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Das rotſpaniſche A⸗Boot„C 4“ dnb. Rom, 4. Sept. Unter der Ueberſchriſt„Volle Klarheit über den geheimnisvollen Angriff auf die„Havoc“?“ ver⸗ öffentlicht„Tevere“ eine Sonderkorreſpondenz aus Verdon, in der einleitend erklärt wird, daß die Ha⸗ fenbehörden von Bordeaux erſt am Freitag bekannt⸗ gegeben haben, daß am Donnerstag das ſowjetſpa⸗ niſche U⸗Boot„C 4“ unter der Flagge der Valencia⸗ Bolſchewiſten im Hafen Verdon eingelauſen iſt. Der „Kommandant“ habe erklärt, daß ſein Boot von ver⸗ ſchiedenen Bomben getroffen worden und reparatur⸗ Verwundete oder Kranke habe er je⸗ Wie der Korreſpondent betont, ſeien in Verdon Stimmen laut geworden, daß die franzöſiſchen Be⸗ hörden aus ſehr klaren Gründen die Ankunft des U⸗ Bootes verſchwiegen hätten, da dieſes den Ueberfall auf den engliſchen Zerſtörer„Havoc“ ausgeführt habe. An Hand einer Spanienkarte weiſt„Tevere“ in dieſem Zuſammenhang nach, daß ein U⸗Boot ſehr wohl in der Lage iſt, in 46 Stunden vom Tatort ſüd⸗ weſtlich von Cartagena bis nach Verdon zu gelan⸗ gen. Da ſeit der Stunde des Ueberfalles auf die „Havoc“ bereits 60 Stunden vergangen waren, hätte „C 4“ auch bei leichter Havarie die Strecke vom weſt⸗ lichen Mittelmeer bis zur franzöſiſchen Weſtküſte zu⸗ rücklegen können. Fahrt nach Vordeaur als Taruung dub. Paris, 4. Sept. Das ſpaniſch⸗bolſchewiſtiſche U⸗Boot„C“, das ſich mit beträchtlichen Beſchädigungen in den ſüd⸗ weſtfranzöſiſchen Hafen Verdon(Gironde⸗Mündung) geflüchtet hatte, um hier nach vorheriger Genehmi⸗ gung durch die franzöſiſche Regierung die Repara⸗ turen vornehmen zu laſſen, befand ſich am Sonn⸗ abenoͤnachmittag noch immer auf der Reede des Ha⸗ fens. Von der Mole aus ſind die Beſchädigungen des über dem Waſſer liegenden Teiles des Schiffs⸗ rumpfes deutlich wahrnehmbar. Die Größe des Schadens, beſonders unter der Waſſerlinie, iſt jedoch unbekannt. Wichtige Teile des Maſchinenraumes des U⸗Bootes ſcheinen jedoch nicht in Mitleidenſchaft gezogen zu ſein. Der bolſchewiſtiſche U⸗Boot⸗„Kom⸗ mandant“ will nun weißmachen, daß ſein Boot, als es auf der Höhe des Haſens von Gijon an der Ober⸗ fläche kreuzte, von einem nationalſpani⸗ ſchen Flugzeug() bombardiert worden ſei. Eine Bombe ſei, ſo erzählte er, dicht am Boot nie⸗ dergegangen und habe bei ihrer Exploſion den Schiffskörper beſchädigt, doch habe das U⸗Boot die Fahrt in den franzöſiſchen Hafen noch ausführen können. Ein aus Frankreich eingetroffener Spanier hat allerdings aus Geſprächen mit Beſatzungsangehöri⸗ gen des roten U⸗Botes„C 4“ entnommen, daß die ſchwere Bombenbeſchädigung der„C 4“ nicht— wie angegeben— durch eine Fliegerbombe, ſondern durch eine Waſſerbombe erfolgt iſt. Die„C 4“ war im Mittelmeer ſtationiert. Im letzten rotſpaniſchen Hafen an der ſpaniſchen Nordküſte, Gijon, lag in den letzten Wochen kein U⸗Bot mehr, ſo daß die „C 4“ aus dem Mittelmeer nach Bordeaux gefahren ſein muß. Sie hat ſich offenbar dorthin gewandt, um ſich zu tarnen, da beim Anlaufen eines Mittelmeer⸗ hafens das Boot ſofort als Urheber des Torpedoan⸗ griffes auf die„Havock“ erkannt worden wäre. Außerdem beſitzen die rotſpaniſchen Häfen keine be⸗ triebsfähigen Reparatur⸗ und Dockanlagen mehr. Es dürfte alſo nun kein Zweifel mehr darüber beſtehen, daß das rotſpaniſche U⸗Boot„C 4“ den Tor⸗ pedoangriff auf den engliſchen Zerſtörer„Havock“ unternommen hat und dabei durch Waſſerbomben be⸗ ſchädigt worden iſt, mit denen die„Havock“ bekannt⸗ lich den bolſchewiſtiſchen Angriff erwiderte. Salamanta widerlegt den Kapitän dnb San Sebaſtian, 5. September. Zu den Behauptungen des„Kommandanten“ des ſpaniſchen bolſchewiſtiſchen-⸗Bootes„C“, das be⸗ kanntlich ſeit einigen Tagen mit ſchweren Beſchädi⸗ gungen im franzöſiſchen Hafen Verdon bei Bor⸗ deaux liegt, ſein Boot ſei auf der Höhe von Giion von einem nationalſpaniſchen Flugzeug bombardiert und getroffen worden, wird von nationalſpaniſcher Seite folgendes erklärt: Nationalſpaniſche Flugzeuge haben in den letz⸗ ten Wochen rotſpaniſche U⸗Boote an der kantabri⸗ ſchen Küſte nirgends mehr geſichtet und auch keinen Angriff auf ein rotſpaniſches U⸗Boot unternommen. Wenn ein ſolcher Angriff erfolgt und geglückt wäre, ſo hätte man ihn ſofort bekanntgegeben. Im übri⸗ mit merkwürdigen Beſchädigungen in franzöſiſchen Hafen eingelaufen gen iſt es durchaus möglich, mit einem U⸗Boot in 48 Stunden aus der Gegend von Valencia an die franzöſiſche Weſtküſte zu fahven. Verwundete italieniſche Freiwillige in der Heimat anb. Rom, 5. September. Mehr als 700 verwundete ilalieniſche Spanien⸗ freiwillige, darunter 40 Offiziere, die an den Kämpfen vor Bilbao und Santander teilgenommen haben, ſind Samstag mit dem italieniſchen Lazarett⸗ ſchiff„Gradisca“ in Neapel angekommen. Sie wur⸗ den von General Ruſſo, dem Generalſtabschef der faſchiſtiſchen Miliz, herzlich begrüßt. Franzöſiſche Vlockadebrecher — St. Jean de Luz, 5. September.(U..) Linksradikal eingeſtellte franzöſiſche Kreiſe haben zu durchbrechen. eine Schiffahrtsgeſellſchaft gegründet und bereits einen Frachtdampfer mit einer Waffenladung an Bord nach Spanien geſchickt. Der Dampfer will verſuchen, die nationaliſtiſche Blockade vor Gijon Wie verlautet, ſoll das Marine⸗ miniſterium das Begleitſchiff„Vauquois“ angewieſen haben ſich auf die Suche nach dem Frachtſchiff zu begeben und es anzuhalten. Altpräſident Maſaryk auf dem Wege zur Beſſe⸗ rung. Das am Samstagnachmittag über das Befin⸗ den des Altpräſidenten Maſaryk ausgegebene ärzt⸗ liche Bulletin ſtellt feſt, daß im Laufe des Tages keine ſtörenden Aenderungen eingetreten ſind und die bereits eingetretene Beſſerung weiter anhält. Der Präſident der Republik auf der deutſchen Kul⸗ turwoche in Paris. Der Präſident der franzöſiſchen Republik, Albert Lebrun, hat ſein Erſcheinen auf der deutſchen Kulturwoche zugeſagt. Er wird zu dieſem Zweck ſeinen Sommerurlaub unterbrechen und nach Paris zurückkehren. 148. Jahrgang;⸗ Nr. 409 Schweres Zugunglück im Rheinland Pilgerſonderzug verunglückt 14 Tote unter den Trümmern dub. Neuß, 5. September. Am Sonntag, dem 5. September, entgleiſte um .15 Uhr bei der Durchfahrt im Bahnhof Holsheim bei Neuß der vom katholiſchen Pfarramt Rommers⸗ kirchen beſtellte Pilgerſonderzug nach Kevelaer. Der Zug beſtand aus 17 Wagen mit rund 800 Pilgern. Es entgleiſten die Lokomotive und vier Wagen, von denen drei umſtürzten und zertrümmert wurden. Der Hilfszug von Krefeld und der Gerätewagen von Neuß waren alsbald zur Stelle. Ferner begaben ſich die zuſtändigen Dezernenten der Reichsbahndirektion ſofort nach Eintreffen der Nachricht an die Unfall⸗ ſtelle. Seit heute nachmittag weilen ein Miniſterial⸗ direktor und zwei Miniſterialräte vom Reichsver⸗ kehrsminiſterium ebenfalls an der Unfallſtelle, die von Berlin aus im Sonderzug eingetroffen waren. Leider wurden bei dem Unfall 11 Reiſende und der Zugführer getötet. 18 Perſonen wurden ſchwer und eine Anzahl leichter verletzt. Von den Schwer⸗ verletzten ſind zwei inzwiſchen verſtorben. Von den Verletzten befinden ſich fünf Schwer⸗ verletzte im Städtiſchen Krankenhaus zu Kreſeld, drei Schwerverletzte im Herz⸗Jeſu⸗Kloſter in Neuß und die übrigen der Verletzten im Hoſpital in Holz⸗ heim. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Die Mittelmeerkonſerenz geſichert? nicht eingeladen werden- Dagegen hofſt man auf Teilnahme Ztaliens Balentia und Salamanta ſollen — Paris, 5. September.(U..) Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, ſind bei Ver⸗ handlungen, die geſtern bis in die ſpäten Abend⸗ ſtunden hinein dauerten, England und Frankreich übereingekommen, daß weder Valencia noch Salamanca zu der geplanten Konferenz der Mittelmeermächte in Geuf eingeladen werden ſollen. Dadurch, ſo heißt es, glaube man, die Teilnahme Italiens an der Konferenz geſichert zu haben. Italien hätte darauf beſtanden, daß, falls Valencia eingeladen würde, Salamanca gleichfalls eingeladen werden müſſe. Frankreich habe ſich einer Einladung Salamancas widerſetzt mit der Begründung, daß ſie die Anerkennung Francos einſchließen würde. Frankreich habe auch den Standpunkt ver⸗ treten, daß das Schwarze Meer zum Mittel⸗ meer gehöre und daß folglich auch Rußland und Rumänien zur Teilnahme an der Kon⸗ ferenz eingeladen werden müßten. Dazu bemerkt die Zeitung„Jour“ heute morgen: „Rußland hat mit dem Mittelmeer nichts zu tun. Es iſt ein merkwürdiger Weg, einen Brand dadurch zu löſchen, daß man die Brandſtifter herbeiruft.“ Auf die Gerüchte, daß die franzöſiſche Regierung beabſichtige, die Kontrolle an der ſpaniſchen Grenze aufzuheben, falls die augenblickliche Lage keine Aenderung erfahre, erklärt der„Matin“:„Die Leute, die verlangen, daß die franzöſiſche Grenze nach Spanien geöffnet werde, damit Valencia und Barcelona Waffen und Munition erhalten, glauben anſcheinend, daß Franco nicht genügend Waffen be⸗ ſitze und mehr haben müſſe. Katalonien hat deutlich gezeigt, daß es nicht zu kämpfen wünſcht, und die anarchiſtiſchen Syndikaliſten, die an der dortigen Front ſind, laufen davon und laſſen ihre Waffen zu⸗ rück. Wenn man ihnen neue Waffen gibt, bedeutet das nichts anderes, als daß man General Franco mit Waffen verſorgt. 8 „Ohne Salamanta iſt alles wertlos“ — Salamanca, 5. Sept.(U..) In offiziellen Kreiſen wird erklärt, daß alle das Mittelmeer betreffenden Maßnahmen, die ohne Mitwirkung der nationalen ſpaniſchen Be⸗ wegung getroffen würden, wertlos ſeien. Das natbonale Spanien habe aber bisher von den Mittelmeermächten keine Einladung erhal⸗ Ftalien und die Deutſchlandreiſe Muſſolinis „Niemals fühlten ſich beide Völker näher“ Starke Anterſtreichung der Bedeutung der Muſſolini-Reiſe durch die italieniſche Preſſe (Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten) — Rom, 5. September. Die Ankündigung der Muſſolinireiſe nach Deutſchland iſt hier als ein Ereignis von größter politiſcher Bedeutung aufgenommen und mit lebhaf⸗ ter Freude vom ganzen italieniſchen Volk begrüßt worden. Das italieniſche Volk verſteht, welche Be⸗ deutung es hat, daß die erſte Reiſe, die der Duce als Staatschef ins Ausland unternimmt, dem be⸗ freundeten Deutſchland gilt, mit dem ſich Italien durch die geiſtige Verwandtſchaft der Regierungsfor⸗ men verbunden fühlt. Die römiſchen Morgenblätter bringen die amt⸗ liche Mitteilung und das Kommuniqué des Deut⸗ ſchen Nachrichten⸗Büros in größter Aufmachung und weiſen auf die außerordentliche politiſche Tragweite hin, die der Beſuch Muſſolinis für die Welt hat. Der„Meſſagero“ ſchreibt, daß man in jedem Teil der Welt wüßte, daß dieſe Begegnung entſcheidend für den Frieden und das Gleichgewicht Europas ſei. Die Völker wüßten, daß die Worte Hitlers und Muſſolinis der Realität der Dinge entſprächen: ſie hätten einen lebendigen und tiefen Sinn für die Wirklichkeit und glaubten an die Kraft des Willens in den Grenzen der Vernunft und der vitalen In⸗ tereſſen. Dies erkläre, ſchreibt der Meſſagero, den großen Widerhall, den die Reden Muſſolinis und Hitlers gerade auch in jenen Ländern fänden, in denen der Parlamentarismus regiert. Nur Muſſo⸗ lini und Hitler gäben heute das Gefühl von Sicher⸗ heit und Verantwortlichkeit. Deshalb ſei es keine Ueberireibung, wenn man verſichere, daß in dem Einverſtändnis dieſer beiden großen Mächte die Völker ein entſcheidendes Element des Gleichge⸗ wichts von morgen ſähen. Die beiden Regime fühl⸗ ten ſich ſolidariſch in der Verteidigung der Oroͤnung gegen jede aſiatiſche Beoͤrohung, die den Namen des Bolſchewismus angenommen habe. In dieſer Verteidigung der gemeinſamen Kul⸗ turen erweiſe die italieniſch⸗deutſche Verbindung allen Völkern einen unſchätzbaren Dienſt. Ueber die Gefühle Italiens ſchreibt der Popolo di Roma:„Wir nehmen mit der herzlichſten Zuſtim⸗ mung die Freude auf, mit der das deutſche Volk die Ankündigung begrüßt hat und ſich vorbereitet, Muſſo⸗ lini zu empfangen. Das italieniſche Volk iſt beſon⸗ ders empfänglich für dieſe Freude und teilt ſie mit einer Ehrlichkeit, die zu ſtark für Worte iſt. Niemals wie in dieſem Augenblick fühlten ſich beide Völker näher und entſchloſſen, ihren rauhen Weg gemeinſam zu gehen. In der gemeinſamen Freude ſchwingen brüderliche, dauernde Gefühle.“ halten, an der geplanten Konferenz in Genf teil⸗ zunehmen.„Das nationale Spanien“, ſo wird erklärt,„iſt eine Mittelmeermacht, und wer das nicht anerkennt, verſchließt ſeine Augen vor den Tatſachen.“ Die gegenwärtige Spannung ſei auf oͤrei Urſachen zurückzuführen: erſtens auf die Nichtanerkennunng des nationalen Spanien durch einige Großmächte; zweitens ſei die von Frankreich vorgeſchlagene Nicht⸗ einmiſchung von Frankreich ſelbſt von Anfang an verletzt worden und drittens ſei die Urſache der Schwierigkeiten, daß Valencia von einigen Mächten weiterhin als geſetzmäßige Regierung anerkannt werde. Hinſichtlich der Motive, die zu dem Plan einer Konferenz in Genf führten, wird feſtgeſtellt:„Die Bombardierung des Panzerſchiffs„Deutſchland“ und die Torpedierung der„Leipzig“ ſind ebenſo Pira⸗ tenhandlungen der Valene'ia⸗Behör⸗ den wie die Bombardierung der„Britiſh Corporal“ und der Verſuch, den Zerſtörer„Havock“ zu torpedie⸗ ren“. Die Genfer Konferenz ſei ein Verſuch, die Tatſache zu ignorieren, daß nur ein internationaler Konflikt die endgültige Niederlage Valencias auf⸗ halten könne, und daß Valencia einen ſolchen Konflikt mit verbrecheriſchen Mitteln heraufzubeſchwören verſuche. Leben wir noch im Frieden? dub Paris, 4. September. „Paris Midi“ ſchreibt, man wiſſe kaum mehr, ob man ſich heute in Europa noch in einem Zu⸗ ſtand des Friedens befinde. Der Friede beſtehe zwar formell, da man keine Kriegserklärung zu verzeichnen gehabt habe, man be⸗ finde ſich aber dennoch in einer Art Kriegszuſtand, da die engliſch⸗franzöſiſchen Handelswege vom U⸗Botskrieg bedroht würden. Wem könnten dieſe Verhältniſſe etwas nützen? Niemand anders als der internationale Terrorismus allein habe davon ſei⸗ nen Nutzen. Das Ziel der Mittelmeer⸗Konferenz werde es ſein, eine nichtangemeldete Unterbrechung der für Frankreich und England ſo wichtigen großen Han⸗ delslinien zu verhindern. Es ſei jedoch vollſtändig unſicher, ob dieſe Konferenz praktiſche Ergebniſſe haben werde. Denn eine Kollektivflotte würde eben⸗ ſo wenig im Mittelmeer die Piratenakte unter⸗ drücken können, wie ſie die Einmiſchung in Spanien verhindert habe. Der Vormarſch an der Aſturien⸗Front dnb. Santander, 4. September. Die Navarra⸗Brigaden ſetzen an der Aſturien⸗ front ihren Vormarſch auf der ganzen Linie fort. Die nationalen Flieger mußten ihre Kampftätigkeit infolge ſtarken Nebels einſchränken und führen le⸗ diglich Erkundungsflüge durch. Die von Unquera nach Cervera del Piſuerga füh⸗ rende Straße iſt vollſtändig von den Bolſchewiſten geſäubert. Durch Einkreiſungsmanöver der Natio⸗ nalen ſind wieder mehrere hundert rote Milizen in T 2. Seite 7 Nummer 409 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. September 1937 eine Lage geraten, in der ſie ſich nur ergeben können. Es wurden mehrere Orte beſetzt. Andere Verbände ſtehen in der Nähe von Vega de Liebana. Die weſtlich von Potes vordringenden Streitkräſte haben bereits im Gebiet der Penas de Europa Stellungen bezogen. Da dies die höchſten Erhebungen der ganzen Norofront ſind, haben die Nationalen nach Beſitzergreifung dieſes Gebirges die größten Hinderniſſe auf ihrem Marſch nach Gijon überwunden. An der empfinolichſten Stelle getroſſen dub Paris, 4. Sept. Die nationalſpaniſche Erwiderung der Aus⸗ weiſung von einigen nationalſpaniſchen Perſönlich⸗ keiten aus Südfrankreich mit der Verſetzung von fünf Bertretern der franzöſiſchen Handelskammer in San Sebaſtian bis 600 Kilometer ſüdlich von San Sebaſtian als Gegenmaßnahme hat in franzöſiſchen Kreiſen lebhafte Unruhe und Beſorgnis über etwaige Rückwirkungen auf den franzöſiſchen Handel aus⸗ gelöſt. Die Handelskammer ſandte bereits Proteſt⸗ telegramme an den Miniſterpräſidenten und an den Handelsminiſter. Außerdem hat man den franzöſi⸗ ſchen Botſchafter Herbette beauftragt, den Außenmini⸗ ſter zu unterrichten. Ein führendes Mitglied der franzöſiſchen Handelskammer in San Sebaſtian er⸗ klärte, daß keine Maßnahme der Burgo⸗Regierung hätte wirkſamer ſein können, als gerade Repreſſalien auf die Handelskammer als die einzige beſtehende normale Verbindung zwiſchen den beiden Ländern. Wie der„Jour“ betont, hat Herbette von den Ab⸗ ſichten des Innenminiſters gewußt und an den Außenminiſter einen Warnungsruf gerichtet. Valeneia macht Witze dub Salamanca, 5. September. Wie man nach einer Meldung aus Valencia an⸗ nehmen muß, hat die Ueberheblichkeit der ſpaniſchen Bolſchewiſten, die zur Zeit ihren Einzug in Genf vorbereiten, eine neue Blüte getrieben. Die Zeitungen der roten„Reſidenz“ ſordern den Nobel⸗Friedenspreis ſür den Häuptling der Va⸗ lencia⸗Bolſchewiſten, Azana. Die Zeitung„Correſpondencia“ begründet dieſe Forderung damit, daß Azana nach der Beſchießung von Almeria(die bekanntlich als Vergeltungsmaß⸗ nahme für den Bombenüberfall auf das Panzerſchiff „Deutſchland“ erfolgte) durch einen deutſchen Kreu⸗ ser Deutſchland nicht den Krieg erklärt, ſondern „großmütig im Intereſſe des Weltfriedens“ auf Re⸗ preſſalien verzichtet habe(). Sofortmaßnahmen für die Seeleute Eine Anordnung des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring dnb. Hamburg, 4. September. Der Beauftragte für den Vierfahresplan, Mini⸗ ſterpräſident Generaloberſt Göring, empfing am Freitag in Berlin, wie bereits in ſeiner Stuttgarter Rede angekündigt, Vertreter aus allen Arbeitsge⸗ bieten der Seefahrt. In Begleitung des Gauleiters und Reichsſtatthalters in Hamburg, Kauffmann, und des Treuhänders für die deutſche Seeſchiffahrt, Dr. Völtzer, konnten Vertreter der Schiffsoffi⸗ ziere, der Matroſen und Heizer dem Miniſterpräſi⸗ denten die⸗Entwicklung und die Lage ihres Berufs⸗ ſtands ſchilöern. Der Miniſterpräſident erteilte den Auftrag, So⸗ fortmaßnahmen in die Wege zu leiten, die dem deut⸗ ſchen Seemann das Los erleichtern werden. Maßgebend bei dem Entſchluß des Miniſterpräſi⸗ denten war die Auffaſſung, daß einem Berufsſtand geholfen werden müſſe, der neben ſeinen ſchweren opfervollen Pflichten Repräſentant der Nation im Ausland ſein ſoll. Ein ſchweres Ringen: Entj kidungsloſe Kämpfe vor Schanghai Beide Parteien behaupten nach erbitterten Kämpfen ihre Stellungen— Ein Schritt des Konſulatkorps — Schanghai, 5. Sept.(u..) Nach einem Tag ſchwerſter Kämpfe beruhigten ſich die Schanghai⸗Fronten, ohne daß eine Eut⸗ ſcheidung gefallen wäre. Offenbar iſt auf bei⸗ den Seiten eine gewiſſe Erſchöpfung ein⸗ getreten. Tſchapai, Liuhong und Linho waren den ganzen Tag über Luftangriffen ausgeſetzt, ebenſo wie andere ſtrategiſch wichtige Punkte der Fronten. Die japaniſchen Kriegsſchiffe hielten unaufhörlich die chineſiſchen Stellungen unter Feuer. Aber auch die erbitterten Jufanterie⸗ angriffe führten zu keinem Ergebnis. Schließlich ließ die Kampftätigkeit nach, Beide Seiten haben ihre Stellungen gehalten. Offenbar bereiten die Japaner eine nene Großoffenſive vor. In den letzten drei Tagen ſind wenigſtens 30 japaniſche Truppentransport⸗ ſchiffe den Wangyn heraufgefahren, wo ſie am Hongkin⸗Ufer landeten, die bei den kommenden Operationen eingeſetzt werden ſollen. Der amerikaniſche, britiſche und franzöſiſche Ge⸗ neralkonſul haben eine formelle Note an Bürger⸗ meiſter Yui von Schanghai geſandt, durch die ſie ſeine Aufmerkſamkeit auf die ſchweren Verluſte unter der Zivilbevölkerung der internationalen Nieder⸗ laſſung bei dem geſtrigen Bombardement lenken. Gleichzeitig wurden Vorſtellungen bei den chineſiſchen und japaniſchen Militärſtellen erhoben, mit dem Er⸗ ſuchen, die japaniſchen Kriegsſchiffe aus dem Bereich der internationalen Niederlaſſung und die chineſiſchen Truppen bis öſtlich der Putung⸗Straße und ſüdlich des Tſchangkadu⸗Creek zurückzuziehen. Die gemeinſame Note der drei Generalkonſuln war das Ergebnis einer Konferenz, die unter Teil⸗ nahme des engliſchen, franzöſiſchen und amerikani⸗ ſchen Geſchwaderchefs geſtern nachmittag im amerika⸗ niſchen Konſulatsgebäude ſtattfand. Sie dauerte anderthalb Stunden. Anſchließend bat der ameri⸗ kaniſche Vizeadmiral Parnell den japaniſchen Admi⸗ ral Haſegawa zu einer Beſprechung an Bord des amerikaniſchen Kriegsſchiffs„Auguſta“. Bürgermeiſter Pui hat die Konſularnote bereits nach Nanking weitergeleitet. Als ſeine perſönliche Meinung äußerte er jedoch bereits, daß die chine⸗ ſiſchen Truppen ſolange nicht zurück⸗ gezogen werden könnten, als ſich noch japa⸗ niſche Kriegsſchiffe innerhalb des internationalen Gebiets befänden.„Die Japaner“, ſo ſagte er,„be⸗ nutzten die internationale Niederlaſſung als Baſis für ihre militäriſchen Operationen gegen das chine⸗ ſiſche Heer und führten ihre Bombardements von Ankerplätzen aus durch, die denen der neutralen Kriegsſchiffe benachbart ſeien. Die Mächte ſollten darum die Japaner zwingen, Schanghai zu ver⸗ laſſen.“ Von japaniſcher Seite wurden ebenfalls die Schwierigkeiten betont, die einer Annahme der Dreimächte⸗Forderungen entgegenſtehen. Japan ſei vollberechtigter Vertragspartner für das internatio⸗ nale Gebiet und benutze im übrigen bloß die ihm zugeteilten Territorien. Obendrein müſſe Japan unbedingt Kriegsſchiffe zur Verteidigung japaniſchen Lebens und Eigentums an Ort und Stelle zur Ver⸗ fügung haben. Der offizielle japaniſche Sprecher hob hervor, daß die japaniſchen Bombenflugzeuge mit Sorgfalt ſowohl das engliſch⸗amerikaniſche Ge⸗ biet als auch die franzöſiſche Konzeſſion umflogen, um Zwiſchenfälle zu vermeiden. Der Reichsſportführer vor den Auslandsdeutſchen Der Cyort unter der Fdee Adolf Hitlers Berleihung des Sel-Sportabzeichens an Auslandsdeutſche Aufruf zum 16. Deutſchen Turn- und Sportfeſt dnb. Stuttgart, 4. September. Im Rahmen der großen Kundgebungen der 5. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart ſprach am Samstagmittag der Stabschef der SA, Lutze, über Weſen, Ziel und Aufgabe der SA im Dritten Reich, während der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten den auslandsdeutſchen Männern und Frauen das Wollen der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung auf dem Gebiet der körperlichen Ertüchtigung des Volks darlegte. Ihre beſondere Bedeutung erhielt die Kundgebung dͤurch die Tatſache, daß Stabschef Lutze zum erſtenmal auslandsdeutſchen Politiſchen Leitern das SA⸗ Sportabzeichen überreichen konnte. Gauleiter Bohle gab zunächſt bekannt, daß zwi⸗ ſchen dem Reichsſportführer und ihm kürzlich ein Arbeitsabkommen geſchloſſen worden ſei, wonach künftig in allen Fragen des Sports der Reichsdeut⸗ ſchen im Ausland die Leitung der AO mit dem Reichsſportführer Hand in Hand arbeiten werde. Von lebhaften Beifallskundgebungen begrüßt, nalhm dann der Reichsſportführer das Wort. Er führte u. a. aus: Allmählich verſtummt in der Welt das Geſchwätz von dem gefährlichen politiſchen Naziſport, und immer häufiger kommen Experten aus allen Ländern der Erde zu uns, um unſere Methode zu erforſchen. Euch aber, meine Freunde, die ihr aus aller Welt hier zuſammengekommen ſeid, kann ich ſagen, daß es wirklich nicht die Methoden und Techniken ſind, die uns an die Spitze der Bölker geſtellt haben, ſondern einzig und allein die national⸗ ſozialiſtiſche Idee und der Wille unſeres Führers Adolf Hitler. Wir Nationalſozialiſten bekennen es eindeutig: Es gibt keine Leibesübung in Deutſchland, die nicht innerlich ausgerichtet iſt durch die Weltanſchauung des Nationalſozialismus. Und dieſer Grundſatz, meine Kameraden gilt nicht allein für das Deutſch⸗ tum im Reich, ſondern iſt in ſinngemäßer Ueber⸗ tragung ebenſo gültig für die Turn⸗ und Sportvereine im Ausland, die ſich aus deut⸗ ſchen Reichsangehbrigen zuſammenſetzen. Wir haben heute ſchon im Ausland über 100 000 Turner und Sportler geſammelt. Es wird meine unermüdliche Sorge ſein, in engſter Zuſammenarbeit mit der AO der NSDaAP für den inneren Ausbau der reichs⸗ deutſchen Turn⸗ und Sportvereine zu ſorgen. Am 16., 17. und 18. Juni 1860 fand in Coburg das 1. Deutſche Turnfeſt ſtatt. Es war ein macht⸗ volles Bekenntnis aller deutſchen Stämme zu einem noch nicht vorhandenen, aber heiß erſehnten Deutſch⸗ land. 78 Jahre ſpäter, vom 23. bis 31. Juli 1938, wied in Breslan, der alten deutſchen Schickſalsſtadt, das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt geſeiert. Es wird zum erſten Male ein Feſt der völligen Einigung der deutſchen Leibesübungen ſein und zu einem flammenden Gelöbnis der Zuſammen⸗ gehörigkeit der Deutſchen in aller Welt werden. Zu dieſem Feſt rufe ich euch heute Im Anſchluß an die immer wieder von lebhaftem Beifall unterbrochenen Ausführungen des Reichs⸗ ſportführers meldete der Beauftragte für Sportfra⸗ gen in der Leitung der AO, Amtsleiter Schulte⸗ Schomburg, dem Stabschef die erſten 12 Reichs⸗ deutſchen des Auslands— Politiſche Leiter aus Italien, Chile und der Leitung der Ad—, die jen⸗ ſeits der Grenzen die Bedingungen des SA-⸗Sport⸗ abzeichens erfüllt haben. Stabschef Lutze überreichte den Männern das Abzeichen und betonte, daß es nicht nur eine Aner⸗ kennung der vollbrachten körperlichen Leiſtung ſei. ſondern ebenſo des Geiſtes, aus dem heraus dieſe Leiſtung erfolgte, Stabschef Lutze, der ebenſalls von den Maſ⸗ ſen ſtürmiſch begrüßt wurde, ſprach dann über das Weſen der SA. Er rief noch einmal die Erinnerung an die Kampfzeit wach, da ein kleines Häuflein gläubiger Menſchen ſich um den Führer ſcharte und unter un⸗ ſagbaren Opfern zum Gelingen ſeines gigantiſchen Werks beitrug. Jetzt, nachdem die Macht errungen ſei, werde die SA vielfach als überflüſſig betrachtet. Das Errungene, ſo betonte der Stabs⸗ chef unter der Zuſtimmung der Zuhörer, kann aber nur erhalten bleiben mit den gleichen Mitteln, mit denen es aufgebaut wurde. Der chineſiſchen Forderung, man ſolle die Japaner aus Schanghai vertreiben, ſetzte der Sprecher genau das entgegengeſetzte Verlangen entgegen.