69 9 ——— — 6 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nem a zeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Vei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A Mittwoch, 15. September 1937 Die engliſch⸗franzöſiſche Gemeinſchaftsaktion Faſt wie ein Bündnis Engſte Zuſammenarbeit der beiden Flotten bei der Kontrolldurchführung — London, 15. September(U..) Zehn weitere engliſche Kriegsſchiffe werden ſich heute nach dem Mittelmeer begeben, um dort an der Kontrolle teilzunehmen. Die franzöſiſchen und engliſchen Admivale im Mittelmeer haben bereits alle erforderlichen Inſtruktionen erhalten. Beide Flotten werden die Maßnahmen in engſter Zu⸗ ſammenarbeit durchführen. Die engliſche Admira⸗ lität hat den Kreuzer„Cairo“ und 8 kriegsmäßig ausgerüſtete und mit Waſſerbomben verſehene Zer⸗ ſtöver nach dem Mittelmeer beordert. Die engliſch⸗franzöſiſchen Maßnahmen ſtellen die größte Gemeinſchaftsoperation ſeit dem Welt⸗ kriege dar. Die Flottenſtützyunkte beider Länder werden ge⸗ meinſam benutzt. So ſteht den engliſchen Kriegs⸗ ſchiffen u. a. Toulon offen, und die engliſchen Flie⸗ ger können die franzöſiſchen Land⸗ und Seeflug⸗ plätze benutzen. Ebenſo können die franzöſiſchen Flugzeuge auf den engliſchen Flugzeugmutterſchif⸗ fen und auch in Malta und auf anderen engliſchen Flugplätzen landen. Die Zonen der beiden Länder werden nicht genau gegeneinander abgegrenzt, ſo daß ſich beiſpielsweiſe ein engliſcher Zerſtörer in eine franzöſiſche Zone begeben kann, falls er einem angegriſſenen Schiff näher iſt als ein franzöſiſcher Zerſtörer. Ebenſo können die franzöſiſchen Kriegs⸗ ſchiffe die engliſchen Zonen befahren, falls dies notwendig iſt. Die gemeinſame Durchführung des Patrouillen⸗ dienſtes wird hier in ſeiner Auswirkung prak⸗ tiſch als ein engliſch⸗franzöſiſches Flottenbünd⸗ nis im Mittelmeer betrachtet. Nach dem Eintreffen der Verſtärkungen wird England 36 Zerſtörer und vier Flottillen⸗Führer im Mittelmeer haben. Außerdem befinden ſich dort noch die ſtändige Mittelmeerflotte. Normalerweiſe beſteht die engliſche Mittelmeerflotte aus 4 Schlacht⸗ ſchiffen, 1 Flugzeugmutterſchiff, 7 ſchweren Kreu⸗ zern und insgeſamt 30 Zerſtörern, Unterſeebooten und kleineren Fahrzeugen. Auch Flugzeuge werden eingeſetzt — London, 15. Sept.(U..) Zur Durchführung der Mittelmeerkontrolle ge⸗ mäß dem Abkommen von Nyon wird außer der Zer⸗ ſtörerflottille auch ein Flugzeugmutterſchiff mit meh⸗ reren Flugzeuggeſchwadern nach dem Mittelmeer auslaufen. Es handelt ſich um Erkundungsflugzeuge, die mit der Marineluftwaffe zuſammenarbeiten ſol⸗ len. Das bereits früher im Mittelmeer befindliche britiſche Flugzeugmutterſchiff iſt in Alexandria ſtatio⸗ niert, und man erwartet, daß das zuſätzliche in Gibraltar ſtationiert werden wird. Die Flugzeuge ſollen zur Suche nach verdächtigen U⸗Booten einge⸗ ſetzt werden. Frankreichs Vorbereitungen (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 15. September. Im Anſchluß an das Mittelmeerabkommen von Nyon ſind nunmehr drei Geſchwader der franzöſiſchen Atlantikflotte von Breſt zur Ausfahrt nach dem Mittelmeer alarmiert worden. Es handelt ſich dabei um das 7. Geſchwader der Torpedobootszerſtörer und um das 6. und 7. Geſchwader von Torpedobooten. Das 8. Geſchwader der Torpedoboote von Breſt ſoll in etwa 8 bis 10 Tagen nachfolgen, Polniſcher Beobachtungsbeamter verſchwunden dub, London, 14. Sept. Der Kapitän des deutſchen Dampfers„Girgenti“ hat dem Nichteinmiſchungsamt in London gemeldet, daß am 11. September auf der Höhe der Nordweſt⸗ frankreich vorgelagerten Inſel Queſſant ein polni⸗ ſcher Beobachtungsbeamter des Nichteinmiſchungs⸗ amtes mit Namen Lipinſki verſchwunden ſei. Als man den Beamten vermißt habe, habe das Schiff kehrt gemacht und erfolglos bis zum Einbruch der Dunkelheit die See abgeſucht. Der Führer empfing den ſtellvertretenden Chef der Auslandsorganiſation der Faſchiſtiſchen Partei Italiens. Der Führer empfing den zum Reichspar⸗ teitag in Nürnberg weilenden ſtellvertretenden Chef der Auslandsorganiſation der Faſchiſtiſchen Partei „Italiens, Graf Thaon di Revel, der ihm vom Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAp, Gauleiter Bohle, vorgeſtellt wurde. 148. Jahrgang— Nr. 426 Diplomaken⸗Irühſtiück im Duai d Orſay Iſt Anſchluß an die Mittelmeerkonferenz in Nyon ſand im franzöſiſchen Auswärtigen Amt ein großes Diplomaten⸗Frühſtück ſtatt. Rechts: Der eng liſche Außenminiſter Eden, in der itte der fran⸗ zöſiſche Politiker Leon Blum und links der franzö ſiſche Außenminiſter Delbos.(Atlantie, Zander⸗M.) Ftalien iſt bereit, mit ſich reden zu laſſen Aber es beſteht auf Aufhebung der in Nyon beſchloſſenen Zoneneinteilung dinb. Rom, 15. September. In Beſprechung der italieniſchen Antwort an die Konferenz von Nyon hebt die römiſche Morgenpreſſe vor allem hervor, daß Italien als Mittelmeer⸗Groß⸗ macht hinter keiner anderen Mittel⸗ meer⸗Macht zurückſtehen könne.„Nur die abſolute Gleichberechtigung“, ſo ſchreibt„Meſſag⸗ gero“,„mit jeder anderen Macht und in allen Zonen des Mittelmeers ohne jede Ausnnahme hätte den Beitritt Italiens ermöglichen können, das über ſeine Intereſſen einzig und allein ſelbſt zu befinden hat.“ Nur die Erfüllung dieſer Vorausſetzung hätte Italien zum nachträglichen Beitritt veranlaſſen können. „Popolo di Roma“ weiſt auf die geographiſche und geſchichtliche Stellung Italiens im Mittelmeer hin, die von keinem Arrangement geändert oder aus der Welt geſchafft werden könne, Italien habe im Mittelmeer lebenswichtige Intereſſen, die hinter denen keiner anderen Macht zurücktreten könnten. Seine Flottenſtreitkräfte ſetzten es in den Stand, eine ebenſo große Ueberwachungsaufgabe wie jede andere Macht zu übernehmen. Uebereinſtimmend betonen die Genfer und Lon⸗ doner Berichterſtatter, daß nachträglich eine Beſtimmung eingeführt worden ſei, auf der England beſtanden habe, um eine Reviſion des Arrangements zu ermöglichen. Sie laſſe praktiſch eine andere Einteilung der Ueberwachungsbereiche zu. Dieſes„Sicherheits⸗ Millelmeerſchmuggel en gros! And für die Sicherung dieſes Schmuggels will England ſeine Flotte bereitſtellen? Drahtb. unſeres Londoner Vertreters — London, 15. September. Trotzdem das Handelsminiſterium kürzlich Miene machte die Bedingungen für die Eintragung frem⸗ der Schiffe in das engliſche Regiſter zu verſchärfen, hat der Schmuggel nach Spanien unter engliſcher Flagge wahrſcheinlich nie in ſolcher Blüte ge⸗ ſtanden wie jetzt. Nach dem„Daily Telegraph“ ſind in London 25 Geſellſchaften regiſtriert, die praktiſch in der Hand von Ausländern ſind, die ſich durch Bei⸗ bringen eines Strohmannes von eugliſcher Staatsangehörigkeit die Eintragung geſichert haben und den Schutz der engliſchen Flotte in Anſpruch nehmen. Das Geſchäft artet gleichzeitig in komplizierte Be⸗ trügereien aus, für die der„Daily Telegraph“ nach⸗ ſtehendes Beiſpiel anſührt: Ein in London anſäſſiger Grieche hat einen Vertreter des Blattes darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ſich unter den eingetretenen griechiſchen Reedereien ein Anzahl Firmen von ſchlechtem Ruf befinde. In einem Fall hätten die griechiſchen Reeder 20000 Pfund Fracht für eine Ladung von Lebensmit⸗ teln und Munition im Werte von 100 000 Pfund er⸗ halten, die nach einem rotſpaniſchen Hafen beſtimmt war. Wie bei allen derartigen Geſchäften ſei die Fracht im voraus bezahlt worden. Ein Agent der Reederei habe daraufhin die nationalſpaniſchen Be⸗ hörden von der geplanten Ausreiſe verſtändigt und ſich damit einverſtanden erklärt, daß das Schiff von den Nationaliſten gekapert werde, unter der Be⸗ dingung, daß im voraus eine weitere Summe von 20 000 Pfund gezahlt werde, Das ſei prompt geſche⸗ hen, und ein nationalſpaniſches Flugzeug habe es nach einem nationalſpaniſchen Hafen geleitet. Der Kapitän ſandte unterwegs einen Funkſpruch aus, in dem er behauptet, das Schiff ſei gekapert worden. Nachdem die Ladung in dem nationalen Hafen ge⸗ löſcht war, wurde das Schiff freigegeben und kurze Zeit darauf hätten die Reeder es verkauft. worbei. Staaten Vorrechte feſtſetzten. herausnehmen, der größten Mittelmeermacht Zonen zuzuweiſen. ventil“ könnte nach dem Geuſer Korreſponden⸗ ten des„Popolo di Roma“ einen Anhalt zur Behebung aller Fehler und Unſtimmigkeiten geben. Auch der Genfer Mitarbeiter des„Meſſaggero“ ſpricht von der Möglichkeit einer Reviſion der Ver⸗ teilung der Kontrolle, falls Italien dem Arrange⸗ ment beizutreten beabſichtigen ſollte. Schließlich unterſtreichen beide Blätter in ihren Londoner Berichten die in der engliſchen Hauptſtadt beſtehende Anſicht, daß die Ablehnung Roms nicht als etwas Enoͤgültiges betrachtet werden müſſe, ſon⸗ dern zurückgenommen werden könnte, ſalls England und Frankreich Italien die Teilnahme an der Kon⸗ trolle über das geſamte Mittelmeer„anböten“. Die Möglichkeit einer ſolchen Entwicklung werde, wie„Popolo di Roma“ bemerkt. in London als nicht ausgeſchloſſen bezeichnet. Die oberitalieniſche Preſſe hebt oͤie Ueberein⸗ ſt immung zwiſchen Deutſchland und Ita⸗ lien beſonders hervor. Der„Popolo'Ftalia“ ſchreibt, auch in dieſer Frage habe ſich zwiſchen Ita⸗ lien und Deutſchland die völlige Uebereinſtimmung der Anſichten beſtätigt. Die Achſe Rom-Berlin wirke ſich aus. Italien ſei die erſte Mittelmeermacht. Die italieniſchen Schiffsrouten ſtellten die bedeutendſten Verkehrswege zwiſchen der Levante und dem Weſten dar. Die wichtigſten Verkehrslinien von den Dar⸗ danellen oder dem Suez⸗Kanal nach Gibraltar führ⸗ ten ſüdlich oͤͤes Tyrrheniſchen Meeres an Sizilien Und nun werde Italien von der Kontrolle dieſer großen Verkehrslinie ausgeſchloſſen, ebenſo wie vom weſtlichen Mittelmeer. Die der italieniſchen Flotte zugewieſene Rolle entſpreche weder dem Grundſatz der Parität noch der Stellung Italiens im Mittelmeer. Die„Gazetta del Popolo“ ſchreibt, Italien habe nie einen Vorrang im Mittelmeer beanſprucht, aber immer ſein volles Recht auf dieſes Meer betont, das den Weg zu ſeinen Nahrungsquellen und zum Welt⸗ handel darſtelle. Verſtändigungsmöglich⸗ keiten böten ſich immer noch. Die„Stampa“ hebt den entſchiedenen Ton der italieniſchen Antwort hervor, die den Kern des Pro⸗ blems treffe. Italien könne aber nicht Plänen zuſtimmen, die für andere Niemand bürfe ſich Das Blatt verweiſt dann auf die Geſahr von Zwiſchenfällen, die durch ſofortige Aufnahme des franzöſiſch⸗britiſchen Kontrolldienſtes herauf⸗ beſchworen werde, während der Waffenſchmuggel zugunſten der ſpaniſchen Bolſchewiſten einen neuen Aufſchwung erfahre. verlange keine Vorrechte, Caballero will Paris und London aufputſchen dnb. Paris, 15. September. „Matin“ bringt in ſeiner Mittwochfrühausgabe ein Interview mit dem zur Zeit in Paris weilen⸗ den ehemaligen rotſpaniſchen Uſurpator, Largo Caballero, wobei der jetzige Generalſekretär der bohſchewiſtiſchen UGT⸗Gewerkſchaft bemerkenswert freimütig Auskunft über den Zweck ſeiner Reiſe nach Paris gibt. Schon die Ueberſchrift„Largo Ca⸗ ballero verlangt für die Fronte Populare die Hilfe der großen demokratiſchen Staaten“ kennzeichnet den Pariſer Auftrag Caballeros eindeutig. Er, Ca⸗ ballero, ſei nach Paris gekommen, um die demokra⸗ tiſchen Regierungen zu veranlaſſen. die Frage der Nichteinmiſchung neu zu betrach⸗ ten und Rotſpanien offen die militäriſche Hilſe zu leiſten, die der Beiſtandspakt des Völker⸗ bunds im Fall des Angriffs auf eines ſeiner Mitglieder vorſehe. Dieſe Hilfe könnte z. B. in dem Rückruf aller aus⸗ ländiſchen Freiwilligen beſtehen, den die franzöſiſche Regierung durchſetzen müßte, und weiter in der vollkommenen Freiheit, Waffen zu kaufen. Rot⸗ ſpanien müſſe nach 14 Monate langem Ringen eine wirlſame Hilfe erhalten. Er zweifle nicht daran, daß die„demokratiſchen Kräfte“ Frankreichs und Englands heute von ihren Regierungen dieſe Hilfe fordern könnten. Der ‚unbekannte“ Sprengſtoff Tolit in Frankreich ſehr gebräuchlich — Paris, 15. September. In Zuſammenhang mit der Unterſuchung der Sprengſtoffanſchläge vom Samstagabend war davon die Rede, daß es ſich um Tolit handele. In ver⸗ ſchiedenen fpanzöſiſchen Blättern wurde behauptet, daß Tolit in Frankreich ſo gut wie gar nicht vorkomme. Demgegenüber erklärt ein bekannter franzöſiſcher Chemiker im„Jour“, die Be⸗ hauptung, daß man in Frankreich angeblich kein Tolit finde, ſei falſch. Im vergangenen Jahr 3. B. ſeien dem Heer 200 000 Granaten mit dieſem Exploſivpſtoff geliefert worden. Außerdem ſei Tolit auch der gebräuchlichſte Sprengſtoff bei der franzöſi⸗ ſchen Kriegsmarine, die ihn zur Füllung von Bom⸗ ben, Granaten, Torpedos uſw. benutze. Der Bruder des Kaiſers von Japan auf der Reiſe nach England. Der japaniſche Prinz Chichibu traf, von Hamburg kommend, im Kraftwagen am Diens⸗ tagnachmittag in Bremerhaven ein, um ſich mit dem Schnelldampfer„Bremen“ nach England zu begeben. ———————————————— 1 ——————————PP»»»»»K— der Truppen nötig machte. 2. Seite/ Nummer 426 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 15. September 1937 Franco räumt im Norden auf: Gijon unter dem Feuer nationaler Kreuzer Die aſturiſchen Milizen werden in die Sange genommen- Erbitterte Kämyfe — Spaniſch⸗franzöſiſche Grenze, 15. Sept.(U..) Der aſturiſche Widerſtand wird nationaliſtiſchen Berichten zufolge von Tag zu Tag ſchwächer und zu⸗ ſammenhangloſer. Eine karliſtiſche Kolonne rückte längs der Küſtenſtraße vor, unterſtützt von 12 Tanks und gelangte bis innerhalb drei Kilometer von Riba⸗ deſella. Von der See her unterſtützte der Kreuzer „Almirante Cervera“ die Operationen der Truppen durch wirkungsvolles Feuer auf die aſturiſchen Stel⸗ lungen vor Ribadeſella. Zehtweiſe richtete der Kreuzer ſein Feuer auch auf Gijon, das nächſte große Operationsziel der nationalen Armee. Die Gelände⸗Schwierigkeiten haben das nationali⸗ ſtiſche Oberkommando veranlaßt, den Offenſivplan etwas zu ändern und die Hauptwucht des Vorſtoßes gegen den Norden und Nordͤweſten der Provinz Leon zu richten. Die letzten Berichte ſprechen von einer dauernd zunehmenden Aktivität der nationaliſtiſchen Truppen in dieſem Gebiet. Wenn es den Nationa⸗ liſten gelingt, die gegneriſche Front an dieſer Stelle zu durchbrechen, ſteht ihnen der Zugang in die Pro⸗ vinz Aſturien von Süden her offen. Die an dieſer Front ſtehenden Franco⸗Truppen beſtehen größten⸗ teils aus ausgeruhten Reſerven, die mit beſtem, mo⸗ dernem Kriegsmaterial in reichem Maße verſehen ſind. Aehnlich wie bei dem Vorſtoß auf Santander beabſichtigt die nationaliſtiſche Heeresleitung offen⸗ bar den Gegner füdlich zu umgehen und dann zwi⸗ ſchen den beiden Armeen der von Oſten und der von Süden angreifenden, zu erdrücken. Die ſüdliche Kolonne iſt auf beiden Seiten der von Leon nach Gijon führenden Straße im Vormarſch und konnte an einer Stelle ſchon bis unmittelbar an die Grenze der aſturiſchen Provinz vorrücken. Der Gegner hat offenbar die Gefahr erkannt, die ihm von einer Wie⸗ derholung der Operationen gegen Santander droht und zieht eiligſt Verſtärkungen weſtlich der Haupt⸗ ſtraße von Leon nach Gijon zuſammen. Im übrigen heißt es, daß die links von der Hauptſtraße vorgehen⸗ den Kolonnen bisher auf erheblich ſtärkeren Wider⸗ ſtand geſtoßen ſeien, als die rechts der Straße ope⸗ rierenden Truppen. In dem ſchroſſen gebirgigen „Terrain, das der Südgrenze der Provinz Aſturien vorgelagert iſt, ſpielen ſich erbitterte Kämpfe ab, bei denen die überlegene Artillerie der Franco⸗ truppen ſich bisher das Uebergewicht ſicherte. Nördlich und nordweſtlich von Caſares haben die Nationa⸗ liſten mehrere Berghöhen von ſtrategiſcher Bedeutung erobern können. Caſares iſt nur wenige Kilometer von der Grenze zwiſchen Leon und Aſturien ent⸗ fernt. Noch rechtzeitig geſchnayyvt + Paris, 15. September. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Bayonne ſoll ein nationalſpaniſcher Zerſtörer auf offenem Meer einen bolſchewiſtiſchen Dampfer auſgebracht haben, auf dem ſich eine ganze Reihe von aus Gijon geflohenen Anarchiſtenhäuptlingen be⸗ fand. Unter dieſen Verbrechern, die den Tod von Tauſenden von Landsleuten auf dem Gewiſſen haben, ſei auch ein gewiſſer Nelero, einer der grau⸗ ſamſten und verworfenſten Menſchenſchinder des ſpa⸗ niſchen Anarchiſtenverbandes geweſen. Zwiſchenfall in Danzig Die polniſche Poſt läßt verbotene Zeitungen austragen (Funkmeldung der NM3.) + Danzig, 15. September. Durch Verfügung des Polizeipräſidenten iſt die Einfuhr und Verbreitung der polniſchen Zeitungen —— * Der gelehrte Hund Von dem engliſchen Hiſtoriker Hallam, der in der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Oxford lehrte, werden mancherlei Geſchichten erzählt, die ſeine„gelehrte Vertieftheit“ kennzeichnen. Auf einer in ſeinem Bibliothekzimmer ſtattfindenden Beſpre⸗ chung kam einſt die Rede auf eine beſondere Stelle in Gibbons„Römiſchem Kaiſerreich“ und, um die Frage zu entſcheiden, beſahl Hallam ſeinem Hund, den vierten Band dieſes Geſchichtswerkes herab⸗ zuͤholen. Zum großen Erſtaunen der Gäſte lletterte das gelehrige Tier unverzüglich die Leiter empor, griff den geforderten Band heraus und legte ihn ſeinem Herrn vor. Die Gäſte ahnten Hamals nicht, daß der ſchelmiſche Gelehrte das Geſpräch vorher mit Liſt auf die Streitfrage gelenkt hatte und daß das betreffende Buch das einzige war, dem dͤer Hund nach eingehender Dreſſur ſein Intereſſe zugewandt hatte. Gleiches Recht Unter der Regierung der Königin Viktoria ereig⸗ nete es ſich einſt, daß in den afrikaniſchen Kolonien ein kleiner Auſſtand ausbrach, der ſchnellen Einſatz Die Aufrührer wurden beſiegt und zur Ruhe gebracht, der König aber wurde abgeſetzt und aus dem Lande verbannt. In dem Ausweiſungsbefehl wurde ihm bekanntgegeben, daß er„nur“ fünf Frauen mitnehmen dürſe. Der König, der ſeinen großen Harem nicht miſſen zu können glaubte, ſandte einen empörten Brief an die Königin perſönlich, der ihr auch richtig in die Hände gelangt iſt.