a0 95 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Neue Mannheimet Zeit Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4⸗6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Sugppree 10 N Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe N Oonnerstag, 16. September 1957 148. Jahrgang— Nr. 427 Die Beſchlüſſe von Nyon werden abgeänderl 1 Italien ſoll die Teilnahme ermöglicht werden! Peue Tagung der Anterzeichnermächte— Chamberlain ſetzt ſich für Verückſichtigung der römiſchen Forderungen ein ((Funkmeldung der NMz3.) + Paris, 16. September. Die heukigen Frühblätter befaſſen ſich erneut mit der italieniſchen Forderung auf Gleichberechtigung in der Mittelmeerkontrolle. Man iſt im allgemeinen der Anſicht, daß immer noch die Tür zu nützlichen Verhandlungen und gegebenenfalls zu einer fran⸗ Göſiſch⸗engliſch⸗italieniſchen Zuſammenarbeit im Mit⸗ telmeer offenſtehe. „Oeupre“ berichtet, London und Paris hätten beſchloſſen, den Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß am nächſten Freitag nicht zuſammentreten zu laſſen. Vielmehr würde an dieſem Tage in Genf eine Ver⸗ ſammlung der Unterzeichnermächte des Arrange⸗ ments von Nyon ſtattfinden. Sie ſoll prüfen, ob Artikel 3 eine Erweiterung der Italien angebotenen Zone zulaſſe. Von engliſcher Seite, ſo meint der„Oeuvre“, könnten allerdings der Korridor von Malta und der Korridor von Pantelleria löſtlich von Tunis) Italien niemals anvertraut werden. „Excelſior“ und„Petit Pariſien“ ſind der An⸗ ſicht, daß weder Frankreich noch England gewiſſe Einſchränkungen des Mittelmeerabkommens ver⸗ weigern würden, wenn Italien dieſem Abkommen beitreten wolle. Saint⸗Brice ſchreibt im„Journal“, man könne micht daran denken, die Angelegenheiten oͤes Mittel⸗ meeres ohne Italien und noch weniger gegen Ita⸗ lien zu regeln. „Jour“ fragt, mit welchem Recht man Italien bei dem Angebot zur allgemeinen Polizeiaufſicht nur auf das Tyrrheniſche Meer beſchränke, indem man ihm verbiete, den Piraten auf ſeinen eigenen Verbindungslinien nachzuſpüren? Neues Eingreifen Chamberlains? dub. London, 15. September. Der„Star“ glaubt, daß der engliſche Miniſter⸗ präſident Chamberlain möglicherweiſe erneut ſeine Kontrolle über die engliſche Außenpolitik manifeſtie⸗ ren und darauf beſtehen werde, daß die Forderung Italiens nach völliger Gleichberechtigung bei Durch⸗ führung der Seekontrolle zugeſtanden werde. Chamberlain ſei ſehr bemüht, den engliſch⸗italieni⸗ ſchen Beſprechungen kein Hindernis in den Weg zu legen und auch etwaige Zwiſchenfälle zwiſchen eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Patrouillenſchiffen mit ita⸗ lieniſchen Kriegsſchiffen zu verhüten. Auch Rom läßt die Türe noch offen diub Rom, 15. September. Die„Tribuna“ erklärt, bei der Prüfung einer et⸗ waigen Teilnahme an den beſchloſſenen Aufgaben ſtelle Ftalien für ſeinen Beitritt im weſentlichen nur die Bedingung der vollkommenen Gleichberech⸗ tigung mit den anderen Großmächten. Italiens Anſpruch auf Gleichberechtigung ſei nicht eine Frage des Raumes oder nicht aus⸗ ſchließlich des Raumes, ſondern vor allem eine Frage des Rechtes und der Würde. Die in der italieniſchen Note enthaltenen Vorbehalte wendeten ſich nicht von vornherein gegen den Grundſatz der„Ueberwachung“ und die eigene Be⸗ reitſchaft der Teilnahme, ſondern verfolgten lediglich den Zweck, Italiens guten Willen zur Zuſammen⸗ arbeit mit den elementarſten Forderungen dieſer Würde in Uebereinſtimmung zu bringen. Wenn man den Aeußerungen der offiziöſen Preſſe der bei⸗ den Länder, insbeſondere der engliſchen, Glauben ſchenken könne, wäre man bereit, der weiteren Ent⸗ wicklung der Angelegenheit mit einem gewiſſen Op⸗ timismus entgegenzuſehen. Auch„Lavoro Faſciſta“ betont die Unannehmbar⸗ keit der Beſchlüſſe der Konferenz von Nyon, weiſt aber zugleich die Auffaſſung zurück, daß man an einem toten Punkt angelangt ſei. Die engliſch⸗franzöſiſche Flottenkonzentration (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreterd) — Paris, 15. September. Der Vizeadmiral Eſteva, Mitglied des Großen Marineſtabs, iſt geſtern nach den letzten Unter⸗ redungen mit der franzöſiſchen Regierung von Paris nach Toulon abgereiſt: Er wird dort das Oberkom⸗ mando über die franzöſiſchen Flottenſtreitkräfte über⸗ nehmen die als Sicherheitspolizei gegen das Pira⸗ tenunweſen im Mittelmeer eingeſetzt werden ſollen. Für dieſen neuen Dienſt ſind beſtimmt worden die 3. und die 10. Diviſion Torpedobootszerſtörer, die., ., 12. und 13. Diviſion Torpedoboote, außerdem das Flugzeugmutterſchiff„Commandant Teſte“ mit je zwei Geſchwadern Aufklärungsflugzeugen und Bom⸗ benflugzeugen. Weiter werden noch zehn große Waſſerflugzeuge von der Marineflugſtation Iſtres zum Kontrolldienſt abkommandiert JInsgeſamt verfügt Frankreich heute über etwa 100 Kriegsſchiffe aller Stärken im Mittelmeer. Davon ſind 34 in den Polizeidienſt eingeſtellt, eine Reihe anderer verſorgt nach wie vor den Pa⸗ trouillendienſt in den ſpaniſchen Gewäſſern, andere wiederum wie namentlich die U⸗Boote liegen augen⸗ blicklich ſtill. Die engliſche Flotte im Mittelmeer iſt auf 41 Zerſtörer im Polizeidienſt angewachſen. Dazu kommen noch mindeſtens ebenſoviele Einheiten zum Schutz von Gibraltar, Malta und dem Suezkanal. Weitere engliſche Kriegsſchiffe werden für die näch⸗ ſten Tage erwartet. In den franzöſiſchen politiſchen und diplomati⸗ ſchen Kreiſen bemüht man ſich, mit allen mög⸗ lichen Beruhigungserklärungen zu verſichern, daß dieſe rieſige Flottenkonzentration im Mittelmeer keinerlei imperialiſtiſche Hintergründe habe. Es gibt ſogar franzöſiſche Marineſachverſtändige, die allen Ernſtes verſichern, daß dieſe Flotte noch immer nicht ausreiche, um die Oroͤnung im Mittelmeer wirklich überall und unter allen Umſtänden zu ge⸗ währleiſten. Gebt acht auf Syione! Eine Mahnung an die Bevölkerung zum Beginn der Wehrmachtsmanöver dub. Berlin, 15. September. Im letzten Drittel des Septembers iſt unſer Hei⸗ matgebiet der Schauplatz oͤer Wehrmachtmanöver 1937. Eine Woche lang wird die neue Wehrmacht mit ihren dͤrei Wehrmachtteilen, Heer, Kriegsmarine und Luft⸗ waffe, in unbekanntem Gelände unter feldmäßigen Bedingungen Uebungen durchführen und die Brauch⸗ barkeit des vielgeſtaltigen Kriegsgerätes erproben. Es liegt auf der Hand, daß die ausländiſche Spionage, von deren Wirken die Landesverrats⸗ prozeſſe der letzte Jahre und Monate Kunde ga⸗ ben, während der Manöverzeit eine verſchärfte Ausſpähungstätigkeit verſuchen wird. Die Erfahrung früherer Manöver hat gezeigt, dͤaß ſtets eine ganze Anzahl von Agenten, Spionen und Aushorchern unmittelbar in das Uebungsgebiet ent⸗ ſandt werden. Zur Abwehr dieſer landesverräteriſchen Elemente und zum Schutz unſerer Wehrmacht ſind alle not⸗ wendigen Maßnahmen getroffen. Auch das Landes⸗ verratsgeſetz, das für den Verräter den Tod durch das Beil des Scharfrichters vorſieht, wird inzwiſchen jenen verächtlichen Kreaturen bekanntge⸗ worden ſein, die ſich durch Verräterei und Spionage ein ſchmutziges Judasgeld verdienen wollen. Niemand braucht daher in Sorge zu ſein oder ſich beſondere Gedanken zu machen. Wer allerdings glaubt, aus verdächtigen Wahr⸗ nehmungen, Beobachtungen, Geſprächen uſw. ſchließen zu müſſen, daß Staatsſeinde ihr Un⸗ weſen treiben oder Spione am Werk ſind, der wende ſich umgehend vertrauensvoll an den nächſten Polizeibeamten. Es wird ſelbſtverſtändlich von jedem Volksgenoſſen, der ſeine erwünſchte Mithilfe zur Verfügung ſtellt, erwartet, daß er ſich der Tragweite ſeiner Anzeige bewußt iſt, damit die Ueberwachungsorgane nicht durch unbegründete Anzeigen von ihren Aufgaben abgehalten werden. Englands Vorbereitungen für den Gaskrieg: 6 Millionen Gasmasken für London! Amfaſſende Vorſichtsmaßnahmen: Fedem Engländer ſeine Gasmaske! — London, 16. September.(U..) Die Luftſchutz⸗Abteilung des Home Office bereitet mit größter Beſchleunigung die Verſorgung der Be⸗ völkerung mit Gasmasken vor. Um im Kriegsfalle eine ſchnelle Verteilung der Gasmasken zu errei⸗ chen, ſoll in allen größeren Städten eine beſondere Zählung der Einwohner jedes Hauſes ſtattfinden. Die Verteilung der Gasmasken ſoll durch Luftwarte erfolgen, denen jeweils ein beſtimmter Häuſerblock zugeoroͤnet wird. Bis zum Zeitpunkt einer drohen⸗ den Kriegsgefahr werden die Gasmasken in großen Vorratsräumen aufbewahrt. In London beſtehen bereits drei ſolche Lager⸗ räume, die je drei Millionen Gasmasken ent⸗ halten. Zehn weitere werden augenblicklich in den größeren Provinzſtädten wie Mancheſter, Liverpool, Nottingham uſw. eingerichtet. Neben dieſen Hauptdepots ſind Unterdepots vor⸗ geſehen, die zur Lagerung von je 30 000 Gasmasken dienen ſollen. Von dieſen Unterdepots aus ſoll dann im Bedarfsfalle die Verteilung an die Bevölkerung erfolgen; es werden alle organiſatoriſchen Maßnah⸗ men getroffen, um dieſe Verteilung ſo ſchnell als möglich vornehmen zu können. 50 In der engliſchen Oeffentlichkeit finden übrigens verſchiedene Erfindungen eine große Beachtung, die es ermöglichen ſollen, mit Hilfe beſonderer Strahlen Flieger auch bei bedecktem Him⸗ mel— durch Nebel und Wolken hindurch— wahr⸗ zunehmen. Das iſt Nyon Nyon hat nichts geklärt * Mannheim, 16. September. Die Konferenz von Nyon iſt zu Ende. Die neun Teilnehmermächte haben ſich ohne lange Diskuſſionen geeinigt. Vor der diplomatiſchen Gemeinſchafts⸗ offenſtve Frankreichs und Englands haben nicht nur die Kleinen geſchwiegen, hat ſich auch ſchließlich Rußland gefügt. Eden hat erfreulich raſch Herrn Litwinow klargemacht, daß London nicht geſonnen iſt, ſich von ruſſiſchen Dreiſtigkeiten ſeine Politik verderben zu laſſen. Und Litwinow, immer hell⸗ hörig, wenn er eine deutliche Sprache hört, hat auch diesmal verſtanden. Er hat geſchwiegen und hat ſogar ſich damit einverſtanden erklärt, daß Ruß⸗ land entgegen den urſprünglichen Abſichten, die man vor allem in Paris hatte, aus der Kontrolle aus⸗ geſchaltet bleibt. Nun wäre alſo alles in Oroͤnung?! 65 engliſche und franzöſiſche Torpedoboote und Zerſtörer, zwei Flugseugmutterſchiffe und ein paar Dutzend Flug⸗ zeuge ſtehen bereit, um jedes U⸗Boot, das ſich ohne Flagge in die kontrollierte Zone wagt, oder das gar einen Angriff auf einen Handelsdampfer riskiert, ohne Gnade und Pardon zuſammenzuſchießen. Iſt aber auch wirklich alles in Ord⸗ nung? Es gibt eine ganze Reihe von Unſicher⸗ beitsfaktoren, die dieſe ſchöne Einbildung, von einem angſtvollen Optimismus in Paris und Lon⸗ don leidenſchaftlich gepflegt, zerſtören. Da iſt zunächſt einmal die Haltung Ita⸗ liens. Italien iſt die wichtigſte Mittelmeermacht, Muſſolini hat das Mittelmeer ausdrücklich als„ita⸗ lieniſches Meer“ reklamiert, der Spanienkonflikt iſt von Italien zu einem Krieg der eigenen Sache und des eigenen Herzens gemacht worden: eine ſolche Macht kann nicht ausgeſchloſſen werden von einer Regelung, in deren Mittelpunkt die Aufteilung des Mittelländiſchen Meeres, und ſei es auch nur in vor⸗ läufige Ueberwachungssonen, ſteht. Urſprünglich ſchien man nicht übel Luſt gehabt zu haben, Italien doch zu übergehen— vor allem, da man ein Zuſammengehen Italiens und Rußlands in einer gemeinſamen Kontrollorganiſation mit Recht als unmöglich annahm. Inzwiſchen aber haben ſich die mittelländiſchen Realitäten doch ſtärker als die italienfeindlichen Ideologien erwieſen: man ſchal⸗ tete Italien in den Kontrollplan ein und Rußland aus— nebenbei bemerkt, ein intereſſanter Beweis dafür, wie gering das politiſche Gewicht Sowjetrußlands in Wahrheit iſt. wenn es ſich um ernſthafte Entſcheidungen handelt und die ruſſiſche Bluffmethode auf wirkliche Realitäten ſtößt! Um Moskau— und wohl auch gewiſſen Kreiſen im eigenen Lande— dieſe Regelung ſchmackhafter zu machen, tat man aber eines: man beſchränkte Italiens Kontrollrecht auf ein Gebiet, das nicht viel mehr als die italieniſche Hoheitszone ſelbſt umfaßt, während der ganze weite Raum des Mittelmeers von den Engländern und den Franzoſen kontrolliert, und das heißt in dieſem Fall praktiſch: beherrſchi werden ſollte. Was man ſich in Paris und London bei dieſer Regelung gedacht hat, iſt ſchwer einzu⸗ ſehen; am ehrenvollſten für die beteiligten Staats⸗ männer iſt noch die Annahme, daß man mit dieſer Beſchneidung dͤer italieniſchen Anſprüche zunächſt einmal die oppoſitionellen Stimmen im eigenen Lande beruhigen und ſich im übrigen die vraktiſche Freiheit weiteren Verhandelns vorbehalten wollte. Italien konnte jedenfalls den Vorſchlag nicht an⸗ nehmen, ohne damit einen indirekten Verzicht auf ſeine gange faſchiſtiſche Mittelmeer⸗Ideologie aus⸗ zudrücken. Seine Antwort an Paris und London lautete auch in dieſem Sinne: es lehnt eine Beteiligung an der vorgeſchlagenen Kontrolle nicht grun dſätz⸗ lich ab, verlangt aber eine Beteiligung an der Kontrolle im gleichen Rahmen wie Frankreich und England ſelbſt. Das Verlangen iſt zu billig und zut ſelbſtverſtändlich, als daß man nicht damit rechnen ſollte, daß auf der Baſis dieſes römiſchen Anſpruchs eine Einigung erzielt werden könnte. Aber ſelbſt wenn Rom ſich mit Paris und Lon⸗ Hon einigt, iſt die Situation noch lange nicht geklärt. Zunächſt hat man merkwürdigerweiſe das Land, um das ſich die ganzen Auseinanderſetzungen dvehen, nämlich Spanien ſelbſt, nicht mit in das Abkom⸗ men einbezogen. Als Spanien könnte natürlich nur das Spanien Francos gelten, deſſen Schiffe die Küſten kontrollieren und deſſen Armeen zweidrittel des Landes im Beſitz haben. Aber Franco iſt nicht anerkannt, er gilt immer noch als„Rebell“, und wenn es ſich hundertmal erwieſen hat, daß er nichts — 2. Seite /Nummer 427 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 16. September 1937 anderes iſt als der Rebell nationaler Selbſtbeſin⸗ nung gegen bolſchewiſtiſche Selbſtzerſtörung, wenn er ein Stück Spanien nach dem anderen ſeinem Herr⸗ ſchaftsbereich eingliedert: vor den Paragraphen der internationalen Diplomatie gilt das alles nichts. Er iſt für ſie„kein verhandlungsfähiger Partner“. Die Folge iſt, daß Franco mit aller Deutlichkeit bereits erklären läßt, daß Beſchlüſſe ohne ihn„abſolut ſinnlos“ ſeien. Da man wohlweislich auf Valen⸗ cias Meinung von Anfang an verzichtet hatte, wohl ſchon deshalb, weil man weiß, wie unverbindlich Va⸗ lencia vorkommendenfalls ſeine eigene Meinung zu behandeln pflegt, klafft hier gerade an dem entſchei⸗ dendſten Punkte des ganzen Syſtems eine bedenkliche Lücke. Aber das alles iſt noch nicht ſo ausſchlaggebend, wie es die Haltung und die Handlungen Ruß⸗ lands werden können. Sowjetrußland iſt aus der Kontrolle ausgeſchaltet worden, gewiß; aber Herr Litwinow hat in ſeiner Schlußanſprache in Nyon eine Türe aufgemacht, dͤurch oͤie Moskau zwar nicht als verantwortlicher Teilhaber einer allgemein ver⸗ bindlichen Kontrolle, wohl aber, was ungleich ſchlim⸗ mer iſt, als agent provocateur und als von Zwiſchenfällen wieder hereinkommen kann. Er hat erklärt, daß Rußland ſich ſelbſtverſtändlich das Recht vorbehalte, Kriegsſchiffe ins Mittelmeer zu ſchicken, wann und wie es ihm gutdünke. Das hörte ſich nicht nur an wie eine verſteckte Drohung, das war als ſolche gedacht! Rußland hat ja bei ſeiner ganzen Mittelmeerpolitik nur einen Zweck im Auge: die Unruhe in Spanien ſo auszuwei⸗ ten, daß entweder ein bolſchewiſiertes Spanien oder ein internationaler Konflikt daraus wird. Eine Vorausſetzung für die Erreichung beider Ziele iſt aber, daß jede Verſtändigung zwiſchen Italien und England verhindert wird. Um dieſe Vorausſetzun⸗ gen zu ſchaffen und zu ſichern, hat Rußland die Zwiſchenfälle inſzeniert, die das durch den Abeſſi⸗ nienkrieg ohnehin ſchon ſchwer nervös gewordene England vollends in Harniſch brachten. Je näher aber England und Italien ſich kommen, deſto größer wird Moskaus Intereſſe dieſe Annäherung durch neue Zwiſchenfälle zu ſabotieren. Wenn Rußland ſich die Freiheit vorbehält, Kriegsſchiffe ins Mittel⸗ meer zu ſchicken, ſo heißt das nicht anders, als daß es ſich die Freiheit vorbehält, ſich Gelegenheit für ſolche Zwiſchenfälle zu verſchaffen. In London weiß man, wie die Londoner Preſſe⸗ ſtimmen zeigen, ſelbſt ſehr genau, worauf Rußland mit dieſer Erklärung ſeines Außenkommiſſars hin⸗ aus will. Aber das Recht zu proteſtieren hat man ſich ſelbſt verſcherzt. Im Unmut über den Erfolg in Abeſſinien hat man ſeinerzeit auf der Konferenz in Montreux Rußland in der Tat das ſeit Jahrhunder⸗ ten verwehrte Recht der Dardanellendurchfahrt zuge⸗ ſtanden. Herr Litwinow hat in Nyon den Englän⸗ dern die Quittung für dieſes ſreundliche Entgegen⸗ kommen überreicht. Und es ſollte uns wirklich wundern, wenn dieſe Quittung bereits die letzte geweſen wäre. Dr. A. W. Anzettler ſieren oder ſich in den bekännten Großkämpfe an allen chineſiſchen Fronten: Blutige Nahkämpfe in Tſchapei Auch im Norden iſt eine blutige Schlacht entbrannt— 300 000 Mann Chineſen im Kampf — Schanghai, 16. September.(U..) Geſtern abend fanden heftige Kämpfe in dem Liuhang⸗Abſchnitt ſtatt, wo die Japaner anſcheinend beabſichtigen, ſich eine Baſis zu verſchaffen, die der Zurückdrängung der chineſiſchen Truppen aus Tſchapei dienen ſoll. Japaniſche Batterien richte⸗ ten ihr Feuer gleichzeitig auf Tſchapei und auf die Kampfzone nördͤlich von Kiangwan. An allen Fronten ſetzen die Chineſen dem japa⸗ niſchen Vordringen entſchloſſenen Widerſtand eni⸗ gegen. Die Operationen werden unter äußerſt un⸗ günſtigen Umſtänden durchgeführt, da das Land in⸗ folge anhaltender Regenfälle in eine Schlammwüſte verwandelt ſei. Der Ort Nanggantſchiao ſoll den chineſiſchen Be⸗ richten zufolge mindeſteng zehnmal den Beſitzer gewechſelt haben in den letzten 24 Stunden. In den außerordentlich erbittert geſührten Nah⸗ kämpfen iſt bisher— keine Entſcheidung ge⸗ allen. Wie ein japaniſcher Sprecher mitteilte, würden alle Vorkehrungen getroffen, um eine große Of⸗ fenſive an der ganzen Front, von Liuho bis Tſchapei, durchführen zu können. Man hoffe, daß es gelingen werde, die neuen chineſiſchen Ver⸗ teidigungslinien zu durchbrechen, obgleich man mit heftigſtem Widerſtand rechne. Großkamyf ſüdlich von Peiving — Tokio, 16. September.(u..) Auf 80 Kilometer breiter Front hat ſüdlich non Peiping am Mittwoch die größte Schlacht ſeit Beginn der chineſiſch⸗japaniſchen Feindſeligkeiten begonnen. Die Kampffront läuft parallel zur Eiſen⸗ bahnlinie Peiping-—Hankau, alſo etwa in nordſüd⸗ licher Richtung. Dort ſtehen den Japanern 300 000 Mannchineſiſche Truppen gegenüber, die in 5 Vorgelände der Weſthopei⸗Gebirge aufmarſchiert ſind. Amoy und Swatau bombardiert — Schanghai, 16. Sept.[u..) Wie Central News aus Amoy meldet, haben vier japaniſche Kriegsſchifſe erneut das Marinefort von Amoy bombardiert. Mehr als dreißig Graugten ſchlugen an der Küſte ein, gerade als ein britiſches Kanonenboot in den Hafen einfuhr. Die chineſiſchen Batterien erwiderten das Feuer der Japauer. Mehrere japaniſche Zerſtörer unternahmen Mitt⸗ woch einen neuen Angriff auf den Hafen Swatau. Truppenlandung gegenüber Formoſa (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 16. September. Das Hauptquartier der Formoſa⸗Garniſon macht Mitteilung von der erfolgreichen Landung japa⸗ niſcher Truppenteile aus Formoſa an der chineſiſchen Küſte gegenüber von Formoſa. Obgleich aus der Meldung nicht hervorgeht, wo die Truppenlandung erfolgte, läßt ſich erkennen, daß ſie entweder in Fukien oder im Norden der Provinz Kwangtung ſtattfand. Bei der Landung ſtießen die japaniſchen Truppen auf chineſiſchen Widerſtand, der jedoch nach kurzem Kampf überwunden wurde. Die Mitteilung des Hauptquartiers der Formoſa⸗ Garniſon wurde in Tokio mit großem Intereſſe auf⸗ genommen, obgleich die Anſicht vorherrſcht, daß nur eine lokale Aktion der Formoſa⸗Garniſon beabſich⸗ tigt ſei · Wie wirkt ſich das BS A⸗Ausfuhrverbotaus? Nanking ſieht darin eine ſchwere Gefährdung der chineſiſchen Intereſſen dnb. Waſhington, 15. September. Insgeſamt werden 37 Fahrzeuge von dem durch Präſident Rooſevelt für ſtaatliche Handelsſchiffe ver⸗ hängten Verbot des Transportes von Kriegsmaterial nach dem Fernen Oſten betroffen. Allerdings ſtehen hiervon nur 13 Schiffe mit etwa 12 000 Tonnen im regelmäßigen Frachtverkehr mit China und Japan, Nürnberger Nachklänge: London und der deutſche Kolonialanſpruch Zuſtimmung zur antibolſchewiſtiſchen Reöe des Führers, aber Ablehnung der Kolonialforderungen durch die engliſche Preſſe Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 16. September. Die Blätter kommen heute auf die außenpoliti⸗ ſch' Schlußrede des Führers in Nürn⸗ berg, und zwar hauptſächlich auf ſeine Ausführun⸗ gen zur Kolonialfrage zurück. Zwei davon, der marxiſtiſche Daily Herald, und die linksliberale News Chroniele, nehmen die Gelegenheit wahr, um entweder gegen den deutſchen Anſpruch zu polemi⸗ Rfelh baren Ge⸗ dankengängen um eine„Internationaliſierung“ des 28 Die Suche nach den Pariſer Attentätern: „Es können nur Ausländer geweſen ſein.!“ Polizeimaßnahmen gegen die Anarchiſten ⸗Ein neues Fremdengeſetz angekündigt (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 16. September. Im Beiſein des Innenminiſters Dormoy und zahlreicher anderer Vertreter der franzöſiſchen Re⸗ gierung fand geſtern die feierliche Beiſetzung der bei⸗ den Pariſer Polizeibeamten ſtatt, die am Samstag der vergangenen Woche beim Bombenattentat auf das Verwaltungsgebäude der Arbeitgeberverbände getötet worden waren. Die beiden Leichen waren in der Polizeipräfektur aufgebahrt worden. Von dort bewegte ſich der Trauerzug nach der Kathedrale Notre Dame, wo ein feierlicher Trauergottesoienſt ſtattfand. Die polizeiliche Unterſuchung über das Attentat ſelbſt hat heute, am vierten Tage, noch keine Spur der Täter entdecken können. Es fand eine Reihe von Hausſuchungen ſtatt, die mehr aus all⸗ gemeinen Verdachtsgründen vorgenommen wurden. So wurden namentlich in Perpignan, Toulouſe, in den Grenzorten Cerbere, Arles⸗ſur⸗Tech, Montalba und Prats⸗de⸗Molo Hausſuchungen vorgenommen, die überall in den Schlupfwinkeln bekannter Anar⸗ chiſten erfolgten. Ob dabei irgendeine Spur entdeckt worden iſt, iſt noch nicht mitgeteilt worden. Es ſcheint, daß das Netz der Unterſuchungen jetzt auch auf Lyon und Marſeille ausgedehnt werden ſoll. Bei den Aufräumungsarbeiten in der Rue Preß⸗ bourg fand man heute übrigens einige Spuren der Höllenmaſchine. Es ſoll ſich dabei jedoch nicht um Sprengſtücke handeln, ſondern um Mauerſteine, die von einer chemiſchen Flüſſigkeit ſtark imprägniert ſeien. Man hofft an Hand dieſer Funde die Natur der Höllenmaſchinen ſeſtſtellen zu können. Wie vorauszuſehen war, iſt nach dieſem Attentat eine neue Welle der Fremdenfeindſchaft in Frankreich ausgebrochen. Der Miniſterpräſident Ehautemps kündigte daher geſtern an, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung nun endlich ein regelvechtes Frem⸗ denſtatut erlaſſen werde. Frankreich zähle einige Millionen Ausländer als ſtändige Bewohner. Die meiſten von ihnen ſeien„vollkommene Ehren⸗ leute“. Frankreich beabſichtige nicht, ſeine Gaſt⸗ freiheit einzuſchränken. Es wolle nach wie vor allen Fremden ein Aſyl bieten, die ſich hier eine neue Wohnſtätte gründen wollten, aber die politiſchen Attentate der letzten Woche und Wochen und Monate machten eine ſchärfere Ueberwachung der„uner⸗ wünſchten Ausländer“ notwendig.