35 ö Neue Mannheimer Sei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Ni. lüng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N Oonnerstag, 2. September 1957 148. Jahrgang— Nr. 404 —— Mieder ein engliicher Dampfer korpediert Ein neuer ſchwerer Zwiſchenfall (Funkmeldung der NM3) + London, 2. September. Wie Preß Aſſociation meldet, hat die Reederei des britiſchen Dampfers„Woodford“ ein Telegramm erhalten, wonach der Dampfer auf der Fahrt von Barcelona nach Valencia, 18 Meilen von der Küſte entſernt, torpediert worden ſei. Dabei ſeien 1 Mann getötet und 6 Mann verletzt worden. Der Zwiſchen⸗ fall habe ſich zwiſchen der Inſelgruppe Columbretas und der Küſte abgeſpielt. Die Verwundeten ſeien in Benicarlo an Land gebracht worden. Die„Wood⸗ ford“ iſt ein Tanker von 6987 Tonnen. Paris macht London ſcharf dnb. Paris, 2. September. Der Torpedoangriff auf den britiſchen Zer⸗ ſtörer„Havock“ bildet am Donnerstag das Hauptgeſprächsthema der Pariſer Preſſe. In die⸗ ſem Zuſammenhang kommen die Blätter allge⸗ mein auf den franzöſiſchen Schritt vom Dienstag beim Foreign Office zurück, der die britiſche Re⸗ gierung davon unterrichten ſollte, daß Frankreich die unſichere Lage im Mittelmeer für ſo ernſt be⸗ trachte, daß es entſchloſſen ſei, im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß einen heftigen Proteſt einzulegen. Das„Oeuvre“ glaubt in dieſem Zuſammenhang darauf hinweiſen zu ſollen, daß es ſelbſtverſtändlich ſei, daß die letzten Ereigniſſe im Mittelmeer die engliſche Annäherungspolitik mit Italien zunichte machten. Das Foreign Office werde wahrſcheinlich im Laufe des Tages den Quai'Orſay durch eine Note pwerſtändigen. Das„Echo de Paris“ iſt auch der Anſicht, daß das von Frankreich angeſchnittene Problem nicht ohne Antwort bleiben dürfe, zumal der Pariſer Miniſterrat vom letzten Samstag ſich mit ungewohn⸗ ter Feſtigkeit für eine Ueberprüfung der ſpaniſchen Frage ausgeſprochen habe. Wenn heute Paris ge⸗ zwungen geweſen ſei, ſeine Haltung noch einmal zu überprüfen, ſo befinde ſich Europa damit erneut vor der gleichen gefährlichen Lage, die die Nationen ver⸗ anlaßte, das Nichteinmiſchungsabkommen abzuſchlie⸗ ßen, um auf dieſe Weiſe die aus dem ſpaniſchen Kon⸗ flikt entſpringenden Gefahren zu begrenzen. Das„Journal“ fragt ſich, zu weſſen Gunſten die myſteriöſen Angriffe im Mittelmeer eigentlich ſpie⸗ len ſollten. Es ſei endlich Zeit, hier Klarheit zu ſchaffen. Die Erregung der öffentlichen Meinung in England ſei zu verſtehen, zumal Gtoßbritannien keinen empfindlicheren Nerv habe als die Freiheit der Meere. Hier aber liege ein Angelpunkt der engliſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit. Der„Figaro“ meint im Zuſammenhang mit dem franzöſiſchen Schritt in London, der Konflikt im Fernen Oſten verhindere England, eine feſte Haltung einzunehmen. Mit ſeinen bedeutenden Seeſtreitkräf⸗ ten könne es ſich nicht gleichzeitig im Mittelmeer und im Orient Gefahren ausſetzen. Im Fernen Oſten hänge alles von der Haltung Amerikas ab. Ftaliens Meinung dub. Rom, 2. September. Der Verſuch, den engliſchen Zerſtörer„Havock“ zu torpedieren, veranlaßt die römiſchen Blätter dar⸗ auf hinzuweiſen, daß nur die Zuerkennung der Kriegführenden⸗Rechte an Franeo dem Unſicherheitszuſtand im Mittelmeer ein Ende berei⸗ ten und die Gefahr immer ernſthafterer Zwiſchen⸗ fälle bannen könnte. Der Londoner Korreſpondent des„Meſſagero“ er⸗ klärt auf Grund des Berichtes des Befehlshabers des engliſchen Zerſtörers, es beſtehe eine Aehnlich⸗ keit mit dem ſeinerzeit auf den Kreuzer„Leipzig“ verübten Anſchlag. Damals habe Deutſchland die Angelegenheit dem Nichteinmiſchungsausſchuß unter⸗ breitet, habe es aber erleben müſſen, daß die nur acht Tage zuvor eingegangenen Verpflichtungen zu einer gemeinſamen Aktion nicht eingehalten wurden. Der Londoner Korreſpondent des„Popolo di Roma“ hält es für wahrſcheinlich, daß ſich das U⸗ Boot nunmehr im Haſen von Alicante oder Valencia in Sicherheit befinde, und daß ſein Befehlshaber den roten Machthabern bereits einen Rapport über dieſen ungeheuerlichen Piratenſtreich übermittelt habe, der einen neuerlichen Verdächtigungsverſuch der nationalen U⸗Boote darſtelle. Es ſei zu wünſchen, daß Anhaltspunkte gefunden würden, die es ermög⸗ lichen, die verbrecheriſchen Intrigen, die der Bolſche⸗ wismus im Mittelmeer ſpinnt, zu entlarven. Der Pariſer Korreſpondent des„Popolo di Roma“ iſt der Anſicht, daß eine einfache Wiederher⸗ Torpedoſchuß auf britiſchen Tankdampfer fordert 1 Toten und 6 Schwerverletzte ſtellung des internationalen Rechtes durch die An⸗ erkennung der Rechte Kriegführender die bedauer⸗ lichen Zwiſchenfälle, die ſich jeden Tag im Mittelmeer abſpielen, weit beſſer verhindern als drohende und abenteuerliche Aktionen. Miniſterrat in London — London, 2. September. Um 11 Uhr begann im Außenamt eine Miniſter⸗ beſprechung über den Unterſeebootsangriff auf den britiſchen Zerſtörer„Havock“ im Mittelmeer. An der Beſprechung nahmen außer Eden der Präſident des Staatsrates Lord Halifax, Marineminiſter Cooper, Schatzkanzler Sir John Simon, Dominienminiſter Malcolm Macdonald und Kolonialminiſter Ormsby⸗ Gore teil. Die Admiralität, die noch auf weitere Nachrichten über die von britiſchen Zerſtörern durchgeführte Suche nach dem Unterſeeboot wartet, hat im Laufe der Nacht erklärt, daß bisher noch kein derartiges Unterſeeboot feſtgeſtellt oder erkannt worden ſei. Außenminiſter Eden, der das Außenamt erſt ſpät nachts verließ, war bereits am frühen Morgen wie⸗ der in ſeinen Amtsräumen. Trefjen der Kleinen Entente Unſer Bild zeigt von links den jugoſlawiſchen Außenminiſter Außenminiſter Antonescu und den tſchechiſchen Außenminiſter Krofta bei Sinaia(Rumänien) den rumäniſchen einer Beſprechung in (Weltbild, Zander⸗M.) Stofadinovitſch, Am die Beilegung des China-Konſliktes: Tokios Bedingungen an Nanking Vollkommene Reuorientierung der chineſiſchen Politik- Fapans Entſchloſſenheit, den Konflikt durchzufechten (Funkmeldung der NM3.) + Tolio, 2. September. Vor ausländiſchen Preſſevertretern gab Außen⸗ miniſter Hirota heute zum Konflikt mit China eine Erklärung ab, Nachdem er zahlreiche japaniſche Ver⸗ ſuche, den Konflikt zu lokaliſieren und eine fried⸗ liche Löſung herbeizuführen, dargelegt hatte, erklärte er, ſowohl in Nordchina als auch in Schanghai hätten Provokationen auf chin eſiſcher Seite die Feindſeligkeiten heraufbeſchworen. Die Urſache ſei darin zu ſuchen, daß die Führer des heu⸗ tigen China ſeit langem den Antijapanismus als Werkzeug für ihre politiſchen Zwecke gefördert hät⸗ ten. Sie hätten durch ihr Zuſammengehen mit dem Kommunismus offen und zielbewußt den Krieg gegen Japan vorbereitet. In dieſer Hinſicht beſonders kennzeichnend ſei der kürzlich abgeſchloſſene Nichtangriffspakt zwi⸗ ſchen China und Sowjetrußland. Japan könne nun als Bollwerk gegen die kommuniſtiſche Be⸗ drohung Oſtaſiens nicht untätig bleiben. Der chineſiſch⸗japaniſche Konflikt ſei nunmehr in vol⸗ lem Gange trotz der Bemühungen Japans, ihn zu vermeiden. Japan ſei dennoch bereit, die nach China ent⸗ Mie ſtehen die Chancen im China⸗Konflikt? Beide Mächte ſind nach engliſcher Anſicht für ein langes Durchhalten gerüſtet Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 2. Sept. Der diplomatiſche Korreſpondent der Times gibt eine Reihe von Erwägungen wieder, die in unter⸗ richteten Kreiſen in London über die Ausſichten des chineſiſch⸗japaniſchen Krieges angeſtellt werden. Er hält es noch für keineswegs ſicher, daß man auf lang⸗ wierige Feindſeligkeiten gefaßt ſein müſſe. Das Ei⸗ nigungswerk Tſchangkaiſcheks werde aber auch im anderen Falle nicht notwendigerweiſe zuſammenbre⸗ chen. Die Gefahr des Zerfalls wäre größer geweſen, wenn Nanking ſich nicht zum Widerſtand entſchloſſen hätte. Heute ſtelle China in höherem Grade eine Nation dar als ſeit Jahren und wenn Tſchangkaiſchek eine erdrückende Nieder⸗ lage vermeide, könne er dank der ungeheueren Weit⸗ räumigkeit des Landes lange durchhalten. Bisher ſei der Kampf der chineſiſchen Einigkeit zu⸗ gute gekommen. Von der vor zwei Monaten noch ſo ſtarken paziſiſtiſchen Strömung höre man nichts mehr, außer, daß die Anhängerſchaft ihre intellektuel⸗ len Führer in Scharen im Stiche laſſe. Die Tatſache, daß der Marſchall zwei ſeiner erbittertſten Gegner unter den chineſiſchen Generälen auf hochwichtige Kommandopoſten geſetzt habe, ſpreche dafür, daß auch die Meinungsverſchiedenheiten der militäriſchen Führer verſchwunden ſeien. Japan, ſo vermutet man in London, plane einen Ring um Schanghai zu legen, den die Chineſen nicht wieder durchbrechen könnten, wenn ſie einmal aus der Stadt hinausgetrieben ſeien. Danach werde Japan wie 1032 die Hand frei für Operationen im Norden haben. Die chineſiſchen Armeen würden aber durch dieſe Rechnung vielleicht einen Strich machen. Zuverläſſig ſei man in London über die Indu⸗ ſtrie⸗ und Finanzſchwierigkeiten, die Unausgeglichen⸗ heit der Handelsbilanz und die ſteigende Schuldenlaſt Japans unterrichtet. Bereits zu Beginn des Feld⸗ zuges habe Tokio neue innere Anleihen auflegen müſſen. Andererſeits habe jedoch Japan ſeine Aus⸗ Iandsſchuld vermindert. Sein Kredit in London, wo 70 p. H. ſeines Außenhandels finanziert werde, ſei wie immer ſeſt. Es fehle den Japanern an Rohſtoffen, Maſchinen und gelernten Arbeitern. Der Druck ſteigender Preiſe könnte im Innern durch eine erneute Abwertung des Yen erleichtert werden. Aber dieſe Maßnahmen würden bei den heutigen ſteigenden Weltmarktpreiſen im Ge⸗ genſatz zu 1932 die Einfuhr droſſeln. Japan ſei auf amerikaniſches und indiſches Petroleum angewieſen. Der Plan der kriegsfreundlichen Induſtriellen in Japan gehe dahin, in Nordchina die Verfügung über ein reiches Rohſtoffgebiet zu erlangen. Wenn Ja⸗ pan außerdem durch eine Deviſen⸗ und Einfuhrkon⸗ trolle nach deutſchem Muſter ſein handelspolitiſches Gleichgewicht ſichere, ſo brauche nicht angenommen zu werden, daß es damit größere Schwierigkeiten als Deutſchland ſelbſt haben werde. Die ſo denkenden Induſtriellen könne man als die mittlere Schule in Japan bezeichnen. Auf der einen Seite dieſer Schule ſtünden die extremen Mi⸗ litariſten, die an nichts als den Ruhm Japans gleich⸗ viel um welchen Preis dächten, auf der anderen Seite ſolche Induſtrie⸗ und Handelskreiſe, die der Anſicht ſeien, daß die Spekulation auf den Erwerb eines neuen Rohſtoſfgebietes die damit verbundenen Riſi⸗ ken nicht wert ſei. Die letztere Richtung verſpreche ſich mehr von einer friedͤlichen Durchdringung Chinas, ſie ſei aber zur Zeit ſchwerlich ſtark genug, um die Militariſten von ihrem Kurſe abzudrängen. ſandten Streitkräfte zurückzurufen und mit China Freundſchaft ön ſchließen, falls die Nan⸗ kingregierung den Beweis einer grundlegenden Neuorientierung Japan gegenüber erbringe. Bis dahin allerdings ſei Japan entſchloſſen, ſeine nunmehr feſtgelegte Politik ſtrikte durchzuführen. Schließlich verſicherte Hirota die Rechte dritter Mächte zu garantieren, wobei er der Hoffnung Aus⸗ druck gab, daß dieſe Mächte ſich ſolcher Handlungen würden, die die Feindſeligkeiten verlängern önnten. Der japaniſche Aufmarſch in Norochina — Tientſin, 2. Sept.(U..) Der japaniſche Truppenauſmarſch in Nordchina iſt jetzt beendet. Man ſchätzt, daß etwa 120 000 japa⸗ niſche Soldaten in Nordchina ſtehen; möglicherweiſe ſind es aber ſogar noch mehr. Das Aufhören der Durchmärſche japaniſcher Ver⸗ ſtärkungen durch die ausländiſchen Konzeſſionen Tientſins, hat dͤie erregte Stimmung unter der dorti⸗ gen chineſiſchen Bevölkerung, die verſchiedentlich Ausſchreitungen zur Folge hatte, etwas abgemildert. Die engliſchen Truppen haben aber, trotz der japani⸗ ſchen Zuſicherung, daß die japaniſchen Abteilungen die britiſchen Konzeſſionen künftighin nicht berüh⸗ ren würden, die Barrikaden an den Grenzen des Konzeſſionsgebietes weiterhin verſtärkt. Chineſiſche Gegenangriffe bei Wuſung — Schanghai, 2. September.(U..) Nach chineſiſchen Berichten tobten am Mittwoch⸗ abend an der Jangtſefront weſtlich und ſüdweſtlich von Wuſung außerordentlich heftige Kämpfe. Die Chineſen ſollen dort bedeutende Verſtärkungen her⸗ angezogen haben, die es ihnen ermöglichen, wieder zum Angriff vorzugehen, nachdem ſie am Dienstag aus ihren Poſitionen in und um Wuſung geworfen worden waren. Die chineſiſchen Verluſte in den letzten 48 Stunden der Schlacht um Wuſung haben nach Mitteilung der chineſiſchen Militärſtel⸗ len 1300 Gefallene betragen. Von einem Regiment ſeien nur 200 Mann übriggeblieben. Wuſung, das im Lauf der Kämpfe unter tagelanger Beſchießung durch die japaniſche Schiffsartillerie und unter häu⸗ ſigen Luftbombardements lag, ſei völlig zerſtört. Nur zerſchoſſene Häuſerruinen ſtünden noch. Auch der japaniſche Frontbericht meldet chineſiſche Gegenangriffe, die jedoch abgewieſen worben ſeien, Hundert japaniſche Soldaten ſeien in dieſen neuen Kämpfen getötet worden. Vier japaniſche Flugzeuge führten am Mittwoch⸗ nachmittag einen Luftangriff über den weſtlichen Teilen Schanghais durch und warfen weſtlich der 8———— ————— — * 2. Seite/ Nummer 404 —————————— Donnerstag, 2. September 1937 engliſchen Barrikaden mehrere Bomben ab. Ziel des Bombardements waren die in dieſer Gegend lie⸗ genden Eiſenbahnanlagen und die benachbarten Straßenzüge und Brücken. Verſchärfung der Seeſperre? — Schanghai, 2. Sept.(U..) Die japaniſche Botſchaft gab eine neue Erklärung sur Blockadefrage heraus, in der angekündigt wird, Japan werde möglicherweiſe„wirkſamere und zweck⸗ gemäßere Maßnahmen ergreifen, um die geſamte Einfuhr von Waffen und Munition nach China zu unterbinden.“ Außerdem wies die Botſchaft noch einmal darauf hin, daß manche chineſiſche Schifſe ausländiſche Flaggen führten, und daß dies die ja⸗ paniſchen Kriegsſchiffe zwinge, zuweilen auch ver⸗ dächtig erſcheinende Schiffe unter neutraler Flagge anzuhalten, um ſeſtzuſtellen, ob es ſich wirklich um neutrale Fahrzeuge handele. Abgeſehen hiervon, er⸗ ſtrecke ſich die Blockade aber nicht auf die neutrale Schiffahrt. Der Luftangriff auf Kanton — Hongkong, 1. September.(U..) Der geſtrige Luftangriff japaniſcher Flugzeuge im Kantoner Gebiet beſchränkte ſich nicht auf die mili⸗ täriſchen Anlagen von Kanton ſelbſt, ſondern wurde bis zu dem 150 Kilometer nördlich von Kanton ge⸗ legenen wichtigen Eiſenbahnknotenpunkt Schiukwan ausgedehnt, wo das Gebäude des Fernſprechamts zer⸗ ſtört und eine Reihe von Ziviliſten verletzt wurden. In Kanton wurden außer dem Militärflugplatz fünf Uebungslager der Kantoner Anſtalt der Militär⸗ akademie mit Bomben belegt. Mehrere Flugzeugmechaniker und ein Soldat wurden getötet, während eine Anzahl Mitglieder des Flugplatzperſonals Verletzungen erlitten. Tunghan, der Wohnſitz der meiſten in Kanton lebenden Euro⸗ päer, blieb von dem Bombardement verſchont. Nur durch eine chineſiſche Flakgranate wurde ein an der Grenze Tunghans gelegenes Haus beſchädigt. Woher die japaniſchen Maſchinen kamen, iſt noch unbekannt. Doch hält man es für wöglich, daß ſie von einem japaniſchen Fluggeugmutterſchiff von Formoſa in die Nähe der ſüdchineſiſchen Küſte ge⸗ bracht und dort dann zum Luftangriff geſtarte. ſind. Ein Reichsdeutſcher in Schanghai verwundet dub. Schanghai, 2. Sept. Drei Angeſtellte der deutſchen Firma Telge& Schröter gerieten auf dem Rückwege von einer Unter⸗ ſuchung des Lagerhauſes ihrer Firma im Yangtſepu⸗ Gebiet mit ihrem Auto im Honkiu⸗Bezirk in der Nähe des Hinkiu⸗Parkes zwiſchen japaniſche undeſchineſiſche Stellungen und wurden von Chineſen mit einem Maſchinengewehr beſchoſſen. Da⸗ bei wurden der Deutſche Rudolf Berg durch einen Streiſſchuß am Hinterkopf und einem Beinſchuß und der Tſchechoſlowake Canetti dͤurch zwei Schüſſe am Auge und an der Schulter verwundet. H. Roß der dritte Inſaſſe des Wagens wurde nicht getroffen. Berg und Canetti ſprangen als das Feuerb auf den Wagen eröffnet wurde, ſoſort aus dem Auto und ſüchten Deckung am Straßenrand. Japaniſche Sol⸗ daten brachten die Verwundeten in das Paulus⸗ Hoſpital. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Bombenangriff auf„Preſident Hoover“ — Kobe(Japan), 2. September.(U..). Der Zahlmeiſter des heute in Kobe eingetroffenen amerikaniſchen Dampfers„Preſident Hoover“ gab bei der Ankunft eine Darſtellung von dem Luftangriff auf das Schiff, der nach ſeinen Beobachtungen nur von einem einzigen chineſiſchen Flugzeug durchge⸗ führt worden iſt.