. 650% Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald. hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neule Mannheimer Seituhig * Mannh eimer enerab Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Simzelprele 10 r Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 5. September 1937 148. Jahrgang— Nr. 425 Aiallens Aniwert. guf- ie Beſchlälle von Nyon Die Hioer in Rürnberg 3000 Tanks im Manöver Drankreichs große Herbſtmanöver unter Teilnahme des engliſchen Kriegsminiſters — Paris, 15. Sept.(U..) 3000 motoriſierte Einheiten der franzöſiſchen Ar⸗ mee ratterten geſtern früh vier Uhr durch das Ge⸗ lände der Normadie; über ihnen zahlreiche Ge⸗ ſchwader von Kampfflugzeugen, die ebenfalls auf dem Wege zu den großen Armee⸗Manövern waren, während gleichzeitig der„Feind“ ſeine Stellungen bezog. Unter den Augen des franzöſiſchen General⸗ ſtabschefs Gamelin wird ſich der erſte Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen den Verteidigern der„blauen“ Partei und den von der Küſte her erwarteten feind⸗ lichen Landungstruppen vollziehen. Die Aufgabe der Verteidiger beſteht darin, den Gegner wieder an die Küſte zurückzuwerfen. Später werden Kriegs⸗ miniſter Daladier, der britiſche Kriegsmi⸗ niſter Hore⸗Beliſha, Feldmarſchall Deverell, die Generalinſpekteure der tſchechoſlowaki⸗ ſchen und der polniſchen Armeec ſowie die ausländiſchen Militärattaché's den Manövern bei⸗ wohnen und vor allem die Operationen einer voll⸗ ſtändigen motoriſierten kriegsſtarken Diviſion ver⸗ folgen, wie ſie zum erſten Mal bei einem Manöver zum Einſatz kommt. Seit faſt einer Woche ſind 45000 Mann, 3000 Tanks und andere motoriſierte Einheiten ſowie 6000 Pferde von Alencon nach Falaiſe unterwegs, um das herum die Truppen Stellung bezogen haben. Mit dem heutigen Tage werden dieſe Truppenkonzen⸗ trationen durchgeführt ſein, und das Signal für den Beginn der militäriſchen Operationen wird morgen vor Tagesanbruch gegeben werden. Nach dem Manöverplan wird vorausgeſetzt, daß die„rote“ Partei den linken Flügel der„blauen“ Partei vor mehreren Tagen an den unteren Lauf der Seine gedrängt und Befehl hat, ein Einſchließungsmanöver durchzuführen, um die Landung einer weiteren Divi⸗ ſion an der normanniſchen Küſte zu decken. Es wird angenommen, daß die Landung bei Granville und Caon geglückt iſt. Nicht weniger als zwei Millionen Liter Brennſtoff ſind für das Manöver bereit⸗ geſtellt worden. Der franzöſiſche„Benzingeneral“ Lacape, der die ganze Brennſtoffverſorgung des franzöſiſchen Hee⸗ res leitet. hat dieſen Teil der Operationen perſönlich überwacht. Dabei wurde u. a. im Walde von Alençon ein kriegsmäßig getarntes Benzindepot von 190 000 Litern angelegt. Der Brennſtoff wurde in den üblichen großen Tankwagen herangefahren und dann in Ka⸗ niſter von je 50 Litern-umgefüllt. Dieſe Brennſtoff⸗ behälter wurden dann in Schützengräben unter ſiche⸗ rer Bewachung untergebracht. Zu dem improviſier⸗ ten Brennſtoffdepot mußten aber auch zwei Straßen zangelegt werden, auf denen ſich der Verkehr nach dem Syſtem der Einbahnſtraße abwickelt. Die ganze⸗ Einrichtung iſt natürlich gegen Fliegerſicht abgedeckt Das Infanterieregiment 110 marſchiert am Führer vorbei. Wie London und Paris denken, geht es nicht! Rom verlangt Gleichberechtigung als 7 Kontrollmacht Kontrollrecht in jeder Mittelmeerzone verlangt Antwort im Benehmen mit Deutſchland dub. Rom, 14. September. Die Antwort Italiens auf die engliſch⸗franzöſiſche Einladung zur Uebernahme der von der Nyon⸗Kon⸗ ferenz feſtgeſetzten Ueberwachungsmaßnahmen im Tyrrheniſchen Meer iſt am Dienstag vom italieni⸗ ſchen Außenminiſter dem engliſchen und franzöſiſchen Geſchäftsträger überreicht worden. Nach einer ſoeben ausgegebenen amtlichen ita⸗ lieniſchen Mitteilung beſagt die Note, daß die faſchi⸗ ſtiſche Regierung das„Arrangement“ der Konferenz von Nyon und das Promemoria der beiden Ge⸗ ſchäftsträger vom 13. September geprüft hat.„Aus dieſen Schriftſtücken ergibt ſich“, ſo heißt es dann in der italieniſchen Antwort,„daß Italien im Falle ſeines Beitrittes zur Ausübung der von der Kon⸗ ferenz feſtgeſetzten Ueberwachungsmaßnahmen nur das Tyrrheniſche Meer überlaſſen wird, während praktiſch die gleichen Maßnahmen im ganzen Mittel⸗ meer den Flotten Englands und Frankreichs anver⸗ traut wird.“ „Die Lage, die ſich daraus für Italien ergeben werde, erſcheint unannehmbar. Seine lebenswichtigen Intereſſen im Mittelmeer und die Tatſache, daß auf ſeinen Verkehrslinien der größere Verkehr ſich abſpielt, führen zu der For⸗ derung, daß Italien eine Stellung völliger Gleichberechtigung mit jeder ande⸗ ren Macht in jeder Mittelmeerzone erhält.“* Die italieniſche Antwort iſt, wie in dem Kommu⸗ niqué mitgeteilt wird, im Einvernehmen mit der Reichsregierung erfolgt. Paris rechnet mit einem Kompromiß (Funkmeldung der NM3.) * Paris, 16. Sept In den Pariſer Blättern kommt die Anſicht zum Ausdruck, daß die Forderung Italiens auf eine ab⸗ ſolute Gleichberechtigung mit den anderen Mächten keine unüberwindlichen Schwierigkei⸗ ten für eine Einigung zwiſchen Frankreich, England und Italien aufwerfe. Andererſeits ſtellen die Blät⸗ ter aber mit Nachdruck heraus, daß die im Nyoner Abkommen feſtgelegten Maßnahmen ⸗mit ſofortiger Wirkung in Kraft treten ſollten. Die römiſche Vertreterin des„Figaro“ iſt der An⸗ ſicht, daß die italieniſche Forderung logiſcherweiſe die Pforte für eine Wiederaufnahme von Verhandlun⸗ gen oſfen laſſe, wenn Frankreich und England ſich utoriſiert fühlten, die ihnen in Nyon anvertraute iſſion mit Italien zu teilen. Der Sonderberichterſtatter oͤes„Figaro“ in Nyon betont, daß die Feſtigkeit Englands keineswegs den Wunſch ausſchließe, mit Italien zu verhandeln. Der Korreſpondent der„Epoque“ meldet ſeinem Blatt von Nyon aus, daß in dem Wortlaut des Ab⸗ kommens bezüglich der für die Patrouillen feſtgeleg⸗ ten Gebiete eine Aenderung der Maßnahmen vor⸗ geſehen ſei. Dies laſſe die Möglichkeit zu, Italien einen bedeutenderen Anteil, als urſprünglich vorge⸗ ſehen, an der Ueberwachung zu geben. Der„Jour“ meint, das Problem könne erneut am nächſten Freitag vor dem Londoner Ausſchuß aufge⸗ rollt werden. Eine italieniſche Beteiligung ſei um ſo wünſchenswerter, als die Sowjets in glatter Erpreſ⸗ ſung machten, indem ſie erklärten, daß die ſoeben übernommenen Verpflichtungen ſie nicht daran hin⸗ dern würden, ihre Kriegsſchiffe im öſtlichen Mittel⸗ meer kreuzen zu laſſen. Auch London iſt optimiſtiſch (Funkmeldung der N M.) I London, 15. September. Die Hauptmeldungen der Londoner Morgenpreſſe betreffen die Unterzeichnung des„Antipiratenabkom⸗ Litwinow beim in den Straßen v n. reſſe⸗Hoffmon, Baßtr⸗) mens von Nyon“ und die Weigerung Italiens, un⸗ ter den angebotenen Umſtänden an der Patrouille im Mittelmeer teilzunehmen. Die„Times“ meint, aus der Formulierung der in Rom abgegebenen amtlichen Erklärung gehe her⸗ vor, daß es ſich nicht um eine endgültige Abſage Italiens handele. Italien habe ſich lediglich gewei⸗ gert, unter den angebotenen Umſtänden mitzu⸗ machen. Außenminiſter Eden ſelbſt hielt am Dienstag um 22 Uhr von Genf aus eine Rundfunkrede über die engliſchen Sender. Er berichtete über die Verhand⸗ lungen von Nyon, ihren Zweck und ihr Ziel. Die Lage und die Ausdehnung des Mittelmeeres habe klar⸗ gemacht, daß unorganiſierte Bemühungen zur Ab⸗ wehr der U⸗Bootsangriffe nur zu Verwirrungen führen und ihren Zweck verfehlen würden. Deshalb ſeien kollektive Beratungen mit dem Ziel einer ſchnellen kollektiven Maßnahme notwendig geweſen. Jedes Patrouillenſchiff ſei nach dem Ergebnis der Konferenz jetzt berechtigt, zum Gegenangriff überzu⸗ gehen, und wenn möglich, jedes Piraten⸗U⸗Boot zu vernichten.„Wir glauben“, ſo ſchloß Eden,„in Nyon dem U⸗Boots⸗Piratentum im Mittelmeer ein Ende gemacht zu haben. Wir haben eine Polizei aufgeſtellt.“ Wenn irgendein U⸗Boot wieder verſuchen ſollte, eine Schwarzfahrt zu unternehmen, dann werde es, ſo hoffe und glaube er, die verdiente Straſe erhalten. Die Konferenz abgeſchloſſen + Nyon, 14. Sept. Die Tagung in Nyon iſt Dienstag mittag mit der Unterzeichnung des„Abkommens über die Bekämp⸗ fung der U⸗Boot⸗Piraterie im Mittelmeer“ abge⸗ ſchloſſen worden. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos wies in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender darauf hin, daß in Nyon nur das Problem der U⸗ Bootangriffe geregelt worden ſei. Andere ähnliche Probleme würden demnächſt in Genf erörtert wer⸗ den. Der Pakt werde ſoſort in Kraft treten und gehe über die Intereſſen der Anliegerſtanten des Mittelmeeres hinaus, weil er die Sicherbeit der gro⸗ ßen internakkonalen Schiffahrtsſtraßen ſchütze. Litwinow⸗Finkelſtein glaubte Wert auf die Feſtſtellung legen zu ſollen, daß durch keine internationale Abmachung das Recht der Sowjetunion beſchränkt werde, Streit⸗ kräſte im Mittelmeer ebenſo wie in jedem ande⸗ 5 Meere zu haben, wenn ſie es für notwendig alte. (Preſſephoto, Zander⸗M.) London und Nyon (Von unſerem Londoner Mitarbeiter) — London, 14. September. Die diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen Paris und London für die ſogenannte„Anti⸗Piraten⸗Kon⸗ ferenz“ in Nyon haben für die Eingeweihten neue Anzeichen dafür geliefert, daß der verantwortliche Leiter des engliſchen Staatsſchiffs, Premierminiſter Neville Chamberlain, geſonnen iſt, wenn auch nicht vielleicht den Kurs des Schiffes ganz zu ändern, ſo doch das Steuer feſt in der eigenen Hand zu halten und ſich ſeinen Kurs nicht von Paris vor⸗ ſchreiben zu laſſen. In Whitehall hatten zu⸗ gegebenermaßen die ſich ſchnell folgenden Angriffe unbekannter Unterſeeboote auf engliſche Kriegsſchiffe und Handelsſchiffe im Mittelmeer die ernſte Beſorg⸗ nis hervorgerufen, daß jeden Augenblick ein ſchwerer Zwiſchenfall eine Lage ſchaffen könnte, aus der Eng⸗ land friedlich ohne ſchweren Preſtigeverluſt nicht mehr hervorzugehen vermöchte. Sämtliche Kabinetts⸗ miniſter mußten ihre letzten Ferienwochen unter⸗ brechen, um nach London zu einer Kabinettsſitzung zu kommen, bei der diesmal der Premierminiſter ſelbſt den Vorſitz führte. Bei den übrigen außer⸗ ordentlichen Kabinettsſitzungen dieſes unruhigen Sommers hatte er ſich noch dͤurch Lord Halifax ver⸗ treten laſſen, der gleichzeitig während Edens Som⸗ merferien dem Foreign Office vorſtand. Dieſes perſönliche Eingreifen war bezeichnend. In Paris hatte man geglaubt, daß man die Er⸗ regung und die Beſorgnis der engliſchen Regierung wegen der Entwicklung auf dem Mittelmeer dazu ausnutzen könnte, nun endlich das engliſche Kabinett auf eine Politik feſtzunageln, die in ihren Folgen zumindeſt auf eine Unterſtützung Valencias hinaus⸗ gelaufen wäre. Der Gedanke, energiſche Schritte zu unternehmen und nach Mitteln und Wegen zu ſuchen, die engliſche Schiffahrt im Mittelmeer zu ſchützen, und auch der Gedanke, zu dieſem Zweck ſchleunigſt eine Mächtekonferenz einzuberufen, iſt in London entſtanden. In Paris hätte man lieber ein einſeitiges Vorgehen von Frankreich, England und Rußland geſehen. Man gab ſich aber dann mit dͤem engliſchen Vorſchlag zufrieden, in der Hoffnung, dieſe Konſerenz trotzdem zu einer„Drei⸗Mächte⸗Konfe⸗ renz“ zu machen. Die kleineren Mittelmeermächte wie Griechenland, Jugoſlawien, Rumänien, die Türkei und Aegypten konnten dieſen Plan nicht ſtören. Gegen ihre Einladung hatte man alſo nichts einzuwenden. Aber Spanien, und zwar die vlegitime“, von Frankreich, England und Rußland immer noch allein anerkannte Valencia⸗Regierung, ſollte unbedingt mit dabei ſein. Ftalien konnte man als Mittelmeermacht ſchlecht entgehen, aber es ſollte auf der Konferenz nur als ſchwer vorbelaſtetes und höchſt verdächtiges Mitglied zugelaſſen werden. Auf keinen Fall aber wollte man in Paris, daß Deutſchland zu dieſer Konferenz eingeladen würde. Dieſe Verſuche der franzöſiſchen Regierung, die Konferenz von vornherein zu beeinfluſſen und ihre Beſchlüſſe zu präjudizieren, haben in London keinen Erfolg gehabt. Der Aerger darüber hat ſich dann in den zwei wütenden und groben ————— ——— — ————— 2. Seite/ Nummer 425 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. September 1987 Noten der Sowjetregierung an JItalien Luft ge⸗ macht. Sie haben allerdings, wenigſtens zum Teil, das erreicht, was die Ueberredungskünſte der Pa⸗ riſer Diplomatie in London nicht erreichen konnten: Deutſchland und Italien blieben der Konferenz von Nyon fern. Valencia aber blieb uneingeladen. Die Beſchlüſſe der Konferenz ſind ein Kom⸗ promiß. Ein gefährliches, weil man in Rom die Uebertragung der Aufgabe an England und Frank⸗ reich, das Mittelmeer außerhalb der territorialen Gewäſſer zu patrouillieren, als eine Beeinträchti⸗ gung der Stellung Italiens als erſte Mittelmeer⸗ macht anſieht. Gefährlich auch deshalb, weil die Drohrede Litwinows in Nyon, wenn ſie nicht nur ein Bluff war, die Möglichkeit ſehr ernſter Zwi⸗ ſchenfälle im Mittelmeergebiet eher vergrößert als vermindert hat. Mit Recht wies am Sonntag der„Obſerver“ dar⸗ auf hin, daß dieſes Kompromiß und all die Ge⸗ fahren, die es in ſich birgt, gar nicht nötig geweſen wären, wenn England und ſeinem Beiſpiel folgend die übrigen Staaten beiden Seiten in Spanien die Rechte kriegführender Staaten eingeräumt hätte und damit das Recht, Handelsſchiffe anzuhalten und nach Konterbande zu unterſuchen. Mit dem Außenminiſter Eden iſt diesmal ſeit langer Zeit wieder einmal der Ständige Unterſtaats⸗ ſekretär im Foreign Office Sir Robert Vanſit⸗ tart nach Nyon und Genf gefahren. Man dann einen ſo ausgeſprochenen Freund einer anglo⸗fran⸗ döſiſchen Zuſammenarbeit und den„guten Ruf“, deſſen er ſich deshalb in Paris erfreut, für zweierlei Zwecke ausnützen: für eine Vertiefung und noch ſtärkere Verfolgung dieſer Politik, aber auch, um ſeinen Einfluß bei den franzöſiſchen Politikern für die Durchführung einer nur⸗engliſchen Politik ein⸗ zuſetzen. Wenn man an die Abſicht Neville Cham⸗ berlains glaubt, zu einem neuen und beſſeren Ver⸗ hältnis zwiſchen England und Deutſchland und Italien zu kommen— bewogen durch die Realitäten europäiſcher Gegenwartspolitik und britiſcher Reichs⸗ intereſſen—, ſo darf man auch annehmen, daß Van⸗ ſittarts Anweſenheit bei den diesmaligen Verhand⸗ —98 am Genfer See den letzteren Zweck verfolgt hat. Daß die engliſche Oeffentlichkeit ganz allgemein Hereit iſt, der Realpolitik des Premierminiſters zu folgen und ihr jedenfalls in dieſen kritiſchen Zeiten keine außenpolitiſchen Schwierigkeiten zu machen, geht aus der Berichterſtattung der engliſchen Preſſe für den Nürnberger Parteitag hervor, die in dieſem Jahr bemerkenswert ſachlich war und ſich von allen ſpitzigen Bemerkungen und Gloſſen freihielt. Man konnte in einigen Zeitungen ſogar das Bemühen feſtſtellen, für die Größe der organiſatoriſchen Auf⸗ gaben und Leiſtungen des neuen Deutſchland An⸗ erkennung zu finden. Selbſt die Stellen aus Hitlers Rede, die ſich auf die Kolonialfrage bezogen, blieben diesmal ohne den üblichen rein negativen ooͤer gar gehäſſigen Kommentar. Das iſt natürlich vorläufig nicht mehr als eine rein„atmoſphäriſche“ Angele⸗ genheit. Aber gerade auf die Atmoſphäre kommt es in dieſem Lande viel an. rSE dub Schaughai, 14. September. Die Rücknahme der chineſiſchen Truppen auf die ſtark ausgebanten Verteibigungsſtellungen beim Nordbahnhof Liuhang und Lothien vollzieht ſich, wie auf japaniſcher Seite feſtgeſtellt wird, in voller Ordnung und ohne daß es den japaniſchen Trup⸗ pen bisher gelungen iſt, die chineſiſchen Verbände abzuſchneiden. Angriffe größerer japaniſcher Tauk⸗ formotionen an verſchiedenen Stellen der Front wurden von den chineſiſchen Truppen abgeſchlagen. Der Vormarſch der Japaner auf dem nördlichen Frontabſchnitt zwiſchen Lothien und Linhang ſcheint zum Stehen gebracht worden zu ſein, während in Kiangwan an der Bahn Schanghai-—Wuſung Rück⸗ zugsgefechte der chineſiſchen Nachhut das Vorrücken der japoniſchen Mitte aufhalten. Am Dienstag war ernent eine rege Tätigkeit der japaniſchen Flieger an der Schanghai⸗Front und auf den Anmarſchwegen der chineſiſchen Truppen zu be⸗ obachten. Japaniſche Kriegsſchiffe auf dem Wangpn beſchoſſen die chineſiſchen Stellungen im Raum von Putung. Die Chineſen halten ſich beſſer als erwartet — Schanghai, 15. Sept.(U..) In Anbetracht des erfolgreichen Widerſtandes, den die chineſiſchen Streitkräfte wider Erwarten den ja⸗ paniſchen Truppen an der Schanghai⸗Front entgegen⸗ geſetzt haben und in Anbetracht der geringen Fort⸗ ſchritte, die bisher die Japaner hier erzielen konnten, halten ſich ausländiſche militäriſche und maritime Sachverſtändige ſehr zurück mit ihren Aeußerungen über die mögliche Dauer der Kriegshandlungen um Schanghai. Noch vor einem Monat hielten ſie es für eine Angelegenheit von Tagen, ſollten die Japaner einmal ihre Truppen in der Vangtſe⸗Niederung ge⸗ landet haben. Da man der Zuſammenarbeit dͤer japaniſchen Heeres⸗, Luft⸗ und Flotteneinheiten außerordentliche Schlagkraft zumaß, glaubte man an einen ſchnellen Zuſammenbruch des chineſiſchen Widerſtandes. Des⸗ halb ſtieg, je länger ſich die chineſiſchen Truppen dem japaniſchen Vordringen zu widerſetzen vermochten, auch die Achtung vor der chineſiſchen Kampfkraft. Der chineſiſche Widerſtand wird übrigen von ausländi⸗ ſchen Militärberatern in ausgezeichneter Weiſe ge⸗ leitet, dͤie ſich nicht ſcheuen, auch an der vorderſten Front zu erſcheinen. Die letzte Veranſtaltung des Parteitages: Das Führerkorys der Vertrauensverhältnis zum Volke! ⸗ dnb. Nürnberg, 14. Sept. Am letzten Tag des Reichsparteitages verſam⸗ melten ſich die geſamte höhere Führerſchaft der Partei, die Reichsleiter, Gauleiter und Kreisleiter ſowie die höheren politiſchen Leiter der Reichsleitung, die höhe⸗ ven Führer der SA und SS, des NSͤgK und NSFK im Nürnberger Opernhaus, wo, wie alljährlich, Ru⸗ dolf Heſß zu ihnen ſprach. Zu Beginn ſeiner einſtündigen eindrucksvollen Rede kennzeichnete Rudolf Heß dieſe Verſammlung der Führerſchaft als eine der ſchönſten Veranſtaltun⸗ gen des Reichsparteitages.„Hier“,— ſo erklärte er —,„fühlen wir uns ſo recht als die Gemeinſchaft der alten Kämpfer, als Glieder, die insgeſamt das Rück⸗ grat der Bewegung darſtellen, als Träger des reinſten Nationalſozialismus.“ Anſchließend beſaßte ſich der Stellvertreter des Führers in einem kurzen Ueberblick mit Parteiarbeit und Parteileiſtung im abgelaufenen Parteijahr. Die Vertrauensverbindung zum Volk ſei nicht nur ge⸗ ſtärkt worden, ſie habe ſich auch bewährt. Insbeſondere ſei es ein Werk dieſes Vertrauens, daß heute im deutſchen Volk kein Boden mehr ſei für künſtliche Verwirrungen und Panik⸗ ſtimmungen. Niemand in Deutſchland deukt mehr gleich an das Geſpenſt der Hungersnot, wenn einmal— aus Gründen, die jeder keunt— etwa vorübergehend Butter oder dieſe und jene Fleiſchſorte mal etwas knapp iſt. Mit anerkennungswertem Verſtändnis ſind die deut⸗ ſchen Frauen auf die Anregungen für den vermehrten Verbrauch ſolcher Nahrungsmittel eingegangen, die xeichlicher vorhanden ſind. Dies iſt nur ein Beiſpiel von vielen. Es iſt er⸗ ſbaunlich, wie leicht manche Schwierigkeit überwun⸗ den wird, wenn es gelingt, Vernunft und Opfer⸗ bereitſchaft zu mobiliſieren! Vernünftig und opfer⸗ bereit iſt das deutſche Volk. Und es läßt ſich in allen wichtigen Fragen von der Partei mobiliſteren, weil es Vertrauen hat zu ſeiner Führung. Es hat ſich gezeigt, daß die Maſſe unſeres Volkes neuerdings immer mehr zu den Führern der Par⸗ tei geht, um ſich Rat zu holen. Auch dies iſt ein Zeichen daß das Vertrauen zur Bewegung immer weiter im Wachſen iſt. Sorgen Sie, daß auch künftig dieſes Vertrauen geſtärkt wird!“ 8 Auch auf dem Gebiet der Außenpolitik habe unſer Volk tiefgehendes Vertrauen zur ſicheren Hand des Führers. Rudolf Heß gab hier dem Führerkorps einen in⸗ tereſſanten Ueberblick über die weltpolitiſche Lage und die ruhige und geſicherte Stellung des national⸗ ſogialiſtiſchen Deutſchland inmitten einer im Um⸗ bruch befindlichen Welt:—99 Henn einſt Völker wanderten, ſo wandern heute Ideen durch Völker. Das Wandern wird unterſtützt durch die modernen Nachrichtenmittel, durch die Preſſe, durch ſchnelle Verkehrsmittel. Ein Umbruch geht in der Welt vor ſich von nie gekanntem Ausmaß. * W ce e Partei tagt Kameraodſchaft unter den Führern! In zwei Extremen bewegt er ſich, aus gleicher Wur⸗ zel ſtammend: aus dem Drang nach Neuem, weil altes überlebt iſt. Der Bolſchewismus hat dieſen Drang ſich zunutze gemacht. Der Jude mißbraucht ihn zur Erreichung ſeiner egoiſtiſchen Ziele. In Deutſchland aber gab der Führer dem Drang nach dem Neuen die Richtung zum Aufbauenden. Er machte den Weg frei zum Sieg des Guten im Men⸗ ſchen. Er leitete die Erneuerung der Nation ein. Die Führerſchaft ſteht heute ebenſo geſchloſſen zu⸗ ſammen wie einſt im Kampf um das Reich, auf daß das Neue, das ſich durchringt, das Gute bleibe. „Was haben wir doch für eine nicht nur ein⸗ heitlich ausgerichtete, ſondern auch mit den wirklichen Problemen der Tagespolitik und der Geſchichte vertraute politiſche Führerſchaft! Eine Führerſchaft, die weder perſönlicher noch parteipolitiſchen Ehrgeiz dahinge⸗ ſtellt hat, wo ſie heute ſteht, ſondern der innere Drang, Leben und Können für eine Idee einzu⸗ ſetzen, deren letzter Sinn die Erhaltung des deut⸗ ſchen Volkes und des Deutſchen Reiches bis an das 3750* menſchlichen Geſchlechterfolge auf dieſer e iſt. Damit haben wir Deutſche, ganz zu ſchweigen von der geſchichtlichen Einmaligkeit eines Adolf Hitler, einen politiſchen Füh⸗ rungsgehalt, der das ganze deutſche Volk mit eimem inſtinktſicheren Gefühl beglückt. Eine kämpferiſche, treue und damit wahre Ka⸗ meradſchaft für Adolf Hitler zu ſein— das iſt un⸗ ſeres Glaubens erſtes Gebot! Uns allen ſei und bleibe die Stärke der Kame⸗ radͤſchaft der Gradmeſſer für die Stärke der Perſön⸗ lichkeit. Die NSDAP iſt die größte Kameradengemein⸗ ſchaft der Geſchichte. Laſſen Sie dieſes Wort ſtehen über dem neuen Arbeitsjahr, in das Sie nun hinein⸗ gehen, dem neuen Arbeitsjahr für den Führer, für Deutſchland!