Neue Mannheimer Zei * — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannh eimer G eneral Anzeig el Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m breite Textmilltmeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 25. September 1937 148. Jahrgang— Nr. 443 Deutſchlands Jubel grüßt Muſſolini Benito Muſſolini (Von unſ. römiſchen Korreſpondenken) — Rom, 24. Sept. Muſſolinis Geſtalt iſt heute, nachdem der Faſchis⸗ mus faſt fünfzehn Jahre lang Italien regiert, weit über die grün⸗weiß⸗roten Grenzpfähle hinaus, im Bewußtſein der Mitmenſchen ſo feſt umriſſen, und ſo viele Bücher ſind über den Duce und den Fa⸗ ſchismus geſchrieben worden, daß es faſt müßig er⸗ ſcheint, noch einmal auf gedrängtem Raume den Ver⸗ ſuch einer Schilderung zu unternehmen. Dennoch wird der deutſche Leſer gerade in dieſen Tagen, da der Duce zum erſten Male ſeit der Machtübernahme durch den Faſchismus einem ausländiſchen Staats⸗ und Regierungschef einen Beſuch abſtattet(die Teil⸗ nahme an den internationalen Konferenzen von Lauſanne und Locarno 1922 und 1925, die die beiden einzigen Auslandsreiſen ſeit der Machtübernahme ſind, ſind nicht als Beſuche anzuſehen), das Bedürf⸗ nis nach einer Deutung der rätſelhaften Züge des Mannes empfinden, der ſeinem Lande ein neues Geſicht gab und damit eine neue Epoche der euro⸗ päiſchen Geſchichte einleitete. Sozialismus und Nation Benito Muſſolini wuchs in ärmlichen Verhältniſ⸗ ſen auf und wurde von ſeinem Vater früh in die Lehren des Sozialismus eingeweiht. Kein Wunder daß die vom Sozialismus, von ſeinem Par⸗ teiappavat, von ſeinen Ausbildungsmöglichkeiten ge⸗ ſteckten Ziele ihm auch als die Wege zum eigenen Auf⸗ ſtieg erſchienen. Das Einlenken in die von der ſo⸗ zialiſtiſchen Politik geſteckten Bahnen war beinahe ſelbſtverſtändlich. Aber in Muſſolint war früh ein ſtarker Unabhängigkeitsſinn rege, der ſich in den Jahren des Schweizer Exils 1902—1904 in intenſiver Lektüre und Studium auswirkte. Man kann ohne Uebertreibung ſagen, daß Muſſolini ſeine Ju⸗ gend hungernd und leſend verbrachte. Entſcheidend iſt nun, daß er in der Schweiz die Bekanntſchaft zweier Männer machte, die zwar So⸗ zialiſten waren, den offitziellen Marxismus aber ab⸗ lehnten. Der in der Schweiz lebende italieniſche Soziologe Vilfredo Parato und der franzöſi⸗ ſche Soziologe Georges Sorel, von dem er ſpä⸗ ter bekannte, daß er ihm„das meiſte verdanke“, wurden ſeine Lehrer. Zu ihren Einwirkungen trat der Einfluß Nietzſches. Man mag es als Zu⸗ fall betrachten, oder einen tieferen Sinn dahinter erblicken, daß Muſſolini von früh an ſo gegen den Marxismus, gegen den mechaniſtiſchen Rationalis⸗ mus einer nur„das größtmögliche materielle Glück der möglichſt Vielen“ anſtrebenden Lehre gefeit wurde daß er Haltung und Stil, Gefühl und Willen als Antriebe und Formkräfte allen politiſchen Han⸗ delns erkannte. Er iſt nie der geiſtigen Impotenz des herrſchenden Marxismus verfallen den er be⸗ reits vor dem Weltkrieg mit draſtiſchen Worten kennzeichnete. Frühzeitig erkannte Muſſolini den Wert der Nation als einer in gefühlsmäßigen und ethi⸗ ſchen Bindungen verankerten Größe. Und frühzei⸗ tig ſchon verband er ſozialiſtiſche und nationale Ge⸗ danken und Zielſetzungen. Es iſt wohl kein Zu⸗ fall, daß Muſſolini nach ſeiner Ausweiſung aus der Schweiz ſich dem auf öſterreichiſchem Staatsgebiet le⸗ benden Irredentiſten Battiſti anſchloß, der Sozialiſt war und für den Anſchluß der„unerlöſten Brüder“ in Trient kämpfte. Muſſolini hat aus den Erfahrungen, die er im Südtiroler Nationalitäten⸗ kampf gemacht hat, Lehren gezogen, die er in einem ſelbſt in der italieniſchen Literatur wenig bekannten Büchlein niedergelegt hat.(Benito Muſſolini, Il Trentino. Veduto da un ſocialiſta. Note e notizie. Firenze 1911). Darin ſtellt er feſt, daß der natio⸗ nale Kampf weder von den bürgerlichen National⸗ Liberalen noch von den Klerikalen, ſondern nur vom „Proletariat“ geführt werde, denn das Proletariat allein ſei kämpferiſch geſinnt, im Proletariat allein lebe der Wille zum Machtkampf. Der Einfluß So⸗ rels iſt in dieſer Verſchmelzung ſozialiſtiſcher und nationaler Gedanken unverkennbar, und Georges Sorel hatte nur zu ſehr vecht, wenn er prophezeite: „Unſer Muſſolini iſt kein gewöhnlicher Sozialiſt. Glauben Sie mir: Sie werden ihn eines Tages an der Spitze eines heiligen Bataillons mit dem De⸗ gen die Fahne Italiens grüßen ſehen. Er iſt ein Italiener des 15. Jahrhunderts, ein„Kondottiere“. Dieſer Tag ſollte bald kommen. Es war der Tag, an dem Muſſolini von der Leitung des offiziellen, ſozialiſtiſchen Parteiorgaus„Avanti“ zurücktrat, weil er im Gegenſatz zur Parteimehrheit ſich für den Eintritt Italiens in den Weltkrieg einſetzte. Der Weltkrieg In Anſprachen und Artikeln des von ihm begründe⸗ ten„Popolo'Italia“ propagierte Muſſolini die In⸗ tervention Italiens in das Völkerringen. Faſſen wir ſeine Beweisgründe zuſammen! Zunächſt ein ethi⸗ ſches Motiv: die unlösbare Verbundenheit des einzelnen mit ſeinem Volk! Muſſolini iſt nie In⸗ dividualiſt im demo⸗liberalen Sinne geweſen; in dem Simne, zu dem ſich in jenen entſcheidenden Monaten der offizielle italieniſche Sozialismus bekannte. Muſſolini hat ſtets an die Einoroͤnung des Indivi⸗ duums in den von der Natur gegebenen Verband der Familie, in den von der geſchichtlichen Entwicklung geſchaffenen Volksverband und in den Familien und Volk uanfaſſenden, geſtaltgebenden Staat geglaubt. Am 13. Dezember 1914 rief er in der Rede von Parma den Sozialiſten zu:„Man kann das Vater⸗ land nicht verleugnen. Man verleugnet die Mutter nicht, auch wenn ſie nicht alle ihre Gaben bietet!“ Zum zweiten erkannte Muſſolini, daß Italien endgültig auf den begehrten Großmachtsrang ver⸗ zichten müſſe, wenn es jetzt untätig dem Lebenskampf der Völker zuſchaute. Ueber Sozialismus, Nationa⸗ lismus, Geſinnungs⸗ und Parteifragen hinaus offen⸗ barten ſich ihm die Lebensgeſetze der Staa⸗ ten. Gewiß, es ging auch dem Chefredakteur des „Popolo'Italia“ um praktiſche Kriegsziele, um Landgewinn und Erwerb von Einflußgebieten. Auch Muſſolini geriet zeitweiſe in den Bannkreis der En⸗ tentephraſen vom kriegeriſchen, baiſerlichen Deutſch⸗ land, das zum Heil der freiheitlichen übrigen Welt zu Boden geſchlagen werden müſſe. Aber vor allem zittert in ſeinen Worten doch die Furcht davor, daß ſein Volk der ethiſchen Forderung des Krieges aus⸗ weichen werde und damit ſein Land endͤgültig in die Reihe der Staaten zurücktveten müſſe, die nicht ſelbſt das Schickſal der Welt beſtimmen. „Man muß ſich entſcheiden“, ſagte er am 25. Januar 1915“,„entweder Krieg oder das Ende der Großmachtskomödiel. Muſſo⸗ lini erfaßte intuitiv, daß der Weltkrieg eine neue Zeit im zwiſchenſtaatlichen Daſein und in der Exi⸗ ſtenz der einzelnen Völker heraufführen werde, und er bangte davor, daß ſein Volk ſich in feiger Frei⸗ willigkeit von der neuen Ordnung ausſchloß. Pro⸗ phetiſch rief er aus:„Die alten Mächte des politi⸗ ſchen und ſozialen Lebens Italiens werden in Trüm⸗ mer zerbrechen“. Internationaler Großmachtsrang und geſellſchaftliche Neuordnung, außenpolitiſche und ſoziale Revolution zugleich, bedeutete ihm der Krieg, nationale und ſozialiſtiſche Elemente verwoben ſich unlösbar. Nach dem Weltkrieg(Gerarchia vom 25. Februar 1922) konnte er feſtſtellen, daß ſeine Nro⸗ phezeiung richtig geweſen war:„Der Krieg iſt revolutionär geweſen, denn er hat in Strömen von Blut das Jahrhundert der Demokratie, das Jahr⸗ hundert der Zahl, der Mehrheit, der Maſſe beendet.“ endet.“ Als es dann ſo weit war, ging Benito Muſſolini ſelbſtverſtändlich und ohne Aufhebens an die Front. Der Mann, der alle Parteikleinigkeiten vergaß und„dem Generalſtab die weiteſte Hand⸗ lungsfreiheit“ zuſichern wollte, ordͤnete auch ſich ſelbſt unter die Notwendigkeiten der großen Sache. Er zeichnete ſich aus und wurde zum Korporal beför⸗ dert. Im Jahre 1917 wurde er ſchwer verwundet. Ueber ſein Weltkriegserlebnis gibt ſein Tagebuch, Diario di Guerra. 1915—1917, Auskunft. Der neue Stil Muſſolini gründete nach dem Kriege die Faſcio und begann den innenpolitiſchen Kampf um die Macht. Damit rückt ſein Leben in größere Zuſammenhänge und wächſt über das rein Biographiſche hinaus. Hier ſoll aber von Muſſolinis Perſönlichkeit und Werde⸗ gang geſprochen werden und nicht vom Faſchismus und daher kommt es nunmehr darauf an aufzuzeigen, was er von ſeinem Geiſt dem Faſchismus und dem italieniſchen Volk auf den Weg gegeben hat. Muſſolinis Abneigung gegen Sozialismus, Demo⸗ kratie und Parlamentarismus iſt— abgeſehen von ſachlichen Erwägungen— aus den Tiefen ſeines Weſens geboren. Er haßt die Trägheit, die Initiative⸗ unluſt, die ſich im Verbrauch nur ererbten Kapitals kundtut. Er haßt den kapitaliſtiſchen Egoismus und die anonyme Verantwortungsloſigkeit des demokra⸗ tiſchen Wahlrechts und der parlamentariſchen Mebr⸗ heitsbeſchlüſſe. Er verachtet die vom Sozialismus zum Götzen erhobene, geſtaltloſe, nur gezählte, nur nach Ziffern gewertete Maſſe ebenſo wie das träge „ſich auf Diwanen räkelnde Bürgertum“. Die Ver⸗ achtung der Maſſe hat ſich bei ihm zum Elitegedan⸗ ken in praktiſch⸗politiſcher Form verdichtet, und im Haß gegen alles Bourgeoiſe ſind überraſchend ſtark ſeine Jugenderlebniſſe und ſein Sozialismus lebendig. Er findet die Menſchen des materialiſtiſchen So⸗ zialismus und des ebenſo materialiſtiſchen Bürger⸗ tums ſtillos. Und wie er ſelbſt ſeinen eigenen un⸗ vergleichlichen Stil lebt und ausſpricht, ſo will er auch den Italienern des Faſchismus wieder Stil, ſagen wir: Haltung geben.„Die Demokratie“, erklärte er 1922,„hat dem Leben des Volkes den Stil genommen. Der Faſchismus gibt ihm den Stil zurück, d. h. eine Lebensführung, d. h. Farbe, Kraft, das Maleriſche, das Unerwartete, das Myſtiſche“. Mit anderen Worten: Muſſolini verlangt von der Lebensführung des Italieners gefühlsbedingte und willensmäßige Antriebe, nicht verſtandesmäßige Be⸗ rechnungen. Nichts anderes beſagt ia auch die in der faſchiſtiſchen Nationalhymne ausgeſprochene Verherr⸗ lichung der Jugend. Denn die Jugend, das hat Muſ⸗ ſolini immer wieder betont, iſt enthuſiaſtiſch, ſtürmiſch und opferbereit. Sie verfügt über all die Eigenſchaf⸗ ten, zu denen er ſein Volk erziehen will. Muſſolinis Deutſchlandbild Im Frühjahr 1922, noch vor der Machtergreifung, reiſte Muſſolini nach Berlin, um Deutſchland zu ſtudieren. Ueber dieſen Aufenthalt hat er in ſeiner Zeitſchrift„Gerarchia“ berichtet(Nummer vom 25. März 1922), und ſein Bericht iſt ein Beweis für ſeinen untrüglichen Scharfblick. In jenen verworrenen Nachkriegs⸗ jahren, in denen ſelbſt die wenigſten Deutſchen einen Ausweg ſahen, in denen alles drunter und drüber ging und die Zukunft Deutſchlands düſter und ver⸗ hängt war, hat ſich der Ausländer Benito Muſſolini den Blick nicht trüben laſſen. Er durchſchaute, daß der damalige Sozialismus kein Sozialismus war, weil er das Verhältnis der kapitaliſtiſchen Schichten zu den Arbeitnehmern unverändert ließ. Er ſprach der parlamentariſchen Demokratie keine Lebens⸗ dauer zu, weil ſie dem Weſen der Deutſchen nicht entſpräche, und er traute dem von den damaligen Führern Deutſchlands gepredigten Pazifismus nicht, weil er ſah, daß das deutſche Volk auf die Dauer nie die Beleidigung ſeiner Ehre dulden, nie auf ſeine Würde als großes, europäiſches Volk verzichten würde. Muſſolini ſuchte den damaligen Chefredak⸗ teur des„Berliner Tageblatts“, Theodox Wolff, auf. Der ſuchte ihn vom Beſtand der Weimarer Repu⸗ blik zu überzeugen, aber es gelang nicht. Muſſolini ließ ſich nicht überreden. Muſſolini hat damals vom deutſchen Volk eine beſſere Meinung gehabt als die meiſten Deutſchen. Daß er recht behalten hat, kann Deutſchland heute, nach vier Jahren nationalſozia⸗ liſtiſcher Regierungsführung, feſtſtellen. Warum dieſe im Leben Muſſolinis nicht allzu bedeutſame Epiſode angeführt wird? Weil ſie außer⸗ ordentlich bezeichnend ſür ſeine ſtaatsmänniſche Nüchternheit iſt. Der Duce hat die Beziehun⸗ gen Italiens zum Ausland niemals nach Schlagworten beurteilt, er hat ſich nie von Gefühlen leiten laſſen, er hat ſtets nur nach dem Beſten ſeines Landes gefragt und er hat ſtets gewußt, daß deſſen Wohl nur bei ſachlich klarer Kenntnis der anderen und ihrer Lebensnotwendig⸗ keiten zu erreichen iſt. Schon im Frühjahr 1921 hat er erklärt, daß der Faſchismus nicht an die Völker⸗ bundsprinzipien, nicht an die Jöeologien der roten Internationalen, nicht an die allgemeine Abrüſtung glaube, ſondern es für die Aufgabe Italiens halte, eine wahrhaft europäiſche Politik des Ausgleichs zu treiben. Es würde zu weit führen, darzulegen, wie der Duce ſeit der Machtergreifung nach dieſen Grund⸗ ſätzen, die kein beſtimmtes diplomatiſches Konzept enthalten, ſondern nur richtunggebende Verfahrens⸗ normen ſind, Italien ein immer größeres Maß in⸗ ternationaler Geltung geſichert und ihm ſchließlich das Imperium geſchaffen hat Uns Deutſche geht daran heute, fünfzehn Jahre lang nach jenem erſten Deutſchland⸗Aufenthalt an, daß Muſſolini ſeine Be⸗ ziehungen zu Deutſchland nicht nach weinerlichen Sentiments, nicht nach inhaltloſen Phraſen und nicht nach gehäſſigen Reſſentiments ausgerichtet hat, ſon⸗ dern nach den Notwendigkeiten Italiens und nach der nüchternen Erkenntnis, daß Europa und damit auch Italien nicht ohne Deutſchland exiſtieren kön⸗ nen. Eine Erkenntnis, die Muſſolini nach ſeiner Rückkehr aus Berlin in die Worte kleidete:„Es iſt kein Zweiſel, daß eine Kataſtrophe Deutſchlands verhängnisvoll für die politiſche und wirtſchaftliche Zukunft von ganz Europa ſein würde.“ Dr. Heinz Holl dack. lung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm 4 1 9 ————— ——— —— ————— 2. Seite“ Nummer 443 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. September 1937 Vor der Ankunft auf deutſchem Boden: Mlnchen erwartet ſeinen hohen Gaſt Eine Stadt in Farben und Fahnen— Die Ankunft der Ehrengäſte dnb. München, 24. September. München müßte micht die Stadt der Deutſchen Kunſt ſein, wenn es nicht zu einem großen Tage einen Empfang vorbereitet hätte, der auch die höchſt⸗ geſpannten Erwartungen übertreffen wird. „Schon am Vortage iſt die Stadt nicht wieder zu erkennen. In den Hauptſtraßen hat ſich der Ver⸗ kehr vervielfacht, einmal, weil der Empfangs⸗ tag, der Samstag, ein Feiertag für oͤie Bevölkerung Münchens iſt, und weil tauſend fleißige Hände, Künſtler, Handwerker und Arbeiter, im Begriff ſind, den Straßen und Plätzen ein geſchloſſenes künſtleri⸗ ſches Geſicht zu geben. zum arderen aber ſind es die endloſen Scharen, die heute ſchon von nah und fern in München eingetroffen ſind. Bereits am Freitag war eine ſtattliche Zahl a us⸗ ländiſcher und deutſcher Journaliſten in München eingetroffen; beſonders ſtark ſind na⸗ türlich die italieniſchen Journaliſten vertreten. Mit welcher Anteilnahme nicht nur die deutſche, ſondern auch die geſamte Auslandspreſſe dem ge⸗ ſchichtlichen Ereignis entgegenſieht, läßt ſich am beſten in der eigens für den Muſſolini⸗Beſuch eingerich⸗ teten Sonderpreſſeſtelle in der Karlſtraße beobachten. Schon in der Frühe des Freitag trafen füh⸗ rende Perſönlichkeiten aus der Bewe⸗ gung, unter ihnen Reichsführer SS Himmler, in München ein. Auch Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath kam in der Hauptſtadt der Be⸗ wegung an. In den Mittagsſtunden erſchien der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, überall, wo man ihn erkannte, begeiſtert begrüßt. Ebenfalls am Mittag traf auch der Königlich Italieniſche Botſchafter in der Reichs⸗ hauptſtadt, Profeſſor Dr. Attolico, in München ein und nahm im Hotel„Vier Jahreszeiten“ Wohnung. Man ſah hier auch den deutſchen Botſchafter in Rom, von Haſſel, den deutſchen Botſchafter in London, von Ribbentrop, zahlreiche Reichs⸗ und Gau⸗ leiter, Hauptamtsleiter und führende Männer aus den Kampfformationen der Bewegung. Die Ausſchmückung der Staot: Am Nachmittag wurde die Ausſchmückung des Hauptbahnhofes zur Beſichtigung frei⸗ gegeben. Eine endloſe Menſchenſchlange zog durch das Mittelportal, das in eine Ehrenhalle umgewan⸗ delt iſt, zu dem Bahnſteig 8. Die Bahnhofshalle iſt nicht wieder zu erkennen. Die eiſernen Tragpfeiler ſind vollkommen mit rotem Tuch verkleidet, die Auf⸗ bauten auf den Bahnſteigen unter friſchem Tannen⸗ grün völlig verſchwunden und die eiſerne Dach⸗ konſtruktion unter den Fahnen Italiens und des Dritten Reiches verdeckt. Auch die den Gleisanlagen zugekehrte Innenſeite des Bahnhofsgebäudes iſt bis zur, Dachkonſtruktion hinauf in Tannengrün gehüllt, nut dié klaſſiziſtiſchen Portale ſind freigeblteben. Ueber ihnen ſind goldene Faſciobündel und zwi⸗ ſchen den Pforten hohe goldene Standbilder antiker Heldengeſtalten aufgeſtellt. Die Schalterhalle, durch die der Führer mit ſeinem Gaſt den Bahnhof verlaſſen wird, iſt in ͤrei Räume ver⸗ wandelt worden, von denen der erſte im zarten Mattlila und wieder der große Mittelraum in Roſt⸗ rot und Gold gehalten iſt. Auch hier ſind antike Skulpturen und auf ſchmalen Sockeln die Büſten römiſcher Cäſaren von Lorbeerbäumen flankiert, aufgeſtellt. Wappentücher mit den fa⸗ ſchiſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Symbolen hängen von den Wänden. Die Vorhalle und auch das Bahnhofsäußere iſt wieder in Roſtrot und Gold gehalten. Lorbeergirlanden ziehen die ſchlichten Linien des Baues nach. Ueberwältigend iſt der Blick auf den Vorplatz der von zwei 16 Meter hohen Ruten bündeln beherrſcht wiro, die gewaltige Adler von 3,50 Meter Höhe krönen. Am Eingang der Schützenſtraße iſt eine Triumphpforte in Haushöhe aus Tannengrün errichtet, die auf der Vorderſeite das Faſcioſymbol in Gold trägt. Sowohl die Schützen⸗, als auch die Neuhauſer⸗ und Kaufingerſtraße ſind einheitlich mit den italie⸗ niſchen und den deutſchen Fahnen an den Häuſer⸗ fronten und über die Straße hin geſchmückt. Nur die Form der Fahnentücher wechſelt auf dieſem ſchnurgeraden Weg vom Bahnhof bis zum Marien⸗ platz. Beherrſchender Blickpunkt iſt hier das gotiſche Rathaus, das bis zur Höhe des erſten Stockwerkes in Grün gehüllt iſt und deſſen Balkone mit friſchen Blumen überreich bedeckt ſind. In langen Bahnen hängen die Fahnen deutſcher und italieniſcher Städte herab, deren Wappen in Gold an haushohen Maſten angebracht ſind. Der Charakter der Feſtſtraße verändert ſich grundlegend auf dem Max⸗Joſeph⸗Platz, wo das Nationaltheater mit ſeinem leuchtenden bunten Mo⸗ ſaikfries ſchmucklos geblieben iſt, während alle um⸗ liegenden Bauten bis zur halben Höhe mit roſt⸗ braunen Tüchern verhangen ſino, die einen prächtigen Hintergrund für die Pylonen abgeben, die die Mas⸗ ken der tragiſchen und heiteren Muſen in Gold und Silber tragen. Der bisher heitere Ton der Feſtſtraße wird auf dem Wege zum Mahnmal der Bewegung in der Reſidenzſtraße und der Hälfte des Odeonplatzes durch einen dunkelbraunen Farbton abgelöſt. Hohe Pylonen mit flammenden Opferſchalen verſtärken den würdigen Eindruck. Abſchluß dieſer ernſt⸗feierlichen Stimmung ſind, zur Ludwigsſtraße hin, ſechs gewaltige mit Tannengrün verkleidete Sockel, deren äußere wiederum große Feuerſchalen tragen, während die mittleren mit ſymboliſchen Standbildern, Fackel⸗ und Feldzeichenträgern ge⸗ krönt ſind. 5 Ganz in Rot leuchtet und blüht die Lu oͤwig⸗ ſtraß e, unter einem zweiten Säulendurchgang ganz in Weiß und Gold die Von⸗der⸗Tann⸗Straße, die bis zum Prinzꝙ⸗Carl⸗Palais, dem Wohn⸗ ſitz des hohen Gaſtes während ſeines Münchener Aufenthaltes, führt. Der ſchlichte, in hellem Ocker gehaltene Palaſt mit dem Säulenvorbau iſt zu bei⸗ den Seiten von mächtigen viereckigen tannenver⸗ kleideten Blöcken flankiert, die den geflügelten Pe⸗ gaſus tragen. Die Fortſetzung der Straße zum Haus der Deut⸗ ſchen Kunſt hin erfreut ſich des gleichen ungeheuren Zuſpruches. Wieder iſt die Ausſchmückung vielfältig und eigenartig. Diesmal ſind es ſchlanke goldene Maſten, die, mit vergoldetem Herbſtlaub umwunden, die faſchiſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Symbole zeigen, während das herrliche Haus der Deutſchen Kunſt nur einen Sockel aus goldgelben Chryſanthe⸗ men erhalten hat. Die Prinzregenten⸗Brücke zeigt als zuſätzlichen Schmuck Fabelweſen aus der klaſſi⸗ ſchen Sagenwelt, während die Prinzregenten⸗ Straße, die zur Wohnung des Führers am Prinz⸗ regenten⸗Platz, einem ſchlichten Privathaus, führt, in pompejaniſchem Rot gehalten iſt, das in Gold abwechſelnd die Buchſtaben„SPOR“(Senatus popu⸗ Iusque Romanus— der Senat und das römiſche Volk), das Feldzeichen der altrömiſchen Legionen, den Buchſtaben M und das Hakenkreuz trägt. Einen Höhepunkt der Ausſchmückung wird das die ganze Straßenflucht beherrſchende Monument des Friedensengels geben, das neben dem Tücher⸗ und Fahnenſchmuck bei der Vorbeifahrt des hohen Gaſtes von einem Kranze Girlanden tragender jun⸗ ger Mädchen anmutsvoll belebt ſein wird. Vom Odeonsplatz zweigt die Feſtſtraße am Denkmal Königs Ludwig J. und dem in Silber und Blau ge⸗ haltenen Wittelsbacher⸗Platz vorbei zur Brienner⸗ Straße ab, deven beherrſchende Farbe ein helles Braun iſt, und zum Karolinen⸗Platz, dͤeſſen Obelisk am Fuße mit Fahnenbündeln eingeſaßt iſt. Ringsum vertiefen mächtige Feuerſchalen die feſt⸗ liche Stimmung, die ihren Höhepunkt auf dem faſt ſchmucklos gebliebenen Königlichen Platz mit den beiden Ehrentempeln, den prächtigen neuen Partei⸗ bauten und den ewig ſchönen Propyläen hat. Der ganze Rückweg bis zum Bahnhof iſt einheit⸗ lich von Rutenbündeln eingeſaßt, auf denen ein Adler mit dem Hakenkreuz oder dem faſchiſtiſchen Symbol in den Fängen angebracht iſt. Der Eindruck von der feſtlichen Stadt wäre un⸗ vollſtändig, wollte man nicht ͤen Schmuck erwähnen, den die Stadt auch außerhalb der eigentlichen Feſt⸗ ſtraßen trägt. Es iſt in der Tat kein Haus und kein Fenſter ohne Schmuck. Muſſolini auf der Fahrt dub. Rom, 24. Sept. Der Sonderzug, der Muſſolini nach München bringt, erreichte nach über vierſtündiger Fahrt um 16.30 Uhr Florenz, wo dem italieniſchen Regie⸗ rungschef während eines kurzen Aufenthaltes die aus Rom eingetroffenen telephoniſchen und telegra⸗ phiſchen Depeſchen übermittelt wurden. Auf ſeiner Fahrt bleibt der Duce ferner durch Funk⸗ ſprüche laufend mit der italieniſchen Hauptſtadt verbunden, wie ihm auch durch eine beſondere tele⸗ phoniſche Anlage die Möglichkeit gegeben iſt, von jeder Station aus in kürzeſter Zeit mit jedem Ort des Landes in Verbindung zu treten. Der Son⸗ derzug gleicht einem fahrenden Regierungsgebäude, in dem ſich der Duce durch ein Telephonnetz ſofort mit jedem der ihn begleitenden Miniſter in Ver⸗ bindung ſetzen kann. Wie in Florenz ſo hatte ſich auch auf allen an⸗ deren Bahnhöfen eine begeiſterte Menge eingefun⸗ den, um dem Duce ſtürmiſche Huldigungen darzu⸗ bringen, der, wie Agenzia Stefani in ihren Be⸗ richten aus Florenz betont,„auf ſeiner Freund⸗ ſchaftsreiſe zur großen nationalſozialiſtiſchen Nation, die den gleichen Willen für ſoziale Ordnung und den gleichen Wunſch nach Frieden und die gleiche Reife zur geiſtigen und ſittlichen Größe wie das faſchiſtiſche Italien hat, von der Liebe des Volkes begleitet wird.