— — Neue Mannheimer Seitung Mannheimer G enerab Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und eſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R dnb. London, 2. September, Im Auſchluß an den heutigen Miniſterrat in London, deſſen Vorſitz der Schatzkanzler Simon führte, wurde ſolgendes Communiqué veröffentlicht: „Ein Miniſterrat unter Vorſitz des Schatzkauzlers wurde heute im Außenamt abgehalten, wobei die internationale Lage ſowohl im Fernen Oſten wie im Mittelmeer erörtert wurde. Im Hinblick auf die jüngſten Angriffe auf die britiſche Schiffahrt wurde beſchloſſen, die Zahl der Zerſtörer im weſtlichen Teil des Mittelmeers zu verſtärken. Es wurden weiter Vorkehrungen für eine weitere Kabinettsſitzung in der nächſten Woche getroffen.“ Außenminiſter Eden teilte weiter am Donnerstag dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in London, Cambon, mit, daß die britiſche Regierung den franzöſiſchen Vorſchlag einer Diskuſſion der Lage im Mittelmeer unter den Mittelmeermächten anläßlich der in der nächſten Woche ſtattſindenden Tagung des Völker⸗ bundsrats in Genf angenommen hat. Paris ſchlägt Kolleltiv-Aktion vor (Funkmeldung der NM..) I London, 3. September. Die Morgenblätter berichten in großer Auf⸗ machung über die auf der Miniſterbeſprechung am Donnerstag gefaßten Beſchlüſſe zum Schutz der Schiffahrt im Mittelmeer. Beſonders hervorgeboben wird die Tatſache, daß für den nächſten Mittwoch eine Vollſitzung des Kabinetts einberufen worden iſt. Was die geplanten Beſprechungen der Mittel⸗ meermächte in Genf betrifft, ſo rechnet man damit, daß zunächſt nur die in Genf vertretenen Mittel⸗ meerſtaaten dazu eingeladen werden, nämlich Eng⸗ land, Frankreich, die Türkei, Griechenland, Jugo⸗ flawien und möglicherweiſe auch Aegypten. Valencia könne aus offenſichtlichen Gründen nicht zur vollen Mitarbeit durch die Unterzeichnerſtaaten des Nicht⸗ einmiſchungspaktes eingeladen werden. Es wird aber betont, daß wahrſcheinlich auch Italien eingeladen werde, wenn es der Völkerbundsſitzung beiwohnen wolle. Aus Rom wird hierzu berichtet, daß die ita⸗ lieniſche Regierung eine ſolche Einladung an⸗ nehmen würde. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ will erfahren haben, daß Frankreich in Genf vorausſichtlich vorſchlagen werde, daß die Kriegsſchiſſe aller betrofſenen Mächte eine kollektive Aktion gegen ſeeräuberiſche U⸗ Boote und Kriegsſchiſſe unternehmen ſollen. Das würde bedeuten, daß die Kriegsſchiffe irgend einer Nation im Mittelmeer den angegriffenen Han⸗ delsſchiffen eines anderen Staates zu“ Hilfe eilen und ihren Schutz nicht nur auf eigene Schiffe be⸗ ſchränken würden. Der Erklärung Muſſolinis, daß er keinen Bolſchewismus im Mittelmeer dulden wolle, werde vielleicht ein engliſch⸗franzöſiſcher Ent⸗ ſchluß folgen, keine Piraterei oder irgend etwas ähnliches im Mittelmeer zu dulden. Die Genfer Be⸗ ſprechungen würden wahrſcheinlich am 12. oder 13. September, d. h. zwiſchen der Ratsſitzung und der Vollverſammlung, ſtattfinden. Im übrigen ſei es unwahrſcheinlich, daß Frankreich vor dieſen Beſpre⸗ chungen ſeine Grenzen für die Ausreiſe von Frei⸗ willigen nach Spanien öffnen werde. Die vom Kabinett beſchloſſene Verſtärkung der britiſchen Flotte in den ſpaniſchen Ge⸗ wäſſern wird, laut„Daily Expreß“, eine Zerſtörer⸗ flottille, alſo neun Schiffe, umfaſſen. Wie die„Daily Mail“ meldet, werden die Be⸗ ſehlshaber der engliſchen Schiſſe angewieſen wer⸗ den, eine Suche nach allen im Mittelmeer vor⸗ handenen U⸗Booten zu veranſtalten und deren Manöver zu beobachten. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ meldet, werden alle engliſchen Kriegsſchiffe im Mittelmeer angewieſen werden, jedes angrei⸗ ſende U⸗Boot in Zukunft ohne Zögern verſenken. Chronicle“ meldet, daß Frankreich von London erſucht worden ſei, vor der Genfer Sitzung keine draſtiſchen Schritte, wie z. B. die Oeffnung der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze, zu unternehmen. Die„Times“ weiſt auf den Angriff gegen den eugliſchen Zerſtörer„Havock“ hin und erklärt, daß die engliſche Oeffentlichkeit jetzt mehr Verſtänd⸗ Freitag, 3. September 1957 England verſtürkt ſeine Mitlelmeer-Jlolle Sthürfſtes Vorgehen angekündigt Die Flotte ſoll die-Boote im Mittelmeer feſtſtellen-Jeder Angriſf wird mit ſofortiger Verſenkung beantwortet nis und Sympathie für das Gefühl haben werde, das in Deutſchland geherrſcht habe, als das Panzerſchiff„Deutſchland“ vor drei Monaten durch Bomben getroffen und als kurz darauf ein Torpedoangriff gegen den Kreuzer„Leipzig“ ge⸗ richtet worden ſei. Das Blatt erklärt, daß die Lage im Mittelmeer immer unerträglicher werde. Es ſei uner⸗ hört, daß die Schiffe aller Nationen, die ſämtlich mit⸗ einander in Frieden lebten, nicht mehr in der Lage ſeien, das Mittelmeer, eine der größten Schiffahrts⸗ ſtraßen der Welt, unbeläſtigt zu benutzen. Selbſt wenn die ſpaniſchen Parteien als kriegfüh⸗ rende Mächte anerkannt würden, würden ſie nur das Recht haben, die ausländiſchen Kauffahrteiſchiffe auf⸗ zuhalten und zu unterſuchen, nicht aber, ſie zu ver⸗ ſenken. Der gegenwärtige Zuſtand der Seeräuberei laſſe nur einen Weg offen, den die britiſche Mittel⸗ meerflotte bereits eingeſchlagen habe, nämlich ſo⸗ 15 Gegenangriffe gegen die Piraten⸗ iffe. Die„Morning Poſt“ ſchreibt, es könne nicht zuge⸗ laſſen werden, daß eine Hauptader dͤes britiſchen Han⸗ dels wieder in den Zuſtand zurückfalle, in dem ſie ſich zur Zeit der Seeräuberei und Freibeuterei be⸗ funden habe. Jialien wehrt „Ein gutes und reines Gewiſſen“ dnb. Rom 2. September. Der U⸗Boot⸗Angriff auf den britiſchen Zerſtörer „Havoc“ findet als neueſte Intrige des Bolſchewis⸗ mus im Mittelmeer in der geſamten italieniſchen Preſſe ſtärkſte Beachtung, wobei die in dieſem Zu⸗ ſammenhang gegen Italien verſuchten Verdächtigun⸗ gen auf das entſchiedenſte zurückg ewieſen werden. Der Direktor der„Tribuna“ erklärt unter der Ueberſchrift„Eine Höllenmaſchine“: Italien könne die engliſche Empörung über den Zwiſchenfall der„Ha⸗ voc“ ſehr wohl verſtehen, da es ſchon ſchmerzliche und blutige Verluſte durch die roten Piraten erlitten habe. Man könne gewiß nicht Italien oder das natio⸗ nale Spanien einer ſolchen allem Recht hohnſprechen⸗ den Handlung verdächtigen. Es handle ſich um ein teufliſches Manöver der Bolſchewiſten, um die wohlbekannte ſotzialdemokratiſche und frei⸗ maureriſche Clique in Bewegung zu ſetzen und da⸗ durch die von allen erſehnte Beruhigung zu hinter⸗ treiben. Italien und Deutſchland, ſo ſchließt das Blatt, hatten bekanntlich das richtige Heilmittel vorgeſchla⸗ gen. Hätte man den beioͤen Parteien in Spanien die Kriegsrechte zuerkannt und die Nichteinmiſchung ernſthaft eingehalten, den Kommuniſten die politiſche und militäriſche Unterſtützung verſagt, ſo wären heute die Mittelmeerpoſitionen zumindeſt eindeutig geklärt. Man habe jedoch eine zweideutige Haltung vorge⸗ zogen und dadurch eine Atmoſphäre geſchaffen, die unheilvoll die Manöver der barbariſchen Kräfte der Unordnung und der Anarchie begünſtigt. Sollte die von einigen engliſchen Blättern geforderte gründ⸗ liche Ueberprüfung des geſamten Problems tatſäch⸗ lich erfolgen, ſo könne Italien auch dann im Bewußt⸗ ſein ſeiner offenen und gradlinigen Haltung der Lage mit ruhigem und reinem Gewiſſen ent⸗ gegenſehen. Ein Rüffel für die Kriegshetzer dib. London, 2. September. Mit erfreulicher Deutlichkeit wendet ſich der „Evening Standard“ gegen diejenigen, die den An⸗ griff auf den britiſchen Zerſtörer ſofort dazu benutz⸗ ten, um andere Staaten zu verdächtigen. Es liege nicht der geringſte Anlaß für die Beſchuldigung vor, daß es ſich um Italiener gehandelt habe. Dieſe Anklage werde aber in aller Oeffentlichkeit ge⸗ macht, und an der Spitze ſtehe die„News Chroniele“. Es ſei ein unerhörtes Stück von Verantwortungs⸗ loſigkeit, die ſchlimmſte Mißachtung der Intereſſen der Nation, wenn eine Zeitung ohne Beweis für ihre Behauptungen kühn behaupte, daß Italien einen Kriegsakt gegen die britiſche Flotte begangen habe. Nach Anſicht des„Evening Standard“ widerſpreche 148. Jahrgang— Nr. 405 Deulſche fochichule bei Schanohal zrſlütt „Die in der Nähe von Wuſung bei Schanghai liegende deutſch⸗chineſiſche Hochſchule, die ſogenannte Tungchi⸗ * Univerſität, iſt nach einer Mitteilung der chineſiſchen Stadtyerwaltung von Groß⸗Schanghai bei einem Fliegerangriff zerſtört worden. Die Gebäude, die bereits Hurch die vorherigen Kömpfe ſtark gelitten hatten, ind jetzt ſo gut wie vernichtet. Von den wertvollen mediziniſch⸗techniſchen Sammlungen, nur wenig gerettet. eil von deutſcher Seite geſtiftet waren, wurde Univerſität in japaniſchen Händen. die zum großen Wie die Japamer mitteilen, iſt die (Weltbild, Zander⸗M.. ſich gegen tie Verleumdungen dͤem ſchon die Tatſache, daß die italieniſche Flotte nicht zuſammengezogen ſei, obwohl Italien natürlich ge⸗ nau wiſſe, welche Folgen ein ſolcher Angriff hätte haben müſſen. Nach einer weiteren Polemik gegen die„News Chronicle“ meint der„Evening Standard“, daß ein rotes Unterſeeboot die Torpedos abgefeuert haben könnte. Die Diſziplin in der roten Flotte ſei nur lax, und es könnte ſehr wohl ein beförderter Heizer zufällig oder im Größenwahn die Tat befoh⸗ len habe. Auf alle Fälle habe der Angriff nahe ge⸗ nug an den roten Regierungsbaſen ſtattgefunden. Die Möglichkeit, daß es ſich um U⸗Boot Fran⸗ cos gehandelt haben könnte, lehnt der„Evening Standard“ ab, da in Francos Marine Diſziplin herrſche, und daß ein ſolcher Angriff nutzlos geweſen P858 und die Gefahr der Strafe mit ſich gebracht ätte. Zum Schluß ſchreibt das Londoner Abendblatt zu den Anſchuldigungen der„News Chroniele“ noch⸗ mals, daß dieſe Angriffe ein beſchämendes und nicht zu verteidigendes Stück Kriegshetze ſeien. Der engliſche Geſandte für Chino R. G. Howe hat mit dem Flugzeug Southampton in Richtung China verlaſſen, wo er während der Geneſung des ſchwerverwundeten engliſchen Geſandten Sir Knatchbull⸗Hugeſſen die Geſchäfte übernehmen wird. (Weltbild, Zander⸗M.) —Nur Valentia und Noskau haben ein antereſſe an ſolchen Zwiſchenfällen Eine Erklärung Salamantas dib. Salamanca, 2. September. Zu den Torpedoangriffen eines U⸗Boots auf den engliſchen Zerſtörer„Havoc“ wird aus national⸗ ſpaniſchen Kreiſen darauf hingewieſen, daß die beiden U⸗Boote der nationalſpaniſchen Regierung ſich ſeit längerer Zeit in der Biscaya befänden und den Hafen von Gijon blockierten. Es könne ſich alſo bei den Angriffen auf den engliſchen Zerſtörer nur um ein rotes U⸗Boot gehandelt haben, da der Torpedoangriff auf die„Havoc“ bekanntlich im Mit⸗ telmeer bei Valencia erfolgt iſt. Die Valencia⸗Bol⸗ ſchewiſten verfügten bekanntlich über ſechs U⸗Boote, von denen eines ſich zur Zeit im franzöſiſchen Kriegs⸗ hafen Breſt befinde, wo der„Kommandant“ um die Erlaubnis gebeten habe, eine Reparatur vornehmen zu dürfen. Die übrigen fünf U⸗Boote der Valencia⸗ Bolſchewiſten befinden ſich in rotſpaniſchen Mittel⸗ meerhäfen. Man erinnert dabei erneut an Ausſagen ſowjet⸗ ruſſiſcher Gefangener, aus denen einwandfrei fol⸗ gendes hervorgehe: 1. Das Beſtehen eines Sonderflugkommandog in Murcia unter Befel eines ſowjetruſſiſchen Oberſten, der unter dem Namen Petrow auftrete und deſſen Aufgabe es ſei, mit Hilfe der ihm zur Verfügung ſtehenden Flugzeuge mit nationalſpaniſchen Abzei⸗ chen durch Angriffe auf neutrale Schiffe, insbeſondere engliſche Schiffe, zwiſchen England und der Franco⸗ Regierung Zwiſchenfälle hervorzurufen, um ſo Eng⸗ land auf die bolſchewiſtiſche Seite zu ziehen. 2. Das Beſtehen eines beſonderen Marinebüros un⸗ ter dem Kommando eines ſowjetruſſiſchen Kapitäns zur See in Cartagena, das die gleiche Aufgabe zur See habe wie Oberſt Petrow in der Luft. Es wird weiter betont, daß die Geſchäfte der ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſten ſehr ſchlecht ſtehen müſſen, da ſie immer erneut Verſuche unternehmen, mit allen Mitteln England gegen die Franco⸗Regierung auf⸗ zubringen, und es in den Konflikt aktiv an die Seite der ſpaniſchen Bolſchewiſten hineinzuziehen. In Zuſammenhang damit wird von national⸗ ſpaniſcher Seite auf die zwieſpältige Hal⸗ tung Englands aufmerkſam gemacht, deſſen Preſſe jetzt zu einem großen Teil energiſche Maß⸗ nahmen verlange und die Dinge ſo darſtelle, als ob es ſich um den erſten Angriff auf ein Kriegsſchiff im Mittelmeer handele. Man verſchweige völlig den mehrfachen bolſchewiſtiſchen U⸗Bootsangriff auf den deutſchen Kreuzer„Leipzig“, vom Luftangriff auf das Panzerſchiff„Deutſchland“ ganz zu ſchweigen, und bemühe ſich jetzt, diejenigen Maßnahmen ſeitens der engliſchen Regierung zu erreichen, die man Deutſch⸗ land anläßlich des Angriffs auf den Kreuzer„Leip⸗ zig“ trotz der vorher im Nichteinmiſchungsausſchuß gegebenen Verſicherungen verweigert habe. —————————— —— —— 2. Seite/ Nummer 405 Freitag, 3. September 1937 Nene Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Hermann Göring vor den Auslandsdeutſchen: Das Auslundsdeulſchlum und der Bierjahresplan Feder Auslanosdeutſche muß fanatiſcher Nationalſozialiſt und zu Arbeit und Opfer für Deutſchland bereit ſein anb. Stuttgart, 2. Sept. Schon vom frühen Morgen an ſtand Stuttgart im Zeichen des Beſuches Hermann Göri ngs, der ge⸗ gen 18 Uhr im Sonderzug auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof eintraf. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ſchritt vor dem Bahnhof die Front der angetretenen Ehren⸗ formationen ab, wobei er von der gewaltigen Men⸗ ſchenmenge, die den Platz dicht umſäumte, mit begei⸗ ſterten Heilrufen begrüßt wurde. Die Anfahrt zur Schwabenhalle glich einem wahren Triumphzug. Der rieſige Raum, der mit dieſer erſten in ihr veranſtal⸗ teten Großkundgebung zugleich ſeine würdige Weihe erhielt, war ſchon längſt vor Beginn der Veranſtal⸗ tung mit mehr als 20 000 begeiſterten Volksgenoſſen bis zum letzten Platz beſetzt. Nach dem Einmarſch der Standarten betrat Gau⸗ leiter Bohle das Rednerpodium. Er führte u. a. etwa folgendes aus: Vom ganzem Herzen danken wir Ihnen, Pg. Göring, für Ihr Erſcheinen und bit⸗ ten Sie, verſichert zu ſein, daß Ihre erſtmalige An⸗ weſenheit unter den auslandsdeutſchen Männern und Frauen ein Erlebnis nicht nur für Sie, ſon⸗ dern für alle anweſenden Volksgenoſſen und für alle Menſchen diesſeits und jenſeits der Gren⸗ zen iſt. Dann ergriff Miniſteryräſident Göring das Wort zu einer groß angelegten, immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbrochenen Rede. Er führte aus: Mein Weg kommt direkt vom Oberſalz⸗ berg, und ich kann euch deshalb unmittelbar die Grüße eures Führers überbringen, der im⸗ mer nur an euch denkt und für euch handelt. (Beifall.) Es beglückt mich beſonders, daß ich in dieſem Augen⸗ blick nicht nur zu euch die ihr hier vor mir ſteht, ſprechen darf, ſondern daß durch den Aether hindurch Tauſende und Hunderttauſende von Deutſchen aus aller Herren Länder im Geiſte bei uns ſind und nicht nur den Worten, ſondern der ganzen Begeiſterung lauſchen, mitgeriſſen von dieſem einzigartigen wun⸗ dervollen Tempo unſerer Zeit und unſerer Weltanſchauung. Es iſt für mich eine innere und große Freude, ſolch eine aufrichtige und tiefe Verbundenheit der Landsleute, die es draußen weiß Gott nicht leicht haben, ihr Tagewerk zu vollbringen, zu ſehen. Und zum dritten begrüße ich es, daß ich Gelegenheit habe, zu den Auslandsdeutſchen über die ſchwerſte Arbeit meines Lebens zu ſprechen, um Aufklärung zu geben über den ge⸗ waltigen Vierjahresplan, um euch zur Mitarbeit aufzufordern, weil ich euch brauche, jeden einzelnen im Oſten oder Weſten, Süden oder Nor⸗ den der großen Welt, Ich brauche euch, und damit braucht euch Deutſchland.(Beifall.) Ich wünſche, daß ihr alle einen Funken jenes Geiſtes mitnehmt, der Deutſchland neugeſtaltet hat. Heute können in einem ſtolzen und ſtarken Reich die Auslandsdeutſchen das Haupt wieder ſtolzer und freier erheben. Daran muß man ſich wieder gewöhnen llaug an⸗ haltender Beifall). Welche Vorteile euch der Sieg des Nationalſozialis⸗ mus gebracht hat, das brauche ich euch nicht aufzu⸗ zeigen, das habt ihr im Wandel der Jahre wohl ſelbſt am kräftigſten und beſten geſpürt. Um dieſer Erfolge willen iſt es aber auch notwendig, daß ihr das nicht hinnehmt als ein Geſchenk der Vorſehung, ſondern begreift, daß hier etwas geſchaffen wurde, das nicht ſeines⸗ * in der Geſchichte der Zeiten und Völker Das müßt ihr in euch tragen, dann werdet ihr zu jener Demut und Dankbarkeit kommen, die wir von euch fordern müſſen, und die Pflichten als Auslandsdeutſche erfüllen, die ihr als Repräſen⸗ tanten unſeres Reiches tragt. Der Nationalſozialismus verpflichtet jeden Deutſchen, ein fanatiſcher Nationaliſt und ein gläubiger Sozialiſt zu ſein. Die Zeiten der Schmach und der Schande ſind vorbei. Eine Volksgemeinſchaft iſt entſtanden, und eine herviſche Zeit beginnt. Ueber Länderinter⸗ eſſen, Parlamentsgeſchwätz und Willkür hinweg ent⸗ ſtand ein ſtarkes Reich, das heute Schutz nicht nur den Deutſchen hier, ſondern auch den Deutſchen drau⸗ ßen in der Welt zu geben bereit und zu geben ſtark genug iſt. Man darf heute, das muß die Welt zur Kennt⸗ nis nehmen, nicht mehr ungeſtraft deutſche Rechte und deutſche Intereſſen treten. Wer das tut, der muß die Erfahrung machen, daß deutſche Ka⸗ nonen uns Genugtnung verſchaffen.(Beiſall.) Wenn nun wieder gewiſſe Journaliſten die Feder ſpitzen und ſchreiben, er hat gedonnert und gewettert wie der Kriegsgott, dann erkläre ich: Anſer Aufbau braucht den abſoluten Frieden: N1 Kein Land hat wie das deutſche ſo den Krieg kennengelernt, kein Land wird ſo wie das deut⸗ Iſche einen Krieg meiden, ſolange es kann. Der Führer hat in mehreren eindeutigen Reden, und was noch viel wichtiger iſt— in mehreren eindeu⸗ tigen Handlungen der Welt dͤen Frieden geboten und die Möglichkeiten des Friedens aufgezeigt. Die Welt ſoll nun nicht etwa annehmen, daß Deutſchland kriegslüſtern geworden wäre, wenn es einmal einige Monate keine Friedensverſicherungen abgibt. Der Führer hat geſprochen. Er hat den Frieden geboten. An dem Wort des Führers darf nicht gezweifelt wer⸗ den!(Beifallsſturm.) Ihr Auslandsdeutſchen ſollt es wiſſen, ſollt es jedem ͤͤraußen erklären, Deutſchland hat ſeine größ⸗ ten Erfolge im Frieden erreicht und wird ſie weiter friedlich verarbeiten. Das Programm des Aufbaues ſieht einen ab⸗ ſoluten Frieden vor. Ohne den geht es nicht. Dieſer Aufbau iſt allein das Werk dieſer vielge⸗ ſchmähten Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗ partei und ihres Führers, ein Werk, wie es wirklich einzigartig in den Zeiten und Völkern iſt. Der Auslanosdòeutſche kann nichts anderes ſein als Nationalſozialiſt: Ihr, meine Volksgenoſſen im Auslande, müßt ſtolz ſein auf dieſes Volk, müßt ſtolz ſein auf dieſe Bewegung und dieſen Führer. Und wenn ihr in der Welt draußen geſchmäht werdet, dann zeigt, daß ihr deutſche Nationalſozialiſten ſeid und weiſt dieſe Schmähungen zurück. Und ſo, wie ihr dankbar und ſtolz ſein ſollt, daß ihr Deutſche ſeid, ſo ſollt ihr euch auch würdig erweiſen, Nationalſo⸗ sialiſten zu ſein. Wenn man euch auch ſagt, im Ausland oürfe dieſe„Peſt“ nicht vorhanden ſein, es ſei unglaublich, daß die Auslandsdeutſchen ſich als Nationalſozialiſten organiſieren, dann müßt ihr er⸗ klären: In Deutſchland iſt die nationalſozialiſtiſche Partei die alleinige Trägerin des politiſchen Willens. Der Auslanbsdeutſche kann alſo nichts anderes ſein als Nationalſozialiſt. Es iſt nicht ſo, daß unſere Reichsdeutſchen draußen im Ausland die Unruheſtifter ſind. Wenn es ſich um Unruhe in der Bevölkerung handelt, ſind nicht wir zuſtändig. Aber wir leugnen es nicht, daß wir mit Intereſſe beobachten, wie heute in den verſchiedenſten Län⸗ dern ſich Bewegungen und Parteien bilden, die in äußeren oder in inneren Erſcheinungen vieles gemeinſam mit ung haben. Das ſind aber keine Reichsdeutſchen. Das iſt die Reagenz aus der Not der Völker. Wir legen in Deutſchland keinem Ausländer irgendetwas in den Weg; wenn er ſich anſtändig und loyal verhält, mag krx tun und laſſen was er will. Ihr Reichsdentſchen im Ausland habt das Recht, wo ihr auch ſeid, euch als Deutſche und National⸗ ſogialiſten zu bekennen. Die größte Tat, die das Dritte Reich geſchaffen hat, iſt die Volksgemeinſchaft, die Einheit aller Deutſchen. Zeigt auch draußen in der Welt dieſe Geſchloſſenheit. Erſcheint immer als ein unan⸗ taſtbarer und unangreifbarer grauitener Block des Deutſchtumensz. 735 Mithelfer am Vierjahresylan?! BWerdet jeder einzeln Mitarbeiter an dem gigan⸗ tiſchen Vierjahresplan. Er ſoll Deulſchland endlich unabhängig machen nach jeder Richtung, wo es nur irgend möglich iſt. Ihr ſollt aber auch Künder ſein, daß ſich dieſes Deutſchland nicht abſchließen will von der Welt. Wenn ſich Deutſchland in jeder Beziehung unab⸗ hängig gemacht hat, wird es der beſte Kunde und der anſtändigſte Konkurrent im Welthandel ſein. Deutſchland hat ſich in dieſen Jahren politiſch und militäriſch frei, ſtark und unabhängig gemacht. Der Vierjahresplan gibt die Grundlage dafür, um Deutſchland auch handelspolitiſch und wirtſchaftlich in die gleiche Unabhängigkeit und damit tatſächlich in die letzte Freiheit zu ſetzen. Denn nur dann bin ich frei und unabhängig von der ganzen Welt, wenn ich all das, was ich zum Leben brauche, ſelbſt beſitze oder ſchaffe. Das wird in dieſen vier Jahren geſchaſfen. Darauf dürft ihr euch verlaſſen,(Jubelnde Zuſtimmung) Ihr ſollt daran mitarbeiten und als Deutſche überall Werber der deutſchen Werte und der deutſchen Waren ſein. Ihr ſollt aber auch immer daran denken öaß die Hei⸗ mat augenblicklich noch ſchwer mit verſchiedenen Roh⸗ ſtoffſorgen kämpft. Hier müßte ihr Träger der Ver⸗ bindung ſein, damit die augenblickliche Not in dieſem und jenem leichter behoben werden kann. Ihr ſollt vor allen Dingen, ſoweit ihr Kaufleute ſeid und im Wirtſchaftsleben ſteht, mitarbeiten, um die deutſche Ausfuhr zu erleichtern. Wir haben + Tokio, 3. Sept. Die außerordentliche 72. Sitzung des japaniſchen Reichstages wurde am Freitagfrüh feierlich eröffnet. Der Reichstag, der ausſchließlich im Zeichen des ja⸗ paniſch⸗chineſiſchen Konfliktes ſteht, wurde zuſam⸗ menberufen, um einen zuſätzlichen Haushalt von zwei Milliarden Nen für die militäri⸗ ſchen Operationen in China zu bewilligen und eine Reihe von kriegswirtſchaftlichen Sondergeſetzen zur wirtſchaftlichen und finanziellen Durchführung des Kampfes in China anzunehmen. Die Bewilligung der Zuſatzmittel und die Annahme der Geſetzesvor⸗ lagen ſind geſichert, da alle politiſchen Parteien, die Wirtſchaft und die Wehrmacht, geſchloſſen hinter der Regierung ſtehen. Warnung an die Neutralen — Schanghai, 3. Sept.