— Neue Mannhe Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1, 4⸗6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim er Seituhig Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 8. Sopebeds 10 Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Mittwoch, 29. September 1937 — 148. Jahrgang— Nr. 449 Der Welt größte Kundgebung! 3 Millionen Verliner auf dem Maifeld und in den Anmarſchwegen der Reichshauptſtadt Dure und Führer bieten der Welt den Frieden! Gemeinſchaſtspolitik der Freunöſchaſt zwiſchen den zwei Völkern, des Friedens mit der übrigen Welt! dnb. Berlin, 28. September. Berlin iſt ſeit dem Mittag eine entvölkerte Stadt. An den Anfahrtsſtraßen, durch die der Wagen des Führers und ſeines hohen Gaſtes fahren wird, ſtehen bereits ſeit den Vormittags⸗ ſtunden gewaltige Menſchenmaſſen, die von Stunde zu Stunde noch anwachſen. Weit mehr als zwei, ſogar drei Millionen ſind es, die hier der Durchfahrt der beiden Volksführer harren, um ihnen zuzujubeln. Draußen auf dem rieſigen Platz des Mai⸗ ſeldes ſteht ſeit dem Mittag bereits das ganze werktätige Berlin: die Gefolgſchaften der großen Betriebe. Um 16 Uhr iſt der weite Raum innerhalb der großen Tribünen bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt. Ueber 650 000 Menſchen haben ſich allein auf dem Maifeld verſammelt. Weitere Hunderttauſende ſtehen noch weit außerhalb vor den Toren des Maifeldes und des Stadions · Das Maifeld iſt heute zum erſtenmal der Schau⸗ platz einer Großkundgebung. Vor dem Glockenturm liegt eine breite Terraſſe, die für den Aufmarſch der Fahnenträger einen herrlichen Platz bildet. Un⸗ terhalb dieſer Terraſſe ragt das große Podium einige Meter in das Feld hinaus. Italieniſche und deuſche Fahnen ſchmücken den Rundbau der Tribünen von denen der Blick durch das Marathon⸗Tor hindurch zum Stadion geht, in dem weitere 120000 Menſchen der großen Stunde und der abſchließenden Feier harren. Hohe Führer von Staat, Partei Wehrmacht und allen übrigen Formationen, ſowie die diplomatiſchen Miſſions⸗ chefs und übrigen Angehörigen der diplomatiſchen Vertretungen haben ſich ſchon mehrere Stunden vor Beginn der Kundgebung eingefunden. In dem gro⸗ ßen Preſſeblock ſitzen mehrere hundert Journaliſten aus aller Welt. Berlin ſteht heute im Mittelpunkt des Weltintereſſes. Ein wolkenloſer, warmer, faſt ſüdlicher Tag iſt zur Neige gegangen. Langſam bricht die Dunkel⸗ heit herein. Auf der Terraſſe vor dem Glockenturm mit der Front zum Maifeld marſchieren 2500 Fah⸗ nen der SA auf und nehmen in breiter Front Auf⸗ ſtellung. Die Spannung, die über den Hunderttau⸗ ſenden jetzt ſchon ſeit Stunden liegt, hat ihren Höhe⸗ punkt erreicht. Um 18,10 Uhr ertönt der ſchwere ſeierliche Schlag der Glocke vom Glockenturm herab und zeigt an, daß der Führer mit ſeinem hohen Gaſt die Fahrt zum Maifeld angetreten hat. Scheinwerfer gießen ihr Licht auf die Million Menſchen, die inzwiſchen das große Rund des Maifeldes völlig angefüllt hat. Scheinwerferſtrahlen fallen auch auf die Fahnen⸗ gruppe der SͤA und der übrigen nationalſozialiſti⸗ ſchen Formationen. Phantaſtiſch hebt ſich das Bild der Hakenkreuzfahnen mit ihren goldenen Spitzen in ſilbernem Licht vom Himmel ab. Das ganze Führerkorps des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und des faſchiſtiſchen Italien iſt jetzt auf der Ehrentribüne verſammelt. Die Ankunft des Führers und des Dute: Das Aufhören der Glockenſchläge zeigt den war⸗ tenden Maſſen an, daß der Führer und der Duce vor dem Maiſeld eingetroffen ſind, nachdem ſie am Glockenturm von Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels begrüßt worden ſind. Beide haben das Ehrenbataillon der Leibſtandarte abgeſchritten und begeben ſich auf die Tribüne des Maifeldes. Fan⸗ faren klingen auf. Die Fahnen gehen hoch. Der Präſentiermarſch klingt auf. Der Führer und der Duce werden ſichtbar. Ein einziger unendlicher Jubelſchrei brauſt gen Him⸗ mel. Ein nicht endenwollender Heilruf aus Millionen Kehlen, der viele, viele Minuten lang andauert. Der Duce und der Führer werden vom Stell⸗ tvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, und Reichsminiſter Dr. Goebbels zur Ehrentribüne geleitet. Auf dem Platz vor der Rednerkanzel haben die italieniſchen Miniſter Graf Ciano, Starace und Alſieri und die deut⸗ ſchen Miniſter Generaloberſt Göring, Freiherr von Neurath und Generalfeldmarſchall von Blomberg ſowie der italieniſche Botſchafter in Berlin Attolico und der deutſche Botſchafter in Rom von Haſſell Platz genommen. Zu beiden Seiten des Rednerpodiums ſind die Standarten des Duce und des Führers von Ange⸗ hörigen der Kriegsmarine aufgezogen worden. Ne⸗ ben den Heilrufen ertönen, deutlich hörbar, immer wieder die Rufe„Duce, Duce!“ Dr. Goebbels Willkommgruß: 18.50 Uhr: Ein Kommando hallt über das Feld: „Fahnen und Standarten ab!“ Die hiſtoriſche Stunde hat begonnen. Heilrufe donnern über den Platz. Es iſt der ſtürmiſche Gruß der Menge an Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, der jetzt das Podium betritt, um die bedeutungsvolle Völkerkundgebung mit fol⸗ genden Worten zu eröffnen: Duce des faſchiſtiſchen Italien! Mein Führer! Ich melde: Auf dem Maifeld, im Olympiaſtadion und den Vorplätzen des Reichsſportfeldes eine Mil⸗ lion Menſchen, dazu auf den Anfahrtsſtraßen von der Wilhelmſtraße bis zum Reichsſportfeld zwei Millionen, insgeſamt alſo drei Millionen Menſchen zur hiſtoriſchen Maſſenkundgebung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung verſammelt. In feſt⸗ licher Stunde iſt die Bevölkerung der Hauptſtadt des Dritten Reiches aufmarſchiert, Berlin und dar⸗ über hinaus das ganze deutſche Volk ſind von tief⸗ ſter Freude erfüllt. Bewegten Herzens werden in Deutſchland und in Italien mehr als hundert Millionen an den Lautſprechern verſammelt ſitzen, um durch die Aetherwellen mit dieſem einzigartigen Ereignis verbunden zu ſein. OIch bin glücklich und ſtolz, den Dolmetſch der Gefühle machen zu dürfen, die uns in dieſer Stunde alle bewegen. Ich habe die hohe Ehre, den Duce Italiens auf dem Boden der Reichshauptſtadt vor dem deutſchen Volke auf das herzlichſte willkommen zu heißen. Ich darf Ihnen im Namen der ungezählten Mil⸗ lionen Deutſchen, die jetzt mit uns verbunden ſind, freudigen und begeiſterten Dank ſagen für Ihren Beſuch. Ich darf Ihnen verſichern, daß Ihr geſchichtliches Leben und Wirken im deutſchen Volke tiefſte Bewunderung ausgelöſt hat. Sie ſind in eine feſtliche Stadt gekommen. Sie hat ſich Ihnen zu Ehren bekränzt und ge⸗ ſchmückt. Aber was bedeutet das angeſichts der hochgeſtimmten und jubelerfüllten Herzen, die Ihnen aus ganz Deutſchland millionenfach ent⸗ gegenſchlagen? In Ihnen begrüßt die Stadt Berlin, begrüßt ganz Deutſchland, den großen Duce ſeines Vol⸗ kes und ſeiner Nation, den Freund Deutſch⸗ lands, den mutigen und zielbewußten Staats⸗ mann, den überragenden Geſtalter eines natio⸗ nalen Volksſchickſals. Seien Sie uns auf das herzlichſte willkommen! Dies rufe ich Ihnen im Namen aller Deutſchen zu, von denen nur ein ganz kleiner Ausſchnitt Sie am heutigen Abend umjubeln kann. Wir grüßen Ihr ſchönes Land und Ihr tapferes Volk. Sie Seite an Seite mit unſerem geliebten Führer zu ſehen, iſt eines der freudigſten Ereigniſſe unſeres Lebens. Die große hiſtoriſche Maſſenkundgebung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung auf dem Berliner Mai⸗ feld iſt eröffnet! Es ſpricht der Führer! Der Führer:„Gemeinſamleit nicht nur der Anſchauungen, ſondern des Handelns“ Als Dr. Goebbels geendet hat und die Rede des Führers ankündigt, brandet orkanartiger Jubel auf. Es währt Minuten, bis der Führer ſeine Rede be⸗ ginnen kann. Der Führer hält folgende Anſprache: Männer und Frauen! Wir ſind ſoeben Zeugen eines geſchichtlichen Vor⸗ ganges, der ſich in dieſer Form und in einem ſolchen Ausmaß bisher noch nicht abgeſpielt hat! Ueber eine Million Menſchen haben ſich hier ver⸗ ſammelt zu einer Kundgebung, an der 115 Millionen Angehörige zweier Völker in heißer Empfindung teilnehmen, und die Hunderte von Millionen Men⸗ ſchen der übrigen Welt als mehr oder weniger inter⸗ eſſierte Hörer verfolgen! 0 Was uns alle in dieſem Augenblick zuerſt bewegt, iſt die große Freude, in unſerer Mitte als Gaſt einen jener einſamen Männer der Zeiten zu wiſſen, an denen ſich nicht die Geſchichte erprobt, ſon⸗ dern die Weltgeſchichte machen! Zweitens fühlen wir, daß dieſe Kundgebung nicht eine der Verſammlungen iſt, wie ſie immer und auch anderwärts ſtattfinden, ſondern daß ſie ein Bekennt⸗ nisausdruck aus gemeinſamen Idealen und zu gemeinſamen Intereſſen iſt. Ein Be⸗ kenntnis, das von zwei Männern ausgeſprochen wird, das eine Million Menſchen hier hören, aber 115 Millionen mit heißem Herzen erwarten und be⸗ jahen! Und damit iſt dieſer Abend heute keine Volksver⸗ ſammlung mehr, ſondern eine Völkerkund⸗ gebung. Der tiefſte Sinn dieſer Völkerkundgebung aber iſt der aufrichtige Wunſch, unſeren Ländern jenen Frieden zu garautieren, der nicht der Lohn einer entſagenden Zeit heißt, ſondern das Ergebnis eines verantwor⸗ tungsbewußten Sicherns unſerer volklichen, ſeeliſchen und leiblichen ſowohl als unſerer kulturellen Subſtanzen und Werte iſt. Damit glauben wir aber auch, jenen Intereſſen am beſten zu dienen, die über unſere beiden Völker hinaus eigentlich die Intereſſen des ganzen Europa ſein müßten. Wenn wir heute in der Lage ſind, hier dieſe Kundgebung abzuhalten, dann ermeſſen wir den Wandel der hinter uns zurückliegenden Zeit. Kein Volk kann ſich mehr nach Frieden ſehnen als das deutſche, kein Volk hat aber auch mehr die furcht⸗ baren Folgen von ſchwacher Vertrauensſeligkeit ken⸗ nengelernt als das unſere. Denn hinter uns liegt vor dem Machtantritt des Nationalſozialismus eine Periode von 15 Jahren, die eine einzige Folge von Unterdrückungen, Erpreſſungen, verweigertem glei⸗ chem Recht und damit von unſagbarer ſeeliſcher und materieller Not war. Die Ideale des Liberalismus und der Demokra⸗ tie in unſerem Lande haben die deutſche Nation nicht gerettet vor den ſchlimmſten Vergewaltigungen, die geſchichtlich denkbar waren. So mußte der National⸗ Der Eindruck der Kundgebung in Paris + Paris, 29. September. Die Rieſenkundgebung auf dem Maifeld und die Reden des Führers und des Duce ſtehen am Mitt⸗ woch im Mittelpunkt der Betrachtungen der Pariſer Morgenpreſſe. Faſt alle Blätter weiſen in ihren Ueberſchriften in Fettoͤruck darauf hin, daß die beiden Staatsmänner der Welt ihren Friedenswillen er⸗ klärt, dagegen dem Bolſchewismus den Krieg ange⸗ ſagt hätten. Der allgemeine Eindruck, der ſich in der franzöſiſchen Preſſe aus dem Beſuch des Duce her⸗ ausſchält, geht dahin. daß die Freundſchaft zwiſchen den beiden Län⸗ dern enger und feſter denn je ſei. Das„Journal“ ſchreibt, was die beiden Staats⸗ männer geſchaffen hätten, ſtelle einen aus einem Stück geſchmiedeten, unzerſtörbaren Block dar. Auch der„Jour“ ſtellt feſt, daß die deutſch⸗italie⸗ niſche Freundſchaft geſtärkt aus dem Beſuch hervor⸗ gegangen ſei. Die Hinweiſe auf Spanien und den Bolſche⸗ wismus zeigten ferner, wie ſie ſich in Zu⸗ kunſt in den Handlungen äußern werde. Muſſolini ſei durch den triumphalen Empfang, den ihm der Führer bereitet habe, ſehr beeindruckt worden. Der Sonderberichterſtatter des„Matin“ erkläri, daß die Reden keinen Zweifel an den gemeinſamen Tendenzen der beiden Regierungen offen ließen. Der Berliner Havas⸗Vertreter hebt hervor, daß der Duce in deutſcher Sprache geſprochen habe, und zwar in einer vollkommenen Weiſe, Es fehlt in den franzöſiſchen Preſſeſtimmen zum Muſſolini⸗Beſuch natürlich auch nicht an Kritik, Blätter wie das„Echo de Paris“ und die„Epoque“ ſowie die marxiſtiſchen Zeitungen können es ſich nicht verſagen, ſelbſt angeſichts der eindrucksvollen deutſch⸗italieniſchen Friedenskundgebung in der ſatt⸗ ſam bekannten Art Verdächtigungen auszu⸗ ſtreuen und die ehrliche Verſtändigungsbereitſchaft, die aus jedem Worte der Erklärung des Duce und des Führers ſpricht, grundlos und böswil⸗ lig anzuzweifeln. Dagegen ſieht der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“ in den Ausführungen des Duce und des Führers eine Ermutigung für England und Frank⸗ reich, ihre friedlichen Abſichten fortzuſetzen. ſozialismus ein anderes und wirkungsvolleres Ideal aufrichten, um unſerem Volk jene allgemeinen Men⸗ ſchenrechte wiederzugeben, die ihm anderthalb Jahr⸗ zehnte lang verweigert worden waren. In dieſer Zeit bitterſter Prüfungen, da hat ſich— dies muß ich am heutigen Abend vor dem deutſchen Volk und einer ganzen Welt ausſprechen— Italien und be⸗ ſonders das faſchiſtiſche Jta lien an den De⸗ mütigungen unſeres Volkes nicht be⸗ teiligt. Es hat in dieſen Jahren Verſtändnis aufzubringen vermocht für die Forderungen einer großen Nation nach gleichem Recht, für ihr nacktes Leben und nicht zuletzt für ihre volkliche Ehre. Es erfüllt uns daher mit aufrichtiger Befriedi⸗ gung, daß eine Stunde kam, in der wir uns deſſen erinnern konnten und— wie ich glaube— erinnert haben! Aus der Gemeinſamkeit der faſchiſtiſchen der nationalſozialiſtiſchen Revolution i heute eine Gemeinſamkeit nicht nur der e a uch des 833 delns gekommen. Dies iſt aber ein Glück in einer Zeit und für eine Welt, in der di ſtörung und der Deformation überafl ftbar ünb. 888 Das faſchiſtiſche Italien iſt durch die geniale ſchöpferiſche Tätigkeit eines geſtaltenden Mannes zu einem neuen Imperium geworden. Sie, Benito Muſſolini, werden in dieſen Tagen mit eigenen Augen aber die Tatſache am nationalſozialiſtiſchen Staat feſtgeſtellt haben: Auch Deutſchland iſt in ſeiner volklichen Haltung und ſeiner militäriſchen Stärke wieder eine Weltmacht. Die Kraft dieſer beiden Reiche bildet heute den ſtärkſten Garanten für die Erhaltung eines Europa, das noch eine Empfindung beſitzt für ſeine kulturell iſſi d ni deſtruktive Elemente der del e eee e e Denn Sie alle, die Sie in r Stunde hier verſammelt ſind oder in der Welt mit⸗ hören, müſſen es bekennen, daß hier zwei ſelbſtherrliche nationale Regime den Weg zu⸗ einander 34—.— haben und zueinander ſtehe n, in derſelben Zeit, in der die deen unſerer demokratiſch⸗marxiſtiſchen Internationale überall nur Demonſtrationen des Haſſes und damit der Entzweiung aufzuweiſen haben. Jeder Verſuch aber, eine ſolche Rölkergemeinſchaft durch Ausſpielen, durch Verdächtigungen oder durch die Unterſchiebung unwahrer ele auseinander⸗ bringen oder auflöſen zu wollen, wird ebenſo ſcheitern an dem Wunſch der 115 Mil⸗ lionen, die in dieſer Stunde dieſe Kun ung der Gemeinſchaf t bilden, wie aber beſonders am Willen der beiden Männek, die hier vor Ihnen ſtehen und zu Ihnen ſprechen! 2. Seite/ Nummer 449 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 29. September 1937 Der Dute:„zuiammenitehen in einer einzigen unerbittlichen Entichloſſenheit“! Nachdem die italieniſchen Hymnen verklungen ſind, tritt Reichsminiſter Gauleiter Dr. Goebbels nochmals an das Rednerpult und kündigt unter Ju⸗ belſtürmen von Millionen an: „Es ſpricht der Duce!