„Die Maſchine“, ſo berichtet der Zahlmeiſter,„kreiſte zunächſt über uns, ſtieß dann bis auf 50 Meter herunter und warf zwei Bomben alb. Dann ſtieg das Flugzeug wieder, zog einen Kreis und ſtieß erneut herab, um swei weitere Bom⸗ ben abzuwerfen. Einer der Sprengkörper traf das Deck, ſchlug ein rieſiges Loch und beſchädigte die Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Franlreich regt jich über die anderen auf⸗ aber ſelbſt liefert es ruhig weiter! Freiwilligenverbot ohne Strafbeſtimmung-Die„Attion frantaiſe“ enihüllt weiter (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 2. September. Der Quai'Orſay erläßt eine amtliche Erklä⸗ rung, worin er verſichert, daß das franzöſiſche Ver⸗ bot der Freiwilligenwerbung für Spanien nach wie vor in Kraft bleibe, obwohl am 21. Auguſt die ſechs⸗ monatige Friſt für die Dauer des entſprechenden franzöſiſchen Geſetzes abgelaufen iſt. Dieſe Erklärung des Quai'Orſay muß aber dem Sinne nach verſtanden werden. Das Verbot der Freiwilligenwerbung bleibt nur deshalb be⸗ ſtehen, weil Frankreich das Nichteinmiſchungsabkom⸗ men nicht gekündigt hat. Die Ueberwachung über den Freiwilligenzuſtrom nach Spanien wird alſo fort⸗ geſetzt. Das entſprechendͤe franzöſiſche Geſetz iſt aber außer Kraft getreten, Deshalb iſt es nun nicht mehr möglich, die Freiwilligen und ihre Werber wie bisher gerichtlich zu belangen und zu beſtrafen. Wenn alſo die Freiwilligen die Grenzüberwachung wiſſen, geſchieht ihnen weiter nichts mehr. Welche Wirkungen dieſer reichlich merkwürdige Zuſtand hat, zeigt eine Zuſammenfaſſung der„Action Francaiſe“. Es ſind an Freiwilligen neuerdings nach Rotſpanien abgegangen: am 20. Auguſt 1661 Mann, am 21. Auguſt 2000 Mann, am 22. Auguſt 266 Mann, am 23. Auguſt 128 Mann und am 24. Auguſt 70 Mann. Außerdem verzeichnet die„Action Francaiſe“ in einer ausführlichen Zuſammenſtel⸗ lung rieſige Lieferungen von Automaterial aller Art, von Sprengſtoffen, Munition, Benzin, Tanks uſw. nach Rotſpanien. So meldet das gleiche Blatt, daß am 23. Auguſt ſieben Bombenflugzeuge von Toulouſe nach Barcelona abgegangen ſeien. Am 24. Auguſt drei Potez⸗Flugzeuge und am 25. Auguſt oͤrei Flugzeuge amerikaniſcher Herkunft. Nach einer halbamtlichen Statiſtik iſt die Zahl der rotſpaniſchen Flüchtlinge aus Santander nunmehr Wie nach einem Luftbombardement: 100 Tote in Hongkong Mit 180 Stundenkilometer raſte der Taifun über die unglückliche Stadt dnb. London, 2. September. Nach Beſchreibungen von Augenzengen gleicht Hongkong nach dem Taifun einer Stabt, die von einem ſchweren Luftbombardement heimgeſucht wurde. Die Zahl der Todesopfer wird bei vorſichtiger Schätzung mit 100 angegeben. Dazu kommen dann noch die bei den zahlreichen Schiffsbrüchen auf See Speiſeſäle. Die übrigen Bomben fielen nicht weit vom Schiff ins Meer.“ Andere Augenzeugen berichteten, daß noch eine zweite Bombe den Dampfer getroffen und zwei wei⸗ tere in die See gefallen ſeien, Außerdem wurden aus den Maſchinengewehren des chineſiſchen Flug⸗ zugs Hunderte von Maſchinengewehrgeſchoſſen über das Schiff geſtreut. Eine halbe Stunde nach dem Angriff erſchien ein japaniſcher Zerſtörer in der Nähe des„Preſident Hoover“, was den chineſiſchen Flieger, der bis dahin noch immer über dem Schau⸗ platz gekreiſt hatte, veranlaßte, das Weite zu ſuchen. China legt eine Freiheisanleihe“ auf dub. Schanghai, 1. September. Die chineſiſche Regierung hat eine Anleihe in Höhe von 500 Millionen China⸗Dollar aufgelegt. Die Anleihe, die innerhalb von 30 Jahren rückzahl⸗ ſchon auf 55000 Mann geſtiegen. Auch aus Gijon treffen ſchon die erſten Flüchtlinge auf franzöſiſchem Boden ein, Drei Paſſagierdampfer mit etwa 4000 Flüchtlingen an Bord haben ihre Ankunft in Bor⸗ deaux angekündigt. San Vitente de la Barquera beſetzt dub. Salamanca, 1. September. Von halbamtlicher Seite wird mitgeteilt, daß die nationalen Truppen am Mittwochnachmittag die Hafenſtadt San Vicente de la Barquera, 51 Kmweſt⸗ lich von Santander, beſetzt und zahlreiche Gefangene gemacht haben. Vollſtes Vertrauen zu Fraueo! dub. Hamburg, 2. September. Mit dem Dampfer„Cap Norte“, der die national⸗ ſpaniſche Jugendabordnung nach Hamburg brachte, kehrte der bisherige deutſche Botſchafter in Spanien General Faupel nach Deutſchland zurück. Er äußerte ſich bei ſeiner Ankunft über die Haltung des nationalen Spanien. Wir Deutſchen hätten allen Grund, zu Franco vollſtes Vertrauen zu haben. Die militäriſche Lage ſei für die nationale Bewe⸗ gung außerordentlich günſtig. General Faupel wies auf ſtarke Sympathien des nationalen Spanien für Deutſchland hin. Als beſtes Bindemittel für die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern bezeichnete er gegenſeitiges Kennenlernen, insbeſondere durch deutſche Gaſt⸗ freundſchaft. Er perſönlich begrüße es deswegen auch aufs lebhafteſte, daß die Reichsjugendführung eine ſtarke Gruppe ſpaniſcher Jugendführer nach Deutſch⸗ land eingeladen habe. ums Leben gekommenen Perſonen. Im Chineſen⸗ viertel von Weſt⸗Point, das im Verlaufe des Stur⸗ mes von einer Feuersbrunſt heimgeſucht wurde, konnten bisher 15 Leichen geborgen werden. Viele Menſchen liegen noch unter den Trümmern der zu⸗ ſammengeſtürzten Häuſer begraben. Der Sturm er⸗ reichte zeitweiſe eine Geſchwindigkeit von rund 180 Kilometerſtunden. Er ecte bar iſt und ͤen Namen„Freiheitsanleihe“ führt, ſoll die Mittel für die Landesverteidigung und andere dͤringende Zwecke aufbringen. 3 Jährlich ſollen 30 000 Arbeiter im Winter nach Italien fahren dub. Stuttgart, 1. Seytember. Dr. Ley teilte auf der Tagung der Auslands⸗ organiſation der NSDAP in Stuttgart unter Hin⸗ weis auf das Abkommen Ley⸗Cianetti mit, daß die KdcF⸗Flotte alljährlich 30 000 Arbeiter nach Italien bringen werde. Sie werde in dieſem Winter zum erſten Male in Genna bereitliegen, um in 10 Fahrten mit je 3000 Arbeitern über Neapel und Palermo nach Venedig zu fahren, um auf dieſe Weiſe den Ar⸗ beitern die Schönheiten des Südens zu zeigen. Hohe Manövergäſte Enge militäriſche Zuſammenarbeit zwiſchen England und Frankreich (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 2. September. Die militäriſchen Fachkreiſe in Frankreich meſſen der Reiſe des Oberkommandierenden Generals Gamelin nach England eine beſondere Be⸗ deutung bei. Wiederum erklärt man in Frankreich, daß die militäriſche Zuſammenarbeit zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich nach wie vor aufs beſte im Gange ſei. Auch der ſtändige Austauſch von mili⸗ täriſchen Erfahrungen dauere nach wie vor an. Das zeige ſich am beſten jetzt gerade beim Ablauf der eng⸗ liſchen und der franzöſiſchen Herbſtmanöver. Der General Gamelin werde jetzt in England an den engliſchen Manövern teilnehmen. Dafür würden zu den franzöſiſchen Manövern erſchei⸗ nen der engliſche Kriegsminiſter Be⸗ liſha, der engliſche Generalſtabschef Marſchall Deverell und eine zahlreiche Miſſion engliſcher Militärfachleute. Die franzöſiſchen Manöver werden vom 14. bis zum 17. September in der Normandie im Raume zwiſchen Falaiſe und Alencon unter dem Kommando des Ge⸗ nevals Hering, dem Militärgouverneur von Straß⸗ burg, ſtattfinden. Es nehmen daran teil: zwei Di⸗ viſionen mit zahlreichen Tanks, ſtarker Kavallerie und Artillerie als angreiſende Partei, ſowie eine Diviſion, verſtärkt durch Tanks und zahlreiche Flug⸗ zeuge als Verteidigungspartei. Die wichtigſte Auf⸗ gabe bei den Manövern iſt die Ueberſchreitung der Orne. An den Manövern nehmen auch noch weitere fremde Miſſionen teil und zwar der Generalinſpek⸗ tor der tſchechiſchen Armee, General Syromy und der Generalinſpektor der polniſchen Armee, General Bauen. Auch die in Paris akkreditierten Militär⸗ attachés der fremden Länder ſind eingeladen. Erkrankung Maſaryks In der letzten Nacht von einem ſchweren Unwohl⸗ ſein befallen dnb. Prag, 2. September. Der Altpräſident Maſaryk, deſſen Geſunoͤheits⸗ zuſtand in der letzten Zeit ſehr gut war, wurde, wie das Tſchechoſlowakiſche Preſſebüro meldet, um Mit⸗ ternacht von einem ſchweren Unwohlſein befallen, das aber in einigen Stunden wieder be⸗ hoben war, ſo daß in den Morgenſtunden des Don⸗ nerstag ſein Geſundͤheitszuſtand zufriedenſtellend iſt. Der Sohn des Altpräſidenten, der Londoner Ge⸗ ſandte Jan Maſaryk, der gegenwärtig in Lany weilt, verſtändigte den Präſidenten der Republik, Dr. Be⸗ neſch und den Miniſterpräſidenten Dr. Hodza von dem Unwohlſein, worauf ſich der Präſident mit ſeiner Gemahlin und der Miniſterpräſident noch in der Nacht nach Lany begaben. —.——— — 39nH 4 4% Die Kanzlei des Führers während des Reichs⸗ parteitags geſchloſſen. Während des diesjährigen Reichparteitags, in der Zeit vom 6. bis 13. Septem⸗ ber, iſt die Kanzlei des Führers für dͤen allgemeinen Beſucherverkehr geſchloſſen. Von Schreiben und Ein⸗ gaben an die Dienſtſtelle während dieſer Zeit iſt wach Möglichkeit Abſtand zu nehmen. Aiens Hauptſchriftielter und veranſwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelstei!: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil! Dr Fritz hammes- Sport: Willi Müller Südweſtdeutſche Umſchan. Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und oeſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannhelm 3 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20500 Zur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nun be: Mückporto ——————————————— cccccc——————— ꝛ ͤ ͤ ⁊ꝛᷣ ꝛ²⁊ꝰ ꝛ²ꝛ³ꝰðððñꝑ—?³ ⁰—————— Lob der Auſter Von Hanns⸗Erich Haack — Paris, Anfang September. Nun erwarte ich jeden Tag Freund Allard zurück. Anfang Auguſt rief er ſchnell an, ſagte, Paris ſei zu heiß, und er reiſe aufs Land, aber mit den Feld⸗ hühnern und Auſtern kehre er wieder heim und dieſe Heimkehr würde entſprechend gefeiert. Da Freund Allard ein ausgezeichneter Koch iſt, ſowohl aus Beruſung wie von Beruf, braucht niemand an dem Gelingen der nun fälligen Feier zu zweifeln. Eigentlich wird der September gefeiert. Denn nun iſt die ſchlimme Sommerhitze überſtanden, ohne daß es ſchon ungemütlich kalt wäre, aber kühlende Winde laſſen auftatmen, die Farben der Natur und das Licht von Paris ſind reicher und die Küche ſeg⸗ net nun den Sommer. Die Jagd iſt auf und mit den erſten Feldhühnern ſchmoren die Krammetsvögel in der Kaſſerole, die ſich an den reifen Trauben ge⸗ nährt haben und nun„voll des guten Weines ſind“: köſtlicher denn je. Dazu gibt es ſchon Kaſtanien, herhafte Artiſchocken und Früchte, Früchte Aber der Monat September enthält in ſeinem Auguſt werden die Auſternlarven geſammelt und in Namen auch das berühmte„“. Das will heißen: nun ſind die Auſtern wieder gut und wollen gegeſſen wer den. Darauf freut ſich ganz Frankreich! Denn Auſtern ſind hier keines⸗ wegs ein Luxusartikel, ſondern ein Volksnahrungs⸗ mittel, was ihnen aber mitnichten die Eigenſchaft eines Leckerbiſſens genommen hat. Wie denn der Franzoſe ſich überhaupt bemüht, ſeine Nahrungs⸗ mittel zu genießen. Nicht nur in Paris, nicht nur in den Städten, nein in allen, auch noch ſo kleinen Neſtern Frankreichs findet man die Auſtern in den kühleren Monaten auf dem Tiſch von arm und reich. Sie ſind das zarteſte und ſchmackhafteſte aller Schaltiere, dazu nahrhaft, bekömmlich und von wohl⸗ tuendem Einfluß auf die Verdauung. Nun fehlt es der Auſter aber auch neben den Freunden nicht an Feinden, die behaupten, ſie ſei ge⸗ fährlich und trage den Keim des Typhus in ſich. Wenn die Feinde wirklich recht hätten, dann wäre Frankreich ſchon ſeit hundert Jahren an Typhus ausgeſtorben. So ſorgt dieſer Beweisſchluß auch ba⸗ für, daß die Feinde der Auſter immer weniger werden. Auch ihre Behauptung, die meiſten Auſtern würden in den Abwäſſern von Marſeille gezüchtet und ſeien deshalb„ſo fett“, trifft nicht zu. Zwar gibt es auch in Marſeille Auſtern— aber die ißt man nicht in Paris. Die großen Auſternbänke Frank⸗ reichs liegen an der Nord⸗ und ozeaniſchen Küſte. Die Norman die und die Bretagne liefern wohl die beſten Auſtern. Der Staat hat übrigens eine geſundheitspolizeiliche Ueberwachung der Auſternzucht eingerichtet und im Handelsminiſterium liegt ein Geſundͤheitsregiſter auf, worin alle als ge⸗ ſund anerkannten Auſternbänke eingetragen ſind. Nun gibt es natürlich auch manchen Züchter, der ſich der ſtaatlichen Konlrolle zu entziehen weiß. Wer alſo eine wirklich ſchlechte Auſter ißt— hat eben Pech. Von der Bedeutung der Auſternzucht mag man ſich ein Bild machen, wenn man weiß, daß 300 000 Menſchen dabei beſchäftigt werden. Die Aufzucht iſt recht mühſam. Von Juni bis „Parks“ untergebracht. Im kommenden Frühiahr ſind aus dieſen Larven winzig⸗kleine Auſternweſen geworden, die zum Schutz gegen Seeſterne, Krabben und anderes auſternfreſſendes Getier in vergitterten Käſten untergebracht werden, wo erſt die richtige Auſter entſteht. Dieſe wird nun in Zuchtparks ge⸗ legt, wo ſie in etwa drei Jahren heranreift. um zur Maſt in große Bottiche übergeführt zu werden, in denen vorher Blaualgen angeſiedelt wurden, die den beliebten Schaltieren oͤͤen gewünſchten grünen Schleier verleihen. Schließlich werden die Auſtern im Reinigungspark noch mit ſauberem Meerwaſſer durchgewaſchen, um dann endlich verſandreif zu ſein. Auf dieſe Weiſe werden in Frankreich jährlich 60 000 Tonnen Auſtern produziert, was mehr als einer Milliarde Tiere gleichkommt. Meiſt wird die Auſter in Frankreich als Vor⸗ ſpeiſe verzehrt. Und Kundige ſehen in ihr die un⸗ entbehrliche Einleitung jeder„gaſtronomiſchen Schlacht“, weshalb man ſie denn auch bei jedem grö⸗ ßeren Eſſen findet. Sie ſoll für den wirklichen Ge⸗ nuß eines Eſſens ſo unentbehrlich ſein wie die Glie⸗ derübungen einer Tänzerin kurz vor ihrem Auftre⸗ ten. Wieviel Dutzend man nun als Vorſpeiſe geneh⸗ migen ſoll, iſt noch nicht eindeutig entſchieden. Weni⸗ ger als ein Dutzend darf es jedenfalls nicht ſein. Und ein alter Volksglaube lehrt, daß Auſtern ohne Weißwein geſchluckt gefährlich ſind. Weshalb denn auch nie ein Chablis, Grave, Poully, Anjou oder, was die Krönung des Raffinements ſein ſoll, ein Rheinwein dazu fehlt. Zu Auſtern Sekt zu trinken, gilt nicht nur als geſchmack⸗, ſondern ſogar als taktlos. Wer es liebt, mag einen Tropfen Zitronenſaft auf die Auſter gießen oder ſogar Salz und Pfeffer da⸗ rauf ſtreuen, was beſonders in Arbeiterkreiſen bevor⸗ zugt wird. Manchmal findet man auch gebackene Auſtern, die gar nicht ſchlecht ſchmecken, ohne aber auch nur von weitem an den betörenden Geſchmack der rohen Auſter heranzureichen. Dagegen ſind Auſtern als Beigaben zu Saucen oder zu jungem Sauerkraut ſehr zu empfehlen. Dabei verlieren ſie natürlich ihren Eigencharakter, ſo daß man nur rohe Auſtern als richtige bezeichnen kann. Die Tatſache, daß in Frankreich viele Millionen Auſtern jährlich gegeſſen werden, widerlegt die ge⸗ rade in Deutſchland oft gehörte Behauptung, ſie ſchmeckten nach gar nichts und der angeblich gute Ge⸗ ſchmack ſei nur eine„ſnobiſtiſche Erfindung“. An⸗ derſeits iſt es wirklich ſehr ſchwer, den Geſchmack ge⸗ nau zu umſchreiben: doch gerade darin liegt wie⸗ derum ein Kompliment für das Schaltier. Denn die Vielſtufigkeit der Geſchmacksſkala, die der eigenen Laune, Phantaſie und Intelligenz ſo viel Spielraum läßt, beſtimmt den Reiz der Auſter. Jeder muß alſo zwangsläufig für ſich den Auſterngeſchmack beſtim⸗ men. Nach jahrelangem Bemühen kam ich ſo zu der Feſtſtellung, daß die Auſter einen Querſchnitt durch den Geſchmack einer friſchen Walnuß, eines reifen Apfels, und von etwas Meeralgen, unter Hinzu⸗ fügung eines leichten Hauchs des Geruchs eines Pferdeſtalls darſtellt. Wie geſagt, nun iſt September, nun iſt das her⸗ beigeſehnte„R“ wieder da und wir können wieder Auſtern eſſen. Sie ſind jetzt gewiß nicht zu verachten: aber ihre letzte köſtliche Reife haben ſie noch nicht er⸗ reicht. Es iſt zwar ſchwer, die Luſt zu zähmen, wem es aber doch gelingt, und wer es fertigbringt, bis zum November mit dem Auſterneſſen zu warten und ſich mit Rebhühnern und Krammetsvögeln zu begnü⸗ gen, der wird reichlich belohnt. Dann mag er die reifen, großen Auſtern ſchlürfen, ſie gegen den Gau⸗ men drücken, während er die Augen fromm ſchließt, und ſie mit einem Schluck Rheinwein hinunterſpülen: ſo öffnet ſich ihm ein Himmel, der die kalten Tage, 1 naſſe Wetter und die turbulente Zeit vergeſſen läßt. 555 „Theater von morgens bis Mitternacht.“ Einen neuartigen, auch durch ſeine humorvolle Auf⸗ faſſung erfolgverſprechenden Weg der Theaterwer⸗ bung beſchreitet das Halberſtäbter Stadt⸗ theater. Dramaturg Wiodel hat eine aus 20 klei⸗ nen Modellen beſtehende figürliche Ausſtellung zu⸗ ſammengebaſtelt und aufgebaut, mit der er unter dem Motto:„Theater von morgens bis Mit⸗ ternacht“ zur Darſtellung bringt, was eigentlich alles außer der eigentlichen Aufführung ſelbſt zum Theater gehört und welche Unmenge von Arbeit an einem ſolchen Kunſtinſtitut in künſtlexiſcher wie tech⸗ niſcher Hinſicht zu leiſten iſt. Die auf einem Rund⸗ bau im Theaterfoyer errichtete Schau gewährt einen vollkommenen Einblick in das Leben hinter der Ku⸗ liſſe. Da wird beiſpielsweiſe begonnen mit einem Ausſchnitt, der uns zeigt, wie früh um 5 Uhr der Nachtwächter über die Feuerſicherheit des Kunſt⸗ tempels wacht; eine Stunde ſpäter ſind die Auf⸗ wartefrauen bei ihrer großen Säuberungsaktion. Da bringen die Kuliſſenarbeiter die Kuliſſen der Vorabendvorſtellung nach dem Stadtmagazin, die Maler bearbeiten die Requiſiten mit ihren rieſigen Pinſeln. Nebenan beginnt der Probenbetrieb, wir ſehen das Ballett beim Tanz, den Korrepetitor bei der Soloprobe uſw., bis dann ſchließlich abends um 7 Uhr die Schauſpieler ſich vor dem Spiegel ſchmin⸗ ken und mit ihrer eigentlichen ſicht⸗ und hörbaren Arbeit beginnen. 