9— — 3 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimec Seituhis Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Enzelpreis 10 N. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Freitag, 17. September 1957 148. Jahrgang— Nr. 429 Roue Verſteifung in der Mittelmeerſituation Kein engliſch-jranzöſijches Angebot an Nom Italien warnt umgekehrt vor jeder Störung der italieniſchen Schiffahrt! Valentia gießt Oel ins Feuer (Funkmeldung der NM.) + Paris, 17. September. Die Stellungnahme der franzöſiſchen Preſſe zur wpolitiſchen Lage im Zuſammenhang mit den Auswir⸗ kungen des Arrangements von Nyon ſind recht ge⸗ teilt. Ganz allgemein läßt ſich feſtſtellen, daß der gewiſſe Optimismus über eine etwaige Beteiligung Italiens an der Mittelmeerkontrolle auf Grund der letzten Informationen aus Genf und Rom be⸗ trächtlich gedämpft worden iſt. „Echo de Paris“ und„Oeuvre“ wollen von einer Verſteifung der Lage und von einer feſteren Haltung der engliſchen und franzöſiſchen Abord⸗ nung gegenüber der italieniſchen Forderung auf Gleichberechtigung im Rahmen der Nyoner Ab⸗ machungen wiſſen.„Echo de Paris“ glaubt, daß ſich in den letzten 24 Stunden der Ton Delbos und Edens geändert habe. Auch in der italie⸗ niſchen Preſſe verſchwänden die Spuren eines Kompromißgeiſtes. Dazu komme, daß weder Frankreich noch England die Jnitiative ergrei⸗ ſen würden. Italien habe den erſten Schritt zu tun. Das ſei der Sinun der von London und Pa⸗ ris in Geuf eingetrofſenen Anweiſungen. „Figaro“ ſchließt aus dem Verhalten Italiens, daß es nicht die Initiative zu neuen Vorſchlägen er⸗ greifen wolle. Die Haltung Italiens ſei geheimnis⸗ voll und ſchweigſam, ja zeuge von übler Laune. Für den„Jour“ ſteht es feſt, daß jede Regelung twiſchen Rom und den Weſtmächten über die italie⸗ niſche Zuſammenarbeit im Mittelmeer durch die Furcht, Moskau zu mißfallen, verzögert werde. Alle Schwierigkeiten kämen von Moskau. Die kommuniſtiſche„Humanité“ verzeichnet mit großer Freude die„feſte Haltung“ der engliſchen und franzöſiſchen Abordnung gegenüber den italie⸗ niſchen Wünſchen. London wartet auf eine Geſte Roms (Funkmeldung der NM3. + Rom, 17. September. Die„Times“ ſchreibt, die Lage ſei augenblicklich ſo, daß man ſich auf der Konſerenzſeite abwar⸗ tend verhalte, während Italien ein gleiches tue. Italiens Forderung, in größerem Umfange an der Patrouille teilzunehmen, werde von den Abordnun⸗ nen der Mächte voll anerkannt; die Mächte würden zufrieden ſein, wenn man jetzt etwas von Italien höre. Verzögerungen werde mam aber nicht zulaſſen, du ſie den ganzen Patrouillenplan ſeiner Wirkſam⸗ keit bevauben würden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet aus Genf, entgegen anderslau⸗ tenden Meldungen könne er berichten, daß Italien bisher noch kein Angebot zwecks Teilnahme an der Patronille im Mittelmeer ge⸗ * macht habe. Dementſprechend ſei es für Englaud und Frankreich unmöglich, irgend welche Aende⸗ rungen im vorgeſehenen Patronillenſyſtem vor⸗ zunehmen. Sollte aber die italieniſche Regie⸗ rung Vorſchläge machen, ſo würden dieſe ſofort den Nyoner Mächten unterbreitet werden. Man zweifle nicht daran, daß in einem ſolchen Falle Italien in der Patronille ein Platz eingeräumt werde, der ſeiner Würde und ſeiner Stellung als große Mittelmeermacht entſprechen würde. Weiter meldet der Korreſpondent, man habe in dieſem Zuſammenhange von Mein angsver⸗ ſchiedenheiten zwiſchen Eden und Cham⸗ berlain geſprochen. Er ſei zu erklären berechtigt, daß derartige Berichte aus der Luft gegriffen ſeien. Chamberlain habe im Gegenteil Eden zu der in Nyon geleiſteten Arbeit beglückwünſcht. „Daily Expreß“ läßt ſich aus Rom melden, Italien habe England und Frankreich mitgeteilt, daß es auf keinen Fall irgend eine Störung der italieniſchen Schiffahrt im Mittelmeer dulden werde. Italiens Rechte auf hoher See müßten peinlichſt geachtet werden. Schließlich will das Blatt be⸗ richten können, daß Graf Grandi ſich noch heute nach London begeben werde, um dort Muſſolinis Stellung⸗ nahme zur Lage im Mittelmeer darzulegen. Deutliche Sprache in Rom dub. Rom, 16. Sept. Die Korreſpondenten in London, Paris und Genf betonen übereinſtimmend, die Antwort Italiens habe beſonders England in nicht geringe Verlegenheit ge⸗ bracht, da man mit italieniſchen Gegenvorſchlägen rechnete. Die Urheber des Arrangements ſeien ſich, ſo be⸗ richtet der Korreſpondent des„Meſſaggero“ aus Genf, allmählich klar darüber, daß eine praktiſche Durchführung des Abkommens ohne die Mitwirkung Italiens unmöglich ſei. Denn das von den Mächten in Nyon zuerkannte Mandat könne ſicherlich die italieniſche Marine nicht daran hindern, ihre eigenen Handelsſchiffe in jeder Zone des Mittelmeeres zu beſchützen und die Angriſſe auf italieniſche U⸗Boote an jedem beliebigen Punkt des Mittelmeeres zurückzu⸗ weiſen. Der Londoner Korreſpondent des„Popolo di Roma“ iſt der Anſicht, daß die Konzentration ſo zahlreicher engliſcher und franzöſiſcher Flottenſtreitkräfte im Mittelmeer nicht nur der„Aktion gegen die Piraten“ gelte, ſondern darüber hinaus berufen ſei, vielleicht den Charakter einer Flottendemonſtration anzuneh⸗ men. Herr Regrin hetzt kräftig weiter Maßloſe Beſchuldigungen Deutſchlands und Italiens vor dem Völkerbund dib. Genf, 16. Sept. In der öffentlichen Ratsſitzung am Donners⸗ tagnachmittag ſuchte der Valencia⸗Bolſchewiſt Negrin die Provokationen Litwinow⸗Finkel⸗ ſteins gegen Italien noch zu überbieten. In ſeinen von Lügen und Verdrehungen ſtrotzenden Ausführungen verſuchte er in ſchamloſeſter Weiſe die Zuhörer gegen Deutſchland und Ita⸗ lien aufzuhetzen Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos, der, wie die meiſten übrigen Ratsmitglieder von der nach Ton und Inhalt maßloſen Rede des Valencia⸗Ver⸗ treters ſichtlich betroffen war, nahm das„Arrange⸗ ment“ von Nyon in Schutz, indem er erklärte, man habe nicht auf einmal alles erreichen können und könne nicht alles mit den gleichen Mitteln bekämp⸗ fen. Die geſchaffenen Sicherheitsmaßnahmen wür⸗ den die Sicherheit für alle erhöhen. Die Frage der Ueberwaſſerſchiffe und der Flugzeuge ſtehe auf der Tagesordnung der Verhandlungen, die demnächſt in Genf beginnen würden. 6 4 Die Ausſprache wurde ſchließlich abgebrochen, nachdem Litwinow⸗Finkelſtein noch in ſeiner üblichen oͤreiſten Axt das Anſinnen geſtellt hatte, daß ſich der Völkerbund mit dem„Appell Spaniens“ befaſſen ſolle. Die dyfer des Pariſer Sprengſtoffattentats Für die beiden als Opfer des Sprene Pariſer Geheimgeſellſchaft ausgehoben diub. Paris, 17. September. Die Polizei hat nach längerer Beobachtung eine geheime Geſellſchaft, die unter dem Namen Cagou⸗ bards(die Kuttenträger) beſteht, ausgehoben und be⸗ reits mehrere Mitglieder verhaftet. Es ſoll ſich um eine militäriſch organi⸗ ſierte Vereinigung handeln. In Paris hat man bereits Waffenlager entdeckt, in denen ſich Re⸗ volver und Schnellfeuergewehre ſowie Kiſten mit Handgranaten befanden. Die polizeilichen Ermitt⸗ lungen erſtrecken ſich auch auf die Provinz. Verlin erhält Dauerſchmuck Zum größten Teil bis zum Muſſolini⸗Beſuch fertiggeſtellt dub. Berlin, 17. September. Zu den zur Zeit auf der Mittelpromenade der Straße„Unter den Linden“ im Gange beſindlichen baulichen Arbeiten werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Danach handelt es ſich um eine großzügig ages auf geberverbandes tödlich verunglückten Poliziſten fand im Hofe der Pariſer P das Gebäude deg frangöſiſchen Allgemeinen Arbeit⸗ ktur eine Trauerfeier ſtatt. (Weltbild, Zander⸗M.) geſtaltete Dauerausſchmückung für Berlin, mit deren Durchführung der Führer den Reichsbühnenbildner Profeſſor Benno von Arent betraut hat. Dieſe Aus⸗ ſchmückung iſt ſo geplant, daß die dekorativen Auf⸗ bauten zu den verſchiedenen Anläſſen ſchnell auf⸗ und abgebaut werden können. Hauptſächlich wird die ſo⸗ genannte Oſt⸗Weſt⸗Achſe, d. h. der Straßenzug von den Linden bis zur Heerſtraße geſchmückt. Der größte Teil der Ausſchmückung wird bereits beim Deutſchlandbeſuch des Regierungschefs Muſſolini tember fertiggeſtellt ſein. Ende Sep⸗ Studienreiſe Vittorio Muſſolinis mach Amerika. Der italieniſche Botſchafter in Waſhington, Suvich, hat mit dem Transozeandampfer„Rex“ die Rück⸗ reiſe nach Amerika angetreten. An Bord des glei⸗ chen Dampfers hat ſich Vittorio Muſſolini, der älteſte Sohn des italieniſchen Regierungschefs, zu einer Studienreiſe nach den Vereinigten Staaten einge⸗ ſchifft. Miniſterpräſident Chamberlain beendet ſeinen Urlaub. Miniſterpräſident Chamberlain wird am Samstag ſeinen Urlaub in Schottland beenden und nach London zurückkehren. italieniſchen „Tolit * Mannheim, 17. September. In Paris wurden zwei Gebäude in die Luft ge⸗ ſprengt, darunter das Gebäude des franzöſiſchen Ar⸗ beitgeberverbandes. Zwei Poliziſten wurden getötet, eine Reihe anderer Perſonen wurde verletzt, der Sachſchaden iſt außerordentlich groß. Die Täter ſelbſt konnten nicht entdeckt werden; auch von den verwendeten Sprengſtoffen fand man nur geringe Reſte. Immerhin reichen dieſe aus, um das Spreng⸗ ſtoffmittel als„Tolit“ zu beſtimmen. Soweit der Tatbeſtand. Aber nun ging es mit den Kombinationen los: Tolit?? Das gab es in Frankreich ja gar nicht oder nur in ganz ge⸗ ringem Umfangel Irgend jemand hatte es behauptet und ſchon baute ſich auf dieſer Behauptung ein gan⸗ zer Berg der ſeltſamſten Hypotheſen auf. Den An⸗ fang machte der Herr Innenminiſter höchſtperſön⸗ lich. In einem Interview erklärte er mit wichtig⸗ tueriſchem geheimnisvollen Räuſpern, Tolit ſei ein Sprengſtoff, wie er vor allem im Auslande gebraucht werde,„wo er dort hauptſächlich zu finden ſei, das wolle er nicht ſagen“. Das war das Signal: was der Herr Miniſter nicht ſagte, das ſagte nun die Preſſe. Tolit, ſo war in der radikalen Preſſe zu leſen, werde vor allem in der italieniſchen und deutſchen Rüſtungsinduſtrie verwandt! Die ſozialiſtiſche Preſſe ſpann den Faden ſort und erklärte frank und frei, die Bomben könnten nur unter„fachtechniſcher Anleitung von Rüſtungstechnikern angefertigt worden ſein, Laien ſeien dazu gar nicht imſtande“. Nun war man nur noch einen Schritt von der letzten, der abſtruſeſten Behauptung entfernt, und es wäre wirklich zu verwundern geweſen, wenn dieſer Schritt nicht gegangen worden wäre. Die„Humanité“ tat ihn und ließ ihre Leſer glauben, daß die Atten⸗ tate„aller Wahrſcheinlichkeit nach beſtellte Arbeiten Italiens oder Deutſchlands geweſen ſeien“— bei der gleichmäßigen Liebe, mit der das kommuniſtiſche Organ beide Staaten bedenkt, verteilte es freund⸗ licherweiſe auch den Verdacht zu gleichen Teilen! Der Anſchlag in der Rue Presbourg hatte nun⸗ mehr die richtige„Einordnung“ gefunden. Er war etikettiert: er war ein faſchiſtiſcher An⸗ ſchlag! Natürlich, wie hätte es auch anders ſein können! Leider ſiel die Etikette ſehr raſch ab. Es gibt nämlich auch in Paris noch Leute, die nicht alle Be⸗ hauptungen der Volksfrontpreſſe hinnehmen, ja die ſich ſogar erlauben, das Wort eines Innenminiſters unter die Lupe zu nehmen. Dieſe brachten nun ſehr ſchnell heraus, daß„Tolit“ kein„nichtfranzöſiſcher“, ſondern im Gegenteil ein ſehr franzöſiſcher Sprengſtoff iſt, und daß er in der franzöſiſchen Armee und vor allem in der franzöſiſchen Marine eine ſehr ſtarke Verwendung findet. Weiter war es nicht ſchwer, feſtzuſtellen, daß 2000 Kilogramm dieſes Sprengſtoffes vor einiger Zeit geſtohlen worden ſind— 5 Kilogramm genügen nach den Ausſagen des Innenminiſters, um ein fünfſtöckiges Haus in die Luft zu ſprengen! Von dieſen Feſtſtellungen aus ging es dann ſchnell weiter: waren nicht in der letz⸗ ten Zeit überall in Frankreich, vor allem in Süd⸗ frankreich, Sprengſtoffanſchläge nach dem Muſter des Pariſer Anſchlages ſeſtzuſtellen geweſen? Hat man nicht in Marſeille, in Toulouſe, in Lyon auf Bahnhöfen, in Tunnels und in Zügen teils mit, teils ohne Erfolg Bomben und Höllenmaſchinen zur Exploſion gebracht? Und hat man dabei nicht feſt⸗ geſtellt, daß die Täter und Anſtifter in den anarchi⸗ ſtiſchen Kreiſen zu ſuchen ſind, denen Frankreich, die „Mutter aller Verfolgten“, ſo freundlich und ſo be⸗ denkenlos ſeine Tore geöffnet hat, nachdem ihr Hei⸗ matland, ſei es Spanien, ſei es Italien, ſei es Deutſchland, ſei es Südſlawien, ihnen die Tür ge⸗ wieſen hatte? Und war nicht in Frankreich ſelbſt eine Stimmung entſtanden, die, genährt durch ewige Streiks, durch Sozialnöte und Sozialunruhen man⸗ nigfachſter Art und nicht gebändigt, ſondern geför⸗ dert durch eine Staatspolitik, die ihre eigene Auto⸗ rität zum Obiekt des Kompromiſſes mit ihren Geg⸗ nern machte, der Lehre des individuellen Terrors als Einleitung und Auslöſung allgemeiner Revolten Argumentation und Boden ſchuf7! Das alles warlängſtklar, ehe die Bombe im Haus des franzöſiſchen Arbeitgeberverbandes ex⸗ plodierte. Es iſt jetzt wieder klar geworden, da die Polizei ſich um die Klärung der Zuſammenhänge müht. Aber warum hatman in der Zwiſchen⸗ zeit jene geheimnisvollen Andeutungen und ſtil⸗ len Verdächtigungen gegen andere getrieben, die nur 9 0 .2 Seite/ Nummer 429 Freitag, 17. September 1987 der verrückteſte politiſche Fanatismus und die nihi⸗ Iiſtiſchſte Phantaſie als mutmaßliche Täter oder An⸗ ſtifter anſehen konnten? Warum war manm ſofort dabei, den Verdacht„außer Landes zu legen?“ Warum ließ man auch nur einen Augenblick die ganze Diskuſ⸗ ſion in das Gebiet der vagſten politiſchen an gungen abſchweifen? Warum, wenn nicht, bezeichnen wir es objektiv: ein unendlich tieſes Mißtrauen eingewurzelt iſt, das aus den unmöglichſten Ecken ſeine Nahrung zieht, ſagen wir es ſubjektiv: wenn nicht ein vorgefaßter Wille zur Stimmungsmache, zur Unſachlichkeit zur Verdächtigung als Ausdruck politiſcher Feinoͤſeligkeit und als Mittel politiſchen Kampfes vorhanden war? Hier wiederholte ſich in einem anderen Rahmen das Gleiche, was ſich im Falle der„Havoc“ abge⸗ ſpielt hatte. Auch bei dem Torpedierungsverſuch an dem engliſchen Zerſtbrer waren die Zuſammenhänge und die Hintergründe für jeden, der ſehen wollte, einfach und klar. Auch dort hat man ohne einen Be⸗ weis zu haben oder ihn auch nur zu ſuchen, Verdäch⸗ tigungen ausgeſprochen, die die internationale Ge⸗ meinſchaft auf das ſchwerſte belaſteten und die ſchließ⸗ lich ſehr, ſehr nahe an einen Konflikt heranführten, an dem ſicherlich der ganze europäiſche Friede in Flammen aufgegangen wäre. Ein Spiel, wie es in dieſen beiden Fällen ge⸗ trieben worden iſt, iſt Bran oͤſtifterarbeit, wenn nicht direkte und gewollte, dann fahrläſſige. Wie ſollte auch ein Friede gedeihen und beſtehen können, in dem das Mißtrauen bei jedem Anlaſſe ſich ſofort in die haltloſeſte Verdächtigung verwandelt?! In dem die klarſten Zuſammenhänge überſehen werden, nur weil die Voreingenommenheit und der Haß einen in das Dickicht unmöglichſter Spekula⸗ tionen verſühren? In dem man die Idee des Frie⸗ dens, des Vertrauens, der Zuſammenarbeit zwiſchen den Nationen ſo bedenkenlos niederträchtiger und böswilliger Prowokation ausliefertl Frankreich braucht ſich doch nur in ſeinem Lande umzuſehen! Es hat allen Elementen, die andere Staaten und Nationen aus⸗ geſtoßen haben und die nun unergründlichen und uner⸗ bittlichen Haß im Herzen tragen, Tür und Tor ge⸗ öffnet. Es hat alles aufgenommen, was ſich als land⸗ flüchtig bei ihm meldete: deutſche Emigranten und weißruſſiſche Flüchtlinge, Anarchiſten aus Italien und aus Spanien, Terroriſten aus Südſlavien und Bulgarien. Alle haben in Frankreich eine neue Heimſtatt, wenn nicht für neue Arbeit, dann für alte politiſche Wühlerei gefunden. Frankreich hat ſie aufgenommen, weil es dieſe Aufnahme für eine Pflicht ſeiner politiſchen Menſchlichkeit hielt. Wir haben darüber nicht mit ihm zu rechnen. Jeder einzelne, auch jeder Staat, kann die Grenzen ſeines perſönlichen oder politiſchen Altruismus ſelber ziehen. Aber jeder Staat muß dann auch die Folgen ſeines Altruismus für ſich ſelber tragen und ſich verantwortlich fühlen für die Folgen, die einem an⸗ deren daraus erwachſen können. In Frankreich hal⸗ ten ſich augenblicklich nach der Erklärung des fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten eine Million Ausländer auf, davon ſind nach der Verſicherung des„Oeuvre“ mindeſtens 100 000 ohne jegliche Ausweispapiere! Daß ſich unter dieſen Hunderttauſenden, die zum großen Teil politiſche Fanatiker und politiſche Ent⸗ gleiſte ſind, ſich allerhand Elemente finden, die nicht nur zu einer Belaſtung des inneren Friedens Frankreichs ſelbſt, ſondern auch ſeines friedlichen und freundſchaftlichen Verhältniſſes zum Auslande werden, iſt ſchließlich ſelbſtverſtändlich. Wenn Zrankreich, wie es mit ſeiner neuen Frem⸗ dengeſetzgebung beabſichtigt, aus der Maſſe derer, die bei ihm Zuflucht geſucht haben, dieſe Elemente aus⸗ ſondern kann, dann wird es nicht nur ſich ſelbſt, ſondern ganz Europa eine Wohltat erwieſen haben. Dann werden auch von ſelbſt die Anläſſe wegfallen, die eine ungezügelte und von der Regierung leider auch ungezüchtigte Preſſe benützt, das Mißtrauen, das ohnehin ſchon gefährlich hoch zwiſchen den Nationen ſteht, noch höher ſteigen zu laſſen. Und dann wird man vielleicht endlich dazu kom⸗ men, ſtatt ſich gegenſeitig das Leben ſchwer zu machen, es in einträchtiger Zuſammenarbeit umge⸗ kehrt denen ſchwer zu machen, die uns allen, ganz Europa, ſo wie es iſt, mit ſeiner Menſchen und ſeinen Werten, ſeiner Kultur und Tradition ans Leben wollen! Pr. A. W. Ein merkwürdiges Anſinnen bes rumüniſchen Handelsminiſters dub. Bukareſt, 16. September. Der Miniſter für Handel und Induſtrie, Valer Pop, hat ein Rundſchreiben an alle Induſtrie⸗ und Handelsgeſellſchaften gerichtet, in dem er ſie auffordert, innerhalb von drei Monaten die Zahl der rein rumäniſchen Angeſtellten ank 50 baw. 75 v. H. zu ſteigern. Das Rundſchreiben iſt bisher 72 Girmen, oͤurch⸗ weg Induſtriegeſellſchaften Siebenbürgens, des Ba⸗ nats und der Bukowina, zugegangen, die zum größ⸗ In dem Rundſchreiben heißt es u. a. wörtlich: „„Wir ſind der Anſicht, daß es Ihre(der Unterneh⸗ mer) Pflicht iſt, auch unter materiellen Opfern, in den Unternehmungen, die Sie leiten, die Angeſtell⸗ ten völkiſch⸗rumäniſchen Urſprungs zu fördern. Wir fordern Sie alſo auf, bis zum Ende d. J. den Pro⸗ zentſatz der Beſchäftigten auf mindeſtens 50 v. H. fuür alle Angeſtellten und qualifizierten Arbeiter und auf 75 v.. für die michienkiltenten Arbeiter zu ſteigern.“ Die Materebwer werden aufceforbert, bis zum 9 1. Oktober ſich zu äußern, ob ſie der Aufforderung des Miniſters Folge leiſten. Keine Antwonpt 3 wird als Ablebnung angeſehen. Dieſes in Form und Inhalt ſehr kategoriſche Rundſchreiben hat verſtändliches Aufſehen erregt und bei den Min⸗ derheiten große Beſorgnis hervorgerufen. 3 von nichtrumäniſchen Minderheiten, bezwohnt. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die größere Kriegstechnik entſcheidet: In Nordchina wendetſich das Blatt zugunſten Fapans Nach erbittertem Ringen und Großeinſatz von Tanks wurden die chineſiſchen Verteidigungsſtellungen durchbrochen Peiping, 16. September.(u..) Mit der Einnnahme Kuaus, die jetzt auch von der Nankingregierung zugeſtanden wird, haben die Japaner einen der ſtärkſten Stütz⸗ punkte der chineſiſchen Verteidigungsfront in Nordchina in die Hand bekommen. Sie errangen dieſen bedeutenden Teilerfolg der von ihnen als „Schlacht auf der Rhuku⸗Ebene“ bezeichneten großen nordchineſiſchen Kampfhandlungen durch ſehr ſtarken Einſatz von ſchwerer und leichter Artillerie, Tanks, Panzerwagen und Flugzeugen, denen die chineſiſchen Abteilungen— die am ſchlechteſten ausgerüſteten Truppen des ganzen chineſiſchen Heeres— trotz erbitterten Wider⸗ ſtands nicht gewachſen waren. An einigen Punk⸗ ten der 100 Kilometer breiten Front, die ſich ſüd⸗ lich von Peiping in nordweſtlich⸗ſüdöſtlicher Rich⸗ tung zieht, konnten die Japaner infolgedeſſen viele Kilometer weit vordringen und damit ihrem Ziel, der Zerſchmetterung der chineſiſchen Stellungen au der Bahulinie Peiping—Hankau, näherkommen. Die Norochinaſchlacht, die als die größte Schlacht Oſtaſiens ſeit dem ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg von 1904—05 bezeichnet wird, begann vor zwei Tagen mit der Erzwingung des Jungting⸗Ueberganges nördlich von Kuan durch die Japaner. Nachdem die erſten Abteilungen den durch wochenlange Regen⸗ fälle hoch angeſchwollenen Fluß ſchwimmend durch⸗ quert hatten, errichteten japaniſche Pioniere ſtäh⸗ lerne Pontonbrücken, auf denen die Feldbatterien über den Jungting gebracht wurden. Der Angriff auf Kuan wurde von Infanterie⸗ kolonnen vorgetragen, die hinter einem dichten Schutzwall von Tanks und Panzerwagen vorrückten. In raſcher Folge wurden die Städtchen Tſchangan⸗ tſchung und Tuntato nördlich von Kuan und ſchließ⸗ lich Kuan ſelbſt erſtürmt. Dies gab das Signal für den rechten Flügel der Japaner, nun ebenfalls mit ſtarken Kräften von dem wochenlang umkämpften Lianghſiang aus vorzuſtoßen. Gegen die ſich ver⸗ zweifelt wehrenden chineſiſchen Abteilungen bahnten ſie ſich ihren Weg nach Fangſchan hinein, fünfzehn Kilometer ſüdweſtlich von Lianghſiang, wo bisher der Stab einer chineſiſchen Diviſion lag, und nach Jangt⸗ ſekan. Damit iſt die japaniſche Front an der Han⸗ kaubahn bis auf 45 Kilometer von Peiping vorgeſcho⸗ ſchoben worden. Die Schlacht, an der insgeſamt wenigſtens 100 000 chineſiſche und japaniſche Soldaten teilnehmen, dauert aber noch an. Eine neue chineſiſche Widerſtanoslinie Grnkmelbun der N M.) Nanking, 17. September. Um dem Vormarſch an der nord⸗ chineſiſchen Front wirkſam entgegentreten zu können, haben die Chineſen zwiſchen Paotingfu und Tſchang⸗ tſchou eine Verteidigungslinie vorbereitet, wo ſie ſtarken Widerſtand leiſten können. Paotingfu ſelbſt iſt inzwiſchen befeſtigt worden und 350 000 Mann Nanking⸗Truppen ſind hier zuſammengezogen. Die Lage in Schanghai — Schanghai, 17. Sept.