(u..) Der japaniſche Aöͤmiral Haſegawa richtete heute an die ausländiſchen Handels⸗ und Kriegsſchiſfe eine dringende Warnung vor der Einfahrt in die Kriegs⸗ zone. Wenn es nicht unbedingt erforderlich ſei, ſo erklärte der Admiral, ſollten die neutralen Fabr⸗ kein Gold, keine Deviſen. Ich habe ſie nicht vergeudet, denn ich habe ſie nicht vorgefunden. Aber wir müſſen trotzdem leben und wir werden leben. (Lebhafter Beifall.) Es iſt notwendig, daß die Ex⸗ portfreudigkeit unſerer deutſchen Firmen gehoben wird, auch dort, wo Firmen allzu gut an deutſchen Inlandsaufträgen verdienen. Ich kann eines verſichern: Wo es anderen an „Idealismus ſehlt, kann ich mit materiellen Din⸗ gen und Methoden auſwarten, und ich werde da⸗ von einen reichlichen Gebrauch machen, wenn ich höre, daß meine Warnungen nicht richtig verſtan⸗ den werden. Ich muß aber auch die Auslandsdeutſchen, die im Handel tätig ſind, auffordern, nach den Grundſätzen einer anſtändigen nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ gebarung zu arbeiten, die durchaus genügend Raum für Verdienſt läßt. Verdienſt ſoll ſein, wo Leiſtung iſt. Nirgends aber darf eine Notlage im Innern oder beim Gaſt⸗ volk ausgenutzt werden. Niemals werde ich dulden, daß oͤurch das Moment der Profite eine größere wirt⸗ ſchaftliche Zukunft verſchloſſen wird. Ein letztes Wort hierzu: Da iſt die Vertretung durch die uns ſo„teuer“ gewordenen Juden. Glau⸗ ben deutſche Firmen wirklich, daß damit der deutſchen Wirtſchaft geöient iſt? Dort vielleicht, wo der Jude ſelbſt einen großen Profit hat und ſein Raſſegefühl davon etwas überlagert wird.(Heiterkeit.) Die an⸗ dern Völker werden das nicht verſtehen können. Meine lieben Volksgenoſſen! Ihr dürft euch dar⸗ auf verlaſſen: Ich werde alles erdenkbare tun, um euch alle die Erleichterungen zu ſchaffen, die ihr als Auslanosdeutſche beſonders braucht, um draußen be⸗ ſtehen zu können. Harte Opfer müſſen verlangt werden! Aber vergeßt eines nicht: Die Heimat iſt und bleibt das wichtigſte und entſcheidendſte. Und wenn die Heimat von den Volksgenoſſen Opfer verlangt, dann müßt ihr Auslandsdent⸗ ſchen auch bereit ſein, Opfer zu bringen. Erſt die Heimat und dann die übrige Welt! Was iſt denn Geld und Beſitz! Das bitte ich zu bedenken, wenn die Heimat von euch harte und letzte entſcheidende Opfer verlangt. Glaubt ihr, daß ich nur zum Spaß die Deut⸗ ſchen Eiſenwerke geſchaffen habe? Ich habe das getan, weil Deutſchland das Eiſen zu ſeinem Aufbau braucht. Mag auch das ausländiſche Eiſen billiger ſein, Deutſchland muß erſt ſeine eigene Pro⸗ duktion ſicherſtellen. Wenn das die Induſtrie nicht verſteht, wenn ſie alles allein beſitzen will, dann tut mir das leid. Aber das ändert nichts an der Tatſache: Die Reichswerke ſtehen, und kein Pfahl wird verrückt werden.(Toſender Beifall.) Wie ich entſchloſſen ſein werde, über das Schickſal des einzelnen hinwegzugehen, wenn es das Wohl der Allgemeinheit erfordert, ſo werde ich auch nicht ſchwach ſein, das Volksintereſſe über das Intereſſe von Konzernen zu ſtellen.(Beifall.) Dasſelbe gilt, wenn es ſich um die Sicherung der Ernährung des deutſchen Volkes handelt. Gerade auf dem Gebiet werden die meiſten Lügen und Verleumdungen verbreitet. Man will es immer ſo darſtellen, als ob das deutſche Volk darbe, weil dieſe grauſame tyranniſche Regierung Kanonen ſtatt Butter mache. Wenn das deutſche Volk über⸗ haupt Ernährungsſorgen hat— und die haben wir —, dann einzig aus dem Grunde, weil einige Völker und Mächte Deutſchland nicht genügend Lebensraum geben wollen, um ſich aus Ligener Erzeugung zu ernähren.(Toſender Beifall.) So ſchlimm wie die Nahrungsnot draußen aus⸗ gemalt wird, iſt ſie nun auch wieder nicht. Deutſch⸗ land hat genügend Brotgetreide, um ſein Volk zu ernähren, und es iſt leöiglich Sache der Organiſation, dafür zu ſorgen, daß das Getreide, das für den Menſchen beſtimmt iſt, auch dem Menſchen und nicht dem Vieh zukommt. Wo Bauern das nicht begriffen haben, habe ich mich mit äußerſter Strenge ein⸗ geſetzt, um das Getreide für den menſchlichen Bedarf ſicherzuſtellen. Ich greife zu den äußerſten Mitteln, aber— das deutſche Volk wird ernährt, ſolange ich auf dieſem Poſten ſtehe!(Beifall.) Ich werde notfalls auch davor nicht zurückſchrecken, durch ſchärfſte organiſatoriſche Maßnahmen eine gerechte Aufteilung des Brotes ſicherzuſtellen. Wenn man behauptet, dem deutſchen Volke werde immer wieder etwas vorgemacht, ſo ſage ich: Dazu ſteht mir das Volk des nationalſozialiſtiſchen Reiches zu hoch, als daß ich ihm etwas vorzulügen brauche. Die Sorgen, die wir haben, beſprechen wir mit dem Volke. Das Volk ſoll wiſſen, welche Sorgen uns alle drücken und in welch ſchwerer Zeit wir leben. Es ſoll aber auch verſtehen, daß es eine große Zeit iſt und daß wir durch das Schwere hindurch nach oben kommen wollen. Ich gelobe Ich gelobe dem deutſchen Volke: Niemals werde ich dem Volk etwas verſprechen, was ich nicht halten kann, und ich werde es niemals belügen, wenn es auch noch ſo ſchwer werden ſollte, die Wahr⸗ heit zu ſagen. Ich fordere auch vom deutſchen Volk das gleiche reſtloſe Vertrauen. Der Vierjahresplan ſoll die letzte, ſicherſte und feſteſte Plattform ſein, von der Deutſchland ſeine Freiheit und Ehre der ganzen Welt gegenüber be⸗ haupten wird. Die beſte Tat iſt das gute Beiſpiel und es iſt unendlich wichtig, daß ihr Auslandsdeut⸗ ſchen es vorlebt. Das wird nicht immer leicht ſein. Ich weiß, daß oft ſchwere Tage und Zeiten kom⸗ men, wo man ſchwach wird. Uns geht es ja auch nicht anders. Wer hat am ſchwerſten gelitten und getragen? Auf weſſen Schultern ſind ſchließlich die furchtharſten Sorgen und Nöte gehäuft worden? Iſt es nicht der Führer? Wenn alle ſchwach wur⸗ den, alle verzweiſelten, er ſtand, er hielt die Fahne hoch, er ſorgte und ſorgt für das Volk, für die Zu⸗ kunft Deutſchlandͤs.(Stürmiſcher Beifall.) Als Hermann Göring geendet hatte, dankten lihm die viele Tauſende durch minutenlange Heilrufe und Beifallskundgebungen. Schwere Kümpfe an der Aragon-Front Bormarſch der Nationalen am Ebro- Erbitterte Kämpfe um Belchite dinb. Salamanca, 3. September. Der nationale Heeresbericht vom 2. September Lautet wie folgt: Santander: Unſere Truppen haben den Donners⸗ tag damit verbracht, das an den Vortagen gewon⸗ nene Gelände zu ſäubern und die Stellungen zu be⸗ feſtigen. An der Küſte haben wir unſere Linien aus⸗ gerichtet und den feindlichen Widerſtand zurück⸗ gewieſen. Eine Abteilung iſt in Richtung Potes vor⸗ gedrungen, während nach Norden zum Meer vor⸗ ſtoßende Abteilungen Pendueles beſetzten. Im Ab⸗ ſchnitt Potes beſetzten unſere Truppen drei Ort⸗ ſchaften, wo ſich 721 Milizmänner ergeben haben. Aragon: Nach der ſchweren Schlappe, die der Feind in den letzten Tagen erlitten hat, gab es am Donnerstag nur Artillerie⸗ und Infanteriefeuer im Abſchnitt nördlich des Ebro. Südlich vom Ebro ging der Vormarſch unſerer Abteilungen weiter, wobei der feindliche Widerſtand gebrochen wurde. Zur Stunde des Heeresberichts dauert der Vormarſch an, ohne daß die genauen Stellungen unſerer Truppen ange⸗ geben werden könnten. Im Abſchnitt Belchite drückt J0PGPPPPPPPPPPPPPPPPPTGTPPTPTPTPT''T0T—'''—'''''''-—————————— Sie große Auseinanderſetzung im Fernen Oſten: Fayan ſetzt alle Kräfte ein Ein 2⸗Milliarden-Kreoit für die China-Operationen Schwere Kämyfe euce ſic nicht in den Bereich der Feindſeligkeiten egeben. Gleichzeitig richteten die japaniſchen Militärbehör⸗ den an alle Ausländer die Aufforderung, ſich den Grenzen der internationalen Niederlaſſung und der franzöſiſchen Konzeſſion ſernzuhalten, da die japani⸗ ſchen Streitkräfte im Begriff ſeien, die in der Nähe der Grenzen poſtierten chineſiſchen Batterien durch Bombardements zum Schweigen zu bringen. Nationalſpaniſche Jugend in Hamburg eingetrof⸗ fen. Mit dem Dampfer„Cap Norte“ traſen Don⸗ nerstag morgen etwa 100 Angehörige der national⸗ ſpaniſchen Jugendorganiſation in Hamburg ein. Sie werden gemeinſam mit den deutſchen Kameraden der Hitlerjugend hier einen Dag verbringen und am Freitagmorgen die Weiterreiſe nach Berlin antreten. Deutſchlaudreiſe der italieniſchen Freizeitorgani⸗ ſation. Die italieniſche Freizeitorganiſation veran⸗ ſtaltet vom 7. bis 28. September eine große Deutſch⸗ landreiſe, bei der München, Nürnberg und Bertin ſowie deren nähere Umgebungen und Sehenswürdig⸗ kelten beſucht werden. N*** der Gegner weiter auf unſere Stellungen. Unſere Truppen halten heldenhaftſtand. Sübarmee: Im Abſchnitt Penarroya griff der Gegner unſere Stellungen in der Sierra de Grana und in der Sierva Toro an und erlitt ſtarke Ver⸗ luſte. Ein anderer feindͤlicher Angriff in der Sierra Mulva wurde mit Unterſtützung von drei ſowjetruſ⸗ ſiſchen Tanks und ſchwerem Artilleriefeuer weiter vorgetragen, aber mit ſtarken Verluſten für den Gegner, die auf 400 geſchätzt werden, zurückgeſchla⸗ gen. Ein Sowjettank wurde von uns erbeutet, ein anderer außer Gefecht geſetzt. Ein Fahr Arbeitsdienſt iſt rum! Am 23. Oktober werden 200 000 Arbeitsmänner entlaſſen dnb. Berlin, 1. Sept. Der Beauftragte für den Vierjahresplan hatte be⸗ ſtimmt, daß die Dienſtzeit für den Sommerhalbjahr⸗ gang 1937 des Reichsarbeitsdienſtes bis zum 24. Or⸗ tober 1937 verlängert wird. Das Dienſtamt der Reichleitung RAD hat dazu verſügt, daß der allge⸗ meine Entlaſſungstag der 23. 10. 1997 iſt. An dieſem Tage werden rund 200 000 Arbeitsmänner in die Heimat zurückkehren. Vorzeitig, am 20. 9. 1937, werden diejenigen Ar⸗ beitsdienſtpflichtigen entlaſſen, die als Bauernſöhne und Landarbeiter aus der Landwirtſchaft ſtammen oder längere Zeit in der Landwirtſchaft tätig waren und zur Einbringung der Ernte beurlaubt wurden. Außerdem kommen oͤie Fachlaufbahnrekruten der Wehrmacht an dieſem Termin vorzeitig zur Entlaſ⸗ ſung. Bei dieſen vorzeitig zu Entlaſſenden handelt es ſich, wie das NoͤZ weiter meldet, um rund 20 000 Arbeitsmänner. Schließlich hat der Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend als Entlaſſungstermin ſeines Sommerhalbjahrganges 1937 den 27. g. beſtimmt. 6000 bis 7000 Arbeitsmaiden werden zur Entlaſſung kom⸗ men. Dauptſchriftleiter und veranwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fülr Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. 8 Bode Lokaler Teil: Dr Fritz hammes„ Sport: Willi Mülker Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—8 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, 3 Sentaſtraße? .⸗A, VII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20500 94 0 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Oar unverlaugte Belträge Leine Gewäbr- Hüdſenbung nur bel Müdvorte . G * Freitag, 3. September 1937 Neue Mannhelmer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 3. Seite /Nummer 405 Mannheim, 3 September, Fugendſchutzkammer in Mannheim Auf Anordnung des Reichsjuſtizminiſters ſind bei den Landgerichten Karlsruhe, Mannheim und Freiburg Jugendſchutzkammern eingerichtet worden, die ihre Tätigkeit bereits am 1. September auf⸗ nehmen. Wie ſchon kürzlich in der Preſſe mitgeteilt wurde, ſtellen die Jugendſchutzkammern, die damit auch für unſere engere Heimat zu einer feſten Einrichtung werden, die deutſche Jugend unter ſtaatlichen Sonder⸗ ſchutz. Nach den aufſehenerregenden Sittlichkeits⸗ prozeſſen der letzten Zeit kann es nicht verwundern, wenn der Schutz der Jugend vor ſittlichem und ſozialem Mißbrauch als eine beſondere Behandlung erfordernde vordringliche Aufgabe angeſehen und in die Hände ausgewählter Richter gelegt wird. Die Aufgaben der Jugendſchutzkammern ſind aber nicht auf das ſittliche Gebiet beſchränkt. Sie werden in gleichem Maße Verſtöße gegen Geſundheitsbeſtim⸗ mungen, wie ſie ſich in zahlreichen gewerberecht⸗ lichen Vorſchriften finden, und die ſoziale Mißhandlung Jugendlicher, alſo vor allem die geſetz⸗ widrige Ausbeutung der Arbeitskräfte zu ahnden haben. Die Einrichtung iſt eine Warnung an alle diejenigen, die noch auf gelinde Strafen hoffen, wenn ſie die Jugend ſittlich mißbrauchen oder ſich an dem Wohle des Jungarbeiters vergehen. Fit⸗ Betriebsunterſuchungenhaben nichtsmit Erb- oder Abſtammungsfragen zu tun Der Referent beim Hauptamt für Volksgeſundheit der NSDAP. Dr. Hebeſtreit erklärt in der„NS.⸗So⸗ zialpolitik“, daß die Betriebsunterſuchungen nicht den Zweck haben, bei jemanden Krankheiten feſtzuſtellen, um ihn daraufhin aus dem Betrieb auszuſchließen. Sie ſollen bei dem heutigen Mangel an Arbeitskräf⸗ ten geradezu das Gegenteil bezwecken, alſo auch nicht mehr voll verwendungsfähige Arbeitskräfte in richtiger Weiſe einſetzen helfen. Die Unterſuchung habe auch nichts mit der Feſtſtellung von Erbkrank⸗ heiten und raſſiſcher Abſtammung zu tun, wolle viel⸗ mehr in jedem deutſchen Arbeiter den Stolz auf ſeine Leiſtungskraft, ſeine Familie und Sippe wecken. * 82 Jahre alt. Heute feiert Frau Caroline Becker, geb. Strecker, Luiſenring 34, ihren 82. Ge⸗ burtstag. Der langjährigen treuen Leſerin der NMz3, die heute noch an allem Geſchehen lebhaften Anteil nimmt, gratulieren wir herzlichſt. Die Induſtrie⸗Schau vor der Eröffnung Ausſtellung im nationalſozialiſtiſchen Geiſte ⸗Das großzügige Varielé⸗Programm der NS6. Kraſt durch Freude Am Donnerstagnachmittag fand ſich die geſamte Preſſe der Gaue Baden und Saarpfalz aus Anlaß der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung Mann⸗ heim 1937, die morgen um 11 Uhr in Anweſenheit von Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wag⸗ ner durch den badiſchen Miniſterpräſidenten Walter Köhler eröffnet wird, in der Rhein⸗Neckar⸗Halle zu einer Landespreſſekonferenz zuſam⸗ men, an die ſich ein Rundgang durch ſämtliche Aus⸗ ſtellungshallen, die Feſthalle und das Freigelände ſchloß. Auf der Preſſekonferenz, bei der Landesſtellen⸗ leiter Trampler von der Landesſtelle Saar⸗Pfalz des Reichspropagandaminiſteriumes den Vorſitz führte, ſprachen Gauhauptſtellenleiter Dreßler⸗ Karlsruhe über den Sinn des Ausſtellungsweſens im Dritten Reich, Dr. Kikiſch vom Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda über die Mannheimer Ausſtellung und Kreishauptſtellen⸗ leiter Lind über das Varieté⸗Programm, das die S⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in der Aus⸗ ſtellungshalle durchführt. Gauhauptſtellenleiter Dreßler wies darauf hin, daß die deutſchen Ausſtellungen noch nie im In⸗ und Ausland ſo beachtet wurden wie gerade in den letzten vier Jahren. Dieſer Erfolg ſei der neuen und geſunden Richtung, die der Na⸗ tionalſozialismus in das deutſche Ausſtellungsweſen gebracht hat, zu verdanken. Im Gegenſatz zu früher ſind heute Ausſtellungen nicht mehr Ausdruck hem⸗ mungsloſer Reklameſucht, dienen nicht mehr ein⸗ zelnen Gruppen, ſondern ſie ſtehen im Dienſte aller Berufsſchichten und haben zum beſonderen Ziel die Aufklärung des ganzen Volkes. Jede Wirtſchafts⸗ werbung ſteht heute in Beziehung zum national⸗ ſozialiſtiſchen Geſtaltungswillen. Das findet bei der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung ſeinen in die Augen ſpringenden Ausdruck beiſpielsweiſe in der Ehrenhalle, in der Vierjahresplan⸗Abteilung, in den Schauen über Altmaterialverwertung, Schadenver⸗ hütung und Berufserziehung. Man könne von der hieſigen Ausſtellung einen weit über die Grenzen von Baden und Saarpfalz reichenden Erfolg erwarten. Dr. Kikiſch betonte, daß die Manheimer Ausſtellung die erſte Schau iſt, in der der politiſchen Forderung nach Auf⸗ klärung und der wirtſchaftlichen Forderung nach Abgrenzung des Themas bis zur letzten Konſequenz entſprochen wird. Dr. Kikiſch gab im Laufe ſeiner die architektoniſche Geſtaltung der Schau behandeln⸗ den Darlegungen bekannt, daß der Polizeipräſident der Hauptſtadt Mannheim während der Ausſtellung an Sonntagen für die Zeit von 11 bis 18 Uhr die Offenhaltung der in der Innenſtadt und in der Schwetzingerſtadt gelegenen Tabak⸗, Schokoladen⸗ und Süßwarengeſchäfte, ſofern keine Angeſtellten be⸗ ſchäftigt werden, geſtattet hat. e eee Der Holzſchuppen als„Garage“ Beſtimmungen über gebandhabt— Für die Einſtellung von Kraftwagen beſtehen beſonders ſtrenge Beſtimmungen. Jeder Kraftwagen erhöht die Feuersgefahr, und deshalb darf er nur in Garagen, die in ihrer Bauweiſe dem Rechnung tragen, untergeſtellt werden. Bei der plan⸗ mäßigen Gebäudebeſichtigung wird beſonderes Augen⸗ merk darauf genommen, ob irgendwie gegen dieſe Beſtimmungen verſtoßen wird. In einem Anweſen der Seckenheimer Straße entdeckte man eine unvor⸗ ſchriftsmäßige Garage. In einem 13 Meter langen zweigeſchoſſigen Holzſchuppen, in deſſen oberem Raume zudem Schnittholz gelagert wird, wurde da vom Hauseigentümer, der einen Holzbearbeitungs⸗ betrieb unterhält, ein Kraftfahrzeug ohne Wiſſen der Behörde untergeſtellt. Der Wagen ſtand da ſchon einige Jahre, an zuſtändiger Stelle wußte man je⸗ doch nichts davon. Nun aber kam man dahinter, und in einer baupolizeilichen Verfügung oroͤnete das Be⸗ zirksamt die ſofortige Beſeitigung dieſes polizei⸗ wioͤrigen Zuſtandes an. Der Hauseigentümer und Kraftfahrzeughalter er⸗ hob gegen dieſe Verfügung Beſchwerde, aber er hatte damit keinen Erfolg. Der Bezirksrat wies die Be⸗ ſchwerde als unbegründet zurück. Der gefahrdrohende Zuſtand muß ſofort beſeitigt werden, zumal in dem Anweſen in Vorder⸗ und Hinterhaus 15 Mietpar⸗ teien wohnen, von denen ſieben ihr Heim nur auf einem an dem Holzſchuppen vorüberführenden Wege erreichen können. Sollte einmal der Kraftfahrzeug⸗ ſchuppen in Brand geraten ſo könnten bei der Ber⸗ gung der Bewohner des Hinterhauſes die größten Schwierigkeiten entſtehen. Der Bezirksratsvorſitzende nahm Veranlaſſung, anläßlich dieſes Falles darauf hinzuweiſen, daß gegen alle Beſitzer unvorſchrifts⸗ mäßiger Garagen energiſch vorgegangen wird. Straßenbreite und Gebändehöhe In der Oſtſtadt wurde als Eckhaus ein größeres Wohngebäude errichtet, das den Unwillen eines An⸗ grenzers erregte. Dieſer erhob dagegen Einſpruch, machte dabei geltend, daß durch den neuen Bau der Wert ſeines eigenen Hauſes und ſeines Gartens ge⸗ mindert werde und ſtützte ſich vor allem darauf, der Neubau entſpreche nicht der Mannheimer Bauord⸗ nung. Auf den Einſpruch hin erging eine baupoli⸗ zeiliche Verfügung, in der dem Angrenzer anheim geſtellt wurde, ſich wegen ſeiner vermeintlichen pri⸗ vatrechtlichen Anſprüche an das ordentliche Gericht 1 in Waldhof. die Einſtellung von Kraſtfahrzeugen werden ſtreng Entſchließungen des Bezirksrats zu wenden. Dagegen erhob der Mann dann Be⸗ ſchwerde, ſo daß ſich der Bezirksrat mit der Ange⸗ legenheit befaſſen mußte. Der Bezirksrat ſtellte feſt, daß bei dem Neubau gegen die Bauordnung keines⸗ wegs verſtoßen worden iſt; die von dem Beſchwerde⸗ führer beanſtandete(nach der Straßenſeite ſich rich⸗ tende) Höhe des Neubaues entſpreche durchaus den Vorſchriften, da in dem vorliegenden Falle die Stra⸗ ßenbreite nicht nur aus dem Fahrweg und den bei⸗ den Fußgängerwegen errechnet werde, ſondern auch der vorgeſchriebene Vorgarten zugezählt werden müſſe. Die Beſchwerde wurde dementſprechend in ihrem öffentlich⸗rechtlichen Teil als unbegründet zu⸗ rückgewieſen. Wegen des Vorbringens der Wertmin⸗ derung von Haus und Garten wurde der Angrenzer erneut an die ordentlichen Gerichte verwieſen. Geſunde Luft im Arbeitsraum! Die Strebelwerk GmbcHH. will in einer ihrer Gießereien eine Entſtaubungsanlag e einrich⸗ ten und zu dieſem Zweck einen Dachaufbau über der Gußputzerei vornehmen. Der Plan iſt bau⸗ und ge⸗ werbepolizeilich in Ordnung und wurde genehmigt. Eine Fußwegunterführung an der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke Außerdem wurde dem Antrag der Stadt Mann⸗ heim auf waſſerpolizeiliche Genehmigung zur An⸗ lage einer Fußwegunterführung im nörd⸗ lichen Brückenkopf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke entſprochen. Die Unterführung wird ohne Ueber⸗ dachung lalſo nicht als Tunnel) ausgeführt. Wirtſchaftskonzeſſionen Bei der Behandlung der Wirtſchaftskon⸗ zeſſionen wurden Frau Luiſe Bohnert, geb. Ort, die Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirt⸗ ſchaft mit Branntweinſchank„Zum Engel“ in der Großen Wallſtattſtraße 44 und dem Karl Schult⸗ heiß aus Neckarelz die Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Zum Fried⸗ richshof“ in der Waldhofſtraße 30 erteilt. Den Kleinhandel mit Flaſchenbier bürfen Heinrich Biſſon in ſeinem in der Luiſenſtraße 26 in Neckarau gelegenen Kolonialwarengeſchäft und Ludwig Trapp in ſeinem Milchgeſchäft in der Seckenheimer Straße 106 betreiben. Die Erlaubnis zum Kleinhandel mit Flaſchenbier und Branntwein (lin feſten Gebinden) erhielt Jakob Höckel für das Kolonialwarengeſchäft in der Stolberger Straße 18 m. Kreishauptſtellenleiter Lind gab einen Ueberblick über die geplanten Koͤð⸗Ver⸗ anſtaltungen. An jedem Abend wird in der mit Drehbühne und Lautſprecheranlage ausgeſtatteten Feſthalle mit Beginn um 20 Uhr ein nahezu vier⸗ ſtündiges Varieté⸗Programm abgewickelt, wobei Franz Laſch vom Reichsſender Leipzig die Anſage beſorgen wird. Als Mitwirkende ſind verpflichtet: Der bekannte Filmſchauſpieler Paul Heidemann, das Cowboy⸗Wunder Billy Jenkins, die be⸗ rühmten Kunſtradfahrer Rodella⸗Ruis und Artix, der Lachſchlager Tasko, die Sarunſkis⸗ Equilibriſten, die in einem Changierbalanceakt auf⸗ tretenden zwei Funks, die zwei Burtons, die in Mannheim gutbekannten„Luſtigen Fünf“ und das tanzende Wunderzebra Monti. Außer⸗ dem wirkt die Oberlandler Kapelle Ferdel Wer⸗ ners mit. Der Eintritt zu dieſen Abendveranſtal⸗ tungen koſtet 65 Pfennig, in welchem Preis ſchon die Berechtigung zum vorherigen Beſuch der Ausſtel⸗ lung enthalten iſt. Außer dieſen Abendͤveranſtaltungen finden in der Feſthalle noch einige Sonderveranſtaltun⸗ gen ſtatt. Am Sonntag, den 5. September, um 15.30 Uhr, beginnt ein Nachmittagskonzert des Philharmoniſchen Orcheſters unter Leitung von Karl Rumler. Am Nachmittag des zweiten Ausſtel⸗ lungsſonntags werden die Hauptboxkämpſe der ſüddeutſchen Gaue ausgetragen. Am Nachmittag des 15. September(Mittwoch) veranſtaltet die Mann⸗ heimer Damenſchneiderinnung eine Modellſchau. Am Nachmittag des letzten Ausſtellungsſonntags (19. September) gibt es eine Sonder⸗Varieté⸗ Veranſtaltung, auf deren Programm folgende acht Punkte ſtehen: 1. Willburg: Olympia⸗Sport in Silber; 2. Geſchwiſter Normay: Akrobatiſche Tänze; 3. Dagmar Torgut: Manipulationen im Rhythmus der Muſik; 4. Pesky und Rollee: Rollſchuhwirbelwindſenſation; 5. Georgello: Hu⸗ moriſtiſche Handſchattenſpiele; 6. Drei Nor⸗ methys: Wunder der Eauilibriſtik; 7. Adam Müller: Der ſüddeutſche Humoriſt und 8. Miß Torres und Partner: Die einmalige und uner⸗ reichte tollkühne Schießſenſation auf lebende Ziele. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat ſich alſo alle Mühe gegeben, ein erſtklaſſiges Unter⸗ haltungsprogramm für die Dauer der Oberrheini⸗ ſchen Induſtrie⸗Ausſtellung zuſammenzuſtellen.