„Ehe nicht der letzte bewaffnete Chineſe aus Schanghai ver⸗ ſchwunden ſei, werden immer wieder ſchlechtgezielte chineſiſche Granaten in das ausländiſche Gebiet fallen.“ Erfolg der Fapaner in Norochina dnb. Tokio, 4. September. Die japaniſche Nordchina⸗Armee meldet die Ein⸗ nahme von Huſian. In dem Bericht wird die Be⸗ deutung dieſes neuen japaniſchen Erfolges unterſtri⸗ chen. Huſian iſt ein ſtrategiſch ſehr wichtiger Punkt und liegt an der Eiſenbahnlinie Kalgan—Tatung (Provinz Schanſi). Der Vormarſch der Japaner beoroht jetzt die Flanke der geſchlagenen chineſiſchen Armee, die ſich ſüdweſtlich der Eiſenbahnlinie Kalgan—Peiping zu⸗ rückzieht. Seit einer Reihe von Tagen gehen ununterbro⸗ chen Regengüſſe von unvorſtellbarer Heftigkeit über die nähere und weitere Umgebung der Stadt Tien⸗ tſin nieder. Die Regengüſſe bedingten auch eine Verlangſamung der Operationen der japaniſchen Ab⸗ teilungen im Abſchnitt von Tſingtau. Die Verwendung der modernen japaniſchen Kampf⸗ mittel iſt auf den grundlos gewordenen Straßen nahezu unmöglich geworden. Aus allen Teilen der Provinz treffen Hochwaſſer⸗ meldungen ein. An verſchiedenen Stellen ſind be⸗ reits die Dämme geborſten. Südweſtlich von Tientſin iſt das flache Land auf weiten Strecken über⸗ ſchwemmt. Die wichtige Straße Tientſin—Yenſhan ſteht unter Waſſer. Auch die Eiſenbahnlinie Tientſin —Pukau droht überſchwemmt zu werden. An dieſer Strecke überwinden die japaniſchen Truppen in ſchweren Einzelgefechten den chineſiſchen Widerſtand und dringen langſam in der Richtung nach Süd⸗ weſten vor. Fapaniſcher Armecbefehl dub. Tokio, 4. September. Als Antwort auf die Adreſſe des Kaiſers, die bei oͤer Eröffnung der Sondertagung des Parlaments verleſen worden war, erließ der Kriegsminiſter Neue Flaggenveroronung dub. Berlin, 4. September. Die ſeit einiger Zeit beſtehenden Zweifel, welche Flaggen und Fahnen von Privatperſonen gezeigt werden dürfen, ſind jetzt vom Reichsminiſter des Inneren durch eine Verordnung zum Reichsflaggen⸗ geſetz geklärt worden. Die Verordnung hat folgen⸗ den Wortlaut: Auf Grund des Artikels 4 des Reichsflaggen⸗ geſetzes vom 15. September 1935 wird verordͤnet: 8 1. 1. An regelmäßigen allgemeinen Beflaggungs⸗ tagen ſowie an Tagen, an denen zu einer allge⸗ meinen Beflaggung beſonders aufgefordert wird, ſetzen Privatperſonen nur die Reichs⸗ und Nationalflagge. Ausnahmen beſtimmt die zur Anordnung einer allgemeinen Beflaggung zuſtän⸗ dige Stelle. 2. Regelmäßige allgemeine Beflaggungstage nach Abſ. 1 ſind 1. Der Reichsgründungstag(16. Januar), 2. der Tag der nationalen Erhebung(30, Januar), 3. der Heldengedenktag(5. Sonntag vor Oſtern), 4. der Geburtstag des Führers und Reichskanz⸗ lers(20. April), 5. der nationale Feiertag des deutſchen Volkes (1. Mai), 6. der Erntedanktag(1. Sonntag nach Michaelis). 8 2. 1. Allgemein verboten iſt Privatperſonen das Setzen Die Diplomaten und der Parteitag Chefs der ausländiſchen Miſſionen als Gäſte des Führers dub. Berlin, 4. September. Der Führer und Reichskanzler hat auch in dieſem Jahre die Chefs der ausländiſchen Miſſionen in Ber⸗ lin als ſeine perſönlichen Gäſte zur Teilnahme am Reichsparteitag in Nürnberg eingeladen. Ihr Erſcheinen während des Reichsparteitages haben zugeſagt: die Botſchafter von Frankreich, der Türkei, von Polen, Japan, Italien, Chile, China, Braſilien, Argentinien, Großbritannien, Spanien; die Geſandten von Dänemark, Aegypten Rumänien, der Schweiz, von Oeſterreich Griechenland, des Jri⸗ ſchen Freiſtaates, von Finnland, Portugal, Colum⸗ bien, Uruguay, Haiti, Kuba, Jrak, Lettland, Siam, Jugoſlawien, Ungarn Belgien, Nicaragua, der Do⸗ minikaniſchen Republik, von Venezuela, Eſtland, Bolivien, Panama, Schweden, der Niederlande, von Bulgarien, Guatemala und Mexiko, ſowie die Ge⸗ ſchäftsträger der Vereinigten Staaten von Amerika, von Litauen, Afghaniſtan, der Tſchechoſlowakei, von Iran, der Union von Südafrika und Luxemburg. Den Diplomaten werden zwei Schlafwagen⸗Son⸗ derzüge zur Verfügung geſtellt die ſie am Montag, dem 6. d. Mts., um 9 Uhr vormittags, nach Nürn⸗ berg führen werden. Während der Anweſenheit in Nürnberg ſind verſchiedene Ausflüge für die Miſ⸗ ſionschefs vorgeſehen. U. a. wird ein Tagesaus⸗ flug nach dem Schwarswald ſtattfinden. Sugiyma einen Armeebefehl an die Offiziere und Soldaten. Er erklärte darin, daß er erwarte, daß jeder Soldat der japaniſchen Armee ſich der ernſten Lage der Nation bewußt ſei. Es gebe nur ein ein⸗ ziges Mittel zur Löſung der Schwierigkeiten: die Verdoppelung der Anſtrengungen der ja⸗ paniſchen Armee zur ſchleunigſten und grundſätzlichen Beendigung des China⸗ konfliktes. Abſchließend dankte der Kriegsminiſter den japa⸗ niſchen Soldaten für ihren heldenhaften Einſatz im 50 und gedachte beſonders der Verwundeten und oten. Sie wollen in China bleiben — Schanghai, 4. September.(U..) Etwa 150 amerikaniſche Staatsangehörige, zum größten Teil Miſſionare, haben ſich trotz des Rates des amerikaniſchen Konſulats geweigert, China zu verlaſſen. Sie halten ſich gegenwärtig in Mokanſhan auf und haben von dort den amerikani⸗ ſchen Konſul Gauß davon informiert, daß ſie ſich ent⸗ ſchloſſen hätten, bis Ende September in Mokanſhan zu bleiben, da ſie hofften, daß ſich die Verhältniſſe big dahin gebeſſert hätten. Gauß hat ihnen geantwortet, daß er befürchte, daß ſich ihre Hoffnungen nicht er⸗ füllen werden. Den Amerikanern haben ſich weitere 30 Aus⸗ länder, vor allem Deutſche und Dänen, an⸗ geſchloſſen. Die Aſiatiſche Petroleumgeſellſchaft hat die Eva⸗ kuierung von 15 amerikaniſchen Staatsangehörigen angeordnet. Die Betreffenden ſind bereits Samstag an Bord eines franzbſiſchen Dampfers gegangen. Der Chef der amerikaniſchen Oſtaſien⸗Flotte hat angeord⸗ net, daß jedes Schiff, das die amerikaniſche Flagge führt und Flüchtlinge an Bord hat, in den gefährde⸗ ten Gewäſſern von wenigſtens einem amerikaniſchen Kriegsſchiff eskortiert werden müſſe. Wie aus Peiping berichtet wird hat die ameri⸗ kaniſche Marine den Schutz der Denching⸗Univerſität übernommen, die in engſten Beziehungen dur Ha⸗ vard⸗Univerſität ſteht. des Reichsinnenminiſters Rllr die Rakionalplaoge darj gehißt werden Auch bei lirchlichen Feiern darf nur die Reichs⸗ und Nationalflagge gezeigt werden 1. der gegenwärtigen oder einer früheren Reichskriegsflagge oder ſonſtiger Flaggen und Fahnen der Wehrmacht, 2. der gegenwärtigen oder einer früheren Reichsdienſtflagge oder einer früheren Landes⸗ dienſtflagge, 3. einer früheren Reichs⸗ oder Landesflagge, 4. einer Kirchenflagge. 2. Von der Beſtimmung des Abſ. 1 Nr. 1 kann der Reichskriegsminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Inneren im Einzelfall Aus⸗ nahmen zulaſſen. 3. Bei kirchlichen Feiern können Privatper⸗ ſonen nur die Reichs⸗ und Nationalflagge zeigen. 4. Den im Abſ. 1 aufgeführten Flaggen ſtehen ſolche gleich, die mit ihnen verwechſelt werden können. 8 3. Die Reichs⸗ und Nationalflagge darf nicht geſetzt werden, wenn der Anlaß oder die Begleitumſtände der Flaggenſetzung der Würde dieſes Symbols nicht entſprechen. 4. Das Verbot des Setzens von Flaggen umfaßt zugleich das Verbot des Zeigens der entſprechen⸗ den Farben. Berlin, den 28. Auguſt 1997. Der Reichsminiſter des Inneren: Der. Frick. FFFCCCCCCTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPT—TTTT Neue Zuſammenſtöße in Nordafrika dnb. Paris, 4. September. Havas meldet neue Zuſammenſtöße aus Nord⸗ afrika, die ſich diesmal in der Nähe von Monaſtir (Tunis) zugetragen haben. In dem Bericht heißt es: Freitag morgen begaben ſich etwa 100 tuneſiſche Bauern zu einer 30 Kilometer von Monaſtir ent⸗ fernten Ortſchaft, um dort gewiſſe, durch kürzliche Regengüſſe entſtandene Schäden auszubeſſern. Als ſie an Ort und Stelle eintrafen, ſanden ſie mehrere hundert mit Knüppeln und alten Säbeln bewaffnete Beduinen vor, die ſich ſofort auf ſie ſtürzten. Die unbewaffneten und zahlenmäßig unterlegenen Mo⸗ naſtirer hatten 16 Verletzte, darunter vier Schwer⸗ verletzte, zu verzeichnen. Die Gendarmerie hat meh⸗ rere Feſtnahmen durchgeführt. Einer der Schwerver⸗ letzten iſt im Laufe des Freitag nachmittag ſeinen Wunden erlegen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart Handelsteil: Dr. Fritz Bo de ⸗ Lokaler Teil: Dr Fritz hammes- Sport: Willi Müll er Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilberdſenſt: Curt Wilhelm Fennel ⸗ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Beitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1987: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20 500 Zur Beit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto — 2 Montag, 6. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 409 Die Stadiseite Mannheim, 6. September. Der erſte Ausſtellungs⸗Sonntag Großer Andraug zur Induſtrie⸗Schan Das Hauptereignis des erſten September⸗Sonn⸗ tags, der uns mit einer ſtrahlenden Sonne beglückte und ganz vergeſſen ließ, daß der meteorologiſche Be⸗ ginn des Herbſtes nahe iſt, war natürlich die„Ober⸗ rheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung Mann⸗ heim 1937“/. Am Samstagnachmittag ſchon ſetzte der Zuſtrom zu dieſer einzigartigen Schau badiſch⸗ pfälziſchen Gewerbefleißes und Lebenswillens ein. Viele Tauſende durchſchritten ſo ſchon am Eröff⸗ nungstage das große Ausſtellungsgelände. Auch die erſte Varietéveranſtaltung in der Feſt⸗ halle fand regen Zuſpruch. Es wurden am Samstag⸗ abend rund 3000 Beſucher gezählt. Am Sonntag gab es Hochbetrieb. Schon am Vor⸗ mittag herrſchte reges Leben in den Hallen und auf dem Freigelände. Mit jeder Stunde wurde der Andrang größer. Bis Redaktionsſchluß ließ ſich die⸗ ſer Maſſenbeſuch zahlenmäßig zwar noch nicht er⸗ faſſen, aber es ſteht feſt, daß die hochgeſpann⸗ ten Erwartungen der Ausſtellungslei⸗ tung erfüllt wurden. Das iſt umſo bedeutſa⸗ mer, da der Sonne Glanz verführeriſch ins Freie lockte. Uebrigens ſei in dieſem Zuſammenhang er⸗ wähnt, daß in den Ausſtellungshallen trotz der Ta⸗ geswärme eine angenehme Kühle herrſchte. Man hat alſo bei der Geſamtanlage für ausreichende Ent⸗ und Belüftung der Rhein⸗Neckar⸗Halle und der Zelte geſorgt. Die Ausſtellungsbeſucher ſind ſehr befriedigt Wir hatten Gelegenheit, am Sonntag mehrere Ausſtellungsbeſucher über ihre Eindrücke zu hören. Sie alle beſtätigten uns, daß ſie von der Großzügigkeit und Reichhaltigkeit der Schau tief be⸗ eindruckt wurden. Es gibt ja auch ſo unendlich viel zu ſehen! Man kann viele Stunden lang in den Räumen verweilen. Wenn man dann dem Ausgang zuſtrebt, hat man vieles doch noch nicht ganz gewür⸗ digt. Da tut man gut daran, ſich mit einigen ſpe⸗ ziellen Themen beſonders eingehend zu befaſſen. Zum »Beiſpiel mit der Sonderſchau der Städte Mannheim und Ludwigshafen, die auf der vorderen Galerie der Rhein⸗Neckar⸗Halle aufgebaut iſt. Wen intereſſierte da nicht das Modell der Friedrichsbrücke nach dem geplanten Umbau? Wie es einmal an dieſem verkehrsreichſten Platze unſerer Stadt ausſehen wird, iſt in dem Modell bis in kleinſte Einzelheiten feſtgehalten. Man freut ſich ſchon jetzt auf die Verbreiterung dieſer Brücke, auf das an den Potsdamer Platz in Berlin erinnernde Verkehrsrondell auf der Stadtſeite, dem begreiflicher⸗ weiſe die Grünanlagen in K 1 und U1 zum Teil zum Opfer fallen(man nimmt dieſes Opfer gerne hin, denn daraus erwachſen viele verkehrstechniſche Vorteile). Auch ſonſt ſind einige Modelle zu ſehen: das neue Hitlerjugend⸗Heim, das demnächſt im Erlenhof erſtehen wird, wird gezeigt und dazu ein plaſtiſcher Lageplan. Die Siedlungen Neu⸗ eichwald und Schön au ſtehen in Miniaturaus⸗ gaben daneben. Auch die Stadt Ludwigshafen wartet mit ähnlichen Beiſpielen ihres Bauwillens auf. Alles in dieſer Ausſtellung erregt natürlich Intereſſe, nicht zuletzt die Arbeitsplätze in der der Ausbildung des Facharbeiters gewid⸗ meten Sonderſchau. Die Zuſchauer ſtanden in dichten Reihen darum und verfolgten die Leiſtungen der angehenden Meiſter. Um noch eines beſonders herauszugreifen: die Lehrſchau über die Verwen d⸗ barkeit von Altmaterial! Voll Bewun⸗ derung ſtehen die Beſucher vor dieſer Abteilung und erkennen den Weg, den Lumpen, Knochen, Alteiſen, Altmetall und Altpapier als Rohſtoffe neuer Erzeug⸗ niſſe durchlaufen. Großkampftag der Straßenbahn Die Straßenbahn hat in dieſen Tagen be⸗ ſonders viel zu tun. An dieſem Sonntag aber war für ſie„Großkampftag“. Alle verfügbaren Kräfte mußten aufgeboten werden. Unzählige Son⸗ derwagen wurden eingelegt, und an die Kurs⸗ wagen wurden in vielen Fällen Anhänger gekoppelt. Das war notwendig, um die vielen Tauſende zum Ausſtellungsgelände und zurück zu bringen und auch um die Fußballanhänger zu den Jubiläums⸗ ſpielen des Sportvereins Mannheim⸗ Waldhof ins feſtlich geſchmückte Stadion zu fahren. Viele verbanden den Weg zum Stadion mit einem Beſuch der Ausſtellung, zumal ſie ſich damit den Vorteil der Ausgabe von Ausſtellungseintritts⸗ karten in den Straßenbahnwagen ſicherten und den Preis einer Straßenbahnfahrt ſparten. Bei unſerem kurzen Rückblick auf den erſten Ausſtellungs⸗Sonntag wollen wir nicht vergeſſen, des NSV⸗Kindergartens beſonders zu ge⸗ denken. Dieſe vorbildliche Einrichtung enthebt die Eltern für die Dauer ihres Ganges durch die Schau der Sorge um ihre Kinder. Dieſe werden von den NSV⸗Kindergärtnerinnen in liebevolle Pflege ge⸗ nommen. Sie können auf Schaukeln und anderen Spielgeräten ſich tummeln, können auf Liegeſtühlen ruhen oder auch dem Kaſperle zuſchauen. Und wenn es ihnen im Freien auf dem Raſen zu heiß wird, finden ſie in einer kühlen Zelthalle Erholung. Abgeſehen von der Ausſtellung, trug unſere Stadt auch ſonſt ein feſtliches Gepräge. Viele Flaggen— auch öffentliche Gebäude hatten ihr Feſtkleid angelegt — ſah man im Straßenbild. Am Waſſerturm, an dem die hübſchen Waſſerſpiele voll in Tätigkeit In der Ausſtellungs-Feſthalle: Hervorragende Varietekunſt Die gutbeſuchte ſamstägige Eröffnungsveranſtaltung geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg Zunächſt der Kreisleitung der NSG„Kraft durch Freude“ wärmſte Anerkennung, daß ſie für den Unterhaltungsabend, der in der Feſthalle der „Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung Mann⸗ heim 1937“ alltäglich ſtattfindet, eine Darbietungs⸗ folge zuſammengeſtellt hat, die ſelbſt dieſenigen, die auf eine jahrzehntelange Erfahrung in Varietékün⸗ ſten zurückblicken, auf das höchſte befriedigt. Zwiſchen 8 und 12 Uhr iſt wirklich keine Nummer zu ſehen, die man als„Füllſel“ bezeichnen könnte. Den ſchmet⸗ ternden Auftakt bildet die echt bajuwariſche Muſik der Oberlandler⸗Kapelle Ferdl Wer⸗ ners. Und dann ſpringt Franz Laſch vom Reichs⸗ ſender Leipzig vors Mikrophon, um ſich als Anſager auf das humorvollſte einzufüh⸗ ren. Seine ſtimmungsfördernden Bemühungen ſind denn auch ſo erfolgreich, daß der in zwei Hälften ge⸗ teilte taktmäßige Beifall, mit dem jede Nummer ent⸗ laſſen wird, ſchließlich nicht mehr angefeuert wer⸗ den muß. 94 Wenn wir die artiſtiſchen Kräfte in der Reihen⸗ folge ihrer Originalität aufzählen, ſo haben wir zuerſt die„Zwei Funks“ zu rühmen, von denen der eine auf einem hohen Geſtell auf einer hin⸗ und herrollenden Röhre und Kugel ſo ſicher die Balance hält, daß man ſich ſagen muß: etwas derart ſenſa⸗ tionelles wurde in Mannheim noch nicht gezeigt. Da⸗ bei iſt zu beachten, daß der Künſtler auf einem ſchma⸗ len Brett ſteht, das über Röhre und Kugel gelegt iſt. Der Beifallsſturm erreicht verdient höchſte Grade, wenn er ſeinen Partner, der ihm die„Unter⸗ lage“ zureicht, gar noch auf die Schultern nimmt. Die ſtark vertretene Parterreakrobatik feiert ebenfalls Triumphe. Mit einer unübertrefflichen Miſchung von grotes⸗ kem Humor und artiſtiſchem Können ſtellen ſich „Huch und Auf“ vor, die ſchon bei ihrem Erſchei⸗ nen ſtürmiſche Heiterkeit hervorrufen. Man wird unwillkürlich an Pat und Patachon erinnert, wenn beide vor ihr Publikum treten. Aber wenn der Kleine den Kopf verloren hat, den ihm ſein Partner abſchlägt, ſieht man, daß er nur ſchlangenmenſch⸗ ähnlich zu unförmiger Dicke zuſammengekrümmt war, ein Antrittstrick, der an Originalität nichts zu wünſchen übrig läßt. Und wenn dann die beiden Künſtler parterreakrobatiſch arbeiten, merken die wenigſten, wie ſchwierig jeder einzelne Trick iſt, weil alle mit einer ſpieleriſchen Leichtigkeit ausgeführt werden. Man kann wirklich ohne Uebertreibung ſagen, daß dies Artiſtik in höchſter Vollendung iſt. Und wenn ſie ſchließlich nach einem ungemein er⸗ heiternden Boxkampf abtreten, dann braucht das Publikum nicht erſt aufgeſordert werden, den ver⸗ dienten rauſchenden Beifall zu ſpenden. Ebenſo elegant wie ſicher führen auch die„Zwei Burtons“ ihre parterreakrobatiſchen Tricks durch, bei denen der weibliche„Untermann“ zeigt, daß er nicht zum„ſchwachen Geſchlecht“ gehört, denn um im Spagat, wobei die Beine auf zwei auseinanderge⸗ ſchon auf das herzlichſte empfangen wurde, ſtellten Stühlen liegen, den Partner zum Handſtand emporzudrücken, dazu bedarf es nicht nur langer Uebung, ſondern auch großer körperlicher Kräfte. Das gleiche Lob verdienen die„Drei Sarun⸗ ſkis“, eine Dame und zwei Herren, die vor allem im„Brückenbau“ hervorragendes leiſten, wobei ſie ſogar noch muſizieren. Und ſchließlich imponiert noch „Tasko“ mit einer Stuhlbalance auf drei überein⸗ andergeſtellten Tiſchen. Wie geſagt: durchweg ſau⸗ berſte parterreakrobatiſche Arbeit, die überdies mit ſo großer Sicherheit ausgeführt würd, daß die Schwierigkeit des Vollbringens ganz in den Hinter⸗ grund tritt. Sehr vielſeitig iſt der Cowboy Billy Benkins, der zunächſt mit dem Laſſo und als Kunſtſchütze ſein hohes Können zeigt, um dann ſeine gefiederten Freunde, einen Waldkauz, zwei Raben umd drei Adler, vorzuführen. Wenn man bedenkt, wie ſchwer dieſe Tiere zu dreſſieren ſind, dann wird mam dem Künſtler um ſo größere Anerkennung zollen. Soviel iſt ſicher, daß er damit unerreicht daſteht. Akrobatik auf dem Rad hat man hier ſchon oft geſehen. Um ſo höher iſt das Können von„Rodella⸗Ruis wu d Artix“, eines eleganten Paares, einzuſchätzen, das auf dem Zweirad und Tandem die ſchwierigſten Tricks mit einer verblüffenden Sicherheit ausführt. Bewunderungswürdig iſt der Wirbel des Künſtlers auf dem Hinterrad. Heiterkeitsſtürme ruft das Wunderzebra„Monti“ hervor, das von einer Dame vorgeführt wird. Selbſtverſtändlich handelt es ſich nicht um ein wirkliches Zebra, ſondern um das „Fell“, in dem zwei Künttler ſtecken, die ſo unbe⸗ ſchreiblich komiſch„exerzieren“, daß man aus dem Lachen nicht herauskommt. Und nun noch eine Würdigung der hochwertigen Vortragskunſt, die in die artiſtiſchen Darbietungen eingefügt iſt. Daß Paul Heidemann iſt bei ſeiner Beliebtheit als Filmdarſteller ſelbſtverſtänd⸗ lich. Mit dem größten Vergnügen lauſchte man ſei⸗ ner witzigen Plauderei, die auch des politiſch⸗ſatiri⸗ ſchen Einſchlags nicht entbehrte. Zweimal ließen ſich die nicht minder beliebten„Luſtigen Fünf“ hören. Ihre Vorträge, wie immer auf das feinſte abgeſtimmt, gefielen ſo ſehr, daß es ohne Zugabe nicht abging. Muſikaliſch umrahmt wurden die Darbietun⸗ gen durch das Philharmoniſche Orcheſter unter Max Maurers Leitung. Wenn ſich Anſager Laſch verabſchiedet hat, braucht nicht der allgemeine Aufbruch einzuſetzen, denn nun tritt wieder die Oberlandler⸗Ka⸗ pelle in Aktion. Nur ſitzt ſie diesmal auf einer Drehbühne. Ehe wir am Samstag nach der gut⸗ beſuchten Eröffnungsvorſtellung die Feſthalle, in der alles bis zum Radiverkäufer und zur Bedienung echt Münchneriſch wirkt, verließen, ſahen wir noch ein feſches Schuhplattlerpaar, womit wir feſt⸗ ſtellen, daß man auch noch nach Mitternacht ſtim⸗ mungsvoll unterhalten wird. Sch. eeeeeeeeee Anter Marinekameraden Gründungsfeier der Marine-Kameradſchaft Mannheim 1895 Alljährlich ſteht die September⸗Muſterung, wie man die monatlichen Zuſammenkünfte unter den Kameraden des Ns⸗Marinebundes nennt, im Zei⸗ chen des Gründungstages der Marine⸗Kame⸗ radſchaft Mannheim 1895, des 13. September 1895. Es iſt in jedem Jahr eine Feier des Geden⸗ kens, aber auch der Ehrung derjenigen, die ſich durch ihre lange Zugehörigkeit zur Kamerabſchaft und durch beſondere Verdienſte auszeichneten. So ſtehen in den Reihen der Kameradſchaft heute noch vier Gründungsmitglieder und 25 Mitglieder, die über 25 Jahre treu zu ihr ſtanden. Am Samstagabend wurde die Gründungsfeier aus beſonderem Anlaß zur Feierlichkeit. Geſellten ſich doch zu den Jubilaren vier neue, die Kameraden Triebel, Größle, Belling und Müller. So hatte man den Saal des„Deutſchen Hauſes“ feſt⸗ lich geſchmückt. Die große Schiffsglocke ſtand auf dem Tiſch des Kameradſchaftsführers. Die„Muſte⸗ rung“, zu der ſich wie immer eine große Zahl Kame⸗ vaden eingefunden hatte, begann mit einer feierlichen Flaggenparade. In kurzen Worten begrüßte Kameradſchaftsführer Feiber die Erſchienenen und würdigte im Anſchluß daran die Verdienſte, die Treue und den Opferſinn der neuen Jubilare, die an einem beſonders reich mit Blumen geſchmückten Mitteltiſch ſaßen. In kurzen Zügen umriß er auch die Entwicklung der Kamerad⸗ ſchaft bis zum heutigen Tage und fand beſonders ehrende Worte für die bisherigen Kameradſchafts⸗ führer von Nidden, Kippenhahn, Koopmann und vor allem Gradwohl, der die Kamerabſchaft ſicher durch die ſchweren Revolutionsjahre geleitet habe. Kamerad Gradwohl fühlte ſich durch dieſe herzlichen Worte der Anerkennung verpflichtet, im Namen der Jubilare dem Kameradſchaftsführer für ſein reoͤliches Bemühen um die Verſtärkung der ka⸗ meradſchaftlichen Bande innerhalb des Bundes du danken. Die Grüße der Kolonialkrieger, die dem NS⸗Marinebund angeſchloſſen ſind, überbrachte Ka⸗ meradſchaftsführer Schaffner. Ein Beweis dafür, daß unſere Mariner ſich nicht von der körperlichen Stählung ausſchließen, war die anſchließende Berleihung des SA⸗Sportabzeichens an vier Teilnehmer des zweiten SA⸗Sportabzeichen⸗ Kurſes, an dem 39 Kameraden teilnahmen. Die übrigen hatten ihr Abzeichen ſchon bei der letzten Muſterung erhalten. Im ganzen beſitzen 75 Kame⸗ raden von insgeſamt 240 der Marine⸗Kameradſchaft das SA⸗Sportabzeichen, darunter einer von 71 Jah⸗ ven und zwei von über 65 Jahren. Mit Stolz waren, konzertierte um die Mittagsſtunde der Mu⸗ ſikzug der Sͤ unter Homann⸗Webaus Stabführung. Am Vormittag marſchierte die Ehrenbereit⸗ ſchaft der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung durch die Stadt. Der Marſchweg führte vom Collinidepot über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke durch die öſtliche Neckarſtadt, über die Friedrichs⸗Brücke durch Breite Straße, Planken, Kaiſerring zur Großen Merzelſtraße, wo NSKOV⸗Kreisamtsleiter Sinn den Vorbeimarſch der alten Soldaten abnahm. Dann ging es zurück zum Waſſerturm und anſchließend verbrachte man in 7 5 Germania⸗Sälen einige Stunden der Kamerad⸗ ſchaft. Bleibt noch zu erwähnen, daß im National⸗ theater an dieſem erſten Wochenende nach der Sommerpauſe wieder geſpielt wurde, daß viele zum Hockenheimer Motorradrennen, oder zum Haßlocher Pferderennen fuhren. Es war ein reichbeſchicktes Programm. Fürwahr: Die Ferienſtimmung iſt ab⸗ gelöſt!—m. konnte Kameradſchaftsführer Feiber auf dieſe Tat⸗ ſache hinweiſen und gleichzeitig ankündigen, daß in Bälde ein weiterer Kurſus ſtattfinden wird. Auch im Schießſport iſt die Kameradſchaft auf der Höhe. Dem Kameradſchaftsſchießwart konnte Feiber für die Kleinkaliberſchützen ein vom NS⸗Marinebund geſtif⸗ tetes Gewehr überreichen mit dem Bemerken, daß dies Kamerad Hillige zu danken ſei, der aus dem Bundesſchießen als zweiter Preis⸗ träger hervorgegangen ſei. Zum Schluß der Muſterung gab der Kamerad⸗ ſchaftsführer bekannt, daß am 11. und 12. September die Kameradſchaft unter dem Leitwort„Heute ohne Sie..