4 53 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mann hei m Anzeigenpreiſe: breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte Aufträge. Einzelpreis 10*. 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Für Familien⸗ und Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R Dienstag, 28 September 1957 148. Fahrgang— Nr. 448 Ganz Berlin auf dem Marſch zum Maifeld Cie ſuchen nach dem weißruſſiſchen General Verlins hiſtoriſcher Tag Die ganze Stadt rüſtet ſich, Seuge der heutigen Kundgebung zu ſein dnb. Berlin,. September. Die Reichshauptſtadt erwachte Dienstag früh zu einem hiſtoriſchen Tage, dem Haupttag des Muſſolini⸗Beſuches, der am Nachmittag auf der Maifeldkundgebung mit deu Anſprachen des Füh⸗ rers und Reichskanzlers Adolf Hitler und des italieniſchen Regierungschefs und Duce des Fa⸗ ſchismus Benito Muſſolini ſeinen feſtlichen Höhe⸗ punkt erreichen wird. Ein ſtrahlender Morgen iſt über Berlin herauf⸗ gekommen. Die am wolkenloſen, blauen Himmel ſcheinende Sonne verbreitet bereits in den Vormit⸗ tagsſtunden faſt ſommerliche Wärme. Die Millionen⸗ ſtadt ſteht ſchon vom frühen Morgen an ganz im Zeichen des zu Ehren des hohen italieniſchen Gaſtes proklamierten Staatsfeiertages. Das Straßenbild erinnert unwillkürlich an das des Nationalen Feier⸗ tages des deutſchen Volkes am 1. Mai. Die werk⸗ tätige Bevölkerung hat ſich frühzeitig aufgemacht, um die Sammelplätze für den Aufmarſch zum Mai⸗ feld rechtzeitig zu erreichen. Vor den großen Be⸗ trieben der Innenſtadt ſtauen ſich die Gefolgſchafts⸗ mitglieder und formieren ſich zu Marſchkolonnen. Selbſtverſtändlich iſt die Prachtſtraße Unter den Sinden mit ihrem einzigartigen Feſtſchmuck wieder ein Hauptanziehungspunkt für die Schauluſtigen, die das herrliche Bild dieſer Via triumphalis auf ſich wirken laſſen wollen. Ungewöhnlich viele Kraſt⸗ wagen mit fremden Kennzeichen laſſen erkennen, daß der Zuſtrom auswärtiger Beſucher noch ſtärker geworden iſt. Aufruf des Eſſener Gauleiters dub. Eſſen, 28. September. Der Gauleiter Oberpräſident Terboven erließ einen Aufruf an die Bevölkerung dͤes Gaues Eſſen, in dem es u. a. heißt: „Eſſens größter Tag gehört der Ge⸗ ſchichte an. Benito Muſſolini und Adolf Hitler haben unſere Stadt verlaſſen. Hat es uns alle ſchon mit Freude erfüllt, daß Eſſen vom Führer miter⸗ wählt wurde, tätigen Anteil zu nehmen an dem welt⸗ geſchichtlich überaus bedͤeutungsvollen Beſuch des Duce im Reiche, ſo dürfen wir heute mit berechtigtem Stolz auf den gerade zu überwältigenden Verlauf des geſtrigen Tages zurückblicken. Vor Verlaſſen der Stadt hat mir der Führer ſeine Anerkennung ausgeſprochen, oͤie nicht nur mir allein, ſondern jedem einzelnen der hunderttauſend Volks⸗ 7 beigetragen haben.“ genoſſen gilt, die zum Gelingen dieſes großen Tages ranzöſiſche Unterſuchungsrichter vor dem Haus in Paris 5 G 1168 d0 frühere—— weißruſſiſchen Frontkömpfer in Frankreich, auf geheimnisvolle Weiſe werſchwand. Es gibt keinen Unterſchied zwijchen Rom u. Berlin“ Begeiſterung der italieniſchen Blätter über den Empfang Muſſolinis in Berlin dnb. Mailand, 28. Sept. er triumphale Einzug Muſſolinis und Hitlers in Berlin wird von der italieniſchen Preſſe als ein neuer Höhepunkt der Deutſchlandreiſe des italieni⸗ ſchen Regierungscheßß mit Worten höchſter Begeiſterung beſchrieben. Die beiden Trink⸗ ſprüche, die die Führer am Montagabend ge⸗ wechſelt haben, bilden den Ausgangspunkt für die Preſſekommentare, die die Gemeinſamkeit der In⸗ tereſſen und die natürliche Verbundenheit der bei⸗ den großen Völker in den Vordergrund ſtellen. Der Mailänder„Corriere della Sera“ erklärt, die Trinkſprüche ſeien die erſte offizielle Aeußerung der Gedanken der beiden Führer, nachdem dieſe Ge⸗ legenheit gehabt hätten, gemeinſam die Lage Europas und der Welt zu überprüfen. Die deutſch⸗italieni⸗ ſche Freundſchaft ſei ein ſchlagendes Beiſpiel für eine offene, geſunde und ſtarke Diplomatie, die auf die alten abwegigen Traditionen verzichte, ent⸗ ſchloſſen die Karten auf den Tiſch lege und eine klare Stellung gegenüber den brennenden Fragen des in⸗ ternationalen Lebens einnehme. In der Haltung Italiens und Deutſchlands liege nichts Neues. Es handele ſich um eine Entwicklung und eine Stärkung der Abmachungen, die im vergangenen Herbſt szwi⸗ ſchen dem italieniſchen und dem deutſchen Außen⸗ miniſter getroffen und in der Begegnung Cianos mit dem Führer bekräftigt wurden. Die beiden Völ⸗ ker müßten nur in ihrer Zuſammenarbeit fortfah⸗ ren. Dies ſei nicht nur nützlich, ſondern weſentlich für die Rettung der europäiſchen Ziviliſation. Der„Popolo'Jtalia“ ſtellt im Hinblick auf den jubelnden Empfang, den das deutſche Volk dem Duce des Faſchismus bereitet habe, feſt, es gebe keinen Unterſchied in den Gefühlen der Italiener und der Deutſchen, die über⸗ einſtimmend und feſt auf ein gemeinſames Ziel zuſtreben und durch einen gemeinſamen Willen verbunden ſeien, der die beiden großen und jungen Völker ſehr, ſehr weit führen werde. Die Turiner„Stampa“ ſchreibt, die deutſch⸗ita⸗ lieniſche Zuſammenarbeit habe unbegrenzte Horizonte. Das Römertum und das Germanen⸗ tum trügen die fruchtbarſten Schaffenskeime für die Ziviliſation in ſich. Sie würden der Mittelpunkt einer neuen europäiſchen Ordnung ſein, nicht aber ein ge⸗ ſchloſſener Block, der jeder Mitarbeit anderer feindſelig gegenüberſtehe. Rom und Berlin ſtellten nicht einmal Be⸗ dingungen für die Zuſammenarbeit: Gegenſei⸗ tige Achtung unnd Verſtändnis für die gegenſeitigen Erforderniſſe, dies ſei alles. Sie wollten nur ein Bollwerk bauen, und zwar gegen die Barbarei. Aber auf dieſe Weiſe dienten ſie Europa. Dieſe Tage des Triumphes ließen einen Friedensappell an die un⸗ ruhigen und aufgewühlten Völker und an die von Nebel oder Intrigen umhüllten Staatsleiter er⸗ ſchallen. Die„Gazzetta del Popolo“ betont, wenn die ande⸗ ren Völker die Mitarbeit, die der Duce und der Führer ſo aufrichtig und loyal angeboten haben, zurückwieſen und ſich in ihrer Welt der Eiferſucht, des Haſſes, der Verſtändnisloſigkeit und des Egois⸗ mus abſchlöſſen und fortführen, die Menſchheit nach den Grundſätzen einer zuſammengebrochenen Welt⸗ anſchauung zu teilen, und denen, die ein Recht auf das Leben hätten, den Weg zu verſperren ſuchten, dann würden ſie eine ſehr ſchwere Verantwortung vor der Geſchichte auf ſich nehmen. Italien und ſelbſt und den anderen, würden ihren Weg Seite an Seite ohne Zögern und ohne Winkelzüge bis zum gemeinſamen Ziele fortſetzen. „Worte ſind unzulänglich“, ſo ſchreibt„Meſſag⸗ gero“,„ſie bleiben hinter der Wirklichkeit zu⸗ rück und können auch nicht annähernd eine Idee von dieſem Empfang, von dieſer Begeiſterung, von dieſen Maſſen geben. Alles grenzt an das Unwahrſcheinliche. dib Berlin, 28. September. Am Dienstagvormittag kurz vor 9 Uhr ſtattete Muſſolini dem Zeughaus einen Beſuch ab. Er wurde von dem Direktor Konteraoͤmiral a. D. Lorey empfangen, der ihm die ehrwürdigen Zeugniſſe der großen deutſchen Geſchichte in einem Rundgang durch die Gebäude zeigte. Der italieniſche Regierungschef wurde durch den Lichthof, der erſt vor kurzem würdig und einoͤrucks⸗ voll ausgeſtattet wurde, vorbei an den erſchüttern⸗ den Masken ſterbender Krieger von Schlüter, vorbei an den großen Geſchützen des Weltkrieges zur Ruh⸗ meshalle geleitet. Vor der Totenmaske des General⸗ feldmarſchalls von Hindenburg, die den Mit⸗ telpunkt der Ruhmeshalle bildet, verweilte Muſſolini einige Augenblicke, ehe er den Rundͤgang fortſetzte. Großes Intereſſe widͤmete der italieniſche Regie⸗ rungschef den zahlreichen wertvollen und ſchönen Stücken italieniſcher Herkunft, vor allem aus der Zeit der Renaiſſance in der großartigen Waffen⸗ ſammlung. Wieder wurde haltgemacht, als man im erſten Stockwerk an der Ehrenniſche für Hin⸗ denburg vorbeikam, in der eine bekannte Büſte des großen deutſchen Heerführers aus dem Weltkriege ſteht. Die reichen Schätze an Uniformen und die Deutſchland, erfüllt von der Pflicht gegenüber ſilh Will man dieſes Ereignis in eine Syntheſe zuſam⸗ menſaſſen, ſo muß man ſagen: Ganz Deutſchland war zugegen, ganz Deutſchland und im beſonderen das Deutſchland der neuen Generation, auf deren Schul⸗ tern die Zukunft ruht, hat Muſſolini zugejubelt, und mit ihrem Gruß an den Duce der Solidarität der beiden Nationen und der beiden Revolutionen in der feierlichſten Weiſe die Weihe des ganzen deut⸗ ſchen Volkes gegeben. Das Meeresbrauſen ſeiner Begeiſterung dringt in die fernſten Fernen. Dieſe Begegnung der beiden Völker, die unter den gran⸗ dioſeſten Kundgebungen vor ſich geht, die ſeit Men⸗ ſchengedenken die Geſtalt eines Mannes, eines Führers gloriſiziert haben, hat nichts mit den her⸗ gebrachten diplomatiſchen Zuſammenkünften zu tun.“ „Popolo di Roma“ ſpricht von einer lodernden Begeiſterung, von der ſich Muſſolinz ſoſort inmitten der Berliner Bevölkerung umgeben fühlte. Keine Phantaſie vermöge ſeinen Triumphzug zu beſchreiben. Auch die gewaltigſte und glühendſte Sprache reiche nicht aus, um dieſes Schauſpiel wiederzugeben, das die italie⸗ niſchen Journaliſten, wenige Meter hinter Muſſolini und Hitler fahrend, unmittelbar miterleben konn⸗ ten. Wie Muſſolini den Vormittag verbrachte Beſuch im Zeughaus, Ausflug nach Potsdam, Beſichtigung des Berliner Faſtio beſonders wertvollen Erinnerungen an Friedrich den Großen, Kaiſer Wilhelm., Bismarck und Napo⸗ leon wurden eingehend beſichtigt. Die Führung durch die Weltkriegsabteilung im Erogeſchoß bildete den Abſchluß des Beſuches. Die Anweſenheit Muſſolinis im Zeughaus, die vorher nicht angekündigt war, hatte ſich ſchnell her⸗ umgeſprochen. Schon bei ſeiner Ankunft war er von dͤen Menſchenmaſſen, die ſeit den frühen Morgen⸗ ſtunden die große Feſtſtraße belebten, ſtürmiſch begrüßt worden, und während ſeines Beſuches im Zeughaus wurde die Menſchenmenge vor dieſem Bau, der die ehrwürdigen Zeugniſſe deutſcher Ge⸗ ſchichte birgt, immer größer. Beim Verlaſſen des Gebäudes wurde Muſſolini wiederum mit begeiſter⸗ ten Zurufen begrüßt. Nach dem morgendlichen Beſuch im Zeughaus und nach ſeiner Rückkehr von einem Vormittags⸗ ausflug nach Potsdam, bei dem Muſſolini die Gar⸗ niſonskirche und das Schloß Sansſouci beſichtigt hatte, fand in der italieniſchen Botſchaft ein kurzer Empfang ſtatt. Um 11.25 Uhr fuhr der Wagen des Duee, beglei⸗ tet vom Chef des Protokolls von Bülow⸗Schwante vor der Botſchaft in der Standartenſtraße vor. In ſation und ihr Heim im Ausland beſuchte. aus dem der weißruſſiſche General (Weltbild, Zander⸗M.) kurzem Abſtand ſolgte der Wagen des Stellverkre⸗ ters des Führers. In der Botſchaft hatten ſich neben den italieniſchen Miniſtern und den anderen italieni⸗ ſchen Gäſten der Leéiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, eingefunden. Nach kurzem Aufenthalt begab ſich dann der Duce mit ſeinem Stabe gemeinſam mit dem Stellvertreter des Führers und Gauleiter Bohle zu Fuß in das in der Viktoriaſtraße gelegene Berliner Haus des Faſcio. Schon ſtundenlang vorher waren die Mitglieder des Faſcio vor ihrem ſchönen, mit italieniſchen Fahnen und den faſchiſtiſchen Emblemen reich ge⸗ ſchmückten Gebäude angetreten. 2500 Faſchiſten aus ganz Deutſchland waren hier in Reih und Glied aufmarſchiert, ferner 3500 Knaben und Mädchen der italieniſchen Jugend⸗ organiſationen in Deutſchland und zahlreiche Mitglieder der italieniſchen Kolonien aus 18 deutſchen Faſci. Auch die Innenräume waren reich geſchmückt. Die Treppe herunter ſtanden fünf⸗ bis achtjährige Kna⸗ ben, die„Figli della Lupa“ die mit hellen Stimmen und mit unermüdlichem Eifer ihr Saluto übten. Schon von weitem hörte man das Heil der Menge, das diesmal beſonders kräftig mit italieni⸗ ſchen Rufen„Ducel Duce!“ untermiſcht war. Nach⸗ dem Muſſolini das Direktorium des Faſcio und die faſchiſtiſchen Sekretäre in Deutſchland vorgeſtellt waren, trug er ſich in das Buch des Berliner Faſcio ein. Da die Rufe auf der Straße nicht verſtummen wollten, und die Menge ſtürmiſch verlangte, Muſ⸗ ſolini zu ſehen, trat er auf den Balkon des Hauſes und winkte hinunter, zum grenzenloſen Jubel ſeiner treuen italieniſchen Landsleute in Deutſchland. Hieran ſchloß ſich ein kurzer Rundgang durch die Räume, die Muſſolini beſonders intereſſierten, da er zum erſten Male eine italieniſche Faſcio⸗Organi⸗ Von „Duce“⸗,„Muſſolini“⸗ und Heilrufen umtoſt, verließ der Duce, neben dem Reichsminiſter Heß ſaß, in langſamer Fahrt den Berliner Faſcio. Wie Ftalien miterlebt (Funkmeldung der NM3Z.) Rom, 28. September. Nach oͤem grandioſen Empfang Muſſolinis in der Reichshauptſtadt und nach den Trinkſprüchen des Führers und des Duce mit ihrer feierlichen Bekräfti⸗ gung der deutſch⸗italieniſchen Solidarität und Freundſchaft wartet ganz Italien mit ſieberhafter Spannung auf die wuchtige Maſſenkundgebung auf dem Maifeld, wo Muſſolini und Hitler ſich gemein⸗ ſam nicht nur an das italieniſche und das deutſche Volk, ſondern an die ganze Welt wenden werden. „Die Begeiſterung Italiens ſteht“, wie das Mit⸗ tagsblatt des„Giornale'Italia“ betont,„nicht hin⸗ ter der Deutſchlands zurück. Der triumphale Emp⸗ fang Muſſolinis in München, im Manövergelände, in Eſſen, in Berlin reißt das italieniſche Volk ſo mit, daß es jede Minute der„deutſchen Woche Muſ⸗ ſolinis“ miterleben will. So oft als es jedem nur möglich iſt eilt er an den Radioapparat. Die Lautſprecher ſind belagert und die Zeitun⸗ an nicht zum Reiſeprogramm und ſcheint erſt letzten Augenblick beſchloſſen worden zu ſein. Sicher manns Wort von der„himmliſchen Länge“ dieſer 2. Seite/ Nummer 448 —pĩů ¶—————.——— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. September 1937 gen ſind trotz verdoppelter Auflage im un aus⸗ verkauft. Noch niemals haben die Herzen zweier Völker ſo vollkommen in Gleichklang geſchlagen, wie das in dieſen Tagen für Deutſchland und Italien feſtzu⸗ ſtellen iſt. Mit dem gleichen Glauben und der glei⸗ chen Begeiſterung ſind die beiden Völker in ihren. Gedanken bei Muſſolini und bei Hitler, den erſolg⸗ reichen Kämpfern für Freiheit und Würde ihrer Nationen, den großen Baumeiſtern des Friedens und Rettern der europäiſchen Kultur.“ Marſchall Badoglio in Verlin (Funkmel dung der NM3.) + Berlin, 28. September. Der Generalſtabschef der italieniſchen Wehrmacht, Marſchall Badoglio, der am Montag mit dͤem Gene⸗ valſtabschef des italieniſchen Heeres, General Pa⸗ riani, und dem Stabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, in Begleitung von General der Ar⸗ tillerie von Reichenau und des deutſchen Militär⸗ attachés in Rom, Oberſt von Rintelen, Großham⸗ burg einen Beſuch abgeſtattet hatte, benutzte am Dienstagmorgen einen Sonder⸗Schnelltriebwagen der Reichsbahn, um zu den Staatsfeierlichkeiten aus Anlaß des Muſſolini⸗Beſuches nach Berlin zu kom⸗ men. Marſchall Badoglio traf um 12.12 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof ein, Vor ſeinem Quartier in Hamburg, vor dem Ho⸗ tel Atlantik, wurde dem hohen italieniſchen Militär aus Anlaß ſeines heutigen Geburtstages ein Stänoͤ⸗ chen dargebracht. Selbſt Miaja gibt es zu: Svaniens-Volksheer“ i kein geer! Auch in Maorid hatten ſich nationale Kreiſe erhoben (Funkmeldung der NM3.) E San Sebaſtian, 28. Sept. Ueber eine Anſprache des Bolſchewiſtenhäuptlings Miaja bei der Einreihung neuer Opfer der Zwangs⸗ aushebungen der Machthaber von Valencia in die bolſchewiſtiſchen Horden von Madrid, werden jetzt Einzelheiten bekannt. Nach dem Eingeſtändnis Mia⸗ jas, daß die Moral in den bolſchewiſtiſchen Heerhau⸗ ſen brüchig geworden ſei und daß eine große Zahl ihrer Angehörigen nur gezwungen Dienſt leiſte, gab Miaja zu, daß es im„Volksheer“, wie er hoch⸗ tönend die bolſchewiſtiſchen Horden nannte, eine Proteſtbewegung gebe. Dieſe habe die Ur⸗ ſache„in den fortgeſetzten Machenſchaften faſchiſti⸗ ſcher Elemente, die ſich eingeſchlichen hätten“. „In Madrid iſt verſucht worden“, ſo ſagte Miaja dann wörtlich,„den Verrat von Bilbao und von Santander zu wiederholen und die Hauptſtadt dem Feinde auszulieſern.“ An der Wachſamkeit der„Polizei“ ſei dieſes Vorhaben aber geſcheitert. Jeder, der für das bolſchewiſtiſche Spanien kämpfe, müſſe ein Wächter ſein, und jeden denun⸗ Paris und Muffolinis Beſuch bei Kruyy Man ſät wieder Mißtrauen— Pariſer Lob für die Wehrmachtsmanöver (Drahtbericht unſeres Pariſer Korreſpondenten) — Paris, 28. September. Daß Muſſolini nach ſeinem Beſuch bei den deut⸗ ſchen Manövern in Mecklenburg auch nach Eſſen ge⸗ reiſt iſt, um die Kruppſchen Werke zu beſichtigen, hat plötzlich wieder das alte Mißtrauen in Frankreich wachgerufen. „Die hiſtoriſche Woche des Beſuches Muſſo⸗ linis in Deutſchland ſteht ausſchließlich unter dem Zeichen des Mars“, ſchreibt der„Petit Pariſien“. Im Juni hatte Mar⸗ ſchall Blomberg ſchon die italieniſche Flotte in der Bucht von Neapel beſichtigt, jetzt will ſich Muſſolini durch den Beſuch der deutſchen Manöver und der deutſchen Rüſtungswerke genau Rechenſchaft ablegen von den Möglichkeiten, die die beiden totalitären Staaten gegebenenfalls totaliſieren könnten. Das Einſchüchterungsmanöver gegenüber dem Völkerbund kann nicht klarer und nicht bedeutungsſchwerer ſein.