Neue Mannheimer Mancheimer General-Anzeigee breite Klein Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24957 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald, hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend, Monat erfolgen. Familien⸗ und Netſe. Allgemein gültig ret Zwangsvergleichen oder Is gewährt. Keine Gewähr für 5-gaben, an beſonderen Plätzen und —e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. iſt die Konkurſe Anzeigen für fernm WMorgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 20. September 1957 148. Jahrgang- Nr. 433 Der Eintritt Freiwilliger in das deutſche Heer Die Beſtimmungen für den freiwilligen Eintritt in die Wehrmacht im Fahre 1938 — Berlin, 19. September. Das Reichskriegsminiſterium gibt bekannt: Wehrdienſt iſt Ehrendienſt! Für jeden jungen Deutſchen beſteht die Möglichkeit, als Freiwilliger in die Wehrmacht einzutreten, vorausgeſetzt, daß er völlig auf dem Boden des wationalſozialiſtiſchen Staates ſteht, daß er ſitt⸗ lich, geiſtig und körperlich dieſer ernſten Aufgabe gewachſen iſt und daß er Luſt und Liebe zum Wehrdienſt mitbringt. Neben der Begeiſterung für den Wehrdienſt iſt in Meldung der Wunſch, den Zeitpunkt zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht ſelbſt zu wählen, und die Möglichkeit, zu einem Truppenteil zu kommen, der der Vorbildung, den Neigungen und Fähigkeiten des Bewerbers entſpricht oder mit dem er durch Tradi⸗ tion oder perſönliche Beziehungen verbunden iſt. Die Wehrmacht kommt dem Wanſch jedes einzelnen Freiwilligen in weitgehendem Umfange entgegen. Es iſt dies jedoch nur im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Stellen möglich. Eine möglichſt ſrühzeitige Meldung liegt ſonſt im perſönlichen Intereſſe eines jeden Bewerbers. Einſtellungsgeſuche für die Herbſteinſtellung 1938 müſſen von landwirtſchaftlichen Arbeitskräften bis zum 15. September 1937, von Bewerbern für die Heeresunteroſfiziersſchulen bis zum 1. Nov. 1937, von allen übrigen Bewerbern bis zum 5. Januar 1938 eingegangen ſein, ſonſt können ſie für die Herbſteinſtellung 1938 nicht mehr berückſichtigt wer⸗ den. Bei ſpäterer Meldung muß der Bewerber jedoch damit rechnen, einem anderen Wehrmachts⸗ oder Truppenteil zugewieſen zu werden, Ein An⸗ ſpruch auf Einſtellung bei dem gewünſchten Wehr⸗ machtsteil, bei der ausgeſuchten Waffengattung oder bei einem beſtimmten Truppenteil beſteht grundſätz⸗ lich nicht. Was jeder über den freiwilligen Ein⸗ teitt wiſſen muß Für eine freiwillige Meldung iſt die genaueſte Beachtung nachſtehender Beſtimmungen erforderlich: 1. Der freiwillige Eintritt in den akti⸗ ven Wehrdienſt iſt für Wehrpflichtige in der Regel vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 25. Lebens⸗ jahre möglich. Am beabſichtigten Einſtellungstage darf daher das 25. Lebensjahr noch nicht überſchritten und muß das 17. Lebensjahr vollendet ſein. Als Stichtag für die Herbſteinſtellung 1938 gilt der 15. 10. 38. Abweichend hiervon werden eingeſtellt: a) beim Heer: bei den Heeresunteroffiziersſchulen: Wehrpflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 20. Lebensjahr; b) bei der Kriegsmarine: in den Flottendienſt: Wehrpflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 23. Lebensjahr; )bei der Luftwaffe: bei der Fliegertruppe leinſchließlich Sanitäts⸗ dienſt): Wehrpflichtige vollendeten 23. Lebensjahr. 2. Bewerber aus den Geburtsjahr⸗ gängen 1918 und jüngere dürfen im Jahre 1938 nur dann eingeſtellt werden, wenn ſie beſon⸗ ders geeignet ſind und ſich zu einer längeren Dienſtzeit als zwei Jahre in der Wehrmacht ver⸗ pflichten. Von einer ſolchen Verpflichtung zu einer längeren Dienſtzeit darf nur bei Bewerbern abge⸗ ſehen werden, denen durch eine weitere Ableiſtung ihrer Arbeitsdienſt⸗ und Wehrpflicht ein beträchtli⸗ cher Nachteil für ihre Berufsausbildung(zum Bei⸗ ſpiel Abiturienten) erwächſt. 3. Lehrlinge in der Berufsausbil⸗ dung ͤürfen als Freiwillige nur dann angenom⸗ men werden, wenn ſie ihre Lehrzeit vor Eintritt in den Reichsarbeitsdienſt, alſo mindeſtens ein halbes Jahr vor Eintritt in den Wehrdienſt, vorausſichtlich mit Erfolg beenden werden oder die Einwilligung ihres Lehrherrn zur Lehrzeitverkürzung beibringen. 4. Angehörige des Geburtsjahrgan⸗ ges 1915 und jüngerer Geburtsjahrgänge müſſen vor Ableiſtung des aktiven Wehrdienſtes der Ar⸗ beitsdienſtpflicht genügt haben. Sie werden behörd⸗ licherſeits vom Reichsarbeitsdienſt eingezogen, nach⸗ dem ihre Annahme als Freiwilliger bei einer Ein⸗ heit der Wehrmacht erfolgt iſt. den meiſten Fällen der Anlaß zu einer freiwilligen vom vollendeten 17. bis zum 5. Vorausſetzung für eine Annohme als Freiwilliger iſt es, daß der Bewerber: a) eine Mindeſtkörpergröße von 160 Zentimeter beſitzt(Heeresunteroffiziersſchulen mindeſtens 165 Zentimeter, ſchwere Artillerie mindeſtens 168 Zentimeter, Panzerabteilungen höchſtens 176 Zentimeter); b) die deutſche Staatsangehörigkeit(Reichsangehö⸗ rigkeit) beſitzt; c) wehrwürdig iſt; d) tauglich für den Wehrdienſt iſt; e) nicht unter Wehrpflichtausnahmen fällt; 1) nicht Jude iſt; 8g) gerichtlich nicht vorbeſtraft und auch ſonſt un⸗ beſcholten iſt; h) unverheivatet iſt; i) der minderjährig iſt, die Genehmigung des ge⸗ ſetzlichen Vertreters vorlegt; k) notwendige Zahnbehandlungen vor der Ein⸗ ſtellung durchführt. Bewerber, die dieſen Bedingungen nicht ent⸗ ſprechen, können als Freiwillige nicht eingeſtellt werden. 6. Vor der Meldung vom ſreiwilligen Ein⸗ tritt haben bei der zuſtändigen polizeilichen Melde⸗ behörde perſönlich zu beantragen: a) nicht gemuſterte Bewerber: die Aus⸗ ſtellung eines Freiwilligenſcheines zum Eintritt in den aktiven Wehrdienſt. Hierzu melden ſie ſich perſönlich bei der zuſtän⸗ digen polizeilichen Meldebehörde zur Anlegung des Wehrſtammblattes. Perſonalpapiere und von Minderjährigen die ſchriftliche, amtlich beglau⸗ bigte Erlaubnis des geſetzlichen Vertreters zum freiwilligen Eintritt ſind zur Anmeldung mitzu⸗ bringen. b) bereits gemuſterte Bewerber: die Ausſtellung eines polizeilich beglaubigten Aus⸗ zuges aus dem Wehrpaß. Vordrucke ſind bei der polizeilichen Melde⸗ behörde erhältlich. 7. Die Wahl des Wehrmachtsteiles(Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe), der Waffengattung und des Truppen⸗(Marine)teiles ſteht dem Bewerber mit der Einſchränkung frei, daß ſie ebi Heer und Luftwaffe in der Regel nur bei Truppenteilen möglich iſt, deren Standort in der Nähe des dauernden Aufenthalts⸗ ortes des Bewerbers liegt. Bei der Kriegsmarine und beim Regiment General Göring können ſich Be⸗ werber aus dem ganzen Reich melden, bei letzterem jedoch mit Ausnahme von Oſtpreußen. Sind dem Bewerber die für ihn in Betracht kom⸗ menden Truppen⸗(Marine⸗)teile nicht bekannt, ſo kann er ſie bei dem für ſeinen dauernden Aufenthaltsort zuſtändigen Wehrbezirkskommando obder Wehrmeldeamt erfahren. 8. Die Meldungzumfreiwilligen Ein⸗ tritt darf nur bei einem, und zwar grundſätzlich bei Gejührliche Pläne der Valencia-Bolſchewijten Sie wollen ein engliſches Schiff verſen dub, San Sebaſtian, 18. Sept. Von nationaler Seite wird bekanntgegeben, man beſitze zuverläſſige Nachrichten, wonach unter Befehl des Valencia⸗Ausſchuſſes ſtehende Elemente verſuchen werden, ein Schiff engliſcher Nationali⸗ tät zu verſenken. Es handelt ſich um einen neuen Verſuch, einen internationalen Kon⸗ flikt hervorzurufen, der unter den augenblicklichen Umſtänden die Ziele der Valencia⸗Machthaber för⸗ dern würde. Unfähig, den Kampf zu ihren Gunſten zu entſcheiden, verſuchen die Bolſchewiſten nun, die Welt in den Schrecken des Krieges zu ziehen. Die Bombardierung des engliſchen Zerſtörers eine Verwechflung! Eine ſeltſame Auffaſſung in London dub. London, 18. September. Zu dem Zdwiſchenfall vor der nordſpaniſchen Küſte, wo der britiſche Zerſtörer„Fearleß“ von einem Flugzeug mit Bomben beworſen wurde, ohne allerdings getroffen zu werden, meldet„Preß Aſſo⸗ ciation“, daß man in London glaubt, daß dieſe Bombardierung auf eine Verwechſlung zu⸗ rückzuführen ſei. Es befänden ſich nämlich ein oder zwei nationalſpaniſche Schiffe in den Gewäſſern, in denen der Zwiſchenfall ſich abgeſpielt habe. Jeden⸗ falls neige man im Augenblick nicht zu der An⸗ nahme, daß es ſich um einen gewollten An⸗ griff auf ein britiſches Schiff gehandelt habe. Der Zerſtörer„Fearleß“ habe auch nicht auf das Flugzeug gefeuert. Nationalſpaniſcher Kreuzer kapert rote Handelsſchiffe dnb. Salamanca, 18. Sept. In der vergangenen Nacht überraſchte der natio⸗ nale Kreuzer„Canarias“ auf der Strecke zwiſchen Mahon und Barcelona die beiden roten Han⸗ delsſchiffe„JJ15“ und„Rey Jaime II.“ die von drei ſpaniſch⸗bolſchewiſtiſchen Zerſtörern begleitet wurden. Das nationale Kriegsſchiffgriff den Gegner an, deſſen drei Zerſtörer nach den erſten Granaten der nationalen Schiffsgeſchütze je⸗ doch ſchleunigſt das Weite ſuchten und die beiden voll beladenen Handelsſchiffe dem Kreuzer„Cana⸗ rias“ überließen. Dieſer zwang die beiden Schiffe, einen nationalſpaniſchen Hafen anzulaufen. Die nationalen Truppen über Paß Pajares hinaus 34 Kilometer Geländegewinn dnb Leon, 18. September. Am Samotag ſpielten ſich die Hauptkämpfe an der Noroͤfront im Gebiet des Gebirgspaſſes Pajares ab, der geſtern, wie gemeldet, von den nationalen Streitkräften erſtürmt worden iſt. Die Nationalen ſetzten ihre Operationen fort. Der zwiſchen Villa⸗ manin und dem Paß Pajares gelegene Teil der Hauptſtraße Leon—Oviedo iſt durch den Vormarſch Beſuch verſchiedener Häfen internationalen Konflikt zu ſchaffen der Nationalen im Oſten und Weſten vollſtändig eingekreiſt, ſo daß die dort noch befindlichen Bolſchewiſten ſich ergeben müſſen. Der Ort Pedroſa liegt jetzt in Reichweite der nationalen Batterien. Der von den nationalen Truppen während der ſechstägigen Offenſive an der Straße Leon—Oviedo gemachte Geländegewinn beträgt, wie mitgeteilt wird, 34 Kilometer. Die von den nationalen Helden unter Führung des Generals Aranda ſeit einem Jahr gegen die gewaltige bolſchewiſtiſche Uebermacht verteidigte Stadt Oviedo liegt jetzt nur noch 61 Kilometer von den im Süden ſtehenden nationa⸗ len Vorhuten entfernt. Im öſtlichen Teil der Aſturienfront erſchwerte am Samstag ſchlechtes Wetter die Operationen. Der Vormarſch der Nationalen geht nur langſam vor⸗ wärts. Eine wichtige Zufahrtsſtraße unterbrochen Kein Eiſenbahnverkehr von Frankreich nach Katalonien — Perpignan, 18. September.(U..) Nationaliſtiſchen Bombern iſt es gelungen, die wichtigſte Zufahrtsſtraße für Transporte aus Frankreich nach Barcelona zu unter⸗ brechen. Die ſeit einiger Zeit faſt täglich durch⸗ geſührten Bombenangriffe auf den Bahnhof von Port Bou, der nächſten Station hinter der Grenze auf ſpaniſchem Boden, haben dazu geführt, den geſamten Eiſenbahnverkehr zwiſchen Frankreich und Katalonien auf direktem Wege lahmzule⸗ gen. Zunächſt glaubte man, daß der durch die Bombenabwürfe angerichtete Schaden in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit repariert werden könnte. Die nähere Unterſuchung ergab jedoch, daß es„einige Zeit“ dauern wird, bis der Verkehr über Port Bou nach Katalonien wieder aufgenommen werden kann. Die ſchweren Briſanzbomben haben die Gleisanlage des Bahnhofs an mehreren Stellen in ein wirres Trümmerfeld verwandelt. Vor allem aber traf eine Bomhe das elektriſche Stellwerk, wodurch auch die außerhalb des Bahnhofs gelegenen Signale und Weichen außer Betrieb geſetzt ſind. Ferner wurde das Zollhaus von Fort Bou durch einen Volltreffer vernichtet. England verſchiebt die Herbſimanöver — London, 18. September.(U..) Die engliſche Regierung macht ſichtlich alle Anſtrengungen, um die Kontrolle des Mittel⸗ meeres ſo wirkſam wie nur möglich zu geſtalten. Wie heute bebannt wird, ſind die geplanten Fahr⸗ ten der Mittelmeerflotte und einzelner Einheiten großen Veränderungen unterzogen und die Herbſt⸗ manöver im Mittelmeer wie auch der der Mittel⸗ meerländer verſchoben worden. Dadurch verfügt England nicht nur über die Zerſtörerflotte für die Kontrolle, ſondern auch die ganze Mittel⸗ meerflotte ſteht für etwa plötzlich notwendig wer⸗ dende Aktionen bereit. Nach der Ankunſt der drei Zerſtörer„Keith“,„Fame“ und„Foreſight“ im Mit⸗ ken— Enthüllungen von nationalſpaniſcher Seite über ihre Abſicht, einen telmeer wird England für die Patrouillierung der noroͤſpaniſchen Küſte nur zwei Zerſtörer und ein Kriegsſchiff zur Verfügung haben. Briliſches Flugzeuggeſchwader nach dem Mittelmeer geſtartet dub. London, 18. September. Das 209. Aufklärungsgeſchwader der britiſchen Luftwaffe, das an der Kontrolle des Mittelmeeres auf Grund der Beſchlüſſe der Mittelmeerkonferenz teilnehmen ſoll, iſt Samstag früh aus Plymouth geſtartet. Es hatte eigentlich ſchon früher Eng⸗ land verlaſſen ſollen, mußte den Start aber wegen ungünſtiger Witterungsberichte aufſchieben. Das 210. Geſchwader, das ebenfalls an der Ueber⸗ wachung im Mittelmeer teilnehmen ſoll, wird Eng⸗ land ſpäter verlaſſen. Die franzöſiſche Regierung wird unter Druck geſetzt, wenn Reuter zur Grenzkontrollfrage dnb. London, 18. September. Reuter meldet aus Paris, in offiziellen Kreiſen lägen keine definitiven Anzeichen dafür vor, daß Frankreich nach Aufhören der Patrouillen⸗ tätigkeit an der ſpaniſchen Küſte die franzöſiſch⸗ſpa⸗ niſche Grenze zu öffnen beabſichtige. Offiziell verkünde man in Frankreich immer noch die Bin⸗ dung an das Nichteinmiſchungsabkommen. Aber es könnten wenig Zweifel darüber beſtehen, daß Extre⸗ miſten der Linken die neue Entwicklung als Schwäche der Nichteinmiſchungspolitik bedauerten. Falls aber die Zukunft, ſo wird abſchließend geſagt, neue Kon⸗ fliktsſtoffe in Spanien erbringen ſollte ſo würde die franzöſiſche Regierung bezüglich einer Reviſion der Grenzkontrollfrage unter Druck geſetzt werden. Der Führer im Manövergelände dnb. Berlin, 19. September. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht traf am Sonntag im Manövergelände in Mecklenburg ein und begab ſich ſogleich zu den Trubpen. Er ſuchte zunächſt die blaue, ſodann die rote Partei auf. Braunau am Inn wird Garniſon Neues öſterreichiſches Regaͤment im Innviertel aufgeſtellt dnb. Wien, 18. Sept. Der Ausbau der öſterreichiſchen Wehrmacht hat zur Aufſtellung eines neuen im oberöſterreichiſchen Innviertel beheimateten Regiments geführt. Das Innviertelregiment, das die Bezeichnung Nr 17 tra⸗ gen wird, ſoll die Garniſonſtädte Braunau am Inn, Ried und Schärding umfaſſen. Das Regiments⸗ kommando wird ſich in Ried befinden. 88——————— 2. Seite/ Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. September 1987 dem Truppen⸗(Marine⸗)teil erfolgen, bei dem der Bewerber eintreten möchte(im einzelnen ſiehe Nr.). Jeder Bewerber hat ſich ſchriftlich zu melden. Dieſer Meldung ſind beizufügen: a) der Freiwilligen⸗Schein oder der beglaubigte Auszug aus dem Wehrpaß(ſiehe Nr.), b) ein handͤgeſchriebener lückenloſer Lebenslauf, c) cwei Paßbilder(keine Seitenanſicht) in bürger⸗ licher Kleidung, ohne Kopfbedeckung, nicht in Uni⸗ form(Größe 3,75,2 Zentimeter) mit Namensan⸗ gabe auf der Rückſeite. Sonderbeſtimmungen für die einzelnen Wehrmachtsteile I. Heer 3) Einſtellung von Freiwilligen Oktober 1938. b) Dienſtzeit: zwei Jahre. e) Wahl der Waffengattung iſt dem Be⸗ werber freigeſtellt. Es kommen hierfür in Frage: Infanterie(Schützenkompanie, Maſchinengewehr⸗ erfolgt im kompanie, Infanteriegeſchützkp.), Panzerabwehrkp. (mot.), Nachrichtenzug, Reiterzug, Kavallerie (Reiter⸗ und Radſahrerabteilung), Artillerie Uleichte und ſchwere Artillerie, Beobachtungsabtei⸗ lung), Pioniere, Kraftfahrkampftruppe(Schützen⸗ bataillon), Krad⸗Schützenbataillon, Aufklärungs⸗ abteilung(mot.), Panzerabwehrabteilung(mot.), Panzerabteilung, Nachrichtentruppe, Fahrtruppe, (Kraftfahrabteilung, Fahrabteilung). Nebel⸗ truppe, Sanitätsabteilung. d) Meldung hat bei dem Bataillon oder der Ab⸗ teilung zu erſolgen, bei dem der Bewerber ein⸗ treten will, für den Eintritt in Heeresunteroffi⸗ ZSiersſchulen bei der Heeresunteroffiziersſchule Potsdam⸗Eiche, e) Bevorzugt eingeſtellt werden: ZInhaber des Reiterſcheins: bei Reiter⸗ und Maſchinengewehrſchwadronen dͤer Kavallerie, Hei beſpannten Batterien der Artillerie, bei Infanterie⸗Reiterzügen, bei beſpannten Maſchinengewehr⸗Kompanien und beſpannten Infanterie⸗Geſchütz⸗Kompanien, Jnhaber einer Beſcheinigung über die Kraftfahr⸗ aausbildung bei einer Motorſportſchule des bei motoriſierten Truppenteilen, dabei in erſter Linie bei Kraftſahr⸗Kampftruppenteilen. Bewerber, die den Nachweis der Morſe⸗Ausbil⸗ — 5 erbringen können(z. B. Morſeſchein der bei Nachrichtenabteilungen für Funk⸗ und Horch⸗ Kompanien oder bei Truppen⸗Nachrichteneinheiten; Bewerber, die Schiffer ſind oder die den Nachweis waſſerſportlicher Vorbildung erbringen können— ſoweit ſie nicht der ſeemänniſchen Bevölkerung ange⸗ hören— oder die Angehörige der Techniſchen Not⸗ hilfe ſind: bei Pionieren; Bewerber, die den Sanitätsſchein des Deutſchen Roten Kreuzes, der SͤA oder H3 beſitzen: bei Sanitäts⸗Abteilungen. II. Kriegsmarine a) Einſtellung für den Flottendienſt, dem der größte Teil der Freiwilligen zugeteilt wird, er⸗ folgt je nach Laufbahn im Januar, April, Juli oder Oktober, ein kleinerer Teil der Freiwil⸗ ligen wird für den Küſtendienſt(See)(nur aus Angehörigen der ſeemänniſchen Bevölkerung) — im April und Oktober und für den Küſten⸗ dienſt(Land)(vornehmlich aus der Küſtenbe⸗ völkerung) im Oktober eingeſtellt. b) Dienſtzeit im Flottendienſt: Vier Jahre zuzüglich eines Ausbildungszuſchla⸗ ges, oͤer ein Jahr nicht überſteigt.(Die Bewer⸗ ber müſſen ſich bei der Annahme für den Fall, daß ſie Unteroffizier werden, mit einer Ver⸗ pflichtung auf insgeſamt zwölf Jahre zuzüglich Ausbildungszuſchlag einverſtanden erklären.) Im Flottendienſt: zwei Jahre. e) Meldungen ſind jederzeit, möglichſt ein Jahr por dem gewünſchten Einſtellungstag, mit dem Vermerk„Flottendienſt“ oder„Küſtendienſt“, gegebenenſalls unter Angabe der gewünſchten Laufbahn, zu richten: An den II. Admiral der Oſtſee(Einſtellung in Kiel, voͤer An den II. Admiral der Nordſee(Einſtellung) in Wilhelmshaven. d) Bevorzugt eingeſtellt werden: Handwerker aller Art, beſonders aus der Me⸗ tallinduſtrie. e) Angehörige der ſeemänniſchen Bevölkerung dür⸗ fen freiwillig nur in die Kriegsmarine ein⸗ treten. III. Suftwaffe a) Einſtellung von Freiwilligen erfolgt im Oktober 1938. b) Dienſtzeit: Bei der Fliegertruppe und der Luftnachrichtentruppe: 4½ Jahre oder 2 Jahre; bei der Flak⸗Artillerie und Regiment„General Göring“: 2 Jahre. o) Meldungen ſind einzureichen: Für die Fliegertruppe bei den Flieger⸗Erſatz⸗Abteilungen, außerdem bei allen anderen Truppenteilen der Fliegertruppe: für die Flakartillerie bei den Flak⸗ abteilungen; für die Luftnachrichtentruppe bei den Luftnachrichten⸗Abteilungen und Luftnachrichten⸗Er⸗ ſatzabteilungen ſowie bei den ſelbſtändigen Luftnach⸗ richtenkompanien und Nachrichten⸗Erſatzkompanien; für das Regiment„General Göring“ bei dieſem Regiment und bei den Stäben der Luftkreiskomman⸗ dos II bis VII. d) Bevorzugt eingeſtellt werden: Handwerker aller Art, beſonders aus der Metall⸗ induſtrie, Inhaber einer Beſcheinigung über die Kraftfahr⸗Ausbildung bei einer Motorſportſchule des NSck, Bewerber, die den Nachweis der Morſe⸗ Ausbildung erbringen können(3. B. Morſeſchein der SAh), letztere bei der Luftnachrichtentruppe oder bei den Truppennachrichteneinheiten der Luftwaffe, Inhaber des Sanitätsſcheines des Roten Kreuzes der SA oder HJ. e) Angehörige der fliegeriſchen Bevölkerung dürfen freiwillig nur in die Luftwaffe(Flieger⸗ truppe und Luftnachrichtentruppe) eintreten. Der fliegeriſchen Bevölkerung gehören an: a) die aktiven Angehörigen des Neccg(Na⸗ tionalſozialiſtiſches Fliegerkorps) und der Luftſport⸗ einheiten der HJ, die ausgebildet oder in Aus⸗ * 9 bildung begriſſen ſind, im Segel⸗ oder Motorflug, im Nachrichtenverbindungsdienſt, in handwerksmäßi⸗ ger Schulung für Flugzeugbau und Flugzeug⸗In⸗ ſtandſetzung und die hierüber eine Beſcheinigung des NScK⸗Sturmführers beſitzen; b) Inhaber von Ausweiſen über fliegeriſche Betätigung; c) das fliegeriſche Zivilperſonal: 1. der Luftwaffe, 2. der Luftverkehrsgeſellſchaften, 3. der Reichsluftfahrtverwaltung, ſoweit es mit dem Be⸗ trieb oder der Inſtandͤhaltung von Flugzeugen oder im Nachrichtenverbindungsdienſt der Luftwaffe be⸗ ſchäftigt iſt und ſich hierüber durch einen Vermerk auf den Seiten 6ff. des Orter⸗Dienſtes oder eine Beſcheinigung des Dienſtſtellenleiters über fliege⸗ viſch⸗fachliche Verwendung und die Art ſeiner Tä⸗ tigkeit ausweiſt; b) vom Luftfahrtin duſtrie⸗Perſonal: Eine Rede in Genf: 1. die Facharbeiter, die in den Arbeitsbüchern auf Seite 3, Spalte c, durch einen Vermerk des Arbeits⸗ amtes als Flugzeugſpezialarbeiter gekennzeichnet ſind; 2. die Facharbeiter und techniſchen Angeſtellten, die ſeit mindeſtens drei Monaten in Rüſtungsbe⸗ trieben der Luftwaffe beſchäftigt ſind, Facharbeiter in dieſem Sinne ſind lediglich die gelernten und un⸗ gelernten Arbeiter des Metall⸗ und Holzgewerbes (vergleiche Berufsverzeichnis für die Statiſtik der Arbeitsvermittlung, Gruppen 5 und 12, deren Ar⸗ beitsbücher auf Seite 6 ff, Spalte 4, mit einem ent⸗ ſprechenden Vermerk des Betriebsführers verſehen ſind). Bei Berechnung der Dauer der Beſchäftigung iſt der Tag der Muſterung oder der Annahmeunter⸗ ſuchung als Freiwilliger zugrundezulegen. 10. Anſtellungsanträge bei höheren militäriſchen oder ſtaatlichen Dienſtſtellen ſind zwecklos. Sie ver⸗ zögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Be⸗ werbers. Das für den dauernden Aufenthaltsort des Be⸗ werbers zuſtändige Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamt erteilt auf Anfrage weitere Aus⸗ künfte. Dort iſt auch ein Merkblatt für den Eintritt in den gewünſchten Wehrmachtsteil(Heer, Kriegs⸗ marine, Luftwaffe), das alles Wiſſenswerte enthält, koſtenlos zu erhalten. Co denkt Delbos über Kriſe und Krieg dnb. Genf, 18. September. Auf der heutigen Ratstagung des Völkerbundes ſprach u. a. der ſpaniſche Bolſchewiſt Negrin, der ſich in den ſattſam bekannten Redensarten und Ausfäl⸗ len erging. Gleich darauf nahm der franzöſiſche Außenminiſter Delbos das Wort. Er ging von dem Gedanken aus, daß man von einer Kriſe oͤes Friedens und nicht von einer Kriſe des Völkerbundes ſprechen ſolle. Der Krieg ſei tat⸗ ſächlich vorhanden und die Gefahr weiterer Ausbreitung beſtehe, wenn ſie durch die Zer⸗ ſplitterung und die Untätigkeit der Kräfte, die ſie beſchwören könnten, begünſtigt werde. Die franzöſi⸗ ſche Regierung wolle die Aufrichtigkeit von Frie⸗ denserklärungen nicht in Zweifel ziehen, glaubte Delbos dͤann weiter ſagen zu müſſen, wobei er die Haltung Frankreichs ſeinen Nachbarn gegenüber als ſtets verſtändigungsbereit hervorhob. Es genüge nicht, daß alle den Frieden wollen. Man müſſe auch die Vorausſetzungen wollen, die den Krieg uumöglich machen. Eine elementare Vorausſetzung ſei die, daß man ſich vor der„Anſteckungsgefahr“ des Krieges ſchützen müſſe. Frankreich und England ſeien es daher an⸗ geſichts des ſpaniſchen Dramas geweſen, die eine Politik der Nichtintervention vorgeſchlagen hätten, die außerdem eine Garantie der Unabhängigkeit die⸗ ſer Nation ſein ſollte. Frankreich halte daran feſt, daß dieſe Politik die beſte ſei, unter der Bedingung, daß ſie nicht zu einer Farce werde. Delbos verlangte in dieſem Zuſammenhang, daß iedes Land ſeine Staatsangehörigen, die an dem Bürgerkrieg teilnehmen, zurückziehe. Im umgekehrten Falle und beſonders angeſichts eines wachſenden Zuſtromes von Kampfteilnehmern und Waffen würde die Gefahr bedrohlich wachſen. Dieſe Gefahr interpretierte der Redner als eine „Gleichgewichtsſtörung zum Schaden der berechtig⸗ ten Intereſſen und der Lebensnotwendigkeiten an⸗ derer Länder“. Zu dieſer Gefahr komme die Tei⸗ Iung Europas in zwei feindliche Lager durch Weltanſchauungsleidenſchaften. Schließlich habe die Häuſung ernſter Zwiſchenfälle im Mittelmeer eine Konferenz notwendig gemacht. Ebenſo wie wie Delbos dann das Ergebnis dieſer Konferenz als glücklich bezeichnete, meinte er weiter, die Kämpfe in Spanien bewieſen glücklicherweiſe die Ueberle⸗ genheit der„Defenſive“ über die„Offenſive“. Darauf wandte ſich der franzöſiſche Außenmini⸗ ſter dem ſtändigen Alarmzuſtand der Völker zu, der auf ein gefährliches Fieber hinauslaufe und be⸗ dauerte, daß ſtändiges Wettrüſten die Gefahr einer Teilung der Welt in Freie und Sklaven be⸗ günſtige. Frankreich ſaſſe daher eine Paktform ing Auge. Inzwiſchen müßten aber dem Kriege Schranken ent⸗ gegengeſetzt werden. Mittel zur Annäherung zwi⸗ ſchen den im Völkerbund vertretenen und den ihn fern bleibenden Völkern müßten geſunden werden. Nach Worten der Kritik an dem gegenwärtigen Stocken des Handelsgustauſches und an Sonderkoa⸗ litionen appellierte der Redner an die Ideale der Ziviliſation und vertrat die Auffaſſung, daß Frank⸗ reich und Eugland beſondere Beweiſe ihrer Treue ihr gegenüber gegeben hätten. ĩͤPPGPP00000PPPPG00PGPPPPPGPPPPGPGPGPGPGPGPGGPPGPGPGPGPPPPPPPPPPPPCò0òͤPGPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTT'TGT''TTT—'öT—TPTPTòTPTPTbTͤT'TPT——bTbTP—'—'——————— Vor einem Kampf an der Großen Mauer 8000 Japaner mit 40 Geſchützen ſtehen bereit — Schanghai, 18. Sept.