“(die Frauen) eine Fahrt ins Blaue mache. Damit auch die arbeitsloſen Kameraden daran teilnehmen können, wurde eine Opferſpende eingerichtet. Nun wurde die Flagge wieder feierlich niedergeholt. Die Kameraden blieben noch lange gemütlich beiſammen. g. Ausſtellungsbeſucher von auswärts! Die Induſtrie⸗Schau wirkte ſich im Bahnverkehr aus Der Bahnverkehr war auch an dieſem Wochenende wiederum ſehr lebhaft. Am Samstag herrſchte ein ſtarker Reiſeverkehr, bei dem der Fern⸗ verkehr im Vordergrund ſtand. Aber auch der Stadt⸗ beſuchsverkehr war an dieſem Tage ſehr rege. Auch am Sonntag war ſowohl im Nah⸗ wie im Fernver⸗ kehr großer Betrieb, und zwar infolge der Ober⸗ Che Sie sichentscheiden, welche Uhr Sie kaufen— besichtlgen Sie die überreiche, prachtvolle Auswahl bei Edoaz 8 Brelte Str. 395 gheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung der Stadtbe⸗ ſuuchsverkehr bedeutend ſtärker als ſonſt. Am Samstag wurde ein Betriebsausflugsſonder⸗ zug von Mannheim nach Neckargemünd gefahren. Außerdem berührten drei Koͤc⸗Züge den Mannhei⸗ mer Hauptbahnhof: ein Zug Düſſeldorf—Villingen, einer Groß⸗Gerau—Neuſtadt an der Weinſtraße und einer Köln—Lindau. Am. Sonntag wurde D 192 Hamburg/ Berlin—Ba⸗ ſel dopelt gefahren. Drei Sonderzüge nach Nürn⸗ berg kamen durch Mannheim, und zwar von Koblenz, Saarbrüken und Neuſtadt an der Weinſtraße. Ein KöcF⸗Zug fuhr von Mannheim nach Bad Kreuznach, ein anderear von Bingen nach Stuttgart. Der Mann⸗ heimer Odenwaldklub fuhr mit einem Sonderzug bis Bundenthal Rumbach, ein weiterer hieſiger Bereins⸗ ſonderzug ewndete in Frankfurt a. M. Der Sonder⸗ zug zum Motorradrennen in Hockenheim beförderte 1000 Perſonen. Im Durchlauf berührten am Sonn⸗ tag drei Eiſenbahnerſonderzüge Mannheim: einer auf dem Wege von Baden⸗Baden nach Worms und zwei von Saarbrücken nach Heidelberg. Trauerſeier für Emil Schmitz Groß wie die innere Teilnahme war auch die Trauergemeinde, die Mühlendirektor Emil Schmitz am Samstagnachmittag die letzte Ehre er⸗ wies. Die Halle des Mannheimer Hauptfriedhofs hatte ſich in einen Hain von Palmen und Lorbeer⸗ bäumen verwandelt. Die Empore war mit ſchwar⸗ zem Flor ausgeſchlagen. Muſikdirektor Lenz lei⸗ tete am Orgelharmonium die Trauerfeier ein mit dem Choral„Wenn ich einmal ſoll ſcheiden“ aus der Matthäus⸗Paſſion. Pfarrer Dr. Weber ergriff das Wort, nachdem das Kergl⸗Quartett einen Streichquartett⸗Satz zu Gehör gebracht hatte. Der Geiſtliche, der von dem Wort ausging:„Mitten wir im Leben ſind von dem Tod umfangen“, zog einen dichteriſch erfühlten Vergleich zwiſchen der augenblick⸗ lichen vorherbſtlichen Erntezeit in der Natur und dieſem mitten im reichſten Ernteſegen abgeſchnittenen Menſchenleben. Als das Kergl⸗Quartett noch einmal geſpielt hatte, ſchloß Pfarrer Dr. Weber ſeinen Nachruf mit Worten des 80jährigen Thoma. Muſikdirektor Lenz knüpfte an die Worte des Spvechers an, indem er die Feier in der Kapelle ſchloß mit den Volksliedweiſen 7200 ſchieß den Hirſch...“ und vom„Guten Kame⸗ raden“. Am Familiengrab im Walofriedhof würdigten Aufſichtsrat, Vorſtand und Gefolgſchaft der Pfälzi⸗ ſchen Mühlenwerke noch einmal die menſchliche und fachliche Bedeutung ihres Vorſtandsmitgliedes, der von der geſamten deutſchen Müllerſchaft geachtet und verehrt wurde. Seine Pionierarbeit kam auch in den weiteren Nachrufen zum Ausdruck, ſo na⸗ mentlich ſeitens der Süddeutſchen Mühlenvereini⸗ gung. Wundervoll geſtaltete ſich auch der Nachruf des Kreisjägermeiſters und der letzte ehrende Hör⸗ nerklang. Der Führer der 13. SS⸗Reiterſtandarte ehrte den guten Kameraden und Fürſorgereferenten im Stabe der 13. SS⸗Reiterſtandarte ebenfalls durch Kranzniederlegung. Kränze übergab auch die Ver⸗ einigung weſtöeutſcher Mühlen, die Hauptſtadt in den Farben der Bewegung und der h. ———— 10 000 am Strandbad. Das warme Wetter nützten viele Mannheimer nochmals zu einem Beſuch des Strandbades aus, ſo daß am Samstag und Sonntag am Rhein lebhafter Betrieb herrſchte. Am Samstag wurden 6000 Beſucher gezählt und 200 Kraftfahrzeuge und 2000 Fahrräder in Verwahrung gegeben. Am Sonntag war der Beſuch noch größer. Wenn man ihn auf 10 000 ſchätzt, greift man kaum zu hoch. a Die Stabtranbſiedlungsfahrten nach der Blu⸗ ——5 werden wieder wie bisher täglich durchge⸗ ihrt. Nerven brauchken quch Nahirung Wie in einem gewaltigen Induſtriewerk arbeiten unſere Nerven⸗ 0— 9 Seſe St— 92 8 und Kra 5 ſendenden en. agen dieſe Stellen, r gange Organismus darunter 1den Die geiſtigen und körperlichen Kräfte laſſen nach, man fühlt ſich matt und elend, nervöſe Ko919 75 nervöſe Magenbeſchwerden ſtellen ſich ein und es iſt nur eine Frage der Zeit, wann eine völlige e der Nervenzentren eintritt. Darum warten Sie nicht erſt, merzen, bis auch *. Je Nervenzellen das Aeußerſte hergegeben Ihre Nerven auf, helfen Sie die verbrauchte Ne Nervenſtoff genannt, den Nerven wieder zuzuführen. Mit den erſtarkten Nerven aber wächſt ein neuer, Menſch, mit neuer Lebenskraft wieder in den Lebenskampf hinein. 75 Jahren be⸗ r. Habermann. Biocitin iſt in Pulverform von.20 Mark an, in Tablettenform BiOCiriN Ein vertrauenswürdiger Nervennährſtoff iſt das währte und zu Weltruf gelangte Biocitin nach Prof. zu.70 und.20 Mark in Apo⸗ theken und Drogerien erhältlich. Ein koſtenlos von der Biocitinfabrit Berlin SW. 2/1 ben. Friſchen Sie auch 1 9 eeenee 4. Seite/ Nummer 409 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. September 1937 Wieder fünf Anfälle durch Nichtbeachten der Verkehrsvorſcheiſten Polizeibericht vom 5. September Zuſammenſtöße. Am Samstag ereigneten ſich in der Stadt vier Zuſammenſtöße, die auf Nicht⸗ beachtung der nötigen Vorſicht und falſches Einbie⸗ gen zurückzuführen ſind. In allen Fällen iſt uner⸗ heblicher Perſonen⸗ und Sachſchaden entſtanden. Infolge Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht lief ein 60jähriger Mann beim Ueberqucren der Straße ——95 Radfahrer in das Rad und wurde leicht ver⸗ etzt. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden neun Perſonen angezeigt. Entſcheidung über die Verwendung von verliehenen Auszeichnungen Die in letzter Zeit wiederholt aufgetauchte Frage wie weit in der Werbung auch Auszeichnungen ſtatt⸗ haft ſind, die dem Unternehmen und den Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern wegen Beachtung nationalſoziali⸗ ſtiſcher Grundſätze erteilt wurden, wurde vom Wer⸗ berat der deutſchen Wirtſchaft folgendermaßen eni⸗ ſchieden: Es iſt geſtattet, mit der Auszeichnung„Na⸗ tionalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“ und dem Lei⸗ ſtungsabzeichen der DAß für vorbildliche Erzie⸗ hungsarbeit in einer taktvollen und zurück⸗ haltenden Weiſe zu werben, was iedoch nicht ausſchließt, daß gegen eine mit dieſen Auszeichnungen in unzuläſſiger Form durchgeführte Werbung ein⸗ geſchritten wird. Bei dieſer Entſcheidung wurde da⸗ von ausgegangen, daß es für den Umworbenen von Wichtigkeit iſt, über die Zuverläſſigkeit und Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Unternehmens unterrichtet zu ſein. Dagegen iſt es nicht zuläſſig, eine Wer⸗ bung mit den Reichsberufswettkampfſiegern durch⸗ zuführen, da das Unternehmen nicht ohne weiteres für ſich in Anſpruch nehmen kann, daß es ſein Ver⸗ 0 iſt, daß ſein Angeſtellter den Sieg errungen at. Sorgt ſür die Wach- und Hofhunde! Vermehrter Tierſchutz in Kleinſiedlungen Die Unterbringung und Haltung der Hof⸗ und Wachhunde entſpricht vielfach immer noch nicht den Mindeſtforderungen des Tierſchutzgeſetzes. Der Un⸗ terkunftsraum für Wachhunde, ſo heißt es in einem Erlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Mini⸗ ſters des Innern, muß ſo beſchaffen ſein, daß er den Tieren auch tatſächlich vor den Unbilden der Witte⸗ rung(ſengende Sonne, Näſſe, Wind, Kälte, Schnee) ausreichenden Schutz bietet. Das Lager muß trocken, die Lagerſtreu, beſonders in der kalten Jah⸗ reszeit, reichlich ſein und öfters gewechſelt werden. Der Unterkunftsraum iſt fregelmäßig zu reinigen und nötigenfalls vom Ungeziefer zu befreien. Die Hunde ſind auskömmlich zu füttern. Auch dem an⸗ geketteten Hund muß die Möglichkeit gegeben werden, täglich einige Stunden, wenn nötig unter Aufſicht, frei herumzulaufen. Auch die Tierhaltung in den Kleinſiedlungen, Laubenkolonien uſw., ins⸗ beſondere die Unterbringung der Katzen und Hunde, gebe noch fortgeſetzt zu berechtigten Klagen Anlaß. Der Miniſter erſucht daher die zuſtändigen Behör⸗ den, auf dieſe Mißſtände ihr beſonderes Augenmerk zu richten und auf Abhilfe zu dringen. Fetzt tüchtig Obſt eſſen! Der September iſt unter den Monaten der köſt⸗ lichſte Obſtſpender des Jahres. In bunter Fülle locken Aepfel und Birnen aller Sorten und daneben in reichen Mengen die ſüße Pflaume.„Eßt Obſt, vor allem billiges deutſches Obſt!“, ſei jetzt allen zugerufen. In den Aepfeln und Birnen ſteckt oft ein wunderbarer, ſüßer, aromatiſcher, unter den Glutſtrahlen der heilenden Sonne deſtillierter Saft, auf den der Körper begierig wartet. Zwar kann man vom Obſt nicht dick werden, wohl aber geſund. Nur reif muß das Obſt ſein. Leider wird es oft in gänzlich unreifem Zuſtande vom Baume geriſſen, in einem Schuppen nachgereift und dann ſchon angebo⸗ ten Solche Ware, die den Wert und die Bekömm⸗ lichkeit des Obſtes nur in Mißkredit bringt. weiſe man entſchieden zurück. Reifes, gutes Obſt iſt nicht nur ein vorzügliches Erfriſchungsmittel, ſondern auch eine beſonders Kindern willkommene Zuſpeiſe zum Brot. Der Freiballon Baden⸗Pſalz ſtartete am Sonntagvormittag gegen 11 Uhr auf dem Flughafen Mannheim⸗Neuoſtheim. Die Wetterverhältniſſe waren nicht günſtig. Es fehlte vor allem an dem nötigen Wind ſo daß der Ballon ſchon in Ludwigshafen, in der Nähe des Hindenburgparkes, wieder landete. Mlich ai, RUcigeR Was die Polizei notiert Zwei betrunkene Verkehrsteilnehmer feſigenommen h. Ludwigshaſen, 5. September. Die Polizei mußte am Samstagnachmittag in zwei verſchiedenen Fällen Verkehrsteilnehmer feſt⸗ nehmen, weil ſie ͤͤurch ihre Trunkenheit Leben und Sicherheit ihrer Volksgenoſſen leichtſinnig gefähr⸗ deten. Im erſten Fall war es der Steinhauer Ernſt Nikolaus aus Ludwigshafen, Bismarckſtraße 1, der in Höhe des Pfalzbaues die Fahrbahn der Lud⸗ wigſtraße überſchreiten wollte. Er wurde von einem Perſonenkraftwagen angefahren und dabei unbedeu⸗ tend verletzt. Der Feſtgenommene wird dem Amts⸗ gericht vorgeführt. Am gleichen Nachmittag fuhr der Zeitungshändler Johannes Axt, Frieſenheimer Straße 1 wohnhaft, ebenfalls betrunken mit einem Kraftrad durch die Frieſenheimer Straße. Er kam dabei zu Fall und verletzte ſich leicht an der Stirn. Auch er wurde, wie geſagt, vorläufig feſtgenommen. In der Hohenzollernſtraße fuhr, ebenfalls am Samstag nachmittag, ein Kraftradfahrer auf einen in gleicher Richtung fahrenden Perſonenkraftwagen, als dieſer nach links in die Kruppſtraße einbiegen wollte, von hinten auf. Soweit feſtgeſtellt, entſtand nur geringer Sachſchaden. Hermann Burtes Weg zur Malkunft Burte ſprach zur Eröffnung ſeiner Ausſtellung im Kunſtverein Die neue Ausſtellung im Kunſtverein, die„Her⸗ mann Burte als Maler“ heißt, verdankt ihre Entſtehung einer Anregung des Kreiskulturſtellen⸗ leiters Looſe. Sie war ein voller Erfolg. Es ſtanden etwa 200 Beſucher dichtgedrängt aus allen kunſtintereſſierten Kreiſen der Stadt im Ausſtel⸗ Iungsraum. Der Leiter des Kunſtvereins, Dr. Bergdolt ſprach einige Begrüßungsworte. Er hatte ſogar den Theaterzettel zur Uraufführung von Burtes„Katte“(23. Noy. 14) mitgebracht, den er ſchon als Primaner verehrte. Einen Aufſatz über Katte habe er damals auch verfaßt. Er ſchloß mit einem Zitat aus Wiltfeber, da dieſer zum armen Maler ſagt„Das Bleibende im Wandelnden will ich malen. Das, was man nicht auf einmal ſehen kann. Wahrheit, nicht Mode.“ Burte ſelber zitierte zunächſt einſchränkend: „Bilde Künſtler, rede nicht“, rückte dann aber mit einer Reihe von intereſſanten autobiographiſchen Da⸗ ten heraus. Er hat 1904 unter Prof. Schmid⸗Reutte in Karlsruhe ſtudiert, gab ſelber Unterricht in Akt⸗ zeichnen und Aquarelltechnik, und hat als Lehrer der Kunſtgewerbeſchule auch oft den weiſen Worten des Altmeiſters Thoma lauſchen dürfen. In einem Vor⸗ trag ſetzte er ſich für William Morris ein, erhielt ein Reiſeſtipendium nach England, intereſſierte ſich aber mehr als für die Erneuerung der Dekorationskunſt für die großen Alten. Bei der Beſchäftigung mit den klaſſiſchen engliſchen Dichtern kam ihm auch die Erleuchtung zum Dichten. In Paris, wohin er an⸗ ſchließend ging, ſchrieb er ſein erſtes heimwehbeſeel⸗ tes alemanniſches Gedicht. Durch den Militär⸗ attaché der deutſchen Botſchaft wurde er auf ein Preisausſchreiben für den guten Volksroman, der oen graſſierenden Kitſch verdrängen ſollte, aufmerk⸗ ſam gemacht. In wenigen Wochen entſteht der Ro⸗ man„Der blonde Teufel“, von einem U⸗Boot⸗Kom⸗ mandanten handelnd, dem man es nicht erlaubte, die Schärfe ſeiner Waffe zu gebrauchen. Obwohl der Roman nie gedoͤruckt wurde war man doch auf ihn aurfmerkſam geworden, ein Verleger kam und die Wendung zum Dichter war gegeben. Gemalt wurde freilich immer noch, denn reine Klarheit über den Be⸗ ruf gab das Schickſal ihm ſo wenig wie Goethe. Aus⸗ führlich erzählte er wieder aus„Dichtung und Wahr⸗ heit“ jene Stelle von der Wanderung an der„über⸗ maleriſchen Schönheit“ der Lahn vorüber und vom Orakel: das Taſchenmeſſer, das in die Lahn gewor⸗ fen, beim Aufſpritzen die Entſcheidung bringen ſollte, und doch wie alle Orakel zweideutig entſchied Nunwohl, Burte malte heimkehrend zunächſt dü⸗ ſter und melancholiſch: Sein Bild„Wiltfeber 1910“, das Walzel veröffentlicht hat, iſt auf jeden Fall auch eine gute Ergänzung und Verdeutlichung zum Ro⸗ man, der 1912 folgte. In und nach dem Kriege blieb allerdings die eigentliche Malerei liegen. Aber dann nahm er auf Anraten eines Freundes den Pinſel wieder auf. Vielerlei iſt entſtanden auf Rei⸗ ſen in England, Irland, Schottland, in der Schweiz, wo er im Rhonetal regelmäßig ſeinen Sommer⸗ urlaub verbringt, ſeitdem ihn Rilke 1926 zum erſten Male in dieſe Gegend auf der Grenze zwiſchen Nord und Süd einlud. Burte war Mitglied der Badiſchen Sezeſſion. Er ſtellte in Stuttgart und Mannheim, ja auch in Straßburg aus, wo die Markgräflerinnen großes Erſtaunen erweckten. Und nun kommt in Mannheim die erſte Geſamtausſtellung ſeines male⸗ riſchen Schaffens(105 Nummern außer Reiſeſkizzen und Hanoͤſchriften). Burtes nahm die Tatſache, daß auch ſein erſtes Drama,„Herzog Utz“, in Mannheim uraufgeführt wurde, zum Anlaß, dem Genius der Stadt Mannheim einige freundliche Worte zu ſagen, und dankte ſchließlich dem Kunſtverein, ſowie ganz ſpeziell Frl. Dr. Bartſch für die Aufhängung der Bilder, abſchließend mit dem Dichterworte:„Immer in Abſtand und in Ehrfurcht,— mit meinen Gaben hab ich nie geprahlt...“ Es verdient nebenbei angemerkt zu werden, daß bereits im Sommer 1931 der Kunſtverein unſerer Nachbarſtadt Heidelberg nach einer Idee von Dr. Kurt Martin(Karlsruhe) eine Ausſtellung„Deutſche Dichter als Maler und Zeichner“ mit 60 meiſt leben⸗ den Dichtern veranſtaltete, auf der Burte ebenfalls die Eröffnungsrede hielt. Damals lang, gelehrt, rollend⸗pathetiſch, diesmal von einer ſchlichten, ſelbſt⸗ verſtändlichen Natürlichkeit, die ſehr angenehm auf⸗ fiel und viel Beifall hervorrief. Daß Burte auch damals zu den guten Dichtermalern gehörte, ver⸗ ſteht ſich. Dr. Hr. Am Samstag in Eberbach: w. Eberbach, 5. September. Das Feſt des Kuckucksmarktes bekam in dieſem Jahre gleich am erſten Tage einen beſonders feſt⸗ lichen Anſtrich durch die damit verbundene Einweihung des neuen Volksſchulgebändes, welches im Laufe eines Jahres hier errichtet wurde. Dieſes in ſchlichter aber zweckmäßiger Form erbaute Schulhaus ſtellt das größte Schulgebäude dar, wel⸗ ches in Baden errichtet wurde. Soll es doch über 1000 Kindern Raum bieten. Feſtlich geſchmückt mit den Fahnen des Reiches erwartete das ſchöne Schul⸗ gebäude den Einzug der Schulpflichtigen, die von dem alten Schulhauſe kommend auf dem Schulhofe Aufſtellung nahmen, umringt von der Bevölkerung freudigen Ereignis nicht fehlen darf. Es fehl⸗ ten aber auch nicht die Arbeiter, die Handwerker, Meiſter und Unternehmer, welche in großer Zahl an dem Bauunternehmen gearbeitet haben. Von der Partei, dem Staate, den Behörden, von Städten und Dörfern, waren zahlreich die Feſtgäſte erſchienen, die Bürgermeiſter Dr. Schmeißer zuvor im Rathaus⸗ ſaale begrüßt hatte und in geſchloſſenem Zuge mit Muſik zum Schulhauſe geleitet wurden. Feuerwehr⸗ kapelle, Vereinigte Geſangvereine, Schülerchor gaben die feſtliche Weihe. Ein von Altbürgermeiſter Dr. Weiß verfaßter Vorſpruch ſchilderte den Kampf und Werdegang um ein neues Schulhaus, das end⸗ lich durch den Aufbauwillen unſeres Führers ver⸗ wirklich werden konnte. Ein Weiheſpiel der Schüler und Schülerinnen ließ den Geiſt unſerer heutigen deutſchen Jugend erkennen und den Willen zum Auf⸗ bau und Aufſtieg bekennen. In ſeiner Feſtanſprache ließ Bürgermeiſter Dr. Schmeißer die ſchmachvollen Jahre nach dem Kriege am Geiſte vorüberziehen, einer Zeit, in der man in Eberbach über 500 Arbeitsloſe zählte. Als Adolf Hitler das Ruder übernahm, da pulſierte wieder Leben, und die ſo lange gedarbt hatten, fan⸗ den wieder Arbeit und Brot. In dieſem Geiſte wurde auch das neue Schulhaus geboren. Der Red⸗ ner dankte dem Führer, den Behörden und all denen, die an der Verwirklichung geholfen haben. Die Schule wird den Namen des Mannes tragen, der 34 Fahre die Geſchicke unſerer Stadt in ſchweren Zeiten gelenkt hat, der auch heute noch trotz ſeiner 80 Jahre in inniger Anteilnahme für Eberbach eintritt und auf kulturellem Gebiet ſo vieles geleiſtet hat. Der Kehraus des Herbſtſeſtes * Ludwigshafen, 6. September. Nachdem am Samstagabend die Kleinkunſt mit ganz ausgezeichneten artiſtiſchen Darbietungen im Rahmen des Herbſtfeſtes beweiſen konnte, daß ſie volkstümlich iſt, und während der geſtrige Sonnt im Zeichen der Blechmuſik ſtand, wird der fröhliche Kehraus des Montagabends Darbietungen bringen, die dem hervorragenden Eröffnungsprogramm in nichts nachſtehen. Wieder muſiziert Muſikdirektor Schmeißer mit ſeinem Saarpfalzorcheſter. Die ſoliſtiſchen Dar⸗ bietungen beſtreiten öͤrei Künſtler von beſonderem Rufe. Käthe Dietrich, die neuverpflichtete erſte jngendliche und lyriſche Sängerin des Nationalthea⸗ ters Mannheim, wird heute abend das„Vilja⸗Lied“ aus der„Luſtigen Witwe“ ſingen. Auch Franz Kob⸗ litz, oͤer lyriſche Tenor oͤes Nationaltheaters Mann⸗ heim, iſt den Ludwigshafenern ein lieber Bekann⸗ * und überſtrahlt von der Sonne, die zu einem ſolch ———— Weihe des größten badiſchen Schulhaufes Starker Anorang zum Eberbacher Kuckucksmarkt Nachdem ſich das Stadtoberhaupt noch an Schüler und Lehrerſchaft gewendet und ſie zu geiſtigem An⸗ ſporn aufgefordert hatte, übergab er die Schule dem Rektor zu treuen Händen. Rektor Spörer brachte den tiefempfundenen Dank der Schule zum Ausdruck, beſonders gegen⸗ über Bürgermeiſter Dr. Schmeißer, der alle Schwie⸗ rigkeiten durch ſeinen Willen überwand, um ein ſolch wirklich ſchönes Schulhaus zu ſchaffen. Zum erſten⸗ mal gingen die Flaggen des Reiches und der deut⸗ ſchen Jugend an den Maſten in die Höhe. Es ſprachen hernach Altbürgermeiſter Dr. Weiß, Arbeiter Hock für alle am Bau Beteiligten, ein Vertreter des Miniſters für Kultus und Unterricht, der Vertreter der Staatsverwaltung und des Land⸗ rates und Kreisleiter Seiler, der dem Führer das„Sieg Heill“ widmete. Die Nationallieder be⸗ ſchloſſen die eindrucksvolle Weiheſtunde. Die zahl⸗ reichen Gäſte beſichtigten dann das neue Schul⸗ gebäude, über welches man nur ein Lob hören konnte. Eröffnung des Kuckucksmarktes Am Nachmittag verſammelten ſich wiederum die Gäſte in vermehrter Zahl im Rathausſaale, um die Eröffnung des Kuckucksmarktes 1937 zu begehen. Mit Dank an die Geladenen für ihr Er⸗ ſcheinen ging Bürgermeiſter Dr. Schmeißer auf den Zweck des Marktes und insbeſondere auf die durch die Stadtgemeinde und Verkehrsverein ge⸗ ſtellte Aufgabe des Marktes in kultureller Be⸗ ziehung ein. Nach dieſer Begrüßungs⸗ und Eröffnungsfeier zog man vom Rathaus aus durch die Stadt zum Kuckucksmarkt und zur Ausſtellung. Voraus die Nürnberger Feſtmuſik, die Bedienungen im Feſtzelt, die vielen Ehrengäſte und, was wir ganz beſonders erwähnen wollen, alle Berliner, die am Mor⸗ gen in Eberbach mit„Kraft durch Freude“ für acht Tage Einkehr gehalten haben. Nach der Beſichtigung der wundervollen Aus⸗ ſtellung, die überaus wertvolles in Bild und Material birgt, verſammelte man ſich im Feſtzelt, das auch bald bis auf den letzten Platz beſetzt war. Feſtmuſtk und Odenwälder Bauernjugend ſorgten bald für gute Stimmung. Bürgermeiſter Dr. Schmeißer ſprach nochmals herzliche Begrüßungs⸗ worte. Währenddeſſen hatte ſich auf auf dem Markt⸗ gelände ein fröhliches Treiben entwickelt. Soviel ſteht feſt, daß der erſte Tag des Kuckucks⸗Marktes einen weit höheren Beſuch als in früheren Jahren aufwies. ————————.....— ter. Er wird das Lied„Sei mir gegrüßt, du holdes Venetia“ aus der komiſchen Oper„Eine Nacht in Venedig“ bringen und ſpäter mit Käthe Dietrich noch je ein Duett aus dem„Land des Lächelns“ und dem„Raſtelbinder“ ſingen. Als Dritter im Bunde kommt aus Berlin Wil⸗ helm Strient. Zu Recht gilt er als einer der hervorragendſten Repräſentanten der deutſchen Baſ⸗ ſiſten, deſſen unvergleichliche Beliebtheit in Anbe⸗ tracht ſeiner herrlichen Stimme nicht erſtaunlich iſt. Das Gaſtſpiel von Wilhelm Strienz bedeutet un⸗ zweifelhaft den künſtleriſchen Höhepunkt des dies⸗ jährigen Herbſtfeſtes. Auch heute abend iſt wieder allgemeiner Tanz. Die übrigen Stimmungskanonen und ⸗Kapellen werden nochmals bis zum Schluß auf der Rheinterraſſe und im Biergarten für eine heitere Kehrausſtimmung ſorgen. Auch heute abend läßt die Straßenbahn direkte Wagen und Spätwagen nach 24 Uhr laufen. Mord und Selbſtmord-Verſuch Bluttat einer nervenkranken Mutter h. Rheingönheim, 5. Sept. In Rheingönheim, das ſüdlich an das Weichbild Ludwigshafens angrenzt, liegt über dem heutigen Feſt der dortigen Turn⸗ und Sportgemeinde ein Schatten. Heute morgen deckte man die Bluttat einer nervenkranken Mutter auf. Es handelt ſich um die Ehefrau des zur Zeit auf Reiſe befindlichen Kolonial⸗ warenhändlers H. Die Frau hat in der vergangenen Nacht zuerſt dem jüngſten ihrer beiden Töchter und dann ſich ſelbſt Puls⸗ und Halsſchlagader aufgeſchnit⸗ ten. Das etwa neun Jahre alte Kind iſt tot. Die Mutter wurde von der Freiwilligen Sanitäts⸗ Kolonne zum Marienkrankenhaus in Ludwigshafen⸗ Gartenſtadt gebracht. Die genauen Beweggründe der Tat ſind unbekannt. Wahrſcheinlich handelt es ſich um die Auswirkungen eines Nervenzuſammen⸗ bruchs. Für dieſe Annahme ſpricht die Tatſache, daß die Frau ſchon ſeit längerer Zeit nervenleidend war. Der Betriebsführer des ſtaatlichen Fernheiz⸗ werkes Karlsruhe tödlich verunglückt * Karlsruhe, 4. Sept. Samstag früh verun⸗ glückte der Betriebsführer des ſtaatlichen Fernheiz⸗ werkes, Regierungsbaurat Lais, auf der Reichs⸗ autobahnſtrecke Frankfurt—Darmſtabt tödlich. Lais befand ſich mit dem ihn begleitenden Oberingenieur Otto Koch, ebenfalls aus Karlsruhe, auf der Rück⸗ fahrt von Düſſeldorf. Aus bis jetzt ungeklärter Ur⸗ ſache überſchlug ſich der Wagen in der Nähe von Darmſtadt und begrub die beiden Fahrer unter ſich. Oberingenieur Koch, der nach dem Krankenhans Darmſtadt gebracht wurde, war am Samstagmittag noch nicht vernehmungsfähig. Allem Anſchein nach erlitt er innere Verletzungen. Regie⸗ rungsbaurat Lais ſtand im 37. Lebensjahre. Mit ſeinem Tode verliert auch das maſchinentechniſche Büro des Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums ſeinen Vorſtand. Außerdem hatte er die techniſche Aufſicht im Badiſchen Staatstheater inne. — NSDAP-Mifſeilungen Aus parteiamtlichen Behanntmachungan entnommen Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Teilnehmerkarten für den Reichsparteitag ſowie die Karten für die Einzelveranſtaltungen ſind eingetroffen und müſſen ſofort bei der Kreiskaſſenverwaltung abgeholt werden. Kreiskaſſenverwaltung. Ortsgruppen der NSDAP Neckarſtadt⸗Oſt. Die zum Reichsparteitag 1937 eingeteil⸗ ten Marſchteilnehmer treten am 6.., 21 Uhr, vor der Geſchäſtsſtelle an. Dienſtanzug ohne Gepäck. Neckarau⸗Süd. Wegen dem Reichsparteitag bleiben die Dienſträume vom 6. 9. bis einſchließlich 14. 9. geſchloſſen. NS⸗Frauenſchaft Wohlgelegen. 7.., 20 Uhr, Heimabend im Durlacher Hof, Käfertaler Straße. Für Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ werksmitglieder Erſcheinen Pflicht. Neu⸗Eichwald. 6.., 17 Uhr, Stab⸗ und Zellenwalte⸗ rinnenbeſprechung in der Geſchäftsſtelle. Friedrichsfeld. 6.., 20 Uhr, Heimobend im„Adler“. Sandhofen. 6.., 20 Uhr, Zellen⸗ und Blockwalterinnen⸗ beſprechung im Kaffee Weber. DA 10 900 Ortswaltung Käfertal. Sitzung der Betriebsobmänner und Straßenzellenwalter am Dienstag, 7.., 20 Uhr, bei Schmitt, Alte Frankfurter Straße 2. Sitzung der Zellen⸗ und Blockwalter am 17.., 20 Uhr, im Lokal„Zur Luzienburg“, Hafenbahnſtraße 9. Sprechſtunden des Ortshandwerksmeiſters mittwochs 48—19 Uhr in der DAF⸗Geſchäftsſtelle, Mannheimer Straße 2. 8 G Montag, 6. September Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer]: 17.30 bis 19 Uhr Stadion, Spielfeld 2. 19.30 bis 21 Uhr Peſta⸗ lozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 19.30 bis 21 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule, R 2. 20 bis 21.30 Uhr jeweils Dieſterwegſchule Meerfeldſtraße, Mäd⸗ chenturnhalle, Friedrichſchule U 2. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen): 20 bis 21 und 21 bis 22 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtraße 8. 17 bis 18 Uhr Dieſterwegſchule Meer⸗ feldſtraße. Schwimmen: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2 nur für Frauen. Für Kinder: 15 bis 16.90 Uhr Rheinbod Arnold. Leichtathletii(Frauen und Männer): 18 bis 19.90 Uhr Sportplatz Herzogenriedpark. Boxen: 20 bis 21 Uhr Stadion Gymnaſtikhalle. 6 Tennis(Frauen und Männer): 18.30 bis 10.90 Uhr tadion. Rollſchuhlaufen(Frauen und Männer): 19 bis 20 unb 20 bis 21.90 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Oymnaſium, Moltkeſtraße. Dienstag, 7. September Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männer): 18 bis 20 Uhr Sportplatz Planetarinm. 