+ Au un oe r28 — Neue Mannheimer Seitihic 4 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. gernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Ne mazeit Mannhei m Mittwoch, 8. September 1937 —1. , 1— ————323 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Sagepres 10 Anzeigenpreiſe: 22 mum breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 um breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Appell an Künftler und Volk! Die große Führerrede auf der Kulturtagung des Reichsparteitages db. Nürnberg, 7. September. Auf der Kulturtagung des Reichsparteitages 1087 hielt geſtern der Führer folgende Rede: Zu den Begleiterſcheinungen des hinter uns lie⸗ genden Kulturverfalls gehört auch die abnorm an⸗ ſchwellende Kunſtliteratur. Dieſer Vorgang ähnelt ſehr ſtark der emſigen theoretiſchen Betätigung ſchwacher Spießer in jener Freiheit, die ſie im Liede und mit dichteriſchen Phraſen verherrlichen, ohhne aber irgendwie zu verſuchen, ſie irgendwie prak⸗ tiſch herbeizuführen. Sie ertragen geduldig Sklaven⸗ ketten aber reden von der Schönheit der„Freiheit“. Sie benehmen ſich unterwürfig, allein wettern in kriegeriſchen Schlachtrufen von Heldentum, von männlichem Kampf und von Sieg! Je mehr ſie ſich aber in dieſe heroiſchen Viſionen hineinſteigern, um ſo mehr haſſen und verfolgen ſie jeden, der, die Wahrheit erkennend, ihnen die Feſtſtellung entgegen⸗ hält, daß die Freiheit eben nicht vorhanden und die Helden erſt einmal aufſtehen müßten, um ſie zu er⸗ kämpfen! Fünſzehn Jahre lang ſchrieben und redeten ſie von Völkerrecht, von der Gleichberechtigung, von Menſchenrechten überhaupt und taten dabei ſo, als ob durch ihr Gerede und Geſchreibe die Tatſächlichkeit dieſer Zuſtandes entweder herbeigeführt oder in ſeiner Exiſtenz gar ſchon bewieſen würde, und verſuchten damit, ſich und andere— bewußt oder un⸗ bewußt— über die harte Wirklichkeit hinwegzutäu⸗ ſchen. Wehe dem aber, der es nun wagte, dieſer Fata Morgana die harten Tatſachen entgegenzuhal⸗ ten! Niemand hat deshalb auch den Marſchtritt der nationalſozäliſtiſchen Bataillone mehr gehaßt als jene, die fortgeſetzt in„nationaler Freiheit“ taten und von„Wehrhaftigkeit“ redeten. Denn ihr Kampf war ein ſchöner und vor allem ein gefahrloſer Traum, das Ziel der anderen aber nur durch bittere Opſer zu erreichen. In ihrer Welt ge⸗ nügte es, zu reden. Zum Eintritt in die andere aber mußte man handeln! Die Waffen dieſer bürgerlichen Freiheitsſäuger waren im ſchlimmſten Fall Tinte und Feder. Vom Nationalſozialiſten aber wurden tauſende Ent⸗ behrungen gefordert. Allein aus ihrem Ringen kam allmählich die wirkliche Freiheit. Eine Freiheit, die nicht ein Ergebnis poetiſcher Betrachtungen, ſondern das Reſultat ſchwerer politiſcher Kämpfe iſt, deren Elemente daher auch nicht Aufſätze oder Leitartikel ſind, ſondern geſchichtlich feſtſtehende Ereigniſſe und damit Leiſtungen. Es war aber natürlich ſchwerer, zu einem 16. März 1935 zu kommen oder das Rhein⸗ land zu beſetzen, als ſich in Zeitungen und litera⸗ riſchen Broſchüren mit theoretiſchen Abhandlungen über das richtige Weſen einer wirklichen Freiheit zu befaſſen. Geſchichtlich wird aber ſicherlich nur das Tatſächliche gemeſſen, das heißt geſchichtlich iſt ent⸗ ſcheidend nicht das politiſche Wollen oder die theore⸗ tiſche Betrachtung, ſondern die politiſche Leiſtung, das heißt: die Tat.(Beifall.) Auch Kulturvolitik verlangt nach Leiſtung“! Es iſt auf dem Gebiet der kulturellen Entwick⸗ wicklune nicht anders. So wie die politiſche Regene⸗ ration außerhalb der literariſchen Behandlung nur durch die poſitive Leiſtung kommen konnte, ſo kann ſich auch die kulturelle Wiedergeburt nicht in Leit⸗ artikeln, Kunſtkritiken, Kunſtbetrachtungen oder Kunſtabhandlungen erſchöpfen, ſondern ſie muß zu einer Leiſtung führen. Was machte wohl unſere ge⸗ ſamte Kunſtliteratur, wenn ihr nicht vergangene Jahrhunderte, ja Jahrtauſende die ſachlich materiel⸗ len Grundlagen für ihre theoretiſchen Abhandlungen geliefert hätten? Wie würde etwa die Menſchheit in Zukunft noch von einer Bereicherung ihres kul⸗ turellen Leben ſprechen können, wenn ſtatt einer Vermehrung tatſächlicher Kulturleiſtungen nur eine Ausweitung des Umfanges der literariſchen Be⸗ handlung oder der Betrachtungen ſtattfinden würde? Man kann daher nicht von Kulturpolitik reden, wenn man unter ihr nur die ſogenaunte geiſtige theoretiſche Befaſſung mit kulturellen Fragen verſteht. Nein: Die Aufgabe einer Kulturpolitik iſt genan ſo wie auf dem Gebiet der allgemeinen Politik die Führung zu neuen, in dieſem Falle kulturellen Leiſtungen! Dieſe,§. h. die Ergebniſſe der wirklich ſchöpferi⸗ ſchen Arbeit werden dann geſammelt und ſpäter viel⸗ leicht auch wieder einmal gewogen und können in un⸗ produktiven Zeiten den dann vermutlich wieder wuchernden Literaten die erſorderlichen neuen Be⸗ ſprechungsthemen liefern. So iſt die Kulturgeſchichte der vergangenen Zeit⸗ alter nur die Regiſtrierung kultureller Leiſtungen und nicht die Wiedergabe kultureller Meinungen oder eines kulturellen Wollens. Die Kultur der Völker iſt aber nun einmal viel zu ſehr durch die tatſächliche Leiſtung bedingt, als daß geiſtige Abhandlungen etwa als Erſatz für fehlende Kulturſchöpfungen auf dem Gebiet— ſagen wir der Muſik, der Architektur oder auch der begleitenden Künſte— gelten könnten. Es iſt im übrigen auch gar nicht möglich, in Wort und Schrift gerade das auszudrücken, was zum Bei⸗ ſpiel der menſchlichen Stimme im Geſang oder über⸗ haupt der Muſik zu vermitteln gelingt. Denn auch dies iſt eine Sprache der Völker. Ihr Inhalt und ihr Ausdrucksvermögen ſind ebenſo eigenartig wie unerſetzbar. Gerade die Muſik gibt mit ihren Mit⸗ teln Empfindungen wieder, die in ſolch tiefſter Ein⸗ dringlichkeit weder beſprochen noch beſchrieben wer⸗ den könnten. Um wieviel wunderbarer aber die Ausdrucksfähigkeit dieſer Sprache iſt, kann man er⸗ meſſen an der Schwierigkeit ihrer Erlernung und ihres Verſtehens. Die höchſten muſikaliſchen Wun⸗ derwerke ſind nur einem kleinen Kreis von Natio⸗ nen allgemein verſtändlich, im Beſonderen aber überhaupt nur jenen Auserwählten unter dieſen Völkern, die dank einer— wenn auch in graueſter Vorzeit ruhenden— gleichen Abſtammung eine noch vorhandene gemeinſame Antenne für die Aufnahme dieſer feinſten Ausſtrahlungen ſeeliſcher Empfindung beſitzen. Künſtleriſche Leiſtung iſt Begnadung; Die wahrhaft hohe künſtleriſche Leiſtung iſt die ſeltenſte begnadete Aeußerung einer einem Volke ge⸗ ſchenkten inneren Veranlagung oder beſonderen Fähigkeit, und ſie iſt daher auch der ſchlagendſte Beweis für die einem Volte ſchon in die Wiege gelegte höhere Be⸗ ſtimmung. Denn die Zeit kann kein Kunſtwerk gebären, ſon⸗ dern die Menſchen ſchaffen es aus dieſer ihrer inneren Beſtimmung heraus, und zwar ſo wie ſie es ſehen und empfinden oder wie ihr Ohr es ver⸗ nimmt. Es gehört z. B. ſeit jeher zu den erſten menſchlichen Kunſtregungen der Verſuch, das eigene Ich, d. h. den Körper des Menſchen, in Bild und Form wiederzugeben. Allein hier ſehen wir, wie wenig die künſtleriſche Befähigung zu tun hat mit dem gegebenen tatſäch⸗ lichen Zuſtand der Menſchen an ſich und wie ſehr ſie ausdrückliche Gabe iſt weniger befähigter Völker und deren beſonders begnadeter einzelner Menſchen. Nicht weil der Grieche ſchön war, gelang es ihm, ſeinen ſchönen Körper in Bild und Plaſtik dar⸗ 148. Fahrgang— Nr. 43 zuſtellen, ſondern weil es dem Griechen gegeben war, dieſe Schönheit zu empfinden, d. h. ſie bewußt zu er⸗ kennen und dem nachzugeſtalten. Nur dem ſind die Meiſterwerke der antiken Kunſt zuzuſchreiben Es gibt ohne Zweifel Negerſtämme mit einem geradezu klaſſiſch ſchönen, ebenmäßigen Körperbau, allein es fehlt ihnen trotzdem die höhere Fähigkeit, ihr eigenes Ich auch nur annähernd und im Bilde wiederzugeben. Es mögen daher die Völker noch ſu ſchön, d. h. zweckmäßig in ihrem Körperbau geformt ſein, ſo war doch das Entſcheidende, ob ihnen jene Gabe zuteil wurde, ihre Schönheit bewußt zu er⸗ kennen und dementſprechend wiederzugeben. Dies mag am ſtärkſten die große Begnad ung erhellen, die den Völkern mit künſtleriſchen Fähigkeiten zu⸗ teil wurde. Daß dieſe Kunſt aber nur einzelnen Raſſen in einem höchſten Sinn verliehen iſt und nicht der Mehrzahl, kann die Bedeutung ihres Wer⸗ tes nur erhöhen. Denn ſo ſtehen einer großen Maſſe kulturell ſchwacher, weil ſchöpferiſch ſteriler Völker wenige andere gegenüber, die ſeit graueſter Vorzeit die künſtleriſche Erkenntnis mit der Fähigkeit der künſtleriſchen Geſtaltung verbanden. Allein, nicht nur die Kulturvölker ſind in der Minderzahl gegenüber den kulturell Untüchtigen, auch innerhalb dieſer Völker ſelbſt ſin d es wieder nur einige wenige, die als ge⸗ ſegnete Auserwählte die initiative Geſtaltungskraft zur Feſthaltung und Wiedergabe des Geſehenen von der Vorſehung verliehen erhielten. Hunderttauſende Die Folge der Moskauer Provokation: Tlalien geht nicht nach Nyon: „Die Konfecens ernſtlich gefährdel· Moskau will die Weit in Brand ſetzen! dib. R o m, 7. September. In zuſtändigen italieniſchen Kreiſen wird Dienstag abend ernent darauf hingewieſen, daß mit dem ſowjetruſſiſchen Schritt vom Moutag bei der italieniſchen Regierung die Lage recht heikel geworden und die Abhaltung der Mittel⸗ meerkonferenz ernſtlich gefährdet ſei. In der Tat ſei es für die italieniſche Regierung ſchwierig, mit einer Macht, die ſolche Auklagen erhoben habe, am gleichen Konferenztiſch Platz zu nehmen. Trotz dieſer Schwierigkeiten werde aber von Italien die Frage einer Teilnahme an der Konferenz mit dem größten guten Willen geyrüft. Sowietrußland, ſo erklärt„Giornale'Italia“, will die Torpedierung der Mittelmeerkonferenz, da ihre Zuſammenſetzung und ihr Programm Sowjet⸗ rußland nicht paſſen. Genau ſo wie Moskau den Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß lahmzulegen verſtanden habe, verſuche es jetzt, auch dieſe Kon⸗ ferenz zum Scheitern zu bringen. Italien ſei, wenn auch mit einigen Vorbehalten und ohne blindes Ver⸗ trauen, zur Teilnahme an der Konferenz bereit ge⸗ weſen. Wenn der italieniſche Außenminiſter ſich bei der Uebergabe der engliſch⸗franzöſiſchen Einladung die Antwort vorbehalten habe, ſo ſei daraus leicht zu entnehmen, daß nach dem ſowjetruſſiſchen Vorſtoß die Abhaltung der Konferenz wieder vollkom⸗ men unſicher geworden ſei. Die Turiner„Stampa“ erklärt, Italien wolle mit Sowjetrußland nichts zu tun haben. Die roten Piraten, jene blutbefleckten Attentäter gegen die „Barletta“ und die„Deutſchland“, ſpielen jetzt ihre gewichtigſte Karte aus. Die Provokation ſei die von ihr bevorzugte Methode, geſtern gegen Schiffe im Dienſte der Ueberwachung, heute auf diplomatiſchem Wege. Sowjetrußland wolle Verwirrung ſchaffen, um ſeine Anſchläge fortſetzen zu können und um den Funken zu ſchlagen für jenen noch größeren und blutigeren Umſturz, den es herbeiwünſche. Alle müßten ſich darüber klar ſein, daß mit Sowjetruß⸗ land keine Zuſammenarbeit möglich ſei, lein Abkommen und keine Verein⸗ barung. Der größte Weltenbrand ſei das Ziel des Regimes Stalins und ſeiner Unruheſtifter. Die Annahme der franzöſiſch⸗engliſchen Einladung zu einer Mittelmeerkonferenz durch Italien ſei durch die diplomatiſche Herausſorderung Sowjetrußlands ernſtlich in Frage geſtellt. Ein lapaniſches Infanteriegeſchütz in Stellung in einer Vorſtadt von Schanghal. Der Führer fber Kulturgeſinnung uno Kulturpolitik Die Kümpfe um Schanghai (Hoffmann, Zander⸗M.) enene mögen den gleichen Körper beſitzen. Liebe und Leid mag die beiden Geſchlechter in Millionen fühlenden Weſen zueinander führen oder voneinander ent⸗ fernen, allein nur einem vielleicht wird es gelingen, die geſetzmäßig geformte Kraft der Schönheit des Mannes und des Weibes bewußter zu empfinden und ihre ſeeliſchen Probleme mit einer von höherer Führung geleiteten Hand wiederzugeben, ſo richtig wiederzugeben, daß ſpätere Generationen zum Bei⸗ ſpiel, belehrt durch die unterdeſſen gewordenen ana⸗ tomiſchen Kenntniſſe des Baues dieſer Körper, nur erſtaunt ſein können über das Wunderwerk einer Statue, die vor zweieinhalbtauſend Jahren geſchaf⸗ fen, für jeden Anatomen der Jetztzeit ſchlechthin auch wiſſenſchaftlich nicht zu übertreffen gelungen iſt. Dies gilt aber nicht nur für die Wiedergabe des menſchlichen Körpers oder der ſonſtigen ſichtbaren Umwelt, nein, viel ſtärker tritt dieſe begnadete Kraft des ſchöpferiſchen Einzelweſens in Erſcheinung auf dem Gebiete der Muſik und auf dem der Bau⸗ kun ſt. Die Materialien, die als Stoffe der Bau⸗ kunſt dienen, ſind faſt allgemein vorhanden. Sie ſtehen und ſtanden auf den ewigen Wanderzügen der Menſchheit allen Völkern ziemlich gleichmäßig zur Verfügung. Auch die natürlichen Bedürfniſſe waren zumindeſt bis zu einem gewiſſen Grade naturgemäß für alle Raſſen gleich gegeben. Und doch, wie ver⸗ ſchieden ſind die Löſungen. Wie wenige Völker ſind ſich der in dieſen Materialien liegenden Möglichkei⸗ ten zur Verbeſſerung ihres eigenen Daſeins jeweils bewußt geworden, und wie verſchieden wurden ſie ſich ihrer bewußt. Oder: Welch eine Diſtanz zwiſchen der höchſten mufikaliſchen Leiſtung eines primitiven Neger⸗ ſtammes und der 9. Symphonie oder dem„Tri⸗ ſtan“. Welch ein meilenweiter Abſtand zwiſchen den großen ſtrahlenden Bauwerken hoher an⸗ taker Völker vor zweieinhalb und dreitauſend Jahren und den jämmerlichen Behanſungen zahlreicher Raſſen, die aber heute noch leben. Wo blieb hier die Zeit, als ſchöpferiſcher Faktor? Es ſind gottbegnadete einzelne Völker, deren Fähig⸗ 5 ebenſo zeitlos iſt wie die Unfähigkeit der anderen. Wenn wir aber dieſe kulturſchöpſeriſchen Raſſen bewußt in Gegenſatz zu den anderen ſtellen, dann geſchieht es, um ſo einen Maßſtab zu finden aus dem Gegenſatz der Leiſtungen. Denn nur aus den Gegen⸗ ſätzen erkennen wir das Große und das Kleine, das Lichte und das Düſtere. In den Feiglingen liegt die Urſache für die Wertung der Helden, an den Dummen ermißt man den Grad der Klugheit, die Faulheit lehrt die Bedeutung des Fleißes würdigen. Das Chaos zeigt den Segen der Oronung, und über die Barbarei erhebt ſich das Glück eine menſchli Kultur. 4 8 9 Genie und Maſſe So ſind die Kulturvölker ſtets der Gegenpol der kulturloſen Nationen geweſen, genau ſo wie in ihnen ſelbſt wieder der Künſtler der Einſame iſt gegenüber der Maſſe der künſtleriſch gleichgültigen oder über⸗ haupt verſtändnisloſen Menſchen. Dies liegt aber in folgendem begründet: 2. Seite /Nummer 413 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 8. September 1937 Das Genie treunt ſich von der Maſſe ſtets da⸗ durch, daß es unbewußt Wahrheiten vorausahnt, die der Geſamtheit erſt ſpäter bewußt werden! Es mag auch vorkommen, daß der Geiſtesblitz des einzelnen ſchon im Augenblick der Verkündung der neuentdeckten Wahrheit ſofort einer Geſamtheit als helle Gewißheit erſcheint. Je weiter aber das Genie in ſeinen Gedanken und Werken ſeiner Zeit voraus⸗ eilt, um ſo ſchwieriger wird deſſen Verſtehen. Die Zahl der von ſeiner Erkenntnis oder ſeiner Hand⸗ lung Bezwungenen wird dann zunächſt nur klein ſein, und wehe, wenn Trägheit oder Indolenz mit Eigen⸗ ſucht gepaart gegen ihn und ſeine Werke eine küuſt⸗ leriſche Schranke aufrichten. Dann mögen viele Jahrhunderte vergehen, ehe einem ſolchen Einzel⸗ ſtürmer die Menſchheit nachzukommen vermag. Die höchſten Werke des künſtleriſchen Genies aber wer⸗ den, weil ihre Wurzel oft nur in einem Volke liegt, im allgemeinen auch nur von der gleichen Gemein⸗ ſchaft ihre verdiente Würdigung erfahren. Sie wird Hurch eine ſolche neue Leiſtung plötzlich aus dem um⸗ fangenden Schlafe des Unbewußten erweckt und er⸗ lebt nun eine Selbſtverſtändlichkeit in der Form einer nunmehr bewußt gewordenen Erkenntnis. So wie aber jedes Genie ein Bahnbrecher auf dem Wege zur Erkenntnis von etwas Wirklichem iſt, ſo iſt dies aber auch der wahrhaft große Künſtler. Der Hantike Bilöhauer, der dem menſchlichen Körper in wundervoller Schönheit Geſtaltung gab, hat über jede Beſchreibung hinweg der ganzen Welt eine Vor⸗ ſtellung deſſen gegeben, was nach einer ſpäter ein⸗ ſetzenden ſogenannten exakten wiſſenſchaftlichen For⸗ ſchung richtig, das heißt wirklich iſt. Dieſe Wirklich⸗ keit. Während der normale Wiſſenſchaftler gefundene Erkenntniſſe zu ſich nimmt und vielleicht vorſichtig einen Schritt weitergehend aus ihnen eine neue Er⸗ kenntnis ableitet und ſomit zu den vorhandenen hin⸗ zufügt, überſpringt der Künſtler im Zeitmaß und Umfang die Erkenntniſſe ſeiner Mitwelt oft um Jahrtauſende. Statiſche Geſetze werden 2000 und 3000 Jahre ſpäter rein erkenntnismäßig dem Menſchen bewußt und beſtätigen nun bauliche Formen, die einſt aus dem intuitiven Ahnungsvermögen eines einzelnen kommend ſchon damals als Kunſtwerk ihre Geſtaltung erfahren hatten. Kunſt iſt der reichſte Beſitz einer Nation! Muſik wird vielleicht dereinſt in ihren Klängen über dem Umweg von Schwingungen zu geſetzmäßi⸗ gen Zahlenbildern führen, die dann ihrerſeits das Rätſel der tiefſten Seelenwirkung dieſer Kraft löſen werden. Der Künſtler, der aber in ſeinen Tönen eine Welt entſtehen und einſtürzen läßt, hat nicht als Mathematiker Schwingungen berechnet, ſondern aus gottbegnadeter Ahnung intuitiv ſeine Akkorde und Harmonien gefunden, die Millionen Menſchen als höchſte Kunſt erſchüttern, ohne daß ſie ſich des letzten Warums klar zu werden vermögen. Und in dem Sinn iſt auch der gottbegnadete Künſtler Pionier auf dem Wege des Menſchen zu oft tiefſten exakten Er⸗ kenntniſſen, ohne daß er ſich dieſer ſpäteren realen Beweiſe oder Gründe für die Richtigkeit ſeiner Ahnungen vorher bewußt ſein wird. Denn er eilt vielleicht der Menſchheit am weiteſten voraus! Und daher iſt auch ſeine Leiſtung als wirkliches Kunſtwerk als die höchſte Leiſtung eines Volkes zu feiern. Dieſes gehört damit aber auch zu den wertvollſten Beſtänden des Erbbeſitzes einer Nation. Was ſich auch die Völker im einzelnen an mate⸗ riellen Gütern anſchaffen, iſt gänlich unbedeu⸗ tend gegenüber den Werten wahrer kultureller Leiſtungen. Nur der gedankenloſe kleine Spießer kann die gewaltige Bedeutung dieſer Tatſache nicht ermeſſen. Würde man aber aus dem nationalen Geſamtbeſitz unſerer Völker alles das herausſtreichen, was als kulturelle Leiſtung zu⸗ nächſt keinem praktiſchen Zweck zu dienen ſchien, dann würde ſich mit einem Schlag das Bild unſeres blühenden allgemeinen Lebens in eine Wüſte ver⸗ wandeln. Denn jede künſtleriſche Leiſtung war zu⸗ nächſt für den Verſtand des Durchſchnittsmenſchen nicht ſachlich bedingt, ſie iſt aber dafür eines jener zuſätzlichen Werte, die den Menſchen allein endgül⸗ tig aus der Sphäre des Animaliſchen gehoben hahen. Wenn heute durch eine magiſche Gewalt aus unſe⸗ rem eigenen Lande alles das entfernt werden würde, was der Kaninchenhorizont des normalen Erden⸗ bürgers als nicht notwendig oder als brotloſe Kunſt. bezeichnet, dann würden unſere Städte plötzlich in ſich zuſammenfallen, Dome, Münſter, die Pracht⸗ bauten unſeres höfiſchen und bürgerlichen Lebens, Muſeen und Theater, ſie würden genau ſo verſchwin⸗ den wie aber auch die letzten Pfähle einer Straßen⸗ beleuchtung oder die Mauern unſerer Wohnungen, das Glas unſerer Fenſter und jedes Bild an der Wand. Es würde mit einem Wort das Nichts an die Stelle unſerer reichen und ſchönen heutigen Welt treten! Und dann erſt würde man vielleicht den tiefſten Sinn des Wortes erkennen, daß der Menſch nicht vom Brot allein leben kann. Es dürfen öͤaher weder der Künſtler aus der Entwicklung ſeines Volkes, noch ſein Kunſtwerk aus dem Beſitztum der Nation weggedacht oder gar verſchleudert werden! Wenn aber ein Wirtſchaftler von„Nationalvermögen“ redet, dann mag man ſich deſſen bewußt ſein, daß dieſes Nationalvermögen, abgeſehen von der an ſich vorhandenen Leiſtungs⸗ und Geſtaltungs⸗ kraft eines Volkes, zuſammengerechnet zu 95 77 in ſeinen kulturellen Leiſtungen und noch nicht einmal zu 57 in ſeinen ſogenaunten reinen materiellen Werten liegt.