“ Der italieniſche Regierungscheſ. Benito Muſſo⸗ Iini hält folgende Rede: Kameraden! Der Beſuch, den ich Deutſchland und ſeinem Füh⸗ rer mache, die Rede, die ich jetzt vor Euch halte, be⸗ denten einen wichtigen Punkt im Leben unſerer bei⸗ den Völker und auch in meinem eigenen. Die Kund⸗ gebungen, mit denen ich empfangen worden bin, haben mich tief bewegt Man darf meinen Beſuch nicht nach demſelben Maßſtab meſſen, wie die üb⸗ lichen diplomatiſch⸗politiſchen Beſuche Die Tatſache, daß ich heute nach Deutſchland gekommen bin, be⸗ dentet nicht, daß ich morgen wo anders hinfahren werde. Nicht nur in meiner Ei⸗ genſchaft als Chef der Kalieniſchen Regierung bin ich zu Euch gekommen, ſondern vor allem in meiner Eigenſchaft als Chef einer nationalen Revolution, der damit einen Beweis für die ofſene feſte Ver⸗ bundenheit zu Eurer Revolution geben will. Mag auch der Verlauf der beiden Revolutionen verſchieden geweſen ſein, das Ziel, das beide erreichen wollten und erreicht hahen, iſt das gleiche: die Ein⸗ heit und die Größe des Volkes. Faſchismus und Nationalſozialismus ſind beide Ausdrücke jener Gleichartigkeit des ge⸗ ſchichtlichen Geſchehens im Leben unſerer Nationen, die im gleichen Jahrhundert und durch das gleiche Ereignis zur Einheit gelangten. Wie ſchon geſagt, hinter meiner Reiſe nach Deutſchland verbergen ſich keine geheimen Abſichten. Hier wird nichts geſponnen, um das ſchon in ſich genng geſpaltene Europa noch weiter zu ſpalten. Die feierliche Bekräftigung der Tatſache und der Feſtigkeit der Achſe Rom- Berlin richtet ſich nicht gegen an⸗ dere Staaten. Wir, Nationalſozialiſten und Faſchiſten, wollen den Frieden und werden immer bereit ſein, für den Frie⸗ den zu arbeiten, einen wirklichen fruchtbaren Frie⸗ den, der die Fragen, die ſich aus dem Zuſammenleben der Völker ergeben, nicht mit Stillſchweigen übergeht, ſondern ſie löſt. Der ganzen Welt, die ſich geſpannt fragt, was das Ergebnis der Begegnung von Berlin ſein wird: Krieg oder Friede, können wir beide, der Führer und ich, mit lauter Stimme antworten: Friede. So wie 15 Jahre Faſchismus Italien äußerlich und geiſtig ein neues Geſicht gegeben haben, ſo hat auch Eure Revolution Deutſchland ein neues Ge⸗ ſicht gegehen: Neu, auch weun es ſich, wie in Italien, nach den höchſten, unvergänglichen Ueberlieſerun gen formt, die ſich mit den Notwendigkeiten des modernen Lebens vereinbaren laſſen. Und dieſes Geſicht des neuen Deutſchland habe ich gern ſehen wollen. Und bei ſeinem Anblick, jetzt, bin ich noch ſtärker davon überzeugt, daß dieſes neue Deutſchland — in ſeiner Stärke, ſeinem berechtigten Stolz, ſeiner Friedſertigkeit— ein Grundelement des europäiſchen Lebens iſt. Ich glaube, daß die Urſache für manches Mißver⸗ ſtändnis und Mißtrauen zwiſchen den Völkern darin liegt, daß die Verantwortlichen die neue, ſich bil⸗ dende Wirklichkeit nicht kennen. Das Leben der Völker wie der Einzelperſonen iſt nichts Starres, einmal Gegebenes, ſondern unterliegt einem fort⸗ währenden Umwandlungsprozeß: ein Volk auf Grund von Zahlen und Beſchreibungen oder einer Literatur von vor 20 oder 50 Jahren zu beurteilen, iſt ein Fehler, der verhängnisvoll werden kann. Die⸗ ſer Fehler wird ſehr oft gegenüber Italien be⸗ gangen. Wenn man die nationalen Revolutionen Deutſch⸗ lauds und Italiens beſſer bennen würde, würden viele Vorurteile fallen und viele Streitpunkte ihre Daſeinsberechtigung verlieren. Wir haben viele Elemente unſerer Weltanſchauung gemein ſam. Nicht nur haben Nationalſozialismus und Faſchismus überall dieſelben Feinde, die demſelben Herrn dienen: der Dritten Internationale, ſondern ihnen ſind auch viele Begriſfe der Lebens⸗ und Geſchichtsauf⸗ faſſung gemeinſam. Beide glauben an den Willen als die beſtimmende Kraft im Leben der Völker als die Antriebskraft ihrer Geſchichte und weiſen deshalb die Lehren des ſogenannten geſchichtlichen Materia⸗ lismus und ſeiner politiſchen und philoſophiſchen Nebenprodukte zurück. Beide verherrlichen wir die Arbeit — in ihren unzähligen Erſcheinungsformen— als das Zeichen meuſchlichen Adels. Beide ſtützen wir uns auf die Jugend, die wir erziehen zur Diſzi⸗ plin, zum Mut, zur Zähigkeit, zur Vaterlandsliebe und zur Verachtung eines bequemen Lebens. Das wiedererſtandene Imperinm Rons iſt das Werk dieſes neuen Geiſtes, der Italien beſeelt. Die deutſche Wiedergeburt iſt gleichfalls das Werk einer geiſtigen Kraft, des Glaubens an eine Idee, an die erſt nur ein einziger glaubte— dann eine Scher von Vorkämpfern und Märtyrern, dann eine Minder⸗ heit und endlich ein ganzes Volk. Deutſchland und Italien verfolgen das gleiche Ziel auch auf dem Gebiet der Wirtſchafts⸗ autarkie: Ohne wirtſchaftliche Unabhängigkeit iſt die politiſche Unabhängigkeit einer Nation ſelbſt in Frage geſtellt, und ein Volk von großer militäriſcher Kraft kann zum Opfer einer wirtſchaftlichen Blockade werden.* Wir haben dieſe Gefahr in ihrer ganzen Unmittel⸗ barkeit zu ſpüren bekommen, als 52 in Genf ver⸗ lammelte Staaten die verbrecheriſchen Wirt⸗ ſchaftsſanktionen gegen Italien beſchloſſen, jene Sanktionen, die mit aller Schärfe durchgeführt wurden, aber ihr Ziel nicht erreichten, ja dem faſchi⸗ ſtiſchen Italien ſogar Gelegenheit gaben, der Welt ſeine Widerſtandskraft zu beweiſen. Trotz allem Drängen hat Deutſchland ſich den Sanktionen nicht angeſchloſſen. Wir werden das niemals vergeſſen. Dies iſt der Punkt, an dem zum erſtenmal ganz deutlich das Vorhandenſein eines notwendigen Zu⸗ ſammengehens zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und dem faſchiſtiſchen Italien in Erſchei⸗ nung tritt. Das, was man nunmehr in der ganzen Welt als die Achſe Berlin— Rom kennt, entſtand im Herbſt 1935 und hat in den letzten zwei Jahren für die immer ſtärkere Annäherung unſerer beiden Völ⸗ ker aneinander, wie für die wachſende politiſche Stär⸗ kung des europäiſchen Friedens großartig gearbeitet. Der Faſchismus hat ſeine Ethik, der er treu zu bleiben beabſichtigt, und dieſe Ethik deckt ſich mit meiner perſönlichen Moral: Klar und offen reden, und wenn man einen Freund hat, mit ihm zuſam⸗ men bis ans Ende marſchieren. Alle Argumente, die unſere Gegner ins Trefſen führen, ſind hinfällig: Weder in Deutſchland noch in Italien beſteht eine Diktatur, ſondern es beſtehen Kräfte und Organiſationen, die dem Volke dienen. Keine Regierung, in keinem Teile der Welt, hat die Zuſtimmung des Volkes in ſolchem Maße wie die Regierungen Deutſchlands und Italiens. Die größten und echteſten Demokra⸗ tien, die die Welt heute kennt, ſind die deutſche und italieniſche. Woanders wird unter dem Deckmautel der„un⸗ veräußerlichen Menſchenrechte“ die Politik beherrſcht von Mächten des Geldes, des Kapitals, von ge⸗ heimen Geſellſchaften und miteinander im Kampf liegenden politiſchen Gruppen. In Deutſchland und Italien iſt es ſtreng ausgeſchloſſen, daß private Kräfte die Politik des Staates beeinfluſſen können. Dieſe Gemeinſamkeit der Gedanken in Deutſchland und Italien hat ihren Ausdruck ge⸗ funden im Kampf gegen den Bolſchewismus, die moderne Form finſterſter byzantiniſcher Gewaltherrſchaft, jene unerhörte Ausbeutung der Leichtgläubigkeit der niederen Maſſen, jene Hunger⸗, Blut⸗ und Sklavenregierung. Dieſe Form menſchlicher Entartung, die von der Lüge lebt, hat der Faſchismus nach dem Kriege mit äußerſter Denn, wenn das Wort nicht ausreicht und wenn drohende dem Wort und mit der Waffe. nergie bekämpft: Bekämpft mit Umſtände es fordern, muß man zur Waffe greiſen. 8 So haben wir es auch in Spanien gemacht, wo Tauſende von italieniſchen faſchiſtiſchen Freiwilligen gefallen ſind für die Rettung der europäiſchen Kultur, der Kultur, die noch eine Wiedergeburt erleben kann, wenn ſie ſich von den falſchen, lügneriſchen Göttern von Geuf und Moskau abkehrt und ſich den leuchtenden Wahrheiten unſerer Revolution zuwendet. Kameraden! Ich komme zum Ende. Wir und Ihr machen außerhalb unſerer Landesgrenzen keinerlei Propaganda in gewöhnlichem Sinne des Wortes, um Anhänger zu werben. Wir gließlic daß die Wahrheit ſelber Kraft geung beſitzt, um überall hinzudringen, und daß ſie ſchließli ſiegen wird. Das Europa von morgen wird faſchiſtiſch ſein, durch den logiſchen Zwang der Ereigniſſe, nicht aber durch unſere Propaganda. 20 Jahre ſind es her, als Euer großer Führer den Ruf zur Erhebung in die Maſſen ſchlenderte, der zum Schlachtruf des ganzen deutſchen Volkes werden ſollte: Deutſchland erwache! Deutſchland iſt erwacht. Das Dritte Reich iſt da. Ich weiß nicht, ob und wann Europa erwachen wird, wie auf dem Parteitag in Nürnberg geſagt wurde, denn geheime, uns dennoch wohlbekannte Kräfte ſind am Werk, um einen 3 in einen Weltbrand zu verwandeln. Wichtig iſt, daß uuſere bei⸗ 2 den großen Völ r— die an Menſchen die gewaltige Maſſe von 115 Millionen betragen— äuſammenſtehen in einer einzigen unerſchütterlichen Entſchloſſenheit. Dieſe heutige gigantiſche Kundgebung gibt der Welt den Beweis. Obwohl während der Rede Muſſolinis ſtarker Regen niedergeht, bleibt die Begeiſterung der Maſ⸗ ſen ungebrochen. Muſſolini ſpricht deutſch und fin⸗ det ſchnell oͤie Verbindung zu den Hunderttauſenden. Er ſpricht mit eigenwilliger Betonung und unter⸗ ſtreicht ſeine Worte mit lebendigen und wirkungs⸗ vollen Geſten. Er ſtemmt ſeine Arme feſt in die Seiten, wirft den Kopf ſtolz nach hinten. Jeder ſeiner wuchtigen Sätze, die er in die Menge hämmert, zündet. Die denkwürdige Rede des italieniſchen Regie⸗ rungschefs endet mit einem beiſpielloſen Begeiſte⸗ rungsſturm Immer wieder erſchallen„Duce⸗, Duce!⸗Rufe, als Muſſolini mit der Feſtſtellung ſchließt: Beide Völker werden in unerſchütterlicher Eee Nach der Rede des Duce werden die deutſchen Nationalhymnen geſungen. Dann beſteigt noch ein⸗ mal Reichsminiſter Dr. Goehbels das Podium und ſchließt die Kunoͤgebung mit den Worten: Die hiſtoriſche Millionenkundgebung auf dem Berliner Maifeld vereinigt ſich in dem Rufe: Benito Muſſolini Siegheil! Siegheil! Siegheil! Adolf Hitler Siegheil! Siegheil! Siegheil! Begeiſtert ſtimmen die Millionen ein. Die ge⸗ waltige Kundgebung für den Frieden Europas hat damit ihr Ende erreicht. Es folgt der feſtliche Ab⸗ ſchluß im Stadion. Der Führer und der Duce begeben ſich durch das SS⸗Spalier zu Fuß über das Maifeld. Etwa 800 Meter lang führt dieſer Weg durch eine Begeiſte⸗ rung, die einfach nicht mehr zu überbieten iſt. Das Stadion, das bisher faſt völlig im Dunkel lag, flammt in dem Augenblick auf, als der Führer und der Duee, gefolgt von den Spitzen des Staates, der Partei und der Wehrmacht, durch das Marathon⸗ tor hineinſchreiten. Feſtlicher Ausklang im Gtadion:- Großkonzert der Wehrmacht mit Großem zapfenſtreich Feierlicher und eindruckstiefer Ausklang der hiſtoriſchen Millionenkundgebung auf dem Maifeld war das vom Generalkommando des 3. Armeekorps veranſtaltete Großkonzert der Wehrmacht im Olym⸗ piſchen Stadion. Von den Wällen flattern regenſchwer die Fah⸗ nen beider Nationen. Inmitten des ſmaragoͤgrünen Raſens iſt das Dirigentenpult aufgebaut. Die hohen Ränge ſind Kopf an Kopf von einer erwartungs⸗ vllen Menſchenmenge beſetzt. Scheinwerfer fallen auf das Marathontor und die große Freitreppe. Die Ovationen vervielfälti⸗ gen ſich, und dann werden plötzlich der Duce und der Führer im Marthontor ſichtbar, ſchreiten lang⸗ ſam die Freitreppe herunter über die roſtrote Aſchenbahn zur Ehrentribüne, gefolgt von ihrer Begleitung. Als Benito Muſſolini und Adolf Hitler auf der in helles Scheinwerferlicht getauchten Ehren⸗ tribüne ſichtbar werden und die Standarten der bei⸗ den Staatsmänner gehißt werden, nimmt der Jubel orkanartige Formen an. Er verſtummt erſt, als ſcharfe Kommandoworte ertönen. Trommeln und Pfeifen ſetzen ein. Die Schein⸗ werfer erlöſchen. Nur der Durchgang unter dem Marathontor iſt in ſtrahlende Helle getaucht, als die 25 Spielmannszüge, 33 Muſikkorps und 10 Trompeterkorps unter den Klängen des Marſches„Preußens Gloria“ einmarſchieren. Wundervoll exakt marſchieren Spielleute und Muſikkorps dann tzu einem geſchloſſenen Viereck unter den Klängen des Heeresmarſches„Herzog von Braunſchweig“ auf. Unmittelbar vor dem Po⸗ dium des Leiters, des Heeresmuſikinſpizienten Pro⸗ feſſor Schmidt, ſind die Keſſelpauken aufmarſchiert. Auf der Freitreppe des Marathonturmes und vor der großen Anzeigetafel haben Fanfarenbläſer, die beim jeweiligen Einſatz von Scheinwerfern beſtrahlt werden, Aufſtellung genommen. Begeiſterter Bei⸗ fall dankt für das prächtige Bild. Mit Rückſicht auf die Witterung wird dag muſi⸗ kaliſche Programm zuſammengezogen. Die vereinig⸗ ten Muſikkorps beginnen mit einer Huldigung an die großen Tondichter der beiden Nationen: Guiſeppe Verdi und Richard Wagner, einer Tonſolge aus „Aida“ und„Rienzi“. Während die Scheimwerfer, die bisher den Mittel⸗ teil des Staöions taghell erleuchtet hatten, verlöſchen, ertönen Kommandos für die Fackelträger. Sie haben in dem Tunnel unter dem Marathontor, aus dem be⸗ reits der Rauch herausquillt, Aufſtellung genommen. Die Muſikkorps und Spielmannszüge ſetzen ein mit dem Bayeriſchen Defiliermarſch, während die Fackel⸗ träger, die zunächſt in einer geſchloſſenen Kolonne auf das Feld rücken, ein gewaltiges Hval von Licht⸗ ketten um den ganzen Innenraum des Stadions zie⸗ hen und die einzelnen Blocks der Muſikkorps und Spielmannszüge mit glitzerndem Licht einrahmen. Kaum iſt oer Beifall verrauſcht, als wiederum aus dem Dunkel des Marathontores helle Komman⸗ dos ſchallen. Nun marſchieren die ebenfalls von Fackeln eingevahmten Blocks der Ehren kom pa⸗ nien mit geſchultertem Gewehr im ſtrammen Pa⸗ radeſchritt unter den jedem Soldaten bekannten Klän⸗ gen des Norkſchen Marſches von Beethoven ein. Die Kompanieblocks marſchieren auf der Aſchen⸗ bahn rund um das Stadion. Voran reitet Major Hofmeiſter vom Wachregiment Berlin. In geſtreck⸗ tem Galopp reitet er vor die Ehrentribüne, pariert dort das Pferö, ſalutiert und läßt die Kompanien im Parademarſch vor der Ehrentribüne aufmarſchieren. Mit ſchneidender Stimme gibt er ſeine Komman⸗ oos, läßt die Gewehre präſentieren und meldet mit lauter, ͤͤurch das ganze Stadion hallender Stimme dem Führer:„1600 Soldaten der Wehrmacht zum Großen Zapfenſtreich angetreten!“ Das Locken der Trommeln und Pfeifen ſetzt ein, und es folgt die großartige Einleitung des Zapfenſtreiches mit den Klängen des Muſikkorps, abgewechſelt von den Fanfarenkorps, die über dem Marathontor ſtehen. Wie die letzten Töne verklingen, wendet Major Hofmeiſter ſein Pferd und leitet den eigentlichen Großen Zapfenſtreich mit dem Kommando ein: „Helm ab zum Gebet!“ Im gleichen Augenblick blen⸗ den die Scheinwerfer rund um das Stadion herum auf und bauen hoch in die Luft einen Lichtdom. Der Regen hat aufgehört. Aber tief ziehen noch die brodelnden Wolken über die oberſten Ränge. Es ſind weihevolle, ſtimmungsvolle Minuten, als nun mit verhaltener Stärke das Gebet der Soldaten „Ich bete an die Macht der Liebe“ durch das Stadion klingt. „Helm auf“ ſchallt es durch das Stadion. Major Hofmeiſter meldet:„Mein Führer! Großer Zapfen⸗ ſtreich der Wehrmacht beendet.“ Er läßt die Trup⸗ pen nunmehr die Gewehre präſentieren. Die Muſikkorps ſetzen nun zu den italieniſchen National⸗ hymnen und unter Begleitung von Kanonenſchlägen zu den deutſchen Liedern der Nation an. Die Stim⸗ mung der Maſſen löſt ſich in unendlichem Jubel, als der Führer mit ſeinem hohen Gaſt die Tribüne verläßt. Während nun die Truppen und die Muſikkorps un⸗ ter den Klängen des Badͤenweiler Marſches aus dem Innenraum marſchieren, verlöſcht der Lichtdom. Zu gleicher Zeit ſteigen vor der regenſchweren Kuliſſe des Nachthimmels Raketen unter ohrenbetäubendem Donnern auf, die mit grünweißroten Leuchtkugeln dem hohen Gaſt eine Huldigung bringen, um dann in allen Farben das Grau des Himmels mit feuri⸗ gen Ornamenten zu überziehen. Grandioſer Ab⸗ ſchluß iſt ein dröhnendes Trommelfeuer, während im gleichen Augenblick rings um das Stadion ben⸗ galiſche Feuer aufflammen und die tiefhängenden Wolken überſtrahlen. Rückkehr zum Haus des Reichsyräſidenten: Auf ihrer Rückkehr von der weltgeſchichtlichen Kundgebung auf dem Reichsſportfeld werden der Duce und der Führer von den Tauſenden, die trotz des ſtrömenden Regens in der Wilhelmſtraße und am Wilhelmplatz begeiſtert ausharrten, wieder mit gewaltigem Jubel empfangen. Stürmiſche„Heil⸗Hitler“⸗ und„Duce“⸗Rufe klin⸗ gen auf, als kurz nach 2 Uhr der Wagen des Duce und des Führers vor dem Haus des Reichspräſiden⸗ ten vorfahren. Vor dem Eingangsportal des Gebäudes verab⸗ ſchiedet ſich der Führer von ſeinem Gaſt, um wieder unter jubelnden„Sieg⸗Heill“⸗Rufen zur Reichs⸗ kanzlei zu fahren. England unter dem Eindruck der Kunogebung (Funkmeldung der NMz3.) + London, 29. September. Die Londoner Morgenpreſſe berichtet in langen Meldungen über die große Kundgebung auf dem Maifeld und im Olympiſchen Stadion. Bis in alle Einzelheiten wird die eindrucksvolle Feier beſchrie⸗ ben. Im Leitartikel, in dem ſich„Daily Telegraph“ noch einmal mit der Berlin⸗Rom⸗Achſe beſaßt, heißt es u.., in England ſei man ſich voll im klaren dar⸗ über, daß eine deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit eine wirkliche Friedensmacht in Mittel⸗ und Oſt⸗ eurova darſtellen kann. Die Achſe Berlin—Rom habe große Möglichkeiten, und engliſcherſeits brauche man keine Befürchtungen zu hegen. Es beſtehe kein Zweiſel darüber, daß der in Ber⸗ lin bekundete Friedenswille ernſt gemeint ſei. Dieſer Friedenswille werde von den Weſtmäch⸗ ten geteilt. Der Weg, der dahin führe, ſei Zu⸗ ſammenarbeit. Die„Morningpoſt“ bringt als einziges Londoner Morgenblatt die Reden des Reichskanzlers und Muſſolinis im Wortlaut. Im Leitartikel ſchreibt das Blatt u. a, aus den Reden Hitlers und Muſſo⸗ linis könne man entnehmen, daß ſie die Welt da⸗ von überzeugen wollten, daß die Entente zwiſchen und Italien mehr als nur oberflächlich ei. „Daily Mail“ ſetzt ſich im Leitartikel warm für die Verſtändigung mit den beiden Ländern der Achſe Berlin—Rom ein. Eine Tatſache ſei durch die Ereigniſſe der letzten Tage einwandfrei unter Be⸗ weis geſtellt worden, nämlich, daß die Achſe Berlin —Rom feſt und ſtark geſchmiedet ſei. „Daily Herald“,„Daily Expreß“ und„News Chronicle“ ſind nicht in der Lage, für die bedeut⸗ ſame deutſch⸗italieniſche Friedenskundgebung Ver⸗ ſtändnis aufzubringen und beweiſen ihre Geiſtes⸗ armut, indem ſie in ihren Berichten vor allem das Regenwetter hervorheben.