6 — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonnkag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfelbdſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Seit Marnh eimer G eneral Anʒ elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Eimelpreis 102 8 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanßeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Dienstag, 21. September 1937 148. Jahrgang— Nr. 435 Chamberlain korriglert Edens Jtalienpolitie Der Luftangriff“ auf Berlin Neue Taktik gegenüber Rom Halbes Entgegenkommen Rom erläutert ſeine Gleichberechtigungsforderung (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 21. Sept. Der Quai'Orſay entwickelte geſtern wieder eine lebhafte diplomatiſche Tätigkeit, die in der Haupt⸗ ſache der Frage galt, einen Ausgleich mit Ita⸗ Lien herbeizuführen. Wenn man gewiſſen Indiskre⸗ tionen in Paris glauben darf, hat der engliſche Pre⸗ mierminiſter Chamberlain, der bekanntlich ſchärfer als ſein Außenminiſter Edͤen die konſervative Richtung in der Außenpolitik vertritt, gewiſſe offi⸗ zibſe Kommentare über Sinn und Bedeutung der Beſchlüſſe der Nyoner Konferenz ausdrücklich abge⸗ lehnt. Er hat es mißbilligt, daß das Nyoner Abkom⸗ men im Sinne einer machtpolitiſchen, imperialiſti⸗ ſchen Aufteilung des Mittelmeeres angeſehen würde. Er habe beſonderen Wert darauf gelegt, daß oͤie Ver⸗ handlungen mit Italien über die gleichberechtigte Eingliederung Italiens in die Mittelmeerbeſchlüſſe fortgeſetzt würden. So glaubt man denn in Paris, auf diplomatiſchem Gebiet wieder eine kleine Ent⸗ ſpannung verzeichnen zu können. Die ſchon drohend angekündigte„Machtprobe“ ſei auf ſpätere Zukunft verſchoben worden. Frankreich, das ſich immer beſſer und geſchmeidiger in die Rolle des glänzenden Zwei⸗ ten Englands hineinfügt, macht natürlich die neue Freundſchaftstaktik gegenüber Italien mit. Man erklärt ͤabei in Paris, daß auch für Frankreich ein Ausgleich mit Italien einen hohen Wert habe, daß aber der Preis, den Frankreich jetzt dafür zahlen müſſe, nach der Konferenz von Nyon unbedingt bil⸗ liger geworden ſei. An dieſer Auffaſſung ändere auch die Tatſache nichts, daß mehrere neutrale Staaten in Genf als eifrige Vermittler und Fürſprecher einer Verſtändigung mit Rom und Berlin aufgetreten ſeien. Chamberlains„good-will“-Abſichten Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 21. September. Die Antwort, die Graf Ciano dem engliſchan und dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in Sachen des Arrangements von Nyon erteilt hat, wird in London als Anſatz zu einer Löſung des Konflikts begrüßt. Die engliſche Preſſe wahrt noch eine ge⸗ wiſſe Zurückhaltung, aber nur die beiden Londoner oppoſitionellen Linksblätter bekunden Unzufrieden⸗ heit mit dem erzielten Fortſchritt. Nepille Chamberlain hat einige Mühe gehabt, die franzöſiſch⸗ruſſiſche Führung zu brechen, der ſich die engliſche Delegation in Nyon in einem bisher in London noch nicht ganz begriffenen Maße untergeordnet hatte. Es iſt anzunehmen, daß der Premierminiſter, der jetzt ſeine Amtsgeſchäfte in London wieder in vollem Umfang aufgenommen hat, die Beſſerung der Lage energiſch auszuwerten wünſcht. Was Italiens Teilnahme an der Mittel⸗ meerpatrouille anlangt, ſo legen verſchiedene Blätter die Antwort bereits als eine grundſätzliche Zuſage aus. Die amtliche Auffaſſung iſt allerdings etwas vorſichtiger. „Gleichberechtigung, nicht Gleichheil dnb. Rom, 20. September. Die„Tribuna“ nimmt in einem Leitartikel zu der Unterredung des Außenminiſters Graf Ciano mit dem engliſchen und franzöſiſchen Geſchäftsträger Stellung. Italien erhebe die Forderung auf eine vollkommene Gleichberechtigung und zwar handele es ſich dabei vor allem um eine Gleichberechtigung de jure, während die tatſächliche Durchführung der Kontrolle eine interne Angelegenheit der drei Mächte bleiben müßte; oder mit anderen Worten, es handle ſich um eine vollkommene Gleichberechtigung gegen⸗ über dreien, nicht aber um ein e tatſächliche Gleichheit, die im voraus für die Ueberwachung eine vollkommen gleichmäßige Verteilung vorſehe. Eine Rede Edens in Genf dnb. Genf, 20. September. Heute wurde die allgemeine Ausſprache der Vhl⸗ kerbundsverſammlung fortgeſetzt. Der engliſche Außenminiſter Eden ſtellte an den Anfang ſeiner Ausführungen den Hinweis auf die fortſchreitende Verwirklichung des engliſchen Rüſtungsprogramms. Solange kein allge⸗ meines Abkommen zur Einſchränkung der Rüſtun⸗ gen erzielt ſei, werde England alle Ausgaben im notwendigen Umfang bewilligen. Ueber Spanien ſprach Eden unter dem Ge⸗ ſichtspunkt des Nichteinmiſchungsabkommens, dem die Erhaltung des Friedens zu verdanken ſei. Trotz der vorgekommenen Verletzungen des Abkommens und obwohl die Zurückziehung der„Freiwilligen“ nicht erreicht worden ſei, würde die Gefahr für den europäiſchen Frieden noch größer, wenn die Nicht⸗ einmiſchungspolitik aufgegeben würde. Pariſer Zuſtimmung für Eden (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 21. September. Die Reoͤe oͤes engliſchen Außenminiſters Eden in Genf hat in Paris begeiſterte Zu ſt immung gefunden. Man betont dabei, daß dieſe Rede einmal ein neues, leidenſchaftliches Bekenntnis zur Politik der gegenſeitigen Sicherheit ſei. Der nachdrückliche Hinweis Edens auf die Rüſtungen Englands ſolle bedeuten, daß England zunächſt alſo die eigenen In⸗ tereſſen vertvete, wie dies ſein gutes Recht ſei, daß es dann aber auch den Frieden und die Ruhe aller Völker verteidigen wolle, da die engliſchen Inter⸗ eſſen nur im Friedͤen der geſamten Welt„proſperie⸗ ven“ könnten. Endlich müſſe man in der Rede Edens auch ein Bekenninis zum Völkerbund überhaupt und 25 Nichteinmiſchungspolitik in Spanien beſonders ſehen. Ein„Bombeneinſchlag“ vor der Reichskanzlei auf dem Wilhelmplatz —(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Die Fapaner machen Ernſt: Die Luftangrifſe uun Nanking btginnen Ein„Probeangriff bringt bereits ſchwere Verluſte-Die Vorkehrungen der ausländiſchen Geſandtſchaſten — Nanking, 21. September.(U..) Als Vorboten des für Dienstag angekündigten Maſſenluftangriffs auf die chineſiſche Hauptſtadt entſandten die Japaner im Laufe des geſtrigen Tages zweimal Flugzeuggeſchwader gegen Nan⸗ king, die zuſammen über 3 Stunden lang Bomben abwarfen, damit ſchweren Scha⸗ den anrichteten und Dutzenden von Menſchen den Tod brachten. Hunderte von ſchweren und leichten Bomben fielen in die Straßen Nau⸗ kings und erſchütterten die Häuſer mit ihren Exploſionen. Die chineſiſchen Flugzeugabwehrgeſchütze antwor⸗ teten nur ſpärlich. Nachdem die Luft ſtundenlang mit dem Krachen der Einſchläge und dem Dröhnen der zum Tiefflug niedergehenden Flugzeuge erfüllt geweſen war, trat endlich wieder Stille ein und die Einwohner Nankings wagten ſich wieder aus den Kellern und den zum Schutz gegen Luftangriffe an⸗ gelegten Unterſtänden hervor. Man ſah ihnen das ſchwere Erleben der letzten Stunden und die Er⸗ wartung noch furchtbarerer Erlebniſſe für den mor⸗ gigen Tag deutlich an, doch iſt es nirgends zu einer Panik gekommen. Wie aus Schanghai gemeldet wird, gab dort ein Sprecher der japaniſchen Marineſtellen bekannt, daß bei den heutigen Luftangriffen auf Nanking 40 fapa⸗ niſche Maxineflugzeuge eingeſetzt waren. Von acht chineſiſchen Flugzeugen, die dem Angreifer entgegen⸗ zutreten wagten, ſeien vier zerſtört worden. Für den geplanten Vernichtungsangriff auf Nanking ſtehen den Japanern zwei⸗ bis drei⸗ hundert Flugzeuge zur Verfügung, die gegen⸗ wärtig teils auf dem neuen japaniſchen Flugplatz nördlich von Jangtſepu, teils auf dem Flugplatz Sungming(Formoſa) ſtationiert ſind. Nanking könnte den Angreiſern ſchätzungsweiſe nur 30 in der Hauptſtadt ſelbſt ſtationierte Flugzeuge entgegenſtellen. Auf den Hügeln rings um Nanking ſind zwar Flugzeugabwehr⸗Batterien poſtiert, die bei den bis⸗ herigen Gelegenheiten gute Abwehrarbeit verrichtet haben; doch reichen ſie zur Verteidigung Nankings gegen einen Maſſenangriff feindlicher Flugzeuge nicht aus, ſo daß die ausländiſchen Luftfahrtattachss der Anſicht ſind, Japan könne die chineſiſche Haupt⸗ ſtadt„ohne weiteres von der Karte til⸗ gen“, wenn es wolle. In Verfolg der Sicherung der Angehörigen der deutſchen Kolonie Nankings wurden Maßnah⸗ men getroffen, um für etwa 80 in Nanking verblei⸗ bende Deutſche die notwendigen Vorausſetzungen zu ſchaffen. Etwa 15 Deutſche verließen am Montag⸗ abend Nanking und begaben ſich nach Hankau oder nach Tſingtau. Die Dächer der zur britiſchen Botſchaft gehörenden Gebäude, ebenſo wie auch die ſonſtigen Häuſer britiſcher Staatsangehöriger ſind groß und ſichtbar mit den britiſchen Farben bemalt worden. Zum Schutz der britiſchen Kolonie Nankings hat man außerdem bombenſichere Unterſtände geſchaffen. Man nimmt ferner an, daß der britiſche Geſchäftsträger Howe alle notwendigen Schritte zum Schutze der britiſchen Bevölkerung in Nanking unternom⸗ men hat. Die Kommandſerenden des britiſchen und des franzöſiſchen Oſtaſiengeſchwaders, Admiral Little und Admiral Lebigot, haben das japaniſche Er⸗ ſuchen, mit Rückſicht auf den angedrohten Luft⸗ angriff auf die chineſiſche Hauptſtadt mit ihren Kriegsſchiffen weiter ſtromabwärts zu gehen, abgelehnt. Sie haben vielmehr erklärt, daß Japan für jegliche Tötung oder Verwundung irgendwelcher britiſcher oder franzöſiſcher Staatsangehöriger im Verlaufe eines Luftangriffs verantwortlich gemacht werden würde. Die amerikaniſche Botſchaft beſchloß, die Botſchaft zu verlegen. Die Mitglieder ſollen auf das Kanonenboot„Luzon“ eingeſchifft werden, das etwa 20 Kilometer flußaufwärts von Nanking vor Anker gehen ſoll. Die amerikaniſche Botſchaft iſt bisher die einzige diplomatiſche Vertretung, die einen ſolchen Beſchluß gefaßt hat. Die Chineſen zeigen über den Beſchluß der Amerikaner große Enttäuſchung. Nach einer Erklärung des Staatsdepartements in Waſhing⸗ ton iſt dieſe Maßnahme ſchon in Kraft geſetzt; ſie wird aber nur als vorübergehend angeſehen. Wieviel Mann kämpfen bei Schanghai? Reue japaniſche Angriffe ſcheitern an der zähen Verteidigung der Chineſen — Schaughai, 21. September.(U..) Zu neuen ſchweren Angriffen auf das im Mittel⸗ abſchnitt der Schanghai⸗Front gelegene Liuhang ſetz⸗ ten die Japaner in der vergangenen Nacht ſtarke Streitkräfte ein. Sie gerieten in erbitterte Nahkämpfe mit der aus Kwantung⸗Provinz⸗ truppen zuſammengeſetzten 18. chineſiſchen Diviſion; die chineſiſchen Linien konnten trotz wiederholter Er⸗ neuerung des Angriffs nicht durchbrochen werden und verlaufen infolgedeſſen nach wie vor vom Schanghaier Nordbahnhof aus längs der Straße nach Kiangwan, dann weiter über Kiangwan und den nahegelegenen Rennplatz nach Liuhang und von dort aus zu einem Punkt, der etwa 100 Meter weſt⸗ lich von Lotien liegt. Die japaniſchen Militärſtellen gaben bekannt, daß ihre Truppen in den Schang⸗ haier Kämpfen ſeit dem 23. Auguſt 3160 Mann an Toten und Verwundeten verloren haben; etwa die Hälfte davon ſeien Gefallene. Neutrale Militärſachverſtändige ſchätzen, dat die Chineſen gegenwärtig 300 000 Maun im Schanghaier Gebiet zuſammengezogen haben; nur 160 000 von ihnen ſeien aber an der Front ſelbſt eingeſetzt; die übrigen 140 000 ſtünden als Reſerve bei Sutſchau im Weſten und bei Hangtſchau im Süd⸗ weſten Schanghais, alſo 100 bis 150 Kilometer hinter der Front. Die den Chineſen gegenüberſtehenden japani⸗ ſchen Truppen werden verſchieden ſtark geſchätzt. Während japaniſche Stellen erklären, abgeſehen von den wenigen tauſend Mann der Marine⸗ Landungskommandos kämpften an der Schang⸗ hai⸗Front nur 65 000 japaniſche Soldaten, be⸗ haupten die Chineſen, daß die Japaner in und um Schanghai acht kriegsſtarke Diviſio⸗ nen mit insgeſamt 200 000 Mann ein⸗ geſetzt hätten. Die Kämpfe im Norden — Nanking, 21. September.(U..) Nach den hier vorliegenden chineſiſchen Berichten haben die Japaner die Hauptwucht ihrer nord⸗ chineſiſchen Offenſive von der Hankau⸗Bahnfront nach der Tientſin⸗Nanking⸗Bahnfront verlegt, wo ihr nächſtes wichtiges Kampfziel die Eroberung der Stadt Tſangtſchau und die von dort aus mögliche Herſtellung der Verbindung mit den vor Haitſchau liegenden japaniſchen Kriegsſchiffen ſei. In Tangku ſeien 30000 Mann friſche japaniſche Truppen ein⸗ getroffen, die für oͤen Einſatz an der Tientſin⸗Nan⸗ king⸗Bahnfront beſtimmt ſeien. Uebrigens ſeien die 2. Seite/ Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. September 1937 Chineſen an dieſer Front noch keineswegs völlig in die Verteidigung geoͤrängt; ſie hätten erſt geſtern heftige Gegenangriffe bei Naokuantuan geführt und dem Gegner dabei ſchwere Verluſte zugefügt. Die Entſcheidung an der noroͤchineſiſchen Front erwartet man hier von zwei großen Schlachten, die ſich an den beiden Flügeln der Front bei Tſang⸗ tſchau und bei Paoting vorbereiten. Frankreich und die Süochina-Blockade dnb. Paris, 20. Sept. Wie Havas von zuſtändigen franzöſiſchen Kreiſen in Schanghai erfährt, nimmt man franzöſiſcherſeits zu der von Japan über die chineſiſche Küſte verhäng⸗ ten Blockade folgende Haltung ein: 1. Der Befehlshaber der franzöſiſchen Seeſtreit⸗ kräfte im Fernen Oſten muß von den franzöſiſchen Handelsſchifſen über ihre beabſichtigten Bewegungen in der den chineſiſchen Schiffen von Japan unterſag⸗ ten Zone unterrichtet werden. 2. Der franzöſiſche Aoͤͤmiral wird den japani⸗ ſchen Admiralſchiffen die Namen dieſer Schiffe, ihrer Eigner und ihrer Kapitäne mitteilen, aber es ver⸗ ſtehe ſich, daß dieſe Mitteilung einzig und allein Zwiſchenfälle vermeiden ſolle, denn die franzöſiſche Regierung könne Japan nicht das Recht zuge⸗ ſtehen, ſich in die freie Schiffahrt der franzöſiſchen Einheiten einzumiſchen, ſelbſt in dem Falle, wo ſie den japaniſchen Seekommandos nicht hätten ange⸗ zeigt werden können. Englands Bedingungen dnb. London, 20. Sept. Zu der in Tokio abgegebenen Erklärung, daß Großbritannien der japaniſchen Flotte offiziell das Anhalten britiſcher Handelsſchiffe geſtattet habe, er⸗ klärt Reuter, von autoritativer Seite folgendes er⸗ fahren zu haben: Großbritannien habe am 11. d. M. auf Japans Ankündigung über das Anhalten der chineſiſchen Schiffahrt an der chineſiſchen Küſte er⸗ klär, daß es das ganze Verfahren für ungeſetzlich halte, aber unter folgenden Bedingungen nicht auf ſeinen legalen Rechte beharren wolle: 1. Wenn ein britiſches Kriegsſchiff in der Nähe ſei, müſſe das japaniſche Kriegsſchiff bei dieſem eine Ge⸗ nehmigung einholen, bevor es den britiſchen Han⸗ delsdampfer kontrolliere. 2. Wenn ein ſolches britiſches Kriegsſchiff nicht in der Nähe ſei, müſſe das japaniſche Kriegsſchiff umge⸗ —7 den britiſchen Behörden dͤieſe Unterſuchung mel⸗ en. Großbritannien habe weiter, wie Reuter mitteilt, darauf beſtanden, daß eine ſolche Prüfung ſich auf die — des Regierungs⸗Zertifikats beſchränken müſſe. Amerika und der geplante China⸗Ausſchuß dnb. Waſhington, 21. September. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika erklärte in einer Note an den General⸗ ſekretär des Völkerbundes ihr Einverſtändnis, einen amerikaniſchen Vertreter zu ͤem am heutigen Diens⸗ taa zuſammentretenden Ausſchuß zur Beratung über den chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt zu entſenden. Die amerikaniſche Regierung teilte dem Völkerbund gleichzeitig mit, öͤaß über den Umfang ihrer Mit⸗ arbeit erſt dann entſchieden werden könne, wenn die genauen Aufgaben des Ausſchuſſes bekannt ſeien. Ungarns Kriegsminiſter nach Deutſchland abge⸗ reiſt. Der ungariſche Kriegsminiſter General Röder, iſt am Montag mit dem Oberbefehlshaber der Hon⸗ ved, General der Infanterie Sonyi, und dem Chef des Generalſtabs, Feldmarſchall⸗Leutnant Ratz, mach Berlin abgereiſt, um auf Einladung des Reichskriegs⸗ miniſters Generalfeldmarſchall von Blomberg den deutſchen Herbſtmanövern beizuwohnen. Die Luſtſchutzübungen in Norodeutſchland: „Luftangriff“ auf das verdunkelte Berlin Die Reichshauptſtadt im Dunkeln—Glänzendes Funktionieren des Verdunkelungs- wie des Abwehrdienſtes dub. Berlin, 20. September. Von den ſechs dunklen Nächten iſt eine nun vor⸗ über, und wenn die Berliner auch die anderen ſo vorſchriftsmäßig verbringen, wird die Leitung die⸗ ſer zum erſtenmal das geſamte Gebiet der Reichs⸗ hauptſtadt erfaſſenden Verdunkelungsübung ihre Zufriedenheit nicht verhehlen können. Jedenfalls war ſchon der erſte Abend„in beſter Ordnung“. Als der Montagabend hereinbrach und kein Schaufenſter ſich erleuchtete, keine Lichtreklame ihr Laufſpiel begann, tiefſchwarze Nacht an den Fron⸗ ten der hohen Häuſer lag, als Straßenbahnen und Autos, Omnibuſſe und Radfahrer mit aller Vor⸗ ſicht in geſpenſtiſchem Dunkel ihres Weges zogen und nur an den großen Verkehrsknotenpunkten winzige bläuliche Richtungslämpchen brannten, da kam es einem erſt richtig zum Bewußtſein, welches Lichtermeer ſonſt Abend für Abend dieſe Weltſtadt überflutete. Es dauerte ein Weilchen, bis man ſich an den geradezu geſpenſtiſchen Anblick der Verkehrsmittel gewöhnt hatte. Geiſterhaft, kaum halb ſo ſchnell wie ſonſt, zogen ſie auf Straßen und Schienen behutſam dahin. Der Kalkanſtrich an den Boroſchwellen tat gute Dienſte. Der Mann am Steuer mußte aber trotzdem hölliſch auſpaſſen, wie auch der Fuß⸗ gänger und der nahezu unbeleuchtete Radfahrer. An den Straßenbahnen waren die kleinen Lämp⸗ chen an den Stirnſeiten ſo winzig, daß man ſelbſt aus geringer Entfernung noch glaubte, allenfalls einen Radfahrer vor ſich zu haben. Das matte, ab⸗ geſchirmte Licht im Innern der Wagen ließ kaum die Geldſtücke erkennen, und die Schaffner, die kleine Taſchenlampen abgeblendet mit ſich führten, brauch⸗ ten ſchon mehr Zeit als ſonſt dazu, die Lochkennzei⸗ chen im Fahrſchein richtig anzubringen. Sehr hübſch machten ſich im Dunkeln die Omnibuſſe mit bläu⸗ lichen Lämpchen unten und im Oberdeck. Recht geſpenſtiſch wirkten auch die dahinhuſchenden Autos, deren Beleuchtung nur durch ſchmale Schlitze nach außen drang. Im Intereſſe der Verkehrsſicherheit war auch die Beleuchtung der parkenden Autos an⸗ geordnet worden. Wie das rote Blinklicht der Feuer⸗ melder, ſo wirkte vor allem auch das wechſelnde Licht der Verkehrsampeln außerordentlich auffallend in den dunklen Straßen. Nur in der Leipziger Straße und am Wilhelmplatz waren die Ampeln verſuchs⸗ weiſe abgeblendet. So wenig einladend es im Gegenſatz zu ſonſt an den Fronten der Theater und Kinos, der gro⸗ ßen Gaſtwirtſchaften und Vergnügungsſtätten ausſah, im Innern ging alles ſeinen geregelten Gang. Der Beſuch war nach übereinſtimmenden Meldungen überall außerordentlich gut, meiſt ſogar ſtärker als ſonſt an den Montagen. Ungewöhnlich viele„Seh“sLeute waven unter⸗ wegs, um dieſes Großſtadtlebens im Dumkeln zu genießen. Am Ale⸗ vanderplatz war der Andrang der Schauluſtigen zeit⸗ weilig ſo ſtark, daß in Lautſprechern wiederholt die dringende Bitte ausgeſprochen wurde, weiter zu gehen aund große Vorſicht walten zu laſſen. Stellen⸗ weiſe waren Beaante der Schutzpolizei in weißer Uni⸗ foymfacke mit der Regelung des Verkehrs beſchäftigt. Zur Ueberwachung der Verdͤunkelungsmaßnahmen ſtanden der Polizei neben den Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes Angehörige der SA und des NScicd zur Seite. Im tiefen Dunkel lagen die Regierungsgebäude, das Rathaus, deſſen hochragender Turm in der erſten ——————————————————————————— Regrin beleidigt den Führer Die Schweiz ſieyt keinen Gruno zum Einſchreiten, abee ſie leitet Anterſuchung ein dub Bern, 20. September. Der Völkerbundsvertreter der Valencia⸗Bolſche⸗ wiſten, Negrin, hat bei einem Bankett der Ver⸗ einigung der beim Völkerbundsſekretariat akkredi⸗ tierten Journaliſten eine Anſprache gehalten, in der er auch auf die„Einmiſchung Italiens und Deutſch⸗ lands in den ſpaniſchen Bürgerkrieg“ zu ſprechen kam. Dabei ſollen Ausdrücke gebraucht worden ſein, die in deutſchen amtlichen Kreiſen als Beleidigung empfunden wurden. Ein Vertreter der deutſchen Geſandtſchaft in Bern hatte ſich deswegen beim poli⸗ tiſchen Departement erkundigt. Dieſes gibt heute ſolgendes bekannt: „Die deutſche Geſandͤtſchaft hat das Politiſche Departement auf die das deutſche Staatsoberhaupt beleidigenden Worte aufmerkſam gemacht, die gemäß dem„Journal des Nations“ der Leiter der ſpani⸗ ſchen Delegation, Herr Negrin, beim Bankett der Vereinigung der beim Völkerbundsſekretariat akkre⸗ ditierten Journaliſten geäußert habe. Bundespräſi⸗ dent Motta hat den Bundesrat von dieſem Schritt in Kenntnis geſetzt. Der Bundesrat hat feſtgeſtellt, daß in der Schweiz keine Maßnahmen gegen Herrn Negrin ergriſſen werden können, da er die Vorrechte der Immunität genießt. Es ſcheint übrigens, daß die beauſtandeten Worte in Tat und Wahr⸗ heit vom Leiter der ſpaniſchen Delegation nicht geäußert worden ſind, ſondern daß ſie ihm im „Journal des Nations“ unter Berufung auf eine ſpaniſche Preſſeagentur in den Mund gelegt wurden. Der Bundesrat hat angeordnet, daß eine Unterſuchung hierüber eingeleitet wird.