0 88 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Neue Mannheimec Seitihig Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10;. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim⸗ Abend⸗Ausgabe A Montag, 13. September 1937 148. Jahrgang— Nr. 422 Die deutſche Wehrmacht zeigt ihr Können Und begeiſtert Hunderttauſende! Die Vorführungen der Wehrmacht auf dem Nürnberger Seppelinfele + Nürnberg, 13. September. Mehr als 100 000 Zuſchauer hatten ſich am frühen Vormittag auf dem fahnengeſchmückten Zeppelin⸗ feld zu den Vorführungen der Wehrmacht eingefun⸗ den. Trotz wenig günſtiger Witterung— die Vor⸗ führungen der Luftwaffe konnten wegen der tief⸗ hängenden Wolken und der ſtarken Bodennebel auf den Startplätzen nur zu einem Teil durchgeführt werden— rollte ein militäriſches Schau⸗ ſpiel von ſtärkſter Ausdruckskraft ab, das durch ſeine Vielfalt und die Präziſion der Aus⸗ führung immer wieder die helle Begeiſterung der Beſucher hervorrief. In knapp zwei Stunden gab die Wehrmacht ein anſchauliches Bild von dem hohen Stande ihrer Ausbildung. Gerade die beſchränkten räumlichen Verhältniſſe— das Zeppelinfeld weiſt nur eine Länge von 289 und eine Breite von 203 Meter auf— ſtellten große Anforderungen an die Lei⸗ tung der Vorführungen und die teilnehmenden Trup⸗ pen, ſollten doch die Darbietungen wirklichkeitstreu einen Einblick in die Waffenſchule unſerer neuerſtan⸗ denen Wehrmacht geben. In welchem Maße das ge⸗ lungen iſt, bewieſen die Sprechchöre, die von den Zu⸗ ſchauerblocks dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Reichskriegsminiſter Generalfeloͤmarſchall v. Blom⸗ berg, den Dank der Beſucher ausſprachen. Der Sberbefehlshaber trifft ein: Kurz vor dem Beginn dͤer Vorführungen traf, mit Jubel empfangen, Generalfeldmarſchall von Blomberg mit ſeiner militäriſchen Begleitung auf der Stätte der Vorführungen ein, wo die Truppen bereits Paradeaufſtellung genommen hatten. Am rechten Flügel ſtanden die Infanterieregi⸗ menter 34 und 110, in der erſten Linie die Schützenkompanien, hinter ihnen die beſpannten Kompanien. Anſchließend folgten das Kavallerie⸗ regiment 17, das Artillerie⸗Lehr⸗Regiment, die 1. und 2. Marine⸗Unteroffiziers⸗Lehrabteilung, das Panzer⸗ regiment 7, ein Regiment der Luftwaffe zu Fuß und das Flak⸗Regiment 26. In der zweiten Linie ſchloſ⸗ ſen ſich an die beſpannten Kompanien der Infante⸗ rieregimenter, die Panzerabwehrabteilung 10, die Aufklärungsabteilung 7, die Kraftfahrkampftruppen⸗ Lehrabteilung, das motoriſierte Pionier⸗Lehr⸗ und Verſuchsbataillon 1, motoriſierte Teile der Nach⸗ richten⸗Lehr⸗ und Verſuchsabteilung und endlich be⸗ ſpannte Teile des Artillerie⸗Lehrregiments. Der Generalfeldmarſchall fuhr die Fronten der Paradeaufſtellung ab und begrüßte dann die Schwer⸗ kriegsbeſchädigten, die auch in dieſem Jahre wieder einen Ehrenplatz erhalten hatten. Auf der Ehren⸗ tribüne wurde der Oberbeſehlshaber der Wehrmacht von dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, dem Oberbefehlshaber der Märine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, und dem General der Flieger, Milch, als Vertreter des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberſt Gö⸗ ring, begrüßt. Die Aebungen beginnen: Flak gegen Flieger Dann begannen die Vorführungen, deren Ge⸗ ſamtleitung der Kommandeur der 17. Infanterie⸗ diviſion, Generalleutnant Haaſe, hatte. Während des Aufmarſches der Truppen zogen Einheiten der Luftwaffe unter dem brauſenden Jubel der Hun⸗ derttauſende im Hakenkreuzflug in geringer Höhe über das Zeppelinfeld, während gleichzeitig ein Flak⸗Artillerieregiment in hölliſchem Tempo auf⸗ fuhr und in Stellung ging. Die Abhorchgeräte hat⸗ ten bald das Nahen feinoͤlicher Flieger ausgemacht, die bei ihren Tiefangriſſen mit einem mörderiſchen Feuer empfangen wurden. Den Angriff vollzogen ein Jagoͤgeſchwader und eine Gruppe Sturz⸗ bomber. Die Reiter preſchen heran: Kaum hatte das Flak⸗Regiment das Feld ver⸗ laſſen, als auch ſchon im Galopp durch das Südtor das Kavallerie⸗Regiment 17 mit dem Kommandeur des Regimentsſtabes und dem Trompeterkorps ein⸗ ritt, um vor der Ehrentribüne Aufſtellung zu neh⸗ men. Noch hatte ſich der Beifall für den ſchneidigen Einmarſch nicht gelegt, als ebenfalls in geſtrecktem Galopp vier Reiterſchwadronen durch die drei Ein⸗ marſchtore einritten, um im Galopp Exerzierbewe⸗ gungen zu vollziehen und im Trab unter den Klängen eines Parademarſches das Feld wieder zu verlaſſen. Ein Panzerregiment fährt auf: Mit 170 Kampfwagen wurden die Reiter durch das Panzerregiment? abgelöſt, das in Doppelreigen einzog und vor der Ehrentribüne in zwei geſchloſſe⸗ nen Blocks auffuhr. Den Abſchluß der Vorführun⸗ gen bildete ein Durchfahren dieſer beiden Abtei⸗ lungen unter ſchlagartig einſetzendem MG⸗Feuer. Auch hier wurde die Exaktheit der Durchführung mit einem Beifallsſturm belohnt. Nachrichten- und Kraftfahrtruppen: Ueberaus inſtruktiv waren dann die Darbietun⸗ gen dͤer Nachrichtentruppe, die den Aufbau der Nach⸗ richtenverbindungen vom Korpskommando bis zur vorderſter Infanterielinie auf dem Gefechtsfelde zeigte. Das Einrücken in die Befehlsſtelle, der Aufbau und der Abbruch der Fernſprech- und Funkſtellen voll⸗ zogen ſich ebenfalls in bewunderungswürdigem Tempo. Unter ohrenbetäubendem Motorengedonner brau⸗ ſten dann die Kraftfahr⸗Kampftruppen in das Feld, die die Sicherung einer im Vormarſch befindlichen Kraftfahr⸗Schützenkompanie, die Abwehr feindlicher Panzerſpähwagen und den Einbruch einer Panzer⸗ kompanie in die Front der Kraftfahrſchützenlinie zeigten. Aetillerie protzt ab: Wieder änderte ſich das Bild. Im Trab fuhr eine ſchwere beſpannte Abteilung des Artillerie⸗Lehrregi⸗ ments, im Galopp die leichte und im 30⸗Kilometer⸗ Tempo die motoriſierte Abteilung ein und ging in einem offenen Viereck vor der Haupttribüne in Stel⸗ lung. Drei Regimentsſalven beſchloſſen die Dar⸗ bietung. Dann zogen drei Kompanien einer Pan⸗ zerabwehr⸗Abteilung oͤͤurch die drei Zugänge ein, — Hohe Güſte bei den deutjchen Manövern Der, Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, hat in Erwiderung der in dieſem Jahre in Großbritannien, Italien und Ungarn genoſſenen Gaſtfreundſchaft führende mili⸗ täriſche Perſönlichkeiten dieſer Staaten zur Teilnahme an den Wehrmachtsmanövern, die in dieſem Monat in Mecklenburg und Pommern ſtattfinden, eingeladen. Der Einladung werden u. a, folgende hohe Offiziere Folge leiſten: Von links nach rechts: Der italieniſche Generalſtabschef Marſchall Badoglio — der Ch ef des Generalſtabs der italieniſchen Kriegsmarine, General Valle,— der Chef des eng⸗ liſchen Generalſtabs, Feldmarſchall Sir Cyrill Deverell,— der ungariſche Honvedminiſter, General der Infanterie Roeder. (Erich Zander, Archiv, M. 3; Weltbild, Archiv, Zander M..) protzten vor der Haupttribüne ab, um aus allen Ge⸗ ſchützen und MGs. Dauerfeuer zu geben. Der Schlußangeiff der Infantorie: Den Abſchluß der Darbietungen bildete eine Ge⸗ ſechtsdarſtellung der Infanterie mit ſchweren MGs., Infanteriegeſchützen und unter Mitwirkung der Pioniere, die die Stellungen durch Hinderniſſe ver⸗ ſtärkten. Der Angriff wurde ſchließlich durch Pan⸗ zerwagen entſchieden, deren erſte Welle zwar den Minenſperrketten zum Opfer fiel, deren zweite aber den Angriff gelingen ließ. Ein blitzſchneller Stel⸗ lungswechſel ſchloß das Gefecht ab. Da ſich inzwiſchen das Wetter aufgeklärt hatte, wurden die Beſucher für den Ausfall der Luftparade durch den Paradeflug einer Jagdgruppe des Geſchwaders Richthofen entſchädigt. Der Dank des Führers An alle, die am Erfolg des Parteitages mitgearbeitet haben dnb. Nürnberg, 12. September. Das Führerkorps der Partei war am Sonntag⸗ abend Gaſt des Führers im Hotel Deutſcher Hof. Im Laufe des Abends gab der Führer ſeinem Dank Ausdruck für die in dieſem Jahre von allen Gliede⸗ rungen der Bewegung ſo hervorragend geleiſtete Ar⸗ beit für den Reichsparteitag. Dieſer Dank gelte über den verſammelten Kreis hinaus allen Parteigenoſſen, die mitgeholfen haben, daß dieſes gewaltige Werk gelingen konnte. Der wahre Zweck der Nyoner Konferenz: Aulfteilung des Mittelmeers durch Paris und London Paris iſt mit dem Erfolg zufrieden!— Aber was wird man in Rom dazu ſagen? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 13. September. Das Zwiſchenſpiel oͤer Rumpfkonferenz von Nyon hat nun den erſten Akt überſtanden. Während der Pauſe unterhalten ſich die beteiligten Schauſpieler, ob es möglich ſein wird, zum zweiten Akt noch ein⸗ mal den Vorhang hochzuziehen. Man täuſcht ſich in Paris nicht darüber, daß die geplanten Beſchlüſſe— denn ſie werden ja erſt mit Unterzeichnung wirkſam — keineswegs eine Patentlöſung dar⸗ ſtellen. Immerhin iſt man jedoch nicht un zufrie⸗ den. So wie die Dinge liegen, glaubt man anneh⸗ men zu dürfen, daß die durch Nyon in die europäiſche Politik getragene Nuance den franzöſiſchen Zielen in jeder Weiſe nur förderlich ſein können. Dabei hält man nicht mit der Meinung zurück, daß die Konfe⸗ renz von Nyon keineswegs eine franzöſiſche Erfin⸗ dung war und iſt, ſondern zweifellos dem, wie man hier ſagt,„überaus ſcharfen Intellekt“ V anſittards, des Generalſekretärs oͤes Foreign Offiee, entſprungen ſei. Man lobt wieder einmal die engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit, die diesmal be⸗ Moskan gibt die Sabotagepolitik nicht auf Es will verſuchen, auch das Nyoner Abkommen zu torpedieren! — Genf, 13. Sept.(U..) Von zuſtändiger Seite verlautet, daß Litwi⸗ now gegen das„Anti⸗Seeräuberei⸗Abkommen“ proteſtiert hat mit der Begründung, daß es nicht „ſcharf genug“ ſei. Er habe daher den Text des Ab⸗ kommens lediglich nach Moskau zur„enoͤgültigen Prüfung“ weitergeleitet. Kurz vor Abſchluß der Be⸗ ratungen am Samstag ſei, wie es heißt, Litwinow aufgeſtanden und habe erklärt, daß Sowjetrußland mit der Arbeit der Kon⸗ ferenz unzufrieden ſei. Moskau habe etwas„Energiſches und Wirkſames“ von der Konferenz erwartet und ſtattdeſſen das vor⸗ liegende„ſchwache“ Abkommen erhalten. Die ſow⸗ jetruſſiſche Delegation könne daher den Plan lebdiglich. „ad referendum“ annehmen. Restin eröffnet die Völkerbundsverſammlung (Funkmeldung der NM3.) Geuf, 13. September. Der Beginn der Völkerbundsverſammlung voll⸗ zog ſich unter einem gewiſſen Unbehagen, da viel⸗ leicht, abgeſehen von den Sowjetdelegierten, keiner der anweſenden Staatsmänner und Diplomaten es als eine Ehre empfand, unter dem Vorſitz des Valencia⸗Bolſchewiſten Negrin zu tagen. Bezeichnenderweiſe waren ſchon in den letzten Tagen von verſchiedenen Seiten Schritte bei Negrin unter⸗ nommen worden, um ihn in ſeiner Eröffnungsrede zur„Mäßigung“ zu veranlaſſen. Negrin hielt ſich auch wenigſtens äußerlich an die ihm gegebenen Rat⸗ ſchläge, ging jedoch dazu über, die Delegierten zu ſchulmeiſtern, indem er erklärte, der moraliſche Sinn in den Beziehungen der Staaten unter⸗ einander ſei in der heutigen Zeit un beſtreitbar zurückgegangen. Der Völkerbund habe in der Welt die Kriegsgefahr nicht beſeitigen können. Man dürfe nicht vergeſſen, daß in der Welt mächtige Kräfte am Werk ſeien, um den Völkerbund und alles, was ihn unterſtütze und verteidige, zu zer⸗ ſtören Beifall wurde dieſer Rede hauptſächlich einigen Tribünenbeſuchern geſpendet. Unter Delegierten regten ſich nur wenige Hände. von den wieſen hätte, oͤaß Frankreich, falls Italien im Mittel⸗ meer nicht mitarbeiten will, keineswegs gezwungen iſt, den Weg nach Moskau zu gehen, während umge⸗ kehrt Frankreich, falls Moskau nicht mitmacht, auch nicht nach Italien zu gehen braucht. Die„Aufteilung“ des Mittelmeers, die man in Nyon gewiſſermaßen mit der linken Hand und ſo, als handle es ſich dabei um eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, vorgenommen hat, wird von dem Quai'Orſay hier ſogar als eine grundſätzliche „europäiſche Entſcheidung“ betrachtet. Das„mare nostrum“ liegt demnach lediglich in den Gewäſſern der Adria und des Thyrrheniſchen Meeres, kommt alſo praktiſch der völkerrechtlich feſtgeſezten Dreimeilenzone Italiens beinahe gleich. Den Sowfetruſſen iſt deutlich geſagt worden, daß ſie lediglich im Schwarzen Meer Intereſſen haben. Da⸗ gegen wurde die Balkanentente ſehr geſchickt in die geſamte Kombination eingebaut und ihr unmittelbar die entſprechenden Gewäſſer frei gehalten. Das wirkliche Mittelmeer aber wird von Frank⸗ reich und England ohne weiteres als Intereſſen⸗ ſphäre in Anſpruch genommen und ſoll ent⸗ ſprechend von dieſen beiden Ländern„geſchützt“ werden. Es fehlt in Paris keineswegs an Politikern, die der Meinung ſind, daß erſt das machtpolitiſche reelle Kräfteverhältnis Richter über die in Nyon getroffene „neue Erdͤkunde“ ſein wird. Die Antwort Italiens ſteht noch aus, doch glaubt man hier nicht, daß Rom ohne weiteres zuſtimmen wird. Engliſche Kritik an Nyon dnb. London, 13. Sept. Die Londoner Montagspreſſe beſchäftigt ſich ein⸗ gehend mit dem Ergebnis von Nyon und begrüßt das ſchnelle Zuſtandekommen des Planes. In allen Berichten und Kommentaren, beſonders in denen der „Times“, der„Morning Poſt“ und des„Daily Tele⸗ graph“, kommt dabei der Wunſch zum Ausdruck, daß ——— —— über die einzelnen Phaſen der beiden Anſchläge, zei⸗ Bomben geladen waren, aus Pulverfabriken her⸗ tat aufgenommen. Das Blatt fragt, ob es ſich um Paris ununterbrochen Beſprechungen ſtattgefun⸗ terſuchung ſoll ergeben haben, daß die Art der ver⸗ 2. Seite Nummer 422 —ĩP——.————— Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. September 1937 ſich Italien nunmehr an dem Patrouillenſyſtem be⸗ teiligen möge. Mit großer Befriedigung wird feſtge⸗ ſtellt, daß Sowjetrußland von der Mit⸗ telmeer⸗Patrouille ausgeſchloſſen iſt. „Daily Expreß“ greift den ganzen Plan ſcharf an. In den vergangenen Wochen habe die britiſche Flotte griechiſche Schiffe unter britiſcher Flagge beſchützen ſollen. Jetzt ſoll die britiſche Flotte alle griechiſchen, türkiſchen und überhaupt auch alle ſonſtigen Schiffe beſchützen. Bisher habe ſich ſchon die engliſche Oef⸗ fentlichkeit wundern müſſen. Jetzt habe ſie noch mehr Grund dazu. „Daily Herald“ hebt hervor, daß es nicht einmal im Weltkrieg ein derartiges Patronillenſyſtem gegen U⸗Boote gegeben habe. Allerdings handele es ſich zunächſt einmal um einen Plan, bis zu deſſen Verwirklichung noch geraume Zeit verſtreichen werde. Wie in Spanien! Auch Griechenland war von bolſchewiſtiſchem Auſſtand bedroht + Athen, 11. Sept. Das Athener Morgenblatt„Kathimerini“ unter⸗ ſtreicht aus der großen Reichsparteitagsrede von Reichsminiſter Dr. Goebbels die Enthüllung eines Moskauer Befehls an den Parteivorſtand der ſpani⸗ ſchen Kommuniſten, der den roten Aufſtand zur Uebernahme der Macht auf den 9. Auguſt 1036 feſt⸗ legte. Bezeichnend für die Umſturzabſichten Mos⸗ kaus ſei ein ähnlicher Befehl, der als Tag des Los⸗ ſchlagens für den kommuniſtiſchen Umſturz in Grie⸗ chenland den 5. Auguſt 1936 beſtimmte. Aus beiden Befehlen ergebe ſich der enge Zu⸗ ſammenhang der bolſchewiſtiſchen Beſtrebungen in Spanien und in Griechenland, die auch den übrigen Balkan planmäßig erfaſſen ſollte. Europa ſollte an zwei empfindlichen Stellen getrofſen werden. In der Weſtecke des Mittelmeeres hoffte man durch Ein⸗ nahme Gibraltars die engliſche Flotte an der Ein⸗ fahrt in das Mittelmeer zu hindern, während der Oſten ͤͤurch Ausbruch weiterer Aufſtände bolſche⸗ wiſtenreif gemacht werden ſollte. In Griechenland verhinderte jedöͤoch die Macht⸗ ergreiſung der nationalen Regierung Metaxas am 4. Auguſt 1936 die Verwirklichung der Moskauer Pläne, und das Land entging nur ſo dem furchtbaren Schickſal, das Spanien ereilt hat. Stinkbomben in Kinos Anſchläge in 20 Neuyorker Lichtſpielhäuſern dinb. Neuyork, 13. September. In 20 Neuyorker Lichtſpielhäuſern in den Stadt⸗ teilen in Manhattan und Bronx wurden am Sonntag um 21 Uhr Anſchläge mit Stink⸗ und Tränen⸗ gasbomben verübt.— Die Beſucher der Licht⸗ ſpielvorführungen ſtürzten panikartig auf dͤie Straße. Dabei kamen mehrere Perſonen an den Ausgängen zu Fall und wurden in dem allgemeinen Durchein⸗ ander durch Tritte verletzt.— Ein Teil der Bomben wurde von den Galerien unter die Zu⸗ ſchauer geworfen. Ein anderer Teil, der mit Zeit⸗ zündung verſehen war, war bereits vor den Borſtel⸗ lungen unter den Sitzen verſteckt worden. 23 Man vermutet, daß die Täter in einer Gewerk⸗ ſchaft von Filmvorführern zu ſuchen ſind, die mit den Lichtſpieltheaterbeſitzern in Streit liegt. Oberſt de la Rocque meldet neuen Mitglieder⸗ Zuwachs. Der Führer der Franzöſiſchen Sozial⸗ partei, Oberſt de la Rocque, hat ein beträchtliches Anwachſen ſeiner Partei bekanntgegeben. So ſeien allein im Monat Auguſt 25600 neue Mitglieder ge⸗ wonnen worden, während die Abgänge nur 52 be⸗ Der eindrucksvolle Rechenſchaftsbericht der NS: Nationalſozialismus verwirklicht den Sozialismus! Reichsamtsleiter Hilgenfelöt und Reichsminiſter Dr. Goebbels über Sinn, Erfolg und Aufgabe der NSV-Arbeit (Funkmeldung der NM.) + Nüruberg, 13. September. In der Kongreßhalle fand am Montagvormittag die Tagung des Hauptamtes für Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes ſtatt. Vor Zehntauſenden von Beſuchern, in der Hauptſache Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieſes größten ſozialen Fürſorgewerkes der Welt, ſprach Hauptamtsleiter Hilgenfeldt: über die Idee und den Inhalt der heutigen Wohl⸗ fahrtspflege. Er führte u. a. aus: Die Nation als erſter Auftraggeber unſerer Ar⸗ beit kennt keine Fürſorge der Klaſſen und keine der Konſeſſionen, ſondern nur eine Fürſorgearbeit am Volke ſelbſt. In unſerer Arbeit ſehen wir nur den deutſchen Menſchen. Hier iſt nicht das Bekenntnis primär, ſondern das Blut und die deutſche Sprache · Wir ſind der Meinung, daß die göttliche Bor⸗ ſehung die Aufgabe, das ſozialiſtiſche Pro⸗ blem zu löſen, dem Führer geſtellt hat. Im Zeichen des Nationalſozialismus glauben wir an die Möglichkeit einer Verwirklichung. Als ein lebendiges Werk hat unſer Parteigenoſſe Dr. Goebbels der nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrts⸗ pflege das Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes als die erſte große Aufgabe ge⸗ geben. Es iſt das Werk der Nation ſelbſt. Als größte Tat der Gemeinſchaft ſteht es über den Konfeſſionen und politiſchen Bekenntniſſen. War es am Anfang unſere Arbeit, die dringliche Sorge, Hunger und Kälte zu bannen, ſo weitet ſich heute das Winterhilfswerk immer mehr aus zur planmäßigen nationalſozialiſtiſchen Vor⸗ ſorge am Volk ſelbſt. In Erweiterung ſeiner Auf⸗ gaben wioͤmet ſich das Winterhilfswerk über die Betreuung des einzelnen hinaus auch der Sicherung des Beſtandes der deutſchen Familie, die in dieſer Zeit noch in vielem die Kennzeichen der Vergangen⸗ hit trägt. An der Wiege des Lebens, bei Mutter und Kind, ſehen wir die eigentliche Aufgabe einer völkiſchen Wohlfachrtspflege. Als Ausdruck der kulturellen Leiſtung des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchlands iſt es uns in kame⸗ radſchaftlicher Zuſammenarbeit mit dem Deutſchen Frauenwerk und den Dienſtſtellen des Amtes für gelungen, die 3 0 ſt e x b⸗ lichkei 5 1 tſchland innerhalb der letzten vier Jahre ſ. weſentlich herabzuſetzen. 8 In den Städten und Gemeinden des Reiches ar⸗ betten heute 24000 Hilfs⸗ und Beratungsſtellen für Mutter und Kind. Im Rahmen der Kinder⸗ erholungsfürſorge iſt es gelungen, bis jetzt 2% Millionen Kinder zu verſchicken. In den letzten vier Jahren haben wir aus dem Ausland 66 000 wolks⸗ und auslandsdeutſche Kinder in unſeren Kin⸗ derheimen am Meer und in den Bergen das neue Deutſchland erleben laſſen und ihnen ſo die ſchönſten Ferien ihres Lebens geſchenkt. Als weiteren Ausdruck unſeres kulturellen Fort⸗ tragen hätten. ſchrittes auf dem Gebiete der Volkswohlfahrt ſtellen Die neuen terroriſtiſchen Anſchläge in Paris: Wer ſind die Altentäter? Bisher iſt noch keine Spur gefunden!