(U..) „Central News“ berichten aus Taiyuan, daß 8000 Japaner, denen etwa 40 Geſchütze zur Ver⸗ fügung ſtänden, in Lingtſchiu an der Nordgrenze Schanſis konzentriert worden ſeien, um von dort aus zu verſuchen, die chineſiſchen Stellungen an der Großen Mauer zu durchbrechen. Die gleiche Nachrichtenagentur meldet, daß die chineſiſchen Stellungen bei Hſinhſien, 50 Kilometer nördlich von Taiynan, von japaniſchen Fliegern mit Bomben belegt worden ſeien. Dabei ſei ein japani⸗ ſches Bombenflugzeug abgeſchoſſen worden. Japaniſche Berichte aus Tatung beſagen, daß die japaniſchen Truppen erſtmalig während der jetzigen Kämpfe in die chineſiſch⸗mongoliſche Pro⸗ vinz Suiynan eingedrungen ſeien wo ſie Feng⸗ tſchen(nörölich von Tatung), den Schlüſſelpunkt für die wichtige Militärbaſis Pingtitſchuan, beſetzten. Bei dem Rückzuge der Chineſen entlang der Bahn Pei⸗ ping—Suiynan ſei den japaniſchen Truppen ein Panzerzug mit drei ſchweren Geſchützen in die Hände gefallen. Bei dem Kampf um dieſen Zug ſeien 300 Chineſen getötet worden. Die japaniſchen Truppen ſeien 20 Kilometer über Tſchotſchau vorgedrungen, während eine andere Ab⸗ teilung Kaopeititien beſetzt habe und verſuche, den Rückzug der Chineſen nach Süden und die Vereini⸗ gung mit ihren dort ſtehenden Hauptkräften unmög⸗ lich zu machen. — Schanghai, 18. Sept.(U..) Der chineſiſche Sprecher gab heute zu, daß Lotien von den japaniſchen Truppen beſetzt worden ſei. Da es vor der erſten chineſiſchen Verteidigungslinie liege, ſei es, ſo fügte er hinzu, für die chineſiſchen Truppen nicht von ſtrategiſchem Wert. Chineſiſche Luftangriffe auf Schanghai Starkes Abwehrſeuer der japaniſchen Kriegsſchiffe dnb. Schanghai, 18. September. Im Kampfgebiet von Schanghai ſtand der Sams⸗ tag im Zeichen äußerſt heftiger chineſiſcher Luftan⸗ griffe. Immer wieder überflogen chineſiſche Flugzeuge in kurzen Abſtänden bis ſpät in die Nacht hinein vor allem das Jangtſepu⸗Gebiet und warfen zahlreiche Bomben ab. Die im Hafen liegenden japaniſchen Kriegsſchiffe antworteten mit ſtarkem Abwehrfeuer. Mehrere ausländiſche In⸗ duſtriebetriebe im Jangtſepu⸗Bezirk wurden durch Bomben in Brand geſetzt. Auch das Gebiet der In⸗ ternationalen Niederlaſſungen wurde in Mitleidea⸗ ſchaft gezogen. Unter der dort lebenden chineſiſchen Zivilbevölkerung ſind nach den bisherigen Meldun⸗ gen zwei Tobesopfer und 30 Verwundete zu beklagen. Vertreter der eſtniſchen Preſſe bei Reichsminiſter Dr. Goebbels. Reichsminiſter Dr. Goebbels emp⸗ fing Freitagabend die Vertreter der eſtniſchen Preſſe und der deutſchen Preſſe in Eſtland, die auf Einla⸗ dung der Reichsregierung eine vierzehntägige Reiſe durch Deutſchland machten, und erläuterte in einer kurzen Anſprache Ziele nd Aufgaben der national⸗ ſozialiſtiſchen Politik. Bezeichnung„Reichspropagandaämter“ für die Landesſtellen. Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß vom 9. September 1937 den Landesſtel⸗ len des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda die Bezeichnung„Reichspropaganda⸗ und die Eigenſchaft von Reichsbehörden ver⸗ iehen. Boiſchafter von Stohrer in Spanien eingetroffen dub, Sau Sebaſtian, 18. September. Am Sonntag früh traf der neue deutſche Boi⸗ ſchafter bei der ſpaniſchen Nationalregierung, von Stohrer, in der Grenzſtadt Hendaye ein. Ge⸗ genüber der Militärkommandantur von Jrun, wo Abteilungen der Milizen, der Requetes und der Fa⸗ lange aufgeſtellt waren, ſchritt der Botſchafter dann die Front ab, wobei die Zuſchauer begeiſterte Hoch⸗ rufe auf Deutſchland und ſeinen Führer ausbrach⸗ ten. Daran anſchließend fand ein Empfang in dem Gebäude der Grenzkommandantur ſtatt. Nach dem Eintreffen in San Sebaſtian, wo ebenfalls eine Begrüßung erfolgte, legte Botſchafter von Stohrer am Grab des vor wenigen Tagen ver⸗ ſtorbenen Generals Francisco Martin Llorente, der ſich hervorragend als Freund Deutſchlands betätigt hat, einen Blumenſtrauß nieder. Anſchließend begab ſich der Botſchafter über Bur⸗ gos nach Salamanca. Vorbehalte der Balkanftaaten dnb. Genf, 18. September. Der endgültige ofſizielle Text des Zu⸗ ſatzabkommens von Nyon iſt Samstag veröffentlicht worden. Es ergibt ſich daraus, daß die Balkan⸗ ſtaaten Vorbehalte gemacht haben.„Die Teiln eh⸗ mermächte werden“, ſo heißt es dementſprechend ietzt im Text,„jede für ſich das Verhalten ihrer eigenen Kriegsſchiffe in ihren Hoheitsgewäſſern im Geiſte des gegenwärtigen Abkommens regeln.“ Oeſterreich und der Völkerbund dub. Wien, 18. Sept. In politiſchen Kreiſen wird die Anſicht vertreten, daß der franzöſiſche Kammerpräſident Herriot in ſeiner geſtrigen Unterredung Dr. Schuſchnigg habe bewegen wollen, ſich um einen Sitz im Völker⸗ bundsrat zu bewerben. Dr. Schuſchnigg habe dieſes Angebot abgelehnt. Als Anſpielung auf dieſe Vorgänge galt die Erklärung, die Staatsſekre⸗ tär Dr. Schmidt einem Vertreter des„Neuen Wiener Tagblatts“ gab. Darin unterſtrich der Siaats⸗ ſekretär, doͤaß Oeſterreich angeſichts des Fehlens von Deutſchland und Italien in Genf ſich keinesfalls um einen Ratsſitz bewerben werde. Freiherr v. Neurath SS⸗Gruppenführer anb. Berlin, 18. September. Der Führer und Reichskanzler hat den Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen Freiherrn von Neurath zum Ehrengruppenführer der SS ernannt. Der Angriff auf die Pfeilkreuzler 123 Budapeſter Jungmarxiſten im Zuſammenhaug mit dem Ueberfall verhaſtet. Budapeſt, 18. September. Die Budapeſter Politiſche Polizei hat am Frei⸗ tagabend im Zuſammenhang mit dem Ueberfall mar⸗ xiſtiſcher Elemente auf die Pfeilkreuzler, von denen 30 bekanntlich verletzt wurden, 123 junge Sozial⸗ demokraten verhaftet. Ein Ueberfallkommando drang überraſchend in das Lokal einer ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaft ein, wo die Rädelsführer gerade dabei waren, über den Verlauf des Angriffes auf die Pfeilkreuzler zu berichten. Alle Anweſenden wurden feſtgenommen. Aus ihrem Verhör ergab ſich, daß es ſich um einen ſyſtematiſch vorbereiteten Ueber⸗ fall handelt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die von ſozialdemokratiſcher Seite verbreitete Behauptung, der Angrifſ ſei von den Pfeilkreuzlern ausgegangen, in keiner Weiſe den Tatſachen entſpricht. In dem marxiſtiſchen Gewerkſchaftslokal wurde auch eine große Menge Flugſchriften beſchlagnahmt. Der gandwerker⸗Weilkampf 1938 Diesmal in oͤrei Abteilungen: für Meiſter, Geſellen und Betriebsgemeinſchaften dub. Berlin, 18. September. Vor Vertretern der Preſſe ſprach am Samstag der Leiter des Deutſchen Handwerks in der DA8F., Paul Walter, über den Handwerkerwettkampf 1988. Der Meiſterwettkampf 1937, ſo führte er u. a. aus, hat gezeigt, daß der deutſche Handwerksmei⸗ ſter ſich wieder ſeiner Miſſion bewußt geworden iſt. Das geſamte Können des Handwerks auf die ge⸗ waltigen Probleme auszurichten, die unſer Volk in Zukunft zu löſen hat, iſt ſeine vornehmliche Aufgabe. Daher wird der Handwerkerwettkampf 1938 nun⸗ mehr in dͤͤrei Abteilungen durchgeführt, und zwar für Meiſter, Geſellen und Betriebsgemein⸗ ſchaften. Wird bei dem Meiſter das ſchöpferiſche Ge⸗ ſtalten neben der ſelbſtverſtändlichen Fertigkeit ver⸗ langt, ſo ſoll der Geſelle nur ſein ausgereiftes Kön⸗ nen unter Beweis ſtellen. Wenn darüber hinaus nun auch die Betriebs⸗ gemeinſchaften in den Wettkampf eingeſetzt werden, ſo hat dies beſondere Gründe. Es gibt im Handwerk eine Reihe von Berufen, bei denen eine Einzelleiſtung praktiſch nicht in Erſcheinung tritt. Viele handwerkliche Berufe kennen nur die Gemein⸗ ſchaftsarbeit in der Praxis, wie z. B. die Dach⸗ decker, die Bäcker, die Fleiſcher. Darüber hinaus ſteht der nationalſozialiſtiſche Gemein⸗ ſchaftsgedanke überhaupt im Vorder⸗ grund. Daher werden alle jene Berufe in der Lei⸗ ſtungsklaſſe„Betriebsgemeinſchaften“ ſtarten, bei de⸗ nen Gemeinſchaftsarbeit nicht nur ausſchließlich er⸗ forderlich, ſondern nötig iſt. Im Meiſterkampf 1937 lag das Schwergewicht des Wettkampfes in der Reichsausſcheidung. Haupt⸗ träger des Wettkampfes 1938 ſind die Gaue. Sämt⸗ liche Gauſieger und Zweitbeſten kommen mit ihren Arbeiten in den Reichsentſcheid, um ſich dort um den Reichsſiegertitel zu bewerben. Ein weiterer Unterſchied gegenüber dem Meiſter⸗ wettkampf 1937 liegt darin, daß vor einem Jahr 0 etwa 38 Berufsgruppen aus dem Handwerk zuge⸗ — 5 waren, während für 1938 ſchon 55 vorgeſehen ind. Die Richtlinien zur Durchführung des Handwer⸗ ker⸗Wettkampfes 1938 ſind jetzt vom Leiter des Deut⸗ ſchen Hanoͤwerks in der DAc. veröffentlicht worden. Beamtenkinder und Privatſchulen Ausnahme für Berufs- und Fachſchulen ndz Berlin, 18. September. Der kürzlich gemeldete Miniſterialerlaß, wonach es ſich nicht mit den Pflichten eines Beamten des nationalſozialiſtiſchen Staates verträgt, wenn er ſeine Kinder ohne zwingende Gründe einer privaten Schule zuführt, iſt mißverſtanden worden. Es ſei daher ausdrücklich hervorgehoben, daß der Erlaß auf Berufs⸗ und Fachſchulen keine Anwendung findet. Beſtehen im einzelnen Falle Zweiſel über den Cha⸗ rakter einer Schule, ſo iſt an die zuſtändige Oberſte Reichsbehörde zu berichten. Die Aufnahme für die Berufs⸗ und Fachſchulen iſt ſchon deswegen gewährt worden, weil bisher auf einzelnen Gebieten nur pri⸗ vate Fachſchulen beſtehen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Binboner i. V. Dr. Fritz Hammes 4 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelsteil: Dr. Fritz Bode„ Lokaler Teil: Dr Fritz ßbammes— Sport: Willi Mükker Sübweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen unb oeſchüftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VIIl. 1937; 5 Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe 8 über 20500 9 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 29500 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto ine ene Montag, 20. September 1997 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 488 Die Stadiseiie Mannheim, 20. September. Der hunderttauſenoͤſte Veſucher Regen am letzten Sonntag des Sommers Der letzte Sonntag des Sommers 1937 hat keinen Wert darauf gelegt, ſich in unſerer Erinnerung einen ehrenvollen Platz zu ſichern. Im Anblick des vor der Türe ſtehenden Herbſtes benahm er ſelbſt ſich ſchon durchaus herbſtlich, nachdem er die Sorge um das „Preſtige“ ganz dem ſtrahlend⸗ ſchönen Samstag überlaſſen hatte. Es fielen viele und dicke Tropfen vom grauverhängten Himmel und zwangen uns, zu Regenmantel, wetterfeſter Kopfbedeckung oder gar zum Schirm zu greifen. Daß unter dieſen Umſtän⸗ den das Strandͤbad leer war, verſteht ſich am Rande. Aber ungeachtet der Ungunſt der Witterung er⸗ ſreute ſich die Oberrheiniſche In duſtrie⸗ Ausſtellung eines weiterhin außerordentlich ſtarken Zuſpruchs. Die herabgeſetzten Eintrittspreiſe lockten, und ſicherlich kamen auch viele in der Hoff⸗ nung, daß ſie der 100 000. Beſucher wären und die ausgeſetzte Prämie erhalten könnten. Natürlich mußten die meiſter dieſer alſo Rechnenden enttäuſcht werden, denn es konnte ja nur einer dieſer Hundert⸗ tauſendſte ſein, und dieſen erwartete man für gegen 15 Uhr. Jedenfalls ſteht sur Stunde, da dieſe Zeilen geſchrieben werden, zu erwarten, daß der Beſuch am Sonntag jenem vom Samstag, wo etwa 10 600 die Ausſtellung aufſuchten— unter ihnen auch Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner—, nicht nachſtehen wird. Die 55 nicht teuer und ein Schmuck zu⸗ gleich. Viele Modelle und Holzarten bei 00 Eãoaꝛ en E P 1, 3 Breite Straße Für diejenigen, die die Ankunft des 100 000. Aus⸗ ſtellungsbeſuchers für Samstag ſchon vermuteten, weil ja am Freitagabend nach Schluß der Schau be⸗ reits 90 0000 durch die Ausſtellung gegangen waren, ſei erklärend mitgeteilt, daß in dieſe Zahl von 90 000 die 7000 Ehrengäſte, die an der Eröffnung teil⸗ genommen hatten, einbegriffen waren. Ehrengäſte pflegen kein Eintrittsgeld zu entrichten, aber eine Prämie ſoll natürlich nur nach der Zahl der zahlen⸗ den Beſucher zuerkannt werden. Deshalb zog die Ausſtellungsleitung bei der Berechnung die Zahl der 7000 Ehrengäſte ab. So kam es, daß der Hundert⸗ tauſendſte erſt am Sonntag die Kontrolle durchſchritt. Es war 15.30 Uhr geworden, als der glück⸗ liche Gewinner der Prämie für den 100 000. Beſucher nahte. Er wurde vom Ausſtellungsleiter Dr. Kikiſch an der Sperre begrüßt und freute ſich natürlich ſehr über die ihm zufallenden 50 A. Bei dem 100 000. Beſucher handelt es ſich um den in der Siedlung Oggersheim wohnenden, bei der JG. Far⸗ beninduſtrie beſchäftigten Vorarbeiter Friedrich Schick, der ſich in Begleitung von Frau und Toch⸗ ter befand. Er hatte die Eintrittskarte übrigens nicht ſelbſt gekauft, ſondern er war im Beſitze einer von ſeiner Firma an die Geſolgſchaft gegebenen Karte. —ii. Hofunterkellerung in E 6 Vorarbeiten zum Techniſchen Rathaus Auf dem Quadrat E5 regen ſich ſchon ſeit einiger Zeit fleißige Hände. Betonmiſcher dͤrehen ſich ge⸗ ſchäftig und die fertige Maſſe wandert in die weit⸗ räumigen Verſchalungen, die im öſtlichen Bereich des Baugeländes aufgerichtet wurden. Bei all dieſen Arbeiten handelt es ſich aber nur um die Unterkel⸗ lerung des Hofes des künftigen Techniſchen Rat⸗ hauſes. Es werden die Kellerräume zur Unter⸗ bringung von mancherlei Material gebaut. Der Bau des Techniſchen Rathauſes hat alſo bisher noch nicht begonnen, aber die Arbeiten ſind ſchon ver⸗ geben, und ſo iſt mit deren Inangriffnahme für die allernächſte Zeit zu rechnen.—m. Dus Ehrenmal der Kolonlalkrieget Jeierliche Grundſteinlegung auf dem Horſt-Weſſel⸗Platz Auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz wurde am Sonntag⸗ wormittag nach 11 Uhr in feierlicher Weiſe der Grundſtein für das Mannheimer Kolonial⸗ kriegerdenkmal, das am 16. und 17. Oktober geweiht werden wird, gelegt. Die hieſige Kamerad⸗ ſchaft deutſcher Kolonialtruppen und die Marine⸗ kameradſchaft marſchierten zu dieſer Feier unter Vor⸗ antritt eines in Askariuniform gekleideten Spiel⸗ mannszuges und des Kreismuſikzuges der P auf. Der Marſch führte vom Vereinslokal in der Käſer⸗ taler Straße durch die Neckarſtadt, Altſtadt und Schwetzingerſtadt. Auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz gedachte(nach einem Vorſpiel der Kapelle) der Vorſitzende des Denkmal⸗ ausſchuſſes, Herr Georg Diehl, der Toten der deutſchen Kolonialbewegung, des Weltkrieges und des Dritten Reiches. Es erklang die Weiſe vom guten Kameraden. Als man im vergangenen Jahre den Entſchluß zur Erſtellung eines Kolonialkrieger⸗ denkmals gefaßt habe, habe man nicht erwartet, ſchon nach ſo kurzer Zeit den Grundſtein legen zu können. Der Gedanke habe jedoch bei Stadt, Induſtrie, Han⸗ del und Einzelperſonen eine ſolch große Förderung daß dem Plan nun ſchon die Tat folgen nne. In den Grunoͤſtein des Denkmals werde eine Urkunde eine Hakenkreuzflagge, ein Mitgliederver⸗ zeichnis der Kameradſchaft deutſcher Kolonialtrup⸗ pen, ein Verzeichnis der Spender, ein Bild des Bun⸗ desführers General Ritter von Epp ein Stück Stein aus der Lüderitzbucht und ein Säckchen mit afrikani⸗ ſcher Erde gelegt. Herr Diehl erinnerte ſeine Kame⸗ raden an die unauslöſchlichen Erlebniſſe auf deut⸗ ſchem Kolonialboden. Man habe Deutſchland zwar die Kolonien rauben können, dieſe Erinnerung und den Willen zur Beſeitigung des Deutſchland zuge⸗ fügten Unrechts könne man aber nicht nehmen. Die Kolonialtruppen fühlten ſich in erſter Linie berufen, den Kolonialgedanken ins deutſche Volk zu tragen. Zum Schluß dankte Herr Diehl beſonders dem un⸗ ermüdlichen Förderer des Gedankens eines Kolo⸗ nialkriegerdenkmals, Landgerichtspräſident Dr. Hane⸗ mann, und bat ihn, den Grundſtein mit afrikaniſchem Mörtel einzumauern. Lanoͤgerichtspräſident Dr. Hanemann verlas den Wortlaut der Urkunde, legte dieſe und die an⸗ deren für den Grundſtein beſtimmten Gegenſtände ein und führte dann drei Hammerſchläge aus. Beim erſten erinnerte er daran, daß das Denkmal ein Ehrenmal für die in den Kolonien für Deutſchland gefallenen und geſtorbenen Kämpfer und Kämpferin⸗ nen ſein möge und ein Ausdruck unſeres ewigen Dankes an ſie. Beim zweiten Schlag gab er der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß das Denkmal ein Mahnmal ſei für die Lebenden, insbeſondere für die deutſche Ju⸗ gend; es möge ſie erinnern an die Deutſchland zu⸗ gefügte Schmach, und ihren Willen zur Beſeitigung dieſes Unrechts wecken und ſtärken. Beim dritten Hammerſchlag wünſchte Dr. Hanemann, daß eine gütige Vorſehung und die Kraft des geeinten deut⸗ ſchen Volkes die Erfüllung des Kolonialanſpruches Deutſchlands bringen werden, und daß ſo das Denk⸗ mal kommenden Geſchlechtern von unſerem Wollen und unſerer Arbeit künden werde. Kamerad Rät zeichnete anſchließend in einer An⸗ ſprache die heutige koloniale Situation und gab dem Dank an den Führer Ausdruck, daß er ſich ohne Unterbaß für die lebenswichtige Frage der Rückgabe unſerer Kolonien einſetzt. Es folgte das„Sieg Heill“ auf den Führer. Mit den nationalen Liedern fand die Feier gegen 12 Uhr ihr Ende. Die Kamerad⸗ ſchaſten marſchierten wieder ab und die zahlreichen Zuſchauer zerſtreuten ſich.—m. Das Betunerzichungswerk der DA7 Der neue Arbeitsplan für Mannheim Soeben iſt der neue Arbeitsplan des Berufs⸗ erziehungswerkes Mannheim der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront erſchienen. Er ſtellt eine 80 Seiten ſtarke Broſchüre dar, die bei den Amts⸗ waltern oͤer DA unentgeltlich zu haben iſt. In Geleitworten kommen Gauobmann Dr. Roth, Gau⸗ berufswalter Welſch, Kreisobmann Schnerr und die pädagogiſchen Leiter der bisher unter der Be zeichnung„Arbeitsſchule“ bekannten Einrichtung, Di⸗ plom⸗Ingenieur Edͤwin Hartmann und Wirt⸗ ſchaftsprüfer Dr. Bruno Rappmann, zu Wort. Gegenüber den Vorjahren ſind einige Neuerungen zu verzeichnen. Schon beim flüchtigen Betrachten des Arbeitsplanes fällt auf, daß ſich die Zahl der Lehrgänge erheblich vergrößert hat: im Vorjahre waren es etwa 260, diesmal ſind es deren 370. Aber auch über dieſe ſtoffliche Ausweitung hin⸗ aus ſind Veränderungen eingetreten. Bisher wur⸗ den wahllos Einzellehrgänge durchgeführt, jetzt be⸗ ſteht ein feſtumriſſener Stufenaufbau in „Lehrgemeinſchaften“, in denen die Grundlagen des Berufswiſſens vermittelt werden,„Aufbaukamerad⸗ ſchaften“, in denen das geſamte Berufswiſſen vertieft wird, und„Arbeitsgemeinſchaften“, in denen in Aus⸗ ſprachen und Uebungen der höchſte Stand des Be⸗ rufswiſſens erreicht wird. Dieſem Stufenaufbau liegt das Streben nach einem wiſſensmäßigen Aus⸗ gleich innerhalb dͤer Kurſe zugrunde; es ſoll vermie⸗ den werden, daß im Wiſſen der Teilnehmer der ein⸗ zelnen Lehrgänge zu große Unterſchiede beſtehen. Der Anfänger ſoll beim Einfachſten beginnen und ſich ſo die Reife für die zweite Stufe aneignen und ſo ſort. Um einen Ueberblick über dͤas Wiſſen jedes Kurſus⸗ teilnehmers zu bekommen, läßt der jeweilige Kur⸗ ſusleiter am erſten Abend Arbeiten anfertigen, auf Grund deren dann— ſofern ſich dieſe Notwendigkeit ergibt— die Teilnehmer in der Wahl der für ſie in Frage kommenden Kurſe beraten werden. Auch das Lehrſyſtem hat ſich geändert. Alle Maß⸗ nahmen ſind von nun an betont auf die Pra⸗ xis abgeſtellt. Die Theorie wird auf das not⸗ wendige Mindeſtmaß zurückgedrängt. Es wurden mehr Praktiker herangezogen, und die Stoffgebiete Saupfübung der Sindflompanien Die Löſchzüge 1 und 2 der Freiwilligen Feuerwehr zeigten ihr Können Die Löſchzüge 1 und 2 der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim, die unter dem Befehl von Wehrführer Salzer ſtehen, legten am Samstagabend in der Hauptfeuerwache ihre diesjährige Hauptübung ab. In Anweſenheit von Polizeipräſident Dr. Ram⸗ ſperger, Branoͤdirektor Mikus und Kreisfeuer⸗ wehrführer Weisbrod, Weinheim, zeigten die bei⸗ den Züge im Verlauf von nahezu zwei Stunden, daß ſie mit großem Eifer daran arbeiten, die ihnen ge⸗ ſetzte Aufgabe zu erfüllen. Zunächſt gab es Formaldienſt entſprechend den neuen Vorſchriſten über den Fußdienſt und Frei⸗ übungen. Dann traten die Steiger mit den Haken⸗ leitern an und arbeiteten ſich auf Kommando am Turm der Hauptfeuerwache bis zu einer Höhe von 12 Meter empor, verſchwanden in den Fenſtern und ſtiegen anſchließend wieder ab. Nun wurde mit dem Sprungtuch geübt, nur waren die zu Rettenden nicht Menſchen, ſondern Puppen, aber mit einem Gewicht von etwa 75 Kilogramm. Vorführungen an der La⸗ fettenſpritze leiteten über zum Hauptangriff, dem ein„Brand“ in den oberen Stockwerken der Wache zugrunde gelegt war. Die Wehr rückte dem„Feuer“ von zwei Seiten her über die Treppenhäuſer zu Leibe. Den Schluß bildete ein Schlauchwerfen. Bei der anſchließenden Kritik betonte Polizeiprä⸗ ſident Dr. Ramſperger, daß die der Freiwilli⸗ gen Feuerwehr geſtellte Aufgabe wert iſt, daß dafür der ganze Mann eingeſetzt wird. Er dankte den Offizieren, für ihre Arbeit und bat ſie, auch den Wehrmännern ſeinen Dank zu übermitteln. Bei der Würdigung der bei der Hauptübung gezeigten Lei⸗ ſtungen wies Branddirektor Mikus darauf hin, daß die Vorführungen gezeigt haben, daß die beiden Löſchzüge im vergangenen Jahr mit großem Eifer an der Arbeit waren. Nach Schluß der Hauptübung warſchierten die beiden Löſchzüge und ihre Gäſte(vornehmlich Ange⸗ hörige der übrigen Mannheimer Wehren) unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle der Zellſtoff⸗Fa⸗ brik und des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr zum Wartburghoſpiz. Beim kameradſchaftlichen Zuſammenſein ſprach Wehrführer Salzer Begrüßungsworte und brachte das„Sieg Heill“ auf den Führer aus; es folgten die nationalen Lieder. Dann ergriff in Ver⸗ tretung des Polizeipräſidenten Regierungsrat Schüffner das Wort zu einer Anſprache, bei der er hervorhob, daß die Freiwillige Feuerwehr heute kein Verein mehr iſt, ſondern ein Glied im Staats⸗ organismus, bei dem jeder Mann neben einer hohen Pflichtauffaſſung auch die Kameradſchaft pflegen muß Dann verlieh Sturmführer Schmidt an 22 Männer der Wehr das SA⸗Sportabzeichen. In deren Namen dankte Oberbrandmeiſter Horſchler dem Ausbilder, Sturmführer Amend, und überreichte ihm die Miniaturausgabe eines Feuerwehrhelmes. —m˖m, werden nur vom rein Praktiſchen her entwickelt. Das kommt äußerlich ſchon in der Namensänderung (Berufserziehungswerk ſtatt Arbeitsſchule) zum Ausdruck, anderſeits wollte man damit die Möglich⸗ keit von Verwechſlungen mit Berufsſchulen ver⸗ meiden. Die Schulung des Induſtriefacharbeiters und Handwerkers wurde erheblich ausgebaut. Es ſind nun für alle ge⸗ werblichen und techniſchen Berufe, ſoweit ſie im Mannheimer Wirtſchaftsraum von Wichtigkeit ſind, Schulungsmaßnahmen vorhanden. gemeinſchaften für alle Berufe und 33 Lehrgemein⸗ ſchaften und Aufbaukameradſchaften für alle gewerb⸗ lichen und techniſchen Berufe gibt es beſondere Auf⸗ baukameradſchaften(130 Kurſe) für die Reichs⸗ betriebsgemeinſchaften Nahrung und Genuß, Textil und Bekleidung, Bau, Holz, Eiſen und Metall, Che⸗ mie, Druck und Papier und das deutſche Handwerk. Dags Berufserziehungswerk für die kauf⸗ männiſchen Berufe umfaßt drei Teile. Im erſten wird die Möglichkeit gegeben, neben der praktiſchen Betätigung linsbe⸗ ſondere neben der Lehre) fördernde Berufs⸗ erziehungsarbeit zu erleben. Es wird für die ein⸗ zelnen Berufsarten(Einzelhandel, Großhandel, In⸗ duſtrie) mit dem Einfachſten begonnen und der Aus⸗ bildungsgang in fünf Stufen fortgeführt. Im zwei⸗ ten Teil wiro in fachlichen Kurſen allgemeines Be⸗ rufswiſſen vermittelt: Sprache und Schrift, Rech⸗ nungslegung, Organiſation der Unternehmung, Werbung, Wirtſchaftsrecht, Betriebswirtſchaft, Volks⸗ wirtſchaft, Warenkunde. Im dritten Teil folgen Son⸗ derlehrgänge, welche Beſonderheiten einzelner Be⸗ rufsarten zum Gegenſtand haben: Einzelhandel, Groß⸗ und Außenhandel, Bankgewerbe, Verſiche⸗ rungsgewerbe, Verkehrsgewerbe, Gaſtſtättengewerbe, der Behördenangeſtellte, die Hausgehilfin, Amt für Volksgeſundheit. Insgeſamt umfaßt der Plan des Berufserziehungswerkes für die kaufmänniſchen Be⸗ rufe 201 Lehrgänge. Neu eingerichtet wurde in C1, 10 eine Berufslaufbahnberatung, die jedem Volksgenoſſen koſtenlos zur Verfügung ſteht. Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, daß im Herbſt im Gau Baden eine Kartei eingerichtet wird, in der für jeden Teilnehmer an den Kurſen des Berufserziehungswerkes der DAß eine Karte geführt wird, auf der Aufzeichnungen über den Er⸗ folg der Kurſusbeſucher, die Ergebniſſe beim Reichs⸗ berufswettkampf und bei Prüfungen gemacht wer⸗ den. Auf dieſe Weiſe wird man einen Ueberblick über das Leiſtungsvermögen jedes einzelnen er⸗ halten und damit die Möglichkeit, beſonders Begabte beſonders zu fördern. Durch das Berufserziehungswerk erfüllt die Deutſche Arbeitsfront die ihm vom Führer geſtellte Aufgabe, den deutſchen Arbeitsmenſchen zum höchſten beruflichen Einſatz zu formen und zu erziehen.