18 bis 20 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Fröhliche Gymnaſtir und Soiele(Frauen und Maäd⸗ chen): Von 10.30 bis A Uhr Walodhofſchale, Oppauer Straße. Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Kirchgartenſchule Neckarau, im Hoſe der Germaniaſchule, und Mädchenberufs⸗ ſchule, Weberſtraße. Frohe Morgenſtunde:.30 bis 10.30 Uhr Gymnaſtikſaal, Schulhofſtraße 5. Deutſche Gymnaſtik(Frauen und Mädchen): 20 bis 21 Uhr Mäbdchenberufsſchule, Weberſtraße. Kindergymnaſtik: 16 bis 17 Uhr Stabion, Gymnaſtikſoal. 18 bis 19 Uhr Waldhofſchule, Gymnaſtikſoal. Schwimmen(für Frauen): 9 bis 10.30 Uhr Stäbtiſches Hallenbad, Halle 2. Volkstauß(Burſchen und Mädels): 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule Otto⸗Beck⸗Straße. Sageolalecleꝛ Montag, 6. September Nationaltheater:„Friedrich Wilhelm.“, Schauſpiel von Hans Rehberg, Miete E, 19.90 Uhr. Omnibuskabrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.90 Uhr Das große Eröffnungs⸗ programm. Tanz: Libelle, Waldparkreſtauront, Lichtſpiele: Univerſum:„Der Mann, der Sherlock Holmes war“. Albambra;,„Huſaren heraus“.— Palaſt und Gloria: „Meiſeken“.— Scala:„Der Himmel auf Erden“.— Ständige Darbietungen Stäbt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—18 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung un Garniſonſtadt. Bildniſſe deutſcher Männer.— Goloͤſchmiedekunſt— Liebesringe. Theatermuſenm, E 7. 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15, bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterweft. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. EECC 81 — Morgen-Ausgabe 160000 bei den Hockenheimer Montag, E 5 SePlenber 1937 Notorradren 148. Jahrgang Nr. 409 Kiuge(DKW) Meiſter der 250·Ccm · Klaſſe— Heiner Fleiſchmann Meiſter der 350⸗Cem-Klaſſe in neuer Beſtzeit— Ley(DK) ſiegt in der 500⸗Ccm⸗Klaſſe— DKW-Doppelerfolg in der Seitenwagen-Klaſſe: Schumann ſiegt über 600 com, Kahrmann über 1000 cem Der Tag von Hockenheim bildet in jebem Fahre den Höhepunkt des ſüdweſtdeutſchen Motorradſports und eines der Großereigniſſe des deutſchen Motorſports überhaupt. Die Bedeutung der Hockenheimer Motorradrennen wurde auch in dieſem Jahre dadurch beſonders hervorgehoben, daß die Läufe der Solomaſchinen zur deutſchen Motorrad⸗ meiſterſchaft gewertet wurden. Der bisher in ſämtlichen Klaſſen noch vollkommen offene Kampf um die Meiſter⸗ ſchaft ließ die Wichtigkeit des letzten Laufes am geſtrigen Sonntag, das Intereſſe an der Veranſt Atung derart ſtei⸗ gen, daß unabſehbare Menſchenmaſſen die 12⸗Kilometer⸗ Dreieckſtrecke umſäumten, als die Hauptrennen begannen. Bereits in den allerfrüheſten Morgenſtunden hatte der Zuſtrom begonnen und ſelbſt in 40—50 Kilometer Ent⸗ fernung konnte man Kolonnen von Auto⸗, Motorrad⸗ und ſogar Radfahrern bemerken, die alle dem gleichen Ziele zuſtrebten. Die Rennen wurden auf der wiederum verbeſſerten Strecke zu einem vollen Erfolg der veranſtaltenden Ober⸗ ſten Nationalen Sportbehörde(ONS), wobei Gruppen⸗ führer Rees und Gruppenführer als Sportkommiſſare, NSKK⸗Obertruppführer Dienemann als Rennleiter und Oberſtaffelführer Huſar für die Organiſation verantwort⸗ lich zeichneten. Die Durchführung und Abſperrung lag bei der NSKK⸗Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar in beſten Händen, obwohl die große Zahl der Zuſchauer mitunter in den Vordergrund drängte. Mit über 160 000 Zuſchauern wurden die Rekord⸗ zahlen der letzten Jahre noch überboten. Reichsſtatthalter und Gauleiter Wagner, Badens Miniſter⸗ Ppräſident Köhler ſowie zahlreiche Vertreter von Partei, (Staat und Wehrmacht waren erſchienen, während in Ver⸗ tretung von Korpsführer Hühnlein, Gruppenführer Rees um.90 Uhr die feierliche Flaggenparade vor den Tri⸗ bünen und am Schluß die Siegerehrung vornahm. Kurz nach 4 Uhr begann der ſportliche Teil der Veran⸗ ſtaltung mit dem Rennen der Ausweisfahrer in welchem die einzelnen Klaſſen mit je 2 Minuten Ab⸗ ſtand, die öbber⸗Maſchinen an der Spitze, geſtartet wurden. In der Klaſſe dis 250 eem lieferten ſich Tiſchendorf(Gero) ouf Rudge und Schneider(Klingenthal) auf DRW einen ſchönen Kampf, den der Gerger, welcher auch im Training die ſchnellſte Zeit erreicht hatte, ſicher für ſich entſcheiden konnte. Schneider ſchob ſich zwar nach der 2. Runde hinter Tiſchendorf, konnte aber den Abſtand nie unter 200 Meter bringen. 7 Fahrer waren hier om Start. Mit lebhafter Begeiſterung wurde von den Zuſchauern der Kompf der §50er⸗Maſchinen verſolgt, der zu einer hartnäckig um⸗ kämpften Angelegenheit zwiſchen Weinſchenk(Kaiſerslau⸗ tern) auf Rudge und Dahmen auf NSu wurde. Wein⸗ ſchenk übernahm bereits in der Startrunde die Führung, während Dahmen weit zurück im Felde aus der 1. Runde kom. Die 2. Runde beendete er aber bereits als Dritter, und in der 3. Runde hatte er ſich den 2. Platz hinter dem Pfälzer erkämpft, auf den er jetzt Jagd machte. Als es in die letzte Runde ging, lag er zwar noch 100 Meter hinter dem Spitzenreiter, aber mit einer Rekordrunde von 125,7 Std.⸗Km. gelang es ihm, den letzten Rückſtand auf⸗ zuholen und Weinſchenk im Ziele abzufangen. Das ſtärkſte Feld war in der 500er⸗Kloſſe mit 20 Fahrern am Start, wobei die beiden BMW⸗Fahrer Adam(Düren) und Schmid (Schöckingen) überlegen die beiden erſten Plätze belegten. Schmuck(Ehemnitz) auf BMW, welcher im Training mit 136,6 Std.⸗Km. die ſchnellſte Zeit gefahren war, fuhr im Reunen mit 135,8 Std.⸗Km. ebenfalls die ſchnellſte Runde, war zwiſchendurch aber ausgefallen, ſo daß er für den Sieg nicht in Frage kam. Adam ſiegte mit dem ausgezeich⸗ neten Durchſchnitt von 131,4 Std.⸗Km. Kluge Deutſcher Meiſter 1937 Bei den 250ern: Kluge vor Petruſchke und Winkler Um den letzten Lauf zur Deutſchen Meiſterſchaft han⸗ delte es ſich im nächſten Rennen, in welchem die Lizenzfah⸗ rer mit 23 Maſchinen am Start erſchienen; in überlegener Anzahl natürlich DKW, die Beherrſcherin der 250er Klaſſe, mit den Fabrikfahrern Kluge, Winkter und Petruſchke an der Spitze. Kluge kam bereits als Erſter vom Start und lag, als er„Start und Ziel“ zum erſten Male paſſierte, Deutſcher Meiſter der 250⸗cem⸗Klaſſe Ewald Kluge(DKW),(Archiy NA3) ereits 12 Sekunden vor Winkler und Petruſchke, wobei er 55 S0 mit 131,7 Std.⸗Km. bewältigt hatte. 135,9 betrug der Durchſchnitt der zweiten Runde, mit welcher Kluge ſeinen Vorſprung noch etwas vergrößert hatte. Koh⸗ fink(Imperia), Ziegler(DKW), Gablenz(DKW), Berger (SaW) und Pätzold(DaW) lieferten ſich weit hinter den drei Fabrikfahrern einen Sonderkampf, der mit äußerſter Hartnäckigkeit durchgekämpft wurde. Aus der 4. Runde kam Petruſche überraſchend als Zweiter, während Winkler in die nächſte Gruppe auf den 7. Platz zurückgefallen war. n d ächſten Runde 8 5 mit 7 auf den 3. Platz vorgearbeitet, während vorne Kluge immer noch überlegen mit einem Durchſchnitt hatte er ſich allerdings bereits wie⸗ von 134,6 Std.⸗Km. führte. In der 6. Runde mußte Kluge aber auf der Strecke die Kerze wechſeln und nach der Hälfte des Rennens ſührte daher Petruſche mit Abſtand vor Kluge, Winkler, Gablenz, Pätzold, Häusler, Kohfink und Berger, ſämtliche auf DaW, mit Ausnahme von Kohfink(Imperia). Nach der 8. Runde hatte allerdings Petruſchke wieder die Spitze an Kluge abtreten müſſen, da ſcheinbar jetzt bei ihm die Kerzen nicht mehr gewollt hatten. Von dieſem Augenblick an war der Sieg von Kluge nicht mehr gefähr⸗ det. Gleichmäßig fuhr er die letzte Runde mit über 130 Stunden⸗Km. Durchſchnitt und ſiegte damit klar vor Pe⸗ truſchke und Winkler, welche gleichfalls die nächſten Plätze ſicher hatten. Mit 130,2 erzielte allerdings Kluge nicht ganz den Klaſſenrekord, den Geiß 1935 mit 131,3 Std.⸗Km. aufſtellte. Schnellſter der Privatfahrer war Pätzold, der Gablenz(Karlsruhe) in den letzten Runden in vrächtigem Kampfe niederrang. Natürlich Fleiſchmann Heiner ſteuert ſeine 350er⸗NSu zum Sieg und zur Meiſterſchaft In dem Meiſterſchaftslauf der 350 em⸗Klaſſe mit Fleiſch⸗ mann und Mellmann auf NSu, Hamelehle und Kohfink auf Norton die ſchnellſten Fahrer in der erſten Reihe, von denen Fleiſchmann ſich trotz ſchlechten Startes ſchon bald die Spitze vor Richnow(Rudge), Hamelehle, Kohfink ſichern konnte. Mellmann kam bereits aus der erſten Runde nicht mehr zurück, womit der ſchärfſte Konkurrent von Heiner Fleiſchmann, der den Titel als Deutſcher Meiſter der Klaſſe bis 350 cem damit bereits ſicher hatte, fehlte. Auch Mellmanns 2. Platz in der Meiſterſchaft ſtand trotz des Ausfalls feſt. Wie man erfuhr, war Mellmann eſtürzt, hatte ſich aber nur leicht an der Hand verletzt. Gleiſchmann fuhr an der Spitze ein großes Rennen und erzielt in der.—5. Runde mit 139.3. 139,5 und 139,8 St.⸗ Km. jeweils neue Rundenrekorde. Allerdings ſtand ihm Hamelehle, der ſich in der 3. Runde hinter Fleiſchmann geſetzt hatte, kaum nach, ſo daß er nach 6 Runden nur 12 Sekunden hinter dem Spitzenreiter lag, welcher hier einen Geſamtdurchſchnitt von 138,0 St.⸗Km. erreicht hatte. Hamelehle wurde immer ſchneller, fuhr die 7. Runde mit einem Durchſchnitt von 140,1 Std.⸗Km. und kam damit dem führenden Fleiſchmann immer näher. Nach der 8. Runde hatte ſich der Geſamtdurchſchnitt auf 138,4 St.⸗Km. erhöht, während Hamelehle nur noch 7 Sek. hinter Fleiſchmann lag. Der Mannheimer Meier auf Norton hatte ſich in der 2. Gruppe langſam vorgearbeitet und lag nach 8 Runden in erbittertem Kampfe mit 3 weiteren Fahrern. zwiſchen denen ſtändig die Plätze wechſelten. Hamelehle wurde hinter Fleiſchmann immer noch ſchneller. 140,7 war der Rundendurchſchnitt in der 9. Runde und alles erwartete mit Spannung den Endkampf der beiden Rivalen. Fleiſch⸗ Heiner Fleiſchmann(NSll), Deutſcher Meiſter der 350⸗cem⸗Klaſſe (Archiv NMz3) mann wurde ſich jetzt des Ernſtes der Lage bewußt und mit 140,9 St.⸗Km. in der 10. Runde ſchaffte er jetzt eine neue Rekordrunde, welche ſeinen Vorſpruna etwas ver⸗ größerte. Obwohl Hamelehle mit 141,7 St.⸗Km. die vor⸗ letzte Runde zurücklegte, gelang es ihm nicht mehr, Fleiſch⸗ mann von der Spitze zu verdrängen, ſo daß der NSu⸗ Fahrer mit einem neuen Rekord von 139,1 St.⸗Km. Ge⸗ ſamtdurchſchnitt Sieger wurde vor Hamelehle. welcher 6,4 Sek. zurück den 2. Platz belegte. Um den 3. Platz hatten ſich Richnow(Berlin) auf Rudge und Kohfink(Bietigheim) auf Norton, der bereits das 2. Rennen beſtritt, einen rundenlangen Kampf geliefert, welchen der Berliner erſt in der letzten Runde für ſich entſchied. Hinter Wolff Die Nationalelf beſiegt Brandenburg Der Gau Brandenburg verlor das Opfertagsſpiel gegen die Nationalelf:2 Zum Spiel der deutſchen Fußball⸗Nationalelf ge⸗ gen die Auswahlvertretung des Gaues Branden⸗ burg, das im Rahmen der Opfertagsſpiele für den deutſchen Sport im Olympia⸗Stadion zu Berlin ausgetragen wurde, hatten ſich ungefähr 35 000 Zu⸗ ſchauer eingefunden. Die beiden Mannſchaften lamen in unveränderter Aufſtellung Die Nationalvertretung hatte keinen guten An⸗ fang, da ſich die Befürchtungen, daß ſich der Innen⸗ ſturm, der bekanntlich aus drei Durchreißern, näm⸗ lich Helmchen, Lenz und Hohmann, zuſammengeſetzt war, nicht verſtehen würde, erfüllten. Faſt die ganze erſte Halbzeit gab es von dieſen Spielern zwar eine Reihe guter Einzelleiſtungen, aber kaum Kombinationen zu ſehen. Trotzdem fiel in der 13. Spielminnte ziem⸗ lich überraſchend die Führung für die Nationalelf, als nach einer Flanke von Hohmann Lenz durch Kopfſtoß den Ball ins Netz brachte. Im Anſchluß an dieſen Treffer ſpielte die Nationalmannſchaft überlegen, aber mit der Zeit kam wieder Berlin zu einem ausgeglichenen Feldſpiel. Die Möglichkeit, das Spiel auf:0 für die Na⸗ tionalelf zu ſtellen, ergab ſich in der 30. Minute, als Hohmann mit zwei ſehr ſchönen Schüſſen Pech hatte und keinen Treffer erzielen konnte. In den letzten 10 Minuten vor der Pauſe war Berlin wieder gut im Zug. Der Berliner Angriff wurde von Sobek(Herta BSC.), der an dieſem Tage ſein 100. Spiel für den Gau Brandenburg lie⸗ ferte, ſehr gut dirigiert. Trotzdem war der Sturm gegen die kräftige und erfahrene Abwehr der Natio⸗ nalvertretung doch nicht ſtark genug, um einen Tref⸗ fer zu erzielen. Die zweite Halbzeit Unmittelbar nach der Pauſe begann Berlin mit zur Zeit ſehr ſchöner Leiſtung und es kam auch zu einer leichten Ueberlegenheit der Brandenburger Auswahlmannſchaft, die aber jäh durch einen Tref⸗ fer von Helmchen zerſtört wurde. 7 Minuten nach Wiederbeginn hatte die deutſche Abwehrmannſchaft ſchwer zu tun. Lenz wartete vorn auf Halblinks auf einen Ball, bekam einen weiten Schlag aus der Ab⸗ wehr und ſpielte ſofort ſteil nach Halbrechts hinüber. Helmchen hatte jetzt eine ſeiner großen Gelegen⸗ heiten vor ſich, ſetzte ſich gegen den Läufer Buchmann ſehr energiſch durch, kam frei an den Ball und gegen den großartigen Schuß des Chemnitzers war Schwarz im Tor von Brandenburg machtlos. Das Spiel ſtand:0. Wieder wie in der erſten Halbzeit hatte der Tref⸗ fer der Nationalelf zur Folge, daß ſie zu ruhigerem und überlegenem Spiel kam. Nur der rechte Flügel der Nationalmannſchaft Lehner— Helmchen funk⸗ tionierte allerdings ſo, wie man es von einem inter⸗ nationalen Angriff erwarten muß. Helmchen ver⸗ ſuchte immer wieder, Lehner gut ins Spiel zu brin⸗ gen, und mit der Zeit wurde dadurch der Rechtsaußen Lehner der weitaus beſte Stür⸗ mer der Nationalvertretung. In der 16. und 17. Minute hatte es die Abwehr der Nationalvertretung außerordentlich ſchwer. Bal⸗ lendat war auf dem rechten Flügel durchgebrochen und nachdem er Münzenberg überlaufen hatte, ſteuerte der Rechtsaußen klar aufs Tor zu. Jakob hielt den Schuß, der aus fünf Meter Entfernung ab⸗ gegeben wurde im Fallen, bekam aber den Ball nicht zu faſſen. Der Ball ſprang weit weg und kam ſofort wieder zu Raoͤdatz, der den Ball aus 20 Meter Ent⸗ fernung aufs Tor ſetzte. Gegen dieſen Schuß war Jakob machtlos. 211 ſtand jetzt der Kampf. Nun feuerten die 35000 Zuſchauer nur noch die Brandenburger Mannſchaft au. Die Abwehr der Nationalmannſchaft mußte ſehr oft zu harten Mitteln ihre Zuflucht nehmen, um überhaupt gegen Brandenburg beſtehen zu können. Wieder war es dann zur Mitte der zweiten Halb⸗ zeit Helmchen, der ſeiner Mannſchaft Erleichterung verſchaffte. Helmchen ging auf dem linken Flügel einem ausſichtsloſen Ball nach und im Kampf gegen Appel und Schwarz behielt er die Oberhand und ſchoß zum:1 für die deutſche Auswahlmannſchaft ein. Bei dieſem Stand ließ das Tempo beider Mannſchaften nach und man glaubte ſchon, daß es bei dieſem Ergebnis bleiben würde. Aber kaum war die Nationalvertretung im Tempo etwas zurückgefallen, zog Berlin ſofort wieder an und kam zu ausge⸗ glichenem, ſpäter ſogar überlegenem Spiel. Gute Schüſſe von Sobek und Berndt gingen knapp am Tor vorbei. Immerhin wurde die Situation für die National⸗ mannſchaft ſehr bedrohlich, ſo daß Janes und Mün⸗ zenberg eine ganze Reihe von Regelverſtößen be⸗ gingen, die in der 39. Minute ſchließlich wegen Un⸗ fairnis Münzenbergs gegen Berndt vomsschiedsrich⸗ ter Ruhland⸗Dresden mit einem Elfmeter beſtraft werden mußten. Raddatz war zur Stelle und genau ſo ſcharf wie ſein erſter Treffer ſetzte er diesmal den Ball ins Netz. :2 hieß jetzt das Ergebnis. In den letzten ſechs Minuten, die noch zu ſpielen waren, kämpften die Nationalen mit größter Auf⸗ merkſamkeit, um auf jeden Fall zu verhindern, daß Brandenburg doch noch den Ausgleich, der immer⸗ hin im Bereich des Möglichen lag, erzielte. Bei einer Mannſchaftskritik muß man ſagen, daß das Angriffsſpiel der Nationalvertretuno darunter gelitten hat, daß weder Lenz noch Hohmann in der Lage waren, den Angriff richtig zu führen. Dadurch kam auch Fath als Linksaußen nicht ſo zur Geltung. Der einzige Mann, der gut abſpielte, war Helmchen, der allerdings von den Berlinern ſehr ſtark gedeckt und im Spiel ſelbſt behindert wurde. Die deutſche Hintermannſchaft war ausgezeichnet, ſehr gut gefielen wieder die Schweinfurter Außenläufer Bei Brandenburg war der Sturm ebenfalls nicht ſo ſtark, wie man es nach den zum Teil ſehr guten Namen erwartet hatte. In großer Form ſpielten die Außenläufer Buchmann und Raddatz. Sehr er⸗ folgreich war auch der linke Verteidiger Krauſe, da⸗ gegen beging Appell als rechter Verteidiger den ent⸗ ſcheidenden Schnitzer, der der Nationalmannſchaft erſt den Sieg ermöglichte. (Mettlach) auf Velbcette konnte ſich der Erfurter Michael Meier(Norton) nach wechſelvollem Kampfe als 6. placieren. DKW⸗Geſpanne in Front Kahrmann und Schumann die Sieger Das 4. Rennen des Tages war den Beiwagenma⸗ ſchinen vorbehalten, bei welchen gleichfalls ſchapfe Kämpfe zu erwarten waren, da der Kampf noch zur deutſchen Meiſterſchaft zählte. Beide Klaſſen ſtarteten ge⸗ trennt, zuerſt die 1000 cem⸗Maſchinen und 2 Minuten ſpäter die 600er. Bei den großen Maſchinen ging der DaW⸗Fahrer Kahrmann mit der Spitze ab, aber nach der 1. Runde hatte ſich Zimmerm inn auf NSu knapp die Führung erkämpft. Beide Fahrer kamen auch allein für den Sieg in Frage. Zimmermann lag bis zur 5. Runde in Front, ſchied dann aber aus, wodurch der 100 Meter zurückfolgende Kahrmann an die Spitze kam, welche er bis zum Ziel nicht mehr abgab. Auch in der 600er Klaſſe ſetzte ſich DW durch. Schumann, welcher den töodlich ver⸗ unglückten Deutſchen Meiſter Braun erſetzte, holte ſich be⸗ reits in der 1. Runde 25 Sekunden Vorſprung, und ver⸗ größerte denſelben immer mehr, um ſchlüeßlich mit 125.3 Stdkm. zu ſiegen, wobei er hinter dem Durchſchnitt von Kahrmann mit 125,7 Stoͤkm. knapp zurückblieb. Der Mann⸗ heimer Bock, der ſich in der 3. Runde auf den 2. Platz vor⸗ gearbeitet hatte, ſchied aus, auch Regitz(Neunkirchen) fiel von den bekannten Fahrern aus. Ley ſiegt in Rekorozeit ... aber Gall iſt Deutſcher Meiſter 1937 Mit größter Spinnung ſah man den Rennen der Halb⸗ litermaſchinen um den Kampf der 3 Firmen BMW, DW und NSu entgegen. Zuerſt fuhr ein Mercedes⸗Rennwagen mit Walter Bäumer am Steuer über die Bahn, dann gin⸗ gen die Maſchinen an den Start, mit Gall und Ley Bodmer und Mansfeld(DW), welche welche ſämtliche durch einen Sieg Deutſcher Meiſter werden konnten, in den erſten Reihen. Dazu kamen Oberfeldwebel Meier (BMW), Bobmer und Mansfeld(DaW), welche fämtliche maſchine beſtritt, Fleiſchmaun und Mellmann(NeSlt), Hentze(NSu) und Herz(DKW). Dazu zahlreiche Pri⸗ vatfahrer, zuſammen 26 Maſchinen. Weitaus das größte Intereſſe ſand begreiflicherweiſe der„Neuling“ Meier, einer der ͤdrei„Gußeiſernen“, der bekinnten Reichswehr⸗ welche zahlreiche Zuverläſſigkeitsfahrten be⸗ tritt. Gall hatte den beſten Start, dicht hinter ihm lagen aber Bodmer(DaW) vor den BMW⸗Fahrern Meier und Ley. Auch aus der 1. Runde kam Gall mit der Führung, wobei er 148,3 Stö.⸗Km. in der Startrunde erzielt, aber in Abſtand von einigen Metern folaten bereits Mans⸗ feld(DaW), von Ley, Meier, dann in einer zweiten Gruppe Bodmer. Herz, Fleiſchmann und der Mannheimer Bock auf Norton. Nach der 2. Runde hatte ſich Ley, der bereits 1935(auf DKW) und 1936(auf BMW) die Füh⸗ rung erkämpft, aber dann erſchien zur arößten Ueber⸗ raſchung Mansfeld vor den drei BMWFahrern, als die Maſchinen zum dritten Male Staxt und Ziel paſſierten. Die nächſten Runden änderten nichts an der Reihenſolge in der Spitzengruppe, lediglich das Tempo wurde von Runde zu Runde aeſteigert. Nach der 5. Runde mußte Bodmer, der in der 2. Gruppe lag, am Erſatzteillager halten, aber bereits nach 15 Sekunden konnte er das Ren⸗ nen, ietzt allerdings ziemlich ausſichtlos. aufnehmen. Nach der Hälfte des Rennens(6. Runde] hatte ſich Ley erneut die Führuna erkämpft, 3,4 Sek. vor Mansfeld. dann Meier und Hall und weit zurück als Erſter der zweiten Gruppe Fleiſchmann vor Herz und Bodmer. Damit lagen alſo alle Favoriten noch im Rennen. wenn auch der Aus⸗ gang des Rennens zwiſchen den vier erſten Maſchinen entſchieden werden ſollte. In der 2. Hälfte des Rennens begann Gall langſam wieder aufzuholen. Mit 156,9 Std.⸗Km. fuhr er die bis dahin ſchnellſte Runde des Tages und konnte damit Mansfeld vom 2. Platz ver⸗ drängen. Die größere Geſchwindigkeit der BMW machte ſich fetzt langſam bemerbar. Die beiden Spitzenreiter Ley und Gall zogen Mansſeld langſam davon, wobei Gall die 8. Runde mit 158,5 Std.⸗Km. fuhr und damii nur noch 4 Sekunden hinter Ley lag. In den letzten Runden hielt Ley allerdings den knappen Vorſprung und konnte damit zum dritten Male in Hockenheim zum Siege kommen. Gall hielt den 2. Platz vor Mansfeld und Meier. Deutſcher Meiſter wurde Gall mit 13 Punkten dor Ley ebenfalls 18 Punkten, der aber in den entſcheidenden Eifel⸗ rennen hinter Gall war. Mit einem Geremtdurchſchnitt von 154,9 Std.⸗Km. erzielte Ley einen neuen abſoluten Streckenrekord, womit Hockenheim ihren Ruf als ſchnellſte Straßenrennſtrecke wahren konnte. Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer Klaſſe B, Soloräder bis 350 cem: 1. P. Dahmen(NSu) 35:41,4 121,1 Kmſt., 2. F. Weinſchenk (Rudge) 35:42,0— 12,1 Kmſt., 3. F. Deck(NSu) 36.29,4 = 1181 Kmſt. Ausweisfahrer Klaſſe A, Soloräder bis 250 cem: 1. R. Tiſchendorf(Rudge) 88:58,9— 110,9 Kmſt., 2. H. Schneider (DKW) 39:01,1— 110,8 Kmſt., 3. K. Weidner(Rudge) 43:26,1—= 99,6 Kmſt. Ausweisfahrer Klaſſe C, Soloräder bis 500 cem: 1. W. Adams(BMW) 32:54,0 131,4 Kmſt., 2. O. Schmid (BMW) 32:57,0— 131,2 Kmſt., 8. A. Hillengaß(Norton) 33:59,4= 127,1 Kmſt. Lizenzfahrer Klaſſe A, Soloräder bis 250 cem: 1. Kluge (De):06,01,0 130,9 Stunden⸗Kilometer, 2. Petruſchke (DKW):06,47,1— 129,4 Kmſt., 3. W. Winkler(DKW) :07,24,1— 128,2 Kmſt., 4. H. Pätzold(DeW) 1209,42,½2 = 124,0 Kmſt., 5. H. Gablenz(DKW):10,06,3— 123,3 Kmſt., 6. H. Häusler(DaW):10,42,4— 122,2 Kmſt., 7. O. Kohfink(Imperia):10,56,1— 121,0 Kmſt., 8. L. Berger (DRW):10,56,2— 121,9 Kmſt. Mit ſeinem Siege im Hockenheimer Rennen iſt Kluge auf DRWdeutſcher Meiſter in der Klaſſe der Solo⸗ räder bis 250 cem vor Winkler(DaW). Klaſſe bis 500 cem: 1. Ley(BMW) 55.58,1(154,90 Std⸗⸗ Km.); 2. Gall(BMW) 55.58,3(154,4); 3. Mansfeld(DKW) 56:09,1(153,9); 4. Meyer(BMW) 56:28,1(153,1); 5. Kleiſch⸗ mann(NSu) 59:18,4(145,7. 