— Vomben vom Ausland?? dnb Paris, 13. September. Die große Erregung, die der doppelte Bom⸗ benauſchlag am Samstag in Paris und in ganz Frankreich ausgelöſt hat, ſpiegelt ſich auch in der Montagfrühpreſſe wieder. Noch fehlt von den brechern jede Spur. Den ganzen Sonntag über haben beim Miniſterpräſidenten, im Innen⸗ miniſterium und bei dem Polizeipräſidenten von den, um, wie Miniſterpräſident Chautemps er⸗ klärte, mit allen Mitteln die Hintergründe des Attentats auſzuklären und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Die Blätter veröffentlichen ausführliche Berichte gen in photographiſchen Darſtellungen die Auswir⸗ kung der Exploſionen auf und befaſſen ſich mit dem Stand der Unterſuchung. Gleichzeitig veröffentlichen die Zeitungen Aufrufe des Miniſterpräſidenten Chautemps und anderer verantwortlicher Männer zur Bewahrung von Ruhe und Diſziplin. Obwohl bisher keine Spuren entdeckt und auch keine Ueber⸗ reſte der Höllenmaſchinen gefunden wurden, die einen Hinweis auf die Täter geben könnten, ſind die meiſten Zeitungen auf Grund von Er⸗ klärungen der Polizei der Anſicht, daß es ſich um „ausländiſche“ Bomben handele und daß die Hölleumaſchinen keinesſalls von einzelnen Perſonen hergeſtellt worden ſein können. Ferner ſollen die Exploſivſtoffe, mit denen die kühren, die für die Kriegsinduſtrie arbeiten. Auf welche Weiſe aber die Höllenmaſchinen nach Frankreich gekommen ſind. darüber tappt man noch vollkommen im Dunkeln. Die erſte polizeiliche Un⸗ wendeten Sprengſtoffe in Frankreich ſehr ſelten, wenn nicht ſogar unauffindbar ſei. Das„Journal“ bringt dieſen doppelten Anſchlag im Etoi le⸗Viertel mit der kürzlichen Auffindung von 15 Höllenmaſchinen in Zuſammenhang und will daraus ſchließen, daß es ſich um eine regelrechte Verſchwörung handele. Mit angſtvoller Be⸗ ſtürzung, ſo ſchreibt das Blatt, habe Paris und ganz Frankreich die Nachricht von dem doppelten Atten⸗ Terroriſten handele, die das feige Prinzip der direkten Aktion vertreten. Es ſcheine ſich um die Abſicht zu handeln, in Frankreich eine Atmoſphäre der Wirren wieder zu ſchaffen, die man ſeit einiger Zeit als verflogen hoffte, Dieſe Abſicht ſei eine ſtändige Gefahr, in die Frankreich durch eine gewiſſe dauernde Agitation geworfen werde, die durch die ganze Welt und über alle Grenzen hinweg mit allen Mitteln— Preſſe, Rundfunk und Druckſchriften in allen Formen— von den überſpannten Extremiſten und den Bundes⸗ genoſſen der Anarchiſtiſchen oder Kommuniſtiſchen Partei betrieben werde. Moskaus Hand im Spiele db. Paris, 13. September. Während die Volksfrontpreſſe verſucht, die Bom⸗ benanſchläge als„faſchiſtiſche Propokation“ erſcheinen zu laſſen, ſtellt„Echo de Paris“ feſt, daß ſeit langem ſchon der Plan der von Moskau gewollten und ſub⸗ ventionierten Revolution klar vorbereitet ſei. Léon Blum ſeinerzeit das„In die Ferien ſchicken der Legalität“ verherrlicht habe, habe man dieſe Formel ſpaßig gefunden. Dann ſeien die Fabrikbeſetzungen gekommen, und man habe ſie geduldet. Eine derartige Duldſamkeit habe immer Folgen. Nach den Atten⸗ taten gegen den Beſitz kämen früher oder ſpäter die Attentate auf Perſonen. Brandherd folge auf Brand⸗ herd. Nun ſei der Augenblick da, wo die Illegalität zum Verbrechen auswachſe. In der„Epoque“ verweiſt Kerillis darauf, daß Tauſende ſpaniſcher bolſchewiſtiſcher Spezialiſten für Bombenanſchläge auf franzöſiſchem Boden weilten und daß es in der Kommuniſtiſchen Partei Ver⸗ brecher gebe, die ſchon hundertmal Blut fließen ließen. „Jour“ berichtet, daß die Unterſuchung noch kei⸗ nen Schritt vorangekommen ſei. Man befaſſe ſich noch mit Hypotheſen. Das Blatt meldet dann, daß am Sonntag zahl⸗ reiche Straßenredner in der Umgebung der zerſtör⸗ ten Häuſer Anſammlungen hervorgerufen und mit ährem tendenziöſen Gerede glauben machen wollten, daß das Attentat von den Unternehmerverbänden ſelbſt organiſiert worden ſei. Dieſe Art von Stra⸗ ßenpropaganda, ſo ſchreibt das Blatt, ſei aber die typiſche Methode der Kommuniſtiſchen Partei. Als wir feſt, daß heute im nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land zwei Drittel mehr Kindergärten als vor dͤer Machtübernahme vorhanden ſind. Die wertvollſte Unterſtützung unſerer Arbeit an Mutter und Kind leiſten unſere Schweſternſtationen. Unſere Volkspflege findet ihre Wurzeln in der Grundlage nationalſozialiſtiſcher Raſſenpflege. Unſere Schweſtern ſind hier allein Träger dieſer Weltanſchauung, deshalb iſt der weitere Ausban unſerer Schweſternſtationen dringlichſte Pflicht. Die Partei fordert künftig die alleinige Träger⸗ ſchaft aller Gemeindepflegeſtationen. Die Opferbereitſchaft des Volkes und die Answei⸗ tung der Aufgaben des Winterhilfswerkes ermög⸗ lichen es uns, jetzt Aufgaben anzupacken, die, in der Vergangenheit immer nur erſehnt, nie ihre Verwirk⸗ lichung fanden. Wir glauben heute ſagen zu können, daß es uns gelingt, ſchon in der Arbeit einer Generation die Notſtandsgebiete des Reiches auszu⸗ radieren und das zu erfüllen, von dem vor uns die Generationen nur träumten. Im Rahmen des Vierjahresplans hat uns der Pg. Göring das Ernährungshilfswerk als den von uns zu leiſtenden Beitrag geſtellt. Das Er⸗ nährungshilfswerk ſoll die Hausfrau zum ſparſam⸗ ſten Verbrauch der Früchte des deutſchen Bodens er⸗ ziehen. Das Gelingen dieſer Arbeit ſetzt die Bereit⸗ ſchaft der deutſchen Hausfrau voraus. Aus dem Totalitätsanſpruch unſerer Idee her⸗ aus beſtimmen und fordern wir heute die Füh⸗ rung auf allen Arbeitsgebieten der Volkswohl⸗ fahrt und Fürſorge. Dr. Goebbels: Sozialismus iſt Verpflichtung!“ Dann ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels, der eigentliche Schöpfer und Förderer des Winter⸗ hilfswerkes und der nationalſozialiſtiſchen Wohl⸗ fahrtspflege. Dr. Goebbels entwickelte in großen Zügen die Grundſätze nationalſozialiſtiſcher Wohlfahrtspflege und ſchilderte die einzelnen Etappen, die bei dieſer Arbeit bisher zurückgelegt wurden. Die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung hätte eigentlich gar kein Parteiprogramm gebraucht, denn ihr Programm habe bereits in ihrem Namen Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei gelegen. „Wir waren“, ſo erklärte der Miniſter,„der Ueberzeugung, daß eine ſoziale Beſſerung vor allem der Lage der arbeitenden Schichten nicht eine beſon⸗ dere Gnade der begüterten war, ſondern eine natio⸗ nale Pflicht im Sinne des neuen Sozialismus dar⸗ ſtellte, Wir gingen von der Erkenntnis aus, daß ein nationales Leben ohne nationale Freiheit, aber auch eine nationale Freiheit ohne ſoziale Beſier⸗ ſtellung aller Schichten des Volkes nicht denkbar ſei. Wir gaben unſerem Sozialismus eine andere Baſis als Mitleid und Almoſengeſinnung, wir gaben ihm die feſte Baſis einer nationalen Verpflichtung. Die Auſgabe der NSV war die, das deutſche Volk für ſeine nationale Aufgabe geſund zu machen. Sozialismus iſt ebenſo wenig Selbſtzweck wie Na⸗ tionalismus. Es gibt nur einen Selbſtzweck: Die Exiſtenz unſeres Volkes und die Notwendigkeit der Geſunderhaltung unſeres Volkes.“ Unter immer neuem, oft minutenlang anhalten⸗ dem und ſich andauernd ſteigendem Beifall ſtellte der Miniſter feſt, daß der Nationalſozialismus, obwohl er der ſtärkſte Antipode der internationalen Sozial⸗ demokratie ſei, bereits heute die am unwahrſchein⸗ lichſten klingenden Verſprechungen des Marxismus und des Kommunismus verwirklicht habe. Der Sozialismus, der im Namen der Partei und im Parteiprogramm ſtand, ſei Wirklichkeit geworden und werde Zug um Zug weiter in die Wirklichkeit umgeſetzt. Wenn wir uns heute der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft erfreuen, führte der Miniſter u. a. aus, wenn wir uns heute mit jedem deutſchen Bruder verbunden fühlen und hier in Nürnberg den Eindruck haben, daß dieſe Stadt eine ganz große Familie geworden iſt, ſo ſoll niemand ſich etwa vorſtellen, daß dieſe Volksgemein⸗ ſchaft das Ergebnis von Zufälligkeiten ſei oder nur durch unſere Aufklärungsarbeit erzielt werden konnte. Wir haben in den Kampfjahren den Marxis⸗ mus ſtets geſchlagen, wenn wir vorher bewieſen hat⸗ ten, daß es uns ernſt war um den Sozialismus. Wir haben den Sozialismus auch pſychologiſch im Volke verankert. Anſer Jiel: ein einiges Voll! Nur wenn wir das Herz des Volkes beſitzen, iſt es möglich, die großen Aufgaben auf anderen politiſchen Gebieten zu löſen. der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerkes, des Hilſswerkes Kind“ und der nationalſozialiſtiſchen Parteiarbeit überhaupt, dem Führer ein geeintes deutſches Volk zu ſchaffen. Das Winterhilfswerk, das Standardwerk des nationalſozialiſtiſchen Staates, muß immer be⸗ ſtehen bleoͤben. Es geht uns dabei nicht um die, die in den Genuß dieſes Werkes kommen, ſondern noch mehr um die, die die Opfer zu bringen haben. Stürmiſcher Beifall begleitete wiederum die Aus⸗ führungen des Miniſters, als er feſtſtellte, daß die Kirchen zwar immer von Nächſtenliebe geredet, im Jahre 1933 aber nicht den Weg zum Führer gefunden und ihm die Sorge für die Armen nicht abgenommen hätten. So könnten die Kirchen ſich heute nicht wundern. daß ſie im Volke an Achtung verloren, die Partei aber an Achtung gewonnen habe. Die Mitarbeiter der NS ſeien in Wahrheit die Miſſionare und Apoſtel des National⸗ ſozialismus, ſie hätten Chriſtentum der Tat bewieſen und wahre Nächſtenliebe bezeugt, während gleichzeitig die Kirchen das Vertrauensverhältnis zum Führer und Volk durch theologiſche Haarſpalte⸗ reien, die niemand intereſſieren, zu zerſtören ver⸗ ſucht hätten. Dr. Goebbels drückte allen Mitarbeitern im Namen des Führers und im Namen des ganzen Volkes den Dank der Nation aus und ſchloß:„Eure Rechen⸗ ſchaft iſt ein Ruhmesblatt im Buch der Ge⸗ ſchichte, das nicht mehr herausgeriſſen werden kann. Wir ſind jetzt ein geſundes Volk geworden. Dieſes Volk iſt für alles fähig und wird für jede Aufgabe bereit ſein zum Segen der Nation und dem Führer zum Dank!“ Wird ganz China Kriegsgebiet? Fapaner beſchießen chineſiſche Südküſte Schiffs- u. Vahnverkehr nach Kanton unterbunden-Engliſche öntereſſen gefährdet dnb. Tokio, 13. September. Nach Mitteilungen aus Marinekreiſen haben japa⸗ niſche Kriegsſchiſſe die chineſiſche Südküſte erneut be⸗ ſchoſſen. Der chineſiſche Schiffsverkehr zwiſchen Hong⸗ kong und Kanton iſt gelähmt. Ferner wurden wir⸗ kungsvolle japaniſche Luftangriſfe auf die Kanton⸗ Hankau⸗Eiſenbahn⸗Linie und auf die Kaulung⸗Linie durchgeführt. Die darüber vorliegenden Meldungen heben die durchſchlagende Wirkung dieſer Aktionen auf die Verſorgung der Chineſen mit Kriegsmaterial her⸗ vor. Dabei wird allerding⸗ betont. daß eine er n ſt⸗ liche Schädigung der engliſchen Wirt ſchaftsintereſſen durch die Ueberwachung der chineſiſchen Schiffahrt und die Bombardierung der Kaulung⸗Linie und der Kanton⸗Hankau⸗Eiſenbahn unvermeidlich ſei. Großkamp'-Sonntag in Schanghai — Schanghai, 13. September.(U..) Die Ruhe, die am Samstag auf den Schlachtfel⸗ dern bei Schanghai herrſchte, wurde geſtern durch ein wildes Artillerie⸗Duell, verbunden mit Luftangriffen und Infanterievorſtößen, unterbrochen. Die Japaner und Chineſen waren auf der ganzen Front feſt ineinander verbiſſen, Von der Jukong⸗ Werft am Wangpufluß durch die Altſtadt von Schang⸗ hai, Kiangwan, Yanghong, Tazang und Liuho, auf einer Strecke von rund 35 Kilometern vom Wangpu bis zum Jangtſe tobte der Kampf. Alleroͤings handelt es ſich nicht um eine regel⸗ rechte zuſammenhängende Front, ſondern um eine Kette von einzelnen in loſem oder gar keinem Zu⸗ ſammenhang ſtehenden Schlachtfeldern. Den ganzen Tag über hielt der Kampfeslärm mit gleicher Heſ⸗ tigkeit an, ohne daß an irgendeiner Stelle des Schlachtfeldes merkliche Poſitionsveränderungen feſt⸗ zuſtellen waren. Brände zur Daktung des chineſiſchen Rückzugs (Funkmeldung der NM3Z.) + Schanghai, 13. September. An der Noröfront von Schanghai, vor allem in den Stadtteilen von Tſchapei, Hongkew und Nang⸗ tſepoo bis nach Süd⸗Schanghai ſind große Brände ausgebrochen. Der Feuerwand in einer Ausdeh⸗ nung von 4 Km ſchließen ſich öſtlich des Hong⸗ kew⸗Grabens mehrere Einzelbrände an. Man glaubt aus den Bränden zu ſchließen, daß die Chineſen ihren Rückzug vorbereiten und den japaniſchen Vor⸗ marſch aufhalten wollen. Die Japaner beſetzten am Montagvormittag das Verwaltungszentrum und bereiten ſich dort zum weiteren Vormarſch vor. Tokios Antwort läßt auf ſich warten dnb. Tokio, 13. Sept. Zu den Unterſuchungen der japaniſchen Marine über die Beſchießung des britiſchen Botſchafters durch japaniſche Flugzeuge gab der Sprecher des Auswärtigen Amts eine Erklärung ab. Danach er⸗ gaben ſich zwiſchen den Ausſagen der japaniſchen Flieger und den britiſchen Angaben gewiſſe Aehnlich⸗ keiten, wobei aber die Zeit⸗ und Ortsangaben nicht übereinſtimmten. Es beſtehe die Möglichkeit, daß die japaniſche Regierung um genauere Zeit⸗ und Orts⸗ angaben durch britiſche Zeugen erſuchen werde, bevor ſie eine endgültige Antwortnote über den Zwiſchen⸗ fall abgeben könne. Hierdurch iſt eine weitere Verzögerung in der Klärung des Zwiſchenfalles trotz der engliſchen Ungeduld vorauszuſehen. Filchner auf dem Weg nach Kaſchmir. Die„Times“ meldet aus Delhi, daß die deutſchen Forſcher Wil⸗ helm Filchner und Haack die indochineſiſche Grenze überſchritten haben und ſich nun auf dem Weg nach Leh und Srinagar in Kaſchmir befinden. Es war die eigentliche Aufgabe „Mutter und 0 2 — Montag, 13. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 422 92 Kürnberger Fesllage im Biide SA, SS und NSKK marschieren am Führer vorbei 05(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mo) Der Führer weiht die neuen Standarten und Fahnen in der Luitpoldarena. Links neben dem Träger der Stabscheł Die diplomatischen Vertreter beim Ss-Biwak im Zeltlager am Hasenbuck Reichsminister Dr. Frick Ginks) im Gespräch mit zwei Mitgliedern der italienischen Delegation(rechts). In der Mitte des Bildes (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) der englische Botschafter Sir Neville Henderson und(daneben rechts) Gauleiter Bohle. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) 0 Der Lichtdom aus Scheinwerlerstrahlen beim Appell der politischen Leiter auf der Zeppelinwiese Die Heldenehrung: Von rechts: Der Führer, Rudolf Heß, Stabschef Lutze, Korpsführer Hülnlein unt der(Weltbild, Zander⸗M.) Korpsführer des NSFK, Generalmajor Christiansen (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mez 8 Abschluß der NS.Kampfspiele Oben: Der Führer, Reichskriegs- minister Generalfeldmarschall v Blomberg, Reichsminister Dr, Der Führer empfängt die ausländischen Diplomaten. Im Großien Saal des Deutschen Hofes empfing der 9— Führer die in Nürnberg anwesenden ausländischen Missionschefs zum Tee.— Der französische Bot⸗- Fichle 35 h 5 schafter François-Poncet bei seiner Ansprache an den Führer. Links der türkische Botschafter, da- 5 2 0 90 85 4* 5 hinter der rumänische Gesandte, Botschafter Frangois-Poncet, rechts neben ihm der spanische Bot⸗ Pas—95 9 schafter, mit Brille der italienische Botschafter Attolico, mit dunkler Brille der chinesische Botschafter, 95* 9 35 7 rechts daneben der argentinische Botschafter, der Führer, der österreichische Botschafter v. Tau⸗ i schitz, der polnische Botschafter Lipski, Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath und Staatssekretär(Preſſe⸗Hoffmann, Meiſner Weltbild, Zander⸗M.) (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mog —— 4. Seite/ Nummer 422 —»WSW————————.—em—t——— Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. September 1937 Die Stadiseite Maunheim, 13. September. Akazien im Hafenviertel Von der Jungbuſchſtraße führt der Weg über die Teufelsbrücke, die mit zunehmendem Alter kaum noch Anſpruch auf dieſen Namen erheben wird. Jenſeits der Brücke ſetzt ſich dann der Weg als Ver⸗ längerte Jungbuſchſtraße fort und mündet in die Güterhallenſtraße ein. Dieſe Verbindungsſtraße iſt nur kurz, aber ſie iſt wichtig, da ſie als Zu⸗ und Ablauf dient für die Güterhallen der Reichsbahn, die längs der breiten Güterhallenſtraße ſich nieder⸗ gelaſſen haben. Dieſe kurze Strecke hat einen beſonderen Reiz; von vielen, die ſie täglich benützen, vielleicht noch gar nie verſpürt. Der Reiz liegt in der ſtimmungs⸗ vollen Allee, zu der die Straße geworden iſt. Alte, haushohe Akazienbäume, etwa fünfzig, haben beiderſeits ſich aufgeſtellt und ſehen recht ehrfurcht⸗ gebietend aus. Ein reicher und zierlicher Laubbehang heftet ſich an das ſchwarze Gezweig und hüllt am hellſten Sommertag die Straße in geheimnisvolles Licht. Doch hier iſt für das Geheimnisvolle kein Raum, denn die niedren Hallen hinter der Straße bergen Dinge ſehr realer Natur. Rechterhand auf dem nahen Holzplatz lagern me⸗ terdicke Stämme. Sie ſtanden teilweiſe einſt im Ur⸗ wald und haben gewiß manch Abenteuer erlebt. Ge⸗ legentlich werfen ſie wohl einen Blick auf die Aka⸗ zien, die an Leibesfülle ſich nicht mit ihnen meſſen können und gedenken vergangner Zeiten. Jetzt lie⸗ gen ſie da auf dem Holzplatz und ruhen aus vom langen Stehen. Die Akazien aber ſtehen noch, hof⸗ fentlich noch recht lange. Trunkenheit am Stener Polizeibericht vom 13. September Betrunkener Kraftwagenführer. Heute früh gegen .15 Uhr fuhr der ledige Nikolaus Roos aus Viernheim mit einem Perſonenkraftwagen über die Friedrichsbrücke in Richtung Meßplatz, wobei Roos mit einem in gleicher Richtung fahrenden Hand⸗ wagen zuſammenſtieß. Der Führer des Handwagens erlitt eine Beckenprellung und mußte nach einem Krankenhaus gebracht werden. Die Schuld am Unfall trifft den Kraftwagenführer, der ſichtlich unter Einwirkung von Alkohol ſtand. Der Führerſchein wurde zur Einleitung des Einziehungsverfahrens abgenommen.— Auf der Straße am Bahnhofsplatz ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein Großkraft⸗ rad zuſammen, wobei ein auf dem Sozius mitfahren⸗ der Mann durch den Unfall eine Rißwunde am Kopf und an der linken Körperſeite Quetſchungen da⸗ vontrug. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen iſt Sachſchaden entſtanden. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs kamen in der vergangenen Nacht acht Perſonen zur An⸗ zeige. k Seinen 75. Geburtstag begeht heute in voller Rüſtigkeit Bürgermeiſter a. D. Robert Ritter. Wir gratulieren herzlich! Auch am Sonntag ſtarke Veteiligung am Landwehr⸗40er⸗Treſſen Nach Gottesdienſt, Gefallenenehrung und Standkonzert Zuſammenkunft im Friedrichspark Die Beteiligung an der Wiederſehensfeier der Landwehr⸗40er übertraf alle Erwartungen. Aus dem ganzen badiſchen Land waren die alten Soldaten her⸗ beigeeilt, vornehmlich aus dem Odenwald und aus dem Bauland, aber auch aus Karlsruhe, Raſtatt, Freiburg bis hinauf nach Konſtanz. Die Pforzhei⸗ mer landeten in einem Reiſeomnibus. Aus Eſſen hatte ſich eine ſtarke Abordnung eingefunden und einer hatte ſogar aus Pommern die weite Reiſe nicht ge⸗ ſcheut. Wer am Samstag zu den letzten gehörte, die den Friedrichspark verließen, hatte nicht mehr viel Zeit zum Schlafen, wollte er nicht den Gottes⸗ dienſt verſäumen. In der Jeſuitenkirche predigte Prälat Bauer, der die Landwehr⸗40er verabſchie⸗ dete, als ſie im Auguſt 1914 ins Feld rückten. Auf den Kriegserlebniſſen fußten denn auch die Ausfüh⸗ rungen des Herrn Prälaten. Gbenſo die des Dekans Joveſt, der in der Trinitatiskirche predigte. Die bei⸗ den Gottesdienſte waren ſehr ſtark beſucht. Eine Abordnung begab ſich auf den Ehreufriedhof, um nach einer kurzen Anſprache des Kameraden Meſſemer, Mitglied des Führerringes der Ka⸗ meradſchaft ehem. Landwehr⸗aber, einen Kran z am Ehrenmal niederzulegen. Das gleiche ge⸗ ſchah am 110er⸗Denkmal am Friedrichsring und am Kriegerdenkmal am Luiſenring. Tauſende wurden von dem Standkonzert des Ss⸗Muſik⸗ zuges angelockt, der unter Korpsführer Lauter⸗ bachs Leitung zwiſchen 11 und 12 Uhr im Schloß⸗ hof eine der Wiederſehensfeier angepaßte Vortrags⸗ folge bot. Hier fanden ſich die alten Soldaten ſchon kompanieweiſe zuſammen, um dann geſchloſſen in die 14 Lokale abzurücken, in denen das Mittag eſſen eingenommen wurde. Man kann ſich die freu⸗ dige Ueberraſchung denken, als Oberſt Melchers in Begleitung des Kameradſchaftsführers Kempf einen Rundgang durch alle Lokale unternahm, um den Kameraden einen guten Appetit zu wünſchen. Zuſammenkunft im Friebrichspark Am Nachmittag füllten ſich wieder Saal und Gar⸗ tenterraſſe des Friedrichsparkes. Die Sänger⸗ halle Mannheim, die ſich in ſtattlicher Zahl eingefunden hatte, erfreute mit Geſangsvorträgen, zwölf Mitglieder des Turnvereins Mann⸗ heim von 1846 zeigten ihr großes Können in Sprungübungen und Frau Heß und Frl. Hof⸗ feld erzielten mit ihrer Tanzkunſt großen Beifall. Stark umdrängt war auch der Schießſtand und eine reich ausgeſtattete Tombola verteilte viele ſchöne Gewinne. Auf dem Kinderſpielplatz wurde für die Jngend eine große Anzahl Preiſe bereitgehalten, die im Wettlauf erſtritten wurden. Und dazu ſpielte im Pavillon unermüdlich klangſchön der SS⸗Muſik⸗ zug, der erſt endgültig in den Saal überſiedelte, als er ein Schlachten⸗Tongemälde vorgetragen hatte, in das ſich das Krachen des vom Feuerwerker Buſch abgebrannten Feuerwerkes miſchte. Die bengaliſche Beleuchtung der Sternwarte und der Weiherpartien ſchloß das Feuerwerk wirkungsvoll ab. Im Verlaufe des Nachmittags ergriff Gebietsinſpekteur Major a. D. Broicher aus Darmſtadt das Wort, um die Grüße des Landesgebiets Rhein des Deutſchen Reichskriegerbundes zu überbringen. Es bereite ihm, ſo führte er u. a. aus, eine ganz be⸗ ſondere Freude, unter den Landwehr⸗40ern zu wei⸗ len, weil er zu Beginn des Weltkrieges bei einem badiſchen Regiment Dienſt getan und ſpäter ein ba⸗ diſches Regiment geführt habe, wobei er die Badener als tapfere Soldaten ſchätzen lernte. Auch als Gene⸗ ralſtabsoffizier habe er ſtets gern mit Landwehrleu⸗ ten zu tun gehabt, weil er wußte, daß er ſich auf die Ausführung der Befehle verlaſſen konnte. Und ſo ſei er denn auch feſt davon überzeugt, daß die 40er wieder zur Stelle ſein würden, wenn ſie zur Ver⸗ teidigung des Vaterlandes aufgerufen werden ſollten. Sc e e eee. Die ehem. 111er rüſten für Raſtatt Vorberenung für das Regimentsfeſt am 9. und 10. Oltober in der alten Garniſonsſtadt Aufang Oktober findet in Naſtatt eine große Wiederſehensfeier aller Angehörigen des ehemaligen 3. Bad. Infanterie⸗Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm Nr. 111 ſtatt, deſſen Tradition das heutige Infauterie⸗Regiment 111 übernommen hat. Dieſes Regimentsfeſt aus Anlaß des 85. Grün⸗ dungstages des alten ruhmgekrönten Regiments am 9. und 10, Oktober iſt verbunden mit einer Denkmalsweihe. An dieſem Feſttag wird natürlich auch die Mannheimer Kameradſchaſt mög⸗ lichſt vollzählig teilnehmen. Kameradſchaftsführer Adam Hohmann hatte zu dieſem Zweck eine Beſprechung mit den hieſigen Kameraden und der Preſſe