“ Salamanta beſchwert ſich über Negrin dub Geuf, 20. September. In einer Note an den Präſidenten der Völker⸗ bundsverſammlung weiſt der Vertreter der Regie⸗ rung von Salamanca in Genf, Herzog von Alba, die Behauptungen zurück, die der ſpaniſche bolſche⸗ wiſtiſche„Miniſterpräſident“ Negrin in der Ver⸗ ſammlung erhoben hat. Der Herzog von Alba be⸗ tont, daß die nationale Regierung Spanien recht⸗ mäßig vertrete. Was die Behauptung über die fremde Intervention auf nationalſpaniſcher Seite betreſfe, ſo erklärt die Note des Vertreters von Sa⸗ lamanca, daß General Franco die Beteiligung aus⸗ ländiſcher Freiwilliger erſt zugelaſſen habe, nachdem die Unterſtützung der Valeneia⸗Bolſchewiſten durch die Sowjets feſtgeſtellt worden ſei. Die Stärke der ausländiſchen Freiwilligen belaufe ſich übrigens auf kaum 10 v. H. der nationalen Armee. Die Note wendet ſich dann mit Entſchiedenheit gegen die Behauptung, daß General Franco einen Teil ſpaniſchen Gebietes an das Ausland abtreten wolle. Sie erinnert daran, daß vielmehr Valencta vor einigen Monaten an gewiſſe Großmächte mit dem Angebot herangetreten ſei, ihnen Spaniſch⸗ Marokko zu überlaſſen, um ſich ihrer Hilfe im Bürgerkrieg zu verſichern. ſelten gebotene Schauſpiel des Stunde noch im Schein des Vollmondes widerglänzte und die Fronten der Häuſer, in denen daas prüfende Auge vergeblich auch nur einen einzigen Lichtſchein ſuchte. Nicht aninder vorbildlich abgeblendet waren trotz aller Schwierigkeiten die großen Induſtrieanla⸗ gen im Weichbild der Stadt und die vom mattbläu⸗ lichen Licht nur ſpärlich beleuchteten Fern⸗ und S⸗ Bahnhöfe. Verhältnismäßig am einfachſten hatte es ͤͤie U⸗ Bahn bei der Verdunkelung, denn ſie brauchte nur „Zerſtörung“ in der Innenſtadt (Preſſephoto, Zander⸗M.) die Eingänge zu den Bahnhöſen lichtdicht abzublenden und konnte im übrigen auf den unterirdiſchen Bahn⸗ höfen und Strecken die übliche Beleuchtung beibehal⸗ ten. Weniger einfach war es ſchon bei der S⸗Bahn. Die Bahnhöfe lagen faſt im Dunkeln und wurden nur durch die notwendigſten Lampen erleuchtet. In den Zügen waren, ebenſo auch wie bei den Straßen⸗ bahnen und Omnibuſſen, blaue Birnen ſtatt der wei⸗ ßen eingeſchraubt. Nur an der Lokomotive vorn leuchteten zwei gelbe Augen. Aus Sicherheitsgrün⸗ den waxen auch oͤie Verkehrsſignale auf der Strecke mit ihren roten und grünen Lichtern in Betrieb ge⸗ halten. In tiefer Dunkelheit lag auch der Flughaſen Tempelhof. Sogar die roten Lichtkränze auf den Leuchttürmen der Großſtadt und den hohen Schorn⸗ ſteinen in der Umgebung des Flugfeldes waren aus⸗ geſchaltet. Nur wenn ein Flugzeug ſich näherte, leuchteten oͤͤie Warn⸗ und Richtungszeichen auf. Im übrigen wurde der Flugverkehr wie immer abge⸗ wickelt, Flieger über dem veroͤunkelten Berlin In den Abendſtunden erlebten die Berliner dann über ihrer verdunkelten Stadt die Abwehr eines weiteren Fliegerangriffs. Kaum vernahm man das Geräuſch der Motoren, da ſah man ſchon die Schein⸗ werfer den nächtlichen, hier und da von Wolken be⸗ deckten Himmel nach den Angreifern abtaſten. Schon nach wenigen Sekunden war der feindliche Flieger gefaßt und erſchien wie ein ſilberner Vogel im Strahlenbündel. Das anfangs noch ſchwache Ab⸗ wehrfeuer der ſchweren Flakbatterien wurde ſtär⸗ ker, je mehr ſich die Angreifer der Stadtgrenze näherten. Den Kampfflugzeugen, die das Abwehr⸗ feuer zu ſtören verſuchen, wird ihr Bemühen durch bereits ausgeſandte Jagoͤflieger empfindlich geſtört. Einigen feindlichen Fliegern gelingt es, in großer Höhe durch die Sperren zu kommen. Aber nur einer kann einen einzigen Bomben⸗ abwurf mit einiger Zielſicherheit ausführen, und ſchon iſt er ermittelt und unſchädlich gemacht. Die Abwehrſperre an der Peripherie Berlins hat ihren Zweck vollkommen erreicht, über dem Stadtinnern iſt von den Angreifern kaum etwas zu bemerken. In unbeſtimmten Zeitabſtänden wieder⸗ holt der Feind ſeine Verſuche, im Schutze der Nacht das Angriffsziel zu erreichen. Doch vergeblich, die Sperrgürtel um die Reichshauptſtadt erweiſen ſich allen Anforderungen gewachſen. Neuer zwijchenfall auf franzeſtſchem Boden: „wollte C 2 entführen Mißglückter Hanoſtreich im Hafen von Vordeaur-Neue Spur der Pariſer Attentäter (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 21. September. Ein neuer ſenſationeller Zwiſchenfall hat ſich im Zuſammenhang mit dem ſpaniſchen Bürgerkrieg auf franzöſiſchem Boden ereignet. Nach der Befreiung von Santander ſind die beiden rotſpaniſchen U⸗Boote C 2 und C 4 nach Frankreich geflüchtet, E 2 nach Breſt, C 4 nach Bordeaux. Kapitän und Mannſchaft des U⸗Bootes C 4 in Bordeaux gingen nach einigen Diskuſſionen zu den nationalſpaniſchen Truppen über. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag nun begab ſich das eine U⸗Boot nach Breſt, um das andere U⸗Boot zum Anſchluß an die nationale Bewegung zu veranlaſſen. Unter Be⸗ fehl des Kapitän Ferras fuhr die Mannſchaft in einem Boot nach dem Hafen und legte beim U⸗Boot C 2 an. Der Kapitän Ferrando verſammelte die elf an Bord befinoͤlichen Matroſen um ſich. Es ergaben ſich erregte Unterhandlungen. Dabei ging die Mann⸗ ſchaft von C 4 mit Gewalt vor. Die Matroſen von C 2 wurden geſangen genom⸗ men und gefeſſelt. Aber einer der Matroſen, der am Eingangsturm des U⸗Boots Wache ſtand, ſetzte ſich zur Wehr und machte von ſeiner Waffe Gebrauch. Der ſpaniſche Student Gabarain⸗Gonſi wurde dabei durch einen Schuß in die Stirn getötet. Da es nicht möglich war, die beſchädigte Maſchine des U⸗ Boots wieder in Gang zu ſetzen, verließen die Ma⸗ troſen von C 4 das Boot und fuhren in zwei Auto⸗ mobilen davon. Den Kapitän und den zweiten In⸗ Der Aujmarſch der Kontroll-Flotten 40 Zerſtörer im Mittelmeer verſammelt⸗ Fahrtrouten für die Handelsſchiffahrt — London, 21. September.(U..) Die engliſch⸗franzöſiſche Mittelmeerkontrolle wird mach hieſigen Schätzungen wöchentlich etwa eine Viertelmillion Dollar koſten. Man Rimmt an, daß dem britiſchen Parlament unmittelbar nach ſeinem Zuſammentritt Ende des Monats eine zuſätzliche Marine⸗Vorlage eingereicht werden wird, ähnlich wie ſie damals für die Verſtärkung der Streitkräfte in Paläſtina in Form einer Heeresvor⸗ lage zur Debatte kam. Inzwiſchen treffen immer neue Einheiten der britiſchen und franzöſiſchen Marine im Mittelmeer ein. 5 britiſche Flugboote ſind in Malta eingetrof⸗ fen; weitere Flugboote werden ihnen folgen. Das Linienſchiff„Barham“ traf, aus Oran kommend, wo Admiral Pound mit dem franzöſiſchen Befehlshaber Vize⸗Adͤmiral Eſteva Beſprechungen führte, in Gibraltax ein. Gibraltar wird als Aktionsbaſis für die britiſchen Zerſtörerflottillen und Unterſee⸗ boote dienen. Das Linienſchiff„Reſolution“ ſowie zwei Zerſtörer, die bisher bei der Nichteinmiſchungs⸗ kontrolle Verwendung fanden, werden vorläufig an der noroͤſpaniſchen Küſte bleiben, um die britiſche Schiffahrt außerhalb der ſpaniſchen Gewäſſer zu ſchützen. Der Flottillenführer„Keith“ und die zwei übri⸗ gen Zerſtörer dieſer Flottille werden an der Mit⸗ lelmeerkontrolle teilnehmen. Sie ſollten ſchon am Samstag aus St. Jean de Luz nach Gibraltar aus⸗ laufen, wurden aber durch Schlechtwetter aufgehal⸗ ten. Man rechnet damit, daß gegen Ende der Woche insgeſamt über 40 britiſche Zerſtörer, ganz abgeſehen von anderen britiſchen Kriegsſchiffen, im Mittelmeer zur Verfügung ſtehen. Die engliſche Admiralität veröffentlichte am Mon⸗ tag eine Liſte mit genauen nautiſchen Angaben von 13 Handelsrouten durch das Mittelmeer. Die Liſte, die das Tyrrheniſche und Adriatiſche Meer nicht um⸗ faßt, iſt für oͤen Gebrauch der britiſchen Handels⸗ ſchiffe im Zuſammenhang mit der engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Seekontrolle im Mittelmeer beſtimmt. Eingeborenen⸗Unruhen in Tanganjika. Im Be⸗ zirk Moſhi in Tanganjika ſind, wie„Evening Stan⸗ dard“ meldet, Eingeborenen⸗Unruhen ausgebrochen. Mit Bomben bewaffnete Eingeborene gingen gegen Kaffeeplantagen vor und vernichteten die Kaffee⸗ vorräte. Die Polizei hat etwa 100 Eingeborene ver⸗ haftet. Polizeiliche Verſtärkungen ſind abgeſandt worden. genieur von C 2 nahmen ſie dabei als Geiſeln mit. Die franzöſiſche Polizei unternahm ſofort eine eifrige Suche nach den ſpaniſchen Matroſen, nicht nur, weil ein Toter auf dem U⸗Boot zu beklagen war, ſondern auch, weil ſie in dem Verhalten der national⸗ ſpaniſchen Matroſen einen Piratenüberfall ſehen will. Das Automobil der Spanier konnte auf der Straße von Bordeaux nach Biarritz vor einer geſchloſſenen Eiſenbahnſchranke angehalten werden. Die im Auto befindlichen Perſonen wurden verhaftes und zwar der Kapitän Ferras, der ſpaniſche Indu⸗ ſtrielle Orendain, der das Auto ſteuerte, der fran⸗ zöſiſche Pionierhauptmann Chaix und ſchließlich die beiden Geiſeln vom U⸗Boot C 2. Die franzöſiſche Preſſe veröffentlicht über den Zwiſchenfall die blutigſten Senſationsberichte, ſo daß ſelbſt der gefangen genommene Kapitän Ferrando da⸗ gegen proteſtieren mußte. Er erklärte, daß er ſeinen Kameraden Ferras noch immer als ſeinen Freund anſehe. Die franzöſiſche Polizei glaubt, dem Zwiſchenfall deshalb eine beſondere Bedeutung beimeſſen zu kön⸗ nen, weil der Induſtrielle Orendain auf der Liſte der Terrorverdächtigen ſteht. Er war nämlich vor Mo⸗ naten einmal auf der Grenzbrücke von Hendaye und Irun verhaftet worden, weil er mehrere Dynamit⸗ patronen bei ſich trug. Auch der Student, der auf dem U⸗Boot getötet worden war, ſtand auf der Ver⸗ dachtsliſte. Man hatte ſogar den Argwohn, daß beide als mutmaßliche Attentäter bei den beiden Pariſer Bombenattentaten in Frage kommen könnten. Gleichzeitig hat die Polizei geſtern in Montauban eine neue Verhaftung vorgenommen, und zwar die der Italienerin Maria Fergeini. Sie ſoll die Maitreſſe des italieniſchen Anarchiſten Paſ⸗ ſotti geweſen ſein, und Paſſotti wiederum wird eben⸗ falls als mutmaßlicher Attentäter bei der Bypanoͤſtif⸗ tung der Flugzeughallen auf dem Flugplatz Touſſuy und den beiden Pariſer Bombenattentaten verdäch⸗ tigt. Augenſcheinlich hatte Paſſotti rechtzeitig Wind bekommen, denn er konnte ſich der Verhaftung dͤurch die Flucht entziehen. Gamelin fährt nach Südſlavien. Der franzöſiſche Oberkomandierende, General Gamelin, iſt von Paris abgereiſt, um an den Herbſtmanövern der jugofla⸗ viſchen und der rumäniſchen Armee teilzunehmen. Er ſoll dabei auch, wie halbamtlich verlautet, eine Reihe militäriſcher Geſpräche führen. ouptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Aloſs Winb Ste lvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater,! Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Handelstetl: Dr. Fritz ode-Lokaler Teil Dr Fritz hammes Sport:.V. Dr. Fritz Bode „Sildweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: i. V. Richarb Schönfelder-Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporio 8 * Dienstag, 21. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Die Stadiseite Mannheim, 21. Septenber. Iſt es Mannheims älteſtes Haus? Ein altes Haus in E 4 verſchwindet Seit einigen Wochen iſt das Leben, das ſich ſo nach und nach auf und davon gemacht hat, völlig dar⸗ aus verſchwunden. Der letzte, der es verließ, war ein Kohlenhändler. Schwarz, wie ſeine Diamanten, die er verkaufte, war ſchließlich das Haus geworden. Sein rundbogiges Tor iſt nun geſchloſſen und die Fenſter und Fenſterläden zugeſchlagen. Das alte Haus iſt wirklich tot! Bald wird man es abbrechen und ſeine Reſte irgendwo verſcharren. Das ſtille tote Haus wird ſchon manchem aufge⸗ fallen ſein, der daran vorüberging. Es ſteht in E4, 3 und iſt, wenn nicht das älteſte. ſo doch ſicher eines der älteſten Häuſer Mann⸗ heims. Das Jahr ſeiner Geburt iſt in dem orna⸗ mentierten Torbogen eingemeißelt. Man lieſt hier in altertümlichen Zahlen 1672. Sie fallen nur wenig auf, denn ſie ſind klein, aber die Zeit vermochte ſie nicht auszuwiſchen. Die geſchmiedete rundbogige Lichtöffnung enthält die Inſchrift:„Mohren⸗ kopf“. Hier befand ſich generationenlang die Alt⸗ Mannheimer Wirtſchaft gleichen Namens, die heute anderswohin verzogen iſt. Wie die Jahreszahl ausweiſt, iſt das Haus 23 Jahre vor der 1695 erfolgten Zerſtörung der Stadt im Orleansſchen Krieg erbaut worden. Mathy nimmt in ſeiner„Geſchichte der bildenden Künſte im achtzehnten Jahrhundert in Mannheim“ an, daß das Haus damals zerſtört wurde, doch hat man es ſpäter unter Verwendung des ſtehengebliebenen alten Tor⸗ bogens wieder aufgebaut. Die charakteriſtiſche Pro⸗ filierung der Fenſterumrahmung und die große Tor⸗ fahrt laſſen ͤarauf ſchließen, daß ſein Erbauer der berühmte Mannheimer Baumeiſter Adam Breunig geweſen ſein könnte Das zweiſtöckige Haus mit Gaupen iſt jetzt 265 Jahre alt. Aeußerlich hat es während dieſer langen Zeit kaum eine Veränderung erfahren. Nicht lange mehr und an ſeiner Stelle wird ein neues Haus ſtehen. Von Lanoòͤsberg zurück Einholung der Mannheimer Teilnehmer am Adolf⸗Hitler⸗Marſch der HJ Geſtern abend kehrten die Mannheimer Teil⸗ nehmer am Adolf⸗Hitler⸗Marſch der Hitlerjugend nach Mannheim zurück. Sie waren von Nürnberg nach Landsberg weitermarſchiert und hatten dort, wo der Führer einſt in Feſtungshaft gehalten wurde, an einer Feierſtunde teilgenommen. Das Gebiet Baden wurde durch 55 Mann vertreten, darunter befanden ſich 7 aus Mannheim mit der Fahne des Bannes 171. Zum Empfang der hieſigen mit der Bahn zu⸗ rückkehrenden Teilnehmer am Adolf⸗Hitler⸗Marſch traten um 21.30 Uhr vier Stadͤtunterbanne, der HJ⸗Spielmannszug und der Streifendienſt in der Friedrichsfelder Straße am Hauptbahnhof an. Dieſe ſtattliche Kolonne, unter der man auch die Marine⸗HJ ſah, geleitete die Nürnberg⸗ Marſchierer und die Bannfahne zum Schlageter⸗ haus. Der Marſch führte unter den ſchneidigen Weiſen des Spielmannszuges über Kaiſerring und Planken, um bei O 4 zum Schlageterhaus ein⸗ zuſchwenken. In der Nähe des Plankenhofes nahm Bannführer Merz(ſelbſt einer der Rückkehrer) den Vorbeimarſch ab. Im Hofe des Schlageterhauſes gedachte der Bann⸗ führer in einer kurzen Anſprache der unſerer Hitlerjugend geſtellten Aufgabe. Dem Anruf des Führers folgte das Lied der Jugend. Nochmals er⸗ tönte das Kommando„Stillgeſtanden!“. Die Bann⸗ fahne wurde ins Schlageterhaus gebracht. Dann — gegen 22.30 Uhr— rückten die Unterbanne wie⸗ der ab.—m. Dem Andenken Hindenburgs! Ein Aufruf zu ſeinem 90. Geburtstag Das Kuratorium der Hindenburg⸗Spende ver⸗ öfſentlicht nachſtehenden Aufruf: Vor einigen Wochen haben wir anläßlich des be⸗ vorſtehenden 90. Geburtstages Hindenburgs unſere Volksgenoſſen gebeten: Helft Hindenburgs Schöp⸗ fung, die Hindenburg⸗Spende durch euren Beitrag erhalten und ehrt damit das Andenken des großen Toten durch die Tat des Handelns in ſeinem Sinnel Der Führer und Reichskanzler hat ſich unſere Bitte nicht nur dadurch zu eigen gemacht, daß er ſelbſt einen namhaften Betrag zur Ver⸗ fügung ſtellte, ſondern darüber hinaus durch ſeine Kundgebung vom 13. Auguſt zur allgemeinen Be⸗ teiligung an der neuen Hindenburg⸗Spende auf⸗ gerufen hat. Zehntauſende aus Wirtſchaft und Gewerbe, aus allen Schichten und Berufen, aus In⸗ und Ausland ſind neben Körperſchaften und Verbänden inzwiſchen dem Aufruf gefolgt. In Beiträgen zum Teil von Pfennigen, kommt zum Ansdruck, daß unſer Ge⸗ danke, durch die Erneuerung der Hindenburgſpende das Andenken Hindenburgs zu ehren, ſeinen Wider⸗ hall gefunden hat. Nun trennen uns nur noch wenige Wochen von dem 2. Oktober. Und da ergeht nochmals unſere Bitte: Ehrt Hindenburg durch euren Beitrag zu ſeiner Stiftung! Denkt darau, was er für Deutſchland tat! Handelt in ſeinem Sinnel Helft ſein ſoziales Denkmal— die Hindenburg⸗ Spende— erhalten! Ihm zu Ehren! Ihm zum Dank! Für das Kuratorium der Hindenburg⸗Spende: Der Vorſitzende: Landesdirektor a. D. Dr. v. Winterfeldt⸗Menkin. Der ſtellvertretende Vorſitzende: Staatsſekretär Meißner. Der Geſchäftsführer: Miniſterialrat Dr. Karſtadt. ** Ihren 75. Geburtstag kann am Dienstag, dem 21. September, Frau Friederike Bahr Wwe., Elfenſtraße 6, feiern. Wir gratulieren der langjäh⸗ rigen Bezieherin unſeres Blattes herzlich! u* Beſtattung von Jakob Fuhr. Der Senior der hieſigen Gärtnereibeſitzer, Jakob Fuhr, wurde am Montag beſtattet. Jakob Fuhr, in Laudenbach a. d. Bergſtr. geboren, ging als Gärtnergeſelle auf Wan⸗ derſchaft, arbeitete in Belgien, Holland und Süd⸗ ſrankreich und machte ſich im Jahre 1884 in Mann⸗ heim ſelbſtändig. Seine Berufskameraden, unter denen er ſich großer Wertſchätzung erfreute, wählten ihn nach den Kriegsjahren zu ihrem Obmann. Un⸗ vergeſſen ſind ſeine Verdienſte um die Wiederein⸗ führung der Balkonprämiierung nach dem Kriege. Sein Optimismus und ſein nie verſiegender Humor machten ihn der unter einer rauhen Schale einen guten Kern verbarg, zu einem überall gern geſehenen Mitbürger, der nun nach einem langen und ſchweren Leiden im Alter von 75 Jahren verſchieden iſt. Fahnenabordnungen des Sängerkranzes, deſſen Mit⸗ gründer er war, und des Evangeliſchen Volksver⸗ eins nahmen zu beiden Seiten des Sarges Auſſtel⸗ lung. Pfarrvikar Brenner hielt die Trauerrede. Hierauf folgten die Kranzniederlegungen vom Sän⸗ gerkranz, der Fachgruppe Gartenbau im Kreiſe Mannheim, dem Evangeliſchen Volksverein und dem Männergeſangverein„Erholung“. k* Nicht auf den fahrenden Zug ſpringen! Der in Lampertheim wohnhafte und hier beſchäftigte 14⸗ jährige Lehrling Negler wollte am Samstag mittag auf dem Waldhofer Bahnhof auf den nach Lam⸗ pertheim fahrenden Zug aufſpringen, der bereits an⸗ gefahren war. Er rutſchte auf dem Trittbrett aus und kam zu Fall, wobei ihm die rechte Haud vom Arm abgetrennt wurde. Er mußte nach Mann⸗ heim ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Rhein-Netkar-Palle wird umgebaut Nach Schluß der Induſtrie-Schau wird die Amgeſtaltung zu einer vielſeitig verwenöbaren Feſihalle in Angriff genommen In ſeiner Haushaltsrede vor den Ratsherren hat Oberbürgermeiſter Renninger am 25. Februar 1937 darauf hingewieſen, daß ſich die Mannheimer Stadtverwaltung mit dem Gedanken eines Um⸗ baues der Rhein⸗Neckar⸗Halle beſchäftige. Wie wir erfahren, haben dieſe Pläne inzwiſchen feſtere Geſtalt angenommen. Die Oberrheiniſche In⸗ duſtrie⸗Ausſtellung wird die letzte Veranſtaltung in der Rhein⸗Neckar⸗Halle geweſen ſein. Bald nach ihrem Ende wird man an den Umbau gehen. Als man in den Jahren 1928—30 die Rhein⸗ Neckar⸗Halle erbaute, ſchuf man ſie in der Erwar⸗ tung, daß man dadurch zahlreiche große Ausſtellungen nach Mannheim bringen könne. Die ganze Anlage war betont auf dieſe Zweckbeſtimmung eingerichtet. Zweifellos ſtellt die Rhein⸗Neckar⸗Halle auch eine für Ausſtellungen beſtens geeignete techniſche Halle dar, aber die Erfahrung hat dann ſchon bald nach der Er⸗ öffnung am 30. Juni 1930 gezeigt, daß die Hoffnung auf viele Ausſtellungen eine Täuſchung war. So war zwar das techniſche Problem(ſtützen⸗ und ſäulen⸗ loſer Raum, auf 34 Meter Breite von Rhombenfach⸗ werkträgern überbrückt, die Wände aus einem mit Bimsbetondielen und Heraklitplatten ausgefachten Eiſenſkelett) beſtens gelöſt, aber es fehlte die aus⸗ reichende Inanſpruchnahme. Die wenigen Ausſtel⸗ lungen, die kamen, beanſpruchten die Halle jeweils nur auf die Dauer von etwa 14 Tagen, jedoch die meiſte Zeit ſtand das Bauwerk unbenutzt. Dazu kam, daß die Rhein⸗Neckar⸗Halle für andere als Ausſtellungsveranſtaltungen nur in beſchränktem Maße geeignet iſt. So iſt es durchaus begreiflich, daß man ſich auf dem Rat⸗ haus dem Gedanken einer Umgeſtaltung zuwandte. Der Umban ſoll großzügig und grundlegend ſein, es ſoll eine vielſeitig verwendͤbare repräſentative Feſthalle entſtehen. Mit dem Entwurf der Pläne zum Umbau hat man einen der bekannteſten deut⸗ ſchen Architekten, den in München lebenden Pro⸗ feſſor German Beſtelmeyer, beauftragt. Be⸗ ſtelmeyer, ein Schüler von Thierſch und Freiherrn von Schmidt, hat ſeinen Ruf begründet durch den Erweiterungsbau der Univerſität München(1906 bis 1909), in dem er als in einem der erſten größe⸗ ren Bauten in Deutſchland eine neue Baugeſinnung zum Ausdruck gebracht hat. Beſtelmeyer hat auch in der Folge Hervorragendes geleiſtet. Seine Hauptwerke ſind der deutſche Bau auf der Kunſtausſtellung in Rom(1911), das germaniſche Muſeum in der amerikaniſchen Stadt Cambridge (1915), die Erweiterung des germaniſchen Muſeums in Nürnberg(1919), die Neu⸗ und Erweiterungs⸗ bauten der Gothaer Lebensverſicherungsbank(1919 bis 1922) und das Gebäude der Reichsſchuldenver⸗ waltung in Berlin(1920—1923). Auch als Kirchen⸗ bauer iſt Beſtelmeyer ſchon hervorgetreten; von ihm ſtammen die Pläne zu den evangeliſchen Kirchen in Garmiſch(1922), Murnau(1922) und zur Guſtav⸗ Adolf⸗Kirche in Nürnberg(1925—1928). Beſtelmeyer, der heute im 64. Lebensjahr ſteht, ſtammt aus Nürn⸗ berg. Im Jahre 1910 wurde er ordentlicher Pro⸗ feſſor an der Techniſchen Hochſchule in Dresden und 1919 in Berlin⸗Charlottenburg. Seit 1922 lebt er in München, wo er 1924 Präſident der Akademie der Bildenden Künſte wurde. Profeſſor Beſtelmeyer erzielte bei ſeinen bis⸗ herigen Werken durch neues Raumempfinden und vornehme Material⸗ und Farbenbehandlung aus⸗ geglichene Bauwirkungen, ſo daß zu erwarten ſteht, daß er auch für die ihm in Mannheim geſtellte, ſicherlich nicht einfache Aufgabe eine befriedigende Löſung finden wird.—m. entzug, keine chemische Behandlung. Auch er war Fall 11 Und quch ihm hat die„Astra“ geholfen. Sie schmeckt so gut, dcaß man kœum glcuben will, sie sei nikotincarm. Dabei ist ein Nikotingehclt von weniger qls“/ beglcubigt. Die„Astrc“ ist eine echte Kyriczi, vollmundig im Aroma und von hoher Bekömmlichkeit. Ihre Nikotincarmut ist eine gewachsene Eigenschaft der Tabakblätter, die zu ihrer Herstellung Verwendung finden. Kein künstlicher Nikotin- Darum: Für qlle Fälle— Astral N KVRIAZ!1 MIT. UNO OUNE MuNOSTUCe Reich an Aroma— Arm an Nikotin gruppe folgten. 4. Seite/ Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. September 1937 Was kocht die ſparſame Hausfrau? Dienstag: Tomatenſuppe, Spinatgemüſe, Eier, Kar⸗ toffeln.— Abends: Quark mit Zwiebeln und Rettich, Schalenkartoffeln. Mittwoch: Gemüſeſuppe, Maultaſchen mit Spinat⸗ fülle(Reſte), Salat.— Abends: Gebackene To⸗ matenſcheiben, Salat. Donnerstag: Lauchſuppe, Reisgemüſe, Fleiſchklöße in Kapernbeiguß, Salat.— Abends: Reſte vom Mittag. Freitag: Kartoffelſuppe, Gemüſeeintopf mit Fiſch. — Abends: Graupenauflauf mit Kompott oder Salat. Samstag: Dicke Nudelſuppe.— Abends: Fleiſch⸗ ſalat, Kartoffeln. Sonntag: Schwammklößchenſuppe, grüne Bohnen, Hammelbraten, Kartofſeln.— Abends: Kar⸗ toffelſalat mit falſcher Mayonnaiſe, heiße Würſt⸗ chen. kk Auch die Erwachſenen ſammeln mit. Durch be⸗ ſondere Verfügung hat der Reichsinnenminiſter dem BVDA die Genehmigung erteilt, daß die in der Zeit vom 16. bis 27. September zur Durchführung ge⸗ langende'D A⸗Schulſammlung zugunſten der völkiſchen Schutzarbeit in der Weiſe ausgedehnt wird, daß auch die erwachſenen Mitglieder des VDA mit Quittungsblock in der gleichen Zeit wie die Schüler⸗ ſchaft und unter gleichen Bedingungen ſammeln dür⸗ ſen. Wenn alſo in dieſen Tagen Sammler des BDA an uns herantreten und unſer Scherflein für die Ar⸗ beit am Außenvolkstum erwarten, ſo wird niemand ſich ausſchließen im tätigen Bekenntnis zur geſamt⸗ deutſchen Verpflichtung. ak Aus Feudenheim. Das traditionelle Kar⸗ toffelfeſt, das jetzt vom Geſangverein„Froh⸗ ſinn“ veranſtaltet wird, fand am Sonntag bei ſtarkem Beſuch in ſämtlichen Räumen des„Goldenen Stern“ ſtatt. Es gab Quellkartoffeln mit Bratwurſt und neben allerlei Unterhaltung Tanz.