———— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Sumebbrels 10 11 Neue Mannheimer Seitunig Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7o mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe N Dienstag, 14. September 1937 148. Fahrgang— Nr. 424 Wüs ſagt Rom zu den Nyoner Beſchlüſſen? Annahme unter Vorbehalten? Rom beſteht auf Ausdehnung der ihm zugedachten Kontrollzone — Genf 14. Sept.(U..) Italieniſche Kreiſe erklären, daß Muſſolini bereit ſei, das Kontroll⸗Abkommen von Nyon„unter be⸗ ſtimmten Vorbehalten“ anzunehmen. Die Antwort des Duee ſei bereits in Genf eingetroſ⸗ fen. Sie enthalte die grundſätzliche Zuſtimmung Italiens zu den Beſtimmungen des Anti⸗Seeräube⸗ rei⸗Abkommens mit beſtimmten Einſchränkungen, die ſich, wie verlautet, auf die Italien zur Ueberwachung zugewieſene Zone beziehen. In franzöſiſchen Delegationskreiſen vermutet man, daß der Duce ſo weit gehen werde, eine gleich⸗ mäßige Beteiligung Italiens an der Ueberwachung der Schifſahrtsſtraßen im Mittelmeer zu verlangen, während man im engliſchen Völkerbundslager die Anſicht vertreten findet, daß der Duce lediglich eine Erweiterung“ der in dem Abkommen Italiens zuge⸗ wieſenen Zone wünſche. Römiſche Bedenken + Rom, 14. September. Die Ergebniſſe der Mittelmeerkonferenz von Nyon haben nach Anſicht der römiſchen Abendblät⸗ ter deutlich gezeigt, daß derartige Verhandlungen ohne Italien unmöglich ſind. Italien könnte aus zwei Gründen die Aufforderung zur Teilnahme an der Kontrolle ablehnen. Erſtens weil das Tyrrhe⸗ niſche und das Adriatiſche Meer im Zuſammenhang mit dem ſpaniſchen Konflikt von untergeordneter Bedeutung ſind, zum anderen, weil die an Italien, aber nicht auch an Deutſchland ergangene Ein⸗ ladung als Verſuch erſcheine, einen Unterſchied zwiſchen den beiden Mächten der Achſe Rom—Berlin zu machen. Eine Mitteilung an Deutſchland dib. Berlin, 13. September. Der engliſche und franzöſiſche Geſchäftsträger haben im Auswärtigen Amt den Text der Beſchlüſſe von Nyon informatoriſch übergeben. 60 Zerſtörer bereitgeſtellt Drahtb. unſeres Lon doner Vertreters — London, 14. Sept. Man glaubt in London, ſich auf die Ratifikation des Abkommens von Nyon durch die Konferenzteil⸗ nehmer, möglicherweiſe mit Ausnahme Sowjetruß⸗ Lands, verlaſſen zu können. Am Mittwoch ſoll das Abkommen in Kraft treten. Die vor⸗ geſehene Verteilung der Zerſtörerflotten im Mittel⸗ meer geht hauptſächlich zu Laſten Englands, während Frankreich die Mehrzahl der für den gemeinſamen Patrouillendienſt erforderlichen Flugzeuge ſtellt. Das engliſche Zerſtörexaufgebot im Mittelmeer umfaßt normalerweiſe drei Flottillen von zuſam⸗ men 27 Einheiten, die nun um eine volle Flottille von neun Einheiten verſtärkt werden ſollen. Mit dieſen insgeſamt 36 Zerſtörern gedenken die Eng⸗ länder ihren Anteil an der in Nyon vereinbarten U⸗Bootpatrouille zu beſtreiten, die auf den vorgeſchrie⸗ benen Schiffahrtswegen in Abſtänden von 50 Meilen den Verkehr ſichern ſoll. Die Franzoſen würden etwa 24 Zerſtörer ſtellen. Die Regierungspreſſe umgibt die Konferenz mit einem Glorienſchein der Anerkennung, der indeſſen ernſte politiſche Bedͤenken nicht zu über⸗ blenden vermag. Der„Obſerver“ beſchrieb geitern den ganzen Konferenzplau als eine ſchwere Entgleiſung der engliſchen Politik, bei der nur das Eingreiſen des Premierminiſters das Schlimmſte verhütet habe, nämlich die einſeitige Bindung Englands an eine planmäßig gegen Italien und Deutſch⸗ land gerichtete franzöſiſch⸗ruſſiſche Politik. Die weiteren politiſchen Einwendungen der Preſſe beſtätigen nachträglich nur, daß England im vollen Bewußtſein der mit der Konferenz verbundenen politiſchen Gefahren und Folgen nach Nyon ge⸗ gangen iſt. Dieſe Riſiken beziehen ſich natürlich in erſter Linie auf die Frage, wie Italien und Deutſchland ſich zu dem Ergebnis ſtellen werden. In London täuſcht man der Welt und in gewiſſem Grade viel⸗ leicht ſich ſelber eine Atmoſphäre optimiſti⸗ ſcher Erwartung gegenüber Italien, weniger gegenüber Deutſchland, vor. Die Einladung an Italien findet in den Blättern keine einheitliche Auslegung, doch ſprechen die Umſtände dafür, daß die„Times“ Recht hat mit der Lesart, man würde nur zu gern Ja ſagen, wenn Italien ſtatt der ihm offiziell angebotenen Patrouille des Tyrrheniſchen Meeres etwa die Ueberwachung der geſamten Route von Meſſina nach Marſeille bean⸗ ſpruchen ſollte. In Wirklichkeit wagt London nicht zu hoffen, daß Italien ſich mit den Anordnungen von Nyon in der gegenwärtigen Form abfinden werde. Im allerbeſten Falle wird damit gerechnet, daß Rom grundſätzlich die Einſchaltung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes fordern werde. Die ſpaniſchen Bürgerkriegspar⸗ teien nehmen im Rahmen des Abkommens von Nyon eine Stellung ein, die dem General Franco immer noch formal die Kriegsrechte verſagt, ohne ſie ihm in der Ppaxis verweigern zu können. Die Londoner Preſſe tut ihr Beſtes, um dieſe Zweideu⸗ tigkeit aufrechtzuerhalten, und ihre gewundenen Darlegungen zu dem Punkte ſind vielleicht die über⸗ zeugenoͤſte Beſtätigung dafür, daß man den von Deutſchland und Italien vertretenen Standpunkt, die Frage der Verkehrsſicherheit im Mittelmeer ſei nicht ohne die nationalſpaniſche Regierung zu löſen, hier zwar ignorieren möchte, aber nicht widerlegen kann. dem Fliegeranariſf Blick in eine oͤer Hauptſtraßen Schanghais nach einem Fliegerangriff. Im Vordergrund eine Am⸗ bulanz, zu der gerade ein Verwundeter gebracht wird. (Weltbilo, Zander⸗M.) Wer hat ſie verübt? Wer hatte ein Intereſſe daran? Das Geheimnis der Pariſer Atlentate Geheimnisvolle Andeutungen— Eine Bande ausländiſcher Anarchiſten als Täter? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 14. Sept. Die Unterſuchung über die beiden Bombenatten⸗ tate in Paris hat noch zu keinem praktiſchen Ergeb⸗ nis geführt. Die Polizei hat ſich darauf beſchränkt, die Hausmeiſter der beiden beſchädigten Gebäude zu vernehmen. Im übrigen wurden ſämtliche Grenz⸗ poſten alarmiert, für dͤen Fall, dͤaß oͤer Bote, der die beiden Höllenmaſchinen überbracht hatte, nach dem Ausland flüchten ſollte. Wenn aber die tatſächlichen Anhaltspunkte fehlen, ſo hat man doch ſchon eine Reihe von Hypotheſen ausgeheckt. Die offi⸗ zielle Theſe, die vom Innenminiſter Dormoy und von der Polizei vertreten wird, iſt die, daß die beiden Attentate ausländiſchen Urſprungs ſein müßten. In einer Preſſeerklärung verſicherte der Innen⸗ miniſter Dormoy:„Ich bin zutiefſt überzeugt, daß kein ſranzöſiſcher Arbeiter für das Attentat verant⸗ wortlich iſt. Wir haben einen Verdacht, und ich kann verſichern, daß wir Himmel und Erde in Be⸗ wegung ſetzen werden, um den, oder beſſer ge⸗ ſagt: die Schuldigen zu faſſen“. Weiter verſicherte Dormoy, daß der benutzte Exploſivſtoff Tolit oder Hexogen geweſen ſein müßte.„Beioes ſind Erzeug⸗ niſſe, die man bei uns überhaupt nicht oder nur in ſehr geringen Mengen herſtellt. Es ſteht mir nicht zu, zuſagen, woman davon größere Mengen finden kann.“ Der Direktor des Pariſer Polizeilaboratoriums, Kling, erklärte, der eigentliche chemiſche Name des Produktes ſei Tri⸗nitro⸗totol. Es ſeien dies kleine blaßgelbe Kriſtalle, die wedͤer durch Hitze noch Luftkrieg im Gebirge: Heftige Kümpfe in den aſturiſchen Bergen Dei Roten holen Verſtärkungen heran⸗ Anaufhaltſamer Vormarſch der Nationalen — Franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze, 18. Sept.(U..) Infolge beſſerer Wetterbedingungen nahmen die Nationaliſten wieder eine intenſive Bombardierung der gegneriſchen Stellungen in den ſeit Tagen im Mittelpunkt dͤer ſüdaſturiſchen Kämpfe ſtehenden Europa⸗Bergen wieder auf. Beſonders ſuchten die Nationaliſten das Heranführen von gegneriſchen Verſtärkungen zu verhindern. In den letzten Tagen war es den bolſchewiſtiſchen Milizen unter dem Schutze des für Flugzeugangriffe ungünſtigen Wet⸗ ters gelungen, große Mengen von Maſchinengeweh⸗ ren ſowie Gebirgsbatterien in ihre Stellungen zu bringen. General Solchaga konnte mit ſeinen kaſtiliſchen Truppen und der Naparra⸗Brigade weitere wichtige gegneriſche Stellungen in den Europa⸗Bergen ein⸗ nehmen. Der Vormarſch der Nationaliſten geht dem ſchwierigen Gelände entſprechend langſam vor ſich, hat aber nirgendwo einen Stillſtand zu verzeichnen. Die Nahkämpfe, die ſich um einzelne Stellungen ab⸗ ſind meiſt ſehr erbittert und verluſt⸗ reich. Die an der Küſte Aſturiens vorrückenden natio⸗ naliſtiſchen Truppen ſetzten nach der Wiedereinnahme von Prieto ihren Marſch auf Ribadeſella fort. Die Truppen haben jetzt Villa Hornes erreicht, nachdem es ihnen gelungen iſt, die Straße zwiſchen Barro und den Gebirgszügen von Cuera zu überſchreiten. Freie Rückkehr für die baskiſchen Milizen — Saint Jean de Luz,“. September.(U..) General Troneoſo, der nationaliſtiſche Komman⸗ dant von San Sebaſtian, hat ein Abkommen unter⸗ zeichnet, in dem er den nach Frankreich geflüchteten früheren Angehörigen der baskiſchen Milizen, ſoweit ſie keinen höheren Rang als den eines Sergeanten bekleidet haben, ohne Rückſicht auf ihre politiſche Geſinnung die unbehelligte Rückkehr in ihre Hei⸗ mat zuſichert. 838 Bei Unteroffizieren und Offizieren höheren Rangs wird die Genehmigung ihrer Rückkehr von vorheriger Prüfung ihrer politiſchen Haltung ab⸗ hängig gemacht. Die im Alter von 21 bis 28 Fahren ſtehenden ehemaligen Milizleute werden nach der Rückkehr für den Militärdienſt bei den nationaliſti⸗ ſchen Truppen angefordert werden; die Aelteren bleiben militärdienſtfrei. Auf Grund des Abkommens, das von Tronebſo im Einverſtändnis mit der nationaliſtiſchen Junta in Salamanca unterzeichnet wurde, ſind am Don⸗ nerstagabend bereits 160 ehemalige Angehörige der baskiſchen Milizen nach Spanien zurückgekehrt. durch Stoß zur Exploſion gebracht werden könnten. Man brauche dazu einen Spezialzünder. Vier Kilo⸗ gramm dieſes Sprengſtoffes genügten, um ein fünf⸗ ſtöckiges Haus einſtürzen zu laſſen. Weiter erklärte Kling, daß die franzöſiſche Polizei in den letzten Monaten neun derartige Bomben beſchlag⸗ nahmt habe. Man habe damals geglaubt, es ſei ein neues Uſtatſchiattentat auf den Prinzen Paul von Jugo⸗ ſlawien in Vorbereitung, der damals zu den Krö⸗ nungsfeierlichkeiten nach London fuhr. Aber päter habe man an der ſpaniſchen Grenze mehrere Bomben der gleichen Fabrikation beſchlagnahmt. „Bei den Attentaten auf dem Flugplatz von Touſſus bei Paris ſeien auch immer wieder dieſelben Bomben benutzt worden, Der marxiſtiſche„Populaire“ hat ſich von einem nicht näher genannten chemiſchen Sachverſtändigen erzählen laſſen, daß die Höllenmaſchinen nur in einer„ausländiſchen Rüſtungsfabrik“ hätten hergeſtellt werden können. Der Mechanismus ſei zu kompliziert, als daß er von Amateuren, ſelbſt von einer Bande von Anarchiſten, hätte hergeſtellt werden können. Es ſeien Fachleute dazu notwendig. Der„Figaro“ endlich weiß mitzuteilen, daß vor wenigen Wochen im Zolldepot von Le Havre 2000 Kilo Sprengſtoff geſtohlen worden ſeien, und zwar von gewiſſen an archiſtiſchen Elementen aus Paris. Geſtern nachmittag ſoll ſich ein anonymer Zeuge gemeldet haben, der ſenſationelle Mitteilungen über ein Komplott ausländiſcher anarchiſtiſcher Elemente auf franzöſiſchem Boden gemacht habe. Es handle ſich um einen Induſtriellen, der ſelbſt ausländiſcher Herkunft ſei, der ſich aber vor einigen Jahren zum Franzoſen habe naturali⸗ ſieren laſſen. Was nun dieſer Zeuge im einzelnen mitgeteilt hat, iſt noch nicht bekannt. Feſt ſteht nur, daß nach ſeiner Vernehmung eine ganze Anzahl von Polizeitrupps heute nachmittag in höchſter Eile aus⸗ rückten, um mehrere Hausſuchungen in Paris vor⸗ zunehmen. Auch ſeien zahlreiche Telegramme nach der Provinz geſchickt worden, damit auch dort nach den Schuldigen und ihren Helfern gefahndet werden könnte. Es bleibt aber vorläufig abzuwarten, was dieſer Polizeifeldzug praktiſch einbringt. 100 000 Franken für die Aufdeckung der Bomben⸗ anſchläge in Paris ausgeſetzt. Die franzöſiſche Re⸗ gierung hat einen Preis von 100 000 Franken zur Aufdeckung der beiden Attentate ausgeſetzt. 2. Seite Nummer 424 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 14. September 1937 Das militäriſche Bebergewicht der Fapaner ſetzt ſich durch: Die Chineſen räumen Schanghai Nach ſchwerſten Kämpfen zum Rückzug aus dem Feuerbereich der japaniſchen Schiffsartillerie gezwungen — Schanghai, 14. September.(U..) Die große Schlacht, die zwiſchen Schanghai und dem Hangtſekiang auf breiter Front entbrannt iſt, ſcheint ſich zum erſten entſcheidenden Sieg der Japaner im Schonghai⸗Sektor zu entwickeln. Geſtern erklärte ein Sprecher der japaniſchen Militärſtellen, die japaniſchen Truppen ſeien von Hangtſchang am weſtlichen Ende ihrer An⸗ griffsfront 5 Kilometer, von Paoſchan 10 Kilometer und von Wuſung aus 9 Kilometer weit vorgedrun⸗ gen. Hierdurch ſei die Lage der nöroͤlich und nord⸗ weſtlich von Schanghai ſtehenden chineſiſchen Streit⸗ kräfte unhaltbar geworden. Die Chineſen haben auch ſchon die ſeit einer Woche heiß umkämpfte „Fernöſtliche Rennbahn“ räumen müſſen und liegen nunmehr in verzweifeltem Ringen mit den angrei⸗ fenden Japanern um den Beſitz des benachbarten Kiangwan an der Straße von Hongkiu nach Wuſung. Die dauernden Luft⸗ und Artilleriebombarde⸗ ments der letzten acht Tage haben dieſes Kampf⸗ gebiet zu einer rieſigen Trümmerſtätte gemacht; Augenzeugen haben in der Umgebung der Renn⸗ bahn insgeſamt 52 verheerende Rieſenbrände gezählt. Die japaniſchen Erfolge wurden auch von einem Sprecher der chineſiſchen Kommandoſtellen indirekt mit der Feſtſtellung beſtätigt, daß die chineſiſchen Truppen ſich ſo ſchnell wie möglich aus dem Gebiet von Schanghai zurück⸗ Hziehen würden. Der Rückzug bedeute keines⸗ wegs das Ende der Kämpfe. Die chineſiſche Armee wolle die Truppen dem Bereich der japaniſchen Schiffsgeſchütze entziehen. „Ehina hat in den letzten Wochen der Welt gezeigt“, heißt es in der Erklärung,„wie eine Armee, ohne genügend ſchwere Geſchütze zu haben, um den japa⸗ niſchen Kriegsſchiffen etwas antun zu können, den⸗ noch die Küſte verteidigt und den Angreifern ſchwere Verluſte zugefügt hat. Jetzt, wo der Zweck dieſer Operationen erreicht iſt, beſteht für unſere Truppen nicht mehr die Notwendigkeit, im Bereich der Ge⸗ ſchütze der feindlichen Flotte zu kämpfen. Infolge⸗ deſſen haben unſere Streitkräfte in Uebereinſtim⸗ mung mit dem urſprünglichen ſtrategiſchen Plan am Samstag den Rückzug auf die erſte große Ver⸗ teidigungslinie begonnen.“ Der Rückzug der chineſiſchen Truppen dauerte den ganzen Tag über an, und die Japaner konnten zahlreiche wichtige Stellungen beſetzen. Man nimmt an, daß auch Tſchapei heute abend geräumt wird. Verſchiedentlich wurde beobachtet, wie die Chineſen in Tſchapei Unterminierungen vornahmen, um ſo das Vordringen der Japaner aufzuhalten. In Schaushal war die Hölle os. — Schanghai, 14. Sept.(U..) Der bedeutende Schanghaier Vorort Kiang⸗ wan, um den eine Woche lang erbittert gerungen wurde, iſt geſtern nachmittag in die Hände der Ja⸗ paner gefallen. Die Beſetzung gelang nur unter ſchwerſten Verluſten der Angreifer, die vor allem durch die Exploſion einer großen chine⸗ ſiſchen Landmine furchtbar gelitten haben. Die Minenſprengung verurſachte in dem Ruinenfeld Kiangwans neue große Brände. Durch den Einſatz aller verfügbaren japaniſchen Kräfte wurde der Tag zum ſchwerſten Kampf⸗ tag ſeit Beginn der Schanghaier Feindſeligkeiten. In engem Zuſammenwirken bombardierten die Kriegsſchiffe und die Landbatterien der Japaner pauſenlos Weſt⸗Tſchapei und die öſtlich davon lie⸗ genden Stadtteile bis hinüber nach Jangtſepu. Auf fünfzehn Kilometer breiter Front reiht ſich ein Trümmerfeld und ein Rieſenbrand an den anderen. Dutzende Dörfer oͤͤer Schanghaier Umgebung bren⸗ nen, Tauſende von Gebäuden ſind zerſtört. In Dreierformation erſchienen wieder und wie⸗ der japaniſche Flugzeuge über dem zwiſchen der Chineſenſtadt und dem Wangpu gelegenen Nantao und bombardierten ſyſtematiſch die dort liegende chineſiſchen Waſſerwerke. Japaniſche Heeres⸗ und Marinebomber ſuchten gleichzeitig das ganze große Gebiet zwiſchen Nanziang und Wuſung heim. Als die chineſiſchen Truppen ſich aus Kiangwan zurück⸗ zogen, ſtürzten ſich japaniſche Flugzeuggeſchwader auf ſie und ſetzten ihnen mit Bombenabwürfen und raſen⸗ dem Maſchinengewehrfeuer erbarmungslos zu, unter⸗ ſtützt von der japaniſchen Artillerie, die unabläſſig in die chineſiſchen Rückzugskolonnen hineinſchoß. Gleichzeitig ſeuerten auch die auf dem Wangpu lie⸗ genden japaniſchen Kanonenboote in das Rückzugs⸗ gebiet hinter Kiangwan; zum Teil galt ihr Bombar⸗ dement auch dem öſtlich des Wangpu liegenden Putung. Die neuen Rieſenbrände, die rings um die inter⸗ nationale Niederlaſſung emporflammen, drohen alle chineſiſchen Stadtviertel Schanghais zu ver⸗ nichten. Nur in Nantao beſtehen anſcheinend Ausſichten auf Eindämmung des Feuers. Der chineſiſche Rückzug wird zwar von offizieller chineſiſcher Seite als freiwillig hingeſtellt; doch heißt es, daß die chineſiſchen Kommandoſtellen dem drin⸗ genden Rat der ausländiſchen Militärratgeber, den Rückzug anzutreten, nur zögernd gefolgt ſeien, weil ſie den Anſchein der Schwäche und die zu befürchten⸗ den ungünſtigen Auswirkungen auf die Moral ihrer Truppen zu vermeiden wünſchten. Er riskiert es — Schanghai, 13. Sept.