„Das augenblick⸗ liche Fremdenregime iſt zu willkürlich und daher manchmal zu ſtreng gegenüber ehrſamen Fremden, zugleich aber auch von einer derartigen juriſtiſchen Unſicherheit, daß die wahrhaft unerwünſchten Ele⸗ mente immer ein Mittel finden, ſich einer ernſthaſten Ueberwachung zu entziehen.“ Deshalb ſolle jetzt das regelrechte Fremdenſtatut ausgearbeitet werden, das dem ehrlichen Fremden alle juriſtiſchen Garantien gebe, dagegen die unerwünſchten Elemente rechtzeitig unter ſchärfſte Polizeiüberwachung ſtelle. Eine Mi⸗ niſterkommiſſion, an der der Juſtizminiſter, der In⸗ nenminiſter, der Außenminiſter und der Arbeits⸗ miniſter mitarbeiten ſollten, werde dieſes Statut möglichſt ſchnell ausarbeiten. Parallel mit der Polizeiaktion, die das Schwer⸗ gewicht dieſer Unterſuchung nun auf die Ausländer in Frankreich legt, hat ſich auch die geſamte Preſſe auf die Parole geeinigt, daß nur eine Ausländerorganiſation die Bombenattentate unternommen haben könnte. Die periodiſch wiederkehrende Stimmung des Frem⸗ denhaſfes beginnt alſo wieder aufzuſteigen. Damit läßt auch der politiſche Meinungskampf um die Schuld an den Attentaten etwas nach. Ins⸗ beſondere iſt auf ſozialem Gebiet eine weſentliche Entſpannung zu verzeichnen. Das Gewerſſchafts⸗ blatt der CGT, der„Peuple“, erläßt heute eine ausdrückliche Leumundserklärung an die Adreſſe der Arbeitgeberverbände, daß die Attentate nicht etwa als eine ſoziale Provokation aufzufaſſen ſeien. Wenn in der erſten Aufregung nach dem Attental im„Peuple“ die Ueberſchrift erſchienen ſei:„Es iſt nun erwieſen, daß die Arbeitgeberſchaft vor nichts zurückſchreckt“, ſo müſſe dieſes Werturteil heute glatt desavouiert werden. Die ſchuldigen Schriftleiter werden übrigens auch zur Rechenſchaft gezogen werden. Die franzöſiſchen anarchiſtiſchen Gruppen haben ſich trotz der Erregung über die Attentate nicht ge⸗ ſcheut, gerade jetzt einen internationalen Anarchiſten⸗ kongreß auf die Zeit vom 9. bis 12. Oktober nach Paris einzuberufen. An dieſem Kongreß ſollen neben den franzöſiſchen Anarchiſten auch Delegationen der ſpaniſchen Anarchiſten und der verſchiedenen auf franzöſiſchen Boden lebenden ausländiſchen Flücht⸗ lingsgruppen teilnehmen. Auf der Tagesordnung ſtehen zwei Fragen: Der ſpaniſche Bürgerkrieg und die innerpolitiſche Lage in Frankreich. Man will zur direkten Aktion aufrufen. Die Volksfrontregierung in Frankreich ſoll als bürgerliche Regierung gebrandmarkt werden, und ſelbſt die franzöſiſche kommuniſtiſche Partei ſoll des Verrats an der Revolution beſchuldigt werden. Es iſt aber vorauszuſehen, daß die franzöſiſche Regierung die⸗ ſen Kongreß verbieten wird. —— Deutſche Reichsbahn und Winterhilfswerk. Seit dem 15. September 1936 hat die Deutſche Reichsbahn für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936⸗ 1937 insgeſamt 2699 098 Tonnen fvachtfrei befördert. — Die ſo vollzogene Transportleiſtung entſpricht einem Frachtbetrage von insgeſamt 17 769 940 Mark. Kolonialbeſitzes zu verlieren. Formal geſehen, leh⸗ nen dieſe Linksblätter eine neue Regelung des Ko⸗ lonialbeſitzes nicht grundſätzlich ab, knüpfen ſie aber praktiſch an unerfüllbare Bedingungen. Die dritte Stimme iſt die der Morning Poſt. Das Blatt ſchickt ſeiner Stellungnahme zur Kolonial⸗ frage einen zuſtimmenden Abſatz über die erneute Warnung des Führers vor der bolſche⸗ wiſtiſchen Gefahr voraus: Hitler habe zu die⸗ ſem Thema zwar wenig Neues geſagt, aber vieles, das der ſtändigen Wiederholung bedürfe, damit es nicht im Gewirr der von allen Seiten herandrängen⸗ den Soxgen vergeſſen oder beſchönigt werde. Das bolſchewiſtiſche Rußland habe allerdings an Sympa⸗ thie ſelbſt bei dͤenen eingebüßt, oͤie es früher rückhalt⸗ los bewunderten. Aber das bolſchewiſtiſche Gift ſei nach wie vor vorhanden, bereit, ſeine anſteckende Wir⸗ kung zu entfalten, wo immer es eine Gelegenheit dazu finde, und Hitler werde weit über die Reihen der nationalſozialiſtiſchen Partei hinaus ein geeig⸗ netes Ohr für ſeine Warnung finden, daß keine Na⸗ tion es ſich leiſten könne, leichthin an ihre eigene Im⸗ munität gegen die bolſchewiſtiſche Angriffsluſt zu glauben. „Mit dieſem Teil der Hitlerſchen Auffaſſung,“ erklärt die„Morning Poſt“, können wir uns ohne Vorbehalt einverſtanden erklären.“ Nicht ſo mit den Ausführungen über den deut⸗ ſchen Kolonialanſpruch. Das Blatt fürchtet, daß Deutſchland in der Kolonialfrage dieſelbe„Me⸗ thode“ anwendet, wie bei ſeinem Kampf um Gleich⸗ berechtigung, was nach ſeiner Anſicht alles andere als beruhigend wäre. Den Kolonialanſpruch ſelbſt will das Blatt weder moraliſch noch wirtſchaftlich gelten laſſen. Seine Ablehnung geht in der Tat weiter, als die der eingangs erwähnten Linksblätter. Die entſcheidende Frage im noröſpaniſchen Jelozug: nämlich Schiffe der Pioneerlinie, die von der„Rooſe⸗ velt Steamſhip Company“ für Rechnung der Bundes⸗ ſchiffahrtsbehörde betrieben werden. Allgemein wird angenommen, daß der Dampfer„Wichita“ mit 19 Großflugzeugen für China an Bord, der heute als letzten amerikaniſchen Hafen San Pedro in Kalifor⸗ nien anläuft, als erſtes Regierungsſchiff von dem Embargo betroſfen wird. Möglicherweiſe werden die Flugzeuge auf ein ausländiſches oder in ameri⸗ kaniſchem Privatbeſitz befindliches Schiff umgeladen. Die noch nicht erfolgte Anwendung des Neutralitäts⸗ geſetzes würde allen amerikaniſchen Handelsſchiffen überhaupt derartige Transporte verbieten und zu⸗ gleich Darlehen oder Kredite für die beiden ſernöſt⸗ lichen Länder unterbinden. Ein Schlag gegen China“ — Schanghai, 16. Sept,(U..) Präſident Rooſevelts Verbot des Transports von Kriegsmaterial auf Regierungsſchiffen nach dem Fer⸗ nen Oſten wird hier als ein ſchwerer Schlag für die Chineſen angeſehen. Die Nachricht hat geradezu wie eine Bombe eingeſchlagen und man erklärt peſſimiſtiſch, es ſei genau ſo, als ob ein gro⸗ ßer militäriſcher Sieg der Japaner bekannt gewor⸗ den wäre. Ein hoher chineſiſcher Beamter erklärte: „Der Erfolg iſt, daß Japan in ſeinem Kampf gegen China unterſtützt wird.“ Japan ſei in der Lage, ſeine Munitionstransporte auf eigenen Schiſſen auszufüh⸗ ren, während China keine Transportmöglichkeiten zu Schiff beſitze. Neutrale Warnung an die Kämpfenden dnb. Neuyork, 15. September. Meldungen aus Schanghai zufolge wiederholte Admiral Harnell, der Oberbeſehlshaber des ameri⸗ kaniſchen Oſtaſiengeſchwaders, am Mittwoch nach⸗ oͤrücklich ſeine an die chineſiſchen und die japaniſchen Truppen gerichtete Aufforderung, das Feuern über die im Hafen liegenden ausländiſchen Kriegsſchiffe hinweg einzuſtellen, da hierdurch nicht nur Menſchen⸗ leben an Bord ſondern auch in den dichtbeſiedelten ausländiſchen Niederlaſſungen gefährdet würden. Die Forderung Harnells, der der rangälteſte aus⸗ ländiſche Offizier in den chineſiſchen Gewäſſern iſt, wurde von den Geſchwaderchefs Englands, Frank⸗ veichs, Italiens und Hollands unterſtützt. Glückwünſche des Führers zum Nationaltag Guatemalas und El Salvadors. Anläßlich des Na⸗ tionaltags von Guatemala und des Nationaltags von El Salvador hat der Führer und Reichskanz⸗ ler dem Präſidenten von Guatemala ſowie dem Präſidenten von El Salvador drahtlich ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. Wie die Alten ſungen. 3600 Lehrlinge von meh⸗ veren Induſtriewerken ſind in Mancheſter wegen Lohnfopderungen in den Streik getreten. Füllt Gijon vor Einbruch des Winters? Energiſche Anſtrengungen der Nationalen-Gijon erneut bombardiert — An der Leonfront, 16. Sept.(U..) Der Vormarſch der Nationaliſten auf Gijon ver⸗ wandelt ſich nach und nach in einen wahren Wett⸗ lauf mit dem Winter. Das Wetter iſt ſchon empfindlich kühl geworden, ſo daß man für Mitte Ok⸗ tober in den nordſpaniſchen Gebirgen mit ſtarken Schneefällen rechnet, die viele Wochen lang alle mili⸗ täriſchen Operationen unmöglich machen werden. Um vorher noch den noch nicht eroberten Reſt Nordſpa⸗ niens in die Hände zu bekommen, ſtürmen darum die auf beiden Seiten der Landſtraße Leon—Oviedo Gijon eingeſetzten nationaliſtiſchen Kolonnen mit verſtärkter Wucht vorwärts. Unter dem Befehl von General Aranda, dem Verteidiger Oviedos und einem der beſten Kenner Aſturiens, erreichten ſie am Dienstag das fünfzehn Kilometer nördlich von Leon an der Gijonſtraße liegende Dorf Villa Manin, eine Ortſchaft von 2000 Einwohnern, die ſchon in früheren Perioden der ſpaniſchen Geſchichte eine Rolle geſpielt hat. Gleichzeitig ging die weſtliche Kolonne der Francotruppen unter General Mufica zum Angriff auf den 1500 Meter hohen Los⸗Celleros⸗Gipfel vor, der ſich dem aſturiſchen Grenzberg Punto de Pajares als letzte Vorhöhe vorlagert. Nationale Flieger bombardierten am Mittwoch erneut die Hafenanlagen von Gijon ſowie die Befeſtigungsanlagen der 25 Kilometer weſtlich * von Gijon gelegenen Stadt Aviles. Die militäri⸗ ſchen Ziele der Flieger wurden zur gleichen Zeit von nationalſpaniſchen Kriegsſchiffen, die die Blockade an der aſturiſchen Küſte durchführen, unter heftiges Feuer genommen. Das nun in feſtem Beſitz der nationalſpaniſchen Truppen befindliche Pola de Gordon zeigt ſtarke Spuren des Kampfes. Es iſt faſt völlig oͤurch Spren⸗ gungen und durch Branoſtiftungen der bolſchewiſti⸗ ſchen Horden zerſtört worden. Das Elektrizitäts⸗ werk war mit Dynamit in die Luft geſprengt wor⸗ den. Die Zahl oͤer von den Sowjets ermordeten Ein⸗ wohner von Pola de Gordon iſt außerordentlich hoch. Von den eigenen Leuten erſchoſſen dub. Bilbao, 15. September. Die anarchiſtiſchen Komitees in Aſturien haben den Tod des mexikaniſchen„Generals“ Coritu be⸗ ſchloſſen, der die marxiſtiſchen Streitkräfte an der Leon⸗Front befehligte. Coritu wird für die zahl⸗ reichen Niederlagen bei Leon verantwortlich ge⸗ macht. Ein anderer der maßgebenden Bandenführer, der Anarchiſtenhäuptling von Langreo, Garcia, wurde von ſeinen eigenen Leuten überraſcht, als er verſuchte, in einem kleinen Boot die hohe See zu erveichen und nach Frankreich zu fliehen. Er wurde ſofort durch mehrere Schüſſe niedergeſtreckt. 600 — Mannheim, 16. September. Erſte Verhandlung der Mannheimer Fugenoſchutzkammer Die Jugendſchutzkammern in Baden wurden auf die Städte Mannheim, Karlsruhe und Frei⸗ burg verteilt. Für Mannheim erhielt Land⸗ gerͤchtsdirektor Krug den Vorſitz. Vor Eintritt in die Tagesordͤnung der geſtrigen erſten Verhandlung hielt Lanoͤgerichtsdirektor Krug eine bedeutſame Anſprache. Er hob beſon⸗ ders darauf ab, daß dͤer neue Staat die Jugendlichen zu wehrhaften deutſchen Männern und Frauen er⸗ ziehen will, daß ſie in der Weltanſchauung eine für ihr Leben wichtige Belehrung erſahren. Hierbei kommt der Strafrechtspflege eine nicht unbedeutende Mitarbeit zu, die Angriffe auf die Unverſehrtheit des Leibes und oͤer Seele der Jugendlichen abzuweh⸗ ren. Es ſei hier mehr als ſonſt, daß die einzelne Tat nicht nur die einzelne Tat ſei, oͤenn das Kind trage den Keim der Anſteckung in ſich, ſobald es das erſte⸗ mal beſchädigt ſei. Der Verbrecher neige auch dazu, immer wie⸗ der rückfällig zu werden. Um daher die Ver⸗ folgung der Verbrechen und den Schutz der Jugend wirkſamer zu geſtalten, iſt die Ju⸗ gendſchutzkammer errichtet worden. Sie wird geſondert jeden Mittwoch im Schwur⸗ gerichtsſaal tagen. Das verantwortungsſchwere Amt wird nach dem Willen oͤes Führers im Sinne der Volksgemeinſchaft übernommen. Der Schutz dieſer Kammer wird auf alle Jugendlichen unter 18 Jahren ausgeöehnt. Die Jugendſchutzkammer verhanoͤelte dann als erſten Fall die Anklage gegen den 59 Jahre alten Angeklagten Jakob Gärtner aus Seckenheim, dem zur Laſt lag, ſich einem zehnjährigen Mädchen un⸗ ſittlich genähert und das Kind verdorben zu haben. Der Angeklagte gab dieſe Tat zu. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis ab⸗ züglich zwei Monaten Unterſuchungshaft. Der An⸗ geklagte iſt wegen des gleichen Delikts ſchon einmal vorbeſtraft. Ehrenvolle Berufung Landgerichtsdirektor Schoerlin an das Reichsgericht verſetzt Landgerichtsdirektor Schoerlin⸗Mannheim er⸗ hielt eine ehrenvolle Berufung an das Reichs⸗ gericht in Leipzig, wo er bis 31. Dezember als Hilfsrichter tätig ſein wird. Landgerichtsdirektor Schoerlin übt ſeit Jahrzehn⸗ ten auf dem Mannheimer Lanoͤgericht eine vorbild⸗ liche richterliche Tätigkeit aus. Lange Jahre war er Unterſuchungsrichter; am 1. April 1920 wurde er Hilfsſtaatsanwalt und am 15. September des gleichen Jahres Landesgerichtsrat. Seine Ernennung zum Lanoͤgerichtsdirektor erfolgte am 1. Auguſt 1933. Direktor Schoerlin iſt ein treuer Kämpfer der NSDDAP und ſeit 1933 Ratsherr der Stadtgemeinde Mannheim. * 70 Jahre. Heute begeht Spenglermeiſter Franz Stauch, O3, 1, in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren! un Neues Koöc⸗Varieté in der Induſtrie⸗Aus⸗ ſtellung. Am nächſten Sonntag veranſtaltet die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in der Feſt⸗ halle der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung ein Varieté⸗Feſtſpiel mit vollſtändig neuem Pro⸗ gramm. Unter Führung des Münchner Humo⸗ riſten Adam Müller werden Künſtler akroba⸗ tiſche Tänze, humoriſtiſche Schattenſpiele, tollkühne Schießſenſation und Rollſchuhkunſt zeigen. uk Aus der Kunſthalle. Die in der Kunſthalle ge⸗ zeigte Schau von Plaſtiken und Zeichnungen „Junger deutſcher Bildhauer“ iſt nur noch bis einſchließlich Sonntag, den 19. September, zu⸗ gänglich, Der Eintritt iſt frei. eeeeee Im Rahmen der Fnouſtrie⸗Ausſtellung: Die Modellſchau des Damenſchneiderhandwerks Schöne Kleider, Pelze und Hüte mit artiſtiſchem Zwiſchenſpiel— Von der shinteren Glockenpartie“ zum„Reitgaulfuchs“— Wozu leere Sekiflaſchen gut ſind Es war ein gelungener Nachmittag: ein wenig kühl zwar pfiff der Wind von allen Seiten her ins große Köc⸗Zelt der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Aus⸗ ſtellung; aber wenn Frauen neue Kleider und Männer hübſche Vorführdamen ſehen dürfen, hängt ihnen auch bei Regenwetter der Himmel voller Geigen. Die waren übrigens durchaus nur bildlich ſo hoch angebracht und plätſcherten nach kräſtigem Einleitungsgeſchmetter der bekannten Bajuvaren⸗ kapelle zu Füßen der Bühne dem Anſager Franz La ſch freundliche Begleitmuſik zu ſeiner ernſten Ar⸗ beit. Schwer muß es ja ſein für ſo einen Unter⸗ haltungsmeiſter, wenn er plötzlich einen ganzen Nachmittag lang jedem beſſeren Witz ſorgſam aus dem Wege zu gehen und dafür in die Geheimniſſe der textilen Fachſprache einzudringen hat. Aber unſer liebenswürdige Modecicerone er⸗ wärmte ſich zuſehends am ſchmelzenden Wohl⸗ laut ſchneiderlicher Begriffe. Fand ſich bald im Labyrinth der Stoffe zurecht wie eine gelernte Direktrice und munterte ſein Pu⸗ blikum erfolgreich zu gehörigem Beifall auf. Mit Beifall ſind Frauen in ſolchem Falle ja unbeſtechlich. Doch es gab unter den 50 Modellen, die von der Reichsmodezentrale des Da⸗ menſchneiderhandwerks diesmal auf die Deutſchlandreiſe geſchickt ſind, doch eine große An⸗ zahl höchſt ſtilvoller Stücke, zu denen man gerne ja ſagen mochte. Kam hinzu, daß zwei Mannheimer Fachgeſchäfte den Anzug der Dame von morgens bis Mitternacht noch oͤurch ebenſo gut gewähltes Pelzwerk und feſche Kopfbedeckungen vervollſtän⸗ digt hatten, ſo daß neckiſche kleine Aus⸗ und An⸗ kleideſzenen auf dem großen Laufſteg die Sache unterhaltſam abrundeten. Erſt kamen— nach gutem altem Modenſchaubrauch — die ſogenannten Morgenkleider an die Reihe: entzückende dreiteilige Garnituren, aus weit⸗ fallender Hoſe, Kaſak oder Weſtenbluſe und fuß⸗ langem, ſtrenggeſchnittenem Kinomo beſtehend. Einem Modell wie dem aus glänzender, gelber und brauner Seide könnte man alſo getroſt den Namen „tea-gowu“ laſſen. Denn morgens Staub wiſchen oder Spinat putzen wird man darin doch nicht Unter den Koſtümen gefiel neben den geoͤiege⸗ nen, rein ſportlichen Formen mit Rückenpaſſe und Gürtel vor allem eines in Taubenblau, das eine him⸗ beerfarbene, reichpliſſierte Bluſe mit dunkelblauer, weißgetupfter Krawatte, gleichem Seidengürtel und — gleichem Jackenfutter zeigte. Sehr reizend, wenn ſchon nicht für jedermann geeignet war auch ein roſtbraunes Wollkoſtüm mit reichem ſchwarzem Seal⸗ beſatz und einem geraden, in tiefe Falten gelegten Rückencape, das ſeine zierliche blonde Trägerin faſt mit der Anmut mittelalterlicher Pagentracht um⸗ ſchmeichelte. Von den teilweiſe durch auffallend ſorg⸗ fältige Ausführung des Herrenſchneiders ausgezeichneten Mänteln blieb uns neben einer großkarierten, bis zum Knie durchgeknöpften Phan⸗ taſieform mit loſen, am Handgelenk eingenommenen Aermeln und der ungemein lebendig wirkenden „hinteren Glockenpartie“ von der Gürtellinie ab⸗ wärts vor allem ein famoſer Reiſemantel aus me⸗ liertem Wollſtoff in Erinnerung, weil ihm zum run⸗ den Ozelotkragen ein allerliebſtes Hirtentäſchel aus dem gleichen, ſchöngefleckten Pardelfell beigegeben war. Sehr amüſant wirkte auch ein ſchwarzer, reich mit Treſſen abgeſteppter Mantel, deſſen Pelzweſte unterhalb des Gürtels zu einem— allerdings wohl nur für die Fingerſpitzen berechneten— Müfſchen ausgebaut wurde. Was ſchon Mäntel und Koſtüme im Beſatz ahnen ließen, fand durch die eingeſtreuten Pelzmodelle volle Beſtätigung: die Vorliebe der Frau für edles Rauchwerk wird in dieſem Winter, der uns wieder in reichſtem Maße Ergebniſſe deutſcher Pelztier⸗ zucht beſchert, nur eine weitere Steigerung erfahren. Ruſſiſcher Silberfuchs, als elegantes Cape aus zwei Tieren um ſchöne Schultern gelegt, wächſt heute unter märkiſchen Kiefern vollendet heran. Und der geheimnisvolle„Reitgaulfuchs“ iſt in Wahrheit nichts anderes als ſeidenweiches deutſches Fohlen, das die Kunſt der Lederbehandlung zart und ſchmiegſam wie Stoff gemacht hat. Doch unter dieſen wärmenden Hüllen lockt die Fülle hübſcher Kleider, die alle nicht etwa als ſenſationelle modiſche Schlager, ſondern wirklich tragbare, von erſten Fachleuten des Schneiderhandͤ⸗ werks begutachtete Muſtererzeugniſſe unſeres Mode⸗ ſchaffens gewertet ſein wollen. Jedes vorgeführte Stück trug deshalb auch eine deutlich lesbare Kenn⸗Nummer, die von der Kundin nur verlangt zu werden braucht, damit ſie das gleiche Kleid, den gleichen Montel, das gleiche Koſtüm ebenſo gediegen, formſchön und preiswürdig von ihrer heimi⸗ miſchen Schneiderin nachgearbeitet bekommt. Was uns am beſten gefiel? Vielleicht das grüne Wollſpitzenkleid mit unterlegtem Goldlams? Oder das ſehr intereſſante ſchwarze Nachmittags⸗Mantel⸗ kleid mit reicher Bieſenſtepperei und einem durch⸗ gehenden giftgrünen Einſatz? Oder das aus ſchwar⸗ dem, dicht mit Rot beſticktem Lackſtoff und fünffach ge⸗ ſchlitztem Rock? Oder vielleicht doch jenes verſüh⸗ reriſch glitzernde Gedicht aus ſchwarzer Seide mit netzartiger Stickerei in Silberfäden? Viel gab es da zu ſehen, und eifrig rührte man an allen Tiſchen die Hände. Ehe jedoch die Endſchlacht der Abendkleider geſchlagen wurde, gab es nach dem ſchon viel⸗ beklatſchten artiſtiſchen Zwiſchenſpiel der prachtvollen Parterre⸗Akrobaten Juck und Auf ſowie den er⸗ ſtaunlichen, mit aller kindlichen Freude vorgebrachten Turnkunſtſtücken des dreijährigen Knirpſes Charly noch eine auf„Mode“ abgeſtellte Sonderdarbietung des fabelhaften Stuhlmenſchen Tasko, der als Improviſator mit Innendekoration in Geſtalt eines roſa Hüftgürtels um die rauhe Männerbruſt wahre Stürme der Heiterkeit erregte und auf Tiſch⸗ pyramiden nebſt leeren Sektflaſchen halsbrecheriſche Balanceakte zeigte. Und dann kamen ſie, die Modeträume für feſt⸗ liche Stunden. Hellgelb mit ſeegrünen Rüſchen, große Rückenſchleife und Schleppe für jüngere Mädchen das eine. Aus blauem, gelacktem Cloqué mit zugehörigem Brokat⸗ abendmantel ein anderes. Ganz groß auch dieſes Jahr wieder das ſchwarze Abendkleid, das in ſeinen ſtrengen Formen meiſt mit langem Aermel getragen wird, während man ſonſt zur Abwechſllung mal wieder Aermellos, nur mit Schulterbändern oder ſchmaler Draperie bevorzugt. Und die Mode⸗Moral von der Geſchicht'? Tragen Sie ſich am Tage etwas kürzer, am Abend noch etwas länger als bisher, meine Dame. Seien Sie mit Falten, Glocken, Rüſchen, Bieſen, Treſſen, ge⸗ knüpften Franſen, mit Blumen an Schulter und Gürtel noch weiblicher als Sie ſchon ohnehin ſind. Und fragen Sie im übrigen Ihre bewährte Schnei⸗ derin, denn die hat alle Modelle in einer hübſchen Mappe vermutlich ſchon in der Werkſtatt bereit⸗ liegen, um ſie als erſtklaſſige Maßarbeit fröhliche Urſtänd feiern zu laſſen. M. S. SGeo Helleulgſalires eines hααοα nuuur òluechi den qãg gehenngeichinel. an em er oeine Cume in Ballen mani- Hullieui æum Sammerlages brinqli Oiese Cigaretten verden in gen fal agen unsetes techoischen Muster betriebes in Alone- Bonrenſeid gacN. oilis geuen Methoden hergestellt. Oer ungewöhnlich zarte und reine Chefer dieser Mischung beruht darauf. dab sümtiche Tabake zweima 1˖ e vird ausschüieblich ohne Mundstöck hergestellt. EEENMTS aus folgenoen Oistrikten: 7 ————— ax 8 ir gisk xdemK h. S. Oie Cigaretten si. ster elten otion ver febrikations- meinoden.- vie ꝛud deHas ens eah ſer rieNelluyg aut' Kbah nte Md Ne ꝛeſ 74 H. F. a PH.f̃.REE VSsM cοgNERrfFERNraSRKEN“ ATOMA-SArRENFE0 SS SDSr2.=ZSs3„. S4 SS 4. Seite/ Nummer 427 ———————.—e——— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Donnerstag, 16. September 1987 Die SS aus Nürnberg zurück Nachdem am Dienstag nachts auch das Infanterie⸗ Regiment 110 zurückgekehrt war, kamen nun am Mittwochnachmittag auch die SS⸗Männer vom Parteitag der Arbeit zurück. Pünktlich fuhr der Sonderzug, der noch SS⸗Männer anderer Stand⸗ orte zurückbrachte, kurz vor 16 Uhr in den Mann⸗ heimer Bahnhof ein. Nur wenige Angehörige waren zum Empfang auf dem Bahnhof erſchienen. Zu ſpät hatten ſie von der Ankunft erfahren. Mit vollbe⸗ packten Torniſtern entſtiegen die Mannheimer den Wagen. Mit einem kräftigen Gruß verabſchiedeten ſie ſich von ihren weiterfahrenden Kameraden, mit denen ſie ſich ſichtlich ſchon ſehr angefreundet hatten. Vor dem Bahnhof ſtanden Angehörige, natürlich mit Blumen, aber die SS⸗Männer hatten noch keine Zeit für ſie. Ein raſcher Händedruck, die Blumen durch den Schulterriemen geſteckt und ſchon mußten ſie ſich in Reih und Glied ſtellen zum Abmarſch. Sturmbannführer Sulzer hatte ihre Führung und erzählte uns kurz von dem ſehr anſtrengenden Dienſt, den ſeine Männer in den zehn Tagen ihrer Abweſenheit zu leiſten hatten. Nur einzelne ſeien zu den eigentlichen Veranſtaltungen und Kundgebun⸗ gen des Parteitages gekommen. Das Gros hätte die ganzen Tage über Abſperrdienſte geleiſtet. Oft von morgens 5 Uhr bis abends 10 und 11 Uhr. Manchmal auch nur Halbtagsdienſt, dann ſei man aber die übrige Zeit in Alarmbereitſchaft gelegen. Nur ein einziger Tag ſei ohne Dienſt geweſen. Sie wären in der Julius⸗Streicher⸗Schule einquartiert geweſen und nach dem anſtrengenden Dienſt hätte man auf den nackten Stahlmatratzen herrlich ge⸗ ſchlafen. Für ſie war es alſo wahrhaft ein„Parteitag der Arbeit“. Trotzdem waren ſie guter Laune, als ſie hier ankamen, und bei ihrem Marſch zum Schlageter⸗ Haus, wo nach wenigen anerkennenden Worten und einem kräftigen„Sieg Heil!