0 8 6 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 104 Die Stadiseite Mannheim, 2. September Direktor Karl Schmitz 7 Im Alter von 51 Jahren iſt heute Direktor Emil Schmitz, Vorſtandsmitglied der Pfälziſchen Müh⸗ lenwerke AG, Mannheim, nach kurzer Krankheit ge⸗ ſtorben. Direktor Schmitz war mit der Mann⸗ heimer Mühleninduſtrie, mit dͤer Mannheimer Wirt⸗ ſchaft und mit Mannheim überhaupt eng verbunden. Er war am 6. Oktober 1886 in Kaiſerslautern ge⸗ boren und trat am 1. September 1904 als Lehrling bei den Pfälziſchen Mühlenwerken ein, denen er alſo genau 35 Jahre angehörte. Mit der ihm eigenen Tatkraft arbeitete er ſich von Stufe zu Stufe empor, wurde 1910 Handlungsbevollmächtigter, 1913 Pvoku⸗ riſt, 1917 ſtellvertretendes, 1919 ordentliches Vorſtands⸗ mitglied bei den Pfälziſchen Mühlenwerken. Im Jahre 1924 wurde ihm auch die Leitung der AG. für Müh⸗ lenbetriebe übertragen und zur gleichen Zeit wurde (Privatphoto) er Geſchäftsführer dͤͤer Erſten Mannheimer Dampf⸗ mühle. Seine hervorragenden Kenntniſſe in der Ernährungswirtſchaft wirkten ſich bei den von ihm betreuten Unternehmen aus; darüber hinaus fan⸗ den ſie Anerkennung in einer umfangreichen ehren⸗ amtlichen Tätigkeit für die geſamte Mühlenwirtſchaft. Als im Jahre 1931 die deutſche Volksernährung ge⸗ fährdet war, wurde Direktor Schmitz von der da⸗ maligen Regierung als Fachmann nach Amerika ge⸗ ſchickt, um die dann erfolgte Weizenaktion in die Wege zu leiten. In der Mannheimer und in der deutſchen Müh⸗ lenwirtſchaft genoß Direktor Schmitz den Ruf eines hervorragenden Fachmannes, deſſen Rat bis in die letzte Zeit hinein von den zuſtändigen Stellen des Reichsnährſtandes geſchätzt und geſucht wurde. Seine unbeugſame Tatkraft, die bisweilen zur unerbitt⸗ lichen Rückſichtsloſigkeit gegen ſich ſelbſt wurde, und ſeine unbedingte Anerkennung der Leiſtung machten ihn zu einem Betriebsführer, wie ihn unſere Wirt⸗ ſchaft braucht. Galt ſo ſeine Arbeit ganz ſeinem Beruf, ſo wid⸗ mete er ſeine Liebe der Muſik, dem Theater und der Jagd. Das kunſtliebende Mannheim und zahlreiche ausübende Künſtler fanden in Direktor Schmitz einen verſtändnisvollen und warmherzigen Förderer. Seine jagdliche Tätigkeit, insbeſondere die von ihm ge⸗ pflegte Hochwildjagd, brachte ihm Freude und Ent⸗ ſpannung. Direktor Schmitz war Oberſcharführer im SS⸗ Reiterſturm und SS⸗Sozialreferent. Gerade dieſe Tätigkeit war es, die ſeiner Ueberzeugung nach ſeine ganze vielfältige Wirkſamkeit aufs ſchönſte zuſam⸗ menfaßte und krönte. Ein Leben voller Arbeit und tätiger Schaffens⸗ freude, gewiß kein bequemes, aber ein im beſten Sinne wirkendes iſt zu Ende gegangen. Neben der Gattin und ſeinen beiden Kindern trauert um ihn ein großer Kreis von Menſchen, die ſeinen Dienſt an der Wirtſchaft, an der Kunſt und an Partei und Staat zu ſchätzen wiſſen. R. Anvorſichtiger Radöfahrer Polizeibericht vom 2. September Verkehrsunfälle: Am 31. Auguſt, gegen 12 Uhr, verſuchte ein 68 Jahre alter Mann auf der Rhein⸗ häuſerſtraße zwiſchen einem parkenden Perſonen⸗ kraftwagen und einem in gleicher Richtung fahrenden Laſtzug mit dem Fahrrad durchzufahren. Hierbei wurde er vom Anhänger des Laſtzuges erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit Prellungen und Schür⸗ fungen am linken Arm mußte der Verletzte zu einem Arzt gebracht werden. Bei zwei Verkehrsunfällen, die ſich geſtern ereigneten, iſt Sachſchaden entſtanden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in der vergangenen Nacht 5 Perſonen zur Anzeige gebracht. Verkehrsüberwachung: Bei der geſtrigen Ver⸗ kehrsüberwachung wurden 36 Perſoenen ge⸗ bührenpflichtig verwarnt, weil ſie gegen die Vorſchriften der Reichsſtraßenverkehrsordnung ver⸗ ſtoßen hatten. 6 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. un Ein helleuchtendes Meteor wurde am Mitt⸗ woch, abends 20.40 Uhr, von der Südſeite des Schloſſes aus beobachtet Etwa von Südoſten kom⸗ mend, einen feurigen Schweif nach ſich ziehend, ver⸗ ſchwand es in anſcheinend nicht großer Höhe etwa in nordweſtlicher Richtung. Wie das glühende Eiſen unter den wuchtigen Schlägen des Schmieds Funken ſprüht, ſo löſten ſich während des Flugs feurige Steinteile vom Hauptkörper. In wenigen Sekun⸗ den war das ſchöne Naturſchauſpiel zu Ende. un Erſchoſſen aufgefunden. Auf dem Horchheimer Friedhof bei Worms wurde ein 61 Jahre alter penſionierter Eiſenbahnbeamter aus Mannheim erſchoſſen aufgefunden. Ein ſchweres Nervenleiden ſoll den Mann zu dem Schritt ver⸗ anlaßt haben. Was geſchieht im Oberen Luiſenvark? Wo Bäume fallen Neue Zufahrtsſtraße zu den Rennwieſen Der Beſucher des oberen Luiſenparkes hat ſich ſeit einigen Tagen eine gewiſſe Erregung bemächtigt. Kann man dort doch tatſächlich jeden Tag Holzfäller an der Arbeit ſehen, die wunderſchöne Bäume um⸗ legen. Die Bäume ſtrotzen vor Kraft und haben jahrzehntelang Schatten geſpendet. Warum müſſen ſie nun ſterben? fragt man ſich. Dazu ſcheint doch überhaupt kein Grund vorhanden—— meint der Uneingeweihte. Anders unſere Stadtgärtnerei und darüber hinaus die Herren, die ſich mit der Stadtpla⸗ nung befaſſen. Vor kurzem brachten wir bereits einen eingehenden Bericht, in dem wir bereits dar⸗ legten, daß dort ͤraußen am Eingang der Reichs⸗ autobahn etwas im Gange iſt, daß man dort eine neue Straße baut. Im engen Zuſammenhang damit ſtehen auch die Holzfällerarbeiten im oberen Luiſenpark. In unſerem Aufſatz hatten wir ausge⸗ führt, daß die neue Umgehungsſtraße des Stückes der Seckenheimer Straße vom Schlachthof bis zur früheren„Jägerluſt“ an dem Zu⸗ ſammentreffen von der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße und Straße Am oberen Luiſenpark einen großen Knick lich ſind ſie einſach zu alt dazu. macht, um an der Stadtgärtnerei vorbei beim Licht⸗ů, Luft⸗ und Sonnen⸗Bad wieder in die alte Secken⸗ heimer Straße zu münden. Die bisherige Zufahrtsſtraße zu den Rennwieſen führt etwas unterhalb dieſes Knik⸗ kes von der neuen Straße ab. Verkehrstechniſch ein unmöglicher Zuſtand, denn dann wären zwei gefährliche Kreuzungen vorhanden, die nicht nur die Flüſſigkeit des Verkehrs auf der neuen Straße erheblich beeinträchtigten, ſondern auch ſehr leicht zu Unglücksfällen führen könnten. Die bis⸗ herige Zufahrtsſtraße zu den Rennwieſen kann alſo nicht bleiben. Sie muß durch eine neue erſetzt wer⸗ den, die auf den Schnittpunkt und möglichſt in der Verlängerung der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße, ſpäteren Seckenheimer Straße, und der Straße Am oberen Luiſenpark führt. Das heißt aber nichts anderes, als daß vom oberen Luiſenpark ein kleiner Zipfel durch die neue Zufahrtsſtraße abgeſchnitten werden muß. Die Anlegung dieſer neuen Zufahrtsſtraße er⸗ fordert nun leider das Opfer einiger ſchöner alter Bäume, ſelbſt die ſchöne alte Weide, die jetzt noch am Gehweg ſteht, wird kaum vor dieſem Schickſal be⸗ wahrt werden können. Die verkehrstechniſche Not⸗ wendigkeit läßt ſich nicht von der Hand weiſen. Nie⸗ mand glaube, daß dieſes Opfer vor allem der Stadt⸗ gärtnerei leicht gefallen iſt. Vielmehr ſträubte man ſich anfangs heftig gegen dieſes Vorhaben und über⸗ legte reiflich, ob nicht eine günſtigere Möglichkeit den Baumbeſtand unverletzt laſſen könnte. Aber ver⸗ geblich. Man wird nun fragen: man dieſe ſchönen Bäume „Warum verſetzt nicht wenig⸗ ſtens?“ Aber auch darauf mußte man in Anbetracht der Mächtigkeit dieſer Stämme verzichten und ſchließ⸗ Die Verſetzung würde Tauſende von Mark koſten, ohne auch nur einen kleinen Hundertſatz von Wahrſcheinlichkeit zu geben, daß ſie an einem neuen Standplatz angehen. So leid es jedem tut— ſie müſſen fallen und wir müſſen uns damit abfinden. Zum Troſt ſei nur kurz darauf hingewieſen, daß durch die großen Um⸗ änderungen am Eingang der Reichsautobahn ver⸗ ſchiedene neue Grünflächen angelegt und zahl⸗ reiche Bäume gepflanzt werden. Der Verluft, den wir zur Zeit auf uns nehmen müſſen, wird alſo mehr als wieder gutgemacht— wenn die neuen Bäume auch einige Jahrzehnte benötigen, bis ſie den Schatten ſpenden, die die nunmehr Gefällten ver⸗ breiteten. 8 eeeeee Bei der Da7 begann heute: Die dritte kaufmünniſche Gehilſenprüfung In Mannheim begann Donnerstag ſrüh ſo wie im ganzen noroͤbadiſchen Bezirk(Heidelberg, Sins⸗ heim, Mosbach uſw.) die kaufmänniſche Gehilfen⸗ prüfung der DAc, Gauwaltung Baden. 109 Teil⸗ nehmer hatten ſich freiwillig gemeldet; man verſammelte ſich im großen Saal im Deutſchen Haus (C). In kurzer Anſprache wies der Vertreter der Bezirksleitung, Dir. Gulden, auf den Sinn der Prüfung hin, einen Anreiz zur Ueberprüfung der erworbenen Kenntniſſe zu geben, den„anſtändi⸗ gen, Durchſchnitt, zu exmitteln und nachzuweiſen, ———— im übrigen auch in Kleinigkeiten und Aeußerlich⸗ keiten Sorgfalt und Genauigkeit obwalten zu laſſen. Nach ihm ſprach Gauberufswalter Welſch noch einiges Grundſätzliches über oͤen Wert und Bedeu⸗ tung der Leiſtungsſteigerung im Aufbauwerk des deutſchen Volkes. In der Bewegung würden Neue⸗ rungen vorangetrieben, die der Staat dann geſetz⸗ lich verankere, was wohl ganz beſonders gemünzt war auf die gegenwärtige Prüfungseinrichtung der DAF, die ſich in den zwei Jahren ihres Beſtehens bewährt hat. Im übrigen fügte er noch einige be⸗ ruhigende Worte hinzu, nun ja kein Examensfieber zu haben. Hierauf verteilten ſich die Kandidaten, alle etwa im Alter von 18—20 Jahren in die verſchiedenen Räume, und die Aufgaben wurden ihnen ausgehändigt. Im deutſchen Auſſatz gab es vier Themen zur Auswahl: 1. Bedeutung des eigenen Betriebs im Rahmen des Vierjahres⸗ plans, 2. Erziehungsaufgaben von HJ, RAD, Wehr⸗ macht und DAF., 3. Wie haben Sie Ihren letzten Urlaub verbracht? Und ſchließlich 4. Welche Auf⸗ gaben mußten Sie während Ihrer Lehrzeit erfül⸗ len? Dafür hatte man zwei Stunden Zeit. In der Aufgabe Briefwechſel gab es ver⸗ ſchiedene Möglichkeiten: ein Mahnſchreiben an wich⸗ tige Kunden oder ein Berichtigungsſchreiben über geänderte Preiſe und Lieferfriſten, über ungedeckten Scheck. In der Aufgabe Betriebslehre eine ganze Reihe von Fragen juriſtiſcher und techniſcher Natur: Poſtſcheckkonto, geſetzliche Abzüge von Lohn und Gehalt, proteſtierte und übertragene Wechſel, Geſellſchaftsſormen und manches andere mehr. Im Rechnen mußte man ſich mit Auszügen, mit Zin⸗ ſen, Diskontierung und Vergleichsprozenten beſchäf⸗ tigen, und ſchließlich kam noch eine große Buch⸗ haltungsaufgabe:„Durchführung eines Ab⸗ ſchluſſes mit Beſtands⸗ und Erfolgskonten“ vom Wareneinkauf bis zur Steuerzahlung, Rückſendung von Waren, gutgeſchriebenen Zinſen und allen Schi⸗ kanen; außerdem eine kleine raffinierte Kaſſen⸗ verbuchung. Das wäre ſo ein Ausſchnitt aus der Prüfungs⸗ apbeit. Alle, die das über ſich ergehen laſſen, haben nicht etwa eine längere Vorbereitungs⸗ zeit hinter ſich, ſondern gehen ſo, wie ſie ſin d, hinein. Denn wie man beim Berufserziehungsamt ganz richtig meint: Es iſt kein Kunſtſtück, den jungen Leuten was einzupauken und nachher wieder was herauszuholen. Wichtig aber iſt es, ſeſtzuſtellen: was iſt überhaupt in der Lehrzeit haften geblieben? Es gibt darum auch keine Auszeichnung von beſon⸗ ders guten Schülern, ſondern man ſtellt eben den Durchſchnitt ſeſt, der beſtehen kann, und damit gut. Im übrigen iſt Hauptſache immer noch die mündliche Prüfung, die in den Betrieben ſtatfindet, was ſich ſehr bewährt hat, weil da die jungen Leute in ganz anderem Maße, Hemmungen frei, ſich zwanglos geben. Dieſe mündliche Prüfung findet am 17. und 19. September ſtatt und da wird auch ein ganzer Siab von Praktikern zur Prüfung mobiliſiert, für die 21 Berufsgruppen je 4 Mann. Die fahren dann die Betriebe ab und ſtellen Fragen. Heute aber lau⸗ ſen die Bleiſtifte und Federn, und mancher wird rechtſchaffen müde ſein, wenn er erſt das alles hin⸗ ter ſich hat Dr. Hr. von Brotvperordnung genau beachten“ Kein friſches Brot Durch eine Ergänzungsverordnung des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft zum Brotgeſetz wurde am 26. Juni beſti'mmt. den Rog⸗ genbrot erſt an dem auf die Herſtellung folgenden Tage verkauft werden darf. Aus⸗ genommen iſt der Abſatz an Wiederverkäufer. Die Bäcker in Mannheim haben im Be⸗ wußtſein der Verantwortung, die ſie bei Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes trifft, in ihren Geſchäften auf die obige geſetzliche Beſtimmung hingewieſen und den Verkauf von friſchem Roggenbrot eingeſtellt. Leider werden jedoch noch immer unvernünftige Volksgenoſſen beobachtet, die unter allen Umſtänden friſches Brot verlangen und ihrem Lieferanten Schwierigkeiten jeder Art bereiten. Man führt die „Konkurrenz“ ins Feld und meckert auch ſonſt über die getroffene Maßnahme. Mancher Bäcker läßt ſich daher zu Verſtößen gegen das Geſetz„um des lieben Kunden willen“ verleiten. Daß ſich oͤer Bäcker hierdurchſtrafbar macht, wird dem Kunden oft nicht bewußt. Nach dem Geſetz wird der Bäcker mit empfindlichen Geloͤſtrafen belegt. Das Geſetz gibt 9 jedoch auch die Möglichkeit, denjenigen zu beſtrafen, der den Bäcker durch ſein unverantwortliches Drän⸗ gen zur Hergabe von Friſchbrot verleitet. Es wird daher darauf hingewieſen, daß in Zukunft gegen der⸗ artige Volksgenoſſen, ſei es Bäckeroder Käu fer, unnachſichtlich vorgegangen wird. Ausſtellung des Malerdichters Hermann Burte Freier Eintritt ſür die Kulturgemeinde! Der durch ſeine dichteriſchen Werke bekannte ale⸗ manniſche Dichter Hermann Burte ſtellt im „Mannheimer Kunſtverein“ ab Sonntag, dem 5. Sep⸗ tember, Oelbilder, Aquarelle und Zeichnungen aus. Zu dieſer intereſſanten Ausſtellung, die eine Ueber⸗ ſicht über das Geſamtſchaffen Burtes als Maler geben ſoll, haben die Mitglieder der Kulturgemeinde freien Eintritt bei Vorzeigen des Ausweiſes. Kurszettel ͤer Hausfrau Nun leuchtet auch auf dem Markt bereits das eindringliche Werbeplakat zur großen Induſtrieaus⸗ ſtellung und viele der auswärtigen Marktleute wer⸗ den dieſer Werbung Folge leiſten. Sind doch Pfälzer und Bergſträßler Erzeuger eng mit Mannheim ver⸗ bunden— auf Gedeih und Verderb. Je blühender und lebendiger unſere Stadt iſt, deſto größer ſind auch die Abſatzmöglichkeiten, andererſeits bietet aber auch die große Schau dem Bauer und Landwirt ſo viel Neues und Anregendes, daß keiner den Beſuch bereuen wird. Schade, daß der„Neue“ noch etwas auf ſich warten läßt, er hätte ſicher den größten An⸗ klang gefunden und„ſeine“ Zugkraft hätte auch nicht geſehlt. Dazu friſche Nüſſe, die dieſes Jahr ſehr reichlich und gut gediehen ſind, wie das ebenſo viel⸗ verſprechend von den Aepfeln feſtzuſtellen iſt. Mit Freuden konnte man erſehen, daß bei Birnen, Trau⸗ ben und Pfirſichen nochmals eine leichte Preisſen⸗ kung zu verſpüren iſt; es gibt ganz köſtliche Spalier⸗ Rat und filſe fnden die müͤtter und ihre Kinder durch das ſilfswerk „Mutter und find“. birnen, die kleine Gemälde ſind. Auch ſie laſſen ſich mit Vanillecréme und rotem Gelee zu einer leckeren Süßſpeiſe verwenden. In Gemüſen und Salaten fiel ein ſtärkeres An⸗ gebot in Kopfſalat auf; unvermindert hielt ſich die Anfuhr von Tomaten und Gurken, bei denen die dicken Gelben an das Einmachen von Senf⸗ und Zuckergurken mahnen. Zugenommen hat auch die Anfuhr von Kraut und ſchönem Sellerie, ſo daß die Möglichkeit zu reicher Abwechſlung in Salaten aller Art gegeben iſt. Zum neuen Sauerkraut waren die erſten Reb⸗ hühner erſchienen; an den Fiſchſtänden und in den Fiſchbottichen war kein Mangel an Ware feſtzuſtel⸗ len. Sehr kräftig dufteten Bauern⸗ und ſonſtige Käſearten, z. T. wurden ſie jedoch durch würzigen (Kräutergeruch, übertrumpft, der ſich mit dem Geruch der eingemachten Gurken miſchte. Erſtmals waren auch reichlich Steinpilze erſchienen, in beſter einwand⸗ und madenfreier Beſchaffenheit. „Ganz groß“ war das Angebot in leuchtenden Sommer⸗ und Herbſtblumen, bei denen die ja⸗ paniſchen Lampionblumen und Strohblumen zum Kaufen verführten. Sie halten ſich ja ſo lange Zeit, und laſſen im Winter die herrlichen Herbſtſonnen⸗ tage wieder vor Augen erſtehen. Vom Statiſtiſchen Amt wurden ſolgende Verbraucher⸗ preiſe für Kilo in Ryf. ermittelt: Kartoffeln 4,5—5; Wirſing 10—12; Weißkraut—10; Rotkraut—15; Blu⸗ menkohl 10—50; Karotten Bſchl.—8; Gelbe Rüben—12; Rote Rüben 10—12; Spinat 20—25; Mangold 10—12; Zwie⸗ beln—10; Grüne Bohnen 20—30; Grüne Erbſen 25—90; Kopfſalat—10; Endivienſalat—12; Oberkohlraben 4 bis 10; Rhabarber—8; Tomaten—12; Rettich—10; Meer⸗ rettich 30—40; Schlangengurken 15—40; Einmachgurken je 100 Stück 100—130; Suppengrünes—5, Peterſilie—5 Schnittlauch—5; Steinpilze 70; Nüſſe 65—75; Trauben 28—95; Aepfel 15—30; Birnen 15—35; Pfirſiche 15—35 Zwetſchgen 13—18; Zitronen—12; Bananen—12; Mar⸗ kenbutter 160; Landbutter 140—142; Weißer Käſe 25—30; Eier 10—12; Aale 120; Hechte 120; Barben 80; Korpfen 100; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 50; Kabeljau 50; Goldbarſch 40; Hahn geſchlachtet Stück 100—300; dto. Huhn 200—300; öto. Feldhuhn 90—140; dto. Tauben 60—90; Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 110—116; Schweinefleiſch 92. eee eeeeee. Kakaöus, Menſchenaffen, Marionetten Die„Libelle“ ſtartet die neue Spielzeit Ein ausgezeichnetes Programm zur Wiedereröffnung des Kabaretis Ein erwartungsvoll geſpanntes aufmerkſames Pu⸗ blikum füllte am Mittwochabend die feſtlich, in ſchöne leuchtende Farben gekleidete„Libelle“, über deren wohlgelungene„Verjüngungskur“ wir bereits eingehend berichtet haben. Schön und wohlgelungen wie der äußere Rah⸗ men, ſo auch das Programm, das nun zum erſten⸗ mal in dieſer beginnenden Herbſtſaiſon geſtartet wurde. Ein Programm, das ſich ohne Zweifel auch in Berlin oder Hamburg mit Glanz ſehen laſſen könnte. Die Conférence des Abends liegt in den Händen Alexander Schäffers, eines ebenſo be⸗ währten wie amüſanten Plauderers, der es aus⸗ gezeichnet verſteht, die einzelnen Nummern mitein⸗ ander zu verbinden. Auch als Parodiſt am Flügel gefällt er. Sehr luſtig ſeine muſikaliſch interpre⸗ tierte Geſchichte von den Abenteuern einer kleinen Schubertmelodie. Muntere Jungens, die an blitzender Stahlſtange ſaubere Luftakrobatik zeigen, ſind die drei Artis, und ganz famos das Gaſtſpiel einer Revue erſtaun⸗ lich gut dreſſierter, prächtig bunter Aras und ebenſo weißer wie weiſer Kakadus, deren Regie von Ma⸗ rifah, einer gutausſehenden brünetten Frau, ge⸗ führt wird. Wenn die gefiederten Exoten über eine Rutſchbahn gleiten oder bei einer drolligen Löſch⸗ aktion en miniature mitwirken, dann praſſelt der Beifall mächtig durch den Raum.