angeſetzt und machte dabei Ausſührungen über die bevorſtehenden Ereig⸗ niſſe in Raſtatt. Zunächſt gedachte man der füngſt verſtorbenen drei Kameraden. Dann teilte der Kameradſchaftsführer mit, daß die Mannheimer Kameraoͤſchaft in der Lage war, den Betrag von 500 eeeeeee. Entſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Friſtloſe Enilaſſung war nicht ſtatthaft Der Arbeiter entfernte ſich von ſeiner Arbeits⸗ ſtätte, an der er ſeit 9 Jahren beſchäftigt iſt. Er ſagte, er ſei unpäßlich geweſen und habe ſofort nach Hauſe gehen müſſen Die Firma ſah in dem Fortgehen des Arbeiters eine Wiederholung früherer ähnlicher Vor⸗ fälle undentließ den Arbeiter auf der Stelle. Er erhob eine Klage auf Lohnzahlung und die Kündi⸗ gungswiderrufsklage. Sein Rechtsbeiſtand erklärte vor dem Arbeitsgericht, daß der Kläger ſchwere Ar⸗ beit vollbringen müſſe, und es habe ihm in dem kran⸗ ken Zuſtand die Weiterarbeit nicht zugemutet werden können. Außerdem ſei er mehrfacher Familienvater, was alles zuſammen eine ſo harte Maßnahme nicht rechtfertige. Die Beklagte ließ durch ihren Vertreter einwenden, der Kläger habe ſich von der Arbeit drücken wollen. Das Arbeitsgericht erkannte die Forderungsklage an und wies die Kündigungswiderrufs⸗ klage ab. Der Vorgang reiche nicht zur friſtloſen Entlaſſung. Der Arbeiter habe einen Fehler gemacht, indem er den Betrieb ohne Kündigung verließ. Aber der Vorfall ſei nicht ſo ſchlimm, daß man nicht hätte die Kündigungszeit einhalten können. Die Firma wurde verpflichtet, 218,50 Mk. an den Kläger zu be⸗ zahlen. Die Widerrufsklage ſei aber nicht berechtigt. Der Kläger habe durch fortgeſetztes Verhalten Grund zur Unzufriedenheit gegeben und dadurch verſchuldet, daß man ihn nicht mehr länger im Betrieb haben will. Die Kündigung ſei daher von ihm ſelbſt ver⸗ ſchuldet und nicht Verrat von Betriebsgeheimniſſen Die drei Angeſtellten wurden entlaſſen, weil ſie im Verdacht ſtanden, Material aus der Buch⸗ haltung und Kaſſe weitergegeben zu haben. Der Fall war erſchwerend, weil es ſich um die frühere Verwaltung der Geſellſchaft handelte, die abgeſetzt worden war, aber eine Zeitlang mit beſtimmten Tatſachen aus dem Geſchäftsbereich der Firma auf⸗ warten konnte. Zwiſchen der früheren und der jetzigen Direktion ſtanden die drei Angeſtellten, deren Sympathie zum Teil— ſo nahm die jetzige Ge⸗ ſchäftsleitung an— der früheren gehörte. Von hier aus war der Verdacht, daß ſie auch Material an die Gegenſeite lieferten, nicht weit abliegend, zumal die frühere Verwaltung laufend über die Geſchäfts⸗ geheimniſſe der Geſellſchaft orientiert war. Die drei Angeſtellten wieſen den Verdacht von ſich ab und lenkten die Aufmerkſamkeit auf den Abteilungslei⸗ ter, der zunächſt am beſten und am erſten über die internen Geſchäftsvorgänge orientiert war und ſich noch im Betriebe der Firma befindet. In einer ausgedehnten Beweisaufnahme ſuchte das Gericht zu ermitteln, wer der oder die Schul⸗ digen an der Weitergabe der Betriebsgeheimniſſe waren. Der Kronzeuge, der Abteilungsleiter, ant⸗ wortete auf Befragen mit Nein, ebenſo die weiteren vier Zeugen und Zeuginnen. Auch die drei Kläger erklärten, daß ſie kein Material weitergegeben hät⸗ ten. Die einzige Stelle, die es am beſten wußte, der ehemalige Direktor, machte von ſeinem Recht der Zeugnisverweigerung Gebrauch und nannte ſeine Informationsquelle nicht. Es war insbeſondere ein Angeſtellter hervorragend verdächtigt, weil er von den weitergegebenen Dingen Kenntnis beſaß, und einige Indizien gegen ihn ſprachen. Der zweite An⸗ geſtellte hatte ſeiner Sympathie für die abgeſetzte Geſchäftsleitung zu beredten Ausdruck verliehen und es fiel daher auch auf ihn der Verdacht. Von dem dritten Angeſtellten war am wenigſten die Rede, und die Beklagte zog daher die Kündigung gegen dieſen nach Schluß der Beweisaufnahme zurück. Die Kündigungswiderrufsklage der beiden Angeſtellten wurde abgewieſen. Die Urteilsbegründung ſtellt feſt, daß unter den ob⸗ waltenden Verhältniſſen die Beklagte im Intereſſe der Betriebsgemeinſchaft handle, wenn ſie den Be⸗ trieb von denjenigen ſäubere, die Verrat ausüben oder dabei mithelfen. Durch wen die Zwiſchenträ⸗ gereien erfolgten, ſei nicht ganz aufgeklärt. Der von dem Kläger Nr. 1 gegen den Hauptzeugen er⸗ hobene Verdacht habe ſich nicht beſtätigt, dagegen beſtünden gegen den Kläger nach wie vor ſchwere Verdachtsgründe. Das Gericht hielt es auch mit Rück⸗ ſicht auf die Jugend des Klägers für wahrſcheinlich, daß ſich die frühere Verwaltung des Klägers als Werkzeug bedient habe. Die beſtehenden Verdachts⸗ gründe reichten aus, um die Kündigung zu rechtfer⸗ tigen. Es könne der Beklagten nicht zugemutet wer⸗ den, den Kläger weiter zu beſchäftigen. Bei dem zweiten Kläger ſchloß das Gericht aus ſeiner Tätigkeit, daß er an den Zwiſchenträgereien mitbeteiligt iſt. Sein Verhalten laſſe auch den Schluß zu, daß er die Rückkehr der ſrüheren Ge⸗ ſchäftsleitung wünſcht. Das Gericht kam auch bei dieſem zur Ueberzeugung, daß er in hohem Maße mitverdächtig iſt. Die Kündigung ſei in dieſem Falle nicht unbillig. Mark für das Denkmal zu ſpenden. Den Mittei⸗ lungen über die Vorbereitung zu dem Feſttag konnte man entnehmen, daß Werbeplakate im Drei⸗ farbendruck in 1500 Gemeinden der Gaue Baden, Rheinland und Weſtfalen verteilt wurden und von dem hiſtoriſchen Gedenktag künden. Das Feſt hat folgende Ordnung: Am Samstag, dem 9. Oktober, 12 Uhr, Empfang der auswärtigen Kameraden am Bahnhof. Ausgabe der Quartiere, des Feſtbuches und des Feſt⸗ abzeichens. Abendͤs 20 Uhr Begrüßungsabend im großen Saal des Gaſthauſes„Zum Löwen“ mit Kon⸗ zert der 111er(Muſikkorps). Sonntag, 10. Oktober, 7 Uhr, Empfang der auswärtigen Kameraden..30 Uhr Beſichtigung des Schloſſes und Heimatmuſeums. 10 Uhr Denk⸗ malsweihe mit Gottesdienſt am Denkmal auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz(Schloßplatz) mit der Ge⸗ denkrede des Kriegs⸗Regimentskommandeurs Oberſt a, D. aus'm Weerth. Weitere Anſprachen mit Kranzniederlegungen folgen von Oberſt Pflugradt des Infanterieregiments 111, von dem Bürgermeiſter der Stadt Raſtatt, Dr. Hein, von dem Kreisleiter der NSDAP Altenſtein. Nach Schluß der Feier ſofort Abmarſch im geſchloſſenen Zug durch das Schloß nach dem Hof der neuen l11er⸗Kaſer (Bahnhofsſtraße), dort Vorbeimarſch vor de Ehrengäſten. 16 Uhr Militärkonzert in verſchie⸗ denen Lokalitäten. 20 Uhr Manöverball in der Carl⸗Franz⸗Halle. Zu dieſem Regimentsfeſt hat die Deutſche Reichs⸗ bahn Sonntagsrückfahrkarten heraus⸗ gegeben, die bei Geſellſchaftsfahrten bis zu 50 v. H. ermäßigt werden. Mit großem Eifer rüſtet die Stadtgemeinde Raſtatt zu dieſem Ereignis, um die⸗ ſem Regimentsfeſt einen glanzvollen Verlauf zu ſichern Die Mannheimer Kameraden der ehem. 111er werden ſich geſchloſſen an dieſem Regimentstag mit Denkmalsweihe beteiligen und haben von ihrem Kameradſchaftsführer Hohmann die letzten Unter⸗ weiſungen erhalten. Weitere Auskunft erteilt er in ſeiner Wohnung, Windeckſtraße 115 auf dem Linden⸗ hof. Die Parole heißt: Auf nach Raſtatt zum Regi⸗ mentsfeſt anläßlich des 85. Gründungstages! Die Mannheimer Staatsiugend kehrte vom Parteitag zurück Am Sonntagabend 22.95 Uhr erreichte einer der Parteitags⸗Sonderzüge der Gebietsführung Baden auf der Rückfahrt von Nürnberg nach Karlsruhe den Mannheimer Hauptbahnhof. Mit ihm kamen die 150 ̃ Mannheimer Hitlerjungen und Fungvolkangehörigen, die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag von hier nach Nürnberg abgefahren waren, wieder zuvück. Vor dem Bahnhof traten ſie in Marſchordnung an und zogen dann mit klingendem Spiel durch die abendliche Stadt. Der Hitler jugend voran ſchritt der HJ⸗Spielmannszug. In einigem Abſtand folgte das Jungvolk mit ſeinem eigenen Spiel⸗ mannszug. Unter den ſchneidigen Klängen der Trom⸗ meln und Pfeiſen, Trompeten und Fanfaren zogen die jugendlichen Nürnbergfahrer ſtrammen Schrittes in ihre Heimatſtadb wieder ein. Der Marſchweg der H9J führte über Kaiſerring, Planken, Breite Straße zum Marktplatz; das Jungvolk zweigte unterwegs ab. In den belebten Straßen bildeten ſich vaſch dichte Zuſchauergruppen, die mit erhobener Hand die Fahnen der Jugend grüßten. Auf dem Marktplatz brachte die HJ ein kräftiges„Sieg Heill“ auf den Führer aus. Dann hieß es:„Nach vorn wegge⸗ treten!“ Und nun machten ſich die Heimkehrer auf den Weg nach Hauſe. Frohgemut— wenn auch von den Anſtvengungen der Nürnberger Feſttage und der ſiebenſtündigen Heimfahrt ermüdet— trugen ſie ihren„Affen“ heimwärts. Und zu Hauſe hatten ſie ſicherlich Eltern und Geſchwiſtern vieles über ihre gewaltigen Erlebniſſe bei der diesjährigen Heerſchau der Bewegung zu erzählen.—m. Bisher 50000 Beſucher der Induſtrie-Ausſtellung Wir haben in der vorigen Ausgabe ſchon darauf hingewieſen, daß ſich die Oberrheiniſche Induſtrie⸗ Ausſtellung am Sonntag eines außergewöhnlich ſtarken Beſuchs erfreute. Dieſer ſtarke Zuſtrom hielt den ganzen Tag an, und als man nach Schluß der Tore Bilanz zog, ſtellte man feſt, daß geſtern rund 12 000 den Weg durch die Schau gemacht hatten. Da⸗ mit erhöhte ſich die Geſamtbeſucherzahl auf rund 50000. In dieſer Zahl kommt zum Ausdruck, welch große Anteilnahme dieſer richtungweiſenden Schau allgemein entgegengebracht wird. Heute, morgen und übermorgen beſuchen die Mannheimer Gewerbeſchulen die Ausſtellung, deren Beginn deshalb auf 7 Uhr früh vorverlegt wurde. Wozu berechtigen die Koͤß-Karten? Eine notwendige Klarſtellung für Beſucher der Induſtrie⸗Ausſtellung Es beſteht Veranlaſſung darauf hinzuweiſen, daß nur die von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ausgegebenen Eintrittskarten zum Beſuch der abendlichen Varieté⸗Veranſtaltung be⸗ rechtigen. Die von der Ausſtellungsleitung heraus⸗ gegebenen Karten zu 1 Mark haben nur für den Beſuch der Ausſtellung Gültigkeit. Das gleiche gilt für die in den Straßenbahnen er⸗ hältlichen Karten. Der Preis der Köc⸗Karte be⸗ trägt 65 Pfg. einſchließlich Beſuch der Ausſtellung ab 17 Uhr am Gültigkeitstage. Der Eintrittspreis für das Varieté⸗Programm allein beträgt 35 Pfg. Die für Nachmittags⸗Son⸗ derveranſtaltungen ausgegebenen Karten der NSG „Kraft ͤͤurch Freude“ berechtigen nicht zum Beſuch der Ausſtellung oder der Abendveranſtaltung.(Son⸗ derveranſtaltung Modenſchau am Mittwoch, den 15. September; Varieté⸗Feſtſpiel Sonntag, den 19. Sep⸗ tember.) Die Karten ſind im Vorverkauf bei nachſtehenden Verkaufsſtellen der NSG„Kraft oͤurch Freude“ erhältlich: Mannheim: Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/5, Zimmer 11; Langſtraße 39a; Völkiſche Buchhandlung, P 4, 12; Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall; Zigarrenhaus Köhler, Meerfeldſtraße; Mannheim⸗Gartenſtadt, Freya⸗ platz 12. Neckarau: Buchhandlung Göppinger; Wein⸗ heim: Luiſenſtraße 3; Schwetzingen: Zigar⸗ renhaus Rey, Karl⸗Theodor⸗Straße; Seckenheim: Friſeur Volk, Hauptſtraße 129; Ladenburg: Prei⸗ ſingſtraße 87 Neulußheim: St.⸗Leoner⸗Straße 25. Groſer Erfolg eines Mannheimer Schäferhundes Auf der am Sonntag, dem 12. September, in Karlsruhe abgehaltenen Schutzhunde⸗Haupt⸗ prüfung der Fachſchaft für Deutſche Schäferhunde des Gaues Südweſt erhielt bei ſtärkſter Konkurrenz „Bero“ von der Rhein⸗Neckar⸗Halle, Beſitzer Otto Schmidt, Mannheim⸗Luzenberg, Spiegelſtraße 1, Führerin Frau Schmidt, den 2. Preis und die Gauplakette. Filmrunoſchau Palaſt⸗Theater:„Der letzte Alarm“ Man denkt bei ſo einem Titel natürlich an Po⸗ Itzei, Gangſter, Cowboy, aber es handelt ſich um Ar⸗ beitsloſigkeit und ihre Ueberwindung durch Arbeits⸗ lager. Improviſiert aber ungeheuer wirkſam, da nirgends der Fluß der Fabel, die Spannung der Er⸗ zählung nachläßt. Der arbeitsloſe Ingenieur mit den großen Plänen übernimmt gänzlich ahnungs⸗ los eine Farm, findet einen Farmer, der was davon verſteht, und hat alsbald heraus: Alles was uns fehlt, ſind Arbeiter und Zuſammenarbeit. Er macht Schilder, die Leute ſtrömen herbei, und es wird ein Arbeitslager daraus. Eine Laubenkolonie zunächſt, entzückend romantiſch⸗naiv im Aufbau geſchildert, mit dem ſtarken Einſchlag von humoriſtiſchen Zwi⸗ ſchenſpielen, die den Amerikanern ſo gut liegen, und mit dͤͤem tragenden Ethos, das dem Dichter und Re⸗ giſſeur des Films bei allen ſeinen Werken eignet. Zwei Typen werden auch herausgeſtellt, die nicht ganz dazu gehören: der Flapper mit Grammophon und rotgeſchminkten Lippen, der verſucht, mitzu⸗ machen, und dann den Leiter von ſeiner Frau weg⸗ zuholen verſucht; und der Verbrecher, der was auf dem Kerbholz hat, und der ſich ſo intenſiv mit der Gemeinſchaft verbunden fühlt, daß er ſich ſogar opfert und für das Löſegeld auf ſeinen Kopf dem Lager aus der Klemme hilft. Andere Gefahren fol⸗ gen nach, die ſchlimmſte iſt Dürre und daraus fol⸗ gende Mutloſigkeit. In einem großartigen Finale ruft der Held und Führer Tom die Mannen auf zum Kampf. Der Bewäſſerungsgraben muß über Nacht gezogen werden, und gewaltig zieht einen der Rhythmus der Arbeit, der immer wieder in Klei⸗ nigkeiten aufgezeigte Opferſinn mit bis zum fröh⸗ lichen Schluß.— Das alſo iſt der großartige King⸗ Vidor⸗Film; meiſterhaft in Anlage, Detail und Durchführung, von etlichen vorzüglichen Schauſpie⸗ lern, wie Karen Morley, Tom Keene und Ad⸗ diſon Richards geſpielt, und von jener Anſtän⸗ digkeit getragen, die auf Pionierkameradſchaft, romantiſchem Heldenmut und Religißſität ruht, und die es wohl lohnt, immer wieder kennen zu lernen. Erich Hunger. u Wurſtmarktverkehr auf der Rhei Bahn. Trotz der ungünſtigen Witterungsverhält⸗ niſſe und des Einfluſſes ſonſtiger Großveranſtaltun⸗ gen in Mannheim⸗Ludwigshafen erfreute ſich der Dürkheimer Wurſtmarkt doch des beſonderen Inter⸗ eſſes der Bevölkerung. So beförderte die Rhein⸗ Haardt⸗Bahn an den beiden Tagen Samstag und Sonntag ungefähr dieſelbe Perſonenzahl wie im Vorjahre. * 6 Gymnaſium erhält handͤnehmen der Dachſe geklagt. mungsloſeſten toben ſich die gefräßigen Tiere in den Welſchkornäckern aus, ſie verſchmähen aber auch an⸗ 75 W 71 Z. Montag, 13. September 1937 Aus Baden Die Sache mit Biedermanns Mietbetrügereien eines Hochſtaplerpaares * Karlsruhe, 12, Sept. Vor der Karlsruher Strafkammer als Berufungsgericht fanden die Eheleute Hermann Biedermann aus Baden⸗Baden, die ſich wegen gemeinſchaftlichen Be⸗ trugs zu verantworten hatten. Die Angeklagten waren 1934 in Baden⸗Baden zugezogen und hatten unter der Vorſpiegelung, eine größere Erbſchaft zu erwarten und durch die Verwertung einer Erfin⸗ dung in den Beſitz größerer Geldbeträge zu gelangen, eine Reihe gutgläubiger Menſchen in gewiſſenloſer Weiſe betrogen. Mehrere Zimmervermieter, Haus⸗ verwalter ſowie einen Metzger ſchädigten ſie um ins⸗ geſamt 1700 Mark. Mehrere Jahre hindurch be⸗ ſtritten ſie ihren Unterhalt auf Koſten anderer Leute. Als die Ehefrau von ihrer Mutter 2000 Mk. zur Verfügung geſtellt erhielt, verwendeten ſie das Geld nicht zur Bezahlung ihrer alten Schulden, ſon⸗ dern ließen den Betrogenen das Nachſehen und gaben das Geld anderweits aus. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte am 7. Juli den wegen Betrugs vorbeſtraften Hermann Biedermann zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis und die Ehefrau zu ſechs Wochen Gefäng⸗ nis. Auf die Berufung der Staatsanwaltſchart und des Angeklagten hob die Strafkammer das ſchöffen⸗ gerichtliche Urteil auf und verurteilte Biedermann wegen Betrugs in drei Fällen zu einer Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von einem Jahr fünf Monaten unter Anrechnung von zwei Monaten Unterſuchungshaft, ſowie drei Jahren Ehrverluſt. Die Gefängnisſtrafe für die Ehefrau Ger⸗ trud Biedermann wurde auf vier Monate er⸗ höht. ———— Franz⸗von⸗Sickingen⸗Schule in Ladenburg 2 Ladenburg, 13. Sept. Die Realſchule Laden⸗ burg hat durch Verfügung des Kultus⸗ und Unter⸗ richtsminiſteriums den Namen„Franz⸗von⸗Sickingen⸗ Schule“ erhalten, eine ſinnige Ehrung des deutſchen Feloͤhauptmanns und Ritters, deſſen Geſchlecht vor Jahrhunderten auch in Ladenburg anſäſſig war. Eine Straße, der Sickingerhof und die Sickingerkapelle erinnern noch daran. Gymnaſium„Hohenbaden“ in Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 13. Sept. Das Baden⸗Badener eine Der Unterrichtsminiſter hat beſtimmt, daß das hieſige Gymnaſium künftig den Namen„Gymnaſium Hohen⸗ baden“ führt. Der 200 000. Kurgaſt in Badenweiler Badenweiler, 13. Sept. Der 200 000. Kurgaſt iſt letzter Tage hier eingetroffen. In Nürnberg vom Tode ereilt * Freiburg, 13. Sept. Das Mitglied des Kreis⸗ muſikzuges Freiburg, Pg. Hugo Melke, iſt in Nürnberg kurz nach ſeiner Ankunft einem Herz⸗ ſchlag erlegen. Vor ſeiner Ueberführung nach Frei⸗ burg fand eine Gedenkfeier der Freiburger Partei⸗ tagsbeſucher ſtatt. Dachſe nehmen überhand -ii- Freiburg, 12. Sept. Aus den verſchiedenſten Landorten des Breisgaues, des Kaiſerſtuhls und vom Tuniberg wird über das ſchädliche Ueber⸗ Am hem⸗ dere ihnen zuſagende Früchte nicht. Der Kreisjäger⸗ meiſter des Kreiſes Freiburg hat ſoeben an die Jagdpächter die Aufforderung gerichtet, oͤem Abſchuß der Dachſe größere Aufmerkſamkeit zuzuwenden. U Hohenſachſen, 13. Sept. In geiſtiger und kör⸗ perlicher Friſche konnte der Gemeinderechner Peter Brunner 2 ſeinen 74. Geburtstag feiern. neue Bezeichnung. 1 15 * 4⁰*—= 9 2 u de — S. 2 r D EE N— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Statiſtiſches vom Bürkheimer Wochenende 150000 erlebten Wurſtmarktireuden Gewaltige Beſuchermengen an beiden Eröffnungstagen— Der Wein floß in Strömen— Faxenſpiele“ in der Ausſtellungshalle Unſerem Dr.⸗Hr.⸗Bericht über die Eröff⸗ nung des Dürkheimer Wurſtmarktes laſſen wir noch die nachſolgenden Zeilen folgen, die ein Bild vom diesjährigen Umfaug des großen pfälziſchen Volksfeſtes und von den gewaltigen Beſuchermaſſen, die es am Wochenende aufſuchten, geben: Trotz des kühlen Wetters am Samstagvormittag und der Niederſchlagsneigung am Nachmittag hatten ſich viele tauſend Beſucher auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt eingefunden, der wieder in großer Auf⸗ machung— vor allem hinſichtlich Anordnung der Zeltſtadt— entſtanden iſt und außer den großen, bereits am frühen Abend dicht gefüllten Hallen des Winzervereins und der Winzer⸗ genoſſenſchaft vier kleinere Wein⸗, Bier⸗ und Sekthallen, 53 Winzerſtände, 200 größere und kleinere Unternehmungen einſchließlich der Vergnügungsbetriebe ſowie ferner etwa 40 fliegende Verkaufsſtände, mithin über 300 einzelne Schauſteller, umfaßt. In üblicher Weiſe zogen am Samstag nach 17 Uhr die Kapellen der beiden großen Weinhallen mit den Wirten und dem Perſonal unter klingendem Spiel auf dem Wurſtmarkt ein und gaben damit das Zeichen zum allgemeinen Beginn. Der Rundfunkaufnahmewagen des Reichsſenders Saarbrücken ſtellte eine Reihe Platten her, die am Sonntagabend um 22.30 Uhr von den Reichsſendern Saarbrücken und Frankfurt a. M. in das Tagesprogramm eingeſchaltet wurden. Einen guten Beſuch wieſen in der Ausſtellungshalle die neugeſtalteten Faxenſpiele des Landestheaters Saarpfalz, reizende Einakter wie„Bankerott“,„Prozeß um Lola“,„Das Amtsmannsſchwein“,„Hundepech“ und „Jugendſtreiche“ mit je gut halbſtündiger Spieldauer auf. U. a. bemerkte man auf dem Wurſtmarkt auch einen Stand mit ſelbſtgezüchteten Dürkheimer Süd⸗ früchten(Melonen, Paprika, Zuckermais, Auber⸗ ginen) und zwei Stände mit Traubenſaft. Der Beſuch am Samstag dürfte nach vorſich⸗ tiger Schätzung 60 000 bis 70 000 Perſonen be⸗ Der Umſatz war verhältnismäßig gut und hielt bis in die frühen Morgenſtunden des Sonntags an, wo ein ſtarker Regen einſetzte und die Maſſen in die Hallen und Schubkarchſtände ſowie in die Verkehrs⸗ mittel trieb, die alle ſehr ſtark in Anſpruch genom⸗ men waren. Der Sonntag ließ ſich ebenfalls trotz der Launen des Wetters ſehr gut an. Groß war ins⸗ beſondere der Andrang zum Faß, zu den Hallen und Schubkarchſtänden, wo große Weinmengen konſumiert wurden. Allgemein konnte eine ruhigere Haltung der Beſucher gegen die früheren Jahre feſtgeſtellt werden, was beſonders der kühlen Witterung zuzu⸗ ſchreiben iſt, die einen hohen Grad von Trunkenheit nur in den ſeltenſten Fällen aufkommen ließ.— Immerhin ſind bis Sonntag abend vier größere und einige leichtere Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Verſtärktes Sanitäts⸗ und Polizeiaufgebot ſorgen für muſtergültige Ordnung. Der Beſuch am Sonn⸗ tag dürfte ſich auf 70 000 bis 80 000 Perſonen bezif⸗ fern, ſo daß an den beiden erſten Tagen des Wurſtmarktes, der bisher ſtimmungsvoll und ſchön verlief, insgeſamt 130 000 bis 150 000 Gäſte zu verzeichnen ſind. Wieder Wurſtmarkt⸗Verkehrsunfälle Am Wurſtmarktſamstag wurde auf der Straße Wachenheim—Bad Dürkheim ein Mann von einem Kraftwagen angefahren und ſchwer ver⸗ letzt.— Kurz vor Bad Dürkheim fuhr auf der Mannheimer Straße ein betrunkener Kraft⸗ wagenlenker auf eine Mauer auf, wobei eine Mitfahrerin ſo erheblich verletzt wurde, daß ſie in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte.— Am Sonntag rannte ein Motorradfahrer Ecke Schiller⸗ und Gauſtraße einen jugendlichen Rad⸗ fahrer an; beide wurden verletzt.