„Liebe weiße Schweſter“, ſchreibt er ihr,„Du treibſt mich aus dem Lande meiner Väter und gehſt dabei ſo weit, mir nur fünf Frauen mit⸗ geben zu wollen. Ich empfinde dieſe Zahl als eines Königs unwürdig. Ich erbitte von Dir als Gnade, wenigſtens zwölf Frauen mitnehmen zu Hürfen. Denke an Dich ſelbſt: wäreſt Du zufrieden, wenn Du nur fünf Männer hätteſt?“ 8 Es heißt, daß die Königin ſich ſolcher Begründung nicht zu verſchließen vermochte und dem gekränkten König ſeine Bitte erfüllte Merry old England⸗ aug en Jfhek Erinnerung an dieſe geſellige „Illuſtrowuy Kurjer Codzienny“ und„Kurjer Bal⸗ ticki“ verboten worden. Das Verbot wurde auch im „Staatsänzeiger“ veröffentlicht. Die Polizei hatte den Verdacht, daß trotzdem Exemplare der verbo⸗ tenen Zeitungen von polniſchen Poſtbeamten aus⸗ getragen und den Beziehern zugeſtellt wurden. Um ſich darüber Gewißheit zu verſchaffen, wurden die betreffen den Poſtbeamten auf dem Polizeipräſidium vernommen. Hier be⸗ ſtätigte ſich der Verdacht. Da es den völkerrechtlichen Gründen und den Grundſätzen des Gaſtrechtes widerſpricht, daß Maß⸗ nahmen der Danziger Polizei durch die polniſche Poſt in Danzig verhindert werden, iſt die polniſche diplomatiſche Vertretung vom Senat gebeten wor⸗ den, die nötigen Maßnahmen zu treffen, daß die pol⸗ niſche Poſt in Danzig nicht Handlungen vornimmt, die nach dem Geſetz des Danziger Staates geſetz⸗ widrig und ſtrafbar ſind. Gleichzeitig war der polniſche diplomatiſche Ver⸗ treter wegen der Sicherung der polniſchen Poſt⸗ beamten beim Senat vorſtellig geworden. Die An⸗ gelegenheit iſt nunmehr als erledigt zu betrachten. Der Kaiſer von Japan dankt dem Führer Der Beſuch des Prinzen Chichibn und die deutſch⸗ japaniſche Freundſchaft (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 15. September. Seine Majeſtät der Kaiſer von Japan hat an den —9 und Reichskanzler folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „Es iſt mir ein Bedürfnis, Ew. Exzellenz meinen aufrichtigſten Dank für den liebenswürdigen Emp⸗ fang auszudrücken, den Sie ebenſo wie die Reichs⸗ regierung und das deutſche Volk dem Prinzen Chi⸗ chibu während ſeines Beſuches in Deutſchland ent⸗ gegengebracht haben. Ich beglückwünſche mich hierzu um ſo mehr, als dieſer Beſuch dazu beigetragen hat, die guten Beziehungen, welche jetzt ſchon unſere Län⸗ der verbinden, zu feſtigen und zu ſtärken. gez. Hirohito.“ Der Luftkrieg in China Die Japaner bombardieren die chineſiſchen Verbindungslinien — Nanking, 15. Sept.(U..) Neun japaniſche Flugzeuge haben geſtern 60 Bom⸗ ben auf Schihtſchiatſchuang an der Eiſenbahnlinie Peiping—Hankau abgeworfen. Auch die chineſiſchen militäriſchen Anlagen in Swatan ſind durch ein Luftbombardement ſchwer be⸗ ſchädigt worden. Weitere japaniſche Bombenangriffe wurden über Waichau, Schoakwan und Scheklung durchgeführt. Alle dieſe Orte liegen in der Provinz Kwantung. Der Generalinſpektor der Zollverwaltung gab bekannt, daß die Zollgebäude in Samun, öſtlich von Hongkong, von japaniſchen Kriegsſchiffen am Mon⸗ tag beſchoſſen worden ſind. Die Beamten konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wie in Kreiſen des Konſularkorps verlautet, iſt der amerikaniſche Botſchafter Johnſon vom Staats⸗ departement beauſtragt worden, bei den japaniſchen Militärbehörden gegen die wiederholte Bombar⸗ dierung des amerikaniſchen Miſſions⸗ lazaretts in Waichau Proteſt einzulegen. Reue jayaniſche Oberkommandierende anb. Tokio, 15. Sept. Nach einer offiziellen Mit⸗ teilung des Kriegsminiſteriums wurden zwei neue Oberkommandierende ernannt, und zwar für die ge⸗ ſamte Front in Nordchina General Graf Te⸗ rauchi, bisher Inſpektor des Erziehungsweſens, und für die Streitkräfte an der Schanghai⸗Front General Matſui, früher Kommandeur Formo⸗ ſas und Mitglied des Oberſten Kriegsrats. Die Ernennung der beiden Generale, die ihr Kommando bereits übernommen haben, bezweckt die Zuſammen⸗ faſſung der japaniſchen Streitkräfte unter eine ein⸗ heitliche Befehlsgewalt. Regen als Bundesgenoſſe der Chineſen dnb. Tientſin, 14. September. Die japaniſche Offenſive auf beiden Seiten der Bahn Tientſin— Pukau kommt infolge von unge⸗ heuren Regengüſſen, wie ſie ſeit 20 Jahren nicht mehr erlebt wurden, nur langſam vom Fleck. Durch den Dauerregen ſind die wenigen Straßen ſtellenweiſe völlig aufgeweicht, und die Anforderungen, die an Menſch, Tier und Fahrzeug geſtellt werden, ſind Ciehl Rooſepelt die Situation ſo ernſt? „Amerila wird alles tun, um ſich aus dem Kriege herauszuhalten“ — Hydepark,. Sept.(U..) „Volk und Regierung werden alles tun, was in ihrer Kraft ſteht, dies Land aus dem Krieg heraus⸗ zuhalten“ erklätte Rboſetelt in einer impröviſtekten Rede auf einem Gutshof in der Nähe ſeines Som⸗ merſitzes. Die Kriegsdrohungen ausländiſcher Mächte ſeien ebenſo ernſt, wie ſie ausſähen. Die geſpannte Situation habe ihm nur zwei bis drei Stunden für ſich ſelbſt gelaſſen, ſeit er nach Hydepark gekommen ſei, um Erholung zu ſuchen.„Es gibt Leute, die über allzugroße Vorſicht lachen, aber es iſt Vorſicht nötig, um uns aus dem Krieg herauszuhalten.“ * emPeſtt hat wohl ſelbſt das Gefühl gehabt, hier einem Peſſimismus das Wort gelaſſen zu haben, der kopfſcheuer machen könnte, als es nach Lage der Dinge an ſich gerechtfertigt wäre. Er hat ſich daher auf die Pflicht zur Vorſicht berufen, an die zu den⸗ ken beſſer ſei, als ſich von den Ereigniſſen überraſchen zu laſſen. 5 Das iſt zweifellos eine Wahrheit, gegen die ſich jeder Einwand von ſelbſt verbietet. Aber auf der anderen Seite darf auch darauf hingewieſen werden, daß übertriebener Peſſimismus der plichtgemäßen Vorſicht einen ſchlechten Dienſt erweiſt. Denn nur zu leicht entſteht aus ihm jene Panikſtimmung, der gegenüber jede Vorſicht ſich dann als ⸗wehrlos erweiſt“ Wenn Rooſe⸗ velt ſo tut und ſo redet, als ob der Krieg eine aus⸗ gemachte Sache ſei und es ſich für Amerika nur dar⸗ um handelte, ſich aus ihm herauszuhalten,— er hat nicht dabei präziſiert, ob er dabei den eu vopäiſchen oder den aſiatiſchen Kontinent hauptſächlich vor Augen hat— ſo nimmt er als Wahrſcheinlichkeit, was der europäiſche Menſch auch als ernſthafte Möglichkeit anzuerkennen ſich weigert. Möglich freilich, daß wir uns ſchon zu ſehr an die Gefahr gewöhnt haben, als daß wir ihrer noch ſo bewußt würden: und dann wäre das in der Tat ein ſchlimmes Zeichen für uns und die ganze Welt. Möglich aber auch— und ge⸗ rade für dieſe Möglichkeit hat das letzte Jahr ja allerhand Beweiſe erbracht— daß wir uns unſerer Nerven noch ſicherer fühlen als ſelbſt das immerhin ziemlich weit vom Schuß gelegene Amerika: und dann wäre das umgekehrt eine Erſcheinung, die zu der Hoffnung berechtigt, daß Europa und mit ihm die gane Welt auch die augenblickliche Kriſe über⸗ ſteht. Auf alle Fälle aber: Vorſicht iſt gut, ſehr gut, aber es erſcheint nicht notwendig, daß ſie ſich unbe⸗ dingt mit dem Peſſimismus vermählt. natupgemäß demzufolge ungeheuer. Dazu ſind noch die Kanäle überſchwemmt. Ein ernſtes Problem für die Japaner bilden die Banden, die im Hinterland einen Guerillakrieg füh⸗ ren, deſſen Unterbindung einen ſtarken Etappenſchutz notwendig macht. Geylänkel an der Fehol⸗Hopei⸗Gren dub. Tokio, 14. Sept. Wie die Regierung von Mandſchukuo meldet, tauchten an der Jehol⸗Hopei⸗Grenze 600 Mann ver⸗ ſprengter chineſiſcher Truppen auf. Sie wurden nach fünfſtündigem Kampf unter ſchweren Verluſten zu⸗ rückgeſchlagen und in unwegſame Gebirgsgegenden getrieben. Man hat in der letzten Zeit eine merk⸗ liche Zunahme der Tätigkeit kleinerer Banden feſt⸗ geſtellt. Cholera unter den japaniſchen Truppen — Schanghai,... Sept.(U..) Der japaniſche Sprecher gab bekannt, daß unter den japaniſchen Truppen bei Paoſchan die Cholera ausgebrochen ſei. 20 Soldaten ſeien bereits der Epi⸗ demie erlegen, während 80 im Sterben lägen. Er beſchuldigte China, einen„Bakterienkrieg“ zu füh⸗ ren, was von dem cineſiſchen Sprecher kategoriſch abgeſtritten wurde. Inzwiſchen wird bekannt, daß die Epidemie wei⸗ ter um ſich greift und man befürchtet, daß davon auch die Zivilbevölkerung in noch größerem Umfange als bisher in Mitleidenſchaft gezogen werden wird. Nach einer Mitteilung der Geſundheitsabteilung der Stadtverwaltung iſt die Zahl der Erkrankungen unter der Bevölkerung ſtändig im Zunehmen begriffen. In einer einzigen Woche wurden unter den chineſiſchen Flüchtlingen 130 Cholera⸗ kranke feſtgeſtellt. Die Trauerfeier für Maſaryk dnb. Prag, 14. September. Prag rüſtet zur Totenfeier für Maſaryk. Um 10 Uhr vormittags fand die erſte große Trauerſeier ſtatt, die vom tſchechiſchen Nationalrat veranſtaltet wurde. Ihr ſchloß ſich eine Stunde ſpäter eine feier⸗ liche Kundgebung der tſchechiſchen Sokol⸗Gemeinde an. Um 12 Uhr ſetzte auf Anordnung des Prager erzbiſchöflichen Ordinariats das feierliche Ge⸗ läute aller Kirchenglocken der Prager Erzdiözeſe ein. Auf Schloß Lana wurde heute vormittag die Totenmaske Maſaryks abgenommen. Die Aufbahrung wird im ſogenannten Muſikſalon des Schloſſes Lana in den Abendſtunden erfolgen. Der Präſident der Republik, Dr. Beneſch, der in den letzten beiden Tagen ohne Unterbrechung auf Schlo Lana weilte, iſt heute vormittag nach Prag zurückgekehrt. Berlin-München-Berchtesgaden —Das Autobahnbauprogramin r988 c 0 ndz Berlin, 14. September. In der Geſchichte des deutſchen Straßenbauschat der Reichsparteitag 1937, ſo erklärt Generalinſpek⸗ tor Dr. Todt in der„Straße“, noch eine beſondere Bedeutung. Mit der am Vorabend des Parteitags erfolgten Eröffnung der Teilſtrecke Bayreuth Nürnberg der Reichsautobahn war die Stadt der Reichsparteitage in einer Richtung an das Netz der Reichsautobahnen angeſchloſſen. Reicht heute der von Nürnberg ausgehende, in Verkehr ſtehende Strang der Reichsautobahn nur bis Halle/Leipzig und in wenigen Wochen nach Dresden und Jena, ſo wird, wie der Generalinſpektor weiter erklärt, die Reichsautobahn im nächſten Jahr bereits die Hauptſtadt des Reichs über die Stadt der Reichs⸗ parteitage mit der Hauptſtadt der Bewegung und mit Berchtesgaden verbinden. Beſonders angelegte, für Doppelkolonnen bequem ausreichende Auffahrten werden für den Zuſtrom der Teilnehmer auf das Parteitagsgelände zur Ver⸗ fügung ſtehen. Königliche Erziehung Auf der Weltausſtellung in London ereignete ſich während der Beſichtigung eine reizvolle Szene in⸗ nerhalb der königlichen Familie, die ein kennzeich⸗ nendes Licht auf die erzieheriſchen Eigenſchaften der Königin Viktoria wirft. In ihrer Begleitung befand ſich der Prinz von Wales, der nachmalige Edu⸗ ard VII,, der ſich in kindlichem Eifer an den aufge⸗ ſtellten Maſchinen und Bauten erfreute und mehr⸗ ſach das Gebot der Königin, der Ausſtellungsvor⸗ ſchrift entſprechend nichts zu berühren, mißachtete. Doch als die Mahnung trotz erneuter Warnung ohne Erfolg blieb, drehte ſich die Herrſcherin zu dem Kna⸗ ben um und verabreichte ihm„a royal box“, eine königliche Ohrfeige.„Die Inſchrift„Berühren ver⸗ boten' gilt auch für dich, mein Sohn“, ſagte ſie ru⸗ hig, während der Thronfolger ſich beſchämt die Wange rieb. Die Volkstümlichkeit der Königin ſoll durch dieſe kleine Handlung aber ſehr gewachſen ſein. Frühreiſer Handelsgeiſt Einſt wandte ſich der Sohn der Prinzeſſin Beatrice an die königliche Großmutter mit der Bitte, das wöchentliche Taſchengeld, das er von der Mutter be⸗ zog, um ein Pfund zu erhöhen. Die Königin, be⸗ ſtrebt, bie Kinder von früh auf zur Sparſamkeit an⸗ zuhalten, ſetzte ihm in einem längeren Brief ausein⸗ ander, daß junge Prinzen ſich mit ihrem Einkommen begnügen und ſparſam zu wirtſchaften lernen müß⸗ ten, um den künftigen Herrſcherpflichten gerecht zu werden. Sie halte es daher für richtig, ſeiner Bitte nicht zu entſprechen. Nach kurzer Zeit hatte Königin Viktoria die Ant⸗ wort des Enkels in Händen:„Liebe Großmutter, hab' herzlichen Dank für Deinen lieben Brief. Zuerſt war ich ſehr traurig, daß Du meine Bitte nicht erfül⸗ len wollteſt. Aber ich bin jetzt doch gut zufrieden, denn ich habe Deinen Brief einem Handſchriften⸗ ſammler angeboten, und der hat mir ſofort 4 Pfund 10 Schilling dafür gegeben, Dein getreuer Enkel.“ eeeeeeee „Quodlibet“ und„Powourri“ Frohſinn und luſtige Unterhaltung im häuslichen Kreiſe ſpendete einſt das„Quodlibet“, eine ſcherz⸗ hafte Aneinanderreihung von melodiſchen Bruch⸗ ſtücken und Texten in mehrſtimmigem Satz. Man kam von einer Melodie in die andere, wählte dazu mehr oder weniger unzuſammenhängende Worte, deren planvoller und ſogar kunſtvoller Unſinn Hei⸗ terkeit erregte. Bedeutende Komponiſten ſcheuten ſich nicht,„Quodlibets“(=„Was beliebt“) zu ſchaffen. Heute iſt das Quodlibet, der luſtige Brauch des 16. und 17. Jahrhunderts, faſt völlig vergeſſen. Die Muſik lebt noch in einigen Einzelgeſängen zuſammengewürfelten In⸗ haltes fort, zum Beiſpiel in der Umformung und Er⸗ weiterung des Soldatenliedes„Ich hatt' einen Kame⸗ raden“ mit der„Gloria“⸗Fortſetzung. Dafür hat uns die Zeit in dem unſterblichen„Potpourri“ eine zweifelhafte Entſchädigung dargeboten. Beide Muſik⸗ ſormen haben eine gewiſſe Aehnlichkeit miteinander. Aber die Gefahr beſteht darin, daß man das Pot⸗ pourri künſtleriſh ernſt nimmt, während das Ouod⸗ „ e eee libet von jeher den Charakter eines geſelligen Scher⸗ zes getragen hat. Kann man aber wirklich ein Stück⸗ werk wie das Potpourri, das in oft ſtilloſer und ge⸗ waltſamer Art ein Kunſtwerk vortäuſchen will, als ernſt betrachten? 3 Niemand wird das Quoolibet aus der Geſchichte der Muſik ſtreichen wollen, weil es eben keinen höhe⸗ ren Ehrgeiz kennt als den, in launiger Form du unterhalten. Wer aber mit unkritiſchem Ohr dem „Stimmungspotpourri“ mit ſeinem Wechſel von klaſ⸗ ſiſchen Melodien und Salonſtücken zuhört, verfällt der Gefahr künſtleriſcher Verflachung und verliert den Sinn für die Unterſcheidung von Höhen und Tieſen, von Werten und Unwerten in der. tönenden Kunſt. 99 F. St. Aus dem Nationaltheater. Morgen Donners⸗ tag„Hanneles Himmelfahrt“, zum erſten⸗ mal wiederholt.— Friedrich Kalbfuß entwarf die Bühnenbilder zu Schilles„Wallenſtein“, der am Samstag in neuer Inſzenierung von Intendant Brandenburg im Nationalthegter erſcheint. Die tech⸗ niſche Einrichtung liegt den Händen von Otto l große künſtleriſche Erfolge erzielt. 2 0“ e ee e e Das erſte Erholungsheim deutſcher Artiſten in Oberwieſental, dos aus den finanziellen Ergeb⸗ niſſen der vorjährigen„Feſtkundgebungen Keutſcher Artiſtik“ erworben werden konnte. Am 17. September dieſes Jahres finden zum zweiten Male im geſamten deutſchen Reichsgebiet in allen artiſtiſch⸗künſtleriſchen Stätten die„Feſt⸗ kundgebungen deutſcher Artiſtik“ ſtott. Die Feſt⸗ kundgebungen erfreuen ſich der beſonderen Unter⸗ ſtützung des Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels ſowie der perſönlichen Unterſtützung des Reichskulturwalters Hans Hinkel. Am 17. September 1937 verzichten die Artiſten in ganz Deutſchland auf ihre Entlohnung und die Betriebsführer auf ihre Einnahmen. Die geſamten Einnahmen des Tages werden ausſchließlich dem Fonds der Altersverſorgung der deutſchen Artiſtik zugeführt. Junker. Am Samstag beginnt auch die Werbewoche des Nationaltheaters. In dieſer Woche ſind die Ta⸗ gespreiſe auf den Stand der Mietpreiſe geſenkt. ——— „Dorian“, eine Oper von Hans Leger, dem Ka⸗ pellmeiſter des Pforzheimer Stadttheaters und Leiter der dortigen Sinfonie⸗Konzerte, wird demnächſt im Karls⸗ ruher Staatstheater uraufgeführt. Leger hat erſt jüngſt als Leiter und Organiſator der Muſikwoche in Bad Ems — Mittwoch, 15. September 1087 . Seite /Nummer 426 Die Siadtseite Mannheim, 15. September. Glas und Gummi Glas und Gummi ſind ſehr verſchieden von Cha⸗ rakter, ͤͤas eine weich und nachgiebig, das andere hart und ſpitzig. Die Alchimiſten würden ſicher von ſeindlichen Elementen geſprochen haben, wenn ſie Gummi gekannt hätten. Die erſtaunliche und in mancher Weiſe auch unterhaltſame Wirkung von ge⸗ wöhnlichen Glasſplittern auf gute Gummireiſen wurde ſchon frühzeitig auf dem Lande erkann! und führte zu Zwiſchenfällen in der Zeit als die Pſerde noch vor der Benzinkonkurrenz ſcheuten und die Dorfbuben ſich auch einmal einen„Jux“ machen woll⸗ ten. Das war die erſte Epoche in der Glas⸗Gummi⸗ Auseinanderſetzung. Dann kam eine längere Zeit, die in automobili⸗ ſtiſchen wie in ökonomiſchen Dingen von dem Grund⸗ ſatze der Gleichgültigkeit beherrſcht war, und ſie iſt leider noch nicht ganz überwunden. Man ſtreute ſeine Glasſcherben wie es einem paßte, zwar nicht in boshafter oder ſogenannter humoriſtiſcher Abſicht. weil es ſo ſchön knallte, aber man kippte ganze Körbe Bierflaſchen mitten auf die Straße, und was nach⸗ kam, mußte ſehen, wie es damit fertig wurde. Manche Klagen erſchienen aus Radſahrer⸗ oder auch Benzin⸗ kreiſen mit breiterem Gummi, und es wurde mit Klage gegen Stadt und Staat gedͤroht. Bei der Be⸗ hördeläge die Verantwortung, man verlaſſe ſich auf gute Straßen in der ſauberen Stadt Mannheim. Aber auf einmal glitzert es da vorne, ſchon macht es„Par⸗ dauz!