8 Lizenzfahrer Klaſſe B, Soloräder bis 350 cem: 1, H. Fleiſchmann(RSu):02,09,1— 139,1 Kmſt., 2. W. Hame⸗ lehle(Norton):02,15,4— 138,8 Kmſt., 3. O. Kohfink (Norton):04,18,3— 134,4 Kmſt., 4. H. Richnow(Rudge) :04,18,4= 134,4 Kmſt. Lizenzfahrer Klaſſe G, Seitenwagen nicht über 1000 cem: 1. H. Kahrmann(DRW) 45:50,1— 125,7 Kmſt., 2. P. Wey⸗ res(Harley Davidſon) 46:01,4— 1 Runde zurück, 3. H. Hallbauer(BMW) 48:09,3— 1 Runde zurück, 4. E. Haſel⸗ beck(NSu) 50:10,3— 1 Runde zurück. Lizenzfahrer Klaſſe F, Seitenwagen nicht über 600 cem: 1. H. Schuhmann(DKW) 46200,1 125,3 Kmſt., 2. A. Mei⸗ necke(NSu) 49:12,0— 117,1 Kmſt., 3. H. Häußler(NSu) 50,2,1— 143,7 Kmſt. 136 * G Seite/ Nummer 400 5 ————— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. September 1087 30 Fahre Sportverein Waloͤhof VfR Mannheim gewinnt das Turnier— 2— BfB Leipzig-VfB Mannheim 1: Das Fubiläumsturnier im Stadion: Mannheim 0: Der Auſtakt am Samstag 5 Es iſt keine Seltenheit mehr, daß Vereine Jubiläen begehen können; was aber einzelne dieſer Feſttage weit über den Kreis ſolcher Feiern hinaushebt, iſt der Unter⸗ ſchied des in ſolchen Dezenien Erreichten, denn nur weni⸗ gen Jubilaren iſt es beſchieden, durch Fahrzehnte hin⸗ durch in einer Kette vor Großerfolgen den überdurchſchnitt⸗ lichen Inhalt ihres Wirkens vor aller Augen zu ſtellen. Zu dieſen Auserwählten zöhlt auch der SB Wald hof, deſſen Weg— ohne Ueberhebung zu ſagen— von Meiſter⸗ ſchaften gekrönt iſt. Dem allem fügt ſich noch der Ruhm an, der durch die überragende Tätigkeit Sifflings, den Namen der Heimatſtadt in die Sport⸗Welthffentlichkeit Kab: Um einem Jubiläum auch einen würdigen äußeren Ra men und Blickpunkt zu geben, ſtellte der feſtgebende Verein ein Turnier zuſammen, wie es in Mannheim noch „nicht aufgeboten wurde, wenigſtens nach außen nicht. Vier Meiſter des Fußballs waren in VfB Leipzig, VfB Stuttgart, VfR Mannheim und SV Waldhof auf den Plan gerufen, deren verbrieften Erfolgen man nichts hinzufügen braucht. Soweit wäre— in der Idee und Abſicht— alles groß⸗ linig angelegt geweſen, wenn gewiſſe Berechnungen der Turnierteilnehmer ſelbſt in der Praxis geſtimmt hätten. So trit aber erſtens eine Portion unvermeidlicher„Som⸗ merform“ der Mannſchaften in Erſcheinung, die zudem mit Ausnahme des VfR nicht komplett antralen. Die Rech⸗ nung des Jubilars mit der Umgruppierung und Neuergän⸗ zung ſeiner Elf, ging auch nicht auf, wie vor allem aber Vich Stuttgart mit ſeinen vier Erſatzleuten gegen VfR vollſtändig Fanebenhieb, ſo daß ſich feine mutmaßliche Drk⸗ tik, den zweiten Turniertag zum Hauptſchlag zu geſtal⸗ ten, als Fehlgriff erwies, war dem im Stillen, wie auch offen getippten Favoriten vorweg den Siegespreis koſtete. Leip⸗ zig hatte Glück inſofern, als es auf den wieder einmal experimentierenden Waloͤhof ſtieß. S Waldhof- BB Leipzig:3(:1) —5000 Zuſchauer für einen Samstagnachmittag iſt immerhin ein annehmbarer Beſuch, wenn auch dem ſchon angedeuteten Großentwurf des Turniers ein ſtärkerer Beſuch ongepaßter geweſen wäre. Die überaus ſtämmige Mannſchaft der Gäſte, beſonders deren Hinterleute, ließ vor⸗ weg Zweifel aufkommen, ob namentlich der kbrperlich leichte Angriff der Mannheimer, mit dem doch immerhin unerfahrenen Siffling 3 in der Mitte, der Soche gewachſen ſei, ganz abgeſehen davon, daß die Zurücknahme der bis⸗ her bewährteſten Kräfte in die Verteidigung(Heermann) und Läuferreihe(Siffling), den Sturm ſelbſt und den Druck der Läuferreihe ſchwächen mußte. Von der Ein⸗ buße, die der bisherige Geſamtſtil der Mannſchaft erleiden ſollte, nicht zu reden. Die Leipziger kommen denn auch nach anfänglichem Taſten und einem von Drayß famos geſtoppten Schuß des Halbrechten Reichmann zu einer weit klareren, von guter Balltechnik getragenen Spielweiſe, die nach wenigen Minu⸗ ten ſchon den Führungstreffer bringt. Rechtsaußen Brei⸗ denbach flonkt, Drayß verpaßt herausgehend das Leder und der Halblinke Schön, die Lage prompt erfaſſend, knallt ins Leere Tor,:1. Trotz ſtarker Abriegelung des Tores jagt aber Schneider bald darauf von der 16⸗Meter⸗ Linie eine unheimliche Strafſtoßbombe ins Leipziger Netz, gegen die wirklich kein Kraut gewachſen iſt, 111. wiederbelebte Hoffnung erſtickt aber der Waldhofangriff in ſeinem ſchwachen Schußvermögen. Der Mittelſtürmer der Gäſte geht verletzt vom Feld, was ſich denn auch aus⸗ wirkt. Wieder ſteigt ein frappierender Moment: Eine Vor⸗ gahe Leupolds verlängert Schneider famos mit Kopf⸗ ball,:1. Dabei bleibt es bis zur Pauſe. Leipzig erſcheint nach dem Wechſel abermals mit nur zehn Mann, und es ſcheint bei dem nun flüſſigeren Zu⸗ ſommenſpiel Waldͤhofs, daß die körperlich ſchwere Mann⸗ ſchaft des Gegners ermüdet, denn ſie ſteht geraume Zeit in ſtark bedrängter, aber der Lage doch gewachſener Ab⸗ wehr. Die Wiederergänzung durch die Rückkehr des ver⸗ letzten Spielers aber wendet das Blatt allmählich wieder. Abermals iſt es der Halblinke Schön, der eine Flanke des Linksaußen Gabriel erfaßt und ſcharf placiert aus⸗ aleicht, 22. Auf ähnliche Weiſe holt Leipzig dann die Füh⸗ rung und den knappen aber verdienten Sieg, als Breiden⸗ baͤch an den Pfoſten knallt und der Linksaußen Gabriel mit ſofortigem Nachſchuß Drayß überrumpelt,:9. Wohl hat Waldhof durch Günderoth eine nochmolige klare Aus⸗ ſicht auf ein Remis, doch drei Schritte vor dem Hüter ver⸗ liert ex die Herrſchaft und ſchießt den Torwart an. Der Spielſchluß ſieht Leipzig wieder ſtark in Front. Wenn man dem eingangs des Berichts Erwähnten noch anfügt, daß Siffling als Mittelläufer manche Feinheit zeigte, ſeine Klaſſe in Einzelheiten eindeutia herausſtellte, ſo fehlt ihm doch das Maß an Wucht, um als„Wellen⸗ brecher“ im Sinne eines Heermann zu wirken, Letzterer wieder hat auf dem ungewohnten Poſten nicht die Wirkung wie in der Läufermitte. das Zurücknehmen von Siffling in die Führung des Angriffs eine Lücke reißen würde, war vorauszuſehen, denn Siffling 3 kann ſeinen Bruder hier natürlich nicht erſetzen. Günderoth— ſich bei aller Technik körperlich nicht durchzuſetzen un Bielmeter ließ verwunderlicher Weiſe vergeblich auf den Schuß warten. Einzig Schneider blieb die dauernde Gefahr für den Gegner, aber er hat die Schwäche, nicht jederzeit aus dem Spiel heraus ſchießen zu können. Seine Standbomben bleiben aber unnachahmlich. Das Kopftor eine wirkliche Ausnahmeleiſtung. Der Jungmann Eber⸗ hard auf dem rechten Flügel führte ſich ſehr gut ein. Intelligentes, techniſch beherrſchtes Feldſpiel. dem nur die Kraft, das Mitreißende eines Weidinger fehlt. Den direkten Schuß ließ er— vorſichtigerweiſe wohl— noch einſtweilen ganz aus. Drayß hatte wieder gewagte Mo⸗ mente, die er mit gewohntem Glück überſtand. Mit der Niederlage ſchied der Gaumeiſter für den Siegerwettbewerb aus. Strößner⸗Heidelberg als Syielleiter, gab in Abſeitsentſcheidungen manches Rätſel auf. BfR Mannheim- PVfB Stuttgart:0(:0) War ſchon das Vorſpiel in Ausgang und Nerlauf eine Enttäuſchung, ſo ſollte dieſe zweite Partie unter noch ſchwächerem ſpieleriſchem Eindruck ſtehen. wobei Hor⸗ weg geſgat ſei, daß VfR den Sieg redlich verdiente und er die Belange Mannheims zur eigentlichen Entſcheidung für den zweiten Turniertaa hinüberrettete. Die Stutt⸗ garter treten ohne ihre Größen Rutz, Schäfer, Seibold und Mattes an, während VfR an Henningers Stelle auf Fleig zurückgreift. Rohr fungiert am Platz des noch ſpielunfähigen Wagner. Durch die empfindliche Schwächung der Gäſte, die ſich nach dem Vorſieg über VfR, wie auch nach dem ſenſa⸗ tionellen:1 gegen den„Club“ wohl trotzdem ſtark genug glauben, kam überhaupt lange Zeit kein Syſtem in dieſe Auseinanderſetzung. die ſich für weite Streckem lediglich auf ein Angreifen und Abdecken von Mann zu Mann verſteifte, auf reichlich hohes Spiel hinauslief, wobel Stuttgart abex gleichfalls ein körperliches Uebergewicht— ähnlich den Leipzigern— gegenüber den Mannheimern hatten. Namentlich das Grenadiermaß des linken Ver⸗ tetbigers machte dem VfR⸗Anariff zu ſchaffen und ſo pen⸗ delte das Spiel mit wenig Spannung bis zur Pauſe 010. Erſt ein ſicher verwandelter Foulelfmeter Strie⸗ bingers brinat dann nach Seitenwechſel mehr Inter⸗ eſſe und Leben. Auch Langenbein ſucht aus konſtanter Abdeckung heraus durchzubrechen, erwiſcht auch einen Moment, doch der im Lauf aufgenommene, und der prächtig geſchoſſene Ball wird von dem ausgezeichneten Schnait⸗ mann über die Latte geoͤrückt. Ein blitzhaft ſolgender Schuß des fungen Rohr zwiſchen zwei Bedrängern hin⸗ durch, wird meiſterlich gehalten. Wieder entzieht ſich Langenbein ſeiner zähen Bewochung ſpontan und ver⸗ geblich verfolgt, heißt es ſelbſt für einen Schnaitmann ret⸗ tungslos:0. Das Spiel zerbröckelt wieder nach dieſer Klarſtellung. Spindler zögert nach freiem Vorlauf zu lange, um ſchließlich dem Hüter das Leder in die Hände Ju ſchieben. Der dritte Treffer iſt damit alatt verſchenkt. Die winkende Wiedergutmachung durch den ſich frei vor die Torlinie ſpielenden Langenbein wird unterbunden im kritiſchſten Augenblick durch den Schlußpfiff des aut omtierenden Multer⸗Landau. Die Spiele am Sonntag Der überraſchende Ausgang der Samstags⸗Begegnungen hatte das Turnier ſo weit vorgetrieben, daß die Entſchei⸗ dung nur zwiſchen Leipzig und BfR fallen konnte, wobei der Mannheimer Atmeiſter noch den Vorteil hatte, auf Grund ſeines beſſeren Torverhältniſſes nur ein Unentſchie⸗ den zu brauchen. Die Möglichkeit der gegenſeitigen Be⸗ obachtung der Turnierteilnehmer am Vortage, ließ auf Ver⸗ ſtärkungen wie auch auf taktiſche Maßnzhmen für den zweiten Tag ſchließen. Jedenſalls ſah man dem herausge⸗ wachſenen Kernſtück— Leipzig— VfR— voll Erwartung entgegen, aber zuch dem Schlußgang Stuttgart— Waldhof blieb gewiſſes Intereſſe ſchon von der Preſtigeſeite her, wie der Placierung im Turnier überhaupt. Der Beſuch, der infolge des Hockenheimer Rennens, der Strandbadverſuchung uſw., wie des Turnierpexlaufs ſelbſt, Befürchtungen aufkommen ließ, blieb auch dieſesmal in mößigen Grenzen. Trotzdem gab die Anweſenheit des Stadtoberhauptes, wie der ſonſtigen Vertretung von Staat, Wehrmacht und Bewegung, ſowie auch die Aufſtellung der prachtvollen Preiſe vor der Tri⸗ büne dem Geſamtbild einen feſtlichen Charakter. BfR Mannheim-fB Leipzig:1 BſR erſcheint nahzu in derſelben Auſſtellung wie gegen Stuttgart, nur daß Henninger wieder ſeinen Poſten verſteht, für den verletzten Edelmann Gemünden und für Rohr Herold einaeſetzt iſt. Leiyzig unperändert. Die Sache beginnt ſoſort in mitreißendem Stil, indem Spindler frei aufs Tor ſteuert, Torwart und Angreifer in ſpannungsgeladener Poſition einander gegenüber, doch Spinöler zieht den Kürzeren, da es Wöllner gelingt, den geſchoſſenen Ball gerade noch abzulenken. Die anfäng⸗ liche Ueberlegenheit der Mannheimer aeht in mehr ver⸗ teiltes Spiel über und auch ein aus der Bedrängnis heraus geſchoſſener Ball Langenbeins wird vom ſicher orbeitenden Wöllner abgeſchlagen. Leider ſcheidet inſolge ſcharfen Zuſammenyralls der Halblinke Schön von Zeivzia aus. Trotzdem halten die Gäſte dem Spiel die Waage ſetzen ſogar geſunde Schüſſe, ſo daß bei ihrer gleichzeitigen ſehr ſicheren und weittragenden Abwehr— das Ganze— betreſſs Ausſicht durchaus offen bleibt. Wieder reicht es Wöllner, dem Leipziger Hüter, bei einer gefährlichen Attacke von Striebinger früher am Ball zu ſein, wie er dann auch einen zu ſteilen und unplacierten Schuß Langenbeins über die Latte weiſt. Die ſommer⸗ liche Temperatur läßt das Spiel zeitweiſe abflauen. Einen prikelnden Moment bringt ein Kopfball Lucz, den von der Latte prallenden Ball fängt Wöllner glückhaft ab, aber ein blendend geführter Strafſtoß Spindlers landet ſcharf und unhaltbar im langen Eck,:0. Wenige Minuten darauf Pauſenpfiſſ. Mit der Fortſetzung iſt der Brennpunkt des Turniers herangerückt. Noch iſt ein Angriff auf die nun verſtärkte Ausſicht des VfR müſlch zumal die Leipziger wieder vollzöhlig erſcheinen. Allerdings kann Schön nur als Statiſt fungieren. Er geht ſchließlich auf rechtsaußen. Auch der norübergehend ausgeſchiedene Moritz(Leipzig) tritt wieder ein. Das Vortagsſpiel macht ſich begreiflicher⸗ weiſe bei beiden Mannſchaften bemerkbar. Namentlich den Strafraumaktionen fehlt der letzte Druck, doch ſcheint mit dem Fortgana des Spiels auch die letzte Gefahr für VfR zu ſchwinden. Ein Prachtſchuß Spindlers wird von Wöll⸗ ner großartig zur Ecke gelenkt. Einen ſchönen Treffer erzielt Striebinger indem er, ſowohl den rechten Verteidiger wie den Torwart täuſchend, in überlegter Weiſe einſchießt,:0. Damit ſcheint die Sache klar entſchteden, doch kurz vor Schluß drückt Thiele für Leipzig durch ſichergetretenen Handelfmeter 211. Der Mannheimer Altmeiſt er zeigte diesmal kaum einen ſchwachen Punkt. Gemünden im Tor— ob⸗ wohl er nicht unter beſonderen Druck geſetzt wurde, geſtal⸗ tete ſein Debtt recht zufriedenſtellend. Jedenfalls war die Leiſtung der Heimiſchen gegen den äußerſten Kampfſtil zei⸗ genden Gegner eine ausgezeichnete. Die techniſch feinere und flüſſigere Zuſammenarbeit brachte den ſauer ver⸗ dienten Erſolg. Jedenfalls hat VfR die Belange Mann⸗ heims entſcheidend gewahrt, wozu man ihn aufrichtig be⸗ glückwünſchen kann. Er landete als einzige Mannſchaft mit nur einem Minustor den vollauf verdienten Tur⸗ nierſieg, der lebhaften Beifall findet. A. M. BfB Leipzig-S Walohof:2— 2— BfV Stuttgart-S Waldhof:3 VfB StuttgartBfR SV Walohof- BfB Stuttgart:2(:0) Im letzten Spiel dieſes Fußballturniers, das Zug⸗ und Werbekraft beſaß, lieferten ſich die Unterlegenen des Vor⸗ tages, die Gaumeiſter von Württemberg und Baden, einen feſſelnden Kampf, bei dem ſich beide Mannſchaften, die in weſentlich ſtärkerer Aufſtellung als am Samstag an⸗ traten, ſtreckenweiſe ganz vorzüglich ſchlugen. Waldhof zeigte ſich dabei im Innenſturm als weſentlich angriffs⸗ freudiger, da man einer harten und maſſiven Deckung überroſchend auf den Leib rückte, ſo daß man ſchließlich das Schlußlicht eines ſtattlichen Viererfeldes nach einem 8 Endkampf gerade noch an die Gäſte abgeben onnte. Vom Anſpiel weg kommen beide Mannſchaften recht ſchön ins Spiel und nachdem Schneider eine Pfunds⸗ vorlage von Sifflina 1 verpaßt hatte und Schnaitmann einen hochgefährlichen Schuß gemeiſtert hatte, fiel bereits in der 7. Minute das erſte Tor für Waldhof durch Biel⸗ meier, der raſch und entſchloſſen eingeſchoſſen hatte. Die Schwaben hatten ebenſo wie Waldhof mehr Zug in der Kolonne und kamen immer nachdrücklicher ins Spiel und einmal ſchoß Pröfrock von der Strafraumgrenze ſcharf und überraſchend auf den Kaſten, ſo daß Drayß Mühe hatte, den Ball zu halten. In der 30. Minute fiel der zweite Treffer für die Mannheimer. Leupold hatte Schneider auf die Reiſe geſchickt und deſſen unheimlicher Schuß flitzte dem Hüter durch die Beine ins Netz. Kurz vor der Pauſe ſah es aus, als ſollten Foni Seiderers Mannen der erſte Gegentreffer glücken, doch von der Querlatte ſpritzte ein Köpfler ins Felo. Zwei Minuten vor dem Wechſel war es dann wieder Schneider, der mit Bombenſchuß das dritte Tor erzielte. Auch nach Wiederbeginn blühte den Stuttgartern trotz großer Chancen lange Zeit kein Treffer. So hatte einmal Schäfer über Koch den Rechtsaußen Haager nach vorn ge⸗ bracht, der auch prompt um Siegel herumkam und ſchuß⸗ gerecht Lehmann vorlegte. Drais lag bereits ausgeſchaltet am Boden, da ſchlug einer der Waloͤhofverteidiger den Ball von der Torlinie herunter. In der 59. Minute ſollte es den tapferen Gäſten aber doch gelingen, ein Gegentor zu ſchießen, als Siegel einen Elfmeter verwirkte, den nach Abſchlag von Torwart Drats Koch im Nachſchuß verwan⸗ deln konnte. Dieſer Ball hatte die Schwaben ſcheinbar auf den Geſchmack gebracht, denn wenig ſpäter ſchoß Prötrock ein herrliches, ſchönes Tor, an dem es nichts zu halten gab. VfB orängte nun wiederholt auf den Ausgleich und mitunter ſah es recht bedenklich im Strafraum der Wald⸗ höſer aus, doch man fand ſich wieder, um ſchließlich als ver⸗ dienter Sieger den Platz zu verlaſſen. Die ſtämmigen Leute des Vf Stuttgart zeich⸗ neten ſich durch eine ſehr aufopfernde Spielweiſe aus. Guten Eindruck machte dabei mitunter die„gewaſchene“ Tordeckung mit Schnaitmann, Kotz und Richt, die ſich ſtets der Unterſtützung durch die Läuferceihe Kraft, Mattes und man ſich die Zähne ausbeißen konnte. Den Sturm führte der junge blonde und vorbildlich fatre Schäfer(ein Ueber ſpringen des ſich ihm tollkühn vor die Füße werfenden Drayß fand freudigen Widerhall), ſeines Zeichens Unter⸗ offizier bei der Cannſtatter Nachrichtentruppe. Sein Kön⸗ nen hat ſich gegen früher verbeſſert, ſo daß der Zuſammen⸗ hang der Aktionen im Sturm, um den ſich die ſchweren, aber ſehr beweglichen Leute Haaga, Koch, Pröfrock und 8 ſehr bemühten, weit vorteilhafter war als am ortage. Hahn erfreuen durfte und ſo ein Bollwerk abgab, an dem Walöhof ſoh ſich dieſer Einheit gegenüber gezwun⸗ gen, alles Können in die Waagſchale zu werfen. Man gefiel auch bis kurz vor Schluß entſchieden beſſer als im erſten Spiele, da ſich die Sturmforwotion Siffling 3, Biel⸗ meier als fliegender Aufhauſtürmer, Siffling 2 ſogar als harter Dränger und gefährlicher Schütze, ſowie Schneider und Weidinger entſchieden beſſer bewährte, mehr ſchoß und auch ſonſt lebendiger zeigte. Bei der in erſter Hälfte in„Jubiläumsform“ kämpfenden Läuferreihe Leupold— Siffling 1— Pennig klappte ſpäter die Sache nicht mehr ganz reibungslos, ſo daß die Verteidigung Heermann— Siegel ſich mächtig ſtrecken und Drayß im Tor wahre Hel⸗ —4—55 verrichten mußte, um nicht doch noch geſchlagen zu werden. Schieoͤsrichter Höhn⸗ 08 Mannheim leitete mit Umſicht. Die Fubiläumsfeier des S Waloͤhof im Stadion hatte ſich am des S Waldhof im Nach dem Fußballtreffen die große Familie Friedrichspark zuſammengefunden. um den Geburtstag s ſtolzen Vereins zu feiern, dem wir in unſeren Mauern ungezählte begeiſternde Fußballkämpfe zu danken haben und der dazu beigetragen hat, den ſportlichen Ruf Stadt Mannheim zu fördern und in alle Welt hinaus⸗ zutragen. Waloͤhbfer Spiel und Waldhöfer Fußballkunſt haben es verſtanden, unſerem Volksſport neue Anhänger und ſich ſelbſt, wie der gute Beſuch des Abends ſo trefflich bewies, feier ge Freunde zu ſchaffen. Dr. Sturm konnte in ſeiner R alle die Männer herzlich will⸗ kommen heißen, deren Namen in Sport, Partei und Wehr⸗ macht Klang, Rang und Verdienſt beſitzen. Welche Fülle von Kleinarbeit und Opferbereitſchaft in dieſen 30 Jahren Fußball und in 15 Jahren Handhall 8 wurde, um in raſtloſer Breitenardeit der großen rage der ctier Pebein gerecht zu werden, davon zeich⸗ net der umſichtige Vereinsführer ein getreues Bild“ um dann dem Chroniſten des Vereins, Kriege, das Wort azu erteilen, der in kurzen Umriſſen die Sturm⸗ und Drangjahre der Waldhöfer ſchilderte und ſeinen Ausfüh⸗ rungen den Lebensſatz der Hellenen„Wer nicht geſchunden ward, ward nicht erzogen“ voranſetzte. Dieſes alte, aber wahre Sprichwort hat mit dem Werdegang des Fubilars überaus viele Berührungspunkte, denn zu einer Zeit, als im deutſchen Vaterland das Militär die einzige Körper⸗ ſchule war, die den fungen Mann heranbildete, kam es zur Gründung des Vereins. mit tiefer Dantbarkeit gedacht ward, wollten Leibesübungen treiben und hatten ſich als Parole des Ausgleiches für die Tagesarbeit das Fußballſpiel erkoren, das ihrem jugend⸗ lichen Temperament am beſten entſpreich. Je größer die Schwierigkeiten waren, deſto härter wurden die Gründer des Vereins, die als Pioniere eines heranreifenden Sport⸗ zeitalters das Fundament ihres Gebildes feſt unter⸗ mauerten. Der Aufſtieg des Vereins kam in den Nach⸗ kriegsjahren. Auf den Erfolgen der Pioniere und Gründer aufbauend, gelang es den Namen des S Woldhof in ganz Fußball⸗ Deutſchland bekannt zu machen. Die nachfolgenden Mann⸗ ſchaften haben die Tradition ihrer Vorgänger gewahrt. Eine Ehrenyflicht iſt es aber, die 1938 errungene Deutſche Meiſterſchaft der Hanbballſpieler die Abſtellung von Spielern zu den Olympiſchen Spielen und die Bfoche Verwendung des Notionalſpielers Siff⸗ lin a zu erwälnen. Dankbar wurde den keider zu früh Dahingegangenen Albert Brückl Willi Hutter und Der Enökampf um die Vereinsmeiſterſchaft Nach acht Wettbewerben führt 1860 München Der Enbkampf der fünf Spitzenmannſchaften um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in der Leichtathletik hat am Samstag im Münchner Stadion in der Danteſtraße ein⸗ geſetzt. Nach den erledigten acht Wettbewerben des erſten Tages ergab ſich folgender„Halbzeitſtand“: 1. TSWB 1860 München 6108.402 Punkte 2. ASV Köln 6075.865„ 3. Berliner SC 6048.717„ 4. Stuttgarter Kickers 5922.772 7 5. DSC Berlin 5007.602„ Nur etwas über 9000 Zuſchauer wohnten am erſten Tage der Kraftprobe der fünf ſtärkſten deutſchen Leicht⸗ athletikvereinsmannſchaften bei, unter ihnen neben zahl⸗ reichen Ehrengäſten auch Reichsfachamtsleiter Dr. Ritter von Halt. Wie ſchon im Vorjahre in Stuttgart ſicherten ſich die Münchner„Löwen“ nach den erſten acht Uebungen auch diesmal eine klare Führung. Die Reihenfolge auf den Plätzen iſt dagegen vertauſcht. In Stuttgart war im Vorjahre nach dem erſten Tage der ASV Köln, der ſich in München den zweiten Platz ſicherte, hinter den Stuttgarter Kickers Dritter. Bemerkenswert iſt, daß das Punktergeb⸗ nis von München 1860 in dieſem Hahre bei„Halbzeit“ um ganse 151 Punkte beſſer iſt als im Vorjahre. Auch ASV Köln, Stuttgarter Kickers und Berkiner SC haben ihre Punktzahlen verbeſſert. Die Ergebniſſe der drei Beſten eines jeden Vereins: 400 Meter Hürden. ASV Körn(6810 Punkte): Nott⸗ brock 55,2, Helm 56,8, Möller 2 579, Stuttgarter Kickers Gog): Stöckle 55,3, A. Koch 58,1, Sauer 58,1, 1860 München(770): Mayr 55,7, Blai 58,0, Lengdobler 60,2, Berliner Sc(471): Straſen 56,3, Grünert 60,4, Röthe 61, DSC Berlin(74)): Branner 57,6, Biberbach 60, Gieſa 60,2. 200 Meter. Stuttgarter Kickers(646): Borch⸗ meyer 22,3, Sumſer 22,7, Härlen 28, ASV Köln(832,50): Volmert 2,6, Vogelſang 22,, Salland 28,1, DSc Ber⸗ lün(832,50): Schramm 22,7, von Stülpnagel 22,8, Ruſitzka 23, 19600 München(812,50): Steigerthal 22,8, Pöſchl 2,9, Sauer 23,6, Berliner Sc(790): Grabner 23,2, Eichen⸗ brenner 28,6, Grampp 28,4. 800 Meter. 1900 München(6904,83): Lang:56,2, Turba 156,8, Ritter:56,9, Stuttgarter Kickers(867,400): Deſſecker:56,3, Dompert:59,5, Rambacher 202,0, Ber⸗ liner Sc(857,606): Weichert:59,1, Rink:58,5, Mehl⸗ hoſe:03,3, DSc Berlin(56,266): Il:57,8, Voigt 2201,1, Fothe:0,3, ASV Köln(854,866): Natanzky :57,8, Dilger:00,8, Bielefeld 201,9. Speerwerfen. Dec Berlin(625,00): Böder 62,27, Buſſe 58,40, Ladewig 2 53,15, 198600 München(622,988): Eding 59,12, Alpaſſy 57,88, Fichtel 56,33, Berliner Sc (500,799): Feiſche 57,81, Konrad 55,40, König 50,88, ASV Köln(553,753): Dahmann 54,73, Weyland 8,95, Wolf 53,86, Stuttgarter Kickers(409,80): Haas 59, 54, Demetz 51,05, Huber 50,96. Kugelſtoßen: Berliner Sc(740,200): Hanſen 14,88, Blask 14,02, Reimann 13,94, 1800 München(7,100): Konrad 16,23, Lampert 14,56, Würfelsdobler 19,08, AS Köln(616,100): Debus 13,61, Frey 13,10, Fräſe 12,07, DScé Berlin(592,300): Buſſe 13,37, Martens 12,68, Gehmert 12,56, Stuttgarter Kickers(58,400): Ep⸗ penſteiner 12,83, Fink 12,50, Schaufele 12,18. Hochſprung. ASB Körn G16): Weinkbtz 1/04, Rastẽy 180, Rabemacher 1,70, DSc Berlin(805): Gehmert 1,00, Endres 1,75, Buſſe 1,75, Berliner Sc(767,50): Buſch 1,80, Straſen 1,75, König 1,70, 1860 München(50): Waneck 1,78, Alpaſſy 1,75, Metz 1,65, Stuttgarter Kickers(790): Fliſter 1,70, Metzger 1,70, Dumche 1,70. Dreiſprung. Stuttgarter Kickers(78): Burch⸗ meyer 13,85, Staib 18,80, Schwenk 12,84, ASV Köln(7ru): Sälzer 13,66, Petry 13,45, Rasky 13,18, Berliner Sc (709,333): Grampp 18,81, Winterſig 13,20, Dempf 19,14, 18600 München(784,666): Waneck 13,18, Metz 13,04, Förſchl 12,98, DSc Berlin(689,666): Beſchetznik 12,78, Enbwes 12,27, Biberbach 12,50. 5000 Meter. 18600 München(887,56): Oſtertag 15:08,0, Eder 15:19,2, Halmburger 15:97,2, Berliner Sc (848,28): Göhrt 15:34,4, Streuſert 15:49,6, Kohn 15:54,, ASV Köln(814,966): Berg 15:12,4, Naſtanzky 2 16:16,8, Meyer 16:30,4, Stuttgarter Kickers(01,64): Hug⸗ ger 16:05,8, Schiele 16:06,4, Rath 16:09,4, DSc Berlin (766,36): Hartmann 16.:12,2, Borkenhagen 16:32,2, Hilla 16:97,0. Die damaligen Gründer, denen Eugen Kohl gedacht, die ihr hervorragendes Können mit dafür beigegeben haben, daß man von einer Waldhof⸗ ſchule ſpricht. VfR Mannhoim grundlegend geändert haben Grot war die Zahl der Gratulanten, die aus nah und fern herbeigeeilt waren um dem Verein zu ſeinem Feſte Glück zu wünſchen und ihm den Dank für ſeine raſtloſe Tätigkeit abzuſtatten. Gaufachamtsleiter Linnebach⸗ Karlsruhe übermittelte die Wünſche des Gauführers Mi⸗ niſterialrat Kraft; Direktor Bühn, der langfährige Führer des Vic war erfreut über das Bewußtſein der neuerſtandenen Kameraoͤſchaft zwiſchen beiden Vereinen, die ſich durch ihre Kämpfe gegenſeitig in die Höhe getra⸗ gen haben und gedachte des Tages, als ſich die Handball⸗ frauen des BfR und die Handballmänner des Waldͤhofes, lern der Heimat gegeneitia über ein hartes Geſchick trö⸗ ſteten und Kameradſchaft ſchloſſen. Für den Vf Neckarau ſprach Sportführer Benner, die Wünſche des VfBLeiozia übermittelte Reiſebegleiter Fricke und für den VfB Stuttgart dankte Mannſchafts⸗ führer Kiener. Der den älteren Semeſtern noch be⸗ kannte ehemalige Langſtreckenläufer Haas der jetzt in Kehl, wohnt, war ebenſo gekommen. wie das Gründungs⸗ mitglied Liebert aus Offenburg, der alte Erinnerun⸗ gen ausplauderte. Drahtlich hatten ihre Wünſche über⸗ mittelt: VfR Pforzheim, Freiburger FC, RV Amicitia, VfTR Feudenheim, HSV. Nordo. Llond, der Bürgermei⸗ ſter von Offenbura und noch viele andere Gratulanten. An nachgenannte verdienſtvolle Mitalieder konnte Vereinsführer Dr. Sturm die ſilberne Ehrenadel des Vereins überreichen: Heinrich Dierolf Auguſt Erb, ** 4 7 Heck ſen., Joſef 5 nri ein. Emil enton, Ale 885 atz man es in keiner Weiſe fehlen ließ, ſür ein reichhaltiges künſtleriſches Programm beſorgt zu ſein, das verſteht ſich eigentlich von ſelbſt. Der matſikaliſche Teil war der Kapelle des Pionierbatl. 39 unter Stabführung von Feldwebel Friedrichs übertragen, Wilhelm Trieloff erntete mit ſeinen Liedern Rieſenbeifall und das Schlemmeguartett Waldbof, gefiel ebenſo aus⸗ geßeichnet, wie Fritz Fegbeutel mit ſeinen ſpritzigen Einfällen, die„Koſe und Bernd“, zwei Akxrobaten, die Muſterrige des TV Waldhof von 1877, die am Barren ausgezeichnete Vorführunen zeigte und nicht zu⸗ letzt die„Die 3 Artis“ aus der Libelle, sie mit ant über die Bühne wirbelten. aren nette und unterhaltſame Stunden, di im Kreiſe verdienter Fußballſpieler verleben Jar 1 58 hat. Jußball in Süodeutſchland Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Bayern Spog Fürth— Wacker München 423 VſB Ingolſtadt— 1. FC Nürnberg:2. Süddeutſche Frenndſchaftsſpiele Gau Südweſt Opel Rüſſelsheim— 88 Hauſenſtamm(Sa):2 2e0 Neuſtadt— 1.§C Kaiſerslautrn(Sa):7 Eintracht Frankfurt— Fortuna Düſſeldorf:5 Kickers Offenbach— VfB Frieoberg 41 SV Wiesbaden— Germania Fulda 411 1. C 02 Rödelheim— FSW Frankfurt 312 Opel Rüſſelsheim— Union Niederrad:0 1. FC Kaiſerslautern— Vis Neckarau 212 Gau Baden Städteſpiel Heidelberg— Krefeld:1 Jußball in England Die am Samstag auf dem Inſelreich ausgetragenen Fußballmeiſterſchaftsſpiele hatten folgende Ergebniſſe: Eugland: 1. Liga: Arſenal— Wolverhampton Wande⸗ rers:0, Birmingham— Portsmouth:2, Blackpool— Everton:0, Brentford⸗Huddersfield Town:0, Derby County— Sunderland 22, Grimsby Towu— Bolton Wanderers 6,1, Leeds United— Preſton Northend oꝛ0, Liverpool— Charlton Athletic:2, Mancheſter City— Leiceſter Eity 3ꝛ0, Middlesbrough— Stoke City:1, Weſt⸗ bromwich Albion— Chelſea:0. 2. Liga: Barnsley— Stockvort City:0, Blackburn Rovers— Norwich City 5ꝛ8, Bury— Plymouth Argyle 210, Coventry City— Burnley :0, Fulham— Cheſterfield 11, Lutton Town— Man⸗ cheſter United 120, Neweaſtle United— Sheffield United .0, Nottingham Foreſt— Tottenham Hotſpurs:1, Shef⸗ field Weoͤnesday— Swanſeg Town 11, Southampton— Aſton Villa:0, Weſtham United— Bradford 311. Schottland: Ayr United— Clyde:3, Celtic— Hamil⸗ ton Academicals:2, Dundee— Queen of the South 411, Falkirk— Hearth:2, Hibernians— Kilmarnock 111, Motherwell— Rangers 111, Partick Thiſtle— Arbroath 0ꝛ0, St. Johnſtone— Morton:2, St. Mirren— Queens Park 411, Third Lanark— Aberdeen 210. ht. Beſonders begrüßte der Redner, daß ſich die gegenſeitigen Beziehungen zu dem alten Vorkämpfer 3 — — iiN Iinn Rn — * Montag, 6. September 1997 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 405 Die Spiele Fortung Heddesheim— SC Käfertal:2 Amicitia Viernheim— 98 Seckenheim:2 Alemannia Ilvesheim— Neulußheim:2 09 Weinheim— 07 Mannheim 222 Germania Friedrichsfeld— Feudenheim:5 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 2 2——.8 4·0 Alemann. Ilvesheim 2 1 1— 5·8 3·1 07 Mannheim 2 + 1— 3˙2 3˙1 08 Hockenhein. 