— Auf der Bezirksſtraße nach Leiſtadt fuhr ein Bauleiter saus Saarbrücken mit ſeinem Motorrad eine Rad⸗ lerin an. Er ſelbſt wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. iee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeee „Die groß' Glock“ Neues Heimatſpiel in Ladenburg * Ladenburg, 13. Sept. Nach den erfolgreichen Aufführungen„Der Bundſchuh ruft“, des Spiels aus der Zeit der Bauernkriege 1525, haben die La⸗ denburger ein neues Spiel„Die groß' Glock“ unter der Regie von Hans Godeck einſtudiert. Heimatdichter Cornel Serr führt uns in dieſem Stück die Zeit der Franzoſenherrſchaft in der Kur⸗ pfalz 1693 vor Augen und läßt uns jene traurige Zeit getreu den hiſtoriſchen Ueberlieferungen mit⸗ erleben. Wie immer bei den Ladenburger Heimat⸗ ſpielen ſind ſämtliche Rollenträger Laienſpieler. An allen Samstagabenden und Sonntagnachmittagen im Monat September gelangt dieſes Spiel zur Auf⸗ führung. — DU Lützelſachſen, 13. Sept. Bei dem hier abgehal⸗ tenen Kreisſportſchießen, das von hieſigen und aus⸗ wärtigen Schützen ſehr gut beſucht war, konnten ebenfalls beſte Erfolge verzeichnet werden. Seplembertag im Brudaler Schloggark Blick von der Gartenseite auf das prachtvolle Barockschloß (Photo: Ohler, Bruchſal) In der Nacht zum Sountag: Großfeuer in Kreuznacher Lederfabrik Ein Fabrikteil ausgebrannt— Der Betrieb nicht geſtört * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 13. Sept. In der Nacht zum Sonntag brach, wie der„NS3⸗Rheinfront“ aus Kreuznach gemeldet wird, in den Wolltrok⸗ kenräumen der Kreuznacher Lederwerke Ecken⸗ roth u. Emmrich in der Mainzer Straße ein Schadenfeuer aus, das mit großer Geſchwindig⸗ keit auf den mehrgeſchoſſigen Norödweſtflügel der ausgedehnten Werke übergriff und in wenigen Mi⸗ nuten dieſen Fabrikteil in ein Flammenmeer ver⸗ wandelte. Es war ein beſonderes Glück, daß das Feuer ſehr frühzeitig bemerkt worden war und die alarmierte Freiwillige Feuerwehr in Verbindung mit der benachbarten Fabrikfeuerwehr der Chemiſchen Werke Dr. Jakob eingreifen konnten. Fünfzehn Schlauchleitungen ſpritzten ungeheure Waſſermaſſen ſtundenlang auf den in Bvand geratenen Flügel, der glücklicherweiſe durch eine Branoͤmauer gegen die übrigen Gebäulichkeiten abgeſchloſſen war. Nach ungefähr dreiſtündiger Arbeit erſt konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Der in Brand geratene Fabrikteil wurde mit ſeinem wertvollen Maſchinenmaterial eine Beute der Flammen. Glück⸗ licherweiſe konnte durch das energiſche Eingreifen der Feuerwehren ein Teil der in dieſem Gebäude gelagerten Häutemengen gerettet werden. Die Brandurſache iſt bis jetzt noch nicht genau feſtgeſtellt. Der Betrieb der Firma erleidet jedoch keine Ein⸗ buße. ... Und Schadenfeuer in Murg * Säckingen, 12. Sept. Samstagfrüh brach in dem großen landwirtſchaftlichen Anweſen der Fa⸗ milie Thoma in Murg Feuer aus, das ſich ſchnell über das ganze Anweſen einſchließlich Stallung und Heuſchopf ausbreitete. Die erſchreckten Bewohner konnten nur noch das nackte Leben retten. Mit Hilfe von Nachbarn konnte das Vieh aus dem Stall ge⸗ borgen werden, während das ganze Inventar, die landwirtſchaftlichen Geräte und vor allem die gro⸗ ßen Heu⸗ und Futtervorräte von dem Feuer ver⸗ nichtet wurden. Die Feuerwehren von Murg und Rhina wurden von der alarmierten Motorſpritze Säckingen kräftig unterſtützt, doch war nicht mehr viel zu retten. Der ganze Gebäudekomplex brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Unterſuchung über die Brandurſache iſt noch nicht abgeſchloſſen. Es beſteht die Möglichkeit einer Selbſtentzündung des Heues. —Edingen, 13. Sept. Am Samstag, 11. Septem⸗ ber, ſeierte Poſtmeiſter Theodor Vogel in Edingen ſein vierzigjähriges Jubiläum im Dienſt der Reichspoſt. Seit 1914 leitet er das Poſtamt Edingen und hat ſich hier wegen ſeines allzeit hilfs⸗ bereiten Weſens allgemeine Wertſchäczung erworben. Der Jubilar ſtammt aus Elſaß⸗Lothringen, wo er vor ſeiner Verſetzung nach Edingen tätig war. 5. Seite/ Nummer 422 Aus der Pfalz Was Ludwigshaſens Polizei notierte: Straßenbahn und Laſtzug zuſammengeyrallt Glücklicherweiſe nur Sachſchaden * Ludwigshafen, 13. Sept. Der Sonntag brachte mehrere Verkehrsunfälle. Nach dem Polizeibericht fuhr ein durch die Oggersheimer Straße in Rich⸗ tung Ludwigsplatz fahrender Straßenbahnzug der Rhein⸗Haardt⸗Bahn am Sonntagvormittag einem Laſtzug, der durch die Bismarckſtraße in Richtung Jubiläumsſtraße fuhr, in die rechte Flanke. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß der Triebwagen des Straßenbahnzuges aus dem Gleiſe geſchoben wurde. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchä⸗ digt und mußten abgeſchleppt werden. Perſonen wurden zum Glück nicht verletzt. Ebenfalls, am Sonntagvormittag geriet ein acht⸗ jähriger Volksſchüler aus Ludwigshafen auf dem nordweſtlichen Viadukt⸗Aufgang mit ſeinem Fahrrad in eine Straßenbahnſchiene, kam dadurch zu Fall und blieb bewußtlos liegen. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung, Hautabſchürfungen am ganzen Körper und mußte von der Unfallwache in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. Geſtern nachmittag endlich fiel auf der Kreuzung der Bruchwieſen⸗ und Wollſtraße im Stadtteil Mun⸗ denheim ein Kraftdreirad beim Einbiegen in die Wollſtraße nach links um. Der Arbeitseinſatz in der Pfalz Am 31. Auguſt 1997 * Ludwigshafen, 12. September. Das bisherige ſtarke, teils ſprunghafte Abſinken der Arbeitsloſen⸗ ziffern mußte nach und nach geringer werden, je mehr die voll oder noch größtenteils arbeitseinſatz⸗ fähigen Volksgenoſſen in Arbeit kamen. Die Arbeitseinſatzmöglichkeiten waren auch im Monat Auguſt 1937 unverändert günſtig. Die Zahl der Arbeitsloſen verminderte ſich noch um insgeſamt 1108 gegenüber 2288 im Monat Juli 1937. An dem weiteren Rückgang ſind noch faſt ſämtliche Berufs⸗ gruppen beteiligt. Soweit in einzelnen Berufsgrup⸗ pen Zugänge erſcheinen, ſind dieſe nicht weſentlich. Ende Auguſt 1937 wurden in der Pfalz noch 6436 Arbeitsloſe gezählt gegenüber 7544 Ende Juli 1987 und 19 435 Ende Auguſt 1936(Vorjahr). Die Zahl der von der Reichsanſtalt für Arbeſts⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung Unter⸗ ſtützten beträgt nach dem Stande von Ende Auguſt 1937 3778 gegenüber 5230 Ende Juli 1937. In den einzelnen Arbeitsamtsbezirken betrug der Beſtand an Arbeitsloſen(abſolut): Kaiſerslautern 1422, Landau 904, Ludwigshafen 2570, Pirmaſens 989, Zweibrücken 514, Pfalz insgeſamt 6436. kr. Mutterſtadt, 13. Sept. Die Vereinheitlichung des Schulweſens hat in unſerer Gemeinde eine Neu⸗ berufung von Ortsſchulleitern mit ſich gebracht. Für die Peſtalozziſchule wurde zum neuen Schulleiter Oberlehrer J. Steiger, als ſein Stell⸗ vertreter Hauptlehrer A. Fiſcher ernannt. Für die neu ausgebaute Hans⸗Schemm⸗Schule iſt als Schul⸗ leiter Lehrer H. Eyſelein und als deſſen Stell⸗ vertreter Hauptlehrer Karl Maſt berufen worden. Aufgehobenes Todesurteil Neue Verhandlung gegen Mieger jun. angeordnet * Frankfurt, 12. Sept. Aus Leipzig wird uns ge⸗ meldet: Der 1. Strafſenat des Reichsgerichts hat auf die Reviſion des Angeklagten das am 8. Juni d. J. vom Schwurgericht in Frankfurt a. M. gegen den 28 Jahre alten Wilhelm Mieger aus Fried⸗ richsdorf ergangene Todesurteil mit ſeinen Nebenfolgen aufgehoben und nochmalige Ver⸗ handlung gegen den Angeklagten angeoronet. Nach Anſicht des Senats war die Teilnehmeſorm vom Schwurgericht unzulänglich geprüft worden. Es ſei nach den bisherigen Urteilsfeſtſtellungen möglich, daß Mieger nur als Gehilfe zur Tat ſeines Vaters in Betracht komme. Mieger, der einer berüchtigten Wilderer⸗ Familie entſtammt, hat, wie erinnerlich, am 16. April d. J. den 56 Jahre alten Wald⸗ hüter Eruſt Hofmann aus Köppern im Taunus im Wald aus dem Hinterhalt er⸗ ſchoſſen und die Leiche dann mit Hilſe ſeines Vaters verſteckt. Das Schwurgericht hat angenommen, daß Mieger die Tat nicht allein ausgeführt haben kann, ſondern daß er einen Mittäter gehabt haben müſſe; möglicherweiſe ſei ſogar der Vater, der auf den Sohn einen großen Einfluß ausgeübt hahe, dieſer Mittäter geweſen. In der neuen Verhandlung wird ſich alſo das Schwurgericht Frankfurt am Main mit der Frage zu befaſſen haben, welche Rolle der Mieger in der ganzen Angelegenheit geſpielt at. Erfolgreiche deutſche Raſſehundezucht 16 Weltſiegertitel fielen nach Deutſchland * Frankfurt a.., 12. September. In einer Ver⸗ ſammlung des Vereins der Hundefreunde Frankfurt am Main berichtete Herr Jean Büttner über die Internationale Hundeausſtellung in Paris, wo er als Preisrichter fungierte. Unter den 1300 Raſſehunden, hauptſächlich aus den weſt⸗ lichen Ländern, befanden ſich auch etwa 100 deutſche Hunde verſchiedener Raſſen. Die deutſche Raſſehunde⸗ zucht erzielte einen ſchönen Erfolg. Alle von den Beſitzern vorgeführten Raſſehunde haben gut ab⸗ geſchnitten. 16 Weltſiegertitel fielen nach Deutſchland, zwei davon nach Frankfurt a. M. ——— —..— ee eene, —— ———— — 6. Seite/ Nummer 422 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. September 1937 4 Spiele der ſüddeutſchen Gauliga Gau XIII Süoweſt Fͤ Pirmaſens— Eintracht Frankfurt:2(:0) Obwohl die Frankfurter Eintracht zum erſten Meiſterſchaftsſpiel gegen den Fͤ 03 Pirmaſens in Pirmaſens mit Erſatz für Stubb, Möbs und Tor⸗ hüter Schmidt antreten mußte, vermochte ſie dieſes Spiel mit:1(:1) Toren ſiegreich zu geſtalten. Die Mainſtädter ſtellten die geſchloſſenere Mannſchaft, in der Adam Schmitt der aktivſte Spieler war. Neben ihm ſind noch Gramlich und Groß zu nennen, die aus dem allgemeinen Rahmen herausragten. Die Pirmaſenſer ſtellten eine gute Hintermannſchaft und Läuferreihe ins Feld, aber im Sturm verſagten die beiden Außenſtürmer vollkommen. Kickers Offenbach— Bornſſia Neunkirchen:2(:1) Die Neunkirchener Boruſſen warteten am„Bie⸗ berer Berg“ mit einer guten Leiſtung auf und konn⸗ ten einen durchaus verdiienten Sieg erzielen. Bei den Kickers ließ das Zuſammenſpiel ſehr zu wün⸗ ſchen übrig, der Sturm war recht ſchwach und ſchuß⸗ arm. Die Gäſte legten in der 20. Minute durch den Halbrechten, Schmelzer, ein Tor vor, das aber von den Kickers noch vor dem Seitenwechſel durch Göbel wettgemacht!trde. 55 Nach Wiederbeginn war es abermals Schmelzer, der für die Boruſſen erfolgreich war und ſeiner Mannſchaft das entſcheidende zweite Tor brachte. Kurz vor Schluß wurde der Offenbacher, Abt, wegen Tätlichkeit des Platzes verwieſen. 3000 Zuſchauer, Schiedsrichter Herrmann⸗Ludwigshafen. Fe Frankfurt— FC Kaiſerslautern:0(:0) 3000 Zuſchauer mußten auf dem Platz am„Bornheimer Hang“ lange auf den Sieg des FSB Frankfurt warten. Der 1. FC Kaiſerslautern leiſtete in der erſten Halbzeit großen Widerſtand und war mehr als einmol einem Er⸗ folg ſehr nohe. Eine knappe Führung für Kaiſerslautern bis zum Wechſel wäre noch nicht einmal ſo ungerecht ge⸗ weſen. In der zweiten Halbzeit erfolgte dann der Zuſommen⸗ bruch des Neulings, der FS ſpielte groß auf und er⸗ zielte durch Peters den Führungstreffer. Durch Kopfball Schuchardt's hieß es:0, eine Minute ſpäter ſtellte Wör⸗ ner dos Reſultat auf:0. Auch das vierte Tor kam auf das Konto von Wörner, während der Rechtsaußen Arm⸗ bruſtex für den Schlußſtand ſorgte. Beim Sieger wußten vor ollem der Mittelläufer Dietſch, der Verteidiger Hinkel und im Sturm Peters zu gefallen, während ſich bei Kat⸗ ſerslautern Gebhardt im Tor und der Rechtsaußen Mar⸗ ker auszeichneten. 7000 Zuſchauer. Schiedsrichter Lerch⸗ Eberſtaot. S6 Opel Rüſſelsheim— SB Wiegbaden:8(:0) Der Start des Neulings Rüſſelsheim war nicht beſonders verheißungsvoll. Im erſten Spiel gegen den SV Wiesbaden mußte er eine glatte:1⸗Nieder⸗ lage einſtecken, obwohl Wiesbaden bei der Pauſe noch mit:0 im Rückſtand gelegen hatte. Rüſſelsheim ſtellte vor und nach dem Wechſel um, aber niemals konnte eine einheitliche Mannſchaftsleiſtung erzielt werden. 5B Saarbrücken— Wormatia Worms:2(:1) Obwohl der Südweſtmeiſter in ſtärkſter Beſetzung antrat, mußte er ſich in Saarbrücken vor 5000 Zu⸗ ſchauern eine Niederlage gefallen laſſen. Saar⸗ brücken zeigte eine ausgezeichnete Leiſtung, war nach der Pauſe ſogar tonangebend, und gewann verdient. Sehr gut war vor allem die Abwehr mit dem Na⸗ tionalſpieler Sold. Wormatia Worms ſpielte zwar techniſch einen guten Fußball, zeigte aber in der Verteidgung, in der der junge Müller für Winkler ſpielte, einige Schwächen. Der Mittelſtürmer Eckert erfreute ſich einer liebevollen Bewachung und konnte ſich nicht in dem erwarteten Maße durchſetzen. Die Saarbrücker gingen durch Gelf in Führung, Worms glich durch Leiſt aus. Pauſe:1. In der zweiten Halbzeit brachte Schmidt den IV in Front; diesmal war es Buſam, der den Gleich⸗ ſtand erzielte. Als dann aber fünf Minuten vor Schluß Saarbrücken durch den Mittelſtürmer Bens⸗ müller zu einem dritten Tor gelangte, das viel bejubelt wurde, mußten ſich die Gäſte endgültig ge⸗ ſchlagen bekennen. Schiedsrichter Rock⸗Pirmaſens. Gau XV Württemberg ScC Stuttgart— Stuttgarter Kickers:0(:0) Das erſte Spiel der Doppelveranſtaltung in der Stutt⸗ garter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn beſtritten vor 25 000 Zu⸗ ſchauern der SC Stuttgart und die Stuttgarter Kickers. In dieſem Meiſterſchaftsſpiel holte ſich der Sportklub mit:0 (020 die beiden erſten Punkte. Der knappe Sieg war ver⸗ dient auf Grund des größeren Einſatzes und der beſſeren Geſamtleiſtung. Allerdings hatten die Kickers zahlreiche Chancen, doch war ihr Sturm in einer ſehr mäßigen Ver⸗ faſſung. Schiedsrichter Schütze⸗Feuerbach. SSW Ulm— Sportfreunde Stuttgart:0(:0) Trotz des trüben und kalten Wetters hatten ſich im Ulmer Stadion zum Meiſterſchaftsſpiel zwiſchen dem SS Ulm und den Sportfreunden aus Stutt⸗ gart rund 2500 Zuſchauer eingefunden, die einem temperamentvollen und harten Kampf zu ſehen be⸗ kamen. Von Beginn an legten die Gäſte ein ſehr ſcharfes Tempo vor und die Platzherren hatten Mühe, einigermaßen Schritt zu halten. Ueber⸗ raſchend erzielte dann der Ulmer, Piccard, in der ſechſten Minute den erſten Treffer, bei dem es bis zum Wechſel blieb. Nach Wiederanſpiel hatten ſich die Ulmer auf das Spiel der Gäſte eingeſtellt und beherrſchten nun ihrerſeits klar das Feld. Drei wei⸗ tere Tore des ſonſt wenig auffallenden Mittelſtür⸗ mers Schick erhöhten den Vorſprung Ulms auf:0. Kurz vor Schluß hatten die Sportfreunde noch eine Chance zur Erzielung des Ehrentreffers, aber Kro⸗ nenbitter jagte den Ball gegen den Pfoſten. Schieds⸗ richter Blind⸗Heilbronn leitete zufriedenſtellend. Bſck Schwenningen— IB Zufſenhauſen:2(:0) Der Gauliganeuling VfR Schwenningen brach“e mit ſeinem erſten Spiel in der höchſten Klaſſe einen einwandfreien und auch zahlenmäßig in Ordnung gehenden Sieg heraus. Zu dem Syiel hatten ſich 2500 Zuſchauer eingefunden, die mit großem Jubel den guten Einſtand ihrer Mannſchaft begrüßte. Schiedsrichter Zuber von Reutlingen hatte wohl einen ſchweren Stand, er leitete aber einwandfrei. Verfaſſung ſpielenden Einheimiſchen recht Gau XVI Bayern Jahn Regensburg— Wacker München:0(:0) Der Neuling Jahn Regensburg geſtaltete ſeine An⸗ tritts⸗Vorſtellung in der bayeriſchen Gauliga zu einem ſchönen:0⸗Erfolg über Wacker München. Schon während der erſten Hälſte beſtand gar kein Zweifel über die beſſere Mannſchaft. Jahn ſpielte, vermochte ſich aber nicht gegen die ſtarke Wacker⸗Abwehr durchzuſetzen. Vor allem war es Torhüter Frey, der jedes Minustor für Wacker ver⸗ hinderte. Jakob auf der Gegenſeite brauchte kaum ins Spiel einzugreifen. Erſt nach dem Wechſel fiel das einzige Tor des Tages. Ein Weitſchuß aus 20 Meter Entfer⸗ nung führte in der 86. Minute durch Bäuml für Regens⸗ burg zum wohlverdienten:0⸗Erfolg. 6000 Zuſchauer wohnten dem Spiel bei. 1860 München— BC Augsburg:1(:0) Trotz ſchlechter Witterung hatten ſich in München zum Spiel 1860 München— BC Augsburg 4000 Zuſchauer ein⸗ gefunden, die eine gerechte Punkteteilung miterlebten. Die Münchner mußten ihren Verteidiger Wendl erſetzen. Die Einheimiſchen begannen das Spiel mit einer kleinen Ueberlegenheit, die aber genügte, um in der 3. Minute durch den Rechtsaußen Kron die Führung zu erringen. Nach dem Wechſel bekam das Spiel der Augsburger mehr Zug, ſie nahmen das Spielgeſchehen vollkommen in die Hand, zu einem Tor reichte es aber nicht. Erſt in der letzten Spielminute wurde der Halblinke Steinwinter im Münchner Strafraum unfair gelegt, der 16⸗Meter⸗Freiſtoß führte durch Ritter 2 zum Ausgleich.— Schiedsrichter: Eiſinger(Regensburg). Schwaben Augsburg— Bayern München:2(:1) Nicht weniger als 7000 Zuſchauer hatten ſich am Sonntag zu der erſten großen Kraftprobe von Schwa⸗ ben Augsburg gegen Bayern München eingefunden und erlebten ein dem Spielverlauf entſprechendes :2(:1) Unentſchieden. Zwar hinterließen die Münchner als Mannſchaft einen beſſeren Eindruck, aber die Einheimiſchen waren im Sturm weitaus ge⸗ Neuer deutſcher Rennwagen-Triumph Carratiola gewinnt den Großen Preis von Italien vor Lang— Sechs deutſche Wagen auf den Vorderplätzen Nach dem Großen Preis von Tripolis und dem Acerbo⸗ Pokal geſtaltete ſich auch, wie bereits kurz berichtet, das dritte und letzte Spitzenrennen des italieniſchen König⸗ und Kaiſerreiches für die deutſchen Farben zu einem über⸗ wältigenden Triumph. Dieſer wiegt dabei um ſo ſchwerer, als er auf einer gerade dem Alfa⸗Romeo⸗Wagen beſonders gut liegenden Runoſtrecke in Livorno davongetragen wurde. Sechs deutſche Wagen auf den Vorderplätzen kündeten er⸗ neut von der Güte unſerer Fahrzeuge, unſerer Conti⸗Rei⸗ fen und ihrer Fahrer. Nach hartem Kampf ſiegte der Deutſche Meiſter Rudolf Caracciola auf Mercedes⸗ Benz in:44:54 Std. mit 128,3 Km.⸗Std. nur um Meter gegen ſeinen Stallgefährten Hermann Lang und dem vor⸗ jährigen Europa⸗Meiſter Bernd Roſemeyer auf Auto⸗ Union. Deſſen höchſter Titel ging durch dieſen Sieg wieder an Rudolf Caracciola über. Eine Runde zurück folgten Seaman(Mercedes⸗Benz), Müller(Auto⸗Union), Varzi (Auto⸗Union), Nuvolari/ Farina(Alfa Romeo) als Beſte der italieniſchen Werke. Stuck/ Haſſe belegten den neunten Platz. Die beiden Mercedes⸗Benz von Kautz und v. Brau⸗ chitſch wie auch der neue Alſa Romeo ſchieden aus. Das Rennen wurde mit Rückſicht auf die einbrechende Dunkelheit von 385 auf 350 Km. gekürzt und führte ſo nur über 50 Runden. Von Anfang an Caracciola⸗Lang 15 Wagen ſtellten ſich auf. In der Reihenfolge Carac⸗ ciola— Lang— Roſemeyer— v. Brauchitſch— Varzi— Nuvolari— Seaman— Stuck und Kautz, ſo daß nur Nu⸗ volari ſich inmitten der deutſchen Front befand, jagte das Feld davon. Zum großen Teil führte die Strecke durch enge Stadtſtraßen, dann auf einen dem Monte Nero vor⸗ gelagerten Hüge! und durch die herrliche Lanoſchaft am Meer entlang. Schon nach fünf Runden hatten ſich zwei Gruppen herausgeſchält. Lang führte vor Caracciola, Roſe⸗ Die Spiele der Hanoball⸗Bezirksklaſſe Die Bezirksklaſſe dͤer Staffel 1 begann nur mit drei Paarungen, von denen gleich zu Beginn eine ausfiel, da der Sportverein St. Leon ſeine Mannſchaft nicht zuſam⸗ menbekam und ſo die Germanen umſonſt die Reiſe nach dorten unternahmen. und gute Spiele. TWiViernheim— Turnerſchaſt Käfertal 6ꝛ8(:5) Die Viernheimer waren gezwungen, zu dieſem Spiel gegen den Neuling mit zwei Mann Erſatz anzutreten, die ſich nicht recht in das Mannſchaftsgebilde einfügten. Aber auch ſonſt hatten die Heſſen mit ihren Aktionen Pech und mußten ſo, vor allem, weil der Sturm zu unplaeiert warf, die erſten Punkte davonziehen laſſen. Der Neuling hat ſich recht gut eingeführt. Die Mannſchaft hinterließ einen guten Eindruck und zeigte ein nettes flüſſiges Spiel, das Sonſt gab es knappe Ergebniſſe unter der guten Leitung von Brecht, Friedrichsfeld, ſtand. Die Käfertaler hatten ſchon vor dem Wechſel eine kleine Feldüberlegenheit und konnte dieſe auch mit der knappen Halbzeitführung von:5 zum Ausdruck bringen. Nach der Pauſe hatten wohl die Platzherren etwas mehr vom Spiel, aber da die Käfertaler die größere Wurfkraft beſaßen, hol⸗ ten ſich oͤieſe den verdienten:6⸗Sieg und damit die erſten Punkte. Staffel 2: TS Kronau— Poſt⸗SpV:6(:3) Die Mannheimer Poſtler mußten auf den kleinen Platz nach Kronau und taten ſich daſelbſt gegen die in guter ſchwer, um endlich zum Sieg zu kommen. Buff⸗Weinheim, der Leiter dieſes Spieles, hatte es an⸗ fangs nicht leicht, dieſe Partie ſicher in die Hände zu bekommen, als dann aber das Treffen einmal im Gang war, gab es ein wirklich ſchönes Spiel, zu dem beide Parteien ihr möglichſtes taten, ſo daß auch die Einheimi⸗ ſchen mit der erſten Begegnung trotz der Niederlage zu⸗ frieden ſein konnten. Die Niederlage konnten ſich nicht abwenden Hda der Mannheimer Angriff wieder gut zu⸗ ſammenſpielte und auch die Hintermannſchaft ſicher abdeckte. Mit 623 fiel der Sieg zwor knapp aus, war aber vollauf verdient. TV Friedrichsfeld— TV Ziegelhauſen 13:7(:4) Wenn die Friedrichsſelder Turner auch in dieſem Spiel Gaſtgeber waren und damit auf eigenem Gelände ſpiel⸗ ten, ſo hatte man ihnen doch nicht ſo ohne weiteres einen Sieg über die Gäſte zus Ziegelhauſen zugetraut. Aber es iſt ſchon ſo, wie wir in unſerer Vorſchau ſchrieben, erſt die erſten Begegnungen werden Aufſchluß über das Kön⸗ nen der Mannſchaften geben. Unter der zufriedenſtellenden Leitung von Klug⸗ Oftersheim, gab es bei den beiden Mannſchaften ein faires Spiel, das jederzeit unterhalten konnte und auch einer gewiſſen Spannung nicht entbehrte. Beſonders die neu in die Elf gekommenen Jugenoſpieler haben ſich gut eingeführt und tragen ihr Teil an dieſem ſchönen Sieg mit bei. Beim Wechſel weren die Einheimiſchen ſchon klar in Führung und konnten dieſe nach