“ Der Dute paſſierte Innsbruck (Funkmeldung der NM3.) + Inusbruck, 25. September. Punkt ſieben Uhr traf der Sondenzug des Duce in Innsbruck ein. Der Sonderzug wird von öſter⸗ reichiſchem, unterſtützt von italieniſchem Bahnper⸗ ſonal, geführt. Im Bahnhof von Innsbruck waren zum Empfang je eine Ehrenkompanie der Tiroler Jäger, der Gen⸗ darmerie, der Miliz, der Polizei und eine Abord⸗ nung des öſterreichiſchen Jugendverbandes angetre⸗ ten. Nach dem Eintreffen des Zuges ertönten die Klänge der Giovinezza. Muſſolini entſtiea dem Zug und wurde vom Staatsſekretär des Sicherheits⸗ weſens Dr. Skubl im Namen der öſterreichiſchen Bundesregierung und von Landeshauptmann Dr. Schumacher begrüßt. Der Dueec ſchritt die Front der Ehrenkompanie ab. Nun begaben ſich die Vertreter Oeſterreichs in den Salonwagen des Duce, wo er ſich eine Zeitlang mit ihnen in freundſchaftlicher Weiſe unterhielt. Pünktlich.20 Uhr fuhr der Sonderzug unter den Klängen der Giovinezza aus dem Innsbrucker Bahn⸗ hof. Muſſolini auf deutſchem Voden (Funkmeldung der NM3.) + Kiefersfelden, 5. September. Der italieniſche Regierungschef Muſſolini traf heute früh.52 Uhr in Kiefersfelden an der deutſch⸗ öſterreichiſchen Grenze in der Nähe von Kufſtein auf deutſchem Boden ein. Der Duce wurde von dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, herzlichſt begrüßt. Beide ſetzten dann gemeinſam die Fahrt Unach München, der Hauptſtadt der Bewegung, fort. Weder eine Allianz noch ein Komplott! Die italieniſche Preſſe gegen die Mißdeutungen des Muſſolinibeſuches unſ, röm. Korreſpondenten) — Rom, 25. September. „Muſſolini iſt Italien. Wo er iſt, ſind wir alle, und die Tatſache, daß er die heiligen Grenzen des Vaterlandes überſchreitet, um ſich zu einem großen und befreundeten Volk zu begeben, können wir nicht ohne innere Bewegung aufnehmen.“ Franto und die Verhaftung Trontoſos „Das nationale Spanien organiſiert keine Terroralte gegen Frankreich“ dub. Sau Sebaſtiau, 24. September. Zu den falſchen Därſtellungen, die in der Aus⸗ landspreſe über den Zwiſchenfall in Breſt und die Verhaftung des nationalſpaniſchen Grenzkomman⸗ danten Troncoſo gegeben worden ſind, wird von na⸗ tionalſpaniſcher Seite in einer Erklärung erneut Stellung e In dieſer Erklärung heißt eS u..: „Die beiden im Hafen von Breſt liegenden ſow⸗ jetſpaniſchen U⸗Boote„C 2“ und„C 4“ ſollten mit Einverſtändnis der beiden Kommandanten und der Erſten Offiziere in einen nationalſpaniſchen Hafen gebracht werden. Der ſpaniſche Grenzkommandant Troncoſo iſt an dem Zwiſchenfall nicht beteiligt ge⸗ weſen. Seine Verhaftung an der franzöſiſchen Grenze geſchah in einem Augenblick, als Troncoſo ſich zum Polizeichef von Hendaye begeben wollte, um gegen die Verhaftung der nationalen Spanier zu prote⸗ ſtieren. Seine hierbei erſolgte Feſtnahme verſtößt gegen jedes internationale da ſie innerhalb der Bannmeile erfolgte arbeiter weit davon entfernt ſind, Terror in Frank⸗ reich zu organiſieren. Negrin hetzt auf — Paris, 25. Sept. Der ſogenannte„Miniſterpräſident“ der Bolſche⸗ wiſten von Valeneia, Negrin, iſt geſtern auf der Rückreiſe von Genf in Paris eingetroffen. Er hatte eine Unterredung zunächſt mit dem Miniſterpräſi⸗ denten Chautemps und dann mit dem Innen⸗ miniſter Dormoy. Gewiſſe Kreiſe in Paris be⸗ haupten, daß Negrin bei dieſer Gelegenheit eine Reihe neuer Anſchulöigungen gegen den verhafteten Major Troncoſo vorgebracht habe. Das geheimnisvolle Berſchwinden General Millers: Im Gowietauto entführt? Die Veröachtsmomente gegen General Skoblin verſtärken ſich-Seine Frau verhaſtet dub. Paris, 24. September. Die Polizei ſetzt ihre Unterſuchungen über das Verſchwinden der Generale Miller und Skoblin ſort. Die Frau des früheren ruſſiſchen Generals Skoblin, die ſich Freitag vormittag in den Sitz der ruſſiſchen Gallipolikämpfer begeben hatte, wurde von Polizei⸗ beamten auf der Straße feſigenommen und zu der Polizeidirektion gebracht. Ihre Ausſagen klangen ſo widerſpruchsvoll und ſchienen ſo auffallend dazu beſtimmt, die Flucht ihres am Verſchwinden des Generals Miller vielleicht mitſchuldigen Mannes zu decken, daß Frau Skoblin über Nacht in Polizei⸗ gewahrſam behalten wurde. Man erwartet für heute den endgültigen Haftbefehl gegen ſie. Im übrigen iſt jetzt einwandfrei feſtgeſtellt, daß das rätſelhafte Auto, das wenige Stun⸗ den nach dem Verſchwinden Millers in Le Havre geſichtet wurde, der Sowjetbotſchaft in Paris gehört. Die Pariſer Sowjetbotſchaft erklärt in dieſem Zu⸗ ſammenhang, daß ſich in dem Auto nicht, wie Augen⸗ zeugen berichten, drei, ſondern vier Perſonen befan⸗ den, und zwar der ſowjetruſſiſche Vize⸗ konſul in Paris, ein Vertreter der ſowjet⸗ ruſſiſchen Handelsgeſellſchaft, ein Beamter der Bot⸗ ſchaft und ſchließlich der Chauffeur. Die beiden Erſtgenannten ſeien an Bord des Sowjetdampfers „Marya⸗Ulyanova“ gegangen, um ſich nach Lenin⸗ grad einzuſchiffen, während die beiden andern nach Paris zurückgekehrt ſeien. General Skoblin ſelbſt, der in weiten weiß⸗ ruſſiſchen Kreiſen ſchon ſeit langem verdächtigt wurde, im Dienſte Moskaus zu ſtehen, iſt immer noch ſpurlos verſchwunden und wird eifrig geſucht, da er allein Aufſchluß über das rätſelhafte Ver⸗ ſchwinden General Millers geben kann, an dem er ſicherlich aktiv beteiligt iſt. Ueber die Perſönlichkeit des Generals Skoblin drahtet uns unſer Pariſer Korreſpon⸗ dent noch: Die Vernehmung Skoblins durch den Vorſtand der weißruſſiſchen Frontkämpfer war recht ſtürmiſch verlaufen, da General Skoblin ſich in ſeinen Aus⸗ ſaagen keineswegs ſehr klar und eindeutig gezeigt habe. Um jeden Verdacht zu zerſtreuen, forderte Skoblin zum Schluß, die Polizei zu verſtändigen und das Verſchwinden des Generals Miller zu melden. Geneval Skoblin verließ dann als erſter das Ver⸗ ſammlungslokal und ging ſeinen Gefährten um einige Schritte voraus. Er beeilte ſich aber dann ſo ſehr, daß er ſchon völlig in der Nacht ver⸗ ſchwunden war, als ſeine Genoſſen auf der Straße erſchienen. Man erfuhr dann lediglich von ihm, daß er noch während der Nacht in ſeine Woh⸗ nung zurückgekehrt, ſeinen Anzug gewechſelt und einen Koffer bereitgeſtellt habe. Dann begab er ſich zu einem ſeiner Freunde und ließ ſich von dieſem alles verfügbare Geld, 200 Franken, borgen. Am nächſten Vormittag fragte ſeine Frau, die bekannte ruſſiſche Sängerin Plewitzkaja, telephoniſch bei ihren Bekannten an, ob ſie etwas von dem Aufent⸗ halt ihres Gatten wüßten. Dabei erklärte ſie daß ſie durch die Ereigniſſe ſich ſo betroffen fühle daß ſie ſelbſt einen Arzt konſultieren müſſe. Sie verließ darauſhin ebenfalls ihre Wohnung, traf jedoch nie bei ihrem Arzt ein, ſondern verſchwand ebenfalls. Zu erwähnen iſt vor allem noch, daß General Skoblin ſchon vor zwei Jahren in den Verdacht ge⸗ raten war, insgeheim von den Sowjets gekauft zu ſein. Trotz ſeiner mäßigen Einnahmen führte er nämlich ein recht koſtſpieliges Leben und hatte ſich ſogar eine Villa in der Umgebung von Paris gekauft. Ein Ehrengericht ſeiner ehemaligen Standesgenoſſen trat zuſammen, ſprach ihn aber mangels Beweiſen wieder frei. Skoblin hatte da⸗ mals erklärt, daß ſeine Haupteinnahmen von den Künſtlergagen ſeiner Frau, der Sängerin Plewitz⸗ kaja, ſtammten. Es ſteht jedoch feſt, daß Frau Ple⸗ witzkaja Skoblin zum letztenmal vor einem Jahr in Warſchau geſprochen hat. Dieſe Worte des„Lavoro Faſciſta“ geben beſſer als alles andere die innere Teilnahme wieder, mit der Italien den Duce auf ſeiner Deutſchlandfahrt begleitet. Wenn man die italieniſchen Zeitungen durchblättert, ſo hat man den Eindruck, daß kaum noch et anderes auf der Welt exiſtiert als Muſſolinis Beſuch beim Führer. Alle Menſchen ſprechen davon. Auf Straßen, in Gaſtſtätten und in Geſchäften— übervall wird Muſ⸗ ſolinis Deutſchlandfahrt eifrig diskutiert. Aus München erhalten die Zeitungen ſeitenlange Be⸗ richte, die einmütig die Freude ſchildern, mit der das deutſche Volk dem Beſuch des Duce entgegenſieht, und die vom italieniſchen Volk herzlich erwidert Der„Lavoro Faſciſta“ ſchreibt wörtlich: e 0 Mit aller Entſchiedenheit muß feſtgeſtellt en⸗ Nialien iwied moscgen mit Paei Wuer mil bemm daß General Franco ſowie ſeine ſämtlichen Mit⸗ Deutſchland Adolf Hitlers vereinigt ſein. Die engſten Bündnisbeziehungen, die glücklichſten diplomatiſchen Schachzüge, alle Politik und alle Wirtſchaft, alle moraliſchen und materiellen Mittel, über die die Menſchheit verfügt, um eine Einheit herzuſtellen, ſie alle zuſammen werden nicht einen Bruchteil der Einheit herſtellen kön⸗ nen, die in den letzten Tagen zwiſchen beiden Völkern verwirklicht wird, in denen der Duce bei Hitler iſt.“ Ueber die politiſche Bedeutung der Zuſammen⸗ kunft ſchreibt der Chefredͤakteur des halbamtlichen „Giornale'Italia“, der zur Zeit in München weilt, in München und Berlin werde weder eine Mi⸗ litärallianz abgeſchloſſen, noch würden„die Grundlagen zu einem büſteren Komplott auf den europäiſchen Frieden gelegt werden. Man könne auch vorausſagen, daß die Beſprechungen ohne ein Protokoll, vielleicht ſogar ohne ein be⸗ ſonderes Kommunjque abgeſchloſſen würden. Ihren Inhalt würde die Welt aus den Tiſchreden und den Anſprachen im Berliner Stadion, die Muſ⸗ ſolini und Hitler halten würden, entnehmen. Die Achſe Berlin—Rom würde noch vervollkommnet und den Zwecken beider Staaten noch entſprechender ge⸗ ſtaltet werden. Sehr ſcharf wendet ſich das offiziöſe Blatt gegen falſche und lügneriſche Behauptungen über die Be⸗ ſprechungen zwiſchen Muſſolini und Adolf Hitler in gewiſſen Teilen der Auslandspreſſe und erklärt, Deutſchland und Italien hätten ein Recht darauf, geachtet, aber nicht verdächtigt zu werden. Die„Tribuna“ ſagt, die außerordentliche Span⸗ nung, mit der das Ausland den Beſprechungen ent⸗ gegenſähe, rühre daher, daß die europäiſche Politik ſich in einer beſonders delikaten Lage be⸗ fände. Alle Welt befürchte die Spaltung Europas in zwei Machtblöcke. Es ſei aber in Wirklichkeit bereits ſo, daß der Erdteil in zwei feindliche Lager getrennt ſei. Auf der einen Seite ſtünde die mosko⸗ witiſche Mächtegruppe, auf der andern die beiden mächtigen autoritären Staaten; alle anderen Völ⸗ ker ſeien innerlich zerriſſen und von Regierungen geführt, die die inneren Spaltungen nicht über⸗ brücken und ihre Länder nicht zu klaren politiſchen Zielen ausrichten könnten. Maßnahmen gegen den Preiswucher in Libanon. Um die durch die Frankenbaiſſe hervorgerufene Spe⸗ kulation und Hamſterei von Lebensmitteln zu ver⸗ hindern, ſetzte der Finanzminiſter des Libanon eine Preisüberwachungskommiſſion ein, die mit der Feſt⸗ 9—5 und Kontrolle der Lebensmittelpreiſe betraut wurde Donptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ichaft u. Unterhaltung: Farl Onno Eiſenbart ⸗Handelsteil:.V. Willy Müller ⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz hammes-Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Carl Wilhelm Fenn el- Anzeigen und geſchäftliche e Jakob F aude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, Schrifleltung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig gür anveüenute 9180 wewübr— Püeſendeng nur bei Rückporio 3 4 Samstag, 25. September 1937 KNeue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 443 Die Stadiseiie Maunheim, 25. September. Leere Bänke Die Sitzbänke, die zu vielen Hunderten in unſeren öffentlichen Anlagen und Parks ſtehen, ſind nun wieder„arbeitslos“ geworden! Das bam durch das unfreundliche Wetter, das ſie zum„Feiern“ und ihre bisherigen Beſucher zum„Feuern“ zwingt. Leere Bänke— wie klingt das ſo ödel Was ſind überhaupt leere Bänke? Ein Grauen für den Red⸗ ner, eine Trübſal für den Sänger, ein Unglück für den Muſiker. Und ſchließlich eine nutzloſe Sache für alle, die ſich gern auf die leeren Bänke ſetzen würden, wenn das Wetter es nur nicht verhinderte. Da haben wirs wieder, wie wir von einander ab⸗ hängen! Die Bänke und wir vom Wetter, die Bänke wieder von uns und wir von den Bänken und den Menſchen, die uns in den ſchönen Tagen nicht ſelten den Platz darauf verſperrt haben. Nun ſtehen ſie da, die Bänke, leer und verlaſſen. Die ſie bisher benützten, ſind ruhelos geworden und ziehen durch die Straßen, in denen ohnehin ſchon genügend Menſchen ſind. Alle haben ſich jedoch moch nicht vertreiben laſſen. Einige Unentwegte wollen es darauf ankommen laſſen und machen ihre Anſprüche nachdrücklich geltend. Wenn ſie nur nicht in den Verdacht der Erpreſſung kommen und dafür mit einem kräftigen Schnupfen beſtraft werden. Leere Bänke— ſollen ſie jetzt ſchon, Ende Sep⸗ tember, dauernd unbenützt bleiben? Hoffentlich über⸗ legt ſich das Wetter nochmals den Fall. Auf ſo ein bißchen Altweiberſommer hätten wir doch wohl noch Anſpruchl Aus der Mannheimer Bautätigkeit Die Gemeönnützige Baugeſellſchaft baut in der Siedlung Schönau und an der Unteren Mühlanſtraße Eine der Siedlungen, die während der vergange⸗ nen Jahve im Norden Mannheims entſtanden ſind, und heute bereits eine Ausdehnung erreicht haben, daß man ſie ſchon als eigene Stadtteile betrachten kann, iſt die Siedlung Schönau, die nun bald ſchon den Raum zwiſchen der Zellſtoff Waldhof und der alten Luftſchifferkaſerne Geute Hermann⸗Gö⸗ ring⸗Kaſerne) einnimmt. Am 1. Oktober können dort wieder 46 von der Gemeinnützigen Bau⸗ geſellſchaft errichtete Volkswohnungen bezogen werden, und um die Mitte des kommenden Monats werden nochmals 25 folgen. Außerdem wurden 80 Volkswohnungen, die im nächſten Frühjahr bezugs⸗ reif ſein werden, in Angriff genommen. Man ſieht: Die Schönau wächſt weiter. Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft hat übrigens an der Unteren Mühlauſtraße den dort ſchon ſtehenden ihr gehörenden ſechs Zeilenbauten(ſie ſind ſeit Juli 1936 bewohnt) weitere fünf Zeilen folgen laſſen. Die Bauarbeiten ſind in den letzten Wochen ſoweit gefördert worden, daß man demnächſt für alle dieſe Neubauten gemeinſam das Richtfeſt feiern kann. Es entſtehen da insgeſamt 90 Wohnungen, und zwar 75 Zwei⸗ und 15 Dreizimmerwohnungen, die im kommenden Frühjahr bezogen werden kön⸗ nen. m. Standkonzert am Waſſerturm Am Sonntag, dem 26. September, von 11.30 bis 12.30 Uhr veranſtaltet der Muſikzug der SS⸗Standarte 32 unter der Leitung von Muſikzugführer Schetters am Waſſerturm ein Standkonzert mit dieſer Vortragsfolge:„Heil Hitler“, Deutſcher Turner⸗ und Sportmarſch, Schet⸗ ters; Ouvertüre zur Oper„Zampa“, Herold; Fan⸗ taſie aus„Tosca“, Puccini;„Narziſſus“, Inter⸗ mmezzo, E. Nevin;„Rheiniſcher Sang“, Hanemann; „Einzug ſchneidiger Truppen“, Marſch, Blankenburg. In zwei Stunden Mannheim-Berlin Mannheim im Winterflugolan Steigerung der Flugfrequenz gegenüber dem Vorjahre um 43 v. H. In den erſten acht Monaten 1937 lag die Zahl der von der Deutſchen Lufthanſa insgeſamt beförderten zahlenden Fluggäſte um 25 v. H. höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Dieſe ſtati⸗ ſtiſche Feſtſtellung kündet von der wachſenden Be⸗ deutung des zivilen Luftverkehrs. Mit ganz beſon⸗ derer Befriedigung nehmen wir zur Kenntnis, daß die Frequenzerhöhung beim Flughafen Mannheim⸗ Ludwigshafen⸗Heidelberg erheblich über dem Durch⸗ ſchnitt lag: Sie betrug 43 v. H. Sie wäre noch größer, wenn jederzeit in ausreichendem Maße Ver⸗ dichtungsmaſchinen zur Verfügung geſtanden wären, aber tatſächlich mußten in vielen Fällen vorgemerkte Platzbelegungen abgeſagt werden, weil die Plätze der Kursflugzeuge nicht ausreichten und zuſätzliche Flugzeuge oftmals nicht beſchafft werden konnten. Natürlich wurde Berlin auf dieſen Umſtand auf⸗ merkſam gemacht und hat daraufhin für das kom⸗ mende Jahr eine Verdoppelung der Mannheim zur Verfügung ſtehenden Flugzeugſitzplätze in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Es wird vermutlich ſo kommen, daß im Jahre 1938 unſer Flugplatz nur noch von mindeſtens zehn⸗ ſitzigen Maſchinen angeſteuert werden wird. Aber auch ſchon bei dem am 3. Oktober in Kraft tretenden Winterflugplan wurde der Bedeu⸗ tung des Flughafens Neuoſtheim Rechnung getragen. Wir haben die beliebte Frühverbindung mit der Reichshauptſtadt SStrecke 48) nicht nur behalten, ſie verkehrt jetzt ſogar beſchleunigt, weil die Zwiſchenlandung in Halle⸗Leipzig wegfällt. Der Flughafen Halle⸗Leipzig leidet im Winter an ſehr häufigem Nebel, der Verzögerungen im Flug⸗ werkehr zur Folge hat. Mit dieſen Witterungsver⸗ hältniſſen braucht die Flugverbindung Mannheim Berlin nun nicht mehr zu rechnen. Das Flugzeug ſtartet morgens.90 Uhr ab Neuoſtheim und landet nach nur zweiſtündigem Flug um.30 Uhr in Berlin. Der Rückflug beginnt um 15.00 Uhr, die Landung in Mannheim erfolgt 17.10 Uhr. Der Reiſende hat alſo in Berlin über fünf Stunden Zeit zur Er⸗ ledigung geſchäftlicher Beſprechungen. Im allgemeinen wird dieſe Zeit ausreichen. Sollte das aber doch nicht genügen, ſo ſteht für den Rückflug eine zweite Verbindung, die allerdings nur bis Frankfurt führt, zur Verfügung. Der Start hierfür ab Berlin liegt um 17.10 Uhr, die Landung in Frankfurt um 19.25 Uhr; von Frankfurt müßte dann jedoch die Weiterfahrt nach Mannheim über die Reichsautobahn gehen. Die Benützung der Verbin⸗ dung Berlin— Frankfurt(Strecke 2B) würde natür⸗ lich für den Fluggaſt einen Zeitverluſt bringen. Der Regelfall ſollte— ſchon im Intereſſe des Gewichtes unſeres Flugplatzes— der Rückflug über die Direkt⸗ verbindung 8 ſein. Mit Berlin iſt Mannheim noch durch die Strecke 11 verbunden, die ſchon ſeit drei Jahren beſteht, von der. Reichshauptſtadt ausgeht und übri⸗ gens auch an Sonntagen beflogen wird. Die Flug⸗ zeuge ſtarten um 8 Uhr früh in Berlin und errei⸗ chen— nach Zwiſchenlandungen in Halle, Leipzig und Frankfurt— Mannheim um 11.25 Uhr. Der Rückflug beginnt hier um 13.10 Uhr und endet in Berlin um 16.30 Uhr. Neben dieſen beiden Berliner Verbindungen haben wir im Winter eine ſolche mit Köln(Strecke 98). Um 8 Uhr früh wird in Neuoſtheim geſtartet und nach einer Zwiſchenlandung in Frankſurt wird Köln um.50 Uhr erreicht. Die Gegenverbindung lab Köln.50 Uhr, an Mannheim 14.20 Uhr) ſieht einen dreiſtündigen Aufenthalt in Frankfurt vor. Ueber die genannten Strecken hinaus iſt zu ver⸗ merken, daß für Mannheim im Winterflugplan ſämtliche überhaupt möglichen Anſchlüſſe in günſtig⸗ ſter Weiſe gegeben ſind. Dortmund, Düſſeldorf, Er⸗ furt, Eſſen, Hannover und Nürnberg können in Flugzeiten bis zu zwei Stunden erreicht werden. Für den Flug nach Hamburg, Bremen, Amſterdam, Antwerpen, Brüſſel, Rotterdam und Mailand ſind etwa drei Stunden erforderlich. Die Reiſen nach Kopenhagen, London und Paris werden in nur wenig längeren Zeiten durchgeführt. Insgeſamt iſt über den Winterflugplan der Deutſchen Lufthanſa zu ſagen, daß er deutlich das Beſtreben zur Schaffung von mehr Ganzjahres⸗ ſtrecken erkennen läßt. Streckenmäßig und flug⸗ zeitmäßig iſt der Winterflugplan ſtäpker als bisher an den des Sommers angeglichen.—m. Vor dem Mannheimer Schöffengericht: Fahrläſſige Tötung in Käfertal Kraſtwagen gegen Motorrad— Mißachtung des Vorfahrtsrechtes— Die beſonderen Amftände rechtfertigen milde Strafe Abends gegen 20.30 Uhr ereignete ſich am 19. Juli dieſes Jahres an der Straßenkreuzung Sonnen⸗ ſchein⸗ und Wotanſtraße ein ſolgenſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Mitten auf der Kreuzung fuhr ein Kraft⸗ radfahrer aufeinen Kraftwagen auf, der die Sonnenſcheinſtraße in Richtung Wormſer Straße herunter kam. Während der Wagen verhältnis⸗ mäßig nur gering beſchädigt wurde, erlitt der Kraft⸗ radfahrer derarlig ſchwere Verletzungen, daß er ſo⸗ fort den Tod fand. Dieſer Unfall fand nun vor dem Mannheimer Schöffengericht ſein gerichtliches Nachſpiel. Angeklagt war der Führer des Perſonenkraftwa⸗ gens. Ihm wurde zur Laſt gelegt, daß er dem Kraftradfahrer nicht das Vorfahrtsrecht eingeräumt hatte. Die eingehende Beweisauf⸗ nahme ergab nun zwar, daß die Straßenkreuzung dieſer zwei gleichberechtigten Straßen wenig über⸗ ſichtlich iſt, vor allem durch ein Haus und die zwei Meter hohe Umzäunung. Wenn auch der Kraftwagen⸗ fahrer durch dieſen Umſtand den Kraftradfahrer erſt sehn Meter vor der eigentlichen Kreuzung ſehen konnte und dann auch in die Wotanſtraße nur einen gleichkurzen Einblick hat, ſo mußte gerade aus dieſem Grunde heraus der Führer des Kraftwa⸗ gens, der 1904 in Görlitz geborene Walter Sch, beſondere Vorſicht walten laſſen, und ſeine Geſchwindigkeit ſo einrichten, daß er ſeinen Wagen nötigenfalls ſofort zum Halten bringen konnte. Der Angeklagte, der dieſe Strecke öfters fuhr, mußte die Gefährlichkeit dieſer Kreuzung ken⸗ nen und wiſſen, daß er hier nötigenfalls das Vor⸗ fahrtsrecht einräumen muß. Er verſuchte ſich dͤamit zu verteidigen, daß die Sonnenſcheinſtraße, gegenüber der Wotanſtraße, einen bedeutend ſtärkeren Verkehr habe und er ſich aus dieſem Umſtand heraus mehr oder weniger das Vorfahrtsrecht zugeſchrieben habe. Mit Recht wurde ihm aber dazu vom Richter und Staatsanwalt bedeu⸗ bet, daß die Sonnenſcheinſtraße keine beſondere Be⸗ zeichnung als Hauptverkehrsſtraße oder Straße erſter Ordnung habe, und daß alſo, ſelbſt wenn ſeine Be⸗ hauptung zutreffe und der Verkehr auf der Sonnen⸗ ſcheinſtraße größer ſei, beide Straßen gleich⸗ wertig ſeien und der von rechts Kom⸗ mende in jedem Falle das Vorfahrts⸗ LIILLIIirr— .