“ Abreiſe des Führers von Nürnberg anb Nürnberg, 14. September. Am Dienstag verließ der Führer wieder die Stadt der Reichsparteitage. Auf der Fahrt vom Deutſchen Hof zum Hauptbahnhof bereitete die Be⸗ völkerung ebenſo wie die vielen Parteitagsgäſte dem Führer begeiſterte Huldigungen. Auf dem Bahnſteig ſchritt der Führer unter den Klängen der Lieder der Nation die Front der Ehrenabteilung der SS⸗Stan⸗ darte„Deutſchland“ ab. Mit dem Führer verließ auch ſein Stellvertreter, Reichsminiſter Rudolf Heß Nürnberg. Wieder eine neue Reichsautobahnſtrecke. Die 31 Kilometer lange Teilſtrecke Limbach—Ulm-—Dorn⸗ ſtadt der Reichsautobahn StuttgartMünchen wurde am Dienstag dem Verkehr übergeben. Die Schlacht um Schanghai iſt noch lange nicht beendet: Die Ehineſen liefern erjolgreiche Rückzugsgefechte Rückzug auf die zweite Einie in voller Oroͤnung-Ein Teil-Ausfuhrverbot der ASA Fapan warnt den Völkerbund (Funkmeldung der NM3Z.) + Tokio, 15. September. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes warnte den Völkerbund, ſich in den Chinaſtreit einzumiſchen. Japan wolle Chinas Einigung nicht verhin⸗ dern, es wünſche lediglich, daß dieſe Einigung im Intereſſe des Weltfriedens auf einer geſunden Grundlage erfolgt. Seine Chinapolitik ſei darauf gerichtet, China zu einer Neuorientierung zu ver⸗ anlaſſen und eine grundlegende Bereinigung ſeiner Beziehungen zu Japan in die Wege zu leiten. Da China bisher gerade das Gegenteil davon gemacht habe, ſo entſprächen die japaniſchen Maßnahmen der internationalen Gerechtigkeit, der Menſchlichkeit und der Selbſtverteidigung. Der japaniſchen Armee naheſtehende Kreiſe neh⸗ men zur Anrufung des Völkerbundes durch China Stellung und erklären, daß die chineſiſche Maßnahme praktiſch wertlos ſei. Die chineſiſche Begleitnote an den Völkerbund enthalte ausſchließlich Fälſchun⸗ gen. Beſonders die Behauptung, daß Japan wäh⸗ rend der Kämpfe in Norochina Giftgas angewandt habe, ſowie andere Behauptungen, könnten von der japaniſchen Armee nicht ernſt genommen werden. Es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die andern Mächte die Wertloſigkeit der chineſiſchen Be⸗ hauptungen erkennen mögen. Japan ſei durch die Anrufung des Völkerbundes jedenfalls nicht be⸗ unruhigt. ASA erläßt Waffenausfuhrverbot dnb. Waſhington, 15. September. Präſident Rooſevelt erließ am Dienstag für alle im Staatsbeſitz befindlichen Han⸗ delsſchiffe der Vereinigten Staaten ein Ver⸗ bot, Waffen, Munition oder anderes Kriegs⸗ material nach China oder Japan zu trauspor⸗ tieren. In einer amtlichen Erklärung zu dem Waffen⸗ ausfuhrverbot wird davon Mitteilung gemacht, daß alle anderen Handelsſchiffe unter der Flagge der Vereinigten Staaten die Beförderung von Waffen, Munition oöer anderem Kriegsmaterial nach China oder Japan auf eigenes Riſiko durchzuführen hät⸗ ten. Das Waffenausfuhrverbot für alle im Staats⸗ beſitz befindlichen Handelsſchiffe gelte bis auf wei⸗ teres. Die Entſcheidung des Präſidenten Rooſevelt erfolgte nach vorheriger Beſprechung mit Außen⸗ miniſter Hull und dem Leiter der Bundesſchiffahrts⸗ kommiſſion. Die Guche nach den Pariſer Altentätern: Die Spuren weiſen zu den Anarchiſten Feſiſtellungen der franzöſiſchen Poltzei über die anarchiſtiſche Betriebſamkeit (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 15. September. Die franzöſiſche Regierung hat eine Beloh⸗ nung von 100 000 Franken für die Ent⸗ deckung des Attentäters bei den beiden Bomben⸗ exploſtonen in Paris ausgeſetzt. Die Polizei tappt augenblicklich noch immer völlig im Dunk⸗ len. Sie beſchränkt ſich vorläufig darauf, das Alibi gewiſſer Verdächtiger nachzuprüfen. So ſind Unter⸗ ſuchungen in der nächſten Pariſer Bannmeile im Gange, weil man den Verdacht hegt, daß ſich dort der Bote verſtecken könnte, der die beiden Höllen⸗ maſchinen abgegeben hatte. Weitere Unterſuchungen Das durch den Sprengſtoffanſchlag zerſtörte Gebäude des fronzöſiſchen Allgemeinen Arbeitgeberverbandes in der Rue Presbourg in Paris. (Weltbild, Zander⸗M.) ſind auch in Perpignan und Toulouſe in Marſeille und in Lyon im Gange. Hier handelt es ſich in der Hauptſache um eine genauere Kontrolle über gewiſſe kommuniſtiſch ⸗ trotzkiſtiſch⸗ anarchiſti⸗ ſche Elemente, die ſeit dem ſpaniſchen Bürger⸗ krieg dort ihr Unweſen treiben. Man geht dabei von zwei Anhaltspunkten aus. Am 1. Juni dieſes Jahres war im Eiſenbahntunnel zwiſchen Cerbere und der ſpaniſchen Grenze der ita⸗ lieniſche Anarchiſt Guglielmo Cantelli verhaftet wor⸗ den, als er dort eine Höllenmaſchine niederlegen wollte. Man will nun verſuchen, von Cantelli einige nähere Angaben zu erhalten, was bisher noch nicht gelungen war. Weiter hat man in Toulouſe feſtge⸗ ſtellt, daß dort der Anarchiſt Luigi Tamborini am Freitagabend, alſo am Tage vor den Pariſer Bombenattentaten, verſchwunden iſt. Die Polizei hat die Abreiſe des Verdächtigen wohl bemerkt, hat ſich aber um dieſes Ereignis nicht weiter gekümmert, weil Tamborini einen Auswei⸗ ſungsbefehl erhalten hatte und weil die Politzei an⸗ nahm, daß er ſich nur deswegen entferne. Bei ſeiner Abreiſe trug Tamborini zwei ſchwere Koſ⸗ fer mit ſich. Es iſt vorläufig unbekannt, wohin er ſich gewandt hat. Immerhin ſteht feſt, daß er ſo⸗ wohl beim Bombenanſchlag gegen den Eiſenbahntun⸗ nel von Cerbere wie auch bei einem früheren Bom⸗ benanſchlag gegen das italieniſche Konſulat in Mar⸗ ſeille ſchwer kompromittiert erſchien. Er war einer der tätigſten Anarchiſten in Südfrankreich und ver⸗ kehrte häufig zwiſchen den anarchiſtiſchen Büros in Toulouſe und Perpignan. Er ſoll übrigens vor ſeiner Abreiſe erklärt haben: „Man wird noch von mir hören. Ich werde noch einigen Lärm machen, bevor ich aus Frankreich verſchwinde.“ In dieſem Zuſammenhang ſei auch noch berichtet, daß geſtern in einem Lyzeum Montaigne in Bor⸗ deaux ein 17jähriger Schüler ſchwer verletzt wurde. Der junge Mann hatte ſich damit vergnügt, im Laboratorium der Anſtalt eine Höllenmaſchine zu fabrizieren, die ihm unter der Hand explodierte. Bei der Exploſion wurden ihm mehrere Finger der rechten Hand abgeriſſen. Einige Sprengſtücke flogen in den Schulhof hinaus, wo mehrere andere Schüler leicht verletzt wurden. Die Unterſuchung hat bisher noch nicht feſtſtellen können, welche Sprengſtoffe der junge Pyrotechniker benutzte. Die Ausſage eines ehemaligen Fremdenlegionärs dub. Paris, 14. September. Im Zuſammenhang mit den beiden Anſchlägen gegen die Gebäude der Pariſer Arbeitgeberverbände und dͤen Nachforſchungen der Polizei berichtet der „Paris Soir“, daß es einem ſeiner Mitarbeiter ge⸗ lungen ſei, einen„geheimnisvollen Zeugen“ aus⸗ findig zu machen, deſſen Name nicht näher genannt wird. Dieſer Zeuge habe nach längerem Dienſt in der Fremdenlegion die franzöſiſche Staatsangehörigkeit erhalten. Vor etwa acht Tagen habe man ihn gefragt, ob er bereit ſei, ein Gebände in Paris in die Luft zu ſprengen. Er habe dieſen Antrag abgelehnt und ſei daraufhin allerlei Schwierigkeiten ausgeſetzt geweſen, die er jedoch nicht näher erläutern wolle. Bereits am ver⸗ gangenen Montag ſei die Pariſer Polizei von ihm über die Vorfälle in Kenntnis geſetzt worden, habe aber ſeinen Ausführungen keine allzu große Bedeu⸗ tung beigemeſſen. Erſt nach den beiden Anſchlägen ſei er erneut von der Polizei vernommen worden. Der Vormarſch geht weiter (Funkmeldung der NM 3. + Salamanca, 15. September. Im nationalen Heeresbericht vom Dienstag heißt es: Aſturien⸗Front: Im öſtlichen Frontabſchnitt wurde unſer Vormarſch fortgeſetzt und die ſehr großen, durch Wetter und Gelände verurſachten Schwierig⸗ keiten überwunden. Der Gegner wurde aus allen Stellungen vertrieben, wo er verſuchte, un⸗ ſeren Siegeszug aufzuhalten. Unſere Streitkräfte ſtürmten den Ort Mazuco ſüdlich von Llanes, deſſen gleichnamiger Gebirgspaß bereits vor mehreren Tagen genommen wurde. Die Araber proteſtieren anb. Jeruſalem, 14. Sept. Das arabiſche Zentralkomitee in Jeruſalem ſandte am Dienstag ein Telegramm an den Völkerbund, das die ſchärſſte Ablehnung jedes Teilungsplanes, der in Paläſtina einen Judenſtaat ſchaffe, mitteilt. Die Araber fordern dagegen die Anerkennung ihres Rechtes der völligen Unabhängigkeit im eigenen Lande, weiter Einſtellung jedes Verſuchs, in Pa⸗ läſtina ein„jüdiſches Nationalheim“ zu ſchaffen, fer⸗ ner die Einſtellung der jüdiſchen Einwanderung und das Verbot, an Juden Land zu verkaufen, und ſchließlich die Aufhebung des britiſchen Mandats 1001— den Abſchluß eines Freund⸗ aftsvertrages zwiſchen dem arabiſchen Paläſtina⸗ ſtaat und England. 8 —————————.—.——.——.....—..——— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winba Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung; Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Ir Bode ⸗ Lokaler Teil' Dr Fritz Hammes- Sport: Willi Mükler Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faube ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftlettung in Berlin—3 E. F. S9 affer, Berlin-Friedenau, entaſtraße Wtn der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20 500 agauflage der abe A u. Ausg er Abendanflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20 600 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr-Rückſendung nur bei Rückporte 69 0 69 ** * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 425 Mannheim, 15. September. Frohe Heimkehr von Nürnberg Ein herzlicher Empfang wurde geſtern den aus Nürnberg heimkehrenden Politiſchen Leitern des Kreiſes Mannheim zuteil. In einem langen Sonderzug von etwa 20 Wagen, deſſen Lokomotive der Reichsadler und Tannenreiſig ſchmückten, kamen ſie kurz nach 13 Uhr hier an. Auf dem Bahnſteig 1 war ſchon lange zuvor reger Betrieb. Mit Blumen⸗ ſträußen, oft ſogar in Körben mitgebracht, ſtanden die Angehörigen. Heilrufe begrüßten den einfahren⸗ den Zug, aus dem hier und dort richtige Heimkehrer⸗ Sieder erſchallten. Es dauerte ſchon eine Weile, bis Mutter unter den 1000 Männern den ihren gefunden hatte uund dann waren ihr nur wenige Begrüßungs worte gegönnt, denn es hieß vor dem Bahnhof an⸗ treten. Dort erwiſchten wir Kreispropagandaleiter Fiſcher und in wenigen Worten umriß er ſeine Erlebniſſe in Nürnberg und damit wohl auch den Eindruck, den alle ſeine Kameraden vom„Parteitag der Arbeit“ mit nach Hauſe gebracht haben. Natür⸗ Iich vernahmen wir als nur bruchſtückweiſe, denn als Führer eines Marſchblockes hatte er noch aller⸗ hand zu tun. Kennzeichnend iſt, daß er ſofort von dem überwältigenden Eindruck des Ta⸗ ges der Wehrmacht ſprach, aber auch der⸗ Appell der Politiſchen Leiter hätte ſie alle tief bewegt und die Spannung während der Abſchlußrede des Führers ſei ungeheuer geweſen. Was hätte es geſchadet, daß ſie die ganzen Nächte in ihrer Schule auf blanken Stahlmatratzen, den Tor⸗ niſter unter dem Kopf, hätten ſchlafen müſſen, daß es manche Aufregung gekoſtet hätte, bis man zur richtigen Zeit am richtigen Ort geweſen ſei, bei dem Betrieb in Nürnberg. Für nur eine Minute Reichsparteitag nehme man alle kleinen Unannehm⸗ lichkeiten gerne in Kauf. Auf dem Bahnhofsplatz wurden die Männer mit Blumen überſchüttet und immer mehr Leute ſammel⸗ ten ſich um die Marſchblöcke, an deren Spitze der Muſſikzug ſtand. Ein kurzer Pfiff, ein ſcharf tönendes „Stillgeſtanden— Links um“ und ſchon ſetzten ſich die tauſend Mann unter den Klängen dͤes Spiel⸗ mannszuges und unter Führung von Kreisobmann der DAcß, Pg. Karl Schnerr zu einem Marſch durch Mannheims Straßen in Bewegung, der durch den Kaiſerring, die Heidelberger Straße, die Breite Straße, über die Friedrichsbrücke bis zum Meßplatz führte, wo ſich der lange Zug nach einem weithin ſchallenden„Sieg Heil!“ auf unſeren Führer und un⸗ ſer Volk, auflöſte. g. 65000 beſuchten bis jetzt die Induſtrie-Schau Das rege Intereſſe für die Mannheimer Aus⸗ ſtellung hält an Die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung erfreut ſich eines unvermindert ſtarken Intereſſes. An den beiden letzten Tagen wurden— wie wir von der Ausſtellungsleitung erfahren— 15000 Beſucher ge⸗ zählt. Damit hat ſich die Geſamtzahl der Aus⸗ ſtellungsbeſucher auf 65 000 erhöht. Unter den Beſuchern überwiegen natürlich die Mannheimer, aber es kommen auch viele Auswär⸗ tige, nur iſt es aus Gründen, die man nicht näher auseinanderzuſetzen braucht, unmöglich, den Zuſtrom von auswärts zahlenmäßig zu erfaſſen. Viele Aus⸗ ſtellungsbeſucher kommen in geſchloſſenen Abteilungen an, am Dienstag(von 17—18 Uhr gab die Werk⸗ kapelle der Motoren⸗Werke Mannheim im Vorhof der Rhein⸗Neckar⸗Halle ein Standkonzert) beiſpiels⸗ weiſe u. a. die folgenden: Die SA⸗Gruppenſchule Mannheim, eine Abteilung Mannheimer Hitler⸗ iugend, eine hieſige Frauenſchafts⸗Ortsgruppe, meh⸗ rere Mannheimer und Ludwigshafener Betriebe, die Mannheimer Gewerbeſchulen, verſchiedene hieſige Fortbildungsſchulen, die Mannheimer Hausfrauen⸗ Sum 15. September 1937: „Gebe Ihnen Goit ein langes Leben, jedenfalls noch um ein Gehöriges länger als das Meinige, damit nach meinem Tode doch jemand da iſt, der— an ſich— einen Stamm bildet für die weitere Pflanzung!“ Richard Wagner an Emil Heckel im April 1677. Dieſe Worte des Meiſters— als frommer Wunſch aus den Erfahrungen vieler Jahre herzlich⸗ ſter Freunoſchaft mit dem Mannheimer Muſikalien⸗ händler Emil Heckel erwachſen— erſcheinen rück⸗ blickend faſt von prophetiſcher Ahnung erfüllt: der Die Enthüllungsfeier am 15. September 1887 (2 Potos: Archiv NM3) Meiſter war 1883 geſtorben, aber unermüdlich und kraftvoll wirkte der alte Kampfgenoſſe weiter in ſei⸗ nem Geiſte. Längſt waren die Wagnervereine überall im Reich nach Mannheimer Beiſpiel ins Leben ge⸗ rufen. Längſt hatte nicht zuletzt durch Heckels Tat⸗ 50 Jahre Wagnerbüſte am Heckelhaus kraft das nationale Feſtſpielhaus zu Bayreuth mit der feſtlichen Ring⸗Aufführung des Jahres 1876 ſeine Weihe gefunden, waren im Mannheimer National⸗ theater ſo bahnbrechende Inſzenierungen erfolgt, öͤaß Mannheim den Ruhm eines„kleineren Bayreuth“ für ſich in Anſpruch nehmen konnte. Nun aber ſollte dies Ringen um die Idee zum höheren Ruhme ihres Schöpfers auch äußerlich einen würdigen Abſchluß erfahren: om alten Heckelhaus in 0 3, 10 wollte der Freund dem Freunde ſein erſtes Denkmal in deutſchen Landen errichten. und Mädchenberufsſchule, mehrere obere Klaſſen hie⸗ ſiger Volksſchulen und der Volksſchule Doſſenheim, das Realgymnaſium Weinheim, die Handelsſchulen Weinheim, Schwetzingen und Bruchſal und die Fach⸗ ſchule für Maſchinenbau Kaiſerslautern. Für heute hat u. a. die Gewerbeſchule Eberbach ihren Beſuch angeſagt. Beſonders ſtark iſt der Andrang in der Zeit von 17 bis 20 Uhr. Es kommen in dieſen Stunden viele, die im Anſchluß an den Rundgang die Feſthalle auf⸗ ſuchen. Seit Tagen ſind die abendlichen Varieté⸗ veranſtaltungen ausverkauft.—m. uun Die ſilberne Hochzeit ſeiert heute der lang⸗ jährige Bezieher der NMZ3 Alois Mayr mit ſeiner Frau Eliſabeth geb. Verron, Käfertal, Rüdesheimer Straße 42. Der tüchtige Bildhauer Johannes Hoffark, dem Mannheim mit den beiden Statuen Karl Philipps won der Pfalz und Karl Friedrichs von Baden vor dem Schloß, mit der Koloſſalfigur der Nereide auf der Spitze des Waſſerturms und den acht nachträglich angefügten Bronzegruppen rings um das barocke Grupellomonument auf dem Paradeplatz mit ſeine repräſentativſten Denkmäler der an Repräſentation ſo reichen Gründerzeit verdankt, ſchuf der Vaterſtadt in Emil Heckels Auftrag auch die ſchöne Wagner⸗ büſte aus karrariſchem Marmor, die am 15. Sep⸗ Die Wagnerbüste am Heckelhaus von Joh Hoffart tember 1887 mit einem ſchlichten Feſtakt enthüllt wurde. Ein grundlegender Umbau des hübſchen Altmannheimer Bürgerhauſes war dem bedeutſamen Tage vorausgegangen. Nun zeigte ſich die im Ge⸗ ſchmack jener Jahre reich herausſtaffierte Haupt⸗ faſſade gleichfalls in neuem Lichte. Ein halbes Jahrhundert iſt ſeitdem vergangen. Emil Heckel, der ehrwürdige Mann mit dem großen Vollbart, weilt längſt nicht mehr unter den Leben⸗ den. Aber was er für Richard Wagner und ſein Werk getan, hat weit über Mannheims Grenzen hinaus immer ſteigende Bedeutung erlangt. Es ſichert ihm dankbares Erinnern und trifft zugleich auch unſere Stadt, deren verſtändnisvolle Begeiſte⸗ rung von einſt fortlebt in dem bekannten Ausſpruch Wagners: Sie ſei„der Ort, wo Männer heimiſch ſind“. M. S. Die Selbſthilfeorganiſation der Körperbehinderten Alle Protheſen⸗ und Stützapparate⸗ träger(ausgenommen die Kriegsbeſchädigten), deren Behelfsmittel oͤurch langen Gebrauch oder Ab⸗ nutzung reparaturbedürftig geworden ſind oder durch neue erſetzt werden müſſen, wenden ſich zwecks Be⸗ ratung an den Reichsbund der Körperbe⸗ hinderten(RBe). Dieſer Bund, ünter Auſſicht des Hauptamtes für Volkswohlfahrt, iſt als ein⸗ zige Selbſthilfeorganiſation der Kör⸗ perbehinderten anerkannt und beauftragt, zu⸗ ſätzliche und ergänzende Arbeit an den Behinderten zu leiſten. Er hat es ſich zur Aufgabe gemacht, alle körperbehinderten Volksgenoſſen geſundheitlich aus⸗ ——— zurichten. Außerdem iſt der RBͤ bereit, ſich jeder⸗ zeit für die Inſtandhaltung der Protheſen⸗ und Stütz⸗ apparate zum Zwecke der Erwerbsbefähigung und Steigerung der Leiſtungsfähigkeit ihrer Träger ein⸗ zuſetzen. Wenn die Protheſe erſt ſchadhaft oder unbrauch⸗ bar geworden iſt, wächſt die Gefahr ihres Trägers, durch Unfall ernent zu Schaden zu kommen oder gar durch dieſes ſchadhafte Behelfsmittel lebensgefährlich verletzt zu werden. Hier Abhilfe zu ſchaffen und ſich dafür einzuſetzen, daß der Körperbehinderte brauchbare Behelfsmittel zur Verfügung hat, iſt eine der Aufgaben, die der Reichsbund der Körperbehinderten in Zuſammen⸗ arbeit mit allen beteiligten Koſtenträgern anſtrebt. Der RBK will dabei in den Fällen, wo die Koſten nicht voll gedeckt werden können und damit die eben bezeichnete Gefahr der Unfallſchädigung gegeben iſt, nach Lage des Einzelfalles Abhilfe ſchaffen. Deshalb ſollten alle Protheſen⸗ und Stützapparate⸗ träger es unterlaſſen, an ihrem Behelfsmittel not⸗ dürftig herumzuflicken, ſondern ſich ſofort an den Ortsbundesleiter Spirka⸗Käfertal, Reiherſtraße 22, wenden, der den Hilfsbedürftigen mit Rat und Tat zur Seite ſteht, und die Monatsverſammlungen beſuchen, deren nächſte am 18. September in der „Liedertafel“ ſtattfindet. Reichsparteitag und Lohnſteuer Für die Arbeitnehmer, die als Angehörige der SA, SS, des NScich oder der HJ zur dienſt⸗ lichen Teilnahme am Reichsparteitag der NSDAP beurlaubt ſind, gelten hinſichtlich der Lohnſteuer be⸗ ſtimmte Grundſſtze, die die„Deutſche Steuerztg.