der Pauſe weiter ausbauen, ohne daß die Gäſte das Spiel aber frühzeitig verloren gaben. Töd Hockenheim— TG St. Leon 911 12:2 Wie erwartet. konnte ſich der Neuling gegen die St. Leoner Turngemeinde nicht durchſetzen. Allerdings muß dabei geſagt werden, daß die Gäſte Glück hatten, daß die Platzmannſchaft nur mit zehn Mann antreten konnte. da der elfte Kamerad arbeiten mußte. Unter der umſichtigen Leitung von Schuhmacher⸗Käfer⸗ tal lieſerten ſich die beiden Parteien ein ſelten raſſiges und ſchönes Spiel, bei dem vor allem der Platzverein mit ſeinen zehn Mann aufopfernd ſpielte. Bis in die letzten Minuten— bei Halbzeit hieß es noch:2— war der Ausgang ofſen. Erſt beim Stand von:8 kamen die Gäſte leicht in Vorteil und konnten den 14:9⸗Sieg etwas glück⸗ lich ſicherſtellen. Die Hockenheimer werden in dieſer Ge⸗ ſellſchaft beſtimmt noch eine aute Klinge ſchlagen und müſſen beachtet werden. TV Jahn Weinheim— Reichsbahn⸗TuSp 14:8(:3) Die Mannheimer Reichsbahner konnten unſere Befürch⸗ tungen betreſfs des Spieles in Weinheim nicht zerſtreuen. Im Gegenteil mußte ſich die Elf dort tatſächlich eine Nie⸗ derlage gefallen laſſen, obwohl ſie ſich alle Mühe gab und einen ebenbürtigen Gegner abgab. Der Unparteiiſche Gund⸗Ketſch mußte ſchon bald zu einer :0⸗Führung der Mannheimer ſeine Zuſtimmung geben, aber dann kamen die Mannen aus der Zweiburgenſtadt mehr zum Zug und ſchafften bald den Ausgleich und eine :3⸗Führung. Auch die zweite Hälfte ging an die Wein⸗ heimer, die vielfach bei der Mannheimer Deckung zu wenig Widerſtand fanden und dann auch der Angriff der Gäſte ſich nicht recht zuſammenfinden konnte und ſehr unplaciert warf. Auch hier gab es ein feines anſtändiges Spiel und gute Leiſtung des Unparteiiſchen. ViB Kurpfalz Neckarau— TBd Neulußheim:5(:4) „Ebenfalls eine gute Schiedsrichterleiſtung wird aus Neckarau gemeldet, wo Frank⸗Weinheim die Pfeife führte. Der letztjährige Staffelſieger vom Karlsruher Bezirk, der in dieſem Jahr in unſerem Bezirk mitwirkt, mußte ſchon bald beim erſten Spiel merken, daß hier ein anderer Wind weht. Die Kurpfälzer boten aber auch wirklich eine aute Leiſtung und forderten ihrem großen Gegner alles ab, um zu guter Letzt noch einen glücklichen Sieg mit:6 Toren landen zu können, der nicht ganz erwartet kommt. In der erſten Hälfte hatte es dabei ganz nach einem Siea der Neu⸗ lußheimer ausgeſehen, die aber ihre einmal errungene Poſition nicht hatten halten können und die erſten Punkte hier laſſen mußten. Roſemeyer als Dritter durchkam. meyer und v. Brauchitſch, die zweite Gruppe beſtand aus Varzi, Nuvolari, Müller, Seaman, Stuck und den Be⸗ ſchluß bildeten Kautz, Troſſi, Biondotti, Farina und Bel⸗ mondo. Lang dreht auf Immer ſchneller wurden die Mercedes⸗Benz. Nach:15 ſteigerte er auf:13,4. Caracciola und Roſemeyer fielen etwas ab und auch v. Brauchitſch fiel zurück. Schon wur⸗ den Belmondo und Farina überrundet. Der Vorſprung der Führenden auf die zweite Gruppe vergrößerte ſich zuſehends, :12,2 holt Lang aus ſeinem Wagen heraus. Dann wurde auch der neue Alfa überrundet und Farina ſchied aus. In der 15. Runde gab es ſchon durch Reifenwechſel Poſitions⸗ veränderungen. Stuck geriet immer mehr ins Hintertreffen und übergab ſeinen Auto⸗Union an Haſſe, der als 13. wei⸗ terfährt. Nach 20 Runden führt Lang mit zehn Sekunden Vorſprung auf Caracciola und 1½ Min. auf Roſemener. Von Brauchitſch befand ſich nach Reifenwechſel ſchon in der zweiten Gruppe, die Müller vor Nuvolari und Varzi an⸗ führte. Nuvolari hat eben Varzi überholt und geht in der nächſten Runde auch an Müller vorbei; er wird Vierter. Aus der 22. Runde kehrt dann Caracciola als Erſter zurück. Lang fuhr mit zerfetzten Reiſen am Erſatzteillager vor, wechſelte aber blitzſchnell und jagte ſofort weiter. Nuvolari hat ebenfalls gehalten und fällt auf den achten Platz zurück. Eine feine Leiſtung vollbrachte dann von Brauchitſch, der in toller Fahrt hinter den Führenden ein⸗ herjagte und ſich bis auf den vierten Platz hinter Roſe⸗ meyer vorarbeitete, nachdem er zuletzt Müller überholt hatte. Begeiſtert gehen die 40000 Zuſchauer mit und ent⸗ täuſcht ſehen ſie, wie der neue Alfa⸗Romeo die Waffen ſtrecken muß. Nun mußte ſich auch Kautz überrunden laſſen. Lang machte ſich dann mit der ihm eigenen Forſche an die Verfolgung von Caraceiola und nur wenige Meter trennen die beiden. Nach 31 Runden ſtreckt auch Nuvolari entmutigt die Waffen, Farina fährt in ſeinem Wagen wei⸗ ter. Lang iſt dicht an Caracciola herangekommen, als er mit:11,2 und 135,9 Stö.⸗Km. einen neuen Rundenrekord geſchafft hatte. Auch Seaman und Varzi werden über⸗ rundet und von Brauchitſch muß ſogar in der 36. Runde aufgeben. Jetzt ſetzte ſich Kautz vor Farina und damit lagen insgeſamt ſieben deutſche Wagen in Front. Bion⸗ dotti ſcheidet aus, Seaman überholt Müller und wird Vier⸗ ter. Dann geht auch Kautz von der Bahn. In der 46. Runde ſucht Lang noch einmal das Erſatzteillager auf, und damit iſt die Entſcheidung gefallen. Caracciola jagt vorne⸗ weg, während Roſemeyer klar abgeſchlogen ſich noch ols ein⸗ ziger in der gleichen Runde hinter Lang auf dem dritten Platz befindet. Doch der Sieger von Tripolis und der Avus gibt ſich noch nicht zufrieden. Immer näher rückt er an Caracciola heran und als dieſer über das Zielband ging, betrug der Abſtand nur ſo wenige Meter, doß dies in der Zeit nicht mehr ausgeoͤrückt wird. Zum vierten Male hintereinander hat Deutſchland den Großen Preis von Italien gegen ſchwerſte Gegner er⸗ rungen. Italiens Hoffnungen auf den neuen Wagen und auf die Fahrkunſt des vergötterten Nuvolari gingen nicht in Erfüllung. Rieſiger Jubel umbrandete die beiden Erſten, Caracciolo und Lang; er hielt auch noch an, als Alchftie r9 Das genaue Ergebnis: S 1. Rudolf Caracciola(Deutſchlandh Mereedes⸗Benz .44,54 Std.= 128,9 Std.⸗Km.; 2. Hermann Lang (Deutſchland) Mercedes⸗Benz.44:54(halbe Wagenlänge); Bernd Roſemeyer(Deutſchland; Auto⸗Union :46:19 Std.; eine Runde zurück: 4. Richard Seaman(Eng⸗ lond) Mercedes⸗Benz; 5. Müller(Deutſchland) Auto⸗ Union 6. Varzi(Italien) Auto⸗Union 7. Nuvolori⸗Farina (Stalien) Alfa⸗Romeo, drei Runden zurück: 8. Troſſi (Italien) Alfa⸗Romeo; 9. Stuck⸗Haſſe(Deutſchland) Auto⸗ Union; fünf Runden zurück: 10. Belmondo(talien) Alfa Romeo. 15 Wagen geſtartet, 10 am Ziel. Amerikas Gewichtheber in Front A. Terlazzo und Terpak ſind Weltmeiſter Die Weltweiſterſchaften der Gewichtheber in Paris wurden mit den Kämpfen im Leicht⸗ und Mittelgewicht fortgeſetzt. Die Amerikaner übertrumpften hier ihre Mitbewerber aus der alten Welt. Der Olympiaſieger im Federgewicht, Antonio Terlazzo, der jſetzt im Leicht⸗ gewicht ſtartet, wor mit 9575 Kg. der Beſte und übertraf mit dieſer Leiſtung, ebenſo wie der Oeſterreicher Fein, noch die drei beſten Mittelgewichtler. Im Stoßen wartete er ſogar mit 143 Kg. mit einem neuen Weltrekord auf, der 1½ Ka. beſſer iſt als die bisher gültige Leiſtuna des Aegypters Sattia. Die beiden Deutſchen Janſen und Schwitalle endeten auf dem dritten und vierten Rang. Die Leiſtungen der Mittelgewichtler enttäuſchten. Un⸗ ſer leider erkrankter Ismayr hätte unter dieſen Umſtänden keine Mühe gehabt, Weltmeiſter au werden. So fiel auch dieſer Titel an USA, und zwar ſieate J. Terpak mit 352,2 Kg. Der nicht in Beſtform angetretene Adolf Wag⸗ ner(Eſſen) und der Oeſterreicher Valla hatten in allen drei Uebungen die gleichen Leiſtungen, auf Grund des leichteren Körpergewichts eroberte Waaner den zweiten Platz. Clauſen(Lübecks als Erſatzmann für Ismayr, überragte nur im Reißen, wo man allgemein ſeine Technik bewunderte. Er kam jedoch im Endergebnis nicht über den fünften Platz hinaus. Die Ergebniſſe: Leichtgewicht: 1. Antonio Terlazzo(18A) 357,5, 2. Rober n 955; 9. Karl Janſen(Deutſch⸗ land) 330; 4. Karl Schwitalle(Deutſchland) 325, 5. R. Duverger(Frankreich) 320; 6. Bugnfcourt(Frankreich) 915; 7. Balör(Tſchechoſlowakei) 307,5; 8. John Terlazzo USA) 305; 9. Caffa(Holland) 297,5, 10. Bosman(Bel⸗ gien) 205; 11. Aerts(Belgien) 287; 12. Griffin(Eng⸗ land) 285; 13. Gabor(Ungarn) 280. Mittelgewicht: 1. J. Terpak(USol) 3525; 2. A. Wag⸗ ner(Deutſchland) 340; 3. Valla(Oeſterreich) 340; 4. Hantych(Tſchechoflowakei) 335; 5. Fritz Clzuſen(Deutſch⸗ land) 3325; 6. Allſene(Frankreich) 332,5; 7. Lepreux Deutſchland beſte Nation im Gewichtheben Auch Manger wurde Weltmeiſter Die deutſche Vertretung hat ſich bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften im Gewichtheben in Paris hervorragend geſchlagen. Zwei Titel wurden durch Liebſch und Manger, von denen zer Düſſeldorſer der leichteſte und älteſte, der 24jährige Manger der ſchwerſte und füngſte unſerer Vertreter war, für uns gewonnen. Auch die übrigen deutſchen Bewerber belegten gute Plätze im Vordergrund. Deutſchland erhielt auch den für die beſte Geſamtleiſtung ausgeſetzten Preis der Nationen in Form einer von Staatspräſident Lebrun geſtifteten Porzellan⸗Baſe. Im Halbſchwergewicht gab es eine Ueberroſchung. Der Oeſterreicher Fritz Hala beſiegte Frankreichs Olympia⸗ ſieger Hoſtin und wurde mit 575 Kilo Meiſter. Gietl (München) überbot ſeine heimiſchen Leiſtungen, konnte aber nur Dritter vor dem deutſchen Erſatzmann Bierwirth (Effen) werden, der, um im Halbſchwergewicht ſtarten zu können, durch Gewichtmachen geſchwächt wor, Einen großen deutſchen Tirumph gab es im Schwer⸗ gewicht. Deutſchlonds Olympia⸗Sieger Manger(Frei⸗ ſing) war allen klar überlegen. Mit 420 Kilo übertraf er den Tſchechoſlowaken Pſenicka um 15 Kilo. Schattner(Mün⸗ chen), der im Stoßen mit 160 Kilo Mangers Leiſtung er⸗ reichte, wurde mit 995 Kilo noch Dritter, während der Engländer Walker, von vielen als Favorit angeſehen, nur den fünften Rang belegte. Die Ergebniſſe: alb rgewicht: 1. Fritz Hala(Oeſterreich) 375 Kilo 7 Hoſtin(Frankreich) 372,5 Kilo(110, 115, 147,5): 3. Toni Gieth(Deutſchland) 365 Kilo(112,5, 107,5, 145); 4. Karl Bierwirth(Deutſchland) 345 Kilo (100, 105, 140); 5. Le Putt(Frankreich) 937,5 Kilo(100, 105, 192,5); 6. Muſers(Holland) 382,5) 7. Venables(1S2) 325; 8. Ward(England) 312,5 Kilo. Schwergewicht: 1. Joſef Manger(Deutſchland) 420 Kilo(135, 125, 160); 2. Pſenicka(Tſchechoſlowakei) 405 Kilo (125, 125, 155; 3. Heinz Scholtner(Deutſchlond) 905 Kilo(115, 120, 160); 4. Luhäär(Eſtland) 992,5 Kilo(112,5, 115, 155); 5. Walker(England) 390 Kilo(120, 120, 150); 6. Zemann(Oeſterreich) 300; 7. Florent(Frankreich) 377,5, 8. Mayor(uSA) 352,5; 9. Dumoulin(Frankreich) 350 Kilo. Preis der Nationen: 1. Deutſchland 12 Punkte; 2. Oeſterreich 8 Punkte; 3. USA 6 Punkte; 4. Frankreich und Tſchechoſlowakei je 2 Punkte. 4 (Frankreich) 330; 8. Helmer(Oeſterreich) 322,5; 9. Gotts (England) 317,5; 10. v. d. Walle(Belgien) 280 Kilo. 142,5 Kilo ⸗ 143 Kilo Eine etwas merkwürdige Geſchichte hat der neue Welt⸗ rekord von Antonio Terlazzo bei den Pariſer Weltmeiſter⸗ ſchaften. Der Verſuch im beidarmigen Stoßen wurde für die Weltmeiſterſchaft mit 142,5 Kilo gewertet, da die Leiſtung ober über dem bisherigen Weltrekord lag, mußte die Scheibentafel beſtimmungsgemäß nachgewogen werden und dabei ergab ſich, daß der Amerikaner ſogar 149 Kilo geſtoßen hatte. Für die Weltrekordliſte waren ſomit die 143 maßgebend, in der Meiſterſchaft beließ mon es aber bei den angekündigten 142,5 Kilo, obwohl es ſich um ein und denſelben Verſuch handelte. Zum drittenmal gegen Schweden Deutſchlands Handballer für Göteborg Für den am kommenden Sonntag, 19. September, in Göteborg zum Austrag kommenden dritten Handball⸗ Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Schweden wurde vom Reichsfachamt Handball folgende deutſche Na⸗ tionalelf aufgeſtellt: Reich (Hamburg) Bandholz (Neumünſter) Hammerich Hanſen (Magdeburg)(Weißenfels)(Königsberg) Zimmermann Spengler Ortmann Jäger Reinhardt (beide Mannheim⸗Waldhof)(Breslau)(Allenſtadt)(Leipzig) Erſatz: Kritzokat(Hannover), Schliephake(Stettin), Witt(Hannover). Knautz (Minden) Krauſe Mansfeld erringt Eſtlands Motorraoͤpreis Zu einem großen Erfolg für deutſche Fahrer und Ma⸗ ſchinen geſtaltete ſich der fünfte Große Motorradͤpreis von Eſtland, der am Sonntag in Reval ausgetragen wurde. Mansfeld(Auto⸗Union/ DKW) gewann den Großen Preis in neuer abſoluter Rekordzeit mit 107,75 Km.⸗Std. und erhielt außerdem den Ehrenpreis dͤer Deutſchen Ge⸗ ſandſchaft in Reval und des Eſtniſchen Motorſportklubs. Der Königsberger Kneef ſiegte mit ſeinem NSU⸗Geſpann in der Seitenwagenklaſſe in 44:28,5 Min. mit einem Durch⸗ ſchnitt von 91,21 Km.⸗Std. Die Ergebniſſe: Bis 350 cem: 1. Hennok(Eſtland) auf Excelſior:42:40 Stunden gleich 98,64 Km.⸗Stö.(neuer Rekord); 2. Somer⸗ korpi(Finnland) auf Norton:46:45 Std.— Bis 550 cem: 1. Mansfeld(Deutſchland) auf DaW 134:07 gleich 107,75 Km.⸗Std.(neuer abſoluter Rekord); 2. Sundqviſt (Schweden) auf DaW:35:13 Stö.; 3. Veldemann(Eſt⸗ land) auf Rudge.— Seitenwagenklaſſe: 1. Kneef(Deutſch⸗ land) auf NSu 44:28,5 Std. gleich 91,21 Km.⸗Std.; 2. Kletſki (Eſtland) auf BMW 45:32 Std. gleich 87,6 Km.⸗Std. 605 15 * Montag, 13. September 1937 7. Seite/ Nummer 422 Gau Südweſt Pfalz⸗Oſt: Kickers Frankenthal— TSG 61 Ludwigs⸗ hafen:2; Vis Frieſenheim FV Frankenthal 120; Spg Mundenheim— 3 Speyer 111; TSG Neuſtadt 04:1; FG 1914 Oppau— Rheingön⸗ heim:0. Pfalz⸗Weſt: Niederauerbach— Sc 05 Pirmaſens:2; Bſs Homburg— Hamborg⸗Rord:0; 8§ Rodalben— Reichsb. Kaiſerslautern:3; ViR Kaiſerslautern— Pfalz Pirmaſens.1; Kindsbach— MDSge Kaiſerslautern:7 Kammgarn Kaiſersloutern— SC Kaiſerslautern:1. Norbmain: Reichsb.⸗Re Frankfurt— SpVg Gries⸗ heim:0; BfB Unterliederbach— Viktoria Eckenheim:2; Wacker Rödelheim— Spg 03 Fechenheim:0; Aleman⸗ nia Nied— VfB Riederwald:2; Union Niederrad— Germania Schwanheim:0; Germania Enkheim— FS Bergen:0. Südmain: S Neu⸗Iſenburg— S o2 Offenbach 213; SW Heuſenſtamm VfR Offenbach:1; Bfeè Neu⸗ enburg— SC 07 Bürgel:0; Teutonia Hauſen— Ger⸗ mania Bieber:1;§FC 03 Egelsbach— Kickers Oberts⸗ hauſen:1; Kickers⸗Vikt. Mühlheim— FB 06 Sprend⸗ Iingen:3. Rheinheſſen: FSB 05 Mainz— SV 00 Flörsheim 111; V 02 Biebrich— Ss 12 Koſtheim:1; Viktoria Walldorf gegen Fg Mombach:1; SpVg Weiſenau— Fontanz Finthen:3; Haſſia Bingen— FV 08 Griesheim:0 Südheſſen: Alemannia Worms— S c8 Darmſtadt .1; Sg Arheilgen— Normannia Pfiffligbeim:0; BfR Bürſtadt— Blau⸗Weiß Worms:1; S 20 Horchheim— Olympia Lampertheim:4; Germania erroden Olympia Lorſch:1. Saar: Vfs Dillingen— Sc Saarbrücken 711; VfB Dudweiler— Saar Saarlautern:2; Püttlingen 8— IV Schaffhauſen:2; Bfs Güdingen— F Diefflen:2; St. Ingbert— SB Sulzbach 213. Gan Württemberg Stutigart: Polizei Stuttgart— SpVg Cannſtatt 021; Spg Vaihingen— Te Münſter:0, VfB Obertürk⸗ heim— BfR Gaisburg:2; FV Boblingen— Vi Ober⸗ eßlingen:8. Unterland: S Feuerbach ViB Sontheim 12:1; FV Kornweſtheim SV Neckarſulm:0; PfR Heil⸗ bronn— Spg Aſperg:0. Hohenzollern: BfB Kirchheim—§c Tailfingen 21: —.— Urach— Bis Metzingen 025; JV Nürtingen— Fgf echingen 611. chwarzwald: F Tuttlingen— SpVg Freudenſtodt :2; SV Spaichingen— Spog Oberndorf:2, SV Sul⸗ gin— 520 Troſſingen:1; Vſe Nagold— SC Schwen⸗ ningen:2. Bodenſee: Wacker Biberach— Olympia Laupheim 411; N Wangen— F Senden 111; Eintracht Neu⸗Ulm— C Mengen.1; Kickers Vöhringen— Tgd Biberach:2. Alb: Fé Uhingen BfR Heidenheim:2; SpVg —* 5 FC Urbach:4; S Schorndorf— FV Geis⸗ ingen:1. Schalke-BfB Stuttgart:1 Bis auf über 30 000 war die Zuſchauerzahl angeſchwollen, als das Spiel begann. Schalke beginnt ohne Pörtgen und Schweißfurt, VfB hatte Rutz erſetzt und Nagel wieder in die Verteidigung geſtellt. Das Spiel begann ſehr gut, bald hieß es durch Urban:0, dann durch Lehmann 111, ſchließ⸗ lich aber durch Gelleſch und Urban bei der Pauſe doch 311 für Schalke. Damit war die beſſere Spielhälfte zu Ende. In der zweiten Hälfte ließen die Leiſtungen beiderſeits nach. Schalke kam in letzter Spielminute durch Gelleſch zum vierten Treffer. Abſchluß des internationalen Tennis-Turniers Den Abſchluß des internationalen Tennis⸗Turniers bildeten die Doppelkümpfe. Im Herrendoppel trafen die Berliner Dettmer⸗Henkel im Endſpiel auf die Mannheim⸗ Frankfurter Kombination Dr. Buß⸗Dohnal. Auch dieſes Mal hatten die Berliner hartnückig zu kämpfen, um ihre Gegner:4.:5,:5 ſchlagen zu können. Wiederum ſah man auf beiden Seiten ganz ausgezeichnete Leiſtungen, wobei vor allen Dingen Henkel und Dohnal am Netz vor⸗ bildliche Arbeit leiſteten. Im 2. Satz lagen die Berl'ner bereits:5 im Hintertreffen, als Dettmer begann, ſeinen Landsmann beſſer zu unterſtützen, ſo daß ſie ſchließlich ohne Satzabgabe den Kampf für ſich entſcheiden konnten. Im gemiſchten Doppel kamen Frl. Ertel⸗Dr. Buß gegen das ͤͤurch die vorangegangenen ſchweren Kämpfe ermüdete Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Spiele der Bezirksklaſſe Berliner Paar Fr. Fritſch⸗Henkel ins Enoͤſpiel, wo ſie auf Frl. Weber⸗Dohnal trafen. Mit 611,:7, 876 fiel der Sieg nach ſchwerem Kampfe in den beiden letzten Sätzen an Frl. Ertel— Dr. Buß. Jedoch wurden infolge Uebermüdung der Spieler nicht mehr die Leiſtungen der vorangegange⸗ nen Kämpfe erreicht. Das Herren⸗Einzel Klaſſe B gewann Vutz in 3 Sätzen gegen Meiſenheimer, während das Herren⸗ Doppel, Klaſſe B, an Stephan⸗Jung fiel, welche im End⸗ ſpiel Harrer⸗Meiſenheimer abfertigten. Bei den Damen holte ſich in der Klaſſe B Frl. Schömbs nach ausgeglichenem 3⸗Satz⸗Rampf den Turnierſieg und die letzte Konkurrenz, das gemiſchte Doppel Klaſſe B holten ſich Frl. Bub⸗Weih⸗ rauch gegen Fr. Mogendorf⸗Sputh. Ergebniſſe der Schlußkämpfe: Herren⸗Einzel Kl. A: Dettmer— Malecek:0,:3,:1. Herren⸗Doppel Kl. A: Dettmer⸗Henkel— Dr. Buß⸗Dohnal :4,:5, 715. Damen⸗Einzel Kl. A: Frl. Enger— Frl. Ertel:4,:2. Gemiſchtes Doppel: Frl. Ertel⸗Dr. Buß— Frl. Weber⸗Dohnal:1,:7,:6. Herren⸗Einzel Kl. B: Lutz— Meiſenheimer:6,:5,:2. Herren⸗Doppel Kl. B: Stephan⸗Jung— Harrer⸗Meiſenheimer:2,:5. Damen⸗ Einzel Kl. B: Frl. Schömbs— Frl. Hoffmann:7, 63, 614. Gemiſchtes Doppel Kl. B: Frl. Bub⸗Weihrauch— Fr. Mo⸗ gendorf⸗Sputh. Mæ6-.C. Speyer:0 Zum zweiten Male ſtand der Hockeyclub Speyer in der neuen Spielzeit einem Mannheimer Verein gegenüber, nachdem der VfR Mannheim am vergangenen Sonntag in Speyer nur ein Unentſchieden erreichen konnte. Die Ein⸗ heimiſchen zeigten ſich, allerdings erſt nach der Pauſe ihrem Gegner überlegen und konnten dies auch durch drei ſchöne Tore zum Ausdruck bringen. Bei Beginn iſt die Partie wenig intereſſant, denn beide Mannſchaften brauchen ziem⸗ lich lange, um richtig ins Spiel zu kommen. Die Aktionen ſind zu durchſichtig, um gegen die ſicheren Hintermannſchaf⸗ ten Erfolge zu holen. Die Mannheimer haben die beſſeren Chancen als ſie ſich eingeſpielt haben, aber mehrere Straf⸗ ecken werden vergeben. Ueberraſchend ſchwach iſt der Gäſte⸗ ſturm, der gegen die oft unſichere Abwehr des linken MTG⸗ Verteidigers nichts ausrichten kann. So verläuft die erſte Halbzeit torlos. Auch nach der Pauſe iſt der Kampf lange ausgeglichen, bis der Angriff der MTG mit guter Unter⸗ ſtützung der Läuferreihe in Fahrt kommt. Boos kann aus kurzer Entfernung den Gäſtehüter zum erſtenmal ſchlagen und wenige Minuten ſpäter hat der gleiche Spieler ein zweites Tor geſchoſſen. Die Gäſte laſſen ſich aber nicht ent⸗ mutigen und verſuchen mit Macht das Ergebnis günſtiger zu geſtalten. Jedoch ohne Erſolg. Das Schlußdreieck der Mannheimer iſt jetzt im Bilde und läßt keinen Erfolg zu. Kleine Sport-Nachrichten Ferencvaros Budapeſt ſiegte vor 30 000 Zuſchauern in Budapeſt im erſten Spiel der Schlußrunde um den Mitro⸗ papokal über Lazio Rom mit:2(:). Im Fußball⸗Länderkampf Polen gegen Dänemark in Warſchau blieben die Polen mit 311(211) erfolgreich. Den„Preis der Nationen“, ein 140 Km. langes Einzel⸗ Zeitfohren in Paris, gewann Cogan⸗Frankreich in 3144,90 vor ſeinen Landsleuten Archambaud und Speicher. Die S Bautz und Kijewſki belegten den 8. bzw. 16. atz. Das Oppenheim⸗Rennen in Hoppegarten, die wertvolle Prüfung der Zweijährigen, endete mit dem leichten Sieg von Adlerfee(O. Schmidt) vor Liebesgabe und Hannenalt. Das Horſter Jagbrennen über 4000 Meter wurde nach ſpannendem Verlauf von Herero(R. Flieth) vor Drei⸗ läufer, Gineruſta und Ordensritter gewonnen. Die Europa⸗Meiſterſchaften im Schwimmen werden im nächſten Jahr vom.