* 2 LEN — 8 LELTFFF EE EEL 2 Fost noch mehr eis öber die technischen Wonder staunen die Besucher unseres Werkes öber die riesigen lagerhallen ünd die unõbersehboren Stopel der Tobokbollen. Es ist wahrhaffig ein überwöltigender Eindruck, quf mehr als 18 000 qm rund 225 000 Bollen erlesener partien des„Soldes des Orients“ zu sehen. Und diese Mengen werden ohne Röck⸗ sicht quf die Kosten während ihrer mehrjöhrigen lagerzeit von jedem kõnstlichen Eingriff in ihre Entwicklung ferngeholten und stets natur- temperiert. Gerode dadorch erzielen wir die allseitig anerkannte Bekõmmlichkeit der EIUUIRMAREK recht habe. Wie ſollte auch ein Auswärtiger ſonſt beſtimmen, wer zur Vorfahrt berechtigt iſt, wenn jeder Fahrer nach der Verkehrsdichte beurteilen wollte oder müßte, ob er nun Vorfahrt hat oder nicht! Neben dieſer Außerachtlaſſung des Vorfahrtsrech⸗ tes mußte dem Angeklagten auch noch der Vorwurf gemacht werden daß er eine zu hohe Geſchwin⸗ digkeit gefahren war, die es ihm unmöglich gemacht hätte, bei einem plötzlich auftretenden Hin⸗ dernis an einer ſolch gefährdeten Stelle rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Er gab zwar an, nur eine Stundengeſchwindigkeit von 35 Kilometer gehabt zu haben. Zeugen waren zwar für die Feſtſtellung der Richtigkeit dieſer Angabe, wie auch für den gan⸗ zen Hergang des Unfalles, nicht vorhanden, aber aus den ſogenannten„ſtummen Zeugen“, den Bremsſpuren und Beſchädigungen der Fahrzeuge, mußte der Sachverſtändige ſchließen, daß die Geſchwindigkeit des Kraftwagens minde⸗ ſtens 45 bis 50 Kilometer geweſen ſein mußte. Im Verhältnis zu der Unüberſichtlichkeit der Kreuzung, die nur eine Sicht von 10 Meter zuläßt, natürlich viel zu hoch, um noch rechtzeitig ein Unheil abzu⸗ wenden. Auf der anderen Seite ſtellte das Gericht feſt, daß es auch der Getötete, der eine Familie hinter⸗ läßt, trotz ſeines Vorfahrtsrechtes an der nöti⸗ gen Vorſicht habe fehlen laſſen. Bei ſeiner Geſchwindigkeit, die man höchſtens auf 25 Kilometer anſetzen könne, hätte er bei genügen⸗ der Aufmerkſamkeit ſein Fahrzeug mindeſtens zum Ausweichen, wenn nicht gar zum Stehen bringen können. Unter Berückſichtigung aller dieſer umſtände kam das Gericht zu einem verhältnismäßig ſehr milden Urteil, nämlich zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. ⸗ba⸗ *Ratsherren ſcheiden aus. Pg. Karl Schick iſt infolge Wegzugs aus Mannheim gemäߧ 22 der DGO. als Ratsherr der Hauptſtadt Mannheim aus⸗ geſchieden. Auf Grund der gleichen Beſtimmung ſcheidet Ratsherr Pg. Franz Döring mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 aus, da er von dieſem Zeit⸗ punkt ab zur Gauwaltung der DAcF, Karlsruhe, verſetzt wird. ** Vierjähriges Kind läuft ins Kraftrad. Die Frau eines in R7 wohnhaften Wäſchereibeſitzers weilte geſtern nachmittag mit ihren beiden Kindern im Lameygarten. Als ſie gegen halb 7 Uhr von dort aufbrach, um ſich auf den kaum 100 Meter langen Nachhauſeweg zu begeben, lief das vierjäh⸗ rige Töchterchen einem vom Ring herkommenden Kraftradſahrer ſo unglücklich in den Weg, daß es trotz ſofortigem Bremſen des Fahrers vom Rad erfaßt und eine kurze Strecke mitgeſchleift wurde. Schwer verletzt brachte man das Kind zu einem in der Nähe wohnenden Arzt, der die ſofortige Ueber⸗ führung in die St.⸗Hedwig⸗Klinik anordnete. Die dort feſtgeſtellten Verletzungen erwieſen ſich als ſehr ſchwer; das Kind iſt heute früh noch bewußtlos. Ob den Kraftradfahrer eine Schuld trifft, wird die durch — 3 ſofort aufgenommene Unterſuchung er⸗ weiſen. Seckenheims älteſter Einwohner geſtörben Der älteſte Einwohner Seckenheims, Rentner Mi⸗ chael Probſt, iſt in den frühen Morgenſtunden des Freitag geſtorben. Der Verſtorbene hat den ruhm⸗ reichen Feldzug des Jahres 1870/71 mitgemacht und erfreute ſich im Kreiſe ſeiner Mitbürger größter Be⸗ liebtheit. Noch bis vor kurzem konnte man den Greis bei ſeinem täglichen Spaziergang ſehen, der ihn zum gewohnten Schoppen Wein führte. JIn die Gleisernenerungsarbeiten in der Brei⸗ tenſtraße wurde jetzt auch das Stück zwiſchen Kauf⸗ haus und C1 einbezogen. Am Freitag wurden die entſprechenden Sperrtafeln aufgeſtellt, und dann wurde gleich mit dem Abheben der Aſphaltdecke be⸗ Nun ſind ſchon die Preßluftmeißel an der rbeit. u Ausſtellung Elſe Wolf⸗Horuung. Die NSG⸗ „Kraft durch Freude“, Abt. Mannheimer Kultur⸗ gemeinde, veranſtaltet vom 25. September bis 17. Oktober im Raume der Mannheimer Künſtler in der Kunſthalle eine Ausſtellung der Mannheimer Malerin Elſe Wolf⸗Hornung. 8 B ——— LEL. ——————— grüßungsanſprache hielt. deutſchen Volkstums im Dritten Reich ſprach Pro⸗ 4. Seite/ Nummer 443 Samstag, 25. September 1987 3 Sübweſtbeuiſche Umchen Slidweſtdeulſche Fachſchau in Karlsruhe erojjnet Gaſtlichkeit und Seiſtunpefreusioleit machten Baden zum großen Verkehrsland * Karlsruhe, 26. September. Am Freitag vormittag wurde in Gegen⸗ wart einer großen Anzahl von Ehrengäſten, die ſich aus den Vertretern der Partei, des Staates, der Wehrmacht, der Me-Organifatio⸗ nen, der Wirtſchaft, des Handels, und vor allem aus dem Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsge⸗ werbe und dem Konditorenhandwerk zuſam⸗ menſetzten, die Südweſtdeutſche Fachſchan für das Gaſtſtätten⸗ und Konditorenhandwerk er⸗ öffnet. Die Ehrengäſte verſammelten ſich in dem Ebren⸗ raum der Fachſchau, wo das Orcheſter Theo Hol⸗ linger den Eröffnungsakt mit einem Muſikſtück einleitete. Der Abteilungsleiter des Inſtituts für deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda, der Veranſtalterin der Fachſchau, Dr. Kikiſch, richtete Begrüßungsworte an die erſchienenen Ehrengäſte und ſagte allen denen Dank, die an dieſer Ausſtel⸗ lung mitgewirkt und die Durchführung und Geſtal⸗ tung ermöglicht haben. Es ſei eine falſche Anſchauung, zu glauben, daß dieſe Südweſtdeutſche Fachſchau mit unſerem Volkstum nichts zu tun habe. Die Auswirkung des völkiſchen Elements auch im Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe würde jedem Beſucher der Fachſchau klar. Der Leiter der Fachgruppe Beherbergungsgewerbe in der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe, Fritz Gabler, konnte in ſeiner An⸗ ſprache darauf hinweiſen, wie in den Naturreichtü⸗ mern und Naturſchönheiten des Landes Baden ein noch nicht völlig ausgeſchöpfter Rohſtoff liege. Die Auswertung Badens als Fremdenland ſei erſt umter wationalſozialiſtiſcher Führung in den Vordergrund geſtellt worden. Wohl ſei die badiſche Organiſation der Fremdenverkehrswirtſchaft vorbildlich für das Reich geweſen, die traditionsbewußten Gaſtſtätten und Hotels des Landes jedoch müßten immer mehr auf das Beherbergungsgewerbe vorbildlich einwirken. Gaſtlichkeit und Leiſtungsfreudig⸗ keit ſeien die beiden Punkte, die den Gau Baden zu dem großen Verkehrsland ge⸗ macht haben. Für die Deutſche Arbeitsfront mahm Gauſchu⸗ lungswalter Hellweg dͤas Wort. Er wies darauf hin, wie gerade dieſe Fachſchau Zeugnis gebe von dem Willen zur Leiſtung. Bei öem ſtarken Fremden⸗ verkehr in Baden und der Anteilnahme der Gaſt⸗ ſtätten daran hätten dieſe eine beſondere Miſſion, mämlich den Geiſt des wationalſozialiſtiſchen Staates in klarer und zielbewußter Richtung Sunn Ausöruck 905 bringen. Der Schirmherr der Ausſtellung, Oberbürger⸗ meiſter Fäger, betonte in ſeinen Darlegungen, wie gerade Baden. mit Natur⸗ und Kulturgütern reich geſegnet, in dem Ringen um eine würdige Geſtaltung der Fremdenbetreuung in vorderſter Reihe zu kümp⸗ ſen habe. Dieſe Schau wolle dartun, wie das Mecha⸗ niſche und Techniſche in den Rahmen des Ganzen einzufügen ſei, um zu einer kulti⸗ vierten Gaſtlichkeit zu kommen. Wenn der Schau auch eine Abteilung„Kampf dem Verderb“ eingefügt worden ſei, dann werde damit bewieſen, wie viele für unſer Wirtſchaftsleben wich⸗ tige Tagesfragen auch von den ausſtellenden Gewer⸗ ben gelöſt werden müßten. Der Oberbürgermeiſter erklärte die Ausſtellung für eröffnet, der Feſtakt ſand mit dem gemeinſamen Geſang der nationalen Lieder ſeinen Abſchluß. Was gibt es Neues in Weinheim? UD Weinheim, 23. September. Der Tag des deutſchen Volkstums brachte in der Turnhalle des Realgymnaſiums eine Feier, in der Direktor Mangelsdorf die Be⸗ Ueber die Stellung des feſſor Männer, der am Vormittag einen Vortrag über das Banat gehalten hatte. Dank der Unterſtützung der Stadt Weinheim, ſo⸗ wie der Kulturgemeinde Weinheim iſt es dem Kammermuſikverein wie bisher möglich, im Winter 1937/38 vier Kammermuſikabende zu veran⸗ ſtalten, zu denen folgende Künſtler verpflichtet wurden: Am 3. November: das Strub⸗Quartett; am 2. Dezember: Claudio Arrau(Klavier) mit dem Berliner Lutz⸗Quartett; im Januar 1938: Wolf⸗ gang Fortner mit ſeinem Kammerorcheſter; ferner: Enrico Mainardi, Begleiter H. Schröter, Cello⸗ Abend. Unter Hinweis auf 8 1 der Schlachthof⸗ und Fleiſchbeſchauordnung vom 30. Juni d. J. müſſen die ſogen. Hausſchlachtungen mit ſofortiger Wir⸗ kung dem Schlachthofzwange unterliegen. Zuwider⸗ handlungen werden nach§ 30 geahndet. Die Weinheimer Werkſcharen unter⸗ nahmen am Sonntag einen Ausmarſch nach Ober⸗ flockenbach.— Der Odenwaldklub unternahm eine Jugendwanderung auf den Wachenberg. Die geſteigerten Obſtanfuhren— hauptſäch⸗ lich Aepfel— halten an und betragen täglich noch etwa 2000 Zentner. Die Weinheimer Kulturgemeinde er⸗ öffnet am 28. September die Winterſpielzeit mit Franz von Suppés Meiſteroperette„Boccaccio“ durch die Heidelberger Bühne. Bei der Firma Freudenberg ereignete ſich ein be⸗ dauerlicher Unglücksfall. Ein Arbeiter, der eine Hand in den Greifer der Falzmaſchine brachte, wurde ernſtlich verletzt. Er fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Landwirt Adam Lohrbächer feierte mit ſeiner Frau Katharina, geb. Ebert, das Feſt der ſilber⸗ men Hochzeit. „Ihren 70. Geburtstag leierten Frau Chri⸗ ſtine Herbig, Witwe, und Frau Auguſte Fren⸗ zel, geb. Weidele.— Im Alter von 44 Jahren ſtarib nach kurzer Krankheit die Frau des Poſt⸗ inſpektors Emil Berta, geb. Rimmler. Blick auf die Spargeiſtadt Große SA⸗Svortwettkämvje des Sturmes 12/110 * Schwetzingen, 25. September. Nach dem am letzten Sonntag vorausgegangenen 15⸗Kilometer⸗Gepäckmarſch und dem Kleintaliber⸗ ſchießen ſinden nun am kommenden Sonntag die Hauptwettkämpfe auf dem SVS⸗Platz ſtatt. Die Uebungen werden mannſchaftsweiſe durchgeführt. Sie beſtehen aus 100⸗Meter⸗Lauf, Hochſprung über einen Zaun, Kugelſtoßen, Handgranatenzielwurf und 3000⸗Meter⸗Lauf. Weiter wird a. a. ein 100⸗Meter⸗ Hindernislauf, ein 1500⸗Meter⸗Mannſchafts⸗Patrouil⸗ lenlauf ſowie eine 10mal⸗6⸗Runde⸗Staffel durchge⸗ führt. Den Abſchluß bildeb dann ein intereſſantes Kampfballſpiel. Ein großer SA⸗Appell um 11 Uhr auf den Schloßplanken und ein Schloßgartenkontzert, veranſtaltet vom Muſikzug der Standarte 110 ſowie ein Kameraoͤſchaftsabend am Abend im Falken wird das Tagesprogramm vervollſtändigen. Tagung der Bütgermeiſter L. Wiesloch, 28. September. Unter dem Vorſitz von Landrat Schäfer tag⸗ ten am Montag die Bürgermeiſter des Bezirks Wiesloch. Bei der Feſtſetzung des Weinleſeter⸗ mins in den Weinbaugemeinden, die durch das Be⸗ zirksamt im Benehmen mit der Orts⸗ und Kreis⸗ bauernſchaft und dem zuſtändigen Landesökonomie⸗ rat zu erfolgen hat, betonte Landesökonomierat Röſch, daß eine ſpäte Leſe nur günſtig auf die Qualität einwirken könne. Die Leſe ſolle daher ſo lange als möglich hinausgeſchoben werden und auf keinen Fall vor dem B. September ſtattfinden. Landesökonomierat Röſch ſprach für eine För⸗ derung der Gemeinſchaftspflanzung von Obſtbäu⸗ men, während Weinberggewanne unbedingt von Obſtbäumen freigehalten werden müſſen. Um die Obſtbaumſpritzungen regelmäßig durchzuführen, wird darüber in abſehbarer Zeit eine bezirkspoli⸗ zeiliche Vorſchrift erlaſſen. Als Vertreter des Ar⸗ beitsamtes Heidelberg trat Pg. Schweigler da⸗ für ein, daß die in den einzelnen Gemeinden vor⸗ handenen arbeitsloſen Jugendlichen reſtlos zum Einſatz für die Landwirtſchaft herangezogen werden. Veterinärrat Köhler(Heidelberg) behandelte das Tuberkuloſetilgungsverfahren und die Gemeinde⸗ bullenhaltung und ſprach ſich für eine zeitgemäße Stallhygiene aus. Bezüglich der Feiern der Kirchweihen im Bezirk Wiesloch wurde betont, daß Anträge auf Ver⸗ legung nicht berückſichtigt werden könnten, da dieſe Feiern als Volkstumsfeſte ſchon ſeit undenklichen Zeiten zu einem beſtimmten Termin abgehalten werden. zeugmodellbau eingeführt werden. Auf die Bedeu⸗ tung der Hagelverſicherung wurde hingewie⸗ ſen, öͤer Schnakenplage weiterer Kampf angeſagt, die Anſchaffung oun Rundfunkgeräten für die Gemein⸗ den, die Ausnützung des Grund und Bodens be⸗ ſprochen. Jeder Gemeinde wurde es zur Pflicht ge⸗ macht, eine Gemeindechronik zu führen und die großen Begebenheiten feſtzuhalten. Zur För⸗ derung des zivilen Luftſchutzes wurde die fung von Alarmſirenen empfohlen. eeee Großer Weinfälſcheryrozeß in Kreuznach: Cechs Weinſorten ⸗ aus einem Faß! Weingutsbeſitzer zu Gefängnis verurteilt Aus Nahe-Wein wurden heſſiſche und Rheingauer Sorten— Die Sache mit der„Edelbeerenausleſe * Bad Kreuznach, 24. September. Vör der Großen Strafkammer des Land⸗ gerichts Koblenz wurde im Amtsgericht Bad Kreuznach ein großer Prozeß gegen den Ange⸗ klagten Max von Detten aus Bad und ſeine Schwiegertochter Lona W. durchgeführt. Dem Aniſe D. würden Betrug, unzuläſſige Zucke⸗ rung und Ueberſtreckung von Weinen, die Verwen⸗ dung irreführender Bezeichmungen für Wein e, unzuläſſiger Säurezuſatz ſowie falſche Ein⸗ tragungen in die Bücher vovngeworfen. Frau W. war wegen Anſtiftung und Beihilfe angeklagt. Der 60⸗ jährige Angeklagte hat heute als Erbhofbauer ein Weingut von etwa 30 Morgen, daneben eine Wein⸗ firma. Er hat ſich früher für dͤen Weinban in ſeiner „Eigenſchaft als Landtagsabgeoroͤmeter der Wirt⸗ rates ſtark eingeſetzt. ſchaftspartei und Mitglied des Preußiſchen Staats⸗ Nach Entdeckung der Verfeh⸗ Lungen iſt er ſeit 5. Juni in Unterſuchungshaft. Bei der Patenweinaktion im vergangenen Jahr ſtimmten die Schlußſcheine nicht; die Firma reichte fingierte Scheine ein. Ein Weinkontrolleur orönete mach verſchiedenen Pro⸗ ben an, daß nichts mehr verkauft werden bürfe. Trotzödem ſetzte der Angeklagte bald wieder Wein ab. Aus einem einzigen Faß wurden bis ſechs verſchie⸗ dene Weinſorten verbauft, wobei Lagebezeichnungen und Jahrgang willkürlich gewählt wurden. In einer Preisliſte bot D. 24 Sorten Natur⸗ weine an, nach dem Kellerbuch hatte er aber nur vier Sorten vorrätig. Lagen an der Nahe wechſelten mit Bezeichnungen aus Heſſen und dem Rheingau. Der Sachverſtändige erklärte, die chemiſche Unter⸗ ſuchung hätte ergeben, daß zahlreiche Weine über⸗ zuckert und überſtreckt waren. In einem Falle hat D. von einem kleinen Weinberg mit 6000 Stöcken drei Stück(3600 Liter) Beerenausleſe gewonnen. Nor⸗ malerweiſe gehören aber zu tauſend Liter Beeren⸗ ausleſe 5000 Stöcke. Der Sachverſtändige betonte, daß gerade bei Beerenausleſe der Staat beſonderen Wert auf Güte legt, dͤa ſie für den Ruf unſerer deut⸗ ſchen Weine beſtimmend iſt. Ein Zaer Nahe⸗Wein mit 90 Grad Moſtgewicht wurde ebenfalls als„Bee⸗ renausleſe“ bezeichnet. Wenn man ſo verfahren würde, erklärte Dr. Petry, ſo wäre in dieſem Jahre an der Nahe faſt nur Beevenausleſe gewachſen. „Edelbeerenausleſe“, wie ſie auch angeboten wurde, gebe es nach dem Geſetz überhaupt nicht. Der Sach⸗ werſtänödige ſtellte ausdrücklich feſt, * daß es unzuläſſig iſt, Nahe⸗Wein als heſſiſchen oder Rheingauer Wein anzubieten und die Jahrgangs⸗ oder Lagebezeichnung zu wechſeln. Der Angeklagte D. gab im Prozeßverlauf die merkwürdige Erklärung ab, die Preisliſten ſeien ohne Rückſicht auf den Inhalt des Kellers hergeſtellt worden. Der Staatsanwalt erklärte in ſeinem Plädoyer u.., der geſamte Weinhandel könnte bald ſchließen, wenn das Geſchäftsgebahren des Angeklagten Schule machte. Wenn der Weinhandel ſo ſeine Geſchäfte führte, wie es D. ſeit Jahrzehnten getan habe, brauchten wir überhaupt keine Wein⸗ etiketten mehr, und bald würde niemand mehr Wein trinken. Solche Fälle wie der von D. ſeien ſehr ſelten. Im Nahe⸗Gebiet ſei etwas auch nur annähernd Aehnliches noch niemals vorgekommen. Der Angeklagte habe nur die allergeringſten und kleinſten Weine unter den Richtpreiſen gekauft und habe daher annehmen müſſen, daß es ſich um minderwertige und ge⸗ niemals dieſe Preiſe gez gewußt hätten. Er habe ſich aus perfönlicher Profit⸗ ſucht nicht geſcheut, das geſamte Nahe⸗Weinbaugebiet panſchte Weine handle. Als im Auguſt vorigen Jahres die erſten Beanſtandungen kamen, habe D. verſucht, einen Chemiker zur Abgabe eines falſchen Gutachtens zu veranlaſſen. Die Abnehmer hätten t, wenn ſie, die Wahrheit, in Mißkredit zu bringen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten von Detten wegen fortgeſetzten Betrugs und Vergehens gegen das Weingeſetz ſowie Ueberzuckerung in zwei Fällen zu einem JFahr ſechs Monaten Geſängnis, dazu 900 Mark Geldſtrafe, oder für je 10 Mk. einen weiteren Tag Freiheitsſtrafe. Auf fünf Jahre wird dem Angeklagten unterſagt, ſich als Wein⸗ händler zu betätigen. Alle Weine werden ein⸗ gezogen. Der Haftbefehl bleibt aufrechterhalten. Die Unterſuchungshaft wird angerechnet. Die Angeklagte Frau W. erhielt an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat 250 Mkk. Geldſtrafe oder für je 10 Mark einen Dag Gefängnis. Der Vorſitzende betonte in der Urteilsbegrün⸗ dung, daß für die fahrelangen Betrügereien eine exemplariſche Strafe am Platz geweſen ſei. ſei im Weinhandel ſo bewandert geweſen, daß er wiſſen mußte, was er tat. Man könne ihn nur als Schädling des geſamten Weinbaues bezeichnen. NSDͤAP-Niſieilungen Aus vertetamtlichen Bekanntmachuncan entnommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Am Montag, 27.., 20.15 Uhr, findet in der„Harmonie“ in Mannheim, D 2, 6, eine wichtige Sitzung ſtatt, an der die Ortsgruppenpropagandaleiter mit ihren Kulturſtellen⸗ leitern teilzunehmen haben. An die Kaſſenleiter der Stadtortsgruppen Die Einlaßkarten für die Generalmitgliederverſamm⸗ lung ſind ſofort in bar bei der Kreiskaſſenverwaltung ab⸗ zurechnen. Kreiskaſſenverwaltung. der NS DAP Waldhof. 26..,.45 Uhr, Antreten der Politiſchen Lei⸗ ter und Pol. Heiter⸗Anwärter vor der Geſchäftsſtelle Sand⸗ ſtraße 15 zum bzw. Armbinde). Seckenheim. 26. Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter, Walter und Wakte vor der Geſchäftsſtelle. Uniform, Zivil mit Armbinde. NS⸗Frauenſchaft entinnen 677 Abt. Volks⸗ und Hanswirtſchaft. Sen.., 15 Uhr, Schulungsvortrag in Plankenhof. 27.., 20.15 Uhr, 80 für NSS und Deutſches Frauenwerk im„Eichbaum“ 83 hlgelegen. 27.., 20 Uhr, Pflichtheimabend für Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im„Durlacher Hof“, Käfertaler Straße 168. Liederbücher mitbringen. Ueberreichung der ckarau⸗Nord.., 20 Uhr, nehmen unſere Frauen an dem Abichtedsabend des weiblichen Arbeitsdienſtes im Gemeindehaus teil. Neckarau⸗Süd. 27.., 20 Uhr, Nähabend im Volkschor. Almenhof. 28.., 20 Ahr, Heimabend im„Alten Gas⸗ werk“, Windeckſtraße. Mitglieder des Frauenwerks ſind eingeladen. 83 Sozialſtelle. Die Monatsbeſprechung für Geſolgſchafts⸗ Sozialſachbearbeiter fällt bis auf weiteres aus.— Diens⸗ tag, 28.., 19.30 Uhr, im Schlageterhaus(Zimmer 171) Monatsappell der Unterbannſozialreferenten. BDM IM⸗Gruppenſportwarte und Führerinnen. 27.., 10.80 Uhr, Antreten auf dem U⸗Schulplatz mit Schwimmzeug. 939 5 Zur Förderung des Intereſſes für die Luftfahrt ſollen die Lehrfächer Flugphyſik und Flug⸗ D. habe im Weinbau eine angeſehene Stellung gehabt und Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Selbſtmord in der Anterſuchungshaſt 5 Ludwigshafen, 24. Sept. Der Fvankenthaler Notar Julius Budenbender hat in der Nacht auf Freitag im hieſigen Amtsgerichtsgefängnis, wo er ſich wegen fahrläſſiger Tötung und Führerflucht in Unterſuchunshaft befand, Selbſtmord begangen. Aus verſchmähter Liebe in den Tod 25jähriger im Wald erhängt aufgefunden * Lampertheim, 25. Sept. Der Bfjährige ledige Arbeiter Phil. Hahl von hier wurde ſeit dem 30. Auguſt vermißt. Er wohnte bei einem Verwand⸗ ten an der Wormſer Chauſſee und hat ſchon wieder⸗ holt geäußert, ſeinem Leben durch Freitod ein Ende zu machen. Jetzt nach oͤrei Wochen wurde der Ver⸗ mißte durch einen Pilzſucher im Gebüſch im Walde bei Neuſchloß, obere Wildbahn 11, abſeits vom Wege, aufgefunden. Der Pilzſucher wurde durch das an einen Baum geſtellte, faſt neue Fahrrad, auf den Mann aufmerkſam, der, durch die bange Zeit ſchon pechſchwarz geworden, an einem Drahtſeil aufgehängt an einem Baume ſchwebte. Man fand bei dem Toten einen Abſchiedsbrief, in dem er als Grund ſeiner unſeligen Tat ver⸗ ſchmähte Liebe angibt. Nur durch Zufall wurde die Leiche entdeckt, da die Fundſtelle im Dickicht liegt. Lamyertheim berichtet 3 Lampertheim, 24. Sepk. Reichsbahn⸗Inſpektor Konrad Eberts von der Station Lampertheim. beging ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Aus dieſem Anlaß fand eine ſchlichte Feier im Stationsbüro ſtatt, zu öͤer Vertre⸗ ter dͤer Reichsbahn⸗Direktion erſchienen waren. Die Dienſtkameraden des Jubilars hatten das Amtszim⸗ diodeneuheſten- Kurzwaten · Strümpfe · Posementen Eal Baua, N 2, 9 8¹⁵³ wer ſeſtlich mit Blumen und friſchem Grün ge⸗ ſchmückt. Reichsbahnrat Rau vom Betriebsamt 3 in Darmſtadt überbrachte die Grüße und Glück⸗ wünſche der Hauptverwaltung unter Ueberreichung einer Urkunde mit der Unterſchriſt des Generaldirek⸗ tors Dorpmüller, ferner einer Urkunde der Reichs⸗ bahndirektion des Betriebsamts 3 in Darmſtadt. Im Auftrage des Verkehrsamtes überbrachte Reichsbahn⸗ rat Hahn eine Urkunde und Glückwünſche. Seitens der Gefolgſchaft der hieſigen Station wurde Herrn Eberts eine prachtvolle Plakette in Altſilber mit Widmung überreicht. Auch wir entbieten dem all⸗ ſeits beliebten Amtsvorſteher die beſten Glück⸗ und Segenswünſche. Herr Eberts war außer in Lam⸗ pertheim auch in Waldhof, Biblis, Hoſheim und Großrohrheim tätig. Der Phitto Alter von 76 Jahren verſtorbene⸗ Mitbür⸗— ger Phi Iltius 2 würde zur letzten Ruhe ge⸗ leiiet. Der Verſtorbene genoß beſonders in Kirchen⸗ kreiſen hohe Wertſchätzung, was in der Grabrede des Pfarrers Schäſer beſonders zum Ausdruck kam, der betonte, daß der Verſtorbene mehr als 40 Jahre lang als Mitglied des Katholiſchen Kirchenvorſtan⸗ des ſeine Kraft in beſonderer Weiſe in den Dienſt der Kirche geſtellt hat. Auch der Sprecher des Kirchenvor⸗ ſtandes wioͤmete dem Heimgegangenen herzliche Dan⸗ worte für ſein ſelbſtloſes Wirken. Der Männer⸗ geſangverein Lampertheim nahm mit einem Grab⸗ geſang von dem langjährigen Sangesbruder Abſchied, während Vereinsführer Ludwig Steffan ebenfalls Worte der hohen Wertſchätzung für das verſtorbene fand. Zwei Kinder ſtürzten aus dem Fenſter * Wiesloch, 24. Sept. Am Donnerstagnachmittag fielen die beiden kleinen Kinder des Landwirts Karl Weckeſſer in der Bahnhoſſtvaße zuſammen aus dem Fenſter, wobei das eine einen—————9 da⸗ vontrug. Das andere Kind blieb umverletzt, da es auf ſein Schweſterchen fiel.