“ und da ſitzt du ohne Luft und Reſervereifen. Am Ranoſtein aber ſtand das Publikum und lachte ſich eins. Und wer hat nun die Verantwortung? Na⸗ türlich keine Behörde und keine Stadt. Nun hat ſich vieles gebeſſert, das Glas von Un⸗ fällen wird meiſtens ſofort beiſeitegekehrt. Aber die Zahl der Glasſplitter iſt immer noch groß in unſerer Stadt, wie auch beſonders in der Nachbarſchaft, und es iſt immer wieder wichtiger Gummi⸗Rohſtoff, der zum Teufel geht. Daran wird noch nicht genügend gedacht. Mitleid hat man höchſtens mit einem armen Motorradfahrer, wenn er da mühſam an ſeiner alten Kiſte herumbaſtelt. Aber wer ein Auto hat, ſo meint man ſchlicht, der ſoll es bezahlen. Es iſt aber nicht oͤer Fahrer, der es bezahlt, ſondern das Reich und die deutſche Volkswirtſchaft. Und deswegen wurmt es einen, wenn da die luſti⸗ gen Männer in der Neckarſtadt, denen ich geſtern nacht begegnete, nach letztem Schluck aus der Flaſche dieſe mitten auf die Straße pfefferten. Und ſo ſehr ich die königliche Haltung der jungen Dame bewun⸗ dere, die aus der Vielzahl ihrer Pakete eines mit Parfümflaſchen auf die Planken fallen ließ, es ganz gelaſſen⸗hochnäſſig mit der linken Fußſpitze in den Rinnſtein ſchob und weiterging, nein ſchritt— ſo war es eben doch auch verkehrsgefährdend, was hier geſchah. Und während wir Zurückbleibenden, die das Glas hatten ſcheppern hören, den ſüßen La⸗ vendelduſt einſogen, blieb doch unſer Sinn nüchtern, und der alte Onkel Otto ſagte:„Was meenſt, wann do mol eener druff parkt?“ Womit alles Hiagt iſt. r. SaA kehrte auch zurück Geſtern nachmittag.23 Uhr kam erſt ein kleiner Trupp, 48 Mann SA, zurück von Nürnberg, das war der Gruppenſtab. Abends aber, da ſich denn auch viel Angehörige und Kameraden eingefunden hatten, mit halbſtündiger Verſpätung des Sonder⸗ zuges, etwa 10.15 Uhr, die eigentliche Maſſe, etwa 200 Mann mit Spielmanns⸗ und Muſikzug, hier auch die Sportler mit dabei. Großes Winken und Willkommenrufen; auch Verſuch, einzuhaken und ſchnell moch etwas über die großen und kleinen Einzelheiten der großen Tage zu erfahren. Aber da tönen auch ſchon Kommandos, man formiert ſich zur Marſchkolonne, und mit klingendem Spiel geht es über Waſſerturm und Planken zum Schlage⸗ terhaus hinüber. Und dort erſt kann nach Ab⸗ lieferung von SA⸗eigenen Ausrüſtungsſtücken das große Erzählen losgehen, wie man den Führer ge⸗ ſehen, wie es bei den Wehrmachtsvorführungen ge⸗ knallt und geraucht hätte, und wie man mit den neuen Eſſenskarten ſo gut und pünktlich verpflegt worden iſt und wahrhaftig auch, trotz des kühlen Wetters, ganz guten Schlaf gefunden habe— und was es dergleichen mehr gibt, das doch für die Familie mit ihrer liebevollen Anteilnahme wichtig zu wiſſen iſt. 8 u Die Rückkehr der SS aus Nürnbers. Die 32. SS⸗Standarte teilt mit: Wie der 32. SS⸗Stan⸗ darte vom Aufmarſchſtab SS in Nürnberg gemeldet wird, erfolgt der Rücktransport der Marſch⸗SS am Dienstag, dem 14., der Abſperr⸗SS am Mittwoch, dem 15. September, aus Nürnberg. Durch dieſe Ver⸗ änderung iſt es notwendig, den Männern, die wäh⸗ rend des ganzen Reichsparteitages einen ſtrengen Dienſt zu verrichten hatten, einen Tag länger als vorgeſehen Urlaub zu gewähren. Die Betriebs⸗ führer werden gebeten, dieſen Mehrurlaub den Männern der Abſperr⸗SS ohne Lohnausfall zu gewähren. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ansgabe In der Miltwochſitzung der Verkehrswoche: Lob des„rheiniſchen Menſchen“ Oberbürgermeiſter Renninger würdigt in einer warmherzigen Anſprache die hervorrapenben Eiceuſchaſten des Anwohners des deutſchen Schickſalsſtromes In der Mittwoch⸗Vormittagsſitzung der Verkehrs⸗ woche der DA, die durch Gauobmann Dr. Roth mit begrüßenden Worten eröffnet wurde, hielt Staatsſekretär Königs vom Reichsverkehrsmini⸗ ſterium einen etwa 1½ſtündigen Vortrag über„Die Stellung der Binnenſchiffahrt in der deutſchen Volkswirtſchaft“, über den wir noch berichten werden. Oberbürgermeiſter Renninger der alsdann das Wort ergriff, würdigte die Bedeu⸗ tung des„rheiniſchen Menſchen“ in ſeiner Boden⸗ ſtändigkeit und Leiſtungsfähigkeit. Man freue ſich, ſo führte das Stadtoberhaupt aus, immer ganz be⸗ ſonders, wenn Staatsſekretär Königs in Mannheim weile, weil er als geborener Rheinländer die Sor⸗ gen am Rheinſtrom lebhaft mitempfinde. Wenn man vom Rhein ſpreche, kämen Liebe und Heimat⸗ gefühl ganz beſonders zum Ausdruck, denn was am Rhein geſchehen ſei, ſtehe immer in Beziehung zu dieſem Schickſalsſtrom, der oͤen Anwohnern ſtets das Gefühl eingeflößt habe, daß hier das Deutſchtum verteidigt werden müſſe. Wenn man die Men⸗ ſchen zuſammenzähle, dann komme man auf zehn Millionen, die in unmittelbarer Nähe des Rheines wohnten. In den letzten Jahrzehnten habe ſich der Blick manchmal vom Rhein abgelenkt. Um ſo froher ſei das Aufatmen geweſen, als der Rhein am 6. März 1936 wieder frei wurde, ein hiſtoriſcher Tag von unſchäczbarer Bedeutung. Das Gefühl des Dankes, das man dem Führer ent⸗ gegenbringe, werde immer in der Erinnerung daran erhalten bleiben daß er den Menſchen am Rhein die Möglichkeit zu neuer arbeitsfroher Entwicklung ge⸗ geben habe. Bei einem Gang durch die Induſtrie⸗ Ausſtellung werde man den Eindruck bekommen, daß außerordentlich viel Intelligenz, Rührigkeit und Strebſamkeit am Oberrhein herrſche. Unter Hinweis auf die zahlreichen bahnbrechenden Erfindungen, die vom Rhein aus ihren Weg in die Welt nahmen, ſtellte der Reoͤner weiter feſt, daß an dieſem Strom ſtarke Menſchen leben, die ſich für alle großen Gedanken einſetzen, Menſchen, die man in Deutſch⸗ land nicht entbehren könne. Aber nicht nur die Entdecker und Unternehmer, die in vorderſter Linie ſtehen, verkörpern die Tat⸗ kraft oͤes rheiniſchen Menſchen, ſondern auch das das Heer der Arbeiter, das mitkämpfend die Dinge vollbringe, die für das rheiniſche Schaffen charakteriſtiſch ſeien. Alle ſtaatspolitiſchen Aufgaben könnten am Rhein nur erfüllt werden, wenn der Arbeiter das Gefühl habe, daß er an der richtigen Stelle ſitze. Man könne die zehn Millionen Menſchen, die am Rhein wohnen, nicht verpflanzen, weil eine der rühmenswerteſten Eigenſchaften des rheiniſchen Men⸗ ſchen ſeine Bodenſtändigkeit ſei, die ſich bei dem dreimaligen Wiederaufbau der Stadt Mann⸗ heim ſo glänzend bewährt habe. Man habe die Ueberzeugung, daß die Reichsregierung von dieſem Geſichtspunkt aus immer an den rheiniſchen Men⸗ ſchen denke und dem Rhein die Würdigung zuteil werden laſſe, die er brauche, um ſeinen Anwohnern die Möglichkeit zu geben, die ihnen geſtellten großen Aufgaben zu erfüllen. Möge auch die Verkehrstagung dazu beitragen, den rheiniſchen Menſchen in den Vordergrund zu ſtellen. Staatsſekretär Königs brauche ſich keine Sorgen darüber zu machen, daß man am Rhein nicht das nötige Verſtändnis dafür hätte, daß die Bin⸗ nenſchiffahrt gefördert werden müſſe. Es freut den Redner, daß auch Staatsſekretär Königs er⸗ klärt habe, daß die Deviſenfrage nicht den An⸗ laß dazu geben werde, eine Entſcheidung der Reichs⸗ regierung zu treffen, die ſich gegen den Rhein richte, Es ſei durchaus richtig, daß man ſich über Beſchäf⸗ tigungsloſigkeit in der nächſten Zeit nicht zu beklagen haben werde. Und ſchließlich habe man die Gewiß⸗ heit, daß Schiffahrt, Reichsbahn und Laſtkraftwagen⸗ verkehr zuſammenarbeiten werden, um das unendlich Große zu ſchaffen, das ſich heute in Deutſchland voll⸗ ziehe, und um das zu geſtalten, das alle glücklich mache: ein großes Drittes Reich! Die Anſprache, die ſich ſo warm für den rhei⸗ niſchen Menſchen einſetzte, wurde mit lebhaftem Bei⸗ fall aufgenommen. Dann ſprach Prof. Dr. Thoms aus Heidelberg, Kreiswirtſchaftsberater der NSDAP, über„Das oberrheiniſche Wirtſchafts⸗ gebien Nach einem gemeinſamen Mittageſſen im Palaſt⸗ hotel wurde die Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung beſucht, Sch. ——— gährlich 200000 Sheſtandsbarlehen Etrleichterte Eheſtundsdarlehen Die Ehefrau braucht nicht mehr aus dem Arbeitsverhältnis auszuſcheiden Neue Förderungsmaßnahmen für Kinderreiche Auf dem Nürnberger Parteitag kündigte Staats⸗ ſekretär Reinhardt für das Gebiet der Bevölke⸗ rungspolitik eine neue Verordnung an, durch die der Kreis der Berechtigten für Kinderbeihilfen ſehr ſtark erweitert wird. Ebenſo werden mit Wirkung vom 1. Oktober die Beoͤingungen zur Gewährung von Eheſtandsdarlehen bedeutend eingeſchränkt, ſo daß vor allem in der Frage der Rückzahlung der Dar⸗ lehen eine große Erleichterung eintritt. Zu den vorgeſehenen Erleichterungen bei Ehe⸗ ſtandsdarlehen führte Reinhardt im einzelnen aus: Auch die Eheſtands darlehen waren als Maßnahme im Kampf um die Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit eingeführt worden. Wir haben ſeit Auguſt 1933 800 000 Eheſtandsdarlehen im Geſamt⸗ betrag von 500 Millionen Reichsmark gewährt. Wir werden weiterhin rund 200 000 Eheſtandsdarlehen jährlich gewähren. Vorausſetzung für die Gewährung eines Eheſtandsdarlehens iſt bisher geweſen, daß ſich die künftige Ehefrau in den beiden letzten Jahren vor der Einbringung des Antrages mindeſtens neun Monate in einem Arbeitsverhältnis befunden hat und ſich verpflichtet, vor der Verheiratung aus dem Arbeitsverhältnis auszuſcheiden und grundſätzlich nicht in dieſes zurückzukehren. Heute beſteht nicht mehr Maſſenarbeitsloſigkeit, ſondern da und dort bereits Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Demgemäß werden mil Wirkung ab 1. Oktober dieſes Jahres Eheſtandsdarlehen auch daun gewährt werden, wenn die künftige Ehefrau nicht aus ihrem bisherigen Arbeitsverhältnis aus⸗ ſcheidet. Den bereits verheirateten Frauen wird für die Dauer des zweiten Vierjahresplanes erlaubt wer⸗ den, wieder erwerbstätig zu werden. Die monatliche Tilgung des Eheſtandsdar⸗ lehens wird, ſolange ſich die Ehefrau in einem Ar⸗ beitsverhältnis befindet, 3 v.., und ſobald ſie aus dem Arbeitsverhältnis ausgeſchieden iſt, nur 1 v. H. zu betragen haben. Es wird demnach ein Unterſchied in der Höhe des monatlichen Tilgungsbetrages be⸗ ſtehen. Wir haben vom 1. Oktober 1935 bis heute 500 000 einmalige Kinderbeihilfen im Durchſchnittsbetrag von 300., alſo in Summa 170 Millionen., gewährt, und wir gewähren außerdem ſeit Auguſt 1936 laufende Kinderbeihilfen in Summe von gegen⸗ wärtig rund 3 Millionen M. monatlich. Die laufenden Kinderbeihilfen wurden bisher nur an Sozialverſicherungspflichtige gewährt, deren unge⸗ türzter Lohn 185 M. monatlich nicht überſteigt, und zwar 10 M. monatlich für das fünfte und jedes wei⸗ tere Kind unter 16 Jahren. Jetzt wird eine neue Verordnung erſcheinen. Durch dieſe wird der Kreis der Beihilfeberechtigten mit Wirkung ab 1. Oktober dieſes Jahres vergrößert werden. Die Vergrößerung wird in zweierlei beſtehen: 1. Die Grenze für den rohen Monatslohn wird von 185 auf 200 M. erhöht werden; 2. Es werden laufende Kinderbeihilfen von 10 M. monatlich für das fünfte und jedes wei⸗ tere Kind unter 16 Jahren auch an Nichtſozialver⸗ ſicherungspflichtige, insbeſondere alſo an die kinder⸗ reichen kleinen Handwerker, Gewerbetreibenden, Landwirte uſw., deren einkommenſteuerliches Jahres⸗ einkommen 2100 M. nicht überſteigt, gewährt werden. Eine weitere Vorausſetzung wird ſein, daß das Ver⸗ mögen der Eltern und der unter 16 Jahre alten Kinder 50 000 M. nicht überſteigt. Die Vermögens⸗ grenze erhöht ſich um je 10 000 M. für das ſechſte und jedes weitere Kind unter 16 Jahren. Die Kinderbeihilfen ſtellen nicht eine Für⸗ ſorgemaßnahme, ſondern eine volkswirtſchaft⸗ lich und bevölkerungspolitiſch notwendige Aus⸗ gleichsmaßnahme dar. Es haben hier volks⸗ wirtſchaftliche, ſozialpolitiſche und bevölkerungspoli⸗ tiſche Gedanken in einheitlichen Maßnahmen ihre gefunden. Dieſe Maßnahmen ſtellen den Aufang auf dem Wege zum Ausgleich der Familienlaſten dar. Sie werden im Rahmen der finanziellen Mög⸗ lichkeiten fortentwickelt werden, bis ſchließlich die Ueberleitung in eine Reichsfamilienkaſſe möglich ſein wird, durch die dann alle kinderreichen Fami⸗ lienväter— ohne Rüchſicht auf die Höhe ihres Ein⸗ kommens— der materiellen Sorgen um Aufsucht, Erziehung und Berufsausbildung ihrer Kinder weit⸗ möglichſt enthoben ſein werden. Magenbeſchwerden In unſerem Zeitalter des Haſtens und Jagens, der nicht immer zweckmäßigen Ernährung lunregelmäßige Mahlzeiten, einſeitige Nah⸗ rung, ſchnelles Eſſen, ungenügendes Kauen, zu kalte oder warme Spei⸗ ſen, ſtarkes Würzen. reichlicher Genuß alkoholhaltiger Getränke uſw.) leiden viele Menſchen an Magenbeſchwerden. Soweit dieſe auf überſchüſſige Magenſäure zurü e ewöhnlich durch: Sodbrennen, ſauxes Au und Schmerzgefühl in der Magengegend, Heißhunger abwechielnd mit äußern ſie ſich Gefühl der Fülle nach Nahrungsaufnahme. Wenn ſolche Beſchwerden nur gelegentlich. meiſtens nach zu üppigem Eſſen oder reichlichem Alkoholgenuß auftreten, ſo iſt dies in der Regel nicht ſchlimm. Sie werden bald abklingen, entweder von ſelbſt oder bei Verwendung eines geeigneten Mittels. Wenn aber dieſe Beſchwerden regelmäßig, in immer kürzeren Ab⸗ ſtänden miederkehren, und womöglich zu einer ſtändigen Erſcheinung geworden ſind widmet werden. eſſieren: uführen ſind, ſtoßen, Druck⸗ die Sie ſtark am gute hat an „ dann ſollte ihnen doch genügende Auſmerkſamkeit ge⸗ Wiſſenſchaftlicher Forſchung iſt es gelungen, das Zuſtandekommen ſchüſſiger ſäure zu klären und neue Mittel zu ſchaffen, welche 88 das Uebel an der Wurzel faſſen. Folgende Aeußerungen über ein neues Mittel dürften alle Magenleidenden inter⸗ „Frau Maria Haſſelmann, Wismar, Dahl⸗ mannſtraße 6, dankt unterm 27. März 1935 für Wirkung der Dr. immer, beſonders im zweiten ſie Beruhigung, am dritten Tage hörten die Schmerzen auf. weiter, weil ſie von ihrem Uebel vollſtändig be⸗ freit ſein will. Empfiehlt Dr. Pleß' Pillen weiter.“ ſolches : Pleß' Pillen. 1 im Winter, ſehr Magenſchmerzen gelitten. Schon Tage des Einnehmens ſpürte Sie nimmt Dr. Pleß' Pillen Herr Herm. Bötefiſch, Kaufmann, In Durch zie hieſge Bohrhofgapothere ö „Durch dͤie hieſige Bahnhofsapotheke be Pleß' Pillen gegen Magenbeſchwerden. De fort Linderung bekam. Die Beſchwerden nicht wieder eingeſtellt, und werde ich die züglich empfehlen.“ Dieſe Zuſchriften, welche bei uns zeit e e 1 8 eigen, daß Dr. Pleß' ein wirkſames el zur Beſeitigung von Magenbeſchwerde —— erwieſen vor wir ießen, möchten wir allen, welche an den hi age⸗ führten Beſchwerden leiden, e 5 Schulter zu nehmen, ſondern rechtzeitig Pillen haben ſchon vielen geholfen. Wir hoffen, daß dieſelben auch Sie V. 27 Blick auf Sandhofen Im„Adler“ fand eine große Verſammlung der Tabakpflanzer⸗Fachſchaft Sandhofen ſtatt. Nebſt der immer dringlicheren Forderung auf Steigerung des Qualitätsanbaues krat das baldigſt beginnende Verkaufsgeſchäft in den Vordergrund. Wie der FJachſchaftsvorſitzende Karl Wehe den Pflanzern eröffnete, findet bereits noch im letzten Monatsödrittel September die erſte Einſchreibung für Grumpen in Schwet⸗ zingen ſtatt. Sandhofen kann, wie das Nennungs⸗ ergebnis ergab, zur Einſchreibung insgeſamt 70 Zentner loſe und 150 Zentner eingefädelte Grumpen anmelden. Die Pflanzer wurden auf⸗ gefordert ihre Grumpenerntemengen bereitzuſtellen und Muſter anzuliefern. Weiterhin wurde die Ge⸗ währung einer Beihilfe des Reichsnährſtandes, Lan⸗ desbauernſchaft Baden, für die Erſtellung von Tabaktrockenſchuppen, ſowie die Staffelung der Richtpreiſe für das diesjährige Tabakeinnähen bekanntgegeben. Packer Heinrich Claum und Schreiner Michael Ries von der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Werk Mannheim, können auf eine ununterbrochene Tä⸗ tigkeit von 25 Jahren zurückblicken. Dieſe Arbeits⸗ treue wurde von der Betriebsführung auch diesmal wieder in ſchönſter Weiſe anerkannt. Der Brieftaubenzuchtverein„Rhein“ Sandhofen ſicherte ſich beim zweiten Jungtauben⸗Wettflug, der mit 120 Kilometer Flugſtrecke ab Crailsheim ging, einen überlegenen Sieg. Die erſten acht Sieger des Wettbewerbs ſtellt Sandhofen. An der Spitze des geſamten Wettfluges ſteht der Sandhofer Züchter Willi Römer, deſſen Jungtaube mit einer Flug⸗ leiſtung von 1350,80 Meter in der Minute die Flug⸗ ſtrecke meiſterte. 51 Preiſe fielen allein an Sand⸗ hofen. Einem hieſigen Landwirt wurden in ſeiner Woh⸗ nung 1200 bare Reichsmark entwendet. Der Täter konnte noch nicht feſtgenommen werden. Auf verſchiedene Einbrüche, die in letzter Zeit in hieſigen Wirtſchaften verübt wurden, konnte nun ein Diebespärchen verhaftet werden. Ob ſämtliche Einbrüche auf dies Konto zu verbuchen ſind, wird die Unterſuchung ergeben. Mütterſchulungskurſus über Säuglings⸗ und Kinderpflege Am Montag, dem 4. Oktober beginnt in der Mütterſchule, Kaiſerring 8, der nächſte Mütterſchu⸗ lungskurſus über Säuglings⸗ und Kinderpflege. Werdende Mütter, Frauen und Mädchen können hier die grundͤlegenden Begriffe über die Pflege und Erziehung des. Kindes lernen. Alle theoretiſchen Be⸗ ſprechungen werden durch reichliche praktiſche Uebun⸗ gen ergänzt. Kurſustage ſind Montag und Mittwoch, jeweils von 744—46 Uhr. Anmeldungen nimmt entgegen: Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8, eine Treppe. Fernruf 434 95. Zur Beſeitigung der Kurzarbeit Erſte Erfolge der neuen Verordnung Die Statiſtik der Reichsanſtalt läßt die erſten Auswirkungen der Maßnahmen zur Beſeitigung der Kurzarbeit in Deutſchland erkennen. Oberregie⸗ rungsrat Dr. Bargheer, von dex Hauptſtelle der Reichsanſtalt, berichtet darüber i der„Sozialen Praxis“. Während im Juni 1937 in den drei Un⸗ terſtützungsarten der Kurzarbeiterunterſtützung noch 99782 Kurzarbeiter gezählt wurden, iſt ihre Zahl im Juli um 23 442 auf 76 340 zurückgegangen. Der Rückgang beträgt alſo 23,5 v. H. oder faſt ein Viertel. Die Zahl der Kurzarbeiter ohne zuſchlags⸗ berechtigte Angehörige hat vom Juni bis Juli um 16 805, das ſind 38,6 v.., abgenommen. Hier liegt ganz offenbar eine Auswirkung der Verordnung vom 30. Juni 1937 vor, wonach die Kurzarbei⸗ ter, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet und die für keine zuſchlagsberechtigten An⸗ gehörigen zu ſorgen haben, vom Bezug der Kurz⸗ arbeiterunterſtützung ausgeſchloſſen werden. Es iſt, ſo ſagt der Referent, mit Sicherheit anzunehmen, daß der überwiegende Teil der erwähnten 16805 Kurzarbeiter aus den kurzarbeitenden Betrieben ausgeſchieden iſt und andere Arbeit gefunden hat. Hier liegt alſo eine beträchtliche Wirkung der Ver⸗ oroͤnung vor. Intereſſant iſt ſein Hinweis auf die Zunahme der Zahl der Textilarbeiter, die die Hauptmaſſe der Kurzarbeiter ſtellen. Die Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder der RBG Textil haben nämlich von Februar bis Juni 1937 trotz der Kurzarbeit noch um 27 900 Köpfe zugenommen. Es ſei ſehr wichtig, daß eine Induſtrie, die die Hauptmaſſe der Kurz⸗ arbeiter ſtellt, ihre Gefolgſchaft in fünf Monaten um faſt 29 v. H. vermehre. Auch wenn man einen Teil der Zunahme auf beſſere ſtatiſtiſche Erfaſſung zurückführe, bleibe eine beträchtliche Vermehrung, die mit der Kurzarbeit nicht ohne weiteres in Ein⸗ klang zu bringen iſt und die zu dem Schluß zwinge, daß innerhalb der Textilinduſtrie noch Ausgleichs⸗ möglichkeiten vorhanden ſind. Die Erfahrungen des Juli zeigten, daß es möglich ſein werde, den ver⸗ bliebenen Reſt von 76 340 unterſtützten Kurzarbei⸗ tern weiter zu vermindern. ** Fünf Verkehrsunfälle. Auf der Neckarauer Straße fuhr, wie der Polizeibericht meldet, geſtern abend ein Kraftradfahrer gegen einen vor ihm fah⸗ renden Perſonenkraftwagen, wodurch der Kraftrad⸗ fahrer ſtürzte und ſich mehrere Verletzungen am Kopfe zuzog. Er fand Aufnahme in einem Kran⸗ kenhaus. Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wur⸗ den ſechs Fahrzeuge beſchädigt. Hildesheim, Hoferweg 27. ſchreibt zog ich eine Schachtel Dr. r Erfolg war ſo, daß ich ſo⸗ haben ſich zu meiner Freude Pillen, wo ich kann, als vor⸗ im Original vorliegen und jeder⸗ Pillen ſich als haben. mpfehlen, das Uebel nicht auf die leichte etwas dagegen zu tun. Dr. Pleß nicht enttäuſchen werden. Dr. Pleß' Pillen ſind nur .55 RM. Dephas G. m. o H. in Apotheken erhältlich. Schachtel Berlin⸗Nenkölln. — ————— ————————— 4. Seite/ Nummer 426 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 15. September 1937 Auf Mannheim folgt Karlsruhe: Reue große Fachſchau wird gezeigt Am 24. September wird eine Ausſtellung des ſüöweſtdeutſchen Gaſtſtätten⸗ gewerbes und des Konditorenhandwerks in der——— ◻ eröffnet * Karlsruhe, 15. Sept. Kaum wird es um die Ausſtellung„Induſtrie am Oberrhein“, die zur Zeit in Mannheim einen über⸗ zeugenden Querſchnitt durch unſeren wirtſchaftlichen Lebensraum bietet, ſtill geworden ſein, ſo wird die Gauhauptſtadt Karlsruhe eine neue Fachſchau des ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftslebens beherbergen, und zwar iſt es dde 1. Südweſtdeutſche Fachſchau für das Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe und das Konditorenhandwerk, die vom 24. September bis 3. Oktober hier dem Fach⸗ mann ſowie dem Laien Geſchaffenes, Künftiges und ſonſtigerlei Anregendes zeigen wird. Es beteiligen ſich an dieſer Ausſtellung, die vom Inſtitut für Kul⸗ tur, und Wirtſchaftspropaganda veranſtaltet wird, Ausſteller aus Baden, Württemberg und dem Reich. Uns dünkt dieſe Schau eine beſondere Gelegenheit, einmal darzutun, auf welch hohem Stand das Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsweſen in Sücdweſtdeutſch⸗ land ſteht, das einen Schwarzwald, einen Bodenſee, eine romantiſche Neckarlandſchaft und weitberühmte Weinkulturen ſein eigen nennen kann. Dieſe über⸗ all gerühmte hohe Gaſthofkultur kommt natürlich nicht von ungefähr. Sie iſt gewachſen aus der Ge⸗ ſchichte des Raumes aus ſeinem politiſchen und kul⸗ turellen Schickſal, das ihm ſtets eine Vorpoſtenſtel⸗ lung einräumte, ja, eine Stellung, die alles andere war als ein friedliches Geborgenſein im Herzen eines Staates. So enthält die kommende Ausſtellung im Ehrenhof eine kulturelle Schan der Wirtſchaftsgruppe für das Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsweſen, in der deſſen geſchichtliche Ent⸗ wicklung unter dem Kennwort„Tauſend Jahre deut⸗ ſches Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe“ ſeine Darſtellung in ſeiner kulturellen Miſſion, aber auch ſeiner wirtſchaftlichen Verflechtung mit dem Geſamt⸗ wirtſchaftsleben finden wird, ganz abgeſehen von dem Ueberblick über die fachliche Gliederung jenes für uns ſo hervorragenden Berufsſtandes. Die badiſche Gaſtfreundſchaft, die hohe Gaſt⸗ hofkultur, die behagliche Verſeinerung der badiſchen Küchee iſt weit über die Grenzen des Reiches bekannt dann aber auch der gepflegte badiſche Tropfen und jene hervorragende Innengeſtaltung der meiſten Gaſthöſe und Hotels, die ja miteinander wetteifern, eine perſönliche Note nicht nur zu wahren, ſondern auch bodenſtändig immer weiter auszubauen. Hier wird bei uns Vorbildliches geleiſtet. Das gilt gerade⸗ ſo für die gemütliche Gaſtſtätte in der Stadt, wie auch den auf Großfremdenverkehr eingeſtellten Kur⸗ ort und ſeinen Gaſthof. Daß dieſer Verkehr von Jahr zu Jahr zunehmen wird, das iſt ja ſchon mit dem ſtetigen weiteren Ausbau unſerer ſo vielſeitig gegebenen natürlichen Heilbäder und Heilquellen be⸗ dingt. So ſind dieſe Uebergangstage, da ſich die Saiſon ihrem Ende entgegenneigt und der Winter mit ſei⸗ nem Sportverkehr vor der Türe ſteht, für den Fach⸗ mann günſtig gelegen, ſich von dem Geſehenen an⸗ regen zu laſſen und zu lernen. Wie ſich das geſamte Ausſtellungsweſen im neuen Deutſchland neue Aus⸗ oͤrucksformen ſchuf, genau ſo wird hier alles das im Zuſammenhang ſtehende intern Fachliche, aber auch Verkehrswerbende unter all dem vertreten ſein. Die in der Markthalle einſchließlich Sonderſchauen be⸗ legte Fläche mißt 3000 Quadratmeter. Zur Stunde haben ſich über 130 Ausſteller angemeldet. In wenigen Tagen wird mit dem Auſbau begon⸗ nen werden. Jedenfalls bietet dieſe 1. Südweſtdeutſche Fachſchau eine Fülle des Anziehenden, Neuen für den Fach⸗ mann und auch für die Oeffentlichkeit, zumal eine Anzahl von Muſtergaſtſtätten bereitſteht, die nicht nur zum Anſchauen, ſondern auch zum gemütlichen Verweilen in Betrieb genommen werden. Die Reichsbahn wird Sonntagsrückfahrkarten ausgeben. Südweſtdeutſchland und Baden insbeſon⸗ dere werden in Karlsruhe mit Schönſtem und Ur⸗ eigenſtem aufwarten. Deshalb ſehen wir alle mit Spannung dem Eröffnungstag entgegen. L. Doſſenheim, 15. Sept. Die ehemalige Adler⸗ wirtin, Frau Katharina Schröder, konnte hier ihren 90. Geburtstag begehen. Herzlichen Glück⸗ wunſchl L. Mauer, 15. Sept. Unter Mitwirkung der Riege des Heidelberger Turnvereins führte der Turnverein Mauer am Sonntag ein großes Scha u⸗ und Werbeturnen durch, das viele Zuſchauer angelockt hatte. ⸗ae Weinheim, 15. Sept. Frau Auguſte Fren⸗ zel, geb. Weidele, beging bei beſter Geſundheit ihren 70. Geburtstag. 4* Weingarten b. Durlach, 15. Sept. Am Montag feierten Herr Johann Schneider und Frau Friederike, geb. Heppel, bei beſter Geſundheit ihre diamantene Hochzeit. Der Jubilar iſt 87 und die Ehefrau 84 Jahre alt. Aus dieſem Anlaß gin⸗ gen ihnen zahlreiche Glückwünſche und Blumen⸗ ſpenden zu. Bluttat in Pforzheim Die Geliebte aus Eiſerſucht niedergeſtochen Pforzheim, 15. Sept. Am Montagabend wurde eine 30 Jahre alte Frau in der Altſtodt von ihrem Liebhaber, einem 41 Jahre alten Manne aus Liemburg, nach vorausgegangenem Streit überfallen und mit dem Meſſer an der Bruſt ſchwer verletzt. Der Grund zu dieſer Tat iſt Eiferſucht. Die Ber⸗ letzte mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden; ihr Zuſtand iſt beſorgniserregend. ——ñ— * Pforzheim, 14. Sept. In Illingen wurde ein Betrüger ſeſtgenommen, der unter falſchen Angaben in verſchiedenen Städten ſich Waren er⸗ ſchwindelte. U. a. hat er in Pforzheim eine größere Anzahl Goldwaren ergaunert. Er wurde feſtgenom⸗ men und ins Amtsgefängnis Heilbronn eingeliefert. Insbeſondere ſuchte er Holzhändler auf, um von ihnen nach Kaufabſchluß eine Anzahlung zu verlan⸗ gen. Es handelt ſich um Herbert Mebelung aus Appenrode(Thüringen). * Buchen, 15. Sept. Der Bau des Finanzamtes ſchreitet rüſtig vorwärts und wird demnächſt voll⸗ ſtändig fertig ſein. Es wird damit gerechnet, daß der Bau im Laufe des Monats Oktober bezogen werden kann. Nachtrag zum Speyerer Haushaltsplan * Speyer, 14. Sept. Wie der Oberbürgermeiſter der Stadt Speyer heute bekannt gibt, wurde nach Be⸗ ratung mit den Ratsherren eine Nachtragshaushalts⸗ ſatzung für das Rechnungsjahr 1987 aufgeſtellt, oͤurch die ſich der Geſamthaushaltsplan in Einnahmen und Ausgaben um 120 400 Mk. erhöht. Im ordentlichen Haushalt betragen die Einnahmen und Ausgaben 4278 049 Mk. gegenüber bisher 4236 149 Mk. Da⸗ bei handelt es ſich um verſchiedene Poſten der Schul⸗ den⸗ und Rücklagenverwaltung, bei denen ſich nach⸗ trägliche Einnahmen ergeben haben. Vom Gruno⸗ ſtockskonto wurden 8500 Mk. über den außerordent⸗ lichen Haushalt zur Erſtellung einer Schweinemaſt⸗ anlage im Rahmen des Ernährungshilfswerks be⸗ reitgeſtellt. Der außerordentliche Haushaltsplan er⸗ höht ſich einſchließlich oͤieſes Betrages um 78 500 Mk. von 860 290 Mk. auf 938 790 Mk. Der darin enthal⸗ tene Darlehensbetrag von bisher 402 500 Mk. erfuhr eine Erhöhung um 70 000 Mk., die für den erſten Bauabſchnitt des Schlachthofneubaues verwendet werden. — Ein Vierteljahrhundert im Dienſt der Chemie Direktor Dr. Karl Krauch ſeiert ſein 25jähriges Dienſtiubuäum OL. Ludwigshafen, 13. September. Direktor Dr. Carl Krauch blickt am 15. Sep⸗ tember auf die 25. Wiederkehr des Tages zurück, wo er mit ſeinem Eintritt in die Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik Ludwigshafen ſeine Laufbahn als Che⸗ miker begann. Da dieſes Werk zu den Gründer⸗ firmen der JG.⸗Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft ge⸗ hörte, ſo kann er am gleichen Tage ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der JG. begehen. Dr. Carl Krauch hat zu Anfang dieſes Jahres ſeinen 50. Geburtstag gefeiert. Väterlicher⸗ und müt⸗ terlicherſeits ein Württemberger, iſt er 1887 als Sohn des Chemikers Dr. Carl Krauch in Darm⸗ ſtadt geboren. Dort beſuchte er auch Volksſchule und Gymnaſium, ſtudierte anſchließend Naturwiſſen⸗ ſchaften in Gießen und Chemie in Heidelberg, wo er 1911 zum Dr. phil. promovierte und als Aſſiſtent bei Profeſſor Stolls 1912 den Viktor⸗Meyer⸗Preis dieſer Univerſität erhielt. In der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik arbeitete er zunächſt auf dem Ge⸗ biet der Azofarbſtoffe und der Zwiſchenprodukte, kam dann 1913 ins Ammoniablaboratiorium Oppau, wo er ſich bei der Methan⸗Syntheſe beſonders auszeich⸗ nete, um dann an der Weiterentwicklung der mit dem Namen Boſch verknüpften Ammoniakſyntheſe zu arbeiten. Anfang Auguſt 1914 zog er mit dem 28. Bayeriſchen Infanterie⸗Regiment ins Feld und kehrte 1915 nach Ludwigshafen zurück, um mitzuhel⸗ Sen S clitasaa, GERICHTSSERICHTE AUS NAH UNO FERN Vor dem Mannheimer Einzelrichter: Das Mürchen vom Müdchen Kütel. Eine Diebesgeſchichte, klein aber ſpannungsvoll-Das dicke Ende': Zwei Fahre Zuchthaus für einen fantaſiereichen Angeklagten Selten herrſchte in einem Gerichtsſaal eine ſolch ſpannungsgeladene Stimmung, als bei dieſem Pro⸗ zeß. Eine an ſich kleine Diebſtahlsſache ſtand vor dem Einzelrichter zur Verhandlung. Der Angeklagte war noch nicht einmal der Haupttäter, dieſer, ein gewiſſer., wurde vom Jugendgericht bereits ver⸗ urteilt, ſondern er war nur der Beihilfe, höchſtenfalls der Mittäterſchaft beſchuldigt. Bei dem jetzigen An⸗ geklagten, einem gewiſſen Willi Haas, der 1907 in Mannheim geboren iſt, handelt es ſich aber um einen bereits mehrfach vorbeſtraften Burſchen, der alle Hebel in Bewegung ſetzte, um ſich aus dem Netz der Beweiſe zu befreien. Denn wurde er ſchuldig erklärt, ſo wußte er ganz genau, daß es diesmal nicht ohne Zuchthaus abging. Aber nicht nur er ſelbſt war eifrig bemüht, alle Möglichkeiten zur Verdunkelung ſeiner nächtlichen Taten, die ſich in einem Gärtnereianweſen kurz vor Käfertal abſpielten, auszuſchöpfen, ſondern in einem bisher kaum gekannten Ausmaß auch ſeine An⸗ gehörigen. Sie ſchreckten nicht nur vor Zeugenbeein⸗ füuſſung zurück, ſondern ſetzten ſogar die Be⸗ treſſenden mit allerhaud Drohungen unter Druck, ſo daß der Richter ſchon während der Verhandlung gezwungen war, die Zeugen zu ermahnen, ſich von dieſen„Einflüſterungen“ frei zu machen. Auch an der Verhandlung ſelbſt nahmen die Angehörigen, verſtärkt durch eine große Zahl von Bekannten, leb⸗ haften Anteil. Die Mutter des Angeklagten und auch andere mußten ſogar aus dem Saal verwieſen werden und vor der Tür des Gerichtsſaales ſtellte ſich ein Polizeibeamter auf, um zu verhüten, daß die hinausgewieſenen mit den Zeugen in Verbindung treten konnten. Der Tatbeſtand iſt ſehr raſch erzählt. Willi war mit drei„Kameraden“, die nicht weniger auf dem Kerbholz hatten als er, teils ſogar noch ſchwerer vorbeſtraft waren, und einem Mädchen in einer lauen Auguſtnacht unterwegs. An einem Feldweg, fen, die der chemiſchen Induſtrie geſtellten dringenden Aufgaben zu löſen. 1917 wurde ihm die techniſche Inbetriebſetzung der Leunawerke übertragen. 1920 übernahm er die techniſche Leitung des Werks Oppau. Auch mit dem Aubau der Hydrierungsanlage in Leuna ebenſo wie mit der Errichtung anderer wich⸗ tiger Werke der chemiſchen Induſtrie iſt der Name Dr. Krauchs auf das engſte verknüpft. Nach der Gründung der JG.⸗Farbeninduſtrie Aktiengeſell⸗ ſchaft wurde Dr. Krauch, der ſeit 1921 ſtellvertreten⸗ der Direktor der BASF. und ſeit 1922 ſtellvertreten⸗ der Geſchäftsführer der Ammoniakwerke Merſeburg G. m. b. H. war, im Dezember 1925 ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied der JG., 1933 Mitglied des Zen⸗ tral⸗Ausſchuſſes und ſeit Januar 1934 gehört er dem Vorſtand der JG. als ordentliches Mitglied an. Dr. Krauch iſt ferner u. a. noch ſtellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates der Stickſtoff⸗Syndikat G. m. b.., Berlin, und ſtellvertretender Vorſitzender des Aufſichtsrates der Deutſchen Gaſolin⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft, Berlin. Im Frühjahr 1936 wurde Dr. Krauch in das Amt für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe berufen, um dort die Leitung der Abteilung III— Forſchung und Entwicklung— zu übernehmen; außerdem wurde Dr. Krauch in jüngſter Zeit noch durch die Ernennung zum Senator der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften und zum Ehrenmit⸗ glied des Vereins Deutſcher Chemiker geehrt. kurz vor Käfertal, der an dem Schuppen einer Gärtnerei vorbeiführt, machten ſie kurz halt. Das Mädchen blieb mit dem Bruder des Angeklagten zu⸗ rück, die anderen gingen in den Weg hinein. Schon bald kam der eine wieder mit der Bemerkung zu⸗ rück:„In dem Feldweg ſtimmt was nicht, ich geh nicht mehr hinein“. Man durfte alſo ohne weiteres annehmen, daß er Beſcheid wußte, daß hier „ein Ding gedreht“ wurde. Der Jugendliche ſtieg auch richtig über die Drahteinfaſſung der Gärtnerei⸗ Es ſei zwar ſtockfinſtere Nacht geweſen, aber er habe an Geräuſchen gemerkt, daß Willi nachgefolgt ſei und ihn ſpäter auch im Garten ſtehen ſehen. An⸗ ſcheinend 6 ſollte er„Schmiere“ ſtehen. Beide hörten plötzlich fremde Stimmen und Willi machte den Jungen darauf aufmerkſam, daß Polizei käme. Willi konnte noch geſchnappt werden. Aber der Junge kam mit einer Gartenſpritze und anderen Handwerkzeugen des Gärtners davon. Seinen Na⸗ men wollte niemand kennen, bis ſich die Kriminal⸗ polizei erinnerte, daß gegen einen der vier Männer ein anderes Verfahren ſchwebte, bei dem dieſer die anderen und alſo auch den Jungen als Entlaſtungs⸗ zeugen angegeben hatte. Daraufhin konnte er feſt⸗ genommen werden. Er gab alles zu, nahm nun aber auch die ganze Schuld auf ſich, wohl in einer Anwandlung von„Verbrecherkamerabſchaft“. So kam es auch, daß er, als man ihn zur Verhandlung aus der Erziehungsanſtalt holte, rundweg alles vergeſſen hatte, was irgendwie belaſtend für Willi geweſen wäre. Die rätſelhafte„Kätel“. Der Angeklagte hatte nun einen eigenartigen Plan entworfen, um ein Alibi zu beſitzen, daß er während der ſtrittigen Zeit nicht am Tatort geweſen ſei. Er wartete mit einem Mädchen auf, mit Namen „Kätel“, das er von der Lampertheimer Straße ge⸗ — Wieder: Betrunkener Kraftfahrer gefaßt! Was Ludwigshafens Polizei notiert h Ludwigshaſen, 15. Sept. Geſtern gegen 2 Uhr fuhr, laut Polizeibericht, der 22jährige Wilhelm Scharffenberger von hier, in der Mundenhei⸗ mer Straße wohnhaft, in betrunkenem Zu⸗ ſt and mit einem Perſonenkraftwagen in Richtung Hauptbahnhof durch die Jägerſtraße. In Höhe der Uhlandſtraße fuhr Scharffenberger nach links auf die Fußbank und ſtieß gegen die Mauer des Eil⸗ guthofes. Während ſich der Fahrer nur leichte Haut⸗ abſchürfungen zuzog, erlitt eine im Wagen ſitzende Perſon an der Stirn eine erhebliche Schnittwunde. Sch. wurde feſtgenommen und wird dem Amts⸗ gericht vorgeführt. Der Führerſchein wurde vor⸗ läufig eingezogen. Einen weiteren Berkehrsunfall gab es vor der Marienkirche in der Hohensollernſtraße. Dort ſtieß ein Radfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Durch den Zuſammenſtoß ſtürzte der Rad⸗ fahrer zu Boden und verletzte ſich erheblich am Hinterkopf. In der vergangenen Nacht entſtand in einem Wirtslokal im Stadtteil Süd aus bisher noch unbe⸗ kannter Urſache ein Brand, der von einer Polizei⸗ ſtreife feſtgeſtellt wurde. Durch die ſofort herbeigeru⸗ fene Berufsfeuerwehr wurde der Brand gelöſcht. Der Sachſchaden beträgt 900—400 Mark. Gerichtsverhandlung in Ludwigshafen: Betrug mit Kohlen Grober Vertrauensbruch führte auf die Anklagebank * Ludwigshaſen, 15. Sept. Mit einem gemeinen Betrugsfall hatte ſich das Schöffengericht Ludwigs⸗ hafen zu beſchäftigen. Auf der Anklagebank ſaß der 38 Jahre alte verheiratete Kohlenhändler Wilhelm Crammé, der im April 1933 zum Vorſitzen⸗ den der Kohlenhändlervereinigung Ludwigshafen gewählt worden war, Er be⸗ kleidete dieſen Poſten bis zu ſeiner im Juli 1986 durch den Kohlenverband Saarpfalz erfolgten Abbe⸗ rufung. In ſeiner Eigenſchaft als Geſchäftsführer der Kohlenhändlervereinigung ſchloß der Angeklagte mit der Stadt Ludwigshafen einen Lieferungsvertrag für Kohlen. Ohne Bevorzugung eines Mitgliedes ſollte die Lieferung turnusgemäß durch alle Mit⸗ glieder vorgenommen werden. Cramms ſchaltete ſich jedoch willkürlich oft in die Lieferung ein und ſchä⸗ digte dadurch die Vereinigung um über 1600 Mark. Weiterhin lieferte er den Mehrerlös aus den ſog. Uebergewichten nicht an die Vereinskaſſe ab und be⸗ hielt den Betrag von 568 Mk. für ſich. Die Stadt⸗ kaſſe betrog er um etwa 1000 Mk. dadurch, daß er bei Rechnungsausſtellung jeweils verſchwieg, daß ſich die Kohlenpreiſe geſenkt hatten, wozu er ver⸗ traglich verpflichtet geweſen wäre.