(U..) Der britiſche Geſchäftsträger R. G. Howe, der an Stelle des langſam geneſenden Botſchafters Knatchbull⸗Hugeſſen die Geſchäfte der Botſchaft führt, beabſichtigt am Dienstag im Auto von Schang⸗ hai nach Nanking zu fahren; d. h. alſo, er wird die gleiche Strecke zurücklegen, auf der der Botſchafter von den MG⸗Kugeln der Flieger getrof⸗ fen wurde. Howe wird die japaniſchen Behörden nicht von ſeiner Reiſe in Kenntnis ſetzen, da dies nur im Kriegsfall erforderlich ſei. Der jetzige Zuſtand ſei jedoch in völkerrechtlicher Hinſicht noch immer nicht als Krieg zu bezeichnen. Bekanntlich hat Japan in Erwiderung auf eng⸗ liſche Vorſtellungen anläßlich der Verwundung Knatchbull⸗Hugeſſens darauf hingewieſen, daß der Botſchafter den japaniſchen Stellen nichts von ſeiner Reiſe mitgeteilt habe und daß deshalb Japan die Verantwortung für ſeine Sicherheit im Kriegsgebiet nicht habe übernehmen können. Die Abſicht Howes, ebenſalls ohne die japaniſchen Behörden zu ver⸗ ſtändigen, durch das Kriegsgebiet zu reiſen, entſpricht der Anſicht Englands, daß dieſe japaniſche Auf⸗ faſſung nicht anerkannt werden könne. Engliſcher⸗ ſeits hält man eine kurze Zeitungsnotiz, in der die Reiſe des Geſchäftsträgers angekündigt wird, für ausreichend. Vor ſeiner Abreiſe wird Howe die Verteidigungs⸗ ſtellungen an der Grenze der internationalen Nie⸗ derlaſſung beſichtigen. Neue japaniſche Vorſtöße an der Süsküſte dnb. Tokio, 14. September. Nach der geſtrigen Beſchießung der chineſiſchen Befeſtigungswerke an der Bias⸗Bucht haben japani⸗ ſche Kriegsſchiffe, wie die japaniſche Marine bekannt gibt, am Dienstag das Boccatigre⸗Fort an der Mündung des Kanton⸗Fluſſes halbwegs zwiſchen Kanton und Hongkong beſchoſſen. Nach Zerſtörung der Befeſtigungsanlagen und Batterien kehrten die japaniſchen Kriegsſchiffe zu ihrer nicht näher bezeich⸗ neten Baſis zurück. Chinas Proteſt in Genf — Genf, 13. Sept.(U..) China wird ſich bei ſeinem Appell an den Völker⸗ bund auf den bisher noch niemals in Anſpruch ge⸗ nommenen Artikel 17 der Völkerbunds⸗ ſatzung berufen. Artikel 17 ſieht ebenſo wie der be⸗ kannte Sanktionsparagraph Artikel 16 ebenfalls Sanktionen vor, behandelt aber im Gegenſatz zu die⸗ ſem Streitigkeiten zwiſchen einem Völkerbundsmit⸗ glied und einem Nichtmitglied In Kreiſen der chineſiſchen Delegation gibt man ſich, was den Erfolg der Anrufung des Völker⸗ bunds anbetrifft, nicht allzugroßen Hoff⸗ nungen hin. Man erinnert ſich nur zu gut an das Verſagen der Genfer Inſtitution im Falle von Mandſchukuo. Wenn man ſich doch noch einmal ent⸗ ſchloſſen hat, den Völkerbund mit dem chineſiſch⸗japa⸗ niſchen Konflikt zu befaſſen, ſo deshalb, weil man durch dieſen Appell die öfſentliche Meinung der übri⸗ gen Völkerbundsſtaaten, insbeſondere Englands ſowie auch der Vereinigten Staaten, zu mobiliſieren hoſſt. Im Norden geht es raſcher vorwärts — Tientſin, 12. September.(U..) Während die Japaner bei Schanghai nur ſchritt⸗ weiſe gegen den zähen chineſiſchen Widerſtand vor⸗ rücken können, hält der Vormarſch der Nordchina⸗ Diviſion nach dem Sieg bei Kalgan und Nankau weiter an. Nachdem am Samstag Matſchang gefal⸗ len war, beſetzten die Japaner geſtern das bisherige chineſiſche Hauptquartier Tſinghſien und wenden ſich jetzt Tſangtſchau zu. Letztere Stadt iſt die Endſtation der quer durch Hopei laufenden Eiſenbahn. Die ge⸗ ſchlagenen chineſiſchen Armeen ziehen ſich in ſüd⸗ licher Richtung zurück und werden vorausſichtlich 80 Kilometer ſüdlich von Tientſin auf der Linie Tſangtſchau—Schitſchiatſchuang Halt machen, um ſich zu neuer Gegenwehr zu ſtellen. Gleichzeitig hält man neue Kämpſe im nördlichen Schanſi für unmittelbar bevorſtehend. Die Chin e⸗ ſiſche Rote Armee unter den Generälen Mao⸗ tſe⸗tung und Tſchu⸗pei⸗teh hat nach den letzten Mel⸗ dungen Potou erreicht. Potou iſt die letzte Station der Eiſenbahn von Peiping. Man erwartet die erſten Zuſammenſtöße zwiſchen dieſen kommuniſti⸗ ſchen Truppen und den Japanern, ſobald dieſe ihr nächſtes Offenſivziel in dieſem Frontabſchnitt, Ta⸗ tung, erreicht haben. Dem erſten Zuſammentreffen der chineſiſchen Kommuniſten mit der regulären ja⸗ paniſchen Armee ſieht man in hieſigen Kreiſen mit großer Spannung entgegen. Flaliens Begeiſterung über Rürnberg Anterſtreichung der antibolſchewiſtiſchen Geineinſchaft zwiſchen Berlin und Rom dub Rom, 14. September. Der Abſchluß des Reichsparteitages, über den die italieniſche Preſſe ſeit ſeinem Beginn und während ſeiner ganzen Dauer täglich ſpaltenlang begeiſtert berichtet hat, wird am Dienstag von den Sonder⸗ berichterſtattern ausführlich geſchildert. Im Mittel⸗ punkt ſteht dabei naturgemäß die große außenpoli⸗ tiſche Rede des Führers und ſeine ſchon in den Ueberſchriften hervorgehobenen und im Wortlaut wiedergegebenen Erklärungen über den Ernſt der bolſchewiſtiſchen Gefahr und die Haltung Deutſchlands und Italiens gegenüber Spanien. Die Worte des Führers, die in Ita⸗ lien ſtärkſten Widerhall finden, unterſtreichen die Blätter mit Schlagzeilen wie„Unerbittliche Logik“ —„Die Verantwortung Moskaus“—„Probleme des europäiſchen Gleichgewichts“—„Deutſchlands Politik der europäiſchen Zuſammenarbeit“— „Deutſchland will nicht den Einſiedler ſpielen“. Die großartigen Veranſtaltungen der deutſchen Wehrmacht werden als überwältigender Abſchluß des Reichsparteitags eingehend gewürdigt. In dieſem Zuſammenhang wird von den Korreſpondenten die Anweſenheit der ſtarken italieniſchen Ab⸗ orönung unter Führung von Staatsſekretär Baſtianini und des italieniſchen Marſchalls Caviglis beſonders hervorgehoben und erneut die außer⸗ ordentlich herzliche Aufnahme unterſtrichen, die den italieniſchen Gäſten von ſeiten der Behörden, der Partei und von ſeiten ihrer Organiſationen zuteil wurde. Die herzliche Kameradͤſchaft und die ſpon⸗ tanen Kundgebungen, mit denen die deutſche Bevöl⸗ kerung ihre faſchiſtiſchen Gäſte aufgenommen habe, werde ſtets in ihrem Gedächtnis bleiben. Die ausländiſche Preſſe über den Empfang beim Führer (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 14. Sept. Die Berichte, de eine Reihe ausländiſcher Journaliſten über ihren Empfang durch den Führer auf der Nürnberger Burg am Sonntag veröffentlicht haben, laſſen erkennen, daß die frei⸗ mütige Ausſprache mit dem Führer und Reichs⸗ kanzler des neuen Deutſchland einen nachhal⸗ tigen Eindruck hinterlaſſen hat. Die italieniſche Preſſe gibt ihre Berichte über dieſen Empfang in größter Aufmachung wieder. Auch in den engliſchen Blättern nehmen die Schilde⸗ rungen hierüber breiteſten Raum ein. Ebenſo geben die Pariſer Blätter an erſter Stelle ausſührliche Darſtellungen von der Begegnung der ausländiſchen Preſſevertreter mit dem Führer des neuen Deutſch⸗ land. Das Echo in den amerikaniſchen Zeitungen, vor allem in den Neuyorker Blättern, iſt ſehr groß. Aber auch in der übrigen Weltpreſſe findet der Emp⸗ fang der ausländiſchen Preſſevertreter beim Führer allerſtärkſte Beachtung. Beſonders tief beeindruckt war der in Nürnberg weilende Sonderberichterſtatter der Havas⸗Agentur. Die Begeiſterung, die er erlebt habe, ſei nicht nur ein von Hunderttauſenden in Uniform, von Zivi⸗ liſten, Frauen und Kindern ungeheurer Beifall ge⸗ weſen, ſondern ein brodelndes Ueberſchäumen von Begeiſterung und Freude, die ſich ſehr ſtark von der einfachen Neugierde hinzulaufender Zuſchaner unter⸗ ſchieden habe. Die Volkstümlichkeit Adolf Hitlers in Nürnberg ſei ungeheuer, und das Anſehen des Führers des Dritten Reiches ſei noch im Steigen begriffen, wenn das überhaupt noch möglich ſei. Wenn man einige Schritte durch den engen menſch⸗ lichen Korridor gefahren ſei, ſo ſei man nach wenigen Augenblicken buchſtäblich betäubt von dem Jubel der Beifallrufenden geweſen, die neben dem Wagen her⸗ ſchritten, um erſt dann zurückzubleiben, als das Auto den Burggraben überquert hatte. Auch der Vertreter der„Neuyork Times“ unter⸗ ſtreicht, daß das Vertrauen des deutſchen Volkes zum Führer beſonders deutlich zu beobachten geweſen ſei, als er hinter dem Wagen des Führers durch die dicht⸗ gedrängten Straßen und Gaſſen Nürnbergs zur Burg gefahren ſei. Hier iſt, ſo faßt der Korreſpon⸗ dent ſeine Eindrücke zuſammen ein neuer Glaubz geboren, ein Glaube an ihn, den Führer. Abschluß der Deutschen Kulturwoche in Paris Deuiſche Kunſt in franzöſiſchem Arteil (Eigener Bericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) — Paris, 18. September. Mit der Wiederholung von Richard Wagners „Triſtan und Iſolde“ unter Karl Elmen⸗ dorffs einzigartiger muſikaliſcher Leitung ging die Deutſche Kulturwoche im Rahmen der Inter⸗ nationalen Weltausſtellung 1937 in Paris zu Ende. Daß die Deutſche Kulturwoche in Paris ein großer Erfolg war, braucht nicht mehr geſagt zu werden. Wir haben eingehend über den Verlauf berichtet und dabei ſchon hervorgehoben, von welch hoher Bedeu⸗ tung die Geſamtveranſtaltung war, unter welch glück⸗ lichem Stern ſie ſtand und mit welcher Aufopferungs⸗ bereitſchaft ſich alle, die mit der Durchführung und Organiſation betraut waren, ihrer Aufgabe hin⸗ gaben. Ebenfalls haben wir ſchon dͤie Stimmen aus Frankreich zu Worte kommen laſſen, d. h. man konnte einiges über die Kulturwoche an Hand von Kritiken bekannter Pariſer Zeitungen ſagen. Dabei kommt es nicht darauf an, jeweils eine beſondere Zeitung zu nennen. Es kommt lediglich darauf an, oͤas Ge⸗ ſamtbild, wie es ſich im franzöſiſchen Bewußtſein zeich⸗ net, zu erfaſſen.„Jeder Tag der Deutſchen Kultur⸗ woche bringt uns neuen Grund, uns zu freuen“, heißt es da und immer wieder leſen wir, wenn auch in verſchiedenen Wendungen, die Bemerkung:„Ein glänzender Saal von ariſtokratiſcher Eleganz, wie ührigens alle Galaabende dieſer Deutſchen Kultur⸗ woche.“ Die Eröffnung der Woche, die im Gelände der Weltausſtellung mit der Uraufführung des deutſchen Films„Patrioten“ von Karl Ritter gefeiert wurde, wurde allgemein beachtet. Ein franzöſiſches Urteil über den Film:„Er enthüllt Qualitäten, die aus ihm einen intereſſanten Bildſtreifen machen, ſo⸗ wohl durch die Wahrhaftigkeit einiger Szenen wie auch durch das Beſtreben, das ſich zeigt, die Schrecken des Krieges hervorzuheben und die Notwendigkeit gegenſeitiger Achtung und gegenſeitigen Verſtehens zu unterſtreichen.“ Der Tanzabend hat vielleicht den Franzoſen am wenigſten zugeſagt. Das iſt verſtändlich, wenn man bedenkt, daß den Franzoſen der natürlich auf⸗ gelockerte Tanz, wie man ihn gerade heute in Deutſch⸗ land pflegt, wohl am wenigſten liegt. Doch werden gleichwohl die ſchöne Muſik, die reizvollen Koſtüme der Günther⸗Schule, München, und die entzücken⸗ den Geſtalten der Tänzerinnen, hauptſächlich der Ge⸗ ſchwiſter Hoepfner, hervorgehoben. Nach dem Tanzabend ſolgten ausſchließlich muſi⸗ kaliſche Darbietungen,„da die Muſik durch die Uni⸗ verſalität ihrer Sprache eines der kräftigſten Werbe⸗ mittel Deutſchlands iſt“. Mit einem Lie derabend wurden die muſikaliſchen Darbietungen eingeleitet, einem Liederabend, bei dem der Kölner Männer⸗ geſangverein ebenſo wie der Kittelſche Chor und das Berliner Philharmoniſche Orcheſter mitwirkten, be⸗ ſchloſſen. Von dem Kölner Männergeſangverein heißt es:„Sehr kraftvoll, ganz durchdiſzipliniert und im Rhythmus auch in den größten Feinheiten genau, dazu in den unendlichen Nuancen von größter und feinſter Weichheit,“ nichts fehlt, um den Chor zu rühmen. Auch die Darbietungen des Kölner Män⸗ nergeſangvereins vor dem Kölner Pavillon auf der Weltausſtellung fanden überall herzlichen Beifall. Die Opern⸗ und Muſikabende waren den Komponiſten Beethoven, Richard Wagner und Richard Strauß gewidmet mit der IX. Sinfonie, der„Walküre“,„Triſtan und Iſolde“, dem„Roſen⸗ kavalier“ und„Ariadne auf Naxos“. Von den Opernabenden wird in einer ausführlichen Be⸗ ſprechung des„Temps“ geſagt, daß ſie„vor allem von dem gemeinſamen Wunſche durchdͤrungen und be⸗ ſeelt waren, der Kunſt zu dienen, anſtatt ſich ihrer für eigene Zwecke zu bedienen.“ Das ſei der wohl⸗ tuende Hauch des Genies, den die deutſchen Abende beſcherten, der in dieſen wirren Zeiten die Menſchen einander näherbringt und ſie erhebt. Unbeſtritten 6 wurde von den Franzoſen, wie es ja im Willen der deutſchen Veranſtalter lag, die IX. Sinfonicals das ſtärkſte Erlebnis empfunden.„Möge die IX. Sinfonie, in der die Verſe Schillers mit ſo⸗ viel Kraft, mit ſoviel Ehrlichkeit dieſes Ideal der Brüderlichkeit ausdrücken, von dem das Herz Beethovens erfüllt war, jetzt auch von allen gehört und verſtanden werden.“ Daß der Präſident der Republik und viele franzöſiſche Miniſter die IX. Sinfonie mit ihrer Anweſenheit ehrten, wurde in Frankreich ſehr freundlich bemerkt. Die Preſſe und die Muſikwelt taten ſich beſonders in dem einſtimmigen Lob des großen deutſchen Diri⸗ genten Wilhelm Furtwängler hervor,„der ſeit Arthur Nikiſch unbeſtritten die bedeutendſte Per⸗ ſönlichkeit des Reiches iſt“. Größer, raſſiger, ariſto⸗ kratiſcher als je dirigierte Wilhelm Furtwängler das Werk Beethovens. Jedesmal, wenn er auf dem Po⸗ dium des Konzertſaales oder im Orcheſterraum des Theaters erſchien, war er Gegenſtand unzähliger wunderbarer Triumphe. In ihrer Steigerung zum Ende hin klang die N. Sinfonie in einer Apotheoſe aus, als übertreffe ſich ſelbſt der Chor, das Orcheſter und die Soliſten.„Der Geiſt des Bonner Meiſters mußte bei einer ſolchen Wiedergabe ſeines größten Werkes herabſteigen““—„Vor ſoviel Adel, Poeſie und Muſik iſt jedes Wort eitel“.—„Kein Orcheſter der Welt hätte Beſſeres fertig bringen können, als dieſe Männer vollbracht haben. Man kann ſie nur bewundern“, ſo geſteht ſogar ein linksſtehendes, deutſchfeindliches Blatt. Nach der IX. Sinſonie wirkten auf franzöſiſchem Boden ganz beſonders die Wagneropern, denen der Frantoſe von jeher eine kindlich bereite Freude entgegenbringt. Kein Wunder, daß auch dieſes Mal Wagner wieder ſehr gefeiert wurde. Dafür war für die Walküre auch noch zum erſtenmal die Bay⸗ reuther Beſetzung und die Bayreuther Bühnendeko⸗ ration nach Paris gekommen, wodurch die Pariſer reſtlos begeiſtert waren. Auch hierbei wurde Furt⸗ wängler wieder beſonders gefeiert.„Wieder einmal erſtaunt und verwirrt ſeine Virtuoſität.“ Aber auch die„Triſtan⸗und⸗Iſolde“⸗Aufführung unter Karl Elmendorff fand ſtarken Beifall. Die Wieder⸗ gabe dieſes herrlichen Dramas war von einer ſolchen kommenheit und die Zuſchauer, gleichmäßigen Voll — die ſich bis in die entſernteſten Ecken des Theaters ergoſſen, zeigten eine ſolche Begeiſterung, wie ſie bisher noch nie erreicht wurde. Daß Richard Strauß ſelbſt nicht den Roſenkava⸗ lier und die Ariaoͤne auf Naxos dͤirigieren konnte, wurde allgemein ſehr bedauert, und ſo ſand General⸗ muſiköirektor Clemens Krauß Gelegenheit, ſich den Pariſern als ein begabter Strauß⸗Interpret vorzuſtellen.„Keiner war mehr als er berufen, um Richard Strauß am Pult in der Wiedergabe und in dem genauen Geiſt zu erſetzen, um den Roſenkava⸗ lier als Spieloper zu geben.“ Die Ariadne fand innerhalb oͤer Deutſchen Kulturwoche ihre Erſtauf⸗ führung in Frankreich, was ſelbſt franzöſiſche Muſi⸗ ker, die immerhin wiſſen, daß Strauß dieſe Oper ſchon 1912 geſchrieben hat, überraſchte.„Die Parti⸗ tur iſt beſtvickend, indem er nur ein beſchränktes Or⸗ cheſter mit etwa 20 Mann benutzt, das aber in er⸗ ſtaunlicher Weiſe klingt, zeigt der illuſtre Muſiker hier die außergewöhnliche Virtuoſität ſeiner Schreib⸗ art.“ Zu dieſen Zeitungsſtimmen ließen ſich noch un⸗ zählige andere hinzufügen. Aber es kommt nur dar⸗ auf an, an Hand einiger Beiſpiele den Geſamtein⸗ oͤruck wiederzugeben. So wurde alſo der große Ein⸗ ſatz der deutſchen Künſtler für ihr Vaterland durch das große Verſtändnis und die grenzenloſe Anerken⸗ nung der franzöſiſchen Oeffentlichkeit belohnt. Es wird niemanden geben, weoͤer in Deutſchland noch in Fvankreich, der nicht mit dem Geſamterfolg der Deutſchen Kulturwoche zufrieden ſein müßte. Hanns⸗Erich Haack. Aus dem Nationaltheater. In Schillers„Wal⸗ Lenſtein“, der am kommenden Samstag in der Bearbeitung und Inſzenierung von Intendant Bran⸗ denburg im Nationaltheater erſcheint, ſind in den Hauptrollen beſchäftigt: Eliſabeth Stieler(Gräfin Terzky) und Beryll Sharland(Thekla) und die Herren Kleinert(Wallenſtein), Eobs(Oktavio), Bleck⸗ mann(Max Piccolomini), Hammacher(Terzky), Birkemeyer(Illo), Langheinz(Iſolani), Marx(Butt⸗ ler) und Linder(Queſtenberg). Die Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalbfuß. Die Aufführung des „Wallenſtein“ bedeutet zugleich den Beginn der Werbewoche, in der die Tagespreiſe auf den Stand der Mietpreiſe geſenkt ſind. — 7 — 0 Dienstag, 14. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 424 Die Siadiseite Mannheim, 14. September. Kraftrad gegen Radfahrer Polizeibericht vom 14. September Erheblich verletzt. Ecke Mannheimer und Lin⸗ denſtraße ſtieß geſtern nachmittag ein Kraftrad mit einem Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer ſtürzte und zog ſich erhebliche Verletzungen im Kreuz und am linken Ellenbogen zu, was ſeine Aufnahme in einem Krankenhaus erforderlich machte. Bei drei weiteren Verkehrsunfällen wurden eine Perſon leicht verletzt und ein Perſonenkraftwagen ſtark beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 29 Perſonen gebührenpflichtig verwarat und 12 Kraftfahrzeugführer bekamen rote Vorfahrtsſcheine, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Abſchluß des Landwehr⸗40 Treffens Die kalte, regneriſche Witterung mag viele davon abgehalten haben, am Montagvormittag nach der Schloßbeſichtigung an der Rhein⸗ und Hafon⸗ fahrt teilzunehmen, die nach dem Urteil aller Teil⸗ nehmer— es waren reichlich hundert— der erleb⸗ nisreichſte Ausklang der Wiederſehensfeier war. Da man auch eine Kapelle mitgebracht hatte, herrſchte bald auf dem Boot„Neudeutſchland“ die fröhlichſte Stimmung. Die zweiſtündige Fahrt ging rheinauf⸗ wärts bis zur Höhe von Altrip und dann rhein⸗ abwärts bis in die Nähe des Frankenthaler Kanals, um den Fahrgäſten— es waren faſt nur auswärtige — die Größe nud die Ausdehnung der Mannheim⸗ Ludwigshafener Induſtrieanlagen, Lagerhäuſer und Umſchlagseinrichtungen an beiden Rheinufern vor Augen zu führen. Von der Neckarſpitze aus wurde die Fahrt in den Neckar bis zur Hindenburg⸗Brücke fortgeſetzt. Dann ging es zurück in den Mühlau⸗ hafen. Als am Ausgangspunkt der Fahrt unter⸗ halb der Schlageter⸗Brücke das Boot verlaſſen wurde, herrſchte nur eine Stimme des Lobes, das ſich dahin zuſammenfaſſen läßt, daß diejenigen, die nicht mit dabei waren, etwas verſäumt hatten, was unbedingt nachgeholt werden muß, wenn ſie wieder einmal in Mannheim einkehren. Ein Abſchiedstrunk in den Germaniaſälen beendete die Wiederſehensfeier, an die alle Teil⸗ nehmer mit großer Befriedigung zurückdenken wer⸗ den. In Ergänzung unſeres Berichts über den Be⸗ grüßungsabend im Friedrichspark ſei noch erwähnt, daß Dr. Offenbächer, der im Namen der Orts⸗ gruppe Mannheim des Reichsverbandes deutſcher Offiziere ſprach, mit beſonderem Nachdruck betonte, daß die Mitglieder des Reichsverbandes den größten Wert auf die kameraoͤſchaftliche Verbundenheit mit den im Reichskriegerbund zuſammengeſchloſſenen Dte Im Verſammlungsſaal des Roſengartens: Eröffnung der Verkehrswoche des Gaues Baden der Deutſchen Arbeitsfront durch Gauobmann Dr. Roth „Die bis einſchließlich Sonntag, 19. September, dauernde Verkehrswoche des Gaues Baden der Deutſchen Arbeitsfront, die von der Gaubetriebs⸗ gemeinſchaft 10„Verkehr und öffentliche Betriebe“ (Energie, Verkehr, Verwaltung) in Verbindung mit der Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung des Kreiſes Mannheim veranſtaltet wird, wurde heute vormittag im Verſammlungsſaal des Roſen⸗ gartens eröffnet. Nach einem Quartettvortrag des Philharmoni⸗ ſchen Orcheſters ſprach ein Vertreter der HJ aus⸗ drucksvoll das Gedicht„Adel der Arbeit“. Gau⸗ betriebsgemeinſchaftswalter Sohns aus Karlsruhe, der alsdann im Namen der Einberufer das Wort ergriff, hieß die Erſchienenen, die ſich in der Haupt⸗ ſache aus Betriebsführern mit ihren Betriebsobmän⸗ nern von hier und auswärts zuſammenſetzten, herz⸗ lich willkommen. Möge, ſo führte der Redner u. a. aus, die Verkehrswoche dazu beitragen, daß alle verantwortlichen Perſönlichkeiten: Betriebsführer, Mitglieder des Vertrauensrates und Betriebs⸗ obmänner der Deutſchen Arbeitsfront, das große Gebiet des Verkehrs mehr denn je kennenlernen. Wir wiſſen, daß wir ſpeziell im Grenzgau Baden dafür zu ſorgen haben, daß der Verkehr das Sich⸗ verſtehen von Volksgenoſſe zu Volksgenoſſe garan⸗ tiert. Der Redͤner ſchloß mit der Mitteilung, daß Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner nicht anweſend ſein könne, weil er noch in Nürn⸗ berg weile. Ganobmann Dr. Roth ging in längeren Aus⸗ führungen auf die Verkehrsfragen ein, die für den Gau Baden von Wichtigkeit ſind, um anſchließend daran auf die Bedeutung der Ta⸗ gung für Betriebsführer und Gefolgſchaft hinzuwei⸗ ſen. Wir werden auf die bemerkenswerten Ausfüh⸗ rungen, die damit ſchloſſen, oͤaß Dr. Roth die Ver⸗ kehrswoche für eröffnet erklärte, noch zurückkommen. Beigeordneter Dr. Bartſch gab bekannt, daß Oberbürgermeiſter Renninger ebenfalls oͤurch ſeine Teilnahme am Reichsparteitag am Erſcheinen ver⸗ hindert ſei, im Laufe des Mittwochvormittags aber Gelegenheit nehmen werde, die Teilnehmer der Ver⸗ kehrswoche zu begrüßen und dabei die Verkehrspro⸗ blemſtellung Mannheims eindringlich zu betonen. Als zuſtändiger Dezernent heiße er die Verſammel⸗ ten herzlich willkommen, danke zugleich aber auch der Gaubetriebsgemeinſchaft 10 herzlich dafür, daß ſie die Aufgabe übernommen habe, zum erſten Male in Mannheim eine derartige Verkehrswoche zu geſtal⸗ ten. Der Gauobmann habe bereits in eindringlichen Worten die Wichtigkeit einer ſolchen Veranſtaltung für den Bezirk Mannheim betont. Es hieße den Ein⸗ oͤruck dieſer Worte verwiſchen, wenn er noch etwas dazu ſagen wollte. Jeder ſei ſich darüber klar, was für Mannheim und Ludwigshafen als Verkehrszen⸗ das Beſchäftigen mit Verkehrsproblemen be⸗ eute. Die Deutſche Arbeitsfront habe es beſonders geſchickt verſtanden, dieſe Verkehrswoche mit einer anderen Veranſtaltung zuſammenzu⸗ bringen: der großen Oberrheiniſchen In⸗ duſtrie⸗Ausſtellung. Dieſe Induſtrieſchau enthalte ſo viele für den Ver⸗ kehr wichtige Dinge und für jede Verkehrsart immer wieder neu zu löſende Aufgaben im Dienſt an der Wirtſchaft und der Induſtrie, daß es außerordentlich erwünſcht geweſen ſei, dieſe beiden Veranſtaltungen zuſammenzulegen. Er möchte daher wünſchen, daß nicht nur die Erörterung der großen Verkehrspro⸗ bleme durch maßgebende Führer der Verkehrswirt⸗ ſchaft neue Anſchaffungen und ein neues Sichbeſchäf⸗ tigen mit den Verkehrsaufgaben in der täglichen Berufsarbeit vermittele, ſondern daß auch die große Induſtrieſchaun manches Neue bringe. Möge die Tagung eine tiefgehende Wirkung ausüben. Als Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Sohns den beiden Reoͤnern gedankt hatte, ſchloß er die ſtark einſtündige Eröffnungsfeier mit einem„Sieg⸗Heill“ auf den Führer, dem die Nationallieder und ein Muſikvortrag folgten. Sch. SS——————⏑———————————————————————————————— alten Soldaten, alſo auch mit den 40er⸗Kamerad⸗ ſchaften legten, weil Offiziere und Mannſchaften an einem Strang ziehen. Sch. —— u Silberne Hochzeit. Heute feiert Philipp Borho mit ſeiner Frau Luiſe, geb. Würtz, O 5, 12, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. ** Nordbadiſches Treſſen der ehem. Bad Fuß⸗ Artilleriſten Nr. 14. Die Kameraden des ehem. Bad. Fuß⸗Artillerie⸗Regts. Nr. 14 kommen am Sonntag, dem 19. September, in Wein heim a. d. Bercſtr. zuſammen. Die Feſtfolge für dieſen Tag iſt: 2 Uhr Gefallenenehrung am neuen Ehrenmal. 3 Uhr Feſt⸗ veranſtaltung in der„Müllheimer Feſthalle“. cM Achtung: marſchierende Kolonne! Uns Deutſchen iſt der Vorbeimarſch einer diſzipli⸗ nierten Formation ſozuſagen eine Augenweide, und wenn wir Zeit hätten, würden wir uns ein ſolches Schauſpiel gern ſtundenlang anſehen. Aber gerade dieſes Wörtchen„Wenn“ trägt unſeren Kummer in ſich“ denn Zeit— Zeit haben wir nie. Nicht der Fußgänger, nicht der Radfahrer und erſt recht nicht die Kraftfahrzeugbeſitzer— ſonſt brauchten wir uns ja kein Kraftfahrzeug anzuſchaffen, meinen ſie. Nun iſt hier das Kurioſum feſtzuſtellen, daß man ſelbſt gar keine Zeit hat, und daß man nun dieſe Zeit einfach aufgezwungen bekommt. Denn eine vorbeimarſchie⸗ rende Kolonne darf nicht unterbrochen wer⸗ den. Darf nicht— wer aber bei einer ſolchen Gele⸗ genheit einmal die verſchiedenen Verkehrsteilnehmer beobachtet, der wird feſtſtellen müſſen, daß ſich viele an dieſem Verbot nicht im geringſten halten. An ſich ſollte man annehmen, daß ſchon die Achtung vor der Fahne und der Uniform ein ſolches Benehmen aus⸗ ſchlöſſe. Aber nicht daran zu denken! Mit Ungeduld ſpähen viele nach einer Lücke und wenn ſie eine ent⸗ deckt haben— nichts wie durch und ſchnell vorbei. Das iſt eine bedauerliche Verkehrsungezogenheit. Es iſt aber nicht nur die Achtung vor der vorbei⸗ marſchierenden Formation der Kolonne, die dazu ge⸗ führt hat, daß man eindeultig und unter Androhung von Strafen beſtimmt hat, daß Kolonnen, marſchie⸗ rende oder fahrende, nicht unterbrochen werden dürfen. Vielmehr wurde das Verbot auch im Hinblick auf die Verkehrsſicherheit ausgeſprochen. Man überlege ſich nur, welch unmögliche Zuſtände eintreten müßten, wenn auf der einen Seite den Einzelgliedern der Kolonne ausdrücklich befohlen wird, den Zuſammen⸗ hang zu wahren, während auf der anderen jeder Verkehrsteilnehmer ſich willkürlich und rückſichtslos dazwiſchenſchiebt und dadurch die Einheit ſprengt. Die reinſten Wettrennen und ein ſtändiges Ueber⸗ holen wäre die unausbleibliche Folge, das der Flüſ⸗ ſigkeit des Verkehrs in jeder Weiſe abträglich wäre. Wo aber der Verkehr unerwartet ſtockt und ſeine Flüſſigkeit geſtört wird, da kommen auch die meiſten Unglücksfälle vor. Man ſollte ſich alſo grundſätzlich daran gewöhnen, ſeine perſönlichen Wünſche zurück⸗ zuſtellen und Kolonnen jeder Art, ſeien ſie kurz oder lang, vorbeizulaſſen, bevor man ſelbſt die Straße überquert. Aber auch mit dem Ueberholen ſollte man zumindeſt in⸗ nerhalb eines Stadt⸗ und Ortsgebietes ſehr vorſich⸗ tig ſein. Auf der Landſtraße wird kein Kolonnen⸗ führer, auch nicht der motoriſierten Einheiten, etwas dagegen haben, wenn ein ſchnelleres Fahrzeug die Kolonne überholen möchte, und die Kolonnenfahrer werden einem Kraftwagen beſtimmt Platz machen, wenn er einem entgegenkommenden Fahrzeug aus⸗ weichen muß. Aber in der Stadt kann man das nicht verlangen. Von einer geordneten Kolonne bliebe ſonſt nicht mehr viel übrig. Gerade in der Garni⸗ ſonſtadt Mannheim ſollte man ſich mit dieſen Ge⸗ dankengängen vertraut machen und ſich danach ver⸗ halten. Erſt vor kurzem mußte ein Gericht einen Klein⸗ kraftradfahrer zu hoher Gefängnisſtrafe ver⸗ urteilen, weil er ſich nicht an die Beſtimmung hielt, daß eine Kolonne in Bewegung niemals unterbro⸗ chen werden darf. Beſonders wichtig in der Urteils⸗ begründung war die Feſtſtellung, daß auch eine vorübergehend gelockerte Kolonne, wenn alſo ein größerer Abſtand zwiſchen beiſpiels⸗ weiſe zwei aufeinanderfolgenden Fahrzeugen beſteht, nicht durchfahren werden darſ. Auch nicht, wenn man an ſich das Recht auf Vorfahrt hat! Man richte alſo ſein Augenmerk ſehr genau darauf, ob man es nur mit einem einzelnen Fahrzeug zu tun hat oder ob mehrere Kraftwagen der gleichen Formation oder mehrere marſchierende Gruppen ankommen. Der Kleinkraftradfahrer hatte überſehen, daß vor dem Kraftwagen, mit dem er zuſammenſtieß, ſchon andere Wagen der gleichen Formation ſeine Fahrbahn überquert hatten und mußte für dieſe Unachtſamkeit nicht nur durch eine Gefängnisſtrafe büßen, er ver⸗ urſachte auch durch ſein Verhalten den Tod ſeines Bruders, der auf dem Sozius ſaß. Eile mit Weile, gilt alſo gerade bei der Begeg⸗ nung mit Kolonnen. Man fährt dabei in jeder Hin⸗ ſicht ſicherer.—2— Vom Tppen zum Meiſterſchreiben Die Deutſche Arbeitsfront, Kreiswaltung Mann⸗ heim, Abteilung für Berufserziehung und Betriebs⸗ führung, führt in ihrem Berufserziehungswerk ge⸗ meinſam mit der Deutſchen Stenographenſchaft als Auftakt für die Winterarbeit in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben eine Veranſtaltung über rich⸗ tiges Maſchin enſchreiben durch. Hierfür konnte die erſte Reichsſiegerin beim Bay⸗ reuther Meiſterſchaftsſchreiben 1937, Fräulein Giſa Röhrbein, Zella⸗Mehlis, gewonnen werden. Die Reichsſiegerin führt den„Werdegang vom Tippen zum Meiſterſchreiben“ durch Vortrag und praktiſche Vorführungen vor. Die Veranſtaltung findet am Mittwoch, dem 15. September, abends.15 Uhr, im großen Saal der Caſino⸗Geſellſchaft, Mannheim, R 1, 1 ſtatt. Der Eintritt iſt frei. Deutſches Modeſchaffen Die größte Fachorganiſation des deutſchen Damen⸗ ſchneiderhandwerks, nämlich das 170 000 ſelbſtändige Betriebe umfaſſende deutſche Damenſchneiderhand⸗ werk, hat neben der Erfüllung einer Reihe von wirtſchaftlichen Aufgaben ſich auch die Löſung kul⸗ tureller Ziele zur Pflicht gemacht. Der Reichs⸗ innungsverband des Damenſchneiderhandwerks hat eine eigene Reichsmodezentrale ins Leben gerufen, die in den letzten 25“ Jahren mehr als 1600 Modellſchauen in allen Teilen des Reiches zur Durchführung brachte. Die beſten deutſchen Modell⸗ ſchöpfer ſind zur Mitarbeit bei der Modezentrale herangezogen und zeigen ohne Namensnennung als Erzeugniſſe des deutſchen Damenſchneiderhandwerks eine Fülle von Modellen in der am Mittwoch, 15. September, nachmittags 15 Uhr, in der Feſt⸗ halle der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung ſtattfindenden Modellſchau. Sie zeigt 50 ausgewählte Modelle, die nicht den Anſpruch darauf erheben, Schlager zu ſein oder ſich vielleicht für eine Revue zu eignen, vielmehr eine Schau praktiſcher und trag⸗ barer Modelle, vermeidet aber nicht den Anſpruch auf eine modiſche und elegante Note. ** Aufnahmeprüfungen an der Hochſchule für Muſik und Theater. Die Aufnahmeprüfungen an der Mannheimer Muſikhochſchule finden zur Zeit für alle Ausbildungsklaſſen ſowie für die Opern⸗ und Schauſpielſchule ſtatt. Für das kommende Winter⸗ ſemeſter, das am 1. Oktober beginnt, müſſen die Ein⸗ ſchreibungen bis Ende September vollzogen werden. Mit dem Winterſemeſter beginnt zugleich das neue Studienjahr 1937/38. Auskünfte koſtenlos durch das Sekretariat in A 1, 3. u Zweite Prüfung für das Lehramt an Volks⸗ ſchnlen. Im Dezember wird eine zweite Prüfung für das Lehramt an Volksſchulen ſtattfinden, falls ſich eine größere Zahl von Bewerbern hierzu mel⸗ det. Die Geſuche um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis 1. Oktober auf dem Dienſtweg dem Miniſterium des Kultus und Unterrichts vorzulegen. u* Manöverbild im Funk. Der Reichsſender Stuttgart wird Samstag, den 18. September, von 19 bis 20 Uhr Stimmungsbilder aus den Manövern des 5. Armeekorps ſenden, an denen württembergi⸗ giſche und badiſche Truppen beteiligt waren. Hanſi Knoteck in dem Film„Das Schweigen im Wald el, der Ende der Woche in Mannheim anläuft. Beſſere Fettverſorgung für Minderbemittelte Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Fett⸗ verſorgung der minderbemittelten Bevölkerung, die die Fettverbilligung und die Regelung des Bezuges von Konſummargarine im weſentlichen betreffen, wer⸗ den für die Monate Oktober, November und Dezember fortgeführt. Es iſt dabei, wie ſich aus einem Erlaß des Reichs⸗ arbeitsminiſters ergibt, eine weitere Verbeſſe⸗ rung eingeführt worden. Die Margarinebezugs⸗ Strumpt-Hornung, 0.5 ſcheine gewährten bisher einen Anſpruch auf Zu⸗ teilung von 1,5 Kilogramm Konſummargarine im Vierteljahr. Dieſe Menge wird vom 1. Oktober an auf 2 Kilogramm erhöht. Abweichend von den bisherigen Beſtimmungen können weiter vom 1. Okt. an die Reichsverbilligungsſcheine(& und B) auch beim Einkauf von mindeſtes einem Viertelkilogramm Seefiſch oder Fiſchräucherwaren in Zahlung ge⸗ geben werden. Nachdem die auf die Margarine⸗ bezugsſcheine entfallende Konſummargarinemenge erhöht worden iſt, ſind die Zuſatzſcheinſe haupt⸗ ſächlich den Inhabern der Fettverbilligungsſcheine, die mit der zugeteilten Margarinemenge nicht gus⸗ kommen, zu gewähren. Die Ausgabe der Zuſatz⸗ ſcheine an Empfänger verſicherungsmäßiger Ar⸗ beitsloſenunterſtützung, von 8 lich durch die Arbeitsämter. Angehörige der zu kurzfriſtiger Ausbildung oder zu Uebungen der Wehrmacht einberufenen Perſonen können neben der Familienunterſtützung Fettverbilligungsſcheine nur dann erhalten, wenn die Dauer der Ausbildung oder Uebung mindeſtens vier Wochen beträgt. k Die hundertſte Kunſtverſteigerung. Noch nicht ganz anderthalb Jahrzehnte iſt es her, daß die Firma Dr. Fritz Nagel einen Anfang mit örtlichen Kunſtauktionen größeren Umſangs wagte, nachdem andere Mitglieder dieſer älteſten Mannheimer Kunſthändlersfamilie ſchon in der Vorkriegszeit ge⸗ legentlich einen kleinen Vorſtoß in dieſer Richtung unternommen hatten. Von 1924 an kam die Sache richtig ins Rollen, und manches wertvolle Stück wechſelte ſo von einem Eigentümer zum anderen. Namen wie Bumiller, Alexander Koch⸗Darmſtadt, der große Bücherſammler Corricione tauchen in der Liſte jener auch auswärts viel beachteten Veranſtal⸗ tungen auf, die am Mittwoch mit einer Verſteige⸗ rung aus Mannheimer Privatbeſitz das erſte Hundert erreicht haben werden. Wir finden Dinge verſchiedenſter Gattung in dem hübſch bebil⸗ derten Merkblatt zur Verſteigerung verzeichnet. Un⸗ ter den Gemälden dürfte neben einer Herbſtland⸗ ſchaft von Wenglein vor allem ein ausgezeich⸗ neter Otto Gebler intereſſieren, deſſen„Hirten⸗ mädchen mit Schafen und Ziegen“ in ſeiner farben⸗ frohen Beſchaulichkeit faſt an Thoma erinnert. Ein keines Tierſtück von Carl Roux bringt den künſt⸗ leriſchen Ruf unſeres erſten Mannheimer Galerie⸗ direktors in Erinnerung. Beſte engliſche Schab⸗ kunſt wird mit einer Reihe von farbig geoͤruckten Rennblättern geboten, unter denen das des berühm⸗ ten Derby⸗Siegers Daniel'Rourke von 1852 be⸗ ſonders hervorragt. Das Kunſtgewerbe iſt mit einer Gläſerſammlung, mit ſchönem Frankenthaler Por⸗ zellan und einer Reihe Miniaturen vertreten. M. S. die geſundheitliche Förderung unſerer mütter und finder iß der hönere öinn im Rllſewerk Unser Haus füllt sich Tãg für Teg Mehr mit Schube von heivOfHrAgender Quädlität und Preisw/urdigleeit fur den erbsi-Bedar Wir freuen uns äàuf hren Besuch Kriſenunterſtützung oder von Krankengeld erfolgt in Zukunft ausſchließ⸗ 13,00 4. Seite/ Nummer 424 —ĩP———.——— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 14. September 1937 Leichtathletik-Klubkämpfe überall Man ſollte es kaum glauben, daß dieſer zweite Septem⸗ kerſonntag wohl die meiſten leichtathletiſchen Ereigniſſe an einem Tag brachte. Faſt auf allen Plätzen, die Laufbihnen beſaßen, waren die Aktiven tätig, um noch in letzter Stunde auf der Aſchenbahn zu kämpfen, am Sprungbalken oder im Wurfkreis ihr Können unter Be⸗ weis zu ſtellen. Es iſt ſchade, daß dieſer Eifer jetzt erſt hervortritt, nachdem die Saiſon ſo gut wie vorüber ſſt. Das wichtigſte Ereignis war das des T 1846 mit dem erfolgreichen Vorſtoß zur badiſchen Spitze und dem guten Hammerwurf von Greulich, deſſen 54,03 Meter in offener Konkurrenz geworfen wurden und zus unſerem Bericht nicht erſichtlich war. Daneben iſt aber gleich das Iubiläum des TV Waldhof zu nennen. Die Turner, die an dieſem Wochenende ihr 60jöhriges Beſtehen feierten, hatten in den Mit⸗ telpunkt ihres Jubiläums, das einen guten und har⸗ moniſchen Verlauf genommen hatte, den Leichtath⸗ letikklubkampf gegn die M7 geſtellt. Am Sams⸗ tag war nach der Totenehrung am Abend das Feſtbankett geſtiegen. Der Sonntagvormittag brachte Fauſtballkämpfe und der Nachmittag eben den genannten Klubkampf. Dem Jubilar war es zwar nicht möglich, dieſen Kampf zu ge⸗ winnen, aber bei den insgeſamt zehn Wettbewerben gab es doch ͤrei Siege der Platzmannſchaft. Mit 5,71 Meter ewann Buß den Weit⸗ und mit 1,57 Meter den Hoch⸗ prung, ſein Klubkamerad Worner holte ſich in 11,8 etwas überraſchend den 100⸗Meter⸗Lauf. Alle weiteren erſte Plätze fielen an die MTG, die zudem noch eine Reihe von zweiten Plätzen erreichen konnte, ſo daß am Ende ein klorer Sieg mit 64:45 Punkten herauskim. Es muß dabei aber berückſichtigt werden, daß den Waldhöfern doch nicht dieſe Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung ſtehen und auch daß die Leichtathletikabteilung, deren Träger die Ge⸗ brüder Buß ſind, erſt in den letzten Jahren aufgebaut wurde. Es ging ja auch bei dieſer Jubiläumsveranſtal⸗ tung nicht darum, die MG zu ſchlagen, ſondern es ſollte bewieſen werden, daß im Turnverein Walohof nicht nur geturnt wird und dies kam bei dieſem Jubiläum auch wirklich zum Ausdruck. Daß wir dem rührigen Turnverein noch recht viele erſolgreiche Jahre im Dienſte der Jugend und Volks⸗ ertüchtigung wünſchen, verſteht ſich am Rande. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Worner⸗Wa. 11,8; 2. Andräs⸗MG 12; 8. Moninger⸗MTG 12,1. 800 Meter: 1. Lohmann⸗ MG:04,43 2. Lauſer⸗MTG:09,4; 3. A. Moos⸗Wa. :12,4. 3000 Meter: 1. Brie den⸗MTG:288; 2. Lauſer⸗ MT)30,2; 3. Wellbach⸗Wa. 10:17. 4 mal 100 Meter: 1. M T G 46; 2. Waldhof 47,1. 10 mal ½ Runde: 1. M T G:08,2; 2. Waloͤhof:18,2. Weitſprung: 1. H. Bu ß⸗Wa. 5,71; 2. Iſele⸗McTG 5,63; 3. Worner⸗Wa. 5,62. Hochſprung: 1. H. Bu ß⸗Wa 1,57; 2. Andrös⸗MG 1,52, B. K. Buß⸗Wa. 1,52. ugelſtoßen: 1. Kunkel⸗MT 11,49; 2. H. Buß⸗Wa 11,37; 3. Hornig⸗MG 11,17. Dis⸗ kuswerfen: 1. Horni g⸗MT 37; 2. Kunkel⸗MTG 35,54; 3. H. Buß⸗Wa. 35,16. Speerwerfen: 1. Hippler⸗M7 41,18; 2. H. Buß⸗Wa 27,45; 3. Ludäſcher⸗M7TG 87. Um die DVM bei Jahn Neckarau. Auf dem Jahnlatz in Neckarau ſtanden ſich die beiden Ortsvereine im Kampf um die deutſche Vereinsmeiſter⸗ ſchaft der Frauen und Jugend Unter der Lei⸗ tung von Gruber, dem Jugendwart des Fachamtes, gab es ganz nette Kämpfe und auch prächtige Lei⸗ ſtungen. einige Bei den Frauen war Jahn die ſtärkere Abteilung, die in der B⸗Klaſſe auf 213 Punkte kam, während die Mädels des Vie nur 175 Punkte auf ihr Konto vecbuchen konn⸗ ten. Die beſte Leiſtung des Siegers vollbrachte die erſt 14jährige Weidner, die 1,35 Meter überſprang. Sonſt bringt die Liſte der Teilnehmerinnen die bekannten Namen Frey, Gaisbzuer, Romanſky und Ludwig an erſter Stelle. Erwähnenswert iſt auch die Staffelzeit von Jahn, in der Gaisbauer, Weidner, Tomſoko und Frey liefen, mit 55,2. Der Bſd Neckarau erreichte nur 175 Punkte. Bei ihm woren die zweiten Frauen zu ſchwach. Die beſte Leiſtung verzeichnet hier Geiger für 100 Meter mit 13,8. Die Staf⸗ felzeit betrug beim Vfe, der Kölbl, Abel, Völker und Geiger an den Start brachte, 56 Sek. Bei der Jugend war der Pfe klar überlegen. Die ——— erreichten in ihrer Klaſſe 9002 Punkte und hatten dabei einige ganz ausgezeichnete Leiſtungen zu ver⸗ zeichnen, von denen beſonders Sauerwilos Hochſprung mit 1,70 Meter und der Weitſprung mit 5,03 Meter zu erwöhnen iſt. Jahn Neckarau kam auf 3232 Punkte. Die Jahnjugend hatte wohl bei dieſem Kampf keine Einzelkönner, dafür einen guten Durchſchnitt, der ſie ſo nahe an den Vfe herankommen ließ. Als Dritter beteiligte ſich noch der TV Rheinau an dieſen Kämpfen, doch kann ſeine Punktzahl nicht anerkannt werden, da die Jugendlichen mehr als drei Konkurrenzen beſtritten. Nichſtehend bringen wir die wichtigſten Ergebniſſe wohei feweils der erſte jeden Vereins in der Reihenfolge Vfs, Jahn und TW Rheinau genannt iſt. Die Ergebniſſe: 100 Meter: Kreß 12,2; Wagner 120; Schmitt 11.8 Sek. 800 Meter: Orth 216, Fuchs.27,4: Wittmann 2110(trot Weltmeiſter Georg Liebſch Mit einer Geſamtleiſtung von 297,5 Kilo ſetzte ſich Georg Liebſch aus Düſſeldorf bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften im Gewichtheben im Pariſer Sportpalaſt an die Spitze ſämtlicher Teilnehmer. (Schirner, Zander⸗M.) Gegenwind). 4 mal 100 Meter: 40,; 50,0; 40,0 Ser. Weitſprung: Sauerwald 5,93; Tahedl 5,25; Schmidt 5,20 Meter. Hochſprung: Souerwald 1,70; Nader 1,26; Schneider 151 Meter. Kugelſtoßen: Jeck 11,70; Lenz 10,81; Schmidt Meter. Diskuswerſen: Jeck 35,17; Nader 27,05; Schmidt 35,46 Meter. Poſtjugend ſchlägt MG 68:42 Auf dem Poſtplatz ſtanden ſich die Jugendlichen von Poſt und der M gegenüber. Neben dem Klubkampf legte die Mich ihre Uebungen für die Klaſſe B der DBM ab und erreichte dabei 5127 Punkte, womit ſie ihr letztes Ergebnis bedeutend verbeſſern konnte. Den Klub⸗ kampf ſelbſt gewannen die Poſtler verdient, die wie auch MiG einige ganz hervorragende Ergebniſſe zu verzeich⸗ nen hatten. Wir bringen auch hier nachſtehend die beſten jeden Vereins, wobei zuerſt die Poſtler und dann die MiTGler angeführt ſind: 100 Meter: Feuerſtein 11,9; Buhmann 12,3 Sek. 400 Meter: Feuerſtein 55,9; Kaiſer 56,5 Sek. 1500 Meter: Huber:40,2; Blatz:40,4(beide MT). 4 mal 100 Meter: Poſt 47,4; MTG 47,8. Hochſprung: Kiß 1,60; Hermann 1,60 Meter. Weitſprung: Feuerſtein 5,78; Kaiſer 5,76 Meter. Stabhochſprung: Grädes 2,75; Mahnkopf 2,65 Meter. Drei⸗ ſprung: Kinzer 11,71; Rebel 11,54 Meter. Kugelſtoßen: Sutter 13.12, Wetzel 12,21 Meter. Diskuswerfen: Sutter 37,81; Rebel 32,51 Meter. Speerwerfen: Lenz 39,53; Wacker 33,60 Meter. Hammerwerfen: Loſter 39,78; Lenz 30,72 Me⸗ ter(beide Poſt). Dieſe Leiſtungen ſprechen für die Güte öes Nachwuchſes der Mannheimer Leichtathleten. Die Kunſtturn⸗Meiſterſchaft des Gaues Württemberg, die von dem Stuttgarter Göggel zu verteidigen iſt, wird an einem noch zu beſtimmenden Termin im Januar 1938 in Heidenheim ausgetragen. Großes Turnierringen der SyVg. 84 Mannheim Turnierſieger wurden Allraum-Sanoöhoſen, Ohl-Großzimmern, Kolb-Schifferſtadt und Benzinger-Jeudenheim Das von der Sportvereinigung 1884 Mannheim durch⸗ geführte Ringerturnier in der Bantam⸗, Feder⸗, Leicht⸗ und Weltergewichtsklaſſe fand großen Anklang. Bekannte Rin⸗ gergrößen erſchienen am Start. So war der mehrfache Meiſter Ohl⸗Großzimmern, der im Federgewicht zur deut⸗ ſchen Spitzenklaſſe zählende R. Kolb⸗Schifferſtadt, die Gau⸗ meiſter Benzinger⸗Feudenheim, Glaſer⸗84 Mannheim, Uhrig⸗ Oftersheim und Allraum⸗Sandhofen, am Start erſchienen und lieferten mit ſehr gut talentierten Nachwuchsringern wirklich prächtige Kämpfe. Hauptſächlich die Vorrunden⸗ kämpfe am Vormittag, bei denen Kreisführer des DRe, Crezeli, anweſend war, nahmen einen ſehr flotten und temperamentvollen Verlauf. Im Bantamgewicht ſetzte ſich erwartungsgemäß Allraum⸗Sanohofen durch, nachdem Uhrig⸗Oftersheim ins Federgewicht aufgerückt war. Sein ſchwerſter Gegner war der diesjährige Gaumeiſter Glaſer⸗g4 Mannheim. Auf den nächſtfolgenden Plätzen kamen Wetzel⸗Lampertheim und H. Uhrig⸗Oftersheim. Eine ſtärkere Beſetzung wies jedoch die Feder⸗ gewichtsklaſſe auf. Der mehrfache Gaumeiſter Uhrig⸗ Oftersheim mußte dem Meiſter vom Gau Südweſt, R. Kolb⸗Schifferſtadt, den Vorrang laſſen. Der deutſche Jugendmeiſter, Wörthge⸗Großzimmern, kam Um den Großen Preis von Italien Hermann Lang auf Mercedes⸗Benz, der Zweite im Großen Preis von Italien, auf der Rennſtrecke bei Livorno. (Preſſephoto, Zander⸗M.) „Eithe“ Sandhojen ſiegt über KSB Großzimmern 11:8 Für das Freunoͤſchaftstreffen zwiſchen dem Gaumeiſter „Eiche“ Sandhofen und dem heſſiſchen Meiſter KSV Groß⸗ zimmern war das Intereſſe groß. Als aber bekannt wurde, daß bei Beginn der Veranſtaltung die Gäſteſtaffel noch nicht eingetroffen iſt, hat ſich ein großer Teil der Intereſſenten wieder verlaufen. Endlich um 21.30 Uhr kam ein Autobus von Richtung Lampertheim mit den Ringern aus Groß⸗ zimmern. Grund der Verſpätung war ein Autounfall, bei dem ſich auch der Halbſchwergewichtler Krauß verletzte und gegen R. Rupp nicht antreten konnte. Ungefähr 100 Zu⸗ ſchauer bekamen ihr Ausharren durch wirklich ſchöne und ſpannende Kämpfe reichlich belohnt. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Allraum⸗Sandhoſen gegen Her⸗ bert⸗Großzimmern. Der Gäſteringer, ein Bruder des deutſchen Bantamgewichtsmeiſters, war Allraum in tech⸗ niſcher und kämpferiſcher Beziehung nie gewachſen. Die erſte Hälfte zeitigte ſchöne und äußerſt ſpannende Kampf⸗ momente. Der Kampf ging nach den erſten 6 Minuten, da Allraum klar in Führung lag, im Stand weiter. Mit einem prächtig ausgeführten Hüftſchwung kam Herbert in der 8. Minute auf beide Schultern. Federgewicht: Kuharſki⸗Sandhofen gegen Wörthge⸗ Großzimmern. Wörthge, der ſich in Kirn die Deutſche Ju⸗ gendmeiſterſchaft errang, verfügt trotz ſeiner Jugend über ſehr gutes und reiſes Können. Kuharſki machte die größ⸗ ten Anſtrengungen, er kam aber gegen oͤen Gaſt zu keinem Gegenerfolg. Die Ueberlegenheit von Wörthge wurde immer Großzimmern. ſtärker. Kuharſki vermochte nur bis zur 7. Minute ſtand⸗ zuhalten; er kam mit einem wuchtigen Ueberſtürzer auf beide Schultern. Die Mannſchaftspunkte fallen jedoch an Sandhofen, da Wörthge Uebergewicht brachte. Leichtgewicht: Sommer⸗Sandhofen gegen Ohl⸗Groß⸗ zimmern. Dieſes Treffen ging über die volle Kampfdauer. Im Stand⸗ ſowie im Bodenkampf wurde ſehr temperament⸗ voll gerungen. Ohl zog aus den Bodenrunden kleine Vor⸗ teile, die ihm auch den verdienten Punktſieg brachten. Weltergewicht: Boſſert⸗Sandhofen gegen Weyer⸗ In der erſten Halbzeit zeigte ſich Boſſert ſeinem Gegner gleichwertig. Weyer ſiegte durch Ueberwurf in der erſten Bodenrunde entſcheidend. Mittelgewicht: Ignor⸗Sandhofen gegen Reinhardt⸗ Großzimmern. Beide Ringer lieferten ſich einen ſehr in⸗ tereſſanten Kampf, den der Einheimiſche knapp nach Punk⸗ ten verlor. Halbſchwergewicht: R. Ru pp⸗Sandhofen gegen Krauß⸗ Großzimmern. Rupp wurde kampfloſer Sieger, da Krauß wegen der Verletzung, die er ſich bei dem Autounfall zu⸗ zog, kampfunfähig war. Schwergewicht: Wittich⸗Sandhofen gegen Danz⸗ Großzimmern, Hier ſtand Wittich gegen den ausgezeichneten Danz auf verlorenem Poſten. Bereits nach einer Minute kam der Einheimiſche auf beide Schultern. Der Ex⸗Europameiſter Rupp zeigte in einem Einlage⸗ kampf gegen Danz ſein großes Können. Nach wechſelvol⸗ len Kampfmomenten kam Rupp zu einem vielumjubelten Schulterſieg nach der 7. Minute. Kleine Sport⸗Nachrichten Zwei neue holländiſche Beſtleiſtungen wurden bei einem nationalen Schwimmfeſt in Amſterdam aufgeſtellt. Und zwar in der 4⸗mal⸗200⸗Meter⸗Freiſtilſtaffel von Het y Amſterdam mit:40,6 lalte Beſtleiſtung:48,4) und über 300 Meter Freiſtil der Männer von Moolenaar⸗ Amſterdam mit:44 lalte Beſtleiſtung:45,8). Der TC Iphitos München gewann die in München ent⸗ ſchiedene bayeriſche Mannſchaftsmeiſterſchaft der Tennis⸗ frauen mit:1 Siegen gegen den TC Weiß⸗Blau Würzburg nun ſchon zum drittenmal. Beim Stande von:1 ver⸗ zichtete Würzbura auf die Durchführung des Doppels. Deutſchlands Kegler waren auch im Rückkampf gegen die belgiſche Ländermannſchaft erfolgreich. In Brüſſel ſchlugen ſie nach dem Düſſeldorfer Sieg vor einigen Wochen die Belgier jetzt mit 5332:5203 Holz. Beſter Einzelkegler war Develer(Aachen) mit 582 Holz. Der Kampf Saar.—Weſtfalen der Amateurboxer, der am Samstag, 18. September, in Neunkirchen ausgetragen wer⸗ den ſollte, iſt auf Sonntag, 19. September, verlegt worden. Austragungsort bleibt Neunkirchen. Die Begegnung geht ſchon vormittags vor ſich. Michelot und Despaux, die beiden franzöſiſchen Olympia⸗ ſieger im Boxen, werden zuſammen mit ihren Landsleuten Tritz und Fayaud am 30. September und 1. Oktober in Aachen und Köln ihr Können zeigen. Als Gegner werden ihnen u. a. Fluß und Krumm vorgeſetzt. Zwei Fußball⸗ Punkteſpiele werden am 19. September im Gau Württemberg ausgetragen. Neben dem Treffen Union Böckingen— Sportfreunde Stuttgart findet auch das noch nachträglich angeſetzte Spiel Ulmer FV 94— Stutt⸗ garter Kickers ſtatt. Mittelrhein und Württemberg haben für den 14. No⸗ vember einen Gerät⸗Mannſchaftskampf nach Eſſen verein⸗ bart, der von jeweils acht Turnern beſtritten wird. Die württembergiſche Mannſchaft wird nach beſonderen Probe⸗ turnen am 28. Oktober und 7. November aufgeſtellt. Fritz Scheller(Schweinfurt) gewann das 213,7 Km. lange Straßenrennen„Großer Preis des Teutoburger Waldes“ im Endſpurt nach einer Fahrzeit von:07:07 Stunden vor dem Düſſeldorfer Fiſcher, Seidel(Dortmund) und ſeinem Vereinskameraden Ziegler. Totti Zehden/ Edith Sander gewannen beim Lido⸗ Tennisturnier in Venedig das Frauendoppel gegen die Franzöſinnen Mathien /Barbier mit:2,:6,:8. Baden-Elſaß in Lahr Badens Aufgebot Am kommenden Sonntag ſteigt in Lahr der tradi⸗ tionelle Verbandskampf Baden— Elſaß. auch der kleine Länderkampf Deutſchlond— Frankreich genannt. Die Auf⸗ ſtelluma für die badiſche Mannſchaft bereitete diesmal er⸗ hebliche Schwierigkeiten, da eine Reibe Athleten wegen des Länderkampſes Deutſchland— Schweden, bei dem wohl fünf badiſche Athleten an den Start gehen werden nicht zur Verfüguna ſtehen. Aber auch ſo iſt noch eine Mann⸗ ſchaft herausgekommen, die ſich ſeben laſſen kann und wohl die Siegesſerie Badens fortſetzen wirb. Die Mann⸗ ſchaft, in der auch einige Mannheimer ſtehen, wurde wie folgt aufgeſtellt: 100 Meter: Ternſtröm, Zepf, beide Karlsruhe. 200 Meter: Rüger⸗46 Mannheim. Felder⸗Karlsruhe. 400 Meter: Merſinger⸗Heidelberg, Beck⸗Karlsrube. So0 Meter: Lang⸗Mannheim, Schmidt⸗Durlach. 1500 Meter: Abel⸗Mannheim, Wagenſeil⸗RAD Bruchſal 5000 Meter: Lauſer⸗Mannheim Lipys⸗Pfonzheim. 110 Meter⸗Hürden: Marquet⸗Mannheim. Ternſtröm⸗ Karlsruhe. Hochſprung: Wittmann und Geiſt, beide Karlsruhe. Weitſprung: Keller⸗J.⸗R. 109, Seminati⸗Kehl. Kugelſtoßen: Merkle und Schneider, beide Karlsruhe. Diskuswerfen: Schneider⸗Karlsrube. Kienle⸗Kenzingen. Hammerwerfen: Wolf und Nägele. Karlsruhe. Speerwerfen: Kullmann⸗Karlsruhe, Büttner⸗Plankſtadt. Hinzu kommen für die 4 mal 100 Meter und die Schwedenſtaffel die beiden Pforzheimex Grimm und Herr⸗ mann und Walk, Karlsruhe, Herwerth, Mannheim. 1000⸗Km⸗Fahrt Plattenſee-Bodenſee 21 Deutſche unter den 38 Strafpunktfreien Die Schlechtwetterfahrt vom Plattenſee zum Bodenſee geſtaltete ſich zu einem neuen großen Erfolg der deutſchen Werke und Fahrer. Von 82 geſtarteten Wagen und Kraft⸗ rädern blieben 38 ſtrafpunktfrei, unter ihnen überwiegen &i Deutſchen mit 13 Wagen⸗ und 8 Kraftradfahrern. Das Ziel in Bregenz erreichte der Münchener Wencher (BMW⸗Sport) als Erſter, geſolgt von Graf Sanditzell (BMW⸗Sport), Prinz zu Schaumbura(BMW⸗Sport) und dem erſten Motorradfahrer Kozma(Ungarn) auf BMW. Sieger der Wertungsgruppe J wurde von Wangenheim (Hanomag), der Wertungsgruppe II von Guilleaume (Adler). Die ſtrafpunktfreien Deutſchen ſind: Wagengruppe: Hanomag: Häberle. von Hanſtein, Glöckler. Röhricht, Frau Meinecke, von Wangenheim; BM W: Graf v. d. Muimge, Eckart Graf Sandizell, Wencher; Adler: P. v. Guilleaume; Mercedes⸗ Benz: Hartmann, Brendel(Kraus durch Maſchinen⸗ ſchaden aus oͤer Nationalmannſchaft ausgeſchieden). Kraftradgruppe: BM W: Drax, Kraus(Seitenwag.), Mundhenke, Sensburg, Seltſam, Steinberger(Seitenw.); Zündayp: Hechert. J. v. Krohn(Seitenw.). nach überraſchend guten Leiſtungen auf den 3. Platz. Die Schifferſtädter Sturm und Lochner, Adam⸗S4 und Krauter⸗ Vfͤ 86 mußten bereits nach den Zwiſchenkämpfen aus⸗ ſcheiden. Bei den Leichtgewichtlern triumphierte der alte Stratege Ohl⸗Großzimmern in überlegenem Stil. Som⸗ mer⸗Sandhofen mußte ſich mit dem 2. Platz begnügen. Der Seckenheimer Klump überraſchte in dieſer Klaſſe angenehm, er belegte vor Schuſter⸗Ladenburg, Schmitt und Hagner⸗ Mannheim und ImoSchifferſtadt den 3. Platz. Den Enoſieg im Weltergewicht ſicherte ſich der Gaumeiſter Benzinger⸗Feudenheim. Der Nachwuchsringer Neureuther vom Bfͤ 86 wartete mit überraſchend guten Leiſtungen auf; er kam vor ſeinem Vereinskameraden Meurer, Rohr⸗Ketſch, Knapp⸗s! Mannheim, Färber⸗Schif⸗ ferſtadt und Stolzenberger⸗Feudenheim auf den 3. Platz. Die zahlreichen Kämpfe nahmen unter der ſicheren Lei⸗ tung von Keſtler⸗84, Biundo⸗RTus ſowie Siebig⸗Laden⸗ burg einen einwandfreien und reibungsloſen Verlauf. Ergebniſſe der Entſcheidungskämpfe: Bantamgewicht: Glaſer⸗84 Mannheim ſchlug H. Uhrig⸗ Oftersheim nach Punkten; einen Blitzſieg errang Allraum⸗ Sanöhofen über Wahl⸗Schifferſtadt nach 10 Sekunden; Wetzel⸗Lampertheim erfocht über Schuſter⸗Ladenburg einen Schulterſieg; einen weiteren entſcheidenden Sieg errang Allraum⸗Sandhofen über H. Uhrig⸗Oftersheim; Glaſer⸗84 Mannheim wurde über Wetzel⸗Lampertheim Punktſieger. Federgewicht: O. Uhrig⸗Oftersheim wurde Schulter⸗ ſieger über Sturm⸗Schifferſtadt; bereits nach 20 Sekunden mußte Adam⸗84 Mannheim von dem jugendͤlichen Wörthge⸗ Großzimmern eine entſcheidende Niederlage einſtecken. Uhrig⸗Oftersheim beſiegte Wörthge⸗Großzimmern nach Punk⸗ ten. R. Kolb⸗Schifferſtadt warf ſeinen Vereinskameraden Sturm auf beide Schultern. Punktſieger wurde dann R. Kobb über Uhrig. Leichtgewicht: Ohl⸗Großzimmern ſchlug Klump⸗Secken⸗ heim und Sommer⸗Sandhofen bereits in der 2. Minute; um den zweiten Platz kam Sommer über Klump zu einem verdienten Sieg. Weltergewicht: Neureuther⸗Vfc 86 ſchlug Färber⸗Schif⸗ ferſtadt entſcheidend; Meurer⸗Vfc 86 beſiegte Rohr⸗Ketſch entſcheibend; Bentinger⸗Feudenheim kam über Meurer und Rohr zu eindrucksvollen Siegen; Neureuther⸗VfK 86 kam oͤurch einen Sieg über ſeinen Vereinskameraden Meurer auf den zweiten Platz. 