(˖9 ————————.... fçvHL[U———— Eine neue Spanien-Role Englands? Deibos droht mit einer Aenderung der franzöſiſchen Spanienpolitik dnb. London, 28. September. Außenminiſter Eden hatte am Dienstagnachmit⸗ tag eine weitere Ausſprache mit Miniſterpräſident Ehamberlain. Man nimmt an, daß in der Unter⸗ redung die in Vorbereitung befindliche franzöſiſch⸗ engliſche Note an Italien über Spanien erneut er⸗ örtert wurde. In unterrichteten Kreiſen betont man, daß hinſichtlich dieſer Frage eine ſtändige Fühlung⸗ nahme zwiſchen London und Paris ſtattfinde. Die Note werde vorausſichtlich dem Kabinett vor ihrer Abſendung vorgelegt, und mit ihrer Uebermittlung an die italieniſche Regierung ſei gegen Ende der Woche zu rechnen. Spaniendebatte in Genf dnb. Geuf, 28. September. Der Sechſte Ausſchuß der Völkerbundsverſamm⸗ lung ſetzte die Ausſprache über die ſpaniſche Frage fort. Der fvanzöſiſche Außenminiſter Delbos ver⸗ ſuchte, einen Ueberblick über die Entwicklung der ſpaniſchen Fvage zu geben. Hierbei verfehlte er nicht, die ſattſam bekannten Schandtaten der ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten als„heroiſche Leiſtungen der ſpaniſchen Republik“ anzuſprechen. Nach Lobpreiſung des„Er⸗ folges“ von Nyon erklärte Delbos, man ſolle nun in kurzer Friſt eine neue Unterhaltung beginnen, um die Anwendung der eingegangenen Verpflichtun⸗ gen zur Wirklichkeit zu machen. Sollten die Bemühungen keinen Erfolg haben, würde die Geſamtlage unweigerlich einer neuen Prüfung unterzogen werden. Nach Delbos ſprach für England Staatsſekre⸗ tär Elliot, der meinte, daß das Nichteinmiſchungs⸗ abkommen„von beiden Seiten“(9) nicht eingehalten worden ſei. Trotzdem ſei ein großes Ziel erreicht: Der Krieg habe nicht über die Grenzen Spaniens hinweggegriffen. Elliot ſagte ſchließlich, daß im Augenblick die Mittelmeerſituation weniger bedenk⸗ lich ſei, als ſie es in der letzten Zeit war. Die Anſprüche Valencia⸗Spaniens wurden nur noch von dem mexikaniſchen Vertreter Fabela un⸗ terſtützt. Litwinow⸗Finkelſtein beſchränkte ſich dar⸗ auf, indirekt eine verſtärkte Intervention zu fordern. Del Vayo erwiderte mit erhobener Stimme und beſchwörenden Geſten ſeinen Vorrednern und ins⸗ beſondere dem Vertreter Englands. Der Vertreter Polens ſagte dazu, es müſſe jeder Kreuzzugsgedanke vom Völkerbund für immer ents fernt werden, denn das würde ſeinen Untergang bedeuten. Die Vertreter Oeſterreichs und Ungarns legten Wert auf die Feſtſtellung, daß ihr Stillſchwei⸗ gen in der gegenwärtigen Debatte nicht als Zu⸗ ſtimmung zu allen hier vorgetragenen Meinungen, insbeſondere über die Rolle der abweſenden Staa⸗ ten aufgefaßt werden dürfe. Neue Mannhelmer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 449 Mannheim, 29. September. Lanogerichtspräſident Hanemann tritt in den Ruheſtand Mit Erreichung der Altersgrenze tritt am 1. Oktober Landgerichtspräſident Dr. Hanemann in den Ruheſtand. Dr. Hanemann wurde am 6. 8. 1872 in Raſtatt geboren. Nach Beſuch des Gymnaſiums in Raſtatt unnd Mannheim ſtudierte er an den Univerſitäten Heidelberg und München. 1895 wurde er badiſcher Rechtspraktikant, 1898 Referendar(Aſſeſſor), und wurde 1000 zum Amtsrichter in Meßkirch ernannt. Von 1900—1908 war Dr. Hanemann Richter und Be⸗ 98— Photo: Scherl. AArbshauptmann in Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika, und kehrte dann wieder in den badiſchen Staatsdienſt zurück als Oberamtsrichter in Mann⸗ heüm. Einer Wiedereinberufung in den Reichs⸗ kolonialdienſt im Jahre 1905 als Oberrichter nach Deutſch⸗Südweſtafrika leiſtete er aus familiären Gründen keine Folge, ſondern blieb in Mannheim als Landgerichtsrat bis 1920. Dann wurde er zum Oberlandesgerichtsrat in Karlsruhe ernannt, war von 1920 bis 1921 Hilfsarbeitere bei der Reichsan⸗ waltſchaſb in Leipzig, und nahm dann wieder und zwar als Landgerichtsdirektor in Mannheim, ſeinen Dienſt als badiſcher Richter' auf, um ſich im nationa⸗ len Sinne politiſch betätigen zu können. Im Jahre 1933 wurde Dr. Hanemann zum Präſidenten des Landgerichts Mannheim ernannt, und war in dieſer Eigenſchaft u. a. Vorſitzender des Sonder⸗ gerichts und der Dienſtſtrafkammer für nichtrichter⸗ liche Beamte. In den Jahren 1919 und 1920 war Dr. Hane⸗ mann Führer der Einwohnerwehr in Mannheim, an deren Schaffung er maßgebend be⸗ teiligt war. 1921 bis 1924 gehörte er als Mitglied dem Badiſchen Landtag an, und war 1924—1933 Reichstagsabgeordneter der Deutſchnationalen Volks⸗ partei. Dann wurde er Mitglied der NSDAP. Am Weltkrieg hat Dr. Hanemann 1914—1918 aktiv teilgenommen. Er iſt Major der Landwehr Feld⸗ Art. I a. D. Landgerichtspräſident Dr. Hanemann iſt ein be⸗ ſonderer Kenner des Strafrechts. Er hat auf dieſem Gebiete wertvollſte Arbeit in ſeiner Eigenſchaft als Angehüriger der Strafrechtskommiſ⸗ ſion geleiſtet, die im alten Reichstag zum Zwecke der Vorbereitung eines neuen Strafgeſetzbuches eingeſetzt worden war. Er hat dabei in ſchärfſtem Kampf mit den marxiſtiſch ⸗ liberaliſtiſchen Parteien geſtanden und hat ſich damals mit Er⸗ folg dafür eingeſetzt, den von den Linksparteien pro⸗ pagierten liberaliſtiſchen Gedankengängen den Ein⸗ gang in ein neues Strafgeſetzbuch zu verwehren. Dr. Hanemann war aber auch ein vorbild⸗ licher Richter. Mit einem abſolnt ſicheren Ur⸗ teil verband er eine außerordentliche Geſetzeskennt⸗ nis. Strenge zeichnete ſeine Urteile aus, wenn es galt, einen gewiſſenloſen Rechtsbrecher unſchädlich zu machen, während er umgekehrt auf Grund ſeiner reichen Lebenserfahrung Milde walten ließ, wenn er die Ueberzeugung gewann, daß ein harter Lebens⸗ kampf oder beſondere Schickſalsſchläge einen bisher unbeſcholtenen Menſchen ſtrafbar werden ließen. Präſident Hanemann war aber ſchließlich auch allen, die mit ihm dienſtlich oder außerdienſtlich in nähere Beziehungen traten, ein ausgezeichne⸗ ter Kamerad. Er brachte nicht nur allen per⸗ ſönlichen Anliegen bereitwilliges Verſtändnis ent⸗ gegen, ſondern fand auch ſtets den richtigen Rat, und Ein Geſyräch, das zu denken gibt: Abwanderung der Fernlaſtzüge von Mannheim? Wann kommt der Auto-Güterbahnhof?— Noch iſt Mannheim führend! Vor einigen Tagen ſah ich einen„Kapitän der Landſtraße“ vor einem Mannheimer Induſtriewerk vorfahren. Ich fragte ihn nach dem Woher und Wohin.„Aus Ladenburg“, ſagte er. Wieſo aus Ladenburg, dort bekäme man doch keine Ladung, meinte ich, worauf er erklärte:„Das wohl nicht, aber wie viele meiner Kameraden habe ich mich ſeit einiger Zeit daran gewöhnt in Mannheim nur noch meine Ladung zu holen oder abzuladen. Eſſen, Uebernachten und Reparaturen beſorge ich in Ladenburg. Ich habe die Schwierigkeiten gründlich ſatt die wir in Mannheim haben. Parkplätze finden wir kaum und wenn wir unſere Wagen dann in die Straßen ſtellen, in denen es die Polizei erlaubt, ſo muß man ein gan⸗ zes Gewitter von Schimpfreden der Anwohner über ſich ergehen laſſen. Das mach ich nimmer mit! In den kleineren Ortſchaften ſtell ich meinen Zug neben die Werkſtatt, und nicht weit davon kann ich mich gleich in die Falle hauen.“ Auf den Einwurf, daß Mannheim ja bald einen ſchönen Auto⸗Güterbahn⸗ hof am Ochſenpferch erhalte, trug er nur eine recht bweifelnde Miene zur Schau. Es iſt ganz klar, daß dieſen Worten Bedeutung zukommt. Was dieſer einfache Fernlaſtwagenfahrer ſagte, enthält die allgemein von den Fernlaſtwagen⸗ führern erhobenen Vorwürfe, denen man ihre Be⸗ rechtigung nicht abſprechen kann. Wir wiſſen, daß Mannheim eine führende Rolle im Fernlaſtverkehr einnimmt, die es auch fernerhin einzunehmen gewillt ſein muß. 160 Laſtzüge werden täglich hier abgeſertigt. Davon werden 75 mit durchſchnittlich 750 bis 800 Tonnen Ladegewicht beladen. Das ſind im Monat 5⸗ bis 6000 Züge und bringt für die Staot allein an Treibölumſchlag von 330 000 Kg. im Monat, ganz zu ſchweigen von dem Bargeld für die großen Mengen von Schmieröl, für die Reparoturen und all dem anderen Geld, das die 320 Fernfohrer täglich für Eſſen und Uebernachten in unſerer Stadt laſſen. Dieſe Stellung unſerer Stadt kam zwar nicht von ungefähr, ſondern iſt zum großen Teil der Erfolg der günſtigen Lage Mannheims, von dem ſtrahlenförmig die Straßen nach allen Himmelsrich⸗ tungen ziehen. Zum anderen ein Erfolg, der den zahlreichen In duſtriewerken Mannheims und ſeiner Umgebung zu danken iſt. Sie benutzen mit Vorliebe den Laſtwagen zur Beförderung. Seine Vorteile gegenüber anderen Verkehrsmitteln liegen in der Schnelligkeit⸗Mannheim-—Berlin, einſchließ⸗ lich Ver⸗ und Entladen, in 20 Stunden— und in der direkten Belieferung ſozuſagen von Haus zu Haus. Vorteile, die beiſpielsweiſe die Reichsbahn nicht beſitzt und auch nicht beſitzen kann. Trotzdem machen ſich beide wenig Konkurrenz. Eine gemein⸗ ſame Tarifordnung ſchließt das zum Teil ſchon aus. Erſt kürzlich auf der Gau⸗Verkehrswoche wurde das nachdrücklich betont. Man ſchädigt alſo nicht den einen, wenn man dem anderen hilft. Außerdem würde unſere Induſtrie, bei einer Abwanderung oder Verringerung des bisher vorhandenen Lade⸗ raumes in Laſtkraftwagen, in der weitaus größeren Zahl zum Werkverkehr übergehen, alſo eigene Laſtwagen anſchaffen, wodurch ein anderes Trans⸗ portmittel keinen Gewinn hätte, dafür aber das Kraftfahrzeughandwerk, Tankſtellen und viele andere hat auf dieſe Weiſe oft unlösbar erſcheinende Schwie⸗ rigkeiten mit oͤer Ueberlegenheit des welt⸗ und lebenserfahrenen Mannes mit einem alle Beteilig⸗ ten befriedigenden Ergebnis gelöſt. Landgerichtspräſident Dr. Hanemann wird ſeinen Wohnſitz in Mannheim beibehalten. Bei ſeiner aus⸗ geprägten Arbeitsfreudigkeit und ſeiner bewun⸗ dernswerten körperlichen Rüſtigkeit wird er auch weiterhin auf mancherlei Gebieten für die Allge⸗ meinheit wertvolle Dienſte leiſten. Ein ſorgenloſes Alter möge den Lohn bilden für dieſes arbeits⸗ und erfolgreiche Leben. ik Zwei Maurer in Neuoſtheim verunglückt. Auf einem Neubau am Paul⸗Martin⸗Uſer ereignete ſich geſtern nachmittag um 773 Uhr ein ſchweres Un⸗ glück. Zwei Maurer waren damit beſchäftigt, einen etwa 30 Zentimeter breiten Vorbau hochzumauern, als plötzlich die Balkonplatte nachgab und an der Hauswand abbrach. Beide Arbeiter ſtürzten ſieben Meter tief ab. Der eine wurde ſchwer ver⸗ letzt und mußte ſofort in das Allgemeine Kranken⸗ haus übergeführt werden, der andere kam mit leich⸗ ten Verletzungen davon. Parken, kleine und mittlere Betriebe ſchweren Schaden er⸗ leiden müßten. Polizei und Stadt ſind über die Unhaltbarkeit der beſtehenden Zuſtände nicht im unklaren gelaſſen wor⸗ den. Schon die vielen Zuſchriften von Bewohnern und Firmen, die ſich über die ſtändigen Geräuſchs⸗ und ihre verkehrstechniſche Gefahr beſchweren, machen ihnen längſt Kopfzerbrechen. Es iſt ſchließlich keine Kleinigkeit, wenn in einer Woche außer auf den ungünſtigen Parkplätzen in H6 und auf dem Marktplatz, alſo im Stadtkern, 1026 Fernlaſtzüge auf den Straßen parken. Da dies aber mur dort geſchehen kann, wo ſie nicht verkehrshindernd ſind, andernteils die Laſtzüge mög⸗ lichſt nahe der Laderaumverteilungsſtelle— bis⸗ her E 7, ab 1. Oktober in der Schanzenſtraße— ab⸗ geſtellt werden, ſo ſtehen in verſchiedenen Straßen Wagen hinter Wagen. In einer Nacht wurden auf einem kurzen Stück der Rheinſtraße bis zu 28 und in der Hafenſtraße bis zu 7 meiſt Fünf⸗ umd Sechsachſer gezählt. Aehnlich iſt es in der Aka⸗ demie⸗ und Leopoldſtraße. Kein Wunder, wenn von den Anwohnern dieſer Straßen Klagen über Klagen kommen. Sie verhallen nicht ungehört. Aber auch hier kann nur eine einzige Löſung Abhilfe ſchaffen: die Errichtung eines Autogüterbahnhofes. Die Polizei, an die ſich vielleicht die meiſten Be⸗ ſchwerden richten, kann keinen Parkplatz beſtimmen. Würde ſie den Fernlaſtzügen andere Straßen zu⸗ weiſen, würden nur die Beſchwerdeführer in der Perſon wechſeln, aber an den Beſchwerden ſelbſt än⸗ derte das nichts. Sie gingen mit den Unterſchrif⸗ ten ganzer Straßenzüge nach wie vor ein. Noch eines könnte die Polizei tun: das Parken der Fernlaſtzüge auf Straßen überhaupt verbieten. Da⸗ mit hätte man aber das Kind mit dem Bade ausge⸗ ſchüttet, denn dann wäre Mannheim nicht nur ſeine Vormachtſtellung quitt. Noch ſteht Mannheim nämlich an der Spitze aller Güterverteilungsplätze Deutſch⸗ lands. Hamburg iſt ſeit einem halben Jahre, wenn auch nur um wenige Tonnen an Gütern, überflü⸗ gelt. Bei Berlin, Dresden, Leipzig und Düſſeldorf, den nachfolgenden, beträgt der Unterſchied ſchon Hun⸗ derte von Tonnen. Sollte dieſer Fingerzeig nicht genügen, Bedenken gegen die Verankerung des Güterſernverkehrs in Mannheim zu zerſtreuen, gleichgültig, welcher Natur ſie ſein mö⸗ gen— ſelbſt auf die Gefahr hin, daß man tiefer in die Kaſſe greifen müßte, als das im Augenblick er⸗ wünſcht iſt? Hier handelt es ſich ja nicht um ein Projekt, von deſſen Zukunft man noch nichts weiß, ſondern hier handelt es ſich um die Erhaltung eines wirtſchaftlich Mannheim nur Vorteil bringenden Vorſprungs. Mit einem Auto⸗Güterbahnhof könnte er nicht nur auf dieſer Höhe gehalten werden, ſondern er wird nach der Fertigſtellung des großen Reichsautobahn⸗ netzes noch an Bedeutung gewinnen, ſcheint doch nach allen Erfahrungen dem Güterfernverkehr auf Laſtwagen die Zukunft zu gehören.— Der Volkschor tritt zufammen Sangesfreunde, meldet euch! Der von der NSG„Kraft dͤurch Freude“ ins Le⸗ »ben gerufene Mannheimer Volkschor wird am 6. Oktober, 20.15 Uhr, im Kaſino, R 1, das erſtemal zuſammentreffen. Anmeldungen von Sängerinnen und Sängern zu dieſem Chor werden bei dem Kreisamt„Kraft durch Freude“, Abteilung Feierabend, entgegengenom⸗ men. Der Chor ſoll der Pflege unſerer großen Meiſter des Chorgeſanges dienen. Wir hoffen, daß die Mannheimer Sangesfreunde von dieſer Möglich⸗ keit des gemiſchten Chorgeſanges Gebrauch machen werden. 4 z Die goldene Hochzeit feiern am Mittwoch, dem 29. September, die Eheleute Ernſt Friedrich Völker und Luiſe Maria, geb. Stezenbach, Kleine Wallſtattſtraße 13. Den langjährigen Leſern der NMz unſere herzlichen Glückwünſche! liſchen, im Jahre 1784 bezogenen und Geruchsbeläſtigungen durch die Fernlaſtwagen Die Spitzhacke am Bürgerhoſyital Zunächſt wird der Männerban niedergelegt Geſtern wurde mit der Niederlegung des katho⸗ Bürgerhoſpitals in E 6 begonnen. Es handelt ſich um eine im Zuge der zweiten Plankenerweiterung liegende Maß⸗ nahme. Die Abrißarbeiten werden in der Weiſe vorgenommen, daß zunächſt der Bau im Garten nie⸗ dergelegt wird. Die darin untergebrachten männ⸗ lichen Inſaſſen werden vorübergehend in dem an der Straße liegenden Frauenbau untergebracht, bis der Neubau, der in dem hinteren Teil des Gartens zu ſtehen kommt, fertiggeſtellt ſein wird. Dann wird auch der an die Rheinſtraße grenzende Teil des Frauenbaues bis zum Portal hin verſchwinden; das Portal ſelbſt bleibt beſtehen. Die ſchöne Gar⸗ tenmauer wird ebenfalls abgetragen, aber auf der Höhe der neuen Straßenflucht wieder aufgeſtellt wer⸗ den.— Sandhofer Kleinigkeiten Auch in Sandhoſen hat ſich in dieſem Jahre eine rege Bautätigkeit entwickelt. Zahlreiche Neubauten wurden hergeſtellt, die teils ſchon bezugsfertig und bewohnt ſind, zum Teil in wenigen Tagen fertig ſein werden. Neubauten in der Schönauer Straße, Bartholomäusſtraße, Riedgärtenſtr., Ziegelgaſſe ſind Zeugniſſe eines anerkennenswerten Bauwillens⸗ Gleichfalls ihrem Ende entgegen gehen die Ernene⸗ rungsarbeiten am hieſigen, über 100 Jahre alten Rathaus. Und auf der Oſtſeite Sandhofens, im Staatswald unweit des Zellſtoffwaſſerwerkes, wächſt die neue Schießanlage des Schützenvereins empor, die mit 10 Schießbahnen und einem Schützen⸗ haus verſehen wird. Groß ſchlug hier die Nachricht ein, daß Sand⸗ hofens Meiſter der ſchweren Ringkampfklaſſen, Rob. Rupp, auf Einladung am 30. Oktober in Straß⸗ burg gegen erſte Europaklaſſe an den Start gehen wird. Sehr ſehenswert iſt eine ſeit einigen Tagen er⸗ öffnete Ausſtellung, in der Fretigwaren, hergeſtellt aus den neuen Garnen der deutſchen Garn⸗ induſtrie, gezeigt werden. Mik den Buchorucker-Sängern in der Pfalz Man ſchreibt uns: Wie alle Veranſtaltungen des Graphiſchen Geſangvereins Gutenberg, ſo hat auch der jährliche Herrenausflug Tradition. Für dieſes Jahr war eine Pfalzfahrt und ein Zuſam⸗ mentreffen mit dem Bruderverein aus Karlsruhe vorgeſehen. Ueber Ludwigshafen, Maudach, Mut⸗ terſtadt ſchlugen wir den Weg dann gegen Wachen⸗ heim ein, von wo ein Teil der Weinſtraße abgeſah⸗ ren wurde. Das erſte Ziel war Edenkoben, wo die Karlsruher Sänger erwartet wurden. Vor dem einſetzenden Regen bot dann die Winzergenoſſen⸗ ſchaft die willkommene Unterkunft, und das erſte Viertel war noch nicht ganz genoſſen, als wir mit dem Deutſchen Sängerſpruch unſere„Briganten“ begrüßen konnten. Nachdem durch die Vereinsfüh⸗ rer Begrüßungsworte getauſcht waren, brauſte nach dem Frühſtück der erſte Chor durch das Haus, und die Mannheimer Hauskapelle brachte die ganze Ge⸗ ſellſchaft in Stimmung. Leider verhinderte der Regen den Fußmarſch nach der Kropsburg, ſo daß der Omnibus uns dahin brachte. Nachdem das Wetter ſich etwas aufgehellt hatte, wurde ein Rundgang auf der Kropsburg vor⸗ genommen. Bei etwas Sonnenſchein begann dann der Abſtieg zu Fuß nach St. Martin. Hier ſorgten vor allem unſer Sangesbruder Wißner und Hart⸗ mann, daß der Faden der Unterhaltung nicht abriß, und die Chöre fanden reichlich Beifall. Gegen Abend fand ſich auch die Dorfjugend ein, und es wurde ge⸗ tanzt. In St. Martin trennten ſich die Wege nach Karlsruhe und Mannheim. Und der herzliche Ab⸗ ſchied, gipfelte in dem Wunſche, recht bald wieder zu fröhlicher Fahrt zuſammenzutreffen. S. M. ** 80 Jahre. Frau Pauline Werner, geb. Cron⸗ berger, Rennershofſtraße 