“ mitteilt. Wenn dieſe Arbeitnehmer während der Beurlaubung von ihren Arbeitgebern Unter⸗ ſt ützungen erhalten, ſo bleiben ſolche Arbeit⸗ geberunterſtützungen aus Billigkeitsgründen ſteuer⸗ frei, wenn folgende Vorausſetzungen erfüllt ſind: 1. die Arbeitgeberunterſtützung darf nicht höher ſein als 45/ wöchentlich(105/ monatlich), 2. die Ar⸗ beitgeberunterſtützung darf für die Zeiträume, die den bisherigen Lohnzahlungszeiträumen entſprechen, zu⸗ deo Bilſewern Autter und fiadꝰ Nent den devõlherungs· und ſamiiſen · poliichen Masnahmen des national- ſefalimien Stautes. ſammen mit etwaigen Bezügen, die den beurlaubten Arbeitnehmern von den genannten Verbänden wäh⸗ rend der Beurlaubung gewährt werden, den Be⸗ trag nicht überſteigen, den der Arbeitnehmer nach Abzug der Steuern und der geſetzlichen Sozialver⸗ ſicherungsbeiträge als Arbeitslohn des letzten Lohn⸗ zahlungszeitraums erhalten hat. Der Wert etwa gewährter Verpflegung iſt mit 24/ monatlich .60/ wöchentlich, 0,80/ täglich) anzunehmer Feſtſtellung der Jahlvaterſchaft kein Abſtammungsnachweis Durch rechtskräftiges Verſäumnisurteil wurde in einem Prozeß feſtgeſtellt, daß der Beklagte der außek⸗ eheliche Vater des Klägers ſei und der Beklagte zur Alimentenzahlung verurteilt. Den darauf vom Ju⸗ gendamt geſtellten Antrag auf Vermerk der Vater⸗ ſchaftsfeſtſtellung im Geburtsregiſter hat der Stan⸗ desbeamte abgelehnt. Das Kammergericht iſt dem beigetreten. Nach dem Perſonenſtandsgeſetz iſt die ſpätere Feſtſtellung der Abſtammung eines Kindes im Standesregiſter zu vermerken, wenn der Vor⸗ gang dͤurch öffentliche Urkunden nachgewieſen wird. Nun iſt ein gerichtliches Urteil zwar eine öffentliche Urkunde, ob es aber einen Abſtammungsnachweis zu erbringen vermag, hängt von ſeinem Inhalt ab. Wenn auch entſprechend dem Klageantrag dahin er⸗ kannt worden ſei, daß der Beklagte der Vater ſei, ſo handele es ſich doch in Wirklichkeit nur um eine Feſtſtellung der Vorausſetzung der Zahlungspflicht auf Grund der nach dͤem Geſetz fingierten Zahlvater⸗ ſchaft. Eine gerichtliche Feſtſtellung der Abſtammung, geſchweige denn deren Nachweis, liege nicht vor. E — ſu, Der Orienttobol ist om bekõmmichsten, wene seine Neturbeschoffenheit mõglichst erholten bleibt. Er dort in seiner Fntwicklung und bei der spõteren Verorbeitung bis zur fertigen Cigorene nicht durch gewoltsome od'er unnatörliche Eingriffe gestört werden. in der konsequenten Bᷣefolgong dieses Grundsctzes, der sonst leicht aus kurzsichtigen Ersporungs-Oberlegungen beĩs eite geschoben wird, liegt einer der Grũnde für die seit vielen Jahren bekonnte Bekõmmlichłeitder ERMNRBK ———— —— 7*7 9 ee ee e. i, SSS ———————— Mittwoch, 15. September 1987 4. Seite/ Nummer 425 Bei der Eröfſnung der Berlehrswoche: Im Verkehrsweſen Keue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe nur gule Rationalſozialſtenk Ein Leitſatz der Anſprache des Gauobmanns Dr. Roih Gauobmann Dr. Roth führte bei der geſtrigen Eröffnung der Verkehrswoche u. a. fol⸗ gendes aus: 9 Leben und Geſundheit eines Volkes hingen oft damit zuſammen, ob es in der Lage war, ſich be⸗ deutende Verkehrswege zu erſchließen. Diejenigen Völker, die es verſtanden, ſich eine genügende An⸗ zahl von Verkehrswegen zu ſichern, waren meiſtens Beherrſcher von Kontinenten, oft ſogar einer gan⸗ zen Welt. Wir wiſſen, daß der Kampf um die Auf⸗ rechterhaltung der Verbindungen immer wieder zu den ſchwerſten Konflikten unter den Völkern ge⸗ führt hat. Wir wiſſen, daß der Kampf, der zwiſchen England und Italien im Mittelmeer mehr oder weniger offen durchgeführt wird, ein Verkehrs⸗ problem iſt, das nicht nur dieſe beiden Staaten angeht, ſondern weit darüber hinaus alle Staaten Europas auf das engſte berührt. Wir erkennen alſo, daß die Verkehrsfragen poli⸗ tiſche Fragen ſind, die zu Lebensfragen werden, mit denen ſich eine Nation genau beſchäftigen muß. Darum ſteht auch eine Verkehrswoche unter einem politiſchen Vorzeichen. Darum ſind auch dieſe Fragen politiſch zu werten und zu meſſen. Wir dürfen deshalb wohl ſagen, daß unſer Grenzland mit dem Rheinſtrom nicht nur auf das engſte verbunden iſt, ſondern daß das Schickſal des Rheines das Schickſal unſeres Landes bedingt. Wir dürfen es als eine der befreiendſten Taten unſeres Führers anſehen, daß er die Freiheit der Rheinſtraße wieder hergeſtellt hat, daß er nicht eine Abmachung hielt, die unter dem Druck des Verſailler Vertrages dem deutſchen Volke auferlegt wurde. Wir ſehen, nachdem die Rheinlandzone wieder reſt⸗ los in Reichshoheit gekommen iſt, auch das Auf⸗ blühen unſeres Gebietes nach der Befreiung von den Nachwirkungen der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit. Wir können weiter feſtſtellen, daß das Verkehrs⸗ weſen außerordentliche Fortſchritte zu verzeichnen hat. Es iſt ſicherlich wahr, daß ein Reich vor Jahr⸗ hunderten ſchwerer zuſammenzuhalten war als heute. Die zentrifugalen Kräfte können viel eher in der Lage ſein, eine Reichseinheit zu erſchweren. Erſt durch die Beſſerung im Verkehrsweſen war es mög⸗ lich, den Staat ſchärfer zuſammenzufaſſen, die zentri⸗ fugalen Kräfte rechtzeitig auszuſchalten und der Ein⸗ heit des Staates zu dienen. Der Führer hat dieſe Frage ganz beſonders gut erkannt. Durch die Auto⸗ bahnen werden Städte, Länder, Bezirke und Gaue wenn die im Verkehrsweſen Uebermittlern werden. ſtark aneinandergerückt, Bindung und Verbindung aller Volksteile beſchleunigt ermöglicht. Aber was für unſer Volk von großem Nutzen zu ſein ſcheint, bedeutet vielleicht auf der andern Seite wieder einen gewiſſen Schaden denn der Ver⸗ kehrsentwicklung iſt nicht nur eine ſchnellere Perſo⸗ nen⸗ und Frachtbeförderung zu verdanken, ſondern ebenſo ſchnell werden durch die Fortſchritte der Tech⸗ nik Anſichten und Anſchauungen vermittelt, durch die die Welt eng aneinander gerückt wird. Wir ſehen, daß ſich z. B. der Kommunismus die Fortſchritte der Technik zu eigen zu machen verſteht. Er iſt heute ſchon imſtande, ſeine Auffaſſungen nach China hin⸗ einzutragen, er verſucht, in allen Teilen der Erde ſeine Anſchauungen den Völkern näherzubringen. Dazu dient ihm in ausreichendem Maße die Na richtenübermittlung. 5 1 Es iſt deshalb erforderlich, daß alle Männer, die im Verkehrsweſen tätig ſind, gute Na⸗ tionalſozialiſten und gute Deutſche ſind, denn immer wieder kann man feindliche und geg⸗ neriſche Anſichten dem deutſchen Volke übermitteln, tätigen Männer au Wir konnten die Feſtſtellung machen, daß vor der Machtergreifung über Holland und Belgien auf dem Rheinſtrom oft Anſchauungen übermittelt wurden, die den Kampf außerordentlich erſchwerten. Aus dieſem Grunde iſt es notwendig, daß ganz beſonders im Verkehrsweſen die nationalſozialiſtiſche Auffaſ⸗ ſung ſich durchſetzt, damit das Verkehrsweſen reſt⸗ los im Dienſt der Nation ſteht und nicht immer wieder Eingangspforten entſtehen, die fremden Weltanſchauungen zugute kommen und unſerer eigenen Auffaſſung Schaden zufügen. Aus dieſem Grunde iſt eine nationalſozialiſtiſche Erziehung und eine nationalſozialiſtiſche Ausleſe ganz beſonders wichtig und notwendig. Es wäre falſch, wenn man glauben wollte, es würde genügen, im Verkehrsweſen die Poſten nur mit guten Fachleuten zu beſetzen. Alle Männer und alle Verkehrsſtellen müſſen Bollwerke unſerer nationalſozioliſtiſchen Auffaſſung ſein. Wir wiſſen, daß ſeit 1933 auch hier der Natio⸗ nalſozialismus ſich durchſetzt, ſo daß beſonders in un⸗ ſerem Grenzland Schwierigkeiten dieſer Art weniger auftauchen. Wir wiſſen aber auch darüber hinaus, daß alle Kräfte gleichmäßig ausgerichtet ſein müſſen. Es darf nicht vorkommen, daß ſich in einem ſolchen Grenzgebiet einzelne Teile oͤes Volkes bekämpfen. Rivalität unter Grenzbezirken iſt falſch und ſchädlich. Es iſt notwendig, daß eine einheitliche verkehrspoli⸗ tiſche Auffaſſung Platz greift, daß im Gau eine ein⸗ heitliche Auffaſſung in allen Verkehrsfragen erzielt wird, denn nur dann ſind wir in der Lage, die Ver⸗ kehrspolitik ſo auszurichten, daß ſie für den ganzen Gau von Vorteil iſt. Wir dürſen wohl ſagen, daß es richtig war, die Tagung nach Mannheim zu verlegen, weil Mannheim und Ludwigshafen Orte ſind, die man als Groß⸗Hamburg für Ba⸗ den und die Pfalz bezeichnen kann, die für unſern Gau verkehrstechniſch und verkehrs⸗ politiſch große Bedeutung haben. Ich glaube, daß jeder einzelne hier auch praktiſch erkennen kann, wie notwendig es iſt, die Eigenart und Eigenauf⸗ gaben eines jeden Teiles unſeres Gaues, einer je⸗ den Stadt zu erkennen, zu verſtehene und zu begreifen. Ich glaube, daß durch das Zuſammenkommen der verſchiedenen Führer der Verkehrsbetriebe und ihrer Betriebsobmänner auch ein weiteres Verſtändnis für das Zuſammenleben innerhalb der Gefolgſchaft erzielt wird. Der Führer hat gerade in Nürnberg in verſchiedenen Beſprechungen dieſe Frage ganz beſonders berührt. Wir können heute feſtſtellen, daß dort, wo Betriebsführer und Betriebsobmann im nationalſozialiſtiſchen Sinne zuſammenarbeiten, auch die Gefolgſchaft eine nationalſozialiſtiſche wird. Ich glaube, daß ſich hier Betriebsführer und Betriebs⸗ obmann näherkommen und dadurch vielleicht manche Frage, die ſonſt im Dienſtzimmer keine Löſung fin⸗ det, hier viel mehr beſprochen werden und Klärung herbeigeführt werden kann. Es wird ſich doch wohl ohne allgu große Schwie⸗ vigkeiten eine gemeinſame Linie und eine gemein⸗ ſame Auffaſſung finden laſſen. „Darum glaube ich, daß eine ſolche Tagung nicht nur für den einzelnen Betriebsſührer und den Betriebszellenobmann von Vorteil iſt, ſondern letzten Endes auch für die Gefolgſchaft. Ich glaube, daß es vor allem notwendig iſt, daß eine Gefolgſchaft wirtſchafts⸗ und verkehrspolitiſche Fra⸗ gen verſteht. Ich kann immer wieder eine große Lücke zwiſchen Gefolgſchaft und Betriebsführer dahin⸗ gehend feſtſtellen, daß die Gefolgſchaft gar nicht weiß, welchen Zweck die einzelne Arbeit hat, daß ſie über Einzelfragen und Zuſammenhänge gar nicht unter⸗ Jum 90. Seburtstage hladenburge Hindenburg-Spende Ucrſchan Dolrr ſo dirbur hict i, eeeeeeee Aue, M, Ki, po, vTv Sornchrunchmen öür poftonſotten Bonken und pordoſſen des kelles thrpen Poſtſcheckkonto der hiadenburg·Spende: verlin 7s hat in ihrer Schalterhalle eine Annahmeſtelle ein⸗ gerichtet. EBE TPTTTT—TTTTTTT———TT——T———— richtet iſt. Von dem Augenblick an, wo der einzelne weiß, warum dieſes oder jenes Problem gelöſt wer⸗ den muß, wird er auch mehr Verſtändnis für ſeine Arbeit aufbringen. erfüllen: der Betriebsobmann hat die wichtigen Ar⸗ beitsergebniſſe auf dem Gebiet der einzelnen Ver⸗ kehrsfragen zu vermitteln und gleichzeitig muß der Wille des Betriebsführers und Betriebsobmannes zum Zuſammenwirken im nationalſozialiſtiſchen Sinne zum Nutzen der Gefolgſchaft geſtärkt werden. Ich freue mich, daß Sie mit ihren Betriebsobmän⸗ nern gekommen ſind und wünſche und hoffe, daß die Zuſammenkunft mit dazu beiträgt, in unſerem Ar⸗ beitsgebiet auch in Zukunft erfolgreich zu arbeiten, durch Bindung und Verbindung der Männer, die auf dieſem Gebiet eine verantwortungsreiche Tätigkeit ausüben, dem geſamten Grenzgau zu nützen. In dieſem Sinne eröffne ich die Verkehrswoche. Sch. Aunne NRn —— S Wir steigen in die Wanne Ratsckläge für das Bad Das„Bad am Samstagabend“ war vor bekömmlichſten. Heißere Bäder ſind mit Vor⸗ Zeiten einmal das Bad überhaupt. Es gehörte ein⸗ ſicht zu genießen. Sie beſchleunigen den Blutum⸗ lauf und greifen das Herz an. Bei geſunden Men⸗ ſchen wird ein Bad von dreißig Gvad, vor dem ſach eine Bütte warmes Waſſer, ein kerniges Stück Seife und ein Handtuch dazu. Auf einem Stuhl lag die friſche Wäſche bereit, die man danach anzog, und dann hatte man acht Tage mit dieſer Arbeit Ruhe. Selbſt bei Kaiſers war das nicht viel anders, in den ſtebziger Jahren wurde alle acht Tage eine Bade⸗ wanne für ſeine Majeſtät aus einem Hotel ins Schloß geliehen. Heute ſind die Begriffe vom Baden grundlegend anders. Aber immer noch werden beim Bad Fehler gemacht, die der Geſundheit oder der Sauberkeit un⸗ zuträglich ſind. Wer ſein Reinigungsbad be⸗ ſonders gründlich und ſauber durchführen will, ver⸗ fahre folgendermaßen: 2 Man läßt die Wanne vollauſen, ſtellt ſich ausge⸗ zogen in eine kleine Wanne daneben und ſeift ſich gründlich ab. Dann drückt man den Schwamm über den Schultern aus, daß der Körper vom Schaum reingeſpült wird und cheigt dann in die Wanne. in deren klarem warmem Waſſer man die Poren der Haut ſich öffnen läßt. Einige ruhige Minuten kann das Waſſer nun einwirken, dann laſſen wir es ablaufen und geben dem Körper eine laue Duſche zur Maſſage, die nach Belieben käl⸗ ter werden kann. Eine unvermittelte Brauſe über den aus warmem Bad kommenden Körper gehen zu laſſen, vertragen nur ſehr geſunde Naturen, vor allem aber nicht Herz⸗ oder Nervenleidende. Der Wärmegrod des Waſſers iſt heftig um⸗ ſtritten. Im allgemeinen kann man ſagen, daß ein zu kühles Bad geſünder iſt als ein zu warmes. Zwiſchen 30 und 35 Grad iſt das Waſſer am Schlafengehen genommen, eine ruhige Nacht bringen. Ein heißes Bad ermuntert dagegen, es kann als An⸗ regung benutzt werden. Auf jeden Fall ſteigt man langſam ins Bad, Fenſter ſind dabei immer geſchloſ⸗ ſen zu halten, Hanoͤtücher, möglichſt grob und wenn möglich angewärmt, haben ſich in Griffnähe aufzu⸗ halten. Wird das Bad am Tage genommen, ſo warte man mindeſtens eine halbe Stunde, ehe man ſich an die Luft begibt, beſonders in der kühlen und kalten Jahreszeit. Beſteht die Möglichkeit zu einem täglichen Bad, dann dehne man dies nicht zu lange aus, nehme es möglichſt kühl und auf keinen Fall mehr als einmal, am beſten natürlich morgens, am Tage. Badeſalze können als Zuſatz ſehr wohltätig wirken. In ihrer Verwendung laſſe man ſich aber am beſten vom Hausarzt beraten. Eine leichte Oelmaſſage nach dem Abtrocknen wird die Haut dankbar nach jedem Sei⸗ ſenbad anerkennen. Findet man das Waſſer zu hart, ſo ſetze man etwas Borax zu. Wechſel⸗, Sitz⸗, Kochſalzbäder uſw. eignen ſich nicht für jeden Menſchen; für ſie iſt der Hausarzt als Berater zuſtändig. Fußbäder wie man ſie abends vor dem Zubettgehen nimmt, ſind ſehr bekömmlich für die Nachtruhe, wenn ſie recht kühl— aber nicht eiskalt!— und bis faſt ans Knie hinauf genommen werden. Wer allerdings über Kreislaufſtörungen zu klagen hat, ſollte auch damit vorſichtig ſein, weil ſolch ein Bad das Blut vom Kopf wegnimmt und dem Wohlbefinden ſchaden kann. Esch. —— Wenn Schlitzrock- dann richtig Schon unſere Großmütter, die deren noch—8 übereinander trugen, empfanden„rausgückende“ Unterröcke als Greuel und Inbegriff aller weib⸗ lichen Unordnung. Die Mode hat ſich inzwiſchen ge⸗ wandelt: man trägt höchſtens noch einen— aber wenn der„blitzt“, dann iſt dies halt, was das Gut⸗ angezogenſein angeht, noch ganz genau ſo verwerf⸗ lich wie einſt. Nun hat ſeit Jahr und Tag die Mode dem Bekleidungsideal neue Fallſtricke gelegt. Man trägt, um fehlende Kürze ſinnreich zu erſetzen, den Schlitzrock mit feſcher Beinfreiheit nach oben. Aber was muß man da oft für Mißgeburten ſolches an ſich klaren Kleidſtils erleben: ſtatt nun auch wirklich den Sinn dieſer erbaulichen Modelaune zu erfüllen, kriegt ſo ein braves Mannemer Mädel Angſt vor ſeiner eigenen Kurage und nimmt mit dem Unterrock weg, was die einfache oder doppelte Teilung der Naht freigebig zu verſprechen vorgab. Roſa oder hellblan— jedenfalls aber die Harmonie der Linie heftig ſtörend— bauſcht es ſich zwiſchen Strumpf und Saum. Solche Schlitz⸗Blitze ſind jedoch vom Uebel. Sie laſſen, pſychologiſch gedeutet, auf Lauheit des Charakters ſchließen; auf Gleich⸗ gültigkeit und Mangel an Tatkraft, was ſich doch keine Frau gern nachſagen läßt. Deshalb: wenn Schlitzrock— dann richtig. Man braucht die „Deſſous“ nur entſprechend abzuändern, und ſchon iſt der kleine Schönheitsfehler für immer aus⸗ gemerzt ert. Drei gute Rezeyte mit Quitten Auflauf von Quitten Ein Dutzend Quitten weichgekocht und durch ein Sieb geſtrichen, miſche man mit dem ſteiſen Schnee von 8 Eiweiß und ſo viel Zucker, daß die Maſſe an⸗ genehm ſüß ſchmeckt. Mit Zitronenſchale oder Man⸗ del gewürzt, backe man ſie in gebutterter Auflauf⸗ ſorm bei mäßiger Hitze 25—30 Minuten. Gebackene Quittenwürſtchen Weichgekochte, durch ein Sieb geſtrichene Quitten verrühre man mit geriebenem Zwieback, feingewieg⸗ 2 — E 8 S 7 — —— 8 Zeichnungen: Uustein-Atelier. Wir lieben es, neben all den bunten und Trikotſeiden, unſere Wäſche ——— it hübſ⸗ n und m u ſchmücken. 5 tive in beliebter Weißſtickerei m Stickereien in nik. Taſchentüchter mit zierlichen Zackenrändern und die teils im Schatten⸗, Stiel⸗, Platt⸗ und Lochſtich geſti Weißſtickerei t. 6—*———— Kleinigkeit k 6749(ie 2 Motive). 828—9 ein—2 kombinatio aeken-Ac H 6748(4 Mottve). 10 allen dieſen inen blütenweißen Wäſch oder Kunſtſeiden zu fe 1 ſtſ d zartem Blau oder Roſa bildungen fehnt ſieben 9 neue, reizende Hübſch ſind die kleinen n luſtigen Muſtern, ſind. eb. ſtein⸗Bügel⸗ huuſter-Kletntreit H 6747(6 Motide). Drei zierliche Weißſtickereien für Ta⸗ mit neuen gäckchenrändern. ———— EH 6750. -Wüſcheſchnitt Stickereien können Sie einen beliebigen—— 905 paſſender Ausſchnittkontur oder durch Abändern des Ausſchnittes verwenden. ter Zitronenſchale und Vanillezucker nach Geſchmack, forme fingerlange Würſtchen, die man in Ei und Semmel gewendet, in ſchwimmendem Fett lichtbraun bäckt, um ſie mit Puderzucker zu beſtreuen. Quitten⸗Reis Durchgeſtrichenes Quittenmus, mit Rum oder Arvak oder geriebener bitterer Mandel und Vanille⸗ zucker abgeſchmeckt, miſche man mit in Milch dick aus⸗ gequollenem Reis, fülle dieſen in eine gefettete feuer⸗ feſte Form, backe bei Mittelhitze, mit Butterflöckchen 1506 25 Minuten und reiche ihn mit einer Frucht⸗ ſaftſoße. Alumin ium reinige man nicht mit Soda, ſon⸗ dern man tauche einen feuchten Lappen in pul⸗ veriſierten Bimsſtein und reibe Alumi⸗ niumgegeſtände damit ab. BVerantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. Auch die„Neue Mannheimer Zeitung“ Unſere Zuſammenkunft hat zwei Forderungen zu * Tin 3iu ums0 + 829383 53 Bochunken unten?omlenluggeugen Das Ende der Hoangho-Piraten — Schaughai, im September. Wie eine verſchüchterte Hühnerherde ſind die Dſchunken, die in ruhigen Zeiten Chinas Flüſſe be⸗ völkern, unter dem Donner der Bomben und Grana⸗ ten auseinandergeſtoben. Viele von ihnen wurden verſenkt. Andere Hunderte haben ihre männliche Be⸗ ſatzung verloren, weil die Männer mehr oder min⸗ der freiwillig in die chineſiſchen Heere eingereiht wur⸗ den. Sehr viele haben ſich in den äußerſten Süden Chinas zurückgezogen, wobei das britiſche Hongkong und das benachbarte portugieſiſche Macao beſonders beliebte Schlupfwinkel ſind. Es ſcheint, daß die Tage des unbekümmerten Fiſchens und— Raubens auf den Dſchunken des Gelben Fluſſes und des Jangtſe⸗ kiang für immer vorbei ſind. Krieg, Handel und Piraterie Das Fiſchervolk auf den chineſiſchen Strömen bildete ſchon immer eine Welt für ſich, in die kein Finanzbeamter, kein Poliziſt und kein Standesamt je hätte eindringen können. Ihre Berührung mit der Außenwelt beſtand nur darin, daß ſie vor der Fiſchzeit neben ihren ſonſtigen Vorräten große Men⸗ gen Salz auf Kredit einkauften, und daß ſie wäh⸗ rend und nach der Fiſchzeit wieder in den Kontoren erſchienen, um ihre Schulden mit Salzfiſch abzudecken und noch etwas Geld dazu zu erhalten. In dieſem Jahre aber haben ſich die ſonſtigen Zurüſtungen für die großen Fiſchzüge, die alljährlich im Oktober be⸗ ginnen und bis Mai dauern, noch nicht bemerkbar ge⸗ macht. In den Sommermonaten iſt der Wind un⸗ zuverläſſig, außerdem beſteht Taifungefahr, ſo daß das Fiſchen auf See unmöglich iſt. Vorausſichtlich wird nun auch im Winter den Dſchunken die Aus⸗ fahrt auf See chineſiſcherſeits unmöglich gemacht wer⸗ den, um jede Verbindung mit den japaniſchen Kräften vor der Küſte abzuſchneiden. Das Fiſchen auf den großen Dſchunken bedeutete ohnehin eine Art Glücksſpiel, und gerade deshalb bot es für die verwegenſten Elemente unter den Chine⸗ ſen einen eigenen Reiz. Mancher Fiſchzug brachte den Dſchunken Fiſche im Werte von zwei⸗ bis oͤrei⸗ hunderttauſend Dollar ein, aber ſehr oft kehrten ſie auch leer heim. Freud und Leid wird von allen Fa⸗ milien geteilt, die ſich an Bord befinden. Die größ⸗ ten— übrigens trotz geflickter Segel recht ſeetüch⸗ tigen— Fahrzeuge beherbergen bis zu zehn Fami⸗ lien, und es war kein ungewöhnlicher Anblick, drei⸗ jährige Jungen und Mädchen neben ihren Eltern ſo eine Dſchunke rudern zu ſehen. Den Jungen wurde gewöhnlich ein Holzblock auf den Rücken gebunden, damit ſie nicht ertrinken konnten, wenn ſie ins Waſ⸗ ſer fielen. Es iſt bezeichnend, daß ſolche Vorſichts⸗ maßnahmen bei Mäoͤchen nie angewandt wurden! Fehlte an Bord eine Arbeitskraft, ſo wurde von einer Nachbaroͤſchunke ein kleiner Junge gekauft oder geraubt. Das Verſchwinden dieſes Kinderhan⸗ dels wird wenigſtens ein Vorteil der neuen Lage in den chineſiſchen Gewäſſern ſein, denn ſchon jetzt ſieht jeder Chineſe lieber einen Eſſer weniger als mehr in ſeiner Familie. Außerdem werden aber wohl auch die ͤͤunklen Nebengewerbe der Dſchunkenbewohner, der Opiumſchmuggel, der Menſchenraub zur Erpreſ⸗ ſung von Löſegeld und der Ueberfall auf Kauffahrtei⸗ —————— Kung Dai iſt der Schutzpatron der Hoklo. ein beſonders ſchlauer und verwegener Fiſcher, deſſen ſchiffe in den oͤrohenden Stahlgewittern allmählich beſeitigt werden. Die Hoklo⸗Boote, die Haie des Jangtſe Gefährlicher als die großen Dſchunken waren für die Sicherheit der chineſiſchen Flüſſe ſeit je kleine Boote von etwa 6 Meter Länge mit hohem Bug und Stern und ſehr geringem Tiefgang. Ihre Beſitzer gehören zum Stamme der Hoklo, einer Art See⸗ zigeuner, die in kleinen Pfahlbauten am Ufer der großen Ströme leben. Tagsüber ſitzen dieſe gefähr⸗ lichen Geſellen friedlich am Strande in der Sonne und flicken irgendwelche Fiſchernetze. Wenn ein Po⸗ liziſt kommt und fragt, wer denn in der vergangenen Nacht die Vergnügungsdͤſchunke des reichen Kauf⸗ manns Li⸗Sing überfallen habe, ſo grinſen ſie und ſchwören, es müſſe ein„Punti“ von einer der großen Fiſcherdſchunken geweſen ſein, beſtimmt aber nie⸗ mand von ihrem Stamme.