2 Arne Borgs 1500⸗Meter⸗Beſtleiſtung geſchlagen Bei den Schwimmeiſterſchaften von USA im 50⸗Yaroͤs⸗ Bad von Chikago ſoll es dem amerikaniſchen Meiſter B. Flanggan gelungen ſein, der ſeit zehn Jahren beſtehenden 1500⸗Meter⸗Kraul⸗Beſtleiſtung von Arne Borg das Lebenslicht auszublaſen. Flanagan bewältigte die Strecke in 18:18,2 und verbeſſerte damit die alte Marke des Schweden von 19:07,2 um volle 40 Sekunden. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Deutſche Meiſterſchaſten im Freiſtileingen Feder⸗ und Weltergewichtler kämpfen in Karlsruhe Nach den Titelkämpfen der Bantam⸗ und Leichtgewichtler in Hannover, die überlegene Siege von Brendel(Nürn⸗ berg) und Nettesheim(Köln) brachten, treffen ſich vom 17. bis 19. September die Feder⸗ und Wertergewichtler in Karlsruhe zur Ermittlung von zwei weiteren deutſchen Meiſtern im Freiſtilringen. Der Münchener Böck iſt Titel⸗ verteidiger im Federgewicht, in dem Schwarzkopf(Koblenz) und Pulheim(Köln) aus dem dreizehnköpfigen Feld ſeine ſchärfſten Gegner ſein ſollten. Nur neun Bewerber treffen ſich im Weltergewicht. Unter ihnen gilt der vorjährige Doppelmeiſter Fritz Schäfer(Ludwigshafen) als Hoher Faworit. Die Nennungen: Federgewicht: Böck(München), Schwarzkopf(Koblenz), Pulheim(Köln), Irmiſch(Leuna), Bauer(Bremen), Rot⸗ hofer(München), Schäfer(Nürnberg), Nagel(Witten), Schönleben(Dortmund), Kolb(Schifferſtadt), Sturm(Schif⸗ ſerſtadt), Schulze(Bremen), Lecke(Kaſſel), Oſtermann (Berlin). Weltergewicht: Schäfer(Ludwigshafen), Lehner(Nürn⸗ berg), Paar(Reichenhall), Eckweiler(Mainz), Bargel und Echterhoff(beide Dortmund), Becker(Kaſſel), Knippel (Pauſe i. Vogtland), Hauſik(Halle).“ Deutſche Basketballer in Paris Großes Turnier um den Pokal der Nationen Eine der zahlreichen ſportlichen Veranſtaltungen an⸗ lätzlich der Pariſer Weltausſtellung iſt das vom Fran⸗ zöſiſchen Basketball⸗Verband in der Zeit vom 18. bis 24. Oktober vorgeſehene Turnier um den Pokal der Nationen. Neben den ſtärkſten europäiſchen Basketball⸗Mannſchaften wird auch Deutſchlands Auswahl teilnehmen. Um in Paris wirklich die beſten Spieler zur Stelle zu haben, wird die deutſche Auswahl erſt in mehreren Turnieren er⸗ mittelt. Dem am Sonntag in Marburg ahgeſchloſſenen Lehrgang folgen in den Tagen vom 16.—19. September und vom 19. September bis 3. Oktober in Breslau drei weitere Kurſe mit gleichzeitigen Turnierkämpfen. Die Sieger der vier Auswahllehrgänge beſtreiten am 10. Okt. in Berlin Begegnungen mit Rumäniens Ländermann⸗ ſchaft. In dieſen Spielen ſoll dann die Entſcheiduna fallen, wer mit nach Paris fährt. Bereits am 31. Oktober folgt dann in Bad Kreuznach eine weitere internationale Begegnung zwiſchen einer deutſchen Auswahl und Frankreichs Basketballmeiſter. Cerele Athletique Mülhauſen. TB 46 Frauen in Frankfurt In Frankfurt gaſtierten am vergangenen Sonntag SpB 98 Darmſtadt und der 46 Mannheim. Auch hier ging es um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft. Sieger wurde in dieſem Kampf Darmſtadt vor Fronkſurt und Mann⸗ heim mit 344,75:332,75:312 Punkten. Die Mannheimerinnen hatten einige Verſager zu verzeichnen und kamen nicht zu dem erwarteten Erfolg, ſo daß man am kommenden Sonntag nochmals in Mannheim an den Start gehen will. Bei dieſem Kampf in Frankfurt lief Frl. Wendel die 100 Meter in 12,4 und ſprang 5,16 Meter weit. Im Diskus⸗ werfen kam Frl. Ott auf 32,75 Meter, während Frl. Bäurle⸗ nur 28 Meter erreichte. Frl. Scheerle lief die 80 Meter Hürden in 12,9 Sek. * — Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 424 amſono Tatsachenbericht von General l. Koskoff Der Mann, der Tannenberg venloer Die Tragödie des Gegenspielers Hindenburgs Es ſind Strapazen über Strapazen, aber Gene⸗ ral v. Francois erreicht das ſich ſelber geſtellte Ziel. Am 29. Auguſt werden auf allen wichtigen Aus⸗ gängen aus dem Walbogebiet, das nördlich der Chauſſee Neidenburg-—Willenberg liegt, kleinere Sperr⸗Detachements aufgeſtellt. Die zurückflutenden Sechzigtanſend der ruſſiſchen Zentralgruppe müſſen unweigerlich auf dieſe Sperre ſtoßen. Hätte v. Francois die Verfolgung von Neiden⸗ burg in nordöſtlicher Richtung, auf Lahna, vorge⸗ nommen, ſo hätten viele Tauſende von Ruſſen dieſe Waldausgänge ungehindert erreichen und zur ruſſi⸗ ſchen Grenze gelangen können. Neidenburg wieder deuisch Gegen 5 Uhr abends eine ſchwache Schießerei hier und da in der Stadt zeigt dem Oberſten Dowa⸗ tur, daß die Deutſchen ſchon in die Straßen Neiden⸗ burgs eingeoͤrungen ſind. Gerade in dieſem Augen⸗ blick iſt er beſchäftigt, den Marktplatz zu räumen, um einer neuen Welle der Trainkolonnen, die von Nor⸗ den kommen, den Durchgang zu ermöglichen. Wer dieſen Rückmarſch befohlen hat und warum — das weiß niemand. Noch erſtaunlicher iſt es, daß eine andere Trainkolonne von Süden in die Stadt, in entgegengeſetzter Richtung vorrückt. Einem der Gehilfen des Oberſten iſt es gelun⸗ gen, ein kleines Kommando zuſammenzuſtellen. Mit Hilfe dieſer Leute wird der Marktplatz geräumt. Man geht ſcharf gegen oͤie völlig kopfloſen Soldaten der Trainkolonnen vor. Die Wagen aller Art wer⸗ den ganz einfach in die große Straße, die zum Bahn⸗ hof führt, abgedrängt. Schreien, Fluchen, Schimpfen, Krachen der zuſammenſtoßenden Wagen. „Nemetz, Nemetzl“ ſchallt es plötzlich in die Ohren des Offiziers, der dieſe Räumung durchführt.„Die Deutſchen! die Deutſchen!“ Der Schrei kommt aus der Richtung des Bahn⸗ hofs. Die abgedrängten Wagen ſind unmittelbar auf die einmarſchierenden Truppen des Generals von Fransçois geſtoßen. Oberſt Dowatur erteilt den Befehl, mungsaktion einzuſtellen. Nach wenigen Minuten ſchon dringen die Deut⸗ ſchen bis zum Marktplatz vor. Noch eine halbe Stunde— und von der ruſſiſchen Verwaltung bleiht keine Spur. Die deutſche Gen⸗ darmerie tritt in ihre Befugniſſe ein. Nur in ſelte⸗ nen Fällen wird Widerſtand geleiſtet, und dort, wo er aufflackert, wird er raſch niedergeſchlagen. Aber weder dem Oberſten Dowatur noch der deutſchen Gendarmerie gelingt es, bis zum Eintre⸗ ten der Dunkelheit ͤie Straße zum Bahnhof zu räu⸗ men— ſo feſt haben ſich die Wagen ineinandergekeilt. Die Arbeiten ſind im vollen Gange, als eine grö⸗ ßere Offiziersgruppe auf dem Gehſteig erſcheint. Zwiſchen den ruſſiſchen Soldaten entſteht ein kurzer Streit, ob es ruſſiſche oder deutſche ſind. Dann neh⸗ men ſie die Hacken zuſammen und grüßen militäriſch. General v. Francois lächelt, als er die erſtaun⸗ ten Geſichter ſieht. Oberſt Dowatur wartet auf ſein Schickſal. Unter den auf dem Marktplatze verſammelten Bewohnern der Stadt ſind beſtimmt einige, die ihn für alles verantwortlich halten, was ihnen in dieſen die Räu⸗ lich beſtrebt war, das Schlimmſte von den unglück⸗ lichen Bewohnern fern zu halten, jetzt für andere haften. Rundum ſieht Dowatur nur Verwüſtung. Die Artillerie des Generals Martos hat vieles zu Rui⸗ nen geſchoſſen, Brände vollendeten die Zerſtörung. Oh, wie gut verſteht er den Grimm der Bevöl⸗ kerung und ihren Haß! Der vergangene Tag liegt hinter Dowatur wie ein Traum. Samſonows und ſeines Stabes Abreiſe ſcheint ihm ſchon in weiter Vergangenheit verſun⸗ ken. Die Pickelhauben der deutſchen Offiziere und Soldaten, die ſich jetzt vor ſeinen Augen auf dem Marktplatz bewegen, ſind ihm vertraut, denn auf das Eintreffen des deutſchen Generals wartet er ſchon ſo, als wäre er ſein natürlicher Vorgeſetzter. Und doch ſind noch keine zwölf Stunden vorbei, als er von ſeinem richtigen Vorgeſetzten Abſchied genommen hat. Hier, an derſelben Stelle, begrüßte er noch heute früh den abreiſenden Samſonow. Der Tag neigt ſich zum Ende, als auf dem Markt⸗ platze v. François mit ſeinem Stabe erſcheint. Do⸗ watur wird von dem ihn ſtändig begleitenden Gen⸗ darm auf das Erſcheinen von Francois' auſmerk⸗ ſam gemacht. François nimmt im Hotel Hennig ruhig die Mel⸗ dung Dowaturs entgegen. Die angenehmen, freund⸗ lichen, wenn auch zugleich energiſchen Züge des deut⸗ ſchen Generals ermuntern den Ruſſen. Die erſte Peinlichkeit der Begegnung iſt bald verſchwunden. Der ehrliche Bürgermeiſter gibt dem Oberſten Do⸗ watur das von ihm verdiente Zeugnis und Gene⸗ ral v. Francois behandelt den Oberſten großmütig. Die Schwelle des Eßzimmers, in dem Samſonow noch heute morgen ſein Frühſtück nahm, quert Fran⸗ cois gerade in dem Augenblick, wo Samſonow zwan⸗ zig Kilometer nördlicher, bei dem Dorf Nadrau, dem General Martos den Befehl erteilt, den Rückzug durch... Neidenburg anzutreten. Samsonow ziehi eine iraurige Bilanz Währenddeſſen trifft man im Stab des ruſſiſchen Befehlshabers die letzten Anordnungen. Alles ge⸗ ſchieht in größter Eile. Samſonow ſelbſt macht aber keine Anſtalten aufzubrechen. Es ſcheint ſo, als ob es ihm peinlich wäre, Martos in dieſem ſchweren Augenblick allein zu laſſen. Deutlich fühlt er die Schuld, die er durch ſein gewagtes Spiel auf ſich ge⸗ laden. Sein hohes Gefühl von Verantwortung, das ihn beſeelt, nötigt ihn, alles daranzuſetzen, um den Truppen aus dem Chaos herauszuhelfen. Abſeits von ihren Stäben führen Samſonow und Martos eine lebhafte Unterhaltung. Wieder beſteht Samſonow ſeinem Untergebenen gegenüber darauf, nach Neidenburg zu eilen, ehe es der Gegner beſetzt hat. Martos wendet nichts dagegen ein, zweifelt aber, daß dies noch möglich ſei. Zu viel Zeit iſt verloren, die Verbindung mit den Flügelgruppen endͤgültig zerſchnitten und auf ihre Unterſtützung nicht mehr zu rechnen. Ungeduldig erwarten die übrigen Offiziere den Abſchluß der Unterredung. Oberft Wjalow, umgeben von ſeinen Kameraden, wird von dieſen heftig bedrängt. Am tiefſten erregt iſt Oberſt Andogſki. „Mein Gott“, ruft er,„bringen Sie ihm doch bei, daß wir ſofort nach Janow zurück müſſen! Was ſol⸗ len wir denn noch hier?“ Eifrig ſtimmen ihm die anderen Stabsoffiziere zu. Für alle ſteht es außer Zweifel, daß nur noch von Janow aus etwas für die Befreiung der Zen⸗ tralgruppe aus ihrer verzweifelten Lage getan wer⸗ den kann. hat, ſieht dieſe Notwendigkeit ein. Aber wie ſoll er ſeinen Cheſ davon überzeugen? Schon zu wieder⸗ holten Malen war Wjalow in den letzten ſchweren Stunden Gegenſtand des Unwillens Samſonows. Um ſich und ſeine Laufbahn hat er keine Sorge. Solche Gedanken waren ihm von jeher fremd. Jetzt, wo die Armee vor einer Kataſtrophe ſteht, liegen ſie ihm noch ferner. „Schön! Ich gehel“ Entſchloſſen tritt Wialow auf Samſonow zu. Aber es kommt nicht zu der Ausſprache. Kaum iſt er zehn Schritt gegangen, als dicht über dem Hügel kurz hin⸗ tereinander mehrere Schrapnells platzen. Allgemeine Verwirrung entſteht, die noch dadurch geſteigert wird, daß zahlreiche ſcheugewordene Pierde herren⸗ los über die Anhöhe davonjagen. Die in der Nähe von Samſonow ſtehenden Mann⸗ ſchaftsüberreſte ergreifen wiederum panikartig die Flucht auf Nadrau zu. Ein Glück, daß es ſchon dͤunkel geworden iſt und der Gegner die Wirkung ſeines Feuers nicht wahr⸗ nehmen kann. Die Beſchießung läßt bald wieder nach. Allmählich beginnt auch Samſonow einzuſehen, daß es keinen Zweck mehr hat, länger hier zu ver⸗ weilen. Noch einmal drückt er Martos kräftig die Hand und geht zu Wjalow. Auf halbem Wege dreht er ſich um. „Alſo bitte“, ruft er,„ſo ſchnell wie möglich nach Neidenburg!“ Das ganze Sinnen und Trachten Samſonows iſt lichkeit und vermag dem Gerücht, die Stadt ſei wie⸗ der von den Deutſchen beſetzt, keinen Glauben zu ſchenken. „Auch wir werden ſofort nach Neidenburg rei⸗ ten“, ſagt er, als er Wjalow erreicht hat. „Geſtatten Exzellenz— wird es nicht rat⸗ ſamer ſein, ſofort nach Janow zu eilen? Von Neidenburg aus werden wir keine Verbindung mit den Flügelgruppen erlangen können.“ „Nein, nein, nach Neidenburgl“ unterbricht ihn Samſonow. Wieder in Naörau angelangt, will Samſonow nach Süden auf jene Straße abbiegen, auf der er morgens von Neidenburg her angekommen war. Mit Mühe gelingt es ſchließlich, ihn von dieſem Vorhaben abzubringen. Wiederholt iſt die Koſakenfeldͤpoſt auf dieſem Wege mit ſtarken deutſchen Kavallerieabtei⸗ lungen zuſammengeſtoßen. Nachts kann man leicht in einen Hinterhalt geraten. „Gut“, entſcheidet ſchließlich Samſonow,„wir wollen dann von Schwedrich nach Neidenburg reiten!“ Schwedrich liegt fünf Kilometer öſtlich von Nad⸗ rau, und die von hier nach Neidenburg führende Straße iſt durch den langen Maranſenſee gegen den Feind gedeckt. Schlafloſe Nächte und die tragiſchen Erlebniſſe des vergangenen Tages beginnen allmählich ihre unausbleiblichen Folgen zu zeitigen. Samſonow iſt todmüde, und mehr noch als er ſind die Stabsoffi⸗ ziere erſchöpft. Einige von ihnen ſind drei Tage lang nicht zur Ruhe gekommen, da ſie ſtändig wich⸗ tige Aufträge an der Front zu erledigen hatten. Die Müdigkeit übermannt ſie; zeitweiſe ſchläft der eine ooͤer andere von ihnen während des Reitens ein. Nachdem man das Dorf Schwedrich paſſiert hat, läßt Samſonow mit einem Male anhalten. Von früh an hat er noch nichts gegeſſen. Mühſam ſteigt er vor einer einſam ſtehenden Scheune vom Pferd. „Abſitzen! In zwei Stunden geht's weiter!“ be⸗ fiehlt Samſonow. Die Nacht iſt dunkel. Totenſtille herrſcht. Der Schlachtenlärm iſt hier nicht mehr vernehmbar. Nur hier und da am weſtlichen Horizont auftauchender Feuerſchein erinnert an die tragiſche Wirklichkeit. Angelehnt an eine Scheunenwano, ſitzt Samſo⸗ now mit tiefgebeugtem Kopf. Schrecklich iſt die Bi⸗ lanz der vergangenen Tage. Ob ſich die Armee noch aus der Umklammerung befreien wiröd oder nicht— jedenfalls iſt ſie geſchlagen. Die Verluſte ſind gewaltig. Anſtatt den Gegner zu vernichten, droht ihr nun ſelber dieſes Schickſal. Das Vertrauen des Zaren hat er nicht gerechtfer⸗ tigt. Für immer wird er vor ſeinem Vaterland ſchulöbefleckt daſtehen. Jeder wird ihm den ſchreck⸗ lichen Vorwurf machen können, Tauſende von Men⸗ ſchenleben unnütz geopfert zu haben. Niemals wird man in der Heimat jene Gründe begreifen können, die in dͤieſe verhängnisvolle Lage hineingeführt ha⸗ ben. Ohne lange nachzudenken, wird man über ihn herfallen, ihn verurteilen und nur harte, beleidi⸗ gende Worte für ihn finden. Unerträglich wird es für einen Mann von Ehre, für einen pflichtbewußten Soldaten ſein, in einem ſolch ſchmachvollen Zuſtand weiterzuleben. Dieſe ſeeliſche Finſternis, die über Samſonow laſtet, wird für einen Augenblick von einem hellen Lichtſchein durchbrochen: Die Geſtalt einer jungen Frau taucht vor ihm auf. In ihrem treuen Antlitz ſteht nichts von Vorwurf. Es drückt nur Liebe und innige Anteilnahme aus. Wie lange ſchon weilt er fern von ihr— wie lange iſt es her, daß er die letzte Nachricht von ihr erhalten hat Sehnſucht nach ihr überkommt ihn. Ständig trägt er ihr Bild bei ſich. Er bewahrt es in einem Medaillon, von dem er ſich niemals Dagen Böſes geſchehen iſt. Die wahren Schuldigen Auch Wfalow, der bis zu dieſem Augenblick mehr jetzt nur noch auf die Verteidigung dieſes Punktes trennt ſind ſchon weit— der Oberſt muß, obgleich er ehr⸗ als die anderen auf ſeiten Samſonows geſtanden Jgerichtet. Er vertraut immer noch auf dieſe Mög⸗(Fortſetzung folgt.) kran 1 fur* 192 13. 14. 9985 13. 5 15. 14. 8 14. 14. 8 Anleihen.Kom.-Verb. 4½Pr. 88.-P oldhyp.-Pfandbriefe 4½% Rö. Syp.⸗Bk. Jadäſche Maſch. 100.0 10000 Groß Mhm.] 146.0 146 0 UPenw. Hartſtein ürctemb. Glentt..0J 110.0[Verkehrs-Aktien Man—499.75 99.25 Uayr. Br.“„72.—172—18 0 ulle, B 1658.—88.— Deuische Oberheſſ. Pr.⸗Ant⸗] 180, 1370 9 7, 09 500. HypSthekenbanken 4% bo. 53530.9 997)5—— Boerd. 18851580 rüin& Bilfinger 3 1 Lelk. waidbef. 156.5 155.5 8 Khein⸗ Stedtanlelhen 5. K aurBodener, 101 0 5½% bo. 0 101.3 101.2 Senberg J. B..15.9 14 /fle lelkre te.. 131.0181.0 R en 0 225.0 un—* lestverzinsl. werte, bo. G. Remz M..., Würzö. S-Ui 101.0* 9205 Julius Berger 149,51429 en. J 188,) 104./ Pfä. 