— Eine ſcharmante Vortragskünſtlerin lernen wir in der Perſon Eli⸗ ſabeth Papperitz' kennen, die uns einmal von einer Madeleine aus Marſeille, zum anderen von einem ſehr ruſſiſchen Jwan und obendrein von der Liebe Reizendes zu berichten weiß. Sie trifft geſchickt die nötigen Nuancen und ſo beim Publikum ins Schwarze. Schichtls Marionetten, die wir bereits wiederholt in Mannheim ſahen und die immer wie⸗ der ſchönſten Erfolg fanden, holen ſich auch heuer wieder donnernden Applaus. Das exakte Zuſam⸗ menſpiel der ulkigen Puppen ſchenkt ſchönſtes Ver⸗ gnügen. Die kleine platinblonde Charlott, die in einem nett„gebauten“ akrobatiſchen Kombi⸗ nationsakt Proben ihres hoffnungsvollen Talents gibt, leitet über zu den poſſierlichen und verteufelt elaſtiſchen Geſellen, die unter dem Namen Klings Menſchenaffen angekündigt werden. Sie laſ⸗ ſen ſich nicht lange bitten und auch vom Lampenſieber ſcheinen ſie nicht angekränkelt zu ſein, ſondern ſie legen friſchfröhlich mit affenmäßiger Komik derart, los, daß eitel Gelächter ſich allenthalben erhebt. Den Beſchluß des Programms bilden die Ta⸗ gonis, ein flott uniformiertes Sextett von Par⸗ terreakrobaten, die zu den großen Stars am deut⸗ ſchen Varietéhimmel gehören und mit ihren pracht⸗ voll gekonnten Sachen wahre Triumphe feiern konnten. Spielend bewältigen ſie ſchwerſte artiſtiſche Leiſtungen, ſelbſt der geplagte„Untermann“, der fünfe auf einmal tragen muß, verliert nie ſeine gute Laune. Ein neues Orcheſter, das ſich übrigens hier in Mannheim erſt gebildet hat und von Fritz Paa⸗ ſche ſchwungpoll geführt wird, hat auf dem neuen dekorativen Muſikbalkon Platz genommen und be⸗ feuert von hier aus in glänzender Stimmung die Tanzluſtigen mit handfeſten Walzern, ſchmiſſigen Swings oder ⸗wehmütigen Tangos. Es war ein glanzvoller Premierenabend, der erneut bewieſen hat, daß die„Libelle“ es verſteht, auter Ar⸗ tiſtik eine Pflegeſtätte zu ſein. Curt Wilh. Fennel. * Nuns 4. Seite/ Nummer 404 RRX————————me———— Donnerstag, 2. September 1937 2115 * Nene Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 1 N. 4 Verbundenheit der deutſchen und franzöſiſchen Forſtwirtſchaft: Franzöſiſcher Staatsſekretür in Freiburg Als Gaſt der Tagung des Deutſchen Forſtwereins * Freiburg i. Br., 1. Sept. Der franzöſiſche Staats⸗ ſekretär Liautey, der zur Tagung des Deut⸗ ſchen Forſtvereins nach Freiburg gekommen iſt, wurde am Mittwoch im Rathaus von den Ver⸗ tretern der Stadt und der Partei empfangen und trua ſich in das Goldene Buch der Stadt Freiburg ein. Oberbürgermeiſter Dr. Kerber hob— auch im Namen des Reichsſtatthalters in Baden— in ſeinen Begrüßungsworten hervor, daß man bei uns mit Intereſſe die vielſach rege deutſch⸗ franzöſiſche wiſ⸗ ſenſchaftliche Zuſammenarbeit verfolge und der Wunſch unſer Volk beſeele, daß dieſe Zuſammen⸗ arbeit ſchließlich die geſamten Beziehungen von Volk zu Volk erfaſſe, damit ͤͤurch ein enges Verhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland der europäiſche Frieden garantiert werde. In ſeiner Erwiderung erwähnte Staatsſekretär Liautey die ſchon beſtehenden engen kulturellen Be⸗ ziehungen zwiſchen ſeiner Heimat und Freiburg und ſprach die Hoffnung aus, daß die wirtſchaftlichen und kulturellen Verbindungen vertieft und erweitert werden mögen. Das ſei der aufrichtige Wunſch des franzöſiſchen Volkes. In der Aula der Univerſität ſand mit einer zwei⸗ ten Vollverſammlung die Tagung ihr Ende. Im Verlaufe der Verſammlung wurde das Antworttele⸗ gramm des Führers auf das an ihn gerichtete Er⸗ gebenheitstelegramm verleſen.— Anſchließend an die Vollverſammlung fand die Auslandstagung ſtatt, auf der nach Begrüßungsworten des Generalforſtmeiſters Dr. v. Keudell der franzöſiſche Staatsſekretär Liautey für den herzlichen Empfang dankte, der ihm in Freiburg zuteil geworden ſei. Er verwies auf die Verbundenheit der fran⸗ zöſiſchen und der deutſchen Forſtwirtſchaft und ⸗wiſſenſchaft, die vor allem auch darin zum Ausdruck komme, daß verſchiedene führende franzöſiſche Forſtmänner Schü⸗ ler der großen deutſchen Forſtanſtalt in Tharandt (Sachſen) geweſen ſeien. Zum Schluß der Tagung dankte Generalforſtmeiſter v. Keudell dem gaſtgeben⸗ den Lande Baden und der Stadt Freiburg und ver⸗ kündete eine Tagungsoroͤnung für Berlin, die vor allem darauf abhebe, die Ausſprache zu erweitern.— Mit einem dreifachen Horrido auf den Reichsforſt⸗ meiſter fand die Tagung ihren Abſchluß. 0 * Wiesloch, 2. September. Der hieſige Turnverein und der VſB. hiel⸗ ten einen ſportlichen Vortragsabend ab, der einen erfolgreichen Verlauf nahm. Den Mittel⸗ punkt der reichhaltigen Darbietungen bildete die Vorführung einiger ſehr ſpannender Olympia⸗ filme. Geſangliche Solovorträge von Theo Fi⸗ ſcher vermehrten die Unterhaltung des Abends.— Dieſer Tage wurde in der Neudorfſiedlung Frauen⸗ weiler mit dem Bau von ſieben weiteren Klein⸗ wohnung sbauten begonnen, ſo daß die Sied⸗ Iung bis zum Ende dieſes Jahres 35 Häuſer um⸗ faſſen wird. Kaufmann Philipp Seiler, der Führer der Ka⸗ meradſchaft ehemaliger Soldaten, konnte bei dem Backofenbaugeſchäft der Firma Karl Welker Gmbß. dieſer Tage ſein 25jähriges Jubiläum als Geſchäfts⸗ führer begehen.— Der an der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt beſchäftigte Pfleger Jakob Günther konnte auf eine 25jährige Dienſtzeit zurückblicken. I. Rot, 2. Sept. Vom Zug überfahren ließ ſich unweit der Station Rot⸗Malſch ein hieſiger Land⸗ wirt und Händler. Der Mann, der von dem Per⸗ ſonenzug ſofort getötet wurde, dürfte in einem An⸗ fall geiſtiger Umnachtung gehandelt haben. I Heodesheim, 2. Sept. In körperlicher und gei⸗ ſtiger Friſche feierte Frau Magdalena Alles Witwe ihren 70. Geburtstag. U Weinheim, 2. Sept. Eine in Weinheim und der Umgebung ſehr bekannte und geſchätzte Perſön⸗ lichkeit, der Geſchäftsführer der Ortskrankenkaſſe Alte Ladenburger Tradition: Weinheim, Pg. Borho, beging am 1. September ſein 25jähriges Dienſtjubiläu m.— Jhren 81. Geburtstag feierte Frau Eliſabeth Gumb, geb. Unger, der Reichsbahnſekretär i. R. Chriſtian Ill⸗ hardt ſeinen 76. und Frau Kies Wwe. ihren 88. Ge⸗ burtstag. Privatier Ehriſtian Schulz ſeinen 77. Ge⸗ burtstag.— In der Bismarckſtraße werden zur Zeit Straßenrenovierungen vorgenommen. Die beiden Gehwege werden verbreitert. Die Fahrſtraße ſoll einen Aſphaltbelag erhalten, was Grund zur Verbreiterung der Gehwege war, da die ſchönen Kaſtanienbäume nicht in den Aſphaltbelag mit ein⸗ bezogen werden, denn ihr Wachstum und ihr Beſtand könnte dadurch beeinträchtigt werden. * Bruchſal, 2. Sept. Am Samstagnachmittag hat der verheiratete Joſef Gallion aus Untergrombach den R. Rußmann durch Stiche mit einem Meſſer und einer Miſtgabel lebensgefährlich verletzt. Der Täter ſtellte ſich kurz nach der Tat der Polizei. Badener in Spanien tödlich verletzt In Bilbao von Granate getroffen * Bretten, 2. Sept. Wie das„Brettener Tag⸗ blatt“ berichtet, iſt der in Spanien anſäſſig gewordene Fritz Maier aus Sulzſeld in Bilbao, als er ſich auf dem Wege zu ſeinem Geſchäft befand, von einer Granate ſo ſchwer verwundet worden, daß er den erlittenen Verletzungen bald darauf erlegen iſt. Die Frau und das Kind des Verunglückten ſowie die — 35 der Fran befinden ſich gegenwärtig in Sulz⸗ Kaiſerſtühler auch für Heidelberg! Die Verteilung der Weinpatenſchaften in Baden * Karlsruhe, 2. Sept. Auch in dieſem Jahr wird wiederum Patenwein in den verſchiedenen größeren Städten zum Ausſchank kommen. Für Baden⸗Baden iſt Wein von der Ortenau und Bühler Gegend vor⸗ geſehen; für Freiburg Kaiſerſtühler, zuſätzlich Wein aus der Markgvafſchaft. Heidelberg bekommt ebenfalls Kaiſerſtühler und zuſätzlich Wein von der Bergſtraße. Die Markgrafſchaft und der Kaiſerſtuhl werden für Karlsruhe den Patenwein liefern. Kon⸗ ſtanz und Mannheim(wie berichtet) werden Kaiſer⸗ ſtühler erhalten. Offenburg bekommt Ortenauer und zuſätzlich Breisgauwein. Pforzheim und Weinheim Kaiſerſtühler, zuſätzlich Wein von der Bergſtraße. Kehl bekommt Wein aus der Ortenau und Bühler Gegend. Lörrach wird nur Wein aus der Markgrafſchaft erhalten. Villingen wird Pate ſein von dem Markgräfler und zuſätzlich vom Kaiſerſtühler Wein. * Frankenthal, 30. Auguſt. Ein 17jähriger Burſche aus Lambsheim, der in Frankenthal in der Lehre iſt, erhängte ſich auf ſeiner Lehrſtelle. Vom Mannheimer Einzelrichter verurteilt: Er erſchlich ſich Arbeitsloſenunterſtützung Ein Fahr Gefängnis, die gerechte Strafe Es iſt ein ſtarkes Stück, das ſich der 40jährige Ernſt Lieſſen aus Mannheim erlaubt. In der Zeit vom 2. September 1936 bis zum 19. Mai 1937 bezog er vom Arbeitsamt Unterſtützung in einer Ge⸗ ſamthöhe von 600 Mark, obwohl er zur gleichen Zeit bei zwei Verſicherungsgeſellſchaſten tätig war und einen durchſchnittlichen Monatsverdienſt von 350 bis 400 Mark hatte. Lieſſen war im Herbſt 1986 der Anſicht, ſeine Ein⸗ nahmen ſeien beträchtlich geſunken, was vielleicht ſtimmen mag, denn er hatte früher noch bedentend mehr verdient, und könne daher ungeniert zum Arbeitsamt gehen und Unterſtützung beautragen. Natürlich vermied er es dabei gefliſſentlich anzugeben, daß er noch für zwei Verſicherungsgeſellſchaften tätig war, und es iſt beſonders kennzeichnend für die Ge⸗ e wiſſenloſigkeit dieſes„Auch⸗Volksgenoſſen“, daß er im gleichen Monat September, in dem er den Antrag ſtellte, ſogar Generalagent einer der Verſicherungs⸗ geſellſchaften wurde und von dieſer einen Wagen zur Verfügung geſtellt bekam. Er hatte nun vor Gericht die Dreiſtigkeit, zu erklären, ſeine Speſen hätten ſeine gansen Einnahmen aufgefreſſen. Er hätte nichts da⸗ von für ſich gehabt, die Unterhaltungskoſten des Wa⸗ gens, das viele Auswärtsſein, hätte ſein ganzes Geld verſchlungen. Allerdings, wenn die Frau ſolche Anſprüche ſtellt, wie das hier anſcheinend der Fall war, dann kommt man mit dem ſchönen Verdienſt von 400 Mark auch nicht aus. Sie mußte einen Pelzmantel haben, und zwar gleich einen Fohlenmantel, für 350 Mark und noch einiges andere mehr. Auch ſonſt fühlte ſich L. nicht wohl in ſeiner Wohnung. Er ließ ſie alſo vollkommen neu herrichten und zahlte davon den Lö⸗ wenanteil. Alles ſeelenruhig als Unterſtützungs⸗ empfänger Vor Gericht jammerte er nun etwas vom„Kampf ums tägliche Brot“... Außerdem habe er geglaubt, „er müſſe ſich erſt dann beim Arbeitsamt abmelden, wenn er„auskömmlich“ verdiene“. Auf der anderen Seite gab er allerdings zu, er„ſei gegenüber ſeiner Frau zu ſchwach“ geweſen, hauptſächlich war ihren langgehegten Wunſch nach einem Pelzmantel betraf. Bis zum Schluß ſtellte er ſich aber auf den Stand⸗ punkt, er habe ſeinen Lebensunterhalt ohne die Un⸗ terſtützung nicht beſtreiten können. Einzig und allein von den Beträgen, die das Arbeitsamt bezahlt habe, habe er Haushaltskoſten bezahlt. Dem Gericht legte er ſogar eine Abrechnung über ſeine Einnahmen vor, die ſich in der gleichen Zeit, da er Unterſtützung Die Fünfzigjührigen trafen ſich wieder Wieberſehensfeier im alten Römerſtäotchen Tr. Ladenburg, 2. September. Drei erlebnisreiche Feſttage einten den Jahrgang 1887 in der feſtlich mit Girlanden und Fahnen ge⸗ ſchmückten Römerſtadt Ladenburg, die ihren Söhnen von nah und fern einen herzlichen Empfang bereitete. Die erſte Begrüßung fand bei der Schulkameradin Dina Stumpf im„Martinstor“ ſtatt. Nach dem Auftakt traf man ſich am Hauptſeſttag morgens an der Frieöͤhofspforte zur Ehrung der verſtorbenen El⸗ tern, Lehrer, Erzieher und der toten Kameraden. Die Gräber wurden geſchmückt und am Ehrenmal der gefallenen Ladenburger legte Schulkamerad Wil⸗ helm Gſchwind mit ehrenden Worten einen Kranz nieder. Jubilar Stadtpfarrer Häußler hielt die Gedenkrede. Als die Glocken zum Gottesdienſt riefen, ging man gemeinſam vom Marktplatz in die ſeſtlich geſchmückten Kirchen. Die Geiſtlichen beider Kon⸗ feſſionen grüßten beſonders die Jubilare, die in feſt⸗ lich geſchmückten Bänken ſaßen. Nach dem Mittag⸗ eſſen führte der Ladenburger Baumeiſter Conrad Seel die Gäſte durch die alte ſchöne Stadt. Später ging es zum Heimatſpiel. Die Jubilare folgten dem Rufe des Bundſchuhs und waren begeiſtert von dem, was Cornel Serr geſchaſſen. Am Abend ging es zum großen Saale des Bahnhofshotels zur Haupt⸗ 0 feier, wo ſich ein buntes Programm abwickelte. Nach einem feſtlichen Marſch der Stadt⸗ und Feuerwehr⸗ kapelle, die die Veranſtaltung umrahmte, ſprach die Tochter eines Schulkameraden, Frl. Eliſabeth Beeo⸗ gen, einen von Frl. Trippmacher verfaßten Prolog. Der Vorſitzende, Herr Gſchwin d, begrüßte in lau⸗ nigen Verſen in Ladenburger Mundart das voll⸗ beſetzte Haus. Der Männerchor„Liederkranz“ trug darauf wirkungsvoll unter Muſikdirigent Gun ds Leitung einige Chöre vor. Namens der Stadt ent⸗ bot Bürgermeiſter Pohly den Jubilaren den Will⸗ kommgruß. Die eindrucksvolle Feſtrede hielt Jubi⸗ lar Stadtpfarrer Häußler. Später boten Schul⸗ kameradinnen humorvolle Darbietungen: Frau Emma Amboß und die blinde Frau Dina Kra⸗ mer(beide aus Mannheim), die zeigten, wie man glücklich iſt, wenn man alle Dinge des Lebens mit gol⸗ denem Humor umkränzt. Auch Frau Teres Buß erfreute durch Vorträge. Zum Schluß dankte der Bürgermeiſter dem unermüblichen Vorſitzenden Wil⸗ helm Gſchwind, dem Baumeiſter Seel und Frl. Trippmacher für ihre Arbeit um das Gelingen der ſchönen Feier. Herr Gſchwind ſchloß ſeinerſeits mit dem Gruß an den Führer. So klang der ſchöne Feſttag aus. Der Kehraus am zweiten Tag ſchenkte allen„heurigen“ Fünfzigjährigen noch viele nette Stunden. empfing, auf 2800 Mark beliefen! Was man bavon zu halten hatte, war keinen Moment zweifelhaft. Das Gericht verurteilte ihn zu 1 Jahr Gefäng⸗ nis und rechnete ihm, da er immerhin den Ermitt⸗ lungen keine Schwierigkeiten machte, 7 Wochen Un⸗ terſuchungshaft an.—ba— Der Bart allein macht noch keinen Miſſionar! Zwei Monate Gefängnis für falſche Anſchuldigung * Heidelberg, 2. Sept. Patriarchaliſch umrahmt ein ſchöner Bart ſein Ge⸗ ſicht und fällt in langen Strähnen auf die Schultern. Aber der Bart allein macht eben noch keinen Prophe⸗ — ten und auch keinen Miſſionar. Daran ändert auch nichts, daß der wegen falſcher Anſchulhigung ange⸗ klagte 58 Jahre alte Karl Gauweiler aus Hei⸗ delberg mit einer ſalbungsvollen Sprache von ſeiner religiöſen Sendung ſpricht und ſich als Miſſionar be⸗ zeichnet. Zu ſehr ſpricht ſein ganzes Leben die Wahr⸗ heit über ſeine Perſönlichkeit. Er geht wohl zu den Leuten und ſuchte ſie zu ſeinem Glauben zu bekehren, aber er geht nur zu ihnen, um ſie zu betrügen und um Streit zu ſtiften. Wegen Betrugs im Rückfall wurde er ſchon beſtraft und hat auch ſchon Ehrver⸗ luſt erhalten, weil er wiſſentlich falſch ſeine eigene Frau der Blutſchande bezich⸗ tigte. So folgte eine Straftat und Gemeinheit der anderen, ſo daß er bereits über eine ſtattliche Vor⸗ ſtrafenreihe verfügt. Er ſelbſt ſagt allerdings:„Ich bin faſt ſtolz auf dieſe Strafen, denn ich bin ja das Opfer einer falſchen Juſtiz.