(U..) Nachdem die Japaner die ganze Nacht hindurch verſuchten, die Chineſen aus Tſchapei zurückzudrän⸗ gen, trat ein allmählicher Stillſtand der Kampfhand⸗ lungen ein. Die japaniſchen Kriegsſchiffe auf dem Wangpu be⸗ ſchoſſen fortgeſetzt Kiangwan, während die japani⸗ ſchen Landbatterien ihr Feuer wieder in die Nähe von Schanghai ſelbſt legten, außerdem Kiangwan und Tſchapei bombaroierten. Miangwan hatte beſonders ſchwer zu leiden. Immer neue Brände hoben ſich mit ihrem Feuerſchein gegen den dunklen Nachthim⸗ Mrritetet orronrnrro mel ab. Ebenſo wurden neue Feuersbrünſte im Hongkin⸗Abſchnitt beobachtet. Eine Sicherungsaktion für Kanton — Hongkong, 17. Sept.(U..) China bereitet die Zerſtörung des kürzlich ange⸗ legten japaniſchen Flugſtüszpunkts auf der 350 Kilo⸗ meter ſädöſtlich von Hongkong liegenden Pratas⸗ Inſel vor. Wie aus Kanton berichtet wird, ſind dort swölf große chineſiſche Bombenflugzeauge ein⸗ Die Pratas⸗Inſeln getroffen, begleitet von ſogenannten„Selbſtmord⸗ Beſatzungen“ oder„Himmelsmannſchaf⸗ ten“, die den Auftrag haben, unter allen Umſtänden unter Einſatz ihres Lebens die Militärfluganlagen der Japaner auf Pratas zu vernichten, um weitere japaniſche Luftangriffe auf ſüdchineſiſche Städte un⸗ möglich zu machen. Die Familien der Piloten, die bei dem gefährlichen Unternehmen den Tod finden, Die Eroberung Aſturiens: werben je 10 000 chineſiſche Dollar Entſchädigung er⸗ halten. Die Flugzeuge ſind aus dem Norden nach Kanton gebracht worden. Die Verluſte der Schanghaier Sivilbevölkerung — Schanghai, 17. September.(U..) Die Verluſte, die die bisherigen Kriegshandlungen um Schanghai in den Schanghaier Konzeſſions⸗ gebieten und in den Gebieten nöroͤlich des Sutſchau⸗ Creeks, die unter der Kontrolle der Japaner ſtehen, unter der Zivilbevölkerung angerichtet haben, ſind nach den neueſten amtlichen Angaben außer⸗ ordentlich hoch; man ſchätzt ſie auf mindeſtens 1600 Tote und wenigſtens 1000 Verwundete. Ueber die Verluſte durch das Abwehrfeuer der Luftabwehrgeſchütze iſt amtlicherſeits eine genaue Liſte herausgegeben worden, nach der bisher durch Splitter von Granaten der Abwehrgeſchütze 18 Menſchen getötet und 442 verletzt worden, nämlich 414 Chineſen, 7 Japaner, 10 Inder und 11 Europäer und Amerikaner. Genfer Einladung an Amerika dib Waſhington, 17. September. In der amerikaniſchen Preſſe wurden Meldun⸗ gen verbreitet, daß der Völkerbund an die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten eine Einladung ge⸗ richtet habe, ſich an den Arbeiten des neugebildeten Beratungsausſchuſſes für die Fernoſtfragen zu be⸗ teiligen. Staatsſekretär Hull gab dazu am Donners⸗ tag bekannt, daß die Vereinigten Staaten eine Ein⸗ Iadung ſorgfältig prüfen würden. Er lehnte es aber in der Preſſekonferenz ab, die wahrſcheinliche Ent⸗ ſcheidung anzudeuten. Auf Fragen, die von verſchie⸗ denen Preſſevertretern an ihn gerichtet wurden, gab er zu, daß ein Prätedenzfall für die Mitarbeit der Vereinigten Staaten im Anſchluß dadurch geſchaffen ſei, daß ſich die Regierung 1933 in beratender Form an dem Ausſchuß gur Bereinigung der Mandſchukuo⸗ Kriſe beteiligt habe. Trotz des Regens geht der Vormarſch weiter ee aber erfolgloſer Widerſtand der bolſchewiſtiſchen Milizen i„ütinb Leon, 16. September.. Trotz Regens und einer tieſhängenden Wolken⸗ decke, die zur Zeit jede Fliegertätigkeit unterbindet, ſetzten die nationalen Streitkräfte am Donnerstag ihren Vormarſch an der Nordfront ſort. Die Bol⸗ ſchewiſten verſuchen mit allen Mitteln, den nationa⸗ len Siegeszug wenigſtens bis zum erſten Schneefall aufzuhalten. Jedoch müſſen die roten Horden trotz des Einſatzes ihrer letzten Reſerven vor der Wucht des nationalen Angriſfs langſam zurückweichen. Im Abſchnitt Villaſimpliz an der Straße Leon Oviedo beſetzten die Nationalen wichtige Höhen und kamen bis zu der 47 Kilometer nördlich von Leon und 60 Kilometer ſüdlich von Oviedo gelegenen Ort⸗ ſchaft Villamanin. Die von hier aus oſtwärts nach Carmenes führende Landſtraße liegt unter dem MG⸗Feuer der Nationalen. Die weſtlich der Straße Leon—Oviedo marſchie⸗ renden Kolonnen operieren in Verbindung mit den öſtlich ſtehenden Gruppen und beſetzten am Don⸗ nerstagfrüh wichtige Stellungen unmittelbar weſtlich des 1360 Meter hohen Gebirgspaſſes Pajares an der Provinzgrenze Leon—Aſturien. Das umfangreiche in den letzten Tagen erbeutete Material iſt mit wenigen Ausnahmen ſowjetruſſi⸗ ſchen Urſprungs. — Rom, 1 September.(U..) Nachdem Italien die wichtigſten politiſchen und verwaltungsmäßigen Probleme Aethiopiens gelöſt, hat, wendet es jetzt ſeine Aufmerkſamkeit der reli⸗ giöſen Frage zu. Wie der Faſchismus die Beziehun⸗ gen zwiſchen dem italieniſchen Staat und der römiſch⸗ katholiſchen Kirche auf dem Prinzip der Trennung zwiſchen Staat und Kirche neu geregelt hat, ſoll jetzt auch die bisher allmächtige koptiſche Kirche din veränderten Verhältniſſen entſprechend umgeſtaltet werden. Die koptiſche Kirche war vor der italieni⸗ ſchen Beſitzergreifung auch auf politiſchem Gebiet die ſtärkſte und oft allein beſtimmende Macht. Sie beſteuerte, ſie ſtrafte, ſie begnadigte, ſie gab und nahm Privilegien und fungierte als Schieds⸗ richter in kirchlichen und weltlichen Streitfragen. Jetzt aber, nachdem Italien aus Abeſſinien ein ita⸗ lieniſches Kaiſerreich gemacht hat, muß auch dieſe alte⸗ Oroͤnung ihr Ende finden. Die koptiſche Kirche ſoll in Zukunft nicht mehr den Staat kontrollieren, ſon⸗ dern umgekehrt, der Staat ſoll die Stellung und die Machtbefugnis der koptiſchen Hierarchie im Kaiſer⸗ reich Oſtafrika beſtimmen. Zwar iſt die koptiſche Kirche mit ihren rund drei Millionen Anhängern nicht die zahlenmäßig ſtärkſte Religionsgemeinſchaft im ehemaligen Abeſſinien— ſie wird übertroffen vom Iſlam mit 4200 000 — ſpielte aber von jeher, dank ihrer Anhängern. ſtrafferen Organiſation und ihres Reichtums, die ausſchlaggebende Rolle. Weiterhin gibt es in Oſt⸗ afrika 350 000 Heiden, 30 000 Römiſch⸗Katholiſche und 20000 Angehörige verſchiebener Sekten. Nath der volitijchen die kulturelle Neuregelung: Ftalien und Abeſſiniens Kirchenyrobleme Kampf gegen das Deutſchtum Die koptiſche Kirche ſoll ihre Ausnahmeſtellung zugunſten des Staates aufgeben Ein genauer Plan zur allgemeinen Regelung der Kirchenfragen ſoll ſchon in nächſter Zeit aus⸗ gearbeitet werden Vor wenigen Tagen veröffentlich⸗ ten hieſige Zeitungen eine Liſte der wichtigſten Punkte, die bei einer Reorganiſation der Kirche zu berückſichtigen wären. 1. Der Metropolit(der Abuna) ſoll das Oberhaupt der koptiſchen Kirche Abeſſiniens ſein und direkt den italieniſchen Behörden unterſtehen. In inneren Fragen der Kirche beſitzt er vollſte Machtbefugniſſe. 2. Der Abuna ſoll als Mitglied der Regierungs⸗ kommiſſion befugt ſein, an der Ausarbeitung der Kirchenreform mitzuarbeiten. 3. Er ſoll auch in Zukunft vom ägyptiſchen Klerus gewählt und vom Patriarchen in Aletänütien geſalbt werden. 4. Die kirchlichen Ernennungen einſchließlich der verſchwinden, ebenſo das Recht, Steuern zu erheben, lieniſchen Behörden. 5. Der Abuna und die Biſchöfe, deren Zahl auf drei beſchränkt wird, ſollen künftighin ein feſtes Ge⸗ halt vom Staat beziehen und dafür auf die außer⸗ ordentlichen Einkünfte, die früher aus den Gemein⸗ 965 zufloſſen, verzichten. Alle illegalen Privilegien des Klerus ſollen e en ebenſo das Recht Steuern zu erheben. 7. Eine geiſtliche Perſon darf kein politiſches Amt bekleiden. 8. Abergläubiſche Gebräuche, die die Unwiſſenheit des Volks ausuutzen, können verboten werden. ee für Frauto in Bartelona* N M.) + Paris, 17. September. Wie der„Jour“ meldet, haben in Barcelona De⸗ monſtrationen gegen die bolſchewiſtiſchen Machthaber ſtattgefunden. Zahlreiche Gruppen von Frauen ſeien über den Hauptplatz von Barcelona, die Plaza Cataluna, und die Ramblas gezogen. Sie hätten Schilder mit ſich geführt, auf denen man zum erſten⸗ mal in Barcelona habe leſen können:„Es lebe Francol Wenn doch Franco käme!“ Die bolſche⸗ wiſtiſchen Horden ſeien mit Waffengewalt gegen die Frauen vorgegangen. Auf beiden Seiten habe es zahlreiche Verletzte gegeben. Eine Austauſchaktion dub. Salamanca, 17. Sepiember. General Fvanco hat einen Erlaß unterzeichnet, burch den ein Uebeveinkommen mit dem Internatio⸗ nalen Roten Kreuz in Kraft geſetzt wird. Dauach bann eine gleiche Anzahl Spanier aus dem matio⸗ halen in rotſpaniſches Gebiet überwechſeln, wie rechtsſtehende Perſonen auf Grund einer Vereinba⸗ rung des Internationalen Roten Kreuzes mit dem Valencia⸗Ausſchuß Madrid verlaſſen dürfen. Dieſes Uebereinkommen wird die Befreiung von 2500 Perſonen bewirken, die ſich ſeit Jahresfriſt in den Gebäuden ausländiſcher Botſchaften und Geſandt⸗ ſchaften in Madrid befinden und in ſtändiger Lebensgefahr ſchweibten. Der von der britiſchen Regierung zum Zwecke der Wegſchaffung von Flüchtlingen aus Madrid gechar⸗ terte Dampfer„Gibel Zerjon“ hat jetzt mit 400 Per⸗ ſonen aus Madrid ſeine erſte Fahrt von Valencia nach Marſeille gemacht. Dieſe Flüchtlinge hatten ſich in verſchiedenen Botſchaften in Maorid in Sicherheit gebracht. Es handle ſich teilweiſe, ſo wird berichtet, um Leute, die mit Franco lympatbiſieven. Sie haben genug! anb. London, 16. Sept. 60 Mann der Beſatzung des zur Zeit mit einer ſchweren Beſchädigung in Falmouth liegenden ſowjet⸗ ſpaniſchen Zerſtörers„Joſé Luis Diaz“ haben das Schiff verlaſſen und weigern ſich, an Bord zurückzu⸗ kehren. Sie begründen ihr Vorgehen damit, daß ſie nicht mehr unter der roten Flagge dienen wollten. Das britiſche Innenminiſterium hat die Matroſen auf Grund der Fremdengeſetzgebung vorläufig feſt⸗ nehmen laſſen, jeboch ſind Schritte eingeleitet wor⸗ den, um ihre Rückkehr nach Spanien zu ermöglichen. General Franto beglückwünſcht den Führer dub. Berlin, 16. September. Der Führer des nationalen Spanien, General Franco, hat an den Führer und Reichskanzler fol⸗ gendes Telegramm gerichtet: „Im Namen aller Spanier, die gegen die kom⸗ muniſtiſche Barbarei kämpfen, beglückwünſche ich Euere Exzellenz lebhaft zu Ihrer letzten groß⸗ artigen Rede, in der Sie es erneut verſtanden haben, edle germaniſche Empfindungen dem großen deutſchen Volk vor Augen zu führen. Heil Hitler! gez. General Franeo.“ 72.— Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 420 Die Stadtseite Mannheim, 17. September. Mannheim als Artiſten-Stadt Zum Tag der deutſchen Artiſten Heute iſt der Tag der deutſchen Artiſten. In jedem Varieté, in jedem Kabarett wird er beſon⸗ ders begangen und die Anſager werden auf ſeine beſondere Bedeutung hinweiſen. Er iſt nämlich nicht als„Feiertag“ für die Artiſten gedacht. Ganz im Gegenteil, es ſoll ſich jeder Artiſt, aber auch jeder von uns, an dieſem Tag nach Vermögen beteiligen. Die Einnahmen der Vorſtellungen, ſowohl der Veranſtalter wie auch der Artiſten, werden zu⸗ gunſten der vielen Opfer, die dieſer Beruf fordert, und für diejenigen, denen ihr Alter die Welt der Bretter verſchloß, verwendet. Zugunſten des ſchönen Altersheims der deutſchen Artiſten in Wieſental im Erzgebirge und für einige andere, die noch im Bau ſind. Wer alſo heute abend in ein Kabarett oder Varieté geht, verſchafft ſich nicht nur einige vergnügte Stunden, ſondern tut auch noch ein gutes Werk. Mannheim ſpielt in der Geſchichte deutſcher Arti⸗ ſtik keine unbedeutende Rolle. Die Blütezeit für die Artiſten war vor 30 Jahren. Damals baute man ihnen ganze Theater, Varietés und Kabaretts und die Groß⸗Zirkuſſe reihten ſie in ihr Programm ein. Durch andere Unterhaltungsmöglichkeiten wurden ſie aber ſpäter in den Hintergrund gedrängt und bis vor kurzem konnte man von einer wirklichen Not der Artiſten im ganzen ſprechen. Durch die NSG„Kraft durch Freude“ hat ſich das Bild zwar zugunſten der Artiſten verändert, auch viele Vereine tragen dazu bei, aber die glanzvolle Höhe der Jahrhundertwende iſt noch lange nicht wieder erreicht. Mannheim ſpielte zu jener Zeit unter den deut⸗ ſchen Städten mit die wichtigſte Rolle, was arti⸗ ſtiſches Können anbelangt. Aus aller Welt kamen damals Agenten hierher, ſaßen in dem längſt abge⸗ riſſenen„Saalbau“ oder„Apollo“, ſchauten ſich dort das Neueſte vom Neuen an und ſchloſſen hier mit den Artiſten ihre Verträge. In dieſen zwei Thea⸗ tern bekam man Monat für Monat die neueſten Ueberraſchungen zu ſehen, die Deutſchlands Artiſten der Welt zu bieten hatte. Der Weltkrieg machte Mannheims Bedeutung als„Artiſtenſtadt“ ein Ende. — 0 und München ſind heute die Artiſtenmetro⸗ polen. Mannheims Artiſtenruf iſt aber auch heute noch in eingeweihten Kreiſen hervorragend. Beſonders was tatſächliches Können anbetrifft. Gerade die Akrobatik hat in Mannheim eine Pflegeſtätte geſunden. Eigenartig iſt nur: alte Artiſtenfamilien, in denen das Artiſtenblut ſeit Generationen vererbt wurde, gibt es in Mannheim kaum. Alle die Ar⸗ tiſten, die Mannheim als Vaterſtadt hatten oder haben, kamen durch Zufall und meiſt gegen den Wil⸗ len ihrer Eltern in dieſe ſeltſame Welt Aber nicht nur die Akrobaten machten Mann⸗ heims Ruf als Artiſtenſtadt aus. Deutſchlands beſte Humoriſten wechſelten ſich hier im Saalbau und Apollo ab und machten nicht ſelten von hier aus ihren Weg auf die größten Bühnen der Welt. Nur einer ſei genannt: Otto Reutter. Und zum Schluß wollen wir nur noch erwähnen, daß Mannheim Hurch ſeinen langjährigen Einwohner und erfolgreichen bayeri⸗ ſchen Humoriſten Seppl Mauermeyer Deutſchland die Olympiaſiegerin Giſela Mauermeyer„ſchenkte“, was nur wenigen bekannt ſein dürfte. g. un Schwerer Diebſtahl durch unbefugtes Brief⸗ öffnen. Das Reichsgericht hat in einem Grundſatz⸗ urteil feſtgeſtellt: Das Oeffnen eines zugeklebten Brieſumſchlages ſtellt ſich als„Erbrechen eines Be⸗ hältniſſes“ dar; die Wegnahme von Geld aus ſolchem Briefumſchlag iſt daher ſchwerer Diebſtahl. Günſtige Entwicklung der Theatermiete Der Vorjahresbeſtand ſchon übertroffen!— Zur Werbewoche unſeres Nationaltheaters Am morgigen Samstag beginnt die Werbe⸗ woche unſeres Nationaltheaters. Für die Dauer dieſer Woche hat jeder Gelegen⸗ heit, eine Tageskarte zum Preiſe der Mieten zu löſen. Es gelten während der nächſten Tage alſo nicht die normalen Tagespreiſe, ſondern jeder Theaterbeſucher zahlt nur ſoviel, wie er für den Abend zahlen müßte, wenn er ein Abonnement hätte. Der Sinn dieſer Maßnahme iſt natürlich der, die Vorteile der Theatermiete herauszuſtellen und da⸗ mit einen Anreiz zum Abſchluß eines Abonnements zu geben. In dieſem Zuſammenhang iſt der Hinweis auf die bisherige außergewöhnlich günſtige Entwicklung der Platzmiete für die neue Spielzeit angebracht. Der normale Ab⸗ gang, der am Ende der vergangenen Spielzeit ein⸗ trat, iſt jetzt ſchon wieder ausgeglichen, ja es iſt ſogar eine Steigerung über den vorjährigen Beſtand hin⸗ aus eingetreten. Dieſe erfreuliche Entwicklung iſt zum Teil daraus zu erklären, daß durch die Beſſe⸗ rung der allgemeinen Wirtſchaftslage Kreiſe, die es ſich vordem nicht leiſten konnten, für den ſtändigen Beſuch des Theaters gewonnen wurden. Zum Teil mag auch die Aufbeſſerung des Stimmenperſonals der Oper ſich ausgewirkt haben. Dennoch wäre es wünſchenswert, daß die Miete noch ſtärker würde, denn eine ſtarke Miete iſt die ſicherſte Grundlage, auf der ſich die kulturelle Leiſtung eines Theaters unbeeinflußt von finanziellen Erwä⸗ gungen entfalten kann. Gerade im Dritten Reich, deſſen Führung immer wieder mit Nachoͤruck auf die hohe Bedeutung des Kulturfaktors Theater hinweiſt, müßte ſich jeder, der es ſich irgendͤwie leiſten kann, verpflichtet fühlen, eine Theatermiete abzuſchließen und ſo einen ſichtbaren Beitrag zur Stärkung des kulturellen Schaffens unſerer Zeit zu leiſten. Das Mannheimer Nationaltheater kommt ſeinen Mietern weiteſtgehend entgegen. Das Abonnement kann— wie bekannt ſein dͤürfte— in zehnmonatigen Ratenzahlungen beglichen werden, ſo daß alſo auf den einzelnen Monat keine hohen Beträge entfallen. Bei Verhinderung des Mieters iſt Umtauſch möglich. Außerordentlich großer Beliebtheit erfreut ſich übri⸗ gens die Wahlmiete, bei der die Gutſcheine beliebig verwendet werden können. Das Weſentlichſte an der Miete iſt für den Mieter natürlich, daß er als Abon⸗ nent eine Preisermäßigung bis zu 40 v. H. des normalen Tagespreiſes erhält. Nicht unerwähnt ſei ſchließlich, daß Platzmieten auch während der Spiel⸗ zeit abgeſchloſſen werden können, wobei man die Wahl hat, ſchon abgeſpielte Vorſtellungen in Abrech⸗ nung bringen zu laſſen odͤer dafür Gutſcheine zu nehmen.—m. ——————— Die Hochſchule für Muſik und Theater zieht um Zum Beginn des letzten Sindienjahres im alten Heim Am 4. Oktober beginnt an der Städtiſchen Hoch⸗ ſchule für Muſik und Theater das Studien⸗ jahr 1937/38. Es wird für das im Jahre 1933 ins Leben gerufene Inſtitut inſofern von beſonderer Be⸗ deutung ſein, als im Frühjahr 1938 die Hochſchule von ihrem derzeitigen Heim im Hauſe A 1, 3 in den Börſenbau in E 4 verlegt werden wird. Dieſe Umſiedlung iſt dringend notwendig gewor⸗ den, nachdem die Zahl der Beſucher der Hochſchule ſeit 1934 auf das Vierfache geſtiegen iſt. Vor vier Jahren hatte das Inſtitut, das bekanntlich noch im Jahre ſeiner Gründung die ſtaatliche Anerkennung erhalten hat, 125 Schüler. Heute ſind es deren 600. Dieſe erfreuliche Entwicklung führte aber dazu, daß die Räumlichkeiten in A 1 zu eng wurden und den Unterrichtsbetrieb zu beeinträchtigen drohen. Das Anweſen A 1, 3— das darf man nicht überſehen— wurde ja auch nicht als Schule errichtet, ſondern diente urſprünglich privaten Wohnzwecken(Engel⸗ hornſches Palais“), und ſpätere Maßnahmen konn⸗ ten nur Behelfe ſein. Die Räumlichkeiten ſind nicht reſtlos zweckentſprechend, es fehlen z. B. auch aus⸗ reichend ſchallſichere Abdichtungen. Dieſer unzureichende Zuſtand wird im Laufe des neuen Studienjahres abgeſtellt werden. Der Börſen⸗ bau(er wurde 1902 als neues Börſengebäude be⸗ zogen) iſt ſo geräumig, daß er der Hochſchule für Muſik und Theater zu einem in jeder Hinſicht vor⸗ bildlichen Heim eingerichtet werden kann. Die Hoch⸗ ſchule wird nach dem Umzug u. a. auch einen Kam⸗ mermuſikſaal für 250 Perſonen und ſpäter, wenn auch das Erdͤgeſchoß(in dem noch einige Zeit die Pro⸗ duktenbörſe verbleiben wird) frei ſein wird, einen großen Konzertſaal beſitzen. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß das Inſtitut unter den neuen Ver⸗ hältniſſen über Mannheim hinaus eine noch ſtärkere Anziehungskraft als bisher ſchon ausüben wird. Von den derzeitigen Beſuchern der Hochſchule ſtammt ein Drittel von auswärts. Abgeſehen von badiſchen und pfälziſchen Orten ſind zahlreiche Städte aus dem übrigen Reich vertreten. Auch einige Eng⸗ länder ſind zur Zeit anweſend, um hier ſich aus⸗ bilden zu laſſen. Die Hochſchule iſt in mehrere Ab⸗ teilungen gegliedert: Im Konſervatorium erhalten Schüler vom 7. bis 16. Lebensjahr einen ſorgfältigen Unterricht, auf den dann die eigent⸗ liche Muſikhochſchule aufbauen kann. Da⸗ neben beſtehen die Opernſchule und die Schau⸗ ſpielſchule als eigene Abteilungen. Außerdem gibt es ein Muſiklehrerſeminar und ſchließ⸗ lich noch einige Sonderklaſſen(Dirigenten⸗ Orcheſter⸗, Theorieklaſſe). Als Neuerung tritt jetzt im Herbſt eine Opernchorſchule hinzu. Um ſie auch Berufstätigen zugänglich zu machen, werden ihr ausſchließlich Abendſtunden vorbehalten. Dieſe Erweiterung des Arbeitsprogramms iſt mit ein Beweis dafür, daß die Leitung der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater auf Wahrung des Charakters des Inſtituts als einer univerſalen muſikaliſchen Ausbildungsſtätte bedacht iſt. Um ſo begrüßenswerter iſt es, daß die Stadtverwaltung auch in räumlicher Hinſicht eine befriedigende Löſung gefunden hat.—m. Flak fährt ins Manöver Emſig wurde geſtern, von morgens drei Uhr an, ſchon auf den Güterbahnhöfen Mannheim⸗Kleinfeld, ⸗Waldhof und auf dem Hauptgüterbahnhof gearbeitet. Erwartungsfroh waren zu dieſer frühen Stunde die Soldaten der Flak⸗Abteilung in Stahlhelm und Marſchanzug mit ihrem ganzen Troß dorthin ge⸗ fahren, ſollten ſie doch zur Teilnahme an den großen Wehrmachtsmanövern in Nordoeutſchland verladen werden. Mit wahrem Feuereifer machten ſie ſich an die Arbeit, verpflockten die vielen Kraftwagen, Kraft⸗ räöer und vor allem die Geſchütze. Alles ging glatt vonſtatten und die Vorgeſetzten waren mit ihren Männern recht zufrieden, wurden doch die vorbe⸗ ſtimmten Ladezeiten weit unterſchritten. Bis auf den fröhlichen Geſang der hier und dort trotz harter Arbeit ertönte, ging alles ſogar verhältnismäßig ſehr geräuſchlos ab, bis am frühen Nachmittag, gegen 2 Uhr, der letzte der ſechs Transportzüge fertig be⸗ laden daſtand und aboͤampfen konnte. Auch Angehörige waren zum Abſchied erſchienen und aus jedem Zug erſchallte bei der Abfahrt ein Soldatenlied.