23, feiert heute in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag. Unſere herzlichſten Glückwünſche! uͤk Am Gebäude der Hauptpoſt ſind in den letzten Tagen Gerüſte emporgewachſen. Sie dienen der Erneuerung der Faſſade des Baues, deſſen Mittel⸗ ſtück ſchon vor drei Jahren geſäubert worden war. Die Steine werden, ſoweit ſie im Laufe der Jahre ſchadhaft geworden ſind, ausgebeſſert. Außerdem werden ſie vom Schmutz gereinigt, wobei man— wie wir erfahren— für die Beſeitigung des Rußes ein beſonderes Waſchmittel verwendet. Das Mittel⸗ ſtück der Faſſade bleibt von den derzeitigen Arbeiten, die etwa 14 Tage in Anſpruch nehmen werden, aus⸗ genommen. ke Kein Sonderzug zum Bückeberg. Die Kreis⸗ bauernſchaft teilt mit: Der geplante Sonderzug zum Bückeberg fällt aus. Die eingezahlten Beträge wer⸗ den zurückerſtattet. Erhaͤltlich für 40, 60, 25 und 100 Watt. 28+ Nx N Weil gutes Lichi dazu beiträgt, die Arbeitsluſt und Arbeitsſähigkeit' zu ſteigern, die Güte der Erzeugniſſe zu verbeſſern und die Herſtellungskoſten zu vermindern. Gutes Licht kann jetzt reichlich verwendei werden, ſeit es die Osram⸗ET⸗Lampen gibt, die billiges Licht ſpenden. Zur guten Beleuchtung gehören gute Lampen: OSRAM. Laſſen Sie ſich vom letkrolch, Fachmann lichtwiriſchaftlich beraten . f Erntedankfeſt 1937 4. Seite/ Nummer 449 —ꝑꝛ—————ÄEñEé—m Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Die Ernährung des Schaffenden Gerade die Frage der Ernährung iſt in der ietzt immer ſtärker in den Vordergrund tretenden Ge⸗ ſundheitsführung des deutſchen Schaffenden von be⸗ ſonderer Wichtigkeit. So iſt z. B. das übliche Großſtadtfrühſtück aus Kaffee, Brötchen oder Brot mit Butter, Marmelade oder anderem Belag vollkommen unzureichend. Die Nähr⸗ ſtoffe ſtehen nicht im richtigen Verhältnis zueinan⸗ der. Und die Folge davon iſt, daß bereits nach einer Stunde der Hunger wieder einſetzt. Ein Frühſtück dagegen aus einem Haferbrei mit Milch, einem Stück kräftigem Brot und irgend⸗ welchem Aufſtrich wird in vielen Fällen ein zweites Frühſtück— abgeſehen von ſchwerſter körperlicher Arbeit— überflüſſig machen. Daß eine vollkom⸗ men fleiſchloſe Mittagsmahlzeit nur ſo kurze Zeit befriedigt, kommt daher, daß bei der Zuſam⸗ menſtellung grundlegende Fehler gemacht werden. Man kann nicht einfach das Fleiſch fortlaſſen und nun ausſchließlich Gemüſe und Kartofeln auf den Tiſch bringen. Eine ſolche Mahlzeit wäre in ihrer Zuſammenſtellung, d. h. in dem Verhältnis der ein⸗ gelnen Nährſtoffe zueinander, ſchlecht. Außerdem haben ſolche Mahlzeiten wenig Reiz. Schließlich eſſen wir ja auch mit den Augen. Die Frau muß infolgedeſſen durch etwas küchentechniſches Geſchick einen Ausgleich ſchaffen, indem ſie die Kartoffeln etwa in einer gebackenen Form zu Tiſch bringt oder durch eine noch andere Zubereitung einen Genuß für Augen und Gaumen bietet. Selbſtverſtändlich braucht nicht eine Mahlzeit alles zu bringen, eine ſo daß a m Mahlzeit kann die andere ergänzen, Vorfeier am Samstag im Nibelungen⸗ ſaal. Hauptfeier„am Sonntag im Schloßhof.— Jeder Mannheimer nimmt teil. Ende eines Tages alle Stoffe in der richtigen und beſten Zuſammenſetzung gegeben worden ſind, d. h. alſo für die Praxis, daß eiweißreiche Mahlzeiten, wie etwa Hüſlſenfrüchte mit Fleiſch gekocht, etwa das nächſte Mal mit reich⸗ lichem Gemüſe ſtatt mit Fleiſch gereicht werden, oder daß man zur nächſtfolgenden Mahlzeit viel Gemüſe oder Obſt gibt. Die Aben dmahlzeit iſt, wenigſtens für den Städter, beſonders reich an Eiweiß und Fett, da meiſt Butterbrot mit Wurſt oder Käſe gegeſſen wird. Hier iſt nur auf dem Wege über die warme Mahl⸗ zeit Abhilfe zu ſchaffen. Ein warmes Abenoͤbrot iſt auch billiger und geſünder und vor allem abwechſ⸗ Iungsreicher als die ewigen belegten Brote. Wirtſchaft und DAc Neuartige Gemeinſchaftsarbeit in der Verkehrs⸗ und Energiewirtſchaft Auf Veranlaſſung des Leiters der Reichsbetriebs⸗ gemeinſchäft Verkehr und öffentliche Bekriebe, Pge Körner, iſt in der Verkehrs⸗ und Energiewirtſchaft eine neuartige Gemeinſchaftsarbeit zuſtande gekom⸗ men. In regelmäßigen Abſtänden von 14 Tagen finden Arbeitsſitzungen der führenden Vertreter ſämtlicher in Betracht kommenden Wirtſchafts⸗ und Verkehrsgruppen und der zuſtändigen Reichsfach⸗ gruppenwalter und Abteilungsleiter der RBG Ver⸗ kehr und öffentliche Betriebe unter Leitung des RBG⸗Leiters ſtatt. In dieſen Arbeitstagungen wer⸗ den alle aktuellen ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Fragen dieſer Gebiete eingehend erörtert und ihrer Löſung entgegengeführt. Jeweils finden im An⸗ ſchluß daran Beſprechungen der Sachbearbeiter der RyB mit den Vertretern der Wirtſchaftsgruppen über die Spezialfragen des engeren Arbeitsgebietes ſtatt. In den erſten Sitzungen wurde u. a. eingehend der Leiſtungsbampf der deutſchen Betriebe behandelt. Der Geiſt dieſer neuartigen Kameraoͤſchaftsarbeit findet am beſten ſeinen Ausdruck in den Worten des Sprechers der gewerblichen Wirtſchaft, der ſeiner großen Freude darüber Ausdruck gab, daß die RBG 10 erſtmalig einen Schritt unternommen habe, der zweifellos zu einer engeren und erſprieß⸗ lichen Zuſammenarbeit ͤͤer DAc und der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft führen würde. Auch in der Wirt⸗ ſchaft ſei man ſich darüber klar, daß Arbeits⸗ front und gewerbliche Wirtſchaft auf Ge⸗ deih und Verderb miteinander verbun⸗ den ſinoͤ. ee ieeee, Die Verleihung des SA-Sportabzeichens Tragen der ſilbernen und goldenen Abzeichen vor Ableiſtung der Wiederholungsübung verboten In Verfolg der Neuorönung, die mit der Ver⸗ kündung des Führers vom 18. März 1937 in der Verleihung des SA⸗Sportabzeichens geſchaffen wird, hat Stabschef Lutz e, wie NSͤK meldet, durch einen Erlaß nunmehr das Tragen aller bisher verliehenen ſilbernen und goldenen S A⸗Sportabzeichen unterſagt. Die Ver⸗ leihung dieſer Abzeichen wurde bereits im Frühfahr eingeſtellt und wird künftig nur nach Ableiſtung der in der Verfügung des Führers angeordneten Wie⸗ derholungsübungen vorgenommen. Die Beſitzer dieſer Abzeichen können dieſe bis zur Ableiſtung der Wiederholungsübungen in ihrem Be⸗ ſitz behalten oder in ſolche in Bronze umtauſchen. Im erſten Fall iſt unter Einreichung des Beſitzzeugniſſes ein neues Abzeichen in Bronze käuflich zu erwerben, im zweiten Falle erfolgt Umtauſch, ebenfalls unter Einreichung des Beſitzzeugniſſes, koſtenlos. In Ausführung dieſer Beſtimmungen trifft die Oberſte SA⸗Führung ſolgende Regelung: Der Er⸗ werb oder Umtauſch der Sportabzeichen geſchieht in der SA, Se im NSͤKK, im Reichsarbeitsdienſt und in der Wehrmacht innerhalb der Formationen ſelbſt. Die Angehörigen der Politiſchen Leitung der HJ, die im Beſitz ſilberner oder goldener SA⸗Sportab⸗ zeichen ſind ſowie alle anderen Träger dieſer Ab⸗ zeichen nehmen den Erwerb oder Umtauſch bei den örtlich zuſtändigen SA⸗Standarten vor. Die Mel⸗ dung auf dieſen SA⸗Dienſtſtellen hat unter Vorlage Im Afa-Theater Aniverſum: „Anternehmen Michael“ Ein großartiger Film von Verantwortung und Oyferbereitſchaft „Unternehmen Michael“, das iſt der Deckname für ein Großunternehmen im letzten Kriegsjahr, der Märzoffenſive von 1918 vergleichbar, durch das der in Gvabenkämpfen und Teilvorſtößen totgelau⸗ fene Krieg wieder in Bewegung gebracht und damit entſchieden werden ſoll. Wie das geſchieht, zeigt dieſer Film in dem einen Teil ſeiner Vorgänge. Es iſt die uhrwerkhafte Kriegsmaſchinerie, in die wir einen Einblick tun, es iſt das Gehirn der großen Schlachten, das hier bloßgelegt wird. Und, weiß Gott, man frägt ſich: iſt es ſchwerer zu ſterben oder anderen den Befehl zu geben, ins Un⸗ gewiſſe oder in den ſicheren Tod zu gehen? Un⸗ geheuer iſt die Verantwortung der Männer bei den Armeekorps und den hohen Stäben. Aber Schlachten werden nicht nur über General⸗ ſtabskarten gewonnen. Sie werden zu Siegen nur durch den Kampfwillen, durch die Bereitſchaft der Truppen zu Einſatz und Opfer. Das macht den anderen Teil des Filmes aus. Sie zu verlangen, iſt die Pflicht der Leitung. Aber darf ſie dieſen Ein⸗ ſatz der anderen verlangen, wenn ſie nicht ſelbſt bereit iſt, ihn perſönlich zu wagen? Das iſt der Angelpunkt dieſes Filmes, der in überzeugender und erſchütternder Weiſe dartut, daß die große Ver⸗ antwortung und das große Opfer gleichwertig ſind im Hinblick auf das Endziel jeden Krieges: den Sieg. Hier geht es um ſolgendes: der ſorgfältig aus⸗ gedachte Plan des Vorſtoßes iſt dank dem Elan der ſtürmenden Truppen tagelang erfolgreich geweſen. Nun hat ſich der Widerſtand der Engländer verſteift, die nach eiliger Verſtärkung einer Feloͤbefeſtigung, des„Labyrinths“, eine ausgeruhte Elitetruppe ein⸗ zuſetzen bereit ſind. Dieſer Umſtand ſowie die ver⸗ frühte Beſetzung des vor dieſem Stützpunkt liegenden Dorfes Beaurevoir zwingt den vorgeſehenen Angriff zeitlich vorzuverlegen, obwohl die erwarteten ſchwe⸗ ren Mörſer ausbleiben. Sturmtruppen müſſen nach vorn geworſen werden, der Artillerieaufmarſch, die Munitionsverſorgung, alles vollzieht ſich in größter Eile. Das Labyrinth muß genommen werden, wenn nicht hier der ganze, vielleicht die letzte Entſcheidung bringende, Offenſivplan zerſchellen ſoll. Die Verantwortung der leitenden Männer wächſt angeſichts der Lage ins Ungemeſſene. Deshalb bit⸗ tet der Generalſtabsoffizier zur Linden, der den An⸗ griffsplan ausgearbeitet hat, an die Spitze des Sturmbataillons geſtellt zu werden. Der Komman⸗ dierende General lehnt ab. Der Angriff beginnt. Der Führer des Sturmbataillons wird ſchwer ver⸗ wundet. Da alles vom glücklichen Ausgang des Sturmes abhängt, tritt zur Linden an ſeine Stelle. Aber der Engländer iſt um ein kurzes zuvorgekom⸗ men: in dem Dorfe Beaurevoir wird das Sturm⸗ bataillon eingeſchloſſen, nachdem die Engländer mit Tanks rechts und links durchgebrochen ſind. Zwar kommt ihr Vorſtoß zum Stehen— aber wenn das Labyrinth nicht genommen wird... Es gibt nur einen Ausweg: das Dorf durch Vernichtungsfeuer zu zerſtören und den Weg dorthin frei zu machen. Im Stab ſteht man vor einer neuen ſchwerſten Entſcheidung. Da ſchickt zur Linden mit einer Brief⸗ taube die Aufforderung, Artilleriefeuer auf das Dorf zu legen„ohne Rückſicht auf uns“. Man weiß den Ausgang von dem Augenblick an, da der Major nach vorne geht. Und trotzdem ſteigt uns das Waſſer in die Augen, wenn ſeine letzte Nachricht eintrifft. Es iſt nicht billige Rührung; dͤa⸗ für iſt in dieſem durch und durch männlichen preu⸗ ßiſchen, herrlich deutſchen Film kein Raum. Aber man iſt, in Erinnerung an viele Kamerabdenſchick⸗ ſale, ins Herz getroffen. Der Film iſt klar und wahr und phraſenlos und enthüllt das furchtbar⸗erhabene Geſicht des Krieges, ſein Hirn und ſein Herz und ſein unentrinnbares Geſetz. Das Drehbuch voll dramatiſcher Spannung iſt nach ſeinem Schauſpiel von H. F. von Zwehl zu⸗ ſammen mit Mathias Wiemann und Fred Hilden⸗ brandt geſtaltet. Die Spielleitung hat Karl Rit⸗ ter: ſie trifft das Milien des Stabes mit vollendeter Sicherheit und läßt in den Szenen an der Front nichts an realiſtiſcher Bildkraſt vermiſſen, ohne ſich in grauenvolle Einzelheiten zu verlieren. Die Darſtellung iſt hervorragend. Man weiß nicht, ſoll man Heinrich George mehr bewundern, der dem General nicht nur die äußere Wucht ſeiner Erſcheinung leiht, ſondern ergreifend einfach und menſchlich die ſeeliſchen Kämpfe wider⸗ ſpiegelt, in die ihn Pflicht und Verantwortung ſtür⸗ zen, oder Mathias Wiemann, deſſen tapferer Major zur Linden alle Reinheit einer adligen Seele aufleuchten läßt und als kluger Generalſtabsoffizier. ebenſo überzeugend wirkt wie als tooͤbereiter Front⸗ kämpfer. Willy Birgel umreißt die Figur eines ſehr kühlen Majors vom Armeeoberkommando mit eindrucksvollen Strichen. Paul Otto als Chef des Generalſtabs Hegenau hat die unbeirrbare, ſaſt rech⸗ neriſche Sachlichkeit, die ein ſolches Amt erfordert. Ausgezeichnet die prägnant gezeichneten Typen der Offiziere aller Grade und Poſten, famos auch die paar Ausſchnitte aus der Truppe. Im Vorprogramm ein vortrefflicher Kulturfilm über Röntgenſtrahlen und außerhalb der Wochen⸗ ſchau als erſte Bilder von Muſſolinis B eſuch in Deutſchland die Ankunſt in Kiefersfelden und Ausſchnitte aus ſeinem Münchner Aufenthalt. Dr. Fritz Hammes ——————————————————————————— der Beſitzzeugniſſe bis ſpäteſtens 15. Oktober zu erfolgen. KB or Es wird darauf hingewieſen, daß nach dem 1. Oktober das weitere Tragen der ſilbernen und goldenen SA⸗Sportabzeichen verboten iſt. Darf man auf der Reichsautobahn halten? Eine Entſcheidung, die für alle Kraftwagenfüh⸗ rer von grundſätzlicher Bedeutung iſt, fällte geſtern der Heidelberger Einzelrichter. Ein Kraftwagenfüh⸗ rer hatte eine polizeiliche Strafverfügung erhalten, weil er im Juli dieſes Jahres auf der Autobahn Heildebberg—Mannheim bei Kilometer 77,4 abends gegen 21,50 Uhr gehalten hatte. Er lehnte die Zahlung der im Strafbefehl geforderten Summe von ſechs Mark ab und beantragte gericht⸗ liche Entſcheidung, da er, von einem plötzlichen Unwohlſein und von Uebermüdung be⸗ fallen, nicht mehr bis zum nächſten Parkplatz ſahren konnte. Die Verteidigung ſtellte ſich auf den Stand⸗ punkt, daß der Fahrer kein Fahrthindernis geboten habe, da er ſcharf rechts an den Rand der Fahrbahn gefahren ſei und es außerdem in dieſer Lage beſſer geweſen ſei, ſofort zu halten, als in einer Verfaſſung weiterzuſahren, die eine volle Beherrſchung des Wagens nicht mehr gewährleiſtete. Er beantragte Einſtellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit oder Freiſpruch. Der Anklagevertreter ſtellte die Entſcheidung, ob eine Uebertretung von§ 7 der Vorläufigen Autobahn⸗Betriebs⸗ und Verkehrsord⸗ nung vorliege und die Höhe der gegebenenfalls aus⸗ auwerfenden Strafe ins Ermeſſen des Gerichts. Der Einzelrichter ſchloß ſich den Argumenten der Verteidigung an und ſprach den Kraftfahrer frei. 400 Flugzeuge greifen London an Die„Sirene“, die ſchöne Zeitſchrift des Reichs⸗ luftſchutzbundes, bringt in ihrem neueſten Heft einen intereſſanten Bilder⸗Artikel über die diesjährigen engliſchen Luftmanöver, bei denen ein großer An⸗ griff von 400 Flugzeugen auf London verſucht wurde. Das ſoeben erſchienene Heft bringt außerdem auch noch aufſchlußreiche Pläne aus der engliſchen Auf⸗ rüſtung: Zeichnungen von Flughäfen unter der Erde. Große Foto⸗Berichte zeigen weiter die japa⸗ niſche Luftabwehr, den Luftſchutz auf deutſchen Han⸗ delsſchiffen und in einem deutſchen Dorf. Von der franzöſiſchen Marine erzählen 3 Bilderſeiten; Auf⸗ ſätze befaſſen ſich mit der Nachrichtenverbindung im Falle von Kriegen und mit der Empfindlichkeit von Tieren gegen chemiſche Kampfſtoffe.„Her mit dem Selbſtſchutzgerät!“ heißt die neueſte Fortſetzung der Artikelreihe„Unſer Haus wird luftgeſchützt“. an Geburtsurkunden nur gegen Arztbeſcheinigung. Der Reichsminiſter des Innern hat angeoronet, daß die Standesbeamten Geburtsurkunden nur ausſtel⸗ len, wenn ihnen eine Beſcheinigung des Arztes oder der Hebamme über die erfolgte Geburt des Kindes vorgelegt wird. Es iſt nämlich, wie der„NS⸗Volks⸗ dienſt“ meldet, vorgekommen, daß Betrüger von den Standesämtern Geburtsſcheine anforderten und wurden beſchädigt, der Sachſchaden beläuft mit dieſen dann von den Fürſorgeverbänden Wochen⸗ hilfe erſchlichen haben. Die täglichen Verkehrsunfälle Auf der Wieblinger Lanoſtraße wurde ein Pferdeſuhrwerk von einem nachfolgenden Stra⸗ ßenbahnwagen erfaßt und einige Meter weit ge⸗ ſchleift. Verletzte wurde niemand. Beide Fahrzeuge ſich auf etwa 80 Mark. Der Unfall iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß das Pferd beim Ausbiegen nach der linken Straßenſeite kurz vor dem Straßenbahnwagen ſtürzte. Infolge Nichtbeachtung des Vorfahrts⸗ rechts ſtieß an der Kreuzung Bergheimer und Bluntſchliſtraße am Montag ein Laſtkraftwagen mit einem Straßenbahnwagen zuſammen. Verletzt wurde niemand. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Der Sachſchaden beträgt etwa 200 Mark. Das Heidelberger Kammerorcheſter veranſtaltet in dieſem Winter undter Mitwirkung namhafter Soliſten vier Kammerorcheſterkonzerte. Das erſte Konzert wird alte und moderne franzöſiſche Muſik bringen, es wird gemeinſam mit der Deutſch⸗Jvanzöſiſchen Geſellſchaft veranſtaltet. Von der NSG„Kraft durch Freude“. Ein großes öffentliches Ernteſingen findet am kommenden Sams⸗ tag, 20.15 Uhr, unter Leitung von Oskar Erharodt in der Aula der neuen Univerſität ſtatt.— Die Hohn⸗ ſteiner Puppenſpiele kommen zu einem Gaſtſpiel am nächſten Freitag in der„Harmonte“ nachmittags und abends. Am nächſten Sonntag Abpaddeln! Die Waſſer⸗ ſportvereine des Kreiſes Heidelberg haben das Ab⸗ paddeln auf kommenden Sonntag feſtgeſetzt. Die drei Vereine treffen ſich morgens(11 Uhr) an der alten Brücke. Nachmittags(15 Uhr) Vereinsmeiſter⸗ ſchaften des WSC 1931. Als Abſchluß der verſchie⸗ denen Veranſtaltungen finden abends(20 Uhr) die 55 und gemütliches Beiſammenſein att. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Boccaccio“ St. Pl. Miete D 3, Pr. Gr. 2, 20—22.30 Uhr). Kurpfälziſches Muſenm: Ausſtellung„Heidelberg und die Angelſachſen“ und Sammlungen. Meßplatz: Cireus„Europa“. Aus den Kinos: Capitol:„Revolutionshochzeit“.— Gloria:„Kirſchen in Nachbars Garten“.— eon:„Unter Ausſchluß der Oeſfentlichkeit“.— Kammer: Neues Programm. Blicb auf LaclaigeBRafe, Ehe⸗Jubiläen. Ihre Silberhochzeit feierten geſtern die Eheleute Joſef Haas, Ludwigshafen, Gräfenau⸗ ſtraße 34. Oberlehrer Jakob Müller und Lina, geb. Ritter, Ludwigshafen, Lagewieſenſtraße 38, Hermann Hohloch und Emilie, geb. Geiger, Ludwigshafen, Mundenheimer Straße 230, Franz Hoch und Chri⸗ ſtine, geb. Gräf, Ludwigshafen, Wimpelſtraße 27 a. Herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Großer Saal des Pfälzer Hofs, Bismarckſtraße: Wan⸗ derausſtellung„Hausſrau und Handwerk 1987“, geöffnet von 14—18 Uhr, bei freiem Eintritt. Mittwoch, 29. Septenrber 1937 Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz, Köln⸗Düſſeldorſer Rheindampfſchiffahrt: Tägliche Abfahrten, Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Das Schweigem im Walde“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Wenn du eine Schwiegermutter haſt“. Ufa⸗Rheingold:—„Karuſſell“.—, Union⸗Theater: „Annemarie“.— Alhambra Mundenheien:„Fiakerlied“, Atlantik:„Puppenfee“. NSDAP-Niiieilungen Aus vertetemtlichen Bekenntmachurgen entnommen An alle Stadtortsgruppenpropagandaleiter des Kreiſes Mannheinn Die Ortsgruppen haben ſofort Plakate für die Gau⸗ kulturwoche abzuholen. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAP Feudenheim⸗Oſt. 30.., Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter und ⸗anwärter auf dem Meßplatz um 20.30 Uhr im Dienſtanzug. NS⸗Frauenſchaft Feudenheim. 29.., 20.15 Uhr, Heimabend im Frauen⸗ ſchaftsheim. Flicken, Schere mitbringen. Humboldt. 30.., 20 Uhr, Pflichtheimabend „Flora“, Lortzingſtraße 17. Erlenhof. 29.., 20 Uhr, Singabend bei Frau Biehlig, Walohofſtraße 132. Erſcheinen iſt Pflicht.— 30.., 20 Uhr, Heimabend bei Krämer. Erſcheinen aller Mitarbeiterinnen iſt Pflicht, betreffend WhW⸗Liſten. Frauenwerk iſt ein⸗ in der geladen. Neckarſpitze. Die Frauen nehmen an der Beerdigung von Frau Bohrmann am 29.., 14 Uhr, teil. Treffpunkt 13.45 Uhr an der Leichenhalle. Deutſches Eck. 30.., 20 Uhr, Zellenſitzung in den Ger⸗ maniaſälen, 8 6. Anſchließend Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen iſt Pflicht. Achtung! Jugendgruppe. 30.., 20 Uhr, Beſprechung ſämtlicher Führerinnen in L 9, 7. Arbeitsbericht ſowie ge⸗ wünſchte Aufſtellung mitbringen. Jngendgruppe. Deutſches Eck und Innenſtadt, Linden⸗ hof, Neckarſtadt⸗Oſt, Neckarau⸗Nord und Neckarou⸗Süd 30. ., 20,15 Uhr, gemeinſame Singprobe in L9, 7. Die Feüh⸗ rerinnen ſind für vollzähliges Erſcheinen verantwortlich. Rheinau. 30.., 20 Uhr, Heimabend im„Badlſchen Hof“. Frauenwerksmitglieder ſind eingeladen. Verleähung der Frauenwerksnadeln. Liederbücher mitbringen. Waldhof. 30.., 20 Uhr, Zellen⸗ und Blockwalterännen⸗ beſprechung bei Brückl. BDM Mädelgruppe 11/171 Humboldt 1. 20. 9. rechnen die Kaſſtererinnen zwiſchen 20 und 21 Uhr den Beitrog im Heim ab.— 20 Uhr Heimabend der Mädelſchaft Lotte Maxeiner. Beitrag mitbringen. Dax Abteilung Organiſation An der am kommenden Donnerstag, 30. September, im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindenden Kund⸗ gebung mit Profeſſor Dr. Arnhold iſt die Teilnahme für die Betriebsobmänner und Vertrauensratsmitglieder ſämt⸗ licher Stadtortsgruppen Pflicht. Propaganda Die von den Betriebsobmännern abgeholten Karten „Segen der Erde“ ſind ſofort auf der Kreiswaltung, Zim⸗ mer 6. abzurechnen. Berufserziehungswerk der Dag Um allen Arbeitskameraden Gelegenheit zu geben, die Anmeldungen zu den jetzt im Oktober beginnenden Lehr⸗ gängen und Arbeitsgemeinſchaften abzugeben, ſind ünſere Bitroſtunden wie folgt: Montag von 8 bis 18.30 Uhr durch⸗ gehend.— Dienstag von 8 bis 18.30 Uhr durchgehend.— Mittwoch von 8 bis 17.30 Uhr durchgehend.— Donnerstag von 8 bis 18.30 Uhr durchgehend.— Freitag von 8 bis 18.30 Uhr durchgehend.— Samstag von 8 bis 12 Uhr. Berufserziehung An die Orts⸗ und Betriebsobmänner! Die Eintrittskarten für die Arnhold⸗Kundgebung erm Donnerstag, 30. September, müſſen bis ſpäteſtens Donnetts⸗ tag um 10 Uhr in O1, 10, Zimmer 10, abgerechnet ſein. Abteilung Frauen Bismarckplatz. Donnerstag, 30. September, 20.30 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der„Kloſterglocke“, Tatterſalätr. 9. Humboldt. Die Frauen und Mädchen Her DAß beſuchen den Pflichtheimabend der NS⸗Frauenſchaft am 90. Septem⸗ ber. Treffpunkt vor der Leſehalle, Lortzingſtraße 19. Hausgehilfen Bismarckplatz. Donnerstag, 90. September, 20.30 Uhr, Gemeinſchaftaabend mit der Frauenabteilung der DAßc in der„Kloſterglocke“, Tatterſallſtraße 9. Kraft oͤurch Freude aibteilung Reiſen, Wandern, Urlaul Achtung! uß 69. Wer will die Großſchan„Schaffen⸗ des Volk“ in Düſſeldorf noch beſuchen? Der Gau Baden führt einen Sonderzug vom 1. bis 5. Oktober. Abfahrt ab Friedrichsfeld am 1. Oktober 12.37 Uhr. Die Teilneh⸗ mer von Mannheim fahren mit dem Perſonenzug 11.45 Uhr bis Friedrichsfeld zu. Rückfahrt am 5. Oktober vor⸗ mittags ab Düſſeldorf mit dreiſtündigem Aufenthalt in Köln. In den Koſten von 2,10 Mark iſt enthalten: Bahn⸗ fahrt hin und zurück, vier Uebernachtungen mit Frühſtück, Beſuch der Ausſtellung und eine Abendfahrt auf dem Rhein. Für ſolche Volksgenoſſen, die in Düſſeldorf Ver⸗ wanote oder Bekannte beſuchen wollen, werden Fahrkar⸗ ten zum Preiſe von 850 Mark ausgegeben. Anmeldun⸗ gen nehmen alle Koͤc⸗Geſchäftsſtellen entgegen. uc 48 nach Berlin vom 26. bis 31. Oktober. Die Ko⸗ ſten für dieſe Fohrt betragen 29,50 Mark. Darin iſt ent⸗ halten: Bahnfahrt hin und zurück, vier Uebernachtungen mit Frühſtück, ſowie Stadtrundfahrt. Anmeldungen nehmen alle Dienſtſtellen entgegen. Abt. Mannheimer Kulturgemeinde Heute und morgen noch einmal Hohnſteiner Puppen⸗ ſpiele. Im Vortragsſaal der Städtiſchen Kunſthalle finden heute, am. und morgen, am 30. September, jeweils um 15, 17 und 20 Uhr, weitere Vorſtellungen der Hohn⸗ ſteiner Handpuppenſpiele ſtatt. Die Preiſe betragen: für Kinder nachmittags 25 Pfg., abends 40 Pfg. und für Er⸗ wachſene nachmittags 50 18 abends 70 Pfg. und 1 Mark⸗ Karten ſind bei den Koͤc⸗ eſchäftsſtellen erhöltlich. Was hören wir? Donnerstag, 30. September Reichsſender Stuttgart .00 Fröhl. Muſik.—.30: Frühkonzert.— 830: Morgenmuſik.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volks⸗ muſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis örei.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Griff ins Heute.— 19.00: Rund um den Globus(Schall⸗ platten).— 20.00: Liebesbrief mit Schallplatten.— 21.00: Das Neueſte zum Tanz(Schallplotten).— 21.30: Brahms Streichquartett e⸗Moll.— 22.00: Nachrichten.— 22.99: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplitten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.40: Zwiſchen Erzeugung und Ver⸗ brauch.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Herbſtliche Bilder.— 16.00: Muſik am Nachmit⸗ tag.— 18.00: Th. Hausmann: Violinſonate.— 138.202 Schallplatten.— 18.40: Beſuch im Trabergeſtüt.— 19.00: — 21.00: Der Tag klingt aus.—.30: Kleine Nachtmuſik.— 29.00; eee(Schallplatten). 4 Waſhington, 27. September. Zum erſtenmal wird faſt ein ganzer Kontinent mit jedem Baum, jedem Dorf und jedem Bach photographiert! Das Bundes⸗Kulturamt der Re⸗ gierung von USA hat die Herſtellung einer photo⸗ graphiſchen Landkarte aus der Vogelperſpektive angeordnet, für deren Zuſammenſetzung mehr als zweieinhalb Millionen Luft⸗ aufnahmen notwendig ſind. Ein ganzer Kontinent läßt ſich photog raphieren! Jeder Fußbreit des Bodens der Vereinigten Staa⸗ ten— es handelt ſich um nahezu 7,5 Millionen Qua⸗ dratkilometer— wird vom Flugzeug aus auf die photographiſche Platte gebannt, und ſo entſteht zum erſtenmal die naturgetreue Landkarte eines Rieſen⸗ ſtaates, auf der jeder einzelne Baum, jede Boden⸗ erhebung, jedes Dörflein und jedes Flüßchen vom unbeſtechlichen Auge der Kamera erfaßt werden. Dieſe modernſte und größte Landkarte der Welt, die der Regierung von USA auf etwa 30 Millionen Dollar zu ſtehen kommt, wird aus mehr als zwei⸗ einhalb Millionen Luftbildern beſtehen, deren Her⸗ ſtellung den Behörden der einzelnen Bundesſtaaten anvertraut wurde. Ein Geſchwader von Flugzeugen durchſtreift ge⸗ genwärtig den Himmel über den Vereinigten Staa⸗ ten, und jeder Pilot iſt mit einer modernen Kamera ausgerüſtet, um aus 4000 Meter Höhe das Land zu photographieren. Die gewaltige Aufgabe, die etwa ein Jahr Arbeitszeit beanſpruchen wird, iſt erſt durch die modernſten Errungenſchaften der Technik möglich geworden. Man hat eigene pho⸗ tographiſche Apparate für das Unternehmen kon⸗ ſtruiert, die auf erſchütterungsfreien Gummikiſſen ruhen und alle 50 Sekunden automatiſch eine Auf⸗ nahme machen. Jedes Einzelbild wird dreieinhalb Quadratkilometer Land feſthalten und nicht nur je⸗ den Bach, Baum und Strauch aufzeigen, ſondern auch jede Erhebung, ja, ſogar die Beſchaffenheit des Ein Montinent vexcl ꝓlotogxapllext Die größte Landkarte der Welt Bodens mit einer Naturtrue, die kartographiſch bisher unmöglich war, feſtſtellen. Die Flugzeuge ſind ſogar mit eigenen Dunkel⸗ kammern verſehen, in denen die Aufnahmen ſogleich entwickelt werden können, damit man Fehler bei den Aufnahmen oder ein Abweichen von der vorgeſchrie⸗ benen Flugrichtung ſofort feſtſtellen und die Aufnah⸗ men im Bedarfsfalle wiederholen kann. Be⸗ merkenswert iſt, daß die Aufnahmen, wie der Konſtrukteur der Kamera in einem Auſſatz im„Po⸗ pular Science Monthly“ berichtet, am beſten bei Nacht gemacht werden. Bei vollkommener Dun⸗ kelheit werden die Konturen beſonders ſcharf und die Belichtung iſt bei allen Luftaufnahmen gleich⸗ mäßig gut. Ermöglicht wird öͤieſes Wunder der mo⸗ dernen Photographie durch ſogenannte Blitzlichtbom⸗ ben. Der Pilot braucht nur auf einen neben dem Steuerknüppel angebrachten Knopf zu drücken und löſt damit die Blitzlichtbombe und Sekunden ſpäter die Aufnahmen ſelbſt aus. Ein Fallſchirm öffnet ſich und entzündet die Bombe, die ihrerſeits wiederum vermittels eines elektriſchen Stromes die Kamera in dem Augenblick einſchnappen läßt, in dem das Licht am hellſten iſt. ganz einfache Weiſe ſeine Bilder herſtellen, da ſich der ganze Vorgang ja völlig ſelbſttätig abſpielt. Man hat für dieſe Luftaufnahmen neuerdings ſo⸗ gar eine zehnlinſige Rieſenkamera konſtruiert, die mit einer einzigen Belichtung 15000 Quadratkilo⸗ meter Land auf die Platte bannt. Mit ihr wird gegenwärtig der Boulder See mit den ihn um⸗ gebenden Staudämmen aufgenommen, und zwar bei verſchiedenem Waſſerſtand. Die Aufnahmen ermög⸗ lichen ein genaues Umrißbild des Seebeckens und zeigen, wie das Anſteigen des Waſſers die Form des Ufers verändert. So formt die moderne Flug⸗ kamera das Bild eines ganzen Staates zu der leben⸗ digſten und eindrucksvollſten Landkarte unſerer Zeit. —————— Von Meiſtern des Pinſels „Das Beſte meiner Arbeit...“ Rubens war eines Tages ausgegangen. Van Dyck und einige andere Schüler des großen Malers benutzten nun deſſen Abweſenheit, um in ſein Aller⸗ heiligſtes einzudringen und ſich dort womöglich über einige Geheimvorteile des berühmten Künſtlers zu unterrichten. Unglücklicherweiſe jedoch kamen ſie dem Bild, dem ihr Beſuch hauptſächlich galt, zu nahe, und einer verwiſchte den Arm der Maria Magdalena, ſo⸗ wie die Wange und das Kinn auf dem Antlitz Ma⸗ rias, das der Meiſter einige Stunden vorher beendigt hatte. Alles war in entſetzlicher Angſt und Beſtürzung, Endlich trat einer von den Kunſtjüngern mit dem Vorſchlag hervor, der Fähigſte unter ihnen ſollte Stellen verſuchen. Die Wahl fiel auf van Dyck, der ſich dann ſofort auf der Stelle ans Werk machte und den Schaden ſo meiſterhaft ausbeſſerte, daß Rubens, als er am folgenden Tage ahnungslos das ver⸗ meintliche Werk ſeiner Hände betrachtete, in Gegen⸗ wart ſeiner Schüler mit ſtolzer Genugtuung ausrief: „Wahrlich, dieſer Arm und dieſer Kopf ſind das Beſte meiner geſtrigen Arbeit!“ Das betreffende Bild, eine Kreuzabnahme, befin⸗ det ſich in der Liebfrauenkirche in Antwerpen. d* Ein Verkannter Der große franzöſiſche Maler Cözanne, deſſen Bilder jetzt ſo rieſenhafte Preiſe erzielen, hat ſeinen Verkannter. Die härteſte Demütigung iſt ihm aber wohl am Totenbett ſeines Vaters zuteil geworden. Er hatte ſich am Kopfende aufgeſtellt, um die teure Leiche zu malen, als ſeine Frau zu ihm ſagte:„Laß dͤas, Paul. Es iſt jetzt nicht der Augenblick, um zu ſcherzen. Wenn wir die Züge deines Vaters als Andenken bewahren wollen, brauchen wir einen rich⸗ tigeu Htaler.“ Ein ſonderbarer Satz Wenn das Komma ſich verirrt Es iſt nicht leicht zu lernen, wo das Komma hin⸗ gehört. Aber wenn man nun denkt: Was iſt ſchon an einem Komma gelegen, ſo leſe man ſolgenden Sas, Pig aden r iden, Gaß eünge ſalf unverzüglich die Wiederherſtellung der beſchädigten Satz, und man wird finden, daß einige falſche Satz zeichen den Sinn des Satzes völlig verändern kön⸗ nen. „... Und der Direktor trat ein auf ſeinem Kopfe, einen Hut an ſeinen Füßen, beſtaubte Schuhe auf ſeinen Brauen, eine Wolke in der Hand, ſeinen Re⸗ genſchirm in den Augen, einen dͤrohenden Blick ohne Worte..“ Verſetzt man die Kommas, und man wird findͤen, daß der Unſinn Sinn bekommt, denn dann heißt es„... und der Direktor trat ein, auf ſeinem Kopf einen Hut, an ſeinen Füßen beſtaubte Schuhe, auf ſeinen Brauen eine Wolke, in ſeiner Hand einen Regenſchirm, in oͤen Augen einen dro⸗ henden Blick, ohne Worte...“ Es gibt eine hübſche Anekdote von einem Kom⸗ ma. Ein Heerhauſen, der im Mittelalter eine Burg Ruhm nicht erlebt, ſondern fühlte ſich immer als l belagerte, ſchickte eine Botſchaft an den Burgherrn ————————————————— ⏑————————————————————:—!-—-——:—:———————————————————— Y—————————ᷓ—————————————————i—j— Theaterſpiel in Berlin Der Auftakt der Spielzeit Berlin, im September. Das Theater am Horſt⸗Weſſel⸗Platz zeigte Schil⸗ lers revolutionäres Jugendſtück„Kabale und Liebe“, das im Zeitlichen wie Menſchlichen wur⸗ zelt und doch ins Heldiſche emporwächſt, weil die Hauptgeſtalt Luiſe Millerin aus ihrem Charakter heraus ihr Schickſal bejaht. Es kommt deswegen darauf an, dieſes ſo oſt ſentimental geſehene Stück nun einmal heroiſch ſchickſalhaft aus der inneren Sittlichkeit des Charakters der Luiſe zu ſehen und zu formen: Hilde Körber tat dies unter der Spielleitung Eugen Klöpfers in überzeugender Reinheit. Das Deutſche Theater eröffnete mit Hermann Burtes„Herzog Utz“ unter dem neuen Titel des Dramas„Herzog und Henker“. Leidenſchaft und Pflicht ringen miteinander. Der Herrenmenſch muß ſich ſelbſt überwinden, wenn er aus der Ver⸗ ſklavung an Wünſche und Begierden zur Größe auf⸗ ſteigen will. Burte hat ſeine Geſchichte des Hertzog Utz durch immer neue Bearbeitung zum deutſchen Herrſcherdrama emporwachſen laſſen. E wald Bal⸗ ſer verlieh dem Herzog Utz mit zwingender Kunſt die Innerlichkeit, die ſeine Wandlung zum Erlebnis macht. Und Anna Dammann zeigte in der Liebe und im Verzicht der Urſula von Hutten jene Beſeeltheit, die ergreift. Sieht man von der Eröffnungsvorſtellung des Theaters am Kurfürſtendamm mit Strindbergs „Totentanz“, in dem Paul Wegener als Re⸗ giſſeur und Spieler der Hauptrolle tiefen Eindruck machte, und von der durchaus hiſtoriſch aufgefaßten Darſtellung von Sudermanns„Ehre“ im Roſe⸗Theater ab, ſo hat auf den anderen Berliner Bühnen ein Wettbewerb um die Komödie eingeſetzt. In dieſem Wettbewerb, den das Komö⸗ dienhaus mit der Fortführung ſeiner Erfolgsſerie des echt franzöſiſchen Luſtſpiels„Mein Sohn, der Herr Miniſter“ von André Birabeau und das wieder in Gang geſetzte Theater in der Friedrichſtraße mit einer hübſchen Inſzenierung Erich Papſts„Der deutſche Kleinſtädter“ von Kotzebue mitmachte, ſiegte vorerſt das Kleine Haus des Staatstheaters mit Hans Schwei⸗ karts Luſtſpiel„Lauter Lügen“. Man ſpürt dem Stück die techniſch ſichere Hand des Theater⸗ fachmanns an; Dialog wie Handlung werden von Situation zu Situation ſicher geſteuert und bei guter Pſychologie auf Wirkung geſtellt. Die Regie Wolfgang Liebeneiners und das Spiel voll echten Humors und Temperaments ſind mitreißend. Schweikart nutzt Zeitgeſtalten zu guter Charak⸗ teriſtik heutiger Lebensformen. Ein Autorennfahrer mußte ſich fern von ſeiner Frau in Aroſa von einem Unfall erholen und fällt hier einer amerika⸗ niſchen Weltreiſenden zum Liebesopfer. Die Ameri⸗ kanerin meint aber ihren Liebeskampf ehrlich und klärt vor oͤer Heimkehr die junge Gattin, die daheim nur der Arbeit und dem Broterwerb gehörte, auf. Der Gatte erfährt davon nichts und verſtrickt ſich nun in lauter Lügen. In köſtlicher Weiſe werden dieſe Lügen nun in vier Akten enthüllt, damit zum Schluß die Ehe aus ihrer echten Liebe heraus er⸗ halten bleibt. Marieluiſe Claudius iſt eine köſt⸗ liche, kleine, treue Frau, Volker von Collande ein tollpatſchiger junger Rennfahrer, Maria Bard eine lebenskluge Amerikanerin, Käthe Haack eine witzige Freundin. Noch leichter iſt oͤie Komödie, die die Kammer⸗ ſpiele des Deutſchen Theaters als deutſche Urauf⸗ führung aus England brachten. Michael Egan nennt ſein urſprünglich„Das ſtärkere Geſchlecht“ getauftes Stück hier„Er ſoll dein Herr ſein“ und erzählt als ein engliſcher Strinoͤbergnachahmer den Kampf einer jungen Ehe. Der Mann hat einen neuen Motor erfunden, aber nur, um damit das Geld für einen Gutshof zu erwerben. Die Frau hängt aber an der Stadt. Es kommt zu ſehr anſpie⸗ lungsreichen Auseinanderſetzungen, die durch die lockere Eheauffaſſung eines Freundespaares beſon⸗ ders illuſtriert werden. Guſtav Fröhlich und Lizzi Waldmüller können den ehelichen Liebes⸗ ſtreit mit aller Energie durchfechten und doch ſchließ⸗ lich das Glück der Gemeinſchaft preiſen. In Martin Raabes Luſtſpiel„Der Un⸗ entbehrliche“ müſſen ſich die Engländer kräftige Wahrheiten ſagen laſſen: wenn nämlich vorgeſtellt wird, wie ein Geſchäftstruſt ſeinen gewandten Direk⸗ tor nicht einmal entbehren kann, als er ins Zucht⸗ Auf dieſe Weiſe kann der Pilot auf Feſtkonzert in der Weltausſtellung Ein Bild von einer Feſtaufführung in der Pariſer Weltausſtellung, Male Anwendung fanden. Die Künſtlerinnen truchen Inſtrumente zum erſten Gewänder griechiſchen Stils. Weltrekord im Heißluftballon Der Pilot Joſeph Emmer erreichte in der Nähe von Wien mit ſeinem Heißluftballon„Marek Emmer II“ bei Verſuchen eine Höhe von 9590 Meter. Das Ergebnis iſt nicht nur ein neuer Klaſſenrekord für Ballone bis zu 3000 Kubik⸗ meter Inhalt, ſondern auch ein abſoluter Weltrekord, da derartige Höhen mit Heißluftballonen noch nie erreicht worden ſind. (Grich Zander,.) e— und fragte, ob er ſich denn nun nicht endlich lebend oder tot ergeben wolle. Daraufhin ſchrieb der Rit⸗ ter einen Zettel, auf dem nur die Worte ſtanden: „Lebend nicht, tot!