10 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimet Seitihig Manaheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Anzeigenpreiſe: breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte Aufträge. SPepen 104 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Oienstag, 28. September 1937 148. Jahrgang— Nr. 447 Großartiger Empfang des Duce in Berlin Ein Fubelſturm ohnegleichen Hunderttauſende umſäumten den Einzugsweg des Dute und des Führers dub Berlin, 2. September. Die Sonderzüge des Duce und des Führers trafen am Montag um 17.40 Uhr gleichzeitig in Berlin auf dem Bahnhof Heerſtraße ein. Der Führer und Reichskanzler ſtellt dem ita⸗ lieniſchen Regierungschef die Mitglieder der Reichsregierung und Staatsſekretäre vor und ver⸗ läßt donn mit ihm zuſammen das Bahnhofs⸗ gebäude. Als ſie die Ausgangstreppen erreichen und den Zehntauſenden ſichtbar werden, die die umliegenden Straßen in tiefgegliedertem Spa⸗ lier beſetzt halten, klingen nicht endenwollende Begeiſterungskundgebungen herüber. Lächelnd grüßt Muſſolini die begeiſterte Men⸗ ſchenmenge. Die Muſikkapelle ſpielt den Prä⸗ ſentiermarſch. Der Führer und der Duee ſchrei⸗ ten, während die geſamte Begleitung zurück⸗ bleibt, die Front des Ehrenbataillons ab. Dem Präſentiermarſch folgen die italieniſchen Natio⸗ nalhymnen, die Königshymne und die Gio⸗ vinezza. Anſchließend erklingen die deutſchen Nationalhymnen. Nach dieſem kurzen militäriſchen Schauſpiel begeben ſich der Führer und der Duce zu ihren Wagen. Der Duee ſitzt rechts vom Führer. Der Kraftwagen führt rechts die Standarte des Duce, links die des Führers. Unter dem unendlichen Jubel des ungeheuren Spaliers, das den ganzen Weg bis zu den Linden umſäumt, geht dann die Fahrt zur Wilhelmſtraße. Menſchen, Menſchen, nichts als Menſchen. Das iſt der erſte und tieſſte Eindruck des triumphalen Empfanges, den die Bevölkerung in der Reichs⸗ hauptſtadt Benito Muſſolini und dem Führer be⸗ reitet. Unüberſehbar, 12, 18, ja 20 Reihen tief ſtehen ſie an der zehn Kilometer langen Prachtſtraße vom Bahnhof Heerſtraße bis zum Stadtinnern. Menſchen über Menſchen— auf den Straßen, in den Fenſtern, auf den Balkonen. Alle Ausdrücke ſind zu ſchwach, um die Ausbrüche der Verehrung und der Begei⸗ ſterung wiederzugeben, die die faſt dreiviertelſtün⸗ dige Faht der aus 50 Wagen beſtehenden und unge⸗ führ einen Kilometer langen Kolonne begleiten. Wie eine gewaltige Welle ſchlagen die Heilrufe über den beiden Staatsmännern guſammen, als ſie den Bahnhof verlaſſen. Hinein hämmern im Sprech⸗ chor die faſchiſtiſchen Formationen ihr helles„Duce, Duce!“ Von den Berlinern ſofort aufgenommen, miſcht es ſich den ganzen Weg entlang mit den Heil⸗ rufen. Bis unter die Baumgipfel ſtehen die Menſchen auf den Tribünen vor der Techniſchen Hochſchule, die ebenſo wie der Adolf⸗Hitler⸗Platz, das Char⸗ lottenburger Tor, der Große Stern durch die maje⸗ ſtätiſche Wucht der Symbole des faſchiſtiſchen Ita⸗ lien und des neuen Deutſchland wirken. Trotz drei⸗ und vierfacher Abſperrung ſchwankt zuweilen die Menſchenmauer, droht in ihrer Be⸗ geiſterung überzufluten auf die Fahrſtraße, und es bedarf faſt übermenſchlicher Leiſtungen der SS⸗ Männer, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Auf dem letzten Teil der Charlottenburger Chauſſee, unmittelbar vor dem Brandenburger Tor, haben auf der einen Seite die Schulkinder Auf⸗ ſtellung genommen, während auf der anderen Seite die Kriegs⸗ und Arbeitsopfer auf bevorzugten Plätzen ſtehen. Höhepunkt dieſer Fahrt iſt die Wilhelm⸗ ſtraße, die als einzige im Licht der Scheinwerfer mit den langen Fahnentüchern der italieniſchen und deutſchen Freiheitsbewegung, mit den flatternden und flimmernden Goldbändern einen feenhaften Zauber ausſtrahlt. Sobald der Wagen des Duce und des Führers vor dem Eingangsportal des Hauſes des Reichs⸗ präſidenten vorſährt, gibt es kein Halten mehr. Die bislang mühſam zurückgedämmte Spannung löſt ſich in einem wahren Freudenſturm aus. Ein Orkan von„Heil Hitler“!⸗ und„Ducel“⸗Rufen brandet hervor. Im Wagen ſtehend danken der Duce und der Führer. Die Ehrenwache iſt ins Gewehr getreten. Unter den Klängen des Präſentiermarſches geht auf dem Fahnenmaſt die Standarte des Duce hoch. Tauſende auf der Straße winken jubelnd und grüßend. Die Hände recken ſich immer wieder zum Deutſchen Gruß. Ein Begeiſterungsſturm ohneglei⸗ chen erhebt ſich, der unvermindert anhält, als der Führer Adolf Hitler dem italieniſchen Regierungs⸗ chef Muſſolini und Generaloberſt Göring den italie⸗ niſchen geleiten, Außenminiſter Graf Ciano zur Freitreppe wo die Staatsmänner von Staatsſekretär Meißner und dem Stellvertretenden Chef des Pro⸗ tokolls, Legationsrat Boltze, begrüßt werden. Dann verläßt der Führer in ſeinem Wagen unter nicht endenwollenden Heilrufen das Haus des Reichspräſidenten, um ſich zur Reichskanzlei au bege⸗ ben. Inzwiſchen haben die Tauſende auf der Straße Sprechchöre gebildet, die immer wieder mit ihrem „Duce, Duce, Duce!“ den hohen Gaſt der Reichshauptſtadt grüßen. 10 Minuten nach 20 Uhr verlaſſen die Wagen des italieniſchen Regierungschefs und ſeines Außen⸗ miniſters das Haus des Reichspräſidenten. In ihrer Begleitung befinden ſich der Chef des Protokolls, von Bülow⸗Schwante, und der ſtellvertretende Chef des Protokolls, Lagationsrat Boltze. Wieder be⸗ gleitet Jubel die Fahr der italieniſchen Staats⸗ männer zur Reichskanzlei. Die Ehrenwache vor dem Eingangsportal kritt ins Gewehr, die Trommel wird gerührt. Staats⸗ ſekretär Meißner empfängt die hohen Gäſte und ge⸗ leitet ſie in das Innere des Gebäudes. Auch die Miniſter Starace und Alfieri, die im Hotel Adlon Wohnung genommen haben, werden bei ihrer Anfahrt vor der Reichskanzlei, ſobald ſie von oͤer Menge erkannt worden ſind, mit großer Herz⸗ lichkeit begrüßt. Während des Beſuches des Duce beim Führer in der Reichskanzlei nahm der Andrang zum Wilhelm⸗ platz ungeahnte Ausmaße an. Stürmiſch und ohne Ermüden begehrten die Tau⸗ ſende auf dem in ſtrahlendem Feſtesglanz dalie⸗ genden Platz den Duce und den Führer oͤn ſehen. Muſſolini bei den Manovernder Wehrmacht Adolf Hitler, Muſſolini, Generaloberſt Göring und Marſchall Badoglio(rechts) beobachten angreifende Maſchinen der Luftwaffe. (Preſſe⸗Hoffmann. Zander⸗M..) In weithin ſchallenden Sprechchören, in fachmäßigem Händeklatſchen und im Geſang der nationalen Lie⸗ der kam ihre Begeiſterung unaufhörlich zum Aus⸗ druck. Dazwiſchen miſchte ſich die vom Lautſprecher übertragene Feſtmuſik. Fähnchen wurden geſchwenkt, und immer wieder gingen die Blicke zum Balkon hinüber, wo man die Führer der beiden Nationen zu ſehen hoffte. ach mehrſtündigem Aufenthalt in der Reichs⸗ kanzlei kehrten der Duce und Außenminiſter Graf Ciano gegen Mitternacht ins Haus des Reichsprä⸗ ſidenten zurück. „Enge Freundſchaft zwiſchen uns- Zuſammenarbeit mit allen““ Die Trinkſprüche beim großen Staatsempfang: Der Dute und der Führer unterſtreichen 4 die Gemeinſchaftsidee und den Gemeinſchaftswillen ihrer Völker dnb. Berlin, 27. September. Der Führer und Reichskanzler gab heute abend im Reichskanzlerhauſe zu Ehren des ita⸗ lieniſchen Regierungschefs und Führers des Faſchismus, Benito Muſſolini, ein Abendeſſen, an dem die italieniſchen Miniſter Graf Ciano, Starace und Alfieri, der Königlich und Kaiſer⸗ liche Italieniſche Botſchafter Dr. Attolico, die Begleitung des Duce und die Herren der ita⸗ lieniſchen Botſchaft, die Mitglieder des Reichs⸗ kabinetts ſowie führende Perſönlichkeiten aus Partei, Staat und Wehrmacht, und Vertreter der Wiſſenſchaft, Kunſt und Wirtſchaft mit ihren Damen teilnahmen. Es waren etwa 200 Gäſte in den feſtlichen Räumen des Führerhauſes verſammelt. Der Trinkſpruch des Führers: Während des Eſſens brachte der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſolgenden Trinkſpruch aus: Euere Exzellenz! Als Führer und Kanzler des deutſchen Volkes habe ich die große Ehre und Freude, Ew. Exzellentz heute in der Hauptſtadt des Reiches auf das herz⸗ lichſte willkommen heißen zu bönnen. Die deutſche Nation begrüßt mit mir in dieſer feſtlichen Stunde in Ihnen den genialen Schöpfer oͤes faſchiſtiſchen Italien, den Begründer eines neuen Imperiums. Auf Ihrer Fahrt durch Deutſchland werden Ew. Exzellenz aus der großen Begeiſterung, die Ihnen aus allen Schichten des deutſchen Volkes entgegen⸗ flammt, entnommen haben, daß uns Ihr Beſuch mehr bedeutet als nur ein Ereignis diplomatiſcher und damit rein konventioneller Zuſammenkunft. In einer Zeit, in der die Welt voll iſt von Span⸗ nungen und unruhigen Verwirrungen, in der gefährlichſte Elemente es verſuchen, die alte Kultur Europas anzugreifen und zu zerſtören, haben ſich Italien und Deutſchland in aufrichti⸗ ger Freundſchaft und gemeinſamer politiſcher Zuſammenarbeit gefunden. Dieſe Zuſammenarbeit wird getragen nicht nur von. dem gleichen unzerſtörbaren Lebens⸗ und Selbſt⸗ behauptungswillen des italieniſchen und des deut⸗ ſchen Volkes, ſondern darüber hinaus auch noch eng mit einander verwandten politiſchen Idealen, die unſerer Ueberzeugung nach eine Grundlage der in⸗ neren Stärke und Feſtigkeit unſerer Staaten ſind. Bilden ſchon dieſe gemeinſamen politiſchen Grund⸗ auffaſſungen ein unſere Völker verbindendes feſtes Band, ſo wirkt in gleicher Richtung die Tatſache, daß zwiſchen den realen Lebensintereſſen Italiens und Deutſchlands keine ſie trennenden, ſondern ſie immer ergänzenden oder verbindenden Elemente ſtehen. Die in den letzten Tagen zwiſchen Ew. Exzellenz und mir geführten Unterhaltungen haben dies er⸗ neut beſtätigt. Wir ſind dabei des Glaubens, daß unſere poli⸗ tiſche Arbeit der Sicherung des Friedens und der hohen Blüte der europäiſchen Kultur nicht als die Bildung eines gegen andere europäiſche Die Antwort des Duce Der italieniſche Regierungschef Benito Muſſo⸗ lini antwortete mit folgendem Trinkſpruch: Exzellenz! Die herzlichen Worte, die Eure Exzellenz ſo freundlich waren, an mich zu richten, haben mich tief gerührt. Seitdem ich deutſchen Boden betrat, habe ich überall die geiſtige Atmoſphäre eines großen be⸗ ſreundeten Volkes, des Deutſchland im Braunhemd, des Deutſchland Adolf Hitlers, um mich geſpürt. Im Führer und Kanzler des Reiches grüße ich den Kämpfer, der dem deutſchen Volke das Bewußt⸗ ſein ſeiner Größe wiedergegeben hat. Ich grüße in ihm den Neuſchöpfer der Nation, mit der das faſchi⸗ ſtiſche Italien durch ſo viele Bande des Geiſtes und der Arbeit verbunden iſt. Die faſchiſtiſche Revolution und die nationalſozia⸗ liſtiſche Revolution waren und ſind ſchöpferiſche Revolutionen. Deutſchland und Italien haben auf ihrem Boden Werke der Kultur und des Fort⸗ ſchritts geſchaffen. Neue und nicht minder große werden in Zukunft erſtehen. Bei meinem Aufenthalt in Deutſchland habe ich ſolche Werke der Kultur und des Fortſchritts ge⸗ ſehen und bewundert. Ich ſah und bewunderte den Lebens⸗ und Schaffensdrang, von dem das deutſche 0 0 Staaten gerichteten Blocks aufgefaßt werden kann. Wir ſind im Gegenteil überzeugt, daß wir durch dieſe unſere gemeinſame Arbeit nicht nur den Intereſſen unſerer beiden Länder, ſon⸗ dern darüber hinaus dem uns am Herzen liegen⸗ den Ziel einer allgemeinen internatio⸗ nalen Verſtändigung om beſten dienen. In dieſem Geiſte werden Italien und Deutſch⸗ land Seite an Seite die politiſchen Aufgaben prüfen und behandeln, um ſo jeden etwaigen Verſuchen entgegenzutreten, die beiden Nationen zu trennen oder ſie gar gegeneinander ausſpie⸗ len zu wollen. Ich erhebe mein Glas und trinke auf das Wohl des Königs von Italien, Kaiſers von Aethiopien, Ihres erhabenen Souveräns ſowohl als auf das perſönliche Wohlergehen Ew. Exzellenz ſelbſt und auf die Größe und das Gedeihen der faſchiſtiſchen italieniſchen Nation. Volk beſeelt iſt. Seine Manneszucht, ſeine Willens⸗ kraft, ſeinen Glauben. Die deutſch⸗italieniſche Solidarität iſt eine lebendige und tätige Solidarität. Sie iſt kein Ergebnis politiſcher Berechnungen oder diploma⸗ tiſcher Spitzfindigkeiten, ſondern Ausdruck und Ergebnis naturgegebener Zuſammengehörigkeit und gemeinſamer Intereſſen. Sie iſt nicht und will nicht ſein ein in ſich geſchloſſener Block, der ſich mißtrauiſch und ängſtlich gegen die übrige Welt abſchließt. Italien und Dentſchland ſind bereit, mit allen andern Völkern zuſammenzuarbeiten, die guten Willens ſind. Was ſie verlangen, iſt Achtung und Ver⸗ ſtändnis für ihre Bedürfniſſe, ihre Notwendig⸗ keiten und ihre berechtigten Anſprüche. Als einzige Bedingung für ihre Freundſchaft ver⸗ langen ſie nur, daß man die Grundlagen unſerer ruhmreichen earopäiſchen Kultur nicht anzutaſten verſucht. Die Beſprechungen, die ich mit Eurer Exzel⸗ leuz in dieſen Tagen geführt habe, haben unſere Freundſchaft bekräftigt und gegen jeden Stö⸗ rungs⸗ und Spaltungsverſuch— von welcher Seite er auch kommen möge— gefeit. Wenn ich nach Italien zurückkehre, ſo nehme ich mit mir die Erinnerung an Eure prachtvollen Trup⸗ . 2. Seite Nummer 447 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. September 1937 pen, an Eure Volkskunoͤgebungen, an das geiſtige und techniſche Aufbauwerk, das das deutſche Volk unter ſeinem Führer vollbracht hat, die Erinnerung an Eure Tatkraft, an die Aufnahme, die Ihr mir bereitet habt und für die ich Euch zutiefſt dankbar bin. Vor allem aber nehme ich das beſtimmte Be⸗ wußtſein unſerer feſten Freundſchaft mit mir. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl des Füh⸗ rers und Kanzlers Adolf Hitler, auf das Gedeihen —. die Größe des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ a „Nach dem Eſſen fand ein Konzert ſtatt, bei welchem die Kammerſängerin Viorica Urſuleac und Martha JFuchs, die Kammerſänger Bockelmann, Schlusmus und Ludwig, von Profeſſor Raucheiſen am Flügel begleitet, die Gäſte durch Gaben deut⸗ ſcher und italieniſcher Muſik erfreuten. Hooͤza und Schuſchnigg Geheimnisvolle Zuſammenkunft der beiden Staatsmänner dnb. Wien, 28. September. Zwiſchen dem tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Hodza und Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg fand am Montagnachmittag eine Begegnung in der Stadt Baden bei Wien ſtatt. Die Unterredung ſoll zwei Stunden gedauert haben. An zuſtändiger tſchechoſlowakiſcher Stelle in Wien erklärt man, dieſe Nachricht weder beſtätigen noch dementieren zu können.— In Wiener amtlichen Kreiſen wird auf Anfrage Zurückhaltung beobachtet. Eingeborene überfallen Polizei Die Folgen kommuniſtiſcher Auſwiegelung der ſüd⸗ afrikaniſchen Schwarzen unb. Pretoria, 27. September. Nachdem es inſolge der kommuniſtiſchen Machen⸗ ſchaften in der vorigen Woche in Transvaal zu An⸗ griffen auf die Polizei gekommen war, wobei drei Poliziſten in Vereenigung ermordet wurden, wurde jetzt auch in Natal ein Ueberfall auf die Polizei ver⸗ übt. In der Siedlung Harding, wo 43 000 Schwarze wohnen, überfielen 60 Eingeborene einen Polizei⸗ trupp aus dem Hinterhalt; zwei weiße und 18 ——1 Poliziſten wurden bei dem Angriff ver⸗ wundet. Der Geſandte der Vereinigten Staaten in Wien geſtorben. Wenige Tage nach Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens iſt der Geſandte der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika in Wien, Grenville⸗ Emmet, im Hotel Briſtol, wo er vorläufig Wohnung genommen hatte, an einer Lungenentzündung ge⸗ ſtorben. Kaiſerin Zita in Spanien. Wie aus Irun ge⸗ meldet wiro, iſt die ehemalige öſterreichiſche Kaiſerin Zita in Spanien eingetroffen. „So wurde noch nie ein jremder Staatsmann empfangen“ Der Eindruck des Berliner Empfangs im Ausland Die erſten Kommentare zu den Trinkſprüchen:„Deutſchland und Stalien ſind ſich einig!