“ die Auflöſung des Marſchblockes erſolgte, konnte man ihnen nichts von Müdigkeit anſehen ſie hielten ſich ſtramm, wie man das von SS⸗Männern nicht anders gewohnt iſt. g. Hinter der Kläranlage Die erſte Halle der großen EcW⸗Schweinemäſterei entſteht Wir haben kürzlich berichtet, daß das Ernäh⸗ rungshilfswerk des deutſchen Volkes in Mannheim auf der Frieſenheimer Inſel eine große Schweinemaſtanlage erhalten werde, in der 750 Schweine untergebracht werden können. Wir haben damals auch ſchon darauf hingewieſen, daß zunächſt nur ein Drittel dieſer Anlage errichtet werde, und daß ſchon zu Beginn des Oktobers der Umzug der zur Zeit in einer alten Fabrikhalle in Käfertal⸗Süd untergebrachten Maſtſchweine, die im weſentlichen mit geſammelten Küchenabfällen gefüt⸗ tert werden, vonſtatten gehen werde. In Ergänzung hierzu können wir heute mitteilen, daß am vergan⸗ genen Donnerstag die Arbeiten auf der Frieſen⸗ heimer Inſel in Angriff genommen wurden und in⸗ zwiſchen ſoweit gediehen ſind, daß am heuligen Tage mit dem Betonieren begonnen werden kann. Wir ſtatteten geſtern der Bauſtelle hinter der Kläranlage einen Beſuch ab. Es iſt dort noch nicht viel zu ſehen, aber ſchon in 14 Tagen wird die Halle, in der 250 Schweine untergebracht werden können, ſtehen. Etwa zehn Arbeiter waren geſtern dabei, die letzten Erdaushebungen vorzunehmen. Das Gelände(früherer Ackerboden) bereitet inſo⸗ fern einige Schwierigkeiten, als es auf die Länge der Halle rund 0,70 Meter fällt und auch ſonſt nicht ganz eben iſt. Am kommenden Montag wird man— ſo erfuhren wir— mit dem Aufmauern der 2,16 Meter hohen Wände beginnen. Die Halle (zwei weitere folgen noch) erhält ein einfaches Sat⸗ teldach. Im Innern werden ſich ſeitlich der Stall⸗ gaſſe 24 Stände für jeweils etwa 6 Schweine be⸗ finden. Wie man ſieht, wird eine wichtige Aufgabe raſch erledigt und damit tatkräftig ein Beitrag zur Ver⸗ beſſerung unſerer Verbrauchslage geleiſtet.—m. durch die Ausſtellung gegangen. Nichts wegwerfen! Nichts verbrennen! Altſtoſſe ſind wichtige Rohſtoffe— Die Altmaterialſchau der Oberrheiniſchen Induſtrie-Ausſtellung Beim Rundgang durch die fünf Hallen der Ober⸗ rheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung kommt man zu⸗ letzt zu einem Stand, an dem die Beſucher nochmals beſonders lange verweilen.„Nichts verbrennen! Nichts wegwerfen!“ ſteht da zu leſen.„Altſtoffe ſind wichtige Rohſtoffe!“ Es handelt ſich um die von der Fachgruppe Alt⸗ und Abfallſtoffe, Bezirksgruppe Baden, zuſammengeſtellte Schau über die Möglich⸗ keit ſcheinbar wertloſen und ausgebrauchten Zeugs, deſſen Bedeutung als Ausgangspunkt neuer Pro⸗ duktion man erſt im Rahmen des Vierjahresplanes richtig zu würdigen gelernt hat. Warum die Mah⸗ nung, Altmaterial zu ſammeln und abzuliefern, ausgegeben wurde, wird da in augenfälliger und jedermann verſtändlicher Weiſe dargeſtellt. Hat die Induſtrie⸗Ausſtellung insgeſamt für viele nur be⸗ lehrenden Wert, ſo ſpricht dieſer letzte Stand in Halle V alle Beſucher ohne Ausnahme an, fordert von ihnen aktiven Einſatz, und niemand kann ſich der Beweiskraft des Dargeſtellten entziehen. Wozu iſt Altpapier noch brauchbar? Kann man denn aus dieſen beſchmutzten, vielfar⸗ bigen Fetzen überhaupt noch etwas Nützliches her⸗ ſtellen? Praktiſche Beiſpiele geben die Antwort auf ſolche Fragen. Man ſieht, wie aus dem papierenen Tohuwabohu neue Papierhalbfabrikate werden, wie daraus dann Wellpappe entſteht und ſchließlich gar allerlei hübſche Schachteln und Kartons gefertigt werden. Steht zu dieſen Fabrikationen kein Alt⸗ papier zur Verfügung, dann muß man dafür Holz verwenden, das man heute für andere Produktionen viel notwendiger braucht. Daneben findet man die Darſtellung der Wiederverwertung von Altmetall. Auf der unterſten Stufe werden Beiſpiele, wie ſie jede Altmaterialſammlung erbringt, gezeigt: Alt⸗ meſſing, Altzink, Altzinn(Geſchirrzinn) und Alt⸗ aluminium. Unſcheinbar ſehen dieſe Stücke aus und doch ſind ſie zu vielem nützlich. Es werden daraus Meſſingſpäne, Zinkaſche, Zinnaſche, Zinkblocks, Meſ⸗ Bisher 73000 Beſucher Stabsleiter Hugo Fiſcher weilte geſtern in der Induſtrie⸗Schau Im Laufe des geſtrigen Nachmittages ſtattete der Stabsleiter des Reichspropagandaleiters der NS⸗ DAP, Reichstagsabgeordneter Hugo Fiſcher, der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗Ausſtellung einen mehr⸗ ſtündigen Beſuch ab. Stabsleiter Fiſcher iſt zugleich Präſident des Inſtituts für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda, das bekanntlich Veranſtalter der Mannheimer Schau iſt. Der Gaſt unterzog die ganze Ausſtellung einer eingehenden Beſichtigung. An zahlreichen Ständen ließ er ſich Erläuterungen über die Ausſtellungsgegenſtände geben. Wie wir von der Aüsſtellungsleitung erfahren, ſind im Laufe des Mittwochs rund 8000 Beſucher Zusgeſamt wur⸗ den damit bis geſtern abend 73000 Beſucher gezählt. Das Intereſſe hält alſo unvermindert an. Es ſteht zu vermuten, daß morgen, übermorgen und am Sonntag(den Schlußtagen der Schau) der Zuſtrom noch erheblich anſteigen wird.—m. Schweoiſche Tanzgruppe kommt nach Mannheim Am Mittwoch, dem 22. September, wird die NSG „Kraft durch Freude“ innerhalb ihrer kulturellen Veranſtaltungen urwüchſige ſchwediſche Volks⸗ kunſt zeigen, Eine ſchwediſche Märchentanzgruppe unter Leitung von Odax vom Hau bringt mit herr⸗ lichen Koſtümen in tänzeriſcher Pantomimik die Sagen⸗Geſtalten des ſchwediſchen Urwaldes. Ver⸗ tieft wird die künſtleriſche Geſchloſſenheit der Auf⸗ führung durch ſchwediſche Volkslieder. Beſtimmt Manuheimer auj dem Karlsruher Grat Der Schwarzwaldverein auf großer Wanderung Die Hauptveranſtaltung, gleichſam das Glanzſtück im Jahresprogramm der Mannheim⸗Ludwigshafener Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins, iſt die jedes Jahr ſtattfindende 16tägige Wanderung nach dem größten deutſchen Mittelgebirge, deſſen Namen ſie trägt. Und ſo nimmt es denn nicht wunder, daß gerade dieſe Wanderung von Jahr zu Jahr immer neue begeiſterte Teilnehmer ſindet. Am Sams tagnachmittag fuhr eine ſtattliche Schar mit der Bahn über Karlsruhe, Raſtatt durch das romantiſche Murgtal nach dem bekannten Luftkurort Baiersbronn im württembergiſchen Schwarz⸗ wald, Hier wurde übernachtet, um am Sonntag in aller Frühe mit der Wanderung beginnen zu kön⸗ nen. Zunächſt wurde der 760 Meter hohe Rinken⸗ kopf beſtiegen. Es war intereſſant, von dem auf der Bergkuppe ſtehenden Ausſichtsturm aus zu beobachten, wie die Sonne mit dem Nebel kämpfte. Auf gut gepflegten, bald durch hohe Tannenwälder, bald durch Waldungen mit Kiefern und Legföhren führenden Wegen ging es weiter über den Drei⸗ revierſtein nach dem Pfälzer Kopf. Nach etwa fünf⸗ ſtündigem Marſch hatte man die höchſte Erhebung des Seekopfes mit 1055 Meter erreicht. Von hier hat man einen ſchönen Runoͤblick über die dunklen Höhen der näheren und weiteren Schwarzwaloberge und ganz beſonders erfreut das Auge der Blick auf den 145 Meter tiefer gelegenen Wildſee, den Reſt eines alten Gletſcherbeckens. Das Wetter hatte ſich inzwiſchen mächtig herausgemacht und beglückte die Wanderer auf der Höhe mit dem ſchönſten Sonnen⸗ ſchein. Ueber das Ehrenmal des ehem. Inf.⸗Regts. 126(Friedensgarniſon Straßburg) und ein Stück des Höhenweges Pforzheim) Baſel gelangte man zur Mittagsraſt nach dem auf der Paßhöhe zwiſchen —75 und Murgtal liegenden Kurhaus Ruhe ein. Nach der Raſt folgte der zweifellos intereſſanteſte Teil des Tages. Man folgte einem netten Höhen⸗ pfad zum Boſenſteiner Eck und genoß hier die präch⸗ tige Ausſicht nach der Rheinebene und dem zum Greifen nahen„Münſterturm am Horizont“, dem Wuhrzeichen der ſchickſalhaften, ehedem deutſchen Stadt Straßburg. Dann begann die etwa“ Stunden dauernde Wanderung auf dem Karlsruher Grat. Dieſer Grat iſt eine zerklüftete Porphyrfelsmaſſe ohne Weg und Steg und der Wanderer muß klettern und ſeinen Weg da ſuchen, wo ihn die Natur durch Regen aus dem Felſen ausgewaſchen hat. Der Karls⸗ ruher Grat, ſo genannt, weil er von Kletterern aus Karlsruhe zuerſt als Uebungsſtätte benutzt wurde, geſtattet die einzige alpine Wanderung mitten im Schwarzwald. Kein Wunder alſo, daß die Wanderer dieſen anſtrengenden Teil mit be⸗ ſonderer Freude auf ſich nahmen. Wie abpechſlanesreich geride der nördliche Schwarzwald iſt, zeigte ſich beſonders eindringlich, als man nach der kaum beendeten Kletterpartie in das wildromantiſche Gottſchlägtal mit ſeinen anſehn⸗ lichen Waſſerfällen und dem ſagenumwobenen Edel⸗ frauengrab kam. Nach einem weiteren Marſch gelangte man hungrig und durſtig nach dem auf⸗ ſtrebenden Kurort Ottenhöfen, auf dem man vorher von der Höhe des Schloßberges und vom Krieger⸗ denkmal aus eine ſchöne Rundſicht genießen konnte. Badiſche Rebgewächſe ſorgten im Zuſammenhang mit Muſik und Geſang für gute Stimmung. Der Führer der Wanderung, Oberrechnungsrat Julius Kuklinſci, Mannheim, hat es, wie ſchon ſo oft, auch diesmal wieder verſtanden, die Wande⸗ rung ſo abwechſlungs⸗ und genußreich zu geſtalten, daß bei keinem der Teilnehmer ein Wunſch offen blieb. Anerkennung und Dank zum Schluß in lau⸗ nigen Worten von Wanderfreund Doll zum Aus⸗ druck gebracht, fanden deshalb bei allen freudigen Widerhall. 175 ſingbleche, Aluminiumbleche, Lötzinn und ſchließlich viele wertvolle Fertigwaren geſchaffen. Den blin⸗ kenden Töpfen und Gießkannen ſieht man fürwahr nicht an, daß das Material, aus dem ſie geformt wurden, unanſehnliches Altmetall war. Man ver⸗ geſſe nie: die Sammlung von Altmetall hilft dem deutſchen Volke Deviſen ſparen! Das gleiche trifft auf Alteiſen zu. In viel⸗ geſtaltiger Form tritt es uns entgegen, und früher wanderte es faſt ausſchließlich in den Müllkaſten und damit auf den Müllhaufen. Man wußte mit dem„wertloſen“ Zeug nichts anzufangen und ſuchte ſich ſeiner ſchnellſtens zu entledigen. Inzwiſchen haben wir umgelernt. Aus altem Eiſen und Eiſen⸗ blech wird heute wieder Roheiſen gewonnen. Halb⸗ fabrikate folgen und am Schluß dieſer neuen Fa⸗ brikationskette ſtehen Schaufeln, Spaten, Heugabeln, Werkzeugſchlüſſel und manche anderen nützlichen Dinge, wie ſie der Stand zeigt. Auch alte Knochen haben ihren Wert. Man gewinnt daraus z. B. tech⸗ niſche Fette, Glyzerin, Kerzen, Seife, Knochenleim, Knochenmehl und Futtermittel. In der Ausſtellung ſind noch mehr Fabrikate, deren Rohſtoff alte Kno⸗ chen waren, angeführt. Die fünfte Abteilung der Altmaterialſchau be⸗ handelt die Lumpen. Das geſammelte Material wird nach Gruppen ſortiert: Weiße Lumpen, bunte Lumpen, Jutelumpen, Kokosläufer und ⸗matten, Baumwollenes, Wollenes, Bindfäden, Kordel, Taue uſw. Das iſt das Ausgangsmaterial z. B. zu Pol⸗ ſterwolle, weißer, bunter und hellbunter Watte, Putzwolle, aber auch viele neue Strickſachen und neue Stoffe werden aus alten Lumpen gefertigt. So ſteht die Lumpenverwertung als durchaus beachtlicher Faktor neben der ſynthetiſchen Zellwolle. Jeder, der den Altmaterialſtand der Induſtrie⸗ Ausſtellung mit Aufmerkſamkeit betrachtet hat, weiß aus der Anſchauung heraus, was ſeine Pflicht iſt: „Nichts wegwerfenl Nichts verbrennenk“ —m. 20 ͤ0T.———T— wird dieſe Aufführung auch in Mannheim großem Intereſſe begegnen, nachdem dieſe Truppe des ſchwe⸗ diſchen Trolltheaters auf ihrer Deutſchlanoͤfahrt größte Erfolge feiern konnte. Bolksmuſikkapellen in paſſender Kleidung Um ein würdiges Auftreten der Volksmuſik⸗ kapellen zu erreichen, hat der Fachſchaftsleiter für Volksmuſik in der Reichsmuſikkammer angeoronet, daß zukünftig bei amtlichen Veranſtaltungen der Fachſchaft eine Phantaſieuniform, weiße und farbige Livreejacken und Röcke ſowie irgendwelche Arten von Mützen, Kappen und Hüten, die nicht zu Uni⸗ form, Dienſtanzug oder bodenſtändiger Volkstracht gehören, ſerner Schärpen und aufgeſtickte oder auf⸗ gemachte Schilder mit ͤͤem Namen des Vereins öder außenſtehender privater Stellen nicht mehr ge⸗ tragen werden dürfen. Für das öffentliche Zurſchautragen von Vereinsmeierei, ſo heißt es in der Anordnung, ſei im heutigen Deutſchland kein Raum. Kapellen, die trotzdem darauf beharren, ſich von den anderen Muſikkameraden durch unpaſſende Kleidung abzuheben, beweiſen damit mangelnde Eig⸗ nung und Unzuverläſſigkeit. Uniformen und bodenſtändig überlieferte Volkstrachten dür⸗ fen getragen werden. * Aus Holz wird Zucker. ken Mannheim⸗Rheinau wird Zucker aus Holz her⸗ geſtellt. Von dem neuartigen Zuckerungsverfahren und von ſeiner induſtriellen Auswertung berichtet der Reichsſender Saarbrücken am Donnerstag, dem 16. September, 19 30—19.45 Uhr, und bringt Schall⸗ plattenaufnahmen, die im Betriebe der Bergin⸗ Werke aufgenommen ſind. uidulbuuoyuu Uuue ſuuili Auch Heibelbergs Solbaten wieder zurück Einzug mit der neuen Fahne Am Mittwochvormittag erfolgte der Einzug des Heidelberger Grenadier⸗Bataillons mit ſeiner neuen Fahne, die ihm vor kurzem vom Kom⸗ mandierenden General übergeben worden war. Das Bataillon, war erſt morgens vom Reichsparteitag zurückgekehrt, wo es an den Wehrmachtsvorführun⸗ gen auf dem Zeppelinfeld teilgenommen hatte. Die Fahne wurde um 11 Uhr vormittags in das Amts⸗ gebäude des Standortsälteſten gebracht, und anſchlie⸗ ßend nahm dieſer im Beiſein einer großen Menſchen⸗ menge und in Anweſenheit von Kreisleiter Sei⸗ lex und Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus vor dem Reichspoſtgebäude den Vorbeimarſch der Fahnenkompanie ab. Nüenbergfahrer kehrten zurück Herzlicher Empfaug am Bahnhof Waren ſchon am Sonntagabend unter dem Ein⸗ druck unvergeßlicher Tage die Nürnbergfahrer der Hitlerjugend und des BDM wieder in Hei⸗ delberg eingetroffen, ſo folgte am Dienstagabend mit Sonderzug, herzlich empfangen, die Heidelberger SA. Und wenige Stunden ſpäter, um 23 Uhr, emp⸗ fing wiederum eine große Menſchenmenge die heim⸗ kehrenden Politiſchen Leiter. Als letzte Gliederung kehrte die SS aus der Stadt der Reichsparteitage zurück. — Für das„Oratorium der Arbeit“ findet heute, Donnerstag, 20.15 Uhr, im großen Stadthallenſaal Geſamtprobe aller Mitwirkenden ſtatt. Wenn man das Vorſahrtsrecht nicht beachtet. In⸗ folge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts ſtieß am Dienstag auf der Hauptſtraße ein Lieferwagen mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Perſonen In den Berginwer⸗ Beide Fahrzeuge wurden wurden nicht verletzt. etwa leicht beſchädigt. Der Sachſchaden beträgt 25 Mark. Zur Melde⸗ und Schutzhundeprüfung ſeitens der Heidelberger Fachgruppe waren 11 Hunde gemeldet. Unter den 3 Meldehunden führte„Serro von der Burg Heldenſtein“, Rieſenſchnauzer, Beſitzer und Führer A. Wolf⸗Heidelberg, mit 85 Punkten, gut, un⸗ ter den 8 Schutzhunden„Horſt vom Riedkanal“, deut⸗ ſcher Schäferhund, Beſitzer und Führer F. Kirchner⸗ Mannheim, mit 274 Punkten, vorzüglich. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Die Räuber“, Neuinſzenierung (St. Pl.⸗Niete B 1, Pr. Gr. 9, 20—23 Uhr). Haus der Kunſt: Kolonialaustellung. Geöffger von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr. Kurpfälziſches Muſenm: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Aus den Kinos: Capitol:„Der Mann, der Sherlock Holmes war“.— Gloria: „Condottieri“.— Kammer:„Frauen⸗Launen“.— Odeon: „Krach und Glück um Künnemann“. pbutzen Sie ein filavier mit Sandꝰ oas würde seinem Glanz wohl richt he: cormmen. Senau so ĩsts mĩt lhren Zähnen Für sie ĩst das feinste gerẽde gut genug. probieren Sie den feinen Putzkörper der Nivee· Zehnpæste. Oer ethõt Ihre Zähne hlitzblenk und schort den Zahnschmeſg Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—18 und 20—22 Uhr Schallplatten⸗ muſik. „Goldene Gans“: Werbeſchau der Geſellſchaft für Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindamyfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit“.— Ufa⸗Rheingold:„Unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit“.— Palaſt⸗Lichtſpiele„Geheimniſſe eines alten Hauſes“.— Union⸗Theater:„Polizei⸗Auto 99“.— Atlantik: „Kater Lampe“.— Alhambra Mundenheim:„Der Hund von Baskerville“. BViernheim, 15. Sept. Vor kurzem wurde hier die Schweinezwiſchenzählung durchgeführt. Viern⸗ heim war in 11 Zählbezirke aufgeteilt. Gezählt wurden insgeſamt 2631 Schweine, und zwar 42 Zucht⸗ ſchweine und 2589 Schlachtſchweine. An nichtbeſchau⸗ pflichtigen Hausſchlachtungen in den Monaten Juni, Juli und Auguſt wurden 13 feſtgeſtellt, und zwar wurden geſchlachtet 6 Schweine und 7 Kälber. Käl⸗ bergeburten ſind in den letzten drei Monaten 22 zu verzeichnen. NSDAP-Miſſeilungen Aus vartelemtlichen Behanntmachungen enmommen Ortsgruypen der NS DAP Seckenheim. 17.., 20.30 Uhr, Zellenleiterbeſprechung auf der Geſchäftsſtelle. Auscüſtungsgegenſtändeln mnuhrlo abliefern. Rheinau. 17.., 20, Uhr, Antreten ſämtlicher Poh Leitene! Walter und Warte der Gliederungen auf dem Sportplatz der NSDApP. Das Erſcheinen iſt für alle(kausgenommen Reichsparteitag⸗Teilnehmer) Pflicht. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck und Plankenhof. 17. 9. nehmen alle Frauen, auch die des Deuiſchen Frauenwerkes, an der eſichtigung dͤer Induſtrie⸗Ausſtellung teil. Trefſpunkt 17.30 Uhr an der Rhein⸗Neckar⸗Halle. Rheintor. 16.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im„Ge⸗ ſellſchaftshaus“, F 3, 12. Erlenhof. 16.., 20 Uhr, Heimabend bei Krämer, Wald⸗ hofſtraße. Für Stab⸗, Zellen⸗ und Blockwalterinnen iſt Erſcheinen Pflicht. Frauenwerk iſt eingeladen. Waldhof. 16.., 20 Uhr, Heimabend bei Brückl. Lindenhof. 16.., 15 Uhr, treffen ſich die Frauen am Lindenhofplatz zum Beſuch der Ausſtellung. Feubenheim. 16. 9. beſuchen wir gemeinſam die Ober⸗ rheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Abends gemütliches Bei⸗ ſammenſein im Koͤc⸗Zelt. Treffpunkt pünktlich 15 Uhr am„Neckartal“(Neckarſtraße). Neueichwald. Die Frauen, die an der Ausſtellung teil⸗ nehmen, treffen ſich 12.15 Uhr an der Endſtation der Stra⸗ ßenbahn Waldhof. Ingendgruppe Lindenhof. Eichelsheimerſtr. 51/53. 16.., 20 Uhr, Heimabend, 3 Stelle WS. Ich erinnere nochmals an die bereits an⸗ gekündigte Tagung der Unterbannführer und Referenten des Führerſchulungswerkes in Anweſenheit der Vertreter von BDM und Di am Montag, 20.., 20.15 Uhr, im H3⸗ Verſammlungsſaal, Schlageterhaus. BDM Gruppe 11 Humbolbt 1. 16.., 20 Uhr, Heimabend der Schaften M. Heinicke, A. Steigenberger. Der Heimabend der Schaft L. Schäfer fällt aus. Nächſter Heimabend am 23. 9. Gruppe 23 Seckenheim. 16.., 20 Uhr, ſind alle Füh⸗ rerinnen und Referentinnen mit Handwerkszeug bei Lilo Welker. Leiſtungsabzeichen. 16.., 17—19 Uhr, Leiſtungsabzei⸗ chen(Training und Abnahme) für BDM⸗ und IM⸗ Führerinnen im Stadion, Hauptfeld. 5/171 Oſtſtadt. 17.., 20 Uhr, treten alle Mädel auf dem Heiliggeiſtplatz an. DAc Hausgehilſen Jungbuſch. 16.., 20.90 Uhr, Fachgruppenabend im „Prinz Max“, H 3, 3. S Samstag, 18. September Leichtathletik(Frauen und Männer): 15.30 bis 17.30 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Reichsſportabzeichen(Frauen und Männer): 15.90 bis 17.30 Uhr Stadion, Spielfeld 2. Tennis(Frauen und Männer): 17 bis 18 Uhr Tennis⸗ anlage Friedrichsring 22/24. Schwimmen(Frauen und Männer): 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Sonntag, 19. September Leichtathletik und Reichsſportabzeichen(Frouen und Männer!]: 9 bis 11 Uhr Stodion Hauptſpielſeld Tennis(Frauen und Mäuner):.30 bis 10.50 Uhr Ten⸗ nisanlage Stadion. 9 bis 10 Uhr Tennisplatz, Friedrichs⸗ ring 22/24. Abteilung Feierabend Standkonzert. Heute abend von 17—18 Uhr wird die Werkkapelle der Firma Sunlicht Ach. unter Leitung ihres Kapellmeiſters Schneider ein Standkonzert geben, 60 —— 6 Filchners Tochter erzählt von ihrem Vater „Uncl dann Eam keine Machxlclit meſs Berlin, im September. Der berühmte mit dem deutſchen Nationalpreis ausgezeichnete deutſche Aſienforſcher Dr. Wil⸗ helm Filchner, der bekanntlich ſechs Monate von Tunguſen in der weſtchineſiſchen Provinz Sinkiang feſtgehalten und jetzt erſt freigelaſſen wurde, vollendet, wie gemeldet, ſein 60. Lebens⸗ jahr. Unſer Berliner 2b⸗Mitarbeiter ſuchte aus dieſem Anlaß die Tochter des Jubilors in ihrer Wohnung auf und ließ ſich von ihr intereſſante Einzelheiten aus dem abenteuerlichen Forſcher⸗ daſein ihres Vaters berichten. Ein Haus wie jedes andere in einer ſtillen Seiten⸗ ſtraße im Berliner Weſten. Vor einer Wohnungstür im erſten Stock ein ſchlichtes Schild:„Filchner“. Hier alſo verbringt der berühmte deutſche Tibetforſcher Dr Filchner die wenigen Mußeſtunden, die ihm ſeine Forſcherarbeit übrig läßt. Ein großes Oel⸗ gemälde über dem Sofa im Wohnzimmer, eine Moor⸗ landſchaft darſtellend, feſſelt die Aufmerkſamkeit des Beſuchers.„Mein Vater ſollte urſprüng⸗ lich Maler werden!, erläuterte Fräulein Filch⸗ ner, die Tochter des Forſchers,„und hat ſchon als Dreizehnjähriger große Meiſter kopiert. Er ver⸗ kehrte damals viel im Hauſe der bekannten Münch⸗ ner Verlegerfamilie Knorr und ſtand dem Künſtler⸗ kreiſe nahe, dem unter anderen Lenbach, Stuck und Böcklin angehörten. Als der Junge eines Tages Stucks berühmtes Werk„Reiter am Abend“ kopiert hatte und man die beiden Gemälde im gleichen Rah⸗ men nebeneinander aufhängte, vermochte der Schöp⸗ fer des Originals ſelbſt die Bilder nicht mehr von⸗ einander zu unterſcheiden. Mein Vater konnte daher jahrelang ſeine Kopien zu guten Preiſen verkaufen. Natürlich mußte er dies unter einem fremden Namen tun, denn einem Dreizehnjährigen hätte wohl nie⸗ mand dieſe meiſterhafte Pinſelführung geglaubt. Wie er nun trotz ſeiner großen künſtleriſchen Begabung zu einem ganz anderen Beruf gekommen iſt? Mein Vater beſaß eine Tante, die über die Heldentaten kühner Forſcher in fremden Erdteilen ſo anregend zu erzählen wußte, daß der kleine Maler Filchner all⸗ mählichgroße Sehnſucht nach der weiten, geheimnisvollen Welt verſpürte. Ja, und dann kam es eben, wie es kommen mußte...“ Raſtloſes Forſcherleben Faſt die geſamte Ausbeute ſeiner Forſchungsexpe⸗ ditionen hat Dr. Filchner Muſeen überwieſen, wes⸗ halb ſein Heim nur wenige Erinnerungsſtücke auf⸗ weiſt. Ein tibetaniſcher Wandteppich im Vorraum, eine Kette aus chineſiſchen Kupfer⸗ und Silbermün⸗ zen und einige tibetaniſche Butternäpſchen, wie ſie im Rahmen kultiſcher Handlungen von den Eingeborenen als Lämpchen benutzt werden— das iſt eigentlich alles, was dem Forſcher von ſeinen Entdeckungsfahr⸗ ten übrig geblieben iſt. Um ſo reichhaltiger iſt dafür die Bübliothek, die Dr. Filchner vom erſten bis zum letzten Band ſelbſt geſchrieben hat. Nicht weniger als fünfzehn Bücher der Reiſe⸗ und Unterhaltungsliteratur, darunter „Om mani padme hum“,„Das Rätſel des Matſchu“ und„Sturm über Aſien“, und über ein Dutzend rein wiſſenſchaftlicher Werke, zahlloſe kleinere Veröffent⸗ lichungen ungerechnet, ſind das geiſtige Ergebnis langjähriger Forſchungstätigkeit. „Es dürfte wenig bekannt ſein“, fährt die Tochter und Mitarbeiterin des berühmten Forſchers fort, „daß mein Vater ſchon 1900 als 22jähriger Leutnant ſeine erſte Expedition unter⸗ nahm. Er ging damals mit zwei Pferden über den Pamir, denſelben Gebirgszug im Himalajagebiet, der erſt in dieſen Tagen im Flugzeug bezwungen wurde. Quer durch Oſttibet führte ihn ſein Forſchungsdrang in den Jahren 1903—1905. Im Jahre 1910 unternahm er dann eine Expedition nach Spitzbergen, um 1911/12 den Südpol anzuſteuern. Mein Vater entdeckte da⸗ bei das Prinzregent Luitpold⸗Land und eine nach ihm benannte rieſige Eisbarriere.