V, Neue Mannheimer Seitucic Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim SEimelpreis 10 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe N Donnerstag, 9. September 1937 148. Jahrgang— Nr. 46 „Der Führer weiht das Stadion der 400000 Erojjnung der Kampffpiele Anter dem Donner der Geſchütze wird der Grundſtein zum größten Stadion der Welt gelegt und die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele werden eroͤffnet dub. Nürnberg, 9. September. In einem Feſtakt von mitreißender Schön⸗ heit wurde am Donnerstag durch den Führer die Grundſteinlegung zum Stadion der 400 900, einer der kulturſchöpferiſchen Taten des Natio⸗ nalſozialismus, vollzogen und zugleich die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele, die zum erſten Male in dieſem Jahre zum Austrag kom⸗ men, eröffnet. Das neue Stadion liegt etwa auf der Höhe des alten Stadions jenſeits der großen Straße, die vom Märzfeld in einer Länge von 1,75 Km. und einer Breite von 90 Meter quer über den Dutzendteich in den Luitpoldhain führt. Schon jetzt iſt der Blick auf die große Straße ein Erlebnis von ſchwer zu beſchreibender Großartigkeit. Vom Märzfeld aus geſehen liegt im Blickfeld der Straße das gewaltige Maſſiv der Burg, das Wahrzeichen der Stadt der Reichsparteitage. Am andern Ende zeichnet ſich be⸗ reits das Märzfeld, der zukünftige Auſmarſchplatz der Wehrmacht, in ſeinen Umriſſen ab. Hier ſtehen zwei große Schaumodelle der 24 Türme, die das Märzfeld zu einer gewaltigen Rieſenburg machen, die etwa fünfmal ſo groß als das gewaltige Zeppe⸗ linfeld iſt, auf dem die Vorführung der Wehrmacht jetzt ſtattfinden. Auf dem Raum, wo das Stadion der 400 000 er⸗ ſtehen wird, iſt eine proviſoriſche Tribünenanlage er⸗ richtet worden. Auf der gegenüberliegenden Seite ragt ein mächtiger Turm empor, der auf der Stirn⸗ ſeite das SA⸗Sportabzeichen trägt. Von den Stufen dieſes Turmes grüßen die Stan⸗ darten herab. die auch den ganzen Mittelplatz des Fel⸗ des füllen, auf dem die Formationen der Bewegung aufmarſchiert ſind. Das ganze Feld iſt von dem leuch⸗ tenden Bild der Sturmfahnen eingefaßt. Aus der Mitte der Tribünen ragt weit ein Vorbau heraus, auf dem das Modell des deutſchen Sta⸗ dions in der Größe:200 ſteht, das einen Begriff von der Großartigkeit und Monumentalität der hier erſtehenden Anlage gibt. Vor dem Modell erhebt ſich aus ſilbergrauem Granit der Grundſtein. Zur Rechten des Vorbaues ſind Muſik⸗ und Spielmannszüge der drei Wehrmachtteile, auf der gegenüberliegenden Seite die der Kampfformationen der Bewegung aufmarſchiert. Den mächtigen In⸗ nenraum aber füllen in dem Bunt ihrer Uniformen die Ehrenabordnungen der Formationen, in der erſten Reihe das Jungvolk und die Hitler⸗Jugend, dann die Standarte„Feldherrnhalle“, die Männer des Arbeitsdienſtes mit blinkendem Spaten, die Ehrenkompanien des Heeres, der Marine und der Luſtwaffe, die Marſchkolonnen der SA, des NSK, des NScͤ und der Schutzſtaffeln. Einen neuen Farbton bringen die Kolonnen der Polizei in das reizvolle Bild und den Schluß endlich machen die politiſchen Leiter. Das mächtige Viereck aber iſt ein⸗ gefaßt vom Grün des Lorenzer Waldes, der auch das werdende deutſche Stadion umrahmen wird. Kurz vor dem Eintreffen des Führers, den die Heilrufe ſchon von weitem ankündigen, wird die Blutfahne in das Innere getragen, während ſich alles von den Plätzen erhebt und das heilige Zeichen der Bewegung mit der erhobenen Rechten ehrfurchtsvoll grüßt. Ringsum auf den proviſoriſchen Wällen drängen ſich Tauſende und aber Tauſende, unter ihnen auch die 16000 Arbeiter aus allen deutſchen Gauen, die am Parteitag als Gäſte teilnehmen. Auf der Ehren⸗ tribüne iſt wieder das geſamte Führerkorps der Partei vertreten. In das Bunt der deutſchen und ausländiſchen Uniformen miſcht ſich das feſtliche Schwarz der Kleidung der Ehrengäſte des Führers. Aus der Ferne klingt der Präſentiermarſch her⸗ über. Das Brauſen der Heilrufe kündet die An⸗ kunft oͤes Führers, der vom Stabschef und dem Vor⸗ ſitzenden des Zweckverbandes„Reichsparteitag“, SA⸗ Obergruppenführer Kerrl, ſowie dem Schöpfer des Bauplans, Profeſſor Speer, begleitet, den Vorbau betritt. Der Stabschef erſtattet Meldung an den Führer. „Mein Führer! Ich melde Ihnen als Chef des Stabes der SA die zur Feier der Grundſteinlegung des deutſchen Stadions erfolgte Aufſtellung der Ehrenformationen aus jenen Gliederungen die der⸗ einſt weſentliche Träger der körperlichen Ausbildung und damit der Durchführung der deutſchen Spiele ſein werden.“ Dank und Gelöbnis des Stabschefs an den Führer Dann ſpielen die Muſikzüge„Ein junges Volk ſteht auf“, das von den Männern mit übervollem Herzen mitgeſungen wird. Nun wendet ſich der Stabschef zum Führer. „Mein Führer! Vor noch nicht einem Jahre gaben Sie der SA den Befehl, die nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele vorzubereiten und alljährlich während des Reichs⸗ parteitages durchzuführen. Heute ſtehen die Män⸗ ner der Kampfformationen bereit, Ihnen, mein Fühter, den Dank für das in ſie, in ihr Wollen und Können geſetzte Vertrauen durch die Tat abzu⸗ ſtatten. Ein kurzes Jahr hat genügt, um die große Arbeit nicht nur anzufangen, ſondern um ſie auch ſchon zu einem erkennbaren Ergebnis zu führen. Wenn Sie heute, mein Führer, den Grundſtein legen zu dem gewaltigen deutſchen Stadion, dann darf ich Ihnen verſichern, daß die Anerkennung, die in dieſer Ihrer Tat für uns liegt, uns wiederum er⸗ neut Anſporn ſein wird, die ganze Kraft für dͤas Ziel einzuſetzen, das Sie uns vor nunmehr über 15 Jah⸗ ren ſchon wieſen. Auf dem Reichsparteitag der Ehre haben Sie, mein Führer, den kommenden Entwicklungsgang des Deutſchen von ſeiner früheſten Jugend bis ins höchſte Alter aufgezeigt. Heute ſind ſie hier nun vor Ihnen nach Ihrem Wunſche aufmarſchiert, die Pimpfe, die§3, die SA, der Arbeitsdienſt, die Kompanien des Hee⸗ res, der Kriegsmarine und Luftwaffe, die Ein⸗ heiten des NSͤK, das NScc, die Polizei, die SS, ſowie die Abordnungen der politiſchen Leiter. Mein Führer! Ich bitte Sie, nun die Grundſtein⸗ legung zum Deutſchen Stadion zu vollziehen und die nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele zu eröffnen. Reichsminiſter Kerrl verlieſt dann die Ur⸗ kunde, in der es heißt, daß der Führer in Verfolg ſeiner Proklamation auf dem„Parteitag der Ehre“ die Nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele ſchuf, deren Träger die SͤA iſt und die zukünftig im neuen Sta⸗ dion auf den Reichsparteitagen des deutſchen Volkes durchgeführt werden. Dann wird die Urkunde in eine Kaſſette geſchloſſen und durch fünf Steinmetzen eingemauert, während alle Muſikzüge mit einer Paraphraſe über das Kampflied„Volk ans Gewehr“ einſetzen. Die 3 Wünſche des Führers zur Grundſteinlegung: Jetzt tritt der Führer an den Grundſtein und vollzieht die Grundſteinlegung durch drei Hammer⸗ ſchläge, bei denen er mit folgendem Ausſpruch ſeinen Wünſchen Ausdruck gibt: Deutſche! In dieſem geſchichtlichen Augenblick, da ich nun den Grundſtein zum Deutſchen Stadion lege, er⸗ füllen mich drei heiße Wünſche: 1. Möge das gewaltige Bauwerk ſelbſt zum Ruhm und Stolz des deutſchen Volkes gelingen, 2. möge es der ewige Zeuge ſein einer im Nationalſozialismus geeinten Nation und eines machtvollen Reiches, 3. möge es die deutſchen Männer und Frauen ſür alle Zeiten ermahnen und hinführen zu jener Kraft und Schönheit, die der höchſte Ausdruck des Adels einer wirklichen Freiheit ſind. Ich erkläre damit im Jahre 1937 die National⸗ ſozialiſtiſchen Kampfſpiele zu Nürnberg für er⸗ öffnet. Im gleichen Augenblick, da der Führer die Kampfſpiele für eröffnet erklärt, donnern die Geſchütze und die Muſikzüge fallen mit den Lie⸗ dern der Nation ein, die von den Zeugen dieſer ge⸗ ſchichtlichen Stunde mitgeſungen werden. Im gleichen Augenblick beginnen im alten Stadion die Vorentſcheidungen der Kampfſpiele mit dem Wett⸗ bewerb des deutſchen Wehrwettkampfes. Eine zerſtörte Brücke am Wege von Caſtro Urtales nach Santander. — Der Krieg wülel in Nordſpanien Goffmann, Zander⸗M.) Der Vormarſch auf Gijon Die aſturiſchen bolſchewiſtiſchen Milizen ſtellen ſich zum erſtenmal den Nationalen — Franzöſiſch⸗Spanoſche Grenze, 9. Sept.(U..) Der nationaliſtiſche Vormarſch an der aſturiſchen Front in Richtung auf Gijon geht weiter, obwohl ſtarke Abteilungen an die Aragon⸗Front bei Belchite und Zuera gebracht worden ſind. Bei dem Vor⸗ marſch wurden wichtige Poſitionen in den Europa⸗ Bergen ſowie die Dörfer Barro und Foreien und die Höhen über der Stadt Cunapa genommen. Spä⸗ ter konnten die Truppen ihren Vormarſch bis in die Nähe von Andarra fortſetzen. Der Widerſtand des Gegners war überall ſehr ſchnell gebrochen. Nur aus der Umgebung von Cuero ſüblich der ſchon beſetzten Stadt Llanes wird ernſthafter Wider⸗ ſtand der Milizen gemeldet. Erbitterte Kämpfe haben ſich hier den ganzen Tag über abgeſpielt, die für beide Seiten ſehr verluſtreich waren. Der nationaliſtiſche Angriff wurde durch Flugzeuge und Artillerie unterſtützt. Obwohl ein Durchbruch oͤurch die gegneriſchen Verteidigungsſtellungen bis⸗ her noch nicht gelungen iſt, ſind die Nationaliſten doch zuverſichtlich, daß ein weiterer konzentrierter Infanterie⸗ und Luftangriff die Gegners bald brechen wird. Gleichzeitig berichten die Nationaliſten einen neuen ſtarken Angriff ihrer Truppen im Oviedo⸗ Abſchnitt in Richtung auf Tenderina, Turbino und Abandames. Die Verteidigung der Milizen ſtützt ſich im weſentlichen auf Artillerie und aſturiſche Dynamit⸗Sprengkommandos, die erbittert gegen nationaliſtiſche motoriſierte Einheiten vorgingen. Nach mehrſtündigem Nahkampf gelang es den Natio⸗ naliſten aber, die gegneriſchen Stellungen bei Lino und Turbino zu durchbrechen und zu beſetzen. An der Saragoſſa⸗Front dürfte der Widerſtand der Valencia⸗Streitkräfte ſeinen Höhepunkt über⸗ ſchritten haben. Die Nationaliſten üben zur Zeit ſchwerſten Druck gegen die Höhen von Zuera aus, die für ſie von großer ſtrategiſcher Bedeutung ſind. Abwehrkraft des Zahl der Rundfunkanlagen am 1. September. Die Geſamtzahl der Rundfunkanlagen im Deutſchen Reich betrug am 1. September 1937 8285 193 gegen⸗ über 8 229 890 am 1. Auguſt. Cã00000PPPPPPPPGGG0ã00P0PPPPPPGPGCGPGPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTTT''''''''''———————TTTTT————————— Arminius-Schickſal Am 9. September des Jahres 9 ſchlug Arminius die Römer im Teutoburger Walde. Es war die erſte hiſtoriſche Entſcheidungsſchlacht der deutſchen Ge⸗ ſchichte. Aber nicht dieſe Tatſache macht ſie uns Deut⸗ ſchen heute ſo erinnerungsſchwer und ſo erinnerungs⸗ ehrfürchtig, ſondern der Mann, der ſie ſchlug, der in ſeinem Schickſal Deutſchlands Schickſal faſt für zwei Jahrtauſende vorwegnahm, der am Anfang unſerer nationalen Geſchichte ſteht wie ein mahnendes und beſchwörendes Symbol dieſer Geſchichte ſelbſt. Für uns heutige hat dieſes Arminius⸗Schickſal einen neuen tiefen und befreienden Sinn bekommen: Wir haben es überwunden, wie wir hoffen endgültig überwunden. Um ſo mehr ziemt es uns, uns in Ehr⸗ furcht ͤͤeſſen zu erinnern, der ſein erſtes, vielleicht ſein größtes, aber jedenfalls ſein ſymbolhafteſtes Opfer geweſen iſt. Die Red Als etwa zu Beginn unſerer Zeitrechnung das für unbeſiegbar geltende römiſche Heer unter Füh⸗ rung der Stiefſöhne des großen Auguſtus, Druſus und Tiberius, ſich anſchickte, Germanien als Pro⸗ vinz dem römiſchen Weltreiche einzuverleiben, da war der Eindruck, den dieſe ſtolze ſchwerbewaffnete Truppe auf die ſchlichten Söhne des Nordens machte, ungeheuer. Es wird uns überliefert, daß ein Ger⸗ mane, der den Tiberius von einem Elbufer zum an⸗ dern erblickt hatte, glaubte, die Gottheit ſelbſt er⸗ ſchaut zu haben. So war auch an einen einheitlichen Widerſtand der germaniſchen Stämme gegen Rom nicht zu den⸗ ken. Wohl ſtreckten nicht alle ſofort die Waffen, aber wer konnte auf die Dauer den kriegserprobten rö⸗ miſchen Legionen widerſtehen? Und mancher ger⸗ maniſche Stammesführer mag ſich die Frage vorge⸗ legt haben:„Iſt es nicht beſſer, vernunftgemäßer ſo⸗ gar, mit dieſem allmächtigen Rom Friede und Freundſchaft au balten, als von ium vernichtet zu werden?“ So war das freie Germanien bis zur Elbe nicht mehr weit davon entfernt, römiſche Provinz zu werden. In dieſe Zeit hinein wird Armin geboren. Sein Vater, Segimer, mit ſeinen Cheruskern, hielt auf gute Freundſchaft mit Rom. Und dieſe Freundſchaft war ein eigenartiges Spiel der Geſchichte— von höchſter Bedeutung für den Schickſalsweg Armins und unſeres Volkes. Denn auch Armin wird von ſeinem Vater— wir wiſſen nicht, ob mit oder gegen ſeinen Willen— in das allmächtige Rom geſchickt und bald iſt er hoher Offizier. Auch ſein Bruder Flavus dient im römiſchen Heere. Aber Flavus verliert in⸗ nerlich und äußerlich den Zuſammenhang mit ſeiner nordiſchen Heimat; ihm gefällt der Glanz und die Pracht dieſes Roms und ſo faßt er hier Wurzel. Ar⸗ min aber bleibt Germane, er bleibt unnahbar, kühl und ſtolz wie die hohen dunklen Wälder, die ſeine ferne Heimat geheimnisvoll umrauſchen. Aber Ar⸗ min lernt auch, er hält die Augen offen und bald iſt er in die tiefſten Geheimniſſe der römiſchen Strate⸗ gie eingeweiht. Man ſieht ihn, der den Titel eines römiſchen Ritters erhält— ſein Name iſt ja auch römiſch— in der nächſten Umgebung der höchſten Feldherrn. Noch weiß Armin in Rom nicht, wie es in der Heimat ausſieht, wie ſtark die Spaltung innerhalb der einzelnen germaniſchen Stämme iſt, noch weiß er nicht, mit welch brutaler Gewalt der Sieger den Unterworfenen behandelt, da erreicht ihn im römi⸗ ſchen Lager an der Donau die Nachricht von dem Tode ſeines Vaters. Nun ruft ihn ein neuer Pflich⸗ tenkreis zu ſeinem Stamme. Ungern nur läßt man ihn ziehen, niemand ahnt, daß der Reiter, der dort in der Ferne den Blicken entſchwindet, einer der größten und gefährlichſten Feinde Roms werden ſoll, 25 2. Seite Nummer 416 Donnerstag, 9. September 197 Aber wie findet der Heimkehrende ſeinen Stamm vor, deſſen Führung er jetzt übernehmen ſoll! In zwei Parteien ſind die Cherusker zerſpalten, eine kleine nationale und eine große römerfreundliche. Hier gereifte Männer und dort bei den Römerfein⸗ den: die Jugend. Und ausgerechnet an der Spitze der Römerfreunde ſteht Segeſt, der Vater der Frau, an die Armin ſein Herz verliert. Und nun vollzieht ſich im Leben Armins die große Entſcheidung. Er ſteht an dem ſchickſalshaften Wendepunkt ſeines Lebens, bei dem es nur ein Ent⸗ weder— oder gibt! Und Armin kennt nur das eine: Freiheit! Wie ſoll ſich aber dieſer ſchwache dazu noch in ſich serfallene Stamm dieſes gewaltigen Feindes erweh⸗ ren? In der Löſung dieſer Aufgabe wächſt Armin weit über ſeine Zeit hinaus. Er weiß, daß dise Cherusker allein nicht fähig ſind, dieſen Kampf zu beſtehen, und ſo will Armin einen Bund ſchaffen, der alle germaniſchen Stämme umfaßt, alle Stämme gegen einen Feind! Und ſicher ſchwebt hier Armin ein Zuſammeſchluß vor, der nicht nur für die Zeit des Kampfes beſtehen ſoll, ſondern darüber hinaus, wenn die Befreiungstat gelungen iſt, auch zu einer politiſchen Einigung im Frieden führen ſoll. Aus den Völkern eines Blutes ſoll auch ein einheitliches Volksganze, ein Staat werden. Daß dieſer Plan nicht zur reſtloſen Durchführung kam, liegt nicht an Armin, ſondern an der unglückſeligen Zwietracht, die unſerm deutſchen Volke im Verlauf ſeiner wechſelvollen Geſchichte ſchon ſo oft verhäng⸗ nisvoll geworden iſt. Und ſo geht Arnim ans Werk. Heimlich ſucht er die Führer der einzelnen Stämme auf, um ſie für die gemeinſame Sache zu gewinnen; denn wenn das gelungen war, konnte er auch mit der Teilnahme des ganzen Stammes an ſeinem Unternehmen rech⸗ nen, denn der Germane dieſer Zeit iſt gewohnt, in politiſchen Dingen nicht ſelbſtändig zu handeln, ſon⸗ dern den herrſchenden Edelingen zu folgen. Heim⸗ lich erſolgt auch die Schulung der jungen Mann⸗ ſchaft für den bevorſtehenden Kampf. Immer aber hat Armin in dieſen Wochen und Monaten ein geradezu raffiniertes Doppelſpiel ge⸗ trieben, galt es doch, den Feind in dem Gefühl völ⸗ liger Sicherheit zu wiegen. So kann man ihn oft im römiſchen Lager ſehen, niemand ahnt auch nur im entfernteſten, wer ſich hinter dieſem Manne ver⸗ birgt. Noch am Abend vor der entſcheidenden Schlacht ſpeiſt er an der Tafel des Varus, dem er am nächſten Tag mit der Waffe gegenüberſtehen ſoll. So kommt der Tag der Freiheit heran; aufs ge⸗ naueſte vorbers tet von Armin, völlig unerwartet den Römern, gleichſam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Varus befindet ſich in jenen regenſchweren Septembertagen des Jahres 9 mit ſeinen Legionen, die meiſt aus ungeübten Soldaten beſtanden, auf dem Marſche zu den Winterquartieren am Rhein. Da erreichen ihn Nachrichten von angeblichen Auf⸗ ſtänden germaniſcher Stämme, eine wohldurchdachte Liſt Armins, die bezweckten, Varus von ſeinem Marſchweg wegzulocken in unwegſames Gelände, wo ſich die ſchwerfälligen Legionen mit ihrem Troß nicht entfalten konnten. Varus geht in die geſtellte Falle. Er iſt kein Feldherrngenie, eher ein Mann der Etappe, dem dieſer ganze germaniſche Feldzug Ainnerlich zuwider iſt und der ſich wieder nach dem honsen warmen Syrien zurückſehnt, daß er ver⸗ laſſen mußte. Es iſt keine Kämpfernatur wie Armin. Nur einen einzigen größen Aügenblick hat er in ſeinem Leben, als er nach dieſer unglücklichen Schlacht ſo viel Manesmut beſitzt und ſich, um dieſe Schmach nicht zu überleben, ſelbſt den Tod gibt. Man weiß, wie dieſe Schlacht im Teutoburger Walde geſchlagen wurde, mit welchem Mute die germaniſchen Scharen für ihre Freiheit kämpften. Drei Tage dauerte der Kampf. Mät der letzten Kraft der Verzweiflung ſuchten die durch Kampf und Regen zermürbten Römer ſich aus dieſer eiſernen Umklammerung zu löſen, alle Mühe iſt ver⸗ geblich. Drei Legionen werden in drei Tagen ver⸗ nichtet; drei Adler ſind die Beute des Siegers. Der Sieg ſelbſt war ein Zeichen zur Erhebung für ganz Germanien. Nach einem Jahr war Armin am Ziele; der erſte Teil ſeiner Aufgabe war gelöſt. Germanien bis zum Rheine war vom Feinde frei. Und es blieb zunächſt frei. Selbſt ein kampferprobter Feldherr wie Tiberius, der einen Rachezug nach Germanien unternimmt, erreicht nichts. Fünf Jahre lang bildet der Rhein die feſte Grenze gegen das römiſche Reich. Dann rafft ſich Rom zu einem verzweifelten Ver⸗ ſuch auf, um zu retten, was zu retten iſt. Wieder ruft Armin die germaniſchen Stämme zum Kampfe auf. Wieder hat er keine leichte Arbeit, denn ſchon in dieſen kurzen Jahren nach jener gewaltigen Schlacht, die, als nationales Erlebnis betrachtet, wie kein anderes geeignet geweſen wäre, die germa⸗ niſchen Stämme national zu einen, ſchon in dieſer kurzen Zeit waren die Stämme wieder zerfallen, unter ſich uneinig, und gerade bei den Cheruskern hatte die Römerpartei unter Segeſt die Oberhand gewonnen. Ja ſogar Thusneldas, der Gattin Armins, hatte ſich Segeſt bemächtigt und hält nun die in ſeinen Augen abtrünnige Tochter in