—m. Feuerlöſchwagen für Teheran Auf der Heidelberger Straße lenkte an dieſem Wochenende ein Feuerlöſchwagen die Aufmerkſam⸗ keit auf ſich. Er hatte eine rote Nummer, konnte alſo nicht zur Mannheimer Feuerwehr gehören. Wir erfuhren nun, daß dieſer vielbeſtaunte Wagen nach Teheran, alſo in den Frak, kommt, und zwar zuſam⸗ men mit einer großen Autodrehleiter, die noch nicht ganz fertig iſt. Bei dem Wagen handelte es ſich um eine Feuerwehr⸗Motorſpritze, die mit einem Opel⸗ Blitzmotor gekoppelt iſt und 1500 Liter in der Mi⸗ nute bis 80 Meter hoch treibt. Außerdem beſitzt der Wagen noch eine Schaumlöſchanlage und hat für 12 Feuerwehrleute, einſchließlich dem Fahrer, Platz. Seine Höchſtgeſchwindigkeit beträgt 90 Kilometer. In Teheran wird er wohl froh ſein, wenn er einen Bruchteil davon fertig bringt. Die Straßen ſollen dort keine Autobahnen ſein. Ende Oktober wird er die große Reiſe antreten, vorläufig läßt er ſich noch bewundern. Außer 6 Lehr⸗ Reichsſtatthalter Wagner beſuchte die Oberrheiniſche Induſtrie-Ausſtellung Nachdem Reichsſtatthalter und Gauleiter Roberk Wagner bei Eröffnung der Oberrheiniſchen In⸗ duſtrie⸗Ausſtellung zu einer ins Einzelne gehenden Beſichtigung wenig Zeit gefunden hatte, ſtattete er der Ausſtellung nun am Samstagvormittag einen Beſuch ab, um ſich an den verſchiedenen Ständen von den Ausſtellern alle die Dinge erklären zu laſſen, die beſonders intereſſieren und einen Querſchnitt durch das Schaffen der Induſtrie am Oberrhein er⸗ geben. In Begleitung des Reichsſtatthalters beſand ſich Dr. Roth, der Gauobmann der Deutſchen Ar⸗ beitsfront. Oberbürgermeiſter Renninger gab während des einſtündigen Rundgangs mehrere wert⸗ volle Ergänzungen. Sehr lebhafter Bahnverkehr Wieder zahlreiche Sonderzüge Der Reichsbahnverkehr am vergangenen Wochen⸗ ende war wiederum ſehr rege, und zwar ſowohl im Fern⸗ wie im Nahverkehr. Am Sonntag fiel vor allem ein außerordentlich lebhafter Stadtbeſuchsver⸗ kehr auf. Es verkehrten auch wieder viele Sonder⸗ züge; dieſe waren ohne Ausnahme voll beſetzt. Am Samstag fuhren zwei Koͤc⸗Züge von Wald⸗ hof nach Birkenau, während zwei Koͤc⸗Züge von Frankenthal nach Mannheim kamen und dorthin wieder zurückfuhren. Außerdem verkehrte im Durch⸗ Schnittmuster-Zentrale Record-, Beyer-, Ullstein-, Vogue-Schnitte, Plättmuster, Modezeitschriften Emma Schäfer 44 Anrut 26603 lauf ein Verwaltungsſonderzug von Ludwigshafen nach Düſſeldorf. Am Sonntag machte der hieſige Eiſenbahnerverein einen Ausflug nach Bingen. Zwei Koͤ⸗Züge hatten Heilbronn und Stuttgart zum Ziel und brachten die Fahrtteilnehmer auch wieder nach hier zurück. Ein Geſellſchaftsſonderzug fuhr nach Eberbach und zurück. Im Durchlauf wurde Mann⸗ heim berührt von einem Sonderzug des Eiſen⸗ bahnervereins Mühlacker von Großſachſenheim nach Rücesheim und zurück und von einem Verwaltungs⸗ ſonderzug Düſſeldorf-Ludwigshafen.—m. Neun Zuſammenſtöße Polizeibericht vom 19. September Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich in hieſiger Staöͤt oͤurch Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften neun Zu ſammenſtöße zwiſchen verſchiedenartigen Fahrzeugen, wobei einige verletzt wurden und zum Teil erheblicher achſchaden entſtand. Ferner ereigneten ſich durch Unachtſamkeit auf der Straße drei Unfälle, wobei ſich die Schuldigen leichte Verletzungen zuzogen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelang⸗ ten zwölf⸗ Perſonen zur Anzeige. Brieftauben fliegen von Cannſtatt In der Reiſebrieftauben⸗Sportbewegung ſind die Preisflüge für 1937 beendet. Bei elf Preisflügen von 100 Kilometer bis zum National⸗Wettflug Buda⸗ peſt mit etwa 850 Kilometer Luſtlinie wurden in dieſem Jahre bewundernswerte Leiſtungen erzielt. Die Strecken wurden durchſchnittlich mit einer Minu⸗ tengeſchwindigkeit von über 1000 Meter zurückgelegt. Einen geradezu ſtaunenswerten Erfolg brachte der National⸗Wettflug Budapeſt über 850 Km. Wäh⸗ rend in früheren Jahren am Auſlaßtage nur ganz vereinzelt Tauben den heimatlichen Schlag erreich⸗ ten, trafen in dieſem Jahre von 750 Tauben aus Mannheim und Umgebung bis abends 20 Uhr 87 Tauben in ihrem Heimatſchlag ein. Die Spitzenflie⸗ ger, die etwa 17 Uhr feſtgeſtellt wurden, erreichten bei dieſem weiteſten und ſchwerſten aller diesjährigen Flüge eine Minutengeſchwindigkeit von nahezu 1100 Meter. Nachdem Ende Auguſt und Anfang Septem⸗ vas fiiſewerk,Mutter und find“ ſchenkt durch krholung im nev.⸗ mütterheim Rusgleich ſur die Mmutterarbeit und Mutterleraen. ber noch zwei Preisflüge mit Jungtauben ihren Ab⸗ ſchluß fanden, iſt eigentlich die Flugſaiſon zu Ende. Ein Aufruf der Landesſachgruppe für Brieftau⸗ benweſen von Württemberg an die Züchter von Mannheim und Umgebung zur Beteiligung an einem Maſſenauflaß von Brieftauben anläßlich der Eröffnung des 102. Cannſtatter Volks⸗ feſtes veranlaßte eine Anzahl Züchter, ſich auch an dieſem Wettbewerb zu beteiligen. Die Nachricht von der Eröffnung dieſer Feſtwoche ſollen etwa 15 000 Reiſebrieftauben nach allen Richtungen unſe⸗ rer deutſchen Heimat überbringen. Dieſer Auflaß wird für viele ein Erlebnis ſein. Aus den verſchie⸗ denen Gegenden ſind auch Tauben zur Uebermitt⸗ lung von Bildern von der Eröffnung dieſer Feſt⸗ woche mitgegeben. Von der näheren Umgebung von Mannheim wurden 300⸗400 Tauben eingeſetzt. Be⸗ dauerlicherweiſe kamen aus Feudenheim, der Hoch⸗ burg im Brieftaubenſport von Mannheim und Um⸗ gebung, zu dieſem Maſſenauflaß keine Tauben zur Verladung. ** 80 Jahre. Fräulein Wilhelmine Burkart, im katholiſchen Bürgerhoſpital, E 6, 1, feiert heute bei ungetrübter Geſundheit den 80. Geburtstag. Unſeren Glückwunſch! ** Ehrenvolle Berufung. Dipl.⸗Ing. Schrae⸗ der, Direktor der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elek⸗ trizitätswerke Mannheim, wurde in den nen gebil⸗ deten Beirat der Reichsgruppe Energiewirtſchaft als Mitglied berufen. ** Verſetzt in gleicher Eigenſchaft: Franz Kaver Schmerbeck von der Gewerbeſchule in Schopf⸗ heim an die Nebenius⸗Gewerbeſchule in Mannheim. 4. Seite/ Nummer 433 Montag, 20. September 1937 Lrur nie vergeſſen ſeani Wriaien, Ae, Aee mer 7 3 Byrnden nehmen alt hoſtanſtalten hanktn und Sporkoſſen des kelches en Poſtſcheckkonts der hindenburg⸗Spende: Berlin 73800 05 nt.* Auch die„Neue Mannheimer Zeitung“ hat in ihrer Schalterhalle eine Annahmeſtelle ein⸗ gerichtet. Antragsentgegennahme für das Winterhilfswerk 1937/8 Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1937/38 gewährt wieder allen bedürſtigen Volks⸗ genoſſen Unterſtützung und Hilſe. Anträge können bei allen Ortsgruppen⸗ und Stützpunkt⸗Geſchäfts⸗ ſtellen der NS⸗Volkswohlſahrt geſtellt werden. Die Entgegennahme der Anträge wird jeweils von Montag bis einſchließlich Donnerstag einer Woche in der Zeit zwiſchen 9 und 12 Uhr vor⸗ geuommen. Die Antragsaufnahme beginnt am Montag, dem 20. September 1937. Alles Weitere kann an dem Aushaug der Geſchäftsſtellen erſehen werden. Der Kreisbeauftragte des WHW'ͤ1937/38 gez. F. Merdes. SA. voran im, Kamyf gegen den Pump“ In den Mitteilungen der Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik der NSDAP, die, ſich beſonders mit dem Borgunweſen befaſſen, wird darauf hingewie⸗ ſen, daß in dem Kampf gegen den Pump die SA wieder einmal vorangehe. Sie verlange eine dem Einkommen entſprechende Lebensfüh⸗ rung von ihren Männern, ſie ſchreite rückſichtslos gegen jene ein, die ihre wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht ſo geſtalten, daß ſie von niemandem mit Recht beanſtandet werden können, ſie verurteile grundſätz⸗ lich jede Beſchaffung nicht lebenswichtiger und für den täglichen Bedarf entbehrlicher Gegenſtände auf Pump und laſſe die Uebernahme von Schuloverpflich⸗ tungen darüber hinaus nur zu, wenn ſie ſpäteſtens innerhalb eines Vierteljahres, ohne den Unterhalt des Geldnehmers und ſeiner Familie irgendwie zu heeinträchtigen, auf alle Fälle zurückgezahlt werden können. —————— Wag Ludwigshafens Polizei notiert Immer neue Fälle von Fahrerflucht h. Ludwigshafen, 19. September. Das Wochenende, das mit dem Dürkheimer Nach⸗ Wurſtmarkt zuſammenfiel, brachte zwei betrübliche Verkehrsunfälle, von denen der eine ein Menſchen⸗ leben koſtete, und der andere einen neuen Fall von Fahrerflucht nach ſich zog. Was zunächſt dieſen Fall betrifſt, ſo wurde in der vergangenen Nacht gegen .15 Uhr in der Frankenthaler Straße, vor dem Haus Nr. 3, ein lediger Fabrikarbeiter von hier, der mit einem Fahrrad am Fußbankrand ſtand, von einem ſtadteinwärtsfahrenden Perſonenkraftwagen, poli⸗ zeiliches Kennzeichen und Lenker noch unbekannt, von rückwärts angefahren und auf die Fußbank geſchleudert. Dabei erlitt er eine er⸗ hebliche Phatzwunde am Hinterkopf und vermutlich einen Schädelbruch. Durch die Unfallwache wurde der Verletzte in das Städtiſche Krankenhaus einge⸗ liefert. Nach dem Unfall fuhr der Lenker des Per⸗ ſonenkraftwagens mit erhöhter Geſchwindigkeit durch die Heinigſtraße weiter, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. Es handelt ſich um einen Wagen der Marke„Audi“. An der Unfallſtelle wurde eine Rad⸗ kappe des Wagens gefunden. Wahrnehmungen, die zur Ermittlung des Täters führen können, erbittet die nächſte Polizeiwache. Am Samstagabend verſetzte ein verheirateter Ein⸗ ſchaler in angetrunkenem Zuſtand ſeiner 17jährigen Tochter einen Stich in die linbe Kopfſeite. Dem er⸗ ſchienenen Kriminalbeamten ſetzte er heftigen Wider⸗ ſtand entgegen, ſo daß er feſtgenommen wurde und dem Amtsrichter vorgeführt wird. FJußgänger tödlich überfahren Der verantwortungsloſe Fahrer gefaßt Am Samstag früh gegen zwei Uhr wurden zwei Fußgänger auf der Frankenthaler Straße in Lud⸗ wigshaſen von einem Kraftwagen überfahren. Der 27 Fahre alte Gärtner Jakob Beiersdörfer wurde ſofort getötet und der ledige Arbeiter Heinrich Hoffmann ſchwer verletzt. Der Führer des Kraftwagens ergriff die Flucht. Am Ort des Unſalls wurde ſpäter ein abgeriſſener Scheinwerſer und eine Dreiecksfahne gefunden. Bereits in der doͤrohenden Gebärden Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Aus der Samstagstagung der Verkehrswoche der DAß: Fremdenverkehrswerbung it Außenpolitik Der Hauptleitſatz der Ausführ verbandes, In der Samstagtagung der Verkehrswoche der DAc ſprach der Präſident des Fremdenverkehrs⸗ verbandes, Pg, Eſſer aus München, über„Der Fremdenverkehr undſeine Bedentung', Die Ausführungen, die es verdient hätten. einer größeren Zuhörerſchaft vermittelt zu werden, gingen von der Feſtſtellung aus, daß der Fremdenverkehr auf den uralten Drang zurückgeht, die Lebens⸗ bedingungen anderer Menſchen kennen zu lernen. Im neuzeitlichen Völkerleben empfindet man mehr denn je den Wert der menſchlichen Beziehungen. Die Völker, die durch den Weltkrieg und die zwanzig⸗ jährige Revolutionsperiode hindurchgingen, ſind hell⸗ hörig geworden. Es muß gelingen, die Beziehungen von Menſch zu Menſch ſo zu ſeſtigen, daß es nach Ablauf eines gewiſſen Zeitraumes nicht mehr gelingt, eine Kriegspſychoſe zu erzeugen. Es muß uns gelingen, die Völker in noch größerem Maße als heute einander näher zu bringen. Der „Führer hat dem Redner ganz beſonders ans Herz gelegt, in dieſer Beziehung keinen Einſatz an Mit⸗ teln und Vernunft zu ſcheuen. Es muß dazu kom⸗ men, daß Hunderttauſende von ſchaffenden Menſchen nicht nur nach Italien und Norwegen fahren, ſon⸗ dern auch nach England und Frankreich. Wer dem Ausländerverkehr dient, treibt Außen⸗ politik. Dieſe außenpolitiſche Aufgabe ſtellt den Trägern der Verkehrseinrichtungen gewaltige Auf⸗ gaben. Es genügt nicht mehr, daß die Heimatſprache beherrſcht wird. Genügend ſprachkundiges Perſonal muß vorhanden ſein. Der Ausländer darf bei einer Reiſe durch Deutſchland aus dem Staunen nicht herauskommen Die außenpolitiſche Aufgabe, die mit der Frem⸗ denverkehrsarbeit verbunden iſt, bringt es mit ſich, daß wir mit der normalen Erledigung der Dienſt⸗ geſchäfte nicht zufrieden ſein können. Wer nicht das u des Präſidenten des Fremdenverkehrs⸗ g. Eſſer aus München nötige Verſtändnis aufbringt, hat keinen Platz bei uns. Es kommt vor allem darauf an, daß die lei⸗ tenden Perſönlichkeiten und die mittleren Beamten und Angeſtellten mit gutem Beiſpiel vorangehen. Die Leiſtung muß geſteigert und dadurch die nationalſozialiſtiſche Geſinnung gefördert werden. Nicht beleidigen, nicht vor den Kopf ſtoßen! Im Verkehr der deutſchen Stämme untereinander gelten die gleichen Grundſätze. Wir müſſen für einen ge⸗ wiſſen Lebensſtil ſorgen, er es uns ermöglicht, bei der Schwere der gemeinſchaftlichen Arbeit und bei der manchmal unangenehmen Art der zu löſenden Aufgaben die Arbeitskameraden zu einer anſtändigen Geſinnung zu erziehen. Es iſt vieles beſſer gewor⸗ den, aber wir dürfen mit dem Erreichten nicht zu⸗ frieden ſein. Es muß allmählich dazu kommen, daß man im amtlichen Verkehr auch die Worte„Bitte“ und„Danke“ hört. Man kann feſt in der Sache, aber anſtändig in der Form ſein! Das iſt das Ent⸗ ſcheidende!(Starker Beifall.) Wir werden das erſte Volk der Welt ſein, das das Urlaubsproblem löſt. Wir haben die Aufgabe, dem ſchaffenden Menſchen, der einige Tage zu ſeiner freien Verfügung hat, ſo⸗ viel mit nach Hauſe zu geben, daß er dͤas ganze Jahr davon zehrt. Es iſt keine leichte Aufgabe, im kom⸗ menden Jahr zehn Millionen Urlauber zu verfrach⸗ ten. Deshalb müſſen wir in ſteigendem Maße unſere Werbekräfte verſtärken und alle Faktoren aufbie⸗ ten, die das Verkehrsproblem zu löſen haben. Der Redner ſchloß ſeine mit großem Beifall aufgenom⸗ menen Ausführungen mit der Bitte, ihn in ſeinen Beſtrebungen zu unterſtützen, den Volksgenoſſen die Schönheiten und Heilkräfte des Vaterlandes zu ver⸗ mitteln und die internationalen Fremdenverkehrs⸗ aufgaben nach dem Willen des Führers zu 9 5 0 C. 55 Der Meiſterboger vor dem Einzelrichter „Mir hatte e Differenz“ Auguſt und der Backenzahn— Der„Vogkampf auf der Bauſtelle— Freiſpruch als happy end Das iſt nun einmal ſo: ein Menſch, der im Pri⸗ vatleben ſeinen Mann ſtellt, tut es auch im Beruf, nur ſollte man da etwas vorſichtiger ſein als ein Meiſterboxer unſerer Vaterſtadt, mit Vornamen Auguſt. Diesmal ging es zwar noch gut ab, trotz einer blutenden Wunde und einem herausgeflogenen Backenzahn wurde er von der Anklage der Körper⸗ verletzung noch einmal freigeſprochen, aber ein zwei⸗ tes Mal konnte es doch ſchief ausgehen Auguſt war voller Aufregung, als er auf die An⸗ klagebank zu ſitzen kam. Den Straf befehl über ganze 42 Mark wollte er nicht anerkennen. Nicht weil er ſie nicht bezahlen wollte, wie er gleich mit allem Nachoͤruck betonte, ſondern weil er ſich un⸗ ſchuldig fühlte. Auf der Bauſtelle, wo er arbeitete, ſcheint man ihn ſchon eine ganze Zeitlang gehänſelt zu haben. Jedenfalls beſtanden zwiſchen ihm und ſeinen„Mitarbeitern“ Spannungen. Am 26. Juni dieſes Jahres nun fehlte Auguſt plötzlich eine Diele, die er notwendig brauchte, und als er einen ſeiner Kameraden beſchuldigte, er habe ſie weggenommen und dieſer ſich energiſch gegen dieſen Vorwurf ver⸗ wahrte, flog dem Armen ein Backenzahn aus dem Mund. Der Arbeiter meinte zwar vor Gericht treuherzig, er wäre mit dieſem Zahn in Behandlung geweſen und es hätte zu dieſer Tat nicht viel gehört, aber immerhin, ein Backenzahn iſt ein Backenzahn. Dieſen Berluſt ſchien er aber unſerem Auguſt nicht nach⸗ zutragen, erſtattete deswegen auch keine Anzeige, ſon⸗ dern bat den Vorarbeiter nur um Vermittlung— bei einem Boxer konnte man ja nicht wiſſen, wie der Schuß losgeht, dachte er ſich wohl. Der Vorarbeiter forſchte nun nach dem Verbleib der Diele und ſo kam er, mit Auguſt zuſammen, zu einem anderen Maurer, der einige Tage zuvor ſchon erklärte:„Wenn du aach de beſte Meiſterboxer vun Mannem biſcht, deswegen kriegſcht doch e Ohrfeig, daß uff'm Bau rumfliegſcht.“ Daß dieſe neue Begegnung unter ſolchen Umſtänden nicht gerade friedlich ausgehen würde, war zu er⸗ warten. Auguſt erklärte nun im Laufe der„Unter⸗ haltung“:„Wenn mich die Leut net in Ruh laſſe, geh ich mit'm uffs Eis“, worauf der andere trocken er⸗ Kätte, daſin maché ermitten i een n Auguſt legte nun ſeine Beißzange hin und ehe ſich der Vorarbeiter umſah, waxen die beiden im ſchönſten Handgemenge oder wie es der Angeklagte bezeichnete,„mir hatte e Differenz“. Den Her⸗ gang ſchilderte Auguſt ganz ſportgerecht:„Wie ich mich gebückt hab, hat er mich in de Schwitzkaſchte ge⸗ numme. Der Vorarbeiter wollt mich losreiße und wie ich den abgſchüttelt ghabt hab, dann hab ich mich vun'm losgemacht, hab'm en Linke gegebe und ſei Schläg abgeſtoppt, bis er uff ämol unterm Aaag ge⸗ blut hot. Do hot er ſe halt gehabt.“ Durch dieſe„Dif⸗ ferenzen“ brachte immerhin der andere Arbeiter eine Wunde von drei Zentimeter Länge mit nach Hauſe und erſtattete gegen Auguſt Anzeige. Acht Zeugen marſchierten auf, um den Hergang der„Differenzen“ möglichſt genau zu rekonſtruieren. Es ergab ſich dabei, daß Auguſt durchaus nicht der Angreifer ſein mußte, ſondern, daß beide wahrſchein⸗ lich gleichzeitig losgelegt haben. Befriedigt hörte dies Auguſt auf ſeiner Anklagebank, nur konnte er den Mund nicht halten und meinte bei jedem Zeugen, er müſſe den Hergang ſelbſt noch einmal erzählen. Als nun der Staatsanwalt meinte, er ſei wohl ſchuldig an dieſem Vorfall, erklärte er: er wolle den ganzen Hergang„praktiſch vorführe, net ernſtlich nadierlich, genau wie im Kino, bloß daß ma ſehe dät wies war.“ Im übrigen war er der Auffaſſung„jo wenn de Herr Staatsanwalt meent, ich ſei ſchuldig, ſo kann ich nix anderes beantrage.“ Es brauchte erſt längerer Auf⸗ klärungsworte des Vorſitzenden, bis er einſah, daß das Urteil noch nicht geſprochen ſei und er ruhig um Freiſpruch bitten könne, was er ͤann auch tat. Das Gericht erkannte tatſächlich auf Freiſpruch, weil man nicht einwanofrei feſtſtellen konnte, wer von den beiden Kampfhähnen nun zuerſt angefangen 0 —ba— Nacht wurden die notwendigen Fahndungsmaß⸗ nahmen eingeleitet und im Laufe des Samstags als Urheber des ſchweren Unglücks der 58 Jahre alte Notar Wilhelm Budenbender aus Franken⸗ thal feſtgenommen. 5 Budenbender gibt an, daß die Fußgänger ihm mit entgegengekommen ſeien. Er hat, ſo meldet der Oberrheiniſche Landesdienſt, Beiers⸗ dörfer und Hoffmann geradezu über den Haufen gefahren und ſich nicht weiter um die Ver⸗ letzten bekümmert. In Oggersheim wurde der rückſichtsloſe Fahrer angehalten, weil er nur mit einer Lampe fuhr, er machte aber auch dort den Polizeibeamten von dem Vorfall keine Mitteilung. Man kam Budenbender auf die Spur, als er am Samstagvormittag telephoniſch in Worms einen neuen Scheinwerfer beſtellte. Motorradfahrer tödlich verunglückt Heute, Sonntag, früh um 8 Uhr, begegnete der aus Viernheim ſtammende Motorraöfahver Bur⸗ kard ebenfalls auf der Frankenthaler Stpaße, und zwar in Höhe des Hauptfriedhofs, einem Rhein⸗ Hardt⸗Bahn⸗Zug, der nach Bad Dürkheim fuhr. Der Motorradfahrer wurde unſicher und fuhr in den zweitletzten Anhängewagen hinein. Burkard ſtürste und mußte mit einem ſchweren Schädelbruch zum Krankenhaus gebracht werden. Dort erlag er bald ſeiner ſchweren Verletzung. Sein „Sozius“ brachte ſich noch rechtzeitig durch Abſpringen in Sicherheit. Die Erweiterungsbauten des Tuberkuloſe⸗Kran⸗ kenhauſes Heidelbeng⸗Rohrbach werden am 9. Okto⸗ ber eingeweiht. Im Rahmen der Einweihungsfeier findet am 10. Oktober dort die Tagung der Vereini⸗ gung der badiſch⸗pfälziſchen Fürſorgeärste ſtatt. Was bringt das Theater? Am kommenden Mon⸗ t 5 Nationaltheater:„Spiel an Bord“, Luſtſpiel von A. Jvers, tag erſcheint„Figaros Hochgeit“ als geſchloſſene Vor⸗ ſtellungf ür den Kulturring in der NSG„Kraft durch Freude(Gr. A) auf dem Spielplan, am Dienstag als Miete⸗Vorſtellung. Der Mittwoch bringt„Die Räu⸗ ber“ in Neuinſzenierung, am Donnerstag erfreut „Boccaccio“, am Freitag erſcheinen zum erſtenmal „Die vier Geſellen“, Luſtſpiel von Jochen Huth auf dem Programm. Am nächſten Samstag wird der große Werbeabend wiederholt und der nächſte Sonn⸗ tag gehört der Operette: nachmittags„Der Juxbaron“ und abends„Boecaccio“. Infolge Nichteinhaltung der rechten Straßenſeite ſtieß am Freitag an der Ecke Leopoldſtraße—Wrede⸗ platz ein Omnibus mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Verletzt wurde niemand Beide Fahr⸗ zeuge wurden erheblich beſchädigt. Von einem Straßenbahnwagen angefahren wurde auf der Straße zwiſchen Neckargemünd und Schlier⸗ bach ein ſcheuendes Pferd. Es wurde 2 Meter weit geſchleift und ſchwer verletzt. Der Gründer oͤer ſchweizeriſchen Armee Zu General Dufours 150. Geburtstag Ol. Konſtanz, 17. Sept. Am 15. September jährte ſich zum 150. Mal der Tag, an dem der Be⸗ gründer der ſchweizeriſchen Armee, General Guil⸗ laume Henri Dufour, hier geboren wurde. Sein Vater weilte hier verſchiedene Jahre, nachdem er aus politiſchen Gründen aus Genf hatte flüchten müſſen. Dufour, der ein ausgezeichneter Genieoffi⸗ zier war, hat in franzöſiſchem Auftrag die Inſel Korfu und die Stadt Lyon befeſtigt. Als Reorgani⸗ ſator und Oberinſtrukteur der Genietruppen in der Schweiz gründete er die Militärſchule in Thun und ſchuf die Befeſtigungen von St. Maurice, Luzien⸗ ſteig, Aarberg und Bellinzona. 1847 leitete er wäh⸗ rend des Sonderbundskrieges den Oberbeſehl über die eidgenöſſiſchen Kantonskontingente und führte dͤen Krieg in ſo ritterlicher Art durch, daß auch die Gegner nur mit Hochachtung von ihm ſprachen. Das General Duſour nach Kriegsende überreichte Geld⸗ geſchenk verteilte er zum größten Teil an die vom Krieg Heimgeſuchten, gleichgültig ob Freund oder Feind. Während des 1848er Freiſcharenkampfes in Baden ſicherte General Dufour die ſchweizeriſche Nordgrenze. In 98 Jahren ſtrenger Arbeit ſchuf General Du⸗ four eine topographiſche Karte der ganzen Schweiz. Ihm zu Ehren gab die Bundesverſammlung dem höchſten Gipfel oͤer Alpen, dem Monte Roſa, den Na⸗ men Dufourſpitze. Nach einem arbeitsreichen Leben, 14 Werke militäriſchen und wiſſenſchaftlichen Inhalts bei 20 Kleppermantel Kienprper-Narie 8 7. 24 Tel. 31992 hinterlaſſend, ſtarb General Duſour am 14. Juli 1895 im 89. Lebensjahr in ſeiner Vaterſtadt Genf. Auf ſeine Initiative hin wurde nach der Zentra⸗ liſterung der Waffengewalt und der Schaffung einer eidgenöſſiſchen Armee das weiße Kreuz im roten Feld als Feloͤzeichen der ganzen Armee und gleichzeitig als nationales Symbol eingeführt. L. Reilingen, 17. Sept. Bei dem Schießen auf dem hieſigen Schießſtand des Kͤcs um den Kreis⸗ iugendwanderpreis wurden folgende Ergebniſſe er⸗ zielt: Brühl 1 602, Reilingen 1 588, Plankſtaöt 579, Hockenheim 430, Reilingen 1I 372, Reilingen III 330 Ringe. Die erzielten Schießergebniſſe ſind im allge⸗ meinen recht gut. NSDAP-Mifieilungen Aus parteiamtlichen Behenntmachungan entnommen Ortsgruppen der NSDAP Feudenheim⸗Oſt. 21.., 20 Uhr, Schießinſtruktionsſtunde für ſämtliche Politiſchen Leiter und ⸗Anwärter in der Ge⸗ ſchäftsſtelle(Kaufhous Schwöbel). 3 Feudenheim⸗Oſt. 26.., 9 Uhr, Autketen ſämttiche Vok Leiter zum Schießen im„Neuen Schützenhaus“. Dienſt⸗ anzug. Ilvesheim. 20.., 20 Uhr, Zuſammenkunft der Kol⸗ Leiter und ⸗Anwärter im Parteiheim. Erſcheinen Pflicht, Ilvesheim. 21.., ab 19 Uhr, Abrechnung Ler Beiträge und Parteigelder im Parteiheim. NS⸗Frauenſchaft Horſt⸗Weſſel⸗Pla Dienstag, 21.., 20 Uhr, Pflicht⸗ heimabend für NS⸗Frauenſchaft und Frauenwerk im Renn⸗ wieſen⸗Reſtaurant. Verleihung der Amtswalterinnen⸗Na⸗ del. Liederbücher mitbringen. Achtung, Ortsfranenſchaftsleiterinnen! Dienstag, den 21. ., Beſprechung in L 9, 7, 15 Uhr. Fendenheim. Montag, 20.., von 17—18 Uhr, müſſen die Hauswirtſchaftshefte bei Frau Beck, Hauptſtraße 72, ab⸗ gerechnet werden. Friedrichsfeld. Montag, 20.., 20 Uhr, Heimabend im „Adler“. Wir beſuchen die Induſtrie⸗Ausſtellung. An⸗ meldungen auf der Geſchäftsſtelle, Main⸗Neckarbahn⸗Straße Nr. 8 30 Pfg. mitbringen. Zeit wird noch bekannt⸗ gegeben. BDM Mädelgruppe 12/171. 19.., 9 Uhr, Antreten in tadel⸗ loſer Kluft auf dem Neckarſtadt⸗Marktplatz. Gruppe 11, Humboldt 1. 20.,., 20 Uhr, Heimabend der Schaft R. Gärtner. 5/171 Oſtſtadt. 20.., Heimabend der Mädelſchaft G. Zimmermann. Dieſe Woche wieder regelmäßig Heimabende. JM Jungmädelgruppe Neckarſtadt⸗Oſt 21/171. 19. 9. Fahrk für alle Jungmädel. Leiſtungsprobe. Antreten 9 Uhr Clignetplatz, mit Brotbeutel. 3 Betr. Erſte⸗Hilfe⸗Kurſus für das Leiſtungsabzeichen. Alle Führerinnen und Jungmädel, die das Leiſtungsbuch angefangen haben, melden ſi ſ0 ort auf dem Untergau zur Teilnahme an dem Erſte⸗Hilfe⸗Kurſus. Kraft oͤurch Freude Abteilung Feierabend Achtung! Orts⸗ und Betriebswarte des Stadt⸗ und Vorortegebietes. Am nächſten Mittwoch, den 22.., findet im Saale der„Liedertafel“, K 2, um 20.15 Uhr, eine wich⸗ tige Verſammlung ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Schwimmkurſus für Frauen und Mädchen Am Montag, den 20.., beginnt im Städt. Hallenbod in der Halle 2 ein neuer Kurſus für Anfänger und Fort⸗ geſchrittene, und zwar in der Zeit von 20 Uhr bis.30 Uhr. Anfänger und Fortgeſchrittene werden getrennt unterrichtet. Montag, 20. September Miete G, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Odenwald. 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. leinkunſtbühne Libelle: 20.90 Uhr Kabarett— Varieté. Tang: Libelle. Kaffee Carl Theodor. Waldparkreſtourant. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſßiele: Univerſum:„Dis Schweigen im Walde“.— Alhambra: „Der Unwiderſtehliche“.— Schauburg:„BVerſprich mir nichts“.— Palaſt und Gloria:„Wenn Du eine Schwieger⸗ mutter haſt“. Scala und Capitol:„Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaot. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſenm, EB 7. 20: Gebiiner von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. ernwarte: Geöfſnei von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr, Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 77 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 10 bis 10 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer 0 . Morgen-Ausgabe Vontag, 20. e 1937 Schwedens Leichtathletikſieg in Berlin 148. Jahrgang/ Nr. 433 Deutſchland verliert den Länderkampf gegen Schweden mit 101:107— Neue deutſche Beſtleiſtung von Hein im Hammerwerfen mit 57,22 m Schweden führt am erſten Tag mit 54:50 Hein erzielt mit 57:22 neue deutſche Beſtleiſtung W. K. Berlin, 19. Sept.