4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Y* eitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe N Mittwoch, 22. September 1957 148. Fahrgang— Nr. 457 Italien nimmt doch an der Mittelmeerkontrolle teil? Auf einer Konferenz ſoll Nüheres beraten werden Aufatmen in London— Man ſtellt eine merkliche Entſpannung der politiſchen Situation feſt dnb. Rom, 21. September. Nach einer ſoeben ausgegebenen amtlichen ita⸗ lieniſchen Mitteilung haben die Geſchäftsträger Eng⸗ lands und Frankreichs am Dienstagvormittag dem italieniſchen Außenminiſter den Vorſchlag zu einer Beſprechung der Marineſachverſtändigen der drei Mächte in Paris gemacht. Italien hat dieſen Vor⸗ ſchlag angenommen. „Ende gut, alles gut“ (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 22. September. Der Entſchluß der italieniſchen Regierung zur Mitarbeit an der Flottenpolizei im Mittelmeer wurde von Paris nicht ohne weiteres erwartet. Ein Teil der Preſſe zeigt ſich erleichtert. Der Außen⸗ politiker des„Echo de Paris“ ſchreibt z..:„Ende gut, alles gut.“ Die Beteiligung Italiens an den Beſprechungen in Paris wird auch im Hinblick auf die Achſe Berlin—Rom berührt. So heißt es im „Exzelſior“, der Beſuch Muſſolinis bei Hitler kün⸗ dige ſich unter einem für eine europäiſche Entſpan⸗ nung günſtigen Vorzeichen an. Große Befriedigung in England (Funkmeldung der NM3Z.) London, 22. September. Die Londoner Morgenblätter berichten eingehend über den Beſchluß Italiens, an einer Konferenz der Flottenſachverſtändigen in Paris teilzunehmen. Der Schritt Italiens wird von der Preſſe ſehr be⸗ grüßt. Der diplomatiſche Korreſpondent der „Times“ ſchreibt, die Vertreter Englands und Frankreichs in Rom hätten gleichzeitig mit der Uebermittlung der Einladung zu der Pariſer Kon⸗ ferenz zum Ausdruck gebracht, wie ſehr ihre Regie⸗ rungen zufrieden ſein würden, wenn Italien die Einladung annehmen würde. Die Pariſer Beratun⸗ gen würden allerdings rein techniſcher Natur ſein. Ihre Ergebniſſe müßten zunächſt der Nyoner Kon⸗ ſerenz zugeleitet werden. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ berichtet. in diplomatiſchen Kreiſen Londons vertraue man feſt darauf, daß man durch die Pariſer Be⸗ ratungen zu einem Abkommen über die Teil⸗ nahme Italiens an der Patronille im Mittelmeer gelangen werde. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning⸗ poſt“ ſpricht von einem wichtigen Beſchluß Italiens, der in England überall wärmſtens begrüßt werde. Es ſtehe zwar noch nicht feſt, wann die Be⸗ ratungen in Paris beginnen werden, doch rechne man im allgemeinen mit nur wenigen Tagen zur Vorbereitung dieſer Konferenz. Das Nyon⸗Abkom⸗ men ſelbſt werde aber ſicherlich nicht vor der Rückkehr Muſſolinis aus Deutſchland abgeändert werden. „Daily Mail“ ſchreibt im Leitartikel, der Beſchluß Italiens müſſe von allen wärmſtens begrüßt wer⸗ den, die ſich für die Freundſchaft unter den Völkern und für gute internationale Beziehungen einſetzten. Das Abkommen ſei ein Triumph der realiſtiſchen Diplomatie. An Stelle der ſowjetruſſiſchen Hoffnun⸗ gen ſei jetzt in der internationalen Atmoſphäre eine wirkliche Entſpannung eingetreten. Wie lange duldet England den Flaggenmißbrauch? (Funkmeldung der NM3.) + London, 22. September. Der Unterhausſprecher der Konſervativen Par⸗ tei Englands Sir Henry Page⸗Croft hielt in Bournemouth eine Rede, in der er ſich energiſch gegen den Mißbrauch der britiſchen Flagge durch gewiſſe Ausländer wandte. Die bri⸗ tiſche Regierung, ſo ſagte er u.., müſſe endlich Maß⸗ nahmen ergreifen, um dieſem Mißbrauch vorzubeu⸗ gen. In den letzten ſechs Monaten hätten ſich zahl⸗ reiche Schiffe, die rein ausländiſcher Herkunft ſeien und auch nur ausländiſche Mannſchaften an Bord hätten, durch Umregiſtrierung das Recht erworben, die britiſche Flagge zu führen. Sie hätten die kom⸗ muniſtiſche Sache unterſtützt und die engliſchen See⸗ leute in eine gefährliche Lage gebracht. Nur einen Weg gebe es. um dieſem ein Ende zu ſetzen, und das ſei die Zugeſtehung der Kriegführenden⸗Rechte an die beiden ſpaniſchen Parteien. Die Japaner machen ihre Drohung wahe: Nanking bombardiert Wichtige militäriſche Anlagen und Gebäude ſchwer beſchädigt (Funkmeldung der NMz3Z.) + Tokio, 22. September. Die Nachrichtenagentur Domei meldet, daß japaniſche Flieger entſprechend der Ankün⸗ digung des Chefs der japaniſchen Flotte vor Schanghai die Stadt Nanking bombardiert haben. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden wichtige militäriſche Ge⸗ bäude und Anlagen und das Hauptgebäude der Kuomintang⸗Partei ſchwer beſchädigt. Ferner ſollen die telegraphiſchen und tele⸗ -————————— Das neueſte Pariſer Greuelmärchen: „Deulſcher Pulſchplan gegen deſterreich Was das„Oeuvore“ ſeinen naiven Leſern aufzutiſchen wagt! dub. Berlin, 22. September. Unter der Ueberſchrift„Moskaus Preſſehetze zum Muſſolini⸗Beſuch beginnt“ ſchreibt der„Völkiſche Beobachter“: Die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ entwickelt mit der ihr eigenen Vorſtellungskraſt wieder einmal einen angeblichen deutſchen Putſchplan gegen Oeſterreich. Sie denkt ſich die Sache ſo, daß deutſche Grenztruppen oder Schutzpolizei(ʃ) Befehl erhielten, in Oeſterreich einzurücken und dort eine Volksabſtimmung über den Eintritt oder die Beteiligung der Nationalſozialiſten an der Wiener Regierung ins Rollen zu bringen · Als Beweis für dieſen Putſchplan gegen Oeſter⸗ reich will die Außenpolitikerin deg„Oeuvre“ an⸗ ſühren können, daß der Führer ſich eine große Reliefkarte von Wien habe aufertigen laſſen, auf der er bereits die ſtädtebaulichen Veränderungen entwerfe, die er in Wien plane. Hierzu bemerkt der„Völkiſche Beobachter“: Es gibt nichts, an das man ſich nicht gewöhnen könnte. Und ſo iſt es auch zu einer ſchon feſtſtehenden Tat⸗ ſache geworden, deren Ausbleiben auffallen würde, daß die bekannte Hetzpolitikerin des„Oeuvre“ keinen Schritt deutſcher oder italieniſcher Staatsmänner vorbeigehen läßt, ohne ihn mit ihren Lügenmeldun⸗ gen zu begleiten. Es wirkt deshalb wie eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß aus dieſer Quelle vor dem Muſſolini⸗Beſuch wiederum der Auftakt zu einer neuen Hetze gegen die deutſche Außenpolitik kommen mußte, die ſich ohne Zweifel in den nächſten Tagen noch verſtärken wird. So regelmäßig dieſe Aktionen inſzeniert werden, ſo wenig kann allerdings über⸗ ſehen werden, daß ſie immer aufs neue eine zerſtö⸗ reriſche Wirkung ausüben, die im umgekehrten Ver⸗ hältnis zum Wahrheitsgehalt dieſer gewiſſenloſen Erfindungen ſtehen und allein jener Zentvale dienen, von der aus dieſe Hetzagentin in Paris bezahlt wird. phoniſchen Verbindungen zwiſchen Schanghai und Nanking unterbrochen worden ſein. Beruhigende Erklärungen Tokios + Tokio, 22. September. Nach Mitteilung des Sprechers des Auswärtigen Amtes wird Japan bei der Durchführung der ange⸗ kündigten Bombardierung Nankings größte Vorſicht walten laſſen, um das Leben der Nichtkämpfer und der in Nanking verbliebenen Ausländer zu ſchonen. Außenminiſter Hirota gab in Erwiderung der Vorſprachen des britiſchen und des amerikaniſchen Botſchafters eine ähnliche Erklärung ab. Das Ver⸗ bleiben des britiſchen, des franzöſiſchen und des ſow⸗ jetruſſiſchen Botſchafters verſtärke die Abſicht der ja⸗ paniſchen Kommandoſtellen, gegen Nanking mit äußerſter Behutſamkeit vorzugehen. Dazu zwinge auch eine in Tokio eingetroffene höchſt eigenartige Information, der zufolge Agenten einer Geheimabteilung des Nankinger Verteidigungs⸗ ausſchuſſes das japaniſche Bombardement auf Nan⸗ king auszunutzen plane, um die Zerſtörung der fremden Botſchaften am Sitz der chineſiſchen Zentralregierung vorzubereiten und dieſe Tat dann den japaniſchen Fliegern in die Schuhe zu ſchieben. Eden wieder in London. Außenminiſter Eden traf am Dienstagabend von Paris kommend im Flugzeug in London ein. Zwiſchenfall in Tunis Ftalieniſcher Emigrant feuert auf italieniſche Matroſen-Scharfe Erklärung Roms dnb Rom, 21. September. Am Montag ereignete ſich in Tunis zwiſchen An⸗ gehörigen der italieniſchen Schulſchiffe„Colombo“ und„Veſpucci“ und antiſaſchiſtiſchen Elementen ein Zwiſchenfall, über den die Agentur Stefani folgende Meldung verbreitet: „Während des Auſenthaltes der auf einer Inſtruktionsreiſe befindlichen Schulſchiffe„Co⸗ lombo“ und„Veſpucci“ in Tunis ereignete ſich am Montag infolge einer Provokation von ſeiten umſtürzleriſcher Elemente, die unter den italie⸗ niſchen Kadetten und Matroſen gegen den Faſchismus gerichtete Pamphlete zu verbreiten ſuchten, ein Zwiſchenfall, wobei der bekannte kommuniſtiſche Emigrant Giuſeppe Breſciani auf eine Gruppe unbewaffneter ita⸗ lieniſcher Matroſen das Feuer eröffnete und drei von ihnen verletzte. Im Verlauf des Hand⸗ gemenges wurde Breſciaui mit ſeinem eigenen Revolver getötet. Das Beſinden der drei verletzten italieniſchen Matroſen, die in das dor⸗ tige Lazarett verbracht wurden, iſt befriedigend. Die beiden am 17. September in Tunis an⸗ gekommenen Schulſchiffe haben Tunis pro⸗ grammgemäß am Dienstag wieder verlaſſen.“ Der Zwiſchenfall ſtellt, wie„Tribuna“ in einem vedaktionellen Kommentar erklärt, ein typiſches Bei⸗ ſpiel einer kommuniſtiſchen Provokation gegen den Faſchismus dar. Die Anſtifter ſeien jü⸗ diſch⸗kommuniſtiſche Intellektuelle, die ſeit einem Jahr mit Unterſtützung der franzöſiſchen Volksfront und des allgemeinen franzöſiſchen Gewerkſchaftsbun⸗ des ſyſtematiſche Wühlarbeit gegen die große italie⸗ niſche Kolonie in Tunis richteten. Die Matroſen und Kadetten der Schulſchiffe ſeien nicht nur von ſeiten der Bevölkerung feſtlich empfangen, ſondern auch von der franzöſiſchen Kriegsmarine trotz aller zur Zeit beſtehenden Parteiſtrömungen in kameradſchaft⸗ licher Weiſe aufgenommen worden. Die Provokation habe aſo nur den Zweck gehabt, oͤͤieſe ruhige und freundſchaftliche Atmoſphäre zu zerſtören. Die Ver⸗ antwortung dafür treffe einzig und allein die fran⸗ zöſiſche Volksfront und ihre Agenten, die ſich aus dem übelſten Abſchaum politiſcher Emigranten rekrutierten. Der Rechenfehler * Mannheim, 22. September. „Offiziell“ iſt in Oſtaſien immer noch Friede. Weder China noch Japan haben den Krieg erklärt, weder Nanking noch Tokio haben die diplomatiſchen Beziehungen abgebrochen. Die Diplomaten leben nach wie vor im Frieden, nur die Generäle führen Krieg miteinander. Die allerdings um ſo gründ⸗ licher. Aus der militäriſchen„Strafexpedition“, mit der die Japner die Ermordung eines japaniſchen Offiziers und eines japaniſchen Soldaten rächen wollten, iſt ein Kampf geworden, in dem Hunderr⸗ tauſende marſchieren. Und über den kleinen Leichenhügeln der beiden Ermordeten wölben ſich bereits die Berge von zehntauſend Erſchlagenen. Es iſt ein Krieg geworden, gigantiſch, geſpenſtiſch und grauenhaft, ein moderner Krieg, der aus dem Frie⸗ den ausbrach wie die Stichflamme einer plötzlichen Exploſion und der alles frißt, was er findet: die Zivilbevölkerung nicht weniger, faſt noch mehr als die, die ſeine Waffen tragen. Daß es ſo geworden iſt, iſt wohl die Folge einer kleinen japaniſchen Fehlrechnung. Die Erfahrungen in Nordchina, wo Nanking vor einer wirklichen militäriſchen Entſchloſſenheit Japans im⸗ mer wieder zurückgewichen war, hatten Tokio wohl zu der Annahme geführt, daß auch vor Schanghat eine Demonſtration ausreichen würde, um die Chi⸗ neſen zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Die vor Schanghai liegenden japaniſchen Kriegsſchiffe und die paar Bataillone japaniſcher Marineinfanterie ſchie⸗ nen zu genügen. Sie genügten nicht. Mittlerweile ſind ihnen nicht weniger als acht japaniſche Divi⸗ ſionen und faſt die geſamte Flotte gefolgt. Und in Japan ſelbſt löſt eine Mobiliſierungsordre die andere ab und wird eine kriegswirtſchaftliche Verfügung durch die andere ergänzt. Und der vom Finang⸗ miniſter dem Parlament vorgelegte Kriegsetat für China beläuft ſich allein auf 3 Milliarden Yenl Japan hatte eben Chinas Wider⸗ ſtandskraft unterſchätzt. Es hatte ſie unter⸗ ſchätzt, weil es nicht erkannt hatte, wie in den letz⸗ ten Jahren in China die gleiche Kraft zu wirken begann, der Japan ſelbſt ſeine großartige Entwick⸗ lung zu verdanken hatte: die Kraft eines Natio⸗ nalgefühles, dem plötzlich der Begriff der nationalen Ehre ſichtbar wurde⸗ China hatte in den letzten Jahren begonnen zuſam⸗ menzuwachſen, nicht nur äußerlich, ſondern auch in⸗ nerlich. Es hat ſein Geſicht, ſeit Jahrhunderten nach rückwärts gewandt, einer großen und kühnen Zu⸗ kunft zugekehrt. Es hat verſucht, ſeine Jugend an dem Begriff der Nation zu erziehen und ihr Leben an dieſen Begriff zu binden Dem allen fehlt freilich noch das Gelingen, es war und es iſt vorerſt nur ein Anfang und dazu nut ein ſtörungsreicher und von manchen Gefahren um⸗ lauerter Anſang. Aber es iſt ein Anfang, deſſen Früchte China jetzt erntet. Wenn die zähe Wider⸗ ſtandskraft ſeiner Soldaten ſich vor Schanghai dem Angriffselan der Japaner, die nicht umſonſt als die beſten Soldaten des Oſtens gelten, ebenbürtig erwie⸗ ſen hat, wenn es der militäriſchen Führung gelun⸗ gen iſt, die moraliſche Widerſtandskraft der Truppe trotz der erdrückenden Ueberlegenheit des Gegners an allen kriegstechniſchen Mitteln aufrecht zu erhal⸗ ten, ſo iſt das eine Tatſache, die ſicherlich nicht von Anfang an in Tokios Rechnung ſtand. Sie zwingt num Tokio, wirklich einen„Krieg“ zu ſühren, nach dem man geglaubt hatte, ſich mit einer Expedition begnügen zu können. Freilich darf der japaniſche Fehler einer Unter⸗ ſchätzung dieſer Tatſache nun die Welt nicht zu dem anderen Fehler ihrer Ueberſchätzung verführen. Mit menſchlicher Tapferkeit und Opferenb⸗ ſchloſſenheit allein werden heute keine Kriege mehr gewonnen. Kriege ſind heute mehr eine Angelegenheit der Maſchinen als der Menſchen, mehr eine Frage des Oels als des Blu⸗ tes. Gegenüebr dem hämmernden Tod der Maſchine kann die raſenoͤſte menſchliche Wut oder die heroiſchſte menſchliche Tapferkeit ſich nur eine beſchränkte Zeit behaupten. Denn ſoviele Menſchen gibt es gar nicht, daß ſte mit ihrem Tod die furchtbaren Mäuler dieſes Todes ſtopfen könnten! Das hat man in Abeſſinien geſehen, wo in de berühmten Negusſchlacht die Garde des Negus 5 einer Tapferkeit, die ſelbſt den Italienern ſo etwas wie ehrfürchtiges Staunen abrang hoffnungslos ge⸗ gen die Geſchütze und Maſchinengewehre der Italie⸗ ner anrannte, das ſieht man zum Teil wieder in den nordſpaniſchen Kämpfen, wo die zahlenmäßige Ueber⸗ 2. Seite/ Nummer 437 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. September 1937 macht der bolſchewiſtiſchen Milizen bedeutungslos wird gegenüber dem Uebergewicht der Nationalen an modernem Kriegsmaterial, das wird man auch in China erleben. Noch hat Japan ſeine geſamten tech⸗ niſchen Kriegsmittel nicht eingeſetzt, aber es ſchickt ſich an ſie einzuſetzen. Was hat China dieſem Auf⸗ gebot entgegenzuſtellen? Womit will es den Tankregimentern, den Flugzeuggeſchwadern, den gan⸗ gen motoriſierten Armeen begegnen? Es hat nichts als ſeine Millionen Menſchen, Menſchen, die gewiß den Tod ſo fataliſtiſch erleben, wie ſie das kümmer⸗ liche Leben zu leben pflegen. Wird das viel nützen? 3⁰ Flugzeuge ſtehen zur Verteidigung Nankings bereit, 300 japaniſche greifen es an. Wir zweifeln micht, und alle Meldungen beſtätigen es, daß die chineſiſchen Flieger nicht nur zu ſterben ſondern auch zu kämpfen verſtehen. Aber was vermag das? Ueber Tanks verfügt China ſo gut wie gar nicht, die Motoriſierung ſeiner Armeen ſteckt noch in hoff⸗ mungsloſen Anfängen. Die Möglichkeit, ſich Waffen aus dem Ausland zu beſchaffen iſt gering. Die Wege über die See ſind durch die japaniſche Blockade ziem⸗ lich wirkſam geſperrt, die Verſorgung über Land iſt bei dem Mangel an brauchbaren Verkehrsverbindun⸗ gen ungeheuer ſchwierig und zeitraubend, höchſtens daß aus den Waffenlagern der oſtſibiriſchen bolſche⸗ wiſtiſchen Armee auf Umwegen Material in die lee⸗ ren Magazine der Nankingregierung fließt. Aber das wird in keiner Weiſe das kriegstechniſche Ueber⸗ gewicht Japans ausgleichen können. Das Problem wird vielmehr immer ſo ſein, dͤͤaß China den Krieg mit ſeinen Menſchen führen muß, während ihn Ja⸗ pan mit ſeinen Waffen führen kann. Unter dem Zwang dieſes Problems wird ſich dann aber das ganze Geſicht dieſes Krieges für China än⸗ dern: mußte China zunächſt dieſen Krieg riskieren, wenn es ſein erwachendes Nationalgefühl nicht ſelbſt verleugnen wollte, ſo bann bald das gleiche nationale Intereſſe den Verzicht auf die Fortführung dieſes Krieges erzwingen. China kann die jungen Kräfte der eben erſt erwachenden, eben erſt ſich mühſam bildenden Nation nicht jetzt ſchon aus⸗ bluten laſſen. Das Gefüge des jungen chineſiſchen Nationalſtaates iſt noch zu ſchwach, als daß es ſchon die Belaſtung eines ſo langen Krieges mit ſo unglei⸗ chen Kräften ertragen könnte. Das Problem eines Friedens, der China die Möglichkeiten der Weiter⸗ führung ſeines nationalen Wiedevaufbaus gibt, wird dann noch ſchwieriger werden als Problem eines Krieges, der zur Bewährung der Idee dieſes Auf⸗ baus gewagt werden mußte. China erlebt eben— und das iſt eine Lehre, die weit wirkt über die Grenzen ſeines Reiches hinaus— wie furchtbar das Schickſal eines Vol⸗ kes iſt, das wehrlos iſt, weil es die Pflicht und den Geiſt der Wehrhaftigkeit in ſeiner Geſchichte ver⸗ leugnet hat. In ſeiner Stände⸗ und Klaſſenſchich⸗ tung galt der Stand des Soldaten als der letzte, der ve rachteſte. Chinas Schickſal gelegt. Und nun ſoll dieſer Stand einem Soldatentum ſeine höchſte Würde ſieht! China büßt heute nicht nur für ſeine Verken⸗ nung der Zeit ſondern des Lebens überhaupt. Aber ohne die Schmerzen ſolcher Buße wäre der Weg zu neuer Zukunft wohl überhaupt nicht au ä— Nun iſt in die Hände dieſes Standes tion retten gegen den Anſturm eines Volkes, Die großen Wehrmachtsmanöver in Norödeutſchland: Die Luftwaffe greiſt die Oſtyreußen⸗Transporte an 3 Armeekorys, die geſamte Heimatflotte und große Teile der Luftwaffe operieren gegeneinander dnb. Swinemünde, 21. Sept. Unter der Leitung des Generalfeldmarſchalls von Blomberg finden vom 20. bis 26. September große Herbſtmanöver ſtatt, an denen ſtarke Teile des Hee⸗ res, der Marine und der Luftwaffe teilnehmen, wäh⸗ rend früher nur gelegentlich gemeinſame Uebungen zwiſchen Heer und Marine durchgeführt werden konnten. Die Manöverleitung hat einen„Blau“⸗Staat angenommen, die ſich bereits ſeit einiger Zeit im Kriege beſinden. Die Grenze zwiſchen Blau im Oſten und Rot im Weſten verläuft von dem weſtlichen Rügen zwiſchen Schwe⸗ rin und Waren in Mecklenburg über Magdeburg nach Süden weſtlich des Leipziger Induſtriegebietes. Bis zum 20. September war weder zu Lande noch zur See und in der Luft eine weſentliche Ent⸗ ſcheidung gefallen. Rot war bei ſeinem Angriff gegen das blaue Induſtriegebiet im Süden auf erbitterten Wiberſtand geſtoßen. In der Mitte der Front und nördlich der Elbe bei Magdeburg hatten nur un⸗ bedeutende Kämpfe ſtattgefunden. Der Aufmarſch der blauen Kräfte war zum Manöverbeginn noch nicht beendet. Die Kämpfe zur See haben ſich auf Minen⸗ und U⸗Bootskrieg ſowie auf unbedeutende Zuſam⸗ menſtöße leichter Unterſeeſtreitkräfte beſchränkt. Eine ſtarke blaue Transportflotte war in Pillau und Kö⸗ nigsberg zuſammengezogen. Die Einſchiffung oſt⸗ preußiſcher Truppen hatte bereits begonnen. Die Vorherrſchaft in der Luft war von keiner der bei⸗ den Parteien errungen worden. Hohe Verluſte und ungünſtige Witterung hatten in den letzten Tagen zu einem Abflauen der Kampfhandlungen geführt. So war die Ausgangslage bei Beginn der Manö⸗ ver am Montagmorgen. Inzwiſchen ſind die Kampf⸗ handlungen im Nordabſchnitt der Front, alſo im eigentlichen Manövergelände Pommern und Meck⸗ lenburg, bereits im Gange. Am Manöver nehmen teil: vom Heer bei Blau eine Armee mit zwei Armeekorps, bei Rot ein Armeekorps, dazu ſtarke motoriſierte Panzerkräfte; von der Kriegsmarine bei beiden Parteien Panzerſchiffe, Kreuzer, Zer⸗ ſtörer, Torpedoboote, Minenſuchſtreitkräfte, u⸗ Boote und Kleinbootverbände; von der Luft⸗ waffe bei beiden Parteien Kampfverbände, Aufklärungsverbände, Jagdverbände und Flak⸗ einheiten. Die Geſamtmanbver werden durch den Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg vom Fliegerhorſt Tutow bei Demmin aus geleitet. Die blaue Partei wird vom General der In⸗ einen„Rot“⸗ und S 10 zon Rundſtedt, dem Oberbefehlshaber der eI, geſührt die bläuen Seeſtreitkräfte von Aömiral Carls, die blauen Luftſtreitkräfte von Ge⸗ Kéral⸗der“ Flieger Kaupiſch, dem Kommandierenden General des Luftkreiſes II. Parteiführer von Rot iſt General der Kavallerie Knochenhauer, der Kommandierende General des X. Armeekorps. Die Führung der roten Seeſtreitkräfte hat Vizeadͤmiral Boehm, die der roten Luftſtreitkräfte General der Das alte Lied: Der Vollerbund als Setztribüne Wüſte Ausfälle des ruſſiſchen Außenkommiſſars gegen Deuiſchland und Ftalien dub. Genf, 21. September. Der Sowjetvertreter Litwinow⸗Finkelſtein hielt heute im Völkerbund wieder einmal eine ſeiner bereits ſattſam bekannten üblen Hetzreden, in deren Mittelpunkt wie üblich die wüſteſten Beſchimpfungen und Verdächtigungen der„drei Angreiferſtaaten“. womit Deutſchland, Italien und Japan gemeint ſein ſollen, ſtanden. Litwinow⸗Finkelſtein kritiſierte zunächſt am Be⸗ richt des Völkerbundsſekretariats die angebliche Zu⸗ rückhaltung gegenüber den„verſchiedenen Angriffs⸗ handlungen“, die auf der mißverſtändlichen Auf⸗ ſaſſung beruhe, daß der Völkerbund Angriffe des⸗ halb nicht bekämpfen könne, weil die„Schuldigen“ nicht im Völkerbund ſeien. Unter Anwendung aller jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Verdrehungskünſte verſuchte Litwinow⸗Finkelſtein der Völkerbundsverſammlung klarzumachen, daß die Sowjetunion keiner⸗ lei wirtſchaftliche oder ſtrategiſche In⸗ tereſſen in Spanien habe. Sie ſei„lediglich daran intereſſiert, das Recht jedes Volkes zur ſelb⸗ ſtändigen Beſtimmung ſeines inneren Regimes ohne Dazwiſchentreten fremder Staaten und erſt recht fremder Armeen zu betonen und zu verhindern, daß in Spanien ein neuer Ausgangspunkt zum An⸗ griff gegen ganz Europa entſteht“. In dreiſter Weiſe wurden demgegenüber Deutſchland und Italien verdächtigt, unter dem Deckmantel des Antikommunismus ſelbſtſüch⸗ tige Ziele in Spanien zu verfolgen. Als die einzige Organiſation für die„Rettung des Friedens“ bezeichnete Litwinow⸗Finkelſtein den Völkerbund. Entgegen dem chileniſchen Verlangen nach Univerſalität der Genfer Einrichtung hält der ſowjetruſſiſche Außenminiſter es für überflüſſig, an die außenſtehenden Staaten heranzutreten,„wenn man damit die drei großen Staaten meine, die ſchon einmal im Völkerbund waren und ihn dann formell oder tatſächlich unter lautem Türzuſchlagen verlaſ⸗ ſen haben.