“ Daraufhin gab der Belagerer die Burg auf, denn gegen dieſen Willen, der bis zum Tode kämpſen wollte, konnte er nicht aufkommen. Der Ritter aber wunderte ſich, daß die Feinde ſo plötzlich ihre Stellungen räumten und abzogen und beſprach die Sache mit einem Kaplan, Da ſtellte es ſich heraus, daß der recht wenig ſchriftkundige Herr haus kommt; vom Zuchthaus aus, das wie ein Truſtbüro eingerichtet wird, regiert der Unentbehr⸗ liche die Geſchäfte, natürlich auch mit Hilfe einer Sekretärin und ebenſo unentbehrlichen Liebe. Hubert von Meyerinck und Elſe Boy ſpielen die Haupt⸗ rollen. Tiefer wirkt das Schauſpiel„Die Fahne“ von Otto Emmerich Groh, mit dem das Theater in der Saarlandſtraße die Winterarbeit unter der Spiel⸗ leitung von Heinz Dietrich Kenter begann. Hier wird die innere Haltung des neuen deutſchen Men⸗ ſchen geſehen und aufgebaut. Groh führt uns in irgendeine köſtliche Senatsſtaoͤt, die von fremdem Militär für Ruhe und Ordnung beſetzt wird. Der wo dieſe neuartigen bei dieſer Feſtſtunde (Atkantic, Zander⸗M.) „Maske in Blau“ ſariſche Tänzerpaar Biaz⸗Paccheco in der W rung der genannten Operette im Metropol⸗Theaker Das u urauff Berlin. (Weltbild, Zander⸗M.) in das Komma an die falſche Stelle geſetzt hatte, er hatte gemeint„Lebend, nicht tot!“. Dieſer Irrtum vettete die Burg und ihre Inſaſſen. Alles war fröhlich, und der rote Wein floß anſtatt des Blutes. D. Generalgouverneur iſt der Mann, der aus ſchweren Jugenderlebniſſen zur Haltung der Unbedingtheit emporwuchs. Er iſt nur für die Gemeinſchaft da. daraus entwickelt ſich der Konflikt ſeiner Ehe. Erſt durch die Gefahr des Ehezuſammenbruchs finden ſich der Gouverneur und ſeine Frau. Mit außerordent⸗ lich ſicherem Theaterinſtinkt, der ſich an Hermann Sudermann im guten Sinne geſchult hat, baut Groh ein Stück auf, das jede Situation wirkungsvoll zu nutzen weiß. Chriſtian Kayßler gibt dem Gou⸗ verneur jenes Format, das bezwingt, und Maria Paudler ſeiner Gattin die Frauenart, die ihr Recht aus ihrer Innerlichkeit holt. Martin Elſter. 555————— Die Hohnſteiner Handpuypenſpiele Die Hohnſteiner Handpuppenſpiele geben im Rahmen der Veranſtaltungen der NS⸗Kultur⸗ gemeinde am., 29. und 30. September im Vortragsſaal oͤer Kunſthalle ein Gaſtſpiel. Dieſes unvergleichliche Puppentheater iſt bei aller munteren Laune doch eine große und ſchöne Angelegen⸗ heit. In einer Perſon liegt der erſte und weſentliche An⸗ trieb, aber viele Perſonen müſſen zuſammenwirken. Es ſind ihrer nicht wenige, denn außer den Spielern gehört der Bildhauer dazu, der die Köpfe ſchnitzt und die weibliche Hand, die vielfältige Gewänder ſchafft. Auch das Nebenſächlichſte iſt mit Sorgfalt behandelt. Das Spiel macht die froh, die es ſehen und die, die es ſpielen. Nirgends ein Spott oder eine Leichtfer⸗ tigkeit trotz der albernſten Ereigniſſe und der luſtig⸗ ſten Geſtalten. Drum kann auch der Fauſt als ein Drama von großer Wucht und bitterem Ernſt ge⸗ ſpielt werden. Die entſetzliche Macht der Finſternis kann nicht lebendiger vorgeſtellt werden und man wird inne, was dies alte Volksſtück auch heute noch dem unverdorbenen Gemüt bedeutet. Der Kaſperl iſt aller Zuſchauer liebſter Freund. Fröhlich, frech, tapfer, nüchtern, klug, pfiffig und doch oft dumm, aber nie maulfaul, manchmal tiefſinnig und wahr⸗ haft philoſophiſch, dreiſt, ja unverſchämt, aber auch treu und liebevoll, ein munterer Geſelle, der Kaiſer und Königen ins Geſicht lacht und den die Abgeſand⸗ ten der Hölle nicht zu überliſten vermögen. wahrhafter Volksgeiſt! Kleine Theater- und Muſikchronik Prof. Walter Rehberg unterrichtet ab 15. ber in der Heidelberger Muſikanſtalt ſervotorium der Muſik) in Heidelberg. * Eöward Weiß iſt als Leiter der Sonderklaſſe für Klaviervirtuoſen an oͤͤas Klindworth⸗Scharwen ka⸗ Konſervatorium in Berlin berufen worden. * Gina Böhn aus der Geſangſchule Johanna Pfaeffle⸗Mannheim hat die Prüfung für den Lei⸗ ſtungsnachweis zur Bühnenreife mit Erfolg beſtonden. kto⸗ (Kon⸗ 4% Ein Italien⸗Heft der Leipziger Illuſtrirten. Aus Anlaß der Deutſchlandreiſe Mufſoͤlinis bringt die„Illu⸗ ſtrirte Zeitung Leipzig“ in ihrer jüngſten Ausgabe mehrere Beiträge, die im Zeichen der deutſch⸗italieniſchen Freunoſchaft ſtehen. Beſondere Hervorhebung verdient das Geleitwort des Reichsaußenminiſters Freiherrn von Neurath, der auf die Bedeutung der Achſe Ber⸗ lin— Rom für den Frieden Europas eingeht und dem Duce einen herzlichen Willkommensgruß enthietet. Dr. Karl Megerle ſchildert den Weg zum italieniſchen Imperium und zeigt in Bild und Wort die gewaltigen Erfolge, die das ſaſchiſtiſche Italien im Ausbau ſeines Kolonialreiches bereits zu verzeichnen hat. Ueber den Aufbau der faſchiſtiſchen Partei unterrichtet der Artikel „Palazzo Littorio“, in dem das Verwaltungsgebäude der joſchiſtiſchen Partei und im beſonderen die Arbeit ihres Generalſekretärs Achille Staracſ dorgeſtellt und ge⸗ würdigt werden. Bilder von dem neueſten italieniſchen Großfilm„Seipione'Africano“ ſchließen ſich an. Die Bei⸗ träge über Italien werden mit einem Aufſatz von Prof. Dr. Berve über Cäſar Auguſtus, den Gründer des römi⸗ ſchen Imperiums, abgeſchloſſen. * —j—————————————————ñ— 6. Seite/ Nummer 449 Reue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe ros von Muſikverlegern zu überwachen. Vier Wo⸗ chen ſtanden bei allen ſolchen Geſchäftshäuſern un⸗ auffällig gekleidete Herren und hielten Ausſchau nach dem muſikaliſchen Gangſter. Wofford ließ ſich nicht Mitkwoch, 29. September 07 Brand in London VLCeumiochtes „—Wenn Thomas Wofford in Neuyork nicht eine beſondere Vorliebe für Schlagerkompoſition gehabt hätte, daun liefe er jetzt noch— allerdings zum Scha⸗ den ſeiner Mitmenſchen— frei herum. Nur wenig fehlte, und dieſer harmlos ausſehende kleine Mann mit der Künſtlertolle wäre auf die Liſte der öffent⸗ lichen Feinde gekommen. Als Gitarrenſpieler über⸗ traf ihn keiner. Beſſer war er noch als Schlager⸗ komponiſt. Alles aber wurde überwuchert durch den verbrecheriſchen Trieb. Als Siebzehnjähriger hatte er im vier Nächten vierzig Garagen überfallen und die Kaſſen geraubt. Nach dieſem vielverſprechenden Anfang wandte er ſich dem Gebiete der Entführung und Erpreſſung zu. In den Gefängniſſen war er— ſo iſt Amerika— immer ein gern geſehener„Gaſt“, die Seele der Sträflings⸗Muſibkapellen. Die Polizei kannte ihn als Komponiſten und Gangſter. Eines Tages wurde Wofford in einem Gefängnis im Sü⸗ den der Staaten in die Strafzelle geführt, die ge⸗ fürchtete„Bratpfanne“, die mach der Südͤſeite lag und mur ein kleines Luftloch beſitzt. Die„Bratpfanne“ hat genug Platz für einen widerſpenſtigen Sträfling, Aund in der Regel trägt ihr Klima ſehr zur Beſänfti⸗ gung renitenter Gemüter bei. Wofford meinte aller⸗ dings, er wäre hier falſch am Platz. Er trug ſich mit Ausbruchsabſichten. Irgendwie hatte er gelernt, Hanoͤfeſſeln zu durchbrechen und die Stüche als Werk⸗ geug zu benutzen. Er wartete, bis der Auſſeher ſeine Aufmerkſamkeit anderswohin wanote, dann war er im Handumdrehen frei von den eiſernen Manſchetten. Mit den Bruchſtücken begann er ein Loch in die Zel⸗ lenwand zu bohren. Ein Teil der Gefangenen war ſim Bilde. Sobald ſich Wofford an der zuſammen⸗ geknüpften Bettdecke ins Freie ließ, begannen die Sträflimge in ein tolles Geheul auszubrechen. Sie ſchrieen ſo lange, bis Wofford über die große Mauer war. Dann wurde wieder alles ruhig, und die Auf⸗ ſeher begriſfen erſt jetzt, was geſchehen war. Wof⸗ fovd hörte das Gebell der Bluthunde hinter ſich. Aber er war ſchon weit entfernt. Und ſo ſchnell wie ein geſtohlenes Auto fahren bann, vermochten auch die Bluthunde nicht zu laufen. Seitdem blieb Wof⸗ ford verſchwunden. Keine Spur von ihm ließ ſich ſinden. Da fiel den Behörden ſeine ſchwache Seite ein. Wofford komponierte Schlager. Die Politzei in allen größeren Städten bekam den Auftrag, die Bü⸗ Guſtav Fröhlich und Peter Voß in dem Silm„Alarm in Peking“, der dieſer Tage erneut in Mannheim getzeigt wird. R A B 1. 3 Rummy ſah ihn wild an.„Laß los!“ ziſchte er. Frank hielt ihn feſt. Rummy holte aus und ſchlug ihn, daß er ſtürzte. Im Fall umklammerte Frank Rummys Knie, hing an ihnen wie eine Kette.„Hilfe“, ſchrie er grell,„Hilfe, Hilfe!“ Rummy kämpfte, er kam nicht frei. Frank gellte und heulte, als hätte ſich der ganze Mann in eine Sirene verwandelt. Von irgendwoher tauchte ein Offigier der Wehr auf. Er ſtutzte, als er die Gruppe erblickte, und lief herzu: „Was iſt los?“ fragte er heftig.„Das Haus iſt zu räumen!“ Er erkannte Rummy.„Sie müſſen hin⸗ aus, Rummy,, ſagte er höflicher,„ſofort hinaus!“ Rummy ſchüttelte den Kopf.„Ich muß hinein“, widerſprach er,„mein Junge iſt dort drin.“ Der Offizier erſprak. Dann zuckte er die Achſeln. „Tut mir ſchrecklich leid“, ſagte er,„aber ich kann niemand hineinlaſſen. Wahrſcheinlich hat man ihn ſchon längſt gerettet, Sie müſſen vor dem Haus die Ambulanz fragen. Kommen Sie, Rummyl“ Er kehrte ſich nicht an ſein Sträuben, packte ihn und zerrte ihn, von Frank unterſtützt, gewaltſam zur Treppe. Er blickte zurück. Die Frau ſtand noch immer und rührte ſich nicht.„Die Frau!“ rief er Frank zu, wäh⸗ R O MAN VON HANS rend er Rummy, deſſen Widerſtand matter wurde, zu einem Fenſter des Treppenhauſes zog. Frank ging, ein wenig langſamer als nötig, zurück. Conſtance ſtieß ſich, ehe er ſie berührte, von der Wand ab.„Ich komme ſchon“, ſagte ſie; ihre Stimme war krüb und gebrochen. Als ſie das Fenſter erreichte, war Rummy gerade algeſprungen und unten in einem Sprangtuch aufgefangen worden. Der Offi⸗ ier half ihr auf das Fenſterbrett und gab ihr einen leichten Stoß in den Rücken. Frank, immer noch mit den beiden Koffern, kletterte nach und ſprang. Der Offizier ſah noch, wie Rummy mit Frank, ohne ſich um die Frau zu kümmarn, verſchwand, während ein Wehrmann die Frau ſortbrachte. Er knurrte„Leicht⸗ ſinnige Idioten!“ und verſchwand wieder im Brand. blichen. Da ſah kürzlich ein Detektip, der vor einem Geſchäft an der Times⸗Square, in Neuyork, ſtand, einen kleinen Mann mit Künſtlertolle durch di⸗ Drehtür kommen. Er trug Noten unter dem Arm, und er hatte gerade ſeinen neueſten Schlager auf den Vippen, als der Detektiv ihn am Kragen faßte. Tho⸗ mas Wofford macht nun den Weg in die„Brat⸗ pfanne“ zurück. Sein Schlager brachte ihm kein Glück, aber, die Menſchheit gegen einen Verbrecher zu ichern. * — Seit Monaten bemühte man ſich in Chikago vergebens, jenem myſteriöſen Mann auf die Spur zu kommen, der innerhalb weniger Wochen 26 Frauen und Mädchen überfallen, getötet oder ſchwer verletzt hatte. Seine Taktik war immer die gleiche: er lauerte in einer Maske jungen Leuten auf, die in einem Auto unterwegs waren. Er riß die Tür auf und zwang den jungen Mann, das Auto zu verlaſſen. Er ſelbſt ſetzte ſich ans Steuer und fuhr mit dem Mäd⸗ chen davon. Dieſes wurde dann ſpäter in dem Auto tot oder ſchwer verletzt aufgefunden. In aller Stille wurden 24 Beamte beauftragt, ſich zu Liebespaaren zauszubilden“. Man beſorgte zwölf Privatautos. In die Autos ſetzten ſich die Kriminalbeamten hinein. Einer von ihnen war als Frau verkleidet. Sie be⸗ nahmen ſich genau ſo, wie die Liebespaare in Chikago es zu tun pflegen. Aber jene kräftige Hand, die den Hals des als Mädchen verkleideten Beamten um⸗ ſchlang, ſtreichelte nicht die Wange des Mädchens, ſondern hielt eine Piſtole, die unter dem Pelz der „Dame“ verborgen war. An zwölf Plätzen in der Umgebung von Chikago nahmen alſo dieſe Autos Auſſtellung. Am vierten Abend ging das„Phantom“, wie der Räuber genannt wurde, in die Falle. Die beiden Beamten Charles Ward und Jack Lechert hat⸗ ten ſcheinbar ihre Komödie beſonders gut geſpielt. Im Halbdunkel der herniederſinkenden Nacht wurde plötzlich die Tür aufgeriſſen Das„Phantom“ mit der ſchwarzen Maske ſtand vor ihnen. In der näch⸗ ſten Sekunde brach das„Phantom“, von Kugeln durchſiebt, zuſammen. Ward hatte zuerſt geſchoſſen! Der Identifizierungsdienſt ſtellte feſt, daß es ſich bei dem Toten um einen gewiſſen Louis Ebert handelte, der ſchon in anderen amerikaniſchen Staaten mit der Polizei in Konflikt gekommen war. * — In dieſen Tagen begeht in Venedig die Gon⸗ delfabrik der Gebrüder Chieti die Feier ihres 500⸗ jährigen Beſtehens. Sie iſt die älteſte bekannte Werkſtätte, in der die für Venedig ſo charakteriſtiſchen Gondeln hergeſtellt wurden. Wahrſcheinlich gehörr ſie überhaupt zu den älteſten induſtriellen Unterneh⸗ mungen gang Europas. Die Fabrik— es iſt eigent⸗ lich mehr eine Werkſtatt— befindet ſich ſeit ihrer Gründung in den Händen der gleichen Familie. Mehrere prachtvolle Staatsgondeln, auf denen einſt die Dogen der erlauchten Republik Venedigs die Kanäle der Stadt und das Adriatiſche Meer befahren hatten, ſind Schöpfungen der uralten Firma Chiett dieſer ſtolzen Erinnerungen geht es der Gondel⸗ fabrik Chieti heute durchaus nicht gut. Im Gegen⸗ teil, die Geſchäfte ſind letzthin von Jahr zu Jahr zurückgegangen. Nur wenige Rudergondeln werden heute noch beſtellt. Der Verkehr auf den Kanäten wird größtenteils durch Motorboote verſehen. Ein Stück Poeſie, das die Gondeln und die ſangesfreu⸗ digen Gondoliere darſtellten, iſt unwiederbringlich dem Untergange geweiht. Das Bild der einzigartigen Lagunenſtadt an der Abdria iſt um einen Reiz ärmer geworden. * — Die ſüdafrikaniſchen Meteorologen haben in langen Verſuchen und Beobachtungen feſtgeſtellt, daß faſt alle Wettertheorien, die im Zuſammenhang mit dem Mond aufgeſtellt werden, ſalſch ſind. Vor al⸗ lem ergab ſich, daß die berühmte Kranzbildung um den Mond nichts mit einem bevorſtehenden Wetter⸗ wechſel im Sinne größerer Niederſchläge zu tun hat. Der Mond habe in der Phantaſie der Menſchen aus Jonkheer van Bevergen trat in ſein Hotelzimmer und machte Licht. Eine Sekunde lang ſtand er un⸗ ſchlüſſig neben der Tür. Dann ging er leiſe zum Schreibtiſch; die Platte war leer, keine Poſt war ge⸗ kommen. Es war noch nichts geſchehen. Er atmete auf. Er fuhr mechaniſch über die zerdrückte Hemoͤ⸗ bruſt und entdeckte, als er an ſich hinunterſah, daß ſein Smoking verſchmutzt und an einer Stelle zer⸗, riſſen war. Er ging raſch ins Badezimmer, warf ſeine Kleider ab, ſtellte ſich unter die Duſche und ließ das Waſſer kochend heiß über ſich hinſtrömen. Die Hitze benahm ihm faſt den Atem, aber ſie machte ſein Hirn klar. Er trocknete ſich, zog einen Pyjama und einen Schlafrock an und wanderte ins Wohn⸗ zimmer. Ueberall ließ er das Licht brennen. Er konnte jetzt keine Dunkelheit vertragen. Er begann zu rechnen. Dieſelbe Rechnung, die er in den letzten Tagen ſchon hundertmal gemacht hatte, ohne daß ihr Ergebnis anders wurde. Auch jetzt blieb es dasſelbe. Uebermorgen würde man von ihm die Bezahlung von fünftauſend Tonnen weißem Pfef⸗ fer verlangen. Er hatte das Geld nicht. Und die fünf⸗ tauſend Tonnen weißer Pfeffer.. Wenn er ſie in die Themſe ſchütten ließ, hatte er genau ſo viel von ihnen wie nun, da ſie in den Speicherhäuſern der Docks lagen. Sie waren auf Jahre hinaus un⸗ verkäuflich. Er hatte ſie zu einem Schilling, alſo zu zwölf Pence, gekauft, er hatte gehofft, der Pool, jene freie Vereinigung von Pfefferleuten unter Lever⸗ ſtones Führung, deren Kurs er unglücklicherweiſe auch befolgt hatte, würde den Preis von fünfzehn Pence halten können— ein Gewinn von fünſund⸗ zwanzig Prozent, eine klare Sache; ſtatt deſſen würde er zwei, drei Jahre warten müſſen, ehe er überhaupt verkaufen konnte, und dann würde er froh ſein müſ⸗ ſen, ſieben Pence zu bekommen. Aber das alles wa⸗ ren Sorgen, die eigentlich keine waren. Was zer⸗ brach er ſich den Kopf über das, was in zwei, drei Jahren eintreten würde, wenn er doch übermorgen ſeine Zahlungsunfähigkeit erklären mußte! Freilich, ſeit einer Stunde hatte die Rechnung doch ein anderes Geſicht. Seit einer Stunde, ſeit dem Tode Leverſtones, konnte er hoffen, von den Ban⸗ ken geſtützt zu werden. Die Banken weigerten ſich, dem Spekulanten Leverſtone und ſeiner Gruppe zu Hilfe zu kommen. Aber nun war Leverſtone tot. Le⸗ verſtone konnte nichts mehr über Bevergens Be⸗ ziehungen zu ihm ausſagen. Leverſtone konnte Be⸗ —10 Schwere Exwploſion in Baſel Bisher fünſ Tote dnb. Baſel, 28. September. In der Baſeler Maſchinenfabrik Burckhardt AG explobierte ein Luftkompreſſor. Bis jetzt wurden fünf Totegeborgen. Elf Schwerverletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Die Preisrichter der Weltausſtellung beginnen ihre Arbeit dnb. Paris, 28. September. Am Dienstag ſind 1800 Preisrichter der Pariſer Weltausſtellung zuſammengetreten, um die langwierige Arbeit der Preisverteilung in Angriff zu nehmen. Zur einen Hälfte ſind die Preisrichter Franzoſen, zur anderen Ausländer. Von den 900 ausländiſchen Schiedsrichterpoſten hat Deutſchland 106 inne, die von etwa 70 Herren, die zum Teil in mehreren Richterkollegien ſitzen, wahr⸗ genommen werden. Außerdem verfügt Deutſchland über öͤrei Vorſitzenden⸗ und 29 ſtellvertretende Vor⸗ ————————.