— 18 Stunden werden ſie ungefähr benötigen, bis ſie ihr Ziel in Norddeutſchland erreicht haben. Des⸗ halb rauchten auch ſchon in Mannheim die Gulaſch⸗ kanonen auf ihren Güterwagen. Wann ſie wieder zurückkommen, iſt noch unbeſtimmt, man ſprach aber von Ende September. g. Die letzten Heimkehrer Die Polizei⸗Hundertſchaft von Nürnberg zurück Als erſte fuhren vor vierzehn Tagen ungefähr 80 Mann unſerer Polizeibeamten zum Reichspartei⸗ tag und als letzte kamen ſie nun geſtern abend, kurz vor 18 Uhr, wieder in ihren vier Transportwagen hier an. Schweren Dienſt hatten ſie in dieſen vier⸗ zehn Tagen zu leiſten. Während die SS den eigent⸗ lichen Abſperrdienſt leiſtete, waren ſie als„fliegende Kommandos“ eingeteilt worden. Auf Krafträdern und Transportwagen wurden ſie bei der Ankunft und Abfahrt von Miniſtern und höheren Führern eingeſetzt. So eilten ſie denn von Platz zu Platz, hatten ihn in Minuten abgeſperrt oder den Fahr⸗ zeugen freie Bahn verſchafft und waren oft von morgens 4 Uhr bis abends 10 Uhr unterwegs. Die erſten Tage vor Beginn des Parteitages ſei es noch gegangen, aber dann ſei es aus geweſen mit der Ruhe. Immerhin hätten ſie durch dieſen Dienſt die Mög⸗ lichkeit gehabt, an allen Tagungen und Veranſtal⸗ tungen teilzunehmen, den Führer ſozuſagen auf Schritt und Tritt zu begleiten und die großen und überwältigenden Bauten rund um das Parteitagsgelände zu beſichtigen. Denn wenn die Tagungen einmal begonnen hat⸗ ten, ſo konnten ſie ſich mit Muße dem Geſchehen wioͤmen, das ſie begeiſtert hätte vom erſten bis zum letzten Tag. Auch mit ihrer Unterkunft im Schlacht⸗ hof ſeien ſie ſehr zufrieden geweſen, und die Ver⸗ pflegung aus ihrer Feldküche ſei ebenfalls ausge⸗ zeichnet geweſen. Am Tag der Polizei hätten ſie auch bei der Parade mitgemacht und zu die⸗ ſer wie zur Grundſteinlegung beſonders ſchöne Ban⸗ deliere aus weißem Lackleder und ſchwarze Haar⸗ büſchel auf ihre Tſchakos empfangen. g. Antragsentgegennahme für das Winterhilfswerk 193738 Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937/38 gewährt wieder allen bedürftigen Volks⸗ genoſſen Unterſtützung und Hilfe. Anträge können bei allen Ortsgruppen⸗ und Stützpunkt⸗Geſchäfts⸗ ſtellen der NS⸗Volkswohlfahrt geſtellt werden. Die Entgegennahme der Anträge wird jeweils von Montag bis einſchließlich Donnerstag einer Woche in der Zeit zwiſchen 9 und 12 Uhr vor⸗ genommen. Die Antragsaufnahme beginnt am Montag, dem 20. September 1937. Alles Weitere kann au dem Aushang der Geſchäftsſtellen erſehen werden. Der Kreisbeauftragte des WHWͤ 1937/38. gez. F. Merdes. Grundſteinlegung für das Mannheimer Kolonialkrieger-Denkmal Am Sonntag, dem 19. September, vormittags 11 Uhr, erfolgt die Grundͤſteinlegung für das Kolo⸗ nialkrieger⸗Denkmal auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz in Mannheim durch die Kameraodͤſchaft Deutſcher Kolo⸗ nialtruppen Mannheim und Umgebung. Die Marine⸗ kameradſchaft 1895 Mannheim und die Marine⸗Kame⸗ radſchaft Mannheim⸗Neckarſtadt beteiligen ſich geſchloſ⸗ ſen an der Veranſtaltung. Die Kameradſchaft Deutſcher Kolonialtruppen bit⸗ tet alle Volksgenoſſen, an dieſer Feierſtunde teilzu⸗ nehmen. Die Einweihung des Denkmals findet im Ok⸗ tober ſtatt. Der Oefoko- Zohlungs- plon: 5 Monotsroten- gröndet sich ouf Ver⸗ froben.— Bringen Sie bitte bei threm ersten Einkouf genõgend Aus- weise mit. Covch, bequeme Form, gote fe- derpolster mit modernem Bezug Bequemer Polstersessel, noßbroun poliert mit modernen Bezügen Lampenständer, nußbrœun furniert 1 BOOcle-Lävfer, gestreift, haltbares Gewebe, ca. 67 cm breit m 395 Bovucle-Teppiche qus Hocrgorn, strapozierfähiger Gebraochstep⸗ pich, cd. 200/300 cm. 4400 3800 124„ An den Planken⸗ 2 EBE Steppdecken, 0 Stores gemust. Oberstoff m. Einsotz 0. Fransen, cq. 220 cm hoch m 250 Telefonische Auskoünft onter Nommer Tournqy-VelourHTeppiche, Perser- Muster, m. Fronsen, ca. 200/300 cm Srobtölle, modern gemustert, in goter Ooalität, co. 280 cm breit m 290 17⁰ Jaquard-Ripse, klein gemustert u. gestreift, co. 120 cm breit m 250 Konstseiden-Da- mast, Satin-Röckseite, Krouswoll— föllung, co. 150/200.. U Defata Deutſches familien-Rdufhaus binbfi 23354/50 * ——— 4. Seite/ Nummer 429 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. September 1937 Verkehrswoche der DAß Gau Baden: Die Deulſche Reichsbahn Die Vortragsreihe der von der Gaubetriebs⸗ gemeinſchaft 10, Verkehr und öffentliche Betriebe, durchgeführten Verkehrswoche wurde am Donners⸗ teg mit einem Referat von Direktor Dr. Hauen⸗ ſtein vom Reichsverkehrsminiſterium über„Die Deulſche Reichsbahn“ fortgeſetzt. Dr. Hauenſtein wies eingangs auf die große Tat des Führers hin, durch deſſen Initiative es ge⸗ lungen ſei, die Deutſche Reichsbahn durch Zurück⸗ nahme in die Oberhoheit des Reiches von inter⸗ nationalem Einfluß zu befreien. Dieſe Rücklehr er⸗ fordert natürlich eine Neuregelung der Ver⸗ hältniſſe auf allen Gebieten der Reichsbahn, die durch ein neues Geſetz, das im Entwurf bereits vorrliegt, endgültig feſtgelegt werden ſoll. Dieſes Geſetz wird nach dem Abſchluß der noch ſchwebenden Verhandlungen beſtimmt im Laufe des Jahres er⸗ ſcheinen. Es regelt endgültig die Perſonal⸗Finanz⸗ Beſchaffungs⸗ und Betriebsverhältniſſe. Große Ueberraſchungen wird jedoch das neue Geſetz nicht bringen, denn die Deutſche Reichsbahn war ſich von jeher ihrer nationalen Bedeutung be⸗ wußt und dies erſt recht durch die im Jahre 1924 er⸗ folgte Verreichlichung. Der Reoͤner gab dann einen geſchichtlichen Rück⸗ blick über den langen und mühſamen Weg, den die Eiſenbahn bis zu ihrer heutigen Struktur zurück⸗ legen mußte, und ſchilderte die Schwierigkeiten der früheren Zeiten, mit denen dieſes für unſer Volk ſo wichtige Verkehrsmittel durch die Zerriſſenheit der einzelnen Länder zu kämpfen hatte ſowohl auf finan⸗ ziellem als verkehrspolitiſchem Gebiet. Erſt durch die Zurückdrängung des privaten Einfluſſes und Schaffung eines ſtaatlichen Monopols war es möglich, die Eiſenbahn ihrer nationalen Aufgabe zuzuführen. Mit der Schaffung dieſes das ganze Reich überſpan⸗ nenden Monopols war zugleich auch der erſte Schritt des Sozialismus getan. Die deutſche Eiſenbahn und Deutſche Reichsbahn hätte niemals den hohen Stand der organiſatoriſchen und techniſchen Vollendung er⸗ reicht, wenn man die Entwicklung dem privaten Ka⸗ pital überlaſſen hätte. Die ideale Form der Organiſation haben wir allerdings erſt ſeit dem Jahre 1933 durch die Ausſchaltung des Parlamenta⸗ rismus erhalten. Unternehmen iſt heute in allen Phaſen nationalſozia⸗ liſtiſch ausgerichtet und wird in dieſem Geiſte ſeine Dieſes gigantiſche und autonome Aufgaben erfüllen. Den zweiten Vortrag hielt der Leiter der Be⸗ zirksgruppe Baden der Reichsverkehrsgruppe Sne⸗ dition, Direktor Reinhard, der ſich mit den „Aufgaben des Speditions⸗ und Lagereigewerbes“ befaßte und die Eigenart und volkswirtſchaftliche Bedeutung dieſes Gewerbezweiges darlegte. Das deutſche Speditions⸗Möbeltransport⸗ und Lagerei⸗ gewerbe iſt in Dienſt und Leiſtung unentbehr⸗ lich für die deutſche Volkswirtſchaft. Die mit dem Vierjahresplan in Zuſammenhang ſtehenden Maßnahmen bringen auch für das Spe⸗ ditionsgewerbe eine Fülle neuer Aufgaben, insbe⸗ ſondere hinſichtlich wirtſchaftlicherer Trans⸗ portgeſtaltung, an deren Erfüllung das Ge⸗ werbe entſprechend dem vom Führer geſteckten Ziel mit Tatkraft und Eiſer mitarbeiten wird. Nach einer Fahrt am Nachmittag auf den Heiligen Berg in Heidelberg werden ſich die Teilnehmer an der Verkehrswoche am Abend in der„Stiftsmühle“ verſammeln, um die Ausführungen des Leiters der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, Bernhard Köhler, über„Des Führers Wirtſchafts⸗ politik“ zu hören. Blick auf Eudwigshafen zn der Schau der Amphibien: Tagesration: 3 lebende Fröſche Beſuch bei Schlangen und Fiſchen— Männchen treiben die Brutpflege Mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und Geld⸗ ſtrafe bedroht iſt heute der Handel, das Fangen und Töten der heimiſchen geſchützten Tiere nach der Ver⸗ ordnung des Reichsjägermeiſters„zum Schutz der wild lebenden, nicht jagoͤbaren Tiere(und der wild wachſenden Pflanzen)“. Alle dieſe geſchützten Tiere der breiten Oeffentlichkeit zu zeigen und dadurch auch praktiſch für den Naturſchutzgedanken zu wer⸗ ben, hat ſich die von uns bereits kurz gewürdigte Ausſtellung der Geſellſchaft für Aguarien⸗ und Terrarienkunde als Ziel geſetzt. In mehr als 70 Becken iſt alles untergebracht. Zuerſt ſehen wir alle fünf bei uns heimiſchen Ei⸗ dechſenarten. Zu dieſen zählt auch die Blindſchleiche, die ja leider vielfach für eine Schlange gehalten und deshalb zu Unrecht verfolgt und getötet wird. Eine andere Spielart iſt die Smaragd⸗Eidechſe, die nur noch im Rhein⸗, Lahn⸗ und Moſeltal vorkommt. In der Pfalz findet man ſie ganz vereinzelt noch in der Gegend von Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Sie wird bis zu 0,40 Meter lang. Die Werbeſchau ent⸗ hält zwei Stück, wovon eine 0,35 Meter mißt. Ausgeſtellt iſt auch ein Chamäleon. Dieſes ſeltſame Geſchöpf kommt allerdings nur in Afrika und Südſpanien vor. Seine Zunge iſt 15—20 Zentimeter lang und damit„ſchießt“ das Chamäleon nach ſeiner Beute, insbeſondere Fliegen, Mehl⸗ würmern und Heuſchrecken. Dieſes nützliche Tier ändert bekanntlich ſeine Farbe ganz nach der je⸗ weiligen Umgebung. Wenn es erſchreckt wird, bläſt es ſich auf. Nachts wird ſeine Haut ganz weiß, die Pigmentzellen denen ſich aus oder ziehen ſich je nach Bedarf zuſammen. Das Chamäleon iſt noch fauler als ſelbſt das Faultier! Die Lebensdauer iſt in der Gefangenſchaft-4 Jahre. Eine ausländiſche Eidechſenart iſt der ebenfalls ausgeſtellte Mauergeko. Auch er nährt ſich mit Vor⸗ liebe von Fliegen und kommt auch nur in Afrika und Südſpanien vor, Dort wird er als Haustier gehalten und iſt ein gerngeſehener Gaſt! Nun folgen in der Schau unſere einheimiſchen Schlangen, die alle geſchützt ſind mit Ausnahme der Kreuz⸗ otter. Ungiftig iſt die in Mitteleuropa beheimatete „Würfelnatter“. Die Kreuzotter, die bekanntlich viel weniger Todesfälle verſchuldet als gewiſſe Inſekten, kommt bei uns weder in der 9* noch im Oden⸗ wald vor. Sie bevorzugt ſandige Gegenden wie den Fränkiſchen Jura, die Märkiſche Heide und das Na⸗ turſchutzgebiet der Schorfheide. Ausgeſtellt iſt auch die„Höllenotter“, eine ſchwarze Abart der Kreus⸗ otter. Sie iſt auf Gebirgsgegenden beſchränkt und iſt ſo dunkel gezeichnet, daß man in den meiſten Fäl⸗ len das Zickzack⸗Band nicht mehr wahrnehmen kann. Zum Schluß kommen wir zur„Aeskulap⸗Nat⸗ ter“, auch„Schlangenbad⸗Natter“ genannt und zwar deswegen, weil ſie bisher nur ausgerechnet bei Schlangenbad im Taunus gefunden worden iſt! Eine der ausgeſtellten Schlangen iſt eben eingegangen; ſie hat ſich, wie der Betreuer der Schau angibt, totge⸗ biſſen, wahrſcheinlich, weil ſie von einem Beſucher der Schau erſchreckt worden ſei. In der Abteilung Schildkröten begegnet uns zuerſt die europäiſche Sumpf⸗ oder Teich⸗Schildkröte. Auch ſie iſt bei uns im Reich ge⸗ ſchützt. Sehr ſchön gezeichnet iſt die amerikaniſche Schmuck⸗Schildkröte. Sehr biſſig iſt dagegen die amerikaniſche„Schnapp⸗Schildkröte“; der Name ſagt alles! Sie iſt in ihren Gewäſſern ein gefürchteter Schädling und fällt ſogar Cnten und Hühner an! Mitunter frißt ſie 100 Gramm Kleiſch auf einen Schlag! Von den einheimiſchen Froſch⸗, Kröten⸗ und Sa⸗ lamander⸗Arten iſt nur der Gras⸗ und Waſſerfroſch nicht geſchützt. Die Kröten ſind nützlich, weil ſie Regenwürmer, Kelleraſſeln, Inſekten u. a. Gartenſchädlinge vernichten. Zu erzählen wäre noch allerhand von der„Geburtshelfer⸗Kröte“, der„Knob⸗ lauchs⸗Kröte“ uſw., aber wir wollen noch ein Wort der Fiſch⸗Abteilung widmen. Der„Willionen⸗ Fiſch“ Südamerikas hat die Pontiniſchen Sümpfe bei Rom malariafrei gemacht. Der„Kampf⸗Fiſch“ aus Siam zählt zu denen, die ſich Luft an der Oberfläche des Waſſers holen müſſen; das Männchen treibt die Brutpflege und verjagt das Weibchen vom„Neſt“ wie alle neſtbauenden Fiſche, z. B. auch der Stichling. Kampf⸗Fiſch: der Name ſtammt daher, daß die Männchen ſolange miteinander kämpfen um das Weibchen, bis nur noch der Stärkſte übrig bleibt! Deutſchland bezieht dieſe und andre wertvolle Tiere aus aller Welt, züchtet ſie mit großer Liebe und Sach⸗ kenntnis und verkauft die Nachkommenſchaft wieder ans Ausland! So hilft deutſche Beobachtungsgabe und Tüchtigkeit auch auf dieſem Wege Deviſen ſchaffen. Dr. Fritz Haubold. 25jähriges Dienſtjubiläum bei der JG⸗Farben⸗ induſtrie ſeierte Kaufmann Willy Kettler, Lud⸗ wigshafen, Hohenzollernſtraße 68. Herzlichen Glück⸗ wunſch! 0 Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—18 Uhr Schollplattenmuſik; 20 bis 22 Uhr Konzert des Muſikzuges der SA⸗Standarte 17 unter Leitung von MZcß.— 9 Großer Saal Nes JG⸗Feierabendhauſes: 19.30 Uhr Feſt⸗ abend des Deutſchen Frauenwerkes und der SS. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Verſprich mir nichts“.— Palaſt: — Mfa-Rheingolbe„Sieben Ohrfeigen“.— um den Piratenſchatz“.— undenheim:„Der Etappenhaſe“. Union⸗Theater:„Kampf Alhambra M — Iilmrundſchau Alhambra:„Der Unwiderſtehliche“ Unwiderſtehlicher noch als oͤie reizende und amü⸗ ſante Filmoperette erſchien uns zunächſt ein wunder⸗ barer Kulturfilm vom Leben der Stein⸗ adler, der die königlichen Tiere in voller Freiheit einer großartigen Hochgebirgslandſchaft zeigt und als Muſterleiſtung moderner Naturphotographie an⸗ geſprochen werden darf. Aber dann kam er, Hans Söhnker, diesmal ſehr mondäner, ſehr lebensluſtiger Sohn eines reichen Lyoner Strumpffabrikanten und ließ ver⸗ mutlich auch im Zuſchauerraum ſo manches Frauen⸗ herz nicht ganz ungerührt. Zum Strumpf gehört notwendig der Schuh; und ſo gibt ſich's ganz von ſelber, daß der angenehme, doch etwas leichtſinnige junge Mann André in dieſem Filmmärchen vom Glück über Nacht ſeine Herzallerliebſte von Anny Ondras Gnaden als ungekrönte Königin einer großen Schuhfabrik heimführen wird. Ehe es aber ſoweit iſt, ſind natürlich in ſolch' einem vergnüglichen Reim⸗ und Singſpiel eine Reihe heiterer Zwiſchen⸗ fälle nötig, damit die Geſchichte unter der wie ſtets ſehr temperamentvollen und geſchickten Spielleitung Geza von Bolvarys auch genug Abwechflung bringt. Der Strumpfkronprinz nämlich, der dem nur mäßig ſtrengen Papa einen Beweis ſeiner trotz allem vorhandenen Tüchtigkeit erbringen will, wird nach mehreren herzensbrecheriſchen Verſuchen in der Hausangeſtelltenbranche Empfangschef eines großen Pariſer Modeſalons, in dem die Schuhkönigin ſich aus Laune und— ein wenig Liebe auf den erſten Blick als jüngſte Vorführdame einſchmuggelt. Soll⸗ ten alſo die werten Kinobeſucher beiderlei Geſchlechts ſowohl von dem ſcharmanten Hans wie der diesmal beſonders anmutig und übermütig aufgelegten Anny noch nicht hinreichend bezaubert ſein, ſo dürfte allein ſchon der tiefe Blick hinter ſämtliche nur denkbaren Kuliſſen der Pariſer haute couture mit großer Gala⸗ Pracht⸗Modenſchau hier letzte Widerſtände beſiegen. Um ſo mehr, als Erika von Thellmann mit dem zweiten Frühling der ſchon etwas angereiften Madame Midi und Paul Heidemann als ihre rechte Hand hier wie auf dem berühmten Midinetten⸗ ball ſachkundige Unterſtützung bieten, und Trude Heſterberg als energiſche Tante das Privatleben der entzückenden Herrſcherin über tauſend Schuh⸗ filialen mit Hilfe des vertrottelten, doch ſtamm⸗ baumbewehrten Marquis de Roſſignol(Hubert von Meyerinch vergeblich in die Bahnen ihres Ehr⸗ geizes zu lenken verſucht. Das Ganze iſt von Franz Doelle in ein recht gefälliges muſikaliſches Gewand gekleidet, als deſ⸗ ſen Hauptſchmuckſtück ein gelungener Schlager„Auf der Rue Madeleine in Paris“ ſich mit leiſem Er⸗ innerungsklang an die unvergeſſenen„Toits de Paris“ ins Ohr ſchmeichelt. Margot Schubert. Suiuulbauuur Cnoinili Juſolge Näſſe der Straße ins Schleudern geraten. In einer Kurve in der Tiergartenſtraße geriet am Mittwochabend ein Perſonenkraftwagen infolge der Näſſe der Straße ins Schleudern, fuhr auf einen am Gehwegrand ſtehenden Telephonmaſt auf und riß denſelben um. Der Führer des Wagens und eine Beiſahrerin zogen ſich durch Glasſplitter leich⸗ tere Verletzungen zu. Der Perſonenkraftwagen, an dem ein Sachſchaden von etwa 300 Mark entſtand, mußte abgeſchleppt werden. Hausmuſik im Kurpfälzer Muſenm. Am morgi⸗ gen Samstag findet im Kurpfälziſchen Muſeum— wieder im grünen Saal der Romantiker— eine Hausmuſik, die ſiebente dieſes Sommers ſtatt. Sie bringt Lieder aus Nachklaſſik und Romantik. Aus⸗ führende ſind Tilde Hoffmann(Geſang) und Mar⸗ garete Moufang(Klavier). Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Figaros Hochzeit“(St. Pl. Miete C 1 Pr. Gr. 2, 20—28 Uhr). Haus der Kunſt: Kolontalausſtellung. Geöffget von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr. Kürpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen— NSDAbp-Mifſeilungen Aus bartetemtlichen Behanntmechungen entnommeo Ortsgruppen det NSDAu“ Plankenhof. 17.., 20.90 Uhr, Sitzung der Amts⸗ und Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle, P 7, 7a. Neueichwald. 17.., 20 Uhr, Beſprechung auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle für Amts⸗, Haupt⸗ und Stellenleiter ſowie Mitarbeiter des Stabes. NS⸗Frauenſchaft Platz des 30. Januar. 17.., 20.90 Uhr, Heimabend im „Kühlen Grunde“, Seckenheimer Straße 98. Mitglieder des Frauenwerks ſind eingeladen. Liederbücher mitbringen. Humboldt. 17.., 17 Uhr, treffen ſich unſere Frauen vor den Rhein⸗Neckar⸗Hallen zum Beſuch der Induſtrie⸗ Ausſtellung. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein im Koͤß⸗Zelt. Näheres durch die Propagandawalterin Frau Müller, Zehntſtraße 29a. Humboldt. Die reſtlichen Zellen rechnen die Beiträge ſofort bei Frau Reitmeier, Lortzingſtr. 6, ab. Rheinau. 17.., 14 Uhr, trefſen ſich die Frauen, die die Ausſtellung beſuchen, an der Halteſtelle Rheinauhafen. 88 Sämtliche Gefolgſchaften und Sonderheiten des Bannes 171 und ſämtliche Fähnlein des Jungbannes 171 holen am Freitag, 17.., oder Dienstag, 21.., zwiſchen 20 und 21 Uhr, die September⸗Ausgabe der„Volksjugend“, auf dem Bann Nr.7171, Zimmer 75, ab. Dieſer Termin iſt von allen Einheiten unbedingt einzuhalten. TB.Nachrichtengefolgſchaft. 17.., 19.55 Uhr, tritt die Gefolgſchaft in M 6(Lauerſche Gärten) zum Gefolgſchafts⸗ dienſt in Sommerdienſtuniform an. Mitzubringen ſind Beitrag und Blinblampen. Motorgefolgſchaft 171. 17.., 20.15 Uhr, Antreten zum Gefolgſchaftsdienſt vor dem Herbert⸗Norkus⸗Heim. Die Teil⸗ nehmer der Goslar⸗Fahrt bringen ihrer Fahreranzüge mit. Die reſtlichen Beiträge bis Monat September einſchließlich müſſen entrichtet werden. 25 Untergau 171. 17.., 20 Uhr, Sanitätskurſus bei Dr. Höfler. Vollzähliges unbedingt Pflicht. 5/171 Oſtſtadt. 17.., 20 Uhr, treten alle Mädel auf dem Heiliggeiſtplatz an. NSKOV Kameradſchaft Mannheim. 26.., Amtswalterausflug, „Fahrt ins Blaue“. Meldeſchluß am 18. 9.— Nachmeldun⸗ gen werden noch in der Geſchäftsſtelle Große Merzelſtr. 5, entgegengenommen. DAcx Amt für Berufserziehung und Betriebsführung Betriebsobleute. Die DA, Amt für Berufserziehung und Betriebsführung, erinnert hiermit an das Leiſtungs⸗ ſchreiben in Kurzſchriſt und Moſchinenſchreiben am Soms⸗ tag, 2. 10. Die Anmeldungen für dieſes Leiſtungsſchreiben ſind an die Dienſtſtelle des Amtes für Berufserziehung und Betriebsführung, Mannheim, C 1, 10, bis ſpäteſtens 30. 9. einzureichen. Wir erwarten zahlreiche Beteiligung. Kraft durch Freude Abteilung Feierabend tung! Die Großvarietsveranſtaltung am Samstag, 18.., iſt reſtlos ausnerkauft. Sichern Sie ſich deshalb heute ſchon Karten für unſere Varietéveranſtaltung am Sonntag, 19.., 15.90 Uhr und 20.15 Uhr. Ortsgruppe Neckarau. Samstag, 18. September, 20.90 Uhr, im Evangeliſchen Gemeindehaus 1. Varieteéfeſtſpiele mit beſten beutſchen Künſtlern, darunter der große ſüd⸗ deutſche Humoriſt Adam Müller aus München als Anſager, und Humoriſt. Das Progromm enthält u..: Olumpia⸗ Sport in Silber, akrobatiſche Tönze, Rollſchuhwirbelwind, humoriſtiſche Handſchittenſpiele, Schießſenſation auf leben⸗ Regen-Mäntel Regen-Umhänse moderne Formen, führen als Spezialität Hili& Müller N 3, 11ſ/12 1 Kunststraße dige Ziele, Wunder der Equilibriſtik, Manipulationen im Rhythmus der Muſik u. a. m. Eintritt 50 Pfg., Suac 10. Pfg. Einlaß. Karten ſind erhältlich bei allen d⸗ Betriebswarten, Zellen⸗ und Blockwaltern der DA8, bei Göppinger, Fiſcherſtaße 1, und in ber Koß⸗Geſchäftsſtelle, Luiſenſtraße 46.— Um all, den Velksgenoſſen, welche gerade an Samstigen aus geſchäftlichen Gründen erſt ſehr ſpät zu einer Veranſtaltung kommen können, auch einen ſicheren Sitzplatz zu geben, werden Zuſatzkarten zu 20 Pfg. als Platzkarten ausgegeben. Abteilung: Reiſen. Wandern und Urlaub. Großwanderfahrt am Sonntag, 26. September, an die Bergſtraße wird auf einen ſpäteren Zeitpunet verſchoben. Bereits gekzufte Karten ſind ſofort zurückzugeben. Achtung! Am kommenden Sonntag finſnt in Heidelberg die Erſtaufführung des„Oratorium der Arbeit“ auf der Thingſtätte um 17.30 Uhr ſtatt. 