* 3 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Neue Mannheimet Seitlic Mannheimer General- Anzeiger Einzelpreis 10 NI. Anzeigenpreiſe: 22 im breite Millimeterzeile 9 Pfennia, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. e Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Für Familien⸗ und Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Oonnerstag, 23. September 1937 148. Jahrgang— Nr. 439 Deutſchlands Willkommgruß an Muſſolini Zwei Völker- eine Seele * Mannheim, 23. September. Große Reformationen und große Revolutionen werden nur von Männern und nicht von Maſſen gemacht. Denn nur im einzelnen lebt wirkliche geſchichtliche Dynamik, wie in der Maſſe bei aller wirren Zukunft! Sehnſucht, die in ihr rumo⸗ ren mag, in Wahrheit immer nur geſchichtliche Träg⸗ heit ſteckt. Und nur der einzelne hat die Kraft geiſti⸗ ger Formung, während in der Maſſe die Zähigkeit des Beharrens wirkt. Und nur der einzelne, der herausragt, hat die große Ueberſchau über die Zei⸗ ten, während die Maſſe, eng aneinandergedͤrängt, nur das Kleine und das Nahe ſieht. Revolutionen, die in dieſem Sinne ihren Namen mit geſchichtlichem Rechte tragen, ſind nur wenige. In den letzten anderthalb Jahrhunderten hat es oͤrei gegeben: ſie liegen alle ganz eng beiſammen, am Zu⸗ ſammenbruch dieſes Jahrhunderts, mitten in einem hiſtoriſchen und kulturellen Auseinanderfall, mitten in dieſer fürchterlichen und großartigen Wende der Zeiten, in der die Kruſte der europäiſchen Welt aus⸗ einanderbrach und alles Leben ganz tief auf die Aus⸗ einanderſetzung über ſeine weſentlichſten Elemente zurückgeworfen wurde. Dieſe drei Revolutionen ſind die bolſchewiſtiſche Revolution Lenins, die ſfaſchiſtiſche Revolution Muſſolinis und die nationalſozialiſtiſche Revo⸗ lution Adolf Hitlers. Die Revolution Lenins, in der das Prinzip des Böſen, des Chaos, der Zerſtörung, der Vernichtung ſich ſo zur Herrſchaft durchrang, daß ſie in der Tat nicht nur Geſicht und Weſen des größten Reiches der Erde verwandelte, ſondern zum Problem für die ganze übrige Welt wurde; die Revolutionen Muſſolinis und Adolf Hit⸗ lers als die revolutionäre Gegenerhebung zur Re⸗ volution des Bolſchwismus, ihm gleich in dem Wil⸗ len zur gleichen grundſätzlichen Erneuerung, von ihm unendlich getrennt in der Entſchloſſenheit, dieſe Erneuerung nicht auf dem Wege der Zerſtörung und Vernichtung, ſondern auf dem Wege der Wandlung, zu ſuchen, und vor allem unendlich von ihm getrennt in dem Ziel der Erneuerung: die Herrſchaft der Zukunft nicht auf das Niedrigſte, ſondern auf das Höchſte im Menſchen zu bauen, das Geſicht der Völ⸗ ker neu zu formen durch das Geſetz eines neuen völkiſchen Ethos und es nicht vollends zu zerſtören durch den Nihilismus weltrevolutionären Umſturzes. Zwiſchen dieſen Revolutionen ſchwankte in den beiden letzten Jahrzehnten Europas Geſchichte hin und her— und wir alle fühlten in dieſen auf⸗ rühreriſchen Jahren dieſes Beben der Geſchichte mit. Heute iſt dieſer Kampf für Europa ent⸗ ſchieden, ſoweit wenigſtens, wie die Zeit den Blick in die geſchichtliche Entwichlung überhaupt frei gibt. Zwei Männer haben ihn entſchieden: Muſſolini und Adolf Hitler. Sie allein haben es verſtan⸗ den, der Revolution des Bolſchewismus eine ſtär⸗ kere und tiefere Revolution entgegenzuſetzen. Sie beide haben jenen Mut zum Neuen gehabt, ohne den keine Revolution Geſchichte wird. Sie beide haben verſtanden, daß Revolution in erſter Linie Revolutionierung der Menſchen und nicht der Staa⸗ ten heißt. Und in ſie, in ſie ganz allein hat die Ge⸗ ſchichte jenen zündenden Funken und jene ſammelnde Kraft gelegt, die ſie ihren Völkern zu Führern machten. Auf beiden Männern ruht heute Eu⸗ ropas Schickſal. Vielleicht nicht das politiſche Schickſal der Zeit, aber das geiſtige Schickſal der Zu⸗ kunft. Andere mögen mächtiger ſein als ſie, ſie mö⸗ gen mehr Reichtümer und größere Heere zur Verfü⸗ gung haben und über größere Reiche gebieten, aber das fühlen alle Völker Europas: entſcheidend für das zukünftige Schickſal Europas ſind nicht dieſe Mächte und dieſe Staaten und dieſe Staatsmänner, entſchei⸗ dend iſt heute wieder jenes Kernſtück Europas ge⸗ worden, das ſchon vor Jahrhunderten als Herz und Heimſtätt europäiſcher Größe und europäiſchen Gei⸗ ſtes Europa getragen hat, von dem Europa, da es als Begriff in die Geſchichte eintrat, Form und Inhalt empfangen hat und von dem aus Europa, als es Wirklichkeit war, geformt und geſtaltet wurde: je⸗ nes Herzſtück, das von den ſiziliſchen Küſten bis zum Strande der Oſtſee reicht. Hier liegt auch heute wieder der europäiſche Schickſalsraum, geſtaltet und beherrſcht von zwei Männern, die in die europäiſche Geſchichte wie zwei große tragende Pfeiler einer alten in eine neue Zeit hereinragen. Das allein gibt auch dem Muſſolini⸗ beſuch ſeine weltpolitiſche Bedeutung. „Eines der glanzvollſten und bedeutſamſten Ereigniſſe in der Geſchichte Berlins“ dub. Berlin, 22. September. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda und Gauleiter der Reichs⸗ hauptſtadt Dr. Goebbels richtet folgenden Aufruf an die Berliner Bevölkerung: Am Montag, dem 27. September, wird Benito Muſſolini, der Duce des italieniſchen Volkes und Chef ſeiner Regierung, als Gaſt des Führers für drei Tage zu einem Staats⸗ beſuch in der Hauptſtadt des Dritten Reiches eintreffen. Mit ſtolzer Genugtnung begrüßt die ganze Berliner Bevölkerung dieſe hiſtoriſche Zuſammenkunft zweier Männer, deren geſchichtliches Wirken für Gegenwart und Zu⸗ kunft von einzigartiger Bedeutung iſt. Die Berliner Bevölkerung iſt von tiefer Freude erfüllt angeſichts der Tatſache, dem Schöpfer des jungen faſchiſtiſchen Italien, dem Freund des deutſchen Volkes, für die Ehre ſeines Beſuches begeiſterten Dank abſtatten zu können. Er wird, deſſen ſind wir alle gewiß, in Berlin von einer Welle des Jubels empfangen und von der Liebe und Zuneigung des ganzen Volkes umgeben ſein. Vom Montag, den 27. September, bis einſchließlich Mittwoch, den 29. September, ſoll Berlin ein Flaggenmeeer ſein. Die Fahnen des faſchiſtiſchen Italien werden neben denen des Dritten Reiches wehen. Ganz Berlin wird den beiden Männern huldigen, die, aus der Tiefe ihrer Völker kommend, auch wahrhafte Führer ihrer Völker geworden ſind. Ihren glanzvollen Höhepunkt aber werden die Berliner Feſttage auf einer großen Kundgebung am Dienstag, dem 28. September, auf dem Berliner Maifeld einſchließ⸗ lich des Olympiaſtadions finden, auf der der Duce Benito Muſſolini und der Führer Adolf Hitler das Wort ergreifen. Auf Anordnung des Führers bleiben an dieſem Tage in Berlin alle Betriebe mit Aus⸗ nahme der lebenswichtigen geſchloſſen. Für alle Berliner Berufs⸗ und Handelsſchulen wird ſchulfrei angeordnet. Die Schulferien der anderen Schulen ſind vorverlegt worden. 4% Millionen Berliner ſollen Gelegenheit haben, Zeugen eines Ereigniſſes zu ſein, das zu den glanzvollſten und bedeutſamſten der Geſchichte hauptſtadt zählt. der Reichs⸗ Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda und Gauleiter der Reichshauptſtadt Dr. Goebbels. ſich treffen, iſt ja in dieſem Europa der Konferenzen nichts Seltenes: die Welt hatte bisher nicht das Gefühl gehabt, daß dieſe Zu⸗ ſammenkünfte ſonderlichen Aufhebens wert wären. Aber in Berlin treſfen ſich nicht nur zwei Staats⸗ männer, die, von der Gunſt und oͤer Laune des Schick⸗ ſals und der Maſſe emporgetragen, ſehr zeitliche Ver⸗ Daß Staatsmänner walter außenpolitiſcher Funktionen ihrer Völker ſind, ſondern hier treffen ſich zwei Männer, oͤie über das Zeitliche hinaus heute ſchon hiſtoriſche Bedeu⸗ ung haben, deren politiſches Wort nicht nur im be⸗ ſchränkten Raum eines Mandats Geltung hat, und die im geiſtigen Bereich Wortführer grundſätzlichſter europäiſcher Entſcheidungen ſind. Das iſt es, was dem Muſſolinibeſuch heute ſchon ſein Echo gibt. Das allein genügt aber auch. Es iſt müßig, wenn die Welt ſich heute ſchon den Kopf mit allen mög⸗ lichen Kombinationen über den politiſchen Zweck und die politiſchen Auswirkungen des Beſuches zerbricht. Sie ſtrengt ſich dͤa überflüſſigerweiſe an. Denn die einzige politiſche Senſation dieſes Beſuches wird wahrſcheinlich ſein, daß er keine Senſation bringen wird. Im Verhältnis zwiſchen Italien und Deutſchland iſt ja auch kein Raum für ſolche Wie München den Duce empfangen wird Empfangs- und Feſtprogramm-Der Führer wird ſeinen Gaſt perſönlich einholen dnb. München, 22. September. Vor in⸗ und ausländiſchen Preſſevertretern äußerte ſich Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner in der Gaſtſtätte des Hauſes der Deutſchen Kunſt über die Veranſtaltungen aus Anlaß des Beſuches des Duee des Faſchismus, Muſſolini, in der Hauptſtadt der Bewegung. Muſſolini werde in ſeiner Eigenſchaft als der Gründer und Führer des Faſchismus Adolf Hit⸗ ler als Gründer und Führer des Nationalſozia⸗ lismus beſuchen. Deshalb werde auch die Partei, Trägerin der Münchener Veranſtaltungen ein. Bei dieſer Gelegenheit werde die Stadt München auch ihrem Namen als Hauptſtaoͤt der deutſchen Kunſt Ehre machen und ein Feſtkleid anlegen, das dem hohen Beſuch entſpreche. Gauleiter Wagner gab dann bekannt, daß der Führer an der Spitze ſämtlicher Reichsleiter der Partei den hohen italieniſchen Gaſt am Samstag auf dem Hauptbahnhof begrüßen werde. Abolf Hit⸗ ler und Muſſolini werden dann im Führerhaus die leitenden Perſönlichkeiten der Partei empfangen. Sämtliche führenden Männer der Bewegung ſowie mehrere hervorragende Wirtſchaftler und Wiſſen⸗ ſchaftler Deutſchlands werden am Samstag in Mün⸗ chen in den Räumen des Hauſes der Deutſchen Kunſt verſammelt ſein. Auch viele namhafte deutſche Künſtler ſind eingeladen worden. Ueber die Einzelheiten des Münchener Programms ſelbſt machte Gaupropagandaleiter Wenzl Mitteilung. Auf der Fahrt von der Landes⸗ grenze, wo der Duce Samstag früh eintrifft, bis nach München werden auf allen Bahnhöfen die Formationen der Partei und die Schuljugend Muſſolini begrüßen. Nach der Ankunft in Mün⸗ chen ſchreitet der Duce zunächſt die Fronten der Ehrenformationen ab, die von den Wehrmachtsteilen und den nationalſozialiſtiſchen Formationen geſtellt werden. Darauf fährt er mit dem Führer zum Prinz⸗Karl⸗Palais, wo der bayeriſche Miniſterprä⸗ ſident Siebert den Duce willkommen heißt. Von hier aus ſtattet Muſſolini etwas ſpäter in Beglei⸗ tung von Rudolf Heß dem Führer einen offiziellen Beſuch in der Privatwohnung Adolf Hitlers ab. Nach einiger Zeit begibt ſich Muſſolini zu den Ehrentempeln, wo ihn der Führer empfängt. An⸗ ſchließend beſucht er das Braune Haus, wo der Schöpfer des Faſchismus die Toten der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung ehren und Kränze nieder⸗ legen wird. Es folgen Beſuche im alten Braunen Haus und im neuen Verwaltungsgebäude. Im Führerhaus findet ſodann ein Frühſtück im kleinen Kreiſe ſtatt. Gleichzeitig iſt die Führerſchaft der Partei Gaſt des Oberbürgermeiſters der Hauptſtadt der Bewegung im Kaſino und im Alten Rathausſaal. Im Führerhaus wird dann Adolf Hitler dem Duce die Führerſchaft der Partei vorſtellen. Nach dieſem Empfang erſolgt auf dem König⸗ lichen Platz der Vorbeimarſch aller Parteiformatio⸗ nen. Nach der Rückkehr Muſſolinis in das Prinz⸗ Carl⸗Palais ſtattet der Führer dem Duce einen Ge⸗ genbeſuch ab. Von hier aus begeben ſich beide in das Haus der Deutſchen Kunſt, wo der Führer ſeinem Gaſt die große deutſche Kunſtausſtellung zeigen wird. Mit einem Empfang in der Ehrenhalle des Hauſes der Deutſchen Kunſt ſchließt der Tag. Senſationen. Es iſt klar im Grundſätzlichen wie im Methodiſchen. Es kennt die klarſten Fronten, die es dem augenblicklichen Europa geben kann: Friede mit allen Völkern, die zu dieſem Europa wirklich gehören, Feindſchaft und Abwehr gegen alle Kräfte, die dieſes Europa zerſtören wollen. Dieſe Fronten ſind bereits ausgerichtet, der Berliner Beſuch hat lediglich den Zweck der Welt zu zeigen, wie klar und feſt und unerſchütterlich ſie ausgerichtet ſind. Er dient vor allem dem Bekenntnis zur alten, nicht der Feſt⸗ legung einer neuen Politik. Das mindert ſeine politiſche Bedeutung nicht, das unterſtreicht ſie nur. Denn nichts iſt für dieſes Eu⸗ ropa wichtiger, als daß es einmal ſeine politiſche Si⸗ tuation klar ſieht; und durch nichts wird dieſes Klar⸗ ſehen mehr gehemmt als durch die mannigfachen Spe⸗ kulationen, die um das deutſch⸗italieniſche Verhältnis kreiſen. Dieſe Spekulationen endgültig zu zerſtören, iſt der politiſche Zweck dieſes Muſſolinibeſuches. Die deutſch⸗ italieniſche Gemeinſchaft iſt proeuropäiſch und antibolſchewiſtiſch, ſie iſt eine Gemeinſchaft für den Frieden, auch für den Frieden der anderen, ſie iſt aber auch entſchloſſen ſich ihre eigene Gemeinſchaft durch die Friedloſigkeit der anderen nicht ſtören zu laſſen. Das iſt das eine. Zum anderen iſt dieſer Beſuch ein Freundſchaftsbeſuch im reinſten und beſten Sinne: es kommt der Gleichgeſinnte zum Gleichgeſinnten. Deutſchland und Italien haben den gleichen Glauben, den gleichen Willen, den gleichen Rhythmus des Lebens und der Arbeit. Sie ſind ver⸗ ſchwiſtert geworden in einer geſchichtlichen Miſſion, die die beiden Völker aus den anderen Völkern her⸗ ausgehoben hat. Sie verſtehen ſich und ſie achten ſich, weil die Grundſätze ihres Lebens die gleichen ſind, und der Neid hat zwiſchen ihnen keinen Platz, weil ſie den gleichen Zielen folgen. Sie tragen gemein⸗ ſam ein Banner und ſie wiſſen, daß, ließe der eine es fallen, auch der andere fallen würde. Sie ſind ſich mit einem Worte das, was die ande⸗ ren europäiſchen Nationen ſich ſo wenig ſind: ſie ſind ſich gut. Und dafür ſoll der Muſſolinibeſuch eine Be⸗ ſtätigung ſein. Und deswegen, gerade deswegen nimmt ihn das deutſche Volk mit ſo großer Freude auf. Er iſt ein menſchliches Bekenntnis von Volk zu Volk, ebenſo wie er ein poli⸗ tiſches Bekenntnis von Staat zu Staat i ſt. Zum erſten Male, von dem kurzen Locarno⸗ ausflug des Jahres 1925 abgeſehen, verläßt Muſſo⸗ lini dͤie Grenzen ſeines Landes, um einen fremdem Lande einen Beſuch zu machen. Daß dieſer Beſuch uns gilt, erfüllt uns mit Stolz, mit Freude und Dankbarkeit. Und wir hoffen, daß dieſe Freude Muſſolini die Ueberzeugung geben wird, daß er in Wahrheit nicht in ein fremdes Land kommt, ſondern daß er inmitten eines Volkes ſteht, daß das Weſent⸗ liche mit ſeinem eigenen Volke gemeinſam hat: die gleiche Seele, den gleichen Willen und das gleiche Herz! Dr. Berlin und München haben Feiertag! dub. Berlin, 22. September. Die Reichsregierung hat aus Anlaß des Beſuches des Königlich Italieniſchen Regierungscheſs Benito Muſſolini das folgende Geſetz beſchloſſen: 8 1. Der 25. September 1937 oder der an deſſen Stelle vom Reichsminiſter des Innern zu beſtimmende Tag iſt für die Hauptſtadt der Bewegung Mün⸗ chen, der 28. September 1937 oder der an deſſen Stelle zu beſtimmende Tag iſt für die Reichshaupt⸗ ſtadt Berlin Feiertag im Sinne des Geſetzes über die Feiertage vom 27. Februar 1934. 8 2. Die für den 1. Mai geltenden Vorſchriften über Lohnzahlung finden an den in 8 1 be⸗ zeichneten Tagen für die Hauptſtadt der Bewegung München und die Reichshauptſtadt Berlin entſpre⸗ chende Anwendung. Beſlanoung vom 25. bis 29. September dub. Berlin, 22. September. Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes bekannt: Auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers flaggen aus Anlaß des Beſuches des italieniſchen Regierungscheſs Benito Muſſolini die öffent⸗ lichen Gebände im ganzen Reichsgebiet vom Samstag, dem 25. September, bis Mittwoch, den 29. September. Auf öffentlichen Gebänden und Plätzen, die Emp⸗ fangs⸗ oder Abſchiedszwecken dienen, kann neben ———— — ———————————— ———— 2. Seite Nummer 439 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. September 1937 den im Runderlaß des Reichsminiſters des Innern vom 14. Dezember 1935 vorgeſehenen Flaggen die italieniſche Flagge geſetzt werden. Aufruf an die Münchener Bevölkerung dnb. München, 23. Sept. Aus Anlaß des Beſuches des Duce in der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung hat Gauleiter und Staatsmini⸗ ſter Adolf Wagner ſolgenden Aufruf an die Münche⸗ ner Bevölkerung gerichtet: Der Gründer und Duce des faſchiſtiſchen Italien ktrifft am 25. September zu einem mehrtägigen Be⸗ ſuch in Deutſchland ein. Er betritt oͤen Boden des Reiches in der Hauptſtadt der Bewegung. Der Füh⸗ rer und Reichskanzler wird im Namen des ganzen deutſchen Volkes in unſerer Stadt Benito Muſſolini begrüßen. Und München, der Blutzeuge des 9. November 1923, erlebt damit einen der größten Tage in ſeiner politiſchen Ge⸗ ſchichte. Erfüllt von der großen Freude, Zeuge dieſes hiſtori⸗ ſchen Augenblicks zu ſein, empfängt die Stadt den Schöpfer des neuen Italien in ihren Mauern. Sie wird ſich zu Ehren dieſer Begrüßung ihr ſchönſtes Feſtkleid anlegen. Die Beflaggung der Ge⸗ bäude aller Staats⸗ und Gemeindebehörden iſt ange⸗ ordnet. Allein auch die Einwohnerſchaft Münchens wird zum Ruhm der Hauptſtadt der Bewegung und der Stadt der Deutſchen Kunſt ihre Privatgebäude mit den Flaggen ſchmücken. Kein Haus und kein Fenſter ohne Fahne! Für jene Straßen, die den öffentlichen Feſtſchmuck erhalten, ergehen beſondere Anordnungen. Die ganze übrige Stadt ſoll in ihrem reichſten Feſttagskleid prangen, um dem Gaſt des Führers und des Reiches zu bekunden, daß München ihn mit offenen Armen und aufgeſchloſſenem Herzen empfängt. Wenn der Duce Italiens an der Seite des Füh⸗ rers von Deutſchland ſeinen Einzug in die Staoͤt un⸗ ſerer Bewegung hält, dann ſoll die beiden Männer das Heil der 100 000 deutſchen Volksgenoſſen begrü⸗ ßen, die ſich der Bedeutung dieſer Stunde bewußt ſind: Heil dem Duce Benito Muſſolini! Heil unſerem Führer Adolf Hitler! gez.: Adolf Wagner, Gauleiter und Staatsminiſter. Der Schweizer Ständerat gegen ein Verbot der Freimaurerei. Ein Antrag, der ein Verbot der Freimaurerei durchſetzen wollte, wurde vom Stände⸗ rat abgelehnt. Ein Laſtwagen voll Hetzmaterial an der franzöſi⸗ ſchen Grenze geſchnappt. Fvanzöſiſche Zollbeamte überraſchten an der franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze drei Franzoſen und zwei Schweizer, die mit einem Kraftwagen 18000 kommuniſtiſche Agita⸗ tionshefte, die dͤen Titel„Bollwerk“ tragen, nach Frankreich einſchmuggeln wollten. Wie China mürbe gemacht werden ſoll: Nllnking erlebt den Großanoriff der Vomber Vorhältnismäßig noch glimpflich abgegangen— Die Angriffe ſollen täglich wiederholt werden! — Nanking, 23. September.(U..) Nanking hat die beiden großen Luftangriffe, die geſtern in der Zeit von 10.40 Uhr bis 11.20 Uhr und von 13.20 Uhr bis 14.35 Uhr von je etwa 60 japani⸗ ſchen Flugzeugen auf die chineſiſche Hauptſtadt durch⸗ geführt wurden, verhältnismäßig gut über⸗ ſtanden. Zwar ſind in vielen Stadtteilen durch Bombenexploſionen Zerſtörungen angerichtet wor⸗ den und auch zahlreiche Brände ausgebrochen, aber die Luftangriffe haben das Leben in dͤer Hauptſtadt nicht lahmlegen können; unmittelbar nachdem die Flugzeuge verſchwunden waren, wurde der Ge⸗ ſchäftsbetrieb und der Verkehr überall wieder auf⸗ genommen. Da die von den Japanern ſchon vor einigen Tagen ausgegebenen Warnungen den chine⸗ ſiſchen Behörden und der Bevölkerung Zeit zur An⸗ legung von über 5000 Luftſchutz⸗Unterſtän⸗ den gegeben hatten, iſt die Zahl der bei den Luft⸗ anariffen ums Leben gekommenen Menſchen nicht ſehr hoch. Vertreter der United Preß beobachteten vom Ge⸗ lände der italieniſchen und der amerikaniſchen Bot⸗ ſchaft das erſte Bombardement und ſahen, wie die 60 japaniſchen Flugzeuge Bomben über Bomben auf Nanking herabregnen ließen, deren Exploſionen 40 Minuten lang die Luft mit ihrem Krachen erfüllten. Sie ſahen auch, wie 16 chineſiſche Flugzeuge gegen die Uebermacht der japaniſchen Armada an⸗ ſtürmten und immer wieder den Verſuch machten, einzelne japaniſche Bomber zu iſolieren und nieder⸗ zukämpfen. 