“ „Kurz vor Kriegsausbruch hat mein Vater dann noch auf dem Flugplatz Johannistal bei Berlin ge⸗ meinſam mit Amundſen das Fliegen er⸗ lernt und ging 1914 mit dem nordiſchen Forſcher an die Eroberung des Nordpols. Unterwegs er⸗ hielt er jedoch als deutſcher Offizier den Geſtellungs⸗ befehl, weshalb die Reiſe abgebrochen werden mußte. Den Weltkrieg hat mein Vater an der Weſtfront mit⸗ gemacht. In der Nachkriegszeit trieb es ihn wieder hinaus in fernes, unbekanntes Land, er durchquerte in den Jahren 1925—1928 wiederum Tibet, wobei er nicht weniger als 3500 Kilometer ganz allein barto⸗ graphiſch aufnahm.“ Ein leidenſchaftlicher Briefmarkenſammler Dann kamen wir auf die letzte Reiſe Filchners durch die weſtchineſiſche Provinz Sinkiang zu ſpre⸗ chen, die mit der monatelangen Gefangenſchaft des Forſchers enden ſollte.„Das Auswärtige Amt“, ſo ſchildert uns Fräulein Filchner, die als medizi⸗ niſche Aſſiſtentin in einer Berliner Klinik beſchäf⸗ tigt iſt,„hat dankenswerterweiſe nichts unverſucht gelaſſen, um meinen Vater aus ſeiner Gefangen⸗ ſchaft zu befreien. Das Gebiet, in dem mein Vater feſtgehalten wurde, unterſteht zwar offiziell der Nan⸗ king⸗Regierung, wird jedoch durchaus ſelbſtſtändig verwaltet und unterliegt offenſichtlich ſtark dem ſowjetruſſiſchen Einfluß. Inzwi⸗ ſchen ſcheint jedoch in der weſtchineſiſchen Provinz Sink iang ein politiſcher Umſchwung eingetreten zu ſein, wodurch mein Vater endlich die Freiheit wie⸗ dererlangte. Die letzte Nachricht von ihm erhielt ich im Juli 1936, er verſprach, in wenigen Monaten wieder zu ſchreiben, aber es kam keine Nachricht mehr Er wollte Weihnachten etwas hören laſſen, iſt je⸗ doch nicht mehr dazu gekommen. Unterwegs hat er einem deutſch⸗holländiſchen Miſſionar mehrere Ori⸗ ginalaufnahmen von ſeiner gegenwärtigen Expedi⸗ tion mitgegeben, die nach einigen Monaten in mei⸗ nen Beſitz gelangt ſind. Sie zeigen zumeiſt meinen Vater mit ſeinem Lieblingskamel, an dem er beſon⸗ ders hängt. Man darf es an der Naſe kraulen, was ſich andere Kamele keinesfalls gefallen laſſen.“ Bisher ſchon dreimal totgeſagt, wivd Dr. Filch⸗ ner hofſentlich auch die gegenwärtige Expedition glücklich beenden. Seine Tochter wird inzwiſchen die vielen Briefmarken, die ihr der Vater ſchickte— der Forſcher iſt ein leidenſchaftlicher Brief⸗ markenſammler— einkleben und ihm nach ſeiner Rückkehr ſieben dicke Bände voll philateliſti⸗ ſcher Seltenheiten vorweiſen können. J. M. Neues franzöſiſches Flugzeug für den Süd⸗Atlantik⸗ Dienſt Die neue viermotorige Farman⸗Maſchine, atlantik einſetzen wird. die Frankreich jetzt im Flugverkehr über den Süd⸗ Atlantic, Zander⸗M.) Aus dem Leben des verſtorbenen Präſidenten Maſaryk Der Präſident in Begleitung zweier berittener Sokoln beim Beſuch des Prager Stadions. (Weltbild, Zander⸗M.) Maſaryk mit ſeinem Leibarzt Dr. Maixner (Weltbild, Zander⸗M.) Was ist mit dem Swing? Die Tänze des Winters Von Reinhold Sommer, Berlin, Gauobmann der Fachſchaft Tanz in der Reichstheaterkammer, Berlin Seit Jahren gibt es gewiſſe Standardtännze, die ſich in ihren Bewegungen in großen Zügen faſt ſtets gleich bleiben, während es andererſeits Verſuchs⸗ tänze gibt, gewiſſe Modeerſcheinungen, die zu Be⸗ ginn jedes Tanzwinters, mindeſtens aber jeden zweiten Winter, erſcheinen und die Köpfe und Beine der Tanzfreudigen verwirren. Bis jetzt hat es ſich gezeigt, daß im Gegenſatz zu unſeren Standard⸗ Geſellſchaftstänzen dieſe Verſuchstänze ſehr ſchnell überlebt ſind und dann ſang⸗ und klanglos wieder verſchwinden. Mit einem ſolchen Verſuchstanz haben wir es auch bei dem jetzt ſo viel diskutierten Mode⸗ tanz„Swing“ zu tun. Er liegt in der Linie des nun glücklich überwundenen Charleſton, Blackbottom, Rumba und Carioca. Man hat zwar einige dieſer Tänze mit Unrecht als„Negertänze“ verſchrien. Wenn man ſie aber objektiv betrachtet, ſo iſt nicht zu leugnen, daß ſie einem Formenkreis entſtammen, der nicht in unſeren nordiſchen Breiten zu Hauſe iſt. Schon die Muſik mit ihren zum Teil exotiſchen Inſtrumenten und einem eigentümlichen Rhythmus iſt uns weſensfremd. Dazu tanzten die Paare(bei Rumba und Carioca) mit einer ſeitlich betont ſchwingenden Bewegung. Wir Deutſche haben dieſe Tänze nie begrüßt. Nun wird uns von Amerika der Swing beſchert und es iſt nicht zu leugnen, daß dieſer Tanz in ſämt⸗ lichen Beinen und Köpfen der europäiſchen Tänzer „ſwingt“. Man tanzt ihn überall, und es iſt nicht zu⸗ viel geſagt, wenn man von einer Swingmanie ſpricht. Wenn man eine ſolche„ſwingende“ Maſſe beobachtet, ſo kann ſich der ernſte und dabei durchaus nicht ſpieß⸗ bürgerliche Betrachter einer gewiſſen Befremdung nicht erwehren. Man wird unwillkürlich an Wilhelm Buſch erinnert, wo zwei Partner in eine lehmige Teigmaſſe gefallen ſind, und ſich nun verzweifelt be⸗ mühen, aus ihr herauszukommen, und je mehr ſie ſich bemühen, um ſo tieſer in das Chaos geraten. Dazu kommt, daß ſich die beiden ſwingbeſeſſenen Partner im geziemenden Abſtand voneinander halten und mit allen Körperteilen wackeln. Gewiß braucht man die Menſchen, die etwas Derartiges auf dem Parkett vollführen, nicht ernſt zu nehmen. Dieſe Tänzer ſind ohne jegliches Empſinden für das Maß der Bewe⸗ gungen, und ſo kommen die ſcheußlichſten Karikatu⸗ ren zuſtande, die wir nachher als irre geleitete deutſ che Geſellſchaftstänze von all denen verurteilt ſehen, die ſich um Kultur und Geſittung im deutſchen Geſell⸗ ſchaftstanz ſeit Jahren bemühen. Es ſei hier geſagt, daß die verantwortungsbewußten deutſchen Tanz⸗ lehrer Swing ablehen. Das junge, gerade und auf⸗ rechtſtrebende Geſchlecht kann nie Swing tanzen, da es dem natürlichen, deutſchen Bewegungsempfinden widerſpricht. Es gibt hierbei auch keinen Kompromiß, wir können nicht die Methoden einiger Geſchäftstüch⸗ tiger unterſtützen, die behaupten, wir ſollten nicht gegen den Strom der Zeit ſchwimmen und müßten daher den Swing kultivieren. Das iſt unmöglich. Wenn Deutſche heute in das Ausland kommen, die gut tanzen können, ohne den Swing zu beherrſchen, ſo werden ſie zweifellos nicht als Tölpel in der Ecke ſtehen müſſen, ſondern ſich jederzeit tänzeriſch be⸗ haupten. Betrachten wir das ſinnloſe, eintönige Geſchiebe, das uns überall leider nur allzuoft begegnet, hören wir die banalen Melodien, die geiſtloſen Texte, mit denen man dieſen allgemeinen Wackelſtil klanglich und rhythmiſch untermalt, dann kann uns um die deutſche Tanz⸗ und Geſelligkeitskultur aufs höchſte bange werden. Jedes geſunde Volksemp⸗ finden muß dieſe Dinge ablehnen. Als Ausweg öffnen ſich verſchiedene Wege. Zunächſt er⸗ ſcheint es als das Einfachſte, neue Tänze zu„erfin⸗ den.“ Die Erfahrung lehrt aber, daß niemals bis⸗ her ein wirklich lebensfähiger Tanz„erfunden“ wurde. Das liegt in der Natur der Sache. Der Ge⸗ ſellſchaftstanz iſt das geſellſchaftliche Spiegelbild ſei⸗ ner Zeit. Iſt es alſo mit dem Erfinden nichts, ſo wäre der nächſte Weg der, auf alte Tanzformen zu⸗ rückzugreifen. Auch dies iſt verſucht worden, man kann jedoch den Gang einer Entwicklung nicht um Jahrzehnte zurückſchrauben. Der vernünftige Weg, zu einer Neugeſtaltung des Geſellſchaftstanzes zu gelangen, iſt der, an Vorhandenes anzuknüpfen, das auszumerzen, was ungeſund iſt, und dafür die Mo⸗ mente herauszuheben, die förderungswert ſind. Was wird heute im geſelligen Leben getanzt? Schneller und langſamer Walzer, Rheinländer, Marſchtanz, ſchneller und langſamer Foxtrott und Tango. Zielſtrebigkeit und Würde verlangem wir vom deutſchen Menſchen in Haltung und Bewegung. Wie muß demnach eine gute Tanzhaltung ausſehen? Die Paare ſtehen ſich in loſer Tuchfühlung gegen⸗ über, der Oberkörper ſtrebt von oͤͤen Hüften aus nach oben, die Schwere des Körpers wird gleichſam auf⸗ gehoben. Die Zielſtrebigkeit nach oben äußert ſich während des Tanzes in einem aufrechten Gang, deshalb kann man unſere modernen Tänze auch Geh⸗ tänze nennen. Wenn ſie in einen Schlendrian ausarten, ſo iſt das als eifrig zu bekämpfende Ver⸗ fallserſcheinung zu werten. Ohne die Vorausſetzung eines korrekten Ganges iſt ein gutes Tanzen un⸗ möglich. Gehen aber tritt auf in den beiden For⸗ men des Gleichſchrittes und des Wechſelſchrittes. Wir kennen in allen heute üblichen Tänzen Grundfiguren, die ſich nicht ändern. Treten Tänzer, und Tänzerinnen, die ſich vorher gar nicht kannten, zum Tanze zuſammen, ſo werden ſie in dieſen aner⸗ kannten Schritten miteinander auskommen. Die ge⸗ krampfte Haltung, der geſpannte Blick, die gegen die „modernen Tänze“ immer ins Trefſen geführt wer⸗ den, ſind nicht etwa charakteriſtiſche Merkmale dieſer neuzeitlichen Tanzformen, ſondern ſind Aeußerungen der tänzeriſchen Unſicherheit. Ein Anfänger im Rheinländer oder im Walzer wird genau ſo hilflos blicken wie ein Anfänger beim Foxtrott. Der Tango iſt zwar ein Tanz, der urſprünglich nicht unſerem Bewegungsideal entſprach. Deshalb haben gute Tänzer aus dem„Original“⸗Tango einen deutſchen Tango gemacht, der, nach unſeren Bewe⸗ gungsgrundſätzen getanzt, nicht anſtößig wirkt. Wir tanzen ihn ſchlicht: Tangoſchritt, Promenade, Rechts⸗ und Linksdrehung, Wiegeſchritt und Tangoſchritt rückwärts. Hiermit iſt das Tanzprogramm im weſentlichen aufgezeigt. Das, was, uns weſenseigen iſt, den art⸗ eigenen Stil alſo, müſſen wir beherrſchen und pfle⸗ gen. Das, was uns weſensfremd iſt, wandelt ſich entneder, wie im Beiſpiel des Tangos, ooer es ver⸗ ſchwindet von ſelbſt wieder, wie viele ſogenannte Modetänze der letzten Jahre. So wird auch wieder der Swing verſchwinden. —————— 2 Ein Filchner⸗Brunnen in Bad Homburg. Der breiten Oeffentlichkeit iſt nicht bekannt, daß Bad Homburg den Forſchungsreiſenden Wilhelm Filchner, dem vom Führer der erſte National⸗ preis verliehen worden iſt, bereits vor einigen Jah⸗ ren durch einen Gedenkbrunnen geehrt hat. Die Büſte des von dem Bildhauer Prof. Fehrle ge⸗ ſchaffenen Wilhelm⸗Filchner⸗Brunnen umrahmte am 60. Geburtstag des Forſchers reicher Blumenſchmuck. Rabindranath Tagore ſchwer erkrankt. Wie aus Kalkutta gemeldet wird, iſt der bekannte indiſche Dichter und Philoſoph Rabindranath Ta⸗ gore ſchwer erkrankt. Tagore, der in San⸗ tinkſtan weilt, leidet unter außerordentlich hohem Blutdruck, der wahrſcheinlich die Folge von Arterien⸗ verkalkung iſt. Mehrere Aerzte ſind an ſein Kranken⸗ bett gerufen worden und befinden ſich auf dem Wege nach Santinkſtan. 600 Sprechwerke— 42 000 Vorſtellungen! Wie der„Autor“ berichtet, ſind an den führenden 175 reichsdeutſchen Theatern in den acht Monaten der vergangenen Winterſpielzeit rund 600 Sprech⸗ werke zur Aufführung gelangt, die in 42000 Vorſtellungen ins Volk getragen wurden. Zur Uraufführung gelangten in dieſen acht Monaten ins⸗ geſamt 161 Werke(muſikaliſche Werke, Märchen und dialektgebundene Lokalſtücke ausgenommen), wobei 152 von deutſchen und 9 von ausländiſchen Autoren ſtammten. Von dieſen Uraufführungen konnten ſich ſechzehn deutſche und ausländiſche Bühnenwerke mit je über hundert Aufführungen erfolgreich durchſetzen. Aus dem Spielplan dieſer acht Monate(1. Sep⸗ tember 1936 bis 30. April 1937) können zweiund⸗ awanzig Werke als die erfolgreichſten dieſer Spielzeit mit je über zweihundert Aufführungen angeſehen werden. Kleine Theater- und Muſikchronik Erich Hallſtroem, der Heldentenor des Mann⸗ heimer Nationaltheaters, gab im Kaſſeler Staats⸗ theater ein Gaſtſpiel als Siegfried, das ihm großen Erfolg einbrachte. * Die Kammervirtuoſen Karl Spittel und Auguſt Mark, zwei verdiente Orcheſtermitglieder des Badiſchen Staatstheaters in Karlsruhe, konnten auf ihre 25jäh⸗ rige Zugehörigkeit zur Badiſchen Staats⸗ kapelle zurückblicken. Das Staatstheater ehrte die bei⸗ den Jubilare durch einen Feſtakt auf der Bühne. * Weſtermanns Monatshefte(Septemberſolge). Im Septemberheft von Weſtermanns Monatsheften verſucht Erich von Hartz in dem feſſelnden Beitrag„Der Mittel⸗ punkt der Welt“ die Forderungen der Vernunft, des Ge⸗ fühls, des Wiſſens und des Glaubens für das religiöſe Leben unſerer Zeit miteinander zu verbinden. Ueber das Leben der Jugend in verſchiedenen außerdeutſchen Ländern ſchreibt Dr. Paul Rohrbach. Ilſe Schreiber ſpricht über die wenig beneidenswerte Lage der deutſchen Siedͤler in Kanada. In die ſchönere Welt des Kinderdoſeins führt Edith Winkelmann mit einer gemütvollen und tief ver⸗ ſtehenden Betrachtung über Kinderſpiele und Kinderreigen. Zwei farbige Auſſätze ſind der Kunſtbetrachtung gewidmet. Ueber Fritz Burmann, den Maler der kuriſchen Nehrung (er wirkt jetzt an der ſtagtlichen Hochſchule für bildende Kunſt in Berlin), ſchreibt Karla Eckert. Zu eigenartigen Bildern chineſiſcher Maler der Gegenwart gibt Dr. L. Reidemeiſter, als anerkannter Kenner chineſiſcher Kunſt, eine gehaltvolle Einführung. Auch ſonſt iſt das ſehr reich bebilderte Heft unterhaltend, lehrreich und intereſſant. —— 6. Seite/ Nummer 427 ——————.—— Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 16. September 1037 — Tientſin, die wichtige Handels⸗ und Hafenſtadt Nordchinas, iſt ſeit zwei Jahren durch ihre„ſchwim⸗ menden Leichen“ zu einer traurigen Berühmtheit ge⸗ langt. Schon längſt, ehe hier die Kämpfe tobten, ſchwamm alljährlich den Paiho eine große Anzahl von Toten hinab. Es handelte ſich ſtets um die Lei⸗ chen unbekannter chineſiſcher Kulis, und da Tientſin als die Zentrale des Rauſchgifthandels im Fernen Oſten gilt, brachte man die ſeltſame Erſcheinung zu⸗ nächſt mit dieſer Tatſache in Verbindung. Teilweiſe mag es ſich bei den Toten, die faſt täglich den Paiho hinuntertrieben, auch um Opfer des Rauſchgiftes ge⸗ handelt haben. Indeſſen hat man kurz vor dem Aus⸗ bruch des japaniſch⸗chineſiſchen Konfliktes einen viel einleuchtenderen Grund für die Erſcheinung der „ſchwimmenden Leichen“ gefunden. Man hat die armen Kulis, wenn ſie ſtarben, aus den notleidenden Dörfern der Sumpfniederungen der nordhineſiſchen Tiefebene zum Paiho⸗Fluß gebracht, um— die Be⸗ gräbniskoſten zu ſparen. Es gab eigene„Totengrä⸗ ber“, die ſich mit dieſem grauſigen Geſchäft befaßten und die Geſtorbenen für 10 Cents in den Paiho war⸗ fen. Damit war die meiſt in bitterſter Not lebende Familie aller Ausgaben für eine Beſtattung entbun⸗ den. Da nach dem Geſetz der Beſitzer oͤes Grundes, auf dem ein Menſch ſtirbt, für die Beerdigung auf⸗ zukommen hat, wählte man den billigſten, wenn auch wenig menſchlichen Weg: das Grab in den Waſſern des Paiho. Ob Familienmitglieder oder Grund⸗ beſitzer die Beerdigungspflicht übernahmen— ſtets erſchien im Hauſe des Toten ein Vermittler jener ge⸗ wiſſenloſen„Begräbnisunternehmer“, der die Erle⸗ digung des Begräbniſſes für 10 bis 12 Cents in Aus⸗ ſicht ſtellte. So kam es, daß die ſchwimmenden Lei⸗ chen auf den Fluten des Paiho bis nach Tientſin trie⸗ ben, wo man ſie dann barg und in ein Maſſengrab brachte. Die japaniſchen Konzeſſionsbehörden haben erſt vor kurzem eine große Aktion eingeleitet, um dieſen Mißſtand zu beſeitigen. Es wurden ſtrenge Strafen für jede„Waſſerbeſtattung“ in Ausſicht ge⸗ ſtellt, und verſchiedene Vermittler des grauſigen Ge⸗ ſchäftes konnten verhaftet werden. —„Ich liebe nicht Unterhaltungen auf der Straße“ ſagte in Paris ein Fahrgaſt zu dem Kraftwagen⸗ beſitzer Joſef Conffy, kommen Sie in mein Hotel, wir können dort die Bedingungen der Fahrt ausmachen. Couffy war der Beſitzer eines kleinen Gaſthofes in der Provinz und beſaß eine ſchöne Limouſine, mit der er weite Mietfahrten zu unternehmen pflegte. Sei⸗ nen Standort hatte er in Paris, in der Nähe des Opernplatzes. Hier machte er äuch die verhängnis⸗ volle Bekanntſchaft ſeines letzten Fahrgaſtes. Ein kleiner Mann, mit dunklem zurückgekämmtem Haar, Typ eines Levantiners, ſpricht Couffy an und er⸗ kundigt ſich über den Preis einer Fahrt nach Cham⸗ bord und Lamotte⸗Beuvron, zwei Ortſchaften, die an der nach Orleans führenden Straße liegen. Er zeigt ſonderbarerweiſe lebhaftes Intereſſe für die Ver⸗ ſicherungspolice des Chauffeurs und gibt dieſem ſeine Adreſſe. Der Fremde hatte ein Hotel in der Mue la Lafayette genannt. Als ſich Couffy am Mitt⸗ „wochmorgen dort eingeſtellt hatte, war der künftige Fahtgaſt in ein anderes Hotel gegangen, däs Hotel Daniel in der Rue Caulainecourt. Hier wurden an⸗ ſcheinend die Einzelheiten der Fahrt, die ſo tragiſch enden ſollte, vereinbart. Im Hotel Daniel hatte ſich der Fremde unter dem Namen Duchon eintragen laſ⸗ ſen. Unterwegs hat Duchon in der Ortſchaft Olivet halten laſſen und mit dem Chauffeur in aller Ruhe ein Frühſtück eingenommen, und zwar im Reſtaurant „Aux Canotiers“. Der Fremde bezahlte die Zeche mit einem Hundertfrankenſchein und gegen 43 Uhr nachmittags wurde die Weiterfahrt angetreten. Zehn Minuten nach drei Uhr wurde der Chauffeur allein am Rande der Chauſſee geſehen, ungefähr 35 Kilo⸗ meter von Olivet entfernt. Fünf Minuten ſpäter ſah man ihn in Begleitung einer rotblonden Frau, die keinen Hut trug. Die beiden befanden ſich anſcheinend in lebhafter Unterhaltung. Gegen 964 Uhr nachmittags haben andere Zeugen den Chauffeur aufgefunden. Aber diesmal war er allein, er lag am Rande des Chauſſeegrabens, den Kopf mit einer Zeitung bedeckt. Er war tot. Von der rotblon⸗ den Frau fehlte jede Spur. Es bleibt unerklärlich, wer ein Intereſſe an Couffys Tod gehabt haben könnte. Am Tage ſeiner Ermordung hatte er noch letztmalig Benzin getankt und dabei dem ihm be⸗ kannten Tankwärter geſagt, er werde wohl drei bis vier Tage unterwegs ſein. Seine Witwe erfuhr erſt aus der Zeitung die Ermordung ihres Mannes. Auch ſie hatte keine Ahnung, wer als Täter in Frage kom⸗ men könnte. So bleibt die Mordtat einſtweilen in undurchoͤringliches Dunkel gehüllt. * — Das Königsberger Schöffengericht verurteilte im Schnellverfahren den Kraftwagenführer Walter Neumann wegen fahrläſſiger Tötung zu der geſetz⸗ lichen Höchſtſtrafe von fünf Jahren Gefängnis und wegen Führerflucht in zwei Fällen zu weiteren vier Monaten Gefängnis. Aus dieſen Einzelſtrafen wurde eine Geſamtſtrafe von 5 Jahren 3 Monaten Gefäng⸗ nis gebildet. Der Beifahrer Helmut Krauſe erhielt wegen Beihilfe zur Führerflucht eine Gefängnisſtrafe von 10 Wochen Neumann hatte in ſtark betrunkenem Zuſtand auf der Reichsautobahn einen drei Meter hohen Baum umgefahren. Statt nun, wie es ſeine Pflicht geweſen wäre, anzuhalten, kümmerte er ſich um nichts und fuhr weiter. Einige Kilometer weiter bei Schönfließ überfuhr Neumann einen 15jährigen Radfahrer, der ſich vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſeite befand. Der Radfahrer wurde ſofort getötet. Auch nach dieſem Unfall droſſelte Neumann den Motor ſeines Wagens nicht ab, ſondern fuhr wei⸗ ter, obgleich zahlreiche Augenzeugen ihm laute Halt⸗ rufe nachſandten und einige ſich ſogar in die Fahr⸗ bahn ſtellten und ihm Haltezeichen gaben. Zur Be⸗ gründung des Urteils gegen den Beifahrer wegen Beihilfe zur Führerflucht erklärte das Gericht, daß es moraliſche Pflicht des Beifahrers geweſen wäre, auf den fahrenden Führer einzuwirken und zu ver⸗ hindern, daß er Führerflucht beging. — Wie einem Bericht der„Münchener medizi⸗ niſchen Wochenſchrift“ zu entnehmen iſt, fand kürz⸗ lich in Bremen ein„Walſfiſcheſſen“ ſtatt, wobei dieſe ſeltſame Nahrung in verſchiedenen Zubereitungen geboten wurde. Man war ſich dabei einig, daß Sauerbraten vom Walfiſch von gewöhnlichem Sauer⸗ braten nicht zu unterſcheiden iſt, wenn man ſeinen Urſprung nicht kennt. Auf den Fangbooten wurde im übrigen viermal in der Woche Walfiſchfleiſch mit einem Geſchmack„zwiſchen Kalb⸗ und Rindfleiſch“ gegeſſen. Dazu ſei bemerkt, daß auch das an ſich rote Fleiſch des Walroſſes, das durch Kochen weiß wird, nach der Ausſage von Reiſenden ganz gut zu genießen ſein ſoll, ſo daß Walroßfleiſch beſonders von den Eskimos verzehrt wird. Es wird von ihnen in großen, an den Verkehrsſtraßen gelegenen Vor⸗ ratsgruben aufgehäuft und dient dann in Zeiten des Mangels der öffentlichen Verköſtigung der Rei⸗ ſenden. In der Kälte des nordiſchen Klimas ſoll ſich derartig aufbewahrtes Fleiſch ſehr lange halten und dem Eskimo iſt ſein Genuß etwas ganz Alltägliches. Ne — Ein ſeltſamer Vorgang hat ſich dieſer Tage, wie in jedem Jahre, im Hafen von Neuyork abgeſpielt. Ein Polizeimotorboot ſuhr langſam den Hudſon zur Bai von Neuyork meerwärts hinab. In ſeinem Schlepptau zog das Boot einen ſchwerbeladenen Kahn. Auf dieſem war eine ungeheure Waffenpyramide ver⸗ laden: Hunderte automatiſcher Piſtolen, Bulldog⸗ Revolver, Flintenpiſtolen, Gewehre, Musketen und Maſchinengewehre. Diesmal war ſogar ein vollſtän⸗ diges ſchweres Maſchinengewehr darunter. Alle dieſe Wäffen ſind den Gangſtern abgenommen worden. Schließlich ſtoppte das Motorboot, und in Gegenwart des Neuyorker Bürgermeiſters und anderer ſtädti⸗ ſcher Würdenträger wurde die Ladung in die Ge⸗ wäſſer der Bai verſenkt. In dieſem Jahre waren es ſo viel Waffen jeglicher Art, daß man damit ein gan⸗ zes Bataillon hätte ausrüſten können. * Auto von Schnellzug zermalmt Drei Todesopfer dnb Wien, 15. September. Ein entſetzliches Autounglück ereignete ſich am Mittwochnachmittag in Salzburg. Ein eng⸗ liſcher Kraftwagen wurde beim Uebergang der Bun⸗ desſtraße über die Bahnlinie Salzburg—Innsbruck von der Lokomotive eines Schnellzuges er⸗ faßt. Von den vier Inſaſſen des Kraftwagens wur⸗ den drei, und zwar ein Ehepaar namens Dow und eine Frau namens Bella Dow, alle drei aus Glas⸗ gow, getötet. Der Gatte der letzteren, der frühere Polizeidirektor von Glasgow, Alexander Dow, wurde ſchwer verletzt. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß an dem Unglück der Lenker des Kraft⸗ wagens die Schuld trägt. Das Oder-Hochwaſſer fällt dnb. Ratibor, 15. Sept. Infolge ſtarker Regengüſſe hatte bekanntlich die Oder in den letzten Tagen Hochwaſſer zu ver⸗ zeichnen. Der Höchſtſtand, der in Ratibor am Dienstag mit 6,98 Meter gemeſſen wurde, lag um einen halben Meter niedriger als der beim größten Hochwaſſer ſeit der Jahrhundertwende, dem von 1903. In der Niederung um Ratibor iſt es zu umfang⸗ reichen Ueberſchwemmungen gekommen. Weite Flächen ſtehen unter Waſſer. Verſchiedene Ortſchaften der Oderniederung haben wegen der Ueberſchwem⸗ mungen Verkehrsſchwierigkeiten, und der Verkehr mußte umgeleitet werden. In den tieſgelegenen Stadtteilen von Ratibor iſt das Hochwaſſer in Gär⸗ ten, Straßen und Keller eingedrungen. Der Scheitel der Hochwaſſerwelle hat inzwiſchen die etwa 80 Kilometer weiter oderabwärts gelegene Stadt Oppeln paſſiert. Ein Anfall Wallate Beery — Hollywood, 15. Sept.