„Fremdlinge“ heißen dieſe Chineſen, weil ihr Volk unter der Tſin⸗Dynaſtie im Jahre 249 vor Chriſti Geburt aus ihrer Heimat ver⸗ trieben wurde und ſeitdem ſich dem Leben auf Strom und Meer gewidmet hat Die Hoklo mit ihren kleineren, aber pfeilgeſchwin⸗ den Booten, je mit drei Mann beſetzt, pflegten im Dunkel der Nacht auf dem Fluſſe umherzuſchweifen, gefüllte Fiſchnetze abzuſchneiden oder gar zu zehn oder zwanzig an Bord eines vorher ausgeſuchten Schiffes zu dringen, um die Paſſagiere zu berauben, zu entführen, zu erpreſſen. Alles Opium, das heute noch trotz aller Verbote und Kontrollen in China ge⸗ raucht wird, iſt durch die Hände der Hoklos gegangen. Denn auf den rieſigen breiten Strömen Chinas, auf dem Jangtſekiang und dem Hoangho läßt ſich vieles transportieren, was auf Eiſenbahn oder Straße nicht der Polizei entgehen würde. Die eigenartigen Mattenhütten der Hoklos fin⸗ den ſich an den Ufern aller chineſiſchen Flüſſe bis hinauf zur Grenze Mandſchukuos. Aber in Nord⸗ china ſind ſie jetzt verlaſſen. An den Küſten des Chineſiſchen Meeres entlang hat ſich in den letzten Wochen ein Strom von Hoklo⸗Booten nach Süd⸗ china bewegt— ein aufatmendes Volk hinter ſich zurücklaſſend und mit Bedrückung empfangen in ihren neuen Gaſtprovinzen. Kung Tai hilft nicht mehr. Ihren ſchönſten Schmuck haben die Boote der Hoklo auf dieſer Fahrt angelegt: rote Papierſtreifen, auf denen in Goldſchrift Götter und Geiſter um ihren Segen angefleht werden.„Kung Tai iſt hier — bleibt fern, ihr böſen Geiſter!“ lieſt man da, oder „Friede ſei mit euch beim Eingang und Ausgang!“ Er war Geiſt im Heiligen Berge Tai weilen ſoll. Drachen⸗ ſilhouetten aus Goldpapier kleben am Bug der Boote, der Name des Gottes Schan To und ſeines Bruders Wat Lut, eines ſehr mächtigen Geiſtes, iſt überall angebracht. Aber Goldſchrift und Silberpapier helfen nicht gegen Polizei und Bomben. Es iſt zu hoffen, daß das Seeräuberunweſen auf den chineſiſchen Strömen im weiteren Verlauf des chineſiſch⸗japaniſchen Kon⸗ fliktes ganz nebenbei und unbemerkt Viertelſtunde mit ſieben Tigerkindern Von Paul Eipper Ich ſtand kürzlich— für zwei Tage in Holland— von morgens bis abends vor der Raubtierkinder⸗ ſtube im Amſterdamer Zoo. Zehn Lebeweſen waren darin, alle ungefähr gleich groß, ſo etwa, wie ein mittlerer Rehpinſcher, nur kugeliger, auf niedrigen Beinen. Drei Löwen ſitzen ganz im Vordergrund, mollig dicke Kinder, die noch die weißen Flecken auf dem goloͤgelben Fell haben. Sie ſtarren irgendwo⸗ hin, vielleicht auf die Pelikane im See, vielleicht auf ein Sandkorn am Boden; ſichtlich ſind ſie gelangweilt. Ganz hinten, in der linken Ecke ihrer Behauſung, hocken ſechs junge Tiger. Es hat lange gedauert, bis ich die Zahl ſechs einwandfrei feſtſtellen konnte. Eigentlich ſah man nur Streifen, ſchwarze, braun⸗ rote, gelbe. da und dort ein Ohr, ein Schwänzchen, weiße Kreiſe und Ringel; die jungen Geſchöpfe ha⸗ ben ſich zu einem Rattenkönig zuſammengeknäuelt, zu einer Anhäufung atmender, ſeidig glänzender Fellkörper. und wie bei einer indiſchen Fabelgott⸗ heit erkennt man an den verſchiedenſten Ecken ein Geſicht. Aber kein verzerrtes, nein: liebe, gutmütig verträumte Kindergeſichter mit großen lichten Ku⸗ gelaugen, ſanft, doch immerhin Tigergeſichter! Die Sechs dort hinten frieren an dieſem nebligen Tag; warum ſollten ſie ſich ſonſt ſo eng zuſammen⸗ kuſcheln? Aber da iſt noch ein ſiebenter Tigerſohn, für den die Umwelt ſchon richtige Verlockungen hat. Er tapſt auf ſeinen breiten Ausleger⸗Pfoten krumm⸗ beinig und mutig mitten durch den Raum, ſpielt mit den beiden leergetrunkenen Milchſchüſſeln, und weil ſie aus Blech ſind, klappern ſie tüchtig, ſobald er da⸗ gegen ſtößt. Das macht ihm wohl Spaß; er ſchleicht ſich immer wieder an, wuchtet mit der einen Hand und dem Kopf die eine Pfanne hoch, ſo lang, bis ſie Ueber⸗ gewicht bekommt, polternd wegrollt. Dann erſchrickt er, klettert über den ſchräg liegenden Baumſtamm und macht einen Katzenbuckel, hüpft entſetzt davon wie ein Floh. Vielleicht eine Viertelſtunde lang beobachte ich dieſes Treiben, wunder mich, daß die anderen Tier⸗ kinder gar nicht mitmachen, die Löwen nicht und auch nicht die Tigerlein. Plötzlich, ohne Urſache eigentlich, faucht eines aus dem Tigerknäuel und knurrt ärgerlich. Als ſei ſo etwas anſteckend, gucken nun alle ſechs glasklaren Augenpaare neidiſch auf den ſpielenden Bruder, und ein Chor von Brum⸗ men ſetzt ein. Nur die Löwen bleiben gelangweilt, ſind unbeteiligt. Auch der Tigerſohn kümmert ſich nicht um dieſe Palaſtrevolution, treibt weiter das luſtige Spiel zwiſchen Milchſchüſſel und Kletterbaum. Aber das Feuer der Empörung ſchwelt fort, trotzdem im Augenblick Stille herrſcht. Ziſchend proteſtiert von neuem der Zornige im Hintergrund. Wie bei einem richtigen, ausgewachſenen Tiger ſträubt ſich dem Katzenkind die Halskrauſe und der Bart. Ja, der entrüſtete Bengalenſohn zwängt ſich aus dem Geſchwiſterhaufen, ſchiebt Kopf, Bruſt und Vorderfüße nach vorn, hinten ſchlängelt ſich auf⸗ geregt eine Andeutung von Schweif— kein Zweifel, der Tiger rüſtet zum Angriff. Und er knurrt, grollt dumpf, Geſahr verkündend. BILDER Vorr TAGE Moderenntag in Hoppegarten Unter dem Protektorat des Deutſchen Modeinſtitutes(Leitung: Hela Strehl), fand auf der Renn⸗ bahn zu Hoppegarten bei Berlin der Tag der Herbſtmodenſchau ſtatt. Herbſtmode verſchiedener großer Modehäuſer wurden vorgeführt. Eine 29jährige Großmutter! Ungarn kann ſich rühmen, wohl die jüngſte Groß⸗ mutter der Welt zu beſitzen, denn Frau Maria Mlinarits beſitzt mit ihren 29 Jahren einen Enkel, den ſie hier auf dem Arm hält. Links neben ihr ihre Tochter.(Atlantie, Zander⸗M.) Das wird meinen Löwenkindern zu ungemütlich. Sie bringen ſich auf alle Fälle in Sicherheit, ſchlüp⸗ ſen unter den Baumſtamm, während der Hauptheld weiter mit ſeinen Schüſſeln ſpielt. Und etwas an⸗ deres ereignet, ſich noch dazu: die fünf in der Ecke zurückgebliebenen Tiger fühlen die Lücke in ihrem Wärmeknäuel. Sie kuſcheln ſich noch mehr zuſam⸗ men, und weil der ſechſte ja einwandfrei einen nei⸗ diſchen Charakter hat, paßt ihm das ſchlecht. Er ver⸗ zichtet auf Angriff und Ueberfall, dreht um, ſchimpft gegen ſeine Kameraden und ſetzt alle Kräfte ein, um wieder in ihren Gemeinſchaftsſtaat zu gelangen. Nach vielem Drehen, Puffen, Kratzen und Schimp⸗ fen gelingt es auch, und dann iſt die urſprüngliche Ordͤnung von neuem hergeſtellt, nur daß eines der lieben Katzengeſichter zornig auf den ſelbſtvergeſſen in der Mitte weiter tobenden Tigerſohn ſtarrt, und mit geringen Pauſen dringt ein giftiges„chchch“ aus dem Hintergrund zu mir her. ——— Sommer in Lotarno Von Erich Tüllner Es iſt heiß in Locarno, und die Straßen ſind leer und dampfen. In ein paar Wochen, wenn der Herbſt kommt, werden ſie ſich füllen, und aus den Gärten werden ſüße Muſiken über den See hin⸗ ſchwingen. Jetzt aber brütet die Hitze zwiſchen den Häuſern und die Teſſiner Berge verſchwimmen hin⸗ ter einer blaugrauen Mauer von Dunſt. Das iſt die Saiſon der Einheimiſchen. Als ich an einem ſolchen Abend vom Kloſter Ma⸗ donna del Saſſo herunterkomme, noch atemlos er⸗ griffen von ſoviel zauberhafter Harmonie der For⸗ men, fällt mir zum erſtenmal die kleine Damen⸗ kapelle des Café Concordia auf. Da ich nichts zu verſäumen habe, ſetze ich mich zu einem Glas Limo⸗ nade. Halb Locarno ſteht unter den Laubengängen und auf der Piazza und hört der Muſik zu. Ich bin zwar müde, denn die Hitze droben iſt doch ſehr groß geweſen. Aber dann werde ich allmählich munterer. Die oͤrei Mädel dort auf dem kleinen Podium brin⸗ gen Stimmung unter die Menſchen. Die drei ſind Deutſche. Sie ſpielen ein Potpourri von Rheinliedern und ſingen dazu. Ihr Dialekt und die Lebhaftigkeit ihres Weſens ſagen mir bald, daß ſie vom Ufer jenes Fluſſes ſtammen, von dem ſie ſo leidenſchaftlich ſingen. Ich bleibe an dieſem Abend bis zum Schluß. Und als ich nun ſehe, wie die Gäſte und das große Auditorium der Straße immer wie⸗ der Beifall klatſchen, fühle ich den Anruf der Heimat und bin richtig ſtolz auf die drei. Allmählich mache ich es mir zur Gewohnheit, tags⸗ über mit den Mädchen im Bad, wo man ſie immer treffen kann, ein paar Worte zu wechſeln und die heißen Abende bei ihrer Muſik zu verbringen. Da⸗ bei lerne ich auch den ſchwarzhaarigen jungen Mann kennen, der ſich Abend für Abend bei ihnen einfindet, ſcheu in eine Ecke des Kaffees gequetſcht zuhört und offenſichtlich den letzten Franken opfert, um dieſer ſeiner ſtillen Leidenſchaft zu frönen. Ich begreife die Zuſammenhänge. Der junge Ita⸗ liener, der bei Tage hinter dem Ladentiſch einer Apo⸗ theke ſteht, hat ſich in die Dirigentin des Damentrios, die zugleich das Saxophon bedient und ſich übrigens Karola nennt, nachdrücklich verliebt. Sie iſt ihm unerreichbar, das weiß er, wenn er jeden Abend ſtill vor ihrem Podium ſitzt und den Kapriolen ihres Temperaments folgt. Aber er reißt mit ſeiner heftigen Dankbarkeit die Gäſte und all die Menſchen auf der Piazza zum Beifall hin und gewinnt damit auch ein freundliches Lächeln der jungen Dirigentin. Tage⸗, ſchließlich wochenlang geht das ſo. Ich genieße die ſinnenfrohe Landſchaft, ſteige berg⸗ einwärts, bis unter mir der See wie eine große azurne Elasplatte liegt, deren ſüdliches Ende im Dunſt der lombardiſchen Ebene vergeht, und wan⸗ dere durch jene Küſtenorte, die mit ihren vierkanti⸗ gen Türmen das Ufer weithin beherrſchen. Abends ſchließlich finde ich mich im Café Con⸗ corödia ein. Und jedesmal treffe ich dort den jungen Mann, der mit glühenden Augen, wenn auch be⸗ Uſcheiden, vor dem Podium ſitzt und auch der klein⸗ Die neueſten Modelle der (Atlantie, Zander⸗M.) Schwerathletik im Knieröckchen In Braemer, in Schottlon d, haben die großen Hochlondfeſtſpiele und athletiſchen Wettkämpfe in 1 Anweſenheit der engliſchen Königsfamilie begonnen. 4 Der Muuray of Stewartſield beim Werfen des 27% Kilo ſchweren Hammers. (Preſſe⸗Illuſtrationen⸗Hoffmann, Zander⸗M.) ſten, auf Wirkung berechneten Geſte Karolas Beifall klatſcht. Die Kameraden des jungen Mannes, die wohl unter den Zaungäſten ſind, werfen ihm manchmal ein Spottwort zu. Aber er hört es nicht und ſchaut nur andächtig auf die Bewegungen Karolas. Indeſſen wäre die Geſchichte langweilig, wenn Angelo— ſo romantiſch heißt der junge Mann, wie ich aus gelegentlichen Anrufen ſeiner Freunde gelernt habe— wenn alſo Angelo ſich nicht eines Tages zu einem Gewaltſtreich aufraffen würde. Da er weiß, daß die drei Mädchen jeden Mittag im Bad zu treffen ſind, läuft er ſeinem Apotheker einfach davon und folgt der Angebeten ins Waſſer. Die Sache geht ſo aus, daß der Apotheker den jungen Mann entläßt und dem nichts andeves übrig bleibt, als in einem Nachbarort eine andere, minder⸗ bezahlte Stellung anzunehmen. „Es tut mir ſehr leid!“ ſagt mir Karola, als ſie davon hört.„Mein Beruf bringt es mit ſich, daß ich mancherlei Angriffe abwehren muß. Es ſind Frech⸗ linge dabei, die ſich nur von Handgreiflichkeiten be⸗ lehren laſſen, und Romantiker, die mir an den Fer⸗ ſen kleben wie Kaugummi. Schade um den kleinen Angelo! Der war ſo beſcheiden— der ſchien wirk⸗ lich zu lieben!“ „Ja— hat er Sie denn nie geſprochen?“ frage ich erſtaunt. „Nein— niemals!“ „Auch im Bad nicht?“ „Nein! Er umſchwamm uns— lachte auch, er hat übrigens herrliche weiße Zähne— aber er war ſtumm wie ein Fiſch.“ Auch mir tut er leid. Er kommt nur noch am Sonntag ins Café Con⸗ cordia, und ſein Benehmen iſt noch ſcheuer gewor⸗ den. Als bald darauf die Damenkapelle das Enga⸗ gement wechſelt und nach Bellagio überſiedelt, bleibt er ganz weg. Er muß ſehr zart und tief empfindſam geweſen ſein. Auf den Sommer von Locarno folgt ein in tau⸗ ſend Farben glutender Herbſt. Ueber Nacht faſt ver⸗ wandelt ſich die Stadt, Gäſte kommen, Lieder er⸗ füllen die Gärten der Hotels, und der bunte Strom herbſtlichen Lebens fließt durch die Straßen. Auch ich laſſe mich treiben. Aber ich vergeſſe nicht die ſtillen Tage, in denen die drei Mädchen vom Rhein ganz Locarno in ihren Bann gezogen hatten und ein junger, feueräugiger Italiener ſich hoffnungslos in eine Kölner Blondine verliebte. Auch nicht, als ſchon der Herbſt von Locarno langſam vergeht, 8 6. Seite/ Nummer 4²⁵ 7 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Veumisclitæs — In den Wandelgängen des alten Pariſer Juſtiz⸗ palaſtes herrſcht lebhafte Bewegung. Aoͤvokaten, Journaliſten und einfache Neugierige unterhalten ſich angeregt.— Steht die Eröffnung eines Sen⸗ ſationsprozeſſes bevor?— Es ſcheint faſt ſo. Aber alle blicken wie gebannt auf eine elegante junge Dame in den 30er Jahren, die, auf einer Bank ſitzend, des Aufrufs ihrer Sache harrt. Aber das iſt ſie doch, geht es von Mund zu Munde. In der Tat iſt es Fräulein Cotillon, die vielbeſprochene Belaſtungszengin gegen den aus den Fällen Staviſky und Prince nur allzu bekannten Polizeiinſpektor Bonny. Doch Fräulein Cotillon ſoll diesmal nicht als Zeugin in einem Senſationsprozeß auftreten. Sie ſoll lediglich dem Gerichtsſpruch beiwohnen, durch den ihre Anerkennung als Tochter des Prinzen Charles von Bourbon beſtätigt wird. In Zukunft heißt die hübſche junge Dame, deren Naſe unſtreitig der berühmten Naſe der Bourbonen gleicht, Prin⸗ zeſſin Eliſabeth von Bourbon. Bisher hat ſie das Geheimnis ihrer Abſtammung ſorgſam gehütet, denn ſie wollte nicht den hiſtoriſchen Namen des Hauſes Bourbon auch nur indirekt in den üblen Skandal⸗ prozeß Bonny hineinziehen laſſen. Der neuen Prin⸗ zeſſin von Bourbon natürlicher Vater iſt der Enkel jenes Spandauer Uhrmachers Karl Wilhelm Nauen⸗ dorf, der im Jahre 1834 mit der Behauptung auf⸗ trat, niemand anders als Ludwig XVII., der im Kindesalter 1795 im Gefängnis des Temple verſtor⸗ bene Sohn Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes zu ſein. Naundorfs Geſicht trug in der Tat die typi⸗ ſchen Züge der Bourbonen. Bis heute iſt bekanntlich das Schickſal Ludwigs XVII. nicht zweifellos geklärt, und es gibt heute noch ſogar ernſthafte Männer in Frankreich, darunter Hiſtoriker, die den Vater des früheren Fräuleins Cotillon für den echten Enkel Ludwigs XVII. und ſomit rechtmäßigen König von Frankreich halten. Naundorfs Kinder nahmen in Holland den Namen Bourbon an und wurden als Prinzen von Bourbon holländiſche Staatsbürger. Als ſolche dürfen ſie ſich in Frankreich jetzt unan⸗ gefochten Prinzen von Bourbon nennen, nachdem im Jahre 1910 der berühmte Pariſer Advokat de Moro⸗Giafferri ein dahingehendes Gerichtsurteil erſtritten hatte. Intereſſant iſt übrigens, daß der Siegelring des Prätendenten Naundorf von dieſem ſeinem Advokaten Jules Favre als Andenken ge⸗ ſchenkt worden war. Mit Naundorfs Ring unter⸗ ſiegelte Jules Favre als franzöſiſcher Bevollmächtig⸗ ter die Urkunde des Verſailler Präliminarfriedens, der den Deutſch⸗Franzöſiſchen Krieg von 1870/1 be⸗ endet hat. — Auf dem ſogenannken Dübberhof des Bauern Wilhelm Grewe in Haaren bei Oſterkappeln im Kreiſe Osnabrück iſt ein Bulle„Bonaparte“ ſtatio⸗ niert, der der Stierhaltungsgenoſſenſchaft Nordhau⸗ ſen gehört. Das Tier hatte ſich in der Nacht los⸗ geriſſen und war aus dem Stall ausgebrochen. Als man am andern Morgen das Tier vermißte, machte ſich der 63 Jahre alte Bauer auf den Weg, um den Stier wieder einzufangen. Als der Bauer den Bul⸗ len einholte und ſich ihm näherte, nahm dieſer ſo⸗ „efort eine drohende Haltung an. Mit aller Gewalt drückte das Tier, das ein Gewicht von 24 Zentnern beſitzt, den Bauer an eine Böſchung. Die rieſige Kraft des Stiers preßte den alten Mann zu Tode. Inzwiſchen war der Sohn des Bauern herangekom⸗ men und wollte ſeinem Vater zu Hilfe eilen. Kaum aber hatte der Stier den Mann gewittert, als er ſich auch ſchon gegen ihn wandte. Nur mit knapper Not konnte ſich der Sohn retten, indem er ſchnell auf einen Baum kletterte. Der Stier ſtürmte mit aller Kraft gegen den Baumſtamm, doch gelang es dem Sohn, von oben her den Naſenring des Stiers zu erfaſſen und das Tier allmählich zu beruhigen. In⸗ zwiſchen hatte auch die Ehefrau eines benachbarten Heuerlings einen Leitſtab herbeigeholt, der dem Bullen durch den Ring gezogen werden konnte. Nun gelang es, den Stier ruhig abzuführen. Ueber dem Hofe des Bauern Wilhelm Grewe liegt eine tiefe Tragik. Im Jahre 1929 ſtürzte die Frau des Bauern Wilhelm Grewe aus einer Bodenluke und brach das Genick, ſo daß ſie auf der Stelle tot war. Vor etwa vier Jahren brach auf dem Dübberhofe ein großes Schadenfeuer aus, bei dem zwei Pferde ums Leben kamen. 1935 wurde ein Sohn des Bauern, Werner Grewe, vor dem elterlichen Hauſe von einem Auto angefahren und getötet. Aber auch bei dem Vorbe⸗ ſitzer des Hofes, dem Bauern Helling, ereigneten ſich ſchwere Unfälle. Damals ſtürzte der Sohn des Heuerlings Hildebrand aus einer Bodenluke und verunglückte tödlich. Die Ehefrau des Vorbeſitzers, unter dem der Hof 1910 abbrannte, ſtarb nach einem Sturz beim Heufahren. * — Ein vielſeitiger Betrüger, der 27 Jahre alte Wilhelm., konnte von der Berliner Kriminal⸗ polizei unſchädlich gemacht werden. Der Gauner trat ſeit längerer Zeit als falſcher Arzt auf und hat eine ganze Reihe von Frauen empfindlich geſchädigt. O. hatte kürzlich ein junges Mädchen kennengelernt und ihm ſchon nach kurzer Bekanntſchaft die Ehe verſprochen. Er trat ſehr großſpurig auf, gab ſich als Arzt eines Berliner Krankenhauſes aus und legte ſich den Namen„Karl Maria Grafhorſt“ bei. Als er das reſtloſe Vertrauen ſeines Opfers ge⸗ wonnen zu haben glaubte, nahm er dem Mäochen zunächſt„wegen einer augenblicklichen Geldverlegen⸗ heit“ 12,50 Mark ab. Als er an die Betrogene aber dann mit einer höheren Geldforderung herantrat und ſie dazu veranlaſſen wollte, ihren Arbeitgeber zu beſtehlen, ſchöpfte ſie Verdacht und ging zur Po⸗ lizei. Die weiteren Ermittlungen ergaben nun, daß O. regelmäßig als Arzt aufgetreten war und ſich die verſchiedenſten Namen wie Dr. Mario Kare⸗Roß, Dr. Berg oder Manfred Hammerſtein beigelegt hatte. Er erzählte, ein Monatsgehalt von 1200 Mk. zu beziehen und demnächſt noch eine Forderung von rund 26 000 Mark zu erhalten. Mit welcher Durch⸗ triebenheit der Burſche zu Werke ging, geht daraus hervor, daß er einigen Opfern auch mit einem Arzt⸗ kittel, aus deſſen Bruſttaſche noch ein Abhörrohr hervorlugte, entgegentrat. Neben beträchtlichen Geld⸗ ſummen hat er übrigens den Betrogenen auch noch Schmuckſachen abgeſchwindelt, die er ſofort auf Pfandleihen verſetzte. — In München findet gegenwärtig eine lehr⸗ reiche Schau alter Uhren ſtatt, die uns einen inter⸗ eſſanten Einblick in die Entwicklungsgeſchichte un⸗ ſeres modernen Zeitmeſſers vermittelt. Die Schau, die dem bekannten deutſchen Uhrenfachmann Andreas Huber gehört, zeigt die Entwicklung der Uhr von der Gotik bis zur Neuzeit. Von dem uralten, einfachen Sonnenweiſer, dem Gnonom, bis zur heutigen elek⸗ tro⸗akuſtiſchen Zeitwaage liegt alſo ein unendlich weiter Weg. Aber erſt im 12. Jahrhundert, als die Spindeluhren in Gebrauch kamen, beginnt die eigent⸗ liche Geſchichte des Uhrmacherhandwerks. Das älteſte Stück aus der Sammlung Hubers iſt eine gotiſche Hausuhr, die aus dem Jahre 1460 ſtammt und ganz aus Eiſen gefertigt iſt. Ein früheres Exemplar iſt in Deutſchland nicht mehr vorhanden. Als die Zug⸗ ſeder erfunden wurde, erblickte die Taſchenuhr das Licht der Welt. Der Nürnber Schloſ eter Auchn det Belt. Der Narnbergen Schloſer geuet feſteut. Wir aber komat das„niele Geld“ zuſamakend Henlein hat um das Jahr 1500 das erſte Mon⸗ ſtrum einer ſolchen tragbaren„Sackuhr“ gebaut, die wir jetzt prüfend in der Hand halten. Kirchenuhr im Weſtentaſchenformat! Aber ſprechen wir nicht ge⸗ ringſchätzig von der Kunſt der alten Meiſter. Da liegen auf einem grünen Sammettuch all die ſchönen Werke aus alten Zeiten vor uns, deren äußeres Ge⸗ präge die jeweilige Mode der Zeit diktierte. Die Uhrmacher, die zur Renaiſſancezeit Geſchäfte machen wollten, hatten nichts zu lachen. Die Kunden begnügten ſich nicht mit einem Voll⸗ und Viertelſchlagwerk, ſie wollten ſich auch durch einen Blick davon überzeugen können, wie es um das„Latum“, den Mond und die Sterne ſtand. Ein wahres Kunſtwerk mußte ſo Mittwoch, 15. September 1987 Fuhrwerk und Laſtkraſtwagen in die Tiefe geſtürzt Ein Toter und zwei Schwerverletzte dinb. Beuthen, 15. September. Am Dienstagnachmittag ereignete ſich auf einer Eiſenbahnbrücke in dem Ortsteil Bobrek⸗Karf ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein mit Gru⸗ benholz beladener Laſtkraftwagen mit Anhänger ſtieß beim Ueberholen in der ſchwer überſichtlichen Kurve auf der Eiſenbahnbrücke auf ein in gleicher Richtung fahrendes zweiſpänniges Pferdefuhrwerk. Das Fuhr⸗ werk wurde gegen das Mauergeländer der Brücke gedrückt und ſtürzte mit dem Kutſcher und den beiden Pferden durch das einge⸗ drückte Geländer auf die etwa ſieben Meter tieſer gelegenen Rangiergleiſe des Eiſenbahnkörpers. Der Laſtkraftwagenführer hatte beim Zuſammen⸗ ſtoß offenbar die Gewalt über den Laſtkraft⸗ wagen, der mit dem Anhänger gleichfalls gegen dag Mauergeländer geſchleudert wurde, verloren. Der Wagen ſtürzte mitdem Anhänger auf den Eiſenbahnkörper und kam umgekehrt mit der Holzladung auf die Pferde und dem Fuhrwerk zu liegen. Der Kutſcher und die beiden Pferde waren ſofort tot. Der Laſtkraftwagenführer und ein neben ihm ſitzender Beifahrer wurden ſchwer, ein zweiter Beifahrer leicht verletzt, während ein dritter Begleitmann ſich noch im letzten Augen⸗ blick durch einen Sprung von dem Auhänger auf die Brücke retten konnte. Siebzehnjähriger ermordet Greiſin Weil ſie ihm kein Geld ſür Zigaretten ſchenkte anb. Stuttgart, 14. Sept. In Dormettingen, Kreis Rottweil, wurde am Montagnachmittag die 67 Jahre alte Bäuerin Eliſabeth Frauziska Berner in der Küche ihres Häuschens, das ſie allein bewohnte, ermordet aufgefunden. Nach dem Tatbeſtand mußte Raubmord vorliegen. Die Kriminalpolizei nahm noch im Laufe der Nacht den 17 Jahre alten Joſeph Bertſch aus Dormettingen feſt, der nach anfänglichem Leugnen die Bluttat eingeſtand. Er habe die alte Frau am Sonntagabend aufgeſucht, um Geld für Zigaretten von ihr zu verlangen. Als ſie ſich wei⸗ gerte und Anſtalten machte, einen Nachbar herbei⸗ zurufen, ſagte der Mörder weiter aus, habe er ſie gewürgt und ihr den Mund zugehalten, um ſie am Schreien zu hindern. Schließlich habe er ihr mit einem Lattenſtück, einem Stock und zwei Milch⸗ töpſen, die in Trümmer gingen, ſo lange auf den Schädel geſchlagen, bis die Greiſin ſich nicht mehr rührte. Er habe dann nach Geld geſucht, es in ſeiner Aufregung aber nicht gefunden. — PP''''''..'