“ Ueber die MNanöver der Wehrmacht bringt nur das„Echo de Paris“, das Blatt des Geneval⸗ ſtabs, eine ausführliche Kritik, die in der Feſtſtel⸗ lung gipfelt, daß die Wehrmacht ihren Offenſivgeiſt wiederum bewieſen habe. Phaſe der Manöver, an denen Muſſolini teilgenom⸗ men habe, haben bewieſen, daß„wenn das Ober⸗ kommando entſchloſſen iſt, die notwendigen Opfer zu bringen ein Angriff von dieſer Tiefenſtaffelung und dieſer Machtentfaltung unwiderſtehlich ſein muß.“ Im übrigen werden die„üblichen“ hohen Qualitäten des Offizierkorps und der Mannſchaften ſowie die gute und moderne Ausrüſtung der Wehr⸗ macht rückhalklos anerkannt. Die„Information“ ſchreibt zum Beſuche Muſſo⸗ linis in Eſſen:„Der Beſuch des Duce in den Kruppwerken hat die diplomatiſchen Kreiſe leb⸗ Hhaft überraſcht, denn er gehörte von Anfang im iſt jedenſalls, daß Muſſolini und ſein Gefolge von der Entfaltung der organiſierten Macht Deutſch⸗ lands, wie es die Kruppſchen Werke und das rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet in ſeiner Geſamt⸗ Namentlich die letzte Schon in München zeigte ſich der Duce ſehr beein⸗ druckt von der tadelloſen Haltung der Truppen, die vor ihm defilierten, namentlich des Arbeitsdien⸗ ſtes. Wenn nun. Berlin der wichtigſte Teil der Reiſe beginnt, nämlich der der politiſchen Be⸗ ſprechungen, dann kann Muſſolini nach ihrem genauen Werte die politiſche und militäriſche Bedeutung der deutſchen Freundſchaft einſchät⸗ zen.“ zieren(), der nicht das nötige Vertrauen in Valen⸗ cia habe. Die„verräteriſche Bewegung“ ſei jetzt voll⸗ ſtändig niedergerungen. Von den zahlreichen„Schul⸗ digen“, die verhaftet worden ſeien, habe einige be⸗ reits die„verdiente Strafe“ getroffen. Er wiſſe, daß viele von den„neuen Rekruten“ Feinde der Bolſche⸗ wiſten ſeien und nur auf den Augenblick warteten, um überzulaufen. Dieſe mahne er zur Vorſicht, denn ſie würden vorzüglich überwacht und jeder Flucht⸗ verſuch oder Verrat werde unbarmherzig geahndet. London proteſtiert wieder in Tokio + London, 28. September. Wie in London beſtätigt wird, hat der britiſche Botſchafter in Tokio, Sir Robert Craigie, im Zu⸗ ſammenhang mit der Bombardierung nichtmilitäri⸗ ſcher Objekte in China durch die japaniſche Luftflotte am Mittwoch wiederum ein Memorandum über⸗ geben. Die japaniſche Regierung hat nach Londoner Mel⸗ dungen abermals Verſicherungen abgegeben, daß nur militäriſche Ziele bombardiert werden ſollten. Maſſenverhaſtungen in Nordpaläſtina. Die Mör⸗ der des Diſtriktskommiſſars Andrews und des ihn begleitenden Polizeioffiziers ſind noch nicht ermit⸗ telt. Die Polizei nahm im Laufe des Montags in Noropaläſtina zahlreiche Araber ſeſt. Mehr als eine bloße Dankſagung?? Hore Beliſha über Frankreichs Armee ⸗Mein Vertrauen in die Zukunft Frankreichs iſt unerſchütterlich dib Paris, 28. September. Der engliſche Kriegsminiſter Hore Beliſha hat über die engliſche Botſchaft in Paris nachſtehende Erklärung veröffentlichen laſſen: „Ich bin ſehr ſtolz, Gelegenheit gehabt zu haben, die fnanzöſiſchen Verteidigungswerke zu beſuchen. Ich bin überzeugt, daß ſie ſo voll⸗ kommen ſind, wie der menſchliche Erfindungsgeiſt ſie nur ſchaffen konnte. Es iſt von Bedeutung, daß dies ſo iſt: Denn ſie ſtellen gleichzeitig die Verteidigung der franzöſiſchen Freiheit dar. Ich bin von der Vaterlands⸗ liebe, der Moral und der Widerſtandskraft der franzöſiſchen Soldaten überraſcht, die dag Rück⸗ grat Frankreichs darſtellen. Ich habe auch das andere Bild Frankreichs ge⸗ ſehen, nämlich die Ausſtellung, die der Ausdruck des überlieferungsgemäßen friedlichen Geiſtes und ſeiner künſtleriſchen Anlagen iſt. Ebenſo wie Verſailles und die anderen Ausdrücke des architektoniſchen Genies iſt dies eine grandioſe Auffaſſung. Ich bin Flleger der znfanterſe den Weg. Japaniſche Truppen verfolgen die Bombenangriffe der Luftwaffe auf dem Kriegsſchauplatz in Noroͤchina. Atlantic, Zander⸗M.) als freundſchaftlicher Beſucher nach Frankreich ge⸗ kommen und habe dort Zeichen allgemeiner Sym⸗ pathie gefunden. Ich habe ſo viel beachtenswerte Dinge geſehen, daß ich dͤieſes Land mit einem un⸗ erſchütterlichen Vertrauen in ſeine Zukunft verlaſſe.“ 23 Todesurteile in der Sowjetunion (Funkmeldung der N M 3Z.) + Mosbau, 28. September. Wie die Leningrader„Prawda“ berichtet, wurden in Staraja⸗Ruſſa(ſüdlich von Nowgorod) acht Be⸗ amte des Getreidebeſchaffungsbüros wegen angeb⸗ licher Sabotage zum Tode verurteilt. Der Prozeß gegen 7 angebliche Schädlinge aus Pudoſh(Karelien), die der planmäßigen Saatſchä⸗ digung“ ſowie der„Diskreditierung der Sowjet⸗ macht“ beſchuldigt wurden, endete laut„Krasnaja Karelia“ mit 7 Todesurteilen. Sechs Todesurteile meldet die Iſkra“ aus Krasnojarsk(Turkmeniſtan). Die Ver⸗ urteilten ſollen beim Bau eines Jod⸗Chrom⸗Kom⸗ binats„gegenrevolutionäre Schädlingsarbeit“ ge⸗ leiſtet haben, und zwar nach direkter Anweiſung des mittlerweile erſchoſſenen früheren ſtellvertretenden Volkskommiſſars für Schwerinduſtrie, Piatokow. Aus Gorki berichtet die„Gorkowſkaja Kom⸗ muna“ zwei Todesurteile wegen„Schädlingsarbeit“ in der Maſchinentraktorenſtation Magxgſawo. E Aus Batum am Schwarzen Meer meldet die georgiſche Zeitung„Sarja Woſtoka“ einen Prozeß gegen 11 angebliche„Aufſtändiſche“ aus der Repu⸗ blik Aoͤſchirija, die die Losreißung der Republik von der Sowjetunion und die Wiederherſtellung des kapitaliſtiſchen Regimes unter dem Protektorat eines anderen Staates erſtrebt haben ſollen. Der Haupt⸗ angeklagte iſt der Vorſitzende des Zentralausſchuſſes der Republik ſelbſt, Lordkipanidſe. ————.——.—.— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eifenbart- Handelsteil: i. V. Willy Müller- Lokaler Teil: Dr. Fritz hammes⸗Sport: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Carl Wilhelm Sennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937. Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20600 Zur geit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto heit darſtellen, lebhaft beeinöruckt wurde. SSSSZ—————————————————————————— r,r,,,—.—....................;.—.—.:.— Zum erſten Akademiekonzert Am 4. und 5. Oktober Das erſte der acht dieswinterlichen Akademie⸗ konzerte iſt drei großen deutſchen Meiſtern der Vergangenheit gewidmet: Händel, Beetho ven, Schubert. Händels„Concerto groſſo in G⸗Moll iſt das zehnte in einer Reihe von zwölf ſolchen Werken Op. 6 aus dem Jahre 1739. Sie wei⸗ ſen alle dieſelbe Beſetzung auf: Streichorcheſter mit Generalbaß, zu deſſen Ausführung ein Klavier⸗ inſtrument benötigt wird, und mit ſoliſtiſcher Be⸗ handlung von zwei Violinen und einem Violoncello. Beethovens viertes und vorletztes Klavier⸗ konsert Op. 58 in G⸗Dur wurde im Jahre 1806 niedergeſchrieben, iſt alſo ein Werk des damals Sechsunddreißigjährigen, der den größten Teil ſei⸗ nes Lebenswerkes noch vor ſich hatte, 67 Jahre lie⸗ gen zwiſchen dem Händelſchen und dem Beethoven⸗ ſchen Konzert, der Stilunterſchied macht ſich deutlich bemerkbar. Soliſt iſt der Altmeiſter der heutigen Klavierſpieler von Rang, Frederico Lamond, ſeit langem berühmt als genialer und werkgerech⸗ ter Ausdeuter der Beethovenſchen Klavierwerke. Der beliebte Soliſt wurde in einem der letztjährigen Akademiekonzerte ungewöhnlich gefeiert. Schubert hat noch nicht einmal das Alter Mozarts erreicht: die 31 Jahre ſeines Lebens ſchließen wie bei jenem eine unbegreifliche Fülle des Werks ein. Von ſei⸗ nen acht Sinfonien kennt der Konzertbeſucher be⸗ ſonders zwei, die„Unvollendete“ und jene„große“ in C⸗Dur aus dem Todesjahr 1828, die Schumann im Nachlaß Schuberts fand, und die jetzt im erſten Akademiekonzert geſpielt wird. Bekannt iſt Schu⸗ Sinfonie. Dirigent des Konzertes iſt Generalmuſikdirektor Elmendorff, deſſen repräſentative Stellung im deutſchen Muſikleben vor kurzem wieder der breite⸗ ſten Oeffentlichkeit ſichtbar wurde durch ſeine ehren⸗ Mitwirkung an der Pariſer deutſchen Muſik⸗ oche. Auch in dieſem Konzertwinter wird die feſtliche Spielſolge der Akademiekonzerte von der ſtilleren Arbeit der Gnführungsſtunden begleitet ſein. Eine immer mehr ſteigende Zahl von Konzertbe⸗ ſuchern hat die erlebnisvertiefende Bedeutung die⸗ ſer Einrichtung erkannt, die nun in das 5. Jahr ihres Beſtehens eintreten kann. Der erſte Vortrag wird— wie immer— am vorhergehenden Sonn⸗ tag, dem 3. Oktober, ſtattfinden in der Städt. Hoch⸗ ſchule für Muſik in A 1, 3(vormittags 11.30 Uhr). Vortrag: Dr. Friedrich Eckart; am Flügel: Adal⸗ bert Skocie. eeeeee Pobiumſicherer Vianiſten⸗Nachwuchs Die Klavierklaſſen von Hanni Werber⸗Römer muſizieren Hanni Werber⸗Römers Schülerkonzerte zeigen, wie ſie die Muſikerziehung bewußt zur Grund⸗ lage unſeres Muſiklebens machen hilft. Zur Muſik⸗ erziehung rechnet ſie auch Charakterbildung und Be⸗ fähigung von Herz und Seele ihrer Schüler zu wahrhaftem und ernſtem Muſikerleben. Die Schülerkonzerte verlangen Konzentrationsfähigkeit, Diſziplin und Ausdauer, und ſind geſtaltet als Feſt⸗ tage und Belohnung für unentwegtes Mühen auf dem dornigen Weg zum künſtleriſchen Endziel. Schon die allerjüngſten Klavierſtudentlein— öweimal wurden ſogar fünfjährige Mädels aufs „Stühlchen“ geſetzt— ſpielten am Sonntagnachmit⸗ tag in der Harmonie ihr kleines Penſum auswendig. Manche zeigten ſchon nach kaum—2jährigem Stu⸗ dium(mit meiſt zwei halben Unterrichtsſtunden in der Woche) Anſätze zu ſelbſtändiger geiſtiger Durch⸗ oͤringung im Vortrag der gewählten Tonwerke, be⸗ ſeelten Anſchlag und rhythmiſche Sicherheit. Hand⸗ und Fingerhaltung waren faſt bei allen Schülern vorbildlich. Begonnen wurde mit leichteſten Sätzen Gurlitts. Nach einem Schumann⸗Walzer kam Kienzl zu Wort mit ſeinem entzückenden Charakter⸗ ſtücklein vom„Spätzchen am Fenſter“, das man picken zu hören vermeint. Später präſentierte ſich ein Geſchwiſterpaar im Vierhändig⸗Spielen, wobei die ältere Schweſter die Führung übernahm. Weiter wechſelten Hellerſche Vortragsſtückchen mit Schu⸗ mann und Mozart(Walzer). Viel Innigkeit im Spiel entwickelte ein kleines Perſönchen in der Wie⸗ dergabe dreier Lieder von Kirchner. Einſtimmiger Geſang aller Puppenmütter begleitet Reineckes Pup⸗ * penwiegenlied. Kleine Präludien des Leipziger Thomaskantors präſentierten zwei neun⸗ bis zehn⸗ jährige Mädel. Namentlich eines davon iſt ſo begabt und ehrgeizig, daß ihr als einziger zugeſtanden wurde, nochmals am Schluß aufzutreten. Den fröh⸗ lichen Ausklang bildete auch diesmal die dreiſätzige Kinderſinfonie von Hayoͤn, diesmal unter Mitwir⸗ kung der Geigenklaſſe Fritz Früh. Stab führte mit Geſchick der 15jährige Helmut Endlich. Die Muſikſtunde ſtand zu Recht unter einem Leitſpruch Peter Raabes:„Deutſchland ſelbſt wird jung blei⸗ ben, ſolange es ſingt, ſolange es ſpielt, ſolange es mit Feuer und Begeiſterung muſiziert.“ Dr. Fritz Haubold. „Oratorium der Arbeit“ auf der Heidelberger Feierſtätte. Unter ſtrahlendem Himmel fand am Sonntagnachmittag auf der Feierſtätte Heiliger Berg vor einer Gemeinde von vielen Tauſenden eine Auf⸗ führung von Georg Böttchers„Oratorium der Arbeit“ ſtatt. Der Aufmarſch der Mitwirken⸗ den, der Formationen und Fahnen ſowie der Jugend auf dem Spielfeld der Feierſtätte bot ein großartiges Bild, das prächtiger Rahmen für die Aufführung war. Georg Böttcher hat ſein Werk, das vor ein⸗ einhalb Jahren erſtmalig in Weinheim erklang, zum Zwecke einer Aufführung auf der Feierſtätte hinſicht⸗ lich der Orcheſter⸗Partie umgearbeitet und ihm eine reiche Bläſerbeſetzung gegeben. Die Subſtanz des Werkes, die das Hohelied der Arbeit als Gemein⸗ ſchaftserlebnis darſtellt, eignet ſich gut für die Ge⸗ ſtaltung einer ſolchen Feier. Die Grundidee wird Bekenntnis; alle ſtimmen in gemeinſame Geſänge mit ein.— Träger der Veranſtaltung waren die Kreisleitung der NSDAp Heidelberg, die Deutſche Arbeitsfront(NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“) und die Staoͤt Heidelberg. Ein großer, aus vielen Chören zuſammengeſetzter Volkschor, BDM, Jung⸗ volk, der Muſikzug der SA⸗Standarte 171 vereinig⸗ ten ſich unter Prof. Dr. Poppems Leitung zu ſchö⸗ ner, geſchloſſener Wirkung. Soliſten waren Arno Schellenberg und Roſe Huth. Neuer Konzerterfolg Otto Voß'. Das Reichs⸗ Symphonie⸗Orcheſter unter Führung von Franz Adam und Profeſſor Otto Voß als Soliſt kon⸗ zertierte jüngſt in Offenburg. Otto Voß ſpielte das -Dur⸗Konzert von Liſzt. Das„Offenburger Tage⸗ blatt“ ſchreibt darüber u..:„Einen auserleſenen Genuß bot uns das nicht nur meiſterhafte, ſondern ſeelenvoll geſtaltete Spiel des als Gaſt gewonnenen künſtleriſchen Pianiſten Prof. Voß. Atemlos lauſch⸗ ten wir dem auf größter Höhe ſtehenden Spiel, be⸗ wunderten wir gleichermaßen das ſaubere Eingehen des Orcheſters auf die vielen Feinheiten und wurden vollauf in den Bann dieſer Tonkunſt gezogen.“ Florentiner Maiſeſtſpiele 1938. Auch an den Vierten Florentiner Maiſeſtſpielen werdͤen ſich wie⸗ der deutſche, öſterreichiſche und ungariſche Opern⸗ enſembles beteiligen. Die Münchener Staats⸗ oper bringt dͤie„Walküre“ unter Karl Elmen⸗ dorffs Stabführung zur Aufführung, die Wiener Staatsoper Webers„Euryanthe“ und„das Deutſche Requiem“ von Brahms. Die Budapeſter National⸗ oper gaſtiert mit Opern von Bela Bartok und Zol⸗ dan Kodaly. Eröffnet werden die Feſtſpiele am 28. April mit Verdis„Simone Boccanegra“. Als Ur⸗ aufführung führt das Programm Francesco Mali⸗ pieros jüngſte Oper„Antonius und Cleopatra“ (Textbuch nach Shakeſpeares Schauſpiel) auf. „Weltſtimmen“. Eranckhſche weſentlichen dem gegenwärtig Fernen O ſten gewiomet. Die wunderbare Lehre es Noga bildet den Inhalt von Bruntons Buch„Nogis. Verborgene Weisheit Indiens“. Mit dem Leben des Siegers von Tſuſchima macht die Biographie des Aömirals Togo bekannt. Vom alten und vom neuen China ſchreibt der EChineſe Lin Yu Tang.„China am Ende?“ heißt eine weitere Sammelbeſprechung einer Anzahl Bücher über das Volk der 400 Millionen. Der„Herzog der Mongolei“, J. A. Larſon, beſchreibt ſein Leben mit dem Reitervolk Das Auguſtheft der Verlagshandlung, Stuttgart) ſo„aktuell“ gewordenen Zeitſchrift iſt im der Mongolen. Auch über Hieſes Land ſchließen n einige weitere Berichte an. „Turkmenſkajc gauptbtxſammlung der Grund⸗ und Hausbeſitzer Dem badiſchen Verbandsführer wird einſtimmig das Vertrauen ausgeſprochen Der Haus⸗ und Grundbeſitzerverein Mannheim hielt am Montagabend im Fried⸗ richsparkſaal ſeine gut beſuchte Hauptverſa mm⸗ lung ab, die nach begrüßenden Worten des Herrn Hans Imhoff mit der Erſtattung der Jah⸗ resrechnung durch Bücherreviſor Gattung eingeleitet wurde. Danach hat ſich das Vermögen, das am 31. Dezember 1935 34273/ betrug, bis zum 31. Dezember 1936 um 1125/ verringert, weil die Jahresrechnung mit dieſem Verluſt abſchloß, der dadurch verurſacht wurde, daß auf Veranlaſſung der DAc die Hausverwaltung abgegeben werden mußte. Durch dieſe Maßnahme wurden 3273 l/ verloren. Nach dem Bericht des Kaſſenreviſors Rauten⸗ buſſch wurde Vereins⸗ und Geſchäftsführung Ent⸗ laſtung erteilt. Herr Hans Imhoff leitete den Jahres⸗ bericht mit der Mitteilung ein, daß er ſich nach Rückſprache mit dem Führerrat entſchloſſen habe, Punkt 3 der Tagesordnung(Wahl des Vereinsfüh⸗ Strümpfe kauft man bel Strumpf-t. ornung, 07.5 rers) abzuſetzen, weil die Erfüllung gewiſſer Be⸗ dingungen die Vorausſetzung für die Wiederan⸗ nahme des Poſtens ſei. Bei einem Rückblick auf die Arbeit, die er als Vereins⸗ und Landesverbands⸗ führer geleiſtet hat, ſtellte er feſt, daß es nach Ein⸗ richtung der Zinsgüteſtelle innerhalb weniger Monate gelang, 200 Anträge erfolgreich zu bearbei⸗ ten. Er müſſe anerkennen, daß ſich die Hypotheken⸗ gläubiger der Schwierigkeiten der Hausbeſitzer nicht verſchloſſen hätten, ſo daß es gelungen ſei, in einigen Fällen Zinsabſtriche bis zu 5400 Mark jährlich zu erreichen, ganz abgeſehen von den Fällen, in denen fühlbare Erleichterungen herausgeholt wurden. Die Mannheimer Sparkaſſe habe als erſtes deutſches Sparkaſſeninſtitut die Hypothekenzinſen, die durchſchnittlich? bis 9 v. H. betrugen, auf 4,5 v. H. geſenkt. Die Mannheimer Hausbeſitzer ſeien durch das Eutgegenkommen der Mannheimer Hy⸗ pothekenbanken um jährlich eine halbe Mil⸗ lion entlaſtet wurden. Der Redner hab die Einrichtung der Güteſtelle auf ganz Baden übertragen. Er hat ſich damit zwar eine ungeheure Arbeitslaſt aufgeladen, iſt aber durch den Erfolg entſchädigt worden. Durch die Schopfheimer Güteſtelle wurden allein 15 Perſonen Haus und Hof gerettet. Die Mannheimer Güte⸗ ſtelle mußte in fünf Kammern aufgeteilt werden, um die Anträge auf Schuldenregelung zu erledigen. Es ſei ihm Bedürfnis, ganz beſonders den Vor⸗ ſitzern dieſer fünf Aemter und ihren Mitarbeitern zu danken, die durch ihre Tätigkeit 500 Hausbeſitzer des Bezirks Mannheim vor der Zwangsverſteigerung