2005 Mitwirkende unter Leitung von Prof. Dr. H. M. Poppen. Die Solopartien ſind den beſten Kräften übertragen. Die K ⸗Vorver⸗ kaufsſtellen geben Fahrkarten zu nur 65 Pfg. aus, die ab 14 Uhr für ſämtliche Züge der OE gültig ſind. Die Ein⸗ trittskarte zur Thingſätte koſtet nur 40 Pfg., ſo daß ſich für die Oratoriumsbeſucher der Geſamtbetrag auf, nur 1,05 Mark ſtellt. Die Kärten müſſen bis ſpäteſtens Ftert ig⸗ nachmittag 18.90 Uhr bei den Verlaufsſtellen abgeholt ſein. Sonderzug am kommenden Sonntag, dem 19. Seßtember.“ nach Stutigart.(Gelegenheit zum Beſuch des Cannſtatter Volksfeſtes). Abfahrt ab Mahnheim.25 Uhr, Stuttgart an 10.52 Uhr, Rückſahrt ab Cannſtatt 29.31 Uhr, Stuttgart ab 22.50 Uhr, Mannheim an.40 Uhr. Der Zug hält außer⸗ dem auf der Hin⸗ und Rückfahrt zuf folgenden Stationen: Neckarou, Rheinau, Schwetzingen, Hockenheim, Neuluß⸗ heim, Ludwigsburg. Fahrkarten zu 3,10 Mark bei ſämt⸗ lichen Geſchäftsſtellen erhöltlich. Radwanderung am kommenden Sonntag, 19. Sept. Erb⸗ hof Riederode, Worms. Abſahrt 7 Uhr ab Waſſerturm, .30 Uhr Karlſtern. Fohrradlompen mithringen Großwanderfahrt am Sonntag, dem 26. September an die Bergſtraße mit Wanderungen von Laudenbach, Heppen⸗ heim und Bensheim aus und Tanzunterhaltung am Nach⸗ mittag in Heppenheim und Bensheim. Teilnehmerkarten zu. 1 Mark ſind bei allen Verkaufsſtellen erhältlich. Leßte Gelegenheit zum Beſuch der Reichsausſtellung „Schaffendes Volk“ in Düſſeldorf vom 1. bis 5. Oktober. Im Teilnehmerpreis von 22,10 Ma; iſt enthalten: Bahn⸗ bohrt, 4 Uebernachtungen mit Frühſtück, Beſuch der Aus⸗ ſtellung und Abendſahrt auf dem Rhein. Die Fahrkarte allein keſtet 8,50 Mark. Anmeldungen nehmen alle Ge⸗ ſchäftsſtellen, ſowie Orts⸗ und Betriebswarte entgegen. Uc 47 vom 24. bis 29. September nach München. Preis für Fahrt, Uebernachtungen mit Frühſtück, ſowie Alpen⸗ und Stadtrundſahrt 29,00 Mark. Uc 48 vom 26. bis 31. Oktober nach Berlin. Preis für Fahrt, Uebernachtungen mit Frühſtück einſchließlich Stadt⸗ rundfaßrt 28,50 Mark. Anmeldungen nehmen alle Ge⸗ ſchäftsſtellen entgegen. Was hören wir? Samstag, 18. Semptember Reichsſender Stuttgart 3 .00: Fröhliche, Muſik.—.30: Frühkonzert.—.20. Muſik am Morgen.— 10.00: Wiking zwiſchen Wogen und Wolken. Hörſzenen um Günther Plüſchow.— 11.30: Volks⸗ muſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Was machen wir am Sonntag? — 16.00: Froher Funk für alt und jung.— 18.00: Ton⸗ bericht der Woche.— 19.00: Dos Ganze halt. Bunte Manöverbilder.— 20.00: Der ſiebte Ball. Spiel aus der Welt des Varietés.— 21.00: Wochenausklang.— 22.00: Nachrichten.— 22.90: Tanzmuſik.— 24.00: Tanzmuſik (Schallplatten). Deutichlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volk und Staat.— 11.45: 300 Jahre Dorfſchulze.— 12.00: Mittagsmuſik.— 14.00: Allerlei.— 15.10: Buntes Wochen⸗ ende.— 16.00: Froher Funk. Dazwiſchen: Funkberichte vom Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland— Schweden. — 18.00: Eugen Wolff ſpielt.— 18.45: Sport der Woche. — 19.00: Berliner Philharmoniler ſpielen.— 21.15: Der Tag klingt aus.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tonzmuſik. — 2 —— Ceeschdacht Aei Mcnclen/ Von S..-H. Seeſchlacht bei Münden?— Münden iſt eine be⸗ ſcheidene kleine Kreisſtadt im Hannöverſchen, und die Fulda, an deren Zuſammenfluß mit der Werra Mün⸗ den liegt, ein vielfach gewundener, träge dahinziehen⸗ der Mittelgebirgsfluß, der keineswegs danach aus⸗ ſieht, als ob auf ſeinen Fluten jemals eine Wäſſſer⸗ ſchlacht ſtattgefunden habe. Doch aber hat ſich ein ſol⸗ ches Ereignis einſt hier zugetragen, und zwar 230 Jahre vor unſerer Gegenwart, an einem prächtigen Herbſttage Anno Domini 1707. Gegen Ausgang des 17. Jahrhunderts hatte ein gelehrter franzöſiſcher Phyſiker plötzlich herausgefun⸗ den, daß man den Dampf und ſeine Kräfte vorteil⸗ haft zu allerlei praktiſchen Zwecken verwerten könne. Er hieß Denis Papin und ſein Name iſt außer den Wiſſenſchaftlern auch den ſparſamen Hausfrauen unſerer Tage noch immer geläufig, verwenden doch viele von ihnen den luftdicht verſchloſſenen ſogenann⸗ ten„Papinſchen Topf“ oder Digeſtor, um darin bei hoher Dampfſpannung und entſprechend erhöhter Temperatur Speiſen ſchneller gar zu kochen, als dies in gewöhnlichen Töpfen geſchehen kann. Dieſer ge⸗ lehrte Herr nun wurde im Verlaufe ſeines wechſel⸗ vollen Lebens ſpäter Profeſſor in Marburg und kon⸗ ſtruierte daſelbſt ein Gebilde, wie es bis dahin noch niemand zu Geſicht bekommen hatte und das durchaus dem Zylinder einer heutigen Dampfmaſchine, in dem ſich ein Kolben luftdicht auf und ab bewegt, entſprach Dieſe Dampfkraftmaſchin e ließ der prak⸗ tiſch geſinnte Papin nach ſeinen Angaben in ein Ruderradſchiff einbauen, um ſie ſolcherart zur Fortbewegung von Schiffen nutzbringend anzu⸗ wenden. Er befuhr mit dieſem Radſchiff die Fulda bei Kaſſel, ſehr zum Erſtaunen der Uferanwohner und der Schiffer, die nicht wußten, was ſie von dem ſeltſamen Ding halten ſollten. Die Dorfbewohner zogen ſich ſchließlich ſcheu in ihre Behauſungen zu⸗ rück; Fiſcher Jochen aber hielt es, als das wunder⸗ liche Fahrzeug, das ſich von alleine die Fulda hinab⸗ bewegte und dazu aus einem langen dünnen Schorn⸗ ſtein gewaltige Rauchwolken ſchnaubend in die Luft ſtieß, fauchend und raſſelnd ſeinem Boote nahekam, für geraten, ſchleunigſt die Flucht zu ergreifen. Fiſcher Klaus folgte dieſem Beiſpiel und dies war für alle Schiffer, die ſich gerade auf dem Fluß auf⸗ hielten, das Signal, eiligſt ein gleiches zu tun. Aus Leibeskräſten rudernd, erhitzt und voll Entſetzen er⸗ ſchienen alle in Münden und berichteten ihren dor⸗ tigen Genoſſen aufgeregt die Schauermär von dem „Teufelsſchiff“, das von einem Hexenmeiſter ohne Segel und Ruder gelenkt werden könne. Die Wir⸗ kung war entſprechend.„Dem Hexenmeiſter muß das Handwerk gelegt werden“, lautete der einſtimmige Beſchluß der Mündener Schiffer. Alsbald beganne ſie, die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Denis Papin hatte inzwiſchen zu ſeiner innigen Befriedigung feſtgeſtellt, daß ſeine Erfindung ſich be⸗ währte. Das Schifſchen verfolgte tapfer ſeinen Weg, und dadurch kühn geworden, beſchloß Meiſter Papin, bei Münden in die Weſer und auf dieſem Strom bis Bremen zu fahren, um von dort durch die Nordſee und den Kanal nach England zu gelangen. Bei Mün⸗ den angekommen, fand er jedoch zu ſeinem größten Erſtaunen die Fulda in ihrer ganzen Breite von einer Flottille der verſchiedenartigſten Fahrzeuge verbarrikadiert, von denen aus ihm abenteuerliche Geſtalten in Sturmhelmen und Pickelhauben drohend entgegenſahen. Ein mit handfeſten Schifferknechten bemanntes Boot fuhr Papins Dampfſchiff entgegen, zwang es zum Anhalten und mehrere grobe Stim⸗ men fragten laut, was es mit dieſem Schiff für eine Bewandtnis habe. Daraufhin pflanzte ſich Meiſter Papin am Bug auf und hielt in ſehr ſchlechtem Deutſch eine von flammender Begeiſterung getragene Rede über die Dampfkraft im allgemeinen und ſeine Erfindung im beſonderen, einen glänzenden Vortrag, der jeder Lehrkanzel Ehre gemacht hätte, zu dem aber die biederen Mündener Schiffer recht verſtändnislos die Köpfe ſchüttelten. Sie erkundigten ſich, was der fremde Mann weiter vorhabe, und Denis Papin be⸗ richtete von ſeinem Plan, nach England zu reiſen. Ob er vom Landgrafen die Durchfahrtserlaubnis in die Wiſer beſitze, fragten die Schiffer weiter. An ſo etwas hatte der gelehrte Herr überhaupt nicht gedacht, und nun erklärten die Mündener Schiffer kategoriſch, daß ſie ihn nicht weiterfahren laſſen und ſeine durch keine obrigkeitliche Erlaubnis geſtützte Durchfahrt in die Weſer mit allen Mitteln verhindern würden. Es wurde hin und her verhandelt und eine gute Weile geſtritten und endlich kam Papins romaniſches Temperament zum Durchbruch: Er wurde wütend, ſtachelte ſeine eigene Schiffsbeſatzung zum Widerſtand auf und verſuchte mit ſeinem Schiff die Ausfahrt aus der Fulda in die Weſer gewaltſam zu erzwingen. Aber von allen Seiten ſtarrten ihm Ruder, Schiffs⸗ haken, ja ſelbſt Heugabeln und Dreſchflegel entgegen. Es kam zuerſt zum Handgemenge, dann zu einem erbitterten Kampfe, in deſſen Verlauf die paar Mann von Papins Beſatzung der Uebermacht weichen mußten. Der Gelehrte ſelbſt wurde ins Waſſer geworfen und rettete ſich ſchwimmend mühſam ans Ufer, von wo aus er mitanſehen mußte, wie die gewalttätigen Fiſcherknechte ſein kleines Dampfſchiff zerſchlugen und zerſtörten und die mühſam erbaute Dampfmaſchine in die Flu⸗ ten der Fulda verſenkten. Jeder mit irgendeinem Stückchen des reſtlos vernichteten Fahrzeuges als Trophäe geſchmückt, zogen die ſtreitbaren Schiffer bald darauf in Münden ein, wo ſie in den Schenken bei Bier und Wein ihren Sieg über den„Hexenmeiſter“ bis zum grauenden Morgen feierten. Denis Papin aber ging nach Marburg zurück— tief entmutigt und für die Zukunft in ſeiner Schaf⸗ fensfreude völlig gelähmt. Er gab von Stund an alle weiteren Bemühungen auf und befaßte ſich nie wie⸗ der mit ſeinen Erfindungen. Später ging er nach England und beſchloß dort ſein Leben in großer Dürftigkeit, aber in der weiſen Erkenntnis, daß gegen menſchliche Dummheit und Bosheit zu kämpfen ſchwerer iſt, als ſelbſt gegen die grauſamſten Gewal⸗ ten der Natur.— Poltzeiſchutz für Wallate Beery Nachdem der bekannte amerikaniſche Filmſchau⸗ ſpieler Wallace Beery in der letzten Zeit meh⸗ rere Drohbriefe erhalten hatte, in denen die Ermor⸗ dung ſeiner achtjährigen Adoptivtochter Carol Ann angedroht wurde, wenn er nicht die Summe von 10 000 Dollar zahlen werde, hat die Polizei in Los Angeles nunmehr dem Schauſpieler einen beſonderen Polizeiſchutz geſtellt, um etwaige Angriffe oder Entführungsverſuche zu verhindern. Der Schauſpie⸗ ler hat ferner die Erlaubnis erhalten, ſtändig die Piſtole bei ſich tragen zu dürfen. fläche wie ein Luftſchiff trägt. denkilometer erreichen. 600 Stundenkilometer ſoll dieſer neue Rieſenrennwagen erreichen! Der bekannte engliſche Rennfahrer Kapitän Eyſton hat ſich bauen laſſen, mit dem er hofft, den abſoluten Schnelligkeits⸗Weltrekord für Automobile an ſich zu reißen. Unſer Bild zeigt den Rieſenwagen, der zur Erhöhung der Fahrſicherheit eine Art Stabiliſierungs⸗ Eyſton will mit dem Fahrzeug eine Geſchwindigkeit von über 600 Stun⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) einen neuen Rennwagene Der Zug nach dem Süden Faſt einem Bienenſchwarm gleicht dieſe„Wolke“. Es ſind Tauſende von Staren, die ſich auf den Hoch⸗ ebenen Schottlands für den Flug nach dem ſonnigen Süden verſammelt haben. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Deutſchlands höchſte Sternwarte Auf dem Erbisbühl werden täglich die Geſtirne photographiert Sonneberg i. Th., im September. Es will Abend werden im Thüringer Wald. Sachte breitet die Dämmerung ihre Schleier über das enge grüne Tal, in dem Sonneberg, die Stadt des Spielzeugs, ſich zum geruhſamen Schlaf vorbereitet. Wie ſchwarze Wände wuchten die ſteil aufragenden Südhänge des Thüringer Waldes auf, deutlich iſt darunter der 638 Meter hohe Erbisbühl zu er⸗ kennen, von deſſen Kuppe die Lichter eines einſamen Hauſes mit den Sternen um die Wette funkeln.„Das gibt eine ſchöne Nacht heute!“ hören wir einige Wan⸗ derer ſagen, die mit uns den gewundenen Weg be⸗ gehen, der durch dunklen Wald auf den Erbisbühl führt, auf dem Deutſchlands höchſte Stern⸗ warte thront. Handwerker und Heimarbeiter, Fa⸗ brikanten, Lehrer und Schüler ſind in ſolch herrlichen Nächten gewohnte Beſucher dieſes Berges. Sie wer⸗ den hier von kundiger Hand in die Geheimniſſe des Wiltalls eingeweiht. Dieſe Vortragsabende, die die Sonneberger Stern⸗ warte zuweilen für ein intereſſiertes Publikum ver⸗ anſtaltet, bedeuten für die Forſcher ein paar Stun⸗ den der Entſpannung von ihrer ernſten wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeit, die ſie Tag für Tag und Nacht für Nacht verrichten. Als eine der wichtigſten Abteilun⸗ gen der Univerſitätsſternwarte Berlin⸗Babelsberg hat dieſe einſame Station hoch über den Tälern des Thüringer Waldes eine ganz beſondere Aufgabe zu bewältigen; iſt ihr doch gleichſam die ſtändige Wacht über den nächtlichen Himmel über⸗ tragen worden. Ja, auf dem Erbisbühl wird ſtrenge Aufſicht über das Rieſenheer der leuchtenden Ge⸗ ſtirne geübt, über deſſen Verhalten auf eine ganz be⸗ ſondere Art genaueſtens Tagebuch geführt wird. Man könnte das umfangreiche und äußerſt wertvolle Archiv, das in jeder ſternenhellen Nacht durch weiteres Ma⸗ terial bereichert wird, auch die„Kartei des Himmels“ nennen. Dieſe Kartothek beſteht lediglich aus Photo⸗ platten, auf denen das tägliche Sternenbild genau verzeichnet iſt. Denn die Ueberwachung des Himmels geht auf dem Erbisbühl nicht etwa ſo vor ſich, daß man das nächtliche Firmament einfach mit dem Fern⸗ rohr abſucht— nein, man will es ſchwarz auf weiß, haben, was das Auge durch das Teleſkop ſah, oder beſſer, nicht ſah. Das Archiv der 14 000 Platten So richten ſich Nacht für Nacht durch die geöffne⸗ ten Kuppeln der Sonneberger Warte die Rohre eigentümlicher Geſchütze gegen den Himmel— photo⸗ graphiſche Doppelrefaktoren, die durch ein Uhrwerk mechaniſch dem Lauf der Sterne folgen. Was iſt ſchon Neues am Firmament zu entdecken, denken wir, nach⸗ dem die Sternenbilder jeden Monats ſchon längſt bekannt ſind. Nun, auf dem Erbisbühl wird man an Hand der unbeſtechlichen Photoplatte eines Beſſeren belehrt.„Faſt jeder Abend bringt eine Ueber⸗ raſchung“, ſagt man uns,„denn das Bild des nächtlichen Himmels ändert ſich, wiſſen⸗ ſchaftlich geſprochen, von Nacht zu Nacht.“ Frei⸗ lich, es gehört ſchon jahrelange Uebung und großes Wiſſen dazu, aus dieſen unzähligen weißen Punkten, Pünktchen und Flecken auf den Platten, die noch in der gleichen Nacht in der geräumigen Dunbelkammer des Obſervatoriums entwickelt werden, ſolche Ver⸗ änderungen im Sternenbild zu erkennen. Da tauchen immer wieder neue Sterne auf, andere verſchwinden, da geben Kometen und kleinere Planeten ein kür⸗ zeres oder längeres Gaſtſpiel, aber auch ſchon am Lichtwechſel veränderlicher Geſtirne kann der Aſtro⸗ nom wertvolle Hinweiſe für ſeine Forſchungsarbeit finden. Zwei Stunden lang dauert meiſtens die Belich⸗ tung einer Platte, auf der ja auch die lichtſchwächſten Sterne erſcheinen ſollen. Im„Himmelsarchir“, das gegen Feuer, Waſſer und Hitze ſorgſam geſchützt iſt, werden bis jetzt rund 14000 Platten auf⸗ bewahrt, das Ergebnis jahrelangen ſorgfältigen Ueberwachungsdienſtes, und wir brauchen uns nur die Aufnahmen der letzten Wochen zu erbitten, um an Hand der Photographien genau die Wanderung des Kometen„Finsler“ verfolgen zu können. Stören Meteore den Rundfunk? Alle Forſcher auf der Sternwarte Sonneberg, die dort oben ein wahres Einſiedlerleben führen und die zum Teil aus Laienkreiſen hervorgegangen ſind, ar⸗ beiten unter Leitung Dr. Hoffmeiſters, einem früheren Kaufmann, an einem gemeinſamen Ziel. Dieſes iſt neben der täglichen photographiſchen Kon⸗ trolle des Himmels hauptſächlich auch die Unter⸗ ſuchung der Beziehungen zwiſchen Sonne und Me⸗ teortätigkeit und ihre Einflüſſe auf die höheren atmo⸗ ſphäriſchen Schichten, Probleme, deren Erforſchung auch für die Praxis von großem Nutzen iſt, da man gewiſſe Rundfunkſtörungen neuerdings auf außerirdiſche Einflüſſe zurückführt. Be⸗ ſonders Dr Hoffmeiſter iſt es, der dieſen Geheim⸗ niſſen aus dem Weltall durch exakte Beobachtung der Meteore auf die Spur kommen will. Seine Entdeckung, daß nicht alle Sternſchnuppen von zerfallenen Kometen herrühren, ſondern ein gro⸗ ßer Teil von ihnen aus den Tiefen des Weltenraums kommt, um gegen unſer Sonnenſyſtem anzurennen, hat in der aſtronomiſchen Wiſſenſchaft erſt jüngſt ebenſo großes Aufſehen erregt, wie ſeine Wahrneh⸗ mung, daß die großen dunklen Flecke in der leuch⸗ tenden Milchſtraße nichts anderes als ungeheure Mengen Meteorſtaubes ſind. Dieſe wichtigen Forſchungen können natürlich nicht allein auf dem eng begrenzten Raum der Sonneberger Sternwarte betrieben werden, ſo gingen vom Erbisbühl in letz⸗ ter Zeit drei Forſchungsreiſen zur Südhalbkugel der Erde aus, um hier verſchiedene geheimnisvolle Him⸗ melserſcheinungen auf ihre kosmiſchen Zuſammen⸗ hänge zu unterſuchen. Wenn im Winter dann die Stürme um das ein⸗ ſame Haus auf dem Erbisbühl dröhnen und der Schnee es meterhoch umhüllt, dann ſitzen die Männer in emſiger Arbeit über Mikroſkopen und Meßappara⸗ ten, um in tieſſter Weltabgeſchiedenheit die Ergeb⸗ niſſe der Beobachtungsnächte auszuwerten. OEhrenvolle Berufung des Profeſſors Bergius. Prof. Dr. Bergius iſt, wie aus Rom gemeldet wird, zum Vizepräſidenten des Internationalen Ausſchuſſes für Erſatzbrennſtoffe ernannt worden. ODas Auguſteum⸗Orcheſter in Rom kommt nach Deutſchland! Im Oktober wird das berühmte Auguſteum⸗Orcheſter der Königlich Italie⸗ niſchen Accademia di Santa Cecilia, Rom(des älteſten Muſtkinſtituts der Welt), unter Leitung ſeines Dirigenten Maeſtro Bernardino Molinari eine Konzertreiſe nach Deutſchland unternehmen. Das Orcheſter, das internationalen Ruf genießt, be⸗ ſteht aus etwa 100 Mitgliedern, denen eine Reihe be⸗ kannteſter Soliſten angehören. Die Reiſe bedeutet für die Künſtler eine um ſo größere körperliche und geiſtige Anſtregung, als in der kurzen Zeit von nicht ganz drei Wochen— beginnend am 3. Oktober in München, endend am 21. Okt. in Baden⸗Baden— nicht weniger als 19 Konzerte in vielen größeren Städten Deutſchlands und in Berlin ſtattſinden werden. Das Orcheſter erfreut ſich des beſonderen Intereſſes und der Förderung des italieniſchen Regierungschefs Muſſolini. Es iſt ein Zeichen für die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern, daß die exſte Auslandsreiſe des Orcheſters gerade nach Deutſchland führt. Gerhart Hauptmann zieht ſein neues Bühnen⸗ ſtück zurück. Urſprünglch ſollte anläßlich des 75. Ge⸗ burtstages Gerhart Hauptmanns am 15. November das kürzlich vollendete neueſte Werk des Dichters „Ulrich von Liechtenſtein“ in Berlin zur Uraufführung gelangen. Das Werk ſollte gleich⸗ zeitig im Wiener Burgtheater herausgebracht werden. Nunmehr will Hauptmann ſein neues Stück vor⸗ läufig überhaupt noch nicht den Bühnen überlaſſen, ſo daß die Geburtstagsfeiern auf dieſe Uraufführung verzichten müſſen. Das Staatliche Schauſpielhaus Berlin gibt dafür„Die verſunkene Glocke“ mit Werner Krauß in der berühmten Kainz⸗Rolle des Heinrich und Käthe Gold als Rautendelein. Im Wiener Burgtheater gelangt„Kollege Crampton“ mit Treßler in der Titelrolle in einer Neuinſzenierung zur Aufführung. Abſchluß der deutſchen Buchausſtellung in Kopenhagen. Die Ausſtellung„Das Deutſche Buch“ in Kopenhagen, zu der ſich in den zehn Tagen ihves Beſtehens weit über 1000 Beſucher in den ſchönen Räumen des Schloſſes Charlottenburg zuſammen⸗ gefunden hatten, wurde mit einer ſchlichten Feier ge⸗ ſchloſſen. Mit dem deutſchen Geſandten Dr. von Renthe⸗Fink hatten ſich Vertreter des däniſchen Unterrichtsminiſteriums, Kopenhagens Verleger und Buchhändler, Bibliothekare und Fuchfreunde ver⸗ ſammelt. Es wurde dabei das Ergebnis des deut⸗ ſchen Stil⸗Wettbewerbs unter den Schülern der Kopenhagener Schulen bekanntgegeben, der im Rah⸗ men der Ausſtellung veranſtaltet worden war. Von däniſcher Seite wurde der Nordiſchen Geſellſchaft und den deutſchen Buchhändlern Dank und Anerken⸗ nung für die Ausſtellung gezollt. Möbel⸗ und Kunſtgewerbe⸗Verſteigerung in München. Die Reihe der Münchener Herbſtauktio⸗ nen eröffnet das Münchener Kunſtverſtei⸗ gerungshaus Adolf Weinmüller am 21. Oktober mit der Verſteigerung von Möbeln und Kunſtge⸗ werbe aus dem Beſitz des 1927 in Nürnberg ver⸗ ſtorbenen Sammlers und Kunſtverlegers Theo. Stroefer. Neben Möbeln des 17. und 18. Jahr⸗ hunderts liegt das Schwergewicht dieſer Sammlung auf gutem, gewähltem altem Kunſtgewerbe. Der über 800 Nummern umfaſſende Katalog enthält in reicher Auswahl deutſche Fayencen, venezianiſche und deutſche Gläſer, ſchönes altes Kupfer, Zinnge⸗ räte, entzückende Rähmchen des 18. Jahrhunderts, Miniaturmöbel, Schmuck und Ziergegenſtände, Ge⸗ räte in Silber, Koſtümröcke und Textilien. 8 Auffindung eines neuen Rieſenſterns. Ein Schweizer Aſtronom, Profeſſor Zwicky vom Phyſi⸗ kaliſchen Inſtitut der nordamerikaniſchen Univerſität in Paſadena, hat einen neuen Rieſenſtern entdeckt, eine Nova, die bereits in zweiter Größe erſtrahlt. Auch einige andere Sternwarten haben die Nova mit —0 ſpektroſkopiſcher Inſtrumente jetzt beobachten nnen. Freitag, 17. September 1987 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 429 Veumtscltes — Alle, die auf leckere Tafelfreuden Wert legen — und in Paris gibt es deren mehr als in anderen europäiſchen Großſtädten— ſind tief betrübt. Denn das altberühmte Reſtaurant„Foyot“, an der Ecke der Rue Tournon und der Rue de Vaugirard ge⸗ legen, wird zu Anfang Okober endgültig und un⸗ widerruflich geſchloſſen. Es fällt als ein Opfer der Wirtſchaftsnöte, die ſchon mancher Pariſer Schlem⸗ merſtätte verhängnisvoll geworden ſind. Niemand hätte vor wenigen Jahren noch es für möglich ge⸗ halten, daß„Foyot“ eines Tages ſang⸗ und klang⸗ Ios von der Bildofläche verſchwinden würde. Denn ſeit 170 Jahren hatte dieſe Stätte feinſter fran⸗ zöſiſcher Tafelkultur eine große Anziehungskraft ausgeübt.