“ (Funkmeldung der NM3.) —+ Paris, 28. September. Der triumphale Empfang, den Berlin am Mon⸗ tag dem Duce und dem Führer bereitete, findet auch in der Pariſer Morgenpreſſe große Beachtung. In oft ſpaltenlangen Artikeln ſchildern die Sonderbe⸗ richterſtatter die ungeheuere Begeiſterung der Ber⸗ liner Bevölkerung, die alles in den Schatten ſtelle, was man bisher erlebt habe. Berlin, ſo ſchreibt das „Petit Journal“, habe Muſſolini einen Triumph bereitet, wie ihn noch nie ein Regierungschef auf einer Reiſe im Auslande erlebt habe. Die Reichs⸗ hauptſtadt habe an Begeiſterung alles überboten, was man ſich nur einbilden konnte. Eine unbeſchreib⸗ liche Begrüßung habe den Duce und den Führer auf ihrer Fahrt von Bahnhof zur Wilhelmſtraße be⸗ gleitet. Auch der„Petit Pariſien“ erklärt, daß der ita⸗ lieniſche Regierungschef mit einer gerade zu phantaſtiſchen Begeiſterung in Berlin empfangen worden ſei. Der„Jour“, der„Matin“ und das„Journal“ geben etwa die gleichen Ein⸗ drücke wieder. Neben dieſen rein äußerlichen Betrachtungen ver⸗ ſuchen die Blätter ſelbſtverſtändlich, auch die reine Politik zu Wort kommen zu laſſen. Man unter⸗ ſtreicht die Trinkſprüche, die am Montagabend ausgetauſcht wurden und führt, zum Teil in Fett⸗ druck, daraus die Erklärung an, wonach Deutſchland und Italien bereit ſind, mit allen anderen Völkern guten Willens zuſammenzuarbeiten. Hier und da, ſo im„Petit Pariſien“ und in der„Epoque“, wer⸗ den dieſe Erklärungen allerdings in Wid erſpruch zu dem Beſuch der Kruppwerke in Eſſen geſtellt.(11) Auch in London iſt man überwältigt (Funkmeldung der NM3.) + London, 28. September. Die geſamte Londoner Morgenpreſſe vom Diens⸗ tag berichtet ausführlich über den Beſuch Muſſolinis und des Führers in Eſſen, das Eintreffen in der Reichshauptſtadt und ſchließlich über das Staats⸗ bankett in der Reichskanzlei und die dabei ausge⸗ tauſchten Trinkſprüche. Der Berliner Berichterſtatter der„Times“ ſchreibt u.., Muſſolini ſei bei ſeinem Eintreffen in Berlin eine Begrüßung dargebracht worden, Die Mächte und der Chinakonflikt: dib. Geuf, 27. September. Der Ber⸗Ausſchuß des Völkerbundes für den oſtaſiatiſchen Konflikt hat Montagabend eine Sitzung abgehalten, um dem chineſiſchen Hauptdelegierten, Wellington Koo, Gelegenheit zu geben, vor der Preſſe eine neue Rede gegen Japan zu halten. Dieſer wandte ſich heftig gegen Japans Kriegs⸗ führung und Nachrichtenpolitik. Wellington Koo for⸗ derte den Völkerbund auf, wenigſtens zu tun, was er könne, wenn er nicht in der Lage ſei, zu tun, was er ſollte. China verlange, daß der Völkerbund wenigſtens ſeine Entrüſtung ausdrücke. Es gebe ſicher auch konkrete und durchführbare Maßnahmen, — der Völkerbund den Mitgliedſtaaten empfehlen nne. Nach Wellington Koo ergriffen noch Lord Cran⸗ borne, Delbos, Sandler und Litwinow⸗Finkelſtein das Wort, um eine Proteſtkundgebung des Ausſchuſſes gegen die japaniſchen Flug⸗ zgeugangriffe auf offene Städte zu befürworten. Am heftigſten war die Erklärung des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos, der ſagte,„Stillſchweigen wäre Mittäterſchaft“. Die vier Delegierten, die zu dieſer Angelegen⸗ heit das Wort ergriffen hatten, wurden ſchließlich — anſchließend eine Erklärung auszuar⸗ beiten. Das Luftbombardement Kantons — Kanton, 28. September.(u..) Der geſtern morgen von japaniſchen Bomben⸗ flugzeugen durchgeführte Bombenangriff auf Kan⸗ ton hat die Endſtation der Kanton⸗Hankau⸗Eiſenbahn, den Wongſha⸗Bahnhof im Weſten der Stadt zerſtört. Drei Volltreffer haben das Stationsgebäude getrof⸗ ſen. Trotzdem ſcheinen die Opfer ſehr gering gu ſein. Anſcheinend kam der Fliegeralarm rechtzeitig, ſo daß ſich die Menſchen in Schutzräume retten konn⸗ ten. Auch die Eiſenbahnanlagen ſind zerſtört und zerriſſen— Waggons, die auf dem Bahnhofsgelände ſtanden, bilden nur noch kleine Trümmerhaufen. Mehrere Gaſolintanks ſind unter großem Krachen in die Luft geflogen und haben dabei ihre Umgebung unter eine dicke ſchwarze Rauchwolke geſetzt. Sowjetproteſt in Tokio — Moskau, 28. September.(U..) Die Sowjetregierung hat den japaniſchen Behör⸗ den eine Note überreicht, in der Japan für allen Schaden verantwortlich gemacht wird, der durch Luftbombardements an der ſowjetruſſiſchen Bot⸗ ſchaft in Nanking entſteht. Dabei wird kein Unter⸗ ſchied gemacht, ob das Bombardement auf die Bot⸗ ſchaft verſehentlich geſchieht oder nicht. Fayan verlängert Militärdienſtzeit (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 28. September. Der Kriegsminiſter erließ eine Verorönung, der⸗ zufolge die Dienſtzeit aller aktiven Reſerviſten— Offiziere und Mannſchaſen— verlängert wird. Es verbleiben alle Soldaten der mobiliſierten Truppen, deren Dienſtzeit abgelaufen wäre, für unbeſtimmte Zeit weiter unter den Fahnen. Teilerfolg der neuen Schanghai⸗Offenſive — Schanghai, 28. Sept.(U..) Ganz Schanghai erzitterte geſtern von der Exploſion eines vollen Dutzend von 250⸗Kilogramm⸗Bomben, die drei japaniſche Flugzeuge in der Nähe des Ge⸗ bäudes der Commercial Preß und des Norobahn⸗ hofes abwarfen. Im Lotien⸗Liuhang⸗Abſchnitt erfolgte auch der erwartete Groß⸗Angriff der Japaner, der auf beiden Seiten zu ſchweren Verluſten führte. Den Japanern iſt es gelungen, einen Keil zwiſchen die chineſiſchen Stellungen zu treiben. In den letzten Tagen haben die Japaner, wie ein Sprecher ausführte, ſchätzungsweiſe 40000 Mann neuer Tru ppen gelandet. Verzweifelter Widerſtand in Nordchina — Tientſin, 28. Sept.(U..) Ueber die Einnahme von Tſangtſchau werden jetzt weitere Einzelheiten bekannt. Danach iſt es den Japanern nicht gelungen, die ganzen in der Umge⸗ bung von Dſangtſchau ſtehenden chineſiſchen Trup⸗ wie ſie noch nie ein Beſucher der Reichshaupt⸗ ſtadt jemals erfahren habe. Die Berliner hätten eine Kundgebung wirklicher Freundſchaft dargebracht, die den Duce ſicherlich da⸗ von überzeugt hätte, daß die Achſe Berlin—-Rom von der ganzen deutſchen Nation„vatifiziert“ worden ſei. Bezüglich der Beſprechungen der beiden Staats⸗ männer meint der Berichterſtatter, man gewinne immer mehr den Eindruck, daß die beiden Staats⸗ männer völlig einig ſeien und nur noch tech⸗ niſche Fragen beſprochen würden. Zum erſtenmal in der Geſchichte habe man das Leben einer modernen europäiſchen Hauptſtadt un⸗ terbrochen, um einem ausländiſchen Staatsmann eine Begrüßung zu bereiten, wie ſie techniſch und programmäßig nicht größer geſtaltet werden könne. Wie eine lebende Mauer hätten 600 000 Berliner auf der Via triumphalis geſtanden, um dem Duce ihr Heil entgegenzurufen. „Daily Expreß“ meint ebenfalls, daß Berlin dem Duce eine Begrüßung dargebracht habe, wie ſie bis⸗ her noch keinem Staatsmann widerfahren ſei. „Daily Mail“ berichtet eingehend über die zwi⸗ ſchen Hitler und Muſſolini ausgetauſchten Trink⸗ ſprüche beim Staatsbankett. Das Blatt hebt ins⸗ beſondere die Erklärung Muſſolinis hervor, daß Deutſchland und Italien bereit ſeien, mit den an⸗ deren Nationen guten Willens zuſammen zu arbei⸗ ten, daß man aber Achtung und Verſtändnis für die Bedürfniſſe der beiden Nationen fordern müſſe. Das Programm des heutigen Tages Die große Kundgebung auf dem Maifeld beginnt um 18.30 Ahr dub Berlin, 28. September. Der 28. September hat in Berlin den Charakter eines Staatsfeiertages erhalten. Die Arbeit ruht in den Betrieben. Der Duce wird am ſpäten Vormittag zunächſt der italieniſchen Botſchaft und dem Haus des Faſcio einen Beſuch abſtatten. Im Haus des Faſcio wird ſich die Berliner italieniſche Kolonie verſammeln, um dem Führer des italieniſchen Vol⸗ kes ihre Huldigung zu bringen. Am Nachmittag wird der Duce Gaſt des Mini⸗ ſterpräſidenten Generaloberſt Göring in ſeinem Waldhaus Karinhall ſein, während der italie⸗ niſche Miniſter für Volkskultur Alfieri und Mini⸗ ſter Starace, der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, mit den andern italieniſchen Herren Gäſte von Reichsminiſter Dr. Goebbels in den Feſträumen des Propagandaminiſteriums ſein werden. Der Abend bringt die großartige und in der Geſchichte einmalige Kundgebung auf dem Mai⸗ feld, auf der der Führer und der Duce das Wort ergreifen werden. Sie wird der Höhepunkt des italieniſchen Staats⸗ beſuches ſein. Der Führer und der Duce werden ſich gegen 18 Uhr von der Wilhelmſtraße zum Reichs⸗ ſportfeld begeben. Gegen 18.30 Uhr wird die große er Bölkerbund raſit ſich zu einem Proteſt“ au/ Eine heſtige Anklagerede des chineſiſchen Delegierten— Die Fapaner landen bei Schanghai neue 40 000 Mann pen⸗Abteilungen gefangen zu nehmen. Vielen iſt es gelungen, zu fliehen. Der Mut und die Art, mit der die Chineſen— ſie gehören zu den am ſchlech⸗ teſten ausgerüſteten chineſiſchen Provinztruppen— gekämpft haben, hat ſelbſt bei den Japanern gro⸗ zen Eindruck hinterlaſſen. Ein japaniſcher Stabs⸗ Offizier lobte die Tapferkeit der Chineſen, die ſich todesverachtend zur Wehr geſetzt hätten. Als ſich die Hauptmacht gezwungen ſah, ſich zu⸗ rückzuziehen, übernahmen Gruppen von jungen Sol⸗ daten den Schutz des Rückzuges. Dieſe Gruppen haben den Japanern große Schwierigkeiten bereitet und noch große Verluſte zufügen können. Maſchi⸗ nengewehrſchützen ſind mit zuſammengebundenen Beinen tot bei ihren Gewehren aufgefunden worden. Sie haben bis zum letzten Schuß Munition ihre Stellungen gehalten. In Getreidefeldern verſteckt warteten andeve Maſchinengewehrneſter auf die vor⸗ rückenden japaniſchen Truppen und überſchütteten ſie aus dem Hinterhalt mit einem Kugelregen. Auf dieſe Art haben die Kämpfe um Tſangtſchau den Ja⸗ panern große Verluſte gebracht. Dennoch gelang es den japaniſchen Abteilungen, ſeit der Einnahme der Stadt die Front 5 Meilen weiter nach dem Süden vorzuſchieben. Marſchall Badoglio fährt nach Budapeſt. Der Chef des italieniſchen Generalſtabes, Marſchall Ba⸗ doglio, trifft, wie verlautet, am 30. September oder 1. Oktober, aus Deutſchland kommend, mit ſeiner Begleitung in Budapeſt ein. Der Beſuch trägt pri⸗ vaten Charakter. Der Ergänzungsverſuch zu Nyon: Beginn der Pariſer Dreierkonferenz Soll es nur eine techniſche oder auch eine politiſche Konferenz ſein? dub. Paris, 27. September. Wie das Marineminiſterium mitteilt. haben die techniſchen Beſprechungen über Italiens Teilnahme am Abkommen von Nyon im franzöſiſchen Marine⸗ miniſterium begonnen. Kriegsmarineminiſter Cam⸗ pinchi ſtand der Eröffnungsſitzung vor. Er präzi⸗ ſierte den rein techniſchen Charakter der Arbeit der Sachverſtändigen und drückte die Wünſche aus, die die franzöſiſche Regierung für einen glücklichen Er⸗ folg der Verhandlungen hege. Die Arbeiten der Dreierkonferenz werden von dem franzöſiſchen Ad⸗ miral Godͤfroy, ſtellvertretenden Admiralſtabschef und erſten Delegierten Frankreichs, geleitet. Von der Konferenz verlangt die„Liberté“, daß ſie zu einer politiſchen und diplomatiſchen Konferenz von ganz beſonderer Bedeutung werde. Wenn es notwendig geweſen ſei, die italieniſchen Admiräle nach Paris einzuladen, ſo nur deswegen, weil in Nyon die Sowjetſabotage es fertiggebracht habe, die Abweſenheit Italiens zu provozieren. Es handle ſich alſo jetzt darum, die völlig abwegige und ge⸗ fährliche Situation, wie ſie aus einer franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Flottenpolizei im Mittelmeer ohne italieniſche Teilnahme herrühre, zu ändern. Indem man Italien eingeladen habe, nach Paris zu kommen, habe man ihm ſchon von vornherein eine moraliſche Parität mit Frankreich und England im Mittelmeer zuer⸗ kannt. Man müſſe genau das Gegenteil von dem tun, was der Wortführer Litwinow⸗Finkelſteins in Frankreich, der außenpolitiſche Leitartikler der „Humanité“, der Abgeordnete Peéri, empſiehlt. Dieſer Moskau⸗Vertreter wünſche nämlich, daß gleich bei der erſten Sitzung der Konſerenz die franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Entſchloſſenheit erklären werde, in keiner Weiſe die in Nyon feſtgeſetzten Maßnahmen abzu⸗ ändern. In einem ſolchen Falle würde der Mißerfolg fatal ſein. Man wolle hoffen, ſo ſchließt die „Liberté“, daß die Volksfrontregierung die Direk⸗ tiven ihrer kommuniſtiſchen Freunde auszuſchließen wiſſe. Kundgebung auf dem Maiſeld ihren Anfang nehmen. Sie wird eröffnet durch Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels. Dann ſpricht der Führer. Nach ſeiner An⸗ ſprache werden die italieniſchen Nationalhymnen ge⸗ ſpielt. Darauf wird der Duce zu einer Anſprache das Wort ergreifen. Die deutſchen Nationalhymnen beſchließen die gewaltige Kundgebung. Der Führer und der Duce begeben ſich dann mit ihren Gäſten durch das Maifeld und über das Ma⸗ rathontor zur Regierungsloge im Stadion. Um 19.40 Uhr beginnt dort das große Wehrmachts⸗ Konzert, an dem 4000 Muſiker und Spielleute mitwirken. Nach 20 Uhr fährt der Führer mit dem Duce und den italieniſchen Gäſten zur Wilhelm⸗ ſtraße zurück. Was geht in Polen vor? Ueberfälle, Schießereien und Bombenanſchläge anb. Warſchau, 27 Sept. Eine Reihe von Unruhen, Schießereien und Ueber⸗ fällen hat in den letzten Tagen die polniſche Oeffent⸗ lichkeit ſtark beunruhigt. Nach dem Ueberfall auf die Redaktion der Tageszeitung„ABC“, den eine Horde Jugendlicher verübte und nach der Bomben⸗ exploſion am Sonntag bei einem Umzug marxiſtiſch⸗ jüdiſcher Verbände, werden ſchon wieder neu e An⸗ ſchläge mit zahlreichen Verletzten gemeldet. Im Verlaufe einer wilden Schießerei zwiſchen Mitgliedern der füdiſch⸗marxiſtiſchen Organiſation „Bund“ und einer Gruppe von Marxiſtengegnern in Warſchau wurden geſtern abend vier Perſonen ſchwer, zum Teil lebensgefährlich, verletzt. Rund 1000 bewaffnete Männer waren in die Vereinsräume des„Bund“ eingedrungen. Im Verlauf der Auseinanderſetzungen zwiſchen den Mitgliedern der jüdiſchen Organiſation und den Angreifern kam es dann zu dem Kugelwechſel. Gleichzeitig hatten die Angreifer, die Benzin mit⸗ gebracht hatten, die Eingangstür zu den Vereins⸗ räumen des„Bund“ in Flammen zu ſetzen verſucht. Der Feuerwehr gelang es, die Flammen zu erſtik⸗ ken, bevor ſich der Brand ausbreiten konnte. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Ein Bombenanſchlag wurde kurz nach Mit⸗ ternacht von unbekannter Seite auf die Schriftlei⸗ tung der Warſchauer Zeitung„5ta Rano“ gemacht. Die Bombe wurde aber vor ihrer Exploſion bemerkt und konnte, ehe ſie explodierte, unſchädlich gemacht werden. „Gazeta Polſka“ nimmt zu dieſen Vorfällen Stel⸗ lung und fordert ſtrengſte Maßnahmen gegen die Schuldigen, ganz gleich, welcher politiſchen Gruppe ſie angehören mögen. Der Vormarſch in Aſturien dub. Llanes, 28. September. Die nationalen Freiwilligenverbände beſetzten am Montagnachmittag im Oſten der Provinz Aſturien den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Ribadeſella an der Mün dung des Sella⸗Fluſſes. Von dieſer an der Küſte gelegenen Ortſchaft dweigt eine Straße nach Gijon, eine andere nach Oviedo ab. Gijon liegt 67 Kilometer von Ribadeſella entfernt, Oviedo 83 Kilo⸗ meter. Die Befeſtigungsanlagen von Ribadeſella wurden von den nationalen Truppen in Zuſammen⸗ arbeit mit der Luftwaffe im Sturm genommen. Der Erſte Deutſche Beamtentag. In der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung findet im Kongreßſaal des Deutſchen Muſeums vom 18. bis 24. Oktober der Erſte Deutſche Beamtentag 1937 ſtatt. Auf der Ta⸗ gung werden führende Männer von Partei und Staat zu den aus dem ganzen Reich verſammelten Leitern des Hauptamtes für Beamte prechen. Verlobung des griechiſchen Kronprinzen mit Prin⸗ zeſſin Friederike. Die Verlobung des griechiſchen Kronprinzen Paul mit Prinzeſſin Frieörike, Tochter des Herzogs Ernſt Auguſt zu Braunſchweig und Lüneburg, Chef des Hauſes Hannover, Prinz von Großbritannien und Irland und der Prinzeſſin Viktoria⸗Luiſe von Preußen, wird amtlich bekannt⸗ gegeben. nptſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ chaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil: i. B. Willy Müller ⸗ Lokaler Teil! Dr. Fritz hammes Sport: Will Müller Süd weſtdeutſche umſchau, Gericht und Bilderdlenſt: Cart Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Rerleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. g. S chaffer, Berlin-Friedenau. Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20500 Abendauflare der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20000 Zur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporta Dienstag, 28. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 447 Die Sia diseite Mannheim, 28. September. Bürgermeijter a. D. Robert Ritter Kurz nach Vollendung ſeines 75. Lebensjahres iſt am Sonntag Bürgermeiſter a. D. Robert Ritter nach längerem ſchweren Leiden verſchieden. Ueber den Lebensgang des Heimgegangenen, der ſich um die Stadt Mannheim außergewöhnliche Verdienſte erworben hat, iſt folgendes zu ſagen: Am 13. September 1862 in St. Blaſien als Sohn eines Hauptlehrers geboren, ſtudierte Ritter Kameralwiſſenſchaft, war von 1885 bis 1897 bei ver⸗ ſchiedenen Finanzbehörden und beim Oberſtiftungs⸗ rat in Karlsruhe tätig und wurde 1897 zum Kol⸗ legialmitglied und Regierungsrat in der Oberdirek⸗ tion des Waſſer⸗ und Straßenbaues befördert. Am 12. Mai 1898 zum zweiten Bürgeremeiſter der Stadt Mannheim gewählt, wurde er am 11. März 1907 wiedergewählt und am 2. Mai 1908, als nach dem (Archiv NM3 Tode des Oberbürgermeiſters Dr. Beck Bürger⸗ meiſter Martin zum Oberbürgermeiſter gewählt worden war, zum Erſten Bürgermeiſt er er⸗ nannt. Vom Auguſt 1914 bis Oktober 1917 ſtand er als, Führer des 1. Mannheimer Landſturm⸗Batail⸗ lons im Heeresdienſt. Am 4. Juli 1919 wurde er auf weitere neun Jahre als Erſter Bürgermeiſter wiedergewählt. Ende März 1928 trat er in den Ruheſtand. Als Ritter ſein 25jähriges Jubiläum im Dienſte der Stadt beging, wurde ihm in der Stadtratsſitzung vom 16. Auguſt 1923 durch Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eine Adreſſe überreicht, die dem„charakter⸗ vollen Manne, dem Mehrer des Gemeinweſens, dem Hüter der Selbſtverwaltung für ſein der Stadt Mannheim gewidmetes Wirken“ Dank, Anerkennung und Bewunderung gezollt wurde. Ritter begann ſeine Mannheimer Tätigkeit auf dem Rathauſe mit der Elektrifizierung des Pferdebahn⸗ betriebes. Eine weitſchauende Vorortbahnpolitik ſchuf die Rhein⸗Haardt⸗Bahn⸗Geſellſchaft, die am 31. Auguſt 1913 den Betrieb zwiſchen Mannheim und Bad Dürkheim eröffnete. Mit beſonderem Stolze durfte Ritter auf die Entwicklung der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke zurückblicken, die unter ſeiner Leitung zu Muſter⸗ anlagen ausgebaut wurden. 1899 wurde der Betrieb des Gaswerks Luzenberg eröffnet, 1906/08 das Waſſerwerk im Käfertaler Wald ausgebaut. In das Jahr 1912 fällt der Abſchluß des Geſellſchaftsver⸗ trages mit der Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau und des Waſſerlieferungsvertrages, durch den die Stadt⸗ verwaltung ſpäter in die Lage verſetzt wurde, ſogar die Stadt Heidelberg mit Waſſer zu verſorgen. Das — 1898/99 von der Firma Brown, Boveri& Cie. er⸗ baute Elektrizitätswerk wurde 1906 in eigene Regie übernommen. Die Bemühungen, den Anforderungen, die der ſtändig wachſende Stromverbrauch an das Elektrizitätswerk ſtellte, zu entſprechen, führten 1921 zur Gründung der Großkraftwerk AG, die das Großkraftwerk Rheinau errichtete. Ritters Tätigkeit beſchränkte ſich keineswegs auf die Leitung der ſtädtiſchen Werke. So nahm er u. a. an dem Zuſammenſchluß der deutſchen ſtädtiſchen Gaswerke zu einer wirtſchaftlichen Vereinigung als Mitglied des Auſſichtsrates regſten Anteil. Auch auf dem Gebiet des Sparkaſſen⸗ weſens hat ſich Ritter große Verdienſte erworben. Im Jahre 1913 wurde Ritter zum Vorſitzenden des Vorſtandes des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes Mannheim und kurz darauf zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ bandes Berlin gewählt. Bis zum Weltkrieg leitete Ritter auch das ſtädtiſche Perſonalweſen. Maßgebenden Einfluß übte er als Referent auf die Erbauung der ſtädtiſchen Feſthalle aus. Am augenfälligſten traten Rit⸗ ters ſchöpferiſche Eigenſchaften und ſein großes Or⸗ ganiſationstalent als Leiter der Jubiläums⸗ Kunſt⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung 1907 in Erſcheinung. Mit berechtigtem Stolz konnte er in der Bürgerausſchußſitzung vom 16. März 1909 mitteilen, daß die Ausſtellung trotz der Millionenaufwendungen mit keinem Defizit abge⸗ ſchloſſen hatte. So rundet ſich das Lebensbild eines Mannes, der auf die Entwicklung Mannheims zur Großſtadt an leitender Stelle maßgebenden Einfluß ausübte. Des⸗ halb wird er auch unvergeſſen bleiben. Sch. Der deutſche Runöfunk überträgt die Kundgebung auf dem Maifeld Reichsſendungen am 28. September. Der deutſche Rundfunk veranſtaltet am Dienstag folgende Reichsſendungen: 18 bis 20 Uhr Reichsſender Berlin: Unterhal⸗ tungskonzert. Gegen 18.40 Uhr überträgt der deutſche Rund⸗ funk die Großkundgebung auf dem Mai⸗ feld mit den Reden des Führers und des italieni⸗ ſchen Regierungschefs und anſchließend den Feſtakt im Stadion. 20.25 Uhr bis 21.05 Konzert. 21.05 Uhr bis 22 Uhr aus Rom: Großes ſeſt⸗ liches Konzert. Dirigent Exzellenz Pietro Mascagni. Es ſingen Benjamino Gigli, Pia Taſſinari und Lina Paglighi(Sopran), Taneredo Paſero(Baß). 24 Uhr bis 2 Uhr Reichsſender Frankfurt: Nacht⸗ konzert. Uhr: Deutſchlandſender: Zwei Alarme der Verufsfeuerwehr Am ſpäten Nachmittag gingen bei der Berufs⸗ feuerwehr kurz nacheinander zwei telephoniſche Alarme ein. Im erſten Falle wurde die Wache um 18.28 Uhr nach E 7 gerufen. Dort war eine Woh⸗ nung ſtark verqualmt. weil es am nötigen Abzug der Feuerung fehlte. Der Löſchzug rückte wieder ab, nachdem man für Durchlüftung geſorgt hatte. Der zweite Alarm erfolgte 19.18 Uhr. Vor dem Hauſe O 6, 6 war ein Kraftwagen in Brand geraten. In dem Fahrzeug befanden ſich zwei Per⸗ ſonen, von denen keine im Beſitze eines Führer⸗ ſcheines war. u Die Linie 8 umgeleitet. Auf einem Papp⸗ deckel auf hohem Sockel, der an der Waſſerturm⸗ Halteſtelle derjenigen Linien ſteht, die vom Waſſer⸗ turm zum Paradeplatz fahren, iſt zu leſen, daß nun auch die Linie 8 den Kaiſerring entlang, über Schloß, Friedrichspark ihren Weg zur Brücke nimmt. Seit den Umbauarbeiten in der Breiten Straße war die Linie 8 bekanntlich, wie die Linie 6, durch die Rhein⸗ ſtraße zur Brücke gefahren. Vom Waſſerturm aus hat alſo nun die Linie 8 den gleichen Weg wie die Linie 3. u* Die erſten Meſſewagen ſind eingetroffen. Sie haben auf dem Meßplatz und hinter der Hauptfeuer⸗ wache Auſſtellung gefunden. Die Herbſtmeſſe beginnt am 3. Oktober und endet am 12. Oktober. 55— Mannheim begeht das Erntedankfeſt 1937 Vorſeier am 2. Oktober im Nibeluntenſaal Die Kreisleitung der NS DAP lädt die geſamte Bevölkerung zu einer Vorfeier des Ernte⸗ dankfeſtes am Samstag, 2. Oktober, 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens ein. Es gelangt zur Aufführung das Oratorium „Segen der Erde“ von Hermann Grabner. Aufführende ſind: Gemeinſchaftschor 1937 und das Philharmoniſche Orcheſter Mannheim. Als Soliſten wirken mit: Wilhelm Trieloff, Opernſänger am National⸗ theater Mannheim, Paula Schneider, Sopran, Heidelberg. Dirigent: Muſikdirektor Alfons Mei⸗ ßenberg, Weinheim. Dieſes Oratorium iſt wie kein anderes geeignet für eine Vorfeier zum Erntedankfeſt und verſpricht nicht nur eine würdige Einleitung zu dem vom Führer zum Staatsfeiertag erklärten„Tag des Bauern“, ſondern auch ein großes Erlebnis zu wer⸗ den. Wir bitten alle Mannheimer Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, ſich rechtzeitig Karten zu be⸗ ſorgen. Kartenvorverkauf zu 90, 70, 50 Pf. bei ſämt⸗ lichen Ortsgruppen der NSDApP und in den Be⸗ trieben. Heil Hitler! Die Kreisleitung der NSDAP. Das Erntedankfeſt Am Sonntag, 3. Oktober, wird das offizielle Erntedankfeſt des Kreiſes Mannheim im Schloßhof abgehalten. Beginn der Feier 11 Uhr. Zuvor fin⸗ det wieder ein Feſtzug ſtatt, der 10.15 Uhr an der Hauptfeuerwache antritt und ſich über die Breite Straße, Paradeplatz, Planken, Waſſerturm, Ring, Bismarckſtraße nach dem Schloßhof begibt. Für die Feier ſelbſt iſt folgendes Programm vorgeſehen: 1. Fanfaren. 2. Einmarſch der Formationen. 95 Einmarſch der Fahnen. 4. Lied der Jungbauern und Werkſcharen„Lang war die Nacht“. „Wir ſind des Volkes hartes S . Einzelſprecher Arbeitsheer“. . Feſtmuſik. Rede des Bauernführers. . Einzelſprecher„Das Land“. . Einzelſprecher„Jungbauerngebet“. 10. Gemeinſames Lied der Werkſchar und Jung⸗ bauern„Erde ſchafft das Neue“. 11. Einzelſprecher„Einer baut einen Dom“. 12. Rede des Hoheitsträgers. 13. Anruf des Führers. 14. Ausmarſch. Wir laden alle Mannheimer Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen herzlich ein, mit uns dieſen Tag im Geiſte der Volksgemeinſchaft zur Ehre des deut⸗ ſchen Bauern und zum Dank für die Sicherſtellung unſerer Ernährung zu begehen. Heil Hitler! Die Kreisleitung der NSDAP. S 22 Er war Fall 27 Auch Ihnen wird die„Astro“ helfen. Sie schmeckt so qut, daſß man kœaum glcœuben will, sie sei nikotinarm. Dabei ist ein Nikolingehclt von weniger als 1/ Beglcubigt. Die„Astra“ ist eine echie Kvriczi, vollmundig im Aroma und von hoher Bekömimlichkeit. Ihre Nikofincrmut ist eine gewachsene Eigenschaft der Tabakblätter, die zu ihrer Hersiellung Verwendung finden. Kein künstlicher Nikotin- entzug, keine chemische Behandlung. Darum: Für alle Fälle— Astral KVRIAZ!1 Hstra TUONOOHNE MUNOSTOC„ Reich an Aroma— Arm an Nikotin CFaumicchte« 6. Seite/ Nummer 447 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Dienstag, 28. September 1987 — Bodenloſer Leichtſinn, überſteigertes Geltungs⸗ bedürfnis im Verein mit mangelndem Verantwor⸗ tungsbewußtſein ihren Kindern gegenüber hat die 30 Jahre alte Irmgard Weber aus Bremen völlig aus der Bahn geworfen und aus ihr eine gemeine Diebin und Betrügerin gemacht. Anfang vorigen Jahres hatte ſie eines Tages ihren Mann und ihre drei Kinder in Bremen im Stich gelaſſen und ſich nach Flensburg gewandt, wo ſie ſich in einer Pen⸗ ſion einmietete. Unter der Vorſpiegelung, daß ihr Mann nach Kopenhagen gefahren ſei und ſie auf der Rückreiſe abholen würde, verſtand ſie es, die Pen⸗ ſionsinhaber ſo lange mit dͤer Bezahlung hinzuhal⸗ ten, bis ſich die Gelegenheit zu einem unauffälligen Verſchwinden bot. Nach dieſem Abſtecher kehrte ſie wieder nach Bremen zurück. Aber die Polizei war bereits hinter ihr her, und eine fünfmonatige Ge⸗ fängnisſtrafe für die Zechprellerei in Flensburg war die Folge. Als ſie einige Zeit nach der Verurtei⸗ lung die Aufforderung zum Strafantritt erhielt, nahm ſie ihre drei Kinder und verſchwand bei Nacht und Nebel. Ruhelos und immer gehetzt von dem Gedanken, von der Polizei gefaßt zu werden, zog ſie von Ort zu Ort, ſuchte Bekannte und Verwandte auf, verübte wieder eine Reihe von Logisſchwinde⸗ leien und Diebſtählen, bis ſie ſchließlich in der Reichs hauptſtadt landete. Es war gerade in der Zeit der Olympiade, als ſie hier eintraf. Schon längſt waren ihr die Kinder läſtig geworden, und nun kam ſie auf oͤen für eine Mutter geradezu un⸗ verſtändlichen Gedanken, ſich der Kleinen zu ent⸗ ledigen. Sie fuhr mit den Kindern nach Lichten⸗ rade hinaus und überließ ſie dort im Walde einem ungewiſſen Schickſal. Glücklicherweiſe wurden die bedauernswerten Geſchöpfe von Polizeibeamten ent⸗ deckt und dem Waiſenhaus zur Betreuung überge⸗ ben. Die Nachforſchungen nach der ſkrupelloſen Mutter blieben zunächſt ergebnislos. Die Weber Marianne Hoppe in„Gabrlele— eins— zwei— öͤrei“. Der Film läuft gegenwärtig in Erſtaufführung in Mannheim. hatte ſich inzwiſchen zu einem Vetter nach Charlot⸗ tenburg begeben und dort ein Unterkommen gefun⸗ den. Die gewährte Gaſtfreundſchaft lohnte ſie aber damit, daß ſie, als ſie eines Tages allein in der Wohnung weilte, den Gasautomaten ausplünderte und dem Vetter einen neuen Anzug ſtahl, den ſie bei einer Pfandleihe verſetzte. Mit dem auf dieſe Weiſe erlangten Geld reiſte ſie nun wieder nach Bremen zurück und nahm dort eine Stellung als Hausgehil⸗ fin an. Hier wurde ſie endlich von ihrem Schickſal ereilt, als ſie dabei überraſcht wurde, wie ſie den Silberſchrank ihrer Dienſtherrſchaft ausplünderte. Sie wurde erneut vor Gericht geſtellt und erhielt diesmal 1% Jahre Gefängnis. Gleichzeitig war aber auch von Berlin aus auf die Anzeige des be⸗ ſtohlenen Vetters hin ein Straſperfahren in Gang geſetzt worden. Frau Weber wurde nun aus der Straf⸗ anſtalt in Fuhlsbüttel nach Berlin übergeführt, wo ſie ſich jetzt vor dem Berliner Schöffengericht ver⸗ antworten mußte. Man verſagte ihr jede Milde und erkannte auf eine Geſamtſtrafe von 2/ Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Die Kindes⸗ ausſetzung wird noch in einem geſonderten Strafver⸗ fahren ihre Sühne finden. 270 — Einer glücklichen Fügung hat es der 50 Jahre alte Amtsrat Stiebert aus Berlin⸗Charlottenburg zu danken, daß er vor einem furchtbaren Tode be⸗ wahrt blieb. Er wollte in den ſpäten Abendſtunden vom U⸗Bahnhof Potsdamer Platz die Heimfahrt an⸗ treten. In dem Augenblick, als der Zug einlief, erlitt er einen Schwächeanfall und ſtürzte kopfüber auf die Gleiſe. Obgleich der Zugführer alle Brem⸗ ſen zog, ging der erſte Wagen über den Mann, für den man bereits das Schlimmſte befürchtete, hinweg. Nachdem der Streckenabſchnitt ſtromlos gemacht wor⸗ den war, wurde der Wagen von der Feuerwehr an⸗ gehoben. Zur freudigen Ueberraſchung ſtellte ſich heraus, daß Stiebert der Länge nach zwiſchen die Schienen gefallen war und außer einer Gehirnerſchüt⸗ terung nur leichtere Abſchürfungen erlitten hatte. * — Der Zuſchauerraum des Berliner Schöffengerichts war dieſer Tage bis auf den letzten Platz von Zigen⸗ nern beſetzt, die voller Spannung den Prozeß gegen ihre 38 Jahre alte Stammesgenoſſin Adelheid L. verfolgten. Adelheid, eine jener Zigeunerinnen, wie ſie in früheren Jahren zu Dutzenden die Stadtge⸗ genden mit billigem Kram und Tand abgraſten, hatte Ende 1936 nach bekannter Zigeunermanier eine Ge⸗ ſchäftsfrau im Berliner Norden gehörig übers Ohr gehauen. Mit großem Bortſchwall hatte ſie der Frau einige Meter„echte Klöppelſpitze“ für 10 /¼ aufgeredet. Als aber die Käuferin noch am gleichen Tage ihre Spitzen einer Freundin zeigte, die von ſolchen Dingen etwas Ahnung hatte, mußte ſie zu ihrem Leidweſen erfahren, daß es ſich um ganz bil⸗ lige Fabrikware handelte. Der Zufall wollte es, daß dieſelbe Zigeunerin im März dieſes Jahres noch⸗ mals den Laden betrat. Die Gaunerin wurde von der Betrogenen ſofort wiedererkannt und kurzerhand der Polizei übergeben. Auf dem zuſtändigen Re⸗ vier gab ſie zwar noch einen falſchen Namen an, aber auch dieſer Trick mißlang. Im Laufe der Ermitt⸗ lungen ſtellte ſich übrigens noch heraus, daß Adel⸗ heid ihr uneheliches Kind durch eine andere Frau unter falſchem Namen in das Standesamtsregiſter hatte eintragen laſſen.