bewahrt hätten. Der Erfolg liege bei 90 v. H. Nichts er⸗ reicht habe die Güteſtelle nur in den Fällen, in denen ſie zu ſpät angerufen wurde. Die Erfolge wurden lediglich oͤurch die Ausdeutung der Geſetze im nationalſozialiſtiſchen Sinne und durch die Ein⸗ ſicht der an der Sanierung Beteiligten erzielt. Schließlich gelang der große Wurf, daß bei dem höchſten richterlichen Beamten ein Erlaß erwirkt wurde, durch den ſämtlichen Notariaten empfohlen wird, keine Zwangsvollſtreckung zu betreiben, be⸗ vor der Zinsgläubiger den Nachweis erbracht hat, daß die Güteſtelle angerufen wurde. Gegen die⸗ jenigen Gläubiger, die den Hausbeſitzern den Hals zuziehen wollten, habe die Güteſtelle das Gegen⸗ mittel des Gutachtens. Man ſei weiter bemüht geweſen, die übrigen La⸗ ſten auf ein erträgliches Maß zurückzuſchrauben. So hatte ſich der Redner bei der ſtaatlichen Gebäude⸗ brandverſicherung um die Ermäßigung der Gebüh⸗ renſätze bemüht. Unter lebhaftem Beifall ſtellte er feſt, daß es ihm gelungen iſt, die Brandverſicherungsprämien von zwölf auf ſechs Pfennig je hundert Mark Brandver⸗ ſicherungswert herunterzudrücken. Dankbar ſei anzuerkennen, daß alle Anträge, die in Karlsruhe geſtellt wurden, ein geneigtes Ohr gefun⸗ den haben. Der Mitgliederſtand iſt um ein Geringes auf 4105 zurückgegangen. Nach dieſen mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen wurde Herrn Imhoff einſtim⸗ mig das Vertrauen ausgeſprochen. Als aus der Mitte der Verſammlung dem Führerrat, der Geſchäftsführung und den übrigen Mitarbeitern für ihre Arbeit gedankt worden war, hielt Syndikus Dr. Walter Siebler einen aufſchlußreichen Vortrag über das Thema„Der Kampf um die Wirtſchaftlich⸗ keit des Hauſes“, auf den wir noch zurückkommen werden. Sch. Zee Vexkelusinel Die verhängnisvolle Wagentüre Ein Kraftwagen fährt unter lautem, mark⸗ erſchütterndem Quietſchen am Bordſtein an. Im gleichen Augenblick faſt fliegt die Wagentüre auf. Ein junger Mann ſtürzt heraus,— zieht, ge⸗ mächlich auf dem Fahrdamm ſtehend, das Zigaretten⸗ etui. Offenſichtlich hätte er es gar nicht nötig ge⸗ habt, mit ſolcher„Wuptizität“ anzufahren und aus⸗ euſteigen, denn auch weiterhin benimmt er ſich als ein Mann, der viel Zeit hat, ſchaut ſich in der Gegend um, beſonders ein paar hübſchen Mädels nach, und geht dann erſt mit ſüffiſantem Lächeln um ſein Kabriolett auf den Bürgerſteig. Das war in der Heidelberger Straße am Samstagnach⸗ mittag. Zehn Meter weiter wie derholt ſich das Vor⸗ ſpiel bis zur auffliegenden Wagentür, nur entſteigt diesmal, natürlich auch auf der Fahrdammſeite, eine hübſche Blondine einem raſſigen Sportmodell. Sie will offenſichtlich bewundert ſein, denn ſie macht ſich auffallend lang an ihrem Wagen zu ſchaffen, bis ſie ſich auf den Bürgerſteig begibt und— die Wagen⸗ türe offenſtehen läßt. Ein gerade vorbeifahrender Radfahrer warf ſie geſchickt und mit lautem Knall zu. Es war gut, nichts war paſſiert trotz Samstag⸗ nachmittag, trotz ſtarkem Verkehr. Kaum einer küm⸗ merte ſich darum, niemand ſchimpfte ſogar— ab⸗ geſehen von dem Radfahrer; er ſprudelte nicht gerade achtungsvolle und gewählte Worte über das Dämchen vor ſich hin, was man ihm nicht verdenken konnte. Keine zehn Minuten hatten wir uns dort auf⸗ gehalten, um dieſe beiden Vorgänge zu beobachten und wievielmal mögen ähnliche noch am gleichen Nachmittag zu beobachten geweſen ſein? Dieſe zwei Maleginges gut ab aber wie oft wird ſo eine plötzlich zum Fahrdamm geöffnete Wagentüre zum Verhängnis anderer Verkeyrs⸗ teilnehmer! Da unſere Kraftwagen heute faſt alle Links⸗ lenker ſind, ſo wird es wohl kaum möglich ſein, die Kraftwagenführer dazu zu verpflichten, daß ſie zur rechten Wagentüre ihrem Fahrzeug entſteigen. Schon die notwendigen Kletterübungen um Schalt⸗ und Bremshebel herum ſcheinen dafür„unüberwindbare Hinderniſſe“ zu ſein. Es wäre zwar ſchön, wenn alle Kraftwagenführer ſo vernünftig wären und trotzdem dieſe kleine Unannehmlichkeit auf ſich nähmen— aber das wäre erfahrungsgemäß„zuviel“ verlangt. Was man dagegen unbedingt von ihnen verlangen muß iſt allergrößte Vorſicht. Wir wollen hier nur kurz einen Fall ſchildern, der dieſer Tage ſchon zum zweitenmal vor dem Gericht zur Ver⸗ handlung kam. Ein Lieferwagenführer, der ebenfalls die Heidelberger Straße herkam, ſchreckte durch eine ſich plötzlich öffnende Wagentüre eines gerade am Bordſtein anfahrenden Perſonenwagens ſo zuſammen, daß er ſeinen Wagen ſcharf nach links riß und dadurch zwei die Straße überquerende Fußgänger ganz erheblich verletzte. Ein Fall, der nicht ſelten vorkommt, der aber beſonders dafür charakteriſtiſch iſt, daß durch dieſe auffliegen⸗ genden Wagentüren nicht nur der gerode vorbei⸗ fahrende Verkehrsteilnehmer auf das ſchlimmſte ge⸗ — fährdet iſt, ſondern auch alle anderen, die ſich gerade im Umkreis befinden. Gerade in dem angeführten Fall hätte die Sache noch viel ſchlimmer ausgehen können, wenn der Fohrer des Lieferwagens auch noch die Herrſchaft über den Wagen verloren hätte — man denle nur an den ſtarken Verkehr in der Heidelberger Straße. Aber die Folgen waren auch ſo ſchon ſchwer genug. Selbſtverſtändlich wurde der Führer des Perſonenwageens. der ſo leichtſinnig die Wagentüreſöffnete, be⸗ ſtraft. Aber auch der Führer des Lieferwagens ſaß nun auf der Anklagebank. Ihm machte man zum Vorwurf, daß er die Möglichkeit einer ſich öffnen⸗ den Wagentüre nicht vorausgeſehen und in ſeiner Fahrweiſe berüchſichtigt habe. Er gab ſelbſt zu, daß er den Wagen anfahren ſah, ſo daß er dieſes leider alltägliche, wenn auch verkehrswidrige Verhalten des Perſonenwagenführers hätte in Rechnung ſtellen müſſen. Alle Verteidigung damit, daß ſich das alles in unglaublicher Schnelligkeit abgeſpielt hatte, nützt ihm nichts. Man hatte feſtgeſtellt, daß zu⸗ mindeſt einige Sekunden zwiſchen dem Halten des Wagens und dem Auffliegen des Kraftwagens ver⸗ gangen waren und daß er inzwiſchen die Anſtalten zum Ausſteigen habe ſehen müſſen. So hatte die Unvorſichtigkeit des Führers des Perſonenwagens nicht nur die erhebliche Verletzung öweier Menſchen zur Folge, ſondern auch noch eine Strafe für einen Berufsfahrer, den eine ſolche bekanntlich beſonders hart trifft, denn ſie wird ja in ſeinen Führerſchein eingetragen!— Die Reichsſendungen am 29, Sept. Für den 29. September ſind folgende Reichs⸗ ſendungen vorgeſehen: 10 bis 11 Uhr: Deutſchlanoͤſender: Konzert. Gegen 10.50 Uhr: Bericht von der Fahrt des Führers und Muſſolinis zur Parade⸗ aufſtellung Ecke Wilhelmſtraße— Unter den Linden, und von der Fahrt über die via triumphalis zur Techniſchen Hochſchule. Anſchließend Bericht von der Parade der Wehrmacht. 11 bis 12 Uhr: Reichsſender Saarbrücken: Deutſch⸗ italieniſches Konzert. 12 bis 13.30 Uhr: Reichsſender Stuttgart: Deutſch⸗italieniſche Volksmuſük„So ſingt das Volk in Deutſchland und Italien“. 13.30 bis 15 Uhr: Reichsſender Frankfurt: Deutſch⸗italieniſches Unterhaltungskonzert. 15 bis 16 Uhr: Reichsſender Köln: Italieniſche Unterhaltungsmuſik der Gegenwart. 16 bis 18 Uhr: Reichsſender Hamburg: Bunte Melodien aus Deutſchland und Italien. 20.10 bis 22 Uhr: Reichsſender München: Feſt⸗ liche Muſik„Deutſche Muſiker ſehen Italien“. Es wirken mit: Marta Martaſſen(Sopran), Gia⸗ einta della Rocca(Bratſche), Richard Staab(Klavier). 24 bis 2 Uhr: Reichsſender Stuttgart: Deutſch⸗italieniſche Opernmuſik. Das Große Orcheſter des Reichsſenders ſpielt Werke von Weber, Verdi und Wagner. en, e 2 , ,, 7 — 3, 5 S 9 1 5 * ,,—— 3— — . ,, ,,, ——— S —— SD ο. . 162. * 4— 4.———— 5—— —— 2— — 5 8 — 4 0·* ERMHI ·N as 818 38 MαοlrrERRCiSaErrEN ¹nccnuunSsNuReRRS O oiese cicereſien oxrden iven oſ Negen unseres emex detriebes in Allons · Bahrenteid nacivöug geven Methoden hergestellt. Oer ungewöhnlich ztrte und reide Chrrffer dieser Mischung beruht dareut. dad sBntliche Tabake zweime 1 e vird ausschſieblich ohne Mondstöck Hergestellt. EEHTSEN eeensen Asbiuen 10 0* i 9 1 — G—— DCDen sUste⸗ elten ation er FVDRRND cuelhoden, die 2ugig oe elitz ab ſer Hexalelluyg aut Kb te Md Nered zeſ—7* PPREEMTSMACGARETENTASRNCENCAοõν]εͤ.SuRE E 4. Seite/ Nummer 448 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. September 1937 Der Mord in der Kaffeeküche Tante und Neſſe auf der Anklagebank * Saarbrücken, 28. September. Vor dem Schwurgericht in Saarbrücken be⸗ gann am Montag der große Mordprozeß gegen die Witwe Frieda Biehl und ihren Neffen Helmut Denzler aus Neunkirchen. Ein ſchweres Verbrechen, gemeinſchaftlicher Mord, begangen an dem 42 Jahre alten Albert Biehl, wird ihnen zur Laſt gelegt. Dieſe Mordaffäre hat ſich bekanntlich am ſpäten Abend des 4. Auguſt 1936 in der Kaffeeküche der Grube Dechen ereignet. Der 24jährige., der ſeit mehreren Jahren mit ſeiner Tante ein ſträfliches Verhältnis unterhielt, hatte ſich von der Frau dazu beſtimmen laſſen, den Onkel gewaltſam aus dem Leben zu ſchaffen. Er beſorgte ſich eine 40 Zentimeter lange Eiſen⸗ ſtauge und verſetzte abends, als in der Kaffee⸗ küche bereits Schluß war, ſeinem Onkel einen heſtigen Schlag gegen den Kopf. Der Verletzte brach gleich nach dem erſten Hieb zuſammen. Als er auf dem Boden lag, ſchlug der Täter noch viele Male auf den Wehrloſen ein, bis der Schädel ſo zertrümmert war, daß Gehirn aus den Wunden quoll. Als man den Mann tot glaubte, wurde eine Kiſte mit Sprudelflaſchen auf ihn geworfen, um einen Un⸗ fall vorzutäuſchen. Die Art der ſchweren Kopfver⸗ letzungen konnte indeſſen keinen Zweifel darüber he⸗ ſtehen laſſen, öͤaß der Tote einem Verbrechen zum Opfer gefallen war. Bereits am andern Tage wurden der junge D. und ſeine Tante, die 40jährige Frieda Biehl, feſtge⸗ mommen und ins Unterſuchungsgefängnis eingelie⸗ fert. Schon bei den erſten Verhören hatte ſich der Täter zu einem Geſtändnis bequemt und zugegeben, daß er mit Ueberlegung ſeinen Onkel getötet habe. Die Frau wurde als die treibende Kraft bei dieſem Verbrechen angeſehen, da ſie oft genug ihrem Neffen zugeredet hatte, es könne ſo nicht weiter gehen, es müſſe etwas geſchehen. Bei ihrer Vernehmung gab die Angeklagte B. zu, daß ſie ſich bereits im Frühjahr 1936 mit ihrem Nef⸗ ſen darüber unterhalten habe, wie man ihren Ehe⸗ mann beiſeite ſchaffen könne, um ſie zu erlöſen. Der Angeklagte D. gibt ſeinerſeits den Tatbeſtand im weſentlichen zu, wenn er auch zu behaupten verſucht, er habe nicht mit Ueberlegung gehandelt Tobesſturz aus 18 Meler Höhe Heppenheimer Zimmermann verunglückt * Heppenheim BBergſtr.), 28. September. Bei der Ausübung ſeines Berufs verun⸗ glückte der 31jährige Zimmermann Nikolaus Koch von hier. Er ſtürzte bei einem Kaminbau aus einer Höhe von 18 Meter in die Tieſe. Koch ſtarb nach der Einlieſerung ins Krankenhaus. Ein Lehrling, der neben ihm arbeitete, ver⸗ mochte ſich an einem Aufzugskabel feſtzuhalten und rettete ſo ſein Leben. Was gibt es Neues in Lampertheim? ak Lampertheim, 28. September. Der 28jährige Ludwig Göbel von hier, der bei der Wormſer Lagerhausgeſellſchaft in Worms in Dienſten ſteht, geriet in das Maſchinengetriebe eines Dampfkrans, wobei ihm der rechte Arm abgequetſcht wurde. Der Arm mußte amputiert werden.— Zwei 11jährige Jungen, die einen Ausflug nach Heidelberg machten, wurden von einem Unfall betroffen. Als ſie den ſteilen Weg vom Schloß herunterliefen, kamen beide zu Fall, wobei ſie ſich beide den rechten Oberſchen⸗ kel brachen. Sie wurden zur Behandlung der dortigen Klinik übergeben. Sein 71. Lebensjahr vollendete der Invalide Seb. Feller; ebenfalls 71 Jahre alt wurde der Gemeindefeldͤſchütze a. D. Georg Bickel. Ein reges Leben iſt jetzt im neuen Bauabſchnitt der Katharina⸗Grünewald⸗Siedlung zu beobachten. Seit einer Woche ſind die neuen Siedler damit beſchäftigt, den Grund für ihre künftigen weiler nach Niederkirchen ſtatt. Eigenheime auszuheben. Ueber 30 Siedlerſtellen werden jetzt errichtet, zu jeder gehören faſt 1000 Geviertmeter Gartengelände. Bis zur Froſtzeit will man mit den Rohbauten fertig werden. Weitere Siedlerſtellen ſollen im Frühjahr errichtet werden. In Lampertheim wurde eine Kolonialkrie⸗ ger⸗ und Marinekameradſchaft ins Leben gerufen, um den kolonialen Gedanken auch hier zu fördern und zu wecken. Die Kameradſchaft ſetzt ſich aus ehemaligen Kolonialkriegern ſowie auch aus ehemaligen Angehörigen der Marine zuſammen. Die hieſige Tabakernte geht ihrem Ende ent⸗ gegen. Jetzt gerade herrſcht Hochbetrieb in allen Höfen. Von Hagelſchlägen blieb der Tabak hier in dieſem Jahre verſchont. Man darf hoffen, daß ein guter Preis erzielt wird, ſo daß die beſſere Qualität den quantitativen Ausfall in der finanziellen Aus⸗ wirkung ausgleichen wird. An der Loreley verſtiegen Die Techniſche Nothilfe mußte eingreiſen dt. St. Goarshauſen, 28. Sept. In leichtſinniger Weiſe verſuchten zwei Burſchen die ſteilen Fels⸗ wände der Loreley zu erklettern. Einem gelang es auch, den Gipfel zu erreichen, doch dann konnte er weder weiter noch zurück und als ſeine ſämtlichen Verſuche fehlſchlugen, rief er um Hilfe. Die Tech⸗ niſche Nothilfe eilte herbei und nach vielen Be⸗ mühungen gelang es dann, den Jungen aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien. Vor einigen Tagen wurde das gleiche Kunſtſtück verſucht. Dabei gerie⸗ ten Felsblöcke zum Abſturz und der Verkehr auf der Straße wurde gefährdet. Aus der Pfalz Wieder einmal: Betrunken am Steuer Der Autofahrer ſeſtgenommen h. Ludwigshaſen, W. Sept. Laut Polizeibericht fuhr der Reiſevertreter Karl Hornung aus Mut⸗ terſtadt geſtern betrunken mit ſeinem Perſonen⸗ kraftwagen durch die Frankenthaler Straße. An der Ecke Rohrlachſtraße ſtieß er auf einen Perſonenkraft⸗ wagen, der vor ihm hergefahren war und anhalten mußte. Es entſtand nur geringer Sachſchaden. Der betrunkene Fahrer wurde vorläufig feſtgenom⸗ men und das Fahrzeug ſichergeſtellt. Chronik des Anheils * Grünſtadt, 27. Sept. In Oberſülzen wurde die Shefährige Emmy Meininger von einem ſchweren Laſtkraftwagen erfaßt und buchſtäblich zerquetſcht. Der Kraftwagenführer hatte das Kind, welches hin⸗ ter einem Fuhrwerk hervorgetreten war, nicht ſehen können und wurde erſt nach dem Unfall aufmerk⸗ ſam. Er wurde feſtgenommen, aber wieder freige⸗ laſſen, da man ihm keine Schuld nachweiſen konnte. . * Neuſtadt a. d. Weinſtr., 27. Sept. Am Sams⸗ tagabend wurde hier ein 12jähriger Junge vom Anhänger eines mit Kies beladenen Laſtzuges ſeines Vaters erfaßt und totgefahren. Das Unglück iſt auf das Zuſammentreffen unglücklicher Umſtände zurückzuführen. Selbſtmord mit einer Spazierſtockwaffe dt. Mackenbach(Pfalz), 28. Sept. In ſeiner Woh⸗ nung wurde der 51 Jahre alte Landwirt Adolf Jörg von hier erſchoſſen aufgefunden. Zu⸗ nächſt nahm man an, daß ein Mord vorliegt, da in dem Zimmer keine Mordwaffe zu ſehen war. Erſt nach vielen Stunden eifriger Nachforſchungen führ⸗ ten die Ermittlungen zu dem Ergebnis, daß doch Selbſtmord vorliegt. Der Lanoͤwirt hat ſich mit einem Schuß aus einer Spa zierſtockwaffe ge⸗ tötet, was nicht gleich feſtgeſtellt wurde und woran man auch am allerwenigſten gedacht hatte. Der Mann hinterläßt Frau und Sohn. Die Gründe der Tat ſind unbekannt. Oſtertalbahn-Teilſtrecke wurde feierlich eingeweiht * Ottweiler bei Neunkirchen, 27. Sept. Bei prächtigem Nachſommerwetter fand am Sonntagnachmittag die feierliche Eröffnung des erſten Teilſtücks der Oſtertalbahn von Ott⸗ Damit iſt ein lange gehegter Wunſch der Beyölkerung dieſes Gebietes in Erfüllung gegangen. In Niederkirchen ſelber, dem vorläufigen Endpunkt der Bahnſtrecke, veranſtaltete die Bevölkerung einen großen Feſtzug zum Bahn⸗ hof, wo die ſeierliche Einweihung der Bahnſtrecke erfolgte. Der Bürgermeiſter des Oſtertalgebietes konnte mit herzlichen Worten zahlreiche Ehrengäſte begrüßen, darunter Gauleiter Bürckel, ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Leyſer und als Vertreter des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Miniſterialrat Traßl. Reichsbahnpräſident Dr. Sarter zeigte auf, wie im Gegenſatz zu der Kirchturmspolitik früherer Zei⸗ ten unter großen Geſichtspunkten gearbeitet worden ſei. Es ſei kein behördliches Werk geſchaffen wor⸗ den, ſondern etwas Bleibendes für die ſaarländiſche Heimat. Abſchließend wies er darauf hin, daß von der 21 Kilometer langen geplanten Bahnſtrecke 16 Kilometer fertiggeſtellt ſeien. Die Linienführung bedeute auch für Neunkirchen keine Schädigung, denn die Linie ſei jetzt bis Neunkirchen nur einen Kilometer länger, als wenn ſie unmittelbar nach Neunkirchen gegangen ſei. Die Reichsbahn wolle mit der neuen Bahn keine großen Geſchäfte machen, ſondern habe damit eine vaterländiſche Pflicht er⸗ füllt. Sie wolle es den Arbeitern ermöglichen, ſchneller ihre Arbeitsſtätte zu erreichen, den Bauern beſſere Abſatzmöglichkeiten verſchaffen und ſchließlich auch die landſchaftlichen Schönheiten des Gebietes erſchließen. Als als erſter Zug der„Gläſerne Zug“ einlief, wurde er von der geſamten Menge begeiſtert be⸗ grüßt. Miniſterialrat Traßl