„Foyot“ wurde zum Mekka aller Fein⸗ ſchmecker und auch aller ausländiſchen Beſucher, die ſich in Paris einmal an wundervoll zubereiteten Speiſen und erleſenen Weinen gütlich tun wollten. Gab es doch bei„Foyot“ einen mehr als 100 Jahre alten Kognak zu koſten. Bei„Foyot“ trafen ge⸗ krönte Häupter zuſammen mit Ariſtokraten, Politi⸗ kern, Schriftſtellern, Journaliſten und berühmten Bühnenkünſtlern. Dabei war der äußeren Auf⸗ machung nach„Foyot“ keineswegs ein Luxuslokal, jedenfalls keine Angelegenheit für Snobs und reiche Emporkömmlinge. Der äußere Rahmen blieb ſtets einfach. Es gab keine Speiſekarte, man beriet viel⸗ mehr mit dem ſachkundigen Oberkellner, wie man mach allen Regeln des guten Geſchmacks eine Mahl⸗ zeit zuſammenſtellen könne. Es war auch nicht üblich wach den Preiſen zu fragen. Man wußte, daß das Eſſen dort nicht wohlfeil war. Aber man war ſicher, ſein Geld nicht zu vergenden. Seit 1768 hat ſich„Foyot“ immer in ein und demſelben Hauſe befunden, gegenüber dem Luxemburggarten auf dem Iinken Seine⸗Ufer. Die Glanzgeit hatte im Revo⸗ Iutionsjahr 1848 angehoben, als der Küchenchef des vertriebenen Königs Ludwig Philipp die Gaſtſtätte übernahm und ſie zu einem Paradies der Fein⸗ ſchmecker geſtaltete. E — Der kleine neunjährige Alfred Vickers aus Winbſor iſt über Nacht ein„Fliegerheld“ und ein Siebling Englands geworden. Man nennt ihn ſchmunzelnd einen Lausbuben, der das Zeug in ſich hat, einmal ein tüchtiger Kerl zu werden. Und darum wird man es ihm auch verzeihen, daß er fünf Regenſchirme und aus einem vornehmen Gar⸗ tenreſtaurant einen großen buntkarierten Sonnen⸗ ſchirm— geſtohlen hat. Denn wie in aller Welt kann man tollkühne Fallſchirmabſprünge machen, wenn Ida Wüſt in bem Film„Wenn Du eine Schwiegermutker haſt“, der gegenwärtig in Mannheim geöeigt wird. —— Das Mädchen Elin wird geküßt 46 Tſe erſchrak. Sie erſchrak bei allem, was heute an ſie herantrat!— Aengſtlich griff ſie nach dem Hörer, als ob ihr von dem da, der mit ihr ſprechen wollte, eine Gefahr drohen könne, und ſie atmete auf, als ſie Elin Hallermanns Stimme erkannte. Elin wvollte Iſe bitten, Manfred mitzuteilen, daß Winkler erſt heute abend in die Werkſtatt des Herrn Albitz werde kommen können. Geſtern ſei es ihm leider nicht möglich geweſen, da er Herrn Haller⸗ mann habe nach auswärts fahren müſſen.— „Natürlich, gern!“ bejahte Iſe träumeriſch.„Und was machſt du ſonſt?“ fragte ſie dann, in dem unbe⸗ ſtimmten Drange, Elin als das einzig freundliche Weſen, das ſich ihr in ihrer Bedrängnis bot, noch ein Weilchen bei ſich zu halten. „Aaach— mir geht's ganz gut!“ erwiderte Elin verwundert und leicht gedehnt.„Weißt du, es war ja ſchrecklich, aber beinahe iſt es nun ſo beſſer als zuvor. Es war zu furchtbar: Dieſer entſetzliche Druck, dieſe— dieſe——“ Sie ſuchte nach Worten. Iſe wartete ſtumm am Apparat. Blitzartig kam ihr jenes Telephongeſpräch damals in den Sinn, da ſie Elin gegenüber ſo ſehr auf dem hohen Pferde geſeſſen hatte! Niemals hatte ſie geglaubt, würde ſie eine ähnliche Dummheit zuſtandebringen, wie Elin ſie gemacht hatte, niemals würde ſie ſich in ein der⸗ art unſinniges Unternehmen ſtürzen— und nun hatte ſie etwas noch viel Schlimmeres gemacht als Elin, etwas, was ſie mit der Staatsanwaltſchaft, der Polizei und wer weiß noch womit in Konflikt brachte — nun ſaß ſie ebenſo in der Patſche wie neulich Elin und wußte ſich keinen Rat! „Hörſt du noch?“ fragte Elin ungeduldig, die in⸗ zwiſchen ihren Satz zu Ende gebracht hatte. „Ja, ich höre noch“, beeilte Iſe ſich zu verſichern, „ich— ich———“ 3 „Ja, bitte?“ Roman von Jenny Sattler-Ksolg man deinen Schirm dagu hatl Alfred Vickers, der neunfährige Knirps, hatte in einem Film die Kunſt⸗ ſtücke des berühmten engliſchen Fallſchirmſpringers James Cagney geſehen. Und von dieſem Tag an ſtand es für ihn feſt, daß er ebenfalls ein Fallſchirm⸗ ſpringer werden müſſe. Am liebſten hätte er den ganzen Schulkram aufgegeben und gleich mit dieſem erträumten Beruf begonnen, wenn ihn nicht die kräſtige Hand ſeines Vaters eines anderen belehrt hätte. Deshalb gab aber Alfred ſeine Pläne noch lange nicht auf. Er begann damit, von hohen Bäu⸗ men mit einem aufgeſpannten Regenſchirm herun⸗ tenzuſpringen. Die Experimente, die er anfänglich allein, ſpäter vor ſeinen Schulkameraden ausführte, gelangen überraſchend gut. Freilich brauchte er dazu große, etwas altmodiſche Regenſchirme, die er ſich zuerſt von ſeinen Tanten ausborgte, dann aber, da niemand mehr dem Lausbuben einen Schirm geben wollte, einfach„klaute“. Seine Opfer waren in dieſen Fällen gütige alte Damen, die ihr Regen⸗ dach unvorſichtigerweiſe bei ihren Einkäufen im Ge⸗ ſchäft der Eltern ſtehen ließen. Und dann kam Alfreds großer Streich, der ihn in ganz England berühmt machen ſollte. Er nahm ſich vor, von einem 40 Meter hohen Turm in Windſor herunterzuſprin⸗ gen. Zu dieſem Zweck montierte er des Nachts den bunten großen Sonnenſchirm in einem vornehmen Gartenreſtaurant ab, mit dem er ſeinen kühnen Sprung auszuführen gedachte. Und er lud dazu mit einem perſönlichen Einladungsſchreiben einige Londoner Journaliſten und alle ſeine Lehrer ein. Natürlich erſchienen ſowohl die Lehrer als auch die Reporter auf dem Schauplatz des Abſprunges nur deshalb, um den Lausbuben Alfred von ſeinem Vor⸗ haben abzubringen. Er aber ſtand lächelnd bereits auf dem Dach des Turmes und begegnete allen ugen und Drohungen, die man ihm von unten heraufrief, mit der Feſtſtellung, es ſei„im Intereſſe der Luftfahrt notwendig“, daß derartige Verſuche gemacht werden müßten, und wenn mancher kühne Pilot bei ſeinen Unternehmungen ſein Leben aufs Spiel geſetzt habe, warum ſolle dann nicht auch einmal ein Schuljunge ein ſolches Wagnis beginnen. Und dann ſpannte Alfred ſeinen bunten, großen Sonnenſchirm auf und ſprang, während die Zu⸗ ſchauer, die ihn nicht daran hindern konnten, ent⸗ ſetzt auſſchrien, in die Tiefe. Mit beiden Händen klammerte er ſich an die Stange des Schirmes, der glücklicherweiſe ſehr ſtabil war. Zwar glitt Alfred nicht eben ſanft zur Erde, aber er kam bei dem Sprung aus der ſchwindelnden Höhe mit einer leichten Armverletzung davon. Der Kameramann knipſte den ſonderbaren„Fallſchirmabſprung“ des Schuljungen, und nun ſieht man ſein Bild in allen Zeitungen. Der Lausbub hat ſich die Herzen erobert und man hat ihm jetzt ſchon zugeſichert, daß er, wenn er 18 Jahre alt ſei, bei den britiſchen Armee⸗ fliegern aufgenommen werde. Freilich hat er dafür verſprechen müſſen, bis dahin nie wieder mit Son⸗ nen⸗ oder Regenſchirmen„Fallſchirmabſprünge“ zu machen. 2* — Eine ſeltſame Mißgeburt iſt im Schweineſtall eines Einwohners in Marxen bei Lüneburg zu ver⸗ zeichnen. Eine Sau warf ein lebendes Ferkel mit zwei auseinandergewachſenen Köpfen und vier Augen, aber nur zwei Ohren. Das Tier konnte nicht ſau⸗ gen und mußte getötet werden. Beim Sezieren konnte feſtgeſtellt werden, daß auch zwei vollſtändig aus⸗ gebildete Gehirne vorhanden waren und zwei Ra⸗ chenhöhlen, die ſich nachher zu einer Luftröhre und zu einer Schlundröhre vereinigten. * — In Mexiko iſt, infolge der langen Bürgerkriegs⸗ wirren, in vielen Dörfern die männliche Bevölke⸗ rung ſo gut wie ausgerottet worden. Es kommt wor, daß in einzelnen Ortſchaften 30 mal mehr Frauen hauſen als Männer. In einem Dörſchen leben hundertfünfundſiebzig heiratsfähige Mäochen, von denen eine jede unter vier erwachſenen Män⸗ nern die Wahl eines Lebensgefährten treffen kann. Manche Mädchen haben ihr Heimatdorf verlaſſen, um in den Städten Arbeit zu ſuchen. Aber die alte Ueberlieferung, die es dem weiblichen Geſchlecht ver⸗ bietet, fern der Heimat das Glück zu ſuchen, iſt noch ſo mächtig, daß die meiſten Mädchen in der Ver⸗ einſamung ausharren. „Ich bin ſo allein!“ hätte Iſe gern geſagt, genau wie Elin damals! Niemand hilft mirl— Keinem kann ich mich anvertrauenl, aber kein Wort wollte über ihre Lippen! Wenn man es überhaupt recht bedachte, ſo hatte Elin es noch viel beſſer gehabt da⸗ mals, als ſie ſelbſt es jetzt hattel Ueber Elins Nöte hatte man miteinander ſprechen können. Elin hatte man ihre Dummheiten vorwerfen können— aber ſie, Iſe, ſtand ganz allein da! Niemand, nicht ein einziger Menſch auf Gottes weiter Erde konnte ihr raten oder gar helfen!— Und ſo würde das nun wochenlang gehen! Sie warf einen anklagenden Blick zu dem Corpus Juris Canonici da oben empor!—-— * Wie hatte Elin es überhaupt fertigbringen kön⸗ nen, wochenlang unter einem ſolchen ſeeliſchen Druck zu leben! Den ganzen Tag dachte Iſe über dieſe Frage nach, ohne ſich durch die neugierigen Seitenblicke ihrer Kollegin, des Fräulein May, oder durch das unzufriedene Geſicht des Büroborſtehers, der an ſei⸗ nem Schreibtiſch immer und immer wieder nur das einſame und zögernde Klappern der Schreibmaſchine des Fräulein May vernahm, ſtören zu laſſen. Und je länger ſie über Elins Handlungen nachdachte, deſto unverſtändlicher wurden ſie ihr! Wenn ich Elin geweſen wäre, ſo dachte Iſe, dann hätte ich alles ganz, ganz anders gemachtl Ich wäre zu meinem Vater gegangen und hätte mich ihm an⸗ vertraut, und ich hätte ihn gebeten, mit ſeinem vie⸗ len, vielen Gelde alles wieder gutzumachen. Anſtatt ſo Ringe zu verſetzen und Heimlichkeiten zu trei⸗ ben und Lügereien zu machen ohne Zahl und Endel ———Na, was war aber ſchließlich Ringe verſetzen gegen Briefe unterſchlagen!—— Elin war eben aus einem viel härteren Holz geſchnitzt als ſie ſelbſt, mußte Iſe ſchließlich herausfinden! Elin konnte ſchweigen und warten und ſtandhalten— ſie, Iſe, konnte das nicht! Immer klarer wurde ihr dasl So ſonnenklar wurde es ihr, daß ihr ſchließlich die Erleuchtung kam. So dumm, daß ihr das nicht ſchon geſtern eingefallen war! Es war ja ſo einfach und ſelbſtverſtändlich! Was die anderen verſäumt hatten, das mußte ſie eben nun ſchleunigſt wieder nachzu⸗ holen verſuchen! Mit einem Ruck ſtand ſie von ihrem Stuhle auf, um zu dem Bücherregal zu gehen, in dem das Cor⸗ 4 aun Ollil vui Giſtige Gaſe töten dͤrei Arbeiter dnb. Neuß, 16. September. Am Donnerstagmorgen wurden in einem Gra⸗ ben in einem Gelände, auf dem die Bodenverhält⸗ niſſe für die neuen ſtädtiſchen Betriebswerke unter⸗ ſucht werden, drei Arbeiter bewußtlos auf⸗ gefunden. Sofort angeſtellte Wiederbelebungs⸗ verſuche hatten leider keinen Erfolg mehr. Man ver⸗ mutet, daß ſich durch die Zerſetzung des Mülls Giftgaſe gebildet haben, durch die die Arbeiter überraſcht wurden. Die Unterſuchung iſt ſofort ein⸗ geleitet worden. Sehn Landarbeiter finden den Flammentod Furchtbares Brandunglück bei Glasgow — Glasgow, 16. September.(U..) Einen furchtbaren Tod fanden in der ver⸗ gangenen Nacht zehn engliſche Laudarbei⸗ ter beim Brand eines Gutsgebändes in Kirkintilloch bei Glasgow. Sie nächtigten zuſammen mit zehn anderen Arbeitern, die wie ſie beim Kartoffelhacken auf den Feldern des großen Gutes beſchäftigt wur⸗ den, in einem der Leutehäuſer, als mitten in der Nacht ein Braud ausbrach und ſich mit ſolcher Ge⸗ ſchwindigkeit ausbreitete, daß nur die Hälfte der Belegſchaft des Hauſes zu entrinnen vermochte. Als die Flammen aus dem Gebäude empor⸗ loderten, rannten aus dem benachbarten Arbeite⸗ rinnenhaus weinende und ſchreiende Frauen heraus und rieſen verzweifelt nach den in den Flammen Eingeſchloſſenen. Feuerwehren erſchienen zwar raſch an der Brandſtätte, doch wurden die Rettungs⸗ arbeiten durch die gewaltige Hitze ſehr erſchwert. Die Polizei iſt gegenwärtig dabei, die Namen der Arbeiter, die in dem Gebände ſchliefen, feſtzuſtellen. Man befürchtet, daß noch zwei weitere Landarbeiter in den Flammen umgekommen ſind, womit ſich die Zahl der Toten auf 12 erhöhen würde. Rieſenſchmuggelprozeß in der Eifel Hohe Freiheits⸗ und Geldſtrafen dub. Prüm in der Eifel, 16. Sept. Am Donnerstag ging in Prüm i. d. Eifel vor der 2. Trierer Großen Strafkammer ein Schmug⸗ gelprozeß zu Ende, der über eineinhalb Monate gedauert hat. In der Anklageſchrift waren 21 An⸗ geklagte und 150 Zeugen benannt. Ueber 500 Zentner Schmalz allein neben anderen Waren ſind von der Bande nach Deutſchland eingeſchmuggelt worden. Man war den Schmugglern, die bereits ſeit 1933 am Werk waren, ſchon längere Zeit auf der Spur. Faſſen konnte man ſie jedoch erſt, als den Schmugglern eines Tages in der Nähe von Hall⸗ ſchlag bei einem Transport ein Auto umſchlug. Hallſchlag war auch die Heimat des Hauptangeklagten Schröder, der unter dem Namen„Schmuggler⸗ könig der Eifel“ bekannt war. Wie die Beweisaufnahme ergab, wurden bei den Schmuggelfahrten neun Panzerkraftwagen und ein Motorrad benutzt. Der Haupttäter Schrö⸗ der, der in Hallſchlag Landwirt war, konnte ſein unſauberes Gewerbe um ſo beſſer durchführen, als er von Schiebern, die auf der belgiſchen Seite wohnten, unterſtützt wurde. Die Strafen waren infolge des großen Schadens, den der deutſche Staat erlitt, entſprechend hoch. Der „Schmugglerkönig“ Schröder erhielt wegen Banden⸗ ſchmuggels und Deviſenſchiebung 5% Jahre Ge⸗ fängnis und 35000 Mark Geldſtrafe. Die Freiheitsſtrafen der übrigen Angeklagten ſind eben⸗ falls hoch, und die Geldſtrafen bewegen ſich zwiſchen pus Juris Canonici ſtumm in ſeiner ſchweinsleder⸗ nen Verſunkenheit ſtand.— Fräulein May nahm— es war ohnehin gleich ſechs Uhr!— die Hände von den Taſten und ſah zu, wie ihre Kollegin ſich leicht auf die Zehen hob und ein dickes, altes Buch aus einer der Bücherreihen zog. Iſe Coxvin nahm das Corpus Juris Canonici in die linke Hand, blätterte mit der Rechten bedäch⸗ tig darin herum und entnahm ihm endlich den Brief, den die Rechtsanwaltskanzlei des Herrn Dr. von Weyhern geſtern an die Staatsanwaltſchaft ge⸗ richtet hatte. Ohne ſich um das ſprachlos zuſchauende Fräulein May zu kümmern, ſtopfte ſie, nachdem ſie das Buch wieder an ſeinen alten Ort geſtellt hatte, den Brief in ihre Handtaſche und ging mit einem kurzen Gruß davon.— Fräulein May ſah ihr eben⸗ ſo erſtaunt nach wie der Bürovorſteher, der ſie in einer Angelegenheit noch hatte um Auskunft bitten wollen, und den ſie ſo kurzerhand beiſeite geſchoben hatte, als ſei er ein Stück Holz. Viele Leute, denen ſie begegnete, öͤrehten ſich er⸗ ſtaunt nach ihr um. Ihre Züge trugen einen ſon⸗ derbaren Ausdruck— den einer Nachtwandelnden beinahe! Obwohl der Maximiliansring nicht weit entfernt war vom Büro des Herrn Dr. von Weyhern, be⸗ ſtieg ſie dennoch eine Straßenbahn! Zu anderer Zeit hätte ihre Sparſamkeit einen ſolchen Leichtſinn nie zugegeben, aber heute war ihr vor ihrem eigenen Mut ſo bange, daß ſie ſo ſchnell wie möglich ihr Ziel erreichen mußte.——— Das Herz ſchlug ihr bis zum Halſe empor, als ſie die Treppe bis zur Woh⸗ nung des Herrn von Erömannsdorf hinaufſtieg. Das Schlimmſte, was ihr geſchehen konnte, war die Möglichkeit, daß er ausgegangen ſein könntel Nie⸗ mals würde ſie dann wieder den Mut zu dem fin⸗ den, was ſie jetzt tun wollte, das wußte ſie genau! Der Diener öffnete ihr.„Guten Tagl! Iſt bitte Herr von Erdmannsdorf zu ſprechen?“ fragte ſie mit heiſerer Stimme. „Wen darf ich meldend“ entgegnete Joſeph ſtatt einer Antwort. Iſe zog ein kleines, weißes Kärtchen aus ihrer Taſche. Es war aus dem Karton geſchnitten, mit dem der Bürovorſteher ſeine braunen Pappkäſten zu be⸗ ſchildern pflegte. Iſe benutzte ihn ſtets zu ihren Viſitenkarten! 0 5 3000 und 4 100 000 Mark. Dieſer Monſtre⸗Prozeß wird noch eine Reihe von Meineidsprozeſſen im Ge⸗ folge haben. Dacheinſturz eines Weltausſtellungspavillons dnb. Paris, 16. September. Infolge der ſtarken Regengüſſe, die ſeit einigen Tagen über Paris niedergehen, wurde das Dach des Pavillons für Hygiene ſo durch⸗ geweicht, daß es in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag einſtürzte. Perſonen ſind dabei nicht zu Schaden gekommen. 50 Fnder ertrunken dub. London, 16. September. Wie aus Ferozpur(Indien) gemeldet wird, ſind 50 Inder ertrunken, als ein Fährboot im Sutlej⸗Fluß kenterte. Nur ſieben Perſonen konnten gerettet werden. Polniſche Verbrecherbande feſtgenommen dnb Warſchau, 16. September. Der Warſchauer Geheimpolizei gelang die Feſt⸗ nahme einer ſiebenköpfigen Verbrecher⸗ bande, die eine Reihe von Verbrechen in der pol⸗ niſchen Hauptſtadt und ihrer nächſten Umgebung auf dem Gewiſſen hat. U, a. hatten die Verbrecher einen Polizeibeamten ermordet und während einer Schießerei einen zweiten verletzt. Dabei war es aber gelungen, ͤen Anführer der Bande zu töten und ein Mitglied feſtzunehmen. Die Ver⸗ nehmung des Feſtgenommenen führte auf die Spur der übrigen Mitglieder der Bande und ſchließlich zu ihrer Verhaftung. Ein Opfer des Ozeans? Engliſche Segeljacht vermißt — Neuyork, 16. September.(U..) Die engliſche Segeljacht„Endeavour I1“, die kürzlich den vergeblichen Verſuch machte, den Ame⸗ rika⸗Cup endlich nach England zurückzubringen und die ſich zur Zeit auf dem Rückweg nach Europa be⸗ findet, wird vermißt. Die Jacht beſand ſich in Begleitung eines anderen Segelſchiffes„Viva“. 200 Seemeilen öſtlich von Neuyork verlor die„Viva“ die„Endeavour I1“ aus den Augen. Der Kapitän der„Biva“ teilt funkentelegraphiſch mit, daß er die Suche aufgenommen habe. Gleichzeitig traf bei der Mackay⸗Funkſtation ein Funkſpruch der Segeljacht „Philante“ ein, worin alle Schiſfe in der Umgegend gebeten werden, nach der„Endeavour I1“ Ausſchau zu halten. Der ſehr ehrgeizige Eigentümer der „Endeavour“, Sopwith, mehrfach vergeblich verſucht, den Vereinigten Staaten den Amerika⸗Cup, den ſie ſeit etwa 70 Jahren be⸗ ſitzen, zu entreißen. ————k Heinrich Friedrich drehte das Kärtchen, ebenſo erſtaunt prüfend um und um, wie kurz zuvor ſein Diener.„Iſe Corvin“, war da in einer ſauberen Mädchenhandſchrift, in den großen Schleifen ein we⸗ nig zaghafter werdend, feſt und doch zierlich hinge⸗ ſetzt.—„Iſe Corvin?“ fragte er.„Wer iſt das? Eine Damed“ Zweifellos eine Damel beſtätigte Joſephs Kopf⸗ nicken. „Und in welcher Angelegenheit könnte ſie kom⸗ men? Haben Sie ſie gefragt?“— Joſepͤh ſchüttelte den Kopf.—„Hat ſie ein Anliegen? Iſt es vielleicht wieder irgendeine Bettelei?“ „Ich glaube nicht, daß es eine Bettelei iſt!“, ver⸗ ſetzte Joſeph.„Das heißt“, ſetzte er vorſichtig hin⸗ zu,„ich kann mich nicht dafür verbürgen, daß es nicht vielleicht doch eine Bettelei iſt!“ Iſe ſtand am Fenſter des Empfangszimmers und ſah auſ die Straße hinunter. Aber ſie ſah die Straße gar nicht! Vor ihren Augen ſprühte ein wirbelnder Tanz, von Funken unentwegt und wirr durchein⸗ ander.—— Heinrich Friedrich ſah im Eintreten mit Wohlgefallen auf eine ſehr mädchenhafte, ſchlanke Geſtalt. Er drückte eine lange ſchmale Hand. Er blickte in ein feines, nicht mehr völlig junges Ge⸗ ſicht. Eine oͤunkle Erinnerung ſtieg in ihm auf, aber er wußte doch nicht, wo er Iſe hätte hintun ſollen! „Ich komme aus dem Büro des Herrn Dr. von Weyhern!“ ſagte Iſe. Heinrich Friedrich atmete unhörbar auf. Es war ihm eine ſonderbare Erleichterung, daß nicht etwa doch eine Bettelei, wie er insgeheim noch immer ge⸗ fürchtet hatte, dieſes anmutige Weſen zu ihm führte. —„Ja, natürlich, mein Fräulein, ich erinnere mich!“ ſagte er lebhaft, und er wußte nun wirklich Beſcheidl Er erinnerte ſich an die ſchmalen, weißen Hände, die auf einem dunklen Tiſchchen einen haſtig hin und her tanzenden Griffel geführt hatten— und es kam ihm erſt jetzt zum Bewußtſein, daß dieſe Hände das einzig Tröſtliche und Anheimelnde in dieſer häß⸗ lichen Stunde des Entſchluſſes beim Dr. von Wey⸗ hern geweſen waren!— Weyhern war natürlich für Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft und für Scha⸗ denerſatzklage und ſo weiter geweſen, und da hat⸗ ten ſie nun vielleicht den armen Kerl ſchon am Kant⸗ haken!——„Schickt Herr von Weyhern Sie zu mir?