ſeiner Burg gefangen. Armin will ſie befreien, aber der feige Segeſt ruft die Römer zu Hilſe und Germanicus ſiegt. Thusnelda, die ein Kind unter dem Herzen trägt, fällt in die Hände der Feinde. Armin hat ſie nie mehr wiedergeſehen. So miſcht ſich hier perſönliches Leid Armins mit dem Schickſal ſeines Volkes. Es kann nur den Haß gegen den Feind noch vergrößern. Mit größtem Vorbedacht und mit ſorgfältigſter Strategie greift nun Armin den Feind an. Wohl kön⸗ nen die Römer Einzelerfolge erzielen, aber auch nicht mehr. Der Endſieg bleibt bei Armin; an ihm ſchei⸗ tert der römiſche Vorſtoß. Zum zweiten Male iſt das Baterland gerettet. Auf ewig bleibt im Norden Germaniens der Rhein die Grenze. Gerettet iſt auch die deutſche Kultur vor einer römiſchen Ueberflu⸗ tung. Nun hält Armin die Stunde für gekommen, die er als die Krönung ſeiner nationalen Miſſion er⸗ blickt: Zuſammenfaſſung aller germani⸗ ſchen Stämme e Staat. Er weiß, wie ungeheuer ſchwer dieſe Auf⸗ gabe iſt, weil eben ſein Volk politiſch noch nicht zu den Ideen herangereift iſt, die ihn bewegen. Ein blutiger Bruderkampf bricht aus. Auf ſeiten des Markomannenkönigs Marbod, dem Armin nach der Varusſchlacht das Haupt des toten Feldherrn ſandte, um ihn für die nationale Sache zu gewinnen und der ſich damals verſagte, ſtehen jetzt die zahlreichen Gegner Armins, Neider, die ihn nicht verſtehen kön⸗ nen oder wollen. Und doch bleibt Armin, um den ſich die national Geſinnten geſchart haben, auch hier Sie⸗ ben abgeworfen. in einen einheitlichen Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Roms und Berlins Antwort dnb. Mailand, 9. September. Der Mailänder„Popolo'Italia“ bekräftigt heute, daß Italien nicht zu der Mittelmeerkon⸗ ferenz nach Nyon gehen werde. Die italieniſche Regierung, ſo heißt es in einer Meldung aus Rom, die die unmittelbar bevorſtehende Ueberreichung der Antwortnote auf die Konferenz⸗ einladung ankündigt, habe den unverſchämten ſowjet⸗ ruſſiſchen„Anklagen“ eine entſchiedene und feſte Zu⸗ rückweiſung entgegengeſetzt. Die Regierung ſei der Anſicht, daß die Behandlung der Mittelmeerfrage im Rahmen des Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes, dem auch eine Reihe von Staaten angehören, die nicht zu der Konferenz eingeladen ſeien, wieder aufgenommen werden könne. Seit längerer Zeit, ſo ſchreibt das Blatt weiter, habe Italien das barbariſche und nicht zu duldende Vordringen Moskaus im Mittelmeer aufgezeigt. Die Internationale der Unordnung könne nicht mit dem Ziel der Oronung zur Mitarbeit herangezogen wer⸗ den. Wenn man Sowjetrußland, das nicht am Mit⸗ telmeer liege und dem England durch eine lange ge⸗ ſchichtliche Periode hindurch jeden Zugang und je⸗ des Vordringen im Mittelmeer hartnäckig verlegt habe, die Teilnahme an der Konferenz geſtatte, dann könne man andere Staaten wie Portugal, das dem Mittelmeer weit näher liege, nicht ausſchließen. Selbſt Paris verſpricht ſich nichts mehr von Nyon dnb. Paris, 9. September. Der„Figaro“ verſpricht ſich nicht viel von dem Ausgang der Mittelmeerkonferenz, falls nach den beiden unverſchämten Anſchuldigungsverſuchen der Sowjetruſſen Italien und mit ihm auch Deutſchland den Beſprechungen fernbleiben. Man müſſe ſich ſo⸗ — Schanghai, 9. Sept.(U..) Geſtern wurden auf einen mit Flüchtlingen beſetz⸗ ten Zug, der ſich auf der Sttecke von Schanghai nach Hangtſchau befand, von japaniſchen Fliegern Bom⸗ Zahlreiche Wagen des Zuges, der gerade in Sungkiang hielt, wurden völlig zerſtört. Nach den bisherigen Berichten beträgt die Zahl der Todesopfer 400.“ 83 Nach den um 8 Uhr abends veröffentlichten Be⸗ richten ſind die japaniſchen Truppen im Verlauf der äußerſt heftigen Kämpfe, die den ganzen Tag über ſtattfanden, im öſtlichen Yangtſepu⸗Abſchnitt um 1200 Meter vorgedrungen. Bei ihren An⸗ griffen verwandten die Japaner zum erſten Male Tanks, vornehmlich, um damit gegen fünf chineſiſche Beton⸗Stützpunkte vorzugehen. Der erſte Stützpunkt konnte gleich am frühen Morgen genommen werden. Drei weitere wurden am Nachmittag und der letzte am Abend erobert. Beim Einbruch der Nacht nahmen die japaniſchen Truppen am Hangtſepang⸗Bach und an der Straße Schanghai—Wuſung neue Stellungen ein und trafen alle Vorbereitungen, um die Offenſive beim Morgen⸗ grauen fortſetzen zu können. Geſtern nachmittag griffen chineſiſche Flie⸗ ger die auf dem Wangpu liegenden japaniſchen Kriegsſchiffe an. Dabei gerieten zwei engliſche Kriegsſchiffe in den Bereich des Feuers. Die Schrapnells der japaniſchen Flakgeſchütze krepier⸗ ten verſchiedentlich über den Decks der engliſchen Schiffe und richteten leichten Schaden an. Das engliſche Truppen⸗Trausportſchiff„Dunera“ um neue Verſtärkungen nach der engliſchen Kolonie dieſer Reiſe ihre Jungfernfahrt. ger. Nun erkennt er, er muß dieſen germaniſchen Eigenwillen brechen, nötigenfalls mit Gewalt, wenn er überhaupt zum Ziele kommen will. Er muß ſelbſt unumſchränkter Herr über dieſes Volk ſein, ſonſt iſt eine Einigung nicht möglich. Nur ſo iſt der Gedanke zu verſtehen, der in ihm auftaucht: das Streb en. nach der Königskrone. König will ex ſein über ganz Germanien, niemals aus ſelbſtſüchtigen Motiven heraus, nur zur Einigung unnd Stärkung des Vaterlandes will er dieſen Schritt tun. Aber der kleinliche Haß, die Mißgunſt und Zwie⸗ auf Londons Einladung: gar fragen, ob dann die Beſchlüſſe, die dort gefaßt würden, nicht tote Buchſtaben blieben oder ſogar Zwiſchenfälle heraufbeſchwören könn⸗ ten, die noch ernſterer Natur wären als die, die zur Einberufung der Konferenz führten. Der gleichen Auffaſſung iſt der„Jour“, der es ſchon als einen großen Erfolg bezeichnen würde, wenn auf der Zuſammenkunft keine neuen Kon⸗ fliktsgefahren hervorgingen. Es ſei ganz offenſicht⸗ lich, daß das ſowjetruſſiſche Manöver darauf hinaus⸗ gehe, einen Brand in Europa anzulegen. Wenn man es Sowjetrußland überlaſſe, in der europäiſchen Po⸗ litik ſeinen Einfluß auszuüben, ſo würde der Krieg unmittelbar vor der Tür ſtehen. Deutſchland und Jtalien gehen nicht nach Nyon! Sie verlangen Weiterberatung der Mittelmeeryrobleme im Nichteinmiſchungsausſchuß-Warum iſt Portugal nicht eingeladen? Selbſt der ſozialdemokratiſche„Populaire“ ver⸗ urteilt das ſowjetruſſiſche Manöver, das vollkommen unangebracht ſei. Das Marxiſtenblatt erklärt ferner, die überhebliche Moskauer Note, in der von Paris und London gefordert wird, Aufklärung zu geben, warum Deutſchland eingeladen ſei, habe in franzöſiſchen und engliſchen politiſchen Kreiſen einen ſehr ärgerlichen Eindruck gemacht, Moskau ſei ſehr wohl über die Verhandlungen un⸗ terrichtet, die zur Einberufung der Konferenz führ⸗ ten. Es kenne auch genau die Gründe, die London und Paris veranlaßt hätten, Deutſchland einzula⸗ den, obwohl es kein Mittelmeer⸗Anlieger iſt, und das bolſchewiſtiſche Spanien auszulaſſen. Die deutſche Antwort an London Warum hat man nicht früher auf Verlin gehört?-Deutſchland ſteht zu Italien! dnb. Berlin, 9. Sept. Die britiſche und die franzöſiſche Regierung haben am 6. September einer Reihe von Regierungen, darunter auch der Reichsregierung, eine Einladung zugehen laſſen, zu einer Konferenz, die am 10. Sep⸗ tember in der Nähe von Genf zuſammentreten und die Maßnahmen zur Beſeitigung der letzthin im Mit⸗ telmeer hervorgetretenen Schwierigkeiten beraten ſoll. Die Reichsregierung hat in ihrer Antwort tont, daß ſie ſelbſtverſtändlich jeden Verſuch, durch den Bürgerkrieg in Spanien verurſachte ſicherheit im Mittelmeer zu beenden, begrüße, be⸗ die Un⸗ und daß ſie ſich freuen würde, wenn es gelänge, zu dieſem Zwecke zwiſchen den beteiligten Mächten eine Ver⸗ ſtändigung über gemeinſam zu ergreifende Maßnah⸗ die deutſche men herbeizuführen. Gleichzeitig hat Chineſiſcher Widerſtand bis zum äußerſten: Tankangriff in Schanghat Die Fapaner ſetzen alle Mittel ein, den Widerſtand der Chineſen zu brechen 232 Cholera-Fälle in Schanghai und Hongkong dinb. London, 9. September. Ueber die Cholera⸗Epidemie im Fernen Oſten veröffentlicht Reuter in einer Meldung aus Singa⸗ pore folgende Ziffern: In der letzten Woche wurden in Schanghai 29 Fälle von Cholera gemeldet, von denen neun tödlich endeten. In Hongkong waren in der letzten Woche 203 Perſonen an Cholera erkrankt, von denen 126 ſtarben. Erngliſcher Dompfer von japaniſchem Zerſtörer angehalten dnb. London, 9. September. Reuter meldet aus Hongkong, daß der britiſche Dampfer„Fot Shing“ am Mittwoch von einem ja⸗ paniſchen Zerſtörer auf der Höhe von Amoy geſtoppt worden ſei. Nach Prüfung der Schiffspapiere habe man der„Fot Shing“ geſtattet, ihre Fahrt nach Ja⸗ pan fortzuſetzen. Der Bruder des franzöſiſchen Staatspräſidenten ſchwer verletzt. Der Bruder des franzöſiſchen Staats⸗ präſidenten Lebrun wurde bei einer Haſenjagd in der Nähe von Nancy von einem Jäger verſehentlich angeſchoſſen und ſchwer verletzt. verließ geſtern den Hafen von Southampton, Hongkong zu bringen. Die„Dunera“ macht bei (Weltbilö, Zander⸗M.) tracht ſeiner eigenen Sippe, von Rom⸗ bewußt ge⸗ nährt, ſetzt ihm ein Ende. So fällt er, erſt 37jährig, dem Dolche ſeiner eigenen Verwandten zum Opfer. In der Perſönlichkeit Armins erblicken wir heute eine Geſtalt, die ihrer Zeit um Jahrhunderte voraus war. Seine Pläne und ſeine Gedanken ſind für ſeine Zeit ſo unerhört kühn und wahrhaft ſtaatspolitiſch, daß man an dieſer Geſtalt nicht ohne Ehrfurcht vor⸗ übergehen kann. Er lebt auf ewig fort in der deut⸗ nationalen Symbol geworden. —— ſchen Geſchichte, ſein Name iſt uns auf immer Vum Fr. W. Antwort aber daran erinnert, daß die Reichsregie⸗ rung, als ſie vor wenigen Monaten ihrerſeits mit einer ähnlichen Initiative hervortrat, bei der briti⸗ ſchen und der franzöſiſchen Regierung einer Haltung begegnete, die für ſie wenig ermutigend iſt, Ver⸗ trauen in neue kollektive Abreden auf dieſem Ge⸗ biet zu ſetzen. Obwohl es damals nach dͤem ſolgen⸗ ſchweren Ueberfall auf das deutſche Panzerſchiff „Deutſchland“ zu einer bindenden Vereinbarung über die Behandlung ſolcher Fragen gekommen war, haben ſich die britiſche und die franzöſiſche Regie⸗ rung nach dem gleich darauf folgenden Torpedo⸗ angriff auf den deutſchen Kreuzer„Leipzig“ bekannt⸗ lich nicht dazu entſchließen können, der Reichs⸗ regierung gegenüber auch nur ein Mi⸗ nimum vom Solidarität zu zeigen. Bei der Stellungnahme der Reichsregierung konnte ſerner die Tatſache nicht unberückſichtigt bleiben, daß die Sowjetregierung es für richtig gehalten hat, in dieſen Tagen wegen ge⸗ wiſſer Vorfälle im Mittelmeer un bewieſene Auſchuldigungen gegen die italie⸗ niſche Regierung zu erheben und weit⸗ gehende Forderungen daran zu knüpfen. Die Reichsregierung pflichtet der italieniſchen Regie⸗ rung darin bei, daß dieſer nicht zugemutet wer⸗ den kann, ſich an einer Sonderkonferenz der ge⸗ planten Art zu beteiligen, ſo lange der durch die Note der Sowjetregierung verurſachte Zwiſchen⸗ fall nicht eine befriedigende Erledigung ge⸗ funden hat. Trotz aller dieſer erſchwerenden Umſtäude hat aber die Reichsregierung den Verſuch, durch gemeinſame Beratung zu einer Beruhigung der Lage zu gelangen, nicht verzögern wollen Sie hat deshalb im Einvernehmen mit der italieni⸗ ſchen Regierung vorgeſchlogen, an Stelle der Ein⸗ berufung einer Sonderkonferenz den Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß mit der Angelegen⸗ heit zu befaſſen, deſſen Arbeitsgebiet aufs engſte mit den hier in Rede ſtehenden Fragen zuſam⸗ menhängt, und deſſen Organiſation die Möglich⸗ keit bietet, bei allſeitigem gutem Willen ſchnell zu einer Regelung zu gelangen. Die Beratung in dem Londoner Ausſchuß würde zugleich den Vorteil bieten, daß daran außer den von Eug⸗ land und Frankreich eingeladenen Mächten auch noch andere intereſſierte Mächte wie z. B. Por⸗ tugal und Polen teilnehmen könnten. „Entartete Kunſt“ Rund 1 150 000 Beſucher auf der Ausſtellung dub. München, 8. September. Der Beſuch der Ausſtellung„Entartete Kunſt“ in München hält ununterbrochen ſtark an. Bis heute wurden 1149 095 Beſucher gezählt. Auf die Gäſte aus dem Ausland hinterläßt die Ausſtellung einen tiefen Eindruck. In Geſprächen geben ſie ihrer Verſtändnisloſigkeit darüber Aus⸗ druck, daß ein Teil der Auslandspreſſe die Ausſtel⸗ lung mit gehäſſigen Aeußerungen be⸗ gleitet. Sehr oft wird bedauert, daß es nicht auch im Ausland möglich iſt, eine ſolche Schau über die Entaxtung der Kunſt zu veranſtalten. Auſtralien rüſtet Starker Ansbau der Loftſtreitkräfte onb Lendon, 9. September Wie aus Canberra gemeldet wird, teilte der auſtraliſche Verteidigungsminiſter'e R. A. Park⸗ hill im Repräſentantenhaus mit, daß die auſtraliſche Luftſtreitmacht in Kürze aus neun Geſchwadern oder 198 Frontflugzeugen beſtehen werde. Die neuen Ausgaben für die Luftſtreitkraft beliefen ſich auf ins⸗ geſamt 1 257 000 Pfund. Von England ſollen mehrere Bomber des modernſten Typs zur Verſtärkung der auſtraliſchen Luftflotte angekauft werden. Der Miniſter gab bekannt, daß mehrere auſtra⸗ liſche Kriegsſchiffe mit einer ſtärkeren Panzerung ausgerüſtet würden, ferner, daß zur Zeit drei neue Küſten⸗Verteidigungsſchiffe in Bau ſeien. Weitere Maßnahmen umfaſſen den Bau von Verteidigungs⸗ anlagen in Sydney, Freemantle, Brisbane und Neweaſtle. 0 DSS————————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winhauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes— Sport: Willi Müller Süd weſtdeutſche Umſchau. Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude 6 ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 „D. A. VIII. 1937) Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bel Rückporlo 93 Donnerstag, 9. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 416 Die Stadtseiſe Mannheim, 9. September. Herbſtvorbote Das war ein Wind mit Knallefekten, der geſtern durch die Stvaßen fegte, obwohl wetterdienſt gar nicht vorgeſehen und angemeldet! Er wiſchte das Blaue vom Himmel herunter und ſeinen Stößen folgten das dürre Laub mit Staub, Papier, Aſche und Ruß, daß es eine Art hatte. Da bremſten die Kraft⸗ radfahrer auf der Stelle und ſtanden bitter weinend in der Ecke, denn ſie waren plötzlich für kurze Zeit blind geworden. Und die Damen kreiſchten, wenn die Hüte ſich löſten, deren etliche Modelle wie ge⸗ ſchaffen ſind, um durch Windſtoß vom Kopfe geholt zut werden. Ebenſo heftig und plötzlich, wie er gekommen war und getobt hatte, hörte er wieder auf und ging in ſanftes Säuſeln über, und hervor kamen ſie alle wie⸗ der, die in Geſchäfe geflüchtet waren. Aber heißa mit Geheule legte alsbald wieder der zornige Wind los. So benahm ſich der Monat September, dem wir geſtern erſt eine öffentliche Belobigung in Worten der Freude und Anerkennung ausgeſprochen hatten, gänzlich im Vertrauen auf meteorologiſche Ruhean⸗ ſage. Und wie der Wind erſt am Strandbad wütetel Er kam nämlich vorzugsweiſe aus Noroͤweſt, und dann wird der rote Sand von der Halde geblaſen. Da rannten die armen Nord⸗Strandbadler, Mäntel und Hoſen und Badetücher hinter ſich herſchleppend. Da flog die gute Uhr auf hartes Beton, da ging die ſchöne Broſche flöten, da ſchüttelte man den roten Sand aus der Zigarettendoſe. Aber manche gaben es ganz auf, legten den Bademantel um Kopf und Schultern und vertrauten auf Gott. Und die aus dem Waſſer ſtiegen, ſahen ganz verſtört aus; dͤenn, über die Waſſerfläche fegend, hatte der rote und der graue Staub ihnen Mund, Naſe und Augen zugeweht, daß ſie huſtend an Land krabbelten und faſt wie dem Tod entronnen am Ufer liegen blieben. Ja, dieſer Sand, ſo lange friedlich geblieben, ver⸗ urſachte wieder große Pein und veranlaßte heftige Verwünſchungen über den Rhein hinüber. Voriges Jahr, ſo erzählten die ſtatiſtiſch Veranlagten mit trä⸗ nenerſtickter Stimme, da konnte man noch 36 kleine Pappeln von hier aus links neben der Halde ſehen, Jetzt haben ſie alles zugeſchüttet bis auf ſieben—acht. Und dabei war das noch nicht einmal ein Sturm, ein Stürmchen, ein warnender Wind bloß, der beſagt, daß der Herbſt demnächſt Ernſt zu machen gedenkt. Siehe da, es iſt wieder ſtille. So war es und ſo wechſelte es ab den ganzen Nachmittag hindurch, aber wer abends Borwaſſer für die Augen daheim hatte, der freute ſich. Dr. Hr. Bei 6 Verkehrsunfällen 4 Verletzte Polizeibericht vom 9. September Verkehrsunſälle: In der Roſengartenſtraße vor dem Waſſerturm lief geſtern nachmittag eine Fuß⸗ gängerin gegen ein Kraftrad. Die Fußgängerin kam zu Fall und zog ſich einen Knöchelbruch links zu. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Ecke Friedrichsplatz—Roſengartenſtraße ſtieß ein Per⸗ ſonenkraftwagen mit einer Radfahrerin zuſam⸗ men. Die Radfahrerin kam zu Fall und erlitt hier⸗ bei ſchwere Verletzungen. Auch hier bedarf die Schuldfrage noch der reſtloſen Klärung. Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wuroͤen zwei Perſonen geringfügig verletzt und acht Fahrzeuge beſchädigt. Verkehrsüberwachung: Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wur⸗ den 39 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 18 Kraftfahrzeughalter bekamen rote Vor⸗ fahrtsſcheine, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel auſwieſen. 9* n* Infolge Hauptreinigung ſind die Räume der Paß⸗ und Meldeſtelle beim Polizeipräſidium wie folgt geſchloſſen: Montag, den 19. 9. Zimmer 21 nachmittags; Dienstag, den 14. 9. Zimmer 20 den ganzen Tag; Mittwoch, den 15. 9. Zimmer 18 und 19 nachmittags. Zeugen der Vergeßlichkeit Fundſachen aus der Straßenbahn wurden verſteigert Wieder einmal wurde im Geſellſchaftshaus in F3 eine Verſteigerung der Städtiſchen Straßenbahn⸗ Geſellſchaft abgehalten. Es iſt immer das gleiche Bild, das ſich dort bietet und auch die Dinge, die an⸗ geboten werden, kehren bei jeder Verſteigerung wie⸗ der. Vor allem ſind es Regenſchirme jeder Art, vom Knirps bis zur„Kattunſpritze“ der Jahrhundert⸗ wende. Drei große Kiſten davon wurden angeſchleift und es gehörte ſchon allerhand Anpreiſungsvermö⸗ gen der Verſteigerer dazu, ſie alle an den Mann, d. h. meiſt an die Frau zu bringen. Auch Handſchuhe aller Art waren in Bergen auf den Tiſchen auſge⸗ ſtappelt. Der Zahl nach ſtehen die Handtaſchen und Geld⸗ börſen jeglicher Größe, vom Marktnetz bis zu den Koffer⸗Umhängetaſchen, von der Kinderbörſe bis zu Vaters„Freitags⸗Geldbeutel“, den Schirmen und Handſchuhen nicht nach. Um Pfennige wird hier ge⸗ kämpft. 