überbrachte die Grüße des bayeriſchen Miniſterpräſidenten, der mit beſon⸗ derem Intereſſe die Entſtehung dieſer neuen Bahn⸗ Erfolgreicher Kampf um das Recht Freiſpruch im Wiederaufnahmeverjahren * Freiburg, 27. September. Nach dreitägiger Verhandlung wurde hier der Prozeß zu Ende geführt, mit dem im Wiederauf⸗ nahmeyerfahren der frühere Verwaltungsaſſiſtent beim Waſſer⸗ und Straßenbauamt in Lörrach und frühere SA⸗Standartenführer Friedrich Müller ſeine Rehabilitierung anſtrebte, nachdem er wegen Amtsunterſchlagungen und Urkundenfälſchungen, die er gemeinſam mit dem Straßenmeiſter Fackel⸗ mann von der gleichen Behörde begangen haben ſollte, zu 1 Jahr und 7 Monaten Zuchthaus und 500% Geloſtrafe verurteilt worden war. Die Schwierigkeiten des Wiederaufnahmeverfahrens lagen darin, daß Fackelmann, der ſeine Straße von drei Jahren Zuchthaus abgebüßt hatte, vor kurzem ſtarb und man ſich daher in bezug auf ſeine Aus⸗ ſagen lediglich an die Akten des erſten Prozeſſes halten konnte. Müllers Perſönlichkeit war einwandfrei. Er wurde als außerordentlich tüchtiger, energiſcher Beamter geſchildert, der eine Vertrauensſtellung innehatte und im Kriege ſowie durch ſeinen politi⸗ ſchen Einſatz in der Nachkriegszeit ſeine perſönliche Untadeligkeit und Opferfreudigkeit bewieſen hatte. Der Gedanke an ſeine Mitſchuld war auch ſolange niemand gekommen, bis Fackelmann auf den immer wieder gemachten Hinweis, er könne die in Frage kommenden hohen Beträge doch nicht allein für ſich verbraucht haben, zunächſt die Mitſchuld einer an⸗ geſehenen Penſönlichkeit behauptete und als ſolche ſchließlich den ihm befreundeten Müller angab. Bei dieſer Angabe iſt er geblieben. Gegenüber dieſer Müller belaſtenden Feſtſtellung ſtand die Tatſache, daß Fackelmann nach dem Ver⸗ handlungsergebnis des erſten Prozeſſes zum min⸗ deſten eine mit großer Vorſicht aufzunehmende Per⸗ ſönlichkeit war. Erſt die Feſtſtellungen des Wieder⸗ aufnahmeverfahrens ließen klar erkennen, daß man dieſem Fackelmann nicht ein einziges Wort glauben durfte, ſolange es nicht durch beweiskräftige Ur⸗ kunden belegt war. Die Frage, ob der Angeklagte mangels Beweiſes oder wegen ſeiner Nichtſchuld freigeſprochen werden ſollte, überließ der Staats⸗ anwalt dem Ermeſſen des Gerichts. Dieſes hob das erſte Urteil auf und ſprach den Angeklagten Müller als nichtſchuldig frei. Der Vorſitzende gab in ſeiner Begründung ſeiner beſonderen Genugtuung darüber Ausdruck, daß durch die neuen Ermittlungen die Ehre einem Manne wiedergegeben wurde, der in mehr als 3 Jahren Schweres erdulden mußte. Die Koſten des Wieder⸗ aufnahmeverfahrens und die Koſten des früheren Verfahrens, ſoweit ſie nicht Fackelmann betrafen fallen der Staatskaſſe zur Laſt. 3 linie verfolgt habe. Im Auftrag des Gauleiters ſprach Gauamtsleiter Röhrig. Bereits in den erſten Nachmittagsſtunden entwik⸗ kelte ſich ein lebhafter Verkehr auf der neuen Bahn⸗ linie. In Ottweiler ſand der feſtliche Tag mit einer großen Feſtbeleuchtung am Abend ſeinen Abſchluß. Tanz und Humor im Pfalzban Ein neues nettes Programm * Ludwigshafen, 28. September. Im Pfalzbau iſt wieder allerhand„los“. Neben dem Tanz, dem man ſich ſchon wieder eifrig wioͤmet, wird auch auf der Bühne ſo mancherlei Sehens⸗ wertes geboten. Da iſt zunächſt„Original Charlotte“, die mit ihren erſtaunlichen Ver⸗ renkungskünſten viel Beifall findet. Ihr Körper ſcheint tatſächlich aus Gummi zu beſtehen, ſo biegſam iſt er.— Dann iſt da ein Italiener von Geburt, Prof. Bruſſes nennt er ſich, der trotz ſeines ge⸗ brochenen Deutſchs durch zahlloſe drollige Geſell⸗ ſchaftsſpiele ſeine Zuſchauer unterhält. Er kann aber auch ſtepen und jonglieren und tut das alles mit viel Charme und Humor. Den ſtärkſten Bei⸗ fall holt er ſich ſchließlich mit ſeinen Kunſtſtückchen. Ohne geſtepte Dreingabe kann er nicht die Bretter verlaſſen.— Schließlich kann man in dieſer Monats⸗ hälfte noch Poldy Dolly, das Mädchen aus Wien, das auch in Mannheim nicht unbekannt iſt, in ihren Tänzen bewundern. Walzer, Step und eine Gro⸗ teske ſieht man von ihr und bei der netten koketten Art, wie ſie ihre Darbietungen bringt, bleibt der Beifall nicht aus. Nach und während der Pauſen ſchwingt Julius Schüßler das Zepter über ſeine Soliſten und die vielen Tanzluſtigen, die ſich all⸗ abendlich im Pfalzbau einfinden. Gengenbach. Brief aus Neuſtadt Springbrunnen auf dem Bahnhofsplatz M. Neuſtadt a. d.., 28. Sept. Neuſtadt, die Stadt des Pfälziſchen Weinleſefeſtes, Mittelpunkt des pfälziſchen Fremdenverkehrs, bemüht ſich, durch ſtete Verſchönerung des Bahnhofsplatzes ſeine Gäſte würdig zu empfangen. In den letzten Tagen wurde der neue große Springbrunnen am Neuſtadter Bahn⸗ hofsplatz fertiggeſtellt, der während des bevorſtehen⸗ den Weinleſefeſtes farbig beleuchtet wird. Der Brunnen befindet ſich in der neuen Grünanlage gegenüber dem Saalbau. Um eine Mittelfontäne laufen 16 Strahlen in kreisförmiger Anoroͤnung. Die Beleuchtungskörper ſind am Fuß der Mittel⸗ fontäne angebracht. Zuwachs für Worms Erbhöfeweiler Roſengarten wird eingemeindet * Worms, 27. Sept. Am Sonntag, dem 3. Okto⸗ ber, wird nachmittags die feierliche Einweihung des Erbhöfeweilers Roſengarten durch Gaulei⸗ ter Sprenger vollzogen werden. Der Gauleiter und Reichsſtatthalter wird zugleich durch eine Pro⸗ klamation bekannt geben, daß die Gemarkung Roſen⸗ garten der Stadt Worms eingemeindet wird. Die⸗ ſer dann rechtsrheiniſche Teil der Stadt Worms wird anſchließend durch den Oberbürgermeiſter übernommen. Es folgt dann die Eröffnung der erſten„Wormſer Roſengarten⸗Kerwe“. Das den Erbhöfeweiler Roſengarten bildende Gelände wird von den Gemeiden Bürſtadt, Lampertheim und Hof⸗ heim abgetreten. Vor dem Mannheimer Einzelrichter: Sturm im Waſſerglas Der Fußtritt auf der Treppe— Verhanölung mit„happy end“ Auf der Straße iſt Krach. Der kleine Helmut ſchlägt ſich„mörderiſch“ mit einem gleichaltrigen Kameraden. Es geht heiß her, irgend eine Nichtig⸗ keit hatte die Kämpferherzen der kleinen Bengel in Wallung gebracht. Als ſich der kleine Helmut gar nicht mehr zu helfen weiß, da ſchwingt er mit der ganzen Kraft ſeiner ſieben Jahre die Peitſche und verpaßt dem„Freund“ eine gründliche Abreibung. Da deſſen Vater ſchon mit Entſetzen den Ausgang dieſes Duells beobachtete, eilt er ſchleunigſt herbei, um von der Familienehre noch zu retten, was zu retten war und das war gleichbedeutend mit einer gehörigen Tracht Prügel für unſeren Helmut. Vater Hubert ſetzt ihm noch bis in den Hausgang hinein nach. Wie ein Wieſel ſauſt Helmut die Treppen hinauf und dort ſoll es nun geſchehen ſein,„das Un⸗ geheuerliche, dieſe Roheit, das Beleidigende“ und die Gemüter der ganzen Familie des Helmut in höchſte Aufregung Verſetzende: da ſoll er einen Fuß⸗ tritt bekommen haben. Laut ſchrie Helmut plötz⸗ lich auf und die Mutter, die gerade auf dem oberen Abſatz der Treppe mit der Nachbarin der Unter⸗ haltung pflegte, wollte es ganz genau geſehen haben: Helmut war getreten worden! Der Auſſchrei des kleinen Bengels ließ auch den Papa blitzſchnell von ſeinem Sofa aufſchnellen.„Wie von der Tarantel geſtochen“, ſtürzte er die Treppen hinunter, um den Züchtiger ſeines Sohnes noch zwiſchen die imponie⸗ renden Hände zu bekommen. Nun machte aber Vater Hubert auf dem Abſatz kehrt, ſo ſchnell er konnte, und hatte gerade noch Glück, daß er den wütend fuch⸗ telnden Fängen des anderen entkam. Von der Mutter wurde Helmut einer gründlichen Leibesviſitation unterzogen. Gerade kam der noch immer wutſchnaubende Vater von ſeiner„Jagd“ zu⸗ rück, als man entdeckte, daß knapp über dem edelſten Körperteil des Sohnes ſich ein ziemlich beachtliches, in allen Farben ſchillerndes Mal befand. Nun ſtand für die Familie unwiderlegbar feſt: Helmut war getreten worden. Helmuts Vater machte ſich im Vollgefühl ſeines Rechtes auf den Weg zur Polizei, wo er Vater Hubert wegen„groben Unfugs“ an⸗ zeigen wollte. Zwar wurde er gleich belehrt, daß es ſich hier höchſtens um eine Körperverletzung handeln könne, aber was hat das für dieſen wackeren Mann zu bedeuten.„Welcher Paragraph do ange⸗ wendet werd, is egal, beſtraftg'hört er“, meint er und ſo kam dieſe ganze Angelegenheit nun vor den Einzelrichter zur Verhanoͤlung. Vater Hubert ſaß auf der Anklagebank. Er habe den kleinen Helmut getreten und ſolle ſich verant⸗ worten. Das iſt nicht leicht, ſchon gar nicht, wenn er ſelbſt gar keine Zeugen hat und die anderen zu⸗ nächſt einmal alle deutlich geſehen haben wollten, daß er es eben getan hat. Er beteuerte mit aller Beſtimmtheit, dem Kleinen nur eine Ohrfeige ge⸗ geben zu haben. Auf die Treppe, wo er ihn ge⸗ treten haben ſollte, ſei er ſchon gar nicht mehr ge⸗ 4 3 67 einem Jahr und koͤmmen. Wer hatte nun die Wahrheit geſagt? Der Richter nahm nun die Zeugen in ein grünbdliches Verhör, zerpflückte den Hergaug mit ihnen bis ins Kleinſte, und ſiehe da, alle hatten alles geſehen— nur den Fußtritt nicht. Es war nichts zu machen, der Richter kam zu der Auffaſſung, daß der Angeklagte nicht getreten habe, denn es iſt ſchon ein Kunſtſtück, auf der Treppe ſtehend mit ſolcher Wucht nach oben zu treten, daß der andere blaue Flecken davonträgt. Vater Hubert wurde freigeſprochen. Helmuts Vater ſtellte daraufhin nur noch die Frage, was er tun bürfe, wenn ſein Sohn geſchlagen würde? Die Antwort des Richters lautete knapp:„Wieder ſchlagen— ohne dabei über das Züchtigungsrecht hinauszugehen.“ Ein 62jähriger Zuhälter! Von der Mannheimer Strafkammer zu Zuchthaus verurteilt Vor der Mannheimer Strafkammer ſtand am Montag der 1875 in Plankſtadt geborene Peter Heſt er, der ſich wegen Zuhälterei zu verantworten hatte. Es handelte ſich hier um einen beſonders ſchweren Fall, da H. nicht nur zuließ, daß ſeine eigene Frau der Unzucht nachging, ſondern ſie auch noch dazu ermunterte und ihr Vorwürfe machte, als ſie eine Stelle als Putzfrau annahm:„Geh' nüber in die Wirtſchaft und hol dir en Kerl, do hom mer mehr davon!“, ſoll er einmal geſagt haben. Von Nachbarn war beobachtet worden, daß die Frau öfter Männer mit in die Wohnung brachte und dort mit dieſen Wein trank. Als zufällig eine Nachbarin da⸗ zukam, meinte die Frau, ihr„Gaſt“ hätte ihr fünf Mark gegeben, damit wolle ſie nun die Schulden ihres Mannes in der Wirtſchaft bezahlen. Der Angeklagte zeigte Menſch. Wie ein anderer Zeuge ausſagte, war er vier⸗ bis fünfmal in der Woche bis zur Beſinnungs⸗ loſigkeit betrunken. Da er Fürſorgeempfänger war, ſo konnte das Geld für den Alkohol niemals von ihm allein aufgebracht werden. Der Tatbeſtand der Zuhälterei wurde damit eindeutig bewieſen, ob⸗ wohl der Angeklagte bis zum Schluß erklärte, er habe wohl von dem verwerflichen Tun ſeiner Frau gewußt, habe aber nie einen Vorteil davon gehabt oder gar Geld von ihr bekommen. Daß er ſich allein durch das Gewährenlaſſen ſchon ſtrafbar machte, wußte er aber auch genau. Im Hof ſchrie er einmal „Du alte H..„ du bringſt mich noch ins Zucht⸗ haus.“ Das Gericht verurteilte ihn unter Beto⸗ nung der beſonderen Verwerflichkeit ſeines Verhal⸗ tens, da es ſich um ſeine eigene Ehefrau gehandelt hat, über den Straſantrag des Staatsanwaltes hinausgehend zu einer Zuchthausſtraſe von ſechs Monaten. Ein Monat Unterſuchungshaft wurde ihm We ſich als ein haltloſer 1 0 Dienstag, 28. September 1937 Neue Mannheimer Zeitung“ Sdend⸗Ausgave Samlono Tatsachenbericht von General l. Noskoff /Der Mann,* der Tannenberg Leor Weder Nikolaus II. noch der Großfürſt wünſchen es, daß die Ergebniſſe der angeſtellten Nachforſchun⸗ gen zur Kenntnis der breiten Menge gelangen. Die Hartnäckigkeit der Samſonowa trägt jedoch den Sieg davon. Es gelingt ihr, Einblick in die für ſie ſo wichtigen Zuſammenſtellungen Pantelejews zu erhalten. Manches weiß ſie übrigens ſchon von den Leidensgefährten ihres Mannes. Die einſtimmige Behauptung aller, daß ihr Gatte Selbſtmord begangen habe, vermag ſie nicht zu glauben. Außerdem wird von einer Seite behaup⸗ tet, in der tragiſchen Nacht, als die Gruppe Sam⸗ ſonows durch den Wald flüchtete, ſeien in ihm meh⸗ rere Schüſſe gefallen und nicht ein einzelner Schuß. * Noch eine Frage, noch eine Hoffnung bleibt der liebenden Frau: iſt Samſonow in Gefangenſchaft ge⸗ raten? Dann würde es nicht ſchwierig ſein, ihn zu finden, auch wenn er einen falſchen Namen ange⸗ geben hätte. Man müßte bei den deutſchen Behör⸗ bie Tragödie des Gegenspielers Hindenburss) den die Erlaubnis zum Beſuch der Gefangenenlager erwirken. War er aber wirklich erſchbſſen oder gefallen, ſo müßte eine Ermittlung ſehr ſchwer fallen. In Oſt⸗ preußen ſoll es— wie amtlicherſeits nicht beſtritten wird— zahlreiche unbekannte Gräber geben. Die Umgebung von Willenberg hat Frau Sam⸗ ſonow auf der Karte ſo genau durchſtudiert, daß ſie dort faſt jedes Gebüſch, jede Waldlichtung, jeden Weg und jeden Pfad kennt. Nur kommt es ietzt darauf an, die Einreiſeerlaub⸗ nis nach Deutſchland zu erhalten. Faſt mit nachtwandleriſcher Sicherheit geht ſie an dieſe unlösbare Aufgabe mit ihren unendlichen Hin⸗ derniſſen heran. Ein Gefühl lenkt ſie dabei immer wieder auſ dieſes kleine Stückchen oſtpreußiſchen Landes im Willenbergforſt. Iſt es der In⸗ ſtinkt der wahren, untäuſchbaren Liebe? Rund um Willenberg, das ſo nahe von der ruſſiſchen Front entfernt iſt, kreiſen unaufhörlich ihre Gedanken. Dorthin zieht es ſie mit magnetiſcher Kraft. Eine weiße Fahne und ein Briei Dezember 1914. Ein Ausſchaupoſten an der deutſchen Front ſüdlich von Lyck bemerkt, wie drüben auf ruſſiſcher Seite eine große weiße Fahne in der Winterlaubſchaft auf⸗ taucht. Erſt nachdem die Fahne mehrere Male hin und her geſchwenkt worden iſt, entſchließt ſich der Poſten, ſeinen Ofizier zu e aben Jedenfalls wollen die Ruſſen in Verhandlungen treten. Sofort berichtet der Offizier den ungewöhn⸗ lichen Vorfall weiter nach hinten. Endlich, geraume Zeit ſpäter, erfolgt das deutſche Antwortzeichen in der gleichen Weiſe. Auf beiden Seiten wird das Feuer eingeſtellt. Zwei Ruſſen verlaſſen den Schützengraben und gehen an den Drahtverhau. Zwei Deutſche gehen ihnen entgegen. Gegenſeitige Begrüßung. Höflich fragt der eine der Ruſſen, ein Offizier, ob der Kommandeur des deutſchen Frontabſchnitts gewillt ſei, einen Brief von ruſſiſcher Seite entgegenzunehmen⸗ Dann geht man wieder auseinander. Der deutſche Offizier, der eine derartige Frage nicht erwartet hat, begibt ſich nach hinten, um der vorgeſetzten Stelle Hericht zu erſtatten. Bis zum Abend iſt der Brief nicht nur übergeben, ſondern bereits beantwortet: der deutſche Komman⸗ deur hat ſich bereitgefunden, den ruſſiſchen Brief ent⸗ gegenzunehmen und weiterzuleietn. Der Brief ſtammt von dem bekannten Duma⸗ Abgeordneten Gutſchkow und enthält ͤͤie Bitte, Frau Samſonow eine Durchſuchung des Willenberger Walogeländes zu ge⸗ ſtatten. Das deutſche Armeeoberkommando gibt das Ge⸗ ſuch Gutſchkows an das Außenminiſterium weiter. Durch Vermittlung der ſpaniſchen Geſanoͤtſchaft ſetzt ein diplomatiſcher Schriftwechſel ein. Aber lange zieht er ſich hin; niele Schwierigkeiten müſſen überwunden werden. Wieviel Tränen ſind in dieſer Zeit gefloſſen Endlich geht für Frau Samſonow das in Erfül⸗ lung, wovon ſie zehn Monate lang glühend träumt: Im Sommer 1915 kommt ſie als eine der Rote⸗ Kreuz⸗Schweſtern nach Berlin, denen die deutſche Re⸗ gierung geſtattet, die ruſſiſchen Gefangenenlager zu beſichtigen. Nur um ganz ſicher zu gehen und ihr Gewiſſen zu beruhigen, läßt ſie ſich die Kriegsgefangenenliſten zei⸗ gen Es gibt da unzählige Samſonows, abex keiner von ihnen iſt der, den ſie ſucht. Würde er zudem ſei⸗ nen richtigen Namen angegeben haben ſo hätte»er wohl kaum ſo lange Zeit hindurch ſeinen Dienſtgvad verheimlichen können. Zur Beſichtigung der Gefangenerlager wählt ſie die Provinz Oſtpreußen. Unermüdlich eilt ſie von einem Lager zum anderen— vergebens— niemand kann ihr etwas über ihren Mann iagen. Nur noch eines bleibt: die Willenberger Gegend zu durchſtrei⸗ fen, die Bewohner auszufragen und cen Wald Ibzu⸗ ſuchen, in dem die Getrenen Saniſonows ihren Füh⸗ rex zum letzten Male ſahen Nach wie vor zieht ſie eine unbeſtimmbare Micht in dieſe Gegend. Frau Samſonow fühlt, daß,'lange ſie dies nicht noch getan haben wird, ſie ihre ſeeliſche Ruhe nicht wiedergewinnt. Die deutſchen Behörden ſino höllich und beweiſen menſchliches Verſtehen und Entgegenkommen. Ein Offizier wird ihr zur Unterſtützung beigegeben. Frau Samsonow aui dem Tannenberg- Schlachiield Und eines Tages iſt es ſo weit: ein Auto trägt ſie durch das Gebiet der gigantiſchen Schlacht von Tan⸗ nenberg. Zerſchoſſene Ortſchaften huſchen, kaum von ihr bewußt geſehen, an ihren tränenlos gewordenen Augen vorüber. Felder, von Granattrichtern über⸗ ſät.. ſie fühlt, wie ihr das Herz die Bruſt zu ſpren⸗ gen öroht— denn endlich, endlich iſt ſie in dem blu⸗ tigen Gebiet, in dem ihr geliebter Mann, ihr Alexan⸗ der Waſſiljewitſch, die letzten E Tage und Nächte ſeines Lebens durchlitten hat In Willenberg angekommen, erwartet ſie eine bit⸗ tere Enttäuſchung. Niemand weiß hier etwas über den einſtigen ruſſiſchen Armeeführer. In der Um⸗ gebung der Stadt liegen ſo viele Gräber unbekann⸗ ter ruſſiſcher Gefallener, daß an irgendwelche Nach⸗ forſchungen, etwa durch Oeffnen dͤer Gräber, nicht gedacht werden kann. Dagu liegen die meiſten Grä⸗ ber wahllos im Walbde verſtreut. Frau Samſonow entſchließt ſich endlich nach Sü⸗ den zum Dorf Groß⸗Piwnitz zu fahren. Die Nach⸗ forſchungen des Generaladſutanten des Zaren er⸗ geben mit aller Beſtimmtheit, daß ſich Samſonow in dieſem Waldgebiet nahe Groß⸗Piwnitz von ſeiner Begleitung getrennt hat. Das Auto jagt über die Chauſſee Willenberg- Groß⸗Piwnitz. Die Samſonowa kennt dieſe Straße beſtimmt beſſer als mancher Einheimiſche— ſo oft iſt ſie ſchon in Gedanken über ſie hinweggeſchritten, weénn ſie auf der Landkarte den Piwnitzer Wald ſtu⸗ dierte. Auf halbem Wege bittet ſie, ͤen Wagen anhalten zu laſſen. „Ich möchte ausſteigen und einmal in den Wald hineingehen.