— Der Angeklagte war im weſentlichen geſtändig. Wegen des groben Vertrauensbruchs und der Ge⸗ meinheit der Tat ging das Schöffengericht über das vom Staatsanwalt beantragte Strafmaß hinaus ünd erkannte auf 1 Jahr Gefängnis und 500 Mart Geldſtrafe oder weitere 25 Tage Ge⸗ fängnis und Tragung der Koſten. Der Angeklagte Ber zur Straſverbüßung im Gerichtsſaal ver⸗ tet. Bemerkenswert iſt, daß ſich die Kohlenhändler⸗ vereinigung verpflichtet hat, für den der Stadt zu⸗ gefügten Schaden aufzukommen. Am Steuer bewußtlos geworden Die Irrfahrt eines Kraftwagens * Worms, 15. Sept. Ein Wormſer Einwohner wurde geſtern mittag neben der Lanoͤſtraße Blödes⸗ heim— Hangenweisheim auf einem Acker vor ſei⸗ nem Kraftwagen liegend bewußtlos aufgefunden. Nachforſchungen ergaben, daß der Betreffende durch ein plötzliches Unwohlſein die Gewalt über den Wa⸗ gen verloren hatte. Er war quer über die Landſtraße auf einen Acker und auf dieſem mehrere Male im Kreis herumgefahren, bis der Wagen ſtehen blieb. Er kam für kurze Zeit zum Bewußtſein und brach dann wieder bewußtlos zuſammen. — U Reichelsheim i.., 15. Sept. Der im ganzen Odenwald bekannte, ſogenannte„Ratzebrun⸗ nen“, um den ſich viele alte Sagen knüpfen, wurde nunmehr unter Naturſchutz geſtellt. holt habe. Den Namen des Mädchens wollte er zu⸗ nächſt nicht angeben. Er ſei verheiratet. Als man ihm zuſicherte, daß dieſe„Kätel“ unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit und ohne daß ſeine Frau etwas davon erfahre, vernommen werde, wußte er auf einmal ihren Familiennamen nicht mehr. Sie habe eben in der Siedlung gewohnt. Tatſächlich ſtellten ſich die Zeugen hin und erklär⸗ ten, ſie hätten Willi ein Stück voraus mit einem Mädel auf dem Rad fahren geſehen und auch aus einem Geſpräch deren Namen vernommen. Der Rich⸗ ter ermahnte eingehend, aber ohne Erfolg, ſie blieben bei dieſer von den Angehörigen unter Drohung ein⸗ getrichterten Behauptung und hauptſächlich das Mäd⸗ chen war offenſichtlich reſtlos eingeſchüchtert. Der andere, der die bezeichnende Bemerkung im Feldweg gemacht hatte, blieb frech bei ſeiner Behauptung be⸗ ſtehen. Die Verhandlung wurde nun über Mittag unterbrochen und da die Mutter des Mädchens aus dem Zuſchauerraum heraus erklärte, daß die Ange⸗ hörigen des Willi ihrer Tochter tagtäglich den Kopf verdreht hätten, entſchloß man ſich, dieſe am Nach⸗ mittag unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu verneh⸗ men. Und ſiehe da, langſam und ſtockend gab ſie nun den wahren Sachverhalt zu. Daß ſie nämlich weder das vom Angeklagten erwähnte Mädel geſehen, noch ihren Namen gehört hatte Der andere Zeuge konnte unter dieſen Umſtänden nur einen kümmerlichen Rückzug einſchlagen. Das Urteil. Unter dieſen Umſtänden war für Willi nichts mehr zu retten. Er konnte nun allerdings ſagen, daß er von vornherein erklärt habe, daß die Zeugen nichts von dem Mädchen geſehen hätten, aber die„Kätel“ glaubte man ihm nun nicht mehr. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn wegen Diebſtahls im wiederholten Rück⸗ fall zu der vom Geſetz vorgeſehenen Mindeſtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus und erkannte ihm auf die Dauer von drei Jahren die bürgerlichen Ehrenrechte ab.-ba · 1 5. Seite/ Nummer 426 4309 Wir ſtellen vor: Mannheims JuſzballKreisklaſſel Sieben Spiele zum Saiſonauftakt Gegenüber 16 Vereinen im letzten Spieljahre, zählt dte(ARreisklrſſe 1 Mannheim diesmal 18—— und ein Blick auf die Teilnehmerliſten: Gruppe Weſt: Altlußheim, Oftersheim, Reilingen, Ketſch, Brühl, Rohrhof, Rheinau, Kurpfalz Neckarau, Poſt Mannheim, T 1646 Mannheim. Gruppe Oſt: Hemsbach, Ladenburg, Neckarhauſen, Aſchbach, Schriesheim, Leutershauſen, Wallſt 1dt, Edingen ſteht gar mauch neues Geſicht in der Runde. die Ab⸗ gänge von 07 Mannheim, SpC Gartenſtadt, Mann⸗ hheim⸗Stadt, Spg 98 Seckenheim und DBViernheim iſt rein zahlenmäßig betrachtet, für einen kräftigen Nachſchub ſorgt worden, denn allein in der Gruppe Weſt ſind vier eine aus der Schwetzinger Ecke zugeſtoßen, die bereits früher ſchon einmal zum Kreis Mannheim zöhlten und Faher auch nicht unbekannt ſind. Die übrigen 6 Vereine Jer Gruppe Weſt, unter ihnen auch Kurpfalz Neckarau, bilden mit den Kandidaten aus der Schwetzinger Ecke ein fehr ſpielſtarkes Zehnerfeld, für das eine ſichere Borzus⸗ ſage unbedingt verfrüht wäre. Man ſollte wohl annehmen, können, daß Kurpfalz Neckarau in der einjährigen Zu⸗ gehörigkeit zur Bezirksklaſſe Unterbaden ſoviel gelernt Hat, um das verlorene Gut zurückzuholen, aber oft genug haben ja Vermutungen fehlgeſchlagen, ſo daß ſchon die de erſten Spieltage abgewartet werden müſſen, die bereits am kommenden Sonntag mit: Altlußheim— Poſt Mannheim Reilingen— Rohrho Rheinan— VfR Keiſch Oftersheim— T 1846 Mannheim eingeleitet werden. J Brühl und Kurpfalz Neckarau ſtarten erſt acht Tage ſpäter. Die Gruppe Oſt hat nicht nur den alten Beſtand von 8 Vereinen, es ſind im Weſentlichen auch die gleichen Mannſcheften, die ſich hier den Rang um den Titel eines Abteilungsmeiſters ſtreitig machen werden. Neu hinzu⸗ gekommen iſt hier der letztjährige Meiſter der Kreisklaſſe 2, Aſchbach, und Fortuna Edingen, der es auch nur ein Jahr vergönnt war, in der Bezirksklaſſe zu ſpielen. Die Chancen liegen hier vielleicht eher bei dem ehemaligen Be⸗ zirksligiſten, Edingen, aber zuch hier ſind mit Neckarhau⸗ ſen und Hemsbach— um nur einige zu nennen— ſtark e Eiſen im Feuer, die beachtet werden wollen und die ſchunn dafür ſorgen werden, daß das Rennen in der Gruppe Oſt keinem Spaziergang gleicht. Während Wall⸗ Tage Ruhe haben, ſtehen ſich die übrigen 6 Bereine in folgender Beſetzung zum erſten Punktegang gegenüber: ——— Sſobach n— Schriesheim— Edingen Das erſte Auftreten von Aſchbach in der Kreisklaſſe 1 wird von beſonderem Intereſſe ſein, wie min natürlich auch das Abſchneiden von Eöingen in ſeiner alten Um⸗ gebung mit Spannung erwartet. Hemsbach hat Laden⸗ Kurg im letzten 5 an ber Bergſtraße mit 7·1 abgefer⸗ ——— heute üb i it ſtärk Ka rg verfügt heute über eine weit ſtärkere Kampfkraft 8———— 6 8 beſte ein Zweifel darüber, daß der Kampſcharak⸗ ter der diesjährigen Pflichtſpiele in der Kreisklaſſe 1 Mannheim wieder ein äußerſt harter ſein wird, dennoch darf erwartet werden, daß die Spiele ordnungsgemöß ak⸗ gewickelt werden, wie dies übrigens in der Weſt bereits in letzter Saiſon der Fall war. Wo die Geſetze des ſportlichen Anſtandes und der Diſziplin dennoch miß⸗ braucht werden ſollten— ganz gleich in welcher Art r wird die ſpielleitende Behörde und die ihr übergeordneten Stellen mit aller Strenge vorgehen, um für die enogül⸗ tige Sauberkeit des Fußballs— auch in der Kreisklaſſe— zu ſorgen. Fußball wird immer ein Rampfſpiel bleiben, es cwird da und dort ſogar hart auf hart gehen, aber gie Grenzen der Kampfſchärfe darf nicht durch Unſportlich⸗ keiten oder gar Ausſchreitungen überſchritten werden. Dabei gilt als oberſtes Geſetz den Schiedsrichter als den 23. Kameraden auf dem Spielfelde zu achten und ihn nicht als ein notwendiges Uebel zu betrachten, das man am Ende gar für die oder jene Niederlage verantwortlich machen will. Hoffen wir, daß dieſer letzte Appell dazu angetan ſein möge, der neuen Spielzeit der Kreisklaſſe 1 Mannheim einen harmoniſchen Verlauf auf der ganzen Linie zu ſichern. 2 2 Jußball in Südheſſen Enölich haben auch in unſerem Bezirke die Verbands⸗ ſpiele ihren Anfang genommen und für die nächſten Sonn⸗ tage liegt wieder Spunnung über den Spielfeldern. Schon Lieſer erſte Spieltag hotte es auf ſich, gingen doch von den angeſetzten fünf Spielen allein vier davon unentſchieden aus. Ein Beweis, daß ſich die Vereine gleich zu Beginn tüchtig ins Zeug legten. Da ſich die Darmſtädter Militär⸗ —— augenblicklich im Manöver befinden, wurde das iel gegen Wixhauſen abgeblaſen. Die anderen Spiele zeigten folgende Ergebniſſe: Horchheim— Lampertheim:4 Bürſtabt— Blauweiß Worms:1 Ober⸗Roden— Lorſch:1 5 Alemannia Worms— 98 Darmſtabt:1 Arheilgen— Pfiffligheim:0 In Horchheim gab es zwei verſchiedene iten. Wührend in ber erſten Hälfte die Platzherren domin war es Lampertheim, das gegen Ende den Ton an⸗ gab. Faſt hötte Lampertheim beide Punkte entführt, aber wenige Minuten vor Schluß konnte Horchheim noch gleich⸗ ziehen. Lampertheim ſpielte gegen Schluß nur noch mit 9 Mann, da der Halblinke verletzt wurde und der Rechts⸗ gegneriſche Tor, wurden aber immer Hintermannſchaft abgedrängt. Ober⸗Roden ging zuerſt in Führung. Lorſch glich durch Eckball aus. 9 Man merkt doch den Erſatz bei den Wormſer Mle⸗ mannen, die lange nicht mehr ſo ſtark ſind wie in der letzten Runde. ſtadt und Leutershauſen noch für acht keinen Fall wiederholen wird, denn La⸗ außen wegen wurde. Der Neuling Worms führte ſich ganz gut in Bür⸗ ſtadt ein und viel hätte nicht gefehlt und die Bürſtäbter wären leer ausgegangen. Aber ſo hatten die Platzbeſitzer noch Glück im Unglück als der Gäſtenerteidiger ein un⸗ nötiges Hände im Strafraum muchte. Der Elfmeter wurde zum Ausgleich eingeſchoſſen. In Ober⸗Roden hatten die Lorſcher zuerſt an⸗ zutreten und fanden Lort den erwarteten Widerſtand. Die Leute um Gärtner kamen wohl des öſteren vor das wieder von der Die Nachwuchsſpieler ſind noch nicht auf der Höhe und ſo mußte man zuſehen, wie die Gäſte das Spiel beherrſchten, die zudem noch mit Erſatz ſpielten. Mit einem Siege von:0 führten ſich die Leute vom Mühlchen, Arheilgen, wieder in unſerem Bezirke ein. Haben die Arheilger inzwiſchen ſo viel gelernt, oder war Pfüffligheim ſo ſchlecht? Uns ſcheint, daß letzteres ſer Fall iſt. Am kommenden Sonntag ſpielen: Pfiffligheim— Horchheim; Lorſch— Bürſtadt; Blauweiß Worms— Ale⸗ mannia Worms; Arheilgen— Ober⸗Roden; Lampertheim gegen MSV Darmſtadt; Wixhauſen— 98 Darmſtadt. —a— Schiedsrichterbeleidigung herausgeſtellt alljährlichen Jetzt iſt der Termin bekannt, der ſchon lange mit Spannung erwartet wurde, an dem das 16. Deutſche Turn⸗ und Spo in Breslau ſtattfinden wird, das nach den Worten des Reichsſportführers ein„Hochfeſt der deutſchen Leibesübungen“ werden ſoll. Alles, was deutſche Zunge ſpr deutſcher Art und deutſchen Blutes iſt, wird dazu gel Zum erſten Male werden wir in Deutſchland ein Feſt der völligen Einigung der deutſchen Leibesübungen erleben und dabei ein flammendes Gelöbnis der Zuſammen⸗ ehörigkeit der Deutſchen in aller Welt. Deutſchland at 1936 die Olympiſchen Spiele in Berlin in einer Weiſe durchgeführt, daß ein Staunen und Bewundern durch die ganze Welt ging, Millionen von Menſchen, unter ihnen Zehntauſende von Ausländern, haben dabei die Kraft des neuen nationalſozialiſtiſchen Reiches in jenen unvergeß⸗ lichen 14 Tagen geſpürt, wir haben ritterlich unſere inter⸗ nationalen ſportlichen Verpflichtungen erfüllt. Nun aber gilt unſere ganze Arbeit und Kraft dem Aufbau und der Erziehung des deutſchen Menſchen für ſein deutſches Volk. Ein Volk von Leibesübungen, ein Sportvolk wie kein zweikes in der Welt wollen wir werden, und neben den nationalſozialiſtiſchen Kampfſpielen, dem „Deutſchen Olympia“, werden die„Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſte“ die weithin ſichtbare Zuſammenballung und Entladung dieſer deutſchen Volkskraft ſein. Ein„flammen⸗ des Erlebnis“, um mit den Worten des Sportführers zu ſprechen, ſoll Breslau für jeden Teilnehmer werden, und wie bei den Olympiſchen Spielen im vergangenen Jahr nach Berlin, ſo werden in den Tagen vom 23. bis 31. Juli 1938 die Augen ganz Deutſchlands nach Breslau, dieſer alten deutſchen Schickſalsſtadt und Feſte der Oſtmark, ge⸗ richtet ſein. Breslau wird damit nicht nur die Fortſetzung der alten ruhmreichen Deutſchen Turnfeſte der Deutſchen Turnerſchaft ſein, ſondern weit mehr, In wenigen Tagen, am 17. September, wird im Bres⸗ lauer Rathaus die Gründungstagung für das Amerikaniſche Sportler am Meji⸗Schrein Zahlreiche amerikoniſche Sportler, die an den letzten Olympiſchen Spielen teilgenommen haben, ehrten kürzlich am Meji⸗Schrein in Tokio den verſtorbenen japaniſchen Kaiſer gleichen Name Wieder Brandenburg? ns. (Atlantie, Zander⸗M.) Meden-Schlußrunde in Bad Nauheim Zum ehrenden Gedenken des erſten Präſidenten des Deutſchen Tennis⸗Bundes, Carl von Meden, ſtiftete die Hamburger Tennisgilde einſt einen Pokal, der als ewiger Wanderpreis zwiſchen Deutſchland, Frankreich, Oeſterreich und der Schweiz ausgetragen werden ſollte. Da jedoch da⸗ mals die Austragung des Davispokals dadurch gefährdet ſchien, wurde dieſer Preis anderen Zwecken zugeführt— der Förderung des Mannſchaftsgedankens. Aus der Stiſ⸗ tung wurde ſo die deutſche Tennis⸗Vereinsmeiſterſchaft, mit der man 1914 begann, die aber des Kriegsausbruchs wegen nicht beendet werden konnte. Erſt 1921 wurden die Spiele wieder aufgenommen, und an Stelle des Pokals wurde das Meden⸗Gedenkbuch geſchaffen, in das ſich jedes Jahr die Sieger der Spiele eintragen ͤͤürfen. Von 1927 ab wurden die Spiele zwiſchen den Mannſchaften der Bezirke des DeB ausgetragen, und ſeit 1934 traten mit der Neuorönung des Sports die Gaumannſchaften in den Wettbewerb ein. Zur diesjährigen Enörunde haben ſich neben dem Sieger von 1936, 1936 und 1037, Brandenburg, das ͤͤurch Rot⸗Weiß Berlin in den vorhergegangenen Jahren ſchon mehrere Male Sieger dieſes Wettbewerbs geweſen iſt, noch Südweſt, Norömark und das Rheinland durchgekämpft. Ohne die auf Weltreiſe befindlichen beiden Rangliſtenerſten Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel wird der Vorfahrsſieger bei den am Wochenende in Bad Nauheim zum Austrag gelan⸗ genden Spielen einen weitaus ſchwereren Stand haben. Kleine Syort⸗Nachrichten Das Tſchammer⸗Pokalſpiel zwiſchen Hannover 96 und Victoria Hamburg wurde auf den 17. Oktober verlegt. Ditſſelborf 98 liegt in der großen Mannſchaftsprüfung des deutſchen Schwimmſports in der Klaſſe 1 mik 1585,8 Punkten hinter Nixe Charlottenburg mit 1750,1 Punkten an zweiter Stelle. In Wien wurden am Dienstag die beiden noch aus⸗ ſtehenden Einzelſpiele im Tennis⸗Mitropa⸗Pokal zwiſchen Oeſterreich und Polen erledigt. Beide Spiele gewannen dte Polen, die damit insgeſamt zu einem:2⸗Sieg kamen. Die Meden⸗Mannſchaft des Gaues Südweſt zu den Me⸗ den⸗Spielen in Bad Nauheim ſetzt ſich aus folgenden Spie⸗ lern zuſammen: Dr. Lanomann, Dohnal, Dr. Henke, Klein⸗ logel, Pfaff und Kaiſer. Erſatz: Dr. Müller. Die Gewichtheber⸗Weltmeiſterſchaften für das Jahr 1038 ſind auf dem Kongreß der Schwerathleten in Paris an Oeſterreich vergeben worden, während für das Jahr 1909 USA in Ausſicht genommen iſt. Bei einem Schwimmfeſt in Gaar, einem kleinen zäni⸗ ſchen Provinzſtädtchen, gab es unter Mitwirkung der hol⸗ ländiſchen Spitzenklaſſe am Dienstag drei neue Landes⸗ rekorde. Ueber 100 Meter Freiſtil der Frauen verbeſſerte Ragnhild Hveger die Beſtleiſtung auf:07,5, Inge Sö⸗ renſen ſchaffte über 200 Meter Bruſt trotz Niederlage gegen Hollands Weltrekorölerin Waalberg mit:00,9 neuen Rekord und bei den Männern durchſchwamm Bhrge Bäth die 200 Meter Rücken in neuer Beſtzeit von 2790,9. Italiens Boxmannſchaft zu den drei Kämpfen im Gau Niederſachſen wird überaus ſtark ſein. Mit Zucco, Sergo, Montanari, Rea, Pittori, Faraone, Muſina und Cazari ſtehen nicht weniger als drei Landes⸗ und vier Europa⸗ meiſter im Ring. Die Freiſtilringer haben das Wort Dag Schwerathletikprogramm für den Herbſt Nach dem alänzenden Abſchneiden unſerer Gewichtheber bei den Weltmeiſterſchaften in Paris gilt es, in den Tagen vom 29.