(— Gründen des Aberglaubens immer eine große Rolle geſpielt. Aber als Wetterprophet ſei der Mond vollkommen bedeutungslos. * — Angeln ohne Angelkarte und ſonſtige Erlaub⸗ nis iſt ſtrafbar. Das weiß ſchließlich jeder Schul⸗ junge. Daß eine Beſtrafung ſich aber keineswegs in irgendeiner weniger bedeutſamen Strafverfügung zu erſchöpfen braucht, das iſt im allgemeinen weni⸗ ger bekannt. Ein Strafſenat des Berliner Kammer⸗ gerichts hatte ſich einmal grundſätzlich darüber klar zu werden, wie das unbefugte Fiſchen in einem ge⸗ ſchloſſenen Privatgewäſſer ſtrafrechtlich ausſieht und iſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß es regel⸗ rechter Diebſtahl iſt. Das heißt weiter, daß ein planmäßiges gemeinſchaftliches Fiſchen an unerlaub⸗ ter Stelle oder der zufällige Beſitz einer Waffe beim Fiſchen das verbotene Angeln zum ſchweren Dieb⸗ ſtahl macht, auf dem Zuchthaus ſteht. * — Seit Tagen ſind die Hamburger Kriminalbe⸗ hörden mit der Aufklärung eines verwegenen Ho⸗ telraubes beſchäftigt, der in der Nacht zum 15. d. M. in einem bekannten Hamburger Luxus⸗Hotel verübt worden iſt. Den Tätern fielen Pelze und Schmuck⸗ ſachen im Geſamtwerte von 11500 Mk. in die Hände. Da die Spuren der Verbrecher nach Bexlin weiſen, iſt auch die Berliner Kriminalpolizei in die Fahn⸗ dungen nach den Dieben eingeſchaltet worden. Man vermutet, daß die Täter verſuchen werden, ihre Beute und befinden ſich heute als bewunderte Glanzſtücke Planetarium: 17 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Fleibes in den Muſeen. Krotz in der Reichshauptſtadt auker. Omnſonslahrten ab Poradeplatz: 11 Uhr Heſſiſcher Oden⸗ 9 wald. — In bei Winſen an der Luhe legte ein Bauer beim Pflügen Teile einer Urne frei. Er be⸗ wachrichtigte ͤͤaraufhin ſofort das Helmsmuſeum in Harburg⸗Wilhelmsburg. Die vom Mitſeum vorge⸗ nommenen Grabungen ſichteten fünf Urnen des ſo⸗ genannten Storfer Typs, etwa aus der Zeit 500 v. Ehr. Nach Lage der Funde iſt anzunehmen, daß an der betreffenden Stelle weitere Urnen liegen, und daß es ſich vermutlich um einen Urnenfrieöhof handelt. * — Auf dem Balkan ſcheint der Mädchenhandel immer noch als Geſchäft in hoher Blüte zu ſtehen. In der Stadt Varſſow verſchwand vor ein paar Ta⸗ gen ein 18jähriges Mädchen mit Namen Viktoria Domokos. Die Polizei ſtellte Nachforſchungen an und fand das Mäöchen ſchließlich in Ploeſte. Sie war dort Gefangene in dem Zimmer des weiblichen Mit⸗ gliedes einer Menſchenhändlerbande. Viktoria und eine ihrer Freundinnen lernten ein paar elegante Herren kennen, die mit ihnen Spazierfahrten im vergen nicht mehr Lügen ſtrafen, wenn Bevergen behauptete, er hätte den Pool gutgläubig mitgemacht, er hätte nicht gewußt, um was es eigentlich ging. Ihm, dem javaniſchen Pflanzer, der ſeit vielen Jah⸗ ren weit vom Schuß ſaß und wirklich faſt aus Ver⸗ ſehen in den Pool geraten war, würde man das glauben. Man würde meinen, Bevergen wäre ſelbſt ein Betrogener, man würde ihn ſtützen. Und wenn man ihm über die augenblickliche Flaute half, wenn man ihm die Möglichkeit gab, übermorgen ſeine Zah⸗ lungen zu leiſten, würde er in den kommenden Jah⸗ ren genug herauswirtſchaften können, um den un⸗ abweislichen Verluſt, den die ungeheuern aufgeſpei⸗ cherten Pfeffermengen in ſich bargen, ertragen zu können. Bevergen ging der Reihe nach die großen eng⸗ liſchen Banken durch. Welche konnte er bitten? Er ſann lange nach, ließ jedes einzelne Inſtitut mit all ſeinen Direktoren und Auſſichtsräten durch ſein Hirn laufen. Bounders, dachte er plötzlich, Sir Re⸗ ginald Bounders! Wenn er Bounders bluffen könnte! Leverſtone hatte von Bounders faſt nie ge⸗ ſprochen; aber wenn, dann in einem ein wenig ver⸗ traulichen Ton, der durchſcheinen ließ, Leverſtone wüßte mehr von Bounders, als irgendein Menſch ahnen konnte. Bounders.. war er in die Pfeffer⸗ geſchichte verſtrickt? War Bounders am Ende der Mann. von dem Leverſtone ſtets geſprochen hatte, wenn es ſich um die große internationale Pfeffer⸗ reſtriktion handelte, die er erhoffte und die nicht zu⸗ ſtande gekommen war? Die Staaten hatten keine Luſt gehabt, ihren Pfefferpflanzern dieſe Reſtriktion, alſo eine Anbqubeſchränkung, vorzuſchreiben, ſelbſt der große Unbekannte hatte die Regierungen nicht dazu gebracht. War es Bounders? Bevergen dachte lange nach Natürlich konnte er nicht wie irgendein kleiner Erpreſſer an Bounders herantreten und von ihm unter Drohungen einen Kredit verlangen. Das war unmöglich. Wenn er aber bewies, daß er ein armes, von Leverſtone ge⸗ täuſchtes und verführtes Opfer war, würde Boun⸗ ders dieſen Wink dann verſtehen und den Kredit be⸗ willigen, den zu geben ihm ein leichtes war? Bevergen nahm den Hörer des Haustelephons und bat den Portier, ihm eine Schreildame herauf⸗ zuſchicken. Der Portier ſtutzte, es war elf Uhr in der Nacht. Dann verſprach er, ſein möglichſtes zu tun. ſitzendenpoſten. Das internationale Preisrichterkol⸗ legium ſteht unter dem Vorſitz des Franzoſen Car⸗ nmot, einer der ſtellvertretenden Vorſitzenden des oberſten Preisgerichts iſt Reichskommiſſar für die Internationale Ausſtellung Paris 1937 Miniſterial⸗ direktor Dr. Ruppel. Die Vorarbeiten der Preisrichter werden in den einzelnen Abteilungen verſchieden lange dauern, und man rechnet mit dem Zuſtandekommen der Preis⸗ trägerliſte für die zweite Hälfte des Oktober. Von den über 40 ausſtellenden Ländern mehmen nur zwei, nämlich Schweden und die Schweiz, nicht an dem Preiswettbewerb teil. Die deutſchen Ausſteller— im deutſchen Pavillon längs der Seine, im Kölner Haus, im internatio⸗ nalen Pavillon, wo die deutſche die größte auslän⸗ diſche Beteiligung ausmacht, und in den einzelnen Fachhäuſern(Eiſenbahn, Lederwaren, Geſundheits⸗ weſen uſw.)— ſehen mit größter Zuverſicht der Ar⸗ eigneten Gegenſtände, bevor ſie nach Paris bamen, von den kritiſchen Augen der deutſchen Ausſtellungs⸗ fachleute ausgewählt worden und ſo überhaupt nur die Spitzenleiſtungen deutſchen Werkfleißes und deut⸗ ſcher Erfindergabe in die Schaukäſten gekommen. beit des Preisgerichts entgegen. Sind doch alle ge⸗ Auto unternahmen und ſie in Lokale und Bars führ⸗ ten. Eines Tages behaupteten die Herren, daß einer von ihnen ſeinen Geburtstag feiere und man ging in ein vornehmes Reſtaurant, um dies Ereignis würdig mit Eſſen und Trinken zu begehen. Dabei wurde Viktoria ſo viel Alkohol eingeflößt, daß ſie vollkommen beſinnungslos wurde. Als ſie wieder zu ſich kam, befand ſie ſich im Bett in einem fremden Zimmer. Sie wurde von einer Frau bewacht, die ihr erzählte, daß ſie einen Vertrag für eine Stellung in Buenos Aires unterſchrieben hätte. Zum Glück für ſie war ihre Freundin nüchtern geblieben und durch ſie wurde die Polizei auf die beiden Herren auf⸗ merkſam, auf deren Fährte man ſich ſofort begab. Der eine mit dem ſchönen Namen Marcel Alkalag flüchtete nach Wien, der zweite aber, ein Ingenieur Guſtav Dilz, wurde verhaftet. Die Bukareſter Po⸗ lizei hat wiederum alle Mädchen warnen laſſen, ſich nicht leichtſinnigerweiſe mit unbekannten Herren zu betrinken. Man hofft, auf die Spuren einer größeren Mädchenhändlerbande gelangt zu ſein und weitere Verhaftungen ſtehen bevor. Mittwoch, 29. September Nationaltheater: Hanneles Himmelfahrt, Graener, Miete A, 20 Uhr Oper von Flugplatz: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannbeim Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellungz 20.30 Uhr Kabarett— Varieté. 8 Tanz: Libelle, Palaſthotel, Porkhotel, Waldparkreſtaurant, und Kaffee Karl Theoodor. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Unternehmen Michael“.— Alhambra: „Gabriele eins, zwei, öͤrei“.— uburg:„Fremden⸗ heim Filoda“.— Palaſt:„Ein Mädel vom Ballett“.— Gloria:„Annemarie“.— Capitol:„Ein Hochzeitstraum“. Scala:„Madame Bovary“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr, Sonderſchan: Nannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Das Münchner Stadtbild am Tag der Deutſchen Kunſt. Theatermuſeum, E 7. 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Aus der Mannheimer Theaterwelt. Sternwarte: Geöffnet von 9 bis 12 und 14 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Burte⸗Ausſtellung. „Bevergen blieb unbeweglich in ſeinem Stuhl ſitzen, ſeine Gedanken arbeiteten an dem Expoſé, das er für Bounders diktieren wollte. Es mußte kurz und knapp, aber doch vielfältig und eindrucksvoll ſein. Man mußte ſpüren, es war ein Opfer, das es geſchrieben hatte, aber doch ein Mann, dem man nor⸗ malerweiſe einen Kredit wohl anvertrauen konnte. Es mußte ſo ſein, öaß Bounders verſtand, und ſo, daß niemand anders auch nur eine Silbe des ver⸗ borgenen Sinnes begriff. Es mußte das beſte Stück Arbeit werden, das Bevergen in ſeinem arbeitsrei⸗ chen Leben je geleiſtet hatte. Nebenan klappte eine Tür. Bevergen richtete ſich ein wenig auf.„Conſtance?“ rief er fragend. Ein wenig atemlos kam ihre Stimme zurück.„Ja, Frans, ich bin's. Ich komme gleich, zieh mich nur um.“ Bevergen kam nicht dazu, über den Ton ihrer Stimme nachzudenken, der ein wenig anders war als ſonſt. Sofort ſtand wieder Bounders vor ihm und wiſchte alle andern Eindrücke fort. Als Con⸗ ſtance in einem kirſchroten Morgenrock ins Zimmer trat, gekämmt, die Lippen geſchminkt, gepudert, mit äußerſter Anſtrengung ſich zuſammennehmend, ſah er kaum auf.„Schön, daß du ſchon zurück biſt“, mur⸗ melte er und ſchrieb ein paar Zahlen auf das Blatt, das vor ihm lag.„Aber ich muß noch arbeiten.“ Conſtance griff nach dem Zigarettenkaſten, der neben Bevergens Hand lag. Er gab ihr mit zerſtreu⸗ ter Höflichkeit Feuer, ſie rauchte gierig. „War es nett?“ fragte er, ohne zu wiſſen, wo ſie geweſen war. „Es ging.. nein, eigentlich war es nicht nett. Ein bißchen langweilig“, antwortete ſie gleichgültig. Ihre Haltung wurde gelaſſener und ruhiger. Sie be⸗ gann, die Situation zu beherrſchen.„Es iſt ſchade, daß oͤu noch zu arbeiten haſt, ich hätte gern ein biß⸗ chen mit dir geplaudert.“ „Ich hab' mir ein Tippmädchen beſtellt, es muß aleich da ſein. Ich muß da noch ein Expoſe diktieren.“ Seine Haltung war genau ſo geſchloſſen wie die ihre. Es wax ein ganz gewöhnliches, unwichtiges Expoſe, ſchien es, das auf ihn wartete, er war nur ein ge⸗ plagter Mann, dem Arbeit jede Galanterie ver⸗ wehrte. (Fortſetzung folgt) 15 8 980 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 449 Mittwoch, 20. September 1937 Pollichia tagte in Bad Dürkheim Eine Reihe intereſſanter Kurzreferate * Bad Dürkheim, 28 September. Am Sonntag fand im Kurhaus zu Bad Dürkheim die Herbſttagung der Polchichia ſtatt. Studienrat Löhr⸗Kaiſerslautern begrüßte die aus der ganzen Pfalz erſchienenen Teilnehmer, darunter beſonders die Mitglieder des akademiſchen Lehrkör⸗ pers der Univerſität Heidelberg, und ernannte Jakob Weber⸗Landſtuhl zum dortigen Ortsgruppen⸗ leiter und Frl. Wiehr⸗Kaiſerslautern zur Vereins⸗ bibliothekarin. Die Reihe der Kurzreferate eröffnete der Direktor des Mineralogiſchen Inſtituts der Univerſität Heidelberg, Prof. Dr. Erdmanns⸗ dörfer, mit einer allgemeinen Einführung in die deutſchen Minerallagerſtätten nach Vorkommen und Entſtehung unter Berückſichtigung der pfälziſchen Vorkommen, die einmal auf die Vorgänge des Vul⸗ kanismus(Eruptipgeſtein an der inneren Erdober⸗ fläche in nicht allzu großer Tiefe) und zum andern auf Verwitterungsvorgänge an der Erdoberfläche ſelbſt zurückzuführen ſind. An Stelle des verhinderten Diplomingenieurs Carl ſprach Hauptlehrer Dr. Spuhler⸗Ludwigs⸗ hafen über die pfälziſchen Queckſilbervorkommen und ihre Förderung als Begleiterſcheinung des Silbers, die bereits ſeit Beginn des 15. Jahrhunderts nach⸗ weisbar betrieben wurde. Auch Silbererze wurden drei Jahrhunderte ſpäter in der Nordpfalz mit Er⸗ folg gefördert. Am Moſchellandsberg und Stahl⸗ berg wurden auch Kupfer⸗ und Eiſenvitriol gefun⸗ den.— Anſchließend hielt der Vortragende ſein eigenes Referat über pfälziſche Tone und Kaolin⸗ tone. Er erwähnte beſonders die Monopolſtellung des Eiſenberger Klebſandes und die Belieferung des Auslandes bis nach Braſilien hinein.— Die viel⸗ ſeitigen Verwendungsmöglichkeiten der ſaarpfälze⸗ ſchen Kohle und ihre Verwertung durch eine eigene Kohlenchemie beleuchtete eingehend Dr. Drumm⸗ Neunkirchen.— An Stelle von Dr. Botzon⸗Heidel⸗ berg referierte Dr. Ilſe Pleve⸗Völker(fbeidel⸗ berg). Die Aſſiſtentin am Mineralogiſchen Inſtitut Heidelberg, eand. min. Iſa Koch, behandelte die ſaarländiſchen Hartſteinvorkommen, die teils auch der Zementgewinnung dienten und in der Pfalz zum Eigenbedarf nicht mehr ausreichten, ſo daß die An⸗ fuhr von Split aus fremden Gebieten erforderlich iſt.— Die bautechniſch wichtigen Geſteine oͤer Saar⸗ pfalz zeigte Diplomingeneur Reinheimer⸗Kai⸗ ſerslautern auf. Ueber Mineralquellen und Nutz⸗ waſſer ſprach Frau Dr. Pleve⸗Völker, worauf ab⸗ ſchließend der Direktor des Wirtſchaftswiſſenſchaft⸗ lichen Inſtituts der Univerſität Heidelberg, Prof. Dr. Schuſter, einen zuſammenfaſſenden wirtſchaftswiſ⸗ ſenſchaftlichen Ausblick dahin vermittelte, daß man bei der Neugewinnung der Rohſtoffe in der Pfalz im Rahmen des Vierjahresplanes nicht nach der Rentabilität fragen dürfe, ſondern die Bedeutung Der Wormſer Der zweite Tag * Worms, 28. September. Nachdem am Vortage noch die Vernehmung des angeklagten Direktors Lancelle ahgeſchloſſen werden konnte, befaßte ſich die in Worms tagende 8. Große Strafkammer des Landgerichts Mainz mit dem ſchwer belaſteten Angeklagten Marxert, der als Prokuriſt die Geſchäfte im Lagerhaus der Rhenania Worms verſah. Er hat u. a. an einen ſeiner Verwandten, einen Müller im Odenwald, 600 Sack unterſchlagenes Getreide geliefert und dafür 2800 Mark erhalten. Dieſe Lieferungen gingen bei dem Verwandten nicht durch die Bücher; es wur⸗ den auch keine Rechnungen ausgeſtellt. Der mit⸗ angeklagte Lagerverwalter Rößner erhielt aus Markerts Erlös 550 Mark. Aus dem„Ueberſchuß“ hat Markert, um zu Geld zu kommen, 50—60 Sack Getreide verkauft. Der Erlös von 500 Mark wurde wieder mit Rößner geteilt. Markert gibt an, er habe nicht gewußt, daß auch Rößner in der gleichen Zeit Ueberſchüſſe von Getreide auf ſeine eigene Rech⸗ nung verkauft habe. Seine Frechheit ging ſogar ſo weit, ſich einem Kunden gegenüber als Erſter Direktor des Rhenania⸗Lagerhauſes in Worms aus⸗ zugeben. nach dem Nutzen für das Volksganze betrachten müſſe. Der Nachmittag vereinte die Teilnehmer zu einer Beſichtigung des Bad Dürkheimer Saarpfälziſchen Naturmuſeums mit den Pollichia⸗Sammlungen, einer naturwiſſenſchaftlichen Unterrichtsſtätte erſten Ranges. In der Zweiburgenſtaot: Landestagung des Badiſchen Landesvereins des Evang. Bundes. UD Weinheim, 29. Sept. Vom 25. bis 27. Septem⸗ ber fand in Weinheim die Landestagung des Evangeliſchen Bundes ſtatt. Nachdem am Samstag die Bezirksvertreterſitzung geweſen war, wurden am Sonntagvormittag in beiden Weinhei⸗ mer Kirchen Feſtgottesdienſte gehalten. In der Pe⸗ terskirche ſprach Pfarrer Dr. Berger aus Darm⸗ ſtadt, in der Stadtkirche Pfarrer Stepp aus Zwei⸗ brücken. Am Nachmittag war um 3 Uhr in der gut⸗ beſetzten Peterskirche eine Volksverſammlung, in der nach der Begrüßung durch Dekan Philipp⸗ Hohenſachſen Pfarrer Dr. Hegel aus Schweigern den Hauptvortrag über das Thema:„Die Gegen⸗ wartsbedeutung des Chriſtentums“ hielt. Die Feier wurde durch die Kirchenchöre muſikaliſch umrahmt. Abends 8 Uhr fand in der Peterskirche