1 Später beſuchten Vertr/er der United Preß ver⸗ ſchiedene Schauplätze von Bombenexploſionen und fanden unter anderem den großen Sunyatſen⸗Boule⸗ vard in der Nähe des Metropolitan⸗Hotels oͤurch zwei Bombentreffer aufgeriſſen. Sechs weitere Bom⸗ ben waren an der Ecke des Gebäudes der Kuomin⸗ tang⸗Zentrale explodiert und hatten an den weſtlich anſchließenden Wohnhäuſern ſchwere Zerſtörungen angerichtet. Die Sowjetbotſchaft, in deren Umgebung die japaniſchen Flugzeuge ebenfalls Bomben abge⸗ worfen hatten, iſt intakt geblieben. Dagegen ſah man noch eine Stunde nach dem erſten Bombarde⸗ ment mehrere Brände am Südtor und an ver⸗ ſchiedenen anderen Stellen der Stadt auflodern. Im ganzen hatte es den Anſchein daß der Schaden nicht weſentlich größer iſt als bei den bisherigen Bombar⸗ dements. Die Gebäude der britiſchen und franzöſi⸗ Der dritte Tag der Wehrmachtsmanöver: ABoote und Flugzeuge im Vordergrund Die feinolichen Flotten geraten aneinander-Neue Luftangriffe auf Swinemünde dib Roſtock, 22. September. Spwinemünde, der„blaue“ Kriegshaſen, iſt Mitt⸗ woch früh mit dem ſchrill ſingenden Surren von „voten“ Sturzkampfflugzeugen aus der idylliſchen Ruhe des ſonnigen Morgen geſchreckt worden. Ueber hohen, weißen Wolkenfetzen hatten ſie ſich heran⸗ gepirſcht und ſind mit raſender Geſchwindigkeit auf den Kriegshafen herabgeſtoßen, ſo daß die Abwehr auch von den Kriegsſchiffen nur bei blitzſchnellem Entſchluß zum Schuß kommt. Im Hafen herrſcht ein Hochbetrieb der Kriegs⸗ marine. Außer einigen der Transporter, die in den Morgenſtunden aus Oſtpreußen eingelaufen waren, liegen weit auseinandergezogen Torpedoboote, Zer⸗ ſtörer, U⸗Boote mit Begleitſchiffen, eine Räumboots⸗ flottille, Minenſuchboot und Schnellboote, ſtolz ab⸗ ſeits das Panzerſchiff„Graf Spee“ und ein Kreuzer; dazwiſchen leuchten der Aviſo„Grille“ und die ſtol⸗ zen Schiffe des Seedienſtes Oſtpreußen. So hat man einen kleinen Eindruck von dem umfangreichen Ein⸗ ſatz der Kriegsmarine zum Küſt enſchutz und zur Auf⸗ rechterhaltng des Seeweges nach Oſtpreußen. Aehn⸗ lich wird es in dem anderen„blauen“ Kriegshafen Pillau ausſehen, bis wohin der ofſenbar zur See recht ſtarke„rote“ Gegner mit Luftangriffen vorge⸗ ſtoßen iſt. Dem entſprechend hat auch oͤas Durchbringen des Geleitzuges von acht großen Dampfern Schwie⸗ rigkeiten gemacht. Auf Grund von Flieger⸗ und Agentenmeldungen hatte„Rot“ entlang der pom⸗ merſchen Küſte U⸗Boote zum Einſatz gebracht, wäh⸗ rend„Blau“ zur Fernabwehr von Störungen U⸗ Boote bis vor Rügen geſchickt hatte. Beide Parteien haben mit Minenſperren gearbeitet. Trotz der Dek⸗ kung des Transportes durch vorausfahrende Minen⸗ ſuchboote, Zerſtörer, U⸗Bootjäger und zwei Kreuzer, ſallen nach der Manöverannahme noch bis Pillau zwei Transporter„roten“ U⸗Booten um Opfer, die allerdings auch ſelbſt Verluſte ſaben. Auf der Höhe von Stolp gelingt der Flie⸗ gerüberfall auf einen Dampfer, weil die„blauen“ Luftſtreitkräfte anderweitig in Anſpruch genommen ſind. Ueber der Enge zwiſchen Born⸗ holm und der Küſte gelingt den U⸗Booten wieder die Beſchädigung von zwei Dampfern. Unterdeſſen war das„rote“ Schlachtſchiff„Deutſchland“ mit dem Kreuzer„Nürnberg“ bis zur Südſpitze von Oelaud gedampft, um das von Norden kommende„blaue“ Schlachtſchiff„Graf Spee“ zu faſſen. Es kommt zu einem laufenden Gefecht, das bei Dunkelwerden ab⸗ gebrochen werden wird. Die Großkampfſchiffe beider Parteien halten auf den Geleitzug zu.„Graf Spee“ kann die Gefahr für den Transport noch gerade ab⸗ wenden. Bei einem Gefecht bei Stolperbank wird die„Deutſchland“ außer Gefecht geſetzt. „Bei dieſen Seekriegshandlungen haben ſich die U⸗Boote ganz beſonders bewährt. Etwa gleichzeitig iſt ein großer Minenſuchſperrver⸗ band durch die„Königsberg“ vernichtet worden. Auch die Seeluftverbände entlang der Küſte haben immer wieder eingegriffen. Einen beſonderen Huſarenſtreich haben die Seeſtreitkräfte von„Rot“ geſchafft/ von Warnemünde aus iſt um Rügen herum eine Kompanie zum Greifswalder Bodden gebracht worden, um nach nächtlicher Landung hin⸗ ter der„blauen“ Front Zerſtörungen vorzunehmen. Wie wir vom Flugzeug aus dieſes weitgeſpannte Kampfgebiet über der goldig glitzernden Oſtſee in Augenſchein nehmen, kommt gerade ein„roter“ Flie⸗ gerangriff auf Stettin zur Wirkung ‚wo im Hafen einzelne Brände auflodern. Wieder über Swine⸗ münde, geraten wir in einen neuen„roten“ Flieger⸗ angriff. Erſt ein einzelnes Kampfflugzeug, dann in ſchneller Folge eines nach dem anderen, ſtößt in ſtei⸗ lem Sturz aus den Wolken herab. So geht es mit kurzen Pauſen durch Stunden. Knapp über dem Hafen drehen die Flugzeuge ab und bringen ſich einige Meter über dem Waſſer an dͤer Küſte entlang in Sicherheit. Die Mündungsfeuer der Flak ver⸗ mitteln einen Eindruck von der weiten Spanne des Schutzgürtels um die Feſtung. Auch die Kriegsſchiffe unten bellen mit ihren Geſchützen. Nun ſind auch die „blauen“ Jagoflugzeuge hoch und ſtürzen ſich auf die Angreifer. Bald ſitzt ihnen ein blauer Jäger im Nacken. Der Führer bei den„Blauen“ dnb. Aus dem Manövergelände, 22. Sept. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht weilte auch am Mittwoch wieder mehrere Stun⸗ den im Manövergelände. Er ſuchte Truppen aller Waffengattungen des Heeres und Flakformationen der Luftwaffe, vornehmlich auf blauer Seite, in ihren Unterkunftsräumen und Gefechtsſtellungen auf und avohnte ſpäter den Vorwärtsbewegungen der blauen Partei beiderſeits des Tollenſe⸗Sees bei. Berliner Verdunkelungsübung abgebr'chen dnb. Berlin, 22. September. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe Generaloberſt Göring hat an die Berliner Bevölkerung folgenden Erlaß gerichtet: 5 Ich habe unter dem heutigen Tage angeordnet, daß die vom 20. bis 26. September angeordneten Verdunkelungsmaßnahmen mit Wirkung vom 23. September, 6 Uhr, für das Uebungsgebiet Groß⸗Berlin außer Kraft geſetzt werden. Beſtimmend für dieſe gewährte Erleichterung war neben Rückſicht auf das gewerbliche und wirtſchaftliche Leben der Großſtadt vor allem die muſtergültige Haltung der geſamten Bevölkerung Groß⸗Berlins, die die Verdunkelungs⸗ übung im Luſtſchutzort Berlin zu einem vollen Er⸗ folg geführt hat. Ich ſpreche allen an der Vorberei⸗ tung und Durchführung der Verdunkelungsmaßnah⸗ men beteiligten Stellen, vor allem aber der Bevölke⸗ rung won Groß⸗Berlin, Dank und Anerkennung aus. gez. Hermann Göring. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die im Rahmen der Wehrmachtsmanöver ſtatt⸗ findenden Verdunkelungsübungen außerhalb Berlins weiter durchgeführt werden. Berlin verlaſſende Fahrzeuge müſſen daher bei Dunkelheit auch weiter⸗ hin mit Verdunkelungseinrichtungen verſehen ſein. meiſten ſeiner Kollegen, ſchen Botſchaft weiſen keinerlei Beſchädigungen auf. Dagegen gaben die chineſiſchen Militärbehörden be⸗ kannt, daß einige Beamtenhäuſer des politiſchen Zentralausſchuſſes der Nanking⸗Regierung zerſtöct worden ſind. Die chineſiſchen Militärſtellen verſichern, daß das Bombardement vom militäriſchen Geſichtspunkt aus betrachtet ein Mißerfolg geweſen ſei:„Wenn es nicht ſchlimmer iſt als dies, wollen wir gern noch mehrere ſolche Luftangriſfe durchmachen.“ Die Japaner dagegen melden, daß der Nan⸗ kinger Enoͤbahnhof der Bahnlinie SchanghaiNan⸗ king durch die japaniſchen Bombenabwürfe in Brand geſteckt worden ſei; auf dem Flug nach Nanking hätten die japaniſchen Flugzeuge auf der Station Hſiakuan mehrere chineſiſche Militär⸗ transportzüge vernichtet. Außer dem Ge⸗ bäude der Kuomintang⸗Leitung ſei auch das Mili⸗ tärluftfahrtamt von Bomben getroffen worden, Von den chineſiſchen Flugzeugen, die der japa⸗ niſchen Luftarmada entgegenzutreten wagten, ſeien vier im Luftkampf über Nanking abgeſchoſſen wor⸗ den. Die japaniſchen Flieger hätten abſichtlich Mar⸗ ſchall Tſchangkaiſcheks Haus in Nanking verſchont, weil man in ihm kein Angriffsobjekt von militä⸗ riſcher Bedeutung geſehen habe. Wie der Sprecher weiter erklärte, werden die japaniſchen Luftangriffe auch künftig, und zwar wahrſcheinlich täglich wiederholt wer⸗ den, bis ihr Zweck—„die Beendigung der Feindſeligkeiten“— erfüllt ſei. Mit dieſer An⸗ kündigung verband der Sprecher eine neue Warnung an die in Nanking lebenden Aus⸗ länder vor weiterem Verbleiben in der chineſi⸗ ſchen Hauptſtadt. Fapan lehnt jeden Schadenerſatz ab dub. Paris, 22. September. Der franzöſiſche Botſchafter in Tokio hatte ebenſo wie die Botſchafter Englands und Amerikas einen Proteſt gegen die Bombardierung nichtmilitäriſcher Ziele eingelegt und die Schonung des Lebens der Ausländer verlangt. Ferner ſollte ſich die japa⸗ niſche Regierung bereiterklären, für alle Schäden, die Ausländern zugefügt würden, aufzukommen. Die japaniſche Regierung hat der erſten Bitte entſprochen, hat ſich aber nicht bereit⸗ erklärt, irgend einen Schaden zu erſetzen, der Ausländern durch die Bombardierung eutſtehen könnte. Der Knatchbull-Swiſchenfall beigelegt dnb. Tokio, 22. Sept. Das Auswärtige Amt gibt die Note bekannt, in der Außenminiſter Hirota die britiſche Note wegen der Verwundung des britiſchen Botſchafters im Kampfgebiet von Schanghai beantwortet. Hirota er⸗ klärt, die Frage der Schuld an der Beſchießung des britiſchen Botſchafters ſei zwar nicht endgültig ge⸗ klärt, dennoch ließen gewiſſe Anhaltspunkte die An⸗ mahme zu, daß die japaniſchen Flieger die Schuld trefſe. Hirota verſicherte, daß die japa⸗ niſchen Flieger niemals abſichtlich, ſondern nur aus Irrtum auf den britiſchen Botſchafter geſchoſſen haben könnten. Dennoch ſpricht die japaniſche Re⸗ gierung ihr tiefſtes Bedauern aus. Eine Be⸗ ſtrafung der Schuldigen ſei allerdings nur oͤann mög⸗ lich, wenn eine Abſicht der japaniſchen Flieger feſt⸗ geſtellt werden könnte. Zum Abſchluß verſicherte Hirota, daß für die Zukunft alle Vorſichtsmaßnah⸗ men getroffen worden ſeien, um die Gefahren für die Nichtkämpfenden zu beſchränken. Nach der Ueberreichung der japaniſchen Antwort⸗ note hat der britiſche Botſchafter in Tokio, Sir Ro⸗ bert Craigie, im Auftrage der engliſchen Regierung dem japaniſchen Außenminiſter mitgeteilt, daß die engliſche Regierung die Erklärung der japaniſchen Regierung mit Genugtuung entgegenge⸗ nommen habe und den Zwiſchenfall als abge⸗ ſchloſſen betrachtet. Eine myſteriöſe Angelegenheit: Die Verhaftung des Majors Troncoſo Ein innenpolitiſches Manöver der Volksfront gegen den Quai'Orſay? (Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters) — Paris, 28. September. Der Militärkommandant von Frun, Major Tron⸗ cofo iſt nach ſeiner Verhaftung nach dem Gefäng⸗ Ris von Bayonne überführt worden, demſelben Ge⸗ fängnis, das den Spitznamen„Villa Kummer“ trägt und das einſt die Schwindlerbande des Sta⸗ viſkyſkandals beherbergte. Es verlautet, daß Major Troncoſo an Bord des Torpedobootzerſtörers„Etin⸗ celle“ in den nächſten Tagen nach Breſt überführt werden ſoll. Man behauptet nämlich jetzt, daß er ſogar per⸗ ſönlich an dem Ueberfall auf das U⸗Boot C 2 teilgenommen, ja ſogar dieſen Ueberfall ſelbſt organiſiert habe. Allerdings proteſtiert Major Troncoſo lebhaft gegen dieſe Anklage mit der Erklärung, daß er vielmehr zur gleichen Zeit den neuen deutſchen Botſchafter im Namen General Francos bei ſeinem Eintreffen auf ſpaniſchem Boden in Irun begrüßt habe. Der Innenminiſter Dormoy hatte geſtern nach⸗ mittag eine oͤreiſtündige Unterredung mit oͤem Mi⸗ niſterpräſidenten Chautemps. Die Ausſprache galt ausſchließlich dem„Fall Troncoſo“. In der Tat iſt dieſer Fall ein Symbol für die Verwirrung der Geiſter. Es iſt ſchon darauf hingewieſen worden, daß ſchon die Tatſache des„Ueberfalls“ auf das U⸗ Bobt C 2 recht zweifelhaft erſcheint. Zum mindeſten waren der Kapitän und der Schiffsinge⸗ nieur des U⸗Bootes auf der Seite der„Angreifer“. Außerdem pflegt einem„Ueberfall“ gemeinhin nicht eine zweiſtündige Diskuſſion voranzugehen, wie dies an Bord des U⸗Bootes C 2 der Fall war. Endlich ſcheint es feſtzuſtehen, daß die Expedition der natio⸗ nalen Spanier nach Breſt auf ſpaniſchem Boden organiſiert worden war. Die franzöſiſchen Geſetze ſind eigentlich kaum verletzt worden, wie dies auch aus der Tatſache hervorgeht, daß die franzöſiſche Staatsanwaltſchaft ſich heute noch keineswegs klar darüber iſt, welche juriſtiſche Anklage ſie gegen die verhafteten Spanier erheben kann. Der Major Troncoſo hat ſich, wie ausdrücklich be⸗ tont wiröd, freiwillig nach Hendaye begeben, um die moraliſche Verantwortung für den Zwiſchenfall mon Breſt zu übernehmen, der ja in der Seegeſchichte keineswegs ohne Beiſpiel daſteht. Nachdem er zum erſtenmal beim franzöſiſchen Grenzkommiſſar vorge⸗ ſprochen hatte, begab ſich Major Troncoſo zu dem franzöſiſchen Botſchafter Herbette, der ſich, wie die in dem mahen Städtchen St. Jean de Luz aufhält. Mit Herbette unterhielt Major Troncoſo die beſten Beziehungen, denn noch vor wenigen Tagen hatte Herbette zu ſeinen Ehren ein großes Dimer gegeben. Als er dann aber zum Polizeikommiſſar zurückbehrte, wurde er zunächſt als notwendiger Zeuge feſtgeſtellt und dann als Mitſchuldiger verhaftet und unter Anblage geſtellt. Es erheben ſich daher in Frankreich ſchon genug Stimmen, die das Verhalten der franzöſiſchen Poli⸗ zei als wenig ritterlich bezeichnen. Darüber hinaus muß geſagt werden, daß die gegen Major Troncoſo. erhobenen Anſchuldigungen außerordentlich zweifel⸗ haft erſcheinen. Zunächſt wird behauptet, daß er den Ueberfall in Breſt ſelbſt geleitet habe. Die einzige Stütze, die dieſe Anklage findet, iſt die, daß die roten Matroſen des U⸗Bootes C 2 auf einer Photogra⸗ phie den Major als Führer der Angrei⸗ ſenden erkannt haben wollen Dieſes Zeug⸗ nis darf wohl ſchon aus politiſchen Gründen ver⸗ dächtig erſcheinen. Beiter erhebt aber die franzöſiſche Polizei gegen 3 II Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr-Rückſendung nur bel Rückporto Major Troncoſo die Anklage, 5 ſchen Erntehelfer teil. daß er mehrere Bombenattentate auf franzöſi⸗ ſchem Boden organiſiert habe. Fjür dieſe Anſchüldigungen werden nur anonyme Zeugen angeführt, die aber auch deshalb ſchon wie⸗ der verdächtig erſcheinen müſſen, weil ihre Behaup⸗ tungen wortwörtlich mit den Anſchuldigungen über⸗ einſtimmen, die die kommuniſtiſche Humanité ſeit Wochen und Monaten ſchon gegen das nationale Spanien erhoben hatte. Man braucht ſich daher nicht zu wundern, wenn ſelbſt die radikale„Republiqué“ die ganze Angelegenheit als ſehr zweidentig anſieht, in der wohl alle möglichen falſchen Zeugen, Lock⸗ ſpitzel und dergleichen ihr Unweſen trieben. Es iſt auch wohl der Verdacht nicht von der Hand zu wei⸗ ſen, den heute die„Action Francaiſe“ äußert, daß es ſich um ein großes innerpolitiſches Ma⸗ növer handele, bei dem das von dem Marrxiſten Dormoy geleitete Innenminiſterium im Gegenſatz zum Quai'Orſay ſtehe und ſich bemühe, die marxi⸗ ſtiſch⸗kommuniſtiſche Volksfrontreklame zu nähren. Daß man endlich dem Major Troncoſo auch noch den Verdacht zuſchieben will, er habe zuſammen mit den in Toulouſe verhafteten Anarchiſten Tambo⸗ rini und Paſſotti ſelbſt die Bombenattentate in Paris organiſiert, wird wiederum von der ra⸗ dikalen République als einfacher Unſinn bezeichnet. Inzwiſchen iſt die Villa Frégatte in Biarritz, wo die offiziöſe diplomatiſche Vertretung Gene⸗ ral Francos ihren Wohnſitz hatte, von der Po⸗ lizei geſchloſſen worden. Der Leiter der Ver⸗ tretung, Marquis de Llinaris, mußte zuſammen mit dem Kapitän Ibañez in aller Eile nach Irun flüchten, um ſich einer Verhaftung zu ent⸗ ziehen. Gleichzeitig wurde die ſpaniſche Grenze bei Irun geſperrt. Selbſt den Preſſevertretern wurde das Betreten des nationalſpaniſchen Bo⸗ dens verboten. Ilugzeugangriff auf Paſſagierdampfer — Tanger, 23. September.(U..) Die„Agence Radio“ berichtet, daß der franzöſi⸗ ſche Dampfer„Koutoubia“, der ſich mit 700 Paſſagie⸗ ren an Bord auf dem Wege von Korſika nach Caſa⸗ blanca befand, in dͤer Nähe der Baleariſchen Inſeln von Flugzeugen angegriffen worden ſei. Auf ſeine Hilferufe ſeien engliſche Kriegsſchiffe erſchienen, die ihm das Geleit gegeben hätten. Studentiſche Erntehelfer vor dem Führer auf dem Bückeberg. Am Staatsakt auf dem Bückeberg zum Erntedanktaa nimmt dieſes Jahr eine Abordnung von 60 Studenten als Vertreter der 9000 ſtudenti⸗ Die Aboroͤnung wird wäh⸗ rend des Staatsaktes dem Führer gemeldet werden. Bombenanſchlag auf eine katholiſche Kirche in Belfaſt. In Belfaſt wurde durch einen neuen Bom⸗ benanſchlag eine katholiſche Kirche ſchwer beſchäbigt, Die noch unbekannten Täter hatten an der Kirchen⸗ mauer eine große Bombe mit Zeitzündung befeſtigt. uptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois 2 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich fülr ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart- Handelstei: Dr. Fritz Bode-Lokaler Teil: Dr Fritz hammes-Sport:.V. Dr. Fritz Bode „Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: 1. B. Richard Schönfelder Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob§au de 2 ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannbeimer geitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau. 5 Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1987. Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe& u. Ausgabe B über 20000 Baur geit Preisliſte Nr. 8 gültig 6 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 439 Donnerstag, 23. September 1937 Mannheim, 23. September. Tag- und Nachtgleiche Am 23. September um 12 Uhr 13 Minuten Bahn⸗ zeit überſchreitet oͤůie Sonne in ͤem am Himmel ge⸗ dachten Gradnetz den Aequator von der nördlichen zur ſüdlichen Seite und tritt damit in das Tier⸗ kreiszeichen der Waage. Mit dieſem Augenblick be⸗ ginnt der aſtronomiſche Herbſt, während man in der Meteorologie ſchon den ganzen September mit zum Herbſt zählt. Aſtronomiſch zeigt ſich die Tag⸗ und Nachtgleiche dadͤurch an, daß— wie der Name zeigt— auf der ganzen Erde Tag und Nacht gleich lang ſind. Allerdings nur annähernd: in Mit⸗ teleuropa z. B. beträgt die Zeit zwiſchen Sonnen⸗ aufgang und ⸗untergang 12 Stunden 9 Minuten: die Nacht iſt dementſprechend kürzer. Erinnert ſei noch an die Tatſache, oͤaß an dieſem Tage ein Be⸗ obachter am Aequator die Sonne genau im Scheitel⸗ punkt hat, ſein Schatten zur Mittagszeit alſo buch⸗ ſtäblich„zu ſeinen Füßen fällt“, während ein Beob⸗ achter am Nordpol die Sonne an dieſem Tag zum letzten Male vor der halbjährlichen Winternacht ſehen würde; umgekehrt würde ein Polarreiſender am Südpol ſie das erſtemal nach der dortigen „Winternacht wieder über den Horizont aufſteigen ſehen. Wenn geſagt wurde, daß die Sonne am 23. Sep⸗ tember in das Zeichen der Waage eintrete, ſo beachte man wohl, daß ſie dabei tatſächlich nicht im Stern⸗ bild der Waage ſteht, ſondern ſich noch im weſtlichen Teil des Sternbildes der Jungfrau aufhält und die Sterne der Waage erſt Anfang November erreicht. Woher dieſer Unterſchied zwiſchen Sternbild und szeichen? Infolge der„Präceſſion“ zeigt die Um⸗ drehungsachſe der Erde nicht dauernd dieſelbe Rich⸗ tung des Himmels, ſondern die Stelle des Himmels⸗ poles iſt dauernd geſetzmäßigen Aenderungen unter⸗ worfen. Aendert ſich aber die Lage des Himmels⸗ poles, ſo verſchiebt ſich auch das ganze gedachte Grad⸗ netz am Himmel und mit ihm die in jenem Grad⸗ netz feſt dedachten„Zeichen“ im Tierkreis, ſo daß alſo jeder Stern und jedes Sternbild mit der Zeit eine andere Lage im Gradͤnetz einnehmen. Wir be⸗ zeichnen haute noch die Jahreszeiten nach der Stel⸗ lung der Sonne in den Zeichen im Tierkreis(der ſcheinbaren jährlichen Sonnenbahn am Himme)), die aber mit den entſprechenden Sternbildern infolge der Präceſſion nicht mehr übereinſtimmen. Zur Zeit der Namensgebung der Sternbilder müſſen aber ſicherlich Zeichen und Bild übereingeſtimmt haben. Die bekannte jährliche Präceſſionsbewegung erlaubt, das Alter der Tierkreisnamen zm errechnen. Die Namensgebung muß ungefähr im 5. Jahrhun⸗ dert vor Chriſti Geburt bei den Babyloniern erfolgt ſein. Von den babyloniſchen Prieſteraſtro⸗ nomen übernahmen dann die Griechen, von dieſen die Araber die Tierkreiszeichen; aus deren Schriften und den Schriften griechiſcher Aſtronomen kamen ſie dann in der Aſtrologie des Mittelalters und der neueren wiſſenſchaftlichen Aſtronomie in Gebrauch. Mit dem Sonderzug nach München 500 SS⸗Männer traten geſtern nacht vor dem Roſengarten an Erſt vor wenigen Tagen kamen unſere Ss⸗ Männer vom ſchweren Dienſt des Reichsparteitages zurück, und nun mußten ſie ſich ſchon wieder zu nicht weniger anſtrengendem Dienſt nach München begeben. Um die Mitternachtsſtunde herrſchte geſtern nacht rund um den Roſengarten reges Leben. Von allen Seiten ſtrömten SS⸗Männer zu ihrem Sam⸗ melplatz. Die ganze Standarte 32 war bis 2 Uhr ungefähr mit 500 Mann verſammelt. In der Wan⸗ delhalle und auf dem Freiplatz um den Roſengar⸗ ten war der Boden mit ſauber ausgerichteten Tor⸗ niſtern belegt und überall ſaßen und ſtanden die SS⸗Männer herum. Sie warteten auf den Ab⸗ marſch zum Bahnhof, wo ſie in einen Sonderzug ſteigen ſollten. Er erfolgte gegen.30 Uhr und 41 Uhr dampfte der Zug aus der Bahnhofshalle. Der Transport wurde vom Standartenführer, Sturmbannführer Klein ow, geleitet. Die Män⸗ ner werden heute morgen zwiſchen 10 und 11 Uhr in München angelangt ſein, wo ſie in der Frauen⸗ ſchule untergebracht werden. Die Verpflegung er⸗ folgt durch den Hilfszug Bayern. Wann ſie wie⸗ der zurück ſein werden, iſt noch nicht beſtimmt; vor⸗ ausſichtlich Anfang nächſter Woche. Sturmbannführer Kleinow hielt vor dem Ab⸗ marſch zum Bahnhof in der Wandelhalle noch eine kleine Anſprache, in der er die letzten Verhaltungs⸗ maßregeln für die Fahrt und München, wo die Standarte beim Beſuch Muſſolinis geſchloſſen eingeſetzt wird, gab. Umbau des Anweſens Beteiligten eröffnet. Brand im Warenhaus Es brannte im Hauytkaſſenraum im 4. Obergeſchoß bei Schmoller Geſtern abend kurz nach 8 Uhr wurde die Berufs⸗ feuerwehr nach dem Warenhaus Schmoller gerufen. Sie rückte mit zwei Löſchzügen aus. Im oberſten Stockwerk des nach der Breiten Straße zu gelegenen Teils des Anweſens der genannten Firma war im Hauptkaſſenraum Feuer aus⸗ gebrochen. Die Feuerwehrleute hatten nicht unbedeutende Schwierigkeiten zu überwinden, ehe ſie zur Brand⸗ ſtelle vordringen konnten. Die Eingänge zu dem Warenhaus waren verſchloſſen. Man mußte des⸗ halb die ſchwere Türe und das dahinter befindliche Türgitter von der Breiten Straße her aufſprengen. Ein weiterer Umſtand, der den Zugang zur Brand⸗ ſtelle erſchwerte, war der, daß das ganze Anweſen im Dunkel lag und die Feuerwehrmänner nur mit Hilfe ihrer Handlaternen vordringen konnten. Als ſie den Hauptkaſſenraum erreichten, ſtanden deſſen Einrichtung und die Zwiſchenwand zum Ne⸗ benraum in hellen Flammem ſo daß unter der ſtarken Hitzeentwicklung die Glasverkleidungen und die Fenſterſcheiben zerſprangen und auch ſchon der Verputz der Decken herunterfiel. Unter Zuhilfe⸗ nahme von Rauchmasken wurde das Feuer mit einer Schlauchleitung(ſie wurde im Innern des Hauſes hochgeführt) bekämpft. Dem energiſchen Vorgehen der Wehrmänner, von denen einige auch über die Leiter von außen her oͤem Feuer zu Leibe rückten, gelang es, die Gefahr innerhalb von kaum zehn Minuten zu beſeitigen. Die Brandurſache konnte noch nicht geklärt werden. Das Feuer lockte eine große Zuſchauermenge an. Die Polizei nahm ntürlich entſprechende Abſper⸗ rungen vor, zumal die Gefahr des Herunterſtürzens der großen Fenſterſcheiben des 4. Obergeſchoſſes drohte. Längere Zeit ergab ſich auch die Notwendig⸗ keit einer Umleitung der Straßen bahn und des ſonſtigen Verkehrs, ſo daß geſtern abend alſo zum Teil der geſamte Bahnbetrieb in der Breiten Straße ruhte.