— Das ſchwerverletzte Kind mußte ins 8 Krankenhaus eingelie⸗ fert werden. BM⸗Sportwartinnen. Am 77. 9. treten alle Sport⸗ wartinnen auf dem U⸗Schulplatz mit Schwimmzeug um 19.90 Uhr an. NSKOS Kamerabſchaft Mannheim. Der Sondertzug— den Amtswalterausflug fährt ab Hauptbahnhof.26 Uhr, an in Zielſtation.15 Uhr; dortſelbſt Rückfahrt 19.53, Ankunft äin Mannheim 21.93 Uhr. DAx Kreiswaltung Mannheim, L 4, 15 Die Betriebsobmänner, welche zum Oratorium„Segen oͤer Erde“ am 2. Oktober noch keine Karten abgeholt haben, holen ſofort Karten zu 90 Pfg. bei der DAcF⸗Kreiswaltung (Zimmer 6) ab. Was hören wir? Sonntag, 26. Sepiember Reichsſender Hafenkongert.—.30: Ev. Morgenfeier.—.00: Morgenfeier der (Schallplatten).— Muſik am .00: HJ.— 10.30: Fröhl. 11.30: Unbekanntes aus Schwaben.— 12.00: Mittag.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Mittagsmuſik.— 14.00: Kaſperlſpiel.— 14.30: Muſik 160 Kaffeeſtunde.(Schallplatten).— 15.30: Chorgeſang.— .00: Stuttgart ſpielt auf.— 18.00: Bunte Bilder von der Haller Heimatwoche.— 19.00: Schöne Stimmen (Schallplatten).— 19.30: Sportberichte.— 20.00: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 21.15: Die deutſche Tanne. Kantate von Friedrich E. Koch.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Funkbericht vom Von⸗der⸗Goltz⸗Querfeldeinrennen aus Königsberg.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ muſik: Dimileb. Romant. Oper v. G. Bizet(Aufnahme). Deutechlandſender .00: Muſik.—.20: Bauernfunk—.00: Sonntag⸗ morgen.— 10.00: Morgenfeier.— 10.45: Verdi(Schall⸗ platten).— 11.30: Orgelfantaſten⸗— 12.00: Standmuſik. — 1500. unbbericht.— 13.15: Muſik zum Mittag.— 14.00f Ki erfunkſpiel.— 14.30: Ungariſche Volksmuſik. — 15.00: und Fröhlichkeit(Schallplatten)— 16.00: Muſik am Nachmittag: Dazwiſchen Funkbericht vom von⸗der⸗Goltz⸗Querſeldeinrennen.— 17.30: Sudeten⸗ deutſche Muſik.— 18.00: Melodien u. Rhythmus.— 19.30: Sportecho.— 20.00: Vom Waſſer haben wir's Rundfunk⸗Fantaſie.— 22.30: Tanzmuſik. eeee in enee i 5 * — R 13 Sein mit ——— Märtyrer der Wissenschaft: Bie Jodleskompanie dex Ctxalilenꝑonsce 160. Radiologen starben einen Opfertod Berlin, im September. In Chikago findet im Herbſt der 5. Inter⸗ nationale Ridiologen⸗Kongreß ſtatt, auf dem auch die deutſche Wiſſenſchaft durch eine Abordͤnung vertreten ſein wird. Es gibt ein ſtilles Heldentum, um das nur wenige wiſſen, und das trotzdem verdient, nicht weniger be⸗ kannt zu werden, als ſo manche Ruhmestat auf an⸗ deren Gebieten. Hundertſechzig Namen von im Dienſt der leidenden Menſchheit in aller Welt gefallenen Aerzten, Phyſikern, Ingenieuren, Chemikern, La⸗ boranten und Krankenſchweſtern verzeichnet das ſchlichte Mahnmal, das man vor dem Krankenhauſe St. Georg in Hamburg für die Opfer der Strahlenforſchung errichtet hat. Viele von ihnen waren wahre Märtyrer ihres Berufes und konnten ihren Tod auf den Tag genau voraus⸗ berechnen. An erſter Stelle dieſer heldenhaften Radiologen darf wohl der große deutſche Röntgenarzt Albers⸗ Schönberg genannt werden. Er entdeckte eine neue geheimnisvolle Wirkung der X⸗Strahlen, in⸗ dem er nachweiſen konnte, daß Pflanzenſamen in Erde, die mit dieſen Strahlen vorbehandelt wurde, beſonders gut gedeihen. Die Verdienſte des hervor⸗ ragenden Forſchers wurden durch zahlreiche Ehren⸗ zeichen, wiſſenſchaftliche Preiſe, Ehrenmitgliedſchaften und die Ernennung zum erſten ordentlichen Rönt⸗ genprofeſſor im Jahre 1919 auf einzigartige Weiſe gewürdigt. Doch war es Albers⸗Schönberg vom Schickſal nicht vergönnt, ſich lange dieſer Auszeich⸗ nungen zu erfreuen. Schon im Alter von 43 Jahren bilhete ſich bei dem Gelehrten durch die ſtändige Ein⸗ wirkung der Röntgenſtrahlen, gegen die es damals noch keine ausreichenden Schutzmittel gab, ein Krebs⸗ geſchwür am Mittelfinger der rechten Hand. Der Finger ſiel, aber die Arbeit ging weiter. Doch Ilbers hatte ja noch eine Hand mit vier heilen Fingern. Die Strahlenarbeit nahm alſo ihren Fortgang. Als ſich jedoch im Jahre 1920 die verhängnisvol⸗ len Wucherungen an anderen Körperſtellen bildeten, wußte der tapfere Forſcher, daß es für ihn keine Ret⸗ tung mehr gab. Doch heldenhaft ſah er dem Tod ent⸗ gegen. Die letzten Monate bedeuteten für ihn ein wahres Martyrium, bis das Jahr 1921 dem großen deutſchen Röntgenarzt endlich die Erlöſung brachte. Und was war der letzte Wunſch des Todͤgeweihten? zahlloſen Strahlenwunden gezeichneter Körper ſollte ſeziert und der Sektionsbericht in einer Fachzeitſchrift veröffentlicht werden! 4 Das Leben für die Forſchung Wie Albers⸗Schönberg hatte es auch der im Jahre 1925 verſtorbene Schweizer Arzt Guſtav Baer eigentlich gar nicht nötig, ſeine Strahlenſtudien noch weiterzuführen, als ſich auf ſeinen Händen die erſten Geſchwüre bildeten. Baer beſaß neben ſeiner Praxis große Eiſenwerke, die ihn zum reichen Manne ge⸗ macht hatten. Doch auch in ihm, der der Strahlen⸗ wiſſenſchaft von Anſang an gedient hatte, waren Forſcherleidenſchaft und Helferwille ſtärker als die klare Vernunft. Zwanzig Jahre lang blieb Baer ein Mann mit gezeichneten Händen. Ein Opfer der von ihm ſelbſt erzeugten Strahlen fand er ſchließlich den Tod in ſeinem eigenen Forſchungslaboratorium. Auch dieſer Menſchenfreund hat über das Grab hin⸗ aus das Banner der Wiſſenſchaft hochgehalten. Er errichtete nämlich, als er ſein Ende herannahen fühlte, eine große Radiumſtiftung, um mög⸗ lichſt vielen Kranken die ſegensreichen Heilkräfte dieſes koſtbarſten aller Stoffe zugänglich zu machen. Auch der„Vater“ des Röntgenröhrenbaues, H. C. Müller, ſollte nicht umſonſt ein Leben lang mit den tückiſchen Strahlen gearbeitet haben. Mül⸗ ler war als bettelarmer Glasbläſerjunge aus dem Thüringer Wald vor Jahrzehnten nach Hamburg gekommen und hatte dort einen neuen Induſtrie⸗ zweig begründet, der heute Weltruf genießt. Nicht weniger als fünf Operationen mußte dieſer Altmei⸗ ſter des Röntgenröhrenbaues, der ſich zuerſt ſelbſt behandelte, noch in ſeinem Alter über ſich ergehen laſſen, fünf Operationen an den beiden ſo geſchickten Händen, mit denen er zahlloſen Leidenden Geſund⸗ heit und Lebensfreude wiedergeſchenkt hat. Wie der alte Gardiſt mit Stolz auf die Narben ehrenvoller, alter Wunden herabſieht, blickt auch der Strahlenpionier auf ſeine verbrannten, zerfreſſenen Hände. So verfolgte der im Jahre 1931 verſtorbene Oberingenieur Heber mit grimmigem Humor, wie ihm erſt die rechte Mittelhand ſamt den Fingern herausgeſchnitten werden mußte; wie der Röntgen⸗ krebs dann auch die andere Hand ergriff, bis end⸗ lich eine Drüſenwucherung in der Achſelhöhle den Tod herbeiführte. Im gleichen Jahre wurde auch Profeſſor Holzknecht, der im beſten Menſchen⸗ alter ſtand, von einem ähnlichen Schickſal ereilt. Von„Todesqualen“ gezeichnet Denſelben heroiſchen Opfermut bewieſen Strah⸗ lenforſcher anderer Nationen. Es ſei hier nur an die beiden franzöſiſchen Radiologen Bergonié und Demenitroux erinnert, die von dem un⸗ heimlichen Element bereits verſtümmelt, verſengt und gelähmt waren und dennoch angeſichts des Todes ihre Verſuche bis zum unausbleiblichen Ende fortführten. Nur noch ein bedauernswerter Krüppel, dem beide Arme fehlten, war auch der berühmte fran⸗ zöſiſche Radivloge Dr. Charles Vaillant, als er endlich, am ganzen Körper von den ſchrecklichſten „Todesqualen“ gezeichnet, ſich für den Reſt ſeines Lebens in ein Invalidenheim zurückziehen durfte. Und erſt im vergangenen Jahr ſtarben noch Frau Maria Curie, die berühmte Wiſſenſchaftlerin und Gattin des Entdeckers des Radiums, an den Folgen ihrer langjährigen Forſchungsarbeit, und der ehe⸗ malige Vorſtand des Röntgeninſtituts am Kranken⸗ haus der Wiener Kaufmannſchaft, Primarius Dr. Robert Dohan, an ſogenannter Röntgenanämie. Heute lebt von der„alten Garde“ der Strahlen⸗ forſcher eigentlich nur noch der Schwede Dr. Sjö⸗ gren, ein ehemaliger Mitarbeiter Prof. Röntgens, der„nur“ mehrere Finger auf dem Altar der Wiſ⸗ ſenſchaft geopfert hat. Drei Worte Der allmächtige Kardinal Mazarin war immer geneigt, Bittſtellern, die ihm gefielen, ein Weniges von ſeinen liebevoll geſammelten Millionen zu ſpen⸗ den; aber ihm gefielen nur Bittſteller, die ſich mit äußerſter Kürze auszudrücken wußten. Als daher eines Tages ein bedürftiger Edelmann darum gebeten hatte, ſein Geſuch mit drei Worten Von der Hochzeitsreiſe zurück Mit dem Schnelldampfer Europa“ des Norddeutſchen Lloyd kehrte dieſer Tage Franklin D. Rooſevelt, der Sohn des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt, mit ſeiner iungen Gattin von der Hochzeitsreiſe nach Neuyork ü(Atlantic, Zander⸗M.) zur ück. Neues engliſches U⸗Boot lief vom Stapel Auf der Chatham⸗Werft lief ein neues engliſches U⸗ Boot der Schwertfiſchklaſſe vom Stapel, das auf den Namem„Sterlet“ getauft wurde(unſer Bild).„Sterlet“ iſt das zwölfte Boot dieſer ſchnellen Klaffe, die ſeit 1930 gebaut wird. (Weltbild, Zander⸗M.) vortragen zu dürfen, ſagte Mazarin:„Soll koanmen. Aber wirklich nur oͤrei Worte.“ Der Edelmann erſchien und ſagte: „Hunger und Kälte.“ Mazarin nickte und wanote ſich zu ſeinem Sekretär: „Brot und Holz.“ Mrs. MePherſon macht wieder von ſich reden Die dͤurch ihre Skandale berühmte amerikaniſche Sek⸗ tiererin und Evangeliſtin Mrs. Aimee Semple Me⸗ Pherſon macht wieder einmal von ſich reden. Hier ſpricht ſie zu ihren Anhängern. (Preſſephoto, Zander⸗M.) cäcgcgggggg——————————————————————————ttrrrr———;e——̃———— Berliner Brief Der Berliner im Dunkeln— Dauerſchmuck für die Berliner Innenſtadt— Hoppegarten im grauen Zylinder— Heiterer Abend in der Komi⸗ ſchen Oper Berlin, Ende September. Die Woche der Verdunkelung war, wenn in dieſem Falle der Ausdruck erlaubt iſt, der leuch⸗ tenoͤſte Beweis für die erſtaunlich ſchnelle Anpaſſungs⸗ fähiakeit der Berliner. Es ſchien eine Kleinigkeit, daß eine Minute nach dem Fliegeralarm am Montagmorgen die ganze Stadt wie ausgeſtorben war und auf dem Pots⸗ damer Platz kaum ein Sperling noch piepſte. Viel mehr wäre vielleicht noch zu bewundern, wie ſchnell wir uns in die lichtloſen Abende geſchickt haben. Schon am Dienstag gab es keine leeren Theater und Kinos mehr. Die Gaſtſtätten waren bis auf den letz⸗ ten Platz wie ſonſt auch an kühlen Abenden beſetzt, die Privatautos fuhren wie ſonſt um die Ecken— wir hatten im Nu gelernt, unſer normales Leben auch in der Tarnung der Dunkelheit fortzuführen. Dazu zeigte ſich wieder, daß der angeblich nüchterne Berliner ein heimlicher Romantiker iſt. Gerade die Fährniſſe der Dunkelheit lockten, es lag eine Sen⸗ ſation darin, durch die gruſelig finſteren Straßen zum Stammtiſch oder einem andern geliebten Weſen zu geben. Und worauf wir beſonders ſtolz ſind: die Vor⸗ arbeiten für den feſtlichen Empfang Muſſo⸗ linis haben durch den Wegfall der Nachtarbeit nicht im geringſten gelitten. An den wichtigſten Plätzen der Stadt erſtehen rieſige Aufbauten, Py⸗ lone, Embleme und Fahnenmaſſierungen. Die Lin⸗ den werden durch vier mit den Hoheitszeichen ge⸗ krönte, 12 Meter hohe Säulenreihen geſchmückt. Auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz wird ein 40 Meter boher mit Fahnen geſchmückter Turm errichtet, vor dem Ehrenmal ein Adler in Rieſenausmaßen. Uebrigens wird Berlin⸗Mitte jetzt einen Dauerſchmuck erhal⸗ ten, der bei ähnlichen feſtlichen Anläſſen ſchnellſtens an⸗ und wieder abgelegt werden kann und vor allem der Ausſchmückung des Straßenzugs von den Linden bis zur Heerſtraße, dem Brandenburger Tor und dem Hindenburgplatz dienen wird. Mit der Durch⸗ führung dieſer Dauerausſchmückung betraute der Führer bekanntlich den Reichsbühnenbildner Prof. Benno von Arent. Inzwiſchen iſt ein anderer prominenter italieni⸗ ſcher Gaſt bei uns eingetroffen: der Cehf des italie⸗ niſchen Generalſtabs, Marſchall Badoglio. Und am Dienstag iſt dann in Berlin Arbeits⸗ ruhe, die Schulen haben geſchloſſen— ganz Berlin wird antreten zu Ehren Muſſolinis. * Die Woche der Dunkelheit wurde eingeleitet durch den großen Tag von Hoppegarten, bei dem 100 000/ für den franzöſiſchen Sieger ins Ausland gingen. Die älteſten Leute können ſich nicht entſinnen, je ſo viel Menſchen auf der Bahn in Hoppegarten geſehen zu haben. Am Totaliſator klebten die Menſchen wie dicke Trauben, und die Tribünenkarten waren ſchon wochenlang ſo aus⸗ verkauft, als ob Guſtaf Gründgens ſelber mitliefe, Trotz der Menſchenfülle war es auch noch ele⸗ gant. Der graue Zylinder des Herrn von Papen hat nun endgültig Schule gemacht. Zählte man acht Tage vorher auf dem Moderennen im Grunewald erſt drei graue Zylinder, ſo hatte ſich diesmal ihre Zahl ſchon verzehnfacht. Erfolgreiche Kaufleute legten Wert darauf, unter dem grauen Rand auszuſehen wie Mitglieder des Unterhauſes. Wenn ſie trotzdem meiſtens auf das falſche Pferd ſetzten, ſo verloren ſie nun wenigſtens in Schön⸗ Hei Das ſportliche Berlin hatte überhaupt ſeinen großen Tag. Am Roſeneck auf den Blauweiß⸗Plätzen wurde die Tennislehrer ⸗Meiſterſchaft zwiſchen dem Franzoſen Ramillon, unſerem Nüß⸗ lein und dem Amerikaner Tilden ausgetragen. Trotz des ſenſationellen Sieges unſeres Meißers über den langen Tilden errang dieſer durch beſſe⸗ res Punkteverhältnis die Meiſterſchaft. Die reſtlichen Berliner Sportanhänger trafen ſich im Olympiaſtadion bei dem großen Leichtathle⸗ tikländerkampf Deutſchland—Schweden und umjubelten begeiſtert unſeren Rekordmann Harbig, der im beſtechenden Stil die beſten Schwe⸗ den hinter ſich ließ. Wo erleben Sie derzeit den heiterſten Abend von Berlin? In der Komiſchen Oper bei den„Entfeſſel⸗ ten“. Dieſes heitere Kabarett⸗Oktett hat ſeinen Gründer Walter Scholz bekanntlich im Sommer verloren. Aber ſein Geiſt lebt weiter in ſeinem Trüppchen, das in Walter Lieck einen neuen Text⸗ dichter und überaus ſorgſamen Regiſſeur gewon⸗ nen hat. Mögen ihre Satiren auch entfeſſelt ſein — ihr künſtleriſcher Stil iſt bis aufs letzte Detail durch höchſte Diſziplin gebunden und gefeſſelt. Er reibt ſich nicht wie das alte Kabarett von vorgeſtern an den großen Dingen des Staates und des Lebens. Er findet genug im bürgerlichen Alltag, was der Satire wert iſt. Die bekannten illuſtrierten Typen von„Vater und Sohn“ erſcheinen perſönlich, um beſtätigt zu bekommen, daß ſie etwas Schonung und Auffriſchung brauchen. Rudi Gooͤden, die ſtärkſte Kraft der Truppe, bringt mit unnachahmlicher An⸗ mut ein ganz kleines Gedicht über die Herrenmode zu dramatiſcher Wirkung. Und wie hat der Regiſ⸗ ſeur die kleine Gerti von Reichenhall zu einer gro⸗ ßen Diſeuſe emporgezüchtet! Das Schönſte in dem Programm ſind die Szenen von dem Mann, der heute auszog, das Gruſeln zu erlernen. Gangſter ſchrecken ihn nicht, Sportaben⸗ teuer des Rekordwahns bringen ihm das Gruſeln nicht bei— aber angeſichts des Profitgeiers, da gehl ihm das Gruſeln auf. Es iſt reizvoll, wie hier Dinge des täglichen Lebens auf eine kabaretthafte Form gebracht ſind, ohne daß ſie noch lehrhaft wir⸗ ken. Wir ſehen den Dichter, der aus Profitſucht tra⸗ giſche Schickſale ins Happy end umbiegt, wir ſehen den Unternehmer, der ſtatt entlaſſene ältere An⸗ geſtellte wieder einzuſtellen, die bereits beſchäftigten etwas„fleißiger“ arbeiten läßt, und wir jubeln auf, als nur angeſichts der Liebe, der wahren Liebe, der Profitgeiſt eine Niederlage erlebt. Zum Schluß ihrer kleinen Szenenfolge bringen die Entfeſſelten ein Bild, wie ſie ſich ſelber ein Denkmal ſetzen. Wir legen gern einen Lorbeerkranz am Sockel dieſes Staͤndbildes nieder. Der Berliner Bär. 555————— 2 Aus dem Nationaltheater. In der Morgen⸗ feier„Italien im Spiegel deutſcher Kunſt“, die am Sonntag, dem 26. September, 11.30 Uhr, anläßlich des Muſſolini⸗Beſuchs im National⸗ theater ſtattfindet, ſind beſchäftigt die Damen Guſſa Heiken und Jrene Ziegler und die Herren: Rudolf Birkemeyer, Helmuth Ebbs, Heinrich Hölzlin und Theo Lienhard. Am Flügel: Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff. Die Anſprache hält W. E. Schäfer. 4 Drei Preiſe für Deutſchland auf dem inter⸗ nationalen Filmwettbewerb. Der zweite inter⸗ nationale Filmwettbewerb für Verkehrswerbe⸗ und wiſſenſchaftliche Filme in Como brachte auch in dieſem Jahr dem deutſchen Kulturfilmſchaffen einen durchſchlagenden Erfolg. Von den weit über 120 Filmen, die den Preisrichtern vorlagen, konnte der Biloͤſtreifen der Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr„Reiſen im ſchönen Deutſch⸗ land“ die höchſte Auszeichnung, den Pokal des Generaldirektors für den italieniſchen Fremden⸗ verkehr, Bonomi, erringen. Man bezeichnete dieſen Film als ein Muſterbeiſpiel dafür, wie Verkehrs⸗ werbefilme zu geſtalten ſeien. Von den zwei wei⸗ teren Preiſen, die nach Deutſchland fielen, erhielt der Tobis⸗Film„Durch Berlin fließt immer noch die Spree“ den Pokal des Provinzial⸗ Fremdenverkehrsverbandes Como für die beſte muſi⸗ kaliſche Vertonung und der Hege⸗Film„Lebens⸗ kampf im Schilf“(Tobis) den Pokal der Han⸗ delskammer von Como fü die beſte Photographie. 4% Uraufführung eines bisher unveröffentlichten Werkes von Robert Schumann. Das bisher unver⸗ öffentlicht gebliebene einzige Violinkonzert von Robert Schumann wird auf Anordnung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda am 13. November in dem feierlichen Rah⸗ men der Jahresverſammlung der Reichs⸗ kulturkammer in Berlin ſeine Uraufführung erleben. Kleine Theater- und Muſikchronik Intendant Dr. Alexander Schum in Braunſchweig er⸗ warb Walter Erich Schäfers neues Schauſpiel „Die Kette“ zur Uraufführung. 0 Erich Hallſtroem, der Heldentenor des Mann⸗ heimer Nationaltheaters, wurde nach dem ſtarken Erfolg ſeines Kaſſeler Sieafried⸗Gaſtſpiels eingeladen, mehrere große Wagner⸗Partien im Kaſſeler Staatstheater zu ſingen. ——— — 9 94 9 Das 6. Seite/ Nummer 443 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. September 1987 enmlscktes — Der engliſche Forſcher W. P. Holford, der ſeit drei Jahren in der iraniſchen Provinz Kirman nach dem verlorenen Schatz des Nadir Schahs ſucht, iſt mit Teilfunden nach Teheran, der Hauptſtadt Frans, zurückgekehrt. Nadir Schah, der perſiſche Eroberer, unternahm 1729 einen Kriegszug nach Indien, um das Land des Großmoguls von Delhi unter ſein Machltbereich zu bekommen. Siegreich drang er von Kandahar, im heutigen Afghaniſtan, über das Su⸗ leimangebirge und brach in die fruchtbare Landſchaft des Pandſchab ein. Bei Multan kam es zu der erſten Schlacht, die Nadir gewann, die Truppen des Geg⸗ ners flohen nach Süden, in der Hoffnung, die Per⸗ ſer in die Wüſte Tharr locken zu können. Doch Na⸗ dir öurchſchaute dieſes Manöver, er ließ mit gerin⸗ gen Kräften die Inder verfolgen, überſchritt mit ſeiner Hauptmacht den Satleoͤſch und ſtieß ſiegreich gegen Delhi, den damaligen Sitz des Großmoguls, vor. eroberte es und ließ Stadt und Palaſt plün⸗ dern. Alle Schätze des indiſchen Großmoguls Mo⸗ hammed Schahs, alles überhaupt, was ſich in den un⸗ ermeßlichen Schatzkammern im delhiſchen Palaſt vor⸗ fand, fiel ͤͤen Perſern in die Hände. Werte von wahr⸗ haft märchenhafter Schönheit waren es, Juwelen, Perlen, Edelmetalle gemünzt und ungemünzt, ein goldener Thron, das berühmte Schwert des Groß⸗ moguls, deſſen wundervoll demaszierte Klinge Na⸗ dir Schah zum Zeichen der gebrochenen Macht des Großmoguls eigenhändig zerbrochen haben ſoll. Drei⸗ undzwanzia Karawanen brachten die Schätze nach Teheran. Eine davon wurde nun im Süden der Pro⸗ vinzs Kirman. beim Ueberſchreiten der Berge von Serbaze, von einem Schneegewitter überraſcht und neun Kamele ſtürzten mit ihrer wertvollen Laſt in den Abgrund über tauſend Meter tiefl Die Schätze, die ſie getragen hatten, zuſammen etwa 4000 Kilo⸗ gramm Diamanten, Perlen und Gold, konnten nicht gerettet werden und blieben bis heute verſchwun⸗ ben. Der Forſcher Holford bekam 1933 in Teheran die Konzeſſion, dieſen Schatz nach Abzug von 40 v. H. für ſich zu heben. In den wegeloſen Bergen, unter den unſäglichſten Schwierigkeiten, im Widerſtand mit der eingeborenen Bevölkerung, gelang es dem Eng⸗ länder in zäher, unermüdlicher Arbeit, gemeinſam mit drei Kameraden, in die Serbazeberge vorzu⸗ dringen. Noch ſtehen die Werte, real gemeſſen, in keinem Verhältnis zu den bisher aufgewandten Ko⸗ ſten und Mühen der Forſcher. Holford hält ſeine Funde ſtreng geheim, ſchon um die Raubluſtigen der Berge nicht zu Ueberfällen zu verleiten. Bekannt geworben iſt lediglich, daß Holford ſilberne Pokale, einzelne edelſteinverzierte Waffen und eine golden⸗ Kwannon, die aus der Zeit Mohammed Schahs, des Großmoguls, ſtammen gefunden hat. Oskar Sima und Wilhelm Bendow in ihren komiſchen Paraderollen in dem Film„Lan d der Liebe“, der gegenwärtig abermals in Mannheim läuft. — Das gewaltige Feuer, das, wie berichtet, das Hauptlager der Standard Oil Comp. in San Frau⸗ zisko vollſtändig vernichtet hat, richtete ungeheure Schäden an. Von den 300 eingeſetzten Feuerwehr⸗ leuten wurden viele durch heißes ſpritzendes Oel und durch die ſtarken Flammen, die immer wieder ſtichartig den Männern entgegenſchlugen, verletzt. Nur mit knapper Not entkamen andere dem Tod, als durch ſolche aufſchlagenden Stichflammen plötz⸗ lich die Hochſpannungsleitung erfaßt wurde und die Leitung zerriß. Durch brennendes Oel, das in eine anliegende Straße floß, wurde ein ganzer Straßen⸗ zug gefährdet. Als ein Feuerwehrmann ſich zu nahe an einen äußerſt gefährlichen Punkt vorwagte, wur⸗ den ſeine Kleider von ſpritzendem, brennendem Oel getroffen und im Nu waren ihm ſeine Kleider vom Leibe abgebrannt. Die Situation war deshalb ſo ernſt, weil ſich das durch die Exploſionen aus den Tauks befreite Oel überallhin ergoß und überall⸗ hin das Feuer mit ſich ſchleppte. Auf dieſe Weiſe fing eine in der Nachbarſchaft gelegene Fabrik ebenfalls Feuer. Verzweifelt arbeiteten die Wehren San Franziskos, um ein weiteres Ausbreiten des Bran⸗ des auf die andern umliegenden Fabrikanlagen zu verhindern. Die Flammen näherten ſich bereits dem Naphtha⸗ und Rohöl⸗Lager, wo 2 400 000 Gallonen Naphtha⸗Rohöl und Benzin lagerten. Schon began⸗ nen die an den ſtählernen Tanks leckenden Flammen dieſe rot zu färben, als es der Feuerwehr endlich gelang, die Rieſengefahr abzuwenden. Ein Ueber⸗ areifen des Brandes auf dieſe Tanks würde eine gar nicht abſehbare Kataſtrophe verurſacht haben. Die große Anlage des Hauptlagers der Standard Oil iſt völlig zerſtört. Die Gebäude, Lagerhäuſer und Pumpſtationen ſowie die Büro⸗Häuſer ſind nur noch rauchende und brennende Trümmerhaufen. Den angerichteten Schaden ſchätzt man auf fünf bis ſie⸗ ben Millionen Dollar. 