“ Diesmal hatte er ſich zu verantworten, weil er einen ehrenamtlichen Mit⸗ arbeiter von„Kraft durch Freude“ der ſchwerſten Vergehen bezichtigte, die es für einen Nationalſozia⸗ liſten gibt, nämlich des Diebſtahls am Winterhilfs⸗ werk, des Betrugs an armen Volksgenoſſen und der politiſchen Unzuverläſſigkeit. Grund zu dieſer An⸗ zeige war allein die Tatſache, daß jener Mann es abgelehnt hatte, dem Angeklagten eine monatliche Rente zu verſchaffen. Der Richter verurteilte dieſen ſonderbaren Miſſionar, der ſein Gewand nur zu ſei⸗ nem perſönlichen Vorteil ausnützt, wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis und erkannte auf Veröffentlichung des Urteils. Der Staatsanwalt hatte ſechs Monate Ge⸗ fängnis und drei Jahre Ehrverluſt beantragt. Der Kultusminiſter ſtellt Strafanzeige * Freiburg, 1. Sept. Das Schöffengericht befaßte ſich mit einer Anklage wegen ſortgeſetzter Belei⸗ digung und übler Nachrede gegen eine 52⸗ jährige Frau aus Freiburg, und zwar auf Grund eines Strafantrags des badiſchen Miniſters für Kultus und Unterricht. Die Angeklagte hatte den Rektor einer hieſigen Volksſchule mit nicht wie⸗ derzugebenden gemeinen Beleidigungen belegt und die Lehrer und Schülerinnen ehrenrühriger Dinge verdächtigt. Sie hatte dadurch die ganze Schule durcheinander gebracht. Die Anwürfe der Frau erwieſen ſich als Phantaſtereien. Da ſie von dem amtsärztlichen Sachverſtändigen für voll ver⸗ antwortlich erklärt wurde, hielt das Gericht eine exemplariſche Strafe für am Platze und verurteilte ſie zu 6 Wochen Gefängnis und den Koſten des Verfahrens. Unglück auf der Bergſtraße: Motorrad tonta Auto: Ein Toter * Zwingenberg(Bergſtr.), 2. Sept. Auf der neuen gewiß überſichtlichen Bersſtraße nach Bicken⸗ bach rannte ein mit zwei Perſonen beſetztes Motor⸗ rad gegen ein wendendes Auto. Der für eine Köl⸗ ner Baufirma in Heidelberg tätige 26jährige ledige Willi Rodenberg fand ſofort den Tod, während ſein Sozins mit Kopfverletzungen und einem gebrochenen Bein nach Darmſtadt ins Krankenhaus übergeführt wurde. Süsdeulſcher Fußball Nationalelf in Verlin— Meiſterſchafts⸗Beginn in Bayern Nachdem ſich die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft am letzten Sonntag durch einen 411⸗Sieg über Eſtland in Königsberg das Teilnahmerecht für die auf franzöſiſchem Boden zum Austrag kommende nächſtjährige Weltmeiſter⸗ ſchaft geſichert hat, ſteht ihr ſchon am kommenden Sonn⸗ tag eine weitere, ebenſo dankbare Aufgabe bevor. Im Ber⸗ liner Olympia⸗Stadion ſpielen unſere„Nationalen“ gegen eine Vertretung des Gaues Brandenburg und wollen mit dieſem Treffen dem Brandenburgiſchen Opfertag zu einem vollen Erfolg verhelfen. Die beiden Mannſchaften— Fath im Sturm der Nationolelf wird wegen des nachzuholenden Pokalsſpiels Freiburger FC— Wormatia Worms voraus⸗ ſichtlich erſetzt— ſtehen ſich wie folgt gegenüber: Nationalelf: Jakob(Jahn Regensburg); Janes(Fort. Düſſeldorf)— Münzenberg(Alem. Aachen), Kupfer(FC B— Goloͤbrunner(Bayern München)— Kitzinger( 05 Schweinfurt); Lehner(Schwaben Augs⸗ burg)— Helmchen(Polizei Chemnitz)— Lenz(Boruſſia Dortmund)— Hohmann(Bie Benvath)— Fath(Worma⸗ tia Worms). Brandenburg: Schwarz(Hertha); Appel(BS 920— Krauſe(Hertha); Raddatz(Union Oberſchöneweide)— Aretz(Hertha)— Buchmann(Nowawes 05); Ballendat (BS 92)— Sobek(Hertha)— Berndt(Tennis⸗Boruſſ.) — Haller(Bewag)— Hahn(Hertha). * Die ſüddeutſche Meiſterſchafts⸗Spielzeit wird am Sonn⸗ tag in Bayern eingeleitet(die übrigen Gaue Süddeutſch⸗ lauds folgen am 12. September!). Auf dem Programm ſtehen vier Begegnungen: Spg Fürth— Wacker München G 05 Schweinfurth— Schw. Augsburg B Ingolſtadt— 1. FC Nürnberg Es iſt mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Treffen FC 05 Schweinfurth— Schwaben Augsburg und Jahn Regensburg— 1860 München ausfallen, da Schweinfurt, Augsburg und Regensburg Spieler für die Nationalelf abzuſtellen haben. Die beiden„Neuen“ wören damit ſpiel⸗ frei. Der deutſche Ex⸗Meiſter 1. Ic Nürnberg hat in Ingolſtadt anzutreten. Man darf Höleane ſein, wie der „Club“ nach den verſchiedenſten Mißerfolgen in Freund⸗ ſchaftsſpielen das ſchwere Ingolſtädter„Pflaſter“ ver⸗ daut. Die SpVg Fürth ſollte auf eignem Platz amit Wacker München ohne weiteres fertig werden. In den wenigen Wochen nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs hat Fürth jedenfalls namhafte Gegner beſiegt und dabei eine gute Form verraten. In Freiburg holen am Sonntag der Freiburger Fé und Sübweſtmeiſter Wormatia Worms das aus der 1. auptrunde um den Tſchammerpokal noch rückſtändige reffen nach. Ungeachtet des Platzvorteils der Freibur⸗ ger müßte u. E. Wormatia Worms— mit Fath allerdings — zu einem knappen Siege kommen. Eine Reihe intereſſanter Freunoſchaftsſpiele vervoll⸗ ſtändigt das ſüddeutſche Fußballprogramm des Sonntags. An vorderſter Stelle muß das Turnier anläßlich des 30jährigen Beſtehens des badiſchen Meiſters SV Waldhof genannt werden, das außer der Mannſchaft des Jubilars noch den Pokalmeiſter VſB Leipzig, den württembergiſchen Meiſter VſB Stuttgart und VfR Mannheim im Wettbe⸗ werb ſieht. Von den übrigen Spielen erwähnen wir nur noch Eintracht Frankfurt— 9 Düſſeldorf, 1.§ C Kaiſerslautern— Vfis Neckarau, Kickers Offenbach— Kaſſel 03,§V Kehl— Sportfr. Stuttgart und VfB Coburg— Stuttgarter Kickers. Briliſcher Fußball 98 Arſenol— Hubdersſield Town:1; Birming⸗ ham— Midolesbrough 311; Brentford— Preſton Northend :15 Derby County— Wolvehampton Wanderers 112; Leeoͤs United— Chelſea:0; Liverpool— Portsmouth:2; Mancheſter City— Everton 210. 2. Liga: Luton Town— Aſton Villa 312; Neweaſtle United— Barnsley 011; Nottingham Foreſt— Stockport City:2; Southampton— Cheſterfield 011. Schottland: Aberdeen— Clyde 512. SGroßes Radrennen in Ludwigshafen⸗Irieſenheim Die am kommenden Sonntag auf der Frieſenheimer Naörennbahn durch den Radf.⸗Club 1899 Frieſenheim zur Durchführung kommenden Bahnrennen haben wiederum eime erſtklaſſige Beſetzung zu verzeichnen. Bei der Qua⸗ lität der am Start erſcheinenden Fahrer werden Flieger⸗ fahren, Ausſcheidungsfahren und das 200⸗Runden⸗Mann⸗ ſchaftsfahren recht ſpannende Kämpfe bringen. Beſon⸗ ders geſpannt iſt man natürlich auf das Abſchneiden der Bielefelder Poſtler und Langhoff, die ſeit Mai erſtmals wieder in unſerer ſüdweſtdeutſchen Ecke erſcheinen. Daß die Beiden aber gut in Fahrt ſein müſſen, beweiſen die zahlreichen Erfolge in Weſt⸗ und Norodeutſchland. Heiß umkömpft ſein, wird das Fliegerfahren um den „Großen Rheintalpreis“. Da hier eine Ausleſe erſtklaſ⸗ ſiger Sprinter am Start erſcheint, dürfte es ſchwer ſein, in den Endlauf zu kommen, Auf jeden Fall wird es zwi⸗ ſchen Poſtler und Langhoff Bielefeld, Weimer⸗Stuttgart, Horn, Schorn und Kleinſorg⸗Köln, Kurzawa⸗Dortmund, und Nolden⸗Krefeld, ſchöne Kämpfe geben. Im Ausſcheidungsfahren haben die Unplacierten des Fliegerfahrens Gelegenheit, ſich ſchadlos zu halten. Krimme und Weiß⸗Luòͤwigshafen, Kneller⸗Köln, Benicken und Kurz⸗Stuttgart, Schenk⸗Berlin, Ackermann⸗Landau, Hil⸗ bert⸗Frankenthal, Rößler und Heger⸗Mannheim haben hier Gelegenheit, ſich einen Platz unter den erſten Vier zu ſichern. Große Kämpfe bringt ohne Zweiſel auch das 200⸗Run⸗ den⸗Mannſchaftsfahren, das von nicht weniger als 14 Mannſchaften beſtritben wird. Um einen der ſechs Plätze wird bei dieſer Beſetzung mit aller Technik und Taktik, mit aller Raffineſſe und mit letztem Einſatz gekämpft wer⸗ den. Da einige Mannſchaften durchaus gleichwertig ſind, wird vielleicht dos richtige Erfaſſen einer günſtigen Situa⸗ tion oder aber die Tagesform für den Ausgang des Ren⸗ nens ausſchlaggebend ſein. Immerhin darf man die Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Poſtler—Langhoff⸗Bielefeld, Wei⸗ mer—Weiß⸗ Stuttgart⸗Ludwigshafen, Schorn—Kurzawa⸗ Dortmund, Seegers—Krimme⸗Ludwigshafen, Kleinſorg Kneller⸗Köln mit Spannung erwarten. Aber auch Schenk —Kurz⸗ Berlin⸗Stuttgart, Stieber--Ackermann⸗Landan, HilbertBlack⸗ Frankenthal⸗Mainz, Wagner-—Benicken⸗ Lud wigshafen⸗Stuttgart, Horn—-Kinnle⸗Köln und nicht zu⸗ letzt auch Rößler—Heger ſind Kombinationen die erfolgreich in den großen Kampf eingreifen können. Auf jeden Fall iſt das Rennen vollkommen offen und der Ausgang durch⸗ aus ungewiß! Auch unſere Jugend wird ſich wieder am Start ein⸗ ſinden. Diesmal wird in einem Punktefahren um den Sieg gekämpft. Da die geſamten Streitkräfte aus Mann⸗ heim und Ludwigshafen aufgeboten ſind, muß auch hier 5 einer intereſſanten Auseinanderſetzung gerechnet werden. Frankreich und Italien tragen ihren alljährlichen Ten⸗ nis⸗Länderkampf vom 18. bis 20. September im Pariſe⸗ Roland⸗Garros⸗Stadion aus. Am„Tag der deutſchen Sporthilfe“, 25. Oktober, wird innerhalb der Vereine des DR eine Sparglocken Samm⸗ lung durchgeführt. Der Ertrag dieſer Sammlung wird dem Reichsſporiführer an ſeinem Geburtstag überreicht. * Donnerstag, 2. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 404 Tatsachenbericht von General l. Koskoff Bam 10 now,——— Die Tragödie des Gegenspielers Hin denburgs Der Engländer kommt ſoeben vom XV. Korps und bringt intereſſante Nachrichten von ſeinem Kom⸗ mandanten, General Martos. Er hat auch die Schlachtfelder bei Lahna und Frankenau beſichtigt. Samſonow verfolgt mit größtem Intereſſe ſeine lebhafte Wiedergabe des von ihm Geſehenen. „Wie iſt Martos' Stimmung?“ Oberſt Knox iſt von der Haltung des Generals Martos in den ſchweren Tagen der erſten großen Schlachten begeiſtert. „Oh, er iſt ein vortrefflicher Soldat. Nie über⸗ kommt ihn Verzweiflung, nie lähmt ihn Unentſchloſ⸗ ſenheit. Er hat eine ſtählerne Energie, und je ſchlim⸗ mer die Lage wird, deſto mehr wächſt ſeine Tatkraft.“ Der Engländer ahnt nicht, daß ſeine Worte für Samſonow wie ein Vorwurf klingen. Knox weiß nicht, welche inneren Kämpfe in Samſonows Seele die letzten Tage getobt haben und in welcher Un⸗ er Stunde um Stunde zugebracht atte. Große Heiterkeit wird durch eine Erzählung des Stadtkommandanten hervorgerufen. Er ſchildert die erſten Augenblicke von Martos' Aufenthalt in Nei⸗ denburg. Der harte, rauhe Solbdat, den ſcheinbar die ſchlimmſten Dinge und Situationen nicht in Zau⸗ dern verſetzen konnten, wurde vor dem bedeckten Tiſche des Landrats ſtutzig. Der Landrat war durch den Einmarſch der ruſſiſchen Truppen gezwungen worden, ſo blitzartig ſein Haus zu verlaſſen, daß das ganze Mittageſſen auf dem Tiſche ſtehen geblieben war. Der hungrige Martos entſchied ſich erſt nach dem Zureden ſeines nicht minder hungrigen Gefol⸗ ges, das Mittageſſen des Landrates zu verzehren. Samſonows Mahlzeit wird mehrere Male durch den dienſttuenden Offizier, der die Telegramme bringt, unterbrochen. Aber anſcheinend ſind ſie ohne große Bedeutung. Samſonow, Poſtowſki und Fili⸗ monow leſen ſie durch und übergeben ſie dann Wja⸗ low, der allein aufſteht, um die Sachen zu erledigen. Einmal aber kommt oer Offizier ohne ein Tele⸗ gramm. Er beugt ſich zum Ohr des Stabschefs und flüſtert ihm einige Worte zu. Der Stabschef gibt die Mitteilung ſofort flüſternd dem neben ihm ſitzenden Samſonow weiter. Samſonow ſteht ſogleich auf: „Verzeihung, meine Herren. Ich ſoll ans Tele⸗ phon.“ Zuſammen mit Poſtowſki verſchwindet er in der Tür des Eßzimmers. Die NS-Kampfſpiele in Nürnberg Das Telephongeſpräch dauert nur kurze Zeit. Der Kommandierende General des linken Korps, General Artamonow, meldet dem Armeeführer per⸗ ſönlich ſtarke Angriffe des Gegners bei Seeben und bittet um Verſtärkung. Samſonow wird diegmal— vielleicht unter dem Eindruck der Worte des Engländers— ſehr ſcharf und erklärt kategoriſch: „Viel Unterſtützung kann ich Ihnen nicht geben. Etwas erhalten Sie von mir. Aber vergeſſen Sie bitte nicht, daß der Erfolg der ganzen Operation der Armee von der Haltung Ihres Korps abhängig iſt.“ Artamonow benutzt dieſe Gelegenheit, um ſich in Prahlereien zu ergehen. Der nächſte Tag, der 27. Auguſt, iſt ein ſchwerer Tag für Samſonows Armee. Sie führt den Kampf auf ihrer ganzen Front. Die erſten Vormittagsbe⸗ richte des Generals Artamonow von der linken Flanke klingen ſo zuverläſſig, daß Samſonow ſich berechtigt fühlt, Neidenburg für einige Stunden zu verlaſſen und ſich zu den im Norden nach Allenſtein marſchierenden Truppen zu begeben. Zu einer Begegnung mit Martos und Klujew kommt es aber nicht. Die Sorge um Artamonow läßt Samſonow in den Nachmittagsſtunden den Weg zurück nach Neidenburg finden. Er kommt gerade in dem Augenblick ins Hotel Neureiter, in dem der neue Bericht Artamonows aus dem Telegraphen⸗ amt läuft. Mit einem Teil der Meldung in der Hand trifft Wialow Samſonow an der Schwelle des Hotels. „Bringen Sie mir etwas von Artamonow?“ „Jawohl Exzellenz.“ „Schlechtes oder Gutes. Bitte mit einem Worte?“ „Eher Gutes“, antwortet Wjalow zögernd. Aufmerkſam ſtudiert Samſonow mit dem geſam⸗ ten Generalſtabe das eingegangene Telegramm über die ſchweren Kämpfe des Tages zwiſchen dem erſten ruſſiſchen Korps und dem erſten deutſchen Korps des Generals von François. Die deutſchen Angriffe ſind überall abgewieſen. Samſonow atmet erleichtert auf. Bald bringt man den Reſtteil des Telegraphen⸗ ſtreifens. Vor Artamonows Unterſchrift lieſt Sam⸗ Der Zeitplan— Am 9. September Grunoſteinlegung für das„Deuiſche Stadion“ durch den Führer Für die nach dem Willen des Führers zum erſten Male im Rahmen des Reichsparteitages in Nürnberg zur Durch⸗ führung kommenden Nationalſozigliſtiſchen Kampfſpiele ſind die Vorarbeiten abgeſchloſſen. Für die gewaltige Lei⸗ ſtungsſchau der deutſchen männlichen Jugend ſind vom 9. bis 11. September drei Haupttage vorgeſehen. Eine Ausnahme macht der Moderne Fünfkampf, der bereits am Montag, 6 September, in beiden Klaſſen mit dem Ge⸗ länderitt bzw. mit der Motorrad⸗Geländefahrt in Angriff genommen, am Dienstag mit dem Degenfechten und am Mittwoch mit dem Piſtolenſchießen fortgeſetzt wird. Die Eröffnungsſeier erfolgt am Donnerstagvormittag mit der Grundſteinlegung für das gewaltige„Deutſche Stadion“ durch den Führer. Nach dem ſeſtlichen Akt beginnen auf allen bereitgeſtellten Plätzen 8 Einzel⸗ und Mannſchaftskämpfe nach folgender Zeittafel: Donnerstag, 9. September 10 Uhr: Deutſcher Wehrweitkampf(Klaſſe); Kleinkaliber⸗ ſchießen: Schießſtand Brig. 78; Maunſchaftsfünfkampf, 30 Meter Schwimmen; Moderner Fünfkampf, 300 Meter Schwimmen(beide Schwimmſtadion); Leichtathletik: Hauptkampfbahn Stadion; 100⸗Meter⸗Vor⸗ und Zwiſchen⸗ läufe, 400⸗Meter⸗Vorläuſe, Speerwurf, Weitſprung, Vorkämpfe; 1500⸗Meter⸗Mannſchaſts⸗Patronillen⸗Lauf(2 Vorläufe); Vorkämpfe im Boxen: Tanzring⸗Stadion; Vorkämpfe im Mannſchaftsfechten: Exerzierholle Fürth. 25 bis 17 Uhr: Leichtathletik: Hauptkampfbahn Stadion; Deutſche Staffel(2 Vorläufe und Entſcheidung), Aus⸗ ſcheidungskämpfe im Kugelſtoßen, 400⸗Meter⸗Hindernis⸗ Lauf. Mannſchaftswehrkampf, 100⸗Meter⸗Hindernislauf mit Hondgranotenzielwurf 12 Vorläufe); Mannſchafts⸗ Fünfkampf, 250⸗Meter⸗Hindernis⸗Lauf; Turnen der Deutſchlandriege Fußballſpiel Schalke 04 — Bfh Leipzig. Schwimmen(Schwimmſtadion): Waſſer⸗ hallſpiel, 100 Meter Freiſtil(4 Vorläufe); 200 Meter Bruſt(3 Vorläufe); 400 Meter Freiſtil(2 Vorläufe); 100 Meter Rücken(3 Vorläufe); 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffel(2 Vorläufe); Waſſerballſpiele. 16 bis 18 Uhr: Boxen(Vorkämpſe) im Tanzring⸗Stodion. 15 bis 18 Uhr: Fechten(Vorkämpfe) Exerzierhalle Fürth. Freitag, 10. September 8 Uhr: Fechten(Entſcheidung) Exerzierhalle Fürth. 9 Uhr: Gewichtheben(Vorkämpfe) im Tanzring⸗Stadion. Mannſchaftsfünſkampf(Schießſtand Brigade 78); Klein⸗ kaliberſchießen, Handgranatenweitwurf. 10 Uhr: Einzel⸗Piſtolenſchießen: Schießſtand Feucht. Moder⸗ ner Fünfkampf(Erlenſtegen): 4000⸗Meter⸗Gelände⸗ lauf; Einzel⸗Kleinkaliberſchießen. Deutſcher Wehrwett⸗ kampf(Klaſſe B) Sportplatz Zabo: 100⸗Meter⸗Lauf; Einzelkampf Handgranatenweitwurk. 10.30 Uhr: Leichtathletik: Hochſprung, Diskuswerfen Vor⸗ kämpfe). 0 15 bis 17 Uhr: Leichtathletik(Sportplatz Mete“ 10⸗mal⸗J⸗ Runden⸗Staffel(V. und.), 1500 Meter(Vorläufe), Diskuswerfen, Hochſprung(Entſcheidung), 400 Meter (Zwiſchenläufe). Deutſcher Wehrwettkampf(Klaſſe): Handgrangtenzielwurf. Handballſpiel, 15 Uhr: Fechten(Entſcheidung): Exerzierhalle Fürth. 15.30 Uhr? Gewichtheben(Entſcheidung): Tanzring⸗Stadion. Samstag, 11. September 6 Uhr: ghanuſchaftsfünftamyf(Schmauſenbuck): 20⸗Km.⸗ 700 Uhrr Debiſcher Wehrwettkampf(Klaſſe), 18⸗Km.⸗ Gevückmarſgaupkkamyſbahn des Stadions: : hrungen der§8. R Körperſchule, Standarte Felöͤherrn⸗ 14ib Mannſchaftswehrkampf, 100⸗Meter⸗Hindernislauf, ielwurf. 14 6 10 4466 Uhr: Deutſcher Wehrwettkampf(Klaſſe), Hochſprung, Einzelkampf Hondgranatenweitwurf. Leicht⸗ athletik(Entſcheidungen), 100 Meter, 1500 Meter, Kugel⸗ ſtoßen, Weitſprung, 400 Meter, Speerwurf. 15.05 Üihk: 1500⸗Meter⸗Mannſchafts⸗Patrouillen⸗Lauf Ent⸗ ſcheidung). 15.20 Uhr: Boxen. —9 Uhr: Deutſcher Wehrwettkampf(Klaſſe), 3000⸗Meter⸗ auf. 16.10 Uhr: Vorführung: Reichsführerſchule der SA. 16.35 Uhr: 2000⸗Meter⸗Hindernisſtaffel. 16.45 Uhr: Aufmarſch und Siegerehrung. Schwimm⸗Stadion: 14.10 bis 16.10 Uhr Entſcheidungen: 100 Meter Freiſtii (), 100 Meter Freiſtil, 100 Meter Bruſt(§), 200 Meter Bruſt, 400 Meter Freiſtil(93), 400 Meter Freiſtil, 100 Meter Rücken(§). 100 Meter Rücken, 200 Meter Bruſt (5J), 200 Meter Bruſt, 200 Meter Freiſtil, Kunſtſpringen (8J), 4 mal 100 Meter, 4 mal 50 Meter, Waſſerballſpiele. Tanzring⸗Stadion: 14.10 bis 16.10 Uhr: Entſcheidungen im Boxen. Der alljährliche Fußballwettkampf der Hota⸗Sportvereine von Deutſchland und Holland wird wieder einmal in Düſſeloͤorf ousgetragen. Als Termin liegt der 6. Oktober feſt. Der FV 04 Raſtatt hat für den 12. September ein Spiel nach Nancy abgeſchloſſen und durch das Fachamt bereits die Spielerlaubnis erhalten. Joſef Beſſelmann(Köln), der deutſche Mittelgewichts⸗ Boxmeiſter, beſtreitet am 10. September im Berliner Sport⸗ ——— zweiten Kampf gegen den Franzoſen Camelo andel. Gotifried von Cramm und Henner Henkel ſtehen auch in Foreſt Hills, wo die amerikaniſchen Einzelmeiſterſchaften ousgetragen werden, im Brennpunkt des Intereſſes. Ihnen werden jedenfalls große Ausſicht eingeräumt. Die beiden Deutſchen und dazu Marielouiſe Horn befinden ſich unter den„Geſetzten“. Eine neue Weltbeſtleiſtung für Motorboote ſtellte der Engländer Campbell auf. Campbell verbeſſerte den von ſeinem Landsmann Gar Wood beſtehenden Rekord von 201,1 Std.⸗Km. auf 204,470 Std.⸗Km. Henrotin⸗Petra, Frankreichs Vertretung im Gemiſchten Doppel in Brookline, ſpielte ſich durch einen:2, 6ꝛ8⸗Sieg über uAdrus⸗Yamagiſhi(Frankreich⸗Japan) in die Vor⸗ ſchlußrunde. 