—m. eeeeee oberrheiniſche Induſtrie ⸗Ausſtellung Mannheim Reichsſtatthalter und Gauleiter Wagner beſuchte zum zweiten Male die Ausſtellung, wo er mehrere Stunden verweilte und ſich für die Einzelheiten intereſſierte. Der Gauleiter beſichtigt den ſiegreichen Rennwagen von Daimler⸗Benz. Eröfinungr⸗Rürnberger Brauhauskellers Kameradſchaftsabend aus Anlaß der Vollendung des Ambaues in K 1, 5 Geſtern abend wurde der Nürnberger Brau⸗ hauskeller in K 1, 5 mit einer Feier der am In den gemütlichen Räumen der Wirtſchaft fanden ſich Ver⸗ treter der Hauseigentümerin Oer Ne'derlandſche Bankinſtelling im Haag), die Bauleitung, die Arbei⸗ ter und Handwerker zuſammen. An der Feier nah⸗ men auch Oberbürgermeiſter Renninger, weitere Herven der Stadtverwaltung und Vertreter oͤes Po⸗ lizeipräſidiums teil. Architekt Morkel gab ſeiner Befriedigung Ausdruck, daß dͤͤer Umbau nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten innerhalb der feſtgeſetzten Zeit beendet worden iſt. Mit beſon⸗ derer Freude ſtellte er feſt, daß ſich bei den Arbeiten kein Unfall ereignet hat. Jeder habe an ſeinem Platze ſeine Arbeitskraft voll eingeſetzt, vor allem aber in den Tagen, als es galt, die Ladenlokale und die„Schauburg“ fertigzuſtellen. Architekt Mordel dankte den Arbeitern, den Unternehmern, ſeinen engeren Mitarbeitern und allen ſonſt am Bau Beteiligten für ihre Mitarbeit, der das Gelingen des Werkes zu danken ſei. Er dankte weiter der Bauherrin, die in großzügiger Weiſe die Mittel für dieſen nicht alltäglichen Bau bewilligt habe. Für die Bank ſprach Direktor van Martei. Er äußerte ſeine Freude, daß es Architekt Morkel gelungen ſei, etwas aus dem Umbau zu machen, das der Stadt Mannheim nicht nur etwas Neues, ſondern auch etwas Nützliches und Schönes gebe. Die Ent⸗ ſcheidungen ſeien nicht immer leicht geweſen, allein U ſchon der grundſätzliche Entſchluß, als ausländiſches Inſtitut ſo große Inveſtitionen zu machen. Man habe ſie aber gewagt in der feſten Ueberzeugung, daß in Deutſchland die Zeit ein er hoff⸗ nungsloſen Konjunkturentwicklung endgültig vorbei und eine Epoche, die wage⸗ mutige Entſcheidungen rechtfertige, angebrochen ſei. Auch an dieſem Bau könne man erkennen, daß wir nicht nur ökonomiſch, ſondern auch künſtleriſch in einer neuen Zeit lebten. Die klaren Linien der Faſſade und der Innenräume ließen die klaren und vernünftigen Züge unſerer Zeit erkennen. Direktor van Martei dankte allen am Bau Beteiligten für ihre fleißige und bewundernswert gewiſſenhafte Ar⸗ beit, die den Umbau in der kurzen Zeit von kaum fünf Monaten ermöglicht habe. Er ſchloß mit dem Ruf:„Es lebe Mannheim! Es leben die Mannheimer! Mögen ſie ſich in dem Hauſe glücklich fühlen!“ Oberbürgermeiſter Renninger unterſtrich den Hinweis des Vorredners auf das Vertrauen in die Entwicklung Deutſchlands. Ge⸗ ſchäftsleute müßten ihr Geld gut unterbringen und die Holländiſche Bank hätte ſo erhebliche Inveſtitio⸗ nen ſicherlich nicht gewagt, wenn ihr micht eine ſichere Anlage als gewährleiſtet geſchienen hätte. Es ſei er⸗ freulich, daß oͤurch den Umbau ein ſo ſchönes Ge⸗ bäude entſtanden ſei, und es ſei nur zu hoffen, daß die Bank bei weiteren Plänen, die heranreiften, in gleichem Ausmaße Großzügigkeit walten laſſe. Dem Dank an die Herren, die an unſerer Stadt ein ſo großes Intereſſe nehmen, ließ Oberbürgermeiſter Renninger ein„Sieg Heil!“ auf die holländiſchen Freunde folgen.—m. Im Scheinwerfer Dreimal„Kaffee Wellblech“ Im allgemeinen pflegt es nicht üblich zu ſein, daß man jene Oertchen, wo der Menſch ſeinen drin⸗ gendſten Bedürfniſſen nachgeht, noch eigens in Scheinwerferbeleuchtung unter die Lupe nimmt. Denn erſtens verbietet dies der gute Geſchmack, und zweitens bringen ſich jene, um die es hier geht, nicht nur dem Auge, ſondern leider zumeiſt auch der Naſe ohnehin ſelber ſchon heftig genug in Erinnerung. Aber der Zweck heiligt das Mittel. Und wenn es zum höheren Ruhme des ſchöneren Mannheim dient, ſo darf der Lokalkritikus Götz wohl aus⸗ nahmsweiſe auch einmal in ſolche diskreten Ecken leuchten, um ihre Abtragung anzuregen. „Kaffee Wellblech“ hat der Volksmund ſie freundlich benannt, von denen unſeres Wiſſens noch drei an der Zahl als letzte Säulen, Gott ſei Dank, vergangener Bauirrungen in unſere ſchlichtere Gegenwart ragen und davon Zeugnis ablegen, daß mam um 1900 ſelbſt Bedürfnisanſtalten gern als Rit⸗ terburg mit Türmchen und Schnörkelwerk in Guß⸗ eiſen montierte. Da hätten wir Nummer eins auf dem Gockelsmarkt: in dem Prunkwerk„Mann⸗ heim und ſeine Bauten“ von 1906 wird darüber un⸗ ter der Rubrik„Oeffentliche Aborte“ mitgeteilt, daß es als neueſte Schöpfung auf dieſem Gebiet„für Form und Konſtruktion aller noch kommenden Reti⸗ raden in dͤer Hauptſache maßgebend ſei.“ Alſo ge⸗ radezu eine Muſteranhage der Wellblechſchönheit, von der wir eigentlich frei nach Morgenſtern behaupten ſollten, „Daß ihr unſre Sympathie gehört, Selbſt an dieſer Stätte, wo ſie— ſtört...“ Aber wir tun das mitnichten. Wir meinen viel⸗ mehr, es ſei höchſte Zeit, an eben dieſer Stätte, die ſich immer mehr zu einem wichtigen Schnittpunkt des zwiſchen Planken und Kunſtſtraße flutenden Ver⸗ kehrs entwickelt hat, entweder jeglichen Wellblech⸗ Erſatz überhaupt fallen zu laſſen, oder aber einen ebenſo unſichtbaren wie geruchloſen Zweckbau ins Erdinnere hinein zu errichten. Und Nummer zwei: dicht beim Theater⸗ muſeum, da wo es um eine Grünanlage herum in ſanfter Kurve zum Luiſenring geht. Ein Miniatur⸗ häuschen, deſſen bemerkenswert komiſche Oberlicht⸗ ziergitter mit nackten Meerweibchen und ſonſtigem „Renäſſangße“⸗Unfug mehr ſcheinen, als dahinter⸗ ſteckt. Doch, wie dem auch ſei,— auch hier kann der Vorübergehende nicht ſelten die naſale Erfah⸗ rung machen, daß dergleichen Wellblechgebäude neben ihrem eigentlichen Zweck auch vortrefflich als Wet⸗ terhäuschen benützt werden können, indem ſie jeden Witterungswechſel mit untrüglicher Sicherheit weithin wahrnehmbar verkünden. Endlich Nummer dreit es ſteht zwar ſehr im Schatten eines heute ebenfalls rund dreißigjährigen Groß⸗Unternehmens mit glaſierter Ziegelbedachung und Wartefrau auf dem Meßplatz, iſt aber in ſeiner beinahe biedermeierlich anmutenden Beſchaulichkeit dennoch nicht zu überſehen. Und das verdankt es neben einer im ganzen erträglichen äußeren Form⸗ gebung vor allem ſeiner netten, altväterlichen Gas⸗ laterne, deren freundliches Leuchtſignal mit Glüh⸗ ſtrumpf und Zylinder als Kuppelbekrönung des well⸗ blechernen Gehäuſes dem müden Wanderer zur Nachtzeit den rechten Weg weiſt. Es ſoll Leute geben, die noch Sinn für Poeſie haben und deshalb jenen„Muß⸗Tempel“ vor unſerm Verdammungs⸗ urteil bewahrt wiſſen möchten. Aber wir meinen, im Zeitalter ſo großzügiger ſtädtebaulicher Taten, wie wir ſie um uns erleben, ſei es doch angebracht, auch im kleinen ganze Arbeit zu tun und auf das gute alte Kaffee Wellblech in jeglicher Geſtalt zu verzichten. Den freien Plätzen, Anlagen oder umgebenden Straßen wird ſolches jedenfalls nur zum Vorteil ge⸗ reichen Güttz. ** 75. Gebwrtstag. Werkmeiſter a. D. Friedrich Fucke, Schwetzinger Straße 21, feiert heute in kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 75. Geburtstag. Unſeren Glückwunſch! * 9 daß es zur Schonung der Augen reichlich verwendet werden kann. Guies und reichliches Licht gehört zur Forderung nach Schönheit der Arbeit, es erhöht die Freude am Schaffen. Der Elektrolicht⸗Fachmann hält Osram⸗I⸗Lampen in den Größen 40, 60, 73 und 100 Watt vorrätig. Sprechen Sie mit ihm über Erneuerung Ihrer Lichtanlage und Erſatz veralteter-und verbrauchter Lampen durch die lichtreichen —— ——————— —————— Nachwuchs für die Fußball-Nationalmannſchaſt geſucht 600 000 Fußballſpieler in 35000 Mannſchaften werden überprüft— Fortbilöungs⸗ lehrgänge in Berlin— Dr. Nerz zum neuen Jußballjahr Nach der Sommerpauſe treten nun wieder unſere Kampf⸗ ſpiele in den Vordergrund des ſportlichen Geſchehens, an deren Spitze der Fußball ſteht. Mit rund 35 000 Mann⸗ ſchaften haben die Spiele aller Klaſſen eingeſetzt, die Sonn⸗ tag für Sonntag Tauſende von Spielern und Zuſchauern im ganzen Reich auf die Beine bringen. Jedes neue Wett⸗ kampffahr ſtellt die einzelnen Sportarten wieder vor neue Aufgaben, einmal hinſichtlich der großen Veranſtaltungen unſerer Nationalmannſchaften und auf ger anderen Seite in der Breitenarbeit, die die Grundlage für jeden weiteren Aufbau der Leiſtung iſt. Neben den großen Aufgaben, die uns in nächſter Zeit die Länderſpiele ſtellen, gegen Norwegen am 24. Oktober, wo wir viel gut zu machen haben, und gegen Schweden am 21. Nopember, das noch als Ausſcheidungsſpiel für die Welt⸗ meiſterſchaft des nächſten Jahres gilt, richtet ſich unſere Ar⸗ beit beſonders auf eine Ueberprüfung der vorhandenen Kräfte. Bis zum Abſchluß dieſes Jahres werden wir in allen Gauen eine Sichtung des Spielermaterials vornehmen und die Beſten überprüfen Es wird alſo in jedem Gau der Fußballfachwart eine Ausleſe ſeiner beſten Spieler durchführen und ſie zu einem Lehrgang zuſammenruſen. Die beſten 10 jedes einzelnen Lehrganges, von den 16 Ganen alſo 160, werden in verſchiedenen Kurſen nach Berlin geruſen, um hier noch einmal auf Herz und Nieren geprüft zu wer⸗ den. Wir erwarten, daß aus dieſen Zentralkurſen auf dem Reichsſportfeld etwa 30—40 neue Spieler in die engere Auswahl kommen, die dann als Nachſchubkräfte für die deutſche Nationalmannſchaft gelten. Ein beſonderer Teil unſerer Arbeit hat das Ziel, die wirk⸗ lich beſten Spieler aus der Zahl der etwa 600 000 deutſchen Aktiven herauszufinden und ihnen eine zweckmäßige Wei⸗ terbildung angedeihen zu laſſen. Wir haben zwar eine Breite wie kaum ein anderes Land, aber wirkliche Klaſſe⸗ ſpieler ſind bei uns ebenſo wie in den anderen Ländern ſelten. Wenn man oft Zweifel hegt, warum der eine oder der andere Spieler nicht berückſichtigt wird, ſo muß man dem entgegenhalten, daß nur das tatſächliche Können für eine Berufung in die Nachwuchslehrgänge, vor allem aber für eine Aufſtellung in die Nationalmannſchaft ausſchlag⸗ gebend ſind. Dieſen Weg muß man hart und unerbittlich verfolgen, denn Beiſpiele haben häufig gezeigt, daß gute Spieler der verſchiedenen Gaue letzten Endes doch im ent⸗ ſcheidenden Augenblick verſagten. Der Ruf des deutſchen Fußballſportes aber verlangt, mit allen Mitteln auf eine Verbreitung und Verbeſſerung unſerer allgemeinen Grundlage ſowie auf eine Verſtärkung unſerer Spitze hinzuarbeiten. Der gute Spieler kann nur durch den noch beſſeren erſetzt werden. Auf dieſem Weg werden wir die Spitzenleiſtung unſeres Fußballſpieles noch weiter perſtärken können und auch den Aufgaben gewachſen ſein, die uns das nächſte Jahr ſtellt, vor allem mit der Weltmeiſterſchaft in Frankreich. Guter Fußhall Nachwuchs in Württemberg SC Stuttgart den Nachwuchs 23(:1) Die ougenblicklich zu einem Lehrgang zuſammengezoge⸗ nen württembergiſchen Fußball⸗Nachwuchsſpieler trugen am Mittwochnachmittag ein Uebungsſpiel gegen ͤen SC Stutt⸗ gart aus. Vor 1000 Zuſchauern erwieſen ſich die„Kurſiſten“ als beſſer und kamen ſchließlich auch zu einem verdienten :1⸗(:)⸗Siege. Vor der Pauſe waren die Leiſtungen aller⸗ dings nicht ſonderlich hervorragend, erſt als nach dem Wechſel mit Dees(Obertürkheim) und Zeiler(Ulm 94) zwei neue Kräfte in den Sturm geſtellt wurden, klappte es beſſer. Die Mannſchaft des Sportklubs lieferte nur in den erſten 20 Minuten ein anſprechendes Spiel und mußte ſich dann auf die Verteidigung beſchränken. Den erſten„Kurſiſten“⸗Treffer vor der Pauſe errielte Krupp. Nach dem Seitentauſch erhöhten dann Seitz und Zeiler auf :0. Mit einem Strafſtoß konnte ſchließlich Traxl den einzigen Gegentreffer erzwingen. Bei den Kurſiſten ſtochen für einzuſetzen. beſonders Zeiler und Seitz ſowie die Verteidiger Bertram und Baumgartner hervor. Die Fußball⸗Eänderſpiel⸗Bilanz der Schweiz Die Länderſpiel⸗Bilanz der Schweiz ſieht nich 156 Spielen nicht gerade glönzend aus, wenn man auch den tapferen Widerſtand der Schweizer im allgemeinen und im beſonderen im Kampf am letzten Sonntag gegen Oeſterreich und die relativ geringe Zahl der Schweizer Fußballſport treibenden Sportler berückſichtigen muß. Von den bisher 156 Spielen wurden 40 gewonnen, 27 endeten Unentſchieden und 89 wurden verloren. Die Ge⸗ ſamttopziſſer beträgt 250:402. Gegen Deutſchl ind ſpielte die Schweiz zuſammen 20mal. Sie verloren 14mal, ſpielte Zmal Unentſchieden und gewann amal. Zu berückſichtigen iſt, daß ſich ein ſo kleines und zah⸗ lenmäßig ſchwaches Land wie die Schweiz ſtets im Kampf mit großen und fußballſportlichen Nationen gemeſſen hat und dubei oft Ergebniſſe erzielte, die Achtung verdienen. So betrachtet, haben die Schweizer keinen Grund zur Nie⸗ dergeſchlagenheit. Schottiſcher Jußballſieg über England Vor 30 000 Zuſchauern wurde am Mittwochnachmittag im Idrottspark zu Glasgow das Länderſpiel der Liga⸗ mannſchaften von Schottland und England ausgetragen. Schottland kam zu einem knappen, aber verdienten:0⸗ (:)-Sieg. Delaney, der Rechtsaußen von Celtic, der ſchon im Länderſpiel gegen Deutſchland zwei Treffer er⸗ zielte, war der Torſchütze der Schotten. Hanoball wird immer beliebter Der Reichsbundlehrer Kaundinya blickt froh der neuen Spielzeit entgegen Die Jugend begeiſtert ſich für Handball Die Spielzeit für Handball 1937/8 hat begonnen, die Mannſchaften ſind gerüſtet. Ehrgeiz, Entſchloſſenheit, Um⸗ ſicht, und mannſchaftlich⸗kameradſchaftliche Verbundenheit berechtigen jede Einheit zu der Hoffnung, die Meiſterwürde ihrer Leiſtungsklaſſe zu erringen. Gerade das bewegte Treiben vor und in den Meiſterſchaftsrunden, gerade dieſer Ueberſchuß an freiwillig gegebenen Kräften für eine ſchöne Sache, nicht der normale, ungetrühte Lebenslauf mit ſei⸗ nen Anforderungen. offenbart die Geſundheit und Spann⸗ kraft eines Volkes und ſo wird das Sportgeſchehen auch Gradmeſſer dieſer Volksgeſundͤheit. Neue Mannſchaften im Landgebiet Trotz Abſtrich der Knabenmannſchaften, die im Rahmen der Geſamtjugenderziehung in der HJ ihren Sportdienſt tun, und trotz mancherlei Schwierigkeiten der Vereine iſt auf der ganzen Linie nach dem vorläufigen Meldeergebnis eine Zunahme zu verzeichnen. Maßgebend ſind daran Wehrmacht, SS⸗Sportgemeinſchaften, Polizei und neuer⸗ dings auch Betriebsſportgemeinſchaften beteiligt; aber auch die Jugend meldet erfreulicherweiſe, insbeſondere im Land⸗ gebiet, neue Mannſchaften. Um dieſes deutſche Spiel im Sportbetrieb der H breit zu lagern, ſind die erſten Schritte getan und auch der BDM beginnt ſich langſam da⸗ Die ſyſtematiſche Bearbeitung der Gaue durch 4 Handball⸗Lehrer ſeit dem 1. April 1937 wird den Kreis der Spielbegeiſterten erweitern und auch leiſtungs⸗ mäßig einen Fortſchritt ſichern. 162 Maunſchaften in der Spitzenklaſſe Die Kämpfe in der Spitzenklaſſe mit 162 Mannſchaften aus 16 Gauen verſprechen dort, wo nicht einzelne Vereine, wie z. B. die M. T. S. A. Leipzig in Sachſen, der Deutſche Meiſter 1937, oöer der Zweite, Waldhof⸗Mannheim in Ba⸗ den, den Ton angeben, intereſſant zu werden und immer ſchwerer wird es für die ehemaligen Meiſter, ihre Würde mit Erfolg zu verteidigen. Neben dieſen Spielen um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft, die Sonntag für Sonntag eine Fülle von Einſatz und Opfern verlangt, laufen die repräſentativen Aufgaben der Gaue und des Reiches in den ſtetig an Bedeutung gewinnenden Aolerſchild⸗Spielen der Gauauswahlmannſchaften und den Ländertreffen. Die Schinoler gewinnt das, Goldene Rad von Leipzig“ Ueber 10000 Zuſchauer waren am Mittwochabend auf der Leipziger Radrennbahn Zeugen der als Schiußveran⸗ ſtaltung auigezogenen Steherrennen um das„Goldene Rad von Leipzig“ über 100 Km. Schindler ſiegte in:27:13,4 Stunden vor Meiſter Adolf Schön und Weltmeiſter Walter Lohmann. Der Bochumer, der als letzter geſtartet war, verſuchte immer wieder ſeinen Platz zu verbeſſern, doch ſcheiterten alle Verſuche an dem harten Widerſtand von't⸗ meiſter Metze. Schindler ging nach 33 Km. an die Spitze und behauptete dieſe bis ins Ziel. Die Ergebniſſe: „Goldenes Rad von Leipzig“(100 Km.): 1. Schindler 1227:13,4 Stoͤ.; 2. Schön 20 Meter; 3. Lohmann 90 Meter; 4. Alkema 100 Meter; 5. Metze 260 Meter; 6. Lemoine 300 Meter; 7. Umbenhauer 400 Meter; 8. Hille 420 Meter. ** Guter Abſchluß der Radrennſaiſon Nachdem die Saiſon 1937 ͤͤurchweg glänzende Radſport⸗ kämpfe gebracht hat und die Beſetzungen immer erſtklaſſig waren, ſetzt der Radfahrer⸗Club 1899 Frieſenheim am kom⸗ menden Sonntag ſeinem Jahresprogramm die Krone auf und bringt eine Ausleſe der beſten deutſchen Berufsfahrer an den Start. Der Abſchluß der Saiſon 1937 wird würdig Achtzehn Berufsfahrer, welche ſowohl im Inland als auch im Ausland einen guten Namen haben, werden erſt⸗ mals auf der ASV⸗Bahn im friedlichen Wettſtreit ſtehen. Zunächſt wird das 1000⸗Meter⸗Fliegerfahren eine inter⸗ eſſante Auseinanderſetzung bringen. Hier wird man wohl Kleine⸗Grefe, Terti'de, Bremer, v. d. Ahr, Funda, Küſter im Endlauf erwarten können. Ein Rennen nach dem Geſchmack der Raoͤſportanhänger wird das 3⸗Stunden⸗Mannſchaftsfahren werden. Neun Mannſchaften erſcheinen am Start, von denen jede einzelne ſo manchen großen Erfolg nachweiſen kann Wer erinnert ſich an Tertilde—Schmid⸗Bielefeld, als ſie in Mannheim bei ihrem ſüdweſtdeutſchen Stort einem ousnehmend ſtarken Feld 2 Runden abnahmen? Wer kennt nicht den ſchnellen Kölner Kleine⸗Grefe, der in Mann⸗ heim und Dudenhofen von Erfolg zu Erfolg eilte und jetzt auch im In⸗ und Ausland, u. a. in Mailand, ſchöne Er⸗ folge hot. Er wird zuſammen mit dem Taktiker Stamm im Vordertreffen zu finden ſein. Eine ſtarke Mannſchaft ſind auch Markuſe-—Bremer⸗Dortmund. Eine hervor⸗ ragende Rolle ſpielen auch die Berliner Funda—Weſenberg. Der große Sechstageſuchs wird zuſammen mit dem aus⸗ Hauernden und ſchnellen Weſenberg eine erſte Geige ſpie⸗ len wollen. Vergeſſen wir nicht WölkertWendel⸗Schwein⸗ furt vom Dürkopp⸗Stall. Sie haben bei der Deutſchland⸗ Rundfahrt große Leiſtungen gezeigt. Siebl—Steger⸗Frank⸗ furt⸗Augsburg verfügen über eine große Ausdauer, wie auch Kretſchmar—Schenk⸗Dortmund, Ezukalla⸗Küſter⸗Köln und Großimlingshaus— v. d. Ahr⸗Dortmund gerne mit dabei ſind, wenn es Runden zu erjagen gibt. Umrahmt werden die beiden großen Rennen von einem 40⸗Rö.⸗Punktefahren für Amateure(mit Weiß, Siegen, Krimme, Heger, Rößler) und einem Jugend⸗Ausſcheidungs⸗ fahren(mit Teilnehmern aus Mannheim⸗Ludwigshafen). Sachſens küchtige Leichtathleten Als erſte haben die Sachſen eine Bilanz ihrer dies⸗ jährigen Leichtathletik⸗Saiſon getzogen. Mit großer Be⸗ friedigung können ſie feſtſtellen, daß Sachſens Vertreter in der deutſchen Leichtathletik diesmal eine ſehr gute Rolle geſpielt haben. Ueberall, wo Sachſen ſtarteten, konnten ſie beweiſen, daß die Leichtathletik in dieſem Gau im Vormarſch iſt. Am deutlichſten wird das in der Zehn⸗Beſten⸗Liſte des Reichsſachamts, in dem nicht weniger als zehnmal Vertreter des Gaues Sochſen an erſter Stelle ſtehen. Von den acht Rekorden, die 1987 auf⸗ geſtellt wurden, wurden fünf von ſöchſiſchen Leichtathleten geſchaffen, die Gau⸗Beſtleiſtungsliſte iſt durch nicht weni⸗ er als 14 neue Rekorde grundlegend umgeſtaltet worden. in der deutſchen Rekordliſte ſteht Sachſen durch ſeine Vertreter jetzt nicht weniger als neunmal verzeichnet, nämlich durch Harbig⸗Dresdner SC über 400 Meter mit 47,6, über 800 Meter mit:50,), durch Long⸗Leipziger SC im Weitſprung mit 7,90 und durch Wöllner⸗ASC Leipzig im Dreiſprung mit 15,27 Meter. Fünf Rekorde entfallen auf die Frauen, davon allein drei auf Käthe Krauß⸗ Dresdner Sc über 100 Meter(11,8 Sek.), über 200 Meter (24,6 Sek.) und im Weitſprung(65,96 Meter), ferner burch Krüger vom gleichen Verein im Speerwurf(45,27 Meter) und ſchließlich in der 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel, die der Dresdner SC in 48,7 Sek. in dieſem Jahr llef. Sachſen dürfte damit zu den erfolgreichſten Gauen Deutſchlands in der Leichbrhletik gehören, 1087 vielleicht zu den überhaupt kampfſtärkſten. Richard Haniel 4 Im Alter von 71 Jahren iſt am Mittwochabend in Ba⸗ den⸗Baden der bekannte Rennſtallbeſitzer und Präſident des Internationalen Clubs von Baden⸗Baden, Richard Haniel, den vor ſechs Wochen eine ſchwere Krankheit auf das Kran⸗ kenlager warf, geſtorben. Richard Haniel war eine Perſönlichkeit, die mit dem Leben der Stadt Baden⸗Baden innig verbunden war, ins⸗ beſondere oͤurch ſeine Tätigkeit im Internationalen Club und ſeine Lange, 40jährige Erfahrung im Dienſte der Voll⸗ blutzucht. Im Jahre 1894 war der Verſtorbene in den In⸗ ternationalen Club eingetreten und 1919 erfolgte ſeine Be⸗ rufung zum Vizepräſidenten des Clubs. Seit einem Jahr war er Präſident des Internationalen Clubs und er ſchenkte ihm nicht nur in dieſer. ſondern während der ganzen Zeit ſeiner Zugehörigkeit ſeine reichen Erfahrungen, die ihn als Fachmann und Berater ganz außergewöhnlichen Formats auszeichꝛcten. Kreiswaltung(Zimmer 6) abholen. Rudern der de utſchen Jugend Glänzende Beteiligung zur 1. Reichsjugend⸗Regatta Zur weiteren Förderung des Nachwuchſes im Ruder⸗ ſport iſt das Reichsfachamt Rudern dazu übergegangen, erſtmalig in dieſem Jahre eine Reichs⸗Jugend⸗ Regatta zu veranſtalten, die am 25. und 26. September die Grünauer Regattazeit beſchließen wird. Das Melde⸗ ergebnis zu dieſer erſtmalig durchzuführenden Veranſtal⸗ tung übertrifft ſelbſt die allerkühnſten Erwartungen: 1400 Jugendruderer und ⸗Ruderinnen ſtarten aus 104 Ver⸗ einen mit 256 Booten in 43 Wettbewerben. Aus allen Gauen unſeres Vaterlandes kämpft der junge Nachwuchs um den erſtmalig zu vergebenden Titel„Reichsjugendſieger 1937“, der den Siegern im Erſten Vierer und Erſten Achter zuſammen mit den Herausforderungspreiſen der Reichs⸗ jugendführung übertragen wird. Beide Preiſe gehen nach oͤreimaligen Siegen hintereinander oder nach viermaligen Siegen außer der Reihenfolge in den Beſitz des ſiegenden Vereins über. Die Wettkampffolge bringt am erſten Tag, Samstag, 25. September, ein Stilrudern im Gig⸗Doppelvierer mit Steuermann und ein Stilrudern im Gig⸗Riemenvierer mit Steuermann. Am folgenden Tag werden zehn Gig⸗ Prüfungen abgewickelt. Die überaus ſtarke Beteiligung— die beſte, die bisher im deutſchen Ruderſport überhaupt zu verzeichnen war!