(Beifall.) Auch die Kunſt der„Nachahmer“ hat ihren Wert! So hoch nun auch der Kulturbeſitz eines Volkes als Geſamtheit zu werten iſt, ſo wird doch wie auf jedem anderen Gebiet eine fortwährende Verände⸗ rung oder Erſetzung und Ergänzung der einzelnen Obiekte und Arbeiten vorgenommen werden. Es gibt ſicherlich menſchliche Leiſtungen, die mit Recht die Bezeichnung„unſterblich“ für ſich in An⸗ ſpruch nehmen können, allein ſie ſind die Produkte der ſchöpferiſchen Kraft ganz weniger in Jahrtau⸗ ſende eingeſtreuter einzelner. So wie deren Lei⸗ ſtungen einem größeren Teil der Völker in ihrer Bedeutung zum Bewußtſein kommen, pflegen ſie zu⸗ nächſt auf die begabteren Seelen anſpornend zur Nachahmung zu wirken. So hängt ſich an jeden der großen Sterne am Kunſthimmel, einem Schweif des Kometen ähnlich, eine mehr oder weniger große Zahl von Mit⸗ und Nachläufern an, die durch das Berk der Großen inſpiriert, ſich nun auch ihrerſeits in ähnlicher Richtung weiterzuarbeiten bemühen. Dies iſt an ſich weder unanſtändig noch ſchädlich. Denn es iſt ja immer ein großer Irrtum, zu glau⸗ ben, daß die Genies jemals zu Zehntauſenden vom Himmel fallen könnten. Sie ſind immer einſam ge⸗ weſen und werden ewig einſam bleiben. Weil dem aber ſo iſt, wird auch die Zahl ihrer Werke ſich im⸗ mer nur in engen Grenzen halten. Damit aber würde der Kreis der von den Werken der bildenden Kunſt direkt Beglückten ebenfalls immer nur ein kleiner ſein. Ihre Mitſchaffenden, das heißt im weſentlichen nur Nachahmenden, ſorgen aber dafür, daß wenigſtens ein Abglanz der einmaligen Schöp⸗ fungen auch auf eine größere Zahl von Menſchen fällt. So wie aber beim Kometen ſich die Helligkeit des Schweifes allmählich mit der Verbreiterung ver⸗ liert, um endlich im allgemeinen Dunkel aufzugehen, ſo ſind auch die Nachläufer der Genies mit der zu⸗ nehmenden Entfernung vom Genie und der zu⸗ nehmenden Größe ihrer Zahl nur noch ſchwache Ab⸗ bilder ihres Herrn und Meiſters. Dennoch aber helfen ſie mit, das Bedürfnis auch der breiteren Maſſen eines Volkes nach Kunſt⸗ und Kunſtbeſitz zu erfüllen. So häuft ſich vornehmlich durch ihr Wirken all⸗ mählich ein künſtleriſcher Beſitzſtand an, der natürlich nur ſelten mit dem durch das Vorbild gegebenen Maßſtab gemeſſen werden kann. Allein trotzdem „Moderne Kunſt“ und Von all den fraglichen Machwerken unſerer ſo⸗ genannten„modernen Kunſt“ hätten keine ſünf Prozent irgendeinen Platz im Kunſtbeſitz des deutſchen Volkes erobern können, wenn ſie nicht durch eine mit der Kunſt an ſich in gar keinem Zuſammenhang ſtehende, ſondern politiſch⸗welt⸗ anſchaulich orientierte Propaganda der öffent⸗ lichen Meinung aufgeredet, ja durch ähnlich ein⸗ geſtellte politiſche Faktoren aufgenötigt worden wären. Wie tief die Abneigung des Volks gegenüber einer durch ſolche Produkte zugemuteten Bereicherung ſei⸗ ner Kunſt iſt, mögen alle erſehen aus den Ein⸗ drücken, die die Beſichtigung der Ausſtellung„Ent⸗ artete Kunſt“ in München bei den Beſchauern hin⸗ terläßt. Allein nichtsdeſtoweniger iſt es einer ge⸗ ſchickten, ja geriſſenen jüdiſchen Kulturpropaganda gelungen, dieſe erbärmlichſten Machwerke, wenn auch nicht dem geſunden Einzelmenſchen, ſo aber zum mindeſten ſeinen ſogenannten„berufenen künſtleri⸗ ſchen Sachwaltern“ aufzuſchwätzen, in unſere Gale⸗ rien hineinzuſchmuggeln und damit letzten Endes doch dem deutſchen Volk aufzuoktroyieren. Hier kann nicht von einem natürlichen Prozeß 2 92 mehr oder weniger verbläſſender Kuuſtwerke durch glänzende neue Arbeiten geſprochen wer⸗ den, ſondern von einer Vergewaltigung des Kunſtempfindens und letzten Endes auch des nationalen Kunſtbeſitzſtandes durch eine Anzahl von Betrügern, die, als Maſſen⸗ Es gibt dabei manchmal allerdings auch eine zu⸗ rückblickende Kunſt, allein ſie iſt nur inſofern berech⸗ tigt, als ſich in ihr wieder eine ſchon verloren ge⸗ gangene Raſſenbeſinnung ankündigt. Denn, wenn im Laufe einer Kunſtentwicklung durch fremde, unvolkliche Einflüſſe das Kunſtwerk die innere Be⸗ ziehung zum eigenen Blut und damit eigenen Raſ⸗ ſenwert und Empfinden verloren hat, kann durch eine Wiederherſtellung dieſes urſächlichen Zuſam⸗ menhanges eine Erneuerung der künſtleriſchen Lei⸗ ſtungen auch dann eintreten, wenn an die Schöpfun⸗ gen einer vergangenen Epoche angeknüpft wird, um von dort aus nun wieder den richtigen Weg nach vorne zu ſuchen. Ohne dem aber iſt jede Rückentwicklung der Kunſt eine Fehlentwicklung. Denn ſie führt die kulturellen Leiſtungen in eine Epoche weiteſter Vergangenheit zurück, auch wenn ſie viel⸗ leicht in ihrer damaligen Höhe gleich ſein kann der Höhe unbedeutender Raſſen der Gegenwart. So kann ſehr wohl die„primitive Kunſt“ von heute oder beſſer die Kunſt der ſogenannten Primitiven, in der wir nur Karikaturen erblicken können, wie ſie zur Zeit noch verſchiedene Negerſtämme fabrizieren, iden⸗ tiſch ſein mit weit zurückliegenden künſtleriſchen Schöpfungen unſeres eigenen Volkes. Ja, dies iſt nicht nur wahrſcheinlich, ſondern ſogar ſicher. Denn das Niveau dieſer Zeichnungen entſpricht, wie ich ſchon einmal erwähnte, der Betätigung fünf⸗, ſechs⸗ oder ſiebenjähriger Kinder, damit aber dem Durchſchnittsniveau auch der Spitzenleiſtungen, die unſer eigenes Volk vor zwanzig⸗, dreißig⸗ oder viel⸗ leicht ſogar fünfzigtauſend Jahren eingenommen haben mag. Es kaun aber nicht der Sinn einer Säuberung unſeres kulturellen Beſitztums ſein, Leiſtungen einer fortgeſchrittenen Zeit durch längſt über⸗ holte Arbeiten einer weit zurückliegenden Epoche zu erſetzen oder ſie gar durch ſie zu verdrängen. Es muß daher der oberſte Grundſatz bei der Wertung eines Kunſtwerkes immer ſein, daß es in der Zeit ſeiner Entſtehung einen Fortſchritt und keinen Rückſchritt bedeutet! Ich kann daher ſehr wohl eine an ſich primitive Ar⸗ beit, die vor zweitauſend Jahren entſtanden iſt, als Kunſtwerk werten und dieſe ſelbe Arbeit aber ſoſort ſchärfſtens ablehnen, wenn ein heutiger ſogenannter Kunſtbefliſſener ſie als Ausdruck unſerer Zeit der Mitwelt aufzwingen will. Ich ſehe dabei eine beſondere Geſahr in dem Wort der„Kunſt“⸗ oder„Kultur“⸗Beſinnung. Kunſt⸗ oder Kulturbeſinnung kann nicht bedeuten: zurück⸗ ſtreben nach den Leiſtungen überwundener Zeitalter, ſondern könnte nur bedeuten: Wiederauffinden des vielleicht ſchon früher verlorengegangenen richtigen Weges einer eigenen raſſiſch⸗blutmäßig bedingten und damit natürlichen Kunſt⸗ und en. keit aber iſt gleichbedeutend mit höchſter Zweckmüßig⸗ brauchen die Arbeiten nicht ſchlecht zu ſein, ſondern im Gegenteil, ſie ſind als ehrlich beſtrebte Nachahmung eines guten Vorbildes tauſendmal beſſer als die Ver⸗ logenheit einer ſogenannten neuen Kunſt, deren einzige Rechtfertigung nur in dem eben noch nicht Dageweſenen liegt, ohne aber das Stigma des Genialen an ihrer Stirn zu tragen. Dieſer mehr oder weniger ſolide künſtleriſche Haus⸗ rat einer Nation wird aber inſolge der größeren Zahl der Mit⸗ und Nachläufer allmählich ſo umfang⸗ reich werden, daß zum mindeſten ein Teil des weni⸗ ger Bedeutenden von ſelbſt wieder abgeſtoßen werden muß. Nachdem außerdem im Laufe der Jahrhun⸗ derte ſicher neue Genies auftauchen, die ihrerſeits auch wieder Nachahmer finden, wird hier ein fortgeſetzter Prozeß der Verdrängung des vorhandenen Kunſt⸗ beſitzes durch einen neu hinzukommenden ſtattfinden. Damit aber erhebt ſich nun die Frage der Wer⸗ tung des Kunſtwerkes an ſich. Die natürlichſte Beantwortung findet dieſe Frage für jeden einzelnen Fall durch das Inerſcheinung⸗ treten des ſofort erſichtlich Ueberlegenen, d. h. Beſſe⸗ ren. Denn dieſes Beſſere wird ſich, wenn auch oft nach ſchwerſten Kämpfen, doch im Laufe der Zeit all⸗ mählich durchringen und dabei genau ſoviel von früher verdrängen, als es zur Behauptung des eige⸗ nen Daſeins an Raum und an Aufmerkſamkeit be⸗ nötigt. Viel ſchwieriger iſt dieſe Frage aber dann zu löſen, wenn der Kunſtbeſitz der Nation bedroht wird von dem Eindringen einer nicht durch die eigene künſtleriſche Höhe geheiligten und damit berechtigten Welle von Kunſtwerken, als vielmehr durch den An⸗ griff einer im tiefſten Grund amuſiſchen unkünſtleri⸗ ſchen Produktion, die aus allgemeinen weltanſchaulichen oder politiſchen Geſichtspunkten lanciert, propagiert und gefördert wird. Dies war in unſerer der Verdrängung etwa überalterter und damit heutigen Zeit der Fall. jüdiſche Kulturpropaganda: erſcheinung auftretend, mit frecher Stirn von ſich behaupten, den ſchöpferiſchen Typ einer neuen „modernen“ Kunſt zu repräſentieren. Inwieweit dieſer freche Ueberfall auf un⸗ ſere Kultur und unſeren nationalen Kunſtbeſitz ge⸗ lungen iſt, mögen Sie alle erſehen aus den Ankäufen, die oͤurch Staatsgelder oder oͤurch ſonſtige Mittel aus öffentlicher Hand erfolgt ſind. Von dieſen Werken nun den nationalen Kulturbeſitz zu ſäubern, iſt eine heilige Pflicht einer politiſchen Leitung, die ſich ſelbſt als im ſtärkſten Gegenſatz ſtehend anſieht zu jenen dekadenten Kräften, die dieſe Machwerke dem deutſchen Volke aufgenötigt haben! Daraus ergibt ſich für uns aber zwingend die Notwendigkeit, ſehr oft eine kritiſche Betrachtung an⸗ zuſtellen über den Wert eines Kunſtwerkes an ſich. Wenn wir nun vom Werte des Kunſtwerkes an ſich ſprechen, dann wollen wir zunächſt die Tatſache berückſichtigen, daß die größten Kunſtleiſtungen der Menſchheit ihrer Zeit vorangingen. Ja, dies iſt geradezu ein Kennzeichen der aller⸗ größten künſtleriſchen Leiſtung, daß ſich in ihnen ein Schritt in der unbewußten Erkenntnis des Tatſäch⸗ lichen nach vorwärts vollzog, dem die Mitwelt nur erſt allmählich nachfolgen konnte. Keras Recht zur Vérdräugung beſtehender Kunſt⸗ leiſtungen kann aber auf alle Fälle nur ſolchen Neuſchöpfungen zuerkannt werden, die eine größere Wahrheit in ſich verkörpern und mithin der allgemeinen Erkenntnis und dem Verſtänd⸗ nis ihrer Zeit auch wieder voraneilen werden! Wie ſteht es mit der ſogenannten„Kunjt der Primitiven?“ Man muß dabei aber erkennen, daß der wirkliche Künſtler zu keiner Zeit ſich bewußt in der Geſtal⸗ tung ſeines künſtleriſchen Wollens eine ſogenannte „ſtiliſtiſche“ Beſchränkung auferlegte, ſondern dies ſtets erſt in den Augen der Nachwelt der Fall zu ſein ſcheint. Das archaiſche Kunſtwerk iſt nicht das Pro⸗ dukt eines damaligen beſtimmten Stilwollens, ſon⸗ dern das Ergebnis der damaligen Höchſtleiſtung, alſo der letzte Ausdruck des damaligen Sehens und des Vermögens, dieſes Sehen in eine künſtleriſch mate⸗ rielle Form zu bringen. Daher war dieſe von uns als archaiſch bezeichnete Kunſt einſt angeſtrebte höchſte Wahrhaftigkeit, während ihre plumpe Wiederholung von heute nur eine höchſt unkünſtler iſche Lüge iſt. Wirkliche Kunſt iſt immer einſam! Wenn aber die Ergebniſſe gerade der höchſten künſtleriſchen Veranlagung fernſte Zukunftsvoraus⸗ ahnungen des Wirklichen ſind und dem Geſtalt geben, dann wird dieſes ſchnellſte Vorauseilen vor dem all⸗ gemeinen Verſtand ſtets auch nur das Werk der ſel⸗ tenſten künſtleriſchen Erſcheinungen ſein, das heißt: die höchſte Kunſtbegabung zeichnet ſich immer durch äußerſte Vereinſamung aus. Es wird daher eine wahrhafte epochale neue Kunſtleiſtung immer nur das Werk eines einzelnen begnadeten der übrigen Menſchheit ſeheriſch vorauseilenden Mannes ſein und nie⸗ mals das Ergebnis einer allgemeinen durch⸗ ſchnittlichen Kollektivleiſtung. Es iſt daher von vornherein feſtzuhalten, daß zwiſchen dem höchſten Genie und der größten Zahl ein ewiger Gegenſatz beſteht. Das Genie iſt die Einzelperſon und das nur Durchſchnittliche bleibt die Maſſe. Darin liegt aber der ſtärkſte Beweis für den Unſinn unſerer ſogenannten„modernen Kunſt“, denn ſie verſucht bewußt, die große Leiſtung des Genies durch eine ſogenannte„Maſſenleiſtung“ zu erſetzen. Das heißt, nicht eine ſtrahlende Begabung tritt vor das Volk und ſchenkt ihm das neue Kunſt⸗ werk, ſondern eine Unzahl von Stümpern fabriziert minderwertigſte Machwerke und beginnt nur mit der Zahl gegen die Seltenheit der wirklich ewigen Kunſt zu operieren! Die ſogenannte„moderne Kunſt“ trumpft alſo mit einer allgemeinen Gemeinſchaftsarbeit auf. Daher aber iſt ſie weder modern noch iſt ſie überhaupt eine Kunſt. Denn es könnte ſehr wohl einen neuen und damit alſo meinetwegen modernen Künſtler geben, es kann aber nicht geben eine Kunſt des Jahrganges 1937 oder 1940. Dem Genie aber, das nun die Welt mit einer wirklichen neuen kulturellen Schöpfung beglückt, liegt die Kenntnis des vorhandenen Kunſtgutes nach ſei⸗ ner Art und in ſeiner Technik als ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung zutiefſt im Blut, im Verſtändnis und im Können. Es beherrſcht die ſchon vorhandene Technik ſouverän und geſtaltet auf ihr fußend das neue Kunſtwerk, das dem Verſtändnis ſeiner Zeit vielleicht vorauseilend ſich möglicherweiſe erſt in Jahrzehnten oder ſogar Jahrhunderten die allge⸗ meine Zuſtimmung ſichern wird. Dieſe ſchöpferiſch begnadeten Menſchen ſind jedoch nur die Ausnahme. Sie allein aber bereichern den wahren Kulturbeſitz der Menſchheit. Sie ſind zu⸗ gleich aber auch die toleranteſten Verehrer der Leiſtungen der Vergangenheit. Sie freuen ſich darauf, ihre Werke hineinſtellen zu können in dieſe Schau der früheren oder gegenwär⸗ tigen Großen, und ihrer Leiſtungen, und ſind dabei überzeugt, daß ſie ſich durch ihre eigene Arbeit einen Ehrenplatz erkämpfen werden in dieſer Galerie der unſterblichen Ahnen. Erſt ihre Trabanten pflegen ſich ſchwieriger bemerkbar zu machen, und es hebt dann im einzelnen das Ringen an zwiſchen ihren Werken, die ſelbſt nur Durchſchnitt ſind, mit ähnlichen Wet⸗ ken der Vergangenheit. Und hier wird die Regel die ſein, daß aus dem Beſitz und aus dem Gedächt⸗ »nis der Menſchen langſam die kleineren Werke ent⸗ ſchwinden, um aber ebenfalls nur vorübergehend neuen Platz zu machen. Nur die wahrhaft großen bleiben immer bewahrt und ſind der dauernden Ver⸗ ehrung ſicher. Sie leiden ja auch nicht durch die Größe ihre Zahll Bei der Beurteilung des Kunſtwerkes wird dabet auch von vornherein zu berückſichtigen ſein die dem Künſtler geſtellte oder ihm vorgeſchwebte Aufgabe und das ihm zur Verfügung ſtehende Material. Jedes Kunſtwerk iſt von vielen Erſcheinungen ſei⸗ ner Umwelt mitbeſtimmt und mitbedingt. Der Künſtler lebt nicht im leeren Raum, wohl aber tun dies ſehr oft ſeine Kritikaſter! Er geſtaltet nicht nur, ſondern er wird auch ſelbſt bewegt. Schon die Urſache der Entſtehung eines Kunſtwerkes, der Auf⸗ trag, iſt oft beſtimmend für das Ergebnis. Zeit⸗ geſchichtliche Auffaſſungen, geſchichtliche Erkenntniſſe, kulturgeſchichtliches Wiſſen, alles dies hilft mit an der Geſtaltung ſeines Werkes. Toleranz gegenüber den Schöpfungen der Vergangenheit: Es iſt unmöglich, das Gemälde eines Meiſters des 17. Jahrhunderts abzulehnen, weil ſich aus ſei⸗ ner kulturgeſchichtlichen Kenntnis des römiſchen Lebens für unſer Auge zahlloſe uns heute bewußt gewordene Stilwidrigkeiten aufzeigen. iHer muß an das Kunſtwerk von einem höheren Geſichtspunkt herangetreten werden. Es gibt nicht nur einen Reſpekt vor den materiellen Beſitztümern eines Volkes, ſondern auch einen ſolchen vor den kulturel⸗ len! Und dieſer Reſpekt hat dann auch zu gelten, wenn im einzelnen gewiſſe Auffaſſungen der Gegen⸗ wart nicht mehr übereinſtimmen mit der das Kunſt⸗ werk beſtimmenden oder durch das Kunſtwerk ſelbſt vertretenen Vergangenheit. Vor allem: Jedes ge⸗ waltige Kunſtwerk trägt ſeinen eigenen Wert in ſich. Es kann nicht mit anderen Maßſtäben gemeſſen werden. Es iſt unmöglich, im Jahre 1940 aus einer be⸗ ſtimmten politiſchen oder weltanſchanlichen Ein⸗ ſtellung heraus ſich einen Maßſtab zu ſchaffen, um ihn anzulegen an den weltanſchaulichen Ge⸗ halt der Kunſtwerke vergangener Zeiten und dieſe bann entweder zu bejahen oder im nicht⸗ zutreſſenden Fall abzulehnen. Da die Kunſt in vielen Fällen ſich in ihren Dar⸗ ſtellungen den Ereigniſſen einer Zeit zuwenden muß, würde mithin ſtets dann, wenn eine nachfolgende Periode zu anderen Auffaſſungen kommt, die künſt⸗ leriſche Geſamtleiſtung der davorliegenden Epoche auszulöſchen ſein. Es iſt aber unmöglich, die antike Kunſt etwa deshalb abzulehnen, weil ſie heidniſch war und unterdeſſen eine chriſtliche Welt kam, wie es genau ſo unmöglich iſt, eine chriſtliche Kunſt abzulehnen, weil manche unterdeſſen auch zu* nicht mehr in voller Uebereinſtimmung ſt 1 Es iſt unrecht, an die großen kulturellen Schöpfun⸗ gen gewaltiger künſtleriſcher Heroen den oft ſehr zeit⸗ bedingten Zollſtab augenblicklich herrſchender Auffaſ⸗ ſungen anzulegen. Nur ein amuſiſch veranlagtes —— kann zu einem ſo unmöglichen Verfahren greifen. Allein nicht nur dies: es iſt ein ſolches Vorgehen auch eine Reſpektloſig⸗ keit vor unſerer großen rgangenheit und außerdem eine geſchichtliche Beſchränktheit. Nur ein national reſpektloſer Mann wird Mozarts „Zauberflöte“ verurteilen, weil ſie vielleicht im Text weltanſchaulich ſeinen Auffaſſungen entgegenſteht. Ebenſo wird nur ein ungerechter Richter Wagners Ring ablehnen, weil er nicht dͤen chriſtlichen An⸗ ſchauungen entſpricht, oder Wagners„Tannhäuſer“, „Lohengrin“ und„Parſifal“, weil ſie umgekehrt nicht im Sinne anderer Erkenntniſſe gehalten zu ſein ſchei⸗ nen. Das große Kunſtwerk trägt einen abſoluten Wert in ſich. Dieſer Wert wird nicht gemeſſen mit dem Maßſtab einer das Kunſtwerk als ſolches gar nicht berührenden mehr oder weniger zeitlich beding⸗ ten Auffaſſung! Wenn im übrigen jede Generation das Recht in Anſpruch nehmen würde, Kunſtwerke einer politi⸗ ſchen, weltanſchaulichen oder religibſen Vergangen⸗ heit einſach auszurotten, dann würde ſicherlich vor allem jede politiſche Umwälzung ſofort die Vernich⸗ tung der in einer anderen politiſchen Umwelt groß⸗ gewordenen Kultur bedeuten. Dies iſt aber genau ſo ſinnlos als es ſinnlos wäre, in einer national⸗ ſotzialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung alle materiellen Werte zu vernichten. die unter nicht national⸗ ——————...rr..——..—————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbau Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich füür Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelstetl: Dr. Fritz Bode ⸗ Lokaler Teil: Dr Fritz hammes- Sport: Willi Mülker Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Cuxt Wilhelm ennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937; Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 21 000 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Zur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beitwäge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto E —— 4— 8 Mittwoch, 8. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 413 ſozialiſtiſchen Gedankengängen im Lauſe der Jahr⸗ hunderte entſtanden und aufgeſpeichert worden ſind. Vor allem aber wird Kunſt überhaupt nicht widerlegt durch Literatur, durch Reden oder durch Schreiben, ſondern nur durch beſſere Lei⸗ ſtungen. Muſik kann nur widerlegt werden durch Muſik, Dichtkunſt nur durch Dichtkunſt, Baukunſt nur durch Baukunſt, Tanz nur durch Tanz, Bildwerke nur durch Bildwerke und niemals durch literariſche Be⸗ trachtungen. Es iht daher das oberſte Gebot bei jeder Kunſt⸗ wertung die Pflicht der größten Toleranz ge⸗ genüber den wahrhaft großen kulturellen Schöp⸗ fungen der Vergangenheit. Eine ſelbſt große Zeit wird es ſich erlauben können, ſowohl politiſch als auch kulturell die Arbeit der Ahnen mit jenem Reſpekt zu behandeln, mit dem ſie ſelbſt wünſcht, daß auch ihr Zeitalter einſt von den Nachkommen geachtet wird. Sie wird ſich im Gegen⸗ Künſtleriſches Schaſſen Die beſte Wertung nehmen wir aber vor durch höchſte eigene Anſtrengungen. Wir alle ſind uns bewußt, daß es nicht genügen kann, das Vorhandene nur zu bewahren, ſondern daß es nunmehr notwen⸗ dig iſt, auch in unſerer Zeit einen ſtolzen Beitrag zu dieſem großen, unſeren nationalen Kulturbeſitz zu liefern. Es iſt kein Zufall, daß im Leben der Völ⸗ ker die Zeiten der Dichter und Sänger nicht immer zuſammenfallen mit den Epochen großer politiſcher Erhebungen, Weltſchickſale entſcheidender Kämpfe. Nicht immer trägt der Sänger in der einen Hand das Schwert und in der anderen die Leier. Nur zu oft geraten die heißblütigen Menſchen in ſturm⸗ und drangvollen Jahren auf den Weg der Helden, während ſie ſonſt ſicherlich auf dem der Mu⸗ ſen geblieben wären. Ja vielleicht iſt die höchſte dich⸗ teriſche Geſtaltungskraft auch nur eine Art des Aus⸗ lebens eines vorhandenen heißen Herzens, das den Mann ſonſt in den Kampf des Lebens mit hinein⸗ geriſſen haben würde. Wenn alſo in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Verarmung an großer dichteriſcher und muſika⸗ liſcher Geſtaltungskraft eingetreten zu ſein ſcheint, dann iſt neben anderen Gründen ſicherlich dieſer eine mit entſcheidend, daß ſehr viele in ihrem Innern muſiſch ver⸗ anlagte Menſchen heute Geſchichte machen, ſtatt teil bemühen, dieſen Leiſtungen der Vergangenheit ihre eigenen zum Vergleich gegenüberzuſtellen, und es dann der Nachwelt überlaſſen, die Wertung vor⸗ zunehmen und, wenn ſchon erforderlich, die dann notwendige Auswahl zu treffen. Dies wird das ſtol⸗ zeſte Kennzeichen einer wahrhaft großen ſchöpferiſchen Zeit ſein. Sie wird dafür einſt nicht beurteilt werden nach dem, was ſie einriß, ſondern nur nach dem, was ſie ſelbſt gebaut und geſtaltet hat. Vor allem aber möge jeder einzelne in einer ſol⸗ chen Zeit bedenken, daß es das ausſchließliche Vorrecht der Genies iſt, Größeres, Beſſeres, Neues zu geſtalten, und der traurige Fluch der Hero⸗ ſtraten, Altes einzureißen und zu verbrennen. Wenn wir daher heute von einer Kunſtwertung ſprechen, dann wollen wir zuſammenfaſſend unter dieſer Kunſtwertung verſtehen den ehrfurchtsvollſten Reſpekt vor allen aufrichtigen großen Leiſtungen unſerer Vergangenheit. und politiſches Handeln: ſie zu beſchreiben, das heißt, ſich das Leben von Helden ſelbſt erwählt haben, ſtatt es zu beſingen. Und der Feuergeiſt in unſerer Jugend findet ſeit über einem Vierteljahrhundert wahrhaftig genug andere Möglichkeiten, um ſich auszuleben, als die des nur wiedergebenden, dichteriſchen Ueberſchwanges oder der muſikaliſchen Geſtaltung. Wer weiß, wieviel gottbegnadete Künſtler ſich unter jenen zwei Millio⸗ nen befunden haben mögen, die zum Teil als jugend⸗ liche Freiwillige mit Liedern auf den Lippen noch im Tode das Bekenntnis zu einem wahrhaft muſiſchen Heldentum abgelegt haben! Dann aber ſchlug die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung unzählige Menſchen ſo ſehr in ihren Bann, daß ſie nicht nur Beruf und Stellung, ſondern ſogar Weib und Kind vergaßen, um für die Erhebung ihres Volkes in den Reihen der neuen Gemeinſchaft zu kämpfen. Wer ſich ſo der letzten Bindungen zur normalen bürgerlichen Umwelt entäußert, der kann ſehr wohl auch den Verzicht ausgeſprochen haben auf das künſtleriſche Ausleben ſeines ſtarken Ichs, ohne daß ihm dies auch nur bewußt zu werden brauchte. Nach Beendigung dieſes weltgeſchichtlichen Kampfes wird der vorhandene heiße Lebensdrang mancher jungen Schwärmer von ſelbſt wieder einen anderen Weg zur Aeußerung auſſuchen und finden. Die Hochzüchtung des„Kunſtſchwindels!“ Dieſer verſtändlichen Verpflichtung kühner Men⸗ ſchen durch das Verlockendere der Tat iſt es aber nicht ausſchließlich zuzuſchreiben, wenn in den letzten Jahrzehnten ein faſt erſchütternder Mangel an künſt⸗ leriſchen Qualitäten einzutreten ſchien. Denn die⸗ ſes Nachlaſſen war zum Teil ſchon vor dem Kriege zu bemerken, obwohl in der bürgerlichen Welt vor 1914 nur ſehr wenig von Heroismus zu ſpüren war, Der Grund für den ſchon damals auf⸗ tretenden Mangel an künſtleriſcher und beſonders ſchöpferiſcher Originalität lag nun weniger am Fehlen ſolcher Erſcheinungen an ſich, als vielmehr an Vorgängen, die ihr Emporkommen teils verhin⸗ derten, teils der Mitwelt verſchwiegen. Es war der Fluch der ſogenannten„modernen“ Kunſtbetätigung, die die Literaten propagierten und machten, daß gerade durch ſie jede wirkliche wertvolle neue Kraft entweder verſchreckt oder erſtickt wurde. Denn wie ſchon betont, iſt das Genie ſtets nur eine Ausnahme und damit eine Einzelerſcheinung. Es wird ſich als ſolche ſtets über einen gewiſſen ſoliden Querſchnitt allgemeiner Leiſtungen zu erheben haben. Seine eigene Vorausſetzung bleibt daher gerade die Erhal⸗ tung dieſes geſunden allgemeinen Durchſchnitts als Baſis und als Boden. Die höchſte Originalität iſt aber nun einmal nur wenigen beſonderg Bevorzugten zu eigen. Es gibt deshalb auch keine Kunſt, die am lau⸗ fenden Band immer Neues und Originelles pro⸗ duziert, ſondern es gibt nur einen allgemein anerkannten ſoliden Durchſchnitt, aus dem ſich die Originale herausheben! Sie tun dies aber nicht, um dann als einſame Lichter eines Tages wieder ſpurlos zu verlöſchen, ſondern ſie tun es als Fackelträger, um anderen den Aufſtieg zu ihrer eigenen Höhe zu zeigen und zu erleichtern. Damit aber wird, ohne es ſelbſt zu wol⸗ len, der Künſtler von Format faſt immer der Mei⸗ ſter einer Schule ſein. Es gäbe keine menſch⸗ liche Kultur, wenn die Genies nur wie Meteore auf⸗ leuchteten und dann wieder verglimmen würden, ohne irgendeine weitere Spur von ſich zurückzulaſſen. Sie ſind als Genies die Pioniere, die nicht nur an⸗ deren vorangehen, ſondern vor allem dieſe auch nach ſich ziehen. Dies ändert nichts und beſchränkt nichts an ihrem Ruhm und damit an ihrer Bedeutung. Im Gegenteil, dies erhöht nur den Wert ihrer geſchicht⸗ lichen Arbeit. Nur dadurch iſt die menſchliche Kultur immer wieder auf ein höheres Niveau gebracht worden, dem die breiteren Maſſen ſich nun anzugleichen bemühen. So entſteht ein ſich fortwährend nach vorwärts ſchie⸗ bender Strom, aus dem immer wieder vereinzelte geniale Naturen aufzuleuchten beginnen, um neue Ziele des menſchlichen Strebens abzuſtecken. Es kann daher im weſentlichen eine wertvolle Ori⸗ ginalität nur von den ganz großen Geiſtern verlangt werden, während der Durchſchnitt, d. h. die Maſſe der auch künſtleriſch Tätigen ſich ſtets in einem durch die Genies abgeſteckten Rahmen zu halten pflegt. Der jahrzehntelange literariſche Angriff gegen dieſen ſoliden Querſchnitt einer Kunſtbetätigung führt damit aber nur zur Kunſtſchwindelei, d..: Die immer wieder verlangte„Originalität“ kaun von der Maſſe der Kunſtſchaffenden nicht gefunden werden durch das Herausheben nach vorne, denn dies iſt, wie ſchon betont, nur den ſeltenſten Einzelerſcheinungen vorbehalten, ſon⸗ dern durch ein freches Herausſpringen nach rück⸗ wärts! Und dieſer Weg nach rückwärts allerdings riſt leicht und kann faſt von jedem beſchritten wer⸗ den, ſofern hier nur die nötige Portion Frech⸗ heit oder Unverſchämtheit einerſeits und die er⸗ forderliche Geduld oder Dummheit andererſeits zur Verfügung ſtehen. Der Weg von der heilig⸗ernſtgemeinten Arbeit unſerer guten alten deutſchen Meiſter zu den großen Malern des 17., 18. und 19. Jahrhunderts war ſicherlich ſchwerer