“ Litwinow⸗Finkelſtein warf ſchließlich dem Völker⸗ bund ſeine Paſſivität während des mandſchuriſchen Konfliktes, beim„Angriff“ auf Abeſſinien, beim „ſpaniſchen Experiment“ und bei dem neuen„An⸗ griff“ auf China vor und meinte, eine entſchloſſene Bölkerbundspolitik in einem Angriffsfall würde alle anderen Fälle erledigen. Dann würden alle Staa⸗ ten auch die Ueberzeugung gewinnen, daß ſich ein Angriff nicht lohne. Dann würden auch die frühe⸗ ren Mitglieder wieder den Weg nach Genf finden, und, ſo ſchloß Litwinow⸗Finkelſtein, ſalbungsvoll und ſcheinheilig,„im friedlichen Nebeneinanderbe⸗ ſtehen aller gegenwärtigen Regime könnte das ge⸗ meinſame Ideal eines univerſalen Völkerbundes er⸗ reicht werden.“ „Eine Aufreizung zum Konflikt“ (Funkmeldung der NMz3.) + Paris,. September. Man kann ſich keine intereſſantere Einleitung für die franzöſiſche Preſſeſchau zur Völkerbundsrede des ſowjetruſſiſchen Volkskommiſſars Litwinow⸗Fin⸗ kelſtein denken, als die Feſtſtellung, die das Regie⸗ rungsblatt, der marxiſtiſche„Populaire“, trifft, der etwa ſchreibt: Wenn man den Unterſchied im Ton und in der Betonung berückſichtigt, ſtehe die Theſe Litwinows der von Delbos vertrete⸗ nen franzöſiſchen Theſe ſehr nahe. Allerdings denkt eine ganze Anzahl Pariſer Morgenzeitungen über die Ausführungen Litwinow⸗ Finkelſteins ganz anders. So ſchreibt„Epoque“, Litwinow habe einfach alles und jedͤes angegriffen. Seine Rede ſtrotze von Heuchelei, denn gerade Sowjetrußland habe ſich be⸗ müht, das unglückliche Spanien in ſeine Hand zu bekommen. Das„Journal“ ſchreibt, der Vorkämpfer der 3. Internationale und Vertreter eines Staates, der ſo viele Gemetzel, Zerſtörungen und Vertragsver⸗ letzungen auf dem Gewiſſen habe, nehme es ſich heraus, die Einmiſchung in die inneren Angelegen⸗ heiten anderer Staaten zu brandmarken! Der„Matin“ erklärt, Litwinow habe eine Vor⸗ liebe für leichtfertige Jronie und wolle, daß der Völkerbund um jeden Preis in Spanien und im Fernen Oſten eingreife, ſelbſt auf die Gefahr eines allgemeinen Zuſammenſtoßes und Kampfes hin. „Le Jour“ führt aus, die heftigen angriffsluſti⸗ gen Ausführungen Litwinows, die das diplomatiſche Anſehen der Sowjets nicht heben würden, hätten dem größten Teil der Zuſchauer offenkundig miß⸗ fallen. Da Litwinow⸗Finkelſtein in den letzten ſechs Monaten einen diplomatiſchen Mißerfolg nach dem anderen erlitten habe, laſſe er es an vorſichtiger Zu⸗ rückhaltung fehlen, und in ſeiner unzufriedenen Stimmung decke er den geheimen Willen der Sow⸗ jets auf, ſelbſt in einen allgemeinen Krieg hinein⸗ zuführen. Der Schluß ſeiner Rede ſei eine Aufrei⸗ zung zum Konflikt. Flieger Halm, der Kommandierende General des Luftkreiſes VII. Die meiſten Truppen haben bereits mehrwöchige Manöver hinter ſich, wodurch ſie durch die beſondere Wetterungunſt auch entſprechend ſtark beanſprucht worden ſind. Dazu kommen die ſehr anſehnlichen Marſchleiſtungen, die u. a. die Formationen des II. und III. Armeekorps in den letzten Tagen zu bewältigen hatten. Auch inſofern kann alſo von durchaus kriegs⸗ mäßigen Anforderungen geſprochen werden. Großangriff der Luftwaffe auf Swinemünde: War es am Dienstagnachmittag ſchon mehrfach roten Flugzeugen geglückt, bis nach Swine⸗ münde vorzuſtoßen, ſo wird auch zu Beginn der Nacht die feierliche Stimmung der ſttllen Oſtſee bald durch das Heulen der Sirenen geſtört. Ein Bom⸗ benangriff folgt auf den andern. Eben iſt das erſte Transportſchiff von dem aus Oſtpreußen erwarteten blauen Truppentransport durch und läuft in hoher Fahrt nach Stettin. Der übrige Trup⸗ pentransport, der unterwegs ſchon heftigen roten Angriffen ausgeſetzt war, muß auf hoher See bleiben und bis weit nach Mitternacht warten, ehe die Luft⸗ lage die Einfahrt erlaubt. Inzwiſchen zeigt ſich die Wirkung der zähen roten Angriffe. Bei den Kaſernen haben Bomben eingeſchlagen. Ein Stadt⸗ teil brennt. Der zivile Luftſchutz iſt in voller Aktion, um des Feuers Herr zu werden. Den hinter die dünnen Wolken gehenden Angreifern erleichtert heller Mondenſchein die Arbeit. Jetzt hat es auch bei dͤͤer Fähre eingeſchlagen. Drüben am andern Swineufer, bei der Verſorgungsſtelle der Kriegs⸗ marine, hat es gezündet. Geſpenſtiſch leuchten die Flammen durch die Nacht. Munition geht hoch und erleuchtet taghell das ſchaurige Spiel. Der Luft⸗ ſchutz der Wehrmacht arbeitet angeſtrengt. In das Surren der Propeller, das Dröhnen der großen Flaks und das Hämmern der kleinen Flaks miſcht ſich das Geräuſch der Motorſpritzen. Aber wenn eben ein Brand nachläßt, dröhnen neue Einſchläge der unermüdlich anfliegenden roten Kampfflugzeuge. Swinemünde in Flammen bietet ein geſpenſtiſches Bild. Mit Fackeln, Rauchbomben und Leuchtkörpern wird durch die Schiedsrichter ein wirklichkeitsnaher Eindruck vorgetäuſcht. Zwei Stun⸗ den ſchon wüten die Brände. Der Ort iſt in ſtickigen Dunſt gehüllt. Rauchſchwaden ziehen über die Swine und hinaus zur See, dazwiſchen die Strahlen der Waſſergarben. Eine Räumbootsflottille und Minen⸗ ſuchboote benutzten den Schleier, um die Einfahrt zu gewinnen. Immer wieder arbeiten die Scheinwerfer und bellen die Flaks. Doch Rot läßt noch nicht nach und fliegt Angriff auf Angriff. Längſt nach Mitter⸗ nacht, während immer noch Brände lodern, können die blauen Transporter die Einfahrt gewinnen. Auch dann dauert es noch geraume Zeit, bis die Aus⸗ ladung beginnen kann. So vergehen in dieſem ſpan⸗ nenden Abſchnitt des Manövers die erſten Morgen⸗ ſtunden. Die Heeresſormationen aus Oſtpreußen haben einen kleinen Eindruck davon bekommen, was in einem modernen Krieg zum Schutze der Küſte und der lebenswichtigen Seewege die Kriegsmarine zu leiſten hat, wie vielſeitig und ſchwierig die Aufgaben ſind, und daß ein reibungsloſes Zuſammenſpiel aller Wehrmachtsteile erforderlich iſt, oͤamit jeder einzelne zu ſeinem Teil ſeinen Beitrag zur Landesverteidi⸗ gung erfüllen kann. Der Führer im Manövergebiet dnb. Im Manövergelände, 21. September. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht nahm zunächſt am Dienstagvormittag im Beiſein des Generaloberſten Freiherrn von Fritſch einen Vortrag im Hauptquartier der Ma⸗ növerleitung des Heeres in Neu⸗Brandenburg ent⸗ gegen. Sodann begab ſich der Führer auf das Ge⸗ fechtsfeld der blauen Partei und ſpäter zu den Truppen auf roter Seite, deren Bewegungen er aus der Gegend von Roſenow mit dem General⸗ feldmarſchall von Blomberg gemeinſam verfolgte. Die Bevölkerung, die trotz des regneriſchen Wetters die Truppenbewegungen und Kampf⸗ handlungen der großen Manöver wieder mit größ⸗ tem Intereſſe verfolgte, grüßte den Führer mit ſtür⸗ miſcher Begeiſterung und bereitete ihm in allen Orten einen jubelnden Empfang. Ein Empfang, würdig des Gaſtes: München ſchmückt ſich lr Mufſolini⸗Veſuch dub. München, 21. September. Zu Ehren des italieniſchen Regierungschefs Be⸗ nito Muſſolini legt die Hauptſtadt der Bewegung ein außerordentliches Feſtkleid an. Die Bahnſteighalle wird im Münchener Haupt⸗ bahnhof in einen Fahnenwald verwandelt. Lange, breite Fahnen in eoͤn Farben der beiden Nationen hängen von der oberen Glasdecke herab. Die Schal⸗ terhalle iſt in impoſantem Rot gehalten. Breite Stoffbahnen wölben ſich über die mächtige Halle. Goldene Lorbeergirlanden winden ſich von Tuch zu Tuch. Die Stirnſeite der Halle iſt mit den italieni⸗ ſchen Farben ausgeſchlogen. In der Mitte trägt ein rieſiger Lorbeerkranz ein großes„“, das auf bei⸗ den Seiten flankiert wird von dem goldenen Faſcio⸗ Zeichen. Beim Verlaſſen des Bahnhofes fällt der Blick auf die mächtigen Säulen, die, in grelles Gold gekleidet, rieſige Faſcio⸗Symbole tragen. Die Gie⸗ belſeite des Bahnhofs⸗Mittelbaus iſt in ihrer ganzen Länge rot verkleidet. In der Mitte des Feldes er⸗ hebt ſich ein 12 Meter hoher Aoͤler. Ein mächtiger Triumphbogen iſt dem Bahnhofs⸗ gebäude gegenüber errichtet und in gedämpftem Rot gehalten. Baldachinartig wallen die italieniſchen und die deutſchen Fahnen auf dͤen Bahnhofsplatz. Vor dem Rondell am Karlsplatz iſt ein Ernte⸗ kranz mit einem Durchmeſſer von ſechs Meter auf vier hohen, mit Aoͤler gekrönten Pylonen in einer Höhe von 11 Meter über dem Boden angebracht. Die um das Rondell liegenden Häuſer tragen Fahnen in den italieniſchen Farben. Die Neuhauſer⸗ und die Kaufingerſtraße lehnen ſich in ihrem Schmuck an den des Tages der Deut⸗ ſchen Kunſt an. Die Häuſer ſind mit ſattem Rot verkleidet. Von den Dächern wehen die italieniſchen Fahnen mit dem goldenen Faſcio⸗Zeichen. Beſonders künſtleriſch ausgeſtaltet iſt der Marienplatz. Hier ragen an ſchlanken Maſten die Wappen und Farben aller 31 deutſchen Gauſtädte und von über 30 italieniſchen Städten empor. Die Dienerſtraße iſt in pompejaniſches Rot getaucht. Am Max⸗Joſephs⸗Platz vor dem Nationaltheater ſind Masken an Pylonen Sinnbild der Bühnenkunſt. Ernſt und feierlich iſt ͤer Schmuck der Reſidenz⸗ ſtraße. An der Stätte des 9. November iſt eine breite ſchwarze Fahne mit den Siegrunen über die Straße geſpannt. Die Häuſerfronten ſind mattbraun ausgehängt. Von hohen Pylonen werden Feuer aus Opfer⸗ ſchalen lodern. Aeußerſt harmoniſch iſt der Uebergang von der ernſt gehaltenen Reſidenzſtraße zur hellen Ludwig⸗ ſtraße, die das Rot der Bewegung zeigt. Grün umkränzte, fünf Meter hohe Pylonen, mit plaſtiſchen Figuren gekrönt, umgeben den Odeons⸗ platz. Bis zur von⸗der⸗Tann⸗Straße herrſcht das helle Rot der triumphalen Ludwigſtraße. Das Haus der Deutſchen Kunſt wirkt hauptſäch⸗ lich ſchon durch ſeine architektoniſche Größe. Wo die Prinzregenten⸗Straße ſich platzartig erweitert, tritt der Fahnenſchmuck wieder in ſeine Rechte. Von hier ab iſt die Prinzregenten⸗Straße in ein einheitliches pompejaniſches Rot gekleidet. Baldachinförmig hän⸗ gen die deutſchen und italieniſchen Fahnen mit dem Hoheitszeichen in Gold herab. Der hohe Friedens⸗ engel iſt mit einem Kranz von italieniſchen und deut⸗ ſchen Fahnen geſchmückt. Die Hauytſtadt der Bewegung in ein Meer von Fahnen und Farben verwandelt Der Königliche Platz ſoll nur durch die Wucht ſeiner Monumentalität wirken. Die beiden ſeitlichen Kunſtausſtellungsgebäude ſind mit Tüchern in ge⸗ dämpftem Rot verkleidet. Von den Propyläen hän⸗ gen die Fahnen der beiden Länder. Fahne trägt ein großes goldenes„“. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, München wird ſich in einem Feſtkleid zeigen, das der hohen künſtleriſchen Tradition der Hauptſtadt der Bewegung und der Stadt der deutſchen Kunſt ebenſo würdig iſt wie der Bedeutung des weltgeſchichtlichen Beſuches. Wie Herriot Deutſchland ſah „Außerordentlich ſtark beeindruckt“ diub. Paris, 21. September. Der ehemalige Miniſterpräſident und jetzige Kam⸗ merpräſident Herriot gab über ſeine Reiſe durch Mit⸗ teleuropa, die ihn nach Deutſchland und Oeſterreich führte, der Zeitung„Progreß de Lyon“ einige Er⸗ klärungen ab. Nachdem er über Oeſterreich einige freundliche Worte geſagt hatte, faßte er ſeine An⸗ ſicht über Deutſchland in folgenden Worten zuſam⸗ men:„Ich habe auch ganz Bayern durchquert. Ich kann die vollkommne Höflichkeit der deutſchen Behör⸗ den nur loben. Sie war untadelig, und ich danke ihnen. Aber redͤe man uns doch nicht von der Not dieſes Volkes, von dem Hunger und ſeiner Schwäche! Ich habe bei der Durchfahrt in vielen Städten und zahlreichen Dörfern nicht nur eine ge⸗ ſunde und ſtarke Jugend geſehen ſondern ein Volk mitten in der Arbeit. Ich habe auch, das muß ich ſagen, viele Uni⸗ formen und viele Soldaten geſehen. Ich bin zurückgekommen und davon beeindruckt. Warum ſollte ich es verbergen? Der Eindruck, den ich in er⸗ ſter Linie habe, iſt der, daß Frankreich mit viel Auf⸗ merkſamkeit beobachtet wird. Man fragt ſich und man fragt uns, ob die Hemokratiſchen Regierungen den Mut haben werden, dieſe Disziplin anzuwen⸗ den und ſich aufzuerlegen, die Ländern wie Deutſch⸗ land eine ſo offenkundige Stärke gegeben, eine Stärke, die nur noch wachſen wird.“ Marſchall Badoglio in Berlin. Der Chef des ita⸗ lieniſchen Generalſtabes, Marſchall Badoglio, traf in Begleitung ſeines Adjutanten und des deutſchen Mi⸗ litärattaches in Rom am Dienstagnachmittag in Berlin ein. Der Marſchall wird eine Nacht in Ber⸗ lin bleiben und ſich am Mittwoch ins Manöverge⸗ lände begeben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Ste lvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Handelsteil: Dr. Fritz Bode ⸗Lokaler Teil: Dr Fritz hammes-Sport:.V. Dr. Fritz Bode „Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: i. B. Richard Schönfelder Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto *5 Die mittlere 3 * *V— eite Mannheim, 22. Sept ember. Männer, die im Theater fehlen Wenn man ſich in den letzten Jahren im Theater ein wenig umſah und die Zuſchauer muſterte, ganz ohne Anſehung von Alter, Vermögen, Format und Verdienſt, ſondern lediglich nach der Länge der Haare und des Bartwuchſes, ſo mußte es einem auffallen, daß die Anzahl der Frauen in gewaltigem Maße die der Männer übertraf, beſonders bei Opern, und ganz beſonders auch je weiter weg man von der Premiere in die Zeit der Mieten hineinkam. Das iſt ſehr betrüblich und mag zu nachdenklichem Kopfſchüt⸗ teln Anlaß geben; denn die Erſcheinung tritt auch in der Werbewoche und gar bei netten harmloſen Stücken auf, in denen alles ganz natürlich vor ſich geht, man ſich in der beſten Geſellſchaft an Bord von Ozeandampfern befindet, ein Profeſſor die tollſten Sprachkunſtſtücke mit einem aufgeleſenen Mäochen vollbringt, oder im gemütlichſten Oſtpreußen egalweg ganze Tiſche voll Bommchen auf den hohlen Zahn ge⸗ leert werden. Aber auch da fehlen die Männer, und die Frauen haben überſchläglich gerechnet etwa 80—85 v. H. der Plätze inne; man ſollte auch ſowas mal ſta⸗ tiſtiſch erfaſſen. Männer pflegen zu ſagen: wenn ich abends müde von der Arbeit komme, will ich meine Ruhe haben, ich bin weder muſikaliſch noch literariſch, und ich halt es nicht aus, wenn die Helden ſtundenlang mit dem Schwert in der Gegend herumſuchteln und ihre ganze Wut geht in Geſang auf und nebenan auf der Bühne ſchläft einer und merkt nichts von dem ganzen Ge⸗ ſchrei. Und außerdem verſteht man nie, was eigent⸗ lich los iſt Nun ſchön, obwohl Männer noch am meiſten in Operetten zu ſehen ſind. Und nachher ſummen ſie ganz beſeligt dͤen Schlager mit. Viel vernünftiger als in der Oper benehmen ſich die Operettenhelden auch nicht, da wird nur mehr getanzt und weniger mit dem Schwert gefuchtelt, aber daß man ſich eine Opernmelodie zweimal anhört, um ſie dann im Ge⸗ dächtnis zu haben, iſt das ein unvorſtellbarer Ge⸗ danke? Z. B. für diejenigen, die Abend für Abend ihren Stammplatz im Muſikkaffee haben und wütend fauchen, wenn man bei einer ſchmalzigen Opern⸗ Phantaſie vom Wetter ſpricht. Männer gehen ins Kino, auf den Jußballplatz, an den Stammtiſch, ins Tanzkaffee, zu Billard⸗ und Kartenſpiel, und nur nicht ins Theater; denn da wären ſie zu müde dazu. Arbeit wäre ſchließlich die Hauptſache, es gelte, ſich dem Geſchäft und der Fa⸗ milie geſund zu erhalten, und was dergleichen merkwürdige Entſchuldigungen mehr gefunden wer⸗ den;— vom Geld gar nicht zu reden, obwohl es anderwärts auch nicht billiger iſt. Und wenn die Mehrzahl auch zugibt, daß das Theater der Sitz und die Pflegeſtätte edelſter Kul⸗ tur, tiefſter Empfindungen bleibe, ſo bleiben ſie doch dabei, daß ſie nicht hingehen könnten; denn was ſollten ſie in den Pauſen anfangen? Frauen ſtellen ſich zuſammen und reden drauflos, aber Männer, die lungern herum und fühlen ſich tod⸗ unglücklich. Das iſt das Pauſenproblem im Theater, und man wird noch in der Werbewoche dahin kommen müſſen, daß man auf dem Schillerplatz Schießbuden, Ballſpiele und Automaten aufſtellt, damit die paar armen Männer in den Pauſen wiſſen, was ſie mit ihrer Zeit anfangen ſollen. Ja, ja, die Theaterſtadt Mannheim.. Dr. Hr. an Geſchloſſen wird das ſtädtiſche Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad ab Samstag, 25. September, um 19 Uhr. Verkehrstondell mit Waſſerbecken Die großzügige Amgeſtaltung der Reichsautobahn-Einfahrt Mannheim kann für ſich in Anſpruch nehmen, eine der idealſten Einmündungen der Reichsauto⸗ bahn in die Stadt zu beſitzen. Der Uebergang in die Auguſta⸗Anlage vollzieht ſich derart unmerklich, daß ortsunkundige Fahrer der Meinung ſein kön⸗ nen, ſie befänden ſich noch auf der Reichsautobahn, obgleich ſie längſt ſchon über die Kreuzung mit der Seckenheimer Landſtraße hinweg ſind. Das hat— es iſt bekannt— ſeine Gefahren und deshalb hat ſich auch die Stadtverwaltung entſchloſſen, an der Kreuzungsſtelle der Auguſta⸗Anlage und der Secken⸗ heimer Landſtraße ein Verkehrsrondell zu ſchaffen, das den mit großer Geſchwindigkeit von der Autobahn kommenden Kraftfahrer beim Ein⸗ bingen in die Kurven der Anlage zu einer Ver⸗ minderung ſeiner Geſchwindigkeit zwingt. Man hat bei der Ausarbeitung der entſprechenden Pläne zunächſt daran gedacht, das Rondell zu einer Schmuckanlage, zu geſtaltien. Spätere Pläne zogen die Schaffung eines großen Aufmarſchplatzes in Er⸗ wägung, aber auch von dieſem Gedanken kam man— aus verkehrstechniſchen Ueberlegungen— wieder ab. Und nunmehr hat man ſich dazu entſchieden, an die Stelle der urſprünglich vorgeſehenen Schmuckanlage ein Waſſerbecken mit allerlei Waſſer⸗ ſpielen zu ſetzen. Dieſe reizvolle Löſung muß als ſtädtebaulich glücklich bezeichnet werden. Im übrigen hat man an dem von Oberbürger⸗ meiſter Renninger ſchon in der Ratsherren⸗ ſitzung anläßlich der Haushaltsberatung im Februar d. J. verkündeten Plan feſtgehalten. Die Straßen⸗ bahn(und damit die Seckenheimer Landſtraße) wird alſo nach der Umgeſtaltung am Schlachthof abbiegen, durch die Kuno⸗Fiſcher⸗Straße geführt werden, die Auguſta⸗Anlage ſenkrecht in einer für Autofahrer wie Fußgänger gleich überſichtlichen Weiſe ſchneiden und nach einer rechtwinkligen Kurve beim Oberen Luiſenpark ſich wieder ihrer derzeitigen Richtung⸗ führung zuwenden und beim Stadion etwa die Um⸗ leitung beenden. Der Verwirklichung dieſes Planes müſſen allerdings die Kleingärten zum Opfer fallen. Seit Wochen ſchon werden Erdarbeiten im Raume zwiſchen Schlachthof und Lutſenpark ausgeführt. Es handelt ſich dabei noch nicht um direkte Maßnahmen zur Schaffung der Autobahneinführung, ſondern erſt um Vorbereitungen zur Umlegung der Seckenheimer Landſtraße. Mit beim Pfingſtberg und durch Abtra⸗ gung der ſüdlich des Rieoͤbahndammes befindͤlichen Aufſchüttung der alten Seckenheimer Landſtraße ge⸗ wonnene Material wird die neue Führung der Seckenheimer Landͤſtraße und damit der Strußen⸗ bahnverbindung mit Neuoſtheim in die Wege ge⸗ leitet. Bs zur Vollendͤung des großzügigen Projektes werden noch viele Monate vergehen, aber eines Tages werden wir eine verkehrstechniſch und ſtädte⸗ baulich richtungweiſende Anlage beſitzen, die vom planvollen Arbeiten unſerer Stadtverwaltung künden wird.—m. ee Der Mann mit der grünen Binde kommt! Allmaterialjammlung im September Vom 22. bis 30. September das Altmaterial bereit halten Die Sammler mit den grünen Armbinden kommen in den nächſten Tagen. In der Zeit vom 22. bis 30. September kommen wieder, wie allmonatlich, die Sammler mit der grünen Arm⸗ binde und ſprechen bei den Hausfrauen wegen Ab⸗ gabe von Altmaterial vor. Wir bitten die Haus⸗ frauen, den Sammlern das Altmaterial, das ſich ſeit der letzten Sammlung wieder angehäuft hat, gegen Bezahlung abzugeben. Wir bitten wiederholt darum, das Material nur den Sammlern mit der grünen Arm⸗ binde abzugeben, weil nur bei dieſen Sammlern die Gewähr dafür geboten iſt, daß das geſammelte Material den Stellen zufließt, die für die Wieder⸗ verarbeitung in Sinne des Vierjahresplanes in Frgae kommen. Nachſtehend genannte Händler werden in den für ſie beſtimmten Bezirken die Almaterial⸗ ſammlung vom 22. bis 30. September durchführen: Franz Buchmaier, F 5, 16, Ortsgruppe Rheintor. Karl Glock, H 7, 9, Ortsgruppe Friedrichspark. Eugen Lenz, J7, 26, Ortsgruppe Deutſches Eck. Heinrich Orth, G 6, 20, Ortsgruppe Jungbuſch. Karl Edelmann, J 4, 3a, Ortsgruppe Platz des 30. Januar. Auguſt Franz, Q4, 19, Ortsgruppe Bismarckplatz. Bernhard Mees, Fahrlachſtraße 10, Ortsgruppe Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Anton Habich, Mannheim⸗Waldhof, Glücksburger Weg 42, Ortsgruppe Schlachthof. Friedrich Pfeiffer, G 4, 1, Ortsgruppe Plankenhof. Heinrich Funk, Lortzingſtraße, Ortsgruppe Hum⸗ boldt löſtliche Hälfte). 5 Peter Stamm, Walbhoſſtr. 