5 In jeder Verſteigerung muß man ſich von neuem wundern, was an kurioſen Dingen in unſeren Stra⸗ ßenbahnwagen und denen der OEch und der Rhein⸗ Hardtbahn⸗Bahn liegen bleibt. Wie kann etwa ein „ausgewachſener“ Waſſereimer zurückgelaſſen werden oder gar ein Korſett... Auch ſonſt ſah man allerhand Dinge, die man doch nicht einfach in der Hand trägt⸗ wie Thermosflaſchen oder Lampenſchirme. Fundſachen aus dem Roſengarten und dem Städ⸗ Am Samstag, Sonntag und Montag: Erſte Wiederſehensfeier ur Landwehr⸗40er Begrüßung und kamerasſchaftliches Beiſammenſein im Friedrichspark Die Ankündigung des Landwehr⸗4ber⸗Treffens hat weit über Baden hinaus lehhaften Widerhall ge⸗ funden. Liegen doch ſogar Anmeldungen aus Pom⸗ mern und Weſtfalen vor. Die Feſtleitung, die die Wiederſehensfeier auf das ſorgfältigſte vorbereitet hat, rechnet einſchließlich der Mannheimer Kamera⸗ den mit einer Beteiligung von etwa 2000 ehemaligen Landwehr 40ern. An die hier anſäſſigen Kameraden, die ſich der Mannheimer Landwehr⸗4her⸗Kamerad⸗ ſchaft noch nicht angeſchloſſen haben, ergehr die öͤrin⸗ gende Bitte, an der Wiederſehensfeier teilzunehmen, bei der ſich die jedenfalls ſo bald nicht mehr wieder⸗ kehrende Gelegenheit bietet, mit den Kameraden des Weltkrieges zuſammenzukommen. Alle Nichtmit⸗ glieder erhalten das Feſtabzeichen, das verſchiedene Vergünſtigungen gewährt, im Laufe des Samstags im Quartieramt„Zum alten Reichskanzler“, S 6. 20. Ueber oͤie Feſtfolge, die ſich über drei Tage er⸗ ſtreckt, iſt ſolgendes zu ſagen: Die ankommenden Feſtgäſte werden vom Hauptbahnhof ab von den Mit⸗ gliedern des Empfangsausſchuſſes und Hitlerjungen in das Quartieramt geleitet, wo ſie Feſtabzeichen, Feſtbuch, Quartier⸗ und Verpflegungsſchein in Emp⸗ fang nehmen. Außerdem wird ihnen das Kompanie⸗ lokal bekanntgegeben. Man will durch dieſe kompa⸗ nieweiſe Einteilung die Kameraden von vornherein ſo zuſammenführen, wie ſie im Felde eingeteilt wa⸗ ren. Die Feſtgäſte, die ſchon im Laufe des Sams⸗ tags hier eintreffen— wan erwartet beſonders viele aus dem Ooͤenwalde— beſichtigen unter Führung der Kameraden, die ſie empfangen haben, und der H0 die Stadt. Beim Begrüßungsabend im Friedrichspark hält Oberſt a. D. Melchers die mit einer Toten⸗ ehrung verbundene Feſtrede. Vorher wird Kamerad⸗ ſchaftsführer Adolf Kempf die Feſtverſammlung begrüßen. Der erſte Teil der Feſtſolge ſetzt ſich wei⸗ ter aus Muſikſtücken des Muſikzuges der 32. Standarte unter Korpsführer Lauterbach und zwei Vorträgen des Doppelquartetts der Liederhalle Mannheim zuſammen. Der Pauſe folgt der unter⸗ haltende Teil, in dem das Doppelquartett der Lie⸗ derhalle, oͤie Barrenriege des Turnvereins Mann⸗ —— SS⸗ heim von 1846, Frl. Gabriele Loibl, Solotänzerin des Nationaltheaters, und ein Gefreiter des Tradi⸗ tionsregiments mitwirken. Ein Tanz beſchließt das kameradͤſchaftliche Beiſammenſein. Der Sonntag wird mit Gottesdienſten ein⸗ geleitet. Die Katholiken beſuchen um.30 Uhr die Jeſuitenkirche, die Proteſtanten um 10 Uhr die Tri⸗ nitatiskirche. Vorher begeben ſich Abordnungen zum Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof und zum Kriegerdenkmal am Luiſenring, um Kränze niederzulegen. Von 11 bis 12 Uhr iſt Standkonzert im Schloßhof. Auch hier iſt Gelegenheit gegeben, ſich kompanieweiſe zu treffen. Nach dem Mittageſſen in den Kompanielokalen beginnt um 3 Uhr im Fried⸗ richspark die Wiederſehensfeier mit Konzert, Vorträgen der Sängerhalle Mannheim, Vorführungen des Turnvereins Mannheim v. 1846, Preisſchießen uſw. Die Veranſtaltung, der hoffent⸗ lich ſo günſtiges Wetter beſchieden iſt, daß ſie voll⸗ ſtändig im Freien abgehalten werden kann, wird mit einem Schlachten⸗Tongemälde und Schlachtenfeuer⸗ werk abgeſchloſſen. Man erwartet, daß an dieſer Wiederſehensfeier ſich die Mannheimer Be⸗ völkerung recht zahlreich beteiligt, vor allem die Mitglieder des Reichskriegerbundes, die der Land⸗ wehr⸗Aber⸗Kameradſchaft nicht angehören. Am Montagvormittag iſt nach einer Schloßbe⸗ ſichtigung eine Hafen⸗ und Rheinfahrt, ein Beſuch des Planetariums und ein kameradſchaftliches Bei⸗ ſammenſein mit Abſchiedstrunk in den Germania⸗ ſälen vorgeſehen. Es bedarf nicht der Hervorhebung, daß die Mann⸗ heimer Bevölkerung ſich darüber freut, daß die erſte Wiederſehensfeier des tapferen Landwehr⸗Regi⸗ ments, von dem in den Auguſttagen des Jahres 1914 zwei Bataillone in Mannheim zuſammengeſtellt wurden, hier abgehalten wird. Alle werden den alten Soldaten einen herzlichen Empfang bereiten. Daß ſie die in Mannheim verlebten Tage in dauernder Er⸗ innerung behalten, dafür bürgen die Feſtſolge und das Beiſammenſein mit den Kameraden, mit denen ſie Schulter an Schulter das Vaterland verteidigt haben. Sch. Der Odenwaldklub im Dahner Feljenland 600 Wanderer erleben die Schönheit dieſer Grenzlanoſchaſt Das Dahner Felſenland iſt eigenartig und einzig⸗ artig. Wunderbar erſcheint es doch erſt dann, wenn ein blauer Himmel, von einzelnen weißen Wolten belebt, ſich über ihr wölbt und der Sonne gleißendes Gold auf den Felsgebilden liegt. In ſolchem Glanz die Dahner Landſchaft zu ſchauen, war dem Oden⸗ waldklub Mannheim⸗Lu dwigshafen, dem ſich einige Ladenburger und über 100 Heidelberger Klübler angeſchloſſen hatten, am 5. September be⸗ ſchieden. Die Fahrt am frühen Morgen längs der oberen Haardt war ſchön; ſchöner noch mag für viele die Fahrt durch das liebliche Queichtal geweſen ſein, in dem Annweiler liegt mit ſeiner berühmten Tri⸗ felsgruppe. Daneben ſteht der Felsturm des Aſſelſteins als Vorpoſten ins Felſenland. Andere groteske Felsgebilde folgen in immer dichter wer⸗ denden Abſtänden, beſonders als der Zug abbiegt ins Tal der Wieslauter, in dem Dahn liegt. Man wandert durch den aufſtrebenden Kurort zunächſt am ſteil über der Straße aufragenden Jungfernſprung vorbei der Höhe zu. Je mehr der Weg emporführt, um ſo mehr weitet ſich der Blick über die Felſen⸗ landſchaft, die in der Burgengruppe Tannſtein, Grafendahn und Altdahn ihren glanzvollen Mittelpunkt hat; denn von hier aus überblickt man einen großen Teil der wunderlich geformten Felſen⸗ trümmer, die ſich aus dem Hauptbundſandſtein herausgewittert haben. Lange verweilte man auf den drei dicht nebeneinander auf einem Felsgrat er⸗ richteten Burgen und ſtieg auch durch die im Fels gehauenen Gänge und Gewölbe. Wie auf andern Burgen der Pfalz gegenwärtig Erhaltungsarbeiten ausgeführt werden, ſo wird auch der Bergfried von Grafendahn wieder beſteigbar gemacht. Die Land⸗ ſchaft iſt äußerſt abwechſlungsreich, Da liegen in kleinen Tälchen die kleinen Dörfer, umringt von Wieſen und rotbraunen Aeckern, während die Höhen, bald kegelförmig, bald langgeſtreckt mit dunklen Wäldern bedeckt ſind. Um das Dörflein Schindͤhard häufen ſich geradezu die Felsgrate. Kuckucksfels, Eilöchelfels, Eckfels, und wie ſie alle heißen, ragen über die bewaldeten Höhen hervor und ſchauen aus wie die Trümmer uralter Burgen. Ueber dem Dorfe Buſenberg zeigt ſich die Ruine Drachenfels, die zum größten Teil aus dem Fels herausgehauen iſt, ſelbſt die Lichtſchächte der Fenſter. Dieſe Burg ſpielte im Mittelalter eine be⸗ deutende Rolle. Sie war Gauerbenburg der Ritter⸗ ſchaft des Wasgaus, deren Haupt Franz von Sik⸗ kingen war. Sie hatte ſich zum Ziele geſetzt, die Macht der Großen des Reiches zu ſchwächen, um ein einigeres Deutſchland ſchaffen zu können. Ihr Ziel ſcheiterte ſchon bei Beginn: denn bei dem undeut⸗ ſchen Kaiſer Karl V. war es den Großen ein Leich⸗ tes, daß die Reichsacht über Franz von Sickingen ausgeſprochen wurde. Nach dem Heldentode Sickin⸗ gens wurde auch der Drachenfels von ſeinen er⸗ grimmten Gegnern zerſtört. Die reizvollſte Burg im Felſenland iſt aber un⸗ beſtritten der Berwartſtein, zu deſſen Füßen das Dörflein Erlenbach liegt. Im Mittelalter war der Berwartſtein eine Reichsfeſte, wurde dann aber ein böſes Raubritterneſt, dem endlich von den ge⸗ ſchädigten Städten Straßburg und Hagenau der Garaus gemacht wurde. Aber bald erſtand die Burg aufs neue. Sie kam ſpäter in den Beſitz des pfäl⸗ ziſchen Hofmarſchalls von Trott. Durch Brand im Jahre 1591 vernichtet, fand ſie im Jahre 1895 durch den damaligen Beſitzer ihre teilweiſe Wiederer⸗ ſtehung und iſt ſo bis heute die einzige der 100 Bur⸗ gen der Pfalz, die wieder bewohnbar iſt. Die mei⸗ ſten Wanderer ließen ſich die Belegenheit nicht ent⸗ gehen, das Innere der Burg unter Führung zu be⸗ ſichtigen und die ſchöne Ausſicht von der Terraſſe aus zu genießen. Von Berwartſtein war es nicht mehr weit zum Seehof. Die idylliſch gelegenen drei Stauſeen, deren Entſtehung ins Mittelalter zurückgeht, waren an dieſem heißen Tage nicht nur von den Wanderern aus Mannheim beſucht ſondern auch von vielen Kraftfahrern die am Geſtade ihre Zelte aufgeſchla⸗ gen hatten, im großen See badeten und ſonſtigen Sport trieben. Im Dörflein Erlenbach ſahen ſich manche das alte Haus mit dem Manſardendach und ſeine Umgebung an; denn hier ſpielen die Hauptereigniſſe des Ro⸗ mans„Hedwig“ von Auguſt Becker, der in dieſer ſeiner Lieblingsdichtung nicht nur eine reizende Liebesge⸗ ſchichte erzählt, ſondern auch die ganze Landſchaft mit wunderbarer Anſchaulichkeit zu ſchildern weiß. Um den Heiden⸗ und Jüngſtberg geht die Wanderung. Neben ſchon bekannten Felsgebilden ſieht man den Heidenfels, der wohl einſt ein Vorwerk des Drachen⸗ fels war, die Fladenſteine bei Bundental und in der Ferne die Wegelnburg, hinter der man die Grenze gegen Frankreich wußte. Von Bruchweiler aus fuhr man mit dem Sonderzug durch die nächtliche Land⸗ ſchaft, die oͤurch die Beſtrahlung des Jungfern⸗ ſprungs bei Dahn eine reizvolle Unterbrechung er⸗ hielt. tiſchen Hallenbad wurden ebenfalls verſteigert. Im Roſengarten waren es wieder eine Unzahl Hand⸗ taſchen und Handſchuhe, aber auch Opernglashüllen, Spiegel natürlich und— Faſtnachtshüte, die man ge⸗ funden hatte. Aus dem Hallenbad Berge von Frot⸗ tierhandtüchern mit und ohne Badehoſe, ſchalen und eine große Anzahl von Kämmen. Seifen⸗ — Verlangen Sie sfefs dusdſüichlich“ „MAGG!““. 2 nicht eine allgemeine Bezeichnung für Soppenwürze, sondern die 00 — MASGs Wörze vnd ochfen Sie gencu darcvf, doſs Ihr Fläschchen qus der groſzen MAGGi- Originalflasche geföllt wird. Etwa 600 Menſchen waren über die zwei Tage eifrig am ſteigern. Mit einem gewaltigen Stimm⸗ aufwand, vielen Witzen und„Ermahnungen“ wurde ein ſolcher Erfolg erzielt, daß kein Stück mehr aus dem Raum getragen werden mußte. Das will aller⸗ hand heißen bei 2000 Gegenſtänden, der Beute eines Vierteljahres. g. In dieser darf nach dem Gesetz nichts anderes feilgehalten werden MASGl ize serrlich Fahrilmariee Lür alle MaCGGl- Pradukte Kurszettel der Hausfrau Nun iſt es mit einem Male Herbſt geworden. Eine merkliche Kühle herrſchte am frühen Morgen, ſo daß die heißen Kaffeetöpfchen lebhaft in Betrieb geſetzt wurden. Auch war manche Lücke in den Ver⸗ kaufsplätzen feſtzuſtellen; trotzdem war das Angebot ſehr reichlich. Das gilt nicht nur für Gemüſe, bei dem kein Mangel in Wirſing, Weißkraut, Spinat, Blu⸗ menkohl, Rüben, Erbſen und Bohnen war(obwohl auch letztere bereits ſichtlich nachlaſſen), ſondern auch für Salate und Gurken. Hier gab es neben der Un⸗ menge kleiner Gurken faſt ein Ueberangebot in ſchwer maſſigen, gelben Gurken, für Senf⸗ oder ſüß⸗ ſaure Gurken, zu denen ſich prächtige Kürbiſſe ge⸗ ſellten. Aus letzteren laſſen ſich nicht nur in Zucker und Eſſig eingelegte Schnitze als Suppenfleiſchbei⸗ lage herſtellen, ſondern auch eine wohlſchmeckende Marmelade, deren Haltbarkeit aber begrenzt iſt. Das größte Angebot herrſchte natürlich in Tomaten, die jetzt ihre köſtliche Reifezeit haben. Für„Süßmäul⸗ chen“ ſchlagen wir einmal ein Tomatenkompott vor aus friſchen Früchten. Dieſe werden kochend über⸗ brüht und geſchält, dann in Scheiben geſchnitten und leicht eingezuckert. Ueber das Ganze gibt man et⸗ was dicken Himbeerſaft und läßt das Ganze einige gegen kKatarrhe un v386 Stunden durchziehen. Je kühler dieſe erfriſchende Speiſe gereicht wird, deſto wohlſchmeckender. Beim Obſt war der Segen beſonders in Wein⸗ bergpfirſichen groß. Ganze Berge türmten ſich da⸗ von auf zu billigem Preiſe, und es verlohnt ſich das Einwecken, da hierzu verhältnismäß wenig Zucker gebraucht wird. Uebrigens läßt ſich auch aus Pfir⸗ ſichen eine herrliche Grütze(wie Rote Grütze) zu⸗ bereiten, das Gleiche gilt für Preiſelbeeren, unod auch der Abfall beim Apfelgeleekochen läßt ſich mit Va⸗ nillepuddingpulver in gleicher Weiſe verwerten. Bei den Geflügelſtänden ſchaukelten zehlreiche Rebhühner, im kühlen Herbſtwind. Ihr Preis rich⸗ tet ſich nach dem Alter, wobei man aber bei richtiger Zubereitung auch die weniger zarten, dafür aber fleiſchigeren Hühner vorgeſchrittener Altersſtufe ver⸗ wenden kann. Sie finden eine beſondere Art der Zubereitung im Verein mit Linſenſuppe, während 7 9 Jüngeren das neue Sauerkraut nicht fehlen ſollte. In Eier und Käſe war kein Mangel, das gleiche gilt für See⸗ und Flußfiſche. In vermehrtem Maße tauchen bei Blumenſtöcken neben Sommer⸗ und Winteraſtern jetzt Alpenveilchen und Primeln auf. Daß es dem deutſchen Gärtner gelungen iſt, oͤurch beſondere Züchtung die Gefahren der Primelneſſel⸗ ſucht auszuſchalten, wird der dankbaren Pflanze, deren leuchtende Blüten ſich den ganzen Winter hin⸗ durch immer wieder erneuern, viele neue Freunde gewinnen. Vom Statiſtiſchen Amt wurden ſolgende Verbraucher⸗ preiſe für Kilo in Pfg. ermittelt: Kartofſeln 45, Wir⸗ ſing 12—14; Weißkraut 10; Rotkrant 10—13, Blumenkohl, Stück 15—50; Korotten, Bſchl.—3; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 10—12; Spinat 20—25; Mangold 10—12; Zwiebeln—10 Grüne Bohnen 20—90; Grüne Erbſen 23 bis 28; Kopfſalat, Stück—10; Endivienſalat, Stück—42; Oberkohlraben, Stück—8; Rhabarber—97 Tomaten 8 bis 12, Rettich, Stück—10; Meerrettich, Stück 20—35; Schl.⸗Gurken(groß) Stück 15—40; Einmachgurken, je 100 Stück 100—120, Suppengrünes, Bſchl.—5, Peterſilie, Bſchl.—5; Schnittlauch, Bſchl.—5; Steinpilze 70; Nüſſe 60—70; Trauben 238—35; Aepfel 15—50, Birnen 15—35; Pfirſiche 15—40; Zwetſchgen 13—18, Zitronen, Stück—12, Bananen, Stück—12; Markenbutter 160; Lanòbutter 140 bis 142; Weißer Köſe 25—90; Eier, Stück 10—12½; Aale 120; Hechte 120; Barben 80; Karpfen 100, Schleien 120, Bre⸗ ſem 50—60; Backfiſche 50; Kabeljau 85—40; Goldbarſch 40; Hahn, geſchlachtet, Stück 100—300; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—900; Feloͤhuhn, Stück 90—140; Tauben, geſchlachtet, Stück 60—90; Rinofleiſch 91; Kalbfleiſch 110—116 und Schweinefleiſch 92. * 25 Jahre ſteht heute Herr Wilhelm Decker in den Dienſten des Rheiniſchen Braunkohlen⸗Syndi⸗ kats in Mannheim. Aenderung des heutigen Sendeylans Der Sendeplan der deutſchen Sender für Donnerstag —— 9. September, hat ſich geändert und lautet wie folgt: 19.00: Rundfunkbericht über die Eröffnung der Ne⸗ Kompfſpiele und Grundſteinlegung zum„Deutſchen Sta⸗ dion“ durch den Führer. Anſchließend Sportbericht von den NS⸗Kampfſpielen. 20.00: Nochrichten. 20.10: Ueber⸗ tragung der Rede des Reichspropagandaleiters Dr. Goeb⸗ bels vom Parteikongreß. 22.00: Nachrichten. ———PTPTPT S9. 9ee auf 25.900 SieHund ümII SeRERDer103 — 4. Seite /Nummer 416 Donnerstag, 9. September 1937 Neue Mannheimer Beitung/ Abend⸗Ausgabe Fußballtagung der Kreisklaſſe Mannheim 18 Mannſchaften ſtarten im Kreis Mannheim— Die Termine Wie immer, wenn der Spielbetrieb der Gau⸗ und Be⸗ zirksklaſſe zu rollen beginnt, dann iſt auch der Zeitpunkt nicht mehr fern, wo ſich die zahlenmäßig etwas ſchwächeren Kreisklaſſen anſchicken, ſich organiſch in dieſen Betrieb einzuſchalten. Die letzte Vorbereitungs arbeit zum Sai⸗ ſonauftakt der Kreisklaſſe 1 Mannheim wurde am Mitt⸗ wochabend in einer nahezu dreiſtündigen Sitzung ſämt⸗ licher Vereinsführer des Kreiſes Mannheim abgeſchloſſen. Kreisfachſchaftsleiſter Heck, der Führer des Fußball⸗ kreiſes Mannheim, hatte Gelegenheit ſo ziemlich alle Vereine des Kreiſes Mannheim begrüßen zu können und mit beſonderer Genugtuung konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich die Vereinszahl im Kreis Mannheim vermehrt hat. An Neuzugang durch Uebernahme aus dem Kreis Heidel⸗ berg iſt zu verzeichnen: VſR Ketſch,§V Oftersheim, FB Altlußheim und SpC Reilingen. Dazu geſellt hat ſich weiter der letztjährige Meiſter der Kreisklaſſe 2, Aſchbach, und Fortuna Edingen, ſowie Kurfalz Neckaxau, die nrch ljöhriger Abweſenheit ebenfalls wieder im Gremium der Kreisklaſſe auftreten. Bei der Verſtärkung der Kreis⸗ klaſſe 1 war es durchaus geboten, die Teilung in zwei Gruppen beizubehalten, wie es bisher war. Allerdings mit dem einen Unterſchied, daß die Gru ppe Weſt zehn, die Abteilung Oſt acht Vereime zählt, wobei man in erſter Linie der geogriphiſchen Lage der Vereine Rechnung trug, um ſie ſo vor nicht allzu große finanzielle Schwierigkeiten zu ſtellen. Zu Beginn der Tagung nahm Kreisfachſchaftsleiter Heck Gelegenheit, einen umfangreichen Rückblick guf das ver⸗ floſſene Spieljahr zu geben. In ſeinen trefflichen Aus⸗ führungen rügte Heck die im letzten Jahre leider noch wiederholt aufgetretenen Verſtöße gegen die Sport⸗ diſgiplin und ſein Appell an den ſportlichen Anſtand dürfte wohl nicht ungehört verhallt ſein, zumal ja künftig bei etwaigen auftretenden größeren Vergehen der Kreis⸗ führer des Mannheimer Sportes, Erezeli, ſelbſt ſchärfſte Maßnahmen und Straſen für derartige Verſtöße gegen die Sportdiſziplin verfügen wird. Ein Grund mehr, daß endlich auch in der unterſten Spielklaſſe ein neuer Geiſt in den Vordergrund tritt, denn nur ſo kann am Ende dem Fußballſport ein neuer und/ um ſo kräftigerer Inpuls gegeben werden. Mit beſonderer Befriedigung ſtellte Heck feſt, daß namentlich in der Gruppe Weſt die Straffälle des letzten Jahres weit geringer woren als zu⸗ vor, und ſeine beſondere Freude galt dem T 1846, der überhaupt ohne jeglichen Verſtoß gegen die Spielbeſtim⸗ mungen über die Runden ging. Im Mittelpunkt der umfangreichen Ausführungen des Kreisfachſchaftsleiters, wer auch zugleich im Mittelpunkt des Hauptintereſſes der Vereinsführer ſtand naturgemäß die Beſprechung der Spieltermine. Es gab wie gewöhnlich einige Schwierigkeiten zu überwinden, aber am Ende fand man auf der ganzen Linie die richtige Löſung, wobei man alle Wünſche weitgehendſt berückſichtigt fand. Die Terminliſte lautet wie folgt: Gruppe Weſt 19. September 1937: Altlußheim— Poſt Monnheim, Reilingen— Rohrhef, Rheinau— BfR Ketſch, Oftersheim gegen TB 1846. 26. September 1937: Brühl— Kurpfalz Neckarau, TV 1846— Reilingen, Ketſch— Altlußheim, Oftersheim gegen Rohrhof. 3. Oktober 1937: Altlußheim— T 1846, Kurpfalz— Ketſch, Reilingen— Poſt⸗SpV, Rheinau— Oftersheim. 10. Oktober 1937: T 1846— Ketſch, Rohrhof— Alt⸗ lußheim, Poſt⸗SpV— Kurpfalz, Oftersheim— Reilingen, Brühl— Rheinau. 17. Oktobex 1937: Rheinau— Kurxpfalz, Oftersheim— Altlußheim, Ketſch— Poſt⸗Sp, Reilingen— Brühl. 24. Oktober 1937: Rohrhof— Rheinau, TV 1846— Poſt⸗SpV, Altlußheim— Brühl, Oftersheim— Ketſch, Kurpfalz— Reilingen. 31. Oktober 1937: Rheinau— Altlußheim, Brühl— T 1846, Reilingen— Ketſch, Poſt⸗SpV— Rohrhof. 7. November 1937: Reilingen— Rheinau, TWB1846— Rohrhof, Altlußheim— Kurpfalz, Ketſch— Brühl, Poſt⸗ Sp— Oftersheim. 14. November 1937: Rheinau— Poſt⸗Sp, Reilingen egen Altlußheim, Rohrhof— Ketſch, Brühl— Ofters⸗ eim, Kurpfalz— TV 1846. 21. November 1937: TV 1846— Rheinau, Poſt⸗SpV Brühl, Rohrhof— Kurpfalz. 28. November 1937: Brühl— Rohrhof, Oftersheim— Kurpfalz Neckarau. Gruppe Oſt 19. September 1937: Hemsbach— Ladenburg, Neckar⸗ hauſen— Aſchbach, Schriesheim— Edingen. 26. September 1937: Edingen— Neckarhauſen, Laden⸗ burg— Wallſtadt, Leutershauſen— Schriesheim. 