(U..) Der Filmſchauſpieler Wallace Beery erlitt einen Unfall als er ſich bei Aufnahmen zu einem neuen Film ins Bein ſchoß. Die betreffende Szene ſchrieb vor, daß Beern ſich mit zwei geladenen Ge⸗ wehren vor der Kamera bewegen mußte, wobei eines der Gewehre plötzlich losging. Die Kugel drang dem Filmſchauſpieler ins Knie; ein Notver⸗ band konnte ſofort angelegt werden. Der Film⸗ ſchauſpieler wurde dann in ein Krankenhaus ge⸗ ſchafft, wo er mehrere Wochen zubringen muß. Schwediſches Militärflugzeug abgeſtürzt dnb. Stockholm, 15. September. Bei Strängnäs in der Nähe von Stockholm ſtürzte am Mittwoch ein ſchwediſches Militärflugzeug ab. Die aus zwei Mann beſtehende B eſatz ung kam ums Leben. —.PPPPPPPPPPPPPP——PP——————PPPPP———vvÄTÄÄPP—vPÄZÄZZÄÄZ+ZZ++ZZZ+ZZZZZZZZZ———ů— —„Ein unbekannter Mechaniker“, ſo erzählt der „Naturforſcher“ nach einem Bericht der Zeitſchrift „Deutſches Handwerk“,„arbeitete als Lehrling, war aufgeweckt und fleißig und erfüllte ſeine Pflicht. Willy Sarbach, ſo iſt ſein Name, beſuchte eines Tages eine in ſeiner Vaterſtadt Baſel ſtattfindende Ausſtel⸗ lung der verſchiedenſten Autobahnkreuzungen. Eine Geſellſchaft hatte ſogar ein Preisausſchreiben für neue brauchbare Löſungen von Bahnkreuzungen er⸗ laſſen. Sarbach fand eine Löſung, eine Kombination von Kreuz und Kreis... Und der Erfolg: Der fleißige Lehrling erhielt als Belohnung ein Reiß⸗ zeugl... Aus dem Lehrling ward ein arbeitsloſer Mechaniker, der ſein Patent verfallen laſſen mußte. Die Herren„Intereſſenten“ erfuhren offenbar von dem freigewordenen Patent, da 1932 vom Staate New⸗Jerſey in Nordamerika Sarbachs Kleeblattkreu⸗ zung erſtmalig angewandt wurde. Daß der mittel⸗ loſe Sarbach der Erfinder dieſer Konſtruktion war, intereſſierte niemanden. Wie hätte dieſer auch einen Prozeß führen können, da er kaum das Notwendigſte zum Leben hatte! Als man vor nunmehr zwei Jah⸗ ren nach einer Linienführung für die Reichsautobahn bei Schkeuditz, dem Schnittpunkt für die Straße Halle—Leipzig und Berlin.—München ſuchte, kam man auf die Sarbachſche Kleeblattlöſung. Man ſſtzte ſſch mit Sarbach in Verbindung, die Arbeitsbewilli⸗ gung ward bald beſchafft, Sarbach wurde angeſtellt und ſein„Kleeblatt“ gebaut.“ 4* — Wegen dauernden Zickzack⸗Fahrens hatte ſich in Crewe(England) ein Autofahrer vor dem Richter zu verantworten. Als aber die Urſache der vom An⸗ geklagten nicht beſtrittenen Verfehlung offenbar wurde, konnte ſich ſelbſt der Richter eines Lächelns nicht erwehren... Der Automobiliſt war von einer Polizeipatrouille beobachtet worden, als er in einer merkwürdigen Zickzackkurve auf der Landſtraße her⸗ Beamten ſahen zu ihrem Erſtaunen, daß der Wagen von Zeit zu Zeit immer wieder dieſe ſeltſamen Kreisbogen machte. Als ſie näher herankamen, beob⸗ achteten ſie den Grund der Schlangenlinien: der Autofahrer küßtte immer wieder die neben ihm ſitzende Mitfahrerin.„Durchſchnittlich drei⸗ mal auf einen Kilometer“, lautete die köſt⸗ liche Feſtſtellung eines der Polizeizeugen vor Ge⸗ richt. Als man den Wagen angehalten hatte, ſtellte ſich heraus, daß die beiden direkt vom Standesamt kamen, wo ſie einige Stunden vorher getraut wor⸗ den waren. Sie befanden ſich alſo auf der Hochzeits⸗ veiſe.— Angeſichts dieſes Tatbeſtandes vermochte ſich der Richter nicht zu einer Verurteilung zu entſchlie⸗ ßen. Er beließ es bei der väterlichen Mahnung, das Auto während der Flitterwochen doch lieber in der Garage zu laſſen und verdonnerte den Angeklagten lediglich zur Tragung der Koſten. * — Im Eifelort Brachtendorf wurde ein Kauf⸗ mann auf raffinierte Weiſe von einer Zigennerin hereingelest. Die Betrügerin kaufte Kaffee, und als dieſer bezahlt werden ſollte, hatte die Zigeunerin plötzlich das Geld„vergeſſen“. Vorher hatte ſie den Kaffee in einen Topf geſchüttet. Sie ſtellbe nun die⸗ ſen Topf auf den Ladentiſch und ſagte, ſie P 0 und komme gleich wieder. Der Kaufmann wartete lang auf ihre Rückkehr, und als er ſchließlich⸗daran ging, den Topf zu entleeren, war dieſer leer und hatte keinen Boden. In geſchickter Weiſe hatte die Zigeunerin den Kaffee in den Topf geſchüttet, durch den der Kaffee in die Schürze der Betrügerin lief. ankam. Der Polizeiwagen verfolgte ihn und die Romaa von Jenny Sattler-Könlg Das Mädchen Elin wird geküßt 5 45 „Nur Mut!“ ſagte Herr von Weyhern.„So etwas darf man ſich nicht gefallen laſſen! Man iſt es der menſchlichen Geſellſchaft geradezu ſchuldig, daß man ſolche Schädlinge an den Pranger ſtellt!“ Der Herr von Erdmannsdorf entgegnete etwas Unverſtändliches. „Keine Sorge!“ erwiderte ihm Herr von Wey⸗ hern.„Der Herr Konſul und ſein wertes Früchtchen haben keine Unannehmlichkeiten davon!——— Wie lange es dauert?— Ja, das kann ich dir leider nicht ſo genau vorherſagen! Manchmal geht es ſchnell, manchmal langſam, je nachdem, welchem wer⸗ ten Herrn wir auf der Staatsanwaltſchaft in die Hände fallen! Du bekommſt jedenfalls gleich Beſcheid, wenn wir Nachricht haben!“ Nun konnte man hören, wie der Anwalt ſeinem Kunden die Tür zum Wartezimmer öffnete.„Gleich da drüben geht es hinaus auf die Treppe!“ erklärte er.„Haſenjagd in Bulleritz!—— Aber ja, furcht⸗ bar gern!——— Wird gemacht!— Natürlich!— —— Auf Wiederſehen!“ Wie vom Schlag gerührt ſaß Iſe vor ihrer Ma⸗ ſchine. Sie konnte das neue Unglück, das über Pe⸗ ter, Manfred und ſie— eben über die ganze N. D. G. — hereingebrochen war, noch gar nicht faſſen!——— Der Herr von Erdmannsdorf, nun ja, dem konnte man es ja wohl nicht verdenken, daß er ſo ſcharf ins Zeug ging! Von ſeinem Standpunkt aus hatte er natürlich recht!— Das war ein Menſch, der wollte ſich zu ſeinen übrigen Landſitzen noch einen neuen dazu kaufen, der wollte Kunſtgegenſtände ſammeln und Pferde züchten— er vermochte es ſich gewiß überhaupt nicht vorzuſtellen, daß man vor dem Nichts — einſach vor dem Nichts ſtehen konnte! Als nach einer guten Weile Fräulein May zur Tür hereintanzte, einen Handſpiegel vor ſich auf⸗ ſtellte, und ihre übliche Morgentoilette in Angriff nahm, ſaß Iſe immer noch, untätig vor ſich hinbrü⸗ tend, vor ihrer Maſchine. Aber nun vermochte ſie es nicht mehr auszuhalten! Es war einfach zu eng hier! Man bekam überhaupt keine Luft mehr!— Sie ſtand auf und ging hinüber in das Zimmer des Bürovorſtands.„Ich geh' einmal aufs Polizeiprä⸗ ſidium, Herr Schröter!“ ſagte ſie,„ich ſoll dort eine Anſchrift feſtſtellen!“ Unten auf der Straße blickte ſie unſchlüſſig um⸗ her. Wohin ſollte ſie eigentlich gehen? Doch nicht im Ernſt zum Polizeipräſidium! Sie wußte Peters Anſchrift ja nur zu gut!— Nach einigem Zögern durchſchritt ſie die öͤrei, vier engen Gäßchen, die die⸗ ſen Teil der Altſtadt hier noch vom Fluſſe trenn⸗ ten, und ſetzte ſich unten am Fluß auf eine Bank, die ſich ͤicht beim Bootshaus der„Schweifſterne“ und gerade gegenüber vom Kaffee Spinetti auf der Eliſeninſel befand.— Es war dieſelbe Bank, auf der Manfred und Peter damals geſeſſen hatten, da⸗ mals, nach Elins Bootsunfall, aber von dem allem wußte Iſe ja nichts! Ueber ihr wölbte ſich der wolkenloſe, wunder⸗ bar blaue, unendlich weite Himmel eines heißen Spätſommermorgens. Sie ſah ſtumm vor ſich hin auf das Floridshofer Ufer, das regungslos der Ueberfülle des Sonnenglanzes und der Sommer⸗ glut ſtandhielt. Hier, auf dieſer Seite der Stadt, lag noch die friſche, feuchte Kühle der Nacht über allem! Straßenbahnen ratterten unternehmungsluſtig da⸗ her, Autos hupten unverdroſſen, Menſchen eilten arbeitsfreudig her und hin. Dazu miſchte ſich der verführeriſche Duft der nahen Obſtſtände fremd⸗ artig und anheimelnd zugleich mit dem friſchen, her⸗ ben Geruch des Stromes, der ſeine Waſſer heute mit der gleichen Unabläſſigkeit und Unermübdlich⸗ keit dem Meere zutrug, wie geſtern, wie vor Mo⸗ naten. wie vor Jahren.——— Iſe Corvin bemerkte gar nichts von alledem. Sie dachte unverwandt nach. Denken war nicht ihre ſtärkſte Seite— und gar aus ihrem Denken Ent⸗ ſchlüſſe erwachſen zu laſſen und dieſe ſodann auch noch auszuführen, das lag ihrem ganz auf Gefühl, Empfindung und Fürſorge gegründeten Weſen über⸗ haupt nicht! Dennoch entſprang ihrem Dahinbrüten heute zu guter Letzt doch noch ein Entſchluß! Als ſie ſich nun erhob, um wieder ins Büro zurück⸗ zukehren, wußte ſie ganz genau, was ſie zu tun hatte! Iſe Corvin begann im Büro zunächſt erſt ein⸗ mal eine ſchwierige Abſchrift, an die ſie ſich ſchon ſeit langem nicht recht herangetraut hatte! Erſt ſehr ſpät wurde ſie damit fertig, ſo ſpät, daß ſie die An⸗ zeige an die Staatsanwaltſchaft nicht mehr recht⸗ zeitig für den Poſtgang des Lehrlings fertigzuſtel⸗ len vermochte.—„Soll ich noch warten, Fräulein?“ fragte der Kleine gefällig. „Nein, danke ſchön!“ murmelte Iſe haſtig.„Gehen Sie nur ruhig ſchon zur Poſt! Ich ſtecke den Brief nachher ſelber ein!“ Herr von Weyhern war ſchon im Gehen, als ſie ihn endlich mit ſachlicher Stimme bat:„Bitte noch zwei Unterſchriften, Herr Doktor!“ „So, noch Unterſchriften?“ fragte er und ging noch einmal mit ihr zum Schreibtiſch zurück.„Das Gutachten?“ Ach ſo, ja!— Nein, das leſe ich mir lieber morgen erſt noch einmal in Ruhe durch. Lang geworden, was? Faſt 33 Seiten!——— Und hier alſo die Anzeige! War's ſchwer, die Anſchrift her⸗ auszufinden?— Nein, nicht!——— So ein toller Burſche!“ Er hatte den Füllfederhalter ſchon wieder in der Bruſttaſche, während er noch einen Blick auf das Schriftſtück zu werfen ſuchte, das Iſe bereits wieder an ſich nahm.„Na ſchön, gut!— Schaffen Sie es nur gleich noch zum Kaſten!“ Nun war auch der Doktor von Weyhern gegan⸗ gen!— Nur Herr Schröter, der Bürochef, arbeitete noch drüben in der Kanzlei. Das Mäoͤchen lauſchte mit angehaltenem Atem, wie er mit halblauter Stimme Zahlenkolonnen zuſammenrechnete. Näch⸗ ſtens war Monatsende, da wollte er gewiß wieder pünktlich wie immer mit der ganzen Monatsrech⸗ nung fertig ſein!—— Noch einmal wog Iſe den Brief in ihrer Hand. Dann ließ ſie langſam ihre Blicke über die Bücher⸗ regale ſchweifen, die die Wände des Zimmers bis hoch hinauf zur Decke umſtanden!l Unſchlüſſig zog ſie ein Buch aus den Reihen, um es nachdenklich zu betrachten, wieder wegzuſtellen und dann zu einem zweiten zu greifen! Immer wieder lauſchte ſie da⸗ zwiſchen wieder hinüber in das andere Zimmer, in dem noch immer die Stimme des Bürovorſtehers eintönig vor ſich hinzählte. Endlich hatte ſie oas ge⸗ funden, was ſie ſuchte! Sie ergriff den Corpus Ju⸗ ris Canonici, einen dickleibigen Schmöker, in Schweinsleder gebunden und von ehrwürdigem Al⸗ * ter. Das war ſo ein Glanzſtück aus der Bibliothek des Herrn von Weyhern! Er las niemals in dieſem Buche, er zeigte es nur zuweilen einem neuen Re⸗ ferendar als Prunkſtück und zur beſonderen Berufs⸗ ausbildung! Eilig ſchlug Iſe den ſchweren Band auf, um mit zitternden Fingern ein wenig darin herumzublät⸗ tern, den Brief an die Staatsanwaltſchaft hineingn⸗ legen und ihn dann wieder zuzuklappen. Mit einem dumpfen Knall fielen die beiden Einbanddecken wie⸗ der aufeinander. Iſe ſchrak zuſammen und horchte zur Kanzlei hinüber. Als ſich aber Herr Schröter in ſeiner Rechenarbeit nicht im mindeſten geſtört zeigte, ſchob ſie aufatmend den Band wieder in die Lücke hinein, prüfte noch einmal vorſorglich, ob er auch genau wieder ſo ſtehe wie zuvor, und griff dann zu Hut und Taſche, die ſchon bereit auf einer der einer der beiden großen Schreibtafeln lagen. „Guten Abend, Herr Schröter!“ verſuchte ſie mit künſtlich leichter Stimme zu ſagen, als ſie ſich, noch einen entſetzten Blick zum Schauplatz ihrer unbe⸗ greiflichen Tat zurückſendend, zur Tür hinausſchob. * Am nächſten Morgen ſand Iſe Corvin ſich völlig zerſchlagen wieder in der Kanzlei ein. Sie hatte in der Nacht vor Angſt und Aufregung kein Auge zu⸗ getan, und der beſorgte Blick, mit dem Manfred ſte beim Frühſtück betrachtet hatte, hatte ſie unendlich gequält. Es war fürchterlich, eine ſo ſchwere Laſt ganz allein mit ſich herumſchleppen zu müſſen und nicht einmal ihm ſich anvertrauen zu können! Als ſie wieder auf ihrem Platze an der Schreib⸗ maſchine ſaß, wanderte ihr Blick zwangsläufig immer wieder zu dem Corpus Juris Canonict da oben hin, deſſen dicke, ſchweinslederne Deckel ihr Geheimnis und ihre Schuld bargen.— Wenn man nun bedachte, daß dieſe Qual wochen⸗, ja monate⸗ lang dauern würde! Und was dann eigentlich?!— —— Ein einziges Mal ertappte ſie ſich bet dem Ge⸗ danken, daß ſie ja nur hinzugehen, den Brief her⸗ auszunehmen und der ganzen Sache ihren Weg zu laſſen brauche, aber dann ſtand ihr ſogleich wieder Peters Bild vor Augen. Nein, das, was ſie da tat, das war ſie Peter, Manfred, ſich ſelbſt— der gan⸗ zen..G. eben!— ſchuldig.——— Es kam jetzt allein darauf an, dieſe ganze Angelegenheit mit der Staatsanwaltſchaft ſo weit hinauszuzögern, bis das polizeiliche Führungszeugnis für Peter gut ausge⸗ fallen war und ſeiner Anſtellung in Nennhauſen nichts mehr im Wege ſtand!— Und wenn er dann erſt einmal in Nennhauſen war, dann—— Ja, dann hatte Peter vielleicht einen Poſten, aber Iſe war dafür den ihren los!——— Gegen elf Uhr ſchrillte das Telephon. Der Bitro⸗ chef meldete ſich.„Fräulein Corvin wird verlangt!“ rief er durch die geöffnete Tür.„Ich ſtelle um nach hinten!“(Fortſetzung folgt.J . 8 Donnerstag, 16. September 1037 7. Seite/ Nummer 427 Was der Heidelberger Kreisrat beſchloß: Weikere 20 000 Mark für Leimbach⸗Haardtregulierung Eine Tagung in Wiesloch—Der Haushaltsplan des Kreiſes ſand Genehmigun St. digen erhält Zuſchuß für Lanoſtraßenverlegung L. Wiesloch, 16. Sept. Unter Leitung von Pg. Max Weiß hielt der Kreisrat auf Einladung von Bürgermeiſter Bender⸗Wiesloch ſeine jüngſte Tagung in dem Kraichgauſtädtchen ab. In Punkt 1 war der Gemeinde St. Ilgen zur Verlegung der Landſtraße zweiter Klaſſe ein Zuſchuß von 15 000 Mark vom Kreis geleiſtet worden, von dem die Gemeinde 2000 Mark rückvergüten und das zur Stra⸗ ßenverlegung notwendige Gelände im Werte von 1600 Mark koſtenlos zur Verfügung ſtellen ſoll. Als Ausgleich wird der Gemeinde das frühere Stra⸗ ßengelände, das in Ackerland umgewandelt werden kann, zugeſprochen. Die Geſuche der Gemeinden Zu⸗ denhauſen und der Gemeinde Eppelheim zur In⸗ ſtandſetzung früherer Kreiswege wurden abgelehnt. Die Geſuche der Gemeinden Altenbach, Lampenhain, Moßbrunn und Schönbrunn um Ermäßigung der Beiträge zur Unterhaltung der Landſtraßen zweiter Ordnung für das Rechnungsjahr 1937 dahin erledigt, daß den Gemeinden Lampenhain und Altenbach je ein Drittel, der Gemeinde Moßbrunn ein Viertel und der Gemeinde Schönbrunn 35 v. H. an den Beiträgen nachgelaſſen wird. Für die Neubauernſiedlung Neu⸗ rott bei Kirchheim wird der badiſchen Landesſiedlung ein Kreisbeitrag von 2000 Mark zu den Straßenbau⸗ koſten geleiſtet. Für die Leimbach⸗Hardtregulierung hat der Kreis bereits 20 000 Mark zur Verfügung ge⸗ ſtellt; er hat in der letzten Sitzung nochmals 20 000 Mark bewilligt Bei der Neueinteilung von Straßenwärter⸗ ſtrecken werden verſchiedene Teilſtrecken in Ganzſtrecken umgewandelt und fünf Beamten⸗ ſtellen für die vom Kreis Karlsruhe infolge der Neueinteilung der inneren Verwaltung über⸗ nommenen Straßenwärter errichtet. Bei der Be⸗ kanntgabe der Tarifordnung über den Urlaub für nichtſtändige Geſolgſchaftsmitglieder der öffent⸗ lichen Verwaltungen und Betriebe bei im Eigen⸗ betrieb ausgeführten Bauten wurde darauf hinge⸗ 5— daß auch Hilfsarbeiter Anſpruch auf Urlaub haben. Der Haushaltsplan des Kreiſes Heidelberg für 1937 wurde genehmigt. Der Kreis gibt für die Entlohnung der Schreib⸗ kräfte bei den Landwirtſchaftsſchulen, die als Ange⸗ ſtellte des Schulleiters gelten, Zuſchüſſe. Der Unter⸗ richtsbeginn der Landwirtſchaftsſchulen wurde ein⸗ heitlich auf den 2. November feſtgeſetzt, von der Einrichtung weiterer Jungbäuerinnenkurſe vorläu⸗ fig abgeſehen. Für dͤie Anlegung der Muſter⸗Obſt⸗ Anlage der Heil⸗ und Pflegeanſtalt wurde Kreis⸗ landwirtſchaftsrat Brucker beſondere Anerkennung ausgeſprochen. Alle um Jahre 1936 durch Hagelſchlag betrof⸗ ſenen Bauern und Landwirte erhalten durch den 3500 Mark betragenden Kreiszuſchuß von der Propfrebenanſtalt Wiesloch Pfropfreben. Die Bekämpfung der Schnakenplage ſoll weiter⸗ geführt werden. Es wurde bekanntgegeben, daß ab 1. September die Kreisfürſorgerinnen in die ſtaat⸗ liche Geſundͤheitsverwaltung eingegliedert ſind. Orts⸗ krankenkaſſenvorſtand Hormuth⸗Heidelberg be⸗ richtete über die außerordentliche Geſellſchafter⸗Ver⸗ ſammlung der Krankenhaus⸗Rohrbach⸗GmbH. und über die Hauptverſammlung der Gemeinnützigen öf⸗ fentlichen Krankenanſtalt Speyerershof Gmbch Hei⸗ delberg. Brief aus Wiesloch L. Wiesloch, 15. Sept. Auch an den beiden letzten Tagen des Kurpfälziſchen Winzerfeſtes herrſchte hier lebhafter Betrieb, obwohl das Wetter nicht den Er⸗ wartungen entſprach. Beſonders eindrucksvoll war das Brillantfeuerwerk, das abends auf dem Feſtplatz gezeigt wurde. Auf Anregung und Einladung des Leiters der Landwirtſchaftsſchule Wiesloch trafen ſich hier zahl⸗ reiche ehemalige Schüler der Landwirt⸗ ſchaftsſchule, von Landesökonomierat Röſch freudig begrüßt. Dieſer ſchilderte auch den Zweck und die Bedeutung der beabſichtigten Gründung und ſchlug den früheren Kreisbauernführer und jetzigen Obmann des Kreiſes Heidelberg, Pg. Schwein⸗ furth, Walldorf, zum Vorſitzenden der neugegrün⸗ deten Kameradͤſchaft vor. Einſtimmig wurde dieſer Beſchluß gutgeheißen. Einbrecherfrechheit in Hambach Zwei Wohnungen heimgeſucht * Hambach, 15. Sept. Während ſich im Hauſe Deutſche Weinſtraße 145 die beiden dort wohnenden Familien, mit Feldarbeiten beſchäftigt außerhalb des Hauſes befanden, drang am hellen Nachmittag zwi⸗ ſchen 2 und 4 Uhr ein bis jetzt noch unbekannter Täter in das Haus ein und entwendete aus der Wohnung des Raiffeiſenangeſtellten Joſef Julier 800 Mark und aus der Kommode in der Wohnung des Eiſenbahnangeſtellten Strubel 40 Mark. Einem Kind des Strubel, das die Ehefrau ſchlafend allein gelaſſen hatte, ſteckte der Ein⸗ brecher eine Mullbinde in den Mund, um es am Schreien zu hindern. Um keine Spuren zu hinterlaſſen, benutzte der Dieb ein Paar im unteren Stockwerk ſtehende Schuhe, die er beim Weggehen wieder ablegte. Ein Prozeß in Kandau: Sthündliches Lreiben oeoen NSB⸗Sthweſter * Landau, 15. Sept. Anfang Juli dieſes Jahres erhielt das ſüdpfäl⸗ ziſche Grenzdorf Büchelberg eine neue Dorf⸗ bewohnerin: eine NSV⸗Schweſter war dorthin eingewieſen worden, um den Kindergarten zu be⸗ treuen. Die neue Dorfbewohnerin merkte nun bald, daß man ihr— die amtlichen Stellen und wenige Perſonen ausgenommen— gar nicht mit der Freundlichkeit gegenübertrat, mit der man ſonſt neue Bewohner in eine Dorfgemeinſchaft aufzunehmen pflegt. Die Büchelberger zeigten der NSV⸗Schweſter die kalte Schulter, denn ſie hatten— nach ihrer Mei⸗ nung— Grund dazu. Der katholiſche Pfarrer des Dorfes hatte einen Kindergarten ins Leben gerufen und zu deſſen Betreuung eine Ordensſchweſter kommen laſſen. Da er aber nicht die Genehmigung der bezirksamtlichen Behörden eingeholt hatte, ver⸗ fügte dieſe die Schließung des Kindergartens. Die NS führte den Kindergarten weiter, weil ſie das Bedürfnis hierzu vorfand. Das verdͤroß nun den die Ordensſchweſter verehrenden Einwohnerklüngel. Auf einmal hatten zahlreiche Mütter gar nicht mehr das Bedürfnis, ihre Kinder im Kindergarten be⸗ treuen zu laſſen, um ſo den Feld⸗ und ſonſtigen Ir⸗ beiten beſſer nachgehen zu können. Als die Ordens⸗ ſchweſter Leiterin des Kindergartens geweſen war, wurden ihr täglich nahezu 40 Kinder zur Beaufſichti⸗ gung gegeben. Jetzt kamen täglich nicht mehr als fünf bis ſechs Kinder zur NSVSchweſter. Ob man ſie für ungeeignet hielt, den Kindern die gewünſchte Betreuerin zu ſein? Nein, hinter den ganzen Handlungen ſteckte, wie die heutige Verhandlung vor dem Schöffengericht Landau klar zum Ausdruck brachte, ein an⸗ deres Moment: die kathol ſch⸗politiſche Ein⸗ ſtellung. Man war verärgert über die Wegnahme der Ordensſchweſter und wollte nun die NSV⸗Schweſter in jeder Hinſicht unmöglich machen, damit die Or⸗ densſchweſter wieder ihren alten Platz einnehmen könne. Und nun beließ man es nicht nur bei dem Boykott des Kindergartens, ſondern ſuchte nach ſonſtigen Mitteln, wobei man nicht allzuſehr wähle⸗ riſch geweſen iſt. Wie die NSV⸗Schweſter ausſagte, betrachtete man ſie zunächſt als evangeliſch. Als ſie aber die katholiſchen Gottesdienſte beſuchte, wollte uun climetʒingen Blick auf die Spargelſtadt Aus dem Vereinsleben *. Schwetzingen, 16. September. Der Wirteverein des Bezirks Schwetzingen hat am Dienstag in aller Frühe ſeine dreitägige Ausflugsfahrt angetreten. Die Fahrt führt im Omnibus ins Allgäu. Der Haus⸗ und Grunobeſitzer⸗Verein hielt im„Grünen Baum“ eine wichtige Verſamm⸗ lung ab, in der Vereinsführer Siefert die neue Vereinsſatzung erläuterte und darüber abſtimmen ließ. Die Satzung fand einſtimmige Annahme. Die neue Satzung ſieht auch die gerichtliche Eintragung vor, die ebenfalls vorgenommen wird. Darauf refe⸗ rierte Dr. Sievler, Syndikus des Mannheimer Haus⸗ und Grundbeſitzervereins, über die Rechtſpre⸗ chung im neuen Deutſchland. Am letzten Montagabend wurden in der Ge⸗ werbeſchu le die jeweils Montag abends.30 Uhr ſtattfindenden Schüler⸗Schachabende eröffnet. Es können ſich hieran die Schüler der hieſigen Schulen beteiligen, und zwar werden die Spiele in zwei Gruppen durchgeführt. An der Gruppe 1 be⸗ teiligen ſich die Schüler über 15 Jahren und an der Gruppe 2 die Schüler bis zu 15 Jahren. Es wird auch dieſes Jahr wieder ein Schachturnier veranſtaltet werden, wofür die Schulen entſprechende Preiſe ſtifteten. Gründung einer Ortsgruppe der DRG * Sſtwetzingen, 16. Sept. Nach langen Vorberei⸗ tungen fand am Samstagabend im Saale zur Back⸗ mulde die Gründung einer Ortsgruppe der Deutſchen Lebens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft ſtatt Zuvor wurden die im Laufe dieſes Sommers bei einem Kurſus erwor⸗ benen Grund⸗ und Leiſtungsſcheine der DeR ver⸗ liehen. Im Beiſein von Bezirksführer Bauer wurde die Gründung der neuen Ortsgruppe vorge⸗ nommen, nachdem Herr Herder über Zweck und Ziel der DeR geſprochen hatte. Zum Leiter der neu⸗ gegründeten Ortsgruppe wurde Herr Rudolf Mar⸗ cheſi ernannt. Der Mitarbeiterſtab beſteht aus dem techniſchen Leiter Herrn Herder; zum Schrift⸗ und Kaſſenwart wurden die Geſchwiſter Elfride und Gi⸗ ſela Herder berufen. Sodann wurden noch drei Lehrfilme vom Rettungsſchwimmen vorgeführt. Gräßlicher Anfall auf dem Vahnhof Oftersheim Einem Reiſenden wurde eine Hand abgefahren * Schwetzingen, 16. Sept. Auf dem Bahnhof Oftersheim kam ein Reiſender ſo unglücklich zu Fall, daß ihm vom anfahrenden Zug eine Hand vollſtän⸗ dig abgefahren wurde. IL. Ketſch, 15. Sept. Unter Mitwirkung der Hilfs⸗ mannſchaften hielt die Feuerlöſchpolizei ihre Uebung ab, in der das Können der Wehr ſich in beſtem Lichte zeigte. Bürgermeiſter Jünger betonte die Pflicht der Hilfsmannſchaften, reſtlos zur Verfügung zu ſtellen. * Plaukſtadt, 16. Sept. Sonntag fand hier eine gutbeſuchte Berſammlung der Ortsbauern⸗ ſchaft und der Tabakfachſchaft ſtatt. Der Tabak⸗ fachſchaftsführer Erkenbrecht machte davon Mittei⸗ lung, daß die erſte Einſchreibung zum Grumpenver⸗ kauf am 24. September in Schwetzingen ſtattfindet. Hierbei werden auch die Grumpen der hieſigen Ta⸗ bakfachſchaft verkauft. * Oftersheim, 16. Sept. Montag nachmittag wurde unter großer Beteiligung der Oftersheimer Bevölkerung der Hirſchwirt Georg Adam Som⸗ mer, der im Alter von 68 Jahren ſtarb, zur letz⸗ ten Ruhe getragen. Der Verſtorbene war Grün⸗ dungs⸗Ehrenmitglied und Lokalwirt des Turn⸗ und Sportvereins 1895 Oftersheim und erfreute ſich in der Gemeinde größter Wertſchätzung. L. Hockenheim, 15. Sept. Als eine der älteſten Einwohnerinnen konnte hier Frau Suſanne Greif Witwe ihren 85. Geburtstag begehen. ſich bei Feuerwehrübungen man ihr fürs erſte nicht glauben, daß ſie katholiſch ſei. Man„glaubte“ vielmehr, ſie tue dies nur, um mehr Kinder für ſich gewinnen zu können. Schließ⸗ lich ſah man aber doch ein, daß ſtatt anfänglich —6 nun immerhin 15 bis 16 Kinder gebracht wur⸗ den. Bei dieſer Zahl blieb es aber, denn die„In⸗ tereſſierten“ ſtrebten ja immer noch nach dem Ziel, die NS⸗Schweſter hinauszubeißen. Der wuverſchämteſte, ehrabſchneideriſche Klatſch wurde in Umlauf geſetzt, immer von der gleichen Clique natürlich! Als der Bürger⸗ meiſter davon erfuhr, ſah er ſich verpflichtet, zum Schutze der Schweſter die Gendarmerie zu verſtändigen. Und was ſtellte dieſe feſt, was ſtellte ſich auch in der Gerichtsverhandlung als einwandſrei erwieſen heraus? Daß die Schweſter lediglich in einer Wirt⸗ ſchaft geſeſſen hatte, und zwar mit Arbeitern einer nächſtgelegenen Bauſtelle, mit denen ſie gemeinſam das Mittageſſen einnimmt. Anſonſten erwies ſich das „Neueſte“ als vollkommen frei erfunden. Der 1918 geborene Ferd. Knoll aus Büchelberg mußte von der Gendarmerie als der am meiſten Verdächtige und wegen Erſchwerniſſen bei der erſten Vernehmung feſtgenommen und wegen Verdunkelungsgefahr in Unterſuchungshaft genommen werden. Bei den weiteren Handlungen der Gendarmerie ſtellte man ſich zeilweiſe in großen Haufen gegen die Gendarmen, ſo daß ein Verfahren wegen Aufruhrs die Folge ſein wird. Neben Knoll als Hauptangeklagten ſaßen jetzt auf der Anklagebank vor dem Schöffengericht Landau noch weitere vier Angeklagte, darunter zwei Jugendliche. Sie waren beſchuldigt, das üble Gerede um die NSV⸗Schweſter weiterver⸗ breitet zu haben. Das Gericht bemühte ſich in nahezu ganztägiger Verhanolung, reſtloſe Klärung über die Motiwe zu erhalten, die zur Verleumdung der NSV⸗ Schweſter führten. Hierüber konnte der Gendarme⸗ riemeiſter aus Neulauterburg am beſten Auskunft geben. Er gab einen Querſchnitt durch das politiſche Büchelberg. Seine klaren und auſſchlußreichen Aus⸗ ſagen gipfelten in der Feſtſtellung:„Was in Büchel⸗ berg vorgeht, iſt Machwerk des politiſchen Katholi⸗ zismus“. Das Urteil: Der Staatsanwalt beantragte gegen den Haupt⸗ täter zwei Monate Gefängnis, gegen zwei weitere Angeklagte je einen Monat Gefängnis und gegen die übrigen beiden Angeklagten Geloͤſtrafen von je 70 Mark. Das Gericht verurteilte Knoll zu einem Mo⸗ nat Gefängnis— die Straſe iſt durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt— zwei Angeklagte zu Geld⸗ ſtrafen von je 25 Mark und ſprach zwei Angeklagte frei. Es nahm nur üble Nachrede als Strafdelikt an und ließ beſonders Milde walten, da es zu der Ueberzeugung gekommen iſt, daß das Urteil nicht ſo ſehr gegen die Angeklagten gerichtet iſt, ſondern ge⸗ gen die„Dunkelmänner unſerer Zeit“, die im Hinter⸗ grunde ihr Gift miſchen und dieſe jungen Männer zu Außenſeitern erziehen. Das Gericht gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß dieſe Dunkelmänner in dem nun folgenden Aufruhrprozeß ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Was gibt es Neues in Ladenburg? Tr. Ladenburg, 14. September. Der evangeliſche Kirchenchor ehrte ſeinen verdienten Dirigenten und Chormeiſter H. Hermann Wiesler durch eine Liedovation, die in der Stille am Abend ſeiner ſilbernen Hochzeit am Neckardamm dargebracht wurde. Einer Einladung folgend, begab ſich der Geſamtchor in die Wohnung der Jubilare, wo der Vorſtand Herr Fritz Rein⸗ wald die Glückwünſche des Chores überbrachte und den verdienten Dank für eine Sjährige unermüdliche Chorleitung abſtattete. Auch die Schulkinder über⸗ raſchten Herrn Hauptlehrer Wiesler mit Aufmerk⸗ ſamkeiten— wirkte doch der Jubilar ſchon ſeit 1910 an unſerer Schule. In überraſchender Friſche feierte der Führer der 110er⸗Kameradſchaft, Herr Hotelier A. Bechtold, ſeinen 71. Geburtstag. Wir gratulieren!