83, Ortsgruppe Humboldt, (weſtliche Hälfte). Die Grenze zwiſchen Hum⸗ boldt Oſt und Weſt bilden: Gartenfeldſtr., Pflü⸗ gersgrunoſtr., Laurentiusſtraße. Michael Scheffel, Hinterer Riedweg 143, Ortsgruppe Erlenhof, öſtliche Hälfte; Marie Schmitt, Humboldtſtraße 46, Ortsgruppe Erlenhof(weſtliche Hälfte). Die Grenze zwiſchen Erlenhof Oſt und Weſt bildet der Induſtriehafen. N Joh. Hoffmann, Waloͤhof, Hiut. Riedweg 143, Orts. gruppe Wohlgelegen; Franz Erdel, G 5, 16, Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Kilian Oberdorf, Hint. Riedweg 141, Ortsgr. Wald⸗ hof und Luzenberg; Alfred Nock, Speckweg 64, Ortsgruppe Neu⸗Eichwald. Peter Guldner, Sandhofen, Ortsgruppe Sandͤhofen (nur Ort, ohne Siedlungen.) Barbara Hupp, Sanoͤhofen, Luftſchiffhalle, Ortsgruppe Sandtorf, Siedlungen Blumenau, Zellſtoffſied⸗ lung. Florian Span, Käfertal, Ortsgruppe Käfertal. Guſtav Heidel, Schanzenſtr. ga, Ortsgr. Neckarſpitze, löſtliche Grenze Luiſenring); Friedrich Lang, Feudenheim, Ortsgr. Feudenheim⸗ Oſt und Wallſtadt; Joſeph Striehl, Neckarau, Ortsgr. Feudenheim⸗Weſt und Ilvesheim; Luiſe Steinmann. Frieſenheimer Straße, Ortsgr. Waſſerturm und Strohmarkt; Joſ. Zink, B 5, 4, Ortsgr. Hafengebiet(Zollhof); Neckarau, Roſenſtr. 106, Ortsgr. Almen⸗ of; Otto Hamberger, Lindenhofſtr. 70, Ortsgr. Linden. hof, öſtliche Hälfte Meerſeloͤſtr. b. Bahnhof); Karl Hepp, E 7, 5, Ortsgr. Lindenhof, weſtl. Hälfte (Waldpark und Neuoſtheim); Emil Ottſtaòt, Neckarau, Haugſtraße 2, Ortsgruppe Neckarau⸗Süd: Karl Wolff, Neckarau, Maxſtr. 19, Ortsgr. Neckarau⸗ Nord; Alois Renius, Neckarau, Kleinſtraße 18, Ortsgruppe Bäckerweg. Hermann Staudtmeiſter, Rheinau, Otterſtadter Str. Nr. 12, Ortsgruppe Rheinau; Adam Eckert ſen., Neckarau, Maxſtraße, Ortsgruppe Seckenheim. Frau Rewer, Brühl, Ortsgruppe Friedrichsfeld. Sollte das Altmaterial in dieſer Zeit von dem zuſtändigen Sammler nicht abgeholt worden ſein, ſo bitten wir, dem Hausleiter der Partei hier⸗ von Meldung zu machen. Derſelbe wird dann über den Propagandaleiter der zuſtändigen Ortsgruppe die Abholung des Materials veranlaſſen. Das Kreispropagandaamt: Fiſcher. — — * WK 0 1 * e In Ger. Nanoporpflege de. Olese Cigatetten wefdea ĩn den fad Vegen unseres technischen Muster- betriebes in Altona · Sahtenfeid aa voͤlig aeuen Methoden hergestelit. Oer ungevöhalich zarte und reine CharNfer cieser Mischung berunt datauf. dab smtiiche ſabake zweima e vird ausschüeßlich ohne Mundstück hergestellt. EEEMTSNMN tolgenden Oistrikten: SSR AxHr. BrgEeUn, SN—————— 8 Oje Cigaretten a ster ſelten, ation ver Fabrikations. 7 methoden, die zvggß alitg eah ſer Hegelluyg auf PNNNe*—*7 SAHRENFELO E 8 S9 82. E 2 ◻⏑ 2. H. F. 4rl..REEM iSN CRErFENrHFHaERHKENM aro- Wochenbeginn 4. Seite/ Nummer 437 Mittwoch, 22. September 1937 Straßenbahn rammte den Anhänger Geſtern nachmittag gegen 18 Uhr geſchah ein eigentümlicher und auch lehrreicher Verkehrsunfall mitten auf dem Kaiſerring. Ein Sattelſchlepper mit einem vierrädrigen und einem kleinen zweirädrigen Anhänger, zwei große Holzſtämme auf dem erſteren, wollte über den Kaiſerring an der Kunſtſtraße Rich⸗ tung Waſſerturm, da kreuzt ihn eine Straßenbahn vom Tatterſall, ſchnell ſtoppt er und will vorſchrifts⸗ mäßig warten, da fährt ihm auch ſchon hinten eine mit mächtigem Krach auf den Anhänger, die mit zu großer Eile zum Bahnhof hinunter wollte. Weit⸗ hin ſplitterte das Glas, der Anhänger hielt ſich aber und ließ ſich nur beiſeite ſchieben, es hatte ihm nicht allzuviel ausgemacht. Zuſchauermaſſen waren längſt da und erregtes Debattieren ſchien meiſt dem Laſt⸗ wagenführer Recht geben zu wollen; denn was wollte er machen, ſo in die Zange genommen, wie er da ſtand? Nachdem endlich beide Parteien ſort⸗ gefahren, wartete man noch lange, ob nicht bei dem vielen Glas der eine oder andere Päattfuß heraus⸗ ſpringen würde; der erfahrene Mann aber ſagte: „Gebt nur Obacht, ihr Leit, daß eich des Glas nit in die Aage ſpringt!“ zͤn Der Beſuch der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung iſt weiterhin ſehr rege, obgleich für die acht Tage der Verlängerung der Schau eine Fortfüh⸗ rung der beliebten Varietéveranſtaltungen leider nicht möglich war. Geſtern iſt mit dem Abbruch des großen Zeltes für oie 5000 begonnen wor⸗ den. Viele, die aus ſinanziellen Erwägungen den Weg zum Ausſtellungsgelände noch nicht genommen hatten, machen nunmehr von der Herabſetzung der Eintrittspreiſe Gebrauch. ** Der Gockelsmarkt wurde friſch geteert. Am Dienstagmorgen rückte auf dem Gockelsmarkt eine Arbeitskolonne mit Schippen, großen Beſen und einem qualmigen Teerofen an. Jeder Parkplatz braucht genau ſo eine Wartung wie eine Straße. Die Hälfte des Gockelsmarktes, die als Parkplatz be⸗ nutzt wird, gegenüber der Ingenieur⸗Schule, wurde friſch geteert, nachdem man den Sandbelag abgetra⸗ gen hatte. Bis zum Abend war man mit der Arbeit fertig und der Parkplatz iſt bereits wieder benutzbar. „„ 40 Fahre Freiwillige Feuerwehr Edingen = Edingen, 22. Sept. Am Samstag ſeierte die Freiwillige Feuerwehr Edingen ihr vierzigjähriges Beſtehen in ſchlichter Weiſe mit einem Kameradſchaftsabend, in deſſen Verlauf die fünf noch der Wehr angehörenden Mit⸗ begründer in gebührender Weiſe geehrt wurden. Es ſind dies die Kameraden Julius Schnetz, Georg Koch, Jakob Bauer, Kaſpar Thoma und Philipp Reinle, denen durch Beigeoroͤneten Ding ein Geſchenk der Gemeinde überreicht wurde, während der Wehrfüh⸗ rer, Oberbrandmeiſter Obländer, den Ehrenbrief des Badiſchen Landesfeuerwehrverbandes für vier⸗ zigjährige Dienſtzeit aushändigte. Brandmeiſter Reimold ſchilderte Entſtehung und Entwicklung des Feuerlöſchweſens in Edingen. Dem Kamerad⸗ ſchaftsabend ging eine Großübung voraus, an der auch der Sanitätshalbzug Eoͤingen teilnahm. Als Brandobjekt war ein Anweſen an der Friedrichsfel⸗ der Straße mit einer an der Hauptſtraße gelegenen Scheune angenommen, ſo daß Gelegenheit gegeben war, praktiſches Können in vielſeitigſter Weiſe vor⸗ zuführen. Die Uebung nahm denn auch einen befrie⸗ digenden Verlauf. Großflugtag in Bruchſal .. Bruchſal, 21. Sept. Obwohl das Wetter dem Großflugtag des hieſigen NS⸗Fliegerkorps nicht ge⸗ rade günſtig geſinnt war, ſtrömten doch von allen Seiten und aus allen Orten der Umgebung Zu⸗ ſchauer herbei, vor allem die ſportfreudige Jugend. Oberführer Zahn(Darmſtadt) eröffnete den Flug⸗ tag, indem er vor allen Dingen der Kreisleitung und dem Bürgermeiſter von Bruchſal für die weiteſt⸗ Blick MLu Angſt zu machen.“ Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Vor der Mannheimer Strafkammer: Rothilje ijt Pflicht für jedermann Ein gemütvoller Bräutigam ſchläſt, während die Braut neben ihm den angekündigten Selbſimord begeht— Gefängnisſtrafe von 9 Monaten ſein Lohn Bisher waren diejenigen nicht ſtrafbar, die trotz einer gegebenen Möglichkeit, einen Selbſtmörder nicht von ſeiner Tat abhielten. Seit der Neufaſ⸗ ſung eines Paragraphen des Strafgeſetzbuches im Jahre 1935, der nur diejenigen mit einer Haftſtrafe bedrohte, die trotz Aufforderung der Polizei ſich zu keiner Hilfeleiſtung in Notfällen bereit erklärten, iſt dies anders geworden. Die Bedingung, daß die Polizei zur Hilfeleiſtung auffordern müſſe, kam in Wegfall, ſo daß nach der neuen Faſſung dieſes Para⸗ graphen(§ 330c) von jedem Hilfeleiſtung in Unglücksfällen verlangt werden kann, wenn es zumutbar war. Wer alſo Selbſt⸗ mörder, ohne ſich ſelbſt großer Gefahr auszuſetzen, retten könnte und dies unterläßt, macht ſich ſtraf⸗ bar. Zum erſtenmal ſtand ein ſolcher Fall vor der Mannheimer Strafkammer zur Aburteilung. Auf der Anklagebank ſaß der 1904 in Hagen i. W. ge⸗ borene Erich Breitharth, der ſozuſagen„mit Seelenruhe“ dem Selbſtmord ſeiner Braut zuſah. Breitbarth iſt ein Menſch mit 19 Vorſtrafen, von denen drei allein wegen Zuhälterei ausgeſprochen wurden. Das Bild wird vollſtändig, wenn man er⸗ fährt, oͤuß er bereits zur Sicherheitsverwahrung ver⸗ urteilt war und nur in der zweiten Inſtanz davon noch einmal auf Wohlverhalten freigeſprochen wurde. Im September 1936 lernte er ein Mädchen Suſi kennen, mit dem er ſehr bald ein enges Verhältnis unterhielt und ſich mit ihr im Mai dieſes Jahres verlobte. Im Juni zogen ſie in eine gemeinſame Wohnung, das heißt auf ein Zimmer mit Küchen⸗ benutzung. Das„Glück“ ſollte nicht lange dauern. Suſi war auch kein unbeſchriebenes Blatt und ſchon ſehr jung in der Erziehungsanſtalt geweſen. Eine Eiferſüchtige droht mit Selbſtmord Aber das ſchloß nicht aus, daß ſie auf ihren Erich ſehr eiferſüchtig war. Sie hat dazu ſchon Grund gehabt. Die Art, wie ſie ihn aber immer von neuem an ſich zu feſſeln ſuchte, war doch recht gewagt. Ihr zweites Wort war: ſie wolle ſich das Leben nehmen. Mehrfach hatte ſie auch ſchon dazu den Anlauf genommen, Abſchtedsbriefe geſchrieben und ſogar einmal die Pulsader leicht „angeſchnitten“!. Wie man aus Ausſagen der Zeu⸗ gen entnehmen konnte, tat ſie das nur,„um ihm Natürlich glaubte Erich nicht mehr an dieſe Drohungen. gehende Unterſtützung herzlichen Dank ſagte. Der Redner, der künftige Gruppenführer dieſes Gebietes, betonte die Bedeutung des NSFK. Kreisleiter Epp gab der Genugtuung Ausdruck, daß die Veranſtal⸗ tung mit ſoviel Elan aufgebaut worden iſt. Die Jungflieger(59⸗Segelfliegergefolgſchaft Karlsruhe), die Karlsruher Reichsſportfliegerſchule, die Staffel aus Lachen⸗Speyerdorf, dann die Kunſtflüge von Karl Helmer(äarlsruhe) mit einem Motor⸗ flugzeug, ſowie Lohrum(eckargemünd) mit einem Segelflugzeug, der Fallſchirmabſprung des HJ⸗Jungen Walter Zahn(Heidelberg) aus 400 Meter Höhe, ein Fliegerangriff mit Bombenabwür⸗ fen, das alles waren Leiſtungen, die ſich ſehen laſſen konnten. Die etwa 9000 Zuſchauer waren reſtlos zufrieden, zumal Fluglehrer Jäckel(Karlsruhe) die notwendigen Erklärungen und Hinweiſe gab. * Bad Dürkheim, 21. Sept. Die Bauarbeiten der vom Preisgericht nach beſtimmten Richtlinien aus einem Wettbewerb gewählten Großjugend⸗ herberge in Bad Dürkheim wurden dem hier anſäſſigen Architekten Robert Reutter übertra⸗ gen, der ſobald als möglich den Bau in Angriff Die tägliche Anfallchronik Ludwigshafen, 21. September. Nach den polizeilichen Protokollen brachte der wieder eine ganze Reihe von Ver⸗ kehrsunfällen, bei denen diesmal erfreulicherweiſe kein Todesopſer zu verzeichnen iſt. Der erſte Fall war der leichteſte: er betrifft einen 68jährigen Rent⸗ ner aus Manmheim, deſſen Handwagen auf der Schlageterbrücke von einem Perſonenkraftwagen ge⸗ ſtreift wurde. Der alte Mann, der gegen die Brücken⸗ Verſtrebung geſchleudert wurde, erlitt Prellungen an der linken Seite. Mit einem Unterkieferbruch und ſonſtigen Ver⸗ letzungen mußte ein vierjähriges Mädchen dem Städtiſchen Krankenhaus zugeführt werden. Das Kind war unbeauſſichtigt auf der Fahrbahn herum⸗ geſprungen und auf der Kreuzung Hardt⸗Heinig⸗ Straße von einem Kraftrad angefahren und auf den Boden geſchleudert worden. Der dritte Fall betrifft eine 17 Jahre alte Ar⸗ beiterin aus Ludwigshafen, die auf dem Fahrrad im Stadtteil Mundenheim von der Haupt⸗ in die Rheingönheimer Straße einbiegen wollte. Die Rad⸗ fahrerin wurde von einer nachfolgenden Zugmaſchine angefahren und eine kurze Strecke geſchleift. Das Mädchen, das eine Fleiſchwunde am linken Ober⸗ ſchenkel davontrug, wurde nach Anlegung eines Not⸗ verbandes in das Marienkrankeenhaus der Garten⸗ ſtadt eingeliefert. Ihr 90. Wiegenfeſt feierte geſtern Frau Katha⸗ rina Wolf, geb. Reinhardt, Wislicenusſtraße 3, in aller wünſchenswerten Rüſtigkeit.— 70. Ge⸗ burtstag feierte am ſelben Tage Frau Eugenie Ranft, Ludwigshafen⸗Frieſenheim, Taubenſtraße 10.— Spenglermeiſter Fr. Rödel, Ganderhof⸗ ſtraße 5, hatte 65. Geburtstag. Allen herzlichen Glück⸗ wunſch! Silberhochzeit feierten geſtern Lokomotivführer Johann Michael Richter und Frau Veronika, geb. Weber, Haardtſtraße 27, ſowie Georg Faller und Frau Eva, geb. Falter, Maxſtraße 24. Herzlichen Glückwunſch! Die Betriebs⸗Sportgemeinſchaft der JG⸗Farben⸗ induſtrie führte am Sonntag auf ihrem Sportplatz am Rottſtücker Weg ihre Sommer⸗Schluß⸗ kämpfe durch, beſtehend aus Mehrkämpfen, Hand⸗ ballſpielen, Vorführungen uſw. Die Leitung hatte der Betriebsſportwart. An die Siegerehrung ſchloß ſich kameradſchaftliches Beiſammenſein an. Ludwigshaſener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—418 Uhr bei günſtiger Witterung Konzert des Saarpfalzorcheſters. Geſellſchaftshaus der J6 Farben: 16 Uhr Vorleſung der Südtiroler Dichterin Maria Veronika Rubatſcher aus eigenen Werken. Meßplatz: Schaumeſſe, Neuer Marktplatz: Verkaufsmeſſe. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaſſeehaus Vaterland: Konzert und Tanz Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchifſahrt: Täaliche Abfahrten Heimatmuſaum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15—18 Uhr bei freiem Eintritt. „ Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Verſprich mir nichts“.— Ufa⸗ Rheingold:„7 Ohrfeigen“— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Capriolen“ — Union⸗Theater:„Der letzte Walzer“.— Alhambra: Mundenheim:„Tom Mix, der Held von Texas“.— Atlantik:„Ein Mädel vom Ballett“. 9 0 9 uiuulbuuuus Gſim·Un Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Die Räuber“(St. Pl. Miete D 2, Pr. Gr. 3, 20—3 90 Uhr). aus der Kunſt: Kolonialausſtellung, Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr. Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Aus den Kinos: Kammer und Odeon:„Unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit“.— Capitol: Handy⸗Bandy mit ſeinem Enſemble.— Gloria:„Rendezvous in Wien“. mitgliederverſammlung Nach einem Krach am 29. Juni ſprach er kein Wort mit ihr, und als er abends von der Arbeit kam, da lag auf dem Nachttiſch neben ihrem Bett ein Brieſchen, ſie habe 60 Schlaftabletten und Arſen genommen Er möge mit einer anderen glücklich werden. Wie eine Zeugin erzählte, war ſie nachmittags in vier oder fünf Apotheken geweſen und hatte ſich die Schlaftabletten geholt, dann ging ſie nach Hauſe, ließ ſich Zigaretten bringen, dann holte ſie ihre ſchönſten Kleider heraus und wollte noch einmal ausgehen, ſchließlich legte ſie ſich aber oͤoch ins Bett und begann— zu ſingen. Eine Nachbarin hörte noch lange ihre Lieder. Ein Gemütsmenſch Erich glaubte kein Wort von dem, was ſie in ihrem Brief ſchrieb und ſchlief, müde von der Ar⸗ beit, bis zum nächſten Morgen, ohne feſtzuſtellen, ob ſie die Tabletten genommen hatte. Auch am nächſten Morgen ſei er gleich ins Geſchäft gegangen und habe ſie weiterſchlafen laſſen. So ſchlief denn Suſi den ganzen Tag, bis man plötzlich ein ſtarkes Röcheln vernahm und nach ihr ſchaute. Man benachrichtigte ſchnell die Mutter und das Krankenhaus. Suſi war nicht mehr zu retten. Der Sachverſtändige erklärte, daß ſie mit gewiſ⸗ ſer Wahrſcheinlichkeit wieder hätte zum Leben gebracht werden können, wenn ſie ſchon am Morgen oder gar am Abend zu⸗ vor ins Krankenhaus gekommen wäre. So hätten die Tabletten aber allmählich die Gehirn⸗ zellen außer Tätigkeit geſetzt bis auch die Atmung aufgehört und ſie ſich buchſtäblich in den Tod geſchla⸗ fen habe. Die Todesurſache ſei eine Lungenentzün⸗ dung geweſen, die in urſächlichem Zuſamenhang mit der Einnahme des Schlafmittels geſtanden habe. Das Urteil Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Staats⸗ anwaltes an und verurteilte den Angeklagten Erich Breitbarth zu einer Gefängnisſtrafe von 9 Monaten, unter Anrechnung von einem Monat Unterſuchungshaft, da er ſpäteſtens am Morgen nach dem Vorfinden des Briefes habe erkennen können, daß ſeine Braut Ernſt gemacht habe und weil es unter dieſen Umſtänden vielleicht noch möglich ge⸗ weſen wäre, ſie zu retten. ⸗ba⸗ L. Sinsheim, 21. Sept. Unter der Leitung des Dirigenten Franz Adam gab das bekannte NS⸗ Reichsſymphoniecorcheſter im Saale zum„Stadtpark“ für den Kreis Sinsheim ein Kon⸗ zert, bei dem die 80 Mann des Orcheſters deutſche Tonſchöpfungen vollendet wiedergaben und ſtärkſte Anerkennung bei dem zahlreichen Publikum fanden. L. Bad Rappenau, 21. Septbr. Der„Tag des deutſchen Volkstums“ wurde in der Form einer Kundgebung begangen, die vor dem Rat⸗ haus ſtattfand. Nach dem einleitenden Marſch des Jungvolks eröffnete der VDa⸗Leiter der Orts⸗ gruppe Bad Rappenau, Hutter, die Kundgebung, worauf Pg. Sing in ausführlicher Weiſe auf den Sinn und die Bedeutung des Tages einging und einen warmen Aufruf an alle richtete, mitzuarbei⸗ ten an der Stärkung und Erhaltung des Aus⸗ landsdeutſchtums. Gebichte, Reigen, Sprechchöre waren der Feier ſinnvoll eingegliedert. NSDAP-Rfifeilungen Aus partetemtlichen Bekenntmechungen entnommen An alle Stadtortsgruppen des Kreiſes Mannheim Alle Stadtortsgruppen können heute in der Zeit von 10—13 Uhr noch eine Anzahl Karten für die Generalmit⸗ gliederverſammlung abholen. Kreispropagandaamt. An die Ortsgruppen Altlußheim, Brühl, Hockenheim, Ketſch und Schwetzingen Wir fordern dieſe Ortsgruppen letztmalig auf, daß die Ernteſträußchen auf der Kreisleitung abgeholt werden. Kreispropagandaamt. An alle Ortsgruppen⸗ und Stützpunktkaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die für den Reichsparteitag leihweiſe überlaſſenen Aus⸗ rüſtungsgegenſtände können erſt nach Aufforderung an die Kreisleitung zurückgegeben werden. Kreiskaſſenverwaltung. Ortsgruppen der NSDAP Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Mittwoch, 22.., 20 Uhr, Sitzung der Zellenleiter und des Stabes auf der Ortsgruppe. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Donnerstag, 23.., 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens Generalmitgliederver⸗ ſammlung der NSDAP. Eintrittskarten werden von den Zellenleitern ausgegeben. Platz des 30. Januar. Anläßlich der Generalmitglie⸗ derverſammlung am 23. 9. treten ſämtliche Politiſchen Lei⸗ ter, Walter und Warte, ſämtliche Parteigenoſſen und Par⸗ teianwärter um 19.30 Uhr auf dem Gabelsbergerplatz an. Uniformierte in Unüſorm. Eintrittskarten zu 0,20/ ſind bei den Blockleitern zu erhalten. Karten nicht vergeſſen. Pünktlich antreten. Humboldt. Donnerstag, 23.., 19 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiteranwärter zur Teil⸗ nahme an der Generalmitglieöderverſammlung auf dem Marktplatz Neckarſtadt an. Dienſtanzug, Zivil und Arm⸗ binde. Humboldt. Sämtliche Parteigenoſſen, Parteigenoſſinnen, ſowie Parteianwärter haben an der am Donnerstag, W. ., 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal ſtattfindenden General⸗ teilzunehmen. Die Zellenleiter ſind für vollzähliges Erſcheinen verantwortlich und mel⸗ den entſprechend dem Ortsgruppenleiter. Karten ſind bei den Zellenleitern erhältlich. Neuoſtheim. 22.., 20.30 Uhr, Politiſche Leiter Sitzung, Neuoſtheimer Schule. Neckarau⸗Süd. Politiſche Leiter und Anwärter treten am Donnerstag, 23.., 19.45 Uhr, auf dem Platze vor der Heiliggeiſtkirche in Mannheim im Dienſtanzug an. Feudenheim⸗Oſt. 26.., 9 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol, Leiter zum Schießen im„Neuen Schützenhaus“. Dienſtanzug. EE Geſolgſchaft 11. Die Gefolgſchaft tritt am 22. 9. um 19.55 Uhr auf dem Marktplatz Neckarſtadt an. „Nachrichten⸗Gefolgſchaft. Am Mittwoch, 22.., 19.55 57 98 2.— Am Donnerstag, 23.., 19.55 Uhr, Gefolgſchaftsappell. Antreten L 6, Lauergarten— Am Freitag Schardienſt der Schar 1, 19.55 Uhr.— Mitzu⸗ bringen iſt jeweils Papier, Bleiſtift, Blinklampe. Ebenfalls Beiträge, ſowie für Käppi. NS⸗Franenſchaft 1 Eck. 22.., 20 Uhr, Pflichtheimabend in den Geranteen. Die Frauenwerksmitglieder ſind hierzu eingeladen. Deutſches Eck. 23.., 19.30 Uhr, treten die Frauen am U⸗2⸗Schulplatz zur Kundgebung an. Neckaran⸗Nord. 22.., 20 Uhr, Heimabend im Gemeinde⸗ aus. Neckarau⸗Süd. Am 30.., findet der Ausflug nach Bad Dürkheim ſtatt. Wer noch teilnehmen will, meldet, ſich ſofort bei Wahl, Wörthſtraße 6, an. Der Fahrpreis beträgt 8 Holdheof 22.., fällt die Dienſtſtunde aus of. 22.., fä ie Dienſtſtun 5 8 Wallſtadt. 23.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Pflug“⸗ Neckarhauſen. 23.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Par⸗ teizimmer. Ingendgruppe Deutſches Eck und Innenſtadt. 28.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend in L 9, 7. Jugendgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. 23.., 20.15 Uhr, Pflicht⸗ heimabend in der Wohlgelegenſchule. Jugendgruppe Krankenhaus. 23.., 20.15 Uhr, Pflicht⸗ heimabend. BDM Schewtzingerſtadt 8 und 9/171. in der Mäochenberufsſchule. Mädelgruppe“/171, Oſtſtadt. 23.., 19.30 Uhr, Turnen in der Peſtalozziſchule. Auch Mädel, die nicht turnen, haben zu erſcheinen. NS Neckarſtadt⸗Oſt, Lenauſtr. 21. Mittwoch, 2.., 19.30 Uhr, Zelle 3 Zellenbeſprechung mit Blockwaltern in der Ge⸗ 22.., 20 Uhr, Turnen 72 o GDααφᷓe von der einfachen glatten bis zur eleganten ziselierten Ausführung in reicher Auswahl bei Eãocs Jeoeumenen 1 3 Breite Siraße ſchäftsſtelle. Mitglieder⸗ und Hauskarteien ſind mitzubrin⸗ gen. Zelle 4 um 20.30 Uhr. Freitag, 24.., Zelle 5, 19.30 Uhr. Zelle 6 um 20.30 Uhr. NSKOV Kameradſchaft Mannheim. Frontkämpfertreffen in Be⸗ ſangon am 24. 10. 37. Anmeldungen nehmen wir noch bis zum 30. 9. 37 auf unſerer Geſchäftsſtelle Große Merzel⸗ ſtraße 5, an. DAð Kreisjugendwaltung. Donnerstag, 23.., 18.30 Uhr, im Haus der Arbeit, P 4, 4/5, Zimmer 37, wichtige Beſprechung ſämtlicher Ortsjugendwalter des Stadtgebietes Mannheim. Hausgehilfen Ortsſozialwalterinnen. Donnerstag, 28.., 20.30 Uhr, Arbeitsbeſprechung in L 4, 15(Fahnenzimmer). Ortswaltungen Wohlgelegen. Am Freitag, 24.., 20.30 Uhr, findet im „Feloſchlößchen“, Käfertaler Str. 178, eine wichtige Sitzung ſämtlicher Betriebsobmänner und ihrer Mitarbeiter(Wal⸗ ter und Warte) ſowie Fachſchaftswalter für Handel und Handwerk ſtatt. Zu dieſer Sitzung hat alles zu erſcheinen. „Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub UF 47 vom 24.—29. 9. nach München. 24. 9. mit beſchleunigtem Perſonenzug ab Mannheim.20 Uhr, ab Karlsruhe 10 Uhr mit Sonderzug, München an 16.53 Uhr. Anmeldungen bei allen Geſchäftsſtellen. Achtung! Sonberzug am 26. 9. zum Weinfeſt nach Kirch⸗ heimbolanden. Sonntagnachmitkags großer Feſtzug mit Winzergruppen durch die Straßen der Stadt zum Wein⸗ gelt. Mannheim⸗Hbf. ab etwa 7 Uhr, Rückkunft etwi 20 Uhr. Fahrpreis 1,30 Mark. Die Fahrkarten ſind ab heute bei den Verkaufsſtellen erhöltlich. Achtung! Sonderzug am 26. 