—31. Oktober in München bei den Guroyameiſter⸗ ſchaften im Freiſtilringen nicht viel weniger erfolgreich zu ſein. Schweden iſt unſer kaum zu ſchlagender Gegner. Um beſtens gerüſtet zu ſein, werden die deutſchen Meiſter, die am 26. September mit den Entſcheidungen km Mittek⸗ und Halbſchwergewicht ſowie auch dem Schwergewicht 15 exmittelt ſind, in der Umgebung von München zu einem Vorbereitunaskurſus zuſammengezogen, in denen ihre e n bi etzt Brendel nbergh und Nettesheim(Köln) feſt, die ſich allen ihren Gegnern haus⸗ hoch überlegen zeigten. Ob die Vorfahrsmeiſter Böck, Schüfer, Laudien, Sievert und Hornfiſcher in München ſtarten, muß abgewartet werden. Zwei Länderkämpfe, am 14. November in Berlin gegen die Schweiz im Freiſtilringen und am 8. Nobember in Prag gegen die Tſchechoſlowakei. im ariechiſch⸗römiſchen Ringkampf beenden vorerſt unſer internationales Herbſt⸗ Warum Opfertag? Auf die Sportler folgen jetzt am 25. September die Turner mit ihrem Opfertag. Mancher wird fragen, wozu denn über die Beiträge an den Verein und an den Reichs⸗ Bund hinaus noch Gelder ſammeln für unſere deutſchen Leibesübungen, wo wir ihnen io obnebin ſchon viel Frei⸗ zeit und Arbeitskraft widmen. Nun. die Antwort fällt ſchwer. Es gilt, beim„Opfertag des deutſchen Synorts“ eine Sonderaufgabe zu löſen. Mittel zu ſchaffen für einen beſonderen Zweck, nämlich für Hilſeleiſtuna für verunglückte Kameraden. Da muß die„Deutſche Sport⸗ hilfe“ einſpringen. Die Sportgroſchen allein füllen die Kaſſe nicht genügend, alſo muß auf andere Weiſe noch nach⸗ lfen werden. Gewiß ſind viele Vereine von der mit dem Oypfertog verbundenen Arbeit nicht gerade entzückt. aber das hilft nichts. Vor allem machen ſie ſich wahrſcheinlich ganz ſalſche V ungen von dem, was von ihnen verlangt wird. Es ſollen keine Feſte und große Beranſtaltungen auf⸗ werden, ſondern es genügt Hollkowmen, wenn der ſo einfach wie möglich geſtaltet wird, er braucht von dem allgemeinen Uebunasbetrieb garnicht ſo ſtark ab⸗ weichen. Niemand ſoll nun aber ſagen, dann hätte die Sache ia gar keinen Zweck und vor allem keinen Erfolg. Gewiß werden im Einzelfoll keine aroßen Summen zu⸗ ſammenkommen aber viele Wenin machen auch ein Viel, und ieder Groſchen hilft. Darum ans Werkl Unſeres Erachtens dürften aber vor allem Eoͤgar Detimer, Wehrmachtmeiſter Dr. Tübben, Ferdinand Henkel und die beiden Nachwuchsſpieler Beuthner und Bartkowiak ſtark genug ſein, um Brandenburg in die Endrunde und hier zu einem Erfolge zu verhelfen. Von den übrigen drei Mann⸗ ſchaften ſind Nordmark, der Medenſieger des Jahres 1934, und das Rheinland die ſtärkſten. Das Programm ſieht an den beiden Tagen folgende Paarungen vor: Samstag, 18. September: Brandenburg— Südweſt Nordmark— Rhein land Sonntag, 19. September: Spiel ͤͤer Sieger um den 1. Platz Spiel der Unterlegenen um den 3. Platz. Die einzelnen Gaue laſſen ſich in Nauheim durch ſol⸗ gende Spieler vertreten: Brandenburg: Dettmer, Dr. Tübben, Gerſtel, Göpfert, Beuthner, F. Henkel, Bartkowiak, Göttſche, Hartz, Schwen⸗ ker, Zander, Droſt für die Einzel, Dettmer/ Göpfert, Dr. Tübben/ Gerſtel, Beuthner/ Bartkowiak, F. Henkel/ Hartz, Zander/ Droſt und Göttſche/ Schwenker für die Doppel. Rheinland: Kuhlmann, J. Pohlhauſen, Meffert, Heit⸗ mann, Remmert, Statz, Peltzer, Elſenbroich für die Einzel, Kuhlmann/Remmert, Meffert/J. Pohlhauſen und Heit⸗ mann /Hirtz für die Doppel. Norbmark: Denker, Lund, Dr. Deſſart, Frenz, Wulff, Fiſcher, Eberſtein, Tiefenbacher und Mackenthum für Ein⸗ del und Doppel. Neue Lehrgänge an der Reichsalademie Im Winterſemeſter 1997/88 werden an der Reichs⸗ akademie für Leibesübungen nachſtehende Lehrgänge durch⸗ geführt: A) In der Zeit vom 1. November 1937 bis 91. März 1938: Für Studiemreferendare im erſten Vorberei⸗ tungsiahr mit der Lehrbeſähigung für Leibesübungen und körperliche Erziebung oder öͤritte Turnſtunde, Studien⸗ referendare mit gleicher Vorausſetzung, zur Vertieſung ührer Ausbildung zwecks beſonderer V. ug auf dem Gebiet Her körgerlichen Emziehung im Bereiche des Reichs⸗ erziehunasminiſteriums. B) In der Zeit vom 1. Novem⸗ ber 1997 bis zum 30. September 1988: 1. Für Turn⸗ und Sportlehrer im freien Beruf. Die Bewerber müſſen ihre Eignung in einer Sportlehreranwärter⸗Prüfung nach⸗ gewieſen haben, die innerhalb eines Lehraanges in der Zeit vom 16. bis zum 30. Oktober 1987 an der Reichs⸗ akademie ſtattfindet. 2. Für Fechtmeiſter: Die Bewerber müſſen ihre Eignung in einer Prüfung(ſiehe oben) nach⸗ weiſen. Meldungen ſind zu richten an die Reichsakademie 0 1—— 9, Reichsſport⸗ und zwar auf einem Meldebogen. der von der Re akademie koſtenkos zu beziehen iſt. Däniſche Schwimmbeſtleiſtungen Unter ſtarker Beteiligung der bolländiſchen Spitzen⸗ klaſſe ſand in der däniſchen Provinzſtadt Gaar ein nationales Schwimmfeſt ſtatt, auf dem einige Landes⸗ beſtleiſtungen fielen. So gewann Ragnhild Hveger die 100 Meter Freiſtil in.07,5 Min. Die kleine Inge Sörenſen wurde über 200 Meter⸗Bruſt von Hollands Weltrekordlerin Waalberg in:00.1 nur um Hand⸗ breite geſchlagen, ſtellte aher mit.00,2 ebenſalls eine däniſche Beſtleiſtung auf. Die dritte fkandinaviſche Beſt⸗ leiſtung gob es im 200⸗Meter⸗Rückenſchwimmen der Män⸗ ner mit.369 durch Börge Bäth. Staus Scheſſer (Holland) als Zweiter war mit:87 ſchneller als Hollands Beſtzeit. In der guten Zeit von 59.4 Sek. gewann der Schwede Per Olof Olsſon die 100 Meter⸗Freiſtil vor ſeinem Landsmann Biörn Borg und Sdans Scheffer, die beide:01 benötigten. Olympiaſiegerin Nida Senſf war mit:15.1 ſchnellſte Rückenſchwimmerin vor Tove Brun⸗ ſtröm(:16,5) und Ragnhild Hyeger. das Feſt der ganzen, in ſich feſt geeinten und ſchlagkräftigen deutſchen „Turn⸗ und Sportgemeinſchaft. Deutſches Turn- und Sportſeſt Breslau 1938 Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938 abgehalten. Breslaus Oberbürgermeiſter Dr. Friedrich, der ſchle⸗ Gauleiter und ü Wagner und der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten wer⸗ den dabei ſprechen. Anſchließend daran erfolgt eine Be⸗ ſichtigung der Anlagen und pfplätze an deren Aus⸗ geſtaltung ſchon ſeit langem fleißig gearbeitet worden iſt. Und dann muß in allen deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ vereinen ein gewaltiges Werben und Rüſten beginnen. Es wird alles geſchehen, um die Koſten des Aufenthaltes in Breslau für fünf Tage— es kommen für die meiſten nur die Hauptfeſttage vom 27. big K. Juli in Frage— ſo ge⸗ ring wie möglich zu geſtalten. Die Unterbringung der Feſtteilnehmer wird, wie das auch ſchon immer bei den Deutſchen Turnfeſten der Fall war, in Privat⸗ und Maſſen⸗ unterkünften erfolgen, für Jugendliche ſoll in der Nühe des Feſtplatzes ein Zeltlager errichtet werden. Die Deutſche Reichsbahn wird eine Fahrpreisermäßigung von 50—75.H. für Sonderzüge und Geſellſchaftsfahrten gewähren; ſchon in nächſter Zeit wird man darüber Näheres erfahren. Selbſtverſtändͤlich ſind auch Wanderfahrten zu verbilligten Preiſen ins Rieſengebirge, das übrige Schleſien und die Grenzmark vorgeſehen. Nun heißt es, wie geſagt, werben und ſparen. wie andererſeits der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen alles tun wird, die Kameraden in den Gauen und Kreiſen zu unterrichten und ihnen durch Werbe⸗ filme uſw. unterſtützend zur Seite zu ſtehen. Auf nach Breslaul, ſo lautet die Loſung für alle deutſchen Turner und Sportler für die letzten Julitage 1988. Weſtfalens Staffel für den Großkampf am 17. Sept. in Ludwigshaſen Der Auftakt der Amateur⸗Box⸗Saiſon im Gau Süd⸗ weſt ſcheint recht vielverſprechend zu werden. Für den am 17. September in Ludwigshafen a. Rh. ſtattfindenden Re⸗ präſentativkampf Ludwigshafen⸗Mannheim gegen Weſtfalen haben die Weſtdeutſchen eine Staffel aufgeboten, in der nicht nur eine Reihe in Deutſchlond bekannter Amateure ſteht, ſondern auch zahlreiche neue Kräfte in Erſcheinung treten, die ſich im Kampf mit den Beſten des Weſtfalen⸗ gaues bewährt und durchgeſetzt haben. Folgende acht Vertreter werden die Reiſe noch dem Gau Südweſt antreten: Fliegengewicht: Manczik⸗Bochum, unentſchieden gegen Sandhoff⸗Dortmund, der Bamberger⸗Ludwigs⸗ hafen im vergangenen Jahre nach Punkten ſchlug. Bautamgewicht: Strangfeld⸗Herten, der Olympio⸗ ſieger Kaiſer⸗Gladbeck zweimal nach Punkten bezwang, Tur⸗ nierſieger in Schweden. Federgewicht: Gänſerich⸗ Bochum, beſter Nachwuchs⸗ mann Weſtfalens, ſchlug bei den NS⸗Kampfſpielen in Nürnberg Schöneberger Frankfurt nach Punkten. Leichtgewicht: Jakubowſki⸗Bochum, mehrfacher Internationaler, bezwang Schmedes⸗Dortmund zweimal nach Punkten, unterlog bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Bremen gegen Europameiſter Nürnberg⸗Dresden knapp nach Punkten. Weltergewicht: Koch⸗ Dortmund, ſchneller und harter Schläger, unentſchieden mit Murach⸗Schalke. Mittelgewicht: Wittmann⸗Hogen, eine der ſtärkſten weſtfäliſchen Nachwuchskräfte, Siege über Blum⸗Altena, Koch⸗Münſter. Halbſchwergewicht: Schäfers⸗Schwelm, famoſer Tech⸗ niker, Zweiter in der Gaumannſchaft. Schwergewicht: Knorr⸗Gladbeck, beſter Nachwuchs⸗ mann der Weſtfalen, verlor in der Gaumeiſterſchaft gegen Schnarre⸗Recklinghauſen nur durch Aufgabe infolge einer Augenbrauenverletzung, ſchlug Runge, den Olympiaſteger Weltmeiſter in Düſſeldorf zweimal bis„neun“ zu oden. Jubiläumsveranſtaltung des B. C. Singen Anläßlich ſeines 15jährigen Beſtehens veranſtaltete der BC Singen einen Boxklubkampf gegen Immen⸗ ſtadt. Ueber 1000 Zuſchauer wohnten der Veranſtaltung bei, die Singen einen vielbejubelten 10:6⸗Sieg brachte. Als Einleitung gab es einige Jugendkämpfe. Im Jugend⸗ Bantamgewicht trennten ſich Fuchs⸗Konſtanz und Rit⸗ ſchele⸗Singen unentſchieden. Im Jugend⸗Weltergewicht ſiegte Wagner⸗Singen über Fuchs⸗Konſtanz nach Punkten. Im Leichtgewicht unterlag Bauer⸗Konſtanz gegen Rizzo⸗Singen nach Punkten. Den erſten Houptkampf beſtritten im Federgewicht Lotter⸗Immenſtadt und E. Schmidt⸗Singen. Nach ausgezeichnetem Kampf ſiegte Schmidt verdient nach Punk⸗ ten. Im Bantamgewicht ſiegte Mock⸗Singen über Gru⸗ ber⸗Immenſtadt nach Punkten. Mock konnte die zweite Runde überlegen geſtalten. vos ffilewerk ,Mutter und find“ ſmenht ducch kchoiung im nsv.⸗ matterheim Rusgleich ſar die mutterecbait und mutteclornen. Im Federgewicht ſiegte Pfleghar⸗Immenſtadt über Bensinger⸗Singen nach Punkten. Dieſer Kampf wurde äußerſt hart und ſchnell durchgeführt. Pfleghar lan⸗ dete etwas genauer, ſo daß ſein Punktſieg verdient war. Im Leichtgewiche traf Promersberger⸗ Immen⸗ ſtadt auf den badiſchen Goumeiſter Dietrich⸗Eingen. Dietrich ging ſofort mit harten Kopftreffern in Führung. Der Immenſtadter hielt am Aufang die Schlagwechſel ganz gut mit, er mußte ſich dann aber auf den Rückzug begeben und Dietrich einen einwanöfreien Punktſieg überlaſſen. „Den erſten Weltergewichtskampf gewann Winteler⸗ Singen gegen Schäftlein⸗Immenſtodt in der zweiten Runde durch Abbruch. Der Ringrichter nahm Schäftlein aus dem Ring, da er wiederholt, ohne einen Schlag erhalten zu haben zu Boden ging. Im zweiten Weltergewichtskampf ſiegte Gchhardt⸗ Immenſtadt über Ott⸗Singen ganz kuapp nach Punkten. Ott wurde mit der Rechtsausloge von Eckhardt nicht fertig Im Halbſchwergewicht gab es einen.⸗o.⸗Sieg, Schmitt⸗Singen landete in der zweiten Runde dei Peters⸗ Immenſtadt einen ſchweren Leberhaken. Peters ging zu Boden und wurde ausgezählt. Im Schwergewicht ſchlug Maier⸗Singen den öſter⸗ reichiſchen Meiſter bereits in der erſten Runde k. o. Damntt hatte Singen den Kampf 10:6 gewonnen. Die Starter„Großen is der ſtadt— Für das 100 000⸗Mark⸗Rennen um den Großen der Reichshauptſtodt am kommenden Sonntog* ten liegt jetzt die endgültige Starterliſte vor. Das Rennen hat die ihm gebührende Beſetzung gefunden und verſpricht einen großartigen Berlauf. Nach den letzten Dispoſitionen wird ſich ein Zwölferfeld am 2400⸗Meter⸗Start einfinden. Die Starterliſte: Geſtüt Schlenderhan: Sturmpogel, 5 0 62 G. Strei 2. Vetterra: Batellor 4 0 895 lond M. Bouſſac: Corrido 5 S 60% C. Eloet P. Mülhens: Wahnfried 4 H 58 J. Raſtenbecger Stall Burg Schlitz: Blinzen 6§ 58 W. Printen A. Miecgkowſki: 4 4 8 58 S. Staſink Hauptgeſtüt Graditz: Abendfrieden 3§ 57 H. Zehmiſch Geſtüt Waldfried: Blaſtus 3§ 57 W. Held de Fauciany⸗Lucinge: Couſine 4 S t Erlenhof: Iniga Iſolani 3 S 54/ O. Schmidt Geſtüt della egrina: Amerina 8 S R. Siall Gelma: Aig 2 0 0 K. Karr. ernt — — —— geſchlagen wird, die diesmal in voller ANDRS- WITSCHAFTS-zZTUNC Hittwoch, 15. September 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 426 Die Sparkassen im Augusi Weiiere Aulwäriseniwidilung Die Auſwärtsentwicklung der Einlagen der deutſchen Spar⸗ und Girokaſſen hat ſich im Auguſt— wie ſchon irhreszeitlichen Gründen zu erwarten war— kräftig fort⸗ geſetzt. Wie die ſoeben veröffentlichten Monatsausweiſe der Sparkaſſen zeigen, ſind die Spareinlagen im Berichts⸗ monat um 94,1 Mill.„ geſtiegen. Der Einzahlungsüber⸗ ſchuß, alſo der Unterſchied zwiſchen den Ein⸗ und Rück⸗ zohlungen auf Sparkonten betrug allein 88,0 Mill. C und lag damit erheblich über den entſprechenden Ueberſchüſſen der Vorjahre(Auguſt 1936: + 97,7 Mill., Auguſt 1980: + 28,8 Mill.). In den erſten 8 Monaten dieſes Jahres betrug der Einzahlungsüberſchuß 5158 Mill.„ und über⸗ traf damit ſogar den Ueberſchuß in der gleichen Zeit von 193⁵(4753,8 Mill.). Deutlicher als im vergangenen Monat iſt das gute Sparergebnis im Auguſt auf die gün⸗ ſtige Entwicklung der Einzablungen zurückzuführen, die um 55,5 Mill. oder 14 v. H. über jenen im Auguſt 1996 lagen und die vom— 1995 um 5 v. H. überſtiegen. Die Rückzahlungen hielten ſich dagegen etwa auf dem Stand des Vorjahres, eine Entwicklung, die bei dem ſeit Jahresfriſt um rund über 1 Mrd. geſtiegenen Sparein⸗ lagenbeſtand auch recht poſitiv zu werten iſt.— Bei den ſonſtigen Glöubigern“ ſtellte ſich der Einlagenzufluß im Auguſt auf 125,1 Mill./ die Abzüge im Juli(— 6,7 Mill.) und im Juni(— 85,8 Mill. /) wurden dzmit mehr als ausgeglichen. Nuch hier lag die Einlagenerhöhung des Berichtsmonats über den entſprechenden Vorjahrs⸗ siffern(1996:— 107,0 Mill. J, 1935:. 63,5 Mill.), wobei man allerdings berückſichtigen muß, daß dieſe Zif⸗ fern infolge des veränderten Bilanzſchemas nicht voll ver⸗ gleichbar ſind. Das Aktivgeſchäft im Auguſt. Dieſe nennenswerten Einlagenzuflüſſe wurden von den Sparkaſſen in erſter Linie den Guthaben bei anderen deutſchen Kreditinſtituten, alſo insbeſondere den Guthaben bei den zuſtändigen Gixozentralen zugeführt, die damit um insgeſamt 112,5 Mill./ verſtärkt wurden. Innerhalb der Bonkguthaben ſind in erſter Linie die täglich fälligen Bankguthaben, und zwar um 74,1 Mill./ erhöht worden. Z. T. wird hierin die Vorſorge der Sparkaſſen zum Ausdruck gekommen ſein, die dieſe zur Abnahme der von ihnen innerhalb der letzten Reichsanleiheemiſſion gezeichneten Beträge getroffen haben. Bereits in den Auguſtbilanzen wird jedoch dieſe letzte Reichsanleiheemiſſion ihren Niederſchlag gefunden haben, do Einzahlungen auf feſtzugeſagte Anleihebeträge all⸗ gemein bereits ab W. Auguſt möglich wiren. Hierauf wird auch die Zunahme der eigenen Wertpapierbeſtönde der Sparkaſſen z. T. zurückzuführen ſein, die ſich im Auguſt auf den ſtattlichen Betrag von 106,8 Mill. 4 ſtellte. Es iſt allerdings zu berückſichtigen, daß ſeit Ein⸗ führung des neuen Monatsausweiſes unter den eigenen Wertpapieren der Sparkaſſen auch die unverzinslichen Schatzanweiſungen verbucht werden. Die Zunahme der Wertpapiere bei den Sparkaſſen iſt daher vorläufig im einzelnen noch nicht erſichtlich. Auch die langfriſtige Kreditgewährung der Sparkaſſen an Sie private Wirtſchaft hit ſich im Berichtsmonat wieder und zwar um 279 Mill./ erhöht. Der Jahreszeit ent⸗ ſprechend war dieſer Zugang an Hypothekendarlehen Krößer als in den letzten Monaten. Im kurzfriſtigen Kreditgeſchäft der Sparkaſſen trat diesmal jedoch ein ge⸗ ringer Rückgang ein(— 20,2 Mill.). Die übrigen Bi⸗ lanzpoſitionen haben ſich gegenüber dem Beſtand des Vor⸗ monats nur wenig verändert. Erwähnt ſei nur, daß die einzelnen Kaſſenmittel(Kaſſe, Reichsbank, Poſtſcheck) um 21,6 Mill. verſtärkt wurden. Siand der schwebenden Neichsschuld Ende August Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums be⸗ trug die ſchwebende Schuld des Reiches Im 91. Auguſt 2479,7 Mill. gegenüber 2465,0 Mill.-+ am-31. Juli. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsam! errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 6. bis 11. September im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnit! Auauſt⸗ 6.—119 303.—49 Durchſchnitt Aktienkurſe(Index 1924/1926 2 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 124.09 125.7 125.10 Verarbeitende Induſtrie 108.28 108.02 108.45 Handel und Verkehchr 118.96 119,77 119.70 ä—— 115,15 116.01 297 %½0½ Wertpapiere Pfandbriefe der Hyv.⸗Akt.⸗Banken 99.80 99.80 99.83 Pfobr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.17 99.18 99.19 Kommunalobligationen. 9877 08.77 98.77 Anleihen der Länder u. Gemeinden 98.7 98.71 98.79 — ⏑—— 99,33 90.4 99,35 Außerdem 5% Induſtrieobligationen... 102.07 102.38 102.42 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94.80 94.69 94.7² * Konſervenfabrik Johann Braun., Pfeddersheim bei Worms. Der Betriebsüberſchuß bei der Konſerven⸗ fabrik Joh. Braun AG. erhöhte ſich in dem zum 30. April abgelaufenen Geſchäftsjahr 1936/37 auf 1,08(1,01). Mill. 4. Perſonalaufwendungen erforderten 0,56(0,55), Steuern 0,13(0,11), ſonſtige Auſwendungen 0,28(0,26). Nach Ab⸗ ſchreibungen von 46 745(19 072) 4 verbleiben einſchließlich Vortrag 54 683(54 177)/ Gewinn, woraus unv. 4 v. H. Dividende verteilt und 16 782(16 277). 4 vorgetragen wer⸗ den. Vorweg erfolgte eine beſondere Rückſtellung von 11 000 Mark auf die erhöhten Warenforderungen. Die Herſtellung konnte nur in einzelnen Arten, der Erzeugung vermehrt werden, dagegen fiel die Verarbeitung infolge der weniger guten Ernte in Herbſtobſt geringer aus, wodurch die ge⸗ ſamte Herſtellung ſich verminderte. Der Umſatz hielt ſich etwa auf Vorjahreshöhe. Die Bilanz zeigt bei wieder 947 500% Grundkapital und 94 750 1 Rücklage die Ver⸗ bindlichkeiten mit 0,14(0,18) Mill. 4, andererſeits auch er⸗ mäßigte Vorräte von 0,58(0,62), wobei beſonders Fertig⸗ waren auf 0,29(0,34) zurückfielen. Außenſtände ſind geſtie⸗ gen auf 0,44(0,42), ſonſtige flüſſige Mittel auf 0,055(0,023). * Hindrichs⸗Auffermann.— Erhöhte Abſchreibungen auf Umbauten und Neuanlagen. Der Umſatz der Metall⸗, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrichs⸗Auffermann AG, Wup⸗ pertal⸗Oberbarmen, hat ſich in dem am 30. Junt abgelau⸗ jenen Geſchäftsjahr 1936/37 weſentlich geſteigert. Die Be⸗ triebsanlagen wurden voll ausgenutzt, wobei der höchſten Wirtſchaftlichkeit Rechnung getragen werden konnte. Den volkswirtſchaftlichen Notwendigkeiten entſprechend wurden im Zuge des Vierfahresplanes Umbauten und Neuanlagen geſchafſen, die erhöhte Abſchreibungen erforderlich machten. Auch wor eine weitere Wertberichtigung notwendig. Die Zugänge der kurzlebigen Einrichtungen wurden über Un⸗ koſten verbucht. Die Zahl der Arbeitsſtunden ſtieg im Berichtsjahr um co. 17 v. H. Laut Erfolgsrechnung ergibt ſich ein Fabrikationsgewinn von 2,33(4,70), Mill. /, da⸗ neben erbrachten Zinſen 0,018(0,012) und außerordentliche Erträge 0,013(0,01) Mill.. Unter den Unkoſten bean⸗ ſpruchten u. a. Löhne und Gehälter 1/02(0,85) und Beſitz⸗ ſteuern 0/28(0,15) Mill.“J. Abſchreibungen auf Anlagen ſind mit 0,36(0,21) Mill.