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Dieſe gab das Geld heraus; ſie hatte noch einen größeren Geldbetrag bei ſich, der dem jungen Räuber entging. Auf Grund der Perſonalbeſchreibung in der Zeitung meldete ſich ein Gaſtwirt, der angab, daß der junge Mann, auf den die Beſchreibung paßte, einige Tage bei ihm ge⸗ wohnt hatte, am Sonntag aber mit einer Taxe ab⸗ gefahren war. Es gelang, den Chauffeur zu ermit⸗ teln und kurze Zeit darauf konnte man den Bur⸗ ſchen in einem Gaſthaus in Ziegelhauſen faſſen. Verkehrsſündern wird der Führerſchein entzogen * Karlsruhe, 14. Sept. Die Führung von Kraft⸗ fahrzeugen aller Art wurde unterſagt: dem Karl Steuerle, weil er wegen unerlaubter Benützung von Kraftſahrzeugen und wegen Betrugs mit ſechs Monaten Gefängnis beſtraft worden iſt; dem Fried⸗ vich Schulz, weil er als verantwortlicher Führer eines Perſonenkraftwagens nach durchzechter Nacht in betrunkenem Zuſtand gefahren iſt und dadurch einen Verkehrsunfall verurſachte, bei dem eine Mit⸗ fahrerin verletzt wurde, und dem Karl Schoch, weil er wegen fahrläſſiger Körperverletzung beſtraft wurde, in angetrunkenem Zuſtand einen Kraſtwagen geführt und in dieſem Zuſtande ſein Kraftfahrzeug verkehrshindernd aufgeſtellt hatte. Alte Soldaten in Raſtatt Zum Kameradſchaftstreffen der ehem. 111er * Raſtatt, 14. September. Für das Regimentsfeſt der ehem. 111er am 9. und 10. Oktober mit der Ein⸗ weihung des Denkmals iſt folgende Feſtordnung vor⸗ geſehen: Samstag, 9. Oktober, 12 Uhr, Empfang der auswärtigen Kameraden am Bahnhof. Ausgabe der Quartiere, des Feſtbuches und des Feſtabzeichens. Abends 20 Uhr Begrüßungsabend im Saal des Gaſt⸗ hauſes„Zum Löwen“; Konzert des 110er⸗Muſikkorps. Sonntag, 10. Oktober, ab 7 Uhr, Empfang der aus⸗ wärtigen Kameraden;.30 Uhr Beſichtigung des Schloſſes und Heimatmuſeums. 10 Uhr Denkmals⸗ weihe mit Gottesdienſt am Denkmal auf dem Adolf⸗ Hitler⸗Platz(Schloßplatz) mit der Gedenkrede des Kriegs⸗Regimentskommandeurs Oberſt a. D. aus'm Weerth; Abmarſch im geſchloſſenen Zug durch das Schloß nach dem Hof der neuen 111er⸗Kaſerne, dort Vorbeimarſch vor den Ehrengäſten. 16 Uhr Militär⸗ konzert in verſchiedenen Lokalitäten. 20 Uhr Ma⸗ növerball in der Carl⸗Franz⸗Halle. Als Muſſolini im Murgtal weilte Erinnerungen an ſeinen Beſuch im Sommer 1908 * Vom Murgtal, 14. September. Der bevorſtehende Beſuch des italieniſchen Regierungschefs in Deutſch⸗ land weckt die Erinnerung daran, daß Muſſolini ſchon in der Vorkriegszeit im Murgtal geweilt hat. Beim Bau der Murgtalbahn, aber auch bei den Stra⸗ ßenbauten und in Steinbrüchen waren damals viele Italiener beſchäftigt. Im Sommer 1908 beſuchte der damalige Gewerkſchaftsſekretär Benito Muſſolini die italieniſchen Arbeiter in Deutſchland und auch im Murgtal. Im„Ochſen“ in Langenbrand ſprach er in einer Verſammlung italieniſcher Bauarbeiter und hat auch in dem Lokal übernachtet. Man weiß auch in der Umgebung des italieniſchen Regierungschefs von deſſen Aufenthalt im Jahre 1908 im Murgtal. Vor einiger Zeit erhielt, wie die „Schwarzwälder Tageszeitung“ meldet, der Ochſen⸗ wirt Geiſer in Langenbrand von Direktor C. Baron Soritta Alberto Lumbroſo in Turin(Via Carlo Alberto) einen Brief, worin er ſich eingehend über Muſſolinis damaligen Aufenthalt erkundigte und alles Material erbat, das über den Aufenthalt von 1908 Aufſchluß geben könnte. Inzwiſchen gingen dem Baron Lumbroſo, der in Turin eine einflußreiche Stellung bekleidet, die erbetenen Unterlagen zu. —— zas Wein heim, 14. Sept. Beim Pfälzer Hof ſuhr ein Motorradfahrer gegen ein Per⸗ ſonenanto. Der Motorradfahrer wurde verletzt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trug der Anto⸗ lenker, der nicht rechtzeitig die neue Fahrtrichtung anzeigte. Ein Selbſtmord wurde vereitelt 2ljährige Frau bewußtlos anfgefunden a Lampertheim, 14. Sept. Eine 24jährige Ehefrau unternahm einen Selbſtmordver⸗ ſuch, der zum Glück vereitelt werden konnte. Sie legte ſich in einem Zimmer aufs Sofa und drehte den Gashahn auf. Im Nebenzimmer ſchlief ihr Kind, das beim Erwachen ſchrie, ſo daß Mitbewohner aufmerkſam wurden und der Hauswirt beim Wahrnehmen des Gasgeruches ſoſort den Hauptgashahn abſtellte. Man rief die Polizei, die die verſchloſſene Tür öffnete und die junge Frau in lebloſem Zuſtande ins Krankenhaus brachte. Nach entſprechender Behandlung gelang es, ſie wieder ins Leben zurückzurufen, jedoch liegt ſtarke Gasvergif⸗ tung vor, ſo daß vorläufig Krankenhausbehandlung erforderlich iſt. Als Motiv zur Tat werden Ehe⸗ zwiſtigkeiten vermutet. e Umſchau Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe —— S Dienstag, 14. September 1937 Blau kämpft gegen Rot- Eine interessante militärische Vebung Soldaten ziehen durch Winzerdörfer Montag morgen begannen in der Pfalz zum er⸗ ſtenmal ſeit dem Kriege Manöverübungen größe⸗ rer Einheiten und Truppenverbände, und die Be⸗ wohner der Dörfer werden ſich öfter ſehr verwundert haben, plötzlich wieder einmal die ſchweren Eiſen⸗ räder der Artillerie ͤurch die Straßen rumpeln zu hö⸗ ren. Die Truppen zogen geſtern bei gutem Marſch⸗ wetter, überall fröhlich von jung und alt begrüßt, immer mehr nach der noroͤweſtlichen Ecke der Pfalz, wo die blaue Partei ihre Hauptangriffsmacht kon⸗ zentriert hatte, ſo daß ſchließlich alles Intereſſe ſich auf die Höhenzüge weſtlich von Neuleiningen kon⸗ zentrierte, die gegen Abend teilweiſe in die Hand von Blau gerieten. Eine wichtige Rolle hatte die Panzertruppe zu ſpielen, die ſowohl als Panzer⸗ ſpähwagen und zu Störungsunternehmungen wie und daß auch eine Panzerabteilung durchgekommen iſt. Gegen richtige ſchnelle Panzer iſt nämlich kein Kraut gewachſen, die machen Raids wie die Kaval⸗ lerie von Anno 70/71 und heben Stäbe aus, und brin⸗ gen alles durcheinander. Wollen einmal ſehen, was die alles zuſtande bringen. In einem Dorf, gar nicht weit vom Rhein, hat die Leitung ſie untergebracht. Am Dorfrand unter einem Baum iſt einer zu ſehen mit den ſchwarzen Schihoſen und ſieht ganz friedlich aus; denn vorläufig ſteht er nur zur Verfügung der Manöverleitung. Irgendwie muß aber Rot Wind bekommen haben von der Exiſtenz dieſes einſamen Panzeroffiziers, der uns gerade ſo ſchön ſeinen„Ka⸗ ſten“ erklärt, der übrigens nur eine Attrappe iſt. Da iſt nämlich am Dorfrand ſchon ein rotes Panzer⸗ abwehrgeſchütz aufgefahren, rote Motorradler brauſen mit ihrem MG durch den Ort und wieder zurück, und da kommen auch ſchon ein Mittelalterliches Tor im malerischen Neuleiningen als Angriffspanzer(am zweiten Tage) unterwegs waren. Die Geſamtleitung der Uebung lag in den Händen von Generalleutnant Ritter von Scho⸗ bert, der Manöverplan ſtammte vom Erſten Ge⸗ neralſtabsoffizier Kaiſer, Rot kommandierte Oberſt Dippold, Blau Oberſt Völckers. Rot ſtößt vor „Von Südweſten kommt Rot angezogen und will an entſcheidender Stelle über den Rhein dringen. Datzu muß es allerdings nach Nordweſten und Weſten hin abriegeln, iſt auch ſchon mit leichten Abteilungen überall hin auf den Wegen bis an die Unterhardt vorgeſtoßen. Da liegt aber auch ſchon die blaue Par⸗ tei. Mit breiten und tiefen Sperren ſucht man ſich zu ſichern, ordentliche Brocken, Stämme. Wagen, Steine, alles von den Pionieren ſachgemäß geſchichtet und verdrahtet, und als wir mal einer zu nahe kamen, da war ſie ſogar ein wenig vergaſt. Tiefe Sperren! Das bedeutet nicht eine oder zwei auf der Anmarſchſtraße, ſondern gleich ein halbes Dutzend, und immer wieder dahinter ein Maſchinen⸗ gewehr und dadrin ſchöne Sprengladungen. Alſo, hier an den Gebirgsrändern iſt noch alles ruhig, man lauert und denkt, ob die wohl noch mehr Kräfte dahinter verſammelt haben. Rot iſt jedenfalls ſchwach und wird ſich vor ſtärkerem Feind auf eine zweite Höhenkette, die der Hardt vorgelagert iſt, zurück⸗ ziehen und da ſich aber halten müſſen, denn wer die Höhen hat, der hat auch den Rheinübergang; von da aus liegt alles unter direktem Feuer. Nun hört man, daß Blau die Ueberlegenheit in der Luft errungen hat, (Archiv N3) paar Offiziere von den neutralen Weißen gelaufen: „Blaue Abzeichen auf und los!“ Abzeichen, das ſind blaue Binden um den Turm, und auf einmal wimmelt es von Panzern, aus jedem Gehöft kommen ſie rausgekrochen, ſofort kriegen ſie auch Feuer von jenem Abwehrgeſchütz. Zwei, drei Wagen wird es erledigt haben und dann ſelber draufgegangen ſein, und nun geht es durch recht miſevable Wege nach Südoſten, wo der Feind zu erwarten iſt. Richtig, da iſt er, aber doch in Stellung, es raucht ordentlich aus den Abwehrkanönchen, und die Blauen markieren mit Leuchtkugeln Geſchützfeuer und laſſen die MGs raſſeln. Annahme: Die Panzer ſind auch hier durchgekommen, wenn auch mit Verluſten, und gleichzeitig haben ſie der roten Vorhut auch noch ſchwer was abgegeben. Die Blauen in Front! Rot, das bisher dem Rhein zuſtrebte, har nämlich dieſe Abſicht aufgeben müſſen. Es hat Befehl von oben, abzudrehen und ſich bei einigen Weindörfern in der Nähe der wichtigen Höhenzüge am Leininger Tal bereitzuſtellen. Der Kommandeur hat alſo eine ſchwierige Schwenkung vorzunehmen. In breiter Front gehen alſo jetzt die Bataillone von Rot nach Nordweſten hin vor, und was da vorhin ſo tief im Graben ſich ͤͤuckte, ͤas war die Vorhut. Die haben jetzt ein ſchönes Stück zu marſchieven und wenn ſie Pech haben, müſſen ſie auch noch die Höhen hinauf⸗ klimmen, Glück zu! Nach alledem iſt alſo Blau mächtig im Kommen, und im idylliſchen Neuleiningen an der Hardt iſt es ſchon etwas lebendiger geworden. An den Sperren haben ſie was gemerkt und lugen ————————rr--reeeeeeeeeee- Den Tod im Rhein gefunden Ein Matroſe tödlich verunglückt. * Worms, 14. Sept. Im Mainzer Zollhafen ſtürzte der 18jährige Matroſe Adam Seiden fuß aus dem benachbarten Hamm von einem Motorboot ins Waſſer. Als er ſich an dem Schutzgeſtänge der Schraube feſthalten wollte, wurde er unter Waſſer gedrückt und kam nicht mehr zum Vorſchein. Die Leiche iſt bis jetzt nicht gefunden worden. Ein Auto hatte ihn erſchreckt: Wiloͤgewordener Bulle auf der Straße erſchoſſen * Birkenan(Odenw.), 14. Sept. Zwei Birkenauer Metzger hatten einen 18 Zentner ſchweren Bullen ſorgſam gefeſſelt und unter aller Vorſicht bis an den Ortseingang geleitet. Hier wurde das Tier durch ein vorüberfahrendes Auto erſchreckt und ge⸗ bärdete ſich ſo wild, daß die Feſſeln nachgaben. Nach vielen vergeblichen Bemühungen, das Tier zu be⸗ ruhigen, gelang es ſchließlich, den Bullen an einen Baum zu binden, wo er durch Erſchießen getötet werden mußte. * * St. Jngbert, 13. Sept. Ein neuer Stadt⸗ teil iſt in St. Ingbert jetzt im Erſtehen. Auf dem Roten Flur hat die Stadt eine neue Straße angelegt, die den Namen Sebaſtian⸗Kneipp⸗Straße erhalten hat. Die„Gagfah“ hat dieſe Straße mit ſogenann⸗ ten Eigenheimen bebaut, die jetzt bezogen wurden. Sechzehn ſolcher Häuſer ſind bereits ſertig, ſechs weitere ſind im Bau begriffen. Wenn ſich die nöti⸗ gen Intereſſenten ſinden, ſollen auf dieſem Gelände 50 Häuſer erſtellt werden. Auch in anderen Städten des Saarlandes hat die Gemeinnützige Aktiengeſell⸗ ſchaft für Angeſtellten⸗Heimſtätten(Gagfah) Mann⸗ heim Großbauprogramme von Eigenheimen aus⸗ geführt 0 angeſtrengt, und werden ihren Zorn in ſich hinein⸗ freſſen über die vielen Kinder und Dorfbewohner, die überall dort herumſtehen, wo ein Entfernungs⸗ meſſer, ein MG aufgebaut iſt, und natürlich alles verraten. Ueber die äußerſten roten Gefechtsvorpo⸗ ſten hinaus wechſeln wir mal wieder in blaues Ge⸗ biet, vermöge unſerer gelben Armbinden als Preſſe⸗ leute, hinüber, und da zeigt es ſich bald, daß die noch viel Mut und Angriffsgeiſt haben. Da marſchiert ein Zug Infanterie noch geſchloſſen die Waldſtraße hin⸗ unter, da trudelt eine Radfahrerkompanie los, und drüben räumen ſchon die Pioniere eine aufgegebene rote Sperre weg, das geht wie der Wind Batterien im Gefecht Reitergetrappel? Oho, ſchwere Feld haubitzen, aber mit ordentlichen langen Rohren. Da ſoll ſich einer auskennen in all dem neumodiſchen Kram, aber mit denen kann man alles machen, ſbeil und flach ſchießen, da bleibt kein Auge trocken, wenn die losballern. Den Hohlweg hinauf, eine ſtarke Steigung, oͤa ſieht man, was Pferde noch leiſten können, und ſo ſchön lautlos wie das alles geht, eine ganz andere Federung in den Rädern heutzutage. Da ſchreit einer„Geſchützführer vor!“ Jawohl, da kommt er ſchon angepreſcht, doch der Gaul ſtolpert, geht in die Knie, doch ſchon iſt er wieder auf, nichts paſſiert. Und noch eine Batterie geht in Stellung. Da vorne liegt die Beobachtung, die haben viel⸗ leicht noch Leute bei der vorgehenden Infanterie da⸗ bei, und nun ſtrömen die Meldungen ein, der Bat⸗ teriechef blickt nach ſeinen Schießtafeln ſoundſoviel Strich weniger und alles mögliche wird da von der Kommandoſtelle herübergerufen, und dann dürfen die blauen Artilleriſten auch mal ordentlich knallen, immer unter der Kontrolle der weißen Schiedsrich⸗ ter, die ja auch durch neutrale Leitungen mit der Zentrale verbunden ſind, und dort vergleicht man ganz kühl, wohin und wie da geſchoſſen wurde. Jedenfalls, die Blauen gehen vor. Ein Dorf wird umgangen, denn in dem Tempo fällt es ſpäter von alleine, und tatſächlich, im Dorfinnern ſtehen immer noch ahnungs⸗ volle rote Poſten in den Hofeingängen. Nun, die werden ſich noch wundern... Da vorne iſt eine wich⸗ tige Höhe, wer die hat So iſt es immer beim Miltiär, immer ſind ſie auf der Jagd nach Höhen, und hier läßt es ſich ſo gut im Tale marſchieren oder herumliegen. Was aller⸗ dings jetzt weit verſtreut und entfaltet an Infanterie im Acker liegt, tut es ſicher nicht freiwillig, ſondern weil ihm die Schiedsrichter bedeutet haben, daß hier ſchweres Feuer liegt, und überall knattert es auch beträchtlich. Der Friedhof dort im Tal, wie der wohl zerberſten würde unter den Einſchlägen, wenn es wirklich Granaten wären. Aber immer weiter ſchie⸗ ben ſich die Infanterietruppen der blauen Par⸗ tei im Sprung auf den Stoppeläckern vor. Es iſt zwar ſchon ſpäter Nachmittag, und von der Leitung aus nimmt man an, daß Blau vor den Höhen liegen bleibt. Aber die Angreifenden haben es ja im Monöver immer leichter, wenn ſie nur auf⸗ paſſen, daß ſie nicht von den Schiedsrichtern erwiſcht werden, außerdem iſt die Höhe auf die ſich der An⸗ griff konzentriert, ein Terraſſengelände, da kann man nur mit krummem Lauf was ausrichten und ſelbſt, wenn man um die Ecke ſchießen könnte, man ſteht nichts. Da ſteht nun alles auf des Meſſers Schneibe, die roten Kraftradſchützen ziehen ſich mit ihren ſchwo⸗ ren MGs. vorſchriftsmäßig zurück... Endlich, end⸗ lich kommen da die Truppen vom roten Gros an, die die Schwenkung vom Rhein hinter ſich haben. Genau auf den Rändern der Terraſſenhöhe ſtoßen die Parteien aufeinander, es rattert an allen Ecken, da verſagt ein blaues MG, und die roten Kraftrad⸗ ler kommen wieder vor und verſalzen es ihnen tüch⸗ tig. Immer mehr Rot rückt an, ein Lehmballen als Handgranate ſoll etwas nachhelfen, heftiges Debat⸗ tieren zwiſchen den Schiedsrichtern geht los, die hüben und drüben ſcharenweiſe alles für tot und er⸗ ledigt erklären. Der Oberſchiedsrichter gibt den Blauen einen Streifen der Höhe, zumal ſie von einem benachbarten Ausläufer der Hardt, ſüdlich von Battenberg, Rückendeckung haben, und wahrhaftig iſt auch weiter unten Blau ſchon weit auf der Straße vorgedrungen. Die Nacht bricht herein Bei Rot rücken jetzt die großen Maſſen an, in dem engen bergigen Neuleiningen liegt alles voll, die von Fahrzeugen verurſachten Verſtopfungen in den Gaſſen löſen ſich wieder, Artillerie fährt ſchön getarnt auf, im Tale wimmelt es von Train, die Nachrichter legen Leitung hoch zu Roß. Aber ob die nicht von jenem Ausläufer noch Zunder kriegen. Es wird langſam dunkel, aber der Krieg iſt für heute noch nicht zu Ende. Denn nachts iſt die Zeit der Umgruppierungen, Rot hat noch gewaltige Reſerven in die Waagſchale zu werfen, und ſchließlich wird ihm die gnädige Vorausſicht der Manöverleitung ja auch mal Panzerwagen zubilligen, und dann haben die Blauen auch auf dieſer Höhe nichts zu lachen, denn dieſe iſt von beiden Seiten zu ſaſſen. Ein gut Teil der hier ſich gegenüberliegenden In⸗ fanterie und Panzerabwehr wird wohl in dieſen Nachtſtunden im Freien bleiben müſſen. Dr. Er. 2 600 * —— Dienstag. 