9. nach Stuttgart. Dieſer Zug wurde auf den 19. 9. vorverlegt und kommt ſomit am 26. 9. nicht mehr zur Durchführung. Nachfragen nach Fahr⸗ barten bei unſeren Verkaufsſtellen ſind daher zwecklos. Sageokaleucleꝛ Mittwoch, 22. September „Der Waffenſchmied“, Oper von Lortzing, tete— Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. ab Paradeplatz: 7 Uhr Pſalz— Nahe— ein. ab Paradeplatz: 14 Uhr Heſſiſcher Oden⸗ wald. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen-Vorſtellung; 20.30 Uhr Kabarett— Variets. Tanz: Libelle. Palaſthotel, Parthotel Waldporkreſtaurant. Flughafengaſtſtätte, Kaffee Karl Theodor, Rennwieſen⸗ Reſtaurant. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Dis Schweigen im Walde“.— Alhambra: „Der Unwiderſtehlichel.— Schauburg:„Verſprich mir nichts“.— Palaſt und Gloria:„Wenn Du eine Schwieger⸗ mutter haſt“.— Scala und Capitol:„Unter Ausſchluß „der Oeffentlichkeit“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchan Monnheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöfſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theoterwelt Sternwarte: Geöfinet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 19 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Burte⸗Ausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.80 bis 12 und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.99 his 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Was hören wir? Donnerstag, 23. Seytember Reichsſender Stuttgart .00: Fröhl. Muſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Morgenkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volks⸗ muſik.— 12.00: Mittagsſonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis ͤͤrei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Was ihr wollt(Schallplatten). — 20.00: Wahre Geſchichten und Muſik.— 21.15: Aus „Die Irhreszeiten“ von Haydn: Der Herbſt.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtmuſik: Beethoven. Deutichlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.40: Bauernfunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Kleinkunſt (Schallplatten).— 15.45: Funkberichte.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Volkslieder— Duette.— 18.20: Mozart: Sonate B⸗Dur.— 18.45: Funkbericht.— 19⸗00: Walzer und Mörſche.— 21.15: Der Dig klingt aus.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik(Schallpl.). ert Hinfahrt“ am pecanen Cescegen clas Mettea Scheintod, Schlaf und Winterflucht im Pflanzenreich Von Werner Lenz Der bemerkenswerteſte Unterſchied zwiſchen Tie⸗ ren und Pflanzen liegt wohl darin, daß das Tier ſich beliebig fortbewegen kann und die Pflanze ortsge⸗ bunden iſt. Allerdings gibt es auch wurzelſtändige Tiere— z. B. die Korallen— und wandernde Pflan⸗ zen. Aber zumeiſt iſt die Pflanze ſtandfeſt; das hat zur Folge, daß ſie ihve Nahrung„an ſich herankom⸗ men“ laſſen muß und daß ſie nicht vor Gefahren fliehen kann. Regnet es übermäßig, ſo flüchtet das Tier, um geſund zu bleiben, ins Trockene; ſengt die Sonne allzu ſtark, ſucht es Schatten auf. Aber die Pflanze muß Sonnenbrand und Schwemmregen. Herbſtreif und Winterfroſt über ſich ergehen laſſen. Manchmal aber weiß ſie ſich doch zu helfen. Der Klee rüſtet ſich allabendlich zum Schlafen. Das kann man bequem beobachten, wenn man bei Eintritt der Dämmerung ſpazieren geht. Wenn es nämlich kühler wird, faltet er ſeine herzförmigen Blätter zuſammen, daß ſie wie ein zugeklappter Schirm ausſehen. Dieſe„Schlafſtellung“ bietet dem kühlen Nachtwind geringere Fläche zur Beſtreichung, ſo daß der ſich zuſammenkuſchelnde Klee einerſeits nicht von außen friert, andererſeits auch ſeine Innen⸗ beſſer bei ſich behält. So ſchützt er ſich vorm etter. Die Mimoſe klappt ihren Schirm zu, wenn es regnet. Die„Reizſtellung“ der Mimoſa pudica, die jeder ſchon einmal durch Berühren der fein geformten Blätter hervorgerufen hat, nimmt die Mimoſe bei verſchiedenen Gelegenheiten ein. Wenn es regnet, faltet ſie ihr Schirmdach zuſammen, damit der klopfende Regen ſie nicht„nervös“ mache, denn ſonſt müßte ſie ja im Tropfenfall dauernd die Blätter auf und zu klappen. Dann aber hat ſie auch den Vorteil, daß der Regen— und kalter Regen iſt ihr nicht bekömmlich— an den zuſammengefalteten Blättern wie durch Dachrinnen ſchnell abläuft. Auch wenn ein Sandſturm tobt, ſchließt ſie die Blattfächer vor dem andringenden Staubſand, und wenn die Sonne zu arg brennt, öffnet ſie nicht ihren Sonnen⸗ ſchirm, ſondern ſchließt ihn wie beim Regen zu⸗ ſammen. Auch andere Pflanzen kennen eine„Lichtflucht“ Beiſpielsweiſe iſt das Bohnenkraut zu nennen. Betrachten wir dieſe Pflanze, ſo ſieht ſie im Augen⸗ blick ganz grün aus. Bald aber merken wir— mit dem Höherkommen der Sonne— daß ſie ſich ver⸗ färbt, immer mehr vom Grün ins Blaurotbläuliche ſpielt. Schließlich— in voller Sonnenglut— iſt ſie ganz violett und hat damit ihre„Schutzfarbe“ gegen das gelbe Sonnenlicht zu Hilfe gerufen, wie auch der-Menſch an warmen, ſonnenglühenden Tagen an⸗ dere Kleidung trägt als in der kühlen Jahreszeit. Wenn die Hitze gar zu arg und das Sonnenlicht gar zu grell werden, drehen auch die Akazien ihre Blätter fort, ſo daß die Sonnenſtrahlen ſie möglichſt wenig und vor allem nicht ſenkrecht berühren. Hungerkünſtler unter den Pflanzen gibt es auch. Sie hungern, aber natürlich nicht um ein Varieté⸗ Honorar zu bekommen, ſondern um den Preis ihres Lebens. Lycopodium lepidophyllum iſt ein Bärlapp⸗ gewächs in Mexiko und Peru. Es paßt ſich den wechſelnden Jahreszeiten erſtaunlich an. Wenn es trocken wird, rollt ſich die Pflanze zuſammen, hält dadurch den Reſt der ihr innewohnenden Säſte zu⸗ ſammen und bietet durch die verkleinerte Oberfläche der Sonne und dem Winde geringſte Angriffsfläche zur weiteren Austrocknung. Immer dürrer wird dieſer Hungerkünſtler, der ja in dieſem ſeinem Som⸗ merſchlaf in zuſammengedrehter Lage keine Nähr⸗ ſtoffe aufnehmen kann, unter dem unerbittlichen Sonnenſtrahl; aber ſeine Energie erhält ihn am Le⸗ ben, wo andere Pflanzen verdorren. Fällt dann aber einmal Regen, da regt es ſich im Pflanzenleibe; er dehnt und ſtreckt ſich, entfaltet alle Blättlein; die Poren ſaugen emſig das Himmelsnaß, und in weni⸗ ger als ein paar Stunden ſchon ſtrahlt das ganze Gewächs in friſchleuchtendem Grün, um rielleicht bald wieder wochenlang zu faſten. Es hat den echten Tod durch den ſelbſtherbeigeführten Scheintod über⸗ wunden und trägt alſo mit Recht den Namen, den ihr die Indianer gaben: Auferſtehungspflanze! Wachstumsſtreik im rauhen Norden Die Flechten ſind es, die geradezu Rekorde an „Lebensunterbrechung“ aufſtellen. Sie dringen be⸗ kanntlich weit in die Polarkreiſe hinauf, dieſe unſchein⸗ baren Pflanzen, da ſie faſt unempfindlich gegen die größte Kälte ſind; deshalb vermögen ſie auch den „Bergſteigerrekord“ zu brechen und gedeihen auf den eisſtarvenden Spitzen der Alpen. Auch ſcheuen ſie das heißeſte Gebirgsgeſtein in den ragenden Tropen⸗ bergen Afrikas und Aſiens nicht. Fehlt es infolge allzu ungeheuerlicher Kälte oder Hitze an Nah⸗ rung— Luftfeuchtigkeit, Erdreich oder ſelbſt nur an Bodenſtaub— ſo treten ſie in Wachstums⸗ ſtreik; ſie hören mit der Bildung neuer Zellen auf und ſtoppen ſchließlich ihr Leben— ihren Stoff⸗ wechſel— ganz ab, um die letzte Kraftreſerve nicht zu verbrauchen. In dieſem Scheintode können ſie Hunger und Kälte oder Hitze mehrere Jahre über⸗ dauern. Aendern ſich aber die Daſeinsbedingun⸗ gen zu ihren Gunſten, ſo wachen ſie auf, nehmen Nahrung zu ſich, wachſen weiter und ſorgen für Nachwuchs. So darf man die Flechten Meiſter des Klimas nennen. Waſſerpflanzen treten die Flucht in die Tieſe an. Nämlich wenn das Tageslicht abnimmt, wenn der Froſt öͤroht, die Oberfläche der Seen erſtarven zu laſſen! Die andringende Kälte veranlaßt, daß die dazu befähigten Waſſerpflanzen gewiſſermaßen ihre Ankertaue einholen, das heißt, ſich an ihnen abwärts dem Wäſſergrunde zuſenken. So entgehen ſie der Gefahr, über Waſſer zu erfrieren und in der Höhe des Waſſerſpiegels durch die Schärfe des Eiſes guillotiniert zu werden! Noch beſſer aber kann eine andere Pflanze die winterliche Tiefenflucht im Herbſt antreten; das iſt die in Mitteleuropa nicht ſeltene Aldrovanda. Sie gehört zu den„Freiſchwimmern“ unter den Pflanzen. Ihre„Wurzelfloſſen“ hängen frei und beweglich ins naſſe Element hinab. Da nun die Aldrovanda eine inſektenfreſſende Pflanze iſt, droht im kerbtierarmen Winter das Geſpenſt der Hungersnot; und auch die Kälte iſt der Pflanze ſchäd⸗ lich. Alſo ſtellt Aldrovanda jeden Herbſt ihre Schiff⸗ fahrt und Fliegenjagd ein und verſenkt ſich wie ein U⸗Boot, das„dicke“ Luft wittert, in die Tiefe, um auf dem düſteren, warmen Seegrunde zu überwin⸗ tern. Der teure Hirſch Ein Potsdamer Offizier wagte es, in jugendlichem Uebermut, trotz ſtrengen Verbots, im königlichen Forſt einen Hirſch zu ſchießen. Die Behörde, bei der der geſetzwidrige Jäger an⸗ gezeigt wurde, verurteilte ihn zur ſofortigen Zah⸗ lung von hundert Talern. Solch hohe Strafe war wahrlich ein Schreckſchuß für den Uebeltäter! Er wußte, daß alle Offiziere, die gerichtlich beſtraft wur⸗ den, König Friedrich gemeldet werden mußten. Darum hielt er es für das Klügſte, ſich ſelbſt mit einer Eingabe an ſeinen höchſten Vorgeſetzten zu Die Aufbahrung des geſtorbenen Präſidenten Maſaryk in der Prager Burg Unter Anteilnahme der ganzen Bevölkerung wurden die ſterblichen Ueberreſte des tſchechoſlowakiſchen Altpräſidenten in die Prager Burg überführt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) * Parade der polniſchen Armee vor ihrem Marſchall Nach den großen Manövern der polniſchen Marſchall Ryöz⸗Smigly in Bromberg die Parade der ruppen ab. (Weltbild, Zander⸗M.) wenden, ihm Reue über ſeinen jugendlichen Leicht⸗ ſinn darin zu bekunden und um gütige Nachſicht zu bitten. Wie erſtaunte er, als er ſeine Eingabe zurück⸗ erhielt, auf deſſen Rand der Alte Fritz geſchrieben hatte: 5 „Hat nichts zu ſagen. Für dieſen Preis kann Er mehr Hirſche haben!“ Mü.-Rũ. Sehnſucht in die Nähe /⸗ Von Alfred Bareſel Wir ſaßen auf kleinen niedrigen Hockern, im Halbkreis. Gegenüber ſtand der ſeidenbezogene Seſſel, in den ſich Frau Hildegard ſchmiegte. Sie ſah mit fröhlichen Augen von einem zum andern. Alle waren wir wieder da, nach ſaſt einjähriger Pauſe: der ſchlanke Herbert, der die ſchneidigen Rennen ritt, Hans der Gelehrte, der ſchöne Friedrich, Theo⸗ dor, der die halbe Welt bereiſt hatte und ſoviel Aben⸗ teuerliches erzählen konnte. Frau Hildegards Mann, unſer alter Schulfreund, ſaß ganz links in dem wohl⸗ ausgerichteten Halbkreis. Wir vier Hausfreunde wußten, daß wir Frau Hildegard gleich lieb waren. Höchſtens, daß Theodor ein klein wenig bevorzugt wurde. Wenn er von ſeinen Reiſen und Abenteuern erzählte, kam ein ſelt⸗ ſamer Glanz in Frau Hildegards Augen. Sehnſucht in die Weite. Natürlich, ſolch ein Mann mußte den Frauen gefallen. Aber das hatte nichts ausgemacht. Wir hatten immer gut zuſammengehalten, bis Hilde⸗ gard heiratete— und dann noch mehr. Jetzt waren wir alſo zum erſten Male wieder da; ein wenig befangen noch. Wir ſchauten ehrfurchts⸗ voll zu Frau Hildegard auf. Sie war noch viel ſchö⸗ ner geworden, ſeitdem die gemütlichen Plauder⸗ abende abgebrochen werden mußten. Jetzt aber konnten ſie wieder ihren Anfang nehmen. Es war noch nicht einzuſehen, daß ſich in unſerem kleinen Kreiſe etwas geändert haben ſollte, ſeitdem Frau Hildegard glückliche Mutter geworden war. Nein, ſie ſchaute uns noch genau ſo nett, beinabe ſchelmiſch, in die Augen wie früher. Nur mit den munteren Geſprächen haperte es heute. Daran war wohl die lange Pauſe in unſeren Zuſammenkünften ſchuld. Theodor, der Bevorzugte, gab ſich vergeb⸗ liche Mühe, etwas zu erzählen. Man hörte nicht recht hin. Theodor erhob ſich, ging zum Rundfunkempfän⸗ ger in der Ecke des Zimmers. Etwas Muſik ma⸗ chen, das bringt Laune. Theodor, der Vielgereiſte, ließ die Nadel über die Skala ſpielen. Herrlich iſt es, den Erdball abzutaſten.„Halt!“ ſagte er und ließ die Nadel ſtehen.„Etwas ganz Seltenes. Re⸗ portage von der Inſel Bali. Ein Gamelanorcheſter!“ Eine merkwürdige Muſik kam zu uns herüber. Wir lauſchten geſpannt zum Apparat hinüber. Jetzt erhob ſich auch eine müde, etwas näſelnde Melodie. „Das kommt aus Den Paſar, auf Balil!“ ſagte Theodor begeiſtert.„Das Paradies der Erde! Oh, ihr glaubt nicht, wie herrlich es dort iſt. Blumen, Palmen, geheimnisvolle Tempel, märchenhaft ſchöne Sonnenuntergänge. Und die prachtvollen braunen Frauen; alle bis zum Gürtel unbekleidet...“ Unſere kleine Geſellſchaft belebte ſich. Theodor war im Schwunge. Er erzählte von Dämonenbe⸗ ſchwörungen, von blutigen Hahnenkämpfen vor wettluſtigen Zuſchauern. „Die Balineſen hocken am Eroͤboden, im Halb⸗ kreis, genau ſo, wie ihr jetzt daſitzt. Und nun denkt euch die beiden Kampfhähne, hier an der Stelle, wo Frau Hildegards Seſſel ſteht...“ Er hielt betroffen inne. Frau Hildegard ſchien überhaupt nicht zugehört zu haben. Sie ſchaute traumverloren zur Decke. Er begann jetzt die Hahnenkämpfe zu entſchuldi⸗ gen, zu rechtfertigen. Es ſei nicht Grauſamkeit, Wett⸗ luſt bei den Balineſen, ſondern Religion. Er redete immer mehr, warb um Frau Hildegard.„Zu be⸗ denken, daß dieſe Muſik viele tauſend Kilometer über die Meere herüberkommt...“ Frau Hildegard ſah mit ihren ſchönen Augen von einem zum andern.„Wenn ihr euch nur gut unter⸗ haltet...“ Gewiß, wir unterhielten uns gut. In Männern iſt immer Sehnſucht in die Ferne. Wir hatten uns in dem einen Jahre, da Theodor hier nicht von ſei⸗ nen Reiſen geplaudert hatte, nicht geändert. Frau Hildegard horchte auf. Schrie da nicht das kleine Kind, das im Nebenzimmer im Bettchen lag? Sie ſtand eilig auf und ging hinüber. Eine Weile hörten wir nichts. Dann aber hörten wir ein leiſe geſummtes Wiegenlied. Wir erhoben uns behutſam von unſeren kleinen Hockern, gingen auf Zehenſpitzen durch das Zimmer, einer nach dem anderen. Bis zu der Tür, die ins Nebenzimmer führte. Wir öffneten ſie vorſichtig einen Spalt breit und ſchauten hinüber. Wir ſtan⸗ den da und lauſchten. Aber plötzlich tönte das Gamelanorcheſter, das zu neuem Spiel anhub, in Frau Hildegards Wiegenlied hinein. 0 „Stell' das Ding abl“ ſagte einer ärgerlich zu Theodor. Auf Zehenſpitzen kam Theodor zurück⸗ geſchlichen. Frau Hildegard war jetzt zu Ende mit ihrem Wiegenlied, das Kind ſchlief wieder. Wir winkten ihr durch den Türſpalt mit der Hand zu, einer hinter dem anderen, und Frau Hildegard winkte ſreundlich zurück. Und dann ſchlichen wir auf Zehenſpitzen durch die Wohnung und gingen leiſe hinaus. Germanen⸗Gräber auf Wollin. Im Verlaufe der Vineta⸗Ausgrabungen konnte eine Reihe ger⸗ maniſcher Gräber auf Wollin freigelegt werden, die aufs neue den urgermaniſchen Volks⸗ charakter der Inſel unter Beweis ſtellen. Beſonders aufſchlußreich war die Entdeckung eines ſtattlichen Grubengrabes, das eine Anzahl wertvoller Schmuck⸗ beigaben, darunter eine koſtbare Perle, enthielt. format. Zu dem in dieſen Tagen ſtattfindenden 125⸗ jährigen Jubiläum der Privileg. Württ. Bibel⸗ anſtalt, Stuttgart, erſchien als Feſtgabe die Stutt⸗ garter Jubiläums⸗Bibel mit Einleitungen und Er⸗ klärungen in bequemem, handlichem Taſchenformat. Es iſt die neueſte und ſchönſte Ausgabe der Bibel⸗ anſtalt und ein Meiſterwerk moderner Buchdruck⸗ kunſt. In die neue Ausgabe iſt alles hineingearbei⸗ tet, was die Stuttgarter Jubiläumsbibel von 1912 enthält. Kleine Theater- und Muſikchronik „Monika“, eine Operette von Hermann Hermecke, Muſik von Nico Doſtal, gelangt am 3. Oktober d. J. am Württembergiſchen Staatstheater in Stuttgart zur Uraufführung. 3 * Das Städtiſche Orcheſter in Freiburg feiert am 1. Oktober ſein 50jähriges Beſtehen. Es hat in der muſikaliſchen Welt einen ausgezeichneten Ruf, der nicht nur durch ſeine Mitwirkung im Theater, ſondern vor allem auch durch die regelmäßigen Sinfoniekonzerte und ſein Auftreten bei den großen Muſikfeſten der Stadt Freiburg erworben iſt. Am Jubiläumstag findet ein le* Die Stuttgarter Jubiläums⸗Bibel in Taſchen⸗ Richard Romanowſcky und Theo Lingen in dem Luſtſpielfilm„Iremdenheim Filoda“, der in dieſen Tagen in Mannheim erſtaufgeführt wird. großes Feſtkonzert unter Leitung von Generalmuſikdirek⸗ tor Kon wi tſchuy ſtatt. * Hermann Abendroth, der Leipziger Gewand⸗ hauskapellmeiſter, wurde von Generalintendant Franz Everth, dem Leiter des Heſſiſchen Landestheaters in Darm⸗ ſtadt, für die Einſtudierung und Leitung einiger Opern⸗ werke gewonnen, darunter Wagners„Triſtan“ und Verdis „Masdenball“. * Nach dem 9. Deutſchen Brahmsfeſt, das die General⸗ intendanz der Hamburgiſchen Staatstheater in Gemein⸗ ſchaft mit der Deutſchen Brahms⸗Geſellſchaft in der Zeit vom 14. bis 17. Oktober durchführt, wird im nächſten Früh⸗ jahr in Hamburg ein Brucknerfeſt veranſtaltet. 8 Die Städtiſchen Bühnen Erfurt(Intendant Dr. Her⸗ mann Schaffner) veranſtalten zur Zeit eine umfang⸗ reiche Ausſtellung, die in zahlreichen lebendigen Beiſpie⸗ len, Photographien, ſtatiſtiſchen Darſtellungen den Arbeits⸗ gang des Theaters zeigen. is 6. Seite /Nummer 437 Nene Mannheimer Zeitung)“ Mittag⸗Ausgab⸗ Mittwoch, 22. September 1987 — Ein fideler Händler aus dem Heſſiſchen kehrte jüngſt in Bernkaſtel zu Geſchäften ein. Da es ihm zur Weiterfahrt zu ſpät geworden war, beſchloß er, in Bernkaſtel zu übernachten. Allerdings mußte er, da das Moſeldorf zur Zeit noch einen ſehr ſtarken Fremdenverkehr beſitzt, privat wohnen. Aber das war weiter nicht ſchlimm, und als unſer Händler ſein Abenobrot verzehrt hatte, beſchloß er bei ſich, noch einen kleinen Bummel ins Dorf zu machen und eine jener Kneipen aufzuſuchen, in denen es an den Ufern der Moſel alleweil luſtig zuzugehen pflegt. Der Quartiergeber händigte ſeinem Gaſt den Haus⸗ ſchlüſſel aus und leichten Fußes zog der Mann aus Heſſen von dannen. In der zünftigen Kneipe hatte er bei Wein, Weib und Geſang ſehr ſchnell Anſchluß gefunden. Hoch ſchlugen die Wellen der Freude und ein Glas nach dem anderen des edlen Rebenſaftes wurde treu und bieder geleert. Aber ſchließlich iſt aller guten Tage einmal Feierabend, und ſo bot auch der Wirt der gaſtlichen Kneipe den Zecherfreuden ein Halt. Unſer biederer Heſſe hatte ſoweit nichts da⸗ gegen— wenn er nicht inzwiſchen unter der Einwir⸗ kung von einem Dutzend und mehr Gläſern Moſel⸗ weines Straße, Hausnummer und Name ſeines Quartiergebers radikal vergeſſen hätte. Mit ſchwe⸗ rer Schlagſeite legte ex ſich in der Nähe des Lokals vorerſt auf eine Bank zum Schlafen nieder, doch wurde es ihm bald zu ungemütlich. So machte er ſich erneut auf die Suche nach ſeinem Quartier. So⸗ viel war ihm noch gegenwärtig: ſein Quartier lag an einem freien Platz, deren Bernkaſtel allerdings mehrere beſitzt. An einem ſolchen angekommen, ſchwankte der Bezechte auf das erſte beſte Haus zu, fingerte mit dem Schlüſſel, der, o heiliger Zufalll, auch in die Oeffnung paßte. Etwas laut ſtolperte er eine Treppe hinauf, öffnete eine Kammertür und befand ſich in einem Schlafzimmer mit einem leeren Bett. Müde und voll des ſüßen Weines legte ſich un⸗ ſer Heſſe ſchlafen. Der Hausbeſitzer war mittlerweile wach geworden, hatte den Krach gehört und benach⸗ richtigte die Polizei: Einbrecher! Die Hüter der Ord⸗ nung erſchienen, und als der ungebetene Gaſt aus dem erſten Schlaf erwachte, da ſah er ſich dem Lauf einer Piſtole gegenüber. Langſam kam die Ernüch⸗ terung, der Mann beteuerte, er ſei kein Verbrecher, eine Behauptung, die allerdings um ſo weniger Glauben fand, als ſich keinerlei Papiere vorfanden. Schließlich gelang es doch noch im Laufe der Nacht, das Rätſel zu löſen, nachdem der Kellner des Lokals auf dem Plan erſchienen und Geldbörſe und Brief⸗ taſche gebracht, oͤie er dem Bezechten ͤͤraußen auf der Bank vorſorglich abgenommen hatte. Die hellen Trä⸗ nen ſtanden unſerem biederen Heſſen in dͤen Augen, als er Stein und Bein ſchwor, in Zukunft ſeine Kraft nicht noch einmal mit der des guten Moſelweines bis zum äußerſten zu meſſen! * — Weite Landſtrecken Indiens ſind in dieſem Jahre von der Trockenheit ſchwer heimgeſucht. Die indiſchen Bauern flehen zu den Göttern um Regen. Und alle von den britiſchen Behörden getroffenen Maßregeln haben nicht vermocht, die zur Herbeifüh⸗ rung von Regenfällen geübten Gebräuche abergläu⸗ biſcher Barbarei auszurotten. Gegenwärtig ſpielt ſich vor dem Gericht zu Neu⸗Delhi ein auſſehenerre⸗ gender Mordprozeß ab. Angeklagt ſind dreißig Hin⸗ dus, darunter mehrere Prieſter, die einer beſonders fanatiſchen Sekte angehören. Die Angeklagten hatten dem Regengott einen Hindu als Menſchenopfer dar⸗ gebracht, um den Zorn des Gottes zu beſänftigen und ihn wieder den wohltätigen Regen ſpenden zu laſſen. Das von den Prieſtern auserwählte Opfer war in feierlichem Aufzuge durch die Straßen geführt und dann inmitten einer grotesken Zeremonie durch einen Axthieb enthauptet worden. Das abgeſchlagene Haupt wurde dann zu Füßen des Götzenbildes gelegt. Dies iſt ſeit langen Jahren der erſte Fall eines ſolchen, früher in Indien gang und gäbe geweſenen Men⸗ ſchenopfers. — Es iſt allbekannt, daß die Amerikaner ſich für die ſeltſamſten Rekorde begeiſtern. Die Auſtralier ſcheinen ihnen darin nichts nachzugeben, wie die fol⸗ gende Nachricht beweiſt. In der Stadt Launceton, im auſtraliſchen Staate Tasmania, gelang es einem gewiſſen Erneſt Renault, binnen einer halben Stunde 44 Bananen zu vertilgen. Zur Vorbereitung dieſer Kraftleiſtung aß er 4 Pfund Würſtchen, trank eine Büchſe kondenſierter Milch, knabberte einen Keks und führte ſich eine Flaſche herzſtärkenden Likörs zu Gemüte. Hernach ſagte der wackere Rekordſchläger, er hätte noch mehr als 44 Bananen eſſen können, habe es aber im Intereſſe ſeines Magens nicht für ratſam gehalten. * — Daß das Tote Meer auch für ängſtliche Schwim⸗ mer ein