“ So groß iſt ihre Ungeduld, daß ſie am liebſten gleich mit dem Abſuchen des Waldes beginnen möchte. Dem begleitenden Offizier koſtet es viel Mühe, ſie von der Vergeblichkeit dieſes Beginnens zu über⸗ zeugen. Der Wald iſt längſt abgeſucht und geſäubert. Vielleicht kann man in Groß⸗Piwnitz etwas über die nach der Schlacht gemachten Funde ſagen. In Groß⸗Piwnitz gibt es abermals eine Ent⸗ täuſchuna. Von Haus zu Haus geht die ſuchende Frau, jedoch ohne Erfolg. Niemand kann ihr auch nur einen Fin⸗ gerzeig geben. Die Leute ſind alle freundlich und entgegenkommend. Man hat überall ſelber ſoviel Leid erfahren, daß man einer trauernden Frau keine Bitte abſchlägt. Gern legt man ihr alle jene Sachen und Gegenſtände vor, die man nach der Kataſtrophe auf den Feldern und im Walde aufgeſammelt hat. Aber nur das Wenigſte iſt in den Händen der Ein⸗ wohnerſchaft geblieben. Alles wirklich Wertvolle, be⸗ ſonders Dokumente und Papiere, mußte an die Behörden abgeliefert werden. Nichts von dem, was ſie in den einzelnen Häuſern zu ſehen bekommt, war jemals Beſitztum ihres verſchollenen Gatten. Daneben wird Frau Samſonow von dem Ver⸗ dacht gepeinigt, daß man ihr trotz allem Entgegen⸗ kommen nicht alles vorweiſt. Sie iſt nicht ſo welt⸗ fremd, um nicht zu wiſſen, daß Anoroͤnungen von Behörden ſelten ganz genau durchgeführt werden. Beſonders in Kriegsnot. Wer möchte auch nicht ein Andenken aus ſchwe⸗ ren Tagen behalten? Und wer wird ſich hier, im Beiſein eines Offiziers, die Blöße geben wollen, ge⸗ gen eine Verordnung verſtoßen zu haben? Frau Samſonow verliert das mühſam bewahrte Gleichgewicht. Eine alte Bäuerin verſucht ſie zu tröſten. „Vielleicht können Sie in Klein⸗Piwnitz etwas erfahren! Dort im Walde liegen auch ruſſiſche Sol⸗ datenaräber!“ Einige Zeit ſpäter werden die Nachforſchungen in Klein⸗Piwnitz fortgeſetzt. Aber auch dort findet ſich nichts, das einen Anhaltspunkt geben könnte. Hoffnungslos, verzweifelt, bricht Frau Samſonow ſchließlich in bitteres Weinen aus. Auch den Piw⸗ nitzer Einwohnern treten die Tränen in die Augen. Das Schickſal iſt hart, aber manchmal geht es auch ſeltſame Wege. Ein trüber Oktobertag. Am Waldrande von Klein⸗Piwnitz ſammelt ſich eine kleine Gruppe von Bauern und Amtsperſonen, die aus Willenberg gekommen ſind. Mitten unter ihnen befindet ſich, ganz in Schwarz gekleidet wie eine Nonne, die Frau des Generals Samſonow. Ihr Ge⸗ ſicht iſt leichenblaß. Immer wieder führt ſie das Taſchentuch zum Mund und beißt krampfhaft in das Leinen hinein. Etwas abſeits ſteht ein Bauernwagen. Einige Männer heben einen ſchweren, ungewöhnlich großen Sara herunter und tragen ihn in den Wald. Frau Samſonow hat ihr Ziel erreicht. Die deutſchen Behörden haben ihr die Erlaubnis erteilt. das Grab jenes unbekannten ruſſiſchen Sol⸗ daten öffnen zu laſſen, bei dem Landwirt Jedamfki das Medaillon mit dem Bildnis einer Frau gefun⸗ den hat. Die Aehnlichkeit dͤͤes Bildniſſes mit Frau Samſonow ſteht einwandfrei feſt. Sollte die Witwe in der Leiche ihren Mann er⸗ kennen, ſo haben die deutſchen Behörden gegen eine Ueberführung der Leiche in die Heimat nichts ein⸗ zuwenden. Da über die Identität des Unbekannten ſaſt kein Zweifel beſteht, ſo ſind alle diesbezüglichen Anord⸗ nungen bereits getroffen; ein Eiſenbahnwagen iſt zum Abtransport des Sarges auf der Station Größ⸗ Dankheim bereitgeſtellt. Jeder der Umſtehenden be⸗ greift den furchtbaren Ernſt der nahenden Stunde. Alles denkbar Mögliche iſt getan, um dieſe Handlung ſo kurz wie möglich zu geſtalten und die letzte ſchwere Prüfung dieſer Märtyrerin nicht ohne Not in die Länge zu ziehen. Schnell wird das unbekannte Grab von den an Erdarbeiten gewöhnten Händen geöffnet. Schwer wird es, Frau Samſonow in einiger Ent⸗ fernung vom Grab zurückzuhalten. Sie ſoll erſt dann für einen kurzen Augenblick zugelaſſen werden, nach⸗ dem der Tote auf ein auf der Erde bereitliegendes Tuch geleat worden iſt. Die unglückliche Frau ſtarrt vor ſich hin, dorthin, wo die Männer arbeiten. Ihre Augen haben keine Tränen mehr. In dieſen ſchlimmen Minuten erlebt ſie wohl nur durch einen Schleier, was dort am Waldrande vor ſich geht. Ihr Körper zittert wie im Fieber. Endlich haben es die Männer geſchafft— die Ueberreſte deſſen, der einſt Alexander Waſſiljewitſch war, liegen frei. Vorſichtig, ganz vorſichtig, verſuchen die ſchweren Arbeiterhände den Toten aus dem engen Grab herauszuheben. Frau Samſonow ſteht noch immer wie in einem wohltätigen Entrücktſein. Sie merkt nicht einmal, daß die ſterbliche Hülle des Unbekannten ſchon auf dem Tuch neben dem Grab liegt, und man muß ihr ein Zeichen geben Sie ſchrickt zuſammen. Mit ſchnellen Schritten geht ſie auf oͤie Wartenden zu. Aber die Männer ſind erſchüttert und ſtellen ſich mit dͤen breiten Rük⸗ ken zwiſchen dͤͤen Toten und die, die ihn auf den Schlachtfeldern geſucht hat. Qualvoll verdeckt Frau Samſonow das Geſicht mit den Händen und bricht in die Knie 8 In der Familiengruft bei der Kirche des Dorfes Akimowka im Gouvernement Cherſon hat der un⸗ glückliche Führer der 2. Armee ſeine letzte Ruheſtätte B. Sette/ Nummer 4 Ein Medaillon fäili aui den Tisch Im Hauſe Michael Jedamſki ſinkt Frau Samſo⸗ now entkräftet auf einer Bank nieder. Jedamſki er⸗ zählt, um ſie zu beruhigen, daß er mit einem Wald⸗ arbeiter im Walde einen Ruſſen begraben habe. Sofort hat Frau Samſonow ihre Spannkraft wieder. „Einen Offizier?“ Achſelzucken. „Wie war er bekleidet?— Sprechen Sie doch!“ Aber die Leiche war, wie ſie vielfach waren: ein einfacher Soldat, der kaum noch etwas vom Waffen⸗ rock trug. Irgendwelche Papiere hatte er bei ihr nicht gefunden. Doch nun iſt ihre Zähigkeit wieder erwacht. Gie⸗ rig greift ſie nach dieſem Strohhalm. Eindringlich fragt ſie Jedamſki nach dem Aeußeren des Toten aus, doch er kann keinen klaren Beſcheid geben. Die damalige Zeit war nicht dazu angetan, ſich lange mit den äußeren Merkmalen der zahlreichen auf dem Schlachtfeld zurückgebliebenen Ruſſen zu beſchäftigen. Innig bettelt Frau Samſonow, ihr doch alles zu zeigen, was er bei dem Toten gefunden habe, aber Jedamſki ſteht ſchon am Wanoſchrank und entnimmt ihm einen Briefumſchlag. „Hier iſt alles, was ich zurückbehalten habe.“ Mit weitgeöffneten rotgeweinten Augen ſtarrt die Samſonowa auf die groben, verarbeiteten Hände des Mannes, während er langſam und ſchwerfällig den Umſchlag öffnet. Ein blinkendes Kleinod fällt auf den Tiſch. Ein Medödaillon mit dem Bildnis einer Mit beiden Händen greift die Samſonowa da⸗ nach. Ihr Kopf ſinkt auf den Tiſch. Ein lauter Auf⸗ ſchrei hallt durch das Haus des Landwirts Jedamſki⸗ Der Tragödie legſer Aki gefunden. Mit ihm zuſammen ſank auch das Ge⸗ heimnis ſeines Sterbens ins Grab. Schwer traf dieſer Schlag das alte, adlige Ge⸗ ſchlecht der Samſonows. Ruhmreich hatten einſt öie Ahnen des Generals unter Iwan dem Schrecklichen gegen Schweden und Deutſch⸗Herren im Baltikum gekämpft. Schwer hatte das Unglück den General Samſo⸗ nom geſchlagen, ſchwerer noch ſchlug es ſeine helden⸗ mütige Lebensgefährtin. Nach der Tragödie im Willenberger Forſt, die ihr den Gatten geraubt hatte, zog der Sturm der Revolution über Rußland hin. So verlor ſie nicht nur ihren Gatten, ſondern auch ihr Vaterland. Ende. Viehſchiebungen unter jüdiſcher Leitung Der Oberrheiniſche Landesdienſt teilt mit: Bei den Hauptmachern dieſer Schiebungen handelt es ſich um den Juden Wertheimer, der aus Kehl ſtammt und gute Verbindungen zu Syſtemgrö⸗ ßen in Berlin hatte, und um den Geſchäftsführer Fritz Schüly der Filiale Mannheim der Zentral⸗ genoſſenſchaſt für Viehverwertung in Hannover. Wertheimer und Schüly, die beide ohne Mittel und auf Umwegen in das Viehgeſchäft gekommen ſind, lernten ſich im Februar 1928 kennen. Schüly erkannte ſofort die Wichtigkeit dieſes Mannes mit großen Beziehungen und brachte ihn an die Z. G. Hannover heran. Wertheimer befindet ſich auch als Emigrant in der Schweiz. Schüly ſoll in letzter Zeit Verbindͤung mit den Perſonen geſucht haben, die ihn in Mannheim, Worms ſowie im Saar⸗ gebiet wegen ſeiner früheren Geſchäftstätigkeit be⸗ laſten könnten. Alle Volksgenoſſen, die über die Perſönlichkeit und die geſchäftliche Tätigkeit des Schüly und des Wert⸗ heimer Auskunft geben können, werden gebeten, ſich umgehend bei der zuſtändigen Polizeiverwaltung oder Gendarmerieſtation zur Weitergabe ihrer Ausſagen an die Kriminalpolizei Mann⸗ heim oder Frankfurt a. M. zu melden. 500 Ehrenpreiſe zur Internationalen Hunde⸗Ausſtellung Das Intereſſe für die große Hundeausſtellung am ./10. Oktober in Stuttgart wird im Ausland im⸗ mer größer. So haben faſt alle mit der Reichsfach⸗ gruppe Deutſches Hundeweſen(RDc) verbündeten ausländiſchen kynologiſchen Zentralen wertvolle Ghrenplaketten geſtiftet, darunter die Fede⸗ ration Cynologique Internationale Brüſſel zwei, der Oeſterreichiſche Kynologen⸗Verband ſeine unver⸗ gleichlich ſchöne große Plakette, der ſchwediſche Ken⸗ nel⸗Klub einen Ehrenpreis aus Zinn, die Jugofla⸗ wiſche Kynologiſche Union ſechs Plaketten, die hol⸗ ländiſche zwei und ſo weiter. Die Zahl der Ehren⸗ preiſe hat ſich damit auf 500 erhöht. Zwölf ausländiſche Staaten haben bis jetzt ihre offizielle Beteiligung an der Ausſtellung zugeſagt, ſo daß auf ihr die ſeltenſten fremdländiſchen Raſſen vertreten ſein werden. Wer ſeinen Hund noch an⸗ melden will, beſorge dies ſpäteſtens bis zum 30. September bei der Ausſtellungsleitung in Stutt⸗ gart W, Rotenwaldſtr. 83a, Fernſprecher 61487. 27. 88. 2. 4 255 2.— 5 27. 29. .-„ 4 R adlſche M.„0 Großkr N enw. Hartſteinn rttemb.. 5 krankf UrI cnteiwen dom-Verb. M. 93 apuſ N24 905J 0978(Lad S PfcS Pc 7 Srin Bifr 7OPew. Hariſtein E Alctien Oberheſſ. Pr.⸗Ant..... 08 80 60%de..553056 90% 90), Saer Mee. 49 4887 1250 L Waldbef- L560 155 Wfſ d Deuische 53—„%errodene, 1007 1007**. Lig, Pfbr. 101,5 1015 Fi 8. 3 147 388 le 1381.0 130 fülr Wuh* 123.02250———— 9 0. G. 5 ½ Rh.-Hyp. 5 85 lestver zunst. 1909* aberg 261 99.—89.4 11 3 Gohn Po 65 4 S e r 99.— 89.—— Sanlen 110% 10.0 Sanguer 90 ſen 156.0 158.0Pf. Preöb.—00 Sank-Aktien Jrei d. Ben 158 185 N 4½.⸗Paden 269/)9/87 90 50 90,500 bank K 84 101 21042 S188de Bronce Schlenk 98450§8,Hanfwerke Füſſen. 120 S pyein. Braunkohl. 229.0 Badiſche Bank. 42391230 Otsch. Staatsanleihen%½% Pekinchordze 39 3950 4⁵9 8 Gl. Lig. Gpfbr. 8 1 Brown, Bovert 185.018/,0Harpener„ 174 4745 Khetaslekken,. Com.u. Privatb 117/ 117./ Versicherungen 1ent,„, te aff/ S Se banten, om Gcerb.pe oussi Jee/ lrgear Pgeh Pn. e g ec 20 le 15 6. 4 0466085 6 86 40 bsi 0075 W75/„., Pr.. 1090, Eoan. W2 1350/180)55 e 1327 1830 f.. E 5 Pee 8 5 ad..⸗Gbbk. 105. Erdtv. Jä 89,75 R.115, Be. Hop.⸗Bank 118 148.5 7 6½ bo. gig. Pi. 5115ʃ, veder, Oeb% 11.2 Pp.⸗Bank] 1g. Württ. x E 11 440 925)925)4% Hetteten ze 9, 97 v e e Schuldverschrelbung, UfGeb. Süber WIe St5nben 1850 4880ſ6e 1 0 0 Wi0 9 00 9 1 do. b. 86 98. 9875 4½ S 88.“88.3) 26 e. Bobom. Dt. Steinzeug Lan 180.5 180.5 Nhein.Hop.Bank 158.5 158, M. G 4 075 eee 9 99.75 99.75(K. Wa50 Ae-80ſe Saafceem 2. 00/ Dürei 500 L0 Man, Semn 3480 480 10 Sentpe 1495 f0 Sce Wani. 18 1005 48 Waden.99.25,88.2545 5 Warehene 96.37 86.34 7„Bi.—4+ 8556 hr.⸗Bl. Sinoleum v. 260 Durlacher Hof 104./ 104.7 Mnort, He— 248.0ʃ245.0 Schwnrh⸗Stonch. 1249 124.9 ank: 107.5107,5 4% Sapern 27 9925 99,574. 270888/ 98% Srroz..cſe A iü u. 1J 99,75 99,75s Sindnerörau 760. Sunei 107.0, 107.0 Keig. Schite 300 J0Seilind.(Wolfß 117) 1480 4½ Heſſen 28.18875 96,75 35 Pirmaſens 20 88.— 98.25 93.20 98.255½ Do. Lig. f 10 J0ss PecrStuttg.281 101.54015 f 0„.Konſerven örgun] 97, 87.— Siemens⸗Reini 152•00152.0 9685 54 Wiaſabe e 950 60 6 en Attken unwonbelbar Gweikerserg z, 2. Kafer.füürnütk C250 C4.50 Staatco. Amtlich nicht notierte Werte 87 2. K. 90.—. Mi00 84.1845 9½% be. K 1286.—86.— 104½ 101, Ekilinger Sü 1tbt114.0 1140 9 Goſte. 1050/1050 Umtausch-Obligationen M. en85/ 10 700 3 Pfandbriefe u. Schuld- 10 6 Kün. 5 5, 083750975 55 0— ¹2 Exportmalß. 160,0 160.0 7 0 nc Sübd. Zucker 200,5 200.5 47% do. v. 86 R. 1 99,595 verschrelbungen 00 4. ohne Ainsberechnung aber u. Schleich 1240, St e une 140 1280 Teus Vergbeou fälligſ2s. 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September 1937 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Die zweite Runde der Kreisklaſſe 1 Mannheim Erſte Syitzenkämpfe beider Gruppen enden:1 Es hat etwas für ſich, daß ſich die ſpielleitende Behörde dazu entſchloß, die Lokalſpiele beider Spielgruppen ſo Einmal haben die Favoriten noch keine Möglichkeit gewiſſe Bi⸗ zum anderen iſt in der Regel der aus⸗ che jegt immer gerne weit hinauszog, um dadurch die Publikums⸗ intereſſen in einer gewiſſen Steigerung zu halten. Heute hölt man es mit der möglichſt frühzeitigen Anſetzung der iſt dies — Halten wir einen Randolle über die Spiele des zweiten Kampftages, ſo ſind zunächſt bei e Wogen ganz gewaltig ho ge⸗ gangen, denn in der Gruppe Sſt waren bereits 8wei Platz⸗ verweiſe fällig.„Mögen dieſe Spielerausſchlüſſe tunlichſt Ausnahmen bleiben, denn die einmal angeſetzten harten Strafen können die einzelnen Vereine ganz empfindlich treffen, abgeſehen davon, daß dem Sport am Ende ein ſchlechter Dienſt geleiſtet wiro, auf den man wahrhaftig ziemlich an den Anfang der Spiele zu legen. lanzen aufzuſtellen, Kampfcharakter längſt nicht ſo ſcharf wie in den geſprochenen Entſcheidungskämpfen, die man bis Spitzenkämpfe und nach erprobter ahrun abſolut kein Fehler. 32 aller Härte teilweiſe die verzichten kann. Die Spiele dͤer Gruppe W e ſt: —5 Brühl— Kurpfalz Neckarau:1 urnverein 1846— Reilingen:2 Oftersheim— T Rohrhof 21 ViR Ketſch— Altlußheim:2 Hatten ihren Höhepunkt Brühl. 75 3————— war und nismäßig ſtattliche Zuſchauermenge lebhaft mit ehen ließ. Härte und eiſerner Einſatz waren beiderſeits 9 faktoren des Spiels und nicht beiden Mannſchaften, ſondern auch an den recht aufmerk⸗ ſam amtierenden Spielleiter Schmetzer⸗Walbhof höchſte Anforderungen ſtellte, denen er jederzeit gerecht wurde. ——— 5 den Kampf mit:0 zu ren, aber ſpäter fiel dann der kei i ae 51 inesfalls unverdiente rechteſten Ausgang nahm, obwohl jede Partei ei imm⸗ 10 9 hl jede Partei ein beſtimm den erſten Sieg über Altlußheim. Bei Ket w Löuferreihe und Torwart die Hauptſtützen der G,. Eben⸗ falls mit:2 blieb Reilingen beim TV1846 auf der Strecke und das nach einem recht wechſelvollen, und mit —9 wenigen Ausnahmen anſtändig verlaufenen Spiel. hrend einerſeits die 46er das techniſch beſſere Können zeigten, gefielen ſich die Reilinger im vollen Einſatz der Körperkräfte, mußten aber damit bedingt im Hintertref⸗ ſen bleiben. Im vierten Trefſen der Gruppe 3 TV Rohrhof zeine zweite Niederlage einſtecken, die mit:2 gegen Oftersheim wenigſtens knapper aus⸗ fiel, als im erſten Gang gegen Reilingen. Allgemein ge⸗ ſehen machte die junge Elf Rohrhofs diesmal keinen ſchlechten Eindͤvuck, wenn auch ein gewiſſer Uebereifer den Angriff noch ſo mancher Chance beraubte. Vereine Spiele gew. unent. ——— 92 97— 5—3 3 TS Oftersheim 2 1 1 0 4·8 8˙¹ Poſt Mannheim. 1 1 0 0 5²³ 2˙0 Rbeinau„* 1 1 0 0 3˙2-0 —— 2 1 0 Tode Ketſch... 2 1 0 1 655 22 Srabt Neckarau. 1 0 1 0 11 1¹ — 8 0 1 0 11.1 Altlußheim 2 0 0 2-9 0˙⁴ TV Rohrhof. 