— In der Gerichtsverhand⸗ lung war die Angeklagte reſtlos geſtändig. Ein als Zeuge verhörter Miſſionar ſetzte ſich warm für die Angeklagte ein, die ſich damals in Not befunden hätte, nun aber ein ehrliches und ordentliches Leben führe. Staatsanwalt und Gericht ließen noch einmal weitgehend Milde walten und beließen es wegen Rückfallbetruges, Urkundenfälſchung und falſcher Namensführung bei vier Monaten Gefängnis und zwei Wochen Haft. — Im Braunſchweigiſchen beobachtete ein Vogel⸗ freund eine Schwalbentragödie. Ein Rauchſchwalben⸗ paar hatte ſein zweites Brutgeſchäft faſt erledigt, als dem Schwalbenweibchen ein Unglück paſſierte, an deſ⸗ ſen Folgen die geſamte Brut verloren ging. Im Gang des Stalles, in dem ſich dasNeſt befand, hatte man — Das vermißte deutſche China-Flugzeug in Kabul gelandet Die Flieger waren feſtgehalten worden dub Kabul, 27. September. Das deutſche Flugzeug„D ANOT“, das zu den Flugzeugen gehört, die einen neuen Luftweg von Deutſchland über die Türkei, Afghaniſtan nach China erkunden, und das vier Wochen ver⸗ mißt wurde, iſt am Montag, um 3 Uhr nach⸗ mittags, in Kabul glatt gelandet. Die aus Freiherrn v. Gablenz, Flugkapitän Untucht und dem Piloten Kirchhoff beſtehende Beſatzung iſt wohlbehalten. Das Flugzeug war am 24. Auguſt in Anſhi in China zum Rüchflug über das Pamir⸗Hochland nach Kabul geſtartet und wurde ſeitdem vermißt. Die ſo⸗ fort eingeleiteten Nachforſchungen blieben zunächſt ergebnislos. Es ſtellt ſich nunmehr heraus, daß die„Ju 52“ in Chotan in Sinkiang wegen eines kleinen Scha⸗ dens am linken Motor eine Zwiſchenlandung vornehmen mußte. Dort wurde die Beſatzung vier Wochen lang in Haft gehalten und das Flugzeug beſchlagnahmt. Erſt jetzt iſt es der Beſatzung gelungen, ihre Freiheit zu erreichen und die Erlaubnis zum Weiterflug zu bekommen. Bis zur Erteilung der Abflugserlaubnis war es ihr nicht einmal möglich, auf funkentelegraphiſchem Wege Kenntnis von ihrem Verbleib zu geben. Chotan iſt bekanntlich der Ort, in dem auch der deutſche Forſcher und Nationalpreisträger Filch⸗ ner erſt vor ganz kurzer Zeit von den Behörden feſtgehalten wurde. Brand im Kino— 30 Verletzte dnb Paris, 26. September. Während einer Filmvorführung brach am Sonn⸗ tagnachmittag in einem Filmtheater in Gabian, nahe bei Beziers, Feuer aus. 30 Perſonen mußten mit ſchweren Brandverletzungen in ein Krankenhaus ein⸗ geliefert werden. 5 Die Endeavour“ auf der Heimfahrt — London, 27. September.(U..) Wie der engliſche Tankdampfer„Cheyenne“ berichtet, hat er die Jacht„Endeavour 1“ etwa 260 Seemeilen ſüdweſtlich von der iriſchen Stadt Faſtnet geſichtet. Die„Cheyenne“ be⸗ findet ſich auf der Fahrt von Amerika nach Eng⸗ land. Ein ſpäterer Bericht des gleichen Schiffes beſtätigte die erſte Meldung und gab weiter bekannt, daß die beiden Schiffe durch Flaggenſignale mitein⸗ ander in Verbindung getreten ſeien. Seit dem Verſchwinden der„Endeavour“ hat die Jacht etwa 1500 Seemeilen zurückgelegt. Bisher iſt nicht bekannt, welchen engliſchen Hafen ſie anlaufe wird. Die neuerliche Nachricht von dem Wiederauftau⸗ chen der„Endeavour 1“ wurde von den Einwohnern Tollesburys, wo die meiſten Mitglieder der Beſat⸗ zung beheimatet ſind, zunächſt mit Skeptizismus auf⸗ genommen. Als aber die Beſtätigung eintraf, rief ſie ſelbſtverſtändlich ungeheure Freude hervor, und es iſt geplant, den ſo lange Verſchollenen einen feſt⸗ lichen Empfang zu bereiten. Die Freude über die Sichtung der bereits als verloren betrachteten Jacht wird in ganz England geteilt. FPFPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPPPTPTPTPTPTPPTPTPPPPPPPPPPbTGTGTbTGTVTbTGTGbTGT'TfTbTbTVTbT—————TTöTGTbTVT—TÄTͤTVTbTGkbòͤbPT'—'—————X7TT7PNTTPTTTXTN7X— ¶¶¶¶¶¶¶¶¶ ¶ ĩ¶ ĩðB des Viehes wegen einen Fliegenfänger aufgehängt. Ungehindert hatten die Schwalben den Stallgang bei ihpen fortwährenden Flügen paſſieren können, bis kürzlich das Weibchen mit den Schwanzfedern dem Fliegenfänger zu nahe kam und hängenblieb. Leider konnte es nicht verhindert werden, daß ein Teil der Federn ausriß. Obwohl die tierliebende Hausfrau ſogleich die übrigen Schwanzfedern vom Leim ſäu⸗ berte und trocknete, war es mit der Flugkunſt des Tierchens vorbei. Das Weibchen kümmerte dahin und verendete. Die Meinung, daß nun der Schwal⸗ benvater die Aufzucht der faſt flüggen Jungen über⸗ nehmen würdͤe, war aber irrig. Im Gegenteil, er ſaß von Stunde an auf dem Leitungsdraht und ſah ſich die Tragödie von weitem an. Die Jungen muß⸗ ten elendig verhungern und wurden, wie die Haus⸗ bewohner beobachteten, von dem Schwalbenvater von Fall zu Fall aus dem Neſt geworfen. Nun bleibt ab⸗ zuwarten, ob der„Rabenvater“ im Frühjahr zurück⸗ kehrt und das verwaiſte Neſt mit einem anderen Weibchen wieder bezieht. 5 — Der Maharadſcha von Gwalior, der ſich gegen⸗ wärtig in London aufhält, hatte es ſatt, bei ſeinen Streifzügen durch die britiſche Hauptſtadt immer von großem Gefolge begleitet zu werden. Er wollte einmal ganz allein und unerkannt das Leben auf der Straße ſtudieren und machte ſich dann auch, nachdem er die Behörden von ſeinem Vorhaben verſtändigt hatte, auf den Weg. Er wurde wirklich von nieman⸗ dem erkannt, ſchlenderte gemächlich durch den Hyde⸗ Park, hörte ſich dort mehrere Volksredner an, be⸗ ſuchte einen Warteſaal und betrachtete ſich einmal in aller Muße die Schaufenſter in der City. Endlich war es Zeit, den Heimweg anzutreten. Von einem „Bobby“ ließ er ſich erklären, wie er zu fahren habe und dann beſtieg er einen Omnibus. Hier aber zeigte es ſich, daß oͤͤer Maharadͤſcha— er iſt übrigens einer der reichſten Fürſten Indiens— ganz vergeſſen hatte, Geld auf ſeine kleine Entdeckungsreiſe mitzu⸗ nehmen. Schließlich iſt er gewohnt, daß ſein Adju⸗ tant die gefüllte Geloͤbörſe verwaltet und ſo iſt dieſe Vergeßlichkeit ſchon verſtändlich. Weniger Verſtänd⸗ nis hatte jedoch der Omnibusſchaffner, der ſich hart⸗ näckig weigerte, den„verdächtigen“ Ausländer ohne Geld mitzunehmen. Es half nichts, daß der Maha⸗ radſcha erklärte, er werde den Fahrpreis doppelt und dreifach erſtatten. Es kam zu einem kleinen Auftritt, der erſt ſein Ende ſand, als ein älterer Arbeiter in die Taſche griff und den Fahrſchein für den Aus⸗ länder bezahlte. Der Maharadſcha atmete erleichtert auf. Bedankte ſich höflich bei dem Arbeiter und ſagte: „Ich werde Sie fürſtlich belohnen, mein Herr, denn ich bin der Maharadſcha von Gwalior!“„Der Witz iſt gut“, entgegnete der Arbeiter lachend,„aber Ihre fürſtliche Belohnung können Sie ſich ſparen. Ich habe ſie nicht nötig, denn ich bin der König von Bel⸗ gien“. Alle Fahrgäſte lachten über das kleine In⸗ termezzo, der Maharadſcha aber ließ ſich die Adreſſe des Arbeiters geben und ſagte kein Wort mehr. Am nächſten Tage meldete ſich in der Wohnung des Ar⸗ beiters der Geldbriefträger und überbrachte eine Fünfhundert⸗Pfundnote. Auf dem Poſtabſchnitt aber ſtand zu leſen:„Seinem hilfreichen Freunde für einen königlichen Witz, ſendet dies zur Erinnerung, der Maharadſcha von Gwalior.“ — Nach einem Bericht aus Port Moresby(Neu⸗ guinea) haben ſich die vulkaniſchen Eruptionen, die ſich zu Eende Mai und Anfang Juni ereignet hatten, für Rabaul, die Hauptſtadt des unter britiſchem Man⸗ dat ſtehenden früheren deutſchen Teils von Neugui⸗ nea, geradezu als ein Segen erwieſen. Bevor die dicken Aſchenmaſſen entfernt werden konnten, war ſbarker Tropenregen gefallen und hatte die Stadt in einen Lehmhaufen verwandelt. Doch der Boden iſt dadurch reich befruchtet worden. Blumen und Kräu⸗ ter ſprießen empor wie nie zuvor und geben dem ſtädtiſchen Weichbild einen ungeahnten neuen Reiz. Branò in London R A B 1. 2 Verdammt! Er maß die Höhe, ſie war nicht zu ſpringen. Er raſte weiter. Er ſpürte, wie die Knie àitterten. Er hatte Angſt. Ganz einfach erbärmliche Angſt. Er dͤrehte ruckhaft dͤen Kopf, wie Tiere in der Falle tun, glitt aus, ſtürzte und blieb eine Sekunde liegen. Dann raffte er ſich wieder auf. Der Hinter⸗ kopf ſchmerzte und blutete heftig, aber das Feuer war noch ſchlimmer und trieb ihn weiter. Eine Tür war da. Er ſtieß ſie auf und ſprang durch. Er ſtand in dem leeren, brandig riechenden, heißen, naſſen Raum des Parketts, in dem das Waſ⸗ ſer zollhoch ſtand. Er hatte die falſche Richtung ein⸗ geſchlagen, er war nun dem Brand noch näher als vorher. In einer der Parkettlogen ſah er etwas, das ſich bewegte. Halb blind, die Hände vorgeſtreckt, taſtete er darauf zu. Es war faſt ganz dunkel, ein Teil der Notbeleuchtung hatte ausgeſetzt. Er ſtolperte über etwas und fiel. Wie ein knockout geſchlagener Boxer verſuchte er ſich einzurichten, wälzte ſich auf dem Leib. Seine Arme hatten keine Kraft mehr. Der Kopf ſank vornüber, ſein Geſicht fiel in kühlendes, naſſes, tröſtendes Vergeſſen. Mark lag und regte ſich nicht mehr, während über ihm die Flammen den Logenring erreichten und ſpieleriſch die Samtpolſterung der Brüſtung an⸗ griffen. R O MAN VON HANS * Halb gedeckt durch die ſtählerne Beleuchtungs⸗ brücke, die ſchon dͤͤunkelrot glühte, deren Nieten aber noch hielten, ſtand ein waſſerſpeiendes Ungeheuer. Waſſer fuhr aus der Spritze, die es in oͤͤer Hand hielt und deren Strahl es abwechſelnd auf den brennen⸗ den Holzboden und das flammende Bühnenportal richtete. Waſſer fiel in ſchweren Katarakten aus einem kreiſenden Mundſtück über das Ungeheuer ſelbſt. Seine weiße Aſbeſthaut war rauchgeſchwärzt und be⸗ ſchmutzt, der Rüſſel der Rauchmaske bewegte ſich ſchnüffelnd, die ſchweren Aſbeſtſtiefel erſtickten kleine Brände. In dem qualmenden, beißenden Rauch ſchien der Feuerwehrmann ganz allein zu ſein. Nur manch⸗ mal zeigten ihm Waſſerſtrahlen, die von anders⸗ woher kamen, daß Kameraden, die er nicht ſehen konnte, gleich ihm in dieſer flammenden Hölle ſtaken. Pfeifend kam ein Scheinwerfer von der Beleuch⸗ tungsbrücke heruntergeſauſt und zerkrachte vor des Mannes Füßen. Er zog ſich unwillkürlich für eine Sekunde tiefer unter öͤie Brücke zurück und ſpähte ſchräg hinauf. Dann, ehe er wieder vortrat, ſah er ſich um. In ſeiner nächſten Nähe ſtand plötzlich eine Frau. Das Haar verwirrt, in langen ſchwarzen Strähnen bis auf die Schultern hängend. Das lichte Seidenkleid zerfetzt, die nackten Arme zerſchlagen und verſengt. Neben ihr ſchlug züngelnd eine Flamme auf. Die Frau öffnete den Mund zu einem Schrei, den der Wehrmann nicht hörte, und wandte ſich zur Flucht. Er machte ein paar ſchwere ſtapfende Schritte hirter ihr ͤͤrein. Als er ſah, öaß er ſie nicht einholen konnte, richtete er für eine Sekunde dͤen Strahl ſei⸗ nes Rohres auf ſie. Der hohe Druck des Waſſers ſchleuderte ſie dröhnend gegen die Wand und riß ihr das Kleid in naſſen Lappen vom Körper. Sie richtete ſich wieder auf, und der Wehrmann ſah mit Erſchütterung, daß ſie ein verzerrtes Danklächeln auf ihre bläulichweißen Lippen zwang. Eine Qualmwolke ſtob zwiſchen ſie. Als die Sicht wieder klarer wurde, war die Frau verſchwunden. Conſtance taumelte, ſobald ſie mit äußerſter Mühe die ſchwere Eiſentür aufgedrückt hatte, die den Büh⸗ nenraum abſchloß, den Gang entlang. Sie hatte Angſt, noch mehr Wehrmänner zu treffen, die ſie ſicher ſo raſch wie möglich aus dem Hauſe ſchaffen würden. Aber dieſer Teil war verlaſſen. Sie fand eine Treppe, die aufwärts führte. Dort oben mußten die Gar⸗ derobenräume der Artiſten ſein. Sie klammerte ſich in einer plötzlichen Schwäche an dem Geländer feſt, dann begann ſie mühſam, Fuß für Fuß hinaufzu⸗ ſteigen. Der Lärm dͤes Brandes, gedämpft durch Ent⸗ fernung und Eiſentore, klang nur noch ſchwach zu ihr. Kein Menſch war zu ſehen. Das Haus war längſt leer. Von den Wehrmän⸗ nern abgeſehen, hätte nur ein Wahnſinniger auf den Gedanken kommen können, hineinzugehen, ſtatt ſich zu flüchten. Conſtance ſtieg. In ſeiner Garderobe ſtand Rummy über zwei große Koffer gebückt. Er war ſchon abgeſchminkt und er ſtand einen Augenblick ſtill und ſah ſich um, dann umgesogen, und mit ſehr raſchen, aber trotzdem ruhi⸗ gen Bewegungen bemühte er ſich, ſeine unzähligen koſtbaren, für ihn eigens angefertigten Requiſiten zu verſtauen, damit ſie gerettet werden könnten. Die Augen beidſeits der hakigen Naſe lagen tief in den Höhlen, der Mund war eigenſinnig feſt geſchloſſen, er arbeitete und überhörte gefliſſentlich die leiſen Seufzer des Garderobiers, der angſtvoll und furcht⸗ ſam von einer Ecke in die andere ſtob, ihm alles zu⸗ reichte und ſich ſelbſt dabei ein paar Meilen weit fortwünſchte. Endlich ſchloß Rummy auch den zweiten Koffer, ſagte er:„Fertig!“ Der kleine, vogelflinke, ein wenig verwachſene Garderobier ſeufzte aus Herzensgrund befreit auf. Er packte mit heroiſcher Anſtrengung die großen Koffer und ſchleifte ſie zur Tür. Er riß ſie auf und prallte zurück. Alle Garderobentüren des langen Ganges klafften weit offen, nur ein paar Schritte von ihm entfernt riß Conſtance gerade die nächſte Tür auf. Der Garderobier ſtieß einen leiſen Laut aus, der Rummy an ſeine Seite rief. „Was tun Sie da?“ fragte Rummy ſcharf und war mit ein paar raſchen Schritten bei ihr, die ſich an die Wand lehnte, um nicht zu fallen. Er muſterte ſie eine Sekunde. Ohné auf ihre Anſtrengungen zu achten, Worte zu bilden, wandte er ſich um und rief:„Einen Mantel, bitte, Frank!“ Der Garderobier zauberte irgendwo einen Man⸗ tel hervor. Rummy löſte Conſtances krampfhaft ge⸗ ſpreizte Hände von der Wand und hüllte ſie hinein. „Los, Frank!“ ſagte er ruhig, ſchlang den Arm um ihre Schulter und ging der Treppe zu. Mit einem heftigen Ruck befreite ſie ſich.„Adol⸗ phus...“, keuchte ſie— ihre Stimme, rauh, gepreßt, flackernd, kam ſtoßweiſe wie ihr Atem—,„Adol⸗ phus.“ 5 Rummy ließ ihren Arm frei, den er noch hielt, und ſtarrte ſie an.„Mein Gott“, murmelte er,„Con⸗ ſtance? Wirklich Conſtance?“ Sie nickte. Einen Atemzug lang ſtand ſie noch, dann packte ſie ihn an.„Komm'“, rief ſie— die Er⸗ regung ließ ihre Stimme umkippen—,„komm du mußt mir helfen... der Junge iſt drin...“ Rummy ſchüttelte den Kopf.„Der Junge? Wel⸗ cher Junge?“ „Komm, komm.. frag nicht.. komm!“ Sie zerrte an ihm.„Der Junge... unſer Junge!“ Rummy befreite ſich mit einer heftigen Bewegung und wich einen Schritt zurück.„Du haſt mir doch ge⸗ ſchrieben“, ſagte er heftig,„der Junge iſt toet ſeit langen Jahren tot..“ „Nicht wahr! Das war nicht wahr! Ich hatte nur Angſt... vor dir, vor dem Skandal... Sie hielt inne, knetete verzweifelt die Hände ineinander.„So komm doch!“ ſchrie ſie ihn an.„So komm doch, ſo hilf mir doch! Er iſt dort drin!“ Sie zeigte zum Zu⸗ ſchauerraum hinüber, und das Grauen ſchüttelte ſie. Rummy preßte einen Augenblick die Hände an die Schläfen. Dann war er mit einem haſtigen Sprung wieder in der Garderobe. Sie folgte ihm bis zur Tür, ſah, wie er Handtücher von den Haken riß. in das Waſchbecken warf, bis ſie tropfnaß wa⸗ ren.„Du... ſchrie er während ſeiner Hantierun⸗ gen, an Schläfen und Stirn ſchwollen blaue Aeder⸗ chen an,„oͤu! Haſt mir meinen Jungen weggelogen. ich hab' ihn nie geſehen, und wie hab' ich ihn trotz⸗ dem geliebt... und er war nicht tot... und nun und nun.. haſt dich ſelbſt gerettet, und ihn haſt du dort ͤͤrin gelaſſen du.“ Sie drückte ſich eng an den Türpfoſten.„Sie ſind alle losgerannt“, murmelte ſie ohne Ton,„über ihn weg. über mich weg.. ich konnte ihn nicht halten, kein Menſch hätte das gekonnt.. ich hab' ihn noch geſehen. von weitem mitten unter andern, aber ich konnte nicht mehr hin zu ihm.. dann hab' ich dich geſucht...