ungefährliches Schwimmbecken bildet, das die Gefahr des Untergehens ausſchließt, iſt eine be⸗ kannte Tatſache. Vielleicht noch nicht ganz ſo bekannt iſt es, daß die Küſte dieſes Meeres eine der geſün⸗ deſten Gegenden der Welt iſt. Aber durch den auf⸗ fallend guten Geſundheitsſtand der Arbeiter, die ſeit 1930 im Dienſt einer Geſellſchaft die mineraliſchen Salze des Toten Meeres ausbeuten, wurde die Tat⸗ ſache erhärtet. Zwei ſchottiſche Beamte der Geſell⸗ ſchaft, Major T. G. Tulloch, der Direktor und ſein Bruder, Oberſt Tulloch, der leitende Ingenieur, be⸗ ſchloſſen, die günſtigen Verhältniſſe auszunützen, in⸗ dem ſie am nördlichen Ufer des Sees einen Bade⸗ ort gründeten. Tatſächlich iſt die im Entſtehen begrif⸗ fene Stadt Kallia nicht älter als zwei oder drei Jahre. Vielleicht aber wird ſie in einigen weiteren Jahren zu den faſhionablen Badeorten der Welt ge⸗ hören. Ein aroßes Hotel, deſſen Innenräume für 500 Gäſte Platz bieten und auf deſſen Terraſſen weitere tauſend Perſonen ſpeiſen können, iſt ſoeben vollendet worden. Die Klarheit der Luft iſt öͤort ſo groß, daß man von den Terraſſen aus 220 Kilometer weit das Jordantal hinunterblicken kann. Eine weitere Eigen⸗ tümlichkeit der Gegend beſteht darin, daß ein geflü⸗ ſtertes Wort deutlich auf hundert Meter Entfernung verſtanden wird. Das Meeresbecken ſelbſt, das 75 Kilometer lang und 15 Kilometer breit iſt und 394 Meter unter dem Meeresſpiegel liegt, verdankt ſeine Entſtehung einer der älteſten uns bekannten kosmi⸗ ſchen Kataſtrophen. Die Wiſſenſchaft hat dort den bibliſchen Bericht vom Untergang Sodomas und Go⸗ morras beſtätigt, bei dem alle Elemente— Erde, Waſſer, Luft und Feuer— beteiligt waren. Die Vor⸗ teile der Lage müſſen bereits den Römern bekannt geweſen ſein, denn als Oberſt Tulloch die Erde für dͤie Fundamente ſeines eigenen Hauſes in dem jetzi⸗ gen Kallia ausheben ließ, ſtieß er auf Reſte eines großen römiſchen Hauſes. Tatſächlich war die ge⸗ ſundheitsfördernde Wirkung des ſalzhaltigen Waſ⸗ ſers des Toten Meeres lange bekannt, aber bisher zeigten wenig Leute Luſt, dieſe Gegend als„Bad“ aufzuſuchen. Die Gründer von Kallia hoffen jedoch, daß dies öurch die Entſtehung bequemer Unterkunfts⸗ möglichkeiten und Annehmlichkeiten eines modernen Badeortes anders werden wird. Beſonders Leute mit Rheumatismus oder Nierenleiden verſichern, daß ſie ſich nach einer Badekur im Toten Meere wie neu⸗ geboren fühlten. So wie man ſich in Venedig tau⸗ benfütternd photographieren läßt, ſo wird es künf⸗ tig Mode ſein, von ſeiner Badereiſe ans Tote Meer heimzukommen mit Momentaufnahmen, die den Gaſt mitten im Meer auf dem Rücken liegend zeigen, wie man ein Buch lieſt oder einen Sonnenſchirm über ſich hält. * — Dieſer Tage hat der zu Lulworth Cove, in der engliſchen Grafſchaft Dorſet, ſtationierte Küſten⸗ wächter Brooke Williams von einer Dame fünf Pfund Belohnung für die Rettung ihres Terriers erhalten. Der Wächter hatte mit einigen Fiſchern das Hündchen geborgen, das von einem ſechshundert Fuß hohen Klippenvorſprung ins Meer geſtürzt war. Die Retter teilten ſich die Belohnung. Der Küſten⸗ wächter erzählte, daß dies die höchſte ihm jemals ausgezahlte Belohnung geweſen iſt. Für die Rettung eines Menſchenlebens hat er niemals mehr als ein Pfund Sterling erhalten.—„Wir bekommen ſehr häufig Belohnungen für gerettete Hunde. Aber wenn wir ein Menſchenleben retten, ſo gilt das den Leuten als ſelbſtverſtändlich. Sehr ſelten empfangen wir dafür eine Belohnung in klingender Münze.“— M i e, Nun, eieeeeeee Große Hochwaſſerſchäden in Oberitalien dnb. Mailand, 21. September. Das Hochwaſſer in Oberitalien hat weitere Opfer gefordert und neue große Sachſchäden angerichtet. In Como iſt der See über die Ufer getreten und hat den Cavour⸗Platz überſchwemmt. Durch das Hochwaſſer des Iſeoſees wurden mehrere Ortſchaften überflutet. Eine Spinnerei mußte ihren Betrieb einſtellen, weil die im Keller und Erdgeſchoß liegenden Fabrik⸗ räume unter Waſſer ſtehen. Während eines Gewit⸗ ters kamen auf der Straße von Mailand nach Como zwei Perſonen ums Leben. An mehreren Orten in der Lombardei richteten Hagelſchläge große Ver⸗ wüſtungen an. In Südtirol haben ſich verſchiedene Erdrutſche ereignet. Auf einigen Gebirgsſtraßen war der Ver⸗ kehr zeitweiſe geſtört. In der Brianza verſchüttete eine Mure bei Carote die Eiſenbahnſtrecke nach Monza. Die Schwarze Peſt in Manoſchukuo dub. Tokio, 21. September. Aus Mandſchukuo rd das Auftreten der Schwarzen Peſt gemeldet, und zwar ſollen bisher über 200 Fälle dieſer Seuche bemerkt worde ſein. Um ihre Ausbreitung in den Hauptverlehrsgebieten von Mandſchukno zu verhindern, ſind zahlreiche Qwarantäne⸗Stationen längs der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn und rings um Hſingking herum eingerich⸗ tet worden. Die Behörden hoffen, die gefährliche Seuche bald beſeitigt zu haben. Amerikaniſcher General auf offener Straße erſchoſſen dub. Neuyork, 21. September. In Shelbyville im Staate Kentucky wurde der Brigadegeneral Denhardt, der im Mai unter der Anklage des Mordes an ſeiner Braut vor Gericht ſtand, infolge Unſchlüſſigkeit der Geſchworenen aber frei kam, am Dienstag auf offener Straße von drei Brüdern der Ermordeten erſchoſſen. Die Täter ſtellten ſich ſofort der Polizei. Sie erklärten, aus Blutrache gehandelt zu haben. Gegen Denhardt, der früher Vizegouverneur von Kentucky war, ſollte am Mitt⸗ woch ein neuer Prozeß ſtattſinden. Füdiſche Verbrecherbande feſtgenommen dub. Danzig, 21. September. Die Danziger Kriminalpolizei kam einer Ver⸗ brecherbande auf die Spur, die nach modernen Methoden arbeitete. Bei allen am Einbruch Betei⸗ ligten handelt es ſich ausſchließlich um Juden und — mit Ausnahme eines Danzigers— um polni⸗ ſche Staatsangehörige, die in Danzig das Gaſtrecht genießen. Den Verbrechern konnten bisher drei Geld⸗ ſchrankeinbrüche nachgewieſen werden, die ſie in einer Weinhandlung, einem Juwelengeſchäft und einer Filiale der Danziger Feuer⸗Societät ausge⸗ führt haben. Bei den Einbrüchen war eine weitere Anzahl Warſchauer Verbrecher beteiligt, die aber über die Grenze flüchten konnten. Die Feſtgenom⸗ menen ſind geſtändig und ihre Beteiligung konnte ihnen einwandfrei nachgewieſen werden. Im Großglocknergebiet vermißt diub. Wien, 21. September. Die Münchener Bergſteiger Karl Daller und Reſel Bertele werden im Großglockner⸗ gebiet vermißt. Die beiden hatten am 7. Sep⸗ tember bei ſchönem Wetter den Glockner beſtiegen und wollten am 12. September wieder im Tal ſein. Hier ſind ſie bisher nicht eingetroffen. Da es in höhe⸗ ren Regionen ſtark geſchneit hat, iſt man um das Schickſal der beiden Bergſteiger ſehr beſorgt. Lokomotive überrennt Autobus dub. Prag, 21. September. An einem Bahnübergang der Strecke Prag— Schlan ereignete ſich am Dienstag nachmittag bei Dusnik ein Zuſammenſtoß zwiſchen einer Lo⸗ komotive und einem Autobus. Die Folgen des Unglücks waren entſetzlich. Der Autobus wurde völlig zertrümmert, drei Inſaſſen ge⸗ tötet und 12 verletzt. Bei ſieben Perſonen ſind die Verletzungen ſchwerer Natur. Das Eiſenbahnunglück in Frankreich Noch weitere Opfer unter den Trümmern? dub. Paris, 21. September. Zu dem Eiſenbahnunglück bei Vars in der Nähe von Angouléme, das nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen acht Tote und 50 Verletzte, darunter 15 ſehr ſchwer Verletzte, gefordert hat, wird weiter bebannt, oͤaß es ſich um den Expreßzug Bordeaux— Paris handelte, der mit etwa 70 Km. Geſchwindig⸗ keit auf den Vorzug aufgefahren iſt. Zwei Eiſen⸗ bahnwagen des Vorzuges, die aus Holz beſtanden, wurden vollſtändig zerſtört. Daher vermutet man, daß ſich in den Trümmern noch weitere Verletzte und Tote befinden. Von den bisher geborgenen acht To⸗ ten konnte infolge der gräßlichen Verſtümmelungen nur einer identifiziert werden. Von den Schwer⸗ verletzten ſchweben noch mehrere in Lebensgefahr. Aufregendes Erlebnis mit einem Rieſenhai — London, 20. September.(U..) An der Weſtküſte Schottlands hatten zwei Fiſcher, die ſich in einem kleinen Boot befanden, einen auf⸗ regenden Kampf mit einem Rieſenhai zu beſtehen. Der von einer Harpune getroffene Fiſch zog das Boot 24 Stunden lang hinter ſich her und legte dabei eine Strecke von etwa 100 Meilen zurück. Der Hai war etwa 10 Meter lang. Er wurde am Samstagvormittag in der Car⸗ radala⸗Bucht harpuniert und verſchwand mit dem Boot mit ſolcher Geſchwindigkeit, daß dͤie größeren Boote nicht in der Lage waren, die Verfolgung durch⸗ zuführen. Sie benachrichtigten deshalb die Küſten⸗ ſtationen, von wo aus ſogleich ͤret Flugzeuge aufſtiegen, um die Suche aufzunehmen. Sie entdeckten das Boot mit den beiden Inſaſſen am Sonntagvormittag. Es war im Begriff, in den Atlantiſchen Ozean hinauszutreiben. Kurz vorher hatte der Hai den Kampf aufgegeben. Die Fiſcher konnten mit ihrer Beute nach Campbelltown gebracht werden, wo ihnen ein großer Teil der Bevölkerung einen herzlichen Empfang bereitete. Die Suche nach der„Endeavour“ aufgegeben Inb. Neuyork, 21. September. Die britiſche Segeljacht„Endeavour“, die ſich auf der Rückfahrt nach England in ſchwerem Sturm von dem ſie ſchleppenden Boot losgeriſſen hatte und ſeitdem mit ihrer 20köpfigen Beſatzung verſchollen. iſt, konnte trotz angeſtrengten Suchens micht gefunden werden. Daher gab jetzt öͤie Küſtenwache in Boſton bekannt, daß ſie die Weiterſuche einſtelle, machdem ſie mehrere tauſend Quadratmeilen im Nordatlantik abgeſucht hätte. Romaa von Jenny Sattler-Kön!g Das Mädchen Elin wird geküßt 30 „Diktat!“ erſcholl es ungeduldig durch die ge⸗ ſchloſſene Türe. Eine der beiden Sekretärinnen ſtürzte eilfertig mit Block und Stift herbei.„Schrei⸗ ben Sie“, diktierte der Direktor, und maß das Zim⸗ mer mit langen, aufgeregten Schritten,„an Herrn Fabrikbeſitzer Ponfiek, Weidenau.——— Sehr ge⸗ ehrter Herr Ponfiek! Als Sie mir vor reichlich zwei Monaten.——“ 24. Kapitel Am dritten Morgen nach ihrem Beſuche bei Herrn von Eroͤmannsdorf fand Iſe Corvin auf ihrem Platz im Büro einen langen, ſchmalen Brief, von einer unbekannten Hand an ſie gerichtet. Voller Herzklop⸗ ſen öffnete ſie ihn, um unter einem immer tiefer werdenden freudigen Erröten zu leſen, daß er, der Herr von Erdmannsdorf, ſich geſtattete, ſie für heute nachmittag zu einem Autoausflug nach Sybillenort einzuladen, da ſie ja Sybillenort noch nicht kenne, wie ſie ihm neulich geſagt habe. Von ihrem Berufe aus werde wohl, da ja heute Samstag ſei, dieſem Ausfluge nichts im Wege ſtehen, und ſo bitte er ſie alſo, falls ſie ſelbſt Luſt dazu verſpüre und nicht etwa durch eine andere Verabredung verhindert ſei, ſich gegen einhalb vier Uhr vor dem Bismarckdenkmal bei der Staatsbank, wo er ſie erwarten werde, ein⸗ zufinden. Iſe ſeufzte leicht und glücklich auf. Eine andere BVerabredung! Wie hätte eine andere Verabredung dieſem— dieſem Glück, mit Heinrich Friedrich fah⸗ ren zu dürfen, ſtandhalten können. Von dem Augenblick an, da ſie den Brief Hein⸗ rich Friedrichs geleſen hatte, war die übrige Welt für ſie wie mit einem Schlage verſunken. Ein Ueber⸗ maß der Gefühle bewegte ſie! Nicht zuletzt kamen auch wieder die alten, böſen Kleiderſorgen! Wenn dieſe beſeitigt waren, dann war es ein Spaß, als Dame eines ſo gut angezogenen Kavaliers, wie Herr von Erdmannsdorf einer war, auftreten zu könnenl Konnte man aber ſo neben ihm überhaupt beſtehen d1 Der Bürovorſteher, der zwiſchen Kanzlei und Schreibzimmer hin und her ging, warf ihr immer mißbilligendere Blicke zu, die ſie aber nicht zu ſbe⸗ merken ſchien. Was in dieſe Corvin ſeit zwei oder örei Tagen nur gefahren ſein mochte! Das Mädel war wie ausgewechſelt!——— Nach Büroſchluß ſtürzte Iſe in ein Putzgeſchäft, um raſch ein paar Kleinigkeiten einzuhandeln, vor allem ein Paar ſchneeweiße Stulpenhanoſchuhe, die ihr für eine ſolche Autotour unerläßlich ſchienen. Dann eilte ſie nach Hauſe, um ſich umzuziehen. Weder Man⸗ fred noch Peter waren daheim, aber man hatte ihr in der Küche eine reichliche Mahlzeit fürſorglich warm geſtellt! Während ſie ſich ſchon umkleidete, nahm ſie haſtig ein paar Biſſen davon zu ſich. Sie war ſchon faſt fertig umgezogen, da klingelte es draußen an der Flurtür. Aufhorchend hob ſie den Kopf, während ihr eines Bein in den neuen ſeide⸗ nen Strumpf hineinſchlüpfte. Vielleicht war einer von den beiden Untermietern zu Haus! Dann würde der ſchon aufmachen! Nach einiger Zeit klingelte es wieder! Iſe zog den zweiten Strumpf über, ſchlich ſich auf Zehen⸗ ſpitzen hinaus und lauſchte.— Sie hatte wenig Nei⸗ gung dazu, die Tür zu öffnen! Stand da draußen ein Beſuch für Manfred oder Peter, was tat man dann? Zu Haus bleiben? Ihn allein in der Woh⸗ nung laſſen, bis einer der Brüder nach Haus kam? — Beides war ihr unlieb!——— Ob der da dͤrau⸗ ßen etwas von ihr gehört hatte? Er war ihr durch das dünne Holz der geſchloſſenen Flurtüre ſo nahe, daß ſie ſeinen ſchweren Atem vernahm! FJetzt, ehe er ein öͤrittesmal klingelte, ſeufzte er ſogar! Son⸗ derbar traurig dͤrang dies Seufzen durch die Türl „Einen Augenblick, ich komme gleich!“ rief Iſe gepreßt, ehe ſie vaſch wieder ins Zimmer lief, um die Schuhe über die Füße zu ſtreifen. Vor der Tür ſtand Johannes Ponfiek. „Ach, Herr Ponfiekl“ ſagte Iſe errötend.„Guten Tag, Herr Ponfiek.“ „Guten Tag!“ ſagte auch Herr Ponfiek und deu⸗ tete mit einer nur halb ausgeführten Geſte zum Hute hin an, daß er ihn eigentlich abnehmen wollte. „Iſt Herr Corvin zu Haus?“ „Nein, es tut mir leid!“ beöauerte Iſe.„Aber kann ich ihm vielleicht etwas ausrichten?“ Herr Ponfiek zögerte. Er ſah grau und verfal⸗ len aus. Man hätte ihm ſofort einen Stuhl oder we⸗ nigſtens ein Glas Waſſer anbieten ſollen, aber Iſe dachte heute nicht an ſo etwas! Sie hatte ihre Ge⸗ danken allein bei der Uhr und beim Bismarckdenk⸗ mal vor der Staatsbank, zu dem Herr von Erd⸗ mannsdorf jetzt gleich mit ſeinem Auto hingefahren kommen würde!—„Jal, ſtieß ſie enoͤlich mit einem kleinen, ungeduldigen Achſelzucken heraus, das dem Beſucher bedeuten ſollte, er könne nun ganz gut wieder gehen, oͤͤa mit Manfreds Nachhauſekommen heute nicht mehr zu rechnen ſei. „Wiſſen Sie, wo Ihr Herr Bruder ſich jetzt auf⸗ hält?“ fragte Herr Ponfiek wieder, mühſam und doch auch mit einem ſonderbaren, mißtrauiſchen Lauern in oͤen Augenwinkeln, das Iſe nicht entging. „Leider nicht“, erwiderte ſie, um ein geringes zu ſchnell und daher auch nicht völlig unverdächtig; denn wenn ſie auch nicht ganz genau wußte, wo Manfred war, ſo konnte ſie es ſich oͤͤoch an den Fingern ab⸗ zählen, ͤͤaß er ͤͤraußen in der Töpfervorſtadt weilte, um mit Herrn Winkler und Herrn Albitz die letzte Hand an den Rennwagen zu legen! Aber Herr Ponfiek machte keinerlei Verſuch, ſie auf ihrer halben Lüge feſtzunageln! Stumm ſah er vor ſich hin. Iſe verging faſt vor Ungeduld!— End⸗ lich entſchloß er ſich zu der Frage:„Darf ich nicht vielleicht hier auf Ihren Herrn Bruder warten?“ Das Mäochen zögerte einen Augenblick. Es hätte gern„nein“ geſagt, aber man mußte immerhin be⸗ denken, daß Herr Ponfiek Manfreds früherer und vielleicht auch wieder ſein zukünftiger Brotgeber war— es war auf alle Fälle beſſer, zuvorkommend ihm gegenüber zu ſein!—„Ich muß leider raſch fort! Ich bin auf einhalb vier Uhr verabredet!“ ſagte Iſe entſchuldigend,„aber vielleicht könnten Sie auch allein auf ihn warten!— Bitte, kommen Sie hier herein!“ Eilig riß Iſe die Tür zum Zimmer der Brüder auf und ſah nachdenklich zu, wie Herr Ponfiek ein⸗ trat und ſich ſogleich ſchwer und ſichtlich mit Anſtren⸗ gung auf einem Stuhle niederließ.„Es iſt nämlich ſehr heiß heute“, ſagte er, ein entſchuldigendes und gutes Lächeln auf den Lippen, und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn.— Jſe nickte zuſtimmend. Einen Augenblick lang kam ſie ſich— wie ſie in ihrem Sonntagsſtaat vor ihm ſtand— furchtbar ſchlecht vor, * aber ſie wußte nicht recht warum.„Warten Sie, ich hole Ihnen ſchnell noch ein Glas Waſſer!“ rief ſie haſtig, eilte in die Küche und kehrte ſogleich wie⸗ der mit dem Trunke von daher zurück. Herr Ponfiek trank und wollte ihr danken, aber ſie war ſchon verſchwunden! Er konnte nur noch ihren leichten Tritt auf der Treppe hören! Auf der Straße, wenige Schritte vorm Hauſe, traf Iſe auf Elin Hallermann.„Hallo, Elin!“ rief ſie, zugleich erſtaunt und erfreut.„Lange nicht ge⸗ ſehen!— Wo willſt oͤu denn hin? Zu uns vielleicht?“ Elin nickte.„Zu Peter!— Er hat mich auf ein⸗ halb vier Uhr hierher beſtellt!“ „Peter iſt aber gar nicht da“, murmelte Iſe be⸗ „Und Manfred iſt auch nicht dal—— Und i—0¼— „Peter hat mich aber doch beſtellt!“ Elin warf die Lippen auf.„Er ſagte, er hätte mir was Wich⸗ tiges mitzuteilen! Wenn das die große Wichtigkeit iſt, daß er mich ſchon wieder verſetzt, dann———“ „Wann habt ihr denn die Verabredung getrof⸗ fen, Elin? Geſtern ſchon?“ „Ja! Geſtern abend— am Telephon!“ „Ja. ſiehſt ou, Elin!“, atmete Iſe erleichtert auf, „da hat er eben noch nicht gewußt, daß er heute ver⸗ hindert ſein würde!— Heute früh kam nämlich ein Brief von den Imperator⸗Werken, und da ſtand drin, einer von den Direktoren käme heute mittag auf oͤer Durchreiſe hierher, und Peter ſolle auf den Bahn⸗ hof und an ſeinen Zug kommen!— Peter war na⸗ türlich furchtbar aufgeregt, und darüber hat er ge⸗ wiß vergeſſen, dir zu ſagen, daß es vielleicht etwas ſpäter werden könnte!— Du kannſt aber, glaube ich, ruhig hier warten! Lange dauern wird es wohl nicht mehr, bis er wiederkommt. Er ſollte ja ſchon mittags auf dem Bahnhof ſein!— Wenn du willſt, kannſt du auch zu uns heraufgehen, aber ich kann dir das nicht raten: da ſitzt nämlich ſchon ein Herr, der auf Manfred wartet! Dem ſeine Geſollſchaft macht dir beſtimmt keinen Spaß! Und ich—— ich hab' leider keine Zeit, mit nach oben zu gehen— ich muß ſchnell fort— ich bin nämlich verabredet!“ „So, du biſt verabredet?“ Schon im Davonlaufen legte Iſe noch den Fin⸗ ger auf oͤen Mund.„Ganz großes Geheimnis!— Wir fahren im Auto!— Nach Sybillenort!“—— (Fortſetzung folgt) ** ——— — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 437 Baden feiert ſeinen größten Boxerfolg Polens Auswahlmannſchaſt in Karlsruhe:11 geſchlagen— 3000 Zuſchauer Erſtklaſſiger Sport— Große Begeiſſerung Zu einem ungeahnten Erfolg kam die badiſche Boxſtaffel am Dienstagabend bei ihrem internationalen Start gegen Polens Auswahlmannſchaft. Vor Beginn der Veranſtaltung war die Karsruher Feſthalle mit 3000 Zuſchauern überfüllt, ſie mußte ſogar polizeilich geſperrt werden, hunderte von Intereſſenten konnten keinen Einlaß mehr finden. Un⸗ beſchreiblich war die Begeiſterung der Zuſchauer, als der Mannheimer Stätter den Polen Edmund Celmer nach einem techniſch hochſtehenden Gefecht in der 2. Runde k. o. ſchlug. Den Höhepunkt der Begeiſterung begleitete den ſenſationellen Kampf der Leichtgewichtler. Der Karlsruher Hettel ſtand wiederholt vor einem k.., donn wendete ſich aber das Blatt. Im groggy⸗Zuſtand gelang es dem Karlsruher, Kaſznia Czellaw für über die Zeit zu Boden zu ſchlagen. Im Weltergewicht kam der Monnheimer Wurth über den 2. polniſchen Meiſter Bar⸗ toſiak Zoͤzislaw zu einem guten Unentſchieden. Bolz konnte ſeinen Siegeszug fortſetzen, indem er Pietrzak Wa⸗ lenty klar nach Punkten abfertigte. Unter ſtürmiſchem Beifall marſchierten pünktlich um 20.30 Uhr beide Mannſchaften in den Ring. Kreisführer Landhäuſer, der Oberbürgermeiſter Dr. Fribolin⸗Karls⸗ ruhe und Gaufachwart V. Weirich⸗Mannheim, fanden herz⸗ liche Worte des Empfanges der Gäſte aus Polen. Wimpel und Blumengebinde wurden verobreicht, die Teilnehmer erhielten die künſtleriſche Plakette der Stadt Karlsruhe. Der polniſche Begleiter Cordas fand herzliche Worte, gab ſeiner Freude, über die Gaſtfreundſchaft, die er und ſeine Leute in Korlsruhe genießen konnten, Ausoruck. Nach der polniſchen Nationalhymne, dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied, nahmen die Kämpfe ihren Anfang. Zahlxeiche Vertreter des Staates, der Partei, der Stadt und des Deut⸗ ſchen Reichsbundes waren unter den Ehrengäſten. Ausgezeichnet arbeitete das Kampfgericht mit Ulmrich⸗ Mannheim im Ring, Cordas⸗Polen, Böhm⸗Stuttgart und Kraft⸗Karlsruhe als Punktrichter. Im Einleitungskampf kam Rapp⸗BfR Mannheim über Hock⸗Karlsruhe zu einem harterkämpften Punktſieg. Den zweiten Einlagekampf beſtritten im Bantamgewicht Reuter⸗ Karlsruhe und Crambo⸗Polen. Der Pole wurde hart am Kopf und Körper getroffen und gab ſchon in der Pauſe zur zweiten Runde auf. Birg⸗Baden ſchlägt Uſielſki Henryk⸗Polen nach Punkten Der Pole übernahm ſofort den Angriff, ſchlägt aus gan⸗ zer Diſtanz lange beidhändige Haken. Die erſte Runde knapp an den Polen. In der Mittelrunde wird der Karls⸗ ruher lebhafter boxt ausgezeichnet Innenbahn, kontert mit ſeiner Rechten wirkungsvoll. In der Schlußrunde ſah man Birg in ſeinen Leiſtungen voll über ſich hinauswachſen. Er übernahm den Angriff, drängt den körperlich ſtarken Polen auf Rückzug und ſammelt Punkt für Punkt. Für ſeine überraſchend gute Leiſtung wurde Birg unter ſtürmi⸗ ſchem Beifall als verdienter Punktſieger gefeiert. Baden geht mit:0 in Führung. Stätter⸗Mannheim ſchlägt Celmer Edmund⸗Polen in der zweiten Runde k. o. Es entſpann ſich ſofort ein feſſelnder Kampf. Beide Boxer zeigen ihr großes Können. Aus gllen Lagen praſ⸗ felten die Schläge. Hier wurden beiderſeits zuerſt die linken Geraden ins Geecht geſchickt, mit genaueſter Be⸗ rechnung und unheimlicher Schnelligkeit fanden Kopf⸗ und Körperhaken ihr Ziel. Beifall und immer wieder Beifall auf offener Szene. Die erſte Runde geht knopp an den in Hochform kömpfenden Stätter. Die Mittelrunde wurde mit erbittertem Schlagwechſel ausgetauſcht. Stätter fing Paris ſucht den ſchönſten Athleten Palais des Sports wurde der krung ſhe ichtathlet ausgeſucht. Der Sieger Pasquet wird hier von dem Schriftſteller van Dongen beglückwünſcht. (Preſſephoto, Zander⸗M.) auch einige Volltreffer am Kinn ein, verriet aber keine Wirkung. Der Mannheimer geht ungeſtüm ſeinen Weg weiter, ſchlägt was das Zeug hält, nun enolich läßt der Gegner Wirkung erkennen. Erſt ſinkt der Pole wiederholt kunz in die Knie, Stätter ſchlägt rückſichtslos und genau weiter, der Pole geht auf 3, 6 und 8 auf die Bretter. Ver⸗ teidigungsunfähig ſteht er ſeinem Gegner gegenüber, der Ringrichter greift rechizeitig ein und nimmt den Polen aus dem Ring. K..