& eingeſetzt. Unter Einrechnung von 93 253(18 623) Vortrag verbleibt ein Reingewinn von 900 580(241 542), aus dem der HV am 30. Septem⸗ ber die Ausſchüttung von unv. 8 v..“ Dividende vor⸗ öhe on die Aktio⸗ näre fließen.(i. V. 2 v. H. an den Anleiheſtock). Die Werke des Unternehmens ſind auf längere Zeit mit Auf⸗ trägen verſorgt. Die Geſellſchaft hofft„auch im laufenden Geſchäftsjahr befriedigend zu arbeiten. * Wiederbeginn der internationalen Eiſenverhandlungen. Nach der Beendigung der Ferienzeit kommen jetzt die inter⸗ nationalen Eiſenverhandlungen, die längere Zeit geruht haben, wieder in Gang. Zur Zeit tagt bereits in Paris der Verbändeausſchuß der Internationalen Rohſtahl⸗Export⸗ gemeinſchaft. In dieſer Sitzung werden einſchneidende Be⸗ ſchlüſſe auf dem Preisgebiet wohl kaum gefaßt werden, wohl aber wird man ſich mit den von England be⸗ untragten neuen Zuſatzkontingenten für die Ein⸗ fuhr nach Englond beſchäftigen. Die nächſte Sitzung des Direktionsausſchuſſes der Ireg wird vorausſichtlich 12. Oktober in Warſchau ſtattfinden. Wie man erfährt, wird der Internationale Feinblechverband am 20. Septem⸗ 3 Akiien Schwach Kaum zu Überbieiende Geschüflssfille. Renien wenig geiragi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe ſehr ſtill Frankfurt, 15. September Die Börſe lag auf der ganzen Linie überaus ſtill. Die Umſätze erreichten einen nicht mehr zu überbietenden Tiefſtand. Sowohl die Kundſchaft als auch der berufs⸗ mäßige Handel zeigten keinerlei Unternehmungsluſt. Am Aktienmarkt war die Haltung vorwiegend etwas ſchwächer bei Rückgängen von 74—1 v. H. Etwas mehr Angebot zeigte ſich in der Farben⸗Aktie, die auf 16976(164,50) nach⸗ gab. Von Montanaktien gingen Höſch auf 123(124) und Vereinigte Stahl auf 116/6—116,50(117) zurück. Reichs⸗ bank verloren 1 v. H. auf 205, Daimler Motoren 74 v. H. auf 139, Weſtdeutſche Kaufhof v. H. auf 58,75, Holz⸗ monn v. H. auf 139. Behauptet lagen Demag mit 14776(147/). Nach achtjähriger Unterbrechung wurden die bisher im Freiverkehr gehandelten Adlerwerke Kleyer wieder in den amtlichen Verkehr eingeführt. Bei einigen Umſätzen gab der Kurs auf 114,50(gegen den letzten Frei⸗ verkehrkurs von 115) nach.— Der Rentenmarkt lag nach wie vor ruhig, die Haltung blieb aber behauptet. Leicht abgeſchwächth waren Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,80 (9476). Rhein. Städte⸗Altbeſitz wurden mit unv. 192 und Späte Schuldbuchforderungen mit unv. 99 umgeſetzt. Ver⸗ mehrtes Intereſſe verblieb bei kaum veränderten Kurſen für noch nicht eingeführte 5proz. Induſtrie⸗Anleihen. Pfand⸗ briefe, Kommunal⸗Obligationen und Stadtanleihen blieben unverändert, ebenſo Staatswerte. Liquidationspfandbrieſe wichen etwa v. H. ab. Von variablen Papieren kamen Reichsbahn⸗VA mit 12776(12796) und Reichsaltbeſitz mit unv. 127,50 zur Notiz. Auch in der zweiten Börſenſtunde hielt die Geſchäfts⸗ ſtille an, die Haltung war aber widerſtandsföhig. Etwas rück⸗ läufig waren Demag mit 147 nach 1477,. Die ſpäter notier⸗ ten Werte kamen größtenteils bis 1 v. H. ſchwächer zur Notiz. Schwach lagen Gebr. Junghans mit 131(134), Golöſchmidt mit 141(143), Feldmühle mit 145(147) und Licht u. Kraft mit 151,50(153,50). Der Freiverkehr war ebenfalls ſehr ſtill. Die genann⸗ ten Kurſe lagen ſchwächer, Dingler 88,50—89,50, Katz u. Klumpp 108,50—110,50, Ufa Film 71,75. Berliner Börſe: Aktien ſchwächer Berlin, 15. September. Da es nach wie vor an Aufnahmeneigung der Banken⸗ kunöſchaft fehlt, vermochte ſchon Rein Angebot 4—— Kurseinbußen herbeizuführen. eiſt war es wieder der berufsmäßige Börſenhindel, der recht Glattſtellungen vor⸗ nahm, vereinzelt will man auch Abgaben für Rechnung von Sperrmarkkonten beobachtet haben. Am Montanmarkt ermäßigten ſich Harpener bei nur 6000/ Angebot um 2 v.., Mannesmann um 1 und Hoeſch um v. H. Braun⸗ kohlenwerte blieben bis auf Deutſche Erdöl(minus 56), Kaliaktien bis auf Wintershall(minus 76 v..) geſtrichen, da eine Kursfeſtſtellung einfach unmöglich war. Stärker gedrückt eröffneten chemiſche Papiere, ſo Farben um 1,5, Goldſchmidt um 1,50 und Kokswerke um 1,75 v. H. Von Elektrowerten gaben Lichtkraft um 276, Elektro Schleſien um 2,50 und Schuckert um 1 v. H. nach. Von Kabel⸗ und Drahtwerten ſind Vogel Drrht mit minus 276, von Auto⸗ werten BMW mit minus 1, im übrigen noch Holzmann und Hotelbetrieb mit je minus 1, Bemberg und Stöhr mit je minus 1,25 v. H. zu erwähnen. Bei den Schiffahrts⸗ werten erholten ſich Hapag weiter um 7 v. H. Reichsbank waren erneut angeboten und 1,25 v. H. ſchwächer.— Am Reutenmarkt eröffneten Reichsaltbeſitz 6 v. H. höher mit 127,75, wͤhrend die Umſchuldungsanleihe um 7½ Pfg. auf 94,80 zurückging. Im Verlauf konnte ſich eine Belebung nicht durch⸗ ſetzen, doch zeigte ſich bei einigen Papieren eine leichte Erholung, offenbor auf Deckungen der⸗ Kuliſſe, So zogem⸗ Hölzmann gegen den erſten Kurs um 1% und Mannes⸗ mann um v. H. an. Andererſeits ermäßigten ſich Wald⸗ hof weiter um 7 v. H. Am Kaſſarentenmarkt waren kaum Bewegungen zu ver⸗ zeichnen. Kursfeſtſtellungen wurden vielfach nur durch Kompenſationen ermöglicht. Dabei war das Kursnivegu bemerkenswert widerſtandsfähig. Zu erwähnen ſind Deko⸗ ſamo 1 mit plus&, öto. 2 mit minus 4 v. H. Bei den Provinzanleihen ſtiegen 30er Brandenburg um, Meck⸗ lenburg Altbeſitz befeſtigten ſich um v.., neue Ham⸗ burger um 7½ Pfg. Von Liquidationspfandbriefen gaben Oldenburger v.., her, während Hannoverſche Reihe 15 um ½ v. H. anzogen. Bei den Obligationen wurden die 4er Leipziger Meſſeamt mit 98,75 erſtmals notiert. Am Einheitsmarkt waren Banken im allgemeinen gut ehalten, Handelsgeſellſchaft 4 v. H. feſter und nur eutſche Ueberſeebank mit— 1& v. H. nennenswert ge⸗ oͤrückt. In letztgenannten Ausmaß gingen bei den Hypo⸗ thekenbanken Deutſche Hypotheken zurück. Von Induſtrie⸗ papieren verloren Deutſche Tafelglis erneut 4,50, Gebhard u. König, 3,25, ſowie Vereinigte Altenburger 3 v. H. Etwas feſter waren Mühle Rüningen, Wagner u. Co. B Kühlmann Stärke mit Gewinnen von etwa 2,25 v. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1939er 100 G 100,75 B; 1940er 99,62 G 100,37 B; 1941er 99,5 G 100,25 B; 1942er 99,25 G 100 B; 1943er 99 G 99,75 B; 1944er 98,87 G 99,62 B; 1945er bis 1948er je 98,62 G 99,37 B. 1944/45 und 1946/48er je 70,75 6 Aproz. Umſchuld.⸗Verband 94,425 G 95,175 B. Die Börſe ſchloß ſehr ſtill. Die Kurstafeln wieſen zu⸗ meiſt nur Strichnotierungen auf. Junghans, die im Ver⸗ lauf auf herabgeſtimmte Dividendenerwartungen eine 1 v. H. Ermäßigung erfahren hatten, waren gegen Bör⸗ ſenſchluß wieder um etwa„ v. H. erholt. J Farben ſchloſſen 4 v. H. über Exöffnung mit 164,775. Nachbörslich wurde nicht mehr gehrindelt. Geld- und Devisenmark! * Berlin, 15. September. Am Geldmarkt trat heute infolge des Medio eine geringe Verſteifung ein, obwohl ein größerer Poſten unverzinslicher Reichsſchatzanweiſun⸗ gen fällig wurde und dadurch dem Markt zuſätzliche Mittel zufloſſen. genannt. Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unverändert 276 v. H. Im internationalen Deviſenverkehr war das engliſche Pfund heute wieder etwas ſchwächer, und zwar ſtellte es ſich in Amſterdam auf 8,997(9,0094), in Zürich auf 21,54% (21,57). Gegen Paris konnte es ſich allerdings auf 140,50 (198,45) befeſtigen, da der franzöſiſche Franc wieder ſehr ſchwach blieb. Seine Züricher Notiz lautete zuletzt 15,49 (15,57), ſeine Amſterdamer 6,28(6,507). Die letzte Londoner Meldung lautete ſogor 14396(138,57). Der Gulden und der Schweizer Franken konnten ſich behaupten, der Dollar blieb unverändert. Später machte der Frankſturz Fort⸗ ſchritte, und zwar ſtellte ſich die letzte Londoner Notiz auf 142,93, die letzte Züricher auf 15,02. Hiskontsatz: geichsbane 4, Chmnard 5, orivat 3 7. f. Dis⸗14. September 15. September Rm. fkont Geld Brief veld J Brief Aegypten 1ägopiPfd. E 5 1268012639 12.655 Argentinien.⸗Peſo.70/ 975.47.751 Belgien.. 100Pelga2 41.970 42.050[ 41.950 42.940 Braſilien. 1 Milreis. 9461/.188.1500.162 Bulgarien. 100Leva8 3047 3053 3047 3053 Dänemark 100Kronen 5 55,1455.25 5505 5547 Danzig 100Gulden 4 47— 47.10 47.— 47.10 England... 10fd. 2, 1850 12.800[1230 1255 Eſthand: Ioceſtn Kr. ½ 87 68.% 97 68070 Finnland100finn Mk. 2.4600.20 5355.465 Frankreich.. 100Fr.3/ 8911.929.611(.622 Griechenland 100 Dr. 8 2353 2557 2883 285% Holland. 100 Gulden 137˙21.137.9 137.16 13/,/44 ran(Teheran) pahn., 15. 15.38 1532 15.2 sland. 100 i8lKr. 5/¼ 5570 57 95.11 55.23 Italien.. 100 Lire 4 13.09,“ 13.11 13.09/ 13 11 Jopan. 1en 220 977 972 379 975 Jugoflavieni00 Dinar 5 3093 8½70 558.%00 anaba 1 kan, Dollar. 2480 2487 2493/.07 Lettland.. 100 Latts 6 48.90 49.— 48.90 49.— Litauen.. 1008itas 5¼ 4194 42. 2 41.94 42.02 Norwegen 100Kronen 4 62.0762.19 61.97 620 Oeſterreich 100Schill.3¼ 48.95 4905 48.9549 05 Polen.. 100gloty 5.— 47.10 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudo 14.215/ 11.285 14.200 112 Rumänien. 100Le 5— 28 2 Schweden. 100Kr. 2763.58 68 80 63 58 68.70 Schweiz 1608ranken1/ 5729.8 57.2558 Spanſen. 100Peſeten 5 16.98.17 02 16.38 1/02 Tſchechoflowakeiioog 3..681/ 8 699 8 681.699 Türkei.. Itürt.Pfd.5½.9780.982 19780.982 Ungarn„ 100Pengö 4— 2 3*3 Uruguay. 1Goldpeſo.459.461.459/ 1,461 Ber Staaien 1 Dollar[ 121 2483 20 1 2408] 249/ * Frankfurt, 15. September. Tagesgeld 3“ v. H. EETT———TT——TT—TX———PTP—PTPTP—————————————TTPT—TTTTPPTPTT—TTP—TTTTTPPTTTPPPPTPPPPPPPPPPPPPPPPRRPPRPRPP———— ber in Brüſſel zu einer Sitzung zuſammentreten, um lau⸗ fende Markt⸗ und Preisfragen zu erörtern. Auch die der Internationalen Röhrenpreiskonvention angehörenden Län⸗ Hergruppen werden nach mehrmonatiger Ferienpauſe ihre Beſprechungen demnächſt wieder aufnehmen. Es ſteht aller⸗ dings noch nicht genau feſt, ob die Beratungen noch Ende September oder erſt Anfang Oktober abgehalten werden ſollen. Der Röhrenpreiskonvention, an der die früheren Mitglieder des Internationalen Röhrenkartells mit Aus⸗ nahme der amerikaniſchen Erzeuger beteiligt ſind, iſt es ſeit ihrem Beſtehen gelungen, unter Ausnutzung der günſtigen Verfaſſung der internationalen Röhrenmärkte das Aus⸗ fuhrpreisniveau für alle von der Konvention erfaßten Röh⸗ renſorten allmählich zu erhöhen. Im kommenden Monat dürfte auch die endgültige Beſchlußfaſſung über eine Ver⸗ zängerung der Ende des Jahres ablaufenden Internationa⸗ len Schrottgemeinſchaft(JSC) erfolgen, nachdem bereits grundſätzlich eine Verlängerung dieſes Zuſammenſchluſſes der Länder mit Schrotteinfuhrbedarf um ein weiteres Jahr ins Auge gefaßt iſt. Schließlich werden wohl auch die Be⸗ ſprechungen über die immer noch ausſtehende Erneuerung des Internationalen Walzöͤrahtverbandes wieder aufgenom⸗ men werden, um endlich den nun ſchon ſeit Länger als acht Monaten andauernden proviſoriſchen Schwebezuſtand zu be⸗ ſeitigen, deſſen Urſachen in innerverbandlichen Schwierig⸗ keiten in Frankreich und Belgien zu erblicken ſind. * Frankreichs Außenhandel in den erſten 8 Monaten d. J. erhöht. Die franzöſiſche Zollverwaltung gibt die Außenhar delsbilangziffern für die erſten 8 Monate d. J. bekannt, die in beiden Kategorien im Vergleich zum Vor⸗ jahr weſentlich geſtiegen ſind. Die Einfuhr belief ſich für 1937 zuf 38,41 Mill. Tonnen im Geſamtwert von 20 640,45 Mill. fres. Dieſe bedeutet gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Erhöhung um 7,43 Mill. Tonnen im Geſamtwert von 11 066,76 Mill. fres. Auch die Ausfuhr iſt gegenüber den erſten 8 Monaten des Vorjahres weſent⸗ lich geſtiegen: ſie belöuft ſich auf 19,84 Mill. Tonnen im Geſamtwert von 14768,70 Mill. fres., was eine Erhöhung um 0,72 Mill. Tonnen im Werte von 5291,02 Mill. ſres. ausmacht. * Günſtige Beurteilung der Amſterdamer Tabak⸗Herbſt⸗ verſteigerungen. Die Ausſichten für Sumatratabak auf den in dieſer Woche beginnenden Herbſtverſteigerungen werden allgemein als günſtig beurteilt. Es handelt ſich um rund 33000 Packen, von denen jedoch rund 1000 Packen unter der Hand ſchon vorveckauft ſind. Auch die niederländiſchen Tabakhändler haben ihre Lager in der Zwiſchenzeit beträchtlich vermindern können. Wie der „Tabakkurier“ zu berichten weiß, waren in der vorigen Woche Vertreter der tſchechoflowakiſchen Tabakregie im Lande, die entgegen der bisherigen Gewohnheit in freier Konkurrenz des Handels ungefähr 9000 Packen Sumatra⸗ tabok, rund 7000 Packen Vorſtenlandtabak und auch um⸗ fangreiche Partien Braſiltabak erſtanden. Die erzielten Preiſe ſollen ſehr zufriedenſtellend geweſen ſein. Man hofft auch in Zukunft auf einen regeren Tabakverkauf nach dort. Es heißt, daß gutſortierter Sumatrotabak bereits ziemlich knapp geworden ſei, und da auf den Herbſtver⸗ ſteigerungen insgeſamt nur noch rund 2000 Packen Sand⸗ blatt einſchl. Ausſchuß zur Verfügung ſtehen, glaubt man in Tabokkreiſen allgemein, daß die Preiſe ſich behoupten werden. In Fußblatt werden noch etwa 1500 Packen an den Markt kommen. Selbſt wenn Amerika hierfür kein Intereſſe haben ſollte, erachtet man die Verkaufsausſich⸗ ten als günſtig, um ſo mehr, als ein großer Teil dieſer Ballen in Deutſchland beliebtes Material enthält. Ueber kie reſtlichen dritten und vierten Abladungen macht man ſich keine Sorgen, hierfür intereſſieren ſich regelmäßig die europäiſchen Tabakregien. Wos ſchließlich die fünften Ab⸗ ladungen anbetrifft, muß noch abgewartet werden, wieviel Deckblatt ſie enthalten.* * Die engliſche Eiſen⸗ und Stahlerzeugung. Die eng⸗ liſche Stahlerzeugung im Auguſt belief ſich auf 987 700 To. (Aguſt 1936 872 700 To.). Die Erzeugung von Roheiſen betrug im Auguſt d. J. 712 600 To. gegenüber 635 000 To. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. * Engliſch⸗indiſches Juteabkommen zwecks Konkurrenz⸗ regelung geplant. Die britiſche Jute⸗Induſtrie leidet gegenwärtig unter der Konkurrenz indiſcher Jute⸗Ausfuhr nach Großbritannien. In dieſen Tagen ſollen nun in London im britiſchen Handelsminiſterium Verhondlungen zwiſchen den Beteiligten ſtattfinden, um ein Abkammen zwiſchen den beiden Jute⸗Konkurrenten zuſtandezubringen, das die Schädigung der britiſchen durch die indiſche Jute⸗ Induſtrie beſeitigen ſoll. Der britiſche Handelsminiſter Sliver Stanley hatte in einem Schreiben an die Vereini⸗ gung der engliſchen Jute⸗Spinner und Fabrikonten zum Ausdruck gebracht, daß er, ſo ſehr er auch die Lage der Induſtrie Dundees zu würdigen wiſſe, eine Löſung der Frage nur im Rahmen der allgemeinen Handelslage zwi⸗ ſchen Großbritannien und Indien befürworten könne. Den beſten Weg, um zu einem Schutz der Jute⸗Induſtrie Dun⸗ dees zu gelangen, ſehe er in einem Abkommen zwiſchen den Jute⸗Induſtrien Großbritanniens und Indiens. Außerdienſtſetzung norwegiſcher Walkochereien. Aus Sandefſord wird gemeldet, daß jetzt endgültia beſchloſſen worden iſt, daß die Walkochereien„Kosmos“,„Vikingen“, „Strombuß“,„Polar Chief“,„Anglo⸗Nörſe“ ſowie„Frango“ an der kommenden Fangſaiſon nicht teilnehmen ſollen. Vielmehr beſteht die Abſicht. die Kochereien in der Tank⸗ fahrt einzuſetzen. Jugoſlawiſche Kupfergewinnung. Die Kupfergewinnung in den Bergwerken Bor betrug im Auguſt d. J. 3939 To. gegenüber 3432 To. im Vormonat. Bis Ende Auguſt wur⸗ den in Bor insgeſamt 26 234 To. Rohkupfer gewonnen, während die Erzeugung im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres um rund 1500 To. geringer war. *Schlechte Lage der ſowjetruſſiſchen Kraftwagenindu⸗ ſtrie. Die Sowjetpreſſe hat in letzter Zeit wiederholt mit Nachdruck auf die geſpannte Lage in der Kcaftwagenindu⸗ ſtrie hingewieſen, ohne daß bis jetzt eine Beſſerung ein⸗ getreten wäre. Die„Prawda“ bringt auch am 5. Septem⸗ ber wieder einen Aufſatz, der die Lage geradezu als kata⸗ ſtrophal erſcheinen läßt. Darin heißt es u.., daß die Stillegungen der Fließbänder in letzter Zeit immer häu⸗ figer würden, da es entweder an Autoreifen oder aber an Elektrozubehör mangele. Die Fabrik„Molotow“ in Gorky(Niſhnij⸗Nowgorod) habe Anfang September wieder einmal— wie auch im Juni— im Verlaufe von drei Tagen keinen einzigen Perſonenwagen„M1“ fertigſtellen können; die Fabrik„Stolin“ in Moskau bringe ſtatt der vorgeſehenen 24 Wagen täglich im Durchſchnitt nur 5 her⸗ aus, weil die dos Zubehör liefernden Firmen ihren Verpflichtungen nicht nachkämen. * Neue amerikaniſche Luftlinie Neuyork— Liſſabon. Die„American Exportairlines“ plonen eine neue Trons⸗ otlantik⸗Luftlinie zwiſchen Neuvork und Liſſabon einzurich⸗ ten. Von europäiſcher Seite hat die Geſellſchaft ihre Li⸗ zenzen ſchon heſtätigt erhalten. Gegenwärtig finden Be⸗ ratungen zwiſchen dem Staatsdepartement und dem Bureau für Lufthandel ſtott, um die letzten Schwierigkeiten zu beſeitigen. Vorgeſehen ſind guf der neuen Linie wöchentlich zwei Hin⸗ und Herflüge mit 4 Flugbooten, die ſich durch großen Flugradius auszeichnen. Für Blanko⸗Tagesgeld wurden Sätze von 3/6 bis 376 v. H. kannten Gründen gering blieben. war vornehmlich Weizen ſowie Roggen zur ſpäteren Lie⸗ Ungünsſigerer Verlaui in der Hagelversicherung Der Verband der Deutſchen. S ⸗Verſicherungs⸗ Aktiengeſellſchiften, Köln, teilt mit: nfolge der zabl⸗ reichen Unwetter war der Schadenverlauf 1037 bedeutend ungünſtiger als in den Vorjahren. Bei allen vier Hagel⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaften überſchritt das Ausmaß der Schäden, wie mitgeteilt wird, den Rahmen des Vorjahres zum Teil ſogar erheblich. Die Schäden verteilten ſich nach Zahl und Umfang ziemlich gleichmößig auf die Monate Mai, Juni und Juli. Von Frühſchäden wurden beſonders Thüringen und die Provinz Sachſen heimgeſucht, wo am 21. Mai und am 8. Juni Hagelſchläge von großer Aus⸗ dehnung und teilweiſe verheerender Wirkung niedergin⸗ gen. Das Wetter am 8. Juni richtete auch in der Mark Brandenburg und in Vorpommern ſchwere Beſchädigungen an. Weitere Schadentage von Bedeutung waren der 11. Juni in Heſſen, der 10. Juli im ganzen Weſten und im Coburger Land, der 20. Juli in Weſtfalen und vor allem der 24. Juli, der den Rheingau, Thüringen, den Freiſtaat Sachſen und die Provinz Schleſien in Mitlei⸗ denſchaft zog. In Oſtpreußen traten am 22. Juli zahl⸗ reiche Schäden ein, die aber leichterer Natur waren. Das Schwergewicht der Schäden lag alſo diesmal nicht im Oſten oder Weſten, ſondern in den mittleren Teilen des Arbeits⸗ gebietes, die in den zurückliegenden Jahren öfter den Ausgleich für die Provinzen gebracht hatten, die diesmar weniger betroffen wurden. Der Auguſt, der anfangs in Heſſen⸗Naſſau und Hinterpommern noch lokale Hagelwetter auslöſte, blieb weiterhin verhältnismäßig ruhig, obwohl die unſichere Wetterlage, die um die Mitte dieſes Monats herum eintrat, die Bergung der Ernte in einzelnen Ge⸗ genden verzögerte. Die Werbetätigkeit erſtreckte ſich vorwiegend zuf bisher unverſicherte Buern und Landwirte, ſie führte zu öhn⸗ lichen Fortſchritten wie im Vorjahre. Enischeidungen Grundſätze für die ſtenerliche Bewertung von Aktien In dem Urteil des Reichsfinanzhofs vom 17. Juni 1987 — III A 25/37— werden einige Grundſätze über die Be⸗ wertung von Aktien bei der Einheitsbewertung und der Vermögensſteuer aufgeſtellt. Danach ſind Aktien auch dann als„dividendenberechtigt“ anzuſehen, wenn der Gewinn⸗ anteil auf einen beſtimmten Satz(Hundertſatz) beſchränkt iſt. Ferner ſind die Aktien auch dann„mit beſonderen Stimmrechten“ ausgeſtattet, wenn das beſondere Stimm⸗ recht nicht allgemein, ſondern nur für beſtimmte Fälle ge⸗ währt wird, z. B. für den Fall der Satzungsänderuna oder der Auflöſung der Geſellſchaft. Das Beſtehen einer Verpflichtung zur„iederzeitigen“ Rückgabe der Aktien wird nicht dadurch ausgeſchloſſen, daß die Aktien nur mit einer Kündigungsfriſt von 3 Monaten zum Schluß eines Geſchäftsjahres zurückgefordert werden können und die Rückforderuna eines Beſchluſſes der Gene⸗ ralverſammlung bedarf. Eine Verpflichtung zur Rückgabe der Aktien beſteht nicht, wenn die Inhaber der Aktien durch Abſtimmung in der Generalverſammlung die Rückforderung willkürlich verhindern können. Dies iſt aber im allge⸗ meinen nicht anzunehmen, wenn die Inhaber der Aktien als Mitglieder des Vorſtandes oder des Aufſichtsrates oder einer Vereinigung von Aktionären beſonderen Bindungen unterworfen ſind und nach ihrer Perſönlichkeit und Stellung im Wirtſchaftsleben die Gewähr dafür bieten, daß ſie dieſe Bindungen einhalten werden. 