— Der Ein⸗ brecher, der hier 130 Mk. und in Sandhofen 1900 Mk. geſtohlen hatte, wurde an der Schweizer Grenze verhaftet.— 176 wildernde Katzen wurden letztes Jahr in einem hieſigen Jagdͤbezirk geſchoſſen. Das iſt ein Drittel mehr, als Haſen geſchoſſen wurden.— Ihren 79. Geburtstag feierte Frau Maria Kemmet geb. Schaaf, Schillerſtraße 10. Blirgerſteuererhebung bei Berſetung Wo iſt die Bürgerſtener zu bezahlen?— Wann beſteht ein zweiter Wohnſitz? Der Wechſel des Wohnſitzes von einer Gemeinde zur anderen beeinflußt die Steuererhebung nur, wenn er vor dem Stichtag, d. h. alſo vor dem 10. Oktober vorgenommen wurde. Eine nach dieſem Zeitpunkt vorgenommene Wohnſitzverlegung begrün⸗ det für die neue Wohnſitzgemeinde für das betref⸗ fende Jahr noch keinen Steueranſpruch, vielmehr bleibt für die ganze Steuer, d. h. alſo für den ganzen Jahresſteuerbetrag die bisherige Wohnſitzgemeinde ſteuerberechtigt.(Abweichende Regelung gilt für kaſernierte Angehörige der Wehrmacht). Nun kann es vorkommen, daß jemand der nach einem ande⸗ ren Ort verzieht oder verſetzt wird, öort ſich zunächſt ein möbliertes Zimmer nimmt, im übrigen aber ſeine Familie an dem bisherigen Wohnſitz läßt, bis er eine neue Wohnung gefunden hat. Dies kann gegebenenfalls zur Begründung eines zweiten Wohnſitzes führen, in welchem Falle dann, wenn am Stichtag beide Wohnſitze vorhanden waren, die beiden Wohnſitzgemeinden anteilig bür⸗ gerſteuerberechtigt ſind. Erhoben aber wird die Steuer in einem ſolchen Falle nur von derjenigen Gemeinde, die die höchſtee Bürgerſteuer hat. Einen derartigen Fall hatte vor kurzem der Reichsfinanzhof zu entſcheiden. Ein Oberregierungs⸗ rat war zum 1. Oktober 1936 von A. nach B. verſetzt worden. Er hat am 1. Oktober ſeinen Dienſt in B. angetreten und, da er dort noch keine Familienwoh⸗ wung hatte, für ſich ein möbliertes Zimmer gemietet und kündigte am 1. Oktober 1936 ſeine Wohnung i. A. Seine Familie blieb aber in dieſer Wohnung bis über den 10. Oktober 1936 hinaus wohnen. Der Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt A. macht geltend, daß der Beſchwerdegegner ſeine Wohnung in A. und ſeinen Wohnſitz in A. erſt nach dem 10. Oktober 1936 auf⸗ gegeben habe und deshalb von der Stadͤt A. zur Bür⸗ gerſteuer 1937 heranzuziehen ſei, da A. einen höheren Bürgerſteuerſatz als B. erhebe. Im Schrifttum wird im allgemeinen die Mei⸗ nung vertreten, öaß ein verſetzter Beamter, der nach ſeinem Dienſtort überſiedelt, ſeine Familie aber vor⸗ läufig am alten Dienſtort in ſeiner bisherigen Woh⸗ nung lediglich deshalb zurückläßt, weil er am neuen Dienſtort noch keine geeignete Familienwohnung ge⸗ Blick aut Ludwigshafen Die Stadt am Wochenende Volktümliche Werbung des Reichsmütterdienſtes- Feſtkundgebung der Artiſtik Feierſtunden der 56-Kameraden h. Ludwigshafen, 21. September. Eine recht volkstümliche Werbung mit ebenſo ein⸗ fachen wie wirkſamen Mitteln für den Reichsmütter⸗ dienſt und die Errichtung einer ſaarpfäl⸗ ziſchen SS⸗Bräuteſchule bedeutete der Feſt⸗ abend des Deutſchen Frauenwerkes und der SS. Der Beſuch des Feſtſaales im JG⸗Feierabendhaus ließ nichts zu wünſchen übrig. Vertreten waren Kreisleitung, Stadtverwaltung und Gauleitung des Deutſchen Frauenwerks. Der Muſikzug der Ss⸗ Standarte 10 unter Leitung von Muſikzugführer Fritz Meißner umrahmte die elf Nummern um⸗ faſſende Feſtfolge mit bekannten und oft erprobten Weiſen. Nach Begrüßungsworten der Kreisfrauen⸗ ſchaſtsleiterin und einem Vorſpruch den Frau Laug ſelbſt verfaßt hatte, wickelte ſich ein ſchlichtes und ge⸗ meinverſtändliches Spiel vor und auf der Bühne ab. Es knüpfte an ein verlockendes Bild mit der freundlichen Aufforderung:„Beſucht die SS⸗Bräute⸗ ſchule im Finſterbrunner Tall“ an. Im übrigen hatte man die Bühne mit Grün und großen Herbſt⸗ blumen⸗Gebinden geſchmückt. Das kleine Bühnen⸗ ſpiel zu dͤritt belehrte fröhlich darüber, daß man Säuglingspflege und Kochen in der SS.⸗Bräute⸗ ſchule ſchon in ſechs Wochen lernt. Von ſeiner Ilſe berichtet der SS⸗Mann zum Schluß:„Sie wird be⸗ ſtimmt, das weiß ich heute, die beſte aller SS⸗ Bräute!“ Dann trat der gute Geiſt der neuen Zeit perſönlich auf im weißen Kleid. In geſchickt ange⸗ legten Schattenbildern erlebten Zuſchauer und Zu⸗ ſchauerinnen eine Unterrichtsſtunde in Säuglings⸗ pflege, Schneidern, Bügeln und was ſonſt alles eine perfekte Hausfrau können muß. Singkreis und weiblicher Arbeitsdienſt ſangen unter Leitung von Paul Vorholz echte deutſche Volkslieder. Volks⸗ tänze des Arbeitsdienſtes und Tänze der Jugend⸗ Sehr viel Beifall fand auch das Stegreiſſpiel des Arbeitsdienſtes„Der Schweine⸗ hirt“. Die Leiterin der Spielgruppe verſtand es, die Spieler zu gutverſtändlichen, improviſierten ſzeni⸗ ſchen Darſtellungen anzuleiten. Mit ſröhlichem Tanz ſchloß der Abend. Die Verloſung fand regſte Teil⸗ nahme. Die wohlgelungene Veranſtaltung wird zu⸗ nächſt in Oggersheim wiederholt. Die Feſtkundgebung der deutſchen Ar⸗ tiſtik führte die heimiſche Fachſchaft in Verbindung mit der Ludwigshafener Ortsgruppe der NSG „Kraſt durch Freude“ durch. Die Geſamteinnahme dient anerkennenswerterweiſe zur Durchführung der Altersverſorgung der deutſchen Artiſten. Für einen beſcheidenen Eintrittspreis erlebten die Beſucher erſtklaſſige Varieté⸗Feſtſpiele mit einer ganz un⸗ gewöhnlichen Häufung von Glanznummern. Kein Wunder, daß der Konzertſaal des Pfalzbaus kaum alle Freunde guten„Spezialitäten⸗Theaters“ zu faſ⸗ ſen vermochte. Mit Sarg und Camilo, den Mei⸗ ſter⸗Akrobaten, begann die bunte Folge. Reno und Rena erwieſen ſich als ſehr begabte Fangkünſtler. Schwind und Comp. bauten ſich einen recht wackeligen Turm aus Stühlen, Tiſchen und Klei⸗ derſtändern, eine Angelegenheit für ſtarke Nerven, dieſer komiſche Balance⸗Akt. Die 3 Franzinis ſind ein vorzüglich aufeinander abgeſtimmtes Clown⸗ Trio. Die Luſtigen Fünf prieſen auch diesmal das Fenſterln in der Nacht, das ſchon manche ſelig gemacht. Neben den artiſtiſchen Spitzenkönnern hatte ſich auch Wilhelm Trieloff in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Durch ſeinen Heldenbari⸗ ton zeigte das Nationaltheater Mannheim ſchönſte kameradſchaftliche Verbundenheit mit der verwand⸗ ten Fakultät. Ganz beſonders zündeten auch in die⸗ ſem Fall der„Frühling am Rhein“ und Scheffels Hildebrandlied. Unſere Ludwigshafener Gebrü⸗ der Gailer arbeiten mit großen eiſernen Kugeln wie Kinder mit ihren Spielbällen. 9 Zentner ſchwere Marinetorpedos fangen ſie mit dem Genick auf wie der Fuhrmann den Kohlenſack. Der Raum fehlt, um alle Einzelnummern zu würdigen, aber das ſechsjährige Wunderkind Elſe auf der rollenden Kugel muß mindeſtens noch erwähnt werden. An⸗ ſchmiegſam begleitete das Orcheſter unter Leitung Lehmlers, eines Spezialiſten, der ſchon im Mann⸗ heimer Apollo und 1927 im jetzigen Hindenburgpark den Taktſtock geſchwungen hat. Im Großen Saal des JG⸗Feierabendhauſes begann am Samstag die lange Reihe der Werk⸗ gemeinſchafts⸗Abende. Veranſtalter war dies⸗ mal die Ortsgruppe 9, umfaſſend Holzwerkſtätte Lu und Op, Küfereibetrieb, Verkehrswerkſtätten, Loko⸗ motipbetrieb und Emballage⸗Werkſtätten. Orts⸗ betriebswalter Zinſer begrüßte die Arbeitskame⸗ raden und ihre Angehörigen namens der Betriebs⸗ zelle. Oberingenieur Klingenberg übermittelte die Grüße des Abteilungsleiters Dr. Eymann und des Leiters der Zentralwerkſtätten Oberinge⸗ nieur Raeithel und knüpfte daran an, daß das Eiſen den Menſchen erzieht und das Holz ihn formt. Dann verglich er den Geiſt in der deutſchen Arbeit von heute und von einſt. Er ſchloß mit dem Wunſch, daß der neue Weg uns dem Ideal einer auch ſchwerſten Anforderungen ſtanoͤhaltenden Werk⸗ kameraoͤſchaft entgegenführen möge. Betriebs⸗ obmann Herrmann ſtellte den tieferen Sinn der Werkgemeinſchafts⸗Abende klar. Er deckt ſich mit der Inſchrift, die die Ehrenhalle des Schlageter⸗ Denkmals in Düſſeldorf zeigt, das Herrmann und Klingenberg kurz zuvor gemeinſam beſichtigt hatten. Nachdem noch die Lieder der Nation geſungen wor⸗ den waren, leitete ein bunter Teil mit dem Luiſe⸗ Heuber⸗Quartett, den Riehl⸗Schram⸗ meln und Paul Burghard als Anſager über zu allgemeinem fröhlichem Tanz. Ihr 65. Wiegenfeſt feierte geſtern Frau Marga⸗ retha Zittel, Rottſtraße 49. Herzlichen Glück⸗ wunſch! Trauung in Vaters Kirchenbau. Am Wochen⸗ ende reichte ſich in Ludwigshafen eine ganze Reihe von Brautpaaren die Hand zum Bund fürs Leben. Ungewöhnlich rege Teilnahme weiterer Kreiſe und Beachtung in der Oefſentlichkeit fand die Trauung der Tochter des angeſehenen Architekten unſerer Stadt, dem Ludwigshafen die ſchönſten Bauwerke verdankt, darunter die wundervoll harmoniſch wir⸗ kende Rundkirche in der Rupprechtſtraße, die ja auch das Vermächtnis Meiſter Slevogts ſchmückt. Nichts lag näher, als Vaters ſtolzen Kirchenbau auch als Stätte der kirchlichen Trauung zu wählen. Die An⸗ ſprache des früheren Religionslehrers der Braut bezog Slevogts Meiſterwerk und den raumkünſtle⸗ riſchen Zauber der Friedenskirche in den Kreis der Betrachtungen wirkungsvoll mit ein, ——— Ludwigshafener Beranſtartungen Heute Meßplatz: Schaumeſſe, Neuer Marktplatz: Verkaufsmeſſe. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Verſprich mir nichts“.— Ufa⸗ Rheingold:„7 Ohrfeigen“— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Capriolen“ — Union⸗Theater:„Der letzte Walzer“.— Alhambra: Mundenheim:„Der Etappenhaſe“. funden hat, ſeinen bisherigen Wohnſitz noch bei⸗ behält und am neuen Dienſtort einen zweiten Wohnſitz begründet. Dieſer Anſicht tritt der Senat bei. Wenn jemand einen Wohnſitz im Sinne der Steuergeſetze dort hat, wo er eine Wohnung innehat unter Umſtänden, die darauf ſchließen laſſen, daß er die Wohnung beibehalten und benutzen wiro, ſo gibt er dieſen Wohnſitz erſt in dem Zeitpunkt auf, wo er die Wohnung entweder nicht mehr innehat, oder von dem ab die Umſtände darauf ſchließen laſſen, daß er die Wohnung nicht mehr beibehalten und benutzen wird. Kündigt er die Wohnung für einen ſpäteren Termin, benutzt er ſie entweder ſelbſt odͤer läßt er ſie ͤͤurch ſeine Familie bis zu dieſem Zeitpunkt weiterbenutzen, ſo hat er die Wohnung vor dieſem Zeitpunkt noch unter Um⸗ ſtänden inne, die darauf ſchließen laſſen, daß er die Wohnung beibehalten und benutzen wird. Vor dem Zeitpunkt, zu dem die Wohnung gekün⸗ digt iſt, wird der Wohnſitz im ſteuerlichen Sinn erſt dann aufgegeben, wenn aus den Umſtänden hervorgeht, daß er die Wohnung nicht mehr benutzen wird(z. B. Räumung der Wohnung oder Zuſammenſtellung der Möbel). Solche Um⸗ ſtände lagen aber nach den Feſtſtellungen der Vor⸗ inſtanz am 10. Oktober 1936 nicht vor, und aus der im Vorgarten des Hauſes am 2. Oktober 1936 auf⸗ geſtellten Tafel, in der darauf hingewieſen wurde, daß die Wohnung zu vermieten ſei, ging auch nicht hervor, daß die Wohnung vom bisherigen Inhaber ſpäteſtens vom 10. Oktober 1936 ab nicht mehr be⸗ nutzt werde. Deshalb iſt davon auszugehen, daß der Beſchwerdegegner am 10. Oktober 1936 ſeine Wohnung in A. unter Umſtänden innehatte, die dar⸗ auf ſchließen ließen, daß er die Wohnung noch bis auf weiteres beibehalten und benutzen werde. k Die Landſturm⸗Kameradſchaft Mannheim hielt Samstag im„Alten Reichskanzler“ einen gut beſuch⸗ ten Pflichtappell ab, bei dem nach Erledigung des geſchäftlichen Teiles der Tagesordnung Schrift⸗ leiter Richard Schönfelder einen Vortrag über ſeine Erlebniſſe auf der Fahrt zum und vom Bres⸗ lauer Sängerbundesfeſt mit der Mannhei⸗ mer Liedertafel und über öie unvergeßlichen Geſcheh⸗ niſſe in der Feſtſtadt hielt. Dann ſprach Kamerad Hein, der von Ende Juli bis nach dem Reichspar⸗ teitag in Nürnberg weilte, vornehmlich über die Vorführungen der Wehrmacht, die die alten Soldaten unwillkürlich zu einem Vergleich zwiſchen einſt und jetzt veranlaßten. Mit beſonderer Genugtuung wurde die Mitteilung entgegengenommen, daß auch unſer Infanterie⸗Regiment für ſeine Leiſtungen durch ſtar⸗ ken Beifall ausgezeichnet worden iſt. k Trauben vor dem Genuß waſchen. Nun ſetzen die Zufuhren deutſcher Eßtrauben ein. Für den Ge⸗ nuß dieſer Trauben muß man wiſſen, daß die Trau⸗ ben im In⸗ und Ausland zum Schutz gegen Schäd⸗ linge und Krankheiten mit Spritz⸗ und Stäubemit⸗ teln behandelt werden. Es iſt deswegen unbedingt vatſam, die Trauben ſtets vor dem Genuß zu waſchen. Wenn dieſe Vorſichtsmaßregel ange⸗ wandt wird, beſteht nicht die geringſte Gefahr, daß der Traubengenuß für die Geſunoheit ſchädlich ſein könnte. Im Gegenteil ſtellt die Traube eines der köſtlichſten Genußmittel dar, die wir haben. In gut⸗ gewaſchenem Zuſtand können ſie ohne Bedenken auch Kindern verabreicht und zu Kuren verwandt werden. Juiuulbuuiuu O ᷓ Heim mit Wieſe und Wald für die Hitlerjugend der Altſtadt In einer nichtöffentlichen Ratsherren⸗ ſitzung unter Vorſitz von Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus wurde u. a. folgende Grundſtücksange⸗ legenheit beſprochen: Die Stadt hat das ihr ange⸗ botene Normannenhaus in der Klingenteichſtraße 24 angekauft, oͤas nach Durchführung von Inſtanoͤſet⸗ zungs⸗ und Umbauarbeiten der Hitlerjugend der Altſtadt als Heim übergeben wird. Dafür iſt es— 25 Ar Wieſe und 19 Ar Wald gehören dazu! — durch ſeine Lage und Einteilung beſonders gut geeignet. Und zufällig knüpft ſich an dieſes Haus auch eine Erinnerung aus der Kampfzeit: bei dem Vor⸗ beſitzer Pg. Schröer iſt unſer Führer Adolf Hitler mehr als einmal zu Gaſt geweſen. Kraftwagen geriet in Brand. Auf der Reichs⸗ autobahnſtrecke Heidelberg⸗Bruchſal kam ein Perſo⸗ nenkraftwagen zu weit nach rechts, fiel die ſechs Me⸗ ter hohe Böſchung hinab und geriet in Brand. Der Führer des Kraftwagens, der ſich Brandwunden zu⸗ zog, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Sach⸗ ſchaden beträgt 3500 Mark. Auf Fernlaſtzug aufgefahren. Am Montag fuhr auf der Reichsautobahnſtrecke Heidelberg—Bruchſal ein Perſonenkraftwagen auf einen vor ihm fahren⸗ den Fernlaſtzug, deſſen Schlußlicht brannte, auf. Der Führer des Kraftwagens erlitt einen Unterkiefer⸗ bruch und Schnittwunden im Geſicht. Er wurde von einem vorbeifahrenden Perſonenkraftwagen in das Krankenhaus Bruchſal gebracht. Der Anhänger des Fernlaſtzuges wurde leicht, der Perſonenkraftwagen ſchwer beſchädigt. Der Geſamtſchaden beträgt etwa 3000 Mark. „Oratorium der Arbeit“ am 26. September. We⸗ gen der anhaltend ſchlechten Witterung mußte die für vergangenen Sonntag vorgeſehene Aufführung „Oratorium der Arbeit“ auf der Feierſtätte in Hei⸗ delberg auf den nächſten Sonntag, 26. September, verſchoben werden. Die bereits ergangenen An⸗ weiſungen haben auch für den 26. September Gül⸗ tigkeit. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt Theater:„Figaros Hochzeit“(St. Pl. Miete A 1, Pr. Gr. 2, 20—23.16 Uhr. Haus der Kunſt: Kolonialausſtellung. Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr. Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Aus den Kinos: Kammer und Odeon:„Unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit.— Capitol: Handy⸗Bandy mit ſeinem Enſemble.— Gloria:„Rendezvous in Wien“. Burgenerneuerung im Dahner Tal * Dahn, 20. Sept. Die Ausbeſſerungsarbeiten aurf den Burgen Alt⸗Dahn, Grafen⸗Dahn und Thannſtein, die den ganzen Sommer über dauer⸗ ten, ſind beendigt worden. Die Hauptaufgabe dieſer Arbeiten war die Sicherung der noch vorhandenen Turmwand auf Grafen⸗Dahn, des Turmes und der hohen Weſtwand auf Alt⸗Dahn. Die für die Bau⸗ werke gefährlichen Sprünge und Riſſe wurden mit Zement ausgezogen und der Pflanzen⸗ und Baum⸗ wuchs, der ſich im Laufe der Zeit beſonders ſchädlich auswirkte, beſeitigt. Die Arbeiten werden voraus⸗ ſichtlich im nächſten Jahre fortgeſetzt. Umbau der Schlageter⸗Denkmalsanlage * Schönau i.., 20. Sept. Das Schlageter⸗ Denkmal erfährt oͤurch die Schaffung einer groß⸗ zügigen Anlage eine Erweiterung. Die Vorberei⸗ tungen ſind bereits getroffen. In den nächſten Ta⸗ gen wird mit öͤen umfangreichen Erdbewegungen be⸗ gonnen. Schwalben halten die Turmuhr an St. Georgen(Schwarzwald), 20. Sept. Ein ſelt⸗ ſames Vorkommnis ereignete ſich im benachbarten Unterkirnach, als ſich die Schwalben zum Süd⸗ lanoͤflug ſammelten. Bei einem plötzlichen Regen⸗ guß ſuchten ſie Zuflucht auf den unter Dachvorſprün⸗ gen befinolichen vier Zifferblättern der Kirchturm⸗ uhr. Da nun die Zeiger, zuſammen acht an der Zahl, gerade in Aufwärtsbewegung waren, wurde die Be⸗ laſtung durch die Tiere ſo groß, daß die Turmuhr völlig zum Stillſtand kam. NSDAP-Miiſeilungen Aus partetemtlichen Bekauntmechungen entnommen Ortsgruppen der NSDAP Neckarſtadt⸗Oſt. 21.., 20.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter und Anwärter vor der Geſchäftsſtelle. Wohlgelegen. Am 21. 9. Appell ſämtlicher Politiſchen Leiter. Antreten 20 Uhr vor der Geſchäftsſtelle. Feudenheim⸗Oſt und ⸗Weſt. 21.., 21 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Politiſchen Leiter im„Alten Schützenhaus“. Ver⸗ tretung nicht ſtatthaft. Ilvesheim. A.., ab 19 Uhr, Abrechnung der Beiträge und Parteigelder im Parteiheim. Ilvesheim. Die für Montagabend angeſetzte Beſpre⸗ chung der Politiſchen Leiter und Anwärter findet erſt Dienstag abend 20 Uhr im Parteiheim ſtatt. Strohmarkt. 21.., 19 Uhr, haben ſämtliche Politiſchen Leiter und Anwärter im Ortsgruppenheim zu erſcheinen. Seckenheim. 21.., 20.30 Uhr, Zellenleiterbeſprechung auf der Geſchäftsſtelle.— 23.., 20.15 Uhr, General⸗Mitglieder⸗ verſammlung im Nibelungenſaat des Roſengartens. 53 Marine⸗Hitlerjngend. Am 23. 9. tritt die geſamte Ge⸗ folgſchaft um 19.40 Uhr auf dem Marktplatz(Stadt) an. Sämtliche Beurlaubungen ſind für dieſen Tag aufgehoben. Ausweiſe mitbringen. NS⸗Franenſchaft Sandhofen. 21.., 20 Uhr, Heimabend im Frauen⸗ ſchaftsheim. Friedrichspark. 21.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus. Frauenwerks⸗Mitglieder ſind eingeladen. 21.., 15 Uhr, Beſprechung n Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Dienstag, 2.., 20 Uhr, Pflichtheim⸗ abend für NSS⸗Frauenſchaft und Frauenwerk im Renn⸗ wieſen⸗Reſtaurant. Verleihung der Amtswalterinnen⸗ Nadel.“ Liederbücher mitbringen. ined Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! 2.., 15 Uhr, in L 9, 7: Beſprechung. Bigmarckplatz. 21.., 20.30 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ und Blockwalterinnen im Hotel Braun am Hauptbahnhof. Erſcheinen iſt Pflicht. Feudenheim. 21.., zwiſchen 15 und 16 Uhr, müſſen die Mitgliederbeiträge bei Frau Reis, Scheffelſtr. 52, ab⸗ gerechnet werden. Lindenhof. 21.., 20 Uhr, Zellen⸗ und Blockwolterinnen⸗ Beſprechung der Zellen 1 bis einſchl. 6 im Heim. Erſchei⸗ nen iſt Pflicht. Käfertal. 21.., Singſtunde im Heim Mannheimer Straße 2, Die Zellenwalterinnen kommen um 20 Uhr. Neu⸗Gichwald. A.., 20.15 Uhr, Heimabend im Frauen⸗ ſchoftsheim. Neckarau⸗Nord. 22.., 20 Uhr, Heimabend im Gaſthaus „Zum Engel“. Das Erſcheinen der Jugendgruppe wird gewünſcht. Feudenheim. 22. 9. Heimabend im Frauenſchaftsheim. Flicken und Schere mitbringen. Strohmarkt. 22.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Ball⸗ haus. Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Drös ſpricht. Die Die Jugendͤgruppe iſt eingeladen. Neckaran⸗Süd. 22.., 20 Uhr, Singſtunde im Volkschor. Dir Jugendgrupye iſt eingeladen. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 21.., 20 Uhr, Pflichtheimabend für NS⸗Frauenſchaft und Frauenwerk im Rennwieſenreſtau⸗ rant. Verleihung der Amtswalterinnen⸗Nadel. Liederbücher mitbringen. Neckarſtadt⸗Oſt. 21.., 20 Uhr, Stab⸗ und Zellenwal⸗ terinnen⸗Beſprechung Lenauſtraße 21. Neckarſtadt⸗Oſt. 22.., Singſtunde bei Bode, Käfertaler Straße 33. Friedrichspark. 21.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Ballhaus. Waldpark. 21.., 17 Uhr, Beſprechung der Zellenwal⸗ terinnen und Zellenhelſerinnen in der Dieſterwegſchule (Eingang Meerlachſtraße). Plankenhof. 22.., 20.30 Uhr, Amts⸗ und Zellenwal⸗ terinnen⸗Beſprechung in der Geſchäftsſtelle P 7, 7a. BDM Gruppe 11, Humboldt 1. 21.., 20 Uhr, Turnen in der Humbolotſchu le. Spiel⸗ und Muſikſchar. 21. 9. fällt der Dienſt aus. Näch⸗ ſter Heimabend und Probe am 28. 9. Mädelgruppe 5/171 Oſtſtadt. 21.., 20 Uhr, Heimabend der Mädelſchaft Ruth Futterer im Heim Beethovenſtraße 15. Alle Führerinnen kommen am 2.., 19.45 Uhr, zu einer kurzen Beſprechung ins Heim. * DAc Kreiswaltung Mannheim „Alle Betriebsobmänner holen ſofort Eintrittskarten für das Oratorium„Segen der Erdel, welches als Vor⸗ feier zum Erntedankfeſt am 2. Oktober, 20.15 Uhr, im Nübelungenſaal aufgeführt wird, zuf der Kreiswaltung (Zimmer 6) ab. Strohmarkt. 21.., 20.15 Uhr, Verſammlung der Be⸗ triebsobmänner und RöcF⸗Warte im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4, 4. Humboldt. 24.., 20.15 Uhr, Sitzung der Zellen⸗, Block⸗ und Fachſchaftswalter im Lokal„Zum Alphorn“, Alphorn⸗ ſtraße 17. Es ſpricht der Ortsgruppenleiter Pg. Dönch. Hausgehilſen Neckarau. Fachgruppenabend am 22.., 20.90 Uhr, im „Fliegenden Holländer“ 5 Feudenheim. 22.., 20.30 Uhr, Fachgr abend i alten Schützenhius. Fachgruppenabend im 2.., 20.30 Uhr, Fachgruppenabend in der Kornſtraße 2¹1. Frauenabteilung Humboldt. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend i der Lortzingſtraße 13(Leſehalle). inſchaftsaben in Kraſt durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub Us 47 vom 24. bis 20. September nach München. Preis für Fahrt, Uebernachtungen mit Frühſtück ſowie Alpen⸗ und Stadtrundfahrt 29,60 Mark. Anmeldungen nehmen die Geſchäftsſtellen noch entgegen. 