“ „Frank“, ſagte Rummy, ſeine Stimme war plotz⸗ lich wieder glasTar und ſcharf:„Frank, laſſen Sie die Koffer, ſehen Sie zu, ob Sie die Dame hinaus⸗ bringen können.“ Frank ſtellte die Koffer weg.„Und Sie, Herr Heda?“ fragte er reſpektvoll trotz ſeiner Angſt. Rummy raffte die naſſen Handtücher in ſeinem linken Arm zuſammen:„Ich geh dort ͤrüben hin⸗ unter“, antwortete er unklar, ging ſehr raſch, ohne ſie anzuſehen, an der Frau vorüber und lief den Gang entlang zu der Tür, die in den Zuſchauer⸗ 9960 führte und aus deren Ritzen heißer Qualm rang. Frank ſchnellte ſich ihm nach.„Das geht nicht, Herr“, keuchte er. Er erreichte ihn und klammerte ſich an ihn.„Das geht nicht“, wiederholte er heftig, „Sie dürfen dort nicht hinein, Herr, da lebt nichts mehr, Herr!“ (Fortſetzung folgt) Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ansgabe 7. Seite Nummer 447 22 E tde Großprozeß begann in Worms: 2 37 Perſonen auf der Anklagebank Die 3. Große Mainzer Strafkammer tagt in Worms * Worms, 28. Sept. Vor etwas über einem Jahr kam man in Worms einer Reihe von Verfehlungen auf die Spur, deren Zentrum bei Angeſtellten der Rhenania, Wormſer Lagerhaus und Spedition AG lag. Es handelt ſich dabei im weſentlichen um Diebſtähle und Heh⸗ lerei von etwa 300 Tonnen Getreide und Urku n⸗ denfälſchung, wegen der ſich in der jetzigen Hauptverhandlung neben dem ehemaligen Direktor der Geſellſchaft, Alexander Lancelle, 35 Angeklagte zu ver⸗ antworten haben. Die Dritte Große Strafkammer Mainz, die ſeit heute im Wormſer Amtsgericht tagt, hat zu dem Prozeß etwa drei Wochen angeſetzt; jede Woche ſoll drei Verhandlungstage umfaſſen. Mehrere Stunden beanſpruchte am Montagvor⸗ mittag allein die Verleſung der Eröffnungsbeſchlüſſe gegen die 36 Angeklagten. Einige davon, darunter der Prokuriſt der genannten Geſellſchaft, Markert, und deren Lagerhausverwalter Rößner, wurden aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Staatsanwalt Fritz beantragte für eine Reihe von Angeklagten die Inhaftnahme wegen Fluchtverdachts und Verdunke⸗ lungsgefahr. Seinem Antrage wurde außer in einem in allen Fällen ſtattgegeben. Demnach befin · den ſich nach dem Beginn der Hauptverhandlung 14 von den 36 Angeklagten in Unterſuchungshaft. Es handelt ſich bei den Angeklagten neben den leitenden Angeſtellten der Lagerhaus⸗ geſellſchaft um Fuhrunternehmer, Kraftfah⸗ rer, Fuhrleute, Mühlenbeſitzer und Kunden der Rhenania. Aus Mannheim befindet ſich der jüdiſche Kauf⸗ mann Julius Maier unter den Verhafteten. Die zur Aburteilung ſtehenden Verfehlungen gingen zu⸗ rück auf das Jahr 1932 und dauerten bis zum Juni vorigen Jahres. Nach der Verleſung der Eröff⸗ nungsbeſchlüſſe wurden die Angeklagten, ſoweit ſie nicht in Haft behalten wurden, bis zu einem be⸗ ſtimmten Tage der nächſten Woche entlaſſen. Die Hauptverhandlung befaßte ſich zunächſt mit den Angeklagten Laneelle, Markert und Rößner. Direktor Lancelle, der im 59. Lebensjahr ſteht, ſchilderte zunächſt ſeinen beruflichen Werdegang und die Geſchäfts⸗ und Ar⸗ beitsweiſe ſeiner Firma. Legt man einen Quer⸗ ſchnitt durch ſeine Ausſagen, ſo ſtellt man feſt, daß er von den Verfehlungen ſeiner Angeſtellten nichts gewußt haben will. Dieſe ſeien ihm im Herbſt vorigen Jahres bekannt geworden. Die Verhandlung wurde mit der Vernehmung Laneelles ſortgeſetzt. Die neue ſiudentiſche Disziplinar⸗ und Ehrengerichtsbarkeit * Stuttgart, 28. September. Vor kurzem fand in Stuttgart die feierliche Einweiſungstagung der Ehrenrichter und Unter⸗ ſuchungsführer des NSD⸗Studentenbundes von Süd⸗ und Weſtdentſchland ſtatt. Zweck der Ver⸗ anſtaltung war die Beſprechung der neuen Ehren⸗, Zweikampf⸗ und Dienſtſtraf⸗ ordnungen des deutſchen Studententums und die Einweiſung der zu ihrer Durchſührung be⸗ ruſenen ſtudentiſchen Ehrenrichter und Unter⸗ ſuchungsrichter in ihre Aemter. Die Tagung erhielt durch die Anweſenheit des Reichsſtudentenführers, SS⸗Standartenführer Dr. Sche el, ihr beſonderes Gepräge. Den Beginn der Tagung bildete eine groß⸗ ängelegte Rede des Reichsſtudentenfüh⸗ rers über den Neuaufbau des deutſchen Studenten⸗ tums und ſeine große Aufgabe für Bewegung und Volk. Nach einer Schilderung der jüngſten Entwick⸗ lung der hochſchulpolitiſchen Lage beſchäftigte ſich der Reichsſtudentenführer eingehend mit den Fragen der Kameradſchaftserziehung, des Altherrentums, der unbedingten Satisfaktion und der Beſtimmungs⸗ menſur. Als das Ziel der ſtudentiſchen Erziehung bezeichnete er die Schaffung eines in jeder Hinſicht vorbild⸗ lichen, einſatzbereiten, ſauberen und ehren⸗ haften deutſchen Studenten, wobei er beſonders auf die große Bedeutung der neuen Diſsziplinar⸗ und Ehrengerichtsbarkeit nach dem Vorbild der SS⸗Gerichtsbarkeit und in Ueber⸗ einſtimmung mit den wichtigſten Grundſätzen der Partei⸗ und SA⸗Gerichtsbarkeit geſchaffen. Ueber die Handhabung der Diſziplinargerichtsbarkeit und des Beſchwerderechtes ſowie über die Ehren⸗ und Schiedsordnung der ScS ſprach der Chef des SS⸗Gerichtes, SS⸗Gruppenführer Scharfe. Ueber die Grundſätze der Parteigerichtsbarkeit und deren organiſatoriſchen Aufbau ſprach der per⸗ ſönliche Referent des Oberſten Parteirichters, Reichsamtsleiter Grimm. Die Parteigerichte hät⸗ ten die Aufgabe, darüber zu wachen, daß nur die beſten Nationalſozialiſten Parteigenoſſen werden und bleiben. Daraus ergebe ſich auch ihre beſondere Be⸗ deutung und Stellung neben der ſtgatlichen Ge⸗ richtsbarkeit. Die Grundſätze der SA⸗Gerichts⸗ barkeit erläuterte der Chef der Gerichtsabteilung der SA⸗Gruppe Südweſt, SA⸗Oberſturmbannführer Dr. Schiele. Dieſen allgemein unterrichtenden Ausſührungen ſolgten die Referate der einzelnen Sachbearbeiter der neuen ſtudentiſchen Diſziplinar⸗ und Ehren⸗ gerichtsbarkeit. Der Leiter des Verfaſſungsausſchuſſes der Reichsſtudentenführung, SS⸗Hauptſturmführer Dr. Sandberger, ſprach über die Grundſätze der neuen Diſziplinarordnung des NSD⸗Studenten⸗ bundes und der Deutſchen Studentenſchaft. Er führte dabei aus, daß der Studentenbund mit ſeinen Ka⸗ meradſchaften weſensmäßig und ſtrukturell nicht ohne weiteres mit den Einheiten der übrigen Glie⸗ derungen verglichen werden könne, ſondern auf Grund der beſonderen Aufgaben auch hinſichtlich der Gerichtsbarkeit vielfach eine beſondere Rege⸗ lung verlange. Zum erſtenmal in der ſtudentiſchen Geſchichte hat der Nationalſozialismus die Voraus⸗ ſetzungen für eine einheitliche Dienſtſtrafordnung des deutſchen Studententums geſchaffen. Träger der Dienſtſtrafgewalt iſt grund⸗ ſätzlich der Einheitsführer. Ihm zur Seite ſteht der Unterſuchungsführer. Die neue Ehren⸗ und Zweikampford⸗ nung des deutſchen Studententums behandelt SA⸗ Oberſturmbannführer Trumpf, der Leiter des Arbeitsausſchuſſes für die Ehrenordnung und Be⸗ auftragte des Reichsſtudentenführers für Zwei⸗ kampffragen. Anſtelle der bisher ſtark zerriſſenen ſtudentiſchen Ehrengerichtsbarkeit wurde jetzt für das geſamte deutſche Studententum zum erſtenmal eine eünheitliche Ehrenordnung geſchaffen. Ihr ſoll in Kürze eine Ehrenordnung der NS⸗Studentenkampfhilfe folgen. Der Referent um⸗ riß kurz die Aufgaben des ſtudentiſchen Ehrenrich⸗ ters, der nach Beratung mit zwei Beiſitzern verant⸗ wortlich entſcheidet und gegen deſſen Entſcheidung es in Zukunft keinen Einſpruch geben wird. Einen weſentlichen Fortſchritt gegenüber Ehrenordnungen Reichsjuſttzichule Meersburg wird eröffnet * Meersburg, 28. Sept. Die hier errichtete neue Schulungsſtätte der Reichsjuſtizverwaltung, die im beſonderen der Ausbildung der Juſtizbeamten dient, wird am 1. Oktober in feierlicher Weiſe durch Staats⸗ ſekretär Reinhardt eröffnet werden. * Seuatspräſident Dr. Ruoff Vizepräſident des Oberlandesgerichts Karlsruhe * Karlsruhe, 28. Sept. Der Reichsminiſter der Juſtiz hat dem Senatspräſidenten Dr. Ruoff die Stelle des Vizepräſidenten beim Oberlandesgericht Karlsruhe übertragen. Dr. Rouff wurde damit all⸗ gemein Stellvertreter des Oberlandesgerichtspräſi⸗ denten Reinle. Der Präſidialleitung des Oberlan⸗ desgerichts gehört er ſeit langem an. Am 30. Januar d. J. hatte ihn der Führer und Reichskanzler zum Senatspräſidenten ernannt. Güterzugunfall auf der Schwarzwalobahn * Karlsruhe, 27. Sept. Samstag vormittag gegen 9 Uhr entgleiſten auf der Schwarzwaldbahn zwiſchen Geiſingen und Hintſchingen infolge Achſenbruchs die drei Schlußwagen eines Güterzuges. Die Wagen wurden noch bis zum Bahnhof Hintſchingen mitge⸗ ſchleppt. Es trat eine zeitweiſe Unterbrechung des Perſonenverkehrs ein, der ͤͤurch Umſteigen über Kraftwagen aufrecht erhalten wurde. Die direkten Züge wurden umgeleitet. Um 14 Uhr war das Gleis Säckingen—Villingen und damit der Durch⸗ gangsverkehr wieder frei. Blick auf die Spargelſtadt Freikorpskämpfer werden geehrt * Schwetzingen, 28. September. In einer ſchlichten Feierſtunde nahm am Mitt⸗ woch abend im„Weißen Schwan“ der Kreisver⸗ bandsvorſitzende des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“ die Ehrung von 6 Freikorpskämpfern vor. Er überreichte ihnen die vom Führer und Reichskanzler verliehene Ehrenurkunde als Dank und Anerkennung für die in ſchweren Zeiten dem Vaterlande geleiſtete opferwillige Einſatzbereitſchaft. Dieſe erhielten die Kameraden Peter Junk, Georg Eichhorn, Fritz Peters, Alfred Schweinhardt, alle von Schwetzingen, ſowie Willy Berlinghof, Plank⸗ ſtadt, und Paul Günther, Hockenheim. Was gibt es Neues in Plankſtabt? * Plankſtadt, 28. Sept. Dieſer Tage fand im hie⸗ ſigen Rathaus eine ſchlichte Feier ſtatt. Rat⸗ ſchreiber und Grundbuchhilfsbeamter Jakob Neidig konnte auf ein 40jähriges Dienſt jubiläum zurückblicken. Aus dieſem Anlaß überreichte Bürger⸗ meiſter Valentin Treiber in Anweſenheit der Be⸗ amten und Angeſtellten des Rathauſes dem Jubilar eine vom Staatsminiſterium verliehene Ehren⸗ urkunde. Die Gemeinde ſchloß ſich den Glückwün⸗ ſchen an aund überveichte in Anbetracht oͤer beſonderen Verdienſte ein Geſchenk, u. a. in Form einer Koͤc⸗ Fahrt nach München. Am Samstagabend ſand im Gaſthaus„Zur Sonne“ eine Verſammlung der Ortsbauernſchaft und der Ta bakfachſchaft ſtatt. Der Ortsbauern⸗ führer gab bekannt, daß zum Erntedankfeſt am kom⸗ menden Sonntag die Ortsbauernſchaft einen Spendewagen nach Mannheim entſendet und einen Feſtwagen zur Erntedankveranſtaltung in Eöͤingen vorbereitet. Die Bauernſchaſt wird ſich in Edingen vollzählig beteiligen. Tabakfach⸗ ſchaftsführer Erkenbrecht gab die Wiegeſcheine an die Tabakpflanzer aus und erſtattete Bericht über die am Freitagvormittag im Falkenſaale zu Schwet⸗ zingen ſtattgefundene Grumpenverkaufsſitzung. * Hockenheim, W. Sept. Die Stadtgemeinde führt im Zuge der Entwäſſerung im Allmend⸗ mörſch des vergangenen Jahres nun den Umbruch der Flächen im Marlach vechts und links vom Hö⸗ ferweg, Schwarzteich und Vorderblatt durch.— Einer der älteſten Einwohner Hockenheims, Herr Jakob Eichhorn, Schuldiener i.., konnte ſeinen 87. Geburtstag feiern. Dem Jubilar gingen viele Glückwünſche zu. Reilingens Horſt⸗Weſſel-Haus eingeweiht * Reilingen, 28. Sept. Zu einer Großkundgebung, an der ſich die Politiſchen Leiter von Schwetzingen, Oftersheim, Brühl, Plankſtaöt, Ketſch, Hockenheim, Neulußheim, Altlußheim, ſämtliche NS⸗Formationen ſowie die ganze Bevölkerung von Reilingen beteilig⸗ ten, geſtaltete ſich die Ein weihung des neuen Parteihauſes. Die frühere evangeliſche Klein⸗ kinderſchule wurde ſtilvoll zu einem modernen Par⸗ teiheim umgebaut, das ein Hoheitsadler ziert. Der Gemeinderat hatte in einer feierlichen Sitzung be⸗ ſchloſſen, dem Heim den Namen Horſt Weſſels zu ge⸗ ben. Nach einem großen Aufmarſch der Formationen unter Führung von SA⸗Sturmführer Weißbrooͤt be⸗ gann der Weiheakt mit dem Fahneneinmarſch und der Flaggenhiſſung. Ortsgruppenleiter Eichhorn be⸗ grüßte beſonders den von Mannheim ſcheidenden Kreisleiter Dr. Roth, der eine zündende Anſprache hielt und das Parteiheim ſeiner Beſtimmung über⸗ gab. Inm Anſchluß davan fand ein Vorbeimarſch vor dem Kreisleiter ſtatt. der Korporationen bringt der neue Grundſatz, daß üble Nachreden, Formbeleidigungen und Verfehlun⸗ gen im Rauſchzuſtand oder auf Grund charakter⸗ licher Minderwertigkeit in Zukunft nicht mehr Ge⸗ genſtand eines Ehrenverfahrens ſein können, ſon⸗ dern diſziplinariſch geahndet werden. Die neue Zweikampfordnung ſieht die Sprung⸗ menſur vor bei einer Kampfbahn von 14:2 m. Die Befugniſſe der Sekundanten wurden zugunſten des Kampfleiters ſtark eingeſchränkt. Die Durchführung des Diſziplinar⸗ verfahrens im Einzelfalle behandelte der Ab⸗ teilungsleiter für Diſziplinarſachen in der Reichs⸗ ſtudentenführung, Dr. Kreppel. Dem Ausſpruch der Strafe muß eine Angabe der Gründe folgen. Die Strafe wird in eine beſondere Strafliſte eingetra⸗ gen, die zu den Perſonalakten des Beſchuldigten kommt. Zum Schluß der Tagung ergriff der Reichsſtu⸗ dentenführer noch einmal das Wort. Er verpflich⸗ tete dann im Namen der Bewegung die verſammel⸗ ten Ehrenrichter und Unterſuchungsführer feierlich, aus nationalſozialiſtiſchem Geiſt heraus ihr Amt ge⸗ recht und hart zu führen und ſo mitzuhelfen am Neuaufbau des deutſchen Studententums. Inſtitut für Kommunalwiſſenſchaft in Freiburg Feierliche Eröffnung am 6. November * Freiburg i. Br., 27. Sept. Nach Vollendung der Aufſtockung des neuen Kollegiengebäudes der Univerſität wurde der Plan gefaßt, ein Inſtitut für Kommunalwiſſenſchaft für Forſchung und Lehre ein⸗ zurichten. Inzwiſchen ſind die Vorbereitungen ge⸗ troffen worden, ſo daß das Inſtitut mit Beginn des Winterſemeſters eröffnet werden kann. ſtitut, das Univerſitätsprofeſſor Dr. Maunz leiten wird, umfaßt eine Arbeitsgemeinſchaft von Theore⸗ tikern und Praktikern des Kommunalweſens(Kom⸗ munalwirtſchaft, Gemeinderecht uſw. zu wiſſenſchaft⸗ licher Arbeit und Lehre im Rahmen der Univerſität. Oeffentliche Belobigung * Neulußheim, 27. Sept. Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach hat dem Former Ernſt Gottfried in Neulußheim eine öffentliche Belobigung ausgeſprochen. Gott⸗ fried hat am 6. Mai 1937 bei dem Verſuch, zwei im Rhein unterhalb der Speyerer Schiffsbrücke verun⸗ glückte Paddler vom Tode des Ertrinkens zu ret⸗ ten, entſchloſſen und mutig gehandelt. * Gengenbach, 24. Sept. Auf einer Reiſe durch Deutſchland beſuchte kürzlich der britiſche Major G. W. Williams mit ſeiner Gattin das hieſige Ehrenmal für die Gefallenen des ehemaligen Inf.⸗ Regts. 470. Dieſes deutſche Regiment lag während der Tankſchlacht von Cambrai der damaligen For⸗ mation des Majors gegenüber. In ehrendem Ge⸗ denken legte der ritterliche Gegner am Denkmal ein wundervolles Blumengebinde nieder. Major Wil⸗ liams ſprach voller Hochachtung über das todes⸗ mutige Verhalten des Inf.⸗Regts. 