.'..''.''''''.—'—'—'.—'—˙ĩu.....———————————————————— eine Uhr ſein. Barock, Empire und Rokoko wandel⸗ ten den Geſchmack, und wenn ſich mit der Erfindung der Ankerhemmung(1676) auch am Räderwerk in ſeiner Grundform bis zum heutigen Tag nicht mehr viel änderte, ſo war das Gehäuſe immer wieder neuen Modelaunen unterworfen. Zum Schluß wird uns eine Lupe in die Hand gedrückt. Dieſes Hilfs⸗ mittel iſt notwendig, um die kleinſte Uhr der Welt beſſer betrachten zu können. Sie iſt nur einen Zenti⸗ meter hoch und wenige Millimeter breit, und hätte leicht in einem Fingerhut Platz. 9* — Was fangen die Leute mit dem Großen Los and Die Frage iſt nicht ſo dumm. Sieht man ſich daraufhin einmal an, was die Gewinner des Gro⸗ ßen Loſes darüber der Direktion der„Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie“ mitgeteilt haben, ſo ſtellt man feſt, daß ſehr wenig von dem vielen Geld unmittelbar verbraucht, daß es faſt reſtlos produktiv angelegt wird. Viele bauen Häuſer; manche kaufen Wertpapiere oder bringen das Geld auf die Bank;; der eine macht ſich mit einem Gewerbebetrieb ſelb⸗ ſtändig, der andere baut ſeinen Betrieb aus, der dritte zahlt Schulden zurück und wird dadurch ein freier Mann und ſo weiter. So viel Möglichkeiten, ſo viel Antworten— aber eines bleibt gleich: Das Geld wird ſtets als Kapitalſumme zuſammengehal⸗ ken, volkswirtſchaftlich vernünftig verwaltet oder der Wirtſchaſt auf dem Umwege über die Banken oder durch die Wertpapieranlage zur Verfügung ge⸗ Eine nicht weniger wichtige und ebenſo intereſſante Frage. Die Kaſſe der„Preußiſch⸗Süddeutſchen“ iſt gewiſſermaßen ein Topf, in dem die Geldbeträge für die einzeln verkauften Loſe aus ganz Deutſchland zuſammenſtrömen. 80 v. H. der Spieler der„Preu⸗ ßiſch⸗Süddeutſchen“ ſpielen Achtelloſe; das ſind rund 5 Millionen. Jedes Achtellos koſtet für jede Klaſſe drei Mark, und da jede Lotterie aus fünf Klaſſen beſteht, werden jedesmal 25 Millionen Drei⸗Mark⸗ Beträge an die Lotterie⸗Direktion gezahlt. Nun werden jedes Jahr zwei Lotterien veranſtaltet, folg⸗ lich werden jährlich 50 Millionen Drei⸗Mark⸗Be⸗ träge zuſammengebracht. Soviel ſteht jedenfalls feſt: Der einzelne Spieler wendet für ſein Los nur ſolche Beträge auf, die er ſich irgendwo„abſpart“, die er aber ſonſt ſicher nicht geſpart, ſondern verbraucht hätte, vielleicht für einen Kino⸗ oder Kaffeehaus⸗ Beſuch. Das Spielkapital der„Preußiſch⸗Süddeut⸗ ſchen“(es iſt mit mehr als 67 Mill. Mark in jeder Lotterie das größte der Welt) kommt alſo zuſammen aus einer Vielmillionenzahl von kleinen Beträgen, die ſonſt konſumiert würden. — Der 2 Jahre alte Roland H. in Wien iſt ein Findelkind, ebenſo wie ſein um einige Jahre jün⸗ gerer Bruder Ernſt. Da ſie jetzt arbeitslos ſind, kamen ſie auf den Gedanken, ſich auf die Suche nach ihren Eltern zu machen, damit ſie von denen unter⸗ ſtützt würden. Die Nachforſchungen geſtalteten ſich recht ſchwierig. Dennoch kam man aber wenigſtens der Mutter auf die Spur. Sie lebt jetzt in ſehr guten wirtſchaftlichen Verhältniſſen als Gattin eines Bürgermeiſters in Griechenland. Ernſt H. machte ſich nun auf die Reiſe dorthin und wurde auch von ſeiner Mutter aufgenommen. Von der Mutter er⸗ fuhr er auch den Namen des Vaters, eines Ge⸗ ſchäftsmannes in Wien. Nach Wien szurückgekehrt, reichte Ernſt zuſammen mit ſeinem Bruder Roland die Unterhaltsklage gegen ihren Vater ein. Ihr Vater wurde vor Gericht zitiert und gab auch zu, mit der Mutter der beiden Kläger vor langen Jah⸗ ren befreundet geweſen zu ſein. Er heſtritt aber ganz energiſch ſeine Vaterſchaft. Es blieb dem Ge⸗ richt nichts anderes übrig, als eine Blutgruppen⸗ Unterſuchung anzuordnen. Zu dieſem Zewck iſt es aber erforderlich, daß auch eine Blutprobe von der Mutter herbeigeſchafft wird. Die Mutter ſelbſt kann nicht kommen, da ſie, wie ſie ſchreibt, unüberwind⸗ liche Deviſenſchwierigkeiten hat. Deshalb ſoll ihr die Blutprobe in der griechiſchen Hauptſtadt abge⸗ nommen werden. Ein Flugzeug wird dann die Blut⸗ probe zum Flugplatz Aſpern bringen, wo die Probe auf dem ſchnellſten Wege zum Gerichtsmediziniſchen Inſtitut in Wien befördert wird. Der etwas um⸗ ſtändliche Transport der Blutprobe dürfte innerhalb weniger Stunden vor ſich gehen. Romaa von Jenny Sattler-Köalg Das Wädchen Elin wird geküßt 44 De und Peler ſchauten ihm ſtumm nach.„Wenn Bas nur nun endlich mal aufhören wollte mit die⸗ ſer Elin!“ flüſterte Iſe.„Ich habe Elin wirklich ſchrecklich gern, aber immer ſtiftet ſie Unfrieden zwi⸗ ſchen euch!“ „Ich muß mal ernſtlich mit ihr reden“, murmelte Peter vor ſich hin, ohne viel auf Iſes Worte au achten,„ich habe ihr was zu ſagen, ich muß ihr was geſtehen!“ „Etwas geſtehen?“ Iſes Augen wurden rieſen⸗ groß vor Staunen. „Nein, nicht ſo, wie du denkſt!“ lachte Peter, ihre Hand nehmend und unverſehens einen Kuß darauf drückend.„So einer wie ich, weißt du, der kann ſo etwas, wie Elin es iſt— und wäre es noch ſo ent⸗ zückend— nicht gebrauchen! Für mich, weißt du, kleine Iſe, iſt eine Frau der überflüſſigſte Gegen⸗ ſtand, den ich mir denken kann! Ich muß Rennen fahren— ich ſuche Gefahr, Abenteuer, Leben! Dort, wo es am tollſten zugeht, da gefällt es mir immer am beſten! Jetzt werde ich nach Italien geſchickt wer⸗ den und vielleicht auch mal über den großen Teich! Da lernt man dann überall die merkwürdigſten Leute kennen, und ſie photographieren einen, und ſie hängen einem dicke Lorbeerkränze um den Hals, und man ſtammelt einige mehr oder minder zuſammen⸗ hängende, aufgeregte Worte ins Mikrophon, das einem ein kleiner, häßlicher Mann hinhält.— Und bei Feſtlichkeiten taucht man am Abend in einem gutgeſchnittenen Frack auf, und die Damen der ganz, ganz großen Welt ſchauen hinter einem her und flü⸗ ſtern ſich Einzelheiten über einen zu! Und———“ Iſe hing mit einem halben Lächeln an Peters Lippen. Trotz aller geſchwiſterlichen Beſorgnis fühlte ſie mit einem Male ganz deutlich, daß dieſer Bruder Peter etwas ganz Einmaliges war, daß es ſo etwas wie ihn eben doch nicht gleich wieder geben würde!— Und unverſehens kam Manfred wieder, dieſer Bruder Manfred, neben dem es keinen zwei⸗ ten, ebenſo gütigen, fürſorglichen und verankwor⸗ tungsbewußten auf der ganzen Welt gab!—„Nun?“ fragte ſie ſogleich, Peters Reden ohne viel Umſtände unterbrechend,„was hat er geſagt?“ „Ich habe ihn wieder nicht erreicht!“ erwiderte Manfred.„Es hörte überhaupt niemand in der Fabrik! Merkwürdig, wenn wir ſonſt an einer gro⸗ ßen Form arbeiteten, da haben wir die ganze Nacht durchgemacht— in drei Schichtenl— Vielleicht haſt du dich doch verhört neulich, und ſie haben die große Form doch noch gar nicht in Angriff genommen?“ „Nein, ich habe mich nicht verhört! Er ſagte es beſtimmt! Geh' doch einfach morgen früh einmal hinaus nach Weidenau!“ „Morgen kann ich nicht, Iſe, morgen will doch dieſer Herr Winkler auf die Töpferſtraße kommen! — Und außerdem ſcheine ich ja gar nicht nötig zu ſein, wenn Ponfiek auf einmal immer zu Hauſe hockt. — Wenn er wirklich bei der großen Form iſt und mich braucht, dann wird er mich ſchon rufen laſſen. Dann kann ich immer noch zu ihm gehen!“ Iſe hatte zwar Neigung, Manfred noch immer weiter zu drängen, aber der arme Kerk ſah ja ſo ſchrecklich müde aus. Er mußte wirklich endlich erſt mal richtig ausſchlafen!— Und dann ſchien er ja auch recht zu haben: wenn Herr Ponfiek wirklich Zeit hatte, jetzt zu Haus zu ſitzen, dann ſchien es bei ihm wahrhaftig nicht ſo ͤringend mit der Arbeit zu ſein, wie er Iſe zuerſt hat glauben machen wollen!— 22. Kapitel Am nächſten Morgen wurde dem Rechtsanwalt Dr. von Weyhern ein neuer Kunde gemeldet. Iſe wunderte ſich über die Haſt, mit der ihr ſonſt ſo zurückhaltender und trockener Chef ihm entgegen⸗ ſtürzte, um ihn zu begrüßen und um ihn dann durch die innere Flucht der Kanzleiräume hindurch in ſein Arbeitszimmer zu führen. Sie ſaß im Schreibzim⸗ mer vor ihrer Maſchine und überlegte ſich gerade, ob ſie ein neues Farbband einſpannen ſolle oder nicht, als die beiden Herren an ihr vorbeikamen.— Der Beſucher war ein großer, ſchlanker Mann in einem ſehr eleganten, hellgrauen Frühjahrsanzuge. Seine Stirn ſchien etwas zu hoch über die Haar⸗ grenze hinausgeſchoben und ein wenig zu alt für das ernſthafte, bekümmerte, ſchmale Knabengeſicht darunter. Zuerſt ſah er ſeinerſeits die ſchlanke Iſe gar nicht, die, über ihre Maſchine gebeugt, ihn ver⸗ ſtohlen betrachtete; erſt in der Tür, die Heer von Weyhern ihm zuvorkommend aufhielt, machte er eine kleine erſtaunte Verbeugung zu ihr hin. Die Beſprechung der beiden Herren dauerte ſehr lange. Die Stimme des Herrn von Weyhern tönte laut zu Iſe herüber, aber ſie war an dieſes ununter⸗ brochene Geſumm ſo gewöhnt, daß ſie es gar nicht mehr bemerkte.— Sie hatte ſich nach langem inne⸗ rem Kampfe nun doch entſchloſſen, das Farbband auszuwechſeln! Gerade ſaß ſie mitten im größten Schmutz, als plötzlich Herr von Weyhern wie eine Kanonenkugel aus ſeinem Zimmer herausſchoß und ſie zum Diktat bat.„Kann nicht Fräulein May?“ fragte ſie kläglich, ihre Hände zu ihm emporhebend. „Nein, nein“, wehrte Herr von Weyhern unge⸗ duldig ab,„waſchen Sie ſich nur die Hände und kommen Sie dann!“ Er wollte hier nicht das wu⸗ ſchelköpfige Fräulein May haben: das war etwas für die Landwirte! Er kannte den angenehmen und beruhigenden Einfluß, den Iſe Corvin meiſt auf ſeine Beſucher ausübte, und er wußte die geräuſch⸗ loſe und immer zuvorkommende Mitarbeiterin dar⸗ um ſehr zu ſchätzen! Iſe nahm ihren Block zur Hand und ſchlüpfte in ihren Winkel hinter dem rieſigen Schreibtiſch des Herrn von Weyhern, wo ſie ſich zum Schreiben eine kleine Klappe herauszog. Unverwandt ſah der fremde Herr ihr dabei zu, während er ſich immer weiter mit dem Anwalt unterhielt. Zu Iſes Erſtaunen ſagte er zu Herrn von Weyhern ſogar dul——— „Ja“, erzählte er,„ich will nun hier in der Gegend bleiben und mich ankaufen.— Meine Güter ſind ſo günſtig verpachtet, wie ich ſie wohl nie wieder werde verpachten können, und das Jagdhaus in Bulleritz iſt auf die Dauer denn doch zu klein für mich! Ich habe etwas in Ausſicht, was wie geſchaffen für mich zu ſein ſcheint: ein kleines Beſitztum mit einem ſchönen Hauſe und prachtvollem Weideland in der Flußniederung. Ich will dort Ställe bauen und Pferde züchten, natürlich in beſcheidenem Umfange!“ Iſes Augen glänzten. Sie ſah im Geiſte ſchon die ſchimmernden Pferde auf dem ſatten Grün der Wieſen. Wie ſie ihre langen Schweife warfen, und wie ſie im Dahingaloppieren mit ihren Hufen die weichen Grasbrocken über die dumpf dͤröhnende Erde ſchleuderten!—— „Bitte, ſchreiben Sie, Fräulein Corvin!“ ſagte Herr von Weyhern trocken.„——— Es wird hier⸗ mit Anzeige erſtattet gegen Herrn——— Wie hieß dein Gegner gleich, Erdmannsdorff? Und wo wa ſeine Wohnung?“ Iſe erſchrak ſo, daß ihr der Griffel aus der Hand I fiel. Sie bückte ſich, um ihn aufzuheben. Das war alſo Herr von Erdmannsdorf, und er war dazu ge⸗ kommen, um Peter bei der Staatsanwaltſchaft an⸗ zuzeigen! Nun war das Unglück da, das Manfred geſtern angedeutet hatte, und das Peter ſo ganz und gar nicht hatte für möglich halten wollen!—— Kei⸗ nesfalls würde Peter nun noch ein gutes polizei⸗ liches Führungszeugnis bekommen, keinesfalls wür⸗ den die in Nennhauſen einen Mann annehmen, der fremde Wagen zuſchanden fuhr, keinesfalls würde Peter nun wieder in den Beruf hineinkommen, der ihm einzig zuſagte! Die beiden Herren achteten nicht auf das Schreib⸗ maſchinenfräulein. Sie unterhielten ſich weiter über Peters Namen und Anſchrift.„Du weißt genau, daß er Peter Flamm heißt?“ fragte Herr von Wey⸗ hern zweiſelnd. „Natürlich, beſtimmt!“ entgegnete Herr von Erd⸗ mannsdorf, in einem ganzen Paket alter Zeitungen wühlend, das er vor ſich auf ſeinem Ende des Schreib⸗ tiſches ausgebreitet hatte.„Der Name ſteht ja in den Zeitungen drin! Der eine Fahrer auf„Impe⸗ rator“— das war der nette kleine Pfeil, der jüngſte von den Untersberger Pfeils, weißt oͤu?— der iſt geſtürzt und war auf der Stelle tot, und öer andere Imperator⸗Fahrer— der, der nur verunglückt iſt— der hieß alſo Peter Flamm!——— Ein dritter Imperator⸗Wagen iſt zwar gemeldet geweſen, aber er hat nicht mit im Rennen gelegen. Ich habe mir ſagen laſſen, daß die Nennhauſener ihn ſelbſt zu⸗ rückgezogen haben, weil ſie jetzt keinen vernünfti⸗ gen Fabrikfahrer haben!“ „Gut“, ſagte Herr von Weyhern,„dann gehen Sie alſo nachher aufs Polizeipräſtdium, Fräulein Cor⸗ vin, um die Anſchrift des Gegners feſtzuſtellen. Er heißt 3 Flamm, Pe—ter-———m. Haben Sie'?“ „Jaſl“ hauchte Iſe. „Gut, dann alſo weiter!“ Er diktierte die An⸗ zeige zu Ende. Iſe ſchrieb mit fliegenden Fingern nach. So ſchnell ſchrieb ſie, wie ſie noch nie in ihrem Leben geſchrieben hatte; denn ſie wußte ja beſſer als Herr von Weyhern ſelbſt jedes Wort worher, das er nun ſagen würde!— Als das Diktat beendet war, ging ſie, nach einer ſtummen Verbeugung zu Herrn von Erdmannsdorf hin, wieder hinaus in ihr Zim⸗ mer. Dort konnte ſie hören, wie die beiden Herren ſich noch eine Weile freundſchaftlich miteinander un⸗ terhielten. 9(Fortſetzung ſolat) — 51 7. Seite/ Nummer 425 Süddeutſcher Meiſterſchafts-Jußball Gau Baden ſetzt aus— Die zweite Kampfrunde um den Tſchammer⸗Pokal Der Start zur Meiſterſchaft Gauen zeigte ſchon ſehr deutlich, daß uns eine intereſſante Saiſon bevorſteht und die Gaumeiſter es außerordentlich in den vier ſüddeutſchen ſchwer haben werden, ihren Titel erfolgreich zu verteidi⸗ gen. Sehr früh hat den Südweſtmeiſter Wormatia Worms bereits das Schickſal ereilt, wie überhaupt eine ganze Reihe von Gaumeiſtern im Reich am vergangenen Sonntag Punkte einbüßte. Die Spielſtärke in den einzernen Gauen ſcheint ausgeglichener denn je zu ſein, und heute ſchon die vorausſichtlichen Gaumeiſter zu beſtimmen, dürfte zumindeſt ein großes Wagnis ſein. Der dritte September⸗Sonntag bringt ein vielſeitiges Fußball⸗Programm. Neben der Fortſetzung der Meiſter⸗ ſchaft, die allerdings im Gau Baden eine Unterbrechung erfährt, wird die zweite Hauptrunde um den Tſchammer⸗ Pokal durchgeführt, in der ſich mit S Walohof, Karls⸗ ruher FV, VfR Mannheim, VſB Mühlburg(Gau Baden), SS Ulm, Vis Stuttgart(Gau Württemberg), Wor⸗ matia Worms(Gau Südweſt) und Sp. Vg. Fürth(Gau Bayern) noch acht ſüddeutſche Mannſchaften befinden. Von größerer Bedeutung iſt auch der Kampf, den eine aus Spie⸗ lern von Baden und Württemberg kombinierte Mannſchaft am Sonntäg in Konſtanz gegen eine Schweizer BVertre⸗ tung beſtreitet. Süddeutſchland hat am Sonntag einen großen Tag! Im Kampf um die Meiſterſchaft gibt es folgende Spiele: Gan Südweſt Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach 1. FC Kaiſerslautern— F Saarbrücken Boruſſia Neunkirchen— Opel Rüſſelsheim S Wiesbaden— F Pirmaſens. Dias fünfte Spiel, Wormatia Worms gegen FS Frank⸗ furt, fällt wegen des Pokalſpiels des Südweſtmeiſters gegen Ulm aus. Eintracht Frankfurt ſcheint diesmal bedeu⸗ tend beſſer bei Laune zu ſein, als im vergangenen Jahr, während die Kickers Offenbach erheblich ſchwerer in Schwung kommen. Im neuen Kräftevergleich wird man der Ein⸗ tracht die beſſeren Chancen einräumen müſſen. Der 1. FC Kaiſerskantern hielt ſich gegen§S Frankfurt eine Halb⸗ zeit lang ausgezeichnet, unterlag aber ſpäter doch einwand⸗ fret. Zu Hauſe wird der Neuling ſeine Leiſtung ſicherlich noch zu ſteigern in der Lage ſein, doch erſcheint es trotzdem fraglich, ob er den Wormatia⸗Bezwinger FV Saarbrücken zu ſchlagen vermag. Boruſſia Neunkirchen müßte ſich dem SC. Opel Rüſſelsheim überlegen zeigen und zu ihrem zweiten Erfolge gelangen, während der FͤK Pirmaſens in Wiesbaden wenigſtens zu einem Unentſchieden kommen ſollte, Gan Württemberg Union Böckingen— Spfr. Stuttgart FV Ulm 94— Stuttgarter Kickers. Der Spielplan mußte mit Rückſicht auf die Abſtellung verſchiedener Spieler zum Kampf in Konſtanz geändert werden. Für die Stuttgarter Sportfreunde, die in Ulm klar geſchiagen wurden, wird auch in Böckingen nicht allzu wiel zu holen ſein. Der§ Ulm 94 und die Stuttgarter Kickers müſſen auf ihre bewährten Spieler Schädler und Ribke, die für Baden/ Württemberg ſpielen, verzichten. Bei wem wird ſich dieſes Fehlen am meiſten auswirken? Die Kickers müſſen gute Stürmer haben, um ſich in Ulm durch⸗ ſetzen zu wollen. Gan Bayern Bayern München— Jahn Regensburg Bé Augsburg— 1. FC 05 Schweinfurt Wacker München— Schwaben Augsburg BfB Ingolſtadt/ Ringſee— 1860 München In Bayern geht es nun ſchon in den dritten Meiſter⸗ ſchafts⸗Sonntag. Vor acht Tagen holte Schwaben Augsburg zu Hauſe ein Unentſchieden gegen Bayern München heraus. Wird Jahn Regensburg eine ſolche Leiſtung auch in Mün⸗ chen erzielen können? Jedenfalls wird man Jakob einer ſchweren Prüfung unterziehen! BC Augsburg wird gegen Schweinſurt 05 wohl nicht ganz beſtehen können. Wacker München hat bereits vier Verluſtpunkte aufzuweiſen, Schwaben Augsburg wird für die Lage der„Blauſterne“ wenig Verſtändnis zeigen und gleichfalls auf einen Sieg bedacht ſein. Vich Ingolſtadt/ Ringſee iſt auf eigenem Pbbatz nicht leicht zu bezwingen, darüber müſſen ſich die Münchener „Löwen“ im Klaren ſein. Tſchammer⸗Pokal⸗Wettbewerb mit acht ſüddeutſchen Vereinen Eine ganze Reihe ſpielſtarker Mannſchaften und die Hälfte der Gaumeiſter ſowie der Pokalverteidiger ſind aus dem Wettbewerb um den Tſchammer⸗Pokal, der bereits zum drittenmal durchgeführt wird, ausgeſchieden. Mit Karls⸗ ruher FV., Schwarz⸗Weiß Wuppertal und Duisburger§V 08 chaben ſich dagegen noch oͤrei Mannſchaften aus der Be⸗ zirksklaſſe behaupten können. Von den ſücddeutſchen Gauen, die insgeſamt noch acht Mannſchaften im Rennen haben, iſt der Gan Baden mit den vier Vereinen S Waloͤhof, VfR Mannheim, Vſh Mühlburg und Karlsruher FV zahlen⸗ mäßig und vielleicht auch in der Qualität am ſtärkſten ver⸗ treten. Württemberg ſtützt ſich auf VfB Stuttgart und SS Ulm, während die Hoffnungen des Gaues Südweſt bei der Wormatia Worms und des Gaues Bayern bei der Sp. Vg. Fürth liegen. Die Paarungen für die zweite Hauptrunde am 19. Sep⸗ tember ſind: SV Walbhof— Schwarz⸗Weiß Wuppertal Karlsruher— Fortuna Düſſeldorf Wormatia Worms— SS Ulm ViB Stuttgart— SC Planitz Sp. Vg. Fürth— Breslau 06 Polizei Chemnitz— VfR Mannheim Duisburger§ 08— VfB Mühlburg. Abgeſehen von dem Spiel in Worms, wo zwei ſüd⸗ oͤeutſche Vereine unter ſich ſind, brauchen nur zwei ſüd⸗ deutſche Mannſchaften zu reiſen: VfR Mannheim und BfB Mühlburg. Für beide wird es nicht leicht ſein, dieſe Runde erfolgreich zu überſtehen, beſonders der badiſche Zweite wird in Chemnitz einer ſehr ſchweren Prüfung unterzogen. Aber VfR hat im Waloͤhof⸗Turnier und auch im Meiſterſchaftsſpiel in Brötzingen gute Leiſtungen ge⸗ zeigt, ſo ͤaß er im Vertrauen auf ſein Können in Ruhe dem Spiel in Chemnitz entgegenſehen kann. Der Duis⸗ burger§Vios iſt mit Abſchluß der vergangenen Spiel⸗ zeit aus der Gauliga ausgeſchieden; ihm iſt auf eigenem Platz nicht leicht beizukommen. VfB Mühlburg wird einen guten Tag haben müſſen, um das Pokal⸗Schickſal zu meiſtern. Badens Meiſter SV Walöhof hat an und für ſich eine nicht allzu ſchwierige Aufgabe erhalten; denn Schwarz⸗Weiß Wuppertal kann ihn ernſtlich kaum gefährden, wenn ſich auch der Bezirksligiſt anſtrengen wird, gerade einen Favoriten zur