—m. Preſſeempfang in der Oberrheiniſchen Induſtrie-Ausſtellung Im Anſchluß an die Preſſebeſichtigung der am Samstag beginnenden Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ ausſtellung gab die Stadt Mannheim den am Don⸗ nerstag in Mannheim verſammelten Schriftleitern der badiſchen und ſaarpfälziſchen Preſſe einen Emp⸗ fang, bei dem Oberbürgermeiſter Renninger die Gäſte begrüßte. Er benutzte die Gelegenheit der An⸗ weſenheit ſo vieler Schriftleiter, auf die beſondere Bedeutung Mannheims für die wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung Badens und der Pfalz hinzuweiſen. Na⸗ mens der Induſtrie⸗ und Handelskammer hieß Fa⸗ brikant Winterwerb die Schriftleiter in Mannheim willkommen. Für das Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propoganda und deſſen Landesſtellen Baden und Saarpfalz ſprach Preſſereferent Bretz⸗ Karlsruhe, der in kurzen Zügen die Eindrücke der Schriftleiter wiedergab, die ſie bei dem erſten Rund⸗ gang am Donnerstagnachmittag von der Ausſtellung bekommen haben. Die Ausſtellung, ſo führte er u. a. aus, wird einen eindrucksvollen Beweis der Schaffenskraſt der Induſtrie des oberrheiniſchen Wirtſchaftsraumes geben. Sie iſt ein umfaſſendes Bild der geſchloſſenen Wirtſchaftsfront, die durch ihre geographiſche Lage ein wirtſchaftlicher Vorpoſten für die geſamtdeutſche Wirtſchaft iſt. Die Preſſe am Oberrhein wird in ihrer Arbeit dazu beitragen, daß der Sinn und das Ziel dieſer Ausſtellung, unbeirr⸗ bar weiterzuarbeiten, bis auch der letzte ſchaffende Volksgenoſſe in der Front der deutſchen Wirtſchaft ſteht, in reichſtem Maße erfüllt wird. eeeeeeeee —— Im Kampf gegen den Verkehrsunfall „Motoriſierte Verkehrsbertitſchaft“ Polizeiſtreifen guf Kraſträdern auch in den Großſtädten— Zur Eindämmung der Verkehrsunfälle auf den Ausfallſtraßen Aehnlich den zur Verkehrsüberwachung auf den deutſchen Landſtraßen und Reichsautobahnen einge⸗ ſetzten motoriſierten Gendarmeriebereitſchaften hat der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Poli⸗ zei jetzt auch zur beſſeren Ueberwachung in den Großſtädten eine Neuorganiſation der beſtehen⸗ den Verkehrsüberwachungskommandos der Schutz⸗ polizei angeordͤnet. Dieſe Verkehrsüberwachungskommandos führen die Bezeichnung„Motoriſierte Verkehrs⸗ bereitſchaft“. Ihre Aufgabe beſteht darin, den gleitenden Straßenverkehr innerhalb der Großſtädte zu überwachen und vorbeugend einzugreifen. Der Aufgabenkreis dieſer neueingerichteten motori⸗ ſierten Verkehrsbereitſchaften in der Großſtadt ent⸗ ſpricht dem Aufgabengebiet der motoriſierten Gen⸗ darmerie auf den Landſtraßen. Der Einſatz der motoriſierten Verkehrsbereit⸗ ſchaften erfolgt im allgemeinen der größeren Schnel⸗ ligkeit und Wendigkeit halber auf Krafträdern ohne Beiwagen als Einzelſtreife. Im Bedarfs⸗ falle werdͤen auch Doppelſtreifen durchgeführt wer⸗ den, in beſonderen Fällen wird auch ein geſchloſſener Einſatz der ganzen Bereitſchaft erfolgen. Dieſe neue Maßnahme des Chefs der Deutſchen Polizei wird ganz erheblich zur Hebung derall⸗ gemeinen Verkehrsdiſziplinin den Groß⸗ ſtädten beitragen. Die neuen motoriſierten Verkehrs⸗ bereitſchaften werden auch den Verkehrsfünder in Stadtbezirken finden, in denen er ſich vor der Polizei ſicher fühlt. So wird es auch hoffentlich gelingen, durch dieſe beweglichen Polizeiſtreifen die ſchweren Verkehrsunfälle auf den Ausfallſtraßen der deutſchen Großſtädte herabzumindern. Fago und Fiſcherei im Seytember Seit dem 25. Auguſt iſt ſchon die Hühner jagd auf. Ungemein reizvoll iſt dieſe Jagd in der vor⸗ herbſtlichen Stimmung, die über Wald und Feld liegt. Hühner jagen mit einem guten Hund, bringt Freuden über Freuden. Am 1. September beginnt die Schußzeit für männliches Elchwild, für männ⸗ liches Dam⸗ und Sikawild, für. Haſel⸗, Schnee⸗ und Steinhühner, Mäuſe⸗ und Raubfußbuſſard, Säger und Möven dürfen ebenfalls erſt vom 1. September an geſchoſſen werden. Schon am 16. September beginnt die Schußzeit für weibliches Reh⸗, Rot⸗, Dam⸗ und Sikawild und der Kälber beiderlei Geſchlechts. Damit iſt die verantwortungsvollſte Zeit für den Jäger gekommen, nichts iſt ſchwieriger als der richtige Abſchuß des weiblichen Wildes! Er iſt wohl die größte Aufgabe während des ganzen Jagdjahres. Von ihm iſt alles abhängig, und des⸗ halb muß der Jäger alles daranſetzen, dieſer Auf⸗ gabe in jeder Hinſicht gerecht zu werden. Der Bockabſchuß dürfte jetzt in den meiſten Revie⸗ ren erfüllt ſein. Am Anfang des Monats hat des⸗ halb der Jäger Gelegenheit und Zeit genug, um ſich ſo ganz den Reizen der Hühnerjagd hinzugeben. Un⸗ gemein intereſſant iſt auch jetzt im September die Jagd auf den Haſelhahn. Gegen Ende des Monats tritt der Rothirſch in die Brunſt, und damit begibt er ſich auf die Suche nach weiblichem Wild, gelangt da⸗ bei oft in ganz fremde Reviere, wo ihn zum Leid⸗ weſen des Revierinhabers, bei dem er bis jetzt ſtand, die Kugel erreicht. Bis dahin führt der Rothirſch noch ein ſehr heimliches Weſen, und nur die immer wieder friſch auftauchenden Fährten verraten ſeine Anweſenheit. Neben dieſen angenehmen Seiten darf aber der Jäger die herbſtlichen Pflichten auf keinen Fall vernachläſſigen. Wie im„Deutſchen Jäger“, München, zu leſen iſt, ſind die Dreſchabfälle ſchleu⸗ nigſt zu beſchaffen, und an die Vorbereitungen für die Winterfütterung des Reh⸗ und Hochwildes iſt jetzt ſchon zu denken. Gelegentlich der Hühnerjagd iſt es dem Jäger leicht gemacht, ſtreunenden Katzen und Hunden das Handwerk zu legen. Im September ſind noch alle Fiſche zum Fang frei. In der zweiten Hälfte des Monats treten aber die Forellen bereits in die Laichzeit. Der Bach⸗ ſaibling iſt ebenfalls ſchon voll Laich, und dort, wo er großwüchſig wird, iſt es zweckmäßig, ihn von Mitte September an zu ſchonen. Aeſche, Barbe, Barſch, Regenbogenforelle, Schied und Zander beißen noch gut. Gute Ergebniſſe laſſen ſich auch beim Schleppfiſchen auf Hechte erzielen. Wann kann das Wohnungsamt Inſtand⸗ ſetzung der Badeeinrichtung vertangen? Entſpricht eine Wohnung hinſichtlich ihrer Be⸗ ſchaffenheit oder Benutzung nicht den an ſie zu ſtel⸗ lenden Anforderungen, ſo kann, nach dem Wohnungs⸗ geſetz die Wohnungsaufſichtsbehörde entſprechende Anordnungen erlaſſen. Einem Hauseigentümer war vom Wohnungsamt aufgegeben worden, die zu einer Mietwohnung gehörige Badeeinrichtung inſtandſetzen oder erneuern zu laſſen, da die Badewanne undicht ſei und das Waſſer auf den Fußboden laufe. Das Preußiſche Oberverwaltungsgericht entſchied ſolgen⸗ dermaßen: Die Wohnungsauſſichtsbehörde hat„auf die Fernhaltung und Beſeitigung von Mißſtänden“ hinzuwirken. Nach einer früheren Entſcheidung des Preußiſchen Oberverwaltungsgerichts entſpreche„bei den allgemein vorliegenden Verhältniſſen des Woh⸗ nungsweſens und beſonders bei der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Lage“ eine Wohnung auch dann den an ſie zu ſtellenden Anforderungen, wenn ſie der an ſich außerordentlich wünſchenswerten Badeeinrichtung entbehre. Nach dieſer Entſcheidung kann das Woh⸗ nungsamt nicht die Erſtellung einer Badeeinrichtung für eine Wohnung verlangen, die bisher entweder gar keine, oder eine dauernd unbrauchbare hatte⸗ Anders im vorliegenden Fall. Hier handelt es ſich nicht in erſter Linie um die Frage: Badeeinrichtung oder keine Badeeinrichtung? Vielmehr ſei es ein Mißſtand, wenn der Fußboden in einer Wohnung durch eine in nicht orönungsmäßigem Zuſtand befind⸗ liche Badeeinrichtung feucht werde. Einem der⸗ artigen Mißſtand aber könne das Wohnungsamt mit Anordnungen an den Hauseigentümer entgegentreten. —— ** Eine Pilz⸗ und Kräuterwanderung unter Füh⸗ rung von Dr. Bickerich⸗Heidelberg, findet am Samstagnachmittag in den Wald von Ofters⸗ heim bei Schwetzingen ſtatt. Treffpunkt am Bahn⸗ hof Oftersheim um 15 Uhr. Mannheim Haupt⸗ bahnhof ab 14.24. Sonntagsfahrkarte. Fahrräder eingeſtellt. Körbchen und Meſſer nicht ver⸗ geſſen Selbstrasierer sollte sich zu seinem eigenen Vorteil merken: et PAIMOLIVE-RASMERCREME eeseilt. S SchOD BIPSI 4. Seite Nummer 405 Freitag, 3. September 1937 Pfälzer in Südſlawien Ein Vortrag im Bürgerbrän Der Proteſtantiſche Frauenverein E. V. und der Proteſtantenverein Ludwigshafen a. Rh. nahmen ihre Winterarbeit auf mit einem gemeinſam durch⸗ geführten Vortragsabend im großen Saal des hei⸗ miſchen Bürgerbräus. Als Gaſtreoͤner war diesmal Oberpfarrer Turek aus Belgrad gewonnen worden, der aus praktiſcher Tätigkeit und Erfahrung heraus in Süd⸗ ſlawien“ ſprach. Seine Vorfahren ſtammen ſelbſt aus der Pfalz und ſind vor gut 150 Jahren in die über„Pfälzer Proteſtanten Batſchka mit ausgewandert. Der Seelſorger ſchil⸗ derte ſeine Landsleute deutſchen Blutes als„Wan⸗ derer zwiſchen zwei Welten“: ſie müßten ihrem König die Treue halten und als Bürger jenes Staates beim ſüdſlawiſchen Militär dienen. Für eben dieſes Land iſt ſchon vor langer Zeit auch ihr deutſches Blut ge⸗ floſſen, und dieſe Treue weckt und hält, das Ver⸗ ſtändnis der Regierung ihrer Wahlheimat für ihre⸗ Staatsbürger, die einſt aus unſerer Pfalz einwan⸗ derten, wach. Pfarrer Bergmann dankte dem Gaſt für ſeine Darlegungen, die zeigten, wie die Batſchka⸗ Pfälzer treu am deutſchen Volkstum und auch am evangeliſchen Chriſtentum feſthalten. 80. Geburtstag feierte Frau Elſe Beron, Lud⸗ wigshafen, Schillerſtraße 1, in aller Rüſtigkeit.— 70. Geburtstag beging Frau Eliſe Reis Wwe., Ludwigshafen, Bismarckſtraße 27. Beiden herzlichen Glückwunſch! Feſtlicher Auftakt im Hindenburgpark, Mit einem „Frohen Feierabend“ beginnt heute abend in der großen Halle des Hinden burgparkes das diesjährige Herbſtfeſt. Der Humoriſt Oskar Albrecht wird das ausgezeichnete Eröffnungspro⸗ gramm anſagen, deſſen Höhepunkte die Darbietungen des neuen Balletts des Mannheimer Nationalthea⸗ ters unter Führung der Ballettmeiſterin Vera Do⸗ nalies, die ſelbſt mit auftritt, ſowie der Duette der beiden Kölner Künſtler Melita Wittenbecher und Johannes Schocke ſein werden. Das Saar⸗ pfalzorcheſter wird die Vortragsfolge einleiten. Lndwigshafener Verauſtaltungen Heute Hindenburgpark: Froher Feierabend als Aufkakt des Herbſtfeſtes in der künſtleriſch geſchmückten großen Halle mit dem Ballett des Nationaltheaters, Erwin Hoffmann, Melitta Wittenbecher Johannes Schocke, Oskar Albrecht. Altmaterialſammlung im Stadtteil Süd von 8 Uhr mor⸗ gens an. Pfalzbau⸗kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten, — iR Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Karuſſelll.— Ufa⸗Rheingold: „Der Mann, der Sherlock Holmes war“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Sein letztes Modell“.— Union⸗Theater: „Sonnenſcheinchen“.— Atlantik:„Der Bettelſtudent“— Alhambra Mundenheim:„Shirley ahoi!“ 8 — Am kommenden Samstag: Zum letzisiimal. Heidelberger Schloßbeleuchtung * Heidelberg, 3. Sept. Am Samstag, den 4. Sep⸗ tember findet die letzte Heidelberger Schloß⸗ beleuchtung dieſes Jahres ſtatt. Mit Rück⸗ ſicht auf verſchiedene Sonderzüge und Geſellſchafts⸗ fahrten beginnt die Schloß⸗ und Brückenbeleuchtung bereits um 21 Uhr, worauf ſich das Feuerwerk unmittelbar anſchließt. Anläßlich der am 5. Sep⸗ tember ſtattfindenden Fußball⸗᷑, Hockey⸗ und Schwimmwettkämpfe Heidelberger und Kre⸗ felder Mannſchaften wird in Verbindung mit der Brückenbeleuchtung am Samstagabend das Ab⸗ zeichen des Reichsbundes für Leibesübungen mit den Namen der befreundeten Städte Krefeld und Heidelberg erſcheinen. Die Krefelder und Heidel⸗ berger Schwimmer, Hockey⸗ und Fußballſpieler wer⸗ den der Schloßbeleuchtung auf einem Motorboot bei⸗ wohnen. NSDAP-Mifieilungen Aus parteiarutlichen Bekanntmackungen entnommen Anordnung der Kreisleitung Für die heute den Ortsgruppen zugeſandten Quartier⸗ karten ſind die ſeiner Zeit überlaſſenen Quartiergutſcheine umgehend zurückzugeben. Weiterhin können noch Zivilteilnehmer gemeldet wer⸗ den, auch Frauen, ſoweit ſie den Nachweis erbringen, daß ſie in Nürnberg Quartier hoben. Das Kreisorganiſationsamt. An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Teilnehmerkarten für den Reichsparteitag ſowie die Karten für die Einzelveranſtaltungen ſind eingetroffen und müſſen ſofort bei der Kreiskaſſenverwaltung abgeholt werden. Kreiskaſſenverwaltung. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kämpf der Gefahr“, September⸗Auflage liegt zum Ab⸗ holen bereit. Die Abrechnung der Monate bis Juli 1937 einſchließlich muß jetzt umgehend vorgenommen werden. Ortsgruppen der NS DAP Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 3.., 20.30 Uhr, Dienſtappell der Pol. Leiter, Wolter und Warte im Sitzungsſaal der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Lieder⸗ bücher mitbringen. Erlenhol. 30.: Nürnbergfahrer holen Veranſtoltungs⸗ karten und nähere Anweiſungen auf der Geſchäftsſtelle ab 20 Uhr. Um 20.30 Uhr kurze Zellenleiterbeſprechung. Wohlgelegen. Am 5.., 7 Uhr, Antreten ſämtlicher Poli⸗ tiſchen Leiter und Anwärter vor der Geſchäftsſtelle(Dienſt⸗ anzug). 2 ——— 3.., 20.30 Uhr, Dienſtappell ſämtl. Pol. Leiter auf der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Achtung, Kaſſenverwalterinnen! Die Wertmarken können in L 0, 7, Abteilung Kartei, abgeholt werden. Friebrichspark. 3.., 20 Uhr, kommen ſämtliche Stab⸗ und Zellenwalterinnen zu einer wichtigen Beſprechung nach Erſcheinen iſt Pflicht. BDM 2 Gruppe 12/171, Erlenhof. 3..: Antreten aller Führe⸗ rinnen und Kaſſiererinnen um 20 Uhr in der Humbolot⸗ ſchule. Gruppe 26/171, Almenhof. 3..: Sport in der Schiller⸗ ſchule.— 8..: fallen aus. B 4, DD⸗Bank. DAx An alle Betriebsobmänner! Jeder Betriebsobmann muß im Laufe des heutigen Tages bei der Kreiswaltung R 4 Material abholen laſſen. Im Verhinderungsſalle iſt ein zu beauftragen. Gruppenabend. Die übrigen Heimabende Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ansgabe ſten Schmuck die Milchſtraße, die, im Süden ſenk⸗ recht vom Horizont aufſteigend, ſich bis zum Zenit erhebt und von dort wieder ſenkrecht zum nörd⸗ lichen Horizont hinabſteigt. Ihre größte Pracht ent⸗ faltet ſie auf dem ſüdlichen Bogen in den Stern⸗ bildern des Schwanes, des Aoͤlers, des Schildes und des Schützen. Die hellen Sternwolken im Schützen gehören nach den neueſten Forſchungen eigentlich nicht dem Ring der Milchſtraße an, ſon⸗ dern⸗ ſie ſchweben in der verhältnismäßig geringen Entfernung von 6000 bis 7000 Lichtjahren ſogar noch vor dem Kern der Milchſtraße, den ſie und im Welt⸗ raum ſchwebende dunkle Wolken uns verdecken. Links neben dͤer Milchſtraße ſteht an der ſüdlichen Himmelshälfte das große Sternbild des Pegaſus, deſſen Viereck immer mehr quadratiſche Form an⸗ nimmt, je näher es dem Südmeridian rückt. Gerade dieſes Viereck, das auch den Sondernamen„großer Tiſch“ führt, iſt vorzüglich dazu geeignet, die Per⸗ ſpektive des Sternenhimmels zu ſtudieren. Unter dem Pegaſus finden wir den Tierkreis, der am Abend durch die Sternbilder Schütze, Steinbock, Waſ⸗ ſermann, Fiſche, und von den erſten Sternen des Stieres, den Plejadenſternen, beſetzt iſt. Hier im Tierkreis ziehen Mond und Planeten ihre Bahn. Wir ſehen den Mars in das Sternbild des Schützen einrücken und ſich dabei dem Jupiter nähern. Wäh⸗ rend der Mars ſchon etwa mach oͤrei Stunden der Sonne unter den Horizont folgt, geht der Jupiter erſt etwa fünf Stunden nach ihr unter; der Saturn im Sternbild der Fiſche iſt die ganze Nacht über ſicht⸗ bar. Mit ſeinem etwas bleichen, aber ruhigen Licht iſt er ein recht auffallender Stern, der es ſehr erleich⸗ tert, das nicht ſehr auffällige Sternbild der Fiſche zu finden. An Glanz wird er vom Jupiter weit über⸗ ſtrahlt; der Mars erſcheint uns wegen ſeiner hori⸗ Zenit 9 OABSTEBR 2 „3/ d. Beheſce Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 3.., 19.45 Uhr, Anbreten ſämtlicher Bettiebsobmänner vor dem Haupteingang der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe(Renzſtraße). Dienſtappell der Orts⸗ gruppe(Dienſtanzug), Zivil mit Armbinde). Kreisbetriebsgemeinſchaft 10, Verkehr und öffentliche Betriebe. Wir erſuchen hiermit ſämtliche Betriebsobmänner, ihre Fächer auf unſerer Dienſtſtelle, P 4, 4/5, Zimmer 27, zu entleeren, da wichtige Rundſchreiben vorhanden ſind. NSKOV Kameradſchaft Mannheim. Sonntag, 5.., General⸗ appell der Ehrenbereitſchaft. Antreten Punkt 8 Uhr auf dem Neckarvorland beim Straßenbahndepot. im vorſchrifts⸗ mäßigen NScKOV⸗Anzug mit Mütze und Armbinde. Auch die hierzu beſtimmten Fahnenträger und Begleiter treten zur gleichen Zeit an. Anſchließend Propagandamarſch durch folgende Straßen: Adolf⸗Hitler⸗Brücke, Käfertaler Straße, Friedrichsbrücke, Paradeplatz, Waſſerturm, Kaiſerring, Große Merzelſtraße, Heinrich⸗Lanz⸗Straße, Kepplerſtraße, Friedrich⸗Karl⸗Straße, Friedrichsplatz, Waſſerturm, Fried⸗ richsring bis S 6, 40(Germaniaſäle). Dort kamerad⸗ ſchaftliches Beiſammenſein. Vollzähliges Erſcheinen iſt Ehrenpflicht. Kameradſchaft Mannheim. Somntag, 5.., 15 Uhr, in den Germaniaſälen,§ 6, 40, gemütliches Kaffeekränz⸗ eingeladen ſind. * Die Bundesgruppe heimattreuer Schleſier Mannheim⸗ Ludwigshafen hält am Samstag, 4. September, im„Wart⸗ burghoſpiz“, F 4,—9, ihre übliche Monatsverſammlung ab. Kraft oͤurch Freude Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Hochſeefahrt nach den norwegiſchen Fiorden mit Dampfer „Ozeana“ vom 7. bis 14. September, mit Stadt⸗ und Hafen⸗ verpfelgung nur 62,50 /. Zu dieſer Fahrt nehmen die Geſchäftsſtellen, die Orts⸗ und Betriebswarte noch Anmel⸗ dungen entgegen. 3 Achtung! Urlauber der uc 44 und 45 an den Bodenſee und in den Schwarzwald. Mit Rüchſicht auf die Ueber⸗ laſtung der Reichsbahn während des Reichsparteitages mußte die Fahrt um einen Tag verſchoben werden. Abfahrt erfolgt nun am 6. September, Mannheim ab.20 Uhr mit beſchleunigtem Perſonenzug bis Karlsruhe. Weiterfahrt ab Karlsruhe um 10 Uhr mit Sonderzug. Die Rückfahrt erfolgt am Montag, 13. September. Achtung! Sonderzug nach Bad Kreuznach am kommenden Sonntag mit Wonderungen und Tanzunterhaltung am Nachmittag. Mannheim ab.38 Uhr, Ludwigshafen ab.53 Uhr, Kreuznach an.48 Uhr. reuznach ab 20.44 Uhr, Ludwigshafen an 22.37 Uhr, Mannheim an 22.54 Uhr. Teil⸗ nehmerpreis.30 Reichsmark. Die Karten ſind eingetroffen⸗ und werden durch die bekannten Verkaufsſtellen aus⸗ gegeben. Achtung, Achtung! Ehrengäſte der DAß am Reichs⸗ parteitag in Nürnberg. Die gemeldeten Teilnehmer werden zu einem Appell heute Freitag, 3. September, 20 Uhr, im Fahnenzimmer der DAß, Hocſt⸗Weſſel⸗Haus, 3. Stock, ge⸗ beten. Perſönliches Erſcheinen dringend erforderlich. Stell⸗ vertreter darf nur in alleräußerſten Fällen geſchickt werden. Am 5. September Radwanderung. Schriesheim— Wil⸗ helmsfeld— Schönau— Neckarſteinach— Mannheim. .15 Uhr. Fahrrodlampen mitbringen. Reichsſender Stuttgart 2 .00: Fröhliche Muſik.—.90: Frühkonzert.—.30: konzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 13.00: Was machen wir am Sonntag?— 16.00: Muſik am Nachmittag Schallpl.).— 18.00: Tonbericht der Woche. eichsſendung: Auftakt zum Reichsparteitag.— 15: Muſikaliſches Swiſchenſpiel.— 10.30; Der Schwarz⸗ Der Sternenk Der Abendhimmel im September hat als ſchön⸗ chen für die Kriegereltern, die alle nochmals herzlichſt rundfahrt in Hamburg. Geſamtkoſten mit voller Schiffs⸗ Abfahrt und Treffpunkt 7 uhr, Waſſerturm, ab Feudenheim Was hören wir? Samstag, 4. Seytember Muſik am Morgen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittags⸗ — 159.0025 zontnahen Stellung nicht einmal ſo hell wie der Saturn. Rechts von der Milchſtraße ſinden wir am weſt⸗ lichen Himmel die Sternbilder: Schlange, Boytes mit dem hellen Arkturus, der ſich als Sommerſtern zum Untergang rüſtet, Krone, Herkules und ganz hoch, faſt im Zenit, die Leier mit der Wega. Dieſer Stern ſtrahlt etwa 60mal mehr Licht aus als unſere Sonne. Er leuchtet uns daher aus einer Entfernung von 27 Lichtjahren als Stern nullter Größe. Er nähert ſich ͤer Erde mit einer Geſchwindigkeit von 14 Kilometer in der Sekunde und wird daher in etwa 25 000 Jahren ein Lichtjahr nähergerückt ſein. Seine ſcheinbare Helligkeit nimmt dabei aber nur um aſig 5, wald honigt. Hörbilder.— 20.00: Fröhliche Muſik vom Rhein.— 22.00: Nachrichten.— 22.15: Echo von der Reichs⸗ tagung der Auslandsdeutſchen.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volk und Staat.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Mittagsmuſik.— 14.00: Allerlei“ 15.10: Buntes Wochenende.— 16.00: Muſik am Nachmittag. — 18.00: Eugen Wolff ſpielt.— 18.45: Sport der Woche.— 19.15: Melodien von Grieg.— 21.15: Der Tag klingt aus...— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tangmuſik. SFagesbaleacles Freitag, 3. September Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Siedlungsfahrten: 15 Uhr ab Paradeplatz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Tee; 20.30 Uhr Das große Eröffnungsprogramm. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant, Lichtſpiele: ⸗Der Mann, der Sherlock Holmes war“.— Palaſt und Gloria: Scala:„Der Univerſum: Alhambra:„Hufaren heraus“.— „Meiſeken“.— Capitol:„Goldfieber“.— Himmel auf Erden“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaot. Bildniſſe deutſcher Männer.— Goloſchmiedekunſt— Liebesringe. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Sternwarte: Geöffner von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Künſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. Eine Frau ſchenkt einen Sportplatz! * Worms, 2. Sept. Die aus Mölsheim ge⸗ bürtige Frau Finger ſchenkte ihrer Heimatgemeinde ein Grunoͤſtück von oͤrei Morgen Größe, um ihr den Bau einer Sportanlage zu ermöglichen. ——— Viernheim, 2. Sept. Hier ſtarb oͤer Obermeiſter der Schneiderinnung für den Kreis Heppenheim, Philipp Köhler. Der Verſtorbene war eine füh⸗ rende Perſönlichkeit in ſeinem Handwerk, in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und ſtellte ſich neben der Ausübung ſeines Berufes ganz in den Dienſt ſeiner Berufsorganiſation. Mit dieſem noch nicht 40 Jahre alten kerndeutſchen Mann verliert die hie⸗ ſige Schneiderinnung und die des Kreiſes Heppen⸗ heim einen Führer, der ſtets für ihre Belange ein⸗ getreten iſt. au. Grünſtadt, 2. Sept. An der Neubauſtelle der Pfälzer Reichsgutobahn geriet im Banne von Het⸗ tenleidelheim beim Abtransportieren von Feldͤbahn⸗ gleis eine Lokomotive aus dem Gleis. Die Lokomo⸗ tive ſtürzte um. Ein Lokomotivführer konnte ſich durch rechtzeitiges Abſpringen noch retten. Der zweite Lokomotipführer, Vater von zwei Kindern, der bei einer Zweibrücker Firma in Arbeit ſtand, wurde von der Lokomotive totgedrückt. immel im Seytember 9 v. H. zu. Die Wega war vor 13000 bis 14000 Jahren Polarſtern und wird es nach 11 000 bis 12 000 Jahren wieder ſein. Der Stern Beta in der Leier iſt ein Doppelſtern, bei dem Umlauf der beiden Betaſonnen um ihren gemeinſamen Schwerpunkt überdecken ſie ſich in regelmäßigen Abſtänden, und dabei entſteht eine Helligkeitsverminderung, die man leicht beobachten kann. Ein ſolches Lichtminimum des Betaſternes wird am 2. September gegen 22 Uhr ſtattfinden und dann immer 12 Tage 21 Stunden und 47 Minuten ſpäter. Man beobachtet dieſe Verfinſterungen, die ihren Urſprung in Vorgängen haben, die vor 233 Jahren ſtattfanden, am beſten durch Veräleich des Beta⸗ ſternes mit Nachbarſternen. So iſt Beta im allge⸗ meinen nur wenig dunkler als Gamma, bei einem Minimum ſinkt aber ſein Licht faſt auf das des kleinen Sternes Mü ab. Das Heraufrücken von Capella im Fuhrmann an der nördlichen Himmelshälfte kündigt den nahen⸗ den Herbſt an. Der Perſeus, der in der Milch⸗ ſtraße eingebettet iſt, hat ſchon genügend Himmels⸗ höhe erreicht, um ſeinen intereſſanteſten Stern, den Algol, leicht ausfindig zu machen. Polarſtern und erlangt dabei ſeine ſchönſte Stellung. Am Morgenhimmel glänzt die Venus in herr⸗ licher Strahlenfülle, am 22. September taucht auch der Merkur in der Morgendämmerung auf. Die Sternkarten ſtellen die nördliche und ſüdliche Hälfte des bei uns ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtimmen in dͤͤer Gegend von Mannheim am An⸗ fang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. 