3. Oktober 1937: Neckarhauſen— Ladenburg, Aſchbach gegen Schriesheim, Hemsbach— Leutershauſen. 10. Oktober 1937: Edingen— Leutershauſen, Laden⸗ burg— Aſchbach, Wallſtadt— Neckarhauſen, Schriesheim gegen Hemsbach. 17. Oktober 1937: Leutershauſen, Neckarhauſen— Schriesheim. 24. Oktober 1937: Edingen— Hemsbach, Leutershauſen gegen Neckarhauſen, Aſchbach— Wallſtadt, Schriesheim— Ladenburg. 31. Okotber 1937: Wallſtadt— Edingen, Hemsbach— Kſchbach, Schriesheim— Neckarhauſen. 7. November 1937: Edingen— Lodenburg, Wallſtadt— Hemsbach, Leutershauſen— Aſchbach. 14. November 1937: Wallſtadt— Leutershauſen. Den Beſchluß der intereſſanten Tagung bildete zunächſt ein ausgezeichnetes Refernt des Schieoͤsrichterfachwarts Nagel, der über Regeländerungen und nicht zuletzt über allgemeine Schiedsrichterfragen ſproch und dafür lebhafte Anerkennung fand. Schließlich behandelte Verſammlungs⸗ leiter Heck noch einige Fragen, die die neue Sportord⸗ nung betrafen, womit die Tagung einen recht würdigen Ausklaug nahm. Aſchbach— Edingen, Ladenburg— Hemsbach, Wallſtadt— Sport-Appell des VßRRR i Feierliche Verpflichtung der aktiven Syortler Der Verein für Raſenſpiele rief am Mittwochabend ſeine Aktiven zu einem Sport⸗Appell zuſammen, der den im letzten Jahre aufgenommenen Brauch, die Mitglieder zu Beginn der neuen Spielzeit feierlich auf den Verein zu ver⸗ pflichten, fortſetzen ſollte. Eine überaus ſtattliche Anzahl Sportler und Sportlerinnen waren dem Rufe der Vereins⸗ führung gefolgt, ein Zeichen dafür, daß der Gedanke, wel⸗ cher der Verpflichtung zugrunde gelegt wurde, bei den Aktiven Eingang gefunden hat. Durch Uebernahme des ſchönen Brauches, den andere Sportarten ſich bereits zu eigen gemacht haben, hat der VfR einen Weg beſchritten, welcher der heutigen Zeit entſpricht und welcher zu den Idealen führt, die der heutige Sport in ſich verkörpern ſoll. Direktor Bühn, der Vereinsführer des VfR begrüßte die erſchienenen Vereinsmitglieder und Gäſte, unter denen ſich auch der Ortsgruppenführer des Rfe, Herr Sta If, be⸗ jand und gab dann ſeiner Freude Ausdruck über den ſo er⸗ ſolgreichen Beginn der neuen Spielzeit dͤurch die Hanoͤball⸗ und Fußball⸗Abteilung. Er dankte vor allem der Liga ſo⸗ wie der 1. Damen⸗ und Herren⸗Handballmannſchaft für die bei den Turnieren des SV Waldhof gezeigten ſportlichen Leiſtungen, welche ſämtliche Mannſchaften den Turnierſieg erringen ließen und verwies dabei auf die herrlichen Sport⸗ preiſe, welche die kleine Bühne ſchmückten. Daß neben Spitzenleiſtungen auch die Breitenarbeit zu ihrem Rechte kam, zeigt das ausgezeichnet verlaufene Turnier der Pri⸗ vatmannſchaft, das der VfR ausrichtete und das gleichfalls eine Elf der Raſenſpieler als Sieger ſah. Direktor Bühn betonte, daß der Sportappell neben der Generalverſamm⸗ lung das große Ereignis des Vereins werden ſoll. Viele Abteilungen hat der VfR aufzuweiſen, aber alle ſollen zu⸗ ſammenſtehen und den Satz beherzigen, welcher das Banner des BfR ziert:„Einigkeit macht ſtark“. Denn nicht allein auf ſportliche Erfolge kommt es an. Wichtiger iſt der Geiſt, in welchem dieſe Erfolge errungen werden und mit wel⸗ chem vor allem auch Niederlagen hingenommen werden kön⸗ nen. Der Sport ſoll Verpflichtung ſein, dann erſt erfüllt er voll und ganz ſeine Aufgabe. Dietwart Kees forderte anſchließend zur Gemeinſchafts⸗ arbeit innerhalb des Vereins auf, ohne welche heute kein Verein mehr Daſeinsberechtigung hat. Wer es nicht ver⸗ ſteht, ſich im Intereſſe des Vereins und damit des deutſchen Sportes einzuordnen, wird niemals den vollen Wert des Sportes erfaſſen können. Regierungsrat Geppert, der Syportführer des VfR, nahm anſchließend die Verpflichtung ſämtlicher Mitglieder auf den Verein vor, wobei Otto Kamenzin(Fußball), Robert Morgen(Handball) und Jakob Hoffmann (Boxen) als Vertreter der Abteilung ſich um das Banner des VfR ſcharten. Mit der ſportlichen Vorbereitung inner⸗ halb des Vereines, ſührte Regierungsrat Geppert aus, iſt es nicht getan, wenn nicht dabei feder einzelne eine eigene innere Vörbereitung und Verpflichtung übernimmt. Gute Kameradſchaft, ehrliches Kämpfertum und Treue dem Ver⸗ eine laſſen erſt die ſportliche Leiſtung zu dem werden, was ſie darſtellen ſoll, und dieſe Eigenſchaften ſollen daher das Ideal jedes Sportlers ſein. Otto Kamenzin ſprach das Gelöbnis für alle anweſenden Mitalieder, welche ſich von ihren Plätzen erhoben, und dann ſchloſſen ein Sieg Heil! auf den Führer und die Hymnen der Nation die weihevolle Stunde. Eine beſondere Ehrung nahm anſchließend Herr Lan⸗ genbein, der Vater des bekannten Mittelſtürmers, vor. Im Auftrage des Aelteſtenrates und des geſamten ViR dankte er den beiden führenden Männern des VfR, Direk⸗ ton Bühn und Regierungsrat Geppert, für die für Verein und Sport geleiſteten Dienſte. Seit Jahren und Jahr⸗ gehnten ſtehen dieſe beiden Männer an führender Stelle in der dentſchen Sportbewegung als leuchtendes Vordild der Jugend. Abſchied der Amerikaner Mit dem Start im Pariſer Jeon⸗Bouin⸗Stodion am Dienstag beendeten die amerikaniſchen Leichtathleten ihre Europareiſe. Durch teilweiſe ſehr hohe Vorgaben wurden die ſchön etwas ermüdeten Gäſte zur vollen Hergabe ihres Könnens gezwungen; aber; trotzdem gelangen ihnen nicht überall Siege. ereits zum vierten Male kam der Hochſpringer Corneliüs Johnſon in dieſem Jahre über die 2⸗Meter⸗Grenze und ſiegte überlegen mit 2,01 Meter. Weiterhin war der Hürdenläufer Patterſon über 400 Meter Hürden in 53,2 Sek. und im Kugelſtoßen Allee mit 15,53 Meter erfolgreich. Dagegen ſcheiterte Robinſon als Mal⸗ mann über 800 Meter an den Vorgaben, die gegen die beiden Erſten bis zu 70 Meter betrugen. Die Ergebniſſe: 400 Meter Hürden: 1. Patterſon 53,2 Sek. 2. Joye (Frankreich) 53,6. 80oho Meter: 1. Pinchot(Frankreich) :50,8 Min.(70 Meter Vorgabe) 2. Vologe(Frankreich) :51,5(50 Meter); 3. Robinſon:51,0 Min.(Mal). Kugel: 1. Allee(uSA) 15,53; 2. Wagner(Luxemburg) 14,76 Meter. Hochſprung: 1. C. Johnſon 2,01; 2. Talfumiere(Frankreich) 1,81 Meter. 2 —— Nicht der Körper allein macht den Sportler! Seeliſche und willensmäßige Einflüſſe auf die Leiſtung Man ſpricht im Sport aern von Ueberraſchungen wenn ein Spieler oder auch eine Mannſchaft von einem Gegner geſchlagen wird, der der„Papierrechnuna“ nach für einen Sieg eigentlich nicht in Frage kom. Wie boben dieſe Ueberraſchungen immer wieder erlebt: denken wir nur an unſere Spitzenſpieler im Tennis. an eine Fußball⸗ mannſchaft, die von Sieg zu Sieg eilte und doch plötzlich non einem techniſch und taktiſch unterlegenen Gegner ge⸗ ſchlagen wurde. Das Wort Ueberraſchung iſt in ſolchen Fällen zu einem Begriff geworden, der ſich immer nur auf die körperlichen Vorausſetzungen eines Syielers, auf das überlegene Können einer Mannſchaft bezieht, niemals aber auf die ſeeliſchen Vorausſetzungen, die doch gerade im Leiſtungsſport und dem heute höchſte Anforderungen ſtellenden Kampfſport— wir denken nur an Tennis Fußball, Rugby uſw.— eine ſo große Rolle ſpielen. Wiſſenſchaftlich betrachtet gibt es mun keine Ueber⸗ raſchungen, mit anderen Worten alſo nichts, was ein Rätſel bleiben könnte. Gerade der Svortarzt beſchäftiat ſich ſeit langem mit dieſem Fragenkomplex, der ſeeliſchen und willensmäßigen Einflüſſe, wie ein Kurſus für Sportärzte in Bad Elſter bewies. Aber man braucht durchaus kein Sporztarzt zu ſein, der ſich für dieſe Fragen wiſſenſchaftlich intereſſiert. Jeder Sportlehrer und Trainer muß ſeine ihm anver⸗ trauten Schützlinge nicht nur in Bezug auf ihre körper⸗ liche Eignung, ſondern auch auf ihre ſeeliſchen Anlagen. hin kennen wenn er ſich vor unliebſamen Zwiſchenfällen ſchützen will. Eine Fußballmannſchaft iſt beiſpielsweiſe wohl ſtets aus Spielern zuſammengeſetzt, die man in zwei Typen einteilen kann: dem„leicht erregbaren“ und dem „ſachlichen“ Sportler. Dieſe Neigungen muß ein Trainer, ein Mannſchaftsführer oder Sportlehrer ebenſo ſtark be⸗ rückſichtigen wie die körperliche Eignung, ia. ſie ſind häufig ausſchlaggebend dafür, ob ein Sportler ſich für eine beſtimmte Sportart eignet ooͤer nicht. Selbſt wenn alle körperlichen Vorbedingungen gegeben ſünd, muß der Sportlehrer ſich immer wieder ernſthaft die Frage vor⸗ legen und zu ergründen ſuchen ob ein Sportler ſeinem Weſen nach Choleriker oder Phlegmatiker iſt. Es iſt doch klar, daß Menſchen, die ſehr ſchnell reagieren, ein aus⸗ geſprochen lebhaftes und kampffrohes Temperament haben, ſich für ganz beſtimmte Sportarten vorzüglich eianen, während der Phleamatiker es trotz aller körperlichen Vor⸗ züge im dieſen Sportarten niemals über ein durchſchnitt⸗ liches Können hinausbringen wird. Aber die ſeeliſchen Einflüſſe zeigen ſich auch bei der Einſtellung zu Siea und Niederlage. Ein lebhafter Menſch wird auf eine Niederlage ſtets heftiger reagieren als ein „behäbiger“ um dieſes gute deutſche Wort einmal zu ge⸗ brauchen. Auch hier iſt es Sache des Mannſchaftsführers oder des Sportlehrers. durch ein rechtes Wort an der richtigen Stelle ausgleichend zu wirken. Hier iſt ein pſychologiſch geſchickt gewähltes Wort oft Goldes Wert, wie Dr. Marloth auf der Sportärztetaguna in Bad Elſter ſagte. Er führte als beſonders charakteriſtiſches Beiſpiel „cha, daß der Vater Gottfried von Cramms dieſem vor ſeinem erſten großen Kampf geſagt habe:„Gottfried, nimm's nicht ſo tragiſch!“ Allerdings liegen gerade in ſeeliſcher Beziehuna die Dinge nicht ſo einfach, daß man ſagen könnte: hier iſt ſchwarz, und hier iſt weiß! Es agibt da unendlich mannig⸗ ſache Abſtufungen und Möglichkeiten. wie ein Sportler ſich ſeeliſch zum Kamof einſtellt. Zu den beiden oben gufgezählten Typen kommt z. B. noch ein dritter den wir den willenskräftigen und konzentrationsfähigen Sportler nennen möchten. Es aibt in allen Spoxtarten Menſchen, die körperlich mehr oder weniger mit Mängeln oder Schwächen behaftet ſind, dieſe aber kraft ihres Willens überwinden. Borotra, der bekannte franzöſiſche Tennis⸗ ſpieler, der zu den berühmten„Vier Musketieren“ ge⸗ hörte, war beiſpielsweiſe ein ſolcher Spieler. Auch Ro⸗ derich Menzel gehört zu ihnen. Gerade bei Menzel konnte man bei ſeinem letzten Kampf gegen Cramm— onläßlich der Davispokalbegegnung Deutſchland—Tſchecho⸗ ſlowakei— beobachten, was der Wille alles zu leiſten Nen. Bereits im oͤritten Satz wankte Menzel über den Platz, war völlig erſchöpft und dem Zuſammenbruch nahe. Aber er hielt den Kampf durch, wurde ſogar durch ſeine unerhört harten Aufſchlaabälle immer wieder ge⸗ fährlich. Man könnte ſowohl aus der Tennis⸗ wie vor allem auch aus der Boxgeſchichte Fälle anſühren, in denen der Gegner eines ſolchen zu hoher Konzentration fähigen Spielers angeſichts des erſtaunlichen„Stehvermögens“— das hier in erſter Linie auf ſeeliſche Urſachen zurück⸗ Kleine Syort-Nachrichten Die Olympiſchen Spiele in Japan Entſcheidung in Tokio geſallen— Stadtrat von Tokio bewilligt fünf Millionen Nen Das japaniſche Olympiſche Komitee gab am Mittwoch⸗ nachmittag offiziell bekannt, daß das Organiſationskomitee beauftragt ſei, die Vorarbeiten füx die Olympiſchen Spiele 1940 wie vorgeſehen weiter zu führen. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß der Stadtrat von Tokio 5 Millionen Hen für den Ausbau der olympiſchen Kampfſtätten bereitgeſtellt Weſtfäliſche Vorklaſſe in Ludwigshafen Bekanntlich unternimmt Weſtfalens Boxſtaffel in den Tagen vom 17. bis 21. September eine Wettkampfreiſe durch den Gau Südweſt, um in Frankfurt, Kaiſerslautern und Saarbrücken Proben ihres hervorragenden Könnens abzulegen. Wie nunmehr bekannt wird, werden die Weſt⸗ deutſchen aber auch in Ludwigshafen einen Kampf abſol⸗ vieren, und zwar am 17. September, wo die ſtärkſten Lud⸗ wigshafener Boxer, wahrſcheinlich durch Mannheimer Kräfte verſtärkt, die Gegner ſind. Auf jeden Fall wird es große Kämpfe geben, ſtehen doch keine Geringeren unter den Weſtfalen als Olympiaſieger Kaiſer(Gladbeck), Europa⸗ meiſter Murach(Schalke), der Schwergewichtler Schnarre (Recklinghauſen) und Blum(Altena) im Mittelgewicht. Gauveroleichskampf im Voxen Baden-Südweſt am Sonntagnachmittag in der Ausſtellungs⸗Feſthalle Die Gauſtaffeln von Baden und Südweſt beſtreiten am kommenden Sonntag, 12. September, in der Ausſtellungs⸗ Feſtholle im Rahmen der Oberrh. Induſtrie⸗Ausſtellung den erſten Kampf in der ſüddeutſchen Pokalrunde. Beide Mannſchaften werden in ſtärkſter Aufſtellung und beſtens vorbereitet im Ring erſcheinen. Obwohl Stätter⸗ Mannheim, Rappſilber und Schöneberger lbeide Frankfurt) am 9. und 11. September bei den NS⸗ Kampfſpielen in Nürnberg in einem Vierer⸗Turnier ſtarten, werden dieſe hervorragenden Könner zu dieſem wichtigen Gauvergleichstreffen in den Reihen ihrer Gau⸗ ſtaffeln kämpfen. Kein Monnheim⸗Lndwigshafener Bor⸗ ſportanhänger wird ſich dieſe ſportliche Delikateſſe ent⸗ gehen laſſen, zumal doch als Hauptkampf die Revanche⸗ begegnung Stätter⸗Mannheim(Gaumeiſter 1936/97) und Rappſilber⸗ Frankfurt(Deutſcher Meiſter 1934/36 und Kampfſpielſieger 1934) endlich in einem Mannheimer Ring zur Austragung kommt. Die Paarungen lauten wie folgt: Fliegengewicht: Koch⸗Mannheim— Bamberger⸗Ludwigs⸗ afen. P Stätter⸗Mannheim— Rappſilber⸗Frank⸗ urt. 5 Federgewicht: Hoffmann⸗Mannheim— Schöneberger⸗ Frankfurt. Leichtgewicht: Hettel⸗Karlsruhe— Puffey⸗Saarbrücken, Weltergewicht: Wurth⸗Mannheim— Ims⸗Frankfurt. Mittelgewicht: Zloteki⸗Mannheim— Lehrmoſer⸗Frank⸗ urt. Halbſchwergewicht: Bolz⸗Mannheim— Louwen⸗Frank⸗ urt. Schwergewicht: Maier⸗Singen— Köhler⸗Darmſtadt. Beginn der Kämpfe: 15.30 Uhr. Einen Ehrenpreis für den Großen Preis von Italien am 12. September in Livorno hat der König von Ftalien und Kaiſer von Aethiopien geſtiftet. Dieſe Ehrengabe fällt der ſiegreichen Firma zu. zuführen iſt— die Nerven verlor und trotz großer köryer⸗ licher Ueberlegenheit eine Niederlage hinnehmen mußte. Ja, wir alauben, daß im heutigen Kampfſwort die be⸗ wußte Willensſchulung eine der wichtigſten Voraus⸗ ſetzungen für die Leiſtung iſt. Nur derjenige Sportler wird den ſteilen und ſteinigen Wea zur Meiſterſchaft ohne zu ſtraucheln zurücklegen, der ſeine ſeeliſchen Schwächen überwindet, der dem Körper kraft ſeines übermenſchlichen Willens unerhörte Leiſtungen abringt und der fähig iſt, alle Launen ſeines Temperaments durch Beherrſchung und Diſziplin zu zügeln. Der Tyy des erfolgreichen Sport⸗ lers der Zukunft iſt beſtimmt nicht der, der als Muskel⸗ protz“ nur ſeine körperlichen Vorzüge in die Waagſchale wirft, ſondern der, deſſen ſeeliſche Eigenſchaften ihm er⸗ möglichen, immer zur rechten Zeit die Leiſtungen zu voll⸗ bringen, die der Gegner von ihm fordert. Dazu gehört eine hirte Schulung des Willens und der Konzentration, dazu gehört vor allem aber auch eine unaufhörliche Ar⸗ beit an der Feſtigung und Bildung des Charakters. Heute Beginn des internationalen Tennisturniers in Mannheim Das Ergebnis der Ausloſung Wie bereits berichtet, wurde die Ausloſung für das internationale Tennisturnier am Mittwochabend vor⸗ genommen. Die Spiele in der A⸗Klaſſe werden Don⸗ nerstag nachmittag beginnen. Am Freitag wird ab 10 Uhr vormittags jeweils durchgeſpielt, bis zum Einbruch der Dunkelheit. Es wird jeweils ein Spielplan über die wichtigſten Spiele des betreffenden Tages in der Preſſe veröffentlicht werden. Im Herren⸗Einzelſpiel der Klaſſe A um den Mannhei⸗ mer Pokal, welcher im letzten Jahre von dem Griechen Stalios gewonnen wurde, iſt in der oberen Hälfte der deutſche Davispokal⸗Erſatzſpieler Dettmer ols Favorit geſetzt worden, während in der unteren Hälfte der be⸗ kannte tſchechiſche Davispokalſpieler Malecek anführt. Er dürfte wohl, falls er den Berliner Ferdinand Henkel ausſchalten ſollte, in der Vorſchlußrunde auf den früheren Mannheimer und diesjährigen Studenten⸗Weltmeiſter im Herren⸗Doppel, Hildebrandt 2, ſtoßen. Hierbei iſt zu beach⸗ ten, daß auch Hildebrandt vorher auf ſtorke Spieler wie Heidenreich⸗Berlin und Walch⸗Mannheim trifft. Dettmer wird es in ſeinem Viertel zunächſt mit Benda zu tun haben und dürfte dann in der Vorſchlußrunde auf den Berliner Bartowiak oder Dr. Buß⸗Mannheim treffen. Wenn alles normal verläuft, dürfte es zu einer deutſch⸗ tſchechiſchen Schlußrunde Dettmer— Malecek kommen. Im Damen⸗Einzel, Klaſſe A, wird es bei einem nor⸗ malen Ablauf der Dinge zu einer Schlußbegegnung der bekonnten deutſchen Rangliſtenſpielerinnen Frl. Enger und Frl. Heidtmann⸗Berlin kommen. Auf ihrem Weg bis zur Schlußrunde werden jedoch dieſe Spielerinnen äußerſt ſpielſtarke Gegnerinnen zu überwinden haben. So wird Frl, Heidtmann gegen die deutſche Juniorenmeiſterin, Frl. Roſenow, gewinnen müſſen und dürfte dann in der Vor⸗ ſchlußrunde auf die ſehr gute tſchechiſche Spitzenſpielerin Frl. Ertel ſtoßen. Im Herren⸗Doppel Klaſſe A wird es vorausſichtlich zu einer Wiederholung der mit Spannung erwarteten Baden⸗ Badener Schlußrunde Dr. Buß⸗Dohnal gegen Benda⸗ Malecek kommen. Allerdings ſind die 8 Doppelpaare der erſten Klaſſe ſo ſtark und gleichwertig, daß jede Ueber⸗ raſchung möglich iſt. Hier ſind alſo von der 1. Runde an hochklaſſige Kämpfe zu erwarten. Für dos Herren⸗Doppel. hat die Stadt Mannheim, wie im letzten Jahre, den Sie⸗ gern ſchöne Ehrenpreiſe geſtiftet. Im Gemiſchten Doppel Klaſſe A, bewerben ſich 16 Paare um den Sieg. Die ſtärkſten Paare in der oberen Hälfte ſind Frl. Ertel⸗Drl Buß, Frl. Roſenow⸗Walch, Frau von Vincke—Benda und Frau Fritſch⸗F. Henkel. In der unte⸗ ren Hälfte ſind ebenfalls mehrere ausgezeichnete Kombi⸗ nationen in den Paaren Frl. Gentſch⸗Heidenreich, Frl. Heidtmann⸗Dohnal, Frl. Warkalla⸗Malecek, Frl. Breifeld⸗ Bartowiak und Frl. Enger⸗Hildebrandt 2. Welches Paar hier zum Endſieg kommen wird, iſt ſehr ſchwer voraus⸗ zuſagen. Auf alle Fälle dürften ab Donnerstag Groß⸗ kämpfe an der Anlage am Friedrichsring zu erwarten ſein, wie wir ſie ſelten erlebt haben. Auch die Wettbewerbe der-Klaſſe haben eine zohlen⸗ mäßige, weit über die Erwartungen hinausgehende, Be⸗ teiligung erfahren, und es werden auch hier ſportlich hochſtehende Kämpfe zum Austrag kommen, die volle Beach⸗ tung verdienen. Ein neuer Alfa in Livorno Die verworrene Lage, die in Italien durch den Zwiſt zwiſchen dem Werk Alfa Romeo und der Scuderia Fer⸗ raxi entſtand, kennzeichnet nichts beſſer als die Unſicher⸗ heit über die im Großen Preis von Italien aim 12. Sep⸗ tember in Livorno gegen die 10 Mercedes⸗Benz und Auto⸗ Union einzuſetzenden Wagen und Fahrer. Aus den bis jetzt unklaren Nachrichten ſchält ſich heraus, daß das Werk Alfa Romeo den neuen Zwölfzylinder, Italiens große Hoffnung, ſelbſt an den Start ſchickt. Ein einziger Wagen dieſer Art wird fahren und Guidotti anvertrut ſein. Erſte Nationalſozialiſtiſche Kamyſſpiele Führer-Zehnkampf der HF beendet Am Mittwoch wurde der Führer⸗Zehnkampf der H in allen drei Altersſtufen zu Ende geführt. Die letzten vier Uebungen lagen ſämtliche auf wehrſportlichem Gebiet und hatten in der Geſamtwertung eine Reihe von Veränderun⸗ gen zur Folge. Am Vormittag fand der 20⸗Km.