(Eig. Drahtbericht). Der ſchwediſchen Vertretung wehte, als ſie am Freitag⸗ abend in Berlin ankam, eine Welle warmer Begeiſterung entgegen. Ritter von Halt empfing die nordiſchen Gäſte perſönlich und mit ihm war eine große Anzahl ſportbegei⸗ ſterter Berliner anweſend und ſelbſtverſtändlich auch das ſchwediſche Konſulat. Bei ſolcher Gelegenheit verſpürt man immer wieder dasſelbe. Die gegenſeitge Hochachtung der Völker und auch die Liebe zueinander. Man kann ruhig ſagen, wenn etwas die Völker einigen und zu einander führen kann, iſt es der Sport und hier wieder die Leichtathletik Die deutſche Mannſchaft war im Laufe des Freitags im Ruſſiſchen Hof eingetroffen. Sutter⸗Freiburg, war nicht mit von der Partie, eine Verletzung zwang ihn zum Zuſehen. Auch Blas k war nicht ganz intakt, ſo daß noch im Laufe des Freitags der Mannheimer Greulich tele⸗ graphiſch gerufen wurde, der dieſer Aufforderung freudig Folge leiſtete. Neckermann ſoll auch die 100 Meter inzel laufen. Als wir uns ſchon faſt eine Stunde vor Beginn der Veranſtaltung in das Olympiaſtadion begaben, war faſt noch gähnende Leere. Vor uns lag der ſatte grüne Raſen im Kranz der roten Aſchenbahn, auf der ſich die weißen Striche feiertäglich feſtlich abhoben. Links von uns liegt das Marathontor mit den Tafeln der Sieger von 1936 Rechts iſt der Fahnenturm, auf dem wir bei der Olympiade ſo oft unſere Flagge am Siegsmaſt hochgehen ſahen. Herrlicher Sonnenſchein lag über dem Stadion, das zehn Minuten vor Beginn etwa zu einem Drittel gefüllt war. Der Lautſprecher gibt den Stand der DBM der Jugend mit Pep München bekannt— der Schwedenblock lößt ſein Elljen erklingen und dann iſt es ſoweit. Die Kampfrichter im Olympiadreß nehmen ihre Plätze ein— der erſte Startſchuß kracht aus Willers Piſtole und der Länderkampf Deutſchland— Schweden hat begonnen. „Mit dem 800 Meter⸗Lauf begannen die Athleten. Beide Länder hatten die angeſagten Athleten am Start. Nelsſon übernahm ſofort die Führung vor Harbig. Nach den erſten 400 Meter liegen ſogar beide Schweden vorne.—Zeit 55,2. Harbigs Endſpurt ſind die Norodländer aber nicht ge⸗ wachſen. Linnhoff macht dem vergeblichen Verſuch, an den nebeneiander laufenden Gäſten vorbeizukommen, ſcheitert aber. Harbig ſiegt in:518 vor Nelsſon:53,0. Zum 100 Meter⸗Lauf ſtellte Deutſchland Borch⸗ meyer und Neckermann, die Schweden Strand⸗ Bexg und Lindgren. Stranobera verurſacht den erſten Fehlſtart, dann klappt es. Borchmever hat einen fabel⸗ haften Start. aber Straudberg kommt in den letzten 20 Meter auf und ſiegt in 10,6 vor Borchmeyer 10,6. Necker⸗ mann wurde in 10,7 Dritter. Nach 2 Uebungen ſteht der Kampf alſo 11:11, nachdem die Punktverteiluna 513::1 für den Einzel⸗ und:1 für den Staffelwettbewerb lautet. Im Stabhochſprung ſpringen Müller und Schulz, Deutſchland. und Linoblad ſowie Liunabera für Schweden. Die 3,70 bringen ſchon Fehlſprünge für uns, während die Schweden ſicher die Höhe meiſtern. Blaſk erſcheint doch beim Hammerwerfen und führt hier mit Hein, der gleich 55,02 Meter wirft, Sieger wurden, wie erwartet Hein 57,22 Meter. dann Blafk 51.88. Hein kann ſchon mit dem zweiten Wurf neue deutſche Beſt⸗ leiſtung mit 57,23 Meter werfen. Einen Kampf bis ins Ziel lieferte Schaumburg über 1500 Meter den Schweden Jansſon und Jonsſon. Bis 1000 Meter laa Jonsſon vor Schaumburg, dann ging Schaum⸗ bura im Führung. 200 Meter vor dem Zielbend hält Jansſon ſeine Zeit für gekommen. ſetzt zum Endſpurt an Und ſiegt klar in:52,4. Schaumburg kann nur unter Auf⸗ bietung aller Kräfte den zweiten Schweden niederhalten. Zeiten für den 2. und:353,2—. 353,4 Stadler:05. Schweden führt nun nach 3 Läufen 18:15. Der 110 Meter⸗Hindernislauf brachte den Schweden weiteren Gewinn. Lidmann gewann in 14,6 vor Wegner 14,8 und dem ſchlecht vom Start gekommenen Kumpmann. Lidmanns ſchnellerer Schritt über die Hürde war ent⸗ ſcheidend. Schweden führt 20:24. Inzwiſchen war das erwartete Punktergebnis der Hammerwerfer mit 8ꝛ3 für uns bekannt geworden; wir führten nun 28:27, dafür war aber Schulz ſchon im Stabhochſprung ausgeſchieden. Ein ähnliches Bild wie über 1500 Meter brachte auch der 10 000⸗Meter⸗Lauf. Zunächſt wechſeln Syring, Sundeſſon und Eberhard in der Führung einander ab. Die Zwiſchen⸗ zeiten für 1000 Meter— 1500 Meter— 3000 und 5000 Meter waren:58,4—:30—.08 und 15:32,4. Eberhard fiel bei 3000 Meter zurück. Syring, der blonde Quick und Sun⸗ deſſon ziehen nun Runde und Runde, Dazwiſchen iſt der Stabhochſprung entſchieden; Müller packte die 4 Mtr. nicht, Schweden errang einen Doppelſieg und führt wieder 35:31 nach ſechs Wettbewerben. Immer noch kreiſen die 10 000⸗Meter⸗Läufer um die Bahn, und ſchon haben die Diskuswerfer begonnen, wobei die Schweden ohne Anderſſon kamen. Im erſten Durchgang war Schröder vorne, dann aber führt Berg mit faſt 50 Mtr. Syring führt wieder über 10000 Meter und wird lebhaft angefeuert— Eberhard iſt bald überrundet. Nach 8000 Mtr. iſt Quick abgeſchlagen. Sundeſſon übernimmt die Führung, aber noch iſt Syring da. Wer wird es ſchaffen? Der Schwede geht mit längerem Schritt in die viertletzte Runde. Eberhard wird bei 9000 Meter überrundet, kann aber auch jetzt nicht mit der Spitze folgen. Das iſt ein Kampf, tapferer Syring! Syring liegt beim Glockenzeichen vorne, wird ſchneller und ſchneller und ſiegt mit 25 Meter Vor⸗ ſprung beifallüberſchüttet in 31:13,2 Min. und holte einen wichtigen Sieg. Stand 37:40 für Schweden. Wenig roſig ſah es für uns auch bei den Diskuswerfern aus; aber Schröder ſchafft doch noch mit 49,61 Meter vor Hedvall mit 49,15 und Bergh mit 49,11 Meter den Sieg, und wieder war ein Punkt aufgeholt. 43:45 hieß es nun für Schweden. Schwach waren auch die Dreiſpringer. Böllner hatte übergetreten und Ziebe nur 12,55 Meter erreicht. Er wurde aber von Sprung zu Sprung beſſer. Bei vier Verſuchen war Ziebe in Front, aber die beiden Schweden ſchafften es mit dem 6. Sprung, kamen zum zweiten Doppelſieg und vergrößerten den Vorſprung auf 53:46. Der Sieger An⸗ derſſon hatte 14,47, Liungberg 14,37 und Wöllner 14,32 Mtr. erreicht. Wohl knappe Unterſchiede am Bandmaß, aber ge⸗ wichtig in der Punkttabelle. Die abſchließende 4⸗mal⸗100 Meter⸗Staffel brachte der deutſchen Mannſchaft mit Borchmeyer, Hornberger, Necker⸗ mann und Scheuring in 41,2 einen ſchönen Erfolg, der auch den Vorſpruna der Schweden etwas verringerte. Abſchließend kann geſagt werden, daß dieſer erſte Tag ein voller Erfolg war und auch die Ausſichten, den Länder⸗ kampf doch noch zu gewinnen, durchaus günſtia ſind. Die Ergebniſſe: 800 Meter: 1. Harbig(D):51,8, 2. Nilſſon(S):53, 3. Anderſſon(S):53,4, 4. Linnhoff(D):55,1. 100 Meter: 1. Strandberg(S) 10,6, 2. Borchmeyer (D) 10,6, 3. Neckermann(D) 10,7, 4. Lindgren(S) 10,9. 1500 Meter: 1. A. Janſſon(S):52,4, 2. Schaum⸗ burg(D):53,2, 3. H. Jonſſon(S):53,4, 4. Stadler(D) :05. 110 Meter Hürden: 1. Lidman(S) 14,6, 2. Wegner (D) 14,8, 3. Kumpmann(D) 14,9, 4. Nielſſon(S) 15,0. Hammerwerfen: 1. Hein(D) 57,22 Meter(neue deut⸗ ſche Beſtleiſtung), 2. Blaſk(D) 51,88 Mtr., 3. G. Janſſon (S) 50,84 Mtr., 4. Linné(S) 50,00 Meter. 10 000 Meter: 1. Syring(D) 31:13,2, 2. Sunderſſon (S) 31,18,0, 3. Quick(S) 32:05,2, 3. Eberhard(D] 33:00,2. Stabhochſprung: 1. Lin dblad(S) 4,00 Mtr., 2. Liungberg(S) 4,00 Mtr., 3. Müller(D) 3,90 Mtr., 4. Schulz (D) 3,70 Meter. Diskuswerfen: 1. Schröder(D) 49,61 Mtr., 2. Het⸗ vall(S) 49,15 Mtr., 3. Bergh(S) 49,11 Mtr., 4. Hilbrecht (D] 46,20 Meter. Dreiſprung: 1. L. Anderſſon(S) 14,47 Mtr., 2. Liungberg(S) 14,37 Mtr., 3. Wöllner(D) 14,32 Mtr., 4. Ziebe(D) 14,30 Meter. Amal 100⸗Meter⸗Staffel: 1. Deutſchland BhBorch⸗ meyer, Hornberger, Neckermann, Scheuring) 41,2 Sek., 2. Schweden(Lindgren Ternſtroem Stenaviſt, Strandberg) 41,6 Sekunden. Stand am erſten Tag: 54:50 für Schweden. Der zweite Tag Trotz Rennen in Hoppegarten, Tſchammer⸗Pokalſpiele und Rundenſpiele der Fußballſpieler war das Stadion um ½3 Uhr nachmittags gefüllt. Eine ſtramme SS⸗Kapelle ſorgte für Kurzweil, bis pünktlich zur feſtgeſetzten Minnte der Einmarſch— die Schweden kamen im Dreß, unſere Mannſchaft in Trainingsanzug öden zweiten Tag des Länderkampfes Deutſchland— Schweden eröffnete. Ritter von Halt begrüßte den Präſidenten des Schwe⸗ denverbandes und den als Gaſt in Berlin weilenden Zehn⸗ kampfſieger von 1912 und ſelbſtverſtändlich die ſchwediſche Nationalmannſchaft, wobei ſtarker Beifall der Zuſchauer die Herzlichkeit dieſer Begrüßung noch unterſtrich. Nachdem die deutſchen Zuſchauer bei der Ausbringung der Schlachtrufe es mögen gegen 70 000 Zuſchauer zu⸗ gegen ſein—, unterlegen waren, gab es über 400 Meter eine prächtige Revanche. Die Schweden ſetzten in dieſer Strecke Danielſon und von Wachenfeldt ein, und 3 gezogen hatten. Hamann hatte Außen⸗ Harbig Innenbahn. Vom Start ſchon weg ging Hamann in Front und war bald zu Danielſon, der für Strömberg eingeſetzt war, aufgeſchloſſen und lief in der Gegengeraden im glei⸗ chen Schritt mit dem Schweden. Eingangs der zweiten Kurve griff aber Harbig an und war ausgangs des Bogens ſchon klar in Front und ſiegte in 47,83. Hamann war noch um eine Zehntelſekunde ſchneller als der 48,5 laufende von Wachenfeldt. Danielſon kam in 48,7 ein. Deutſchland Waloͤhof beſiegt Wuppertal:0— BfR verliert in Chemnitz:5 S Waldhof— Schwarz⸗Weiß Wuppertal:0 Wormatia Worms— 1. SS Ulm:1 Karlsruher FV— Fortung Düſſeldorf:2 BViB Stuttgart— SC Planitz:0 Polizei Chemnitz— BfR Mannbeim:2 SpVgg. Fürth— FV 06 Breslau 721 Duisburger FV 08— VfB Mühlburg:0 Schalke 04— Rot⸗Weiß:1 Tod Eimsbüttel— Spg 07 Köln⸗Sülz:0 Tennis⸗Voruſſia Berlin— Dresner SC:4 n. Verl. Bé Hartha— Wacker 04 Berlin:1 Berliner SV 92— Germania Bochum:0 Holſtein Kiel— Hertha BS Berlin:9 Werder Bremen— Boruſſia Dortmund:4 Eintracht Braunſchweig— Tura Bonn:0 S Mannheimesaldge Barmen Während die noch verbliebenen badiſchen Teilnehmer ſich durchweg mit ſchwereren Gegnern am Sonntag auseinau⸗ derzuſetzen hatten, ſtellte ſich der Bezirksklaſſevertreter Schwarz⸗Weiß Barmen dem S” Walohof im Sta⸗ dion, da der Platz bei den Schießſtänden im Ausbau be⸗ griffen iſt. So begründet die Annahme der Einſichtigen war, daß unſer Vertreter die Sache— ſo oder ſo— mei⸗ ſtern werde, ſo mußte doch auch mit der Unkenntnis des Gegners, der außerdem durch ſein weites Vordringen in die Runden ungewöhnliche Kampfkraft erwies, gerechnet werden, erſt recht bei der Tatſache, daß Walohof zur Zeit nicht über ſeine eigentliche Mannſchaft verfügt. Verlauf des Spiels Vor etwa 2500 Zuſchauern, die ſich trotz des recht zwei⸗ ferhaften Wetters eingefunden hatten, beginnt nach über⸗ raſchend ſtarker Begrüßung der Barmener, die Sache ruhig verhalten, da die Mannſchaften den erſten Einblick noch ge⸗ winnen müſſen. Ein Unterlaufen Schneiders bringt wohl typiſch ſcharfen Strafſtoß von ſeiner Seite, aber es gelingt ihm nicht, die Lücke in der Deckungsmauer der Schwarz⸗ Weißen zu finden. Beiderſeits wird knapp verſchoſſen. Bei einem weiteren Strafſtoß ſetzt Schneider, taktiſch unrichtig, abermals auf die Barrikade der Barmener Tordeckung, an⸗ ſtatt den Ball zu ſpielen. Beiderſeits ſieht man vorerſt keine beſonderen Leiſtungen, wenn man von der vereinzelt guten Abwehr und Störung der Gäſte abſieht. Einen wirk⸗ lich ſchönen Kopfball Schneiders ſchnappt der Hüter ſicher Duisburg⸗VfB Mühlburg:0 unter ͤͤer Latte. Waloͤhof fehlt vorne die raffinierte, wen⸗ dige Kombination und wird folgedͤeſſen immer wieder ge⸗ ſtellt. Alles ſpielt ſich zu langſam ab. Drayß hält den erſten, wirklich brenzlichen Ball im Niedergehen, und kurz darauf knallt Schlöſſer hart über das Waldhofnetz. Seinem Beiſpiel folgt Siffling 3 mit einem Schuß aus der Luft. Reinſte Akrobatenkunſtſtücke des heimiſchen Angriffs enden gleichfalls mit Fehlſchuß. Waldhof will den Ball offenbar ins Tor tragen, vergißt das Schießen vollkommen, bis dann endlich Weidinger auf Eckball Siffling 3, mit beherrſch⸗ tem Kopfſtoß kurz vor der Pauſe die Führung holt,:0. Man erwartet nach der temperament⸗ und ſchwungloſen Angelegenheit der erſten Hälfte, namentlich von Waldhof⸗ ſeite eine ſchnittigere Arbeit, oöwohl man dem Geſamt⸗ ſturm in der derzeitigen Zuſammenſtellung kaum eine überragende Arbeit zutraut. Mit einem:0Stand iſt ja auch bekanntlich noch kein Spiel endͤgültig gewonnen. Unter Aſſiſtenz von Weidinger fabriziert das Gäſteſchluß⸗ trio ein Eigentor, ſo daß Waldhof mit der:0⸗Füh⸗ rung nun doch weſentlich entlaſtet iſt. Die gegebene Lage zwingt Schwarz⸗Weiß hinten mehr herauszugehen, was Waldͤhof trotzdem nicht zu wirkſamerer Sturmarbeit kom⸗ men läßt. Die Heimiſchen nehmen die Sache nicht mehr ſo ernſt, zirkeln im Feld herum mit Quer⸗ und Rückpäſſen, wobei Pennig hauptſächlich zur Sicherung des Spielſtan⸗ des als Verſtärkung der Tordeckung eingeſetzt iſt. Er kämpft vorzüglich. Weidinger verpaßt dann einen vor⸗ bildlichen Flankenball dͤrei Schritte vor dem Kaſten, was das ſichere öͤͤritte Tor koſtet. Auf der anderen Seite unter⸗ bindet Drayß in ganz brenzlicher Situation den Gegen⸗ treffer. Der Reſt des Spiels ſteht unter vollſtändiger Planloſigkeit; aber eine Kopfballſzene, ſpontan heraus⸗ wachſend, und bei dem auf der Lauer ſtehenden Wei⸗ dinger endend, führt mit Kurzſchuß des letzteren zum abſchließenden:0. Ein oͤraſtiſches Beiſpiel für überſpanntes Aufputſchen oͤurch die Preſſe gab dieſe Pokalbegegnung inſofern, als Schwarz⸗Weiß von der Heimat aus unbedingte Siegesaus⸗ ſichten zugeſprochen bekam— von Berliner Fachblättern ebenfalls 100prozentig als Sieger bezeichnet wurde— was bei der eintretenden Enttäuſchung unter der Gäſtemann⸗ ſchaft unliebſame Auswirkungen hatte. Was bei dieſer Elf z. B. der hünenhafte Mittelläufer(Pelzer) an Faulſpiel die Bahn 2 führte alſo nun gleich nach dem erſten Wettbewerb des zweiten Tages mit 58:57 Punkten. Im Weitſprung waren die gemeldeten Athleten am Start.„Nach einem Fehlſprung ging Long ſchon beim zweiten Verſuch mit.70 Meter in Führung. Uebrigens ſprang jeder der Teilnehmer bei dieſem Verſuch über ſieben Meter. Der dritte Durchgang brachte dann ſchon für die Schweden den zweiten und vierten Platz, wobei allerdings der ſchwediſche Rekordmann mit dem letzten Platz vorlieb nehmen mußte. Ergebnis: Long: 7,70, Stengyiſt 7,42, Svenſſon 7,22. Punkte:4 für Deutſchland. Beim 40h⸗Meter⸗Hürdenlauf hatten Scheede und Höl⸗ ling in dieſer Reihenfolge die beiden mittleren Bahnen gezogen. Areskoug lief innen, Scärd außen. Schon der erſte Start klappte. Hölling ging auf der Gegengeraden in guter Haltung in Front, nahm techniſch einwanofrei die Hürden und ſah ſchon als Sieger aus. Aber beim Eingang in die Zielgerade war das Bild ein anderes. Areskoug war vorn und Scheele kam mächtig in Front. Schon wollte man auf dieſen Athleten alle Hoffnungen ſetzen. Da riß ſich Hölling nochmals zuſammen und ſiegte mit Bruſtbreite in 54,0 vor dem in gleicher Zeit einkommenden Areskoug. Scheele wurde Dritter in 55,2, Spärd 57,0. Die Bahnverteilung für 200 Meter war Borchmeyer, Strandberg, Lindgreen und Hornberger. Die Schweden hatten alſo für den noch beim Weitſprung beſchäf⸗ Leichum 7,28, Die 2. Hauptrunde um den Tſchammer⸗Pokal — KöV-Jortuna Düſſeldorf:2 zeigte, kann nicht übergangen werden, denn es gipfelte in unverkennbarer Abſicht und Methode. Auch ſonſt wurde da und dort nach der Erkenntnis der Niederlage mit oͤraſti⸗ ſchen Mitteln nachzuhelfen verſucht. Machte die Mannſchaft nach der ſpieleriſchen Seite vor der Pauſe noch einen guter Eindruck, wobei ein ausgezeichnetes Stellungs⸗ und Deckungsſpiel beſonders in die Augen ſprang, ſo ſank die Geſamtleiſtung in der zweiten Hälfte direkt zur Durch⸗ ſchnitts⸗Bezirksklaſſe, aus der nur der Torwart und der wirklich ſehr gute linke Läufer Schlöſſer herausragten. Der erſtere ließ ſich auch nur durch zwei wirklich unhalt⸗ bare Treffer ſchlagen. Von Stobba als Mittelſtürmer ſah man vielfach überhitztes Temperament, dem die Ruhe zur entſcheidenden Handlung, wie zur überſichtlichen Füh⸗ rung des Angriffs fehlte. Möglich, daß die ſachgemäße Deckung durch Siffling und ſpäter dann Pennig die übliche Entfaltung des Spielers verhinderten. Beſonders ſchwach war der linke Flügel. Aber auch dem Meiſter SV Waldhof muß man ehr⸗ licht ſagen, daß er durchaus nicht überzeugte; weniger in Deckung und Hintermannſchaft, aus der Leupold, Pennia und Heermann hervorſtachen, als vielmehr in ſeiner Fünferreihe, die weit von der ehemaligen Lei⸗ ſtung entfernt iſt. Immer wieder iſt der Ausgang auf ein⸗ zelne- Spieler geſtellt. Kürzlich war es Schneider, dies⸗ mal Weidinger, der die eigentliche Entſcheidung vorne erzwang. Unter den zur Zeit nun einmal gegebenen Um⸗ ſtänden durch das Fehlen von vier dienſtunabkömmlichen Leuten erübrigt es ſich in detaillierten Betrachtungen ſich zu ergehen. Der Spielahlauf zeigte jedem ruhig Beobach⸗ tenden die Unfertigkeit dieſes Sturms. Feſt dürfte ſtehen, daß Bielmeier wie auch Schneider erſt wieder zur vollen Wirkſamkeit kommen werden wenn Siffling dag Räder⸗ werk der vorderſten Linie ͤirigiert und Heermann in der Mittelreihe ſeinen erhöhten Druck für das Ganze gleichfalls anbringen kann. Mit der Rückkehr der Soldaten wird es ia wohl wieder anders werden,, Für Drayß wäre U. a. anerkennend zu vermerken, daß er ſein leuchtend⸗rotes Trikot in den Nagel hing, das ja doch nur zur Orien⸗ tierung des Gegners in gefährlichen Laaen diente. Betreffs Schneider wäre noch nachzutragen. daß er in einer ſeiner Hauptwaffen— dem Strafſtoß— offenbare taktiſche Feh⸗ ler zeigte, die bei einiger Selbſtbeobachtuna und«kritik leicht hätten vermieden werden können. Kopfſchütteln erregte mitunter die Spielleitung von Multer⸗Landau, dem oft recht Weſentliches entaing, vielfach zu nachſichtig urteilte, was man gerade bei ihm ſonſt nicht gewöhnt iſt. A. M. tigten Stenqviſt Linögreen eingeſetzt. Der alte Recke Borch⸗ meyer ſorgte faſt für eine Ueberraſchung, lag er doch die beiden 100 Meter bis zum letzten Viertel der Strecke in Führung, konnte aber dem Schlußangriff des ſchwediſchen Meiſters Stranöberg nicht ſtandhalten und unterlag knapp. Strandberg ſiegte in 21,7, Borchmeyer 21,8, Hornberger 210, Linogreen 22,1. Nach 14 Wettbewerben führte Deutſchland mit 7771 Punkten. Dieſer Punktevorſprung war aber auch notwen⸗ dig, da die Schweden im Speerwurf klar die Beſſeren waren und dort einen Doppelerfolg erringen konnten. Speerwerfer: 1. Atterwall⸗Schweden 68,92; 2. Tegſtedt⸗ Schweden 65,64; 3. Loqua⸗Deutſchland 63,15; 4. Barters⸗ Deutſchland 61,04. Neben der Niederlage des Schweden Jonſſon war der zweite Platz unſeres Olympia⸗Dritten Dompert im 3000⸗ Meter⸗Hindernislauf wohl die größte Ueberraſchung dieſes Kampfes. Deutſchland hatte hier für den vorgeſehenen Oito den Nürnberger Paindel. Die beiden Schweden hatten ſofort vom Start weg die Führung übernommen und gaben dieſerbe auch bis zum Schluß nicht ab. Faſt geſchloſſen nah⸗ men die 4 Läufer die Hinderniſſe und auch den Waſſer⸗ graben. Dompert hinterließ ſchon früh nicht den friſchen und ſicheren Eindruck, den man noch von ihm von den olym⸗ piſchen Tagen her in Erinnerung hat. Der Schwede Janſſon gewann denn auch dieſe Konkurrenz als der ſtärkſte Mann des Feldes in 9233,2 Minuten vor Dompert:34, Johanſſon⸗ Schweden:34,8 und Kaindel, der ebenfalls noch unter 9 10 Minuten einkam. Schweden führt nun bei Beginn des 5000⸗Meter⸗Laufes mit 86:84 Punkten. Die Zuverſicht, dieſen Kampf zu ge⸗ winnen, die nach dem erſten Wettbewerb zu Recht beſtand, war faſt auf den Nullpunkt geſunken. Die 5000⸗Meter⸗ Läufer, bei denen für den erkrankten Schaumburg Raff einſprang, brachte ein ſchönes Rennen, wobei allerdings der Erfolg ganz allein bei den beiden Schweden Jonſſon und Hellſtröm zu ſuchen war. Dieſe beiden zogen mit gleichen Schritten ihre Kreiſe und ließen Paul Raff und ſpäter Eitel klar hinter ſich. Raff konnte zwar in den letzten Run⸗ dͤen wieder viel Boden gut machen, aber niemals die füh⸗ renden Schweden beoͤrohen oder beöͤrängen, die einen kla⸗ ren Doppelerfolg für ihr Land errangen. 1. Jonſſon⸗Schwe⸗ den 15:02,2; 2. Hellſtröm⸗Schweden 15:05,2; 3. Raff⸗Deutſch⸗ land 15:30,8; 4. Eitel⸗Deutſchland 16:33. Ein Lichtblick nach dieſer Niederlage war die Nachricht des Ausrufers, der es übrigens tadellos verſtand, das Publikum von dem Geſchehen auf dem grünen Raſen zu unterrichten, daß Wöllke ſchon beim zweiten Kugelſtoß die 16⸗Meter⸗Marke überworſen hatte und auch Weinkötz im Hochſprung 1/90 Meter glatt bewältigt. Doch war hier odͤer zweite Deutſche Gehmert bei 1,85 ſchon ausgeſchieden. Das Kugelſtoßen brachte dann auch den erwarteten Sieg Deutſchlands, wenn auch der Doppeſſieg nicht eintrat. Wöllke wurde mit 16,13 Erſter vor Bergh⸗Schweden 15,75, Konrad⸗Deutſchland 15,17 und Fernſtröm⸗Schweden 14,73. Deutſchland hat in dieſer Konkurrenz ͤrei Punkte aufholen können, und nun lag die Entſcheidung allein beim Hoch⸗ ſprung. Auf 1,93 war unterdeſſen die Latte gelegt. Alle oͤrei in ͤͤieſer Konkurrenz noch befindlichen Athleten über⸗ ſpringen dieſe Höhe. 1,95 ſchaffte als Erſter Oedmark⸗ Schweden. Der ſchwediſche Rekordmann Lundaviſt ſchafſte dieſelbe beim dritten Verſuch, während Weinkötz ſcheiterte. So hatte der Hochſprung mit dem wohr unerwarteten Dop⸗ pelſieg der Schweden die Entſcheidung in dieſem Länder⸗ kampf gebracht. Vor der 4 mal 400⸗Meter⸗Staffel führt Schweden mit 106:97 Punkten. Die beiden Nordländer verſuchten dann noch 1,97, ſcheiterten ͤͤann aber an dieſer Höhe. Die abſchließende 4 mal 400⸗Meter⸗Staſfel brachte dann den Zehntauſenden noch eine Entſchädigung für den ver⸗ lorengegangenen Länderkampf. Die deutſche Mannſchaft in der Aufſtellung Hamann, Kiſters, Rößler, Harbig lief gegen die Schweoen Strömberg, Liungberg, Danielſſon und von Wachenfeldt ein ganz großes Rennen. Schon Hamann konnte gegen Strömberg 3 Meter gutmachen. Kiſters konnte oͤieſen Vorſprung halten und durch Tempowechſel bei der Uebergabe noch zwei Meter hinzubringen. Rößler entſchied dann ſchon das Rennen, der Danielſſon etwa 12 Meter ab⸗ nahm. Für Harbig war es dann nicht mehr ſchwer, dieſe Staffel in:13,2 Minuten für Deutſchland ſiegreich nach Hauſe zu laufen. Mit 107:101 Punkten verloren wir nun auch dieſen dritten Länderkampf, nachdem es faſt ausgeſehen hatte, als ob es heute in dem herrlichen Olympiaſtadion gelingen ſollte, die beiden letzten Scharten auszuwetzen. Wie groß das Intereſſe an dieſem Länderkampf der Leichtathleten war, bewies auch ein Blick— wir haben ſchon davon ge⸗ ſprochen, daß 70 000 Zuſchauer das Stadion füllten—, in die Ehrenloge. Dort ſahen wir den General der Artillerie von Reichenau, General der Polizei Daluege, Miniſterial⸗ direktor Prof. Dr. Krümmel, Exz. Dr. Lewold, kgl. ſchwedi⸗ ſcher Geſandter Richert, den königl. ſchwediſchen General⸗ konſul Buſſe, Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten, die portugieſiſche Jugendführung und viele Vertreter von Par⸗ tei und Stoat. Britiſcher Jußball Die Meiſterſchaftskämpfe auf dem Inſelreich wurden am Samstag ſowohl in England als auch in Schottland mit vollem Programm fortgeſetzt. Bei durchweg knappen Ent⸗ ſcheidungen gab es einige Ueberraſchungen. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Sunderland:1; Bir⸗ mingham— Charlton Athletic:1; Blackpool— Leiceſter City:4; Bolton Wanderers— Everton 12; Brentford— Wolverhampton Wanderers 211; Leeds United— Hudders⸗ field Town:1; Liverpool— Gimsby Town:1; Man⸗ cheſter City— Derby County 611; Middlesbrough— Chel⸗ ſea:3; Stoke City— Portsmouth 311; Weſtbromwich Al⸗ bion— Preſton Nordͤhend 111. 2. Liga: Barnsley— Eheffield United:1; Blackburn Rovers— Brabdford:0; Coventry City— Cheſterfield:2; Fulham— Norwich City:4; Luton Town— Tottenham Hotſpurs 2˙45 Neweaſtle United— Burnley:2; Notting⸗ ham Foreſt— Bury:0; Plymouth Argyle— Swanſea Town:2, Sheffield Wednesdey— Aſton Villa:2; Sout⸗ hampton— Weſtham United 373; Stockport Eity— Man⸗ cheſter United:0. Schottland: Ayr United— Rangers:1; Celtie— Hearts:1; Dundee— Queens Park:0; Falkirk— Ar⸗ broath:2; Hibernian— Clyde:8; Motherwell— Aber⸗ deen:1; Partick Thiſtle— Morton:3; St. Johnſtone— Kilmarnock:2; St. Mirren— Queen of the South:2 Third Lanarck— Hamilton Academicals 111. 6. Seite/ Nummer 433 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. September 1937 Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 1 Phönig Mannheim— Feudenheim 211 07 Mannheim— Biernheim:5 Ilvesheim— Heddesheim 21 Hockenheim— Seckenheim:2 Friedrichsfeld— Käfertal:0 08 Mannheim— Weinheim:4 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 4 83— 1 13.5 622 — 2 1— 8²⁵ 5²¹ Alemann. Jlvesheim 4 2 1 1 9·8 5²3 TB Seckenheim. 3—— 1 10:4 4˙2 VfTug Feudenheim 3 2— 4¹2 SC Käfertal 4 33 2:8 4·.4 Phönix Mannheim 3 1 1 1 3·5:3 07 Mannheimm 4 1 1 2.11.