14. September 1937 Bilanz der Leipziger Herbsimesse Die Leipziger Herbſtmeſſe 1937, die in der Zeit 29. Auguſt bis 2. September ſtattfand, iſt mit 5505 Aus⸗ ſtellern, eine glänzend beſchickte Meſſe geweſen. Neun Zweige wieſen eine größere Ausſtellerzahl auf als zu der Rekordmeſſe des Frühjahrs 1937. Angebotsmäßig hat ſie ſich als eine ausgeſprochene Meſſe der Neuſtoffe und Neu⸗ ſchöpfungen erwieſen. Die Ausſtellerſchaft, die nach dem vorkäufigen Zählungsergebnis 5505 Firmen— davon 5144 aus Deutſchland— umfaßt, übertrifft die Herbſtmeſſe des Vorjahres um 435 Ausſteller(das ſind 8,4 v..). Die Zunahme ſeit der Herbſtmeſſe 1933 beträgt 1125 Ausſteller. Entſprechend oͤer Zunahme der Ausſteller hat ſich auch die von dieſen belegte Fläche, und zwar um etwa 6,1 v. H. auf 87 298/ vergrößert(1 4 1 Qm. Kojenfläche, lſd Me⸗ ter Tiſchfläche,2 Qm. Deckenfläche und 4 Qm. Freifläche). Die Zunahme gegenüber der Herbſtmeſſe 1933 macht 23,3 v. H. aus. Am Angebot aus fremden Ländern beteiligten ſich 361 Ausſteller. An der Spitze ſtand Oeſterreich mit 146 Firmen, das ſind 57 mehr als 1936. An zweiter Stelle ſteht die Tſchechoſlowakei mit 108 Ausſtellern. Danach folgen entſprechend der Größe ihrer Beteiligung Ungarn, Groß⸗ britannien, Italien, Niederlande, Schweden, Schweiz, Ru⸗ mänien, Madeira, Dänemark, Aegypten, Belgien, Bul⸗ gaxien, Danzig, Eſtland, Finnland, Frankreich, Japan und Jugoſlawien. Die Geſamtzahl der geſchäftlichen Beſucher beträgt rund 100 000. Darunter befanden ſich 6 174 ausländiſche Käufer, und zwar aus Europa zuſammen 5441(Beſucherzahl Herbſt 1933: 3 179), den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Kanada 198(206), aus Süd⸗ und Mittelamerika 275(163), aus Afrika 93(89), aus Aſien 141(101) und aus Auſtralien 26(), insgeſamt alſo 6 174(3697). Das geſchäftliche Er⸗ gebnis war von Branche zu Branche verſchieden. Auf dem deutſchen Markt ſind vorzügliche Abſchlüſſe in denjenigen Geſchäftszweigen erzielt worden, die ſchon ſeit Jahren im Zeichen der Neuſtoffverwendung ſtehen. In den⸗ jenigen Branchen, die etwa erſt ſeit einem Jahre zu ſtär⸗ kerer Verwendung von neuen Werkſtoffen übergegangen ſind, iſt die geſchäftliche Lage weſentlich von den ſtarken Voreindeckungen der verfloſſenen Frühjahrsmeſſe beeinflußt worden. Die Baumeſſe iſt von privaten Baufachleuten und Behördenvertretern ſehr gut beſucht worden; auch hier in⸗ tereſſierten am meiſten die neuen deutſchen Werkſtoffe. Das Ereignis der Meſſe war das vorzügliche Abſchneiden des Künſthandwerks und verwandter Zweige. An den Ständen war immer wieder die Anſicht zu hören, daß die Leipziger Herbſtmeſſe immer ſtärker zur ausgeſpro⸗ chenen Pflegeſtätte des Angebots aller derjenigen Meſſe⸗ eweige wird, in deren Mittelpunkt kulturelles und ge⸗ ſchmackliches Schaffen ſteht. In einer Reihe von Branchen ſind die nicht⸗deutſchen Beſucher als Intereſſenten weit ſtär⸗ ker als Käufer hervorgetreten. Es überwiegen die Ab⸗ ſchlüſſe aus den weſteuropäiſchen Staaten, Südamerika, den Mittelmeerländern, Schweden und Dänemark, die ſüdoſt⸗ europäiſchen Staaten lagen etwas ſchwächer. Die nichtdeut⸗ ſchen Ausſteller ſind von der Herbſtmeſſe ſehr befriedigt. vom —— *Einlagenzuwachs bei den Volksbanken. Die ſoeben vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 30. Juni 1937 auf⸗ geſtellten Zweimonatsbilanzen der genoſſenſchaftlichen Volksbanken ſtehen unter dem Zeichen eines ſtork erhöhten Einlagenzuwachſes. Sieht man bei einem Vergleich mit dem Vorjahre von den durch Zu⸗ und Abgang von Ban⸗ ken entſtandenen Veränderungen, ſo ergibt ſich für das erſte Halbjahr 1937 ein Einlagenzuwachs, der mit 104 Mill. noch größer iſt als der Zuwachs des geſamten Jähres 1050 0 Mill.). Dabei ſiel die Zunahme der Suügreinlagen und Depoſiten(63 Mill.) hiuptſächlich in die Wintermonate, die der täglich fälligen Gelder(41 Mill.) in das Frühjahr. Der geſamte Einlagenbeſtand be⸗ läuft ſich nunmehr auf 1683 Mill. Auf dHer anderen Seite zeigen die Aktiven ſeit Ende 1996 eine Zunahme der ge⸗ gebenen kurzfriſtigen Kredite(ausſchließlich der weiter⸗ begebenen Wechſel) um 46 Mill. auf 1,34 Milliarden. Da der Kreditorenzugang durch den Kreditbedarf noch nicht zur Hälfte aufgezogen wurde,— die Hypothekenforoͤerun⸗ —5 ſtiegen um 4 Mill. auf 196 Mill.,— erhöhte ſich die iquidität der Banken durch eine Zunahme der flüſſigen Mittel(Kaſſe und Noſtroguthaben) um 20 Mill. auf 294 Mill., wogegen nur eine Zunahme der Noſtroverpflichtun⸗ gen um 5,6 Mill. ſteht. * Grube Leopold AG, Bitterfeld.— Genehmigte Bör⸗ ſenzulaſſung der neuen Anleihe. Nuf Grund eines Pro⸗ ſpektes ſind 5,50 Mill. Sproz. Teilſchuldverſchreibungen vön 1037 mit Zinsſcheinen per 2. Januar 1938 u. ff. der Grube Leopold A, Bitterfeld, zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Die den Gegenſtand des Proſpektes bildende Anleihe wurde im Dezember 1996 zur Konverſion der noch umlaufenden 6proz. rüher Sproz.) Teilſchuldverſchreibungen von 1926 aufgenommen. Dem Proſpekt liegt die bekannte Bilanz füer 1936 zugrunde. Nach der üblichen Beſitz⸗ und Be⸗ triebsbeſchreibung werden die Produktionsziffern der häuptſächlichſten Erzeugniſſe des Unternehmens in den letzten Jahren nochmals bekanntgegeben. un Wurzener Kunſtmühlenwerke und Bisenitfabriken vorm. F. Krietſch, Wurzen. Das Berichtsjahr 1996/37(30. April) ſchließt in den Mühlenwerken gegenüber dem Vor⸗ johr mit einem beſſeren Ergebnis ab. In der Weizen⸗ und Roggenmüllerei reichten die Verorbeitungskontingente nicht aus, ſo daß größere Mengen Weizen⸗ und Roggen⸗ mehl hinzugekouft werden mußten. In der Graupenrolle⸗ rei wurden die Mengen des Jahresbezugsrechtes wieder voll aufgearbeitet. Die Erbſenſchälerei war zeitweiſe recht gut beſchäftigt, die Hirſeſchälerei wurde beſſer als i. V. ausgenutzt. Neu aufgenommen wurde die Maisvermah⸗ lung. In der Biscuitfabrik konnten die wert⸗ und mengen⸗ mäßigen Umſätze geſteigert werden, doch ſtanden infolge teilweiſe ſich erforderlich machender Umſtellungen des Fa⸗ brikationsprogramms die Ergebniſſe nicht immer im Ein⸗ klang mit den Unkoſten. Bei 1,34(1,18) Mill. Roh⸗ überſchuß, dem u. a. Löhne und Gehälter mit 0,81(.72) und Abſchreibungen mit 0,062(0,058) Mill./ gegenüber⸗ ſtehen, errechnet ſich einſchl. 28 977(12 594) Vortrag ein Ueberſchuß von 46 950(28 377) /, der wieder Horgetragen werden ſoll. Im neuen Geſchäftsjahr war die Entwicklung bisher zufriedenſtellend. Aus der Bilanz(in Mill.): Grundkapital 1,437, Rücklage 0,40, Rückſtellungen 0,055 (0,044), Hypothekarverpflichtungen 1,57(1,57), ſonſtige Ver⸗ pflichtungen 1/11(1,23). darunter Warenverbindlichkeiten 0,09(0,13), Wechſelſchulden 0,15(0,27), Bonkſchulden 0,87 (0,83). Auf der Aktipſeite erſcheint das Anlagevermögen mit 2/95(298) und das Umlaufsvermögen mit.67(1,76), wovon auf Vorräte 1,17(1,28) und auf Warenforderungen 0,49(0,41) entfallen.(§B am 21. September.) * Weinbrennerei Scharlachberg Ac., Bingen a. Rhein.— Umwandlung beantragt. Eine zum 30. September einberu⸗ fene av. HV. der Weinbrennerei Scharlachberg AG., Bin⸗ gen am Rhein, ſoll Beſchluß faſſen über die Umwandlung der Geſellſchaft in eine neu zu errichtende Kommanditgeſell⸗ ſchaft, an der alle zuſtimmenden Aktionäre nach Maßgabe ihrer bisherigen Beteiligung an der Ach. beteiligt ſind, un⸗ ter gleichzeitiger Abfindung der an der neuen Geſellſchaft nicht beteiligten Aktionäre gemäß Umwandlungsgeſetz vom 5. Juli 1934 nebſt Durchführungsverordͤnungen. Die HB. ſoll im einzelnen Firma, Sitz und Geſellſchaftsvertrag der Kommanditgeſellſchaft feſtſtellen ſowie die zur Durchfüh⸗ rung der Umwandlung erforderlichen Maßnahmen. Das Vermögen der Ach. ſoll ohne Liquidation auf die zu errich⸗ tende Kommanditgeſellſchaft übertragen werden. Die nicht zuſtimmenden Aktionäre werden von der Geſellſchaft in voller Höhe des Nennwertes ihrer Aktien abgefunden. Die gleichzeitig veröffentlichte Umwandlungsbilanz zum 90. Juni 1937 weiſt das Umlaufsvermögen mit.21(am 31. Dezember 1936: 281) Mill.„(aus, dagegen Verbindlich⸗ keiten mit 0,86(1,26) Mill.„. Nachdem für 1936 aus 82 589 Mark Gewinn 4 v. H. Dividende auf.26 Mill./ AK. ausgeſchitttet wurden, ergibt ſich für das erſte Halbjahr 1937 ein Verluſt von 27027 /, um den ſich der Gewinnvortrag von 92 189/ auf 5 162& verringert. HANDELS- v — IRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Akiien eiwas Schwächer Benien ruhig aber behaupiei/ Schluß sehr still Rhein⸗Mainiſche Börſe: Aktien überwiegend ſchwächer Frankfurt, 14. September. Während von der Kunoͤſchaft vielfach kleine Käufe erfolgten, ſetzte der berufsmäßige Handel ſeine Abgaben fort, die bei der ſtarken Zurückhaltung vorwiegend zu etwas ſchwächeren Kurſen am Aktienmarkt führten. Die Ausſchläge nach beiden Seiten betrugen etwa 4 bis 150 v. H. Befeſtigt waren u. a. Hapag mit 80(78,50), J0 Farben mit 165(164), wobei das hier vorliegende Angebot von der Berliner Arbitrage aufgenommen wurde, ferner ſtiegen AEc auf 1287.(127,50), Deutſche Erdöl auf 152,50 (152), Feloͤmühle Papier auf 147(146,50) und Weſtdeutſche Kaufhof auf 59,25(59). Etwas ſtörkere Rückgänge hatten Reichsbank mit 206(208), Rheinmetall Borſig mit 152,75 (154,50) und Metullgeſellſchaft mit 154(1556). Der Mon⸗ tanmarkt lag durchgehend bis 1 v. H. leichter. Bis 1 v. H. niedriger zur Notiz kamen außerdem Rütgerswerke mit 149,50, Scheideanſtalt mit 265, Bemberg mit 14996, Demag mit 148,75. Nach den erſten Notierungen ergaben ſich meiſt weitere Abbröckelungen, J6 Farben 16450 nach 165, Verein. Stahlwerke 117,75 nach 117,75. Der Renten⸗ markt lag ruhig bei weiterhin behauptetem Geſchäft. Kom⸗ munal⸗Umſchuldung 9476, Reichsaltbeſitz 127,50. Am Pfand⸗ briefmarkt war der Umſatz bei behaupteten Kurſen klein, Liquidationspfanöbriefe wichen etwa v. H. ab. Auch die übrigen feſtverzinslichen Werte lagen bei kleinem Geſchäft meiſt unverändert. In der zweiten Börſenſtunde ſchrumpfte das Geſchäft mehr und mehr zuſammen. Es herrſchte ausgeſprochene Zurückhaltung. Die Kurſe bröckelten vielfach weiter um Prozentbruchteile ab. Auch die ſpäter notierten Werte lagen zumeiſt bis 1 v. H. niedriger, darüber hinaus verloren Mansfelder 2 v. H. auf 151, Akkumulatoren Hagen 1,50 v. H. auf 255, höher lagen Conti Gummi mit 188(186,75). Im Freiverkehr wurden Aolerwerke Kleyer, die ab morgen amtlich notiert werden, mit 114,75 und 115(114,50) umgeſetzt. Im übrigen nannte man etwa die letzten Kurſe, das Geſchäft war auch hier ſehr klein⸗ Berlin: Aktien uneinheitlich— Reuten ruhig * Berlin, 14. September. Zum Börſenbeginn vermochte ſich eine einheitliche Ten⸗ denz an den Aktienmärkten nicht durchzuſetzen, da die Ban⸗ kenkundſchaft nach dem ſchwächeren Schluß des Vortages in ihren Dispoſitionen wieder vorſichtiger geworden iſt und der berufsmäßige Börſenhande! ebenfalls nur notwendige Deckungen und Glattſtellungen vornimmt. Bei der herr⸗ ſchenden Marktenge vermochten daher bereits Mindeſtſchlüſſe die Kursgeſtaltung maßgebend nach der einen oder der anderen Seite zu beeinfluſſen. Intern etwas anregend wirkte zunächſt eine kräftige Befeſtigung der JG Farben⸗ Aktie, die gegen den Vortagsſchluß um 1½ v. H. auf 1657, anzog; ein aber ſchon in der erſten Viertelſtunde zum Ver⸗ kauf gelangender Poſten in der dem vorangegangenen Kauf entſprechenden Höhe, führte aber wieder zu einer Ermäßi⸗ gung auf 16494. Montanwerte waren eher angeboten und ſchwächer, ſo Mansfeld um 1½, Buderus um 17 und Klöck⸗ ner um v. H. Verein. Stahlwerke konnten den um * v. H. höhere Anfangskurs von 117/7 ebenfalls nicht be⸗ haupten und ſtellten ſich ſpäter auf 117. Nahezu geſchäfts⸗ los Lagen Braunkohlen⸗ und Kaliwerte. Auch am Markt der Elektro⸗ und Verſorgungswerte war die Feſtſtellung der Anfangskurſe angeſichts des gringen Umſatzes vielfach recht ſchwierig. Dabei verloren Siemens 17, Lieferungen 1 und Geffürel 74 v.., während ſich für AEch weiter anhal⸗ tendes Intereſſe zeigte, das zu einer erneuten Befeſtigung um 7 v. H. führte⸗ Von Kabel⸗ und Drahtaktien verloren Felten 1 v.., von Autowerten Daimler, von Maſchinen⸗ fabriken Rheinmetall⸗Borſig und von Metallwerten Metall⸗ geſellſchaft den gleichen Satz. Sonſt ſind mit bemerkens⸗ werten Veränderungen noch hervorzuheben: Zellſtoff Wald⸗ hof und Chriſtian Dierig mit je minus 17“,, andererſeits, was beſondere Beachtung fand, Hapag mit plus 1 und Norod. Lloyd mit plus v. H. Im variablen Rentenver⸗ kehr hörte man zunächſt unveränderte Kurſe, ſo für Alt⸗ beſitz von 12774 und für die Umſchuldungsanleihe von 947% v. H. Im Verlauf führten weitere kleine Abgaben erneute Kursermäßigungen um Prozentbruchteile herbei. Auf⸗ fälliger gedrückt waren Feldmühle und Demag um je 175, Schultheiß um 176, Hoeſch um 174, Klöckner um 16 und Geſfürel um 1 v. H. Andererſeits konnten ſich Reichs⸗ bankanteile um 7 v. H. befeſtigen. Am Kaſſarentenmarkt konnten Liquidationspfandbriefe einiger Inſtitute bei klei⸗ ner Nachfrage Kursſteigerungen erzielen, ſo u. a. Olden⸗ burger um 76 v. H. Von Stadtonlethen ſind 26er Elber⸗ felder und dto. Eſſen mit je plus v.., von Länder⸗ anleihe alte Hamburger plus, dagegen neue Hamburger mit minus 0,20 zu erwähnen. Geſucht waren Holſteiner Provinzanleihen, von denen l4er, 19er und 8. 29er um je 6 v. H. anſtiegen. Bei den Induſtrieobligationen fielen neue Harpener mit plus v. H. auf. Die aus einer Umtauſchemiſſion herrührenden 4proz. Leipziger Meſſe gelongen morgen, Mittwoch, nach ihrer Einführung zur erſten Notiz. Am Morkt der ſogenannten Einheitswerte waren Ban⸗ ken nur wenig verändert. Handelsgeſellſchaft ermäßigten ſich um 4 v.., Deutſch⸗Aſiatiſche Bonk um 4. Hypo⸗ thekenbanken waren meiſt gedrückt. So Bayeriſche Hypo⸗ theken und Deutſche Hypotheken um je, Hamburger Hypotheken und Weſtdeutſche Boden um je 7 v. H. Von Induſtriepapieren zogen Heidenauer Papier um 4 v. H, an, während Deutſche Tafelglas gegen letzte Notiz und Mülheimer Berg um 4 v. H. nachgaben. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1988er 99,87 G 100,62 B; 1989er 100 G 100,75 B; 1940er 99,62 G 100,37 B; 1941er 99,5 G 100,25 B; 1942er 99,25 G 100 B; 1943er 90 G 99,75 B; 1944ex 98,87 G 99,62 B; 1946er bis 1948er je 98,62 G 99,37 B.— Ausgabe 2: 1938er 99,87 G 100,62 B: 1939er 100 G 100,78 B; 1942er 99,25 G 100 V. Wiederaufbauanleihe 1944/45er und 1946/48er 79,02 6 „87 8 Aproz. Umſchuld.⸗Verband 94,5 G 95,25 B. Die Börſe ſchloß ſehr ſtill. Das zeigte ſich ſchon rein äußerlich an der äußerſt begrenzten Zahl von Schluß⸗ notierungen. Meiſt unterſchritten dieſe noch das Verlaufs⸗ niveau. Farben gingen mit 164,75 aus dem Verkehr. Nord⸗ deutſcher Lloyd gaben/ v. H. her. Dagegen befeſtigten ſich Aſchaffenburger um v. H. Nachbörslich wurde nicht mehr gehandelt. Geld- und Devisenmarkf Der Franken etwas feſter * Berlin, 14. September. Am Geldmarkt war die Lage heute etwas angeſpannter, da offenbar Vorbereitungen für den morgigen Medio getroffen werden. Für Blanko⸗ Tagesgeld wurden zwar vorerſt noch unveränderte Sätze von bis 9/4 v. H. gefordert. In kurzfriſtigen Abſchnitten, wie Privatdiskonten, Reichswechſeln, Reichsſchatzanweiſun⸗ gen und Solo⸗Wechſeln zeigte ſich Angebot, das indeſſen von der regulierenden Stelle untergebracht werden konnte. Der Privatdiskont blieb mit 276 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr lag der franzöſiſche Frane erneut etwas feſter, und zwar ſtellte ſich dͤie Zü⸗ richer Notiz auf 15,56(15,53), die Amſterdamer auf 6,50 (6,48) und die Londoner auf 188,53(138,71). Man nimmt an, daß die Erholung auf kräftigere Eingriffe des franzö⸗ ſiſchen Ausgleichsfonds eingetreten iſt, zumal der Termin⸗ Frane immer noch recht ſchwoch iſt. Das engliſche Pfund verharrte etwa auf geſtriger Baſis mit der Tendenz einer leichten Befeſtigung. Der Dollar blieb unverändert. Weiter erholt war der holländiſche Gulden, der gegen Zürich trotz gleichzeitiger Befeſtigung des Schweizer Frankens auf 239,60(239,47½) anzog. Diskontsatz: fleichsbank 4, Combard 3, Prüvat 3 v. R. Dis⸗ 13. September 14 September Rm. fkont] Held'] Brief Geld] Brief Aegypten lägypt.Pfb. 8 6 12650 12.680 Argentinien 1PPeſo] 5„ 41.970 42080.77/ 0751 Belgien.. 100Belga 2 42³ 41.9700 42.050 Braſilien.1 Milreis...360 9062].16.788 Bulgarien. 100Leva 8 07 305⁵³ 3047 3053 Dänemark 100Kronen 5 5 55419 55,14 55.20 Danzig 100Gulden4 1—— 47.10 47..— 27.0 England... 1PfdD.2 12.805[12.50 12.80 Eſtland, 10ceſtn Kr. ½ 5 68.0% 67 658.07 antene n 5„ 8 rankre„* 8 1 7. Gelechenond 100 Dr.8— 23 28832990 olland 100 Gulden 2 18/40 1878 13721 1579 ran(Teheran) fpahl. 1582 15.86 15.384 15.88 Sland. 100 181,Kr. 5¼ 15525 5570 5557 Italjen.. 100 Lire 820 13, 171 3050 752 apan. Ihgen 9 84 5,.706 5,.594 5,706 Kanada 1 kan. Dollar.493.497 2453 2497 Lettland.. 100 Latts 6 48.90 49.— 48 9049.— Litauen.. 100Litas5½ 41.94 42.02 419442.02 Norwegen 100Kronen 4 61.98 62.10 62076249 Oeſterreich 100Schill 3½ 48.95 49 0 48.95 49.05 Polen.. 100gloty 5 47.— 47,1 47.—47.10 Portugal 100 Eskudo 4 11.200 112 11,215] 11. Rumänien. 100Le[4¼½ 33 Schweden 100fcr. 2 6350 87/1 6368 6359 Schweiz 100Franken 1½ 57.25 57.37 57.25 5737 Spanſen. 100Peſeten 5 16.8 1202 16.9817 02 Tſchechoſlowakeitoog 3 8˙681.699.661“/ 3 609 Türkei.. türl.Pfd.5¼ 1976.982 1,978].882 8 8900 4 138*** Uruguay 1Goldpeſooh* 461 Ber. Staaten 1 Dollar[1 3.48/ 243 2 * Frankfurt, 14. September. Tagesgeld 3½(3) v. H. PPPPP00000PP0GPPPPPPPPPPPGPGGGGGGPPGPPGPPGGGGPPGGGCGCG ò0P0P0PT——————TT——TbTTTT————— * Sektkellerei Schultz Grünlack AG., Rüdesheim a. Rh. Auch dieſe Kellerei unterbreitet einer ao. HV am 30. Sep⸗ tember den Antrag auf Umwandlung des Unternehmens in eine zu errichtende Kommanditgeſellſchaft. Die Abfin⸗ dung der nicht zuſtimmenden Aktionäre wird hier jedoch ſo geregelt, daß ſie für je 600„ ihrer Aktien 360/ oder für ie 20/ Aktien 12/ erhalten. Die Umwandlungsbilanz zum 30. Juni 1937 wird ebenfalls zuſammen mit der Ein⸗ ladung zur ao. HV. veröffentlicht; ſie weiſt einen Verluſt von 6 343/ aus. * Giänzender Erfolg der Gaſtwirtsfachſchan.