1 1——-2.0 VfTuR Feudenheim 1 1—— 5²˙4 2·0 SC Käfertal 2 1— 1 4·5 2˙2 Phönix Mannheim 1— 1— 121-1 Weinheim— 1— 2˙2-1 TV Seckenheim.. 1—— 1.3 0²² OlympiaNeulußheim 1—— 1 2˙4 0˙² Germ. Friedrichsfeld 1—— 1 4·5 0⁰² o8 Mannheim. 1—— 1 124.2 Heddesheim 2—— 2 1·8 0²⁴ Käfertal ſiegt knayy Fortuna Heddesheim— SC Käfertal:2 Im zweiten Treffen der neuen Pflichtſpielſerie empfing man in Hedͤdesheim den Tabellenzweiten des vorigen Jah⸗ res, den Sc Käſertal. Beide Mannſchaften haben die neue Stunde recht unglücklich begonnen und boten daher in die⸗ ſem Treſſen alles verfügbare Können und ihre ganze Ein⸗ ſatzbereitſchaft auf, um nicht ein zweitesmal im geſchla⸗ genen Felde zu enden. Die erſte Spielhälfte brachte einen Kampf zwiſchen zwei techniſch gut gerüſteten, ziemlich gleichwertigen Mannſchaf⸗ ten. Beiderſeits ſah man gut vorgebrachte Angriffe und auch etliche erſolgverſprechende Torſchüſſe, die aber in den Torhütern ihre Meiſter fanden, ſo daß man torlos in die Pauſe ging. Nach Wiederanſpiel bot Heddesheim alles auf, um dem Spiel eine günſtige Wendung zu geben; man drängte den Gegner periodenweiſe in ſeine Hälfte zurück, und endlich gelang es Kettner, einen Strafſtoß an Schmitt zum Füh⸗ rungstreffer in die Maſchen zu köpfen. Aber Lieſes Vor⸗ ſprungs erfreute man ſich nicht lange. Käfertal ging nun weit energiſcher ins Zeug, und man hatte Glück; innerhalb zweier Minuten hatte man nicht nur durch Kilian auf⸗ geholt, ſondern man lag nun ſeinerſeits dͤurch einen zwei⸗ ten Treffer von Lacher in Führung und verſtand dieſelbe auch bis zum Ende zu halten. Der Sc Käfertal gab ſich gewaltig Mühe, um erfolg⸗ reich ſein zu können; man wußte von früheren Begegnun⸗ gen, daß in Hedͤdesheim nur ſchwer Punkte zu holen ſind. Der Sturm, von Meier gut eingeſetzt, ſpielte zeitweiſe ſehr flitſſig, aber es fehlte Fuchs, der ſonſt für die nötigen Er⸗ folge zeichnete. In der Läuferreihe arbeiteten Gleiſner, Kilian und Dreßler ſehr zuverläſſig und auch an der Ver⸗ teidigung Stutz⸗Steuber war kaum etwas zu bemängeln. Torwart Schmitt war ein ausgezeichneter Hüter. Die Fortuna Heddesheim wird auf eigenem Ge⸗ lände immer ein nur ſchwer zu nehmender Gegner ſein, da jeder einzerne Spieler mit einem nicht kleinzukriegen⸗ den Angriffswillen ausgeſtattet iſt. Der Sturm ging mit rieſigem Kräfteaufwand ins Gefecht und ſtellte mit ſeinen ſchnellen Zügen an die gegneriſche Abwehr große Anfor⸗ derungen. In der Läuferreihe ſtach beſonders Rheinharodt hervor und die gutſpielende Verteidigung Schmitt⸗Kettner O. blieb lange Zeit Herr der Lage. Galler im Tor klärte mit ſchneidigen Paraden. Als Schiedsrichter amtierte Gaa⸗Plankſtadt in zufrie⸗ denſtellender Weiſe, Der Neuling verſteht ſich zu wehren Amicitia Viernheim— 98 Seckenheim:2 Der Amicitia Viernheim, die vor acht Tagen einen glänzenden Start in den diesjährigen Meiſterſchoftsſpielen erwiſcht hatte, war es vorbehalten, zu ihrem zweiten Ver⸗ bandsſpiel an dieſem erſten Septemberſonntag den eben aufgeſtiegenen Neuling 98 Seckenheim bei ſich zu empfan⸗ gen. Daß die Seckenheimer in der Bezirksklaſſe längſt keine Unbekannten mehr ſind, das haben Auftreten poſitiv in Viernheim bewieſen. Die Elf zeigte nahezu reſtlos den alten Schneid und den alten Kampf⸗ geiſt, der ſie in vielen ſchweren Kämpfen begleitete und in mancher Hinſicht machte das ſpieleriſche Können ſogar einen weit geſchliſſeneren Eindruck als ehedem. Die ziel⸗ bewußte Uebungsarbeit unter Walz(Waldhof) blickte bei dem Geſamtmannſchaftskönnen ſichtlich durch und nament⸗ lich von der Schußgefährlichkeit ͤes Angriffes konnte mon ſich überzeugen. Die Viernheimer Abwehr mußte mitunter ſchon ganz mächtig auf dem Poſten ſein, daß die aefährlichen Dinger von Fuchs, Kropp und Schade ohne Wirkung blieben. An ſich— das Spiel der Heſſen zeitweiſe etwas reifer und die frühzeitige:0⸗Führung durch Koob verlieh der Mannſchaft eine beſtimmte Sicherheit. von der alle Mann⸗ ſchaftsteile profitierten, die man dann auch dringend ge⸗ brauchte, als die Seckenheimer erſt einmal richtig im Bilde waren. Jedenfalls war die Leiſtung des Neulings trotz der mappen Niederlage keine ſchlechte. Das Spiel war zeitweiſe etwas hart. bot aber im großen und ganzen auch mitunter recht ſchöne Kampf⸗ momente, wobei wiederum die einzelnen Torerfolge den Höhepunkt abgaben. Leiter des Treffens war Lauer⸗ Plankſtadt, der bei der Härte des Kamofcharakters keinen leichten Stand hatte. Während die erſte Hälfte recht flüſſig verlief, hatten im zweiten Teil beide Manſchaften oft ſichtlich den Faden verloren. Doch konntem zu dieſer Zeit die beiderſeitigen Deckun⸗ gen noch eine einigermaßen klare Linie behalten. Etwa 400—500 Zuſchauer umſäumten das Syielſeld und begleiteten das Spielgeſchehen mit lebhafter Anteil⸗ nahme, wenngleich die Anhänger der Heſſen von der Lei⸗ ſtung ihrer Elf namentlich in der zweiten Halbzeit ſich nicht gerade ſehr befriedigt zeigten. Den zwei Führungs⸗ treffern von Koob in den erſten 10 Minuten des Spieles ließ Müller unmittelbar nach der Pauſe ein drittes Tor folgen, während ſpäterhin Schade und Kropp die Gegen⸗ treffer für Seckenheim erzielten. Ein klarer Sieg Ilvesheim-Neulußheim:2 Das erſte Verbandsſpiel auf eigenem Platz beſtritt Ilvesheim am Sonntag gegen Neulußheim, das ſich nach bartem Kampf mit:2 Toren beugen mußte. Von Be⸗ ginn an iſt das Spiel wechſelvoll, beide Parteien ſetzen ihre Stürmerreihen ein, ohne daß es gelingt, die aufmerk⸗ ſamen Hintermannſchaften zu ſchlagen. Die Einheimiſchen leiten ihre Angriffe planmäßiger ein, während die Gäſte mit ihren Durchbrüchen gefährlich werden. Vor dem Gäſtetor wird es brenzlich als H. Schwarz zum Schuß kommt aber Keſſelring iſt der Retter in der Not, der auf der Torlinie abſchlägt. Eine Prachtleiſtung von Wein bringt den Gäſten die Führung. Von außen läuft er herein und hebt das Leder über den herauslaufenden Sauer ins Tor. Ein Elfmeter, mit dem Handſpiel im Gäſteſtrafraum geahndet wird, verwandelt Zeh ſicher zum Ausgleich. Noch vor der Pauſe kann derſelbe Spieler mit kurzem Schuß ein weiteres Tor erzielen. Nach Wiederbeginn muß Langlotz, der Gäſtehuter, im⸗ mer wieder ſeine Kunſt unter Beweis ſtellen. wenn auch viel Schüſſe leicht ſind, ſo iſt es doch ſein Verdienſt, das Ergebnis zu halten. Die Neulußheimer beſchränken ſich auf Durchbrüche, die aber immer gefährliche Momente vor dem Ilvesheimer Tor hervorrufen. Scheck iſt es nun, der einen Alleingang unternimmt und der Sauer leicht ſchlagen kann. Wieder holen ſich die Ilvesheimer die Füßrung. Weber kann nach langem Zögern gerade noch leicht einſenden. Das Spiel wird immer härter. da die Einßeimiſchen ihr Unvermögen vor dem Tor durch Un⸗ feirneß ausgleichen wollen. Der Angriff findet das Gäſte⸗ tor nicht mehr trotz unzähliger Chancen. Ein Läufer H. Weher, muß aus dem Hinterhalt das 4. Tor ſchießen. Auf der anderen Seite veraibt Zaß eine totſichere Sache. dann iſt Schluß. ſie mit ihrem Die Hauptſtärke der Ilvesheimer lag in der Läufer⸗ rethe, die den Angriff dauernd nach vorne warf, dagegen ließ der Sturm viel zu wünſchen übrig, nur die Halb⸗ ſtürmer konnten gefallen. Von den Verteidigern war Hennesthal ſeinem Partner überlegen. Am falſchen Ort ſtand Sauer, der dauernd Ausflüge unternahm und meiſt als Verteidiger ſpielte. Bei den Gäſten war Wein der weitaus beſte Mann im Angriff. In der Läuferreihe hielten ſich die beiden Außen, Wagner und Keſſelring, ſehr ut. Auch die Verteidigung tat ihr möglichſtes. Ganz ervorragend Langlotz im Tor. Als Umparteiiſcher hätte Eckardt. Durlach, ruhig ſchärfer durchgreifen können. Sonſt amtierte er gut. Eine gute Leiſtung von 07 Mannheim FV 09 Weinheim— 07 Maunheim:2(:1) Vor etwa 600 Zuſchauern lieferten ſich die Mannſchaften ein dramatiſches Spiel, das erſt in den letzten Minuten entſchieden wurde. Der Neuling aus Mannheim war kör⸗ perlich vies beſſer in Verfaſſung und ſpielte entſchloſſener und zielſtrebiger als die Weinheimer, die ihren Gegner anſcheinend unterſchätzt hatten. Bei Weinheim wollte in der erſten Halbzeit gar nichts zuſammengehen. Erſt ſpäter ſand ſich der Sturm vorübergehend zuſammen. Das An⸗ ſpiel des Platzvereins wurde von 07 abgefangen. Der Halblinke unternahm den erſten Durchbruch, gleich darnach konnte der Weinheimer Torwächter Schneider im letzen Augenblick dem Mittelſtürmer Stapf knapp den Ball vom Kopf nehmen. 09 hatte nach einem Eckball die erſte Gelegen⸗ heit, die aber wie die folgenden bis zur Pauſe verpaßt wurde. 07 nutzte die Schwäche der rechten Weinheimer Seite aus. Schneider hielt dabei einen ſcharfen Schuß von Stapf. Bei einem Strafſtoß vor dem b7er Tor verpaſſen örei Weinheimer Stürmer den Ball. Nach einer halben Stunde kam Weinheim vorübergehend auf, aber dann ging 07 wieder zum Angriff über. Nach ſchönem Innenſpiel ſchoß der freiſtehende Halbvechte Jung flich in die Ecke zum erſten Tor. Nach Wiederanſpiel ſetzte ſich Knapp ſchön durch, doch hing der Weinheimer Angriff zu weit zurück. 07 wehrte ſich am Strafraum ſehr hart, ſo daß es mehrere Strafſtöße gab. Das Weinheimer Zuſpiel bringt nichts ein. In der 53. Minute kommt ein weiterer Strafſtoß des Linksaußen Horn 3 zur Mitte, wo Stapf fein in die Ecke ſchießt. Dann geht der Weinheimer Torwart in den Sturm und Müller für ihn zwiſchen die Pfoſten. In der 84. Minute wird ein Strafſtoß wiederholt. Wegen einer unfeinen Abwehr gibt der Schiedsrichter einen Elfmeter, den der Halblinke Knapp verwandelt. Bei einer Flanke des in den Sturm gegangenen Moſer geht Hildenbrand heraus und Schneider zögert mit dem Schießen. Eine gute Chance war wiederum dahin. In der 87. Minute rettet Schmitt eine Flanke von Moſer noch knapp, der ſcharf in die Ecke ſchießt. In den letzten Minuten ſetzten ſich beide Mannſchaften nochmals mit aller Energie ein, doch bleibt es bei dem Unentſchieden. 07 hatte die beſſere und ge⸗ ſchloſſenere Mannſchaftseinheit zur Stelle. deckte gut und war auch ſchnell beim Angriff. Auffallend war die gute körperliche Verfaſſung und das ausgezeichnete Kopfballſpiel. Sehr ſicher war der Torwart Hildenbrand ſowie die beiden Verteidiger und Mitteläufer Beckerle. Im Sturm war die linke Seite beſſer als der andere Flügel. Die Mannſchaft hat ſich mit einigen Erſatzleuten ſehr gut in Weinheim gehalten. Bei 09 waren einige Poſten auf⸗ fallend ſchwach beſetzt. So genügte der rechte Verteidiger nicht ganz. Auch die Läuferreihe konnte nur zeitweiſe ge⸗ fallen. Im Sturm ließen es die Flügel am gewohnten Einſatz fehlen. Schiedsrichter Kupfernagel(Wiesloch) leitete ſehr ſicher, beachtete aber die Vorteilsregeln verſchie⸗ dene Male nicht. Aeberaus korreiche Partie in Friedrichsfeld Germania Friedrichsfeld— VfTuR Fendenheim 425 Zu einer äußerſt torreichen und wechſelvollen Partie geſtaltete ſich die Begegnung dieſer alten Rivalen an der Steinzeugfabrik zu Friedrichsfeld, bei der lange Zeit die Germanenelf wie der Sieger ausſah. Man führte mit :1 Toren, aber trotz dieſes Vorſprunges des Gegners, der nach menſchlichem Ermeſſen koum noch aufzuholen war, ließ ſich Feudenheim nicht entmutigen und warf alles nach vorn, um in einem großen Enoͤſpurt das Unglaubliche doch noch wahrzumachen und mit einem Tore Unterſchied Jeder Mann der Bezirksklaſſe Unterbaden Friedrichsfeld den Sieg noch ſtreitig zu machen. Feudenheim war in dem ſchnellen Spiel zunächſt etwas im Vorteil, aber nach etwa 20 Minuten war die Sache völlig gleichwertig und Friedrichsfeld ging ſogar durch den Mittelſtürmer mit:0 in Front, doch beinahe poſt⸗ wendend holte Pflock den Ausgleich ſür Feudenheim. Nachdem Rockſitz einen Handelfmeter vergeben hatte, ging es in die Pauſe. Wenige Minuten nach der Pauſe ſchoß Friedrichsfeld durch Bechtold den 2. Treffer, um dieſem gleich darauf ein 3. Tor anzufügen. Feudenheim war für kurze Zeit etwas konfus geworben und die Verwirrung des Gegners nützte Friedrichsfeld mit einem 4. Treffer aus. Feuden⸗ heim ſtellte nun um; Ueberrhein rückte in den Sturm vor und ſofort war das 2. Gegentor fällig. Ein vermeidbarer Handelfmeter ſchuf oͤurch Klemmer das 3. Tor und Pflock erzielte ſchließlich den vielbeinbelten Ausgleich. Feuden⸗ heim war nun zu unwiderſtehlicher Form aufgelaufen; man warf gewiſſermaßen den letzten Mann förmlich noch vorn und zwei Minuien vor Schluß war der Sieg geſchaffen, als Ripp auf Flanke von Klemmer das letzte Tor des Tages ſchoß. Abteilung 3 Eutingen— BC Pforzheim 211 Rüppurr— Dillweißenſtein:0 Birkenfeld— Niefern:1 Enzberg— Söllingen 24 Grötzingen— VfR Pforzheim:2 Bretten— Aue:0 1 4 Karlsruher FV— Hochſtetten 10:01 Daxlanden— Beiertheim:0 Germania Durlach— FV Raſtatt:1 Neureut— Frankonia Karlsruhe 211 Ettlingen— VfB Baden⸗Baden:2 Kuppenheim— Weingarten 411 Abteilung 5 Offenburg— Sutach 60 Oberkirch— Elgersweier:2 Lahr— Achern:2 Endingen— Waldkirch 22d Abteilung 6: Tumringen— ScC Freiburg:5 Sportfreunde Freiburg— Lörrach 425 Kollnau— Emmendingen:6 Wehr— Rheinfelden:5 Fahrnau— Wiehre ausgefollen Abteilung 7 FC Konſtanz— Gottmadingen 2·1 Singen— Neuſtadt 711 St. Georgen— Radolfzell 51 Ueberlingen— Mönchweiler 010. 3 Schwetzingen—Sanbhanſen:2 Privatſpiele FC Pforzheim— S” Feuerbach:0 Phönix Karlsruhe— Phönix Durmerheim:0 VfB Mühlburg— Südſtern Karlsruhe 611 Rotweiß Frankfurt— SpCl Stuttgart:2 FB Kehl— Stuttgarter Sportfreunde:5 Phönix Mannheim— Vi Neckarau:2 FC Villingen— Sport⸗Club Schwenningen 421 Sportfreunde Eßlingen— Bregenz:0 Al.⸗Jugend im Wettbewerb Fubiläumsturnier des SpBg 07 Mannheim; Bſe Reckarau Turnierſieger Phönix Mannheim— Vis Neckarau:2 In dem Jugendturnier der Spog 07, das dieſer rührige und um die Jugendͤpflege verdiente Verein aus Anlaß ſei⸗ nes 30jährigen Jubiläums ſtartete, hatten ſich die Mann⸗ ſchaften des Phönir Mannheim und des Vf Neckarau in ſchweren Vorkämpfen als die tatſächlich beſten Aufgebote des Wettbewerbes herousgeſtellt und für den Enökampf qualifiziert, der am Sonntagmorgen auf dem Spielſeld an der Reichsautobahn zum Austrag kam und unter der fochkundigen Leitung des bekannten Schieds⸗ richters Höhn⸗ 08 Mannheim mit einem etwas glücklichen Siege der Neckarcuer endete, denen ſich die Phönixjungens mitunter als durchaus gleichwertige Gegner erwieſen haben. Nach einer kurzen aber lebhaften Drangperiode des Vice hatte der Phönix, deſſen Läuferreihe ſich als ſehr gut und die Verteidigung als ſtabil und ſchlagſicher zeigte, durch⸗ aus große Momente und konnte bereits in der 11. Minute mit einem Eigentor der Neckarauer die Führung an ſich bringen. Kurz nach dem Wechſel glückte jedoch dem Vfs durch Mannale der Ausgleich und während der Phönix mit eini⸗ gen Lattenſchüſſen Pech hatte, durch Schrammel das ſieg⸗ bringende zweite Tor, das über die reſtlichen Minuten der Spielzeit mit aller Energie gehalten und verteidigt werden konnte. Kreisſportwart Heck würdigte zum Schluß die guten Leiſtungen beider Mannſchaften in treffenden Worten und übernahm die Verteilung der ausgeſetzten Ehrenpreiſe vor. Handball auf dem VfR-Platz ViR unterliegt den vereinigten Haßlochern mit:13 Am Sonntagvormittag ſtanden ſich auf dem Platz des VfR bei den Brauereien der Rſe Haßloch. das iſt die Fuſion TG und DV Haßloch, und der BfR zu einem Freunoͤſchaftsſpiel gegenüber. Die Raſenſpieler waren nicht komplett erſchienen, fehlten doch Ziegler und Buſch; dies bedingte eine Umſtellung der Mannſchaft, von der man nicht gerade ſagen kann, daß ſie ſich nicht bewährte. Aber für die Niederlage zeichnet doch die Hintermann⸗ ſchaft verantwortlich und hier wieder in erſter Linie Mäntele, der keines ſeiner beſten Spiele zeigte und manchen für ihn haltbaren Ball paſſieren ließ. Aber auch im Angriff des Platzvereins gab es Mängel, die ſich ent⸗ ſcheidend auswirkten. Es wird zu ungenau zugeſpielt und dann fangen die Spieler vor allem nicht ſicher genug. Dit der Ball mit beiden Händen feſtgefaßt, dann geht er auch nicht verloren. Aber ſo wird meiſt mit einer Hand zugefaßt, was zwar ganz nett ausſieht. aber der Erfolg bleibt beſonders bei Bedrängnis aus. „Die Haßlocher ſpielen einen ſehr gefälligen Handball. Die maſſigem Stürmer, trotz ihrer Körperaröße ſehr be⸗ weglich, ſind die Stützen der Mannſchaft. Da kann die Hintermannſchaft noch lange nicht mit. Faſt eine Klaſſe Um den Tſchammer-Pokal Der 76 Freiburg wurde durch Wormatia Worms:3 ausgeſchaltet Die Wormatia, die ſchon lange nicht mehr in Freiburg geweilt, übt ſchon deshalb eine gute Zug⸗ kraft aus, weil man beſonders auf das Spiel von Fath und Eckert geſpannt war. Hinſichtlich der Mit⸗ wirkung von Fath erlebten die Freiburger eine Ent⸗ täuſchung, denn Fath konnte am Spiel nicht teil⸗ nehmen. Eckert dagegen war zur Stelle, er lieferte eine gute Partie, ſo daß man verſtehen konnte, daß der Mann— eine Zeitlang wenigſtens— als der kommende Mittelſtürmer der Nationalmannſchaft gegolten hat. Worms in folgender Aufſtellung: Ebert; Winkler, Kron: Zimmermann, Kiefer, Fries; Lehr, Leiſt, Eckert, Buſam, Hofmann. Der Freiburger FC trat mit folgender Mann⸗ ſchaft an: Müller; Keller, Zeltner; Lehmann, Pfaff, Heck; Flöhl, Müller, Roſer, Haas, Deſchner. Schieds⸗ richter war Stadelmeier⸗Stuttgart. Beim Freiburger Fußballklub fehlten Büchner und Koßmann. Das Spiel litt etwas unter der oͤrückenden Hitze, wenigſtens zu Anfang merkte man deutlich, daß beide Mannſchaften ſich erſt mit der ſommerlichen Wärme abzufinden hatten. Allmählich aber kamen ſie in ein Tempo hinein, das dem Spiel ſelbſt einen außerordentlichen Verlauf verliehen hat. Im allgemeinen war Worms durch die körperliche Ueberlegenheit etwas beſſer, wenn auch die ſchwächeren FC⸗Leute ſich energiſch einſetzten und nahezu die Ausgeglichenheit des Spieles, wenigſtens in der erſten Spielzeit, zu erzwingen vermochten. In dieſen erſten 45 Minuten hätte das Treffen auf Grund der beſſeren Torgelegenheiten für Freiburg einen erheb⸗ lichen Torvorſprung zeitigen können, doch manche gut eingeleitete Arbeit wurde durch eine gewiſſe Auf⸗ regung wieder verdorben. In der 25. Minute gelang. es Haas, nach einer ſchönen Vorlage von Müller ein prachtvolles, unhaltbares Tor für Freiburg zu erzielen. Eckert, der auf der Gegenſeite die treibende An⸗ griffskraft war, konnte ſich bei Lehmann, dem die Spezialaufgabe zugewieſen war, Eckert abzudecken, nie recht zur Geltung bringen, und ſo ſah man, daß die Wormſer Angriffsreihe, wenn Eckert recht be⸗ wacht wird und Fath fehlt, durchaus nicht ſonderlich gefährlich iſt. Ganz hervorragend ſchlug ſich bei Wormatia die Verteidigung, in der Winkler ein Sonderlob verdient. Ausgezeich⸗ der alte net hielt ſich in der Läuferreihe der Mittelläufer Kiefer, der das Spiel ſehr nett aufbaute und beide Wormatia⸗Flügel abwechſelnd in den Kampf ſchickte. Die Freiburger machten den Fehler, daß ſie ſich ein ziemlich hohes Spiel aufdrängen ließen, wodurch ſie natürlich bei den Wormſern, die ohnedies körperlich ihnen überlegen und auch größer an Geſtalt waren, vielfach den Kürzeren zogen. Immerhin erwies ſich die Verteidigung der Freiburger, insbeſondere von Hugo Müller, der an der heutigen Niederlage ganz gewiß ſchuldlos iſt, auszeichnet. Der:0⸗Vorſprung bei Halbzeit darf für den FC als durchaus verdient angeſprochen werden. Leider hielt die gute Leiſtung der Freiburger in der zweiten Hälfte nicht an und zwar rührt das da⸗ her, daß gleich nach Wiederbeginn des Spieles der Mittelläufer Pfaff, der bis dahin die Seele des FC⸗ Spieles geweſen war, infolge Verletzung nur noch auf dem Rechtsaußenpoſten mitzuſpielen vermochte und auch da reichlich ausgefallen iſt. Mit dem Aus⸗ ſcheiden von Pfaff als Mittelläufer kam für den FC die rückläufige Bewegung. Das Spiel fiel aus⸗ einander. Die Mannen um Pfaff herum ſelbſt wurden unſicher und in dieſen Strudel wurde auch die Verteidigung gezogen. Nicht Müller, aber Kel⸗ ler und Zeltner litten offenbar ſtark unter dem Ausfall von Pfaff. Es war naturgemäß, insbeſon⸗ dere nachdem auch Keller einige Minuten wegen Verletzung ausſcheiden mußte, daß Wormatia dieſe Gelegenheit gründlich ausnützen würde. Es gelang auch ſchon in der 4. Minute Eckert einmal ſeinen Bewachern durchzugehen und allein vor Hugo Mül⸗ ler das ausgleichende Tor einzuſchieben. Die Freiburger verteidigten ſich nach beſten Kräf⸗ ten, aber nicht glücklich, und ſo kam es, daß in der 20. Minute der Rechtsaußen auf gutes Zuſpiel vom linken Flügel her das Spiel auf:1 für Worms ſtel⸗ len konnte. Und 15 Minuten vor Schluß erhöhte der Linksaußen, der ſich als außerordentlich gefährlicher Stürmer erwies, den Torabſtand für die Wormatia auf:1. Die Freiburger waren durch den Ausfall von Pfaff darauf angewieſen, in der zweiten Hälfte mehr defenſiv zu ſpielen. Das hatte zur Folge, daß die Wormſer Abwehr leicht zu arbeiten hatte. Der Sieg der Wormſer iſt dem Verlauf des Spieles ent⸗ ſprechend. beträgt die Difſerenz dieſer beiden Mannſchaftsteile. Der Angriff ſpielt ſehr ſchön zuſammen. dabei nicht zu eng und hat einen auten Wurf. Immer wieder wurde die VfR⸗Deckung getäuſcht und ein Mann ſtand frei. Es war ein Glück, daß die Hintermannſchaft der Gaſtmannſchaft nicht dieſelben Qualitäten beſaß, ſonſt hätte es eine größere Niederlage gegeben. Unter Gun d⸗Ketſch gab es ein nettes Spiel, bei dem die Raſenſpieler zuerſt in Front ginaen. Glück verwan⸗ delt einen Freiwurf. Aber dann geht es raſch bergab. In ſchönen Kombinationszügen erzielen die Pfälzer Tor um Tor und im Handumdrehen heißt es:5 für Haßloch. Bis zum Halbzeitſtand wird es aber wieder beſſer mit dem Platzverein und durch Treffer von Glück(), Morgen und Fiſcher ſteht die Partie beim Wechſel:7 für den Gaſt. Nach dem Wechſel ſind die Einheimiſchen zunächſt beſſer im Bild. Wohl kann der Geaner zunächſt auf:8 erhöhen, aber dann ſtellen Brandmeier, Glück und Ke⸗ meter die Partie remis:9. Als aber dann wieder Män⸗ tele einen Fehler begeht, ſtellen die Linksrheiner ihren Sieg doch ſicher, der ſchließlich mit:13 etwas zu klar ausfällt, aber doch verdient errungen iſt. Vorher hatte die zweite Mannſchaft der Raſenſpieler den Vſe Neckarau als Gegner und konnte einen verdien⸗ ten Sieg mit:2 Toren erzielen. Nach der erſten Seniorenmannſchaft trat die FG⸗ Mannſchaft gegen die Reichsbahnreſerven an. Von die⸗ ſem Spiel, das die Platzherren:10 gewannen, iſt erwäh⸗ nenswert, daß zum ehrenden Gedenken des ehemaligen Sportlehrers, der nunmehr ſchon acht Jahre tot iſt, eine kurze Gedenkminute eingelegt wurde. Leichtathlethik-Klubkampf VfeL Neckarau ſchlägt Tbd Germania mit 62,5:44,5 Punkten Die Neckarauer trugen am Samstagabend auf dem Germaniaplatz gegen die Platzherren einen Klubkampf aus, den ſie erwartungsgemäß klar für ſich entſcheiden konnten, obwohl ſie ihre beſten Athleten nicht in allen Konkurrenzen einſetzten. Bei dieſem Kampf gah s beachtliche Leiſtungen, von denen beſonders der Diskus⸗ wurf von Gg. Abel beachtenswert iſt. Mit 40,63 ſtellte der Neckarauer dabei eine Beſtleiſtung auf. Lutz⸗Neckarau ſprang 6,30 Meter weit und Sauerwald, ebenfalls aus der Vorſtadt, überſprang 1,67 Meter. Im Speerwerfen kam Futterer zum Sieg, nachdem Abel mit ſeinen 48,80 Meter nicht zum Klubkampf zählte. Sämtliche fünf Läuſe holten ſich die Neckarauer, mußten ſich zwar beim 100⸗Meter⸗ Lauf mit Bartholomät in den erſten Platz teilen. W. Abel gewann in 23,9 die 200 Meter und Lang entſchied die beiden Läufe über 400 und 800 Meter für ſich. Bei der gleichen Gelegenheit ſtarteten die Frauen des VfR zu den Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften der Klaſſe B. Auch hier gab es einige gute Ergebniſſe. So warf Egger den Diskus 33,31 und den Speer 30,20 Meter. Winter war Beſte im Weitſprung mit 4,65 Meter, während Kehl im Hochſprung mit 1,83 Meter vorne lag. Zell war über 100 Meter mit 14,1 Schnellſte. Die Raſenſpielerinnen erreich⸗ ten insgeſamt 208,5 Punkte, doch wollen dieſelben nochmals —5 Verſuch machen, um eine höhere Punktzahl zu er⸗ reichen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Lutz⸗Vfe 12,4; 2. Bartholomät⸗Germaniag 12,4; 3. Salm⸗Vfs 12,6 Min. 200 Meter: 1. Abel⸗Bfs 23,9; 2. Löffelmann⸗VſeL 24,2; 3. Lawo⸗Germania 24,5 Sek. 400 Meter: 1. Lang⸗Bfe 54,2; 2. Plitt⸗Germania 55,4; 3. Mack⸗Vſs 56,3 Sek. 800 Meter: 1. Lang⸗Bſd 2205,87 2. Plitt⸗Germania; 3. Speidel⸗Vſs:15,83 Min. 4 mal 100 Meter: 1. VfL Neckarau 47,6; 2. Tbd Germania 48,6 Sek. Kugelſtoßen: 1. Abel⸗Bſe 11,81; 2. Lutz⸗Vſg 11,20; 3. Futterer⸗Germania 10,38 Meter. Diskuswerſen: 1. Abel⸗Vfs 40,63; 2. Lutz⸗Vfs 33,10; 3. Futterer⸗Germania 33,05 Meter. Speerwerfen: 1. Wilkens⸗Germanio 42,26 2. Stark⸗Vſd 41,47; 6. Paulus⸗Germania 38,26 Meter. Hammerwerfen: 1. Abel⸗ Vſc 35,35; 2. Klöpfer⸗Germania 34,18 8. Abel⸗Vfs 25,90 Meter. Hochſprung: 1. Sauer⸗ wald⸗Vfe 1,62; 2. Abel⸗Bſs 1,57; 3. Paulus⸗Germanio 1,52 Meter. Weitſprung: 1. Lutz⸗Vſd 6,30; 2. Paulus⸗ Germania 6,15; 3. Sauerwald⸗Vfe 5,93 Meter. Hockey-Klubkamyf Turnverein 1846 Mannheim— Kickers Stuttgart:1 Nach den Fußballſpielerm haben nun auch die Hockey⸗ ſpieler in Mannheim die neue Spielzeit eröffnet. Zum erſten Male trat am Sonntag der Hockenſtock wieder in Aktion. Das einzige Spiel in Mannheim führte der TV 46 auf ſeiner Platzanlage im Luiſenpark durch, wozu die Stuttgarter Kickers als Gegner zu Gaſte waren. Schwaben, die ſchon ein Pflichtſpiel binter ſich haben, mußten, ebenſo wie der Platzbeſitzer mehrſach Erſatz ein⸗ ſtellen, trotzdem konnten die Gäſte gefallen und lieferten ein ſchönes Spiel. Die Mannheimer mußten alles daxan ſetzen um zum Siege zu kommen, der erſt wenige Mi⸗ nuten vor Schluß erzielt wurde. Selbſtverſtändlich iſt, daß beide Mannſchaften nicht ihre beſte Form erreichten. denn dazu war es viel zu warm, ein Umſtand, der be⸗ ſonders beim Hockey nicht von Vorteil iſt. Die erſte Halbzeit verläuft ziemlich ausgeglichen, die beſſexe Tech⸗ nik der Mamnheimer wird. durch den Eiſer und die Ein⸗ ſatzbereitſchaft der Gäſte ausgeglichen. Der Turnverein hat die beſſeren Chancen. ohne daß es ihm gelingt, den ausgezeichneten Gäſtetorwart zu ſchlagen, der beſonders bei mehreren Strafecken glänzend wehrt. Kurz vor der Pauſe macht er einen ſchorfen Schuß und den Nachſchuß ſicher unſchädlich. Soſort nach Wiederbeginn ſtürmen die Turner mit Macht und bringen das Kickers⸗Heiligtum in ſchwere Gefahr. Eine ſchöne Kombination Seidel— Hen⸗ ſolt wird mit einem Bombenſchuß abaeſchloſſen, der nur kngpp ſein Ziel verfehlt. Aber bald darauf klappt es endlich. Maier iſt es, der Henſolt aut bedient, der kurz einſchießt. Die Gäſte leiden ſichtlich unter der Hitze und laſſen ſbark nach. Um ſo überxaſchender kommt der Aus⸗ gleich. Ein wunderbarer Alleingang des Halblinken brinat dieſen Erfolg. Höhl ſieht ſich dem Angreiſer allein gegenüber geht heraus und wird ſicher überſpielt. Auch weiterhin ſind die Einheimiſchen im Angriff, aber der Gäſtehüter ſteht ſicher. Eine ſcharf geſchoſſene Strafecke von Henſolt hält er ausgezeichnet, donn Herfehlt Henſolt knapp das Ziel. Erſt wenige Minuten vor dem Schluß⸗ pfiff werden die Bemühungen der Mannheimer belohnt, als Henſolt eine ſchöne Kombinotion mit dem Sieges⸗ treffer belohnt. 