2 0 0 2** 0²⁴ t zweifellos mit dem Trefſen in Im alter Friſche lieferten ſich die alten Be⸗ kannten den erwartet ſcharfen Kampf, der von Anfang ſo die verhält⸗ ie Haupt⸗ elten atmete das Ganze den tppiſchſten Punktekampfcharakter, der nicht nur an die womit das Spiel wohl den ge⸗ Mit:2 feierte der BfR Ketſch Das Spielprogramm der Gruppe Oſt: Edingen— Neckarhauſen:1 Leutershauſen— Schriesheim:0 Ladenburg— Wallſtadt:2 erfuhr eine leichte Trübung durch die Platzverweiſe je eines Spielers von Edingen und Ladenburg. An ſich ſtand dieſer zweite Spielſonntag natürlich im Zeichen des Favoritentreffens in Edingen. Die Viktorianer aus Neckarhauſen waren einmal mehr der zähe Nachbar, der es auch diesmal verſtand eine ſcharfe Klinge au jühren. Neckarhauſen hat eine äußerſt flinke Elf ins Treffen geſchickt, die ſich mit aller Macht prächtig zur Wehr ſetzte. Lange Zeit lag allerdings Fortuna Edingen, der Altmeiſter dieſer Abteilung, im Torplus, um ſchließ⸗ lich doch etwa 10 Minuten vor Spielende dem ungeſtümen Drängen des beachtlichen Gegners nachzugeben. An ſich war die Punkteteilung nicht unverdient, was man übrigens auch vom Treffen Leutershauſen— Schriesheim ſagen kann. Dort hatten beide Stür⸗ merreihen Ausſichten auf Torerfolge, ſcheiterten aber jederzeit prompt an der beiderſeitigen entſchloſſenen Ab⸗ wehr. Leutershauſen, mit zahlreichem Erſatz, kam um den erhofften Kirchweihſieg, immerhin dürfte ſich auch der Ge⸗ winn des einen Punktes lohnen. Hart auf hart lief das Rennen in Ladenburg, wo der alte Spielpartner, Wallſtadt, zu Gaſt weilte und einen knappen:1⸗Sieg landen konnte. Bis zum Wechſel hitte Wallſtadt die Führung, die ſpäter von Ladenburg ausgeglichen wurde. Fünf Minuten vor Schluß fiel der ſiegbringende Treffer für Wallſtadt durch Beckenbach. Wallſtadts junger Angriff dürfte noch manches erhoffen laſſen, wöhrend La⸗ denburg anſcheinend doch noch nicht ſo kampfkräftig iſt, wie wir dies erwartet hitten. Am Ende wird ſich die Sperre eines des Feldes verwieſenen Spielers ſicherlich auch nicht zu einem Vorteil auswirken. Neckarhauſen. 2 1 1 0•1.1 Hemsbach 1 1 0 0.2-0 Wallſtadddt1 1 0 0 21-0 Edingen 2 0 2 0—2—— Schriesheim 2 0 2 0 1·1:2 Leutershauſen.. 1 0 0 0˙0-1 Aſchbach 1 0 0 1 0²⁵ 0²² Ladenburg 2 0 0 2.9 0²˙⁴ Der kommende Sonntag ſieht trotz des Erntedankfeſtes ein recht umfangreiches Programm vor. Mit vier Treffen Altlußheim— Turnverein 1846 Kurpfalz Neckarau— Ketſch Reilingen— Poſt Mannheim Rheinan— Oftersheim hat die Gruppe Weſt vier Paarungen von Format. Der Tabellenführer reiſt zu ſeinem zweiten Auscvärtsſpiel nach Altlußheim und wird dort verſuchen die Spitze wei⸗ ter zu halten. Kurpfolz wird gegen Ketſch auf den erſten Sieg pochen, während Reilingen ſeine Heimſtärke nun auch gegen die Mannheimer Poſtler behaupten will. Rheinau geht wieder zu Hauſe an den Start und ſollte auch dieſen Gang gegen Oftersheim gewinnen können. Das Programm der Gruppe Oſt lautet: Neckarhauſen— Ladenburg Aſchbach— Schriesheim Hemsbach— Leutershauſen 33 Sweifellos drei intereſſante Paarungen, bei denen wir zunächſt die Platzvereine Neckarhauſen und Hemsbach als Sieger erwarten. Wie Schriesheim in Aſchbach zu⸗ recht kommt, bleibt abzuwarten, denn der Meiſter der 2 ſoll zu Hauſe ganz beſonders tüchtig beim eug ſein. Sportleidenſchaft über den Tod hinaus Seltſame Teſtamente Auf ber enaliſchen Rennbahn Haydock⸗Park konnte man gor kurzem eine ſeltſame Szene beobachten. Auf 7—5 Geläufe, wo ſonſt die Pferdehufe klappern. wenn die eölen Vollblüter um den Sieg kämpfen, ſah man einige ernſte, ſchwarzgekleidete Gentlemen damit beſchäftiat, aus einer Urne Aſche zu entnehmen und zu verſtreuen. Es handelte ſich bei dieſem gewiß einzigartigen Vorkommnis um etwas, was nur in Enaland, dem Lande der fanotiſchen Sportliebhaber möglich iſt, nämlich um die Ausführung einer Teſtamentsbeſtimmung eines leidenſchaftlichen An⸗ hängers des Pferderennſports. Als Mr. Wild um Hieſen handelte es ſich, unlängſt im Alter von 70 Johren das Zeitliche ſegnete, da fand ſich in ſeinem letzten Willen die Beſtimmung daß der Rennplatz Hadyock⸗Park. deſſen regelmäßiger Beſucher er in den letzten 30 Jahren ſeines Erdendaſeins geweſen war, ſeine Aſche bergen ſollte; die Pferde, denen ſeine ganze Liebe gehört hatte, ſollten über ſeine ſterblichen Ueberreſte hinweagaloppieren. Da die Geiſtlichen ſich weigerten. dieſe ungewöhnliche Beſtimmung des leidenſchaftlichen Turfanhängers auszuführen, truagen die Angehörigen des Mr. Wild ſelbſt die Urne zur Renn⸗ bahn, um ſeinen letzten Wunſch zu erfüllen und nahmen —. gern das Strafmandat in Kauf, das ſie dafür er⸗ hielten. Mit dieſem ſeltſamen Teſtament kann ſich das eines anderen ſportſpleenigen Enaländers meſſen, eines Lon⸗ doner Großinduſtriellen. Dieſer war Zeit ſeines Lebens ein begeiſterter Golfſpieler geweſen und hatte nun in ſeiner letztwilligen Verfügung die Beſtimmung auf⸗ genommen, daß ſeine ſterblichen Ueberreſte nach ſeinem Tode auf ſeinem Golfplatz beigeſetzt werden ſollten, auf dem ey zu ſeinen Lebzeiten täglich ſeine 18 Löcher ge⸗ ſpielt hatte. Und zwar hatte er genau die Stelle bezeich⸗ net, wo ſein Grabplatz ſein ſollte. nämlich neben dem neunten Loch, weil es das ſchwieriaſte von allen ſei. Es geſchah, wie er es angeordnet hatte. Anderer Art war dagegen das Teſtament. das ein Millionär in Toronto in Kanada vor kurzem hinterließ. Er ſtand in dem Rufe, ein recht humorvoller, oft aber auch biſſiger Menſch geweſen zu ſein. Sein Teſtament machte dieſem ſeinem Rufe denn auch alle Ehre. Es fanden ſich nämlich darin eine Reihe Legate mit beſonderen Klauſeln. So hatte er an einige ſeiner Freunde, die als heftige Gegner der Pferderennen bekannt waren. ein Legat aus⸗ geſetzt.— Ihnen hatte er für ie 5000 Dollav Anteile an dem„Königlichen Renn⸗Club“ hinterlaſſen. Falls ihre Weltonſchauung, ſo hieß es weiter, es ihnen verbiete, dies Legat anzunehmen, ſo ſolle der Aktienwert öfſentlichen Wohlfahrts⸗Einrichtungen überwieſen werden. Es gab aufreibende Gewiſſenskämpfe bei den alſo Bedachten. die damit endeten, daß ſie ſich zur Annabme dieſes Erbes ent⸗ ſchieden und damit nun Aktionäre des„Königlichen Renn⸗ Ckubs“ wurden, alſo„gewiſſermaßen aus einem Saulus zu einem Paulus. Das Schönſte aber war. daß ietzt be⸗ kannt wurde, daß der verſtorbene Millionär auf dieſes Er⸗ gebnis hohe Wetten abgeſchloſſen hatte. Andreas Tököly in Budapeſt war keinesweas mit ſeinem einzigen Sprößling zufrieden. der ihm als iunger Mann viel zu faul und zu bequem war. Als er nun vor kurzem ziemlich unerwartet verſchied. da ſand ſich in ſei⸗ nem Teſtament eine Beſtimmung, die Fazw dienen ſollte, ſeinen allzu bequemen Sohn etwas in Beweguna zu brin⸗ gen. Das nicht unbeträchtliche Bermögen ſollte ihm erſt dann zufallen, wenn er einige ſportliche Mindeſtleiſtungen erzielt habe. Er müſſe zunächſt unter amtlicher Kontrolle wenigſtens im 100 Meter⸗Lauf 13 Sek. im WVeitſprung 6 Meter und im Hochſprung.10 Meter erreicht haben, erſt dann konnte er ſein Erbe antreten. So kann man zar ſportlicher Betätigung kommen, denn gegen dieſe Beſtim⸗ mung des Teſtaments war nichts einzuwenden, und Tö⸗ köly junior mußte ſich nun an dieſe Aufgabe Aber auch von einem Fall, der gerade umgekehrt liegt, Bören wir, und zwar aus der Tſchechoſlowakei. Dort hatte ein begüterter Kaufmann, den man als„Fußballfeind Nr. 1“ bezeichnen kann, kurz vor ſeinem Tode in ſeinem eſtament angeordnet, daß ſein ganzes Vermögen zu gleichen Teilen on ſeine fünf Söhne übergehe, aber doran die Bedingung geknüpft, daß ſein jüngſter Sohn, der ein leidenſchaftlicher Fußballſpieler war, ſeinen Sport aufzu⸗ geben habe, wenn er die Erbſchaft antreten wolle. Spiele er weiter, dann ſolle ſein Erbteil unter die übrigen vier Brüder aufgeteilt werden, denen es nätürlich ebenfalls ſtreng verboten war, den„rohen Sport mit dem Lederball“ zu betreiben. Ein in der deutſchen Sportgeſchichte leider allzu kel⸗ tenes Beiſpiel eines Teſtamentes, das eine hochherzige Unterſtützung des Sportes bedeutete, kennt unſer Tennis⸗ ſport. Die erſte Tennishalle auf deutſchem Boden, die 1910 in Bremen gebaut worden war, war von dem Bremener Großkaufmann Deetjen finanziert worden und nach ſeinem Tode auf ſeine Tochter übergegangen. Als dieſe 1923 ſtarb, vermachte ſie in ihrem Teſtament die Halle, die immer noch als Schauplatz der Kämpfe um die deutſchen Hallen⸗Meiſterſchaften dient, dem Bremer T von 1896. Solche Sport⸗Teſtamente wünſcht man ſich häufiger! Allerdings können ſolche Sport⸗Teſtamente auch wohl mal ganz anders auslaufen, als der„glückliche“ Erbe er⸗ wartet. Das hat vor einigen Jahren einmal ein Fußball⸗ verein in Spanien erlebt, der faſt völlig von einem reichen Kaufmann finanziert wurde. Als er plötzlich ſtarb, ergab ſich, daß er den Verein ſchon vor Jahren zum Erben ein⸗ geſetzt hatte. Bei der Ordnung des Nachlaſſes ergab ſich jedoch, daß das Geſchäft des Verſtorbenen völlig verſchuldet war und daß die Paſſivo die Aktiva überſtiegen. Da der Verein aber die Erbſchaft angetreten hatte, mußte er auch die Schulden übernehmen mit dem Ergebnis, daß er daran zugrunde ging. 7 5 8 7 93 2 ———— 2 — eeeeeee, Jußball Drinnen und Draußen Die Lage beginnt ſich zu klären In allen deutſchen Fußballgauen wurden die Meiſter⸗ ſchaftskämpfe am Sonntag programmgemäß durchgeführt, wobei es im allgemeinen ohne Ueberraſchungen abging. In den meiſten Gauen hielten ſich die Neulinge ganz aus⸗ gezeichnet; vor allen Dingen auf ihren eigenen Plätzen und vor Heimiſchem Publikum. Im Gau Branden burg iſt der zahlenmäßig glatte Sieg von Tennis⸗Boruſſia Berlin über den alten Rivalen Hertha BScC etwas überraſchend, wodurch denen, die Ten⸗ nis⸗Boruſſia als MeiſterſchaftsFavoriten bezeichnen, der Rücken geſtärkt wurde. Union⸗Oberſchöneweide ſchlägt ſich in dieſem Jahr ganz ausgezeichnet und führt mit:0 Punk⸗ ten klar die Tabelle vor Bewag, Wacker 04, Frieſen Cott⸗ bus, Viktoria 89, Tennis⸗Boruſſia und Hertha BSC. Da⸗ bei iſt alleröings zu berückſichtigen, daß Tennis und Hertha erſt zwei Spiele hinter ſich haben. Wird Schwarz⸗Weiß Eſſen im Gau Niederrhein die Meiſterſchaft erringen, dadurch dͤen Sieger der letzten Jahre Fortuna Düſſeldorf abhängen und damit gleichzeitig an die alte große Schwarz⸗Weiß⸗Tradition anknüpfen? iſt die Frage aller am runden Lederball Intereſſierten. Der glatte Sieg von:1 über Rot⸗Weiß Oberhauſen mit ſeinem National⸗Torhüter Jüriſſen iſt jedenfalls ein denkbar gün⸗ ſtiges Vorzeichen. Schwarz⸗Weiß Eſſen führt mit 80 die Tabelle an, während Fortuna weit hinten liegt. Aber noch iſt ja nicht Meiſterſchaftsende Eine klare Favoritenſtellung nimmt im Gau Nieder⸗ ſachſen Eintracht Braunſchweig ein. In dieſer Gruppe überraſcht beſonders das bisherige gute Abſchneiden der Gauliga⸗Neulinge AS Blumenthal, VfL Osnabrück und Germania Wolfenbüttel. Im Gau Nordmark bleibt der FC St. Pauli durch ſeinen:2⸗Sieg über Boruſſia Harburg weiterhin an der Spitze, hart beoͤrängt von Eimsbüttel. Beachtlich iſt das :1⸗Unentſchieden, dͤas dͤer HS anläßlich ſeines Jubiläums gegen den Deutſchen Meiſter Schalke 04 erzielte. Der Gau Sachſen brachte einige nicht ganz erwartete Ergebniſſe: Der Tabellenführer Fortuna Leipzig verlor knapp:1 in Planitz, während Meiſter BC Hartha gar:4 unterlag. Es ſcheint, als ob der Dresoͤner SC doch die beſten Ausſichten zur Meiſterſchaft hat. Altmeiſter SV Jena kommt im Gau Mitte in dieſem Jahr anſcheinend gar nicht in Fahrt. Durch eine:3⸗Nie⸗ derlage gegen Weida müſſen ſie jetzt mit dem letzten Tabel⸗ lenplatz vorlieb nehmen. Ungewiß iſt die Lage im Gau Mittelrhein, wo der Titelverteidiger VfR Körn wieder einmal geſchlagen wurde. Köln⸗Sülz 07, das über den Tabellenzweiten Alemannia Aachen weiterhin ungeſchlagen an der Spitze bleibt, wird allgemein ale Meiſterſchaftsfavorit angeſehen. Der Meiſter des Gaues Schleſien, Beuthen 00, ver⸗ lor wiederum einen Punkt und kommt immer noch nicht vom Tabellenende weg. Der hohe Sieg von Breslau 02 in Gleiwitz mit:0 Läßt Sie Breslauer weiterhin die Spitze vor Preußen Hindenburg. Im Gau Oſtpreußen gab es einige recht hohe Siege. So ſchlug Pruſſia Samland den BſB Königsherg 770, wäb⸗ rend der VfB Sſterode mit 05 gegen Hindenburg Allen⸗ ſtein einging. Knapp waren die Ergebniſſe im Gau Pommern; von insgeſamt oͤrei Spielen gab es zwei unentſchiedene. Im Gau Weſtfalen verlor Hüſten 09 hoch mit:4 gegen S Rotthauſen mit:4 zwei wertvolle Punkte. Die Spitze führt Weſtfalia Herne, am Tabellenende liegt der Deutſche Meiſter Schalke 04, der aber noch kein Spiel aus⸗ getragen hat. Ungeklärt iſt die Lage im Gau Südweſt, wo vier Vereine ohne Verluſtpunkte und drei ohne Pluspunkte ſtehen. Die beiden Saarvereine FV Saarbrücken und Bo⸗ ruſſia Neunkirchen ſiegten auch am Sonntag und nehmen neben der Frankfurter Eintracht und Wormatia Worms eine klare Favoritenſtellung ein. In den Gauen Württemberg und Nordheſſen aab es wegen des Auswahlſpiels in Stuttgart zwiſchen Württemberg und Heſſen:2 nur wenige Treffen. Ueber⸗ raſchend iſt im Gau Heſſen das gute Abſchneiden dͤes Neu⸗ lings VfB Groß⸗Auheim, der nach ſeinem vorſonntäglichen guten Spiel in Kaſſel jetzt den Altmeiſter Boruſſia Fulda mit nicht weniger als 510 hereinlegte. Der Gau Bayern medete einen weiteren Sieg des Altmeiſters 1. FC Nürnberg. Die Spitze hält hier Mün⸗ chen 1860 mit:1 Punkten vor dem 1. FC Nürnberg mit :0 Punkten und der Spielvereinigung Fürth mit der glei⸗ chen Anzahl. Im Gau Baden ſiegten die Favoriten. Waldhof ſchlug die Spielvereinigung Sandhofen und der Vſ Neckarau unterlag VfR Mannheim mit 011. Die Meiſterſchaftsſpiele des Auslands nahmen am Wochenende in allen Ländern ihren Fortgang. Dabei ging es nicht immer ohne Ueberraſchungen ab. In England iſt die Mannſchaft von Charlton Athletie geradezu zu einem Problem geworden. Niemand weiß, wo⸗ her die großen Erfolge kommen. Auf jeden Fall führt Charlton mit 12 Punkten die Tabelle vor Leeöds United mit 11., und Bolton Wanderers, Cheſea, Walverhampton Wanderers und Brentford mit je 10 P. die Tabelle an. Arſenal, das ͤͤurch eine:2⸗Niederlage gegen Derby County eine Rieſenüberraſchung hervorbrachte, liegt dͤurch dieſe Niederlage auf dem ſiebenten Platz mit 9 Punkten. Das Tabellenende der erſten Diviſion bilden Portsmouth und Grimsby Town. In Frankreich befeſtigte dͤer Spitzenführer FC Sochaux durch einen:0⸗Sieg über Racing Paris ſeine Spitzenſtellung. Der Tabellenzweite FC Rouen verlor durch ein:0⸗Unentſchieden gegen Olympique Lille einen wert⸗ vollen Punkt, gleichfalls dͤer Tabellendritte FC Metz gegen RC Lens. In Belgien führt Beerſchot AC mit:0 Punkten vor Daring CB mit:1 P. und Antwerpen FC mit 5ꝛ3 P. die Spitze an, während Olympie Charleroi mit 1 P. am Schluß der Tabelle liegt. Der öſterreichiſche Fußball brachte einige Spiele, die beoͤeutende Veränderungen in der Spitze hervorriefen. Rapid führt jetzt vor der Auſtria und dem Sportelub. Aoͤmira liegt trotz ſeines Sieges immer noch am Tabellen⸗ ende, da auch der Zweitletzte, Wacker, zu einem Siege kam. Der bisherige Tabellenletzte Aoͤmira verbeſſerte ͤͤurch einen:2⸗Sieg über Simmering ſeine Stellung ganz erheb⸗ lich und ſetzte ſich auf den ſiebenten Platz. In der Schweiz mußte der FC Baſel durch eine 2·4⸗ Niederlage gegen den Lokalrivalen Noroͤſtern die Tabellen⸗ führung abgeben, die die Züricher Graßhoppers übernah⸗ men. PYoung Fellows bleibt auch weiterhin ganz unten, da dͤie Züricher gegen den FC Lugano mit:3 eingingen. In vollem Gange iſt die Meiſterſchaft in Italien. Ju⸗ ventus⸗Turin befeſtigte ſeine Spitzenſtellung durch einen :1⸗Sieg über Bari, während der Tabellenzweite Mailand durch ſeine:1⸗Niederlage zurückfiel. Den zweiten Platz nimmt jetzt AS Rom durch ſeinen:1⸗Erfolg über den§C Neapel ein. 8 Sehr knappe Ergebniſſe gab es mit einer Ausnahme in Ungarn, wo Hungaria ETO Raab mit nicht weniger als 12:3 Toren ſchlug. Ferenevaros kam nur zu einem 211⸗ Sieg über Elektromos. 5 5 In der Tſchechoſlowakei blieben die Ueberraſchun⸗ gen aus. Knapp waren die Siege von Slavig und Spartg Prag. ASA⸗Leichtathletik⸗Meiſterinnen Bei den amerikaniſchen Leichtathletik⸗Frauenmeiſter⸗ ſchaften in Trenton im Stagte New Ferſey wurden keine 0 guten Leiſtungen erzielt. Die neuen Meiſterinnen ind: 50 Meter: Claixe Iſieſon.8; 100 Meter: Claire Iſieſon 12.8, 200 Meter: Gertrud Johnſon 26.0, 80⸗Meter⸗Hürden: Cora Gaines 12,8, Diskus: Eliſabeth Lindſey 32.88. Speer⸗ wurf: Roſe Auerbach, 37.31, Kugelſtoßen: Margarete Berg⸗ mann 11.44, Hochſprung: Margarete Bergmann.51, Weit⸗ ſprung: Lula Hymes.39. Der AS Küöln ſtartete mit großem Erſolg in Paris und gewann den Klubkampf mit 50 Punkten vor EAc Po⸗ ris mit 45 und Stade Francais Paris mit 42 Punkten. Die Rugby⸗Nationalmannſchaft trug in Hannover gegen 97⸗Linden ein Probeſpiel aus und blieb mit 22.6(323) Punkten ſiegreich. Deutſcher Rollhockeymeiſter wurde der 1.§c Nürnberg, 555 600 Spiel den Stuttgarter SRé mit :1 beſiegte. Kleine Sport⸗Nachrichten Württembergs Boxer zum Gaukampf gegen Baden am Freitag, 8. Oktober, in Karlsruhe hat vom Flie⸗ gen⸗ bis Schwergewicht folgendes Ausſehen: Kehl, Schmidt, Pfanner, Köhler, Wolfangel, Helo, Leiſer und Bubeck. Eſtlands Amateurboxer trugen in Stralſund einen wei⸗ teren Kampf aus und ſchlugen vor 800 Zuſchauern den TSV 68 Stralſund mit 13:3 Punkten. Einen Handball⸗Gaukampf trugen Niederrhein und Mitte von 300) Zuſchauern in Düſſeldorf aus. Die Mittel⸗ deutſchen blieben mit 16:11(:5) ſiegreich. Italiens Amateurboxer trugen in Bayreuth den letz⸗ ten Kampf auf ihrer Deutſchlandreiſe aus. Gegen eine Der Sturz in Brünn 3 Der Schwarzwälder Pietſch ſtürgte beim Training oum Maſarykrennen im 250 Km. ⸗Tempo. Der Wagen überſchlug ſich und brannte vollkomenen aus, Der Fahrer bam noch glimpflich davon. 