9 „Indische“ Abenteuer einer jungen Pragerin: 9 9 9 Noclæeitnelse in u p Der Fakir mit den dämonischen Augen— Ein Schwindler reist quer Europa durch — Prag, im September. Anfang Mai dieſes Jahres werden vor einem Prager Luxushotel ein paar Koffer abgeladen, deren Etiketten von intereſſanten Weltreiſen erzählen. Ihr ſchwarzäugiger Beſitzer, ein exotiſch ausſehender, her⸗ kuliſcher Mann, weiſt ſich mit einem türkiſchen Paß auf den Namen Mir Abdulhamid aus. Bald darauf erſcheinen in deutſchen und tſchechiſchen Zei⸗ tungen Prags große Inſerate:„Inder Randi hilft Ihnen durch die Kraft ſeiner hervorragenden pſychi⸗ ſchen Eigenſchaften. Wollen Sie Ihre Zukunft genau kennen lernen, ſind Sie unſchlüſſig in irgendeiner Ihrer geſchäftlichen Situationen oder in Liebesangelegenheiten, kommen Sie zum Inder Randi. Beratung 50 Kronen...“ Und das vielverſprechende Bild eines Inders mit eindring⸗ lichem Blick und Turban verſtärkt dieſe Aufforde⸗ rung, den dämoniſchen Noghi zu beſuchen. Und wirklich ſtrömen die„Patienten“ zu ihm. Es kommen zahlloſe Damen der Prager Geſellſchaft, Kaufleute, Künſtler und Finanzleute fragen ihn um Rat, ja ſogar Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens, von denen man ſich nicht hätte träumen laſ⸗ ſen, daß ſie einem ſo plumpen Schwindel aufſitzen könnten. Der„Inder“— er iſt in Wirklichkeit nur ein Afghane— ſchröpft ſie nach allen Regeln der Kunſt. Die 50 Kronen ſind lediglich ein Eintritts⸗ geld. Wenn der Beſucher ſeine Fragen auf ein Blatt Papier geſchrieben hat, muß ſich der Noghi„konzen⸗ trieren“— Koſtenpunkt je nach dem Ausſehen des Beſuchers 100 bis 300 Kronen. Dann wird ein„'Ta⸗ lisman“ verorödnet— ein bekritzeltes, in Fetzchen zerriſſenes und aufgefädeltes Stück Papier. Es koſtet 500 bis 1000 Kronen. Als Spezialmedizin wird noch ein Fläſchchen mit grünem Saft angeboten. Später ſtellte ſich heraus, daß es nichts enthielt als gewöhnlichen Waldmeiſter Trauung auf dem Prager Standesamt Die Polizei beobachtet den Mann, insbeſondere ſein Privatleben, das ſich durch übermäßig viel Da⸗ menbekanntſchaften auszeichnet, aber man hat keine Handhabe zum Einſchreiten. Es läßt ſich auch nichts dagegen unternehmen, als der indiſche Afghane mit dem türkiſchen Paß eines Junitages auf dem Stan⸗ desamt erſcheint, an ſeiner Hand eine hübſche acht⸗ zehnjährige Blondine, und um Ausſtellung der zur Heirat nötigen Papiere bittet. Marie Kratka iſt eine kleine Büroangeſtellbe. Ein dunkelhaariger und ſchwarzäugiger Herr hat ſie auf dem Weg nach Hauſe angeſprochen, ſie trifft ſich mit ihm, er wirft mit dem Geld um ſich und erzählt von ſeinen Weltreiſen, ſei⸗ ner exotiſchen Heimat, ſeinen magiſchen Fähigkeiten. Und endlich geſteht er ihr ſeine Liebe. Er macht ihr einen Heiratsantrag. Sie lehnt ab. Der Exote kommt ihr unheimlich vor, ſeine Augen leuchten ſo dämoniſch. Er drückt ihr ein Fläſchchen mit einer grünen Flüſſigkeit in die Hand und befiehlt mit einer Stimme, daß man nicht widerſprechen kann:„Wenn du meinen Antrag ablehnſt, wirſt du dich mit die⸗ ſem Trank vergiften!“ Und unter einem geheimnis⸗ vollen Zwang ſteckt Marie das Fläſchchen ein; von ihren widerſtrebenden Eltern erreicht ſie das Ein⸗ verſtänoͤnis zur Ehe, und ſie gibt ihm ihr Jawort, gebannt von den hypnotiſchen Augen des Exoten Am 22. Juli findet auf dem Prager Rathaus die Trauung ſtatt, und am nächſten Tag tritt das Paar die Hochzeitsreiſe an. Zunächſt begeben ſich Herr und Frau Abulhamid nach Berlin. Hier kauft er ſeiner Frau eine ſchwarze Brille, die ſie von nun an ſtändig tragen muß und die ihr das Ausſehen einer— Blinden verleiht. Denn Abdul⸗ hamid iſt eiferſüchtig. Das ſoll die blonde Marie noch bitter zu ſpüren bekommen. Er läßt ſie keine fünf Minuten allein. Die Reiſe geht weiter nach Brüſſel, Oſtende, Kopenhagen, Baſel, Genf, Vene⸗ dig, Trieſt und Belgrad. Nirgends darf„Randi“ ordinieren; meiſtens verbietet die Polizei die„Be⸗ ratungen“ des Fakirs. So wird dieſe Tournee zu einer Hochzeitsreiſe im Eiltempo, aber mit vielen erſtaunlichen Zwiſchenfällen. In Venedig glaubt der Inder, daß ein Kellner ſeiner Frau einen Augen⸗ blick lang zu nahe gekommen ſei. Er packt Marie, ſchneidet ihr draußen, in einer Seitengaſſe, ein Bü⸗ ſchel Haare ab— zur Strafe... Einmal will ein Liftboy die„Blinde“ mit der ſchwarzen Brille am Arm führen. Der Orientale nimmt den Boy aufs Zimmer und mißhandelt ihn. In Belgrad endlich richtet ſich ſeine Eiferſucht auf ſeinen Manager, einen Anwalt. Der ſieht einen Augenblick die blonde Pra⸗ gerin an. Abdulhamid nimmt ſie ins Zimmer, ſtellt auf ihre Hände einen Stuhl, auf den er ſich minu⸗ tenlang ſetzt. Der Bann iſt gebrochen Eines Tages aber, als Marie wieder von ihm be⸗ droht wird, weicht enoͤlich die Apathie von ihr, die ſie ſeit Wochen gefangen hält. Der hypnotiſche Zau⸗ ber des Fakirs iſt mit einem Schlag zu Ende, ſie iſt wieder Herrin ihrer ſelbſt. Laut ſchreit ſie auf der Straße in Belgrad um Hilfe. Es gibt einen Menſchenauflauf, die Polizei kommt, nimmt beide mit aufs Kommiſſariat, und der abſonderliche Fall wird in einem ellenlangen Protokoll nieder⸗ gelegt. Die Ehe der Marie Kratka nähert ſich ihrem Ende. Noch einmal verſucht der Inder, ſie in ſeine Gewalt zu bekommen: die Polizei verlangt, er ſolle Marie einen Ring zurückgeben, den ſie ihm geſchenkt hat. Er willigt ein unter der Bedingung, daß dies unter vier Augen geſchieht. Aber Marie erkennt ſo⸗ fort die Gefahr: ſie weiß, daß ſie wieder rettungs⸗ los ſeiner Gewalt unterliegen wird, wenn ſich ſeine hypnotiſchen Augen auf ſie richten. Sie weigert ſich, und die Belgrader Polizei zwingt ihn, den Ring herzugeben. Nun ſitzt Marie Kratka wieder zu Hauſe in der Manſardenwohnung bei ihren Eltern. Man hat ſie ſchleunigſt zurückexpediert, den„Noghi“ aber bis auf weiteres in Belgrad auf der Polizei behalten. Der blonden Marie wird dies alles wie ein böſer Traum vorkommen, nur ihre ſchweinslederne Reiſetaſche mit den vielen Hoteletiketten beweiſt die Wirklichkeit. Und bald wird eine Vorladung des Gerichts kom⸗ men. das Marie als Zeugin lädt im Prozeß gegen BILDER VOH TAGE Die Rotunde brennt! Eines der Wahrzeichen der Donauſtaoͤt, Dieſer Schreckensruf oͤurcheilte ganz Wien Wiener Weltausſtellung von 1873, der heute noch als Meſſepalaſt diente, war in B der größte Ban der rand geraten und wurde binnen kurzer Zeiit bis auf die Grundmauern vernichtet.(Preſſephoto 2, Zander⸗M⸗ Ein Ehrenmal für gefallene Schauſpieler Die Stadt Brüſſel hat kürzlich das hier gezeigte Ehren⸗ mal enthüllt, das den im Weltkrieg gefallenen Schau⸗ ſpielern, Artiſten u. a. gewidmet iſt. (Atlantic, Zander⸗M.) den Exoten— wegen Bigamie. Denn die Pointe dieſes Abenteuers iſt zunächſt, daß Abdulhamid ſchon in Syrien Frau und Kind beſitzt Zur Erkrankung der däniſchen Königin Dieſer Tage wurde die däniſche Königin, die an einem Darmleiden erkrankt iſt, im Krankenhaus in Ska⸗ gen operiert. Sie befindet ſich jedoch bereits wieder auf dem Wege der Beſſerung. Die ganze königliche Fa⸗ milie iſt in Slagen zuſammengekommen.— Von links nach rechts: König Chriſtian., der Chefartzt des Krankenhauſes, Dr. Jernum, und Prof. Hartmann, der die Operation vornahm.(Weltbild, Zander⸗M.) Das Winterprogramm der NS-Kulturgemeinde Die NS⸗Kulturgemeinde iſt jetzt wohl der NSG „Kraft durch Freude“ unterſtellt, aber ſie beſteht doch weiter, mit dem Amt Feierabend und dem Volks⸗ bildungswerk zu einer Arbeitsgemeinſchaft verbun⸗ den, wodurch vor allen Dingen Terminkolliſionen vermieden werden. So tritt ſie alſo auch dieſen Herbſt wieder mit eigenem Programm an die Oeffentlich⸗ keit. Organiſatoriſch hat ſich hier und da etwas ge⸗ ändert. So kommt die Gruppe B 1 jetzt auch in das Bechſelſyſtem der guten Plätze hinein. Die Anmel⸗ dungen dazu gelten als Aufnahmegeſuche. Die Plätze im 4. Rang, Steh⸗ und Seitenplätze, werden auch in Miete abgegeben. Die Verpflichtung beträgt nach Wahl ſechs, elf oder zwanzig Vorſtellungen. Die Jugendgruppe J für Sonntag nachmittag bekommt elf Vorſtellungen. Die Einſchreibegebühr iſt überall minimal. Im Konzertring hat man jetzt auch nume⸗ rierte Plätze eingeführt, um jenen, die abends ſich nicht frühzeitig einfinden können, auch einen guten Platz zu ſichern; es hat aber nur ein Teil der einen vorderen Hälfte der Stühle im Nibelungenſaal numerierte Plätze, ſo daß die Eifrigen auch wie frü⸗ her zu ihrem Recht kommen. Die Dauerkarten für die muſikaliſchen Feier⸗ ſtunden ſtehen jedermann zur Verfügung. Aus dem Programm notieren wir: 5. Novem⸗ ber: Nationaltheater⸗Orcheſter. Dirigent: GMDD. Karl Elmendorff. Soliſtin: Margarete Kloſe, Staatsoper Berlin, Alt.— 8. Dezember: Natio⸗ naltheater⸗Orcheſter. Dirigent: GMD. Karl Elmen⸗ dorff. Soliſtin: Elly Ney, Bonn, Flügel.— 21. Januar: Nationaltheater⸗Orcheſter. Dirigent: Pro⸗ ſeſſor Hermann Abendroth, Leipzig.— 4. Fe⸗ bruar: Nationaltheater⸗Orcheſter. Dirigent: GMD. Herbert Albert, Stuttgart. Soliſtin: Erna Schlü⸗ ter, Düſſeldorf, Sopran.— 1 1. März: Saar⸗Pfalz⸗ Orcheſter. Dirigent: GMD. Profeſſor Ernſt Boehe. Soliſt: Siegfried Borries, Staatsoper Berlin, Violine.— 1. April: Saar⸗Pfalz⸗Orcheſter. Diri⸗ gent: GMD. Karl Elmendorff. Aufführung eines großen Oratoriums für gemiſchten Chor und Orcheſter. Für die 6 Kammermuſikabende in der Harmonie ſind vorgeſehen: 19. Oktober: Wend⸗ king⸗Quartett, Stuttgart.— 3. November: Peter⸗Quartett, Eſſen.— 24. November: So⸗ natenabend für Klavier und Cello. Profeſſor Joſef Pembaur, München, Konzertmeiſter Walter Köt⸗ ſcher.— 18. Januar: Quartetto di Roma.— 1. Februar: Schulze⸗Prisca⸗Quartett, Köln. — 15. März: Fehſe⸗Quartett, Berlin. Bemerkenswert iſt, daß das Quartetto di Roma, das einen ſehr guten Ruf genießt, nur italieniſche Kammermuſik ſpielt. Die 5 Dichterabende fin⸗ den ebenfalls in der Harmonie ſtatt, es ſind dies am 10. November: Felix Timmermans, 2. De⸗ zember: Hans Rehberg, 12. Januar: Joſef Wein⸗ heber, Wien, 9. Februar: Heinrich Zerkaulen, 9. März: Ernſt Jünger. Sämtlich Männer von beſtem Namen, die z. T. wie Dimmermans durch ſeine Malerei und Jün⸗ ger durch ſeine kriegeriſche Vergangenheit auch be⸗ ſonderes perſönliches Intereſſe verdienen. Zerkaulen kennen wir aus„Sprung aus dem Alltag“, und Rehberg hat ſich ja öfter im Nationaltheater ſehen laſſen. Geplant iſt u.., ihn etwas aus Johannes Kepler leſen zu laſſen. Schließlich folgen noch am 2. Oktober: Albert Stadthagen, Berlin. Experimentalvortrag:„Wel⸗ tenraumkälte und Sonnenglut“, 20. Januar: Kurt Hielſcher. Reiſevortrag über Spanien mit Licht⸗ bildern. Es ſind zwar noch einige weitere Vorträge vorgeſehen, doch hält man ſich hier mit Rückſicht auf die Arbeit des Volksbildungswerks bewußt zurück, und nur Vorträge von beſonders weitgeſpanntem Charakter, die auch in die geſchloſſene Themenreihe des Volksbildungswerks nicht hineinfallen, kommen für die NS⸗Kulturgemeinde in Frage. Im übrigen ſei daran erinnert, daß die NS⸗Kulturgemeinde nach den Richtlinien des Beauftragten für die Erziehung und Schulung der NSDAP, Alfred Roſenberg, ar⸗ beitet und ausgerichtet iſt. Eine beſonders erfreuliche Veranſtaltung ſteht uns noch als Eröffnungsfeier der Gaukulturwoche bevor: Peter Raabe wird am 15. Oktober ſowohl reden wie dirigieren. Er ſpricht über die„Muſik im Dritten Reich“ und er dirigiert das Orcheſter des Nationaltheaters; geſpielt werden Trenkner und Beethoven. Zu Weihnachten veranſtaltet die Kulturgemeinde wieder eine Ausſtellung Mannheimer Ma⸗ ler“ und vom 28. bis 30. September läßt ſie die Hohnſteiner Puppenſpiele herkommen. Das iſt ein Programm für Herbſt und Winter; eine Leiſtung, für die man dem Leiter der Mann⸗ heimer Kulturgemeinde, Looſe, Dank—5 . +. ⏑R— Hausrat für Siedlungen und Kleinwohnungen Zur Werbeſchau des deutſchen Möbels. Mit der Werbeſchau des deutſchen Möbels, die vom 25. September bis 9. Oktober im ganzen Reiche veranſtaltet wird, iſt ein erſter Verſuch einer ziel⸗ bewußten Beeinfluſſung auf dem Gebiet der Möbel⸗ geſtaltung unternommen worden. Die Tatſachen, die die Veranſtalter zu dieſer Schau bewogen, ſind ernſter Natur. Es fehlt in der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft infolge abwegiger, planloſer und zielloſer Entwicklung der beteiligten Kreiſe der vorbild⸗ liche, preiswerte Hausrat für den über⸗ wiegenden Teil derjenigen Volksgenoſſen, die bei beſcheidenem Arbeitseinkommen in Siedlungen oder Kleinwohnungen ihren Hausſtand grün⸗ den wollen. Wie groß der Anteil der Kleinwohnun⸗ gen und Siedlungen an dem Geſamtwohnungsbeſtand iſt, mag daraus erſehen werden, daß 1936 etwa 120 000 Wohnungen und Siedlungen neu errichtet wurden. Dieſer Anteil iſt ſtändig im Wachſen be⸗ griffen. Alle Möbelkäufer ſind bis jetzt vor die Wahl geſtellt, entweder die für ihre Verhältniſſe zu teuren und in ihren Ausmaßen zu großen Möbel zu kaufen oder ſich mit jener Ueberfülle minderwertiger Nach⸗ ahmungen abzufinden, die heute den Maſſenbedarf auf dem Möbelmarkt decken. Sowohl aus volks⸗ wirtſchaftlichen wie kulturellen Notwendigkeiten kann dieſer Zuſtand nicht länger geduldet werden. Die verantwortlichen Stellen ſtehen daher vor der Auſgabe, die Herſtellung von vorbildlichem deutſchem Hausrat für Siedlungen und Kleinwohnungen mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu fördern und ſo dem Volksgenoſſen zu helfen, ſeine häusliche Um⸗ welt harmoniſch zu geſtalten. Es iſt dabei eine Selbſtverſtändlichkeit, daß wieder Wahrhaftigkeit, deutſche gediegene Werkarbeit ohne modiſchen Auf⸗ putz und ohne Nachäffung von Koſtbarkeiten verlangt wird. Wo aber kann der für ſolche Forderungen aufge⸗ ſchloſſene Menſch heute den Bedarf an Einrichtungs⸗ ſtücken für unſere Kleinwohnungen und Siedlungen decken? Die unmittelbare Belieferung durch den Handwerker ſcheidet praktiſch in den Städten faſt aus. Der Kauf im Möbelladen iſt die Regel. Und gerade hier hat ſich, wie alle Sachkenner bezeugen werden, eine ſo verhängnisvolle Wechſelwirkung von Billigkeit, Minderwertigkeit, von artfremder Geſchmackloſigkeit und Geltungsſucht breit gemacht, daß es zu jenem Tiefſtand der Wohnungseinrich⸗ tung der meiſten Volksgenoſſen gekommen iſt, der nur durch geſchloſſenen Einſatz nationalſozialiſtiſchen Aufbauwillens in jahre⸗ oder jahrzehntelanger Ar⸗ beit behoben werden kann. Grundlegende Vorausſetzungen für die Bewälti⸗ gung dieſer ſchönen Aufgabe hat bereits das Reichs⸗ heimſtättenamt der Deutſchen Arbeitsfront in Zu⸗ ſammenarbeit mit den Herſtellerverbänden und dem Reichsausſchuß für Lieferbedingungen ausgearbeitet, indem es für vorbildliche Siedlermöbel ein Gütezei⸗ chen geſchaffen hat. Erfreulicherweiſe mehrt ſich die Zahl der zur Herſtellung und Lieferung bereiten Firmen nach an⸗ fänglicher Zurückhaltung, ſo daß in zunehmendem Maße deutſcher Siedler⸗ und Kleinwohnungshaus⸗ rat mit dem Hausratszeichen der Deutſchen Arbeits⸗ front hergeſtellt wird. Die in allen Gauen beſtehenden Arbeitsgemein⸗ ſchaften„Deutſcher Hausrat“ ſorgen dafür, daß jede Möglichkeit der Anſchaffung von Hausrat dazu be⸗ nutzt wird, vorbildliche Stücke herzuſtellen, die in ge⸗ eigneter Weiſe ausgeſtellt werden. Das Intereſſe an den eingerichteten Sieoͤlungshäuſern hat gezeigt, wie notwendig es iſt, überall Beiſpiele zu ſchaffen, um den Unterſchied zwiſchen gutem deutſchem Haus⸗ rat und jenen unſchönen Erzeugniſſen zu verdeut⸗ lichen, die heute noch vielſach den Markt beherrſchen. Hier können auch die Betriebsleiter aller Wirtſchafts⸗ gruppen erfolgreich mithelfen, wenn ſie etwa als Auftraggeber für eine Muſtereinrichtung oder bei ſonſtigen Gelegenheiten dem örtlichen Gewerbe die Möglichkeit geben, ſeine Leiſtungsfähigkeit durch vorbiloͤliche Hausratsſtücke zu beweiſen. Denn ſo⸗ lange dieſe Möglichkeit kritiſcher Betrachtung und Auswahl für den Käufer nicht beſteht, kann auch oͤer Abſatz nicht durchſchlagend gefördert werden Durch die von der Reichskammer der bildenden Künſte veranſtalteten Werbeſchau des deutſchen Mö⸗ bels findet die vom Reichsheimſtättenamt geleiſtete vorbildliche Arbeit für Siedler⸗ und Kleinwohnungs⸗ hausrat ihre lebendige Beſtätigung. Es kann daher mit Recht erwartet werden, daß Möbelherſteller und ⸗händler in demſelben Maße ſich der kulturellen und volkswirtſchaftlichen Dringlichkeit dieſer Aufgabe be⸗ wußt werden, wie es der Käufer bereits allerorts zu werden beginnt. Nene Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgab⸗ Dienstag, 21. September 1937 6. Seite Nummer 435 Heumtocltæs — Benn die Leiſtungen der Deutſchen Reichspoſt in Nürnberg während des vorjährigen Reichspartei⸗ tages ſchon ganz außerordentliche geweſen ſind, ſo wurden ſie in dieſem Jahre während des Reichs⸗ Parteitages der Arbeit noch erheblich übertroffen. Wieder hat ſich der geſamte Poſt⸗ und Feramelde⸗ dienſt dank der auch diesmal ſorgfältigen und weit⸗ ſchauenden Vorbereitungen und beſonders des rück⸗ ſichtsloſen Einſatzes aller im Poſt⸗ und Fernmelde⸗ dienſt tätigen Kräfte ſchnell und reibungslos abge⸗ wickelt. Die nachfolgenden Zahlen beweiſen am be⸗ ſten das Maß der innerhalb der kurzen Zeit von acht Tagen geleiſteten Arbeit. Es wurden in Nürn⸗ berg 5(im Vorjahre 4/) Millionen Brieſſendun⸗ gen aufgegeben, unter denen ſich nicht weniger als 4,7 li. V. 3,8) Millionen Feſtpoſtkarten befanden. Das Telegraphenamt in Nürnberg hatte 46 000 Te⸗ legramme zu bearbeiten, von denen 16 000 im Orte aufgegeben wurden. Unter ihnen befanden ſich mehr als 10 000 Schmuckblattelegramme. Außerordentlich ſtark wurde der Fernſprecher benutzt. Die Zahl von 42 000 Ferngeſprächen überſteigt die Zahl der vor⸗ jährigen Ferngeſpräche um 3000. Im Orte wurden 900 000 Ortsgeſpräche(i. V. 800 000) geführt. Sehr rege wurde die Bildtelegraphie benutzt, auch iſt eine beachtenswerte Zahl von Ferngeſprächen auf der neueröffneten Verbindung Berlin— Nürnberg zu⸗ ſtande gekommen. Die zum erſten Male durchge⸗ führte Uebertragung von Ausſchnitten des Reichs⸗ parteitages nach den Berliner Fernſehſtuben iſt gut gelungen und hat, wie der Andrang zu den vielfach überfüllten Vorführungsräumen bewies, großen Anklang gefunden. * — Eine Expedition des amerikaniſchen Muſeums ffür Naturgeſchichte in Neuyork hat unter Führung von Dr. Harold Anthony nach zweitägiger ſchwieri⸗ ger Bergarbeit den faſt ſenkrecht emporſteigenden Gipfel des Schiwa⸗Tempels, der 1500 Meter über der Talſole liegt, erſtiegen. Der Gipfel dieſes als „Hochland des Himmels“ bezeichneten Plateaus liegt über 2000 Meter über dem Meere. Durch einen klei⸗ Träumerei diesmal nicht von Schumann. (Erich Zander,.) nen Radioſender, den die hühnen Wiſſenſchaftler mit⸗ nahmen, haben ſie jetzt bekanntgegeben, daß auf dem ſeit etwa 20 000 Jahren von der Umgebung iſolierten Plateau eine intereſſante Tierwelt vorgefunden wurde. Die Expedition hat in den von ihr ausgeſetz⸗ ten Tierfallen zwei„Mäuſe mit blattähnlichen Ohren“ gefangen, ferner wurden Anzeichen für das Vorhan⸗ denſein von geſtreiften Backenhörnchen, Kaninchen und Prärie⸗Wölfen wahrgenommen. An verſchie⸗ denen Stellen waren die Felſen von menſchlicher Hand bearbeitet worden, was darauf hinweiſt, daß das Plateau vor Tauſenden von Jahren von In⸗ dianern bewohnt geweſen ſein muß. Man hofft, auch auf eigenartige Pflanzen zu ſtoßen, da man annimmt, daß die Iſolierung des Plateaus dazu beigetragen haben dürfte, daß die pflanzliche Entwicklung hier einen zum Teil anderen Weg gegangen iſt als an⸗ derswo. Die Mitglieder der Expedition führen augenblicklich bis auf Anthony, der ſich noch einige Zeit auf dem Gipfel aufzuhalten gedenkt, den Abſtieg durch. Falls die Ergebniſſe dieſes Auſſtiegs von gro⸗ ßem wiſſenſchaftlichem Wert ſein ſollten, ſoll auch „Wotans Thron“, ein ähnlicher Felsblock, noch beſtie⸗ gen werden. * — Gerda war mit ihren 23 Jahren ein hübſches und flinkes Mädchen. Ihr Brotgeber, in des Wortes vollſter Bedeutung, nämlich ein Berliner Bäcker⸗ meiſter, hielt große Stücke auf ſie und beſchäftigte ſie auch wiederholt als Verkäuferin im Laden. Mit der Zeit fiel es dem Meiſter aber auf, daß der Kontrollſtreiſen der Kaſſe immer wieder nicht mit dem Beſtand übereinſtimmte. Zunächſt vermutete er einen techniſchen Fehler in der Kontrollkaſſe. Als ſich dieſe Annahme aber als nicht richtig erwies, werdächtigte er ſeine eigene Frau, durch heimliche „Anleihen“ aus der Kaſſe an den Fehlbeträgen ſchul⸗ dig zu ſein. Er mußte ſich jedoch davon überzeugen, daß er mit dieſer Unterſtellung ſeiner Frau bitter Unrecht getan hatte. So blieb nur noch eine, die des Rätſels Löſung ſein konnte— Gerda. Miß⸗ trauiſch geworden, ſah nun der Bäckermeiſter ſeiner bisher ſo geſchätzten Hilfskraft im Laden auf die Finger, und nun ſtellte es ſich heraus, daß die„ge⸗ ſchäftstüchtige“ Gerda fortlaufend in die eigene Taſche wirtſchaftete. Zunächſt wies ſie mit Entrüſtung jeden Verdacht, Geld unterſchlagen zu haben, weit von ſich. Doch als der Meiſter ihr eindeutige Be⸗ weiſe vor Augen hielt, knickte ſie zuſammen und geſtand, im Laufe der Zeit nicht weniger als rund 3000 auf die Seite gebracht zu haben. Vor dem Schöffengericht vergoß jetzt Gerda W. viele Tränen und beteuerte immer wieder, daß ſie ihre Verfeh⸗ lungen tief bereue. Das Gericht ließ denn auch noch noch einmal Milde walten und hielt eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 4 Monaten für eine ausreichende Sühne. * — Ein kürzlich heimgekehrter engliſcher Forſchungs⸗ reiſender, der längere Zeit im weſtafrikaniſchen Se⸗ negal⸗Gebiet ſich aufgehalten hatte, erzählte höchſt merkwürdige Dinge von der Freundſchaft, die zwi⸗ ſchen einem Negerſtamm und Krokodilen beſteht. Eines Tages ſah er Neger in einem Fluſſe baden. Er folgte ihrem Beiſpiel, legte ſeine Kleider ab und ſprang ins Waſſer. Da ſah er plötzlich, zu ſeinem tödlichen Erſchrecken, in einer Entfernung von kaum einem Meter, zwei rieſige Krokodile auftauchen. Die Ungeheuer begrüßten ihn mit offenen Mäulern. Dank ſeiner Geiſtesgegenwart gelang es dem Engländer, ſich ans Ufer zu retten. Unterdeſſen plätſcherten die Neger weiter fröhlich im Waſſer und wollten ſich aus⸗ ſchütten vor Lachen über das Abenteuer des Weißen. Der Forſchungsreiſende beobachtete nun das Ver⸗ halten der Krokodile. Dieſe hatten ſich gemächlich am Rande des Ufers niedergelaſſen, und ſie ließen ſich von den Negern füttern. Das machte einen ungemein gemütlichen und friedlichen Eindruck.