⁵ 08 Hockenheim 2 1— 1:4 2˙2 OlympiaReulußheim 2 1— 1 5²4.2 Germ. Friedrichsfelds 1— 2 5¹⁶ 24 Heddesheine 4 5— 3:5 2˙6 U8 Mannheim 3—— 3 3·14 0˙6 Harter Kampf Phönix Mannheim-VfTR Fendenheim 221 Einen harten und erbitterten Kamof lieferten ſich auf der Phönix⸗Kampfbahn die Mannſchaften des Müyc Phönix und des BfTR Feudenheim. Das ſchnelle, vom größten Siegeswillen getragene Spiel des Phönix wor aber letzten Endes ein Faktor, dem die Elf des Gaſtes doch nicht ganz gewachſen war. Zu Beginn war Feudenheim die überlegene Partei, die Gäſte waren im ihren Aktionen bedeutend wuchtiger und machten der Phönixabwehr viel zu ſchaffen. Trotzdem hatte der Goſtgeber die erſte klare Torchance. Nach einem Fehl⸗ ſchlag von Fäßler ſtand Rasmus vlötzlich mit dem Ball ſrei vor dem Kaſten, ſchoß aber vorbei. In der 2. Minute konnte Phönix aber doch durch Wehrfritz, der einen nicht wegaebrachten Ball einſchoß. in Führung gehen. Der Reſt der erſten Hälfte gehörte dem geſährlich ͤͤrängenden Gaſtgeber. Ueberraſchend ſchnell gelang Feudenheim nach der Pauſe der Ausgleich. In der 3. Minute knallte Fäß⸗ ler einen Strafſtoß unhaltbar in die Maſchen, aber ſchon 10 Minuten ſpäter hatte Schüßler 2 auf dieſelbe Art den alten Borſprung wieder herausgeholt. In einem flüſſigen, ahwechſlungsreichen Kampfe bemühten ſich beide Mann⸗ ſchaften bei ausgeglichenen Feldleiſtunaen bis zum Ende um weitere Erſolge, ohne am Ergebnis noch etwas ändern zu können. Die techniſch gut durchgebildete Elf des Mannheimer Phönix hat an dieſem Spiele auf Biegen oder Brechen gekämpft. Im Sturm war Rasmus die treibende Kraft. aber auch Heinz und Wehrfritz wußten in ihrem elanvollen 9 iel gut zu gefallen. Als ſehr ſtabil erwies ſich die Tuferteihe, die i Kreiner den harten Kämpſer und in Oexle und Bär ſehr aut operierende Spieler beſaß. In der Berteidigung wehrten ſich Schüßler und Kaiſer mit aller Macht und Gerſtner ergäuzte das Trio in beſter Art. Der BfTuR Feudenheim, der dieſes Jahr eine Mann⸗ ſchaft von reſpektabler Spielſtärke aufaeſtellt hat, ließ in keiner Spielphaſe locker. Der Sturm war periodenweiſe groß auf Touren und griff zäh an, beſonders Ueberrhein 3 und Klemmer waren ſtets eine große Geſahr für des Gegmers Tor. Die Läuferreihe Eaner—Fuchs—Ripp war hart und unermüblich, aber die Verteidigung Fuchs—Fäß⸗ ler hatte unſichere Momente und war an dem erſten Tore nicht ſchuldlos. Krämer im Tore geſiel recht aut. Leiter des Spieles war Schiedsrichter Peiſeler⸗Karls⸗ ruhe. 07 zahlt Lehrgeld 97 Maunheim— Amicitia Viernheim:5 Einen harten Kampf lieferten ſich die Mannſchaften der 55 67 und der Amititia, in dem ſich beide Gegner mit acht um den Sieg bemühten, der nicht unverdient an Biernheim fiel. Durch beſſere Zuſammenarbeit vermochte ſich wohl 07 kleinere Vorteile im Feldͤſpiel zu erringen, die Tore jedoch ſchoß der Gegner, der ſich auf ſeine Bomben⸗ deckung ſtützte. Mit einem hohen Strafball, der knapp vor dem Pfoſten nieberging und von Koob über die Linie gehoben werden konnte, gelang es den Gäſten, eine frühe:0⸗Führung zu erlangen, die den Amieitia⸗Mannen das ins Wanken ge⸗ ratene Selbſtvertrauen wieder gab, ſo daß nach einem Sologang des Rechtsaußen Kiß 3 durch Kiß 4 das 2. Tor. gelang. 07 drückte nun noch mehr auf das Tempo und ſchon ſah es aus, als ſollte das erſte Gegentor gefallen — als ſelhſt der Schiedsrichter zur Mitte zeigte, auf Ein⸗ pruch der Amieitio aber eine Entſcheidung durch Nieder⸗ wurf korrigieren mußte. Wieder war es ein Deckungs⸗ fehler von Exner, der dem Rechtsaußen Kiß z freie Bahn ließ, ſo daß Koob nach einigem Getändel den 3. Trefſer ſchießen konnte. Nach Wiederbeginn ſuchte 07 mit Gewalt eine Aen⸗ derung herbeizuführen, aber bei der„Kleinarbeit“ Hger Hintermannſchaft, in der vier Leute in mühevollem Be⸗ — den Geländegewinn eines Viernheimer Vertei⸗ digerabſchlags nicht aufwogen, und nach dem Verſchießen eines Elfmeters durch Stapf ſegelte 07 weiter auf der Verliererſtraße, als Grönert eine Rückgabe derart un⸗ glücklich vollzog, daß Kiß 3 unhaltbar zum 4. Tor einſen⸗ den konnte, dem Koob 10 Minuten vor Schluß den 5. Tref⸗ fer anfügte. 97 Mannheim mit Erſatz für Beckerle, Ulmerich und Bogelmann, hat ſich äußerſt unglücklich geſchlagen. Das Tor hütete„Aenne“ Hildenbrand und vor ihm ſtan⸗ den in Horn und Ruppert zwei wohl unerſchrockene aber auch langſome Verteidiger. Die Löuferreihe Fleck, Grö⸗ nert, Exner(Beckerle wurde ſehr vermißt, war wohl fleißig, aber in der Deckung ſträflich leichtfertig. Der Sturm hatte es ſchwer, das Bollwerk des Gegners zu ſtürmen, da Weigel im Zuſpiel Mängel verriet und den anderen Spielern jegliche Durchſchlagskraft abging. Bei der Amicitia Viernheim iſt, ſo kann man mit Frende berichten, der alte Geiſt wieder eingekehrt, Die Tordeckung iſt mit Krug, Kiß 1 und Faltermann aufs beſte beſetzt und in der Läuferreihe gefielen Mittelläufer Müller 2 ſowie Ehrhardt ganz ausnehmend. Der Sturm ührung von Koob, der auf halbrechts die Angriffe einleitete, recht beweglich und gefährlich. iedsrichter Kurz⸗Oftersheim leitete 8 —bat ſpielte unter Zlvesheim ſiegt knayy Alemannia Ilvesheim-—Fortuna Heddesheim:1 Härter als erwartet mußte Ilvesheim um Sieg und Punkte kämpfen, denn die Gäſte waren zumindeſt ein Gegner. Zunächſt allerdings ſchien der vor⸗ ährige Meiſter glatt gewinnen zu wollen, denn ſchon nach 15 Minuten hieß es durch Tore von Schwarz und Hart⸗ mann:0 für Ilvesheim. Als aber Heddesheim durch Halblinks im Nachſchuß auf:1 verbeſſerte, wurde die Sache wieder offen, umſomehr als die Gäſte nun eine recht 1 Leiſtung zeigten. Bei verteiltem Spiel blieb es aber is zur Pauſe bei 211. Nach dem Wechſel ſuchte zunächſt Ilvesheim eine Verbeſſerung des Torſtandes, aber Heddes⸗ heim war im Schlußtrio nicht mehr zu überwinden. Die letzten 30 Minuten gehörten dann größtenteils den For⸗ tunen. Gut unterſtützt von der Läuferreihe kam der An⸗ griff immer gefährlich vor, aber Pech und mangelnde Durch⸗ ſchlagskraft ließen den verdienten Ausgleich vermiſſen, ſo daß man letzten Endes den Ilvesheimer Erfolg als glück⸗ lich bezeichnen kann. Der Neuling verſchafft ſich Reſpekt 08 Hockenheim—98 Seckenheim:2 Wenn ſich zum fälligen Verbandstreffen nur etwa 400 Zuſchauer auf dem Platz an der Hockenheimer Rennſtrecke eingefunden hatten, ſo lag dies einzig und allein an der ungünſtigen Witterung, die am Sonntagnachmittag mit kräftigen Regenſchauern auf⸗ wartete. Finanziell war dadurch allerdings nur mit einer ſchwachen Kaſſe zu rechnen, aber ſoweit die ſportlichen Belange in Frage kommen, war das Wetter— das dem Platz nicht im geringſten etwas anhaben konnte— für die Spieler geradezu ideal, Demgemäß durfte man mit einem temperament⸗ vollen Spielgeſchehen rechnen, und in der Tat er⸗ lebte man einen ſpannenden, forſchen Kampf, der einen überaus intereſſanten und abwechſlungsreichen Verlauf nahm. Auf einer Seite die bekante Energie der Hockenheimer, die ſozuſagen in letzter Stunde durch die im Manöver weilenden Soldaten Ernſt Hoffmann und Birkenmeier verſtärkt wurden, an⸗ dererſeits die temperamentvolle Leiſtung des Be⸗ zirksklaſſen⸗Benjamins Seckenheim, der erſt vor Wochenfriſt gegen 8 Mannhem ſein reſpektables Schußvermögen ſo trefflich unter Beweis geſtellt hatte, Es braucht nicht beſonders betont zu werden, daß das Spiel zuweilen typiſchen Punktekampf⸗ charakter annahm, wobei man es gerne geſehen hätte, wenn Schiedsrichter Pfahler(Nußloch) einige grö⸗ bere, Vergehen etwas ſtrenger geahndet hätte, wie auch ſeine ſonſtigen Entſcheidungen nicht ſonderlich befriedigten. An und für ſich waren ſich die Mann⸗ ſchaften in ihrem Können etwa ebenbürtig. Hüben und drüben ſtand eine Reihe ausgezeichneter Ein⸗ zelkönner. Bei Hockenheim waren wieder Birken⸗ meier und Bechtel die treibenden Kräfte, während Simon auf ſeinem neuen Platz als Verteidiger noch einige Zeit zum Einſpielen benßtigt. Das gleiche muß von dem jungen Rechtsaußen Walter geſagt werden, der aber fürs erſte ſich recht gefällig ein⸗ führte. Bei Seckenheim wußten in erſter Linie die aufopfernd ſpielenden Verteidiger zu geſallen. Der Angriff war in ſeinen Aktionen zuweilen recht ge⸗ fährlich, wenn man auch die notwendige Entſchloſſen⸗ heit und Schußkraft vermißte. Gropp verlor ſich in entſchieden zupiel Tändeleien, während Schade diesmal oft genug ſelbſt bei ausſichtsreichen Gelegen⸗ heiten das nötige Kämpferherz fehlen ließ. Das Spiel ſelbſt ſah nach 5 Minuten Syielzeit Seckenheim durch Seitz erſtmalig in Front, während im zweiten Teil des Spiels Böhm durch einen Frei⸗ ſtoß die Partie auf:1 ſtellte. In einem erbitterten Enöͤkampf erzielte dann wenige Minuten vor Schluß Seitz den Siegestreffer für Seckenheim, mit dem die Hockenheimer eine auf ihrem Platz keines⸗ falls erwartete Niederlage quittieren mußten. Im geſamten gewertet, entſprach der Sieg des Neulings dem entſchloſſenen Einſatz jedes einzelnen Spielers. Die erſten Punkte durch Elfmeter Friedrichsfeld-Käfertal:0 Zwei gleichwertige Gegner trafen am Sonntag in Fried⸗ richsfeld zuſammen, wo Käfertal zu Gaſte war. Nach einem erbittert umkämpften Spiel blieb der Platzbeſitzer mit dem knappſten aller Siegesreſultate ſiegreich. Der Sie⸗ ger zeigte die beſſeren Leiſtungen und hätte den Chancen nach höher gewinnen müſſen. Hollerbach, der zum erſten⸗ mal wieder im Friedrichsfelder Tor ſtand, zeigte eine mei⸗ ſterhafte Abwehr. Seine Ruhe und Sicherheit gab der Mannſchaft oft den nötigen Halt. Ehret und Kögel waren zwei ausgezeichnete Verteidiger. Die Länferreihe hielt ſich gut, wenn auch Heil noch viel zu einem vollendeten Mittelläufer fehlt. Der Angriff vergab ſehr niel und es iſt bezeichnend, daß der Siegestreffer mit einem Elfmeter erzielt wurde. Bechtold iſt als Sturmführer zu langſam, MR Mannheim ausgeſchaltet Polizeiſportverein Chemnitz— VfR Mannheim:2 Chemnitz, 19. September(Eigener Drahtbericht). Dem Chemnitzer Tſchammer⸗Pokalſpiel zwiſchen dem Polizeiſportverein Chemnitz und dem BfR Mannheim, das bei herrlichem Wetter ſtattfand, wohnten 9000 Zuſchauer bei, die einen äußerſt ſpan⸗ nenden und abwechſlungsreichen Kampf zu ſehen be⸗ kamen, den die Chemnitzer mit 512(:1) verdient aewannen. Der Polizeiſportverein hatte einen ſeiner beſten Tage. Kein einziger Spieler fiel aus dem Rahmen. Alle kämpften mit Eifer und Hingabe. Mannheim konnte dieſe Leiſtungen nur zeitweiſe exreichen. Mit überragendem Können warteten auf der Verteidiger Konrad, der in vielen Situationen durch ſichere und weite Abſchläge auffiel, der uner⸗ hört ausdauernde und zähe/linke Läufer Feth, der beſonders durch ſchöne Kopfbälle auffiel, ſowie die linke Sturmmitte mit Striebinger⸗Lutz. Erſterer tat ſich öͤurch ſeine bekannten ſchnellen Läufe, Lutz oͤurch ſeine Schußfreudigkeit und Schußkraft hervor. Recht gut war auch Edelmann, der kaum an einem Tor Schuld hatte; er meiſterte eine Reihe von ſchwieri⸗ gen Bällen geradezu vollendet. Mittelläufer Kamen⸗ zien ſpielte entſchieden zu defenſiy, auch in Momen⸗ ten, wo er etwas offenſiv hätte ſein ſollen. Schwach war der Mittelſtürmer Langenbein, der entſchieden keinen guten Tag hatte. Im allgemeien zeigten aber die Gäſte ein gefälliges und flüſſiges Spiel, das aber an oͤie Hochform, in der ſich die Chemnitzer Polizei an dieſem Tag befand, ſcheitern mußte. Zudem hat⸗ ten ſie auch nicht immer das Glück auf ihrer Seite, wie etwa z. B. bei einem Lattenſchuß in der 34. Min. Chemnitz ging bereits in der dritten Minute in Führung. In der 31. Minute erhöhte Helmcher durch einen Kopfball auf:0. Mann⸗ heim kam jetzt etwas beſſer ins Spiel und konnte auch noch vor der Pauſe in der 41. Minute durch Stribinger ſein erſtes Tor buchen. Durchweg war in dieſer Spielhälfte Chemnitz immer mehr im An⸗ griff geweſen. Zwei Minuten nach Wiederbeginn kam die Polizei zu ihrem 3. Tor, in dem Helmchen aus gebückter Stellung noch einſenden konnte. Daß fünf Minuten ſpäter der Chemnitzer Mittelläufer Reichard oͤurch einen 20⸗Meter⸗Schuß ſogar auf:1 ſtellen konnte, mußte die Mannheimer natürlich de⸗ primieren. Sie ſammelten ſich aber ſchnell wieder und kamen jetzt eine zeitlang ſehr gut in Fahrt. Die Frucht dͤieſer zeitweiſen Ueberlegenheit war ein 2. Tor, das Lutz in ſchöner Manier in der 63. Minute erzielte. Das Ergebnis von 512 konnte Helmchen in der 69. Minute herſtellen, indem er die Unentſchloſ⸗ ſenheit eines gegneriſchen Spielers ausnützte. Schiebsrichter Peters Berlin wußte zu geſallen. trotzdem er ſich ſehr verbeſſert hat. Am beſten gefiel hier Graf, dem jungen Fink fehlt noch die Erfahrung. Die Gäſte hatten ebenfalls eine ſtarke Hintermannſchaft zur Stelle. Schmidt im Tor zeigte ſich von ſeiner beſten Seite und vor ihm ſtanden in Rutz und Reuther zwei ſichere Verteibiger. Die Mittelreihe hatte in Kilian den über⸗ ragenden Mann, die Zuſammenarbeit ließ zu wünſchen übrig. Der Sturm fand ſich nicht richtig zuſammen und hatte dazu das Pech, einen fabelhaften Torhüter gegen ſich zu haben. Die beiden Halbſtürmer waren am aktivſten Ind auch Hering zeigte ſich als gefährlich. Zu Beginn ſind die Gäſte beſſer im Bilde und können die Friedrichsfelder bedrängen, die ober ihr Tor reinhalten. Erſt nach 20 Minuten wird der Kampf ausgeglichen und bald nimmt der Platzbeſitzer oͤas Heft in die Hand. Graf hat eine gute Chance, aber er ſchießt haarſcharf daneben. Auch mehrere Ecken bringen nichts ein. Dann läßt Fink eine totſichere Sache aus, ſo daß es torlos in die Pauſe geht. Es folgt eine gefährliche Sache vor dem Gäſtetor, als Schmidt am Boden liegt, mit Glück wird die Sache ab⸗ gewehrt. Auf der Gegenſeite rettet Ehret gerade noch vor Rube der allein durchgehen will. Dann kommt der einzige Treffer des Spiels, der auch die Entſcheidung bringt. Rutz berührt den Ball mit der Hand, die harte aber einzig richtige Entſcheidung iſt Elfmeter, den Strafball verwandelt Bechtold ſicher. Auch weiterhin iſt Friedrichsfeld im An⸗ griff. Graf verſchießt wieder ganz knapp. In der letzten Viertelſtunde verſuchen die Gäſte mit Macht das Geſchick zu wenden, fedoch ohne Erfolg. Ein ſchöner Angriff wird durch den Schlußpfiff beendet. Als Unparteiiſcher leitete Joſt⸗Pforzbeim den barten Kampf ausgezeichnet, wenn man von einer Schwäche in den letzten Minuten abſieht. 08 abermals geſchlagen MoiC os Mannheim— FV Weinheim:4 Die unerwartet hohen Niederlagen, die o08 Mannheim zu Beginn der Verbandͤsſpiele einſtecken mußten, waren ganz darnach angetan, alle Kräfte in dem Heimſpiel gegen den V Weinheim mobil zu machen. Man wollte es im (8⸗Vager nicht wahr haben, daß der alte Fußballpionier vom Lindenhof, der auf eine ſtolze Tradition zurück⸗ blicken ͤarf, nun doch ſang⸗ und klanglos eingehen und ſich mit der wenig beneidenswerten Rolle eines Punkte⸗ lieferanten beſcheiden ſollte. Aber gegen Pech kämpft ſelbſt ͤͤer Tüchtigſte vergebens. Bereits nach 10 Minuten, als man mit 2 Toren durch den beſten Mann im Sturm, Egerter, in Führung lag, ſah man wohl wie der kommende Sieger aus, als jedoch Wein⸗ * durch Knapp ein Tor aufgeholt hatte, da war dieſe annſchiſt faſt nicht mehr zu halten. Nach Wiederbeginn hatte Weinheim trotz der Ver⸗ letzung von Martin große 10 Minuten und durch Straf⸗ ſtoß erzielte Gärtner den Ausgleich. In dem nun ein⸗ ſetzenden Endkampf war Weinheim glücklicher. Engſter hatte das Pech ein Eigentor zu fabrizieren und während nun 08 alle Leute nach vorn warf, fiel durch Knapp das 4. Tor für Weinheim. o8 Mannheim hat ſich tapfer geſchlagen und ſich ſeiner Belange nach Möglichkeit erwehrt. Der Sturm zeigte ſich wohl noch nicht in beſtem Lichte, da er nach etwa einer Viertelſtunde merklich nachließ, ſo daß die Hintermannſchaft wiederholt ſtark überlaſtet war und ſchließlich kapitulieren mußte. Dem§F V Weinheim wurde ein heldenhafter Kampf geboten, gegen den die Munnen von der Zweibur⸗ genſtadt all ihr Können einſetzen mußten. Man zeigte ein famoſes Spiel und einen ſehr guten Kampfgeiſt, der für die Folge noch viel verſpricht. Schiedsrichter Herg o g⸗Eppelheim genügte forderungen. den An⸗ Die Spiele in Anterbaben-Oſt Abteilung 2 Plankſtabt— Union Heidelberg:3 Walldürn— Wiesloch:2 Sandhauſen— Krchheim:1 Schwetzingen— Eberbach 511. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Sandhauſen 4 2— 9² 62² Schwetzingen 3 2** 9˙4.1 FSS00 TS an t— 5 Walldürn 1— 1 4˙4 4˙2 Union Heidelberg 2— 2— 5˙⁵ 2˙2 Mergentheinem 2— 3 4 46 1·3 Eberbachh 8— 1 2 311 1·5 SC 05 Heidelberg. 1—— 2˙8 0²² Eppelheim 1—— 2²3 02 Rirchheim 2 2²⁵ 0˙4 Plaukſtadt— Union Heidelberg:3 In ſeinem erſten Heimſpiel hatte Plankſtadt vor ungefähr 600 Zuſchauern ein ſehr kampfbetontes Spiel. Gleich zu Beginn lief Plankſtadt zu großer Form auf wenn es auch erſatzgeſchwächt ohne Knopf und Mehrer ſpielen mußte. Beſonders der Mittel⸗ läufer Ochs leiſtete gute Arbeit. Während Feſter mehrere ſichere Torchancen ausließ, gelang es Düll⸗ ner in der 30. Min. das Führungstor zu erzielen. Gleich darauf glich Union durch einen Handelfmeter aus. Das Spiel wurde ſehr hart und der Schieds⸗ richter mußte mehrmals eingreiſen. Mit:1 ging es in die Pauſe. Nach Wiederanſpiel kämpften die Mannſchaften wieder ſehr hart und in einem Gedränge verurſachte Plankſtadt einen Elfmeter, der unhalthar zur 211⸗ Führung für Union verwandelt wurde. Nunmehr zeigte Plankſtadt ſein großes Können und konnte durch einen Strafſtoß ausgleichen. Der Plankſtädter Torwart Seitz mußte infolge Verletzung ausſchei⸗ den und bald darauf wurde Bauſt vom Platz ver⸗ wieſen. Mit neun Mann kämpfte Plankſtadt weiter und durch einen ſcharf gedrehten Elfmeterball konnte es ſogar zu einer:2⸗Führung kommen. Aber das Spiel war damit noch nicht entſchieden. Man merkte die Lücke von zwei fehlenden Spielern. In den letz⸗ ten Minuten wurde Plankſtadt der ſchon ſicher er⸗ ſcheinende Sieg entriſſen. Union ſeste einen Fern⸗ ſchuß aufs Tor, den der Erſatz⸗Tormann paſſieren laſſen mußte. Mit:3 trennte man ſich nach einem ſehr ſcharfen Spiel. Plankſtadt war wohl die beſſere Elf, konnte aber mit nur neun Mann in der zwei⸗ ten Halbzeit nicht viel ausrichten. Schiedsrichter pfiff ſehr viel auf Zuruf der Zu⸗ auer. Walldürn.—Wiesloch:2(:0) Durch eine ganz kraſſe Fehlentſcheidung des ſonſt nicht chlecht pfeifenden Schiedsrichters Höhn⸗Mannheim wurde alldürn um wichtige Punkte gebracht. Günther verwon⸗ delte eine von Albert Schnabel getretene Ecke in der vor⸗ letzten Minute zum zweiten Tor für Walldürn. Der Tor⸗ mann holte, wie er ſelbſt geſtanden hat, den Ball aus dem Netz, der Schiedsrichter aab Torabſtoß. Das Spiel ſtand auf einem bedeutend höheren Niveau als am letzten Sonntag. Die Walldürner Mannſchaft war in ihrer Leiſtung um 50 Prozent beſſer. Von Anfang an ſah es aus, als ob Wiesloch gewinnen wollte und erzielte auch bexeits in den erſten Minuten die erſte Ecke. Beſon⸗ ders fiel das ſchöne Zuſammenſpiel des Wieslocher Sturms auf. Allmählich hat ſich Walldürn geſunden und kommt beſſer auf. Der Halblinke Baumann vergab eine todſichere Sache durch zu longes Zögern. Albert Schnabel verypaßte die ſchönſten Vorlagen, wie überhaupt die beiden Flügel⸗ ſtürmer in den erſten 60 Minuten ziemlich ausſielen, Die erſte Ecke für Walldürn köpft Löhr on die Latte. Die Wall⸗ dürner Hintermannſchaft ſpielt Ehance um Chance heraus, die Ausbeute waren ledialich örei weitere Ecken. Ein ge⸗ fährliches Drängen vor Späths Tor konnte im letzten noch geklärt werden. Mit:0 geht es in die alhzeit. Günther legt nach dem Wechſel ſchön zum Rechtsaußen Albert Schnabel durch, der mit Bombenſchuß zum 10 für Walldürn verwandelt. Kgum hat der Schiedsrichter an⸗ gepfiffen, nützt der Halblinke von Wiesloch eine ſchlechte Ahwehr vom Walldürner Tormann zum 111 durch Kopf⸗ ball aus. Nun kommt auf beiden Seiten verteiltes Feld⸗ ſpiel auf. Seccardi wird ſchlecht gedeckt und kann in der 75. Minute das zweite und damit ſieabringende Tor für Wiesloch erzielen. Walldürn wirft nun alleg nach vorn und drängt, ohne indeß, außer einigen Ecken, einen zähl⸗ baren Erſola erzielen zu können. Zwei Minuten vor Schluß paſſiert die Fehlentſcheidung des Schiedsrichters. Albert Schnabel aibt die Ecke ſchön vor das Tor, Günther drückt ein, der Tormann holt den Ball aus dem Netz und der Schiedsrichter pfeift Torabſtoß. Sp Schwetzingen— IV Cberbach:1 Es bewahrheitete ſich wieder einmal, daß Eberbach, ber vorjährige:0⸗Bezwinger des Sportvereins, nur auf eigenem Platz die Siegespunkte holen kann. Unter der Leitung von Schaßberger⸗Birkenfeld trat die komplette Schwetzinger Elf einer jungen erſatzgeſchwächten Mann⸗ ſchaft von Eberbach gegenüber. Bereits nach 2 Minuten konnte Albert überraſchend zum 1. Tor für Schwetzingen einſenden. Die begeiſterten Anhänger ſahen ihre Mann⸗ ſchaft in großer Fahrt, die ein flüſſiges Spiel vorführte, Nach weiteren 8 Minuten fiel das 2. Tor. Albert ſchoß über den am Boden liegenden Eberbacher Torwart präziſe ein. Jetzt erſt wachte Eberbach auf und fand ſich zuſam⸗ men. Benkler im Schwetzinger Tor mußte wiederholt ein⸗ greifen. Die Gäſte ſchaffen kritiſche Momente und durch Soloſpiel von Schäſer kann Eberbach blitzſchnell in der 16. Minute zum 1. Tor kommen. Dadurch ermutigt, legt Eberbach ein flüſſiges Spiel vor, doch waren die Vorlagen meiſt zu ſcharf und konnten vom Sturm nicht verwertet werden. Dann kam wieder Schwetzingen auf und ergielte auch ein drittes Tor oͤurch Haas. Die zweite Hälfte gehörte ganz dem Sportverein. Nach⸗ einander erzwingt ſich die Platzmannſchaft 3 Eckbälle, die die gut arbeitende Eberbacher Verteidigung jedoch abweh⸗ ren konnte. Eberbachs Torwart zeigt ſich hier als vorzüg⸗ licher Hüter, doch mußte er in der 25. Minute herauslau⸗ fen, was Haas benutzte, um zum 4. Tor für Schwetzingen einzuſchießen. Die drückende Ueberlegenheit der Schloß⸗ gartenelf ließ Eberbach nicht aufkommen, das ſich durch Eintelvorſtöße nur einen Eckball erzwingen konnte. Aus einem Gebränge 4 Minuten vor Schluß erhöhte Albert auf:1 und ſtellte damit das Endergebnis her. Dem Kampfverlauf nach iſt dieſe Niederlage der Eberbacher wohl etwas zu hoch ausgefallen, denn die junge, eifrig ſpielende Gäſtemannſchaft hätte wenigſtens noch ein 2. Tor verdient gehabt. Die Mannſchaften machten dem Schieds⸗ richter ſein Amt leicht, der korrekt leitete. Sp Sandhauſen— Fußballgeſ. Kirchheim:1 Sandhauſen eröffnet das Spiel mit viel Kampf⸗ geiſt und beſtürmt das Tor der Gäſte mit kraftvoll wunderſchönen Attacken. Immer und immer wieder muß ſich die Kirchheimer Hintermannſchaft den ener⸗ giegeladenen Angriffen der Sandhauſener entgegen⸗ ſtürzen. Allerdings ſpielt Kirchheim anfangs mit 10 Mann, da man auf den Soldaten Lortz vergeblich wartete. Erſt ſpäter, als das Eintreſſen von Lortz ausſichtslos wurde, ſtellte man Rimmler als Erſatz für ihn ein. 20 Minuten lang beherrſchten die Ein⸗ heimiſchen das Spielgeſchehen eindeutig. Nur einige belangloſe Durchbrüche von Kirchheim gaben etwas Abwechſlung. Der rechte Läufer, Reinhardt⸗Sand⸗ hauſen, ſchießt einen Strafſtoß wuchtig über den Kirchheimer Hüter hinweg unter die Latte zum erſten Tor ein. Fünf Minuten ſpäter köpft Beilhartz wun⸗ derſchön zum:0 ein. Erſt als Hermann Gottfried in die Verteidigung geht, gelang es dem Altmeiſter Kirchheims, oͤie ungeſtümen Angriſſe der Sandhauſer zu brechen. Das Spiel wird alsdann offener. Kirch⸗ heim kämpft in der Hintermannſchaft mit großer Energie und hat ſogar in der Folge zeitweiſe mehr vom Spiel. Allerdings war dies nur das Ergebnis der aufgeregten Verteidigungs⸗ und Läuferreihe. Im Sturm wird der Ball immer und immer wieder vermaſſelt, Kaum einer der Stürmer kann den Ball halten, was allerdings bei der wuchtig dazwiſchen⸗ fahrenden Hintermannſchaſt von Sandhauſen ſehr ſchwer iſt. Mit:0 geht es in die Halbzeit. Nach der Pauſe zeigen die Gaſtgeber nicht mehr ſo viel wie vorher. Sie machten den Eindruck, als hätten ſie ſich verausgabt. Trotz alledem hatte Sandhauſen das Spiel noch in der Hand. Die Angriffe der Gäſte werden in der Folgezeit häufiger, doch der Sturm kommt mit dem Ball nicht durch die Mauer der Sandhauſener. Rechtsaußen Burkhardt, läuft mit dem Ball durch und ſendet an dem zu ſpät heraus⸗ laufenden Hüter Kirchheims vorbei zum 310 ein. Nun verlegt ſich Kirchheim auf die Abſeitstaktik, und zwar mit Erſolg. Allerdings geht der Schiedsrichter nicht immer mit, und ſo wird es bei den ſeltenen Angrif⸗ ſen von Sandhauſen immer wieder gefährlich für Kirchheim. Sandhauſen begeht in der Folgezeit im Strafraum Foul, und den Elfmeter verwandelt Her⸗ mann Gottfried gut placiert und ſicher zum 321. Schiedsrichter Neuweiler⸗Pforzheim leitete vor ca. 600 Zuſchauern umſichtig, nur ſtand er telweiſe mit der Abſeitsrgel auf dem Kriegsfuß. 9 Eeichtathletik⸗Jugenoklublampf Tod Germania beſiegt Kurpfalz Neckarau mit 32:24 Am Sonntagvormittag fanden ſich die Jugenoͤlichen des Turnerbund Germania ſowie die von Kurpfalz Neckarau zu einem Leichtathletik⸗Klubkampf zuſammen. Die Ger⸗ manen kamen zu einem ſicheren 52:24⸗Punktſieg. Die Kämpfe waren nicht ſo einſeitig, wie es aus dem Geſamt⸗ ergebnis hervorgeht, denn in jedem Wettbewerb mußten die Germanen ihr Beſtes geben, um zum Siege zu ge⸗ Langen. Im Weitſprung erreichte Scheer(Germania) 5,77 Meter und im Hochſprung konnte er mit 1,59 Meter eben⸗ falls den Sieg an ſich reißen. Den 100⸗Meter⸗Lauf gewann W. Gehrig(Germania) mit Metern vor ſeinen Mitbewer⸗ bern in der für die ſchlechten Platzverhältniſſe ſehr guten Zeit von 12,2 Sek. Ferner gewann Egger(Germ.) das Diskuswerfen und das Kugelſtoßen. Holm(Germ.) ge⸗ wann die 800 Meter erſt im Endſpurt mit:192 Min; eine gute Zeit für die ſchlechte Bahn. Die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Staffel gewann Germania mit W. Gehring, Schönig, Scheer, Ggger mit Vorſprung vor Kurpfalz in 48,0. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Geh rüg(6) 12,2 Sek.; 2. Schönig(G) 12,43 8. Gottſchall(K) 12,5; 4. Böhl(8) 12,7. Weitſprung: 1. Scheer(G) 5,77 Meter; 2. Gottſchall(&) 5,62; g. Schö⸗ nig(G) 5,47; 4. Sinn(KS) 5,15. Kugelſtoßen: 1. Egger (6) 11½35 Meter; 2. Moraretz(K) 11,91; 3. Holm(G) 10,61; 4. Sinn(K) 10,25. 