2 — Ein gewiſſer Jsmet Aga Dzino erſchoß in Wien in einem Anfall von Eiferſucht ſeine Frau Magret, eine gebürtige Engländerin, ſein fünfjähriges Söhn⸗ chen und dann ſich ſelbſt. Während er auf der Sielle tot war, ſtarben die beiden anderen Opfer der Eifer⸗ ſuchtstragödie bald nach ihrer Einlieferung im Spi⸗ tal. Ismet Aga Dzino war ein etwas myſteriöſer Mann. Angeblich der Sohn eines hohen türkiſchen Offiziers, ſoll er ebenfalls als Offizier in der öſter⸗ reichiſchen Armee geöient haben. Später betätigte er ſich als Sekretär des„Hellſehers“ Hanuſſen. Wovon er in letzter Zeit lebte, iſt noch nicht aufgeklärt. * — Die holländiſche Baronin Kornelia Suſanne Hardenbroog, die mit ihven mehrfach preisgekrönten Hunden zur Teilnahme an der Hundeausſtellung in Bubapeſt eingetroffen war, iſt plötzlich irrſinnig ge⸗ worden. Die Baronin lief in den vor ihrem Hotel gelegenen Garten, begann dort Gras zu eſſen, zu ſingen und benahm ſich auch ſonſt ſehr auffallend. Es wurde die holländiſche Geſandtſchaft verſtändigt, auf deren Anweiſung die Baronin in eine Irrenanſtalt gebracht wurde. * — Vor der Großen Strafkammer in Torgan hatte ſich eine Erpreſſerin zu verantworten, deren Feſt⸗ nahme unter dramatiſchen Umſtänden erfolgte. Sie hatte der Frau eines Fabrikanten in Wittenberg, Bezirk Halle, einen Drohbrief mit der Aufforderung überſandt, 5000 Mark zu zahlen. Beigefügt war dem Brief ein Zettel, auf dem ſtand:„Nach dieſem Zettel richten Sie ſich bitte. Dienstag abend, pünktlich um 9 Uhr, erſcheinen Sie an der Berliner Straße im Auto. Dieſes muß im Innern hell erleuchtet ſein. Das Geld packen Sie zu einem Paket, geben dreimal kurz hintereinander Signal und werſen dann das Paket links aus dem Wagen. Ein Wagen von uns mit ſechs meiner Leute werden alles Weitere beſor⸗ gen.“ Weiter lag dem Brief eine aus grauem Pa⸗ pier ausgeſchnittene Hand bei mit dem Vermerk: „Wer dieſe Hand erhält, ſich weigert zu zahlen, dann greiſt ſie zu, unwiderſtehlich! Der Führer der Brü⸗ der der grauen Hand.“ In dieſem Falle war der Briefempfängerin angedroht, daß ihrem jüngſten Kind ein Leid geſchehen werde, wenn micht vorſchrifts⸗ gemäß und pünktlich die Zahlung der 5000 Mark er⸗ 0 un ——————————— Ein Berner Bär für Berlin dub. Bern, 24. September. In Zuſammenhang mit dem anläßlich der 700⸗ Jahrfeier der deutſchen Reichshaupſtadt geſaßten Plan, einen der Oefſentlichkeit zugänglichen neu zu errichtenden Zwinger für den Berliner Wappen⸗ bären zu errichten, hat der Gemeinderat der Stadt Bern beſchloſſen, der Stadt Berlin einen Bären zu ſchenten. Der Zeitpunkt der Ueberführung des Bären von Bern, das bekanntlich ein ähnliches Wappentier führt, nach Berlin iſt noch nicht feſt⸗ geſetzt. Es ſei daran erinnert, daß nach der Sage Berch⸗ thold V. von Zähringen im Jahre 1191 auf der Aare⸗Halbinſel einen Bären erlegte, und hierauf be⸗ ſchloß, an dieſer Stelle eine Stadt mit Namen „Bern“ zu gründen. Der Berner Bärengraben, aus dem bas freundliche Geſchenk kommt, iſt berühmt. Vierfacher Mörder hingerichtet dib, Berlin, 24. Sept. Die Juſtitzpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Heute früh iſt der am 29. September 1909 geborene Willi Roloff hingerichtet worden, der durch das Urteil des Schwurgerichts Prenzlau vom 9. Juli 1937 wegen vierfachen Mordes zum Tode verurteilt worden iſt. Roloff hat im Jahre 1931 in Remlin Mecklen⸗ burg) eine Frau, um ſie als Zeugin eines kurz vor⸗ her an ihr begangenen Sittlichkeitsverbrechens zu beſeitigen, erſchlagen. Er hat ſerner in Lindenhufen bei Brieſen(Mark) am 4. Dezember 1935 den Land⸗ wirt Wilhelm Kochan und am 4. Juni 1936 den Landwirt Lüdke, die er unter der Vorſpiegelung, ihnen eine Stellung zu beſorgen, in den Hinterhalt gelockt hatte, rücklings erſchlagen und erſchoſſen, um ſich in den Beſitz ihres Geldes zu ſetzen. Schließlich hat er am 24. Oktober 1936, gleichfalls in Berau⸗ bungsabſicht, den Händler Chriſtian Worreſchek auf der Lanoſtraße zwiſchen Alt⸗Ranft und Aodlig⸗Reetz bei Bad Freienwalde(Oder) ermordet. „Nordwind“ in Travemünde dnb. Travemünde, 24. September. Das von der Deutſchen Luft⸗Hanſa zu Erkun⸗ dungsflügen im Nordatlantik eingeſetzte Blohm u. Pããã 0T—Pͤ!.......'.''.'..““.““—“———'———'——'———— folge. Die Empfängerin des Erpreſſerbriefes be⸗ nachrichtigte die Polizei und ſtellte ihr ihren Kraft⸗ wagen zur Verfügung. Am feſtgeſetzten Tag ſetzte ſich ein Polizeibeamter in Frauenkleidern in den Wagen ans Steuer und fuhr um 9 Uhr in die Ber⸗ limer Straße, wo unauffällig Polizeibeamte warte⸗ ten und fieberhaft Ausſchau nach dem„Führer der grauen Hand“ odre deſſen Beauftragten hielten. Vorſchriftsmäßig gab der Beamte im Wagen drei⸗ mal hintereinander kurz Signal und warf dann ein Paketchen aus dem linken Wagenfenſter— natürlich ohne Geld. Das Auto fuhr weiter und wenige Augenblicke danach näherte ſich eine Frau dem her⸗ ausgeworfenen Paketchen, um es aufzuheben. In dieſem Augenblick wurde ſie von einem Kriminal⸗ beamten feſtgenommen. Die Erpreſſerin, eine 26⸗ jährige Ehefrau, gebärdete ſich abſonderlich und wurde in eine Nervenklinik zur Beobachtung ihres Geiſteszuſtandes gebracht. Die Unterſuchung ergab jedoch, oͤaß die Frau geiſtig geſund war und ſich nur meiſterhaft verſtellte. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte ſie nun wegen verſuchter Erpreſſung zu 9 Monaten GeGfängnis, — Ein in der Nähe von Pilſen anſäſſiger Bauer erhielt den Beſuch eines Jugendfreundes, der mit einem funkelnagelnenen Kraftwagen, den er erſt vor einigen Tagen erſtanden hatte, angefahren kam. Als Voß⸗Schwimmerflugzeug„Nordwind“ iſt am Freitag um 16.22 Uhr in Travemünde eingetroffen. Das Flugzeug mit den Flugkapitänen von Engel und Graf Schack, Flugzeugführer Rodig, Flugfunker Stein und Maſchiniſtenfunker Röſel iſt unmittelbar von Horta(Azoren), wo es heute früh um.57 Uhr von Bord des Flugſtützpunktes„Frieſenland“ nach Deutſchland abgeſchleudert wurde, nach Travemünde geflogen. Es hat die Entfernung Horta—Trave⸗ münde von etwa 3500 Kilometer in 14 Stunden 25 Minuten ohne Zwiſchenlandung zu rückgelegt. Das Flugzeug ſoll einer erſten planmäßigen Durchſicht in den Werkſtätten der Lufthanſa in Trave⸗ münde unterzogen werden. Anfang Oktober wird das Flugzeug wieder nach Horta fliegen, um die Ver⸗ ſuchsflüge fortzuſetzen. Anſchlag auf den Expreßzug Baſel-Oſtende dinb Paris, 25. September. Von unbekannter Seite wurde in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag zwiſchen Metz und Straßburg ein Anſchlag gegen den inter⸗ nationalen Expreßzug Baſe—Oſtende verſucht. Auf den Schienen befanden ſich eine Egge aus Metall und ein Eichenſtamm. Nur einem Zufall iſt es zu⸗ zuſchreiben, daß der Schnellzug nicht entgleiſte. Die Egge geriet in die Achſe der Lokomotivräder und wurde von dem Zug etwa eine halbe Stunde mitge⸗ ſchleift. Hierbei wurden mehrere Weichen beſchädigt. Bei der Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß das Hindernis in der Nähe des elſäſſiſchen Bahnhoſes Mörchingen errichtet worden war. Eine gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet worden. Der höchſte iraniſche Berg bezwungen anb. Teheran, 24. September. Einer kleinen Gruppe deutſcher und öſter⸗ reichiſcher Bergſteiger, unter ihnen der deut⸗ ſche Geſandte Dr. Smend, iſt die Beſteigung des Demawend, des höchſten und ſchwierigſten Ber⸗ ges des ir aniſchen Hochplateaus, gelungen. Zur Bezwingung des 5700 Meter hohen Berges wur⸗ den drei Tage benötigt. der Beſucher nach einigen Stunden ſein Auto, das er im Hofe ſtehen gelaſſen hatte, wiederſah, prallte er zurück. Sein ſchöner, im Lack funkelnder Kraft⸗ wagen war faſt nicht wiederzuerkennen. Die Lack⸗ flächen wieſen unzähliche Löcher und tiefe Kratzer auf und waren mit Schmutz, Blut und Federn be⸗ ſchmiert. Der Uebeltäter, der dieſen Schaden ange⸗ richtet hatte, war ſogar noch bei der Arbeit und ließ ſich durch das Hinzutreten der beiden Freunde nicht ſtören. Es war ein Hahn, der noch ärger ausſah als der Kraftwagen. Er hatte in dem im Sonnenſchein glänzenoͤen Lack ſein Spiegelbild entdeckt, hielt die⸗ ſes wahrſcheinlich für einen Nebenbuhler und ſtürzte ſich wutentbrannt auf den vermeintlichen Gegner. Mit Schnabel und Zehen kratzte und hackte er auf dem Trugbilde ſo lange herum, bis es verſchwand. War dann ein Bild ſeines Feindes vernichtet, er⸗ blickte er es an einer anderen Stelle wieder, und von neuem begann der Kampf. Obwohl der Hahn bereits aus vielen Wunden blutete und ſein ſtolzes Feder⸗ kleid in Fetzen herunterhing, flog er immer wieder gegen das Auto an. Der Bauer ſperrte dͤen Zorni⸗ gen in den Garten. Doch auch das half nichts. Nach⸗ dem ſich der kampfluſtige Hahn eine Weile erholt hatte, überflog er mit ſeinen letzten Kräften den Gar⸗ tenzaun und ſetzte ſeine Angriffe gegen das Auto fort. Der neugebackene Autobeſitzer verließ ſeinen Freund weniger freudig, als er gekommen war. Romaa von Jenny Sattler-Ksais Mädchen Elin wird geküßt Elin griff ſchreckensbleich danach, um ihn ihrer⸗ ſeits auch noch einmal zu überleſen. Endlich ließ ſie die Hand wie erſchöpft damit ſinken.„Und ich hab keine Ahnung davon gehabt! Ich war ja dabei, wie Herr von Eroͤmannsdorf mit ihm und Herrn Anak⸗ ker und einem Automobilſachverſtändigen den Wagen beſichtigte. Aber ich habe doch nicht gewußt, daß Herr von Eröͤmannsdorf ihn auf ſeinen Namen hat ver⸗ pfänden laſſen. Bei Gott— ich habe keine Ahnung davon gehabt! Ich ſchwöre es Ihnen, daß ich keine Ahnung davon gehabt habe!“ Manfred hörte gar nicht auf das, was Elin ſagte. Ohne ſich zu rühren, ſtarrte er vor ſich nieder— immer und immer auf den einen Fleck! Ich bin dran ſchuld! dachte er. Ich bin ſchuld! Ich allein bin ſchuld! Ich habe die anderen getadelt! Ich war ſelbſt⸗ gerecht! Ich ſaß auf dem hohen Pferde! Und wäh⸗ rend ich glaubte, daß ich, ich allein von allen, fehler⸗ frei und rein ſei, habe ich den armen Ponfiek ge⸗ hetzt, immer weiter gehetzt— einfach zu Tode ge⸗ hetzt! Iſe hat es mir nicht einmal, nein, ſie hat es mir zehnmal geſagt, ich müſſe hinausfahren nach Weidenau oder wenigſtens an Ponfiek telephonie⸗ ren! Und ich bin nicht hinausgefahren, ich habe nicht angerufen, ich habe——— weil ich ſo verrückt auf Elin war, weil ich michts wollte, als Elin reinwaſchen — dieſen armen Ponfiek ins Unglück hineingetrie⸗ ben! Aber ich muß, ich will das wieder gutmachen. Und Elin dachte: Mein Vater muß Ponſiek helſen, er kann es, wenn ich ihn bitte!— „Ich glaube, er bewegt ſich!“ ſagte Elin plötzlich erſchreckt und ging wieder zu Johannes Ponftek zu⸗ rück. Aber ſie hatte ſich geirrt: Der Kranke lag noch immer regungslos da; nur ein ſchwaches Heben und Senken der Bruſt verriet, daß noch Leben in ihm war. Stumm ſaßen die beiden Menſchen neben ihm, ein jeder mit ſeinen trüben Gedanken beſchäftigt. Endlich kam der Arzt zurück!„Nanu!“ ſagte er und * blickte erſtaunt von einem zum andern.„Sie ſind ia beide leichenblaß?! Sie werden mir doch nicht zu guter Letzt noch ſchlapp machen?!“ Mit einem halben Lächeln verteidigten ſich Elin und Manfred. Um zu beweiſen, daß es nicht ſo um ſie ſtand, wie der alte Herr argwöhnte, wollten ſie beide mit Hand anlegen, um den Verunglückten auf die Krankenbahre zu heben. Jedoch als ein tiefes Aufſtöhnen anzeigte, daß Johannes Ponfiek aus ſeiner langen Ohnmacht erwachen wollte, fuhren ſie erſchreckt zurück. Einer der Träger, ſelbſt ſchon ein grauhaariger Mann, ſchob Elin gutmültig beiſeite.„Laſſen Sie nur gut ſein, Fräulein! Das iſt nichts für Sie!“ Dann kniete er neben dem Kranken nieder und verſuchte ſanft, ihm die Arme über der Bruſt zuſammenzu⸗ legen.„Er hat Trauer!“ ſagte er langſam,„er trägt einen Flor am linken Arml“ Stumm und betreten betrachteten alle den Trauer⸗ flor am linken Unterarm Ponfieks.„Hat er denn Trauer? Iſt in ſeiner Familie jemand geſtorben?“ wendete ſich ͤͤer Arzt an Manfred. Der zuckte rat⸗ „Ich weiß nicht! los und verzweifelt die Achſeln. Ich habe keine Ahnung! Ich war lange nicht drau⸗ ßen!“— Er wuroe ſich erſt jetzt darüber klar, daß er tatſächlich ſeit dem Unglückstage, dem Sonntag, an dem das Olbersdorfer Bergrennen gefahren wurde, noch nicht wieder draußen in Weidenau und im Ponfiekſchen Betrieb geweſen war. Langſam hoben die Träger den ſchweren Körper auf die Bahre. Als er dort lag, ſchlug Ponfiek plötz⸗ lich für einen Augenblick die Augen auf. Sein Blick wanderte zögernd über die Geſichter, die ſich über ihn gebeugt hatten, aber er ſchien nicht zu wiſſen, wo er ſich befand. Auch ſeine Lippen bewegten ſich, jedoch konnte man ihn nicht verſtehen. Das, was er ſagte, war nur ein heiſeres Flüſtern. Befremdet ſchauten der Arzt, Elin und die Trä⸗ ger wiederum auf Manfred.„Seine Tochter iſt ge⸗ ſtorben, fürchte ich. Sie hatte neulich einen ſchweren Unfall“, erklärte Manfred mühſam. Schwankend gingen die Träger mit ihrer ſchweren Laſt von dannen. Trübe ſchauten Manfred und Elin aus der Flurtür dem kleinen Zuge nach, den der Arzt beſchloß. Dann gingen ſie wieder in die Stube hinein, um wortlos und erſchöpft auf den leeren Fleck zu ſtarren, den noch eben die Bahre deckte. Sie hatten noch kein Wort miteinander geſpro⸗ chen, da klingelte es draußen ſchon wieder. Als Man⸗ fred öffnete, ſtand der Arzt in der Tür.„Ich mußte noch einmal nach Ihnen ſehen!“ ſagte er in ſeiner herzlichen Art.„Wir werden Herrn Ponfiek beſtimmt durchbringen.„Sie beide aber wollten mir gar nicht gefallen! Jetzt müſſen Sie ſich erſt mal ordentlich waſchen— alle beide. Dann geben Sie dem kleinen Fräulein eine friſche Bluſe von Ihrer Schweſter, mein lieber Herr Corvin, und dann kochen wir uns mal einen ordentlich ſteifen Kaffee, Herrſchaften! Den haben wir alle drei oͤringend nötig! Der wird uns wieder auf die Beine bringen!“ Ohne viel Um⸗ ſtände ging der alte Herr in die Küche und begann dort zu hantieren. Manfred und Elin taten, wie er ihnen geheißen hatte. Dann kamen ſie zu ihm in die Küche. Auf einmal wurde es ganz luſtig! Der ſtarke Kaffee tat ſeine Wirkung! Sie lachten alle drei über die Bluſe Elins. Sie war viel zu groß für ſie, und ſie wirkte in ihr noch viel kindlicher als ſonſt. Plötzlich klingelte draußen ein Bote, der den Arzt zu einem neuen Kranken holen ſollte. Eilig ſtürzte er fort. Nun waren die beiden ganz allein in der Woh⸗ nung! Wo es eben noch ſo lebhaft herging, da herrſchte jetzt tiefe Stille. Sie ſchauten in ihre Taſ⸗ ſen, ohne auch nur noch ein Wort miteinander zu ſprechen. Manfred betrachtete Elins geneigten Kopf mit den hübſchen, hellblonden Haaren, die heute genau ſo wirr waren wie damals—— mit den feinen Wangen, die heute genau ſo ſchneeweiß ſchienen wie damals——, mit den tiefſchwarzen Wimpern, die ihm genau wie damals den Blick auf ihre Augen verwehrten. „Darf ich Ihnen einmal etwas ſagen, Fräulein Hallermann?!“ flüſterte er endlich. „Bitte!“ flüſterte ſie zurück. „Damals— damals, als——“ Seine Stimme ſchwankte. Noch immer hinderte ihn die Vornehm⸗ heit Peter gegenüber an ſeinem Geſtändnis! Dann aber wurde ſein Ton feſter!„Damals, als Sie das ⸗ Unglück hatten, da— hat nicht Peter—— Sondern ich war es, der Sie rettete!“ „Braud in London“ heißt der neue Roman der„Neuen Mannheimer Zeitung“, mit dessen Ver⸗ öffentlichung wir in der Monlag-Frühausgabe beginnen. Sein Verfasser ist Hans Ra bl, der unseren Lesern erst jüngst mit seiner dramatischen Tiergeschichte„Die Löwin Meta“ eine fesselnde Probe seiner Er⸗ zählungskunst gegeben hat. Sein Roman „Brand in London“ ist ein höchst fesseln- des Werk, das durch die besonders reiz- volle Eigenart des stofflichen Vorwurfs les geht um das seltsame Liebesschicksal eines berühmten Clowns), durch die Lebensechtheit der handelnden Gestalten und durch die temperamentvolle, warm · blütige Art der Darstellung Rabls den Lesern rechte Freude bereiten dürfte. „Ich weiß es!“ exwiderte Elin ſchüchtern, jedoch ohne den Blick zu ihm zu erheben! „Du weißt es? Wer hat es dir geſagt?— Seit wann weißt dͤu es?“ „Es iſt mir erſt vorhin klar geworden. Vorhin, als— du— mich ſo———“ Langſam hob Elin den Blick. Ihre großen braunen Augen ſchimmerten feucht, Tiefe Röte ſtieg in ihren Wangen auf. „Und du haſt mich auch gleich lieb gehabt?“ flü⸗ ſterte er und legte ſeine Hände auf die ihren, Sie nickte wortlos. „Und du haſt niemals Peter———?“ „Niemals!“ Endel 7. Seite/ Nummer 443 Der kommende Hanoballſonntag on der Gauklaſſe alles am Start— Warum kein Doppelſpiel in Mannheim Der kommende Sonntag bringt erſtmals in der Gau⸗ kloße ein volles Programm, alle zehn Mannſchaften ſind am Start und damit haben dann auch alle Mannſchaften in die Kämpfe eingegriffen. Dieſer letzte Septemberſonntag bringt nun folgende fünf Paarungen: Sp. V. Waldhof— TSV. Oftersheim V. f. R. Mannheim— T. B. 62 Weinheim T. V. Hockenheim— T. G. Ketſch T. V. Rot— T. V. Seckenheim F. C. Freiburg— TS. Nußloch. Die beiden Monnheimer Vereine ſollten bei ihren Spie⸗ len auf eigenem Platz— die Raſenſpieler ſpielen ſchon vor⸗ mittags— zu ſicheren Siegen kommen, wobei jedoch die Raſenſpieler vor den Weinheimern, die gegen Rot ſehr gut beſtanden, ſich in acht nehmen müſſen. Waldhofs Sieg über Oftersheim wird eindeutig ausfallen. Der Neuling Hocken⸗ heim ſpielt erſtmals zu Hauſe. Es wird den Mannen im Klee kaum zu einem Siege über Ketſch reichen. Zwar wor am letzten Sonntag in Seckenheim Gropp der Ge⸗ winner des Spieles. Aber dennoch wird die reiſende Elf in Rot gerade deshalb ihren Mann ſtellen, weil das Wurf⸗ vermögen von Rot gegen das letzte Jahr nachgelaſſen hat. Mit das meiſte Intereſſe begegnet oͤem Start der Frei⸗ burger in der diesjährigen Spielrunde. Der F. C. ſpielt bekanntlich an Stelle der abgeſtiegenen Sportklübler und empfängt zum erſten Gang den TSV. Nußloch. Letztere haben ſehr wenig von ſich hören laſſen und werden in der Dreiſamſtadt vor einer faſt unlösbaren Aufgabe ſtehen. Wir — glauben an einen Sieg des ſüdbadiſchen Ver⸗ reters. Uebrigens ſei hier auch erwähnt, ͤͤaß das Länderſpiel Deutſchlond—Schweiz verlegt wurde. Die Schweiz hatte ſich entgegen dem Verbot der JAF. eine Monnſchaft des Niederländiſchen Gymnaſtikerverbandes zu ihren Turnfeſt verſchrieben und iſt nun zunächſt koltgeſtellt; weshalb wir nicht gegen die Eioͤgenoſſen antreten dürfen. Die Sypiele der Bezirksklaſſe Staffel 1: Reger Spielbetrieb Die Staffel 1 ſieht am kommenden Sonntag vier Paa⸗ rungen vor. Bevor wir jedoch auf dieſelben eingehen, wollen wir ein inzwiſchen gefälltes Urteil erwähnen. Dos in St. Leon ausgefallene Spiel Sp St. Leon— Tbo Germania, bei dem St. Leon nicht antrat, wurde den Mannheimern als gewonnen und St. Leon als verloren ——990 Die Spiele des letzten Septemberſonntages auten: TV Viernheim— Tgd Laudenbach Sp St. Leon— TV 46 Mannheim Germania Mhm.— TVeLeutershauſen 'ſchaft Käfertal— Tgd Ziegelhauſen Von dieſen vier Spielen iſt der Ausgang in St. Leon am beſtimmteſten. Die Mannheimer Turner werden da⸗ ſelbſt einen ſicheren Sieg davontragen; es ſei denn, daß die Soldaten— die Manöver ſind ja nun zu Ende— wieder zur Verfügung ſind, donn wird es nicht gonz ſo glatt gehen. In Viernheim gaſtiert zum erſten Spiel die Tgd Laudenbach. Die Platzherren ſollten die Oberhand behalten können. Der Turnerbund Germania erwartet den T Leutershauſen. Dies gibt eine interefante Paa⸗ rung, deren Ausgong völlig offen iſt. In Käfertal endlich gibt⸗ Ziegelhaufen ſeine Viſitenkarte ab. Ziegelhauſens Spielſtärke iſt etwas zurückgegangen, während die Käfer⸗ täler augenblicklich ſehr gut in Schuß ſind, ſo daß man ihnen ſchon einen Sieg zutrauen darf. Staffel 2: Nur 2 Spiele In dieſer Staffel hoben ſchon die beiden erſten Spiel⸗ toge viel Klarheit gebracht. Nur noch drei Vereine ſind ohne Punktverluſt. Die Spiele am kommenden Sonntag werden darüber weiteren Aufſchluß geben. 8 Té Jahn Weinheim— Tbd Neulußheim Tbd Hockenheim— T Handſchuhsheim das ſind die beiden Spiele, die zum Austrag gelangen. Weinheim wird zu Hauſe gegen Neulußheim zu zwei wei⸗ teren Punkten kommen. Die Gäſte ſind heuer noch gar nicht in Schwung. In Hockenheim wird Handſchuhsheim ſich vorſehen müſſen. Der Neuling hat gegen St. Leon trotz Fehlens eines Mannes ſo gut geſpielt, daß wir uns vor⸗ ſtellen können, daß gegen Handſchuhsheim ein Sieg her⸗ ausſpringen kann. Mannheims Handball⸗Kreisklaſſe Mannheims Kreisklaſſe im Handboll umfaßt 14 Mann⸗ ſchaften, die in zwei Staffeln ſpielen. Nach der Einteilung der beiden Staffeln, die nach geographiſchen Geſichtspunk⸗ ten vorgenommen wurde, kann von einer Mannheimer Staffel und einer ſolchen der Bergſtraße geſprochen werden. Die Staffel der Bergſtraße umfaßt ſechs Mannſchaften. In ihr ſind nachfolgende Vereine zuſammengefaßt: Bfe Schriesheim, TV Hohenſachſen, V Hemsbach, T 09 Weinheim, T Großſachſen und TVi Oberflockenbo Acht Vereine bilden die Mannheimer Staffel. T Jahn und Bſ Neckarau, TV Rheinau, TV Schwetzingen, TV Brühl, T Seckenheim, TV Edingen und M Mannheim ſind hier zuſammengefaßt. Die MG iſt alſo der einzigſte Vertreter Groß⸗Mannheims und ſollte in die⸗ ſer Geſellſchaft ſich wohl behaupten können. Die Staffel hat übrigens ſchon begonnen mit dem Erfolg, doß Zahn Seckenheim mit zwei Spielen und zwei Siegen die Tabelle anführt. Neben Jahn haben nur noch die beiden Vereine Mec und TV Schwetzingen, die noch nicht in die Spiele eingegriffen haben, keinen Punktverluſt zu verzeichnen. Der erſte Herbſtſonntag bringt nachſtehende Pagrungen: TV Edingen— MTG TV Rheinau— Vis Neckaran Jahn Seckenheim— TV Schwetzingen Bie Schriesheim— TV Großſachſen TV Hemsbach— FV Weinheim TV Oberflockenbach— TV Hohenſachſen mw der erſten Staffel kommt das wichtigſte Spiel in Seckenheim zum Austrag, wo die Platzherren gleich ihre Führung behaupten müſſen. Die meiſten der anderen Spiele ſind offen, wobei wir der MG ſowie den beiden Vereinen aus Groß⸗ und Hohenſachſen die größeren Aus⸗ ſichten einräumen. Wie die Mannheimer Vereine ſpielen Am Samstag und Sonntag ſind die Mannheimer Gau⸗ ligzwereine unter ſich. Bereits am Samstagnachmittag empfängt S Waldhof die Spog Sanodhofen. Die beiden Mannſchaften treten in folgender Aufſtel⸗ lung an: SV Waldhof: Drayß Maier Siegel Leuopld Heermann Pennig Kuhn Bielmaier Siffling Schneider Weidinger SPVa Sandhofen: Wittemann Streib Müller Schenkel Wehe Fluder Dörr Wetzel Krukowſki Vogel Am Sonntag ſpielen im Stadion der VfR Mann⸗ heim und der Vfe Neckarau. Folgende Mann⸗ ſchaften wurden aufgeſtellt: VfiR Maunheim: Edelmann Conrad Rößling Henninger Kamenzin eth Spindler Rohr Langenbein Lutz Striebinger Vis Neckarau: Dieringer Lutz ner Schmitt Benner Siegel Heſſenauer Henneberger e Wahl Klamm Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 2 3 2 832 S— 2———— Der Sport am Sonntag kommt es zu einem Gaukampf zwiſchen den Mannſchaften von Niederrhein und Mitte.