—„Sie ſind ganz zahm“, ſagten die Eingeborenen dem verwun⸗ derten Forſcher,„ſie ſind wie Haustiere und haben uns gern. Denn wir geben ihnen täglich ihr Futter, und wir ſorgen dafür, daß ihnen fremde Krokodile nicht ins Gehege kommen.“ Großfeuer vernichtet ſieben Scheunen dub. Marktheidenfeld(Mainfranken), 20. Sept. In Helmſtadt hat ein Großfener gewaltigen Schaden angerichtet. Offenbar durch Funkenflug beim Dreſchen geriet ein Strohhaufen in einer Scheune in Brand. Das Feuer fand ſo reiche Nah⸗ rung, daß im Nu die Scheune in ein Flammenmeer verwandelt war. Von hier aus griff der Brand auch auf die benachbarten Scheunen über. In kurzer Zeit ſtanden noch weitere ſechs Scheunen in Flam⸗ men. Außer den ſieben Scheunen mit den darin lagernden Erntevorräten und den landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen und Cerkten— darunter eine Strohpreſſe— wurden auch einige Wirtſchaftsgebäude ein Raub der Flammen. Nur mit größter Mühe ge⸗ lang es, das Vieh in Sicherheit zu bringen. Pilgeromnibus verunglückt dub. Paris, 20. September. Ein ſchwerer Autobusunfall ereignete ſich am Sonntagnachmittag in der Nähe von Toulouſe. Auf abſchüſſiger Straße platzte plötzlich der Vorder⸗ reifen eines mit 25 Pilgern beſetzten Autobuſſes. Der Fahrer verlor die Gewalt über den Wagen, der einen Baum und eine Telegraphenſtange umriß und ſchließlich an einer Maner zerſchellte. Ein Inſaſſe Ar getötet und 20 mehr oder weniger ſchwer ver⸗ 6t. Verunglückte Weltkriegsteilnehmer dub Neuyork, 20. September. In Hartford(Connecticut) fuhr ein Autobus gegen einen Baum. 30 Juſaſſen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Es handelt ſich um Welt⸗ kriegsteilnehmer, die ſich auf dem Wege zur Jahres⸗ tagung des Veteranenverbandes American Legion in Neuyork befanden. Feuer in der Autofabrik der Skoda-Werle dnb. Prag, 20. September. In den Vormittagsſtunden des Montag brach in den Skoda⸗Werken in Jung⸗Bunzlau ein Brand aus, der ſich ſehr ſchnell ausbreitete. Das Feuer kam in der Kotflügelwerkſtatt auf und griff von hier aus auf die Emaillier⸗Werkſtatt über. Da durch den Brand eine ſtarke Gasentwicklung ent⸗ ſtand, wurde auch die Prager Feuerwehr angefor⸗ dert. Nach den letzten Berichten dauert der Brand noch an. Die Jung⸗Bunzlauer Fabrik der Skoda⸗ Werke, die über 3000 Arbeiter beſchäftigt, iſt die größte Automobilfabrik in der Tſchechoſlowakei. Aeberſchwemmungen in Norditalien dub. Mailand, 20. September. Die dauernden Wolkenbrüche und Regen⸗ güſſe, die in der vergangenen Woche über Nord⸗ ttaliſen miedergingen, haben große Schäden angerichtet. So traten in Berga mo zwei zu Flüſſen angeſchwollene Wilöͤbäche aus ihren Betten und überſchwemmten die Straßen der Stadͤt. Das Waſſer ſtand bis zu anderthalb Meter hoch, ſo daß mehrere Stunden hindurch jeder Verkehr im Staot⸗ innern unterbrochen war. In Ponte San Pie⸗ tro zerſtörten die Fluten einen Schutzdanmm des Fluſſes Brembo, wobei eine Frau ums Leben kam. Auch in Lecco und in den Tälern der Um⸗ gebung wütete das Hochwaſſer und verurſachte gro⸗ ßen Sachſchaden. Die Stilfſer Hochſtraße wurde bei Ardenno auf einer Strecke von 70 Meter durch miedergehendes Geröll verſchüttet. Der Po führt Hochwaſſer und hat ſtellenweiſe die anliegenden Wieſen und Felder überſchwemmt. Die Hochwaſſerſchäden im Rhonegebiet dnb. Paris, 20. September. Die im Rhonetal durch große Ueber⸗ ſchwemmungen angerichteten Schäden werden auf rund zehn Millionen Franken geſchätzt. Infolge der Ueberſchwemmungen ſind verſchiedentlich Häuſer eingeſtürzt. Die längs der Rhone führende Eiſen⸗ bahnſtrecke wurde notdürftig wieder hergeſtellt, ſo daß der Verkehr wenigſtens eingleiſig durchgeführt werden kann. Mehr als 100 Km. Strecke müſſen in der Ueberſchwemmungsgegend ausgebeſſert werden. Durch die Zerſtörung von drei Ueberlandleitungen waren 60 Gemeinden eine ganze Nacht ohne Licht. Eine große chemiſche Fabrik mit rund 3000 Arbei⸗ tern war gezwungen, die Arbeit ein zuſtellen. Eine Papierfabric im Hochwaſſergebiet hat einen Schaden von rund 800 000 Franken durch die Zerſtörung ihrer Maſchinenanlagen durch den Waſſereinbruch erlitten. Franzöſiſcher Staatspreis für deutſche Konditoren dnb. Paris, 20. September. Mit dem Verbandstag der franzöſiſchen Kondito⸗ ren in Paris war eine Konditorenausſtel⸗ lung auf dem Gelände der Weltausſtellung ver⸗ bunden, an der ſich außer Frankreich auch Deutſch⸗ land, Belgien, Holland, Schweden, Oeſterreich, Jia⸗ lien und die Tſchechoſlowakei beteiligten. Dem Reichsinnungsverband des deutſchen Konditorenhandwerks wurde, obwohl die von ihm ausgeſtellten Arbeiten an Zahl neben de⸗ nen der anderen Länder zurückſtanden, die höch ſt e Auszeichnung zuerkannt. Er erhielt den Ehrenpreis des Staatspräſidenten der franzöſiſchen Republik, Lebrun. Blutige Zuchthausmeuterei dnb. Neuyork, 20. September. Wie aus Folſom in Kalifornien gemeldet wird, kam es in dem dortigen Zuchthaus, in dem 2860 Ge⸗ fangene untergebracht ſind zu einer blutigen Meuterei. Der Direktor empfing, wie es am Sonntag üblich iſt, die Sträflinge in ſeinem Büro, um Beſchwerden entgegenzunehmen. Von den 40 in langer Reihe wartenden Zucht⸗ häuslern zogen plötzlich ſieben lebenslänglich Ver⸗ AUrteilte lange Meſſer, ſtürzten ſich auf den Direktor und die Wärter und forderten die Ent⸗ waffwung aller Wärter ſowie die Auslieferung der Waffen. Nach der Weigerung des Direktors entſpann ſich ein blutiger Kampf, der ſich im Gefängnishof fortſetzte, wo die Sträflinge die Tore zu ſtürmen verſuchten. Auf den Befehl des Direktors, der ſich in Gewalt der Aufrührer befand, ſein Leben nicht zu berückſich⸗ tigen, ſchoſſen die Wachen von den Gefängnismauern in die Losgelaſſene eraſende Meute. Nach einem halb⸗ ſtündigen Gefecht konnten die Gefangenen wieder unter Kontrolle gebracht werden. Ein Wärter und zwei Zuchthäusler wurden getötet. Der Direktor er⸗ hielt lebensgefährliche Stichwunden in den Unterleib, während ſieben Sträflinge ſchwer verletzt wurden. Romaa von Jenny Sattler-Köaste Das Mädchen Elin wird geküßt 49 „Ach, Karger hat bloß was erzählt!“ murmelte die Sekretärin. „Was hat er erzählt?— Er hat nichts zu er⸗ zäblen!“ Die Kleine ſchwieg. „Na, alſo,'raus mit der Sprache! Was hat er er⸗ gählt?!“ drängte der Direktor neugierig. Er war neugierig, und er wollte auch neugierig ſein! Je⸗ der Mann. der im Leben etwas erreichen wollte, mußte ſeiner Anſicht nach neugierig ſein!——„Von ſeinen Heldentaten hat er euch erzählt! Hel— Von der Tanzerei, auf der er geſtern war, oder von der, auf die er morgen gehen will! He!— Alſo, was hat er erzählt?“ „Ach— bloß Quatſch!—— Ich hab gar nicht richtig hingehört. Sein Freund hat ſo'n Glück ge⸗ habt, hat mir nichts dir nichts eine Stelle bei den Imperatorwerken in Nennhauſen gekriegt!“ „Als was denn?“ „Als Rennfahrer, glaube ich!“ „Als Rennfahrerl“ Herr Anacker zeigte ſich hoch erſtaunt. Die Imperator⸗Werke ſtanden an führen⸗ der Stelle im Autorennſport und nahmen als Fah⸗ rer nur erſtklaſſige Leute!—„Hat der Karger denn einen Freund, der Rennfahrer iſt?“ „Freilich hat er das!“ Das junge Mädchen taute allmählich auf. Es fühlte ſich ſehr in dem Bewußt⸗ ſein, etwas zu wiſſen, was der Herr Direktor nicht wußte und was ihn ſichtlich bewegte.—„Er war erſt hier bei Nagel angeſtellt, ehe Nagel aufflog. Für Nagel hat er ſchon allerhand Rennen mitgefahren— und auch ſonſt noch welche!— In Olbersdorf neu⸗ lich war er auch dabei! Da hat er allerdings Bruch gemacht!—— Er hatte eine Gehirnerſchütterung, und Kargers Wirtin hat ihn gepflegt. Dann iſt ſein Bruder gekommen, ein Diplom⸗Ingenieur, und hat ihn aus dem Bett geholt, einfach aus dem Bett ge⸗ holt, um ihn auf die Eiſenbahn nach Nennhauſen zu ſetzen— wegen der Stelle dort wahrſcheinlich!“ „Ein zärtlicher Bruder! Das muß man ſagen!“ brummte Anacker.„Und Diplom⸗Ingenieur iſt derl — Wie heißt er denn eigentlich? Der Rennfahrer natürlichl“ „Ich kenne bloß den Ingenieur!“ verſetzte die Kleine.„Durch ſeine Schweſter, die ſchreibt manch⸗ mal bei den Stenographie⸗Wettbewerben mit. Er heißt Corvin, und er war angeſtellt bei Sormann Nachfolger in Weidenau draußen. Der Bruder, der Rennfahrer alſo, heißt aber anders, glaube ich! Er iſt wohl nicht der richtige Bruder, ſondern mehr ein Pflegebruderl“ „Bei Sormann Nachfolger?“ ſagte Herr Anacker Langſam.„Das iſt doch bei Ponfiek!— Natürlich— bei Herrn Ponfiek in Weidenau!“ Plötzlich nahm er den Zigarrenſtummel aus dem Munde und warf ihn in die Gegend des Aſchenbechers.„Rufen Sie mir bitte mal Herrn Karger, Fräulein!“——— Das junge Mädchen verſchwand. Schon nach Se⸗ kunden war ſie nebſt Herrn Karger wieder zur Stelle. „Sie haben einen Freund, der Rennfahrer iſt?“ fragte der Direktor. „Jawohl, Herr Direktor!“ erwiderte Karger, ohne mit der Miene zu zucken.— Man war es gewohnt in der Bank, daß Herr Anacker ſich nach den Fami⸗ lienverhältniſſen ſeiner Angeſtellten und nach vielen anderen Sachen mehr erkundigte, und man war ihm nicht gram darum; denn nicht ſelten fanden dann von Nöten Betroffene bei ihm eine Hilfe, die zu er⸗ bitten ſie niemals gewagt hätten!— „Wie beißt denn Ihr Freund?“ „Flamm, Herr Direktorl Peter Flamm!“ „Und er iſt im Olbersöorfer Bergrennen mitge⸗ fabren?“ „Ja. Herr Direktor!“ „Er hat doch wohl ein Motorrab gefahren, nicht?“ „Nein, einen Wagen!“ „So, was für eine Marke denn?“ Karger kam in Verlegenheit. Die Unterhaltung geriet in Bezirke, von denen er nur andeutungsweiſe gehört hatte, und über die er lieber geſchwiegen hätte.„Ich— ich weiß nicht genau, Herr Direktor!“ „Na, Karger“, ſagte Anacker mit gefährlicher Gut⸗ mütigkeit.„Die Sache iſt wohl ein bißchen finſter, was?“ Karger ſchüttelte den Kopf und ſchluckte.„Ich weiß nicht“, erwiderte er hilflos,„vielleicht!“ „Wenn er von den Imperator⸗Werken angeſtellt worden iſt, da war es ſicher auch ein Imperator? Nicht wahr?“ Karger nickte ergeben. „Hat er Pech damit gehabt? Ich hab' gar nichts davon geleſen! Ich muß da auswärts geweſen ſein! Hat denn einer Bruch gemacht diesmal beim Olbers⸗ dorfer Rennen?“ Die beiden Angeſtellten nicken eifrig mit den Köpfen. „Und dieſer Flamm hat einen Bruder, der ange⸗ ſtellt iſt bei Sormann Nachfolger?“ „Jawohl, Herr Direktor!“ erwiderte Karger be⸗ freit. Er war glücklich, daß der Chef nun endlich von dem unglückſeligen Rennen abkam und wieder auf die Gebiete allgemeiner Neugierde hinüberzuſchwet⸗ ſen ſchien. „Iſt er denn jetzt noch dort?“ „Ja, ich glaube, er iſt noch dort, das heißt, in der letzten Zeit vielleicht nicht mehr! Er hat doch den Wagen mit ausbeſſern müſſen! Der war doch ganz zerfahren!“ Karger vollendete die Rede, die er eif⸗ vig begonnen hatte, nur langſam. Ihm wurde angſt vor den Sturmzeichen, die plötzlich in Anackers Au⸗ gen aufleuchteten. „Der Wagen war zerfahren?“ fragte Anacker. „Antworten Sie!“—— Karger nickte.—„Sehr zer⸗ fahren?!“— Wieder Nicken.—„Und der Ingenieur wollte ihn ſchnell wieder inſtand bringen? Warum?“ „Ich glaube, es ſoll geheim bleiben, Herr Direk⸗ tor! Es darf niemand etwas wiſſen davon!“ Anacker maß ihn mit blitzenden Augen.„Gehen Sie ſofort zum Pförtner und laſſen Sie ſich aus den alten Zeitungen den Bericht über das letzte Olbers⸗ dorfer Bergrennen herausſuchen!— Ihnen, Fräu⸗ lein, diktiere ich inzwiſchen weiter!“ Herr Karger ſtob davon. Das Mäcöchen ſetzte ſich wieder.———„teilen Ihnen hierdurch mit“, wie⸗ derholte Herr Anacker,„daß der beantragte Kredit dem Bauern Ruß nicht gewährt werden kann. Un⸗ ſere Gründe—“, er ſtockte und ſah in die Luft. Dann zog er den Rock aus, hängte ihn an einen Haken, ſetzte wieder an zum Diktieren und hörte ſchließlich wiederum damit auf. Zu guter Letzt begann er, ohne auf das Mädchen zu achten, wie ein gereiztes Tier in ſeinem Zimmer auf und ab zu laufen und vor ſich hin zu murmeln. Ein Angeſtellter melödete einen Beſuch an.„Tut mir leid!“ rief Anacker.„Muß warten! Habe eine Konferenz!“ Mit langem Geſicht zog der Frager ſich zurück. Wie alle anderen in der Bank kannte auch er die gefährlichen Jähzornsausbrüche ſeines Vor⸗ geſetzten.— Endlich kam Karger zurück mit der gewünſchten Zeitung. Herr Anacker ſetzte ſich an den Schreibtiſch, um in ihr zu leſen. Karger beobachtete ihn ängſtlich von der Türe her. Trotz ſeiner perſönlichen Unſchuld fühlte er ſich höchſt unbehaglich in ſeiner Haut. Warum in aller Welt regte der Chef ſich nur ſo furchtbar über die ganze Sache auf? Das Wichtigſte wußte er ja noch gar nicht einmal, nämlich daß das kleine Fräulein Hallermann in der Geſchichte mit drin hing!— So etwas Aehnliches hatte Peter Flamm ſeinem Freunde Karger jedenfalls geheim⸗ nisvoll angedeutet!——— „Sagen Sie Fräulein Meier“, befahl Herr Anak⸗ ker nach langer Zeit,„daß ſie mich mit der Firma Sormann Nachfolger verbinden ſoll!“ Durch die offene Tür verhandelte Karger mik Fräulein Meier. Nach kurzer Zeit hatte ſie die ge⸗ wünſchte Verbindung hergeſtellt und rief nun, den Hörer ſorgſam zuhaltend, durch die beiden Zimmer: „Sormann Nachfolger meldet ſich, Herr Direktor! Wen ſoll ich verlangen?? „Herrn Ponfiek ſelbſt, bitte!— Und dann macht gefälligſt die Türe zu!“ 0 Fräulein Meier telephonierle. Nach mehrfachem Hin und Her wendete ſie ihr ratloſes und betroffe⸗ nes Geſicht wieder Herrn Anacker zu.„Herr Pon⸗ fiek iſt gar nicht im Betrieb, Herr Direktor! Schon ſeit einer ganzen Reihe von Tagen iſt er nicht mehr im Betrieb geweſen. Es heißt, ſeine Tochter ſei ſchwer krank, Herr Direktor!“ „Ach was, Tochter!“ murmelte Anacker.„Was heißt hier Tochter!— Hängen Sie ab, Fräulein, und bringen Sie mir dann die Kontoauszüge„Ponfier perſönlich!“— Sie können wieder an Ihre Arbeit gehen, Herr Karger, ich danke Ihnen!“ Mit einer böflichen Verbeugung, erfreur UAber den guten Abgang, zog Karger ſich zurück. Fräulein Meier eilte zur Buchhaltung, um nach kurzer Zeit mit den gewünſchten Kontoauszügen wieder zurück⸗ zukehren. Der Angeſtellte von vorhin ſteckte vorſich⸗ tig wieder den Kopf ins Zimmer herein.„Ich habe keine Zeit!“ ſchrie Anacker ihn von ſeinen Konto⸗ auszügen her an.„Ich habe Ihnen doch ſchon geſagt, daß ich eine Konferenz habe!“——— „Eine Zeitlang ſtudierte er mit düſterer Miene die Bogen, die vor ihm lagen. Enolich ſchlug er mit der Fauſt auf den Schreibtiſch,)aß alles tanzte. Das Bild ſeiner Frau fiel um. Er ſtellte es mit Wucht wieder auf. Leiſe und ergeben klirrte die Glasſcheibe, oͤie derlei unfreundliche Behandlung nun ſchon ge⸗ wöhnt war. Fortſetzung Lolar 10 65 16 4 * 0 6 Dienstag, 21. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 435 Die Herbſtübungen des KIl. Armeekorys beginnen! Jum erſten Male ſeit rund 30 Fahren im Raume füdweſtlich von Bad Kreuznach cwf. Bad Münſter a. Stein, 20. September. Münſter am Stein, der geruhſame Kurort, der öwiſchen den mächtigen rötlichen Steinkuliſſen des weingeſegneten Nahetales eingezwängt liegt, hat über Nacht gleichſam ein anderes Geſicht erhalten. Wo bislang nur die Kraftwagen ſeiner Wochenend⸗ beſucher oder mancher wohlhabenden Kurgäſte fuhren, flitzen jetzt die wendigen grauen Fahrzeuge der Wehrmacht. Hupengebell in den kleinen gewunde⸗ nen Straßen. Der Lärm von vielen Motoren ſchafft eine großſtädtiſche Melodie Schon als der Zug uns am lieben alten Kreu z⸗ nach vorübertrug, da ſpürten wir bereits die Ma⸗ növerluſt, die über dieſer romantiſchen Landſchaft liegt. Soldaten, braungebrannte, kräftige Jungen, ſtanden zuſammen mit viel holder Weiblichkeit in den Straßen der Badeſtaoͤt oder hinter den Bahn⸗ ſchranken und winkten zu den Preſſemännern hin⸗ über, die wohlbewaffnet imD⸗Zug⸗Gang ſtanden. Zwar nicht mit Karabinern oder gar mit Handgranaten, nein, ſie hatten ihre Schreibmaſchine in den Händen, ihr Rüſtzeug für kommende große und nicht nur für das Militär bewegte Tage. Bald wimmeln mehrere große Penſionen in Bad Münſter von den Männern der aktuellen Feder und der ſchnappſchußbereiten Kamera. Im Kurhausſaal fand am Sonntagnachmittag eine erſte Begrüßung und Information der zahlreichen Journaliſten, die ſich auf Einladung des Generalkommandos des XII. Armeekorps an der Nahe, im Schatten des von der Mutter Natur bizarr geſpitzten Rhein⸗ grafenſteins und der mächtigen, auf hohem Berg thronenden Burg des ſeligen Franz v. Sickingen, der„Herberge der Gerechtigkeit“, ein Stelldichein geben. Im Kurhaus⸗Hotel hieß der Kommand. General, Frhr. Kreß von Kreſſenſtein, der Leiter der Korpsmanöver, die übrigens nach etwa dreißig Jahren zum erſten Male wieder in dieſer Gegend abgehalten werden, Manövergäſte und Preſſe mit herzlichen Worten willkommen. Die allgemeine Kriegslage der beiden Parteien Blau und Rot ſtellte ſich am Sonntagabend folgendermaßen dar: Die Blauen ſtehen ſeit dem 19. September im Kampf mit der III. Armee in der Linie Prüm—Uer⸗ zia(8,5 Kilometer oſtweſtlich Wittlich), mit der J. Ar⸗ mee in der Linie des Waldes nörolich Schwanden (8 Km. noroͤweſtlich vom alten pfälziſchen Sickinger⸗ ſtädtchen Lanoͤſtuhl), Heben—Hübel—Bahnhof Wei⸗ lerbach—Rodenbach—Kaiſerslautern—Speyer gegen Rot, das nördlich der Moſel und beiderſeits des Pfälzer Waldes vorgegangen iſt. In der Lücke, die zwiſchen den Armeen beſteht, ſind bisher nur moto⸗ riſierte Spähtrupps aufgetreten. Das Wetter hat ſich am Sonntagabend wieder er⸗ freulich gebeſſert. Der Mond gießt ſeinen milden Schein über das reizvolle Tal und die alten ver⸗ träumten Giebel des Stäctchens. Hoffentlich ein gutes Omen für den Montag, den erſten großen Manövertag. Der erſte Manövertag Rot überſchreitet die Moſel— Brückenſchlag bei Pfalzel— Vormarſch zum Schwarzwalder Hochwald— Straßenkampf im Städichen Hermeskeil- Bei den Blauen im Glantal cwi. Bad Münſter a. Stein, 20. September. Der Wettergott war nicht mit uns Journaliſten im Bunde. Er zeigte ſich an dieſem erſten großen Manövertag von ſeiner unfreundlichſten Seite. Rich⸗ tiggehend gefoppt hatte er uns. Denn als der Auto⸗ bus um 4 Uhr früh im ſchlafenden Bad Münſter zu großer Fahrt ins Manövergelände ſtartete, zog der Mond feierlich ſeine Bahn über einen klaren Sternenhimmel. Nur über dem ge⸗ ſpenſtigen Maſſiv um den Rheingrafenſtein hingen einige ſilberfarbige Wölkchen. Was Wunder, wenn wir in ſchönſtem Optimismus ſchwelgten. Aber nur zu bald wandelte ſich das himmliſche Wetterbild. Aus den hauchzarten Wölkchen, durch die das Mond⸗ licht bleich hindurchſchimmerte, waren bald regen⸗ geladene Wolken geworden, die unſere Fahrt durch den ſtillen Hunsrück begleiteten. Durch viele kleine verträumte Dörfer mit engen gekurvten Gaſ⸗ ſen dröhnte unſer braver Bus. Immer höher ſthraubte ſich der wendige Wagen, gefolgt von dem Fahrzeug unſerer beiden liebenswürdigen militäri⸗ ſchen Cicerone, Hauptmann Küttner und Haupt⸗ mann Wolff⸗Malm. Hinter Simmern wurde die große Hunsrückſtraße erreicht. In den weit ausſchwingenden Tälern brodelte der Nebel. Wie ſeltſame Geſtalten blickten die Kirchtürme da und dort aus den grauen Schwaden heraus. Lang⸗ ſam dämmerte der Tag heran. Und mit ihm zog ein Regen auf, der uns bis in die Mittagsſtunden nicht mehr verlaſſen ſollte. In Bernkaſtel, dem entzückenden Weinſtädtchen, lag noch alles in den Federn, als unſere aus drei Wagen beſtehende Preſſekarawane durch die mittelalterlichen Gaſſen zog. Im oberen Moſeltal, in der Nähe der uralten Römerſtadt Trier, ſollten wir auf rote Kräfte ſtoßen, und zwar auf die 34. Diviſion, deren Aufgabe es war, über den Strom vorzudringen und zum Schwarzwälder Hochwald, der im Südweſten an den Hunsrück grenzt, emporzumarſchieren. Da in der Manöver⸗Annahme ſämtliche Moſelbrücken vom Feind zerſtört worden waren, mußte Rot in aller Eile und unter dem Schutz der Dunkelheit— Flie⸗ gergefahr!— eine Pontonbrücke bauen, um über den Strom zu gelangen. 