⸗Sieger in der gweiten Runde Stätter— anhaltender Beifall. Baden vergrößert auf 40. Im Federgewicht fällt der erſte Sieg an Polen. Der Mannheimer mußte wegen Verletzung fernblei⸗ ben. Müller⸗Karlsruhe war für den z. Z. in Hochform tehenden Hoffmann kein vollwertiger Erſatz, dies ſoll aber feine Leiſtungen gegen den ſchlagſtarken Auguſtowicz⸗ Polen in keinem Falle ſchmälern, denn er lieferte einen wirklich tapferen Kampf, den er nach Punkten verlor. Ein ſenſationelle Wendung nahm der Leichtgewichtskampf. Der uneigennützige alte Kämpe Hettel⸗Karlsruhe lie⸗ ferte den Kampf ſeines Lebens. Der Pole Kaſznia war dem Harlsruher an Reichweite, Technik und Schnelligkeit ſüberlegen. Er übernahm auch ſofort das Kommando die⸗ ſes Kampfes. Hettel mußte harte Brocken kaſſieren, ſelbſt ſeine gute Deckung nützte nichts, denn der Pole war ſo ſchlaggewaltig, daß er ſogar die Deckung mit Wirkung durchſchlug. Kaſznia trifft den kleinen Hettel mit ſeiner harten Rechten immer wieder, wiederholt muß nun ber Karlsruher ſchwer angeſchlagen zu Boben. Der Gong rettet vor einem unoermeidlichen k. o. Noch micht gan erholt ging der tapfere Badener in die sweite Runde. Hettel lag immer noch klar auf der Verliererſtraße, ſtark blutend tauſchte er nun jeden Schlagwechſel ein, ging ſogar verbiſſen zum Gegenangriff über, obwohl man es für aus⸗ ſichtslos hielt. Nun kam die nie erwartete Wendung. Kaſznia muß nun die harte Rechte ſeines Gegners auf die Herzgegend kaſſieren, er verriet Wirkung. Die Wirkung auf die folgenden Treffer war ſo groß, daß der Pole ſchmerzverzerrt bis auf 6 den Boden aufſuchen mußte. Unbeſchreiblich war nun die der 3000 Zu⸗ ſchauer. Hettel war beſtimmt ſelbſt noch groggy, aber er brachte es fertig, den Polen mit einem rechten Kinntreffer weit über die Zeit ſchwer k. o. zu ſchlagen. Minutenlanger Beifall. Baden vergrößert ſeinen Vorſprung auf:2. Wurth⸗Mannheim boxt mit dem zweiten polniſchen Meiſter Bartoſiak unentſchieden. Die erſte Runde wollte nicht gefallen. Beide Boxer waren zu viel im Nahkampf und Clinch. Die Mittel⸗ runde brachte etwas beſſeren Sport. Wurth kommt nus ganzer Diſtanz mit ſteifen Linken ins Ziel und ſchlägt nun auch im Nahkampf mit Erfolg. Die Mittelrunde Hürfte an Wurth gegangen ſein. In der Schlußrunde gab es erbitterten Schlagwechſel, der Pole wurde etwas unfair, wurde auch dafür einmal verwarnt. Hart auf hart ging es bis zur letzten Sekunde. Unentſchieden war das gerechte Urteil. Baden führt:8. Mietſchke⸗Berlin verlor gegen Polens Meiſter Piſarſki nach Punkten Die badiſche Staffel war im Mittelgewicht durch den engliſchen Polizeimeiſter Mietſchke verſtärkt. Beide liefer⸗ ten einen fabelhaften Kampf. Der Pole hatte oͤurch ſeine größere Reichweite klare Vorteile, die beſſere Nahkampf⸗ arbeit von Mietſchke reichte nicht aus, um dieſes Plus aus⸗ gleichen zu können. Verdienter Punktſieger Piſarſki. Po⸗ len holt auf:7 auf. Bolz⸗Mannheim beſiegt Pietrzak⸗Polen nach Punkten Enoͤlich hat Bolz ſein Selbſtvertrauen gefunden. Der Mannheimer greift unentwegt an, wird allerdings wieder⸗ holt mit rechten Aufwärtshaken gekontert. Die erſte Runde fiel leicht an Bolz. Anfänglich der Mittelrunde war der Pole leicht im Vorteil, dann ging aber der Badener zum zum Gegenangriff über und ließ ſich von dem ſtark abweh⸗ renden Pietrzak nicht mehr zurückdrängen. Bolz kann ſei⸗ nen Vorſprung vergrößern. In der Schlußrunde wurde der Mannheimer heftig angefeuert und der Erfolg blieb auch nicht aus; immer wieder warf er den Polen mit linken Geraden und langen rechten Haken an die Seile. Mit dem Schlußgong ſtand der Punktſieg von Bolz feſt. Baden er⸗ höht auf 915. Maier⸗Singen zwang den poln ſchen Meiſter Klodas zur Aufgabe Maier kam eigentlich nie zu dem erwünſchten Kernſchuß, er diſtanziert ziemlich unſicher, läßt manchen Treffer fehl gehen. Klodas ſchlägt lang links und rechts, meidet ſo gut es ging den Halbdiſtanzkampf. In der Mittelrunde legt der ſtämmige Schwarzwälder ein ſcharfes Tempo vor, dem der Pole zum Opfer fiel und ſich gezwungen ſah, oͤen für ihn ausſichtsloſen Kampf aufzugeben. Endreſultat 11:5 für Baden. Mit einem dͤreifachen Sieg Heil! auf unſeren Führer und Reichskanzler ſchloß die in allen Teilen ausgezeichnet verlaufene Veranſtaltung. Nach der Veranſtaltung waren die Kämpfer und Funk⸗ tionäre im Kreiſe des Oberbürgermeiſters Gäſte oͤer Stadt Karlsruhe. Freunoſchaftliche Bande wurden zwiſchen den polniſchen und badiſchen Boxern geknüpft Die erſten Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Torreicher Saiſonſtart in beiden Gruppen Es ſcheint allmählich zur Regel zu werden, daß der Salſonauftakt der Kreisklaſſe 1 Mannheim im Zeichen eines Regentages ſteht, denn auch diesmal mußte man ſich am erſten Spieltage mit einer kräftigen Durch⸗ weichung der Spielplätze abfinden. Immerhin waren die Spielfelder überall noch ſpielfähig und dies war im Be⸗ ſonderen gut für die reiſenden Mannſchaften, die ſich ſo wenigſtens nicht unnötig in Trab geſetzt hatten. Mit den Spielen: Altlußheim— Poſt Mannheim:5 Reilingen— Rohr 5ꝛ0 Rheinau— VfR Ketſch:2 Oftersheim— T 16846:2 begann die Gruppe Weſt ihren Verbandsſpielreigen und bereits die erſten Ergebniſſe geigten, daß ſich der Zuwachs aus der Schwetzinger Ecke in der Kreiskliſſe 1 Mannheim gut zu Ahlagen weiß. So erzielte zunächſt Ofters⸗ heim ein beachtliches Unentſchieden(:2) gegen den T 46 Monnheim, der ſeine Mannſchaft recht zweckmäßig verjüngt hatte und u. a. mit zwei Erſatzleuten ſpielte. Das Spiel ſa, bei abwechſlungsreichem Verlaufe zu nächſt cie Mannheimer Turner in Front, dann glich Oftersheim aus und konnte nach der Pauſe ſeinerſeits die Führung holen. Mit einem Freiſtoß ſchuf der TVo40 ſchließlich den Ausgleich, der am Ende verdient war. Der Kampf war hart, lief aber in anſtändigen Bahnen. Dasſelbe kann von dem Spiel in Reilingen geſagt werden, mo ſich der TV Rohrhof mit:0 beugen mußte. Reilingen lieferte eine eindrucksvolle Partie, wobei die Rohrhofer— die zeitweilig auch vom Pech verfolgt waren— ſich nur in der erſtn halben Stunde behzupten konnten. Bis zum Wechſel hieß es:0, wöhrend weitere drei Tore die Aus⸗ beute der zweiten Spielhälſte waren. Alles in allem ſtieß Rohrhofs junge Elf auf einen zähen, fair ſpielenden Gegner, der zweifellos zu beachten iſt. Eine hart umſtrittene Partie gab es in Rheinau, wo die Allemannen nur äußerſt knapp mit 32 die Punkte über den VfR Ketſch Vehielten, während im vierten Spiel dieſer Gruppe der Poſtſportverein Mann⸗ heim zu einem ſchönen:2⸗Sieg über Altlußheim bam. Altlußheim ſtellte eine kräftige und recht ſchnelle Mannſchuft ins Feld, die lediglich an der ausgeprägten Routine der Poſtler ſcheiterte. Die Leute um Altmann befanden ſich in ihrem erſten Gang bereits gut in Fahrt und beſonders der Angriff war in ausgezeichneter Spiel⸗ laune, allen voran Iſele und Barth, die die treibenden Kräfte ihrer Mannſchaft waren. Der Charnkter dieſes Spieles war hart, aber bewegte ſich ſonſt in normalen Bahnen. Dies kann ganz allgemein auch von den erſten Tref⸗ ſen der Gruppe Oſt: Hemsbach— Ladenburg 72 Neckarhauſen Aſchbach:0 Schriesheim— Gdingen:1 geſagt werden. Wenn man Ladenburg einen günſtigen Start für diesmal zugetraut hatte, ſo ſollte der Schein Hoch kröftig trügen, denn wieder bezogen die Leute aus bem Römerſtädtchen ihre obligatoriſchen ſieben Tore, um nur deren zwei entgegenzuſetzen. Hemsbachs Elf machte einen anſprechenden Eindruck und bewies einmal mehr ſeine Heimſtärke. Recht geſpannt war man auf das De⸗ but des Meiſters der Kreisklaſſe 2, Aſchbaſch, der ſein erſtes Auftreten in der höheren Klaſſe allerdings mit einer dicken Niederlage abſchloß. Mit 911 hielt man ſich bis zum Wechſel noch recht gut, ſpäter hieß es jedoch mit 0˙5 reſtlos zu kapitulieren. Neckarhauſen, trotz zwei Mann Erſatz, war die entſchieden beſſere Elf, in der neben dem Mittelläufer insbeſondere auch der rechte Sturm⸗ flügel hervorſtach. Abſchbachs Können gipfelte trotz der glatten Nieberlage in der Abwehr, wy außer dem Tor⸗ wart auch der rechte Verteidiger ſich als die Hauptſtützen der Mannſſchaft entpuppten. Aller Kampfgeiſt des Neu⸗ lings ſcheiterte am Ende an der Erfahrenheit des Geg⸗ ners, deſſen Nachhr, Edingen, aus Schriesheim mit:1 nur einen Punkt entführen konnte. Die Schries⸗ heimer waren letztes Jahr ſchon für die Tabellenſpitze eine gefährliche Hürde und ſicher haben ſie ſich auch für die neue Verbandsrunde allerhand vorgenommen. Der kommende Sonntag bringt frühzeitig dͤen alten Schlager Edingen— Neckaxhau⸗ gramm, Haffür greifen Brühl, Kurpfalz Neckrrau, Wall⸗ ſtadt und Leutershauſen erſtmals ins Spielgeſchehen ein. Die Paarungen der Gruppe Weſt lauten: Mannheimer Boxer und Ringer auf Reiſen VfK 86 und VfR komb. ſiegen in Pirmaſens:7 Mit der Verpflichtung der Mannheimer Boxer hatte der Box⸗Klub Pirmaſens einen guten Griff getan. Ueber 1000 Zuſchauer umſäumten den Boxring und wurden von dem gebotenen Sport begeiſtert. Beſonders die Jugenokämpfe gefielen. Nach den Begrüßungsworten ſtieg der Ingend⸗ Bantamgewichtler Geisler⸗VfR gegen Preiſer⸗Pirmaſens in den Ring. Der Mannheimer buchte alle ͤͤrei Runden glatt für ſich und ſiegte eindeutig nach Punkten. Im In⸗ gend⸗Leichtgewicht war es Treber⸗BfR Mannheim, der gegen Joſt⸗Pirmaſens nach ausgeglichener erſter Runde die zweite und ͤͤritte Runde glatt an ſich brachte und einen verdienten Punktſieg zugeſprochen bekam. Etwas ſchwerer mußte im Zugend⸗Weltergewicht Dünzer⸗BfK 86 gegen Anker⸗Pirma⸗ ſens um den Sieg kämpfen. Erſt im Schlußkampf konnte der Mannheimer durch wuchtige Aufwärtshaken in Füh⸗ rung gehen und einen heißumkämpften Punktſieg erringen. Der BfRler Koch ſtartete im Federgewicht gegen den ſchlag⸗ ſtarken Juſtus⸗Pirmaſens; er mußte ſich geſchlagen beken⸗ nen. Im Leichtgewicht ſtartete Rapp⸗BfR gegen Babilon⸗ Pirmaſens. Rapp buchte weit mehr Treffer, war auch im Angriff tonangebend, aber der Punktrichter entſchied un⸗ entſchieden. Der Pirmaſenſer Spahn, der im Mittelgewicht gegen Weiß⸗VfK 86 in den Ring ſtieg, boxte nicht ganz ſauber, was von dem Ringrichter nicht geahndet wurde. Als Weiß den Ringrichter auf das unſaubere Boxen ſeines Gegners wiederholt aufmerkſam machte, mußte er zwei Verwarnungen wegen Sprechens im Ring hinnehmen, worauf der Mannheimer auf ein Weiterkämpfen verzichtete. Im Hauptkampf gab es eine Ueberraſchung. Der Gau⸗ meiſter Wurth ſtartete gegen den weit ſtärkeren Stauch⸗ Pirmaſens im Mittelgewicht und mußte ſich nach ausgegli⸗ chener erſten Runde nach Punkten geſchlagen bekennen. Zloteki⸗Vfc 96 ſtellte den Endſieg für Mannheim her, indem er den Halbſchwergewichtler Winter⸗Neuſtadt glatt aus⸗ punktete. In Walofiſchbach ſiegen die Mannheimer Boxer 12:4 In Waldfiſchbach führte der Boxklub Pirmaſens mit den Mannheimer Boxern eine in allen Teilen gut gelungene Veranſtaltung durch, die für den Boxſport an dieſem Platze einen werbenden Erfolg ſicherte. Geisler⸗BfR ließ ſeinen Gegner Mosbach⸗Pirmaſens nicht über die erſte Runde kommen. Auch Treber⸗BfR zwang ſeinen Gegner Pfirsdorf noch vor Ablauf der erſten Runde zur Aufgabe. Mit einem hohen Punktſieg mußte ſich Dünzer⸗VfK 86 über Anker⸗ Pirmaſens begnügen. Rapp⸗Bfct konnte ſeine Leiſtungen des erſten Tages nicht wiederholen, dagegen hat ſich Babi⸗ lon⸗Pirmaſens im zweiten Kampf auf den Mannheimer beſſer einſtellen können und ſiegte verdient nach Punkten, Im ſchönſten Kampf des Tages ſiegte Weiß⸗VfK 86 gegen Spahn⸗Pirmaſens hoch nach Punkten. Nach einem ab⸗ wechſlungsreichen Kampfe mußte ſich Koch⸗VfK 86 von Juſtus⸗Pirmaſens nach Punkten geſchlagen bekennen. Am zweiten Kampftag wurde Wurth⸗VfK 86 kampfloſer Sieger, oͤa Stauch⸗Pirmaſens zu dem Revanchetreffen nicht antrat. Einen feſſelnden Kampf lieferte Winter⸗Neuſtadt und Zloteki⸗BfK 86, den der Mannheimer klar führte. Spyg. 84 Mannheim unterlag in Frankſurt⸗ Gckenheim:10 Obwohl die Ringerſtaffel der Sportvereinigung 1884 im Schwergewicht durch den BfͤKler Rudolf verſtärkt war, mußte ſie bei ihrem erſten Start in Eckenheim gegen den dortigen Spy Viktoria 1912 eine 7110⸗Niederlage ein⸗ ſtecken. Im Bautamgewicht kam Glaſer⸗84 gegen Fiſcher⸗ Eckenheim nach 1,30 Minuten zu einem entſcheidenden Sieg. Der Federgewichtler Adam⸗g4 war anfänglich ſeinem Geg⸗ ner O. Friedrich⸗Eckenheim überlegen, dann kam er aber nach 4,30 Minuten durch einen überraſchenden Armzug auf beide Schultern. Einen farbenprächtigen Kampf lie⸗ ferten die Leichtgewichtler Juhl⸗ga und der zweimalige Deutſche Meiſter der Altersklaſſe Schmitt⸗Eckenheim, den der Heſſe verdient nach Punkten gewann. Im Weltergewicht war es Walter⸗84, der Zims⸗Eckenheim nach einem ſehr harten und temperamentvollen Kampf nach Punkten be⸗ beſiegen konnte. Mit gleicher Härte wurde der Mittel⸗ gewichtskampf zwiſchen Keſtler⸗g4 und Weider⸗Eckenheim geführt, den der Mannheimer nach Punkten verlor. Sehr abwechflungsreich verlief der Kampf im Halbſchwergewicht zwiſchen dem Deutſchen Leichter⸗Eckenheim und Hammer⸗s4, den der Mannheimer in der 8. Minute ſogar entſcheidend verlor. Im Schlußkampf der Schwer⸗ gewichtler ſtartete Rudolf⸗⸗VfK 86 gegen Czanne⸗Eckenheim. Rudolf mußte mit ſeinem Gegner über die volle Kampf⸗ dauer gehen und konnte ſo nur nach Punkten gewinnen. In Frankfurt ringen die Mannheimer 828 unentſchieden Bei ihrem zweiten Start konnten die Mannheimer Ringer gegen die Athletik Sportvereinigung 1886 ein ſehr beachtliches 8·8 unentſchieden herausholen. Schwergewicht: Rudolf Vf 86 wurde über Kämmerer⸗Frankfurt Punkt⸗ ſieger. Bantamgewicht: Glaſer 84 lag gegen Mink⸗Frank⸗ furt mit einer Wertung im Vorteil und ſiegte verdient nach Punkten. Federgewicht: Adam⸗84 kann durch beſſere Geſamtarbeit über den Frankfurter Buck nach Punkten ge⸗ winnen. Leichtgewicht: Juhl⸗s4 mußte gegen Heßberger⸗ Frankfurt nach einem wechſelvollen Kampf eine Schulter⸗ niederloge einſtecken. Weltergewicht: Nach ausgeglichener erſten Halbzeit mußte Walter⸗g4 gegen Cezanne⸗Frankfurt infolge Verletzung aufgeben. ttelgewicht: Keſtler⸗d4 lieferte Hirſchmann⸗Frankfurt einen ausgeglichenen Kampf, den Arbeitsſieg bekam jedoch der Frankfurter zugeſprochen. Halbſchwergewicht: Hammer⸗84 gewann über Gerber⸗Frank⸗ furt noch Punkten. Die Südweſt⸗Amateurboxer tragen am 1. Oktober in München einen Gaukampf gegen Bayern aus und am Tage darauf geht es in Augsburg gegen eine Auswahl Süd⸗ bayerns. Brühl— Kurpfalz Neckarau Turnverein 1846— Reilingen Ketſch— Altlußhein Oftersheim— Rohrhof Mit Brühl— Kurpfalz hat die Gruppe Weſt ihren erſten Großkampf, wogegen indes die übrigen Spiele nicht verblaſſen. Reilingen wird erſtmalig in Mannheim zu zeigen haben, was es kann, während Rohrhof erneut zu einem ſchweren Auswärtsſpiel ſtarten muß. Bei Ketſch— Altlußheim iſt die Schwetzinger Ecke ſozuſagen unter ſich⸗ Das Programm der Gruppe Oſt: Edingen— Neckarhauſen Ladenhurg— Wallſtadt Leutershauſen— Schriesheim bringt frühzeit den alten Schlager Edingen— Necharhau⸗ ſen und damit einen Höhepunkt der geſamten Gruppen⸗ ſpiele. Die Frage nach dem Sieger ſcheint offen. en⸗ burg und Leutershauſen empfangen zu ihren erſten Heim⸗ ſpielen alte Bekannte und auch hier halten wir einen be⸗ ſtimmten Tipp— ſolange die Spiele noch am Anfang liegen— für nicht ganz am Platz. Raoͤſport Schön ſiegt in Dresden Die letzten diesjährigen Dauerrennen auf der Dresdner Bahn wurden am Dienstagabend vor 400 Zuſchauern abge⸗ wickelt. Im Großen Abſchieds⸗Preis über 100 Km. in zwei Läufen ſiegte der Deutſche Meiſter Adolf Schön vor Hille und Krewer. Den erſten Lauf über 50 Km. hatſe Stach vor Hille und Schindler gewonnen, während Schönſhier auf den fünften Platz allendings in der gleichen Runde mit dem Sieger zurückfiel. Im zweiten Lauf ging der Wiesbadener dem Felde auf und davon. Am beſten hielt ſich noch Hille, der aber auch 700 Meter einbüßte. Stach verlor 4000 Mtr., hinter einem Erſatzſchrittmacher fahrend. Die Ergebniſſe: Großer Abſchieds⸗Preis, Geſamt: 1. Schön⸗Wiesbaden 99.620 Km.; 2. Hille⸗Leipzig 99.140 Km.; 3. Krewer⸗Köln 97.100 Km.; 4. Schindler⸗Chemnitz 96.760 Km.; 5. Stach⸗ Berlin 95.850.; 6. Thierbach⸗Dresden 95.410 Km.— 20 Km. für Nachwuchs: 1. Gröning 16:57,6; 2. Walter; 3. Preuß. Kleine Syort⸗Nachrichten Hamburgs Kunſtturner für den Dreiſtädtekampf Ham⸗ burg—Berlin-Leipzig am 10. Oktober in Hamburg wur⸗ den wie folgt ausgewählt: Kribie, Smuda, Ulber, Rein⸗ haröt, W. Richter, Beſtmann, Lahs, Jürgenſen und Beh⸗ rens(Erſatz). Der TE Stuttgart⸗Waldan gewann nun ſchon zum dritten Male in ununterbrochener Reihenfolge die würt⸗ tembergiſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Tennis. Im Schrußkampf wurde der TC Weißenhof mit:2 Punkten, 16:4 Sätzen und 115:72 Spielen geſchlagen. Der Stuttgarter Herbert gab beim Ringerturnier in Hinſchenfelde nach einer entſcheidenden Niederlage Wickhorſt(Hinſchenfelde) vorzeitig auf. Turnierſieger wurde Kroll(Wandsbek) vor Wickhorſt(Hinſchenfelde) und Ger⸗ ken(Hinſchenfelde). Der BiE Budapeſt gewann bei den in Budapeſt ent⸗ ſchiedenen ungariſchen Staffelmeiſterſchaften nicht weniger als drei Titel, und zwar über 4 mal 400, 4 mal 100 und 4 mal 200 Meter. Die 4 mal 1500⸗Meter⸗Staffel holte ſich dagegen der MAC Budapeſt. Eine ausgezeichnete Leiſtung im Stabhochſprung voll⸗ brachte in Breslau der Einheimiſche Hartmann, der in der diesjährigen Beſtenliſte mit.96 an zweiter Stelle hinter Müller(Kuchen)(4,01) ſtand. Hartmann überſprang 4,03 Meter und gewann auch den Hochſprung mit 1,80 Meter. Warta Poſen, Polens Mannſchaftsmeiſter im Boxen, ging in Minden noch einmal in den Ring. Auch ohne den Schmergewichtsmetiſter Pilat Punkten gegen eine oſtweſtfäliſche Auswahlſtaffel. Hanna Reitſchs Segelflug⸗Weltrekord anerkannt Die Fédératione Aéronautique Internationale hat den im Rahmen des diesjährigen internationalen Rhön⸗Segel⸗ flug⸗Wettbewerbes von Flugkapitän Hanna Reitſch auf⸗ geſtellten Streckenrekord über 349 Km. von der Waſſerkuppe nach Hamburg⸗Fühlsbüttel als internationalen Frauen⸗ rekord anerkannt. Von Cramms leichter Sieg Wie Henner Henkel ſo hatte auch Gottfried von Cramm bei der 11. Pazifik⸗Südweſtmeiſterſchaft in Los Angeles zu Beginn nur einen ſchwachen Gegner zu beſiegen. Der Ame⸗ rikaner Alloe konnte nicht lange Widerſtand leiſten, bis er :6, 316 geſchlagen war. 60 8 9 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 22. September: Durch die in der letzten Zeit zugefloſſene Kaltluft hat ſich über dem Feſtland ein Hochdruckgebiet entwickelt, das zur Zeit für unſer Wetter beſtimmend iſt. Wenn auch vom Atlantik her wieder Tiefdruckwirbel oſtwärts vordringen, ſo iſt doch eine ſtärkere Einflußnahme derſelben auf unſer Wetter vorerſt noch unwahr⸗ ſcheinlich. Vorausſage für Donnerstag. 22. Seytember Morgens vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis aufheiternd und im allgemeinen trocken, nachts ſehr friſch, tagsüber wieder etwas wärmer als ſeither, ſchwache Luft⸗ bewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. September + 18,7 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 22. September + 8,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 8, Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 15 Grad Waſſer⸗ und 11 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel 18. 19.20. 21. 22. Rhein⸗Pegel 19. 20. 2. 2 Rheinfelden.93 2,98,2.92,8,08.00 Kaub.. 2. Breiſach...952.08/1. 925„00%/ Köliln 100 3 5 226 186 Kehl.083,00 Marau.).88469 Neckar⸗Peael 0⁰ Maemheim 3,56 3,55 8,883,/58,88 Mannheim 351/865.6⁵ 373 7 Zum erstenmol schon för 234 RM ein regelrechwer Telefunken-4. Röhren- Söper- und sogor mit Bandbreitenregelung, die kompromißlos schönste FELEFUNEASCEN CE 755 Klengwiedergobe und beste Icennschärfe gewährt. Kommen Sie zum Rundfunkhöndler! Er ladet Sie herzlich zum Anhören ein. ſiegten die Polen mit 927 ödurch —— — 93 Mittwoch, 22. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die 94. Division, die zur roten Partei gehört, zieht am Montagmorgen bei dem auf der linken Moselseite gelegenen Dorfe Pfalzel unweit von Trier über den Fluſl. Die Pontonbrücke wurde von den Koblenzer Pionieren in der Nacht zum Montag gebaut. Der zweite Tag der Korpsmanöver zwischen Nahe und Glan: ur zuoni ulun, Suonlun Bei Kusel in der Nordpfalz tobt die Schlacht-Wiedersehen mit Mannheims Soldaten-Pressemänner zwischen Blauen und Roten- Am Donnerstag fällt die Entscheidung (Bericht unſeres ins Manöver entſandten cwf⸗Schriftleitungsmitgliedes) Bad Münſter am Stein, 21. Sept. Ein neuer Manövertag liegt hinter uns. Ein Tag mit ebenſoviel Sonnenſchein wie Schlachtenlärm, der Zuſchauern, Preſſe und last not least den Sol⸗ daten ſelbſt weſentlich mehr Freude bereitete als der vorangegangene, der durch ſeinen Bindfadenregen hinreichend charakteriſiert wurde. An dieſem Dienstag ſollten wir mehr Kampf⸗ handlungen zu ſehen bekommen als am Vor⸗ tage, der dem Aufmarſch der beiden roten und der einen blauen Diviſion gedient hatte. Als wir um 6 Uhr morgens mit dem Preſſe⸗,Spähwagen“ einem wackeren Autobus, unſere„Ruheſtellung“ Bad Mün⸗ ſter am Stein verließen, um in die vorderſten Linien zu fahren da erlebten wir im Glantal, über dem eine freundliche Morgenſonne ſtand, bereits den „Krieg“ der Blauen gegen Rot. Plötzlich ſteckten wir bei der Ortſchaft Alten⸗ glan mitten im militäriſchen Geſchehen. Blaue Truppen ringsum! Es war die 33. Divi⸗ ſion, von der wir geſtern größere Verbände, und zwar die 69er Artilleriſten und die 110er bei unſerer Fahrt von Hermeskeil nach Kuſel geſehen hatten. Auch heute morgen ſollten wir wieder mit dem An⸗ blick Mannheimer Soldaten unſer journa⸗ liſtiſches Tagewerk beginnen. 