— Das Elternpaar des Ilvesheimer Bürgermeiſters Engel, Schmied Engel, konnte ſeinen 67. und ſeine Frau ihren 63. Geburtstag feiern.— Zwei Ladenburger Töchter, Frau Ro⸗ mann⸗Eberle und Frau Lackmann⸗Fitz, die nach langjährigem Aufenthalt in Amerika die Heimatſtadt wieder aufſuchten, um ihre Angehörigen, Freunde und Verwandten zu beſuchen, reiſen komm mende Woche wieder zurück in die Vereinigten Staaten. Beide bezeichnen es als beſondere Freude, deutſche Zeitung en aus der alten Heimat zu erhalten. 3 N 0 DD Gicher) K Mark in beiden Abteilungen auf die Nr. 196 710. N der 5. Klaſſe der 49. Preußiſch⸗Süddentſchen(275. Preu⸗ laſſenlotterie fiel das„Große Los“ mit je 1 Million 2 ———————————————————— Oeε OοSNοαα-ZArι O Sᷓ FO OSDCKfErIIER 500.000 aα Staatslottecte, Heute gibt's hunderttauſend Mark für nur 3 Mark! Oas nächſte„Große Los“ haun Jynen gehören! Das„Große Los“ der 49. Preußiſch⸗Süddeutſchen(275. Preußiſchen) Klaſſenlotterie iſt ſoeben gezogen worden. Je 1 Million ſiel in beiden Abteilungen auf dieſes Glückslos; ieder, der ein Achtellos für.— NM · je Klaſſe ſpielte, erhielt nun bare 100.000.— RM 22 grõßeren Losanteil ſein Eigen nannte, das eutſprechend Vielfache dieſer Summe. Die G preuß iſch · Süddeutſche S70. Preutbiſche) Kia ſtendosterte beginat Schon am 20. Ottober finder die Ziehung der erſten Klaſſe ſtat— insgeſamt werden in 5 Klaſſen 343 000 Gewinne auf 800 000 Loſe ausgeſpielt. Faſt jedes zweite Los gewinnt alſo— der Gewinnplan ſieht insgeſamt 67.660.180.— Reichsmark vor. Alle Gewinne ſind einkonumenſteuerftei, und ein Achtellos koſtet nur.— RM Aus den SGevinoptan der neues Pterte⸗ 2*.000.000 2 300.000 2* 200.000 12 Auger dee e Sevrinne 2 ſe 75.000.— BI M 4ss DSs veitnere Gewaiane im Be-Grsge ven 61.910. 180.— RN Der Präſidemt der Preußiſch je Klaſſe. Sichern. Sie ſich noch heute ein Los. Sie erhalten es nebſt dem amt⸗ lichen Gewinuplan bei den ſtaatlichen Lotterieeinnehmern. Anſchriften werden Ihnen auf Wunſch gern miigeteilt, wenn Sie an die Preußiſch⸗ Süddentſche Ber bin W' 35, Viktoctkaſtraße 29, ſchreiben. 10 100.000 5 0. 000 Süde ugſchen Stautslotterie ———————————E—————KK ———————— — ——— — 8. Seite/ Nummer 427 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 9e 10 Sume ¹ Mont, Täpeten Wer umzieht, kann gar nicht früh genug a linoleum anfangen mit den Vorbereitungen. Man e neue St meint immer:„Ach, das hat noch Zeit!“ Won d 9U1S und nachher zeigt ſich, daß die Tage einfach 5 0 HMung weggerannt ſind, viel ſchneller, als man Bälätu ſi glaubte. Plötzlich ſteht man vor der un⸗ 7 6 Tatſache, Ben den muß— ein Verfahren, das Ner⸗ EPDIC 920 ven und ein Stück Geſunoͤheit koſtet! Bettumrandungen Beim Umzug iſt alleroberſtes Geſetz: je früher man mit den Vorbereitungen be⸗ DiwWe 1 d S EI ginnt, deſto gemächlicher wird ſich der Um⸗ zug anlaſſen. Am beſten iſt es, wenn ſich die ganze Familie einmal am Abend zu⸗ ſammenſetzt aund alles beſpricht, was es zu beſprechen gibt. Das iſt eine ganze Menge, und je mehr man im„Familienrat“ dar⸗ über nachdenkt, um ſo mehr Fragen tau⸗ chen auf. Erſtens: will man alle Möbel⸗ ſtücke mitnehmen in die neue Woh⸗ nung? Dann: Wo werden die Möbel in den zukünftigen neuen Räumen ſtehen? Drittens: An welchem Tag werden wir umziehen können, und was wird der Um⸗ zug koſten? Da die letzte Frage die wichtigſte in der Umzugsangelegenheit iſt, ſo iſt es notwen⸗ dig, daß man ſich recht frühzeitig mit dem Bettvorlägen Kołosläufer und Natten 4. 46. Schdnecl ———— 2. §TI Oder moderne Möbel für jeden Geschmack, sorgfältig gewählte Modelle bester Fabritate ſinden Sie in reichhaltiger Auswahl und preisgunstig bei Vohnungseinriduungen Dia Aübbe Wwe. au 3,& gegenüder Haberechl 82³⁰ Ehestandsdarlehen „Midro“ Bohnerwachs.„-LCilo-Dose.70 „HMidrol“ Parkett- und Linoleumreiniger Liter 70 Bodenlacke— Stahlspäne— Putzwolle— Putzartikel INichaelis-Drogerie, G2, 2 2 Fernsprecher 20740%/41 —.— —. Innendekoration Vorhänge— Teppiche 9 80 5 GMM- Spediteur beſpricht. Je eher man ſich an eine Umzugsfirma wendet, deſto rei⸗ bungsloſer wird ſich der Umzug vollziehen 1 Kunststrebe 0 T. 25 Tel. 277 92 und deſto zahlreichere Umzugstage ſtehen zur Verfügung. Es iſt ja eine alte Tatſache, daß der Wechſel zwiſchen dem bisherigen und dem neuen Mieter nicht immer ohne Aufregung vorübergeht. Und jeder vernünftige Menſch weiß auch, wie ſchwer es für eine Spedi⸗ tionsfirma iſt, an einem ſolchen General⸗ umzugstag, wie dem 1. Oktober, an dem ſich in Stunden Tauſende von Auszügen zuſammendrängen, alle Wünſche zu befrie⸗ odgen. Darum iſt es zum Vorteil aller 3 8 fenster 1 Ffenster Tur 0 Umziehenden unbedingt notwendig, daß die Termine über eine längere Zeit verteilt werden können. Das aber läßt ſich wieder nur dann bewerkſtelligen, wenn alles mög⸗ lichſt zeitig ͤurchbeſprochen worden iſt. Am beſten iſt's, wenn ſich der alte und der neue Mieter unter Befragen des Ver⸗ mieters über den Zeitpunkt der Räumung verſtändigen. Zu dieſer Ausſprache wird Wie ſtelle ick die möbel? ieseme Pergugeoben. m Uer 5 Möbelwagenzuteilung verhandelt werden Es gibt viele Zimmer, die so gebaut— 5 otwendig iſt, daß dem Vertreter des Sind, daß die NHMöbel nur schlecht Spediteurs alle Möbel gezeigt werden, gestellt werden können; deshelb auch ſolche, die im Keller und auf dem kombinetionsmôbel, die possen Speicher ſtehen. Denn nur dann kann er —)̃ 2 055 Tür vorhanden iſt. Für Kaſſenſchränke gibt es Spezialpacker, ebenſo für den Flügel oder eine Sammlung, die recht vorſichtig ange⸗ faßt werden muß. Und was das Porzel⸗ lan und das Glas der Hausfrau betrifft, ſo ſoll ſie niemals ſagen:„An mein Por⸗ zellan kommt mir niemand hin! Das packe zich ganz allein!“ So gut, wie der Por⸗ zellanpacker der Umzugsfirma kann ſie es nie machen. Zudem packt der Packer auch unter Gewähr. 2 ein enoͤgültiges Preisangebot machen und 3 oberall hin und gefallen immer. die Länge des Möbelwagens beſtimmen. Eines darf nicht vergeſſen werden: er muß Zeigen lessen bei: auch wiſſen, ob ſchwieriges Umzugsgut Qu 5, 17—19 Alſerſei Winſe für den Umxug Die Zeit bis zum Umzugstag muß gut ausgenutzt werden. Jeden Tag einen Teil der Vorbereitungen bewältigen iſt das beſte Mittel, am Umzugstag rechtzei⸗ tig fertig zu ſein. Im Vordergrund ſteht nun die Frage, ob alle Möbel mitgenom⸗ men werden ſollen oder ob man ſich von manchen trennt und dafür etwas Neues anſchafft. Will man alte, liebgewonnene Möbelſtücke, die man vorübergehend nicht unterbringen kann, einlagern laſſen, ſo ſtehen dafür beim Spediteur Kabinen in jeder Größe bereit. Was aber Neuanſchaf⸗ fungen betrifft, ſo ſollte man ſich wirklich bei jedem Umzug wenigſtens ein neues Stück zulegen, ſei es ein behaglicher wei⸗ cher Stuhl für den Fenſterplatz, ſei es ein niedriger, moderner Tiſch, eine Lampe oder ein farbenſchöner Teppich,— jede Neuanſchaffung macht uns die neuen Räume doppelt lieb. Man denke auch recht⸗ zeitig daran, die künftige Wohnung mit neuen Tapeten zu verſehen, beſonders, da neuzeitliche Tapeten auch noch große Vor⸗ züge haben. Viele von ihnen laſſen ſich ſogar abwaſchen, und außerdem verleihen ſie dem Zimmer eine beſondere Note. Inzwiſchen hat man ſchon feſtgeſtellt, wie und wo die Möbel in oͤer neuen Woh⸗ nung ſtehen ſollen— am beſten macht man ſich eine endgültige, ſehr genau berechnete Skizze, mit der ſich dann am Umzugstag jemand an die Tür der neuzubeziehenden Wohnung ſtellt und ſofort jedem Packer, der mit ſeinem Möbelſtück auf der Schul⸗ ter die Treppe heraufkommt, Anweiſun⸗ gen geben kann. Die Gardinen hat die Hausfrau in der alten Wohnung auch ſchon abgenommen und zum Waſchen ooͤer Wiederherrichten in die Waſchanſtalt gegeben. Sie hat auch gleich die große Wäſche mit in die Anſtalt geſchickt, denn ſelbſt wenn ſie auch ſonſt am Wäſchewaſchen im Haushalt feſthält, ſo darf ſie doch jetzt, wo der Auszug vor der Tür ſteht, beine überflüſſigen Kräfte ver⸗ ſchwenden. Sie wird wohl auch Betten und Daunenoecken zum Reinigen geben, denn das muß ja doch immer von Zeit zu Zeit gemacht werden, und die Zeit des Umzuges iſt allerbeſte Gelegenheit dazu. Dann bringt man keine verſtaubten Bet⸗ ten und Matratzen mit in die neue Woh⸗ nung. Sobald die Gardinen in friſchem, blüten⸗ gleichem Zuſtand zurückgekommen ſind, kann die Hausfrau ſie gleich— ſofern es ſich um eine leere Wohnung handelt— in den neuen Räumen aufhängen. Nichts iſt ſo gemütlich, als wenn ſchon Gardinen am Fenſter ſind, wenn man einzieht. Am be⸗ ſten ſind vorher die Fenſterſtöcke gezählt worden, dͤamit die Hausfrau noch Gar⸗ dinen dazukaufen konnte, falls die neue Wohnung mehr Fenſter hat als die alte. Für dͤas Aufhängen der Gardinen und Bilder iſt eine ſtandfeſte, verſicherte Leiter unbedingt notwendig. Man ſoll nicht mei⸗ nen, daß es ſich auf einem Stuhl oder gar auf einem Turm, aus Tiſch und Stuhl ge⸗ baut, gut arbeiten läßt. Das rächt ſich früher oder ſpäter. Es kann zwanzigmal gut gehen— aber einmal fällt man doch herunter, und dann iſt das Unglück groß. aber fehlerhaſtes Geschirr im Faushait SCocban, Losbu · Pinſol Donnerstag, 16. September 1937 und Beflzubehör kaufen Sie bei uns in erstkl. 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Man ertlärt in dieſen Kreiſen, daß die Außenhandelsbilonz, die ür die erſten ſieben Monate mit einem Einfuhrüberſchuß von rund elf Milliarden abſchließt, nicht ohne Einfluß geweſen ſei und daß wahrſcheinlich auch die notwendigen neuen Eindeckungen mit Rohſtoffen, die mit Pfund⸗ und Dollar⸗ einkäufen verbunden Rolle geſpielt haben. In London hat die Tatſoche, daß ſich die franzöſiſche Währungskontrolle geſtern wiederum vom Deviſenmarkte zurückzog und der franzöſiſche Frane ſich dementſprechend abermals ſcharf abſchwächte, in beträchtlichem Maße zu Bermutungen in Bezug auf die künftige Entwicklung des ſranzöſiſchen Frantenkurſes Anlaß gegeben. Verſchiedent⸗ lich meint man, doß die fronzöſiſchen Behörden, während ſie mit der Rentenſtützung fortfahren, es aufgeben werden, den ſranzöſiſchen Franken ſtarr an ein beſtimmtes Niveau zu binden. * Als das Kabinett Léon Blum im Frühſommer 1937 durch die Regierung Chautemps⸗Bonnet abgelöſt wurde, ſtand das franzöſiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsgebäude in hellen Flammen. Der Abwertungsvorteil, den ſich das Kabinett Blum durch die Devalvation des Franken im Ok⸗ tober 1936 um rd. 30 v. H.(mit Ausweichmöglichkeiten) ge⸗ ſchaffen hatte, war bereits wieder verloren gegangen, die Kaſſen beſaßen nur noch 20 Mill. Franken, d. h. die Erfor⸗ derniſſe für zwei Stunden. Der Währungsmanipulierungs⸗ fonds war buchſtäblich ausgepumpt, die Kapitalflucht ging hemmungslos weiter, und ein einſchneidender Schritt zur Rettung der Lage ſchien unvermeidlich. Georges Bonnet mußte ſich ſogar der beſten Verkehrsmittel bedienen, um ſeinen Botſchafterpoſten in den USA mit dem des Finanz⸗ miniſters in Paris zu vertauſchen. Die erſte große Amtshandlung Bonnets war ein neuer Schnitt am Franken, und zwar ließ man den Kurs um weitere 12 v. H. bis 14 v. H. abſinken, ohne ſich aber auf eine beſtimmte Parität feſtzulegen. Er ſchuf alſo den Pa⸗ pierfranken und hoffte, daß dieſer allmählich— analog dem Sterling— ſein„natürliches“ Gleichgewicht finden werde. Gleichzeitig ging Bonnet daran, den Etat zu ſanieren, ö. h. Einnahmen und Ausgaben zu balancieren und ſo die Vor⸗ ausſetzungen für eine einigermaßen ſtabile Währung zu ſchafſen. Der franzöſiſche Finanzminiſter nahm ſeine Auf⸗ gabe vom erſten Augenblick an ſehr ernſt; er legte dem Volke ſchwere Steuern auf, ſchreckte nicht davor zurück, Zugeſtändniſſe ſeines Vorgängers wieder zu ſtreichen, und ſchien bemüht, das Vertrauen weiter Kreiſe wiederherzuſtel⸗ len; denn er war ſich darüber klar, daß nur eine konſer⸗ vative Finanzpolitik die Rückkehr von Kapitalfluchtgeldern bewerkſtelligen könne. Einige Monate ſchien die Bonnetſche Politik Recht zu behalten. Der Franken blieb eine Zeit lang überraſchend ſtabil, und wenn auch die Heimkehr der geflohenen Kapi⸗ talien auf ſich warten ließ, ſo hatte doch wenigſtens der Auswanderungstrieb nachgelaſſen. Gleichzeitig bemühte ſich George Bonnet darum, den Produktionsprozeß in Frank⸗ reich zu heben. Er rüttelte zwar an der 40⸗Stunden⸗Woche nicht, verlangte aber von den arbeitenden Maſſen, daß ſie in dieſer Zeit ebenſoviel leiſten wie früher in 48 Stunden. Ferner proklamierte er die Politik des billigen Geldes. Mit ſeiner Hilfe hoffte er der Wirtſchaſt eine Koſtenerleich⸗ terung als Pflaſter auf die neuen ſteuerlichen Laſten, die Handel und Gewerbe tragen mußten, zu bringen. Es kam anders. Schon ſeit Tagen herrſchte um das Schickſal des Franken bedenkliche Unruhe, und die Zeichen mehrten ſich, daß ein Sturm im Anzuge ſei.„Zwar hatte ſich Bonnet bei ſeinem Amtsantritt von der Notenbank einen Kredit von 15 Mrd. Franken ausbedungen, um eine entſprechende„Kaſſe“ zu beſitzen, aber man hoffte doch, er ohne Inanſpruchnahme dieſer Mittel auskommen. Als ſich oͤieſe Annahme als trügeriſch erwies, wurden die Kapitaliſten in Frankreich wieder ängſtlich und begannen, ihr Kapital zu verbringen. Hinzu kamen die politiſchen Sorgen über die Vorgänge im Fernen Oſten und am Mit⸗ telmeer und, was mitentſcheidend ſein dürfte, das Nach⸗ laſſen des Fremdenſtroms, der den Sommer über dem Franken eine ſtarke Stütze geboten hatte. Alle dieſe Fak⸗ toren zuſammen übten zwangsläufig einen Druck auf den Franken aus. Das nunmehr eingetretene neue Abſinken auf zeitweiſe über 144 Franken je Pfund nach etwa 133 Franken kommt trotzdom überraſchend. Die 10 Mrö. Fran⸗ ken, die der Währungsausgleichsfonds ſein eigen nennt, können doch unmöglich ſchon verbraucht ſein. Exiſtiert er aber noch, woran kein Zweifel beſteht, ſo fragt man ſich: warum läßt man dann die franzöſiſche Währung abſinken? Rein techniſch geſprochen wurde das neue Abſinken wohl in der Hauptſache durch das Ausſetzen der Interventionen herbeigeführt. Dieſe Paſſivität des Manipulierungsfonds erſcheint jedenſalls ſehr auffällig, ſelbſt dann, wenn die Kapitalflucht aus Frankreich überſtürzte Formen angenom⸗ men haben ſollte, denn die veränderte Taktik hat der Fran⸗ kenbaiſſe ohne Zweifel eine Bedeutung beigelegt, die man ihr unter anderen Umſtänden nicht beigemeſſen hätte. Nun iſt daran zu erinnern, daß George Bonnet den Uebergang aum freien Frankenkurs ſchon im Frühſommer d. J. damit motiwierte, er denke nicht daran, der Spekulation Prämien auf ihr Treiben durch Verteidigung des Franken an einem Punkte zu gewähren. Hat dieſe Theſe heute noch Gültig⸗ keit, ſo wäre es durchaus denkbar, daß das diesmalige Ab⸗ gleiten des Franken lediglich oder im weſentlichen eine Maßnahme darſtellt, der internationalen Spekulation das Riſiko des Geſchäftes vor Augen zu halten und ſie oͤadurch, wenn irgend möglich, abzuſchrecken. Freilich iſt dos Abſinkenlaſſen des Franken zwecks„Be⸗ ſtrafung der Spekulation“ eine zweiſchneidige Waffe. Jahr⸗ zehntelange Erfahrungen in allen Ländern lehren, daß man mit ſolchen Methoden nicht vorwärts kommt; denn eine Sepkulation wird ſich nicht vormagen, wenn ſie nicht weiß, daß ihre Berechnungen in gewiſſem Umfange funda⸗ mentiert ſind. Aber ſelbſt wenn Bonnet den Spekulanten Schoden zufügt, was durchaus in ſeiner Macht liegt, ſteht dieſem Erfolge als Kehrſeite doch die neue Mißtrauens⸗ welle gegenüber, die ſehr ſchwer zu beſeitigen ſein wird. Von einer Kopitalrückkehr kann heute gar keine Rode mehr ſein, und ſie bildet eingeſtandenermaßen doch das A und 0 der finonziellen Wiedererſtarkung des Franken und damit der Wirſchaftsbeſſerung. Denkbar wäre allerdings auch, daß die jetzige Baiſſe der franzöſiſchen Währung, die ſich unter Umſtänden noch um 6 bis 8 v. H. ſortſetzen kann, den Weg für eine de-jure-Feſtlegung des Franken ebnen ſoll. Die Lebenshaltungskoſten in Frankreich ſind im Stei⸗ gen, und man muß das Preispendel erſt einmal zur Ruhe kommen loſſen, um die Boſis für eine Stabiliſierung des Wirtſchaftsgpparates zu finden. Nun iſt ja nichts leichter, als mit Hilfe einer niedrigeren Währungsparität alle jene Schwierigkeiten zu überwinden, die auch in Frank⸗ reich aufgetaucht ſind. Eine Konzeſſion an die Abwertungs⸗ freunde hat indes zwei bedenkliche Seiten: 1. wächſt der Appetit mit dem Eſſen und der Kreis derjenigen, die die Währung noch weiter gbſinken loſſen möchten, um alle Schwierigkeiten zu meiſtern, gewinnt an Ausdehnung. 2. wird der Kreis derjenigen größer, die auf der Verluſt⸗ ſeite ſtehen, und da Frankreich ein ousgeſprochenes Rent⸗ nerland iſt, könnte es zu einer Radikiliſierung der Maſ⸗ ſen kommen. Endlich iſt auch daran zu denken, daß die Anliegerſtaaten ſich des fronzöſiſchen Dumpings erwehren werden, und eine neue Unruhe om internationalen Devi⸗ ſenmorkt würde ſehr leicht den Ausgangspunkt für eine neue Abwertungswelle bilden. Selbſtverſtändlich hat der franzöſiſche Finanzminiſter zu den Vorgängen am Pariſer Deviſenmarkt ſoſort Stellung genommen. Er brachte zum Ausdruck, daß mon die In⸗ anſpruchnahme des Notenbankkredites durch das Schatzamt ols natürlichen Vorgang anſehen müſſe. Gleichzeitig weiſt Bonnet darauf hin, daß während ſeiner Amtszeit der Sterling ſchon einmol mit 135 Franken bezahlt worden ſei, und daß er immer wieder betont habe, in kritiſcher „Sommerware gering iſt.