“ (Fortſetzung folgt.) hat bekanntlich ſthon 15 3 — * — 0 9 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 429 Von 5000 blieben 32 Die zweile Schlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal Der kommende Sonntag ſieht in der zweiten Schlußrunde um den Tſchammer⸗Fußballpokal noch 32 Mannſchaften im Kampf, während es am Start 5000 waren. Schon heute ergibt ſich die Frage nach dem Sieger. Feſt ſteht, daß dieſes Mal ein neuer Verein in den Beſitz der begehr⸗ ten Trophäe kommt, da die bisherigen beiden Gewinner, der Vſch Leipzig und der 1. FC Nürnberg, bereits aus⸗ geſchieden ſind. Ein Beweis für den Ehrgeiz aller Mitwir⸗ kenden iſt die Tatſache, daß bereits acht von den 16 Gau⸗ meiſtern auf der Strecke geblieben ſind— darunter der HS und der 1. Fé Nürnberg— und die knappen Er⸗ ebniſſe der letzten Spieltage. Die Froge nach dem Sieger eſchäftigt alle. Wird es Schalke ba im dritten Anſturm ge⸗ lingen, den Pokal für den Weſten zu retten? Die Aus⸗ ichten ſind günſtig, obwohl den„Knappen“ in Fortuno züſſeldorf, dem Dresdner SC und Hertha⸗BSC— ſtarke Gegner gegenüberſtehen. Die Schalker ſtehen am Sonntag vor einer ſchweren Aufgabe, denn Rot⸗Weiß Oberhauſen mit ſeinem Nationoltorwart Jüriſſen wird alles daranſetzen, den Favoriten zu Fall zu bringen. Mit großer Spannung ſieht man weiter dem Treffen Karlsruher FV gegen For⸗ tuna Düſſeldorf entgegen. In aller Erinnerung iſt noch, daß Schalke gegen den Kö nur 2·1 gewann. Ganz leicht wird es für die Leute aus der Gartenſtadt am Rhein alſo nicht werden. Weitere ſehr intereſſante Paarungen ſind die Spiele: Holſtein Kiel— Hertha⸗BSc Berlin, Tennis⸗ Boruſſia Berlin— Dresoͤner Sc, VfB Stuttgart— SC Planitz, Werder Bremen— Boruſſia Dortmund und Wor⸗ matia Worms gegen SS Ulm. Die Frage nach oͤen Sie⸗ gern iſt auch hier nicht leicht zu klären. Entſcheidend für den Ausgang wird dabei vielfach der Vorteil des eigenen Platzes ſein. Der Wettbewerb um den Tſchammer⸗Pokal läßt immer gewiſſe Rückſchlüſſe auf die Spielſtärke in den einzelnen Gauen zu. Vier der 16 deutſchen Fußball⸗Gaue ſind bereits aus dem Pokal⸗Wettbewerb ausgeſchieden: Pommern, Oſt⸗ preußen, Mitte und Heſſen. Recht ſpielſtark iſt der Gau Sachſen, der noch vier Mannſchaften im Rennen hat: Dresdner SC, BC Hartha, Polizei Chemnitz und SC Planitz. Gleichfalls vier Vertreter weiſt auch der Gau Brandenburg: Hertha⸗BScC, Berliner S92, Wacker 04 und Tennis⸗Boruſſia. Weitere nier Vertreter ſtellt der Gau Niederrhein mit: Fortuno Düſſeldorf, Rot⸗Weiß Oberhauſen, Duisburg 08(neben dem Karlsruher FV der einzige noch im Rennen befindliche Bezirksligaverein; die Kreisliga iſt bereits ganz ausgeſchieden) ur warz⸗Weiß Wupertal. Spielſtark iſt auch der Gau Baden, deſſen Vereine Waldhof⸗Mannheim, VfR Mannheim, VſB Mühl⸗ brgu Karlsruher FVan der zweiten Schlußrunde teil⸗ enbwen. Drei Vereine entſenden die Gaue. e. ſachſen (Werder Bremen, Hannover 96 und Eintracht Braun⸗ ſchweig),, Weſtfalen(Schalke 04, Boruſſia Dortmund und Germania Bochum), ſowie der Gau Nordmark (Eimsbüttel Hamburg, Holſtein in Kiel und Viktorio Ham⸗ burg). Zwei Vertreter hat der Gau Mittelrhein (Sülz und Tura Bonn), der Gau Württemberg (VfB Stuttgart) einen. Ueberraſchend ſchwach iſt der Gau Bayern, deſſen einziger Wettbewerber die Spielvg. Fürth iſt. Der einzige Teilnehmer des Gaues Süd⸗ weſt iſt Wormatia Worms, der des Gaues Schleſien Beuthen 09. Zuſammengefaßt: von den 32 Teilnehmern der zweiten Schlußrunde ſind neun weſtdeutſche, acht ſüddeutſche, ſechs norddeutſche, vier ſächſiſche, vier Berliner und ein ſchle⸗ ſiſcher Vertreter. Wie in den beiden vorhergehenden Weit⸗ bewerben ſpielen alſo auch diesmal Weſtdeutſchland und Süoddeutſchland in den Endkämpfen die Hauptrolle. Nach dem ſchwachen Abſchneiden der bayeriſchen Vereine hat ſich das Schwergewicht in Süddeutſchland ſtark zugunſten der Gaue Baden und Württemberg verſchoben. 32 Vereine werden ſich am Sonntagnachmittag gegen⸗ überſtehen. Am Sonntagabend werden es nur noch 16 ſein, die für die ͤritte Schlußrunde am 31. Oktober in Betracht kommen. Die vierte Schlußrunde findet am 14. November, die Vorſchlußrunde am 15. Dezember ſtatt. Das Endſpiel iſt für den 9. Jannar 1938 vorgeſehen. Breitenarbeit auch im Kanuſport Erſtmalig findet in dieſem Jahr— am Sonntag, 26. September— auf dem Starnberger See bei München die Deutſche Vereins⸗Staſfelmeiſterſchaft im Kanuſport ſtott. Sie ſoll der ſchönſte und wertvollſte Wettkampf im Paddelboot ſein, ſie ſoll das Sportjahr ab⸗ ſchließen und Zeugnis davon ablegen, daß auch im Kanu⸗ ſport in Deutſchland eine erfolgreiche Breitenarbeit geleiſtet wird. Wenn der Starnberger See für Austragung ge⸗ wählt wurde, ſo deshalb, weil hier der Mannſchaftsgedanke im deutſchen Kanuſport geboren wurde, denn auf dieſem See führte 1924 der„Club Münchener Kajakfahrer“ die erſte Deutſche Stafettenfahrt im Faltboot durch und zwar mit großem Erfolg. Die jetzige Deutſche Vereins⸗Staffel⸗ meiſterſchaft iſt die Fortſetzung dieſer vom Gau Bayern geſchaſfenen und im Laufe der Jahre immer mehr ent⸗ wickelten Stofettenfahrten. An dieſen Wettkämpfen betei⸗ ligten ſich die Vereine, und zwar auch ausgeſprochene Wandervereine, in immer größerer Zahl und mit immer größerer Begeiſterung, obwohl es für manche oft garnicht ſo einfach war, die notwenoige Anzahl von Wettkämpfern zuſommenzubringen. Nach dem Willen des Führers ſoll Deutſchland eine Sportnation werden, d.., auch der letzte Volksgenoſſe ſoll für die Leibesübungen gewonnen werden. Der Daies als Spitzenorganiſation des deutſchen Sports iſt in erſter Linie dazu berufen, dieſem Ziel enſtreben, in den Ver⸗ einen muß die dazu nötige Arbeit geleiſtet werden. Keine Sportärt darf ich hierbei ausſchließen. Es iſt uns nicht damit geöͤient, eine größere Zahl von Spitzenkönnern heranzubilden, obgleich auch das nötig iſt im Intereſſe unſerer Vertretung im internationalen Wettkampfbetrieb. Wichtiger für uns als Volk iſt die Breitenarbeit, die ihrerſeits zu einer möglichſt hohen Durchſchnittsleiſtung führen ſoll. Die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft, wie ſie z. B. die Leichtathleten durchführen, hat ſich in ͤieſer Hinſicht ols der beſte Weg erwieſen, und deshalb tritt der Reichs⸗ fachamtsleiter für Kanuſport, Dr. Eckert, im Fachamtsorgan dafür ein, das bewährte Vorbild auch im Kanuſport ein⸗ zuführen. Die Deutſche Vereins⸗Stoffelmeiſterſchaft iſt die Verwirklichung dieſer Zielſetzung. Er ſetzt ſich bei dieſer Gelegenheit mit denen auseinander, denen ein ſolcher Ge⸗ danke noch unſympathiſch iſt, d. h. in erſter Linie den⸗ jenigen Paodlern, die noch immer einen ſtrengen Unter⸗ ſchied zwiſchen„Rennſport“ und„Wanderſport“ machen. Viele Vereine erklären, ſie ſeien ein ausgeſprochener Wan⸗ derverein. Aber, ſo ſagt Dr. Eckert, vielleicht ſind gerade dieſe Wandervereine oft diejenigen, die beweiſen könnten, daß der Durchſchnitt ihrer Mitglieder körperlich viel beſſer gelildet iſt als bei der von ausgeſprochenen Rennvereinen, bei denen nur wenige im Training befindliche Mitglieder, getragen von der Huld einer großen Zahl begeiſterter paſſiver Mitglieder, den Sportgedanken hochhalten, in den meiſten Fällen dieſen Sportgedanken allerdings auf falſche Weiſe pflegen. Ich kann mir vorſtellen, daß aus Männern, die den Kanuſport aus Freude an der Erholung, aus Freude am Naturleben pflegen, auch Leute herauswachſen können, die im Wettkampf etwas leiſten, wenn ſie dieſen nicht unmittelbar Mann gegen Mann austragen, ſondern wenn eine Gemeinſchaft gegen die andere antritt. Deshalb wurde die Form des Stafetten⸗Wettkampfes gewählt. Dr. Diem organiſiert den bulgariſchen Sport (Funkmeldung der NM3) Sofia, 16. September. Der Generalſekretär des Deutſchen Olympiſchen Komi⸗ tees, Dr. Karl Diem, der ſich zur Zeit in Sofia aufhält, hat von der bulgariſchen Regierung den Auftrag erhalten, die ſportliche Ausbildung und Ertüchtigung der bulgariſchen Jugend nach deutſchem Vorbild neu zu organiſieren. Zur Ausführung dieſes ehrenden Auftrages wird ſich Dr. Diem zwei Monate in Bulgarien aufhalten. Schwarzweiß Eſſen führt Leichtathletik⸗Jugend im Vereinskampf Nach den Männern und Frauen tritt die leichtathletiſche Jugend zu den deutſchen Vereins⸗Meiſterſchaften auf den Plan. Zum entſcheidenden Gang treten die beſten Ju⸗ endmannſcheften am Samstag und Sonntag guf dem Hauns⸗Brunn⸗Platz des Berliner Reichsſportfeldes an. Die Kämpſe ſind ſo gelegt, daß die Jungen an beiden Tagen dem Länderkampf Deutſchland— Schweden im Olympioſtadion als Gäſte des DRͤe beiwohnen können. Alle ſieben zugelaſſenen Mannſcheften haben über 10 000 Punkte erzielt. Sie bilden nach dem bisherigen Stand drei Gruppen, zwiſchen denen der Punktunterſchied ſo gering iſt, daß ſchon kleine Verbeſſerungen Verſchie⸗ bungen zur Folge haben. Schwarz⸗Weiß Eſſen liegt mit 10 277 Punkten vorn, dicht gefolgt vom Poſt⸗SV München. Die zweite Gruppe führt der 1. Fc Nürnberg an, den Be⸗ ſchluß bildet St. Georg mit 10003 Punkten. Dieſe— ſprechen für den hohen Leiſtungsſtand und Ausgeglichenheit. Einzelwettbewerben werden drei Teilnebmer, in den Staffeln zwei Mannſchoften gewertet. Die Uebun⸗ en beſtehen am erſten Dage aus 100 Meter, 800 Meter, eiſprung, Hochſprung, Kugelſtoßen, Speerwerfen, 4 mal 100 Meter, am zweiten Tage aus 400 Meter, 1500 Meter, Stabhochſprung, Weitſprung, Diskuswerfen und Hammer⸗ werfen. Der Stand lautet: 1. Schwarz⸗Weiß Eſſen 10 277.; 2. Poſt⸗SV München 10 238.; 3. 1. FC Nürnberg 10 139., 4. Vſch Königs⸗ berg 10 124.; 5. Scc Berlin 10 123.; 6. Heſſen⸗ Preußen Kaſſel 10041.; 7. St. Georg Hamburg 10003 P. Hanoͤballſpiel Nußloch⸗Waldhof fällt aus Der Spielptan der badiſchen Hanoball⸗Gauliga für den kommenden Sonntag hat eine Aenderung erfahren. Und zwar wurde Lie Begegnung zwiſchen TSV Nußloch und S Waldhof vom Programm abgeſetzt, da die beiden Waldoͤhofſpieler Zimmermann und Spengler vom Reichs⸗ fachamt zur Schwedenreiſe der Ländermannſchaft angefor⸗ dert wurden Den Ausſtellungs⸗Pokal beim Internationalen Sternflug zur Pariſer Weltausſtel⸗ lung erhielten Lies! Schwab und ihre Begleiterin Frau Seefeld. „Nico Droog, der in Krefeld lebende holländiſche Berufs⸗ boxer, wurde in Amſterdam holländiſcher Meiſter im Halb⸗ ſchwergewicht, da, er den Titelverteidiger Rinus de Boer in 15 Runden nach Punkten ſchlug. Max Schmidt wird am Sonntag im Großen Preis der Reichshauptſtadt in Hoppegarten den vierjährigen Hengſt Wahnfried reiten. Bisher war J. Raſtenberger für den Ritt auf ͤͤem Röttgener auserſehen. Henner Henkel vollbrachte bei den Tenniskämpfen in Chikago die große Leiſtung, den Wimbledonſieger Donald Budge in zwei Satzen:4, 10:8 zu ſchlagen. Gottfried von Cramm war gegen Riggs:6,:6, 674 erfolgreich, da⸗ gegen unterlag Frl. Horn der Polin Jedrzejowſka:6,:8. Kilian/ Vopel werden im Oktober wieder die Ueberfahrt nach Ameriko antreten, wo ſie im Winter mehrere Sechs⸗ Tage⸗Verträge zu erfüllen haben. Die Tſchechoſlowakei beſtreitet den Fußballänderkampf gegen Ungarn am Sonntag in Budapeſt mit folgender Mannſchaft: Planicka(Slavio); Burger⸗Ctyrocky; Koſtalek (alle Sparta)— Swaton(Klaoͤno)— Kolſky; Riha(beide Sporta)— Kloc(Kladno)— Sobotka— Kopetzky(beide Slovia)— Nejeoͤly(Sparta). Die beſten deutſchen Fechter werden beim Turnier des DV 1860 Torgau aufeinandertreffen. Die Spitzenfechter der Gaue Brandenburg, Sachſen, Schleſien und Mitte ſowie die Berliner SS⸗Fechter haben für das Turnier, das am 13. und 14. November abgewickelt wird und nur für die Gau⸗, Gau⸗Sonder⸗ und Reichsklaſſe offen iſt, be⸗ reits gemeldet. Die Mönner kämpfen zuf Säbel und Degen, die Frauen auf Florett. Zum Boxkampf gegen Polen am Dienstag,. Septem⸗ ber, in Karlsruhe, hat der Gau Baden vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht folgende Staffel aufgeſtellt: Birk⸗Karls⸗ ruhe, Stätter⸗Mannheim, Hoffmann⸗Mannheim, Hettel⸗ Karlsruhe, Wurth⸗Mannheim, Mietſchke⸗Frankfurt, Bolz⸗ Mannheim und Maier⸗Singen. für die beſte Frauenleiſtung Das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau 1938 „Ich genehmige hiermit die Durchführung des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau 1938. Wegen der volkspolitiſchen Bedeutung dieſes traditionellen Feſtes der deutſchen Leibesübungen erſuche ich alle Dienſtſtellen des Staates und der Partei, den Reichsſportführer bei der Durch⸗ führung dieſes Feſtes zu unterſtützen. Adolf Hitler.“ Mit dieſer Verfügung genehmigt der Führer und Reichskanzler nicht nur die Durchführung des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 in Breslau, ſondern erteilt zugleich an alle Dienſtſtellen des Staates und der Partei den Auftrag, den Reichsſportführer bei der Durchführung dieſes Feſtes zu unterſtützen, wobei einmal die volks⸗ politiſche Bedeutung und zum anderen die Tradition die⸗ ſes Feſtes her zusgeſtellt wird. Die Einbeziehung der Leibesübungen in das Kraftfeld der Reichsparteitage, der Bau des Rieſenſtadions in Nürn⸗ berg, die Förderung und Unterſtützung der Leibesübungen als Teil der politiſchen Geſamterziehung durch Staat und Partei in den Organiſationen wie in der freien Gemein⸗ ſchaft des DRe, haben die Bedeutung und die neue Auf⸗ gabenſtellung der Leibeserziehung im Bewußtſein der Nation verankert. So wird nun auch dis Feſt des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen, das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau 1938, ein kultureller und politiſcher Höhepunkt der Leibesübungen aus den in langen Jahren gewachſenen und im DR unter der Führung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung vereinten Kräften der freiwilligen Gemeinſchaft der DR werden. Darüber hinaus ſoll Breslau ein Feſt der Deutſchen aus aller Welt werden. 4 Auch die Kraft der Tradition dieſes Breslauer Feſtes ſtellt der Führer heraus. 1860 in Coburg fand das 1. Deutſche Turnfeſt ſtatt. Damals war es ein erſtes Be⸗ kenntnis aller deutſchen Stämme zu einem noch nicht vor⸗ handenen, aber heiß erſehnten einigen Deutſchen Reich. Breslau iſt das 16. in der Reihe der großen Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſte. Es will bewußt fortſetzen, was in Stuttgart 1035 in einem geeinten Deutſchen Reich und Bolk dem 15. Deutſchen Turnfeſt durch die Teilnahme des Führers ſeine höhere Bedeutung und letzte Weihe gegeben hat. Breslau erfüllt eine traditionelle Aufgabe, indem eine leibestüchtige, in Leiſtungen erprobte und in Geſund⸗ heit ſtrahlende junge Mannſchaft ols eine geſchloſſene Ge⸗ meinſcheft antritt und ihr Weſen in einem Feſte offenbart, bereit vorzuſtoßen in die Zukunft, wie es der Führer befiehlt. Streiflichter Amerikas Tennisſport unerſchöpflich Die Meiſterſchaften von Foreſt Hills beweiſen wieder einmal, daß Amerikas Tennisſport über eine große Menge von Spielern verfügt, die dem beſten Spieler der Wert, Donald Budge, nur wenig nachſtehen und die dazu berufen ſind, würdige Nachfolger des großen William Tilden zu werden. Während europäiſche Staaten nur über einen relativ geringen Vorrat an überragenden und gleichwer⸗ tigen Davis⸗Cup⸗Spielern verfügen— wir denken dabei beſonders an die Tſchechoſlowakei, Frankreich, England und auch Deutſchland— tauchen in Amerika in jedem Jahr eine ganze Reihe von jungen Spiekern auf, die innerhalb ganz kurzer Zeit Weltklaſſe erreichen. Budͤge und Parker waren die letzten Könner, die von heute auf morgen zu welt⸗ bekannten Sportlern wurden. Jetzt kommt aus Foreſt Hills die Nachricht von einem neuen Stern, der dem Zweitbeſten der Welt, unſerem Gottfried von Cramm, ein außerordent⸗ lich hartes Vierſatz⸗Gefecht lieferte. Es handelt ſich um den jungen Amerikaner Surface, den die Experten bereits in der amerikaniſchen Davispokal⸗Mannſchaft für 1038 ſehen. Eine Erklärung für dieſen unerſchöpflichen Vorrat Ame⸗ rikas an hervorragenden Sportlern liegt einmal in den großen Menſchenmaſſen, die das Land bevölkern, zum an⸗ deren iſt es aber auch eine Frage der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe des reichen Landes, die es den jungen Sportlern möglich machen, Tag für Tag Sport⸗ und Tennisplätze zu beſuchen. Sportverbände greiſen durch Es iſt immer ein gutes Zeichen, wenn ein Sportverband Ausſchreitungen und Unſitten ſofort durch harte Maßnah⸗ men beſtraft und damit für die Zukunft in den meiſten Fällen unterbindet. So hat jetzt der italieniſche Radſport⸗ verband die beiden Berufsſtraßenfahrer Bini und Di Paco zu je 1500 Lire Geldſtrafe verurteilt, da ſie bei einer Ver⸗ anſtaltung ihre Chancen nicht genügend verteidigten. Sie ſchieden nämlich bei einer Veranſtaltung vorzeitig aus und wurden, Zigaretten rauchend, im Straßengraben angetrof⸗ fen. Der Fahrer Rigoni wurde wegen diſziplinloſen Ver⸗ haltens in Kopenhagen bis zum 30. September„kaltgeſtellt“. — Auch die engliſche Football Aſſociation hat ſich genötigt geſehen, ſtrenge Maßnahmen zu ergreifen, um uniaires Spiel auszurotten. Es iſt dies die größte Aktion in der Geſchichte des Berufsfußballs. Die Football Aſſociation hat nämlich beſchloſſen, daß in allen Fällen, wo drei Verwar⸗ nungen gegen einen Spieter vorliegen, die Angelegenheit zwangsläuſig vor den Diſziplinarausſchuß zu hringen iſt, der die vorgekommenen Verſtöße zu unterſuchen und den Spieler nötigenfalls ohne weiteres zu ſuspendieren hat. Dabei wird jedoch nur das Verhalten während der letzten Saiſon in Betracht gezogen, während früher zurück⸗ liegende Fälle außer acht zu laſſen ſind. Der Beſchluß des Verbandes iſt ſämtlichen Liga⸗Clubs mitgeteilt worden. Eine Reihe von Clubs ſind außerdem vom Verband darauf aufmerkſam gemacht worden, daß ihre Führungsliſten eine übermäßig hohe Zahl von Anzeigen gegen einige ihrer Spieler enthalten. Die Direktoren der Clubs ſind deshalb angewieſen worden. die betreffenden Spieler beſonders ſcharf im Auge zu behalten.— Aehnliche Warnungen und Maßnahmen gegen unfaires Spiel hat auch die„Rugby Union“ erlaſſen, in denen angekündigt wird, daß man nun⸗ mehr mit den ſchärfſten Maßnahmen gegen rückſichtsloſe Spieler vorgehen werde. Lettlands Staatspräſident lobt den Radfahrſport Anläßlich einer großen Radſternfahrt richtete der let⸗ tiſche Staatspräſident bei der Preisverteilung ſehr herzliche Worte an die Freunde des Radſports, aus denen das ſtarke Intereſſe Dr. Ulmanis' für das Radfahren, das ja in Deutſchland ſchon längſt Volksſport geworden iſt und ſich bei allen ſtaatlichen Stellen ſtärkſter Förderung erfreut, hervorgeht. Der Staatspräſident betonte, daß ihm dieſer Sport beſonders am Herzen Liege, daß er ſeine Ausübung begrüße und daß er ihn mit Freuden unterſtützen werde. Dies ſei nämlich der Sport, an dem ſich die größte Maſſe beteiligen könne, aus allen Gegenden des Staates, aus Stadt und Land. Dieſer Sport bringe den Sportlern auch dann Freude, wenn ſie ſich mit ihm nicht gerade um des Pferderennen im Reich Karlshorſt(16. September) 1. Kingsdene⸗Jagdrennen, 2700 4, 8200 Meter. 1. O. v. Mitzlaffs Herzbube(R. Flieth), 2. Rhein, 3. Rajah. Ferner: Schnörkelborſch, Rappa, Glücksſpiel. Toto: 14, Pl. 11, 21:10. EW. 104:10. 2. Mortimer⸗Jagdrennen, 2600 J/, 3000 Meter. 1. Major v. Metzſchs Santini(Lt. Frhr. K. v. Wangenheim), 2. Wen⸗ delgard, 3. Petrarca. Ferner: Ly, Wittekind, Perlſtab, Lie⸗ besarie. Toto: 56,, Pl. 17, 12, 16::10. CW. 164:10. 3. Wilhelm Plüſchk rdenrennen, 2000 4, 9000 Mtr. 1. Frau K. Noeths Ob(R. Wolff), 2. Gralsbotin, 3. Mann⸗ teuffel. Ferner: Marcia, Zentaur, Rigoletto, Meldereiter. Toto: 28, Pl. 12, 15, 25:10. EW. 92:10. 4. Preis von Charlottenthal, 2200 /, 2500 Meter. 1. F. W. Michaels Angreifer(Et. Klewitz), 2. Amaranthus, 3. Patroklus, 4. Tantris.— Auerhahn, Ohio, Schwert⸗ hieb, Rheinfels, Frieſenhof, Spitzmaus. Toto: 114, Pl. 18, 14, 18, 15:10. EW. 300:10. 5. Schmidt⸗Pauli⸗Jagdrennen, 6000, 4400 Meter. 1. Stall Uhlands Mattiacum(W. Hauſer), 2. Steinbutte, 3. Eiſack. Ferner: Horos, Jambus, Agnus, Paſſy, Ahnherr (Hbl.). Toto: 106, Pl. 23, 10, 18:10. GW. 1582:10. 6. Werra⸗Hürdenrennen, 2600 4, 2800 Meter. 1. K. Krahmers Fundulus(J. Unterholzner), 2. Turmvogt, 3. Lachtaube, 4. Novarro da Gubbio. Ferner: Murillo, Archi⸗ medes, Hero, Torerotochter, Carla, Lueiſer, Gitta. Toto: 136, Pl. 22, 14, 16, 37:10. EW. 836:10. 7. Cincinatus⸗Flachrennen, 1450“, 1400 Meter. 1. J. Wendenburgs Corſica(K. Krotzi), 2. Montebello, 3. Malve. Ferner: Agrarier, Tilly, Sünderin, Don Quichotte 2, Liebmich, Tarna. Toto: 39, Pl. 18, 12, 18:10. EW. 68:10. 8. Paleſtro⸗Ausgleich, 2200 /, 1600 Meter. 1. F. Helferts Graf Nivi(W, Piwarz), 2. Albatros, 3. Vera. Ferner: 5 Sagenheld, Geige, Poſte reſtante, Winifred, Pirat, Günſt⸗ ling. Toto: 37, Pl. 14, 24, 20:10, EW. 392:10. München⸗Riem(16. September). 1. Schwarzwald⸗Flachrennen. 2050 /, 1400 Meter. 1. Ge⸗ ſtütshöfe Iſarlands Gallinella(R. Müller);, 2. Männeken; 3. Kataract; 4. Flaute. Ferner: Seyolitz, Griffon, Chemie⸗ lehrer, Laudon jr., Wido, Fragonard, Perlhuhn. Toto: 47; Pl.: 18, 14, 12, 19:10. EW: 132:10. 2. Trainer⸗Jubiläums⸗Flachrennen. 2500 /, 2200 Meter. 1. Geſtütshöfe Iſarlands Botos(R. Müller); 2. Waffen⸗ ſchmied; 3. Graf Schleiden. Ferner: Azolin, Oſaka, Treuer Huſar, Pan, Palko. Toto: 13; Pl.: 27, 15, 18:10. EW: 284:10. 3. Trabfahren. 4. Fliegerhorſt⸗Flachrennen. 2050 /, 1600 Meter. 1. Stall Bavarias Toreador(Gimpl); 2. Greco; 3. Bago. Ferner, Gratianus, Darius, Schneemärchen, Grollezu, Senora. Toto: 60; Pl.: 88, 28, 17:10. EW: 1132:10. 5. Trabfahren. 0. Springderby⸗Jagdrennen. 2100, 3600 Meter. 1. A. Harbeck und A. Maiers Herzaß(F. Gimpl); 2. Galfox; 3. Trovoatore. Ferner: Lockvogel, Steinbruch. Toto: 20 Pl.: 20, 40:10. GW: 418:10. 7. Trabfahren. Zur Vorbereitung auf das Rugbyturnier im Oktober anläßlich der Weltausſtellung in Paris wird am Sonntag, 26. September, in Hannover die deutſche Nationalmann⸗ ſchaft ein Probeſpie“ gegen den deutſchen Meiſter 97⸗Linden austragen. Heimatbahn vor 8000 Zuſchauern den„Großen 1 der Skun Sportes willen beſchäftigen. Aus dieſem Grunde werde auch der Radfahrſport, dem der Name„Volksſport“ zuſtehe, überall dort die Hilfe des Staates erfahren, wo es nötig ſei. Oeſterreich plaut ein Berufsſchilehrergeſetz In Wien wurde in dieſen Tagen ein Arbeitskomitee ge⸗ ſchaffen, deſſen Aufgabe es iſt, durch Auswahl geeigneter, ſtaatlich geprüfter Schilehrer, die bereits zwei Winter in einer großen öſterreichiſchen Schiſchule erfolgreich gearbeitet haben, und durch deren offizielle Entſendung in das Aus⸗ land für den Winterſport in Oeſterreich geworben wird, den Ruf der öſterreichiſchen Schilehrer im Auslande in Fällen, wo es nottut, zu verbeſſern. Dieſe Maßnahme war erforderlich, da prominente und anerkannte Schilehrer in aller Welt, vor allem in Amerika, England uno Frank⸗ reich, in von ihnen gegründeten Schiſchulen oder Trocken⸗ ſchikurſen die öſterreichiſche Alpenſchitechnik lehren und Ha⸗ mit erfolgreich für den Winterſport in Oeſterreich werben. Dabei konnte es nicht ausbleiben, daß auch vielfach un⸗ berufene Perſonen ſich im Ausland alks ſtaatlich geprüfte öſterreichiſche Schilehrer ausgeben, ohne jedoch die nötigen Kenntniſſe zu beſitzen. Die Schädigung für die qualifizier⸗ ten Schilehrer war dadurch groß, und außerdem litt der Ruf der öſterreichiſchen Schule darunter ſehr. Die neue Maßnahme iſt deshalb dazu angetan, die Verhältniſſe zu orönen. Das Arbeitskomitee ſoll ebenfalls dadurch die Vorarbeiten für ein öſterreichiſches Berufsſchilehrer⸗ geſetz leiſten, da bisher nur einzelne Bundes“änder der⸗ artige Landesgeſetze beſitzen und keine allgemeine Regelung geſchaffen war. Schwedens Leichtathletik⸗Mannſchaft für den Länder⸗ kampf gegen Deutſchland mußte erneut geändert werden. Die 100 Meter beſtreiten Strandberg und der in Karls⸗ ruhe ſtudierende Ternſtröm, der damit in der badiſchen Mannſchaft gegen Elſaß nicht ſterten kann, die 400 Meter von Wachenfeldt und Danielsſon. Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union werden am 2. Okteber beim„Großen Preis von Donington“ auf nicht weniger als zwölf Gegner treffen, die ſich überwiegend aus eng⸗ lichen Fahrern aus Era⸗, Alfa⸗Romeo⸗ und Maſerati⸗ Wigen zuſammenſetzen. Die Meiſterſchaften der Golflehrer und der in deutſchen Klubs beſchöftigten Träger werden vom 18. bis 20. Sep⸗ tember auf dem Golfgelände in Nedlitz ausgetragen. Die Titelkämpfe finden als 36⸗Loch⸗Zählwettſpiele ſtatt Schindler(Chemnitz) gewann am Mittwoch Au einer Induſtrie“, ein 100⸗Km.⸗Steherrennen, in::03“ den vor Stach, Krewer, Hille und Meiſter Adolf Schön. Eſtland ſchlug'tauen beim Leichtathletik⸗Länderkampf in Reval mit 114:56 Punkten. Zu erwähnen ſind die bei⸗ den Landesrekorde von Aerma im Stabhochſprung mit 3,05 Meter und in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel in 43/1 Sek. Der Studentenweltmeiſter Iſſak ſiegte im Speerwerfen mit 69,74 Meter vor ſeinem Landsmann Sule(68,57 Meter). Kreek ſtieß die Kugel 15,76 Meter weit. Um die Jngend⸗Vereinsmeiſterſchaft in der Leichtathlettk kämpfen am 18. und 19 September in Berlin ſieben Mann⸗ ſchaften, die ſämtlich über 10 000 Punkte erreicht haben. Es ſind dies: Schwarz⸗Weiß Eſſen, Poſt SV München, 1.§C Nürnberg, VfB Königsberg, SC Charlottenburg, Heten⸗ Preußen Kaſſel und St. Georg Hamburg. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 17. September: Infolge der Zufuhr feuchtwarmer Meeresluft hat ſich die Nieder⸗ ſchlagstätigbeit bei uns noch verſtärkt. Der geſtern bei Irland gelegene Wirbel iſt jetzt oſtwärts vorge⸗ drungen, ſo daß wir bald in den Bereich einer küh⸗ leren Luftſtrömung gelangen werden. Nach anfänglicher Verſtärkung der Niederſchlagstätigkeit wird ſich leichte Beſſerung durchſetzen. Vorausſage für Samstag, 18. September Nach verſtärkter Niederſchlagstätigkeit wechſelnd be⸗ wölktes Wetter mit einzelnen ſchauerartigen Nieder⸗ ſchlägen, im ganzen etwas kühler, in Richtung verän⸗ derliche Winde. * Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Septem⸗ ber: 18,8 Graod, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 17. September: 4 13,4 Grad; heute früh 8 Uhr + 13,8 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 48 Uhr bis heute früh ½8 Uhr 4,4 Millimeter 4,4 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 515 Grad Waſſer⸗ und 14 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Mhein⸗Vegel] 13. 14.15.16.17.Jw Rhein⸗Pegel] 14. 15. 16. 17. Röeinſelben 295.287/2.85/2.9/2. 8 Tas 243228 228220 Breiſach...95/4, 8⁴ Köln 1391.72186/185 Kehll..10 0 Neckar⸗Pegel Maxau Mannheim Mannheim 345.423.3/(.30 rmoltoben.!(50 I. sie schäumt stark Bar, PAIMOIIVE-Rasiercreme 2. sie erweicht den Bart sofort und gröndlich Z. ihr Schaum trocknet nicht ein 4. die Haut spnnt und brennt nicht —————— ——————— —— Freitag, 17. September 1937 Im Kampf um die Nahrungsfreiheit: Einſt Einöde- heute Kulturland! Beſuch in Badens größtem landwirtſchaſtlichen Betrieb hb. Wiesloch, 16. Sept. Wir ſtehen in dem Raume Langenbrücken—Wies⸗ loch. Hinter unſerem Rücken befindet ſich der Schau⸗ platz einſtigen geologiſchen Großgeſchehens: die Lan⸗ genbrücker Senke, in der die bekannten Schwefel⸗ quellen entſpringen. Vor uns dehnt ſich in unend⸗ licher Weite die Ebene, durch die der Silberſtreiſen eines Baches zieht. Aber merkwürdigerweiſe: dieſer Bach fließt auf einer kleinen Anhöhe wie auf einem Eiſenbahndamm. In Jahrtauſende langer Arbeit hat er ſich ſelbſt durch die mitgeführten Schuttmaſſen die⸗ ſen Damm gebaut. Und dadurch iſt ein höchſt merk⸗ würdiger Zuſtand eingetreten: dieſer Bach, es iſt der Kraichbach, konnte das Waſſer der zahlreichen Rinnſale in der Ebene nicht mehr aufnehmen, weil Waſſer bekanntlich nicht bergauf fließt. Das ganze Land wurde zu einem troſtloſen Sumpfgebiet, das allenfalls ein ſaures Gras hervorbrachte. Im Winter bildete das überflutete Gelände von Wiesloch bis zum Bahnhof Rot⸗Malſch eine einzige Schlittſchuhbahn. Schon vor Jahren waren von weitblickenden Män⸗ nern Pläne und Denkſchriften zwecks Urbarmachung des Sumpfgebietes ausgearbeitet worden, die aber nie zur Ausführung kamen. Die nationalſozialiſtiſche Regierung griff je⸗ doch mit Energie das Projekt wieder auf. Ein Zweckverband wurde gegründet und an deſſen Spitze der frühere Kreisleiter und jetzige Bürgermeiſter Bender⸗Wiesloch geſtellt. Ihm zur Seite trat Dipl.⸗ Landwirt Kirchgäßner als Geſchäftsführer, der ſich mit dem verſtorbenen Bauinſpektor Hund vom Kul⸗ turbauamt Heidelberg um die Kultivierung der Kraichbachniederung große Verdienſte erworben hat. Am 8. Dezember 1933 wurde durch Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner der erſte Spaten⸗ ſtich getan. Jahre mühſeliger Arbeit folgten. 1500 Arbeiter waren zeitweiſe beſchäftigt, für den Arbeitsmarkt eine fühlbare Entlaſtung. Tauſend Hektar wurden ent⸗ wäſſert, Gräben von insgeſamt 30 Kilometer Länge gezogen und 400 000 ebm. Erde bewegt. Mit ſchweren Maſchinen müſſen 700 Hektar des entwäſſerten Bo⸗ dens umgebrochen werden. 470 Hektar ſind heute unterm Pflug. Badens größter Landwirtſchaftlicher Betrieb iſt hier entſtanden; aber es iſt ein Betrieb beſonderer Eigenart, der keine Stallungen beſitzt, auch kein Vieh, der auch nicht als eine dauernde Ein⸗ richtung gedacht iſt ſondern der nur ſolange beſtehen bleibt, bis das Land bauernmäßig bewirtſchaftet wer⸗ den kann. Unſere Rundfahrt beginnt in der Nähe von Rot. Durch das Gelände zieht ein ſchnurgerader Graben, der ſich mit einem anderen vereinigt. Es iſt der Kehr⸗ graben, der an der tiefſten Stelle angelegt worden iſt. Er hat den Zweck, das Waſſer der Ebene aufzu⸗ nehmen, um es ſpäter wieder dem Kraichbach zuzu⸗ führen. Und ſo genial iſt die Anlage, daß ſie ohne jegliches motoriſch angetriebene Schöpfwerk arbeitet. Der Kehrgraben wird ſo weit neben dem natürlichen Lauf der Kraichbach geführt, bis ſein Waſſerſpiegel wieder, und zwar weiter gegen Weſten, mit dem der Kraichbach übereinſtimmt. Ueber abgeerntete Getreidefelder führt unſer Weg. 125 Hektar waren mit den verſchiedenen Ge⸗ treideſorten bebaut. Trotz der verhältnismäßig kur⸗ zen Zeit, die zur Verfügung ſtand, um aus dem Sumpf und Moor Ackerboden zu machen, wurden ſchon Erträgniſſe bis zu 70 Zentner Weizen pro Hek⸗ tar erzielt. Dann kommen wir an prächtig daſtehenden Rübenfeldern vorbei. Dank des jungfräulichen wüchſigen Bodens hat ihnen die Trockenheit des diesjährigen Sommers nichts an⸗ zuhaben vermocht. 60 Hektar ſind mit Rüben be⸗ pflanzt; auch bei dieſen Kulturen ſind ſchon Rekord⸗ erträgniſſe erzielt worden, nämlich 2000 Zentner pro Hektar. Auf einem unüberſehbaren Mohnfeld von 12 Hektar iſt die Ernte zu Ende und lieſert uns das köſtliche Mohnöl. Ueber eine Pappelallee gelangen wir zu dem Ort Rot. Aber bevor wir in den Ort einfahren, machen wir noch einen Abſtecher in die Buſchbohnenkulturen. Sie bedecken wie der Miohn, eine Fläche von 12 Hektar, Ihre Erträgniſſe wan⸗ dern in die Konſervenfabriken. Daß hier auch Kartoffeln ausgezeichnet gedeihen, bedarf keiner Erwähnung. Bis 450 Zentner hat man pro Hektar ſchon geerntet. Dieſes Jahr ſind 25 Hek⸗ tar mit Kartofſeln bebaut. Nach Verlaſſen des Ortes Rot haben wir Gele⸗ genheit, zwei der grandioſen Werke des Führers zu bewundern, die Reichsautobahn Bruchſal—Heidel⸗ berg, die über unſere Straße hinweggeführt iſt, und den gleichfalls in fruchtbares Ackerland verwandel⸗ ten ödeſten Teil dieſes Gebietes, der ſich weſtlich der Autobahn in Richtung auf Walldorf ausbreitet. Es iſt ein alter Torfſtich, auf den zunächſt einmal 20 000 Kubikmeter Sand geworfen werden mußten, um eine einigermaßen tragfähige Oberfläche zu erhalten. Ab⸗ geerntete Getreideäcker wechſeln mit gelbblühenden Senfkulturen, einer Futterpflanze, die ſich ſteigender Beliebtheit erfreut. Insgeſamt ſind 10 Hektar damit bepflanzt, daun folgen wieder„Lappen“ Mabs, der insgeſamt 15 Hektar bedeckt. Schon bei Langenbrücken ſind uns große Fluren mit einem übermannshohen Buſchwerk auf⸗ gefallen. Hier machen wir nun nähere Bekanntſchaft mit dem vermeintlichen Strauchwerk. Es iſt Hanf, der in einer Fläche von 40 Hektar angepflanzt iſt und der bekanntlich den unentbehrlichen Rohſtoff für die Seilinduſtrie abgibt, der bislang in der Haupt⸗ ſache aus dem Ausland bezogen werden mußte. Den Abſchluß unſerer Fahrt bildet die Beſichtigung der Verſuchsfelder nahe dem Bahnhof Rot⸗Malſch. Hier werden Anbauverſuche mit den verſchiedenſten Pflanzen und Bäumen ſowie Sorten gemacht. Sie iſt der Vorläufer zu einer Moorbeiſpielswirtſchaft, die nicht nur für dieſen Teil bereits kultivierten Oed⸗ landes Fingerzeige geben ſoll, ſondern auch ſpäter für die übrigen etwa 60 000—70 000 Hektar, die in anderen Gegenden Badens der Melioration noch harren. 1940 bis 1941 will man hier ſo weit ſein, daß man das Gelände an die Bauern abgeben kann. So diente dieſes große Meliorationswerk der Arbeitsbeſchaffung, wie es jetzt im Rahmen der Er⸗ zeugungsſchlacht zur Nahrungsfreiheit der Nation beiträgt. Schließlich aber dient es der Neubildung von Bauerntum, und das iſt wohl ſeine größte und ſchönſte Aufgabe. Aus Baden 13 Stauſtufen entſtehen Vom Ban der Main⸗Stauſtufen * Wertheim, 16. Sept. Auf der Strecke Aſchaffen⸗ burg— Miltenberg— Wertheim— Marktheiden⸗ feld— Lohr— Gemünden— Würzburg werden be⸗ kanntlich insgeſamt 13 Stauſtufen erxichtet. Die meiſten ſind bereits im Bau fertig. Auch an den letzten Stufen ſind die Arbeiten ſoweit vorgeſchrit⸗ ten, daß der Bau der Stauſtufen auf der Strecke Würzburg— Bamberg in Angriff genommen wer⸗ den kann. Mit den Bauarbeiten an der Stauſtufe bei Randersacker wird vorausſichtlich bereits im Ok⸗ tober begonnen werden. Brief aus Nußloch * Nußloch, 16. Sept. An ſeinem 69. Geburts⸗ tage wurde unter überaus ſtarker Beteiligung der Gemeinde und der Vereine Sparkaſſenkontrolleur a. D. Franz Fehringer von hier geſtern nachmittag zu Grabe getragen. Die Freiwillige Feuerwehr ver⸗ lor ihren Mitgründer, der der Wehr ſeit 44 Jah⸗ ren angehörte und ihr jahrzehntelang als Rechner diente. Die Kriegerkameradſchaft Nußloch nahm Abſchied von einem treuen Kameraden und die Ge⸗ meindebeamten betrauerten den Tod eines geſchätzten Mitarbeiters. Der Verſtorbene war der Vater des Opernſängers Franz Fehringer vom Badiſchen Staatstheater in Karlsruhe. Am Sonntag feierte Kaufmann Franz Ditton in erfreulicher Friſche ſeinen 75. Geburtstag. Offenburger Schule erhält neuen Namen * Offenburg, 15. Sept. Zur Erinnerung an den großen Dichter des Dreißigjährigen Krieges hat das badiſche Miniſterium des Kultus und Unterrichts dem hieſigen Gymnaſium die Bezeichnung„Grim⸗ melshauſen⸗Gymnaſium“ verliehen. * Altlußheim, 16. Sept. Das Erntedankfeſt am 3. Oktober wird dieſes Jahr für die Gemein⸗ den Hockenheim, Reilingen, Neulußheim und Alt⸗ lußheim in unſerer Gemeinde abgehalten werden. Wie in den früheren Jahren, ſo werden auch dieſes 5 5 wieder die Erntewagen beim Feſtzug zu ſehen ein. * Mosbach, 16. Sept. Hier ſtürzte das dreijährige Söhnchen des Schloſſers Joſef Maier ſo unglück⸗ lich von einem Wagen, daß es kurz darauf an den erlittenen inneren Verletzungen ſtarb. * Bruchſal, 16. Sept. Am 23. September können im Kreiſe ihrer Familie die Eheleute Damian Oechſler ihre diamantene Hochzeit be⸗ gehen. Die Jubilare ſind 84 und 80 Jahre alt und erfreuen ſich recht guter Geſundheit. * Freiburg, 16. Sept. Der Reichsminiſter des Innern hat als Erinnerung an den Beſuch der Stadt Freiburg am 17. Auguſt dem Oberbür⸗ germeiſter ſein Bild mit eigenhändiger Unter⸗ ſchrift zugehen laſſen. uncl um Scluuetʒengen Der Haushalt der Spargelſtadt Der Etatsplan für das Jahr 1937 * Schwetzingen, 16. Sept. Der Haushalts⸗ plan der Stadt Schwetzingen für das Rechnungsjahr 1987 wurde im ordentlichen Haushaltsplan in Ein⸗ nahmen und Ausgaben auf 1578 340 Mk. feſtgeſetzt. Im außerordentlichen Haushaltsplan betragen die Einnahmen und Ausgaben 203 860 Mk. Die Steuer⸗ ſätze für die Gemeindeſteuern betvagen von 100 Mk. Steuerwert für Grundſtücke, Wald und Gebäude 110 Pfennig, für Gebäude älteren Hausbeſitzes 90 Pfg. Der Gewerbeſteuer wird ein Hebeſatz von 932 Hun⸗ dertteile und der Zweigſtellenſteuer 432 Hundertteile zugrundegelegt. Die Bürgerſteuer beträgt das Sechs⸗ fache des Reichsſatzes. Die Nachtrags⸗Hauhaltsſat⸗ zung ſieht eine Einnahme und Ausgabe von 472 635 Mark vor. Die Einzelpläme des ordentlichen Haushaltes betragen: in Ausgabe: Gemeindeverwal⸗ tung 125 460 Mk.; Rechtspflege 14390 Mk., Bezirks⸗, Kreis⸗ und Staatsverband 9745 Mk., Sicherheitspoli⸗ zei 47 655 Mk.; Gemarkungspolizei 12440 Mk.; Ge⸗ ſunoheitspolizei 11045 Mk.; öffentliche Straßen, Wege, Plätze und Anlagen 119020 Mk.; Schulen (Grund⸗ und Hauptſchule, Hebelrealgymnaſium, Be⸗ zirksgewerbeſchule, Pflichthandelsſchule und Höhere Handelsſchule) 22 520 Mk., allgemeine Wohlfahrts⸗ pflege 107570 Mk.; Jugenoͤwohlfahrt 14 420 Mk.; Kvankenhaus 78 820 Mk.; Gaswerk: Einnahmen 194 300 Mk.; Ausgaben 164 780 Mk.; Waſſerwerk: Einnahmen 100 855 Mk.; Ausgaben 61 900 Mk.; Bade⸗ anſtalt 12 530 Mk.; Fuhrpark 14 890 Mk. und Beſtat⸗ tungsweſen 10 590 Mk. Der Haushaltsplan liegt bis zum 20. September 1937 im Rathaus zur öffentlichen Einſichtnahme aus. Achtung, Kartoffelkäferſuchtag! Am Freitagvor⸗ mittag findet wiederum eine Suchaktion gegen den Kartoffelkäfer ſtatt. Hierzu haben ſämtliche Grundſtücksbewirtſchafter zu erſcheinen. * Ketſch, 16. September. Die Feuerlöſch⸗ polizei hielt eine Uebung ab. Anſchließend wurde im Schulhaus theoretiſcher Unterricht über das Feuerlöſchweſen gehalten. Bürgermeiſter Jün⸗ ger war auch anweſend und ermahnte die Angehö⸗ rigen der Feuerlöſchpolizei, bei jedem Probealarm ſich einzufinden.— Am Dienstagabend hat die Freiwillige Sanitätskolonne mit einem neuen Unterrichtskurſus begonnen. Die Unterrichts⸗ ſtunden finden jeweils im Schulhaus ſtatt. * Plankſtadt, 17. Sept. Am 14. September konnte die älteſte Einwohnerin unſerer Gemeinde, Frau Eva Pfaff, Witwe, Luiſenſtraße, ihren 87. Ge⸗ burtstag feiern.— Am kommenden Sonntag findet auf dem Schießſtande des KKS 1927 das Schießen um den Gemeindewanderpreis ſtatt. Hieran beteiligen ſich ſämtliche Organiſatio⸗ nen und Vereine. Die Mannſchaftsmeldungen wollen umgehend an den Vereinsführer des KKS, welcher das Schießen dͤurchführt, abgegeben werden.— In⸗ folge des trockenen Sommers iſt die Reife des Maiſes früher als gewöhnlich eingetreten. Schon hängen die gelben Maiskolben an den Häuſern und den beſonders hierfür errichteten Gerüſten zum Trocknen. * Hockenheim, 16. Sept. Am kommenden Sonn⸗ tag ſindet durch die hieſige Militärkameradſchaft der Gegenbeſuch bei der Schwetzinger Militär⸗ und Krie⸗ gerkameradͤſchaft in Schwetzingen ſtatt. Nachbargebiete Veeren, die den Tod brachten Kind ſtirbt durch Nachtſchatten⸗Vergiftung * Groß⸗Gerau, 16. Sept. Wie gefährlich die Gift⸗ wirkung der Nachtſchattengewächſe iſt, beweiſt ein ſo⸗ eben in Weiterſtadt(Ried) erfolgter Todesfall. Mehrere Kinder hatten reife Beeren des ſchwarzen Nachtſchattens gefunden; ein Kind hatte in Unkenntnis der Giftigkeit davon gegeſ⸗ ſen. Bald ſtellten ſich Erbrechen und Fieber ein, ohne daß die Eltern die Urſache feſtſtellen konnten. Als ſich nachts der Zuſtand des Kindes verſchlim⸗ merte, wurde der Arzt geholt, der aber nicht mehr helfen konnte. Das Kind ſtarb unter gräß⸗ lichen Schmerzen. Die giftigen Nachtſchattengewächſe in Deutſch⸗ land ſind leicht zu erkennen. Der giftige Stoff in den wilden Nachtſchattengewächſen iſt das Solanin, das in allerkleinſten Mengen als Heilmittel verab⸗ reicht und angewendet wird. Ein Weinbrunnen fließt in Frankfurt Drei Tage lang auf dem Römerberg * Frankfurt a.., 15. Sept. Das Frankfurter Volksfeſt am Main, das vom 55. bis 27. September auf dem Römerberg und am Mainufer ſtattfindet, wird vom Frankfurter Verkehrsverein mit aller Sorgfalt vorbereitet. Um dem Feſt auch räumlich eine größere Ausdehnung zu geben, wird die Hafenbahn für die Tage des Feſtes ſtillgelegt. Ein beſonderes Ereignis aber wird der Weinbrun⸗ nen werden. Zwar hat der Gerechtigkeitsbrunnen auch in den letzten Jahren Wein geſpendet, aber nur für den Ehrentrunk. In dieſem Jahre wird er während der ganzen Dauer des Feſtes in Tätigkeit ſein. Das eiſerne Gitter wird entfernt, der Brunnen wird mit Weinlaub und Blüten feſtlich geſchmückt und aus ſeinen Rohren wird Wein fließen. Der techniſche Einbau wird bereits in den nächſten Ta⸗ gen vorgenommen. Die Wiederherſtellung der Oppenheimer Katharinenkirche * Oppenheim a. Rh., 15. Sept. Die ſeit einigen Jahren durchgeführte Wiederherſtellung der Katha⸗ Tinenkirche, eines aus dem 15. Jahrhundert ſtammen⸗ den gotiſchen Bauwerks, das von Melac zerſtört wurde, iſt jetzt mit der Wiedereinwölbung des Weſt⸗ chors im weſentlichen abgeſchloſſen worden. In der Sakriſtei befindet ſich ein Heimatmuſeum. UL Fürth i.., 14. Sept. Nachdem nunmehr die Kirchentreppen an der katholiſchen Kirche ſoweit fer⸗ tiggeſtellt ſind, der früher dort geweſene Brunnen auch wieder in Gang geſetzt iſt, beabſichtigt nunmehr Pfarrer Burckhardt eine neue Orgel in die Kirche einzubauen. * Bensheim, 15. Sept. Die im Kreis Bens⸗ heim durchgeführten Obſtverſteigerungen des Heſſiſchen Straßenbauamtes Darmſtadt haben 6Eei ſi ſtarkem Beſuch und lebhaftem Steigerungsintereſſe recht gute Erlöſe gebracht. Bei wertvollen Obſtſorten aund bei gutem Behang wurde die Taxe von etwa 20 Maxk pro Los durchſchnittlich auf 30 bis 35 Mark in die Höhe geſteigert. Fageolalencleꝛ Freitag, 17. September Nationaltheater:„Spiel an Bord“, Luſtſpiel von Axel Jvers, Miete C, 20 Uhr. Roſengarten:.30 und 15 Uhr Vorträge während der Gau⸗ verkehrswoche in Baden. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Tromm— Oden⸗ wald. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.90 Uhr Kabarett— Bariets. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Tanz: Libelle, Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant. Kaffee Carl Theodor. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Das Schweigen im Walde“.— Alhambra: „Der Unwiderſtehliche“.— Schauburg:„Verſprich mir nichts“.— Palaſt und Gloria:„Wenn Du eine Schwieger⸗ mutter haſt“.— Scala und Capitol:„Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Gebffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſenm, E 7. 20: Gebiinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Burte⸗Ausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2, 9: Geöfinet von 10 bis 13 und non 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.3) bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. rr———————————————————————— ⏑————⏑⏑——err—————————----—--——.