als der Weg vom Durchſchnitt einer anſtändigen Kunſt des 19. Jahrhunderts zur primitiven Kritzelei unſerer ſogenannten Modernen, deren Produkte nur deshalb aufzufallen pflegen, weil ſie ein paar tauſend Jahre hinter der heutigen Zeit zurückliegen. Die Schuld der Eiteraten Dieſe ſchmachvolle Rückentwicklung aber haben unſere Literaten verbrochen. Ihnen ge⸗ lang es, durch eine fortwährende Anwendung des Wortes„Kitſch“ auf eine gutgewollte anſtändige Mitttelleiſtung jene exaltierten Verirrungen zu züchten, die einer literariſchen Blaſiertheit vielleicht als intereſſante oder gar phänomenale Abwechſlung erſcheinen mögen, tatſächlich aber ein ſchandͤbarer Rückſchritt ſind, ein Kulturverfall, wie er zu keiner früheren Zeit jemals ſtattgeſunden hat, aber auch nicht ſtatt⸗ finden konnte, weil noch niemals den Literaten ein ſo unverſchämter Einfluß auf die darſtellende und bildende Kunſt zugeſtanden worden war. Dabei iſt es nun beluſtigend zu ſehen, wie die Produkte dieſer ſogenannten„Modernen“ ſelbſt am allerwenigſten etwa als„Original“ oder„Origi⸗ nalität“ gewertet werden können. Im Gegenteil: alle dieſe ſogenannten modernen Künſtler ſind die kläglichſten und hilfloſeſten Kopiſten aller Zeiten. Freilich keine Kopiſten des Anſtändigen, ſondern ſolche des Unſinns!! Sie blaſen ſich auf und nör⸗ geln über die Baukunſt vergangener Zeiten trotz des damaligen geradezu unermeßlichen Reichtums an Formen und verarmen dabei ſelbſt in der Nachäf⸗ fung eines einmal angefangenen Unfugs bis zum Stumpfſinn. Wie lange glaubte man denn wohl, daß es als beſondere„Originalität“ würde gelten können, Türen ſtatt gerade verkehrt in eine Hausfront zu ſetzen, oder Wände ſtatt jeder Gliederung einfach glatt zu laſſen, oder Erker ſtatt viereckig dreieckig anzukleben, oder Fenſter ſtatt ſtatiſch richtig in die Front un⸗ ſtatiſch und falſch am oder um das Eck anzubringen? Sowie an einem Platz aber auch nur mit einem ſol⸗ chen Unſinn der Anfang gemacht wurde, ſtürzten ſich ſofort ganze Schwärme unſerer literariſch befruchte⸗ ten jüngeren und älteren Kunſigeſtalter auf dieſe Möglichkeit einer neuen, allerdings ſchon ſehr billige Originalität und kopierten ſie viel ſtupider und geiſt⸗ loſer nach, als der ſchlechteſte Baumeiſter des 10. Jahrhunderts irgendeine uns heute vielleicht voll⸗ kommen fremde Renaiſſance⸗Architektur nachzuahmen vermochte. Dieſes Literatengebell gegen den anſtändigen und ſoliden Durchſchnitt war daher mit die ent⸗ ſcheidendſte Urſache für das langſame Ausfallen wirklich bedeutender und damit die Menſchheit nach vorwärts bringender Künſtler. Es iſt nicht wegzuleugnen, daß in eben dem Maße, in dem im 19. und gegen das 20. Jahrhundert zu und in dieſes hinein die Kunſtliteratur zunahm, die Zahl der wirklich großen Künſtler abzunehmen an⸗ fing! Iſt es nicht tragiſch, feſtſtellen zu müſſen, daß im vergangenen Jahrhundert die muſikaliſchen Genies eine förmliche Kette bildeten, bis ſie dann allmählich im dauernden Kampf gegen das Literaten⸗ tum ſo aufgerieben wurden, daß wir heute in einer wahrhaft erſchreckenden muſikaliſchen Oede gu leben gezwungen ſind. Wir erhielten unzählige Mitarbei⸗ ter an geiſtreichen Muſikzeitſchriften, aber wir ver⸗ loren die ſchöpferiſchen Komponiſten! Wenn wir dieſen tatſächlichen Zuſtand bedenken, dann ergibt ſich für uns aber auch ohne weiteres der Weg, den wir einzuſchlagen haben, um wieder zu einer geſunden Kunſt gelangen zu können. Der Weg zu einer geſunden Kunſt: Dann aber iſt wieder am Ende auch nicht ſo tra⸗ giſch, daß uns im Augenblick das Schickſal zum Bei⸗ ſpiel jene Fülle von Komponiſten verſagt, hat, die beſonders in den erſten zwei Dritteln des vergan⸗ genen Jahrhunderts den Ruhm unſerer deutſchen Muſik befeſtigten. Denn dieſe haben gottlob ſo viel geleiſtet, daß wir ſchon eine künſtleriſche Tat voll⸗ bringen, wenn wir wenigſtens ihre Werke dem deut⸗ ſchen Volke in beſter Form vermitteln. Denn wie viele Deutſche haben nun wirklich einen Anteil an den großen muſikaliſchen Schöpfungen unſeres eigenen Volkes oder der uns verwandten Nationen? Leben wir nicht in einer Welt, in der ein ganz kleiner Klüngel überſättigter Paraſiten in lähmender Blaſiertheit die größten Kunſtſchöpfungen mangels jeder auf anderen Gebieten ſich erſtrecken⸗ den ausgleichenden Tätigkeit über hat, während un⸗ zählige Millionen— im Innerſten viel aufgeſchloſſe⸗ nere Menſchen— einfach nicht die Möglichkeit haben, mit ihnen nur in Berührung zu kommen? Die Kunſt dem Volke! Wie viele Deutſche kennen denn überhaupt die großen Meiſterleiſtungen unſerer Kunſt. Und vor allem, wie viele Deutſche wurden denn zur inneren Aufnahme dieſer Werke bewußt erzogen? Iſt es nicht ein trauriges Zeichen unſerer heutigen Zeit, daß in Städten, die vor hundert Jahren ein Opernhaus mit 2000 Plätzen auf knapp 50 000 Einwohner beſaßen, heute dieſes eine Opernhaus— aber in der Platz⸗ zahl durch ſicherheitspolizeiliche Vorſchrift ſogar we⸗ ſentlich beſchränkt— noch immer als einſamer Tem⸗ pel der höheren Muſikkunſt ſteht, obwohl die Ein⸗ wohnerzahl der Stadt ſich unterdes mehr als ver⸗ zwölffacht hat? Wundern wir uns, wenn bei einer ſolchen Vernachläſſigung der Millionenmaſſe unſeres Volkes künſtleriſch vorhandene Qualitäten einfach deshalb verloren gehen, weil an ſie niemals jener große Anſtoß aus dem Leben kam, der ſofort entſchei⸗ dend iſt für die ſpätere Entwicklung der Laufbahn des einzelnen Menſchen? Ich glaube, wir können vor der deutſchen Geſchichte und vor unſeren Nachkommen kulturell heute gar nichts Beſſeres tun, als alles das ehrfürchtig zu pflegen, was große Meiſter der Vergangenheit uns hinter⸗ laſſen haben. Und wenn ein ganz kleiner Kreis überzüchteter Degeneraten an der Urwüchſigkeit dieſer wahrhaft deutſchen Kunſt keinen Gefallen mehr findet oder an ihr kein Intereſſe mehr hat, und ſtatt deſſen zurück⸗ ſtrebt nach einer ihrer eigenen Veranlagung näher⸗ liegenden„Primitivität“, dann iſt es aber erſt recht unſere Pflicht, ohne jede Rückſicht darauf das breite und geſunde Volk zu dieſer unſerer deutſchen Kunſt zu führen. Denn es iſt eine Beleidigung für die Großen unſerer Vergangenheit, anzunehmen, daß ſie nur gelebt haben, nur dichteten und muſizierten für eine kleine Schicht durch und durch kor⸗ rupter und fauler Exiſtenzen. Das Volk aber iſt viel zu einfach und natürlich, als daß es nicht Gefallen finden würde an der natürlichen Größe ſeiner alten Meiſter. Fragen ſie doch die Maſſen, die abwechſelnd in die„Entartete Kunſt“ und in die Ausſtel⸗ lung der deutſchen Kunſt hineingehen, oder die die Werke in unſeren Muſeen beſuchen, wag auf ſie mehr Eindruck macht. Fragen ſie dieſe geſunden Menſchen, und ſie werden eine eindeutige Antwort bekommen. Aber fragen ſie ja nicht jene äußerlich und innerlich blaſſen Er⸗ ſcheinungen einer gewiſſen intellektuellen Dekadenz! Denn dieſe ſind nicht das deutſche Volk! Es iſt da⸗ her die erſte große Aufgabe des neuen Dritten Reiches, daß es die kulturellen Werke der Ver⸗ gangenheit ſorgfältig pflegt und ſie der breiten Maſſe unſeres Volkes zu vermitteln verſucht. Und auch dies mit Verſtändnis, großzügig und vernünftig, denn es iſt ganz klar, daß der von des Tages Arbeit oder von vielen Sorgen gequälte Mann nicht immer fähig iſt, am Abend ſchwerſte künſtleriſche Probleme aufzunehmen und ſich mit ihnen ins Bett zu legen. Wer mit Sorge kämpfen muß, braucht das Lachen notwendiger als wer vom Leben ſelbſt nur ange⸗ lächelt wird. Es ſoll daher auch das Theater nicht nur den ernſten, ſondern auch der heiteren Muſe die⸗ nen, und ſicherlich wird nur ein gewiſſer Prozentſatz iener, für die eine gute Operette noch ein wahres Kunſtwerk iſt, das Verſtändnis zur letzten großen Oper finden. Allein dies ſchadet nicht nur nichts, ſondern es iſt dies gut. Das Entſcheidende bleibt nur, daß wir uns bemühen, unſer Volk wieder auf dieſem Weg über die Freude und Schönheit, wenn möglich, zum Erhabenen zu führen. Und es iſt nicht der Beweis für die Unwürdig⸗ keit eines Volkes, wenn es außer nach Brot auch nach Spielen ruft. Es würde im Gegenteil vielmehr der Beweis für die Minderwertigkeit des Menſchen ſein, wenn er allein in Speiſe und Trank ausſchließlich die Auf⸗ gabe und das Ziel ſeines Lebens ſähe. Ob und inwieweit es uns gelungen iſt, im deut⸗ ſchen Volk die Freude am Theater und damit an der Dichtung und Muſik zu heben, kann jeder einzelne leicht ſelbſt feſtſtellen. Es iſt hier ſeit dem Jahre 1933 eine Wende eingetreten, die ebenfalls eine Re⸗ volution bedeutet. Nicht umſonſt iſt eine der größ⸗ ten Organiſationen aller Zeiten ins Leben gerufen worden mit dem ſchönen Ziel, durch Freude den Menſchen Kraft zur Lebensbehauptung zu geben, ſie zu lehren, das Leben in ſeiner Härte mannhaft zu ertragen, aber auch nach ſeinem Glück mit Freude zu greifen. Wer aber durch eine ſolche Lebensauffaſſung in ſeinem prüden Innern verletzt zu ſein behaup⸗ tet, der kann in den gerichtlichen Verhandlungen der vergangenen Monate wohl geſehen haben, daß es beſſer iſt, einem geſunden Lebensdraug ſein Recht zu geben, als die gottgewollte Natur zu vergewaltigen. Wenn ſo auf einigen Gebieten der neue Staat nur als ein Erhaltender in Erſcheinung treten kann, dann tritt er aber auf einem anderen dafür ſchon als Ge⸗ ſtaltender auf. Niemals wurden in der deutſchen Geſchichte größere und edlere Bauwerke geplant, be⸗ gonnen und ausgeführt, als in unſerer Zeit. Und dies iſt das wichtigſte. Denn die Architektur be⸗ ſtimmt auch Plaſtik und Malerei. Sie iſt neben der Muſik die urgewaltigſte Kunſt, die der Menſch er⸗ funden hat. Auch ſie wurde Jahrzehnte lang entehrt. Unter dem Motto der„Sachlichkeit“ erſolgte ihre Degradierung zum künſtleriſchen Unſinn, ja zum Betrug. Während der ſchöpferiſchen Armut eines bürgerlichen, liberalen Zeitalters ſchrumpften die Bauten der Gemeinſchaft immer mehr zuſammen ge⸗ genüber den Induſtriewerken, Banken, Börſen, Wa⸗ renhäuſern und Hotels uſw., bürgerlicher Kapitals⸗ und Intereſſengemeinſchaften. So wie der National⸗ ſozialismus aber über dieſe Intereſſengemeinſchaf⸗ ten die größere Gemeinſchaft der Nation, des Volkes ſtellt, wird er auch den Werken dieſer Gemeinſchaft den Vorrang in der Repräſentation gegenüber den Privaten geben. Dies iſt entſcheidend. Je größer die Anforderungen des heutigen Staates an ſoine Bürger ſind, um ſo gewaltiger muß der Staat auch ſeinen Bürgern erſcheinen. Kultur und„voltswirtſchaftliche Notwendigkeit“ Wenn man aber ſo oft„von volkswirt⸗ ſchaftlichen Notwendigkeiten“ redet, dann möge man bedenken, daß die meiſten dieſer Notwen⸗ digkeiten ſchwere Anforderungen an die Opferbereit⸗ ſchaft eines Volkes ſtellen, ohne daß dieſes die Ge⸗ meinſchaft auch ſo ſichtbar ſehen und verſtehen lernt, weshalb nun ein höherer Zweck ihren eigenen Inter⸗ eſſen übergeordnet ſein ſoll. Es gibt daher keine große Epoche im Völkerleben, in der nicht die Inter⸗ eſſen der Gemeinſchaft ihre überragende Bedeutung Die Autorität, die jedenfalls das dentſche Volk im 20. durch den ſichtbaren Eindruck großer Architekturen anzuſtreben verſucht haben. Architektur und Autorität Dieſe große monumentale Betonung der Gemein⸗ ſchaft hat mitgeholſen, eine Autorität aufzurichten, ohne die es weder eine dauerhafte Geſellſchaft noch eine Wirtſchaft der Geſellſchaft geben könnte. Ob dieſe Autorität nun ihre Wurzel in religiöſen Inſti⸗ tutionen oder in weltlichen fand, iſt dabei einerlei. Jahrhundert vor dem Zuſammenbruch ge⸗ rettet, es vor dem Chaos des Bolſchewismus zurückgeriſſen hat, iſt nicht die eines Wirtſchaftsverbandes, ſondern die der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der nationalſozialiſtiſchen Partei und damit des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates! Die Gegner werden es ahnen, aber vor allem die Anhänger müſſen es wiſſen: Zur Stärkung dieſer Autorität entſtehen unſere Bauten! Dieſer Autorität ſoll nutzen, was ſie hier in dieſer Stadt ſich erheben ſehen, was in Berlin und München, in Hamburg und in anderen Orten in der Plauung begriffen und zum Teil ſchon zu Ausführungen reif iſt oder ſchon jetzt vor Ihnen ſertig aufgerichtet ſteht! Dieſes iſt die Tendenz, die dieſen Bauwerken zugrunde liegt! Und weil wir an die Ewigkeit dieſes Reiches— ſoweit wir in menſchlichen Maßen rechnen können— glauben, ſollen auch dieſe Werke ewig ſein, d. h. ſie ſollen nicht nur in der Größe ih rer Konzeption, ſondern auch in der Klarheit ihrer Grundriſſe, in der Harmonie ihrer Verhältniſſe ewigen Anforderungen genügen. Die kleinen Tagesbedürfniſſe, ſie haben ſich in Jahrtauſenden berändert und werden ſich ewig wei⸗ ter wandeln. Aber die großen Kulturdokumente der Menſchheit aus Granit und Marmor ſtehen ebenfalls ſeit Jahrtauſenden. Und ſie allein ſind ein wahrhaft ruhender Pol in der Flucht all der anderen Erſchei⸗ nungen. In ihnen hat die Menſchheit ſich in Zeiten des Verfalls ſtets von neuem die ewige Zauberkraft geſucht und auch immer wieder gefunden, um ihrer Wirrnis wieder Herr zu werden und aus dem Chaos eine Neuordnung zu geſtalten. Deshalb ſollen dieſe Bauwerke nicht gedacht ſein für das Jahr 1940, auch nicht für das Jahr 2000, ſondern ſie ſollen hineinragen gleich den Domen unſerer Vergangenheit in die Jahrtauſende der Zukunſt. Und wenn Gott die Dichter und Sänger heute Kämp⸗ ſer ſein läßt, dann hat er aber den Kämpfern jeden⸗ falls die Baumeiſter beigegeben, die dafür ſorgen wer⸗ den, daß der Erfolg dieſes Kampfes ſeine unvergäng⸗ liche Erhärtung findet in den Dokumenten einer ein⸗ maligen großen Kunſt! Dies mögen die kleinen Geiſter nicht verſtehen, aber ſie haben ja unſeren ganzen Kampf nicht begriffen. Dies mag unſere Gegner verbittern, allein ihr Haß hat unſere Erfolge auch bisher nicht zu verhindern vermocht. Einſt aber wird man in höchſter Klarheit begreifen, wie groß der Segen iſt, der aus den gewaltigen Bauwerken dieſer geſchichtemachenden Zeit in die Jahrhunderte hinausſtrahlt. Denn gerade ſie werden mithelfen, unſer Volk politiſch mehr denn ie zu einen und zu ſtärken, ſie werden geſellſchaftlich für die Deutſchen zum Element des Gefühls einer ſtolzen Zuſammen⸗ gehörigkeit, ſie werden ſozial die Lächerlichkeit ſon⸗ ſtiger irdiſcher Differenzen gegenüber dieſen gewal⸗ tigen, gigantiſchen Zeugen unſerer Gemeinſchaft beweiſen und ſie werden pfychologiſch die Bürger unſeres Volkes mit einem unendlichen Selbſtbewußt⸗ ſein erfüllen, nämlich dem: Deutſche zu ſein! Dieſe gewaltigen Werke werden aber zugleich auch die erhabenſte Rechtfertigung darſtellen für die poli⸗ tiſche Stärke der deutſchen Nation. Dieſer Staat ſoll nicht eine Macht ſein ohne Kultur, und keine Kraft ohne Schönheit. Denn auch die, Rüſtung eines Volkes iſt nur dann moraliſch berechtigt, wenn ſie Schild und Schwert einer höheren Miſſion iſt. Wir ſtreben daher nicht nach der rohen Gewalt eines Dſchingis Khan, ſondern nach einem Reiche der Kraft in der Geſtaltung einer ſtarken ſozia⸗ len und beſchirmten Gemeinſchaft als Träger und Wächter einer höheren Kultur! Mittwoch, 8. September 1937 4. Seite/ Nummer 413 Die Ehrung der deutſchen Geiſtesgrößen: Verleihung des Nationaloreiſ Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe t8-Koſenberg gegen. Schwarmgeiſter' Profeſſor Trooſt, Alfred Roſenberg, Profeſſor Biee, Profeſſor Sauerbruch und Wilhelm Filchner erhalten den Ehrenpreis von je 100 000 Mark dnb Nürnberg, 7. September. Die führenden Männer des geiſtigen und künſt⸗ leriſchen Lebens Deutſchlands verſammelten ſich am Dienstagabend im Nürnberger Opernhaus zu der Kulturtagung, die nun ſeit langen Jahren bereits einen der Höhepunkte der Reichsparteitage bildet. Sofort nach Erſcheinen des Führers, der den Weg vom Deutſchen Hof zum Opernhaus zuſammen mit Reichsminiſters Rudolf Heß zu Fuß zurückgelegt hatte, wobei ihm die auf den Straßen zu vielen Tau⸗ ſenden wartenden Volksgenoſſen wieder begeiſtert zujubelten, begann die Feierſtunde. Das Philhar⸗ moniſche Orcheſter München brachte unter der Lei⸗ tung von Profeſſor Dr. Peter Raabe den Einzug der Götter Walhalls von Richard Wagner zum „Vortrag. Dann nahm der Beauftragte des Führers für die Ueberwachung des geſamten geiſtigen und welt⸗ anſchaulichen Schulungs⸗ und Erziehungsweſens der NS DAP, Reichsleiter Alfred Roſenberg das Wort. Er führte u. a. aus: Jede große weltanſchauliche Bewegung, die ſich im Kampfe um eine Zukunft mit den Mächten ihrer Gegenwart auseinanderzuſetzen hat, erhält die Rich⸗ tung dieſes Kampfes mit dem erſten bewußten Auf⸗ treten ihres Gedankens vorgezeichnet. Die größte Aufgabe der Führung einer ſolchen Bewegung auf dem Gebiete der weltanſchaulich kulturellen Aus⸗ einanderſetzung beſtand und beſteht aber nun darin, zwar immer eindeutig und kompromißlos die Voraus⸗ ſetzungen ihres geiſtigen Daſeins zu verteidigen, un⸗ verrückbar auch das einmal erkannte Ziel vor Augen zu behalten, jedoch dieſes alles mit dem Bewußtſein, daß tiefe geſchichtliche Auseinanderſetzungen mit an⸗ deren Maßen gemeſſen werden müſſen als die Spanne eines kurzen Menſchenlebens. So ſehr alſo die einmal beſiegte politiſche Vergangenheit davor zurückgehalten werden muß, auf dem Umwege über Kultur und Weltanſchauung wieder zu poli⸗ tiſcher Macht zu gelangen, ſo gilt deshalb in gleicher Weiſe die beſon⸗ dere Vorſicht und Aufmerkſamkeit der NSDApP allen jenen vielſach ſektiereriſchen Erſcheinungen, die an unſerer linken Flanke entſtehen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat ſich ſchon während des Kampfes von politiſchen Sekten zu ſäu⸗ bern gewußt, und ſie verfügt heute erſt recht auch über jene inneren Kräfte, um das in letzter Zeit be⸗ merkbar hervortretende weltanſchauliche Schwärmer⸗ weſeneim nötigen Abſtand von ſich zu halten. Wir denken nicht daran, irgendwelchen ſich weltanſchau⸗ lich oder religiös betätigenden Perſönlichkeiten ſoweit ſie nicht gemeingefährlich werden— Schwierig⸗ keiten in der Darlegung ihrer Ueberzeugung zu machen. Um ſo mehr aber legen wir Gewicht darauf, zu erklären, daß keine dieſer Gruppen und Grüpp⸗ chen das Recht beſitzt, ſich als Vertretung natio⸗ nalſozialiſtiſcher Weltanſchanung auszugeben oder gar als Vollender unſerer Weltanſchauung auf⸗ zutreten. Vielmehr ſtellen wir als unverrück⸗ bares Poſtulat das Bekenntnis auf, daß die Vertretung und Durchſetzung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung das geiſtige Hoheits⸗ recht der NSDApP iſt und bleiben wird. Die NSDAP iſt für uns alle nicht nur unſere poli⸗ tiſche, ſondern auch unſere ehrlich erſtrittene geiſtige und ſeeliſche Heimat! Wenn dies nach der Seite der Schwärmer und ſonſtiger Einzelgänger einmal ausgeſprochen wer⸗ den muß, ſo gilt entſcheidend es auch für viele Vertretun⸗ gen einer weltanſchanlichen Vergangenheit. Es ſind oft ſcheinbar kleine Wandlungen des Gei⸗ ſtes und des Charakters, die— einmal inhaltlich anerkannt— die Entwicklung ganzer Jahrhunderte, ja Jahrtauſende beſtimmen können. So hat einmal die ſiegreiche Behauptung von der Gleichheit aller das antike ariſtokratiſche Ideal in einer Stunde ſei⸗ ner Schwäche geſtürzt und zeitigte dann ſoziale und politiſche Formen, die erſt heute im Zeichen des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Denkens überwunden werden, und zwar nicht als Bekenntnis einiger Propheten, ſondern als inneres Erlebnis von vielen Millionen. Das deutſche Volk iſt nicht erbſündig, ſondern erbadlig! Aus dem Dogma, der dem Sinn der Schöpfung widerſprechenden Gleichheit aller Raſſen, folgte not⸗ wendig eine fortſchreitende Müßachtung des Leibes und damit eine durch Jahrhunderte betriebene Durch⸗ führung der angeblich theologiſch⸗philoſophiſch be⸗ gründeten Trennung zwiſchen Seele und Körper. Die Verwahrloſung dieſes Leibes wurde ſchließlich als ein beſonderes Kennzeichen der Heiligkeit betrachtet. Dies führte dann ſolgerichtig zu einer immer ſtärke⸗ ren Vertretung der Lehre von der Erbſündig⸗ keit des Menſchen. Demgegenüber bekennt nun⸗ mehr ein neues Lebensgefühl in allen Punk⸗ ten das Gegenteil. Gegenüber der entſcheidenden Be⸗ hauptung von der weſenhaften Gleichheit aller Men⸗ ſchen, ſind wir der heute feſtbegründeten Ueberzeu⸗ gung, daß gerade die tatſächliche Ungleichheit dieſer Seelen und Charaktere die Vorausſetzung für jede wahre Kultur der Weltgeſchichte geſchafſen hat. Aus dieſer,Erkenntnis ſolgt für uns, daß das deutſche Volk— entgegen ſo manchen Behauptun⸗ gen— nicht erbfündig, ſondern erbadlig iſt. Und aus der Geſamtheit dieſes neuen Lebenspulſes bekennen wir, daß die hohen Werte eines ſtarken Volkes und ſeiner Kultur nicht in Unterwürfigkeit, Knechtſeligkeit und ſo oft überheblicher Demut liegen, ſondern im Stolz auf ſich ſelbſt und in der Achtung vor ſich ſebbſt begründet ſind. Aus dieſer inneren Haltung ergibt ſich nahezu alles, was Außenſtehende ſo geheimnisvoll und un⸗ — 2¹ verſtändlich am deutſchen Volk anmutet, und was für uns Nationalſozialiſten doch ſo ſelbſtverſtändliches Leben geworden iſt. Wir begreifen ſehr wohl, daß für viele Vertreter der Vergangenheit eine Welt unterging— und wir ſelbſt wiſſen, daß es ja auch für viele von uns tatſächlich der Fall geweſen iſt.— Wir ſind jedoch der feſten Ueberzeugung, daß durch alle Zeiten hindurch unter mancherlei Formen und Bekenntniſſen der deutſche Charakter in ſeinen weſentlichen Linien doch der gleiche geblieben iſt. Und weil wir auch in dem ehrlichen Anhänger einer geiſtigen Vergangen⸗ heit dieſe Subſtanz ehren, ſo hoffen wir, daß— bei unwandelbarem Feſthalten des einmal eingeſchlage⸗ nen Weges, verbunden mit dem menſchlichen Ver⸗ ſtändnis für die einzelnen inneren Konflikte ſo man⸗ cher deutſchen Volksgenoſſen— der große Um⸗ ſchmelzungsprozeß der Seelen doch mit jener Würde vor ſich geht, der unſerer großen Zeit ent⸗ ſpricht. Die Ausführungen von Reichsleiter Roſenberg über den kulturpolitiſchen Lebenswillen des Natio⸗ nalſozialismus wurden mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen. Reichsminiſter Dr. Goebbels verkündete darauf unter größter Spannung im Namen des Führers die erſtmalige Verleihung des Nationalpreiſes für Kunſt und Wiſſenſchaſt, Am 30. Januar 1937 haben Sie, mein Führer, durch einen Erlaß den deutſchen Nattonalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaft geſtiftet. Dieſer Erlaß hat folgenden Wortlaut: „ Reichsleiter Alfred Roſenberg „Um für alle Zukunft beſchämenden Vorgängen vorzubeugen, verfüge ich mit dem heutigen Tage die Stiftung eines deutſchen Nationalpreiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft. Dieſer Nationalpreis wird jährlich an drei ver⸗ diente Deutſche in der Höhe von je 100 000 Reichsmark zur Verteilung gelangen. Die Annahme des Nobel⸗Preiſes wird damit für alle Zukunft Deutſchen unterſagt.“ Geheimrat Prof. Dr. Auguſt Bier Zum erſten Male ſeit ſeiner Stiftung wird der Deutſche Nationalpreis heute auf dem Reichspartei⸗ tag der Arbeit in Nürnberg von Ihnen, mein Füh⸗ rer, verliehen. Ich habe in Ihrem Namen die Preis⸗ träger bekanntzugeben. Sie erfahren durch die Ver⸗ leihung die höchſte Ehrung in Kunſt und Wiſſenſchaft, 55 das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu vergeben hat. Profeſſor Ludwig Trooſt, der große Baumei⸗ ſter, der eigentlich verdient hätte, als Erſter Träger des Deutſchen Nationalpreiſes zu werden, weilt lei⸗ der nicht mehr unter den Lebenden. Der Führer hat Geheimrat Prof. Dr. Ferd. Sauerbruch ſchen, wenn ich den erſten Trägern des beſtimmt, daß ihm ſymboliſch über das Grab hinaus als Erſtem dieſe Ehrung zuteil werden ſoll. Als Erſtem unter den Lebenden hat der Führer den Deutſchen Nationalpreis dem Parteigenoſſen Alfred Roſenberg verliehen. Alfred Roſen⸗ berg hat in ſeinen Werken in hervorragendſtem Maß die Weltanſchauung des Nationalſozialismus wiſ⸗ ſenſchaftlich und intuitiv begründet und feſtigen ge⸗ holfen.