5 Unweit von Trier, deſſen Türme und Schlote man berehls in der Ferne erblickte, bei dem Dorf Pfalzel auf der linken Moſelſeite, begannen ge⸗ gen 2 Uhr nachts Koblenzer Pioniere Line Brücke zuſchlagen. Vorher waren die Kavallerie⸗Spähtrupps auf Fähren übergeſetzt worden, damit ſie das jenſeitige Gelände erkunden konnten. Auch ein MG⸗Zug, der zur Sicherung der Pioniere eingeſetzt wurde, die fieber⸗ haft mit der Verknüpfung der Pontons zu einer über 150 Meter langen Brücke beſchäftigt waren, ſetzte in den Nachtſtunden noch über. Als wir gegenüber Pfalzel anlangten— es war gegen 7 Uhr morgens— war die Brücke fertig. Und die rote Diviſion auf der anderen Seite konnte dar⸗ über hinwegziehen. Zuerſt klapperten die Hufe einer Schwadron über das Holz der Bohlen, dann folgten die Fahrzeuge der Nachrichtenabteilungen, Tank⸗Abwehrgeſchütze flitzten flink vorbei, dann Mö⸗ Züge, und zum Schluß die große graue Kolonne der Infanterie. Ein wahrhaft kriegsmäßiges prächtiges Bild, das jedes Soldatenherz, aber auch die zahl⸗ reichen Zuſchauer, die ſich an beiden Brückenköpfen verſammelt haben, erfreute. Fröhliche Zurufe flo⸗ gen von den Pionieren zu den Mannſchaften der vor⸗ überdröhnenden Fahrzeuge. Sie wurden ebenſo fröhlich⸗kameradſchaftlich erwidert. Auf der Straße, die durch das Ruwertal zu den rauhen Höhen des Schwarzwälder Hochwaldes eines Nachbarn des Hunsrücks, führt, entwickelt ſich der ge⸗ waltige Zug der Diviſion, die jetzt gegen das vom Feinde beſetzte Hochplateau vorgeht. Ueberall in den Dörfern werden die Truppen von der Bevölkerung begeiſtert begrüßt. Es iſt nicht nur die Jugend, die den Soldaten zu⸗ jubelt, es ſind auch die Alten, die Männer, die im Weltkrieg den feldgrauen Rock getragen haben, ſie ſtehen in dichten Scharen zu beiden Seiten der engen Straßen und betrachten mit freudiger Anteilnahme und militäriſch geſchultem Blick den Durchmarſch der verſchiedenen Verbände. Beſonders für die motori⸗ ſierten Abteilungen zeigen ſie großes Intereſſe, für all die verſchiedenen Arten der Fahrzeuge, die mit lebhaftem Motorengebrumm durch die oft ſehr ſtei⸗ len Kehren gehen. Am Höhengaſthaus Bleiernkreuz ſtoßen wir auf die rote berittene Spitze, die bereits bis hierher vorgedrungen iſt. Kavallerie⸗Spähtrupps noch einige Kilometer weiter. über den Acker, raſt wie ein Phantom bedrohiich auf uns zu, fegt über das Dach des Wirtshauſes weg und verſchwindet in ͤͤen Wolken über dem hohen Tannenwald, ein rotes Aufklärungsflug⸗ zeug, das nach dem Feind Ausſchau hält. Bei dem Orte Reinsfeld ſcheinen wir nicht mehr weit vom erſten kriegeriſchen Intermezzo ent⸗ fernt zu ſein. Ein mit Laub getarntes Tankabwehr⸗ geſchütz beſchützt oͤie Straße gegen blaue Huſaren⸗ ſtreiche. Immer noch xauſcht der Regen herunter, aber den Soldaten der weit vorgeſchobenen Radfah⸗ un Plötzlich orgelt etwas rerſchwadron kann er den Humor nicht nehmen. Sie winken uns genau ſo gutgelaunt zu wie ihre Ka⸗ meraden, die noch auf der kurvenreichen Straße zur Höhe marſchieren und die immer wieder unter ihren grüngrauen Zeltbahnen, die ſie ſich zum Schutz ge⸗ gen das naſſe Wetter übergezogen hatten, fröhlich zu uns herüberlachten. Noch ein paar hundert Meter und wir ſind an einer Eiſenbahnbrücke, dem Tor zum Städtchen Hermeskeil. Doch, was iſt das..? Hier ſtoßen die beiden feindlichen Parteien bereits zuſammen! Das harte Tackern eines Ms iſt zu hören, dort feuert ein rotes Panzerabwehrgeſchütz gegen zwei blaue Panzerſpähwagen, die über die Wieſen ſeit⸗ lich heranſauſen. Noch ein Panzerſpähwagen greift ein. Ununterbrochen feuernd raſt er die Hauptſtraße des Ortes hinunter. Wer iſt tot, wer außer Gefecht geſetzt? Haben die Roten oder die Blauen in dieſem intereſſanten Straßenkampf geſiegt? Das iſt hier die Frage. Die Schiedsrichter mit den weißen Binden an den Felömützen haben wahrhaftig keine leichte Arbeit. Wir verlaſſen dieſen kleinen Kriegsſchauplatz und fahren jetzt zu den Blauen hinüber. Oben am Waldrand, in abſolut beherrſchender Lage, haben ſie ſchwere Maſchinengewehre eingebaut. Die werden den Roten noch verdammt viel zu ſchaffen machen. Dieſe Neſter auszuheben, wird allerhand Verluſte verurſachen. In Kuſel, der pfälziſchen Tuchmacherſtadͤt, wo ſich übrigens der Sitz des Leitungsſtabes des Ma⸗ növers befindet, ſtehen ſich wieder die Gegner gegen⸗ über. Dahinter beginnt das Glantal. Anmutige Wieſen, bunte, heitere Dörfer, waldige Bergkuliſſen. In den Ortſchaften wimmelt es von blauen Truppen. Infanterie hat unter Bäumen Fliegerdeckung bezo⸗ gen, auf der Straße ziehen Artillerie und Munitions⸗ kolonnen heran. Wieder Infanterie; ſie wartet in verſchiedenen Ortſchaften. Eine Gelegenheit, die ſich die Musketiere nicht entgehen laſſen, um mit den Pfälzer Mädels einigen zünftigen Ulk zu machen. Auch hier wie im Hunsrück und an der Moſel ſind die Manövertage für die Bevölkerung feſtliche Tage, an denen ſo recht die Verbundenheit mit unſerer jungen Wehrmacht zum Ausdruck kommt. Fahnen wehen an den Häuſern und heißen die Soldaten willkommen. Am Sonntag war an vielen Orten Manöverball. Da wurden die Mädels im Tanz geſchwenkt, da waren die Jungens im Waffen⸗ rock die Herren des Tages! Bis zum kommenden Donnerstag dauern die Korpsübungen. Bis dahin gibt es für die Soldaten manche heiße Stunde, aber auch der Preſſe und den Männern vom Rundfunk wird nichts geſchenkt. Einen großen Wunſch aber haben wir gemeinſam, daß nämlich der Wettergewaltige ein Einſehen hat und die himmliſchen Schleuſen geſchloſſen hält. Denn trockene Manövertage ſind herrliche Tage! Volksdeutſcher Abend im BSA M. Schwetzingen, 20. Sept. Am Freitag hielt der VDaA im Saale des Hauſes der Treue einen gutbeſuchten volksdeutſchen Abend ab, in welchem Prof. Widmer auf die Be⸗ deutung des Kampfes hinwies, den unſere vielen Millionen Volksgenoſſen außerhalb des Reiches, in aller Welt zerſtreut, durchzufechten haben. Es gilt, ihnen die nötige Unterſtützung entgegenzubringen. Nach abwechflungsreichen Liedern und Gedichten hielt der Lektor an dͤer Univerſität Heidelberg, Dr Mat⸗ thias, einen lehrreichen Vortrag über„Siebenbür⸗ gen, ſein Kampf in der Geſchichte der vielen Jahr⸗ hunderte“. Seine Ausführungen geſtalteten den Abend zu einer erhebenden Feierſtunde, die mit einem„Sieg Heill“ und den Nationalhymnen ge⸗ ſchloſſen wurde. Miniſterpräſident Walter Köhler beſuchte am Frei⸗ tag unſere Stadt, um ſich über den Stand der Er⸗ neuerungsarbeiten am Rokokotheater, die bis zum Beginn der Gaukulturwoche beendet ſein müſſen, zu informieren. Auch der am Donnerstag⸗ abend im Falkenſaale mit ſeinem Orcheſter gaſtie⸗ rende Kapellmeiſter Franz Adam ſtattete dem Ro⸗ kokotheater und dem Schloßgarten einen Beſuch ab. Die Gefolgſchaft 32/171 der Hitler⸗Jugend erhielt am Sonntag die neue Fahne, die vom Bann 171 in Mannheim abgeholt wurde. Unter den Marſch⸗ klängen des HJ⸗Spielmannszuges und des Muſik⸗ zuges des Reichsluftſchutzbundes wurde die neue Fahne nach ihrem Eintreffen in Schwetzingen durch verſchiedene Straßen geleitet. Von der Einmün⸗ dung der Mannheimer Straße bis zur HJ⸗Geſchäfts⸗ ſtelle bildete die Hitlerjugend Spalier. Vertreter der Gemeinde, Partei, SA und SS waren zum feierlichen Einholungsakt anweſend. Rektor Breunig hielt nach dem Fahnenſpruch eine kurze zündende An⸗ ſprache an die Jugend und beglückwünſchte ſie im Auftrage der Partei zur neuen Fahne. Geſolgſchafts⸗ führer Wolf brachte auf den Führer das„Sieg Heill“ aus. Unter Marſchklängen wurde nach dem Geſang der Nationallieder die neue Fahne in das HJ⸗Heim eingebracht. Schulungskurſus bei den Kleintierzüchtern. Saale des Gaſthauſes„Zu den drei Königen“ fand eine Vorſtandsſitzung mit den Vereinsführern des Kreisgebietes ſtatt, in der Kreisvorſitzender Kurt Gaube die Anweſenden begrüßte. Bevor er die reichhaltige Tagesoroͤnung bekanntgab, gedachte er des verſtorbenen Kreiszucht⸗ und Kreisſchriftwartes Ludwig Härtinger. Er gab ſodann die Beſtim⸗ mungen und die Richtlinien des Reichs⸗ und Preußi⸗ ſchen, Miniſteriums für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft bekannt, die ſich auf die Kleintierzucht beziehen. Kreiszuchtwerbewart Zeilfelder hielt einen lehr⸗ reichen Vortrag über rentable Fütterung der Tiere. Kreisfachſchaftsführer Kurt Gaube hielt einen Im ſehr intereſſanten Lichtbildervortrag über die Hüh⸗ nerhaltung. Dieſer Film wird am Samstag, dem 25. September nochmals für alle Hühnerhalter ge⸗ zeigt. Anſchließend wurde noch die Kreisausſtellung für Geflügel beſprochen, die im November im Roſen⸗ garten zu Plankſtadt ſtattfindet. * Plankſtadt, 21. Sept. Landwirtſchaftliche Ar⸗ beitskräfte, die ſich freiwillig zum Heeresdienſt mel⸗ den und ihre Dienſtzeit auf den Winter verlegt haben wollen, können ſich beim Ortsbauernſührer nähere Auskunft holen.— Wer will zum Bückeberg und nach Düſſeldorf? Es verkehren zwei Sonder⸗ züge, von denen einer über Düſſeldorf fährt zum Be⸗ ſuch der großen Ausſtellung. Das Fahrgeld mit Ver⸗ pflegung und Uebernachten und Eintritt zur Ausſtel⸗ lung beträgt 25 Mark. Wer auf Uebernachten ver⸗ zichtet, zahlt nur 20 Mark. Meldungen müſſen ſofort vorgenommen werden.— Wer Nutzvieh kauſen oder verkaufen will, melde dies beim Ortsbauernführer. — Wer die Landwirtſchaftliche Schule in Hockenheim beſuchen will, muß bis zum 10. Oktober ſeine Mel⸗ dung abgeben.— Die Tabakpflanzer wollen bei der Auflegung von Grumpenmuſtern auf die Aufmachung und Qualität achten, da dies bei der Preisbildung ausſchlaggebend ſein wird. Pflanzer, die keine Grum⸗ pen auflegen, haben auch keinen Anſpruch auf deren Verſteigerung.— Frau Magdalena Weier in der Schwetzinger Straße konnte ihren 83. und Frau Thekla Weick, Waldpfad, ihren 80. Geburtstag fei⸗ ern. Den Jubilarinnen herzliche Glückwünſche! * Hockenheim, 21. Sept. Die Landwirtſchaft⸗ liche Bezirksſchule nimmt für den Beſuch des Winterſemeſters, beginnend am 10. November, noch Schüler an. Meldungen wollen bis zum 10. Oktober mündlich oder ſchriftlich bei dem Schulvorſtand in Hockenheim getätigt werden. Dabei iſt anzugeben: Vor⸗ und Zuname des Vaters, Wohnort und Straße, Name und Geburtsdatum des Schülers. Bei Schülern unter 17 Jahren gelten beſondere Bedin⸗ gungen.— In der Karlsruher Straße macht ſich er⸗ neut ein ſtarker Gasverluſt bemerkbar. Des⸗ halb wurde die Straße in der Nähe des Waſſer⸗ turmes aufgegraben und der Schaden an der Rohr⸗ leitung geſucht. * Nenlußheim, 21. Sept. Am kommenden Mitt⸗ woch, dem 22. September, wird in der Geſchäftsſtelle der NSVmit der Annahme von Anträgen für das Winterhilfswerk begonnen, und zwar: Mitt⸗ woch von 6 bis.8 Uhr von A bis K; Donnerstag von 6 bis 8 Uhr von L bis Z. Zur Antragſtellung ſind Stempelkarte, Rentenbeſcheid und die Lohnbeſcheini⸗ gung ſämtlicher arbeitender Familienmitglieder mit⸗ zubringen. In der letzten Zeit wurden in unſerer Gemeinde die Straßen einer gründlichen Verbeſſerung unterzogen. Gegenwärtig wer⸗ den dieſe Straßen mit einem Teerbelag verſehen.— Auch das Bahn hofsgebäude iſt einer gründ⸗ lichen Inſtandſetzung unterzogen worden. Aus Baden Reicher Obſtſegen im Renchtal * Oberkirch, 20. Sept. In dieſem Jahre erfreut das Renchtal mit allen Seitentälern eines überreichen Obſtſegens. Faſt können die Aeſte die ſüße Laſt nicht mehr tragen. Von manchem Baum läßt ſich ſagen, daß er mehr Aepfel als Blätter hat. Weit über tauſend Zentner werden täglich auf dem hieſigen Obſtgroßmarkt aufgekauft und nehmen den Weg zu den Verbrauchern im weiten Vaterland. Die Höherlegung der Kehler Rheinbrücken Die Hüninger Rheinbrücke verſchwindet! * Kehl, 20. September. Auf Grund des bereits am 6. November 1934 zwiſchen Deutſchland und Frankreich abgeſchloſſenen Uebereinkommens werden noch im laufenden Jahre die Vorarbeiten für die Hebung der beiden Rheinbrücken(Straßen⸗ und Eiſenbahnbrücke) zwiſchen Straßburg und Kehl ſowie für den Abbruch der Hüninger Eiſenbahnbrücke in Angriff genommen werden. Nach langwierigen Meinungsverſchiedenheiten einigte man ſich für die Straßburg⸗Kehler Rheinbrücke auf eine lichte Hubhöhe von 7 Meter über dem Waſſerſtand, der 4,65 Meter des Rheinfeldener Pegels entſpricht. Bei dieſem Hochwaſſerſtand muß gewöhnlich die Schiff⸗ fahrt eingeſtellt werden. Von deutſcher, ſchweizeri⸗ ſcher und holländiſcher Seite hatte man eine lichte Höhe von 9,10 Meter erſtrebt. Dafür hat Frankreich das Zugeſtändnis gemacht, daß Schiffe, die wegen ihrer Aufbauten unter den gehobenen Brücken nicht durchfahren können, deren Ausmaße ihnen jedoch den Weg durch den Straßburger Hafen geſtatten, die Brücke durch den Hafen umfahren dürfen und dabei unentgeltlich hindurchgeſchleppt werden. Die Höher⸗ ſich V2⁵ legung, die ein ſchweres Schiffahrtshindernis auf der Rheinſtrecke Straßburg-—Baſel beſeitigt, wird nach einer Straßburger Meldung der„Frankfurter Zeitung“ eine Arbeitszeit von zwei Jahren in Anſpruch nehmen. An der Hüninger Eiſenbahn⸗ brücke, die ſeit der Trennung des Elſaß vom Reich nur noch ſehr geringe Verkehrsbedeutung hat, wird nur der Ueberbau beſeitigt, während die beiderſeiti⸗ gen Widerlager beſtehen bleiben. Die Hauptkoſten dieſer Arbeit trägt der franzöſiſche Staat, der durch die Verſailler Friedensbeſtimmungen zum Eigentümer der Brücken bis zum rechtsrheiniſchen Ufer wurde; das Parla⸗ ment hat hierfür einen Kredit von 20 Millionen Franken bewilligt. Deutſchland wird auf ſeine Koſten die notwendigen Veränderungen der Zufahrtswege ausführen. Einweihung des Kriegerehrenmals * Helmſtadt, 20. Sept. Anläßlich der feierlichen Einweihung des weuerſtellten Kriegerehrenmals durch Miniſterpräſident Walter Köhler prangte am Sonn⸗ tag die im herrlichen Schwarzbachtal gelegene Ge⸗ meinde Helmſtadt im feſtlichen Flaggen⸗ und Grün⸗ ſchmuck. Aus der Umgebung hatten ſich die For⸗ mationen der Partei, die Kameradſchaften des Reichs⸗ kriegerbundes und die Mannſchaften der Feuerlöſch⸗ polizei eingefunden. Nach herzlichen Begrüßungs⸗ worten des Bürgermeiſters zeichnete Miniſterpräſi⸗ dent Walter Köhler in ſeiner Weiherede ein Bild von den gewaltigen Heldentaten deutſcher Soldaten im Weltkriege und erinnerte daran, daß in den Schützengräben die Idee der wahren Kameradſchaft und der helfenden Gemeinſchaft entſtand, wie ſie uns vom Führer im Nationalſozialismus in reinſter Form geſchenkt wurde. Mit der Mahnung an die Jugend ſich ein Beiſpiel an dem Heldentum der für Volk und Vaterland Gefallenen zu nehmen, weihte der Miniſter das Denkmal. Zum Schluß grüßten die Formationen und Verbände in einem Vorbei⸗ marſch den Miniſterpräſidenten und die Ehrengäſte aus Partei und Staat. * Brühl, 21. Sept. Der Sanitätshalbzug Brühl beginnt in den nächſten Tagen mit einem neuen Unterrichtskurſus. Der Halbzug nimmt zu Beginn dieſes Kurſuſes wieder einige neue Mitglieder auf, die im Kurſus Anweiſungen über die erſten Hilfeleiſtungen vom Kolonnenarzt erhal⸗ ten. Der neue Kurſus beginnt am kommenden Dienstag abend im Schulhaus. * Reilingen, 21. Sept. Im„Engel“ fand eine gut beſuchte Verſammlung der Ortsbauern⸗ ſchaft ſtatt, in der Ortsbauernführer Baumann über den Flachs und deſſen Behandlung bis zur Ab⸗ lieſerung ſprach. Sodann referierte er über die Be⸗ handlung der Grumpen und Grumpenauflage. Eine rege Ausſprache beendete ͤen Abend.— Am kom⸗ menden Sonntag, dem 26. September, wird das Haus der Partei ſeiner Beſtimmung übergeben. L. Sinsheim, 20. Sept. Die hieſige Freiw. Feuerwehr wird vorausſichtlich Ende Oktober ihr 75jähriges Beſtehen feiern. Wenn die Wehr auch auf die Durchführung eines größeren Jubi⸗ läumsfeſtes verzichtet, ſo ſoll das Jubiläum immer⸗ hin durch eine Großübung, bei der auch der Reichs⸗ luftſchutzbund mitwirkt, begangen werden. Ent⸗ ſprechende Vorbereitungen wurden bereits auf⸗ genommen.— Mit der Leitung der hieſigen Ge⸗ werbeſchule wurde Studienrat Alfons Willax, ſeither an der Gewerbeſchule in Durmersheim, be⸗ auftragt. Der ſeitherige Leiter, Studienrat Heiß, wurde an die Gewerbeſchule nach Heidelberg verſetzt. * Stockach, 20. Sept. Auf der Homburg bei Stahringen brach in einer Scheune ein Brand aus, der in den aufgeſtapelten Erntevorräten veiche Nah⸗ rung fand. Im Nu ſtand das ganze Gebäude in Flammen. Ein Uebergriff des Elements auf die benachbarte Scheune war nicht mehr zu vermeiden, obwohl die Ortsfeuerwehr und auch die Motorſpritze von Stockach das möglichſte getan haben. Schließlich gelang es den Bemühungen der Wehren, den Brand auf ſeinen Herd gu beſchränken. zum größten Teil abgebrannt. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich, oͤa die Erntevorräte zum größten Tei vernichtet wurden. Die Scheunen ſind V Dienstag, 21. September 1937 Die Spiele der Hanoball⸗Bezirksklaſſe Verlauf in der Staffel 1 TV 46 Mannheim— TWViernheim:6(:4) Wie wir in unſerer Vorſchau andeuteten, ſo kam es auch. Die Mannheimer Turner mußten auf eigenem Ge⸗ lände ſehr ſchwer kämpfen, um gegen die Heſſen zu dieſem knappen Sieg zu kommen. Die Gäſte lieferten ein gutes Spiel und wehrten ſich bis zum Schlußpfiff gegen die Niederlage. Die 46er gewannen dieſes Spiel verdient dank beſſerer Leiſtungen im Angriff. Der Start der Tur⸗ ner war alſo ſür dieſe Saiſon ein guter, um gegen die andere Konkurrenz ebenſo beſtehen zu können, muß aller⸗ dings die Geſamtleiſtung eine beſſere werden. TB Leutershauſen— Sp 98 Schwetzingen:6(:4) In Leutershauſen gab es den erwartet harten Kampf um die Punkte. Beide Mannſchaften waren ſich ebenbürtig und gaben ſich nichts nach. So erlebten die Zuſchauer einen ſpannerden Kampf, der unter der guten Leitung von Mül⸗ ler, Käfertal ſtand. Die Spargelſtädter waren vor der Pauſe dreimal in Führung gegangen, mußten ſich aber je⸗ weils wieder den Ausgleich gefallen laſſen. Den Einhei⸗ miſchen erging es ober nach dem Wechſel auch nicht beſſer. So daß man ſich beim Schlußpfiff in ein gerechtes Unent⸗ ſchieden teilte. Dieſe Remis darf für die Gäſte allerdings als Erfolg gebucht werden, da ſie gegen Leutershauſen ſich immer ſchwer taten und im vergangenen Fahr durch eine Niederlage daſelbſt ihre Hoffnungen auf den Endſieg ſchwinden ſahen. TG Ziegelhauſen— Sp St. Leon 21:2(:2) Dem Sportverein St. Leon fehlen die alten Spieler und die jungen ſind noch nicht ſo weit. So kam denn an dieſem letzten Sommerſonntag nach Ziegelhauſen eine Elf, die ſich zwar reoͤlich mühte, aber niemals ihrem Gaſtgeber ernſthaften Widerſtand leiſten konnte. Bis zum Wechſel ging es noch einigermaßen. Mit:2 kamen da die St. Leoner noch glimpflich weg. 12 weitere Treffer nach der Pauſe, denen die Sportler keinen einzigen mehr entgegen⸗ ſetzen konnten, veränderte das Bild ſehr zu Ungunſten des Gaſtes. Plettner, Neckarau, hatte kein ſchweres Amt zu verſehen. Ziegelhauſens Jugend gewann gegen Wieblin⸗ gen beim Vorſpiel mit:2. Tbd Germania— T Friedrichsfeld 814(:9) Der Neuling mußte gegen die Friedrichsfelder Turner trotz härteſter Gegenwehr die Waffen ſtrecken. Dabei lie⸗ ferten die Germanen eine durchaus ebenbürtige Partie, aber vor dem Tor waren doch die Gäſte die beſſeren Schützen und dies gab auch den Ausſchlag zu Gunſten der Friedrichsfelder, die nun ſchon den zweiten Sieg zu ver⸗ zeichnen haben. Der Ketſcher Gund hatte in dieſem Spiel keine allzu große Schwierigkeiten zu überwinden und brachte das Spiel ſicher unter Dach und Fach. 1 Aeberraſchungen in der Staffel 2 T Handſchuhsheim— TS Kronan 152:6(:2) Die Hznoͤſchuhsheimer griffen an dieſem Sonntag erſt⸗ mals in die Spiele ein und hatten gleich einen feinen Erfolg zu verzeichnen. Die Kronauer, die ſchon am Vor⸗ ſonntag zu Hauſe von Poſt geſchlagen worden waren, öogen auch in Hanoſchuhsheim den Kürzeren. Dabei iſt aber nicht die Niederlage das überraſchende, ſondern die Art und Weiſe, wie die Platzherren mit ihrem Gegner ſpielten. Die Bergſträßler lieferten vom Anpfiff des Unparteiiſchen Siebert⸗Waloͤhof weg eine überlegene Par⸗ tie, führten bei der Pauſe:2 und hatten beim Schluß⸗ pfiff mit 15:6 die erſten Punkte errungen. Poſt⸗SpV— TG Jahn Weinheim:7(:4) Die Mannen von Jahn Weinheim konnten auch in Mannheim beim Poſtſportverein ihre derzeitige gute Ver⸗ faſſung unter Beweis ſtellen, nachdem ſchon am Vorſonn⸗ tag Reichsbahn dieſelbe zu verſpüren bekam. Allerdings ſang⸗ und klanglos gingen die Mannheimer nicht unter. Sie waren bis zum Schlußpfiff gewillt, die erſte Partie um die Punkte auf eigenem Gelände ſiegreich zu geſtalten, aber ſie ſcheiterten an dem eiſernen Siegeswillen der Bergſträßler und auch wieder am eigenen Angriff, der manche günſtige Torgelegenheit ungenützt verſtreichen ließ. Bange braucht den 8 wegen dieſes Punktverluſtes der zwar auf eigenem Gelände doppelt zählt, nicht zu ſein, aber das Stürmerſpiel muß zielſtrebiger und überlegener werden. Die Weinheimer müſſen in dieſem Jahr un⸗ bedingt beachtet werden; die Mannſchaft iſt beſſer beiſam⸗ men wie in der abgelaufenen Spielzeit. TBd Neulußheim— Reichsbahn⸗SpV:10(:4) Die Neulußheimer haben in der neuen Umgebung kein Glück, nun iſt ſchon die zweite Partie daneben geraten; diesmal ſogar auf eigenem Gelände, auſ' bem dieſelben beſonders ſtark ſind. Die Mannheimer wußten, was für ſie auf dem Spiel ſteht. Durch die Weinheimer Schlappe ar die Elf etwas unſanft gerüttelt worden und zeigte diesmal ein weſentlich beſſeres Spiel, bei dem auch der Sieg geling. Ausſchlaggebend für denſelben war die gute SLeiſtung der Hintermannſchaft, die allerdings gegen das lenge Spiel des Gaſtgebers nicht allzu ſchwer anzukämpfen hatte, aber auch den eigenen Angriff wipkſam zu unter⸗ ſſtützen vermochte, darf ſie für ſich das Hauptverdienſt am Erfolg in Anſpruch nehmen. In der erſten Hölfte waren unter Pfrang⸗Weinheim ſich die beiden Mannſchaften ebenbürtig; Mannheim ſerrang nur dank beſſeren Wurfvermögens einen:4 Vor⸗ prung. Nach dem Wechſel Hominierte aber Reichsbahn klar und ſiegte veroͤient 10:5. U TG St. Leon— Kurpfalz Neckarau:3(:2) Der Neuling aus Neckarau konnte in St. Leon nicht n die gute Form ides Vorſonntags anknüpfen und wurde daſelbſt nach verteilter erſten Hälfte mit einem knappen :2 Rückſtand mit:3 geſchlagen. Müller⸗Plankſtadt leitete das faire Spiel gut. Die Kurpfälzer brauchen ſich dieſe Niederlage aber nicht zu ſehr zu Herzen gehen laſſen, denn die Spiele haben ja erſt begonnen. Frauen⸗Handball TV 46— S Waldhof 623(:2) TSG 61 Ludwigshafen— Poſt⸗S:0(:0) VfR— Pfe Neckarau:0(:0) Kreisklaſſe TV Edingen— Bie Neckarau 575(:3) Jahn Neckarau— T Brühl:6(:2) Berufsborabend in der Deutſchlandhalle Kölblin ſchlägt Baines nach Punkten „ Zur Eröffnung der neuen Winterkampfzeit hatte die Berliner„Deutſchlandhalle“ am Samstaa nicht gerade den erwarteten Beſuch. Es mögen vielleicht 8000 Zuſchauer ge⸗ weſen ſein, die dem internationalen Programm ſolgten. Harter, pauſenloſer Schlagwechſel brachte der einleitende Kampf zwiſchen Luxemburgs Halbſchwergewichtsmeiſter Emil Conter und dem Berliner Leonhard Marohn. Conter errang als körperlich ſtärkerer und erfahrenerer Boxer einen knappen. aber verdienten Punktſieg, obwohl er in der ſechſten und letzten Runde ſchwer nehmen mußte.— Mit dem erſt 18jährigen, hochgeſchoſſenen Eng⸗ künder Stanley Kirby wußte der 15 Pfund ſchwerere Erwin Klein(Solingen) im folgenden Schwergewichts⸗ treffen nur wenig anzufangen. Der junge Enaländer führte allzu ſchulmäßiges Boxen vor, wirkte im Schlog⸗ anſatz zu langſam und zu ſteif und hatte von der erſten Riunde an keine Chance. Klein, der wieder einmal ganze Serien in die Luft ſchlug, gewann hoch nach Punkten doch hinterließ er keinen Eindruck.