470 in jener Schlacht, und verſprach, im nächſten Jahr den Beſuch zu wiederholen. * Sinsheim a. d. Elſ., 27. Sept. Zu einer Ein⸗ fatzübung hatten ſich am Samstag und Sonntag ſämtliche Standarten⸗ und Sturmbannführer der SA⸗Brigade 153 Heidelberg mit ihren Adjutanten in Sinsheim eingefunden. Die Uebung wurde am Samstagnachmittag mit einer dienſtlichen Beſprechung eingeleitet, der ſich am Abend ein Ka⸗ meradſchaftsabend zuſammen mit dem Standort Sinsheim der SA anſchloß. Die eigentliche Einſatz⸗ übung wurde am Sonntagvormittag durchgeführt und gegen mittag abgeſchloſſen. Aus der Pfalz „Die ſchlagkräftigſte Feuerwehr der Pfalz“ Herbſtſchlußübung in Frankenthal * Fraukenthal, 27. Sept. In Anweſenheit des Kreisbranddirektors der Pfalz, Müller⸗Pirmaſens, und namhafter Gäſte aus Heſſen, Baden und der Pfalz, fand am Samstag die Herbſtſchluß⸗ ütbung der acht Frankenthaler Feuerwehren ſtatt, an der einſchließlich der Sanitätskolonne 200 Mann mit den Geräten teilnahmen. Nach den allgemeinen Exerzier⸗ und Schulübungen fand eine Großangriffs⸗ übung gegen einen Häuſerblock ſtatt, wobei angenom⸗ men wurde, daß acht mehrgeſchöſſige Wohngebäude ein Opfer der Flammen geworden ſeien. Es galt, euterſt Menſchen aus der Gefahr zu retten und dann das Feuer zu lokaliſieren und abzulöſchen. In der Kritik bezeichnete der Kreisbranddirektor die Weh⸗ ren von Bezirk und Stadt Frankenthal als die ſchlagkräftigſten und zuperläſſigſten des ganzen pfälziſchen Kreisgebiets eine ehrende Anerkennung, der ſie ſich nach wie vor freuen können. Silbernes Ehejubiläum * Altrip, 28. Sept. Heute feiern die Eheleute Ludwig Hochlehnert und Anna, geb. Jacob, ihr ſilbernes Ehejubiläum. Die Jubilare er⸗ freuen ſich beſter Geſundheit. Wir gratulieren! —— Das In⸗ — — HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-zEITUNG Dienstag, 28. September 1937 In dͤer Sondernummer der„Deutſchen Spar⸗ kaſſenzeitung“, die zur Eſſener Tagung am 29. Sep⸗ tember erſcheint, ergreift Landgerichtsrat Dr. Fa⸗ bricius vom Reichswirtſchaftsminiſterium dͤas Wort, um ſich über die Vereinheitlichung des Sparkaſſen⸗ rechts auszulaſſen. Den Ausführungen entnehmen wir folgende Stellen: Die Ausrichtung des politiſchen Willens auf das eine Ziel des Dienſtes am deutſchen Volke macht es möglich, die klare Herausarbeitung der Grundvor⸗ ausſetzungen des dͤeutſchen Sparkaſſenrechtsweſens— mit dem Ziel eines künftigen Reichsſparkaſſengeſetzes — wirklich in die Hand zu nehmen. Es beſteht kein Zweifel, daß hierbei die Geſtaltung des Sparkaſſen⸗ weſens, ebenſo wie die Neuoroͤnung jedes anderen Rechtsgebietes, nicht für ſich behandelt werden darf, ſondern nur als Teilſtück des allgemeinen Neuauf⸗ —9 des deutſchen Lebens und der deutſchen Wirt⸗ aft. Drei Gebiete ſind es insbeſondere, an deren Ent⸗ wicklung das Sparkaſſenweſen teilnimmt; die Neu⸗ geſtaltung des Reichs auf oͤem Unterbau der gemeind⸗ lichen Selbſtverwaltung, die Schaffung einer wirt⸗ ſchaftlichen Selbſtyerwaltung und die ſtaatliche Neu⸗ ordnung des Kreditweſens. Jedem der drei Bereiche gehören die Sparkaſſen in einer Weiſe zu. Nicht ein Kompromiß, ſondern nur eine aus der Erkenntnis der Eigentümlichkeiten und der weſentlichen Aufgaben der Sparkaſſen gewonnene Syntheſe wird ihnen die richtige Einoroͤnung in den Geſamtaufbau des Rei⸗ ches geben können. Nicht im Bereich des eigentlichen Sparkaſſenrechts hat demgemäß die Vereinheitlichung des Sparkaſſenweſens ſeit dem Jahre 1933 ihre hauptſächlichſten Fortſchritte gemacht, ſondern durch den Erlaß der Grundgeſetze des Gemeinderechts, der Wirtſchaftsorganiſation und des Kreditweſens. Ergänzungen für das beſondere Gebiet der Spar⸗ kaſſen brachten zu dem Reichsgeſetz über das Kredit⸗ weſen insbeſondere die Erlaſſe des Reichswirtſchafts⸗ miniſters über die Jahresabſchlüſſe der Sparkaſſen und die Sparkaſſenſtatiſtik. Zur Verordnung über die wirtſchaftliche Selbſtverwaltung erging der Er⸗ laß desſelben Miniſters über die Prüfung der Spar⸗ kaſſen, der eines der bedeutendſten Aufgabengebiete der Sparkaſſen und Giroverbände weitgehend verein⸗ heitlichte. Zur Anpaſſung an das neue Gemeinde⸗ recht erging in Preußen eine Veroröͤnung vom 19. November 1934, deren Grundſätze auch in dem Spar⸗ kaſſenrecht der übrigen deutſchen Länder Eingang fanden. Während hiermit für die Sparkaſſen die Form ihrer Organiſation geſetzlich beſtimmt war, wurde im ſogenannten Mittelbau der Sparkaſſenorganiſation, bei den letwa für den Bezirk größerer deutſcher Län⸗ der oder preußiſche Provinzen errichteten) Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbänden und den(die Liquiditäts⸗ reſerven der Sparkaſſen verwaltenden) Girozentra⸗ len die richlige Einoroͤnung in den Geſamtaufbau der kommunalen Selbſtverwaltung, der wirtſchaftlichen Selbſtverwaltung und des Aufbaues des Kreoͤitge⸗ wepbes von Fall zu Fall in Angriff genommen und erſt z. T. ͤͤurchgeführt.— Während die Träger der Banken die allgemeinen Richtlinien geben, wird das Bankgeſchäft im einzelnen dͤurch unabhängige Or⸗ gane der Bank verwaltet, die— unter Mitwirkung von Vertrauensleuten der örtlichen Wirtſchaft— die Verantwortung für die Sicherheit und bankmäßige Richtigkeit der Geldanlagen tragen. Wie hier eine Syntheſe zwiſchen oͤen Erforder⸗ niſſen des Kreditweſens und der Notwendigkeit eines einheitlichen Einſatzes aller Mittel der ſtaatlichen Führung gefunden wurde, ſo iſt bei der Neugeſtal⸗ tung der Sparkaſſen⸗ und Giroverbände(insbeſon⸗ dͤere bei der Anfang 1937 erfolgten Feſtſetzung neuer Satzungen für die Verbände in öͤer Oſtmark und Schleswig⸗Holſtein) eine Form gewählt worden, die den Verbänden die Wahrnehmung aller Aufgaben einer Gliederung der gewerblichen Wirtſchaft ge⸗ ſtattet, aber gleichzeitig eine enge Zuſammenarbeit der Sparkaſſenfachleute mit geeigneten Kräften der gemeindlichen Selbſtverwaltung gewährleiſtet. Für die Sparkaſſen ſelbſt ſteht die Form der Or⸗ ganiſation ſeit den Geſetzen der Jahre 1931—35 in den Grundzügen feſt. Auch hier iſt es gelungen, die Stellung der Sparkaſſen zur gemeindlichen Selbſt⸗ verwaltung mit dͤen Folgerungen in Einklang zu bringen, die ſich aus der Eigenſchaft der Sparkaſſen als Glieder der gewerblichen Wirtſchaft und als Kre⸗ ditinſtitute ergeben. Wie die ſtaatliche Regelung des Kreditweſens und der Zuſammenſchluß der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft nur das Ziel verfolgen, die an⸗ geſchloſſenen Betriebe innerlich zu ſtärken, ſo wird es Die vereinheiſlichung des Sparkassenrechis Von Landgerichtsrat Dr. Fabricius, Reichs⸗ und Preußiſches Wirtſchaftsminiſterium zu tragen haben. Hierin ſtimmen auch die Spar⸗ auch für die Verbundenheit der Sparkaſſen mit ihren Errichtungsgemeinden letzten Endes entſcheidend ſein, daß die Sparkaſſen wirtſchaftlich geſund und mit ſo reichlichem Eigenvermögen ausgeſtattet ſind, daß ſie zugleich der Gemeinde bei der Durchführung ihrer gemeinnützigen Aufgaben eine wertvolle Hilfe ſein können. Die oberſte Verantwortung für die Er⸗ füllung ihrer eigenen gemeinnützigen Aufgaben und für die Sicherheit und Flüſſigkeit ihrer Anlagen wer⸗ den jedoch immer die eigenen Organe der Sparkaſſen kaſſenrechte aller dͤeutſchen Länder überein. Aus dieſem Gedanken heraus, daß die Verant⸗ wortlichkeit für die Verwaltung und für die richtige Autswahl der die Verwaltung führenden Perſonen ſich nicht voneinander trennen laſſen, iſt in Württem⸗ berg, Baden und Heſſen dem unter Vorſitz des Lei⸗ ters des Gewährverbandes(bzw. in Württemberg dem von ihm nach dem Führerprinzip geleiteten) Verwaltungsrat der Sparkaſſe auch die Beſtellung der Beamten und Angeſtellten übertragen worden. Die Beſtellung der Mitglieder des Vorſtandes(Ver⸗ waltungsrats) liegt in den einzelnen Ländern teils ganz, teils für die Mehrzahl der Mitglieder bei dem überall den Vorſitz im Vorſtand(Verwaltungsrat) führenden Landrat oder Bürgermeiſter. Durch ſtrenge Erforderniſſe hinſichtlich der Auswahl geeigneter, in ihrem Urteil unabhängiger Perſönlichkeiten ſind hier⸗ bei allerdings oͤͤem Ermeſſen des Leiters des Ge⸗ währverbandes beſtimmte Grenzen geſetzt. Gewiſſe Neugeſtaltungen werden ſich auch einzelne odͤer nicht von gemeindlichen Körperſchaften, ſondern in den Formen des Privatrechts gegründeten Spar⸗ kaſſen gefallen laſſen müſſen, insbeſondere(ſoweit dies nicht ſchon der Fall iſt) durch eine Stellung un⸗ ter Staatsaufſicht, durch Angleichung ihres Geſchäfts⸗ kreiſes an die Muſterſatzung für gemeindliche Spar⸗ kaſſen und durch Einordoͤnung in die bezirklichen Gliederungen der Wirtſchaftsgruppe Sparkaſſen.— Als Muſter könnte hierbei z. B. die neue Satzung der Frankfurter Sparkaſſe von 1822 dienen, oie ſich — bei aller Wahrung der Eigenart der Sparkaſſe in organiſatoriſcher Hinſicht— eng an die für gemeind⸗ liche Sparkaſſen erlaſſene preußiſche Muſterſatzung vom 26. Auguſt 1932 angelehnt, aber in zahlreichen Punkten die inzwiſchen eingetretene Rechtsentwick⸗ lung berückſichtigt, zweckmäßige Vorſchriften aus außerpreußiſchen Ländern(3. B. aus dem bayeri⸗ ſchen Sparkaſſenrecht) übernimmt, gewiſſe Unklar⸗ heiten der preußiſchen Muſterſatzung dͤurch eine ver⸗ änderte Faſſung vermeidet und damit— über den Bereich der privaten Sparkaſſen hinaus— bereits einen Beitrag zu dem künftigen Reichsſparkaſſen⸗ geſetz liefert. Wann der Augenblick für den Erlaß eines ſolchen Reichsſparkaſſengeſetzes und die Uebernahme der Sparkaſſenauſſicht in den außerpreußiſchen Ländern durch den Reichswirtſchaftsminiſter gekommen ſein wird, ſteht noch dahin. Vielleicht wird zunächſt die Regelung des Rechtes der Gemeindeverbände und die Ausfüllung verſchiedener Rahmenbeſtimmungen des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen abzuwarten ſein. Der Idee nach wegweiſend wird allerdings auch für das kommende Reichsſparkaſſengeſetz noch das preußiſche„Sparkaſſenreglement“ vom Jahre 1838 ſein können, das Ende des kommenden Jahres auf eine 100jährige Geltungsdauer zurückſieht Es ent⸗ hält bereits die Grundgedanken des deutſchen Spar⸗ kaſſenweſens, die heute noch bei allen Sparkaſſen ſo lebendig ſind, daß die Einführung eines Reichsſpar⸗ kaſſengeſetzes faſt unmerklich vonſtatten gehen und nur einen neuen Rahmen geben wird für den ſeit 100 Jahren lebendigen deutſchen Sparkaſſengedanken. Abschlüsse im Felien-Konzern Die zum Felten⸗Konzern gehörende Felten u. Guille⸗ aume Carlswerk Eiſen und Stahl AG, Köln⸗Mülheim, weiſt für das am 30. Juni 1937 beendete Geſchäftsjahr einen Rohertrag von 16,13(14,47) Mill./ und bei 1,10 (1,22) Mill./ Abſchreibungen einen Reingewinn von 1323 084(1 263 991)/ einſchl. 105 139(45 758)/ Vortrag aus. Die Dividende beträgt wiederum 6 v. H. auf 18 Mil⸗ lionen/ AK. Die günſtige Umſatzentwicklung hat ſich laut Bericht weiter fortgeſetzt, es war eine Vermehrung des Verſandes um 5 v. H. gegenüber dem Vorjahre zu ver⸗ zeichnen. Aus der Bilanz lin Mill. //): Forderungen 11,47(8,25), Verbindlichkeiten 2,54(1,59), Rückſtellungen. 9,28(2,06), Werkserneuerungsfonds 0,80(0,40) Mill. J. Die Walzwerke AG vorm. E. Boecking u. Co., Köln⸗ Mülheim, verzeichnet einen Rohertraa von 2,39(2,30) Mil⸗ lionen 4. Bei faſt unverändert 0,12 Mill./ Abſchrei⸗ bungen verbleibt ein Gewinn von 205 276(205 576)/ ein⸗ ſchließlich 25 576(40 771) Vortrag, woraus auf 3,0 Mill. Mark AK wieder 6 v. H. Dividende verteilt werden. Aus der Bilanz(in Mill.): Forderungen 2,48(2,26), Ver⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung erneuerungsfonds 0,20(0,10) Mill./ Die dritte Tochtergeſellſchaft, die F. u. G. Eſchweiler Draht AG, Köln⸗Mülheim, hat im Berichtsjahr einen Umſatzrückgang aufzuweiſen, ſo daß der Rohertrag auf 0,79(1,11) Mill./ zurückging. Andererſeits ſtiegen jedoch die außerordentlichen Erträge auf 0,16(0,06) Mill. /, ſo daß bei 3003(17839)/ Abſchreibungen einſchließl. 26 110 (24 076)/ Vortrag ein Reingewinn von 27 730(26 110)%¼ verbleibt, der wieder auf neue Rechnung übernommen wird. Aus der Bilanz(in Mill.): Forderungen 2,11 (2,15), Verbindlichkeiten 1,51(1,62), Rückſtellungen 0,27 (0,16) Mill. /. In den erſten Monaten des neuen Ge⸗ iſt eine Beſſerung in der Abſatzlage einge⸗ reten. bindlichkeiten 0,47(0,30), Rückſtellungen 0,22(0,18), Werks⸗ * Die größte Reichsbetriebsgemeinſchaft gibt Rechen⸗ ſchaft. Vom 30. September bis 4. Oktober d. J. hält die mit 19 432 Betrieben und 2,54 Mill. Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern größte Reichsbetriebsgemeinſchaft der DAc,„Eiſen und Metall“, in Duisburg ihre 2. Reichstagung ab. „Waggonfabrik Raſtatt AG, Raſtakt.— Beſſerer Ge⸗ ſchäftsgang. Bei der Neufeſtſetzung der Quoten durch die Deutſche Wiggonbauvereinigung hat die Geſellſchaft die ſchon vorher beſchloſſene e Anteils enoͤgül⸗ tig zugeſprochen erhalten. Dieſe Aufbeſſerung kommt der Geſellſchaft infolge erhöhter Auftragszuteilung der Reichs⸗ bahn nunmehr ſtörker zuſtatten. In den bisher abgelau⸗ fenen Monaten des Geſchäftsjahres liegt eine beſſere B⸗ ſchäftigung vor. Die finanzielle Auswirkung Hürfte je⸗ doch im weſentlichen ſich erſt im nächſten Jahre nach Nb⸗ lieferung der Aufträge ergeben. Unter dem üblichen Vor⸗ behalt wird damit gerechnet, daß wiederum ohne Verluſt in 1937 gearbeitet werden kann. An eine Neuordnung des Kapitals werde nicht gedacht, da zuſätzliche Mittel zur Bewältigung des Aufftragsbeſtandes nicht erforderlich ſeien. Die Geſellſchaft hat bekanntlich noch einen größeren Verluſtvortrag zu beſeitigen. * Trierer Walzwerk AG, Trier. Der Berliner Aus⸗ ſchuß für Geſchäfte in amtlich nicht notierten Werten teilt mit, daß er die Einbeziehung der Aktien dͤer Trierer Walz⸗ werk AG, Trier, in ſeinen Tätigkeitsbereich ab 1. Oktober 1937 zurückgenommen hat, weil ſich die Aktien nahezu voll⸗ ſtändig in feſten Händen befinden. * Aſtrawerke AG, Chemnitz. Die o. HV der Aſtra⸗ werke AG, Chemnitz, genehmigte einſtimmig den bekann⸗ ten Abſchluß für 1936⸗37 mit wieder 10 v. H. Dividende auf die Stamm⸗ und 12 v. H. Dividende guf die Vorzugs⸗ aktien. Der ſeit 16 Jahren dem AR angehörende bis⸗ herige AR⸗Vorſitzende Rechtsanwalt Hermann Freigang, Chemnitz, ſcheidet aus ſeinem Amte aus. An ſeine Stelle wurde Bankdirektor Alfred Reich, Chemnitz, in den AR gewählt. Ueber den gegenwärtigen Geſchöftsgang wurde mitgeteilt, daß das Werk nach wie vor ſtark beſchäftigt iſt. Der bisherige Auftragseingang allein ſichere eine Beſchäf⸗ tigung für ein volles Jahr. Die Gefolgſchaft iſt neuer⸗ dings wieoer vergrößert worden. * Der erſte Abſchluß der Hanſa⸗Lloyd⸗Goliath⸗Werke AG, Bremen. Die Hanſa⸗Lloyö⸗ und Goliath⸗Werke Borg⸗ ward u. Tecklenborg, die unter der Firma„Hanſa⸗Lloyd⸗ Goliath⸗Werke AG“, in eine AG umgewandelt worden iſt, legt nunmehr ihren erſten Abſchluß vor, der den Zeitraum vom 1. Mai bis 31. Dezember 1936 umfaßt. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung weiſt einen Rohertrag von 13,87 Mill. Mark aus, zu dem 0,40 Mill./ ſonſtige Erträge, 0,28 Mill./ Zinſen und 0,03 Mill./ außerordentliche Erträge getreten ſind. Hiervon erforderten Löhne und Gehälter 6,42 Mill. ſoziale Abgaben 0,47, Beſitzſteuern 0,20 und ſonſtige Aufwendungen 4,49 Mill. /, ſo ͤaß nach Vornahme von 2,72 Mill./ Anlugeabſchreibungen und 0,03 Mill.% anderen Abſchreibungen und Wertberichtigungen ein Reingewinn von 264119/ verbleibt, über deſſen Ver⸗ wendung in der im Reichsanzeiger erfolgten Veröffent⸗ lichung keine Angaben gemacht werden. In der Bilanz er⸗ ſcheinen bei 5 Mill./ AK Rückſtellungen mit 0,63 Mill. /, Wertberichtigungen mit 0,02 Mill./ und die geſamten Verbindlichkeiten mit 8,19 Mill. /. Der letztere Poſten enthält u. a. 0,24 Mill./ Hypotheken, 5,57 Mill.„ Waren⸗ verbindlichkeiten,.03 Akzepte, 0,82 Bankverbindlichkeiten und 0,50 ſonſtige Verbinoͤlichkeiten. Auf der anderen Seite iſt das Umlaufsvermögen mit 13,01 Mill./ ein⸗ geſetzt, unter dem 7,75 Mill. Vorräte, 0,01 Mill. Wert⸗ papiere, 2,76 Warenforderungen, 0,51 Konzernforderungen, 0,20 ſonſtige Forderungen und u. a. 1,65 Mill./ Wechſel erſcheinen. Das Anlagevermögen iſt mit 1,09 Mill./ bewertet. * Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 22. September auf 106,2(1913 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche(106,3) wenig verändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen lau⸗ ten Agrarſtofſe 105,5(unv.), Kolonialworen 96,8(unv.