— Für den zweiten Deutſchen Nationalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaft hat der Führer eine Zwei⸗ teilung in Beträgen von je 50000/ an⸗ georönet. Als Träger wurden vom Führer zwei Aerzte beſtimmt: Geheimrat Prof. Dr. Aug. Bier und Geheimrat Prof. Dr. Ferdin. Sauerbruch. Damit werden zwei deutſche Wiſſenſchaftler preis⸗ gekrönt, deren Namen in der ganzen Welt von ſtärkſtem internationalem Klang ſind. Den dritten Nationalpreis hat der Führer dem Forſchungsreiſenden Dr. Wilhelm Filchner verliehen. Dr. Wilhelm Filchner In Filchner verehrt über Deutſchlands Grenzen hinaus die ganze Welt einen echten deutſchen For⸗ ſcher, der unter Hintanſetzung von Geſunoͤheit und Leben ſeinen großen wiſſenſchaftlichen Zielen dient. Ich mache mich gewiß zum Dolmetſch aller Deut⸗ ˖ National⸗ preiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft die Glückwünſche des Führers, der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und des deutſchen Volkes zum Ausdruck bringe. (Möge auch in fernſter Zukunft, auch wenn von nach uns kommenden Generationen noch verdiente Deutſche mit dieſem vom Führer geſtifteten Preis- ausgezeichnet werden, nur ſolche dieſe Ehrung er⸗ fahren, die ſich würdig und mit Stolz in die Reihe derer ſtellen können, denen der Führer heute zum erſtenmal den Deutſchen Nalionalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen hat⸗ —————————————————————————————————————————————————————————— Alkoholnachwris bei Verkehrsunfällen Vier Jahre Biutunterſuchungen Samstag und Sonntag ſind die gefährlichen Tage Dr. Kurt Hoffmann, Oberfeldarzt beim Sani⸗ tätsamt des Chefs der Ordnungspolizei im Reichs⸗ innenminiſterium, legt einen für die Wiſſenſchaft wie für jeden Verkehrsteilnehmer bedeutſamen Bericht „Alkoholnachweis bei BVerkehrsunfäl⸗ len“ vor, aus dem ſich ergibt, wie ſorgfältig und unter Beachtung aller möglichen Fehlerquellen ge⸗ mäß den Anweiſungen des Miniſters die Polizei bei den Blutunterſuchungen verfährt und welch große erzieheriſche Wirkung dieſe Maßnahme hat. In der Zeit vom 1. Oktober 1932 bis zum 31. De⸗ zember 1936 hat die Polizei in Preußen in 3600 Blut⸗ unterſuchungen auf Alkohol nach der allgemein be⸗ kannten und zuverläſſigen Mikromethode von Pro⸗ ſeſſor Dr. Widmark durchgeführt. Der Referent be⸗ richtet eingehend über das Ergebnis von 2489 ſolcher Blutunterſuchungen bei Verkehrsunfällen in der Zeit vom 1. Oktober 1932 bis 30. September 1936. In jedem Einzelfall wird neben der Blutunter⸗ ſuchung ein umfangreicher bliniſcher Nach⸗ weis der Alkoholwirkung unternommen. Dabei ſpielen das Allgemeinbefinden, die Stimmungslage (Sorge, Freude. Aerger uſw.), ferner der Umſtand, ob Alkohol auf leeren oder gefüllten Magen genoſſen wurde, die Tageszeit, die Wärme uſw. eine bedeut⸗ ſame Rolle. Der Alkoholgeruc⸗h der Atemluft iſt, wie der Referent erklärt, zwar ſehr verdächtig für alkoholiſche Beeinfluſſung, aber nicht beweiſend. Schon ein Glas helles Bier verändere den Atem gewiſſer Perſonen, ohne daß man irgendeine Alkohol⸗ wirkung beobachten könnte. Im einzelnen ergaben die Blutunterſuchun⸗ gen, daß eine Konzentration von 0,80 mg⸗ Prozent die oberſte noch tragbare Grenze für die ſichere Führung eines Kraftwagens iſt. In der Konzentrationsbreite von 0,80 bis 1,9 ang⸗ Prozent liegen nach Anſicht des Referenten die Werte, die bei Beurteilung der Leiſtungsfähigkeit eines Kraftfahrers unter gewiſſen Umſtänden einer beſonberen Würdigung bedürfen. Von der Konzen⸗ tration 1,40 bis 1,59 eines iug v. H. ab würden be⸗ reits 82 v. H. aller kliniſch beurteilten Perſonen als alkoholbeeinflußt bezeichnet. Hier beginnt die Fahruntüchtigkeit. Weiter erkennt man aus den Ergebniſſen ohne weiteres den Samstag mit 20,5 v. H. und den Sonntag mit 17,5 v. H. aller Fälle als die für die Verkehrsteilnehmer gefährlich⸗ ſten Tage. In 67,3 v. H. der Fälle fand die Blut⸗ entnahme zwiſchen 19 und 5 Uhr ſtatt. Dem Lebensalter nach war die größte Zahl dieſer Verkehrsſünder in der Altersſtufe zwiſchen dem 30. und 34. Lebensjahr, nämlich 20,7 v. H. zu finden. Die Gruppe von 76 bis 79 Jahren war noch mt 0,3 v. H. vertreten. Lei⸗ der mußte auch bei acht Ehefrauen und elf weiteren weiblichen Perſonen wegen Trunkenheit am Steueer die Blutprobe ent⸗ nommen werden. In einer inſtruktiven Kritik des Verfahrens, die ſich beſonders eingehend mit den Einwänden gegen angebliche Fehlerquellen beſchäftigt, erklärte der Re⸗ ferent u.., es habe niemand etwas dagegen, daß ein Fahrer überhaupt Alkohol ge⸗ nießt. Lediglich ein übermäßiger Genuß ſoll unterbleiben. Die Blutunterſuchung ſchütze dabei den Fahrer gegen falſche perſönliche Auffaſſungen von Zeugen. Ich diene Hindenburg! Von Miniſterialrat Dr. Karſtedt, Berlin Wer einmal genbtigt war, in der Oeffentlichkeit um Geldſpenden zu werben, wird mir beſtätigen, daß es erfreulichere Beſchäftigungen gibt. Und doch! Nun mich anläßlich des bevorſtehenden 90. Geburtstages Hindenburgs das Kuratorium der Hindenburg⸗ Spende als ſeinen ehrenamtlichen Geſchäftsführer beauftragt hat, die Oeffentlichkeit erneut anzugehen, überwiegt das Gefühl der Freude, einen kleinen Teil des Dankes abtragen zu dürſen, den jeder von uns dem großen alten Manne ſchuldet. Sieben Jahre lang, von ſeinem 80. Geburtstage bis zu ſeinem Tode, habe ich Hindenburg dienen dürfen, indem ich unter ſeiner Auſſicht und nach ſei⸗ ner Weiſung die Geſchäfte der von ihm 1927 errich⸗ teten Stiftung führte, Jahre, die mich vor allem dem Menſchen Hindenburg in ſeiner abgeklärten Güte, aber auch mit ſeinem geſunden Menſchenverſtand und ſeinem treffenden Urteil nahebrachten. Ein ſo warmes Herz er für die Nöte aller hatte, die in ihrer Bedrängnis Hilfe von ihm erwarteten, ſo ſkep⸗ tiſch aber war er auch, wenn ſolche Bitten in einen ihn verhimmelnden Schwulſt gekleidet waren. Es gab keinen natürlicher empfindenden Menſchen als Hindenburg, und wenn er auch weit von weichlicher Gefühlsſeligkeit entfernt war, ſo konnte er doch ge⸗ legentlich unter vier Augen Töne anſchlagen, die dem Hörer ans Herz griffen. So, wenn er auf den von ihm ſo hoch verehrten alten Kaiſer Wilhelm l. zu ſprechen kam und aus ſeinem glänzenden Gedächt⸗ nis Einzelheiten plaſtiſch entſtanden, oder wenn er nach einem Vortrag, in dem ich ihm 1932 gerade in der wirrſten Zeit Deutſchlands Mitteilung von ſo viel klingenden Sympathiekundgebungen zur Hin⸗ denburg⸗Spende gemacht hatte, mir ſagte:„Ich freue mich, daß es doch noch Leute gibt, die gut von mir denken. Manchmal möchte ich glauben, ich hätte überhaupt keine Freunde mehr.“ Solche Worte, hin⸗ ter denen man das Gefühl der Bitterkeit und der Vereinſamung ſpürt, wurden zum Antrieb für um ſo intenſivere Arbeit, wenn man dann wieder merkte, mit welch' inniger Dankbarkeit er die Hin⸗ gabe derjenigen würdigte, die in dem Wirken für und um ihn ihrer Verehrung Ausdruck gaben. Der große alte Mann ruht ſeit drei Jahren an der Stätte, die das Entſtehen ſeines Ruhmes ſah. Aber es wird allen, die mit und unter ihm arbeiten durften, ſo gehen wie mir: Seine ſchlicht⸗gütige Art taucht vor dem geſtigen Auge immer wieder auf, an⸗ eifernd und mahnend zu dem Grundſatz: Der Ein⸗ zelne iſt nur ein dienendes Glied des Ganzen! So mag und ſoll er in uns weiterleben als der Heros und zugleich der menſchlich ſo Großel Und in dieſem Sinne bitte ich meine deutſchen Volksgenoſſen: Wenn jetzt nun zum 90. Geburtstag Hindenburgs der Ruf der Hindenburg⸗Spende an Euch geht, ſo denkt daran, daß Ihr ihn ehrt, indem Ihr ſeine Schöpfung, die Hindenburg⸗Spende, unterſtützt, ſein Denkmal ſozialen Denkens und Fühlens erhalten helft und damit die Möglichkeit gebt, in Hinden⸗ burgs Sinn weiter zu wirken. Dann umſchließt jede Gabe das ſtolze Bekenntnis: Ich diene Hindenburg! Beiträge zur Hindenburg⸗Spende nehmen bis zum 30, September dieſes Jahres alle Banken, Poſt⸗ ar ſtalten, Sparkaſſen, die„Neue Mannheimer Zei⸗ tung“ und das Poſtſcheckkonto der Hindenburg⸗Spende Berlin Nr. 73 800 entgegen. au Statiſtit der Vergeßlichkeit. Im Monat Auguſt wurden durch die Dienſtleiſtung der Männer der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Mannheim nachfolgende Vorkommniſſe beobachtet und ſoweit möglich ab⸗ geſtellt, um Schäden zu verhüten: Offen vorgefunden wurden 940 Haustüren, 397 Hoftore, 54 Gartentüren, 23 Kellertüren, 17 Autogaragen und 61 Fenſter. 47 Lagerräume und Geſchäftstüren wurden geſchloſſen. Gelöſcht wurden 336 unnötig brennende Lichter. In 60 Fällen wurden nicht heruntergelaſſene Rolläden gemeldet. Ferner wurde eine Perſon der Polizei ausgeliefert. 9 offene Waſſer⸗ und Gashähne wur⸗ Außerdem wurde ſechsmal Feuer ge⸗ 14 9 5 2—— — —— Mittwoch, 8. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 413 Die Stadiseite Mannheim, 8, September. Lob des Seytembers Die eiseſſende, die verliebte und auch die ſtudie⸗ rende Jugend mag den Wonnemonat Mai loben, wir Aelteren aber, die ſchon viele Maimonate mit darauffolgenden Regenſommern kommen und gehen ſahen, wir halten uns an ſolidere Genüſſe des brayſten, wetterfeſteſten, enttäuſchungsloſeſten Monats September, der noch zum beſſeren Teil dem Sommer angehört, und den Herbſt von der angenehmſten Seite zeigt. Und wie wir mehr für die Früchte des Feldes als für ſeine Blumen ſind, für greifbare, wohlſchmeckende Dinge mehr als für Träume und geſpannte Erwartungen, ſo loben wir ihn und halten ſeine Würde hoch, den Monat ausgereiften Obſtes, neuen Weines, prächtiger Gemüſe, ſchmackhafter Nüſſe und mancher guten Sachen mehr. Gegen Mai⸗ markt halten wir Wurſtmarkt, gegen Rennwieſen Hockenheim, gegen Mai⸗Theaterfeſtſpiele ausgeruhte Künſtlerkehlen und neue Geſichter hinter der Rampe. Denn kein noch ſo mächtig grünender Mai, kein Vogelgezwitſcher, keine Mondſcheinpartie konnte öar⸗ über hinwegtäuſchen, daß oͤie Saiſon zu Ende ging, daß wir alle mächtig müde waren, die Künſtler ganz beſonders, und ſehr die Ferien herbeiſehnten, auf daß wir wieder Mark in die Knochen und Farbe ins Ant⸗ litz bekommen ſollten. Das war im Frühling, und ein Sommer ging darüber zu Ende und alles ſtrebte von Mannheim hinweg, was irgend konnte, mit Koͤc oder eigenem Wagen, ganz ſacht ſich verkrümelnd, ohne Aoͤreſſe zu hinterlaſſen oder mit großer Freun⸗ desſchar, den Ruckſack auf dem Rücken, das Paodel⸗ boot vor ſich herſchiebend. Es war im Mai, wohl⸗ gemerkt, daß die jungen Damen in ihrer verantwor⸗ tungsloſen Weiſe, zur Erbitterung des Verkehrsver⸗ eins, als von Mannheim„dem Neſt“ redeten, wo alles klatſche. So ſprachen ſie angeſichts der immer heller werdenden Nächte, die natürlich den Klatſch befördern. Aber jetzo iſt es nachts dunkel, und im Septem⸗ ber iſt alles wiedergekehrt aus viel kleineren Neſtern, neue Freundſchaften, neue Verlobungen ſind ge⸗ ſchloſſen worden. Von Tanz, Karten⸗ und Tennis⸗ ſpiel, Burgenbeſichtigungen und Erkundungen von ſchönen Ausſichten kann der Menſch auf die Dauer nicht leben. Da kehrt er heim zu friſcher Wäſche und gebohnerten Fußböden, und begrüßt die Saiſon des Jahres. Viel Erfahrung aus der Fremde gilt es auszutauſchen, auch hat man im Urlaub die Augen aufbehalten und Leute Arm in Arm auf der Alm einherſchreiten ſehen, von denen man es ſich nicht träumen ließ, und langwierige Erörterungen knüp⸗ ſen ſich hieran, o ja. Es ſei denn der Inhaber der Neuigkeit iſt einer von den ganz Raffinierten, der uns eine ganze Woche ſchnappen läßt, ehe er die Katze aus dem Sack läßt. e Ja, es iſt eine geſtärkte, erholte, rotbäckige, rede⸗ luſtige Menſchheit, die jetzt ins Büro, in die Werk⸗ ſtatt, ins Theater und in die Ausſtellung geht. Sie ſchreitet über wippende Planken der Zelte, und ſpürt die Matten nur als Wolkenteppich, ſie ſieht die Modelle und Statiſtiken, Bauten und Anſichten der beiden Vaterſtädte am Rhein, läßt ſich über alles belehren, was ſie an Induſtrie ihr eigen nennen, und lernt ſchätzen, was bislang nur als Rauch und Uebeldufterzeuger aus fernen Schloten in die Naſe ſtieg. Alles iſt gut und ſchön im Monat Septem⸗ ber, der doͤie Tore zu Muſik und Kunſt, Gelehrſam⸗ keit und neuen Verdienſtquellen eröffnet. Wir ge⸗ nießen ihn ohne Frühlingsträume und Luftſchlöſſer, ſo mie er iſt, und kein Wurſtmarktkater, kein kom⸗ mender Novemberſchnupſen ſoll uns von unſerer gefeſtigten männlichen Fröhlichkeit des Spätſom⸗ mers abbringen. Dr. Hr. Briöge⸗Meiſterſchaft von Süddentſchſand Zwei Mannheimerinnen holen den 1. Preis Am Sonntag, dem 5. September, veranſtaltete die Ortsgruppe Baden⸗Baden des Deutſchen Bridge⸗ verbandes im Marmorſaal des Kurhauſes die Bridgemeiſterſchaft von Süddeutſchland. Das Tur⸗ nier wurde von den ſpielſtärkſten Paaren Süd⸗ deutſchlands, ſowie internationalen Gäſten beſucht. Bei ſtärkſter Konkurrenz konnte das Mannheimer Paar Frl. Bran—Frau Kriegel unter 28 Paaren den 1. Preis erringen. Somit kam der Wanderpokal Mariahalden zum erſten Male ſeit Austragen der Meiſterſchaft an ein Damenpaar. Die Ergebniſſe ſind: Mannheim 1. Preis: Frl. Brand—Frau Kriegel 545 Matchpunkte; Stuttgart, 2. Preis: Frau Saßmann—Stubbe 518 Matchpunkte; Stuttgart⸗Karlsruhe 3. Preis: Frau Cullmann Dr, von Rotteck 511 Matchpunkte; Freiburg 4. Preis: Major Senkel.Major Warmuth 498 Matchpunkte; Baden⸗Baden 5. Preis: Frau Huiſſen—Heyn 495 Matchpunkte; Baierbach 6. Preis: Graf und Gräſin zu Dohna 484 Matchpunkte. u Rund 24000 Beſucher haben bisher die Ober⸗ rheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen beſucht. Zahlreiche Betriebe haben ſich für die nächſten Tage zu gemeinſamer Beſichtigung angemeldet. * Die Vaxisté⸗Vorſtellung in der Ausſtellungs⸗ Feſthalle war geſtern abend wieder nahezu ausver⸗ kauft. Die Geſolgſchaft der Daimler⸗Benz⸗ Werke, die von.30 Uhr ab die Ausſtellung be⸗ ſuchte, füllte nachher die Feſthalle, da ſich zu den Ge⸗ folgſchaftsmitgliedern auch viele weibliche Ange⸗ hörige geſellt hatten. Anſager La ſch brauchte dies⸗ mal nicht die Stimmung zu befeuern, da ſchon zu Beginn der ousgezeichneten Unterhaltungsſolge ſtar⸗ ker Beifall geſpendet wurde, der ſich mit jeder Num⸗ mer ſteigerte. Man darf annehmen, daß das Bei⸗ ſpiel der Daimler⸗Benz⸗Werke noch recht zahlreiche Nachahmer finden wird, da vor allem die Gefolgſchaft der ausſtellenden Firmen geſpannt darauf iſt, wie der eigene Betrieb nach Umfang und Anordnung ab⸗ 1de 8 1. Bad. Lanbſturm⸗Inf,⸗Erſatz⸗Bataillon Maunleim bereitet eine Wiederſehensfeier aller alten Kameraden vor und hält heute eine Vorbe⸗ ſprechung im„Kranz“, Seckenheimer Straße 56, ab, znu der die Kriegskameraden eriwattet werden. In der Sonderſchau der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammern von Mannheim und der Pfalz ſteht auf einer der vielen lehrreichen Tafeln zu leſen, daß ge⸗ genwärtig pro Jahr in den Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Häfen 9,4 Millionen Tonnen umgeſchlagen werden, daß der Eiſenbahngüterverkehr 6,7 Millio⸗ nen Tonnen ausmacht und daß der Kraftwagengüter⸗ fernverkehr 110 000 Tonnen beträgt. In Ergänzung hierzu wird an anderer Stelle feſtgeſtellt, daß Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen den zweitgrößten Bin⸗ nenhafen Deutſchlands und Europas darſtellt(Duisburg⸗Ruhrort iſt mit 17,2 Millionen Tonnen der größte), daß der Eiſenbahngüterverkehr der beiden Städte jenen von München, Frankfurt a.., Düſſeldorf, Dresden, Breslau, Hannover und Stuttgart übertrifft und daß im Kraftwagen⸗ güterfernverkehr Mannheim⸗Ludwigshafen in Deutſchland an zweiter Stelle ſteht. Dieſe Zahlen und Vergleiche ſollten jedem gegenwärtig ſein, wenn er ſich beim Gang durch die Induſtrie⸗ Schau den Ausſtellungsſtänden von Schiffahrt und Verkehr in Halle 4 zuwendet. Die Schefahrt, jenes Element, auf dem die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung Mannheims ſich aufbaute und das auch nach der Ueberflügelung durch den induſtriellen Aufſchwung ſeine große Bedeutung behielt, ſtellte in die Mitte der Halle eine impoſante Kommandobrücke ſamt Schorn⸗ ſtein. In den Schiffahrtsſtänden trifft man auf mancherlei Modelle von Seitenraddampfern und Rheinkähnen, aber auch die Miniaturausgabe eines alten Hanſeſchiffes, einer ſogenannten Kogge mit aufgeblähten Segeln iſt da. Die Reichsbahn betont beſonders den Geſichtspunkt des Reiſens, das die deutſche Landſchaft erſchließt.„Reiſen und Schauen im gläſernen Zug“,„höchſte Bequemlichkeit im Rheingoldzug“ und„der Reiſewunſch: Eine Fahrt mit dem Schnelltriebwagen“ lieſt man über einer auf eine Drehbühne montierten plaſtiſchen und per⸗ ſpektiviſch geſchickt angeordneten Anlage von reiz⸗ voller Neuartigkeit. An den Wänden künden Groß⸗ auſnahmen von der Schönheit der deutſchen Gaue. Mit lebhaftem Intereſſe beguckt man das Modell des erſten Eiſenbahnzuges in Baden. Man erinnert ſich beim Anblick dieſes„Spielzeuges“, daß auf dem Original einſt der Vater von Carl Benz geſtanden iſt, aber man denkt auch daran, daß Baden im Eiſen⸗ bahnweſen richtungweiſend voranging, als es als erſtes Land eine Staatseiſenbahn ins Leben rief. Die neueſte Entwicklung wird u. a. durch das Modell eines Schnellgüterzuges verkörpert. Eine Nachbil⸗ dung des Bodenſee⸗Motorſchiffes„Baden“ demon⸗ ſtriert, daß ſich die Reichsbahn auch mit Schiffahrt beſchiftistt Der Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsverband, das jüngſte Glied im Güterfernverkehr, zeigt auf einer inſtruktiven Tafel ſeine Bedeutung für das deutſche Wirtſchaftsleben. Die beſondere Auf⸗ merkſamkeit von uns Mannheimern erregt das Mo⸗ dell des Mannheimer Autohofes, der am „Ochſenpferch“ erſtehen ſoll. Der Autohof wird auf einer 17000 Quadratmeter großen Parkfläche 120 Laſtzügen Raum gewähren. Es wird alles da ſein, was die Fernlaſtfahrer ſich wünſchen können: ein Unterkunftshaus mit 120 Betten, eine Tankſtelle, eine Wagenwäſche, eine Inſtanoſetzungshalle und natür⸗ lich auch die Laſtraumverteilungsſtelle und ein Pförtnerhaus. Bei einer Verkehrsſchau darf ſelbſtverſtändlich die Städtiſche Straßenbahn ſamt OEch und Rhein⸗Hardtbahn nicht fehlen. Deren Stand iſt zwar räumlich nicht ſonderlich groß, aber es iſt mit großer Sorgfalt ein außerordentlich reich⸗ haltiges Material zuſammengetragen. Laufräder mit ein⸗ bzw. zweiteiligen Gummieinlagen künden von dem Beſtreben, die Annehmlichkeit der Fahrgäſte durch Verminderung der Erſchütterungen zu er⸗ höhen. Ein Bahnmotor aus dem Zahre 1957 iſt in Vergleich geſtellt zu einem aus dem Jahre 1000. Der neue hat 40 PS, der alte nur 22 PS. Der von von 1 200 000 Kilometer beſorgt, d. h. er iſt 30mal „um die Erde“ gefahren! Die techniſche Entwicklung wird auch an zwei Fahrſchaltern alter und neuer Bauart demonſtriert. Der alte, im Jahre 1900 gebaut, verfügte über 9 Fahr⸗ und 5 Bremsſtufen, der neue(Baujahr 1936) hat nicht weniger als 23 Fahr⸗ und 15 Bremsſtufen. Auf die Vorteile, die daraus erwachſen, braucht man nicht beſonders hinzuweiſen; als Benützer der Stra⸗ ßenbahn kennt ſie jedermann aus Erfahrung. Daß die Straßenbahn auf den Rundfunk Rückſicht nimmt, iſt eine ebenſo bekannte Tatſache. lung ſieht man zu dieſem Thema je ein Kohle⸗ und Aluminiumgleitſtück. Aluminiumgleit⸗ ſtücke werden heute nicht mehr verwendet, weil ſie durch Riffelbildung an der Oberleitung Radioſtörun⸗ gen erzeugen, die bei Kohlegleitſtücken vermieden werden. Die Entwicklung der Straßenbahnwagen iſt in zahlreichen Bildern feſtgehalten. Man findet darunter den erſten Pferdebahnwagen aus dem Jahre 1876; die Aufſchrift„Mannheimer Trambahn“ und die Nummer 1 ſind darauf deutlich zu erkennen. Ein anderes Bild zeigt die Pferdebahn im Schloß⸗ hof um 1895. Einen verhältnismäßig großen Beſtandteil der Straßenbahnſchau nimmt die Darſtellung des Netzes und des Fahrplanes ein. Der Ausbau der Straßenbahn⸗Streckenführung in Mann⸗ heim und Ludwigshafen iſt in jeder Phaſe ſeiner Entwicklung(1900—1933) dargelegt, ebenſo die Ein⸗ ſtellung der Omnibuslinien(1928—1937) und der Ausbau des Betriebsnetzes der OEc(ſeit 1887). Als Beiſpiel führen wir die Oberrheiniſche Eiſen⸗ bahn⸗Geſellſchaft an. Das erſte Stück des OeE⸗ Netzes war die eingleiſige Dampfbahn Mannheim Weinheim. 1890 folgte die eingleiſige Dampfbahn Weinheim—Heidelberg, und 1891 wurde das Dreieck mit der eingleiſigen Dampfbahn Heidelberg—Mann⸗ heim geſchloſſen. 1903 erhielt die Strecke Mannheim Käfertal ein zweites Gleis. 1906 wurde die Güterbahn HeidelbergSchries⸗ heim eingerichtet, 1909 die eingleiſige Dampfbahn 1900 hat den Wagenantrieb auf einer Geſamtſtrecke In der Ausſtel⸗ ſammen gehen. Induſtrie-Ausſtellung Käfertal—Hedͤdesheim hinzugefügt. 1910 folgte als erſte elektriſche OEG⸗Strecke Schwetzingen—Ketſch. 1915 wurde das Stück Käfertal—Weinheim zwei⸗ gleiſig und zugleich die ganze Strecke Mannheim Weinheim auf elektriſchen Betrieb umgeſtellt. 1925 kam als erſte Autobuslinie Mannheim—Schriesheim hinzu, die 1926 bis Altenbach verlängert wurde. 