— Leder. meſſe und Ledermeßbörſe woren gut beſucht und ergaben mittel zu ſchaffen. Zu dieſem Zweck Stunde werde der Währungsmanipulierungsfonds ſich den Marktverhältniſſen anpaſſen. Dieſe Erklärungen ſind an⸗ geſichts des Ernſtes der Lage ziemlich knapp. Wenn hier und do der Meinung Ausdruck gegeben wird, aus ihnen ſei ein Manöver des Währungsausgleichsfonds gegen die Spetulation abzuleiten, ſo kommt einer ſolchen Auffaſſung kein größeres Gewicht zu; denn ein Finonzminiſter ſetzt nicht ſein Preſtige aufs Spiel, nur um ein paar wage⸗ mutigen Spekulanten einen Denkzettel zu geben. Die wirk⸗ lichen Urſachen der Frankenbaiſſe liegen alſo tiefer, ſie 019 das Produkt der Zeit in wirtſchaftlicher und politiſcher inſicht. Außenhandels-Schulungswoche Die Deutſche Arbeitsfront hält auch in dieſem Jahr eine Schulungswoche für die Ganbetriebsgemeinſchaft„Deut⸗ ſcher Handel“, und zwar in der Stiftsmühle bei Heidelberg vom 15. bis 20. September ab. 58 Männer des Außen⸗ handels nehmen daran teil, unter ihnen eine Anzahl Ver⸗ treter außerdeutſcher Firmen. Geſtern nachmittog fand in der Stiftsmühle die vor⸗ läufige Eröffnung der Schulungswoche ſtatt. Da der als Redner vorgeſehene Reichsleiter der DAc Pg. Wagner am Erſcheinen verhindert war, ſprach nach einleitenden Be⸗ grüßungsworten des Leiters der Außenhandels⸗Schulungs⸗ woche Dreyer der Gauſchulungswalter der DAc Pg. Hell⸗ weg, Der Reoͤner wies auf die Notwendigkeit einer ein⸗ heitlichen Willensſchulung des Volkes unter Leitung eines geſchulten Führerordens in allen Fragen des Außenhandels hin. Die Revolutionierung der Seele ſei zwar Voraus⸗ ſetzung für die Revolutionierung der Dinge, aber die Wirt⸗ ſchaft bleibe für das Leben des Volkes ein wichtiger Faktor. Eine Aufgabe ſei es, dem Volk zu dienen, und für dieſe Arbeit gibt die Partei die Marſchrichtung an. Aus all dieſen Gründen ſei auch die Aufgabe der Außenhandels⸗ Schulungswoche eine politiſche Aufgabe. Donn ergriff noch einmal der Leiter der Schulungswoche Pg. Dreyer das Wort. Er ſchilderte in längeren Aus⸗ führungen die Organiſation und die Arbeit der Deutſchen Arbeitsfront. Hierauf vertagte er die Schulung auf den Donnerstag, an dem bereits vormittags die erſten fach⸗ lichen Vorträge gehalten werden. Nachmittags wird in An⸗ weſenheit der ausländiſchen Teilnehmer die eigentliche Er⸗ öffnungsſitzung ſtattfinden, auf der der Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Roth und der Leiter für Wirt⸗ ſchaftspolitik der NSDAP Bernh. Köhler ſprechen werden. ——— * Main⸗Gaswerke AG, Frankfurt a. M. Die HV der Main⸗ Gaswerke AG, Frankfurt a.., in der die Stadt Frankfurt a. M. 26,51 Mill./ und die Stadt Offenbach a. Main 3,49 Mill. des Grundkapitals von 30 Mill./ vertraten, genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936 mit der auf 4(6) v. H. ermäßigten Dividende. Ferner wurde die Uebernahme der noch bei der Frankfurter Gas⸗ geſellſchaft Ach i. L. liegenden Beteiligungen beſchloſſen. Gleichzeitig beſchloß die Frankfurter Gasgeſellſchaft i. L. ihre Auflöſung, nachdem vor einigen Monaten der Haupt⸗ wert, die Kohlenfelder, verkauft werden konnte. Mit dem Ende der Frankfurter Gasgeſellſchaft iſt eines der älteſten großen Gasunternehmen im Frankfurter Gebiet nach über 60jährigem Beſtehen erloſchen. * Leipziger Herbſt⸗Ledermeſſe. Ueber den Verlauf der Ledexmeßbörſe am 13. September berichtet der Vorſtand der Leipziger Lederbörſe. Rohe deutſche Häute u. Felle. Durch die Höchſtpreisverordnungen ſind die Preiſe ſür alle Sorten deutſcher Häute und Felle feſtgelegt, während ſich im Aus⸗ land, das frei von Herartigen Vorſchriften iſt, weſentlich höhere Preiſe entwickelt haben. Demgemäß ſucht natürlich jeder Fabrikant von den deutſchen Häuten und Fellen ſoviel wie möglich innerhalb ſeines Kontingentes zu er⸗ holten, und es beſteht lebhafte Nochfrage, die den Handel nicht zu größeren Anſammlungen kommen läßt. Infolge⸗ deſſen konnten auch auf der Meſſe größere Umſätze in deut⸗ ſchen Häuten und Fellen nicht getätigt werden. Das Gleiche⸗ trifft auch für trockene Kalbfelle, Schaf⸗ und Ziegenfelle, Haſen⸗ und Schneidekanin⸗Felle zu. In Kürſchnerkanin ſind die Preiſe gedrückt, weil die Qualität im Hinblick auf die wiederum den Beweis, daß dieſe durchaus notwendig und eine gute Gelegenheit zur Ausſprache ſind. Die Nachfrage nach allen Sorten Unter⸗ und Oberleder war eine große. Die Deckung des Bedarfs und die Preiſe bewegen ſich in den Bahnen, deren Einhaltung die Durchführung des Vier⸗ jahresplanes der geſamten Wirtſchaft zur Pflicht macht. * Preisbildung von Zuckerwaren und Dauerbackwaren ergänzt und erweitert. Durch Anordnung Nr. 52 der wirtſchaftlichen Vereinigung der Deutſchen Süßwaren⸗ wirtſchaft ſind die Preisbildungsvorſchriften für Zucker⸗ waren und Dauerbackwaren ergänzt und erweitert wor⸗ den. Danach hürfen jetzt die Preiſe für Zuckerwaren und Dauerbackwaren aller Art, zu deren Herſtellung auslän⸗ diſche Rohſtoſfe oder aus ihnen hergeſtellte Halbfertigwaren ſowie Stärkeerzeugniſſe(Stärkeſyrup, Tranbenzucker uſw.) und Weinſteinſöure Verwendung finden, in dem nach⸗ weisbaren Ausmaß erhöht werden, in dem für gieſe Roh⸗ ſtoffe und Halbfertigwaren gegenüber dem Einſtandspreis vom 17. Oktober 1936 eine Preiserhöhung zugelaſſen wor⸗ den iſt. Nach der bisherigen Regelung wurden nur die Preisunterſchiede für Mandeln, Aprikoſenkerne, Eronuß⸗ kerne, Haſelnußkerne und Kakao⸗Erzeugniſſe ſowie aus⸗ tieriſche ooͤer pflanzliche Oele und Fette berück⸗ ichtigt. * Höhere Zuckerrübenernte in Ausſicht. Am Mittwoch hielt die Bezirksgruppe Schleſien der Wirtſchaftsgruppe Zuckerinduſtrie in Breslau ihre ſehr ſtark beſuchte Haupt⸗ verſammlung ab. Der Leiter der Bezirksgruppe, General⸗ Direktor Dr. Köhler, unterrichtete die Mitglieder über öie Lage am Zuckermarkt und teilte mit, daß in Deutſchland die diesfährige Zuckerrübenernte ſchätzungsweiſe 3 Millio⸗ nen Doppelzentner mehr erbringen werde als im Vorjahr. Die ſchleſiſche Zuckerinduſtrie ſei bemüht, zuſätzliche Futter⸗ ſeien von 15 ſchleſi⸗ ſchen Zuckerfabriken, alſo der Hälfte, mit einem Koſtenauf⸗ wand von rund 5 Mill./ neue Trocknungsanlagen für Rübenſchnitzel und Rübenblätter gebaut oder vorhandene Trocknungsanlagen erweitert worden. * Einrichtung eines franzöſiſchen Zuckereinfuhr⸗Kontin⸗ gents zur Marktregulierung. Auf Grund von im„Jour⸗ nal Officiel“ vom 14. September veröfſentlichten Beſtim⸗ mungen wird ein Kontingent von 10000 To. weißem Zucker eröffnet zur Schaffung eines ſogenannten Sſcherheits⸗ beſtandes. Die Einfuhr erfolgt nur, wenn die Bedürfniſſe des Marktes es erforderlich machen. Das techniſche Komitee des Zuckermarktes hat dem Landwirtſchaftsminiſter die not⸗ wendigen Vorſchläge zu unterbreiten für die eventuelle Verteilung des Kontingents unter die intereſſierten Ein⸗ führer. 8 Waren und MWärkte Häute⸗Zentral⸗Auktion in Mannheim O Mannheim, 15. September. Auf der heute in Mann⸗ heim abgehaltenen 104. Häute⸗Zentral⸗Auktion kamen ins⸗ geſamt 55861 Häute zum Angebot(gegen 37 841 Stück im Vormonat), und zwar 21808(15 717) Großviehhäute, 32 485 (21 075) Kalbfelle und 1568(1049) Schaffelle. Die Septem⸗ ber⸗Auktion umfaßte den Schlachtanfall von fünf Anlie⸗ ferungswochen(gegen vier im Auguſt); aber auch je Anlie⸗ ferungswoche berechnet ergibt ſich ein beträchtliches Mehr, weil in dieſe Zeit die Sommerſaiſon im Schwarzwald fiel. Auch diesmal hatten ſich nur die regelmäßig erſcheinenden Einkaufsagenten und Fabrikanten eingefunden. Die ein⸗ zeln ausgerufenen und im Rahmen der Kontingentierungs⸗ vorſchriften zugeteilten Loſe wurden von den Einkaufs⸗ agenten und Käufern reſtlos aufgenommen. Sämtliche Loſe gelangten zum⸗Höchſtpreis an die Verarbeiter. Im einzel⸗ nen bezahlte man in Pfg. je Kg.: Rinderhäute: bis 14,5 Kg. 86; 15—24,5 Kg. 96—104; 25—29,5 Kg. 98—105; 30—99,5 Kg. 100—107; 40 Kg. und mehr 100—104.— Kuhhäute: gleiche Gewichtsklaſſen: 50 80—88; 83—90 94—100; 96—99.— Ochſenhänte: gleiche Gewichtsklaſſen: 58; 76—81; 83—837 102—108; 91—98; 50 Kg. und mehr 84—88.— Bullenhäute: gleiche Gewichtsklaſſen: 64; 77—84; 79—84; 78—833 74—768; 70—74; 60 Kg. und mehr 66—70.— Norbdeutſche Ochſen⸗ Die Leipziger Leder⸗ häute: bis 24,5 Kg. 52; über 25 Rg. 66.— Rinderhäute bis 24,5:; über 25 Kg. 72.— Kuhhäute bis 24,5 Kg. 56; über 25 Kg. 62.— Bullenhäute aller Gewichte 52.— Huſumer Ochſenhäute bis 24,5 Kg. 50; über 25 Kg. 60.— Rinder bis 24,5 Kg. 76, über 25 Kg. 66.— Kuhhäute alle Gewichte 50.— Farren aller Gewichte 50.(Im Auguſt waren Huſumer Häute nicht angeboten).— Schußhäute: ſüddeutſche Ochſen, Rinder, Kühe 62; ſüddeutſche Bullen 50; norddeutſche Och⸗ ſen, Rinder, Kühe, Bullen 40.— Kalbſelle: ſüddeutſche bis 4,5 Kg. 125—138; 4,5—7,5 Kg. 111—120; 7,5 Kg. und mehr 96—104(im Auguſt 102—104); Schuß 80.— Norddeutſche bis 4,5 Kg. 95—104; 4,5—7,5 Kg. 92—98; 7,5 Kg. und mehr 80—84; Schuß 60.— Freſſer 60.— Ungeborene Kalbfelle 66. — Schaffelle: Wolle 90; Halbwolle 72; Kurzwolle 68; Blö⸗ ßen 56; Lammfelle 64.— Roßhäute bis 219 cm nicht notiert (im Auguſt 7,95); 220 om und mehr 10,60 /, Schuß 4,00 Mark(im Auguſt nicht notiert) je Stück. 2* * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Brombeeren 18—22, Pfirſiche 17—23, Zwetſchgen 12, Aepfel—15, Bir⸗ nen—22, Tomaten—6, Bohnen 15—18, Nüſſe 25—46. An⸗ fuhr 2160 Zentner. * Weißherbſt⸗Beginn an der Oberhaardt. In einer gan⸗ zen Reihe von Orten der Oberhaardt hat am geſtrigen Mittwoch die Weißweinleſe eingeſetzt. Bei dem ſtarken Regen dee letzten Tage iſt die Fäulnis ſtark aufgetreten, ſo daß eine Verzögerung der Leſe hier gleichbedeutend mit weiteren Verluſten wäre. Die Ernteausſichten ſind ebenſo wie beim Rotherbſt gering. Man wird im Durch⸗ ſchnitt höchſtens mit einem Drittel⸗Ertrag rechnen können. * Schweinemärkte. Kandel. Zufuhr: 319 Milch⸗ und 105 Triebſchweine. Preiſe: Milchſchweine 18—20, Trieb⸗ ſchweine 90—48/ je Paor. Handel flott.— Buche n. Zu⸗ fuhr: 357 Ferkel und 8 Läufer. Preiſe: Ferkel 16—25, oͤto. über ſechs Wochen 26—92, Läufer 40—50/ das Paar. Rotterdamer Getreidekurſe vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Sept. 7,60; Nov. .62% Bf.; Jan. 7,67%; März 7,65, Mais(in Hft. per Laſt 2000 Kilo) per Sept. 114; Nov. 108; Jan. 107,25 Bf.; März 107,50 Go. Hamburger Kaffee-Termin· Noſierungen Amtliche Notierung für 74 Kg. netto in Reichspfennig, unverzollt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 00 September 10 Uhr 15. September 12,.30 Uhr e Geld bezahlt Brief Geld bezahlt September 46 4⁴— 46 4⁴— Dezember 46 4⁴— 46 4⁴— Mürgz 46 4⁴— 46 44— Mai 46 4.— 46 4⁴¹— Juli 16 4⁴—— 4 4⁴— Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter holl Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. 15 9.— 10 Uhr 30[14. 9.— 2 Uhr 15 Termine Brief Geld bez. Brief Geld bez. Sept.4,55 445 455 4,4 Okt. 455 445— 455 48— Nov.4,55 4,½5 4„ 45445 Dez.4,.5„ 455.25 Januar..604,50 99 4,60.,50— Februar.4,654.55 465 4,55 März 4,754,655 475.65 April. 4,85 4,70 485 4½7/5 Mai.. 4,90[.80.854.85 4,90 uni 954,85.— 890 uli 5,.— 90 205 485 Auguſt 5,05 J 4,95„ 1 5,10•—E Liverpooler Baumwollkurſe vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Sept.(37) 518; Okt. 518, Nov. 520; Dez. 522; Jan.(38) 525; Febr. 527; März 530; April 532; Mai 535; Juni 537; Juli 539; Auguſt 541; Sept. 543, Okt. 545; Dez. 547; Jan.(39) 5487 März 550; Mai 553; Tendenz ſtetig. Induſtrie, und Handelsbörſe Stuktge vom 15. September Verkaufsbedingungen: für Gorne: Ab Fabrik, zahlbar 60 Tage netto oder 30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 v. H. Skonto. Für Gewebe: Deutſche Einheitsbedingungen vom 1. März 1934. Baumwollgarne(beſte ſübd. Qualitäh Rm. das Kg letzte Börſe heutigeBörſe Nr. 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops.. I, 31—.34 Nr. 30 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops.. 176—1,7)9 162—.65 Nr. 36 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops..87—.00 1/78—1,76 Nr. 42 Pincopocr‚zzz.97—200.83—1,86 Baumwollgewebe(beſte ſüdd. Qualitäh Pfg. das Meter 86 cm, Eretonnes 16/16 per ½ frz. Zoll aus G 8 175 5 98283 29.—30,3 28,0—28,5 em, Renfore er per. Boll au 30/80er. 5 29.—30,0 280—29,5 86 em, glatte Kattune oder Croiſes 19/18 per ½ frä. Zoll aus 30/2er 25,8—26,3 24,7—25,2 Obigen Preiſen liegen die Notierungen für Deviſen⸗ Baumwolle zu Grunde. Garne und Gewebe aus Reichs⸗ mark⸗ bzw. Exoten⸗Baumwolle mit Zellwollebeimiſchung, 92 23 ausſchließlich gehandelt werden, bedingen höhere reiſe. Leinölnotierungen vom 35. Sept(Eig. Dr.) Lon⸗ on: Leinſaat Pl. 1376, Leinſaat Klk. per Sept.⸗Okt. 15/10 Bombay 5 Sept.⸗Okt. 15¼6; Leinſaztöl loko 90,9, dto. Sept. 29,10%; oto. Sept.⸗Olt. 29,7% Baumwollöl ägypt. 24,0; Baumwoll⸗St. per Sept. 6/6.— Neuyork: Terp. 56. Savannah: Terp. 30,25. Geld- und Devisenmarki Baris, 18. Kepfember Gchlub amilick). London 144.75 fl Spunlen epenhagen J J Wien 511.— Rewyor 29,35— ftalien 1 fioliangi 16.11— Perſin 1178.0 delgien 493.50 Schweiz 673.— Sſockhom 745.—[ Warschau 505.— London, 15, Sepiember(chluh emflich) heuyom, 494.85 Kopenh. 22.40— Mesken 5* Sthenba 1/½41 nhel 494.81 We 19,897/e Fumznien 678.— Fokoham: 1/½07 Amsterdem 899,37 Oslo 19.90/ Honsfanſin. 618.— Auzrallen 125,— peris 146.— Iissabon 110,18 f en 546,50 Perko, 18.— Brüs-el 29.40— Helsingfors 226.18 J Wien 25,31 ſionieriden 28.— ollen 94.05— LPrag 142.25 Parstau 26.20 Vaiperss 128.0 Perlin 12.33½ Pudapes 25,— Suenos Aires 16,— Pbenoz Schwei: 21.54¼ Belgra 216.— fio ſe Jar.— aut 10n con16.40 Sponien... Foſſe 400.— Hongkong 1/262 Füdstri 100,1 Meialle Hamburger Neiallnoſfierungen vom 15. Sepiember uPer hande- u. Stralts-Ling brief eic. Uriei J Celd 1 hrief f beld Hberah!) Januar 73,5078 500 348.00.. Hüttenrohinn. 9 8⁴6 00848. 420.— 29.— Tebxuar)3 5073.500. 48.0/548.0J.J easiüber( 5. M). 4J.5088.50 März.. keingolg(AM. p. gr..842.79 AprfIll. AtPlatin(Abfällei Mal. ircapr.(Ml. p. gr.)...60 3,40 Juni Techn. relnas Piefin Juli 688. betallpr.(M. F. 9r....65 4,90 Seplemb 73,5073,500. 848,0348 00 Locn Ablad Oatober /3.5073.500... B48,0348.00. Anümon fieyulus wines.(K 16.)72.5072.— Rovemb./3,5078,500.. 848,00848. 00... Ouecksiiber(L per Flacche) 15,2515,25 Deremb.l/ 3,50(73,50... E48.OS48, UP.. Voltramerr dünes.(in Sb.) 127.5 * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K 394 werden ab 16. September die Kurspreiſe für Kupfer um 0,75„ und 1% und für Zink um 0,50 /4 je 100 Kg. er⸗ mäßigt. veröſſentlichr am RM 9. 9 veröffentlicht am RM 15.9 149 in Kraft ab in Kr b Alum. n. leg.“ 133—1371383—137 Bronzeleg. 107—410 107110 do. Legier. 58—61 58—61 Neuſtiberleg.] 68—7/0/ 66—70% Plel nichtleg.75,,—%% 25,2% Nicn w. leh.“—20 28—20 Hartblei.. 28—30 28—.30[Zink fein 81—33 Kupfer.leg.7½ 70½ 80, do roh 7¼—%2/—20 Meſſingleg. 57-60 57½% 60 Zinn n. leg. Roiguß leg. 70. 80½%/ 78—80½ Banka⸗Zinnl 4— 344 338— 248 * Der Londoner Goldpreis betrug am 15. September für eine Unze Feingold 140 Sh. 6 5= 66,7286 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,2061 Pence ⸗ 2,78823. Frachienmarui Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war etwas leb⸗ hafter. Insbeſondere talwärts konnte ziemlich Kahnraum eingeteilt werden. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. ——9 Rhein-Mainisc Abendbörse * Frankfurt, 15. September. Auch an der Abendbörſe hielt die außerordentliche Ge⸗ ſchäftsſtille an. Man bekundete mangels Anregungen wez⸗ terhin ſtarke Zurückhaltung. Soweit anfangs Umſätze er⸗ folgten, betrafen ſie Mindeſtbeträge. Rheinſtahl 155 etwa, ferner Adlerwerke 114½, Verein. Stahlwerke 11674—117. J Farben 163/4—163/, Demag 1474—4. Holzmann waren im Anſchluß an die Befeſtigung in Berlin weiter gefragt mit 152.— Der Reutenmarkt lag ebenfalls ſtill und unverändert. Kommunalumſchuldung nannte man mit 94,85. Im Verlaufe blieb das Geſchäft zwar klein, es zeigte ſich aber ſeitens der Kuliſſe auf den meiſten Marktgebieten etwas Nachfrage, der aber kaum Angebot gegenüberſtand. Infolgedeſſen konnten die Kurſe überwiegend 4— v. H. anſteigen. Am Rentenmarkt wurden Kommunal⸗Umſchuldung 5 Pfg. unter dem Mittagsſtand mit 94,75 in einigen Beträgen ge⸗ ſucht. Nachbörglich nannte man zumeiſt etwas höhere Kurſe. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 4957. I. 15.— Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ heltätigkeit über Europa hat ſich weiter verſtärkt. feuchtmilder Luftmaſſen, die zu verbreiteten Nieder⸗ ſchlägen Anlaß geben. Der u nbeſtändige Wit⸗ terungscharakter bleibt erhalten, doch muß ſpäter hinaus mit neuer Abkühlung gerechnet werden. Vorausſage für Freitag, 17. September Wolkig bis bedeckt mit einzelnen Regenfällen, bei Winden aus ſüdlichen Richtungen zunächſt mild. Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage Witterungsvorausſage für die Zeit v. 16.—25. Septd, herausgegeben von der Forſchungsſtelle für lang⸗ friſtige Witterungsvorherſagen des Reichswetter⸗ dienſtes in Bad Homburg am 15. September abends: In den nächſten—7 Tagen iſt unbeſtändi⸗ ges, vielfach windiges Wetter mit wechſelnder Be⸗ Die Temperaturen werden ſchwanken, für die Jah⸗ reszeit aber meiſt zu niedrig ſein. Nur in Oſt⸗ preußen wird die Durchſchnittstemperatur der kom⸗ menden zehn Tage vielleicht annähernd normal ſein. Die Tagestemperaturen werden nur ſelten und nicht überall über 20 Grad hinausgehen. Auch die Nächte werden oft kühl ſein, doch ſind im Flach⸗ lande, auch in Oſtpreußen, Fröſte noch nicht zu er⸗ warten. Im Laufe der nächſten Woche wird ſich wahr⸗ ſcheinlich nach vorausgehender Steigerung der Un⸗ beſtändigkeit eine Umgeſtaltung der Großwetterlage anbahnen, die gegen Ende des Vorherſagezeitraums eine gewiſſe Beruhigung des Wetters und Nach⸗ laſſen der Niederſchlagstätigkeit herbeiführen wird. Die Sonnenſcheindauer wird in dem zehntägigen Zeitraum kaum größer als insgeſamt 50 Stunden ſein. * Höchſttemperatur in Mannheim am 15. September + 17,0 Grao, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 16. September + 13,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 14,3 Grad Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,1 Milli⸗ meter= 1,1 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 15 Grad Waſſer⸗ und 15 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 14.16. Mhein⸗Nege12. 13. Rhein-Pegel 13. 14.15. 16. Rheinfelden.992.95/2,87/2.86/2,89// Kaub 1,802182.25 90.295/2,87/2.902.—..802418ʃ2. Greiſa9. 204/0/0/184.5 Konn 18082 268 e wener e 1 Maxau.58470784.946%%-eae Mannheim.933.383,55 3,513,480 Mannheim 325345342 333 * —————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Wi Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für i (haft u. Un erbautung Carl Ouno Siſenbagt- Handelsſeil: Dr. Jrtg Bo de Lokaler Teil: Dr Zritz Sport: Willi Müller Südweſtdeutſche Umſchau. Gericht und Bilderdienſt: ennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,-6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 D. A. Vin. 198), Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe E über 20500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Curt Wilhelm Jakob Faude ai unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio —————————————— ———— —————— art Frankfurt a.., vom 16. September: Die Wir⸗ Wir beſinden uns dabei zur Zeit im Zufuhrbereich wölkung und häufigen Niederſchlägen zu erwarten. 10. Seite/ Nummer 427 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 16. September 1987 Bon Wachenfeloͤt über Schwedens Leichtathletikmannſchaft Der Länderkampf im Arteil des ſchwediſchen Meiſterläufers— Schweden ſind harte, ehrgeizige Kämpfer Unmittelbar nach den Schwediſchen Meiſterſchaften in Göteborg wurde die ſchwediſche Mannſchaft zuſammen⸗ geſtellt, die am 18./19. September im Berliner Olympia⸗ Stadion gegen Deutſchland antreten wird. Beſonders in den Kurzſtrecken war es ſchwer, die endgültigen Teilnehmer zu benennen. Sicher war nur, daß Strandbera die 100 und 200 Meter laufen wird, wer aber neben ihm an den Start ging, war in den erſten Tagen ungewiß. Schließlich wurden für 100 Meter Lindgreen und für 200 Meter Stenquiſt gemeldet, die aber gegen die Deutſchen kaum etwas herausholen können. Ueber 400 Meter bin ich mit 47,8 die beſte Zeit des Jahres gelaufen und habe mich da⸗ durch für den Start in Berlin qualifiziert. Für den zweiten Vertreter erhielt Strömberg den Vorzug. Wir rechnen aber nicht damit, Harbig zu ſchlagen, wenn er in beſter Form an den Start kommt. Dagegen denken wir Deutſchlands zweiten Mann hinter uns zu laſſen. Sicher wird es auch über 800 Meter einen deutſchen Sieg geben, weil Schweden ſeit dem Ausſcheiden des früheren Meiſters Ny niemanden hat, der einen Harbig ſchlagen könnte. Anderſſon iſt ein neuer Läufer, der in dieſem Jahr bis auf 1,53 gekommen iſt, was man als ſein Maximum be⸗ eichnen könnte. Als zweiter Läufer wurde Nilſſon ge⸗ wählt. Als ſichere ſchwediſche Siege rechnen wir den 1500⸗ und 5000⸗Meter⸗Lauf mit Henry Jonſſon, der in dieſem Jahr für die 1500 Meter:51,4 benötigte und ſeine Zeit noch verbeſſert hat. Ueber 5000 Meter iſt er erſt einmal gelaufen und brauchte, um zu gewinnen, nur die ſchwache Zeit von 14:51. Schwediſche und finniſche Sportſachver⸗ ſtändige halten ihn für den beſten Mann der Welt über dieſe Strecke. In den 1500 Meter iſt Ake Janſſon ein be⸗ ſonders ſpurtſtarker Läufer, der bei den ſchwediſchen Mei⸗ ſterſchaften:54,4 erreichte. Der zweite Mann über 5000 Meter iſt Hellſtröm, der mit 14:38 die Jahresbeſtzeit lief und die Gewähr geben ſollte, über 5000 Meter einen ſchwe⸗ diſchen Doppelſieg zu erringen. Die 10 000 Meter ſind be⸗ deutend ſchwächer, denn Sundeſſon iſt ſehr unbeſtändig, ob⸗ wohl er die Strecke in 31:32 Minuten laufen kann. Der zweite Mann. Quick, iſt auf 10 000 Meter noch völlig un⸗ geprüft, aber man glaubt auf Grund ſeiner Stärke, daß er eine Chance hat. Ueber 5000 Meter iſt er für 15 Min. gut. Es dürfte kaum einen Schweden geben, der an Lidmans Sieg im 110⸗Meter⸗Hürdenlauf zweifelt. Er iſt gegen⸗ wärtig nicht in ſeiner beſten Form. war aber immer ein vortrefflicher Kämpfer und im Wettbewerb ſtets für 14,6 bis 14,5 ſicher. Nilſſon iſt dagegen keine Kämpfernatur und die 15,2, die er bei den ſchwediſchen Meiſterſchaften heraus⸗ holte, wird er gegen Deutſchland kaum unterſchreiten. Der 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf gehört zu Schwedens ſchwächſten Strecken. Es iſt völlig offen, ob der Meiſter Areskoug und ſein Partner Swärd gegen Deutſchlands beſte Kräfte Aus⸗ ſichten haben. Der Erſtgenannte erzielte beim Meiſter⸗ ſchaftskampf 54,5 Sek., könnte aber noch um eine halbe * ſchneller laufen, was ich jedoch nicht in Rechnung elle. Daß Long den Weitſprung gewinnt, iſt für uns ſelbſt⸗ verſtändlich. Der ſchwediſche Meiſter Stenquiſt zeigte aber Anfang des vorigen Monats in Berlin, daß er eben⸗ alls ſpringen kann und er uns eine Hoffnung auf den zweiten Platz gibt. Da außerdem der alte Meiſter Spenſſon auf dem Weg zu einer guten Form iſt, ſo rechnen wir auch mit ihm mit einem ehrenvollen Abſchneiden. Viel⸗ leicht werden die beiden Schweden zwiſchen den beiden Deutſchen liegen. L. Anderſſon gewann die Schwediſche Meiſterſchaft im Dreiſprung mit 14,71 Meter, aber wir wagen nicht, mit einem Sieg für ihn zu rechnen, auch wenn er in einem günſtigen Augenblick an die 15⸗Meter⸗Grenze herankommt. Der Stabhochſpringer Ljungherg dagegen iſt ein vortreff⸗ licher Dreiſpringer, der für 14,50 Meter ſicher iſt. Da er auch im Stabhochſprung an den Start geht, kann man je⸗ doch nicht allzuviel von ihm verlangen. Früher haben wir Schweden nie an einen Hochſprung⸗ ſieg geglaubt, weil wir großen Reſpekt vor Weinkötz hatten. Die Ueberraſchung der Meiſterſchaften war indeſſen der Hochſprung von Lundquiſt, als er mit 1,98 Mtr. einen neuen ſchwediſchen Rekord aufſtellte. Dieſem tapferen Kämpfer mißlang ſelten etwas, und ſtets wächſt er mit der Aufgabe, vor die er geſtellt wird. Der zweite Mann iſt der Vorjahrsmeiſter Oedmark. Jedenfalls wird Schwe⸗ den im Hochſprung durch einen ſicheren 1,90⸗Mtr.⸗Springer vertreten. Das Stabhochſpringen iſt gegenwärtig für Schweden recht ausſichtsreich. Drei Mann ſchafften bei den Meiſterſchaften 4 Meter, und der Sieger Lindͤblad gewann mit 4,10 Meter. Liungberg ſpringt kaum weniger als vier Meter, und ein Doppelſieg Schwedens liegt in den Grenzen des Möglichen. Die ſchwediſchen Diskuswerſer haben in dieſem Jahre noch nicht viel gezeigt. Beſonders ſchlecht war der frühere Weltrekordmann Anderſſon, aber erfreulicherweiſe ſcheint er jetzt auf dem Wege zu größeren Weiten zu ſein. Wir glauben, daß Anderſſon und Berah erfolgreich die ſchwe⸗ diſche Länderkampftradition im Diskuswerfen behaupten. Um ſie zu ſchlagen, müßte Willi Schröder an die 50⸗Meter⸗ Grenze werfen. Bergh ſtartet auch im Kugelſtoßen und kommt an die 15,50 Meter; gegen Woellke hat er allerdings nicht viel zu ſagen. Der dritte Platz geht ſicher an Deutſch⸗ land vor Schwedens jungem, noch unerfahrenem Fernſtröm, der im beſten Falle 14,75 Meter erreicht. Da Stöck ſich nicht in der vorjährigen Form befindet, dürfte der Speer⸗ wurf einen ſchwediſchen Sieg durch Atterwall bringen, der ſchon wiederholt über 71 Meter geworfen hat bei einer Beſtleiſtung von 71,65 Meter. Tegſtedt erreicht durchſchnitt⸗ lich 65 Meter. Deutſchlands ſicherſte Doppelſiege werden im Hammer⸗ werſen errungen. Wir haben keinen Werfer für dieſen Kampf, der Hein und Blask gefährlich werden könnte, auch wenn wir in Janſſon und Linné zwei Männer haben die es auf 52,50 Meter bringen können. Der Hindernislauf über 3000 Meter wird den Deutſchen Dompert als klaren Siegesanwärter ſehen, jedoch Larſſon, der im Vorjahre 9,16 Minuten lief, hat inzwiſchen Fortſchritte gemacht und kann ſeinem deutſchen Gegner gefährlich werden. Johannſſon iſt noch zu unerfahren, um in die Spitzengruppe zu kommen und dürfte kaum mehr als 9,25 herausholen. Die 4⸗mal⸗ 100⸗Meter⸗Staffel wird Deutſchland die meiſten Punkte bringen. Wir rechnen damit, daß die ſchwediſche Mannſchaft 41,5 Sekunden erreicht, eventuell ein oder zwei Zehntel Sekunden beſſer. Die Aufſtellung der ſchwediſchen Mannſchaft iſt: Lindgren, Fernſtröm, Stenquiſt, Strandͤberg. Die 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Mannſchaft wird in folgender Aufſtellung antreten: Stömberg, Söder⸗ berg, Danielſſon, Wachenfeld. Wir haben Vertrauen zu dieſer Mannſchaft und glauben, daß ſie den Deutſchen einen harten Kampf bieten wird. Sie wird allerdinas kaum fähig ſein. Deutſchland den Sieg zu nehmen. Nach dieſer Vorſchau müßte Deutſchland den Länder⸗ kampf gewinnen. Unſere ſchwediſche Mannſchaft aber wird ſich durch ſolche Rechnungen nicht beeinfluſſen laſſen und unbeſchwert in den Kampf gehen. Unſere Jungen haben ſchon häufig gezeigt, daß ſie kämpfen können, und es iſt der ſehnlichſte Wunſch aller, die ſchwediſche Flagge an den Siegesmaſt zu bringen. Erſt nach dem Kampf werden wir wiſſen, wer der Beſſere iſt. Zum 11. Male„Rund um Schotten“ Meiſterſchafts-Ausklang am Vogelsberg Nachdem bereits beim Hockenheimer Rundſtrecken⸗Ren⸗ nen die Meiſter auf Solo⸗Krafträdenn ermittelt worden ſind, werden am kommenden Sonntaa. 