800 Meter: 1. Holm(G):19,3 Min. 2. Moosbauer(K):22,5, 3. Hunken(G):27,5; 4. Brun⸗ ner(K);30. Diskus: 1. Egger(6) 28,55 Meter; 2. Holm(G) 26,88; 3. Moraretz(K) 20,90; 4. Böhl(K) 26,27. Hochſprung: 1. Scheer(G) 1,59 Meter; 2. Schönig(G) .54% 3. Moosbauer() 154; 4. Eckrich(K) 1,49. 4⸗mal⸗ 100⸗Meter⸗Staffel: 1. Germania 48, Sek.; 2. Kurpfalz Neckarau 40,7. 8 C 3 Waſſer, verlagern. Montag, 20. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 488 8 Mannheimer Herbſtregatta Ein ſtarker Gußregen, der die Regatta einleitete, konnte den ſtarken Beſuch der Zuſchauer nicht aufhalten. Die bald eintretende regenfreie Herbſtſtimmung ließ die An⸗ nehmlichkeiten der großen gedeckten Tribüne mit ihren Ein⸗ richtungen zu voller Geltung kommen. Das ſpiegelglatte Waſſer begünſtigte die Leiſtungen der Ruderer. Trotzdem die Fungen und Jüngſten das Feld beherrſchten, kamen gut ͤurchgebildete Mannſchaften auf das Schaufeld. Zwei ſehr gute Mannſchoften hatte Frankfurt geſandt. Im Jugend⸗Vierer bot Frankfurter Undine eine glänzende Leiſtung in Technik und Form. Die Alten Herren der Frankfurter Germania gewannen ſicher, mußten ſich aber ſtark gegen die flüſſiger rudernde Mannſchaft der Wormſer R wehren. Die Ergebniſſe: 1. Erſter Jugend⸗Vierer. Rennboot, 1000 Meter: 1. Frankfurter R Undine:09; 2. Mannheimer RG3:07,6; 3. Mannheimer RCl:08,2; 4. Minnheimer RV Amicitia:12 Schön gewonnen. 2. Anfänger⸗Gig⸗Vierer. 1500 Meter: 1. SW⸗Stan⸗ darte 171:24,6; 2. RG Speyer:30,8; 3. Mannheimer RB Baden:42,4; 4. RG Worms:14,2; 5. Ludwigshafener RB nicht geſtartet. Sicher gewonnen. 24. Einer⸗Kajak 1000 Meter: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſ.:41; 2. Paddel⸗Geſellſchaft Mannheim :51,4; 3. Kanuklub Mannheim:57,8; 4. Reichsbahn⸗ TSp Mannheim; 5. Kanuklub Mannheim 2. 3. Jungmann⸗Vierer. 1000 Meter: 1. RG Heidel⸗ berg:55,8; 2. Mannheimer RC:00,6; 3. TSpG Darm⸗ ſtadt 7203,1; 4. Mannheimer R Amieitia:14,4, 5. Lud⸗ wigshafener RW719. In guter Zuſammenarbeit ſicher mit 136 Längen gewonnen. 4. Anfänger⸗Jugend⸗Vierer. 1000 Meter: 1. RG Du d⸗ wigshafen:58,6; 2. Mannheimer RV Amicitia:05,1; Schön gewonnen. 5. Frauen⸗Senior⸗Doppelvierer. 1000 Meter: 1. Man n⸗ heimer RG 1880:19,3; 2. RG Worms:27,2. Sicher gewonnen. 6. Herbſt⸗Senior⸗Vierer. 1900 Meter: 1. Franken⸗ thaler RW:02; 2. RG Worms:10,3. Die gut trai⸗ nierte Mannſchaft von Frankenthal gewann ſicher mit zwei Längen. 7. Altherren⸗Gig⸗Vierer. 1500 Meter: 1. Frank⸗ furter R6 Germania.01; 2 Rh Worms:08,1; 3. Mannheimer RCl:16,3. Schön mit zwei Längen gegen die flüſſig rudernden Wormſer gewonnen. Das Rennen im Jugend⸗Gig⸗Achter wurde von Ami⸗ citia in guter Technik mit gelockertem Rudern gewonnen, der anfänglich ſicher auf dem zweiten Platz rudernde Ru⸗ derklub erlag im Ziel der beſſeren Blattarbeit der Mann⸗ heimer RG. Durchweg machte ſich wieder der ſchöne lange Zug gelteno, nachdem das Wirrniß eines meiſt falſch auf⸗ gefaßten Fairbairnisſtiles überwunden iſt. Der Herbſt⸗ Einer brachte einen ganz überlegenen Sieg von Joas⸗ Mannheimer R6, deſſen vier Mitbewerber nicht über das Anfängertum hinaus gekommen ſind. 7a. Zweier⸗Kajak. 600 Meter: 1. Mannheimer Kanugeſellſchaft:36,1; 2. Kanuklub Mannheim 2 .45,2; 3. Kanuklub Mannheim:45,3; 4. Paoodel.⸗Geſ. Mannheim ohne Zeit. 8. Erſter Jugend⸗Achter. Rennboot, 1000 Meter: 1. Mannheimer Amicitia.14,1; 2. Mannheimer Ro :19; 3. Mannheimer Rkl:19,2. Schön gewonnen. Harter Endkampf um den zweiten Platz. 9. Herbſt⸗Senior⸗Einer. 1900 Meter: 1. F. Joas⸗ Mannheimer RG:45; 2. H. Rotſtein⸗Ludwigshafener RV :12,5, 3. K. Erſtmann⸗R Speyer:12,8; 4. H. Walther⸗ R Lucwigshafen:28,8; 5. Alfred Sauter⸗Heilbronner RB:48,6. Ganz überlegen gewonnen. 10. Erſter Gig⸗Vierer m. St.: 1. Frankfurter Ruder⸗ verein Undine 5125,8) 2. Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft 5281; 3. Marbacher Ruderverein:50. Der erſte Gig⸗Vierer brachte abermals einen ſchönen, in vorzüglicher Zuſammenarbeit erkämpften Sieg des Frank⸗ furter Rudervereins Undine mit zwei Längen vor der Mannheimer Rudergeſellſchaft Amicitia. 11. Jungmann⸗Achter: 1. Mannheimer Ruder⸗ verein Amicitia.23,5: 2. Mannnheimer Ruderelub :25,9; 3. Heidelberger Rudergeſellſchaft:33,8. Der Jungmann⸗Achter hatte ein ausgezeichnetes, erſt im Ziel entſchiedenes Ergebnis zwiſchen der mit halber Länge ſiegenden Amicitia und dem Mannheimer Ruderelub. 12. Altherren⸗Gig⸗Vierer m. St.: Ausgefallen. 124. Damen⸗Zweier⸗Kajak: 1. Kanuklub Mann⸗ heim:22; 2. Padoelgeſellſchaft Mannheim:27. Schön gewonnen. 19. Zweiter Jugend⸗Gig⸗Achter: 1. Rudergeſellſchaft Speyer:23,5; 2. Rudergeſellſchaft Rheinau:23,6; 3. Lud⸗ wigshafener Ruderverein 334,6. Einen überraſchenden Sieg brachte der zweite Jugend⸗ Gig⸗Achter. Dieſes Rennen wurde über die letzte Hälfte Bord an Bord gerudert und war ſo knayp entſchieden, daß erſt der Zielrichter feſtſtellen mußte, daß mit kaum meß⸗ barem Vorſprung die Speyerer ſiegten gegen die vorzüglich auflaufende Rudergeſellſchaft Rheinau. 14. Frauen⸗Senior⸗Gig⸗Vierer m. St.: 1. Rudergeſell⸗ ſchaft Speyer:16,8: 2. Mannbeimer Rudergeſellſch.:21.9: 3. Manheimer RV Amicitia:27,5. Sicher gewonnen. 15. Altherren⸗Einer. Ausgefallen. 15a. Vierer⸗Kajak. Ausgefallen. 16. Gig⸗Achter. Ausgefallen. 16a. Zehner⸗Kanadier. Ausgeſallenr. 17. Herbit⸗Senior⸗Achter: 1. Rudergeſellſchaft Worms :20,7; 2. Frankenthaler Ruderverein:47,2. 13. Segelregatta in Mannheim Es gehört ſchon viel Sportbegeiſterung dazu, wenn eine kleine Sportgemeinde, wie ſie die Segler⸗Vey⸗ einigung Mannheim verkörpert, alljährlich ſich dazu entſchließt, eine Regatta zu ſtarten bei der man von vornherein weiß, daß das üfſentliche Intereſſe für dieſe Sportart noch nicht in dem Sinne geweckt iſt, wie es der Segelſport eigentlich verdient. Die diesjährige Herbſt⸗ regotta hatte inſofern eine beſondere Note erhalten, als ſich erſtmals neben den nicht wegdenkbaren Gäſten aus Heidelberg, Worms und Mainz auch der SA⸗Marine⸗ ſturm aus Heidelberg hw. Worms in die Melde⸗ liſte eingetragen hatte, wodurch letztere nun auch den Lei⸗ ſtungsſport vom Land guf ihr eigentliches Element: das Und offen geſtanden. die blauen Jun⸗ gens haben ſich tapfer geſchlagen und damit bewieſen, daß man auch in ihren Reihen den hoben Wert des Segel⸗ ſports erkannt hat. 6 ie Windverhältniſſe waren beim Start am Sonntag⸗ — alles andere als verheißungsvoll. Von.30 bis .96 Uhr wurde geſtartet, doch lagen alle geſtarteten 19 Boote der verſchiedenen Klaſſen auf einem Fleck. Die Klaſſe der ſchnittigen 8 0————4—9 an Reigent an und hier wieder war es da ⸗ ſchͤne Bool„Peer Gynt“ mit Geng von dem Rhei⸗ niſchen Segler⸗Verband Mainz, der ſich mit dem Heidel⸗ berger Rau auf dem ſturmerprobten„Perkeo“ einen prachtvollen Bord⸗an⸗Bordbampf leiſtete. Glücklicherweiſe friſchte der Südweſt von Runde zu Runde auf, ſo doß die Zeiten für den etwa 3 Km. langen Dreieckskurs, der drei⸗ wal zu durchfahren war beſſer wurden. Zu allem Unglück berührte der in ſicherer Poſitiow liegende„Peer Gynt“ bei der erſten Wendeboje dieſelbe, ſo daß er am Schluß des Rennens diſtanziert werden mußte. Sieger wurde daher „Perkeb“ mit Rau und Sohn an Bord. während die nicht Anbekannte„Kriembild“ der SB Worms auf dem zweiten Platz landete und als nächſter Ziealer⸗Mannheim auf „Albatros“ anzutreffen war. Bei den 20er Ausgleichern ſicherte ſich Meyer und Fran auf„Suſi“ in guter Zeit den erſten Platz.— Herrliche Kampfaugenblicke brachte das über den ganzen Kurs an⸗ haltende Duell zwiſchen den Booten der 1Fer Rennklaſſe. „Gorch Fock“ mit Mohr⸗Mannheim und„Weef“ mit Fri⸗ bolin⸗Heidelberg machten ſich das Leben wirklich ſchwer, und erſt durch einen geſchickten Schlaa kurz vor der letzten Wendeboje ſicherte ſich der Mannheimer den knappen Sieg. Bei den 1öer Ausgleichern blieb der SA⸗Marineſturm 6/7 Worms mit Hecker auf„Aeolus“ unbeſtrittener Klaſſen⸗ eger.— Dramatiſche Augenblicke brachte auch das Dreier⸗ eld der 15er Ausgleicherklaſſe. Heidelberg, Worms und Mannheim lagen hier immer dichtauf, doch durchfuhr Klotter⸗Heidelberg vor Ballmann⸗Worms mit nur 2 Sek. Unterſchied die Ziellinie, während Eiſenlohr⸗Mannheim auf„Baldur“ 9 Sekunden ſpäter einlief. Eine ausgeſprochene Heidelberger Marine⸗SA⸗Ange⸗ kegenheit blieb das Rennen der 10⸗m⸗2⸗Olympia⸗Jollen, das Dr. Dimroth auf„Olaf“ mit nur 4 Sek. Vorſprung für ſich entſchied.— Bei den 20er Jollenkrenzern kämpften vier Mannheimer unter ſich, von denen Traub auf„Winds⸗ braut“ mit 9 Sekunden vor Schmitz auf„Stöps“ einlief, doch wurden hier verſchiedene Vorgaben— bedingt durch die Verſchiedenheit der Boote— gewährt, wodurch der Endſieger bei Schluß der Vormittagskämpfe noch nicht feſtſtand. Die Nachmittagskämpfe Ein recht einſichtsvolleg Geſicht machte der Wettergott am Nochmittag. Wenngleich er ſeinen Himmel dicht ver⸗ höngte, ſo blies er den heißerwarteten Wind do aus „vollen Backen“, ſo daß damit die beſten Vorausſetzungen gegeben waren. Demzufolge gab es auch weſentlich beſſere Zeiten als am Vormittag und die Segler mußten ſchon alle Fachkenntniſſe aufbieten, um ſich nicht gegenſeitig den Wind aus den Segeln nehmen zu laſſen. Von den glücklich in 2⸗Minutenabſtänden geſtarteten Feldern, erwies ſich der unverwüſtliche Segler Rau⸗Heidelberg auf ſeiner 20er Rennjolle„Perkeo“— als der fahrtüchtigſte. Mit ſeinem olten Boot ließ er ſeinen ſchärfſten Partner Geng(Rhein. ..) mit ſeinem neuen„Peer Gynt“ klor hinter ſich, auch fuhr er mit 18 Minuten den ſchnellſten Dreieckkurs. Viel Kopfzerbrechen brachte die tote kurze Strecke vor dem iel im Verlauf der Kämpfe und do waren es die alten üchſe, die ſich hierbei Raum holten, das Kreuzſegeln alſo erſparten.— Michael Meyer und Frau wiederholten in überzeugender Weiſe ihren Vormittagsſieg auf Suſi, während in der 15er Rennkloſſe„Weef“ Heidelberg(Frie⸗ bolin) ſeinen Vormittagsbezwinger Mohr auf den gweiten Platz verweiſen konnte.— In der 15er wor es auch wieder Hecke r⸗Worms(Marine⸗Sa), der ſeine Fahrkunſt erneut zum Siege führte.— Auch Klotter⸗ Heidelberg wiederholte ſeinen Sieg in der 12er Ausgleich⸗ klaſſe und ſchließlich mußte ſich Dr. Dimroth⸗Heidelberg (Saü Marine] von ſeinem Sturmkameraden Klausmann einwandfrei geſchlagen bekennen.— Bei den Mer Jollen⸗ kreuzern ſiegte Dongmann⸗Worms klar vor Schmitz. Ergebniſſe der Mannheimer Herbſt⸗Segelregatta Vormittagskämpfe: 20⸗Qm.⸗Jollenkrenzer: 1.„Sbar“ ee:40:12 Std.; 2. Man Tau(Neuer⸗ Mannheim):00:05 Std.(Traub auf Windsbraut mit :85:50 Std. und e e Std. wegen ab⸗ erechneter Zeitvorgabe nicht plactert). 1. Perkeo(Rau⸗Heidelberg):2510 Stö.; 2.„Albatros“(Ziegler⸗Mannheim).81:58 Sto zöer⸗Ausgleicher: 1. Suſi(Meyer⸗Mannheim) 128111 Stunden. 15er⸗Reunklaſſe: 1. Gorch Fock(Mohr⸗Mannheim):27:18 Std.; 2. Weef fe 255 Stö.; 3. Lilo iedermann⸗Mannheim) 1234:23 Std. 1. Aeolus(Hecker⸗Marine⸗SA Hei⸗ delberg):12:15 Stö. 1. Maud(Klotter⸗Heidelberg) 1239784 Sid.; 2. Aero(Ballmann⸗Worms):41:34 Std.; 3. Eiſen⸗ lohr⸗Minnheim:54:42 Stö. 10er⸗Olympiajollen: 1. Olaf(Dr. Dimroth⸗Heidelberger 9 5 Stö.; 2. Möve(Klausmann⸗Heidel⸗ berger Marine⸗SA):35:53 Std. achmittagskämpfe: 20er⸗Jollenkrenzer: 1. Dangmann⸗ Worms(Star):26:07 Std.; 2. Schmitz⸗Mannheim(Stöps) :82:97 Stunden. 2ber⸗Rennjollen: 1. Rau⸗Heidelberg(Perkeo) 0257:30 Stö.; 2. Geng⸗Res GPeer Gynt):02.40 Std.„ 20er⸗Ansgleicher: 1. Meyer⸗Mannheim(Suſt) 1212252, 15ergiennklaſſe: 1. Friebolin⸗Heidelberg(Weef) 104·44 Stod.; 2. Mohr⸗Mannheim(Gorch Fock):09:22 Std.; 3. Biedermann⸗Mannheim(Lilo):10:02 Std. 15er⸗Ansgleicher: 1. Hecker⸗Marine⸗Sͤ Worms(Aeolus) :12:15 Std.. 12er⸗Ausgleicher: 1. Klotter⸗Heidelberg(Maud) 119:52 Std.; Bollmann⸗Worms wegen Bojenberührung aus⸗ geſchieden. 1ber⸗Olympia⸗Jollen: 1. Klausmann⸗Marine⸗SA Hei⸗ delberg(Möve):14:36 Std.; 2. Dr. Dimroth⸗Marine⸗SA Heidelberg(Olaf):15:40 Stunden. Hanoball-Gauliga TV Seckenheim— TV Hockenheim 8ꝛ8(:2) Das erſte Spiel in der Verbandsrunde, das Seckenheim gegen den TV Hockenheim ſah, wurde bei nicht gerade idealem Wetter ausgetragen. Wenn auch der Wettergott ein Einſehen inſofern gehabt hat, daß er aufhören ließ zu regnen, ſo war der Platz doch in einem derartigen Zuſtand, daß man befürchten mußte, ob das Spiel einwandfrei durch⸗ geführt werden konnte. Doch die Spieler fanden ſich mit den ſchlechten Bodenverhältniſſen beſſer ab, als man erwartet hatte. Gleich zu Beginn des Spieles überraſchte Hocken⸗ heim durch ſeine wuchtigen Angriffe, und Secken⸗ heim wäre haushoch überfahren worden, wenn ſie als Tormann nicht einen ausgezeichneten Mann zur Verfügung gehabt hätten. Mindeſtens—9 Bälle meiſterte dieſer Spieler in dieſer Drangperiode; ſtarker Beifall dankte ihm für ſeine wirklich arti⸗ ſtiſchen Leiſtungen. Seckenheim will ſich gar nicht finden und während dieſer Zeit kommen die Roten auch nicht ein einziges Mal vor des Gaſtes Heilig⸗ tum. Dann aber tritt allmählich ein Umſchwung ein und Seckenheim hat etwas mehr vom Spiel, ohne jedoch überlegen zu ſein. Schuß auf Schuß wird auf das Tor von Hockenheim abgefeuert, der ent⸗ weder den Tormann trifft oder er geht daneben. Ein ſolches Schußpech muß ſich kataſtrophal aus⸗ wirken. Trotzdem geht Seckenheim auf eine wun⸗ dervolle Vorlage hin in Führung. Doch nicht lange dauert es und Hockenheim hat gleichgezogen. Dann übernimmt Hockenheim wieder das Spielgeſchehen und die Mühe wird belohnt durch einen herzhaften Schuß, der das Reſultat auf:1 für Hockenheim ſtellt. Verteiltes Feloͤſpiel und dann ein unnötiges Foul. Strafſtoß! Seckenheim zieht gleich.:2. Kurz darauf Pauſe. Nach der Pauſe legt Seckenheim mächtig los und nun ſpielen auf einmal die Vorſtädter. Schnelles Zuſpiel, jede Situation erfaſſend, bringen ſie die Hockenheimer aus dem Konzept. Raufelder gelingt aus bedrängter Lage einen Bombenſchuß anzubrin⸗ gen und 32 ſteht die Partie für Seckenheim. Nun geben ſich die Hockenheimer anſcheinend geſchlagen. Die Aktionen werden unſicher und in gleichmäßigen Abſtänden müſſen ſie noch 5 Tore entgegennehmen, und mit:2 beendet der ſehr gute Schiedsrichter Schuhmacher⸗Käfertal ein intereſſantes Treffen. TV Rot— TV Weinheim 86(:83) Wie zu erwarten war, hat Rot in der Zweiburgenſtadt einen vorzüglichen Eindruck hinterlaſſen. Wenn man auch an einen Sieg nicht glauben wollte, ſo mußte man ſich im Verlauf des Spieles davon überzeugen, daß ein Spiel erſt dann zu Ende iſt, wenn der Schiedsrichter das Ge⸗ ſchehen abpfeift. Die erſte Halbzeit war reich an verpaßten Gelegen⸗ heiten, und wenn ſich hier Rot einen Vorſprung heraus⸗ geſpielt hat, ſo iſt dies die Schuld der unaufmerkſamen Verteidigung von Weinheim. Auch Schußpech auf beiden Seiten laſſen ein nicht einwandfreies Bild dieſer Spiel⸗ hälfte gewinnen. Doch nach der Pauſe dreht Weinheim auf; aber auch Rot will unbedingt den Sieg ſicher ſtellen. Schönes Zu⸗ ſammenſpiel und raſche Verwandlung des Spielgeſchehens laſſen dann dieſes Spiel doch noch zu einem Genuß wer⸗ den. Mit dem knappen Ergebnis von 816 verläßt Rot als Sieger das Spielfeld. Als Leiter war Wetzel(Leuters⸗ erſchienen, dem ſein Amt nicht allzuſchwer gemacht wurde. Tgd Keiſch— VfR Mannheim 628(:3) Nun hat auch der BfR ſein erſtes Spiel auf fremden Platz hinter ſich. Es ſei aber vorweg geſagt, daß Ketſch mit 4 Mann Erſatz antreten mußte. Trotzdem leiſteten ſie hartnöckigen Widerſtand und nur zwei Tore Unterſchied trennten die beiden ebenbürtigen Rivalen beim Schluß⸗ pfiff voneinonder. Der Erſatz hat ſich gut bewährt und es muß anerkannt werden, daß der BfR alle Regiſter ſeines Könnens ziehen mußte, um das Halbzeitergebnis umgekehrt zu geſtilten. Bei Halbzeit lag Ketſch mit:3 Toren in Führung. Doch langſam macht ſich bei Retſch das Fehlen der etotsmäßigen Spieler bemerkbar und langſam aber ſicher reißt Viſck die Führung an ſich. Längin⸗Karlsruhe leitete dis Spiel gut Näherer Bericht folgt. Handball⸗Ergebniſſe Bezirks⸗Klaſſe: Staffel 1: TB Leutersbouſen— Sps 98 Schwetzingen:6: TGd Ziegelhauſen— Sp St. Leon 21:2, TB 46 Mannheim— TVViernheim 876: Dod Ger⸗ mania Mannheim— TV Friedrichsfeld:14.— Staffel 2 DV Handſchuhsheim— 7S86 Kronau 15:6; Poſt⸗S Mannheim— Jahn Weigheim:6: TBd Neulußheim— Reichsbahn⸗S:10: TGd St. Leon—Kurpf. Neckarau 678. Baden/ Württemberg-Schweiz B:2 Konſtanz, 19. September(Eigener Drahtbericht). Die Württemberg⸗Badener mußten durch die Ver⸗ letzung von Benner und durch die Abſage von Fuchs, der inzwiſchen dem VfR Mannheim beigetreten ſein ſoll, ihre Mannſchaft erneut ſchwächen. An Stelle von Fuchs ſpielte dͤer Neckarauer Wahl. Die Konſtanzer haben mit dem Wetter kein Glück. Wie bei der Kampfbahneinweihung vor zwei Jah⸗ ren regnete es auch diesmal wieder. Der Beſuch des Spieles erreichte dadurch und durch die nicht gerade ſtarke Mannſchaft Württemberg⸗Badens nicht die Zahl von Beſuchern. Es waren höchſtens Glanaboller Ausklang des deutichen Motorſporhjahres Süu-Triumphe beim Rennen„Rund um Schotten“— O gewinnt mit Braun uns Kabrmgun die deutſche Seitenwagenmeiſterſchaft Schotten, 19. September.(Eig. Drahtb.) Ende gut, alles gut! So möchte man dieſes letzte große nationale Motorradrennen überſchreiben, das heute im Auftrage der OSB auf der ideal ſchönen, 16 Km. langen Berg⸗und⸗Tal⸗Rundſtrecke bei Schotten in Oberheſſen von der NSKK⸗Motorgruppe Heſſen durchgeführt wurde. Maſ⸗ ſenbeſuch, hervorragende Beſetzung aller Felder, dazu die jetzt bis auf den letzten Kilometer einwandfrei ausgebaute Rennſtrecke, die zu vier Fünfteln eine Betondecke und überhöhte Kurven auſweiſt, das war der äußere Rahmen der Veranſtaltung. Im Mittelpunkt des abwechſlungsreichen und etwas langen Programms ſtand naturgemäß der Schlußlauf um die Deutſche Seitenwagenmeiſterſchaft 1937, zu dem um die Mittagszeit in beiden Klaſſen bis 1000 cem und bis 600 cem je 10 Fahrer ſtarteten, Sie hatten je 5 Runden(80,4 Kilometer) zu bewältigen. NSu⸗Doppelſieg bei den Seitenwagen Leider ſetzte gleich nach der Startrunde, die in beiden Klaſſen Zimmermann auf NSu und Böhm auf NSu in neuer Rekordzeit von 102,8 Stͤͤkm. und 101,7 Stoͤkm. zu⸗ rücklegten, ein heftiger Regenguß ein, ſo daß in beiden Gruppen die Vorjahrsrekorde ſchließlich nicht erreicht wer⸗ den konnten. Während in der Klaſſe bis 1000 cem Zim⸗ mermann von dem ihn verfolgenden Kahrmann in keiner Weiſe gefährdet werden konnte und ſchließlich mit einem Durchſchnitt von 97,4 Stoͤkm. ſiegte, gab es bei den 600⸗cem⸗ Maſchinen einen prachtvollen Kampf zwiſchen Schumann und Böhm, den letzterer nach einem Sturz von Schumann klar gewann, während Bock⸗Mannheim(Norton) die oͤritte Stelle belegte. Damit war in der 1000⸗cem⸗Klaſſe die Meiſterſchaft klar entſchieden. Kahrmann, der zu ſeinen bisherigen 10 Punkten heute nochmals 3 Punkte bekam, ervang den Titel und bamit heute ſchon zum fünftenmal. In der Klaſſe bis 600 cem war Böhm nach dem heutigen Sieg mit dem in Schleiz tödlich verunglückten Karl Braun⸗ Karlsruhe auf DKͤW punktgleich geworden, doch wurde Karl Braun Meiſter, weil er die entſcheidenden Rennen auf dem Nürburgring und beim Großen Bergpreis gewon⸗ nen hatte. Neue Klaſſenrekorde bei den Ausweisfahrern Der ereignisreiche Tag wurde eingeleitet mit dem Sololauf der Ausweisfahrer, bei dem unſer Rennfahrer⸗ nachwuchs wieder einmal zu Worte bam. Das über fünf Runden(80,4 Km.) gehende Rennen brachte in der Halb⸗ literklaſſe mit 22 Fahrern die weitaus beſte Beſetzung. In dieſer Gruppe waren wie in Hockenheim vor 14 Tagen die BMW⸗ Fahrer unter ſich denn vom Skart weg ſetzten ſich Adoms⸗Düren ſowie Schmid und Kellner an die Spitze des Feldes. wobei Adams die Start⸗ runde aleich mit neuem Rekorddurchſchnitt fuhr. Aber es gab in dieſer Klaſſe um die nächſten Plätze einen erbit⸗ terten Kampf. Schließlich kam hinter dem ſiegreichen Adams, der mit 108,7 Stoͤkm. die beſte Zeit aller Ausweis⸗ fahrer erzielte, Kämmerer und Kellner auf die nächſten Plätze. Auch die zunächſt Führenden der beiden onderen Klaſſen, Dräger bis 350 cem auf NSli und Maier⸗Stuttgart auf DeW bei den 250 cem⸗Maſchinen waren mit 98,8 baw. 99,8 Stoͤkm. ſchon in der Startrunde erbeblich ſchneller als die Vorfahrsſieger. Bei den 350 cem⸗Maſchinen gelang es nach heißem Kampf dem NSat⸗Fohrer Dahmen der ſchon in Hockenheim geſiegt, hatte und heute nur ſchlecht vom Start gekommen war, an Dräger vorbeizugehen und da letzterer auch noch ſtürzte hatte Dahmen freie Bahn zum Siege. Er überbot mit einem Geſamtdͤurchſchnitt von 101,2 Stökm. den Vorjahrsrekord um ſaſt 10 Stoͤkm. Her, Kloſſe bis 250 cem ſchließlich war der Stutt⸗ garter Maier auf DaW vom Start bis zur letzten Runde unangefochten in Front, ſtürzte aber dann und dadurch kam Gimbel auf Rudge vor ihm auf die erſte Stelle, wo⸗ bei er ebenfalls mit 96,5 Stoͤkm. Durchſchnitt einen neuen Klaſſenrekord erzielte. — Das Rennen der kleinen Sololizenzfahrer⸗Klaſſen Noch abwechſlungsreicher und ſponnender verlief der Kampf der beiden Solo⸗Lizenzfahrerklaſſen bis 950 und 250 cem, die in Abſtänden don 4 Minuten auf die Reiſe gingen in 6 Runden ⸗ 128,64 Km. zu fahren hatten. Ein Geſamtfeld von 88 Konkurrenten auf der Straße. Bei den 35bern aing erwartungsgemäß Meiſter Fleiſchmann in Front, gefolgt von Hamelehle⸗Sindel⸗ fingen und dahinter in Abſtänden Richnow⸗Berlin, Koh⸗ fink, Wolff, Mettlach, während Hentze der zweite NSu⸗ Fabrikfahrer ſchon nach der zweiten Runde ausfiel. Wäh⸗ rend Fleiſchmann unangefochten ſeine Runden zoa und Hamelehle ſtets an zweiter Stelle blieb, gab es um die nächſten Plätze nach dem Ausfall non Ricknow einen prachtvollen Dreikampf zwiſchen Kohfink, Schön⸗Frankfurt und Wolff, Mettloch, bis auch Kohfink in der fünften Runde ausblieb. In dieſer Reihenfolge aina dann das Rennen zu Ende. Fleiſchmann wurde wie im Vorjahre Sieger mit einem Geſamtdurchſchnitt von 113,2 Stökm. vor Hamelehle, ſowie den beiden Velocette⸗Fahrern Wolff und Schön. Bei den Bher⸗Maſchinen gab es inſofern eine Ueber⸗ raſchung, als der DaW⸗Fabrikfahrer Petruſchke ſchon in der erſten Runde ausſchied. So wurde dieſe Kon⸗ kurrenz eine reine Privatſahrerangelegenheit zwiſchen dem DKW⸗fFahrer Wünſche, der mit immer größer werdendem Vorſprung vor den dicht beiſammenliegenden Berger, Demandt. Gablenz und Böſe führte. In der fünften Runde war Wünſche wegen Kerzenwechſels vom erſten auf den vierten Platz zurückgefallen. In unerhörtem Endſpurt iagte er den Führenden nochmals nach, doch gelana es ihm nur noch auf den dritten Platz hinter dem Sieger Berger und Böſe zu kommen. Fleiſchmann Sieger der Halbliter⸗Klaſſe Das Schlußrennen der Halbliterklaſſe, das wie⸗ der über 138,64 Km. ging, wurde bei ſtrömendem Regen ausgefahren und war von Anfang bis Ende eine ſichere Angelegenheit von Heiner Fleiſchmann auf NSu, der kon⸗ kurrenzlos bis ins Ziel fuhr, nachdem der einzige Auto⸗ unionfabrikfahrer Herz ſchon in der erſten Runde wegen Maſchinenſchadens ausgefallen war. Fleiſchmann endete dieſes Rennen als Sieger mit einem Geſamtdurchſchnitt von 103,4 Stoͤkm. vor dem Stuttgarter Schmid auf Rudge, ſowie Scheunig auf Norton. Die Ergebniſſe: „Lizenzfahrer, 8 Runden gleich 128,64 Kmn.: bis 250 cem: 1. Berger(Zobten) DKW:13:25,9— 1605,1 Stoͤkm.; 2. Boeſe(Getha) DRW:19:34,1; 3. Wünſche(Langebrück) DKew:14:05,5; 4. Gablenz(Karlsrube) DRW:14:44,4: 5. Demandt(Köln) DaW:14:51,4.— Bis 950 cem: 1. Fleiſchmann(Neckarſulm) NSu:08:13.2 113,2 Stoͤrm.: 2. Hamelehle(Sindelfingen):09.29,1; 3. Wolf(Mettlach) Velocette:09:46,6; 4. Schön(Frankfurt) Velocette:09:49,1; 5. Dollmann(Neckarſulm) NSu:12:31,4 Std. Meiſterſchaftslauf der Seitenwagen, 5 Runden gleich 80,4 Km., bis 600 cem: 1. Böhm(Nürnberg) Nelt 49 54,. 90,6 Stoͤkm. 52. Schumann(Stuttgart) DodW 50.25,1— 95,6 Stokm.; 3. Bock(Mannheim) 50:99,3; 4. De⸗ tert⸗Fauſt(Nürnberg) NSu 52:40,1; 5. Häusler(Cott⸗ bus) NSit 50:00,1.(Der Meiſtertitel wurde dem in Schleiz tödlich verunglückten Karlsruher Braun(DaW) uerkannt.— Bis 1000 cem: 1. Zimmermann(Nürn⸗ 500 NSlt 49:32,2— 07 Stoͤkm.; 2. Kahrmann(Fulda) DKW 40.45,2, 3. Brinkmann(Münſter) 52:46, 4. Hiſel⸗ beck NSu) 53:41; 5. Hallbauer BMW 56:08,4; 6. Weyres Aachen) Harley Davioſon 58:42.