99 1 75 5 Schnsſen„ ReuRus Heſ. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 5 achwe .85 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 3. September: Deutſchland liegt bei verhältnismäßig hohem Luftdruck im Zu⸗ fuhrbereich ſubtropiſcher Warmluft. Nennenswerte Störungen des Schönwettercharakters ſind vorerſt unwahrſcheinlich. Vorausſage für Samstag, 4. September Vorausſage für Samstag, 4. September: Morgens vielfach dunſtig und neblig, ſonſt meiſt heiter und trocken, tagsüber recht warm, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. September T 29.6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 3. September 15,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 17,8 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr. 20 Grad Waſſer⸗ und 18 Grad Luft⸗ würme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel Rhein⸗ Wegel] 30. 31...] 3. B. Theinſelben 72272268.260l Taub 240,2050 208(2 Rheinfelden.6/..722,722. 0 au„0/2,06.03 999 9323 320 855 7 5 Köln 175 1760165 765 0 752.8/2. 7 4 Magaun. 40440 4/47 NeTr90 Mannheim 3,84 3,23 3,25 3,283,28]] Mannheim, 3143414 3443.13 — Der Himmels⸗ wagen im Großen Bären fährt rückwärts unter dem . . — Pilcen gegen achleclite Caune lst Misstimmung eine Krankheit?- Neue Entdeckungen der Wissenschaft Berlin, im September. „Schlecht gelaunt, mein Herr, mal wieder ver⸗ ſehentlich mit dem linken Fuß aus dem Bett geſtie⸗ gen, was?“ Nein, Herr Maier ſprang garantiert mit beiden Beinen aus den Linnen, das dürfen wir ihm ſicher glauben, aber warum er ſich heute ſo zuwider iſt und ſich über jede Kleinigkeit ärgern kann, das weiß er ſelbſt nicht zu ſagen. Gemach, Millionen von Menſchen ſind ſeine Leidensgenoſſen, die manchmal ebenſo wie er ihre ſchlechten Tage haben und ſich darüber den Kopf zerbrechen, warum ihnen heute nichts gelingen will und alles, was ſie tun, verkehrt iſt. Sie finden keinen Grund— ſo ziehen ſie eben die Stirne kraus und hadern mit dem Geſchick. Weil man gar nicht anders kann, denn man iſt krank, „Seelenblähung“ möchte man am liebſten dieſes Lei⸗ den nennen, das wir bisher nur als ſchlechte Stimmung werteten. Aber ſie iſt gefährlich und anſteckend, denn ſie ſät Zwietracht, ſtört den Ehefrie⸗ den, ſchwächt die Arbeitskraft und kann ſchließlich noch in Melancholie ausarten. Iſt nun ſchlechte Laune wirklich eine Krankheit? Mit dieſer Frage haben ſich die Wiſſenſchaftler jetzt ernſt beſchäftigt und ſind, wie Dr. W. Braun in der„Münchner mediziniſchen Wochenſchrift“ berichtet, zu dem Ergebnis gekom⸗ men, daß die unbegründete Mißſtimmung eines Menſchen organiſch bedingt ſei. Nachdem man den Feind, der uns die Heiterkeit verſcheucht, gefunden bat, war es nicht mehr ſchwer, ein Wunderkräutlein zu finden, das ein verdrießliches Geſicht zu glätten und es raſch aufzuheitern vermag. Der Arzt wird uns in Zukunft ſagen können:„Meine Dame, Ihre Gereiztheit liegt im Blut. Wir müſſen es ent⸗ ſäuern!“ Und dann ſetzt er ſich hin und ſeine Feder fährt über ein Rezeptblatt:„Täglich zweimal einen Teelöffel voll...“ Nun, der Name für die Entſäuerungsmedizin, die er verſchreibt, iſt noch nicht gefunden und wir wiſſen auch noch nicht, ob ſie uns in Form von„Heiterkeitspillen“ verabreicht wird oder ob wir uns gute Laune mit etwas Salbe einreiben ſollen. Vorerſt erſcheint das noch gar nicht ſo wichtig— die Hauptſache iſt, man weiß jetzt, daß unſere zeitweilige Mißſtimmung mit der chemiſchen Zuſammenſetzung unſeres Blutes zuſammenhängt. Menſchen, die ſich manchmal ſelbſt nicht leiden mögen, ſollen ſich hüten, ein Zuviel an ſauren Spei⸗ ſen zu vertilgen. Der Forſcher F. Hoff hat näm⸗ lich feſtgeſtellt, daß ſeine Verſuchsperſonen eine auf⸗ fallende Niedergeſchlagenheit an den Tag legten, wenn der ſaure Anteil in ihrer Nahrung überwog, während ſie voll roſigſter Stimmung waren, wenn man ihren Mittagstiſch alkaliſch„würzte“. Ueber⸗ ſäuerung des Blutes iſt es auch, was die Müdig⸗ keit und Abgeſpanntheit nach körperlichen Anſtren⸗ gungen verurſacht. Durch Muskelarbeit entſtehen nämlich gewiſſe Säuren, die eine giftige Wirkung ausüben und auf die Muskeltätigkeit ſtark hemmend wirken. So berichtet Prof. Dr. Dennig von Ver⸗ ſuchen mit Sportlern, denen er ein Präparat ver⸗ abreichte, das keineswegs die Nerven überreize, ſon⸗ dern nur die Ermüdungsſäuren abdämpſe. Tat⸗ ſächlich überwanden die Verſuchsperſonen mit Leich⸗ tigkeit den gefürchteten toten Punkt und konnten daher viel beſſere Leiſtungen erzielen als ſonſt. Dr. W. Braun dagegen nahm ſich für ſeine Experimente hauptſächlich Frauen vor, die zu be⸗ ſtimmten Zeiten ihre leicht erregbaren Tage haben. Auch ihm gelang die Umſtimmung des Gemütes durch neutraliſierende Meöizin und er empfiehlt, ſolche„Tropfen guter Laune“ möglichſt ein paar Tage vor dem kritiſchen Zeitpunkt einzunehmen, da⸗ mit der Frieden mit der Umwelt ſchon von vorn⸗ herein gerettet iſt. Die Wiſſenſchaft hat alſo ernſt⸗ haft einer ſcheinbar grundloſen Mißſtimmung den Kampf angeſagt. Gegen den wirklichen Aerger des Alltags aber, der uns machmal die Galle überlaufen läßt, wird Selbſtbeherrſchung immer noch das beſte Mittel bleiben 55 Luftkampf gegen die Malaria Flugzeuge, die„lebende Bomben“ abwerſen Die griechiſche Regierung hat zwei Flug⸗ zeuge für den Kampf gegen die Malaria in den Dienſt geſtellt. Ueber den Sümpfen, in denen die gefährliche Maloriamücke hauſt, wird die Brut von Moskitofiſchen ausgeſtreut, die ſich hauptſächlich von den Larven der die Malaria über⸗ tragenden Gabelmücke nähren. Die griechiſche Regierung hat zwei Sonderflug⸗ zeuge in den Dienſt geſtellt, die einen General⸗ angriff auf die— Malaria unternehmen werden. Dieſe gefährliche und noch immer ziemlich verbreitete Fieberkrankheit wird bekanntlich durch den Stich der weiblichen Anopheles oder Gabelmücke auf den Menſchen übertragen. Der winzige Mala⸗ riaparaſit gelangt auf dieſem Wege in die roten Blut⸗ körperchen und ruft hier die ſich immer wiederholen⸗ Dein Opfer ſür das Rilfawerk „mutter und find“ wird lebendig in der Jukunſt des deutſchen Bolkes. den charakteriſtiſchen Fieberanfälle hervor. Die Gabelmücke gedeiht nur in ſüdlichen Gegenden und bevorzugt vor allem Gräben, unzugängliche Sümpfe, ſtehende Gewäſſer und Pfützen als Brutplätze. Die hauptſächlichſten Malariaherde Europas ſind die Po⸗ Ebene, die Weſtküſte Italiens und Mazedonien. Gerade in Mazedonien ſind die Brutplätze der Stech⸗ mücke nur ſehr ſchwer zugänglich, ſo daß man ſich nunmehr entſchloſſen hat, dem Herd einer gefährlichen Seuche auf dem Luftwege zu Leibe zu rücken. Kann man durch Flugzeuge, die Bomben abwer⸗ fen, eine Mücke beſiegen? Das erſcheint zunächſt etwas merkwürdig, wird aber ſoſort verſtändlich, wenn man erfährt, daß die Malaria⸗Flugzeuge der griechiſchen Regierung keine mit Exploſipſtoffen ge⸗ füllten Brand⸗ und Gasbomben abwerfen, ſondern daß es ſich hier um„lebende Bomben“ handelt, nämlich um— Fiſchbrut. Der erbittertſte Feind der die Malaria übertragenden Gabelmücke iſt näm⸗ lich ein kleiner Fiſch, der unter dem Namen„Gam⸗ buſia“ oder Moskitofiſch bekannt iſt. Wenn es gelingt, dieſen Fiſch, der ſich in erſter Linie von den Larven der Gabelmücke ernährt, in großen Mengen in jenen Sümpfen, in denen die Anopheles⸗Mücke brütet, anzuſiedeln, trifft man den Feind an ſeinem wundeſten Punkt, nämlich dort, wo er heranwächſt. Die Flugmaſchinen führen große Fäſſer mit der Brut des Moskitofiſches bei ſich, die über den als Malaria⸗ herde bekannten Sümpfen aus geringer Höhe aus⸗ ——— In Auſtralien, ſo wird uns berichtet, iſt jetzt ein Gelehrter dafür eingetreten, daß für die Welt des Südens ein Globus hergeſtellt wird, bei dem nicht, wie es bislang bei allen Abbildern unſerer Erdkugel der Fall war, Auſtralien, Südafrika, Südamerika und Südpol unten liegen, ſondern oben. Es ſei erſtens einmal nicht nur unbequem, die Heimat ſo⸗ zuſagen von unten zu ſehen, es könnte auch ſo fol⸗ gert unſer Mann, ſich bei der Jugend die Meinung herausbilden, daß dieſes„Unten“ im räumlichen Sinne einem„Unten“ im Sinne der Bedeutung und der Würde entſpräche. Indeſſen: Gerechtigkeit geſchehe, und gehe die Welt darüber zugrunbe! Warum ſoll es nur Erdͤgloben geben, auf denen der Norden oben, der Süden unten iſt? Hätte die Kultur ſich nicht, wie es nun einmal war, vom Norden über den Aequator hinweg nach Süden ausgebreitet, ſondern umgekehrt, wären die erſten Eroͤgloben in Südafrika oder in Auſtralien entſtanden, dann wäre es ſicher ſo, daß auf den Ab⸗ bildern der Welt die ſüdlichen Erdteile oben lägen und wir Europäer uns unten befänden, dort, wohin man nicht gut ſehen kann, wenn man den Globus auf den Tiſch ſtellt. Hätten wir uns damit abgefunden? Wohl kaum! So beſcheidene Leute ſind wir nicht! Ein harter Kampf um das Oben und Unten wäre entbrannt, und wie ich die Europäer kenne, hätten ſie ſich das„Unten“ auf keinen Fall gefallen laſſen; auch bei ihnen wäre der Begriff unten als„Fleck auf der Ehr“ auſgefaßt worden!— Eine ganz leiſe Komik liegt ſchon in der Sache mit dem Oben und Unten, und es iſt ganz inter⸗ eſſant, zu ſehen, was für merkwürdige Gefühls⸗ regungen ſich zuweilen in ſachliche Bereiche ſchleichen, wenn Völker irgendwelcher Zonen ſich zurückgeſetzt wähnen.— Aber leben denn nun wir Europäer wirklich oben und die Auſtralier unten? Auf dem Erdglobus, den wir auf den Tiſch ſtellen, ſieht es wirklich ſo aus, jedoch in Wahrbeit gibt es dieſes Oben und Unten gar nicht. Unten kann immer nur die Richtung nach dem Erdmittelpunkt ſein, dorthin, wohin jeder Stein ſtrebt, den wir fallen laſſen, und dieſe Rich⸗ tung iſt immer die gleiche, ob dieſer Stein nun in Europa oder Auſtralien, in Neunork oder in Tokio aus unſeren Händen gleitet. Aber es hat einmal Oben und unten/ Von Bruno H. Bürgel eine Zeit gegeben, da verwirrten dieſe Begriffe oben und unten auch die Vorſtellungen kluger Leute, da⸗ mals nämlich, als zum erſtenmal in den Gehirnen einiger Naturforſcher und Philoſophen der Gedanke dämmerte, die Erde könne keine flache Scheibe ſein, wie man lehrte, umfloſſen vom Okeanos, vom Welt⸗ meer, ſondern ſie müſſe, ſo ähnlich wie Sonne und Mond, Kugelgeſtalt beſitzen. Es läßt ſich heute nicht mehr mit Sicherheit ſeſt⸗ ſtellen, wo und wann dieſer neuzeitliche Gedanke zum erſtenmal auftauchte(ſicher werden einzelne Men⸗ ſchen in den alten Ländern einer hohen Kultur ſchon die Kugelgeſtalt der Erde geahnt haben); deutlich ausgeſprochen wurde er von dem griechiſchen Philo⸗ ſophen Thales, etwa 600 vor Chriſti. Hundert Jahre ſpäter ſprechen weiſe Männer in Griechenland ſchon von einem Weltall, davon, daß auch die Sterne ſo etwas wie Erden ſein könnten. Hiketas lehrt, daß ſich die kugelförmige Erde um ihre Achſe dreht, Ari⸗ ſtarch erkennt ſchon achtzehn Jahrhunderte vor Ko⸗ pernikus, daß ſich die Erde um die Sonne bewegt!l Wieviel Finſternis kam hinter dieſer Zeit großer Denkerl Noch viele Jahrhunderte wird die Lehre von der Kugelgeſtalt der Erde bekämpft, und auch hier wirken ſich die Begriffe„oben“ und„unten“ in törich⸗ ter Weiſe aus. Selbſt ganz vernünftige Leute kamen von der Vorſtellung nicht los, daß die Menſchen auf der„unteren“ Halbkugel mit dem Kopf nach „unten“ hängen müßten. Mit ſolchen und ähnlichen törichten Vorſtellungen hat ſich tatſächlich die Welt vor tauſend Jahren beſchäftigt, lange nachdem die Weiſen Griechenlands die wirklichen Zuſammenhänge erkannt hatten. Noch ſchwieriger werden für manche Leute die Be⸗ griffe oben und unten, wenn wir die Erde verlaſſen und in den Weltenraum hinauswandern. An unſe⸗ rem Himmel hängt dͤroben der Mond. Es gibt Menſchen, denen es ſchwer fällt, ſich klarzumachen, daß genau ſo„droben“ am Himmel des Mondes die Erde hängt, ein mächtiger Mond des Mondes. Unſer Trabant iſt ja eine Kugel wie der Planet, den wir bewohnen, auch auf jener Welt iſt„unten“ immer die Richtung nach dem Mittelpunkt der Kugel, in dieſem Fall alſo der Mondkugel, und ringsum nach oben wölbt ſich auch da der Sternen⸗ himmel, an dem die ferne Erde ſchwebt, wie da für Der Neffe des engliſchen Zigennerkönigs heiratete In Baildon in der Grafſchaft Norkſhire fand die Trauung Leon Petulengros, des Neffen des eng⸗ liſchen Zigeunerkönigs Gipſey Petulengro, mit Fräulein Leang Smith ſtatt. Nach dem johr⸗ hundertealten Brauch traute der Zigeunerkönig perſönlich das Paar, indem er die Hände der Braut und des Bräutigams aufritzte und das Blut miteinander vermiſchte.— Eine Auſnahme während der feierlichen Zeremonie. (Weltbild, Zander⸗M.) Mit dem Koyf durch die Wand ... raſt dieſer tollkühne Motorradfahrer. Es iſt der bekannte Rennfahrer L. W. Patrick, der in Miami durch eine 2/ em dicke Holzwand raſte. Fahrer und Rad überſtanden das Experiment ohne Schaden. (Preſſephoto, Zander⸗M.) 5ü„5ü„ ↄͤ PPPPPPPPPPGPGPCGGPPGPGGPGPPPPPPPPPPPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTTT0TTTTTT——————— geſtreut werden. So kann ſich der Moskitofiſch raſch vermehren und allmählich die Gabelmücke auf ganz natürliche Weiſe ausrotten. Ein kleiner Fiſch wird zum wertvollen Bundes⸗ genoſſen des Menſchen im Kampf gegen das furcht⸗ bare Sumpffieber. uns der Mond ſchwebt. Kühne Erfinder⸗Träume gaukeln uns vor, daß wir dereinſt mit Raketen⸗Flug⸗ apparaten zum Mond fliegen werden. Beim Abflug würde für die Paſſagiere eines ſolchen Fahrzeuges die Erde zunächſt„unten“ liegen, der Mond„oben“ glänzen, als Ziel der Fahrt. Gegenſtände, die un⸗ ſeren Händen entfielen, würden anfangs immer in der Richtung nach der Erde zu fallen, aber je weiter wir uns von unſerem Wohnſtern entfernten mit un⸗ ſerem Fahrzeug, je ſchwächer wirkte auch die An⸗ ziehungskraft des Planeten auf uns ein, je mehr machte ſich hingegen die anziehende Kraft des Mon⸗ des bemerkbar, und ſchließlich erreichten wir zwiſchen Erde und Mond einen Punkt, wo beide Kräfte ſich das Gleichgewicht halten, wo ein Gegenſtand, den wir losließen, weder nach der Erde noch nach dem Monde kehrte ſich die ganze Geſchichte um, wir wären im Anziehungsbereich des Mondes, und nun wäre„un⸗ ten“ nicht mehr die Richtung zur Erde, ſondern gum Monde, oben und unten wären vertauſcht! Gelangten wir aber wirklich zur Oberfläche un⸗ ſerer Nachbarwelt, entſtiegen wir der Flugmaſchine, ſo wölbte ſich über uns der Himmel, an dem die Sonne glänzte, an dem in weiter Ferne die Erde hinge, und wir begriffen kaum noch, daß wir einſt von der Erde als„unten“, vom Mond als„oben“ ſprachen!— Irrte aber unſere Flugmaſchine vom Wege ab, flöge ſie immer weiter hinein in den Sternenraum, wo blieben dann oben und unten? Es gäbe derlei nicht mehr, oder wir würden uns mit der ganzen ſimplen Vorſtellung begnügen, daß unten da iſt, wo unſere Füße ſind, und oben dort, wo der hin fiele, ſondern in der Schwebe bleibe. Dann aber i Kopf aufragt. eeee Zintoreito— Ausſiellung in Venedig Venedig, 1. September. Nachdem Profeſſor Barbantini vor zwei Jahren die Tizian⸗Ausſtellung in Venedig betreut und im vorigen Jahre die„Ausſtellung Venedig Jahrhundert“ veranſtaltet hatte, hat er in dieſem Jahre die Tintoretto⸗ Ausſtellung zu⸗ ſammengeſtellt, die eine lückenloſe Ueberſicht über das Werk dieſes fruchtbaren Malers gibt. Eines Malers, der„die Werke der Stadt alle ſelbſt ſchaf⸗ fen wollte“. Wenn es überhaupt noch nötig wäre, Reiſepropaganda für Venedig zu machen, ſo könnte man nicht anderes tun, als auf dieſe Ausſtellung verweiſen, die die für das Schaffen Tintorettos we⸗ ſentlichen Bilder vereint. Nicht nur aus den Kir⸗ chen Venedigs, aus dem Dogenpalaſt und aus der venezianiſchen Akademie, ſondern auch aus den Sammlungen von Florenz, Mailand und Rom und aus dem Ausland ſind Bilder Tintorettos in der Ca'Peſaro am Canale grande zuſammengetragen worden. Aus Berlin ſind das„Männerbildnis“, die„Verkündigung“ und„Der Mond und die Sterne“, aus der Dresdner Galerie vor allem die„Rettung der Arſinoe“ und aus der Münche⸗ ner Pinakothek„Chriſtus im Hauſe der Martha“ und„Venus und Vulkan“ nach Venedig geſchickt worden. Wien iſt u. a. mit der„Suſanne und die im 18. Prado nach Venedig geſchickt wurden, und die fran⸗ zöſiſche Regierung hat mit Rückſicht auf die Welt⸗ ausſtellung in Paris nur die Genehmigung zur Entfernung des ergreifenden Selbſtbilöniſſes Tin⸗ torettos erteilt. Aber wenn man ſich nicht nur auf den Beſuch der Ausſtellung beſchränkt, ſondern auch die graßen Tafelbilder in der Scuola di S. Rocco und die Kirche Madonna dell'Orto beſucht, ſo ergibt ſich ein ſo vollſtändiges Bild, daß man die Bilder aus dem Louvre, aus dem Prado und aus England nicht vermißt. Der ſehr überſichtliche Katalog verdient beſondere Erwähnung. In den Bemerkungen zu den einzelnen Bildern hat ſich Prof. Barbantini darauf beſchränkt, Stellen aus den älteſten Biographen Tintorettos, vornehmlich aus Ridolfi, zu zitieren, die Zuſchrei⸗ bung und Datierung belegen. Die Datierungen, mit denen v. d. Bercken nicht immer einverſtanden iſt, lehnen ſich im weſentlichen an die jüngſte, italieniſche Monographie über Tintoretto von Mary Pittaluga (Bologna 1925) an. Der überaus rege Beſuch der Ausſtellung neben und trotz der„lebensnäheren“ Internationalen Filmkunſtausſtellung rechtfertigt das Unternehmen der Stadt Venedig, den Maler der heutigen Welt nahezubringen, der nach ſeinem eigenen Wort„die Zeichnung Michelangelos und die Farben Tizians“ vereinen wollte, und läßt hoffen, daß die Abſicht verwirklicht wird, in zwei Jahren beiden Alten“ vertreten. Der ſpaniſche Krieg hat auch eine Ausſtellung der Werke Paolo Veroneſes es zwar verhindert, daß die Tintorettos aus dem zu veranſtalten. 9 Dr. H. H. 6. Seite/ Nummer 405 ———————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. September 1937 — Im Jahre 1907 wurde Mrs. Jane Nicholſon, die in der engliſchen Stadt Biggleswade lebt, blind. Sie war damals 37 Jahre alt Ihr Sohn trug kurze Hoſen und ihre beiden Töchter hatten große Schlei⸗ fen im Haar. Die Pferdebahn fuhr durch London, und die Frauen trugen Schleppkleider mit Rüſchen, Spitzen und raſchelnden Falten. Das war das Bild, das die unglückliche Frau Nicholſon mit in ihre plötz⸗ liche Finſternis nahm. Es blieb in ihr haften— 30 Jahre lang. Kürzlich fuhr Mrs. Nicholſon nach Lon⸗ don und ſtieg am ihrer Schwiegertochter, die ſie nie Man vermutet, daß ſich der Storch aus einem größe⸗ ren nach Süden ſtrebenden Zug infolge Ermattung abgeſondert und ſich auf der Kirchturmſpitze nieder⸗ gelaſſen hat. Vielleicht handelt es ſich auch um einen ſogenannten Einzelgänger, denn gar nicht ſo elten kommt es vor, daß Störche hier überwintern. * — Die ungariſchen Gerichte müſſen ſich zurzeit mit einem merkwürdigen Wettſtreit befaſſen. Vor ungefähr 50 Jahren verkaufte die Gemeinde Duna⸗ pentele eine kleine Inſel von ungefähr drei Morgen Umfang an die Kirchengemeinde von Dunavecſe für eine geringe Summe. Während die meiſten Inſeln in der Donau im Laufe der Jahre mehr und mehr von dem Waſſer abgeſchwemmt werden und ihren Umfang verringern, war es bei dieſer kleinen Inſel geſehen hat, zu der Untergrundbahnſtation Edg⸗ ware hinunter. Die Untergrundbahn war für die Blinde ein brauſendes, polterndes Etwas, das einen unter den Häuſern hinwegführte. Am letzten Trep⸗ penabſatz kamen die beiden Frauen zu Fall. Mrs. Nicholſon war ausgerutſcht und ſchlug mit dem Kopf gegen die Mauer, Man half der Geſtürzten auf die Beine. Einen Augenblick ſtand ſie faſſungslos mit weit aufgeriſſenen Augen da. Dann brach ſie mit dem Ruf:„Ich kann ſehen!“ ohnmächtig zuſammen. Daß Mrs. Nicholſon durch einen Sturz ihr Augen⸗ licht wieder erhielt, iſt eines jener Wunder, deren Urſachen ein mediziniſches Geheimnis ſind. Was uns an dem ſeltſamen Fall intereſſiert, iſt die Frage: Welchen Eindruck macht unſere moderne Welt auf einen Menſchen, der im Jahre 1907 zum letztenmal den blauen Himmel ſah? Jane Nicholſon iſt zu einer Senſation der Londoner Preſſe geworden. Von früh bis ſpät muß ſie den Reportern Rede ſtehen und er⸗ klären, was ſie nun empfindet, da ſich nach drei licht⸗ loſen Jahrzehnten plötzlich die Augen öffneten. Es mag bezeichnend für eine Frauenſeele ſein, daß das erſte Urteil, das Mrs. Nicholſon in einer ihr völlig neuen bunten und vielgeſtaltigen Welt abgibt, der— Frauenmode gilt Sie iſt verblüfft und kann es gar nicht faſſen, daß die Frauen ihre Beine bis zum Knie zeigen. Man hat es ihr immer erzählt, aber ſie hat ſich das ganz einfach nicht vorſtellen können. „So bunt ſind die Kleider geworden!!“ ruft ſie er⸗ ſtaunt aus.„Sie ſehen aus wie bunte Nachthemden, die man mit einem Gürtel zuſammengebunden hat. Und das ſoll ſchön ſein?“ Am meiſten Enttäuſchung bereitet ihr oͤer Spiegel. Sie hatte ſich ſelbſt als eine ſtattliche rotwangige und ſchwarzhaarige Frau in Erinnerung. Nun erſchrickt ſie vor ihrem eigenen Ebenbild, vor dem ſchneeweißen Haar und dem mü⸗ den faltenreichen Geſicht. Sie erkennt ihre großen Kinder nicht mehr, und ihre Enkelkinder ſehen ganz anders aus, als ſie ſich ſie vorgeſtellt hat. Und bdie Großſtadt mit ihren zweiſtöckigen Autobuſſen, den Untergrundbahnen und den über den Dächern ſau⸗ ſenden Flugzeugen, den Lichtreklamen und Kino⸗ valäſten?„Das iſt eine ganz neue fremde Welt. Man fürchtet ſich ein bißchen vor ihr, da man ſie plötzlich ſieht. Haben das die Menſchen alles ſo ge⸗ wollt? Bekommen ſie nicht Kopfſchmerzen in dieſem Trubel? Wie ſchlecht beſchreiben doch die Schrift⸗ ſteller die Gegenwart! So viele Bücher hat man mir in 30 Jahren vorgeleſen und doch hatte ich mir ei ganz fälſches Bild von der Welt gemacht!“ 2 „NTahn! 2 Aüc nüen u — Auf der Syitze der Dreifaltigkeitskirche in Lank⸗ witz bei Berlin wurde ein Storch beobachtet, der ſich anſcheinend im Mauerwerk verfangen hatte und nicht mehr loskonnte. Bei der Feuerwehr liefen mehrere Telephonanrufe ein, ſo dͤaß ein Fahrzeug auf oͤen Weg geſchickt wurde, um Meiſter Adebar in luftigſter Höhe aus ſeiner Gefangenſchaft zu befreien. Als ſich einige Feuerwehrmänner nach einer halsbrecheriſchen Klet⸗ tertour dem Turm näherten, breitete er plötzlich ſeine Schwingen aus und flog auf das Dach eines gegenüberliegenden Hauſes Hier verſuchte die Feuerwehr noch einmal ihr Glück. Kaum hatten die Beamten aber die Bodenluke verlaſſen, als ſich Ade⸗ bar erneut in die Lüfte erhob und wieder Kurs auf die Kirchturmſpitze nahm. Die tierliebenden Ber⸗ liner hatten die Feuerwehr in ihrem Eifer umſonſt alarmiert, denn dem Tier fehlte offenſichtlich nichts. 