— Die Hockeyſpieler beginnen mit den Spielen zum diesjährigen Silberſchild⸗ Wettbewerb. Zwölf von den 14 gemeldeten Gauen greifen Am letzten September⸗Wochenende treten die Fußball⸗ und Hanoball⸗Punkteſpiele ſtärker in ihre Rechte, als es ſeit Beginn der neuen Spielzeit durch das Zuſammenfallen mit verſchiedenen Großereigniſſen in anderen Sportarten mög⸗ lich war. Der Fußballſport bringt in den ſüddeutſchen Gauen ein großes Meiſterſchafts⸗ programm. Lediglich Württemberg weiſt nur ein Spiel auf, da ſeine Gaumannſchaft in Stuttgart gegen eine heſſiſche Elf antritt. In Südweſt, Baden und Bayern wird man nach den ſonntäglichen Spielen ſchon etwas klarer ſehen, dafür ſollten die Ergebniſſe folgender Spiele garantieren: Südweſt: Fͤ Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen, Opel Rüſſelsheim— Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach— FV Saarbrücken, FSV Frankfurt— SB Wiesbaden, Wor⸗ matia Worms— 1. FC Kaiſerslantern. Baden: S Waldhof— Sp. Vg. Sanohofen(Sa.), Vfs Neckarau— VfR Mannheim, Germania Brötzingen gegen Freiburger FC, FV Kehl— 1. FC Pforzheim, VyB Mühl⸗ burg— Phönix Karlsruhe. Württemberg: Union Böckingen— 1. SSV Ulm. Bayern: 1860 München— Wacker München, Sp.Vg. Fürth— VſB Ingolſtadt, Jahn Regensburg— BC Augs⸗ burg, FC 05 Schweinfurt— Bayern München.— Im Handball ſtehen insgeſamt 28 ſüddeutſche Mannſchaften im Meiſter⸗ ſchaftskampf. Die Gaue Südweſt und Württemberg haben mit oͤrei und zwei Punkteſpieben ein eingeſchränktes Pro⸗ gramm aufzuweiſen. Die Spiele des Sonntags ſind: Südweſt: TS Herrnsheim gegen DRe Haßloch, VfR Schwanheim— Viktoria Griesheim, TS 61 Ludwigshafen gegen SV98 Darmſtadt. Baden: S Waldhof— TS Oftersheim, TV Hocken⸗ heim— Tad. Ketſch, Freiburger FC— TS Nußloch, VfR Mannheim— TW 62 Weinheim, TV Rot gegen TB Seckenheim. Württemberg: TS Süſſen— Taſ. Stuttgart, Tſchft. Göppingen— Eßlinger TSV. Bayern: FC Bamberg— Polizei Nürnberg, 1860 Mün⸗ chen— 1.§C Nürnberg, Tgö. Landshut— Poſt München, T 1860 Fürth— Bamberger Reiter.— In Düſſeldorf Kleine Sport⸗Nachrichten Neueinteilung der Frauen im Hanoͤballkreis Mannheim Wir haben vor wenigen Tagen die vom Gauſpielmart veröffentlichte Neueinteilung der Frauenhandballvereine gebracht und dabei erwähnt, daß man nun nicht mehr von einer Bezirksklaſſe ſprechen kann. In der im Laufe ſtatt⸗ gefundenen Beſprechung der Vereinsvertreter wurde dies wieder geändert. Die beiden in Betracht kommenden Ver⸗ eine, Ketſch und Weinheim, wehrten ſich ſelbſt gegen dieſen Aufſtieg mit dem begründeten Einwurf, daß ſtürke ihrer Mannſchaften dieſer Klaſſe nicht entſpreche. So wunde denn der ganze Plan umgeworfen und eine neue Einteilung vorgenommen. Die Bezirksklaſſe ſpielt ohne TSG 61'hafen mit ſechs Mannſchaften. VfR, MTG, T 46, und Sp Waldhof wo⸗ ren ſchon im letzten Jahre dabei. Die beiden Spitzenver⸗ eine der Kreisklaſſe Poſt Sp und Bſ Neckarau vervoll⸗ ſtändigen das Sextett. In der Kreisklaſſe ſpielen zunächſt— es werden von Doſſenheim und Schwetzingen noch weitere Meldungen er⸗ wartet— 12 Mannſchaften, die in zwei Gruppen Rhein und Neckar eingeteilt wurden. Die Gruppe Rhein wird gebildet von BfR und Poſt 2, Tbd Germania, Jahn Nek⸗ karau, Kurpfalz Neckarau und TG Ketſch. Die Neckar⸗ gruppe vereint: T 46 Heidelberg,§6 Kirchheim, TG Handſchuhsheim, TV Brühl, T Edingen und FV 09 Weinheim. Für den Sonntag wurden auch gleich einige Termine vereinbart. Es ſpielen: Mecch— Sy Waldhof; T Ketſch— VfB Kurpfalz; Tbd Germania— John Neckarau; T Edingen— 8V 00 Weinheim. SpV Waldhof ohne Fritz Spengler Fritz Spengler, Waldhofs vielfacher Internationaler, wurde vom Arbeitsdienſt, dem er nun ſchon eine Reihe von Jahren angehört, in die Nordmark verſetzt, und macht in der Hamburger Gegend Dienſt. Spengler ſteht alſo die nächſten Wochen ſeinem Verein nicht zur Verfügung und hat auch gegen Schweden keine fünf Tore geworfen, do er hier gar nicht mit von der Par⸗ tie war. Halbrechts neben Zimmermann ſpielte Kritzokat. Am 24. Oktober in Halle Handballkampf Deutſchland— Oeſterreich Auf eine telegraphiſche Aufrage des Reichsfachamtes Hanoball hat ſich der Oeſterreichiſche Handball⸗Bund ent⸗ ſchloſſen, die Einladung zu einem Länderkampf Deutſchland gegen Oeſterreich in Halle für den 24. Oktober anzunehmen. Von deutſcher Seite wurden ſofort die notwendigen Vor⸗ Bootstaufe im Mannheimer RV. Amititia“ Die Inbetriebnahme eines neuen Bootes iſt für einen Ruderverein ein Anlaß, würdig als ein freudiges Ereig⸗ nis im Vereinsleben gewertet zu werden. Das neue Sportgerät, das meiſtens aus den der Mit⸗ glieder oder— ſeltener— aus der Stiftung eines begü⸗ terten Gönners angeſchafft worden iſt, wird, bevor man es ſeinem eigentlichen Zweck zuführt, in feierlicher Weiſe getauft, und kein Ruderverein läßt die propagandiſtiſchen Möglichkeiten, die ein ſolcher Taufakt bietet, ungenützt vorübergehen. Der Mannheimer Ruderverein Amicitia wird ein Be⸗ weis für den geſunden Lebenswillen, der in dieſer Ge⸗ meinſchaft ſteckt, am Sonntag, dem B. September, mor⸗ gens 10.30 Uhr, gleich fünf ſolcher blitzblanker Boote in ſeierlicher Form ſeiner Rubererſchaft übergeben. Darun⸗ ter befindet ſich der Achter, der dem Verein aus Anlaß ſeines Olympiaſieges von der Hauptſtadt Mannheim ge⸗ ſtiftet worden iſt, und der Vierer, den die Olympiꝛſieger perſönlich von einer Berliner Bootswerſt zum Geſchenk erhielten und den dieſe ihrem Verein zur Verfügung ſtellten. Man rechnet ſeitens der Vereinsleitung Hamit, daß die Taufe des Achters durch einen Herrn der Staötverwaltung ſelöſt vorgenommen wird, wie man auch Gäſte aus Krei⸗ ſen der Wehrmacht erwartet. Ueberflüſſig zu erwähnen, daß es ſich die aktiven Ruderer des Vereins nicht nehmen laſſen werden, zahlreich bei dem Taufakt der Boote an⸗ weſend zu ſein, ſind es doch die Boote, die im nöchſten Jahre die jung heranreifende Generation des Vereins, die in der vergangenen Saiſon ſchon ſchönſte Siege an die Flagge des Vereins heften konnte, in neuen fairen ämpfen meiſtern ſollen. Be ie 8 auf dem Vorplatze des Bootshauſes am Neckordamm ſtattfindet, kann jebermann Zeuge des feierlichen Aktes ſein. Nachmittags findet dann die all⸗ jährlich im September fällige interne Regatta des Verens ſtatt, bei der noch einmal ſämtliche Ruderer vom älteſten bis zum füngſten an den Start gehen werden. Aus Her Regattachronik des Vereins wäre übrigens noch nachzutragen, daß ſeine jungen Ruderer, außer den am vergangenen Sonntag auf der Mannheimer Herbſt⸗ regatta heimgeholten prächtigen Siegen in den beiden Achtern, anläßlich der am 12. September 1937 in Eberbach ſtattgefundenen Regattz den Göſtevierer und damit den Ehrenpreis der Stadt Eberbach, perſönlich vom Bürger⸗ meiſter überreicht, mit 3 Längen vor der Mannheimer Ro gewinnen konnten. Pietſch ſchwer geſtürzt Erſtes Training auf dem Maſarykring Das erſte Training zum 7. Großen Maſaryk⸗Preis der Tſchechoſlowakei auf der 29.14 Km. langen Runoſtrecke bei Brünn begann mit einem bedauerlichen Unfall, von dem der Schwarzwälder Paul Pietſch betroffen wurde. Der Privatfahrer Pietſch jagte mit ſeinem Maſerati die 3 Km. lange Gerade vor den Boxen entlang, als ſein Wagen zu ſchleudern begann. Bei einer Geſchwindigkeit von 215 Km.⸗ Stunden war der Maſerati nicht mehr zu halten, er riß einen Laternenpfahl aus und geriet in Brand. Pietſch wurde auf einen Sturzacker geſchleudert. Der deutſche terung und einen Beinbruch feſt. Der Schwarzwälder wurde ſofort in das Krankenhaus gebracht. Da der Wagen über eine halbe Stunde Lang auf der Strecke brannte, mußte die Trainingszeit am erſten Tage erheblich verkürzt werden. Schnellſter Fahrer war Manfred von Brauchitſch auf Mercedes⸗Benz, der eine Rundenzeit von 12:26 Minuten und 167,4 Km.⸗Stö. herausholte. Dem Hauptrennen am Sonntag voraus geht ein Rennen für Wagen bis 1500 cem um den Preis der Stadt Brünn. Von den hieran teilneh⸗ menden Fahrern war der Siameſe Prinz Bira auf ERA mit 14:46 Minuten ſchnellſter Fahrer. Beim Training er⸗ litt der Tſchechoſlowake Hlavac mit ſeinem 450 cem⸗Zwei⸗ takter⸗Zepp einen Unfall. Hlavac wurde leicht verletzt, ſein Wagen überſchlug ſich. die Spiel⸗ Rennarzt Dr. Gläſer ſtellte eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ bereitungen getrofſen. Oeſterreich hat nun alſo genügend Zeit— urſprünglich lautete der Vorſchlag für den 17. Okto⸗ ber— eine ſtarke Handballmannſchaft herauszuſtellen. Auf ſeiner Sitzung in Wien hat der Oeſterreichiſche Hanoball⸗Bund beſchloſſen, von der Durchführung der Hand⸗ ball⸗Weltmeiſterſchaft 1938 Abſtand zu nehmen. Dieſer Schritt wird damit begründet, daß die Lage im Handball⸗ ſport zur Zeit nicht ſo iſt, daß mit einer wirkſamen Propa⸗ ganda für dieſes ſchöne Spieb gerechnet werden kann. Die 1. Reichs-Jugend-Regatta in nau Start des Mannheimer Ruder⸗Clubs Die Mannſchaften des Mannheimer Ruder⸗Clubs, welche am kommenden Sonntag auf der Reichs⸗Jugend⸗Regatta in Berlin⸗Grünau ſtarten, ſind am Donnerstog abgereiſt; ſie werden dort als Vertreter des Gzues 14 Baden im Erſten Gig⸗Achter und im Erſten Gig⸗Vierer um den von der Reichs⸗Jugendführung der NeDAp gegebenen Heraus⸗ forderungspreis und damit um den Titel„Reichs⸗Jugend⸗ ſieger im Achter, 1937“ bzw.„Reichs⸗Zugendſieger im Vie⸗ rer, 1937“ kämpfen. Für das Vierer⸗Rennen ſind 12 Ver⸗ eine aus den verſchiedenſten Gauen des Reiches gemeldet, während im Gig⸗Achter ſogar 14 Vereine ſtarten. Die Reichs⸗Jugend⸗Regatta zeigt überhaupt Rekoroͤmel⸗ oͤungen; ſie beſtätigt damit, welch planvolle Arbeit von den Vereinen an der Jugend geleiſtet wurde und geleiſtet wird. 104 Vereine, 255 Boote mit 18995 Ruderern weiſt das Regatta⸗Programm auf. Im Gegenſatz zu den übrigen Rennen wird der Reichs⸗ Jugend⸗Vierer und der Reichsjugend⸗Achter auf einer Strecke von 1500 Meter ausgefahren und es finden hierzu auch Vorrennen ſtatt, welche auf Samstagnachmittag an⸗ beraumt ſind. AUnſere kampferprobten Mannheimer Jugendruderer be⸗ gleiten die beſten Wünſche. Straßenfahrer⸗Kriterium in Berlin Gleichzeitig Städteſtaffel am 3. Oktober Mitten im Häuſermeer des Nordens der Reichshaupt⸗ ſtadt kommt am 3. Oktober die von Jahr zu Jahr immer mehr Anklang findende Städteſtaffel der Amateur⸗Rad⸗ fahrer erneut zur Durchführung. Dieſes üſer 36 Km. führende, Runoſtreckenrennen durch die Straßen Berlins ſieht 16 Stödtemannſchaften zu je vier Fahrern am Start. Vorjahresſteger iſt Stuttgart. Bis auf Schweinfurt haben alle ihre Fohrer gemelbet. Es ſind dies in der Reihen⸗ SSSS iel erlin: Raſchke, Irrgang, H. Schmioͤt, Purann; Biele⸗ ſeld: Ketels, Klemmel, Sberouelle, Langhoff; Breslau: Remane, Rösner Bellmann, Preußner; Chemnitz: Meyer, Kühn, Schulze, Riemann; Dortmund: E. Schmiot, Schreer, Switala, Pöpper; Dresden: Mende, Nippel, Schubert, Pietzſch; Düſſeldorf: H. Fiſcher, Prauſe, Lohmann, W. Fiſcher; Frankfurt a. Main: mer, Karner, Feuerbach, Baer; Hamburg: Olde, Hagen, Czaja, Wetzel; Hannover: Neubauer, Algermiſſen, Nowakowſki, Haröege; Köln: Bött⸗ cher, Bebber, Rulond, Meurer; Magdeburg: Pöſchels, Röß⸗ ner, Richter, Müller; München: Mayr, Krückl, Strobl, Singer; Nürnberg: Friedrich, Voggenreuter, Keßler, Kitt⸗ ſteiner; Schweinfurt: 27; Stuttgart: Kurz, Weiſchedel, Plappert, Eimer. 8 5 Kriterium iſt international Aus Dänemark kommen Peterſen, Falk⸗Hermanſen, Magnuſſen, Jacobſen und der Dauerfahrer Danholt. Sehr wahrſcheinlich iſt die Teilnahme des Oeſterreichers Max Bulla. Neben den 87 Vertragsfahrern der deutſchen In⸗ duſtriefirmen hoben zu dieſem ouf einer 9000 Meter lan⸗ gen Straßen⸗Rundſtrecke vorgeſehene Einzelfahren die Ber⸗ liner Ehmer, Funda, Gröning, Marklewitz, Weſenbergg und Stock, der Erfurter Huhn, Gau(Stettin) und Markuſe (Hemer/ Weſtfalen) ihre Meldung abgegeben. Insgeſamt ſind es über 50 Fahrer, die an dieſem über 905 Km. füh⸗ renden Wettbewerb teilnehmen. Frankreichs Rugby⸗Vorbereitungen Für das Rugby⸗Vierländerturnier im Oktober ankäßlich der Weltausſtellung in Paris bereitet ſich Frankreich gründ⸗ lich vor. Schon jetzt wurde vom Franzöſiſchen Rugby⸗Ver⸗ band eine vorläufige Ausleſe der Spieler getroffen, aus denen die enoͤgültige Mannſchaft zuſammengeſtellt werden ſoll. Man rechnet mit einem Enoͤſpiel Frankreich— Dentſch⸗ land und hat aus dieſem Grund auf jene Spieler zurück⸗ gegriffen, die im ketzten Länderkampf gegen Deutſchland ſiegreich waren. Es ſind dies: Schlußmann: Maſſe(Grenoble); Dreiviertel: Milland (Grenoble), Desclaux(uSAc), Bergeze, Celhay(beide Aviron Bayonnais); Halbs: Lavail(USAP), Thiers (ASM); Stürmer, 3. Reihe: Blond(Stade Francais), Cognet(ASM), Raynal(USAP); 2. Reihe: Aguilar(Pau), Ithurra(BO); 1. Reihe: Goyard(LOu), Ainciart(Bayon⸗ nais), Daulouede(Tyroſſe). in der Vorrunde ein, Niederrhein und Bayern pauſieren. Die Paarungen ſind folgende: Gruppe 1: Oſtpreußen— Pommern in Königsberg, Brandenburg— Schleſien in Berlin. Gruppe 2: Sachſen— Niederſachſen in Leipzig, Nord⸗ mark— Mitte in Hamburg. Gruppe 3: Weſtfalen— Mittelrhein in Dortmund. Gruppe 4: Südweſt— Baden in Frankfurt. Die Punkteſpiele in Württemberg und Bayern werden mit folgenden Treffen fortgeſetzt: SC Stuttgart— Tgſ. Stuttgart, 1. SSV Ulm— Stuttgarter Kickers, Polizei Stuttgart— BfR Gaisburg, Vſ Stuttgart— Eßlinger TSV(Württemberg) und Sp. Vg. Paſing— 1. FC Nütru⸗ berg(Bayern).— Im Rugby haben die Mitgbieder der deutſchen Nationalfünfzehn, ehe ſie zum Weltausſtellungsturnier nach Paris entſandt werden, noch ein Probeſpiel zu abſolvieren, das am Sonntag in Hannover ſtattfindet. Trainingspartner iſt der deutſche Meiſter Linden 97.— In Süodeutſchland gibt es Punkte⸗ ſpiele nur im Gau Südweſt, und zwar: T 1860 Frank⸗ furt— Eintracht Frankfurt und Stadt SB Frankſurt— TV Offenbach.— In der 1 Leichtathletik wird in Stuttgart ein internationales Sporkſeſt veranſtal⸗ tet, das den Abſchluß der internationalen Leichtathletikzett in Deutſchland bidet.— In Paris wird das Jean⸗Bonin⸗ Sportfeſt veranſtaltet, bei dem die Deutſchen Gnädig, Böd⸗ ner, Helber und Wiedemann einen Marathonlauf beſtreiten und der AS Köln in einem Mannſchaftskampf auf die beſten franzöſiſchen Vereine trifft.— Auf der Strecke Kaſ⸗ ſel-Hannoverſch Münden—Kaſſel wird ein 50⸗Km.⸗Gehen durchgeführt, das reichsoffen ausgeſchrieben wurde.— Die Turner ziehen am Samstag und Sonntag zugunſten des Notopfers für den deutſchen Sport in Karlsruhe, Krefeld und Schwe⸗ rin am Samstag ſowie in Freiburg, Solingen und Bremeg am Sonntag Schauturnen mit Mitgltedern der Deutſch⸗ landriege auf.— Der Waſſerſport bringt die erſte Reichsingend⸗Ruderregatta. Auf der Olym⸗ piaſtrecke in Grünau ſtarten in 14 Wettbewerben nicht weni⸗ ger als 256 Boote mit 1400 jngendlichen Ruöerern.— Auf dem Rhein bei Düſſeldorf findet das tradittonelle Dauer⸗ rudern Benrath—Düſſeldorf ſtatt.— Auf dem Starnberger See werden zum erſtenmal die Staffelmeiſterſchaften der Kanuten entſchieden.— Im 3 Boxen iſt es ruhig. Man wird Lediglich über dte beiden Starks der römiſchen Amateurboxer in Regensburg und Bayreuth gegen bayeriſche Auswahlmannſchaften zu berichten haben. 0 Die Ringer kermitteln in Flensburg ihre letzten örel Titelträger im freien Stil, und zwar die im Mittel⸗ Halbſchwer⸗ und „Schwergewicht. Die Titelverteidiger Laudien(Ilſenburg/ Harz), Siebert(Mainz) und Hornfiſcher(Nürnberg) won⸗ len ihre Würden verteidigen.— Der Pferdeſport bringt eine Reihe wichtiger Rennen. In Karlshorſt wlrd das„Jagoͤrennen der Dreijährigen“ und das„Große Hür⸗ denrennen“ entſchieden, Dresden weiſt im Mittelpunkt ſei⸗ nes Programms den„Sachſenpreis“ auf und in Köln meſſen ſich die beſten Zweijährigen im„Preis des Winter⸗ favoriten“. Weitere Galopprennen veranſtalten München⸗ Riem und Hannover.— 18 Unterſchriften hat das am Sonn⸗ tag in Trakehnen zu entſcheidende v. d. Goltz⸗Querfeldein⸗ rennen aufzuweiſen.— Ein internationales Reitturnier in Wien ſieht die beſten deutſchen Reiteroffiziere im Wett⸗ bewerb.— Im 88 Motorſpork wird nach ein er Unterbrechung am Sonntäg ber Brünn zum ſiebten Male der„Große Maſaryk⸗Preis“ ent⸗ ſchieden, an dem ſich die deutſchen Rennwagen von Mer⸗ cedes⸗Beng und Auto⸗Union beteiligen.— Im 3 Rabſport iſt der Betrieb auf internationalen Bahnen am Wochen⸗ ende ſehr„mager“. Die deutſchen Freiluftbahnen nüten dagegen den letzten Termin reoͤlich aus. Nürnberg, Frie⸗ ſenheim lerſtmals Berufsfahrerrennen), Bochum, Erfurt, Ulm und Paris veranſtalten Bahnrennen.— Auf der Straße wird bei internationalen Berufsfahrer⸗Kriterten in Bielefeld und Zürich mit Bautz und Kifewſki gekämpft. Unſere ehemaligen Zweierraöball⸗Wertmeiſter Schreiber/ Blerſch beſtreiten in Wiesbaden einen Länderkampf in Hin⸗ und Rückſpiel gegen Belgien(Devos/J. Rogghe).— Unter PVerſchiedenes ſetzen wir die öeutſchen Rollhockey⸗Meiſterſchaften in Nürn⸗ berg, oͤie bayeriſchen Mannſchafts⸗Meiſterſchaften im Frauen⸗ Florett⸗ und Degenfechten, den Dreiländerkampf im Klein⸗ kaliberſchießen Deutſchland—-USA—England und die Mei⸗ ſterſchaften der Piſtolenſchützen in Zella⸗Mehlis. Fageohaleucles Samstag, 25. September Nationaltheater:„Friedrich Wilhelm“, Miele ſpiel von Hans“ Reöberg, 1800 Ubr.* Omnibusfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Peterskopf⸗Pfa Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge Rües Mannbee 5 Rhein⸗Neckar⸗Hallen: Oberrheiniſche Induſtrie⸗Ausſtellung. aleiutentsbhne Sikele n uhr Tangt ein ne e2 16 anztee, 20 Varieté. anz: Libelle. Palaſthotel, Parkhotel, Waldporkreſt Flughrfengaſtſtötte, Friedrichspark, Kaffee Kark Theobot und Rennwie ſen⸗Reſtaurant. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Das Schweigen im Walde“. „Gabriele eins, zwei, drei“l.— Schauburg: heim Filoda“,— Palaſt und Gloria:„Land der Liebe“,— Scala und„Sieben Ohrfeigen“.— Mülker: „Krach und Glück um Künnemann“, Ständige Darbietungen Stäbt. Schloßunſenm: Geöffnet von 10—18 und 15—17 Sonderſchan: Nannheim als Feſtung und—. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt, e——* von 10 bis 18 und von 5 on e erſchan: Aus der Mannheimer ernwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von Junge deutſche Bilöhauer. 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 Burte⸗Ausſtellung. Slübtiſce Schlosbächerele e 0 ſeret: 11 bis 13 U 2 i Sia 6 1 br Kusleihe: 9 bis ädtiſche er⸗ und Leſehalle: Buchausgabe von 10.80 bis 12 und 16 bis 10 Uhr. In 10. bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. 8 Alhambra? „Fremoen⸗ ————— Samstag, 25. September 1937 Eröfinung der Reichsaussiellung für Nahrungs- und Genußmiſiei Am Freitagvormittag wurde im Goloͤſaal der Weſt⸗ falenhalle die von der Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel veranſtaltete Jahrestagung, in deren Mittelpunkt die Reichsausſtellung für Nahrungs⸗ und Genußmittel und eine große Kund⸗ gebung in der Weſtfalenhalle ſtehen, feierlich eröffnet. Die große Bedeutung der Ausſtellung für die deutſche Geſamt⸗ wirtſchaft wurde durch Anweſenheit namhafter Vertreter von Staat, Partei, Wehrmacht, Wirtſchaftsführung und von Vertreterinnen der nationalſoz aliſtiſchen Frauenorgani⸗ ſationen beſonders unterſtrichen. Pg. Dr. Merkel als Vertreter des Stabsamtes des Reichsbauernführers wies u. a. darauf hin, daß die Tätigkeit des Einzelhandels, der jährlich 12—13 Mrd./ umſetze, durchaus produktiv ſei. Nur ein wahres Berufsethos, beöͤingt durch Leiſtung und Gemeinſchaft, könne den Enderfolg verbürgen. Auſchlie⸗ ßend ſprach Pg. Elsner von Gronow als Vertreter des Inſtituts für deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda. Die Dortmunder Ausſtellung, ſo betonte der Reoner, bringe von vielen Wirtſchaftszweigen lehrſchaumäßige Darſtellungen, die jeder Volksgenoſſe kennen müſſe, um das Wirtſchaftsleben und die Abwicklung der Verſorgung verſtehen zu lernen. In Dortmund ſei erſtmalig heraus⸗ gehoben worden, daß die Fachausſtellung für Nahrungs⸗ und Genußmittel nicht nur für Fachleute beſtimmt ſei, ſondern für das geſamte Volk. Gauobmann der DAx Weſtfalen⸗Süd, Pg. Ernſt Stein, betonte, daß die Ausſtel⸗ lung der geſamten Oeffentlichkeit von dem Wollen, der Arbeit und den großen Leiſtungen auf wirtſchaftlichem Gebiet berichten ſoll. Eine Stärkung des Einzelhandels bedeute gleichzeitig eine Stärkung der geſamten Volkswirt⸗ ſchaft. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandͤel Fach⸗ gruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel, Pg. Franz Hayler⸗ München, wies darauf hin, daß es vornehmſte Aufgabe des Einzelhandels ſei, die Verſorgung der Verbraucherſchaft mit den notwendigen Gätern des täglichen Lebens ſicher⸗ zuſtellen. Mit dieſer Ausſtellung ſolle in erſter Linie zum Ausdruck kommen, wie wertvoll die Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Bauer und Kaufmann, zwiſchen Erzeuger, Vermitt⸗ ler und Verbraucher iſt. Die kommenden großen Tagun⸗ gen aus Anlaß der Reichsausſtellung würden deutlich die große Aufgabe dͤes Einzelhandels für die Zukunft unter⸗ ſtreichen. Wertvoll ſei dabei, daß dem deutſchen Kaufmann im neuen Reich wieder ein hohes Berufsgefühl gegeben worden ſei. Mercedes Schuhiabriken AG. Siuiigari-Bad Cannsiaii Die Mercedes Schuhfabrik AG., Stuttgart⸗Bad Cann⸗ ſtatt, kann für das Geſchäftsjahr 1936/37(30. Juni) einen günſtigen Abſchluß vorlegen, ſo daß Bankſchulden abgetra⸗ gen werden konnten. Das Berichtsjahr hat der Geſellſchaft eine leichte Erhöhung der Umſätze gebracht, obwohl Herſtel⸗ lung und Verkauf nicht weſentlich über die Menge des Vorjahres hinausgingen. Erfreulich iſt, daß die Geſellſchaf! mitteilen kann, ſie habe die Wirkungen der Ueberwachung und Regelung der Einfuhr der für ſie wichtigen Rohſtoffe durch entſprechende Maßnahmen ausgleichen können. In dieſem Zuſammenhanc iſt zu erwähnen, daß die Gefolgſchaft (1800) gut beſchäftigt werden konnte. Der Bruttoertrag des abgelaufenen Jahres ſtellte ſich auf 6,35(6,02) Mill. /, auch „ſonſtige Einnahmen“ ſind auf 0,03(0,01) und außerordent⸗ liche Erträge auf 0,018(0,016) Mill.