33 Diesmal war es ein Zug Pioniere. Und dann be⸗ herrſchte wieder einmal die„Königin der Waffen“, die Infanterie, das Straßenbild. Ein endlos ſchei⸗ nender Zug war zu überholen. Ein ganzes Regi⸗ ment, die 115er, befand ſich hier auf dem Marſch. An Maſchinengewehr⸗Geſpannen, Feldküchen und einem langausgezogenen grauen Heerwurm des „Fußvolks“ galt es vorſichtig vorüberzufahren. Bis nach Rammelsbach, wo ſich hoch über den Bauern⸗ häuſern oͤie gewaltigen Wände der bekannten Stein⸗ brüche erheben, ſuhren wir an den Kolonnen des Re⸗ gimentes vorüber. In Kuſel ſchlug die Begeiſterung der Bevöl⸗ kerung während des Durchmarſches der Truppen hohe Wellen. Das kleine ſchmucke Städtchen, in dem allerhand Tuchmacherinduſtrie zu Hauſe iſt, ſtand ganz im Zei⸗ chen der Manöver. Die Bevölkerung, alt und jung, ſtand dicht geoͤrängt in den engen, maleriſchen Stra⸗ ßen und winkte den ſehr friſch ausſehenden Muske⸗ tieren zu. Frauen und Mäochen mit mächtigen Kör⸗ ben, in denen Brötchen in ſchwerer Menge lagen, verteilen die knuſperigen Sachen an die vorüberzie⸗ henden Soldaten. Jubel hüben und drüben! Wieder wurde hier bewieſen, wie gerade im Grenz⸗ land, das ſo viele ſchwere Jahre lang fremde Be⸗ ſatzung ertragen mußte, das Verhältnis der Bevöl⸗ kerung zur jungen deutſchen Wehrmacht ſo herzlich iſt, wie man es ſich ſchöner gar nicht oͤenken kann. Daß die Bauern hinter den braven Kuſelern in der Bezeugung ihrer Begeiſterung für das Militär nicht zurückſtehen wollten, bewieſen ſie mit vielen Por⸗ tionen von dampfendem Kaffee, der ſich in großen Daſſen verführeriſch ausnahm und reißenden Abſatz fand. Faſt vor jedem dritten Haus ſtanden Männer und Frauen und reichten jedem Soldaten, der her⸗ beiſprang, eine Taſſe des erquickenden Trankes. Auch die Feldflaſchen wurden in Sekundenſchnelle mit dem ſchwarzen Labſal, das angenehm über die Kühle eines friſchen Septembermorgens hinweghalf, gefüllt. Liebesgaben alſo auf der ganzen Linie! Da mußte ja die Stimmung der Tru ppe glän⸗ zend ſein! Und ſie war glänzend, ſo wie ſie es vom erſten Tage an— trotz des ſchlechten Wetters am Montag— geweſen war! Auf der Straße, die von Kuſel nach Konken, einem Dorf in grüner Mulde, führt, wieder 115er. Jetzt bereits im Fliegermarſch, weit auseinanderge⸗ zogen. Und dann Man nem vorne Wir rollen langſam am Gefechtstroß des von Oberſtleutnant Gümbel geführten III. Ba⸗ taillons unſeres 110er Regiments vorüber. In Konken wimmelt es erneut von Mannheimer Musketieren, im Schatten der niedrigen Bauern⸗ häuſer, hinter Scheunen und Gärten, auf Wieſen⸗ und Ackerrändern, überall 110er! Fenſeits der Straße die zu einer Höhe hinaufführt, iſt eine blaue Batterie in Stellung gegangen. Schon rollen ein paar dumpfe Geſchützſalven über das Feld! Weiter oben nochmals Mannheimer Infanterie. Diesmal iſt es das J. Bataillon IR. 110 unter dem Kommando von Oberſtleutnant Specht, das unter Bäumen in Fliegerdeckung gegangen iſt. Zuſchauer umſäumen in Maſſen die Höhe des Hügelgeländes, das nach Südweſten ſtark abfällt. Dort unten iſt für die hüer ſich entfaltende, von Generalleutnant Ritter von Schobert geführte 33. Diviſion„Feindesland“. Iſt es doch im Beſitz unbekannt ſtarker roter Kräfte, die Blau bald heftig bedrängen. Aus den benach⸗ barten Wäldern über oͤen Dörfern Langenbach und Herchweiler⸗Pettersheim hallen Ma⸗ ſchinengewehr⸗Geknatter und hier und da das trockene Krachen des Artillerieſeuers zu den Blauen hinüber, die die geſamten Höhen beſetzt halten. Ihr ganzer linker Flügel beſteht übrigens aus 110er⸗In⸗ fanteriſten. Wer ſind nun die roten Gegner, die aus dem Talkeſſel heraus vorſtoßen wollen, um ſich in den Beſitz der ſtrategiſch bedeutſamen Höhen zu ſetzen? Es iſt die 36. Diviſion, die hier der blauen Par⸗ tei gegenüberliegt. Von der Höhe 391 kann man aus⸗ gezeichnet erkennen, wie durch das unbarmherzige blaue MG⸗Feuer unter den roten Infanteriſten, die in der Tiefe auf den Aeckern hergnkriechen, ſtarke Verluſte entſtehen. Die Schieoͤsrichter legen einen nach den anderen dͤer roten Leute um Die Poſition der blauen Jnfonterieſtellungen iſt hier oben um 9 Uhr morgens ſolgende: Auf dem linken Flügel die 110er, rechts davon das IR 104 und in Reſerve das IR 115. Das 2. Bataillon der 110er liegt diesſeits der Straße. Daran ſchließt ſich Panzerabwehrgeschütz der roten Partei im Gefecht am Eingang zum Städtchen Hermeskeil, in dem die blaue Partei liegt. Sämtliche Photos: C. W. Fennel das erſte an. Drüben auf er rechten Seite muß die 3. Kompanie des Mannheimer Regiments rote Vor⸗ ſtöße abwehren. Maſchinengewehre ſind in den blauen Stellungen reichlich vorhanden. Gut getarnt hinter Büſchen und Miſthaufen: Infanteriegeſchützel Gegen 11 Uhr wandelt ſich das Bild: Blau hat unter dem Schutz von Nebel, ſo lautet die An⸗ nahme, die Höhenzüge weſtlich vom Punkt 391 freigemacht und zieht ſich langſam zurück. Rot greift heftig an. Es gelingt ihm auch, bis auf den vorhin noch im Beſitz der gegneriſchen Kräfte geweſenen langgezogenen Berg vorzudringen. Dann aber trommelt heftiges Feuer auf die arme rote In⸗ ſanterie. Doch auch bei Blau entſtehen Verluſte. Wieder gibt es tüchtig zu tun für die Herren Schiedsrichter, die mit Fahnen und Rauch⸗ körpern Artillerie⸗Einſchläge und MG⸗Tref⸗ fer markieren. Hin und her wogt der Kampf. Dem roten Vorſtoß antwortet auf der gegenüberliegenden Seite ein blauer Gegenſtoß. Wellenſpiel des Krieges. Gegen 12 Uhr fahren wir zum Dorf Konken zu⸗ rück. Unterwegs begegnet uns neben den vielen an einer Kreuzung haltenden Omnibuſſen und Privat⸗ fahrzeugen der leidenſchaftlich intereſſierten Schlach⸗ tenbummler der Kraftwagen des Gauleiters Bürckel, den alle Preſſemänner freudig begrüßen. In Konken, dͤas mit Fahrzeugen aller Art vollge⸗ ſtopft iſt, verſammeln wir uns vor dem vorüber⸗ gehend drohenden Regen im Halbdunkel einer Scheune, wo uns Major von Bentivegni einen knappen Vortrag über die militäriſche Lage an den oͤrei Fronten hält. Zuerſt hörten wir kurz noch einmal die Ent⸗ wicklung der Dinge am Vortage. Erfuhren, daß die 33. blaue Diviſion den Be⸗ fehl erhalten hatte, in Richtung Altenglan vorzu⸗ gehen, was ſie in drei Marſchgruppen ausführte. In Lauterecken lag die Marſchgruppe C, zu der das IR 110 und das Artillerieregiment 69, gehört. Dazu kamen dann noch Pioniere und Nachrichtenab⸗ teilungen. Die Diviſion erreichte am Schluß des Tages den Raum norooſtwärts der Linie Dennwei⸗ ler— Frohnbach— Altenglan(dicht bei Kuſel). Die 36. rote, alſo die gegneriſche, Diviſion erreichte am Montag auf ihrem Vormarſch, den ſie gleichfalls in oͤrei Gruppen antrat, den Raum ſüdweſtlich der Linie Brücken(dem Diamantenſchleifer⸗Städtchen)— Alten⸗ kirchen. Bei Konken gab es dann zwiſchen roten und blauen Aufklärern einen Zuſammenſtoß. Die 34. rote Diviſion, die, wie ausführlich berichtet, bei Pfalzel über die Moſel ging, rückte in zwei Marſch⸗ gruppen vor. Von ihrer Führung wurde ein Offi⸗ zier im Panzerſpähwagen zur 36. Diviſion, die be. kanntlich ebenfalls zu Rot gehört, geſandt, um die Verbindung aufzunehmen. Bei ihrem Vormarſch wurde die Diviſion zwiſchen Idar und Kirn im Hunsrück von blauen Fliegern heftig attackiert. Das Heraustreten der Diviſion aus dem Schwarzwalder Hochwald konnte durch den Einſatz eines blauen MG⸗ Bataillons verhindert werden. So ſah es am Montag aus. Wie war nun die Situation am Dienstag? Das war jetzt die große Frage. Die 33. Diviſion hat nordweſtlich von Homburg rote Kräfte feſtge⸗ ſtellt, die zurückgeworfen wurden. Die Diviſion überſchritt morgens um.15 Uhr mit ihrer Infan⸗ terieſpitze dͤie Sicherungslinie, um das Höhen⸗ gelände bei dem Dorf Horchweiler zu gewinnen. Die rote, ihr am nächſten liegende 36. Diviſion be⸗ abſichtigte, nachdem ſie zur gleichen Zeit ihre nächt⸗ liche Sicherungslinie überſchritten hatte, ſich auf dem Höhengelände ſüdlich Kuſel feſtzuſetzen, um dann oſtwärts vorzuſtoßen. Es entwickelte ſich ein Bewegungsgefecht, bei dem es Blau gelang, zunächſt die Höhen oſtwärts Konken in Beſitz zu nehmen. Gegenüber den hier aufgeſtellten 110ern auf dͤͤem Oſtflügel lagen die roten 70er, auf dem Weſtflügel Teile des.⸗R. 87. Dem vorhin bereits in unſerer eigenen ſtimmungsmäßigen Schilderung, 6 des Gefechtsbeginns genannten.⸗R. 115 lag die Geſechtsgruppe des.⸗R. 87 gegenüber, während andere Teile dieſer Gefechtsgruppe den 110ern auf dem Weſtflügel entgegenſtehen. Der 34. Diviſion iſt es trotz Widerſtandes gelungen aus dem Schwarzwalder Hochwald herauszukommen. Sie ſtrebt jetzt ein Zuſammenwirken mit der 36. Diviſion an. Am Nachmittag, als wir das Kampfgelände um Kuſel verließen, wurden die blauen Kräfte, die um Konken einen ſchützenden Bogen beſchrieben, von den 87ern und 70er Roten ſtark beoͤrängt. Allerdings wurde Rot von den 110ern zurückgeſtoßen. Von Süden nach Oſten geſehen, lagen bei Blau folgende Verbände: Das IR. 104, das II., I. und 111. Bataillon des IR. 110, das IR. 115 und die 33er Pioniere. Im Nord⸗ oſten lauerteine große Gefahr für Blau. Das ſind die Streitkräfte der 34. Diviſion, die in Richtung Baumholder beobachtet wurden. Blau hat alſo einen ſehr ſchweren Stand. Es wird einen harten Zwei⸗Fronten⸗ kampf zu leiſten haben. Eine taktiſche Probe, auf deren Ausgang nicht nur die Schlachtenbummler, ſondern auch die Männer von der Preſſe heftig ge⸗ ſpannt ſind. un ¶clauetzengen Beſuch bei der Militär- und Krieger⸗ kameradſchaft Schwetzingen, 21. September. Am Sonntagnachmittag ſtattete die Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft Hockenheim dem Bruderverein einen Beſuch ab. Um 2 Uhr wurden die Hockenheimer Gäſte mit ihren Angehö⸗ rigen durch die Kameraden und die Reichsluftſchutz⸗ bundkapelle unter Kapellmeiſter Ueltzhöfer am Bahn⸗ hof abgeholt und zum Schloßgarten geleitet, wo ſie unter Führung von Verkehrsdirektor Völker den Park beſichtigten. Dann fand im„Bayeriſchen Hof“ ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, wobei wieder die ReB⸗Kapelle konzertierte. Kame⸗ radſchaftsführer Schmiedberger von der Mili⸗ tär⸗ und Kriegerkameraoͤſchaft Schwetzingen begrüßte die Gäſte herzlich in Schwetzingens Mauern und hielt einen kurzen Vortrag über die Kameraoͤſchaft aus dem gemeinſamen Fronterlebnis. Für den freundlichen Empfang dankte Kameradſchaftsführer Fiſcher⸗Hockenheim. Auch Kreisverbandsführer Maier⸗Schwetzingen hielt eine kurze Anſprache, in der er ſeine Freude über die wohlgelungene kameradſchaftliche Veranſtaltung zum Ausdruck brachte. 5 Aus dem Polizeibericht. Ein betrunkener Rad⸗ fahrer fuhr am Sonntagmittag, von Schwetzingen kommend, beim Forſthaus Nock gegen ein von Hockenheim her kommendes Motorfahrzeug. Durch den Anprall ſtürzten der Radfahrer, der Lenker des Motorrades und ſein Beifahrer. Alle trugen er⸗ hebliche Verletzungen davon. Der ſchwer verletzte Radfahrer wurde ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo eine Blutprobe genommen wurde.— Wegen Bettels wurde in Oftersheim ein Land⸗ ſtreicher feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Anmeldungen zum Winterhilfswerk. In der Ge⸗ ſchäftsſtelle der NSV, Karl⸗Theodor⸗Straße 23, kön⸗ nen die Anmeldungen für das Winterhilfswerk 1937/38 getätigt werden, und zwar in ſolgender Weiſe: Mittwoch für Familien ohne Kinder—L von—12 Uhr und—2 von—5 Uhr, Donners⸗ tag, 23. September, Familien mit 1 Kind:—L von—12 Uhr und M— von—5 Uhr. Zu den gleichen Zeiten können angemeldet werden: Fami⸗ lien mit 2 Kindern am Montag, 27. Sept.; Familien mit 3 Kindern am Dienstag, 28. Sept.; Familien mit 4 Kindern am Mittwoch, 29. Sept., und für Familien mit 5 und mehr Kindern am Donners⸗ tag, 30. September. * Plankſtadt, 21. Sept. Am Sonntagvormittag fand auf dem Schießſtand des KKSS das diesjährige Schießen um den Gemeindewanderpreis ſtatt, an dem ſich 17 Mannſchaften beteiligten. Die beſte Mannſchaftsleiſtung erzielte außer Konkur⸗ renz der Schützenverein mit 1865 Ringen. Es folgte die 1. Mannſchaft der SA mit 1284 Ringen. Die beſte Einzelleiſtung erzielte Auguſt Klein vom Sanitätshalbzug mit 154 Ringen. Die SͤA errang damit zum vierten Male den Gemeindeſilberſchild. Die Reihenfolge iſt: SA 1. Mannſchaft 1284(1286 Ringe am 14. 3 1937, dem erſten diesjährigen Preis⸗ ſchießen), Deutſche Arbeitsfront(Hago) 1157(1162), Soldatenkameradſchaft 1145(983; Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde Turnermannſchaft 1129(896); Hitlerjugend 1101(1133); Sanitätshalbzug 1060(1069); SA 2. M. 1039(1129); Turn⸗ und Sportgemeinde Fußball⸗ mannſchaft 1052(727); MGV Sängereinheit 1012; Politiſche Leiter 988(986); Feuerlöſchpolizei 938 (929); MGV Liedertafel 870, MGV Amicitia 815 (771); Gemeindebeamten 804(949); DAc 2. Mann⸗ ſchaft 359(934); Muſikkapelle 346(849) Ringe.— Die Anträge zum Winterhilfswerk 1937/38 werden in der Geſchäftsſtelle Eiſenbahnſtraße 2 ent⸗ gegengenommen, und zwar: Familien mit 3 Kin⸗ dern am Mittwoch, Familien mit 2 Kindern am Donnerstag, und am Freitag—12 Uhr Familien mit 1 Kind und am Nachmittag—6 Uhr Familien ohne Kinder. Alleinſtehende Perſonen melden ſich am Samstagvormittag an. * Reilingen, 21. Sept. Der Kleintierzucht⸗ verein hielt im„Hirſch“ eine gut beſuchte Ver⸗ ſammlung ab, in der der Vereinsführer über die Zukunftsaufgaben des Vereins nach dem Schulungs⸗ kurſus der Kreisfachgruppe der Ausſtellungsgeflü⸗ gelzüchter ſprach. Ein entſprechender Lehrfilm wird demnächſt den Mitgliedern der NS⸗Bauernſchaft ge⸗ zeigt, der in anſchaulicher Weiſe über die Aufgabe der Hühnerzucht im Vierjahresplan Auſſchluß gibt. Der Vereinsführer gab anſchließend bekannt, daß am 9. und 10. Oktober in Altlußheim ein Lehrgang für die Kaninchenzüchter ſtattfindet.— Am kom⸗ menden Samstag veranſtaltet die Grund⸗ und Hauptſchule für die oberen Klaſſen eine Fahrt zum Volksſchauſpiel nach Oetigheim, an der ſich auch ältere Geſchwiſter und Eltern beteiligen kön⸗ nen. Die Karten können bei den Klaſſenlehrern in Empfang genommen werden. Großfeuer in Helmſtaot Sieben Scheunen und einige Wirtſchaftsgebäude vernichtet * Wertheim a.., 21. Sept. Die Gemeinde Helmſtadt(Kreis Mainfranken) erlebte am Samstag ein Großfener, wie es in der Geſchichte des Dorfes ſeit langem nicht mehr zu verzeichnen war. Anſchei⸗ nend durch Funkeuflug aus dem zum Autrieb einer Dreſchmaſchine verwendeten Motor ſtand plötzlich ein Strohhauſen in einer Scheune des Landwirts Alois Schätzlein in hellen Flammen. Das Feuer griff in den Strohvorräten raſend ſchnell um ſich und ſetzte in kurzer Zeit ſechs weitere benachbarte Scheu⸗ nen in Flammen. Die Telephonleitung, die unmit⸗ telbar an dem Brondherd vorbeigeht, wurde gleich zu Anfang des Großfeners zerſtört, ſo daß die Alarmierung der benachbarten Wehren längere Zeit dauerte. So wurden trotz veräweifelter Löſchmaß⸗ nahmen ſieben Scheunen und einige Wirtſchafts⸗ gebäude ein Raub des Feuers. Nur mit Mühe iſt es gelungen, das Vieh aus den bedrohten Ställen zu retten. Die Dreſchmaſchine konnte noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, während die Stroh⸗ preſſe verbrannte. Notar Budenbender in Unterſuchungshaft * Frankenthal, 21. Sept. Wie wir erfahren, iſt Notar Julius Wilhelm Budenbender aus Franken⸗ thal, der in der Nacht auf Samstag in Ludwigs⸗ hafen ein ſchweres Straßenunglück verſchuldete und dann mit ſeinem Kraftwagen die Flucht ergriff, auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft Frankenthal durch den Amtsrichter in Ludwigshafen unter Haft⸗ befehl geſtellt worden. Budenbender wurde alſo in Unterſuchungshaft genommen, nachoͤem er zunächſt auf Grund der erſten Feſtſtellungen in Freiheit be⸗ laſſen worden war. A⸗ Hohenſachſen, 20. Sept. Noch geſund und mun⸗ ter konnte Frau Nikolaus Schwöbel Witwe ihren 80. Geburtstag begehen. —r. Weinheim, 21. Sept. Der Reigen der Kirch⸗ weihfeſte iſt im Abklingen. Diesmal feierten Hohenſachſen, Weiher und Grasellenbach. Im Gorx⸗ heimer Tal war Nachkerwe. 50 HANDELS- un. MHittwoch, 22. September 1937 Soll und Haben der Deiaillisſen des Bekleidungseinzelhandeis Das Statiſtiſche Reichsamt ſetzt ſeine Veröffentlichungen über die Ergebniſſe der Betriebsſtatiſtik im Einzelhandel fort, und zwar wird diesmal die Betriebsſtruktur und die Koſtengeſtaltung der Bekleidungsdetailliſten heſchrieben. Es heißt dort: Der Einzelhandel mit Bekleidungsgegen⸗ ſtänden muß ein wertvolles und reichhaltiges Lager unter⸗ halten, wenn er den Anſprüchen ſeiner Kunoͤſchaft gerecht werden will. Infolgedeſſen ſpielen die Lagervorräte auf der Vermögensſeite der Bilanzen ſeiner Betriebe eine be⸗ ſonders wichtige Rolle. Sie erreichen im Einzelhandel mit Textilwaren aller Art, mit Wirk⸗ und Strickwaren und mit Schuhen 1öd. 70 bis 75 v. H. der arbeitenden Mittel. Im Wäſcheeinzelhandel ſteigen ſie ſogar auf 80 v.., während ſie im Einzelhandel mit Herren⸗ und Knabenkleidung um 70 v.., im Einzelhandel mit Damen⸗ und Mäochenklei⸗ oͤung swiſchen 55 und 60 v. H. des Geſamtkapitals liegen. Je kleiner der Betrieb, um ſo größer iſt dieſer Anteil in der Regel. Das erklärt ſich vor allem daraus, daß die größeren Be⸗ triebe vergleichsweiſe höhere i Dieſe ſteigen im Einzelhandel mit Textilwaren aller Art mit zunehmender Umſatzgrößenklaſſe von 8,8 auf 14,1 v.., im Einzelhandel mit Damen⸗ und Mädchenkleidung von 11,0 auf 27,7 v. H. des Geſamtkapitals. Im Einzelhandel mit Herren⸗ und Knabenkleidung iſt keine ſo eindeutige Steigerung feſtzuſtellen; die Forderungen ſchwanken hier um 15 v. H. des Geſamtkapitals. Im Einzelhandel mit Wäſche ſowie mit Wirk⸗ und Strickwaren iſt eine Stei⸗ gerung dagegen wieder deuteich erkennbar, während ſie im Eingelhandel mit Schuhen eine ähnlich unbeſtimmte Ten⸗ denz zeigt wie im Einzelhandel mit Herren⸗ und Knaben⸗ kleidung. Vergleicht man den Anteil der Forderungen am Geſamt⸗ kapital nach Handelszweigen, ſo ergeben ſich die höchſten Anteile bei den größeren Betrieben des Einzelhandels mit Damen⸗ und Mäochenkleidung. Es folgen der Einzelhandel mit Herren⸗ und Knabenkleidung und die größeren Be⸗ triebe des Einzelhandels mit Textilwaren aller Art, Wäſche, Wirk⸗ und Strickwaren. Im Schuheinzelhandel ſcheint die Barzahlung eine erheblich größere Rolle zu ſpielen, öͤenn hier liegt der Anteil der Forderungen, beſonders bei den größeren Betrieben, weit niedriger als bei den übrigen hier behandelten Zweigen des Einzelhandels mit Beklei⸗ oͤungsgegenſtänden. Setzt man das Geſamtkapital(Eigen⸗ und Fremokapital) zu der Zahl der im Betrieb tätigen Perſonen in Beziehung, ſo ergeben ſich im Einzelhandel mit Textilwaren aller Art Beträge, die zunächſt mit ſteigender Umſatzgrößenklaſſe von rund 4700/ auf rund 6900/ je Kopf anſteigen und dann auf rund 4400/ ſinken. Eine ähnliche Tendenz iſt auch in den meiſten anderen Zweigen feſtzuſtellen. Die höchſten Kopfbeträge ergeben ſich im Einzelhandel mit Herren⸗ und Knabenkleidung, die niedrigſten im Einzelhandel mit Da⸗ men⸗ und Mäochenkleidung. Das Eigenkapital liegt in der Mehrzahl der Fälle unter 50 v. H. des Geſamtkapitars. Im allgemeinen ſteigt ſein Anteil mit zunehmender Umſatzgrößenklaſſe. Nur im Schuh⸗ warenhandel ſinkt er, und zwar von 42,4 auf 36,7 v. H. des Geſamtkapitals.— Von dem Fremokapital entfällt ein be⸗ trächtlicher Teil auf Dauerſchulden. Er liegt im allgemei⸗ nen zwiſchen 10 und 15 v. H. des Geſamtkapitals, ſteigt aber in einigen Fällen bis auf nahezu 25 v. H. Von er⸗ heblich größerer Bedeutung ſind die Lieferantenſchulden, die zu den Lagervorräten in enger Beziehung ſtehen und ebenſo wie dieſe in der Regel— mit Ausnahme des Schuhhan⸗ dels— mit ſteigender Umſatzgrößenklaſſe zurückgehen. Die höchſten Anteilziffern ergeben ſich im Einzelhandel mit Da⸗ men⸗ und Mäochenkleidung ſowie mit Wäſche und Schuhen. Auch die ſonſtigen laufenden Schulden— es Hürfte ſich hier⸗ bei hauptſächlich um kurzfriſtige Bankkredite handeln— ſpielen im Einzelhandel mit Bekleidungsgegenſtänden viel⸗ ſach eine beachtliche Rolle, denn ſie betragen in einer Reihe von Fällen 10 v. H. des Geſamtkapitals und mehr. Setzt man den Umſatz zu der Geſamtzahl der im Betrieb tätigen Perſonen in Beziehung, ſo ergeben ſich Kopfbeträge, die in der Regel mit zunehmender Umſatzgrößenklaſſe ſtei⸗ gen. Die höchſten Beträge werden bei den größeren Be⸗ trieben des Einzelhandels mit Wäſche(18 200 //) und mit Herren⸗ und Knabenkleidung(14000“) erreicht. Im Ein⸗ zelhandel mit Damen⸗ und Mäsochenkleidung ſind die Um⸗ ſätze je Kopf der im Betrieb tätigen Perſonen mit rd. 19 000 X& in den oberen Umſatzarößenklaſſen weit niedriger. Auch im Verhältnis zum Geſamtkapital und zum Wert der Lagervorräte ſteigt der Umſatz mit zunehmender Be⸗ triebsgröße. Die höchſten Umſchlagziffern ergeben ſich im Einzelhandel mit Damen⸗ und Mäochenkleidung. Darin mag ſich z. T. die Tatſache auswirken, dͤaß das Lager in dieſem Zweig des Einzelhandels am Erhebungsſtichtag, dem 31. Dezember, weitgehend geräumt war. Auch im Einzel⸗ handel mit Textilwaren aller Art ſind in dͤen oberen Um⸗ ſatzgrößenklaſſen recht hohe Umſchlagsziffern feſtzuſtellen. Von den Betriebsausgaben entfällt der bei weitem größte Teil(in der Mehrzahl ber Fälle etwa 70 v.., in den unteren Umſatzgrößenklaſſen vielfoch etwas weniger, in den oberen etwas mehr) auf den Wareneinkauf. Im Schuh⸗ wareneinzelhandel liegt der Wareneinkauf in allen Umſatz⸗ größenklaſſen bei 75 v. H. des Umſatzes. Die Handelsſponne ſcheint demnach im Schuhwareneinzelhandel etwas ge⸗ ringer zu ſein als in vielen anderen Zweigen des Ein⸗ zlehandels mit Bekleidungsgegenſtänden.