—43. Auguſt im Londoner Wembley⸗ Bad durchgeführt. Deutſche Hockeyſiege gab es beim internationalen Herbſt⸗ turnier in Brüſſel. Am beſten ſchnitt die Mannſchaft von Köln ab, die beide Spiele ſiegreich geſtalten onnte. Die erfolgreichſten Vereine am erſten Tag der 11. Ham⸗ burger Alte⸗Herren⸗Regatta auf der Außenalſter waren die R Hanſa Hamburg mit vier und RC Brandenburgia Ber⸗ kin mit oͤrei Siegen. Bei den Ruderern über 45 Jahre be⸗ Legte im Gig⸗Vierer die Alte Herren⸗Vereinigung im Ru⸗ derbezirk Frankfurt/ Main⸗Offenbach den dritten Platz hinter Rh Hanſa und Renngemeinſchaft Kiel. Der Weilburger Marathonlauf, bei dem am 19. Septem⸗ ber die Gaumeiſterſchaft Heſſens entſchieden wird, iſt auch in dieſem Jahre wieder als reichsoffene Veranſtaltung aus⸗ geſchrieben worden. Zur Zeit liegen 65 Meldungen vor Es iſt damit zu rechnen, daß dieſe Veranſtaltung bei den Läufern im Reich viel Anklang finden wird. Eder Punktſieger über Buratti Die Freiluftveranſtaltung im Kölner Eisſtadion hatte mit 4000 Zuſchauern nicht den gewünſchten Erfolg, was vor allem auf das kühle Wetter der letzten Tage zurück⸗ zuführen ſein dürſte. Sportlich befriedigte der Abend aber durchaus. Meiſter Guſtav Eder hatte gegen den italie⸗ niſchen Mittelgewichtler Buratti wiederum eine ſchwere Aufgabe zu löſen. Der ſechs Pfund ſchwerere Buratti, der oußerordentlich ſchnell auf den Beinen war, verlegte von Beginn an ſeine Taktik darauf, gegen Eder mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln über die Runden zu kommen. Er deckte außerordentlich geſchickt, wich den ſchwerſten Brocken aus, klemmte und hielt ſehr viel, aber er ſtand die 12 Runden durch. Eder, kämpferiſch beſſer als in Düſſeldorf gegen Roſſi, verſuchte mit reinem Boxen ſeinen Gegner zu erſchüttern, verſuchte es in mehreren Runden mit blitzſchnellen Ueberfällen, wartete dann auf eine Gelegenheit für einen Kernſchuß, aber Buratti über⸗ ſtand alle Gefahren. In den letzten drei Runden, als ſtrömender Regen über den ungedeckten Ring herniederging, griff Eder beſonders beherzt an, trommelte Serien, brachte ſeinem Gegner in der letzten Runde noch eine klaffende Verletzung über dem rechten Auge bei, ober Buratti er⸗ reichte den Gong ſtehend. Beide erhielten viel Beiſall. Vinzenz Hower war gegen den Italiener Cate⸗ nacci außerordentlich entſchloſſen. Vor allem im Nah⸗ kampf war der Kölner ſeinem Gegner klar überlegen. In der vierten Runde gab der Italiener plötzlich auf, als er Serie von Haken Howers an den Kopf nehmen mußte. Der ſich erſtmalig als Berufsboxer vorſtellende Bonner Stein brachte den reichlich alten Hamburger Nielſen in der erſten Runde auf die Bretter. Ebenfalls nur eine Runde brauchte Kraitz(Aachen) gegen Sing(München) im abſchließenden Halbſchwer⸗ geſchwichtskampf. Kraitz überfiel den Münchener mit wuch⸗ tigen Hoken und nach dem vierten Niederſchlag gab der Bayer auf. Klug(Köln) und van der Rheydt(Kre⸗ feld) trennten ſich im Mittelgewicht nach ſechs Runden unentſchieden. Englanos Leichtathleten erneut geſchlagen Auch bei ihrem zweiten Start in Skandinavien konnten die engliſchen Leichtathleten für ihr Land keinen Geſamtſieg erringen. Wurde ſchon der erſte Länderkampf gegen Finn⸗ land verloren ſo fiel auch der erwartete Erfolg in Oslo aus. In dem zweitägigen Treffen blieben die Norweger nach einer 36:34⸗Führung am erſten Tag im Endergebnis mit 75:64 Punkten ſiegreich. Trotz der vier Einzelſiege der Engländer gegenüber drei der Vertreter Norwegens am erſten Taa entſchied die beſſere Vlacierung für den knappen Vorſprung Norwegens. die am Schlußtag noch weiter ausgebout wurde, zumal Hans Lehne über 1500 Meter in:59,2 Min. in Landesrekordzeit den einzigen Siea Norwegens in den Laufwettbewerben herausholte. Ausgezeichnete Zeiten erzielten die Enaländer in den bei⸗ gewonnen und 7·49 Min. wurden für die 4 mal 800 Mtr. geſtoppt. In 730 techniſchen Uebungen waxen jeweils die, norwegiſchen Athleten erfolgreich, Die Ergebniſſe: 100 Meter: Holmes(E) 10,6. 400 Meter: Brown (E) 47,8. 800 Meter: Collier(E):53,5. 1500 Meter: Hans Lehne(N):53,2(Landesrekord). Ward(C) 14:46,8. 110 Meter Hürden: Finlay(E) 14,4. Schwedenſtaffel: England:54,2. 4 mal 800 Meter: England:40. Weitſprung: Otto Berg(N) 7,53 Meter. dochſprung: Erik Stai(N) 1,88 Meter. Stabhochſprung: Leif Wold(N) 3,90 Meter. Kugelſtoßen: Bjarne Thore⸗ ſen(N) 14,82 Meter. Diskus: Reidar Soerli(N) 47,19 Meter. Speerwerſen: Oly Sunde(N) 61,33 Meter. Endergebnis: Norwegen— England 75:64. 5000 Meter: den Staffeln: die Schweden⸗Staffel wurde in 1754.2 Min. Hockey-Klubkämpfe Ein ſchöner Flankenlauf von Beck leitet den dritten Tref⸗ fer ein. Seine Flanke kommt gut vors Tor, wo Günthner mit ſcharfem Schuß das Schlußergebnis feſtſtellt. Die Gäſte haben die Chance zum Ehrentor, aber Spanier ſchießt eine Strafecke haarſcharf übers Tor. Auch eine weitere Straf⸗ ecke wird vergeben und dann rettet der MTG⸗Torhüter ganz ausgezeichnet, ſo daß das zu 0 beſtehen bleibt. Beide Mannſchaften waren noch nicht in ihrer beſten Form, be⸗ ſonders von den Gäſten hätte man mehr erwartet. Gut hielt ſich der Torhüter. Ebenſo verdienen beide Verteidiger ein Lob. Schwach war die Leiſtung der Läuferreihe und auch der Angriff ließ nie ſeine ſonſtige Gefährlichkeit ahnen. Beide Halbſtürmer waren hier die beſten. TVM 1846— Tb Germania Mannheim:0 Früher als üblich ſetzen die Hockeyleute in der neuen Spielzeit ihre Lokalkömpfe ein, denn ſchon am Sonntag war der TB Germania auf dem TB 46 Platz im Luiſen⸗ park zum erſten Lokalkampf als Gaſt. Beide Mannſchaf⸗ ten erreichten lange noch nicht ihre beſte Form, wos nach den wenigen Spielen naturgemäß allerdings auch nicht der Fall ſein konnte. Der Platzbeſitzer bot die geſchloſ⸗ ſenere Mannſchaftsleiſtung und ſiegte mit:0 Toren, nachdem ſchon in der erſten Halbzeit eine:0⸗Führung erreicht worden war. In der erſten Minute gehen die Weiß⸗Roten durch Seidel in Führung, der den erſten An⸗ griff erfolgreich abſchließt. Mintrop erhöht bald auf 270 durch eine prachtvolle Einzelleiſtung. Auch nach der Pauſe iſt der Turnverein tonangebend und kann alle Angrifſe des Gegners erfolgreich abweiſen. Eine lange Ecke bringt den dͤritten Treffer, den wieder Mintrop mit ſcharfem Schuß erzielt, und damit das Endergebnis feſtſtellt. Bei der Siegermannſchaft hielt ſich die Hintermann⸗ ſchaft mit Höhl, Greulich, Schmidt ſehr gut. Schenk war wieder der beſte Mann der Mittelreihe. Auch die Außen⸗ läufer hielten ſich aut. Dem Angriff fehlte noch der letzte⸗ Schliff und vor allem das genaue Zuſammenſpiel, obwohl keiner der Stürmer ſchlecht war. Mintrop konnte am beſten gefallen. Die Germanen machten wieder einmal den Fehler ſaſt nur den Innenſturm einzuſetzen, der ſich immer wieder an der ſicheren TV.Verteidigung feſtlief. Hochadel und Ufer 2 zeigten die beſten Leiſtungen. Die Läuferreihe ſtand der des Gegners weit nach und mußte ſich oft auf die Verteidigung beſchränken Als Vertei⸗ diger gab Linder eine Gaſtrolle, die er tadellos zu Ende brachte. Schoos brachte oft eine unnötige Härte, in den ſowieſo harten Kampf. Anſere Steher ſiegen Radländerkampf Deutſchland— Holland 31:16 Der am Sonntag auf der Bahn des Frankfurter Sport⸗ feldes ausgetragene Länderkampf unſerer Dauerfahrer gegen Holland hatte trotz unſicherer Witterung noch 3000 Zuſchauer angebockt. Die deutſchen Vertreter ſiegten erwar⸗ tungsgemäß mit 31:16 Punkten. In den einleitenden drei Verfolgungsrennen über je 10 Km. gab es deutſche Siege. Umbenhauer holte im erſten Lauf den Holländer van Hoek nach 23 Runden, Ifland ge⸗ wann den zweiten in:47 Minuten mit 110 Meter Vor⸗ ſprung gegen Alkema und Meiſter Adolf Schön ſchlug den holländiſchen Titelträger Snoek in:52 Minuten im drit⸗ ten Lauf mit 75 Meter. Im erſten der beiden 40⸗Km.⸗Läufe hinterließen die Holländer einen unerwartet ſtarken Ein⸗ druck. Während Deutſchland nur auf zehn Punkte kam, brachten ſie elf zuſammen. In der Mitte des Rennens ſtieß Meiſter Schön aus Letzter Poſition vor und ſchob ſich an die Spitze. Er gewann den erſten wie den zweiten Lauf über die gleiche Strecke ganz überlegen. Die Ergebniſſe: 1. Lauf(40 Km.): 1. Schön 34:48; 2. Alkema() 420 Meter; 3, Snoek(§) 480 Meter; 4. Ifland(D) 780 Me eri⸗ 5. van Hoek(§) 705 Meter; 6. Umbenhauer(D) 8601Mekkr⸗ 2. Lauf(40 Km.): 1. Schön 33:47; 2. Umbenhaner( 200. Meter; 3. Ifland(D) 600 Meter; 4. Snoek(§) 690 Meter) 5. Alkema(§) 760 Meter; van Hoek(§) auſgegeben. „Preis vom Römer“(Amateur⸗Fliegerrennen): 1. Wal⸗ ther(Ludwigshafen⸗Frieſenheim); 2. Ritter(Frankfurt); 3. Hoffmann(Frankreich); 4. Becht(Frankfurt). Sharles Nacnaert, Beigiens Rangliſtenerſter, gewany heim Aachener Tennisturnier das Männereinzel gegen den ͤeutſchen Wehrmachtmeiſter Dr. Tübben ſicher:2,:1. Be⸗ den Frauen triumphierte Frau Beutter⸗Hammer:2, 679 über die Berlinerin Paula Käppel. ——————————————————— ꝓ———— P P P P’’ ꝰꝰꝰꝰꝰB—ᷓ o ꝰᷣ ᷓꝓPPPPPPꝓↄPꝰꝰPPꝓPꝓꝓPPP—ꝰↄↄ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰPPSSPPPSSPP 13 u. 13. 11.. 18. II. A 4¹..* N B* 13, 4 krankkfur anleihen d. Kom.-Verb. Goldhyp.-Pfandbriefe 6 eh. S4 Ladi F. P N 2⁰⁰ 4. Mhm. 146 0J 146.0'enw. Hartſtein.... Pärttemb. Elertr.] 110.0 3 Verkehrs- Aktien 8 Pforſ. v. Hypothekenbanken Mannb k 75Badr. S, Pfece. e ulte, Beauerei 183 3 Bod. AG.f. Rhein⸗ Deuische derheſſ. Pr.⸗AnlJ 186,71 136.7 B 4½ do. R 3,6,50 99.759975 Bayr. Motorenw. 153.5153.5 art⸗u. Bürgerbr. 125,0 128,0 Lſt Waldhof. 156.5 156,5 ſchiff—— er 51. Werie Stadtanleihen— 101,00 101 0 85 818 1012 101 9— rger 0 1452 135 Ka- 35 1030 1035 Rat Müh 8 kranzportmöin—3 f eee,, m e S eeeene.. e„„„ 5 2 2* 8 an 2 2 88 i Otsch. Staatsanleihen 44½ Serlincholdsa 40140 404. 4% Berl. öyp.-Br. Sig. Gpfbr. 8 1 Brown. Boveri 138,5138,5 13 17201740 3 8 Eoniltde Ssts 155 9 150 Veroicherdaten 10⁷ u. SEE 9 96 kandes- und Provinz-8 S ven 13. 0075 90)5] und i e. K... 1ul.3 101.sPrment Heibelbz, 168.0 168.5 cunet 18.0 180be5o. WPorg.J 1250 128.91SD-Bank“. 125 12500 Kiteturantz 50..-Anl. 270 104.4 10.4 4½%) Srantf. 0(.. bankten, kom. 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Ciſenhand. 149.8 Lochde⸗ 150.51 456.51Püldeim⸗Bergw.J 180,0. USteatüt⸗Magneſigl 1720 St. Eül.⸗ u..0t. 86.—65.0—* 155 1350 —————————— eeeeee ee—————— eee eeee e ae eeeeeeee e eee eeee, e —— HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZITUNG Montag, 13. September 1937 Der Osien beschaifi sich Kriegsmaierial in Amerika Japan haupisächlich Rohsioffe/ china Feriigiabrikaie Nach einer Veröffentlichung des amerikaniſchen Inſtituts of Pacific Relations hat ſich die amerika⸗ niſche Ausfuhr von Munition und Kriegsmaterial nach Japan in den Jahren von 1932 bis 1936 mehr als verfünffacht. Im Jahre 1932, wo gleichfalls Kämpſe bei Schanghai ſtattfanden, betrug der Wert dieſes Exports 2,8 Millionen Dollar, 1933: 6,4 Mill. Dollar; 1934: 13,31 Mill. Dollar; 1935: 12,93 Mill. Dollar und 1936 ungefähr 15 Mill. Dollar. Dieſe gewaltige Entwicklung wurde noch übertroffen von den erſten fünf Monaten des Jahres 1937, in denen Japan für nicht weniger als 22 Millionen Dollar Kriegsmaterial in den Vereinigten Staaten kaufte. Bei der Mehrzahl dieſer Verſchiffungen handelte es ſich um Schrott. Die Zunahme dieſes Exports in den erſten fünf Monaten des Jahres 1937 beträgt im Vergleich zu den entſprechenden Monaten des Vorjahres alſo ungefähr 400 v. H. Aus dieſen Zif⸗ fern geht deutlich die Knappheit Japans an Eiſen⸗ erzen hervor, während andererſeits die Abnahme des amerikaniſchen Exports von Exploſivſtoffen nach Japan auf die ſchnelle Entwicklung der chemiſchen Induſtrie in Japan hinweiſt. Im Jahre 1930 kaufte Japan in den Vereinigten Staaten für 440 000 Dollar Flugzeuge und Flug⸗ zeugteile. Im Jahre 1932 ſank dieſer Export auf 20 400 Dollar, ſtieg aber dann im Jahre 1933 auf 63 000 Dollar, 1934 auf 320000 Dollar, 1935 auf 950 000 Dollar und 1936 auf nahezu 1 Million Dol⸗ lar an. Während der erſten ſieben Monate des Jah⸗ res 1937 kaufte Japan nur für 300 000 Dollar, woraus man hier darauf ſchließt, daß Japan ent⸗ weder ſeine Luftaufrüſtung abgeſchloſſen hat oder aber das Material aus anderen Ländern bezieht. * China bezog im Jahre 1936 von den Vereinigten Staaten für acht Millionen Dollar Rüſtungsmate⸗ rial, was etwa mehr als die Hälfte der japaniſchen Bezüge ausmacht. Die Zunahme während der letz⸗ ten ſünf Jahre iſt hier jedoch noch auffallender. Denn im Jahre 1932 betrug dieſer Export 0,60 Mill. Dol⸗ lar, 1933: 2,47 Mill. Mill. Dollar; 1934: 4,60 Mill. Dollar und 1935: 3,21 Mill. Dollar. Im Jahre 1936 haben die Käufe ſich dann mehr als verdoppelt, wäh⸗ rend China in den erſten ſieben Monaten des Jah⸗ res 1937 nur für 1,5 Millionen Dollar Kriegsmate⸗ rial in USA kaufte. Im Gegenſatz zu dͤͤen Bezügen Japans impor⸗ tiert China vor allem Fertigwaren. Aus USA wurden insbeſondere Flugzeuge und Flugzeugteile bezogen, deren Wert im letzten Jahr 76 des Geſamt⸗ exports ausmachte. Die Tatſache, daß im Jahre 1932 der chineſiſche Flugzeugimport aus USA im Gegenſatz zu heute nur die Hälfte des Geſamtwertes des Rüſtungsimports aus Amerika darſtellte, zeigt, welchen Wert die chineſiſche Regierung heute auf ihre Luftaufrüſtung legt. Der amerikaniſche Export an Exploſipſtoffen, Munition und Maſchinengeweh⸗ ren nach China betrug 1936 faſt 775 000 Dollar. Die Zunahme der Ausſuhr von Maſchinengewehren gegenüber 1935 betrug über 2000 v. H. Ein Vergleich der Erportziffern zeigt deutlich, unter welchen verſchiedenartigen Vorausſetzungen Japan und China die Kämpfe durchführen: Das hochinduſtrialiſierte Japan beſitzt nicht genügend Rohſtoffe, während China über Rohſtoffe verfügt, aber ſeine Kriegsinduſtrie nicht genügend oder über⸗ haupt kaum entwickelt hat. * Die Idar⸗ Oberſteiner Schmuckwareninduſtrie. Die Edelſteininduſtrie war im Auguſt, von geringen, durch die Ferienzeit bedingten Schwankungen abgeſehen, gut be⸗ ſchäftigt. Die Nachfrage auf dem ſynthetiſchen Edelſtein⸗ markt hielt an. Die für die Achatinduſtrie erwartete Ge⸗ ſchäftsbelebung hat ſich noch nicht völlig durchgeſetzt. Auch der Rohedelſteinmarkt lag noch immer ruhig. Größere Nachfrage iſt lediglich nach erſtklaſſigen Stücken in ver⸗ ſchiedenen Edelſteinarten vorhanden. Die Beſchäftigung der Diamantinduſtrie konnte als ausreichend bezeichnet werden. Das Edelſteingraveurgewerbe hatte guten Auf⸗ tragseingang bei ſaiſonmäßig bedingten Abſchwächungen. Der Perlenhandel liegt nach wie vor ruhig. Die echte Schmuckwareninduſtrie berichtet über Erfolge mit gewiſſen Umſtellungen, dagegen iſt die Oberſteiner unechte Metall⸗ und Schmuckwareninduſtrie zum Teil auf dem Tiefpunkt ihrer Beſchäftigung angelangt, da insbeſondere im Aus⸗ land gegenwärtig das Gablonzer Genre ſtark bevorzugt wird und die Mode für die Oberſteiner Artikel gegenwärtig ſehr ungünſtig liegt. Von der Leipziger Meſſe erwartet man wieder eine Belebung. *Gardinenfabrik Plauen AG, Plauen i. V. Infolge der erhöhten Bautätigkeit und der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftsgeſundung war die Nachfrage nach Artikeln der Gardinenfabrik Plauen AG, Plauen i.., azuch im ab⸗ gelzufenen Geſchäftsjahr 1936/37(30. Juni) eine recht rege. Der Betrieb konnte infolgedeſſen voll beſchäftigt werden. Durch reichliche Verarbeitung von Miſchgeſpin⸗ ſten wurde ein gewiſſer Ausgleich für das eingeſchränkte Kontingent anderer Rohmaterialien geſchaffen. Ein⸗ gehende Unterſuchungen in der Verſuchswäſcherei haben ergeben, daß die Beimiſchung von Zellwolle ohne beſon⸗ deren Einfluß auf die Haltbarkeit der hergeſtellten Gar⸗ dinen bei ſachgemäßer Behandlung iſt; es wurde feſt⸗ geſtellt, daß die Ware durch den milden Glanz der Zell⸗ wolle ein eoͤleres Ausſehen erhält. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet einen Fabrikationsertrag von 1,75(1,66) Mill. /, wozu noch außerordentliche Erträge von 29991(3936)/ treten. Löhne und Gehölter erfor⸗ derten 0,85(0,79), ſoziale Abgaben 0,96(0,06), Zinſen und Beſitzſteuern 0,07(0,06) und alle übrigen Aufwendun⸗ gen 0,60(0,67) Mill. /. Abſchreibungen auf Anlagen wurden mit 0,03(0,03) Mill. vorgenommen. Einſchließ⸗ lich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 7701 ¼ (7668)/ verbleibt ein Reingewinn von d0 974(65 701) /, aus dem, wie bereits gemeldet, einen von 4 auf 5 v. H. erhöhte Dividende zur Verteilung vorgeſchlagen wird. Nach einer Zuwendung von 10000/ an die Gefolgſchaft und von 4395(10 000) an den Penſions⸗ und Unter⸗ ſtützungsverein ſowie einer unveränderten Dotierung der BVorzugsaktien verbleiben 7749 zum Vortrag. In der Bilanz ſteht das Anlagevermögen mit 0,50(0,40) Mill.“ zu Buche. Vom Umlaufsvermögen entfallen auf Waren⸗ und Betriebsſtoffe 0,52(0,56), zuf Forderungen aus Wa⸗ renlieferungen und Leiſtungen 0,58(0,56) Mill. /J. Das Grundkapital wird mit unv. 1,14 Mill. /, die geſetzliche Rücklage mit unv. 0,19 und die Rücklage 2 mit unv. 0,03 Mill./ aufgeführt. Verbindlichkeiten aus Warenlie⸗ ſerungen und Leiſtungen verringerten ſich auf 0,08(0,13) Mill.. Bankſchulden(i. V. 0,03 Mill. /) werden nicht mehr ausgewieſen. HV 27. September. C. Bechſtein Pianofortefabrik A, Berlin. Nach dem im Reichsanzeiger veröffentlichten Abſchluß der C. Bech⸗ ſtein Pianofortefabrik AG, Berlin, die nur noch als Grunoſtücksverwaltungsgeſellſchaſt fungiert, ergibt ſich für 1936 nach wieder 30 300„ Bbſchreibungen auf An⸗ lagen ein rechnungsmäßiger Ueberſchuß von 667(7050) l, der von dem auf der Aktivſeite der Bilanz eingeſetzten Wertberichtigungs⸗(Berluſt⸗/konto algeſetzt wird, ſo daß dieſes noch mit 1 263 691“ erſcheint. In der Bilanz be⸗ tragen bei 1 Mill./ AK die geſamten Verbinolichkeiten der Neuen Mannheimer Zeitung Eesier Wochenbeginn Anlagebedari vorhanden/ Schluß gui behaupfei Rhein⸗Mainiſche Börſe etwas feſter Frankfurt, 13. September. Der Aktienmarkt ſtand zum Wochenbeginn im Zeichen einer feſteren Tendenz. Es erfolgten Rückkäufe der Ku⸗ liſſe, daneben traten zuch kleine Kundſchaftsanfragen vor. Die erſten Kurſe lagen wohl noch etwas uneinheitlicher, aber überwiegend um ½ bis 1 v. H. feſter. Spöter ergaben ſich für Spezialwerte vielfach weitere Beſſerungen im gleichen Ausmaß. Bei Montanwerten Hürfte die Mit⸗ teilung über den Geſchäftsgang bei Mannesmann an⸗ geregt haben. Buderus 125,25—126(125), Höſch 125(123), Mannesmann 1217—122(121), Vereinigte Stahl 117,75 bis 118(116,75), Maſchinen⸗ und Motorenaktien zogen bis 1 v. H. an, Eßlinger mit 121,50 und Mönus mit 124,75 bis 125 logen jedoch bis ½ v. H. niedriger. Am Elektro⸗ markt waren beſonders ACEG erholt mit 1279—(126), etwas lebhafter waren Geffürel mit 154,25—155(154). Vorüber⸗ gehend lebhaft lagen Reichsbank mit 205—207,50(206,25), ebenſo Bemberg mit 149—149,50(147,75). Chemiſche Werte lagen unregelmäßig, J6 Farben 164,25(16476), Scheide⸗ anſtalt 266(266,50), dagegen Metallgeſellſchaft 155,75 (154,75). Am Rentenmarkt war die Haltung bei kleinen Umſätzen freundlich, die Kurſe waren aber wenig ver⸗ ändert. Kommunal⸗Umſchuldung blieben zu 94,85 ge⸗ ſucht, Reichsaltbeſitz ſtellten ſich auf etwa 12796(127,50) und Reichsbahn⸗VA auf etwa 127,75(127,50). Im Verlaufe ergaben ſich verſchiedentlich weitere Er⸗ höhungen wie überhzupt die Haltung freundlich blieb, ohne daß aber die Umſätze weſentlich lebhafter geworden wären. Bemberg ſtiegen auf 151 nach 149,50, Buderus auf 127 nach 125,25, Rheinmetrll auf 154,50 nach 159,75, ferner Höſch auf 125,50 nach 15, Mannesmann auf 1229% nich 122, Verein. Stahl auf 118,25 nach 117,75, JG Far⸗ ben auf 1649“ nach 164,25. Von ſpäter notierten Werten erhöhten ſich Klöckner auf 135,50(133), Dt. Erdöl auf 152 bis 152,50(15096), Harpener auf 174(172,50) und Mans⸗ felder nach Pauſe auf 159(151). Renten lagen auch ſpö⸗ terhin ruhig. Der Pfandbriefmarkt brachte nur bei Liquidztionswerten geringe Abweichungen, auch Staot⸗ anleihen und Induſtrieobligationen verkehrten etwas un⸗ einheitlich. Der Freiverkehr hatte kleines Geſchäft. Man nanten u. a. Adlerwerke Kleyer 114,50, Wayß und Freytag 150,50, Katz und Klumpp 111,50—113, Dingler Maſchinen 89,50—90,50. Berliner Börſe: Aktien erholt und freundlich— Renten kaum verändert * Berlin, 13. September. Zu Wochenbeginn war an den Aktienmärkten ein ge⸗ wiſſer Tendenzumſchwung nicht zu verkennen. Wenn auch die Bankenkunöſchaft zunächſt größere Aufträge noch nicht erteilt hatte, ſo zeigte ſich doch in den Anfragen, daß wei⸗ terer Anlagebedarf vorhanden iſt, der in den nächſten Tagen zu Anſchaffungen führen könnte. In Börſenkreiſen ſelbſt ſteht man ſtark unter dem Eindruck der von begründetem Optimismus getragenen Reden des Miniſterpräſidenten Göring und des Staatsſekretärs Reinharöt. Jedenfalls konnte man Aufgabe der bisher beobachteten Zurückhaltung und zunehmendes Kaufintereſſe wahrnehmen. Da nur ver⸗ hältnismäßig kleines Angebot zur Verfügung ſtand, wieſen die Kurstafeln mit wenigen Ausnahmen um—1 v. H. höhere Kurſe auf. Am Montanmarkt konnten ſich nament⸗ lich Verein. Stahlwerke mit einer Steigerung von 176 v. H. kräftig befeſtigen. Harpener gewannen 17, Höſch und Mansſeld je 174 v. H. Mannesmann erhöhten ihren An⸗ fangsgewinn von 7 ſogleich um v.., offenbar in Nach⸗ wirkung des günſtigen Vierteljahresberichts. um 4 v. H. ſtiegen, waren Golöſchmiöt in gleichem Aus⸗ maß ſchwächer, Farben waren mit 164(plus v..) nur unbedeutend befeſtigt. Von Elektrowerten begegneten Geſfürel und AEc(je plus 56 v..) lebhafterem Intereſſe ſerner gewannen Lahmeyer und Lichtkraft bei kleinem Be⸗ darf 1 und 174 v. H. Auch Verſorgungswerte kamen über⸗ wiegend höher zur Notiz; Ausnahmen bildeten wur RWE und Deſſ. Gas mit minus 1 und minus 4 ſowie Waſſer⸗ werk Gelſenkirchen mit minus 2/4 v. H. Mit auffälligeren Befeſtigungen ſind ſchließlich noch zu erwähnen: Dierig und Metallgeſellſchaft(ie plus), Daimler und Demag lie plus 156), Deutſche Waffen(plus 14), Holzmann und Hotelbetrieb(je püus 1 v..). Schiffahrtswerte waren zum Teil erholt, nur Hamburg Süd minus 1 v. H. Von den ſogenannten unnotierten Werten zogen Oberbedarf um 1½% v. H. an.