& geſtiegen. Demgegen⸗ über erforderten Löhne und Gehälter 3,38(3,18), die ſozialen Abgaben 0,22(0,20). Zinſen und Skonti haben ſich trotz einer Ermäßigung der Bankſchulden auf 0,13(0,12) Mill. erhöht. Die Beſitzſteuern beanſpruchten ſtark erhöht 0,50 (0,18) Mill. /; dafür ſind„ſonſtige Aufwendungen“ auf 1,60(1,76) Mill./ zurückgegangen. Nach Abſchreibungen auf Anlagen von 0,37(0,41) und anderen Abſchreibungen von 0,01(0,04) Mill./ verbleibt ein Reingewinn von 181 644(149 942) 4, der ſich um den Gewinnvortrag auf 233 165(171 521)/ erhöht. Hieraus ſollen wie im Vorjahr 120 000 4 der geſetzlichen Rücklage zugeführt werden, die damit auf 240 000% 10 v. H. des AK. anwächſt. Von einer Ausſchüttung wird in dieſem Jahre noch abgeſehen und die verbleibenden 133 165/ vorgetragen. Dieſe vor⸗ ſichtige Politik dürfte darauf zurückgehen, daß man die wei⸗ teren Auswirkungen der Rohſtoffüberwachung abwarten will. Da im übrigen in der Bilanz bei einem AK. von 2,4 Mill./ trotz der erfolgten Abdeckung noch immer 2,50 (2,85) Mill.„ Bankſchulden und rund 1,10(1,13) andere Verbindlichkeiten weiter beſtehen, ſcheint dieſe Vorſicht an⸗ gebracht. Im ganzen bietet die Bilanz aber ein gutes Bild und zeugt von einer inneren Feſtigung. So haben ſich einerſeits noch die Rückſtellungen um etwa 0,15 Mill. er⸗ höht. Weiter beträgt auf der Aktipſeite der Bilanz das ge⸗ ſamte Umlaufsvermögen 6,09(5,95) Mill. /, hierunter haben ſich Vorräte auf 2,87(2,71) und Warenforderungen auf 3,11(3,10) Mill.„ erhöht. Von den übrigen Poſten iſt lediglich der Kaſſenbeſtand etwas ſtärker auf 0,02(0,04) Mill. Mark verändert. Anlagen ſind mit 1,13(1,27) Mill. aktiviert. Die HV. am 2. September genehmigte dieſen Abſchluß und wählte die turnusmäßig ausſcheidenden Auſſichtsrats⸗ mitglieder wieder.— Der bisherige Verlauf des neuen Jahres war zufriedenſtellend. Der wieder gute Auftrags⸗ eingang ſichert bis auf weiteres den jetzigen Stand der Be⸗ ſchäftigung. Im übrigen ſei die Entwicklung eine Frage der Verſorgung mit Rohſtoffen. —— * Schuhfahrik Herz AG., Offenbach a. M.— Dividenden⸗ erhöhung. Die Schuhfabrik Herz AG., Offenbach a.., deren Aktienmehrheit vor einigen Monaten an eine Gruppe unter Führung der Bankfirma Auguſt Lenz u. Co., Mün⸗ chen, überging, berichtet für das zum 90. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr 1936/37 über eine zufriedenſtellende Entwick⸗ lung, Umſatzſteigerung und faſt durchweg volle Beſchäfti⸗ gung. Die Tochtergeſellſchaft Ariſtokrat Schuh AG. iſt er⸗ loſchen, die weitere Tochtergeſellſchaft Schuhfabrik Münſter AG. beſchloß ihre Auflöſung, nach deren Durchführung das Grundkapital von 50 000% der Muttergeſellſchaft wieder zufließt. Der Betriebsertrag erhöhte ſich auf 1,36(1,12) Mill. /; daneben erbrachten außerordentliche Erträge 0,02 (0,02) Mill. 4. Perſonalaufwendungen erforderten 0,87 (0,75), ſonſtige Aufwendungen 0,33(0,30) Mill.. Nach 36 000(27 000)/ Geſamtabſchreibungen verbleiben ein⸗ ſchließlich Vortrag 56 380(39 383)/ Ueberſchuß, woraus eine Dividende von 6(4) v. H. verteilt und 10 480(8 783) 4 neu vorgetragen werden.— Die Bilanz zeigt bei unv. 0,765 Grundkapital und erhöhten Rücklagen von 0,33.(0,27) die Verbindlichkeiten auf 0,35(0,43) Mill. ermäßigt. An⸗ dererſeits haben ſich auch Forderungen auf 0,57(0,68) Mill. Mark verringert. Flüſſige Mittel erſcheinen mit 0,115(un⸗ verändert), dagegen Vorräte auf 0,47(0,40) Mill. erhöht. Beteiligungen ſind mit 0,050(0,025) und Anlagen mit 0,29 (0,295) Mill./ verbucht. Die HV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß. Der Abſatz habe ſich weiterhin gebeſſert, die Auf⸗ tragsreſerven haben den bisher höchſten Stand erreicht. In⸗ tzwiſchen hat die Geſellſchaft die orthopädiſche Schuhmarke Angulus von der in Auflöſung begriffenen Firma Silber⸗ ſtein u. Neumann in Schweinfurt a. M. erworben. Bei vorſichtiger Beurteilung rechnet man im neuen Geſchäfts⸗ jahr mit einem weiterhin gebeſſerten Ergebnis. * Gutehoffnungshütte erhöht Dividende von 4 auf 6 v. H. Der Auſſichtsrat der Gutehoffnungshütte, Aktien⸗ werein für Bergbau und Hüttenbetrieb, Nürnberg, hat be⸗ ſchloſſen, der am 30. November ſtattfindenden Generalver⸗ ſammlung für das Geſchäftstahr 106/37(30..) die Aus⸗ zahlung einer Dividende in Höhe won 6(4) v. H. vor⸗ zuſchlagen. der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Geireidegroßmarki Mannheim, 29. Sept. An den Weltweizenmärkten hoben ſich in dieſer Woche die Preiſe etwas, da ſich in Winnipeg wieder etwas mehr Ausfuhrintereſſe zeigte. In. Chikago ſind die Sicherungsabgaben zurückgegangen und in vielen Fällen 1 Deckungskäufen; hinzu kam ſchließlich, daß aus der ſüdlichen Hälfte Nach⸗ richten vorlagen, die ſich hauſſegünſtig auswirkten. Dem⸗ gegenüber ſpielten zeitweiſe Sicherungsverkäufe an den kanadiſchen Plätzen und reichlichere Zufuhren kaum eine entſcheidende Rolle. Auch die Cif⸗Preiſe in den europäiſchen Einfuhrhäfen ſind dementſprechend etwas geſtiegen. Zuletzt notierten in Dollar, eif Antwerpen Manitoba 1, Atlantic, September⸗ Oktober 5,73, November 5,79, 2 entſprechend 5,62 und 5,69, 3 5,30 und 5,33, 4 5,10 und 5,13, Red Winter 2, atlantiſch⸗ kanadiſch, September⸗Oktober 4,68, Hard Winter 2, atlan⸗ tiſch⸗kanadiſch 4,81, Dark 1, Hardwinter, Golf, September⸗ Oktober 5,16, November 5,20, Dezember 5,24, Dark 2, Hard⸗ winter, Golf, 5,07 und 5,11 und 5,15, Kanſas 2, Golf 5,05 und 5,00 und 5,18, Amber Durum 1, Canada Weſtern, September 4,81, Oktober 4,02, Amber Durum 2, Canada Weſtern, Oktober 4,57. Rumäniſche Weizen nach Muſter, ſchwimmend, koſteten 128,75—126,50 belg. Frs., und ruſſiſche Weizen, nach Muſter, 80 Kg., September⸗Oktober 144,50 belg. Frs. Disponibel Antwerpen ſtellten ſich Dark 1, Haroͤwinter, Golf, 5,18 Dollar, 2 5,09, Kanſas 2, Golf, ſchwimmend 5,07, Weſtern white 2, loko 4,70, ſchwimmend 4,67, Soft white, disponibel 4,67, Hardwinter 2, Pacifie, ſeeſchwimmend, 4,73 Dollar. Am Mannheimer Getreidegroßmarkt kommen jetzt nord⸗ deutſche Herkünfte aus früheren Abſchlüſſen zur Ablie⸗ ferung. Sie ſind in den meiſten Fällen hinſichtlich Trocken⸗ heit, Naturalgewicht und Klebergehalt als recht aut zu be⸗ zeichnen. Auch aus Bayern kommen nunmehr einige Par⸗ tien heran, nachdem ſich die Waſſerſtandsverhältniſſe am Main weſentlich gebeſſert haben; aber es herrſcht dort noch immer ein gewiſſer Mangel an Kahnraum, ſo daß die An⸗ künfte nicht ſehr groß ſind. Aus der Pfalz und aus Heſſen kommt zur Zeit weniger Material herbei, da man dort mit der Weinleſe beſchäftigt iſt; die Verſorgungslage der Müh⸗ len im Rhein⸗Main⸗Gebiet ſoll verhältnismäßig gut ſein und teilweiſe bis einſchließlich November ausreichen. Im Oberrheingebiet ſind eine Anzahl Mühlen bis Oktober einſchließlich verſorgt, während aber auch eine Reihe an⸗ ͤͤerer Mühlen gerade für ihren laufenden Bedarf mit Mahl⸗ gut verſehen ſind. Die Mühlen am Niederrhein dürften weniger gut verſorgt ſein, jedenfalls ſind einige Ankünfte von hier nach dem Niederrhein umdisponiert worden. 15 Die Roggenanlieferungen aus Norodeutſchland laſſen teilweiſe qualitativ zu wünſchen übrig, was aber weniger auf die abgeladenen Qualitäten an ſich zurückzuführen ſein dürfte, als vielmehr darauf, daß der nordoͤeutſche Roggen 4* Kamerun⸗Kautſchuk⸗Compagnie AG., Berlin.— Bilanz⸗ bereinigung. Infolge zufriedenſtellenderer Ernte und Stei⸗ gens der Produktenpreiſe iſt der Abſchluß der Kamerun⸗ Kautſchuk⸗Compagnie AG., Berlin, für das Geſchäftsjahr 1936 weſentlich günſtiger als im Vorjahr. Die Kucturen wurden ſorgſam gepflegt und 88 Hektar Fehlflächen mit Heveen und Kakao neu aufgeforſtet. Ferner wurden die Fabrik⸗ und Maſchinenanlagen ſowie die Waſſerfahrzeuge und das Feldbahn⸗ und Wegenetz inſtandgehalten. Neben den Ausbeſſerungen an Gebäuden wurde der Umbau des Hoſpitals in Angriff genommen. An Kautſchuk wurden 190 000 Kg. gegen 163 000 Kg. i. V. verſchifft. Der Durch⸗ ſchnittserlös für 1 Kg. Kautſchuk leinſchl. Scrap und Ab⸗ fall) betrug 0,84 gegen 0,60/ i. V. An Kakao wurden 274 800(242 900) Kg. geerntet. Der Durchſchnittserlös für 50 Kg. leinſchl. des ſchwarzen Kakaos) betrug 33,70(17,30) Mark.— Der Roherlös hat ſich dementſprechend auf 0,34 (0,18) Mill.“ erhöht. Die Ueberprüfung der Bilanzwerte ergab, daß die Pflanzungsanlagen noch immer viel zu hoch bewertet ſind. Eine Anpaſſung und Annäherung an den wirklichen Wert erforderte Abſchreibungen in Höhe von 609 605 /. Zur Deckung des ſich ergebenden Verluſtes ſchlägt die Verwaltung vor, den Nennwert aller Aktien von je 400/ auf je 200/ herabzuſetzen. Die Ertragsrechnung, die die Sanierungsmaßnahmen bereits berüchſichtigt. weiſt demzufolge insgeſamt 0,72 Mill. außerordentliche Erträge aus, die neben dͤem Buchgewinn einen Betrag von 0,12 Mill. Mark enthalten, der aus der endͤgültigen Abrechnung der früheren in Reichsmark umgewandelten Pfund⸗Sterling⸗ Schuld zugefloſſen iſt. Der o. HV. am 28. September wird weiter vorgeſchlagen, 0,60 Mill. neue Aktien unter Ver⸗ rechnung von Forderungen, mit denen bis Ende des Ge⸗ ſchäftsjahres ſtillgehalten worden iſt, zu begeben. Bei Zu⸗ führung von 0,12 Mill./ in den geſetzlichen Rücklagefonds und von 18 000/ in den Agio⸗Rücklagefonds iſt die Er⸗ tragsrechnung unter Berückſichtigung des ſich aus der Kapi⸗ talherabſetzung ergebenden Buchgewinns ausgeglichen. Der Agio⸗Rücklagefonds wird zur Deckung der Koſten der Kapi⸗ talerhöhung herangezogen werden.— Die bereinigte Bilanz weiſt dementſprechend, nach Herabſetzung und Wieder⸗ erhöhung, das Aktienkapital mit unv. 1,20 Mill./ aus. Daneben hat ſich im Vergleich zur Bilanz per 31. Dezember 1935 die geſetzliche Rücklage auf 0,12(0,045) Mill./ erhöht. Neu erſcheinen die Agio⸗Rücklage und Rückſtellungen mit 0,02 und 0,03 Mill. J. Den Verbindlichkeiten von insgeſamt 0,29(0,91) Mill., ſteht ein Umlaufsvermögen von 0,18 (0,07) Mill. gegenüber. Beteiligungen ſind mit 0,015 (0,014) Mill. nur wenig verändert. mögen hat ſich auf 1,35(1,98) Mill.“ ermäßigt.— Bei der bisher normalen Witterung iſt auch im laufenden Jahr mit einer zufriedenſtellenden Ernte zu rechnen. Sämtliche Kul⸗ turen befinden ſich in gut gepflegtem Zuſtand. Da Hie Preiſe für die Proöukte bisher befriedigend waren, iſt auch in dieſem Jahr mit einem günſtigen Abſchluß zu rechnen. * Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann⸗Kupfer AG, Fürth i. B. Von der DD⸗Bank, Berlin, iſt der Antrag geſtellt worden, 1,62 Mill./ auf den Inhaber lautende Stammaktien der Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann⸗ Kupfer AG, Fürth i.., zum Börſenhandel in Berlin wieder zuzulaſſen. * Einſiedler Brauhaus wird aus der Radeberger Export⸗ bierbrauerei ausgegliedert. mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 die Zweigniederlaſſung der Rodeberger Exportbierbrauerei, das Einſiedler Brau⸗ haus in Einſiedeln in Chemnitz, ausgegliedert. Die Brauerei geht in den Privatbeſitz der Familien Winter⸗ ling, die in Norobayern anſäſſig ſind, über. Das Einſiedler Brauhaus wird in der bisherigen Art weitergeſührt und die geſamte Gefolgſchaft mitübernommen. Ein Jubiläum in der deutſchen Uhreninduſtrie.— 75 Jahre Gebr. Thiel Gmbß., Ruhla. Eine der bedeutend⸗ ſten deutſchen Taſchen⸗ und Armbanduhren⸗Fabriken, die Gebr. Thie! GmbH. in Ruhla/ Thür., feiert am 25. Septem⸗ ber ihr 75jähriges Beſtehen. Seit ſeiner Gründung im Jahre 1862 iſt das Unternehmen ſtets im Familienbeſitz ge⸗ weſen. Das Werk, das täglich etwa 6000 Taſchen⸗ und Arm⸗ banduhren herſtellt, hat um das Fahr 1890 die Fabrikation einer billigen, aber zuverläſſigen Gebrauchsuhr entwickelt, die auch heute noch den Hauptgegenſtand der Produktion und die Grundlage eines außerordentlich bedeutenden und weitverzweigten Exportgeſchäfts bildet. Die Hauptabſatz⸗ gebiete der Firma liegen im britiſchen Weltreich und in Amerika; in London wird eine eigene Tochtergeſellſchaft unter der Firma Thiel Brothers Ltöͤ. unterhalten. * Ein beutſcher Präſident des Internationalen Gießerei⸗ kongreſſes 1938. Wie wir erfahren, wurde zum Präſioen⸗ ten des Internationalen Gießereikongreſſes 1038 in Polen Dipl.⸗Ing. Paul Schwietzke, Metallwerke Düſſeldorf, und Leiter der Fachgruppe Metallgießereien der Wirtſchafts⸗ gruppe Gießerei⸗Induſtrie gewählt. 35 — Das Anlagever⸗ Wie der Did erfährt, wird vielfach eine Schlechtwetterperiode durchgemacht hat, und daher eher zur Erwärmung auf dem Transport neigt. Aus dieſem Grunde finden nicht alle angelieferten Herkünſte Aufnahme, wenngleich ſich die Verkäufer vielfach dͤurch ihre Lieferungsbedingungen geſichert haben; es wird als ſelbſt⸗ verſtändlich von den Lieferern erwartet, daß ſie auf die ein⸗ getretenen Schäden Rückſicht nehmen und aufgetretene Schä⸗ den ohne Beeinträchtigung des Ernährungsgutes ſo weit wie möglich zu beſeitigen bemüht ſind. Die Verſorgung der ſüdweſtdeutſchen Roggenmühlen iſt in den meiſten Fällen recht reichlich; man ſpricht teilweiſe von etwa vier Monaten. * „In Braugerſte werden ſchleſiſche und pommeriſche Her⸗ künfte angeboten, für die man 26 und 24,50/ verlangte und bezahlte. Unter Berückſichtigung der Transportkoſten dürften dieſe Zahlen den Beſtimmungen entſprechen. Die Preiſe verſtehen ſich vorbehaltlich Atteſtzu ſchlag. Die Angebote in den beiden genannten Herkünften waren recht umfangreich und wurden von den Brauereien und Mälzereien glatt zufgenommen. Saale⸗Thüringer und märkiſche Braugerſten waren in der letzten Zeit weniger zu haben. Aus der Umgebung waren fränkiſche, Tauher⸗ und andere badiſche Gerſten etwas ſtärker angeboten, weniger dagegen pfälziſche und rheinheſſiſche aus den oben Hargelegten Gründen. „ Induſtriegerſte wurde verſchiedentlich aus Oſtpreußen gehandelt. Von heſſiſchen und mderen ſüddeutſchen Her⸗ künften war in den letzten Tagen nichts zu hören. Ver⸗ einzelt ſoll auch die Reichsgetreideſtelle Auslandsgerſte für Induſtriezwecke ab Regensburg gegen Bezugsſcheine zugeteilt haben.— Futtergerſte wurde weiter geſucht. * In Induſtriehafer wurden größere Umſätze in ſolchem badiſcher Herkunft vorgenommen. Die Neckar⸗ und Tau⸗ ber⸗Höhenkagen haben in dieſem Jahre eine Haferernte zu verzeichnen, wie ſie mengen⸗ und gütemäßig ſeit langer Zeit nicht mehr vorgekommen iſt. Die Umſetze in noroͤ⸗ deutſchem Hafer für Induſtriezwecke ſind ͤagegen auf ein Minimum zurückgegangen; nur hie und da wurde etwas mecklenburgiſcher Hafer verkauft, der aber hinſichtlich Oualität, insbeſondere in der Farbe, nicht mit den ba⸗ diſchen Herkünften verglichen werden kann.— Futter⸗ hafer blieb weiter ſtark geſucht. Kleinere Partien badiſcher Futterhafer ſollen am Markt geweſen ſein. Heereshafer wurde ziemlich reichlich angedient und ſchlank auf⸗ genommen. Am Mehlmarkt hielt die Nachfrage nach Weizenmehl der hellen Typen an, während Type 1050 kaum geſucht war. Roggenmehl blieb weiter vernachläſſigt. Am Futtermittelmarkt war Melaſſemiſchſutter etwas reichlich zu haben, insbeſondere ſolches mit Spelzſpreu als Träger. Legemehl iſt ausreichend angeboten. Für Hferſchalenmelaſſe verlangte man ab Groß⸗Hamburg 4,60/ zur Lieferung Oktober⸗November. Paul Riedel. Lockerung der schweizerischen Einfiuhrbeschränkungen Auf die Teuerungseingabe der Baſler Regierung an den Bundesrat antwortet letzterer hinſichtlich der Locke⸗ rung der Einfuhrbeſchränkungen, daß dieſe nur dann noch Exiſtenzberechtigung haben, wenn ein überragend wichtiges Schutzbedürfnis wachgewieſen werdee. Der Bundesxat denkt dabei auch daran, daß beſtimmte Waren als Kompen⸗ ſationsobjekte unter Einfuhrſchutz geſtellt werden. Nach der Abwertung ſeien für 80 Zollpoſitionen die außerordent⸗ lichen Schutzmaßnahmen aufgehoben worden. Die Ein⸗ fuhrlockerungen bleiben aber vorerſt im Rahmen der ſog. Landeskontingente. Handelt es ſich um Waren, deren Preisgeſtaltung die Koſten der Lebenshaltung weſentlich beeinfluſſen, oder um ſolche, deren Einfuhr im Intereſſe der Landesverteidigung liegt, ſo kann auch über die Kon⸗ tingente hinaus eine Einfuhrbewilligung erteilt werden. Weitere Einfuhrerleichterungen ſeien vorgeſehen, ſoweit vom Ausland angemeſſene Gegenleiſtungen für den Ex⸗ port und den Fremdenverkehr eingehandelt werden könn⸗ ten. Eine vollſtändige Aufhebung der Einfuhrbeſchrän⸗ kungen komme bis auf weiteres nicht in Frage. Die Entwicklung der Zinsſätze am ſchweizeriſchen Geld⸗ markt, die ſich zwiſchen 1 v. H. für Privatdiskont und 4 v. H. ſür erſte Kantonalbankhypotheken bewegt, hält der Bundesrat für ſo günſtig, daß weitere Zinsherabſetzungen nicht in Frage kommen. Die Spartätigkeit könnte ſonſt darunter leiden und ein Anreiz zu neuer Verſchuldung gegeben werden. Einen Kapitalexport hält der Bundes⸗ vat für berechtigt, wenn dabei auf die Bedürfniſſe der ſchweizeriſchen Wirtſchaft genügend Rückſicht genommen wird. Die Genehmigungspflicht der Nationalbank macht weitere Maßnahmen des Bundesrates auf dieſem Gebiet überflüſſig. Vor einer Vereinbarung über die Notierung ausläu⸗ diſcher Wertpapiere in der Schweiz. Zwiſchen dem Finanz⸗ departement der Schweiz, Nationalbank und den Börſen⸗ vertretungen hat eine Beſprechung über die Neuregelung der Notierung ausländiſcher Wertpapiere ſtattgefunden. Veranloſſung zu dieſer geplanten Neuregelung war die von der Nationalbank beanſtandete Lücke im Bankengeſetz, die darin beſteht, daß die Zulaſſung ausländiſcher Wert⸗ papiere an den Schweizer Börſen nicht von der National⸗ bank abhängig iſt. Da die Nationalbank beſtrebt iſt, den ſchweizeriſchen Kapitalexport genau zu kontrollieren, will ſie ſich ein Einſpruchsrecht bei der Zulaſſung ausländiſcher Wertpapiere an den ſchweizeriſchen Börſen ſichern, um die Möglichkeit eines unkontrollierten Kapitalabfluſſes ins Ausland zu verhindern. Das Finanzdepartement wird mit den verſchiedenen Börſen in der Schweiz demnächſt eine Vereinbarung über die Notierung ousländiſcher Wert⸗ papiere treffen. Im Anſchluß daran werden weitere Ver⸗ handlungen mit der Nationalbank ſtattfinden. Waren und Märkte * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 12—22, 6 bis 14; Aepfel—15,—8; Pfirſiche 18—25; Nüſſe 20—25, Kaſtnien 12—44; Kopfſalat—6, Stangenbohnen 12—18, dto. gelb 12—14; Tomaten 3,5—4, 2; Karotten 2; Wirſing 6; Weißkraut—4; Rotkrant 6; Kaſtengurken—10, Spi⸗ nat 10; Endivienſalat—4(Geberſtand); Zwiebeln 5. An⸗ fuhr gut, Nachfrage gut. Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per 8 770; Nov. 7,7274 Jan. 7,87½; März 7,9/7.— Mais Kilo) per Sept. 110,50; März 110,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Micol.(Schluß) Sept.(37) 486; Okt. 486, Nov. 480, Deg. 401 Jan.(38) 495; Febr. 407; März 500; April 503; Mai 506; Juni 503; Juli 511; Auguſt 613; Sept. 515, Okt. 517; Dez. 519, Jan.(39) 521; März 523; Mai 526; Tendenz ſtetig. 2 Leinölnotierungen vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſant Pl. per Sept. 1956; Leinſaat Klk. per Sept.⸗Okt. 1556; Bombay per Sept.⸗Okt. 15/; Leinſaatbl loko 91,0; dto. per Okt. 20,7; per Jan.⸗April 29,6½% Baum⸗ woll⸗Oel ägypt. 2,9; Baumwoll St. ägypt. per Sept. 65/10. Neuyork: Terp. 35 Savannah: 30. * Der Londoner Goldpreis betrug am 24. September 1987 für eine Unze Feingold 140 ſh 6,5 d ⸗ 66,7845 /, 7 95 Gramm Feingold demnach 54,2222 Pence= 2,79018 ark. Frachienmarki buisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen die Vortage keine weſentliche Aenderung. Für talwärts wur⸗ den für 9000 Tonnen Kahnraum abgegeben. Die Nachfrage für bergwärts war Lebhaft. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. n Hfl. per Laſt 2000 Nov. 108,25 G; Jan. 108,50; 0 Hittag-Ausgabe Nr. 443 Rhein-Mainische Abendbörse Ruhi Mit Rückſicht auf den Wochenſchluß und angeſichts der ſchwachen Heltung der Auslandsbörſen war die Unterneh⸗ mungsluſt an der Abendbörſe ſehr gering, zumal Aufträge aus dem Publikum nicht eingetroffen waren. Deſſen un⸗ geachtet erwies ſich die Grundſtimmung als recht wider⸗ ſbanoͤsfähig und die zunächſt genannten Kurſe wichen nur wenig vom Mittagsſchluß ab. J Farben 163,50—164, Verein. Stahl 118,25—118,50, Buderus 127,50, Mannes⸗ mann 122,50—123, Adlerwerke 114. Auch im Rentenmarkt war das Geſchäft überaus klein. Man nannte Kommunal⸗ mit 94,70 und Reichsaltbeſitz mit 128,25. Im Verlaufe blieb die Umſatztätigkeit ſehr klein. So⸗ weit Abſchlüſſe 41 betrafen ſie nur e Vielfach waren die Kurſe auch rein nominell. Die Hal⸗ tung wir widerſtandsſöhig und die Kurſe nur wenig ver⸗ ändert. Höher geſucht wurden Schiffahrtspapiere. Von Einheitswerte Gaber u. Schleicher weiter feſt mit 120 (119) und wieder rationiert, Hanauer Hofbrauhaus nach vierwöchiger Pauſe 154,50(157).— Das Rentengeſchäft war auch ſpäter ruhig. Altbeſitz wurden zu 128,25 gefragt, ebenſo 4,5 v. H. Krupp mit 98,25. Von Induſtrieanleihen 5 v. H. Union Rheinbraun Kraftſtoff 76 v. H. auf FP——————— Geld- und Devisenmarki Paris, 21. Lepfember Cchluß emilich). Lond 144 62 f Spanien.. Klopenhagen Wien 511.— m 28.5— fl 6390 folant 16.16/½ befte E belgien 492.— Schweiz 671,37 Stocholm 749.— L Warschao 456.— London, 2. Sphnber Crblub amflich) hewyo 494.80 f Kopenb 22.40— Moskau*.§chanba /41 Morbt 404.81 Skain L8.59/ unen 83— Lolsbun: 1½07 Imsierdem 894.87 Osio 19,90/J Konstaniin. 618.— Ausralien 125.— 50 35 Lisssbon—5———*— Brüs-, Helsingiors ian ontevides allen 94.00 11 99 142.75 Warsthau 25,20 LValparaiss 128.0 Berlin 12.%/ Budspest 25,— aenos Aires 16,— Buenos ſcweiz 21.35½ UFelgral 215.— Pio de lan.— uf London 15,40 Spanlen. Iilz 400.— onckong 1/262 Sbiafribs 100.1 Meialle Hamburger Meiallnofierungen vom 24. Sepiember Hupfer /hands- u. Straits-Linn brief f Beld Briei 1 Geld Iberahliſ Brief J Celd Iberahl. nuer 68,—68.—. 48.00848,00. Hüttenrohziun. 26.5025.50 Februar 68.— 68.—.. B43,0848,00... Félnsilber(lhs. p. Eü).. 41.5088.50 —9—.— 2.—. 0 99.24 2˙79 S falln 0 5—— 1 360.40 E. Taines Pleiin 8.. ee Detailpr,(äl. n. r....651.80 9— 1 980 85 8 9962— 72 tober 68.—68.—... 848,(84,00. Anſimon flegulgs ciurs.(T 10.)72.572·52 Rovemb. 58.—68,—.. B48.05480... Ouscksilber(2 per Flasche) 15,2518.25 Dezemb. 168.— 68.—-... B48,0843,00 Rtauen(in.). 