⸗Orientie⸗ rungsmarſch nach einer ſelbſt angefertigten Kartenſkizze ſtatt, der von allen Teilnehmern in der vorgeſchriebenen Sollzeit von:20 Stunden geſchafft werden mußte. Unter⸗ wegs waren noch drei Aufgaben im Entfernungsſchätzen zu löſen, bei denen Ueberpunkte, außer den 1000 Punkten für den Marſch ausgeſetzten, zu gewinnen waren. Ausgezeichnet geſchoſſen wurde mit dem Kleinkalibergewehr, und das ab⸗ ſchließende Keulenzielwerfen entſchied dann für den Ge⸗ ſamtſieg. Bei 32,50 Meter Entfernung mußte jeder Teil⸗ nehmer mit 10 Würfen möglichſt oft in den fünf Meter großen Ring treffen. Die Ergebniſſe: Führer⸗Zehnkampf der§(GGeſamtwertung). Klaſſe A (16 bis 18 Jahre): 1. Knoop⸗Nordſee 8972.; 2. Göbel⸗ Kurheſſen 8954.; 3. Rößler⸗Sachſen 8867.; 4. Barth⸗ Mittelkand 8838,5 P. Klaſſe B(18 bis 32 Jahre): 1. Hafner⸗Nordſee 9824 Punkte; 2. Peters⸗Kurmark 9712.; 3. Habermann⸗Kur⸗ mark 9671.; 4. Schierſch⸗Niederſachſen 9395.; 5. Thyſon⸗ Saarpfalz 9368,5.; 6. Auguſtin⸗Oſtland 9282,5 P. Klaſſe C(32 bis 40 Jahre): 1. Barth⸗Württemberg 8915.; 2. Bukigk⸗Reichsjugendführung 8562,5.; 3. Fried⸗ rich⸗Oſtland 8468,5.; 4. Seitz⸗Württemberg 8393 P. Politiſche Leiter auf dem Schießſtand Auf den Schießſtänden in Feucht bei Nürnberg wurde am Mittwoch ein Schieß⸗Wettkampf der Politiſchen Leiter oͤurchgeführt. In der Mannſchaftswertung ſiegte die Ver⸗ tretung Berlins, während Köln/ Aachen in Pantuſcheck mit 104 Ringen den beſten Einzelſchützen ſtellte. Die Ergebniſſe: Mannſchaften: 1. Berlin 909 Ringe; 2. Oſtpreußen 877 Ringe; 3. Mecktenburg 871 Ringe; 4. Franken 864 Ringe; 5. Schleswig⸗Holſtein 857 Ringe; 6. Baden 857 Ringe; 7. Düſſeldorf 853 Ringe; 8. Württemberg 851 Ringe; 9. Mainfranken 830 Ringe; 10. Bayriſche Oſtmark 333 Ringe. * wurde mit 80,13 Punkten deutſcher Jugendmeiſter. Starker Schwimmernachwuchs Schon am Nachmittag wurden die Kämpfe der Schwim⸗ mer fortgeſetzt. Es galt, in den Zwiſchenläufen die Tei⸗ nehmer für die Entſcheidungen zu ermitteln. In faſt allen Wettbewerben gab es prächtige Kämpfe. Recht vielverſpre⸗ chend für die Endͤläufe waren die Zeiten, mit denen ſich die Beſten der tüchtigen Hitler⸗Fungen für die Entſcheidungen qualifizierten. Die beachtlichſten Zwiſchenlaufzeiten— un⸗ abhängig von den Einlaufergebniſſen: 100 Meter Kraul: Müller⸗Berlin:04,8; Sobotta⸗Schleſien:05,8; Höhle⸗Weſt⸗ falen:06,4. 200 Meter Kraul: Hirſchmann⸗Ruhr⸗Nieder⸗ rhein:27,7, Brettſchneider⸗Sachſen:28.7; Müller⸗Berlin :29,4. 100 Meter Rücken: Rundmund⸗Nordſee:16,2; Schrö⸗ der⸗Mittelrhein:19,1; Commichau⸗Sachſen:19,8. 100 Me⸗ ter Bruſt: Köhne⸗Mittelelbe:17,3; Höhle⸗Weſtfalen:19,9; Minnich⸗Heſſen⸗Naſſau:20,4. 200 Meter Brüſt: Minnich :56,8; Köhne:58,6; Koch⸗Weſtfalen:59,8. 4 mal 50 Me⸗ ter Freiſtil: Sachſen:58,95 Weſtfalen und Mittelelbe je :59, Schleſien:59,5; Ruhr⸗Niederrhein:00. * Ernſt Meiſter im Kunſtſpringen Die erſte Entſcheidung fiel im Kunſtſpringen. Ueber⸗ raſchend gut waren die Leiſtungen, erſtaunlich die Eintauch⸗ technik und vielfach auch ſchon die Durchführung der Sprünge. Hier und da mangelt es noch an Erfahrung, die aber mit der Zeit ſchon kommen wird. Ernſt⸗Weſtfalen Hinter ihm belegten Kitzig⸗Sachſen(76,70), Walter⸗Kurmark(70,7a), Brunn⸗Heſſen⸗Naſſau(67,71) und Föckel⸗Sachſen(65,84) die weiteren Plätze. Schöne Waſſerballkämpfe Der Nachmittag brachte auch die Vorkämpfe zum Waſſer⸗ ballturnier der HJ. Im erſten Spiel ſchlug Franken die Niederſachſen mit:1(:), und gleich darauf trafen Ruhr⸗ Niederrhein und Berlin aufeinander. In dieſem Spiel ſah man ſchöne Kombinationszüge, gutes Freiſchwimmen der Spieler und vor allem entſchloſſene Ausnutzung der Torgelegenheiten. Berlin untertag:6(:), ſo daß alſo Ruhr⸗Niederrhein und Franken am Donnerstag das End⸗ ſpiel beſtreiten. 43 — Aus Baden Drei Scheunen wurden Flammenbeute Großfeuer wütete in Kirrlach * Bruchſal, 7. Sept. Abends äſcherte in Kirr⸗ lach ein Großfeuer, deſſen Urſache noch nicht auf⸗ geklärt iſt, drei Scheunen der Landwirte Oskar Brümüller und Guſtav Haug ſowie der Witwe Heiler ein. Das Feuer, das in der Doppelſcheune der beiden genannten Landwirte ausgebrochen war, vernichtete alle Futter⸗ und Getreidevorräte; auch die Fahrniſſe wurden ein Raub der Flammen. Glücklicherweiſe konnte das Vieh rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden iſt bedeutend. Blick in den Karlsruher Gerichtsſaal: Erpreſſerbriefe an Aerzte geſchickt Gefährliche Verbrecherin wandert ins Zuchthaus * Karlsruhe, 9. Sept. Wegen fortgeſetzter verſuchter Erpreſſung verurteilte das Karlsruher Schöffengericht die 56⸗ jährige, mehrfach einſchlägig vorbeſtrafte verheiratete Roſalie Frieda Amrein aus Mannheim, die als gefährliche Gewohnheitsverbrecherin anzuſehen iſt, zu einer Zuchthausſtrafe von eineinhalb Jahren. Die Angeklagte hatte an drei Karlsruher Aerzte Erpreſſerbrieſe geſchrieben und darin die Behauptung aufgeſtellt, ſie hätten an einer Hausangeſtellten verbotene Eingriffe vorge⸗ nommen. In einem früheren Falle hatte ſie von einem Arzt —5000 Mark Schweigegeld auf ähnliche Weiſe zu erlangen verſucht. * Das Schöfſengericht ſprach gegen den 44jährigen verheirateten vorbeſtraften Wilhelm Deißler aus Sinzheim bei Bühl wegen fortgeſetzter Urkunden⸗ fälſchung, falſcher Anſchuldigung und übler Nachrede unter Einrechnung einer früheren Strafe eine Geſamtgefängnisſtrafe von 4/ Monaten aus. Der Angeklagte hatte in zwei mit falſchen Na⸗ men unterzeichneten Schreiben an das badiſche Kul⸗ tusminiſterium gegen den Rektor Hämlein in Raſtatt eine Reihe unwahrer Behauptungen übelſter Art aufgeſtellt, für die er den Wahrheitsbeweis nicht anzutreten vermochte. In den Briefen ſpielte er ſich als SA⸗Mann auf. „Die Karlsruher Strafkammer verurteilte den 34⸗ jährigen verheirateten Artur Keller von hier we⸗ gen Untreue in Tateinheit mit Unterſchlagung im Amt zu zehn Monaten Gefängnis ſowie 200 Mark Geloͤſtrafe. Der Angeklagte hatte als Briefträger 74 Mark einkaſſierte Rundfunkgebühren nicht ab⸗ geliefert, ſondern für ſich verbraucht. Gefängnis und hohe Geloͤſtrafe für Schwarzbrenner * Freiburg, 8. Sept. Der 34 Jahre alte ledige Landwirt und Küfer Joſeph Droll in Oberbergen am Kaiſerſtuhl(Baden) war Beſitzer einer Obſt⸗ brennerei. Aus Kirſchen und Zuckermaiſche brannte er heimlich 445 Liter Weingeiſt und hinterzog ſo die Branntweinmonopolabgabe in Höhe von 1568,65 Mk. Ferner hat er 890 Liter Zucker⸗ maiſche zwecks Schwarzbrennerei angeſetzt und auch hier den Staat um weitere 205,65 Mark Steuergelder betrogen. Wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz und Hinterziehung von Reichsabgabeſteuern verurteilte das Freiburger Schöffengericht den Angeklagten zu ſechs Wochen Ge⸗ fängnis, zum vierfachen Betrag der hinterzogenen Steuer mit zuſammen 7097,20 Mark, zu 1600 Mark Werterſatzſtrafe ſowie zu den Koſten des Verfahrens. Soviel Selbſterkenntnis iſt uns von einem Zu⸗ hälter noch nicht begegnet. Die in der Ueberſchrift wiedergegebenen Worte entſtammen nämlich aus einem Brief des 1883 in Karlsruhe geborenen Richard Wörner an ſeine„Braut“ in der Gutemann⸗ ſtraße. Es war nur eine Randbemerkung, mit recht obſzönen Bildern ummalt, und er hat wohl nie ge⸗ ahnt, daß ſie ſo treffend auf ihn paßt. Wörner iſt überhaupt ein ſeltener Kunde. Von Scharfſinn iſt er wirklich nicht geplagt, wie er ſelbſt zugeben mußte, und daher kam es, daß ihn das Le⸗ ben durch viele Berufe würfelte, bis er ſchließlich als Fürſorgeempfänger bei ſeiner Schweſter in Hei⸗ delberg Aufnahme fand. Von dort„pflegte“ er nun die Beziehungen zu ſeiner Irma, aus der bewußten Straße in Mannheim. Zunächſt war er, wie die mei⸗ ſten Zuhälter, zahlender Gaſt, aber bald entſpann ſich ein wirkliches Liebesverhältnis. Das Verhält⸗ nis war im Verlauf von elf Jahren ein recht enges geworden, und da er nun einmal arbeitslos war, ſo ließ er ſich vom Jahre 1933 ab dazu herbei, Geld und Genußmittel von Irma anzunehmen! otzdem er ſonſt geiſtig gerade keine Leuchte —5 8 05 ausgezeichnet, dieſes Verhältnis zu tarnen und ſich jeder Kontrolle zu entziehen. Er kündigte ſich regelmäßig brieflich vorher an, und kam dann immer zwiſchen elf und zwei Uhr, in einer Zeit, in der im allgemeinen keine Kontrollen durchgeführt werden. Er aß dann gründlich mit 113 Vor der Mannheimer Strafkammer: „Ich bin Dein Eſelein.“ Ein ſeltſamer Zuhälter— Mit Gefängnisſtrafe davongekommen Gaſthauſes„Zur Krone“. Nach der Ankunft am Vor⸗ garten einen Beſuch ab. Am Nachmittag wurden geweſen und da hätte ſie ihn wohl nicht genommen. *— weftde = — 5 S 9* SSB utſche U — m/ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Badens Saushalsgeſeh 5 für das Rechnungsjahr 1937 bld. Karlsruhe, 9. September, Das Badiſche Staatsminiſterium hat jetzt un⸗ ter Zuſtimmung der Reichsregierung das Haus⸗ haltsgeſetz für das Rechnungsjahr 1937 be⸗ ſchloſſen. Dieſes Geſetz ſieht im Ordentlichen Haushalt als fortdauernde Einnahmen 160 796 400 Mark und als einmalige 2714600 Mark vor und als fortdauernde Ausgaben 155 039 200 Mark und als einmalige 8 471 800 Mark, ſo daß in Einnahmen und Ausgaben ein Geſamtbetrag von je 163 511000 Mark erſcheint. Der badiſche Haushalt iſt ſomit ausgeglichen. Auf Grund des Geſetzes werden an Steuern vom Grundvermögen bei einem Geſamtwert des ſteuerbaren Grund⸗ vermögens von nicht mehr als 20 000 Mark Von mehr als 20 000 Mark Das Geſetz ermächtigt den Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſter, im Einvernehmen mit dem Miniſter des Innern für das Rechnungsjahr 1937 einen Aus⸗ gleich für die Laſtenverſchiebung zwi⸗ ſchen Land, Kreiſen und Gemeinden zu ſchaffen, die durch das Geſetz über die einſtweilige Neuregelung des Straßenweſens und der Straßen⸗ verwaltung vom 26. März 1934 und die dazu er⸗ Die Staatsſchuldenverwaltung iſt ermächtigt, im Auftrag und nach Weiſung des Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſters bis zu einem Betrag von 15 Millio⸗ nen im Anleiheweg die Mittel aufzubringen, die nö⸗ tigenfalls zur vorübergehenden Verſtärkung der Be⸗ triebsmittel der allgemeinen Staatsverwaltung be⸗ nötigt werden. Ferner iſt die Staatsſchuldenverwaltung ermäch⸗ tigt, zur Gewährung von Darlehen an Träger von Maßnahmen zur Förderung der wertſchaffenden Ar⸗ beitsloſenfürſorge im Anleiheweg Mittel bis zur Höhe von 2 Millionen aufzubringen. der Landwirtſchaft der übrigen erhoben: 58 6⁵ 192 Hundertteile 216 N gangenen und noch ergehenden Durchführungsbe⸗ ſtimmungen eintritt. Der Ausgleich kann insbeſon⸗ dere durch Erhebung von Beiträgen und durch eine von den Vorſchriften des Steuerverteilungsgeſetzes vom 7. Juli 1926 und ſeiner ſpäteren Ergänzungs⸗ und Abänderungsgeſetze abweichende Verteilung der Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer zwiſchen Land, Kreiſen und Gemeinden herbeige⸗ führt werden. ————————————... Außerdem verfügte das Gericht, daß die Brennerei⸗ einrichtung des Angeklagten, ein Faß und drei Korb⸗ flaſchen— zum Teil mit Inhalt— zu beſchlagnah⸗ men und einzusiehen ſind. Alte Soldaten trafen ſich Wiederſehensfeier in Plankſtadt Plankſtadt, 9. Sept. Zu der alljährlich ſtattfin⸗ denden Wiederſehensfeier trafen ſich am letzten Sonntag ehemalige Gebirgsartil⸗ leriſt en bei Kamerad Berlinghof im Saale des mittag ſtatteten die Gäſte dem Schwetzinger Schloß⸗ Plankſtadts Sehenswürdigkeiten beſichtigt. Gegen vier Uhr trafen ſich Frontkameraden wieder in der „Krone“ zur geſelligen Feier. Hier begrüßte Ka⸗ merad Karl Seitz die ſehr zahlreich aus oͤen Be⸗ zirken Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe gekom⸗ menen alten Artilleriſten. Es wurde noch bekannt⸗ gegeben, daß die Wiederſehensfeier im kommenden Jahre in Walokirch ſtattfinden ſoll. * Durlach, 9. September. Am Mittwoch wurde auf der Bahnſtrecke Durlach-Grötzingen die Leiche des 24jährigen ledigen Gärtnergehilfen Karl Bog⸗ gaſch von hier aufgefunden. Wie ſeſtgeſtellt wurde, hat ſich der junge Mann aus bisher unbekannten Gründen von einem Zuge in der vergangenen Nacht überfahren laſſen. * Bruchſal, 9. Sept. Durch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen prellte der 31jährige, mehrfach vorbeſtrafte verheiratete Georg Eberſoll von hier, mehrere Briefmarkenfirmen und private Markenſammler um recht erhebliche Werte, deren Verſchleuderung das Geld zu einer Flucht nach Frankreich ergab. Nach ſeiner Rückkehr wurde er verhaftet und jetzt zu zehn Monaten Gefängnis abzüglich drei Monaten Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt. Irma zu Mittag und auch ein bis zwei„Stein“ Bier durften dabei nicht fehlen, wollte Irma nicht ihren„Bräutigam“ recht ungehalten machen. Meiſt verſtand ſie es außerdem, ſeinen Geldbeutel in die Finger zu bekommen, ſah jedesmal die fürchterliche Ebbe und ſteckte flugs einen Zehn⸗ oder Zwanzig⸗ markſchein hinein. Es iſt nicht anzunehmen, daß er dieſem Manöver ablehnend gegenüberſtand, wenn er es auch niemals gleich gemerkt haben will. Immer⸗ hin bekundete Irma mit Nachdruck, daß er nie etwas von ihr verlangt habe. W. meinte, ſie beide hätten ſich gut verſtanden und er habe beſtimmt die Abſicht gehabt, ſich mit ihr zu verheiraten, aber er ſei doch Fürſorgeempfänger Nun, daß daraus nichts wurde, wird ihm wohl kaum in der Zelle Kummer bereiten. Trotz ſeiner gewiß nicht guten wirtſchaftlichen Lage hatte er es eigent⸗ lich nicht nötig, ſich ſolche Geldquellen zu erſchließen, denn außer ſeiner Schweſter ſtand ihm auch ſein Stiefbruder mit runden Beträgen zur Seite. Die Schwere ſeiner Tat kam ihm eigentlich gar nicht ſo richtig zum Bewußtſein. Immerhin hatte er doch 1000 bis 1200 Mark eingeſteckt. Da er aber geſtändig war und offenſichtlich bereute, ließ das Ge⸗ richt auch hinſichtlich ſeiner Unvorbeſtraftheit Milde walten und verurteilte ihn anſtatt zu Zuchthaus zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und —Konſtanz 3 Monaten. Ein Monat Unterſuchungshaft wurde ihm ſogar angerechnet. Schwarzwalo-Exyreß Oſtende-Konſtanz gefällt Starke Beachtung im In⸗ und Ausland ⸗ol Karlsruhe 9. September. Mit dem Abklang des Hauptreiſeverkehrs läßt ſich auch über neue Züge, die die Reichsbahn im ver⸗ floſſenen Sommer zum erſtenmal in den Verkehr brachte, ein Bild gewinnen, wie groß die Beliebtheit und die Frequenz dieſer Züge waren. Für die aus⸗ geßeichnete ſehr ſchnelle Verbindung Oſtende--Köln.— Heidelberg—Karlsruhe—SchwarzwaldͤbahnKonſtanz mit Wagendurchlauf Oſtende-—-Konſtanz und Aachen ſowie (D 171/172), die für die Hauptreiſezeit vom 25. Juni bis 13. September geſchaffen wurde und die aus⸗ gezeichnete Anſchlüſſe und Uebergänge bietet, hat ſich dieſes Bild recht erfreulich geſtaltet. Berüchſichtigt man die Tatſache daß jeder neue Zug ſich erſt ein⸗ ſpielen muß, ehe er hundertprozentig bekannt ge⸗ worden und demgemäß ausnützbar iſt, und daß vor allem in ausländiſchen Reiſebüros der Hinweis auf dieſe neue Fahrgelegenheit ſich erſt allmählich ein⸗ ſtellt, ſo darf man mit dem Grad der Beachtung der neuen Züge im In⸗ und Ausland wohl zufrieden ſein. Die durchſchnittliche Beſetzung kann in der erſten Zeit auf rund 70 Perſonen bemeſſen werden, ſie hob ſich im Laufe der Wochen und hat vor allem in der Richtung von Süden nach Norden volle Be⸗ ſetzungen gezeitigt, die nicht nur vom beſonderen Reiſeverkehr herrührten, ſondern vom allgemeinen Zuſpruch, an dem auch der Berufsverkehr und der Wochenſchlußverkehr nicht unbeteiligt iſt. Bei der ſtarken Benützung Richtung Südnord ſpricht auch der günſtige Abgang 9 Uhr ab Konſtanz mit, eine halbe Stunde vor dem bekannten Dortmunder Stammſchnellzug D 269, mit einer früheren Ankunft aber in Köln um mehr als anderthalb Stunden zu ſehr praktiſcher Zeit(17.59 Uhr). Die Tagesfahrt durch die ſchönſten Gebiete des Rheintales, längs des Schwarzwaldes, über den Schwanzwald zum Bodenſee taten ein Uebriges. Von Karlsruhe aus mit den entſprechenden günſtigen Zeitlagen(ab nach Süden 16.29, nach Norden 18 Uhr) iſt auch in beiden Richtungen erhebliche Benützung im Wochenenoͤver⸗ kehr aufgetreten. Für die Benützung durch Geſell⸗ ſchafts⸗ und ähnliche Fahrten ſind die Züge zur Ver⸗ meidung hoher Belaſtungen nur beſchränkt auf⸗ nahmefähig. Opfer des Verkehrs * Baden⸗Baden, 7. Sept. In Iffezheim trug ſich ein tragiſches Unglück zu, das ein Menſchen⸗ leben ſorderte. Der 13jährige Sohn des Straßen⸗ warts Bernhard Lorenz wollte im Schuppen nach⸗ ſehen, ob die Dreſchmaſchine, die der Vater beſtellt hatte, ſchon angekommen ſei. Der Beſitzer fuhr in dem gleichen Augenblick an, und der Junge ver⸗ ſuchte nun, aufzuſteigen. Dabei kam er zu Fall und geriet unter die Maſchine, deren rechtes Vorderrad über ihn hinwegfuhr. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Verunglückte ins Raſtatter Krankenhaus eingeliefert, wo er alsbald ſtarb. . * Adelsheim, 9. Sept. Der 2 Jahre alte Adolf Willig aus Korb wollte am Samstag zum Mo⸗ torradrennen nach Hockenheim fahren. Von Heilbronn, woſelbſt er beſchäſtigt war, fuhr er am Samstag nach Heidelberg zu Verwanoͤten, um dort zu übernachten. Er wollte ſich aber am Sams⸗ tag ſchon den Rennplatz anſehen und fuhr deshalb am Samstagabend gegen 6 Uhr weg mit dem Be⸗ merken, daß er bald wieder zurückkomme. Doch man wartete in Heidelberg an dem Abend ver⸗ gebens. Bei Eppelheim war Willig, einem anderen Motorradfahrer ausweichend, geſtürzt und wurde in die Klinik nach Heidelberg gebracht, woſelbſt er ſei⸗ nen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. * Bad Dürkheim, 9. Sept. In der geſtrigen Rats⸗ herrenſitzung wurde der Schoppenpreis für Wein in den großen Weinhallen auf 1 Mk. und.30 Mk. und an den Schubkarrenſtänden auf 80 Pfg. und 1 Mark, einſchließlich Bedienung, feſtgeſetzt, SNNN 3 5329.5 4 34 3 72.