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 95,4(— 0,2 v..) und induſtrielle Fertigwaren 125,7(+ 0,1 v..). Waren und Märkte Vermahlungsquoten für Oktober Nach einer Bekanntmachung der WB der Roggen⸗ und Weizenmühlen wird die Verarbeitungsquote für den Mo⸗ nat Oktober 1937 für die Mühlen, die ein Grundkontigent von mehr als insgeſomt 500 Tonnen Roggen und Weizen haben, auf 7 v. H. des Roggengrundkontigents und 8 v. H. des Weizengrundkontingents feſtgeſetzt. Den Mühlen, die ein Grunokontingent bis einſchl. ins⸗ geſamt 500 Tonnen Roggen und Weizen haben, wurden für die drei Monate September, Oktober und November 1937 27 v. H. des Roggengrundkontingents und 9) v. H. des Weizengrundkontigents zur Verarbeitung freigegeben; die Aufteilung dieſer Vermahlungsquoten auf die einzelnen Monate bleibt den Mühlen überlaſſen. Für Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als 500 Tonnen Roggen und Weizen insgeſamt haben und denen auf Antrag Vier⸗ teljahresquoten bewilligt worden ſind, wurden für die drei Monate September, Oktober und November 1937 20 v. H. des Roggengrundkontingents und 55 v. H. des Weizen⸗ grundkontingents zur Vermahlung freigegeben. Ausnahmetarif 1 B 75 für Holzwolle Mit Gültigkeit vom 16. September 1037 ab iſt der Gel⸗ tungsbereich dieſes Tarifs hinſichtlich oͤer Empfangsbahn⸗ höſe erheblich erweitert worden. Er gilt jetzt von Cham MHittag-Ausgabe Nr. 447 Rhein-Miainische Abendbörse Freundlich In Fortſetzung dͤer Schlußtendenz war auch die Abend⸗ börſe freundlich geſtimmt, allerdings erreichte die Umſatz⸗ tätigkeit kein größeres Ausmaß. Da der Ultimo für die Börſe praktiſch überwunden iſt, erfolgten ſeitens der Ku⸗ liſſe kleine Käufe, ſo öͤaß gegenüber dem Berliner Schluß zumeiſt leichte Erhöhungen eintraten. IG Farben ge⸗ wannen bei etwas größerem Umſatz v. H. auf 163,50, wobei die Intereſſenverſtörkung an der Metallgeſellſchaft beachtet wurde. Sonſt notierten noch Buderus mit 125,75 (125), und Schuckert mit 170,75(170). Montmaktien waren auf Schlußbaſis gefragt. Der Rentenmarkt lag dagegen ſtill, man nannte Kommunalumſchuldung mit 94,75. Im Verlaufe verſtärkte ſich die freundliche Stimmung, während die Umſätze nicht ſehr lebhaft waren und ſich nur auf Spezialpapiere beſchränkten. Weiter erhöht ligen JG Farben auf 163,75, auch ſonſt überwogen gegen den Berliner Schluß Beſſerungen von—4 v. H. Am Einheitsmarkt ſetzten Faber und Schleicher ihre Aufwärtsbewegung auf 127(124) fort. Das Rentengeſchäft war bis zum Schluß ohne Bedeutung. (Oberpf.) Clausthal⸗Zellerfeld, Illertiſſen und Lüneburg nach allen Bahnhöfen der Deutſchen Reichsbahn und den Bahnhöfen folgender Privatbahnen: Nebenbahn Achern— Ottenhöfen, Albtalbahn, Nebenbahn Biberach— Oberhar⸗ mersbach, Nebenbahn Bruchſal— Hilsbach— Menzingen, Bühlertalbahn, Eutin⸗Lübecker⸗Eiſenbahn, Nebenbahn Hal⸗ tingen— Kandern, Köln⸗Bonner Eiſenbahnen AG, Kre⸗ felder Eiſenbahn, Nebenbahn Krozingen— Münſtertal— Sulzburg, Lübeck⸗Büchener Eiſenbahn, Mannheim⸗Wein⸗ heim⸗Heidelberg⸗Mannheimer Nebenbahn, Nebenbahn Möck⸗ mühl— Dörzbach(Jagſttalbahn), Nebenbahn Neckarbiſchofs⸗ heim— Hüffenhardt, Nebenbahn Oberſchefflenz— Billig⸗ heim, Nebenbahn Orſchweier— Ettenheimmünſter, Schaft⸗ lach— Gmund— Tegernſee Eiſenbahn AG, Vorwohle⸗ Emmenthaler Eiſenbahn, Nebenbahn Wiesloch— Meckes⸗ heim— Waldangelloch. Mannheimer Geireidegroßmarki OMannheim, 27. September. Die Anlieferungen von Weizen haben in den letzten Tagen etwas nachgelaſſen; Kleinigkeiten kommen zwar noch immer aus der badiſchen und heſſiſchen Umgebung heran, doch fallen dieſe für die Geſamtverſorgung kaum ins Gewicht. Norddeutſcher Roggen war eher erhältlich, doch beſtand bei den Mühlen kaum Aufnahmeneigung. In Braugerſte ſind die Anlieferungen etwas geringer geworden. Induſtriegerſte war bis auf kleine noroͤdeutſche Partien nicht zu haben. Badiſcher In⸗ duſtriehafer fand weiter Abnehmer. Weizenmehl blieb in den hellen Typen gut gefragt, während Type 1050 vernach⸗ läſſigt wird. Roggenmehl ſtill. Futtermittel meiſt gefragb. E Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Sept.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. p. 100 Kilo) per Sept. 7,70; Nov. 7, U; Jan. 7,87%, März 7,95.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo) per Sept. 112,50; Nov. 107,75; Jan. 108,50; März 140,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Sept.(37) 482; Okt. 482; Nov. 485; Dez. 488; Jan.(88) 492, Febr. 495; März 498, April 501; Mai 504; Juni 506; Juli 508; Auguſt 510; Sept. 512; Okt. 514; Dez. 516; Jan.(89) 518; März 520; Mai 523, Tendenz kaum ſtetig. Leinölnotierungen vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Sept. 1376; Leinſaat Klk. per Sept.⸗Okt. 15/; Bombay per Sept.⸗Okt. 1576; Leinſartöl loko 30,9; dto. per Okt. 29,10½; per Jan.⸗April 2,6; Baumwoll⸗Oel ägypt. 2,65 Baumwoll St. ägypt. per Sept. 6⅜66. Neuyork: Terp. 30,75; Savannah: Tevp. B,50—26. Geld- und Devisenmarki Paris, 27. Kepfember Cchluß emilich). London 144 48 f Spanien. er Kopechagen... Wien 511.— Reuyo 29.16¼ italien 153.55 KHoiland 16.16— Berlin 11730 Belgien 491.— Schweie 669,75 Siodcholm 747.— J Warscha 456,— London, 27. Sepiember Gehluh emilich) Heuyo. 495,22J Kopenbagen] 22.40-—+, Mostan 5* Schanba 1/½41 Honiresl 495.25 Siochoim 19,89/ Fumäalen 678.— Vokobam:)07 Imsterdem895,75 Oslo 19.90/] Konstanfin. 618.— Australien 125,.— Pis 68 sszbon 119,48 L Ahen 54050 feriko 18.— Brüstel 29,41¼½ Heisingfors 228,18 ien 25,51 Honievides 28.— ſtalien 94.10— prag 142.25 Marschau 25.20 LViparais 128.0 Berlin 12.34/ J Budapest 28,— Buenos Aires] 16,— Sbenos Schweiz 21.56% Belgrad 216.— io de Jau..— auf Lon don 16,40 Sponlen ISoiie 400.— HHonxkong 1/262 Södatrika 100,1 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 27. Sepiember Hupler banca- u. Straits-Linn brieff Geld Frief Celd Ibezahlil Priet, Geld Abezahl, anuar[68.—68.—... 88.00888,00. HüftenrohzuRn. 26. 25.— kebruar 68.— 68.—.. 838,00388,00.. Feinsilber(. p. Eu)).. 41.50388.50 Max eee keiagold(RM. g... 284/ 279 April—*4*. Alt-Platin(Ahfälle) Mai„ e pt, GNr).600.40 Juui 6„6„. e.Techm. reines Pistin —.„e. e Deallyr,(Au. p. gr....65 4,90 ugustt 280 Soplemb 68.—68.— 838,088800 Locof Aulad Oxiober 68.— 68.— 838,00888,00. Aufimon fegulus thüues.(L tu.)72.—72.— cramb. 68.—68.—.. 88.088.00. J Ousckellber(K per flasche) 15.2518.25 Deremb. 168.— 68,— 888,01888,0 I Wolframerz Günes.(in Sh.). 125.0 Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft an der heutigen Börſe war nicht be⸗ ſonders rege. Für Tal wurde nur wenig Raum angenom⸗ men. Ebenſo blieb die Nachfrage für bergwärts gering. Die Talfracht blieb mit 1 ab Ruhrort und.20/ ab Kanal nach Rotterdam und.50/ ab Ruhrort und.704 ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schleppen unver⸗ ändert. Für bergwärts wird nach wie vor.10 4 ab Ruhrort und.30& ab Kanal für Mainz⸗Mannheim be⸗ zahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt 8 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Wa—2 111é 1. S Halt, Maeizhusten und E KindewagenfOual. Schlaf frietzgerel firre- Lüel. Neiserkeit—— ueunne[Eummer men Lta 3 als kleine Brkältungser- Büfett m. Vitrine, direkt aus eigen. Kagcheuſe 9 ll Ura Krarkungen sollten Sie Auſſatz, Krebenz, Werkſtä 1 14. 18 u. 22 4 nicht nebensächlich be⸗ Zu ſehr günſtigen Auszugtiſch,4 Pole S abzugeb. 47500 feine Hetrenschne fdetei Teilzahlungsbedingungen ſter⸗Stühle“ un ab: Sodö berkaufen. An⸗ Hauſer. I. 2. 8. ——————— lösenc hat sich vianhean's Aualitätsmöbel aller Art 05 80 95 REi. 540.-ſuſeben 747 Zu Verkaufen. 1 von Nik. 37.50 an Burgſtraße 17, Unifotmen uur eue Tüppentele Bxonchial-Tee l abbeinels am Suertand r ee einerrbn,. She Nilit 3 ff let(Sronohltis-Tee), Marke Wurzelsepp“ belhaus aln Suezkan Eingang.ampert lappwagen—— Schreibmaſch. 25 llitdreffEteſ vielfack bewährt. Gleich⸗ R. Schüler Komm.⸗Geſ. 1 917 C0.12 N. 13,50, 16.50ll. Muſterlaner. Weg. Wohnas..b. P. Streibert Scitig teun beaf, Wider. mannneim. L 12. 16— rel. 276[fE s. 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TVeViernheim— Tgd. Laudenbach 13:4(:2) Der Neuling aus Laudenbach hat nicht gerade einen guten Start erwiſcht. Unter der Leitung des Mannheimer Bertram gaben ſich zwar die Bergſträßler redlech Mühe, aber ſte kounten doch dieſes erſte Bvieſ in der Bezirksklaſſe nicht ſiegreich geſtalten, Leil diesmal die Heſſenmannſchaft keinen ſchwachen Punkt unues und jeder ſein beſtes gab. Für öie Bierndeimer war dies wec zwei:8⸗Niederlagen der erſte Sieg, dem ſicher vald weitere folgen werden. Tbd. Geraania— T Leutershauſen:8(:4) Die Germanen waren ket sieſer Begegnung vor der Pauſe gar nicht im Bibd, Reſerten ein gerſahrenes Spiel und gaben ſich in der Deckung viele Blogem, ſo daß die wackeren Bergſtrößler, die ſich heuer ſcheinder etwas vor⸗ genommen haben, verhältnismäßig früh dieſen Sieg ſicher⸗ ſtellen konnten. Unter der ſicheren Leitung von Mergenthaler⸗ Oftersheim gibt es zunächſt verteiltes Spiel, bei dem aber die Gäſte im Strafraum viel gefährlicher ſind, während die Stürmer der Germania ſehr matt wirken. Mit:1 geht die erſte Hälfte an Leutersbauſen. Nach der Pauſe gibt ſich ein anderes Bild. Die Mannheimer ſind auf einmal da, aber die Leutershauſener laſſen ſich nicht bange machen. Sie müſſen zwar jetzt um den Sieg kämpfen, ſchaffen aber doch bis zum Schlußpfiff einen:9⸗Erfolg. Tſchaft Käfertal— Tgd. Ziegelhanſen 1026(:4) Rapp⸗Ketſch hatte es nicht gerade leicht, dieſes Spiel ſicher unter Dach und Fach zu bringen. Hart und erbittert wurde um die Punkte gekämpft. Käfertal wollte ungeſchla⸗ gen bleiben, Ziegelhauſen den Anſchluß nicht verpaſſen. Unter dieſem Motto ſtand dieſer Kampf, der ſchnell, ſpan⸗ nend und aufregend verlief. Vor der Pauſe hatte kaum eine Partei etwas mehr vom Spiel und der Ausgang mit 314 entſprach ungefähr dem Spielgeſchehen. Nach der Pauſe entwickelten aber die Platzherren das größere Stehvermögen und erfochten mit 10:6 einen weiteren Sieg, deſſen Aus⸗ maß allerdings dem Spielgeſchehen nicht ganz gerecht wird. Kurpfalz Neckaran— TV 46 10:8 Zu einem Privatſpiel empfing Kurpfalz die Mann⸗ heimer Turner und konnte gegen dieſelben unter der Lei⸗ tung von Egner⸗Mannheim einen knappen Sieg landen, der eigentlich nicht ganz erwartet wurde. Staffel 2: Jahn Weinheim— Tbd. Neulußheim 53(:2) Jahn Weinheim ließ ſich, wie erwartet, auch von den Neulußheimern, die nun die dritte Niederlage hinterein⸗ ander hinnehmen müſſen, nicht aufhalten. Die Gäſte haben aber trotz der Niederlage einen vorzüglichen Eindruck hin⸗ terlaſſen und ſcheinen langſam wieder im Kommen zu ſein. Die ſpäteren Gegner werden wohl nicht ſo leicht zu Punkt⸗ gewinn kommen, wie es bisher gegen Neulußheim der Fall war. Brandenburgs Pokalelf Für das Vorrundenſpiel zum Reichsbundpokal⸗Wett⸗ bewerb hat der Gau Brandenburg, der am 10. Okto⸗ ber im Düſſeldorfer Rheinſtadion auf den Verteidiger Niederrhein trifft, folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Tor: Jahn(Brandenburg Charlottenburg); Vertei⸗ digung: Krauſe(Hertha/Berliner SC), Katzer(Tennis⸗ Boruſſia Berlin); Läuferreihe: Mohr(Tennis⸗Bor. Berlin), Boßmann(Wacker 04 Berlin), Radoatz(Union Oberſchöneweide); Angriff: Schneider 2(Hertha/ Ber⸗ Ziner SC), Weinheimer(Union Oberſchöneweide), Berndt (Tennis⸗Bor. Berlin), Fiſcher(Wacker 04 Berlin), Wilde (Tennis⸗Bor. Berlin). Erſatz: Hallex(Bewag Berlin), Dr. Jaſpers Deutſcher Piſtolenmeiſter Bei der Deutſchen Meiſterſchaft im gebrauchsmäßigen Piſtolenſchießen, die am Sonntag in Zella⸗Mehlis aus⸗ getragen wurde, beteiligte ſich insgeſamt 47 Schützen. Bei der Gen migkeitsprüfung waren fünf Schuß in 30 Sek. auf die 10⸗Ring⸗Mannſcheibe abzugeben, ebenſoviel waren als Fertigkeitsübung abzugeben und die Schnell⸗ feuerübung beſtand aus 6 Schuß innerhalb 9 Sekunden auf 20 Meter Entfernung, wöhrend bei den erſten Uebun⸗ gen die Scheibe 30 Meter entfernt war. Jede Uebung war öreimal zu erledigen, ſo daß insgeſamt 48 Schuß ab⸗ zugeben waren. Ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielte Dr. Jaſpers(Zella⸗Mehlis) mit 457 Ringen von 480 möglichen, der mit dieſer Leiſtung Deutſcher Meiſter wurde. Zweiter wurde ſein Landsmann Hans Funk mit 459 Ringen vor Hans mit 450 Ringen. Vierter wurde Bäumer(Ludwigshafen). Der Olympia⸗ Sieger van Oyen Berlin) konnte nur werden. Deutſchland erreicht 3923 Ringe Dreiländerkampf der Kleinkaliberſchützen Zum fünftenmal wurde in dieſem Johr der Fernländer⸗ kampf der Kleinkaliberſchützen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, England und Deutſchland ausgetragen. Jedesmal konnten bisher die Amerikaner vor England und Deutſchland ſiegreich bleiben. Am Samstag gelang es end⸗ lich den deutſchen Schützen in Wannſee, in Gegenwart je eines Vertreters der amerikoniſchen und engliſchen Bot⸗ ſchaft mit 3028 Ringen von 4000 möaglichen ein ſo gutes Ergebnis zu erzielen, daß Ausſicht beſteht, diesmal auf den zweiten Platz zu kommen, da die höchſte Ringzahl, die die Engländer bisher erreichten, 3014 war. Die Einzel⸗ ergebniſſe der zehn deutſchen Schützen waren: bei 40 Schuß liegend freihändig auf Zehnerringſcheibe aus 50 Meter Entfernung: Schmelcher⸗Berlin 306., Sekus⸗Berlin und Spörer⸗Zella⸗Mehlis ie 394., Sturm⸗Oberndorf und Steigelmann⸗Nürnberg je 393., Gehmann⸗Karlsruhe, Hotopf⸗Hamburg und Frankenhauſer⸗Schuſſenried je 302 Ringe, Mälzer⸗Berlin 390., Theis⸗Berlin 387 Ringe. Nur noch eine Fahne im Sport Nachdem der Reichs⸗ und preußiſche Annenminiſter dem deutſchen Reichsbund für Leibesſübungen in Anerkennung ſeiner volkspolitiſch wertvollen Aufgaben eine Fahne ver⸗ liehen hat, gibt der Reichsſportführer bekannt, daß es dem Stande der Vereinheitlichung des Reichsbundes und dem Zuſtand des inneren kameradſchaftlichen Zuſammenbaltens haben ſie die Fünfter Flints Parzenländer(Dr. Chaub), aller ſeiner Mitglieder eniſoricht, daß nunmehr die Reichsbundfahne ausſchlieflich die Fahne der einzelnen Gemeinlchaften iſt. Er ordnet daher au datz die alten Verelnsfahnen nur noch als Tra⸗ ditionsfahnen bei beſonderen feſtlichen Gelegenheiten zu führen ſind. Jeder Verein aber führt von nun ab als Fahne der Gemeinſchaft die Reichsbundfahne mit einer Göſch. Die Göſch enthält die Gaubezeichnuna und den Namen der Vereinsgemeinſchaft. Auſtin vor Henkel! Pièrre Gillous Tennisrangliſte Nach dem euztiſchen Tennisfachmann Wallis Myers hat nun auch der Frangoſe Pidrre Gillou ſeine Tennis⸗Welt⸗ rangliſte für 198 veroffentlicht. Sie hat folgendes Aus⸗ ſehen: Männer: 1. Donald Budge(USA); 2. G. v. Cramm (Deutſchland); 3. H. W. Auſtin(England); 4. Heinrich Henkel(Deutſchland); 5. Riggs(USA); 6. Fred Parker (USA); 7. Bryan Grant(USu); 8. Jack Crawford(Auſtra⸗ lien); 9. R. Menzel(Tſchechoſlowakei); 10, V. Me. Grath (Auſtralien). Frauen: 1. Dorothy Round⸗Littie(England); 2. Hilde Sperling(Dänemark); 3. Simone Mathieu(Frank⸗ reich); 4. Anita Lizana(Chile); 5. Hedwig Feorzejowſka (Polen); 6. Alice Marble(uSA); 7. Dorothy Bundy (SA); 8. Helen Jacobs(USA); 9. Maud Wynne(Auſtra⸗ lien); 10. M. Horn(Deutſchland). Die Liſte Pièrre Gillous weicht von der Willis Myers' nicht unerheblich ab. Uebereinſtimmung herrſcht lediglich auf den beiden erſten Plätzen, wo die beiden Finaliſten von Wimbledon und Foreſt⸗Hills, Donald Budge und Gottfried von Cramm, rangieren. Während der„engliſche Tennis⸗ papſt“ aber auf den dritten Platz unſeren Davispokalſpieler Heinrich Henkel ſetzte und dabei