97* gerade umgekehrt. Statt abzunehmen, wuchs ſie von Jahr zu Jahr und iſt heute bereits 19 Morgen groß. Dieſe phantaſtiſche Zunahme der Inſel hat nun die früheren Beſitzer auf den Plan gerufen. Sie be⸗ haupten, daß ſie bei dem ſeinerzeitigen Verkauf über⸗ vorteilt worden wären und verlangen Nachzahlung für die 16 Morgen, welche die Inſel inzwiſchen zu⸗ genommen hat. Da die Kirchengemeinde nicht an⸗ erkennen will, daß das Wachstum der Inſel irgend etwas mit dem Inſelkern zu tun hat, den ſie ſeiner⸗ zeit erworben, ſo weigert ſie ſich, Nachzahlung zu leiſten, und nun müſſen ungariſche Rechtsgelehrte entſcheiden, ob das Wachſen der Inſel ſich irgendwie zugunſten der früheren Beſitzer auswirken ſoll. — In der Nähe der Ortſchaft Oroshaza(Ungarn) hat ſich ein grauſiges Unglück ereignet, das durch eine Wette verurſacht worden iſt. Auf dem Heimweg aus dem Wirtshaus hatte ſich der Seilergehilfe Peter Ambrus gerühmt, er beſitze den Mut, ſich zwiſchen die Eiſenbahnſchienen zu legen und einen Zug über ſich hinwegfahren zu laſſen. Der Zug könne ihm nichts anhaben, wenn er mit den Gleiſen ſelbſt nicht in Berührung komme und das Ganze ſei nur eine Nervenprobe. Sein Freund beſtritt dieſe Behaup⸗ tungen ſehr energiſch. Aber Ambrus, der übrigens ſtark betrunken war, ließ ſich nicht umſtimmen. Er ſchloß ſogar eine Wette mit dem Freunde ab und legte ſich dann tatſächlich zwiſchen die Schienen. Schon Minuten ſpäter brauſte ein Zug heran und fuhr über Ambrus hinweg. Zu ſeinem namenloſen Entſetzen bemerkte der Freund, wie Ambrus plötzlich unter den Rädern des Zuges hochgeriſſen und von den Rädern zermalmt wurde. Ohne irgend jemand von dem furchtbaren Unglück zu verſtändigen, lief der Freund davon. So wurde der bis zur un⸗ kenntlichkeit verſtümmelte Leichnam erſt am nächſten Morgen aufgefunden. Man nimmt an, daß ihn eine von einem Waggon herabhängende Kette erfaßt und auf die Schienen geworfen hat. Der Freund wird ſich vor Gericht zu verantworten haben, weil er die Ausführung der unſinnigen Wette nicht verhinderte und ſich ſo an ͤem Tode des Betrunkenen mitſchul⸗ dig machte. *. — Der alte Fritz war nicht nur ein Hundelieb⸗ haber, ſondern er hat auch dem Angora⸗Kaninchen eine neue Heimat in Deutſchland gewähren wollen. Der Verſuch, auf dieſe Weiſe ſeinem Preußen einen zneuen Textilrohſtoff zu ſchenken, mißlang freilich, wie ſein Beſtreben zum Aufbau einer einheimiſchen Seidenraupenzucht verfrüht war. Inzwiſchen hat ſich manches gewandelt, und das Angora⸗Kaninchen iſt heute längſt ein deutſches Haus⸗ und Nutztier. Schon die vom Reichsnährſtand überall im Reich er⸗ richteten Angora⸗Zuchtſtationen haben weſentlich zu einer Steigerung der Wollproduktion beigetragen. Die Mode hat dieſe Arbeiten tatkräftig unterſtützt. Der jährliche Wollertrag eines Tieres beträgt, wie die Textil⸗Zeitung im Rahmen einer Muſterfarm⸗ Beſprechung mitteilt, im Durchſchnitt 300 bis 400 Gramm, das entſpricht dem Rohſtoffbedarf für einen Herrenpullover und langt vielleicht auch für ein Kin⸗ derkleidchen; denn Angorawolle iſt bekanntlich ſehr leicht, ſie kann auch ſehr locker verarbeitet werden. Die Verwendbarkeit der reinen Angorawolle iſt überhaupt ungemein vielſeitig. Neben der Herſtel⸗ Iung hochwertiger Kleidungsſtücke kommt Angora⸗ Ein Falſchmünzer-Ehevaar unſchädlich gemacht anb Coburg, 2. September. Vor der Großen Strafkammer des Lanoͤgerichtes Coburg hatten ſich am Donnerstag unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit der 51jährige Veit Kraus und deſſen 50 Jahre alte Ehefrau Katharina zu ver⸗ antworten. Seit dem Jahre 1922 wurde die fränkiſche Gegend bis an die Thüringer Grenze und bis nach Sachſen hinein mit Falſchgeld überſchwemmt, ſo daß ſich die Reichsbank veranlaßt ſah, öffentliche Warnungen ergehen zu laſſen und den Geſchälts⸗ leuten aufklärende Druckſachen zuzuſchicken. Als Ur⸗ heber der Falſchſtücke konnte nunmehr Kraus feſt⸗ geſtellt werden. Die von ihm verurſachte Schädigung der Reichsbank beträgt etwa 24000 Mark. Trotzdem er durch ſeine Falſchmünzerei demnach erhebliche„Einnahmen“ hatte, ſpielte er den armen Mann, nahm ſtändig das Winterhilfs⸗ werk in Anſpruch und ließ ſich ſogar wegen Nichtbezahlung der Wohnungsmiete aus der Woh⸗ nung entfernen. Der Angeklagte war früher in einer Fabrik be⸗ ſchäftigt und betrieb die Falſchmünzerei als Neben⸗ erwerbsquelle. In ſeinem Beruf hatte er eine durch⸗ ſchnittliche Fahreseinnahme von 1500 bis 1600 Mk. Das Urteil lautete gegen ihn auf acht Jahre Zuchthaus und acht Jahre Ehrverluſt, gegen ſeine Ehefrau auf drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Brand auf einem franzöſiſchen Zerſtörer db. Paris, 2. September. Am Mittwochabend brach in Toulon an Bord des Zerſtörers„Intrepide“, der gerade als Ueberwa⸗ chungsſchiff nach den ſpaniſchen Gewäſſern in See gehen wollte, Feuer aus, das in den Kohlenbunkern ſeinen Anfang nahm. Nach zweiſtündigem Kampf gelang es der Mannſchaft ſowie Marine⸗ und Mi⸗ litärfeuerwehr den Brand zu löſchen Glücklicher⸗ weiſe konnte man ein Uebergreifen der Flammen auf die Munitionskammern verhindern. Es ſind nur Materialſchäden entſtanden. Eine Unterſuchung über die Urſachen des Brandes iſt eingeleitet wor⸗ den. Ein Sabotageakt ſoll, wie es heißt, nicht vor⸗ liegen. Engliſche Torpedobomber zuſammen⸗ geſtoßen diub. London, 2. September. Am Donnerstag ſtießen nördlich von Hornſeg (Vorkſhire) zwei Torpedobomber der briti⸗ ſchen Luftwaffe zuſammen. Während der eine auf dem ſumpfigen Seeufer niederging, ſtürzte der andere ins Meer ab und verſank ſchnell. Drei In⸗ ſaſſen werden vermißt. Dampfer bei ſchwerer See geſunken 24 Seeleute ertrunken dnb. Neuyork, 3. September. 25 Seemeilen von der Küſte Floridas entfernt ſank am Donnerstag in ſchwerer See der Golf⸗ Küſtenfrachtdampfer„ſTarpon“ mit 25 Mann Beſatzung an Bord. Ein Ueberlebender er⸗ reichte ſchwimmend die Küſte. Kinderlähmung auch in Chikago dnb. Chikago, 2. September. Die in den nordamerikaniſchen Zentralſtaaten ſowie im Staat Ontario in Kanada epidemieartig auſtretende Kinderlähmung hatte in Chi⸗ kago zur Folge, daß die Schulferien, die in dieſer Woche zu Ende gehen ſollten, auf unbeſtimmte Zeit verlängert wurden. 42 Schwimmbäder wurden wegen Anſteckungsgefahr geſchloſſen. Seit Juni ſind in Chikago 727 Erkrankungen zu verzeich⸗ nen. 29 davon verliefen tödlich. Die Epidemie wird als die ſchlimmſte ſeit 20 Jahren bezeichnet. wolle hauptſächlich bei der Anfertigung von Heil⸗ wäſche in Frage. Die elektromagnetiſchen Eigenſchaf⸗ ten der Angorawolle bewähren ſich nämlich bei allen rheumatiſchen Erkrankungen und bei Gichtanfällen als hervorragendes Heil⸗ und Linderungsmittel. Man kann übrigens Angora⸗Kaninchen auch im freien Lande halten, denn entſprechende ſüddeutſche Verſuche haben den Beweis erbracht, daß eine Frei⸗ landhaltung ſehr wohl durchführbar iſt. * In Lyon wurde eine in Lumpen gekleidete Frau in ein großes Krankenhaus eingeliefert, die man in einer Straße der Stadt aufgefunden hatte, wo ſie yöllig erſchöpft zuſammengebrochen war. Die Krankenſchweſtern waren ſchon erſtaunt, als ſie ſie auskleiden wollten, um ſie vor der ärztlichen Be⸗ handlung zu baden, denn ihre Lumpen hatten ein ungewöhnliches Gewicht. Als man ſie näher unter⸗ ſuchte, fand man darin Louisdors, Silberpengös, tür⸗ kiſche Pfunde, Dollars, Dinare und Schweizer Fran⸗ ken und eine ganze Sammlung Noten, franzöſiſche von hundert bis tauſend Franken, italieniſche von 50 bis 500 Lire und auch Pfunde der Bank von Eng⸗ land. Als man alles zuſammenrechnete, ergab ſich die ſtattliche Summe von 200 000 Franken. Dabei wohnte die Frau geradezu in einem Loch, für das ſie 30 Franken im Monat Miete zahlte, und bezog eine Altersrente. Wie es heißt, war ſie vor Jahren Be⸗ ſitzerin eines großen Reſtaurants. Sie gab dieſes aber auf, um ihr jetziges Leben aufzunehmen, nach⸗ dem ein Freund, an dem ſie ſehr gehangen hatte, geſtorben war. 21 — Ein in Klagenfurt wohnender Mann wollte kürzlich beſonders klug ſein, um die Kursdifferenz zwiſchen der öſterreichiſchen und italieniſchen Wäh⸗ rung zu ſeinen Gunſten auszunutzen. Er fuhr zu dieſem Zwecke in die Grenzſtation Tarvis, jenſeits der Grenze, und beſtellte ſich bei einem Schneider einen billigen Anzug, den er in Oeſterreich für den gleichen Betrag nicht hätte erſtehen können. Als der„kluge“ Mann ſodann die Nachricht erhielt, daß ſein Anzug fertig ſei, fuhr er abermals nach Tarvis, bekam vom Schneider das Paket mit dem fertigen Anzug, zahlte und fuhr wieder heim. Bevor der Zug zur Grenze kam, begab ſich der Mann auf einen gewiſſen Ort, um dort den neuen Anzug anzuziehen und den alten zum Fenſter hinauszuwerfen. Da⸗ durch wollte er den Zoll ſparen. Er zog vorerſt die Hoſe aus und ſchleuderte ſie durch das offene Fen⸗ ſter. Dann öffnete er das Paket. Aber o wehl Was mußte er ſehen? Der Schneider hatte ſich geirrt: er hatte vergeſſen, die zum Anzug gehörige Hoſe ein⸗ zupacken.„Was tun?“, dachte ſich der„kluge“ Mann, denn er hatte in ſeinem Beſitz zwei Röcke, zwei We⸗ ſten, aber keine Hoſe. Es half ihm nichts: er mußte aus ſeinem Verſteck heraus. Zum Glück konnte ihm ein Bekannter im Nebenabteil mit einer Erſatz⸗ hoſe aushelfen, ſonſt hätte er nicht einmal den Zug verlaſſen können. Unterdeſſen hatten aber die Zoll⸗ beamten bereits von dem Mann ohne Hoſe gehört, und der Schwindel kam heraus. Nun mußte der Mann für ſeinen„billigen“ Anzug doch noch Zoll zahlen. Das Mädchen Elin wird geküßt 34 Langſam ſtieg Elin nachher die ſchmale Straße zum Hauſe ihres Vaters empor. Zum erſten Male ſeit dem unglückſeligen Olbersdorfer Bergrennen wagte ſie, wieder an jene Nacht zu denken, da ſie hier Peter Flamm nachblickte, als er lautlos mit dem weißen Autoungeheuer in die oͤuftende Hochſommer⸗ nacht hineintrudelte. Und zum erſten Male warf ſie auch wieder einen ſcheuen Blick auf das graue Schup⸗ pentor dahinten, das ſtumm auf ſeinen entſchwunde⸗ nen Bewohner wartete. Eine leiſe, unbeſtimmte Hoff⸗ nung auf etwas, woran ſie all die Tage, während die ͤͤrei da unten in Herrn Arno Albitz' Werkſtatt fieberhaft gearbeitet hatten, nie recht zu glauben ge⸗ wagt hatte, regte ſich in ihr! Es war ihr ſo, als könnte alles noch einmal ohne die große Demütigung vorübergehen, als könnte alles noch gut werden Ein zartes, ganz geheimes Glücksgefühl war in ihr aufgeſtiegen, eine ſcheue Wärme, wie ſie ſie bisher noch niemals verſpürt hatte. Sie war zu einem Schluſſe gekommen, von deſſen Tragweite Manfred Corvin ſich wahrſcheinlich keinen Begriff würde machen können.—* Es war ſehr ſchwer, ſich von jenem einen Kuſſe mit Peter loszumachen! Es hatte viele geheime Schmerzen gekoſtet, einſehen zu müſſen, daß das größte und ſchönſte Erlebnis in Elin Hallermanns bisherigem Leben eine Täuſchung war, daß man trotz dieſes Erlebniſſes nicht Peter, ſondern eben Manfred— liebte...2 Liebte? Nein, bis zum wirk⸗ lichen Lieben war es für Elin doch wohl noch ein weiter Weg! Elin runzelte ein wenig die Stirn. Immer, wenn ſie ſoweit war, wurde ihr klar, daß mit Logik hier in dieſer Angelegenheit nicht viel zu machen war. Aber das war ja nun auch ganz, ganz gleichgültig: ſie war heute abend glücklich, ſehr, ſehr glücklich! Noch als ſie dann am Abendbrottiſch ſaß und Fräulein Kunze— das ſchon zu Abend geſpeiſt hatte, Romen von Jenny Sattler-Ksalg denn es durfte den Hunger nicht übergehen!— ihr die Eierſpeiſe auftat, lag ein leichtes, inniges Lächeln um ihren Mund.„Ach“, ſagte Fräulein Kunze, die freundlich zuſah, wie es Elin heute abend ſchmeckte, mit einem geheimnisvollen Schmunzeln,„bald hätte ich ja vergeſſen, Ihnen etwas auszurichten, was Sie gewiß ſehr freuen wird, Fräulein Elin!— So zwi⸗ ſchen fünf und ſechs Uhr hat Herr von Erdmanns⸗ dorf angerufen! Er iſt zurückgekehrt von ſeiner Reiſe. Von Paris aus hat er das Flugzeug benutzt. Er wird ſich erlauben, Ihnen und Ihrem Herrn Vater in den nächſten Tagen ſeine Aufwartung zu machen!“ „Sehr erfreulich!“ ſagte Elin und wiſchte ſich mit dͤem Munodtuch die Lippen ab, damit Fräulein Kunze ihr jähes Erblaſſen, öas ſie ſelbſt genau fühlte, nicht merken ſollte. „Ich glaube“, fuhr Fräulein Kunze eifrig fort und ſah Elin bereits als Baronin in Großgrabe und Bulleritz,„Sie würden ſich nichts vergeben, Fräu⸗ lein Elin, wenn Sie ihn jetzt gleich noch einmal an⸗ riefen!— Oder vielleicht iſt es doch ſchon zu ſpät? Vielleicht ooch lieber erſt morgen früh.“ „Ich möchte da lieber erſt mit Vater ſprechen“, ſagte Elin etwas hochmütig und ſchob ihren Teller zurück.„Ich hab keinen Hunger mehr; ich mag nicht mehr eſſen! Und ich bin überhaupt müde, ich gehe gleich zu Bett! Gute Nacht, Kunzchen!“ Mit einem mühſamen Lächeln legte ſie eine eis⸗ kalte, ſchmale, kleine Hand in die behäbig warme der Hausbewahrerin, um dann haſtig aus dem Zimmer zu ſchlüpfen und die Treppen hinaufzueilen. Fräulein Kunze ſchaute ihr erſtaunt und kopf⸗ ſchüttelnd nach, ehe ſie unzufriedenen Geſichts und bisweilen eine Wurſtſcheibe naſchend, das ſchöne Abenoͤbrot, dem nun doch ſo wenig Ehre angetan worden war, auf ein Tragbrett zuſammenſtellte. 16. Kapitel Der Fabrikbeſitzer Johannes Ponfiek wartete auf den Ingenieur Corvin. Der Betrieb hatte ſchon lange Feierabend ge⸗ macht. Nach und nach waren die Leute alle gegangen; die Reinemachfrau hatte die Kontorräume gekehrt; Mödung, das„Faktotum“ des Hauſes und ein ent⸗ fernter Verwandter Ponfieks, hatte die Schlüſſel ab⸗ geliefert. Ponfiek weilte mutterſeelenallein in den leeren Räumen der Fabrik und wartete auf Corvin. Zu allererſt und in den zeitigeren Abendſtunden zeigte er noch keinerlei Ungeduld: Er prüfte die Lohnliſten der Arbeiter durch, er nahm hie und da Einſicht in ihre Verſicherungskarten, er las die Poſt, die er am Nachmittag hatte ſchreiben laſſen, und dann nahm er die Mitteilungen ſeiner Bank zur Hand, um den Stand ſeines Kontos feſtzuſtellen. Es war ſchon wieder, wenn auch nur um eine geringe Summe, überzogen! Entweder hatte man das in der Buch⸗ haltung ͤer Bank nicht bemerkt, oder es war von oben her, alſo vom Direktor Anacker, ſtillſchweigend gebilligt worden. Unangenehm, daß man aus den kurzen, raſch hingeworfenen Unterſchriften des Bank⸗ direktors Anacker nicht ſeine Meinung herausleſen konnte! Grübelnd betrachtete Ponfiek die krauſen Schriftzeichen. Na, zunächſt hatte man ja nicht allzu⸗ viel von Anacker zu befürchten! Die Zahlung für die bereits abgelieferte und wohlgelungene Puderbüch⸗ ſenform für Knöpfle, Wiesbaden, ſtand noch aus; und die große Form mußte ja nun auch bald fertig werden, wenn Corvin... Ja, da war man wieder bei Corvin angelangt! Ponfiek ſtand auf, dehnte die ſchweren Glieder, ſteckte die Fäuſte in die Hoſentaſchen und begann— die kalte Pfeife im Mund— umherzuwandern. Sein Privatzimmer war klein und kahl. Es gab darin nicht viel zu ſehen, außer den beiden großen Glas⸗ ſchränken, in denen die Muſter von all den Gegen⸗ ſtänden aufbewahrt wurden, zu denen er Formen ausgearbeitet hatte. Ponfiek kannte ſie ſämtlich in⸗ und auswendig: die Büchſen. die Schachteln, die Un⸗ terſetzer, die Aſchenbecher, die Feuerzeuge, die photo⸗ graphiſchen Geräte, die Radiogehäuſel Sein ganzes Leben ſeit dem Kriege lag hier aufgeſpeichert; ein Leben, das ihm graue Haare, Müdiakeit und Ueber⸗ druß gebracht hatte und dennoch nicht einmal erfolg⸗ reich geweſen war! Mit dem Zuſammenbruch eines Geſchäftsfreun⸗ des, für den man gutgeſagt 74tte, ſing das Unglück an; ödann kamen ein paar kleinere Verluſte— und zu guter Letzt das Unglück mit der verdorbenen gro⸗ ßen Form. Und alles wäre jetzt zu Ende geweſen, wenn nicht dieſer Erdmannsdorf mit ſeiner grenzen⸗ loſen Gutmütigkeit aufgetaucht wäre! Die Gedanken des Johannes Ponfiek zogen immer weitere Kreiſe, und wie ſeine Gedanken, ſo drängten auch ſeine Schritte zu immer weiteren Krei⸗ ſen. Er verließ das Privatkontor; er durchwanderte die Räume ſeiner Angeſtellten, er betrat auch Man⸗ fred Corvins Zimmer, um dort die Zeichnungen von der Form zu betrachten, die Manfred noch zurück⸗ gelaſſen hatte. Was mit dieſem Corvin nur fetzt war? Endlich, es ging ſchon auf Mitternacht zu, gab er ſein vergebliches Warten auf! Aber er dachte nicht daran, nach Haus zu gehen! Mit ſeinen langen, ſchweren Schritten wanderte er die Weidenauer Hauptſtraße hinunter zum„Alten Grafen“ und be⸗ ſtellte ſich dort eine Flaſche des Weines, den er ge⸗ wöhnlich hier zu trinken pflegte. „Nanu, Herr Ponfiek“, ſagte der Wirt, als er ſie vor ihn auf den Tiſch ſtellte,„lange nicht geſehen, was?“ „Ja, ja“, erwiderte Ponfiek einſilbig und den Kopf aufſtützend,„hab' jetzt immer viel Arbeit ge⸗ habt; hatte nicht viel Zeit zum Fortgehen!“ Dann trank er einen langen Zug, ohne ſich einer Fortſetzung der Unterhaltung geneigt zu zeigen. Kopfſchüttelnd trottete der Wirt wieder davon. Er war unzufrieden mit dem ſpäten Gaſt! Es waren heute nicht mehr viel Leute da, man hätte mal bei⸗ zeiten Schluß machen können; und da kam nun die⸗ ſer Ponfiek, von dem man wußte, daß er nicht ſo ſchnell wieder fortging, wenn er einmal da war! Ponfiek kümmerte ſich nicht um ſeine Umgebung. Er ſaß einſam an ſeinem Tiſch, blickte kaum einmal auf und trank nur langſam Glas um Glas. Er ge⸗ hörte zu den Leuten, die den Alkohol brauchen und denen er nicht viel anzuhaben vermag. Selten ein⸗ mal, daß er einen Rauſch davontrug! Er war über⸗ haupt wie een Recke aus vergangener Zeit: ſchwer, kraftvoll, langſam, den großen Feinden im Leben ein unbeſieglicher Gegner, den kleinen Feinden ge⸗ genüber ſchwach und faſt wehrlos.— * Am anderen Morgen rief Ponfiek ſchon kurz nach acht Uhr im Büro des Rechtsanwalts von Weyhern an und verlangte Fräulein Corvin. Man bedauerte; ſie ſei leider noch nicht zur Stelle! Eine halbe Stunde ſpäter rief er ein zweites Mal an. Man bedauerte wieder. Fräulein Corvin ſek augenblicklich nicht zu ſprechen; ſie ſei bei Herrn Dr. von Weyhern drinnen zum Diktat! (Fortſetzung folgt) Ollbl, 7 5 Neue Maunheimer Zeiiung“ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 405 30 Fahre Sportverein Waldhof Nationales Fusballturnier im Mannheimer Stadion Aber iſt die Mannſchaft der Mannheimer Raſen⸗ Die Teilnehmer des großen Fußballturniers, das der Sportverein Waldhof zum Abſchluß ſeiner Jubiläumsfeier⸗ lichkeiten veranſtaltet, ſind der Deutſche Pokalmeiſter VfB Leipzig, der Gruppenſieger VſB Stuttgart und die beiden Mannheimer Großvereine VfR und Walohof. Wir können uns nicht erinnern, daß in Mannheim und Umgebung ein Turnier ähnlicher Art durchgeführt worden zit und man kann heute ſchon dem Sportverein Waldhof dazu gratulieren, daß er der Mannheimer Sportwelt einen ſolch herrlichen Auftakt der neuen Fußballſaiſon beſchert. Bei der Klaſſe der beteiligten Mannſchaften werden her⸗ vorragende Leiſtungen zu bewundern ſein; der Ehrgeiz, Turnierſieger dieſer großzügigen Veranſtaltung zu werden, wird alle Mannſchaften gleichermaßen beſeelen. Nicht zu⸗ letzt dürfte auch der wertvolle Turnierpreis, den der Ober⸗ bürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim ſtiftete, die Spie⸗ ler zur Hergabe ihres beſten Könnens anſpornen. Eine Vorherſage über den mutmaßlichen Turnierſieger iſt ſchwer zu geben. Wenn wir gefühlsmäßig mehr zum VfB Stuttgart halten, dann tun wir das, weil die Stutt⸗ garter Mannſchaft größere Turniererfahrung hat und öurch den hohen:1Sieg über den deutſchen Altmeiſter Fußball⸗ club Nürnberg ihre große Form unterſtrich. ſpieler nicht auch eine typiſche Pokalmannſchaft? Iſt das nicht in noch ſtärkerem Maße der VfB Leipzig? Der große Sieg im Otympiaſtadion über den Deutſchen Meiſter Schalke 04 iſt noch unvergeſſen und das Auftreten des deut⸗ ſchen Pokalmeiſters VſB Leipzig wird darum in Mann⸗ heim ganz beſonderes Intereſſe auslöſen. Die Leute um Siffling haben mit ihrer Technik und ihrem Zuſammenſpiel ſchon manch große Mannſchaft ge⸗ geſchagen. Auch in dieſem Turnier ſind ihre Ausſichten nicht gering! Die Paarungen wurden ſo vorgenommen, daß die bei⸗ den Ortsrivalen VfR und Waldhof vor den Verbands⸗ kämpfen nicht gegeneinander anzutreten haben. Am erſten Tag ſpielen Leipzig gegen Waldhof und Stutt⸗ gart gegen VfR Mannheim. Am Sonntag Leip⸗ zig gegen VfR und Stuttgart gegen Waldhof. Sieger des Turniers iſt die Mannſchaft, wecche die höchſte Punktzahl erreicht. Bei Punkiglerkheit entſcheinet das beſſere Torverhälints. Selbſtverſtändlich dörſen während eines Spieles keine Spieler ausgewechſelt werden. Als Spielleiter wecden Strößner, Duchardt, Seizam, alle Heidelberg, und Multer⸗Landau izug ſe'n. VfR Mannheim muß nach Chemnitz Die Paarungen zur 2. Hauptrunde um den Tſchammer⸗Pokal Für die am Sonntag, 19. September, zum Austrag gelangende 2. Hauptrunde um den Tſchammer⸗Fußball⸗ pokol wurden die Paarungen bekanntgegeben. Badens Zwei⸗ ter, Vſn Mannheim, der am vergangenen Sonntag die Kickers Offenbach ausſchaltete, hat ein ſehr ſchweres Los erwiſcht: der VIfRk muß nach Chemnitz zur Polizeil Bedeu⸗ tend leichter hat es der SV Waldhof, der zu Hauſe gegen den niederrheiniſchen Bezirksklaſſenverein Schwarz⸗Weiß Wuppertal ſpielt. Auch der VB Mühlburg hat ſich mit einer Mannſchaft der Bezirksklaſſe des Gaues Niederrhein, dem in der letzten Saiſon aus der Gauliga ausgeſchiedenen Duisburger FV 08 auseinanderzuſetzen. In Duisburg wird der Vſhb Mühlburg keinen leichten Stand haben. Der Karlsruher I wird gegen Fortung Düſſeldorf die zweite Runde wohl kaum erfolgreich überſtehen, obwohl der deutſche Altmeiſter auf eigenem Platz die Hoffnungen noch nicht aufzugeben braucht. Der Sieger des am kom⸗ menden Sonntag auszutragenden Spiels Freiburger FC gegen Wormatia Worms erwartet am 19. September den „Elub“⸗Bezwinger, den SS Ulm. PfB Stuttgort trifft auf den Sc Planitz, während die Spyg Fürth mit Bres⸗ lau 06 einen ſchleſiſchen Gaſt erwartet. Das am vergan⸗ genen Sonntag unentſchieden abgelauſene Spiel zwiſchen Minerva 99 Berlin und Victoria Hamburg wird am 5. Sep⸗ tember in Hamburg wiederholt. Der Sieger hat dann am 19. September gegen Hannover 96 anzutreten. Im übrigen lauten die Poarungen wie folgt: S Waldhof— Schwarz⸗Weiß Wuppertal Karlsruher FV— Fortung Düſſeldorf, Polizei⸗Chemnitz— BfR Mannheim Duisburger§ 68— VfB Mühlburg Sieger Fé Freiburg— Wormatia Worms— ViB Stuttgart— SC Planitz Spg Fürth— Breslau 06 Schalke 06— Rot⸗Weiß Oberhauſen TS Eimsbüttel— SpVg 07 Köln⸗Sülz Tennis⸗Boruſſia Berlin— Dresdner SC Be Hartha— Wacker 04 Berlin Berliner S 92— Germania Bochum Holſtein Kiel— Hertha⸗BSC Berlin Werder Bremen— Boruſſia Dortmund Eintracht Braunſchweig— Tura Bonn Hannover 96— Sieger Vietorig Hamburg— Minerva 93 Berlin Baron Pierre de Coubertin 7 Ein Leben für die Olympiſche Idee Der Ehrenpräſident der Olympiſchen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, iſt am Donnerstag im Alter von 75 Jahren in Genf geſtorben. Auf einem Spaziergang erlitt er einen Schlaganfall, der in wenigen Minnten den Tob zur Folge hatte. SeB Ulm Baron Pierre de Coubertin (Archiv NMi8) In Baron de Coubertin verliert der internationale Sport ſeinen größten Vorkämpfer für die Olympiſche Idee. Am(. Januar 1862 in Paris geboren, ſetzte er ſich ſchon 1888 für die Wiedererſtehung der Olympiſchen Spiele ein. Seinem unermüdlichen Eifer war es zu verdanken, daß 1894 in Paris ein Kongreß abgehalten wurde, auf dem das Internationale Olympiſche Komitee am 23. Juni den ge⸗ waltigen Auftrag erhielt, die Olympiſchen Spiele feierlich zu erneuern. Unverändert bis auf den heutigen Tag haben ſich die Richtlinien erhalten, die beſtimmten: a) die regelmäßige Feier der Spiele ſicherzuſtellen, b) dieſe Feier immer vollkommener zu geſtalten, wür⸗ dig der ruhmreichen Vergangenheit und im Einklang mit den Ideen, für die ſich die Wiedererwecker der Spiele ein⸗ etzten, 5 Kundgebungen zu peranlaſſen und durchzuführen, ſo⸗ wie überhaupt alle die Maßnahmen gu ergreifen, die ge⸗ eignet ſind, die neuzeitlichen Leibesübungen in die richtigen Bahnen lenken. zwei Jahre ſpäter war auf dem klaſſiſchen Bo⸗ den Griechenlands die Idee zur Wirklichkeit geworden, die Jugend der Welt traf ſich 1896 in Athen zu den 1. Olym⸗ piſchen Spielen der Neuzeit. Ueber Paris, Saint Louis, London, Stockholm, Antwerpen, Paris, Amſterdam, Los Angeles führte der Weg nach Berlin, wo 1036 die Olym⸗ piſchen Spiele einen noch nie erreichten Höhepunkt fanden. Leider war es dem Begründer dieſes Gedankens aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten nicht möglich, die gewaltige Olympiſche Feierſtunde mitzuerleben. Bereits 1025 trat Baron de Coubertin auf dem JOͤK⸗Kongreß in Prag als Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees zurück. In Würbigung ſeiner großen Verdienſte aber verlieh man dem Franzoſen auf Lebenszeit den Titel eines Ehrenprüſi⸗ denten der Olympiſchen Spiele. Baron de Coubertin wird in den Olympiſchen Spielen ewig weiterleben! Internationales Tennisturnier in Baden-Baden Bei herrlichem Spätſommerwetter nahm am Donners⸗ tagnachmittag das internationale Tennisturnier in Baden⸗ Baden, zu dem ſich Spieler aus ſechs Nationen eingefun⸗ den hatten, ſeinen Anfang. Von den gemeldeten Teil⸗ nehmern war mit Ausnahme der Englönderin Porke alles zur Stelle. Die Spiele des erſten Tages brachten durch⸗ weg die erwarteten Ergebniſſe, lediglich dem Frankfurter Dohnal wurde mit:6,:6 gegen den Tſchechoſlowaken Malecek der Eintritt in die ͤritte Runde verſagt. Der Schweizer Ellmer und die Berliner Dettmer, Denker und F. Henkel kamen im Männer⸗Einzel jeweils eine Runde weiter. Im Frauen⸗Einzel gab es eine Reihe von„Ohne⸗ Spiel⸗Siegen“, und dis Gemiſchte Doppel wurde ebenfalls mit nur zwei Treffen eingeleitet. Die Ergebniſſe: imer— Bardili:1,:4; Malecek— Alexander 60, :0. 