— Die Ausgaben für Löhne und Gehälter ſteigen im Verhältnis zum Um⸗ ſatz mit zunehmender Umſatzgrößenklaſſe ziemlich ſtark an, ſo z. B. im Einzelhandel mit Textilwaren aller Art von 2,6 v. H. auf 13,4 v.., im Einzelhandel mit Herren⸗ und Knabenkleidung von 3,8 v. H. auf 13,4 v.., im Schuh⸗ einzelhandel von 3,7 v. H. auf 10,4 v. H. des Umſatzes. Die Urſache für dieſe Steigerung iſt hauptſächlich darin zu ſuchen, daß in den kleineren Betrieben der größte Teil der Arbeit vom Betriebsinhaber und ſeinen Familienangehö⸗ rigen ohne Entgelt erledigt wird, während in den größeren ſchränkt Steuerpflichtigen, deren Ausſonderung nicht mög⸗ IRTSO' der Neuen Mannheimer Zeitung — der Arbeitsanteil des fremden Perſonals über⸗ ieg Die Ausgaben für die Miete der Geſchäftsräume ſinken im Gegenſatz hierzu mit ſteigender Betriebsgröße, ſo z. B. im Einzelhandel mit Textilwren aller Art von 5,4 v. H. auf 3,2 v. H. im Einzelhandel mit Herren⸗ und Knaben⸗ kleidung von 10,6 auf 3,3 v. H, im Schuheinzelhandel von 5,8 auf 4,4 v. H. des Umſatzes. Im Schuh⸗ und im Wäſche⸗ handel ſind die Mietkoſten im Verhältnis zum Umſatz am höchſten. In der Umſatzgroößenklaſſe 100 000 bis 500 000%/ beträgt die Miete z. B. im Schuheinzelhandel 4,8 v.., im Wöſcheeinzelhandel 6,2 v.., im Einzelhandel mit Tex⸗ tilwaren aller Art aber nur 3,4 v. H. des Umſatzes. Die Zinſen fallen verhältnismäßig wenig ins Gewicht. Nur vereinzelt und nur in den unteren Umſatzgrößenklaſſen überſteigen ſie 1 v. H. des Umſatzes. Wichtiger ſind die Steuern vom Gewerbebetrieb, die in der Mehrzahl der Fälle zwiſchen 2 und 3 v. H. des Um⸗ ſatzes liegen. Es handelt ſich hier um die Umſatz⸗ und die Gewerbeſteuer. Da die Betriebe mit Umſätzen von mehr als 1 Mill.„ dem erhöhten Umſntzſteuerſatz von 2,5 v. H. unterllegen, ſteigt die ſteuerliche Belaſtungsquote in dieſen Fällen z. T. über 3 bis auf.5 v. H. des Umſatzes. Der Gewinn ſtellt in gewiſſem Sinne ein Spiegelbild der Ausgoben für Löhne und Gehälter dar; während oieſe mit zunehmender Betriebsgröße im Verhältnis zum Um⸗ ſatz ſteigen, ſinkt der Gewinn z. B. im Einzelhandel mit Textilwaren aller Art von 14,9 ouf 5,7 v. H. des Umſatzes. Es handelt ſich um die gewerblichen Einkünfte im Sinne des Einkommenſteuergeſetzes. Die Gewinne ſchließen alſo nicht nur das Arbeitseinkommen des Betriebsinhabers und ſeiner unentgeltlich mitarbeitenden Familienange⸗ hörigen ein, ſondern auch die Zinſen für das im Betrieb arbeitende Eigenkapital. 3349 blillionäre mit 8,24 rd. Rbi. Vermögen in Deuischland Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht ſoeben eine Ueberſicht über das Ergebnis der Hauptveranlagung der Vermögensſteuer nach dem Stande vom 1. Januar 1935. Die Zahlenreihen erfaſſen die unbeſchränkt Steuerpflichtigen, für die eine Vermögenſteuer feſtgeſetzt worden iſt. Nicht in ihnen enthalten ſind alſo die Steuerbefreiten und die beſchränkt Steuerpflichtigen. Die Zahl der unbeſchränkt ſteuerpflichtigen natürlichen Perſonen, für die eine Ver⸗ mögenſteuer feſtgeſetzt worden iſt, betrua 610 383. Sie war um 100 868(14,2 v..) oder, wenn man auch 1935 die be⸗ ſchränkt Steuerpflichtigen— 48 474 natürliche Perſonen mit einem Geſamtvermögen von 1,359 Mrd./ und einer Jahresſteuerſchuld von 6,79 Mill./— einbezieht, um 52 394(7,4 v..) geringer als 1931. Durch die Zugänge an Steuerpflichtigen, die zurückzuführen ſind auf das An⸗ wachſen des Vermögens ſeit 1931, auf den Wegfall dex ſo⸗ genannten Aktienhalbierung, auf die Erfaſſung der ledigen oder geſchiedenen Perſonen mit einem Vermögen zwiſchen 10 000 und 20 000/ und auf die Einbeziehung derfenigen Geſellſchafter von offenen Handelsgeſellſchaften uſw., die bisher nicht vermögenſteuerpflichtig waren, iſt der durch die Gewährung von Freibeträgen für Kinder bedingte Aus⸗ fall an Steuerpflichten— insgeſamt ſind 203 337 Steuer⸗ befreite mit einem Geſamtvermögen von 5,710 Mrd./ feſtgeſtellt worden, von denen 6771 weder einen Freibetrag für die Ehefrau noch für Kinder und 48 832 wohl einen Freibetrag für die Ehefrau, nicht aber auch für Kinder erhalten haben— zu einem großen Teil wieder ausge⸗ glichen worden. Wie die Meßziffern zeigen, hat die Zahl der Steuer⸗ pflichtigen nur in den Vermögensgruppen unter 50 000 ¼ abgenommen; in den höheren Gruppen nahm ſie zu. Die Abnahme in den unteren Gruppen iſt in der Hauptſache dem Einfluß der Freibeträge für Kinder, durch die eine erhebliche Anzahl von Steuerpflichtigen ſtenerfrei geworden iſt, zuzuſchreiben; die Zunahme in den höheren Gruppen erklärt ſich vornehmlich durch die Beſteuerung des Ver⸗ mögens der offenen Handelsgeſellſchaften uſw. bei den Ge⸗ ſellſchaftern und durch den Anſatz der vollen Aktienwerte. Zu beachten iſt, daß in den Zahlen für 1931 auch die be⸗ lich war, enthalten ſind und daher die Rückgänge größer, die Zugänge aber kleiner erſcheinen, als ſie tatſächlich ge⸗ weſen ſind. Gliedert man die Steuerpflichtigen nach der Höhe ihres Geſamtvermögens, ſo entfielen:(in) auf die Vermögensgruppen 1935 1931 unter 30 000./ 23,9 32, 30 000 bis 50 000.4 81,6 33,0 50 000 bis 100 000.4 26,8 2¹,9 100 000 bis 500 000./“ 16,0 11,8 500 000 bis 1000 000 R- 1,1 0, 1000 000.“ und mehr 0,6 0, Aus den gleichen Gründen war auch trotz des Rückgangs in der Zahl der Steuerpflichtigen das Geſamtvermögen der natürlichen Perſonen 1935(52,93 Mrd. /) höher als 1931(48,88 Mrd.). Im Durchſchnitt kam auf einen Steuerpflichtigen ein Geſamtvermögen von 86 722/(1931: 68 721). Durch die Freibeträge iſt das Vermögen der Steuerbelaſteten um 14,26 Mrd./ vermindert worden, ſo daß ein ſteuerpflichtiges Vermögen von 38,67 Mrd. ver⸗ blieb. Auf den Kopf des Steuerpflichtigen entfiel ein Beſitz von 63 352. Das Geſamtvermögen der natürlichen Per⸗ ſonen war am 1. Januar 1035 folgendes: Rohvermögen Schulden und Geſamt⸗ ſonſtige Abzüge vermögen Steuer⸗ Mill. Steuer⸗ Mill. Mill. zahler RM zabler RM RM unter 20 000 RM 4/22. 874 15 103 17⁰ 7⁰⁴ 20 000— 20 000„ 98770 3056 43 296 605 23451 90 000— 40 000„ 110 859 4720 537ʃ5 876 3844 40(00— 50 000„ 1597 4480 41 052 7870 3643 50 000— 70 000„ 90 499 6843 50017 1168 5675 7000— 100 0⁰„ 67 52 6664 55582 1073 3591 100 600— 250 000 78 880 13819 43 968 2068 11751 250 000—. 500 000„ 18 913. 7 908 1166 1066 683% 500 000—1000 5 92 5 838 122 4594 1000 600 und mehr„ 3549 9465 272 122. 8˙244 Die Zahl der unbeſchränkt ſtenerpflichtigen nichtnatür⸗ lichen Perſonen, für die eine Vermögenſteuer feſtgeſetzt worden iſt, betrug 69 673, war alſo faſt eben ſo hoch wie 1931(69 701).— Der Wegfall der offenen Handelsgeſell⸗ ſchaften uſw. hat dazu geführt, daß das Geſamtvermögen der nichtnatürlichen Perſonen 1935(27,028 Mrd.%) nied⸗ riger war als 1931(33,805 Mrd.). Der Rückgang betrug 6,777 Mrd./(20,0 v..) oder, wenn auch 1935 die be⸗ ſchränkt Steuerpflichtigen einbezogen werden. 6,313 Mrd.% (18,7 v..). Im Durchſchnitt kam auf einen Steuerpflich⸗ tigen ein Geſamtvermögen von 387 927/ gegen 485 005“ 1931. Ehenſo wie bei den natürlichen Perſonen, war auch bei den nichtnatürlichen 1031 das Geſamtvermögen gleich dem ſteuerpflichtigen. * Süddeutſche Zucker AG., Mannheim. Rechtsanwalt Dr. Paul Beyer(Berlin) wurde als weiteres(örittes) Vor⸗ ſtandsmitglied der Süddeutſchen Zucker AG., Mannheim, beſtellt. * Gebr. Joſt Bierbrauerei Grünſtabt.— Verluſtabſchluß. Der Abſchluß der Geſellſchaft für 1936 weiſt Erträgniſſe von insgeſamt 330 820/ aus. Nach Abzug der Unkoſten, verbleibt ein Jahresverluſt von 72 484 /, um den ſich der Verluſtvortrag auf 157 981/ erhöht. Bekanntlich wurde die mit 240 000 /„ A arbeitende Aktiengeſellſchaft durch Beſchluß der GVvom 24. Juni 1937 in eine offene Handels⸗ geſellſchaft umgewandelt. * Corſetfabrik Saarbrücken AG, Saarbrücken.— Ber⸗ luſtabſchluß. Dieſe mit 40 000/ AK arbeitende Geſellſchaft verzeichnete in 1936 bei einem Rohertrag und ſonſtigen Er⸗ trägen von 30 318/ mit einem Verluſt von 1695 J. In der Bilanz werden ausgewieſen: Rücklagen 18 833 /, Duhioſen⸗ rückſtellung 861, Verbindlichkeiten 14726 /, andererſeits Anlagevermögen 24658 /, Umlaufsvermögen 48 567 +4 * Württenbergiſche Elektrizitäts⸗Ac, Stuttgart.— 5 v. H. Diviberlte. Die zufriedenſtellende Weiterentwick⸗ lung der Beteiligungen im deutſchen Arbeitsgebiet der Württembergiſchen Elektrizitäts⸗Ac, Stuttgort, hat in dem am 30. Juni 1997 abgelaufenen Geſchäftsjahr ange⸗ halten. Im öſterreichiſchen Arbeitsbereich jedoch hat die erhoffte Aufwörtsentwicklung nur in ziemlich beſcheidenen Grenzen einſetzen können. Bei 0,29(0,37) Mill. Er⸗ trägen aus Werübetrieb und Bauarbeiten, 0,14(0,14) Mill. Mark Beteiligungserträgen und 0,03(0,02) außerordent⸗ lichen Erträgen wird nach Abzug ſämtlicher Unkoſten und Vornahme von 0,06(0,07) Mill./ Abſchreibungen einſchl. 28 664(22 080)% Gewinnvortrag ein Reingewinn von 294 217(243 109)/ ausgewieſen, aus dem unv. 5 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden ſollen. Bei einem AK von unv. 4 Mill./ und 0,40(0,39) geſetzlicher Rücklage erſcheinen die Rückſtellungen mit 0,10(0,12), Anleihever⸗ bindlichkeiten mit 0,67(0,78), Konzernverbindlichkeiten mit 0,14(0,11), verſchiedene Verbindlichkeiten mit 0,02(0,04) und Bankverbindlichkeiten mit 0,34(0,61) Mill.„4. Dem ſtehen Hypotheken und Grunoſchulden von 0,13(0,13), Außenſtände von 0,67(0,30) und Bankguthrben von nur noch 0,005(0,44) Mill. gegenüber. Beteiligungen ſind mit 1,66(4,67) bewertet, das Anlagevermögen erſcheint mit 3,44 (3,71) Mill.“.(5V 28. September). * Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg AG. 6(4) v. H. Dividende. In der Aufſichtsratsſitzung wurde berichtet, daß ſich nach Abzug erhöhter Abſchreibungen(i. V. 7,82 Mill. /) ein Jaresgewinn von 1 983 928(1 594 365)% ergibt. Mit dem aus dem Vorjahr übernommenen Ge⸗ winnvortrog von 147 724(31 257)„/ ſteht ſonach ein Bi⸗ lanzgewinn von 2181 652(1 565 622)„ zur en Der am 24. November in Augsburg ſtuttfindenden wird vorgeſchlagen, von dem Gewinn wie im Vorfahr 400 000/ für außerordentliche Forſchungsarbeiten zurück⸗ zuſtellen, aus dem Reſt eine Dividende von 6(4) v. H. auf das dividendenberechtigte AK auszuſchütten und 80 138%/ (59 386 /) für die geſetzliche Verzinſung und Tilgung der Obligationen⸗Genußrechte zu verwenden. Der dann noch verbleibende Betrag von 213 031/ ſoll auf neue Rech⸗ mung vorgetragen werden. * Hotelbetriebs⸗AG., Berlin.— 3(0) v. H. Dividende. Der Aufſichtsrat der Hotelbetriebs⸗AG., Berlin(Briſtol, Kaiſerhof, Bellevne, Centralhotel), verabſchiedete in ſeiner letzten Sitzung die Bibanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung für das am 31. März 1037 abgelaufene Geſchäftsjahr 1936/37. Der Abſchluß ergibt nach Vornahme der Abſchrei⸗ bungen und nach einer Rückſtellung für Steuerverbindlich⸗ keiten ſowie nach vorſichtiger Bewertung der Beſtände ein⸗ ſchließlich des Vortrages von 116 318„ einen Gewinn von 841 005(122 100) /. Es ſoll der HV. am 26. Oktober eine Dividende von 3 v. H.(0 v..) vorgeſchlagen werden. * Zunahme des Grundſtücksverkehrs. Auf dem Grund⸗ ſtücksmarkt haben im Jahre 1936 mit der fortſchreitenden Beſſerung der allgemeinen wirtſchaftlichen Verhä⸗tniſſe und der beſonders lebhaften Bautätigkeit die bei weitem über⸗ wiegenden freiwilligen Verkäufe erneut zugenommen, wäh⸗ rend die im Vergleich hierzu zahlenmäßig unbedeutenden Zwangsverſteigerungen weiterhin zurückgegangen ſind. Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts in 59 Groß⸗ und Mittelſtädten wurden dort insgeſamt 60 381 Grund⸗ ſtücke umgeſetzt. Die Zunahme der freiwilligen Verkäufe beträgt mehr als 10 v.., während die ſchon geringe Zahl der Zwangsverſteigerungen erneut um faſt 10 v. H. ab⸗ genommen hat. Die Zahl der ſtädtiſchen bebauten Grund⸗ ſtücke, die freiwillig veräußert wurden, betrug mehr aks 16 000, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 11,2 v. H. bedeutet. Die umgeſetzte Geſamtfläche dieſer Grunoſtücke war mit 18 Millionen Quadratmeter ſogar um 16,6 v. H. größer als im Vorjahr. Das Schwergewicht der Umſätze lag wieder bei den unbebauten Grundſtücken, von denen mehr als 25 000 oder 9,4 v. H. mehr als im Vorjahr feiwillig veräußert wurden. Ihre Geſamtfläche betrug 48,8 Millionen Quadratmeter. Unter den Veräußerern und Erwerbern der Grunoͤſtücke ſtanden die im Inland woh⸗ nenden phyſiſchen Perſonen wieder an erſter Stelle. Von Ausländern wurden nur 0,7 v. H. der Fläche veräußert und 0,4 v. H. erworben. n Deutſche Induſtrielle beſuchen Oeſterreich. Seit Mon⸗ tag weilt eine Abordnung von 20 namhaften Induſtriellen aus dem Deutſchen Reich in Oeſterreich. Die Abordnung, die einen Beſuch öſterreichiſcher Induſtrieller in Deutſch⸗ land erwidert, ſteht unter der Leitung des Präſidenten der Reichsgruppe Induſtrie, Gottfried Dierig. Am erſten Tag des Beſuches wurden bedeutende Induſtrieanlagen Ober⸗ öſterrgichs beſichtigt, ſo die neue Tabakfabrik in Linz die Poſchächer Brauerei und die Automobilfabrik der Steyr⸗ Daimler⸗Puch⸗Werke in Steyr. Dienstag früh wurde die Fahrt von Gmunden nach Eiſenerz fortgeſetzt, wo eine eingehende Beſichtigung des Erzbergwerks und ein Beſuch der Hochofenanlagen der Alpinen Montangeſellſchaft in Donawitz vorgenommen wird. Versteigerung Am Donnerstag, dem 23. September Pünktlich 11 Uhr vormittags versteigern wir öffentlich meistbietend im Hause Mollstrage 17 die elegante Wohnungseinrichtung best. aus: 6 1 Syalskeinmer, 2er ern säerweerrans 1 Kerreneimmer, edenteue rabrinet Medernöſer Kompl. Kächeneinrichtung 1 Dietengarnitur, lan. 3ul 1ppendale Polstergarniturr Ledetkubgarmitur Sonstiges: Polstersessel, Cauch, chaiselongue m. Decke, Metallbetten, Rofhaarmatratzen, Rleider- Schränke, Kredenz, Flurgarderohe, Leewagen, Bron- zcn, Schreibzeug, Beleuchtungskörper, Stehlampe. Tisch-Lampe, Doppelwasch-Becken. Badewanne. Waschtisch im. Marmor, Schrankhooffer, Bilder, Oten, Eisschrank, Casherd, diu. Auistellsachen, Haus- u. Wirtschaftsgeräte Besichtigung 2 Stunden vor der Versteiserung können Sie eine echte Marken-Seife verlangen: von der [Möbelfabrik Schlafzimmer Nußbaum ab 480. Silber-Ahorn ab 540.- Birke ab 510.- Eiche m. Nußb. ab 340.- Rerrenzimmer. Speisezimmer usw. 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Kom⸗ munal⸗Umſchuldung etwa 94,65—94,75⸗ Altbeſitzanleihe etwa 127,75 bis 128. Im Verlauſe kam das Geſchäft ſchnell zum Erliegen, da weitere Käufe ausblieben. Auch war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich, es überwogen kleine Beſſerungen. Stärker erholt waren Holzmann mit 151 nach 149,75 und Bemberg mit 148,75 nach 148, dagegen ermäßigten ſich Sie⸗ mens auf 211 nach 212/6. Farbeninduſtrie lagen 7 v. 9 höher mit 161,25. Am Rentenmarkt hatten Reichsaltbeſitz bei 128 etwos Umſatz, ebenſo Kommunal⸗Umſchuldung mit 94,65 und 94,70. +5. Nachbörſe war ruhig. Geſucht wurden Bemberg mit 149. Waren und NVärkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. Sept.(Eig. Dr.) Weizen lin Hfl. p. 100 Kilo) per Sept. 7,426, Noy. 7,526; Jan. 7,60; März 7,65.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) per Seyt. 110,75; Nov. 107,25; Jan. 107 Br.; März 107,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. Sept.(Eig. Dr.) American Univerſal Stand. Midoͤl(Schluß) Sept.(37) 505; Okt. 505; Nov. 507; Dez. 510; Jan.(38) 513; Febr. 518, März 549; April 522; Mai 525; Juni 527; Juli 529; Auguſt 591; Sept. 598; Okt. 535; Dez. 537; Jan.(39) 589 März 541; Mai 543; Tendentz ſtetig. * Obſtgroßmarkt Zwingenberg. Anfuhr 1100 Zentner. Birnen—21, Zwetſchgen—12, Pfirſiche—26, Bohnen 15, Nüſſe 22—66, Aepfel—16, Tomaten—6, Trauben 20 bis 23 Pfg. ie Kg. Leinöl⸗Notierungen vom 21. Sept,(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 137/16; Leinſrat Klk. per Sept.⸗Okt. 15¼16; Bombay Sept.⸗Okt. 1594; Leinſaatöl loko 30,9; dto. per Okt. 29,7; per Jan.⸗April 29,7%; Baum⸗ woll⸗Oel ägypt 28,0; Baumwoll St. ägypt. per Sept. 694.— Neuyork: Terp. 95,25; Savannac: Terp. 30,75. * Badens vorausſichtliche Flachsernte 1937. Nach der Vorſchätzung der Ernteergebniſſe für Flachs wird für Ba⸗ den der Strohflachsertrag auf 3 329 To. oder 29,8 Dz. je Hektar und der Samenertrag auf 965 To oder 8,6 Dz. je Hektar geſchätzt. Für Baden ergibt ſich dabei eine Anbau⸗ fläche von 1 116 Hektar. Entſprechend der Anbauvergröße⸗ rung ſtehen auch größere Strohflachsmengen in Ausſicht. Hopfen * Pfälzer Siegelhopfen ausverkauft. In Kapellen wurde von einem Vertreter odͤer Nürnberger Hopfenverkehrsgeſell⸗ ſchaft der geſamte noch lagernde Siegelhopfen zum Preiſe von 170 bis 185/ aufgekauft. * Elſäſſer Hopſenmarkt. Im Elſaß wurden bereits grö⸗ ßere Mengen an Frühhopfen verkauft, für die etwa 600 Franken(50,60 /) je 50 Kg. angelegt werden mußten. Geld- und Devisenmarki Paris, 21. Kpfember Gchlun ⸗milich). Lohdon 145.80 J vanien Kopenhagen 6— Wien 511.— Renyon 29.36—ſtalien 154.75 Holland 16.30— Berſin 11850 belgien 494.75 l Schweie 675.25 Stodcholm 757.— Warscha 505,— london. 2. Lepienber(Schluß amtlicth R 1495.62 n 22.40— Moskau* chnb 1½241 ae 408 See“ 18.307, Hunzun 8— Wülchen Amsterdem 897.68 0510 19.904/ Konstanfin. 618.— Australlen 125,— Helsi ien ided 28.— ſlen 94.15- 3 1225 142.25 Warstben 2,20 89 3— 128.0 Beriin 12.35½ J Zudapes! 25.— Buenos Kres 16,— Saenos ſchwIn 21.58— Felgraf 215.—[ſic de Ian. 442.— euf Lon 80n 46,40 Sunlen. ISolle 400.— LHonckang 1 1/252 L SisfHE 100,1 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 21. Sepiember Hupfer hancs- u. Arelts-Linn briet beld Briei f bel Peld bezahh. Anuar 69.7569 75 00845,0. J Hüenrchiun. 27.25/½7.25 februar 69 7568.75... 45,00345,0... Feinsilber(f. p.)) 410 39.40 91 2 9 2 284/•70 i N LPlaun(Asfülle Mai Cirtapr.(RMl. p. gr.).601.40 luxi*„ 8 Techn. reines Pletin * E Letsllor,(AM. p. gr..69/.90 Loplemb 69.7569,75 0 61*4 Loto Ablad Okioder 69./558.75„I54%/. Aafimon fegulus cunnes.( f6.)72.72.— Novemb.69,7569,75... 845,0845,00. Huecsiiber(S per Flache) 15,2518.25 Deremb. 169,.7569./Ol... B4,OIS4, I.. I Voltramer' dlines.(in ch.) I. 127.5 * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung KP308 werden ab 22. September die Kurspreiſe für Zink um 1,50 /, Meſſing⸗, Rotguß⸗ und Neuſilberleg. um 2 ,, Kupfer um 2,25„/ und Zinn um 5/ je 100 Kilo ermäßigt. veröffentlicht öffentl Re 6995 249 Rm.6..8• 10⁰ K in Kraft ab in Kraft ab PF Alum. n. leg. 133—187 183—137 Bronzeleg.105—108102405 do. Legier. S1-di Keufiiberſeg.] 68—89,% 94—659, Blei nichtleg. 74.—28½24½—25½ Nickel n. leg. 236—46 285—246 Hartblei—•28—29(Zink fein.29½—81¼ 29—0 Kupfer.leg.74½ 77 72½/—7, do roh%7½ 24—20 Meſſingleg..55—5/½54/½5, Zinn n. leg.] 324—384 319—229 Rotguß leg. /5¼—78 75 77 Banka⸗Zinn] 336—340 31 341 Der Londoner Goldpreis betrug am 21. September für eine Unze Feingold 140 Sh. 8 8 ⸗ 86,7446„J, für ein Gramm Feingold demnach 54,1007 Pence= 2,78890 ſi. Frachienmarli Dbuisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr keine we⸗ ſentliche Aenderung. Talwärts wurden 20000 Tonnen Leerraum eingeteilt. Die Frachten und Schlepplöhne blie⸗ ben nach allen Richtungen unverändert. SAnd Sachen für dich unbruuchbur Und siehn herum schon Sahr für Hafir, Mannheim— Telephon 283 91 ib eine„Hlleinet heu, noch au, —————ͥ Und morgen ommi es sum Verkauf/ tallbettſtellen alles aut erhalt., billig abzugeben, auch einzeln. Rimmler. Augartenſtr. 69. Stück/.80, ſaub. Eiſenbettſt. mit Roſt/.—, kleiner Wäſche⸗ ſchrank, neuwert. 16.—. S655 Finkel, E 6. 1. 2830/1 Karl⸗Ludwig⸗ Str. 23. Dreyfuß Kleine Wallſtatt⸗ ſtr. 5. IV,.,—1 Heponüber Heuptpost. Echt Eich. EFPWeg. Auflö 18 7 8 Achtung!/ Pie menegerten f H88 ansHofsn NPNN 4 Herren- Gat erhallenes PUIIGIIL Er!“ Möbelkäufer! Schlatzimmer! 5 SSSo Eine zurück⸗ Zimmer e Renaissance- EEEEHEE geſetzte Küch e 75. mer f Jahlreiche ſchriftl. Anerk Arzten beſtatigen die Wi Mk. 149.—,* eiche S0% 115 Elzimmer der Or. Boel ſersablehen. 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September 1937 Unser heutiges külmęrosramm: neute mit Mans Regie: Beute lerier 1ad das estaltete Schauburs und da neug .4⁵ .20 .25 .35 filt Luse Ullrlc 5— letater 3 „„ e Ausschlud .20 .30 Sabine Peters bie neue grose fu 0 —— V ſetrter 1ag1 Der — Söhnker e2 a ScBUS Iwan uult Oige TachechorRcie: Paul 50 ALR— 0 BRR Die prachtuo M p grose Eröfinunss“ Der grr . ün Oektentächkeik⸗ 0 36 een der eng: Rbich — annmy Ondre 0 Bolvar/ — 00 ich mir nichts ⸗Beripr— de Koe, 0 R 8 S oge Fümertolg: petrovich, Wegener caplfr 40 2* P 7, 23 rosremm⸗ .45 .20 .30 Mes- platz elona Tüeste 0 Mittwoch, den 22. September 1937 Vorstellung Nr. 20 Miete M Nr. 3 I. Sondermiete M Nr. 2 5, Abend der Werbewoche Der Waffenschmied Komische Oper in drei Akten von Lortzing Wirkung innerhalb und Unſchäblichkeit ſowie alle läſtigen Körperhaare werden mit der Wurzel für immer beſeitigt durch neu⸗ erfundenes, wohlriechendes Enthaarungsöl und Pulver als Vorbehandlung. Sofortige Erfolg arantiert. Preis der Kur.45 RM. 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Sohlettow, Im Vorprogramm: woche bringt: Sthweigen Ein Peter-Ostermayr-Film der Uia nach dem gleichnamigen Roman von Ludwig Sanghofer mit Stark-Gstettenbauer, Friedrioh Uimer SPIELLEITUMG: HAMS DEPPE Ufa-Kulturfilm- Die neueste Ufa- Parteitag der Arbeitl Morgen ietzter ragl Beginn:.00.30.30.30 Uhr Für qugendliche nicht zugelassen GFH-PAUA5J GNMIVERSUN Hansi Knoteck Paui Riehter 11 Walde Käthe Merk, Gustl Segen der Kälte, 08 * On beug au Wir kungsgraòꝰ Regt das Jeitungsiuſeraiꝶ N 7, 8 Anfängerkurse Telephon 230 06 Prospekt unverbindlich Tanzschule Siündebeek N 7, 8 Fortgeschrittenekurse Einzelunterricht 8 * Einspattige Kleinanzelgen bie zu olner Höhe von 100 mm je mm 8 Pig. Stellengesuche ſe mmapig. SOfene 118 ängere Sienotyſisün (Anfängerin) per ſofort geſucht. Angebote unter M T 195 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 6966 Gewandtes Fräulein eptl. auch Anfängerin, von hieſig. Großbetrieb geſucht. Angeb. unt. M P 191 an die Geſchäftsſt. 6958 Für Rentamt(an d. 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