— Leb⸗ hafte Geſchäftstätigkeit. Die 10. Weſtdeutſche Fachſchau des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes in Köln wurde am Sonntag beendet. Allgemein konnten die Fir⸗ men aus allen Zweigen umfangreiche Aufträge herein⸗ holen, die weſentlich größer waren als bei der letzten Fachſchau. Ein Beweis für den glänzenden Verlouf der Gaſtwirtsfachſchau iſt, daß der größte Teil der Ausſteller ſich ſchon heute zu einer Beteiligunz an der nächſten Ver⸗ anſtaltung bereit erklärt hat. Als bemerkenswert iſt her⸗ vorzuheben, daß auch zahlreiche Ausländer die Fochſchau beſuchten. So traf u. a. am Samstig eine Geſellſchaft von rund 100 engliſchen Gäſten ein. Insgeſamt zählte die Fachſchau annähernd 70000 Beſucher innerhalb der einen Woche ihres Beſtehens. * Feſte Lederhandſchuheneſſe in Leipzig. Die Tendenz oͤer am Sonntag in Leipzig abgehaltenen Handſchuhleder⸗ meſſe, die den Auftakt der Herbſtledermeſſe bildet, war feſt. Die Nachfroge des Binnenmarktes war ſehr rege, ſo daß ſie nur teilweiſe befriedigt werden konnte. Lebhafter Begehr beſtond nach waſchbaren und gewöhnlichen Nappa⸗ ledern, ferner nach Lamm⸗ und Glacéleder ſowie Chair für Winterhandſchuhe. Da die Hauptlieferzeit in deutſchen Ledern wie Zickel, Ziegen und Schmaſchen vorbei iſt, rech⸗ net man mit größeren Auslandslieferungen, namentlich aus der Türkei und Griechenland. Intereſſe beſteht auch für die Andienungen aus Nationalſpanien, von denen man hofft, daß ſie in abſehbarer Zeit wieder größeren Umfang an⸗ nehmen wecden, während die bulgariſchen Lederqualitäten nicht recht befriedigen. Die Handſchuhfabriken ſind voll beſchäftigt und konnten deshalb auf der Meſſe Aufträge nur mit längeren Lieferfriſten entgegennehmen. Sie waren auf der Meſſe am ſtärkſten vertreten. Aber auch die Leder⸗ fabriken nahmen cegen Anteil am Meſſeverlauf, während für Gerber und Färber mehr die Frühjahrsmeſſe in Frage kommt. Dasſelbe gilt auch für Futterhanoͤſchuhe. Für Pelz⸗ handſchuhe, ſofern genügend Material on den Markt kommt, werden die Ausſichten nicht ungünſtig beucteilt. * Bank für Elektriſche Unternehmungen, Zürich.— 6 (6) v. H. Dividende. Für das Geſchäftsj hr 1936⸗37 er⸗ zielte die Elektrobank einen Reingewinn von 4,694(4,007) Mill. ſfr. Mit Einſchluß des Vorjahrsſaldos ergibt ſich ein verfügbarer Aktivſaldo der Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung von 5,977 Mill. ffr. Es wird eine Dividende von 6 v. H.(6 v..) auf das At von 75 Mill. ffr. verteilt. Der außerordentliche Reſervefonds wird Furch Entnahme von 7 Mill aus den außerordentlichen Reſerven und durch kleinere Entnahmen aus dem Gewinnvortrag und den verfährten Dividendenabſchnitten auf 15 Mill. ſfr. aufgefüllt und erreicht damit eine Höhe von 20 v. H. des Ack. Die außerordentlichen Reſerven ſtellen ſich danach auf 8 Mill. fr. * Stand der öſterreichiſchen Arbeitsloſigkeit. Ende Auguſt wurden in Oeſterreich 178 081 unterſtützte Arbeits⸗ loſe gezählt. davon 99 260 in Wien. Gegenüber der Zäh⸗ lung um Mitte Auguſt ergibt ſich ein Rückgang um rund 4300, gegenüber der gleichen Vorjahrszeit um 40 000. Die Zahl der zur Vermittlung angemeldeten Arbeitsloſen liegt erſt für Ende Juli vor. Sie betrug rund 291 000 gegen 923 000 Ende Juni 1936. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 14. September. Im Berliner Getreideverkehr beſchränkt ſich die Umſatztätigkeit weiterhin auf die Deckung des laufenden Bedarfes. Die Anlieferungen der Landwirtſchaft haben ſich nicht verſtärkt, zumal neben der Inanſpruchnahme durch die Außenarbei⸗ ten die Witterungsverhältniſſe vielfach für die Verladung des Getreides ungünſtig ſind. In Brotgetreide ſind die Zufuhren begrenzt, im allgemeinen iſt Roggen aber leichter erhältlich als Weizen. Die Neuabſchlüſſe erſtrecken ſich faft ausſchließlich auf Waggonladungen. Futtergetreide kommt vereinzelt in kleinſten Poſten an den Markt. Induſtrie⸗ getreide liegt ruhig, Induſtriehafer iſt teilweiſe etwas reich⸗ licher erhältlich. Braugerſten werden in erſter Linie in mittleren Sorten angeliefert, die beim Hondel Unterkunft finden, während die von den Brauereien und Mälzereien begehrten Ausſtichqualitäten nur ſelten zu haben ſind. Am Futtermittelmarkte fand die Anordnung über den Verkehr mit Kartoffelflocken ſtarke Beachtung. Von Mehlen werden helle Weizenmehle bevorzugt. *Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 22; Pfirſiche 13—19; Zwetſchgen—12; Aepfel—12; Bir⸗ nen—20, Tomaten—4; Bohnen—18; Nüſſe 25—93; Mandeln 16; Hagebutten 5. Anfuhr 2650 Zentner. Süddeuische Holzmarkiübersichi Am Holzmarkt hielt die rege Nachfrage allenthalben un⸗ vermindert an. Der Auftragsbeſtand der Sägewerke iſt derart hoch, daß eine ſtärkere Verſorgung mit' Rundͤholz erwünſcht wäre. Man rechnet mit einer lebhaften Herbſt⸗ ſaiſon am Bau⸗ und Schnittholzmarkt; bei den großabneh⸗ menden Werken ſind nirgends größere Lager vorhanden. Das angelieferte Rundholz kommt ſofort in die Säge und nach kurzer Abtrocknung in den Handel. Es wird auch in nächſter Zeit nicht damit zu rechnen ſein, daß Schnittware zum Trocknen anfällt, ſo daß weiterhin für dieſe Materia⸗ lien eine empfindliche Lücke beſteht. Nur aus zurückgehal⸗ tenen Beſtänden wird ein ſolcher Bedarf— jedoch nur in ganz geringem Umfang und in beſonders gelagertem Be⸗ darfsfall— noch zu decken ſein. Für den September er⸗ wartet man allgemein größere Vorverkäufe aus neuem Haupteinſchlag. Seitens des Walobeſitzes iſt man beſtrebt, die Werke laufend und ausreichend mit Rundͤholz zu ver⸗ ſorgen. Die Nachfrage überſteigt alſo gegenwärtig das Angebot. Die ſtraffe Marktordnung ſichert jedoch die gleich⸗ mäßige wirtſchaftliche Verteilung des Rundholzanfalls. Die Preiſe ſind unverändert. Farbe, Abend-Ausgabe Nr. 424 Mannheimer Großviehmarki Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 200 Kühe 1110 Kälber 1167 Schwelne Ufl. 40 43] A Sonderklaſſ ausgemäſtet— junge vollfl. onderklaſſe 1 beſte Maſt 2 3 20—279„ vollfleiſchig42 45ſonſtige„ 34 29 ſonſtige.. 37 41 fleiſchige. 26 3³ B Andere Kälber 234 Bullen 233 Fürsen beſte Maſt 60 69 200—240„ lunge vollfl40 43ausgemäſtet 41 44 mittlere.. 53 59160 200„ ſonſtige„ B 30 vollfleiſchig 36 40 geringe.. 41 50 120—160„ fleiſchig.. 30 34 fleiſchig.—lgeringſte. 30 40 Sauen Der heutige Mannheimer Großviehmarkt hatte einen guten Auftrieb zu verzeichnen. Es ſtanden zur Verfügung: 89 Ochſen, 234 Bullen, 233 Rinder, 290 Kühe. zuſammen 840 Stück Großvieh, gegenüber der Vorwoche 51 Tiere weniger. Die Zuteilung erfolgte bei unveränderten Höchſt⸗ notierungen im Rahmen der Kontingente. Die Preiſe be⸗ trugen für Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Rinder 41—44, Kühe 40—43 Pfg. Nm Kälbermarkt ſtanden 1110 Tiere(Vorwoche 1328) zur Verfügung. Es mußte Zuteilung vorgenommen wer⸗ den. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60—65 Pfg. Der Auftrieb am Schweinemarkt mit 1167 Tieren kommt ungefähr dem der Vorwoche mit 1132 Tieren gleich. Bei einer Höchſtnotiz von 56 Pfg. wurde die Zuteilung der Be⸗ zugsberechtigung entſprechend vorgenommen. „ Schweinemarkt Weinheim Zufuhr: 167 Milchſchweine und 179 Läufer. Preiſe: Milchſchweine—9, Läufer 15 bis 95/ das Stück. Handel mittel. 2 Hamburger Schmalznotierung vom 14. Sept.(Eig. Dr.ſ Unverändert. Tendenz ſtetig. Bremer Baumwolle vom 14. Seyt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Miodl.(Schluß) loko 11,03. Magdeburger Zuckernotierungen vom 14. Sept.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig. Gemahl. Melis per Sept. 92,57—,6295; Tendenz ruhig; Wetter regneriſch, ühl. 55 Berliner Metallnotierungen vom 14. Sept.(Eig. Dr.ſ Amtlich notierten in je 100 Kilo: Elektrolytkupfer 79,25. Fein⸗Silber je Kilo 88,40—41,40. Wein Der Rotherbſt in der Pfalz: Menge klein, Güte vorzüglich Sonderbericht der NRM3. Bo. Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 14. September. Seit Mitte letzter Woche iſt die Leſe der Portugieſer in der Rheinpfalz in vollem Gange, das iſt genau 14 Tage früher als in den Vorjahren. Da die Portugieſertrauben voll ausgereift waren und gerade die letzten Tage rapid in der Menge zurückgingen, konnte man den Herbſtbeginn nicht mehr länger hinausſchieben. Zum anderen wünſcht man keine überreifen Portugieſertrauben, weil durch faule— gleich ob edel⸗ oder ſauerfaule— Trauben der Wein wäh⸗ rend der Gärung einen ſogen. Faulgeſchmack oder eine meiſt mehr braune Farbe(ſtatt eine opaliſterende) annimmt, ö. h. der Rotweinfarbſtoff dadurch zerſtört wird. Während 1936 in der Pfalz insgeſamt 28 500 Fuder Rot⸗ wein geerntet wurden, dürfte es heuer kaum die Hälfte eines Normalherbſtes ſein, eine Folge des kataſtrophalen Wurmfraßes. Die Erträgniſſe der einzelnen Gemeinden ſind heuer ſo unterſchiedlich wie ſelten in einem Jahre zu⸗ vor. Beſonders ungünſtig ſchneidet das Edelweinbaugebiet der Mittelhaardt ab. Zwei Beiſpiele mögen dies beweiſen: 1936 erntete die Winzergenoſſenſchaft Gimmeldingen rund 120 Fuder Rotwein, 1937 ſind es höchſtens 25 Fuder; die beiden Dürkheimer Winzergenoſſenſchaften brachten es 1936 auf zuſammen 1900 Fuder Rotwein, während ſie 1937 kaum 500 Fuder ernten werden. Wenn ſo der mengenmäßige Ertrag hinter den Erwar⸗ 88888 tungen zurückbleibt— eine Tatſache, die auch auf die Preis⸗ geſtaltung Einfluß hat, iſt andererſeits die Güte des neuen Jahrganges vorzüglich. Die Trauben ſind äußerſt ſüß und weiſen Moſtgewichte von durchweg 70 bis 90 Grad, an der Mittelhaardt ſogar um die 100⸗Grad⸗Grenze, auf, das ſind durchſchnittlich etwa 15 bis 20 Grad mehr als in den Vor⸗ jahren. Der Säuregehalt bewegt ſich bei den Oberhaardter Rotmoſten von 8 bis 12 je Mille, an der Mitte haardt um 7 je Mille. Die Moſte ſelbſt ſind von einer tief ͤͤunkelroten ſo daß der neue Rotwein auch ohne ausländiſchen Deckwein von ſchöner Farbe ſein wird; er verſpricht ſchon heute einen ſelbſtändigen, ausgezeichneten Jahrgang, der wohl ſeinem letzten guten Vorgänger, dem 102per, in der Güte gleichkommen dürfte. Da in den Nachbarweinbaugebieten, beſonders in Heſſen und Baben, heuer ſehr gute Rotweinernten in Ausſicht ſtehen, mußte hinſichtlich der Preisregulierung auf dieſe Tatſache trotz der kleinen pfälziſchen Rotmoſternte weit⸗ gehend Rückſicht genommen werden. Der Weinbauwirt⸗ ſchaftsverband trug dieſer Tatſache Rechnung und teilte auch für 1937 das pfälziſche Weinbaugebiet in zwei Preisgebiete ein. Das Preisgebiet J, umfaſſend die Süöpfalz, Ober⸗ haardt und Unterhaarot, bekam einen Richtpreis von 11 4, das Preisgebiet II, umfaſſend die Mittelhaardt, einen ſol⸗ chen von 12/ jeweils die 40⸗Liter⸗Logel Rotmoſt. Auf die ſich ergebenden Preiſe für die 1000 Liter Maiſche gelten die vorjährigen Zuſchläge für Kelterung, 1. und 2. Abſtich. Ausdrücklich wurde die Verantwortung für eine gerechte Qualitäts⸗Bewertung in die Hand der Winzer und Ver⸗ teiler gelegt. Dabei unterliegen ſämtliche Kaufabſchlüſſe auf Grund einer Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Weinbauwirtſchaft der Genehmigung des Vorſitzen⸗ den des Weinbauwirtſchaftsverbandes Saarpfalz, der ſie nach den Weiſungen des Preiskommiſſars überprüft. Die Preisgeſtaltung bewegt ſich infolgedeſſen in für alle Teile annehmbaren Bahnen. An der Oberhaardt gilt durchweg ein Preis von 12 und 19/ für die 40⸗Liter⸗Logel Rotmoſt, an der Mittelhaaröt von 14 und 15 4. Höhere Preiſe fan⸗ den nicht die Genehmigung. Die Nachfrage war bisher ſo lebhaft und groß, daß die gewünſchten Mengen meiſt nicht geliefert werden konnten. Verſchiedene Winzergenoſſenſchaften haben bereits reſtlos verkauft, auch die meiſten Kleinwinzer ſetzten ihre geſam⸗ ten Rotmoſtkreſzenzen ab, während manche Großwinzer, ſo⸗ fern ſie über die nötigen Einlagerungsmöglichkeiten ver⸗ fügen, einkeltern, um ſpäter den ausgebauten Rotwein zu verkaufen. Ab Verteilerkeller lauten die Fordevungen für mittelhaardter neuen Rotwein auf etwa 500 bis 550 /, die 1000 Liter. Größere Mengen wurden bereits auf den Transport in die Verbrauchergebiete gebracht. Regelung des Verkehrs mii Apfelirischiresiern Eine Anordnung der HV der deutſchen Gartenbauwirt⸗ ſchaft beſtimmt, daß die Uebernahme von Apfelfriſchtreſtern durch Mitglieder der Gartenbauwirtſchaftsverbände der vor⸗ herigen Genehmigung der Vorſitzenden der HVibedarf. Die Genehmigung wird in Form eines Uebernahmeberechti⸗ gungsſcheines erteilt. Die Berechtigung der Uebernahme kann auf beſtimmte Gebiete beſchränkt werden. Mitglieder der Gartenbauwirtſchaftsverbände, bei denen Apfelfriſch⸗ treſter anfallen, dürfen dieſe nur an ſolche Abnehmer ver⸗ kaufen und liefern, die einen Uebernahmeberechtigungs⸗ ſchein vorweiſen. Mitgliedern, bei denen in der Ver⸗ arbeitungszeit vorausſichtlich mehr als 80 Zentner Apfel⸗ friſchtreſter anfallen, kann aufgegeben werden, die anfallen⸗ den Mengen einer vom Vorſitzenden der HV zu benennen⸗ den Stelle anzudienen; ebenſo können Mitglieder verpflich⸗ tet werden, die Hriſchtreſter von beſtimmten Stellen zu be⸗ ziehen. Apfelfriſchtreſter ſollen praktiſch unverdorben ſein (unangegoren und ohne Schimmelbildung), öͤurch das Aus⸗ preſſen hinreichend vom Saft befreit ſein, nach der Preſſung ſo behandelt und aufbewahrt werden, daß ſie praktiſch frei von fremden Stoffen bleiben und auch nicht mit Reſten älterer ſchon verdorbener Treſter vermiſcht werden. Für Treſter, die dieſen Anforderungen genügen, gilt für je 50 Kg. ab Anfallſtelle ein Höchſtpreis von 0,45 K. Mit⸗ glieder, die dieſer Anordnung zuwiderhandern, können in Ordnungsſtrafe genommen werden. ———————— ——— ————————— ————————————— 8. Seite/ Nummer 424 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 14. September 1937 15000 beim Oberhaardter Weinfeſt Erſolgreiches Winzerfeſt in Landau * Landan(Pfalz), 14. Sept. ter Weinfeſt in Landau, das am zweiten Sep⸗ temberſonntag ſeinen Höhepunkt erreichte, kann in dieſem Jahr wiederum als großer Erfolg gebucht Rund 15 000 Beſucher hatten ſich am Samstag und Sonntag in der gaſtlichen Stadt ein⸗ werden. gefunden, und im Südpfälzer Wein und Tanz Jubel und Trubel. Wein, das erlebten alle, die ſich auf dem Feſt ſehen ließen. Bei der Eröffnung begrüßten der Ortsgrup⸗ penleiter und der Bürgermeiſter. auch das verdient beſondere Erwähnung, haben es an nichts fehlen laſſen und hatten das Feſt vorzüg⸗ lich vorbereitet. * Weinpatenonkel aus München beſuchten Landau * Landan(Pfalz), 14. Sept. Weinpatenſtadt. Am letzten Sonntag ſtattete nun eine große Anzahl Gäſte aus der Iſarſtadt Landau einen Beſuch ab. Bei dieſer Gelegenheit lernten ſie Das Oberhaard⸗ in die zum W Weindorf gab es bei Freude beim Die Landauer, München iſt Landaus ihren Patenwein an der war der Empfang. Es gab einen großen Begrü⸗ ßungsabend unter Mitwirkung namhafter Künſtler. Der zweite Tag wurde benutzt zu einem Ausflug Der Weinſtraße ging's entlang bis In Edenkoben fand eine Weinprobe auch auf dem Pfalz. eintor. bei der Winzergenoſſenſchaft Wurſtmarkt weilten die Münchner und in Landau gab es einen fröhlichen Abſchied auf dem Ober⸗ haardter Weinfeſt. Die Bayern waren begeiſtert von ihrem Patenwein und der Gegend, wo der feine Tropfen wächſt. ſtatt, Die Schweigen-Germanshof Lang gewünſchte Verbindung wird hergeſtellt * Schweigen, 13. September. In wenigen Wochen wird lt.„Pfälzer Anzeiger“ mit dem Bau der ſchon lange geplanten Grenzſtraße Schweigen Germanshof begonnen. Ueber 150 Arbeiter wer⸗ den in mehr als 30 000 Tagſchichten bis zum Früh⸗ jahr 1939 die ſieben Kilometer lange Straße fertig⸗ „Quelle“ kennen. Herzlich ſtellen. Sie ſtellt die ſchon ſo lange erſehnte Verbin⸗ dung von Schweigen nach dem Germanshof her und verbindet ſomit auch die Weinſtraße mit der Reichs⸗ ſtraße nach Saarbrücken. Grenzbauern hat die Straße noch eine beſondere Be⸗ deutung: mußten ſie doch, um nach dem nur wenige Kilometer entfernten Germanshof zu gelangen, den immer mit verſchiedenen Schwierigkeiten verbun⸗ Für die ſüdpfälziſchen denen Umweg über Weißenburg machen. Zuſammenfaſſung ſtaatsanwaltſchaftlicher Geſchäfte * Bad Dürkheim, 14. Sept. Seit 1. September 1937 iſt die Amtsanwaltſchaft Grünſtadt mit der Amtsanwaltſchaft Bad Dürkheim vereinigt; ihren Sitz in Bad Dürkheim. Die aus dem Amtsgerichtsbezirk Grünſtadt anfallenden amtsan⸗ waltſchaftlichen Geſchäfte werden daher von Amtsanwalt in Bad Dürkheim geführt. * Speyer, 14. Sept. Das Haus Bahnhofſtraße Ecke Eurichsgaſſe ging um den Preis von 35 000 Mark aus den Händen der Witwe Iffinger an ſie hat Spezialarzt Dr. Mohr über. Praktiſcher Arzt Dr. Rackl erwarb zum Preiſe von 26 000 Mark das Leinenweberſche Anweſen am Guidoſtiftsplatz. Deine Leiſtungen ſur das giiſe⸗ wern„Mutter und find“ dienen unſerem volke. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr Fritz Hammes— Sport: Willi Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Drucker und Verleger: Neue Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R1. Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20 000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporio dem Mantel⸗Stoffe aagͤͤun fauamnauu vielseitige, schöne Auswahl in allen Preislagen, Farben und Geweben, jedem Geschmack entsprechend, icrclen Sise bei uns! 4 4 ——* OEM——— E SOffene stellen Stellen Vertreter geſucht zum Beſuch von: Abt. J Metzgereien, Abt. II Bäckereien, Abt. III Hotels, Cafés, Reſtaurat. Anugebote unter G E 82 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 26540 Iongerer Kraftfahror mit guten Zeugniſſen ſofort ge⸗ ſucht. Angebote unter J Q 117 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 6766 Allein- nadchen über 45 Jahre, in klein. Villen⸗ haushalt Gwei Perſonen) Freundl., ſolid. Lerrier, Fräulein für Café Wulort Sesucht 4, Iſfack keideterg“ f gegen aute Be⸗ Kaberklees abluna gesucht. Angebote unter C M 89 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 6502 Fleibig. cörlick. Mädehen 18—20., in Ge⸗ ſchäftshaush., wo Hilfe vorhanden. tagsüber 7¹63 geſucht. Radfahren erw. 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