— wird dem Fachamt gezeigt haben, daß der beſchrittene Weg zur Förderung des Nachwuchſes der richtige iſt und daß der Erfolg nicht ausbleiben kann. Damit wird aber zu⸗ gleich die Frage des Jugendruderns überhaupt aufgeworfen. Das Orgon des Fachamtes Rudern,„Der Waſſerſport“, hat dieſer Frage von jeher ſeine beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. B. Schulz⸗Leipzig gab kürzlich einige wertvolle Anregungen zum Aufbau einer Jugend⸗ gruppe. Er wies darauf hin daß der Ausfall einiger Fahr⸗ gänge unſeres Nachwuchſes ſich in den nächſten zwei Fahren ſtark bemerkbar machen würde und daß es deshalb not⸗ wendig ſei, daß ſich die Vereine des Jugendruderns auf jeden Fall annehmen müßten. Wenn man heute ſehe, mit welcher Begeiſterung ſich die Jungen der H und des Do dem Sport widͤmeten, ſo brauche man nicht bange zu ſein. Es gelte jetzt, aus dieſen Jungen tüchtige Ruderer zu machen, nachdem man ſie einmal für den Ruderſport ge⸗ ollernächſte Zeit bringt an großen Ereigniſſen das Länder⸗ ſpiel gegen die mächtig aufkommende Schweiz, das verlegt werden mußte, nicht zu vergeſſen, die Kraftprobe Wehr⸗ macht gegen Zivil am 10. Oktober in Stuttgart, die im letzten Jahr erſtmalig ausgetragen, knapp zugunſten der Wehrmacht ausfiel und auch diesmal wieder ganz offen iſt. Noch im Oktober folgt dann der Rückkampf gegen unſeren ſchwerſten Gegner Oeſterreich in Halle. Im Hin⸗ blick auf dieſes Ereignis wird der Stamm der National⸗ ſpieler durch Nachwuchslehrgänge, die der Suche von Ta⸗ lenten dienen, ſtändig erweitert. Kleine Syort⸗Nachrichten Joſef Mauger und Rudi Ismayr, der von ſeiner Krankheit wieder geneſen iſt, treffen am Samstag in Kempten auf die beſten Allgäuer Gewichtheber, die einen E gegen den Sportverein Freiſing aus⸗ vagen. Finnlauds und Schwedens Stidentenmannſchaften trugen in Helſinki einen Leichtathletikkampf aus. Die beſten Leiſtungen erzielten Riſto Kuntſi im Kugelſtoßen mit 15,56 Meter und Kalima im Hochſprung mit 1/94 Mtr. Joe MeCluskey unterbot in Neuyork den amerikoni⸗ ſchen Viermeilenrekord des Finnen Kolehmainen von 20:02,0 um 17 Sebunden. Bei der gleichen Veranſtaltung Glenn Cunningham ein Zweimeilenlaufen in 5 Nur genehmigte Siegerauszeichnungen ausgeben Seitens der Reichsführung des Dais wird aus ge⸗ gebenem Anlaß darauf hingewieſen, daß verſchiedentlich Urbunden und Mappen mit eingelegtem Metall⸗Eichen⸗ blatt(oder dieſes auch loſe beigegeben) angeboten werden, bei denen die Verwendung des DRe⸗Abzeichens ohne die Genehmigung des Dene erfolgt iſt. Die an Stelle der bisherigen Eichenloubkränze getretene, vom Dane geneh⸗ migte Siegerauszeichnung enthält eine Siegelmarke mit dem eingeprägten DR⸗Abzeichen. Mit dieſer Siegel⸗ warke iſt die das Eichenblatt haltende forbige Schnur der Mappe befeſtigt. Alle anderen angebotenen Muſter ſind mit dem DRe⸗Abzeichen ohne Kenntnis und ohne Erlaubnis des Das verſehen worden und Haher nicht zugelaſſen. wonnen habe. Die Einrichtung von Jugendgruppen ſel bei etwas organiſatoriſchem Geſchick, guter Werbung und rechtzeitigem Erkennen der Sachlage und Umſtände nicht ſchwer. Beſondere Aufmerkſamkeib müſſe der Führung einer ſolchen Jugendabteilung gewidmet werden. Der Jugend⸗ leiter müſſe ein ganzer Kerl und nicht nur„Leiter“, ſondern ſtändiger Berater und beſter Kamerad ſein. Er dürfe ſeine Arbeit nicht als getan betrachten, wenn er ſeine Schar bis zur vollendeten Beherrſchung der Riemenführung gebracht habe, denn damit habe er nur einen kleinen Teil ſeiner Aufgabe erfüllt. Dem Jugendleiter müßten in erſter Linie die Ziele des DRe vor Augen ſchweben, er müſſe aus ſeiner Jungensſchar eine feſte Kameradſchaft ſchmieden. Er dürfe ihnen den Sport nicht allein zur einzigen Körperübung geſtalten. Die freie herrliche Natur, die geſunde Kraft, der friſche Geiſt, die Kameradſchaft und geiſtige Verbundenheit in Erkenntnis der vornehmſten Aufgaben, die ſtete Einſatzbereitſchaft, der frohe Kampf⸗ geiſt, alles das ſeien Dinge, die zum Leben erweckt. ja bis zum eigenen Erlebnis geſteigert werden müßten. Die Er⸗ füllung dieſer Aufgaben aber werde dem Jugendleiter nur gelingen, wenn er ſelbſt noch über einen jugendfriſchen Geiſt verfüge und auch alles mitmache. Je jngendfriſcher die Jugendführung ſei, um ſo beſſer ſei es für die Ge⸗ 1— denn dann könne ſich die Jugend einſt auch ſelber ühren. Der Verfaſſer gibt dann einige wertvolle Hinweiſe für die Ueberwindung der techniſchen Schwierigkeiten und die Art der Durchführung der geſtellten Aufgaben. Als Ruder⸗ gerät z. B. für die Pimpfe ſolle grundſätzlich das Skull⸗ boot genommen werden. Wenn der Vereinsführer ein⸗ ſehe, daß im Vereinsbetrieb Pimpfe beitragsfrei zu führen ſeien, ſei ſchon ein guter Schritt vorwärts getan. Auch Riemenboote können nach und nach Verwendung finden, es brauchten natürlich nicht gerade ſolche mit feſten Sitzen zu ſein. Das leichte Boot ſei das am beſten geeignete, während die Anſchaffung von Archen und ähnlichen Präh⸗ men für das Jugendrudern nur dort anzuraten ſei, wo es ſich um einen Maſſenbetrieb handele. Bei der Durchführung der Ruderarbeit ſelbſt iſt der Verfaſſer der Anſicht, das ein Pimpf ſchon nach 30 Minuten Kaſtenarbeit das Rudern ſoweit erlernt habe, daß er ins Boot geſetzt werden könne, da er richtige Behandlung des Waſſers nur im frei ſchwimmenden Boot erlernen könne. In den ſeltenſten Fällen werde man wohl am Anfang auf die Arbeit im Ruderkaſten verzichten können, doch komme es darauf an, die erſte Anleitung abwechſlungsreich und feſſelnd zu geſtalten, um die Jungen gleich von Anfang an zu intereſſieren. Einige Minuten Kritik nach dem erſten Kaſtenrudern ſeien ſehr weſentlich. Die zur Selbſtändigkeit müſſe immer die Grundlage der Arbeit bilden. Schon gleich nach der erſten Fahrt müſſe der Pimpf die Steuerleine führen können. Seien die erſten Grundlagen des Ruderns erſt einmal er⸗ lernt, ſo könne bald eine kleine Wanderfahrt durchgeführt werden, die ein großer Anreiz für eine weitere ruderiſche Betätigung ſei. Die Frage„Soll die deutſche Jugend rudern lernen?“ iſt alſo bei dem hohen ſportlichen Wert des Ruderns, das 155* 88 Ku 8 ur Gemeinſchaftsleiſtung und zum Kameradſchaft 1 erzieht, in jeder Beßiehung beiahend zu beäniwee M. Järbinen ſprang.26 m weit Matti Järvinen, der Welt beſter Speerwerfer, bewies in Björnborg wieder einmal ſeine Vielſeitigkeit. Er ge⸗ wann dort das Speerwerfen mit 74,63 Meter, das Kugel⸗ ſtoßen mit 14,03 Meter, dis Diskuswerfen mit 40,84 Meter und den Weitſprung mit 7,26 Meter. Im Drei⸗ ſprung ſtellte K. Jlovaara mit 15,02 Meter einen neuen finniſchen Rekord auf. Bemerkenswert iſt, daß keiner ſeiner drei Sprünge unter 15 Meter lag, ſein beſter ſogar bei 15,85 Meter. Da Jlovaara jedoch übergetreten war, konnte dieſer Sprung nicht als gültig anerkannt werden. Der finniſche Meiſter Rijaſaari kam in Fiskars auf nur 14,84 Meter. In Tammersfors gewann Askola ein 3000⸗Meter⸗Laufen in:93,4 vor H. Piiſpanen(:39,5) und V. T. V. Duomi⸗ nen(:42,8). Ausgezeichnete Leiſtungen gob es auch in Reval, wo Nilbanen den Speer 71,57 Meter weit ſchleuderte. Sule belegte mit 70,02 Meter den zweiten platz vor ſeinem Lanòsmann Iſſak mit 69,54 Meter. Kreek ſchlug im beid⸗ armigen Kugelſtoßen mit 2,5 Meter einen neuen eſtlän⸗ diſchen Rekord und gewann das Kugelſtoßen beſtarmig mit 15,05 Meter! Viding war hier mit 15,36 Meter Zweiter. Einen Rekordverſuch über 400 Meter Hür hat St. Hölling⸗Berlin beim Stuttgarter am kommenden Sonntig angemeldet. SSSS———eeeeeeetttttt——————— NSDAP-Mifieilungen Aus pertetamtlichen Bekenntmachungen eninommen Ortsgruppen der NSDAP Seckenheim. 29., im Nibelungenſaal des Roſengar⸗ tens Generalmitgliederverſimmlung. Abfahrt mit OEG 19.22 und 19.38 Uhr. Eintrittskarten ſind bei den Block⸗ leitern und an Her Abendkaſſe zu erhalten. 9 Friedrichsfeld. Abfahrt der Teilnehmer zur General⸗ Mitgliederverſammlung um 3. 9. ab Sübdbahnhof um 19.36 Uhr. NS⸗Frauenſchaft Erlenhof. Der Heimabend am 23. 9. fällt aus. Die Parteigenoſſinnen und Pg.⸗Anwärterinnen nehmen an der Mitgliederverſammlung ͤder NSDAP im Roſengarten teil. Waldpark. 23. 9. Beſuch der Ausſtellung. Treffpunkt 15 Uhr vor den Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Ilugendgruppe Lindenhof. 23.., 20 Uhr, Heimabend im Heim, Eichelsheimerſtraße 51—53. heinau. 23.., 20 Uhr, im„Bid. Hof“ Zellenabend. BDM und IM Sport. Am 27. 9. treten ſämtliche Sportwartinnen und IM⸗Führerinnen um 19.40 Uhr zum Schwimmen auf dem U⸗Schulplatz an. Mädelgruppe 5/171, Oſtſtadt. 2.., 19.30 Uhr, Turnen in der Peſtalozziſchule. Auch Mödel, die nicht turnen, haben zu erſcheinen. NSV Ortsgruppe Plankenhof. Anmeldungen zum WSiW Montag bis Donnerstag bis 12 Uhr nur in P7, 7a. D Ortswaltungen Wohlgelegen. Am Freitag, 24.., 20.30 Uhr, findet im „Feloſchlößchen“, Käfertaler Str. 178, eine wichtige Sitzung ſämtlicher Betriebsobmänner und ihrer Mitarbeiter(Wal⸗ ter und Warte) ſowie Fachſchaftswalter für Handel und Handwerk ſtatt. Zu dieſer Sitzung hat alles zu erſcheinen. Kreiswaltung Mannheim Die Betriebsobmänner, die zum Oratorium„Segen der Erde“ am 2. Oktober noch keine Karten abgeholt Haben, müſſen ſofort Karten(50, 70 und 90 Pfg. bei der DAc⸗ Ortswaltung Heddesheim Ich mache die Zellenwalter der Dal hiermit nochmals darauf aufmerkſam, daß die Mitgliedsbücher der Dolc⸗ reſtlos bis Sonntag, 20. 9. 1997, einzuziehen ſin d. Hausgehilſen Kraft ourch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern und Urlaub uc 48 vom 26.—31. 10. nach Berlin. Preis für Fahr Uebernachtungen mit Frühſtück einſchttehllch Ciadlkun⸗ fahrt 29.50 Mark. Anmeldungen nehmen alle Geſchäfts⸗ ſtellen entgegen. Achaung! Dingelsdorf⸗Bodenſee. Die KöcF⸗Urlauber mit Unterbringungsort Dingelsdorf⸗Bodenſee(vom 17. bbis 21. 8, 87) treffen ſich am 26. 9. um 16 Uhr bei Riedel, Langerötterſtraße 106. Abt. Volksbildungswerk Lehrwanderung. Die letzte Lehrwanderung findet am Sonntag, 26.., ſtatt und führt in den Rheinauer Wald. „Abmarſch: Endſtation Rheinau vorm..30 Uhr. Letzter Anſchluß der Straßenbahn: Tatterſall um.02 Uhr. Abteilung Feierabend Am Sonntig, 26.., wird um 15.30 Uhr das Heimat⸗ ſpiel„Die groß' Glock“ in Ladenburg aufgeführt. Das Stück, welches die Leidensgeſchichte der Stadt Ladenburg zur Zeit der pfälziſchen Verwüſtung Hurch die Franzoſen ſchildert, hat größten Anklang gefunden.„Kraft burch Freude“ gibt daher ermäßigte Karten zu 1 Mark.(Ein⸗ tritt einſchließlich Hin⸗ und Rückfahrt) ab heute aus. Ab⸗ fahrt: Sonntag gegen 14.00 Uhr. Was hören wir? Freitag, 24. September Reichsſender Stuttgart .00: Fröhl. Muſik.—.30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang.— 10.00: Kohle. Hörſolge.— 10.30: Alt⸗ meiſter Heiner Stuhlſaut.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 16.00: Muſik im Freien.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Stuttgart ſpielt auf.— 20.00: Iſt der Menſch ein wunderliches Geſchbpf. Heitere Hörfolge.— 21.15: Abend⸗ konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.50: Operette, Film, Kalbarett und Tanz(Schallplatten).— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhl. Morgenmuſik.— 11.40: Immer noch Ernte.— 12.00: Muſik zum Mittag. — 14.00: Allerlei.— 15.15: Kinderliederſingen.— 15.40: Kleine Geſchichten.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Hoch ſteigen die Drachem.— 18.25: Zwiſchenmuſik. 18.45: Land aus Moor und Meer.—.10. Der fa⸗ Ortsſozialwalterinnen! Die Arbeitsbeſprechung am W. 9. muß wegen der Verſammlung der NSß auf Freitag, 24.., verlegt werden. 0 paniſche Komponiſt Prof. Koscak Yamada dirigiert eigene Werke.— 215: Der Tag klingt aus.— 22.30: zu ſpäter Nacht.— 240, Muſtk * 6 600 Oas Itaupt cles Fxeilieitsllelclen Vor 100 Jahren kam das Haupt Schills nach Deutschland zurück In dieſen Tagen iſt ein Jahrhundert vergangen, ſeitdem das Haupt des Freiheitshelden Ferdi⸗ nand von Schiel, das 28 Jahre lang in Leyden (Holland) aufbewahrt worden war, an Deutſchland zurückgegeben wurde. „Den Aktionen Ferdinand von Schills iſt ſo ehe denn möglich ein Ende zu bereiten Wir haben des⸗ halb verfügt, daß jedem, der das Haupt dieſes Auf⸗ rührers abliefert, ein Betrag von 10000 Franken ausgezahlt wird.“— Die gleißenden Feſte, denen er ſich ohne Unterlaß hingab, haben König Jerome von Weſtfalen, den jüngſten Bruder Napoleons, doch Zeit finden laſſen, dieſen Erlaß herauszugeben. Aber das Kopfgeld, das auf das Haupt des Freiheitshelden Ferdinand von Schill ausgeſetzt war, iſt nie zur Aus⸗ zahlung gelangt. Als der Tapfere im Jahre 180g bei den Stralſunder Straßenkämpfen ſein Leben laſſen mußte, wurde durch einen niederländiſchen Ober⸗ chirurgus dieſes Haupt, das ſich nicht oͤem franzöſi⸗ ſchen Joche beugen wollte, vom Körper getrennt und nach der holländiſchen Stadt Leyden gebracht. Bis zum Jahre 1837 wurde es dort im Anatomi⸗ ſchen Muſeum aufbewahrt, ſolange ein Schauſtück für viele ſenſationslüſterne Neugierige, bis es ſchließ⸗ lich den Blicken der Oeffentlichkeit entzogen wurde. Der Braunſchweiger Karl Frieoͤrich von Vechel⸗ des war es, der ſich zum Wortführer jener Kreiſe machte, die in dem Beſtreben, das Haupt des Patrio⸗ ten Schill nach Deutſchland zurückzuholen, nicht müde wurden. Nach jahrelangen Bemühungen winkte doch moch der Erfolg. Als im Jahre 1837 in Braun⸗ ſchweig die ſterblichen Ueberreſte der in Weſel von den Franzoſen erſchoſſenen Schillſchen Offiziere der Erde übergeben wurden, gab Prinz Friedrich der Daiſy Spies und Werner Stammer Meiſtertänzer des Deutſchen Opernhausballetts in Berlin, die mit dem Geſchwiſterpaar Höpfner am kommuden Sonntag im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens in oͤem heiteren Willy⸗Reichert⸗Abend mitwirken werden. Niederlande ſeinen Widerſtand gegen die Ausliefe⸗ rung auf und beſtimmte, oͤaß Schills Haupt inmitten der tapferen Krieger vuhen ſollte. Er ſtellte lediglich die Bedingung, daß der Kopf nicht wie in Leyden zur Schau geſtellt weroͤen dürfe, ſondern dͤer Erde über⸗ geben werden müſſe. Bis zur Beiſetzung fand das in Spiritus konſer⸗ vierte Haupt im Rathausſaal der Stadt Braun⸗ ſchweig Aufſtellung. Zwei Wochen lang wurde die⸗ ſer Raum zu einer Wallfahrtsſtätte aller patriotiſch Geſinnten, nicht nur aus nächſter Umgebung, ſon⸗ dern von weit her kamen Männer und Frauen, um Ferdinand von Schill zu ehren und ihre Anhäng⸗ lichkeit zu bezeugen. Noch nie und nie mehr dann hat der Saal des Rathauſes ſolche rührende und ergrei⸗ fende Szenen erlebt wie in den Tagen von 12. bis 23. September 1837. Ein Meer von Blumen bran⸗ dete von der Glasvitrine, die das Haupt barg, bis zu den ſchwarzverhängten Wänden, ſchlichtes Heide⸗ kraut, das Arbeiterhände gepflückt hatten, neben koſtbaren Roſen nud Cryſanthemen. „Sein Antlitz hatte nichts Erſchreckendes; es war noch 28 Jahre nach dem Tod des Helden ſo, als ob der edle Krieger eben erſt ſanft eingeſchlummert wäre“, war damals in einer Braunſchweiger Zei⸗ tung zu leſen. Wenige Tage ſpäter wurde Schills Haupt eroͤbeſtattet— ein deutſcher Mann, der die Freiheit mehr liebte als ſein Leben. Der Schimmelwirt“ wird deutſch Freude um eine Grenzkorrektur Plauen, im September. In der äußerſten Südweſtecke des ſächſiſchen Vogtlandes, dort, wo auf der Landkarte das rote Band der Reichsgrenze plötzlich ſeine gerade Linie verläßt und nach deutſcher Seite hin einen Haken ſchlägt, liegt Bad Brambach. Die Kurgäſte, die in dieſem hübſch gelegenen Badeort des Elſtergebir⸗ ges mit ſeinen ſtarken Radiumquellen Heilung von ihren Leiden ſuchen oder ſich der Erholung hinge⸗ ben, ſprechen ſchon ſeit Tagen von nichts anderem als von einer Feier, die ſie mit großem Eifer vor⸗ bereiten.„Feſtzug zum Schimmelwirt“ ſteht auf dem Programm, auf dem jedoch noch das Datum fehlt. Denn man weiß noch nicht, wann mit Pauken und Trompeten auf jene bewaldete Höhe marſchiert werden kann, auf der zwiſchen Bäumen, Wieſen und Feldern ein einſames Gaſthaus weithin ins Tal blickt. Dieſem Haus allein gilt nämlich die kleine Feier von ganz beſonderer Art, kehrt doch die Gaſtſtätte „Zum Schimmel“ ſamt ihren Bewohnern nach faſt 20jähriger Trennung wieder ins Mutterland zurück. Noch ſteht ſie an der Spitze eines ſchmalen Zipfels tſchechiſchen Landes, das ein paar Kilometer weit ins ſächſiſche Gebiet vorſtößt, aber in wenigen Wo⸗ chen, wenn auf beiden Seiten die Abtretungsurkun⸗ den unterzeichnet ſein werden, iſt das altbekannte Grenzgaſthaus, das einſt ein beliebtes Ausflugsziel der Brambacher war, deutſch. Freilich, es ſind nur 90 Hektar Land, die nach'iner Vereinbarung zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei nach Sachſen fallen— die Tſchechoſlowakei erhält dafür einen gleich großen Gebietsſtreifen bei Rautenkranz im Erzgebirge— aber dieſe kleine Korrektur hat große Freude in ein Haus gebracht, das auf dieſem getauſchten Stückchen Erde ſteht. Noch iſt das Gaſthaus leer. Von der tſchechiſchen Seite her liegt es zu abgelegen und den Beſuch der Brambacher Kurgäſte hindert der Grenzſtrich, der immerhin noch auf dem Papier ſteht, wenn auch die BILDER VOEHTAGE Erſter militäriſcher Großflugtag in Wien In Wien⸗Aſpern fand ein Großflugtag der neu erſtandenen öſterreichiſchen Luftflotte ſtakt, deſſen Reinertra der Fliegerſpende zugute kommt.— Fliegerangriff auf eine Fabrikanlage. Luſtiger Dienſt Engliſche Soldaten beim Aufblaſen von kleinen Luftballons für einen Schießwettbewerb in der Hounslow⸗Heide.(Weltbild,.) (Weltbild, Zander⸗M. Chineſiſche Pagode— aus Zucker Sie wird gewiß recht gut ſchmecken, bekam ſie doch den „Großen Preis der Weltausſtellung“ für Zuckerbäckerei. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Grenzſteine ſchon gefallen ſind. Aber wie geſagt, bald wird es ſoweit ſein. Wenn der Einſtand ins Deutſche Reich gefeiert iſt, will der Schimmelwirt ans Bauen denken; ſein kleines Beſitztum ſoll zum Schmuckſtück der ganzen Umgebung werden. Die Natur hat das ihrige dazu ſchon getan und ihr Fäll⸗ horn über dieſes Fleckchen deutſcher Erde verſchwen⸗ deriſch ausgeſchüttet. Der hungrige Froſch/ Eine Ziergeſchichte von Otto Pauſt Peter ſaß in ſeinem Glaſe und ſchaute nach dͤem Himmel, der grün war wie er ſelbſt, aber aus Gaze beſtand.„Oh, ſo was heißt Himmel“, dachte Peter. Er ſah ſehr zufrieden aus, wie er ſo auf der dͤrit⸗ ten Sproſſe ſeiner Wohnleiter ſaß, das linke Hinter⸗ bein ins Waſſer tauchend, ſeine weiße Weſte zur Gel⸗ tung bringend und gemächlich mit den Augen blin⸗ zelnd. Peter war aber nicht zufrieden. Er war ein unglücklicher Laubfroſch. Wenn bei den Menſchen nur einer den Mund hält, ſein Tagewerk tut und von niemandem Notizz nimmt, als von ſich ſelbſt, gilt er ſchon als zufrieden und wird beneidet. Peter hatte aber Sehnſucht. Und dieſe Sehnſucht war es auch, die ihn mun quaken ließ. Man müßte für dieſe Ge⸗ fühlsäußerung einen anderen Ausdruck finden. Einen wärmeren, freundlicheren. Denn ſie klingt dͤurchaus nicht quakend, ſondern ſo, wie wenn man mit einem koſtbaren Griffel eine ſilberne Platte ſchlägt. Es iſt für die Menſchen bezeichnend, daß ſie immer für die feinſten Geräuſche der Natur einen groben Ausdruck haben. Nur ein quiekendes Jazzorcheſter kann ſie oft noch hinreißen. Wahrſcheinlich, weil ſie die Melo⸗ die ſelbſt komponiert haben. Peter hatte nun ſein Linkes Hinterbein auf die Sproſſe ganz heraufge⸗ zogen, zum Singen gehört Gleichgewicht und Kon⸗ zentration, auch wenn es nur Quaken genannt wird. Peter hatte den Kopf gehoben, ſeine Schallblaſen blähten ſich. Er beham die dicke, teure Kehle eines Konzertſängers. Ein winziger Kriſtallgriffel ſiel auf eine wunderfeine Silberplatte: Peter quakte. Die ganze Familie umſtand das Laubfroſchglas, niemand wollte den Gefangenen quaken hören, man mußte ihn unbedingt quaken ſehen! „Er hat Hunger“, ſagte die Tochter des Hauſes bewegt. Sie war im Jungfrauenverein und fing anerkanntermaßen täglich ein Dutzend Fliegen, „Unmöglich!