— Am Rentenmarkt lagen kleine Kaufauf⸗ träge für Kaſſawerte vor. Im variablen Verkehr waren Reichsaltbeſitz mit 1279—“ nach 127,70 unweſentlich ſchwächer, während die Umſchuldungsanleihe auf einem Stand von 9476 verharrte. Der Börſenverlauf führte am Aktienmarkt zu weiteren Kursgewinnen. Offenbar ſind inzwiſchen auch Aufträge der Bankenkunöſchaft eingetroffen, die die Aufnahmenei⸗ gung der Kuliſſe konſolidierten. Die ſchon meiſt höheren Anfangskurſe konnten ſpäter daher erneut um Prozent⸗ bruchteile überſchritten werden. Zu nennenswerten Stei⸗ gerungen kam es bei Reichsbank, die mit einer Befeſtigung Chemiſche Werte lagen nicht ganz einheitlich. Während Kokswerke um 3 v. H. die Hälfte des in der vorigen Woche erlittenen Verluſtes aufholten, bei Deutſcher Eiſenhandel(plus 276), bei Junghans und Bemberg(ie plus 154) und bei Rhein⸗ metall Borſig(plus 2/4 v..). Am Kaſſarentenmarkt blieb es wieder ziemlich ruhig. Die vorliegenden Kauforders waren zumeiſt ſo gering, daß ſie nennenswerte Kursauf⸗ ſchläge nicht herbeizuführen vermochten. Bemerkenswert iſt lediglich das weiter anhaltende Intereſſe für Reichs⸗ anleihen, wobei ſowohl die bereits eingeführten als auch die noch nicht an der Börſe notierten Folgen gefragt ſind. Sonſt ſind von den übrigen Papieren des Marktes alte Hamburger und Oldenburger Liquidationspfandbriefe mit je plus“, ꝛ9er Mecklenburger⸗Schwerin mit minus 0,30 und Harpener Obligationen mit minus“ v. H. als ſtärker verändert zu erwähnen. Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten Bank⸗ Faktien ermäßigten DD⸗Bank um 7 und Commerzbank um 9 v.., während Handelsgeſellſchaft 4 v. H. höher notier⸗ ten. Deutſch⸗Aſiatiſche gewannen 8 /, Hypothekenbank⸗ aktien lagen uneinheitlich. Schwächer waren Bayeriſche Hypotheken und Deutſche Zentralboden mit— 56 und — ½, während Hamburger Hypotheken v. H. gewan⸗ nen. Von Inoönſtriepapieren ſtiegen Hirſchberger Leder gegen letzte Notiz um 5,75, Kölner Gas um 4 und Wagner um 3 v. H. Stärker geoͤrückt waren andererſeits Glad⸗ bacher Wolle und abgeſtempelte Sachſenwerk mit je— 7,50, beide ebenfalls gegen letzte Notiz, Brown⸗Boveri um 4,25 ſowie Stock u. Co. um 4 v. H. 1988er Steuergutſcheine unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1999er 100 G 100,75 B, 1940er 99,02 G 100,37 B; 1941er 99,5 G 100,25 B; 1942er 99,25 G 100 B; 1943er 99 G 99,75 B; 1944er 98,87 G 69,62 B; 1945er 98,75 G 99,5 B; 1946er bis 1948er je 99,62 G 99,37 B.— Ausgabe 2: 1939er 100 G 100,75 B. Wiederaufbauanleihe 1946/48er 79,75 G 80,5 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,5 G 95,25 B. Die Börſe ſchloß ruhig, meiſt konnte das Kursniveau auf der im Verlauf erreichten Höhe behzuptet werden. Reichsbankanteile gaben allerdings wieder auf 206,50(208) nach. Nachbörslich blieb es ſtill. blieben zumeiſt geſtrichen, Geld- und Devisenmarkf Franken leicht nachgebend * Berlin, 13. September. Die Geldmarktlage wies dem Samstag gegenüber inſofern eine Aenderung auf, als die durch den Steuertermin gebundenen Mittel wieder zurück⸗ zufließen beginnen und dadurch eine Entſpannung herbei⸗ führen. Für Blanko⸗Tagesgeld wurden bei erſten Nehmern nur noch 3 bis 3/4 v. H. gefordert. Im Anlagegeſchäft iſt allerdings Nachfrage vorerſt noch kaum zu verzeichnen, aber auch Angebot liegt ſo gut wie gar nicht vor. Für Pri⸗ vatdiskonte nannte man einen unveränderten Satz von 276 b. H. Im internationalen Deviſenverkehr blieben die, Kurs⸗ veränderungen dem Samstag gegenüber verhältnismäßig unbedeutend. Der heute früh zunächſt gemeldete Frane gab an den genannten Plätzen gegen Mittag auf 15,50 baw. 188,82 nach. Das engliſche Pfund war dagegen mit 21,5%¼(21,53), in Zürich etwas feſter. In Amſterdam ſtellte ſich die Notiz auf 8,9994(8,9054). Der Dollar wacr nur wenig verändert, auch der Schweizer Franken und der Gulden konnten ſich behaupten. Oiskontsatz: fleichshank 4, Combard 5, privat 3 v. H. Dis⸗II. September 13. September Rm. kont Geld] Brief Geld. Prief lägypt. 9% 126625 12.655 12.635] 12.665 Aegennten.r% 090 9 Belgien. 100Belga 2[41970 42050 41.970/ 42080 Braſilien. 1 Milreis.04671/.15.160.182 Bulgarien. 100Leva 6 3047 3053 3047 3058 Saren 188e.,, 9 ulden—.— Enpiand.. 1d. 2, 1 1 Eſtkand.100eſtn. Kr.47] 67..68.07 67.5507 unland100finn. Mk. 4.800 5,460 585 3455 Saee.160Fr. 3/[ 887] 86889.581/ 8909 riechenland 100Dr. 3 23530.357 23530 2887 Holland. 2 200 222 33 ran(Teheran) ſpahlavi Jeland 100 isl Kr. 5¼ 55.09 85.21—.13 58.25 Italien.. 100 Lire 4,13.09.13,11 13091311 apan.. Ien 3⁰⁰ 028 907 9880.2²¹ Iugoflavien!00 Dinar 5 5840/ 5¼/05 50 97⁰ anada 1 kan. Dollar.4980.497.493.497 Lettland.. 100 Latts 6 48.90 49.— 48.90 49.— Litauen.. 100Litas 5¼ 419442.02 41.9442.02 Norwegen 100Kronen 4 61.94 62.06 6198662.10 Oeſterreich 100Schill. 3½[48.9549.05 48.9549.05 Polen.. 100gloty 5 47— 47.10 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudo 4 11,190 11210 J 11.200 11.220 Rumänien.. 100 Lei— 9 4 Schweden.. 100Kr.] 27[63.55 6367 63.596371 Schweiz 100Franken 1¼½ 57.25 5737 57.25 57.80 Spanien. 100Peſeten 3 16,98.] 17.02.938.17.02 TſchechoſlowakeiiooK 3.681( 8 699 8 681.699 Türkei.. Itürk Pfd.5½¼.9780.982 19760.982 Ungarn. 100Pengö 4— 905— Uruguay. 1Goldpeſo 1,459] 1,461.459/.461 Ver. Staaten 1 Dollar[1381.403.497 2493] 2,49/ * Frankfurt, 13. Sept. Tagesgeld 8(224) v. H. ¼0¼¼—..——770PT0T0TT7TT7TT7TPTPT—Tꝙç+ 3,38(3,50) Mill. /, dagegen Anlagevermögen 2559(2,62) und Umlaufsvermögen 6,64(0,70) Mill. l. * Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn AG, Weißen⸗ born⸗Sa. Nach 283 000(i. V. 259 000)/ Abſchreibungen uf Anlagen beträgt der Reingewinn bei der Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn AG, Weißenborn⸗Sa., für das Geſchäftsjahr 1936/87 einſchließlich des Vortrages in Höhe von 55 790/ insgeſamt 27 500 gegen einen Rein⸗ gewinn von 190 800 einſchließlich 50 950 Vortrag aus 1995/96. In der Auſſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der auf den 30. September einberufenen HVvorzuſchlogen, aus dem Reingewinn 6 v. H.(0 v..) Dividende auf das AK von 2,4 Mill. auszuſchütten, 20 000/ der geſetzlichen Rücklage zuzuweiſen(i. V. wurden 10000/ Her geſetz⸗ lichen Rücklage überwieſen und 65 000 zu Rückſtellun⸗ gen verwendet) und den Reſt nach Abzug der ſatzungs⸗ mößigen Aufſichtsratstantieme vorzutragen. * Dresden⸗Leipziger Schnellpreſſen⸗Fabrik Ach, Coswig (Bez. Dresden). Der AR der Dresden⸗Leipziger Schnell⸗ preſſen⸗Fabrit AG, Coswig(Bez. Dresden), beſchloß, der auf den 27. Sept. einberufenen HVvorzuſchlagen, aus dem nach Abſchreibungen auf Anlagen von 157 210(i. V. 128 932)„ ſowie anderen Abſchreibungen von 96875 (101.557)/ und Rückſtellungen für Währungsverbindlich⸗ keiten von 125 000“ verbleibenden Reingewinn von 107 332 (23 143) eine Dividende von 4(0) v. H. zu verteilen und 30 000(15 000) für Wohlfahrtszwecke im Intereſſe der Gefolgſchoft zu verwenden. Die nach Ausſchüttung der ſatzungsmäßigen Tantieme an den AR verbleibenden 10 908(8143), werden vorgetragen. * Schuhfabrik Ada⸗Ada, Frankfurt a..⸗Höchſt.— Beſitzwechſel und Umgründung. Die bisher unter der Firma R. u. W. Nathan geführte Schuhfabrik Ada⸗Ada, Frankfurt o..⸗Höchſt, die eine Belegſchaft von 1000 Mann beſchäftigt, iſt, wie wir erfahren, in eine AG unter dex Firma Ada⸗Ada⸗Schuh⸗Ac umgewandelt worden. Das Ack beträgt 1,7 Mill. 4. Die Eröffnungsbilanz iſt gleich⸗ zeitig mit einer Rücklage von 0,17 Mill. ausgeſtattet worden. Die geſamten Aktien wurden von der Dresdner Bank und der Bankfirmo Auguſt Lenz u. Co., München, übernommen, ſo daß es ſich nicht nur um eine Umwand⸗ lung, ſondern auch um einen Beſitzwechſel handelt. Der AR der Geſellſchaft wird ſich wie folgt zuſammenſetzen: Rechtsanwalt Hans Schmid(München) Vorſitzer, Direk⸗ tor Günther Ladiſch(Dresdner Bank Frankfurt a..) ſtellvertretender Vorſitzer, Bankier Alexander Hauck (Frankfurt a..), Direktor Chriſtian Kreß(Pirma⸗ ſens), Bankier Auguſt Lenz(München), Dr. Herbert von Malaiſe(Neuried bei Starnberg), Bankier Alwin Steffan(Frankfurt a..). Der Vorſtand beſteht einſt⸗ weilen aus Direktor Marxſohn und dem vom Adt in den Vorſtand delegierten Direktor Kreß. Der ſeit vielen Jahren in der Firma tätige Betriebsleiter Georg Stotz iſt zum ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied beſtellt worden. 5 Dr.) Unverändert; * Stand des deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungsver⸗ kehrs. Der Stand des deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechnungs⸗ verkehrs zeigt per Ende Auguſt folgendes Bild: Die Einzahlungen in der Schweiz ſtellten ſich auf 32,98 Mill. ſfr. gegen 39,39 Mill. ffr. im Juli. Davon entfielen auf den Anteil der Deutſchen Verrechnungskaſſe 5,01(6,1) Mill. ſfr., auf den Anteil der Schweizer Gläubiger 27,97 (33,29) Mill. ſſr. Die Einzahlungen in Deutſchland belie⸗ fen ſich auf 17,36(18,15) Mill. ffr., die Auszahlungen für Schweizer Waren auf 15,62(19,02) Mill. ſfr. Die Aus⸗ zahlungen für Nebenkoſten ſtellten ſich auf 2,95(3,59) Mill. fir. Der durch Einzahlungen in Deutſchland nicht gedeckte Betrag der Einzohlungen in der Schweiz(Saldo) ſtellte ſich auf 1,21 Mill. ſfr. Die feſte Quote für den Reiſe⸗ verkehr belief ſich auf 3,5 Mill. ſfr., während die Aus⸗ zahlungen im Reiſeverkehr die Höhe von 4,31(5,69) Mill. ffr. erreichten * Neuer Sturz der Wertpapiere an den amerikaniſchen Börſen.— Außerordentlich viele Verkaufsaufträge. Die Verkaufsaufträge an der Neuyorker Börſe nahmen am Samstag einen ähnlichen Umfang wie am Dienstag an. Wie einige Makler erklären, ſeien die Gründe dafür tech⸗ niſcher Art und in der Marktlage zu ſuchen, nicht aber etwa in der Befürchtung eines Krieges. Hunderte von Papieren, die von 2 bis zu über 14 Punkten herunter⸗ gingen, erreichten den bisher tiefſten Stand des Jahres. 10 575 Stunden vor Schluß der Börſe war der Druck am ärkſten. V Waren und Mörkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. September. Auch zu Beginn der neuen Woche vermochte ſich keine Belebung der Geſchäftstätigkeit durchzuſetzen, da die Anlieferungen der Landwirtſchaft infolge der Inanſpruchnahme durch die Einbringung der Hackfruchternte und die für den Druſch wenig günſtigen Witterungsverhältniſſe nur gering blie⸗ ben. In Roggen verfügen die hieſigen Betriebe jedoch noch über nennenswerte Beſtände, ſo daß lediglich ſpätere Verladungen Beachtung finden. Weizen wird hingegen allgemein rege begehrt, ſteht aber nur in kleinen Poſten zum Verkauf. Futtergetreide fehlt faſt vollkommen. Von Induſtriegetreide iſt Induſtriehafer reichlicher am Markte, jedoch entſprechen die Qualitäten nicht immer den Anforde⸗ rungen. Induſtriegerſte wird in kleinen Mengen um⸗ geſetzt. Braugerſten ſind in Ausſtichqualitäten zu kaufen geſucht. Die Zufuhren beſtehen aber überwiegend an mitt⸗ leren Qualitäten, die vom Handel aufgenommen werden. Mehle ſind unverändert ruhig. Bremer Baumwolle vom 13. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl.(Schluß) loko 11,17. Maadeburger Zuckernotierungen vom 13. Sept.(Eig. Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis Abend-Ausgabe Nr. 422 Vogel&Bernheimer AG. Eiilingen i. B Zellsiofl. und Papierſabriken Inm Zuge der allgemeinen Aufwärtsbewegung der deut⸗ ſchen Papier⸗ und Zellſtoffinduſtrie waren auch die Werke der Vogel u. Bernheimer AG, Ettlingen i.., wie in deren Geſchäftsbericht ausgeführt wird, außerordentlich ſtark beſchäftigt. Die Kapazität der Papierfabrik in Ett⸗ lingen war bis zur Höchſtgrenze ausgenützt, wobei gegen⸗ über 1935/36 eine Mengenerhöhung um etwa 12 v. H. er⸗ zielt wurde. In der Zellſtoffabrik in Maxau konnte die Produktion um über 6 v. H. geſteigert werden. Die Ge⸗ folgſchaft wurde im Laufe des Berichtsjahres um 81 Mit⸗ glieder vergrößert; infolge der neuerdings ſaſt ausſchließ⸗ lichen Verwendung deutſchen Holzes werden im laufenden Johr neue Einſtellungen von Arbeitskräften erforderlich. Die Erfolgsrechnung für 1936/37 ſchließt mit einem Gewinn von 296 275(137 339) /, der wie folgt verteilt werden ſoll: Deckung des Verluſtvortrags 137 440 /, Nach⸗ zahlung von 7 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien für das Jahr 1931/32 84 000 /, 6 v. H. Dividende auf die Vor⸗ zugsaktien für das abgelaufene Jahr 72 000/ li. V. wurde der Gewinn zur Minderung des Verluſtvortrogs verwendet). Der Rohgewinn erhöhte ſich auf 3 958 044(3 254 451) /, dazu treten noch 32171(26 738)/ ao. Erträge. Anderer⸗ ſeits erforderten Löhne und Gehälter 1754031(1 608 853) 4, ſoziale Auſwendungen 204 755(123 751) J, Abſchreibun⸗ gen auf Anlagen 517 982(357 373) /, andere Abſchreibungen 7118(60 961) 4, Zinſen 102 222(183 065), Steuern 543 513 (341 893) /, ſonſtige Aufwenoͤungen 564 338(467 655) /. In der Bilanz(alles in Mill. /) erſcheinen Grund⸗ kapitoal mit 4,20, geſetzliche Rücklage mit 0,42, Deleredere⸗ Rückſtellung mit 0,075 unverändert, dagegen ſonſtige Rück⸗ ſtellungen ſtark auf 0,20(0,05) erhöht. Unter den Ver⸗ bindlichkeiten betragen ſolche auf Grund von Warenliefe⸗ rungen und Leiſtungen 0,26(0,28), Darlehen und ſonſtige Verbindlichkeiten 0,90(0,23), Bankſchulden 0,70(1,79), Wech⸗ ſelverbindlichkeiten 0,17(0,11 Akzepte). Im Umlaufsver⸗ mögen verminderten ſich Vorräte auf 2,24(2,55), Forde⸗ rungen auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen auf 0,69(0,75). Zugängen mit 3,45(3,69) zu Buch. Beteiligungen erſchei⸗ nen mit 10 502/ unverändert. Der auf 17. September ongeſetzten HV wird u. a. auch eine Satzungsänderung vorgeſchlagen, nach der die rückſtändigen Vorzugsdividenden innerhalb fünf Jahren aus dem Gewinn nachgezahlt wer⸗ den, die Vorzugsbiridende mit Wirkung vom 1. April 1936 auf 6 v. H. herabgeſetzt und die Kumulation aufgehoben werden ſoll. Das Grundkapital ſetzt ſich aus 3 Mill. Stammaktien und 1,20 Mill./ Vorzugsaktien zuſammen. e eee ee eieeeee Ab. 92,57%—,62 Tendenz ruhig; Wetter regneriſch, ühl. 2 Berliner Metallnotierungen vom 13. Sept.(Eig. Dr.) Amtlich notierten in je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 79,25. Feinſilber je Kilo 38,50—41,50 l. * Der Londoner Goldpreis betrug am 11. September 1997 für eine Unze Feingold 140 ſh 7 ò gleich 86,7899 /, für ein Gromm Feingold demnach 54,2383 Pence gleich 2,8875 l. Der Siand der Feldirüchie Die Niederſchläge waren im Auguſt recht uneinheitlich. Im Regierungsbezirk Köslin und in Mitteldeutſchland wurde zuviel, in den Regierungsbezirken Breslau und Hannover ſowie in Weſtfalen und im Rheinland, in Heſſen und in Süddeutſchland zu wenig, in den übrigen Gebieten ausreichende Bodenfeuchtigkeit gemeldet. Obwohl die ört⸗ lichen Gewitterregen die Bergung der Getreideernte er⸗ ſchwerten und verzögerten, war nach den Meldungen der Sachverſtändigen der Roggen bereits Ende Auguſt ein⸗ gebracht. Der Winterweizen war Ende Auguſt, abgeſehen vom Regierungsbezirk Magdeburg, der Sommerweizen ſteht noch zu einem Fünftel und der Hafer noch zu einem Viertel auf dem Felde.** Im Vergleich zum Vormonat weiſen, wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, die Spätkartoffeln, die Zuckerrüben und die Futterrüben den gleichen guten Wachstumsſtand auf. Bei den Futterpflanzen hat ſich der Wachstumsſtand des Klees gegen Anfang Auguſt um mehrere Punkte ver⸗ beſſert. Im Vergleich zu dem außerordentlich futterwüch⸗ ſigen Vorjahr werden zwar ſämtliche Futterpflanzen etwas weniger günſtig begutachtet, zeigen aber etwa den gleichen Stand wie im ſechsjährigen Mittel. In den einzelnen Ge⸗ bieten des Reichs ſtehen die Felöfrüchte zwar unterſchiedlich, doch betragen die Abweichungen vom Reichsdurchſchnitt hei den Spätkartoffeln nur noch etwa 10.H. nach oben oder unten. Bei den Zucker⸗ und Futterrüben dagegen ergeben ſich Unterſchiede nach oben von etwa 10 v.., nach unten von etwa 25 v.., bei den Feldfutterpflanzen, Wieſen und Viehweiden von 25 v. H. nach oben und unten. Am gün⸗ ſtigſten liegen die Ernteverhältniſſe in Mitteldeutſchland und im Noroͤweſten des Reichsgebiets. Schädigungen durch tieriſche und pflanzliche Schädlinge ſind in größerem Um⸗ fange nicht gemeldet worden. Vereinzelt wird aber ein ſtärkeres Auftreten von Engerlingen, Raupen und Feld⸗ mäuſen berichtet. In den Gebieten mit ſtarken Niederſchlä⸗ gen iſt vielfach das Kartoffelkraut infolge Schwarzbeinigkeit und Krautfäule vorzeitig abgeſtorben. Die Ernte kann aber dort oͤurch ſonniges und trockenes Wetter noch günſtig beeinflußt werden. Für das Reich im ganzen errechnen ſich nach dem Urteil der amtlichen Berichterſtatter folgende Begutachtungsziffern: Spätkortofſeln 2,4, Zuckerrüben 2,4 Futterrüben 2,6, Kohlrüben 2,7, Mohrrüben 2,6, Klee 2,9, Luzerne 2,8, Wieſen ohne Bewäſſerung 3,0, Bewäſſerungs⸗ wieſen 2,6, Viehweiden 3,0. Pindenum Spant Der ſeinem Volke ſo die irur hielt ſoll ſclſt in dxxut nie vergeſſen ſcin euſn dαοαᷣx n a 95 *4¹ N3 2 7 812 Spenden nehmen alle poſtanſtolten Banken und Sparkaſſen des Reiches entgegen Hoſtſcheckkonte der hündendurg-Sspende: Berlin 73800 Auch die„Neue Mannheimer Zeitung“ hat in ihrer Schalterhalle eine Annahmeſtelle ein⸗ gerichtet. Das Anlagevermögen ſteht bei 0,28(0,18) ſoſgut! wie geborgen; * 095 „ — Veue Maunbeimer Beitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite /Nummer 422 Montag, 13. September 1997 ratsachenbericht von General A. Koskoft Der Mann, 5 Die rragödie des Gegenspielers Nin denburgs 5 2⁰ der annenberg verlo 3 5 Es iſt der Brief von ſeiner Frau Die Briefe ſeiner klugen Lebensgefährtin wir⸗ ken auf ihn beruhigend. Aber ſie miſcht ſich nie in ſeine dienſtlichen Angelegenheiten. Ihr Ziel ſieht ſie darin, ihn bei Unrecht und Ränken zu beruhigen. Und das gelingt ihr faſt immer durch frauliche Güte. Aber auch dieſer Brief gelangt nicht mehr in Sam⸗ ſonows Hände. Als die Reiter endlich außerhalb Neidenburgs ſind, ſtoßen ſie auf neue von Norden kommende Trainkolonnen. Ueber den Verbleib des Armeefüh⸗ rers weiß keiner Beſcheid. Sie irren ſtundenlang herum, um ſchließlich am nächſten Tage von der Welle der zurückflutenden Hauptgruppe ergriffen zu werden. Eine merkwürdige Begegnung Gegen 2 Uhr nachmittags bemerkt der Offizier, der zum Eingang der Chauſſee aus Januſchkau ent⸗ ſandt iſt, ein Auto, das offenbar zum Marktplatz von Neidenburg eilt. Schon von weitem ſieht er die gelben Mantelauf⸗ ſchläge des hinten ſitzenden Offiziers. Es kann nie⸗ mand anders ſein, als General Sirelius, der Kom⸗ mandeur der„Gelben Garde“. So wird die 3. Garde⸗ diviſion, die in Warſchau ſteht, gewöhnlich genannt. Die gelbe Farbe in der Uniform iſt der Grund die⸗ ſer Benennung. Der Offizier hält das Auto an. „Exzellenz! Sie kommen auf dieſem Wege nicht durch!“ General Sirelius verſteht ſofort die Urſache. Er hat ſchon mehrere Male minutenlang gewartet, bis die eingeholten Trains ihm die Durchfahrt freige⸗ geben haben. „Wie komme ich aber zum Marktplatz?“ „Mit dem Auto kommen Sie dorthin überhaupt nicht mehr!“ Den General verließ die Geduld. „Ich habe keine Zeit, dorthin zu Fuß zu laufen! Ich muß ſofort den Armeeführer ſprechen!“ „General Samſonow iſt ſchon ſeit früh nicht mehr in Neidenburg.“ „Das macht nichts! Dann ſpreche ich mit ſeinem Stabschef!“ Zu ſeiner größten Ueberraſchung erfährt Sire⸗ 0 daß auch der Armeeſtab Neidenburg verlaſſen Mit ſeinen Begleitern ſtudiert oͤann Sirelius die Karte. Er will jetzt nach Südoſten fahren und Ver⸗ bindung mit dem erſten Korps ſuchen. Der beſte Weg iſt die Chauſſee nach Soldau. Zwar donnert es ſehr heftig aus der weſtlichen Richtung, aber ſchon fünf Kilometer von Neiden⸗ burgrobei Karlshöhe, biegt die Chauſſee ſcharflunach⸗ Süden. Aus Vorſicht ſchlägt er die Mantelklappen zu, daß die gelbe Farbe nicht in die Augen fällt. Auf Umwegen kommt man auf die Soldauer Chauſſee. Man findet ſie leer. Das Auto raſt in der Richtung des Kanonendonners. Es vergehen nur wenige Minuten, bis man ſchon die Karlshöhe vor ſich ſieht. „Menſchen! Menſchen!“ ſchreit plötzlich einer der Inſaſſen auf. Ehe man ihn aber richtig verſteht, iſt das Auto ſchon dicht bei der Menſchengruppe, die rechts von der Chauſſee auf der Anhöhe ſteht und ebenfalls ſichtlich überraſcht iſt. Im nächſten Augenblick begreiſen die Ruſſen, daß es der Gegner iſt, deutſche Truppen! Die Pickelhauben laſſen keinen Zweifel zu. „Alſo los näth Soldau!“ ſagt Sireliüs“ 0 Noch ein Augenblick— und die Gruppe bleibt ſchon weit hinten. Es war der Komman die⸗ rende General des Erſten deutſchen Korps, General von Francois, mit ſei⸗ nem Stabe. Der künftige Held der Einkreiſung der Samſo⸗ now⸗Armee war erſt vor wenigen Minuten im Auto zur Karlshöhe gekommen. Er wollte ſo ſchnell wie möglich Neidenburg ſelber erreichen. In ſeinem Vorwärtsdrang hat er ſogar ſeine auf Neidenburg marſchierenden Truppen überholt. Nach einer Flie⸗ germeldung ſollte Neidenburg von den Ruſſen ver⸗ laſſen ſein. Die beiderſeitige Ueberraſchung war ſo groß, daß die Gegner ſich auf die höflichſte Weiſe ſalutierten. Das war wohl die einzigartigſte Begrüßung wäh⸗ rend des ganzen Weltkrieges! * Gegen 3 Uhr nachmittags wird der Offizier des ruſſiſchen Ueberwachungskommandos auf dem Bahn⸗ hof Neidenburg ans Telephon gerufen. „Hier der Poſten auf der Chauſſee Karlshöhe Neidenburg. Soeben kommen hier einige Soldaten vorbei. Sie ſagen, daß der Feind ihnen auf den Ferſen folge.“ 0 „Was für ein Regiment iſt dort?“ „Eſtländiſches Regiment der 2. Diviſion.“ „Wo iſt das Regiment ſelbſt?“ „Die Soldaten haben keine Ahnung. Seit geſtern haben Sie das Regiment verloren.“ „Gut, ich komme ſofort.“ Der Offizier hängt den Hörer ab und läuft ſelbſt zum Poſten. Durch perſönliche Ausfrage will er den Tatbeſtand feſtſtellen. Seit frühmorgens häufen ſich die falſchen Gerüchte über herannahende deutſche Truppen ſo ſehr, daß er der Meldung ſeines Unter⸗ offiziers jetzt keinen Glauben mehr ſchenkt. Auf dem Poſten findet er aber keine Flüchtlinge-⸗ 889 „Sie ſind ſchon in der Stadt“. „Warum haſt du ſie nicht angehalten?