Strecke zu bringen. Wie zieht ſich der KVegegen Fortuna Düſſeldorf aus der Affaixe? Nun, der Niederrheinmeiſter iſt auch zu ſchlagen, das hat Schwarz⸗Weiß Eſſen am vergangenen Sonntag ge⸗ zeigt. Hat der deutſche Altmeiſter nicht auch gegen Schalke 04 gut geſpielt und nur:1 verloren?! Ein Sieg des K wäre alſo gar nicht einmal ſo ausgeſchloſſen. Wormatia Worms hat ſich mit SS VuUlm auseinanderzuſetzen. Der Südweſtmeiſter ſchaffte es in Freiburg nur ganz knapp und verlor acht Tage ſpäter im Punktekampf in Saar⸗ brücken. Wormatia iſt ohne Zweifel noch weit von ihrer beſten Form entfernt. SS Ulm iſt eine kampfkräftige Mannſchaft, der„Club“ ſcheiterte an der Widerſtandskraft die auch Worms deutlich zu ſpüren bekommen wird. Der VfB Stuttgart hat nach den, Schlußkämpfen um die deutſche Meiſterſchaft faſt nur enttänſchende Spiele geliefert. Reißt der würtembergiſche Meiſter ſich nicht er⸗ hebrich zuſammen, dann wird die mit viel Schneid kämp⸗ fende Mannſchaft des SC Planitz ihm ſelbſt zu Hauſe keine große Gewinnchance geben. Aber noch glauben wir an VfB! Die Sp. Vg. Fürth müßte mit Breslau 06 glatt fertig werden. Die übrigen Pokalſpiele im Reich lauten: Schalke 04— Rot⸗Weiß Oberhauſen, TSV Eimsbüttel— Sp. Vg. 07 Köln⸗Sülz, Tennis⸗ Boruſſia Berlin— Dresöner SC, BC Hartha— Wacker 04 Berlin, Berliner S 92— Germania Bochum, Holſtein Kiel gegen Hertha/ BSC Berlin, Werder Bremen— Boruſſia Dort⸗ mund, Eintracht Braunſchweig— Tura Bonn und Hanno⸗ ver 96— Victoria Hamburg. Jernfahrt Mailano—München Dreiländerkampf der Straßenamateure Auf der mehr als 566 Km. langen Strecke Mailand— München wird vom Freitag bis Sonntag dieſer Woche zum erſten Male der Dreilönderkampf der Straßenama⸗ tenre von Deutſchland, Italien und Oeſterreich entſchieden Für dieſes große und ſchwere Rennen, das von nun ab allfährlich immer in umgekehrter Richtung— im nächſten Jahre alſo von München nach Mailand— ausgefahren werden ſoll, haben der Führer und Reichskanzler ſowie der italieniſche Regierungschef Muſſolini W ge⸗ ſtiftet, die ols Wanderpreis umkämpft werden. Der Preis deßs Führers fällt dem Sieger in der Nationenwertung zu, dem Eintelſieger winkt der Ehrenpreis des Duce. Die Strecke iſt 566,4 Km. lang und zerfällt in drei Teile. Die erſte Tagesſtrecke führt die Fahrer von Mai⸗ land nach Trient über 241,1 Km. Von Trient geht es am anderen Tage weiter nach Innsbruck über 195,2 Km., wobet der Brenner zu erklettern ſein wird. Die letzte Strecke von Innsbruck nach München über 130,1 Km. bringt mit dem Zirlerberg wieder einen der ſteilſten An⸗ ſttege Europas. Dede der brei Nationen ſtellt acht ihrer beſten Ama⸗ teure, die ähnlich wie bei Berlin— Warſchau als Mann⸗ ſchaft und einzeln gewertet werden. Deutſchland und Ita⸗ lien ſtellen zweifelsohne die ſtärkſten Fahrer. Nach den Ergebniſſen der Kopenhagener Weltmeiſterſchaft zu urtei⸗ len, müßte unſer Meiſter Fritz Scheller überhaupt der beſte Teilnehmer ſein. Es darf dabei aber nicht außer Acht gelaſſen werden, daß dieſe Drei⸗Strecken⸗Fahrt weitaus ſtrapazibſer iſt, uls die Kopenhagener Strecke, und daß nur der Fahrer mit der beſten körperlichen Verfaſſung in der Lage iſt, ein Anrecht auf einen der vorderen Plätze gel⸗ tend zu machen. Von dem übrigen deutſchen Aufgebot ſind neben Scheller noch Herbert Hackebeil, Sebaſtian Krückl und Herbert Schmidt als ſtarke Fahrer bekannt. Die Mannſchaft Italiens tritt ohne den neuen Weltmeiſter Adolfo Leoni an, der mit Rückſicht auf ſeine geringen Bergſteiger⸗Qualitäten nicht berückſichtigt werden konnte. Biſio, der hinter Scheller in Kopenhagen den vierten Rang belegte, iſt rein gefühlsmäßig der beſte Italiener. Seſterreich hat ebenfalls das Beſte auf die Beine gebracht, wird aber gegen das ſtarke Feld der deutſchen und ita⸗ lieniſchen Fahrer por einer ſehr ſchweren Aufgabe ſtehen. Der beſte Heſterreicher ͤͤürfte Sztrakti, der Gewinner der Ungarn⸗Rundfahrt, ſein. Im einzelnen wurden folgende Fahrer aufgeboten: Deutſchland: Fritz Scheller, Herbert Hackebeil, Herbert Schmidt, Willy Meurer, Sebaſtian Krückl, Richard Döm⸗ ling, Willi Irrgang, Felix Böttcher. rich Feuerbach, Alfred Meyer. Italien: Giordano Cottur, Serafino Santambrogio, Guio Biſio, Ruggero Moro, Remo Ceraſa, Gino Einelli, Gorino Lunardon, Ricardo Menapace. Erſatzleute: Go⸗ rino Tommaſoni, Guiſeppe Montobbio. Oeſterreich: Johann Höfner, Lothar Sztrakati, Joſef Puhane, Karl Hrabe, Oskar Auguſti, Johann Strohmayer. Rudolf Huber, Johann Miyr. Erſatzleute: Karl Kühn. Erſatzleute: Hein⸗ Die Vereinsmeiſterſchaſten im Geräteturnen Beginn am 10. Oktober— Die Einteilung in Klaſſen Zum erſten Male werden in dieſem Jahr gemäß einer Anordnung des Reichsfachamtes Turnen die Mannſchafts⸗ kämpfe im Geräteturnen nicht mehr rundenmäßig durch⸗ geführt, ſondern an genau feſtgelegten Wettkampftagen zentral abgewickelt. Dadurch iſt es möglich, die Kämpfe termingemäß durchzuführen und zum zweiten iſt eine beſſere Ueberſicht über die Leiſtungen der einzelnen Mann⸗ ſchaften möglich, da die Auſſicht bei den Wettkampftagen einwanoͤfreier vorgenommen werden kann, als es bisher bei der rundenmäßigen Durchführung der Fall war. Es wurden in dieſem Jahre erſtmals auch für das ganze Reich einheitliche Leiſtungsklaſſen feſtgelegt, und zwar: Kreisklaſſe II(Unterſtufe) mit fünf Pflicht⸗ und einer Kürübung. Kreisklaſſe I(Mittelſtufe) mit fünf Pflicht⸗ und drei Kürübungen. Bezirksklaſſe(Mittelſtufe) mit fünf Pflicht⸗ und fünf Kürübungen. Gauklaſſe(Oberſtufe) mit ſechs Pflicht⸗ und ſechs Kür⸗ übungen. Die Mannſchaſtsſtärke beträgt für die Gau⸗ und Be⸗ zirksklaſſe je fünf Turner, für die Kreisklaſſe je vier Tur⸗ ner. Eine neue Einteilung der Kreisgruppen wird die Durchführung der Kämpfe für die Vereine weſentlich ver⸗ billigen und erleichtern. Als Wettkampftage wurden feſtgelegt: 10. Oktober: Kampftag der Kreisklaſſe II und der Bezirks⸗ klaſſe. 24.—— Kampſtag der Kreisklaſſe I und der Gauklaſſe. 31. Oktober: Endkämpfe zur Ermittlung der beſten Mann⸗ ſchaften in Kreisklaſſe II und Bezirksklaſſe. 7. November: Enoͤkampf zur Ermittlung der beſten Mann⸗ ſchaften in Kreisklaſſe I und Ganklaſſe. 14. November: Aufſtiegskämpfe: Kreisklaſſe II gur Kreis⸗ klaſſe I, Kreisklaſſe I zur Bezirksklaſſe, Bezirksklaſſe zur Gauklaſſe, 14. November: Gaugruppen⸗ und Vereinsmeiſterſchaften. 5. Dezember: Deutſche Vereinsmeiſterſchaft. 3 Die Klaſſeneinteilung: Ganklaſſe: Kampfgruppe⸗ 1 (Rhein⸗Mainſ: Taſ Mainz⸗Mombach, Tgd Frankfurt a..⸗ Bornheim, TuSp⸗Abtl. Fa. Voigt u. Häffner Frankfurt a..; Tb Wiesbaden, TV Mainz⸗Kaſtel. Kampfgruppe 2 (Saarpfalz): TB— 8 MW Neunkirchen, 1863 Pirmaſens, Bie Landau. Weſkerklaſſe⸗ Main: TB Neu⸗Yſenburg, T Rüſſels⸗ heim, TGS 1846 Darmſtadt, Tgd Frankfurt⸗Höchſt, M Urberach, TV Groß⸗Gerau, TWArheilgen. Bezirksklaſſe Rhein: Tg Budenheim, TB Bretzenheim, Tb Wiesbaden 2, TV Mainz⸗Koſtheim, Tade 1846 Worms. Bezirksklaſſe Pfalz: TV Mußbach. Spgde 1846 Neuſtadt a.., DB Hauenſtein, TuS Ludwigshafen, TV 1846 Frankenthal, T 1861 Kaiſerslautern.(Erſatz: TB Erlen⸗ bach, BfL Landau). Bezirksklaſſe Saar: MTB Saarbrücken, TV1848 Saar⸗ brücken, DB Völklingen, Vfe Homburg, ATV Dudweiler, DV Buß, T Mettlach.(Erſatz: T Ramſtein, Tade Neunkirchen.) Fubiläumskampf in Berlin Gegen Schweden: Anſere Leichtathleten vor ihrer ſchwerſten Aulgabe Daß Deutſchland ausgerechnet im 50. Länderkampf Schweden zum Gegner hat, erhöht den Reiz dieſer on ſich ſchon intereſſanten und mit großer Spannung erwar⸗ teten Begegnung ganz erheblich. Gegen die ſtarken Schwe⸗ den zu gewinnen, iſt ſchon längſt der Wunſch unſerer Ath⸗ leten, oͤie ſich auf breiter Front zuletzt wieder hervor⸗ ragend bewährten, nachdem ſie kurz vorher gegen Eng⸗ land eine Niederlage mit zwei Punkten Unterſchied ein⸗ ſtecken mußten. Der Kampf gegen die Briten in London war ſchwer, wir haben nur einen Laufwettbewerb— durch Horbig— gewinnen können, aber die Schweden werden uns zweifellos noch mehr abverlangen. Darüber muß man ſich im klaren ſein! Zweimal iſt der Verſuch unſerer Kämpfer, die Schweden zu beſiegen, mißglückt. Erſtmalig 1994 in Stockholm, wo die deutſche Mannſchaft unter etwas unglücklichen Umſtän⸗ den mit 10176:10056 Punkten geſchlagen wurde. Und auch im Rahmen des Fünfländerkampfes 1935 in Berlin beleg⸗ ten die Schweden mit 55:52,5 Punkten vor Deutſchland den erſten Platz. Ob nun im dritten Anlauf der große Wurf gelingt, erſcheint mehr als fraglich. Man ſoll zwar nie etwas vorher verloren geben, aber die Gewinnaus⸗ ſichten ſind bei den Gäſten genau ſo gut wie bei uns, ob⸗ wohl unſere Mannſchaft abermals den Vorzug hat, in heimiſcher Umgebung und vor eigenem Publikum bämpfen zu können. Ein großer Kampf ſteht bevor, der Unterſchied im Ergebnis wird es beweiſen. Bis auf Stöck alles zur Stelle Beide Mannſchaften haben ſich ſorgfältig auf den ſchwe⸗ ren Kampf, dem man nicht nur in den beiden beteiligten Ländern großes Intereſſe entgegenbringt, vorbereitet. Die Schweden haben in den letzten Tagen ihre Mannſchaft auf zwei Poſten geändert, was ſicherlich als eine Verſtärkung anzuſehen iſt. Die deutſche Vertretung wurde am Mon⸗ tag bekanntgegeben. Sie iſt erwartungsgemäß ausgefallen. Bedauerlich iſt nur, daß wir auf unſeren Olympiaſieger Stöck verzichten müſſen, der von ſeiner Krankheit immer noch nicht ganz geneſen iſt. Sein Fehlen kann uns unter Umſtänden den Sieg koſten; denn der Schwede Atterwall wird im Speerwerfen ſich von unſeren Laqua⸗Breslau und Bartels⸗Eſſen kaum ſchlagen laſſen. Jeder Tag bringt zehn Kämpfe Die insgeſamt 20 Wettbewerbe verteilen ſich auf die beiden Tage, Samstag und Sonntag, gleichmäßig. In den Sprinterkömpfen werden unſere Vertreter Bor meyer und Hornberger gegen den ausgezeichneten Strano⸗ berg einen ſchweren Stand haben. Ueber 400 und 800 Meter werden Harbig und von Wachenfeldt um die erſten Plätze kämpfen, digegen werden wir über 1500 Meter und 5000 Meter den Schweden Jonsſon kaum ernſtlich gefähr⸗ den können. Die lange Strecke iſt in ihrem Ausgang ziemlich offen, im 9000⸗Meter⸗Hindernislouf und in der kurzen Hürdenſtrecke könnten deutſche Siege herausſprin⸗ en, während die 400 Meter Hürden einen ſehr harten ampf zwiſchen Hölling und Areskoug bringen werden. Deutſchland ſollte die 4 mal 100 Meter und Schweden die -mal⸗400⸗Meter⸗Staffel gewinnen. In den techniſchen Uebungen müßte uns im Hochſprung(Weinkötz), Weit⸗ ſprung(Long), Kugelſtoßen(Woellke) und im Hammerwer⸗ fen(Hein und Blask) der Sieg ſicher ſein, im Stabhoch⸗ ſprung, Dreikampf und Speerwerfen Hagegen iſt der Er⸗ folg außerordentlich ſtark umſtritten. Auch dos Glück wird im Olympia⸗Stadion neben dem reinen Können eine große Rolle ſpielen. Willlommen, Schweden! Reichsſportführer und Dr. v. Halt zum Länderkampf „Der ſchwediſche Sport erfreut ſich in Deutſchland be⸗ ſonderer Wertſchätzung. Die ſchwediſch⸗deutſche Sport⸗ freunoſchft iſt alt. Deutſchland trat vor 1912 für die Durch⸗ Kleine Sport⸗Nachrichten Beim Tennislehrerturnier auf den Blau⸗Weiß⸗Plätzen in Berlin traten in den Vorrundenkämpfen**3 ſchon der Titelverteidiger Hans Nüßlein(Köln) und William T. Tilden in Erſcheinung. Sie machten beide gleich— Spiele und fertigten ihre Gegner Lang und Unveroroß und Hopfenheit und Därr je in örei Sätzen ab. Heury Tiller, Norwegens Boxidol und Olympiazweite im Mittelgewicht, trat in ſeiner Heimakftadt gegen Frank⸗ reichs Olympiaſieger Deſpeux in und ſchlug dieſen großen Techniker als beherzterer Kämpfer klar nach Punkten. Eine neue holländiſche Fünfkampfbeſtleiſtung der Frauen ſtellte Frl. Koen bei einem Leichtathletikfeſt in Rotterdam mit 395 Punkten auf. Die alte Beſtleiſtung wurde von de Kock mit 313½ Punkten gehalten. Den Jugend⸗Achter bei der 16. Würzburger Jugend⸗ regatta gewann der Würzburger Ré Bayern in.10,8 Minuten. Er wird auch Süodeutſchland bei der Reichs⸗ jugendregatta am 26. September in Berlin vertreten. Einen deutſchen Turferfolg gib es in Kir wo der aus Hannover entſandte Juiram unter Oblt ſſe ein Hürdenrennen überlegen gewann. Im Großen Preis der Stadt Zürich dagegen wurde Schwertknauf unter dem gleichen Reiter nur Vierter. Ludwigshafen⸗Frieſenheim gewann auch den Rückkompf im Mannſchafts⸗Ringen gegen Germania im Geſamtergebnis mit 14:4 Punkten. Auch im Gewichtheben blieben die Ludwigshafener Sieger. Der Heidelberger Rͤ kam mit ſeinen Jugendmann⸗ ſchaften zu zwei ſchönen Erfolgen. FEUMVEEx. e ee Der Jugend⸗Vierer , ewann auf der Herbſtregatta in Eberbach den Ichüler⸗ ierer vor der Eberbacher R und der Mannheimer Amieitia. Beim 33. pfälziſchen Duerrudern in 88 belegte Heidelberg im Jugend⸗Gig⸗Vierer den erſten Platz vor Ro Rheinau und R Speyer. Alfred Kienzle von Schwaben Stuttgart gewann das Langſtreckenſchwimmen über 2000 Meter„Quer durch den See von Lugano“ in der neuen Rekordzeit von 29:56 Minuten vor den Schweizern Lehmann und Walter. Die Landesmeiſterſchaft der Schweiz im 100⸗Km.⸗Mann⸗ ſchaftsfahren gewonn der RB Zürich in 218:31,4 Stun⸗ den mit einem Durchſchnitt von 43,3 Stö.⸗Km. Der Prager Cejnar beſiegte im Schlußſpiel des Lido⸗ Turniers in Venedig den Italiener Canepele 517,:4, 64, 6·0 und wurde damit„Meiſter der Adria“. Das Männer⸗ Doppel gewannen Borotra⸗Bouſſus:7,:1,:5 gegen Göpfert⸗Mangold, während im Gemiſchten Doppel Mathieu⸗ Quintavalle:2,:5 gegen Tonolli⸗Taroni erfolgreich waren. Berliner Polizeiboxer trugen in Leipzig gegen den A einen Klubkampf aus, der 616 unentſchieden endete. Der Hauptkampf zwiſchen den beiden deutſchen Meiſter⸗ ſchaftsonwärtern Campe⸗Berlin und einen unentſchiedenen Ausgang. Weltmeiſter Scherens belegte im Fliegerkampf Aus⸗ land— Frankreich im franzöſiſchen Lo Roche⸗ſur⸗Jon den 3 7 Platz hinter Gérardin. Richter wurde Dritter vor ichard. Der Telefonkén-Markstein-Soper 755 hat Köhler⸗Leipzig nohm führung der 5. Olympiade in Stockholm ein. Schweden half mit, daß die dem Weltkriege zum Opfer gefallenen 6. Olympiſchen Spiele Deutſchland zugeſprochen wurden. Die ſchwediſchen Leichtzthleten gehören zu den beſten der Welt. Zweimal blieben ſie über unſere Mannſchaft ſiegreich. Es gibt, wenn das olympiſche Bahnprogramm ausgetragen wirc, in der Leichtathletik nur ödrei europäiſche Großmächte, Schweden, Finnland und Deutſchland. Ich freue mich deshalb darauf, die Vertreter unſerer beiden befreundeten germ miſchen Nationen erneut im harten und trotzdem ritterlichen Kampfe um die Vorherrſchaft 7 ſeben. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. * „Als ich im Jahre 1012, als Angehöriger der deutſchen Olympiamannſchaft, erſtmals ſchwediſchen Boden betrat, wirkte auf mich vieles wie ein Wunder. Vor allem lernte ich die Schweden als eine der tüchtigſten Sportnationen der Welt kennen. Auch Organiſation und ſporttechniſche Methoden waren für uns Deutſche vielfach neu und rich⸗ tunggebend. Tag für Tag ſtanden wir dann im Banne großer ſportlicher Erlebniſſe. Nicht zuletzt war es die ſchwediſche Gaſtfreundſchaft, die uns freudige und fröhliche Stunden ſchuf. Erſt 1934 und 1935 traſen ſich ſchwediſche und deutſche Leichtathleten in Länderkömpfen. Beide Male waren unſere nordiſchen Sportfreunde ſtärker. Schweden will un dieſem Wochenende zum dritten und Deutſchland zum erſten Male gewinnen. Um jede Zehntelſekunde und um jeden Zentimeter wird erbittert gerungen. Dabei rechne ich mit einem ritterlichen Kampfe, der unſere ſportfreund⸗ —— Beziehungen vertieft und gerade dieſes für beide Nationen ſo wertvolle Ländertreffen in der Leicht⸗ athletik croch volkstümlicher macht. Dr. Karl Ritter von Halt.“ Auto⸗Anion und Mertedes⸗Benz beim Maſaryk⸗Preis Schon wieder ſtehen die deutſchen Rennwagen vor einer großen Kraftprobe. Kaum aus Italien von triumphalen Erfolgen zurückgekehrt, rüſten die Werke nun für das Rennen um den Großen Maſaryk⸗Preis, das auf einer fünfzehnmal zu durchfahrenden Rundſtrecke von 29,142 Km. Länge bei Brünn am 26. September veranſtaltet wird. Die Strecke iſt gegenüber dem letzten Rennen im Jahre 1935, das Bernd Roſemeyer als Sieger ſah, um zwei Runden verkürzt worden. Deutſchland wird zu dieſer Veranſtaltung vorläufig mit acht Wagen erſcheinen, und zwar entſenden Mercedes⸗Benz Rudolf Caracciola, Man⸗ fred von Brauchitſch, Hermann Lang und Richard Seaman, während die Auto⸗Union Bernd Roſemeyer, Hans Stuck, Rudolf Haſſe und H. P. Müller gemeldet hat. BMW- Sieg in England Paul Heinemann(Geilenkirchen) konnte ſeinen zahl⸗ reichen Erſolgen mit dem 2,1⸗Liter⸗BMW⸗Sportwagen in England einen neuen hinzuſügen. Er wurde beim Shels⸗ ley⸗Walſh⸗Bergrennen, dem mit 914 Meter kürzeſten Berg⸗ rennen der Welt, in 45,46 Sek. Klaſſenſieger vor ſeinem Markengefährten Dr. Noll(Gießen), der für den erkrankten Uli Richter eingeſprungen war. Tagesbeſter war der Eng⸗ länder Fane, der auf dem Frazer⸗Naſh⸗Rennwagen in 38,77 Sek. mit 85 Std.⸗Km. einen neuen Ford herausfuhr. Schleſiens Silberſchildelf zum Vorrundenſpiel gegen Brandenburg am 26. September hat folgendes Ausſehen: Piechulek; Becker, Wankell; Weiſe, Richter, Neumann; Don⸗ ner, Chriſtoph, Spiller, Dr. Frenzel, Faika. Der Kampf im Mitropa⸗Tennispokal, der in Wien zwi⸗ ſchen Oeſterreich und Polen durchgeführt wird, ſteht 212. NSDͤAP-Miiſeilungen Aus partetamtlichen Bel chung⸗ NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck. 16.., 20 Uhr, Singſtunde in den Ger⸗ S 6. Anſchließend Zellenſitzung. Erſcheinen Eflicht. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 16.., 16 Uhr, Stab⸗ und Zellen⸗ walterinnenſitzung auf der Geſchäftsſtelle. Feudenheim. 16. 9. beſuchen wir gemeinſam die Ober⸗ rheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Abends gemütliches Bei⸗ ſammenſein im Koͤc⸗Zelt. Treffpunkt pünktlich 15 Uhr am„Neckartal“(Neckarſtraße). Rheinau. 16.., 20 Uhr, Heimabend. Jugendgruppen. 16.., 20.15 Uhr, haben alle Jugend⸗ gruppen in L 4. 4 Singen. Jngendgruppe Innenſtadt und Dentſches Eck. 16.., 20 Uhr, Heimabend in Leü9. Erſcheinen unbedingt Pflicht. Jugendgruppe. Am 16.., 20 Uhr, kommen ſämtliche Führerinnen zu einer wichtigen Beſprechung nach L 9. Bleiſtift und Papier mitbringen. BDM Gruppe 3 Friedrichspark. 15.., 20 Uhr, treten alle Mädel der Scharen 1, 2 und 3 in Kluft auf dem Zeughaus⸗ platz zum Scharappell an. Am 15. 9. fällt Heimabend Lotte Gruppe 11 Humboldt. Maxeiner aus. nboe 2. 16.., 20 Uhr, kommen alle Mädel der Fahrtengruppe auf den Untergau, N 2. 4. Gruppe 20 Almenhof. 15.., 20 Uhr, Heimabend für die 8 Reißner, Hermann und Reichelt in der Schiller⸗ e. 0 alle Sopet- kigenschaffen und qußerdém breitenregelong för groſßzen Tonumfaggonchbeste Trennschärfe- dds ————— ——————— ——————— führte. 