—— Speiſewagen Aachen⸗⸗Kbnſtanz . Seite/ Nummer 416 Aus der Pfalz Burgruine in der Verjüngungskur Ruine Scharfeneck wird hergerichtet *k Landau, 8. Sept. Die Burgruine Scharfeneck bei Frankweiler, deren Beſuch ſchon immer mit Ge⸗ fahr verbunden war, wird gegenwärtig hergerichtet und iſt bis zur Spitze eingerüſtet. Sofort nach Fer⸗ tigſtellung der Arbeiten, die längere Zeit dauern, wird die Ruine für den Beſuch wieder freigegeben. Mammutknochen bei Maudach gefunden? Bei Kanaliſationsarbeiten ks. Maudach, 9. Sept. Beim Ausbau der hieſigen Kanaliſation konnte hier ein intereſſanter Fund gemacht werden. In etwa vier Meter Tiefe fand man, in Kies gebettet, einen Knochen von zirka einem Meter Länge und etwa 20 Zentimeter Durch⸗ meſſer auſ. Verwunderung löſt die noch vorhandene Gelenkkugel aus, die die Größe einer Kegelkugel be⸗ ſitzt. Den Vermutungen nach handelt es ſich bei die⸗ ſem Fund um nichts anderes als um den Ueber⸗ reſt eines Mammuts, die in vorgeſchichtlicher Zeit in der Rheingegend nicht ſelten waren. Eiwas für Philateliſten Sonderpoſtanſtalt auf dem Wurſtmarkt * Bad Dürkheim, 8. Sept. Die auf dem Wurſt⸗ markt eingerichtete Sonderpoſtanſtalt wird bereits am heutigen Donnerstag in Betrieb genommen. Sie iſt während der Dauer des Wurſtmarktes je⸗ weils von 10—12 Uhr und 16—18 Uhr, an den Hauptwurſtmarkttagen von.24 Uhr durchgehend geöff⸗ net. Alle Briefſendungen, die in der Wurſtmarktzeit Bad Dürkheim verlaſſen, werden mit einem beſon⸗ deren Stempel„Bad Dürkheim, Dürkheimer Wurſt⸗ markt“ abgeſtempelt. Reinigen, aber nicht ſchmirgein. Nicht Reinĩgung um jeden Preis, sondern Söuberung unter Schonung des Zahn- schmezes— das ist richtigi Der außer- ordentich feine Putzkörper der Nives- Zehnposta teinigt gründlich und erhöſt doch den natürlichen, weißen Glanz hter Zöhne in seiner vollen Schönheit. Abſchluß der Leiſtungsſchau ſaarpfälziſcher Friſenre * Landau, 8. Sept. Der heutige zweite Tag der Leiſtungsſchau der ſaarpfälziſchen Friſeure ſah wei⸗ tere Hunderte von Angehörigen des Friſeurhand⸗ werks in Landau. Am Vormittag fand eine Tagung mit ſchulmäßigen Fachvorführungen ſtatt, wobei vor allem Einblick in das reiche Gebiet der Schönheits⸗ pflege gegeben wurde. Die Preisträger des Herren⸗ wettbewerbs ſind: 1. Diehl⸗Otterbach(Pfalz), 2. Ale⸗ xander⸗Pirmaſens, 3. Leib⸗Ludwigshafen. Die Lei⸗ ſtungsſchau wurde mit einer Grenzlandfahrt abge⸗ ſchloſſen. er. Oggersheim, 9. Sept. Hier wurde ein Junge aus Frieſenheim, als er einen mit Schweinefutter be⸗ ladenen Handwagen heimwärts zog, von einem aus Worms ſtammenden Perſonenkraftwagen überrannt. Der Junge wurde ſamt dem Kar⸗ ren zur Seite geſchleudert, erlitt glücklicherweiſe aber keine Verletzungen. Der Handwagen wurde demo⸗ liert. Auch das Auto wurde beſchädigt.— Leider hat⸗ ten ſich heuer zur Kirchweih wieder einige Langfinger eingeſtellt. Es waren Handtaſchendiebe, die mit Vorliebe unbeaufſichtigtem Gut in den Tanz⸗ lokalen nachſtellten. Es wurden in den Tanzſälen des„Goldenen Pflug“ und„Pfälzer Hof“ während der Kirchweih drei Handtaſchen geſtohlen. Das Poli⸗ zeiamt bittet um ſachdienliche Mitteilung, um den Dieben das Handwerk legen zu können. Brief aus Lampertheim Eine Frau an Hitzſchlag geſtorben 44 Lampertheim, 9. Sept. Geſtern nachmittag be⸗ gab ſich die 44 Jahre alte Frau Kindler von hier mit dem Fahrrad nach Mannheim, um Beſorgungen zu machen. Auf der Rückfahrt, kurz vor Lampertheim, wurde ſie plötzlich von einem Unwohlſein beſallen, ſtieg vom Fahrrad und ſetzte ſich an den Fahrweg. Ein Mädchen, das vorbeikam, holte Hilfe. Als ſie je⸗ doch zurückkam, war die Frau bewußtlos geworden. Im Krankenhaus in Lampertheim ſtarb ſie eine halbe Stunde ſpäter an den Folgen eines Hitzſchlages. Die Frau hinterläßt eine Schar unmündiger Kinder und den Gatten. * Die Schulklaſſe des Jahrganges 1905/06 veran⸗ ſtaltete im„Tannhäuſer“ eine Wiederſehensfeier, bei der der ehemalige Klaſſenlehrer Lepper zugegen war. Manches ſchöne Wort der Erinnerung wurde aus⸗ getauſcht und Schulkamerad Dr. Feldhofen gab ſogar einen Ausſchnitt mit Lichtbildern aus der damaligen Schulzeit. Eine Muſikkapelle ſorgte für Unterhal⸗ tung.— Die Siedler der Katharine⸗Grünewald⸗ Siedlung unternahmen am Sonntag eine Beſuchs⸗ fahrt zu ihren Siedlerkameraden nach Hüttenſeld. Die dortigen Siedleranlagen wurden beſichtigt und Erfahrungen ausgetauſcht. Man nahm manche An⸗ regung mit nach Hauſe.— Die Schmiedemeiſter⸗ Innung Lampertheim⸗Hüttenſeld unternahm einen gemeinſamen Betriebsausflug, der die Teilnehmer in den Odenwald führte. Lindenfels, Erbach, Eberbach, Neckargemünd und Heidelberg wurden beſucht. Man verlebte ſchöne Stunden in beſter Kameradſchaft. u- Fürth, 8. Sept. Der lange Zeit hier anſäſſig geweſene Rechtsanwalt und Notar Bergmann iſt in Groß⸗Gerau, ſeinem Wi kungskreis, plötzlich und unerwartet verſchieden.“ HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Donnerstag, 9. September 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 416 Die Konservenindusirie im Augusi Nach dem Bericht der Facharuppe Obſt⸗ und Gemüſe⸗ verwertungsinduſtrie wird infolge der Wetterverhältniſſe die in dieſem Jahr früher als ſonſt einſetzende Bohnen⸗ kumpagne gegenüber den vorangegangenen Jahren eine Abkürzung erfahren. Neben Bohnen hoben auch andere Gemüſearten, insbeſondere die verſchiedenen Kohlſorten, durch die Trockenheit ſowie durch Raupenbefall gelitten. Die Lagervorräte ſind etwa dieſelben wie zur gleichen Zeit des Vorfahres. Die getätigten Vorobſchlüſſe geben die Ge⸗ währ, daß die Beſtände in den Frühjahrsmonaten geräumt ſein werden. Im Berichtsmonat wurden Reineclauden und Mirobellen geerntet und zu Obſtkonſerven verarbeitet. Die Ernte von Reineclauden war normal. Der Abſatz verbilligter Brotaufſtrichmittel hat Einſchrän⸗ kungen erfohren, da faſt alle Fabriken mit der Ausliefe⸗ rung der Kontingente fertig ſind. Im übrigen ſind die Fabriken zür Zeit mit der Hereinnahme von Aepfeln und Zwetſchgen beſchäftigt. Die Fruchtſäfte der 1937er⸗Ernte ſind zum größten Teil eingedickt. Die Himbeerernte war an den Plantagen in dieſem Jahr zufriedenſtellend, ebenſo wär die Gebirgsernte über Durchſchnitt gut. Es ſind deshalb die meiſten Betriebe mit Ware verſorgt worden. Nicht ſo gün⸗ ſtig iſt die Beſtändslage bei Sauerkirſch⸗, Johannisbeer⸗ und Erdbeerrohſäften. Der Abſatz von Fruchtſirupen ent⸗ wickelte ſich in dieſem Sommer normal. Die Gurkenkon⸗ ſervenfabriken ſind noch mit der Verarbeitung der an⸗ fallenden Grüngurken beſchäftigt. Die Verarbeitung von Schälgurken iſt nunmehr der Jahreszeit entſpeechend in verſtärktem Moße aufgenommen worden. Die Verkäufe ſowohl an Delikateßfriſchgurken als auch an Faßware haben kräftig eingeſetzt. Die Nachfrage nach Erzeugniſſen der diesjährigen Ernte iſt bereits groß. Das überwiegend kühle Wetter war nicht ohne Einfluß ouf den Abſatz von Sauerkraut vorjährigen Einſchnitts. Die Beſtände erfuhren eine erhebliche Ab⸗ nahme. Inzwiſchen hat der Einſchnitt von Frühſauerkraut begonnen, dem angeſichts der reichen Beſchickung der Märkte mit Friſchgemüſe noch keine Bedeutung zukommt. Neue Holzmarki-Verordnungen Im Reichsanzeiger vom 8. September iſt eine vom Reichskommiſſar für die Preisbildung und vom Reichs⸗ forſtmeiſter unter dem 4. September 1937 erlaſſene Ver⸗ ordnung über die Marktregelung für den gewerblichen Ab⸗ ſatz von Nadelſchnittholz veröffentlicht, die mit dem Ab⸗ lauf des dritten Tages nach ihrer Veröffentlichung in Kraft tritt. Gleichzeitig treten die Anordnung über Preiſe von Kiefernſtammholz vom 13. Februar 1935 und die Verord⸗ nung über die Marktregelung für den gewerblichen Abſatz von Nadel⸗Schnittholz im Rheinland und Weſtfalen vom 3. Dezember 1936 außer Kraft. Im gleichen Reichsanzeiger erſcheint ferner eine Ver⸗ ordnung über die Marktregelung für den Abſatz von Nadel⸗ Schnittholz an den Holzhandel vom 4. September 1937, die ebenfalls mit dem Ablauf des dritten Tages nach ihrer Veröffentlichung in Kraft tritt. Gleichzeitig tritt die Ver⸗ ordnung üher die Marktregelung für Nadel⸗Schnittholz der Herkünfte aus dem Gebiet weſtlich Weſer/ Werra und ous Süddeutſchlond beim Abſatz nach Rhei iland und Weſt⸗ falen vom 3. Dezember 1936 außer Kraft. 3Warſteiner und Herzogl. Schleswig⸗Holſteinſche Eiſen⸗ werk AG, Warſtein i. W. In der am 7. September in Dresden abgehaltenen AR⸗Sitzung wurde der Rechnungs⸗ abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936/37 vom 31. März vor⸗ gelegt, der einſchließlich Vortrag aus dem Vorjahr von 52 242(35359) /“ und nach 420 0000(350 000)/ Abſchrei⸗ bungen einen Reingewinn von 230 402(202 078) ausweiſt. Es wurde beſchloſſen, der für den 29. September nach Dresden einzuberufenden HV die Verteilung einer Divi⸗ dende von 4(3) v. H. in Vorſchlag zu bringen. * Kohle AG, Magdeburg.— Wieder 6 v. H. Dividende. „In dem am 31. März abgelaufenen Geſchäftsjahr hat der bſatz von Rohkohlen entſprechend der allcemeinen indu⸗ ſtriellen Aufwärtsbewegung eine erfreuliche Entwicklung erfahren. Auch der Abſatz von Briketts iſt geſtiegen. Die Betriebseinnahmen werden mit 1,59(1,69) Mill./ aus⸗ gewieſen, Zinſen mit 34 000(64 000)“ und außerordentliche Erträge mit 168 500(154 000) 4. Andererſeits wurden für Löhne und Gehälter 743 600(711 600)/ und für ſoziale Abgaben 30 200(29 200) aufgewendet. Die Abſchreibungen auf Anlagen betragen 41 100(73 000) /, andere Abſchrei⸗ bungen 37 500(36 500). Es ergibt ſich ein Reingewinn einſchließlich 33 563(64623)/ Vortrag in Höhe von 155 525 (153 563)„. Hieraus wird die Ausſchüttung von wieder v. H. Dividende vorgeſchlagen, während 35 524/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Auch im neuen Jahr hat ſich der Abſatz befriedigend entwickelt. * Eiſenwerk Kaiſerslautern.— Kapitalerhöhnug. Eine goc beſchloß einſtimmig die Erhöhung des Grundkapitals um 120 000/ auf 500 000/ ͤurch Ausgabe von Inhaber⸗ aktien zu 1000/ mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1937. Die Begebung der Aktien erfolgt zum Nennwert gegen Einbringung von Forderungen an die Geſellſchaft. An dem AK wor bisher die Pfälziſche Wirtſchaftsbank mit etwo 45 v. H. beteiligt, während auf die DD⸗Bank 1d. 20 v. H, entfielen. * Neuer Teilhaber der Bankfirma Delbrück Schickler u. Co., Berlin. Die Firma Delbrück Schickler u. Co. teilt mit, daß ihr Teilhaber Hermann Abs Ende dieſes Jahres in freundſchaftlichem Einvernehmen aus der Geſellſchaft ausſcheidet, um am 1. Januar 1938 in den Vorſtand der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft einzutreten. Adolf Ratjen, der Sohn des im Jahre 1928 verſtorbenen Mitinhabers Dr. Guſtav Ratjen und jetzige Prokuriſt der Firma, wird als Teilhaber in die Firma eintreten, die ihre Geſchäfte unverändert fortführt. * Verluſtminderung bei der Bremer Stuhlrohr⸗Fabrik Menck, Schultze u. Co., AG., Bremen. Die Geſellſchaft be⸗ richtet für 1936/37, daß es durch geſteigerte Nachfrage in ihren Fabriken ermöglicht wurde, eine Erhöhung der Ver⸗ arbeitungsmengen gegenüber dem Borjahr durchzuführen. Die Gefolgſchaft wurde während des ganzen Jahre voll be⸗ ſchäftigt, darüber hinaus erfolgten in einzelnen Abteilun⸗ gen Neueinſtellungen. Das Berichtsjahr 1936/37 ſchließt mit einem Gewinn von 35 982(1972) /, wodurch ſich der Verluſtvortrag aus den früheren Jahren auf 241 902— er⸗ mäßigt. Der Rohertrag ſtellte ſich einſchließlich Zinſen und ſonſtigen Kapitalerträgen auf 268 038(186 540) 4. Löhne und Gehälter betrugen dagegen 77 705(66 837)/ und Steuern 47 632(43 233) /. Abſchreibungen wurden mit 41 406(17 035)/ vorgenommen. Die übrigen Aufwendun⸗ gen ſtehen mit 63 018(55 235 zu Buch.— Aus der Bilanz ſin Mill. /: Anlagevermögen 0,75(0,76), Beteiligungen 0,05(0,05), Umlaufsvermögen 0,68(0,70). Auf der Paſſiv⸗ ſete ſtehen bei unverändertem Grundkapital von 1,5 und unv. Rücklage von 0,15 die Verbindlichkeiten mit 0,06(0,12) zu Buch. Die erſten Monate des neuen Geſchäſtsjahres entſprechen der Entwicklung des Vorjahres. Der vorlie⸗ gende Auftragsbeſtand ſichert dem Unternehmen eine Be⸗ ſchäftiaung für die nächſten Monate. Hamburgiſche Bankaſſe AG, Hamburg.— Rückzahlung Päw. Konverſion der 6/proz. Guldenauleihe. Die Ham⸗ burgiſche Baukaſſe Ach wendet ſich an die Inhaber von „Teilſchuldverſchreibungen ihrer 6 proz. Guldenanleihe von 1927 und bittet, davon Kenntnis zu nehmen, daß die Mit⸗ tel für die Rückzahlung der am 1. Oktober d. J. fälligen Teilſchuldverſchreibungen bei der Treuhänderin, der Dresd⸗ ner Bank, in Reichsmark bereitgeſtellt werden. Das In⸗ Kitut mocht darauf aufmerkſam, daß bei der Einlöſung der Teilſchuldverſchreibungen die im Sinne der deutſchen De⸗ viſengeſetze ausländiſchen Inhaber der Teilſchuldverſchrei⸗ bungen berechtigt ſind, die Rückzahlung des Reichsmark⸗ gegenwertes der Teilſchuldverſchreibungen auf ein Sperr⸗ konto(Kreditſperrkonto) zu verlangen oder zu erklären, daß ſie an Stelle der Zahlung auf Sperrkonto die fällige For⸗ derung bei dem Schuldner ſtehen laſſen wollen. In dieſem Falle beträgt die Verzinſung vom Eintritt der Fälligkeit an 4 v. H. p. a. Die beim Treuhänder vorhandenen Bar⸗ mittel müſſen jederzeit zur Verfügung der Inhaber der Teilſchuldverſchreibungen zur Zahlung auf ein Sperr⸗ konto ſtehen. Mit Rückſicht auf die hierdurch bedingte dauernde Zahlungsbereitſchaft iſt eine Anloge in Hypo⸗ theken nicht möglich.— Den ausländiſchen Inhabern der Rhein⸗Mainiſche Börſe weiter erholt Im Anſchluß an die Abendbörſe verzeichnete die Börſe eine weitere Beruhigung, die Umſätze blieben indeſſen klein, da von einer Kundſchaftsbeteiligung kaum etwas zu merken war und auch ſonſt eine gewiſſe Zurückhaltung ver⸗ blieb. Es wurde ſtork beachtet, daß die heute zu Ende gehende Zeichnung auf die Reichsanleihe nach Mitteilungen der Zeichnungsſtellen ein durchſchlagender Erfolg wor. In gleicher Weiſe wie an den Vortagen ließen kleine Abgaben die Kurſe ungewöhnlich ſtark abſinken, führten heute zu mäßigen Rückkäufen, hauptſächlich der Kuliſſe, am Aktien⸗ markt zu durchſchnittlichen Beſſerungen von bis 1 v.., womit aber die geſtrigen Einbußen nur zu einem Teil ausgeglichen wurden. Erholungen traten vor allem am Montanmorkt ein. Klöckner 137,25(13596), Rheinſtahl 156,75(155,25), Hoeſch, Verein. Stahl, Harpener und Ilſe Genuß zogen bis 1 v. H. an. Auch für Maſchinenwerte ergaben ſich Beſeſtigungen, am ſtärkſten bei Rheinmetall ouf 154,25(153). Chemiſche Papiere blieben voll behauptet, JG Farben 1657“(165,25), Scheidegnſtalt 265. Zellſtoff⸗ aktien bis& v. H freundlicher, eine Reihe onderer Pa⸗ piere hob ſich im obengenannten Ausmaß. Schwächer waren dagegen Kali Aſchersleben mit 116,25(118), VdM mit 176 (177) und Südd. Zucker gingen nach nur eintägiger Pauſe um volle 4 v..auf 201,25 zurück. Reuten lagen zwar ruhig, fanden aber vorwiegend Kauf⸗ neigung. Lebhafter waren Kommunal⸗Umſchuldung mit 5(94.80). Reichsbahn⸗VͤäA bröckelten 4 v. H. ab auf 27.50. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht beleben, die Kurſe blieben auf dem nach den erſten Notierungen noch teilweiſe um 4— v. H. erhöhten Stand behauptet. Von erſt ſpäter notierten Papieren waren RWe auf 13176 (130.25), Schuckert auf 175.25(174), Reichsbank auf 207.25 (206), Mönus auf 126.50(125.50) und Deutſche Erdöl auf 152(151) erholt. Am Rentenmarkt kamen Reichsaltbeſitz mit 127.70(127.25) zur Notiz. Pfandbriefe zeigten bei kleinem Geſchäft vor⸗ wiegend unveränderte Kurſe, ebenſo wichen Stadtanleihen nur geringfügig ab. Induſtrie⸗Obligationen lagen un⸗ einheitlich. Der Freiverkehr war noch uneinheitlich und nicht be⸗ ſonders lebhaft. Feſt lagen Wayß u. Freytag mit 151(149). Sonſt nannte man Adlerwerke mit 116.25, Growag mit 90.50, Elſ.⸗Bad. Wolle mit 80—81, Schuh Berneis mit 73.50 bis 74.50 und Dingler mit 90.50—91. Berlin: Aktien erholt, Reichsaltbeſitz ſeſt Berlin, 9. September. Nachdem ſich ſchon in der geſtrigen Börſe Erholungs⸗ tendenzen bemerkbar gemacht hatten, war zu Beginn des heutigen Verkehrs kaum noch nennenswerte Abgabenei⸗ gung vorhanden. Das leicht ermäßigte Kursniveau regte vielmehr wieder zu Rückkäufen an, die zu einer durch⸗ ſchnittlichen Erholung um bis 1 v. H. führten. Eines⸗ teils dürfte zu dieſer Entwicklung die ruhigere Haltung der Auslandsbörſen, zum anderen aber zuch die Tatſache beigetragen haben, daß mit dem heutigen Tage die Zeich⸗ nungen auf die Reichsanleihe beendet werden— wobei wieder mit einem vollen Erfolg zu rechnen iſt— ſo daß weiter für Verfügung ſtehende Mittel nunmehr wieder zur Aulage in anderen Effekten verwendet werden. Be⸗ merkenswert feſt lagen insbeſondere Montanwerte, von denen Harpener, Minnesmann und Rheinſtahl je 1,50, Verein. Stahlwerke, Klöckner und Stolberger Zink je 4 v. H. gewannen. Von Kalioktien holten Wintershall 1,75 v. H. des vorangegangenen Verluſtes wieder auf. In der chemiſchen Gruppe eröffneten Farben“ v. H. höher mit 175,75. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten zogen Siemens um 1,50, Deutſche Atlanten um 1,75 und Waſſer⸗ werke Gelſenkirchen um 2,25 v. H. an. Im übrigen ſind mit nennenswerten Veränderungen gegen den Vortag noch hervorzuheben: Metallgeſellſchaft mit plus 3, Weſtd. Kauf⸗ hof mit plus 1,75, Rheinmetall Borſig, Engelhardt und Bemberg mit je plus 1 v. H. ſowie bei den unnotierten Werten Oberbedarf mit plus 2,25 v. H Im variablen Rentenverkehr ſtiegen Reichsaltbeſitz um 85 Pfg. auf 127,60. Die Umſchuldungsanleihe wurde mit wieder 94,85 notiert. Im Verlaufe machte die Erholung an den Aktienmärkten weitere Fortſchritte. Hoeſch zogen gegen den erſten Kurs nochmals um v. H. an, im gleichen Ausmaß waren auch Lichtkraft und Vereinigte Stahlwerke befeſtigt, Deutſche Telephon wurden erſt im Verlaufe, und zwar 1½ v. H. über Vortagsſchluß, notiert. Schuckert galten zuletzt 175.50 Geld nach 174.75. Lebhaftes Intereſſe zeigte ſich für AEG, die den Anfangskurs um v. H. überſchritten.— Am Kaſſarentenmarkt wurden einige Serien von Liquidations⸗ pfandbriefen bei kleinem Umſatz höher bewertet, ſo Ber⸗ bVproz. Teilſchuldͤverſchreibungen, die eine Rückzahlung auf Sperrkonto nicht wünſchen, unterbreitet die Hambur⸗ giſche Baukaſſe AG das Angebot, die Laufzeit der Schulo⸗ verſchreibungen unter nachſtehender Abänderung der An⸗ leihebedingungen bis zum 1. Oktober 1942 zu verlängern: 1. Zinsſatz 4½ v. H. jährlich, zahlbar halbjährig jeweils am 1. April und 1. Oktober eines Jahres; 2. Deckung: Erwerb von erſtſtelligen, mündelſicheren, auf Goldmark lautenden Brieſhypotheken auf Wohnungsbauten aus den bei der Treuhänderin vorhandenen Barmitteln; 3. Siche⸗ rung: Abtretung dieſer Hypotheken an die Treuhänderin zugunſten der Obligationäre im gleichen Verhältnis, wie es bei der Begebung der Anleihe Anwendung fand. * Die Kennziffer der Großhandelspreiſe im Monats⸗ durchſchnitt Auguſt. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt Auguſt auf 166,7 (1913 gleich 100); ſie iſt gegenüber dem Vormonat(106,4) um 0,3 v. H. geſtiegen. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 106,4( 0,7 v..), Kolonialwaren 97,6(unver.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwrren 96,2 — v..) und induſtrielle Fertigwaren 124,8(+ 0,2 v. H. * Kehler Hafenverkehr. Im Kehler Rheinhafen ſind im Auguſt 350 Schiffe mit 128 289 To.(1936: 125 603 To.) Ladung eingelaufen, und zwar 279 mit 127 651 To. zu Berg, 71 mit 638 To. zu Tal. Abgegangen ſind in der gleichen Zeit 347 Schiffe mit 42 629 To.(1936: 26 492 To.), und zwar 129 mit 6361 To. zu Berg, 218 mit 36 268 To. zu Tal. Geſamtverkehr ſomit 697 Schiffe mit 170918 To.