19. September, auf dem bekannten Rundkurs von Schotten, am Fuße des Vogelsberges, nun auch die Meiſter auf Seitenwagen⸗ Maſchinen ermittelt. Die 16,08 Km. lange Strecke von den Einheimiſchen ſo gern als„kleiner Nürburgrina“ be⸗ zeichnet, hat in der Vorbereitwiaszeit wiederum einige Verbeſſerungen erfahren, ſo daß das ohnehin ſchon ſchnelle Rennen wohl wieder einige Geſchwindigkeitsſteigerungen mit ſich bringen wird. Zwar wird ſich aus dieſem Grunde das Hauptintereſſe auf das Rennen der Halblitermaſchinen richten, aber nicht weniger abwechflunasreich werden die Seitenwagenrennen verlaufen, da hier die beiden Meiſter des Jahres 1937 ermittelt werden. 128,8 Km. oder acht Runden haben ſämtliche Bewerber der drei Solo⸗Klaſſen zurückzulegen. In der kleinſten Klaſſe, bis 250 cem. rückt die Auto⸗Union wieder mit dem ausſichtsreichſten Aufgebot an, wenn auch Kluge und Winkler nicht mit dabei ſind. Bernhard Petruſchke hat ſomit die beſte Ausſicht. die ſchnelle DaW zum Sieae zu führen. Wünſche, Häusler(Cottbus). Pätzold, Sonntag und der Karlsruher Gablenz ſteuern gleichfalls DKW. Sehr ſtark beſetzt iſt die Klaſſe bis 350 cem. Der deutſche Meiſter H. Fleiſchmann und Mellmchen vertreten NSu, während DaW Hentze im Rennen hat. Scharfe Gegner ſind hier die Privatfahrer Hamelehle(Sindelfingen), Koh⸗ fink(Bietigheim) und In der Elſt(Gladbach), ſowie Rich⸗ now auf Rudge. In der Halbliterklaſſe vermißt man die BMW⸗Fahrer. Dennoch iſt ein ſtarkes Feld zur Stelle. Fleiſchmann und Mellmann ſtarten in dieſer Klaſſe erneut, während für DaW Hentze ud Herz ins Rennen gehen. Sehr ſtark ſind auch die Privatfahrer, von denen der Mannheimer Meier(Norton), der Königsberger Knees (NSu) und der Nürnberger Rührſchneck(Norton) an erſter Stelle zu nennen ſind. Ob hier Steinbachs Rekord von 120,6 Km.⸗Std. und Mansfeld Rundenrekord von 125 Km.⸗Std. erreicht oder überboten werden, das hängt letzten Endes von der Witterung am Sonntaa ab. Die erſte Klaſſe der deutſchen Fahrer iſt bei den Seitenwagen vertreten. denn in Schotten wird die Meiſterſchaft vergeben. In der Klaſie bis 600 cem wäre dem Karlsruher Karl Braun auf Da die Meiſterſchaft ſicher geweſen, aber das Schleizer Dreiecksrennen riß ihn mitten aus einer erſolareichen Laufbahn heraus. Hans Schumamt der vordem in der aroßen Klaſſe ſtartete, übernahm ſeine Maſchine. Ob er allerdinas noch zur Meiſterſchaft kommt, iſt noch fraglich. Die beſten Ausſichten baben augenblicklich noch der Mannheimer Bock(Norton) und der Nürnberger Detert⸗Fauſt, die die Meiſterſchafts⸗ tabelle anführen. Als weiterer Berwerber mit einiger Ausſicht auf den Tageserfolg tritt Häusler(Cotbus) auf NSu auf. Insgeſamt ſind hier 13 Bewerber am Start. In der großen Klaſſe, bis 1000 cem ſtarten zehn Fah⸗ rer zu dem 80,5 Km. langen Rennen(5 Runden). In der Meiſterſchaft liegt Kahrmann(Fulda) mit ſeinem DäW⸗ Geſpann ganz klar in Führung vor dem Nürnberger Zimmerman. Kahrmann hat alſo die beſte Ausſicht, ſeinen Titel mit Erfola zu verteidigen. Wenn der Fuldaer am Sonntag nicht ganz ausfällt, dann wird er Meiſter. Der Kachener Paul Weyres auf Harley⸗Davioſon und der Münchter Seppenhauſer auf Norton machen ſich ebenſalls Hoffnungen auf einen Sieg, für die Meiſterſchaft kommen beide aber nicht mehr in Frage. Bei aünſtiger Witteruna wird man alſo in Schotten wieder ſcharfe Kämpfe erleben, ſo daß die Hielen Zuſchauer auf ihre Koſten kommen werden. Zum dritten Male gegen Schweden Handball⸗Länderkampf in Göteborg Zum dritten Male ſtehen ſich am kommenden Sonntag, 19. September, die Hanoball⸗Nationalmannſchaften von Deutſchland und Schweden im Länderkampf gegenüber. Zweimal gab es recht deutliche deutſche Siege, und bei der erſtklaſſigen Durchbildung unſerer Spitzenklaſſe beſteht für die gewiß nicht ſchlechten Schweden auch diesmal kaum Ausſicht, endlich zu einem Erfolge zu kommen. Die Schweden haben zwar, wie aus den Spielen der Vereins⸗ mannſchaften deutlich hervorging, erhebliche Fortſchritte gem icht. Aber immer noch bevorzugen die Schweden mehr den Hallenhandball, ſo daß es ihnen im Felohand⸗ ball oft an der richtigen taktiſchen Einſtellung mangelt. Die Schweden haben aber die Zeit nicht unnütz verſtreichen laſſen und wollen nun in Göteborg zur gleichen Stunde, wenn ihre Leichtathleten in Berlin kämpfen, beweiſen, wie weit ſie ſpielkulturell voran gekommen ſind. Die deutſche Mannſchaft wird alſo immerhin einen vorbereiteten 66 ner vorfinden, den Erfolg werden die Schweden uns wo kaum ſtreitig machen können, wenn unſere Spieler auch einen möglichſt großen Wert auf ein ſchönes Spiel legen. Das Reichsfachamt wird folgende Spieler auf die Reiſe nach Göteborg ſchicken: Reich (Hamburg) Bandholz (Neumünſter) Hammerich Hanſen „(-Magdeburg)(Weißenfels)(Königsberg) Zimmermann Spengler Ortmann Jäger Reinhardt (beide Mannheim⸗Waldhof)(Breslan)(Allenſtadt)(Leipzig) Erſatzſpieler ſind Kritzokat(Hannover), Witt(Han⸗ nover) und Schliephake(Stettin). Die Aufſtellung der ſchwediſchen Elf iſt zur Stunde noch nicht bekannt. Zum Schluß ſeien noch die beiden erſten Ergebniſſe erwähnt. Das erſte Spiel fand 1934 in Stockholm ſtatt und ſah Deutſchland mit 18:7 erfolgreich. Das Rückſpiel gewann 1935 in Hannover eine ſehr ſtarke deutſche Monn⸗ ſchaft gegen einen beſſeren Gegner noch eindeutiger mit 21:3 Toren. 45 Fechter der Bezirksklaſſe im Kampf Das Ausſcheidungsfechten für die Gaumeiſterſchaften, welche dieſes Jahr in Weinheim ſtattfinden, hat ſämt⸗ liche ſtartberechtigten Fechter auf den Plan gerufen. Mit einer noch nie dageweſenen Beteiligung, werden am kom⸗ menden Sonntag in der Halle des T 46 Mannheim, Prinz⸗Wilhelm⸗Straße, vorm. 9 Uhr, mit dem Florett⸗ fechten, dem ſich die Säbelkämpfe anſchließen, die Gefechte beginnen. Es haben gemeldet:§c 84 im Florett 7, FE Viernheim 3, Tgd Heidelberg 3, TV Weinheim 6, TV 46 6 Teilnehmer. Insgeſamt werden auf 2 Bahnen 25 Fechter ſich dem Kampfgericht ſtellen. Es ſind 4 Vor⸗ runden, 2 Zwiſchenrunden und eine Endrunde erforderlich, um die 8 Beſten feſtzuſtellen. Es wird wohl ſchon in den Vorkömpfen heiße und erbitterte Gefechte zu ſehen geben, zumal gerade im Kreis 3 ſehr ſtarke Fechter vorhonden ſind. Von den Mannheimer Vereinen ſind es MFC 84 und TW 46, welche wohl zum großen Teil in der End⸗ runde zu ſehen ſein werden. Weinheim, das die Gaumei⸗ ſterſchüften auszurichten hat, wird ſich aller Vorausſicht nach ſehr ſtark in die Klinge legen,, um recht zahlreich dort vertreten zu ſein. Auch Heidelbergs und Viernheims Fechter können vielleicht Endrundenteilnehmer werden. Das Säbelfechten iſt nicht minder ſtark beſchickt, hier ſind es 20 Teilnehmer, wovon MFC 84 4, FV Viern⸗ heim 3, Tgo Heidelberg 2, T Weinheim 6 und T 46 5 Teilnehmer gemeldet haben. Auch hier ſind mehrere Vorrunden erforderlich, um die Sieger und ſtartberech⸗ tigten für die Gaumeiſterſchaft feſtzuſtellen. Dieſes Fecht⸗Turnier der Bezirksklaſſe des Kreiſes 3 des DRid kann man als eine Gaumeiſterſchaft im kleinen betrachten, was die Meldeziffer und auch die Qualität der Fechter anbelangt. Ein Beſuch dieſer Veranſtaltung wird daher jeden Intereſſentem des Fechtſportes vollzuf befrie⸗ digen. Für die reibungsloſe Abwicklung der Kämpfe iſt der Kreisfechtwart Höfler⸗Mannheim verantwortlich, Her ſich als weiteren Obmann des Kampfgerichtes Schneider⸗ Pforzheim verpflichtet hat. Die Ausrichtung hat die Fechtabteilung des TB 46 übernommen, die auch alle Sportfreunde zu dieſer Großveranſtaltung einladet. Knautz (Minden) Krauſe 7 Mannheimer Herbſtregatta Ruderer und Kanufahrer im Mühlauhaſen Vereine mit über 800 Teilnehmern gemelde Wenn am Sonntag letztmals die Glocke des Starters ruft, wenn mit der Mannheimer Herbſtregatta im Mühlauhafen das Rennruderjahr offiziell beendet wird, iſt eine Saiſon vorüber, wie ſie ſpannender ein Re⸗ giſſeur kaum hätte in Szene ſetzen können. Aber raſtlos gehen die Vorbereitungen weiter, raſtlos wird überall ge⸗ arbeitet, um auch im nächſten Jahr die Vormachtſtellung, die ſich der deutſche Ruderſport in Europa eindeutig erobert hat, zu verteidigen, zu feſtigen und auszubauen. Aus die⸗ ſem Grunde beginnen auch immer im Herbſt bereits die Vorbereitungen für die neue Saiſon, wird der„Zukunft im Rennboot“ Gelegenheit gegeben, ſich recht frühzeitig zu ſchulen.— Denn:„Gut Ding will Weile haben“. Das Programm für die ſonntägige Veranſtaltung ſieht auch Ruderrennen für Frauen und„geweſene Größen“ neben den übrigen Entſcheidungen vor. Mehrere Rennen ſind mit der Höchſtzahl von Mannſchaften belegt, ſo daß die einzelnen Begegnungen, auf ſämtliche Startplätze unſerer ſo idealen Ruderkampfbahn verteilt, ſpannende und ver⸗ biſſene Auseinanderſetzungen gewähren. Zu den 17 Pro⸗ grammnummern der Ruderer kommen noch 5 Rennen der Kanufahrer. Welch große Bedeutung man überall dieſer letzten Ver⸗ anſtaltung des Mannheimer Regattavereins im Mühlauhafen beimißt, geht auch aus der äußerſt ſtarken Beteiligung zahlreicher auswärtiger Vereine hervor. So kommen zu unſeren einheimiſchen Klubs aus Mannheim⸗ Ludwigshafen die RG Germania und die Frankfurter„Un⸗ dine“ aus der Mainſtadt. Darmſtädter, Heidelberger, Fran⸗ kenthaler, Wormſer, Marbacher, Speyerer und Heilbronner Mannſchaften vervollſtändigen das Feld. Insgeſamt ſchicken 18 Vereine über 300 Männer und Frauen zum Kampf im Ruderboot in den Mühlauhafen. Hand in Hand mit den Vereinen des Fachamtes Kanu⸗ ſport wird dieſe Regatta⸗Veranſtaltung zum Saiſonſchluß beſtimmt noch einmal zu einer machtvollen Demonſtration für den Waſſerſport werden, zumal auch den Zuſchauern durch die neu errichtete Tribüne und eine Lautſprecheranlage alle nur erdenklichen Bequemlichkeiten bei freiem Ein⸗ tritt— das heißt nur ein Programm für 30 Pfennige iſt zu löſen—, geboten wird. Kleine Syort⸗Nachrichten Bei den Tennislehrer⸗Meiſterſchaften in Berlin wurden am Mittwoch in Anweſenheit von 4000 Zuſchauern im Ein⸗ zel in Nüßlein, Stoefen, Meſſerſchmidt, Ramillon, Goritſch⸗ nig, Rott, H. Bartelt und Tilden bereits die„letzten Acht“ ermittelt. Fritz Scheller(Schweinfurt), der dreimalige deutſche Ama⸗ teur⸗Straßenmeiſter, trägt ſich mit dem Gedanken, mit Be⸗ ginn der neuen Straßenrennzeit ins Lager dͤer Berufsfah⸗ rer überzutreten. In der diesjährigen Weltmeiſterſchaft wurde Scheller Dritter. Südweſtelf überlegen Kurſiſten⸗Auswahl:0(:0) beſiegt Die augenblicklich in Frankfurt a. M. zu einem Fuß⸗ ball⸗Lehrgang unter Leitung von Reichstrainer Herberger zuſammengezogenen Nachwuchsſpieler des Gaues Südweſt trugen am Mittwoch auf dem„Eintracht“⸗Platz ein Probe⸗ ſpiel gegen eine Südweſtelf aus. Bei ſtrömendem Regen und in Anweſenheit von nur 400 Zuſchauern war die Süo⸗ weſtelf eine ganze Klaſſe beſſer als die der Kurſiſten und ſiegte mit:0(:0) recht eindeutig. In der Gauelf waren Fath, Eckert, Welſch und Wirſching die beſten Spieler. Bei den Kurſiſten zeichneten ſich Mittelläufer Dietſch und der Lorſcher Linksaußen Gärtner aus. Auch Remmert im Tor konnte gefallen, ebenſo wie der nach der Pauſe einge⸗ ſprungene Unterliederbacher Torhüter Held. Fath ſchoß für die Gauelf das erſte Tor und Eckert das zweite, das aus einem Foulelfmeter herrührte. Fath, Adam Schmitt und Eckert erhöhten das Ergebnis nach dem Wechſel auf:0. Schiedsrichter war Hermann(Ludwigshafen). Weſtfalens Gegner Städtemannſchaft Ludwigshafen/ Rh. und Mannheim Immer näher rückt der Tag des Box⸗Großkampfes in Ludwigshafen. Das größte boxſportliche Ereignis der Pfalz ſteht vor der Tür. Gewiß iſt es keine leichte Aufgabe, gegen die beſte Gaumannſchaft Deutſchlandͤs eine Städte⸗ mannſchaft zu ſtellen, die ihrem großen Gegner Gleich⸗ wertiges entgegenſetzen kann. Aber wir wiſſen, daß ſich unſere Jungens bei großen Aufgaben immer ganz groß ſchlagen und ihrem Widerſacher alles abverbangen. Die große Frage iſt nun, welcher einheimiſche Kämpfer hat eine Chance gegen Könner von dieſem Format? Dies iſt in dieſen Kämpfen ſo ungewiß, wie jedͤer Boxkampf iſt, nur eines ſteht ſelſenfeſt ſicher, daß es Kämpfe gibt, wie wir ſie hier noch nicht geſehen haben. Fliegengewicht: Bamberger⸗Ludwigshafen /Rh., mehr⸗ jähriger Gaumeiſter. Er wird im Eröffnungskampf ſofort für Stimmung ſorgen. Er wird ſeinem Gegner eine Schlacht liefern, wie er es immer gewohnt iſt. Seine großen Lei⸗ ſtungen gegen Belgien, gegen Sandhoff haben zur Genüge bewieſen, daß ſo viel in ihm ſteckt, um ſeinem Gegner das Leben ſauer zu machen. Bantamgewicht: Stätter⸗Mannheim hat am Sonntag im Gaukampf erſt gezeigt, daß er es ſeiner Form nach ver⸗ diente, an den NS⸗Kampfſpielen in Nürnberg teilzuneh⸗ men, und in dieſer Form wird er am Freitag dem zwei⸗ maligen Weltmeiſter⸗Beſieger einen Kampf liefern, wie ihn nur beſte Klaſſe liefern kann. Federgewicht: Hoffmann⸗Mannheim ſchlug im Gau⸗ kampf Schöneberger⸗Frankſurt; dies genügt, um zu bewei⸗ ſen, daß er zur erſten Klaſſe gehört. Leichtgewicht: Hofmann⸗Ludwigshafen, ein junger Nachwuchsmann von großer Härte und Ausdauer. Er wird ſich beſtimmt würdig in die Mannſchaft einpaſſen. Weltergewicht: Zettler⸗Ludwigshafen hat in ſeinen letzten Kämpfen eine Form gezeigt, die auf einen Sieg in ſeinem erſten Gaukampf ſchließen läßt, möge der Gegner noch ſo einen großen Namen haben. Mittelgewicht: Stiegler⸗Ludwigshafen kämpfte in ſeinem erſten Gaukampf in Schalke gegen Murach. Nun nach ſeiner Militärzeit ͤͤer erſte Start wieder gegen Murach, Sageokaleucles Donnerstag, 16. September Nationaltheater:„Hanneles Himmelfahrt“, Oper von Paul Graene, Miete B, 20 Uhr. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr:„Pygmalion“. Roſengarten:.30 und 15 Uhr Vorträge während der Gau⸗ verkehrswoche in Baden. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Keopsburg, Weinſtraße. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett⸗Programm. Tauz: Libelle. Palaſthotel, Parkhotel, Waldpartreſtaurant. Kaffee Carl Theodor. Lichtſpiele: „Capriolen“.— Alhambra:„Der Unwider⸗ ſtehliche“.— Schauburg:„Verſpri mir nichts“. Palaſt und Gloria:„Wenn Du eine Schwiegermutter haſt“.— Scala:„Die gläſerne Kugel“.— Capitol:„Man ſpricht über Jacqueline“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum, E 7. 20: Gebfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theoterweft, Univerſum: Steruwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Ubr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bilöhauer. nur iſt Murach jetzt Europameiſter und Träger der ſilber⸗ nen Olympiamedaille. Stiegler hat noch keinen Kampf vor der letzten Sekunde aufgegeben, er wird auch diesmal alles verſuchen, um ſeinem größten Gegner pari bieten zu können. Halbſchwergewicht: Bolz⸗Mannheim eilte in ſeinen letzten Kämpfen von Sieg zu Sieg. Im Gaukampf ſchlug er in einem wunderbaren Enoͤſpurt den Frankfurter Lou⸗ ven klar nach Punkten und zeigte dort ſchon Weſtfalen⸗ Form. Schwergewicht: Kupper⸗Ludwigshafen hat in ſeinen letzten Kämpfen ſehr ſchöne Verbeſſerungen gezeigt und ſteht ſehr ſcharf im Training. Er wird ſeinem Gegner alles abverlangen. Zweiter Sieg von v. Cramm/ Henkel Budge/ Mako in vier Sätzen geſchlagen In Chikago trugen Gottfried von Cramm⸗H. Henkel und die Amerikaner Donald Bucdge⸗Gene Mako einen Schaukampf aus. Das deutſche Doppel, das bereits bei den amerikaniſchen Meiſterſchaften die großen Gegenſpieler bezwungen hatte, blieb erneut ſiegreich und gewann in vier Sätzen 917,:6,:5,:5. Der Mai ohne Fußball⸗Enoͤſpiele Wie uns das Fachamt Fußball mitteilt, wird zwiſchen der Ermittlung der vier Gaugruppenſieger, die am 8. Mai feſtſtehen müſſen, und den Vorſchluß⸗ und Endrundenſpie⸗ len zur deutſchen Meiſterſchaft eine durch die Fußb ill⸗ Weltmeiſterſchaft bedingte mehrwöchige Pauſe eingeſchal⸗ tet. Der Monat Mai ſoll ab 8. frei von Enoſpielen blei⸗ ben und ganz der Vorbereitung unſerer Nationalelf auf die ſchweren Kömpfe in Frankreich dienen. Im Hinter⸗ grund aber ſteht noch die Möglichkeit eines Rückkampfes Deutſchland— Englaind im Olympia⸗Stadion, der im Falle einer Londoner Zuſage Mitte Mai ſtattfinden würde. Sehr wahrſcheinlich iſt auch die Austragung der Rückſpiele gegen Luxemburg und Ungarn im Früiabr nächſten Jahres. — Horſt⸗Emſcher(15. September) 1. Preis vom Sauerland, 2400 /¼, 1600 Meter: 1. Gebr. Röslers Polarſtern(M. Schmidt), 2. Sextus, 3. Heidjer. Ferner: Oberſteiger, Rücklauf, Selim. Toto: 17, Pl: 16, 22:10. GW: 100:10. 2. Preis vom Münſterland, 2000 /, 1400 Meter: 1. 8. Röhlens Mauritza(Werman), 2. Dill, 3. Seeräuber. Fer⸗ ner: Lonſky, Tivo, Ala, Saarfreund. Toto: 44, Pl. 16, 38:10. EW: 296:10. 3. Preis der roten Erde, 2700 /, 9500 Meter: 1. H. Hül⸗ ſemanns Segeflug(K. Broda), 2. Sirene, 3. Herkules. Ferner: Fahrewohl, Jvanhoe, Sauhatz, Ancona, Feſte Lup. Toto: 19, Pl. 17, 15, 16:10. EW: 84:10. 4. Preis der Stadt Eſſen, 3000 /, 1200 Meter: 1. Gebr. Röslers Forſtgraf(M. Schmidt), 2. Thammo, 3. Anfänger. Ferner: Hanſemann, Einſchlag, Bribora. Toto: 24, Pl. 18, 14, 22:10. EW: 132:10. 5. Preis vom Emſchertal, 2900 /, 2400 Meter: 1. F. Joeres' Gildetraut(K. Buge), 2. Sarafan, 3. Galalith. Ferner: Storm Flower, Partiſane, Höllenfahrt. Toto: 57, Pl. 12, 13:10. EW: 26410. 6. Troſt⸗Flachrennen, 2500 /, 1600 Meter: 1. W. Ben⸗ fers Cirano(J. Pinter), 2. Eoldie, 3. Landsknecht. Fer⸗ ner: Mungo, Pomerol. Toto: 36, Pl. 14, 21:10. GW: 7010. 7. Preis vom Ruhrland, 2000 /, 1800 Meter: 1. F. Dill⸗ manns Sagius(A. Lommatzzſch), 2. Harald, 3. Fohre, 4. La⸗ vant. F. Praſſer, Mauſer, Heidekönig, Denar, Giazza, Heroine, Sintflut. Toto: 64, Pl. 20, 65, 60, 38:10. EW: 2114:10. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Burte⸗Ausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr, Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.99 bis 18 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. Was hören wir? Freitag, 17. Seplember Reichsſender Stuttgart .00: Fröhliche Muſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang.— 10.00: Hörſpiel um die Gewitterbildung. —10.30: Als Segelfluglehrer in Ueberſee. Karl Bauer er⸗ zählt.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik im Freien.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Stuttgart ſpielt auf.— 20.00: Allerlei Neues aus der Schallplattenkiſte.— 21.15: Abend⸗Konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Muſik zu ſpäter Nacht.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.00: Carl Friedrich Freiherr von Langen, ein deutſches Reiterſchickſal. Hörſpiel.— 11.40: Buch und Dorf.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinder⸗ liederſingen.— 15.40: Wir ſpinnen Seemannsgarn.— 16.00: Muſik om Nachmittag.— 18.00: Klaviermuſik.— 18.30: Luſtige Szenen.— 19.00: Zur Unterhaltung.— 20.10: Wien— einmal anders.— 21.15: Der Tag klingt aus.— 22.20: Reichsärzteführer Dr. Wagner ſpricht über gruno⸗ legende Neuerungen auf dem Gebiete der Geſunoͤheits⸗ führung.— 22.30: Nachtmuſik. 4 Donnerstag, 16. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe 11. Seite/ Nummer 427 Einspaltige Klelnanzeigen bis zu Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellen gesuche je mm 4Pig. Klelne Auzelsen Annahmeschiu 9 für due Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Verkäufe Vermietungen Reise-Cerireier mit eigenem Wagen, für den Beſuch von AR- D. und Wehrm.-Kantinen) von leiſtungsfäh. u. eingef. Fabrik geſucht. Rühr., erfolgr. Vertr., der das Kantinen⸗ Geſchäft kennt, bevorzugt. Textil⸗, Effekten⸗ Gelegenheitskäuie in gebr. Möbel, mod. u. antik. Stil, Herrenzimmer-Speisezimmer Einzelmöbel, Zinn. Broncen, Por⸗ zellane, Teppiche, Gemälde ſowie Büromöbel nebſt Kaſſenſchrank. Kunſt⸗ u. Möbelh. H. Seel& Co. Qu 4. 5——— Qu 4. 5. S2¹ ant. Bedarfs⸗Art. Handſchriftl. Angebote mit Lebenslauf unt. M 1876 an Ann.⸗Exp. Jak. Vowinckel,.⸗Elberfeld. Vi64 Tüchiger Kaufmann findet ſofort auskömmliche Stellung bei Hin⸗ gabe einer Intereſſeneinlage von Mk. 5000.— Ausführliche Bewerbungen unter K D 130 an 9 Keidencäake Zteil. 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HAU S Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt 0 oder an dere 9— 1 5 10——. 3 riedrichsring Nr. onkurs⸗ forderungen ſind bis zum 30. Sep⸗ jaufen? tember 1937 beim Gerichte anzu⸗ Eine Anzeige in melden. Termin zur Wahl eines Verwalters. eines Gläubigeraus⸗ — chuſſes, zur Entſchließung über die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände und zur Prüfung der angemeldeten Forde⸗ rungen iſt am Dienstag, dem 12. Oktober 1937, vorm. 9 Uhr, vor dem Amtsgericht hier, 2. Stock, Zimmer Nr. 214. Wer Gegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts l¹ Koltert täglich kfte Manaheim. brohkelterei Gartenfeldstr. 41 A 3, Ta fol. 28493 87⁴⁸ Monafl. Rate nur .55[[Burser-51,5 Herd-Barst Möhler- K1, 6 E4, 4 Stürmer-07,11 Hicht auk den planken Tel. 529 28 SkrusswsUbb. xUASsEMOVTERIE Ausgeapielt werden ũber: 8649 9790 22 rieri Knud⸗en 2 oSPREISN. ¼% ½ ½ ½ DoPRH-1ο 2 kür jede Kl..— 6 18. 24 Einnahmen TISHUNG 1. Kl. 20. u. 21. Okr. 1937 Lose bei den Staatl. 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Das zum Vertrieb in die Stadt eingeführte friſche Fleiſch muß im ſtädt. Schlachthof zuvor angemeldet und vorgelegt werden. Es unterliegt einer Nachunter⸗ ſuchung nur dann, wenn die Un⸗ terſuchung nicht von einem Tier⸗ arzt vorgenommen wurde. darf ſolches Fleiſch nur durch die Schlachthof⸗Verwaltuna verwahrt werden. Dieſe Nachunterſuchung iſt durch Tierärzte auszuführen. Mannheim, den 28. Auguſt 1937. Der Polizeipräſident. 78 die Fleiſchbeſchau für die Stadt⸗ Vor erfolgter Nachunterſuchung Backäpfeãel.. Kio K Tafeldpfel.. ½ Külo 22 3½ Tafeltrauben.. Kile 30 3 Weizenmehl Iyne 1050. ½ Kio 16 3 Welzenmehl Iype 502. ½ Kilo 22 3 Fflsche Hoſtſuu 00 8 103 Schroibers Backnuver.. bner 6 3 Schroibers Vanllinzucker... 2 Sner 10 3. Dx. Ostkers Backpuver und Vanilinzucker Korinen% 40 4 Hosinen.. U 30 U 467 Sultaninen... Uo 40 U. 60 KAFFEEE Steis frische Röstungen aus elgener Srog-Rösterel 1e5-Paket. 63-75 85 4 kine hilige Sorte often... 125 847—3 Arbeitsvergebung. 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