74 5 7 7 699322 8. Seite/ Nummer 425 E *⁰ 74 dweſtde ſiſ 9 — Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dem Gedächtnis eines großen Soldaten: Vor 50 Fahren ſtarb General Werder Zum 50. Todestag des Führers der badiſchen Truppen im Kriege 1870 /71 Am vergangenen Sonntag jährte ſich zum 50. Male der Todestag General Werders, des Führers der badiſchen Truppen im Kriege 1870/71. Ein Mitarbeiter ſandte uus dazu den nachſtehenden Gedenkartikel: Am 12. September 1887 kündeten die Zeitungen den Tod des Heerführers der badiſchen Truppen aus dem Krieg 1870/71, des Geuerals von Wer⸗ der. Fünfzig Jahre ſind ſeit jener Zeit verfloſſen, und unſere raſchlebige Zeit mit ihren großen welt⸗ bewegenden Vorgängen hat jene Kämpfer aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg faſt vergeſſen. Nicht ver⸗ geſſen in den Herzen unſerer Veteranen und im badiſchen Volk war die Erinnerung an den Führer des badiſchen Armeekorps im Krieg 1870/71, an General von Werder, dem der Schutz des badiſchen Landes übertragen war und der in ſchweren Kämpfen mit dem kleinen Häuflein badiſcher Trup⸗ pen einer gewaltigen Uebermacht den Einmarſch nach Baden gewehrt hat. Von Sieg zu Sieg hatte General v. Moltke die deutſchen Truppen geführt, Feſtung um Feſtung war gefallen, mit der Geſangennahme Napoleons bei Sedan am 2. September 1870 glaubte man den Krieg beendet, als die neue bürgerliche Regierung Frankreichs eine allgemeine Volksbewaffnung burch⸗ Zu den drei neugebildeten Armeen zählte auch die Oſtarmee bei Beſancon, Döle und Lyon. Die deutſchen Streitkräfte konnten dieſe neuen Heeresbildungen nicht hindern, da die Einnahme und Belagerung zahlreicher Feſtungen, darunter Straß⸗ burg, Metz und Paris, alle verfügbaren Truppen⸗ verbände in Anſpruch nahm. Doch hatten die Babener unter Werders Führung bei der Beſchießung von Straßburg ſolche Erfolge erzielt, daß General Uhrich am 28. September 1870 auf dem Münſter die weiße Flagge hiſſen ließ. Straßburg war unſer, und die Armee Werders konnte anderweitig Verwendung finden. Sie erhielt den Auftrag, die ſüdlich gelegenen Feſtungen Schlett⸗ ſtadt, Neu⸗Breiſach und Belfort zu nehmen und den Bewegungen der Oſtarmee unter Bourbakis Füh⸗ rung bie größte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Zu dieſem Zweck ſollte ſich Werder hauptſächlich bei Veſoul einrichten, Dijon beſetzen und ſich gegen Langres, Beſangon⸗ und Lyon ſichern. Mittlerweile war die oberſte deutſche Heereslei⸗ tung in die Abſichten der Heerführer der neuen franzöſiſchen Armeen eingedrungen. Am ſchwer⸗ wiegendſten ſchien der Plan Bourbakis. Dieſem hatte Garibaldi Scharen von Fremdenlegionären, Mobilgardiſten und Franktireurs zugeführt. ſo daß dieſe Armee auf 150 000 Mann angewachſen war. Bourbaki wollte mit dieſer Uebermacht das kleine Häuflein Badener unter Werders Führung beiſeite drücken und exerzierte ſeine Truppen bei Dole, Be⸗ ſangon und Lyon ein. Dann aber ſollten die vor Belfort liegenden deut⸗ ſchen Streitkräfte die Belagerung aufgeben müſſen: Der Weg der franzöſiſchen Truppen nach dem Rhein und hinüber nach Baden hätte frei⸗ gelegen. Damit waren die rückwärtigen Verbindungen der deutſchen Truppenverbände mit dem Heimatland beöroht, ja vielleicht unterbunden und der Krieg nach Baden ſelbſt hineingetragen. Der Abfall der ſüd⸗ deulſchen Staaten von Preußen ſchien unvermeid⸗ lich. Dieſe Rechnung hatten die Franzoſen aufgeſtellt. Sie vergaßn aber einen Faktor einzuſetzen. Das war der Heldenmut der badiſchen Truppen und die Um⸗ ſicht ihres Führers Werder. Den Weiſungen Moltkes gemäß hatte Werder Dijon preisgegeben, das ſofort von Bourbakiſchen Truppen beſetzt wurde. Für Werder galt es, zur Verteidigung eine ſichere Stel⸗ lung zu ſchaffen zumal die Januartage 1871 Eis und Schnee in großen Mengen brachten und die Ver⸗ pflegung des Heeres äußerſt erſchwerten. Auf den bewaldeten Höhen hinter dem Liſaine⸗ bach bei Hericourt nahmen die badiſchen Truppen ihre Stellung ein, und in dreitägigem Kampfe bei Montbeliard und Belfort an der Liſainelinie (15. bis 17. Januar 1871) lieſerte Werder mit ſeiner Heldenſchar von nur 35 000 Mann einem dreimal ſtärkeren Feind die ruhmreiche Schlacht, durch welche Bourbaki zum Rückzug gezwungen wurde. Inzwiſchen war die von General von Moltke neugebildete deutſche Südoſtarmee unter Manteuffel auf beſchwerlichen Märſchen näher gekommen, und als der franzöſiſche Heerführer ſeine von den Kämp⸗ ſen in den kalten Januartagen ermatteten Scharen ſüdwärts auf Lyon führen wollte, fand er alle Stra⸗ ßen durch die Truppen Manteuffels verriegelt. Ein erneutes Vorgehen Werders in Verbindung mit Manteuffels Operationen brachte Bourbaki in eine ähnliche Lage wie Mae Mahon vor Sedan: Um nicht in die Hände der Deutſchen zu fallen, überſchritten am 1. Februar 1871 die Bourbakiſchen Truppenver⸗ bände in einer Stärke von 85 000 Mann bei Pont⸗ arlier die Schweizer Grende, wo Bei Nieren-, Blasen- und Frauen- leiden, Harnsäure, Eiweiß, Zucker. Frequenz 1936: 24 000 Schweizer Nationalgardiſten die Franzoſen entwaffneten. Damit war die letzte franzöſiſche Feldarmee vernich⸗ tet, öͤurch Niederlagen, Hunger, Kälte und Elend zu dem Uebertritt in die Schweiz genötigt. Auf den Kriegerdenkmälern Badens, den Trup⸗ pen von 1870/1 gewidmet, lieſt man die Namen der Schlachtorte: Nuits, Dijon, Veſoul, Beſancon, Vil⸗ lerſexel. Hier war es, wo die Badener unter Ge⸗ neral v. Werders Führung in dreitägigem Kampfe in treuer Wafſenbrüderſchaft mit noroͤdeutſchen Ver⸗ bänden die Stöße der feindlichen Uebermacht auffin⸗ gen und den Franktireurs den Uebertritt nach Ba⸗ den wehrten. Auch der letzte deutſche Soldat wußte, um was es ſich hier handelte. In der Kriegsgeſchichte wird die im Schnee der Schützengräben durchgeführte Verteidigung der Scharen Werders als eine der größten Waffentaten aller Zeiten genannt. 4 2 R— L S utj e Umf —— Am 50. Todestag des Heerführers der badiſchen Truppen 1870/71 ſoll des Generals v. Werder in Ehren gedacht werden. Schon bei der Belagerung won Straßburg hatte er die Badener befehligt ge⸗ habt. Die Kämpfe an der Liſaine führten den Be⸗ fehlshaber und die Badener noch näher zuſammen. Als der Krieg beendigt war, benützte die Oberſte Heeresleitung die Gelegenheit, Werder als kommandierenden General nach Karlsruhe zu verſetzen. In den badiſchen Landen löſte dieſe Ernennung große Freude aus, nicht nur die Soldaten begrüßten dies, auch die ganze Bevölkerung des Landes ſah in Wer⸗ der den Retter des badiſchen Gebiets von ernſter Ge⸗ fahr in ſchweren Zeiten. Wohl in keiner größeren badiſchen Stadt fehlt heute eine Straße, die nicht nach dieſem Heerführer benannt worden iſt. So hält die Nachwelt in dem Namen„Werderſtraße“ das Andenken an dieſen tapferen Soldaten hoch. G ————— Entſcheidungskampf um die Höhen: Rot warf Blau zurück Der zweite Manövertag in der Pfalz Unſerm Bericht über die Mauöver in der Pfalz laſſen wir heute einen Artikel über den Abſchluß der Uebung folgen: Es hat die Nacht durch immer mal geballert, die Artillerie hat keine Ruhe gegeben, die Leuchtkugeln blitzten auf und die MGs. funkten auch mal ein wenig. Vor Tagesanbruch ſtellt Rot die Reſerven bereit, und nun hat es auch Panzerwagen. Es ſind dieſelben, die geſtern in der Ebene ſo wacker für Blau agierten, die müſſen jetzt ähnlich wie die Reiterei in der berühmten Kaiſeranekdote mal die Partei wechſeln, aber nicht mitten in der ſiegreichen Attacke(wofür Schlieffen damals nur das Wort „originelle Idee“ hatte), ſondern nach ſorg⸗ ſamer Ueberlegung der Manöverleitung, die ja nur mal die neue Waffe möglichſt kriegsmäßig erproben. will, damit jedermann etwas daraus lerne. Es geht alſo auf die langgeſtreckte Höhe, die ſich von den Neuleininger Türmen und Mauern ein gutes Stück weſtwärts bis an die Autobahn zieht, ein ſchweres Feuer nieder, d. h. auf den weſt⸗ lichen Teil, den Blau beſetzt hält. Die Knallkörper der Schiedsrichter ſauſen nur ſo in der Gegend herum. Weiße Leuchtkugeln ſteigen.„Wumm!“ machts rechts und links, die Pappefetzen fliegen, und der Noroͤhang iſt richtig in Pulverdampf gehüllt. Das muß doch wirken, und überall werden alſo Gruppen außer Gefecht geſetzt, und man kann ſich mit gelber Binde hinlegen. Wenn man ſo ſchön in Zeltbahnen eingewickelt iſt, tut man das gern, und der Regen iſt ja nicht eigentlich ſchwer. „Wo bleibt Rot?“ fragt jetzt alles. Jetzt müſſen ſie kommen, ſonſt ver⸗ pufft die Wirkung des Artilleriefeuers. Aber da wird mit dem günſtigen Südweſtwind erſt mal eine Nebelwand hingelegt, und da können die übrig⸗ gebliebenen MGs von Blau nichts machen. Sie funken natürlich auch noch mit Abſtänden in den Nebel hinein, aber große Wirkung kann es nicht haben. Schon kommen auch die erſten Panzer⸗ wagen angeknurrt, kämmen die Höhe an den Rän⸗ dern entlangfahrend ab, eine dritte Kolonne geht ———————————————— eeeeeeeeeeeee eeeeeeeet Ee eeee In Frankenthal vor Gericht: Gewohnheitsverbrecher ſpielt den Geiſtesgeſtörten *Frankenthal, 14. Sept. Vor der 1. Großen Strafkammer Frankenthal fand das Strafverfahren gegen den verheirateten 43 Jahre alten Ludwig Pfannendörfer aus Berghauſen(bei Speyer) ſtatt, der, ein vielfach vorbeſtvafter und unverbeſſer⸗ licher Gewohnheitsverbrecher, in Sicherungsverwah⸗ rung kommen ſollte. Am 28. Mañ ſchlich ſich der Angeklagte bei dem Landwirt Adam Karpp in Han⸗ hofen ein. Er verbarg ſich in der Scheune und oͤrang nachts in die Waſchküche ein. Dort hieß er mitgehen: 195 Pfund Schweinefleiſch, 25 Doſen Fleiſch und Wurſt, 3 Säcke, 2 Decken und eine Bürſte. Das Schweinefleiſch befand ſich teilweiſe in der ver⸗ ſchloſſenen Rauchkammer. Unter einem Holsſtoß konnte das geraubte Gut ſpäter vorgefunden und dem Beſitzer zurückgegeben werden; allerdings waren die Doſenkonſerven unbrauchbar geworden. Bei ſeiner früheren polizeilichen Vernehmung war der Angeklagte teilweiſe geſtändig, aber auch jetzt, nach Verleſung der Anklageſchrift, war Pfan⸗ auf der Straße auf halber Höhe des Leininger Tals vor und ſchwenkt dann hinüber nach Tiefental; denn hier'unten liegt noch mächtig viel Feind, der erledigt werden muß. Immer wieder brauſen ſie da vor, ziehen ſich wieder zurück, einige werden außer Ge⸗ fecht geſetzt und in die Ecke geſtellt, aber es bleiben noch genug übrig, In großen Maſſen, aber doch ſchön in Schützen⸗ rudeln, rückt rote Infanterie den Panzern nach, Nachrichter vorne unter dem ſchweren Torniſter keuchend. Die bekommen aber Flankenfeuer von der bewaldeten Höhe ſüdlich bei Battenberg, und kriegs⸗ mäßig zieht ſich die Angreiferwelle nach Norden hinüber. Trotzdem iſt dieſes flankierende Feuer noch ſehr unangenehm, aber da zeigt ſich das Schlachtenglück. Nebel war mit dem Wind da ſchwer hinzulegen, aber die Natur, wahrhaftig die Natur ſchickt ihn dicht geballt hernieder, ſo daß jenen längere Zeit total die Sicht genommen iſt und ſie ſich nur noch mit Leuchtkugeln bemerkbar machen können. Die vorgehenden Infanterieführer ſchreien ſich heiſer. Da geht eine Gruppe etwas zu maſſiert vor, ein rauhes Wort und ſchon ſpritzen ſie auseinander. „Wo iſt der Verbindungsmann nach rechts?“ „Müller, rennen Sie nicht ſo in der Gegend herum!“ —„Wo iſt der Kompanietrupp, Kreuzmillionendon⸗ nerwetter, wo ſtecken die Kerle?“ Ruhig und beſon⸗ nen ſchaut der Entfernungsmeſſer nach dem Kaltenhof hinüber, da muß doch noch etwas ſtecken... Richtig, da kommen die Blauen von beiden Seiten zum Ge⸗ genangriff herausgeſprungen, es müſſen ganze zwei Züge ſein. „Dauerfener!“ Und die drüben bleiben auch bald darauf im Acker lie⸗ gen und muckſen ſich nicht. Nach fünfviertel Stunden iſt die Sache entſchieden. Ueber die Straße Neuleiningen—Tiefental ſcheint der Angriff nicht weiterzukommen. Das genügt auch. Der General läßt„Das Ganze halt!“ blaſen. Ueberall wird es aufgenommen. Es folgt bald darauf der Offiziersruf und„Abrücken in die Quartiere“, und ſchnell verdrücken wir Preſſeleute uns. Denn bald werden die Straßen wieder verſtopft ſein von ab⸗ rückenden Fahrzeugen. Die Truppe aber wird mal verſchnaufen dürfen. Dr. Hr. nendörfer durch nichts zu einer Ausſage zu be⸗ wegen. Ein Zeuge beſtätigte, daß Pf. es immer ſo macht, wenn er glaubt, damit ſeine Lage beſſern zu können. Zeitweiſe faſelte der Angeklagte von einer Milliardenerbſchaft, redete vom Totſchießen und an⸗ derem dummem Zeug. Dieſe Moritat hat er aber ſchon 1925 aufgebracht und wärmt ſie nur gelegent⸗ lich wieder auf, wenn er den Geiſtesgeſtörten vor⸗ täuſchen will. Die Sachverſtändigen hielten Pfannendörſer für zurechnungsfähig. Da es ſich jedoch um einen mora⸗ liſch minderwertigen Menſchen handelt, der eine ſtändige Gefahr für die Oeffentlichkeit bildet, wurde die nochmalige Unterſuchung des Angeklagten in einer Heilanſtalt angeordnet. zas Hohenſachſen, 14. Sept. Auf 71 Lebenslenze konnte Peter Klohr 2 zurückblicken. ed⸗ Weinheim, 14. Sept. In unſerer Nachbar⸗ gemeinde Lützelſachſen wie auch noch in verſchiedenen Odenwaldorten wurde die„Kerwe“ zünftig ge⸗ feiert. Ueberall waren Frohſinn, Muſik und Tanz Trumpf. Die Kirchweihorte hatten ſehr guten Be⸗ ſuch von auswärts. 2 2 EIl Mittwoch, 15. September 1937 Nachbargebiete Kirchweihfreuden in Lampertheim Stadt und Land trafen ſich zu frohem Feſt ar Lampertheim, 15. Septbr. Wer eine zünftige Kerwe feiern will, der geht alljährlich nach Lam⸗ pertheim. Das wiſſen die Mannheimer wie die Wormſer, die Bergſträßer wie die Riedbewohner, denn in Lampertheim hat man in jeder Beziehung einen guten Humor. Und daß man gern zur Lam⸗ pertheimer Kerwe geht, das bewies der ungeheure Menſchenzuſtrom aus allen Richtungen, der bereits am Sonntagvormittag einſetzte. Ein Boanbenbetrieb herrſchte den ganzen Tag über in Gaſtſtätten und auf den Straßen. In der Römerſtraße war eine regelrechte Budenſtadt aufgebaut und die Menge wogte hin und her, ſo daß man nur ſo geſchoben wurde. Nicht anders ging's, hauptſächlich am Abend, in den Tanzſälen zu. Der Kirchweihmontag war mehr ein loka⸗ les Feſt. In faſt allen Betrieben ruhte die Arbeit. Der Vormittag ſah in den Straßen recht luſtige Geſtalten, Kerweborſcht durchzogen die Straßen, vor vielen Wirtſchaften wurden„Kerwekränze“ aufge⸗ hängt. Am Hohenzollerneck ging es ganz toll zu⸗ Da fand ein originelles Schubkarrenrennen ſtatt. Weil die Steuerung verſagte Verkehrsunfälle in Lampertheim und Bürſtadbt a* Lampertheim, 15. Sept. Ein Laſtzug mit Trak⸗ tor einer Firma aus Bürſtadt fuhr hier durch die Kaiſerſtraße, als vor dem Kaufhaus Steffan an dem Traktor plötzlich die Steuerung ver⸗ ſagte und das Fahrzeug auf den Bürgerſteig gegen das Haus fuhr und beſchädigte. Zwei Kraftfahrzeuge ſtießen am Rathaus mit voller Wucht zuſammen, ſo daß beide ſchwer demoliert wurden und abgeſchleppt werden mußten. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Flammen erfaſſen Soziusfahrerin Ein junger Mann aus Frankfurt fuhr mit einem Mädchen auf dem Sozius in ſchneller Fahrt durch die Ortsſtraßen. Plötzlich am Ortsausgang geriet das Fahrzeug in Brand, und die Flamme erfaßte die Kleider des Mädchens. Schnell hielt der Fahrer die Maſchine an und erſtickte die Flamme an dem Mädel burch Ueberwerfen mit ſeiner Leder⸗ jacke; es trug dennoch ſtarke Brandwunden davon. Das Fahrzeug war ſtark in Mitleidenſchaft gezogen und mußte in Reparatur. ea⸗ Hebdesheim, 14. Sept. Bei noch beſter Ge⸗ ſundheit beging der Rentner Georg Wilhelm ſei⸗ nen 89. Geburtstag. Er iſt einer der älteſten Ein⸗ wohner unſerer Gemeinde. e Mittwoch, 15. September Nationaltheater:„Schwarzſchwanenreich“, Oper von Sieg⸗ fried Wagner, Miete M, 20 Uhr. Roſengarten:.30 und 15 Uhr Vorträge während der Gau⸗ verkehrswoche in Baden. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.30 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel. Waldporkreſtaurant. Kaffee Karl Theodor, Rennwieſen⸗Reſtaurant. Kaffee Odeon: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Kapriolen“.— Alhambra:„Liebe kann lügen“ — Schauburg:„Verſprich mir nichts“.— Palaſt:„Der letzte Alarm“.— Gloxia:„Karuſſell“.— Scala:„Die glü⸗ ſerne Kugel“.— Capitol:„Man ſpricht über Jacqueline“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—18 und 15—17 Uhr, Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſenm, E 7. 20: Geöfrnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geökfnet von 10 bis 18 unb von 15 bis 17 Uhr. Burte⸗Ausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 10 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.39 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Teleſon 343 21. Was hören wir? Donnerstag, 16. Seytember Reichsſender Stuttgart .00: Fröhliche Muſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volks⸗ muſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Zauber der Stimme(Schall⸗ platten).— 20.00: Aus Mannheim: Fröhliche Schwarz⸗ waldreiſe. Von Paul Schaaf. Ausführende: Die Mann⸗ heimer Funkſprecher. Leitung: Erich Henninger.— 21.15: Konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Volks⸗ und Unter⸗ haltungsmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kleine Tanzmuſik.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Ein junger Deut⸗ ſcher reiſt durch Marokko.— 18.20: Soliſtenmuſik.— 18.45: Was brachte uns das Rennfahr 1036/37.— 19.00: Muſik zur Unterhaltung.— 20.10: Muſik aus der Londoner Queenshall.— 21.15: Der Tag klingt aus..— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Hauptniederlagen in Mannheim: 1. Peter Rlxlus G. M. h.., Verbindungskanal linkes Ufer 6, Telephon 267 96 und 26797 .Wühelm Müler, Mafenstr. 11, Tel. 21636 u. 21612 Scohriften kosten1os HANDRIS- WIRTSCHAFTS-ZrrUNG 66 Mittwoch, 15. September 1937 Kleinsiedlung und Landarbeiſerwohnungsbau aul neuer Grundlage Kleinſiedlung und Landarbeiterwohnungsbau ſind auf dem Gebiete des Siedlungs⸗ und Wohnungsweſens die wichtigſten und vordringlichſten Maßnahmen. Um dieſe Maßnahmen noch ſtärker als bisher woranzutreiben, hat der Reichsarbeitsminiſter ſoeben auf beiden Gebieten neue Be⸗ ſtimmungen herausgegeben, die weſentliche Erleichterungen finanzieller und verfahrensmäßiger Art enthalten. Vereinfachung der Kleinſiedlungsbeſtimmungen. Bekanntlich iſt unter dem 21. April 1996 eine grundſätz⸗ Iiche Neuordnung der Kleinſiedlung erfolgt. Nach den Be⸗ obachtungen und Erfahrungen des letzten Jahres reichen die damals herbeigeführten Vereinfachungen und Erleich⸗ terungen jedoch nicht aus, um die Kleinſiedlung in ſo gro⸗ ßem Umfange zu fördern, wie es ſtaatspolitiſch erwünſcht und notwendig iſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat ſich da⸗ her entſchloſſen, die Beſtimmungen über die Förderung der Kleinſiedlung im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers und den beteiligten Oberſten Reichsbehörden noch⸗ mals neu zu faſſen und erheblich weiter zu vereinfachen und zu erleichtern. Die Beſtimmungen werden in den nläch⸗ ſten Tagen im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht werden. Die neuen Durchführungsbeſtimmungen bedeuten eine ͤurchgreifende Vereinfachung und Erleichterung. Sie be⸗ halten den bisherigen Grundaufbau bei, kürzen aber den äußeren Umfang der bisherigen Beſtimmungen ganz erheb⸗ lich, vermindern die Zahl der Anlagen ſowie Zahl und Um⸗ fang der Formblätter und bringen vor allem die völlige Dezentraliſterung des Bewilligungsverfahrens, eine ſtarke Verminderung der übergroßen Zahl öͤer bisher in das Ver⸗ fahren eingeſchalteten Stellen, die Beſeitigung, Auflockerung vder Milderung zahlreicher einengender oder bisher ſtren⸗ geren Beſtimmungen, eine bedeutende Verbeſſerung der Be⸗ dingungen für die Hergabe der Reichsdarlehen, eine erheb⸗ liche Begünſtigung der kinderreichen Familien und zahl⸗ reiche andere, für die Durchführung ſehr weſentliche ma⸗ tertelle und verfahrensmäßige Vereinfachungen und Er⸗ leichterungen. JIn materieller Hinſicht iſt beſonders hervorzuheben die Auflockerung und Erhbhung der Baukoſtenhöchſtgrenzen auf bis zu 6500 bis 7000, die entſprechende Erhöhung der Belaſtungsgrenzen, die Milderung der Anforderungen an die Stellengröße, die Auflockerung der 60 v..⸗Bürgſchafts⸗ grenze, die Herabſetzung der Eigenleiſtung auf 15 v.., in beſonderen Fällen, namentlich bei kinderreichen Familien ſowie in Not⸗ und Grenzgebieten auf 10 v.., die Er⸗ böhung der Reichsdarlehen in beſonderen Fällen auf bis zu 2000, die allgemeine Senkung des Zinsſatzes für die Hauptdarlehen auf 3 v. H. und die Ermächtigung der Be⸗ willigungsbehörden, den Zinsſatz bei Siedlern mit nied⸗ rigem Monatseinkommen(unter 120 /) und beſcheidenen Raumanſprüchen noch weiter auf bis zu 2 v.., in beſon⸗ deren Fällen ſogar auf bis zu 1 v. H. herabzuſetzen, die Er⸗ höhung der Zuſatzdarlehen für kinderreiche Familien, die völlige Zinsfreiheit der Zuſatzdarlehen, die Beſeitigung der bisherigen ſtarren Vorſchriften über die Höhe der Zinsſätze, über die Fremoͤdarlehen u. a. m. Vor allem ſind aber auch in verfahrensmäßiger Hinſicht weitgehende Vereinfachungen und Erleichterungen herbei⸗ geführt worden. U. a. entfällt nach der Neuregelung die Mitwirkung des Landesfinanzamts(Finanzamt) bei der Gebernahme der Reichsbürgſchaft für Kleinſiedlungen, die Mitwirkung der Arbeits⸗ und Geſundheitsämter in allen Fällen, die nicht als Zweifelsfälle anzuſprechen ſind, die Mitwirkung der Gemeindebehörden bei der Wirtſchaftspla⸗ nung, die Zuziehung beſonderer Bodengutachter in den Fül⸗ len, in denen die Eignung des Landes und die Angemeſſen⸗ heit des Erwerbspreiſes den Bewilligungsbehörden auf Grund anderer Umſtände ſchon bekannt iſt, die Mitwirkung der Bewilligungsbehörden bei der Verſicherung der Steuer⸗ freiheit bei gemeinnützigen mittelbaren Trägern, die Mit⸗ wirkung des Reichsarbeitsminiſters bei der Zulaſſung mit⸗ telbarer Träger, die erſtmalig auf dem Siedlungsgebiet tätig werden ſollen uſw. Eine beſondere verfahrensmäßige Vereinfachung liegt auch in der Zuſammenlegung des Ver⸗ fahrenszuges für die Prüfung nach der Durchführungsver⸗ oroͤnung vom 5. Juli 1934 /23. Oktober 1935 mit dem Be⸗ willigungsverfahren und in der reſtloſen Delegation ſämt⸗ licher Befugniſſe des Reichsarbeitsminiſters aus den Klein⸗ ſiedlungsverordnungen einſchließlich der Enteignung und der Aufhebung der Pacht⸗ und Nutzungsrechte auf die Bewilli⸗ gungsbehörden. Beſonders weſentlich iſt auch die grund⸗ legende Vereinfachung, Dezentraliſievung und Beſchleuni⸗ gung des Siedlerauswahlverfahrens. Der Schwerpunkt hinſichtlich der Prüfung der Siedlungsbewerber iſt ganz auf die örtlichen Prüfungsausſchüſſe verlagert, die im münd⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung lichen und möglichſt unbürokratiſchen Verfahren die poli⸗ tiſche, geſundheitliche, charakterliche und ſiedleriſche Eignung zu prüfen haben. Das Ergebnis der Prüfung wird in ein⸗ facher Form den beteiligten Stellen mitgeteilt. Ein förm⸗ licher Siedlungseignungsſchein wird nicht mehr ausgeſtellt. Ebenſo entfällt im Regelfalle auch die ärztliche Unter⸗ ſuchung der Siedlungsbewerber, die in der rückliegenden Zeit oftmals abſchreckend gewirkt hat. Es iſt daher zu hof⸗ fen, ͤaß die neuen Beſtimmungen der ſtaatspolitiſch und bevölkerungspolitiſch ſo außerordentlich wichtigen Maß⸗ nahmen der Kleinſiedlung einen ſtarken Auftrieb bringen werden. Reichszuſchüſſe und erhöhte Darlehen für den Land⸗ arbeiterwohnungsbau. Durch die Verordnung des Beauftragten für den Vier⸗ jahresplan, Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring, vom 10. Mänz d. S. wurde eine großzügige Förderung des ländlichen Wohnungsbaues ermöglicht. Den Bauern und Landͤwirten, die ſür ihre Arbeiter neue Werk⸗ oder Heuerlingswohnungen bauen wollen, werden niedrig ver⸗ zinsliche Darlehen der Preußiſchen Landesrentenbank in Berlin bis zu 85 v. H. der Baukoſten zur Verfügung ge⸗ ſtellt; Eigenheimbewerber, die ländliche Arbeiter oder Handwerker ſind, können bis zu 72 v. H. der Geſamtkoſten der Stelle als Rentenbankdarlehen und ein Reichsdarlehen bis zu 1500/ erhalten. Von den ſeit dem Frühjahr d. F. bei den ſtaatlichen Kreisbehörden geſtellten roͤ. 