(1936: 152 095 To.) Ladung. Von Schiff zu Schiff überſchlagen wurden 12 544 To., und zwar im Zugang 7070 To., im Ab⸗ gang 5474 To. * Rheinhafen Rheinfelden. Die Umſchlagsſtelle Rheinfel⸗ den verzeichnet für den Monat Juli einen Umſchlag von 8532 To. Güter. Im Bergverkehr wurden 1896 To., im Talverkehr 6636 To. umgeſchlagen. An kamen in der Haupt⸗ ſache Kohlen und chemiſche Erzeugniſſe, während talwärts an erſter Stelle wieder chemiſche Produkte(4284 To.), ſo⸗ dann Holz und Papier gefahren wurden. Insgeſamt ver⸗ kehrten 33 Schiffe. * Bei der Bad Dürkheimer Winzergenoſſenſchaft wur⸗ den die erſten Portugieſer⸗Fuhren derjenigen Mitglieder angeliefert, die an der laut allgemeinen Stadtratsbeſchluß auf Mittwoch feſtgeſetzten Leſe, wegen Betätigun bei ihren Schubkarchſtänden auf dem Wurſtmarkt verhindert ſind. Es wurde ein Moſtgewicht von 80—90 Grod nach Oechsle feſtgeſtellt. Eine Partie Moſt vom„Neuberg“ hatte ſogar 91 Grad. * Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank vom 7. Sep⸗ tember 1937 hat der Goldbeſtand um 1,1(3,8) auf 2 542,9 (2544) Mill. Schw. Fr. abgenommen. Deviſen verzeichne⸗ ten im Gegenſatz zur Vorwoche wieder einen Zugang, und zwar um 13,9 auf 217(203,1) Mill. Schw. Fr. Inlands⸗ wechſel ſind um 2,2 auf 9,3 Mill. Schw. Fr. geſtiegen. Wech⸗ ſel der Darlehenskaſſe und Lombarovorſchüſſe ſtehen unver⸗ ändert mit 14,2 und 27,2 Mill. Schw. Fr. zu Buch. Der Notenumlauf in der erſten Septemberwoche iſt um 24 auf 1387,1(1411) Mill. Schw. Fr. zurückgegangen. Dagegen haben die täglich fälligen Verbindlichkeiten im Zuſammen⸗ hang mit dem Notenrückfluß und dem Deviſenzugang um 36 auf 4 394,3(1 358,3) Mill. Schw. Fr. zugenommen. Am Leichie Erholung an der Börse Die Zeichnung aui die Reichsanleihe ein durchschlagender Eriolg Auch am Schluß freundliche Haliung liner Hypotheken um“ und Mittelboden um 0,27/, Stadt⸗ auf Vortagsbaſis notiert. Auch bei den Provinzanleihen ein. So ermäßigten ſich 88er Brandenburg um v.., während 26er dito in gleichem Ausmaß ſtiegen. 40er Poſt⸗ ſchätze waren um 10 befeſtigt. Von Induſtrieobligationen fielen Farbenbonds mit plus 194, dagegen Gieſenbeck mit minus 1/ v. H. auf. Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten, Induſtrie⸗ papiere gehörten Heidenauer Papier mit— 4½ und Ver⸗ einigte Glanzſtoff mit— 6 v. H. zu den am kräftigſten veränderten Papieren. Im allgemeinen vollzog ſich der Austauſch von Angebot und Nochfrage bei wenig verän⸗ derten Kurſen. Von Banken zogen Deutſche Bank um X v. H. an, während Handelsgeſellſchaft und Adea je 74 v. H. einbüßten. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank erholten ſich wei⸗ ter um 6 /. Hypothekenbanken lagen eher etwas ſchwächer. Steuergutſcheine blieben bis auf die unverändert notie⸗ renden Abſchnitte per 1938 geſtrichen. Reichsſchuldhuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er und 1939er je 90,87 G 100,602 B; 1940er 99,62 G 100,37 B, 1941er 99,5 G 100 B; 1942er 99,25 G 100 B; 1943er 99 G 99,75 B; 1944er 98,87 G 99,62 B; 1946er bis 1948er je 98,75 G 99,5 B. Ausgabe 2: 1999er 99,87. G 100,62 B; 1944er 98,87 G 99,62 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,475 G 95,225 B. Gegen Börſenſchluß gelaugten noch einige Kauflimite zur Erledigung. Im allgemeinen blieb das Geſchäft aber ruhig, in der Tendenz freundlich. Nachbörslich wurde kaum noch gehandelt. Geld- und Devisenmark! Pfund leicht erholt * Berlin, 9. September. Am Geldmarkt trat heute be⸗ reits eine bemerkenswerte Verknappung kurzfriſtiger Mit⸗ tel ein, ſo daß für Blanko⸗Tagesgeld um v. H. höhere Sätze von 276 bis 3/ v. H. anzulegen waren. Im Hinblick auf den Steuertermin vorſorglich angeſchaffte kurzfriſtige Abſchnitte waren angeboten, wurden jedoch von der regu⸗ lierenden Stelle ohne Schwierigkeit untergebracht. Der Privotdiskontſotz ſtellte ſich auf unverändert 276 v. H. In internationalen Deviſenverkehr konnte das eng⸗ liſche Pfund nach dem Rückgang des Bortages eine leichte Erholung verzeichnen, und zwar ſtellte es ſich in Amſter⸗ dam auf 8,989“(8,986), in Bürich auf 21,55(21,54) und in Paris auf 192,98(132,97). Auch der franzöſiſche Frane lag etwos feſter. An den erſtgenannten beiden Plätzen notierte er 6,7594(6,75) bzw. 16,2094(16,206). Der Dollar blieb nahezu unverändert. Der holländiſche Gulden gab erneut etwas nach, während der Schweizer Franken be⸗ feſtigt war. usxontsate: geichshane 4, Comhart 3. rtvat 3/ K. 9 Dis⸗ 8. September 9 September kont nels 5 Brief Geld] Brief Aegypten lägopi. PfBb.. 12.635/ 12 665 12645/ 12675 Argentinien UR.⸗Weſo—.749.753.7480.78, Belgien 100Belga 2 42.100 42.180 42.040 42420 Braſilien 1Milreis,.151 0,163.1610.163 Bulgarien. 100Leva 6.047 3053 3047/ 3053 Dänemark 100Kronen 5 55.0855,20 5,12ʃ 55.24 Danzia 100Gulden4 47.— 47.10 47—.40 Engiand.. 18“fd 2 12.335 12.365 12.345 12. Eſtland. 10(eſtn Kr.[4½ 67.93.68.07 67.9368.07 Finnland100finn. Mk.[4.455 5465.460.4700 Frankreich.. 100Fr.]3¼.281.209.2810.299 Griechenland 1005r 8 23530.357.358 23397 Holl nd 100Gulden,2 13/.84 13/.62 13735 127.63 Ir inTeberan) ſpetſan.15321536 15.8 15987 Island. 100 isl.Kr. J 5¼½[ 55.14 55.25 55.1825.30 Italien.. 100Liref[1309 18 11 13.0913.L1 Japan 1Den.29].720.722 07¹99.721 Jugoſlavient0 Dina 5.694.706.534.700 Kanada 1 kan. Dollar.492.496.493.497 Lettland 100 Latts 6 49.— 49.10 49.— 49.10 Litauen.. 100Litas] 5½[ 41.94 42.02 41 94 42.02 Norwegen 100Kronen4 62.0062.12 62.04 62.16 Oeſterreich 100Schill 3½ 48.95 49 05 48.85 4905 Polen. 1003loty 5 47.— 47.10 47.—.0 Vortugal 100 Eskudo4 11.200 11.220 11,2100 11.230 Rumänien 100Le 49* 2 ˙85* Schweden. 100Kr.] 22 63606382 63.6563.77 Schweiz 100Franken 1¼½] 5/23 57.85 57.25 57.37 Spanien 100Peſeten3 16.88.17¼.02 16.98 17 02 TſchechoſlowaleitocK 3 8 681/.699.681 8 699 Türkei.. Itürt. Pfd. 5½ 19780.982.9780.982 Ungarn„ 100Pengöf 4 8 3 Uruguay, 1Goldpeſoo.4590/ 1,461. 1,459].461 Wer Stasten Dollorl 1281 2493].49/.4231 2,497 * Frankfurt, 9. September. Tagesgeld 294(274) v. H. 7. September waren der Notenumlauf und die täglich fälli⸗ gen Verbindlichkeiten mit 91,41(91,86) v. H. durch Gold gedeckt. Enischeidungen Verzicht auf Kündigungsrecht hebt friſtloſe Kün⸗ digungsmöglichkeit nicht auf. Der Verzicht auf Ausübung des Kündigungsrechtes von ſeiten einer oder beider Parteien iſt in der Rechtſprechung lange Zeit umſtritten geweſen. Nach einem Urteil des Reichsgerichts vom 12. Februar d. J.(VII 195/36) iſt eine ſolche Abmachung rechtlich zuläſſig und nicht ſittenwidrig. Allerdings iſt dabei zu berückſichtigen, daß den Vertrags⸗ parteien auch in dieſem Falle das Recht verbleibt, aus wich⸗ tigem Anlaß das Abkommen friſtlos zu kündigen. Die Auffaſſung des Oberſten Deutſchen Gerichtes gipfelt in folgenden Grundſätzen: 1. Der im voraus oder für den Einzelfall erklärte Verzicht einer Partei oder beider Par⸗ teien des Dienſtvertrages auf Ausübung des geſetzlichen oder tariflichen Rechtes zur befriſteten Aufkündigung des Dienſtverhältniſſes iſt rechtlich zuläſſig.— Trotz eines ſol⸗ chen Verzichtes bleibt aber jeder Vertragspartei das Recht, das Dienſtverhaltnis friſtlos beim Vorliegen eines unter Berückſichtigung aller Umſtände als wichtig anzuſehenden Kündigungsgrundes aufzukündigen. Das Reichsgericht hat ſich bei der Feſtlegung ſeiner Ent⸗ ſcheidungsgründe offenbar auf die Vorſchriften der§8 624 und 626 des BGB geſtützt. Dabei iſt allerdings zu berück⸗ ſichtigen, daß die angezogenen geſetzlichen Beſtimmungen dem Gefolgſchaftsmitgliede das Recht geben, auch einen unkündbaren Dienſtvertrag mit 6monatiger Friſt nach fünf⸗ jähriger Dauer zu kündigen, ſelbſt wenn hierfür, ein wich⸗ tiger Kündigungsgrund fehlt. Kundenbeförderung iſt keine gewerbsmäßige Perſonen⸗ beförderung. Eine größere Maſchinenfabrik befördert in eigenen Kraftwagen Kunden und andere Geſchäftsbeſucher vom Hauptbahnhof zum Werk und zurück. Ein Entgelt wird dafür nicht erhoben. Die Reichsverkehrsgruppe„Kraft⸗ gewerbe“ ſah in dieſem Verfeihren eine gewerbsmäßige Perſonenbeförderung, die der Genehmigungspflicht unter⸗ liegt. Die Gewerbsmößigkeit wird wegen des kunden⸗ werbenden Charabters der Beförderungsleiſtungen und wegen der damit beabſichtigten mittelbaren wirtſchaftlichen Vorteile begründet. Der Preußiſche Verkehrsminiſter iſt der Beſchwerde der Reichsverkehrsgruppe„Kraftfahrgewerbe“ nicht beigetreten, ſondern hat unter dem 9. Auguſt d. J.(K. 2. 9349) ſeine Anſicht, wie folgt, präziſiert: Die Kundenwerhung bildet den eigentlichen Zweck der Fahrten. Die Beförderung von Geſchäftsfveunden und Beſuchern entſpricht nach lang⸗ jähriger Gepflogenheit der kaufmänniſchen Höflichkeit, ſie wird auch von den Geſchäftsbeſuchern erwartet. Weiter⸗ gehende geſchöftliche Vorteile wurden nicht verfolgt. Die Beförderung der Beſucher iſt daher nichts Ungewöhnliches und keine mißzubilligende Wettbewerbsmaßnahme. Die angezogenen Fahrten ſind demnach nicht als ge⸗ werbsmäßige Perſonenbeförderung anzuſehen, und es be⸗ darf daher cac viner beſonderen Genehmigung für eine ſolche Beförderung. 5 traten nur belangloſe Veränderungen Wie wirischafiei der junge Kolonialwaren-Einzeihandel? Die Buchungszentrale der Edekabank Berlin, hat das Geſchäftsergebnis von 110 durch die„Spara“ leine Spar⸗ organiſation zur Selbſtändigmachung des einzelhändleri⸗ ſchen Nachwuchſes) ſelbſtändig gewordener Jungkaufleuten, die Kolonialwaren⸗ oder Feinkoſtgeſchäfte betreiben, ſür einen Zeitraum von 12 Monaten errechnet. Der Durch⸗ ſchnittsumſatz dieſer 110 Geſchäfte betrug je Monat 4580 (i. V. 4035), der Bruttonutzen 16,8 v. H. 164 v..), die Unkoſten 11,7 v. H.(11,24 v..), der Reingewinn 5,53 v. H. (5,16 v..). Die Unkoſten ſetzten ſich prozentual zuſammen: Löhne und Gehälter 1,36 v.., Steuern 1,98 v.., Miete(ohne Wohnungsmiete) 2,16 v.., Abſchreibungen 1,06 v.., Fracht und Rollgeld 0,19 v.., ſonſtige Unkoſten 4,32 v. H. Von dem Reingewinn von 5,53 v. H.(i. V. 5,16 v..) iſt abzuziehen der Privatverbrauch mit 3,89 v. H.(4,13 v..). Es verbleiben demnach für Kapitalbildung 1,64 v.., woraus die Darlehnsrückzahlungen entnommen werden müſſen. K Die Privatentnahmen betrugen je Monat 178 ti. B. 167), die Geſchäftsmiete(ohne Wohnungsmiete) 99(97) Mark, das Warenlager wurde eingeſetzt mit 4973(740 A, die Höhe des Eigenkapitals mit 2890(2141). Bei Be⸗ trachtung dieſer Zahlen muß darauf hingewieſen werden, daß es ſich bei den 110 Geſchäften nicht etwa nur um ſolche in Großſtädten handelt, ſondern daß dabei auch Geſchäfte in mittleren und kleinen Städten waren. Die Statiſtik erfaßt auch nicht etwa nur beſonders gutgehende Geſchäfte, ſon⸗ dern auch ſolche, die bisher kein beſonders günſtiges Er⸗ gebnis gezeigt haben, ſo daß die aufgeführten Zahlen als ein wirkliches Durchſchnittsergebnis gewertet werden kön⸗ nen. Auffallen könnte der geringe Prozentſatz von.98 für Steuern. Hier kommen bei der Umſatzſteuer die ſteuer⸗ begünſtigten Waren( v..) wie auch der teilweiſe als Großhandel getätigte Umſatz zur Auswirkung. Was lehrt dieſe Statiſtik? Das Edeka⸗Organ meint, daß ein tüchtiger Kaufmann, der— ausgeſtattet mit gründ⸗ lichen Fachkenntniſſen— ſein Geſchäft mit Umſicht leitet, fleißig und ſparſam iſt, in einem Kolonialwaren⸗ und Feinkoſt⸗Einzelhandelsgeſchäft immer noch ſeine Exiſtenz finden kann. /Allerdings muß er alle Kräfte anſpannen, um ſeinen Betrieb auf der Höhe zu halten und weiter voran zu bringen. Das errechnete Netto⸗Einkommen von 253/ monatlich iſt gewiß nicht als übermäßig und ver⸗ lockend anzuſehen; es wird allerdings auch bei den wenig⸗ ſten der jungen Einzelhändler die alleinige Triebfeder zur Erreichung der Selbſtändigkeit ſein. Waren und Märkte * Karlsruher Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 8. September(amtlich). Inlandsweizen, Ernte 1937, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 15 20,20 Wͤ'ü17 20,40; 'o20 20,90; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Fracht und Handelsſpanne 0,40—0,60; Inlandsroggen, Ernte 1937, 69/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreisgebiet R 14 18,50; R 18 19,00; R 19 19,20; Mühlenfeſtpreiſe einſchl. Fracht⸗ u. Han⸗ delsſpanne 0,40—0,60; BraulSommer)gerſte, Ernte 1937, Erzeugerpreis Preisgebiet 2 20,50; Preisgebiet 3 21,00; Preisgebiet 4 21,50; feine Ware bis 0,70, Ausſtichware bis 1,50%/ Zuſchlog geſtattet; Futtergerſte, Ernte 1937, Baſis 59/0 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet G 8 16.70; G 9 16,99; Fracht und Handelsſpanne plus 0,40—0,60; Induſtrie⸗ gerſte, Ernte 1937, zuläſſiger Zuſchlag bis zu 2/ die 100 Kilo; Futterhafer, Ernte 1937, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet 17, frei Erzeugerſtation 16,40; Induſtriehaſer zuläſſiger Zuſchlag bis zu 2/ je 100 Kilo. Bei den Pflicht⸗ angeboten an die Wehrmacht in Roggen und Hafer gelten beſondere Vorſchriften.— Weizenmehl, Inlandsmahlung, Großhandelspreis, Baſistype 812, Feſtpreisgebiet 20 29,35; Feſtpreisgebiet 17 29,00; Feſtpreisgebiet 15 29,00; Feſt⸗ preisgebiet 14 29,00 /. Die Zuſchläge betragen für Dunſt 0,50/ und für Grieß 1,30/ auf die Type 502. Für Weizenmehl, Type 502, mit Beimiſchung von Auslands⸗ weizen gemäß Anorönung der Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Getreidewirtſchaft ein Zuſchlag von.—/ und für Type 812 ein Zuſchlag von 1,50 /. Mehl mit 20 v. H. deutſchem Kleberweizen für alle Typen durchweg 1,25 41 teurer. Dazu Frachtausgleich 0,50/ je 100 Kilo. Roggen⸗ mehl, Type 1150, Großhandelspreis, Feſtpreisgebiet R 14 22,70: R 18 23,35: R 19(Baden) 23,60; R 19(Saar⸗Pfalz) 23,50; Roggengemengemehl, Type 1075(Baden) 26,00; Mais⸗ backmehl, Feſtpreisgebiet R 14 22,70; R 18 23,35; R 19 (Baden) 23,60; R 19(Saar⸗Pfolz) 23,50: Maisgrieß MG, SSSe, SS, Baſis Weizenmehltype 812; Frachtausgleich für 10⸗Tonnen⸗Ladungen 0,50„.— Weizen⸗ und Roggen⸗ mehl Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheines vom 11. 7. 1936. Weizenkleie Wͤ 15 10,65—11; W 17 10,75—11,10; 'o20 11,00 bis 11,35; Weizenvollkleie jeweils 0,50%/ per 100 Kilo teurer; Weizenfuttermehl 2,50/ Aufſchlag gegen⸗ über Weizenkleie. Roggeniuttermehl nicht notiert: Gerſten⸗ futtermehl, ſüdöeutſche Fabrikate Gü8 1970 bis 20,10; dto. G 9 19,90 bis 20,30 /.— Trockenſchnitzel, loſe, nominell nicht notiert; Eroͤnußkuchen 15,80—16,20; Palm⸗ kuchen 13,90—14,30 /. Rapskuchen 13,70—14,10 /, Soja⸗ ſchrot 15,50—15,90 Leinkuchenmehl z. Z. nicht notiert; Biertreber 14 bis 14,40 /; Malzkeime z. Z. nicht notiert. Alles ab Fabrik zuzüglich Umſatzſteuer und geſetzlicher Verteilerſpanne. Der Erzeugerpreis für Speiſekartoffeln wird als Mindeſt⸗ und Höchſtpreis frachtfrei Empfangsſtation je 50 Kilo feſtgeſetzt: 1. 9. bis 31. 12. 1937 2,35. 2,65 Rauhfuttermittel für je 100 Kilo frei Vollbahnſtation Karlsruhe: Loſes Wieſenheu, aut, geſund, trocken, je nach Qual. ohne Angebot; Luzerne, gut, geſund, trocken, je nach Qualität ohne Angebot; Preßware 0,40/ je 100 Kilo Zuſchlag; Weizen⸗Roggenſtroh gepreßt 3,60—3,80; Haſer⸗ 5 gepreßt—3,30; Spelzſpreu ohne Sack Alles für je 100 Kilo, ſoweit nichts anderes vermerkt, prompt verladbare Ware. Biertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frochtfrei aller in den betreffenden Preisgebieten liegenden Vollbahn⸗ ſtationen. Alle vorſtehenden Preiſe von Landesprodukten ſchließen ſämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur, Frachtparität Karlsruhe entſtehen(aus⸗ genommen Braugerſte ab Verladeſtation, Spelzſpreu ab Sta⸗ tion des Erzeugers oder ab Gerbmühle) und die Umſatz⸗ ſteuer ein. Die Erzeugerpxeiſe ſind entſprechend niedriger zu bewerten.— Marktverlauf: Die Verſorgung in Brot⸗ getreide entſpricht auch weiterhin den Anforderungen. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 9. September. Die Umſatztätigkeit im Berliner Getreideverkehr bewegte ſich wiederum in ſehr ruhigen Bahnen, da die Einkaufsmög⸗ lichkeiten nach wie vor verhältnismäßig gering blieben. Die Landwirtſchaft iſt gegenwärtig völlig von den Außen⸗ orbeiten in Anſpruch genommen und zeigt in Anbetracht der Hackfruchternte nur nenig Abgabeneigung. Die Ver⸗ ſorgung der Mühlen geſtaltet ſich jedoch nach wie uor befrie⸗ digend. Weizen war weiterhin geſucht. Für Roggen er⸗ fuhr die Kaufluſt— namentlich zur ſpäteren Lieferung— ebenfalls eine Belebung. Futtergetreide und Induſtrie⸗ gerſten waren wiederum nur ſpärlich erhältlich. Induſtrie⸗ hafer blieb vernachläſſigt. Braugerſten lagen ruhig. Am Mehlmarkt blieb die Lage gleichfalls unverändert. Magdeburger Zuckernotierunger vom 9. Sept.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Sept. 32,55—,57—,62% Weißzucker⸗ bzw. Raffinerie⸗ Meloſſe 3,27; Rohzucker⸗Melaſſe 3,27; Tendenz ruhig; Wet⸗ ter bewölkt. Bremer Baumwolle vom 9. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 11,31. Hamburger Schmalznotierung vom 9. Sept.(Eig. Dr.) Unverändert. — Berliner Metall⸗Notierungen vom 9. Sept.(Eig. Dr.] Amtlich notierten in ie 100 Kilo: Elektrolytkupfer 78,75. Feinſilber 38,50—41,50/ je Kilo. weiße, rote, blaue alle gelbe Sorten 2,35 2.65 Donnerstag, 9. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 416 Sam lonow, Tatsachenbericht von General K. Koskoff Leider wird der Abſtand dadurch nicht kürzer. Telephon und Telegraph ſind ſchon lange nicht mehr in Oroͤnung. Deutſche Kavallerie ſchweift be⸗ reits zwiſchen Naoͤrau und Allenſtein umher und zerſtört die Leitungen. Ja, weder Samſonow noch Martos wiſſen nicht einmal, wann das Armeekorps Klujew Allenſtein verlaſſen hat. Alle Erwägungen erweiſen ſich als auf Sand gebaut. Noch eine andere bange Sorge laſtet auf Samſo⸗ now und ſeiner Umgebung: Russenpanik in deuischem Trommelfeuer Plötzlich kommt Leben in die Gruppe auf dem Hügel. Samſonow wendet den Blick von der Karte, die vor ihm im Graſe liegt und bemerkt, wie alle zu den Ferngläſern greifen und nach jener Richtung ausblicken, aus der man das Korps Klujews er⸗ wartet. Kommt da die Rettung? Iſt Klujew wirklich im Anmarſch begriffen um mit einem Schlage die Ab⸗ ſichten des Gegners zunichte zu machenꝰ Die längſt geſchwundene Energie Samſonows ſcheint wieder aufzuleben. Gefolgt von ſeiner Be⸗ gleitung eilt er auf die höchſtgelegene Stelle des Hügels, um.. einen neuen Schlag zu erleben. Im Fernglas werden zahlreiche einzelne Geſtal⸗ ten ſowie kleinere und größere Trupps erkennbar. Sie ſtreben aber nicht der feindlichen Linie, ſondern eben jener Anhöhe zu, auf welcher ſich Samſonow ſelbſt befindet. Auch ſieht man einzelne Reiter, die zwiſchen den fliehenden Truppen hergaloppieren und verzweifelt geſtikulieren. Ein junger Stabsoffizier kommt herangeſprengt und melöet erregt General Martos: „Exzellenz, unter den Truppen des rechten Flü⸗ gels iſt eine Panik ausgebrochen. Sie haben dem Trommelfeuer der deutſchen Artillerie nicht mehr ſtandhalten können. Die Offiziere ſind machtlos. Alles flutet zurück nach Hohenſtein.