1928 wurde das Stück Mannheim—Seckenheim auf zwei⸗ gleiſigen Betrieb umgeſtellt und die Strecke Mann⸗ heim—Seckenheim-Neckarhauſen—Edingen elektrifi⸗ ziert. Seit 1929 iſt die ganze Strecke Mannheim Heidelberg zweigleiſig und elektriſch. Aus dieſen Angaben erkennt man deutlich, wie man planmäßig vorging und in unermüdlicher Arbeit die Entwick⸗ lung auf den heutigen Stand brachte. Die Geſamtbetriebslänge(Schiene und Autobus) der drei Bahnbetriebe des Verkehrsgebietes Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen beziffert ſich gegenwärtig auf rund 190 Kilometer; das iſt ſoviel wie die Entfer⸗ nung Mannheim—Freiburg! Am Morgen eines je⸗ den Betriebswerktages werden 313 Wagen in Ver⸗ kehr geſtellt. Der Betrieb erfolgt nach einem(wie die entſprechenden Darſtellungen beweiſen) kompli⸗ zierten Fahrplan, dem eine jede Einzelheit feſthal⸗ tende Dienſteinteilung(rund 1900 Bedienſtete) zu⸗ grunde liegt. Im Rahmen der Verkehrsabteilung iſt auch das Flugweſen mit einem Stand vertreten, Deſſen legraphenwählamt Köln Die Verkehrsabteilung der Induftrie⸗Schau Schiffahrt, Reichsbahn, Kraſtwagengüterfernverkehr, Straßenbahn, Flugweſen und Reichsnoſt auf der Oberrheiniſchen Hauptſtück iſt eine Ueberſichtskarte, die klar heraus⸗ ſtellt, in welch kurzer Zeit der Flugplatz Neuoſtheim von allen deutſchen und europäiſchen Flugplätzen aus zu erreichen iſt. Last, not least iſt die Reichspoſt zu nennen. Daß ſie ein eigenes Ausſtellungs⸗ poſtamt mit allem, was dazu gehört, eingerichtet hat, haben wir kürzlich ſchon erwähnt. Modelle von Kraftpoſtkurswagen, in denen die Poſtſendungen auf der Landſtraße wie im Bahnpoſtwagen bearbeitet werden, und von Raupenketten⸗Kraftpoſtwagen für's Hochgebirge und Aufnahmen vom Flugpoſtverkehr mit Südamerika ſind Beiſpiel aus dem Schaffen der Reichspoſt. Auch eine Fernſchreibmaſchine iſt zur Stelle. Dieſes Ausſtellungsſtück hat für uns inſo⸗ fern eine durchaus aktuelle Bedeutung, da zur Zeit das Telegraphenwählamt Mann heim eingerichtet wird. Jede Fernſchreibmaſchine iſt mit einer Wählſcheibe nach Art der bekannten Fernſprech⸗ wähler verbunden, die jedem Teilnehmer ermöglicht, ſich durch einfaches Drehen der Scheibe mit jedem Fernſchreibnetzteilnehmer im Reich zu verbinden, ohne ͤͤaß er etwa ein Fernamt in Anſpruch zu nehmen braucht. Gegenwärtig zählt Mannheim noch zum Te⸗ FFPPPPPCCCPPPPPPGPPPPPPPPPPTPPPTPPPPPPPöPCP———————————————* Hätten wir gewettet. verloren Berocht über eine Koͤ⸗Fahrt ins badiſche Oberland .. hätte Max Uad öas lam ſo: Vor ungefähr einem Jahre be⸗ gonn ich eine Reiſeſparkarte für eine Koͤc⸗Fahrt zu kleben. Mein Freund Max lachte mich aus: So eine Maſſenabfertigung mache er nicht mit, das ſei doch keine Erholung. Und heute iſt er außer Rand und Band vor Begeiſterung über die achttägige Fahrt in den Hotzenwald, zu der ich ihn überredet hatte— ich wollte mit ihm wetten, daß es auch ihm gefallen würde, er machte aber nicht mit; leider, denn ich hätte gewonnen. Der Abſchied von unſeren liebenswür⸗ digen Quartierwirten und Verpflegungsſtätten in Säckingen, Murg, Laufenburg, Wehr und Oeflingen iſt vielen von uns recht ſchwer geworden. Liebe Menſchen betreuten uns im Quartier und gut und reichlich wurden wir in den alten, trauten Gaſthäuſern des Städtchens, wo in Gruppen von 10 bis 15 Perſonen die Mahlzeiten eingenommen wur⸗ den, verpflegt. Auch hier mußte mein Freund Max⸗ klein beigeben, denn er faſelte immer etwas von Maſſenabfütterung. Jeder, aber auch jeder, konnte je nach Veranla⸗ gung Freude erleben, die Wanderer, die Natur⸗ freunde, die Schwimmer, die Tanzluſtigen, die Fau⸗ len, ſogar die Weintrinker kamen hier auf ihre Rech⸗ nung. Ein reichhaltiges Programm für dieſe acht unvergeßlichen Tage wurde uns in die Hand ge⸗ drückt und dann konnte jeder ſich ausſuchen, was er mitmachen wollte. Kein„Muß“, kein Zwang, nur zu den Mahlzeiten mußten alle wieder da ſein. Und wenn mal eine größere Wanderung oder Autofahrt ſtattfand, bekamen die Teilnehmer das Mittageſſen in belegten Broten mit, ſo daß keine Nebenkoſten entſtanden. Auch von den Einwohnern des Städt⸗ chens ſtellten ſich uns viele gern zur Verfügung als Führer in Stadt und Wald, als Berater und als Unterhalter bei den drei groß angelegten Abend⸗ veranſtaltungen. Eine 12ſtündige— ſtark verbilligte Omnibusfahrt in den Schwarzwald mit vielen Unterbrechungen an den ſchönſten Orten zeigte uns mehr, als wir je ahnen konnten. Man durchwandert das idylliſch am Rhein gelegene Städtchen Laufenburg mit ſeiner kleinen nach der Schweiz führenden Brücke, man fährt durch das Alb⸗ tal an Schluchten und Felſen vorbei nach St. Blaſien. Wir umkreiſten den Schluchſee und den Titiſee und pflückten auf dem Feloͤberg blühendes Heidekraut. Auf der Rückfahrt wurde unſerem Nationalhelden Albert Leo Schlageter in ſeiner Heimatſtadt Schönau ein kurzes Gedenken gewidmet. Vor Abſchluß dieſer eindrucksvollen Fahrt wird noch einmal in dem ſchönen Städtchen Zell im Wieſental haltgemacht, wo bei Wein und Tanz die Stimmung ihren Höhe⸗ punkt erreichte. Wer nicht viel laufen will, macht einen Spazier⸗ gang zum Bergſee mit ſeinem ſchmucken Strandbad — am Rhein befindet ſich auch ein ſolches— und ge⸗ nießt bis zum Mittag⸗ oder Abendeſſen dort Gottes herrliche Natur. Faſt keiner aber wollte auf die Be⸗ ſichtigung der Haſeler Tropfſteinhöhle verzichten mit ihren wunderlichen Gebilden, langen Gängen, Sälen, Treppen, Bächen und Seen. Begrüßungs⸗ und Abſchiedsabend ſowie das Schloßgartenfeſt mit Beleuchtung, Konzert, Tanz und Unterhaltungsprogramm boten in jeder Beziehung Abwechflung. Und Max? Er ſagte nichts mehr. Halt, daß ich nicht lüge, er ſchlug vor, doch gleich wieder ab 1. Oktober eine Sparkarte zu kleben. Und das wird gemacht. Wer macht mit? Afrema. NSDAP-Miiſeilungen Aus bartelaratlichen Behanntmechungan enmommen Anordnungen der Kreisleitung Reichsparteitag 1937 Anläßlich des Reichsparteitages ſind die Dienſträume der Kreisleitung ab 8. September, 13 Uhr, bis einſchließ⸗ lich 14. September d. J. geſchloſſen. Kreisgeſchäftsführung. Ortsgruppen der NSDAP Wohlgelegen. Am 10.., 19.50 Uhr, finden ſich ſämtliche Politiſche Leiter, die nicht am Reichsparteitag teilnehmen, zum Gemeinſchaftsempfang des Politiſchen⸗Leiter⸗Appells (Nürnberg) auf der Geſchäftsſtelle ein. Humboldt. Am 8. 9. treten ſämtliche Marſchteilnehmer für Nürnberg um 20.30 Uhr auf dem Meßplatz in voller Ausrüſtung zur Fahrt nach Nürnberg an. Waſſerturm. Während des Reichsparteitages bleibt die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe vom 8. 9. bis einſchließlich 15. 9. geſchloſſen. Am 10. 9. iſt die Kaſſe zwecks Abrechnung der Beiträge von 19—21.30 Uhr geöffnet. Erlenhof. 8..: Nürnbergfahrer(Marſchteienehmer) tre⸗ ten um 19.30 Uhr auf dem Erlenhoſplatz an. Seckenheim. Die Marſchteilnehmer am Reichsparteitag treten am Mittwoch, 8.., um 19 Uhr, mit voller Aus⸗ rüſtung an der Geſchäftsſtelle an.— Die Geſchäftsſtelle bleibt während des Reichsparteitages vom 8. bis 15. 9. einſchließlich geſchloſſen. Waldhoſ. Während der Reichsparteitage bleibt die Orts⸗ gruppe geſchloſſen. 5 Rheintor. Am 8.., 19.45 Uhr, treten die Marſchteil⸗ nehmer für den Reichsparteitag am Marktplatz an. Rheintor. Die Dienſträume der Ortsgruppe bleiben während des Reichsparteitages vom.—14. September ge⸗ ſchloſſen. Nächſte Dienſtſtunde: Mittwoch, den 15. 9. Sonderbereitſchaft 5(Neckarſtadt⸗O, Plankenhof, Rhein⸗ tor, Sandhofen, Seckenheim, Walöhof): Die für den Reichs⸗ parteitag eingeteilten Marſchteilnehmer treten am Mitt⸗ woch, dem 8.., 20.15 Uhr, bei der Hauptfeuerwache an. Dienſtanzug mit vollſtändiger Ausrüſtung. Die Geſchäftsſtelle iſt vom 8. 9. bis 16. 9. geſchloſſen. Rheinau. Anläßlich des Reichsparteitages iſt die Ge⸗ ſchäftsſtelle vom 8, bis einſchließlich 15. 9. geſchloſſen. Almenhof. Während des Parteitages(8.—14. Sept. bleibt die Geſchäftsſtelle der NS DAc ge⸗ loſſen. Platz des 30. Januar. Freitag, den 10.., 19.40 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter, Walter und Warte zum Gemeinſchaftsempfang der Uebertragung des Politiſchen⸗ Leiter⸗Appells in Nürnberg vor dem Verſteigerungsfaal des Städt Leihamtes an. Uniform. Erſcheinen iſt Pflicht. Liederbuch mitbringen. NS⸗Frauenſchaft Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. Zum Beſuch der Ober⸗ rheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung werden Sammelſcheine für mindeſtens 30 Frauen zum Preiſe von 90 Pfg. pro Perſon ausgegeben. Die Sammelſcheine ſind beim Eintritt auf der Verwaltung der Ausſtellung erhältlich. Der Be⸗ ſuch der Ausſtellung iſt für jede Frau wichtig, da die Ent⸗ ſtehung und Verwendung der neuen Werkſtoffe gezeigt wird. Bei zu wenig Meldungen können einige Ogru. zu⸗ Die Ortsfrauenſchaftsleiterin oder deren Vertretung veranlogzt das Nähere. ſchule, Gartenfeldͤſtraße. (Nundartdichtung„Die große Glock“) den Freilichtſpielen koſtet nur 1 4. bach. Wanderzeit—7 Stunden. Die Kreisfrauenſchaftsleitung bleibt während dem Reichsparteitag vom 8. 9. bis einſchl. 14. 9. geſchloſſen. Nürnbergfahrer. Die Frauen, die nach Nürnberg fahren, treffen ſich am 8.., 20.45 Uhr, auf dem Bahnſteig vor dem Wagen Nr. 10. Almenhof. 9.., 20 Uhr, wichtige Zellen⸗ und Block⸗ walterinnenbeſprechung. Erſcheinen iſt Pflicht. Achtung, ſämtliche kommen am 9.., 20.15 Uhr, zum Singen nach L 9, 7. Erlenhof. Die Frauen, die am Ausflug teilnehmen, tpeffen ſich am 9.., pünktlich 14 Uhr, an der Ecke Zeppe⸗ lin⸗ und Waldhofſtraße. Liederbücher mitbringen. 83 Reichsparteitag⸗Teilnehmer. Die am Reichsparteitag teilnehmenden Kameraden der Unterbanne 1, 2, 3 und 4 und Luftſportunterbann, Motor⸗HJ und S3, ſtehen am Donnerstag, 9.., um 17 Uhr, zur nochmaligen Beſichti⸗ gung im vorſchriftsmäßigen Marſchanzug im Hof des Schlageterhauſes. Gef. 11/171. 8. 9. Antreten der Gef. um 19.50 Uhr auf dem Marktplatz Neckarſtadt. Sommerdienſtanzug. Dax Hausgehiljen Ortsſozialwalterinnen. Donnerstag, den 9.., um 20.30 Uhr, Arbeitsbeſprechung im Fahnenzimmer in L 4, 15. Lindenhof und Waldpark. Donnerstag, 9.., um 20.30 Uhr, Fachgruppenabend in der Eichelsheimerſtr. 51/53. Neckaran. Am Mittwoch, 8.., Gemeinſchaftsabend im Gaſthaus„Zum fliegenden Holländer“, Ecke Adler⸗ und Fiſcherſtraße. S ch Reude⸗ Donnerstag, 9. September Allgemeine Körperſchule(Frauen und Männerh: 17 80 bis 19 Uhr Stadion, Spielfeld 2. 20 bis 21.30 Uhr Peſta⸗ lozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Straße. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele(Frauen und Mäd⸗ chen): 18.30 bis 20 Uhr und 20 bis.30 Uhr Humboldt⸗ 20 bis 21.30 Uhr Feudenheim⸗ ſchule, Turnhalle. Kinderturnen: 17.30 bis 18.30 Uhr Humboldtſchule. Schwimmen(Frauen und Männer): 21.30 bis 23 Uhr 9 5 2. 193 ennis(Frauen un änner): 19 bis 20 Uhr Tennis⸗ —9 605 vortliche und ſportärztliche Beratungsſtelle für alle Volksgenoſſen koſtenlos. 17.30 bis 18.30 Uhr Geſundheits⸗ amt im Hauſe der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, Haupt⸗ eingang, Zimmer 121. * Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Am 26. September zu den Heimatſpielen in Ladenburg führt die NSG Freude“ einen Sonderzug durch die SEch bis Die Tahrt zu Anmeldunge die Geſchäftsſtellen ſchon heute entgegen. Hirſchhorn „Kraft durch Neckarhauſen. Wanderung am kommenden Sonnſag: Rotenberg— Rnine Freienſtein— Gammelsbach— Eber⸗ Abſahrt ab Mannheim 0(Fahrkarten bis Eber⸗ Rückſicht ab Eberbach 18.92 Uhr. .22 Uhr mit Verwaltungsſonderzug bach zu 1,60/ löſen). 6. Seite/ Nummer 413 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 8. September 1937 Veumiscſites — In Budapeſt hat das Urteil des höchſten un⸗ gariſchen Gerichts, der königlichen Kurie, gegen den Generaldirektor eines großen Induſtriewerkes Auf⸗ ſehen erregt, nach dem der Beklagte einer jungen Frau einen hohen Schadenerſatz zahlen muß, weil er ſie in ſchlechten Ruf gebracht hat und obwohl die Klägerin in ihrem Eheglück keinen Schaden erlitten hat. Die Hintergründe dieſes Prozeſſes ſind keines⸗ wegs pikant, um ſo mehr aber menſchlich erſchütternd. Der Chef einer kleineren Budpaſter Firma, die mit einem großen Induſtriewerk in engſter Geſchäfts⸗ verbindung ſtand, wurde eines Tages zum General⸗ direktor des Induſtriewerks geruſen, der ihm in knappen Worten mitteilte, daß ſämtliche Verbindlich⸗ keiten zwiſchen den beiden Firmen auf dem ſchnellſten Wege bereinigt werden müßten, da das Induſtriewerk nicht länger Kredit gewähren könnte. Den Schuld⸗ ner traf dieſe Mitteilung auf das ſchwerſte. Sie be⸗ deutete für ihn den vollkommenen Ruin, da er nicht die Möglichkeit hatte, die geſchuldete Summe inner⸗ halb weniger Tage, wie es der Generaldirektor von ihm geſordert hatte, aufzubringen. Völlig nieder⸗ gebrochen, wankte der Schuldner, ein Mann in den ſechziger Jahren, zurück in ſein Büro, wo er ſeiner Tochter, ſeiner erſten Sekretärin, von dem Vorgeſal⸗ lenen Mitteilung machte. Das Mäochen wußte, was auf dem Spiele ſtand und ging deshalb ſelbſt zu dem Generaldirektor, um ihn um Zahlungsaufſchub zu bitten. Fräulein Martha, ſo hieß die Tochter, wurde auch ſehr zuvorkommend empfangen. Im Verlauf einer kurzen Auseinanderſetzung machte ihr der Ge⸗ neraldirektor einen Heiratsantrag. Sollte ſie den Antrag annehmen, ſo erklärte er, würden ſich die Schulden ihres Vaters ſchon regeln laſſen. Fräulein Martha brach in Tränen aus und entgegnete, ſie ſei bereits verlobt und müſſe deshalb den Antrag aus⸗ ſchlagen. Der Generaldirektor ſchwieg vielſagend und meinte endlich, er ſei auch damit zufrieden, wenn Fräulein Martha bei ihm Privatſekretärin werde. Das junge Mädchen fand dagegen nichts einzuwen⸗ den und ſo ſiedelte es denn in das Büro des Gene⸗ raldirektors über. Hier blieb es jedoch nicht lange bei der rein geſchäftlichen Tätigkeit, Fräulein Martha wurde von dem Generaldirektor in Geſellſchaften eingeſührt, in das Theater eingeladen und mußte ſich ſtets an der Seite ihres Chefs zeigen. Nicht lange dauerte es, und Fräulein Martha, die ſich ge⸗ wiß nichts vorzuwerfen hatte, kam in übles Gerede. Das Gerede mahm ſchließlich ſo ſchlimme Formen an, daß ſich Marthas Vater veranlaßt ſah, den General⸗ direktor aufzuſuchen und von ihm zu verlangen, er ſolle jetzt Fräulein Martha freilaſſen. Dazu ſchien der Generaldirektor jetzt aber keine Luſt mehr zu verſpüren. Er wies den unglücklichen Vater ſchroff ab, was zur Folge hatte, daß der alte Mann noch am gleichen Tage einen Schlaganfall erlitt, an dem er ſtarb. Zwiſchen Fräulein Martha und dem Gene⸗ raldirektor kam es darauſhin zu einer ſehr erregten Auseinanderſetzung und Fräulein Martha verließ ihre Stelle. Sie war ihrem Verlobten treu geblieben und nach einiger Zeit heiratete ſie ihn. Gegen den Generaldirektor leitete die ehemalige Privatſekre⸗ tärin eine Schadenerſatzklage ein, weil er ſie, in ſchlechten Ruf gebracht habe. In den erſten Gerichts⸗ inſtanzen wurde die Klage zwar abgewieſen. Das höchſte Gericht aber, die königliche Kurie, gab der Klage ſtatt und verurteilte den Generaldirektor zu fünfzehntauſend Pengö Schadenerſatz mit der Be⸗ gründung, daß zwar die Heiratsfähigkeit der Kläge⸗ rin durch das Verhalten des Generaldirektors nicht beeinträchtigt worden ſei, daß aber der Klägerin den⸗ noch ein Schadenerſatz zuſtehe, da ſie wirklich in übles Gerede gekommen ſei. — Der ſchwere Taifun, der in den letzten Auguſt⸗ tagen mit entſetzenerregender Wucht, von Mitternacht bis zur Morgendämmerung, über Hougkong hinweg⸗ brauſte, hat, wie eingehende nach England gelangte Schilderungen dartun, furchtbare Verheerungen an⸗ gerichtet. Die Wetterwarte zu Hongkong ſagt, daß es der wildeſte, jemals erlebte Taifun geweſen iſt. Die Meßapparate verſagten, nachdem bereits eine Windgeſchwindigkeit von 200 Kilometer in der Stunde regiſtriert worden war. Aber einige in Privatbeſitz befindliche Inſtrumente regiſtrierten 256 Km. Das Barometer erreichte einen Rekordtiefſtand. Rieſige Wellen trieben im Hafen und kleine Boote wurden bis hundert Meter weit in die Stadt geworfen. Die Seeleute der im Hafen liegenden Schiffe verbrachten eine furchtbare Nacht. Dort lagen mehr als 100 grö⸗ ßere und kleinere Dampfer. Dieſe hohe Zahl erklärt ſich aus der Lahmlegung der Schanghaifahrt. Außer⸗ dem lag eine ganze Anzahl Schiffe im Dock. Von dieſen wurden 20 aus ihren verſtärkten Veranke⸗ rungen losgeriſſen und kreuz und quer durch den Hafen gefegt, was zahlreiche ſchwere Unfälle zur Folge hatte. Als der Sturm ſeine höchſte Wucht er⸗ reicht hatte, brach plötzlich eine Feuersbrunſt aus. Ein ganzer Block von neun vierſtöckigen Mietshäuſern ſtand in Flammen. Es war keine Rettung wöglich. Die Häuſer wurden völlig zerſtört. 15 Menſchen kamen in den Flammen um, viele andere erlitten ſchwere Verletzungen. Es war ein großes Glück, daß gleich darauf ein heftiger Regen, vom Sturm ge⸗ peitſcht, über die heimgeſuchte Stadͤt ſich ergoß. Der Regen währte bis in den Vormittag hinein, als der Taifun ſchon ſeit Stunden verrauſcht war. Hernach boten die Straßen ein Bild unglaublicher Zer⸗ ſtörung und Unordnung. * — In Bayonne ſtarb im Alter von neunzig Jah⸗ ren der Großgrundbeſitzer Charles Corot. Er war eine bekannte Erſcheinung in Monte Carlo, man könnte faſt ſagen, eine legendäre Figur, nannte man ihn doch nur den„glücklichen Spieler“. Corot war im Jahre 1881 erſtmals nach Monte Carlo gekom⸗ men. Er beſaß damals ungefähr eine halbe Million Franken und hatte die Abſicht, dieſe Summe am Spieltiſch zu verdoppeln. Von irgend jemand hatte er ein„unfehlbares Syſtem“ bekommen und begann nun, nach dieſem zu ſpielen. Die Folge war, daß er in ſechs Monaten ſein ganzes Geld verlor. Ein Jahr blieb Corot der Bank fern, dann erſchien er wieder. Er hatte hunderttauſend Franken geerbt und wollte nun ſein Geld zurückgewinnen. Zuerſt verlor er ins⸗ geſamt ſechzigtauſend Franken, dann aber wandte ſich das Blatt. Corot war der erſte und einzige Spieler, der eine Serie von achtzig Rot erlebte— und er nützte ſie aus. Als die Serie zu Ende war, hatte er ſeine ſechzigtauſend Franken wieder hereinbekommen und noch weitere dreißigtauſend dazu. Von nun an ſaß er Tag für Tag am Spieltiſch und leiſtete ſich die unglaublichſten Dinge. Einmal ſetzte er viermal nacheinander die Einzelnummer 26. Sie kam vier⸗ mal nacheinander heraus. Sein Glück koſtete die Bank ein Vermögen, man ſprach von 2 Millionen Franken. Corot gewann, ſo oft er ſetzte. Doch dann hörte er auf zu ſpielen. Er kam nur ab und zu an den Spieltiſch und ſpielte nur eine halbe Stunde, verlor aber niemals. Sein Glück war allmählich ſprichwört⸗ lich geworden. Es fiel auf, daß er im Verlaufe eines Spiels niemals„wechſelte“ Er ſpielte entweder un⸗ unterbrochen auf Rot oder ununterbrochen auf Schwarz und darin ſchien ſein Syſtem zu liegen. Als er ſchon ein alter Herr war, ſprach er zum erſtenmal über ſeine Spielmethoden„Sehen Sie“, ſagte er offen,„ich habe viel verloren, weil ich ſo dumm war, an Syſteme zu glauben. Langſam aber kam ich därauf, warum die Bank immer gewinnen müſſe: weil ſie nämlich mit der Zeit ſpielt. Es iſt doch klar, daß die einzelnen Chancen nahezu gleichmäßig herauskommen. Wenn Sie eine Statiſtik anſehen, werden Sie finden, daß im Laufe eines Jahres tau⸗ ſend Rot genau tauſend Schwarz gegenüberſtehen. Die meiſten Spieler haben aber nicht die Zeit, ſo lange durchzuhalten wie die Bank. Darum verlie⸗ ren ſie. Ich habe mir mein Geld ſo eingeteilt, daß ich auch ein volles Jahr ſpielen konnte, daher mußte ich gewinnen.“ a4 — Die hier und da geäußerte Befürchtung, daß das immer raſchere Vordringen der Ziviliſation in Afrika zum allmählichen Ausſterben der afrikaniſchen Elefanten führen könnte, wird durch Feſtſtellung aller Kolonialverwaltungen in Afrika als grundlos erwieſen. Die engliſche Verwaltung in Uganda ſpricht im Gegenteil von einer geradezu beunruhigend ſtar⸗ ken Vermehrung der Dickhäuter. In jedem Jahre gingen 2000 afrikaniſche Elefanten als Jagobeute oder aus anderen Urſachen ein, aber anſcheinend werde jeder geſtorbene öurch zwei oder drei neue Elefanten erſetzt. Die Elefantenherden ſeien ſtändig im Wach⸗ ſen begriffen, ſo daß die Eingeborenen immer häu⸗ figer über die Zerſtörung ihrer Felder und Anſied⸗ lungen oͤurch Elefanten klagen. Die Elefantenplage könnte zum Segen werden, wenn in ähnlicher Weiſe wie in Indien die Elefanten zu Arbeitstieren ge⸗ zähmt werden könnten. Noch vor wenigen Jahren wurde aber in der einſchlägigen Literatur ſtarrköpfig an der Theſe feſtgehalten, daß der afrikaniſche Ele⸗ fant im Gegenſatz zu ſeinem indiſchen Artgenoſſen nicht zu zähmen ſei. Gegen dieſe Theſe ſprach eigent⸗ lich ſchon die hiſtoriſch verbürgte Tatſache, daß in den puniſchen Kriegen afrikaniſche Elefanten als Träger von Kampfabteilungen, alſo gewiſſermaßen als „lebende Tanks“ verwendet wurden. Die weltbe⸗ kannte deutſche Firma Hagenbeck hat aber darüber hinaus in den letzten Jahren auf der ihr zugewieſe⸗ nen Verſuchsſtation in Belgiſch⸗Kongo den Beweis erbracht, daß afrikaniſche Elefanten ebenſo wie die indiſchen zu brauchbaren ſtarken Arbeitstieren heran⸗ gezogen werden können. * — Ein ſolches Glück, wie es ein junger Doktor Georg Schönbrunn aus Wien gehabt hat, wird wohl den wenigſten beſchieden ſein. Der Vater des jungen hübſchen Mannes war einſt ein hervorragender Rechtsanwalt in Wien. Der Sohn wählte denſelben Beruf, doch war er nicht auf Roſen gebettet. Vor kurzem ſaß Dr. Schönbrunn in einem Kaffeehaus der Wiener Ringſtraße und trank ſeinen Schwarzen. Ihm gegenüber ſaß an einem Tiſch ein ihm unbekannter Meicb ai, Lαiꝙο Am Montagabend im Hindenburgpark Der fröhliche Kehraus des viertägigen Herbſtfeſtes im Hindenburgpark führte, wie uns die Verwaltung auf Anfrage angibt, zwar nur 1800 Gäſte in die große Halle, aber die glückliche Neueinteilung der Bühne und Tanzböden, Wein⸗, Sekt⸗ und Bier⸗ Schenken brachte das Kunſtſtück fertig, daß die Lük⸗ ken im Hörerrund kaum bemerkt wurden und ſchon gar nicht imſtande waren, die fröhliche„Rausſchmei⸗ ßer“⸗Stimmung zu ſtören. Die vokalen Kunſtgenüſſe wurden diesmal ſchon bald nach zehn Uhr abends ab⸗ gelöſt von allgemeiner Gaudi, Stimmungs⸗ und Tanzmuſik. Dafür ſtand die kleine Zahl der Kunſt⸗ kräfte im umgekehrten Verhältnis zu ihren geſang⸗ lichen Spitzenleiſtungen. Alle überſtrahlte das ge⸗ waltige herrliche Organ des Baß⸗Baritons Wilhelm Strienz⸗Berlin. Er bezauberte die Hörer durch die unerſchöpflich ſcheinende Fülle ſeines ſtimmlichen Materials, durch ſeine unvergleichliche Stimmkultur, ſein wundervolles Legato, die ſchlichte innige Art des Vortrags und die gewinnende männliche Erſcheinung. liche Schar ſeiner Verehrer und Verehrerinnen. Käthe Dietrich vom Nationaltheater Mannheim entzündete die Herzen auf etwas andere Art. Ein⸗ ſchmeichelnd und mit einem ganz zarten Pianiſſimo machte ſie das Geſtändnis ihres Verliebtſeins, weiß bei Bedarf aber auch einem ſtarken Temperament die Zügel ſchießen zu laſſen. Franz Koblitz, lyriſcher Tenor des Nationaltheaters, war der Dritte im Bund dieſer tüchtigen Geſangsſoliſtin und machte mit Frohſinn und Uebermut glaubhaft, daß ihm Treuſein nicht liegt. Reinhold Reinold, der Anſager, hatte ſeine wichtigſte Aufgabe in erfolgreicher Bemühung um Stimmung und Betrieb nach Beendigung des offiziellen Teiles, dem das Saarpfalz⸗Orcheſter unter Ernſt Schmeißer leiſtungsfähige inſtrumentale Stütze bot. Reinold gab die Parole aus:„Das Nachtleben von Ludwigshafen beginnt!“, ſorgte für allgemeine fröhliche Schunkelei und prämiierte höchſt fidel ein Großmütterlein als beſte Schunkelantin des Abends. Abgeſehen von einigen Orcheſter Konzerten bei günſtigem Wetter in der Konzertmuſchel, iſt nun frei⸗ Eine Zugabe nach der anderen erpreßte die unerſätt⸗ „Nordwind“ traf planmäßig in Horta ein dub. Berlin, 7. September. Das Seeflugzeug„Nordwind“ traf nach der Ueberquerung des Atlantiks um 17.5 Uhr plan⸗ mäßig in Horta(Azoren) ein. Die Beſatzung, Flug⸗ kapitän Diele, Flugkapitän von Engel, Flugzeug⸗ funker Stein und Flugmaſchiniſt Roeſel führten ihren 13. Erkundungsflug der Lufthanſa über den Nordatlantik— eine Strecke von 3850 Kilometer— in 15 Stunden und 20 Minuten durch. 19 Todesopfer des Zugunglücks in Holzheim dnb. Neuß, 7. September. Die Zahl der Toten des Eiſenbahnunglücks in Holzheim hat ſich auf 19 erhöht, da am Dienstag noch drei Schwerverletzte geſtorben ſind. ——————————————————————— Herr, der ebenfalls Kaffee trank. Plötzlich ſagte der Fremde laut:„Dieſer junge Mann hat ein famoſes Filmgeſicht.“ Er ſtand auf, ging zu Doktor Schön⸗ brunn hin und ſtellte ſich als Direktor einer der gro⸗ ßen amerikaniſchen Filmgeſellſchaften vor. Er machte Dr. Schönbrunn den Vorſchlag, nach Hollywood zu kommen, er ſei zum Film wie geſchaffen. Dr. Schön⸗ brunn ſtand ſofort zur Verfügung, ein Vertrag lag alsbald auf dem Kaffeehaustiſch, und nun wird Dr. Schönbrunn die Reiſe nach Hollywood antreten und Filmſchauſpieler werden. So wurde in einem Ring⸗ kaffee ein Märchen Wirklichkeit. lich endgültig Schluß mit den Großveranſtaltungen unſeres Hindenburgparks für 1937. Der Vorrat an ſchönen Erinnerungen iſt Zehrgeld genug bis zum Wonnemond 1988. Dr. Fritz Haubold. Geburtstage in Ludwigshafen. Ihren 89. Geburts⸗ tag feierte Frau Apollonia Koch, geborene Eggard, Ludwigshafen, Frieſenheimer Straße 253, in voller Rüſtigkeit. 79 Jahre wurde ferner Herr Friedrich Danter IUIl, Ludwigshafen, Frieſenheimer Straße 235. 60. Geburtstag feierte Frau Anna Völker Witwe, Ludwigshafen, Hartmann⸗Straße 9. Ihr 50. Wie⸗ genfeſt endlich beging Frau Philippine Kühn, ver⸗ witwete Maas, Ludwigshafen, Lagerhaus⸗Straße 113. Allen herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20 bis 22 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. „Goldene Gans“: Werbeſchau der Geſellſchaft für Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Karuſſell“. Ufa⸗Rheingold: „Der Mann, der Sherlock Holmes war“. Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Sein letztes Modell“. Union⸗Theater: „Sonnenſcheinchen“.— Atlantik:„Strodivari“.— Alhambra Mundenheim:„Der verkannte Lebemann an * Faĩdu lbuurααα%l Knabe ſtürzt von einer Mauer ab. Ein 12 Jahre alter Junge ſtürzte am Montag in der Kanzleiſtraße bei dem Verſuch, eine 3 Meter hohe Mauer zu er⸗ klettern, ab, und erlitt dabei eine Gehirnerſchütte⸗ rung. Er wurde in die Klinik verbracht. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Haus der Kunſt: Kolonialausſtellung. Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr. Aus den Kinos: Kammer:„Geheimnis eines alten Hauſes“. Odeon: „Ball im Metropol“. Gloria:„Im weißen Rößl.“— Capitol:„Capriolen“. Roman vos Jenny Sattler-Köstg Das Wädchen Elin wird geküßt 38 Di, Vierzimmerwohnung am Maximiliansring bewohnte Heinrich Friedrich ſchon ſeit einer Reihe von Jahren. Er hatte ſie ſich damals eingerichtet, als er den endgültigen Entſchluß gefaßt hatte, die alge⸗ riſchen Beſitzungen nicht auf die Dauer zu halten. Dieſe Wohnung am Maximiliansring war ſchön und vorteilhaft zugleich für Heinrich Friedrich; ſie beſaß Räume von rieſigen Ausmaßen und dazu einen hüb⸗ ſchen, geräumigen Wintergarten, in dem er eine Reihe ſeltener Pflanzen pflegen und beobachten konnte. Große Zimmer brauchte Heinrich Friedrich. Einmal weil er das von Großgrabe und Bulleritz her ſo gewöhnt war, dann aber auch, weil ſie die vielerlei Möbel, Bilder und Kunſtgegenſtände auf⸗ nehmen mußten, die er allerorts zuſammenzukaufen pflegte. Der Diener namens Joſeph Dickhut war ſchon ſeit vielen Jahren bei Heinrich Friedrich. Er liebte ſeinen Herrn ſehr, und er verſorgte ihn außerordent⸗ lich gern! Sehr wichtig war ihm vor allem die Tat⸗ ſache, daß Heinrich Friedrich adlig war. Er hatte bis⸗ her nur in adligen Häuſern gedient, und er wollte auch nur in adligen Häuſern dienen. Eine bürger⸗ liche Herrſchaft wäre ihm unerträglich geweſen, und daher hatte er viel gegen eine bürgerliche Heirat ſeines Herrn einzuwenden. Er beobachtete Elin Hal⸗ lermann darum im ſtillen mit größtem Mißtrauen, und er ſuchte ihr heimlich am Zeuge zu flicken, wo er nur irgend konnte. Heinrich Friedrich wartete ſtill in ſeinem Lehn⸗ ſtuhl, bis ſein Diener mit dem Kaffee ſertig war. Er hatte ſich ein kleines, kühn modelliertes, bron⸗ zenes Fohlen auf den Schoß genommen, um es in angenehmer, träumeriſcher Müdigkeit zu ſtreicheln. — Es mußte ſehr hübſch ſein, dann dort unten am Fluſſe zu wohnen, auf den Weiden die Pferde zu hegen und zu pflegen und mit Elin—— Es ſtand eigentlich dem nichts im Wege, daß man heute nach⸗ mittag, wenn man ausgeſchlafen hatte, zu Elin Unter Joſephs Fingern klirrte das Kaffeegeſchirr. Heinrich Friedrich wendete ſich mit einem leiſen Un⸗ mut nach ihm um. Es hatte den Anſchein, als ob Joſeph heute ſehr ungeſchickt wärel Joſeph bemerkte den Blick ſeines Herrn ſehr wohl. Er holte tief Atem. Es ſah ſo aus, als wolle er etwas ſagen. Dann beugte er ſich nieder zu ſeiner Kaffeemaſchine, um aufmerkſam hineinzuſchauen und mit ſicherer Hand noch ein wenig Waſſer hineinzu⸗ ſchwappen. Aber ſchon nach wenigen Minuten richtete er ſich wieder auf. Wieder klirrte es unter ſeinen Händen! Wieder flog ein haſtiger Blick zu Heinrich Friedrich hinüber. „Iſt Ihnen etwas, Joſeph?“ fragte von Erd⸗ mannsdorf enoͤlich.„Sie kommen mir heute ſo ner⸗ vös vor, Joſeph!“ Zunächſt antwortete Joſeph nicht! Ueber ſeinen Kaffee gebeugt druckſte er ungemütlich herum. End⸗ lich ſagte er doch etwas, aber ohne auch nur im min⸗ deſten auf die Frage ſeines Herrn einzugehen.„Un⸗ ſere Aufwartung, gnädiger Herr, die hat einen Jun⸗ gen, und der Junge— der lernt Schloſſer———“ Heinrich Friedrich richtete ſich auf. Er ſchaute den Joſeph ungeduldig an. Er wollte ihm ſagen, daß ihn die Familienverhältniſſe der Aufwartung nicht küm⸗ merten, daß er keine Betteleien mehr litte— und daß er nun endlich ſeinen Kaffee haben wollte. Je⸗ doch Joſeph fuhr haſtig und holprig ſo ſchnell fort, daß man ihn nicht mehr aufhalten konnte: „Der Junge lernt Schloſſer, und da muß er natür⸗ lich in die Schloſſerberufsſchule; und in der Schule, da iſt ein anderer Schloſſerlehrling.— Der iſt in einer anderen Werkſtatt— in einer Autowerkſtatt..“ „Joſeph, bringen Sie mir enolich meinen Kaffeel“ unterbrach ihn Heinrich Friedrich herzhaft.„Was gehen mich Ihre Schloſſerlehrlings⸗Geſchichten an?!“ Der Diener wagte nichts mehr zu ſagen, ſchwei⸗ gend brachte er ſein Brett herzu; mit geübten Grif⸗ ſen bediente er ſeinen Herrn. Dann aber, als Hein⸗ rich Friedrich mit ſichtlichem Behagen ſein Ei löf⸗ felte, konnte er ſich doch nicht mehr halten! Er fing nun doch wieder von neuem an: „In der Werkſtatt von dem anderen Lehrling ſteht ein weißer Rennwagen, der iſt beim Olbersdorfer Bergrennen entzweigegangen, und den müſſen ſie jetzt ganz ſchnell ausbeſſern. Ganz ſchnell! Sie ar⸗ beiten Tag und Nacht; ſie laſſen alles andere liegen. So ſchnell wie möglich muß er fertig werden!“ Heinrich Friedrich ſah zu ſeinem Diener auf. Erſt als er in die Augen Joſephs ſchaute, begriff er ganz, was der andere ihm da hatte ſagen wollen:„Aber gehen Sie, Joſeph, Weiberklatſch!“ murmelte er. „Es ſoll immer ein Fräulein dahin kommen, gnä⸗ diger Herr, ein blondes Fräulein in einem grünen Kleid!“ „Laſſen Sie das! Ich will nichts mehr davon hören!“ Heinrich Friedrich wurde wütend. Eine ſinn⸗ loſe Verdächtigung Elins war das, was der Diener da ſagte. Man durfte ſie ſich nicht einmal anhören! Geſtern abend war man noch der Gaſt ihres Vaters geweſen! Und der kleine Konſul Hallermann war ein Ehrenmann vom Scheitel bis zur Sohle! Joſeph Dickhut kannte ſich gut in ſeinem Herrn aus: Wenn Heinrich Friedrich dieſen Ton anſchlug, dann war nicht gut Kirſcheneſſen mit ihm! Dann durfte man ihm keinesfalls widerſprechen! Wollte man das tun, dann würde er zuerſt ärgerlich, dann nervös und aufgeregt werden, und dann wäre ſo⸗ gleich alles verdorben, was in dieſer Angelegenheit ſich möglicherweiſe noch erreichen ließ! Schweigend und ſcheinbar gleichmütig hantierte Joſeph in den Zimmern umher, aber er war nicht gleichmütig; er war im Gegenteil ſehr erregt. Er wollte nicht, daß ſein guter gnädiger Herr auf dieſe kleine bürgerliche, neureiche Schlange hineinfiel. „Ich hab' die Zeitungen auf dem Schreibtiſch zu⸗ rechtgelegt!“ meldete er nach einer Weile ſachlich. „Die Zeitungen von den letzten beiden Monaten hab' ich auch aufgehoben. Sie liegen im Schubfach unten rechts!“ Als er das Zimmer verlaſſen hatte, erhob Hein⸗ rich Friedrich ſich vom Frühſtückstiſch. Langſam ging er in ſein Arbeitszimmer hinüber, um unwillig und oͤoch magiſch angezogen ſeinen Schreibtiſch zu be⸗ trachten: da unten alſo— auf der rechten Seite— lagen die Zeitungen der letzten Wochen— und dem⸗ nach auch die Berichte über das letzte Olbersdorfer Bergrennen! Er würde dieſe Berichte nicht leſen! Keinesfalls durfte er ſie leſen! Es war ſeine ſelbſtverſtändliche Ritterpflicht, daß er auch nicht dem kleinſten Gefühl des Mißtrauens Elin Hallermann gegenüber in ſei⸗ nem Herzen Raum gab. Aber es hielt ihn nun nichts mehr hier daheim: er mußte heraus aus dieſem Zim⸗ mer, fortlaufen, etwas tun, etwas unternehmen, ſich irgendwie zerſtreuen! Er ging zum Friſeur und ließ' ſich friſieren. Heute nachmittag in Floridshof mußte man doch anſtän⸗ dig ausſehen! Er ging dann ins Speiſehaus und beſtellte ſich dort ein Eſſen, das er zum Leidweſen des Kellners, der auf die Küche ſeines Hauſes etwas hielt, halb ſtehen ließ. Er ging ins Kaffee, fragte dort den Ober— trotz allem inneren Abſcheu vor ſich ſelbſt!— nach den Zeitungen der letzten Monate und atmete auf, als der ihm zu ſeinem größten Be⸗ dauern nicht mehr dͤͤamit dienen konnte. Zu guter Letzt jedoch, als die Zeit ſoweit vorgeſchritten war, daß er nach Floridshof hinausfahren konnte, da fand er doch nicht den Mut dazu! war nervös; man mußte erſt einmal ein Bad neh⸗ men und ſich dann gründlich ausruhen! Während Joſeph mit gedämpften Schritten hin und her eilte, um das Bad zu richten, ſaß Herr von Erdmannsdorf an ſeinem Schreibtiſch und ſchaute vor ſich hin. Es war ja eigentlich lächerlich! Warum glaubte er, es mit ſeiner Ehre als Kavalier nicht vereinen zu können, dieſe alten Zeitungen zu leſen? Hier, wo kein Menſch es ſah! Nun ja, eben gerade, weil keiner es ſahl Ach, zu törichte Ehrbegriffe konnte ein Menſch haben, wenn er Edmund Viktor Seba⸗ ſtian Heinrich Frieoͤrich von Erdmannsdorf hieß.— Heinrich Friedrichs Hand zuckte nun doch nach den Zeitungen. Im gleichen Augenblick läutete drau⸗ ßen die Flurglocke. Es war eine alte Zugglocke aus einem Darmſtädter Bürgerhaus! Joſeph Dickhut meldete eine Botin aus Floridshof, und auf den zuſtimmenden Wink ſeines Herrn führte er Frau Winkler ins Zimmer, die Herr von Eroͤmannsdorf von ſeinen Beſuchen in Floriödshof her flüchtig kannte, und deren Geſtalt ihm ebenſo zuwider war wie der Elin Hallermann. Frau Winkler wickelte mit aufreizender Lang⸗ ſamkeit die papiernen Hüllen von der koſtbaren Blume, die Herr Hallermann dem Herrn von Erd⸗ mannsdorf als Geſchenk überſchickte, obwohl er ſich heute früh, als er ernüchtert erwachte, mit Schrek⸗ ken darüber klar geworden war, daß dieſe Sendung ein plumper Fehler in dem Schachzug war, den er ſo klug eingefädelt hatte, um den ſeiner Tochter un⸗ erwünſchten Freier mit gutem Winde wieder los⸗ zuwerden. (Fortſetzung folgt.) Ouerschnitt durch den Ailiag 4 Man war müde, man war unausgeſchlafen, man —— Mittwoch, 8. September 1937 Aus Baden Brief aus der Benzſtadt Was gibt es Neues in Ladenburg? Tr. Ladenburg, 5. September, Nachdem Gendarmeriemeiſter Lehle am 1. Ok⸗ tober in den wohlverdienten Ruheſtand treten wird, kommt ſein Nachfolger, Gendarmeriemeiſter Funk am 1. Oktober von Altlußheim hierher.— Frau M. Prätzel konnte im großen Kinder⸗ und Enkelkreiſe ihren 79. Geburtstag feiern.— Einer der be⸗ währten Hauptlehrer, der ſchon drei Jahrzehnte an der Volksſchule tätig und lange Jahre Dirigent eines hieſigen Männergeſangvereins war, der außer⸗ dem viele Jahre den evangeliſchen Kirchenchor diri⸗ gierte, Herr Hermann Wiesler, feiert mit ſeiner treuen Lebenskameraöin, Frau Luiſe Eliſabeth, geb. Schäfer, das Feſt der Silberhochzeit. Wir gratulieren! Die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle brachte dem verdienten Ehrenmitgliede Zeiler eine muſikaliſche Ovation zu ſeinem 83. Geburts⸗ tag.— Das Heimatſpiel:„Der Bunoͤſchuh ruft“ wurde am Samstagabend in feenhafter Be⸗ leuchtung aufgeführt und erfreute ſich eines großen Zuſpruches. Auch am Sonntag fand nochmals eine eindrucksvolle Aufführung ſtatt.— Die Fünſ⸗ zigjährigen konnten ſich an den Glückwünſchen von„Mutter Benz“, die Frl. Trippmacher über⸗ mittelte, von Vater Schlageter, vom„Finken⸗ Doktor“ L. Finkh, Oberbürgermeiſter Jäger, dem früheren Ladenburger Bürgermeiſter Dr. Dr. Hagen u. a. erfreuen.— Von den Auslands⸗ deutſchen beſuchten auch Bauern aus Ungarn unſere Stadt und beſichtigten u. a. den Muſterbetrieb des Landwirts Hermann Lackert. Ein Un⸗ hold, der im ganzen Umkreis Frauen und Mädchen beläſtigte, konnte von Polizeimeiſter Schrepp ding⸗ feſt gemacht werden. Mannheimer Gäſte in Bruchſal k. Bruchſal, 7. Sept. Sonntag nachmittag um ½3 Uhr trafen von der Reichsautobahn herkommend in etwa 50 Perſonenwagen rund 100 Pameraden der NS⸗Kriegsopferverſorgung Mann⸗ heim⸗Friedrichsfeld ein, denen der Kreis⸗ amtsleiter der Ortsgruppe Bruchſal bereits ent⸗ gegengeſahren war. Im Ehrenhof des Schloſſes er⸗ folgte die Begrüßung der Beſucher durch die dort ver⸗ ſammelte Ortsgruppe und die Stadtverwaltung Bruchſal. Dann wurde eine Beſichtigung des Schloſſes vorgenommen, wobei die glänzende Führung des ob ſeines Humors beſtbekannten Schloßverwalters Recher bald die nötige Stimmung erzeugte. Anſchließend erfolgte in zwei Gruppen eine Runoͤfahrt durch die Stadt mit ihrem hiſto⸗ riſchen Sehenswürdigkeiten und den umſchließenden Höhen, worauf man ſich mit den Bruchſaler Kamera⸗ den im Bürgerhofſaal zu gemütlicher Unterhaltung vereinte. Den muſikaliſchen Teil beſtritt die Kreis⸗ kapelle, ſowie das bekannte Seilerquärtett, das prächtige Perlen ſeiner Sangeskunſt bot. Dazu ver⸗ ſchönten Turnerinnen des Turnvereins 1846 mit Dansvorführungen die Stunden der Kamexaoſchgft. Mit den beſten Eindrücken von der Bruchſaler Gaſt⸗ freundſchaft verließen die Gäſte abends die Stadt zur Heimfahrt. * Wiesloch, 8. Sept. Abeuds erfaßte ein Kraft⸗ wagen den unmittelbax neben dem Gehmeg gehenden 17jährigen Karl Bauſt aus Nußloch und ſchleiſte ihn eine Strecke. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Verunglückte in die Heidelberger Klinik gebracht, wo er am Montag ſtarb. Ein Inſaſſe des Wagens trug Glasſplitterverletzungen davon. * Freiburg, 5. Sept. Die Erſte Große Strafkam⸗ mer beim Lanoͤgericht Freiburg verurteilte den 50⸗ jährigen Juden Franz Fuchs aus Karlsruhe, wohn⸗ haft in Freiburg, wegen raſſenſchänderiſcher Be⸗ ziehungen zu einem 25jährigen deutſchblütigen Mäd⸗ chen zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Bergſträßer Winzerdorf- Reichsſtatthalter (Eigener Bericht der„NM3“) Bensheim, 7. September. Wenn die Trauben der Reife entgegengehen, dann feiert die Bergſtraße ihr Winzerfeſt im ſchönen Bensheim. Bensheim und ſein Winzerfeſt ſind ſchon ſo bekannt, daß in dieſen Tagen eine wahre Völkerwanderung nach der Bergſtraße einſetzt. Seitdem der raſſige Bergſträßer Wein auf dem Weinmarkt einen Namen hat, und er hat ihn in vielem dieſem großartigen Bergſträßer Winzerfeſt zu verdanken, weiß man, daß die ſchöne Bergſtraße auch ein richtiges Weinbaugebiet iſt. Ueberall an den Hängen bei Schriesheim, Weinheim, Heppenheim, Bensheim, Auerbach kleben die Weinberge. Winzerfeſt und goldene Herbſtſonne, das gehört zuſammen. Und es war in dieſem Jahre alles herr⸗ lich beieinander: eine ſommerlich anmutende Herbſt⸗ ſonne, ein ſeidenblauer Himmel und der Zauber der leiſe verſchleierten Herbſtlandſchaft. Dazu kommt die lebendige Fröhlichkeit der Bergſträßer, die darin den Pfälzern verwandt iſt. Wie immer wurde das Bergſträßer Winzerfeſt am Samstagnachmittag von dem tatkräftigen„Spiri⸗ tus rector“ Beigeoroͤneten Stoll eröffnet, der in ſeiner Anſprache mit berechtigtem Stolz betonte, daß Bensheim und das Bergſträßer Winzerfeſt in wei⸗ tem Umkreis einen guten Namen haben. Kreis⸗ leiter Brückmann, der Protektor des Feſtes, wünſchte der Veranſtaltung einen guten Verlauf. Damit war das zünftige Feſt ins Rollen gebracht. Abends war das anheimelnde Städtchen, das reich beflaggt und illuminiert war, von einer weinfrohen Menſchenmenge erfüllt. In allen Lokalen war Tanz und in dem bekannten Winzerdorf herrſchte eine „Pfundsſtimmung“. Am Sonntagnachmittag bildete der Feſtzug den Hauptanziehungspunkt. Er war unter dem Leitſpruch„Der Bergſtraß' gold'ner Wein“ 30000 im goldenen Mainz Der Mainzer Weinmarkt lockt dt. Mainz, 7. Sept. In dieſen Tagen ſteht das goldene Mainz im Zeichen des zweiten rhein⸗ mainiſchen Winzertages, verbunden mit dem Mainzer Weinmarkt und einer Ausſtel⸗ lung„Rhein und Wein“. Die Veranſtaltung darf ſchon jetzt als voller Erfolg gewertet werden, Zur Eröffnung fand eine Ta⸗ gung des Landesbauernrats ſtatt, während die eigent⸗ liche Eröffnung der ſtellvertretende Gauleiter Linder vornahm. Er überbrachte die Grüße und Wünſche des Gauleiters und erklärte, daß der„Rhein⸗Maini⸗ ſche Winzertag“ in Mainz die jährliche Großveran⸗ ſtaltung der Weinwerbung des Gaues Heſſen⸗Naſſau darſtelle. Eine Weinprobe, die von etwa 400 Teil⸗ nehmern beſucht war, gab einen Querſchnitt durch die Verſchiedenartigkeit der Weine des Gaues Heſſen⸗ Naſſau und machte zugleich mit den beſten Gewächſen des Gaues bekannt. Weinfröhliche Ueberraſchung wird dem Beſucher auf dem Weinmarkt geboten, wo es wahrhaft luſtig hergeht. Ein kunſtvoller Wein⸗ brunnen iſt immer ſtark umlagert. Auch die Alt⸗ Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Zauſende kamen ins ſchöne Bensheim: Winzerfeſt wurde glänzender Erjolg! Der Feſtzug ſtand unter dem Motto:„Der Bergſtraß' goloner Wein“-Magnet Sprenger unter den Feſtgäſten ſehr glücklich zuſammengeſetzt. Die Nachbargemein⸗ den Heppenheim, Auerbach, Bürſtadt und Lam⸗ pertheim hatten Gruppen zugeſteuert, um ſo den guten nachbarlichen Beziehungen zu der Kreisſtadt Bensheim Ausdruck zu geben. Im ganzen war der Feſtzug eine ſehr ſchöne Leiſtung des Beigeordneten und Bürgerwehrkommandanten Stoll, der ſeine Wehr mit dem bekannten Schneid hoch zu Roß anführte. Aus dem lebendigen, ſarbenprächtigen und ſtilechten Winzerzug ſtachen einige Gruppen beſon⸗ ders hervor. Wie immer, machten de Bürgerwehren von Bensheim und Weinheim in ihren maleriſchen Uniformen einen beſonderen Eindruck. Den Vogel ſchoſſen aber der großartige Wein⸗ und Blütenwagen der Stadt Bensheim, die Rieſenweinfaſche mit der entzückenden Biedermeier⸗ gruppe und die prachtollen Traubengruppen ab. Nach dem Feſtzug war das Winzerdorf im Nu überfüllt. In den lauſchigen Buchten ſchuf der Wein bald deine beſchwingte Stimmung, Geſang und Schunkellieder, Vorführungen der Glattbacher Spiel⸗ ſchar in Odenwälder Tracht drückten dem Ganzen den Stempel eines echten Volksfeſtes auf. Darüber hinaus war Bensheim erfüllt von Tauſenden von Menſchen, die von der Bergſtraße, dem Odenwald, dem Ried, von Worms, Darmſtadt, Frankfurt, Mannheim und Heidelberg gekommen waren. Aus allen Lokalen, Straußwirtſchaften und Win⸗ zerſtübchen drang Feſtesfreude. Reichsſtatthalter Sprenger war auch in die⸗ ſem Jahre mit ſeinem Stabe anweſend und nahm an dem Feſt teil. So war bei herrlichem Herbſtwetter, das dem gan⸗ zen Feſt einen glanzvollen Rahmen gab, der Be⸗ ginn des 9. Bergſträßer Winzerfeſtes ein ganz gro⸗ ßer Erfolg und die weiteren Tage(.,., 11. und 12. September) werden weiterhin in dem berauſchenden Rhythmus ſtehen: Fröhlichkeit, Stimmung, Gemüt⸗ lichkeit und Lebensfreude. H. H. zerinnengruppen auftraten und mit ihren Reigen großen Beifall fanden. *. 150 000 auf dem Wormſer Backfiſchſeſt! * Worms, 7. Sept. Das diesjährige Wormſer Backfiſchfeſt verzeichnete mit rund 150 000 Beſuchern, darunter vielen Tauſenden aus der näheren und weiteren Umgebung, einen Rekordbeſuch. —— denn Samstag und Sonntag zählte man bereits 3·0000 Beſucher. er. Neulauterburg, 3. Sept. Hart ſind zux Zeit die hieſigen Bauern des äußeren Grenzgebietes be⸗ troffen. Infolge der im Elſaß ausgebrochenen Maul⸗ und Klauenſeuche iſt ſeit einigen Tagen der kleine Grenzverkehr geſperrt. Dadurch vermag kein Bauer ſein jenſeits der Grenze befindliches Ackerland auf⸗ zuſuchen. L Neckarſteinach, 4. Sept. Nachdem die Koͤß⸗Ur⸗ lauber aus Sachſen wieder abgereiſt ſind, traf der letzte Transport von KöF⸗Urlaubern für dieſes Jahr hier ein. Die Urlauber, die aus dem Gau Weſer⸗Ems ſtammen, wurden freudig empfan⸗ gen und aufgenommen. * Ungſtein, 5. Sept. Der 42 Jahre alte Karl ſtadt hatte ihr Winzerfeſt, wo Winzer⸗ und Win⸗ (Eigener Bericht der NMz.) Venedig, im September. Nach einer Dauer von dreieinhalb Wochen iſt die Internationale Filmkunſtausſtellung am Lido beendet worden und die Filmleute ver⸗ laſſen jetzt Venedig, nachdem das eigentliche Bade⸗ Pauublikum ſchon ſeit einer Woche maſſenhaft abgereiſt war. Noch vor zwei Wochen war am Lido kein freies Hotelzimmer aufzutreiben und jetzt iſt es am Strand ſchon recht leer geworden. Zwar die Sonne ſcheint noch für unſere Begriffe herrlich warm, aber das Waſſer hat keine 25 Grad Celſius mehr und bei ſoſcher„Kälte“ pflegen die Italiener nicht mehr im Meere zu baden, was ſich jetzt noch im Waſſer tum⸗ melt, ſind faſt ausſchließlich Ausländer. Wie ſteht es nun mit dem Ergebnis der Film⸗ kunſtausſtellung?“ Sie hatte großartig angefangen mit der Einweihung des pompöſen Feſtſpielhauſes, das nur immer dieſe wenigen Wochen im Jahre be⸗ nutzt wird. Dann erwies ſich bald, daß ſich unter den angemeldeten Filmen außerordentlich viel Durch⸗ ſchnitt befand, der eigentlich auf einer internationa⸗ len Leiſtungsſchau nichts zu ſuchen hatte. Das gilt in ganz beſonderem Maße für die amerikani⸗ ſchen Filme, unter denen ſich auch nicht eine ein⸗ zige überraſchende Spitzenleiſtung befand, weil die beiden größten amerikantſchen Konzerne, Metro und Paramount, diesmal nicht mitgemacht hatten. In⸗ tereſſant war eigentlich nur„A Star is born“, weil man daran den heutigen Stand des amerikaniſchen Farbfilms ſtudieren konnte. Recht gute Filme hatte Franlhreich entſandt; es hatte, wie der Vertreter der franzöſiſchen Film⸗ induſtrie anläßlich eines Preſſeempfangs ausdrücklich erklärte, bewußt darauf verzichtet, acht Filme zu mel⸗ den, wie es ſatzungsgemäß bedurft hätte, vielmehr beſchränkte man ſich darauf, fünf Filme auszuwäh⸗ len, die nicht nur eine beſondere künſtleriſche Quali⸗ tät hatten, ſondern vor allem auch in ihrer Art für Frankreich typiſch waren.„La grande IIlusion“ wurde viel diskutiert, an„Héléne“ rühmten die Fachleute die hervorragenden darſtelle⸗ Kehraus in Venedig 4 Zum Ergebnis der Internationalen Filmkunſt ausſtellung ſagen kann. riſchen Leiſtungen,„ es Perles de la Cou⸗ ronne“ erwies ſich als ein ſehr eigenartiges Experi⸗ Schwan von hier machte ſeinem Leben durch Er⸗ hängen ein Ende. 55 ment Sacha Guitrys, der im Grund genommen ge⸗ filmtes Theater bringt, aber ſeine ſtarke Künſtler⸗ perſönlichkeit weiß dieſem Werk ſo viel Eigenart ein⸗ zuflößen, daß man ihm ſeine Bewunderung nicht ver⸗ Der beſte franzöſiſche Film war aber doch„Le Carnet de Bal“ ein Meiſterſtück des noch ſehr jungen Regiſſeurs Duvivier, der eigentlich hier eine Einakterſerie gibt, durch die ſich ein„Roter Faden“ zieht in Geſtalt einer ſchönen, aber nicht mehr ganz jungen Frau. Sie ſucht nach dem Tode ihres Man⸗ nes der Reihe nach alle ihre Tänzer auf, die ſie in dem kleinen Heftchen ihres erſten Balles von damals vor zwanzig Jahren verzeichnet findet, dabei ſieht ſie eine Reihe der verſchiedenartigſten Einzelſchickſale und in jedem lebt ein Stückchen Frankreich. Dieſer Stoff iſt filmkünſtleriſch ſo vollendet geſtaltet, daß es nach jeder Epiſode ſtürmiſchen Beifall gab und der Schreiber dieſer Zeilen geſteht, daß er glücklich war, als ſich ihm zufällig Gelegenheit bot, dieſe filmiſche Delikateſſe noch ein zweites Mal zu ſehen. England zeigte als Spitzenfilm ſeiner Produk⸗ tion einen großen nationalen Stoff„Victoria the Greet!, ein Stück engliſcher Geſchichte. Die Inſze⸗ nierung von Herbert Wilcox hat ein ſehr beachtliches Niveau und die Trägerin der Titelrolle, Anna Neagle, gibt eine ganz erſtaunliche Leiſtung, es gelingt ihr, die Geſtalt der Königin durch all die Jahrzehnte glaubhaft zu verkörpern, namentlich ſpielt ſie auch die Greiſin in überzeugender Maske. Kitſchig wirkt nur der Schluß des Filmes, den man in techniſch höchſt unvollkommener Weiſe farbig auf⸗ genommen hat. Uebrigens befriedigte auch der eng⸗ liſche Annabella⸗Film„Wings of the Mor⸗ ning“ farbtechniſch durchaus nicht, die Farben kamen zumeiſt vollkommen unnatürlich heraus, wie bei billigen Buntdruckpoſtkarten.