————————— Die Außenhandels-Schulungswoche in Heideiberg Feierliche Eröflnung/ Bernhard Köhler sprichi Der zweite Tag der Außenhandels⸗Schulungswocke in der Stiftsmühle bei Heidelberg wurde mit einem Vortrag Über die deutſche Handelspolitik eingeleitet. Der Redner, Pg. Dr. Emmrich⸗Hamburg, charakteriſierte einleitend die deutſche Handelspolitik als Teil der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik. Nach einem Rückblick auf die Entwick⸗ lung des deutſchen Außenhandels in der Vor⸗ und Nach⸗ kriegszeit kam er auf die gegenwärtige Epoche zu ſprechen, wobei er zunächſt die Deviſenbewirtſchaftung und die Kre⸗ bitkriſe des Jahres 1931 ſtreifte. Der Reoner ſtellte feſt, daß unſere handelspolitiſche Entwicklung abſolut zwangs⸗ läufig war. Die Exportfront ſei eine der wichtigſten Schlüſ⸗ ſerſtellungen der nattonalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik. Zeder, der in ihr ſtehe, müſſe dabei verantwortungsbewußte und nützliche Arbeit leiſten. Nach einer kurzen Ausſprache referierte ͤͤann Pg. Dr. Richter⸗Hamburg über das Thema„Der Ferne Oſten“, wo⸗ bei er vor allem den gegenwärtigen chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt und ſeine handelspolitiſchen Auswirkungen er⸗ örterte. Am Nachmittag ſprach der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NS DAP, Pg. Bernhard Köhler, über die Grundlinien und Tendenzen nationalſozialiſtiſcher Wirt⸗ ſchaftspolitik. Ueber den Kreis der Teirnehmer der Schulungswoche hinau waren zahlreiche Vertreter der Partei, des Staates, der Wirtſchaft, ferner Teilnehmer der zur Zeit in Mann⸗ heim ſtattfindenden 1. deutſchenGau⸗Verkehrswoche ſowie 14 auslandsdeutſche Kaufleute erſchienen. Nach einem einleitenden Muſikſtück eines Streichorche⸗ ſters und einem Vorſpruch nahm Gaubetriebsgemeinſchafts⸗ walter Frank die offizielle Eröffnung der Schulungswoche vor, als deren Aufgabe er herausſtellte, in Kameradſchaft aus den großen allgemeingültigen Lehren des Führers die Erkentniſſe herauszuarbeiten, die zur Erfüllung der beſon⸗ deren Pflichten der Exportinduſtrie notwendig ſind. Namens der Partei übermittelte Kreisleiter Seiler⸗Heidelberg die beſten Wünſche für die Tagung. Gauobmann Pg. Dr. Roth⸗Karlsruhe wandte ſich in ſei⸗ nen Ausführungen in erſter Linie an die anweſenden Aus⸗ landsdeutſchen. Er würdigte die oft recht ſchwierige Lage der Auslandsdeutſchen, wie ſie beſonders durch die Ereig⸗ niſſe in Spanien und China geſchaffen wurde und für man⸗ chen den Verluſt der Exiſtenz mit ſich brachte. Deshalb ſei es notwendig, die Verbindung und Verbundenheit zwiſchen den Deutſchen, die im Ausland auf Vorpoſten für das deutſche Volk ſtehen, und dem Mutterlande zu ſtärken und zu feſtigen. Wenn die Männer des Inlandes und die Deutſchen des Auslandes zuſammenarbeiten, dann werde der wirtſchaftliche Aufſtieg Deutſchlands auch trotz der Boy⸗ kotthetze des Judentums möglich ſein. Anſchließend ergriff Pg. Bernhard Köhler das Wort. Er ging aus von der Forderung nach einem Abbau der Han⸗ delshemmniſſe, wie ſie in den Kontingenten, den Zöllen, der Deviſenbewirtſchaftung erblickt werden. Eine Löſung nach einer dieſer Seiten hin ſei aber nicht möglich, weil in jedem Falle die Lebensintereſſen eines Volkes mit dieſen Handelshemmniſſen verbunden ſeien. Ein Abbau der Hinderniſſe ſei nur dann möglich, wenn ganz neue Vorausſetzungen geſchaffen werden. Die Not⸗ lage des andern nicht ausnützen, nicht unanſtändig wer⸗ den, Vertragstreue üben, das ſei die oberſte Richtſchnur redlichen Handelns und es gebe keine ſtärkeren Rellitäten, auch im geſchäftlichen Leben nicht, als dieſe. Seit etwa einem Jahrhundert ſei man von der ſcheinbaren Natur⸗ tatſache ausgegangen, daß Deutſchland ein Arbeitnehmer⸗ volk iſt und ſein Leben nur durch den Austauſch ſeiner induſtriellen Arbeit gegen ſolche Produkte erhalten kann, die es ſebbſt nicht hat und die ihm die andern für ſeine Arbeit geben. Die Arbeitnehmerrolle des deutſchen Volkes paßte ausgezeichnet dazu, um die deutſche Volkswirtſchaft dem deutſchen Volke zu nehmen und ſie unter die Botmäßigkeit einer kemſes Weltwirtſchaft zu ringen. Die Tatſache bleibe beſtehen, daß, wer ſich nicht wehren kann, auch ausgebeutet wird, und das deutſche Volk ſei in den Jahren 1919 bis 1933 zusgebeutet worden, weil es ſich nicht wehren konnte. Die Reparationen und Tribute, die Schuldzinſen, die Inflotion, die Deflation mit der Arbeitsloſigkeit, all das ſeien typiſche Ausbeutungsvor⸗ gänge. Die aufgezwungene, angeblich naturgeſetzliche Ar⸗ beitsloſigkeit habe uns einen Einkommensverluſt von 90 bis 120 Milliarden/ gebracht und unſer Volksvermögen wäre 30 Milliarden/ größer geweſen, wenn wir an voll gearbeitet bättenn 5 Die ſogen. Handelshemmniſſe ſeien entſtanden, als das Unterbieten der ausländiſchen Arbeit durch die billige Sklavenarbeit Deutſchlands einſetzte und ſich ſo die Län⸗ der abſchließen mußten. Dabei hatten alle Schulden zu bezahlen, für die ſie niemls einen wirtſchaftlichen Wert erhalten hatten, ſondern die in Granaten verſchoſſen waren. Als Ausgangspunkte dieſer Handelshemmniſſe führte dann der Redner die Verurſachung von Dumpings jeder Art und die damit verbundene Sorge jeder einzelnen wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Führung um das Schickſal der eigenen Unternehmungen und der eigenen Volksgenoſſen an. Wir haben uns politiſch nicht befreit, um wirtſchaftlich abhängig zu werden und das deutſche Volk iſt ebenſo wenig wie jedes ondere zur Sklavenarbeit geboren. Die Behauptung, daß erſt die Weltwirtſchaft in Ordnung gebracht werden müſſe, dann unſere eigene Wirtſchaft, leuchtet uns nicht ein. Wir haben unſeren erſten Beitrag zur Belebung des Welthan⸗ dels bereits geleiſtet, indem wir unſeren eigenen Volks⸗ genoſſer Arbeit gegeben haben, ſie dadurch inſtandgeſetzt haben, zu verdienen, zu kaufen, woraus wieder für den Fabrikanten Verdienſt entſteht, der es ihm ermöglicht, im Ausland die nötigen Rohſtoffe zu ſuchen. Pg. Köhler befaßte ſich in ſeinen weiteren Ausführun⸗ gen mit der Stellung des deutſchen Kaufmanns innerhalb der Volkswirtſchaft. Dem deutſchen Kaufmann ſei die ab⸗ ſolute Sicherheit gegeben, im Inland ſtets eine gleich⸗ mäßige Kaufkraft vorzufinden. Der Redner kam weiter auf den Vierjahresplan zu ſprechen, der uns auch wirt⸗ ſchaftlich unabhängig machen ſoll. Seiner Verwirklichung liege der Gedanke zugrunde, daß wir nicht ſchlechter einzu⸗ kaufen wünſchen als andere und auch einmal auf ein Ge⸗ ſchäft verzichten können, bei dem es nach Uebervorteilung riecht. Die Deviſen ſind deutſche Arbeit und müſſen ſorg⸗ ſom verwaltet werden. 7+7 „—— RNS————— RFB——————— 4 *4 7 Freitag. 17. September 1937 Ad der Hollerschen Carishütſe bei RendsRurg 525 v. H. Abfindungsangebot. Die Kommandit in Firma Hollerſchen Carlshütte bei Rendsburg bietet den Aktionören, die an der Umwandlung der früheren Aktien⸗ geſellſchift nicht beteiligt ſind, eine Abfindung in Höhe von 525 v. H. des Aktien⸗Nennbetrages an. Außerdem teht den früheren Aktionären ein Anſpruch auf 48,88 4 ür je nom. 1000 Aktienbeſitz gegen die Deutſche Gold⸗ iskontbank, Abteilung Anleiheſtock, zu. in Hamburg hat ſich bereit erklärt, die Abfindungsſumme unter Abzug von 4 v. H. p. a. Zwiſchenzinſen zuzüglich des Anteils am Anleiheſtock ſchon vor dem 15. Dezember 1037 auszuzahlen. eſellſchaft Die Vereinsbank .“ Deutſche Induſtrielle fahren nach Oeſterreich. In Er⸗ widerung des Beſuches der öſterreichiſchen Induſtrie im Juni dieſes Jahres in Deutſchland wird ſich vom 20. bis W. September auf Einladung des Bundes der öſterreichi⸗ ſchen Induſtriellen eine Abordnung deutſcher Induſtrieller nter Führung des Leiters der Reichsgruppe uſtrie, Hottfried Dierig, nach Oeſterreich begeben. Die Reiſe, on der auch der Stellvertreter des Leiters der Reichsgruppe nduſtrie, Dr. Seelinger, und der Geſchäftsführer der Reichsgruppe Induſtrie Dr. Guth mit 15 weiteren nam⸗ haften deutſchen Induſtriellen teilnehmen, wird die deut⸗ ſchen Induſtriellen nach Wien und in alle öſterreichiſchen inder führen. In Wien ſind Empfänge durch den öſter⸗ reichiſchen Bundespräſidenten Miklas und durch den Bun⸗ deskanzler Dr. Schuſchnigg Die Fahrt ſoll ebenſo wie die vorangegangene Deutſchlandreiſe der——* keichiſchen Induſtriellen der Vertiefung der gegenſeitigen eziehungen beider Induſtrien dienen. * Tag des deutſchen Tabakhandels. Als Auftakt des „Tages des deutſchen Tabakhandels“, zu dem zum erſten Male der deutſche Tabakhandel geſchloſſen mit ſämtlichen Untergliederungen der Reichsgruppe Handel zu einer vier⸗ tägigen Tagung in Bremen zuſammenkommt, fand am Mittwochabend eine Mitgliederverſammlung des Orts⸗ bezirks Bremen der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel Fach⸗ gruppe Tabak ſtatt, auf der Max Schiffl⸗München, Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Fachgruppe Tabak und des Reichsverbandes des deutſchen Einzelrhandels mit Ta⸗ bakwaren, über die Marktordnung im Zigarettengewetbe ſprach. Der Reoöner behandelte Sinn und Zweck des Kar⸗ tellvertrages, der zwiſchen dem Tabakwarenengros⸗ und Einzelhandel und der Zigaretteninduſtrie abgeſchloſſen wurde. Dieſer Kartellvertrag habe die Billigung des Reichs⸗ kommiſſars für die Preisbildung gefunden. Die Aufgabe des Kartellvertrages beſtehe darin, auf Grund der Erfah⸗ rungen bei den vor 1938 eingetretenen Schäden die Grund⸗ kagen für ein Arbeiten im Rahmen eines geſunden Wett⸗ bewerbs zu ſchaffen. Ziel des Kartellvertrages ſei eine Leiſtungsſteigerung des geſamten Tabakeinzelhandels. Am onnerstagvormittag wurden interne Beiratsſitzungen der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel Fachgruppe Tabak, der Fachuntergruppen Tabakwaren und Rohtabak der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhander, der Fach⸗ gruppe Tabak der Wirtſchaftsgruppe Groß⸗, Ein⸗ und Aus⸗ ſuhrhandel und eine Vorſtandsſitzung des Reichsverbandes der Tabakwarengroßhändler durchgeführt. * Poller Citrobsn⸗Dienſt Ac i.., Köln⸗Poll.— Die Liquidationseröffnungsbilanz. Die Geſellſchaft, die frühere Eitrosn⸗Automobile AG, Köln, veröffentlicht ihre Liqui⸗ dationseröffnungsbilanz zum 1. Februar 1936. Danach ſtehen bei einem Grundkapital von 4 Mill. /, bei Rück⸗ ſtellungen von 0,18 Mill. und Wertberichtigungen von 0,50 Mill. die Geſamtverbindlichkeiten mit 2,49 Mill. du 2. darunter allein Konzernverbindlichkeiten mit 244 Mill. Auf der anderen Seite ſind die rückſtändigen Einlagen auf das Grundkapital mit 0,16 Mill. 4, das An⸗ vorgeſehen und ebenſowenig die Bildung eines Pools. Zu der Neuen Mannheimer Zeitung lagevermögen mit 1,03 Mill. und das Umlaufsvermögen mit 1,28 Mill./ eingeſetzt. Bisher iſt die Mindeſtquote von 35 v. H. bereits an die Gläubiger ausgeſchüttet wor⸗ den. Darüber hinaus ſteht eine Zuſatzquote von 15 v. H. in Ausſicht. * 7,öproz. Rybniker Steinkohlengewerkſchaft⸗Obliga⸗ tionen von 1924. Wie mitgeteilt wird, ſind die am 1. März 1937 fällig geweſenen Kupons deviſenrechtlich inländiſcher Beſitzer gemäß der deutſch⸗polniſchen Uebereinkunft über die Abwicklung von Aufwertungsrechtsverhältniſſen vom 17. Oktober 1936 zu regeln. Demzufolge werden dieſe Beſitzer zufgefordert, ihre Kupons zwecks Geltendmachung ihrer Anſprüche durch die Geſchäftsſtelle der deutſchen Ab⸗ teilung des deutſch⸗polniſchen Ausſchuſſes für Aufwer⸗ tungsverrechnungen bei den alten Zahlſtellen einzureichen, wobei zu erklären iſt, daß es ſich um inlöndiſchen Beſitz handelt. Wegen der am 1. September 1937 fällig geweſenen Kupons ſowie verloſten Stücke erfolgt ſpätere Mitteilung. * Schweizer Nationalbank. Der Ausweis zum 15. September zeigt eine Abnahme dͤes Goldͤbeſtandes um 15,03 Millionen auf 2527,85(2 542,88 in der Vorwoche) Mill. ffr., gleichzeitig aber erhöhten ſich die Deviſen um 36,57 auf 253,60(217,03) Mill. ſfr. Das Inlandsportefeuille zeigt erſtmals nach der Abwertung wieder eine Beonſpruchung des Staates, aber nur von 2 Mill. ſfr., während die Han⸗ delswechſel eine Abnahme in nur gleicher Höhe erfuhren. Insgeſamt beläuft ſich der Wechſelbeſtand auf 9,21(9,25) Mill. ſfr. Die Wechſel der Darlehenskaſſe gingen um 0,50 auf 13,70(14,20) Mill. ſfr. zurück. Die Lombardvorſchüſſe in Höhe von 27,14 Mill. ſfr.(27,22) Mill. ſfr.) wieſen keine nennenswerte Veränderung auf. Der Notenumlauf ging um 9,97 Mill. ſfr. auf 1377,10 Mill, ffr.(1387,08 Mill, ffr.) zurück, während die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 34,54 Mill. ſfr. auf 1428,84(1394,30) Mill. ſfr. zunahmen. Das Deckungsverhältnis ermäßigte ſich gegenüber der Vor⸗ woche vvon 91,41 guf 90,09 v. H. * Engliſch⸗amerikaniſche Beſprechungen über Währungs⸗ fragen. In den nächſten Tagen beginnen in Waſhington Beſprechungen zwiſchen dem britiſchen Finanzſtaatsſekretär Sir Frederick Philips und dem amerikaniſchen Schatzſekre⸗ tär Morgenthau. In Waſhington weilt ferner der Vertre⸗ ter des Schatzamtes der Vereinigten Staaten in der Lon⸗ oͤoner Botſchaft, Buttersworth. In der Finanzpreſſe wird angenommen, daß es ſich um ſehr bedeutſame Beſprechun⸗ gen handelt, die auf dem Gebiete des Währungsweſens Iliegen. * Lederimport AG, Baſel. Die Geſellſchaft, die zur Wormſer Lederfabrikotion gute Beziehungen unterhält, nimmt für das Geſchäftsjahr 1936/37 die Dividendenzah⸗ lung wieder auf und ſchüttet 7 v. H. aus. Die letzte Di⸗ videndenverteilung erfolgte im Jahre 1932/8 mit 5 v. H. * Der Fehlbetrag im amerikaniſchen Staatshaushalt dieſes Jahr nicht mehr auszugleichen. Wie man in Waſ⸗ hington erſährt, hat man im amerikaniſchen Bundesſchatz⸗ amt und in den übrigen Regierungskreiſen die Hoffnung aufgegeben den Bundeshaushalt im laufenden Finanzjahr zum Ausgleich zu bringen. Man wird ſich glücklich ſchätzen müſſen, wenn das Defizit wenigſten innerhalb der von Rooſevelt im April vorgeſchätzten Grenze von 418 Millio⸗ nen Dollar gehalten werden kann. Verhandlungen ſüdafrikaniſcher Verſchiffer mit euro⸗ päiſchen Kakaoverarbeitern über Konkurrenzausſchaltung. —„Algemeen Handelsblad“ läßt ſich aus London melden, daß z. Z. in London Beſprechungen zwiſchen den größten ſüdafrikaniſchen Verſchiffern und engliſchen und kontinen⸗ taleuropäiſchen Kakaoverarbeitern geführt werden mit dem Ziele, dͤie ſcharfe Konkurrenz auf dem Kakgomarkt auszu⸗ ſchalten. Es heißt, daß man verſuchen wolle, die Zahlung geheimer Kommiſſionsbeträge und die Gewährung über⸗ großer Vorſchüſſe on die Eingeborenenpflanzer der Gold⸗ küſteſt zu unterbinden. Die Verhandlungen ſollen ſchon ſehr weit gediehen ſein und in Kürze den Abſchluß eines Abkommens erwarten laſſen. Eine Preiskontrolle iſt nicht werden ab 17. ben Unterzeichnern ſoll auch eine Tochtergeſellſchaft der HANDELS- α WIRTSCHATTS.-ZRTTrUNG UHittag-Ausgabe Nr. 429 — United Africa Comp. gehören. Man nimmt an, daß das Abkommen am 1. Oktober d. J. wirkſam werden wird. Nach einer weiteren Verlautbarung nehmen die Vereinigten Staaten trotz der Tatſache, daß Neuyork der größte Kakao⸗ markt der Welt iſt, an den Verhandlungen nicht teil, da ſie an dem Kakaohandel mit der Goldküſte kein unmittel⸗ bares tereſſe haben. 96 Kues holländiſches Schiffsmaklerunternehmen. Mit einem Kapital von 3 Mill hfl., von denen 1 Mill hfl. be⸗ reits eingezahlt wurde, iſt laut Staatscourant die Mif Zeetransport N. V. errichtet worden. Als Zweck des Unternehmens wird das Kaufen, Mieten, Verkaufen, Ver⸗ mieten und Ausnutzen von Schiffen angegeben. Waren und Märkte * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Pfirſiche 17 bis 26, Aepfel—14, Birnen—20, Tomaten 6, Nüſſe 25 bis 37. Anfuhr 1950 Zentner. 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Sept. 7,45; Nov. 7,50 Jan. 7,57%; März 7/α— Miis lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) per Sept. 112; Nov. 107; Jan. 106,50; März 106,75 G. Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Sept.(37 Okt. je 518; Nov. 520; Dez. 522, Januar(88) 525; Febr. 527; März 530; April 532; Mai 535; Juni 537; Juli 530; Auguſt 5417 Sept, 543, Okt. 545; Dez. 547; Jan.(30) 548; Mörz 550; Mai 553, Tendenz kaum ſtetig. * Weitere Preisermäßigung für Zinkbleche. Die Süo⸗ deutſche Gebietsfachgruppe des Zinkblechhandels, Frank⸗ furt a.., hat ab 17. September ihre Preiſe abermals um 0,50 // ermäßigt, nachdem die letzte Preisermäßigung um ebenfalls 0,50% am 16. September ſtattgefunden hat. hſeialle Hamburger hieiallmoſierungen vom 16. Sepiember HRupjer Banes- u. Srelts-Linn orief f beld Srief I. Celg, Iberahfiſ Brief I. Hele beroh Aanuar 72.757275 00848.00. Hüttenrchiun. 28.50/28.50 februar 72 7572.75„0348,00.. J Feinsilber(Rxl. p. Eü). 41,5088.50 Rr 95. Feingold(BM. p. r. 2,84.79 Apriiie.. e AFlafin(Abf älle) Hat, N„ mapr.( U„.60ſ/ 3,40 Juni... e. ee eee Hen, raines 5 4 e ee befallyr,(AM. g. gr... I.65 4,90 BF ober /2. 66348,00 ufmon chlnes.(L 1b.)72,—72.— ovemd./2.75 720O 0 9⁴8,0. uecksilber(L per— 1 15,2519.25 Dezemb./2,7572.)/5U.01848.„I Voltramer: chünes.(in Sh.) 127.5 Laut Bekanntmachung Kcp 395 6 September die Kurspreiſe für Blei und Zink und Bronzeleg. um 0,50 4, Rotgußleg. um 0,75 I, Neuſilber und mäſiag f. um 1/ und Kupfer um 1 /¼ bgw. 0,50/ ermäßigt; ſie werden für Zinn um 4 4 je 100 Kilo erhöht. Neue Metallkurspreiſe. 10 6 9 am.8..9. ſe K n Kraft a in Kraft ab E Alum. n. leg.] 133—137 183—137 Bronzeleg.107—110206—109 do. Legier. 58—61 58—61 Neuftiberleg 68—7/% 67- 69½ Blei nicht leg. 25¼2/½ 25—27 Nickel n. leg. 286—246236—246 Hartblet..„28—30 27/—29¼ Zink fein 30½32¼ͤ[ 80—82 Kupfer.leg.77/½ 79¼76½—7/9 do roh 6½—28¼ 20—28 Meſſingleg. 57/—60 57½60 Sanerseg 3— 00 Rotguß leg. 760—80½% 76- 80½ Banta⸗Zinn] 34—844 338—348 * Der Lonboner Goldpreis betrug am 16. September für eine Unze Feingold 140 ſh 5 5 86,7424, für ein Gramm Feingold demnach 54,1740 Pence ⸗ 2,78883 l. Frachienmarki Duishurg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen ge tern keine weſentliche Renberuh. Für Letawa Nachfrage ſehr rege. Die Frächten blieben unverändert. Hie und Schlahploßns lſlöbl. Zunmer Rhein-Mainische Abendbörse Behaupiei * Frankfurt, 16. September. Die Anregung, die dͤurch die Löſung der Dresdner Bank aus der Reichsbindung in dem Mittagsſchlußverkehr gegeben war, blieb an der Abendbörſe kaum noch wirkſam. Viel⸗ mehr machte ſich wieder ſtarke Zurückhaltung geltend, zu⸗ mal da Kunoͤſchaftsaufträge ausgeblieben waren. Infolge⸗ deſſen bewegte ſich das Geſchäft in engen Bahnen und man nannte vorwiegend nicht ganz voll behauptete Schlußkurſe. 9G Farben hatten bei unv. 16476 etwas mehr Umſatz.— Der Rentenmarkt lag ſtill. Kommunal⸗Umſchuldung hörte man mit 94,70 und Reichsaltbeſitz mit 128. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft, ausgehend von Bankaktien, ſtärker beleben, zumal auch Kundſchaftskäuſe vorgenommen wurden. Der Aktienmarkt war daher über⸗ wiegend befeſtigt, und zwar durchſchnittlich um 74— v. H. Darüber hinaus ſtiegen Th. Golöſchmidt um 176 v. H. auf 144%6, Harpener und Deutſcher Eiſenhandel um je 1 v. H. Dresdner Bank kamen bei ſehr lebhaften Umſätzen mit 112 (110) bis 40 v. H. Zuteilung zur Notiz, Commerz und Deutſche Bank gewannen bei ebenfalls beachtlichen Umſätzen je 4 v. H. Der Rentenmarkt war bis zum Schluß ruhig. Die Nachbörſe lag überwiegend feſt. nat und Filſe finden die mätter und ihre Kinder durch das ſilfswerh ⸗Mutter und ſiind“. Geld- und Devisenmarki Paris, ſ6. Kpfember(chlub emilick). London. 146.87 f Spenien Kopenbagen 661.— Wien 511.— lebyork 29,70— lalien 156.35 Haoſland 16,355— Berlin 11960 belgien 499,.— Schwelz 682.— Stockholn 760,— Parschen 505,— London, 16. Sepiamber GSchluß emilick) heuyork 405,24 Kopenbagen] 22,40— L Moskau* Schenha 1724¹ Moniree 495,43 dkein 19,39/ Kumänien 678.— Vokchama 1½207 Amsterdam 900,70 f0s10 19.90/] Konstantin. 618,— Aurrallen 125.— baris 146.94 isssbon 110,13 fihen 540.50 Hexiko 18.— brüs el 29.45—flalsingfors„18 ien 25,31 Monterideo 28.— fielien 94.15— Prag 142,25 Wanchan 25,20 LValparass 128.0 Berlin 12.3/ IBudapet!t 25,.— Bucnos Aires 16.— Suenos Schweis 21.55¼ Seigras 216.—[ſic de In. 442.— aut Lon d 16,40 Spanſen 73,50— LFolia 400.— flengkon⸗ 1/262 Südatte 100.1 Leinölnotierungen vom 16. Sept.(Eig. Dr.). Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per September 13¼/1; Leinſaat Klk. per Sept.⸗Okt. 15/; Bomb zy Sept.⸗Okt. 151½6; Leinſaat⸗ öl loko 30,9; per Okt. 29,7; per Jan.⸗April 20,6; Baum⸗ woll⸗Oel ägypt. 24; Baumwoll⸗St. 5 Sept. 656.— Neu⸗ vork: Terp. 35,5; Savannah: Terp 30,50. DS————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Albis Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart-Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr Fritz hHammes- Sport: Willi Mükler Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Jennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Fau de ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, .⸗A. Vil 1089 Sentaſtraße 2 .A. VII. 198/: 116 Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20509 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 000 ee iHur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto agr 179Grte Berufst. Frl. ſ. ſſapeſſc n he en Straße: 5 5 Offene Stellen Wir ſuchen für den Ver⸗ trieb unſerer elektr. Widerſtands⸗ chweißmaſchinen beſteingeführten, rührigen Verireter mögl. aus der Branche. Aus⸗ führliche Angeb unter K P 141 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ich suche Stelle in Drogerie od. pharmaz. Betrieb, evtl. auch andere Branche. 2000 /4 Kaution können geſtellt werden. Angebote unter E K 47 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*6690 Ehrlicher Mann 6826 ſtadtkundig, ſucht Stelle als Aus⸗ läufer od. dal. Angeb. unt. EQ 53 erkauf ——— Welches Geſchäft übernimmt Bremer Röſterei? Hoher Ver⸗ dienſt! Angebote unter E W 59 an die Geſchäftsſt. d. Bl. an die Geſchäftsſt. d. Bl. 670⁰ Geb. Dame mittl. Alt., repräſ. Aeuß., vorn. taktvolles Weſen, ſucht, eytl. au ſtundenw., Betätig. bei Arzt od. in Atelier od. dgl. od. als Vorleſerin u. Begleit. Angebote unt. 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ERRa Neben ihr Vikior de Kowa Heinrich George Beginn:.45.20.25.35 SchiuusUnc 22300 Mannfeimer sahen die neue grose Fllmschöpfuns Pauil W „uler Ausschlud egeners IäP Lotenbidhel Sabine peter:- lvan Petrovich- Olga Tschechowa Niemand dainf dieses einmalige, grosse Filmmerł versdumen]- Vir haben uns deshalb entschlossen, diesen Fim in 2 Ineatern zu gleicher Zeitæu eigen .00.20.30 SLATA Meerfeldstr. 56 A fieute! .15.20.30 cabLol Meßyplatz AlBELLEn fost-Kundgebungen doutscher Artstk 1937 4 Mufikhaus GSthwab 4 FE. uusel Muslkleben Samtluſe Darbietuneen, jetzt eceen uSel aind auf Jedent Plat:H D 2,77 schreibi der,, olkioche bcobochler· H E uie Pianten uder den berühmmten uncefischen Freifag: Dies lut mur durch unsere neue Gaus der Violin-primas Tanz Philipps-— 47—— Uebertragungs-Anlage P el-• U¹K& möglich, die durch den Facimenn geparaturen 2 ersfellt Vurde: 1 5 SenSädfions- Gasfspiel: ESGIOES*— 18.-S0. 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