“ Wülend will Martos den fliehenden Truppen entgegenreiten, doch gelingt es Samſonow, ihn zu⸗ rückzuhalten. Er kennt das hitzige Temperament Martos und die Gefahren, die ſich aus dem Zuſam⸗ mentreffen mit den kopfloſen Soldaten für ihn er⸗ geben können. Mit dem Revolver in der Hand ſtellt ſich Oberſt Lebedew hier und dort den flüchtenden Soldaten ent⸗ gegen und befiehlt ihnen, ſich von neuem zu ſam⸗ meln. Das gleiche tun noch andere Offiziere des Stabes Samſonow, auch ſie verſuchen an verſchiede⸗ nen Stellen des ausgedehnten Kampfgebiets die panikartig flüchtenden Mannſchaften aufzuhaͤlten. Zahlreiche Soldaten haben bereits ihre Waffen und Ausrüſtungsgegenſtände weggeworfen. Sie haben mit allem abgeſchloſſen; ein Widerſtand gegen das auf ſie hereinpraſſelnde Feuer der deutſchen Artil⸗ lerie ſcheint ihnen unmöglich, Die Sonne beginnt ſich am Horizont zu neigen, als es den heiſer geſchrienen und übermüdeten Offi⸗ zieren mit vieler Mühe gelungen iſt, aus den teils abgeſplitterten, teils fliehenden Truppen neue Ein⸗ bie Tragödie des Gegenspielers Hin denburgs Was geht eigentlich jetzt bei Neidenburg und Or⸗ telsburg vor? Beſondere Beſorgnis herrſcht um Neidenburg. Seit Stunden iſt die telegraphiſche Verbindung nach dort unterbrochen. Es iſt unmöglich, zu erfahren, was dort los iſt. Die Koſakenfeldpoſt klappt ſchlecht. Die deutſche Kavallerie muß auch hier ihre Hand im Spiele haben. heiten aufzuſtellen. Aber nur noch der vierte Teil derer, mit denen man in den Kampf gezogen, ſteht vor ihnen. Unzählige haben im deutſchen Artillerie⸗ feuer ihr Leben laſſen müſſen, viele liegen verwun⸗ det auf dem Schlachtfeld. Groß iſt auch die Zahl de⸗ rer, die ſich in Gebüſchen und Gräben verborgen halten, um nicht der neugebildeten Truppe wieder beitreten zu müſſen. Wer weiß, welchen Empfang ihnen ͤͤer unbekannte General bereiten wird, deſſen Flagge ſie deutlich auf dem Hügel erkennen? Und in der Tat, den Offizieren wäre es wohl kaum gelungen, ſo viele Soldaten neu zu ſammeln, wenn dieſe den ſtrengen Charakter des Pflichtmen⸗ ſchen Martos gekannt hätten. Die Kaiasirophe nahi Samſonow gibt ein Zeichen und Oberſt Shilzow, der ihm von Turkeſtan her noch gut bekannt iſt, tritt vor. Bei den dort unerwartet ausgebrochenen Auf⸗ ſtänden der eingeborenen Bevölkerung hatte er ſo⸗ viel Mannhaftigkeit und Umſicht gezeigt, oͤaß ſein Name zum Synonym perſönlicher Tapferkeit und Geiſtesgegenwart wurde. Oberſt Shilzow tritt vor eine der Regiments⸗ fahnen. „Herr Oberſt! Schaffen Sie jetzt Oroͤnung und los mit Gott!“ Während Samſonow zu ſeiner Anhöhe zurück⸗ kehrt, beginnt der Artilleriekampf an der ganzen Front wieder neu aufzuleben. Gleichſam als Akkord in einem gewaltigen Orcheſter miſchen ſich in dieſen Lärm die erhabenen Klänge der Nationalhymne. Shilzow greift zum letzten Mittel, um die ge⸗ ſchwundene Begeiſterung der Truppe zu beleben. Noch ganz unter dem Eindruck des ſoeben durch⸗ lebten myſtiſchen Schreckens ziehen die Soldaten, ſich bekreuzend und leiſe Gebete ſprechend, nach jenem Kampfgelände, wo man ſie ſoeben erſt mit einem mörderiſchen Artilleriefeuer belegt hatte. Aber ihr Schickſal iſt jetzt noch gefährdeter, denn die eigenen Geſchütze ſind reſtlos in die Hände des Feindes ge⸗ ſallen. Eine Stunde ſpäter ſind ſie wieder dort, wo ſie den Kommandeur bekamen. Vergeblich bemüht ſich Oberſt Shilzow mit geſchwungenem Degen und er⸗ hobener Fahne, die Truppen dazu zu bewegen, ihm Samſonow wartet nicht ab, bis dieſe traurigen Ueberreſte zweier alter Regimenter bis an den Hü⸗ gel herangeführt ſind. Er reitet ihnen entgegen. Er wünſcht ſtrenge Abrechnung mit denen zu halten, die die ruhmbedeckten Fahnen ihrer Regimenter mit Schande bedeckt haben. Da tritt ihm ſeine eigene, ungleich größere Schuld vor Augen. Er fühlt, daß dieſe Leute nur deshalb zu Fahnenflüchtigen geworden ſind, weil ſie ſhlecht geführt waren und blindlings an die glaubten, die ſie leiteten. Anſtatt zu ſchimpfen, begrüßt er ſie wie ein Va⸗ ter ſeine Kinder, die ihre Pflicht nicht erfüllt haben. Hunderte von Augen blicken ihn zagend an, ſind ſich im unklaren darüber, was ſeinen erſten Worten folgen wird. „Schämt euch, habt ihr vergeſſen, welchen Namen ihr tragt?... Aber noch iſt es nicht zu ſpät, noch könnt ihr eure Schuld vor dem Kaiſer und dem Va⸗ terland wieder gut machen.“ Samſonow befiehlt, die alten Kampfesfahnen der beiden Regimenter zu erheben, ſo, daß ſie jeder ſehen kann. „Ihr habt dieſen Fahnen Treue geſchworen. Ihr werdet dieſe Treue halten. Ein neuer Kommandeur wird euch in die Schlacht führen. Ich kenne ihn, er iſt ein tapferer Soldat.“ nachzufolgen. Unaufhaltſam rollt die Lawine an ihm vorbei zu dem Hügel, auf dem ſich immer noch der Armeeführer ſelbſt aufhält. In der Dämmerung ſieht man von der Höhe die Silhouette Shilzows. Man ſieht, wie er die Fahne in die Erde pflanzt. Man ſieht, wie die Fahne zu Boden fällt, wie Shilzow in die Knie ſinkt Neu einſetzender heftiger Artillerielärm, Feuer⸗ und Rauchſäulen im Norden bei Hohenſtein nehmen die Aufmerkſamkeit der zahlreichen Offiziere, Ko⸗ ſaken, Adjutanten und Flüchtlinge, die ſich um den Hügel angeſammelt haben, vollſtändig gefangen. Niemand hat bemerkt, wie Shilzow zum letzten Male die Fahne des ihm anvertrauten fremden Re⸗ giments küßte. Niemand hörte den Schuß, mit dem der ſtolze Soldat ſeinem Leben ein Ende bereitete Samſonows letzte Karte iſt von Hin⸗ denburg geſtochen. Den von Norden und We⸗ ſten heranmarſchierenden Truppen der Genergle von der Goltz und von Staabs gelingt es früher als Klu⸗ jew, Hohenſtein zu erreichen. Samſonow ſieht ſich einer immer näher heran⸗ rückenden Kataſtrophe gegenüber. Selbſt in dem energiſchen und zielbewußten Geſicht des Generals Martos werden Spuren tiefer Beſorgnis erkennbar. Ohne viele Worte zu machen, begreifen beide, daß nur noch ein eiliger Rückzug zur Grenze vor einer Umzingelung retten kann. Martos ſcheut ſich nicht, „Rückzug“ auszuſprechen. das furchtbare Wort er Iannenberg verlor „Exzellenz“, wendet er ſich an Samſonow,„es iſt keine Zeit mehr zu verlieren. Wir müſſen ſofort zu⸗ rück. In der Dunkelheit werden wir uns vom Feind losmachen. Vielleicht glückt es uns noch, aus der Sackgaſſe herauszukommen.“ Samſonow widerſetzt ſich nicht. Nur die Meinung Martos', Neidenburg nicht als Rückzugsrichtung zu wählen will ihm nicht paſſen. Die Beratung wird von Oberſt Lebedew unter⸗ brochen. „Exzellenz! Aus Nadrau kommt das Gerücht, daß Neidenburg bereits von den Deutſchen beſetzt iſt. Eine Prüfung dieſer Meldung iſt nicht möglich, da weder Telegraph noch Telephon funktionieren.“ Samſonow will die ſchreckliche Nachricht nicht wahr haben. „Dort habe ich die Garde. Sie wird die Stellung halten, bis Ihre Truppen dort angelangt ſind.“ Mit dieſen Worten erteilt er Martos den Be⸗ fehl, ſich nach Neidenburg zurückzuziehen. Es iſt aber ſchon zu ſpät. Seit einigen Stunden iſt Neidenburg in den Händen der Deutſchen. „Da hasi du deinen Krieg!“ Werfen wir einen Blick zurück. Schon bei An⸗ bruch dieſes für Samſonows Armee ſo verhängnis⸗ vollen Tages iſt zu dem Kommandanten der Staot, Oberſt Dowatur, die böſe Nachricht gelangt, daß die Deutſchen gegen Neidenburg erfolgreich vorrücken. Zwar ſind es die Soldaten der Trainkolonnen und einige Flüchtlinge von den Regimentern der 2. Di⸗ viſion, bei denen die ſchwer Artillerie des Gegners eine Panik hervorgerufen hatte, die dieſe Nachricht verbreiten. Aber etwas Richtiges ſcheint doch an ihren wilden Gerüchten zu ſein. Oberſt Dowatur iſt ſehr beſorgt. Er ſucht den Bürgermeiſter der Stadt auf. Die beiden haben nicht nur die ſchwerſten Sorgen für das Leben und Ei⸗ gentum der Bewohner— ſie müſſen auch für den Schutz der Tauſende von deutſchen und ruſſiſchen Verwundeten, die in Hoſpitälern und in Privathäu⸗ ſern liegen, Sorge tragen. Die meiſten ſind ſo ſchwer verletzt, daß ſie ihre Plätze nicht verlaſſen können. Unter dieſen Unglücklichen herrſcht eine tragiſche Stimmung. Sie wiſſen, daß ſie machtlos unter dem Artilleriefeuer liegen müſſen, wenn es zum Kampf um die Staöt kommt. „Herr Bürgermeiſter, die Stadt iſt anſcheinend in Gefahr, erneut beſchoſſen zu werden, diesmal aber durch die Deutſchen.“ Der Bürgermeiſter weiß noch nichts von dem drohenden Unheil. „Wieſo denn? Soeben war ich im Hotel Hennig⸗ General Samſonow und ſein ganzer Stab ſind noch da.“ Der Bürgermeiſter kann ſich nicht vorſtellen, daß ein ſo hoher General und ein ſo hoher Stab da ver⸗ bleiben könnten, wo die Gefahr ſchon unmittelbar an der Schwelle ſteht. Ein paar Stunden ſpäter ſtehen beide auf dem Marktplatze. Die Autos verſammeln ſich, um Sam⸗ ſonow und ſeinen Stab nach Norden zum General Martos zu befördern. Der Bürgermeiſter fängt an zu glauben, daß der Kommandant recht hat. „Ihre Nachrichten ſcheinen nicht ohne Grund u ſein.“ Dowatur ſchweigt. Er weiß nichts Genaues. Die Herren vom Stabe des Armeeführers orientieren ihn nicht über die Geſamtlage. Vielleicht wiſſen ſie ſelbſt nicht viel. Von einem guten Bekannten des Stabes hat er heute früh lediglich gehört, daß Sam⸗ ſonow die Führung der beiden, bis nach Allenſtein vorgedͤrungenen Korps perſönlich übernehmen will. Dowatur verſchweigt auch vor dem Bürgermei⸗ ſter, ͤaß der geſamte Stab ſich zu ſeiner Abreiſe aus Neidenburg vorbereitet. (Fortſetzung folgt.) 8. 9. 8 9 8 8 9 88 9 8S8 8* i.Be. 100. 8 109.5 110,7Verkehrs-Akti Kf Anleihen d. Kom.Verb.% Br. Nd.⸗Pforf. Goldhyp.-Pfandbriefe 4½R9. Hyr Bt adiſche Maſch. 5 0 Großkraft. Mhm.“ 46.0 46.0 OPenw. Hartſtein rtteng. Elertr, erkehrs-Aktien Fran Uri Oberheſſ, Pr.⸗Anl. 126,) 136,) 00,50 99.500. Fypothekenbanken 4,/ Bu. 39030 9078 9905 Hare W 4 50 inge 8 Eak- warhef—4555 1860 e e Deuische Stedtanfélpen d0. R 22 4½ BayrBobener. 101.0 10i.0 470 bo. Lig. Pför. 161,2 101,10Bemberg, J. P. 120 1290 falen e, 3 158 1289 Pfate Müh——— testverzinsl. Werte, Augsburg 26 99.25 9925 e e eee e e e ee 0 Hanee Hoſbr.. Pf. 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Mbeim 181. 1815. do, Ind. Gelſt. eipz. Br. Riebeckſ 60,50 50 Roſizer Jucker 0. +1817188 8Kde.Sic.-Gdribe 5 1 ötfenti. Kredit-Anstalt. K5Eie 110 805—55 aegaht. 102,.4082 Ceſen 481) 5505 0 E40.1875 e 260 K6 0 tsesawerke.. P5 1. S 152 1806 Verstcherunge-Altlen Dtſch. Anl. Ausl. 12/ 4% BrſchwSt. 2) 6 Natronzellſtoſ 46 188,0 1880JSolbſchmißt, Th.“ 148.9 145,5 0 4⁰,7162.5 ſteißer Maſch.⸗Fd..... Aach. u. M. Heuer. beſiz 4 oldpfbr. 18, 9 99,50/ 99.50—W... Conti. Gummi Bil 02 Lingner⸗Werke„[Lachſenwerk.... Seüſtoff Wald 98 Saneäurn Allös 1270 422,4½eſVandesde..,5004% Panib Höp.Br. 885 Dae..4 1090 1250 Sokem. Krauß 1399,400 6 Sake alWane 1607/ en 1. 849. 27% B17 Teuring AtbenE4½% Do, R. b. 110., 88.50 N 68 ohne Blusberechnung Diſch⸗ Atiant⸗Tel. 121.) 1S Haderm.& Guces 105,7 106,0 eee Sasokt Schofok.— 1486 do, Lebensobk. 28.5 280 4 Ot. Schutzgeb.⸗ 4½01b.St.K..25 99,50. Goldhyp. 116 100,00 100,06—190. do, Babcock..489, 188,2 flacethal, Draht 145,5 145,0 Mannesmann. 121.5122,5 Schering⸗Kahlb.. Berlin, Feuerver. „0 100,0ſe Aſchinger 26.90, 50 K 14971 Coloni 9 1634 175 4 850—0 Bdk, 3 4½ Harp. Bergb. 129.0 119.0] do, Conti Gas 05— ageda Waſc 127.6 950 R 83 3 193 0 Sank-Aktien*—.——.—*—*e —————+4½/ do. do. K 22ſ 99, 300, do. Erdöl.. 150, 2 Halleſche Maſch.„[Markt⸗ u. Kühlh.] 13. w. Beuth. 129, 4½ Württ,ökref bI.. 4½ Pr. Bobeikt,..506 Siem. 4 Salske 18201820 S Harburg. Gummi 1//95.[Maſchinen uckauſ 16.) 140.) Do, Portl⸗ Zem. 1470 g. Pt. Er.⸗Anſt,J 98.87 98.62/ Ragdebg. Seue—— anleihen 7/Pann.Tökr. 27f 90,6/ 90,7 Goldpfbr. k 21/ 99,50 99,50 Altien do. Linoleum.168,5. Harpen. Bergbau 171.21720 Maximil.⸗Hütte. 206.0, Schöfferhof öPr...198.0 adiſche Bankk... hüringiackrf. A 9 upine, Seendrer4%Kaſſ. okr, 89.%ỹpr. Geniröod industrie-Aleti do. Schachbauſ 170. Febwigshüe..4480ſſpiec.Weh, Sorauſ 11.) 116,2/Schubert& Saizer 1520 154.“Panf P. Brauind 8 5 9 bände, Kreiſe und Städte 4% Miteldök. 3098,67 g8.87. Goldpf. 1925 99.)5,90.75/ Undustrie-Aktien do. Spiegelgl. 142.00... Heidenau. Papf.... 109.2 Mercur Wollw.... Schuckert& Co 175.0 ayr. Hop. u. G6.“ 108,7 1085 4% randenbga0 99.—98.— 4½ Obſchlprbk. B2 89.508% do. Liquid20 Käkz Balat, Fabr. 128.) 228/ da. Steineug...... Hemmoor Portt. 29.0 20.0 Metadgeſellſchaft 154.5 Schulth.⸗Patenh. 93,—.50 d9. Weteinebk. 100.0 108.1 Koiomal-werte 4½annover 1 99.— 44. Rheinpr. A.)5 90.52½% Pr. Pyp.⸗Bk...44en 129.20428,5 do. Tafelglas... Peſſ. u. Herkul Br. 1180115,0 Miag Mühlenbauſ 449.9Sch wabenbräu.% Berl. Handelsgeſ. 13421840 Otſch.⸗Oſtafrika.] 188.31880 % Pommern de0.. 93.4½ Weſtſ. Abi27R 1, 98.)5 98/5.H. Pf. 20 514 99,50 99.50.C. O. 127, 177.5 do. Tel u. Kabbz. Hilbetaud Mühl 96./ 9½/Himoſ.. 1585 1515 Sſemenschlasiud.“ 332) 182,20Com.e u. Privatb. 1711/5 Kamerun Eiſenb. 88,12 88,50 4½.̃ Sachſen A. 18. 99.— 4½do Pf.A 261 90.—99,4½ Pr. Pfandbr. Alſen, Portl. em.... 190.0] do. Ton u. Stzg. 148,0145,5 Hindrichs⸗Auff. 169,0 470,7] Mitteldtſch. Stahl.... Siemens& Halske 216.5 217./St. Bank u. 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Tauſende waren bereits im Laufe des Vor⸗ mittags an der Aufbahrung vorübergeſchritten, um der großen deutſchen Künſtlerin die letzte Ehre zu erweiſen. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers legte Botſchafter v. Papen, der in Begleitung des Attachés der deutſchen Geſand⸗ ſchaft, v. Haften, erſchienen war, einen Kranz nied er. Unter den zahlreichen Blumenſpenden fand ein großer Lorbeerkranz des Reichsminiſters Dr. G o ebb els beſondere Beachtung. An den Trauer⸗ feierlichkeiten nahmen u. a. der holländiſche Geſandte, Vertreter des öſterreichiſchen Unterrichtsminiſte⸗ riums, der Stadt Wien ſowie zahlreiche Kollegen und Kolleginnen der Wiener Bühne teil. 82 Aus dem Nationaltheater. Heute Donnerstag wird Verdis Oper„Ein Maskenball“ in der neuen erfolgreichen Inſzenierung geſpielt. Muſika⸗ liſche Leitung: Ernſt Cremer; Regie: Curt Becker⸗ Huert; Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Beginn: 19.30 Uhr. Morgen Zreitag erſcheint Lauckners Ko⸗ mödie„Der Hakim weiß es“ in der Inſzenie⸗ rung von Intendant Brandenburg wieder im Spiel⸗ plan. Die Leni ſpielt zum erſtenmal Beryll Shar⸗ laud, die Minna Herta Zietemann. Am Samstag, dem 11. September, findͤet die Erſtaufführung von Paul Graeners Oper„Hanneles Himmel⸗ fahrt“ ſtatt. Vorher wird eine Sinfonie des Kom⸗ poniſten(Opus 96) unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Ernſt Cremer geſpielt. 1Oeffentliche Aufführung der Schauſpielſchule. In den öffentlichen Studienaufführungen der Schau⸗ ſpielſchule ſollen die werdenden jungen Bühnenkünſt⸗ ler Proben ihres ſchauſpieleriſchen Könnens und ihrer Fortſchritte im Schauſpielſtudium ablegen. Durch die Auswahl der Stücke werden ſtets neue andere Aufgaben geſtellt. Für die diesmalige Stu⸗ dienaufführung wurde Goethes Luſtſpiel„Die Mit⸗ ſchuldigen“ gewählt. In dieſem kammerſpiel⸗ artigen klaſſiſchen Stück iſt den Schauſpielſchülern Gelegenheit geboten, zu zeigen, wie ſie auch ein in Verſen geſchriebenes Stück lebendig, ſelbſtverſtänd⸗ lich und ſeinem ſprachlichen Rhythmus gemäß zu ſpielen verſtehen. Die Aufführung findet am Sams⸗ tag, abends 20 Uhr, im Caſinoſaal, R 1, 1, ſtatt. Die Spielleitung hat Frau Eliſabeth Stieler übernommen. 1 Von der Mannheimer Hochſchule für Muſik und Theater. Die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim beginnt ihr Winterſemeſter am 1. Oktober 1937. Die Einſchreibungen hierfür können im Laufe des Mo⸗ nats September vollzogen werden. Mit Beginn des Winterſemeſters nimmt der neuverpflichtete Aus⸗ bildungslehrer für Klavier, Richard Laugs aus Berlin, Träger des Muſikpreiſes der Reichshaupt⸗ ſtadt, ſeine pianiſtiſche Tätigkeit auf. Begabte Blä⸗ ſer, Streicher und Kontrabaſſiſten können ihre fach⸗ liche Ausbildung zu ſehr günſtigen Studiengebühren erhalten. Für Militärmuſiker beſteht die Möglich⸗ keit ſich weiter zu ſchulen bei ſehr ermäßigten Un⸗ terrichtsgebühren. Kippe und andere Geſchichten von der Autobahn. Von Hans Schmodde.(Verlag der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin SWo19, Märkiſcher Platz 1. Preis 80 Pfg.) Ein Bänoͤchen kleiner, in geſchickter Erzählungsform dargebotene Kurzgeſchichten, deren Widmung:„Dem Ar⸗ beitskameraden von der Reichsautobahn zur Erinnerung an das Leben und die Freizeit im Reichsautobahnlager“ zugleich ihren Zweck und ihren Charakter enthüllt. Schmodde hat hier kleine Erlebniſſe des Lagerlebens der Reichsauto⸗ bahnorbeiter mit vortrefflicher Beobachtungs- und Dar⸗ ſtellungsgabe aufgezeichnet. Der Leſer tut einen feſſelnden Blick in einer beſonders geartete Welt und deren Menſchen. Das Ethos vom Dienſt an der Gemeinſchaft weht unauf⸗ dringlich durch dieſe kleinen Geſchichten, die bei aller An⸗ ſpruchsloſigkeit ihren erzieheriſchen Wert in ſich tragen, dabei ſpannend erzählt und durchweg ſehr gut pointiert ſind. Die„Sonderaktion für Reichsautobahnen“ im Amt „Feierabend“ der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude hat allen Arbeitskameraden von der Autobahn, die in einem Reichsautobahnlager wohnen oder gewohnt haben, das Büch⸗ lein zur Erinnerung überreichen laſſen. Eiſenbart Ein Englandheft der Leipziger Illuſtrirten.(J. J. We⸗ ber, Verlag, Leipzig.) Was in dem füngſten Heft der Leipziger Illuſtrirten an hervorragendem Illuſtrations⸗ material und in lebendig geſchriebenen Textbeiträgen von England gezeigt und geſagt wird, ſtellt einen aufſchluß⸗ reichen Querſchnitt durch das Leben des Inſelvolkes dar. Auch die Beſonderheiten der engliſchen Landſchaft gelangen in einem Beitrag zur Darſtellung. Das engliſche Geſell⸗ ſchaftsleben wird in zahlreichen charakteriſtiſchen Aufnah⸗ men gezeigt. Bilder vom Leben in den engliſchen Colleges führen die traditionsgebundenen und uns Deutſche be⸗ ſonders eigenartig nmutenden Sitten und Gebräuche in den engliſchen Intern iten vor Augen. Ein ſarbiges Kunſt⸗ blatt zeigt eindrucksvolle Aquarelle einer Kathedrale, eines alten engliſchen Bauernhauſes und einer engliſchen Kleinſtadtſtraße. Beſonderem Intereſſe dürfte auch der reichbebilderte Artikel„Die Luftwaffe in der Britiſchen Reichsverteidigung“ begegnen. Abgeſchloſſen wird dieſer Hauptteil des Heſtes mit 3 Biloͤſeiten von der Deutſchen Botſchaft in London, die einen umfiſſenden Eindruck von der hervorragenden Innenausſtattung dieſer wichtigen deutſchen diplomatiſchen Vertretung vermitteln. Einspaltige klelnanzelgen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm4Pig Suche für ſofort ſauberes Häucen für Haushalt u. Bedieng. 6188 Waldhofſtr. 19. Sof. od. ſpäter findet ordentl., Ifleiß. u. abſol. zuverläſſiges Allein- Mädchen leventl. auch Tagesmädchen) Aufnahme in geregelt., neu⸗ Jäeitl. Haushalt Warmwaſſer⸗ verſ. u. Zentr.⸗ Heiz. vorhand. Vorſtell. erbet. mit Zeugniſſen abds. zw. 6 u. 8 Uhr. 6817 MMerrwiesensk.20,. Zum 1. 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Hoch⸗ uferſtraße; b) zwiſchen Hochufer⸗ und Grena⸗ dierſtraße hier gemäß den Vorſchriften Ortsſtraßengeſetzes Stadt Mannheim allgemeinen Grundſätzen a) die Liſten der beitragspflichtigen die des bad. und den für geltenden werden Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie bei⸗ gezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebene gaben; b) die Straßenpläne, die ſehen iſt, während 14 Tage n ſonſtigen An⸗ aus denen Lage der Grundſtücke zu er⸗ n vom 13. Sep⸗ tember 1937 ab im Rathaus N 1 hier, ſtädtiſches Vermeſſungs⸗ u. Liegenſchaftsamt, Nr. 44, zur E aufgelegt. Einwendungen 2. Stock, Zimmer inſicht öffentlich müſſen inner⸗ halb einer vierwöchigen Friſt, die am 13. Septbr. 1937 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend ge⸗ macht werden. Mannheim, 4. Stãasg September 1937. Der Oberbürgermeiſter. Zahlungsaufforderung. Die 2. Rate de r Platzmiete für * — 1087/88 war am 1. September 1937* fällig. Mieter, die bis 14. d. M. nicht zahlen, ſind im Verzuge. St76 Nationaltheater.