“ meinte ihr Bräutigam, der Refe⸗ rendar war und als Juriſt nur das glaubte, was in den Akten ſteht. Peter hatte wahrhaftig keinen Hunger, ſondern Sehnſucht. Das ſtand aber auch nicht in den Akten. Weshalb ihm begreiflicherweiſe nicht geholfen wer⸗ den konnte. An einer nicht vorhandenen Aktennotiz kann ein ganzes Froſchſchickſal ſcheitern, wie man ſieht. „Er will ein Weibel haben“, behauptete der Sohn des Hauſes. Er war ſieben Jahre alt und naturge⸗ mäß klüger als der Referendar inkluſive Braut. „Pfui“, ſagte das junge Mädchen aus dem Jung⸗ frauenverein. „Ich will ihm aber ein Weibel beſchaffen“, be⸗ ſtand der Klügere,„fein. Morgen hole ich ihm eins.“ „Dann kommt mir das Tier aus dem Haus“, er⸗ eiferte ſich die Schweſter. Sie war leider im Jung⸗ fvauenverein. Peter glaubte weder an das eine noch an das andere. Er ſah insgeſamt ſechs Geſichter auf ſich ge⸗ richtet, glotzend, zähnefletſchend, geſtikulierend. Da verliert man den Glauben an die Menſchheit. Drei Fliegen wurden ihm von der Jungfrau ins Glas gelaſſen. Die ſchwarzen Wanderer kamen auf Peter zu und entfernten ſich wieder. Sie ſummten verärgert, ſchwirrten auf und ſtürzten ins Waſſer, als ob ſie Selbſtmordabſichten hätten. „Ich habe Sehnſucht, und man bringt mir Flie⸗ gen“, dachte Peter melancholiſch. Er ſah einen nachtdunklen Teich und fühlte den feuchtgewarzten Rücken ſeiner großen Liebe. Er ſang ihr ſein Lied, und die Menſchen behaupteten, er quake. Peter hatte eine große, reine Sehnſucht nach einem unerhörten, unerreichbaren Glück, und man verſuchte ſie zu erſticken; man warf ihm lieblos drei ſchmutzige Fliegen vor. —— Neue Klaviermuſik in der Hochſchule Peters— Caſella— Marx— Rachmaninoff. Die Mannheimer Muſikhochſchule bot als letzte Veranſtaltung im Studienjahr 1936/37 einen Abend mit ausſchließlich neuer Klaviermuſik. Direktor Rasberger gab einleitend einen Rück⸗ und Ausblick. Neben Klaſſik und Romantik pflegt die Hochſchule auch neue Muſik. So wurden im ab⸗ gelaufenen Studienjahr 22 verſchiedene Autoren einem kleineren Kreis von Hörern nähergebracht. Den zeitgebundenen Ausdruck„modern“ vermeidet Rasberger abſichtlich; weſentlich bleibe nur der in⸗ nere Wert und die Intenſität der Tonſprache, ver⸗ änderlich die Ausdrucksmittel und Ausdrucksfor⸗ men. Auch im neuen Studienjahr will man in Be⸗ zirke vorſtoßen, die nicht allen Hörern ohne weiteres zugänglich ſind. Die Werturteile bleiben dem ein⸗ zelnen Hörer überlaſſen. Zum Schluß kennzeichnete Direktor Rasberger mit knappen Strichen die an⸗ ſchließend zu Gehör kommenden Tonſetzer. Die praktiſche Einführung übernahmen mit viel Liebe, Fleiß und beſtem Gelingen der junge Mann⸗ heimer Sigfrid Franz, ſelbſt ein vielverſprechen⸗ der Komponiſt und früherer Schüler der Hochſchule, zuſammen mit Dorle Reimann(Klaſſe Schery), die bereits ſelbſt unterrichtet, Sie begannen mit Ru⸗ dolf Peters, der bei Pauer und Haas in Stutt⸗ gart ſtudiert hat. Sein Schaffen, das Klavier⸗Fan⸗ taſien, Streichquartette uſw. umfaßt, iſt von Brahms und Reger beeinflußt und zeigt polyphones Satzge⸗ füge. Seine fünfzehn Variationen über ein eigenes Thema für 2 Klaviere, op. 10, c⸗Moll, ſind beſonders reizvoll im Ausklang der vorletzten Variationen und getragen von ſtärkſtem ſeeliſchem Impuls am Schluß. Der Beifall war ſtark. Zwieſpältig aufgenommen wurde dagegen die „Sonatina in tre tempi“ von Alfredo Caſella, des gegenwärtigen Präſidenten der Italieniſchen Muſik⸗ kammer, deſſen nationale Oper„Imperium Roma⸗ num“ jüngſt an der Mailänder Scala nicht den er⸗ warteten Erfolg brachte. Nicht allzu verwunderlich bei Caſellas Harmonik, die die Grenzen des Atona⸗ len ſtreift. Dorle Reimann ſetzte ſich auſopfernd ein und wurde den großen techniſchen Anforderungen gerecht, insbeſondere auch der eigenartigen Pedal⸗ technik, auf die Caſella im Vorwort zur Sonatina Wert legt. Im Gegenſatz hierzu erfüllt die blühende Harmonik Joſeph Marx' mit Befriedi⸗ gung. Marx iſt vor allem Liederkomponiſt, verleug⸗ net aber ſein Steierertum auch nicht in den„Zwei Stücken für Klavier“. Sigfrid Franz befühte ſich mit Erfolg, auch darin dieſes Oeſterreichers„Liebe zu Wein, Weib und Geſang“ durchklingen zu laſſen. Zum Schluß gab es Rachmaninoffs Suite für zwei Klaviere. Der Komponiſt reiht hier vier Stücklein mit ſchönen melodiſchen Linien an⸗ einander; männlich ſtark und aufbrauſend die ab⸗ ſchließende Tarantelle. Den beiden begabten heimiſchen Pianiſten wurde herzlichſt gedankt für die liebevolle und beachtliche künſtleriſche Voxarbeit, durch die ſie ihre zahlreichen Hörer in das Schaffen der vier zeitgenöſſiſchen Ton⸗ ſetzer einführten. Dr. Fritz Haubold. Müthels Wallenſtein“-Inſzenierung Spielbeginn im Berliner Staatstheater Berlin, im September. Berlins Staatsſchauſpiel, die Gründgens⸗Bühne, eröffnete mit einem bedeutſamen Abend: Lothar Müthel, der geiſtvolle Regiſſeur klaſſiſcher Dra⸗ matik, hat(ähnlich wie Friedrich Brandenburg in Mannheim) die„Wallenſtein⸗Trilogie“ zu einem abendfüllenden Werk von viereinhalbſtündi⸗ ger Dauer zuſammengedrängt. 1931 ſah man an der gleichen Stelle und mit faſt den gleichen Spielern das Werk an zwei Abenden. Die neue Zuſammenfaſ⸗ ſung Müthels zeigt, daß bei der Konzentration auf das rein dramatiſche Element, der Dichtung manch kluges Wortſpiel entriſſen wurde, das vielleicht beim Leſen des Stückes von beſonderem Belang und lyriſcher Schönheit erſcheint. Allein von den man⸗ nigfachen Zuſammenziehungen der Trilogie, die wir im Laufe der Jahre ſahen, ſcheint Müthels die edelſte und dem Theaterſinn am beſten entſprechende. Hierzu kommt noch, daß Müthels Regie den Abend zu einer Geſchloſſenheit des ſchauſpieleriſchen Er⸗ lebens formt, wie es nur mit einem ſolchen En⸗ ſemble möglich iſt. Rochus Gläeſe unterſtützt ihn dabei mit ſeiner eigenwilligen Bühnenbildkunſt. Wallenſtein iſt wieder Werner Krauß. Dies⸗ mal abgeklärter, gefaßter in Sprache und Spiel, doch wie ſtets faſzinierend durch den hohen Grad ſeiner ſchauſpieleriſchen Perſönlichkeit. Er hat als Gegen⸗ ſpieler Walter Frauck als Octavio und Hans Georg Laubenthal als Max Piccolomini In die weiblichen Rollen teilen ſich Lola Müthel (Thekla) und Hilde Weißner(Gräfin Terzky). 50 H. Gail. — ———— — eigenartigen Aufbauten, 6. Seite /Nummer 439 —ů¶¶——ꝑ—————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. September 1937 Veumlschte⸗ — Auf der Anklagebank des Berliner Schöffen⸗ gerichts ſaß ein vierköpfiges Betrügerkonſortium, der 38 Fahre alte Karl Proske, der 7ährige Viktor Cyrſon, der 36 Jahre alte Karl Lorenz und die 46⸗ jährige Hedwig Koch. Proske war im Jahre 1932 auf den Gedanken gekommen, durch einen raffinierten Verſicherungsſchwindel mit einem Schlage zu einer größeren Gelöſumme zu kommen. Er ſetzte ſich mit der ihm befreundeten Hedwig Koch, die in Charlot⸗ tenburg ein Zigarrengeſchäft hatte, in Verbindung und entwickelte ihr den Plan, ihren Warenbeſtand mit mehreren tauſend Mark verſichern zu laſſen und dann einen Einbruch vorzutäuſchen. Sowohl die Koch als auch zwei Bekannte, Cyrſon und Lorenz, wur⸗ den mit ins Vertrauen gezogen. Der Erlös aus dem Betrugsmanöver ſollte in vier gleiche Teile gehen. In der Nacht zum 17. Dezember 1932 kam der von langer Hand vorbereitete Plan zur Aus⸗ führung, wobei Lorenz es jedoch vorzog, ſelbſt im Hintergrunde zu bleiben und die anderen die Ka⸗ ſtanien aus dem Feuer holen zu laſſen. Cyrſon und Proske drangen wie zwei gewerbsmäßige Einbre⸗ cher in das Geſchäft ein und holten den größten Teil des Warenbeſtandes heraus. Bereits am nächſten Tage ſetzte ſich die Koch, nachdem ſie dͤer Kriminal⸗ polizei von dem„Einbruch“ Mitteilung gemacht hatte, mit ihrer Verſicherungsgeſellſchaft in Verbindung und meldete ihren angeblichen Schaden an. Der Ein⸗ bruch war ſo echt inſzeniert worden, daß die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft keinerlei Verdacht ſchöpfte und den Schaden mit einer größeren Summe anſtands⸗ los regulierte. Jahre waren inzwiſchen vergangen und über die Angelegenheit ſchien bereits Gras ge⸗ wachſen zu ſein— ſo dachten wenigſtens die Betrü⸗ ger— als der Verſicherungsgeſellſchaft kürzlich zu Ohren kam, daß bei dem nächtlichen Einbruch doch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war. Man griff den Fall nochmals auf, und im Verlauf der erneut aufgenommenen Ermittlungen ſtellte ſich dann überraſchend heraus, daß alles Lug und Trug gewe⸗ ſen war. Während die Angeklagten Cyrſon und Koch in vollem Umfange geſtändig waren, verlegten ſich Proske und Lorenz aufs Leugnen. Auf Grund der ſehr eingehenden Beweisaufnahme konnten aber auch ſie reſtlos überführt werden. Das Gericht erkannte gegen Lorenz und Proske wegen gemeinſchaftlichen Betruges auf je vier Jahre Gefängnis und ſprach beiden die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre ab. Das Urteil gegen Cyrſon und die Koch lautete auf je ein Jahr Gefängnis. 2 — Durchſchnittlich gehen täglich, ſo will die Stati⸗ ſtik wiſſen, acht Schiſſe verloren. Im Laufe der Jahr⸗ hunderte haben Menſchen aller Zonen ihr Grab auf dem Grunde des Meeres gefunden. Unerhörte Werte liegen ungehoben, Werte, die ſich zahlenmäßig gar micht errechnen laſſen. Erſt in neuerer Zeit wird ge⸗ naue Ueberſicht gewonnen. An der alten Seite des Genueſer Hafens liegt ein Schiff, das durch ſeine ſeine ſeine überaus ſtarke Radioeinrichtung von den übri⸗ gen Schiffen abweicht. Es gehört dem Grafen Landi, dem Chef der berühmteſten Bergegeſellſchaft der Welt, der„Sorima“. Graf Landi bewohnt auf dem Ge⸗ mueſer Circonvellazione einen der ſchönſten Paläſte. Dort befindet ſich auch die„Kartei der toten Schiffe“. Es iſt ein nüchterner großer Raum, an den Wänden hängen nichts als Karten... Seekarten, die an ihren verſchiedenen Stellen außer den geographiſchen Bezeichnungen Namen von Schiffen und Daten tra⸗ gen. Aus allen Teilen der Welt lauſen in Genua bei der„Sorima“ ſtändig Berichte ein von Schiffskata⸗ ſtrophen, kommen die Kopien der Schiffspapiere, der Verſicherungsabſchlüſſe, vor allem aber die genaueſten Angaben über die Unglücksſtellen. Jedes Wrack be⸗ kommt ein Aktenſtück und eine Eintragung auf einer der großen Seekarten. Dieſe Karten ſind geſpickt mit kleinen, roten Fähnchen, das Zeichen verſunkener Schätze. In rieſigen Aktenſchränken, die in einem beſonderen Raum feuer⸗ und einbruchsſicher auf⸗ bewahrt werden, ſind die Papiere. Graf Landi prüft jeden Fall genau, bevor er ſich entſchließt, an die Bergung ſolcher geſunkener Schiffe zu gehen. Mil⸗ lionenwerte ſind ſchon öͤem Meer entriſſen worden. hohen Maſten und „Millionen und aber Millionen aber ruhen noch auf dem Grunde des Meeres und warten darauf, eines Tages an die Oberfläche gebracht zu werden. *. — Zum erſtenmal hat dieſer Tage ein feierlicher Toten⸗Gottesdienſt in den Lüften ſtattgefunden. Vor kurzem ſtürzte bekanntlich unweit des amerikaniſchen Kontinents ein Großflugzeug der„American Grace Airline“ ins Meer, wobei alle vierzehn Inſaſſen den Tod fanden. Obgleich man die Stelle, an der ſich die Kataſtrophe ereignet hatte, genau feſtſtellen konnte, wurden bisher nur Stücke des Flugzeugwracks, aber nicht die Leichen der Piloten und Paſſagiere gebor⸗ gen. Die Fluglinie hat nun die Hinterbliebenen des Bedienungsperſonals und der Fluggäſte der ver⸗ unglückten Maſchine zu einem Trauergottesdienſt eingeladen, der in einem Flugzeug ſtattfand. Die Maſchine kreuzte in geringer Höhe über der Stelle, an der ſich die Kataſtrophe zugetragen hatte, und Marinepfarrer L. P. Johnſon hielt eine Trauerfeier ab, bei der die Gedächtnisrede über ſämtliche ameri⸗ kaniſchen Sender übertragen wurde. Eine Stunde lang dauerte dieſe ergreifende Feier. Die Witwen warfen Kränze und Blumen auf das Meer hinab, deſſen Wogen ihre Männer verſchlungen haben. Auch Vertreter der Regierung wohnten dieſer eigenarti⸗ gen Zeremonie bei, die ſich wohl zum erſtenmal in der Geſchichte der Luftfahrt abſpielte. * — Vor fünf Jahren wurde in einem Dorfe in der Umgebung der polniſchen Induſtrieſtadt Lodz ein fünfjähriges Mädchen ermordet aufgefunden. Das Motip für das grauſige Verbrechen konnte nie ein⸗ wandfrei ermittelt werden. Man hatte dem unglück⸗ lichen Kinde nur die Ohrringe geſtohlen, ein durchaus micht wertvoller Zierat, der ein Geſchenk von der Mutter war. Allmählich geriet das Verbrechen in Vergeſſenheit. Da ereignete es ſich dieſer Tage, daß die Mutter des ermordeten Kindes an einem Tanz⸗ vergnügen in der Dorfwirtſchaft teilnahm. Plötzlich zuckte ſie zuſammen— ſie bemerkte an den Ohren einer Tänzerin, eines 18jährigen Bauernmädchens, dieſelben Ohrringe, die ſie einſt ihrem Kinde geſchenkt hatte. Sie benachrichtigte ſofort die Gendarmerie, die das Bauernmädchen verhaftete. Die Verdächtigte ge⸗ ſtand ohne weiteres ein, das kleine Mädchen vor fünf Jahren ermordet zu haben. Was die damals Drei⸗ zehnjährige zu der ſcheußlichen Tat veranlaßte, waren nach ihren eigenen Ausſagen lediglich— die bunten Ohrringe, die ihr Gefallen gefunden hatten. Bis vor kurzem hatte die Mörderin, auf die niemals auch mur eine Spur des Verdachtes gefallen war, den geraubten Schmuck nicht anzulegen gewagt. Aber an jenem Tanzabend ſiegte endlich die Eitelkeit über die Furcht, und das Bauernmäochen erſchien mit jenen Ohrringen, die nun das ſchon vergeſſene Verbrechen aufgeklärt haben. — Auf der ozeaniſchen Inſel Kauai, die zu der Inſelgruppe Hawai gehört, iſt kürzlich ein Tauben⸗ baum gepflanzt worden. Dies iſt ein überaus ſel⸗ tenes Gewächs. Der Taubenbaum, den ob ſeiner Schönheit die Dichter der klaſſiſchen Literatur Oſt⸗ aſiiens oftmals beſungen hatten, war ſozuſagen ver⸗ loren gegangen. Doch in unſerer Zeit hatte die be⸗ rühmte Arnold⸗Baumſchule zu Boſton unter der Führung des namhaften Botanikers Erneſt Wilſon eine Expedition nach China entſandt, um den ver⸗ ſchollenen Taubenbaum wenn möglich wieder auf⸗ zufinden. Drei Jahre lang forſchte der Gelehrte in ganz China. oberen Yangtſekiang ein Exemplar des ſeltſamen Gewächſes zu finden. Der Samen des Taubenbau⸗ mes wurde von Wilſon nach England gebracht. Dort ſchien das Klima für die Vornahme von Ver⸗ ſuchen einer Anpflanzung am günſtigſten. In der Tat gelang es, einige wenige Exemplare zu züch⸗ ten. Der Taubenbaum wird ſo genannt, weil die großen weißen Blüten des vollentfalteten Baumes dem Geſieder einer weißen Taube ähneln. * — Zu Detroit, im nordamerikaniſchen Staate Michigan, beſichtigte am vergangenen Mittwoch ein Poliziſt, der Straßendienſt tat, einen Parkplatz. Da⸗ bei fiel ihm ein Automobil auf, in dem eine merk⸗ würdige Sammlung von Waffen aufgehäuft war. Bei näherem Zuſehen ſtellte er den folgenden Be⸗ ſtand feſt: 1 automatiſches Gewehr, 1 automatiſche Piſtole, 2 Tränengasflinten, einen Black⸗Jack (Gummiknüppel), 3 Kiſten Gewehrpatronen, 3 Kiſten Tränengasbomben und einen ſcharfen Krimſtecher. Endlich gelang es ihm, im Tal des Hochwaſſer entzündet Fabrikgebäude dnb. Mailand, 22. September. Das ſeit einigen Tagen in Oberitalien herrſchende Hochwaſſer hatte in einem Außenbezirk von Mailand eigenartige Folgen. Das aus den Ufern getretene Waſſer des Lambro⸗Fluſſes überſchwemmte in einer Gerberei eine Grube mit ungelöſchtem Kalk. Dadurch eutwickelte ſich eine derartige Hitze, daß ſich dag Holz eines Fabrikgebäudes entzündete und ein Brand ausbrach, dem Materialien im Werte von mehr als 400 000 Lire zum Opfer fielen. In Santa Margeritha Ligure ſtand nach einem verheerenden Wolkenbruch das Waſſer in den Straßen iunerhalb weniger Minuten mehr als 1% Meter hoch. In die Kaffeehäuſer und Läden drangen die Weſſermaſſen mit ungeſtümer Gewalt ein und überfluteten Tiſche und Einrichtungsgegen⸗ ſtände. Durch Hagel wurden viele Fenſterſcheiben zertrümmert. Wertvolle Banknotenſammlung geſtohlen dub. London, 23. September. In der Nacht zum Mittwoch wurde in London die außerordentlich wertvolle Avonmor⸗Sam m⸗ lung geſtohlen, die Banknoten aus allen Tei⸗ len der Welt enthält. Der Beſitzer, F. E. Catling, beziffert den Wert auf 50 Millionen Pfund. Ihr Angeſichts dieſer merkwürdigen Entdeckung beſchloß der Poliziſt, zu warten. Nach wenigen Minuten kam ein junges Paar ſeelenvergnügt herbeigeſchlendert und ſtieg in das Automobil.—„Wozu brauchen Sie dieſes Wafſenlager auf Rädern“, fragte der Poliziſt. „Nur eben zu einem Jagdausflug, Herr Beamter, das iſt alles“, antwortete in harmloſem Tonfall das Mäochen. Doch der Poliziſt war mit dieſer ver⸗ blüffend naiven Auskunft nicht zufrieden. Die Sache kam ihm doch zu verdächtig vor und er verhaftete das Paar. Auf der Polizeiwache ergab ſich ſehr bald, daß der Mann ein unlängſt aus dem Gefängnis entlaſſener ſattſam berüchtigter Gangſter war, der mit ſeiner Gefährtin einen neuen großen Raubzug geplant batte. * — In Soltau ereignele ſich ein Verkehrsunfall, der verhältnismäßig harmlos verlief, dafür aber einer gewiſſen Komik nicht entbehrte. In der Bergſtraße wurde ein Reiter, deſſen Pferd plötzlich ſcheu wurde, abgeworfen. Im gleichen Augenblick kam ein Laſt⸗ wagen, der 100 Ferkel geladen hatte, heran. Der Fahrer des Wagens erkannte rechtseitig die Gefahr, und da er den Wagen nicht mehr zum Halten brin⸗ gen konnte, riß er ihn zur Seite, gegen die Stra⸗ ßenbäume hin. Dabei wurde der Wagen erheblich beſchädigt, und eine muntere roſige Lawine von 100 Ferkeln ergoß ſich auf die Straße. Die Tiere nutzten die Gelegenheit und zerſtreuten ſich nach al⸗ len Richtüngen in die Freiheit. Mit vieler Mühe gelang es, die Tiere wieder einzufangen und der notdürftig geflickte Wagen konnte ſeine Fahrt fort⸗ ſetzen. * — Aus Nairobi(Kenya) kommt die Meldung von einem furchtbaren Kampf zwiſchen einem Löwen und einem Flußpferd. Die Szene hat ſich im Delta des Rufidſchi⸗Fluſſes, im früheren Deutſch⸗Oſt⸗Afrika, abgeſpielt. Das Flußpferd wälzte ſich im ſumpfigen Waſſer, als ein hungriger Löwe herangetrabt kam. Der hungrige Löwe verwechſelte offenbar das Fluß⸗ pferd, das er halb untergetaucht erblickte, mit einem Wildſchwein, deſſen Fleiſch den Löwen als Lecker⸗ biſſen dient. Der Löwe ſprang nun auf den breiten Rücken des Flußpferdes. Ein ſchrecklicher Kampf entſpann ſich. Das Flußpferd war in ſeinem Element und deshalb im Vorteil. Dagegen war der Löwe in jeder Weiſe behindert. Er konnte weder Zähne noch Klauen auf der dicken und glatten Haut des Gegners Liebhaberwert beträgt ſechs Millionen Pfund. In der Sammlung befinden ſich u. a. vier chineſiſche Noten, die über 1000 Jahre alt ſind. Der filmſcheue Elefant Er ſchlägt Filmamateure in die Flucht — Neuyork, 22. September. Den wütenden Zorn eines gewaltigen Elefantenbullen erregten dieſer Tage britiſche Marine⸗Offiziere, die einen Urlaub in Süd⸗Rho⸗ deſia gemeinſam bei der Jagd auf afrikaniſches Großwild verbrachten. Unter ihnen beſanden ſich einige begeiſterte Filmamateure, die einen Auf⸗ nahmeapparat zu ihrer Expedition mitgenommen hatten. Zu ihrer Freude ſahen ſie eine große Ele⸗ fantenherde herankommen. Sofort ſtoppten ſie ihr Auto, ſtellten den Apparat auf und bemühten ſich um einige Nahaufwahmen der Dickhäuter. Doch der Leitbulle der Elefantenherde war mit ſolchem Unter⸗ fangen keineswegs einverſtanden, er ſtarrte bedͤroh⸗ lich auf die Kamera und ging mit gewaltigen Sätzen zum Angriff über. Glücklicherweiſe war der Motor nicht abgeſtellt. Der Fahrer gab ſo⸗ ſort Gas. Um Haaresbreite entrannen die Offi⸗ ziere den Rüſſelſchlägen des Elefanten. Vor dieſem Zwiſchenfall, der ihnen eine wunderſchöne Großauf⸗ nahme zerſtörte, hatten aber die Offiziere einige gutgelungene Filmaufnahmen von Büffeln und An⸗ tilopen herſtellen können. genügend zur Geltung bringen. Der Dickhäuter aber ſtieß mehrmals ſeine mächtigen Hauer dem Löwen in die Seite. Mittlerweile war vom Ozean her die Flut gekommen, das Flußpferd tauchte unter und ſchwamm fort. Der entſetzlich zugerichtete Kadaver des Löwen wurde bald ans Ufer getrieben. * — Nach den neueſten Forſchungen iſt der Igel gegen jede Art von Giften unempfindlich. Er kann nicht nur giftige Inſekten ungeſtraft vertilgen, ſon⸗ dern auch den Kopf einer Giftſchlange mitſamt den Giftzähnen und ⸗drüſen. Ja, bei einem Verſuch über⸗ ſtand der Ingel ſogar eine Mahlzeit, die aus über⸗ aus giftigem Schweinfurter Grün(Arſen⸗Kupfer) beſtand, ohne den geringſten Schaden dabei zu nehmen. Ro maa von Jenny Sattler-Köalg Das Mädchen Elin wird geküßt 31 Elin Hallermann ſah Iſe Corvin verſonnen nach. Wie leicht dieſe Iſe dͤavonlief! Als ob ſie ſehr glück⸗ lich wäre!—— Ein tiefer Seufzer hob Elins Bruſt: Sie, die kleine Elin, war ſehr unglücklich. Nun, nach⸗ dem die größte Gefahr vorüber war, nachdem man hoffen konnte, daß alles wieder ſo einigermaßen und ohne großes Aufſehen in ſeine alten Gleiſe kommen würde— war eine furchtbare Leere um ſie, eine Leere, wie ſie ihr früher niemals ſo zu Bewußtſein gekommen war, obwohl ſie doch dͤamals genau das⸗ ſelbe Leben geführt hatte, wie ſie es jetzt wieder führtel Es war eine Leere, die ſie ſehr verzweifelt machte! Elin ſehnte ſich unendlich nach Manfred!— Wäh⸗ rend ſie jedoch früher noch hoffen konnte, während ſie einmal— damals am Fluſſe unten— geglaubt hatte, es könnte noch einmal alles gut zwiſchen ihr und ihm werden, mußte ſie nun einſehen, daß er ſich ſeinerſeits überhaupt nicht nach ihr ſehnte!— Nun, da alle Gefahr vorbei war, da Winkler mit ihm in Verbindung getreten war, da es nichts mehr zu hoffen und auch nichts mehr zu befürchten gab, da hatte ſie nicht ein Sterbenswörtchen wieder von ihm gehört. Er brauchte ſie nicht, und er ſuchte ſie nicht — und ſie ſelbſt war viel zu ſtolz, als daß ſie ihn nun ihrerſeits geſucht hätte, auch wenn ſie ihn noch ſo ſehr brauchte!