(Den Meiſtertitel errang ahrmann mit ſeinem Beifahrer Eder). Solomaſchinen bis 500 cem: 1. Fleiſchmann (Neckarſulm) Neu.14:00,3— 104,3 Stökm., 2. Maier (Mannheim)) Norton:16:17,17 3. Bungerz(Spreewerder Rudge:16:21,3) 4. Ziemer(Danzig) NSat:17:83, 5. Knees(Königsberg) NSu:22:09,1. Neuer deutſcher Hanoͤballſieg Deutſchland konnte auch den dritten Handball⸗Länder⸗ kampf gegen Schweden in Göteborg überlegen 216 (12:5) gewinnen. Die Deutſchen zeigten eine prächtige Leiſtung und waren in allen Phaſen glatt überlegen. rend Hauſer am linken Die erſte Hälfte: Der Regen hat nachgelaſſen, beinahe aufgehört, als die Schweizer anſtoßen. Durch die ſchnellen Flügel werden die Schweizer gefährlicher, aber die Deutſchen liegen immer im Angriff. Unſer linker Flügel beſchäftigt den Schweizer Torwart wieder⸗ holt. Dann hat Seitz zwei Chancen. Er rutſcht aber auf dem naſſen Boden aus. Der Pforzheimer Fiſcher dirigiert den Sturm ſehr gut. Pech hat Hau⸗ ſer im linken Flügel, als ihm eine Vorlage von Zoller frei vor dem Tor vom Fuße rutſcht. Die Spieler müſſen ſich ſehr vorſichtig bewegen, um auf dem glatten Boden das Gleichgewicht nicht zu ver⸗ lieren. Nach einer Viertelſtunde wird der Regen ſtärker. Die Schweiz wird beſſer, erkämpft auch eine Ecke und einen ſehr gefährlichen Lattenſchuß. Wäh⸗ rend die erſte Viertelſtunde klar an die Deutſchen ging, begann die zweite Viertelſtunde mit einer Drangperiode der Schweiz. Die drei Badener hielten ſich bis jetzt ſehr gut; hauptſächlich Fiſcher und Neck verdienen ſich ein Lob. Die deutſchen Ver⸗ teidiger ſind nicht ſehr ſicher. Sie müſſen die zweite Ecke zugeſtehen, die nur um Handbreite verſchoſſen wird, Gleich folgt die dritte Ecke, die wieder nur um Zentimeter am Tor vorbeigeſchoſſen wird. Un⸗ ſtreitig war die Schweiz ſchon beſſer geworden; deren Hintermannſchaft hat ſich voll und ganz auf das ſteile Durchſpielen der WürttembergBadener eingeſtellt. Die vierte Ecke der Schweizer endet er⸗ gebnislos, aber immer noch bleiben die Gäſte im Angriff. Nach 25 Minuten Spielzeit fällt verdient die Führung an die Schweizer. Spenginger wurde vom Linksaußen überlaufen. Eckle konnte den Schrägſchuß des linken Flügelſtürmers nicht mehr erreichen. Unſere Hintermannſchaft zeigt bedenkliche Schwächen. Sie hat gleich darauf Glück, daß es nicht 2ꝛ0 heißt. Zehn Minuten vor Halbzeit heißt es 20 für die Schweiz. Jäckle hat einen Weitſchuß fallen laſſen. Auch Henninger bringt den Ball nicht weg. Wieder war es der Linksaußen. der zum:0 einſchießt. Fünf Minuten vor Halbzeit kommen die Deutſchen zum erſten Gegentreffer. Seitz ſchoß eine Vorlage von Sicher unhaltbar ein. Die Deutſchen beginnen beſſer. Sie haben durch autes Spiel von Wahl Erfolgmöglichkeiten, aber der Linksaußen Hauſer iſt viel zu ſchwach. Auf der Ge⸗ genſeite muß Jäckle durch Werfen zur Ecke lenken. Dann aber fällt nach 15 Minuten Spielzeit der Aus⸗ gleich. Soller hat einen Fehlſchlag des linken Läu⸗ fers ausgenützt und uneigennützig an Sicher vorge⸗ legt, der ſofort ſchießt. Vom Pfoſten prallt dieſer Schuß ins Netz. Die Deutſchen ſind jetzt ſichtlich beſſer als vor der Pauſe. Die Schweizer ſpielen härter. Schneck⸗Pforz⸗ heim iſt das Opfer eines unglücklichen Zuſammen⸗ pralls. Mit einer ſchweren Verletzung wird er vom Platze getragen.(Es ſoll ſich um einen Beinbruch handeln.) Soller geht für ihn in die Läuferreihe zu⸗ rück. Sicher iſt allein auf der rechten Flanke. Er erfaßt aber trotzdem die gefährliche Situation des Spieles. Es entſteht ein Hin und Her vor dem Schwei⸗ zer Tor, bis der Ball ſchließlich dem am Boden lie⸗ genden Torwart in die Hände geſpielt wird. 20 Mi⸗ nuten vor Spielende ſind nur noch 9 Deutſche im Feld. Wahl wurde im Strafraum ſehr unſair ge⸗ leat. Mit einer Schulterverletzung muß er vom Platze geführt werden. Die neun Deutſchen halten ſich gegen die Schweizer nunmehr ſehr tapfer, ſie werden ſogar oͤem Schweizer Tor noch gefährlich. Die drei Stürmer können natürlich gegen die verſtärkte Schweizer Abwehr nicht aufkommen. Unſere Mannſchaft hat in der zweiten Hälfte we⸗ ſentlich beſſer geſpielt als vor der Pauſe. Sie hat ſich ſehr tapfer gewehrt, wie das:2 zeigt. Wenn wir zur Kritik kommen, dann wollen wir kurz ſagen, daß beide Verteidiger vor Halbzeit ſchwach waren. dann aber ſehr gut. In der Läufer⸗ reihe war Ribke der Beſte, auch Schneck bis zu ſeiner Verletzung recht gut. Schädler hat anfänglich ent⸗ täuſcht, ſeine Klaſſe zeigte ſich aber doch im Sturm. Im Sturm war Sicher die treibende Kraft, weitaus der beſte Stürmer, auch Soller war recht gut, wäh⸗ Flügel völlig ausgefallen iſt. Der Schiedͤsrichter leitete recht gut. Erwartungen durchaus entſprach. Z Seite/ Nummer 483 Xeue Mauubeimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. September 1087 Budens Leichtathleten ſiegen in Lahr Elſaß unterlag im Leichtathletik-Eänderkampf gegen Baden 73:78 Das badiſche Oberland ſchiebt ſich in der Leichtathletik immer mehr in den Vordergrund. Weniger daß dies lei⸗ ſtungsmäßig zum Vorſchein kommt, dafür aber mehr in der Vergebung von Veranſtaltungen. Mannheim, das Zentrum, tritt hiergegen trotz ſeiner hervorvagenden Spitzenkönner immer mehr in den Hintergrund. So waren denn die Intereſſen Badens an dieſem vorletzten Septem⸗ berſonntag neben Berlin auch nach dem kleinen Schwarz⸗ waloſtädtchen Lahr gerichtet. Die beiden Mannſchaften von Baden und Elſaß ſtanden ſich ſchon zum neunten Male gegenüber. In den bisherigen acht Begegnungen konnten die Elſäſſer nur einen einzigen Sieg feiern, einmal trennte man ſich mit gleicher Punktzahl und ſechsmal war Baden Sieger geblieben. Der letzte Kampf fand im Jahr 1935 ebenfalls auf deutſchem Boden, und zwar in Baden⸗ Baden, ſtatt. Die Linksrheiner waren damals mit einer ſchwachen Vertretung angetreten. Wenn jener Kampf den⸗ noch Niveau hatte, ſo verdankt er dies allein den guten Leiſtungen der deutſchen Vertreter mit Neckermann, Stad⸗ Ler, Blöſch und Nehb. Neckermann lief damals erſtmals 10,4 und ließ im ganzen Reich aufhorchen, konnte dann ja auch im ſelben Jahr über 200 Meter deutſcher Meiſter werden. Bei dieſem neunten Kampf fehlte eine Reihe unſerer befähigten Athleten. Nachdem auch noch der in Karlsruhe lebende Schwede Ternſtröm, der u. E. in dieſem Fall über⸗ haupt nicht in die badiſche Mannſchaft gehört, von ſeinem Verband nach Berlin berufen worden war, konnte nicht gerade die ſtäkſte Garnitur geſtellt werden, um ſo offener und ſpannender wurde aber oͤafür der Kampf, der auf dem Sportplatz Dammühle, um den ſich die Stadtverwaltung ſehr viel Mühe gegeben hat, wie ſie überhaupt ſich ſehr viel um ihre Gäſte bemühte, zum Austrag gebracht wurde. Starke Regenfälle beeinträchtigten in erheblichem Maße die Austragung dieſes 9. Ländertreffens Baden— Elſaß. Die aufgelockerte Aſchenbahn wie auch der weiche Untergrund an den Abwurfſtellen ließen keine vollwer⸗ tigen Leiſtungen zu. Trotzdem ging keinem der 15 Wett⸗ bewerbe das Kampfmoment verloren. In allen Diſzi⸗ plinen wurde hartnäckig um den Erfolg gerungen, und wenn auch die zu Beginn des Nachmittags in mehreren Wettbewerben von Elſaß errungenen Erfolge eine Nie⸗ derlage befürchten ließen, ſo kann jetzt nach Beendigung des Lönderkampfes der badiſchen Mannſchuft nur un⸗ eteiltes Lob gezollt werden. Insbeſondere die Mann⸗ ——— Mannſchaftsmitglieder, von denen Rüger. Mar⸗ auedt und Lauſer zu Siegen kamen. haben großen Anteil an dem ſchönen Enderfolg. Die Ergebniſſe: 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Humann⸗E 11,4 Sek.; 2. Famoſe⸗E 11,4 Sek.; 3 Bertram⸗B 11,7 Sek.; 4. Zeps 11,8 Sek. Die beiden Elſäſſer waren den budiſchen Vertretern klar überlegen und brachten ihrer Mannſchaft einen Doppel⸗ erfolg. Punkte 83 für Elſaß. 1500 Meter: 1. Stadler⸗B:05,6; 2. Meßner⸗E:08,8; 3. Wagenſeil⸗B:08,8; 4. Nogendt⸗E:15,0. Zwiſchen Stadler und Meßner, die während der ver⸗ gangenen Saiſon ſchon mehrmals aufeinandertrafen, entwickelte ſich ein ſpannender Kampf auf der ganzen Strecke, den der Badener auf der Zielgeraden für ſich ent⸗ ſchied. Wagenſeil hatte den dritten Platz iederzeit ſicher. Diskuswerfen: 1. Rettig⸗E 36,45 Meter; 2. Lödoux⸗E 96,38 Meter; 3. Kiehnle⸗B 34,23, 4. Wolf⸗B 32,09. Schwach waren die Ergebniſſe in dieſer Wurfkonkur⸗ renz. Dieſer erneute Doppelerfolg der Elſäſſer Mann⸗ ſchaft brachte ihr eine Führung von 20:13 Punkten. 400 Meter: 1. Wittmer(E) 51,4; 2. Merſinger(B) 52,4; 9. Erzender(E) 53,2; 4. Beck(B) 53,7 Sek. Der ſtämmige, unterſetzte Franzoſe hat das Rennen jederzeit für ſich. Er greift Merſinger in der zweiten Kurve an; der Badener kann dem Tempo nicht mehr folgen. Hochſprung: 1. Brun(E) 1,70 Meter; 1. Simon(B) 1,70 Meter; 3. Geiſt(B) 1,65 Meter; 4. Kellermann(E) 1,65 Meter. Entgegen den Beſtimmungen wurden für die beiden erſten beim Hochſprung die Punkte geteilt. 32:23 Meter lautete der Stand nach fünf Uebungen für Elſaß. 200 Meter: 1. Rüger(B) 23,4; 2. Famoſe(E) 23,5; 3. Houlle(E) 23,8; 4. Felder(B) keine Zeit. Der Mannheimer erfüllte die in ihn geſetzten Erwartun⸗ gen und konnte Famoſe knapp ſchlagen. Hammerwerſen: 1. Wolf(B) 51,19; 2. Größle(B) 42,05; 3. Zeidig(E) 40,82; 4. Walter(C) 38,72 Meter. Der Hammerwerfer Wolf wartete mit der relativ beſten Leiſtung des Tages auf. Sein Wurf von 51,19 Meter iſt ſehr beachtlich. Mit Größle erringen wir noch den zweiten Platz. 110 Meter Hürden: 1. Marquedt(B) 16,4; 2. Wiſſer(C) 17,8; 3. Simon(B) 18,0; 4. Richart(E) 19,0 Sek. Der Länderkampſ Baden— Elſaß erreichte hier ſeinen Höhepunkt, als es der badiſchen Mannſchaft gelang, mit 44:44 Punkten Gleichſtand zu erzielen. Marqueoͤts Hürden⸗ technik zeigte ihn oͤen Mitbewerbern klar überlegen. Weitſprung: 1. Humann(E) 6,68; 2. Bour(C) 6,50; 3. Höfel(B) 6,14; 4. Seminati(B) 6,11 Meter. Die kurze Anlaufbahn liegt nicht jedem Springer. Der elſäſſiſche Doppelerfolg kommt nicht überraſchend, gehört doch Humann zur beſten franzöſiſchen Klaſſe in dieſer Uebung. 800 Meter: 1. Schmidt⸗B.:58,8: 2. Meßner⸗E. 1259,4; 3. Abel⸗B.:010; 4. Schönmahl⸗E.:07.8 Min. Meßner be⸗ ſtreitet hier ſein zweites großes Rennen an dieſem Tag: den friſchen Schmidt kann er nicht ſchlagen, wohl gelinat es ihm aber, Abel zu halten. Kugelſtoßen: 1. Kiehnle⸗B. 14,27 Meter; 2. Merkle⸗B. 13,54; 3. Rettig⸗E. 12,65: 4. Lödoux⸗E. 12,58 Meter. Un⸗ ſere Werfer und Stoßer holen wertvolle Punkte. Dieſer Doppelſiea bringt Baden mit 62:59 Punkten in Front. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Elſaß 44,4; 2. Baden 44,6 Sek. Unſere Sprinter waren den Geanern nicht gewachſen. Das zeigte bereits der 100 Meter⸗Lauf. Trotzdem muß Humann als Schlußläufer noch einen Vorſpruma der ba⸗ diſchen Mannſchaft aufholen, um dann deutlich zu ſiegen. 5000⸗Meter⸗Lauf: 1. Lauſer⸗Baden 16:07,4; 2. Marque⸗ Elſaß 16:25,0 3. Bertrand⸗Elſaß 16:92,4; 4. Litts⸗Baden 17:04,0. Der Mannheimer Lauſer lief ein taktiſch gutes Rennen, ſondierte während der erſten Runde die Stärke der Gegner, um dann die Spitze zu übernehmen und dann das Rennen unangefochten nach Hauſe zu laufen. Speerwerfen: 1. Kullmann⸗Baden 64,50 Meter; 2. Büt⸗ ter⸗Baden 58,10; 3. Frinot⸗Elſaß 51,60; 4. Fiffermann 47,54. Auch Kullmanns Speerwurf iſt eine der überragenden Ergebniſſe dieſes kleinen Länderkampfes. Mit 64,50 Meter gehört er heute zu den beſten deutſchen Werfern. Der franzöſiſche Meiſter Frinot mußte ſich mit dem dritten Platz begnügen. Schweden⸗Staffel: 1. Elſaß:04,0, 2. Baden:04,2 Min. Die Zeit zeigt ſchon, daß in dieſer Schlußſtaffel des Länderkampfes bis zu den letzten Metern hart gekämpft wurde. In ſtrömendem Regen beendeten die Läufer ihre Strecke. Der Sieg gehörte wie auch bei der kurzen Staffel der Mannſchaft von Elſaß. Endſtand 78:73 für Baden. Freiſtil⸗Ringermeiſterſchaſten in Karlsruhe Javoriten weiter erfolgreich Die ſtark beſetzten Felder in der deutſchen Meiſterſchaft der Freiſtilringer der Feder⸗ und Weltergewichtsklaſſe ver⸗ langten in Karlruhe eine Fortſetzung der Kämpfe auch am Samstagvormittag. Vor der begeiſterten Karlsruher Schul⸗ jugend wurden die Kämpfe im Federgewicht bis zur dritten —— und im Weltergewicht bis zur zweiten Runde ge⸗ ert. Die Ergebniſſe: Federgewicht: 2. Runde: Bauer(Rothenburg b. Han.) beſiegt Hahn(Stuttgart) nach 17 Sek.; Schäfer(Nürnberg) beſiegt Oſtermann(Berlin) nach:10 Min.; Kolb(Schiffer⸗ ſtadt) beſiegt Rothofer(München) nach Punkten; Grau (Stuttgart) beſiegt Sturm(Schifferſtadt) nach:10 Min.; Schwarzkopf(Koblenz) beſiegt Staib(Brötzingen) nach:15 Minuten; Jenne(Karlsruhe) beſiegt Lecke(Kaſſel) n..; Pulheim(Köln) beſiegt Fiſcher(Leuna) nach:40 Minuten. 3. Runde: Böck(München) beſiegt Bauer(Rothenburg bei Han.) n..; Oſtermann(Berlin) beſiegt Kolb(Schifferſtadt) nach 10:52 Min.; Schwarzkopf(Koblenz) beſiegt Schäfer (Nürnberg) nach:35 Min.; Jenne(Karlsruhe) beſiegt Sturm(Schifferſtadt) nach:35 Min.; Pulheim(Köln) be⸗ ſiegt Lecke(Kaſſel) n. P. Weltergewicht: 2. Runde: Lehner(Nürnbercg) beſiegt Meurer(Mannheim) nach:12 Min.; Echterhof(Dortmund) beſiegt Becker(Kaſſel) nach:13 Min.; Schäfer(Ludwigs⸗ hafen) beſiegt Heilig(Wieſenthal) nach:20 Min.; Schuſter (Untertürkheim) beſiegt Thiel(Hamburg) nach:47 Min.; Knittel(Pauſa) beſiegt Bargel(Dortmund) nach:57 Min.; Paar(Reichenhall) beſiegt Fink(Stuttgart) nach:16 Min. Der Sonntagvormittag Der Sonntagvormittag brachte in Karlsruhe bei den deutſchen Meiſterſchaften im Freiſtilrinaen im Feder⸗ und Weltergewicht einen vorentſcheidenden Kampf in der dritten Runde des Weltergewichts zwiſchen Europameiſter Fritz Schäfer⸗Ludwigshafen und dem Nürnberger Lehner, die beide noch ohne Fehlerpunkte waren. Lehnes verteidigte ſich geſchickt und gab Schäfer keine Cbance zum Schulter⸗ ſieg ſo daß es für den Ludwigshafener nur zu einem ein⸗ ſtimmigen Punktſiea reichte. Die Ergebniſſe: Federgewicht(4. Runde): Böck⸗München beſiegt Oſter⸗ mamn⸗Berlin nach:24 Minuten durch Nackenhebel; Schwarzkopf⸗Koblenz beſiegt Bauer⸗Rothenbura bei Han⸗ nover nach:32 Min. durch Armhebel: Jenne⸗Karlsruhe :1⸗Punktſieger über Grau⸗Stuttgart. Ausgeſchieden: Oſtermann⸗Berlin und Schäfer⸗Nürnbera(der das Ge⸗ wicht nicht bringen konnte). Soeben Weltergewicht: 3. Runde: Echterhoff⸗Dortmund 211⸗ Punktſieger über Meurer⸗Monnheim; Schäfer⸗Ludwigs⸗ hafen:0⸗Punktſieger über Lehner⸗Nürnbera: Schuſter⸗ Untertürkheim beſiegt Knittel⸗Pauſa(Vogtl.) ctach 11:54 Minuten durch Nackenhebel und Ueberwurf: Heilig⸗Wie⸗ ſental beſiegt Fink⸗Stuttgart nach 10:03 Min. durch Selbſt⸗ wurf von Fink; Paar⸗Reichenhall Freilos. 4. Runde: Paar⸗Reichenhall beſiegt Meurer⸗Mannheim nach:18 Min. durch Armzug; Lehner⸗Nürnbera beſieat Schuſter⸗Unter⸗ türkheim nach:31 Min. durch Eindrücken der Brücke; Schäfer⸗Ludwigshafen beſiegt Echterhoff⸗Dortmund nach :59 Min. durch Hammerlock. Die Kämpfe am Nachmittag Kuhlmann⸗Köln ſchlägt Titelverteidiger Böck⸗München mit:1 nach Punkten. Grau Stuttgart wird über Bauer⸗ Rotenburg(Hannover) in der 11. Minute überraſchend Schulterſieger. Schwarzkopf⸗Kobkenz ſchlägt Jenne⸗Karls⸗ ruhe nach:02 Minuten entſcheidend. 15. Runde: Der Weltergewichtler Lehner⸗Nürnberg beſiegt Heilig⸗Wieſental nach:96 Minuten. Schäfer⸗Ludwigshafen— Paar⸗Reichenhall. Ia dieſem Kampf zeigt ſich, daß Europameiſter Schäfer ein Meiſter im klaſſiſchen Stil und der Titelverteidiger Paar ein wah⸗ rer Meiſter im Freiſtil ſt. Paar wurde:0⸗Punktſieger. Kuhlheim⸗Köln beſiegt den Stuttgarter Gau nach 5102 Minuten. In einem ganz hervorragenden Kampf ſchlug Schwarzkopf⸗Koblenz Böck⸗München:0 nach Punkten. 7. Runde: Kuhlheim— Schwarzkopf. Schwarzkopf wurde über Kuhlherm Punkteſieger mit 310. Entſcheidangskampf Weltergewicht: Paar⸗Bid Reechen⸗ hall ſchlägt Lehner nach:05 Minuten durch doppelie Arm⸗ feſſel. 1. Paar⸗Bad Reichenhall Deutſcher Meiſter; 2. Schä⸗ fer⸗Ludwigshaen a. Rh.; 3. Lehner⸗Nürnberg; 4. Heilig⸗ Wieſental 7. Möurer⸗Mannheim). Federgewicht: 1. Schwärzköf⸗Koblenz Deutſcher Meiſter 2. Kuhlheim⸗Köln; 3. Gran Stuttgart; 4. Böck⸗München. ringt noch Schworzkopf mit Grau⸗s urtgart. Selbſt wenn Schwarzkopf den Kampf verlieren würde, iſt er doch Deutſcher Meiſter. Schleſiens Silberſchildelf zum Vorrundenſpiel gegen Brandenburg am 26. September hat folgendes Ausſehen: Piechulek; Becker, Wankell; Weiſe, Richter, Neumann; Don⸗ ner, Chriſtoph, Spiller, Dr. Frenzel, Faika. Der Kampf im Mitropa⸗Tennispokal, der in Wien zwi⸗ ſchen Oeſterreich und Polen durchgeführt wird, ſteht:2. Schalke 04 ſpielte am Mittwoch in Oberhauſen vor 5000 Zuſchauern bei Regenwetter() gegen eine Kombination von Rot⸗Weiß Oberhauſen, Hamborn 07 und SC Oſter⸗ feld. Die„Knappen“ ſiegten mit:1(:1) Toren. Urban und Berg ſchoſſen je dͤrei Tore. Gau XIII Süsweſt Eiutracht Frankfurt— Kickers Oifenbach:0 1. FC Kaiſerslautern— FV Saarbrücken:4 Boruſſia Neunkirchen— SC„Ovel“ Rüſſelsbeim:1 S Wiesbaden— F Pirmaſens:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkts Boruſſia Neunkirchen 2 2—— 9²2 4˙⁰ FV Saarbrücken. 2 2—— 7·2 4. Eintracht Frankfurt 2 2—— 8²1 4˙0 SV Wiesbaden 2 1 1— 42 3·1 FSo Frankfurt.. 1—— 5²⁰.0 FK Pirmaſens—— 1 1:8 15 Wormatia Worms. 1—— 1 2˙3 9¹2 Kickers Offenbach. 2—— 2 123 0˙4 Opel Rüſſelshei»; 2—— 2.10 04 1. FC Kaiſerslautern?—— 2 0²0 0˙4 SV Wiesbaden— F Pirmaſens:1(:) Obwohl der S Wiesbaden im Punkteſpiel gegen den Fͤ Pirmaſens auf eigenem Platz immer leichte orteile hatte, vermochte er ſich nicht erfolgreich zu behaupten. Die Pirmaſenſer Hintermannſchaft, in der vor allem Torhüter Schaumburger und Hergert als Außenläufer hervorragten, mochte den Wiesbadener Stürmern das Leben ſehr ſchwer. Nachdem Bille Pirmaſens:0 in Front gebracht hatte, kaom Wiesbaden durch den Linksaußen Koufmann zum Aus⸗ gleich. Nach dem Wechſel wor Wiesbaden durch Verletzung Kaufmanns etwas benachteiligt. Trotzdem boten ſich eine Reihe von Torgelegenheiten, die aber nicht ausgewertet werden konnten. 2500 Zuſchauer. Eintracht Frankfurt— Kickers Offenbach:0(:0) In einem hartnäckigen Ringen um die Punkte ge⸗ lang am Sonntag der Frankfurter Eintracht am Riederwald mit:0(:0) ein überaus knapper und glücklicher Sieg über Kickers Offenbach. Als der Kampf wenige Minuten vor Schluß immer noch 00 ſtand, hatten ſich die 4000 Zuſchauer ſchon mit einer Punkteteilung vertraut gemacht, aber da gelang Wirſching, oͤer einen von Hemmerich hereingegebenen Eckball an dem fangbereiten Offenbacher Hüter vor⸗ bei ins Netz brachte, der viel bejubelte Siegestreffer. Boruſſia Neunkirchen—Opel Rüſſelsheim 71(:1) Der Rüſſelsheimer Neuling hatte zum Meiſterſchafts⸗ ſpiel gegen die ſtarken Boruſſen in Neunkirchen nicht nur Bitter erſetzen müſſen, auch Buttironi war nicht„mit von der Partie“. Unter dieſen Umſtänden war ein erfolgreiches Abſchneiden im Saarlande ganz ausſichtslos. Neunkirchen beſand ſich wieder in ousgezeichneter Verfaſſung und ge⸗ wann mit 771(:1) Toren hoch. 1. FC Kaiſerslautern— FV Saarbrücken:4(:4) Vor 3000 Zuſchauern kamen die Saarbrücker auf dem Betzenberg zu einem ſicheren:0⸗Sieg, ein Er⸗ gebnis, das bei der Pauſe ſchon feſtſtand. Die Ein⸗ heimiſchen, die recht unglücklich ſpielten und ein Opfer ihrer eigenen Taktik wurden, konnten den Saarbrückern bezüglich Härte und Spielauffaſſung nichts Gleichwertiges entgegenſtellen. Gau XV Württemberg Union Böckingen— Spfr Stuttgart:1 ViB Stuttgart— Spfreuude Eßlingen Ulmer F 94— Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte SSB Ulm 1 15—— 4·0.0 VfR Schwenningen 1 1—— 522 20 Union Böckingen 3 1—— 9²¹ 2˙0 SC Stuttgart 2 1— 1-4 2˙2 Stuttgarter Kickers 1—— 3 2 FV. Zuffenhauſen 1—— 10 0²⁵ 0²˙² Sportfr. Stuttgart 1—— 1 1·8 62 Union Böckingen— Spfr. Stuttgart:1(:1) Das einzige Meiſterſchaftsſpiel im Gau Würt⸗ temberg führte am Sonntag Union Böckingen mit Sportfreunde Stuttgart zuſammen. Vor 1500 Zu⸗ ſchauern lieferten ſich die beiden Mannſchaften einen äußerſt harten Kampf, in dem der Schiedsrichter Reinhardt⸗Stuttgart einen ſehr ſchweren Stand hatte und ſich ſchließlich zu zwei Platzverweiſen entſchließen mußte. Böckingen gewann auf Grund der beſſeren Mannſchaftsleiſtung verdient. Eine bemerkenswerte Neuinszenierung: „Wallenſtein“ im Nationaltheater Die dreiteilige Gesamidichiung in Brandenbumęs Bearbeitung an einem Abend aurgefüihrt Ein Theaterabend von faſt fünf Stunden. Er ſtellte an Gebende und Empfangende ungewöhnliche geiſtige und phyſiſche Anforderungen. Daß ſowohl die einen wie die anderen unerſchrocken und mit Ehren durchhielten, war immerhin ein erhebendes Zeichen für die unwiderſtehliche Wirkung der ma⸗ giſchen Kraft des teuren Namens Schiller und ſeines dichteriſchen Mundes auch auf die Generation un⸗ ſerer Tage. Wenn ſchon der Mut des National⸗ theaters, uns das grandioſe dreigeteilte Wallen⸗ ſtein⸗Gedicht an einem Abend zu bieten, hohe Achtung verdient, ſo darf darüber hinaus geſagt werden, daß die Aufführung ſelbſt, blickt man auf das Ganze, an künſtleriſcher Würde den gehegten Es wurde ein ſchöner, in hingebender Gemeinſchaftsarbeit ehren⸗ voll errungener Erfolg. Der Name Wallenſtein umſchließt ein geſchicht⸗ liches Problem von reizvoller Undurchdringlichkeit und ragender Größe. War der Herzog von Fried⸗ land, wie die Eigenſucht Habsburgs behauptet, wirk⸗ lich nach der böhmiſchen Krone lüſtern? Stand er als aufgeklärter Halbketzer mit dem Teufel des Unglaubens im Bunde und hielt er hochverräteriſch zu dem ſchwediſchen Feind des Kaiſers? Oder plagte vielleicht doch ſein Geiſt, ein großes, freies, einiges und ſtarkes Deutſchland unter die anderen Völker zu ſtellen? Die Wallenſtein⸗Forſchung iſt uie bis zur letzten Aufhellung des Dunkels um dieſe Ge⸗ ſtalt vorgedrungen, und ſo blieb es dem gewaltigen Einfühlungsvermögen Schillers vorbehalten. uns den Wallenſteiner dichteriſch bis in letzte Regungen erleben zu laſſen. Ein Mann, ſo hoher, geheimer Pläne voll, daß ſelbſt die treueſten der Freunde vor den Toren ſeines wirklichen Willens ſcheu um⸗ kehren, lebt der Friedländer in einer Zeit des Un⸗ verſtändniſſes, in einer wilden Welt neidvoller Widerſacher und trägt die Tragik ſeiner Einſam⸗ keit bis zum bitteren Ende durch Mörderhand, das die Kleinen im Geiſte als ſelbſtverſchuldet emp⸗ finden. Es gehören hohe Kräfte dazu, den Wallen⸗ ſteiner ſo lebendig werden zu laſſen, wie Schillers Meiſterhand ihn zeichnete. Der Verſuch, den ganzen Wallenſtein auf einen Abend zuſammengedrängt aufzuführen, iſt nicht zum erſten Male unternommen worden.(Erſt dieſer Tage 7 hat Lothar Müthel im Berliner Staatstheater ſeine Wallenſtein⸗Inſzenierung zur Diskuſſion geſtellt.) Wie immer dieſe Verſuche auch angefaßt worden ſind, das Entſcheidende an ihnen bleibt naturgemäß die einſchneidende dͤramaturgiſche Behandlung des Rie⸗ ſenwerks durch den jeweiligen Inſzenator. Zum Lobe Friedrich Brandenburgs ſei geſagt, daß er mit großer Pietät gegen Schiller zu Werke gegangen iſt, daß er, obwohl natürlich manches fal⸗ len mußte, mit ſeiner Bearbeitung die Linie der dra⸗ matiſchen Entwicklung ſehr behutſam vor der Zer⸗ ſtörung bewahrt hat. Das bedeutet viel. Alles zum Verſtändnis wirklich Weſentliche und Sinnhaſte iſt nirgends angetaſtet worden, ja man hatte ſogar den Eindruck, daß bei dem Rieſenausmaß der Geſamtdich⸗ tung die eine oder andere Szene eine noch gedräng⸗ tere Faſſung hätte vertragen können. Die Frage etwa nach der künſtleriſchen Berechtigung einer ſo zuſammengedrängten Wallenſtein⸗Aufführung iſt mü⸗ ßig, wo Schiller ſelbſt das Unbefriedigende der(bei Aufführung der Originalfaſſung unvermeidlichen) „Trennung berſelben tragiſchen Handlung in zwei verſchiedene Repräſentationen auf dem Theater“ ſehr wohl empfunden hat. Wenn ſich alſo die Befür⸗ worter der Zuſammendrängung der Trilogie zu einer Aufführung auf den Dichter ſelbſt berufen können, ſo wird es dennoch über die Frage: Tren⸗ nung oder Zuſammenziehung? immer zwei Mei⸗ nungen geben und beide werden ihre Geltung be⸗ halten. ne In der neuen Mannheimer Einrichtung nimmt „Wallenſteins Lagerl, das ſich in einer knap⸗ pen halben Stunde als buntbewegtes kriegeriſches Zeitbild vor unſeren Augen abrollt, die Stellung einer Art charakterologiſchen Präludiums ein, in dem die Geſtalt des Friedländers in flüchtigen Zü⸗ gen aus geſprächigem Soldaten⸗ und wetterndem Pfaffenmund ſeine erſten teils ehrfurchtgebietenden, teils ſpotttriefenden Konturen erhält. Das kommt ſchön und plaſtiſch heraus! Auch im zweiten Teil, „Die Pikkolomini“, haben die notwendigen Kürzungen und Zuſammenziehungen den dramati⸗ ſchen Nerv der Vorgänge nicht angetaſtet. Es geht eine klare und ungebrochene Linie von den erſten wichtigen und dichteriſch ſtayken Szenen im Pilſener Rathausſaal mit der Einführung Queſtenbergs, des kaiſerlichen Geſandten, und Oktavio und Max Pik⸗ kolominis hinüber zum„familiären“ zweiten Akt mit der beginnenden Einflußnahme der Frauen, mit der großen ironiegeladenen Audienz Queſtenbergs bei Wallenſtein, und weiter von der Begegnung des Max Pikkolomini mit der Gräfin Terzky über die Liebesſzenen Max⸗Thekla und den herrlichen, ahnungsſchweren Monolog des Mädchens hin zu dem ſseniſch ſehr geſchickt im Bühnenhintergrund an⸗ geordneten Feſtmahl der Generale, währenddeſſen. auf dem Proſzenium in charakteriſtiſchem Für uno Wider das Dialoggeplänkel um die Unterſchriften der Eidesformel ſich abſpielt. Nach der bedeutungs⸗ vollen Auseinanderſetzung der beiden Pikkolomini über die hochverräteriſche„Schuld“ Wallenſteins führt jene Linie ſteil zum dͤramatiſchen Gipfelpunkt des Ganzen: zu„Wallenſteins Todé. Auch hier richtete der Bearbeiter ſein Bemühen auf mög⸗ lichſte Verdeutlichung des Weſentlichen: auf die plaſtiſche Heraushebung all der mit unheimlicher Schickſalhaftigkeit den Friedländer beoͤrängenden An⸗ und Vorzeichen der nahenden Kataſtrophe. Die Erſchütterungen des Schluſſes der Dichtung— jener bittere Weg des Helden aus grenzenloſer Verlaſſen⸗ heit in den Untergang— wurden nachhaltig wirkſam. Die ſtarke äußere Wirkung des Dramas wird durch eine ſinnvolle, recht bildhafte Szene und eine auſgelockerte Bewegungsregie außerordentlich ge⸗ ſtützt. Friedrich Kalbfuß und Otto Junker, Bühnenbildner und Bühnentechniker, haben in der bei ſo großen Aufgaben immer ſchwierigen Auftei⸗ lung des Bühnenraums und ſeiner dekorativen Herrichtung durchweg eine glückliche Hand gehabt. Und ſoweit dichteriſche Stimmungen ſich auf Räume übertragen laſſen, ſind die bühnenbildneriſchen Auf⸗ gaben, zu denen auch die ſehr geſchmackvollen und hiſtoriſch echt anmutenden Uniformen und Koſtüme gehören, höchſt würdig gelöſt worden. Robert Kleinert ſpielte uns den Wallenſtein. Er iſt ein guter Sprecher, und die Sprache Schillers erhält in ſeinem Munde natürlichen, übermäßigem Pathos abholden Fluß. Sein Friedländer ließ viel Menſchliches des Charaakters durchſcheinen und trug einen der Willensgewalt des Helden vielleicht ein wenig entgegenſtehenden Zug der Milde und Weich⸗ heit zur Schau, hatte aber doch in entſcheidenden Augenblicken die Wirkung, auf die es ankam. Der ſtürmiſche Beifall des dem Schichſal dieſes Friedlän⸗ ders geſpannt folgenden Publikums wird dem gezeigt haben, wie ſehr ſeine Leiſtung gefal⸗ en hat. Bei dem Großaufgebot an Mitwirkenden müſſen wir uns heute mit einer mehr oder weniger ſum⸗ mariſchen Betrachtung der Leiſtungen begnügen. Ein ſehr ſchönes Zuſammenſpiel zeigte das„Lager“. Wie es hier ſein ſoll: die Einzelperſönlichkeit wurde Teil der Maſſe, und die Bewegung dieſer Maſſe war frei von Starrheit und Verkrampfung. Der Dialog hatte Fluß und Schwung, und ſo mögen ſie alle, Soldaten, Marketenderin und Kapuziner(dem Langheinz Geſtalt gab), bedankt ſein. Die beiden Pikkolomini wurden von Helmut Ebbs(Oktavio) und Herbert Bleckmann(Max) verkörpert. Ebbs, den man zum erſtenmal als Schauſpieler ſah, wendet eine ſehr beherrſchte, faſt karge Sprechkunſt an. Für das Undurchdringliche und Zweideutige des Oktavio⸗Charakters zeigte der Darſteller Ebbs gutes Gefühl. Ihm gegenüber ließ Herbert Bleckmann als Max Pikkolomini mit Feuer und Hingabe in Sprache und Geſte Jugend, Kühnheit und Gläubigkeit lodern. Den Kreis der Offiziere bildeten Rudolf Birkemeyer als ge⸗ waltig draufgängeriſcher, ſprachlich freilich nicht ſehr diſziplinierter Marſchall Illo, Rudolf Hammacher als temperamentvoller Terzky, Ernſt Langheinz als echt wirkender Kroatengeneral Iſolani, Karl Marx, der mit heißem Bemühen den nicht ganz unkomplizierten Charakter des Iren Buttler zu erſchließen ſuchte, ferner Joſef Renkert(Tiefen⸗ bach), Karl Hartmann(Götz), Herm. Ullmer (Neumann) und Hans Becker als ſchwediſcher Oberſt Wrangel. Als gewandter Höfling und ſpitzi⸗ ger Ironiker zeigte ſich der Queſtenberg Exwin Linders, und Offenbach war ein würdiger Sternmagiſter Seni. Beryll Sharlands Thekla verband Klugheit und Beherrſchtheit mit ſchöner Herzwärme, Eliſabeth Stielers Gräfin Terzky verfolgte ihre Ziele mit der notwendigen dialekti⸗ ſchen Schärfe und Lene Blankenfeld umgab ſich mit der gemeſſenen Würde der Herzogin von Friedland. In epiſodiſchen Rollen(teilweiſe dop⸗ pelt beſchäftigt) ergänzten Klaus W. Krauf e, Gg. Zimmermann, Hermann Ullmer, Karl Hartmann, Joſef Renkert, Hans Arnold und Willy Baetcke die Spielgemeinſchaft. 