2. Runde: Malecek— Dohnal:2,:0; Denker— Stoxey 613,:0; F. Henkel— Adam 60,:0 :1, 620. Reimann, de Monceau, Enger und Haepp kamen kampflos eine Runde weiter. Gemiſchtes Doppel(1. Runde): Kraus⸗Ellmer— Enger⸗ 53:1,:1; Himel⸗F. Henkel— Fabian⸗Adam 8216, 28. Der 1. FC Pforzheim wurde für den kommenden Sonn⸗ tag von SSV Ulm zu einem Fußball⸗Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Deutſchlands Fußballmeiſter Schalke 04 wird am 15. Sep⸗ tember in Oberhauſen gegen eine aus den Spielern von Rot⸗Weiß Oberhauſen, Hamborn 07 und SC Oſterfeld zu⸗ fammengeſetzee Mannſchaft ſpielen. Der 1. FC Kaiſerslautern weilt am Samstag mit ſei⸗ ner Fußballmannſchaft bei der TS Neuſtadt a. ö. Wein⸗ ſtraße zu Gaſt. Internationale Radrennen mit ſehr guter Beſetzung werden am Sonntag, 26. September, im Ulmer Stadion durchgeführt. R. O. Brewitz, der Sportwart des Reichsfachamts Schwimmen, erhielt für ſeine großen Verdienſte und als „treuer Freund des ungariſchen Schwimmſports“, wie es in der Widmung heißt, die Große Ehrenplakette des Ungari⸗ ſchen Schwimmverbandes. Fünf norwegiſche Schwimmbeſtleiſtungen wurden bei einem internationalen Feſt in Oslo aufgeſtellt. Olaf Tand⸗ berg ſiegte über 400 Meter Kraul in:01,8 gegen Olo“ Ohlſſon, der die 200 Meter gewann. Als Zweiter ſtellte Tanoöberg mit:22 noch die zweite Landesbeſtleiſtung auf. Ebenfalls auf zwei Beſtleiſtungen brachte es bei den Frauen Berit Haugen über 100 Meter Kraul(1210,3) und 400 Me⸗ ter Kraul(:45,6). Die fünfte Beſtleiſtung wurde von der Frauenſtaffel des Kas Oslo über 4 ma? 100 Meter Kraul mit:04,3 aufgeſtellt. Der Walbfrieder Periander beendet Ende der diesjäh⸗ rigen Saiſon ſeine Rennlaufbahn und wird als Deckhengſt vorausſichtlich in einem rheiniſchen Geſtüt aufgeſtellt werden. Vier Mertedes-Benz ſtarten in England Am Großen Preis vom Domington⸗Park beteiligt ſich Mercedes⸗Benz mit vier Rennwagen, die von Caracciola, von Brauchitſch, Lang und Seaman geſteuert werden, Die erſten drei Fahrer beſtreiten den Mannſchafts⸗ Wettbewerb. Erſatzfahrer iſt Kautz. Schon bange bemühten ſich Englands Motorſportkreiſe um einen Start der ſiegreichen deutſchen Rennwagen. Die über dem Kanal übliche Vorgabeformel, an der die deutſche Beteiligung bisher ſcheiterte, iſt gefallen und ſomit die Möglichkeit eines einwandfreien Rennverlaufs geſichert. So entſchloß ſich Mercedes⸗Benz, an dem Großen Preis vom Donington⸗Park am 2. Oktober teilzunehmen. Das Rennen führt in 80 Runden über 400 Km. Die letzten Sieger waren Rueſch⸗Seaman auf Alfo Romeo. Campbell verbeſſert eigenen Weltrekord Der Engländer M. Caanpbell verbeſſerte am Donners⸗ tag ſeinen erſt 24 Stunden alten Weltrekord für Motor⸗ boote auf dem Lago Maggiore. Er erzielte über die eng⸗ liſche Seemeile(1,8 Km.) eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 208,4 Stokm. Von der Leichtathletik Schwedeus Leichtathleten rüſten Die Generalprobe der ſchwediſchen Leichtathletik für den am 16, und 10. September ſtattfindenden Länderkampf gegen (1. Runde): Ellmer— Frey 611,:;. aukn⸗Einzel 11. Rundeſt Heibtmann— Peters 6, :1; Kraus— Oexner:0,:6,:2; Deutſch— Roſenow 7——— 77 S 7— 7 7 23 — Wer wird Motorradmeiſter? Der letzte Meiſterſchaftslauf in Hockenheim Zum 7. Male werden am kommenden Sonntag auf Deutſchlands ſchnellſter Rennſtrecke für Motorräder, dem Hockenheim⸗Ring, Rennen veranſtaltet, in deren Mittel⸗ punkt der ſechſte und letzte Lauf zur deutſchen Motorrod⸗ Meiſterſchaft für Solomaſchinen ſteht. Dieſes wohl größte motorſportliche Ereignis Südweſtdeutſchlands verſammelt die geſamte Elite der deutſchen Motorradfahrer im Kampf. Hockenheim, das während der letzten Jahre mit einer geradezu vorbildlichen Aufopferung die Verbeſſerung der ſchnellen Runoſtrecke betrieben hat und„ſein Rennen“ binnen kürzeſter Zeit zu einer der größten motorſport⸗ lichen Veranſtaltung Deutſchlands ſtempeln konnte, hat zuſammen mit der Motor⸗Brigade Kurpfalz⸗Saar als Trä⸗ ger der Veranſtaltung auch in dieſem Jahre unermüdbich an der weiteren Ausgeſtaltung des über 12 Km. führenden Flachkurſes gearbeitet. So wurden auf der ganzen Strecke zweckmäßige Verbeſſerungen und Verbreiterungen Hurch⸗ geführt, die Straße teilweiſe ſogar gänzlich verändert, kleinere Erhebungen und Senkungen ausgeglichen, die Kurven erhöht und der Belag der Rennſtrecke überall aufgefriſcht, ſo daß der Hockenheim⸗Ring in ſeiner Zeb gen Geſtaltung den Fahrern erhöhte Sicherheit auch bei den zu erwartenden größeren Geſchwindigkeiten bietet. Hocken⸗ heim und der Ring ſind gerüſtet, der Kampf kann beginnen. Mat Ausnahme der zöh⸗cem⸗Klaſſe, wo Heiner Fleiſch⸗ mann mit ſeiner NEl bereits Meiſter geworden iſt, be⸗ ſteht in den beiden underen Klaſſen noch die Möglichkeit, daß im letzten Augenblick noch Aenderungen eintreten. Walfried Winkler auf DaW führt wohl in der kleinſten Klaſſe mit vier Punkten Vorſprung vor ſeinem Marken⸗ geföhrten Ewald Kluge, aber ein gänzlicher Ausfall Winklers könnte hier noch eine Wendung bringen, wobei aber Kluge ſeine Maſchine zum Sieg ſteuern müßte.„Die drei übrigen DaW⸗Fahrer Petruſchke, Wünſche und Häus⸗ ler liegen klar abgeſchlagen zurück. Auf einen Meiſter⸗ ſchiftsſieg können ſie keinen Anſpruch mehr erheben. Haß pennendete Rennen wird wohl in der Halbliter⸗ klaſſe gefahren. Nicht weniger ols 31 Fahrer haben zu dieſem Lauf ihre Meldung abgegeben. Die Marken BMW mit ihren Spitzenfahrern Otto Ley und Karl Gall, NSU mit Heiner Fleiſchmann und Werner Mellmann und DRW mit Kurt Mansfeld, Karl Bodmer und Wilhelm Herz werden hier um die Palme des Sieges ringen und wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo ſollte dabei dem auf 153 Stoͤkm. ſtehenden Rekord des BMW⸗Mannes Ley das Lebenslicht ausgebhiſen werden. Nach dem aufſehener⸗ regenden Siege von NSu in Schleiz iſt die Meiſterſchafts⸗ tabelle öͤurcheinander gekommen. Der DaW⸗Fahrer Bod⸗ mer liegt mit zwei Punkten vor Gall in Führung. Spannende Rennen wird es auch in den beiden Seiten⸗ wagenklaſſen geben, wo mit Bock auf Norton, Detert⸗Fauſt auf NSüi, Kahrmann auf DaW, Weyres auf Harley⸗Da⸗ vidſon und Seppenhauer auf Norton bei den 1000⸗cem⸗ Maſchinen ebenfalls die geſamte deutſche Elite im Start iſt. Für den ſchnellſten Fahrer des Tages hat übrigens der badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler einen Staats⸗ preis geſtiftet, und zwar ein Erzeugnis der Staatlichen Majolika⸗Mmufoktur in Karlsvuhe und von der badi⸗ ſchen Künſtlerin Elſe Bach geſchaffen. Die letzte diesjährige Renn⸗ veranſtaltung in der Saarpfals Am Sonntag, dem 5. September in Haßloch. Für den zweiten diesjährigen Renntag des Pfälzer Rennvereins iſt das Intereſſe der Rennſtälle nach wie vor ſehr rege. Bei dem letzten Reugeldtermin am vergangenen Dienstag ſind nur wenige Pferde ausgeſchieden. In den drei Jagd⸗ und vier Flachrennen, die mit über 15000/ an Geld⸗ und Ehrenpreiſen ausgeſtattet ſind, finden ſich noch Kleine Sport-Nachrichten Deutſchland iſt an dieſem Wochenende ein Treffen der Auswahlmannſchaften von Stockholm, Göteborg und der Provinz Schonen. Bei dieſem in Stockholm veranſtalteten Dreikampf gehen 2 von den für die Begegnung in Berlin insgeiamt aufgeſtellten 33 Athleten an den Start. San Romani will Meilenrekord laufen Bei dem großen Leichtathletik⸗Sportfeſt, das am 7. und 8. September im Stockholmer Stadion veranſtaltet wird, will der Amerikaner Archie San Romani einen Angriff auf den ſoeben von dem Engländer Sidney Wooderſon ver⸗ beſſerten Meilen⸗Weltrekord unternehmen. San Romani hofft auf der ſchnellen Olympiabahn auf eine Zeit von:04 bis:05 Min. zu kommen, die um etwa 2,6—1,6 Sek. beſſer wäre als die Weltbeſtleiſtung des Engländers. Wooderſon hat die Einladung zur Teilnahme an dem Rekoroverſuch zwar ausgeſchlagen, doch haben die Veranſtalter ſich noch einmal an den Briten gewanoͤt und ihm eine freie Flug⸗ reiſe von London nach Stockholm und zurück angeboten. Reidar Soerlie warf Diskusbeſtleiſtung Zu den immer mehr nach vorn kommenden Wunfathleten zählt der norwegiſche Meiſter Reidar Soerlie, der im An⸗ ſchluß an die Landesmeiſterſchaften in Haugeſund mit einem Diskuswurf von 40,09 Meter eine neue Landesbeſtleiſtung aufſtellte. Außerhalb des Wettbewerbs kam der Norweger ſogar auf eine Weite von 50,05 Meter. Weltbeſtleiſtung im Zweiſitzerfahren Die Ordrup⸗Bahn in Kopenhagen war zur Weltmeiſter⸗ ſſchafts⸗Revanche der Flieger bis auf den letzten Platz gefüllt. Der ſechsfache Titelhalter Scherens erwies ſich wieberum als der wirklich ſchnellſte Flieger; aber auch der Holländer van Bliet zeigte, daß er des zweiten Platzes bei den Titelkämpfen würdig war. Bei den Dreierläufen war Scherens jedesmal der Sieger und auch im entſchei⸗ denden Viererlauf verwies der Belgier den Holländer auf den zweiten Platz. In der Geſamtwextung blieb Scherens Sieger mit 4 Punkten vor van Vliet(), Falck⸗Hanſen(11) und Gérardin(14). „Der von dem Franzoſen Gérardin zuſommen mit dem Dänen Falck⸗Hanſen angekündigte Weltrekordverſuch im Zweiſitzerfahren über 1 Km. und 1 Meile war von Erfolg begleitet. Mit fliegendem Start wurde der Kilometer in :02,4 Min. und die Meile in:45,2 Min. zurückgelegt. Jährlinge unter dem Hammer Früher als ſonſt, am 20. Hahre die Hoppegartener Jährlings⸗Ver⸗ ſteigerung ſtatt. Dieſer Termin iſt gewählt worden, da am 10. September anläßlich des neugeſchaffenen Großen Preiſes der Reichshauptſtadt vorausſichtlich die am meiſten an Deutſchlands Rennſport und unſerer Vollblutzucht intereſſierten Perſönlichkeiten in Hopnegarten weilen. Der eigentlichen Verſteigerung geht die übliche Schau mit Prö⸗ miterung voraus. Zur Verſteigerung wurden bisher 102 Pferde angemel⸗ det. Unter den Verkäufern befinden ſich alle bekannten für den Jährlingsmarkt züchtenden Geſtüte wie Römerbof, Görlsdorf, Weſterberg, Nonnenhof, Bärfelde, Charlotten⸗ thal und Dambeck. Außerdem ſtellen bekannte Zuchten wie Zoppenbroich, Ebbesloh, Präſwitz und Walofried einige Fährlinge zum Verkauſ. Hinſichtlich der Abſtam⸗ mung ſind ſaſt alle erfolgreichen Vaterpferde vertreten, ſo Prunus, Herold, Graf Ferry, Wallenſtein, Oleander, Land⸗ graf, Alchimiſt, Flamboyant, Aurelius, Ferro und Ladro. Septemher, findet in dieſem 66 Pferde aus 45 verſchiedenen Ställen vor. Beſonders die beiden Amateurreiten werden zweifellos gutbeſetzte Feider am Start vereinigen; ſo verblieben im Preis von Neuſtadt (1900⸗Meter⸗Flachrennen) 16 und im Preis der Amateure 13 Steepler teilnahmeberechtigt. In der wertvollen Hin⸗ dernisprütung die mit 6000/ an Gelopreiſen ausgeſtattet iſt, kann man auf die Teilnohme von Dompfaff und Diana des Herrn Becker⸗Haßloch, Adelbert, Mahadöh und Stahl⸗ helm des Stalles Mitzlaff, Melampos, Enthuſiaſt, Similor, Oriolus und Al Raſchid, die beiden Erſtplacierten aus dem See⸗Jagdrennen, und Herbſtzeitloſe rechnen, während von den Flachpferden im Preis von Neuſtadt die Pfälzer Voll⸗ blüter Waldmädel, Griffon und Seydlitz des Herrn Buch⸗ müller⸗Mußbach, Grenzwall, Lenzbote, Flüſterton, Sol⸗ datenliebe, Galleria Reale, Saltus und Marmolata ſowie der Franzoſe Baoul zu nennen ſind. Im Preis von Dei⸗ desheim, dem über 2400 Meter führenden Jockeirennen, wurde für 14 Pferde das Gewicht angenommen. Die Liſte führt mit 70 Kilo der Buchmüllerſche Saarpfälzer an, vor Darius, Waldhüter, Max, dem Schweizer Zenodore und Feuerwarte. Von den Leichtgewichten haben die Badener Doppelſiegerin Spanga, Sarro und Royal Pantalion die beſten Ausſichten. Der Preis von Weinbiet, ein 1800⸗Meter⸗Rennen der Klaſſe B, iſt mit 20 gültigen Unterſchriften am ſtärkſten beſetzt. Unter den engagierten Pferden befinden ſich Senſe, Mein Geheimnis, Parthenopea, Urfehde, Maharon, Mar⸗ tina, Friedheld und Maikönigin, die ſich erſtmals auf ber Haßlocher Bahn verſuchen könnten. Dazu geſellen ſich Galleria Reale, Saltus, Marſchall und der Franzoſe Fari⸗ nello, die Ausſichten auf Sieg haben. oer 609 166 Gut raſiert⸗ Oer 80 Schon 9 Nalionen für München Europameiſterſchaften der Ringer Für die in den Tagen vom 29. bis 91. Oktober im Zirkus Krone in München ſtattfindenden Europameiſter⸗ ſchaften im Ringen liegen ſchon die Meldungen von ſolgen⸗ den neun Nationen vor: Schweden, Finnland, Ungarn, Frankreich, England, Lettland, Eſtland, Schweiz, Tſchecho⸗ flowakei. Dazu wird ſich mit vollzähliger Mannſchaft Deutſchland geſellen. Weiterhin haben Japan und Indien zum Zwecke der Olympiavorbereitung die Entſendung von einigen Teilnehmern in Ausſicht geſtellt. Alle ſieben Ge⸗ wichtsklaſſen werden in erſter Linie die Ungarn beſetzen, die den im Jahre 1935 in Brüſſel gewonnenen Preis der Nationen in München zu verteidigen haben. Selbſtver⸗ ſtändlich kommt auch Finnland mit ſieben Ringern, dor⸗ unter der vielfache Europameiſter und Olympiaſieger Kuſtoa Pihlajamaeki. Ebenſo Schweden, das am Wochenende unter Teilnahme von 53 Ringern in Skeppsholmen die Frei⸗ ſtilmeiſterſchaften durchführt, nach deren Ergebniſſen die Länderſtaffel aufgeſtellt wird, kommt mit vollzähliger Mannſchaft. Die Tſchechoſlowakei beabſichtigt ebenfalls, alle Klaſſen vom Bantam⸗ bis Schwergewicht zu beſetzen und hot zu dieſem Zweck nach Prag mehrwöchige Ausſcheidungskämpfe angeſetzt. Die Schweiz wird beſtimmt mit vier bis fünf Ringern in den ſchweren Gewichtsklaſſen vertreten ſein, und man hofft, daß wieder die Brüder Willy und Eugen Angſt dabei ſind. Der Schwerathletikverband von Eſtland hat ſich ſchon vor einiger Zeit mit der Beteiligung an der Europameiſterſchoft beſchäftig. Sicher iſt, daß der olym⸗ piſche Doppelſieger Kriſtian Paluſalu mit zwei weiteren eſtniſchen Ringern in die Ereigniſſe eingreift. Obgleich der angee ene am 15. September erſt abläuft und die namentlichen Nennungen erſt am 15. Oktober zu erfolgen haben, kann den Münchener Europameiſterſchaften ſchon heute eine glanzvolle Beſetzung vorausgeſagt werden, Hoppegarten(2. September) Trollhetta⸗Rennen, 2400 4, 1600 Meter: 1. R. Haniels Engelsburg(W. Krbalek), 2. Pucca, 3. Humbert. Ferner: Leuthen, Talbot, Harpagos. Toto: 75; Pl: 21, 16:40 GW: 116:10. Preis von Bielan, 4500“, 2000 Meter: 1. Geſtüt Wald⸗ frieds Makrone(W. Held), 2. Prinzregent, 3. Varus. Ferner: Maiflieder, Egmont, Pommernherzog. Toto: 33; Pl; 15, 2010; EW; 84.10. Falkenhauſen⸗Rennen, 3800 J, 1200 Meter: 1. Haupt⸗ geſtüt Graditz' Liebesgabe(§. Zehmiſch), 2. Zibebe, 3. Zeit vergeht. Ferner: Wunderhorn, Dürer, Sapriſti, Aſtrologie, Toto: 14,; Pl: 11, 11:10; EW: 22110. Impuls⸗Rennen, 9800 /, 1350 Meter: 1. Geſtüt Schlen⸗ derhans Schill(W. Printen), 2. Lady Roſa, 3. Elfmeter. Ferner: Idomeneus. Toto: 27; Pl: 13, 42:10; GW: 44210. Hoffnungs⸗Rennen, 2400 /, 1200 Meter: 1. M. Starkes Botſchafter(E. Huguenin), 2. Aſtrid, 3. Mentor. Ferner: Sankt Märgen, Lenz, Frühgotik, Glorioſa, Aitos, Bro⸗ linde. Toto: 24; Pl: 13, 15, 15110; EW: 56140. Caius⸗Rennen, 2400 /, 2400 Meter: 1. Rittm. v. Reib⸗ nitz' Mark Aurel(G. Streit), 2. Pompejus, 3. Akticie. Ferner: Athanatos, Yquem, Tantris, Peloponnes, Nova⸗ lis. Toto: 55; Pl: 19, 42, 16:10; EW: 15710. Nachtſchwalbe⸗Rennen, 2400 /, 1600 Meter: 1. Stall Heidehofs Feſtſpiel(§. Cohn), 2. Balte, 3. Pringenweg, 4. Rin⸗tin⸗tin. Ferner: Fragor, Whiſt, Glücksvogel, Ma⸗ wall, Leopard, Clarice. Toto: 86, Pl: 18, 26, 15, 19:40; EW: 1452:10. Wieder Blaſius gegen Abenoͤfrieden Mit dem Deutſchen St. Leger am 17. Oktober in Hoppe⸗ garten gehen die klaſſiſchen deutſchen Zuchtrennen in die⸗ ſem Jahr zu Ende. In dieſer mit 30 000 ausgeſtatte:en Prüfung treffen ſich die Dreiſährigen über die lange Strecke ven 2800 Meter. Bei einem weiteren Reugeldtermin iſt die geſamte deutſche Dreijährigen⸗Elite reſtlos ſtehen⸗ geblieben, ſo daß es alſo erneut zu einer Begegnung zwi⸗ ſchen dem Derbyſieger Abendfrieden und dem Gewinner des Braunen Bandes von Deutſchland, Blaſius, kommen önnte. Von guten Henaſten ſind weiter noch Trollius, Laurus, Elritzling, Burgunder, Atis und Märchenwald ver⸗ treten, während man bei den Stuten noch Iniga Iſolani, Makrone, Marlieſe und Elpis vorfindet. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. September 1987 2— Sübweſtdeut Fiſcher aus allen Gauen Deulſchlands.. en Eindau begann der Lindau, 2. Sept. Am Dienstag nahm in Lindan die zweite Reichstagung der ſeit einem Jahr berufs⸗ ſtändiſch zuſammengeſchloſſenen deutſchen Fiſcherei ihren Anfang. Dieſe Jahrestagung, zu der etwa 500 zum Teil wetterharte Altenfiſcher aus allen Teilen Deutſchlands erſchienen ſind, iſt das markanteſte Ereignis, durch das alle Be⸗ ſtrebungen um den Einſatz der Binnen⸗ und der Küſtenſiſcherei für die Volksernährung ihren Zu⸗ ſammenſchluß fanden. Nachdem am Vormittag der Reichsfiſchereirat, die Landes⸗ und Kreisfachwarte für Fiſcherei ſowie die Hauptvereinigung der deutſchen Fiſchwirtſchaft ihre internen Beratungen abgehalten hatten, trat am Nachmittag der wiſſenſchaftliche Ausſchuß zu ſeiner öffentlichen Hauptſitzung zuſammen. Treffend gab eingangs der Beratungen der Vorſitzende des Aus⸗ ſchuſſes, Profeſſor Dr. Schäperclaus⸗Berlin, Zweck und Ziel der Tagung bekannt, indem er er⸗ Härte, ͤaß nach der im Vorjahr vollzogenen Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Wiſſenſchaft und Praxis nun bei der diesjährigen Tagung die Fiſcher die praktiſche Nutzanwendung aus der Wiſſenſchaft ziehen mögen. In einem bedeutſamen Lichtbildervortrag gab ſo⸗ dann Dr. Elſter⸗Langenargen einen Querſchnitt über ſeine Verſuche zur Hebung der Coregonen(Fel⸗ Aus Baden Tobesſturz in der Scheune! Landwirt ſtürzt vom Heuboden = Ilvesheim, 3. Sept. In Abweſenheit ſeiner Angehörigen ſiel der Landwirt Chriſtian Feuer⸗ ſtein vom Heuboden ſeiner Schenne herunter und blieb mit ſchweren Verletzungen längere Zeit hilf⸗ Ios liegen, bis man ihn ſand und die Einlieſerung in ein Heidelberger Krankenhaus veranlaßte. Dort ſtarb er bald barauf infolge eines Schädelbruchs und anderer Verletzungen. 4 Feſtnahmen in Bruchſal Eine exiolgreiche Aktion der Kriminglpolisei * Bruchſal, 2. Sept. ier vier Perſonen, darunter ei ater mit zwei Söhnen, feſt, die eme roße nzahl geſtohlene Fahrräder für wenige Mark wieder ver⸗ kauften. Auf die Aufforderung der Polizei, der⸗ artige Fahrräder wieder abzuliefern, mehren ſich in den einzelnen Ortſchaften die Meldungen. In Ham⸗ brücken allein ſind 18 geſtohlene Fahrräder verkauft worden. In anderen Orten des Bezirks wird die Zahl jeweils bis zu einem Dutzend angegeben. Branoſtiftung nach 15 Fahren geklärt Zuchthausſtrafe für die Schuldige Konſtanz, 2. Sept. Am 21. Juni 1922 brannte in Orſingen(Amt Stockach) das Wohnhaus der ver⸗ witweten Emilie Fritſchi und das ihres Nachbarn vollſtändig ab. Der Verdacht der Brandſtiftung lenkte ſich damals auf Frau Fritſchi, doch mußte das Ver⸗ fahren wegen mangelnder Beweiſe gegen ſie einge⸗ ſtellt werden. Nach 15 Jahren, im Juni 1937, konnte dann die Angeklagte der Brandſtiftung überführt werden. Sowohl in der Vorunterſuchung als auch in der Hauptverhandlung war die Frau in vollem Umfange geſtändig Sie hatte das Anweſen damals angezündet, um mit dem Verſicherungsgeld ein neues Haus bauen zu können. Um unverdächtig zu bleiben, hatte ſie den Brand im benachbarten Anweſen an zwei Stellen gelegt. Das Urteil lautete unter Zubilli⸗ gung mildernder Umſtände auf ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus und Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jah⸗ ren. Sechs Monate der werden angerechnet. I. Malſch bei Wiesloch, 2. Sept. Der Turnverein „Germania“ Malſch, der über eine ſtattliche Anzahl guter Turner und ſeit der vor zwei Jahren erfolg⸗ ten Vereinigung mit dem Kraftſportverein auch über zahlreiche Athleten verfügt, beging am Sonn⸗ tag ſein 30jähriges Beſtehen in würdiger Weiſe. Es. Oggersheim, 3. Sept. Unſere älteſte Mit⸗ bürgerin, Frau Katharina Süß, geb. Eberle, ſeierte jetzt in noch erfreulicher Rüſtigkeit ihr 93. Wiegenfeſt.