— Ein ſehr ſtark dramatiſcher Stoff war der engliſche Film„Fare⸗ well again“; es handelt ſich um eine engliſche Truppe, die nach fünf Jahren aus Indien zurück⸗ kommt, da erhält ſie den Befehl, infolge politiſcher Verwicklungen ſofort weiterzufahren nach dem nahen Oſten: nur ſechs Stunden Landurlaub auf engliſchem cheſtermitglied treugeblieben iſt. Stunden ſpielen ſich nun die verſchiedenartigſten Einzelſchickſale ab. Dies war mit der packendſte Stoff, der in Venedig gezeigt wurde. Sehr beachtlich ſerner war jener andere engliſche Film„Coͤge of the World“, der in einer einfachen Handlung im Stil einer großen Reportage das harte Leben auf einer entlegenen Schottlandinſel ſchildert, die ſchließlich werden muß, weil ſie ſich dort nicht mehr ernähren können. Außerdem zeigte England noch einen wei⸗ teren aus dem üblichen Schema fallenden Film, näm⸗ lich den in Deutſchland bereits herausgekommenen „Elephant Boy“. Italien konnte ſehr zufrieden ſein mit den Erfolgen ſeiner oͤrei Großfilme mit nationaler Ten⸗ denz. Bei„Seipione lAfricano“ erdrückt freilich der gewaltige Aufwand den geiſtigen Gehalt. Film⸗ künſtleriſch höher ſtehen der heroiſche Kolonialfilm „Sentinelle di Bronzo“ und der Trenker⸗Film„Con⸗ dottieri“. Als ziemlich belanglos erwies ſich daneben das italieniſche Luſtſpiel„Il Signor Max“. Japan hat mit ſeinen dͤͤrei gut ausgewählten Kulturfilmen und dem Spielfilm„Koio no Tſuki“ ſchweren Herzens von ihren Bewohnern verlaſſen 7. Seite /Nummer 413 Der rote Hahn! 5 Großfener in Nagold * Nagold, 7. Sept. In der Nacht zum Mon⸗ tag brach kurz vor Mitternacht in einem Schuppen der Schwarzwälder Lederkohlen⸗ und Härtemittelwerke auf bis jetzt noch nicht ge⸗ klärte Weiſe ein Brand aus, der bald große Aus⸗ dehnung annahm. Das große Gebände, das eine Grundfläche von rund 1000 Quadratmeter umfaßt, diente zur Aufbewahrung von Altleder. Eine mäch⸗ tige Feuergarbe erhellte den nächtlichen Himmel und ſchreckte die Einwohner aus dem Schlaf. Der raſch herbeigeeilte Löſchzug mußte das Waſſer aus 500 Me⸗ ter Entfernung heranpumpen. Mit Erfolg bemühte ſich die Feuerwehr, das eigentliche Fabrikgebände und die Werkswohnungen vor einem Uebergreiſen des Feuers zu ſchützen. Der entſtandene Sachſchaden iſt ſehr groß. Saardankkirche wird eingeweiht Sie wurde in Rohrbach errichtet * St. Ingbert, 1. Sept. Am kommenden Sonn⸗ tag wird die Saardankkirche in Rohrbach bei St. Ingbert durch den evangeliſchen Landesbiſchof Diehl in feierlicher Weiſe eingeweiht und die Kirche ihrer Beſtimmung übergeben. Der Bau dieſer Kirche hat weit über die Grenzen unſerer engeren Heimat hin⸗ aus Beachtung und Unterſtützung erfahren. Bald nach dem großen geſchichtlichen Ereignis vom 13. Januar 1935, als das Saarvolk ein ſo glänzen⸗ des Bekenntnis für Deutſchland und Adolf Hitler * Ein guter Rat zur Ein⸗ machzeit! Viele Früchte haben ſtark färbende Eigen⸗ ſchaften, die ſich in hart⸗ näckiger Verſchmutzung der Hände bemerkbar machen. Meiſt dringt der Saft tief in Hautrillen ein und iſt nun ſchwer zu entfernen.— Zue A Reinigen verfärbter und ver⸗ ſchmutzter Hände nehmen viele Hausfrauen heute das be⸗ währte HausmittelAlA, weiles ſchnell und gründlich ſäubert, die Haut nicht angreift und äußerſt billig im Gebrauch iſt. V¹62 abgelegt hatte, erwachte in der kleinen evangeliſchen Kirchengemeinde Rohrbach der Gedanke, aus An⸗ laß dieſes großen geſchichtlichen Ereigniſſes eine Dankeskirche zu bauen. 17 Monate ſind ſeit dem Tage, da das ſtolze Werk begonnen wurde, ins Land gegangen, am 5. September ſoll die Einweihung die⸗ ſer Kirche, die jetzt in allen ihren Teilen vollendet vor uns ſteht, eingeweiht werden. Es iſt gewiß nur eine kleine Dorftirche, die hier auf einem hiſtoriſchen Platze erbaut wurde. Trotzdem wird ſie uns allen ein deutſcher Dom ſein, der uns an deutſches Schick⸗ ſal ermahnt. Der Führer ſelbſt ließ ſich die Bau⸗ pläne der Kirche vorlegen. Aus 280 Meter Höhe ragt der Turm der Saardankkirche hoch über das treue Saarland und kündet in ſeiner Wuchtn und Stärke von der geſchloſſenen Front, die das Saarland in entſcheidender Stunde gegen alle undentſchen Um triebe bildete. * Herxheim(Landau), 7. Sept. Der 79 Jahre alte Jakob Deutſch aus Herxheim, der trotz ſeines hohen Alters noch ſehr rüſtig war und bei faſt allen Arbeiten mithalf, iſt am Samstagvormittag beim Tabakaufhängen ſo unglücklich geſtürzt, daß er ſich ſchwere innere Verletzungen zuzog, an denen er zwei Stunden ſpäter geſtorben iſt. * N dae Jiel des fiitewerhes 8 „Mutter und ſind“: ein farnes und geſundes deutſches Volh. die Aufmerkſamkeit der europäiſchen filmintereſſier⸗ ten Kreiſe auf ſich gelenkt ebenſo In dien mit ſeiner Filmlegende vom heiligen Tukaram. Eine kleine Senſation war der ägyptiſche Kulturfilm, der eine Wallfahrt nach Mekka und erſtmalig die heiligen Stätten die Iſlams zeigte. Dieſe Film⸗ gruppe erweiterte unſeren Horizont ganz beträchtlich. Ungarn, Polen und die Tſchechoſlowa⸗ kei blieben diesmal mit ihren Filmen hinter den anderen Ländern zurück, Oeſterreich zeigte kei⸗ nen Spielfilm, ſondern nur ein paar recht gute Kul⸗ turfilme, Holland brachte eine wohlgelungene kleine Filmſtudie, die Geſchichte eines Zylinderhutes. Die großen Filmerfolge Deutſchlands ſind 0 im einzelnen bereits gewürdigt worden. 5 e ee, blieben der Filmkunſtausſtel⸗ lung die maßgebenden internationalen Filmkünſtler mit verſchwindend wenigen Ausnahmen fern, ſie 95 könnten ſich hier Anregungen für ihr künftiges Schaffen holen, und das wäre wichtiger, als daß ſüi ein reichlich verſnobtes Lido⸗Publikum dieſe große Parade des Films anſieht. Dr. Fritz Olinſeg Ein Künſtleriubiläum 25 Jahre Mitglieb des Nationaltheaterorcheſters Kammermuſiker Paul Stephan konnte dieſer Tage ſein 25jähriges Jubiläum als Mit⸗ glie d des Nationaltheaterorcheſters be⸗ gehen. Der Jubilar ſtammt aus Forſt in der Lauſitz, erhielt ſeine erſte muſikaliſche Ausbildung in der Staòtkapelle zu Jarow und ſtudierte dann bei Oehler und Eßberger in Berlin. Er wirkte in früheren Jah⸗ ren eine Zeitlang im Berliner Tonkünſtlerorcheſter, machte mit Theodor Franke Kunſtreiſen ins Balti⸗ kum und nach Rußland und ſpäter als Mitglied des Berliner Philharmoniſchen Blasorcheſters nach Ame⸗ rika. Nach vorübergehender Verpflichtung an die Berliner Komiſche Oper ging Paul Stephan nach Baden⸗Baden, wo er im dortigen Stäötiſchen Orcheſter von 1905 bis 1911 gewirkt hat. Nach einem weiteren Fahr in Eſſen unter Abendroth, kam er An⸗ fang September 1912 an das Nationaltheater Mannheim, dem er bis heute als geſchätztes Or⸗ 5 Aus Anlaß ſeines Jubiläums gab es im Natio⸗ Boden ſind den Leuten verabnnt und in dieſen ſechs 15 635 3 8 465 8 naltheater dieſer Tage eine kleine Feier, bei der 3 2 in der nächſten Zeit zur Uraufführung gelangt. 8 8 Intendant Branden burg das künſtleriſche Wir⸗ ken des Jubilars und ſein Kameradſchaftsgefühl in warmen Worten würdigte. Kapellmeiſter Dr. Cre⸗ mer zollte dem Muſiker Stephan hohes Lob und pries den unverwüſtlichen Humor des Jubilars, den auch die angeſtrengteſte Arbeit nie veröroſſen habe. Orcheſtervorſtand Sander überbrachte die herzlichh ſten Glückwünſche des Orcheſters und überreichte dem Berufskollegen, den er mit humorvollen Worten als hervorragenden Muſiker, paſſionierten Angler und Champion des Kegelſports feierte, ein Ehrengeſchenk. Kleine Theater- und Muſikchronik Hermann Paul aus der Meiſterklaſſe Max Kergl der Mannheimer Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater wurde nach erfolgreichem Probeſpiel als Violiniſt für das Opernorcheſter der Stadt Eſſen verpflichtet. 3 „Die Berliner Schauſpielerin Toni van Eyck wird ſich in Kürze zum erſten Male der Hefſentlichkeit als Spielleiterin vorſtellen. Sie inſzeniert gegenwärtig im Leipziger Schauſpielhous die Komödie„Der Schneider treibt den Teufel aus“ von Juliana Kan, die 8. Seite/ Nummer 413 ——————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 8. September 1937 Erſte Nalionalſozialiſtiſche Kampffpiele Die Hitlerjugend im Kampf Die Kampfſpiele der Hitlerjugend und des Deutſchen Zungvolkes wurden am Dienstag in Nürnberg bei präch⸗ tigem Sommerwetter eröffnet. Dieſe Leiſtungsſchau iſt der weithin ſichtbare Ausdruck der Leibeserziehung unſerer Ju⸗ gendlichen; aber nicht nur eine umfaſſende Körperausbil⸗ dung wird angeſtrebt, die zweite große Aufgabe gilt der Schulung derjenigen Jugendlichen, die auf ſportlichem Ge⸗ biet berufen ſind, Beſonderes zu leiſten. Während Hitlerjugend und Jungvolk in der Haupt⸗ kampfbahn des Stadions die Reichsſport⸗Wettkämpfe aus⸗ trugen, fanden ſich zur gleichen Zeit die neunzig Beſten der Führerſchaft auf dem Sportplatz des 1. FC Nürnberg im „Zabo“ ein, um hier den Führerzehnkampf zu beginnen. Dieſer Zehnkampf iſt für alle Zeiten die ſportliche Lei⸗ ſtungsprobe der geſamten HJ⸗Führerſchaft. Außer dem Führerzehnkampf werden noch folgende Wettkämpfe ausgetragen: Der Reichsſport⸗Wettkampf der H(26 HJ⸗Mannſchaften zu je zehn Hitlerjungen, 26 D⸗ Mannſchaften zu je zehn Pimpfen). Deutſche Jugend⸗Mei⸗ ſterſchaften in Leichtathletik und Schwimmen(380 Leicht⸗ athleten und 220 Schwimmer, die auf Grund der Ausſchei⸗ dungswettkämpfe der Gebiete ermittelt wurden), Reichs⸗ ſchießwettkämpfe(26 Gebietsmannſchaften zu je zehn Hitler⸗ jungen), Wehrſport⸗Fünfkampf(26 Gebietsmannſchaften zu je zehn Hitlerjungen. Faſt 2000 Wettkämpfer der H tre⸗ ten bei den NS⸗Kampfſpielen in Nürnberg zu den fünf verſchiedenen Wettbewerben an. Außergewöhnliche Leiſtungen Am erſten Tage wurden die leichtathletiſchen Uebungen des Führerzehnkampfes erledigt. Es gab ganz außerordent⸗ lich gute Leiſtungen, und beſonders die Kurmark konnte nach Abſchluß der erſten fünf Wettbewerbe bereits drei ihrer Beſten an die Spitze der Altersſtufe B ſtellen. In der Punktwertung führt Peters mit 5071,5 Punkten vor Habermann mit 4977,5 und Schierſch mit 4816 Punkten. An vierter Stelle liegt der Berliner Herzog. Deutſche Jugend im Reichsſport⸗Wettkampf Es war ein langer, ſchwerer Weg für unſere Pimpfe und Jungen, der von den Ausſcheidungen im engſten Kreis der Jugendſchaften und Kameradſchaft bis zum Endkampf des Reichsſport⸗Wettkampfes in Nürnberg führte. Die beſten Zehnermannſchaften der 26 Gebiete des Deutſchen Jungvolkes und der Hitlerjugend, alſo insgeſamt 520 aus⸗ gewählte junge Kämpfer, Deutſchlands ſtolzer Nachwuchs, trat zu dieſem Endkampf in der Hauptkampfbahn des Nürn⸗ berger Stadions an. Mit geradezu militäriſcher Pünktlichkeit marſchierten die Mannſchaften in denkbar beſter Diſziplin ein. Unter eige⸗ ner Leitung und von eigenen Kampfrichtern beurteilt, wickelten ſich die Uebungen des Dreikampfes genau nach der vorgeſehenen Zeiteinteilung ab. Unſere Jugend bewies, daß ſie auch ſelbſt organiſieren kann— und dies mußer⸗ gültig. Der Dreikampf des Da beſtand aus 60⸗Meter⸗Lauf, Peitſprung und Schlagballweitwurf, der der HJ aus 100⸗ Meter⸗Lauf, Weitſprung und Keulenweitwurf. Zwiſchen 9 Uebungen lagen kurze Pauſen, die jegliche eberanſtrengung ausſchalteten, aber auch die Gewähr boten, daß jeder mit ſeiner wirklichen Beſtleiſtung auf⸗ warten konnte. Und Lieſe Leiſtungen waren wirklich her⸗ vorragend. Ein zehnjähriger Pimpf lief die 60 Meter in 8,4 Sekunden, über die 100 Meter der HJ wurden 11,2 und mehrfach 11,3 und 11,4 Sekunden geſtoppt. Ein ſchle⸗ ſiſcher Pimpf ſchaffte im Schlagballweitwurf 84,67 Meter, ein Hitlerjunge mit der Keule 74 Meter. Im Weitſprun kamen die Beſten des Di an die 5,50⸗Meter⸗Grenze, au der H3 erzielte eine Reihe Sprünge über 6 Meter bis zu 6,26 Meter. Sieger des Reichsſport⸗Wettkampfes des Deutſchen Jungvolkes wurde die Mannſchaft des Gebietes 17 (Thüringen) mit klarem Vorſprung. Reichswettkampf des Deutſchen Jungvolkes: 1. Gebiet 17 Thüringen 265,60.; 2. Gebiet? Nordſee 254,90.; 3. Gebiet 18 Franken 252,95.; 4. Gebiet 3 Berlin 251,05.; 5. Gebiet 11 Mittelrhein 248,00.; 6. Gebiet 4 Schleſien 246,85.; 7. Gebiet 9 Weſtfalen 245,20.; 8. Gebiet 13 Heſſen⸗Naſſau 243,00.; 9. Gebäet 10 Ruhr⸗Niederrhein 242,05.; 10 Gebiet 20 Württemberg 240,25., 11. Gebiet 26 Hamburg 255,95.; 12. Gebiet 12 Weſtmark 230,70.; 13. Gebiet 21 Baden 230 P. Fechten zum Modernen Fünfkampf Der Moderne Fünfkampf, der bereits am Montag mit den erſten Uebungen, dem 5⸗Km.⸗Geländeritt in der Klaſſe A und der 7,5⸗Km.⸗Motorrad⸗Geländefehrt in der Klaſſe B, begann, wurde am Dienstag im Exerzierhaus der Panzerabwehr⸗Abteilung Fürth mit dem Degenfechten forgeſetzt. Die muſtergültige Organiſation ermöglichte in wenig mehr als vier Stunden die Abwicklung von über 900 Gefechten. Auf vier verſchiedenen Bahnen traten 253 Fechter der A⸗Klaſſe und 55 Fechter der Klaſſe Ban. Ganz hervorragend ſchlugen ſich wieder die SS⸗Fechter, die in der Gruppe A mit Unterſturmführer Kroggel, Oberſturm⸗ führer Schröder und Unterſturmführer Hildebrandt die erſten ͤͤrei Plötze belegten. Von 22 Gefechten in der Gruppe A gewann Uſtuf. Kroggel nicht weniger als 16, während in der Gruppe B Oblt. Scharte ſeine zehn Kämpfe ſämtlich ſiegreich geſtaltete. Gefochten wurde nach den internationalen Beſtimmungen. SS⸗Uſtuf. Hildebrandt und NSͤKͤK⸗Stuf. Buſſe führen. Im Geſamtbild hat ſich in beiden Klaſſen nach der zwei⸗ ten Uebung eine weſentliche Aenderung ergeben. In der Klaſſe A führt nun Hildebrandt mit 6,5 Punkten das Feld an, während in der anderen Klaſſe NSͤKͤ⸗Stuf. Buſſe die Spitze mit 5 Punkten hält. Die Ergebniſſe: Degenfechten: Klaſſe A: 1. SS⸗Uſtuf. Kroggel 32.; 2. SS⸗Oſtuf. Schröder 31.; 3. SS⸗Uſtuf. Hildebrandt 81..; 4. Lt. Wiedemann 29.; 5. Lt. v. Schlotheim 23 P. Klaſſe B: 1. Oblt. Scharte 20.; 2. SA⸗Stubaf. Greven 18.; 3. NSclct⸗Stuf. Buſſe 13.; 14. Lt. Schulze 13.; 5. Oblt. von Sichart 12 P. Geſamtſtand nach zwei Uebungen: Klaſſe A: 1. SS⸗Uſtuf. Hildebrandt Geländeritt 4 Punkte und Fechten 2,5 Punkte= zuſammen 6,5 Punkte; 2. Lt. von Schlotheim 3 und 4,5= 7,5.; 3. Oblt. Cramer 6,5 und 1= 7,5.; 4. SS⸗Uſtuf Kroggel 9 und 1= 10.; 5. SS⸗Oſtuf. Schröder 8 und 2,5= 10,5.; 6. SSauſchaf. Rhinow 7 und 6,5 13,5.; 7. Oblt. Mierſch 2 und 12 = 14.; 8. Lt. Wiedemann 11 und 4,5 15,5.; 9. SA⸗ Uſtuf. Kretſchmann 16 und 8= 24.; 11. Pol.⸗OWM Schröder 12 und 14 26.; 12. Pol.⸗WM Fiſcher 6 und 21 27.; 13. Lt. Lemp 18 und 10 28.; 14. SS⸗uſchaf. Bramfeld 10 und 18,5 28,5.; 15. Lt. Kozel 20 und 10 — 30.; 16. Pol.⸗Oblt. Kiehn 17 und 14 ⸗ 31.; 17. Oblt. Püttmann 19 und 13 32.; 18. Lt. Götze 23 und 10 33.; 19. SA⸗Mann Wölfelſchneider 15 und 185= 3,5 .; 20. SA⸗Oſtuf. Bollenrath 13 und 22 35.; 21. Lt. Friedrichſen 21 und 16- 37.; 22. NScFK⸗Stuf. Dr. Kraft 14 und 23- 37.; 23. Lt. Schmittmann 22 und 20 2 42 Punkte. Klaſſe B: 1. NSͤKK⸗Stuf. Buſſe Geländefahrt 2 Punkte und Fechten 3 Punkte= zuſammen 5 Punkte; 2. SA⸗ Stubof. Greven 5 und 2= 7.; 3. Lt. Schulze 4 und 4 — 8., 4. NSͤK⸗Stuf. Grziwotz 1 und 8,5= 9,5.; 5. Oblt. Scharte 9g und 1 10.; 6. Oblt. v. Sichart 6 und 6- 12.; 7. Lt. Kaiſer 7 und 6 ⸗= 13.; 8. NSKe⸗ Oſchaf. Friebe 3 und 10 13.; 9. NSKK⸗Sturmhptf. Netzel 8 und 6= 14.; 10. SA⸗Oſtuf. Hohlbohm 10 und 8,5 18,5.; 11. SA⸗Stuf. Haacker 11 und 11= 22 P. Die ſüddeutſche Gauliga im Kampf Sieht man von den beiden Spielen im Gau Bayern ab, die am vergangenen Sonntag durchgeführt wurden. ſo kann man von einem geſchloſſenen Meiſterſchaftsſtart zur Saiſon 1937/38 der vier ſüddeutſchen Gaue ſprechen. Die meiſten Mannſchaften haben ſich in verſchiedenen Freund⸗ ſchaftsſpielen bereits geprüft und gehen zum größten Teil beſtens gerüſtet in den ſchweren Rampf, der nun für lange Zeit die Fußball⸗Gemüter in ſeinen Bann zieht. Wer iſt Favorit, wer iſt Außenſeiter? Ueberraſchungen wird es ſelbſtverſtändlich wieder geben wie in jedem Jahr. Auf geduldigem Papier läßt ſich alles ſchön ausrechnen. aber in der Praxis kommt es doch meiſt ganz anders. Die glorreiche Ungewißheit im Sport— gerade im Fußball— wird wieder neue Triumphe feiern, vielleicht ſchieben ſich aufgeſtiegene Mannſchaften in den Vordergrund, vielleicht ſetzen ſich aber auch die alten Meiſter wieder erfolgreich durch. Warten wir zunächſt einmal ab, was uns der erſte große Meiſterſchafts⸗Sonntag am 12. September bringt. Neuling prüft Waldhof FV gehl— SB Waldhof Germania Brötzingen— VfR Mannheim SpVa Sandhofen— 1. FC Pforzheim BiL Neckaran— ViB Mühlburg Phönix Karlsruhe— Freiburger FC Gibt es im Gau Baden wieder einen Dreikampf Wald⸗ hof— VfR— Pforzheim? Viel Unterſchied beſteht in der Spielſtärke der drei Erſtplacierten des Vorjahres nicht. Waldhof iſt im Stil nicht beſſer geworden, der Sturm iſt das Schmerzenskind. Der Neuling Kehl wird ſich einen hölliſchen Spaß daraus machen, dem Meiſter die erſte Niederlage zu bereiten. Doch wird der Platzverein bei aller Achtung vor ſeinem Können an der größeren Erfah⸗ rung der Waldhöfer ſcheitern. Vſn Mannheim hat im Walöhof⸗Turnier teilweiſe ſehr ſchöne Leiſtungen gezeigt. die dazu berechtigen, ihn in Brötzingen als Sieger zu er⸗ warten. Für den Fc Pforzheim iſt die Spy Sand⸗ hofen ein ſchwer zu nehmendes Hindernis. Der Kampf in Neckarau erſcheint in ſeinem Ausgana ziemlich offen, doch vergeſſen wir nicht: Mühlburg ſchaltete den FSV rankfurt im Pokal aus! Phönix Karlsruhe hat den arlsruher FV abgelöſt. Mit Phönirx erſcheint aber eben⸗ falls ein Pionier des deutſchen Fußballſports auf dem Plan. Im Handgalopp ging Phönix als Sieger aus den Aufſtiegsſpielen hervor, der Freiburger FCbraucht ſich nicht wenn er ſchwer unter die Räder kom⸗ men ſollte. Südweſtmeiſter ſpielt in Saarbrücken BV Saarbrücken— Wormatia Worms K Pirmaſens— Eintracht Frankfurt Kickers Offenbach— Bornſſia Neunkirchen FS Frankfurt— 1. FC Kaiſerslautern Opel Rüſſelsheim— S9 Wiesbaden Ein intereſſanter Kampftag zum Auftakt! Wormatia kennt die Gefahr in Saarbrücken, der Südweſtmeiſter muß viel zeigen, um zu gewinnen. Eine delikate Einlage: das Duell Sold—Eckert! Nicht minder ſchwer hat es die Frankfurter Eintracht in Pirmaſens. Der vorjährige Zweite iſt in ſeiner Leiſtung nicht leicht einzuſchätzen. Wenn er ſo ſchlecht ſtartet wie im Vorjahr, kann ihm abermals die Meiſterſchaft mit Naſenlänge weggeſchnappt werden. Zu viel verlorenen Boden kann man nachher nicht mehr gutmachen. Die Kickers Offenbach ſollten es auf dem„Bieberer Berg“ gegen Boruſſia Neunkirchen knapp ſchaffen. Aber der Nationalverteidiger Welſch wird nicht leicht zu überwinden ſein. Der FSV Frankfurt iſt nicht in der Form, um ihn im Gau Südweſt zu favori⸗ ſieren. Immerhin könnte es gegen den Neuling aus Kai⸗ ſerslautern gerade noch zum Siege reichen. In Rüſſels⸗ heim wäre ein unentſchiedener Ausgang ſehr gut denkbar. Kleine Sport⸗Nachrichten Aufruf zur Hindenburgſpende Der Reichsſportführer an den deutſchen Sport Zur Hindenburg⸗Spende hat der Reichsſportführer von Tſchammer und Sſten an alle deutſchen Sportler und Sportlerinnen folgenden Aufruf erlaſſen: „Die 90jährige Wiederkehr des Geburtstages des Gene⸗ ralſeldmarſchalls und Reichspräſidenten von Hindenburg begeht Deutſchland im Sinne des Verewigten durch die Nenerrichtung der Hindenburg⸗Spende, die der Führer und Reichskanzler mit einer großen Stiftung eröffnet hat. Hier, wo es gilt, Kriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene und Veteranen zu unterſtützen, wird der deutſche Sport nicht zurückſtehen, ſind doch die Leibesübungen eine der Pflege⸗ ſätten ſchlichter, hilfsbereiter Kameradſchaft und das feſte Bindemittel zwiſchen der jungen Generation und den Män⸗ nern der Front, aus deren vorbildlicher Treue zum Vater⸗ land und letzter Pflichterfüllung der Wille zum Wieder⸗ auſſtieg erwachſen iſt. Die Verbundenheit mit den Kämpfern des Weltkrieges wollen wir durch unſeren frendigen Bei⸗ tra indenburg⸗Spende beweiſen. gez. v. Tſchammer und Oſten Reichsſportführer“. Bootstaufe beim Reichsbahn ZuSp Mannheim Eine Bootstaufe iſt für einen Sportverein immer eine feierliche und freudige Angelegenheit. Der RTSV Mann⸗ heim konnte am vergangenen Sonntag in ſeinem Boots⸗ haus an der Neckarſpitze, von gutem Wetter begünſtigt, die⸗ ſen feierlichen Akt gleich an zwei Booten vornehmen. Ein Zehner⸗Kanadier und ein Einer⸗Renn⸗Kajak erhielten im Rahmen einer ſchlichten Feier ihre Namen. Der Weiheakt wurde durch einen Aufmarſch der Paddͤ⸗ ler eröffnet, zu dem einige Kameraden auf dem Schiffer⸗ klavier eine flotte Begleitmuſik gaben. Vereinsführer W. Albrecht wies in einer kurzen Begrüßungsanſprache auf die Bedeutung der Veranſtaltung hin, worauf der Abt.⸗ Leiter Zitſch, nach Vortrag eines ſelbſtverfaßten Vor⸗ ſpruchs, im Auftrage des Vereinsführers die Taufe der beiden neuen Boote vornahm. Der Einer⸗Renn⸗Kajak er⸗ hielt den Namen des verdienſtvollen Leiters des Zentral⸗ ſtelle der RTS⸗Vereine Berlin,„Baumeiſter“. Der Name unſeres Altmeiſter„Friedrich Ludwig Jahn“ ſchmückt den neuen Zehner⸗Kanadier. Dietwart R. Glo ck zeichnete in einer völkiſchen Anſprache ein Charakterbild Jahns. Nach einem Sieg Heill auf den Führer war der feier⸗ liche und ſchlichte Akt der Bootstaufe beendet. Anſchließend daran wurden einige interne Rennen mit viel Eifer und Kampfeswillen ausgetragen; eine Propagandafahrt des Zehner⸗Kanadiers beſchloß die gut gelungene Veranſtal⸗ tung, deren Leitung in den bewährten Händen von W. Zitſch lag. Stärkſtes Aufgebot für den Donington-Preis Zum Großen Preis vom Doningtonpark am 2. Oktober, ihrem erſten Rundſtreckenrennen in England, fahren die deutſchen Werke mit ſtärkſtem Aufgebot über den Kanal. Die Auto⸗Union meldete dörei Wagen mit Europameiſter Bernd Roſemeyer, Hans Stuck, den die Engländer ſchon vom Shelsley⸗Walſh⸗Bergrennen ber kennen, und Luigi Fagioli, nachdem Mercedes⸗Benz bereits vor einer Woche den deutſchen Meiſter Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitſch, Hermann Lang und Richard Seaman als Fah⸗ rer ihrer vier Rennwagen beſtimmt hatte. Dieſer erſte Start der berühmten deutſchen Silberpfeile, der„ſchnellſten Wogen der Welt“ wie„Sporting Life“ ſchreibt, findet nicht nur in Sportkreiſen größte Begchtung. Mit welcher Auf⸗ merkſamkeit Englands Oeffentlichkeit, die ja ſchon lange die Sieger der berühmteſten Rennen Afrikas, Amerikas und aller europäiſchen Kontinenkländer ſehen wollte, die Leiſtungen und Erfolge von Mercedes⸗Benz und Auto⸗ Union verfolgt hat, geht auch gus der in den Tageszeitun⸗ gen Londons vertretenen Anſicht hervor, die den Großen vom Doningtonpark zu einem Rennen ſtempeln, wie es England noch nie erlebt hobe. Daß die deutſchen Renn⸗ wagen für den Briten zum Begriff geworden ſind, der jegliche nähere Erläuterung überflüſſig macht, das bezeugt die groß herausgebrochte Ankündigung des Rennens in den wenigen Worten„Mercedes und Auto⸗Union in Doning⸗ ton“. Die„Morning⸗Poſt“ geht noch einen Schritt weiter. Sie iſt überzeugt, daß„alle Rekorde gebrochen“ werden in Lieſem Rennen, das ſich zu einer„rein deutſchen Angelegen⸗ heit“ geſtolten werde. Schalke 04— und dreimal um Punkte Stuttgarter SC— Stuttgarter Kickers Sypfr Eßlingen— Union Böckingen 1. SSV Ulm— Spfr Stuttgart VfB Stuttgart— Schalke 04(Geſ.