— Völlia unter Form und voller Hemmungen trat der Münchner Schwergewichtler Kurt Haymann gegen den Engländer Billy Wain⸗ wright an. Der Bayer wurde auf der erſten Hälfte der zehn Runden mit wuchtigen Haken und ſteiſen Geraden ſchwer eingedeckt. Haymann traute ſich nicht, ſeine Rechte einzuſetzen und ſelbſt die Führung zu übernehmen, ob⸗ wohl der Engländer am Koyf nicht allzu viel vertragen konnte. Haymann verlor hoch und verdient nach Punkten. Den ſchönſten Kampf des Abends lieferten ſich der deutſche Europameiſter Arno Kölblin(Plauen) und der Engländer Norman Baines. Kölblin zeiate ſich weiter verbeſſert und errang als techniſch weitaus rei⸗ feren Boxer einen hohen Punktſiea. Von der erſten Runde an kämpfte der früher etwas zaudernde Vogtländer recht entſchloſſen. Energiſch und beherzt trieb er ſeinen 203 Zentimeter großen und um 13 Pfund ſchwereren Geaner, punktete mit ſeiner ſtarken, auf die Dauer vernichtenden Linken als Stopper und Geraden, um den harten, für ſein Gewicht überaus wendigen und im Nabkampf äußerſt ge⸗ fährlichen Briten mit wuchtigen Rechten am Koyf zu öffnen. Wenn Kölblin ſich mit einem klaren Punktſieg begnügen mußte, ſo lag das weniger an ſeiner Leiſtung, als an der erſtaunlichen Härte und wirklichen Qualität ſeines Gegners. Recht nach dem Geſchmack der Zuſchauer war der Schluß⸗ kampf zwiſchen dem deutſchen Bantamaewichtsmeiſter Wer⸗ ner Riethdorf und dem belgiſchen Federgewichter Joſ. Aerts. Der ſchlagſtärkere und flinkere Riethdorf er⸗ rana klare Vorteile und ſiegte hoch nach Punkten. Bezirks- und Gauklaſſenfechter im Kampf Rekoröbeteiligung in Florett und Säbel— Sieger im Florett: F. Stillecke Tod 78 Heidelberg Pünktlich um 9 Uhr begannen am Sonntagvormittag in der Turnhalle des TV 46 Mannheim die Ausſcheidungs⸗ gefechte für die Gaumeiſterſchaften. Mit einer in den letzten Jahren noch nie dageweſenen Beteiligung von 26 Florett⸗ fechtern begannen im Florett die Vorrunden. Auf zwei Kampfbahnen wickelten ſich die Kämpfe flott ab, ſo daß um 11.30 Uhr mit der Zwiſchenrunde begonnen werden konnte. In den Vorrunden ſchieden ſchon bekannte ältere Fechter aus, da teilweiſe die Runden ſehr ſtark waren und ſich gleichwertige Gegner gegenüberſtanden. In die Endrunde kamen acht Fechter. Um den Platz gab es hier recht hart⸗ näckige und intereſſante Kämpfe zu ſehen. In der Zwiſchen⸗ runde ſchieden u. a. aus: Müller(FC Viernheim), Haaf (Weinheim), Grießhaber(MỹC 84), Dr. Forſtmeier (Weinheim). Die Endrundenkämpfe ſtanden unter der Leitung des Obmannes Schneider(Pforzheim), der dieſes Amt einwandfrei führte. In den einzelnen Kämpfen ſchälten ſich Lu tz(Mö 84) und Stillecke(Heidelberg) ſowie Bayer(TV 46) und Hornung(ßHeidelberg) als die Beſten heraus. Man ſah ſehr gute Leiſtungen. Nach ſechs⸗ Schweden gewann gegen Deutſchland Der Leichtathletikkampf, den Schweden gegen Deutſchland im Olympia⸗Stadion zu Berlin austrug, wurde von den Schweden mit 107 Punkten gewonnen. Unſer Bild zeigt einen Ausſchnitt aus dem 5000⸗Meter⸗Lauf. Jonsſon führt das Felb vor Eitel und ſeinem Landsmann Hellſtröm und Raff⸗ Oberhauſen. Baben bort gegen Polen Heute in der Feſthalle in Karlsruhe Die badiſche Boxſtaffel, die in letzter Zeit ſo überaus erfolgreich abſchnitt, empfängt heute abend eine polniſche Auswahlmannſchaft. Es finden folgende Treffen ſtatt: Fliegengewicht: Aſelſki⸗Polen— Birk⸗Karlsruhe. Bantamgewicht: Spod en ſe wi ꝛc z⸗Polen—Stätter⸗ Mannheim. Federgewicht: Auguſtowic z⸗Polen— Hoffmann⸗ Mannheim. Leichtgewicht: Mikolajctzyk⸗ Polen— Hettel⸗ Karlsruhe. Weltergewicht: Bartoſia k⸗Polen— Würth⸗Mann⸗ heim. Mittelgewicht: Chmielewſki⸗polen— Mietſchke⸗ Berlin(Gaſt). Halbſchwergewicht: Piſar ſkk i⸗polen— Bolz⸗Mann⸗ heim. Schwergewicht: Pietrzak⸗ Polen— Maier⸗Sin⸗ gen. GSchirner, Zander⸗M.) ſtündigen Kämpfen waren endlich bie Rangplätze der beſten unterbadiſchen Fechter ermittelt. Rund 125 Einzelgefechte mußten ausgetragen werden. Wie vorausgeſehen, konnte der TV 46 Mannheim die meiſten Endrundenteilnehmer ſtellen, nach ihm kommen der Mannheimer Fechtelub v. 1884 und Tgd. Heidelberg. Während die Endrundenkämpfe der Florettfechter noch durchgeführt wurden, fanden auf zwei Bahnen die Vorrunden der Säbelfechter ſtatt. Hier aing es noch etwas ruhig zu, was ſich jedoch in den Zwiſchen⸗ und Endrunden änderte. Das Tempo ſteigerte ſich, und damit wurden die einzelnen Säbelkämpfe weit intereſſanter. In die Endrunde kamen Vertreter aus Mannheim, Viern⸗ heim und Weinheim. Jedoch waren in der Zwiſchenrunde Stichkämpfe erforderlich, was die Stärke der Fechter beweiſt. In der Endrunde im Florett hatten ſich als Vertreter für den 1. Platz herausgeſchält: 1. Lutz(§C 84) 22 Tr., 2. Stillecke(Heidelberg) 25 Treffer, 3. Bayer(TV 46 Mhm.) 28 Treffer mit jeweils fünf Siegen. Es war ſomit zwiſchen dieſen ein Stichkampf erforderlich. Die Stichkämpfe wur⸗ den geleitet von Knies(Freiburg). Bayer verlor ſeine Gefechte mit 2 und 3 zu 5 Treffern. Der Entſcheidungs⸗ kampf lag zwiſchen Lutz(Mannheim) und Stillecke(Heidel⸗ berg). In einem äußerſt dramatiſchen Entſcheidungsgefecht, bei welchem jeweils immer der Ausgleich erzielt wurde beim Stande von vier zu vier, konnte ſich Stillecke durch einen Zwiſchenſtoß den erſten Platz und den Bezirks⸗ meiſtertitel ſichern. Kleine Sport⸗Nachrichten Seinrich Henkel beſiegte in Los Angeles beim 11. Pazi⸗ fekſübweſtturnier den Amerikaner Siſſon in drei Sätzen:1,:6,:0. v. Hütſchler konnte bei der vierten Wettfahrt zur Starboot⸗Weltmeiſterſchift auf dem Kurs von Weſtern Long Island auf„Pimm“ ſeinen ritten Sieg ſteuern und damit in der Geſamtwertung auf den oͤritten Platz vorrücken. Württembergs Elf zum Fußballgaukampf gegen Heſſen am Sonntag, 26. September, in Stuttgart wurde wie folgt aufgeſtellt: Schnaitmann; Seibold(beide VfB)— Janſen (SC); Kraft(VfB)— Ribke(Kickers)— Schädler(Ulm); Baier(Kickers)— Koch(BſB)— Seitz(Kornweſtheim)— Eyſſele(SC)— Schrooe(Eßlingen). Erneut geändert wurde die Spielphan der Fußball⸗ Meiſterſchaftsſpiele für den kommenden Sonntag in Würt⸗ temberg. Neben VſR Schwenningen— Ulm 94 fällt auch das Treffen Union Böckingen— Spfr Eßlingen aus. Da⸗ für wird das Spiel Union Böckingen gegen SSV Ulm durchgeführt. Fubel in Schwedens Preſſe Der Sieg der ſchwediſchen Leichtathleten im Länderkampf gegen Deutſchland im Berliner Olympia⸗Stadion am Sonn⸗ tag beherrſcht das Bild der ſchwediſchen Zeitungen ein⸗ ſchließlich des politiſchen Teils. Mit rieſigen Lettern ver⸗ kündeten Sonderausgaben den Sieg und überall im Lande fand der Sieg großen Widerhall. 8 „Aftonbladet“ ſchreibt wörtlich:„Die ſchwediſche Leichtathletik hat ihren größten Sieg zu verzeichnen, da Deutſchlands ſtarke Mannſchaft zum dritten Male im Län⸗ derkampf bezwungen wurde. Die Deutſchen haben ſich vor⸗ her im Laufe des Jahres ausgepumpt— die Schweden haben ihre äußerſte Kraft geſpart und gewonnen.“ Der überragende deutſche Sieg im Hanoball⸗Länderkampf in Göteborg wird von manchen Blättern als Revanche für die Berſiner Niederlage gewertet. Am den Stichpokal Tennisklub ſchlägt Té Rheinau:0 Zur größeren Förderung des Doppel⸗Spieles hat Direk⸗ tor Stich⸗Mannheim für die Mannheim⸗Luòwigshafener Tennis⸗Klubs einen wertvollen Wanderpokal geſtiftet, der in dieſem Jahre zum zweiten Male ausgeſpielt wird. Es heteiligen ſich dabei acht Klubs: Tennisklub Mannheim, der Gewinner im Vorjahre, Tennis⸗ und Turnierklub Grün⸗ Weiß, Mannheim, Tennisklub Waldpark, Tenniskxub Neckarau und Rheinau, Tennisklub Ludwigshafen und J6 Farben. In den Vorrunden ſiegte TC Ludwigshafen gegen Grün⸗Weiß und JG Farben gegen TC Waldpark. Ueber⸗ raſchenderweiſe verlor dann JG Farben gegen TC Oud⸗ wigshafen und dürfte wohl der Gegner in der Schlußrunde des Tennisklubs Mannheim ſein. Am Samstag war nun TC Rheinau am Friedrichsring au Gaſt und mußte, obwohl TC mit kombinierter Mann⸗ ſchaft antrat, eine:0⸗Niederlage hinnehmen. Die Ergebniſſe: Dr. Buß/ Brummer— Laarmann/ Münchhauſen:2,:2; Schwab II/ Hölſcher— Wagner/ Junge:2,:7,:2; Weih⸗ rauch/ Schneider— Klein/ Cordes:3,:8; Engert/ Sputh— Schröder/ Junghold:4,:2; von Wasmer/Rügler— Dr. Schweizer/ Gramlich:6,:0. Hans Stuck trennt ſich von Auto-Anion Eine jahrelange Verbindung im internationalen Auto⸗ mobilrennſport iſt in dieſen Tagen gelöſt worden. Der frühere deutſche Bergmeiſter Hans Stuck trennt ſich von Auto⸗Union und wird ſchon am kommenden Sonntag beim Maſaryk⸗Rennen in Brünn nicht mehr den Auto⸗Union⸗ Rennwagen ſteuern. Die Auto⸗Union iſt in Brünn durch die oͤrei Fahrer Bernd Roſemeyer, den Nachwuchsfahrer H. P. Müller und den Italiener Achille Varzi vertreten. Weſtfalenſieg in Neunkirchen Saar—Weſtfalen:10 Die Amateurborſtaffel des Gaues Weſtfalen trug auf ihrer Wettkampfreiſe durch den Gau Südweſt am Sonntagabend in Neunkirchen ihren zweiten Kampf aus. Gegen eine Saar auswahl kamen die Weſtfalen nach ihrem:7⸗Siea in Ludwigshafen auch hier zu einem ſchönen Siege mit 10:4 Punkten. Vor 600 Zuſchauern bewieſen die Weſtfalen einmal mehr daß ſie zu den ſtärk⸗ ſten deutſchen Borgauen zählen, Die vier Punkte der Sagrauswahl reſultieren aus zwei Unentſchieden im Feder⸗ umd Mittelgewicht, ſowie einem Sieg, den Petry (Quierſchied) im Weltergewicht über Koch(Münſterſ errang. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Strangfeld(W) ſchlägt Simon(S) n. P. — Federgewicht Gwei Kämpfe): Piotrowſky(W) ſchlägt Simon(S)n.., Gänſerich(W)— Staub(S) unentſchie⸗ den.— Leichtgewicht: Jakubowſki(W) ſchlägt Dreher(S) in der 2. Runde k. o.— Weltergewicht: Petry(S) ſchlägt Koch(W) n. P.— Mittelgewicht: Wittmann(W)— Puf⸗ fay(S) unentſchieden.— Halbſchwergewicht: Schäfer(W) ſchlägt Altpeter 4S) n. P. 16, 18, 26 Lg.: Die Rangſolge im Florett iſt folgende: 1. Stillecke (Tade. 1878 Heidelberg); 2. Lutz(Mannheimer Fechtelub von 1884); 3. Bayer(TV 1846 Mannheim) jeweils nach Stichkampf; 4. Iſſelhard(TV 1846 Mannheim); 5. Hornung (Tade. 1878 Heidelberg): 6. Becker(TV 1846 Mannheim); 7. Jacobi(Mannheimer Fechtelub von 1884); 8. Merkle (TV 1846 Mannheim). Die Endrunde im Säbelfechten vereinigte wiederum die alten Kämpfer aus den vergangenen Jahren. Hier gelang es dem Nachwuchs nicht, in Erſcheinung zu treten. Spät abends,.30 Uhr, konnte enhlich mit den Säbelkämpfen meiſterſchaften folgende Fechter: 1. Bayer(TV 1846 begonnen werden. Es qualifizierten ſich hier für die Gau⸗ Mannheim); 2. Iſſelhard(TV 1846 Mannheim); 3. Becker (TV 1846 Mannheim); 4. Knapp(Fechtelub Viernheim); 5. Jung(Fechtelub Viernheim); 6. Röder(TV 62 Wein⸗ heim): 7. Ehlers(Mannheimer Fechtelub 1884). Abends 8 Uhr waren endlich die Kämpfe beendet, ſo daß Fachamtsleiter Höfler(Mannheim) die Siegerehrung vornehmen konnte. Ein arbeitsreicher Tag für Fechter und Kampfrichter war beendet. Die Sieger haben ſich das Recht zur Teilnahme an den Gaumeiſterſchaften erworben, die am 23./24. Oktober in Weinheim ſtattfinden. Pferdeſport Krefeld(19. September) Preis der Grotenburg. 2400 /, 1400 Meter(Dreij.) 1. Stall Immelmanns Staatspreis(5. Wenzel); 2. Staats⸗ oper, 3. Verafina. Tot.: 36, Lg.:—10.(Es liefen nur drei Pferde.) EW.: 50:10. Hüttenpark⸗Jagdrennen. 2400 /, 3000 Meter. 1. Frau A. Ohlmeiers Gnom(K. Broda), 2. Unic, 3. Xerxes. Tot.: 41, Pl.: 10, 13, 30, Lg.:—15—3. Ferner: Rheinlandmädel, Robinſon, Aſeptic, Martini, Roſenrot. EW.: 86:10. Preis der Linner Burg. 2000 4. 2000 Meter. 1. Geſt. Freismiſſens Wolkenflug(Zachmeier), 2. Perbellina, 3. Morgenluſt. Tot.: 47, Pl.: 15, 14, 13, Lg.:——2. Fernec: Chevalier, Argliſt, Chinafeuer, Maharon. EW.: 210. Preis der Rheinprovinz. 10 000 /. 2400 Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Elritzling(R. Zachmeier), 2. Palaſtherold, 8. Larus. Tot.: 107, Pl.: 25, 20, 37, Lg.:——3. Ferner: Ebro, Trollius, Sonnenfalter, Mario. EW.: 650:10. Schönwaſſer⸗Jagdrennen. 2400. 3300 Meter.(Ausgl. .) 1. Gabriels Lebensart(J. Hochſtein), 2. Gängerin, 3. Erlkönig II. Tot.: 19, Pl. 12, 14, 14, Lg.: 10——10. Fer⸗ ner: Musca, Kurzer Kopf, Bärbel, Ancona. EW.: 116:10. Preis von Greiffenhorſt. 2800. 2000 Meter.(Ausgl. III.) 1. F. Dillmanns Mithro(K. Buge), 2. Gildetraut, 3. Stobno, 4. Kukuruz. Tot.: 62, Pl.: 22, 15, 19, 15, Lg.: ——4. Ferner: Manzanares, Natango, Sarafan, Lauf⸗ paß, Irmgard, Winnetou. EW.: 378:10. Preis von Sollbrüggen. 2000 /, 2000 Meter.(Ausgl. IV.) 1. Abteilung: 1. Dr. A. Röthers Debatte(K. Buge), 2. Heidekönig, 3. Maktonio. Tot.: 41, Pl.: 11, 11, 13, Lg.: ——5. Ferner: Kohinor, Baoul, Fechter, Aſti. EW.: 180:10. 2. Abteilung: 1. G. u. W. Eichholz Thuribert(E. Wermann), 2. Orchilles, 3. Chevalier. Tot.: 56, Pl.: 21, 16, 26, Eg.:—1½2—4. Ferner: Praſſer, Oſterluzei, Faci⸗ nello, Veedol. EW.: 198. Leipzig(19. September) „Ohne Fleiß kein Preis. 2400 Mark, 1200 Meter. (Sweij.): 1. Stall Donaus Valanda(W. Eichler); 2. Kö⸗ migskerze; 3. Pröſent; 4. Storta. Toto: 258; Platz: 38, 17, 18, 20. Lg.:—-—K. Ferner: Dattler, Oct wiana, Marion, Reditta, Imme, Conwallaria. EW: 1372:10. Volkstum und Heimat: 2200 Mark, 1200 Meter: 1. Wern. Schmidts Hanſakind(G. Flint); 2. Boreas; 3. Rheinländer. Toto: 78; Platz: 12, 13, 1, 12. OLg.: ——6. Ferner: Lachendes Lebens, Corſica, Stammes⸗ flagge, Legionär, Wunſchlos, Fidibus. EW: 680:40. Lücke⸗Jagdrennen⸗ 2700 Mark, 4200 Meter(Ausgl. 4: 1. Hptm. Friedrichs Grog(J. Unterholzner); 2. Hugo Droop; 3. Roſaly⸗Alcanda. Toto: 33; Platz: 16, 21, 43. 7 0——74. Ferner: Marſo, Lorenz, Hebe, Enthuſiaſt, akalle. EW: 224:10. Leipziger Herbſt⸗Ausgleich. 27700 Mark, 1400 Meter. (Ausgl.): 1. Stall Steinecks Einfall(ß. Ludwig); 2. K 3. Schneekönigin. Toto: 33, Platz: 16, 14, 2. Lg.: 74——K. Ferner: Fra Diwolo, Saorkampf, Feuerwarte, Mairoſe, Mawall. EW: 100:10. Leipziger Haupt⸗Jagdrennen. 5000 Mark, 3200 Meter: 1. v. Wedemeyers Lufthauch(W. Zimmermann); 2. Drei⸗ läufer; 3. Feldſoldat; 4. Feldſcher. Toto: 72; Platz: 15, —%—1. Ferner: Kriegsflamme, Ahn⸗ herr, Volmar, Horrido, Ratsherr, Mangöld, Gincruſta. GW: 200:100. Walküren⸗Preis. 1600 Mark, 1800 Meter: 1. Fr. Hüners Tubaner(Frau E. Blume); 2. Arabba; 3. Hut ab. Toto: 26; Platz: 13, 22, 14. Dg.: ½—1/1—K. Ferner: Paramour, Fruttina, Walthari, Jea, Bergamotte, Baba. GW: 312:10. 0 Trachten und Tänze. 2200 Mark, 2400 Meter.(Aus⸗ gleich 4: 1. Hptm. Schwickerts Jagdſprung(W. Eichler); 2. Jodlond; 3. Schwertlilie; 4. Marna. Toto: 160, Platz: 26, 15, 10, 15. Lg.:—74—4. Ferner: Land, Kriegsflagge, Frieden zu, Meierflöte, Vorwärts. EW: 772:10. Erntekranz⸗Ausgleich. 2200 Mark, 1600 Meter(Aus⸗ gleich): 1. J. Gaidas Inländer(G. Dolff); 2. Günſt⸗ ling, 3. Pyramide; 4. Felſenlicht. Toto: 211; Platz: 45, 52, 52, 17. Lg.: 14—.-K. Ferner: Veilchen, Juiſt, Jobſt, Cornelia, Amati, Aufſtieg. GW: 2728:10. Sageolaleucleꝛ Dienstag, 21. September Nationaltheater:„Ein Maskenball“, Oper von Verdi, Miete E, 19.80 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Weinſtraße⸗Pfalz. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim Kleinkunſtbühne Libelle: 20.30 Uhr Kabarett— Bariets. Tanz: Libelle. Palaſthotel. Porkhotel, Waldparkreſtautant. und Kaffee Karl Theodor. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Univerſum:„Dis Schweigen im Walde“.— Alhambra: „Der Unwiderſtehliche“.— Schauburg:„Verſprich mir nichts“.— Palaſt und Gloria:„Wenn Du eine Schwieger⸗ mutter haſt“.— Scala und Capitol:„Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaot. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum, E 7, 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Ubr. Sonderſchan: Aus der Mannheimer Theaterweft. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 10 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Junge deutſche Biloͤhauer. Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Burte⸗Ausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L. 2. 9: Geöffnet von 10 bis 13 und non 16 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.30 bis 12 und 16 bis 10 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 18 und 16.30 bis 21 Uhr.* * Pesne, Traum⸗ ⏑ 4 * Dienstag. 21. September 1937 der Neuen Mannheimer Zeitung 12prozenſige Zunahme der Einzelhandelsumsate im Juli 42pTOZ. Sieigerung seii 1935 Die Forſchungsſtelle für den Handel beim Reichskura⸗ torium für Wirtſchaftlichkeit und das Inſtitut für Konjunk⸗ turforſchung legen folgenden gemeinſamen Bericht über die Entwicklung der Einzlhandelsumſätze im Juli d. J. vor: Die Umſätze des deutſchen Fachhandels waren im Juli d. J. um 12 v. H. höher als im Juli 1936. Damit wurde die bereits ſeit mehr als einem Jahr ziemlich gleichmäßige Erhöhung der Einzelhandelsumſätze um ein Zehntel in etwas verſtärktem Maße fortgeſetzt. Die Umſätze des Ein⸗ zelhandels hatten im Jahre 1936 um 10 v. H. und im erſten Halbjahr 1937 ebenfalls wieder um 10 v. H. über den Um⸗ ſätzen der entſprechenden Vorjahrszeit gelegen. Auch beim Vergleich mit dem Jahre 1933 zeigt ſich eine auffallende Gleichmäßigkeit der Steigerungsſätze. Nachdem in der erſten Hälfte dieſes Jahres dͤie Umſätze des erſten Halbjahres 1938 um 40 v. H. überſtiegen worden waren, betrug die Umſatz⸗ zunahme im Juli 42 v. H. An der Umſatzzunahme des Juli waren nicht alle Ein⸗ zelhandelszweige gleichmäßig beteiligt. Bei den Lebens⸗ mittelfachgeſchäften(überwiegend Betriebe ohne Friſchobſt und ⸗gemüſe) wurden die Umſätze des Juli 1936 um 8,1 v. H. überſchritten. Zuſammen mit den in früheren Jahren eingetretenen nennenswerten Umſatzzunahmen liegen die Umſätze der Lebensmittelfachgeſchäfte, ähnlich wie die des geſamten Einzelhandels, um 40,3 v. H. über den Umſätzen im Juli 1933. Beſonders ſtark ſind innerhalb des Gebietes des Einzelhandels mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln die Umſätze der Fachgeſchäfte für Schokolade und Süßwaren geſtiegen(plus 20 v. H. gegenüber Juli 1936). Die mit dem Steigen des Volkseinkommens eintretende Erhöhung des Lebensſtandards kommt begreiflicherweiſe nach Auffül⸗ lung der Lücken im lebensnotwendigen Bedarf in beſonders ſtarkem Maße dem ſogenannten Maſſenluxus zugute. Wenn ſomit vom Schokoladenfachhandel die Umſätze des Juli 1933 im Berichtsmonat um 65,8 v. H. überſchritten wurden, ſo iſt bei der Beurteilung dieſer Zahl zu berückſichtigen, daß Leicht entbehrliche Waren in der Kriſe beſonders ſtarke Umſatz⸗ rückgänge erlitten haben. Im Tabakwarenfachhandel lagen die Umſätze des Juli um 11 v. H. über Vorjahrshöhe. Die Umſätze der ländlichen Gemiſchtwarengeſchäfte haben ſich ebenfalls recht kräftig erhöht. Sie ſind bei Betrieben, die vorwiegend Lebensmittel führen, im Juli um 8,9 v. H. gegenüber dem Vorjahrsjuli geſtiegen. In ländlichen Ge⸗ miſchtwarengeſchäften, die vorwiegend Textilwaren abſetzen, betrug die Umſatzzunahme im gleichen Zeitraum 15,3 v.., ſie lag damit in der Nähe der Umſatzzunahme der Textil⸗ warenfachgeſchäfte. Der Textilwareneinzelhandel konnte im Berichtsmonat ſeine Umſätze im Geſamtdurchſchnitt um 17,3 v. H. erhöhen. Auch an dieſer Zunahme waren Preisſteigerungen nur in geringem Umfang beteiligt(3,5 v..). In erſter Linie handelte es ſich um Zunahmen der umgeſetzten Mengen und um einen Erfolg des Abſatzes von Waren höherer Quali⸗ täten. Im Vergleich zum Juli 1933 iſt die Abweichung der Umſatzzunahme zwiſchen dem Lebensmittelfachhandel und den Textilwarenfachgeſchäften weſentlich geringer. Umſatz⸗ erhöhungen bei Lebensmittelfachgeſchäften um 40,3 v. H. ſtanden Zunahmen des Abſatzes in Textilwarenfachgeſchäf⸗ ten um 48,1 v. H. gegenüber. Die ſtärkſten Umſatzgewinne gegenüber dem Vorjahr er⸗ zielten Wäſchegeſchäfte(plus 27,4 v..), Fachgeſchäfte für Bettwaren(plus 21,9 v..) und Fachgeſchäfte für Herren⸗ und Knabenbekleidung(plus 21,0 v..). Erheblich unter⸗ durchſchnittlich waren die Umſatzgewinne bei Fachgeſchäften für Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren(plus 12,8 v..). In wie ſtarkem Ausmaß der Wirtſchaftsaufſchwung auch im Einzel⸗ handel durch die Wirtſchaftsführung der Reichsregierung beeinflußt wird, zeigt ein Vergleich der Textilwarenumſätze im Juli 1937 und im Juli 1933. Die ſtarke Wiedereinſchal⸗ tung gerade der männlichen Verbraucherſchaft in den Ar⸗ beitsprozeß hatte bei Fachgeſchäften für Herren⸗ und Kna⸗ benkleidung ein Anwachſen der Umſätze auf reichlich das Anderthalbfache(plus 56,6 v..) zur Folge; die För⸗ derung der Haushaltsgründungen führte zu einer Erhöhung der Umſätze im Wäſcheeinzelhandel um ebenfalls die Hälfte (plus 50 v..). Recht erheblich waren auf dem Gebiet des Einzelhandels mit Bekleidungsbedarf auch die Umſatzzunah⸗ men bei Schuhwarenfachgeſchäften, die ſich gegenüber Juli 1936 auf 24,2 v. H. beliefen. Beſonders ſtarke Umſatzzunahmen wieſen auch die mei⸗ ſten Fachgeſchäfte für Möbel und Hausrat auf. Im Einzel⸗ handel mit Funkgerät ſtiegen die Umſätze in den Ver⸗ gleichszeiträumen um 40 v.., im Nähmaſchinenſachhandel um 8 bis 30 v. H. und im Möbelhandel um 24,5 v. H. Etwas geringer als in den früheren Monaten waren die Umſatzſteigerungen im Einzelhandel mit Eiſenwaren und Hausrat(6 bis 10 v..). Allerdings zeigt ein Vergleich mit dem Jahre 1993, daß dieſe Einzelhandelszweige— ſo⸗ weit es ſich überſehen läßt— erheblich ſtärkere Umſatz⸗ erhöhungen erzielen konnten als die meiſten anderen Ge⸗ ſchäfte. Bei Möbelfachgeſchäften wurden die Umſätze ſeit Juli 1933 beinahe verdoppelt(plus 93,5 v..) und im Fach⸗ handel mit Eiſenwaren und Hausrat lagen die Umſatzzunah⸗ men im Durchſchnitt zwiſchen 55 und 60 v. H. Im Kraftſahrzeughandel lagen die Umſätze im Berichts⸗ monat um 1 bis 5 v. H. über Vorjahrshöhe und übertrafen damit die Umſätze im Juli 1933 um 80 v. H. Sorgen um den französischen Franken Weileres Fallen erwariei Paris, 21. September. Zur geſtrigen Unterredung des franzöſiſchen Botſchafters Corbin mit dem Miniſter⸗ präſidenten Chamberlain berichtet„Daily Expreß“, daß dieſe Unterredung auf Bitten des franzöſiſchen Botſchaf⸗ ters hin erfolgt ſei. Gegenſtand der Beſprechung ſei die ſchwierige Lage des franzöſiſchen Franken geweſen. In unterrichteten Kreiſen erwarte man, daß der Franken auch weiterhin fallen werde. Seit Ausbruch der neuen Frankenkriſe ſtünden die Unterzeichnerſtaaten des Dreier⸗Währungsabkommens in ſtändiger Verbindung. Der franzöſiſche Botſchafter habe geſtern Chamberlain beſtimmte Vorſchläge bezüglich der Währungsfrage des Franken vorgelegt, über deren Inhalt allerdings noch nichts bekannt ſei. * Ein weiterer 100⸗Mill.⸗Pfund⸗Kredit zur Stützung des franzöſiſchen Franken? Nach dem Londoner„Sunday Chroniele“ wird anläßlich des Beſuchs des engliſchen Unterſtaatsſekretärs im Schatz⸗ amt Phillips in Amerika die Frage einer kurzfriſtigen Anleihe Englands und Amerikas an Frankreich erörtert werden. Es ſoll ſich um eine Anleihe von 100 Mill. Pfund ur Stützung des Franken handeln. 50 Mill. Pfund ſollen Pnach von England und 50 Mill. Pfund von den Ver⸗ einigten Stoaten gegeben werden. Außerdem ſoll England die 40⸗Mill.