— Ihr ſilbernes Ehejubiläum konn⸗ ten jetzt die hieſigen Eheleute Martin Weller und Frau Luiſe, geb. Mayer, ſeiern. E Umſchau zweite Reichsſiſchertag chenarten)⸗Fiſcherei, die die wichtigſten Nutzfiſche un⸗ ſerer großen Voralpenſeen darſtellen. Dann befaßte ſich Regierungsrat Dr. Smolian⸗ Stuttgart mit den Aufgaben, die ſich für die Fiſcherei⸗ wiſſenſchaft aus der Praxis der Fiſchereiverwaltung ergeben. Profeſſor Dr. Scheuring⸗ München referierte über Art und Umfang der gegenwärtigen Schädi⸗ gungen der ſüddeutſchen Fiſcherei durch Abwäſſer und wies auf die Mittel zu einer wirk⸗ ſamen Bekämpfung hin. Im beſonderen gedachte er der Wirkung der Abwäſſer der Glas⸗ und Porzellan⸗ induſtrie in der bayeriſchen Oſtmark auf die dortigen Forellengewäſſer. Eine Vermeidͤung von Schäden ſei hier durchaus möglich, weil dieſe meiſt nur auf die teerhaltigen Generatorenwäſſer zurückzuführen ſeien und deren giftige Beſtandteile bei richtiger Behand⸗ lung nicht in den Vorfluter zu gelangen brauchen. Zum Schluß ſeines Vortrages unterſtrich der Redner die Notwendigkeit einer gedeihlichen Zu⸗ ſammenarbeit und ſtellte hierfür drei bedeutſame Richtlinien auf: 1. Rückgewinnung von Abfällen und Rohſtoffen aus dem Abwaſſer, 2. Reinigung der Ab⸗ wäſſer, ſoweit es der Zuſtand des Vorfluters erfor⸗ dert, gegebenenfalls auf genoſſenſchaftlicher Grund⸗ lage, und 3. bei der Planung und Neuſchaffung von Induſtrieanlagen iſt von vornherein auf die Abwaſ⸗ Die Kriminalpolizei nahm ef e Ht ſer⸗Beſeitigungsmöglichkeit Rückſicht zu nehmen. Die Schule beginnt wieder Schwetzingen, 3. Sept. Am heutigen Freitag, dem 3. September, beginnt an der hieſigen Grund⸗ und Hauptſchule wieder der Schulunterricht. Damit ſind wieder die ſchönen Tage der Ferien für die Jugend vorüber. Gleichzeitig wurde Hanptlehrer Friedrich Siegel an die hieſige Grund⸗ und Haupt⸗ ſchule verſetzt. Die Fünfzigjährigen feiern gemeinſam Geburts⸗ tag. Am kommenden Wochenende findet eine gemein⸗ ſame Geburtstagsfeier aller im Jahre 1887 geborenen e ſtatt, Die Feier ſieht zunächſt denkfeier auf dem r beginnt am Samstag⸗ abend und eudiet denn an Set0 einem Gartenfeſt⸗— Im Silberkranz. Die Eheleute Ludwig Con⸗ radi, Marſtallſtraße 18, konnten das Feſt der ſil⸗ bernen Hochzeit begehen. Herzlichen Glückwunſch! Neues aus Planfſtadt Plankſtadt, 3. Sept. In der im„Pflug“ ſtatt⸗ gefundenen Verſammlung der Ortsbauernſchaft er⸗ ſtattete Ortsbauernführer Treiber Bericht über das Ergebnis der Feldͤbegehung und gab Anwei⸗ ſungen für die diesjährige Tabakernte, bei der zwiſchen Früh⸗ und Spätſatz zu unterſcheiden iſt. Vom Frühſatz ſind Grumpen und Sandblatt reſtlos unter Dach gebracht. Er gab ferner bekannt, daß Zu⸗ ſchüſſe für die Errichtung von Trockenſchuppen ge⸗ geben werdͤen. Zum Flachsanbau wurde noch be⸗ kanntgegeben, daß das entriffelte Flachsſtroh in der Zeit von 7 bis 18 Uhr täglich im Baggerloch bei der Luftſchifſhalle Rheinau abgeliefert werden kann. Zum Erntedanktag am 3. Oktober können bereits die An⸗ meldungen zur Bückebergfahrt gemacht werden. Rege Bautätigkeit in Hockenheim Hockenheim, 3 Sept. In den letzten Jahren wurde in Hockenheim eine rege Bautätigkeit beobachtet. Die Stadtverwaltung hat die Bauluſtigen dadurch unterſtützt, daß ſie die Straßen⸗ und Geh⸗ wegkoſten nicht erhoben hat und ſich die übrigen Bei⸗ träge in ganz niedrigem Maße bewegten. Vornehm⸗ lich wurden die Wohnungen— meiſtens Eigen⸗ heime— aus eigenen Mitteln erſtellt. Von Jahr zu Jahr ſteigerte ſich in unſerer Stadt die Bautätig⸗ keit. 1934 wurden 16 Wohnungen erſtellt, 1935 be⸗ reits 63, 1936 waren es 22 Neubauten mit 37 neuen Wohnungen und in dieſem Jahre ſind 23 Häuſer mit 43 Wohnungen teils fertiggeſtellt, teils noch im Bau. Auch die Stadt hat die Frage der Siedlungsneu⸗ bauten in poſitiver Weiſe gefördert. An der ver⸗ längerten Ziegel⸗ und Schützenſtraße wurde Bau⸗ gelände erſchloſſen und 14 Siedlungshäuſer ſollen den Anfang bilden. Der Baubeginn iſt hier auf Mitte Oktober feſtgeſetzt und im Laufe des Winters ſollen weitere 15 Siedlungshäuſer an der verlängerten Ludwigſtraße erſtellt werden. Tragiſches Ende einer Schwarzfahrt Den eigenen Vater unterwegs überfahren! * Bruchſal, 2. Sept. Einen tragiſchen Ausgang nahm eine Schwarzfahrt, die der 19jährige Hugo Heißler aus Weidental mit dem heimlich aus dem Hauſe ſeines Freundes geholten Kraftrad unternahm. Er lud noch den 16jährigen Karl Schweikert zur Fahrt nach Waghänſel ein. Unterwegs verlor Heiß⸗ ler die Gewalt über die Maſchine und überfuhr einen Fußgänger. Tragiſcher Weiſe wax es der 45jährige Vater des Heißler, der mit einem ſchweren Unterſchenkelbruch und inneren Verletzungen ins Maun heimer Kraukenhaus gebracht werden mußte. Auch der junge Mitfahrer Schweikert erlitt nicht unerhebliche Verletzungen. ** Seinen ſchweren Verletzungen erlegen * Bruchſal, 2. Sept Seinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt der 24jährige Karl Heid aus Karlsruhe, der am Sonntag auf der Landſtraße Stettſeld⸗Ubſtadt mit ſeinem Karftrad auf einen Perſonenwagen rannte und mit ſchweren Schädelverletzungen be⸗ wußtlos ins Krankenhaus gebracht werden mußte. * Karlsrwhe, 3. Sept. Am Donnerstag vor⸗ mittag kurz nach 8 Uhr fuhr auf der Robert⸗Wagner⸗ Allee nahe dem Badenwerk der 40 Jahre alte Albert Mall aus Söllingen bei Durlach mit ſeinem Kraft⸗ rad auf einen am Meßplatz links abbiegenden Laſt⸗ zug auf. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er auf dem Transport ins Krankenhans ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. L Wiesloch, 2. Sept. Die Weinbergſperre iſt nunmehr verhängt und gelten Dienstag und Samstag als Beſuchstage zur Verrichtung etwaiger anfallender Arbeiten.— Schuhmacher Daniel Hof⸗ ſtätter, der bis zur Erreichung der Altersgrenze 45 Jahre lang der Belegſchaft der Vereinigten Leder⸗ und Schuhfabrik Wiesloch angehörte, vier⸗ zig Jahre lang Mitglied der Freiwilligen Feuer⸗ wehr iſt und ebenſo jahrzehntelang der Kamerad⸗ ſchaft ehemaliger Soldaten angehört, konnte jetzt ſeinen 70. Geburtstag begehen. Ferner beging im Stadtteil Altwiesloch in beſter Geſundͤheit Land⸗ wirt Balth. Steinmann ſeinen 75. Geburts⸗ tag.— Pfleger Friedrich Lutz konnte jetzt ſein 25jähriges Jubiläum bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch begehen. L. Sanbhauſen, 2. Sept. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der in den 6ber Jahren ſtehende Gärtnermeiſter Heinrich Kippenhan zur letzten Ruhe geleitet. in Verbindung. Die Aus der Pfalz Falſchmünzer-Eheyaar verhaſtet! * Oppau, 3. Sept. Ein hier wohnhaftes Ehe⸗ paar wurde beim Vertrieb von Falſchgeld in der Schwetzinger Gegend verhaftet. Die Haus⸗ durchſuchung verlief ergebnislos, weshalb angenom⸗ men wird, daß die Vaee ſich außer⸗ halb der Wohnung 94 Woher kam— falſche Geldr Hierzu wird noch folgendes von unſerem es⸗Mit⸗ arbeiter mitgeteilt: Es wird bekannt, daß der be⸗ treffende Ehemann bereits ſchon einige Zeit unter dem Verdacht der Falſchmünzerei ſtand. Unter dem⸗ ſelben Verdacht iſt bereits früher ſchon einmal ſeine Verhaftung erfolgt. Die Beweiſe, welche damals zwar fehlten, konnten jetzt erbracht werden. Obwohl ſofort auch eine Hausdurchſuchung vorgenommen wurde, ließen ſich weitere Falſchgeldſtücke nicht auf⸗ ſtöbern. Es beſteht aber der dringende Verdacht, daß das Betrügerpaar von einer außerhalb der Wohnung befindlichen Falſchmünzerwerkſtatt mit Falſchgeld verſorgt wurde. Möglicherweiſe ſteht dieſes Ghepaar auch mit einer noch unbekannten Falſchmünzerbande begonnenen Unterſuchungen werden deshalb eifrigſt fortgeſest. Noch glimpflich abgelaufen! Auto vom Rhein⸗Haardtbahn⸗Zug erfaßt und mitgeſchleift au. Oggersheim, 3. Sept. In der Schillerſtraße ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Rhein⸗Haardtbahn⸗Zug und einem Ludwigshafener Perſonenkraftwagen. Abends in der Dunkelheit fuhr der Kraftwagen aus der Poſtſtraße heraus in Richtung Mutterſtadt. Es mußte das Straßenbahn⸗ gleis an der Straßenmündung überquert werden. Im gleichen Augenblick näherte ſich ein Zug, der den Kraftwagen erfaßte und etwa 20 Meter weit noch auf der Straße mit fortſchob. Der Kraftwagen wurde durch dieſen Zuſammenſtoß ſtark demoliert und mußte abgeſchleppt werden. Glücklicherweiſe kamen Perſonen nicht zu Schaden. Auch die Stra⸗ ßenbahn wurde beſchädigt, doch wurde der Verkehr nicht unterbunden. U Großſachſen, 2. Sept. Das frühere Gebäude der Krankenkaſſe Großſachſen, das ſich bisher im Be⸗ ſitz der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Weinheim be⸗ fand, ging durch Kauf in Privatbeſitz über. Vor dem Mannheimer Einzelrichter: Erna und Elja auf der Anklagebank Kupplerinnen aus Geldgier und Leichtſinn ⸗ lerdings hatte ſie daraus ſcheinbar keinen gelödlichen Man ſagt imnter: manche Frauen ſind ein Rütſel. Wenn man am Mittwoch der Verhandlung vor dem Einzelrichter gegen zwei Kupplerinnen beigewohnt hat, dann muß man anerkennen, daß darin Wahr⸗ heit ſteckt. Eine wie die andere hatte es wahrhaftig nicht nötig, ſich auf ſolche Weiſe einen„Nebenver⸗ dienſt“ zu ſchaffen, beider Männer waren in Arbeit. Zumindeſt Frau Erna R. nicht, deren Ehemann ein ſehr ſchönes Einkommen hat und ihr jeden Wunſch von den Augen abzuleſen ſcheint. Bei ihr kann man einfach nur an eine ſträflich leichtſinnige Abenteurer⸗ luſt denken oder zumindeſt ſo etwas Aehnliches mag dieſe junge und recht hübſche Frau zu ſo dunklem Treiben verleitet haben. Bei Frau Elſa W. iſt das ſchon etwas verſtändlicher. Sie lebt in nicht ganz ſo glücklichen Verhältniſſen wie Erna, iſt außerdem ſchon bedeutend älter und ſpürt die kleine Neigung, Verbindungen zwiſchen jungen Männern und Mäd⸗ chen zu knüpfen und zu fördern. Beide Frauen hatten einem Mädchen in ihren Wohnungen mit zwei verſchiedenen Männern Unter⸗ kunft zur Ausübung der Unzucht gewährt. Frau Elſa W. hatte das Mädchen gekannt und ſich nicht geſcheut, ſie auf dieſen Weg mit angeblich„guten Ratſchlägen“ zu bringen: ſie ſei doch jung und hübſch und bräuchte doch nicht ſolche Not zu leiden.(Das Mädchen lebte zu dieſer Zeit tatſächlich in äußerſt ſchlechten Verhält⸗ niſſen). Immerhin kein Grund, um ſolche„Rat⸗ ſchläge“ zu geben! Es mag ſtimmen, daß bei Frau Erna der Zufall die Hand im Spiel hatte. Sie hatte einen ziemlich aufdringlichen Herrenbeſuch und als es klingelte, glaubte ſie, ihr Mann käme zurück und verſteckte ihn raſch, In Wirklichkeit kam aber Frau Elſa mit dem Mädchen und bald entſpann ſich ein unverblümtes Geſpräch zwiſchen dem Mann und dem Mäochen, das ſchließlich dazu führte, daß die beiden Frauen das Zimmer verließen. Inſoweit könnte man vielleicht noch glauben, Frau Erna habe das nur getan, um den Mann loszuwerden. Aber ihr ſtrafbarer Leichtſinn iſt zumindeſt darin zu erblicken, daß ſie ſpäter, als der Mann weg war, die 10 Mark, die er zurückgelaſſen hatte, mit dem Mädchen und Frau Elſa teilte. Beim zweitenmal flog ſie ſchon herein, da hatte man ſchon entdeckt, was in ihrer Wohnung „geſpielt“ wurde. Etwas anders lag der Fall bei Frau Elſa. Auf ſie hatte man ſchon längſt einen Verdacht gehabt. Man konnte ihr aber nur nachweiſen, daß ſie zweimal einem„Hausfreunde“ geſtattete, ſich in ihrer Woh⸗ nung mit dem Mädchen zuſammenzufinden. Al⸗ Gefängnisſtrafen wurden verhängt Vorteil, denn ſie kaufte dem Müdchen von dem er⸗ haltenen Geld, insgeſamt 25 Mark, ein Kleid. Von dem Mann habe ſie zwar manchmal Geld bekommen, aber das ſei nur„Kinogeld“ geweſen und das habe ſie ihm nur als„Freund ihres Hauſes“ abverlangt. Sei es wie es ſei, bei ihr wurde man den Eindruck nicht los, daß ſie bedeutend mehr auf dem Kerbholz hatte als das, was in der Verhandlung zur Anklage ſtand. Auch der Staatsanwalt führte aus, daß man mit größter Wahrſcheinlichkeit annehmen dürfe, daß das zutage Getretene nur ein kleiner Ausſchnitt von dem ſei, was ſie tatſächlich auf dieſem Gebiet ſchon „geleiſtet“ habe. Hinzu kam bei ihr noch, daß ſie bis zum letzten Augenblick jegliche Schuld energiſch be⸗ ſtritt, während Frau Erna in vollem Umfang ge⸗ ſtändig war, und dadurch die Ermittlungen weſent⸗ lich erleichterte. Frau Elſa ſcheint außerdem nicht wenig hyſteriſch zu ſein. Ein ohrenbetäubender Schrei kam von ihren Lippen, als der Staatsanwalt bei ihr ein Jahr Gefängnis beantragte und„ohnmächtig“ ſank ſie für zwei Minuten zu Boden, als das Urteil verkündet wurde. Das Gericht erkannte bei Frau Elſa W. wegen gewohnheitsmäßiger Kuppelei und Eigennutz auf 8 Monate Gefängnis und bei Frau Erna R. we⸗ gen Kuppelei aus an auf 4 Monate Ge⸗ fängnis. Die Sache mit den Briefen Einen eigenartigen Nebenverdienſt verſchaffte ſich der 1902 in Schwetzingen geborene und dort auch als Oberſekretär an der Sparkaſſe be⸗ ſchäftigt geweſene Heinrich Sch. Er hatte auf der Sparkaſſe umfangreiche Poſt zu erledigen und kam plötzlich auf den unglückſeligen Gedanken eines Portokaſſenlehrlings, ſich ein Taſchengeld durch eine Schwindelei mit Brieſmarken zu verſchaffen. In der Zeit vom 14. bis 21. Mai hat er mindeſtens 70 Briefe zweimal durch die Portokaſſe laufen laſſen und ſich das Geld auf die Seite ge⸗ nommen. Der Herr Oberſekretär erklärte den Mädchen nämlich, er werde die Poſt ſelbſt wegbrin⸗ gen und ließ ſie ſich nach der Buchung wieder geben. Statt deſſen legte er ſie in die Schublade, kramte ſie dann nach einigen Tagen wieder hervor und ließ ſie neu verbuchen. Außerdem hatte er verſucht, die Mädchen zu Falſchbuchungen zu verleiten. Er wurde vom Gericht zu vier Monaten Gefängnis und 35 Mark Geldſtrafe verurteilt. Letztere wird durch die Unterſuchungshaft als verbüßt betrachtet. —ba- D. Oeſſeexs bacho Iu. Oenter s Neæeptbuch. Bacben macurt Aelude Radengieis 20515 Nnen ⁊uuel di lnge: Die e, Oethex-Nezepie 0 Lue 9¹ — — 3. September 1037 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Heute früh starb nach kurzem Leiden völlig unerwartet das Vorstandsmitzliec unserer 3 Gesellschaften Herr Muhlendireletor im Alter von 51 Jahren. Der Verstorbene trat vor 33 Jahren in den I 44 Pfälzischen Mühlenwerke und war seit 1917 Mitglied des Vorstandes. Sein Aufstieg beweist seine hervorragende Befähigung. Klarer Verstand und kaufmännischer Weitblick in Verbindung mit einem außerordentlich starken Villen gaben ihm die Befähigung zur Führung. Seine reichen Allgemeinkenntnisse und seine Erfafirungen auf allen einschlägigen Gebieten unserer Unternehmungen hat er mit eisernem Fleiſ in den Dienst nicht nur unserer Gesellschaften, sondern jederzeit in uneigennütziger Weise auch in den Dienst der gesamten deutschen Müllerei gestellt. Wir sind stolz darauf, einen Mann wie Emil Schmitz in unserer Führung gehabt zu haben. Wir werden des treuen Freundes und Kollegen, der auch für seine Geſolgschalt stets ein warmes Herz hatte, immer in Dankbarkeit und Verehrung gedenken. Mannheim, den 2. September 1937 9 N Aufsichtsrat, Vorstand und Celolosdhalt 4. Pialasdien Muklenwesle * Geschältsliibrung und Celolgsdhalt der Aufsidktsr0 und Vorstand der Ersten Mannbeimer Dampimühle von 5 Altiengesellschalt lür Ed. Haullmnann Söhne G. m. b. H. MMühlenbetrieb Heute früh verstarb nadi kurzer sdrwerer Krank⸗ heit an den Folgen einer das Mitglied unseres Aufsichtsrates Heute verschied nach kurzer sdwerer Kranſcheit unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel —2— Daer Verstorbene gehörte seit 1926 dem Aufsichts⸗ rat unserer Gesellschaſt an. Seltener Weitblid und hingebungsvolles Verständnis für die Interessen unse- rer Gesellschaſt verbunden mit hohen menschlichen Eigenschaſten bezeichnen sein Wirken. Sein Ableben bedeutet für uns einen schweren Verlust und sichert ihm unser stetes ehrendes Gedenken. Mannheim, den 2. September 1937 In tiefer Trauer: Wilma Sdmitz, cel. 0⁰⁰¹ Walter Sdhmitz Marianne Scdhumitz Beei6 den 2. September 1937. Der Aaleidsret und Vorstand Rbeinmüüblen.-G. Die Beisetzung fiadet am S dem 4. September 1937, nachmittags 3 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt. Beileidsbesuche GSeod verbeten. Freitag, 3. September 1937 Die Leipziger Herbsimesse ein voller Eriolg Nach fünftägiger Dauer iſt die Leipziger Herbſtmeſſe am Donnerstag zu Ende gegangen. Sie hat, um es vorweg⸗ zunehmen, die Erwartungen der Ausſtellerſchaft erfüllt und ſich, durchſchnittlich betrachtet, als eine gute Mittelmeſſe er⸗ wieſen. Von den mehr als 5000 Ausſtellern verläßt der größte Teil die Meſſe recht zufrieden. Das gilt nicht nur von deutſchen Fabrikanten und Lieferanten, ſondern auch von den ausländiſchen Ausſtellerfirmen, die in Leipzig gute Erfahrungen mit der Meſſekundſchaft gemacht Haben. Ihre vornehmſte Aufgabe, Leiſtungsſchau der deutſchen Induſtrie zu ſein, hat die Herbſtmeſſe 1937 voll erfüllt. In dieſer Beziehung wirkte die Meſſe unterrichtend auf die Fachwelt und auch auf die beſuchenden Privatleute, die an den letz⸗ ten beiden Tagen auf der Meſſe erſchienen. Alle konnten erkennen, welche gewaltigen Fortſchritte die deutſche Wiſſen⸗ ſchaft, Chemie und Technik in engſter Verbindung mit der Induſtrie auf dem großen Gebiet der Roh⸗ und Werkſtoffe erzielt haben. Gerade weil die Meſſe nicht nur Rohmateria⸗ zien und Halbfabrikate, ſondern in ungeahnter Fülle Fer⸗ tigwaren zeigte, ließ ſie die künftigen Verarbeitungsmbg⸗ lichkeiten, die in den neuen Roh⸗ und Werſßſtoffen liegen, erkennen. Sie öffnete damit den Blick für die Fülle der Anwendungsmöglichkeiten an Stelle bisher gewohnter Materialien. Die Kaufluſt des Inlandes war groß. Die Aufträge in Herbſt⸗ und Winterwaren, aber auch für das Frühjahr gin⸗ gen reichlich ein, ſo daß mit Rückſicht auf die Exportbedürf⸗ niſſe oftmals Vorbehalte wegen der Lieferzeiten und Men⸗ genzuteilung gemacht werden mußten. Dieſe Einſchränkun⸗ gen betreffen natürlich nur die Belieferung des Binnen⸗ marktes; für die Ausfuhr ſtehen alle Lieferanten zur Ver⸗ fügung. Leider hat das Ausland auf der Meſſe nicht in dem erwarteten Umfange in das Geſchäft eingegriffen, es zeigte ſich trotz des guten Angebots zurückhaltend. Vereinzelt aber gab es doch belangreichere Aufträge, namentlich auf der Texti“⸗ und Bekleidungsmeſſe, ſo daß ſich die Be⸗ ſchickung auf jeden Fall gelohnt hat. Die Schulden der deuischen Länder im Rechnungsjahr 1936/37 Wie ſich aus einer Verbffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamts im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ ergibt, ſind die Schulden der deutſchen Länder leinſchl. der Hanſeſtädte) im Rechnungsjahr 1936/37 um rund 220 Mill. Mark oder faſt 7 v. H. auf 2 993 Mill./ zurückgegangen. Obgleich dieſe Abnahme teilweiſe auf einmaligen Vor⸗ gängen, wie z. B. Schuldübernahmen durch das Reich und Währungsentwertungen, beruht, überſteigt ſie doch erheblich die Rückgänge in früheren Jahren. Die Beſchleunigung des Schuldenabbaus wurde in erſter Linie dͤurch eine Be⸗ ſchränkung der Neuverſchuldung auf dem Wege einer ſchar⸗ ſen Kredit⸗ und Haushaltskontrolle erreicht. Bemerkenswert ſind die ſehr ausgeprägten Eutlaſtungen bei den Auslandsſchulden, die insgeſamt um 61 Mill. 4 oder 17,3 v. H. abnahmen, und der kräftige Abbau der in den Jahren der Arbeitsbeſchaffung ſtark angewachſenen Schulden aus öffentlichen Mittern(minus 42 Mill. oder 11,1 v..). Durch die Auflegung einiger, vornehmlich zu „Umtauſchzwecken beſtimmten Anleihen(beſonders in Preu⸗ ßen) wurde der langfriſtige Emiſſionskredit gegenüber dem mittelfriſtigen wieder an die erſte Stelle gerückt. Da auch noch einzelne kurzfriſtige Darlehen, beſonders bei den Hanſeſtädten, umgeſchuldet wurden, hat ſich der An⸗ teil der Langfriſtig fundierten Schulden an den Inlands⸗ ſchulden gegenüber 1936 erheblich verbeſſert. Bei den Län⸗ dern ſtieg er von 35,7 auf 45,0 v.., während der Anteil der mittelfriſtigen Schulden von /1 auf 20,6 v. H. zurück⸗ ging. Bei den Hanſeſtädten, deren Inlandsſchulden ſchon im letzten Jahre zu drei Vierteln langfriſtig waren, gingen die kurzfriſtigen Schuden zugunſten der lang⸗ und mittel⸗ friſtigen von 113 auf 7,6 v. H. zurück. An der Schuldenentlaſtung waren alle Länder beteiligt, verhältnismäßig am ſtärkſten Schaumburg⸗Lippe, Württem⸗ berg, Baden, Thüringen und Anhalt; am geringſten war der Rückgang in den Ländern mit der höchſten Verſchul⸗ dung je Einwohner, Braunſchweig und Mecklenburg. Die jährliche Zinslaſt betrug 1936/37 rund 144 Mill., davon 30 Mill./ bei den Hanſeſtädten. Gegenüber dem Borfahr iſt nochmals eine Zinserſparnis um rund 8 Mill. Mark eingetreten. Die Kommunalobligaſionen Sieigendes Verirauen in die gemeindliche Hnanzgebahrung Unſtreitig haben die Kommunalobligationen in der letzten Zeit allgemein einen ziemlichen Auftrieb erfahren. Die Kursſteigerung iſt nachhaltiger Natur geweſen, der gegenwärtige Stand derſelben nähert ſich wieder dem Kurs der Pfandbriefe und iſt dem Pariſtand ſehr nahe gerückt. Wenn auch die Kommunalobligationen vor dem Kriege ſo⸗ gor noch um ein Geringes höher logen, als die Pfano⸗ briefe und gegenwärtig der Kurs der letzteren noch nicht ganz erreicht iſt, ſo iſt das für die Beurteilung der gegen⸗ wärtigen Lage weniger von Bedeutung. Weſentlich iſt die raſche Aufwärtsentwicklung des Kurſes und damit dos Vertrauen, deſſen ſich die Kommunalobligationen immer mehr und in geſteigertem Maße beim Käufer, insbeſondere den Sparerkreiſen erfreut. Nicht nur wegen des darin liegenden kinanziellen Vor⸗ beils, ſondern mehr noch wegen der Vertrauenswürdigkeit, die der heutigen Finanzgebahrung der Gemeinden vom Publikum zuerkannt wird, iſt die Kursentwicklung auch für die Gemeinden von größtem Intereſſe— vor allem hinſichtlich einer künftigen Inanſpruchnahme des Kredit⸗ marktes. Die Kommunalobligationen ſind auf dem beſten Wege, das vor dem Kriege beim Publikum beſtehende große Vertrauen wieder reſtlos zurückzugewinnen. Und wenn trotz der großen anderweitigen Anlagemöglichkeitten, heute eine derartige Entwicklung zu verzeichnen iſt, dann kann das nur als eine beſonderes Zeichen des Volksvertrauens in die wiedergefeſtigte Finanzgebahrung der Gemeinden gewertet werden. Dieſe günſtige Entwicklung hatte eine Reihe von ein⸗ ſchweidenden Sanierungs⸗ und Droſſelungsmaßnahmen, der Verſchärſung der gemeindlichen Aufſicht und der Kre · dätgewährung zur Vorausſetzung. Weſentlich war nicht Sllein die Konſolidierung des Schuldenweſens und die Anorönung entſprechender aufſichtsbehördlicher Maßnah⸗ men, ſondern vor allem auch der allgemeine wirtſchaftliche und finanzielle Wiederaufſtieg und beſonders das zurück⸗ kehrende Vertrauen in eine experimentloſe gefeſtigte Fi⸗ nanzgebahrung der Gemeinden. Gerade letzteres iſt als Grund für die gegenwärtige und hoffentlich zukünftige Kursſicherung der Kommunalobligationen von Bedeutung. Vor allem der kleine Sparer, ſoweit er außerhalb der Sparkaſſe nach Anlagemöglichkeiten ſucht, verlößt ſich nicht Harauf oder denkt nicht daran, daß das Emiſſionsinſtitut ihm für die Obligation gerade ſteht und dieſes eine von jebermann anerkannte Bonität genießt, ihn beeinoͤruckt mehr das Vertrauen, das man nach ſeiner Meinung der Finanzgebahrung der Gemeinden allgemein und we⸗ niger noch jener betreffenden Stadt entgegenbringen zu können glaubt. Und wenn heute dieſes allgemeine Vertrauen auch in jenen Syparerkreiſen, die ſich durch die Aufwertungs⸗ politik bei den Kommunalobligationen ſo ſehr benachteiligt fühlten, wieder eingekehrt iſt, ſo können ſich unſere Ge⸗ meinden dazu nur beglückwünſchen,— wenn auch, und das darf nicht vergeſſen werden— dieſe Rückkehr des Ver⸗ tranens durch die allgemeine Politik und die gewaltigen Erfolge der Reichsregierung zum großen Teil beoingt ge⸗ weſen iſt. Die Erhaltung der Kursſicherheit und des Vertrauens des Publikums in die Kommunalobligationen bedingt aber weiter eine ſehr vorſichtige Kreditpolitik der Gemeinden. Das Fernhalten der Gemeinden vom Anleihemarkt iſt für die Kursentwicklung der Kommunalobligationen gewiß Erhöhung. In den Monoten HaxDRIS- WIRTSCHAFTS-ZITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung nicht von Nachteil geweſen. Man kann ſicherlich eine den Umſtänden nach gerechtfertigte vorſichtige Lockerung des Kreditverbotes für die Gemeinden verſtehen, aber die erſten Schritte müßten hier ſehr vorſichtig— abgeſehen von dem geeigneten Zeitpunkt— geſchehen, um dem Kurs der Kommunalobligationen und dem Vertrauen des Pub⸗ likums in die Umlagevorteile und Sicherheit einer ſolchen Obligation keinen Abbruch zu tun. DGK. * Weitere Zunahme des deutſchen Tabakverbrauchs 1986/37. Der Umſatz des Tabakgewerbes iſt im Rechnungs⸗ jahr 1936/37 mengen⸗ und wertmäßig weiter geſtiegen. Die Menge der verſteuerten Zigarren erreichte nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ im Berichtsjahr 8,4 Milliarden Stück gegen 7,8 Milliarden im Vorjahr(plus 6,8 v..), während gleichzeitig die der verſteuerten Zigaretten von 87,4 auf 38,4 Milliarden Stück (plus 2,6 v..) und die verſteuerten Feinſchnitt⸗ und Pfeifentabakmengen von 815 546 Dz. auf 916 996 Dz.