8 Das Fachamt Leichtathletik hat nunmehr entſchieden, daß außer dem Berliner SC, München 1860, Stuttgarter Kickers und AS Köln nun auch noch der Deutſche SC Berlin am Wochenende in München an dem Endkampf um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft teilnehmen darf. San Romani, Amerikas großer Mittelſtreckler, hat die Abſicht, am 7. und 8. September in Stockholm dem erſt kürzlich von dem Engländer Wooderſon aufgeſtellten Welt⸗ rekord über eine Meile zu Leibe zu gehen. Er will eine Zeit von:04 bis:05 Min. erreichen. Schottland ſchlug Irland am Mittwochnachmittag in Belſaſt vor 12000 Zuſchauern im vereinbarten Fußball⸗ Länderſpiel mit:2(:). Im Tennis⸗Mitropapokal⸗Wettbewerb führen nach der dritten Runde Polen und die Tſchechoſlowokei mit je vier Punkten vor Jugoſlawien(9, Oeſterreich(), Ungarn(1) und Italien(). Eine Weltmeiſterſchaftsrevanche der Bernfsflieger gab es am Mittwochabend auf der Kopenhagener Ordrup⸗Bahn, an der allerdings der Deutſche Richter nicht teilnahm. Auch diesmal wieder erwies ſich Weltmeiſter Scherens als der Beſte vor van Vliet, Fabck⸗Hanſen ud Gérardin. Eine neue Weltbeſtleiſtung im Zweiſitzerſahren ſtellten am Mittwochabend in Kopenhagen der Franzoſe Görardin PN mit dem Dänen Falck⸗Hanſen über 1 Km. und Meile auf. Für den Kilometer benbtigten ſie:02,4 Min. und die Meile durcheilten ſie in:45,2 Min. Ragnhild Hveger, Dänemarks junge Rekoröſchwimmerin, brachte bei einem Selaben in Aarhus jetzt auch die neunte und zehnte Weltbeſtleiſtung auf ihren Namen. Sie verbeſſerte die von der Holländerin Tini Wagner gehalte⸗ nen Weltbeſtleiſtungen über 440⸗ und 500⸗Hards⸗Freiſtil Samſonow unterbricht kurz und ſcharf: „Das alles habe ich ſchon gehört. Bitte ſofort an die Tat. Das Korps darf unter keinen Umſtänden zurückweichen. Wenn der Weg nach Neidenburg für den Gegner frei wird, ſo bedeutet das eine Kata⸗ ſtrophe für Martos und Klujew. Sie werden Ihre jetzige Lage bis zum Letzten halten. Auf Wieder⸗ ſehen.“ Samſonow und Poſtowſki kehren zum Tiſch zu⸗ rück. Man ſitzt und plaudert noch eine Weile. Aber die Stimmung iſt eine andere geworden. Artamo⸗ nows Bericht flößt allen große Sorge ein, zumal un⸗ erfreuliche Nachrichten über die 2. Diviſion vorlie⸗ gen, die Neidenburg unmittelbar deckt. General Ariamonow wird abgeseizi ſonow die überzeugenden Worte:„Stehe wie ein Fels.“ „Das iſt ein richtiges Benehmen. Man wird es in die Berechnungen mit einſetzen können.“ Die Spannung des Augenblicks läßt Samſonow völlig vergeſſen, daß die Perſönlichkeit des Unter⸗ zeichners ihn zur Vorſicht mahnen ſollte. Artamonows beruhigender Bericht erfüllt Sam⸗ ſonow mit neuen Hoffnungen. Die im Norden vor⸗ marſchierenden Korps Martos und Klujew haben alſo für ihre linke Flanke und den Rücken nichts zu befürchten. Die Deutſchen können nichts Ernſthaftes gegen Neidenburg unternehmen, wenn Artamonow ſie im Weſten von Neidenburg mit ſo großen Kräf⸗ ten bedͤroht. Sogar die geſtrige ſchwere Niederlage der 2. Di⸗ viſion, die zwiſchen Artamonow und Martos vor⸗ marſchierend Neidenburg von Nordweſten decken ſollte, verliert in Samſonows Augen ihre Gefähr⸗ lichkeit. Oberſt Lebedew bekommt von Samſonow den Auftrag, die Reſte der 2. Diviſion zu ſammeln und wieder in die alte Stellung zu bringen. Samſonow iſt ſehr guter Laune. „Na, können Sie uns etwas zu eſſen geben? Wir ſind ſehr hungrig.“ „Exzellenz, das Eſſen iſt bereits fertig.“ Oberſt Dowatur führt Samſonow und ſeine Be⸗ gleiter in ein Zimmer des erſten Stockwerkes neben dem Büfett, wo ein gut bürgerlich gedeckter Tiſch ſteht und alles von peinlichſter Sauberkeit zeugt. Das Geſicht des furchtbaren Krieges, das ſo unverhüllt auf den Straßen zu ſehen iſt, verſchwindet hier völlig. Samſonow geht raſch durch die Räume des Hotels. Durch einen Zufall hat es bei der Beſchießung keinen größeren Schaden erlitten, obwohl zwei Gra⸗ naten eingeſchlagen waren. Die Telegraphen⸗ und Telephonzentralen ſind ſchon eingerichtet und arbeiten ziemlich gut. Das ſteigert Samſonows gute Stimmung noch mehr. Als Samſonow das Büfettzimmer durchſchreitet, ſieht er, wie ein Offizier neben zwei Kellnern ſteht und ſie ſcharf beobachtet. Die Kellner haben ſoeben einige Löffel Suppe heruntergeſchluckt. „Was machen Sie hier?“ fragt Samſonow lächelnd den Offizier. Der Offizier erklärt, er kontrolliere, ob die für Samſonow und ſeinen Stab beſtimmten Speiſen nicht vergiftet ſeien. Samſonow erwidert nichts, doch als er hinter der Tür iſt, winkt er ſeinem Aöjutanten. „Sagen Sie bitte, daß man ſofort dieſe beleidi⸗ gende Kontrolle unterläßt. Sie iſt doch lächerlich.“ Sein ritterliches Weſen ſträubt ſich inſtinktiv ge⸗ gen ſolche Maßnahmen. Am Tiſche herrſcht freudige, muntere Stimmung. Man iſt froh, wiederum in einem gemütlichen Zim⸗ mer zu ſitzen, ein anſtändiges Eſſen zu bekommen und gut bedient zu ſein. Das Zentrum der allgemeinen Aufmerkſamkeit bildet der engliſche Oberſt Knox, ein bekannter Ruf⸗ ſenfreund, der dem Hauptquartier des Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch zugeteilt iſt und jetzt mit ſei⸗ ner Erlaubnis die Armee Samſonows beſucht. Für eine halbe Stunde ſetzt die Verbindung mit Artamonow aus, dann fängt die Leitung von neuem an zu arbeiten. Kurze Berichte ſchildern Einzelhei⸗ ten vom Verlauf der noch andauernden Kämpfe vor Soldau. Kurz vor 4 Uhr nachmittags läuft von Artamo⸗ now ein neues Telegramm ein: „Nach ſchweren Kämpfen und unter dem ſtarken Druck des Feindes bis nach Soldau zurückgegangen.“ Für Wjalow, der das Telegramm als erſter be⸗ kommt, iſt es eine ſchreckliche Ueberraſchung. Der Weg nach Neidenburg ſteht den Deutſchen frei. Von den Worten„Stehe wie ein Fels“ bis zu die⸗ ſem Telegramm iſt kaum eine Stunde vergangen. Artamonow iſt ſich ſelber treu geblieben. Als Samſonow dieſe erſchütternde Nachricht be⸗ kommt, gerät er in Wut:„Sofort abſetzen!““) Artamonow wird ſeines Amtes enthoben. Seit zwei Tagen haben Samſonow und ſein Stab in Neidenburg im Hotel Neureiter des Herrn Franz Hennig und in dem bequemen Hauſe des Landrats Quartier genommen. Von hier aus hat der Armee⸗ führer eine beſſere Ueberſicht über die Kampfhand⸗ lungen ſeiner Truppen. Zwanzig Kilometer nörd⸗ lich der Stadt tobt ſchon oͤrei Tage lang eine heſ⸗ tige Schlacht. „)J Was die Abſetzung Artomonows betrifft, ſo unter⸗ ſcheiden ſich die Zeugenausſagen in Einzelheiten von Wja⸗ lows Schilderung des Ereigniſſes. Doch im Grunde ſagen ſie alle das gleiche. (Fortſetzung kolat) Berliner Sportklub:„Der Berliner Sportklub war der Vater des Gedankens der Vereinskämpfe um Punkte und ſeine vielſeitige Arbeit gibt ihm in dieſem Jahre gute Aus⸗ ſichten für München. Die Stärke der Mannſchaft liegt be⸗ ſonders in den techniſchen Uebungen. Die unter Univer⸗ ſitätsſportlehrer Schopf trainierende Mannſchaft wird in München alles daran ſetzen, den ſtolzen Titel zu erringen.“ München 1860: Wir haben uns in verſchiedenen Diſzipli⸗ nen gegen das Vorjahr verbeſſert und haben zudem noch den Vorteil, auf heimiſchem Boden und vor heimiſchem Publikum kämpfen zu dürfen. Die„Löwen“ freuen ſich ſchon jetzt auf die Kämpfe, die bereits im vergangenen Jahre in beſter kameradſchaftlicher Weiſe abgewickelt wur⸗ den. 1860 München will alle Teilnehmer als Kameraden empfangen und ſich als guter Gaſtgeber erweiſen. Daß wir natürlich auch alles daran ſetzen werden, den ſtolzen Titel zu verteidigen, iſt unnötig zu ſagen. Akademiſcher Sportverein Köln:„Der ASV hat ſeine Hauptarbeit ſeit dem vorigen Jahr ganz auf die Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften abgeſtellt. Es kam vor allem darauf an, die Dritten, Vierten und Fünften in den einzelnen Diſziplinen voranzubringen. Bei den Vereinsmeiſterſchaf⸗ ten iſt es ja nicht mit mehreren Spitzenkönnern getan, ſon⸗ dern nur ein möglichſt guter Durchſchnitt kann Erfolg brin⸗ gen. Ein weſentlicher Punkt der Winterarbeit war, gut⸗ veranlagte Aktive mit ihnen bisher unbekannten Uebun⸗ gen vertraut zu machen, Gerade in Köln iſt es nicht immer Kleine Sport⸗Nachrichten auf:14.0 bzw.:57.9 Minuten. Die alten Marken ſtan⸗ den auf:22.0 bzw.:09.8 Minuten. Der Endkampf der Leichtathletik⸗Jugend zur Deutſchen Vereins⸗Meiſterſchaft, der urſprünglich am.—5. Septem⸗ ber in Hamburg ſtattfinden ſollte, wird am 18.—19. Sep⸗ tember in Berlin veranſtaltet. Beteiligen können ſich alle Vereine, die bis zum 5. September die 9500⸗Punkte⸗⸗ Grenze überſchritten haben. Dreyſuß gewinnt die Million Um Mitternacht des 31. Auguſt war die Friſt abgelaufen, innerhalb der es den Bewerbern möglich war, den von der franzöſiſchen Regierung ausgeſetzten Preis von einer Million Franken zu gewinnen. Die Ausſchreibung ver⸗ langte von den nach der neuen Rennformel gebauten Renn⸗ wagen einen Mindeſtdurchſchnitt von 146,508 Std.⸗Km. für 16 Runden= 200 Km. auf der Autobahn von Linas Montlhery. Als einziger Fahrer war René Dreyſus auf dem 4,5⸗Liter⸗Zwölfzylinder Delohaye erfolgreich geweſen, der die 200 Km. in:21:49,5 Std. mit einem Durchſchnitt von 146,654 Std.⸗Km. zuxücklegte. Alle weiteren Verſuche ſcheiterten; auch die von Bugatti unternommenen Fahrten blieben erfolglos. Damit hat nun René Dreyſus den aus⸗ geſetzten Preis von einer Million Franken gewonnen. Deutſche Poſtjugend im DMB-Kampf Am kommenden Wochen! tragen im Frankfurter Sportfeld die Jung⸗Leichtathcen der führenden Poſtſport⸗ vereine, München, Mannheim, Düſſeldorf und Frankfurt am Main den gemeinſamen Kampf um die deutſche Leicht⸗ athletik⸗Vereinsmeiſterſchaft der Jugend aus. Beſonders geſpannt darf man auf das Abſchneiden der Münchener Poſt⸗Jugend ſein, die bekanntlich am vergangenen Sonn⸗ tag in München 10 138 Punkte erreichte und mit dieſer Lei⸗ ſtung dicht hinter Schwarz⸗Weiß Eſſen an zweiter Stelle der deutſchen Rangliſte ſteht. Dieſer gemeinſame Kampf der Jung⸗Leichtathleten der deutſchen Poſtſportvereine ſoll alljährlich mit wechſelndem Austragungsort wiederholt werden. Der Frankfurter Be⸗ gegnung am kommendenn Wochenende wird auch ein Ver⸗ treter des Reichspoſtminiſteriums beiwohnen. Mannſchaftsarbeit. Was die Vereine zur Deulfthen Vereinsmeiſterithaft jagen leicht, die aus 50 Wettkämpfern beſtehende Mannſchaft mit Starts zu verſorgen, da im Gau ſelbſt keine entſprechen⸗ den Gegner vorhanden ſind. Für den AS iſt es ſchon die größte Belohnung, daß er im Endkampf in München wie⸗ der dabei ſein darf.“ Stuttgarter„Kickers“:„Die DBM⸗Mannſchaft der Stutt⸗ garter„Kickers“ umfaßt 50 Aktive, unter denen ſich 4 Wehr⸗ machtsangehörige, 4 Männer der SS und 6 Männer des Arbeitsdienſtes befinden. Am ſchwierigſten war es in die⸗ ſem Jahr, einen geeigneten Termin zu finden, an welchem mit möglichſt vollzähliger Mannſchaft verſucht werden konnte, die höchſtmögliche Punktzahl zu erreichen. Als am ./8. Auguſt die rund 13 200 Punkte geſchafft wurden, fehl⸗ ten 6 Mann, die nach ihren heutigen Leiſtungen mit in die Endkampfwertung gehören. Die Forderung, die die DBM an die Vereine ſtellt, können die„Kickers“ ohne Schwie⸗ rigkeiten erfüllen: eine breite Front guter Könner zu ſtel⸗ len. Die 90 Mann umſoſſende Leichtathletikabteilung wird mit ihrer DVM⸗Mannſchaft in München alles daran ſetzen, ehrenvoll abzuſchneiden. Deutſcher Sport⸗Club, Berlin:„Der DSc⸗Berlin iſt ſtolz darauf, diesma' am Endkampf teilnehmen zu können. Man muß wiſſen, daß wir in den beiden letzten Jahren dicht hinter den Endkampfteilnehmern den 5. oder 6. Platz belegt hatten. Nun iſt uns endlich der große Wurf geglückt. Zwar ſind wir kurz nach Toresſchluß noch einmal vom Berliner SC übertroffen worden, ſo daß nun ſogar zwei Berliner Vereine am Endkampf teinehmen werden. Wir haben in Berlin in keinem Wettbewerb unſere beſten Lei⸗ ſtungen erzielt, ſo daß wir überzeugt ſind, uns in München noch bedeutend ſteigern zu können.“ .. und bei den Frauen: Dresdener Sportklub:„Die Vorbereitungsarbeit für die Deutſche Frauen⸗Vereinsmeiſterſchaft haben wir in 3 Gruppen zergliedert: die techniſche, die taktiſche und die Die techniſche Arbeit ſetzt bereits im Winter ein, wo durch ein ſyſtematiſches Training der Grund zu einer ſpäteren Leiſtungsſteigerung gelegt wird. Nachdem dann im Frühjahr die erſten Ergebniſſe feſtliegen, beginnt die taktiſche Arbeit der Mannſchaftsleiter. Nach der Punkttabelle wird jede Wettkämpferin ſo eingeſetzt, daß ihr Leiſtungsvermögen am beſten zur Auswirkung kommt. Als letzte Aufgabe heißt es dann die Mannſchaft zuſammen⸗ zuſchweißen und auch innerlich auf die geforderte große Ge⸗ meinſchaftskeiſtung bei der DVM evorzubereiten.“ Hamburger Turnerſchaft von 1816:„Will eine Mann⸗ ſchaft in der DVM beſtehen, ſo gehören einmal wenigſtens 20—26 Kämpferinnen dazu, zum anderen iſt eine genaue Berechnung der Leiſtungskraft der einzelnen Teilnehme⸗ rinnen nötig. Wir haben ganz bewußt unſeren Nachwuchs zu dieſen Kämpfen erzogen. Die Spitzenkönner ſind zwar in der Lage, den Leiſtungsdurchſchnitt zu erhöhen, aber ausſchlaggebend für die Punktwertung bleibt nun einmal die ſchwüchſte Leiſtung. Die beiden neu hinzugekommenen Uebungen liegen uns gut und die vergrößerte Teilnehmer⸗ zahl hat uns keine Schwierigkeiten gemacht. Da wir unſere Leichtathletik ganz beſonders auf Breitenarbeit abgeſtellt 8 uns die Wettkämpfe um die DBM beſonders wertvoll.“ Sportklub Charlottenburg:„Unſer Streben ging bereits in den Wintermonaten dahin, die Grundlage für drei wich⸗ tige Ereigniſſe des Sommers zu ſchaffen: Potsdam—Berlin, die Brandenburgiſche und die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft. Wir unterhalten ͤͤrei Gruppen, die jede unter Leitung er⸗ fahrener Sportlehrer und Helfer ſteht. Die Gruppe 1 nimmt alle Neulinge und Anfänger auf, in die Gruppe 2 kommen die Fortgeſchrittenen und die Gruppe 3 ſind die bewährten Kämpferinnen. Die Arbeit iſt zwar groß, aber es iſt eine Freude, den Ehrgeiz zu ſehen, den die Frauen aufbringen, um in die Meiſtermannſchaft zu kommen. Wir hoffen, nachdem wir uns die„Brandenburgiſche“ ge⸗ haben, auch die Probe in Dresden mit Erfolg zu be⸗ ehen.“ 6. Seite/ Nummer 404 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 2. September 1937 Der Bergſeraß golò ner Wein HH5ü T0T0TGTPTTTTTTT— Der Wahlspruch des IX. Winzerfestes in Bensheim ——————.————.—;::—.......:...r r——.„»- Sonne, Wein und Frobſinn Kaum irgendwo in unſerem ſchönen Deutſchland wird der Wanderer aus den Städten ſein Freiſein iubelnder erleben, als wenn er die Bergſtraße von Darmſtadt über Seeheim, Jugenheim, Alsbach, Zwin⸗ genberg, Auerbach, Bensheim,) Heppenheim, Wein⸗ heim ſüdwärts bis Heidelberg entlangzieht. So viel Fröhlichkeit iſt in dieſer Lanoͤſchaft: von Minnte z¹ Minute wechſelt ihr Bild. Die herrliche Bergſtraße windet ſich am Fuße der Wälder des ſagenumwobenen Odenwaldes entlang. Eingebettet in ſanft geſchwungene Taleinſchnitte lie⸗ gen die kleinen Städtchen und Dörfer, überglänzt von der Sonne, fruchtbar, lieblich. Voller Grün in den Straßen, die Alleen hören nicht auf, wenn die Häu⸗ ſer beginnen, und in den Fenſtern, jetzt noch, im Sep⸗ tember, alles voller Blumen. Kein Wunder, daß in dieſem geſegneten Stück Erde ſeit Jahrhunderten die Menſchen gerne weilen. Wer empfänglich iſt für die wechſelreiche deutſche Kulturgeſchichte, dem erteilen Städte, Burgen, Klöſter an der Bergſtraße reichen Anſchauungsunterricht ſchon ſeit den Römertagen, da die Schritte der Legionen auf der strata montane dröhnten und ihre Steinmetzen die Granitſäulen des Felſenmeeres bearbeiteten. Aus den winkeligen Gaſ⸗ ſen, aus den ſpitzgiebeligen Fachwerkbauten, aus den überreich geſchmückten Adelshäuſern und ſonſtigen Märchenwinkeln atmet eine beſondere Romantik. Wo die Sonne in verſchwenderiſcher Weiſe ihre Wärme ausſtreut, iſt auch der Wein zuhauſe. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß draußen im wei⸗ ten deutſchen Vaterland die Bergſträßer Weinlagen noch nicht die Würdigung erhielten, die ſie in Wirk⸗ lichkeit verdienen. Faſt durchweg lag der Weinbau in den Händen kleiner Winzer. Erſt mit den plan⸗ mäßigen und vorbildlichen Weinberganlagen der heſſiſchen Weinbaudomäne und der Stadt Bensheim trat ein gewaltiger Umſchwung ein. Auf den aus⸗ wärtigen öffentlichen Weinverſteigerungen wurden infolge der Güte die höchſten Preiſe erzielt. Der Siegeszug des„Bergſträßer Weines“ Hat ſchon läugſt die Grenzen unſeres Vater⸗ landes überſchritten. Bergſträßer Wein iſt ebenſo ein Begriff geworden Die historische Bensheimer Bürgerwehr wie Rheinwein, Moſelwein, Pfälzer Wein, Stein⸗ wein und wie die Weine der deutſchen Weinbau⸗ gebiete alle heißen. Bergſträßer Wein iſt ein Sam⸗ melbegriff geworden. Das diesjährige 9, Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim, als Mittelpunkt des Bergſträßer Wein⸗ baugebietes, iſt dazu auserſehen, den Bergſträßer Wein im einzelnen in ſeinen eigenen Lagen ken⸗ nenzulernen. Zu Ehren des Bergſträßer Weines iſt das diesjährige Feſt gedacht. In der Gründungs⸗ urkunde des 1. Bergſträßer Winzerfeſtes aus dem Jahre 1929 ſteht geſchrieben, daß das Feſt kein Feſt der Ausgelaſſenheit und der Schlemmerei ſein ſoll, ſondern als eine Zuſammenfaſſung und Treffpunkt aller Bergſträßer Winzer gedacht war, um dem bis dahin in der weiteren Hei⸗ mat unbekannten Bergſträßer Wein auch nach außen hin die Geltung zu verſchaffen, die er infolge ſeiner ausgezeichneten Güte verdient. In dieſem Jahr werden die Winzer in bedeutend größerem Maße ihren vielen Tauſenden aus Nah und Fern herbei⸗ geeilten Freunden ihre Erzeugniſſe kredenzen. Die beſten Lagen aus Auerbach, Bensheim, Heppenheim uſw. werden auf dem großen Treffpunkt in Bens⸗ heim Zeugnis von ihrer vorzüglichen Güte ablegen. Und nun zu den einzelnen Marken ſelbſt. Als beſter Wein gilt das Erzeugnis der„Kalk⸗ gaſſe“. Durch eine bevorzugte ſüdliche Lage vor Trefflich munden die Trauben aus Bensheimer Weinbergen Fotos: 2 Verkehrsverein Bens⸗ heim, 1 Hans Hoehling, Bens⸗ heim. Lagen„Auerbacher Rott“ und„Margarthenberg“, ſo⸗ wie die mit in erſter Linie zu nennenden Heppen⸗ heimer Lagen„Steinköpfer“ und viele andere ebenſo gehaltvolle Weine. Herbſtſonne über den Weinbergen— die Zeit der Leſe und der fröhlichen Ernte ſteht vor der Tür. Glutheiße Mittagsſonne kochte den Saft in oͤen Wein⸗ Das weinfrohe Bensheim mit Winzerdorf im Festschmuck Oſtwinden geſchützt, ſicherlich auch auf beſonders gün⸗ ſtige Bodenverhältniſſe aufbauend, liefert die Kalk⸗ gaſſe einen Wein, der nach dem Urteil berufener Fach⸗ leute mit vielen Spitzenweinen anderer Gegenden wetteifern kann. Auch der„Kirchberg“ ſteht der Kalk⸗ gaſſe nicht viel nach. Hier haben wir es ausſchließlich mit Rieslinganlagen zu tun. Dem Granitboden ent⸗ ſprechend, liefert der Kirchberg einen raſſigen und körnigen Wein. Der„Pfaffenſtein“, eine alte, ſchon vom jeher geſchätzte Weinlage am ſüdweſtlichen Ab⸗ hang oͤes Kirchberges, muß hier mit an erſter Stelle genannt werden. Sehr geſchätzt und auch draußen frühzeitig erkannt, ſehen wir den„Streichling“. Viele Namen, die ihre Freunde gefunden haben, begegnen uns noch, wie Hohberg, Jacob, Pales, Vetzersberg, Wolfsmagen. Dazu kommen noch die Auerbacher bergen. Die Sonne im Glas ſoll allen ins Herz hin⸗ einleuchten und im Winzerdorf auf dem Marktplatz in Bensheim in den vielen einladenden Weinbuchten, ſoll das IX. Bergſträßer Winzerfeſt mit Frohſinn und Humor als Dank für die geſpendete Gottesgabe gefeiert werden. Der große Winzerfeſtzug Der Mittelpunkt des feuchtfröhlichen Treffeus Im Mittelpunkt wird, wie alljährlich, der große Winzerfeſtzug ſtehen. Er wird in ſeinem Aufbau von den ſeitherigen Feſtzügen völlig abweichen. Während dieſe mehr oder weniger die Stadtge⸗ ſchichte berückſichtigten oder einen Aufmarſch von Trachten und Uniformen bildeten, iſt der diesjährige Pc e elcche Bensheimer Die U0 0 Vürgecwehr IX. Sergsträſer Winzerfest Feſtzug ausſchließlich der Verherrlichung des Bergſträßer Weines gewidmet. Eine weſentliche Aenderung beſteht auch darin, daß er faſt ausſchließlich von der Jugend geſtellt wird. Die einzelnen Gruppen, die in farbenpräch⸗ tigen Bildern an uns vorbeiziehen, ſind zugleich der Ausdruck jugendlicher Freude über das koſtbare Er⸗ zeugnis unſerer Heimat. Blumen und junger Wein, Jugend und Fröhlichkeit. Das iſt der Leitſatz des erſten Sonntags im September (6. September), an dem Zehntauſende nach Bens⸗ heim kommen, um ſich den ſchönen Winzerfeſtzug anzuſehen. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange. Die einzelnen Teile ſind künſtleriſch durch⸗ dacht und ausgearbeitet, alles minderwertige, un⸗ echte und alltägliche ſorgfältig vermieden. Was dem Feſtzug diesmal beſonderen Reiz ver⸗ leiht, iſt die Neuartigkeit ſeiner Zuſammenſetzung. Ein beſonderes Glanzſtück wird der Wagen der Stadt Bensheim, der„Stadt der Blüten und des Weines“, bilden. Auch der Humor wird zu ſeinem Recht kom⸗ men. Es ſei weiter heute ſchon verraten, daß eine Reihe von Nachbarſtädten ihre Beteiligung am Feſt⸗ zuge zugeſagt haben. Hoffen wir, daß auch in dieſem Jahre mit gutem Wetter zu rechnen iſt. Bei dieſer Gelegenheit ſei daran erinnert, daß ſelbſt im vergangenen Jahre, als es an den Tagen des Winzerfeſtes regnete, wäh⸗ rend des Feſtzuges die Sonne in voller Pracht er⸗ ſtrahlte. Leider haben ſich damals im Hinblick auf die unſichere Witterung viele Freunde davon abhalten laſſen nach Bensheim zu kommen. Mögen ſie dieſes Jahr anders handeln. Sie werden reichlich belohnt. Un wann aa mancher Fraad dou hett, Beim Winzerfeſchoͤzugg räjens nett! Was hören wir? Freitag, 3. September Reichsſender Stuttgart .00: Fröhliche Muſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskon⸗ öert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Reichsſendung: Auftakt zum Reichsparteitag.— 19.15: Stuttgart ſpielt auf.— 20.00: Nachrichten.— 20.05: Feſtliches Konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Eins ins andere.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Volk an der Arbeit.— 11.35: Bauernfunk.— 12.00: Mittagsmuſik.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinderlieder⸗ ſingen.— 15.40: Was ein Jungmädel in den Ferien er⸗ lebte. Hörſzenen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Als Austauſchſchüler in Amerika.— 18.15: Alte Tänze und Lieder.— 18.40: Drei Jahre Neu⸗Weſteel.— 19.15: Unterhaltungskonzert.— 20.05: Feſtliches Konzert.— 22.30: Unterhaltungskonzert. in Bensheim. 4. Sergstrase unter dem Protektorat des Bürgermeisters der Kreisstadt Sensheilm, Pg. Brüchmann, Krelsleiter Samstag, 4. September, nachm. 3 Uhr: Eröffnungsfeier im Winzerdorf Sonntag, 5. September, nachm. 2½ Uhr: Groger Winzerfestzug „„Der Bergstras' 9old'ner Wwein“ onteg und Dienstag wie an den vortegen Zus ammenkunft eller Berssttöbger bei Unterheltung und Tanz in dem betröchtlich erweiterten Winzerdorf auf dem Narktplatz Samstag, 11. und Sonntag, 12. September: Wiederholung und Ausklang. Kinderfest rieht auf⸗ Groser Vergnügungspark in den städtischen Anlagen Beleuchtung des Kirchberss und des Kurperks, im Winzerdort Ausschank nur neturreiner Bergiträser Weine. Alle Wein- kenner und Freunde einer wahren Volksgemeingchaft besuchen des heute schon weltberühmte Bergströber Muzertezt in Bentheim. Nähere Auskunft erteſlt der kur- und Vetkehtvetela e.., Bentheim o. d. Bergsttate. — 2 4 bis 240/ je Kg. zuzüglich 0,15/ je Kg. Donnerstag, 2. September 1937 Die Preissenkung für Zellwolle Die ab 1. September d. J. gemäß einer Vereinbarung des Reichskommiſſar für die Preisbildung mit den Zell⸗ wollherſtellern in Kraft getretene Preisermäßigung für Zellwolle verdient über den engeren Kreis der Beteiligung hinaus Beachtung, weil ſie zeigt, wie die beginnende Groß⸗ erzeugung an deutſchen Rohſtoffen ſich in einer langſamen, aber beſtimmten Preisſenkung auswirkt. Hierdurch werden dieſe Rohſtoffe zur Verfügung ſtehende Rohſtoffmenge eine von Außen⸗ einflüſſen unbeſchränkte Verſorgung der deutſchen Bevöl⸗ kerung ermöglicht, ſondern auch die Preiſe ſtändig ermä⸗ ßigt weröͤen können. Als Aluminium zum erſten Male auf dem Markte erſchien, ͤͤa war es weſentlich teurer als alle übrigen Metalle, und heute iſt es bei weſentlich beſſerer Güte meiſtens wirtſchaftlicher, Aluminium zu verwenden. Der Preis ging von etwa 25/ im Jahre 1890 auf 1,33 ½ je Kg. in der Gegenwart zurück. Vor dem Kriege war die in ein günſtigeres Preisverhältns zu den bisher verwandten Rohſtoffen gebracht, ſo daß nicht nur die der Neuen Mannheimer Zeitung Renien leichi gefragi Akiienmarki eiwas leichier/ Schluß knapp behaupiei Rhein⸗Mainiſche Börſe kaum behauptet Bei gegen geſtern weſentlich verminderten Umſätzen lag der Aktienmarkt vorwiegend etwas leichter. Der Order⸗ eingang war nur klein, ſo daß auch die Unternehmungs⸗ luſt des Handels eine Abſchwächung erfahren hat, wie überhaupt ſich wieder eine ſtörkere Zurückhaltung verbrei⸗ tet hat. Der Freiverkehr hatte wieder einzelne Spezial⸗ bewegungen, geſucht waren vor allem Uſa⸗Film mit etwa 74,5—75(70,75), wobei wieder einmal Dividendenhoffnun⸗ gen mitſprachen. Sodann blieben Ver. Pinſel Nürnberg beachtet bei 77,5(75). Der Montanmarktt zeigte meiſt nur knapp gehaltene Kurſe, Höſch lagen v. H. mit 12896, J6 Farben konnten ſich trotz des günſtigen Quartalsbe⸗ richtes nur knapp behaupten mit 167(167,25). Maſchinen⸗ aktien lagen vorwiegend etwas ſchwächer, Rheinmetall 158 (150,25), Mönus 120(120,75), Demag 153,75(154,25), geſucht zurück. Im gleichen Ausmaß waren Rütgerswerke ab⸗ geſchwächt. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten gaben Conti Gummi ½ v. H. nach, wogegen Deutſche Linoleum gegenüber geſtrigem Kaſſa⸗Kurs 1 v. H. gewinnen konnten. Im gleichen Ausmaß erhöhten ſich Deutſche Telefon und Kabel. Elektro⸗Werte lagen uneinheitlich. Akkumulatoren verloren gegenüber dem geſtrigen Kaſſa⸗Kurs 74, Elektr. Lichtkraft 7 und Ac v. H. Feſter waren Lahmeyer (plus“4 v..). Ebenfalls uneinheitlich tendierten Ver⸗ ſorgungswerte, wobei jedoch nur die Veränderungen von Elektro Schleſien(plus 76), Waſſer Gelſenkirchen(plus 56 v..) erwähnenswert ſind. Deſſ. Gas büßten einen kleinen Anfangsgewinn von 74 v. H. bald wieder ein. Am Markt der Maſchinen⸗Akien gab es, ſoweiſt erſte Kurſe zuſtandekamen, nur Abſchwächungen, die bei Orenſtein K, bei Demag und bei Rheinmetall“ v. H. betrugen. Für Deutſche Waffen kam ein Anfangskurs nicht zuſtande. ANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 404 Von den per Kaſſe gehandelten Induſtrieaktien ſtellten ſich Vereinigte Berliner Mörtel 5 v.., Seiffert u. Co. 45 v. H. gegen letzte Notiz, Glas Schalke 4 v.., gleich⸗ falls gegen letzte Notiz, Görlitzer Waggon 391 und Müller Gummi 3 v. H. höher. Als ſchwächer ſind Lediglich Glau⸗ ziger Zucker(minus 37/) und Königsberger Lager(minus 34 v..) zu erwähnen. Von den per Kaſſe gehandelten Bankaktien erfuhren Deutſch⸗Aſiatiſche einen neuen Rück⸗ gang um 15. Sonſt ſtellten ſich Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 56 v. H. niedriger und Deutſche Ueberſeebank 76 v. H. höher. Von Hypothekenbankaktien befeſtigten ſich Meinin⸗ ger um 7, Deutſche Hypotheken um, Bayeriſche um 24 v. H. Von Steuergutſcheinen waren die 38er Fälligkeiten un⸗ verändert 117/ Geld. Die übrigen Fälligkeiten waren geſtrichen. Reichsſchuldbu hforderungen, Ausgabe 1: 1938er 99,87 G 100,62 B; 1939er 100,12 G 100,87 B; 1940er 99,87 G 100,62 Bzioſter 99,75 G 100,5 B; 1942er 99,5 G 100,25 B; 1943er 99,12 G 99,87 B: 1944er und 1945er je 99,87 G 99,62 B: 1948er 98,87 G 99,62 B.— Ausgabe 2: 1988er 99,87 G künſtliche Stickſtofferzeugung zwar theoretiſch ſchon be⸗ blieb 2² Metill⸗ und Bauwerte lagen uneinheitlich, wobei Julius 8 f Etf blieben jedoch Eßlinger mit etwa 123—124(122). Von 0 9 100,62 B; 1039er 100 G 100,87 B; 1946er und 1947er ie —— nicht durchzuführen, da der Stickſtoff[Elektrowerten ſchwächten ſich Licht u, Kraft auf 155,5 98,62 G 99,37.. im Berhältnis zu den natürlichen Quellen Chiles viel zu(156,76) ab, während Lahmever auf 132.—182,(134,) 9 6 9 Wiederaufbauanleihe 1944/45er und 1946/8er je 80,37 G teuer geweſen wäre. Der Krieg zwang zur künſtlichen[anzogen. Im einzelnen ſetzten ſich Hapag mit 83,(64), Hier ko 81,12 B. 55 Reichsbank mit 213,25(213,5), BMW mit 158,75(159,5), unten ſich Stöhr um„, Bremer aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,425 G 95,175 B. Stickſtoffherſtellung und ſpäter wurden die Erzeugungsver⸗ fahren ſo verbeſſert, daß es heute wirtſchaftlicher iſt, in Europa den hier hergeſtellten Stickſtoff zu verwenden, als die hohen Transportkoſten zu tragen, ganz abgeſehen da⸗ von, daß der hier hergeſtellte Stickſtoff ſich weit beſſer den Bedürfniſſen anpaßt als das Naturerzeugnis. Die jetzt durchgeführte Preisermäßigung iſt die oͤritte, ſeitdem die Zellwollherſtellung in Deutſchland ausgebaut wird. Bis vor etwa zwei Jahren, im Auguſt 1935, wurde in Deutſchland Zellwolle nur von der JG. Farbeninduſtrie AG. hergeſtellt, die damit auch den Preis beſtimmte, der für Ver⸗ packung und Fracht betrug. Mit dem Ausbau der Induſtrie wurde im Auguſt 1935 der Preis auf 1,80/ herabgeſetzt, ſo daß unter Berückſichtigung der nicht mehr zu zahlenden Verpackungs⸗ und Frachtkoſten eine Preisermäßigung um 0,35„/ eintrat. Etwa ein Jahr ſpäter kam die Erzeugung der erſten größeren Zellwollfabriken auf den Markt— Die Spinnfaſer AG. Kaſſel, erreichte am 1. Juli 1936 die volle Kapazität ihrer Anlagen, die Schleſiſche Zellwolle AG. in Weſtdeutſche Kaufhof mit 61(6076) ein. Am Rentenmarkt beſtand einige Nachfrage für Kommunal⸗Umſchuldͤung bei 94.—94,85(94.70), auch Wiederauſbauzuſchläge etwas feſter mit 80,75(80.50), Reichsaltbeſitz nichtt gans gehalten mit 12756(127,75). n der zweiten Börſenſtunde ſchrumpfte das kleine Ge⸗ ſchäft noch weiter zuſammen, zweite Notierungen erfolgten kaum, die Geſamthaltung war weiter etwas ſchwächer. be⸗ ſonders am Montanmarkt bröckelten die Kurſe weiter ab. Buderus Eiſen 1 v. H. höher mit 130,50, feſt waren ſerner Jul. Berger mit, 144(14274) und Eßlinger Maſchinen wurden mit 123¼(122) bei 60 v. H. Zuteilung notiert. Weiter gedrückt waren Bembera mit 154(156). Von Renten erhöhten ſich Reichsbahn⸗VA auf 12776 (12756), ſpäte Schuldbuchforderungen auf 99½(99). Gold⸗ pfandbriefe, Kommunal⸗Obligationen und Stadtanleihen lagen unv. Liquidations⸗Pfandbriefe unterlagen Schwan⸗ kungen bis zu 76 v.., auch Induſtrie⸗Oblilgationen lagen ungleichmäßig. Im Freiverkehr wurden u. a. genannt, Adler Kleyer 11696—11836. Wayß u. Freytag 150—152, Großalmerode Thon 1 v. H. ſchwächer mit 115/7)—117½, Dingler 9371. Elſ. Bad. Wolle 84. Wolle gegenüber letzter Notiz um 2 und Dierig um 2¼ bis 3½ v. H. erhöhen. Im Gegenſatz hierzu ſchwächten ſich Bemberg um 2 v. H. ab. Verhältnismäßig feſt lagen Aſchaffenburger um 1 v. H. erhöhten. Sonſt ſind noch zu erwähnen Schultheiß plus /½, Gebr. Junghans plus 96, auch Zellſtoffwerte, von denen ſich Feldmühle um ½ und Hawag minus 7, Nordd Lloyd minus 77 ſowie von un⸗ notierten, Werten Ufa⸗Film, die ſich bei größeren Um⸗ ſätzen 374 v. H. höher ſtellten.— Am Rentenmarkt bröckelte die Altbeſitztanleihe um.15 auf 127,60 ab. Bei der Kom⸗ munalen Umſchuldungsanleihe blieb die letzttägige freuné⸗ liche Tendenz erhalten. Der Kurs erfuhr eine erneute Erhöhung von.15 auf 94,80. Im weiteren Verlauf blieb die Lage am Aktienmarkt weiter uneinheitlich. Gegenüber den Anfangsnotierungen ſtellten ſich Farben 6, AEc und Demag je 76, Siemens, Rheinſtahl und Buderus je, ſowie Nordlloyd und Oren⸗ ſtein je ½ v. H. niedriger. Befeſtigt waren Ilſe Genuß⸗ ſcheine und Holzmann je 76, Deutſche Erdöl und Rhein⸗ metall je. 1 v. H. Bemberg konnten ſich um 96 v. H. erholen und weiter beſeſtigen, ſo daß ſich der Gewinn gegenüber dem Vortagskurs ſchließlich auf 4,75 v. H. ſtell⸗ Der Schluß war bei ſehr ruhigem Geſchäft knapp be⸗ hauptet bis teilweiſe ſchwächer. Gegenüber den im Ver⸗ lauf erzielten Kurſen gingen Geffürel, Mannesmann und Kokswerke um“, Höſch um 76, Sarzdetfurth um 76 und Rheinmetall Borſig um 7 v. H. zurück. Die Farben⸗Aktie ſtellte ſich auf 1667“ nach 16694. Nachbörslich wurden Kurſe nicht mehr genannt. Geld- und Devisenmarkf * Berlin, 2. September. Am Geldmarkt blieb die Lage bei kleinen Umſätzen unverändert. Der Satz für Blanko⸗ Tagesgeld ſtellte ſich zwar v. H. niedriger auf—34 v. ., doch war eine entſprechende effektive Entlaſtung kaum zu ſpüren. Der Privatdiskont blieb 294 v. H. in der Mitte. An den internationalen Deviſemärkten ergaben ſich kaum Vränderungen. Tendenzmäßig konnte ſich der fran⸗ zöſiſche Franken gegenüber dem Pfund leicht erholen. Hiskontsatz: Keichsbane 4, Comnarg 5, ortwat 3. K. ten. Am unnotierten Markt gingen Ufa⸗Aktien um ein 5 Dis⸗ I. Sepiember 2 September —————— Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich weitres J6 v. H. in die Höhe. Amtlich in Rm.[fonf] dls Brlef Oeid Brief Jenten. Shhtochen Berlin, 2. September. Am Rentenmarkt ergaben ſich keine Verönderungen Aegypten Lägopt Pfb.....12685 12 685 38 i i Die Börſe eröffnete in verhältnismäßig unſicherer Hal⸗] mehr. Am Kaſſarentenmarkt behielten Hypotheken⸗Pfand⸗ Argentinien 1P.⸗Peſo. 0750.754 823 283 haben dieſe Werke ihre Erzeugungsanlagen durchweg um tung, was in einer ſtark ungleichmäßigen Kursentwicklung briefe und lanoſchaftliche Pfandbriefe bei ruhigem Ge⸗ 5 1 2 8 8450 1 die Hälfte vergrüßert und andere Zellwollwerke haben die] zum Ausdruck kam. Dabei aingen die Verändexungen ſchäft zumeiſt ihren Bortagskurs. Die 4,igen Deutſchen Bulgarlen. 100Seva 8 3047 3088] 30 88 Erzeugung aufgenommen, ſo die Sächſiſche Zellwolle Ach. fedoch nur in ganz vereinzelten Fällen bis zu 1 v. H. oder Reichsſchatzanweiſungen 2. Folge von 1937 wurden erſt⸗ Dänemark 100Kronen., 5 5521 553 5, 553 und die Thüringiſche Zellwolle AG, während wiederum darüber hinaus. Am Montanmarkt waren Harpener, malig natiert, wobei ſich der Kurs auf g,75 und Geld Danzig 100Gulden]4 47.— 7710 27.—.0 andere Werke kurz vor der Eröffnung ſtehen, wie die Rhei⸗[Laurahütte, Mannesmann, Mansfeld und Rheinſtahl ab⸗ ſtellte. Die 4 v. H. Deutſche Reichsanleihe von 1031 er⸗ Engiand... 1Nd. 3 12³35—————— niſche Zellwolle AG., die im Gegenſatz zu den übrigen Un⸗ geſchwächt, während Buderus und Hoeſch eine leichte Be⸗ höhte ſich um é v. H. Von Provinzanleihen waren Ham⸗ Slülrre 0Pen.( ternehmungen keine neuen Fabrikbauten aufführt, ſon⸗ feſtiaung erfuhren. Bei Rheinſtahl betrug der Rückgang f burger Altbeſitz um, Neubeſitz und Brandenbuger Pro⸗—.* 3% 8511(.379 9.854 dern ein in Siegburg gelegenes Gebäude der J P. Bem- F. und bei Mansfeld v.., in den genannten anderen vinzen um je(6 v. H. abgeſchwächt. Im gleichen Ausmaß Gelechenland 100dr. 8 23⁵³ 23872 2 aburg geleg e Fällen blieb er unter dieſer Grenze. Am Braunkohlen⸗ ermäßigten ſich zder Reichsbahnſchätze. Von Stadtanleihen Holland 100 Gulden? 