8. Seite Nummer 400 Neue Maunheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Montag, 6. September 1007 Deutſche Sommerſypiel⸗Meiſterſchaften Die Spiele der Vorrunden in Erfurt Auf oer Mitteldeutſchen Kampfbahn in Erfurt wurden am Samstag die Vorrunden zu den Deutſchen Sommer⸗ ſpiel⸗Meiſterſchaften in Angriff genommen. Insgeſamt beteiligten ſich 35 Mannſchaften mit 120 Fauſtball⸗, 42 Korb⸗ ball⸗ und 60 Schlagballſpielern und Apielerinnen an den Kämpfen. Alle Titewerteidiger kamen erwartungsgemäß ou ſicheren Siegen und qualifizierten ſich für die Zwiſchen⸗ runden. Die Ergebniſſe: Fauſtball der Männer: TV Apolda— Deutſchvölk. TV Hamburg 28:23(16:14); Braunſchweiger M— Zoppoter TB 53.29(28.12); Tgd. 1848 Schweinfurt— TB Apolda 29(22313); Braunſchweiger MrV— Lichtluftbald Frank⸗ furt a. M. 41:26(20:14); Tad. 48 Schweinfurt— Deutſch⸗ völkiſcher TV Hamburg 43:35(16:19); Lichtluftbad Frank⸗ furt a. M.— Zoppoter TB 43:28(20:13). Die Zwiſchen⸗ runde beſtreiten: Tad. 48 Schweinfurt, Braunſchweiger MTB, TB Avolda und Lichtluftbad Frankfurt a. M. Fauſtball der Frauen: TV für Neu⸗ und Antonſtadt Dresden— Hamburger Lehrer TV 31:24(19:12); JG=S Frankfurt a. M.— Stettiner TV 38:14(16:); TV für Neu⸗ und Antonſtadt Dresden— Braunſchweiger MTV 30:23(17:11); TSV Neuhauſen— Nymphenburg— JG⸗ SV Frankfurt a. M. 92.46(13:); Braunſchweiger MRB— Hamburger Lehrer TV 27:22(14:13); TSV Neuhauſen⸗ Nymphenburg— Stettiner TV 33:19(11:10). Die Zwi⸗ ſchenrunde beſtreiten: TV für Neu⸗ und Antonſtadt Dres⸗ den; TSV Neuhauſen⸗Nymphenburg, JG⸗SB Frankfuurt am Main und Braunſchweiger MrV. TV Gut Heil Ar⸗ bergen—§c 1859 Danzig 78:27; TV Wittgensdorf— Wellingdorfer TV Kiel 81:28; TV Gut Heil Arbergen— Tbd. Witterſchlick 124:41. In der Zwiſchenrunde ſtehen: T Gut Heih Arbergen, Tböbd. Witter⸗ Korbball der Frauen: Eimsbüttler Tobd. Hamburg— TB Rückmarsdorf bei Leipzig:4(:); Duisburger TV 1840— MTV Jahn Lauenburg(Pom.):5(:); TV Bad Cannſtatt— T Rückmarsdorf:4(:); Duisburger TV 1840— Kölner Tſchft. 1843:2(:); Eimsbütteler Twbd. Hamburg— TV Bad Cannſtatt:5(:); MV Jahn Lauenburg(Pom.)— Kölner Tſchft. 1843:3(:). In der Zwiſchenrunde ſtehen: Eimsbütteler Tobd. Hamburg, TV Bad Cannſtatt, Duisburger TV 1840, MV Jahn Lauenburg(Pom.). Fauſtball der Männer Klaſſe 2(Reichsſpiel): ATV Leip⸗ zig von 1845— PS Danzig 43:27(26:11); Hamburg— Rothenburgsorter TV— Tad. von 1848 Schweinfurt 35:20 (21:11); Tad. von 1848 Schweinfurt— AV Leipzig v. 1845 35:25(17:13); T 1860 Frankfurt a. M.— TuSe Bremer⸗ haven 29:17(14:); Tgdö. v. 1848 Schweinfurt— PSV Dan⸗ zig 38:26(49:13); TV 1860 Frankfurt a. M.— Hamburg⸗ Rothenb. TV 27:29(14:11). Die Zwiſchenrunde beſtreiten: Tgö. v. 1848 Schweinfurt, TV 1860 Frankſurt/., ATuSV Bremerhaven, ATW Leipzig von 1845. Fauſtball der Männer Kl. 3(Reichsſpiel): ATV Leipzig von 1845— Königsberger MTV von 1842 37:19(16:11); Turnklub Hannover— Verein d. Turnfreunde Berlin 40:21 :); JG⸗SV Frankfurt a. M.— AV Leipzig von 1845 37:21(:); Tklb. Hannover— Tgſ. Stuttgart 42:23(19:17); 3G⸗SV Frankfurt a. M.— Königsberger MTS von 1842 4⁵.26(20:11); Taſ. Stutigart— Verein der Turnfreunde Berlin 39:24(16:11). Die Zwiſchenrunde beſtreiten: JG⸗ SB Frankfurt a.., Tklb Hannover, ATW Leipzig v. 1845 und Tgſ. Stuttgart. Deſtremau und Dettmer Internationales Tennisturnier Baden⸗Baden Der dritte und vorletzte Tag des imternationlen Ten⸗ nisturniers in Baden⸗Baden war wiederum von beſtem Wetter begünſtigt und auch der Beſuch hatte eine erfreuliche Steigerung erfihren. Im Männerdoppel gab es an dieſem Tage allerlei Ueberraſchungen. Die Helden des Tages waren Dohnal/ Dr. Buß(Frankfurt-Mannheim), die am Vormittag die ſchweizeriſch⸗engliſche Kombination Ellmer/Peters:3,:3 aus dem Rennen warfen und am Nachmitbig nach erbittertem Kampf auch Dettmer⸗F. Hen⸗ kel(Berlin):4,:4 ſchlugen. Auch das ausgezeichnet nuf⸗ einander eingeſpielte tſchechoſlowakiſche Paar Malecek⸗ Benda, das am Vormittag Weihe⸗Joach. Hildebrandt 62, 779,:1 geſchhigen hatte, überraſchte durch einen 816, 674⸗ Sieg über Deſtremau⸗Denker. Dohnal⸗Dr. Buß und die beiden Tſchechoſlowaken haben die Endrunde erreicht. In die Schlußrunde des Männereinzels kamen Bernard Deſtreman und der Berliner Edgar Dettmer. In der Vorſchlußrunde war der Franzoſe Deſtremau über den Engländers Peters 614,:2 e. und Dettmer ſchlug ſeinen engeren Landsmann Denker:2,:4.— Die End⸗ runde im Fraueneinzel erreichten erwartungsgemöß Irm⸗ gird Roſt, die Frl. Heidtmann:2,:1 glatt ausſchaltete und Frl. Enger nach einem Darterkchur ten 7 5 022, :5⸗Siege über die Leipzigerin Frau Schom urgk. Gem. Doppel: Roſt⸗Deſtremau— Ehepaar Wrangel:4 :5; Kraus⸗Ellmer— Hamel ⸗F. Henkel:6, 6, 92, de Bary⸗Malecek— Mayer⸗Bardili:4, 614. Auch Brugnon geſcheitert Bei den amerikaniſchen Einzelmeiſterſchaften im Tennis in Foreſt⸗Hill ereilte den Franzoſen Jacques Brugnon das gleiche Schickſal wie unſeren Rangliſtenzweiten Och. Henkel. Er unterlag mit 6ꝛ8,:6, 126 gegen Toley, eben⸗ falls einem noch Aunbekannten amerikaniſchen Nachwuchs⸗ ſpieler. Als weiterer„Geſetzter“ ſchled noch der Japaner Hideo Niſhimura aus. Wenig Mühe hatte Donald Budg e, um mit dreimal:8 über ſeinen Landsmann Winslow neben Riggs, Namagiſhi, Grant, Hare, Pötra und Parker u. a. in die nächſte Runde einzuziehen. Dorothy Andrus ſorgte im Fraueneinzel für eine Ueberraſchungn, die ſchlug Frau Fabyan⸗Pallfrey 12110, 0ꝛ6,:5. Die Polin Hedwig Jeörzejowſka kam er⸗ wartungsgemäß eine Runde weiter, wie u. a. auch Helen Facobs und Alice Marble. Deutſche Freiſtil⸗Ringer⸗Meiſterſchaften Am zweiten Tage wurde bei den deutſchen Freiſtil⸗ Ringermeiſterſchaften in Hannover im Bantam⸗ und Leichtgewicht weit erbitterter gerungen. In der leichteſten Gewichtsklaſſe mußte der Stuttgarter Herbert auf die weitere Teilnahme verzichten da ſich ſeine Fußverletzung verſchlimmert hatte. Ausgeſchieden iſt hier noch Sammer (Markneukirchen) durch Erreichung von 6 Fehlpunkten. Auch im Leichtgewicht ſchieden bereits zivei Ringer aus. Kück(Bremen) und Satzinger(Braunſchweig) hatten beide die Punktgrenze überſchritten. Der Münchener Herina der am Samsta kampffrei war hatte taas zuvor Wieber(Lahr) in 15 Sek. auf die Schultern gelegt, ſteht alſo noch ohne Niederlage im Wettbewerb. Die Ergebniſſe vom Samstag: Bantamgewicht: Brendel(Nürnberg) beſiegt Hedel (Halle) in:23 Min.; Maier(Thaleiſchweiler) beſiegt Uhrig(Oftersheim) n..; Schmitz(Köln) beſiegt Sam⸗ mer(Markneukirchen entſcheidend: Möchel(Köln⸗Mül⸗ heim) beſiegt Fiſcher(Thaleiſchweiler) n. P. Leichtgewicht:(berichtigtes Ergebnis vom Freitag) Herina(München) beſiegt Wieber(Lahr) nach:15 Min. Samstag⸗Ergebniſſe: Nettesheim(Köln) beſieat Weikart (Hörde) in:52 Min.; Heutſch(Aachen) beſieat Schulze (Hannover) n..; Ehrl(München) beſiegt Kück(Bremen) in:23 Min.; Rieß(Thaleiſchweiler) beſtegt Satzinger Kleine Syort-Nachrichten Padel- Geſellſchaft Mannheim Gauſtaffelſieger über 30 km Die Saiſon dͤer Kanuſportler geht ihrem Ende entgegen. Wie Deutſchland im Vorjahre bei den 11. Olympiſchen Spielen anläßlich der erſtmaligen Aufnahme dieſes Wett⸗ kampfſportes in das olympiſche Programm ſeine Vormacht⸗ ſtellung glänzend unter Beweis ſtellen konnte, ſo brachte auch die diesjährige Sommerzeit dem Kanuſport eine Fülle reichsoffener und internationaler Begegnungen, die ihre Krönung in den deutſchen Meiſterſchaften fand. Auch die Vertreter unſerer ſportliebenden Stadt an Rhein und Neckar waren„dick mit öͤrin“, wie die überzeugenden Mei⸗ ſtepſchaftsſiege der Mannheimerinnen Erika Riegger⸗ Groh(paodelgeſellſchaft Mannheim) und Frau Käthe Obermaier(Neckarau) bezeugten. Bei den Männern war es bekanntlich der hochtalentierte Jugendfahrer Nol⸗ ler(Mͤc)), der ſich durch ſeine mehrfachen Siege in Hannover als beſter deutſcher Jugendfahrer klaſſifizierte. Abgeſehen von noch wenigen Saiſonveranſtaltungen, die die Mannheimer Hochburg wiederholt ſiegreich zeigte, war für den geſtrigen Sonntag in allen deutſchen Gauen die Ermittlung der beſten Gau Staffelmannſchaft angeſetzt, die für den Gau Baden nach Mannheim vergeben worden war. Die umfangreiche Bootgeſtellung und die Mannſchafts⸗ beſetzungen bereiteten den intereſſierten Vereinen gewiſſes Kopfzerbrechen, denn waren einerſeits die Boote zur Stelle, ſo gab es andererſeits durch Urlaub, Arbeitsdienſt uſw. Ausfälle in einem Umfang, der das Meldeergebnis ſtark be⸗ einflußte. Im ganzen Gau Baden gab es daher ein aus⸗ geſprochenes Mannheimer Duell zwiſchen der mächtig auf⸗ gekommenen Paödel⸗Geſellſchaft Mannheim und der Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft 1922, wobei die PGM ſogar in doppelter Beſetzung an den Start ging. Für die in jeder Sportart notwendige und anregende Ueberraſchung ſorgten die Leute von der Pegeluhr(PSM), die nach ritterlichem Kampf mit der Mannſchaft Karl Nolf und Joſef Rink, Wirth, Stumpf— Reichenwal⸗ der Stumpf, Klinger— Ochs einen klaren und überzeugenden Sieg über die MädG herausfahren und dieſe mit etwa 700 bis 800 Meter Vorſprung hinter ſich laſſen konnten. Damit hat ſich die PGM die Berechtigung erworben, am 19. ö. M. in Berlin oder Nürnberg im End⸗ kampf um die deutſche Staffelmeiſterſchaft gegen die übri⸗ gen Gauſieger die blau⸗weiß⸗roten Farben zu vertreten, wozu wir heute ſchon vollen Erfolg wünſchen. Die vorgeſchriebene Staffelſtrecke betrug 30 Kilometer und führte von der Brücke am Neckarkanal bis 5 Kilometer neckaraufwärts zur Wendemarke bei Ladenburg, wo das Staffelholz der nächſten Ablöſung übergeben werden mußte. Bei der warmen Sonne und dem ſchweren Waſſer war jeder Fahrer zur Hergabe ſeines ganzen Könnens gezwungen, ſo daß keinem etwas geſchenkt wurde. Erbittert kämpften gleich beim Start im Einer F 1 Weißgerber(Mͤc) und Nolf(PGM) miteinander, doch im Verlauf der langen Reiſe vermochte Nolf ſeinen Kameraden Gebr. Rink im Zweier§ 2 etwas Vorſprung mitzugeben, ſo daß dieſe bis zum nächſten Wechſel gegen Hauck⸗Karle eiwa 300 Meter gut machen konnten. Einen herrlichen Kampf lieferten ſich Wirth(PGM)— Zahn(MKG), doch mußte hier der MKGler die klare Ueberlegenheit ſeines Gegners anerken⸗ nen, dem es gelang, den Vorſprung weſentlich zu vergrö⸗ ßern. Im Zweier F 2 gelang es Mohr und Ball(Mͤc) ge⸗ gen Stumpf⸗Reichenwalder etwas Feldverluſt wettzumachen, doch Noller gelang es nicht mehr, gegen Gaumeiſter Stumpf im Einerkajak ſoviel herauszuholen, als daß die Schluß⸗ leute Klinger⸗Ochs gegen Plitt⸗Lorenz im Zweierkajak trotz des unerhörten Einſatzes der Letzteren gefährdet geweſen wären. Wie gut im dritten Lauf gefahren wurde, erhellt die Tatſache, daß dieſer in rund 50 Minuten für 10 Kilo⸗ meter erledigt wurde, während die beiden erſten Wechſel nach je 10 Km. in jeweils 55 Minuten erfolgten. 1. Saarfälziſche Kampſpiele Schöne Erfolge des TV 46 in Homburg In Homburg an der Saar gelangten am Samstagnach⸗ mittag auf der neuen Kampfbahn die 1. Saarpfälziſchen Kampfſpiele zur Durchführung, an denen etwa 80 Leicht⸗ athleten aus Mannheim, Kaiſerslautern, Saarbrücken und Frankfurt am Main beteiligt waren. Die etwa 1200 Zu⸗ ſchauer erlebten recht intereſſante Kämpfe, aus denen der überlegene Sieg des Frankfurters Hornberger im 100⸗ Meter⸗Lauf mit 10,5 Sek. und der Hammerwurf des Mannheimers Greulich mit 52,82 Meter herausragten. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Hornberger(Frankfurt) 10,5 Sek.; 2. Rüger(TV 46 Mannheim) 10,9; 3. Velten(Saac 05 Saar⸗ brücken) 11,2 Sek. 200 Meter: 1. Velten(Saar 05 Saar⸗ brücken) 22,2 Sek.; 2. Rüger(Mannheim) 22,3; 3. Puder (Viſè Homburg) 22,9 Sek. 400 Meter: 1. Blum(Saar 05 Saarbrücken) 54,3 Sek. 2. Reinhardt(Vis Homburg) 55,2; 3. Deckert(Spgd Waldfiſchbach) 55,8 Sek. 1500 Meter: 1. Hager(1. FC Kaiſerslautern) 4218,3 Min.; 2. Dommel (Vies Mieslau):19; 3. Finkbeiner(Vfs Homburg):25 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Spgo Walodfiſchboch 45,2 Sek.; 2. TV 46 Mannheim 45,9: 3. VfL Homburg 46,2 Sek. Hammerwerfen: 1. Greulich(V 46 Mannheim) 52,32 Meter; 2. Größle(TV 46 Mannheim) 43,12; 3. Barbian (Saar 05 Jugend) 29,35 Meter. mann(ViL Homburg) 51,19; 2. Reinhardt(Vfes Homburg) 49,40; 3. Hain(VfL Homburg 49,04 Meter. Hochſprung: 1. Baumann(T Althornbach) 1,75; 2. Schmidt(PSV Saarbrücken) 1,70; 3. Kuch(MSC Kaiſerslautern) 1,65 Meter. Diskuswerfen: 1. Greulich(Mannheim) 40,10; 2. Broſius(DSC Saarbrücken) 39,80; 3. Schmidt(PSV Saar⸗ brücken) 38,50 Meter. Auftakt der Saiſon im BfR der VfR hält auch in dieſem Jahr wieder den Sport⸗ appell ſeiner Aktiven ſämtlicher Abteilungen ab. Es wer⸗ den zur Bekundung des Kameraoſchafts⸗ und Gemein⸗ ſchaftsgedankens einige hundert Sportsleute die ſportliche Ausrichtung erhalten und dazu einen Vortrag des Diet⸗ warts anhören. Der Sport⸗Appell findet im Mittwoch⸗ abend um.30 Uhr im großen Saale des„Feloͤſchlößchens“ neben dem VfR⸗Platz ſtatt. Speerwerfen: 1. Trant⸗ (Braunſchweig) in:16 Min. Wieber(Lahr) beſiegt Müller(Witzenhauſen) n. P. Vorrundenkämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft der Gaue 13, 14, 15 und 16 in Mannheim Einzelmeiſterſchaft auf Aſphalt 4 mal 25 Kugeln mit Bahnwechſel: Arnold, Stuttgart 1147 Holz, Schmitt, Würz⸗ burg 1130 Holz, Eberl, Weinheim 1137 Holz, Mair, Mün⸗ chen 1134 Holz, Rieger, Nürnberg 1123 Holz. ser Vereinsmeiſterſchaft auf Aſphalt: München 3949., a. M. 3326., Weinheim 9302., Stuttgart 9267 olz, Mainz 3204 Holz. Internationale Bahn: Einzelmeiſterſchaft: 8 Dur gänge: Hartmann, rankfurt a. M. 1572 Punkte, Reiß, Mannheim 1588., Großm inn, Stuttgart 1523., Holz⸗ mann, Fürth 1482., Ohno, Stuttgart 1474., Nirk, Karlsruhe 1463 P. Deutſche Tennisſiege in Gardone Auch die weiteren Runden des Tennisturniers von Gardone wurden von den deutſchen Vertretern erfolgreich überſtanden. Göpfert erreichte:4,:5 über Valerio die Vorſchlußrunde, der auch Canepele, Taroni und Vido angehören. Ebenſo weit gelangten Edith Sander und „Totti“ Zehden. Frl. Sander ſchlug Frl. Manfredi 614, 61 und Frl. Zehden beſiegte Frl. Marcovich 611,:6,:8. Auch im Doppel trug Göpfert an der Seite des italieni⸗ ſchen Nachwuchsſpielers Canepele einen Sieg davon, und zwar mit:6,:2,:2 über Rado/ Ceſura. Eder ſchlug Roſſi nach Punkten Die zweite Freiluftveranſtaltung im Boxen fand am Samstagabend im Düſſeldorfer Eisſtadion ſtatt. Das ge⸗ ſchickt zuſammengeſtellte Programm hatte ſeine Wirkung auf die rheiniſchen Boxſportfreunde nicht verfehlt. Ueber 10 000 Zuſchauer waren es, die den hart und ſpannend verlaufenen Kämpfen beiwohnten, allerdings nicht immer mit dem Urteil des Ringrichters zufrieden waren. Den Hauptkampf beſtritt der deutſche Meiſter im Weltergewicht Guſtav Eder⸗Köln mit dem jungen italieniſchen Dom⸗ görgen⸗ und Beſſelmann⸗Bezwinger Fauſto Roſſi. Der äußerſt ſchnelle und 11 Pfund ſchwerere Südländer lieferte einen ſehr guten Kampf und blieb Eder auch verſchiedent⸗ lich keine Antwort ſchuldig, ſcheiterte aber ſchließlich doch an der genaueren Arbeit und größeren Schlagkraft des wir⸗ kungsvoller landenden deutſchen Meiſters. Etwas ſchmeichelhaft für den Düſſeldorfer Schwergewicht⸗ ler Willi Müller war das ihm vom Ringgericht ge⸗ gebene Unentſchieden gegen den allerdings ſchwächer ge⸗ wordenen früheren deutſchen Meiſter Vinzenz Hower (Körn).— Im Leichtgewicht wurde der Solinger Bielſki klar benachteiligt, da man ihm gegen Bröcking(Düſſel⸗ dorf) nur ein Unentſchieden gab. Der Solinger Titel⸗ anwärter Remſcheid boxte gegen den Kubaner Val⸗ dez zwar etwas überhaſtet, gewann aber verdient nach Punkten.— Einen ſehr guten Eindruck hinterließ der Kre⸗ felder Leichtgewichtler Kleinhütten, der ſeinen Quali⸗ fikationskampf bereits in der erſten Runde als k..⸗Sieger über Eggert(Magdeburg) beendete. Am den Kampf Schmeling-Louis — Neuyork, 4. Sept.(U..) Max Schmeling hat, wie bereits gemeldet, einen Ver⸗ trag unterzeichnet, wonach er mit Louis um die Welt⸗ meiſterſchaft im Juni 1938 kämpfen wird. Der Kampf ſoll über 15 Runden gehen und„irgendwo in den Vereinigten Staaten“ ſtattfinden. Der Manager Mike Jacobs er⸗ klörte, daß Schmeling damit einverſtanden ſei, duß er 20 v. H. der Einnahmen erhalte, während Louis 97,5 v. H. erhalten ſoll. Gleichzeitig hat Schmeling mit Jacobs einen Vertrag abgeſchloſſen, wonach er ihm 18 Monate nach dem Titelkampf für Veranſtaltungen zur Verfügung ſteht. Am Samstag wird Schmeling an Bord der„Bremen“ nach Deutſchland zurückkehren. Bis zum Juni 1038 kann Louis auch anderen Boxern gegenüber den Titel verteidigen. Sollte er dabei geſchlagen werden, ſo würde Max Schmeling im Juni nächſten Jahres mit dem Sieger kämpfen und öann 95 v. H. der Einnahmen erhaltem. Am B5. Oktober werden die Vereine des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen den„Tag der deutſchen Sporthilfe“ durchführen und den Ertrag dieſer Sammlung dem Reichsſportführer an ſeinem Ge⸗ burtstag überreichen. Das Schließfach 4 von Werner Oellers Staunen ergreift mich immer, wenn ich einen Menſchen ſagen höre:„Einen Augenblick, ich gebe Ihnen eben einen Scheck!“ Dabei zuckt er— und das iſt das Unerhörte an dieſen Leuten— mit keiner Wimper, und ſeine Stimme iſt die gleichmütigſte von der Welt. Er ſetzt ſich nur hin, ſchreibt etwas auf ein Stück Papier, und dann hat er ſeine Rechnung bezahlt. Nein, ſoweit werden wir es in unſerem ganzen Leben nicht bringen, nie und nimmer. Wer weiß, was alles dahinter ſteckt! Was gar hinter einem Poſtſcheckkonto, von dem ich nichts als den Namen kenne! Und dabei hört man, ein Poſt⸗ ſcheckkonto gehöre zu einem gutangezogenen Men⸗ ſchen. Aber nein, ich kann es nicht, ich mag mich in dieſe Hintergründigkeiten nicht hineinwagen. Eher ginge es ſchon mit einem Telephon.„Wer kann denn heute noch ohne Telephon leben?“ ſagen die Leute und ſehen mich mitleidig an. Oh, es liegt ſo viel Unſagbares in ihrem Blick.„Wir brauchen kein Telephon.“—„Sie brauchen kein Telephon?“ Man ſieht ihnen an, daß ſie Not haben, das helle Lachen hinunterzuwürgen.„Schaffen Sie ſich's erſt mai an, und Sie werden aus dem Staunen nicht her⸗ auskommen, daß Sie ohne Telephon ſo alt geworden ſind.“ Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Vielleicht iſt es geſunder, kein Telephon zu haben. Wenn der Nachbar kommt und mich dringend an ſeinen Apparat ruft, habe ich wenigſtens etwas zu laufen. Und dann iſt dabei auch eine ſchöne Erinnerung an früher in mir, als es zu Hauſe im ganzen Dorf nur ein Te⸗ lephon gab. So habe ich mir ein Stücklein der guten alten Zeit gerettet. Nein, laſſen wir es. Das Scheck⸗ buch jedenfalls käme zuerſt. Doch habe ich neulich(weswegen ich überhaupt auf dieſe Dinge zu ſprechen komme) einen großen Schritt ins zwanzigſte Jahrhundert getan. Lange genug hatte es mir auf der Seele gebrannt. Bange genug hatte ich zugeſehen, wie großmächtige Leute an die Poſt kamen, ein gewaltig klirrendes Schlüſ⸗ ſelbund(du großer Gott, was nicht alles hinter ſo'nem Schlüſſelbund mit zehn oder zwanzig Schlüſ⸗ ſeln verborgen iſtl) aus dͤer Taſche zogen, mir nichts, dir nichts ein Käſtchen aufſchloſſen und ohne Feder⸗ leſen, ohne einen Menſchen zu fragen, ihre Poſt dar⸗ aus hervorholten. Und was für Poſt! Ganze Stöße won Zeug. Der Himmel mag wiſſen, was alles ſie mit ſich brachte. Man brauchte nur in die feier⸗ lich⸗gewichtigen Mienen der Leute zu gucken, wenn ſie an den Pulten ſtanden und die angekommenen Briefſchaften durchſahen: ein unerhört Geheimnis⸗ volles, ein unerhört Mächtiges weht dich davon an, daß du faſt ſchaudern könnteſt. Iſt es ein Wunder, daß arge Sehnſüchte einen bedrängen, wenn man dem Tag für Tag zuſehen muß? Nachdem ich alles gut bedacht und nachdem ich immer wieder mit Aufmerkſamkeit beobachtet hatte, wie die Sache vor ſich ging, habe ich mir den Vor⸗ druck eines Mietvertrages geben laſſen. Es ſei zu⸗ gegeben, daß mich dabei ein heftiges Stutzen ankam. Denn Verträge mit Behörden, Mietverträge ins⸗ beſondere, ſind gewiß keine Sachen, die man auf die leichte Schulter nehmen könnte. Es ſtellte ſich denn auch gleich heraus, daß die Geſchichte noch lange nicht ſo einfach war, wie meine, wie ich wähnte, aufmerk⸗ ſamen Beobachtungen es mir vorgeſpiegelt hatten. So viel Großgedrucktes und ſo viel Kleingedrucktes ſtand auf dem Papier, was alles bedacht, was alles erwogen werden mußte. Jeden Tag nach Feierabend ſind wir dann, meine Frau und ich, dageſeſſen, haben unſern Plan von allen Seiten betrachtet und jede Einzelheit aufs gewiſſenhafteſte durchgeſprochen. Bis wir ſchließlich glaubten ſagen zu dürfen: wir können es riskieren. Seitdem haben wir nun ein Poſtſchließfach, Gott ſei Dank. Denn es fällt mir jetzt wahrhaft ſchwer zu begreifen, wie einer ohne Schließfach leben kann. Man iſt doch ein ganz anderer Menſch geworden. Ihr glaubt gar nicht, was für ein Gefühl es iſt, wenn man ſein Schlüſſelbund— ich habe mir natürlich auch ein Bund anſchaffen müſſen — aus der Taſche zieht und, mir nichts, dir nichts, das Käſtchen öffnet. Zwanzig, dreißig Jahre jünger wird man dabei, ein hochgemuter Knabe, der ſeinen neuen Anzug zum erſtenmal über die Straße führt. Haben wir Beſuch, ſo iſt es unvermeidlich, die Leute an der Poſt vorbeizuführen, wobei ich dann mit unaufdringlichem Schlüſſelgeraſſel ſage:„Mo⸗ mentchen mal, ich muß eben meine Poſt abholen“. Das bringe ich ohne Wimperzucken, mit dem voll⸗ kommenſten Gleichmut von der Welt heraus. Dabei platze ich faſt vor Luſt, die Gäſte in ähnlicher Lage zu wiſſen wie mich ſelbſt, wenn mir einer ſagt:„Einen Augenblick, ich ſchreibe Ihnen eben einen Scheck aus.“ Freilich, meine Poſt ſelber iſt damit noch keine andere geworden. Es iſt nach wie vor dasſelbe: ein paar Zeitungen und bedauerliche Briefe von Redar⸗ tionen. Nun ja, ſo was braucht Zeit. Auf die Dauer jedenfalls muß eine ſo gewaltige Bele⸗ bung des Selbſtgefühls innere Urſachen offenbaren. Es ſoll nun mal erſt mein neuer Stempel fertig ſein mit Namen und Wohnort, aber ohne Straßenangabe. Nur„Poſtſchließfach“ kommt darunter, geſperrt ge⸗ druckt. Dann werdet ihr ſchon ſehen. O„Nuttas großes Ziel“ als Buchausgabe. Auf vielfache Anfragen aus unſerem Leſerkreis nach der Buchausgabe des in unſerer Sonntagsbeilage ver⸗ öffentlichten Romans„Nuttas großes Ziel“ von William Quindt ſei mitgeteilt, daß der Roman inzwiſchen in einer ſauber geoͤruckten und ſehr gefällig ausgeſtatteben Ausgabe unter dem Titel„Die Pantherbraut“ im Verlag von Wilhelm Heyne, Dresden, erſchienen iſt. Der an⸗ ziehende Reiz des Zirkus⸗ und Artiſtenmilieus, die ſpannend erzählte Herzensgeſchichte eines liebenden Paares, vor allem aber das Hohelied der Tierliebe, das dͤem Leſer immer wieder von neuem ergreifend entgegenklingt, dürften dem in beſtem Sinne unter⸗ haltenden Roman auch in dieſer Buchform viele neue Freunde gewinnen. Inſtitut für Zeitungswiſſenſchaft in Paris. Nach dem Muſter der deutſchen Zeitungsinſtitute be⸗ abſichtigt die Akademie von Paris ein Inſtitut für Zeitungswiſſenſchaft zu gründen, das ſich lediglich der wiſſenſchaftlichen Forſchung widmen ſoll. Gleichzeitig iſt, wie mitgeteilt wird, die Gründung eines Zeitungswiſſenſchaftlichen Inſtituts an der Sorbonne vorgeſehen. Luigi Salvatorelli: Benedikt, der Abt des Abendlandes. Aus dem Italieniſchen von Gertrud Kühl⸗Claſ⸗ ſen.