4* Teſtamentsvollſtrecker⸗Vergütung Die Mühewaltung des Teſtamentsvollſtreckers bei der ſteuerlichen Behandlung des Nachlaſſes liegt näch dem Ur⸗ teil des Reichsfin mzhofs vom 8. Juli 1937— IIle A 77/6— im Regelfalle im Rahmen der Amtstätigkeit des Teſtamentsvollſtreckers. Der auf dieſe Tätigkeit ent⸗ fallende Teil ſeiner Vergütung nach§ 2221 BGB iſt des⸗ halb regelmäßig für den Erben eine abzugsfähige Nachlaßſchuld. Das erſbſchaftsſteuerpflichtige Ver⸗ mögen iſt mithin entſprechend zu berechnen. * Bewertung eines Garagengrundſtücks Nach§ 33 Abſ. 1 des Reichsbewertungsgeſetzes 1935 ſind„Mietwohngrunoſtücke“ und„gemiſchtgenutzte Grund⸗ ſtücke“ mit einem Vielfachen der Jrhresrohmiete, alle anderen Grundſtücke nach§ 33 Abſ. 2 mit dem gemeinen Wert zu bewerten. Das zu bewertende Garagengrund⸗ ſtück eines Steuerpflichtigen gehörte zur Hauptgruppe „Geſchäftsgrundſtücke“. Es wöre daher, ſo führt ein Reichsfinanzhofurteil vom 26. Mai 1937— III A 82/37— u. a. aus, an und für ſich zum gemeinen Werte zu bewer⸗ ten. Nach§ 1 der VO. des Lindesfinanzamtspräſidenten Berlin vom 17. Dezember 1934 ſind jedoch in Abweichung von der allgemeinen Vorſchrift auch Geſchäftsgrunoͤſtücke mit einem Vielfachen der Jahresmiete zu Fewerten, wenn, ſie, gemeſſen an der Jahresmiete, zu mehr als 80 v. H. vermietet ſind. Die Garagenmieten ſeien aber in dem zur Beurteilung ſtehenden Falle überhaupt nicht Mieten, ſon⸗ dern Entgelte für gewerbliche Leiſtungen, die außer der Ueberliſſung von Räumen auch andere Leiſtungen mit⸗ umfaſſen, wie Bewachung, Beleuchtung, Heizung und anderes. Ob rechtlich der Entgelt als Miete ooͤer als Verwahrungsgebühr oder dergl. bezeichnet werde, ſei da⸗ Fei unerheblich. Es müſſe in jedem Falle danach bei der Bewertung nach dem gemeiren Werte verbleiben. Waren und Märkte r Berliner Getreidegroßmarkt vom 15. September. Im heutigen Berliner Getreideverkehr vermochte ſich nur wenig Geſchäft zu entwickeln, da die Anlieferungen aus den be⸗ Am Brotgetreidemarkt ferung Keſucht. Futtergetreide war wiederum nur ſpärlich erhältlich. Für Induſtriegetreide geſtaltete ſich der Handel ruhig. Von nennenswerten Abſchlüſſen in Induſtriehafer wurde nichts bekonnt. Induſtriegerſten fanden, ſoweit vor⸗ handen, Unterkunft. Von Braugerſten wurden Ausſtich⸗ qualitäten weiterhin bevorzugt. Der Handel mrhm ver⸗ einzelt auch mittlere Sorten auf. Für Mehle blieb die Marktlage ebenfalls unverändert. Magdeburger Zuckernotierungen vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 32,47/; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Bremer Baumwolle vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 11,07. * Schweinemarkt Schwetzingen. Anfuhr: 54 Milch⸗ ſchweine, 100 Läufer. Verkauft wurden 20 Läufer zum Preiſe von 22—70 /, Milchſchweine nicht notiert. Markt⸗ verlauf ſchleppend. Hamburger Schmalznotierung vom 15. Sept.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 25,5 Dollar. Däniſches Schmalz in Blaſen, Blöcken und Tierces 29 bis 20,5 Dollar. Preiſe für 100 Kilo eif deutſche Häfen. Berliner Metall⸗Notierungen vom 15. Sept.(Eig. 70,25. Feinſilber je Kilo 38,50—41,50 l. 1 * Vom Wein.— Hohe Moſtgewichte im Bezirk Wiesloch. Im Bezirk Wiesloch wurde die Fräbleſe zum größten Teil eingebracht. Die Moſtgewichte liegen faſt durchweg — 7 80 Grad; Portugieſer erreichten zum Teil über 90 rad. „Vorſchätzung der deutſchen Flachsernte. Wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, iſt nach einer erſten Vor⸗ ſchätzung der omtlichen Berichterſtatter im Reichsdurch⸗ ſchnitt ein Hektaertrag von 31,6 Dz. Strohflachs(Roh⸗ ſtengelflachs) und 6,8 Dz. Leinſamen zu erwarten. Der Hektarertrag beim Strohflachs würde ſomit um 2,2 Dz. und 0,4 Dz. hinter dem Vorjahr und hinter dem Durch⸗ 19 1939/0 zurückbleiben.— Unter Zugrundelegung der ür Mitte Mai ermittelten vorläufigen Anbauflächen iſt mit einer Ernte von 178 192 Tonnen Strohflachs und 38 407 Tonnen Leinſamen zu rechnen. Das ſind— dank der erweiterten Anbaufläche— um 29 174 Tonnen Stroh⸗ flachs und 5983 Tonnen Leinſamen mehr als im Vorjahr und 113 000 Tonnen bzw. 23790 Tonnen mehr als im Mittel 1983/96, ——— 3 7. Seite/ Nummer 426 ratsachenbericht von Seneral l. Koskoft Samsonows Beiehl: Schleunigsier Rückzug Ehe noch die letzten Koſaken der Samſonow⸗ Eskorte das Dorf Nadrau verlaſſen, geht Martos entſchloſſen an die Arbeit. Er ſoll ſofort an ſeine Truppen Befehl zum Rückzuge erteilen. Die Em⸗ vörung über alles, was die ſchlechte Armeeführung verbrochen hat, läßt ſich deutlich in ſeiner ganzen Haltung erkennen. Er ſpricht mit niemandem, iſt kurz und ſchroff, ſogar mit dem Chef des General⸗ ſtabes. Bei dem kargen Licht der Kerze ſtudiert er noch⸗ mals die Karte, auf der mit rotem Bleiſtift die letzte Lage der eigenen Streitkräfte verzeichnet iſt. Die blauen Linien und Quadrate bedeuten den Gegner. Auf der Stelle der Stadt Neidenburg ſteht ein gro⸗ ßes blaues Fragezeichen. Aber trotz dem Fragezei⸗ chen iſt Martos überzeugt, daß die Stadt wirklich in den Händen der Deutſchen iſt. Den Worten Sam⸗ ſonows:„Da iſt die Garde, die Neidenburg bis zum vollendeten Rückzug der Zentralgruppe halten wird!“ traut er nicht. Zu oft und zu böſe waren die Ueber⸗ raſchungen, die ihm die Armeeführung bereitet hatte. Eine neue Meldung kommt vom XIII. Korps. Der Koſakenoffizier, der ſie mitgebracht hat, wird Martos vorgeführt. „Können Sie mir auf der Karte zeigen, wo jetzt die Truppen des Generals Klujew ſtehen?“ Dier Offizier weiß ſelber ſehr wenig. Er kann nur ſagen, daß das Gros des Korps dicht an Hohen⸗ ſtein vorgerückt iſt und daß nach ſeinem Wiſſen ein Teil des Korps am Tage in ſchwerem Kampf mit den von Norden kommenden ſtarken deutſchen Kräſ⸗ ten bei Allenſtein geſtanden hat. „Wie iſt die Stimmung bei den Truppen des Ge⸗ nerals Klujew?“ „Die Stimmung wäre gut, wenn unter ihnen nicht eine ſehr große Zahl Reſerviſten wäre. Die rieſigen Anſtrengungen der letzten Tage gehen über ihre Kräfte. General Klujew iſt um ihretwillen ſehr beſorgt.“ Wenn ſich Martos jetzt ſchon in ſehr gefährlicher Lage befindet, ſo iſt die Lage Klujews doch noch ge⸗ fährlicher. Klujew muß, um in ein freieres Gelände zu kommen, mehrere See⸗Engen paſſieren. Die erſte von dieſen See⸗Engen iſt die zwiſchen ͤem Staw⸗ See und dem Kleinen Plautziger⸗See bei Schlaga⸗ Mühle, öſtlich von Hohenſtein. Faſt das ganze Klujew⸗Korps ſoll bis zum Ta⸗ gesanbruch die hundert Meter breite Lanoſtrecke zwiſchen den Seen hinter ſich haben. Sonſt kann das Schlimmſte geſchehen, da Schlaga⸗Mühle unter das wirkſamſte Feuer der deutſchen Artillerie zu geraten vermag. Während Martos den Koſakenoffizier ausfragt und bald darauf den Rückzugsbefehl an ſeine Trup⸗ pen gibt, geht das XIII. Korps zur Nachtruhe auf dem Schlachtfelde vor Hohenſtein. Nach dem Eil⸗ marſch von dreißig Kilometern und nach dem dar⸗ auffolgenden Kampfe ſind alle auf das äußerſte er⸗ mattet, zumal die Verpflegung ſehr ſchlecht iſt. Am nächſten Tage will Klujew zuſammen mit Martos den Gegner bei Hohenſtein angreifen. Die See⸗Engen kümmern ihn deshalb nicht. Um Mitternacht platzt die Bombe— der Melde⸗ reiter überbringt Klujew Samſonows Befehl: Rückzug ſofort antreten! Die Ueberbringer der Rückzugsbefehle, die Mar⸗ tos an die Truppen entſandt hat, ſind zurückgekehrt. 1 88 c „ 14.c0 SSAKier 7 S 90 e o 55 unglet; „ Faintz? Der kritiſchſte Augenblick für die Sam⸗ ſonotväkmee in der Nacht vom 28. Pum 29. Augnſtt 5 Die Ruſſen haben den Befehl erhalten, nach Neidenburg zurückzugehen, ohne zu wiſſen, daß Neidenburg ſchon von den Deutſchen wieder genommen worden iſt. Das Korps Klujew mußte in der Nacht durch die nur 100 Meter breite„Ruſſenfalle“ zwiſchen den Seen bei Schlaga⸗Mühle abmarſchieren. Bei Tagesanbruch legten die deutſchen Truppen Sperrfeuer auf die Enge und brachten dem Feinde kataſtrophale Verluſte bei. er ſofort auf die Geſchehniſſe (Sorte. Sonſt könnte man doch immer noch hoffen, In Nadrau weiter zu verbleiben, hat für Mar⸗ tos keinen Zweck mehr. Er ſieht als ſeine erſte Pflicht, ſich ſofort nach Neidenburg zu begeben. Wenn die Stadt ſchon tatſächlich in den Händen der Deut⸗ ſchen iſt, ſo wird er verſuchen, ſie wieder zurückzu⸗ gewinnen. Dann wird der Ausgang nach Süden für ſeine eigenen Truppen und für die Truppen des ſerſten Korps zu nehmen Nachbarn— Klujew— frei. „Und wenn es mir gelingt, Fühlung mit dem Martos iſt aber kein Träumer. In die ſchöne Perſpektive eines derartigen Er⸗ folges läßt er ſich nicht einſpinnen. Erſt ſoll er die Neidenburg⸗Aufgabe löſen, und ſie ſcheint ihm nicht leicht zu ſein. Der Rückzug nach einem ſo ſchweren, vieltägigen Marſch ins Innere des Feindeslandes, nach ſo vielen Opfern und Entbehrungen wird un⸗ bedingt demoraliſierende Folgen zeitigen. Merkmale ließen ſich ſchon während der letzten Tage fühlen. Die mangelhafte Verpflegung, Knappheit an Muni⸗ tion und Ueberlegenheit der Deutſchen in der ſchwe⸗ ren Artillerie haben ſchon manche kritiſchen Momente hervorgerufen. Aber neue Erfolge könnten den Geiſt der erſchöpften Truppen beleben Ein Rückzug unter ſo mißlichen Verhältniſſen könnte ſich dagegen kataſtrophal auswirken. Noch eine kurze Weiſung an den Kameraden im Unglück, den General Klujew, über die Vorgänge der letzten Stunden. Zum letzten Male heute zeich⸗ net Martos das Schickſalsdatum 15.(weſteuropäiſch 28.), das ſo ſeltſam mit der Zahl auf ſeinen Achſel⸗ ſtücken zuſammenſtimmt Marios findei Samsonow In der Mitternacht zum 29. Auguſt reitet Mar⸗ tos langſam auf dem Wege Naörau.Schwedrich, um von dort ſcharf nach Süden, nach Neidenburg, ab⸗ zubiegen. Von Zeit zu Zeit redet er bald den einen, bald den anderen von ſeinen Generalſtäblern an. Er iſt jetzt wieder viel freundlicherer Stimmung als in Nadrau. Ihm ſolgt die ſchwarze Maſſe der Koſaken⸗ eskorte. Auf dunklem Himmel zeichnen ſich wie die Borſten eines Ungeheuers die Koſakenlanzen. In Schwedrich ſtößt man auf eine Koſaken⸗ patrouille. 47 „Woher?“ fragt Martos. „Vom Armeeführer, General Samſonow.“ „Wo iſt der Armeeführer?“ Die Koſaken zeigen auf die Scheune, wo ſich ſchwarze Schattenriſſe bewegen. Martos reitet allein zur Scheune, ſitzt ab, über⸗ gibt das Pferd einem der Koſaken und geht auf Samſonow zu. Einen Augenblick ſteht er zögernd vor ihm. Tief nach vorn gebeugt, ſcheint Samſonow im Sitzen zu ſchlafen. Soll er ihn wecken oder nicht? Samſonow ſchrickt auf. Als ob er im Traum ſei⸗ nen Zaren ſähe, hebt er den Kopf, öffnet die Augen Martos Begrüßung reißt ihn aus ſeiner Ver⸗ ſunkenheit. Sofort iſt Samſonow wieder in der Gegenwart. Er ſteht auf, nimmt Martos unter den Arm und geht mit ihm mehrere Schritte beiſeite. Nach der kurzen Ruhepauſe ſcheint er weniger nervös zu ſein als bei dem Verlaſſen des Gefechtsſtandes in Nad⸗ rau. Die Panik in den Truppen und das traurige Schickſal des Oberſten Shilzow haben auf ihn einen großen Eindruck gemacht. Als er von der ſchwierigen Lage der Zentralgruppe zu ſprechen beginnt, kommt „Die Stimmung der Truppen iſt meine größte die Lage zu retten.“ „Alexander Waſſiliewitſch, das war nur eine Aus⸗ nahme! Die übrigen Truppen kämpften tapfer den ganzen Tag durch. Sie haben ihre Stellung nicht eher verlaſſen, als bis ſie von mir den Rückzugs⸗ befehl erhielten.“ Dieſe Erwiderung entſpricht nicht den Tatſachen. Martos weiß ſelber nicht, daß der Geiſt der eigenen Truppen ſchon nicht mehr auf der alten Höhe iſt, und daß die Stellungen bei Mühlen vor dem Eintref⸗ fen des Rückzugsbefehls verlaſſen warey. Aber die Worte des Generals Martos ſind für Samſonow wie Balſam. „Für Ihr Korps habe ich wenig Bedenken. Wie wird aber Klujew die Schlaga⸗Enge paſſieren? Bis zum Tagesanbruch bleiben nur wenige Stunden! Soeben habe ich die Nachricht erhalten, daß der Ab⸗ marſch erſt vor einer Stunde begonnen hat!“ Martos verſucht, Samſonow zu beruhigen. Seine Bemühungen haben aber keinen Erfolg, zumal er Klujews Truppen ſelber als ganz beſonders gefähr⸗ det beurteilt. „Allmählich fällt Samſonow wiederum in ſeinen alten hoffnungsloſen Zuſtand. Er ſpricht von ſeiner ſchweren Schuld vor dem Zaren und vor dem Va⸗ terlande, ſieht die Zukunft der Armee völlig düſter und äußert ſich ſehr ſkeptiſch über die Möglichkeit, Neidenburg ſo lange in den ruſſiſchen Händen zu halten, bis die Zentralgruppe aus dem Sack ent⸗ kommt. Sein früheres Vertrauen, daß die Garde imſtande ſein würde, die Deutſchen vor Neidenburg zum Stehen zu zwingen, hat ihn verlaſſen. Inzwi⸗ ſchen hat er die Nachricht erhalten, daß von der Garde nur ein einziges Kexholm⸗Regiment dieſe ſchwere Aufgabe zu löſen hat. Der troſtloſen Unterhaltung macht Martos ein Ende, indem er auf die Notwendigkeit binweiſt, ſo raſch wie möglich nach Neidenburg zu gelangen. Martos iſt ein Menſch von eiſerner Willenskraft. Trotz den letzten ſchweren Kampftagen hat ſich in ſeinem gewöhnlichen Ausſehen nichts geändert. Seine ganze Geſtalt iſt wie verkörperte Energie. Leicht ſteigt er wieder in den Sattel, um im Dunkel der Nacht zu verſchwinden. Auch Samſonow hält ſich nicht mehr lange bei Schwedrich auf. (Fortſetzung folgt) 8 (Causotſthriftlelker Eeid Feranitoortlich für Politikt Dr. Alols Winbaus Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsfein: Dr, Fritz Bode ⸗ Lokaler Teil: Dr Fritz hammes— Sport: Willi Müller Südweſtdeutſche Umſchau. Gericht und Bilderdienſt: Furt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgade A u. Ausgabe B über 20600 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückvorte 14. 15. 14. 15. 33 14 15. 8 14. 15, 14. 15. 4 7 14. 15. 4/ Pr. 673* fe 4½ Rh..⸗Bk. adiſche Maſch.. 100.0ſ 100.0 Großkraft. J146 0J 147.00 fbenw. Hartſteinn irttemb. Elektr. Srkshrs-Aktien kFrankf Urt anlelhen.Kom.-Verb. K G- eee e. Saanh 2 99.25 8—. Pie. 33 Seles iinaer N. 0 0 ulle, Brauereiſ 98. 58.— Wob. Ah. f, Rhein⸗ Deuische 4 Bis 5.. geſerne. 1819 f819 Pert-x Surheror 1250, 1250 L. Biber 8.fai, ard Lee⸗ o½ R 22(½ Bayrvodener. do. Lig. Pför. 101,3]Bemberg, J. P.* 4165 9 4 zrunsporthm teaherunt. werte een Bſ P e in 0/ en- ce,-, f. 100 K ean-Alen 21 eicb. Br. 227 258 K ee% es0lc850 Sank fr. 10 2 101 205% Sürere raner Sclent.. te.Saufweck, Füfen. 1285 Veln. Braunkehl....(Pabiſche Hank 1289 129/ Otsch. Staatsanleihen 4½% SerlinGolb26] 101.1 101.1%½ Berl. Hyp.⸗Br. Liq. 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Höp.⸗Bank 108. 1680 2 30 t, 90*—8 5 e 97,25 97.25 83 99.— 99. Abo Golbom Schuldverschreibung. 5 Steinzenn er255.00 264.0 W rn 55 12 9 Rieß—0 ent 5 o. v. 86. 7S58+7+1½ Ludw K—*e. 4½aſſelsdkr. 2 1— n 0. 3 4 ein. Hyp.⸗Ban 4 e e 8 985 4½% Nahabeim....% betem Si. 6 för. Enli u. J 98.75 99.75/6 Sindnerrau 20. ur 00 Kolb U. Schüle. 131.0 181.0Schwacß⸗Stocch. 125.01205 14 10 3 987 5 Giroz. gghen 93.259625/ bie Pig. k 11 I 181,2 MecarStutta.28 10.5 10/.0 106.5 Konſerven Brauß..——3 840 0 1rSAn20 J061 105,/Sün 28 K 100 9 1005% do. K 2980 9% da. Rom. E/ 88 50 88.50 in Aktien umwandelbar. Ewelkerderg....(Kraltr. Ultwüett gl,50 91,50 Sinalco Amtlich nicht notierte Werte ½ Thilringen 20 99,25 99,25 Nannbelm Aus.% do. R 10/88.50/88,.505½ Goth Grder. n Eßlinger Maſch. 121 120.7 Sinner, Grünw. 4½ do. 27-BB. unbeim.Ausl.484, 4½ do. R 12 80.— 86.— Bane K 7. 101.2 101.330. Jarden RM⸗ Eitlinger Spinn. 116.0.. ſech, Elekteizität 115,5 115,5 Stuttgärt. 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