— Denn ſie brauchte ihn ſchreck⸗ lich: ſie brauchte das Bewußtſein ſeiner Nähe, den Klana ſeiner Stimme, vor allem den Blick ſeiner flammend blauen Augen unter den dunklen, unter der Stirn faſt zuſammengewachſenen Brauen!—— Während ſie noch Iſe nachſchaute, kam von der anderen Seite der Straße her plötzlich oͤͤer gegan⸗ gen, an den ſie unabläſſig dachte!—— einer guten halben Stunde dort hinten in dͤer Töp⸗ fervorſtadͤt den weißen Rennwagen des Herrn von Erdmannsdorf nach der gut verlaufenen Probefahrt wieder verlaſſen hatte, zum erſtenmal ſeit Wochen wieder ein wenig leichter zu Mute!— In dieſer letzten halben Stunde hatte er ſich in Gedanken ſo ſehr mit Elin Hallermann beſchäftigt, daß es ihn nicht im geringſten wunderte, ſie jetzt hier vor ſeinem Hauſe anzutreffen!—„Er fährt! Es klappt!“ ſagte er darum ohne geroße Begrüßung zu ihr.„Endlich haben wir ihn wieder zuſammen!— Zwar hat es noch erheblich mehr Zeit gekoſtet, als ich angenom⸗ men hatte, aber nun iſt alles wieder gut.“ Elin kannte das ſchon: Alle Automobil⸗Ausbeſſe⸗ rungen koſteten ſtets erheblich mehr Zeit und Geld, als öie Wiederherſteller vorher annahmen, und als man ſelbſt erhoffte und glaubte. Das war ein Ge⸗ dulösſpiel, bei dem ſich keiner auskannte. „Sind Sie ſchon damit gefahren?“ fragte ſie ge⸗ ſpannt und erfreut. „Natürlich! Wir haben das halbe Land durchfah⸗ ren heute früh! Und dann kam zu guter Letzt doch noch eine dicke Panne, die uns gut zwei Stunden gekoſtet hat!— Ihr Winkler iſt übrigens ein fei⸗ ner Kerl, nur mit ſeiner Frau ſcheint es ein bißchen au havern!“ „Ja, er hat es nicht leicht mit ihr“, ſagte Elin langſam. Dieſe Frau Winkler war wirklich ein böſes Weib! Wenn man allein daran dachte, wie ſie neu⸗ lich Peter anguckte... Langſam ſtieg der Verdacht in Elin hoch, daß möglicherweiſe Frau Winkler dem Herrn von Eroͤmannsdorf——— In Manfred ſtieg auch ein Verdacht auf, aber er bewegte ſich in einer ganz anderen Richtung.„War⸗ ten Sie hier auf jemand?“ fragte er mißtrauiſch. Elin nickt.„Ja, auf Peter! Wir hatten uns auf halbvier Uhr verabredet, aber ich glaube, er hat mich ſchon wieder einmal verſetzt!“ Sie lächelte mühſam: „Und dabei ſagte er, er hätte mir etwas Wichtiges mitzuteilen!“ Manfreds Geſicht, das eben noch ſo hell und froh 1 war, verfinſterte ſich zuſehends.„So, er hat Ihnen können doch nicht weiter hier auf der Straße auf ihn warten— in dieſer Glut! Wenn es Ihnen nicht un⸗ angenehm iſt. ſo kommen Sie vielleicht mit mir zu uns herauf! Er muß ja jeden Augenblick kommen!“ „Natürlich! Sehr gern!“ ſagte Elin und ſtieg an ſeiner Seite die Treppen bis zu ſeiner Wohnung empor. Sie ſagte zwar„ſehr gern“, aber ein wenig beklommen war ihr dabei doch zumute! So beklom⸗ men. wie meiſtens, wenn ſie mit Manfred Corvin zuſammen war. Damals— bei der Hohen Mühle, und vorhin, als er kam, da war es einmal anders. Da war es ſo, wie ſie ſich in ihren Träumen ein Zuſammenſein mit ihm ausmalte. Aber es ſchien ſo, als könne Manfred Corvin auf die Dauer nicht freundlich mit ihr ſein, als müſſe er wortkarg und unliebenswürdig zu ihr ſein. * Stumm zoa Manfred Corvin den Wohnungs⸗ ſchlüſſel aus der Taſche. Als er ihn gerade ins Schloß ſtecken wollte, hörten ſie ͤrinnen in der Wohnung einen dumpfen Fall, einen ſo heftigen Fall, daß der ſteinerne Boden unter ihren Füßen ſchwach zitterte. „Was war das?“ flüſterte Elin erſchreckt. „Ich weiß nicht!“ gab Manfred haſtig und leiſe zurück und horchte vorſichtig in oͤie Wohnung hin⸗ ein. Nichts rührte ſich mehr. Nach einigen Augen⸗ blicken vergeblichen Lauſchens flüſterte Elin wieder: „Da muß doch ein Menſch geſtürzt ſein!“ „Ja, aber es iſt doch gar niemand in der Woh⸗ nung drin!“ gab Manfred zurück.„Meine Geſchwi⸗ ſter ſind nicht oͤaheim, und die beiden Untermieter ſind Bankbeamte, die fahren übers Wochenend ſtets nach Haus!——— Ich muß gleich nachſehen, was los iſt!“ Er ſchloß nun raſch die Tür auf. Einen Augenblick hielt ihn Elin am Aermel feſt. „Mir fällt ein“, ſagte ſie,„daß doch jemand in der Wohnung drin iſt! Iſe ſagte es mir ja, als ſie fort⸗ ging. Ein Herr wartet auf Sie, glaube ich, der Sie ſprechen will!“— Sie hatte Angſt um Manfred. Am Manfred Corvin war es jetzt, nachdem er vor! etwas Wichtiges mitzuteilen! Na ſchön! Aber Sie[liebſten hätte ſie ihn nicht hineingelaſſen, aber ihn ſo richtig feſtzuhalten, das wagte ſie natürlich nicht! Ohne ein Wort zu erwidern,— aber immer noch dieſe kleine Mädchenhand auf dem Rockärmel— öff⸗ nete Manfred die Tür zum Wohnzimmer. Was er dort ſah, war freilich ſo furchtbar, daß er lange zögerte, ehe er ganz in das Zimmer hineintrat.— Am Boden, auf der rechten Seite doͤes Raumes, lag regungslos eine menſchliche Geſtalt. Sehen konnte man nicht viel von ihr! Der Kopf war von dem einen öͤer beiden Arme verdeckt. Unter der ſchlaff herabhängenden Hand, dicht am Fuße des Bettes, ſtand eine winzige Lache Blut. Elin war tiefblaß geworden. Ihre Hand glitk von Manfreds Arm. Einen Augenblick ſchaute ſie wortlos zu Manfred auf, der ihren Blick ebenſo wortlos erwiderte. Endlich kniete er nieder und ſchob den Arm ein wenig vom Geſicht des leblos Daliegenden.„Pon⸗ fiek!“ murmelt er undeutlich vor ſich hin, und der Schreck überfiel ihn noch einmal mit doppelter Ge⸗ walt. Der Mann, den er ſeit Jahren kannte, lag nun ſo vor ihmm Das Mäochen hatte nicht verſtanden. fragte es mit ſchwankender Stimme. Manfred taſtete Ponfiek mit zitternden Fingern ab.„Ich weiß nicht!— Ich glaube nicht!— Ich hoffe, er lebt noch!“ Nun kniete auch Elin nieder. Sachte hob ſie das Haupt des Verunglückten empor, um vorſichtig Pe⸗ ters Kopfkiſſen darunterzuſchieben. Ganz leiſe rie⸗ ſelte infolge der Erſchütterung neues Blut aus der Kopfwunde.„Was iſt das?“ fragte ſie, auf die Wunde deutend. „Ich weiß nicht!“ murmelte Manfred und ſchauie auf die kleinen Hände, die mit fraulicher Sicherheit das Haupt Ponfieks weich betteten.„Einen Schuß haben wir doch nicht gehört!— Es muß ein Schlag⸗ anfall oder ſo etwas Aehnliches geweſen ſein, und dabei iſt er dann vielleicht auf die eiſerne Kante des Bettes aufgeſchlagen!“ „Tot?“ (Fortſetzung ſolgt) Donnerstag, 23. September 1937 Gründung der „Sleinkohlen-Elekiriziſäis-AG“ AK zunächst 500 000 RNM Anſchließend an die am 20. September ab gehaltene HV des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikats wurde— Firma„Steinkohlen⸗Elektrizitäts⸗AG“ mit dem Sitz in Hſien gearündet. Die Geſellſchaft iſt zunächſt mit dem Mindeſtkapital von 500 000 4 ausgeſtattet. Der AR iſt nach dem neuen Aktienrecht bereits auf die Höchſtzahl von ſieben Perſonen begrenzt und beſteht aus folgenden Herren, die auch den Beirat der Ruhrelektrizität⸗Gmbc, der bis⸗ berigen Studiengeſellſchaft des Steinkohlenbergbaus für Elektrizitätsfragen, bildeten: Bergaſſeſſor Kellermann GHH), Generaldirektor Bergaſſeſſor Buskuehl(Harpen), eneraldirektor Dr. Dechamps(Concordig Bergbau), Ge⸗ neraldixektor Bergaſſeſſor Landrat a. D. Wilhelm Tengel⸗ mann(Hibernia). Bergaſſeſſor Dr.⸗Ing. Winkhaus(Man⸗ zesmann), Generaldirektor Dr. Janus(Kohlenſyndikat), Regierungsaſſeſſor a. D. Dr. Holle(Kohlenſyndikat). Den Vorſitz hat Bergaſſeſſor Kellermann übernommen. Dem AR der neuen AG wird ein Beirat zur Seite ſtehen, beſtehend aus Vertretern von Mitgliedszechen. Den Vorſtand der Geſellſchaft bilden Oberingenieur Haack(Dortmund), Di⸗ xechtor Dr. Lent(Wanne⸗Eikel) und Direktor Raueiſer (Eſſen). Die Steinkohlen⸗Elektrizitäts⸗Ach wird als erſtes in dieſen Tagen einen Vertrag mit den VEwW über eine gemeinſame enge Zuſammenarbeit im weſtfäliſchen Raum abſchließen. Die Verhandlungen mit dem RE ſcheinen noch nicht . einem Ergebnis gekommen zu ſein. Obwohl das neue emeinſchaftsunternehmen des Ruhrbergbaues auf Grund der in der Syndikatsverſammlung erteilten Vollmacht mit einem AK von bis zu 40 Mill. ausgeſtattet werden kann, da die Koſten für die beiden geplanten Kraftwerke ſich etwa in dieſer Höhe bewegen werden, hat man ſich zu⸗ nächſt mit dem im neuen Aktienrecht feſtgeſetzten Mindeſt⸗ nennbetrag von 500 000/ begnügt. Wahrſcheinlich ſoll ein Teil der Baukoſten auf dem Anleihewege gedeckt werden. Man hat bei der Firmenbe⸗ deichnung einen neutralen Namen gewählt und das Wort „Ruhrelektrizität“ wohl oͤeshalb weggelaſſen, weil an der Gründung außer der Ruhrkohle auch die Soarkohle und das Aachener Revier als Mitglieder des Syndikats betei⸗ ligt ſind. Die Reichsposi prũfi Erleichierungen für die Wirischafi „Geschäfisanfwori Sendungen“ Reichspoſtminiſter Dr.⸗Ing. e. h. Ohneſorge hat in der „Deutſchen Volkswirtſchaft“ eine Betrachtung über die Be⸗ deutung der Deutſchen Reichspoſt für die deutſche Wirt⸗ ſchaft begonnen. Darin ſagt er, ein großer Teil der viel⸗ fältigen Verwendungsformen der Deutſchen Reichspoſt ſei überhaupt nur aus den Bedürfniſſen der Wirtſchaft entſtan⸗ den und diene in allererſter Linie ihren Belangen. Dies gelte vor allem von den Druckſachen, Poſtwurfſendungen, Geſchäftspapieren, Warenproben und Miſchſendungen. Der Brief ſei noch heute das beliebteſte Nachrichtenmittel. Die Zahl der von der Reichspoſt bearbeiteten Briefſendungen betrug in der Zeit vom 1. Apri! 1936 bis zum 31. März 1937 mehr als 6,4 Milliarden. Wie ſtark an dieſer Zahl die Wirtſchaft beteiligt iſt, ergibt ein Vergleich mit den Vor⸗ jahren. 1933 vermittelte die Deutſche Reichspoſt 5,5 Mil⸗ liarden, 1035 bereits 5,7 Milliarden Briefſendungen. Die gewaltige jährliche Steigerung, die allein im letzten Jahre 11,59 v. H. ausmacht, iſt aber in erſter Linie auf wirtſchaftliche Vorgänge zurückzuführen, da die Zahl der Priwatbriefe im weſentlichen gleich bleibt und nicht wie die Geſchäftsbriefe von dͤen Konjunkturſchwankungen erfaßt wird. Die Reichspoſt prüft, wie der Miniſter erklärt, ſtän⸗ dig, auf welche Weiſe ſie der deutſchen Wirtſchaft weiter oͤurch Einführung neuer Verſendungsformen die Arbeit er⸗ leichtern kann. So wird zur Zeit die Zulaſſung ſogenann⸗ ter„Geſchäftsantwortſendungen“ geprüft. Dieſe hätten folgende Bedeutung: Den Werbeſendͤungen ſind vielfach Karten oder Umſchläge beigefügt, die der Emp⸗ fänger zur Beſtellung von Waren und Zeitſchriften voͤer zu ſonſtigen Mitteilungen an den Abſender benutzen ſoll. Aus Gründen leichterer Werbung nämlich wünſcht der Abſender, daß dem Empfänger, den er als Kunden zu gewinnen hofſt, durch das Abſenden der Beſtellung beſondere Koſten nicht entſtehen. Das kann er bisher nur dadurch erreichen, daß er die Rückantwort⸗ oder Beſtellkarte ſelbſt freimacht. Da⸗ bei entſteht die Gefahr, daß die freigemachte Beſtellkarte oöder Freimarke für andere Zwecke benutzt wird, denn nicht jede Werbung erzielt eine Beſtellung. Der Notbehelf, Rück⸗ antwortkarten mit dem Auforuck„unfrankiert“ als Druck⸗ ſachen abzuſenden, iſt recht koſtſpielig, weil für die nicht⸗ freigemachte Druckſache die Gebühr einer nichtfreigemachten Poſtkarte erhoben wird. Es wird nun geprüft, ob von die⸗ ſer Beſtimmung nicht zur ſog.„Geſchäftsantwortſendungen“ abgewichen werden kann. * Bu ger Lüdenſcheider Metallwerke A, Lüden⸗ id.— er 5 v. H. Dividende. Das Geſchäftsjahr 37(S0. April) nahm einen zufriedenſtellenden Verlauf. ſtellungseingang und Umſatz erfuhren im In⸗ und Aus⸗ land eine Steigerung von etwa 30 v. H. Der Anteil der Ausfuhr am ſamtfertigwarenabſatz ſtellte ſich auf faſt 50 v. H. Den mit der Produktivnszunahme geſtiegenen Bedarf an Rohſtoffen habe man befriedigen können. In der Verwendung von Inlandsrohſtoffen und Austauſch⸗ werkſtoffen wurden weitere Fortſchritte erzielt. Der Roh⸗ extrag erhöhte ſich auf 7,97(6,52) Mill./ neben 0,07(0,82) Mill. außerordentlichen Erträgen. Unter den Aufwen⸗ darngen betragen Löhne und Gehälter 3,13(2,74), ſoziale Abgaben 0,36(0,21), Zinſen ſind mit 0,17 unverändert. Be⸗ ſitzſteuern erforberten 0,1(0,60), alle übrigen Aufwendun⸗ n 1,71(.45). Abſchreibungen auf Anlagen wurden mit 740(748), anbere Abſchreibungen mit 0,51(% Mil vorgenommen, danach ſteht einſchl. 70 688(82 000) 4 Vor⸗ ktag ein Reingewinn von 338 509(197 930) zur Ver⸗ fügung, aus dem der HVam 24. September die Ausſchüt⸗ kung einer Dividende von unv. 5 v. H. auf das erhöhte Ack von 3,50(2,49) Mill. vorgeſchlagen wird. Dem Rücklagefonos ſollen 93 785(—) zugewieſen und 65 835/ vorgetragen werden. HaxDnIs- WIRTSCHAFTS-ZTUNC der Neuen Mannbeimer Zeitung * Martin Brinkmann AG, Bremen— Wieder 8 v. H. Dividende. In der HB wurde der Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1936 genehmigt. In der Bilanz ſtehen, wie im Vorjahre, ſämtliche Anlagewerte und die Beteiligungen mit einem Merkpoſten von je 1/ zu Buch. Ferner ſind(alles in Mill. /) ausgewieſen: Warenbeſtände mit 14,3(21,9), Wertpapiere und Steuerzeichen mit 12,1(12,2), Anzahlun⸗ gen mit 0,5(0,9), Forderungen mit 5,7(6,6), flüſſige Mittel mit 4,6(3,7), Rücklagen bei unverändertem Aktienkapital von 8 000 000 4) mit 11,1(10,2), Rückſtellungen mit 4,7 (5,1), Wertberichtigungspoſten mit 0,7(0,7), Verbindlich⸗ keiten auf Grund von Warenlieferungen mit 1,3(9,3), Ver⸗ bindlichkeiten gegenüber abhängigen Geſellſchaften mit 0,3 (0,1), ſonſtige Verbindlichkeiten, hauptſächlich noch nicht fällige Zölle und Steuern, mit 9,4(12,0). Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt: 10,8(10,7) Löhne, Gehälter 1,7(5,5) Abſchreibungen auf Anlagen und andere Abſchrei⸗ bungen, 4,5(2,7) Beſitzſteuern, 16,1(15,9) alle übrigen Aufwendungen, 26,7(34,8) Ertrag nach Abzug der Auf⸗ wendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe und Steuer⸗ zeichen, 0,7(0,1) ſonſtige Kapitalerträge und 6,5(0,8) außer⸗ ordentliche Erträge. Für das Geſchäftsjahr 1936 ergibt ſich ein Gewinn von 0,57(0,68), ſo daß unter Berückſichti⸗ gung des Gewinnvortragegs aus 1935 von 0,64(0,70) ein Gewinn von 1,21(1,38) zur Verfügung ſteht, aus dem wie⸗ der 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden, während der Reſt vorgetragen wird. * Brandſchäden bei den deutſchen öffentlichen Feuerver⸗ ſicherungsanſtalten im Auguſt. Die deutſchen öffentlich⸗ rechtlichen Feuerverſicherungsonſtalten verzeichnen im Auguſt eine Geſamtſchadensſumme von 5,89 Mill./ gegen⸗ über 5,31 Mill. im Juli und 5,33 Mill.„ im Auguſt 1936. Von dieſer Summe entfallen auf Gebäudeſchäden 4,60 Mill. /, auf Mobiliarſchäden 1,28 Mill. /. Die Ge⸗ ſamtſchadenſumme des Auguſt 1937 verteilt ſich auf 6220 Brandſchadenfälle, denen 6491 im Juli 1937 und 5520 im Auguſt 1936 gegenüberſtehen. Der bisherige Schadenverlauf des Jahres 1937 zeigt bei den Brandſchadenwerten wie im Vorjahr ein ſtetiges Anſteigen der Kurve, während die Schadenhäufigkeit ebenſo wie im Vorjahr ſeit Jahresmitte eine weitere Rückläufige Bewegung aufweiſt. Der Haupt⸗ anteil der Schadenswertſteigerung entfällt auf die Mo⸗ biliarſchäden. * Die deutſchen Zuckerfabriken. Im Auguſt fand in den Zuckerfabriken eine Rübenverarbeitung nicht ſtatt. An Rohzucker wurden 144.120 Dz., an Verbrauchszucker 63 890 Dz. und an Rübenzuckerabläufen 52332 Dz. verarbeitet. Vom 1. Oktober 1936 bis 91. Auguſt 1937 ſtellte ſich damit im Vergleich zum entſprechenden Zeitraum der vorjährigen Kampagne die Verarbeitung von Rohzucker auf 10 770 202 (10 206 433) Dz., von Verbrauchszucker auf 223 932(171 614) Dz. und von Rübenzuckerabläufen auf 715 467(662 914) Dz. Gewonnen wurden im Auguſt 2305 Dz. Rohzucker und 199265 Dz. Verbrauchszucker ſowie 51 918 Dz. Rüben⸗ zuckerabläufe mit weniger als 70 v. H. Reinheitsgrad. Damit erreichte die Rohzuckergewinnung vom 1. 10. 1936 bis 31. 8. 1937 eine Höhe von 11,33(10,56) Mill. Dz., wäh⸗ rend ſich die Verbrauchszuckergewinnung auf 15,92(14,88) Mill. Dz. und die Gewinnung von Rübenzuckerabläufen mit weniger als 70 v. H. Reinheitsgrad auf 4,06(3,79) Mill. Dz. belief. In den freien Verkehr übergeführt und verſteuert wurden im Auguſt 514 Dz. Rohzucker und 1,37 Mill. Dz. Verbrauchszucker, auf die zuzüglich der anderen Zuckererzeugniſſe, wie Stärkezuckerſyrup, feſter Stärke⸗ zucker uſw., 29,64 Mill. Dz. Zuckerſteuer entfallen. Noch keine Entſcheidung über die Dauer der Pariſer Weltausſtellung. Im Augenblick wird die Möglichkeit einer Verlängerung der Pariſer Weltausſtellung geprüft. Eine Entſcheidung iſt in dieſer Frage bisher noch nicht getroffen worden. i Die reichsdeutſche Induſtrieabordnung bei Bundes⸗ präſident Miklas. Die reichsdeutſche Inoͤuſtrieabordͤnung, die Dienstag abend nach Beſichtigung der öſterreichiſchen und ſteieriſchen Induſtrie in Wien eintraf, wird ſich zwei Tage in der öſterreichiſchen Hauptſtadt aufhalten. Mitt⸗ woch vormittag wurde das Elektrizitätswerk Simmering der Gemeinde Wien und die neuerbaute vor ihrer Eröff⸗ nung ſtehende Reichsbrüche beſichtigt. Dann empfing der Bun despräſident die reichsdeutſche Abordnung. Bundes⸗ präſident Miklas ſprach oͤen Wunſch aus, daß auch die wei⸗ tere Fahrt ähnlich anregend verlaufen möge wie bisher. Nachmittags veranſtaltete der oͤeutſche Geſchäftsträger einen Empfang, an dem außer der reichsdeutſchen Abordnung zahlreiche öſterreichiſche Induſtrieführer ſowie Vertreter der reichsdeutſchen Preſſe teilnahmen. Abends gab der öſterreichiſche Indͤuſtriellenbund ein offizielles Bankett. Der Präſident des öſterreichiſchen Induſtriellenbundes, Staatsrat Urban, wies in ſeiner Begrüßungsanſprache auf den außerordentlichen Einoͤruck hin, den die öſterreichiſchen Induſtrieführer bei ihrer erſt vor kurzem erfolgten Reiſe durch Deutſchland gewonnen hätten. Funklionssförungen an den Welirohsiofimärkien Ende der Preistreibereien für Kakao.— Ab 1. Okto⸗ ber wieder Pfefferterminhandel in London.— Im Schatten der hohen Wollpreiſe.— Erhöhtes Angebot in Metallen. Gegen Mitte Anguſt ſah es ſo aus, als würde die Ent⸗ wertung der Welthandelsartikel zum Stillſtand kommen. Eine kleine Schicht von Spekulanten hielt den Zeitpunkt für gekommen, wieder Anſchaffungen in den Warengruppen des Maſſenkonſums vorzunehmen, und auch die verarbei⸗ tende Induſtrie ſchien ihre Abneigung gegen den Bezug von Gütern aufgeben zu wollen. Die Erholung war aber nur von kurzer Dauer; ſie machte bald einem neuen Schrumpfen der Geſchäftstätigkeit Platz, die um ſo mehr überraſchen muß, als die Hauptarbeitszeit des Jahres un⸗ mittelbar bevorſteht. Verſchiedene Faktoren haben die Keime zur Beſſerung erſtickt. Zu den lähmenden Einflüſſen, die vom Fernoſtkonflikt ausgehen, geſellte ſich die Unklarheit über das Schickſal des franzöſiſchen Franken und über die Entwicklung der weltpolitiſchen Lage. Außerdem fehlt es nicht an Stimmen, die die Ausſichten eines neuen Kon⸗ junkturſchwankungegn in den USA durchaus nicht ſo roſig beurteilen, wie es meiſt geſchieht. Endlich geht von den hohen Ernten eine Funktionsſtörung aus, die nicht nur die fernt. Getreidepreiſe dauernd beunruhigt, ſondern auch die Baum⸗ wolle und andere Artikel unter einem ſtändigen Drucke hält. Der Kaffee bleibt trotz aller Stützung durch Vernichtung (oie Toagesmenge ſoll auf 100 000 Sack geſteigert werden) und trotz gelegentlichen Entgegenkommens in den Preiſen das Stiefkind des Kolonialwarenmarktes. Auch hier bilden oͤie ungeheuren Ernten dos Haupthindernis für die nor⸗ male Geſundung. Die Beſtände Braſiliens einſchließlich der neuen Ernte werden auf 57,5 Mill. Sack(a 60 Kg.) geſchätzt, ein Quantum, für das ſich ſelbſt bei größter Pro⸗ paganoͤg kein entſprechender Abſatz finden läßt. Unter ſol⸗ chen Umſtänden begreift man es, warum der Anteil Braſi⸗ liens an der Deckung des Weltkaffeebedarfes(vor 1914: 65 v..) auf 60 v. H. in 1935 und 56 v. H. in 1936 zu⸗ ſammengeſchrumpft iſt.— Die Kakaonotierungen neigen ſeit einigen Tagen zur Schwäche, oder wenigſtens doch nach unten. Vielleicht hot man hierin die erſte Reaktion auf die Unterzeichnung eines Abkommens zu erblicken, das zwölf Schiffahrtsgeſellſchaften, die den Einkauf und Trans⸗ port von der Goldküſte her beſorgen, zwecks Ausſchaltung des ungeſunden Wettbewerbes geſchloſſen haben.— Tee bleibt in ſich recht widerſtandsfähig; der Abwanderungs⸗ prozeß von der billigen zu den Qualitätsſorten machte weitere Fortſchritte. 53 Recht gering war die Unternehmungsluſt im Zucker⸗ handel, und es kam in Neuyork infolge Glattſtellungen zu einem gelegentlichen Preisdruck. Das Geſchäft Javas ver⸗ läuft anläßlich des Fernoſtkonfliktes recht unregelmäßig. Reis zog in Burma auf erhöhte Nachfrage Niederländiſch⸗ Indiens und wegen des Fehlens von Schiffsraum etwas an. Auch in Hongkong war Reis teurer, do dort angeblich der Taifun Schäden ongerichtet hat. Der Markt von Siam zeigt hingegen keine nennenswerten Veränderungen.— Am 1. Oktober heginnt in London wieder ein Termin⸗ handel mit Pfeffer. Schon vor dem Kriege gab es dieſe Einrichtung; ſie wurde ſpäter ſtillgelegt.— Unter den Oelen und Fetten wäre das Schmalz in Amerika als ge⸗ beſſert zu erwähnen. Leinſaat war leidlich gehalten; als überaus ſtörend wird das Anziehen der la Plata⸗Fracht⸗ raten empfunden. Was die Ernteverhältniſſe anlangt, 10 rechnet Argentinien mit einem guten Mittelertrag(14 Mill. To.), das entſpricht ungefähr dem Borjahrsquontum. — Eine Rekordernte in Walnüſſen ſteht in Deutſchland bevor. Der Baumertrag iſt auf Grund des gegenwärtigen Befundes mit 27 Kg. zu veranſchlagen(13,8 in 1936, 5,5 Kg. in 1935 und 18 Kg. in 1934).