137.2 13750 12/59 18784 berg Ac. erworben hat. 3 5 10 ee e 18 26er Breslauer mit 0,45 und 29er Leipziger mit—4 Saiar 5 3— 280 8 83 5 1 1 in⸗ 5. H. niedriger. Kali⸗Aktien lagen wiederum ſehr ruhig.] v. H. zu erwähnen. Am Markt der Induſtrieobligationen sland 35 7 5 Die vergrößerte Herſtellung läßt ſich mit weit gerin,] Wintershall ſtellten ſich bei kleinem Umſatz 4 v. H. nied- ſtellten ſich 4,5 v. H. Harpener und Engelhardt⸗Bräu 6, Jaren, 09er 325 92 07 9 geren Durchſchnittskoſten durchführen als die früheren ver⸗ Bon Hemi Wert ing die Larben Aktie krotz owie K„Treibffoff 8 Japan. Ih9en3. 09.773.751] 0. S 2 8 riger. Von chemiſchen Wexten ging die Far ie tr ſowie Krupp⸗Treibſtoff v. H. niedriger. Höher waren Jugoflavient00 Dinar5.694.706.94 5,706 hältnismäßig kleinen Mengen, weil inzwiſchen die Erzeu⸗dem befriedigenden Halbjahresbericht um 6 v. H. auf 167% u. a. Farben. 1 und Lucwig Loewe 4 v. H. 2 gungsmethode ganz weſentlich verbeſſert werden konnte. 83 Nur ein Beiſpiel möge den Fortſchritt kennzeichnen. Wäh⸗ EFEFFFP Ni0Pß0ß0070P0PP0— Litauen. 100Sitas 5¼½ 4184 4202 494 4202 rend die Merziſierung früher—2 Stunden dauerte,——— 5 91 88 405 2 hat man ſie inzwiſchen auf 25 Minuten drücken können, Mittel zur Finanzierung der notwendigen Erweiterungs⸗ J deutſchen Zellwolleſabriken. Soweit ſie noch im Ausbau Volen.. 1008ko10 3“ 440 99 und noch ſtärker konnte die Bearbeitungszeit in der daran bautenarbeiten erhalten ſollen, ſo daß wir mit weiteren ſind, gleichen ſich die Erfolgsrechnungen bei hohen Abſchrei⸗ Hortugal 150 ESkdo 0 1 11.230 11.250 anſchließenden Reiſe abgekürzt werden. Dieſe erſolate] Preisſenkungen rechnen können. Dabei gleichen ſich die] bungen gaſt aus, Die Spinnfaſer Ach Kaſſel, die bereits———— 75 früher in Geſüßen von eiwa 100 Liter Inhalt und dauerte] heutigen Preſſe für Jellwolle ſchon denjenigen der Baum⸗ ki Soiretey des“ nokigen, Juhres die Vollergengung er-] Schweis 1008ranken% 2778, Tage, ic ſie heute im Durchlauf durch eine wolle au, wenn wir die geringeren Bearbeitungskoſten reithte, konnte ſchon die Dividendenzahlung mit 5 v. H. Spanien 100 Peſeten 3 10.817.02 8066 172 atttömakiſchk Kkifertbmmet nur wenige Stunden dänert.“ hinzukechnen. Atlein der Materialverluſt beträgt bei der⸗ anſnehme ünd Häber ee die Ende long ausgewteſenenn Tic 5 1899 108 288 18 Schon dieſes Beiſpiel zeigt, wie ſtark die veränderte Er⸗ erſten Bearbeitung der Baumwolle etwa mehr als 10 v..,21,31 Mill. Anlagen 3,98 Mill., alſo faſt 20 v.., ab⸗ Ungarn. 100Pengö 4 zeugungsmethode in die Koſten der Zellwollherſtellung ein⸗] wozu auch noch die Bearbeitungskoſten wegfallen. Legen chreiben. Die Ertragsiage der Zellwollfabriken wird alſo Uruguay. 1Goldpeſo 5389 1461 1,459 23 greift. Nehmen wir noch hinzu, daß die Geſamtorganiſa⸗ wir den gegenwärtigen Preis für Baumwolle von etwa durch die Preisermäßigung keineswegs ungünſtig beein⸗ Ver⸗ Staaten 1 Dollar! 131 2492 2490.42 2, tion des Betriebes auf Grund der bisherigen Erfahrungen 1,15„ je Kg. zu Grunde, ſo ſehen wir unter Berückſich⸗]flußt⸗* Frankfurt, 2. September. Tagesgeld weiterhin 394 entſprechend der günſtigen Koſten aufgebaut werden tigung der einzuſparenden Koſten und des Materiatver⸗ v. H. ſo ſehen wir, daß der früher vie⸗ſach befürchtete Koſten⸗ luſtes, daß die Preisgleichheit faſt ſchon erreicht iſt. Gegen⸗ unterſchied gegenüber dem Naturerzeugnis bald nicht nur ü⸗ aumwolle liegen die Ver⸗* Die J0 Farbeninduſtrie AG im erſten Halbjahr 1997. Paris, 2. September. Die Bank von Frankxeich, die — Beſricbigender Geſckäftsgang. Wie die Geſellſchaft mit⸗][am 3. Auguſt eine Diskontermäßiguna um 1 v. H, auf beſeitigt ſein wird, ſondern durchaus zu erwarten iſt, daß die Zellwolle billiger als Baumwolle wird. Die heutigen Preiſe ſind unter Berückſichtigung der Tat⸗ ſache feſtgeſtellt, ͤaß die Fabriken nicht nur hohe Einlaufs⸗ koſten haben, ſondern darüber hinaus auch noch genügend aber auch hier wird nach Aus⸗ hältniſſe nicht ſo günſtig, eine Preis⸗ ſchöpfung der noch vorhandenen Preisreſerve gleichheit erzielt werden. Daß die Zellwollherſtellung wirtſchaftlich geſund iſt, zeigen auch die wenigen bisher erſchienenen Abſchlüſſe der teilt, hat ſich ihr Geſchäftsgang im erſten Halbahr 1937 be⸗ friedigend entwickelt. Auf faſt ſämtlichen Arbeitsgebieten konnten gegenüber dem Vorjahre Umſatzſteigerungen er⸗ zielt werden; hervorzuheben iſt insbeſondere, daß es mög⸗ lich war, auch den Auslandsabſatz zu erweitern. 4 v. H. vornahm, hat den Diskontſatz weiter um auf 3% v. H. ermäßigt. 8 Dementſprechend iſt der Satz für Vorſchüſſe auf Wert⸗ papiere von 5 auf 4½ v. H. und für 30⸗Tage⸗Gelder von 4 auf 3/ v. H. herobgeſetzt worden. 5 2 8 5 Pr ankkfurt Anleihen.Kom.-Verb. n e Goldhyp.-Pfandbriefe%½ Rh. Hyp.,Bk. K Dabiſch, Maſch. Großtraft Mom. 850 146.0(Penwv. Hartſtein 1280/128.0 Matsergtureg, 1050 30 Veréshrs-Aktien nſt..⸗Pförſ. v. Nypothekenbanken, Mannh. R—4 995ʃ89. aur. Br. Pforzh.72,„—Grün& Bilfinger 00 e, Braum Bod. AG. f. Rhein⸗ Deui Dberheſſ. Pr.⸗Anl.] 136,7] 136.7 K 19. 99.50. ½7 4½ do. R 35,86,39 99.75 99.75 Bayr. Motorenw. 159.2 158.5 art⸗u. Bürgerbr. 125,0 125,0 E Waldhef. 16201622 ſchiſf. und See⸗ eutsche R bo. R 22 4½ Bayrpodener. 2½ d0, Lia- Pfor. 101.5 10i.6Henserg B. B. 170,) 1 Halemüte 22801280 Det Müßlen 0 125,%——— lestverzunsl. Werte, Angsburg 20 930 69 25 44g Wür8e g r. 00.— 03.— Uraner,Beiglenn 110 0 05 Parzuz, Feſpe.,, Pi. Beebb.“ Sprii. Sank-Akttlen.Relchsb. Borz 27 N. 4 4 rtt. Wohn. 11• 2 dw⸗ om. Rl⸗ 189,— auer. Opr.„„ Otsch. Staatsanleihen 4% BerlinGolde 117 K ücfessg en u e Sae S 300 4895 155/ T0/Heeimzetten 9. Lon 8—5 1189 128 Versicherungen 2 0 9„Hyp.⸗Bk. Gpfbr. Brown. Boberi— 48.ç„O e Com. u. Privas 1987 8*— bandes- und Provinz- 8 50 25 e 404 W 10 Lment Kennoh 170 1340 540 nde dern, 189 1250 2n. 5 40 Bad. Aſſekuranz 8 0 ürtt, Hpp⸗⸗ N 30184. 00Dre. 5 27. E e 1%0 Pr 50 S eeen Wn kee. ooe cafs( d Ctef 14 100 K00,Sen Wen- 0 ösFehrane 25. 180 540ff. r e 8 2 41* 4 9 8 35a9.., 9 3 2d6. Erdtv. 950 1 0 Roeder, Gebr. 416.0 0. Hyp.⸗Bank Württ. Transporte von 25 f. 41 4 4% Hanau 26. 08.25 88.25 Mannh. 20, K 2 99.75 90,755½ do. Sig. Pf emag 1501540 l, Hop. 5 0 4% d. 60 90% Heee 3 ,45 145.60150 1 8,88.öoe,GolbKom. Aé Schuldyerschrelbung. Ngk Hurbe brenn 20 9 2899 Sacen 28) 1 51. Men, 54 9— 825 4% ain 20 K.05“ K4 0075905 1 175 5 Dirwerke 9 660 o kens, Seen 140 449.0———— S 1055 1 99.22G. 1/ do. Pfbr.⸗Bk. inoleum v. norr, Heilbronn48* 1123 2— SS Gpfbr,Puit. M 680 69 Je Snder Bran 20., aeane Wene uos 10 0JKole u. Schile. PSi 8l.s/Ss.(Wiſ 1189 60 4½ Heſſen 26 K-§.75 8. 4% Pirmaſens 26J 98.50 98.37.f 03 90 G8 0% de. Win, 405 e 20 20 Eacger ielk. 46e.0 40s.0ſdeneeiten, 025, S75 Skenes-Keinig. 80 480 0 9022 095 Sln 26. 00005 5% bo. f10 9859 85 57 14 99 98,50 88.50 P. Uttten Umwändelbar Eilge feſe..[Kraftw. Altwüett⸗ 90.50 91.75 Stnaleo Wrünb. 825 Amllich nieht notierte Werte 4½% do. 27-1 98— 89.25 Manndeim usl. 4860 36% do. 8 3 8. Dank K T. 101.6 101.5 See Ellnger—— 1220 4235%, Clektrizität 116..116.2 Stuttgert. Hoſbr. 16800 Umtausch-Obligationen SE pebn 85/ 100. 100 6( Ptandbriefe u. Schuld-TEMgffanba0f„ e.. 2 4224 482.5 Exportmagg.. 16d.0 160.0 lawenbr Mung. P68.0 186 BSübe ure 0 t. 4½ Dt.R. bahn 8 490.0 300 Pkandbriefe u. Sc Gpfbr. 25, A 1 100 0/ 100 00, Gpfbr.k U, U, Kuſ 89.75] 99.75 ohne Hinsberech JLudwigsh.Ak. Or. 116.04416.0 älligl 2 4½ do. v. 36 k. 1 99.52 98.6% verschreibungen 44½ do. 26, A. 100,0 1000 5. 45 588 aber a. 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Stahlwerke(Rheinstbe Undom“ 1846 55 ufdeſt dr eld 170/ Ee Kel 24 108 10r.sL Ci KErTr La Un. Ja.., 10 5, 10l.sJ bo. Zelftoff. 50 Ilieinner- Raiſer 52.)5 586llorhweiid. Kroit.. H.- Loliben Sell... Ll, 8— fe cer 3 25 2 8—* Berlin —„„Altbeſ. 134.3 chaften 4½ Rhein. Hypbk. Anhalt-Koblenw.] 126,2 125,2 Dibier⸗Werke. 111. Hoeſch. Köln Bgwi 128.50 128.2 Natronzelkſtoff. 185.30 196.1Stettin. Portl.⸗3. 127.0 1280 Pt. Golbbisc⸗Bk.] 190.3 Deuische—— ˖[ R. 99.7599.75 Aſchaffog. Zellſt..,Dierig, Chriſtlan 179.9174,2 Soſ 8 Laeerte—— 78. 201. 00. Ot.— 122.5 12 Aheinprov. Alibef 134.1134,1 4½ Schl. Landſch. 5½ do. Liquid. 101.7 101,7] Augsb.⸗N.Maſch, 18.0 137.0Dortin. Akt.⸗Br. 180.00.. Phil. Holzmann 153.5 1537(Nieberl. Kohle..., StöhrKammgarn 141,7... Ot.Ueberfee⸗Bani 1417 122 ieswerzinsl. Werte Sei Me, 1 c e pe, e 4 Se, a fiaſcenen 2 2275 Piern c 244 205 5 Pueea e. Stue 1440 1430 Setr. Po 2880 Se.800.8 0 125 1 Veſtfalen Altbef. 1342, 18.16¼Weſtf.S. 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Bergbau 1 1 ⸗Hütte.. 18Schöfferho— 4* i 3—**— Prcpir, enks, Sraper, Nfſſuu 6 PeeEinteße. e Aluen do. Schachthan. 47 0ſPehwigshülte..2 1430 Pec. Wer Soraiſ Met6 115/ Shuher Se.,Sant b. Sraulad bände, Kreiſe und Städte /nd 58 90 Golbpf. 1928 99,75 99.75 Industrie-Aktien do. Spiegelgl. 147/.0 1/0[Heidenau. Papfl.. Mercur Woll.. Schuckert K Co. 177.5 178.00Bayr. 8 6 4½ Mitteld Sok.50 9/8 9687 ayr. Hyp. u. Wö. 4½ Brandenbg.30] 99,—99.8/4% OoſchlPrbk. K20... 89.50,/ Oo. Liquib. 20 10l.) 101.6 ſccumulat.⸗Fabr.] 228,7. do. Steinzeug....1710ſHemmoor Portl. 210 5 e 23T15Schut aabehe. 95,50 95.50 do. d Kolonial-Werte 4½pannover 1 4½ Rhein r. A 2/90.57%/ 4½ Pr. Hyp.⸗Bt, La BaugeſBenz 129.0 129.7] do. Tafelglas 199,0., Heſſeu. Herkul Brr..... Miag Mühlenbau 149.915)7/[Schwabenhräu. 2JBerl- Handelsgeſ. Otſch.⸗Oſtafrika.] 14001 188.0 LEacen K. 0 e e1 5 8875 0 160 050 0 50 e e0/ 1805 ee e e e 5 Siemensc Hulgte 2109 249.0 Pe Wanr8e Kamerun Giſenb.“ 86,2—12 83 9 o. Ton u. a* 4 f 2% Seld 14 0560 S60K.bf G— 4% bpo. 2 60 O9l ch, 0 Ananenbif an, 152 1. Waſer 210 20. Pinee Keberſ.l, 1430 Mate er gen.c 570 Seder dekare J6 8 St. Sentee— Goldhyp. k 99.50 99, mmendorf. Pap. 125,2 125.3 209.5—59 9118ʃ0 x. t. Centralb.-Rr. Otavi⸗Minen.. S50] 86, C/KaſſelE5, Derbb.. 4½t.Kom, 2526 f 99,62f 996244¼ do, Kom.k 20 98.50 98,50INmperwerke. 130,01 do. Eiſenband.J 155,5 153,5Sochtief.G. 1580 155,0 Mülheim. Bergw.J 180,00 181,0lStecie⸗Magneſtäſ 474,2 178 Sliöt, Efke⸗ u..Sk, Schantung⸗ö.A 180,0l 185,5 8. Seite/ Nummer 404 Neue Maunheimer Zeitung“ Abenb⸗Ausgabe Donnerstag, 2. Septemder 18897 Die Lage der Bauwirischafi Der Hochsiand nochmals überschritien Die Bauwirtſchaft hat, wie es im neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung(Hanſeatiſche Ver⸗ Iagsanſtalt) heißt, im bisherigen Verlauf der Bauſaiſon 1937 den im vergangenen Jahr erreichten Hochſtand noch⸗ mals überſchritten. Der Arbeitseinſatz: Ende Juli 1957 waren bei den Arbeitsämtern nur noch 27 800 arbeitsloſe Bauarbeiter gemeldet, darunter 11 600 Facharbeiter und 16.200 Hilfsarbeiter. Dieſer bisher nie erreichte Tiefſtand kann kaum mehr nennenswert unterſchritten werden. Der niedrigſte Stand der Arbeitsloſigkeit vor der letzten Kriſe (Sommer 1928: rund 85 000 Arbeitsloſe) war ſchon im Herbſt vorigen Jahres wieder erreicht worden. In den einzelnen Wirtſchaftsbezirken hat ſich der Arbeitseinſatz nicht gleichmäßig vollzogen. Bereits im vergangenen Jahr war in den Gebieten, in denen ſich die Bauarbeiten beſon⸗ ders häuften(z. B. in Oſtpreußen, Pommern, Mittel⸗ deutſchland, Niederſachſen) ein Mangel an Facharbeitern eingetreten. Dagegen waren insbeſondere in Schleſien, Sachſen und den Rheinlanden noch Fachkräfte in größerer Zahl verfügbar. Gegenwärtig ſind aber auch in dieſen Bezirken kaum mehr einſatzfähige Kräfte vorhanden. Durch Sondermaßnahmen für dieſe Gebiete, insbeſondere aber durch einen weitgehenden zwiſchenbezirklichen Ausgleich ge⸗ lang es, auch dieſen Arbeitskräften Beſchäftigung zu geben und gleichzeitig den Kräftebedarf in den Gebieten mit be⸗ ſonders hoher Bautätigkeit nach Möglichkeit zu decken. Das Bauvolumen: Die nochmalige Steigerung der Bau⸗ tätigkeit beruht auf einer erneuten Verbreiterung der Bau⸗ Wir slellen aufgaben. Zu den großen öffentlichen Bauvorhaben, die unverändert dͤringlich ſind, und zu den privaten Bauten im gewerblichen und im Siedlungsbau ſind die neuen Bauten zur Durchführung des Vierjahresplanes getreten. Im einzelnen hat nach wie vor der Tiefban die Führung. War hier bereits 1936 das Bauvolumen größer als in den beſten Jahren vor der Kriſe, ſo iſt die Zahl der in der Durchfüh⸗ rung begriffenen Aufträge im bisherigen Verlauf des Jah⸗ res 1937 nochmals um etwa 12 v. H. höher als 1936 zur gleichen Zeit. Im laufenden Jahr iſt der Tiefbau gegen⸗ über dem Hochbau ſogar noch etwas mehr in den Vorder⸗ grund getreten. Im Hochbau hat ſich ein bemerkenswerter Wandel voll⸗ zogn: Der gewerbliche und der öffentliche Hochbau ſind gegenüber dem Siedlungs⸗ und Wohnungsban ſtärker her⸗ vorgetreten. Das Zurücktreten des Wohnungsbaus ergab ſich zwangsläufig aus der Vordringlichkeit der übrigen Bauvorhaben ſowie aus der Verſorgungslage in einzel⸗ nen Bauſtoffen, insbeſondere in Baueiſen. Der öffentliche und gewerbliche Hochbau wird nach den vorliegenden Teil⸗ ergebniſſen im neuen Jahr nochmals beträchtlich zuneh⸗ men und den Höchſtſtand vor der Kriſe(1930), der bereits 1936 überſchritten wurde, weit hinter ſich laſſen. Der Siedlungs⸗ und Wohnungsbau wird in dieſem Jahr ins⸗ geſamt kaum weiter zunehmen. Allerdings bedeutet das Zurücktreten des Wohnungs⸗ baus hinter dem„ſonſtigen“ Hochbau nicht, daß die Woh⸗ nungsverſorgung im laufenden Jahr geringer ſein wird als 1936. Denn zunächſt wurden rund ein Drittel mehr im Bau begriffene Wohnungen in das neue Baujahr übernommen als im Fahre zuvor.(Um die Jahreswende 1936/37 waren rund 175 000 Wohnungen im Bau gegen⸗ aus es döhin und lassen be- wubt die Frage offen:„/o erhölt man die preiswerte- Sten Qualitöts-Höbel?“ Der Entscheſd darũber łann nur über rund 182 000 um die Jahreswende 1985/36.) Dieſe jahr 1937 fertiggeſtellt. Der Wohnungszugang im zwei⸗ ten Halbjahr hängt von der Höhe der Baubeginne im erſten Halbjahr ab. In den größeren Städten waren dieſe etwa ebenſo hoch wie im Vorjahre. Auch wenn man an⸗ nimmt, daß in den kleineren Gemeinden weniger Neu⸗ bauten begonnen wurden als im Vorjahr, ſo ͤürfte der hierdurch zu erwartende Rückgang der Bauvollendungen im zweiten Halbjahr doch vermutlich ausgeglichen werden durch den höheren Wohnungszugang im erſten Halbjahr. Der Wohnungszugang wird alſo 1937 vorausſichtlich eben⸗ ſo hoch ſein wie im vergangenen Jahr. Im einzelnen werden unter den fertiggeſtellten Woh⸗ nungen mehr Arbeiterwohnſtätten ſein als 1936. Abgeſehen von den bereits laufenden— und in der letzten Zeit er⸗ weiterten— Reichsmaßnahmen, iſt der Arbeiterwohnſtätten⸗ bau durch die Grunoͤſteuerbeihilfe des Reichs für die Dauer von 20 Jahren weiter erleichtert worden. Die Durchführung des neuen Vierjahresplans macht es ferner notwendig, die Stammarbeiter der neuen Werke in der Nähe der neuen Produktionsſtätten anzuſiedeln. Dorüber hinaus ſind durch die Verordnungen des Miniſterpräſiden⸗ ten Generoloberſt Göring die Vorausſetzungen für eine entſchiedene Förderung des Landarbetterwohnungsbaus geſchaffen worden. Schließlich kommt hinzu, daß aus Grün⸗ den der Rohſtoffverſorgung der Bau von mehr Material erfordͤernden Villen und Großwohnungen zurückgeſtellt wird. Die veränderte Zuſommenſetzung des Bauvolumens kommt in der ſtärkeren Zunahme des Kleinwohnungsbaus bereits teilweiſe zum Ausdruck. Im erſten Halbjahr 1937 waren in den größeren Städten 50 v. H. aller fertiggeſtell⸗ ten Neubauwohnungen Kleinwohnungen gegen 42 v. H. im Jahr zuvor. Bauten wurden zum überwiegenden Teil im erſten Halb⸗ benutzt und die Zufuhren daher verhältnismäßig blieben. genommen, Roggen iſt namentlich in ſpäteren Lieferungen begehrt. duſtriegerſten werden nach wie vor beachtet. das Paar. Abſchließend wird in dem Bericht hervorgehoben, daß die Vollbeſchäftigung der Bauwirtſchaft naturgemäß auch⸗ in den Bauſtoffinduſtrien zum Einſatz aller verfügbaren Kräfte geführt hat. 6 bewegt ſich die Beſchäftigung im Durchſchnitt aller Bau⸗ ſtoffinduſtrien auf dem Hochſtand der Jahre 1928/29. Nach der Induſtrieberichterſtattung Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 2. September. Die Einkaufsmöglichkeiten und Abſatzverhältniſſe im Berliner Getreideverkehr haben ſich nicht geündert, da die Land⸗ wirtſchaft die günſtige Witterung weiterhin zu den ein Weizen wird, ſoweit am Markte, laufend auf⸗ Gute Braugerſten finden weiter Abſatz, auch In⸗ Futtergetreide ſteht am Platze leoͤiglich in begrenztem Umfange zur Ver⸗ fügung. Am Mehlmarkte hat die Lage keine Aenderung erfahren. * Schweinemärkte. Wertheim. Zufuhr: 305 Ferkel und 6 Läufer. Preiſe: Ferkel 34—68, Läufer 78—123 /, Lauterecken. Zufuhr: 204 Ferkel und Läufer. Preiſe: Ferkel 16—28, Löufer 35—38 l. Magdeburger Zuckernotierungen vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Sept. 32,55—,57½,6275; Tendenz ruhig; Wetter warm. Bremer Baumwolle vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) loko 11,55. Hamburger Schmalznotierung vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in“je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 78,50. 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