“ „Es war unmöglich! Wir waren drei gegen zwanzig. Sie wollten nichts hören und drohten uns niederzuſchießen. Sie wollen in der Stadt Brot ſuchen.“ Das waren die letzten Trümmer des geſtern— am 27.— von der deutſchen ſchweren Artillerie zer⸗ ſprengten eſtländiſchen Regiments, deſſen Verluſte durch die Standhaftigkeit der Truppen bis zu dem ungeheuren Satz von faſt 80 v. H. ſtiegen. Vereinzelte Gruppen des Regiments irren in der Umgegend von Neidenburg herum. Als der Offizier zurück zum Bahnhof kommt, meldet man ihm, daß die deutſche Kavallerie die Stadt von Süden einkreiſt. Eine vorbeikommende eigene Kavalleriepatrouille beſtätigt dieſe Nachricht. 1 f ſc denn deine Eſtländer?“ Der Offizier bemüht ſich, dieſe Nachrichten dem Stadtkommandanten telephoniſch zu übermitteln. Weder das Landratshaus noch Hotel Hennig geben Antwort. Er ſchickt zum Oberſten Dowatur. Zehn Minuten ſpäter erſcheint der Bote auf dem Marktplatz. Auf den Stufen des Rathauſes trifft er den Stadtkommandanten. „Herr Oberſt, die Deutſchen kommen!“ Dowatur nimmt die Meldung ruhig entgegen. Er hat keine Möglichkeit, die Stadt zu verteidigen. Seit Stunden lebt er in einem unbeſchreiblichen Chaos, und ſeine ganze Kraft ſetzt er auf Erreichung eines einzigen Ziels: dieſen Wirrwarr nicht in wüſte Ausſchreitungen der verzweifelten Soldateska ausarten zu laſſen. Als der Offizier dieſe Ruhe, ja faſt Gleichgültig⸗ keit des Oberſten ſieht, ruft er erregt aus: „Es iſt keine Zeit zu verlieren! Man muß fliehen!“ „Mein Lieber, beruhigen Sie ſich! Fliehen Sie ſelber. Ich bleibe, was auch geſchehen mag!“ Von einem anſtändigen Feind hat er nichts zu fürchten. Seit der erſten Stunde ſeines ſchweren Amtes in der feindlichen Stadt hat er ſich ſtets be⸗ müht, die Härten und Schrecken des Krieges für die unglückliche Bevölkerung zu mildern. Viele ruſſiſche Verwundete, die im Hoſpital und in den Häuſern liegen, muß er den Deutſchen über⸗ geben und ihre Intereſſen vor den neuen Herren der Stadt vertreten: In dem Augenblick, wo Oberſt Dowatur die Mel⸗ dung des Bahnhofskommandanten hört, iſt General v. François noch näher an die Stadt gekommen. Die überraſchende Begegnung mit dem Kommandeur der gelben ruſſiſchen Garde hat in keiner Weiſe ſeine kühnen Abſichten geſtört. Seit dem Mittag verfolgt er den Plan, ſo raſch wie möglich Neidenburg zu nehmen, um von dort aus bis nach Willenberg vor⸗ zudringen. Gelingt ihm das, ſo werden für die Zentral⸗ gruppe der Ruſſen alle Ausgänge aus den Waldun⸗ gen zur ruſſiſchen Grenze geſperrt. Der Befehl des Armeeoberkommandos von 12 Uhr 25 Minuten mittags lautet: 1. Armeekorps(o. François) ſoll 41. Inf.⸗Diy. unterſtützen, ie ſcheinbar von Wronowo(nach den Kämpfen bei Waplitz! zurückgeht. Im übrigen ingher die Verfolgung in allgemeiner Richtung Lahna fortſetzen. Das 1..⸗K. könnte ſich großes Verdien serwerben wennene Aene Autentianen gemäß —handelte. 0 8 Zur Unterſtützung der 41. Diviſion hat er ſchon früher die 2. Diviſion des Generals v. Falk ent⸗ ſandt. Dem Rat zur Verfolgung in Richtung Lahna folgt er aber nicht. Das Vorgehen in der Richtung Lahna ſchneidet — ſo überlegt François— die Rückzugsbewegung der Ruſſen nur in ihrer Mitte. Ein großer Teil des Feindes kann dann noch entkommen. Das iſt aber François nicht genug— er will die zurückſtrömen⸗ den Kolonnen noch beim Kopf faſſen. Zwar iſt es ein gewagtes Spiel, die weichenden Truppen ſind in Uebermacht. Viele Geſchehniſſe der letzten Tage ha⸗ ben ferner bewieſen, wie hoch die Kampfeigenſchaf⸗ ten des Gegners ſind. Francois' Rücken und rechte Flanke ſind auch nicht außer Gefahr. Artamonows Korps iſt nur geſchlagen, aber nicht vernichtet. Jedoch: wie jeder gute General, ſo iſt auch Fran⸗ cois ein guter Pſychologe. Er ahnt richtig den Zu⸗ ſtand und die Stimmung der Truppen der ruſſiſchen Zentralgruppe. Er beurteilt zutreffend die Wirkung der mehrtägigen ununterbrochenen Märſche und Kämpfe, der ſchrecklichen Verluſte unter den Offi⸗ zieren. Er ſieht klar, daß der Rückmarſch im Wald⸗ gelände, wo die Führung ſo ſchwer iſt, die Moral der zum Rückzuge gezwungenen Truppen ſehr drük⸗ ken wird. Er weiß auch die erhöhte Stimmung ſeiner ſieg⸗ reichen Truppen zu ſchätzen und iſt überzeugt, von ihnen neue gewaltige Leiſtungen fordern zu dürfen. Daher die kurze Ausſprache mit dem Komman⸗ deur des nach Neidenburg vorrückenden Detache⸗ ments. General v. Schmettau: „Ueber was für Truppen verfügen Sie?“ „Ueber 6 Bataillone, 2 Schwadronen und 3 Bat⸗ terien.“ Fransçois iſt froh, zu erfahren, daß v. Schmettau in ſeinem Detachement über zwei aktive Infanterie⸗ Regimenter des XX. Korps verfügt. Das iſt von größter Wichtigkeit in einem kühnen Unternehmen. „Alſo vorwärts über Neidenburg bis Muſchaken! Wenn es irgendwie geht, ſogar bis Willenberg!“ In den Abenoͤſtunden des nächſten Tages, des 29. Auguſt, erreicht v. Schmettau Willenberg. Vor Mü⸗ digkeit können ſich die Reiter kaum noch im Sattel halten— mon ſchläft ein während des Rittes. Die Fußtruppen und Maſchinengewehre ſind mit aller⸗ lei Wagen, teils mit den in Neidenburg bei den Ruſ⸗ ſen erbeuteten Gefährten, befördert worden. (Fortſetzung folgt) Aussichl Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 13. September: Durch das Zuſammentrefſen warmer ſubtropiſcher und kalter arktiſcher Luftmaſſen hat ſich im Oſtſeegebiet ein kräftiger Wirbel entwickelt und ſich in Oſt⸗, Nord⸗ und Mitteldeutſchland ergiebige Niederſchlagstätig⸗ keit eingeſtellt. Im Weſten des Reiches kam es da⸗ gegen bei wechſelnder Bewölkung nur zu Schauer⸗ tätigkeit. Inzwiſchen hat ſich uns von Weſten her ein neuer Wirbel genähert, ſo daß nicht nur weiterhin mit unbeſtändigem, kühlem Wetter, ſondern auch mit verſtärkter Niederſchlagstätig⸗ keit gerechnet werden kann. Vorausſage für Dienstag, 14. Seytember Nach verbreiteten Niederſchlägen wieder wechſelnd bewölktes Wetter mit Schauern, bei lebhaften, über Weſt nach Nord drehen⸗ den Winden kühl. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. September Temperatur in der Nacht Fwi 13. September 4 9,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 10% Grad. fu Harh Kih Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,6 Mils meter= 1,6 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 16 Grad Waſſer⸗ und 10 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel 9. 10. 11.12. 13.J Kbein⸗Vegel] 10. 11.12.13. Wocſnfelden.462.28/2 81.99/295 Tans— 1781751 8 9 205 410 Asin. 1402(18 3 Magau..07—— 4—488470 Mannheim 2,952, Mannheim 278277 28 925 8882 4 2,89.98 8,38 Opern-Erstaufführung im Nationaltheater: Paul Graener:„Hanneles Himmelfahrt' Zwei Akte nur hat dieſe eigenartige Oper“) und überhaupt keine Pauſe. Das Werk erfordert kaum mehr als eine Stunde Spieldauer, denn faſt eine halbe Stunde beanſprucht allein die erſte der beiden ſinfoniſchen Zugaben, die Zſätzige„sinkonia brevis“, ein recht wertvoller„Füller“, den Graener unab⸗ hängig von der Oper ſchuf. Die muſikgewordene Traumdichtung Gerhart Hauptmanns wurde zu einem ſtillen, tiefinnerlich beglückenden Erlebnis. Das gilt wenigſtens für alle diejenigen Opernſreunde, die imſtande ſind, die von muſikaliſchem Lichterglanz und zauberiſcher Far⸗ benpracht verklärten Ausſtrahlungen der Fieber⸗ fantaſien eines reinen, von irdiſcher Drangſal er⸗ löſten Kinderherzens mitzuerleben. Das Perſonen⸗ verzeichnis unterſcheidet neben Tenor und Baß, Sopran und Alt, hohen Sopran und Mezzo⸗Sopran noch ſtumme Rollen und und eine reine Sprechrolle. Son könnte mit einem Schauſpieler beſetzt werden. Mannheim bevorzugt aber einen Opernſänger (Trieloff). 8* Paul Graener, heute ein Mann Mitte der Goer Jahre, Leiter der Komponiſten⸗Fachſchaft in der Reichsmuſikkammer Berlin, iſt auch am National⸗ theater kein ganz Fremder mehr(ſiehe„Schirin und Gertraude“); ſeinen„Friedemann Hach“ freilich ſucht mancher Graener⸗Verehrer vergeblich im laufenden Spielplan unſerer Mannheimer Opernbühne. Ger⸗ hart Hauptmanns„Hanneles Himmelfahrt“ liebt Paul Graener nach eigenem Bekenntnis über alle Maßen, obwohl die Bühnendichtung an ſich dem Empfinden unſerer Tage ziemlich ſernliegt. Georg Graener, des Tondichters Vetter, hat die— 1893 er⸗ ſchienene— Traumdichtung Gerhart Hauptmanns für Opernzwecke bearbeitet. Das kurze eigentliche Vorſpiel(dem als ſinſoniſches Zwiſchenſpiel Grae⸗ ners hinreißender„Hüter der Schwelle“ vorausgeht) iſt, wie namentlich der Klavierauszug erkennen läßt. ſtark orgelmäßig gehalten. Der evangeliſche Choral „Ach bleib' mit deiner Gnede bei uns, Herr Jeſu „) Erſchienen im Bote⸗und⸗Bock⸗Verlag, Berlin. Chriſt“ klingt hier bereits auf, um als Inhalt gleich der erſten geſungenen Szene wiederzukehren. Als Leitmotiv durchzieht der Choral, meiſt mehr oder weniger abgewandelt, das ganze Werk. So taucht das Motiv wieder auf, als die Diakoniſſe mit den Engelsflügeln(als Hanneles Mutter) zwiſchen den ſtummen Todesengel und das Kind tritt, dann im Augenblick des Sterbens und noch einmal, als der gute Lehrer Gottwald erſcheint, um den gewiſſen⸗ loſen, trunkſüchtigen Vater Hanneles, den Maurer Mattern, zur Verantwortung zu ziehen, Hannele aufzuwecken und zum Himmel hinaufzugeleiten. Glockenſpiel ertönt in der Orcheſter⸗Untermalung, als der Vater an den gläſernen Sarg ſeiner Tochter tritt. Lehrer Gottwald, den ſich Hannele als Chri⸗ ſtus erträumt, dargeſtellt mit überirdiſcher Milde und Leuchtkraft von Hallſtroem, bereitet als„der Fremoe“ in gewaltiger Steigerung die Auferweckung vor:„So nehme ich alle Niedrigkeit...“ Wieder taucht das Leitmotiv auf und ebenſo in der Ver⸗ wandlung der Armenhaus⸗Stube zum Himmel. Der Fremde ruft die Engelchöre auf zu ihrem gran⸗ dioſen„Jubilate“. Groß und grauſam zur kalten Wirklichkeit wird der Zuſchauer dann zurückgeriſſen vom Jubelgeſang der Himmliſchen im Strahlen⸗ glanz des Jenſeits zur ernüchternden, knappen, ſach⸗ lichen Schluß⸗Szene mit der Frage der Diakoniſſe „Tot?“ und der ſtummen ſchlichten Bejahung durch den Arzt. Minutenlanges ehrfürchtiges Schweigen folgte der Aufführung. Dann erſt erwuchs langſam unermüd⸗ licher, herzlichſter, dankerfüllter Beifall an die Dar⸗ ſteller, den muſikaliſchen Leiter, Dank, der nicht zu⸗ letzt auch dem Regiſſeur, dem Bühnenbiloner, dem techniſchen Direktor und dem Chorleiter gilt. Guſſa Heiken ſtattete das Hannele mit allem Liebreiz dieſer reinen, vom irdiſchen Jammertal hinaufſtre⸗ benden und ſchließlich erlöſten Mädchenſeele aus. Erich Hallſtroem, der als Triſtan jenſeits der Reichsgrenzen gewaltigen, wohlverdienten Ruhm erntete, geſtaltete den Lehrer Gottwald und die Chri⸗ ſtusgeſtalt, wie geſagt, mit überirdiſcher Güte und Verklärtheit und pietätvoller Zurückhaltung. Irene Zi'egler verkörperte die rührend liebende und ſorgende Mutter in Geſtalt der Diakoniſſe. Nora Landerich ſang als„Tulpe“ den Choral mit der notwendigen Dehnung und einer Andeutung der vorgeſchriebenen„Montonie“. Peter Schäfer hatte den Armenhäusler Pleſchke übernommen, Gertrud Walker und Fritz Bartling die übrigen In⸗ ſaſſen der Armenhauſes. Wilhelm Trieloff ent⸗ ledigte ſich vorzüglich der Sprechrolle des trunkſüch⸗ tigen und ſeeliſch verkommenen Mauvers Mattern mit oͤer wüſten Schimpfkanonade im ſchleſiſchen Dialekt. Dr. Ernſt Cremer hatte mit feſter Hand, gro⸗ ßer Klarheit und allerbeſtem Gelingen die muſika⸗ liſche Leitung und ſicherte nach dem Wunſch des Komponiſten die Einheit von Bühne, Dichtung und Muſik. Auch die Regie Curt Becker⸗Huerts war über jedes Lob erhaben. Für die herrlich ge⸗ ratenen Bühnenbilder zeichnete Friedrich Kalbfuß verantwortlich. Otto Junker hanoöhabte als tech⸗ niſcher Direktor meiſterhaft ſein Fach. Die zum Teil gewaltig ausholenden und anſpruchsvollen Chöre leitete Karl Klauß mit gewohnt ſicherer Hand. Ganz erſtaunlich gelangen namentlich die„Er⸗ ſcheinungen“ mit Hilfe von Lichtkegeln, Vernebelung, Gaze und Wolken. 7 Im ganzen war dieſe erſte richtige„Opern⸗ Premiere“ der neuen Spielzeit ein beglückendes Er⸗ lebnis und ein ſchönes Verſprechen für den bevorſtehenden Opernwinter unſeres Nationalthea⸗ ters. Es gelang nach dem Willen Graeners, durch die Muſik„Geheime Dinge aufzuzeigen, Verſchie⸗ denes zu deuten und Bekenntniſſe abzulegen, für die das Wort zu grob, die Gebärde zu undeutlich wäre“. Dr. Fritz Haubold —— Studienaufführung der Schanſpiele: Die Mitſchuldigen von Goeihe Man darf 5 durch Goethes Autorſchaft nicht täu⸗ ſchen laſſen: ſeine„Mitſchuldigen“ ſind im eigent⸗ lichen Sinne kein ſympathiſches Stück, deſſen Auf⸗ führung ſchon um der dichteriſchen Werte willen not⸗ wendig wäre. Denn wie reizvoll auch der elegante Fluß alexandriniſchen Versmaßes die etwas karge Fabel dieſes Rokoko⸗Sinnſpiels nach franzöſiſchem Ko⸗ mödienvorbild aufputzt,— und wieviel echt Goetheſche Beobachtungsgabe in dieſem Jugendwerk der Leip⸗ ziger Studentenzeit ſchon ſteckt: es bleibt doch eine beſtenfalls epigrammatiſch geſchliffene Sittenſchil⸗ derung, die wohl in Abgründe ehrbaren Bürgerlebens hineinleuchtet, ohne jedoch zur geſtalteten Kritik auf⸗ zuſteigen oder ſonſt eine„moraliſche“ Schlußfolgerung aus dem Tatſächlichen zu ziehen. Wenn die Schauſpielſchule dennoch dies Luſtſpiel in Verſen der für Studienzwecke ſonſt gern gewähl⸗ ten„Laune des Verliebten“ vorzog, ſo dürfte dafür in erſter Linie wohl die rollenmäßige Aufteilung der kleinen Diebs⸗ und Ehebruchskomödie maßgebend ge⸗ weſen ſein, die einem Charakterſpieler, zwei jugend⸗ lichen Liebhabern und einer Naiv⸗Sentimentalen ein gleichermaßen reiches Betätigungsfeld zuweiſt. Ein wackeres Quartett junger Begabungen war es denn auch, das unter Eliſabeth Stielers einfühlſamer Spielleitung alle Klippen des Stoffes wie der nicht einfach zu meiſternden Sprache tapfer überwand und ſich vor dichtbeſetztem Hauſe im Caſinoſaal einen vol⸗ len Erfolg ſchaffte. Die empfindſame Schöne, deren Herz in unwürdiger Ehe mit einem rechten Tunicht⸗ gut dem vornehmen Liebhaber von einſt zuneigt, war Jrene Kinzinger. Anmutig, eine gute Spre⸗ cherin von ſicherer Beweglichkeit, wird ſie in ihrem künftigen Wirkungskreis gewiß den Ruf ihrer Mann⸗ beimer Lehrſtätte rechtfertigen. Joſef Wageck als Vater dieſer kapriziöſen und energiſchen kleinen Sophie, ließ wie einſt im„Hundehaar“, ſein braves Vollmondgeſicht leuchten und ſtattete den neugierigen Gaſtwirt zum„Goldenen Bären“ mit allen Zügen gutmütiger Verſchlagenheit aus. Ehemann und Lieb⸗ haber der Wirtstochter wurden von Erwin Beſen⸗ beck und Wolfgang Rottſieper verkörpert, die beide recht gute Figur machten, wennſchon der erſte mit ein wenig mehr Beherrſchung der Gebärde der zweite mit ſorgſamerer Behandlung der Endſilben die hübſche darſtelleriſche Leiſtung noch ſteigern könnte. Eine etwas deutlichere koſtümliche Unterſcheidung des leichtfertigen Habenichts Söller von dem reichen Herrn Alceſt hätte hier übrigens das ſoziale Problem der Handlung unſchwer noch ſtärker ins Bewußtſein gerückt. Als Kellner ſprach Theo Maier einige ge⸗ lungene Sätze. Am Schluß wie bei jedem Szenenwechſel gab es herzlichſten Beiſall, der auch die treffliche Lehrmei⸗ —— und Spielleiterin mehrmals ins Rampenlicht rief. Margot Schubert. —— —— ———.——..———————Kt!?!!—¶QũH̃ p Y Y———— 10. Seite/ Nummer 422 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Montag, 13. September 1937 150000 Beſucher an den Triberger Waſſerfällen Triberg, 13. Sept. An den Triberger Waſſer⸗ fällen wurden in dieſem Jahre bisher außer den Einheimiſchen und den Kurgäſten 150 000 Be⸗ ſucher gezählt. Der Jubiläumsgaſt erhielt als Ge⸗ ſchenk der ſtädtiſchen Kurverwaltung eine Schwarz⸗ wälder Kuckucksuhr. Eine ſo hohe Beſucherzahl war, ſeit die Beſucher der Waſſerfälle gezählt wer⸗ den, noch nie zu verzeichnen. Fiſchſterben im Bodenſee * Konſtanz, 13. Sept. wie aus Sportfiſcherkreiſen mitgeteilt wird, im Bo⸗ denſee unter den ſogenannten Kretzern ein Fiſch⸗ ſterben bemerkbar. Es ſoll ſich dabei um eine Erſcheinung handeln, die vor allem in trockenen Sommern vorkommt und deren Urſache noch unge⸗ klärt iſt. ◻EẽWeinheim, 13. Sept. Seinen 90. Geburts⸗ tag feierte der Rentner Willen bücher von hier. — Die ſterbliche Hülle des in Weinheim im Alter von 54 Jahren ſo plötzlich geſtorbenen Oberpoſt⸗ inſpektors Rudolf Herbel wurde unter großer An⸗ teilnahme auf dem Friedͤhof in Lützelſachſen zur letz⸗ ten Ruhe beſtattet. Der Verblichene, der 1883 in Mannheim⸗Sandͤhofen geboren war, ſtand ſeit dͤem Jahre 1907 im Dienſte des Poſtamtes Weinheim. In letzter Zeit macht ſich, Pfälzer Perſonenauto bei Bingen verunglückt Wieder ſchwerer Verkehrsunfall am Kutſchereck * Bingen a. Rh., 13. September. An der gefähr⸗ lichen Straßenkreuzung am ſogenannten Kutſchereck zwiſchen Bingen—Büdesheim und Dromersheim er⸗ eignete ſich wiederum ein ſchweres Verkehrsunglück. Als aus der Richtung Genſingen kommend ein Lie⸗ ferwagen aus Wiesbaden und von Dromers⸗ heim kommend ein Perſonenwagen gleichzeitig an der Kreuzung eintrafen, rannte der Lieferwagen dem Perſonenwagen in die Flanke, riß die eine Wagen⸗ ſeite auf und ſchleuderte das Perſonenauto über die Straße in einen Weinberg. Der Fahrer des Autos, der Kaufmann Georg Hoffmann aus Haardt bei Neuſtadt a. d. Weinſtr. wurde aus dem Wagen geſchleudert und kam unter den Vorderteil ſeines Wagens zu liegen. Er erlitt ſchwere Kopf⸗ und ſon⸗ ſtige Verletzungen und fand mit ſeinem Beifahrer, der ebenfalls erheblich verletzt wurde, Aufnahme im Binger Krankenhaus. Der dritte Inſaſſe des Autos wurde leicht verletzt. Die Fahrer des Lieferwagens blieben unverletzt. Kaſtanienernte an der Bergſtraße 3 Darmſtadt, 11. Sept. An der„ſüddeutſchen Riviera“, der Bergſtraße, wachſen nicht nur Man⸗ deln, ſondern auch eßbare Kaſtanien. Einzelne Ge⸗ meinden haben ſogar einen größeren Beſtand dieſer Bäume in Eigenbeſitz. In dieſem Jahr hat aller⸗ dings die trockene Witterung dazu geführt, daß der Kaſtanienbehang nicht ſehr groß ausgefallen iſt. Man hat deshalb meiſt von einer öffentlichen Verſteige⸗ rung abgeſehen, um die Ernte unter der Hand abzu⸗ ſetzen. Hybriden⸗ und unveredelte Amerikanerreben müſſen vernichtet werden. Darmſtadt, 12. September. Der Reichsſtatthal⸗ ter in Heſſen— Landesregierung— beſtimmt durch Verordnung, daß ſämtliche in den Kreiſen Mainz, Bingen, Oppenheim, Worms, Alzey und in den Ge⸗ markungen Alsbach, Auerbach, Bensheim, Bickenbach, Erbach Greis Heppenheim), Gronau, Heppenheim, Jugenheim, Ober⸗ und Unter⸗Hambach, Schönberg, Seeheim, Wimpfen mit Hohenſtadt, Nordheim, Zell (Kreis Bensheim) und Zwingenberg vorhandenen Pflanzungen der nicht zu den Europareben zählenden Rebarten(mit Ausnahme der Pfropfenrebanlagen und der genehmigten Unterlagen⸗Schnittgärten) ohne Rückſicht darauf, ob ſie ſich in geſchloſſenen Weinber⸗ gen, an Häuſern oder in Gärten befinden, von Amts wegen durch den Auſſichtskommiſſar in Reblausange⸗ legenheiten in Heſſen zu vernichten ſind. Für die vernichteten Reben wird eine Entſchädigung in Pfropfreben oder Geld gewährt. Bei nicht friſt⸗ gerechter Meldung verlieren die Eigentümer oder Nutzungsberechtigten das Recht auf Entſchädigung und haben die Koſten der Rebvernichtung zu tragen. U Weinheim, 13. Sept. Am 1. September iſt der Dienſtamtsvorſtand vom Forſtamt Weinheim, Ober⸗ forſtrat Fichtl, in den Ruheſtand getreten. Am 2. Oktober 1929 übernahm Oberforſtrat Fichtl das Forſtamt Weinheim und hat es bis zum 1. Septem⸗ ber 1937, dem Tag der Zurruheſetzung, geleitet. Noch in dieſem Jahre konnte Oberforſtrat Fichtl ſein 40jähriges Dienſtjubiläum mit dem Betriebsperſo⸗ nal des Forſtamts in würdiger Weiſe begehen. Deine keiſtungen ſar dae ffiiſs⸗ werk„Mutter und find“ dienen unſerem Volhe. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelstetl: Dr. Jritz Bode Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes ⸗ Sport: Willi Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Drucker und Rerleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1.—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 4937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20 000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporto Einapaltige Klelnanzelgen bis zu iner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm 4Pig. HiW f æwf 2— Kleine Anzeisen Annahmeschiub für die Mittag. Auagabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Seriqitigung! Die Ziffer-Nummer der in der Sonntags- Ausgabe, 12. 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Die fitmé witd unter dem Namen Hermann J119 weitergeführt, Zufriedenstellende Bedienung der Kundschaft 2 durch geschultes Personal wird ihr besonders am Herzen liegen. sammeln Sle die leden rag erschelnenden Buchstaben das beliebteſte Mittel zu vielen Tauſenden jederzeit ſchnell und erfolgreich von Er⸗ zeugniſſen und Leiſtungen, dem Wert einer Ware und ihren Vorteilen für den Käufer zu ſprechen, iſt immer noch die An⸗ zeige in einer weitverbreiteten Zeitung, die einen guten Ruf bei allen Werbungtreibenden genießt. Dieſe Vorausſetzungen für das Gelingen Ihrer Wer⸗ bung erfüllt die eneue Mannheimer Jeitung Leibnitzstraße 9 K. 4. 2, 1 Tr. 1. Danlsagung Für die überaus herzliche Anteilnahme sowie für die vielen, schönen Blumenspenden beim Heimgange meines lieben Mannes, sage ich Allen auf diesem Wege innigen Dank. Mannheim, den 13. September 1937 Im Namen der Trauernden: Wilma Sdumitz —