16 000 Anträgen ſind etwa 8000 Anträge durch die Vorprüfung gegangen und werden zur Zeit von den Verfahrensträgern in bautechniſcher Hinſicht bearbeitet; mit den Bauarbeiten mehrerer tauſend Woh⸗ nungen iſt bereits begonnen. Da es ſich bisher bei den Vorarbeiten gezeigt hat, daß die Antragſteller vielfach die mit 15 v. H. der Koſten geforderten Eigenleiſtungen nicht aufbringen können, hat der Reichsarbeitsminiſter in den am 9. Septembere ergangenen„Dritten Durchführungs⸗ vorſchriften“ zu der vorgenannten Verordnung die Regie⸗ rungen ermächtigt, verlorene Reichszuſchüſſe in durchſchnitt⸗ licher Höhe von 600 je Wohnung zu gewähren. Ferner iſt die Grenze für die Darlehen der Landesrentenbank, die bisher bei Werkwohnungen im Höchſtfall rd. 4700 /, bei Heuerlingswohnungen roͤ. 5500/ betragen durften, um 850/ erhöht worden; bei Eigenheimſtellen werden rund 4000 mehr als bisher zugelaſſen. Dadurch ſind die Schwierigkeiten, die ſich in den Gebieten mit beſonders ſtarker Bautätigkeit und hohen Baukoſten, z. B. um Ber⸗ lin und im mitteldeutſchen Raum, ergeben haben, beſeitigt. Sofern mit den Bauten unter Jnanſpruchnahme der Rentenbankmittel bereits begonnen worden iſt, können die verlorenen Zuſchüſſe im Bebarfsfalle auch nachträglich ge⸗ währt werden. Durch die Hergabe der Reichszuſchüſſe zu den Eigenleiſtungen und die Erhöhung der Darlehen iſt es nunmehr allen Bauern und Landwirten ermöglicht, Neubauten zu errichten, auch wenn ſie nur geringe Eigen⸗ leiſtungen aufbringen können. Von allen verantwortungs⸗ bewußten Betriebsführern muß erwartet werden, daß ſie beſchleunigt ihre Antröge bei den ſtaatlichen Kreisbehörden (in Preußen den Landräten) ſtellen. Weſentliche Schwie⸗ 0 grunöbuchlicher Art können ſich bei der dinglichen Sicherung der Rentenbankdarlehen nicht ergeben, da dieſe durch die Verordnung vom 10. März 1937 auf eine neue Grundlage geſtellt und vereinfacht iſt. Die Förderungsmaßnahmen der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlu und Arbeitsloſenverſicherung mit Zu⸗ ſchüſſen von j rte 300 für die Dauer von 6 Jahren werden demnächſt eingeſtellt, nachdem die Maßnahmen des Reichsarbeitsminiſteriums zum Anlaufen gekommen iſt. In den„Dritten Durchführungsbe mmungen“ hat der Reichsarbeitsminiſter ferner die Förderung auch auf den Umbau vorhandener Gebäude zu Landarbeiterwerkwoh⸗ nungen oder Heuerlingsſtellen erweitert. Auch können Darlehen der Landesrentenbank zum Umbau unzureichen⸗ der und baulich ſchlechter Wohnungen in Anſpruch genom⸗ men werden. Es iſt aber in jedem Falle zu fordern, daß ſich der Umbau wirklich lohnt, daß alſo die vorhendenen Gebäude in ihren wichtigſten Teilen noch einwanofrei ſind. Die Umbaudarlehen der Landesrentenbank ſtellen ſich auf 500—3000/ je Wohnung. Durch dieſe Erweiterung der Förderungsmaßnahme auf Umbzuten wird ſich eine wei⸗ tere Anzahl von Wohnungen ſchaffen laſſen, die ſich zur Unterbringung von Landarbeiterfamilien eignen. Die neuen Vorſchriften werden im Reichsarbeitsblatt veröffentlicht. * Sofortige Rückgabe der Leihfäſſer— dringendes Gebor! Im Intereſſe einer reibungsloſen Anlieferung der Patenweine ſowie für die Sicherſtellung des Faß⸗ raumes für die bevorſtehende Ernte iſt die Bereitſtellung der erforderlichen Verſandfäſſer öringend geboten. Die Todes-Anzeige geb. Bäuerle Friiz Schulii Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester u. Schwägerin, Frau Karolina Sahiitt nach langem, schwerem Leiden sanft entschlafen ist. Mannheim(Rheindammstr. 25), den 14. September 1937. In tiefer Trauer: Chrisſian Schuii Nosel Wunder geb. Schütt Karoline Fischer geb. Schütt Hermann Schüit Frieda Schüfi und 5 Enkel nebsi Angehörigen Weinverfrachter können ihre Aufgabe und die an ſie ge⸗ Zuruck! Dr. Hella Korn 2 Kinderäàrztin Meerwiesenstr. 27 Toel. 20132 Fachartt für Hautkrankheiten Kaiserring 34 Telephon 42777 J * Familien-Drucksachen Druckerei Dr. Haas, R 1,-6 l Warzen und Leberflecken ent · Die Beerdigung findet Donnerstag, den 16. Sept., um 12½ Uhr mittags, von der hiesigen Friedhofskapelie aus, statt. ternt mitteis Diathermie. 83 Geschw. Steinwand, P 5, 13 25 Johre am Platze. ⸗ Tel. 280 13 50% aller Adr⸗ derungen ein. 5§ aufzeigt. 50%/ verändern ſich! Jedes Jahr treten bei etwa 155 5 alſo ein neues Köreguch Dar Ihnen die Veränderungen Mannheimer Einwohnerbuch Iſt ſoeben erſchienen la Aluminiumguß liefert prompt und ſauber Aluminiumgießerei Schmidt, *31 am: 17. 9. 1937: das Schulgeld der S1520 Mahnung ſedes einzelnen Säumigen er, Lindenhoſſtraße 58, Fernſpr. 277 33.St52 ſtellten Anforderungen nur erfüllen, wenn das vorhan⸗ dene Faßmaterial laufend für die Beförderung der Weine zur Verfügung ſteht. Es iſt nicht angängig, Hiß die Leihh⸗ fäſſer von den Weinverteilern zur Lagerung benutzt und dadurch der Allgemeinheit entzogen werden. Ein aus⸗ reichender Beſtond an betriebseigenen Lagerfäſſern muß in jedem Kellereibetrieß vorhanden ſein. Der Borſitzende der HV der deutſchen Weinbauwirtſchaft hat alle Weinver⸗ frachter angewieſen, alle Firmen, die bis zum 15. 9. 1937 dieſem Erſuchen nicht— aben, zu benennen, da⸗ mit er den betreffenden Betriebsführern gegenüber ge⸗ eignete Maßnahmen ergreifen kann. * Carl Stender u. Co. A, Hamburg. Die in der vor kurzem abgehaltenen o. HV. beſchloſſene Erhöhung des Grundkapitals um 3 Mill./ auf 3,4 Mill. durch Aus⸗ gabe von 3000 Inhaberaktien zu je 1000 zwecks Durch⸗ führung des mit der Großhandels⸗Finanzierungs AG., Berlin, abgeſchloſſenen Verſchmelzungsvertrages vom 4. Auguſt 1937 iſt erfolgt. Die Firma iſt geändert in Indu⸗ ſtrie⸗Export AG. Gegenſtand des Unternehmens ſind die Herſtellung, der Ankauf und Verkauf von Waren aller Art, insbeſondere——— und Exportgeſchäfte ſowie die Er⸗ richtung, der Erwerb und der Weiterbetrieb anderer Ge⸗ ſchäfte. * Otto Stumpf AG, Leipzig.— Günſtiger Geſchäftsver⸗ lauf. Der Verlauf des am 91. März 1997 beendeten Ge⸗ ſchäftsjahres war günſtig und brachte ſowohl im Groß⸗ handel als auch für die Fabrikation eine weitere Steige⸗ rung des Umſotzes. Mit der Ausdehnung des Geſchäfts⸗ umfanges gewonn die Frage ausreichender Lager⸗ und Arbeitsräume beſondere Bedeutung; vor allen Dingen er⸗ gab ſich die Notwendigkeit einer weſentlichen Vergrößerung des Hauptgeſchäftes. Da die erforderliche Erweiterung oder Neubeſchaffung geeigneter Räume ſich in Chemnitz als un⸗ durchführbar erwies, wurde in Leipzig ein Fabrikgrund⸗ ſtück käuflich erworben. Die Geſellſchaft hat ſich entſchloſſen, den Hauptſitz von Chemnitz nach Leipzig zu verlegen.— Bei 9,22(2,76) Mill./ Rohertrag verbleibt nach Ab⸗ ſetzung von 1,22(1,10) Mill.„ für Löhne und Gehälter und 0,19(0,13) Mill./ für Abſchreibungen ſowie Zuwei⸗ ſung von 0,17(0,18) Mill. zur Rücklage 2 und zu ſonſtigen Rückſtellungen ein Gewinn einſchl. 35 723(20 076) Vortrag von 88 946(82 923) 4, aus dem wieder 6 v. H. Dividende auf 605 000 Stammaktien ausgeſchüttet wer⸗ den. Auch im neuen war der Geſchäftsgang bisher zufxiedenſtellend. 4 Erhöhun der Frachtraten nach Auſtralien und Neu⸗ ſeeland. Die Frachtraten noch Auſtralien und Neuſeeland werden auf Beſchluß der Konferenzlinien mit dem 1. Okto⸗ ber 1037 um 10 v. H. erhöht. Die gleiche generelle Er⸗ höhung kommt auch für die Perſonen⸗Tariſe in Frage. * Ausban der Rohſtoffgrundlage der nordböhmiſchen Textilinbuſtrie. In der norodböhmiſchen Textilinduſtrie treten ſtarke Selbſtändigkeitsbeſtrebungen hervor, die vor allem die Errichtung eines eigenen großen Betriebes der Zellwolle⸗Erzengung anſtreben. Die nordböhmiſche Textil⸗ induſtrie verwendet ſchon jetzt und in raſch anſteigendem Maße die Stapelfaſer vorwiegend italieniſcher und reichs⸗ deutſcher Herkunft. In abſehbarer Zeit ſoll auch in Norö⸗ böhmen eine große Zellwollfabrik erſtehen, für die das Kapital bereits ſichergeſtellt erſcheint, nur iſt die Frage der Waſſerbeſchaffung noch nicht gelöſt. Die Zellwolle erfordert große Mengen durchaus reinen Waſſers. Wo ſolches nicht vorhanden iſt, müſſen koſtſpielige Kläranlagen geſchaffen werden, die die Stapelfaſerherſtellung von Haus aus ſchwer belaſten und daher konkurrenzunfähig machen.— Im öſt⸗ lichen Böhmen, um Trautenau und Königgrätz, wird in kurzer Zeit die Seidenraupenzucht, die dort jetzt ſchon in anſehnlichen Anfängen vorhanden iſt, ins Große ausgebaut werden. Dieſer neue Induſtriezweig wird vom ſtaatlichen Seidenbau⸗Inſtitut in Königgrätz in großzügiger Weiſe gefördert. Weiter wendet ſich die Induſtrie auch wieder den Werkſtoffen Flachs und Hanf zu. Da Flachs in Trautenau in großen Mengen verarbeitet wird, ſoll er auch wieder an⸗ gebaut werden. Hanf⸗ und Flachs⸗Verſuchsfelder befinden ſich in Habſtein, bei Leipa— Bohmiſch⸗Beipa, wo auf dem⸗ trocken gelegten Moore beide Pflanzen ausgezeichnet ge⸗ deihen. * Der engliſche Außenhandel im Auguſt. Nach dem amt⸗ lichen britiſchen Handelsausweis ſtellte ſich die britiſche Einfuhr im Auguſt auf 86,66 Mill. Tſtr. gegenüber 85,50 Mill. Lſtr. im Juli und 66,06 Mill. Lſtr. im Auguſt des Vorjahres. Die Geſamtausfuhr ging von 5437 Mill. Lſtr. im Juli auf 40.29 Mill. Lſtr. im Auguſt. zurück. Im Auguſt des Vorjahres hotte die Geſamtausfuhr einen Wert von 30,68 Mill. Iſtr. Die Wiederausfuhr ſtellte ſich im Auguſt auf 6,690 Mill. Lſtr. gegenüber 6,80 Mill. Pſtr. im Juli und 4,49 Mill. Lſtr. im Auguſt 1936. * Ein Anti⸗Dumping⸗Zoll in Amerika aufgehoben. Das amerikaniſche Schatzamt hat die Anti⸗Dumping⸗Zölle für Ammonium⸗Sulphat aus Deutſchland, Polen und Belgien aufgehoben. Die Zölle waren ſo bemeſſen, daß ſie den Unterſchied zwiſchen dem Preis auf dem Weltmarkt und dem in den Vereinigten Staaten ausglichen. Das Schatz⸗ amt ſagt, daß eine Unterſuchuna ergeben habe, daß die An⸗ nahme eines Dumpings ungerechtfertigt geweſen ſei. * Rumänien hebt die Beſchräukung der Automobilein⸗ fuhr auf. Laut rumäniſcher Preſſenachrichten hat die rumä⸗ niſche Regierung auf Antrag des rumäniſchen Verteidi⸗ gungsminiſteriums alle Beſchränkungen der Automobilein⸗ fuhr aufgehoben. Die Einfuhr im erſten Halbjahr 1937 wird auf 200 Mill. Lei beziffert. Hittag-Ausgabe Nr. 425 mnein-Mammische Abendbörse Frankturf, 14. September. Mangels Anregungen war die Abenöbörſe auf allen Marktgebieten überaus ruhig. Die Kuliſſe verharrte in Zurückhaltung. Soweit zunöchſt Kurſe gennnt wurden, konnten ſie ſich gegen den Mittagsſchluß behaupten. Gebr. Junghans lagen 1 v. H. höher mit 134, ſonſt nannte man IG Farben 164,25—164,75, Verein. Stahl 116,75—147,5, Rheinſtahl 155,25, Deutſche Erdöl 152—152,50 und AEG 127,75. Am Rentenmarkt hörte man Kommunal⸗Umſchuldung nicht ganz behzuptet mit 94,85. Im Verlaufe war die Geſchäftstätigkeit ebenfalls un⸗ bedeutend. Die Kursentwicklung war uneinheitlich bei durchſchnittlichen Abweichungen von etwa 7 v. H. 1 v. H. höher lagen BMW mit 153, 74 v. H. höher Th. Goloſchmidt mit 143, dagegen gingen Rütgerswerke auf 149,75(150,50) zurück. Von Kuxen ſtiegen Gewerkſchaft Deutſchland auf 410 390). Im Freiverkehr wurden Ablerwerke Kleyer letztmals vor der Einführung in den amtlichen Verkehr anit 115 geſucht. Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit bis zum Bör⸗ ſenſchluß ohne Belebung. EE———————— * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung KP858 werden mit dem 15. September Blei nicht legiert und Hartblei um.50 /, Feinzink und Rohzink um.50 4 ermäßigt, Zinn nicht legiert und Banka⸗Zinn dagegen um 4 /erhöht. erhffentlicht am veröffentlicht am Rm 25 See RR 5 n Kraft a n Kra e en R Alum. n. leg.] 133—137138—197 Bronzeleg. 107—110107—110 do. Legier. 58—61—61 Neuſilberleg.] 68—70/ 68—70 Blei nichtleg. 26/¼—28¼25/—27½Nickel n. leg.“ 235—246 285—240 Hartblei...—51-0 Bint ſein 4/8%ůu— Kupfer.leg. 77/ 80¼771—80/] do roh%29%/ 22 Meſſingleg..57/—60 57%—60 Zinn n. leg.] 322—382 328—388 Rotguß leg. J 78—80¼ 78- 80½ Banka⸗Zinnl 384—344[ 338—848 * Der Londoner Goldpreis betrug am 14. September für eine Unze Feingold 140 ſh. 37 d.= 86,7353 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,1258 Pence= 2,78860 l. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. ie Frachten und Schlepplöhne blieben auf dem alten Stand. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 15. September: Der Vor⸗ überzug eines kräftigen Teilwirbels brachte uns am Dienstag zunächſt landregenartige, dann unter auf⸗ friſchenden Winden ſchauerartige Niederſchläge. Zur Zeit hat ſich in einem flachen Zwiſchenhoch leichte Beſſerung eingeſtellt, die aber nur ganz vorüber⸗ gehend bleibt. Die Witterung bleibt auch für die weitere Folge ſehr wechſelhaft und zu Nieder⸗ ſchlägen geneigt. Vorausſage für Donnerstag, 16. Sentember Nach verbreiteten Regenfällen lim weſentlichen noch am Mittwoch einſetzend) wieder mehr wechſelng besn wölktes Wetter mit Schauern. Tagestemperaturen um 15 Grad, lebhafte öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 14. September + 15,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 15. September + 9,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 10,3 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,6 Milli⸗ meter S 0,6 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 16 Grad Waſſer⸗ und 1 16 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel] 11.12.13.14.15. Rhein⸗Pegel 12.13. 14.15. Rheinfelden.81½2.902.95 2,872.86// Kaub. 172 1,80243/228 Breiſach 04/1. 5 Köln 1321800139ʃ1.72 1. 2 Neckar⸗Pegel 2 Maxau Mannheim 55 3,51/ Nannheim 2 .2.45.42 eeeeeeeee eee eeeeeeeeee Amtl. Bekanntmachungen Oeffentliche Erinnerung! Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim werden fällig ſpäteſtens Höheren Lehranſtalten für das 3. Sechſtel 1987. 17. 9. 1937: das Schulgeld der Höheren Handelsſchulen für das 3. Sechſtel 1937. Frnen l. e fue w 3 enee n n, ee, SeFen Beleile, Ronieibe, Naufkut Betrag von 200.“ überſteigt. 4²⁸ Qusſcα Schiccen, 20. 9. 1937: die Gemeindebierſtener für Auguſt 1937. 20. 9. 1937: die Gemeindegetränke⸗ ſtener für Auguſt 1937. 20. 9. 1937: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſtener. 20. 9. 1987: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werden⸗ den Steuerzahlungen u. Säum⸗ niszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert Wird eine Steuer nicht 2 entrichtet, ſo 4, 2— chriften des Steuerſäummisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages eln einmaliger 93x—90(Säummiszuſchlag) in Höhe don 5 des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner hat erdem hohen Koſten———— ſtreckung zu erwarten. Eine ſondere folgt nicht. Stadikaſſe. „Da waren wir im Sommer:“ Wieviel Freude“ macyt es, 80 selne Sommer-Reise in der Er- innerung noch einmel zu erleben Aber sorgtältig eingeordnet müssen die Blider sein— in einem schönen Album aus der*⁰ Photo-Drogerie Lucdwig& Neebeein, Friedrichsplatz 19 R 68 tun qut. diesen fũt die Zeit det Reise und des Aufentheſts im Ausſend für die Folgen von Krantcheit oder Untall eine angemessene Versotgung ꝛ⁊u schaffen. Die Versorgungs-Versicherung für Ausſandreisen des Serling-Konzern, Köln bietet bewehrten Schutz dutch Tagegeld, Invaliditätsrente und Todes- fallkapital. Hundette von deutschen Unternehmen machen von dieser Speꝛiclversicfetung des Konzerns ständig steigenden Gebtauch. Die Generelditektion in Köln und die Geschäftssteſlen ſm Reich erleilen gern jede gewünschte Auskunit. 8 ,, 2 8 ND 44 755 G N 2 2 7 n, inm, 4 e, ſe, 7*3—. 2 2 2 —— Hei 7797771¹ e e —————————————— 33 — 10. Seite /Nummer 425 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. September 1007 3 ſeegebiet wurden 1704(314) Fm. veraulft, davon 358(0) 4 fuhr: 13 Löufer⸗ und 6 Milchſchweine. Preiſe: Läufer Waren und Märkte Feſtmeter oder 21,0 w. H. aus Staatsbeſitz, bei einem Durch⸗ 56—62, Milchſchweine 26 das Paar. Handel lebbaft. Geid- d Devisenmarkt 6 ſchnittspreis von 67,1(65,2) v. H.— Das Markgräflerland* Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren Badiſcher Holzmarkt 5———— 505 0 0550 225 SPoohre 58 1 15— 8 9 Srfab. 10 Feuer— 3 K1 Galud amiliah. 9 OMannheim, 14. S 5 00 en aatsw ngen; die Erloſe⸗ ermäßigten„ Bohnen 18, Nüſſe ſfg. Anfuhr 1790 Zentner.len 00 J Fpuren... Kopenbagen 5⁰ PPPFPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPFFFPCPP Handſchubshein: Birnen 10.-28, P, fe 25 kere, 6870J K4, J20, P, A dungen 25 103 Feſtmeter————— 1 die in der Vergleichszeit nicht vertreten waren, verzeich⸗ Aepfel—15,—8, Zwetſchgen—12, Pfirſiche 18—25, 14 5 (im Juli 22511 Feſtmet*** 7 en⸗Stammholz neten diesmal Verkäufe, ſo der Odenwald 1958 Feſtmeter, bis 17, Nüſſe 25.—6 Kopfſalat—8, Stangenbohnen 16, rondon. 14. Sounber Gtdlun amluc) 5 eſtmeter und im Juni 13 478 Feſtmeter)[ davon 313 Feſtmeter oder 23,1 v. H. aus Staatswaldungen Tomaten 44,, 2, Weißkraut—4, Schlangen⸗ und Kaſten⸗um f495442 Pepabern] 29.30r, Bonnn* Laee 4———— 55 550 7 zu 70 v.., das oberen Rheintal 276 Feſtmeter zu 69 v. H.* 83 Endivienſalat—4. Anfuhr und Nuch⸗ ſun 3—3˖ E—— 12 . H. L grunöpreiſe bezahlte. e Forlen⸗ un 50 3 rage gut. msterdem 110 904/ Konstanfin..— Ar— — und das untere Rheintal 132 Feſtmeter zu 72 v. H. Wäh⸗ Lärchen⸗Stammholz⸗Berkäuſe betrugen 979(501 und 1608)[ rend im oberen—————— nicht— S Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Sept.(Eig Dr.) Kü 28440. Külreim 92946 15 855 Kalnen Feſtmeter und die Erlöſe hierfür durchſchnittlich 77,5(87,3[ ſtammten im unteren Rheintas ſämtliche Verkäufe aus Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Sept. 7,62%; Noy. 7,60; Jan. falien 94.10— Prag 142.25 Warchan 29.20 J Lelparaite 1⁵ v. H. Staatsbeſit 0 M. 1067 Nn u M Kilo) Sevt.] au ſ E Err. 12—. Wkaes 109 4 n der Zeit vom 21. Auguſt bis 7. Septem 19,50, Nov. 108; Jan. und, März 10%0. 955— 1252 Sülin 48 6—— Waldungen—— Am Markt für Forlen⸗Stammbolz wurden 681(335) 2Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Sept.(Eig. Dr.) unln* L— Hacen 1³25 Aukn* nen⸗ und Fichtenholg veckanft gegen 14 986 Seseeler Feſtmeter, ſämtlich aus Staatsbeſitz(179 Feſtmeter oder Midol. 99 Sept.(87) Meialle 9 8 53,4 v..) zu 75(69,5) v. H. verkauft. 14: 514; Nov. 515; Dez. 518; Jan.(38) 521; Febr. — vorhergegangenen, allerdtnas nur elf Tage umſaſſenden Die S 2780(3540) Ster, bei[928, März 526; April 528; Mai 531; Juni 9055 Gal1 8953 Hamburger Meiallnoſierungen vom 14. lember erichtsze'). Der Anteil der Staatswaldurgen'eran be⸗ Auguſt 537; Sept. 530, Okt. 542; Dez. 544; Jan.(90) 5455— 1¹ P e(4862 Ster oder 5,6.] März 547; Mai 550 Tendenz ftetig 1 S ſarn fe, EER Durchſchnittserlös hob ſich auf 66,7(64,2) v.., da die.)—— 8 10 98 Güte, 59 bis 72(61—70) Leinöl⸗Rotierungen vom 14. Sept.(Eig. Dr) Son: mn 244.0. Brtennin.. 4299879 Preisgebiete mit höheren Erlöſen ſtärker vertreten waen. v. H. oder im Durchſchuitt 63,(65,8) v. H. Don: Leinſaat Pl. per Sept. 13,50, Leinſaot Klk. per ſmn S44.0. Feinzilber(. p.&)). 41.4088.40 An erſter Stelle ſtand diesmal der nördliche Schwarzwald 4 1 Sept. Okt. 16“ Bombay per Sept Hkt 18,%6 Komnaatth— 22 E 900 mit 14 056(5070) Feſtmeter; die Staatsverkä bet Maunheimer Pferdemarkt vom 14. Sept.(Eig. Bericht.)[loko 30.9; Sept. 29,9; Sept.⸗Dez. 20,753; Baumwollöl ägypt. 1—-Pe 3600.40 —* Fef; die Staatsverkäuſe betrugen20 Wagenpferde(1200 bis 1850 50 Arbeitspferde(75 20. Baumwoll⸗St. ägypt. ver Sept.„25. Neuyork: u SE* hier(2890) Feſtmeter oder 45(4,8) v. H. Die Erlöſe bis 235„/) 70 Schlachtpferde. Marktperlauf ruhig. Terp. 35,0. Savannah: Terp. 30,0. AI1 Katähr, Cu, 455ʃ 40 betrugen dͤurchſchnittlich 69,0(68,3) v.., da ſehr gute Qua⸗ 8 Schweinemärkte. Billigheim. Zufuhr: 204 Milch⸗* Eine weitere Schätzung der ſavaniſchen Zuckerernte. Luum pr.(A. 5. litäten vertreten waren.— Im ſüdlichen Schwarzwald ſchweine und 40 Läuferſchweine. Mreiſe: Milchſchweine[[Die Nivas ſchätzt die diesfährige Java⸗Zuckerernte zum Slumb. 344 00— UEII ſtammten von 7686(7100) Feſtmetern Verkäufen 5656(3351) 20—32, Läuferſchweine 25—40/ ie Paar. Handel ſchlep⸗[1. September auf insgeſamt 1 415 508 To. gegenüber einer Mürbn 78. S44,0..Auflmn Repulas Gines.(S.)7 2 72+ Feſtmeter oder 73,6(47,2) v. 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