1* Es ging ſtark auf Mitternacht, als ſich das Ge⸗ ſchick des Friedländers endlich erfüllt hatte. Und wenn der eine oder andere der Zuſchauer begreif⸗ licherweiſe an der Grenze ſeiner Aufnahmefähigkeit angelangt war, ſo zeigten doch die beifallſpendenden Hände keinerlei Müdigkeit. Der Dank des Hauſes an alle Mitwirkenden äußerte ſich in ſtürmiſchem Carl Ouno Eiſenbart. menſchlichen Körper zu kommen, durchaus zu rech⸗ und ſo iſt es nur noch eine Formalität, daß der Pfarrer von Sutton alljährlich den Steinſarg des Grabmals öffnen läßt und im Rahmen einer feier⸗ lichen Zeremonie ſich vergewiſſert, ob die Gebeine der Miß Gipſon ſich immer noch darin befinden, wagen langſam umfiel und nur wenige Meter mit⸗ Aſſam, der Lieblingselefant des Zirkus, in einer ge⸗ Mädchen Elin Hort einen Biſſen eſſen!“ antwortete er. Seite/ Nummer 433 Neue Manuheimer Zeitung 7 Norgen⸗Ausgabe Montag, 20. September 1987 Heumiochtes — Alljährlich wird in der engliſchen Stadt Sut⸗ ton in der Grafſchaft Surrey eine merkwürdige Ze⸗ remonie durchgeführt. Als im Jahre 1703 ein altes Fräulein namens Eliſabeth Gipſon das Zeitliche ſegnete, vermachte ſie ihr geſamtes Vermögen der Kirche mit einer freilich recht ungewöhnlichen Be⸗ ſtimmung. Das alte Fräulein ſcheint unter der Zwangsvorſtellung gelitten zu haben, daß ſich Diebe ihres Leichnams bemächtigen könnten— eine Mög⸗ lichkeit, mit der zu damaligen Zeiten, als die Ana⸗ tomie jede Gelegenheit wahrnahm, um zu einem nen war. Darum verfügte Miß Gipſon, die bereits zu ihren Lebzeiten für ſich ein großes ſteinernes Grabmal hatte errichten laſſen, daß die Kirchenbe⸗ hörden alljährlich an ihrem Todestage das Grab zu öffnen und ſich zu vergewiſſern hätten, daß ſich ihre, Miß Gipſons, Leiche noch im Sarge befinde. Ange⸗ ſichts des großen Vermögens, das der anglikaniſchen Kirche auf dieſe Weiſe zufiel, hat man die merkwür⸗ dige Teſtamentsbeſtimmung bis zum heutigen Tage gewiſſenhaft eingehalten. Freilich beſteht heute längſt keine Gefahr mehr, daß eine Leiche geſtohlen wird, * — Einen eigenartigen Unfall erlitt dieſer Tage ein Transportzug des bekannten Zirkus Krone auf dͤer Fahrt von Zittau nach Bautzen. Auf dem Bahn⸗ hof Schlauroth bei Görlitz entgleiſte aus bisher un⸗ bekannter Urſache ein Waggon mit Arbeitselefanten, ferner der Wagen mit der Motorſpritze und ein Schlafwagen der Zeltarbeiter. Glücklicherweiſe fuhr der Sonderzug ſehr langſam, ſo daß der Elefanten⸗ geſchleift wurde. Da auf Reiſen die Dickhäuter an den Hinterfüßen am Waggonfußboden angekettet werden, befanden ſich die vier Elefanten, darunter 4 NI Traurige Erinnerung „Auf der Bank habe ich einmal ein Stelldichein gehabt!“ „Das müſſen Sie mir mal erzählen!“ „Da iſt nicht viel zu erzählen... das Mädchen iſt gar nicht gekommen.“(Flemig, Zander⸗M.) fährlichen Lage. Nur der ſchnellen Hilfe durch die mitreiſenden Tierwärter und der ſchleunigſt durch⸗ geführten Bergungsaktion iſt es zu danken, daß grö⸗ ßeres Unheil vermieden wurde. Der Waggon mußte aufgeſchnitten und das Dach abgeſägt werden. Per⸗ ſonenſchaden wurde wie durch ein Wunder nicht an⸗ gerichtet. Aſſam war es, dem das bedrohliche Poltern der Räder auf den Eiſenbahnbohlen Angſt einflößte. Er weckte ſchnell und kräftig ſeinen mitreiſenden Tierwärter. Dieſer hatte kaum die beiden Arbeits⸗ kameraden geweckt, als der Wagen umkippte. Beim Umladen der Elefanten, die wohl etwas unruhig ge⸗ worden waren, war es wiederum Aſſam, der ſeinem Lehrmeiſter Carl Krone Ehre machte. Mary, der die Befreiungsaktion ſchon zu lange gedauert hatte, wollte türmen; ſie bekam aber von Aſſam einige Püffe und blieb. Die Elefanten befinden ſich nun in ärztlicher Behandlung. 7* — Einen aufregenden Tierzweikampf erlebten vor kurzem eingeborene Jäger aus Tanganyika im Gebiete des ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika. Sie durchſtreiften den Buſch und ſahen, wie ein Löwe ein Stachelſchwein aufiel. Das Stachelſchwein wehrte ſich aus Leibeskräften gegen ſeinen grauſamen An⸗ greifer, und der ungewöhnliche Kampf endete mit einer großen Ueberraſchung. Zwar mußte das Stachelſchwein bei dem Duell ſein Leben laſſen, aber der König der Steppe kam nicht mehr dazu, ſich ſei⸗ ner Beute zu erfreuen. Er vermochte ſich noch knappe hundert Meter weit zu ſchleppen und brach dann ebenfalls tot zuſammen. Fünf lange Sta⸗ cheln des Stachelſchweines waren dem Löwen in die Bruſt gedͤrungen, von denen zwei ſein Herz durch⸗ bohrten. Man band den getöteten Löwen an lange Stangen und brachte ihn nach Tangayika, wo ſich eine Anzahl von Naturforſchern und Jägern ſelbſt davon überzeugte, daß die Spieße des Stachel⸗ ſchweines den Tod des Löwens herbeigeführt hatten. * — Eine intereſſante juriſtiſche Frage hatte jetzt ein Berliner Gericht zu entſcheiden: War der Ange⸗ klagte wegen ſchweren oder einfachen Diebſtahls zu beſtrafen? Um dieſe Frage oͤrehte es ſich in einem Prozeß gegen einen Gelegenheitsdieb, den zweimal vorbeſtraften 30 Jahre alten Erich., der ſich vor dem Berliner Schnellſchöffengericht verantworten mußte. Der Angeklagte hatte ſich in ein großes Warenhaus am Alexanderplatz einſchließen laſſen. Er ſchlich ſich, ohne daß ihn die im Innern des Ge⸗ bäudes patrouillierenden Wächter bemerkten, bis zur Lebensmittelabteilung, wo er aus einer Kaſſe 20 Mk. Wechſelgeld entwendete und ſich dort an den Lebens⸗ mittelvorräten gütlich tat. Die Freude über den ge⸗ lungenen Streich ſollte aber nicht allzulange dauern, denn am nächſten Morgen wurde er entdeckt und der Polizei übergeben. In der jetzigen Verhandlung gab S. ſeine Tat unumwunden zu. Bei der Strafzumeſ⸗ ſung tauchte die Frage auf, ob es ſich leoͤiglich um einen einfachen Diebſtahl oder einen ſchweren, der ſygar mit Zuchthaus bedroht iſt, handelte.„Nach 8 243 StGB. gilt ein Diebſtahl als ſchwerer, wenn er„zur Nachtzeit“ in einem bewohnten Gebäude, in welches ſich der Täter in diebiſcher Abſicht eingeſchlichen, oder in welchem er ſich in gleicher Abſicht verborgen hatte“, begangen wird. Die Frage wax alſo hier, ob das Warenhaus als ein„bewohntes Gebäude“ anzuſpre⸗ chen iſt oder nicht. Das Schnellſchöffengericht ent⸗ ſchied ſich in verneinendem Sinne, zumal es ſich im vorliegenden Falle um einen völlig alleinſtehenden, nicht von Wohnungen begrenzten Gebäudekomplex handele. Der Angeklagte hatte alſo noch einmal Glück und wurde lediglich wegen einſachen Diebſtahls zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. 2* — Auf Veranlaſſung der britiſch⸗indiſchen Poli⸗ zeibehörden ſind vor kurzem in verſchiedenen indi⸗ ſchen Bezirken Götzentempel geſchloſſen worden, die Karupaſawing, dem indiſchen„Räuber⸗Gott“ geweiht waren Karupaſawing gilt unter den Eingeborenen als der„Gott der Diebe“, den man um Beiſtand an⸗ ruft, wenn man einen Raubzug unternimmt. In der Tat iſt dieſer uralte Brauch in etwas modernerer Faſſung neu belebt worden, indem beiſpielsweiſe Felddiebe oder Einbrecher ganz ernſtlich vorher in Wei üu Clluu Dr. Goebbels und Freiherr v. Neurath an Fuchner dub. Berlin, 18. September. Nach Eintreffen Dr. Filchners in Indien richte⸗ ten die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Freiherr von Neurath herzliche Glückwünſche an den berühm⸗ ten deutſchen Forſcher. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels ſandte über das deutſche Generalkonſulat in Kalkutta folgendes Telegramm: „Zu der großen Ehrung, die Sie durch die Verleihung des Deutſchen Nationalpreiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft durch den Führer erfah⸗ ren haben, ſpreche ich Ihnen meine aufrichtig⸗ ſten und herzlichſten Glückwünſche aus.“ Reichsaußenminiſter Freiherr von Neuvath oͤrahtete: „Begrüße Sie und Ihren Begleiter Haack nach erfolgtem Eintreffen in Indien aufs herz⸗ lichſte und ſende aufrichtige Glückwünſche zur verdienten Verleihung des Nationalpreiſes dͤurch den Führer.“ Nach 36 Stunden unverſehrt geborgen (Funkmeldung der NM3.) A+ Recklinghauſen, 19. September. Drei Bergleute, die am Freitagvormattig auf der Zeche„König Ludwig IV in Recklinghauſen durch das Zubruchgehen eines Stollens eingeſchloſſen und von der Außenwelt abgeſchnitten wurden, konnten in der Nacht zum Samstag nach über Z6ſtündiger mühevoller und raſtloſer Arbeit der Rettungsmann⸗ ſchaften unverſehrt geborgen werden. Nach der herzlichen Beglückwünſchung durch ihre Retter konnten die drei Knappen noch in der Nacht nach Hauſe zu ihren Familien entlaſſen werden, nachdem die ärztliche Unterſuchung ergeben hatte, daß ſie keinen Schaden genommen hatten und voll⸗ kommen unverletzt und guter Dinge waren. Ein beſonderes Glück war es, daß bei dem Zubruchgehen des Strebens ein Raum von drei mal vier Metern geblieben war. Die Oder⸗Hochwaſſerwelle hat Breslau erreicht dib. Breslan, 18. September. Die Hochwaſſerwelle der Oder hat am Samstag Breslau erreicht. Weitere Uferſchäden ſind nicht mehr entſtanden. Unterhalb Breslau und auf der freien Oderſtrecke von Ranſern ab wird die Welle nur mehr die Höhe des höchſten ſchiffbaren Waſſer⸗ ſtandes erreichen. Berlin vor der großen Luftſchutzübung dub. Berlin, 18 September, Die große zivile Luftſchutz⸗ und Verdunkelungs⸗ übung, in deren Zeichen die Reichshauptſtadt die ganze nächſte Woche über ſtehen wird, wirft ihre Schatten ſchon ſeit Tagen voraus. Alles ſpricht von dieſem bevorſtehenden Ereignis und bereitet ſich darauf vor. Im Laufe des Samstags ſind an allen Straßenkreuzungen und an beſonderen Gefahren⸗ punkten die Bordſchwellen weiß ange⸗ ſtrichen worden. In den Büros wurde das vor⸗ geſchriebene blauſchwarze Papier an den Fenſtern angebracht und die berufenen Obmänner ſind hier wie in den Wohnhäuſern damit beſchäftigt, die Luft⸗ ſchutzräume einer letzten Ueberprüfung zu un⸗ terziehen und Wegweiſer anzubringen. Polizei⸗ präſident Graf Helldorf hat am Samstag in einem Aufruf an die Bevölkerung Berlins die dringende Bitte gerichtet, den Maßnahmen der Luft⸗ ſchutzleitung und der Polizei Verſtändnis entgegen⸗ zubringen, Ruhe und Ordnung zu halten, den guten Humor zu bewahren und während des halb⸗ ſtündigen Fliegeralarms die an ſich ſo ſchätzenswerte Wißbegierde einmal zu bezwingen,„wenn auch Koch ſo viel in der Luft zu ſehen iſt.“ Ein Colonna ſtarb — Rom, 18. Sept.(U..) Im Alter von 79 Jahren ſtarb hier nach längerer Krankheit der Senator Fürſt Proſpero Colon⸗ na, der Aelteſte des Senats und das Oberhaupt einer der berühmteſten römiſchen Familien, deſſen Sohn Piero zur Zeit Gouverneur von Rom iſt. Die Familie der Colonnas hat Italien im Laufe ſeiner Geſchichte drei Päpſte geſchenkt, 27 Kardinäle ſowie zahlreiche Generäle, Admiräle und hervorragende Wiſſenſchaftler. Rieſen⸗Oellager bei Kapſtadt in Vau dub. London, 18. September. In der Nähe von Kapſtadt wird im Auftrag der ſüdafrikaniſchen Regierung mit dem Bau eines Rie⸗ ſen⸗Oellagers, des größten von Südafrika, begonnen. Dieſes Lager wird zur Aufſpeicherung von 90 000 Tonnen Rohöl für die Schiffahrt gebaut werden. Von dem Oellager aus führen unterirdiſche Rohr⸗ anlagen nach dem Dock von Kapſtaoͤt. Dieſes Rieſenbrennſtofflager iſt für England von größter Wichtigkeit für den Fall, daß die Verbindungswege im Mittelmeer abgeſchnitten würden und ſomit der Weg nach Indien um das Kap genommen werden müßte. - —— eeeeetttTTTtttt—— e einem derartigen Tempel die Erlaubnis des Gottes für 15 Unternehmen eyflehten und ſich dann frei von jeglicher Schuld fühlten. Es iſt ſogar zur Ge⸗ wohnheit geworden, daß man dem Räubergott Karu⸗ paſawing nach geglücktem Raubzug einen kleinen Teil der Beute als Dankopfer darbringt. Man fand in den Götzentempeln, die nun geſchloſſen worden ſind, eine große Menge von Lebensmitteln, Feld⸗ früchten, Schmuckgeräten, die die dankbaren und frommen Diebe dem Gott geopfert haben. In Zu⸗ kunft werden die Gerichte die Ausrede eines ertapp⸗ ten Diebes, daß Karupaſawing das Unternehmen ge⸗ ſtattet habe, in keiner Form mehr als ſtrafmildernd gelten laſſen. — Wier nicht hören will, daß das im Augenblick nicht unbedingt nötige Geld am beſten auf der Spar⸗ kaſſe aufbewahrt iſt, muß fühlen, wie wenig ſicher andere Spargelegenheiten ſind. So hatte in Lengericht in* 21 ein Mann einen Zigarrenkaſten im Keller als Spar⸗ kaſſe in Benutzung und darin mehr als 1000 Mk. an⸗ geſammelt. Dieſer Tage brauchte er Geld, entnahm ſeiner Sparkaſſe den entſprechenden Betrag, und als er am anderen Tage wieder Geld holen wollte, mußte er die unangenehme Entdeckung machen, daß Mäuſe in den nicht ganz verſchloſſenen Kaſten eingedrungen waren und die ſchönen Geldſcheine bis zur Unkennt⸗ lichkeit zernagt hatten. Die Lehre, daß zurückgeleg⸗ tes Geld auf die Sparkaſſe gehört, mußte der Mann mit mehr als 600 Mk. bezahlen. * — In Hamm ſtarb der Klempnermeiſter Julius Wünſche, der am 29. September ſeinen 90. Geburts⸗ tag hätte feiern können. Wünſche iſt der älteſte aktive Sänger Deutſchlands und machte noch vor wenigen Tagen die Proben ſeines Geſangvereins„Arion“ mit, dem er 51 Jahre angehört hatte. Romaa von Jenny Sattler-Könte wird geküßt 18 Ach ſo ja— Drögenburt!“ murmelte Heinrich Friedrich ernüchtert. Natürlich, das, was Joſeph ſogte, ſtimmtel Er hatte ſich mit Drögenburt verab⸗ redet, um den Kaufpreis für den Beſitz bei Sybil⸗ lenort und den Tag der Beſichtigung und ſo weiter zu beſprechen! „Na ja, es iſt ja auch noch Zeit! Ich kann ja dann „Gnädiger Herr müſſen ſich doch aber auch noch umkleiden!“ flüſterte Joſeph beſchwörend. Herr von Erdmannsdorf ſchaute prüfend an ſich nieder. Er trug den hellgraubraunen Sommeranzug vom vorigen Jahre. Wenn er einen Anzug das zweite Jahr trug, dann trug er ihn ſozuſagen nur noch ab!—„Ach, der geht!“, ſagte er gedehnt. „Wie?“ erkundigt ſich Joſeph, als habe er nicht recht gehört.„Der gnädige Herr wollen ſo aus⸗ gehen?“ 5 „Jawohl, Sie haben es ja gehört!“ entgegnete Heinrich Friedrich gereizt.„Sind Sie taub gewor⸗ den? Ich ziehe mich heute nicht um! Ich gehe gleich ſol Und Abenoͤbrot eſſe ich heute auch nicht!“— Der verdutzte Joſeph ſah ſich ſchnöde ſtehen gelaſſen und ſchaute blöde zu, wie ſein Herr das ſchwere Rauch⸗ zeug, das auf einem Nebentiſchchen ſtand, ergriff und mit künſtlicher Leichtigkeit zu ſeinem Beſuch hin⸗ übertrug. „Oſe hatte ihre Hand auf dem kleinen bronzenen Fohlen liegen, das auf einer Säule dicht neben ihr ſtand, und deſſen holde Täppiſchkeit Heinrich Fried⸗ rich ſo ſehr gern hatte. Merkwürdigerweiſe lag ihre Hand auf genau derſelben Stelle, auf die er die ſeine gewöhnlich auch hinzulegen pflegte! „Mögen Sie ſo etwas?“ fragte er, während er e Fe ſehr!— Mein Bater iſt Kunſthiſtoriker ge⸗ weſen, und da liegt die Liebe zu ſo eiwas einem doch wohl ſchon ein bißchen im Blute, nicht wahr? Heinrich Friedrich nickte. Er mußte ſie unentwegt unſchauen! Wie ſie da ſaß auf ihrem hochlehnigen Stuhl, ſo beſchwingt und ſo anmutsvoll⸗ſteif zugleich. Ein alter Stuhl war das, aus der Verſteigerung eines flämiſchen Schloſſes erſtanden, ein Stuhl, einſt⸗ mals gearbeitet für burgundiſche Edelfräulein, ge⸗ ſchmückt mit vom Alter geoͤunkelten Schnitzereien, überzogen mit einem ſchweren, glänzenden Brokat, von dem ſich ihr rötliches Haar matt abhob. Man hätte es zu allererſt garx nicht für möglich gehalten, daß ſie ſo ſchön ausſehen konnte!—— Er begann zu erzählen, wo er das Fohlen erſtanden hatte. Er beſaß noch ein anderes Fohlen, aber das war ganz, ganz anders aufgefaßt! Er holte es herbei. Er brachte noch andere Dinge zum Tiſch. Iſe erglühte vor freu⸗ diger Bewunderung ein über das andere Mal, Sie lobten zuſammen hier und tadelten zuſammen da. Sie waren ſich ſehr einig in ihren Urteilen. Und dann gingen ſie zuſammen im Zimmer umher, um die Bilder an den Wänden zu betrachten. „Es wird ſchön werden, wenn man ſie alle ein⸗ mal ſo aufhängen kann, wie ſie es verdienen!“ ſagte Heinrich Frieoͤrich zufrieden.„Ich ſtehe nämlich im Begriff, mir ein Haus zu kaufen! Es liegt flußab⸗ wärts— in der Gegend von Sybillenort. Kennen Sie Sybillenort?“ Iſe kannte Sybillenort nicht.„Es ſoll aber ſehr hübſch dort ſein!“ meinte ſie. Enoͤlich mußte ſie aber nun doch geſtehen, daß ſie nun nach Haus gehen wollte! „Ich habe auch noch etwas vor!“ ſagte Heinrich Friedrich eifrig.„Ich werde Sie begleiten, wenn Sie es geſtatten!“ Um keinen Preis wollte Iſe von ihm begleitet werden! Er ſollte die häßliche und ärmliche Straße nicht ſehen, in der die Brüder und ſie ſelbſt wohn⸗ ten.„Nein, danke, ich finde ſchon allein!“ wehrte ſie ab. „Aber nein! Es iſt doch ſchon ſo ſpät. Wo woh⸗ nen Sie?“ Als einzige Antwort färbte ein zartes Rot ihre Wangen. „Oh— ich kann es doch feſtſtellen!“ murmelte Heinrich Friedrich und trat ſuchend zum Tiſch, wo unter all den ſchönen Dingen aus Bronze, Ton und Porzellan der Brief des Anwaltsbüros ſich zu ver⸗ bergen ſuchte. Lang, ſchmal, blau, mit einem großen, durchſichtigen Fenſter, von deſſen hellem Grunde ſich die dunkle Schrift der Adreſſe ſcharf abhob, lag er unter den Hufen des Fohlens mit der anderen Auffaſſung!— Da die zögernden Blicke der beiden Menſchen ihn nun entdeckten, war er mehr als nur ein Brief, er war eine harte Schwelle, an die ihre heiteren Gedanken anſtießen, über die ſie nicht hin⸗ wegzukommen vermochten. Herr von Erdmannsdorf verſtummte. Er wog das Schriftſtück nachdenklich in der Hand. Es ſah ſo aus, als wolle er prüfen, wie ſchwer das Stück Ver⸗ gangenheit nun eigentlich ſei, das auf ſeiner Seele laſtete und das in dieſem Briefe ſeine ſichtbare Ge⸗ ſtalt gefunden hatte.——— Iſe Corvin ſchaute ihm ängſtlich zu. Erſt jetzt erinnerte ſie ſich wieder an den eigentlichen Zweck ihres Beſuches! In der ver⸗ gangenen, ſo ſchönen Stunde hatte ſie ihn völlig vergeſſen!— Und nun kam ihr plötzlich zum Bewußt⸗ ſein, daß er in ihrer Sache überhaupt noch keine Entſcheidung— weder nach der guten noch nach der böſen Seite hin— getroffen hatte. Ohne das Mäochen anzuſehen, zog Heinrich Friedͤ⸗ rich langſam ein Streichholz aus dem Behälter, um es in Brand zu ſetzen und damit die große, gelbe Kerze in der Mitte des Rauchbrettes anzuzünden. Dann rollte er den Brief bedächtig zuſammen und ſetzte ihn in Brand. Atemlos ſchweigend ſahen die beiden Menſchen zu, wie das Papier ſogleich hell⸗ auf lohte.—— Iſe meinte, daß man ihr Herz ſchla⸗ gen hören könnte. Sie war voll einer unausſprech⸗ lichen Dankbarkeit. In ihren Augen, die von auf⸗ quellenden Tränen verſchleiert waren, brannte ein ganzes Freudenfeuer von aufflammendem Papier. Wie die verkohlten Reſte des Briefes ſchließlich im Metallbecher zu Aſche zerfielen, da glitt zugleich eine Zentnerlaſt fürchterlichſter Sorge von ihrer Seele. „Ich danke Ihnen!“ verſuchte ſie zu flüſtern, aber ihre Lippen vermochten die Worte kaum zu formen. — Dennoch nahn er ihre dargebotene Hand und zog ſie und damit ihre ganze Geſtalt für einen Augen⸗ blick ſehr nahe an ſich heran.„Aber niemandem er⸗ zählen. Ja!? Bitte!“ ſagte er leiſe und beſchämt. „Mit Herrn von Weyhern werde ich das regeln, in einiger Zeit—— aber ſonſt bitte keinem erzählen, auch nicht Ihren Brüdern!“——— 238. Kapitel Der Bankdirektor Anacker hatte im Leben alles erreicht, was er einſtmals, als winziger, emſiger Lehrling, darin zu erreichen ſich vorgenommen hatte. Er beſaß eine einflußreiche Stellung, ſchöne Klei⸗ der, ein prächtiges Haus, eine liebevolle Frau und zwei hübſche Kinder— einen braven, mittelmäßig begabten Sohn und eine zwar ſehr begabte, aber dafür etwas widerſpenſtige Tochter. Der Herr Bank⸗ direktor Anacker war ſomit ein recht zufriedener Mann und zudem ein Mann, der nicht vergeſſen hatte, wie einem zumute war, wenn man in einer weniger gepflegten Haut ſteckte, als die ſeinige nun⸗ mehr war! Schlug er dennoch zuweilen mit Keulen drein, ſo trug daran ſeine aufbrauſende Natur die Schuld, die er in ruhigem Zuſtand oft verwünſchte und— meiſt vergeblich— zu bezähmen pflegte! Eines Morgens kam er, infolge einer erregten Auseinanderſetzung mit ſeiner widerſpenſtigen Toch⸗ ter, zu ungewöhnlich früher Stunde ins Geſchäft und geriet ſogleich in Zorn, als er in dem Glasver⸗ ſchlag vor ſeinem Zimmer ein ganzes Kaffeekränz⸗ chen eifrig ſich unterhaltender jüngerer Angeſtellter verſammelt fand.— Unter ſeinen ſprühenden Blik⸗ ken zerſtob die ganze Geſellſchaft. Zuletzt ſah er ſich allein mit ſeinen beiden Sekretärinnen, die veräng⸗ ſtigt vor ihren Maſchinen kauerten und nach einem ſtummen, vielſagenden Blick hinüber und herüber, friſche, blendenöͤweiße Bogen einſpannten. Als er we⸗ der mehr Furcht noch Widerſpruch fand, verſchwand er endlich in ſeinem Zimmer und vergrub ſich unter Stößen von Briefen, aus denen er erſt nach einer guten Stunde beruhigt und mit einem ſcharfen Klin⸗ gelſignal wieder auftauchte. Sogleich erſchien eilfertig eine der beiden Sekre⸗ tärinnen.„Setzen Sie ſich!“ befahl er aus der Rauch⸗ wolke ſeiner rieſigen Zigarre heraus, die er um dieſe Zeit zu rauchen pflegte,„und ſchreiben Siel“ Das junge Mädchen, eine rundliche Blondine mit Lachgrübchen in den Wangen und krauſem Haar, ließ ſich gehorſam nieder, ihr Antlitz lauſchend nach jener Gegend der Rauchwolke richtend, aus der die Stimme ihres Gebieters zu ertönen pflegte. „Schreiben Sie!“ ſagte Herr Anacker.„—— An die Landwirtſchaftliche Vorſchuß⸗ und Genoſſenſchafts⸗ bank, Hermsdorf im Erzgebirge——— Wir haben Ihr Geehrtes vom 55. dieſes erhalten und teilen Ihnen hierdurch mit, daß der beantragte Kredit dem Bauern Ruß nur dann gewährt werden kann, wenn .——“ Das junge Mäochen ſchrieb eifrig nach, Die Bleifeder raſchelte über den Stenogrammblock. Herr Anacker paffte vor ſich hin und dachte nach. „Was habt ihr eigentlich da draußen gehabt vor⸗ hin?“ fragte er plötzlich.„Was hat der Karger immer in eurem Zimmer herumzukriechen?— Und Meier? — Und Fräulein Angermann?“ (Jortſetzung folgt.) — Seite Nummer 433 Montag, 20. September 1987 Unser heutiges Filmprogramm: .00 .25 .15 .30 unr Toslich: .45 .20 .2⁵ .35 Uhr inn: 8 Uhr ScalA- Die rce 2 2 Luse U — leute tase! Der 4 Sabine Peters denho K Kertelstr. staltete SSonreun: und das röttuungs · Prosr grose kumerlols: endlichkeik 400„Unter Aussohlud Ael. Oett 5 mit Oise Tachechoteg 15 JwWän 25 We 90 5 die neue groge kumoperette 08 Terra: Des 2 mit Hans 2 2 5 8080270 A“ Kirn p 7, „Verivrich mir nichts⸗ urich, Viklot de Koa, Hleinr. George 83UR .5 G Brene Strabe ci0. desinn: .15 .20 Neg- platæ Matonal Teaterwanpen Montax, den 20. September 1937 Vorstellung Nr, 18 Miete G& Nr. 3 I. Sondermiete GNr.2 3. 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Neckargemünd, den 20. September 1937. Adolf- Hitler-Straße 74. ist am 17. September 1937 im 74. Lebensjahre sanft eingeschlafen. Die Bestattung hat in aller Stille am 19. September stattgefunden. Von Kranzspenden und Beileidsbesuchen wird gebeten abzusehen. Gürinereibesitzer im Alter von 75 Jahren. 4 Mannheim, den 17. September 1937. Gewann Mühlfeld am Flugplatz. Die irauernden Hinterhllebenen. Nach langem schwerem Leiden verschied am Freitag abend 10½ Uhr unser lieber Vater, Schwiegervater undk Grohvater ner, Jalcob Fuhr m ½1 Uhr statt. Die Feuerbestattung nadet am Montag. dem 20. September 1937