⸗Sy.) Weniger der Start zur Meiſterſchaft, als das Gaſtſpiel des deutſchen Meiſters Schalke 04 in Stuttgart iſt das überragende Ereignis in Württemberg. Die Knappen kommen aus Nürnberg vom Reichsparteitag, wo BfB Leipzig ihr Gegner iſt. VfB Stuttgart und Schalke ſind die Endſpielgegner des Jahres 1935 und beſtritten im ver⸗ gangenen Jahr die Vorſchlußrunde in Köln. Beide Male ſiegte Schalke, auch in den bisherigen Freundſchaftsſpielen blieben die Weſtfalen ſiegreich, mit einer Ausnahme. Gibt es diesmal einen VfB⸗Sieg? Man kann bei der wenig guten Form der Stuttgarter kaum damit rechnen. Die drei Meiſterſchaftsſpiele leiten eine anſtrengende Saiſon ein. Im Stuttgarter Ortskampf iſt mit einem Sieg der Kickers zu rechnen. die Sportfreunde Eßlingen werden wohl dem Gaſt aus Böckingen den Vortritt laſſen müſſen, während in der Ulmer Begegnung wiederum der Platzverein in Front enden ſollte obwohl der SS nach dem Sieg über den Club am letzten Sonntag enttäuſchte. Lehner und Jakob greiſen ein 1860 München— BC Augsbura Schwaben Augsbura— Bayern München Jahn Regensbura— Wacker München Im Gau Bayern haben der 1. FC Nürnberg und die Spg Fürth die erſten Punkte in der Taſche; am Sonntag ſind ſie ſpielfrei. Aber dafür greifen mit Schwaben Augs⸗ burg und Jahn Regensburg zwei intereſſante Bewerber in die Ereigniſſe ein. Mit großer Spannung ſieht man vor allem dem Ausgang des Kampfes in Augsburg entgegen⸗ Entſcheidet hier Lehners Schußkraft oder gibt Gold⸗ brunners Stopperkunſt den Ausſchlag? Jahn Regens⸗ burg vertraut auf Jakob, aber auch die übrigen Mann⸗ ſchaftsteile ſind über Durchſchnitt. Für Wacker München könnte es die zweite Niederlage werden. 1860 München ſollte ſich gegen BC Augsburg erfolgreich durchſetzen. Jußball in Süoheſſen Nun hat auch die Privatſpielzeit wieder ihr Ende ge⸗ funden. Bereits am nächſten Sonntag beginnen wieder die Punktekämpfe. Der letzte Privatſpielſonntag zeigte wenig Betrieb. Olympia Lampertheim hitte eine kombinierte Mannſchaft von VfR Mannheim zu Gaſt. Da beide Mannſchaften eine gute Beſetzung auf⸗ wieſen wurde tadelloſer Sport geboten. Bis zur Pauſe lag Lampertheim mit:0 in Front. In der Enohälfte holte dann BfR ein Tor auf, aber Lamertheim ſtellte bald darauf die alte Tordifferenz wieder her. Das End⸗ ergebnis war:2 für Lampertheim. Der VfR Bürſtadt empfing Pfölzer Beſuch, näm⸗ lich 04 Ludwigshafen. Von Anfang an waren die Gäſte ihrem Gegner überlegen. Schöne Kompinationen führten zu drei Toren denen Bürſtadt keines entgegen⸗ ſetzen konnten. Zu berückſichtigen iſt aber hier, daß Bür⸗ ſtadt mit Erſatz anzutreten gezwungen war. Am nächſten Sonntag beginnt die Jagd nach den Punk⸗ ten. Lampertheim muß nach Horchheim, während Bürſtadt den Fc Blau⸗Weiß Worms empfängt. Lorſch hat in Ober⸗ roden anzutreten.—2— Weltmeiſterſchaften im Gewichtheben Ohne Aegypten? Vom Freitag bis Sonntag werden im Pariſer„Grand Palais“ die Weltmeiſterſchaften der Gewichtheber veran⸗ ſtaltet. Deutſchland iſt bei dieſen Titelkämpfen durch eine ſtarke, in jeder Gewichtsklaſſe aus zwei Athleten beſtehen⸗ den Mannſchaft vertreten und gilt neben Oeſterreich, den Vereinigten Stiaten von Nordamerika und Frankreich als ſtärkſte Nation von insgeſamt 13 gemeldeten, umſo mehr als die Teilnahme Aegyptens ſtark in Frage ſteht. Die Aegypter, die bei den Olympiſchen Spielen in Berlin ſo hervorragend abgeſchnitten haben, machten dem veranſtal⸗ tenden franzöſiſchen Verb ind die Mitteilung, daß ihre Ge⸗ wichtheber zur Zeit nicht im Training ſeien und daher nicht teilnehmen könnten. 0 Das deutſche Aufgebot beſteht vom Feder⸗ bis Schwer⸗ gewicht aus Liebſch und Walter, Janſen. und Schwitalle, Wagner und Clauſſen, Gietl und Bierwirth, ſowie aus Manger und Schattner. Rudolf Iſmzyr kann wegen Er⸗ krankung die Reiſe nicht mitmachen. Unſer ausſichtsreich⸗ ſter Teilnehmer iſt Olympioſieger Manger im Schwerge⸗ wicht. Der Ex⸗Berliner Schattner kommt in dieſer Klaſſe für einen guten Platz in Frage. Im Halbſchwergewicht haben es Gietl und Bierwirth mit dem zweimaligen fran⸗ zöſiſchen Olympiaſieger Hoſtin zu tun. Wagner(Eſſen) könnte im Mittelgewicht eine Ueberraſchung bringen, d. h. nur wenn der ögyptiſche Weltrekordmann Touny fehlt. In den beiden leichteſten Klaſſen haben die deutſchen Ge⸗ wichtheber ebenſalls ſehr gute Ausſichten auf die Titel, wenn auch hier der Oeſterreicher Fein(Mittelgewicht) und der amerikaniſche Olympiaſieger Terlazzo ſtark beach⸗ tet werden müſſen. Hoffen wir, daß unſere Vertreter etwas glücklicher kämpfen als in Berlin und damit der deutſchen Schwerathletik zu weiteren Ehren verhelfen. Sieg und Niederlage in Foreſt Hills Gottfried von Cramm hatte bei den merikaniſchen Tennismeiſterſchaften in Foreſt Hills in den Einzelſpielen den amerikaniſchen Nochwuchsſpieler Surface zum Gegner. Der junge Amerikaner verlangte unſerem Mei⸗ ſterſpieler alles ab und von Cramm war mehrmals vom Verluſt des vierten Satzes beoͤroht: Surfzce führte ſchon :1, und von Cramm hatte zwei Satzbälle abzuwehren, be⸗ vor er mit aller Energie gleichzog und den vierten Satz 50 ewann und damit das Spiel:6,:5, 316,:5 an ſich rachte. Das Wetter in Foreſt Hills iſt weiter kühl geblieben, nachdem das Turnier im Sonntag wegen Regens unter⸗ brochen werden mußte. Eine unangenehme Ueberraſchung für die Europäer war, daß die Amerikaner auf den Hart⸗ plätzen Nagelſchuhe wie die Leichtathleten benutzen, ſo daß die Plätze nach einem Spiel gepflügten Aeckern gleichen. Mrieluiſe Horn hatte die Amerikanerin Bun dy zur Gegnerin. Erſt nach heftiger Gegenwehr konnte die „Amerikanerin über Frl. Horn 11:9,:6,•3, die Oberhand behalten. Das Programm für Deulſchland⸗ Schweden Für den Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland—Schwe⸗ den am 18. und 19. September im Olympia⸗Stadion zu Berlin liegt nunmehr die genaue Verteilung der Wett⸗ bewerbe guf die beiden Tage vor. Jeder Tag bringt Kämpfe in 10 Diſziplinen. Das Programm lautet: Samstag, 18. September(16 Uhr): 800⸗Meter⸗Lauf, Stab⸗ hochſprung, 100⸗Meter⸗Lauf, Hammerwerfer, 1500⸗Meter⸗ Lauf, 110 Meter Hürden, Dreiſprung, 10 000⸗Meter⸗Lauf, Diskuswerfen und 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel. Sonntag, 19. September(14,45 Uhr): Einmarſch. 400 Me⸗ ter Hürden, 400⸗Meter⸗Lauf Speerwerfen, Weitſprung, 200⸗Meter⸗Lauf, Hochſprung, 3000⸗Meter⸗Hindernislaufen, Kugelſtoßen, 5000⸗Meter⸗Lauf und 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Satffel. Fortung Düſſeldorf präſentierte ſich in Frankfurt in beſter Form und ſchlug die dortige Eintracht mit:1(:). Adolf Schön⸗Wiesbaden ſiegte im Geſamtergebnis der in Erfurt vor Stach, Leuer, Huhn und röning. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 8. September: Trotz der heftigen über Nordeuropg hinwegführenden Wirbel⸗ tätigkeit ſteht unſer Gebiet faſt ungeſtört im Einfluß⸗ bereich des ſich über das Feſtland weſtoſtwärts er⸗ ſtreckenden Hochoͤruckrücken. Abgeſehen von gelegent⸗ licher Bewölkungszunahme ſind nennenswerte und nachhaltige Störungen des Schönwetters vorerſt auch unwahrſcheinlich. Vorausſage für Donnerstag, 9. September Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt heiter bis wolkig, trocken, Temperaturen wenig verändert, meiſt ſüdliche und weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. September + 30,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. September 17,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 17,5 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 20 Grad Waſſer⸗ und 17,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahein-Vegel.5. 6. 7.[.U Rbein-Beael] 5. 6..8. Rheinfelden.60..67.52..50.7 Kaub...,99.94181/89 590——6579700 560 500 P60 100.15/10/125 5 8 92 Marau. 948 T Lie—— Mannheim 3,1//8 09,3,053.03.99/[ Mannheim 302 2972932.93 Mittwoch, 8. September Nationaltheater:„Pygmalion“, Komödie von B. Shaw, Miete M, Aufang 20 Uhr. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Gebffnet von 9 bis 20 Uhr. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Das große Eröffnungs⸗ programm. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtautant. Rennwieſe. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängeruna), Lichtſpiele: Univerſum:„Der Mann, der Sherlock Holmes war“.— Alhambra:„Huſaren heraus“.— Palaſt und Gloria: „Tundra“.— Scala:„Herbſtmanöver“.— Capitol: „Madame Bovary“ Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Gebffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Bildniſſe deutſcher Männer.— Goloſchmiedekunſt— Liebesringe. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöſſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Sternwarte: Gebfinet von 9 bis 12 und 14 bis 19 uhr. Städtiſche Kunſthalle: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge beutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Ubr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle. Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 943 21. Was hören wir? Donnerstag, 9. September Reichsſender Stuttgari .00: Fröhliche Muſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 10.00: Volksliedſingen.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Nachmittagskonzert.— 20.00: Reichsſendung: Reichsparteitag. Eröffnung der NS⸗Kampfſpiele und Grundſteinlegung durch den Füh⸗ rer. Vorbeimarſch der Pocitiſchen Leiter.— 22.90: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Triſtan und Iſolde von R. Wagner. Uebertragung aus Paris. 3. Akt. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volks⸗ lieoͤſingen.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei. — 15.15: Kleine Unterhaltung(Schallpl.).— 18.00: Schu⸗ mann⸗Konzert.— 18.20: Der Dichter ſpricht: Frank Lebe⸗ recht.— 18.40: 20 bunte Minuten(Aufnahmen).— 19.00: Muſik am Abend.— 22.90: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhaltung und Tanz. 4 ** 233 19 SS8 228883 S— 2 S2383— ——— 2———— 5„ 8990 und kle 3 HANDELS- n WIRTSCHAFTS-ZETTUNG MHittwoch, S. September 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 413 Pfälzische Mühlenwerke Ad. Mannheim Wieder 7% Dividende Hohe Liquidiiai (Q Manuheim, 7. September. gewinn von 4 564 Beteiligungen 106 (85 091 /. (760 317) a2 Anlagewerte 210 220(205 421) 8 235(681 407) Aufwendungen 1 434 407(909 462) erneuerungsfonds 450 000(—) 4 direktor gemäß den Vorſchlägen der Die Pfälziſchen Mühlen⸗ werke erzielten im Geſchäftsjahr 1936——— 351(i. V. 2878 930) /, Erträgniſſe aus 1 640(177 238)/ und Zinſen 84051— Für Löhne und Gehälter wurden 878 810 4 in Anſpruch genommen, für Abſchreibungen 2 4 für Beſitzſteuern für Betriebsunkoſten und ſonſtige A, und zum Rückſtellungs⸗ konto 500 000(—) J, ſo daß dann noch ein Keingewinn von 416 798(488 010)/ verbleibt, der ſich um den Gewinn⸗ auf 534 884(613 530)/ erhöht.— Die heute unter em Vorſitz des ſtellvertretenden AR⸗Vorſitzenden Bank⸗ i Janda abgehaltene Generalverſammlung, in der ein Aktienkapital von 4631 600/ vertreten war, beſchloß mä Borf BVerwaltung, daraus 7 v. H. Dividende wie in den Vorjahren zu verteilen, 100 000 6100 000) auf Immobilien abzuſchreiben, für Allbeſitz⸗Obligationen abzuſchreiben — 9650(418 085)/ auf neue Rechnung vorzutragen. Wie gelöſt wurden. Geſellſchaft mit voll ausgenutzt. Lieferungswünſche die für den Betrieb über den Vorfahren, die in den kommt. Im einzelnen ſind in der Bilanz aufgeführt: bilien 800 000(950 000), teiligungen 1470 000(1470 000), 6 728 145), Wertpapiere 757 750(74 000), 1481 268(1 702 001), Konzernforderungen 667 618(1183 133), Kaſſe 107 718(49 226), gegen Aktienkapital 5 Mill. Mill.), Reſerven 1200 000(4 200 000) Wechſel 150 768(148 473) haben 3 461.522(126 656) (00 000), Werkerneuerung 450 000 600 090(—, Wohlfahrtsfonds 230 000(20 Dividenden 346 802(186 278), Warenverbindlichkeiten 436 155 11455 Konzernverbindlichkeiten 27 195(—, Wechſelver⸗ bindlichkeiten—(61355 793), ſonſtige Verbindlichkeiten 328 450 und Rechnungsabgrenzung 179 700(818 893) J. Die Generalverſammlung genehmigte Bericht und Ab⸗ beſchloß, das Rückſtellungskonto von 500 000/ aus dem Vermögen auszuſcheiden und dem Aufſichtsrat zur erfügung zu ſtellen zur Verſorgung der ſeitherigen Vor⸗ Wie die Verwaltung ausführte, iſt die⸗ ſer Beſchluß gefaßt worden, um die beſtehenden Penſions⸗ (414 592), 899 803) ſchluß und ſtandsmitglieder. der Geſchäftsbericht ausführt, brachte die verſpätete inere Ernte für die Organiſationen zur Markt⸗ regelung und Verſorgung ſowie auch für die Müllerei neue Aufgaben. die in vertrauensvoller Zuſammenarbeit Trotz aller Schwierigkeiten konnte ſich die Mahlgut verſorgen und h — 250), anſprüche auch nach außen hin zu formulieren. An Stelle des verſtorbenen Aufſichts ratsvorſitzenden wurde deſſen Sohn Jean Leyy in ferner das bisherige Vorſtands⸗ Henry Leyy, Straßburg, den Auſſichtsrat gewählt, 18 725(25 444)/ und den Reſt von at ihr Kontingent Zur Verſorgung der Stammkundſchaft reichte die Produktion allerdings nicht aus, ſo daß dauernd unerfüllt gelaſſen werden mußten. Durch 3 außerordentlich geringen Warenbeſtände ergibt ſich eine erhebliche Steigerung der Liquidität gegen⸗ Ziffern der Bilanz, ins⸗ eſondere aber in den hohen Bankguthaben zum Ausdruck Immo⸗ Mühlenwerk 100 000(170 000), Be⸗ Warenvorräte 322 210 Warenforderungen Bankgut⸗ „Deleredere 100 000 Rückſtellungskonto unerhobene 4 65 mitglied Direktor Franz Bueſchler ſowie als Vertreter der Société Générale die Herren Rechtsanwalt Dr. Walther zuletzt genannten drei Herren ſtimmte ein Aktienkapital von 1 733 600„ bei 150 000/ Enthaltungen. Da bekannt⸗ lich Verhandlungen über den Verkauf der ausländiſchen Aktienmehrheit in deutſche Hände ſchweben, dürfte dieſe ſtarke ausländiſche Vertretung im Auſſichtsrat nur von kurzer Dauer ſein. * AG Bad⸗ und Salinenverein, Bad Dürkheim. In einer auf 27. September einberufenen aoG ſoll die Er⸗ höhung des Grundkapitals um 200 000/ auf 700 000% durch Ausgabe neuer Aktien zum Kurſe von 100 v. H. unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktiv⸗ näre beſchloſſen werden. * Pfälziſche Hypothekenbank Ludwigshafen a. Rh. Das AR⸗Mitglied Hofrat Karl Renner⸗München iſt durch Tod aus dem AR ausgeſchieden. * Eiſenwerk Kaiſerslautern.— Kapitalerhöhung. Eine ao. GV, in der 294 800% AK vertreten war, beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals um 120 000/ auf 500 000 /¼ durch Ausgabe von Inhaberabtien zu 1000/ mit Divi⸗ dendenberechtigung ab 1. Juli 1937. Die Begebung der Aktien erfolgt zum Nennwert gegen Einbringung von Forderungen an die Geſellſchaft. An dem AK war bisher die Pfälziſche Wirtſchaftsbank mit etwa 45 v. H. beteiligt, während auf die DD⸗Bank rund 20 v. H. entfielen. * Dortmunder Mühlenwerke AG., Dortmund. Eine ao. HV. wählte für den verſtorbenen Dr. Walter Szagunn den Geheimen Finanzrat Dr. jur. Hermann Kißler aus Berlin neu in den Auſſichtsrat.— Vor kurzem iſt die Aktienmehr⸗ heit der Geſellſchaft aus dem Beſitz der Illkircher Mühlen⸗ werke und anderer Mitbeſitzer auf die Deutſche Mühlenver⸗ einigung AG., Berlin, übergegangen, die ſchon 36 v. H. des 1,50 Mill./ betragenden AK. beſaß. * Lonza Elektrizitätswerke und Chemiſche Fabriken Abh, Baſel.— Kapitalſanierung und Anleihekonverſion. Die Geſellſchaſt unterbreitet den Vorſchlag, d2s Aktienkapital von 48 Mill. ffr. auf 30 Mill. ffr. herabzuſetzen, um einer⸗ ſeits den reſtlichen Verluſt abzudecken ſowie Abſchreihun⸗ gen und Rückſtellungen aus dem Buchgewiun von 18 Mill. ſfr. vorzunehmen. In Oen dͤrei Geſchäftsjahren 1931⸗32 bis 1033⸗34 hatte die Geſellſchaft einen Geſamtverluſt von 7,03 Mill. ffr. erlitten, von dem jedoch einerſeits der ſeiner⸗ zeit beſtehende Gewinnſaldo von 0,44 Mill. ſfr. ſowie andererſeits die 1934⸗35 und 1935⸗36 entſtandenen Gewinne von 0,13 und 0,37 Mill. ſfr. abzuſetzen ſind, ſo daß am 31. März 1936 der Verluſtſaldo mit 6,09 Mill. ffr. aus⸗ gewieſen wurde. Auch in dem jetzt abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr 196⸗37 iſt ein Reingewinn erzielt worden, der um etwa 1 Mill. ſfr. höher iſt als der des Vorjahres. Das letztverfloſſene Geſchäftsjahr hat, wie die Verwaltung in ihrem Geſchäftsbericht feſtſtellt, eine beachtenswerte Beſſe⸗ rung der Allgemeinen Verhältniſſe gebracht, dͤoch ließen der aus früheren Jahren übernommene Verluſtvortrag und die Notwendigkeit von Abſchreibungen bei den Walliſer Fa⸗ briken eine Dividendenausſchüttung nicht zu. Nach der Bereinigung der Bilanz durch die vorgeſchlagene Kapital⸗ herabſetzung wird eine regelmäßige Dividendenausſchüt⸗ tung wieder in Ausſicht geſtellt. Die Lonza Aktien ſtanden auf 70 vor der Abwertung des Schweizer Franken, auf 119 Ende 1936 und auf 131 am 4. September 1997.— Außer der Kapitalherabſetzung beabſichtigt die Geſellſchaft auch die Konverſion ihrer 5,5proz. Obligationsanleihe von 1926, die urſprünglich über 25 Mill. ſfr. lautete, von der aber in der Zwiſchenzei bereits 6,92 Mill, ſſr. ausgelöſt und zurückgezahlt worden ſind. n Gebr. Unger AG, Chemnitz. Dem AR wurde der Ab⸗ vorgetragenen Verluſtes von 63 612 verwendet werden ſoll, ſo daß nur noch ein Verluſtvortrag von 48 009% zum Vortrag gelangt. Zur Zeit liegen Aufträge vor, die⸗ für einige Monate Beſchäftigung geben. n Nordſpaniſche Häfen werden wieder angelaufen. Nach der Einnahme Santanders durch die Nationole Regierung in Spanien wird der wöchentliche Gemeinſchaftsdienſt der Deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft„Hanſa“ und der Oldenburg⸗Portugieſiſche Dampfſchiffs⸗Rhederei oab Ham⸗ burg(Oldenburg⸗Portugieſiſche Dampfſchiffs⸗Rhederei auch ab Bremen und Rotterdam) nach Nordſpanien die Häfen Paſages, Bilbao, Santander, La Coruna und Vigo bedienen, * Neuer Anſtieg des Ruhrkohlenabſatzes. Der arbeits⸗ tägliche Verſand des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats war im Auguſt(26 Arbeitstage) etwas höher als im Vor⸗ monat(27 Arbeitstage). Der Geſamtumſatz für Rechnung des Syndikats von den Ruhrzechen ſtellte ſich nach den vorläufigen Ermittlungen auf arbeitstäglich 282 000 Ton⸗ nen, gegen 275 000 Tonnen im Juli, der Abſatz in das unbeſtrittene Gebiet ſtieg von 124000 Tonnen auf 130 000 Tonnen, der Abſatz in das beſtrittene Gebiet von 151 000 To. auf 152 000 To. Einſchließlich der Aachener Zechen und der Saargruben betrug der Geſamtabſaß für Rech⸗ nung des Syndikats arbeitstäglich 325 000(317 009) Tonnen. * Der franzöſiſche Kohlenaußenhandel von Jannar bis Juli. Die Einfuhr von Steinkohle nach Frankreich be⸗ trug im Juli 1978 200 To. und in den erſten ſieben Mo⸗ naten des laufenden Jrhres 14 620 271 To. Unter den Lieſeranten ſteht England mit einer Einfuhr von 828 887 To. im Juli und 5535 645 To. in den erſten ſieben Mo⸗ naten an erſter Stelle, gefolgt von Deutſchlaud mit 672 711 To. und 4726508 To. Die Kohlenausfuhr war im Ver⸗ gleich zur Einfuhr recht gering. Insgeſamt wurden im Juli 40 411 To. und in den erſten ſieben Monaten 433 892 To. ausgeführt, davon 26 590 To. und 196 751 To. nach Deutſchland. Bei Koks erreicht die Geſamteinfuhr 318 322 To. im Juli und 2189 216 To. in den erſten ſieben Mona⸗ ten. Bei der Kokseinfuhr ſtand Deutſchland an erſter Stelle, während die Einfuhr aus England nur gering war. Deutſchlane lieferte 192 175 To. und 1 384 001 To., gefolgt in weiterem Abſtand von Holland mit 64 906 To. und 411.987 To. Die Briketteinfuhr Frankreichs ſtellte ſich au 125 127 und 779 353 To. und die Ausfuhr auf nur 2687 To. und 38 120 To. Die Hauptlieferländer ſind Belgien, Deutſchland und England. Bei der Ausfuhr iſt nur die Schweiz als Abnehmerland erwähnenswert. * Kohlenpreisheraufſetzung in Frankreich. Der fran⸗ zöſiſche Ueberwachungsausſchuß genehmigte als Ausgleich für die Erhöhung der Geſtehungskoſten in den franzöſi⸗ ſchen Kohlengruben ſeit Ende Juni(Erhöhung der Pro⸗ dͤuktionstaxe, der Gemeindetaxe, der Transporttarife und der franzöſiſchen Eiſenpreiſe) ab 5. September eine Er⸗ Preiſe von 12 Fraucs je Tonne Förderkohle a rube. Waren und Märkte * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Pfirſiche 12—25; Zwetſchgen—10; Aepfel—15, Birnen—22; Tomaten—6; Bohnen 16—22; Nüſſe 38—60 Pig. Anfuhr 1360 Ztr. Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept., Nov. je 7,60; Jan., März je 7,65.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Sept. Rhein-Mainische Abendbörse Weiier nachgebend An der Abendbörſe erfolgten weitere kleine Abgaben, denen infolge der dauernden Zurückhaltung nur ſchwache Aufnahmeneigung gegenüberſtand. Zu nennenswerten Ab⸗ ſchlüſſen kam es anfangs noch nicht, doch hörte man über⸗ wiegend ½ v. H. unter dem Berliner Schluß liegende Kurſe. So JG Farben 165,50, Rheinſtahl mit 156, Verein. Stahl 117,50, Mannesmann 122,25 und Deutſche Erdöl mit 150,75—151. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig. Für Kommu⸗ nal⸗Umſchuldung nannte man den Mittagskurs von 94,80. Im Verlaufe war das Geſchäft vereinzelt etwas belebt, da das herauskommende Material beſſer aufgenommen wurde, wie überhaupt die Schlußtendenz etwas wider⸗ ſtandsfähiger wurde. Es überwogen aber gegen den Ber⸗ liner Schluß leichte Rückgänge. Etwas ſtärker ermäßigt waren von Maſchinenaktien Mönus 126,75(128). Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft ſpäter ſehr klein. 543; April 545; Mai 547; Juni 549; Juli 552; Auguſt 558; Sept. 555; Okt. 557; Dez. 558; Jan. 500; März 562; Moi 5ü; Tendenz ſtetig. 2+ Liverpooler Leinöl⸗Notierungen vom 7. Sept. Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 13,0; Leinſaot Klk. per Sept.⸗ Okt. 156; Bombay per Sept.⸗Okt. 156; Bombay per Sept.⸗ Okt. 15%6; Leinſaatöl loko 30,3; Sept. 2,10%; Okt.⸗Dez. 28,10% Baumwoll⸗Oel ägypt. 24,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Sept. 66. Neuyork: Terp. 35,50 Savannah: Terp. 30,50. Geld- und Devisenmarki Paris, 7. Kpiember Gchlub emflich). London 132.94[ Fpanien 3 Kopenhagen 594.— J Wien Reuyok 25,82— llen 141.25 Boiland 14,78/ Jerlin 1 kelgien 452.50 Schweiz 616,25 Stoccholm 686,50 Warschen505.— .ondon, 7. Sepiumber(schluh amtlich) Reuyork 495,57 Kopenbagen] 22.40— Moskan* Schan 1½21 Me405 50 Sonun 19.59, kunene, 678.— Poirbn, 105 Amsterdem 0310 19.90/] Konstanfin. 618.— Auzralien 125,.— paris 132.94 Liissebn 110,18. J Athen 546,50 J Mexiko 18.— Brüstel 29.34½ Heisingfors 226,18 ſſien 25,51 Honierideo 28.— fielien 18— Prag 142.25 Panchan 25.20 Valparaiss 128,0 Perlin 12.34⸗/ J Budapest 25,— Bucnos Aires] 16,— Sdenos Schweiz 24.57/ Feſgrad. 216.— fio de Jen. 412.— eut Lon don 1,40 Spanien.. Soiſe 400.— LHongkong 1/252 Sidalrts 100,1 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 7. Sepiember ttupfer banca- u. Straits-Ann Briet Beld Brief J bele e Celd Iberabl. Pnuar 71,7571.750.. 440844,00.. Hüenrchiũk. 29.—22.— Febmer 71 7571.75.. 44, O0S44. 0C.. felnsilber(RM. p. Eu). 41,3088.30 Mirz PF.84.79 Iri ee e e APlatin(Abfäuez M01 eeee. N2— 437⁰.5⁰ Iun. ſedhn. reines Plafin — Deiallpr,(Au. n. gr... 475 5,— RP Septemb.J71,75/175 0 Loce Aulad Oktober 74.7574,75.. Aufimon Regulus calnes.(L 10.) 74.— Hoxemb./J,7571,7/.. B44,0S44,... 0uedsfiber(S per Flasche) 15,2518.25 Leremb./4.7571.75 344.01844. UU.. Wolir cüines.(in Sh.) 1250 * Der Londoner Goldpreis betrug am 7. September für eine Unze Feingold 140 Schilling 3 d r 66,7446 1, für ein Gramm Feingold demnach 54,1097 Pence ⸗ 2,78890 l. 110,75; Nov. 107,25; Jan. 106,75; März 107. 4 42 Rückwand(Arier) in Süd⸗ Tüchtiger r arpfa eſſe Ober 5 Verireter Rbeizland. Küblder Nün und Autes Moſel. Uebernehme an größer. 60 90 u. rentables fiat 0 rfolgr. Kolonne findet bei ſehr bekanntem nehmen der n„ 0 0 Bohny, Bankdirektor Dr. Albert Ritter und Rechtsanwalt Dr. Walter Schieß, alle aus Baſel. Gegen die Wahl ſchlu der für 1936/37 vorgelegt, der bei voller Abſchreibung der Zugänge auf Anlagekonten einen Gewinn von 15 603/ ausweiſt, der zur Abdeckung des im vergangenen Jahr 594; Okt., 2Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Micol.(Schluß) Sept.(37) Nov. 533; Dez. 535, Jan. Höchſtproviſ., Grohßunternehmen ſehr gut bezahlte Beſchäftigung. hohe Umſatzbeteiligung uſw.— Bewerbungen unt. F J 135 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Wir zahlen Flektro-Iustallation od. 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