6 (Schirner, 1 Zander⸗M.) 6 *9 verſtärkte Bayreuther Stadtſtaffel blieben die Göſte mit 10:6 Punkten ſiegreich. Nur im Bantam⸗ und Schwer⸗ gewicht verloren die Ibaliener, im Leicht⸗ und Welter⸗ gewicht gab es unentſchiedene Ergebniſſe. Der Tenniskampf Frankfurt gegen Kaſſel auf den Plät⸗ zen im Frankfurter Palmengarten endete nach insgeſamt 84 Begegnungen mit 18:16 für Frankfurt. Im Städte⸗Boxkampf Würzburg— Nürnberg/ Fürth, der zum bayeriſchen Städteturnier zählte, ſiegte Würzburg im Geſamtergebnis mit:7 Punkten. Schweinfurt verlor gegen München mit:10 Punkten. Italiens Boxſtaffel des As Monti Rom kämpfte in Regensburg gegen eine dortige Auswahlmannſchaft und wurde auf Grund von zwei Fehlurteilen im Geſamtergeb⸗ nis mit 10:6 Punkten geſchlagen. Zahlreiche Radrennen wurden am Sonntag durchgeführt. Schindler ſiegte in Erfurt vor Hille, Severgnini gewann die 100 Meilen in Paris vor A. Wambſt, Lohmann holte ſich den Europapreis über 100 Km. in Nürnberg vor Um⸗ benhauer und Schön, Kaers gewann das Straßenfahrer⸗ Kriterium in Zürich, Ackermann/ Stüber(Tandau⸗Mörl⸗ 70 ſiegten im Zweiſtunden⸗Mannſchaftsrennen in Lan⸗ au, während in rieſenheim Tertilte/ Schmidt(Münſter⸗ Bielefeld) das Dreiſtunden⸗Mannſchaftsfahren zu ihren Gunſten entſchieden. In Ulm belegten bei einer inter⸗ nationalen Veranſtaltung die Schweinfurter Heller /Schell⸗ horn den erſten Platz. In Saarbrücken weilte der deutſche Mannſchaftsmeiſter im Degenfechten, Hermannia Frankfurt, zu Gaſt. Die ohne Lerdon, Roſenbauer und Jewarowſki antretenden Mainſtädter wurden vom Saarbrücker MV im Geſamt⸗ ergebnis mit 927 Punkten beſiegt. Jäger vom TV Altenſtadt ſpielt in der deutſchen Hand⸗ ball⸗Nationalmannſchaft, die am 10. Oktober in der Stutt⸗ garter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ein Spiel gegen die Wehr⸗ macht austrägt. Lauri Virtanen, der Olympiakämpfer von Amſterdam und Los Angeles, gewann in Helſinki ein 25⸗Km.⸗Laufen in der guten Zeit von:24:56,2 vor Suoknutti(:25:09) und Kukkonen(:25:36,6). Der am Orte weilende Argen⸗ tinier Zabala konnte an dem Lauf nicht teilnehmen, da die 5 au ſpät eintraf. und⸗Göpfert gewannen beim Tennisturnier in Vareſe das Enöſpiel im Männer⸗Doppel.7..1,:6,:1 gegen die Italiener Quintavalle⸗Martinelli. Das Straßenfahrer⸗Kriterium über 120 Km. in Biele⸗ ſeld entdete mit dem Siege von Wengler⸗Bielefeld in vor Pützfeld⸗Dortmund und Schild⸗ hemnitz. Sturmvogel wird beim Triumphbogen⸗Preis am 3. Oktober in Paris unter dem franzöſiſchen Jockey A. Rabbe an den Strat gehen. Jule Raſtenberger ſteuerte beim letzten Kreſelder Renn⸗ zaa mit dem aweifährigen Stromer ſeinen 1000. Sieger. Dienstag, 28. September 1937 Siahlwerk Mannheim A. Mannheim-Rheinau O Mannheim, 28. September. Die Geſellſchaft, deren Aktienmehrheit in dieſem Jahre vom Frankfurt, in andere Hände überging, berichtet über eine weitere Steigerung des Umſatzes. Der Beſtand an Auf⸗ trägen, insbeſondere auch der ausländiſchen Kunden, habe ſich gegenüber früheren Jahren weſentlich erhöht. Neben laufenden Verbeſſerungen der maſchinellen Anlagen und weiterem Ausbau der Betriebseinrichtungen wurden für die zweckmäßigere und freundlichere Ausgeſtaltung der Ar⸗ — 0 und Aufenthaltsräume größere Aufwendͤungen ge⸗ macht. In der Erfolgsrechnung werden als Rohertrag 2039 113 (i. B. 1777 543) ausgewieſen, dazu noch 20603(—) 4 Kapitalerträge. Für Löhne und Gehälter wurden 1220 077 (1 068 467), für ſoziale Abgaben 94046(89 941) 4, für Abſchreibungen 177 390(165 263) 4, für Zinſen 4563(9 478) Mark, für Beſitzſteuern 86 213(78 040) 4 und für ſonſtige Aufwendungen 381 760(300 510)/ erfordert, ſo daß ein Jahresgewinn von 95 658(65 850)“4 verbleibt. Durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr erhöht ſich dieſer auf 98 794(i. V. Verminderung auf 3 136) A. Die heutige Hauptverſammlung beſchloß, daraus 35 446 Mark dem Reſervefonds zuzuweiſen, 5 001/ Tantieme an den Aufſichtsrat zu verteilen und die ſeit 1930 ruhende Di⸗ videndenzahlung mit 5 v. H. auf 1,1 Mill. Aktienkapital wiederaufzunehmen. Kommerzienrat Dr. Carl Jahr, der turnusgemäß aus dem Auſſichtsrat ausſchied, wurde wie⸗ dergewählt. Für die beiden ausſcheidenden Herren des Aquila⸗Konzerns wurden Erſatzwahlen nicht vorgenommen. In der Bilanz ſtehen Anlagevermögen mit 752 685 (834 667), Vorräte mit 221 878(324 682), Forderungen 540 499 (499 820), Kaſſe und Bankguthaben 104 370(48 580) gegen Aktienkapital 4½(4,1) Mill., Reſerve 14554(14554), Rück⸗ ſtellungen 134 127(81 594), Wertberichtigung 30 973(60 151), Verbindlichkeiten 226 071(884 718) und Rechnungsabgren⸗ zung 12 397(22 870) 4l. In der HV. war ein Aktienkapita! von 760 000“ ver⸗ treten, davon mehr als 600 000 4 durch die Dresdner Bank. 1* „Metallgeſellſchaft AG Frankfurt a..— Kapital⸗ erhöhung und Umwandlung der Vorzugsaktien. Der AR beſchloß, einer ao. zum 7. Oktober eine Kapital⸗ erhöhung um nom. 6,74 Mill.„ Stammaktien zum Kurſe von 150 v. H. mit Dividendenberechtigung ab 1. Oktober 1937, vom Geſchäftsjahr 1937⸗38 ab, ſowie die Umwand⸗ lung der nom. 1,86 Mill. öproz. kumulative Vorzugs⸗ aktien in Stammaktien zum gleichen Nennwert vorzuſchla⸗ gen. Dadurch wird ſich ein einheitliches Kapital von 42 Mill. Stammaktien ergeben. Die Umwandlung der Vorzugsektien erfolgt offenbar deswegen, weil man die Umwandlung nach dem neuen Aktienrecht erwartet. Die neuen Stammaktien, für die, wie bereits gemeldet, das Bezugsrecht der alten Aktionäre ausgeſchloſſen werden ſoll, werden je zur Hälfte von der Deutſchen Gold⸗Silber⸗ ſcheideanſtalt vorm. Rößler ſowie von der JG⸗Farben⸗ Induſtrie Ac Frankfurt a. M. übernommen werden. So⸗ wohl für die aus der Kapitalerhöhung wie für die zus der Umwandlung der Vorzugsaktien ſtammenden Stamm⸗ aktien wird eine mehrjährige Bindung über Verwertbar⸗ keit uſw. übernommen. Die neu zufließenden Mittel werden für die Durchführung der mannigfaltigen Auſ⸗ gaben Verwendung finden, die der Metallgeſellſchaft bei der Erfüllung Her der deutſchen Wirtſchaft geſetzten Ziele zufllen. Die Vorzugsaktien woren bisher zum größten Teil im Beſitze der Schweizeriſchen Geſellſchaft für Me⸗ tallwerte, zum großen Teil bei der Scheideanſtalt und mit dem kleineren Reſte bei einzelnen Mitgliedern der Ver⸗ waltung der Metallgeſellſchaft. Ueber das am 30. Septem⸗ Ber ablaufende Geſ Aſtsſahr ſind, wie die Verwaltung in Beſtätigung der kürzlichen Ankündigung nunmehr mit⸗ teilt, vorerſt nur Schätzungen möglich. Sie rechnet mit einem dem Vorjohr entſprechenden Gewinnergebnis, das bekznntlich eine Dividendenausſchüttung von 6 v. H. ge⸗ ſtattet. Der ao. HV am 27. Oktober wird gleichzeitig noch eine Wahl zum AR unterbreitet. Da Direktor Dr. Schlieper durch Tod aus dem AR ausſchied, Hürfte eine Ergänzungswahl ſtattfinden. * Kabelwerk Rheydt Ac6., Rheydt.— Großer Auftrags⸗ beſtand. In der HV. wurde der bekannte Abſchluß zum 30. Juni 1937 mit wieder 10 v. H. Dividende auf diesmal 12 Mill. AK., wovon 2 v. H. an den Anleiheſtock gehen, einſtimmig genehmigt. Der AR.⸗Vorſitzende dankte dem am 30. Juni 1937 nach sjähriger Tätigkeit ausgeſchiedenen Direktor Saffran für ſeine Leiſtungen. Ein ſatzungsmäßig ausgeſchiedenes AR.⸗Mitglied wurde wieder⸗ und auf An⸗ trag der Verwaltung Fabrikbeſitzer Karl Greef, Vierſen, dem Aufſichtsrat neu zugewählt. Ferner wurde beſchloſſen, die vor drei Jahren anläßlich der Einziehung von Vorzugs⸗ aktien entſtandene Aktieneinziehungsrücklage von 60 000%1 aufzulöſen und unter ſonſtige Rückſtellungen zu verbuchen. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt, daß die Geſellſchaft ebenſo wie die von ihr nunmehr nahezu 100proz. beherrſchte Deutſche Kabelwerke AG. zur Zeit voll beſchäf⸗ tigt ſeien. Der Auftragsbeſtand reiche weit bis ins nächſte Jahr hinein. Die Rohſtoffbeſchaffung konnte durchweg aus⸗ reichend durchgeführt werden. Man habe ſich auch auf neue deutſche Werkſtoffe umgeſtellt und damit gute Erfolge er⸗ zielt. Es beſtehe die Hoffnung, daß auch im laufenden Jahr die volle Beſchäftigung aufrechterhalten werden und wieder ein gutes Ergebnis vorgelegt werden kann. Der AR.⸗Vorſitzer Dr. Robert Pferdmenges⸗Körn ergänzte die Ausführungen des Vorſtandes dahin, daß auf Grund der techniſchen Ausrüſtung und der finanziellen Grundlage mit Vertrauen in die Zukunft geblickt werden könne. * Elektrowerke AG, Berlin.— Auhaltende Steigerung des Stromabſatzes. Die zur Durchführung energiewirt⸗ ſchaftlicher Aufgaben im Mai 1937 ausgegeben 20 Mill. Mark 4,50Hige Teilſchuldverſchreibungen von 1937 der Elektrowerke AG(Reichs⸗Elektrowerke), Berlin,— zum Nennwert ab 2. Mai 1949 durch Ausloſung oder Rückkauſ rückzahlbar—, die zum Kurſe von 98 v. H. zur Zeichnung aufgelegt und ſtark überzeichnet wurden, ſind zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Dem aus dieſem Anlaß veröffentlichten Proſpekt liegt die letzte Bilanz vom 31. Dezember 1936 zugrunde. Außer der Wiedergabe der Anleihebedingungen enthält der Pro⸗ ſpekt noch Angaben über das neue Geſchäftsfahr. Danach hält die Steigerung des Stromabſatzes an, ſo daß mit einer zufriedenſtellenden Weiterentwicklung im laufenden Geſchäftsjahr gerechnet werden kann. Für 1936 wurden 6,5 v. H. Dividende auf 110 Mill. AK verteilt. * Reci u. Wienenberger AG, Pforzheim. Im Ge⸗ ſchäftsjahr 1996⸗37(30..) erfuhren die Umſätze dieſes zweitgrößten Unternehmens der Pforzheimer Schmuck⸗ wareninduſtrie eine weitere Steigerung. Der Ausfall, ͤͤen das fehlende Spanien⸗Geſchäſt gebracht hat, konnte durch ſonſtigen Export ausgeglichen werden. Der beſſere Ertrig wurde allerdings durch die Verluſte infolge der Währungsabwertungen ſowie durch Abſchreibung der ſpaniſchen Außenſtände geſchmälert. In der Erfolgsrech⸗ nung wird der Ertrag nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe mit 3,0(5,07, außer⸗ dem 0,01 ao. Ertröge) ausgewieſen. Nach Abzug der Auf⸗ wendungen, von denen 2,0(2,14) auf Löhne und Gehäl⸗ ter, 0,17(0,16) auf ſoziale Abgaben, 0/06(0507) auf Zinſen, 0,07(0,05) auf Beſitzſteuern und 0,53(0,54) auf alle übrigen Aufwendungen entſallen, verbleibt nach 0,06 (0,10) Anlage⸗ und 0,04(O,t) anderen Böſchreibungen ein Gewinn von 90 677(6080) /, wovon 9490/ der ge⸗ ſetzlichen Reſerve zugeführt und der Reſt auf neue Rech⸗ nung vorgetrogen werden ſoll. In der Bilanz wird bei unv. 1,625 Mill. As und 0,10 Sonderreſerve die geſetzliche Reſerve mit nur noch 0,00(0,209, ausgewieſen, nachdem i. B. der Berluſtvortrag von 150 490/ durch Entnahme aus dem geſetzl. Reſervefonds beſeitigt wurde. Die Ver⸗ binölichkeiten haben ſich auf 0,9)(4,12) verringert, örrunter Warenſchulden auf 0,06(0,10), Bankverbindlich⸗ keiten auf 0,55(0,70). Dem ſteht ein Umlaufsvermögen von 2,19(2,16) gegenüber, darunter Forderungen auf Grund von Worenlieſerungen und Leiſtungen mit 21 (4,21), Vorräte mit 0,70(0,71), Wechſel 0,13(0,15). zu halten. Das HANDELS- ο WIRTSCHATFT dler Neuen Mannheimer Zeitung Bessere Wasserſührung des Rheins O Mannheim, 20. September. Nach einer vorübergehen⸗ den Waſſerwelle um die Mitte des Monats verurſachten in den letzten Tagen reichlichere Niederſchläge einen anhalten⸗ deren Waſſerzuwachs. Der Kauber Pegel erreichte am 22. d. M. mit 2,43 Meter den Höchſtſtand des Monats. Hierdurch war eine beſſere Auslaſtung der Schiffe ermög⸗ acht als in den Vorwochen. Auf der Strecke Mannheim⸗ Kehl/ Straßburg fährt man jetzt mit einer Abladetiefe von 2,50 Meter und oberhalb von Kehl bis Baſel mit 2,40 Me⸗ ter; dieſe Eintauchtiefen kommen nahezu einer vollen Aus⸗ laſtung dͤer Kähne gleich. Durch die nunmehr regelmäßig auftretenden Herbſtnebel erleidet der Schiffsumlauf Ver⸗ zögerungen, die den Vorteil der beſſeren Auslaſtung nahezu ausgleichen. Das Laoͤungsangebot hat ſich an allen Verladeplätzen weſentlich belebt. In Rotterdam und Antwerpen waren zahlreiche Ankünfte im Oſt⸗Weſt⸗Verkehr und aus Ueberſee zu verzeichnen, von denen ein weſentlicher Teil der Ge⸗ treideankünfte für Rechnung der Reichsgetreideſtelle ging. Die Schiffsmeldeſtelle Rotterdam notiert zur Zeit fol⸗ gende Baſisfrachten: nach Ruhrort 50., nach Düſſeldorf 55., nach Köln 60., nach Mannheim 95., nach Karlsruhe 110 c. und nach Kehl/ Straßburg 125 c. Für Erzfrachten verlangte man nach Ruhrort 30—35 c. und nach den Statio⸗ nen des Rhein⸗Herne⸗Kanals 35—40 c. bei vier und acht Löſchtagen. Die Schlepplöhne werden nach dem 22½.⸗ Tarif gefahren. Ab Duisburg /Ruhrort werden an Kahnfrachten nach Mannheim 1,10/ und nach Kehl 1,60“/ verlangt. Die Schlepplöhne betragen ab Ruhrort nach Mannheim 0,90 J/, ab Mannheim nach Karlsruhe 0,30% und ab Mannheim nach Kehl 0,60. Für Maſſengüter einſchl. Getreide wer⸗ den bei ganzen Kahnladungen gefordert(Kahnfracht und Schlepplohn) ab Rotterdam nach Duisburg⸗Ruhrort 0,90 und nach Mannheim 2,35 4; für Teilladungen liegen die Frachten entſprechend höher. Nach Karlsruhe wird auf die Mannheimer Sätze ein Zuſchlag von 0,50/ und nach Kehl von 1,10 4 verlangt. Im Verkehr nach Baſel haben ſich die Getreideverſchif⸗ fungen nun unweſentlich vermehrt, dagegen ſind die Brenn⸗ ſtoffeinfuhren in die Schweiz geſtiegen. Auch die Neckar⸗ Schiffahrt iſt wieder lebhafter geworden, wozu in der Haupt⸗ ſache Getreideankünfte und teilweiſe auch Brennſtoffver⸗ ladungen beitrugen. Auf dem Main iſt die Verladetätig⸗ keit infolge der beſſeren Waſſerſtandsverhältniſſe des Ober⸗ mains lebhafter geworden, jedoch kann der Nachfrage nach Schiffsraum noch nicht voll Genüge geleiſtet werden, da immer noch eine Auslaſtung der Kähne erforderlich iſt. Auch auf dem Main ſtehen die Getreideverladungen an erſter Stelle, außerdem kommen auf dem kanaliſierten Main Transporte von Düngemitteln, namentlich Kali, zur Ausführung. Die Waggonankünfte erleiden zur Zeit durch Waggonmangel Verzögerungen. 2* * Verkehr auf dem Neckar. Die außerordentlich günſtige Verkehrsentwicklung auf der Neckar⸗Großſchiffahrtsſtraße von Heilbronn bis Mannheim ſetzte ſich, wie im neueſten Heft der Vierteljahresſchrift„Süddeutſche Waſſerſtraßen“ mitgeteilt wird, in den erſten Monaten des Jahres 1937 weiter fort, ſo daß anzunehmen iſt, daß trotz der immer noch beſtehenden Tarifhemmungen im Jahre 1937 ein Ge⸗ ſamtverkehr von 2 Millionen Tonnen erreicht wird. In den Monaten Januar bis Juli 1937 wurden insgeſamt(zu Tal und zu Berg) 1080 630 To. beſördert gegenüber 699 077 Tonnen in der entſprechenden Zeit des Vorjahres. Die Geſamtmenge betrug 1936: 1 436 527(1935: 695 141) Tonnen. Ein Vergleich mit den Ziffern von 1936 rechtfertigt alſo die Erwartung, daß in den reſtlichen Monaten des laufenden Jahres die 2⸗Millionen⸗Grenze⸗ überſchritten werden wird, denn in den Vorjahren brachten die Monate Auguſt bis Dezember mehr als 50 v. H. des Geſamtjahresverkehrs. * Hafenverkehr in Worms. Der Geſamtumſchlag betrug im Auguſt 44948 Tonnen gegen 49 565 Tonnen im Juli. Davon entfallen auf die Zufuhr 34 992(44.039) To., auf den Abtransport 9966(5526) To. Der kleine Rückgang iſt auf jahreszeitliche Einflüſſe zurückzuführen. —————————————————————.——e Anlagevermögen ſteht mit 0,62(0,67) zu Buch, die Betei⸗ ligung unv. mit 0,15. Die Geſellſchaft iſt z. Z. in allen Abteilungen gut beſchäftigt und werden die weiteren Aus⸗ ſichten zuverſichtlicher beurteilt.(5 30. Sept.). * Mühle Rüningen AG., Braunſchweig. In der o. HV. der Mühle Rüningen AG. wurde der bekannte Abſchluß für das am 30. Juni 1937 beendete Geſchäftsjahr mit 8(10) v. H. Dividende einſtimmig genehmigt. Das Auſſichtsratsmitglied von Loeſſel wurde bis zum 31. Januar 1938 wiedergewählt. Vom 1. Februar 1938 tritt für den dann ausſcheidenden von Loeſſel Dr. Fl. Berkenbuſch neu in den Auſſichtsrat ein. Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres ſei zu ſagen, daß das Unternehmen im Rahmen der Kon⸗ tingentsbeſtimmungen beſchäftigt ſei. Die mühlenwirtſchaft⸗ liche Weiterentwicklung ſei zur Zeit noch nicht zu überſehen. * Konſervenfabrik Johann Braun A, Pfeddersheim bei Worms. Die§V genehmigte den Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1996/37(30..) mit wieder 4 v. H. Dividen⸗ de auf 947 500 /% AK. und Vortrag vom 16 789(16279)/ auf neue Rechnung. Die Verwaltung habe ſich für die gleiche Ausſchüttung und nicht für die an ſich mögliche um 1 v. H. höhere Ausſchüttung für 1996/87 entſchloſſen, um im Intereſſe der Stärkung der Geſellſchaft bei gelegent⸗ lichen Rückgängen und im Intereſſe der ſtetigen Dividen⸗ denpolitik auch für das laufende Jahr die gleiche Höhe balten. Bis ietzt ſei man mit der Entwicklung, die ruhig verlaufen ſei, durchaus zufriegen und hofft auf einen mieder guten Ausgang des Geſchäftsjahres. Sewohl die Gemüſe⸗ als auch die Obſternte ſei nicht ganz einheitlich, zum Teil gut, zum Teil mittel verlaufen. * Ziegelwerke Raſtphul AG in Saarbrücken. Die Ge⸗ ſellſchaft wurde lout Handelsregiſtereintragung vom 17. September 1937 auf Grund des§ 2 des Löſchungsgeſetzes vom 9. Oktober 1934 wegen Vermögensloſigkeit von Amts wegen gelöſcht. * Württ. Cattunmanufactur, Heidenheim. Die HV der Württ. Cattunmanufactur, Heidenheim, genehmigte ein⸗ ſtimmig den Abſchluß zum 30. 