1250 Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 7957 SLEECE KEU — m mne, e Aurſiemn S==anummnimg Fimimon Mſerne Oſu? a frum in oErHhπ M e x ſebe, KRohu, V Onuſlents M mm˙e ofegen Sorohregeßn Oere, Geec, Schnee Sceerreses Sebſetèe mi, Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 25. September. Die Wit⸗ terung unſeres Gebietes wird im weſentlichen durch Hochdruckeinfluß beſtimmt, wobei jedoch die kräftige nächtliche Abkühlung vielfach Anlaß zu Nebelbildung aibt. Eine nennenswerte Aenderung des herbſt⸗ lichen Schönwettercharakters iſt vorerſt noch nicht zu erwarten. Vorausſage für Sonntag, 26. September Abgeſehen von Nebelbildung trocken und viel⸗ fach heiter, nachts recht friſch, ſchwache Luft⸗ bewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 24 September X 19,8 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht gum 25. September + 9,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 93 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr + 14 Grad Waſſer⸗ und 12,5 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel] 21. 22.23. 24. 25.Rhein-Vegel 22. 23.24.25. Rheinfelden.088.003.30.3,32— Kaub. 2432.47253ʃ2,52 8 3 4 35 3 Köln 2242.28229/229 e„. 425ʃ3. 9„508.7 0 Marau.. 2845.00.29.085.42 Mannheim 3,53.88 3,89 3,88 4,07 Mannheim 373377 377 892 HANDRLS- WIRTSCHAFTS-zZrruNG — Faee 7123—82282— 2 — * 6 40 Samstag, 25. September 1999 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 443 Die Wehrmachtsmanöver im Norden: Ein Blick hinter die Manöverkuliſſen Von der Tätigkeit der Schiedsrichter Wie vollzieht ſich der Einſatz der Panzer? dnb. Roſtock, 25. Sept. Iſt auch heute im Gelände äußerlich wenig zu ſehen, ſo handelt es ſich doch um militäriſch beſonders intereſſante Bilder.„Rot“ befindet ſich in hinhal⸗ tendem Kampf in der Seen⸗Enge, die ſchon ſeit Ta⸗ gen zum Brennpunkt des Manövers geworden iſt. „Blau“ hat den Schwerpunkt ſüdlich des Malchiner Sees verlegt, wo ſich das 3. Armeekorps in ſchar⸗ ſem Vorgehen in nordweſtlicher Richtung befindet. Nördlich Waren hatte ſich bei Molzow in den Mor⸗ genſtunden ein typiſches Kriegsbild ergeben. Nach einem Panzerangriff am letzten Abend hatte Blau ſofort nach Morgengrauen noch in dichtem Nebel den Angriff weitergetragen, u. a. durch das In⸗ fanterie⸗Regiment 9. Als ſich der Nebel hob, fan⸗ den ſich Rot und Blau in enger Verzahnung in dem hügeligem Gelände beiderſeits der Straße Teterow Waren. Der blaue Angreifer hat ſich dabei im all⸗ gemeinen durchſetzen können, weil in dichter Folge die vorher bereitgeſtellten Truppen nachgeführt wer⸗ den, die Nachrichtenabteilungen ſchon weit vorn die Drähte legen und die Artillerie rechtzeitig Stel⸗ Iungswechſel vornehmen konnte. Bei dieſer Unüberſichtlichkeit der Kampfhandlun⸗ gen iſt die Tätigkeit der Schiedsrichter von beſonderer Bedeutung. Dazu ſteht der Füh⸗ rerſtab einer aktiven Diviſion, ergänzt durch zahl⸗ reiche kommandierte Offiziere, zur Verfügung. Die⸗ ſer Stab hat mit Hilfe eines umfangreichen Fern⸗ ſprechnetzes alle Maßnahmen und Gegenmaßnahmen feſtzuſtellen, z. B. auch die Beobachtungen und den Einſatz der Artillerie, um dann durch die Schieds⸗ richter in den entſprechenden Fällen die Maßnahmen durch Knallkörper oder nötige Anweiſungen darzu⸗ ſtellen, gegebenenfalls auch entſprechende Verluſte durch Außergefechtſetzung zu markieren. Dazu kom⸗ men feſte Schiedsrichter bei den Truppen und die laufende Kontrolle jeder Einzelheit, etwa des Schuß⸗ feldes, jedes Maſchinengewehrs, die Nachrechnung von angenommenen Sprengungen und Sperren durch die Pionierſchiedsrichter, die auch über die Zeitdauer der Aufräumung entſcheiden. Offiziere der Luftwaffe treffen entſprechende Regelungen über Wirkung der Flieger und der Abwehr. Es iſt ins⸗ geſamt die außerordentlich verantwortungsvolle Aufgabe des Schiedsrichterſtabes, zu verhüten, daß die Wehrmacht mit falſchen Anſchauungen über die Waffenwirkung in einen etwaigen Krieg geht. Wir ſtatten dann noch im Jägerhof bei Waren dem Panzerregiment 1 von der 1. Panzer⸗ diviſion einen Beſuch ab, wo wir in einer Gefechts⸗ pauſe Gelegenheit haben, uns auch in kurzen Probe⸗ fahrten in den Tanks von der beſonderen„Gemüt⸗ lichkeit“ in dieſen„Limouſinen“ zu überzeugen, in denen man ſich eiſern feſthalten muß, um nicht bei der Fahrt durchs Gelände gegen den Deckel, den Handgriff eines Maſchinengewehrs odͤer ſonſt eines der vielen Jnſtrumente geſchleudert zu werden. Der Regimentskommandeur, Oberſtleutnant Schmelzer, erklärt anſchaulich den Einſatz der Panzerwaffe än⸗ hand des Beiſpiels vom vergangenen Abend. Es hat ſich darum gehandelt, oſtwärts Waren beim Karzower Holz die eigene Infanterie vorzureißen. Dabei kann natürlich nicht jedes MG totgeſchlagen werden, wenn auch die Panzer eifrig von ihrem MG Gebrauch machen und ſich bemühen, den im Gelände liegenden Feind totzufahren. Aber ſie ſuchen nicht etwa das Gelände ab, ſondern gehen in einem nor⸗ malen Tempo von 10 bis 16 Km. durch ihren An⸗ griffsſtreifen. Es kommt darauf an, möglichſt über⸗ raſchend und in geſchloſſenen Maſſen in den Feind einzubrechen, ihn an der Einbruchſtelle am Kampf zu hindern und der nachfolgenden Infanterie den Weg freizumachen. In der Regel wird eine Panzer⸗ brigade in einer Breite von 25 Km. und einer Tiefe von 2,5 bis 3 Km. mit Hunderten von Kampfwagen eingeſetzt, wobei ſchon wegen der ſorgfältigen Be⸗ reitſtellung das Morgengrauen die beſte Zeit iſt. Zwei oder drei Panzerkompanien bleiben bei der Durchfahrt durch den Feind unmittelbar bei der In⸗ fanterie, um im einzelnen niederzuwälzen und zu helfen, ohne bei dieſer langſamen Fahrt noch eine Beute der Panzerabwehr zu werden. Vor Flieger⸗ angriffen haben die Panzer keine Sorge. Schlägt man den Deckel zu, dann ſchadet das MG⸗Feuer nichts, Bombenſplitter ebenſowenig. Nur darf man ſich von Fliegern vor dem Einſatz nicht ſehen laſſen. In den Panzerwagen ſitzen normalerweiſe nur der Fahrer und der Führer. Die Kommandeurfahr⸗ zeuge von der Brigade bis zum Bataillon ſind mit drei Perſonen beſetzt, außer Fahrer und Komman⸗ deur noch der Funker; denn die ganze Befehls⸗ gebung erfolgt in drahtloſem Geſpräch. Vom Zug⸗ führer abwärts haben die Panzer nur noch Empfangsgerät. Was für ein Funkwirrwarr das im übrigen iſt, und wie genau jeder aufpaſſen muß, kann man ſich vorſtellen. Verdͤunkelungsmaßnahmen aufgehoben dnb. Berlin, 25. September. Die für die Zeit vom 18. 9. bis 26. 9. 1937 ange⸗ oroneten Verdunkelungsmaßnahmen treten für das geſamte Verdͤunkelungsgebiet vorzeitig, und zwar mit Wirkung vom B. 9. 1937, 6 Uhr, außer Kraft. Dieſe Anoronung habe ich mit Rüchſicht auf Ge⸗ werbe und Wirtſchaft getroffen. Zugleich ſpreche ich dͤer Bevölkerung des geſamten Uebungsgebiets für ihre vorbildliche und diſziplinierte Haltung meinen Dank aus. gez. Hermann Göring. Das Memelland proteſtiert dub. Memel, 25. September. In ſeiner Freitagſitzung nahm der Memelländiſche Landtag zu den Enteignungen im Memelgebiet Stellung. Der Präſident des Direktoriums, Baldſzuß, erklärte in der Interpellation der Ein⸗ heitsliſte u.., daß das Direktorium ſofort nach Be⸗ kauntwerden des litauiſchen Enteignungsgeſetzes der Zentralregierung beim litauiſchen Gouverneur Proteſt erhoben habe, da es auf dem Stand⸗ punkt ſtehe, daß auf Grund des Statuts und der geltenden Geſetze Enteignungsangelegenheiten aus⸗ ſchließlich zu den Aufgaben der autonomen Verwal⸗ tung gehörten. „„„ ier Montag, 27. September: Für di Aerztliche Betriebsbegehungen Eine neue Einrichtung der Arbeitsfront — Berlin,. September. Außer vom Betriebsarzt, der ſich um den Geſund⸗ heitszuſtand des einzelnen Schaffenden kümmern wird, ſoll die geſundͤheitliche Betreuung der Betriebe auch noch durch Betriebsbegehungen erfolgen, bei denen ein anderer Arzt mitwirkt. Dr. Hebeſtreit, Referent im Haupt⸗ und DAF⸗Amt für Volksgeſund⸗ heit, teilt dazu in den Monatsheften für NS⸗Sozial⸗ politik mit, daß dieſe geſundheitliche Betriebsbe⸗ treuung in einigen Monaten auf alle Gaue ausgedehnt wird. Für jeden Betrieb wird hierfür ein beſonderer Arzt beſtimmt vom Lei⸗ ter der Verwaltungsſtelle des Amts für Volksge⸗ ſundheit. Mit dem Betriebsführer wird vorher Rückſprache genommen. Die Begehung der Betriebe erfolgt entweder auf Anfordern des Kreisvertreters der DAc oder auf Wunſch des Betriebsführers oder aus eigener Initiative des Arztes oder auf Wunſch der Verwaltungsſtelle. Grundſatz iſt, daß der Arzt nicht als Polizeiorgan in den Betrieb kommt, ſon⸗ dern den Betriebsführer und Betriebsobmann be⸗ vaten ſoll. Erſt wenn trotz durchführbarer poſitiver Vor⸗ ſchläge die notwendigen Maßnahmen nicht durchge⸗ führt werden oder Böswilligkeit anzunehmen iſt, ſoll ein Einſchreiten erfolgen. Bei den Betriebsbegehungen haben die Aerzte be⸗ ſonders zu beachten: den allgemeinen Geſundheits⸗ zuſtand der Gefolgſchaft, das Auftreten beruflicher Erkrankungen und Maßnahmen zur Verhütung, Maßnahmen zur Unfallverhütungserziehung, geſund⸗ heitlich richtige Geſtaltung der Arbeitsplätze, des Ar⸗ beitsraums, der Nebenräume, Einrichtungen und Er⸗ ziehung für richtige Ernährung, Geſtaltung der Ar⸗ beitszeit und ⸗pauſen, Maßnahmen für Jugendliche, Frauenarbeit, Einrichtungen für erſte Hilſe, Sport, Urlaub, Freizeitgeſtaltung, Arbeit der Geſundheits⸗ truppe der Werkſcharen. Mit allen Mitteln muß der Verluſt von Ar⸗ beitszeit vermieden werden. Oft muß ein Volksgenoſſe mit einer Erkältung, die nicht zur Bettruhe zwingt, aber Schwitzpackungen uſw. verlangt, krank feiern, um dieſe Maßnahmen zu Hauſe durchführen zu können. Auch bei Diätkoſt gibt es entſprechende Fälle. Hier ſollen die Betriebe Einrichtungen ſchaffen, die während der Ar⸗ beitszeit oder unmittelbar danach mit betriebs⸗ eigenen Mitteln dieſe Behandlungsmaßnahmen, die der Hausarzt verordnen muß, unter Aufſicht des Betriebsarztes durchführen. Manuſuiuuuc- Noliomallſuovlac — Dooſaxialxla. vom 26. September bis 4. Oktober im Nationaltheater Sonntag, 26. September: 1. Morgenfeier:„Italien im eee Kunſt“, Anfang 11.30 Uhr, Ende gegen 18. 15 Sonntag, 26. Setember: Letzter Abend der Werbewoche, Miete C g und 1. Sondermiete C 2 und für die NS⸗Kul⸗ turgemeinde Mannheim Abt. 569—570, in neuer Inſze⸗ nierung„Eurpanthe“, romantiſche Oper von Carl Marig von Weber, Anfang 19.30 Uhr, Ende eiwa 22.30 Uhr. intauſch won Gutſcheinen 9 8 ie NS⸗Külturgemeinde Mannheim Abt. 171, 181—184, 221—229, 271, 881—283, 291, 371, 381—389, 391—308, 553—560, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301—600,„Eugen Onegin“, Oper von Peter Tſchaikowſky, Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 28. September: Für die NS⸗Kulturgemeinde Maundeim Abt. 121.—14%, 170, 250, 321 320, 350, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E Nr. 601—700, Gruppe E frei⸗ willig Nr.—600,„Friedrich Wilhelm“, Schauſpiel von Hans Rehberg, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.45 Uhr. Mittwoch, 20. September: Miete A 3 und 1. Sondermiete *A 2.„Bauneles Himmelfahrt“, Oper von Paul Graener; vorher„Sinfonia breve“, von Paul Graener, Anfang 20 Uhr, Ende nach 21.30 Uhr. Donnerstag,— F lene Schülermiete A 1,„Wallenſtein“ von Schiller, Aufäng 13 Uhr,“ Ende 17.50 ubr.— Abends: Miete Du3 und 1. Sondermiete D 2, zum erſten Male,„Der goldene Kranz“, Volksſtück von Jochen Huth, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr⸗ Freitag, 1. Oktober: Miete F 3 und 1. Sondermiete§ 2, „Gaſparone“, Operette von Carl Millöcker, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 2. Oktober: Miete H 3 und 1. Sondermiete H 2,„Wallenſtein“, öramatiſches Gedicht von Schiller, Anfang 19 Uhr, Ende 23.90 Uhr. Sonntag, 3. Oktober: Miete G 4 und 2. Sondermiete G 2,„Euryanthe“, romantiſche Oper von Carl Maria von Weber, Anfang 10.90 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. — Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben.— Montag, 4. Oktober: Miete E 4 und 2. Sondermiete E 2, „Der goldene Kranz“, Volksſtück von Jochen Huth, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Kraft durch Freude Letzte Gelegenheit zum Beſuch der Reichsausſtellung „Schaffendes Volk“ in Düſſeldorf vom 1. bis 5. Oktober. Im Teilnehmerpreis von 2,10 Mark iſt enthalten: Bahn⸗ fohrt, 4 Uebernachtungen mit Frühſtück, Beſuch der Aus⸗ ſtellung und Abendfahrt auf dem Rhein. Die Fahrkarte allein koſtet 8,50 Mark. Anmeldungen nehmen alle Ge⸗ ſchäftsſtellen, ſowie Orts⸗ und Betriebswarte entgegen. Achtung! Italienfahrt. Die erſte Italienfahrt des Gaues Baden wird vom 12. bis 24. November 1957 durch⸗ geführt und geht mit Sonderzug bis Genua lein Tag Aufenthalt). Von dort mit Dampfer bis Neap⸗!(2 Tage Aufenthalt) weiter über Palermo(1 Tag Aufenthalt) bis Venedig(2 Tage Aufenthalt), von Venedig mit Sonder⸗ zug über Oeſterreich zurück. Die Geſamtkoſten betragen 150 Mark. In dieſem Preis iſt enthalten: die Bahnfahrt, Schiffahrt, volle Verpflegung, Sonderfihrten ſowie ein kleines Taſchengeld in italieniſcher Wöhrung. Die Teil⸗ nehmer an dieſer Reiſe müſſen geſund ſein und ſech vor Fahrtantritt einer ärztlichen Unterſuchung unterziehen. Anmeldungen nehmen die Geſchäftsſtellen entgegen. Achtung! Sonderzug am 26. 9. zum Weinſeſt nach Kirch⸗ heimbolanden. Abfahrt Mannheim Hbf. 726 Uhr, Kirch⸗ heimbolanden an.15 Uhr, Kirchheimbolanden ab 19.53 Uhr, Mannheim an.93 Uhr. Teilnehmerpreis 1,80 Mk. Wanderung: Kirchheimbolanden Dannenfels nach dem Donnersberg und zurück. Wanderzeit etwa—6 Stunden. Ruckſackverpflegung. Urlauber der uc 96 EEE mit Unterbringungs⸗ ort Brotterode vom 11. bis 18. 8. treffen ſich heute(25..) abend im Nebenzimmer„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4,—5, um 20 Uhr, zwecks Bilderaustauſch. Abt. Volksbildungswerk Lehrwanderung. Die letzte Lehrwanderung findet art Sonntag, 28.., ſtatt und führt in den Rheinauer Wald. Abmarſch: Enoſtotion Rheinau vorm..90 Uhr. Letzter Anſchluß der Straßenbahn: Datterſall um.02 Uhr. Abteilung Feierabend Groß⸗Varieté. Wir bitten die Volksgenoſſen, welche von der Veranſtaltung der Oberrheiniſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung Aufnahmen gemacht haben, von denſelben Albzüge dem Kreisamt zur Verfügung zu ſtellen. Am Sonntig, 26.., wird um 15.30 Uhr das Heimat⸗ ſpiel„Die groß Glock“ in Ladenburg aufgeführt. Das Stück, welches die Leidensgeſchichte der Stadt Ladenburg zur Zeit der pfälziſchen Verwüſtung durch die Franzeſen ſchildert, hat größten Anklang geſunden.„Kraft durch Freude“ gibt daher ermäßigte Karten zu 1 Mark.(Ein⸗ tritt einſchließlich der Hin⸗ und Rückfahrt) aus. Ab⸗ fahrt: Sonntignachmittag ab 14 Uhr. 5 Nachmittags⸗Vorſtellung oramatiſches Gedicht „Gründung eines Mannheimer Volkschors. Diejenigen Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen, welche dieſem neuen ge⸗ miſchten Chor beitreten wollen, melden umgehend ihren Namen und Aoreſſe bei dem Kreisamt„Kraft Surch Freude“, Abteilung Feierabend. Eröffnung öieſes Chores am Mittwoch, 6. Oktober, 20.15 Uhr, im Kaſino, R 1. Min⸗ deſtbeitrag monatlich 30 Pfg. Einspaltige Klelnanzeigen bis zu einer Höhe von i00 mm je mm SPig. 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See 20 68 pfg. 2 en Housftcden die ode in höchstens Teilnahmebedingungen: Die Anhworten auf die obigen 5 Fewe-Preisfragen sollen in die Abschnitte der vorher ersch en S Anzejgen eingetragen Werclen, nofſails duch auf einen B0 en Briefpcpier o Senden Sie die qusgeschnittenen Abschnitte oder den Bogen Beer mit den lösungen in einem geschlossenen Umschlag und richtig frankiert an die Böhrne Fertchemie- Gesellschaft m. b.., fewi-Abteilung, chemnitz/ postfach 835 (Stiehwort: Preiscusschreiben) und Vermerken Sie Ihren Namen nebst genover Anschrift cleutlich auf der Rü cdes Briefumschlages o Zur Teilnochme berechtigt ist jeder mit 8 angestellten und deren Angehörigen o Einsendungsschlußß ist der 31. Oktober 1937 (Dotum des Poststempels) Die Entscheiclung öber die Verteilung der Preise fällt unanfechtbor das Preisgericht o Durch ihre Beſeiligung em Preiscusschreiben erkennen die Einsender die Entscheidung des Preisgerichtes von vornherein an e Dds Preisgericht besteht aus nachtolgenden Personen: Notar Pr. Robert Möller, Chemnitz, Prokorist E. Klein, Chemnitz, Frau E. Voß, Chemikerin, Chemnitz, Werbebercter W. S. Brauns, Berlin o Anfrogen können nicht hecntwortet werden 6 Nicht richtig frankierte Ein- sendungen Werclen nicht angenommen e Die Gewinner der Hcuptpreise bis Z2u RM 50. Werclen in den Zeitschriften„Illustrierter Beobachter“ und„Berſiner illusfrirte Zeitung“ vom 25. Novemher 1937 bekanntgegeben e Die Gewinner der Preise zu MM 10. bis RM 5. werden anschlieſend direkct benochrichtigt ————— ——— ———— —— 10. Seite“ Nummer 443 Samstag, 25. September 1987 Unser heutiges ——— E 1 1 der deute en 90 kronleh Sais Marianne Honpe Seett r 25 — Ju arere Weiser 955— Sonntag: Samst * 5 — Eüta der mneo lingen os. Wüst- R. Romanorz.— ssphe beter, lda— carsta.15,.20 paul Henckels.00, Samstag:.45, 430,.30. Der neue aire4 Samstag: Sonn 2 .20 100 64.30 t der Welt⸗ pesdremen— —— Son gewollige en Rus Sr5 —. Bu 0 unG Tonder-horführungen Samstag u. Sonntas Senntagvormitteg 11* Uhr 23˙⁰ unr wie er wirklich War Karten ,80.—.20 .50 u..- Mark Kinder Sonntagvormittag halbe preise ab 50 Pig. AIHAHERR Ihealer Seite Sie. in beiden Theatem- Mur noch wenige Tage! Die wunderbare Filmop EIn Trauumvom Ein Rauseh von Sehönheit Kau Ur Liebeh erette W. Bendow. L Ibert Marestock- Gust Hüber Valerie v. 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Sept., —— 4— Ein S00 Füm aus dem etrikanischen Busch nach dem weltbekennten Nomon von Edgar Wallace mit dem befühmten Paul Robeson VoeieUf täglich on det Theaterkasse. Foür Jugendliche nicht zugelessenl GUEAL UNIVENSUN 11.30 Uhr Neger · Botiton v307 Samstag und Sonntag Konzert Verlängerung. Ausschank Vvon Kulmbacher Bier. 81 240 Das Duamte Ladenens Kunttrage N 3, 10 Kunstetrase Kunttgewerhliche Sng Uroß un d Letzte Tagel Ein Peter- Ostennsvr- Film der Ufe nach dem gleich · namigen Romen von lucdwe Genghofer mit Hanel Knoteok, Paul Riohter, Hans A. Sohlettow, Käthe Herk, dusti Stark- Gstettenbauer, Friedrloh Ulme r SpPIEIIEITUNG: HANS DEPPE m Votptogtemm: Segen der Köſte, Ufa-Kulturfiim Die neueste Ufe-Tonwoche biingt: rag der Wehrmacht in Nürnbers! Sa..00.30.30.30 So..00.15 615.30 Füt. Jugendliche nicht zuselessen UrA-PALAST uwessun IisEIIE ——räglich 20.30 Uhr Frisch von fan Mfe Einzelverkauf: Strage 42: Weingroshandlung en n (Neuer Keuer Wer 0 Uer 75 33 6 3. Seckenheimer Straße 110 HAK PfEIEFER der Kelter: Schwetzinger 10: R 3. 7 —Ferntuf 44 1 28 Dorochoff aut dem rrautonium Deis Vunder- Instrument des 20. Jehrhunderis! Die Veltsenseſion am hiemefſonalen Verietel ferner: 8 J Lulerer J. I. f. Browniag Ven Bonett und 4 weitere Attraktionen Hleuie 16 Uhr: Tanz-Kabarett mit Programm Norgen 16 Uhr: Famillen- Voll- Vorstellung Numerierte Tische: Uibelle- Kosse oder Fernruf 22000 8 7 irte rescheste Bedlenung unc Sonderpreise 89³ a e ete e üee e e werben ſchnell taſchen bilttg. IPbolo- Ubeiten unb fachgemäß aus⸗ geführt. Kopien auf Agfa⸗ Hoch⸗ glanzvapier.— Platten, Filme, Leder⸗ ſdennuiesen-Gatlslälle Zeden Samstag, Sonntas und Hittwoch — Kaffkk S0nsk, E 4, 12 kaeee, Rieee Re en .warmen Zwiebelkuchen lrn Kaffee Weller ———— Dalbergstrase 3(am luisenring) gibt es àb Samstég, solänge geherbstet wird, 81⁴⁸ SK. Samstag und Sonntag Verlängerung mii Konzeri TA N 2— Müuer Eintritt und Tanz frel! BEmpfehle meine neu hergeriehteten Poka⸗ S45[litäten jär Vereine und Familtenfeste jeder Art Storchen⸗ brogerle,—8 9— Adolt Kohl, Hüchenmeister. il I Den üncät gernnten Tat ich Uix iu Allen Stusien Süzer bei Wein-Singer Bayerischer Hef des führende beyerische Bierrestautent Neckarstadt. guten bayf. Lohfer Bieres. Es Ausschonk des bekennten ledet ein W. Eruy und Frau Nach vollstöndiger Etneueruns der Göststätte Münchner Thomasbräu P 3. 14 nochmit Wiedereröffnung 710 Inn. Hans Haver N hre Verrnäbuurig Seben bekermt EER FE SBESSSS Seb. Sickirger 25. Sepfernber 1857 Merrheirn, Aucusfe-Arnege 28 Euu 90 971¹ 8 Werner Hans Quth Hens-Stierlen Vermählte 8 25 Sert i0s Selee 3u f 4 Verzebuns Iioauemun Für die Zeit vom 1. 11. 1937 bis 30. 4. 1938 werden entſprechend der Verdingungsordͤnung der Wehr⸗ macht vom II./ IR 110 die Küchen⸗ lieferungen vergeben. Es wird hiermit öffentlich ausgeſchrieben: Los 1: Bedarf au Milch: Los 2: Bedarf au: a) Butter, b) Käſe, e) Eiern; Los 3: Bedarf an: a] Friſchfiſchen, b) Fiſchkonſerven; Bebarf an Lebensmitteln: a) Küche I, b) Küche II: Bedarf an Brötchen, Weck⸗ mehl uſw.: Bedarf an Gemüſe: Bedarf an Eſſig, und Sauerkraut: Bedarf an kochfertigen Los 4: Los 5: Los 6: Los 7: Gurken Los 8: Suppen und Speiſewürze. Für Los 2, 3 und 4 können ſo⸗ wohl je für das ganze Los als auch für die einzelnen Unterloſe Angebote eingeſandt werden. Verdingungsunterlagen können ab Dienstag, 28. 9. 1937, bei der Zahlmeiſterei II./ IR 110 Lud⸗ wigshafen, Knollſtraße 21, während der Dienſtſtunden von—17 Uhr gegen Entrichtung einer Gebühr von.50.“ empfangen werden. Die Angebote ſind nur durch die Poſt und mit der Aufſchrift„Ver⸗ gebung der Küchenlieferungen“ ver⸗ ſehen der Zahlmeiſterei II./ IR 110 Ludwigshafen bis ſpäteſtens 4. 10. 1937, 11 Uhr, einzureichen. Zuſchlagerteilung erfolgt bis ſpäteſtens 15. 10. 1937. Angebote, auf die bis zu dieſem Zeitpunkt kein Zuſchlag erteilt worden iſt, ſind unberückſichtigt geblieben. Teestube, 0 6, 9 8 —PALNBRAU Deas deuische Edelbier seit 1835 HPalmbräu-Bierstube, Kaiserringos2 606,19 KKlosterglocke, Tattersalletraße 9 Braustübl, 2. 10 Palmbräu-Automat, K 1, 4 Srässef. b 75 K Süüberner Secher. Kepplerstr. 14 Vater Jahn. 4% 1[ Aägerheim, Miebplatz 8 Dreſ Hasen, Eichelsheimerstr. 4 5 3⁵ aststätte Bleistitt, T 2, 21 Bavarie, K 3, 4 Saststätte Willig, Amerikanerstr.11 Zur guten Oueſie, Langstraße 15 Bier-Riederlege Haunheim: Collintstraße 416— Perurut Aunen Gasthaus Ffledrichsbrücke,.1, 15 Loreley, G 7, 31 Juser, Seckceneimer Sir. 77 Undenburg. Bellenstrae 35 Gaststätte Scheider, H 4, 22 Gastst. Llnde, Emilitteckel- Str.22 Kantne Splegelfabrik Waldhot D Ki r. Küinzel 8 * * * Desk“ aus Leltunos-*5— 3 Lut ird olten, in der Iat.—*— 55 Meerfeldstrate 66 Meckarau, Friedrichstr. 82 7— Zahnarzi EBEBERBRESESSESrr 1+ Anfang 8 Uhr Eintritt 30 Pig. einschl. 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