⸗Pfund⸗Anleihe, die Frankreich im Dezember zurückzahlen müßte, verlöngern. Außenhandels-Schulungswoche in Heidelberg Die Außenhandels⸗Schulungswoche in der Stiftsmühle bei Heidelberg fand am Montag ihren Abſchluß. Nachdem am Sonntagvormittag in einem Vortrag von A. Strack⸗ Hamburg die handelspolitiſchen Beziehungen Deutſchlands zu den Vereinigten Stgaten von Nordamerika behandelt worden waren, kamen die auslandsdeutſchen Teilnehmer aus Ueberſee zu Wort, die in Ausführungen über die Ex⸗ portwirtſchaft ihrer Gaſtländer etwa beſtehende Ausfuhr⸗ möglichkeiten aufzeigten.— Im letzten Vortrag, den Gau⸗ obmann Pg. Dr. Roth hielt, wurden Arbeit und Waffe als Grundlage der Nation herausgeſtellt. 7 5 Der Leiter der Schulungswoche, Pg. Dreyer, betonte in ſeiner Schlußanſprache die Notwendigkeit, wie auf allen anderen Gebieten auch im Wirtſchaftlichen zur Gemein⸗ ſchaftsarbeit zu gelangen; das gelte insbeſondere für die Exportwirtſchoft, für den überſeeiſchen Handel. Aus wirt⸗ ſchaftlicher und politiſcher Einſicht müſſe der deutſche Kauf⸗ mann im Inland wie in Ueberſee den eigenen Nutzen, den Nutzen eines Betriebes dem Nutzen der geſamten deutſchen Wirtſchaft unterordnen. So ſei es nicht Sinn der Schulungswoche geweſen, leoͤiglich geſchäftliche Dinge zu beſprechen, ſondern ihr höchſter Sinn war es, die politiſche Verpflichtung, die deutſche Verpflichtung, die deutſche Ver⸗ antwortung und die ſich hieraus ergebenden Erkenntniſſe herauszuſtellen. Mit einem freudig aufgenommenen„Sieg⸗ Heil“! auf den Führer ſchloß dann Pg. Dreyer die 2. Außenhandelsſchulungswoche der DAc, Gauwaltung Baden. * Ausloſungsrechte zur Ablöſungsanleihe der Stadt Maunheim. Der Termin für die diesjährige Ausloſung iſt zuf Donnerstag, den 7. Oktober, feſtgeſetzt. * Süddeutſche Reviſions⸗ und Treuhand Ac, Mann⸗ heim. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1936 Honorareinnahmen von 363, außerdem 6165/ ſon⸗ ſtige Ertröge. Nach Abzug der Unkoſten ergibt ſich ein Gewinn von 11701 /, der ſich um den Gewinnvortrag auf 19 715 erhöht. Ueber die Verwendung des Gewinns wird nichts geſagt. 0. * Roſolwerk AG, emi Fabriken, Mannheim. Dieſe 11 50 000/ AK arbeitende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäſtsfahr 1036 bei einem auf 25 791(28923)„ zurück⸗ gegangenen Warenerlbs mit einem Verluſt von 6389/ 8906 /, um ben ſich der Verluſtvortrag auf 20 795 4 (14 406)/ erhöht. A0 * Köhl⸗Elektromotorenwerke Saarbrücken. Dieſe mit 140900/ Ac ausgeſtattete Geſellſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1996 bei einem Fabrikationserlös von 96 557 Mark einen Verluſt von 1963 aus. In der Bilanz be⸗ tragen bei 88 182(82 182) Reſerven und Rückſtellungen die Verbindlichkeiten(73 7¹⁰ /, denen 47 57% 99 332 egenüberſtehen, 0 8 119564(120 060). 4. Das nicht eingezahlte Ack wird mit 50 668 L. Piene Wn * Hohmann⸗Moſer Ach, Pforzheim. Dieſe Bifouterie⸗ kunſeHeſchaftsſabr 1986⸗37(30..) bei ver⸗ ringerten Abſchreibungen einen auf 17 069(1730) er⸗ höhten Jahresgewinn. Dazu treten noch 2781/ Gewinn⸗ Der Fabrikotionsertrag ſtieg auf 1 168 228 vortrag. 6 5. 059 287 0. In der Bilanz erſcheinen bei 500 000/ Aßk Rückſtellungen mit 264500(277 300) 4, Wertberichtigungen mit 32000(5000)„, Warenverbino⸗ lichkeiten mit 53777(54 422) /, Bankverbindlichkeiten mit 191 674(156 745) /, andererſeits Vorräte mit 241 785, (29 076), Warenforderungen mit 491 408(345 182) /, Wechſel 50 731(27 436). Anlagen 202 001(308 024) I. * Harpener Bergban AG., Dortmund. Von den 15 Mill. Mark Hproz. Teilſchuldverſchreibungen von 1936(mittel⸗ friſtige Ankeihe) ſind auf Grund des bekannten Umtauſch⸗ angebots etwa 90 v. H. in öproz. Teilſchuldverſchreibungen von 1937(langfriſtige Anleihe) getauſcht worden. Anläßlich der Füälligkeit des Zinsſcheins zum 1. Oktober 1937 der mit⸗ telfriſtigen Anleihe von 1936 hat ſich die Geſellſchaft bereit erklärt, den Umtauſch noch für dieſen Termin offen zu halten. * Hanſa⸗Lloyd⸗Goliath⸗Werke AG., Bremen.— Umwand⸗ lung. In einer HV. iſt gemäß Umwandlungsgeſetz vom 5. Juli 1934 die Umwandlung der Aktiengeſellſchaft durch Uebertragung ihres Vermögens auf den alleinigen Haupt⸗ geſellſchafter, den Kaufmann Carl F. W. Borgward in Bre⸗ men, beſchloſſen worden, der das Geſchäft unter der Firma Hanſa⸗Lloyd⸗Goliath⸗Werke Carl F. W. Borgward mit dem Sitz in Bremen fortführt. In dieſem Zuſammenhang iſt in das Bremer Handelsregiſter weiter eingetragen worden, daß die Geſellſchafter der Hanſa⸗Lloyd und Goliath⸗Werke Borgwald u. Tecklenborg i. L. in Bremen am 9. September 1037 die Fortſetzung der Geſellſchaft und die Rückverwand⸗ lung in eine offene Handelsgeſellſchaft unter Aenderung der Firma in Borgwald u. Tecklenborg beſchloſſen haben. * Mitteldeutſche Zentralgenoſſenſchaftsbank eGmbs, Gota. Die Mitteldeutſche Zentralgenoſſenſchaſtsbank embg in Gotha, die als Geldausgleichsſtelle für rund 100 Ge⸗ noſſenſchaftsbanken in Mitteldeutſchland fungiert, verzeich⸗ net für die erſten acht Monate des Geſchäftsjahres 1937 eine ſehr erfreuliche Weiterentwicklung. Der Umſatz des Inſtituts belief ſich in den erſten acht Monaten dieſes Jah⸗ res auſ 270,9 Mill./ gegen 282,6 in der gleichen Vor⸗ jahrszeit. Er iſt alſo um 16,5 v. H. angewachſen. Die Einlagen der angeſchloſſenen Genoſſenſchaftsbanken bei der Zentrolkaſſe betrugen am 31. Auguſt d. J. 4,41 Mill. I gegenüber dem Stand vom gleichen Tage des Vorjahres mit 3,25 Mill. iſt eine Steigerung um 3555 v. H. einge⸗ treten. Genau im gleichen prozentualen Ausmaß haben ſich die Ausleihungen des Inſtituts von 5,39 auf 7,30 Mill. Mark erhöht. Durch das Anwachſen der weſentlichen Poſi⸗ tionen ſowohl auf der Aktiv⸗ als auf der Paſſipſeite er⸗ gibt ſich eine Steigerung der Bilanzſumme, die einſchl. Giroverbindlichkeiten Ende 1936 rund 7,88 Mill./ betra⸗ gen hat, auf.21 Mill. am 31. Auguſt 1937. Das iſt eine Zunahme um 16,8 v. H. * Berg⸗ und Hüttenmänniſche Intereſſengemeinſchaft Ach in Kattowitz. Die Berg⸗ und Hüttenmänniſche Inter⸗ eſſengemeinſchaft AG in Kattowitz,(AK 150 Mill. Zloty), die durch Zuſammenfaſſung der früheren Kattowitzer AG (Bismarckhütte) und der Vereinigten Königs⸗ und Laura⸗ hütte entſtanden iſt, hatte im Jahre 1936 einen Umſatz von 180 Mill. Zloty und beſchäftigte in ihren ſämtlichen Be⸗ trieben eine Gefolgſchaft von rund 29 000 Köpfen. Die Erzeugung im Jahre 1936 zeigt folgendes Bild: Kohle 3 750 000 Tonnen oder 12 v. H. der Produktion Geſamt⸗ polens, Koks 460 000 Tonnen(8,7 v..), Kokereinebenpro⸗ dukte 40000 Tonnen(30,7) v..), Roheiſen 26 000 Ton⸗ nen(67 v..), Rohſtahl 500 000 Tonnen(48,7 v..), Walz⸗ eiſen und Bleche 987 000 Tonnen(40,8 v..), Röhren 34 000 Tonnen(58,3 v..), Erzeugniſſe der Weiterverar⸗ beitung 52000 Tonnen(40,8 v..). 34. Hamburger Textil⸗Muſtermeſſe. Die Muſtermeſſe wurde am Sonntag in ſämtlichen 3 großen Ausſtellungs⸗ hallen des Zoo, eröffnet. Die Herbſtmeſſe iſt von annähernd 400 Ausſtellern der Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie ſo⸗ wie des Großhandels beſchickt worden. Faſt 50 Ausſteller ſind zum erſten Male vertreten. Auch zahlreiche Firmen, oͤie auf der Frühjahrsmeſſe nicht erſchienen waren, hatten wieder Stände belegt. Unter den Ausſtellern nimmt Sach⸗ ſen als ausgeſprochenes Textilland wie auf den letzten Meſſen den erſten Platz ein. Es folgt Berlin als wichtig⸗ ſter Standort der Damen⸗Oberbekleidungsinduſtrie und an dritter Stelle Hamburg, das vor allem auf dem Gebiete der Regenmäntel ſeine führende Stellung auf der Meſſe behauptet hat. Mit faſt 50 Ausſtellern iſt das rheiniſch⸗ weſtfäliſche Induſtriegebiet vertreten. Es folgen dann Thüringen, Württemberg, Schleswig⸗Holſtein„id Hanno⸗ ver. Auf einem Sonderſtond der Fachgruppe Bekleidung, Vorräte 44 846(19000) 4, Textil und Leder der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel wurde in neuzeitlichen Darſtellungen die Auswertung der Fach⸗ ſtatiſtik gezeigt. Mit 4,7 Mrd./ Umſatz im Jahre 1936 ſteht der Textil⸗Einzelhandel an zweiter Stelle nach den Nah⸗ rungs⸗ und Genußmitteln. Faſt die Hälfte dieſer Summe entfällt auf kleine Betriebe, die Hurchſchnittlich 2,5 Per⸗ ſonen beſchäftigen. Daneben wurde auch eine Lehrſchau über die Bedeutung der Imprägnierung für die Waren⸗ erhaltung gezeigt. Dieſer Ständ ergänzte die praktiſchen Vorführungen von Anzügen, Koſtümen und Mänteln, die durch eine hochentwickelte Spezialimprägnierung waſſer⸗ abſtoßend geworden ſind; eine Regenanlage zeigte, daß derartig zubereitete Stoffe die Regentrofen abperlen laſſen. Dadurch wird erreicht, daß große Werte, die durch ungün⸗ ſtige Witterungseinflüſſe ſonſt vorzeitig verloren gehen würden, auf dieſe Weiſe für längere Zeit erhalten werden * Japans Wirtſchaft und Induſtrie ſtellen ſich auf Kriegsbaſis um. Da ſich die weitreichenden Auswirkungen des Thina⸗Konflikts auf Wirtſchaft und Induſtrie Japans immer ſtärker bemerkbar machen, iſt die japaniſche Regie⸗ rung gegenwärtig mit der Vorbereitung von Maßnahmen beſchäftigt, durch die die Hilfsquellen des Landes auf Kriegsbaſis geſtellt werden ſollen. Man erwartet ſchon für heute die Bekanntmachung einer Anzahlung von Anord⸗ nungen für die gerade für Kriegszwecke beſonders wichtigen Induſtrien, ſo den Flugzeugbau, die Eiſen⸗, Stahl⸗, Ma⸗ ſchinen⸗ und Munitionsinduſtrie, den Bergbau, die Petro⸗ leum⸗Induſtrie und die Schiffahrt. Heute tritt auch der Nationale Induſtrieverband Japans zu einer Tagung zu⸗ ſammen, auf der Maßnahmen zur Sicherung der ausrei⸗ chenden Verſorgung der japaniſchen Induſtrie mit gelernten Arbeitskräften beraten werden ſollen. Wie verlautet, macht ſich bereits in wichtigen Induſtriezweigen ein gewiſſer Mangel an gelernten Arbeitern bemerkbar, da viele jüngere Arbeiter zum Militär eingezogen worden ſind. Eine weitere Frage, die die Tagung des Induſtrieverbandes beſchäftigen wird, iſt die der Güterverteilung unter den außergewöhn⸗ lichen Umſtänden des gegenwärtigen Konflikts mit China. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori An der heutigen Börſe war die Nachfrage nach Kahn⸗ raum mäßig. Talwärts konnte Leerraum für 17 000 To. eingeteilt werden. Zu Berg wurden ſechs Kähne eingeteilt. Die Bergfracht notierte mit.10 ab Ruhrort und.30% ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim. Nach Rotterdam wurde 1„Jab Ruhrhäfen und.20/ ab Kanalſtationen bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 und 80 nach Mainz und 80 und 90 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Waren und Märkte NRannheimer Geireidegroſmarki O Maunheim, 20. Sept. Das Weizenangebot beſchränkte ſich auf einige norddeutſche Partien, die glatt aufgenom⸗ men wurden. Auch Roggen war aus Noroͤdeutſchland zu haben, doch laſſen teilweiſe die Qualitäten zu wünſchen übrig, da ſich verſchiedentlich der Roggen auf dem Trans⸗ port erwärmt hat. In Braugerſte waren ſchleſiſche und pommerſche Herkünfte erhältlich, außerdem noch fränkiſche und badiſche, während pfälziſche und rheinheſſiſche weniger erhältlich waren. In Induſtriegerſte wurden kleinere Mengen aus Oſtpreußen gehandelt. Futtergerſte fehlte.— Badiſcher Induſtriehafer wurde in etwas größeren Men⸗ gen gehandelt. Vereinzelt ſoll auch Futterhafer zu haben geweſen ſein.— Am Weizenmehlmarkt iſt die Stimmung ruhiger; die Angebote werden jedoch glatt aufgenommen. Roggenmehl blieb weiter ſtill.— Am Futtermittelmarkt gehen die Zuteilungen weiter. Melaſſenmiſchfutter wor etwas reichlicher erhältlich, insbeſondere ſolches mit Spelz⸗ ſpreu als Träger. ausreichend am Markt. E Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Sept. 7,40; Nov. 7,52¼ Jan. 7,57½; März 7,60.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) per Sept. 110,50; Nov. 107,75; Jan. 107; Mörz 107,25. Bremer Baumwolle vom 20. Sept.(Eig. Dr.) Ame⸗ rikan Univerſal Stand. Midol. loko 10,75. E Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol. 6——6500 Sept.(37) 507; Okt. 507; Nov. 509; Dez. 512, Jan.(88) 515; Febr. 518; März 521; April 523; Mai 526; Juni 528; Juli 531; Auguſt 593; Sept. 595; Okt. 587; Dez. 589; Jan.(30) 540, März 542; Mai 545; Tendenz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 20. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſgat Pl. per Sept. 1377; Leinſaat Klk. per Sept.⸗Okt. 15/6b0; Bombay Sept.⸗Okt. 157“; Leinſaatöl loko 90,9; dto, per Okt. 29,9; per Jan.⸗April 29,7%; Baumw.⸗ Oel ägypt. 88,6; Baumw.⸗St. ägypt. 6/16.— Neuyork: Terp. 35,75; Savannah: Terp. 90,75. * Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 195 Milchſchweine, 100 Läufer. Verkauft wurden 114 Milch⸗ ſchweine, 92 Läufer. Milchſchweine, das Stück—40, Läu⸗ fer, das Stück 14—40 l/. arktyerlauf: mittel. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 1. Sorte 12 bis 22, 2. Sorte—11; Aepfel—43,—8; Zwetſchgen 12; Pfirſiche 17—25, 10—16; Nüſſe 30—34, Kopfſalat—8; Buſchbohnen 14; Stangenbohnen 18; Tomaten 4,5, 2,5 Wirſing—7; Weißkraut—4; Rotkraut 8; Schlangen⸗ 12—14; Spinat 10—14; Endivienſalat—4; Zwie⸗ eln 5. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Pfirſiche 16 bis 24; Aepfel—16; Birnen—22; Tomaten 4; Nüſſe 17 bis 29. Anfuhr: 1500 Zentner. * Der Londoner Goldpreis betrug am 20. September für eine Unze Feingold 140 ſh. 2 d. ⸗ 86,7281 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,0775 Pence= 2,78867 l. Wein Beginn der allgemeinen Weinlese in der Plalz Nicht ſehr unterſchiedliche Preiſe— Hohe Moſtgewichte In faſt ſämtlichen Gemeinden des Mittelhaardter Weinbaugebietes hat am Montag die allgemeine Weinleſe ihren Anfang genommen. Infolge ver⸗ Regenſchauer im Laufe des Tages waren ie Anlieferungen in den Kelterhäuſern der Kom⸗ miſſionäre, ſowie bei den ⸗genoſſenſchaſten noch verhältnismäßig klein. guter Witterung wird erſt morgen oder übermorgen mit Hochbetrieb in den Weindörſern zu rechnen ſein. Nur an der Oberhaardt, wo der Herbſt teilweiſe be⸗ reits vor 8 Tagen begonnen hat, iſt die Leſe in vollem Gang. Wie in früheren Berichten mitgeteilt wurde, haben ſich im allgemeinen die Herbſtausſichten auch beim Weißmoſt noch verringert. In manchen Orten der Edenkobener Gegend mußte die Leſe beſchleunigt werden, da die Trauben ſtark in Fäulnis übergingen, auch hat der Sauer⸗ wurm noch allenthalben Schaden angevichtet. Hier iſt im Durchſchnitt mit ungefähr 30 v. H. einer Nor⸗ malernte zu rechnen. Die Qualität iſt dagegen ſehr ut. Die Moſtgewichte befriedigen und betragen im urchſchnitt 65 bis 90 Grad. Die Säure iſt normal und liegt zwiſchen 9 und 14 Promille. Die Nach⸗ frage iſt an der geſamten Oberhaarot ſehr groß, lei⸗ Winzervereinen und der ſind nur wenige Geſchäfte abzuſchließen, da die meiſten Winzer den Organiſationen angeſchloſſen ſind, die alles einlagern. Auch die kleineren Winzer wie ſelbſtverſtändlich ſämtliche Großgüter keltern ſelbſt. Das wenige Greifbare wird meiſt zu den Höchſtpreiſen des jeweiligen Preisgebietes gehandelt. Auch die erſten Moſte in den Gemarkungen nörd⸗ lich von Neuſtadt haben ſehr gute Gewichte. die in einzelnen Fällen bereits 100 Grad Oechsle über⸗ ſtiegen haben. Die Trauben ſind beſonders in den oberen Lagen 1 ausgereift, die Moſte geſund und brühig. Die Winzervereine und ⸗genoſſenſchaften haben in den von der Kommiſſion genehmigten Lagen mit dem Herbſten begonnen. Das Quantum wird auch hier weit unter dem einer Normalernte zurückbleiben, der Behang iſt allerdings in den ein⸗ zelnen Gemarkungen ſehr verſchieden. Das meiſte wird eingelagert, die kleinen Winzer liefern wie all⸗ jährlich an die Ortskommiſſionäre ab. Für die im Preisgebiet IV liegenden Weinorte der Mittelhgardt beträgt der Moſtpreis je Logel = 40 Liter Maiſche 15 RM. und darüber. Für die⸗ ſes Preisgebiet wird in Anbetracht der ſehr ſtarken Qualitätsſteigerung von einer oberen Preisgrenze Abſtand genommen. In Haaroͤt rechnet man mit Moſtpreiſen von 18—19 RM. In Gimmeldingen wurden 20—22 RM. geboten. Dieſe Preiſe bedür⸗ fen noch der Genehmigung durch den Weinbauwirt⸗ ſchaftsverband. Die Nachfrage iſt auch an der Mit⸗ telhgardt allenthalben ſehr groß, doch wird das Ge⸗ ſchäft durch die zahlreichen Einlagerungen keine größeren Ausmaße annehmen, bevor die neuen Weine im Faß lagern. Bei „HANpELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 435 — Bhein-Mainische Abendbörse Ruhio Frankfurt, 21. September. Bei anhaltend ſtillem Geſchäft zeigten die Kurſe an der Abendbörſe gegen den Berliner Schluß nur geringe Ab⸗ weichungen. Von nennenswertem Angebot war nichts zu bemerken, andererſeits lagen koum Käufe vor. Für ein⸗ zelne Werte beſtand etwas Nachfrage, doch kam es vor⸗ läufig zu keinen Abſchlüſſen. Amtlich notiert wurden zu⸗ nächſt Adlerwerke Kleyer mit unv. 114¼, Metallgeſellſchaft 1 v. H. höher mit 152½.— Am Rentenmarkt erhielt ſich Nachfrage für Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,75, ſonſt war auch hier die Unternehmungsluſt nur gering. Die Umſatztätigkeit war auch im Verlaufe eng begrenzt und im allgemeinen wichen die Kurſe nur geringfügig vom Berliner Schluß ab. Beſſerungen und Ermäßigungen mit—4 v. H. hielten ſich die Waage. Am Rentenmarkt fanden kleine Umſätze in Kommunal⸗ Umſchuldung zu 94,70 und 94,75, ſowie in 4,5 Ver, Stahl bei unv. 9776 ſtatt. An der Nachbörſe nannte man Vereinigte Stahl mit 116,5 Geld, J6 Farben mit 160,5, und Kommunal⸗Um⸗ ſchulöung mit 94,75. EEEE———PPTT———— Geld- und Devisenmarkt Paris, 20. Kpfember(chluh emilich). 00 146 47 J Ppanlen. Kopenhagen] 658.— Wien 511.— l 2950 fi 88 80] kilen“ 16,5— f, 11840 Lelgien 49/.75 l Schwei 679,50 Strcholm 760,— I Parscher 505,— Kondon, 20. Leptember(Sckluh emtlich) bewek L495.75 f Lopenb. 22.40— Neckan 2— Ithanb, 1/241 Monhe 405,)5 Siohein 0,S0, Punie 678.— kchn, 170 imsteriam 897.87 Osl0 19.90/J Ronsfanfin. 618.— uraen 125— Paris 146 65 Lisssbon 119,18 Athen 546,50 Meriko 18.— Brüseel 29.44½ Heizingters 228.18Mien 2,31 Honiericev 28.— ſialſen 94.18— Pr89 142,25 Varschan 25.20 Valpzraiss 128.0 Berlin 12.35½ Budzpesi. 25,— Soenos Ares] 15,— Suenos Schwele.58— Belgra⸗ 216.— fio de Iub. 412.— aat Lon don 16,40 Hpanien ISotia 400,— Hongkong 1,/252 J Südatrikẽ 100,1 Meſalle Hamburger ieiallnofierungen vom 20. Sepfember Kupfer bande- u. Kraitg-Linn drief Seld Friaf Sele Iberahliſ Brief J, Peld Abersäh Aauuar 69.7569.751 0I845,0.. Hättenrehbiun. 27.202.25 februar 69 7569.75.. 45,0345,0. Feinsilber(l. p. Eu). 41.6038.80 März 0 ee. ee o. Feingold(M. B...84/ 279 3 0. o. oo. ool.. At Platin(Abfälle 1 e e—. 360.40 Iuui lee lee„ l.. Tedg. st Natin 2 e oeleilyr,(Au. f. r.. 1 469/.90 t Wuen 69.7569,75 845,00845• 00 Toco Adlad Mriober 69.7569.75... 845,(845,00.. Anfimon Kegulus ünes.(K 10.)72. 72. Revemb.69,7569,75. B45,084,0.. J Juedesiiber(S per Pasche) 15,2518.25 Detem h. 69,7569./51... 45,0 845,0. Wolframer: düides.(in Sh.)) 127.5 S eeee eecec ——ammmenne an ugeimn S= mamummenng Inbrucmur um cce ſummi obrhe Meam x& ſebe/ RCᷣ Vöcleu; Onoſenti M ioſijx o Regen Sorunregen Oterer, Obeoecir* Schnee. Schgeerrel-en Gebeteé mir Sbrpploche- SnſeuenEm C. ſſe — Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 21. September. Mit der fortgeſetzten Zufuhr kälterer Meeresluft hat ſich über Weſteuropa ein Hochdruckgebiet aufgebaut, das auch uns zunächſt Witterungsberuhigung und Beſſerung bringen wird. Eine nachhaltige Umgeſtaltung iſt vorausſichtlich mit dieſer Entwick⸗ lung aber nicht verbunden. Vorausſage für Mittwoch, 22. September Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt wolkig bis auf⸗ heiternd und nur noch ganz vereinzelt auftre⸗ tende Niederſchläge, tagsüber wieder etwas wärmer, nachts friſch. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. September + 16,2 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 21. September 9, Grad; heute früh halb 8 Uhr + 10,3 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,1 Milli⸗ meter= 1,1 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 15 Grad Waſſer⸗ und ⸗ 13 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahein⸗Vegel 17.18. 19.20.21. U Rhein⸗Vegel18. 19. 20. 21. Rheinfelden.85.932,892.97.08/[ Kaub...28l2.282 Oreifach...851.982.051.88 200 Köln 1881480 705 280 Kegt...90,8.085,505.20,5/ Neckar⸗Pegel Maraun 884/ 4 48 Mannheim 8,50 3,50 3,65 8,88 3,5 Mannheim 345351/3868(5 10. Seite /Nummer 435 Dienstag, 2. September 1937 Unser heutiges ——— tte der Terra: pie neue grobe Filmopere 85 ————— mit Nens 8 3 3 800 ar auHikMsRR Ra 22— Tag! .00 .25 .55 .30 tete schaubur? und das 833 15 eee „Verjprich mir nichts⸗ 5 Luise Ullrich, SUnG Breite Stra ScRUBURGS Letzte ——+ .2⁵ .35 Korgen letzte“ Tanl 55 .15 .20 .30 Der 5 kilmertols: der Oeftentichkelk. n Petrovich, Paul Wegener Fror Kor gen letzter Tag! 40%„el Aussoblud .20 E TschechoNegäe: .30 Sabine Peters Undenhat, 56 cap Neerieldstr · scalA- 5 Zurucl—9 LI. Bed. Hedwin Hoflacer Prolct. Arztin A 3. 8 Tel. 21709 Sprechstunde:—5 Uhr sowie alle lästigen tlaare entiernt durch Dlathermie 866 Sarantier: dauernd und narbenfrei Gretl Skoll ell. gopr. Damenbart“ Sarcluc SanolneEbnger Ernst humebe:Kuri hespermònn Eſwin Bisge/ FEαα e KoſfHein [Groses Vorpregramm * iannheim Tillasw. 10- Femtil 448 96 6 Täglich:.00.10.20 Uhr nur noch heute und morgen lugendnieht augelassenl IEE Iheater Breite Str. LORI Palait Seckenf Stt. 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GB. ſtatt des bisherigen folgenden 85: Zur Bekämpfung des Froſt⸗ ſpanners kann der Landrat im Einvernehmen mit dem Obſtbau⸗ inſpektor die Anbringung von Leimringen an den Sbſtbäumen ausgenommen Walnuß⸗ und Kaſtanienbäumen— anordnen. Die Baumbeſitzer haben die An⸗ bringuna der Leimringe auf ihre eigenen Koſten vorzunehmen. 2. Der bisherige§ 5 erhält die Bezeichnung§ 6. 69 Mannheim, 8. September 1937. Bezirksamt— Abt. I. 2 Kastanien Werden angekaufi. Städtgärtnerei b. d, Rennwiesen Immobilien Grundstück in Feudenheim demnächſt baureif, daher günſtige Kapitalsanlage, zu verkaufen. Geſchäftsſtelle d. *6977 Blattes.—6956 *6973 Angebote unter J N 60 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*6981 O 3. 16: Schön möbl. Zi. an ſol. Hru. zu verm. b. Heimig. Mietgesuche Senko beſorgt das Schmutz⸗ loſen allein durch Kin⸗ weichen uͤber Nacht. mögl. Lager, ev. Wohng., [Wohng. mit Ldgor it Büro- und Wonaräume in zentraler Lage Garage, u. 2⸗Zim.⸗ bezw.—2 Räume, u. Büror. geeign., ev. geſucht. als nur Lager u. 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