(H. Goverts Verlag, Hamburg.) Die Lebensgeſchichte des Gründers des Benediktiner⸗ oröens zu ſchreiben, iſt für oͤen Hiſtoriker eine ſchwere, aber nicht minder dankbare Aufgabe. Wie bei faſt allen Ge⸗ ſtalten des frühen Mittelalters, ſind auch für Benedikt von Nurſia nur wenige ſichere Daten ſeines Lebens über⸗ liefert; die bald nach ſeinem Tode einſetzende Legenden⸗ bildung, die um ſein Werk wie um ſein Leben einen bun⸗ ten Kranz frommer Wundererzählungen entſtehen ließ, tat ein übriges, um das Bild ſeiner Perſönlichkeit und ſeines Wirkens als Einſiedler, Abt und Kloſtergründer noch un⸗ beſtimmter und rätſelvoller zu machen. Der Italiener Ouigi Savatorelli hat in ſeiner Darſtellung mit größtem Vor 30 Jahren ſtarb Grieg Am 4. September fährt ſich zum 30. Male der Todestag des berühmten norwegiſchen Komponiſten Edvard Krieg.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Auarh die Tatſachen geſammelt, die wenigſtens in äußeren mriſſen die Lebensſchickſale Benedikts erkennen laſſen. Mit kritiſchem Blick behutſam den Niederſchlag wirklicher Vorgänge von der Erzählung frei erfundener Wunderge⸗ ſchichten in den zahlreichen Legenden ſcheidend, iſt ihm ein höchſt lebendiges, in Stil und Aufbau fein abgeſtimmtes Lebensbild gelungen. Vor dem wiloͤbewegten Hintergrund einer ſtürmiſchen Zeit der Wende des fünften zum ſechſten Jahrhundert, in der die antike Welt verſinkt und die Völter der Ger⸗ manen auf dem Boden des römiſchen Reiches ihre Staaten gründen, in der das noch junge Chriſtentum nach neuen Formen bes religiöſen Lebens ſucht, vor dieſem Hinter⸗ grund erſteht in klaren Linien die Leiſtung Benedikts von Nurſia. Inmitten der„dunkelſten Periode der italieniſchen Geſchichte“ ſchuf er in ſeinem Orden und der Regel, die er ihm gab, die Form des mönchiſchen Gemeinſchaftslebens, die für alle ſpäteren Ordensgründungen Richtſchnur und Vor⸗ bilb wurde. L. Bö h m. — Montag, 6. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 409 Vunlschtes — Der Münchener Arzt Dr. Hettersdorf ſammelt ſeit 45 Jahren— Fahrſcheine. Wo in aller Welt nur Fahrkarten, Tickets, Billetts auf Eiſenbahnen, Dampfern, Hochbahnen, Untergrundbahnen, Schwebe⸗ bahnen, Omnibuſſen, Taxis, Droſchken, Riſchkas aus⸗ gegeben werden, iſt Dr. Hettersdorf zur Stelle, der heute die größte Fahrſcheinſammlung Europas be⸗ ſitzt. Rund 50 000 Stück dieſer kleinen und großen, bunten, durchlöcherten, geſtempelten und eingeriſſe⸗ nen Fahrausweiſe von rund 5000 Verkehrsunter⸗ nehmungen kleben in geographiſcher Anordnung in einem Stoß von Mappen.„Alle ſelbſt geſammelt, Herr Doktor?“ iſt unſere erſtaunte Frage.„Nur zum Teil“, ſagt er,„wenn ich auch ſchon viel in der Welt herumgegondelt bin. Aber da gibt es einen loſen Zuſammenſchluß der 30 bekannten Fahrſchein⸗ ſammler Europas, die gegenſeitig ihre Werte' aus⸗ tauſchen. Geographie auf Fahrkarten! Man mag ſuchen, wie man will, es gibt faſt keine größere Stadt der Erde mehr, deren Trambahnkarten oder Omni⸗ busbilletts Dr. Hettersdorf nicht ſein eigen nennen kann. Wir finden in ſeiner Sammlung die erſte Fahrkarte, die zur Eröffnung der Zugſpitzbahn aus⸗ gegeben wurde, ebenſo, wie einen Trambahnfahr⸗ ſchein aus San Franzisko, der den Datumſtempel des verhängnisvollen 18. April 1906 trägt, da dieſe blühende Stadt auf bebender Erde in Trümmer fiel. Hier gibt es keine Illuſionen mehr— für ein Stück Karton können wir im bequemen Lederſitz eines Omnibuſſes in die Wüſte Gobi reiſen, Borneo, Kaoloon, Fukien— Namen, die wir eigentlich ſonſt nur in Abenteuererromanen und Forſcherbüchern leſen, ach, für ein rotes oder gelbes Papier ſteht heute jedem das Märchenland offen. Doch auch die Technik hat ihre Romantik. Vor uns liegt ein grell⸗ farbiges Billett:„Ticket Mombaſſa— Kilindini“ ſteht darauf.„Ich habe es ſelbſt benützt“, erzählt uns der Sammler,„aber noch zu einer Zeit, als man dort weder Lokomotive noch Triebwagen kannte. Von Mombaſſa nach Kilindini fuhr man 1905 in klei⸗ nen Wägelchen, die wohl auf Schienen humpelten, aber von Negern in raſendem Galopp von einer Station zur anderen— geſchoben wurden. Wiſſen Sie auch, oͤaß man in Boſton mit der Straßenbahn ſo weit wie von Nürnberg nach Regensburg fahren kann? Hier, ſehen Sie den etwas unanſehnlichen Schein einer ſolchen Boſtoner Tramway. Daß man auch auf Fahrſcheinen die Reklametrommel rühren kann, zeigen Exemplare aus Los Angeles. auf de⸗ nen das Kinoprogramm des Tages verzeichnet iſt. Bequem wird ꝛes den Analphabeten von Saigon (Franz. Indochina) gemacht, denn ſie finden auf den Autobusfahrſcheinen neben Buchſtaben und Zahlen auch Bilder, die die einzelnen Endſtationen be⸗ zeichnen. 8 * — Die franzöſiſche Regierung hat, wie ſchon be⸗ richtet wurde, durch Notverorönung alle Spielappa⸗ rate, die zu Tauſenden in den Pariſer Kafſees auf⸗ geſtellt worden ſind, verboten. Dieſe Apparate, mei⸗ ſtens amerikaniſcher Herkunft, waren für die Pari⸗ ſer Unterwelt ein einträgliches Geſchäft, da die Mit⸗ glieder der Unterwelt meiſtens Beſitzer der Appa⸗ rate waren. Es gab verſchiedene Modelle davon. Gegen Einwurf einer Münze von 25 Cts., 50 Cts. oder 1 Franken konnte man„ſpielen“, d. h. auf ver⸗ ſchiedene Nummern, Farben oder Karten ſetzen und erhielt im Gewinnfall den doppelten, vierfachen oder achtfachen Einſatz heraus. Auch gab es Apparate, bei denen man für kurze Zeit eine Greifzange in Be⸗ wegung ſetzen konnte, um zu verſuchen, eine Anzahl ausgeſtellter Waren, Bonbons, Feuerzeuge, Ziga⸗ retten⸗Etuis, Photo⸗Apparate und dergleichen zu er⸗ greiſen und zu gewinnen. Die Apparate waren ſo gebaut, daß ſie mathematiſch dem Beſitzer einen Ge⸗ winn von 20 v. H. ließen. Die meiſten von ihnen waren dann aber nachträglich„ſabotiert“ worden, ſo daß die Gewinnchance nicht mehr 80, ſondern umge⸗ kehrt nur noch 20 v. H. betrug. Die meiſten dieſer Spielmaſchinen brachten 400 bis 500 Franken pro Tag ein. Für die Aufſtellung der Apparate mußten die Kaffeehausbeſitzer an die Unterweltler ſchwere Gebühren zahlen oder aber mindeſtens den Tages⸗ gewinn mit ihnen teilen. Wie verlautet, ſind in den letzten Wochen nicht weniger als 17 000 gerichtliche Klagen wegen Verfälſchung der Spielapparate ein⸗ gebracht worden. * — Die engliſche Blumenliebe wird durch einige Zahlen gekennzeichnet, die von den Blumenzüchtern jetzt mitgeteilt werden. Seitdem die engliſche Blu⸗ menzucht oͤurch Zölle auf Schnittblumen, die vom Ausland eingeführt werden, geſchützt wurde, hat ſie ſich außerordentlich günſtig entwickelt. So wurden durch Covent Garden in London über zwei Millio⸗ nen Dutzend Nelken in einem Jahr verkauft. Wenn die Roſenzeit auf der Höhe iſt, werden hier täglich 250 000 engliſche Roſen verhandelt. Die Blumen⸗ freunde im Lande geben nicht weniger als 15 Mil⸗ lionen Pfund für Schnittblumen jährlich aus. *. — Eine wertvolle Erfindung für die Sicherung der Seefahrt hat in Amerika die ihr gebührende An⸗ erkennung durch die Radiomarine Corporation of America erfahren; denn es wurde verfügt, daß jedes Schiff über 1600 Tonnen mit dieſer Erfindung aus⸗ gerüſtet werden muß. Es handelt ſich um eine automatiſche Funkapparatur, die aus dem Gewirr der zahlloſen telegraphiſchen Signale im Aether je⸗ den S0S⸗Ruf ſofort ſelbſttätig erkennt und eine Alarmvorrichtung in Tätigkeit ſetzt. Wenn alſo der Funker ſeinen Arbeitsplatz verlaſſen hat und in ſei⸗ ner Kabine ſchläft, übernimmt der S0S⸗Roboter— wie die Amerikaner die Apparatur nennen— die Wache und weckt ihn durch ein ſchrilles Glocken⸗ ſignal aus dem Schlaf, ſobald irgendein Schiff in der Nähe Notſignale ſendet. Eine weitere Signal⸗ anlage befindet ſich auf der Kommandobrücke, wo der wachhabende Offizier von dem Empfang eines SOs⸗ Rufes verſtändigt und auf eine wahrſcheinlich bevor⸗ ſtehende Kursänderung vorbereitet wird. Ferner werden auch die Mannſchaften in ihren Schlaf⸗ räumen alarmiert. Die Apparatur ſtellt ein Meiſter⸗ werk der Technik und des Erfindergeiſtes dar. Sie reagiert lediglich auf die drei zuſammenhängenden Morſezeichen Sos und ſtört in keiner Weiſe den übrigen Funkempfang. Der Erfinder iſt Charles Jackſon Pannill, Amerikas erſter und berühmteſter Funker. Die Zahl der Menſchenleben, die durch ihn gerettet wurden, iſt unſchätzbar. Er war ein enger Mitarbeiter Marconis und hat die erſte Funkbot⸗ ſchaft empfangen, die von Europa nach Amerika geſendet wurde. * — Ein merkwürdiges Gewäſſer iſt der Bauern⸗ grabenſee bei Roßla am Rande des Süoharzes. Die Einheimiſchen finden nichts mehr dabei, daß der See, ber in den Reiſehandbüchern als„verträumtes, idyl⸗ liſches Gewäſſer“ geſchildert wird, ſich ſelbſt immer wieder aus der Landkarte ausradiert, monatelang ſpurlos verſchwunden bleibt, bis plötzlich über Nacht die Fluten wiederkommen und am nächſten Mor⸗ gen die Bauern am Ufer eines bis zu 10 Meter tie⸗ fen, ausgedehnten Teiches ſtehen, auf deſſem Grunde noch vor wenigen Tagen die ſchweren Erntewagen tiefe Gleiſe in den Boden drückten. Es kann ein hal⸗ bes, ein ganzes Jahr oder noch länger dauern, bis es bann plötzlich in den Dörſern wieder heißt:„Der Bauerngraben iſt leer!“ Geſchieht das zur Früh⸗ jahrszeit, dann freuen ſich die Beſitzer dieſes Land⸗ ſtriches nicht wenig, denn nun können ſie auf dem Grund des Sees das Feld beſtellen und das Vieh auf die ſaftigen Weiden treiben. Aber wehe, wenn es dem See einfällt, mitten in der Ernte wieder in ſein Reich zurückzukehren! Iſt es doch in früheren Jahren vorgekommen, daß die Leute, die das Ge⸗ treide mähten oder Kartoffel ernteten, vor den plötz⸗ lich auſquellenden Waſſern flüchten mußten und die Arbeit eines Jahres vernichtet ward. Zur Zeit be⸗ finden ſich Geologen am Bauerngraben von Roßla, die dem Geheimnis des periodiſchen Sees auf die Spuren kommen wollen. Man nimmt an, daß ſich in dem aus Kalk⸗ und Gipsfelſen beſtehenden Un⸗ tergrund große Hohlräume befinden, die ſich nach Niederſchlägen mit Waſſer füllen. Durch Verſchlam⸗ Holzlagerplatz vons000qm in Flammen dnb. Danzig, 4. September. Heute nacht kurz vor 1 Uhr entſtand auf einem Holzlagerplatz der Firma Bergford auf dem Stroh⸗ deich in der Umgebung Danzigs ein rieſiges Feuer, das ſich in kürzeſter Zeit auf eine Fläche von etwa 5000 Quadratmeter ausdehnte. Der Danziger Feuerwehr, die das Feuer auch von der Weichſel aus mit mehreren Löſchzügen in Angriff nahm, halfen SA und Arbeitsdienſt. Nach vorläufigen Schätzun⸗ gen beläuft ſich der Schaden auf etwa 200 000 Gulden. Brennende Hacht dnb. San Pedro(Kalifornien), 4. September. Wie aus San Pedro gemeldet wird, ereignete ſich dort an der kaliforniſchen Küſte in der Nähe von Long Beach ein ſchweres Unglück. Infolge der Exploſion eines Benzinmotors brach au Bord einer Nacht ein Brand aus, der mit raſender Schnelligkeit um ſich griff. Drei an Bord befindliche Kinder kamen in den Flammen um, während ſechs Erwachſene mit lebensgefährlichen Brandwunden ge⸗ borgen werden konnten. mung und Vergipſung der zahlreichen Gänge wird bas Waſſer am Abfluß gehindert, ſo daß es ſchließ⸗ lich, wenn der Druck zu ſtark wird, nach oben aus⸗ tritt und die wald⸗ und felſenumkränzte fruchtbare Talmulde meterhoch und weithin überflutet. Iſt die Verſtopfung des unterirdiſchen„Waſſerwerks“ ſehr ſtark, bleibt der See monatelang beſtehen, gelingt es aber den Fluten, die Hinderniſſe fortzuräumen, ver⸗ ſchwindet der See ebenſo ſchnell wieder, wie er ge⸗ kommen iſt. * — In dem Berliner Prozeß Heubaum wegen der Ermordung der 24jährigen Hausangeſtellten Hedwig Katt aus Steglitz am 24. Juli ds J. ſprach das Luft⸗ waffen⸗Kriegsgericht folgendes Urteil: Der Ange⸗ klagte, der 25 Jahre alte Rudi Heubaum, wird ent⸗ ſprechend dem Antrage des Anklagevertreters wegen Mordes in Tateinheit mit rechtswidriger Waffen⸗ führung zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Ferner wird gegen ihn wegen Fahnenflucht und Unterſchlagung auf ein Jahr ſechs Monate Geſängnis erkannt. In der Urteilsbegründung führte der als Verhand⸗ lungsführer amtierende Kriegsgerichtsrat u. a. aus: Der Angeklagte, deſſen Verhältnis zu Hedwig Katt nicht ohne Folgen geblieben war, hat ſich ſeiner Va⸗ terpflichten um jeden Preis entziehen wollen und daher von dem Mädchen einen unerlaubten Eingriff verlangt. Als dieſes öamit nicht einverſtanden war, ſtand für ihn der Plan feſt, das Mädchen aus dem Wege zu räumen. Nach der Ueberzeugung des Kriegs⸗ gerichts iſt der Angeklagte planmäßig an die Vor⸗ bereitung des Verbrechens gegangen. In kaltblüti⸗ ger Weiſe hat er ſein Opfer dann am Ziegelhof in Spandau am Abend des 24. Juli d. J. durch 55 bis 60 Stiche getötet und verſucht, die Spuren der Tat zu beſeitigen. Die Frage, ob der Angeklagte vorſätz⸗ lich und mit Ueberlegung die Tat ausgeführt hat, iſt vom Kriegsgericht mit voller Einſtimmigkeit be⸗ jaht worden. * — Eine mutige Rettungstat vollbrachte in Ber⸗ lin ein 13jähriger Schüler, der einen vierjährigen Jungen vor dem Tode des Ertrinkens bewahrte. Am Kottbuſer Ufer war der vier Jahre alte Werner Müller beim Spielen auf der ſteilen Uferböſchung ausgeglitten und kopfüber in den Landwehrkanal ge⸗ ſtürzt. Der 13jährige Heinz Hochbein, der Augenzeuge des Voörfalls geworden waär, ſprang kurzentſchloſſen ins Waſſer nach. Der Vierjährige war ſchon unter⸗ gegangen, und erſt nach mehrmaligem Tauchen ge⸗ lang es dem jugendlichen Retter, den Kleinen zu faſſen und ans Ufer zu bringen. * — Eine nette Begebenheit wird aus Bünde be⸗ richtet. Der als Heimatforſcher bekannte Profeſſor Langewieſche wendet ſeine Sorge ſchon ſeit langer Zeit auch dem Natur⸗ und Vogelſchutz zu. Um den Singvögeln beim Neſtbau zu helfen, bringt er, wenn er ſich beim Friſeur die Haare hat ſchneiden laſſen, dieſe ſeinen gefiederten Sängern. So hat er verſchie⸗ dentlich ſein abgeſchnittenes Haupthaar auf den Kom⸗ poſthaufen im Muſeumsgarten geworfen. Die Vögel haben ſich dieſes„Baumaterials“ gerne bedͤient und haben im Muſeumsgarten aus des Profeſſors Haa⸗ ren ihr Neſt gebaut. Profeſſor Langewieſche empfiehlt eine ſolche Hilfsaktion im Neſtbau jedem Tierfreund. a. — Mehrere engliſche Filmgeſellſchaften arbeiten ſeit langem an der Herſtellung großer religiöſer Filme, die dazu beſtimmt ſind, in engliſchen prote⸗ ſtantiſchen Kirchen vorgeführt zu werden. Bereits in den nächſten Wochen wird man daran gehen, in nicht weniger als zweihundert Kirchen Tonfilm⸗ apparaturen zur Vorführung der Filme einzubauen. *. — Durch eine neue und intereſſante Sehenswür⸗ digkeit iſt die Pariſer Weltausſtellung eben bereichert worden. Es iſt ein Leuchtturm, der über den Palaſt des Lichtes ragt und über eine der größten Licht⸗ Nach Schließung der Ausſtellung ſoll dieſer Leucht⸗ turm nach Oueſſant, einer nahe der franzöſiſchen Weſt⸗ küſte im Atlantiſchen Ozean gelegenen Inſel gebracht werden. Die ſehr ſorgſam vorgenommene Montie⸗ runa des Leuchtapparats hat nicht weniger als acht Wochen gedauert, während der Turm in der Rekord⸗ zeit von 40 Tagen errichtet wurde. Hindenburg. Spendt Der ſcinem Dolke ſu die rur hielt ſoll ſcibſt in lut nie vergeſſen ſtin merdue nüoe S on; don a Aa, Me roen 2 Spenden nehmen alle Poltanſrolten vanken und Sporkalſen des Reichts entyeyen Poſtſcheckkonto der hindenburg⸗Spende: Berlia 7800 Auch die„Neue Mannheimer Zeitung“ hat in ihrer Schalterhalle eine Annahmeſtelle ein⸗ gerichtet. Roman von Jenny Settler-Ksnie Das Mädchen Elin wird geküßt 36 17. Kapitel Sobald es ihr auch nur einigermaßen angängig erſchien, verſuchte Elin Hallermann am Morgen nach dem Abend, da Fräulein Kunze ihr die Unglücksbot⸗ ſchaft von der Rückkehr des Herrn von Erömanns⸗ dorf überbracht hatte, die Werkſtatt des Herrn Arno Albitz telephoniſch zu erreichen. Noch im Schlafanzug huſchte ſie zweimal die Treppen hinunter, um eben⸗ ſooft, von irgendwelchen verdächtigen Lauten zurück⸗ geſcheucht, wieder hinauf und in ihr Zimmer zu flüchten. Erſt beim dritten Male wagte ſie ſich ganz hinunter und in das Zimmer ihres Vaters, in dem der einzige Fernſprech⸗Apparat des Hauſes ſich be⸗ fand, der ihr Ungeſtörtheit verbürgte. Vor dem Va⸗ ter ſelbſt fühlte ſie ſich ſicher; ſie hatte ihn erſt gegen vier Uhr in der Frühe heimkommen hören, nun war er mit ziemlicher Gewißheit nicht vor der elften Stunde am Frühſtückstiſch zu erwarten! Herr Albitz meldete ſich! Elin wollte ſich ihm ge⸗ rade zu erkennen geben, als ſie plötzlich bemerkte, daß ſie nicht allein war: nebenan, im Zimmer der gnädigen Frau, wiſchte das tadelloſe Stubenmädchen Frieda Staub. Mit klopfendem Herzen ſah Elin ihr ͤurch die geöffnete Tür zu, wie ſie eines der zarten Porzellane abſtaubte und dann wieder hineinſetzte. Herr Albitz am anderen Ende nannte erſt leiſe und undeutlich, dann immer lauter und ſchließlich unwillig ſeinen Namen. Elin antwortete ihm nicht. Nach einer ſtummen Pauſe ratloſen Umherblickens legte ſie den Hörer vorſichtig in die Gabel zurück, um dann raſch wieder aus dem Zimmer hinaus und nach oben zu laufen. Fräulein Kunze, die zu gleicher Zeit am anderen Ende des Flures auftauchte, konnte gerade noch einen Zipfel ihres Morgenrockes erblik⸗ ken und ihr einen lauten Morgengruß nachrufen, eh ſie ganz entſchwand. „Was gab es denn? Was wollte denn Fräulein Elin ſo frühzeitig unten?“ begehrte die Hausdame von dem Mädchen Frieda zu wiſſen, das ihr bei 0 erſten Rundgang durchs Haus in die Arme Ef. „Sie wollte telephonieren“, gab das Mäochen ver⸗ droſſen zurück, das ſich ärgerte, wieder einmal um eine Beobachtung ärmer zu ſein,„aber dann hat ſie nicht telephoniert!“ Fräulein Kunzes Züge erhellten ſich behaglich. Es war ihr angenehm, Elin ſo begeiſtert für die Verbindung mit Heinrich Friedrich zu wiſſen. Geſtern abend, nach dem Abendbrot, waren ihr denn doch beträchtliche Zweifel daran aufgeſtiegen, ob der ſchöne Heiratsplan wirklich feſte Geſtalt annehmen würde! Und ſie gönnte Elin dieſen vornehmen Mann doch ſo von Herzen! Wenn auch Elin nicht frei war von der hochmütigen Unbedenklichkeit, die das Kennzeichen der jungen Leute aus reichen Häu⸗ ſern iſt, ſo hatte Fräulein Kunze ſie doch ſehr in ihr mütterliches Herz geſchloſſen, und außerdem be⸗ ſchäftigte ſie ſich gern mit dem Gedanken, nun bald ganz allein mit dem kleinen Konſul Hallermann im Floridshof zu hauſen! „Wie können Sie auch jetzt noch in den Zimmern der Herrſchaften Staub wiſchen!“ herrſchte ſie dar⸗ um das betroffene Mädchen an.„Habe ich Ihnen nicht ſchon oft genug geſagt, daß Sie ſpäteſtens um acht Uhr mit dem allen fertig ſein ſollen!“ 9* Gegen zehn Uhr bekam Elin endlich eine unge⸗ ſtörte Verbindung mit der Werkſtatt des Herrn Albitz! Diesmal meldete ſich ein Lehrbub, und erſt nach einer Weile fruchtloſen Wartens erſchien Herr Albitz ſelbſt am Apparat.„Ich möchte bitte Herrn Corvin ſprechen!“ ſagte Elin raſch. „Herr Corvin iſt nicht da, Fräulein!“ beſchied Herr Albitz ſie in ſeiner wortkargen Weiſe. „Wo iſt er denn hingegangen?“ fragte Elin haſtig. „Nach Hauſe!“ „So, da muß ich dorthin zu ihm!— Auf Wieder⸗ ſehen, Herr Albitz!“ Elin wollte eilig anhängen. „Nee, nee, den können Sie jetzt nicht ſtören!“ widerſprach ihr Herr Albitz langſam. „Warum denn nicht?“ „Der ſchläft jetzt! Der braucht die Ruhe! Er hat die ganze Nacht über den Wagen geſtrichen. Jetzt trocknet der, und während er trocknet, ſchläft Herr Corvin!“ Elin ſchwieg verzweifelt. Zwar konnte ſie ſich den Gründen des Herrn Albitz nicht verſchließen, aber dennoch; es war furchtbar für ſie! Manfred Corvin war der einzige Menſch, dem ſie ſich anver⸗ trauen konnte— und nun ſchlief er gerade! „Kann ich was ausrichten?“ fragte Herr Albitz gefällig. „Nein, danke“, hauchte ſie,„ich rufe ſpäter noch einmal an!“ 4* Trotz dieſer Verheißung dachte jedoch Elin Hal⸗ lermann gar nicht daran, Herrn Albitz noch einmal zu bemühen! Es war ja völlig unmöglich, ihn zum Mitwiſſer ihres Geheimniſſes zu machen! Er wußte ja bloß, daß der Wagen des Herrn Konſul Haller⸗ mann ohne dͤeſſen Wiſſen verunglückt war— und damit baſta! Nach kurzem Nachdenken verband Elin ſich mit dem Büro des Rechtsanwalts von Weyhern und verlangte dort Iſe Corvin, der ſie alsbald mit zit⸗ ternden Lippen die Rückkehr des Herrn von Ero⸗ mannsdorf mitteilte. Schreckensbleich ließ Iſe ſich berichten. Dann verſprach ſie ſogleich, den Bruder während ihrer Mittagspauſe aufzuſuchen und ihm alles zu er⸗ zählen. „Ich bin ſo furchtbar verzweifelt! Ich kann dir gar nicht ſagen, wie verzweifelt ich bin!“ klagte Elin in den ſchwarzen Trichter. Iſe fand kein Wort des Troſtes. Immer hatte ſie das ganze Unternehmen Elins unſinnig gefun⸗ den— und ganz beſonders jetzt in dieſem Augen⸗ blicke der Verzweiflung.„Wie du es überhaupt fer⸗ tiggebracht haſt, ſo eine Dummheit zu machen, Elin...“ murmelte ſie. „Das verſtehſt dͤu nichtl“ verſetzte Elin mit einer gewiſſen Feſtigkeit.„Es gibt ſo Dinge...! Wenn oͤu mal in ſo was drinſteckſt, wirſt du mich viel beſ⸗ ſer verſtehen!“ Iſe zuckte mit leiſem Hochmut die Achſeln. Sie glaubte nicht, daß ſie je Gelegenheit haben würde, Elins abenteuerliche Dummheiten nacherleben zu können. Sie dachte an ihre Brüder! Und ſie hoffte nicht, daß ſie ſelbſt jemals den guten Namen ande⸗ rer Leute in ähnlich abenteuerlicher Weiſe aufs Spiel ſetzen würde, wie Elin das getan hatte!— Aber natürlich war ſie viel zu taktvoll, um Elin dies alles zu ſagen. Elin ſchwieg eine Weile. Faſt konnte man den⸗ ken, ſie hätte verſtanden, was Iſe da ſo vor ſich hingedacht hatte!„Ich bin ſo allein!“ klagte ſie noch einmal zaghaft.„Kein Menſch hilft mir! wenigſtens oͤrei! Was gäb ich drum, wenn ich zu eurer N. D. G. gehören könnte!“ Iſe hatte eine bittere Entgegnung auf den Lip⸗ pen, als die Tür des Herrn von Weyhern klappte. Dieſen Ton kannten ſie hier alle; es war das erſte, was ein Stift lernte, wenn er ins Büro eintrat! „Pſt!“ ſagte ſie,„der Chef! Ich muß anhängen!“ * Wie Elin richtig vorausgeſehen hatte, erſchien ihr Vater heute ſehr ſpät zum Frühſtück! Der Herr Konſul hatte geſtern eines jener Herreneſſen mitge⸗ macht, bei denen er nur ſehr ſelten ſeine Teilnahme zuſagte. Es war auch heute nicht anders! Trotz des ſchön⸗ ſten Sonnenſcheins, wie man ihn ſeit Tagen nicht mehr gehabt hatte, ließ der Herr Konſul den Kaf⸗ feetiſch ins Eßzimmer hinein umdecken. Es blen⸗ dete ihn ͤͤraußen! Elin ſah zu, wie Frieda mit einem verſtohlenen ſpöttiſchen Lächeln die Taſſen umſtellte.— Drinnen blätterte er ungeduldig in ſeinen Zeitungen, ohne viel auf Elin zu achten. Elin beobachtete ihn heimlich. Was ſie ihm ſagen wollte, das mußte ſie ihm ſagen! Es war zwar nur ein plumper Verſuch, das wußte ſie ſelbſt, aber das half nun nichts: gemacht mußte er darum doch wer⸗ den! Und nun wartete ſie wie ein gewiegter Jäger auf den Augenblick, an dem ſie möglichſt günſtig ein⸗ haken konnte. Plötzlich und unerwartet begann er von ſelbſt! „Herr von Erdmannsdorf iſt wieder da, hab ich mir erzählen laſſen!“ „Ja!“ erwiderte Elin— nach ihrer Gewohnhei an der Tiſchdecke zupfend. 9 „Da möchten wir ihn wohl einladen, nicht wahr? Möglichſt bald wohl?— Es paßt mir zwar heute nicht gut, aber am richtigſten wäre es wohl heute abend ſchon, was?“ Elin antwortete nicht. „Na, nun ſag ſchon was!“ ſorderte er ungedul⸗ dig.„Und zupf nicht immer an der Tiſchdeckel Das macht mich nervös!“ (Fortſetzung folgt) Es braucht nicht unbedingt Profeſſoren⸗Haar zu ſein. ſtärken der Welt gebietet: 500 Millionen Kerzen. 98 * Ihr ſeid * SSS——————Tk—!—— 10 Seite/ Nummer 409 — 27, 23— Telefon Nr. 23902 Montag, 6. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ieerfeldstrase 57 Telefon Nr. 26940 E E Amtl. Bekanntmachungen Verſteigerung. 2. Wocke verlängert Tanzkurse- Einzelunterrſcht Uasere fi Imthester LcRTSTIELR In unſerem Verſteigerungsſaal — Heute letzter Tagi Eingenn Plas Ces HRNS ALBERS 300,.25,.25,.30 400,.20, 330 GloRia Nr. 1— findet an folgenden Tagen 80 55 8 PALAST 123 allener Pfänder gegen Barzahlun Husaren heraus ber Himmel auf Erden BR a) für Gold⸗ und Silberwaren, Uhren, Brillanten, Beſtecke u. dergl. am Mittwoch, dem 8. September 1937: b) für Fahrräder, Photographen⸗ mit Leo Slezak, Ida Wüst R. A. Roberts, Jupp Hussels ATHAMBRA mit H. Rühmann, Theo Lingen Hans Moser, A. Sandrock 7 SCAL A c. R. Manle 0 Heuie leizier Tag. ehatt Nickten P I, 3a- Ruf-Nr. SuEBERT Herce und Gfen ——— 9 0 Apparate, Anzüge, Mäntel, rden billi Srt. tat und ausgemauert 1 TeenlCichillein ocr Seneeſete e Eird wotee. S ee Seen 10h.( Der 9 Iona Od 0I Mannheim in der tollen Bauernkomödie Garantie für gutes Brennen und Backen 3115 ztenstag, dem 14. Septbr. 1937, o) für Anzüge, Mäntel, Weißzeug, Montag, den 6. 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In tiefer Trauer: Friedrich Schmiti jr., Meerwiesenstr, 86 Elisabeih Schmiii Eliriede Schmifi geb. Boldt Friedrich Schmiii, L 15,5 Carl Schmiii, Gluckstr. 4 geb. Geber Anny Schmiii geb. Edin Die Feuerbestattung finde t statt am Dienstag, dem 7. September d.., um n Obe, im Krematorium zu Mannheim. Nach langer, standhaft ertragener, schwerer Krankheit ist der Mitbegründer und Gesellschafter unserer Firma, Herr Ludvig Scunitt sanft entschlafen. In den langen Jabren seiner Tatigkeit war er uns allen durch sein großes Können, seine reichen Erfahrungen und seinen unverdrossenen Fleiß ein Wertvoller Mitarbeiter, ein guter und treuer Arbeitskamerad, dessen Andenken für immer in unseren Herzen weiterleben wird. Maanheim, den 4. September 1987. Tubrang und Gelolgschalt der Firma M. Sdimitt& Co..m. b.., Mannbeim B. Feuerdestattung fin Krematorium zu Mannheim det am Dienstag, dem 7. September 1937, um 12 Uhr, im Statt.