6. 1937 und beſchloß die Ver⸗ teilung einer von 9 auf 10 v. H. erhöhten Dividende. Es verbleiben dann nach verſchiedenen Zuweiſungen an Wohl⸗ fahrtsfonds 224176/ zum Vortrag. Der geſamte Auf⸗ ſichtsrat wurde neugewählt mit Ausnahme von Fabrik⸗ direktor g. D. Emil Pfeiffer, Heidenheim, der vor etwa 14 Tagen geſtorben iſt. Eine Erſatzwohl wurde nicht vorgenommen. Das geſamte Anlagevermögen iſt mit 1,64 (1,78) Mill. /aktiviert. Hierunter betragen Gehäude 0,89 (096), Maſchinen 0,40(0,50) und Welzen 0,24(0,21) Mill. Mark. Unter dem Umlaufvermögen haben ſich Vorräte auf 4,43(4,75) Mill.„ ermäßiat. Forderungen dagegen ſind auf 4,46(4,12) Mill. geſtiegen. Innerhalb dieſer Gruppe haben ſich Warenforderungen auf 3,85(3,70) und Konzernforderungen auf 0,60(0,41) Mill./ erhöht. Wech⸗ ſel ſind mit 0,29(0,08) Mill./ beträchtlich erhöht, während die übrigen flüſſigen Mittel faſt unverändert ſind. Auf der anderen Seite haben ſich die geſamten Verbindlichkeiten auf 5,91(.32) Mill./ ermäßiat. Dies geht vor allem auf eine Ermäßigung der Bonkſchulden auf 3,93(4,68) Mill./ zurück. Warenſchulden hoben ſich im abaelauſe⸗ nen Jahr auf 0,99(0,52) Mill. erhöht, allerdings zu einem nicht unbeträchtlichen Teil gegenüber naheſtehenden Firmen. Das neue Geſchäftsſahr hat ſich zunächſt aut an⸗ gelaſſen. Die Geſellſchaft iſt auch für die nächſte Zeit mit Aufträgen hinreichend verſehen. „ Jute⸗Spinnerei und Weberei Kaſſel, Kaſſel. In der o. H der Jute⸗Spinnerei“ und Weberei Kiſel, Kaſſel, wurden alle Anträge des Aufſichtsrotes und des Vorſtan⸗ des einſtimmig genehmigt und die ab 30. 9. zahlbare Di⸗ vidende zuf 8(7) v. H. mit der Maßgabe feſtgeſetzt, daß 1 v. H. dieſer Dividende wie i. B. dem Anleiheſtock bei der Golddiskontbank in Berlin zugeführt wird. Der Auf⸗ ſichtsrat wurde in ſeiner Geſamtheit ebenfalls einſtimmig wiedergewählt. Kuf Anfrage wurde mitgeteilt, Oiß die Geſellſchaft noch für mehrere Monate mit Auftrögen und auch mit Rohſtoffen verſorgt iſt. Ach Bad⸗ und Salinenverein, Bad Dürkheim. In 9 905— und Salinenverein, Bad Dürtheim, wurde die Erhöhung des Grundkapitals um 200.000 auf 700 000“ durch Ausgabe neuer Aktien zum Kurſe won 100 v. H. beſchloſſen. den je zur Hälfte vom bayeriſchen Staat und vom Kreis Pfalz übernommen. Mit der Durchführung der Kapitol⸗ erhöhung, die zusſchließlich der Reſtfinanzierung des Ausbaues des Bades dient, wird der Kreis Pfalz mit etwa 53 v.., die Stadt Bad Dürkheim mit 25 v.., der Staat Bayern mit 17 v H. und der Bezirk Neuſtadt a. ö. Wein⸗ ſtroße mit 5 v. H. am AK der Geſellſchaft beteiligt ſein. * Unveränderte Preispolitik beim Internationalen Feinblechverband. In einer am 22. und 23. September in Brüſſel abgehaltenen Sitzung des Internationalen Fein⸗ blechverbandes wurde beſchloſſen, die Ausfuhrpreiſe trotz der am Weltmarkt eingetretenen Abſchwächung der Nach⸗ frage unverändert zu laſſen. Lediglich für Lieferungen nach Irland wurde der Feinblechpreis in Anpaſſung an die eng⸗ liſchen Preiſe um 5 Schilling je Tonne ermäßigt. Dieſe Preisangleichung bedeutet jedoch keine grundſätzliche Aen⸗ derung der ſtabiren Preispolitik des Kartells. Wie der Dod erfährt, wird die belgiſche Gruppe, die von der augen⸗ blicklichen Marktlage beſonders betroffen iſt, da ſie haupt⸗ ſächlich Handelsfeinbleche herſtellt und exportiert, Produk⸗ tionseinſchränkungen vornehmen müſſen. Trotzdem ſollen die ſchon ſeit einiger Zeit geltenden Ausfuhrpreiſe des Kar⸗ tells aufrechterhalten werden, weil man in Kartellkreiſen, auf dem Standpunkt ſteht, daß die internationale Nachfrage wieder zunehmen wird, ſobald die derzeitige Sättigung des Marktes wieder aufgehört hat. Außerdem glaubt man, daß infolge dieſer Sättigung eine Preisherabſetzung im Augen⸗ blick nicht den erwünſchten Erfolg haben könnte. Die neuen Aktien wer⸗ beſchäfigte Wirtſchaft ſei, ſie das Recht auf Arbeit verwirkliche einer Marktbelebung Die Freigrenzen bei Zahlungen durch die Posi ins Ausland Ergänzung der Besſimmungen Nach einer am 1. Juni 1936 in Kraft getretenen Anord⸗ nung der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung müſſen Perſonen, die im Rahmen der Freigrenze von 10% je Kalendermonat Zahlungen durch die Poſt in das Ausland leiſten, eine ſogenannte„Deviſenrechtliche Erklärung“ ab⸗ geben. In dieſer Deviſenrechtlichen Erklärung iſt im ein⸗ zelnen aufgeführt, für welche Zwecke die Freigrenze nicht in Anſpruch genommen werden darf. Der Leiter der Reichs⸗ ſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat durch Runderlaß Nr. 133/37.St.⸗Ue.St mit Wirkung vom 1. November 1937 eine Neufaſſung dieſer Deviſenrechtlichen Erklärung verfügt. In der neuen Deviſenrechtlichen Erklärung ſind eine Reihe aufgetretener Zweifelsfragen ausdrücklich klar⸗ geſtellt worden. U. a. wird darauf hingewieſen, daß Ur⸗ kunden im Rahmen der Freigrenze bezahlt werden dürfen, was insbeſondere für die Beſchaffung von Urkunden zur Führung des Ariernachweiſes wichtig iſt. Unzuläſſig ſind auf einer Rechtspflicht beruhende Unterſtützungszahlungen und unentgeltliche Zuwendungen(Schenkungen). Zuläſſig bleiben lediglich Unterſtützungszahlungen an im * zal Ausland anſäſſige Verwandte in gerader Linie(Eltern Brößeltch, Kinder, Kindeskinder), Geſchwiſter und Ehegatten. Eine Perſon iſt nur dann als im Ausland anſäſſig anzuſehen, wenn ſie dort ihren dͤauernden Wohnſitz hat. Perſonen, die ſich lediglich vorübergehend, ſei es auch für längere Zeit, insbeſondere zu Reiſen, Studien⸗ und Erziehungszwecken im Ausland aufhalten, gelten nicht als dort anſäſſig, an ſie können alſo Freigrenzenzahlungen nicht geleiſtet werden. Jedoch können ſolche zu Studien⸗ oder Erziehungszwecken im Ausland weilende Perſonen, deren ſpätere Rückkehr nach Deutſchland nicht beabſichtigt iſt, bereits als im Aus⸗ land anſäſſig angeſehen werden, auch wenn ſie bis auf weiteres regelmäßig in den Ferien uſw. ihre im Inland verbliebenen Angehörigen aufzuſuchen pflegen. Die Aufgabe der Banken im Driiten Reich Eine Rede des Kreiswirischafisberaſers Professor Dr. Thoms Zur Einführung in das nächſtens beginnende dritte Semeſter des Mannheimer Bankenſeminars hielt am Montagabend im Deutſchen Haus Prof. Dr. Thoms eine allgemein⸗politiſche Rede über„Die Aufgabe der Ban⸗ ken im Dritten Reich“. Ausgehend von einer Bemerkung Görings auf dem Parteitag der Arbeit, daß es keine Be⸗ lufserziehung nach rein fachlichen Geſichtspunkten mehr geben könne, verbreitete der Reoͤner ſich zunächſt über das „ſchlechte Anſehen“, das die Banken im allgemeinen im Kreiſe der Volksgenoſſen genießen, erklärte dann kurz die bedeutſame Funktion des Geldes als Erhalter eines flüſſi⸗ gen Leiſtungsaustauſches in der arbeitsteiligen Wirtſchaft, und ſchloß ͤahin, daß die Menſchen und Volksgenoſſen, die ſich mit ſeiner Verwaltung und Verteilung befaſſen, nicht ſchlechter ſein brauchen als andere. Zu vermeintlichem Geloͤmangel— der ja oft zu Streit über ſolche Fragen führe— wurde Bernhard Köhler zitiert:„Wir brauchen nur noch zu arbeiten, um mehr Geld zu haben“, oder wie Prof. Thoms formuliert:„Je mehr ein Volk arbeitet, deſto mehr Geld hat es.“ Nun ſei Geld allerdings nicht die Hauptſache; ſeine widernatürliche Zentralſtellung im kapitaliſtiſchen Denken verdanke es fremdraſſigem Einfluß; die Ueberbewertung des Leihkapitals und oͤes Kredits ſei jüdiſche Mache. Kapital und Rentabilität als Vorausſetzung für Arbeit ſei eine ten⸗ denziöſe Wertverſchiebung, die im heutigen Staat über⸗ wunden werden müſſe. Kapitalismus ſei„Ausbeutung der arbeitenden Maſſen“; und dem Kapital, dem als ſolchem nichts Böſes anhafte, ſeinen natürlichen Inhalt zurück⸗ zugeben, ſei eine Aufgabe der Banken. Theoretiſch wurde dieſer Geöankengang an Hand einer Reihe von bekannten Wirtſchaftsdenkern von Ricardo bis Bernhard Köhler und Roſenberg bekräftigt, und zuletzt nachgewieſen, daß die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft die rationellſte, weil voll⸗ zugleich auch die ſittlichſte, weil und damit:„Das Volk iſt auf dem beſten Wege, reich zu werden.“ Zum Abbau kapitaliſtiſcher Reſtbeſtände, die ſich noch hier und da in Bankkreiſen finden mögen, wurden zum Schluß noch einige Anweiſungen gegeben. Die Banken müſſen in der Beratung und Finanzierung ſich an den gro⸗ ßen Aufgaben des zweiten Vierjahresplans(Beſchaffung der „Kampf gegen den Pump“ mitarbeiten, ſie müſſen in jeder fehlenden Materialien) orientieren, ſie müſſen im Weiſe den geſtellten Anforderungen genügen; denn ſo lange wird der freien Initiative Spielraum genug gelaſſen wer⸗ den. Der Perſonalkredit wird wieder zu Ehren kommen, der Privatbankier wird an Bedeutung gewinnen, weil das Riſiko durch ſtabile Währung gemindert wurde, und ſo wird es gelingen, die Banken wieder volkstümlich zu machen. Die Leitung des Abends hatte Pg. Glunz, der u. a. den vielen ehrenamtlichen Lehrern des Seminars ſeinen Dank ausſprach. Dr. Hr. -ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 448 — Rhein-Mainische Niiiiagsbörse Behaupiei Frankfurt, 28. September. Die Börſe hatte, infolge des Feiertages ohne Orien⸗ tierung an Berlin, recht lebhaftes Geſchäft. Bei feſter Grundtendenz war die Haltung am Aktienmarkt behauptet. Anſätze zu Kurserhöhungen wurden durch einige Abgaben auf Sperrmarkkonto in JG Farben zunächſt unterbunden. Später ſetzten ſich aber dann auf lebhaftere Käufe, ins⸗ beſondere aus dem Rheinland in Montanwerten, meiſt mäßige Befeſtigungen durch. Feſte Haltung zeigten Reichs⸗ bankanteile bei größeren Umſätzen mit 206.50(205), ferner Geffürel mit 155.50—156—155.50(155). JG Farben aingen von 164 auf 163.25(163.75) zurück, Metallgeſellſchaft lagen mit 155 behauptet. Von Montanwerten lagen beſonders Mannesmann lebhaft mit 122.25—122.75(1226), Hoeſch gewannen v. H. auf 124.25, Rheinſtahl/ v. H. auf 154.25, Verein. Stahl blieben unter leichten Schwankungen mit 11996 unverändert. Maſchinenaktien zeigten vorwiegend behauptete Kurſe, 1 v. H. höher waren MAN mit 188. Lebhaft Demag mit 151½(151.25), Daimler bröckelten ſpäter 4 v. H. ab auf 141 nach 141.25. Von Schiffahrts⸗ werten ſetzten Nordd. Lloyd mit 8796(87.50) ein. Der Rentenmarkt lag verhältnismäßig ruhig und wenig verändert. Reichsaltbeſitz 128.25(12876), Reichsbahn⸗VA un⸗ verändert 12756. Kommunal⸗Umſchulduna lagen bei größe⸗ ren Umſätzen mit 94.75 behauptet. Am Kaſſarentenmarkt lagen Liquidationspfandbriefe uneinheitlich bei Abwei⸗ chungen bis v. H. Stadtanleihen und Staatspapiere notierten unverändert. Von Induſtrie⸗Obligationen ge⸗ wannen 6proz. JG Farben 1 v. H. auf 131.25. Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ruhig, da weitere Käufe nicht mehr vorlagen und auch die Kuliſſe ihre Tä⸗ tigkeit nahezu einſtellte. Die nach den erſten Notierungen eingetretenen Rückgänge wurden z. T. wieder ousgeglichen, J Farben blieben jedoch unerholt mit 163,25. Von den erſt im Verloufe notierten Werten waren beſonders Elek⸗ troaktien—1 v. H. feſter, auch ſonſt überwogen Beſſe⸗ rungen von—4 v. H. Großbankaktien kamen unv. zur Notiz.— Der Freiverkehr hatte teilweiſe lebhaftes Ge⸗ ſchäft bei allerdings wenig veränderten Kurſen. Dingler 90,25—91,25, Raſtatter Waggon 42,5—43. Wayß u. Freytag 148,5, Elſäſſ.⸗Bad. Wolle 79,75. Tagesgeld 2,75(2,5) v. H. * Die Berliner Börſe fiel wegen des Feiertages in Ber⸗ lin, anläßlich des Beſuches von Muſſolini aus. Waren und Mörkte * Erſte Inlandszucker⸗Freigabe 1937/38. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirtſchoft hat mit Wirkung vom 23. September 1937 die Erſte Inland⸗ zucker⸗Freigabe in Höhe von 10 v. H. der zum Inland⸗ abſatz 1937/38 vorgeſehenen Verbraucherzuckermenge ver⸗ fügt. Die Freigabe gilt zur Lieſerung in den Monaten Oktober/ Dezember 1937. Hamburger Schmalznotierung vom 28. September. (Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai unv. * Ramico, Rauchwaren⸗ und Edelpelzverſteigerung Milz u. Co., Leipzig. Die Ramico, Rauchwaren⸗ und Edelpelz⸗ verſteigerung Milz u. Co., Leipzig, hält ihre 159. Rauch⸗ warenaktion am Freitog, dem 1. Oktober 1937 im Theater⸗ Reſtaurant des Neuen Theaters am Auguſtusplatz zu Leipzia ab. Zum Verkauf gelangen die üblichen Quanti⸗ täten, Rohwaren, insbeſondere auch ein größeres Quon⸗ tum Hamſterfelle, ſowie zugerichtete und gefärbte Waren. In zugerichteten und gefärbten Fellen iſt eine große Aus⸗ waleh vorhanden. Neben allen gangbaren Artikeln ſtehen insbeſondere eine anſehnliche Zahl Futter, ſowie ein großes Qughtum Perſianer zum Verkauf. Nähere Einselhei ſind aus dem Katalog erſichtlich. Beſichtigung am 29. t 30. September in der Zeit von 8 bis 17 Uhr auf dem Lager Ranſtädter Steinweg 28/32. * Tagung des Verbandes deutſcher Naturweinverſtei⸗ gerer in Bad Kreuznach. Der Verband deutſcher Natur⸗ weinverſteigerer hielt im Kurhaus Bad Kreuznach unter Leitung des Verbandsvorſitzenden Kreisbauernführer Wener⸗Rüdesheim ſeine Herbſttagung ab, zu der Mit⸗ glieder zus dem Rheingau, der Palz, von Moſel, Saar und Ruwer, von der Nahe, Heſſen und Baden erſchienen waren. Danach umfaßt der Verbard in der Rheinpfalz 44 Weingüter und 22 Genoſſenſchaften, in Heſſen 18, im Rheingau 45 Mitglieder, an Moſel, Saar und Ruwer 44 Mitglieder, in Baden 19, an der Nahe 5 Mitglieder, ins⸗ geſimt 192 Weingüter und Genoſſenſchaften mit 4 550 Ar Beſitz. Nach einer Reihe von Fachvorträgen wurde am zweiten Tag das Naheweinbaugebiet, beſonders die Wiederaufbaugemarkungen im Guldenbach⸗ und Troll⸗ bachtal beſichtigt. * Faſt 9 Millionen Mitglieder in der privaten Kran⸗ kenverſicherung. Die privote Krankenverſicherung hat auch im erſten Halbjihr 1997 einen weiteren erheblichen Zu⸗ wachs zu verzeichnen; ſie umfaßte Ende Juni 1937 549 Unternehmungen mit einem Beſtand von 8,90 Millionen und einem Beitragsaufkemmen von 182,26 Mill. I. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſttſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 13. bis 18. September im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: 6 0 Auguſt⸗ .—— 8 i Aktienkurſe(Index 1924/1926 2 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 124,06 123.53 125,10 Verarbeitende Induſtie. 108.28 10%.40 108.45 Handel und Verkehr 148.95 118.30 119,79 Geſamt 93 145,19 114.32 %0„ Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 99.80 99,80) 99,83 Pfdb. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.1) 99,16 99.19 Kommunalobligationen. 998,77 98.77 98.77 Anleihen der Länder u. Gemeinden 88.71 98.71 98,79 Durchſchnitt 90,33 99.—3 99,35 Außerdem 2% Induſtrieobligationen.. 102.07 101.74 102.42 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. H4. 94.74⁴ 94,72 Kleine R 8. Seite/ Nummer 448 Neue Mannheimer Beitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. September 1937 Einapaitige Kieinanzeigen dis zu olner Höhe von 100 mm Je mm SPtg. Steliengesuche ſe mm4pig. Annahmesehlub für die Mlttag⸗ Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr D RUCK UNOVERTRIEB oRUCKEREI»O. H A A S, MANNHEIM Der Vertnleb ekolgt durch die Strabememälfer— ber Taschenfzahrplan ist Auch durch alle Buchhandlungen zu bezlehen ˖deren Prokuriſten oder mit einem übertragen wurde auf deren allei⸗ nige Geſellſchafterin, die offene Handelsgeſellſchaft Jacob Feitel in Mannheim. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Gläu⸗ bigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Be⸗ mit Bad und 3 od. zum 1. Nove WUUIncax Mchauao guter ſüdlicher Wohnlage ſofort Eilangebote unter P E 155 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Mitteistr. 76 4. Stock: IZim. u. 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Quillings Wollſtube, Mannheim. Inhaber iſt Joſef Poulet, Kauf⸗ mann in Wiesbaden. Roxol⸗ und Rohga⸗Vertrieb Wilhelm Bieber& Co., Mann⸗ heim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. Werner& Nicola, Germania⸗ Mühlenwerke, Mannheim. Carl Schubach, Mannheim, Wilhelm Höhl, Mannheim, Heinrich Heller, Duisburg, Dr. Rudolf Nicola, Duisburg, haben derart Prokura, daß ieder derſelben mit einem an⸗ perſönlich haftenden Geſellſchafter vertreten kann. Kahn& Marx, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 8⁵ Garage Lindenhot. eerfeldstrage 4⁴ heizhare Boren ſowie Sammel⸗ halle ſof. -Zimmer⸗ mit all. Komfort, iſt in ruh. ge⸗ pfleat. Haushalt ſofort oö. ſpäter an gebild., be⸗ rufstätig. Dame (Dauermieterin) 95 ne, geräumige Wohnung mit allem Zu⸗ behör im Hauſe die Firma der Hauptniederlaſſung 4 zu vermiet. Wagenyflege Zubringerdienſt. Fernſpr. 202 28. B824 Garage Oſtſtadt, zu ver⸗ mieten. Näheres Karl ⸗ Ludwig⸗ Straße 32, II. *7545 Garage Kar l·Lucwig-Strase zu verm. 7530 Fernſpr. 435 77. 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