größte Objektivität walten ließ, trug hier Gillon den Engländer„Bunny“ Auſtin ein. Unſeres Erachtens hat Henkel den dritten Platz verdient. Bei den franzöſiſchen Meiſterſchaften ſchlug er Auſtin ein⸗ wanoͤfrei und ſetzte ſich durch rege Wettkampftätigkeit einem weitaus größeren Riſiko aus als der Engländer. Auch bei der weiteren Placierung der Männer ſowie bei der Liſte der Frauen gehen die Meinungen der beiden Ten⸗ nis⸗Experten weit auseinander. Myers ſetzte Anita Lizana an die Spitze, die Gillou auf den vierten Platz einſchrieb(ö] und die„Krone“ der inzwiſchen verehelichten Engländerin Dorothy Round⸗Little zukommen ließ, die Myers hingegen hinter Anita Lizana auf den zweiten Rang ſetzte. Deutſcher Tennisſieg in Los Angeles Bei den Sücdweſt⸗Pazifik⸗Tennismeiſterſchaften in Los Angeles kam unſer Meiſter Gottfried von Cramm nich ſeiner Vierſatzniederlage durch Donald Budge doch noch zu einem ſchönen Erfolg. Im Gemiſchten Doppel traf er an der Seite der Amerikanerin Helen Wills auf das amerikaniſche Doppel Frau van Ryn⸗Donald Buoge. Wills⸗von Cramm ſiegten in zwei Sätzen glatt:1,:4. Jußbali in der Pfalz EJG os greift ein Oypau wieder mit Peter Haber ⸗Heißes Lokaltreffen in Kaiſerslautern In beiden Abteilungen der pfälziſchen Bezirksklaſſe gab es am Sonntag ausgeſprochene Maſſenfelder, mit zum Teil ganz erleſenen und ſpannenden Begegnungen. Im Bezirk Oſt trennten ſich dabei nachgenannte Monnſchaften mit folgenden Reſultaten: 03 Ludwigshafen— TS 61'hafen:2 04 Ludwigshafen— ViL Frieſenheim:2 Spyg Mundenheim— T Frantenthal 320 Kickers Frankenthal— SG Neuſtadt 221 08 Mutterſtadt— TS Rheingönheim:1 1914 Oppau— FV Speyer:2 Ueber dem Treffen der alten Rivalen 03—T SGlag etwas von dem Glorienſchein vergangener Großkämpfe, ſo wie ſie ſich beide Mannſchaften vor etwa einem Jahrzehnt noch geliefert haben, denn man kämpfte mit Elan und Schneid und ſtand ſich gegenſeitig nicht viel nach, da 03 nicht nur voller Freude über den Klaſſenverbleib, ſondern auch wie⸗ der ſtärker geworden, dem TS0, deſſen Angriff noch nicht auf voller Höhe iſt, ein ſchlagfertiger Gegner war. „Einigkeit macht ſtark“. Dieſes uralte Sprichwort be⸗ wahrheitet ſich bei dem Vis Frieſenheim, der auf dem Wege iſt, die„grüne Gefahr“ der Vorderpfalz zu werden, denn was in früheren Fahren nicht gelang, die Germanio 04 auf deren Feld zu ſchlagen, das trat diesmal ein, obwohl ſich 04 mit allen Kräften gegen eine Niederlage ſtemmte. Zu einem erwarteten Sieg kamen die in vielen heißen Kämpfen erprobten Spieler vom Mundenheimer Bahn⸗ hof. Wenn ſich der Neuling FV Frankenthal auch alle Mühe gab, ein beſſeres Ergebnis zu erzielen, war es ihm doch nicht vergönnt, den 3 Treffern der Munden⸗ heimer ein fraglos verdientes Ehrentor entgegen⸗ zuſetzen, da der altbewährte Kämpe Deu ſchel ganz überragend als Verteidiger wirkte. Mit den größten Hoffnungen und den kühnſten Er⸗ wartungen war die auf einigen Poſten S G Neuſturddt zu den Frankenthaler Kickers ge⸗ zogen, um dort das Nachſehen zu haben, da die Kickers in hingebungsvoller Weiſe ſich um den Sieg bemühten. Nach drei Spieltagen bildet die einſt ſo ſchlagfertige TSG Rheingönheim das Schlußlicht in der 1995 folge der Tabelle. Der früher ſo ſchußkräftige Sturm lößt heuer im Strafraum des Gegners jeglichen Druck ver⸗ miſſen und Hollerbach, der einzige Spieler, der noch über Stürmerqualität verfügt, wird mitürlich ſcharf bewacht. In den Oppauer Reihen wirkte am Sonntag erſt⸗ mals wieder Peter Haber mit, der noch vor einigen Jahren in der Meiſterelf des SV Waldhof ein glanz⸗ volles Läuferſpiel hinlegte. Klaſſe bleibt eben Klaſſe, denn das Verteidigerſpiel von Haber war ſo gut und nach⸗ haltig, daß die Stürmer von Speyer nur zweimal zu Torehren kommen konnten. Vereine Spiele Tore Punkte 1914 Oppau 3 13:4 6·0 TSG Ludwigshafen 3 7·˙⁸:0 SpVa Mundenheim 8 6˙2 5·1 T Frieſenheim 3 4˙3-2 Kickers Frankenthil 3 5²5 3˙3 08 Mutterſtadt 2 5˙4-2 FV Speyer 8.7 2˙4 F Frankenthal 3.5 2˙4 SG Neuſtadt 2 2˙8 1˙3 04 Ludwigshafen 3:5.5 03 Ludwigshafen 1 122 0²² TSG Rheingönheim 3•12 0²⁶ In Pfalz⸗Weſt ſtanden ebenfalls ſechs Spiele auf der Tagesoroͤnung: VfR Kaiſerslautern— SécK'lautern:2 05 Pirmaſens— Pfalz Pirmaſens 220 FIc Rodalben— MOs'lautern:0 FC Kindsbach— Homburg Nord:7 Pferderennen im Reich 23 Karlshorſt(26. September) 1. Knirps⸗Hürdenrennen: 2600 /, 2800 Meter(Dreij.). 1. F. Brauns Lachtaube(W. Wolff), 2. Hero, 3. Murillo. Toto: 15, Platz: 12, 35. Ferner: Vido, Falke, Traum⸗ land. CW.: 164:10. 2. Minus⸗Jagdrennen: 2600 Mark, 9400 Meter. 1. Frau G. Maunes Cyklop(W. Wolff), 2. Ratsherr, 3. Milliardär. Toto: 31, Platz: 16, 24, 24. Ferner: Paſſy, Lewall, Perl⸗ ſtab, Wendelgard EW.: 240:10. 3. Großes Hürdenrennen: 10 000 /, 4000 Meter. 1. Oberſtlt. Bührers Manzanares(H. Weber), 2. Wolkenflug, 3. Kukuruz, 4. Heſtia. Toto: 313, Platz: 43, 24, 62, 22. Ferner: Mon Amour 3, Elanus, Herero, Grollenie, Mat⸗ tigeum, Pallas Athene, Olio. EW.: 1608:10. 4. Prauſt⸗Flachrennen: 2200 /, 1400 Meter. 1. Fr. Hü⸗ ners Tubaner(Am. K. Schlitzkus), 2. Quaſt, 3. Hut ab, 4. Mairoſe. Toto: 77, Platz: 14, 17, 21. Ferner: Boreas, Buxus, Grenzwall, Feuerwarte, Bambus, Auftakt, Quar⸗ tett. EW.: 676:10. 5. Jagdrennen der Dreijährigen: 11000 /, 3200 Mtr. 1. Stall Vierlandens Raubritter(J. Unterholzner), 2. Stowa, 3. Herzbube. Toto: 50, Platz: 19, 20. Ferner: Maxco Polo Glückſpiel, Königsliebe. EW.: 232:10. Conſuela⸗Flachrennen: 2600 /, 1800 Meter. 1. Stall Willons Metternich(Osw. Müller), 2. Madrilene, 3. Rhein⸗ länder. Toto: 49, Platz: 16, 27, 19. Ferner: Inländer, Whiſt, Claaſen, Afra. GW.: 640:10. 7. Wohlfahrts⸗Jagdrennen: 3300 /, 4000 Mtr. Ausgl.). 1. J. v. Dewitz Altopold(W. Hauſer), 2. Patroklus, g. 29, Platz: 29, 22. Ferner Fiametta, Grog. EW.: 8. Scherz⸗Ausgleich: 2200 /, 2000 Meter.(Augl.). 1. Frhr. v. Rothkirchs Balte(G. Zade), 2. Neandertal, 3. Olive. Toto: 42, Platz: 23, 43, 26. Ferner: Porhelios, Petrorca, Quaſi, Meiſterflöte, Ob, Vorwärts. EW,: 684:10. Hannover(26. September) 1. Granitta⸗Jagdrennen, 1500 /, 3600 Meter: 1. F. W. Michaels' Reigjäger(§. Michaels), 2. Eiche, 3. Abendrot. Toto: 130, Pl: 17, 11, 1. Ferner: Deutſcher, Adͤmiral, Cavalier. EW: 580:10. 2. Hannoverſcher Troſtpreis, 1300 /, 1900 Meter: 1. R. Dietrichs Trara(E. Reinicke), 2. Imperator, 3. Granikos, 4. Immertreu. Toto: 145, Pl: 20, 17, 14, 15. Ferner: Alt⸗ geſtell, Eilwerk, Hanzenſpitze, Weſerfalke, Rente, Mein Ge⸗ heimnis. EW: 4306:10. 3. 25 Jahre Hannoverſcher Rennverein, Ausgl. 8, 2500 Mark, 2600 Meter: 1. E. Voelkels Amaranthus(Beſ.), 2. Pontifex, 3. Demoiſelle. Toto: 22, Pl: 14, 18, 17. Ferner: Tantris, Paulchen, Caramba. GW: 102:10, 4. Schlepp⸗Jagdrennen, 1400 /, 3000 Meter: 1. K. W. 2. Tutti, 3. Titurel. Toto: 16, Pl: 13, 20. Ferner: Queis, Raſſel. GW: 6710. 5. Preis von Graditz, 2500 /, 1600 Meter, Ausgleich 3: 1. G. Reinickes Chrysler(§. Kaſſebaum), 2. Wilderer, 3. Fragor. Toto: 27, Pl: 13, 12. Ferner: Natango, Heid⸗ jer. GW: 36:10. 6. Hubertus⸗Jagdrennen, Ausgleich 4, 3000, 4000 Me⸗ ter: 1. totes Rennen zwiſchen Kav.⸗Schule Hannovers Augenſtern(Et. Frhr. K. v. Wangenheim) und Major v. Mellenthins Genoveva(Lt. Ziervogel), 3. Oriolus. Toto für Augenſtern 34, 39, für Genoveva 20, N. Ferner: Ban⸗ gali, Cſok. EW: 193140. 7. Trojaner⸗Flachrennen, 1100 /, 1800 Meter: 1. Fr. Schütz jr.“s Dammbruch(Tobacs), 2. Irma, 3. Chriſtine. Toto: 61, Pl: 18, 37, 2l. Ferner: Leuchtboje, Diana, Wild⸗ fang, Calla. GW: 779:10. 5 8. Halali, Ausgleich 4, 1050 /, 1400 Meter: 1. Major Schunks Silberner Pfeil(M. Braun), 2. Campo Santo, 8. Frigga. Toto: 40, Pl: 14, 49, 17. Ferner: Meiſterhieb, Maſerati, Margit, Nußkracker, Sünderin. EW: 198110, Köln a. Rh.(26. September)) 1. Waffenſchmied⸗Rennen. 2400 Mark, 1000 Meter. (Zweij.): 1. Hauptgeſt. Graditz Götterdämmerung(8. Zehmiſch); 2. Reſi; 3. Bribora. Toto: 19; Platz: 11, 14, 28. Lg.:—94—2. Ferner: Brocken, Schnepfe, Luftibus, Heſperion, Arigdne. EW: 10. 2. Artiſchocke⸗Kennen. 2800 Mark, 1600 Meter: 1. Ge⸗ ſtüt Mydlinghovens Morgenluſt(§. Schmidt); 2. Dill; 3. Morgenfriſche; 4. Groll. Toto: 29; Platz: 14, 35, 24, 8. Lg.: 24——3. Ferner: Sandmann, Jahrhundert, Elodie, Famula, Mahzron, Gladius, Virgilus. EW: 1136:10 3. Colonia⸗Hürdenrennen. 5 (Ausgleich): 1. H. Mertens Torpedo(R. Weiolich); 2. Coeuxaß; 3. Ilmenau. Toto: 2, Platz: 18, 24, 14. Lg.: ——2. Ferner: Schloßfrau, Xerces, Amalaswintha, Xenia, Wernigerode.: 360:10. 4. Preis des Winterfavoriten. 14000 Mk., 1400 Meter. (Zweij.): 1. Hꝛuptgeſt. Graditz Aſtrologie H. Zehmiſch); 2. Jaomir; g. Blaue Donau. Toto: 36; Platz: 17, 14, 27. Lg.:—--1½%. Ferner: Sankt Peter, Thammo, Sapriſti, Forſtgraf, Zibebe, Guernika. EW: 80:10. 6. Gülbenring. 4500 Mark, 2000 Meter.(Ausgleich 9. 1. J. Winters Mario(K. Buge); 2. Freiſchärler; 3. Saar⸗ pfälzer. Toto: 244; Platz: 28, 20, 29, 16. Lg.:——1. Ferner: Marienfels, Cccultus, Märchenwald, Palaſt⸗ herold, Sonnenfalter, Audens, Gaſtgeber. EW: 6050:10. 6. Elritzling⸗Rennen. 2500“ Mark, 1400 Meter: 1. Totes Rennen zwiſchen Graf Beißel v. Gymnichs Herz⸗ ober(W. Held) und P. Mülhens Roſenfee(H. Schmidt); 3. Staatspreis. Toto: für Herzober 74, 35, für Roſen⸗ fee 24, B, für Staatspreis 19. Lg.: Totes Rennen——0. Ferner: purroſe, Le Majeſtie. GW: 222:10. 7. Agnus⸗Jagdrennen. 2300 Mark, 3000 Meter: 1. Frau A. Ohlmeiers Gnom(K. Broda); 2. Hohlweg; 3. Aſeptic. Toto: 15; Platz: 10, 10, 10. Lg.:—20—8. Ferner: Altai, Lockvogel, Robinſon, Gängerin. GW: 40:10 8. Edel⸗Bitter⸗Rennen. 2000 Mark, 1800 Meter.(Aus⸗ gleich): 1. H. Franz Farinello(L. Haut); 2. Blumen⸗ göttin; 3. Aviatik; 4. Sarro. Toto: 53; Platz: 20, 24, 19, 15. Lg.:——156. erner: Heidekönig, Mauſer, Oſterluzei, Fohre, Manoli, Mohamed, Thurübert, Mak⸗ tonia, Laſſo. EW: 918:10. Dresden(26. September) 1. Wolkenflug⸗Rennen: Zweij.) 2600 Mark, 1100 Mtr. 1. Geſt. Erlenhofs Geiſha(K. Viſek), 2. Catilina, 8. Hell⸗ ſeher. Toto: 16, Platz: 12 13, 45. Ferner: Twiſt, Sieoͤler, Ceuta, Seu ka. EW.: 30:10. 2. Roſenfürſt⸗Rennen: 2000 /, 1200 Meter. 1. Geſt. Er⸗ lenhofs Idomeneus(J. Vinzenz), 2. Ronalda Ferry, 3. Grasſittich. Toto: 50, Platz: 18, 21, 24. Ferner: Harpagos, Lachendes Leben, Serenade, Quiſito. EW.: 529.10. 3. Viaduct⸗Ausgleich: 4) 2500 J, 2000 Meter. 1. Stall Dongus Liguſter(M. Schmidt), 2. Albatros, 3. Cromwell. Toto: 26, Platz: 15, 21. Ferner: Winifred, Jod⸗ land, Quirl. EW.: 82:10. 4. Mon Plaiſir⸗Ausgleich: 2700 Mark, 1200 Meter(Zwei⸗ jährige). 1. Geſt. Erlenhofs Tarantelle(K. Viſek), 2. Bel⸗ lona, 3. Morgenruf. Toto: 35, Platz: 17, 34, 22. Ferner: Korporal, Thronfolger, Beowulf, Eisblume, Triberg, Sankt Andreas. EW.: 560:10. 5. Sachſen⸗Pueis: 10 000“4, 2200 Meter. 1. Geſt. Ebbes⸗ lohs Elritzling(R. Zachmeier), 2. Seine Hoheit, 3. Gal⸗ leria Brera. Toto: 32, Platz: 13, 19, 18. Ferner: Goldtaler, Laurus, Elpis, Atis, Schill. EW.: 148:10. 6. Ebro⸗Ausgleich:(Allgem. Ausgleich) 4700 /, 1600 Meter. 1. D. Krietes Ibis(J. Staroſta), 2. Panther, 9. Ideolog.„Toto: 26, Platz: 16, 29, 45. Ferner: Tempo, Höllenfürſt, Humbert, Omega. EW.: 594:10. 7. Glankos⸗Ausgleich: 2800 /, 1400 Meter(Ausgl.). 1. Geſt. Weils Saarkampf(Zimmermann), 2. Feſtſpiel, J. Narrhalla. Toto: 65, Pl. 20, 10, 28. Ferner Calitea, Talbot, Paxheim. EW.: 332:10. PALN0 VE Ne 2300 Mark, 2800 Meter. Winoſor, Lampadius, Partiſane, Gabler, Pur⸗ Kammgarn Klautern— Niederauerbach 12 Vis Homburg— Reichsbahn'lantern:2 Zu einer ſchweren, erbittert durchgeführten Lokalpartie, in der ein nachſichtiger Schiessrichter keine glücklichen Entſcheidungen traf, ſich dos Treffen des Vf R gegen ſeinen alten Wiüberſacher SC Kaiſe rslauter n, der bekanntlich vor Johresfriſt, als es bei ihm um den Klaſſenverbleib ging, den mit letzten Kräften zur Meiſter⸗ ſchoft drängenden VfR mit:0 aus dem Sattel hob. Die Mannſchaft der Pfalz Pirmaſens, die durch das Verhalten einiger Fanatiker das zweifelhafte Vergnü⸗ gen hat, ihre Heimſpiele auf gegneriſchen Plätzen aus⸗ tragen zu müſſen, ſtand ihrem Lokalrivalen 05 Pirma⸗ ſens gegenüber, der nach beſſeren Leiſtungen durchaus verdienter Sieger blieb. Zum zwetienmale mußte ſich Rodalben auf eigenem Feld mit zur inem Punkt zufrieden geben, obwohl auch diesmal der zwetie Zähler in ſehr greifbarer Nähe ſchien, aber infolge de: ichwachen ſeiner Stürmer nicht heronb geſcheſſen werden konnte. Als Bunkielleferant erſter Klaſſe hat ſich der§ C Kindsbach bereits einen„Namen“ gemacht, denn auch gegen den Aufſtiegskollegen Homburg⸗Nor d, der durch die Schußfreudigkeit ſeiner Stürmer etwas Licht in die Sache brachte, kam man wieder einmal mehr bedenklich unter die Räder. Eine böſe Ueberraſchung erlebte die Elf der Kamm⸗ arn Kaiſerslautern gegen den Neuling Nie⸗ erauerbach, deſſen Können man ſolange unterſchatzt hatte, bis man mit:1 im Rückſtand lag und nun ſichtlich nervös geworden, nicht mehr die nötige Sammlung fand. um dem Spiel eine andere Wendung geben zu können. Seinen dritten Sieg mußte der VfL Homburg härter erkämpfen, als es das Ergebnis vermuten läßt, denn ein ſtolzer Vorſprung von:0 Toren ſchmolz in der zweiten Hölfte ſchnell dihin. Im Endkampf vermochte jedoch Homburg mit zwei weiteren Treffern erneut zu triumphieren und ſeinen Sieg ſicherzuſtellen. TC Mannheim ſiegt in Straßburg Der Té Mannheim trug am Samstag und Sonnta in Straßburg einen Mannſchaftskampf gegen den L Straßburg aus, den er mit:4 Siegen gewann. Erfolg⸗ reichſter Mannheimer war Dr. Buß, der nicht nur dos Einzel, ſondern auch die beiden Doppelſpiele ſiegreich beendete. Die Ergebniſſe: Männereinzel: Dr. Buß(M)— Ungerer(S):0,:2; Walch(M)— de Courſon(S):6,:2,:4; Schwab(M) gegen Baumann(S) 61,:8; Soof(S)— Dr. Stein⸗ Heymann(S)— mann(M):0,:3.— Franeneinze uebner(M):2, Bub(M):6, 6ꝛ4,:1; Géhin(S)— :6,:5.— Männerdoppel: Dr. Buß⸗Walch(M)— Un⸗ erer⸗de Courſon(S):2,:1; Schwab⸗Walch(M)— att⸗Durrenberger(S):4,:5.— Gemiſchtes Doppel: Hermann⸗Ungerer(S)— Bub⸗Wolch 623,:6, 856; Hübner⸗Dr. Buß(M)— Gehin⸗Zopff(S):6, 624. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Fraukfurt/ M. 27. 957. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 28. September. Von Frank⸗ reich her hat ſich ein Störungsgebiet oſtwärts ver⸗ lagert und bedingt heute früh auch bei uns Nieder⸗ ſchläge. Bereits im Laufe des Nachmittags kann je⸗ doch wieder mit dem Aufkommen freund⸗ licherer Witterung gerechnet werden, die auch für die Folge keine nennenswerte Störung erfährt. Vorausſage für Mittwoch, 29. September Vielfach Frühnebel, ſonſt trocken und meiſt heiter, im ganzen etwas kühler, weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. September 24, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. September 14,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 15,7 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2,1 Milli⸗ meter= 2,1 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 15 Grad Waſſer⸗ und 15 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 2 Rheinfelden 3,823,223.08 7 Kaub. 2522622.6289 98.293 Breiſach.../24272.0 88/ Köln 2292.5 285 S 3,080 558.223.18 el 53 Maxau 5˙09515485000486— Mannheim 3,884,074,19, 4,06, 5,51] Mannheim 3024038.91374 Rhein⸗Pegel 25. 25. 27. 28. ——————————— 10. Seite Nummer 447 IILLLLLII Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe A Mationa⸗Thcateranem Dienstag, den 28. September 1937 Dienstag, 28. September 1987 Der kleine 6670 Pelz- Reparaturen ELIEGEE Vorstellung Nr. 27 NSKG. 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