— Die lokalen Kolonial⸗ waren, namentlich die Hülſenfrüchte, haben zunächſt noch verhältnismäßig geringe Umſätze, doch dürfte hierin wäh⸗ rend des Oktober eine grundlegende Aenderung eintreten. Der Erntedruck auf die Baumwollpreiſe in den SA ſetzte ſich während der letzten Zeit auch auf alle übrigen Herkünfte fort. Die Lage wird noch dadurch verſchärft, daß in einer Anzahl von Ländern die Anbauflächen nicht un⸗ beträchtlich erhöht worden ſind: ſo in China um durchſchnitt⸗ lich 12 v.., in Indien um ö v.., in Braſilien ſogar um 20 v. H. Ferner haben auch die Sowjetunion, einige Balkanſtaaten, die Türkei und Italien ihr Baumwollarcal vergrößert. Weſentlich hinter dem Vorjahrsergebnis zurück bleibt lediglich Argentinien, das infolge Trockenheit in ſei⸗ nen Baumwolldiſtrikten 60 v. H. weniger ernten dürfte. Was mit der Baumwolle binnen Sechsmonatsfriſt vor ſich gegangen iſt, beweiſt die Tatſache, daß Anfang März hierfür noch 15/ Cents bezahlt wurden, während ſich der Preis jetzt um etwa 9 v. H. herum bewegt. Soeben wird bekannt, doß Aegypten einen Ertrag von 2,2 Mill. Ballen oder 15 v. H. mehr als i. V. erwartet. Was von einem Ausſull Ja⸗ pans als Bezieher amerikaniſcher Baumwolle zu halten iſt, braucht nicht des weiteren ausgeführt zu werden; es würde die Lage der USA außerordentlich erſchweren. Der Sturm auf das internationale Wollangebot hat ſich— nicht zuletzt infolge der hohen Preiſe— gelegt. Die auſtraliſchen Verſteigerungen verliefen zwar noch einiger⸗ maßen befriedigend, wenigſtens was den Umfang der Zu⸗ ſchläge anlangt; indes war auch dieſer Erfolg nur durch Preiskonzeſſionen zu erzielen. Im übrigen wurde das Ge⸗ ſchäſt durch eine Verlautbarung behindert, wonach Japan das im auſtraliſch⸗japaniſchen Handelsvertrag vorgeſehene Einkaufsquantum(800 000 Ballen) erheblich beſchneiden wolle. Amerika fehlt gleichfalls als Käufer auf dem Auſtrat⸗ Wollmarkt; außerdem legten ſich auch die europäiſchen Ein⸗ käufer Zurückhaltung auf. Unter ſolchen Vorbedingungen begann die Londoner Wollverſteigerung. Man zögerte auf allen Seiten, doch gewann ſchließlich wieder eine freund⸗ lichere Stimmung die Oberhand, weil aus Südafrika Kla⸗ gen über Dürreſchäden bekannt wurden.— Die Lage Her Jute hat ſich gebeſſert, da nunmehr als feſtſtehend angeſehen werden darf, daß der derzeitige Bedarf nur knapp aus der indiſchen Ernte geöeckt werden kann. Die Vorräte in Kal⸗ kutta, ͤie im Sommer 1935 noch 1 Mill. Ballen betrugen, ſind auf 350 000 Ballen im Juni d. J. geſunken.— Bei der Seide iſt eine leichte Beſſerung zu beobachten. Die Metallmärkte ſtanden im Zeichen eines vermehrten Angebotes. Standard⸗ und Elektrolytkupfer liegen nicht mehr weit vom bisher niedrigſten Preisniveau d. J. ent⸗ Ob die neuerliche Abſchwächung auf ein Verſagen der Käufer zurückzuführen iſt, ooͤer ob die Spekulation wie⸗ der nach unten operierte, iſt ſchwer zu entſcheiden.— Zinn verfiel gleichfalls einer Schwäche, doch iſt im Vergleich zum Kupfer eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit feſtzuſtellen.— Das Blei hatte am 15. Juni mit 1296 Golopfund ſeinen niedrigſten Jahrespreis. Dieſer iſt nunmehr unterſchritten worden, da die Spekulation konjunktur befürchtet.— Das Zink liegt zwar preislich noch immer über dem Blei, aber es wurde doch von der matteren Tendenz der übrigen Metalle mitgezogen. Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandelsartikel geht aus nachſtehender Tabelle hervor(in der betreffenden Landeswährung): Dez 32 Dez.33 Juli84 Dez. 85 14.937 jetzt Weizen Chicago 49,50 81.50 8787 101.50 101,53 104.84 Roggen Chicago 30,00 53.25 64.63 49.88 79. 81,84 Mais Chicago 2„ o 10 Schmalz Chicago.30.40 B10 43 ucker Magdeburg 5,10 3,.85.25.80 45 45 ucker Neuyork 66,00 110,00 107,00 214.00 0 autſchuk London.40 4,40.2.5 9,7 8,87 Baumwolle Bremen.20 11.50 1446 13. 9. Baumwolle Neuyork BPP.01 8,95 Kupfer London 60 32,19 29,63 55,0 50,285 Zucker⸗Notterung für Kontrakt 4. ein Nachlaſſen der Rüſtungs⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 439 Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig und behaupiei Frankfurt, 2. September. An der Abenobörſe konnte ſich kein nennenswertes Geſchäft entwickeln, auch die Kursverönderungen waren iunbedeutend. Im ganzen blieb die freundliche Haltung beſtehen. Etwos höher notierten Zellſtoff Waldhof mit 157,25, Mannesmann mit 12276, andererſeits Geſfürel 70 v. H. niedriger mit 154. Farbeninduſtrie waren auf dem erhöhten Mittigsſtand leicht angeboten. An den Rentenmärkten herrſchte Geſchäftsſtille. Kom⸗ munal⸗lümſchuldung nannte man mit 94,6 570. Auch ſpäter hielt ſich die Umſatztätigkeit in recht engen Grenzen. Die Grundſtimmung blieb aber nach wie vor freundlich, und die Kurſe bamen größtenteils behauptet, vielfach auch 4 v. H. höher, zur Notiz. Vermehrtes In⸗ tereſſe verblieb in Montanaktien. Auch Farbeninduſtrie und am Einheitsmarkt Dresdner Bink hatten etwas mehr Geſchäft. MAN waren weiter erhöht auf 139,50(139), ſchwächer lagen Conti Gummi mit 186(187,25), auch Akku⸗ mulatoren lagen 1 v. H. niedriger mit 25. Der Rentenmarkt war bis zum Schluß ohne nennens⸗ werte Umſätze, v. H. niedriger waren Farbenbonds mit 130,50. Waren und Märkte * Beginn der Spätkartoffelernte. In der Berichtswoche hat in foſt allen Gebieten Deutſchlands die Spätkartoffel⸗ ernte begonnen. Bei ausreichenden Anlieferungen konnte der Bedarf überall gedeckt werden; nur in einigen Gebie⸗ ten Süd⸗ und Mitteldeutſchlands hat die Belieferung des Marktes infolge des kühlen, regneriſchen Wetters etwas nachgelaſſen. Die Hauptverbrauchergebiete wurden meiſt aus der näheren Umgebung verſorgt. In Süddeutſchland wurde in der Berichtswoche der Speiſe⸗ und Futterkar⸗ toffelmarkt reichlich beſchickt. Nur in Baden verhinderte Regenwetter zeitweilig die Anlieferung von Speiſekar⸗ toffeln, doch waren die Verbraucherplätze mit Speiſekortof⸗ feln ausreichend verſehen. Nordbaden wurde aus der Saarpfalz beliefert. Die Umſätze in Futterkartoffeln be⸗ wegten ſich auf der Höhe der Vorwache. * * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 12—22, 8 bis 11; Aiepfel—16,—8; Pfirſiche 18—25, 10—17; Nüſſe 27—31, Kaſtanien 15; Kopfſalat—6; Senteer 2n Erbſen 18; Tomaten—4,5, 2; Blu⸗ menkohl W; irſing—6; Weißkraut 4; Rotkraut 7; Schlangengurken—12; Sellerie 10; Spinat—10; Felo⸗ ſalat 25; Endivienſalat—3; Zwiebeln 5.— Anfuhr gut, Nachfrage gut. * Obſtgroßmarkt in Zwingenberg. Anfuhr 1150 Zir.— Birnen—19, Zwetſchgen 10—11, Pfirſiche—23 Boh⸗ nen 14—15, Nüſſe 17—50, Aepfel—18, Tomaten—5, * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Lambsheim. Blumenkohl 17—18, Bohnen 13—15, Erbſen 15, Tomaten—4, Pfirſiche —20, Trauben 16, Aepfel 10, Birnen 12—14. * Schweinemarkt Tauberbiſchofsheim. Zufuhr: 99 Jung⸗ ſchweine, von denen 64 zu Paarpreiſen von 30—65 ver⸗ kauft wurden. Der Markt nahm einen ruhigen Verlauf. * D Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. September.(Eig. Dr.). Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Sept. 7,35, Nov. 7,47½ Jan. 7,60; Mörz 7,62/.— Mais(in Hfl. per Lrſt 2000 Kilo) per Sept. 111; Nov. 107,50; Jan. 107,50; März 108,25. E Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Sept.(Eig. Dr. Amerikon Univerſal Stand. Middl.(Schluß) Sept.(37) 503; Okt.: Nov. 504; Dez. 508; Jan.(38) 511; Febr. 514; März 517; April 520; Mai 523, Juni 525; Juli 528 Auguſt 550, Sept. 532, Okt. 554; Dez. 587; Jan.(80) 588; März 540; Mai 542; Tendenz ruhig. 1 9 Leinölnotierungen vom 22. Sept.(Eig. Dr.). Lon⸗ Kon: Leinſaat Pl. per Sept. 1396: Leinſant Klk. per Sept.⸗Okt. 15/1; Bombay per Sept.⸗Okt 1576; Leinſaatöl Ioko 30,9; dto. per Okt. 29,7½ per Jan.⸗Npril 20,4½ Baumwoll⸗Oel ägypt. 28,0; Baumwoll St. ägypt. per Sept. 3 Neuyork: Terp. 35,25; Savannah: Terp. Geld- und Devisenmarkt 4 Paris, 22. Kepiember Cchluh emilich). 144 95 J Spanien... Kopenhagen Wien 51.— —— E inn 154.— fioileni 16,19— berlia 1177.0 belgien 491,62 1 Schwelz 671,15J Siockhelm 748,— Warschen 456,— London, 72. September Gtklud emfüch) 3 495.32 K 9en] 22.40— J Mockan—— Schenbai Ane488 31 h 18.30f, unnle 83— ae, Amsierdam 897.06 f Oslo 19.90/ Konstantin. 618,— Australien 125.— paxis 14496 lissabon 110,13 then 46,50 J Mexiko 18.— Brüstel 29.4¼. Heisingtors226.18 Wien 25,31 Monferideo 28.— ſtalien 94.15— Lprag 142,.25 Warsthaen 25.20 LVaIparass 128.0 Beriin 12.34¾ L Budapes! 25,.— Buenos Aires] 16,.— Soenos Schweiz 4. Zelgrah 216.— ſio de Jan. 412.— auf London 15,40 Sponien... ISotis 400,— fongkang 1 1/262 Südafrika 100,1 Meialle Hamburger Mefallnofierungen vom 22. Sepiember Hupler FBonca- u. Kralts-Linn brief f Geld Prief J beld danſ zeld Ibezahh Januar 68.—68.—. 41.00341,.00. Hüttenrohzinn.. —5 68.— 68.—... B41,034L. OH... feinsilber(Rls. p. xg) ürz 33 . Feingold(AM. p. gr- . Alt-Platin(Abkàle) Cixcapr.—* Techn. relnes Plafin Detailyr,(RM. p. gr.. Mai Juui luli August 841/08400 RT 8 Sopiamb 68.— 68.— loto Cxtober 68.— 68.—.. 841, 084l, 0O... Anfimon Pegulus clnes.( 10.)72.— Movomd.58.—68,—-.. 64I,084,.. J Cuecesilber( per Flesche) 15,25 Deremb. 68,— 68.— 84,OIs4l,0. I Wolframere chives.(in Sh.).. 425.0 * Der Londoner Goldpreis betrug am 22. September für eine Unze Feingold 140 ſh 37 d= 86,7353 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,1258 Pence ⸗ 2,78860 4. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori An der heutigen Börſe konnte für 10 000 Tonnen Leer⸗ raum talwärts eingeteilt werden. Bergwärts wurden zwölf Kähne zur Verladung abgegeben. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. * das iſt der Glüͤckebeinger, bei dem Sie, ſoweit vorräkig, Lole and den amtlichen Gewinnplan erhalten und bei dem dann auch die Gewinne sgezahlt werden. Anſchriften werden Ihnen auf Wunſch gern — wenn Sie an die Preußiſch⸗ Süddeutſche Staatslotterie. Berlin Wö3s. Viktoriaſtraße 29, ſchreiben 5 Sie erkennen die Stantlienen Lotterie- 2 2 Einnahmen an diesem Zeichen im echwarzen, blau umränderten Felu. 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Was wir brauchen — das richtet ſich nach der Arbeit des Mannes und der Tätigkeit der Frau in dieſer Wohnung, richtet ſich auch nach den perſönlichen Liebhabereien und der eigenen Freizeitgeſtaltung. Aus dieſem wenigen ergibt ſich bereits, daß man ſich nicht immer an ſolch feſt geprägte Begriffe wie „Herrenzimmer“,„Speiſezimmer“ uſw. halten ſoll. Ein reines Speiſezimmer, das wirklich nur zum Eſſen, d. h. alſo im Höchſtfall ein paar Stunden am Tag ge⸗ braucht wird, iſt für die Mehrzahl un⸗ ſerer Familien nicht möglich. Das Zim⸗ gebraucht werden, es iſt damit kein„Nur⸗ Speiſezimmer“ mehr und verlangt alſo mer wird auch noch zu anderen Dingen N Praktische Winke für die Wonnune viel zu ſchreiben hat, ſondern nur ge⸗ legentlich, dem erſetzt der Bücherſchrank mit ein⸗ oder zwiſchengebauter Schreib⸗ klappe den großen Schreibtiſch vollauf. „Die Verbindung Fon Büfett und Vitrine kann auch zweckmäßig ſein, beſonders viel⸗ ſeitig ſind Kombinationen der Couch, die mit dem Abſtelltiſch beginnen und bis zur großen Sitzecke von Bücherſchränken um⸗ geben, reichen. Was man auch macht, man denke an eins: Wählt deutſche Hölzer für eure Möbel! Wer noch glaubt, ausländiſche Hölzer ſeien ſchöner, der hat nie die wun⸗ derbaren Wirkungen geſehen, die durch Farbtöne und Maſerung gerade bei den deutſchen Hölzern zu finden ſind. Keine Ecken ohne Gegenüber! Der Architekt verlangt: Die Wohnung ſoll nicht eine Reihe von Zimmern ſein, deren jedes für ſich lebt, ſondern ſoll den Eindruck eines Ganzen, eben einer„Woh⸗ nung“ bieten. Die Zahl von Quadrat⸗ metern unſeres Wohnraumes aber ſollen wir auch ausnutzen und nicht die wirk⸗ WWII 6, .. N auch keine„Nur⸗Speiſezimmer⸗Einrich⸗ tung“, ſondern eine ſolche, die ſeiner wirklichen Verwendung entſpricht. Ebenſo liegt die Sache mit dem Herrenzimmer. Warum ſoll ein Mann, deſſen Arbeits⸗ platz zu Hauſe überhaupt nicht liegt, ein Mann z.., der keine ſchriftlichen Ar⸗ beiten macht, einen Schreibtiſch haben? Warum ſoll ſich jemand einen großen Bücherſchrank ins Zimmer ſtellen, wenn er ihn im weſentlichen doch nur„pro korma“ füllt oder zum Aufbewahren von anderen Dingen verwendet? Auf der anderen Seite: Der Arbeits⸗ platz für Mann und Frau braucht nicht ein Ding zu ſein, das man unbedingt verſtecken will, wenn jemand kommt. Er kann ruhig im Zimmer ſein, denn er ge⸗ hört nun einmal zum Bewohner und zur Wohnung. Den Charakter erhält die Wohnung aus der Erkenntnis: Wozu dient ſie mir? So kommt man, wenn wir aus dieſer Betrachtung auf die Möbel ſchließen, zu der Einſicht, oͤie vielen ſchon aus finan⸗ ziellen Gründen gut und angenehm ſein muß. Man wird ſich von ſo eigenartig feſt verankerten Begriffen, die über ein Zimmer und ſeine Einrichtung geſetzt worden ſind, freizumachen und ſeine Ein⸗ richtung oft aus Einzelſtücken zu⸗ ſammenzuſtellen haben. Aus jenen Ein⸗ zelſtücken nämlich, die man wirklich braucht und die man nicht nur kauft, weil ſie„doch dazu gehören“ und weil Schultzens ſo etwas auch haben. Einzelſtücke! Es ſchadet alſo gar nichts, wenn vorhandene Möbel durch neue er⸗ gänzt werden. Jede Möbelgruppe in einem Raum darf ruhig eine Atmoſphäre für ſich haben, man ſoll jedes Möbel durch ſeine Form ſprechen laſſen—— zerriſſen braucht ein Raum dadurch nicht zu wer⸗ den. Der Innenarchitekt von heute ſpricht von einer Harmonie der Kontraſte. Beſonderen Erforderniſſen entſprechen ſehr oft Möbelkombinationen. Wer nicht 0 liche Wohnung dadurch verkleinern, daß wir Durchgangszimmer anlegen. Faſt in jeder Wohnung wird es heute eine oder mehrere gemütliche Ecken geben, ſei es, daß man dort ein paar Seſſel um einen Tiſch gruppiert, ſei es, daß man ſich mit Couch, Polſterſchränken uſw. eine Ecke ſchafft. Es iſt weniger wichtig, daß dieſe Ecke nett wirkt, wenn man durch die Tür auf der anderen Seite des Raumes zu ihr hinblickt. Viel wich⸗ tiger muß es uns ſein, darauf zu achten, daß die Ecke ſchön und gemütlich wirkt, wenn man ſie benutzt.„Keine Ecke ohne Gegenüber“ heißt die Forderung. Man ſoll dafür ſorgen, daß der gegenüberlie⸗ gende Teil des Raumes durch ſeine Möbel, ſeine Ausſchmückung dem Auge einen angenehmen Gegenpol vermittelt. Nur dann, wenn der übrige Raum auf die Ecke bezogen iſt, wird man die Ecke ſelbſt als ſchön und vollſtändig empfinden. Stoff in der Wohnung. Hell ſoll die Wohnung ſein, hell die Tapeten, farbenfreudig auch die Vorhänge. Beſonders für den Winter iſt es wichtig, daß die Wohnung in jeder nur mög⸗ lichen Weiſe aufgehellt wird. Die Fenſter⸗ dekoration ſpielt für den ganzen Raum eine große Rolle, und nur zu oft wird dieſe Bedeutung überſehen. Der Store, für den es heute prachtvolle Stoffe gibt, verhilft dem Raum zur Geſchloſſenheit in der Wirkung, er hat ferner die Aufgabe, das einfallende Licht zu mildern und da⸗ mit die harten Schatten im Raum auf⸗ zuheben. Mit Hilfe des Stores und der übrigen Dekorationsteile kann man z. B. die beiden ſchmalen Fenſter einer Alt⸗ wohnung miteinander verbinden und da⸗ mit dem Raum ein modernes Ausſehen geben. Die ſeitlichen Vorhänge müſſen nicht unbedingt zum Zuziehen ſein, bei einem Gegenüber kann dieſe Aufgabe von der Untergardine übernommen werden, die nur bis zum Fenſterknopf zu reichen braucht. — Den Ratenkaufebk. d. ud Beftzubehör kaufen Sie bei uns in erstikl. 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Trumpf bei den Kindern iſt diesmal in erſter Linie eine Rundbahn mit einem entzückenden„richtigen“ Straßenbahn⸗Motorwagen. Stol dreht ſtets ein Büblein die Kurbel am Führerſtand, während ſein Freund als„Schaffner“ unermüdlich Klingelſignale nach vorn durchgibt. Die kleinen Mädchen ſpielen gern„Fahrgäſte“. Das Gegenſtück zur Straßenbahn iſt der vorſchriftsgemäß getarnte Militär⸗Laftkraftwa⸗ gen mit dem Flak⸗Geſchütz. Dazwiſchen flitzen die „Motorräder“ durch die Gegend. Gegenüber ſolchen Reizen kann das Fahrrad⸗Karuſſell nur beſtehen durch geringſtmöglichen Fahrpreis. Unter den Schau⸗ geſchäften„zieht“ insbeſondere die Bude, in der ſich ein Mädchen lebendig begraben laſſen will. Ein an⸗ deres läßt ſich von einem Kraftwagen überfahren, der mit ſechs Perſonen beſetzt iſt und 24 Zentner wiegt. Bei der Konkurrenz gibt Fräulein Helga an, gegen Starkſtrom gefeit zu ſein. Der andere Schlager im ſelben„Haus“ iſt der ſogenannte Glasmenſch. Zu den ſchon leicht verſtaubten Nervenkitzeleien iſt die „Kraftraöfahrt auf der Todeswand“ zu zählen. Er⸗ innerungen an fernſte Kinderzeit, lange vor dem Krieg, weckt das„Etagen⸗Panorama“. Das erſte eigene Konzert des Saarpfalz⸗Orche⸗ ſters in dieſem Winter, das Generalmuſikdirektor Profeſſor Ernſt Boehe leitet, findet am 10. No⸗ vember ſtatt. Die Reihe der Konzerte des Bildungs⸗ ausſchuſſes der JG⸗Farbeninduſtrie beginnen mit dem erſten Vorkonzert am 16. November und mit dem erſten Hauptkonzert am 17. November. Weinfeſt mit Weinraten. Auch in dieſem Herbſt wird mit dem Weinfeſt der Pfalzbau⸗Wirtſchafts⸗ betriebe das große„Weinraten“ verbunden, das alle Weinkenner der Gegend in die Schranken ruft. Er⸗ öffnet wird das Weinfeſt am Samstag, dem 2. Okto⸗ ber, in ſämtlichen Wirtſchaftsräumen des Pfalzbaus. Zur Verfügung ſtehen je dͤrei Tanzböden und Kapel⸗ len, Sektbude, Bierkeller, Bar und dergleichen. Ge⸗ boten wird zugleich ein verſtärktes Kabarett⸗Pro⸗ gramm. Das Feſt dauert bis einſchließlich 10. Ok⸗ tober. Der Pfalzbau wird entſprechend ausgeſchmückt. Der Konzertſaal des Pfalzbaues ſieht bereits am kommenden Sonntag eine Schau moderner Tänze im Rähmen eines Tanzfeſtes der Schule Schmitt und ſtrebungen feſtzuſtellen ſind, die Knöller, bei dem die Kapelle Lehmler mitwirkt. Hybriden zum Veredeln ungeeignet. In öffent⸗ licher Warnung wird darauf hingewieſen, daß in verſchiedenen Orten des Kreiſes Ludwigshaſen Be⸗ Anpflanzung und Vernichtung der Hybriden(Conſtantia⸗, Kilians⸗, Taylor⸗, Oberlin⸗, Seibel⸗Reben uſw.) zu umgehen, indem man die alten Hybridenſtöcke abſchneiden und mit Edelreiſern pfropfen will. Dieſes Verfahren iſt unſtatthaft, denn die Hybriden ſind nicht zum Ver⸗ edeln geeignet. Gewarnt werden insbeſondere auch die Hauſierer, die mit ſolcher Veredelung Geſchäfte machen wollen. Zuſtändig iſt lediglich die Pfälziſche Pfropfrebengenoſſenſchaft, Neuſtadt a. oͤ.., Lan⸗ dauer Straße 4. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Meßplatz: Schaumeſſe, Neuer Marktplatz: Verkaufsmeſſe. Pfalabau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten. Lichtſpiele: im Pfalzbau:„Verſprich mir nichts“.— Ule⸗ Rheingold:„Sieben Ohrfeigen“.— Palaſt⸗Lichtſpie „Capriolen“.— Union⸗Theater:„Der letzte Walzer“.— Atlantik:„Ein Mädel vom Ballett“.— Alhambra Mundenheim:„Tom Mir, der Held von Texzs“, . 2 Juidulbuuoue Mu l Fernlaſtzug fährt Böſchung hinab. Auf der Reichs⸗ autobahnſtrecke Heidelberg—Bruchſal fuhr am Mon⸗ tag ein Fernlaſtzug, deſſen Führer die nötige Vor⸗ ſicht in ͤͤer Leitung und Bedienung ſeines Fahr⸗ zeugs außer acht ließ, zu weit nach rechts und fiel die dort etwa 1 Meter hohe Böſchung hinab. Der. Fernlaſtzug und die Anlagen der Reichsautobahn wurden ſtark beſchädigt. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Der Geſamtſchaden beträgt etwa 1600 Mark. Beim unvorſichtigen Ueberqueren der Hauptſtraße lief am Montag eine Frau in die Fahrbahn eines Radfahrers. Die Frau wurde zu Boden geworfen und am Knie leicht verletzt. Tanzgaſtſpiele. Der berühmte Tänzer Alexan⸗ der von Swaine und ſeine Partnerin Dar ja Collin wurden von der Intendanz des Städtiſchen Theaters für ein Gaſtſpiel am 1. November ver⸗ pflichtet. Auch konnte die gefeierte ſpaniſche Tän⸗ zerin Manuela del Rio für einen Tanzabend im Januar gewonnen werden. Heidelberger Veranſtaltungen Städtiſches Theater: Pr. Gr. 2, 20—22.30 Uhr. Haus der Kunſt: Kolonialausſtellung. Geöffnet von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr. Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. us den Kinos: Heute „Boccaccio“(St. Pl. Miete B2, A Kammer und Odeon: keit“.— Capitol: Handy⸗Bandy mit ſeinem Enſemble.— 16 Gloria:„Rendezvous in Wien“. — abzurufen. Braunschweig, Mannheim, Mollstraße 12. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen. unseren innigstgeliebten Gatten, Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr ind. Daul Miazller Plötzlich und unerwartet im Alter von 47 Jahren zu sich in die Ewigkeit Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Marie Mäller geb. Hallen und Tochier Ruth :· „Unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ 8 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 23. September. Während es in Südoeutſchland durch von Oſten her aufglei⸗ tende Warmluft zu verbreiteten Regenfällen kam, hat ſich im übrigen Deutſchland im Bereich eines Hochdruckrückens freundliches Wetter gehalten. Es iſt damit zu rechnen, daß der Hochdruckeinfluß jetzt weiter ſüdwärts Raum gewinnt und auch Süddeutſch⸗ land Witterungsbeſſerung bringt. Vorausſage für Freitag, 24. Seytember Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt vielſach aufheiternd und im allgemeinen trocken, mittags ziemlich warm, meiſt nördliche bis öſtliche Winde. Anſere Zehn⸗Tage⸗Vorherſage Witterungsvorausſage für die Zeit vom 23. Sep⸗ tember big 2. Oktober 1937, herausgegeben von der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorher⸗ ſagen des Reichswetterdienſtes in Bad Homburg am 22. September abends: In einem großen Teile Deutſchlands hat ſich das Wetter erheblich gebeſſert. Doch muß im großen und ganzen auch weiterhin mit unbeſtän⸗ diger Witterung gerechnet werden, das heißt, es werden trübe, zu Niederſchlägen neigende Tage mit trockenen, wolkigen bis heiteren Tagen wechſeln. Die Niederſchläge werden aber im all⸗ gemeinen, vom Alpenvorland abgeſehen, nicht mehr ſo ſtark ſein wie in den beiden letzten Wochen. Die Aufheiterungen werden vermutlich im mittleren Norddeutſchland und im Oſten etwas häufiger und von längerer— zeitweiſe mehrtägiger— Dauer ſein als im Weſten des Reiches. Die Temperaturen werden in den nächſten Tagen— außer im Nord⸗ oſten— meiſt unter dem Regelwert liegen. In der nächſten Woche iſt jedoch zunehmende Er⸗ wärmung wahrſcheinlich. Die Geſamtſonnenſcheindauer wird an den meiſten Orten zwiſchen 30 und 55 Stunden betragen. Anmerkung: jährigen Zehntagevorherſagen. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. September + 13,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. September 11,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 11,5 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,1 Milli⸗ meter= 1,1 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 20. 21. Rhein⸗ Pegel 19. 20. 21. 22. 23. Rhein⸗Pegel 22.23. Rheinfelden.98ſ2.9,.983.008.30ſ][ Kaud 2322412482.7 Breiſach...081.9.2.06. Köln 185 205.2242.23 Kett 8,50508,8 8600 5 Neckär⸗Pecekk. .88,86J Mannge 365 365 376/375 kanadiſch. Birke. kompl. 1 Bücher⸗ ſchrk. nußb. pol., 1 Ausziehtiſch Nußb., 1 Chaiſe⸗ Deutscher Germut.. er 88 1835er Edesheimer Fl. o. Cl..75 193Ber ſliersteiner. 1923 er ſllersteiner Domtal ri. o. c1. 1. 10 .. Pl. o, Gl. 90 1 fauchfisch änderlampe. 10e a Die Beerdigung findet in Naunheim am Freitag, den 2u. September. um 1½ Uhr statt. Das Seelenamt findet am Sonnabend 3/ Uhr in der lesuitenkirche statt. llig. Limburger 20 u0 F.. T. 128 gr. 14 fllig. Schwelzer 46 0½.... 1a8 gr. 22 bill. au verkauf. Dieſes iſt die letzte der dies⸗ Zimmer 0, Büfett geschweikt Auisatz, Kredenz mit Klapier, ALLFIVIGFER HFRSTEIEER: 2 aut erhaltene 1*7107 E Biliiges E Sollafzinmer Speise⸗ Herrenmäntel 1 Skianzug ſowie 1 P. Ski und 1 Faltboot 07140 longne. 1 Barock⸗ Auszugkisch, 4 pol.“ Iu verkf. kiſchchen, 1. neue Slüe Feuerbachſtr. 40. 5 8 88 1————— SS Ril. Umaugsh. fol⸗ 3 9 1 900 5 au . Baumann 8 Co.] 1. Eyl. ant erh. PREEUERTE WEINE ue, te ECine Gu 1..2 Er. r. Ha U 1, 7 1 wei⸗. 1h n. 1 Badeeinrichtg. komplett(Junk.⸗ Autom.), 1 Wohn⸗ aimmerlampe. imm kvl. Gardinen, TTEZMn. rartes Büfett mit Teppichen für Wirtſchaft.. 8 Gliedr., Umſtändeh. bill. an verkf.: Gas⸗ badeof. m. Hand⸗ brauſe(Eſcheb.) 50.. 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Ein ſtrahlend blauer Himmel begrüßt am Mitt⸗ wochmorgen um ſechs Uhr uns profeſſionelle Schlach⸗ tenbummler, die wir wieder erwartungsfreudig im Autobus ſitzen, um uns zum„Kriegsſchauplatz“ fah⸗ ren zu laſſen. Allerdings ganz unverhüllt präſentiert ſich zu ſo früher Stunde die Landſchaft noch nicht, dafür ſorgen die Nebel, die über die Wieſen kriechen und ſich an dͤͤen Felshängen und den Wäldern der kühn geſchwungenen Berge emporziehen. In dem Städtchen Baumholder, das nord⸗ weſtlich von Kuſel ſehr maleriſch ſich an einen Berg anlehnt, graſſiert bereits das Manöver⸗ fieber. Nicht nur wir bleiſtift⸗ und kamerabewaffneten Männer von der Preſſe, ſondern auch die geſamte Einwohnerſchaft iſt davon angeſteckt. Als Haupt⸗ mann Kuttner, unſer ſtrategiſcher Mentor, am Rande der Straße, über die ſtändig Militärfahrzeuge brauſen, die Lage am Mittwoch erklärt, da umſtehen Dutzende von anſcheinend recht ſach⸗ und fachkundigen Thebanern unſere weit auseinander⸗ gefalteten Karten, und ſtudieren mit uns um die Wette die neue Situation, die ſich aus vielerlei tak⸗ tiſchen Gründen ergeben hat. Während am Diens⸗ tag noch das blaue Maſchinengewehr⸗Bataillon VI dem Voroͤringen der roten 34. Diviſion am Südoſt⸗ rande des Schwarzwälder Hochwaldes Einhalt ge⸗ boten hat, kann es ein weiteres Vorgehen der feind⸗ lichen überlegenen Kräfte nicht länger verhindern. Infolge des Einbruchs dieſer Diviſion im pfälziſchen Waloͤgebiet ſehen ſich die blauen Maſchinengewehr⸗ leute genötigt, zurückzugehen. Die 33. Diviſion, zu der das erwähnte Bataillon gehört, iſt in den Nachtſtunden auf den Höhen ſüd⸗ lich von Baumholder in Verteidigungsſtellung zu⸗ rückgegangen. Vom Mosberg im Südweſten bis zum Steinernen Mann im Nordweſten verläuft die HKe., die Hauptkampflinie, die unter allen Umſtän⸗ den am Mittwoch gehalten werden muß. Auf dem rechten blauen Flügel liegen die 5ꝛer Pioniere. Daran ſchließt ſich das IR. 104, dann kommen die 115er Infanteriſten und an dieſe endlich grenzen unſere getreuen U0er, die den linken Flügel zu verteidigen haben. Im Dörſchen Mambächel iſt der Diviſionsſlab untergebracht. Ein beſcheidenes Wirtshaus, vor deſſen Tür ein Stander die militäriſche Bedeutung des Ortes an⸗ zeigt. Unaufhörliches Kommen und Gehen von Of⸗ fizieren und Ordonanzen. Die enge Treppe erzit⸗ tert unter den Tritten der ſchweren Stiefel. Oben im erſten Stock in einem Saal, in dem ſonſt in „friedlichen“ Zeitläuften während der Kirmestage getanzt werden mag, oder vielleicht die Inſaſſen eines Tepiskarren mal ein Gaſtſpiel geben wer⸗ den, ſitzen vor den Tiſchen, über die mächtige Kar⸗ ten ausgebreitet liegen, die Offiziere des blauen Stabes. In einem Zimmer dahinter arbeitet der Kommandeur. Alle paar Minuten bim⸗ melt leiſe im Saal der Fernſprecher, von dem ein paar Apparate herumſtehen, Meldungen werden durchgegeben, neue Befehle an die Front erteilt. Nicht lange dürfen wir hier bleiben. Zu viel hängt von dem Betrieb hier oben ab. Das„Gehirn der Diviſion“ kann keine Störung, ſelbſt wenn ſie durch Journaliſten verurſacht wird, vertragen. Nach dieſem Abſtecher zur 33. Diviſion zurück zur Beſprechung der Lage. Die 34. Diviſion hat bei Braunshauſen—Schwar⸗ zenbach das oben erwähnte VI. MG⸗Bataillon zu⸗ rückgeworfen. Dann hat ſie ihren Vormarſch gegen den Süden angetreten. Um zwei Uhr mittags er⸗ reicht ſie am Vortage den Naheabſchnitt ſüdlich vom ehemals oldenburgiſchen Städtchen Birkenfeld. Der Uebergang über den Fluß gelingt in der Nähe des Bahnhofs Türkismühle. Ein weiterer Vorſtoß an der Bahnlinie wird jedoch durch die blauen MG⸗ Schützen, die eine neue Verteidigungslinie hier ein⸗ gerichtet haben, zurückgewieſen. Einige Stunden ſpäter, gegen 18 Uhr, hat dieſe rote Diviſion die Linie Deckenhardt— Steinberg— Wahlhauſen— Türkismühle— Nohfelden erreicht. Wie ſteht es um die 36. Diviſion, deren Sturm auf Konken wir am Dienstag aus nächſter Nähe miterlebt haben? Bisher hat die Diviſion ihre Stellungen im Konke⸗ ner Raum behalten, jeoͤoch von weiteren Angriffen gegen Blau abgeſehen. Dann iſt ein Befehl vom Korpskommando gekommen, wonach die 36. und 34. Diviſion den nördlich des Glantales ſtehenden Feind ſchlagen ſollen, um ſobald wie möglich gegen die linke Flanke der feindlichen Hauptkräfte vorzugehen, und zwar dort, wo das Infanterieregiment 110 liegt. Die 36. Diviſion feſſelte am Dienstag den vor ihr liegen⸗ den Feind bis die 34. Diviſion in oͤen Kampf eingrei⸗ ſfen kann, nachdem ſie ſchwieriges Gelände im Nahe⸗ tal überwunden hat. Bei den Blauen hat beſonders das 110er⸗Regiment viel auszuhalten, da ihm gegen⸗ über vier Regimenter der 36. Diviſion ſtehen. So⸗ weit die Lage der bevorſtehenden Schlacht im Raume von Baumholder. Allerdings größere Kampfhandlungen ſollten wir am Mittwoch nicht mehr erleben. Wir ſahren von Blau zu Rot, von einer Diviſion zur anderen, ohne daß es uns gelingt, viel Schlachtengetümmel zu ſehen. Auf unſrem Trip von Front zu Front ent⸗ decken wir auf einer herrlichen Serpentinenſtraße, die nach dem Dorf Thallichtenberg führt, bei dem Gehöft„Breitſeſter Hof“, das noch im blauen Beſitz iſt, den Kommandeur unſerer Mannheimer 110er, Oberſt Loehning, und Oberſtleutnant Rauft, Reſerveoffizieren begegnen. die ſich dort wahrſcheinlich zur Geländeerkun⸗ digung aufhielten. Dann gehts durch Niemandsland, wo uns plötzlich mehrere Kurpfalz⸗Autobuſſe mit Mannheimer Sie ſind, wie wir, Manövergäſte. In Freiſen iſt alles„rot“, was an Truppen im Ort liegt. Es iſt die 34. Diviſion, und zwar das Inf.⸗Rgt. 105, das ſich ſehr vorſichtig an Blau her⸗ antaſtet. Auch Panzerabwehr gibt es hier. Entgegen der urſprünglichen Abſicht iſt die Diviſion weiter nach Nordweſten ausgebogen. Die beiden Infanterie⸗Re⸗ gimenter 80 und 105 haben dieſe Schwenkung vorge⸗ nommen. Ihre Angriffsziele haben ſich geändert. Von Heimbach, das in den Händen der„Roten“ iſt, fahren wir wieder zum„Feind“ hinüber, der ſüd⸗ lich von Reichenbach ſeine Verteidigungsſtellung be⸗ ſitzt. Es ſind Infanteriſten vom Inf.⸗Regt. 104, die in Gräben gut verdeckt gegen Fliegerſicht und Artil leriefeuer liegen. Aus dem Munde des Komman⸗ deurs des J. Bataillons hören wir, daß ſeine Leute am Dienstagmittag vom 54 Kilometer entfernſen Deinberg(im Nordoſten) abmarſchiert ſind, und erſt am Mittwochmorgen um 6 Uhr nach einem m⸗ ſtrengenden Marſch durch die ſternenklare Nachi in die neue Stellung gelangten. Daß jetzt alles hunde⸗ müde iſt, liegt auf der Hand. Aber trotzdem geht der echte Soldatenhumor nicht verloren. Noch allerlei Streifzüge unternehmen wir am Nachmittag bei ſchönſtem Sonnenſchein durch das weite waldige, wellige Gebiet, dͤas in dieſen Tagen ganz im Zeichen des Kriegsgottes ſteht. Auch unſeren badiſchen Miniſterpräſidenten, Walter Köhler, der ſich gleich uns das Ma⸗ növergelände betrachtet, treſſen wir unter⸗ wegs in der Nähe des kleinen Dorfes Reichenbach, das in den Händen von Rot iſt. Bald iſt auch an dieſer Stelle ein Angriff im Gange. Rot greift an und Blau zieht ſich langſam über die Höhen zurück. Maſchinengewehrgetacker da und dort. Wenig Sol⸗ daten im weiten Feld der Wieſen und Aecker ver⸗ ſtreut, die dͤurch niedriges Buſchwerk unterbrochen werden,— das iſt das Geſicht des„Krieges“ am Mittwochnachmittag. Der Donnerstag ſoll und muß eine Entſcheidung bringen. Die blauen Kräfte haben ihre Verteidi⸗ gung ausgebaut. Rot wird nun energiſch zum An⸗ Nahe— Badens Miniſterpräſident auf dem„Kriegsſchauplatz“ griff übergehen. Dieſer Donnerstag iſt auch zugleich der Abſchluß der Manöver, denn gegen Mit⸗ tag wird wahrſcheinlich das Signal geblaſen, das alle weiteren kriegeriſchen Aktionen abſtoppt, das Horn⸗ ſignal„Das Ganze halt!“ Großſachſen, 21. Sept. Die Milchvieh⸗ auktion der Oſtpreußiſchen Herdbuchgeſellſchaft Königsberg hatte einen guten Erfolg. Von 25 Stück aufgetriebenen Kühen und Rindern konnten 22 Stück abgeſetzt werden. Die Preiſe lagen durchſchnittlich um 50 bis 60 Mark je Stück unter denen der vor⸗ letzten Verſteigerung. Laſtwagen umgeſtürzt Ein Toter, vier Verletzte * Dannenfels, 22. September. Zwiſchen Steinbach und Dannenfels ſtürzte heute nachmittag ein Laſtwagen, wahrſcheinlich infolge Verſagens der Bremſen und wegen der ſehr ſchlechten Beſchaffen⸗ heit der Straße, um und kam quer über die Straße zu liegen. Die Frau des Laſt wagen beſitzers war ſofort tot, der Beſitzer und ſeine Tochter wurden ſchwer, der Sohn, der den Wagen fuhr, und ein Kind leichter verletzt. Die vier Verletzten wur⸗ den ſofort in das Krankenhaus nach Kirchheim⸗ bolanden gebracht. Vom Zug getötet * Grünſtadt, 22. Sept. Am Dienstagnachmittag wurde auf dem verkehrsreichen unbeſchrankten Bahnübergang in der Nähe des Bahnhofes Mertes⸗ heim der Zuckerbudenbeſitzer Albert Winkler aus Hettenleidelheim mit ſeinem Lieferwagen vom Zug erfaßt und 60 Meter weit, gegen den Mertes⸗ heimer Bahnhof zu, mitgeſchleiſt. Dabei überſchlug ſich das Fahrzeug. Der Führerſtand wurde vollſtän⸗ dig zuſammengedrückt. Winkler konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Die Ehefrau des Getöteten entging nur dadurch dem gräßlichen Unglück, das ſich vor ihren Augen abſpielte, daß ſie kurz vorher ausgeſtiegen war, um zu warten, bis der Wagen um⸗ gewendet hätte. Durch Zeugenausſagen wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Zug Warnſignale abgegeben hatte, die Winkler infolge des eigenen Motorengeräuſches vermutlich nicht wahrnahm. Der Verunglückte hätte heute den 57. Geburtstag feiern können. Das Eannſiatter Voftsfeſt bat begonnen! — Eine Schau des württembergiſchen Hanowerks Am Samstagmittag hat das 102. Cannſtatter Volksfeſt bei herrlichſtem Herbſtwetter begon⸗ nen. Um die Mittagsſtunde zog ein größerer Feſt⸗ zug hinunter zum Cannſtatter Waſen. Voraus Mu⸗ ſik, dann Reiter in hiſtoriſchen Uniformen, dahinter die Stuttgarter Staoͤtgarde zu Pferd. Dann kamen zahlreiche, ſehr ſchön mit Blumen und Herbſtfrüchten geſchmückte Perſonenkraftwagen, in denen u. a. Stuttgarts Oberbürgermeiſter Dr. Strölin mit ſeinen Ratsherren Platz genommen hatte. Es folg⸗ ten Trachtengruppen, aus dem Schwabenlande und aus dem Auslandsdeutſchtum, dann die Handwerker in ihrer Berufskleidung, Schützen mit ihren Fahnen und ſchließlich die Feſtwagen der Brauereien. Der Zug, der ſeinen Weg durch die bänder⸗ und fahnengeſchmückten Straßen der Stadt nahm, endete vor der Fruchtſäule, die wie vor mehr als hundert Jahren wieder inmitten eines von Fahnen flankier⸗ ten Ehrenhofes ſteht und alle Früchte des Herbſtes auf ſich zum Schmuck vereinigt. In der großen Schwabenhalle nebenan wird erſt⸗ mals wieder ſeit vielen Jahren eine Gewerbe⸗ ſchau gezeigt. Hier hat in der Rieſenhalle das Handwerk ſehr glücklich und für ſich werbend aus⸗ geſtellt, damit einer Anregung des Reichsſtatthalters Murr folgend. Alle Handwerkszweige haben ihre Qualitätserzeugniſſe ausgeſtellt. In einigen Kojen ſieht man Handwerker bei der Arbeit, z. B. Gold⸗ ſchmiede, Uhrenmacher, Drechſler uſw. Im Hinter⸗ grund— vor dem Eingang zu der echt ſchwäbiſchen Veſperſtube— haben ſich die Bäcker und Metzger mit Muſterbetrieben niedergelaſſen, die die bekann⸗ ten Stuttgarter Spezialitäten, die Saiten⸗, Rote⸗ und Schützenwürſte vor den Augen der Beſucher herſtellen. Natürlich fehlt auch der ſchwäbiſche Zwie⸗ belkuchen nicht. Samstagmittag iſt die Schau— deren Umgang 1,2 Kilometer beträgt— in Anweſen⸗ Ee heit von Reichsſtatthalter Murr und nach der Be⸗ grüßung durch Oberbürgermeiſter Dr. Strölin von Landeshandwerksmeiſter Bätzuer feierlich er⸗ öffnet worden. Anſchließend daran wurden 15 000 Brieftauben aufgelaſſen. In großen Scharen umflogen die Tierchen erſt die Halle, um ſich zu dann zogen ſie nach allen Richtungen avon. Der Vergnügungspark iſt außerordentlich ſbark. In den verſchiedenen Feſtſtraßen begegnet man allen möglichen„Attraktionen“. Die Wirte haben große Feſtbuden aufgeſtellt. Dazwiſchen laden die kleinen Stände, die heiße Würſte, Süßigkeiten uſw. verkaufen, zum Kauf ein. Am Samstagnachmittag war der Beſuch des Volksfeſtes, mit dem wieder ein Preisſchießen verbunden iſt, ſehr ſtark. Abends erſtrahlte der weite Platz in einem Lichter⸗ meer. Auf dem Nechar ſtieg eine beleuchtete Waſſer⸗ fontäne auf. Badiſches Landvolk! Nach dem überwältigenden Erlebnis des Partei⸗ tages ſteht wiederum ein großes Feſt der ganzen Nation bevor: Der Erntedanktag mit dem Staatsakt auf dem Bückeberg! Zu euch ſpricht der Führer, ſeht ihn mit eigenen Augen! Stolz, Dauk, „Treue und Pflichtbewußtſein wird dort Hunderttau⸗ ſende erfüllen. Landvolk der Greuzmark, benütze den billigen dreitägigen badiſchen Sonder zug ßum Bückeberg mit großem Heimatabend und Beſichtigung in Hannover. Die geſamten Teilnehmerkoſten belau⸗ ſen ſich auf 22 Mark. Nähere Auskunft erteilen alle Parteidienſtſtellen. Beeilt euch mit eurer Anmeldung bei den badiſchen Ortsbanernſchaften, denn am 25. Seytember iſt Meldeſchluß. FEFBFPFPFPECFCCCCC Viernheimer Allerlei U Viernheim, 22. September. In einer im Gaſthaus„Zum Löwen“ abgehalte⸗ nen Verſammlung des Gartenbauvereins gab der Vorſitzende den Bericht über die Sparge l⸗ ernte bekannt. Das in Viernheim von etwa 40 Mitglieder angebaute Spargelfeld— etwa 13 Hek⸗ tar— erbrachte einen Ertrag von etwa 500 Zentner. Der Viernheimer Sammelſtelle wurden hiervon 227 Zentner Spargel abgeliefert, die in der Obſt⸗ und Gemüſe⸗Abſatzgenoſſenſchaft Weinheim verkauft und einen Ertrag von 5500 Mark brachten. Der Reſt der der Spargelumſatz insgeſamt auf 12000 Mark be⸗ ziffert. Des weiteren befaßte ſich die Verſammlung mit der Neuanpflanzung und der Pflege von Obſt⸗ bäumen. Durch Anſtellung eines Baumwarts ſteht der Gemeinde hierin fachmänniſche Hilfe zur Ver⸗ fügung. Auf die Reichszuſchüſſe bei Obſtbaumpflan⸗ zungen wird beſonders hingewieſen. Es werden etwa 25 v. H. des Anſchaffungspreiſes für Obſtbäume vergütet. Allerdings müſſen dieſe aus einer aner⸗ kannten Baumſchule bezogen werden. Ein Anſchluß des Verkaufs der Viernheimer Erzeugniſſe an Lam⸗ Dabei bietet Nives· Zahnpaste alleswyas 50 Pf. die geoße Tube, Zahnschmelzes u. einen engenehm tri-· schen Geschmack. 25 Pf. die kleine Tube.⸗ man emarten kenr: S große Reinigungs· 5 Tratt, Schonufg des pertheim findet eine ablehnende Haltung, da für Viernheim der Verkauf durch die Markthalle Wein⸗ heim dienlicher und bequemer iſt. Ein Beitritt zur Genoſſenſchaft der Weinheimer Markthalle wird jedem freigeſtellt. Es iſt ein Stammanteil von 50 Mark zu zahlen, der ſich mit 4 v. H. verzinſt. Weiter haben die Mitglieder der Genoſſenſchaft den Vor⸗ teil, daß ihnen 6 v. H. anſtatt 7,5 v. H. Verwaltungs⸗ gebühr des erzielten Erlöſes einbehalten wird. Nach einer Anſprache des Ortsbauernführers Blaeß be⸗ tonte der Vorſitzende in ſeinen Schlußworten noch⸗ mals die Ziele des Vereins und forderte auf mitzu⸗ helfen, die Ernährung des deutſchen Volkes unab⸗ hängig vom Auslande ſicherzuſtellen. werden in aller Kürze begonnen. Das heſſiſche Stra⸗ ßenbauamt Darmſtadt hat die zum Umbau der Land⸗ ſtraße Viernheim Weinheim erforderlichen Eroͤ⸗ und Chauſſierungsarbeiten zur Vergebung an leiſtungs⸗ fähige Unternehmer ausgeſchrieben. Wie bereits be⸗ richtet, ſollen die Viernheimer Ortsſtraßen eine be⸗ deutende Verbeſſerung erfahren. Die Arbeiten ſind bereits in vollem Gange. Aus dieſem Grunde wurde die Hügelſtraße für den Verkehr geſperrt. Ebenſo wird im Hindenburgring tüchtig gearbeitet. Nach Fertigſtellung der Straßenarbeiten wird eine Ver⸗ ſchönerung des Ortsbildes, beſonders auch der Geh⸗ wege, angenehm ins Auge fallen. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet fünf Anzeigen und zwar eine wegen Bettelei und vier wegen Ruheſtörung. Im Alter von 57 Jahren ſtarb nach ſchweren Leiden Frau Katharina Ramge; im jugendlichen Alter von 21 Jahren der Sohn des Maurers Georg Grammig, Hans Grammig.— Ein großer Lei⸗ chenzug gab dem im Alter von 57 Jahren verſtorbe⸗ nen Mitbürger Ludwig Roßfeld das Geleit zur letzten Ruheſtätte. Die Kameraden der National⸗ ſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung gaben mit der Fahne ihrem Kameraden die letzte Ehre. Kamerad Seelinger legte mit Gedenkworten einen Kranz nie⸗ der. Eine Ehrenſalve der Kameraoͤſchaft und das —— vom guten Kameraden beendeten die Trauer⸗ eier. In Mainz, wo er eine zweite Heimat gefunden hatte, ſtarb dͤer von hier gebürtige Nikolaus Sax im Alter von 77 Jahren. Vor ſeiner Zurruheſetzung ſtand er Jahrzehnte der Stadtkaſſe Mainz vor. Dageskalenclez Donuerstag, 23. September Nationaltheater: Miete D. Planetarium: Omnibusfahrten ab Paradeplatz: Weinſtraße. 7 Uhr Neckar— Main— Odenwald. Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. Geöffnet von 9 bis 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.30 Uhr Ka⸗ barett— Varieté. Tanz: Libelle. Palaſthotel, Parkhotel, Waldparkreſtaurant. und Kaffee Karl Theodor. Roſengarten: 20 Uhr NSDAP Kreisleitung Mannheim. Generalmitgliederverſammlung im Nibelungenſaal. Lichtſpiele: Univerſum:„Dis Schweigen im Walde“.— Alhambra: „Gabriele eins, zwei, drei“.— Schauburg:„Fremden⸗ heim Filoda“.— Palaſt und Gloria:„Land der Liebe“.— Scala und Capitol:„Sieben Ohrfeigen“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaoͤt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum, E 7. 20: Geöfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterweſt. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 ahr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Junge deutſche Bildhauer. „Gaſparone“, Operette von Millöcker, 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 14 Uhr Keopsburg, Mannheimer Kunſtverein, I. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Burte⸗Ausſtellung. Für hochpolierte E Herdptaten für hartugc Herdpla Spargel wurde in Viernheim verkauft, ſo daß ſich Die Arbeiten an der Umgehungsſtraße Donnerstag, 23. September 1937 11. Seite /Nummer 439 Minlie Sa ρus K 1, 5 Pfreite Sträße B ERNIUHR Sbezidlausschͤnk vom Brauhaus Nürnberg, der 45 Rröbt. Brauerei Nordbeyerns Die preiswerte Göststätte füͤr jedetmann Die gut bürgerliche Küche oRAUHBUs WinEe P Eröffnung am Donnerstag, dem 23. Sept. 1937, nachm. 5 Uhr Sosl Schroene Scl S Haupt-Ausschänłk in Nürnberg: Städt. Mäutkeller 2 15 Uhr Pferderennen mit Totallſator Ordentliches 0 Nternationales keichtathletih-Sportfeſt — 7 ane erwerk lent eindruch der Dunkel Offene Stellen KeeſempesucheT Verſeäufe kctiogen Vermchtes A sroßſeu 6 1000 8 P. Roſenzweig, T. Seyt. 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Die Heuptrollen splelen: GUSTAV FRUOHLIcH MaRIANNE HRopPkE Des Nanuskript schrieb einer der ersten Humoristen unserer Tage NEINRIen SPOERT der Autor von „Wenn wir alle Engel wären“ Segle führt ROIEHANSEN der erste Hitérbeiter von ptofessot Cerl Froelich Perner Vifken mit: Greihe Weiser- Harald Paulsen- Tai- jana Sais- Will Dohm- Jupp Hussels Im Vorprogramm: Neue Bavariewoche und Kulturfllmm: Das Gesicht der engl. Landschaft HNEUTE PRENMIERE! Für Jugendlichenicht zugelessen! Ich tanre nit Dir in den Himmel kinein In den siebenten Himmel der Liebe. Die Erde versinki und wir 2 sind allein In dem siebenten Himmel der Liebe LILIAN HARVEVY FRITSCH Al. FREO ABEl. OSKkAR SMA ERICH FlEDl. 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