(plus 5 v..) zunahmen. Sämtliche verſteuerten Tabakerzeug⸗ niſſe betrugen 1936/37— in Rohſtoffe umgerechnet— 1,24 Mill. Dz., 2,1 v. H. mehr als im Vorjahr. Stärker als die Menge erhöhte ſich der Geſamtkleinverkaufswert der Tabak⸗ erzeugniſſe, nämlich um 4,0 v. H. auf 2350 Mill. /. Von dieſem Geſamtaufwand der Bevölkerung für Tabakgenuß eutfielen 1306(i. V. 1262) Mill. 55,6 v. H. auf Ziga⸗ retten, 764(i. V. 725) Mill. 4 32,5 v. H. auf Zigarren und 239(i. V. 232) Mill. 4= 10,2 v. H. auf Rauchtabak. Die anhaltende Steigerung der Kaufkraft der Bevölkerung zeigt ſich im einzelnen in einer allmählichen weiteren Ver⸗ mehrung der Nachfrage nach den teureren Sorten laus⸗ genommen Zigarren). Die Zahl der Angeſtellten, Betriebs⸗ und Heimarbeiter des Tabakgewerbes betrug am 91. März 1987 167 764(i. V. 167 150). Der Anteil des Inlandstabaks an der Geſamtverarbeitungsmenge hat ſich im Berichtsjahr verſtärkt. An ausländiſchem Rohtabak wurden 1936/37 808 144(i. B. 870 964) Dö. verzollt. Infolge der mengen⸗ und wertmäßigen Zunahme des Tabakverbrauchs iſt auch die Ergiebigkeit der Tabakabgaben weiter gewachſen. Die Steuer⸗Iſteinnahmen und die Zollerträge vom Tabak er⸗ rechnen ſich für 1036/37 auf 909(i. V. 972) Mill. 4 14.81 ie Kopf der Bevölkerung. Weltmarktpreiſe wieber auf dem Höchſtſtand vom Frühiahr 1937. Der Zuſammenbruch des Baumwollmark⸗ tes unter dem Einfluß der amerikaniſchen Rekordernte ſo⸗ wie Rückſchläge an den Märkten für Getreide und ver⸗ ſchieden andere Waren haben ſeit ber zweiten Julihälfte erneut e ſchwöchere Tendenz der Weltmarktpreiſe be⸗ wirkt. rotzdem iſt, nach„Wirtſchaft und Statiſtik“, im Verlauf des kurzen, aber verhältnismäßig ſtarken Auf⸗ triebs von Ende Juni bis Mitte Juli der Höchſtſtand der Weltmarktpreiſe vom Frühjahr wieder erreicht worden. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Ierdiſper der Weltmarktpreiſe(in Golo) ſtellt ſich für den Monatsdurch⸗ ſchnitt Juli auf 50,6(1925/0— 100) gegenüber 49,7 im April d. J. und iſt damit um rund 45 v. H. höher als im Frübjahr 1935, dem niedrigſten Kriſenſtand. m einzel⸗ nen zeigt die Entwicklung ſeit April allerdings ſtarke Unterſchiede. Bei den Nahrungsmitteln haben ſich Rück⸗ gäuge(vor allem Getreide und Kakao) und Steigerungen der Preiſe Erzeugniſſe) ungefähr aus⸗ geglichen. e Preiſe der induſtriell erzeugten Rohſtoffe ſind gegenwärtig im Durchſchnitt ſogar um faſt 5 v. H. höher als im April, obgleich die Preiſe der Nichteiſen⸗ wetalle im ganzen noch immer unter ihrem damaligen Stand liegen. Allerdings haben ſich gleichzeitig die Preiſe für Eiſen und Stahl und die Preiſe für Kohlen, insbe⸗ ſondere für Koks, ſtark erhöht. Dem weiteren Anſtieg der induſtriell erzeugten Robſtoffe ſteht ein Rückgang der Induſtrierohſtoffe landwirtſchaftlicher Herkunft gegenüber, der faſt ausſchließlich auf den Sturz der Pveiſe für Kaut⸗ ſchuk und Baumwolle zurückzuführen iſt. Mitte Auguſt liegt der Kautſchukpreis um ein Drittel, der Baumwoll⸗ preis im Durchſchnitt der wichtigſten Sorten um ein Vier⸗ tel unter dem Höchſtſtand vom Frühjahr 1937. * Höhere Außenhandelsumſätze. Die deutſchen Außen⸗ Handelsumſätze zeigen gegenüber 1086 eine beträchtliche nuar bis Juli 1937 waren Ein⸗ und Ausfuhr, wie das ſtitut für Konjunkturfor⸗ ſchung in den„Zahlen der Woche“ hervorhebt, um je 28 v. H. größer als in der entſprechenden Zeit des Vor⸗ jahres; im reinen Warenverkehr war der Ausfuhrüber⸗ ſchuß um mehr als ein Fünftel größer als in den Monaten Januar bis Juli 1936. Im Juli 1987 überſchritt die deutſche Ausfuhr mit einem Geſamtbetrag von 530 Mill. zum erſten Male ſeit März 1992 wieder die 500⸗Millionen⸗ Grenze, wobei zu beachten iſt, daß der März für die Aus⸗ fuhr ſgiſonmäßig eher günſtiger liegt als der Juli. Die wertmäßige Steigerung der Ausfuhr gegenüber Juli 10g6 beläuft ſich auf 34 v. H. * Konkurſe und Vergleichsverfahren im Auguſt. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Auguſt durch den„Reichsanzeiger“ 151 neue Konkurſe— ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurs⸗ eröffnung— und 35 eröffnete Vergleichsverfahren bekannt⸗ gegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 177 und 38. * Veltag Veltener Ofen und Keramik AG, Velten bei Berlin. Der Abſchluß der Geſellſchaft(AK 1 507 500 4 wird, wie uns auf Anfrage beſtätigt wird, für das Geſchäfts⸗ jahr 1096 einen Verluſt von mehr als 400 000 auswei⸗ ſen, der auf die Auswirkungen des Konkurſes der Hoch⸗ und Maſſivbau Gmbb, Berlin, der Tochtergeſellſchaft der Veltag, zurückzuführen iſt und zunächſt vorgetragen werden ſoll. Der Abſchluß für 1936 wird die Frage eines Kapital⸗ ſchnitts daher noch nicht berückſichtigen, man wird wahr⸗ ſcheinlich noch den Verlauf des Geſchäftsjahres 1937 ab⸗ warten. Die reine Betriebsrechnung werde keinen Verluſt li. V. 119 684/ Verluſt, der ſich um den Gewinnvortrog auf 100 750 ermäßigte und durch Auflöſung des geſetz⸗ lichen Reſervefonds gedeckt wurde) ausweiſen. *Königsberger Lagerhaus AG., Königsberg/ Pr.— 4 (8) v. H. Dividende. Der Auſichtsrat beſchloß, die oßB auf den 9. Oktober einzuberufen und ihr für das am 31. Juli 1937 beendete Geſchäftsjahr die Ausſchüttung einer Dividende von 4 v. H. auf die Stammaktien nach Vornahme reichlicher Abſchreibungen vorzuſchlagen. Die günſtige Entwickluna des Geſchäftsganges in den letzten Monaten, die Anfang des Jahres noch nicht vorauszuſehen war, er⸗ möglichte die Steigerung der vorfährigen Gewinnausſchüt⸗ tung um 1 v. H. auf 4 v. * Geſellſchaft für Spinnerei und Weberei, Ettlingen. Aus dem Vorſtand der Geſellſchaft ſind die Direktoren Kleinecke und Wagner ausgeſchieden. Neu iſt als techniſches Vorſtandsmitglied und Betriebsführer Direktor Eduard Angerbauer ſeit 1. September nach Mitteilung der Geſell⸗ ſchaft eingetreten. Vorſitzer des AR iſt Dr. Eugen Jaeck, Regentsweiler. Die Aktienmehrheit liegt ſeit 1935 bei einem Konſortium unter Führung des Generaldirektors Fritz Haecker, Zürich. * Lederwerke Karl Simon Söhne, Kirn a. d. Nahe. Mit einem Stammkapital von 1 Mill./ iſt die Karl Simon Söhne GmbH., Kirn a. d. Nahe, errichtet worden. Sie führt das unter dem Namen der Karl Simon Söhne be⸗ triebene Fabrikationsunternehmen(Erzeugniſſe der Leder⸗ induſtrie). Von dem GbmH.⸗Kapital von 1 Mill./ über⸗ nimmt die Commerz⸗ und Privatbank AG., Berlin, gegen Verrechnung von 800 000/ Forderungen Geſchäftsanteile in Höhe von 640 000 /, die Deutſche Goldöiskontbank Ber⸗ Uin, gegen Verrechnung von Forderungen gegen die Firma Karl Simon Söhne von 200 000/ Anteile in Höhe von 160 000, während die reſtlichen 200 000/ Anteile als Sacheinlage von der Kommandit⸗Geſellſchaft in Firma Karl Simon Söhne angerechnet werden. B. Dondorf Spielkartenfabrik.— Kapitalherabſetzung. 2 Spielkartenfabrik hat durch Beſchluß der Geſell⸗ ſchafterverſammlung vom 21. Auguſt ihr Stammkapftal von 900 000/ auf 36 000/ herabgeſetzt. Wie gemeldet, hat die Geſellſchaft, die ſich ſeit einigen Jahren im Beſitz der Vereinigten Altenburger und Stralſunder Spiel⸗ kartenfabriken Ach in Altenburg befindet, vor kurzem —— 8 05 von Frankfurt a. M. ebenfalls nach Altenburg verlegt. * Fener⸗ und Blitzſchäden im Juli weiterhin groß. Bei den Mitgliedsgeſellſchaft des Verbandes privater Feuer⸗ 0,15/ p. 100 Kg., für 3 verſicherungsgeſellſchaften iſt die Zahl der im Juli ge⸗ meldeten Feuerſchöden mit 14986 um 10.77 v. H. gegen⸗ über dem Vormonat(16 794) Schäden zurückgegangen. Trotz ſinkender Schadenzahl iſt die bei den Geſellſchaften angefallene Schadenſumme mit 5,19 Mill./ die zweit⸗ höchſte Monatsſchadenſumme des Jahres 1937. Die Stei⸗ gexung von nicht weniger als 42.70 v. H. gegenüber Juli 1936 iſt vor allem auf die Großfeuerſchäden zurückzuführen, die allein einen Schaden von rund 2 Millionen“ verur⸗ ſachten. Auch die Zahl der Blitzſchäden, die rd. 21 v. H. aller im Juli angefallenen Schäden ausmacht, iſt bei der hohen Schadensſumme mit zu berückſichtigen. Die Fach⸗ gvuppe Feuerverſicherung der Wirtſchaftsgruppe Privat⸗ 5 als die umfaſſendere Organiſation meldet für den Juli 18 468 Schäden mit.87 Mill. l. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 2. September. An der heutigen Immobilien⸗ und Hypo⸗ thekenbörſe waren einige Wohnhäuſer in Karlsruhe an⸗ geboten; desgleichen zwei Gaſthäuſer. Angebote von aus⸗ wärts in Wohn⸗ und Geſchäftshäuſern lagen gleichfalls vor; ebenſo waren einige auswärtige Penſionen, Hotels, Landſitze offeriert. Rege Nachfrage beſteht nach wie vor nach guten hieſigen Rentenhäuſern. Auch einige Hotels und Geſchäfte der verſchiedenſten Branchen ſind geſucht. Die Umſatzſtenerumrechungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Auguſt werden auf Grund des Umſatz⸗ S nebſt Durchführungsbeſtimmungen wie folgt eſtgeſetzt: Staat Einheit RM Stant Einheit RM Aegypten.1 Pfund...12,71Zugoſlawienſioo Dinar. 9,70 Argentinien 100 Papierpeſos /5,31Letktand..100 Lat 49,05 Beigien.. 100 Belga.. 41,95Eitauen r 100 Litas. 41,98 Braſtlien.100 Milreis..16,8Surembua 6500 Franes 52,14 Bulgarien.100 Sewa.. 3,05Norwegen 100 Kronen. 62,387 Canada.. 1 Dollar..2,40 Oeſterreich.100 Schilling 29.00 Dänemark. 100 Kronen. 5,l[Polen 00 Zloty. 47.05 Danzig. 100 Gulden..05Portugal 100 Eskudos.. 11. Eſtland.. 100 Kronen. 68,00 Rumänien ⸗100 Sei. 250 Finnland.109 finn. Mark.] 5,49[Schweden ⸗100 Kronen 68,88 rankreich.100 Franes..54Schweiz. 100 Franken. 5,70 riechenld 100 Drachmen.2,86 Spanien 100 Peſeten. 17,00 Großbrittan 1 Pfd Sterling 12,41Tſchechei. 100 Kronen 3,68 olland.. 100 Gulden. 13/,38Türkei 1 Pfund. 1,98 ran. 100 Rials. 15,42]ungarn. 00 Pengo.. 61,44 Island.. 100 Kronen..55,48ſuruguay 1 Peſo 17 Italien. 100 Lire 18,10 St vAmerih 1 Dollar 2,40 Japan. H00 Hen 172,24 Die Feſtſetzung der Umrechnungsſätze für die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt etwa am 10. d. M. Waren und Märkte Mannheimer Geireidegroßmarki Welzen 75½7 Gerste Weizenkleie 14 10,50 WI4I 20,10 Braugerſte% gmit Sack 15/19.85 W15 20,20 nduſtriegerſtc 10.70 Wis] 20.30 Futtergerſte 17 10,25 W17 20,40 59/½0 G 71 16,40 19 10.90 WI9l 290.70.—.7. 15,20 20 11.— W20/ 20,.9ʃ 16,90 144 10.10 Ausgleich—.40 GIII 17.20 Jmit Sack 10,45 Roggen 69,71 Ausgleich—. 40 191 10,50 RI4] 18.50[Hafer 511/ 15.50 JGerſtfutterm 7 17.90 R15] 18.60 46/49 H14/ 16,10 45..—15..) 80 18,20 Ris] 19.— 517 16.40 9 16.40 R19] 19.20 Ausgleich⸗-P—40 10 135,70 Ausgleich-—,40 Induſtriehaferr..[Wzfuttermehl 13,50 Raps ab Station... 32,.— Trockenſchnitzel, Fbrpr..46 Mais. mit Sack 2 Rohmelaſſe 654 1200 Saee alzteim uckerſchni 0 Ausgleich-—,30 Ausgleich +.—.35 Sonstige Futterartikel Erdnußkuchen, prompt. 5 Rauhfutter Soyaſchrot, prompt„50[Wieſenheu loſes.....—5,50 Rapskuchen inl... 18,70[Luzernkleehen. 60—7, Rapskuchen ausl... 14.20 Preßſtroh, Rogg., Weizen 3,20— 3,50 Rapskuchenſchrot..„„ 13,70 Hafer, Gerſte. 2,70—3,— „„„ 13,90 Futterſtroh, Weizen — 00 55—— 3,50—3,80 eſamkuchen e eu, a ation 1639 5 o. Gerbermühle 2,40—2,70 Qualitätszuſchläge: Weizen für 1 Kg. über Durch⸗ ſchnitt 0,16 per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,0/ p. 100 Kg., für 3 Kg. über Durchſchnitt 6,40 4 ver 100 Kilo itoggen ür i Kilogramm über Durch⸗ ſchnitt 0,07„ per 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt a. über Durchſchnitt 0,22½ 4 per 100 Kilo. Gerſte ur 1Kilagramm über Durch⸗ ſchnitt 0,15 p. 100 Kg., für 2 Kg. über Durchſchnitt 0,90/ p. 100 Kg. für jedes weitere Kg. bis zu 68 Kg. 0,10 4 per 100 Kilo. Hafer für jeder Kilogramm über Durchſchnitt.10/ per 100 Kilo.— Braugerſte, allerbeſte Ausſtichware, bis 1,50, per 100 Kilo höher. Die Notizen in den Rauhfuttermitteln erfolgten auf Anoroͤnung der Preisbildungsſtelle Karlsruhe. Die Er⸗ zeugerpreiſe ſind um 1,20 niedriger zu bewerten. Mannheimer Mehlnoflerungen l, Preisgebiet Baden 14 Typegl2 29.—.10.—31.10, 29.0 Weizenmehl, Preisgeb iet Baden 13 15 5 20 0, 2⁴⁰ 29* —.10 17 29.— 29.10 19 20.35 29.65 20 29.35 29.45 Pfalz⸗Saar 19 28.35 29.45 2⁰ 8⁵ 29.45 Roggenmehl Typel150Baden 14 22,70 Maismehl Baben 44 22,70 8 15 22.80 5 22,80 8 23,85.33 Pfalz⸗S 16 80 Pfalg⸗S 43 20⁰ alz⸗Saar 23, g⸗Saar ——44 19 250 18 23550 Maismehl nach Bedingungen der RfG. Zuzüglich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 v.., Ausl. Wz. Aufſchlag 1,50 4 je 100 Kilogramm.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Wetzen⸗ mühlen und der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. &Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 1. September lamtlich). Inlandsweizen, Ernte 1037, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 15 20,20,;'17 20,40; W 20 20,90; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Fracht und Handelsſpanne 0,40—0,60; Inlandsroggen, Ernte 1937, 69/1 Kilo, Erzeugerfeſtpreisgebiet R 14 18,50 R 18 19,00; R 19 19,20; Mühlenfeſtpreiſe einſchi. Fracht⸗ u. Han⸗ delsſpanne 0,40—0,60 Brau(Sommer)gerſte, Ernte 1937, Erzeugerpreis, Preisgebiet 2 20,50; Preisgebiet 3 21,00; Preisgebiet 4 21,50; feine Ware bis 0,70, Ausſtichware bis 1,50 Zuſchlag geſtattet; Futtergerſte, Ernte 1937, Baſis 59/0 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet G8 16,70; G 9 16,90; Fracht und Handelsſpanne plus 0,40—0,60; Induſtrie⸗ gerſte, Ernte 1937, zuläſſiger Zuſchlag bis zu 2/ die 100 Kilo; Futterhafer, Ernte 1937, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet 17, fcei Erzeugerſtation 16,40; Induſtriehafer zuläſſiger Zuſchlag bis zu 2 je 100 Kilo. Bei den Pflicht⸗ angeboten an die Wehrmacht in Roggen und Hafer gelten beſondere Vorſchriften.— Weizenmehl, Inlandsmahlung, Großhandelspreis, Baſistype 812, Feſtpreisgebiet 20 29,35; Feſtpreisgebiet 17 29,00; Feſtpreisgebiet 15 29,00; Feſt⸗ preisgebiet 14 29,00. Die Zuſchläge betragen für Dunſt 0,50/ und für Grieß 1,30/ auf die Type 502. Für Weizenmehl, Type 502, mit Beimiſchung von Auslands⸗ weizen gemäß Anordnung der Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Getreidewirtſchaft ein Zuſchlag von.— 4 und für Type 812 ein Zuſchlag von 1,50“. Mehl mit 20 v. H. deutſchem Kleberweizen für alle Typen durchweg 1,25% teurer. Dazu Frachtausgleich 0,50 /, je 100 Kilo Roggen⸗ mehl, Type 1150, Großhandelspreis, Feſtpreisgebiet R 14 22,70: R 18 28,35; R 19(Baden) 23,60; R 19(Saar⸗Pfalz) 23,507 Roggengemengemehl, Type 1075(Baden) 26,00; Mais⸗ backmehl, Seſtbreisgebiet R 14 22,70, R 18 23,35; R 19 (Baden) 23,60; R 19(Saar⸗Pfalz) 23,50; Frachtausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen 0,50 l. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. 7. 1936 Weizenkleie W 15 10,65—11; Wͤ 17 10,75—11,10 W 20 11.00 bis 11,35; Weizenvollkleie jeweils 0,50“ per 100 Kilo teurer; Weizenfuttermehl 2,50 Aufſchlag gegen⸗ über Weizenkleie, Roggenfuttermehl nicht notiert: Gerſten⸗ ſuttermebl, ſüddeutſche Fabrikate G 8 1970 bis 20,10; dto. 9 19,90 bis 20,30 4 Trockenſchnitzel, loſe, nominell nicht notiert; Eroͤnußkuchen 15,80—16,20; Palm⸗ kuchen 13.00—14,30 4. Rapskuchen 13.70—14,10 4, Soja⸗ ſchrot 15,50—15,90; Leinkuchenmehl z. Z. nicht notiert; Biertreber 14 bis 14,40 /; Malzkeime z. Z. nicht notiert. Alles ab Fabrik zuzüglich Umſatzſteuer und geſetzlicher Verteilerſpanne. Der Erzeugerpreis für Speiſekartoffeln wird als Mindeſt⸗ und Höchſtpreis frachtfrei Empfangsſtation je 50 Kilo feſtgeſetzt: Mittag-Ausgabe Nr. 405 Rhein-iainische Abendbörse Zurudchaliend * Fraukfurt, 2. September. Die ſchon den Mittagsverkehr kennzeichnende Zurück⸗ haltung hat ſich an der Abendobörſe noch verſtärkt. Auf nahezu allen Marktgebieten herrſchte weiteſtgehende Ge⸗ ſchäftsſtille, zumal keine Aufträge vorlagen. Die wenigen anfangs zu hörenden Kurſe wichen gegen den Berliner Schluß kaum ab. Deutſche Linoleum 170/ und Licht und Kraft 1557, Demag 153/, Rheinſtahl 158/, Ver. Stahl 120—4204, Bemberg 153/, JG Farben 16694—167.— Das Rentengeſchäft war ſehr klein. Wiederaufbauzuſchläge hörte man mit 8094, Kommunalumſchuldung mit 94,80. Trotz der fortdauernden Geſchäftsſtille auch im Verlaufe, erwieſen ſich die Kurſe als recht widerſtandsfähig, aller⸗ dings waren die meiſten notierten Werte nominell. Soweit Abſchlüſſe erfolgten, hielten ſie ſich in engſten Grenzen. Weiter ermäßigt waren Hapag mit 83. Von Einheitswer⸗ ten ermäßigten ſich Kalker Brauerei auf 66(66/), Schan⸗ tung auf 135/(136).— Der Rentenmarkt war weiterhin ſehr ſtill, 4proz. Krupp 7 v. H, niedriger mit 99. ieeeeeeeeeeeee weiße, rote, blaue 1. 9. bis 91. 12. 1937 2,35 Ranhſuttermittel für je 100 Kilo frei Vollbahnſtation Karlsruhe: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, je nach Qual. ohne Angebot; Luzerne, gut, geſund, trocken, je nach Qualität, n. Ernte, 6,60—7; Preßware 0,40/ je 100 Kilo Zuſchlag; Weizen⸗Roggenſtroh gepreßt 3,50—3,75; Hafer⸗ 120 8 gepreßt—3,30, Spelzſpreu ohne Sack „70—3 l. Alles für je 100 Kilo, ſoweit nichts anderes vermerkt, prompt verladbare Ware. Biertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frachtfrei aller in den betreffenden Preisgebieten liegenden Vollbahn⸗ ſtationen. Alle vorſtehenden Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Karlsruhe entſtehen(aus⸗ genommen Braugerſte ab Verladeſtation, Spelzſpreu ab Sta⸗ tion des Erzeugers oder ab Gerbmühle) und die Umfatz⸗ ſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Marktverlauf: Die Verſorgung in Brot⸗ getreide entſpricht auch weterhin den Anforderungen. 1 Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Beizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,47/; Nov. 7,577; an. 7,475/: März 7,45.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 ilo) Sept. 104; Nov. 103,50, Jan., März je 104,25. 2. Liverpooler Baumwollkurſe vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Amerikon Univerſal Stand. Miööl.(Schluß) Sept.(87) 529; Auguſt 529; Nov. 5390; Dez. 532; Jan.(39), Febr. je 536; März 590; April 541; Mai 543; Juni 545; Juli 548; Auguſt 540; Sept. 550; Okt. 552; Dez. 553; Jan.(30) 555; März 558; Mai 560; Tendenz gut behauptet. Leinölnotierungen vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 13/10; Leinſaat Klk. per alle gelbe Sorten 2,654 Sept⸗Hkt. 15% Bomban der Sept, Hkt, 15,50; Leinfaotol loko 29.9; Sept. 28,6; Okt.⸗Dez. 28,7% Baumwollöl ägypt. 25,3; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 6/16. Neuyork: Terp. 86,0. Savannah: Terp. 81,0. * Der Saatenmarkt in Süddeutſchland. Umfang und Dringlichkeit in der Nachfrige nach raſchwüchſigen Zwi⸗ ſchenfruchtſaaten haben leicht nachgelaſſen, wenngleich im⸗ mer noch beachtlicher Umſatz zu verzeichnen iſt. Im Vor⸗ dergrund des Intereſſes ſtanden Inkarnatklee, Winter⸗ wicken, Welſches Weidelgras und Gelbſenf, während bei den übrigen Arten das Abflauen des Bedarfes weſentlich fühlbar wurde. Den Lieferanſprüchen konnte weiterhin aus Beſtänden und Neuzufuhren nachgekommen werden. — Die Anlieferung neuerntiger Saaten erſtreckte ſich in der Hauptſache auf Gräſer, die durchweg befriedigende Be⸗ ſchaffenheit zeigen. Der Großhandel war vorwiegend mit den entſprechenden Aufnahwe, Reinigung und Fertig⸗ ſtellung beſchäftigt. Kleeſaadten waren wohl beachtet, je⸗ doch konnten Abſchlüſſe nur im Umfinge des vorerſt vor⸗ handenen kleinen Angebotes zuſtande kommen 4 * Weinverſteigerung in Kallſtadt. Nach dem Ausgebot von 36er Weißweinen des Kallſtadter Winzervereins vor acht Tagen folgten am Donnerstag die Mitglieder der Kall⸗ ſtadter Winzergenoſſenſchaft mit einer Verſteigerung von größeren Poſten Weißweinen der vorfjährigen Ernte im eigenen Hauſe zu Kallſtadt. Die Genoſſenſchaft ließ ins⸗ geſamt 20 Stück, 7 Halbſtück und 3 Viertelſtück 193g3er aus guten bis beſten Kallſtadter Lagen ausbieten. Die Weine ſtanden in der amtlichen Höchſttaxe mit 680—4700/ für die 1000 Liter. Die wirklich ſchöne Kollektion fand ſchon am Probetag allgemeinen Beifall. Die Weine haben ſich ſehr ſchön entwickelt, ſind gefüllt und von lieblicher Art, die Schlußnummern, ein Faß Riesling und 5 Spätleſen, be⸗ ſonders fruchtig und von guter Zukunft. Die aus allen Intereſſentenkreiſen ſehr gut beſuchte Verſteigerung nahm einen in dieſem Maße nicht erwarteten günſtigen Verlauf. Bei flottem Gebot und ſehr kulantem Zuſchlag, gingen in kurzer Zeit ſämtliche Nummern zu auten Preiſen in andere Hände über. Die Anfangsweine erreichten faſt die feſt⸗ geſetzte Höchſtpreisgrenze, bei den Schlußnummern blieben die Erlöſe etwas unter dieſer Taxe. Die zetzte Nummer jedoch ging zum Höchſtpreis von 1700 in andere Hände über. Trotz der guten Ernteausſichten und der kurzen Zeitſpanne zwiſchen dieſer Verſteigerung und dem Herbſt iſt der Erfolg ſehr bemerkenswert und außer der guten Qualität der Weine auf das vorbildliche Verhalten der Verſteigerer zurückzuführen. Im Durchſchnitt wurden 795 Mark für 1000 Liter erlöſt. Im einzelnen erfolgte der Zu⸗ ſchlag zu nachſtehenden Fuderpreiſen: 1996er Kallſtabter Weißweine: Gauberg 670, Vordere Heſſel 690, Rubelſtein 690, Almen 700, Kreuz 700, Kronenberg 690, Almen 700, Kronenberg 730, Vordere Heſſel 710, Rudelſtein 730, Vor⸗ dere Heſſel 750, Rudelſtein 770, Vordere Heſſel 770, Berg 800, Kobnert 870, Steinacker 860, Nill 860, Kobnert 580, Horn 900, Kirchenſtück 940, Kreioökeller 1000, Horn Riesling 1020, Steinacker Spätleſe 1080, Horn Spätleſe 1110, Nill 1250, Kobnert Spätleſe 1320, Saumagen Spätleſe 1700 l. Geld- und Devisenmarkt Paris, 2. Spfember Gchluß amſlich). 8 folien ellst 78— erl 0 Rün 481.— dhehn 615.25] Sah, 685.— Man, 508 London. 2. Sehmber ehlud emtlich) 0 496.25 l Kopenhagen] 22.40— Morkan„* Pchabs)241 Mae 4875 Sen 10 B, Mm, 88— Mcben, 120) Imeterdum 899.30 f 0610 19.903½/8 Konzienfin. 618.— orrafſen 125.— Partz 1 bon 110,18 Ahen 50 Menike 16.— Erüeul 29.40¼ feisingtars] 228,78[ fien S Honerideo 28.— Kalan 94. 8. prag 442.5 Wantbe 25.20 Ualparaii 128.0 Eerüün, 12.3% Nadmest 25.— enos Ares 16,— Suenos chnete 21.60½ Behrra 215.— fio 66 Ian. 412.— auf Lon 700 16.40 5 nlen ISiis 400.— Hongkong 1/252 Söeafrils 100,1 Meialle Hamburger Reiallnofierungen vom 2. Sepiember Kupfer anes- U. Practs-Lint örief J Geld Bilef I. Cel“ IAbezahli Brief J, hels Aberahl. Ander 72.75½2 75.. 846.00846.00. M rHIuin. 29.7529.75 febmuer /2 7572.75/.. 40,00346.0. Felrsüüber(fi. p. uꝑ) 41,3038.0 Mq·. Feingold(. p....86 2,78 — Alt-Platin(Abtfaue 11 8˖˖ Ciccapk.(fll. p..). 370/ 3,50 Aan W„ee Techk. reines Pistin —* e e Heallyr,(ä. g. gr..701.— SWmb.72.75/.750 846,0084 00 Loce Af 7275/727/51„ 5 uecellber( per klesche 8 eremb, /4, 772751. 01266.0*3—(in Sh.) 405.0 * Der Londoner Goldpreis betrug am 2. September für eine Unze Feingold 140 ſh%½ d= 86,6858 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,0293 Pence= 2,78701 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der Börſe ſehr lebhaft. Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. N 0 —— 220 Breitag, 3. September 1937 11. Seite/ Nummer 405 Einspaltige Klelnanzelgen bis zu oiner riõhe von 100 mm e mm SPig⸗ Stellengesuche jo mm 4Pig. 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