eine Feſtver⸗ ſammlung ſtatt, in der der Präſident des Evangeli⸗ ſchen Bundes, Profeſſor Dr. Bornkamm⸗Leipzig über das Thema„Unſere evangeliſche Aufgabe in der Gegenwart“ ſprach. Mit einer Tagung am Montag⸗ vormittag fand das Feſt ſeinen Abſchluß. Die Lan⸗ destagung war aus allen Teilen des Landes, vor allem aus Mannheim, Weinheim und den umlie⸗ genden Gemeinden, gut beſucht. Die Geſamtleitung lag in den Händen des Landesvorſitzenden des Evang. Bundes, Stadtpfarrer Vath⸗Mannheim⸗ Rheinau. Aus Baden Starker Beſuch der Südweſtdeutſchen Fachſchau Karlsruhe, 2. Sept. Die Südweſtdeutſche Fachſchau für das Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe und Konditorenhandwerk findet ſtarken Widerhall. Nahezu 7000 Beſucher wurden in den erſten zwei Tagen gezählt. Am Sonntag ſtrömten Tauſende von nah und fern in die umfaſſenden Räume der Markthalle und unterrichteten ſich über den neueſten Stand des Gaſtſtättengewerbes. In den Hallen herrſchte bunter Trubel, man ſah viele Privatleute nud Hausfrauen. Im Laufe der Woche wird ſich der Verkehr im Hinblick auf die billigen Fahrtmöglichkeiten(Sonntagsfahrkarten von allen Stationen nach Karlsruhe) noch ſteigern. Wie man aus Fachkreiſen hörte, herrſcht weitgehende Zufrie⸗ denheit mit dem Gezeigten, denn gerade Baden als Reiſe⸗ und Verkehrsland iſt in allen Neuerungen ſehr aufnahmefähig. Auf alle Fälle iſt mit einem ſtarken Erfolg der Fachſchau zu rechnen. Ein Gerüſt brach ab Der Todesſturz vom Kamin — Edingen, 29. Sept. Der bei einem Secken⸗ heimer Zimmergeſchäft in Arbeit ſtehende Zimmer⸗ mann Nikolaus Koch aus Heppenheim ſtürzte, wie bereits gemeldet, beim Aufbau eines aus zwei Teilen beſtehenden Kamins vom Gerüſt ab und fiel einige Meter tief; er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und Rückgratverletzungen und ſtarb in der folgenden Nacht in der Chirurgiſchen Klinik Heidelberg. Der 31 Jahre alte Mann war im Anweſen der Tabak⸗ ſabrik Volz in Edingen damit beſchäftigt, den oberen, etwa zehn Meter langen Teil des Kamins aufzuſetzen, als das Gerüſt oben abbrach und den Bedauernswerten mit herunterriß. Die Schußwaffe iſt kein Syielzeug! Ein Lehrling von Terzerolkugel getroffen * Pforzheim, 27. Sept. Durch unvorſichtiges Hantieren mit einem Terzerol wurde ein Gra⸗ veurlehrling von hier in die rechte Bauchſeite geſchoſſen. Der junge Mann mußte im Kran⸗ kenhaus ſofort operiert werden, Er hat eine Darm⸗ verletzung davongetragen und liegt in bedenklichem Zuſtande darnieder. Edingen, 29. Sept. Der Ratskellerwirt Jakob Lebold iſt im Alter von 59 Jahren einem Schlag⸗ anfall erlegen. uun Ccſiuerʒengen Blick auf die Spargelſtadt Abſchiedsabend für Kirchenrat Walther Schwetzingen, 29. September. Zu einer Feierſtunde kamen am Sonntagabend die Gemeindeangehörigen recht zahlreich zuſammen, um dem in den Ruheſtand getretenen ſeitherigen Stadtpfarrer und Dekan des Kirchenbezirks Ober⸗ heidelberg Ludwig Walther eine ſchöne Abſchieds⸗ feier zu bereiten. Der große Gemeindeſaal war überaus voll beſetzt, als der Kirchenchor unter Lei⸗ Getreidediebſtähle Hierauf wurde der ſeit 13 Monaten in Unter⸗ ſuchungshaft befindliche ehemalige Lagerhausver⸗ walter Rößner vernommen. Von ſeinen Straf⸗ taten kann nur kurz und ſummariſch geſprochen werden: Rechnungen oder Quittungen wurden von ihm nie erteilt. Er gibt zu, 4500 bis 5000 Mark „gutgemacht“ zu haben, während die Anklage hier einen Betrag von 12 100 Mark nennt. Intereſſante Einzelheiten aus dem Verhalten Markerts in der Haft erfuhr man aus der Vernehmung des Unterſuchungsrich⸗ ters, der als Zeuge bekundete, daß Markert in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Heppenheim(Berg⸗ ſtraße) zur ärztlichen Beobachtung war, Er hat ſich dort unter ſtatt in das Bett gelegt, fing Mücken und ſchien ſein Gedächtnis ver⸗ loren zu haben. In den gleichen Tagen hat er aber einen Zettel ge⸗ ſchrieben, auf dem viele Einzelheiten und Aufrech⸗ nungen nach Mark und Pfennig ſowie Ereigniſſe vermerkt waren, die um ein volles Jahr zurückla⸗ gen. Dieſe Art des Simulierens hat Markert in⸗ zwiſchen aufgegeben. Den Reſt des Tages beanſpruchten eine Beſichti⸗ gung des Rhenania⸗Lagerhauſes und mehrere Zeu⸗ Prozeß um die genvernehmungen. Die nächſte Sitzung findet am Donnerstag ſtatt. tung von Herrn Hauptlehrer Kille den Abend ein⸗ leitete. Die Begrüßungsanſprache hielt Vilar, Schilling. Das muſikaliſche Programm brachte nun die Sonate für Violincello und Klavier von Birkenſtock, die die Herren Prantner und Bau⸗ mann zu Gehör brachten. Der erblindete Konzert⸗ ſänger Kohl⸗Mannheim ſang das Schubertlied „Unendlicher“. Kirchenälteſter Haßler zeichnete in einer Anſprache die Verdienſte des ſcheidenden Dekans, der nahezu 18 Jahre in Schwetzingen über⸗ aus ſegensreich wirkte. In ſeiner Anſprache ſtattete Dekan Walther zunächſt all denen herzlichen Dank ab, die dazu beigetragen hatten, dieſen Abend zu ver⸗ ſchönen, Herrn Haßler für die Ueberreichung des ſchönen Erinnerungsgeſchenkes. Der Kirchenchor be⸗ endete die Feierſtunde mit einem Vortrag. 2* Kirchenrat Dekan Ludwig Walther wurde am 4. April 1874 in Schillingsſtadͤt geboren und trat im Frühjahr 1899 in den evangeliſchen Kirchendienſt. Er wirkte als Vikar in den Gemeinden Wöſſingen, Eberbach, Mannheim, Karlsruhe und Philippsburg. Im Jahre 1907 wurde er Pfarrer in Stein bei Pforz⸗ heim und 1919 Stadtpfarrer von Schwetzingen. Seit 1928 iſt er Dekan des Kirchenbezirkes Oberheidel⸗ berg. Mit dem 1. Oktober tritt Dekan Walther in den Ruheſtand und wurde gleichzeitig zum Kirchen⸗ rat ernannt. Sein Nachfolger, Stadpfarrer Ba⸗ ſtian, ſeither Pfarrer in Meßkirch, wird am 15. Ok⸗ tober ſeinen Dienſt in Schwetzingen antreten.— Die Eheleute Verwaltungsoberſekretär Karl Har⸗ tung und Johanna Marie geb. Gräf konn⸗ ten hier das Feſt der ſilbernen Hochzeit be⸗ gehen. ⸗a⸗ Leutershauſen, 29. Sept. Die Kirchweihtage, die oͤurch das ſchöne Wetter beſonders begünſtigt waren ſind vorüber. Auch viele Gäſte aus der Umgebung waren zur„Kerwe“ erſchienen. Gaſt⸗ ſtätten und Rummelplätze fanden einen ſtarken Beſuch. za⸗ Hohenſachſen, 29. Sept. Ihre ſilberne Hoch⸗ zeit feierten die Eheleute Friedrich Schmitt und Sofie, geb. Retſch. zu⸗ Heddesheim, 2. Sept. Auf 73 Lebensjahre konnte Frau Martin Bordne zurückblicken. Schrankenwärter tot aufgefunden Von einem Schlaganfall ereilt * Lahr, 29. September. Der an einem Bahnüber⸗ gang bei Kippenheim als Schrankenwärter tätig geweſene Eiſenbahnarbeiter Karl Kalt aus Kippen⸗ heim wurde von Straßenpaſſanten tot aufgefunden. Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß der Genannte während des Dienstags von einem Schlaganfall ereilt wurde, an deſſen Folgen er ſtarb. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Familien⸗ vater war 60 Jahre alt; er hinterläßt Frau und vier Kinder. Konſul Schowingen 60 Fahre * Oppenau, 27. Sept. Am heutigen Montag feierk der deutſche Konſul a. D. Karl Emil Schabinger Frhr. von Schowingen ſeinen 60. Geburtstag. Der Jubilar iſt von Geburt Schwarzwälder und war nach Beendigung ſeiner Studien lange Jahre im diplomatiſchen Dienſt in Marokko. 1915 wurde er Konſul in Jaffa(Paläſtina). Nach dem Kriege war er in verſchiedenen Stellen, zuletzt im Auswär⸗ tigen Amt tätig, bis er 1923 auf eigenen Wunſch aus dem aktiven Dienſt ausſchied. Frhr. v. Schowingen iſt einer der erſten Parteigenoſſen im Renchtal. Kongreß in Baden-Baden Tagung des Internationalen Transportverſiche⸗ rungsverbandes * Baden⸗Baden, 27. Sept. Die in dem Deutſchen Transportverſicherungsverband zuſammengeſchloſſe⸗ nen verſchiedenen deutſchen Transportverſicherungs⸗ geſellſchaften, die der nächſthöheren Vereinigung, dem Internationalen Transportverſicherungsverband an⸗ gehören, haben für ihren diesjährigen Kongreß Baden⸗Baden als Tagungsſtätte auserſehen. Für die einwöchige Kongreßdauer haben ſich Vertreter aus 25 Nationen, darunter auch ſolche aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika und aus Ja⸗ pan, unter der Leitung des Präſidenten C. Briner⸗ Zürich, hier verſammelt. Wie die Kongreßleitung mitteilt, gehört die diesjährige Tagung in Baden⸗ Baden zu den beſtbeſuchten von allen, die jemals durchgeführt wurden. Es ſind nahezu 800 Vertreter hier anweſend. Viele ſind mit ihren Frauen gekom⸗ men, ſo daß man mit rund 1000 Perſonen rechnen kann, die für die Dauer einer Woche und länger in Baden⸗Baden wohnen. Zahlreiche Hotels ſind voll beſetzt. Für die Kongreßgäſte ſind eine Reihe künſt⸗ leriſcher Veranſtaltungen vorgeſehen, um den Teil⸗ nehmern den Aufenthalt in Baden⸗Baden ſo an⸗ genehnn und anregend wie nur möglich zu machen. Nachbargebiete Brief aus Viernheim Ein Selbſtanſchlußamt für die Gemeinde U Viernheim, 29. Sept. Das Telephonbauamt Mannheim nimmt zur Zeit eine Vervollſtändigung des Kabelnetzes in Viernheim vor, um die Arbeiten der Fußſteigherſtellung, die demnächſt vorgenommen werden, nicht zu behindern. Mit Beginn des Jah⸗ res 1938 ſoll in Viernheim ein Selbſtanſchluß⸗ a mt eingerichtet werden, ſo daß das geſamte Viern⸗ heimer Fernſprechweſen vollſtändig umgeſtaltet wird. Die Kabellegung geſchieht z. Z. vom Gaswerk bis zur Blauehutſtraße. Die auf der Straße angebrach⸗ ten Telephonmaſten verſchwinden. Die Fernſprech⸗ teilnehmer weroͤen an den verſchiedenen Kabelver⸗ teilerpunkten angeſchloſſen. Hier ſtarb nach ſchwerer Krankheit im Alter von 42 Jahren der bekannte Mütbürger Joſef Koob, Kirſchenſtraße. Der Verſtorbene ſtand ſeit mehreren Jahren im Dienſte der Gemeinde Viernheim, die in ihm einen treuen Mitarbeiter verliert. Dürkheimer Brieftaube flog am beſten! Beim Start der 10 000 in Cannſtatt * Stuttgart, 20 Sept. Die 10 000 Briebtauben, die anläßlich der Eröff⸗ nung des 102. Cannſtatter Volksfeſtes und der Hand⸗ werksſchau vor der Schwabenhalle aufgelaſſen wur⸗ den und mit ihren Volksfeſtgrüßen in alle Gaue hinausflatterten, haben, wie aus den inzwiſchen ein⸗ gegangenen Meldungen der Züchter und Beſitzer der Tiere hervorgeht, z. T. meiſterhaſte Flugleiſtungen vollbracht. Eine Taube aus Bad Dürkheim erreichte ihren Heimatſchlag in vier Stunden, 17 Mi⸗ nuten und 29 Sekunden, und errang damit den Ehrenpreis. Die Preistaube eines Coburger Schlags hat auf ihrer 212 Kilometer langen Strecke eine Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 1062,64 Meter in der Mi⸗ nute erreicht. Noch ſchneller flog ein Vogel aus Memmingen. Er legte in einer Minute durchſchnitt⸗ lich 1274,1 Meter zurück. Die Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit öͤer drei Wettfliegerinnen betrug in der Mi⸗ nute 1162 Meter. Eine Bayreutherin brachte ihren Volksfeſtgruß in vier Stunen und 58 Minuten nach Hauſe.; nach Bürſt adͤt bei Lampertheim brauchte eine Taube nur vier Stunden 50 Minuten. Nur ganz wenige der aufgelaſſenen Tauben hatten ſich verflogen. Sie kehrten zwei Tage nach ihrem Start wieder an den Auflaßplatz bei der Schwabenhalle zurück, von wo ſie ſich von neuem auf den Heimflug machten. e 8. Seite/ Nummer 449 ———ñ—————— Mittwoch, 29. September 1937 * * Süddeutſche Gauliga im Kampf Erſtmalig in der noch jungen Saiſon wird am kommen⸗ den Sonntag in den vier ſüddeutſchen Gauen ein vollſtän⸗ diges Meiſterſchafts⸗Programm durchgeführt; denn auch der bisher ſtark nachhinkende Gau Württemberg ſchickt diesmal mit zwei Ausnahmen alle Mannſchaften ins Rennen. Wer bleibt am erſten Oktober⸗Sonntag auf der Strecke? 17 Mannſchaften ſind in den vier ſüddeutſchen Gauen noch ungeſchlagen, von denen allerdings drei in Württemberg bisher überhaupt noch nicht in den Gang der Geſchehniſſe eingegriffen haben. Sicherlich wird man nach dem 3. Okty⸗ ber wieder einige Abſtriche der ungeſchlagenen Mannſchaf⸗ ten machen können. Der Reiz der Ungewißheit hält alles in Spannung, die ſich nun von Woche zu Woche ſteigert und ſicherlich auch im Beſuch der bevorſtehenden zahlreichen Kämpfe zum Ausoruck kommen wird. Der Spielplan am 3. Oktober lautet: Gan Baden SV Waldhof— Germania Brötzingen Bin Mannheim— Sp. Vg. Sandhofen(Sa.) 1. FC Pforzheim— VfL Neckarau Freiburger F6— VfB Mühlburg Phönix Karlsruhe— FV Kehl Die Einleitung beſorgen bereits am Wochenende VfR Mannheim und die Sp. Vg. Sandhofen. Die Gäſte waren in Walöhof in recht guter Verfaſſung und machten dem Altmeiſter viel zu ſchaffen. Auch der BfR Mannheim wird gegen die gute Abwehr der Gäſte wohl nicht viel Tore ſchießen können, das Spiel gegen Neckarau hat die VfR⸗ Schwächen im Sturm glatt aufgedeckt. Mit Langenbein könnte es allerdings beſſer werden. Der S Waldhof wird von Germania Brötzingen nichts geſchenkt erhalten, mehr als ein knapper Sieg dürfte kaum für den Gaumeiſter herausſpringen. Der 1. Fc Pforzheim iſt infolge Ver⸗ letzung einiger Spieler ſtark gehandicapt, aber auch Vis Neckarau muß Erſatz einſtellen, ſo öaß es vielleicht zu einer Punkteteilung kommt. Dem Freiburger FC iſt daheim gegen den VſB Mühlburg ein knapper Sieg zuzutrauen, hrend die Begegnung zwiſchen den beiden Neulingen in Karlsruhe in ihrem Ausgang als offen zu bezeichnen iſt. Gan Südweſt Eintracht Frankfurt— FSV Frankfurt Boruſſia Neunkirchen— 1. FC Kaiſerslautern JV Saarbrücken— S Wiesbaden FIn Pirmaſens— Wormatia Worms Ohpel Rüſſelsheim— Kickers Ofſenbach Es iſt ſchwer und ſehr gewagt, für den Frankfurter Lokalkampf einen Tip zu geben. Beide Mannſchaften ſind beſſer im Zug als im vergangenen Jahr, die Eintracht ſcheint etwas ausgeglichener zu ſein, der FSV iſt kampf⸗ kräftiger. Unentſchieden? Der 1. FC Kaiſerslautern ſteht in Neunkirchen auf verlorenem Poſten, und ebenſo wird der S Wiesbaden dem Tabellenoͤritten in Saarbrücken nichts anhaben können. Möglich, daß am Sonntag wieder ein Führungswechſel eintritt. Wormatia Worms muß in Pirmaſens ſchon gewinnen, um nicht den Anſchluß zu ver⸗ lieren. Das Vorhaben wird für den Meiſter aber nicht leicht in die Tat umzuſetzen ſein, da der Pirmaſenſer„Klub“ ſehnlichſt danach trachtet, den erſten Sieg zu landen. Die Kickers Offenbach ſind außerordentlich ſchlecht geſtartet; in Rüſſelsheim ſollte es aber zu den erſten Punkten reichen, die auch dem Neuling noch fehlen. Gan Württemberg ViB Stuttgart— Spfr. Stuttgart Stuttgarter Kickers— FV Zuffenhauſen Ulmer FV 94— Stuttgarter SG Spfr. Eßlingen— 1. SS Ulm VfB Stuttgart, Spfr. Eßlingen und FV Ulm 94 geben ihre Eröffnungsvorſtellung, die die Bewegungsſpieler im Lokalkampf gegen die Sportfreunde zu einem für ſie guten Ende führen ſollten. Auch die Stuttgarter Kickers müßten es gegen den F Zuffenhauſen ſchaffen, obwohl ſie bisher nichts Ueberragendes geleiſtet haben. Ueber die Spielſtärke des Ulmer IB ga beſteht noch Unklarheit, immerhin ſollle es guf eigener Scholle gegen den Stuttgarter SC zu einem Punkt reichen. SS Ulm wird ſchon in guter Spiellaune ſein müſſen, um ſich in Eßlingen erfolgreich durchzuſetzen, Gan Bayern 1. FC Nürnberg— 1860 München 1. FC 05 Schweinfurt— Sp. Vg. Fürth Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg Bayern München— VfB Jugolſtadt/ Ringſee Wacker München— BC Augsburg Im Nürnberger Spitzenkampf geben wir dem„Club“ einen geringen Vorzug vor den Münchener„Löwen“, ob⸗ wohl der ſechsfache deutſche Meiſter in ſeinen beiden Ge⸗ winnſpielen viele Schwächen zeigte. Der 1. FC 05 Schwein⸗ furt iſt auf eigenem Platz ſehr ſchwer zu ſchlagen. Viel⸗ leicht paſſiert dem Sp. Vg. Fürth das gleiche, wie den Mün⸗ chener„Bayern“ am vergangenen Sonntag. Schweinfurts ſtärkere Läuferreihe könnte das Spiel entſcheiden. Schwa⸗ ben Augsburg und Jahn Regensburg ſtreiten um die Vor⸗ herrſchaft als beſte Mannſchaft von den beiden Neulingen. Der Spielſtärke nach dͤarf man mit einem Unentſchieden rechnen. Bayern München ſollte gegen Ingolſtadt zu einem glatten Siege kommen, dagegen wird Wacker München im Kampf gegen BC Augsburg großen Wioerſtand antreffen. Jußball in Süoheſſen 98 Darmſtadt— Lampertheim:1 Bürſtadt MS Darmſtadt:1 Lorſch— Pfiffligheim 11 Blauweiß Worms— Arheilgen:2 Oberroden— Horchheim:1 Wixhauſen— Alemannia Worms:5 Man gab Olympin Lampertheim keine großen Ausſichten mit auf den Weg nach Darmſtadt. Denn der SpV 98 Darmſtadt ſtreckt dieſes Jahr mehr als je Hand nach der Meiſterſchiſt aus und iſt auch noch gut im Rennen. Aber Lampertheim ließ ſich nicht einſchüch⸗ tern, trotz der zwei Erſatzleute. Torlos ging es in die Schlußhälfte. Ein Strafſtoß wurde 20 Minuten vor Schluß zum einzigen Tor des Tages eingeköpft. Für die zweite Ueberraſchung ſorgte der VfR Bür⸗ ſtadt, der zu Hauſe den vorjährigen Meiſter, MS V Darmſtadt, empfing. Die Darmſtädter ſind erſt Mitte der Woche vom Manöver zurückgekommen und zeigten beſonders gegen Ende des Spieles Ermüdungserſcheinun⸗ gen, die aber keineswegs die Niederlage beſchönigen ſollen, dazu iſt das Ergebnis doch zu hoch. Eine ganz ſchwache Partie zeigten die Lorſcher Olympen, die zu Hauſe. gegen Pfiffligheim nur :1 ſpielten. Es iſt aber ſchon ſo, daß auch Lorſch lange nicht mehr die Mannſchaft von früher iſt, trotz Görtner und ſeinen Nebenleuten. Dis Ergebnis von Blauweiß Worms läßt auf⸗ horchen, wenngleich es auch auf vertrautem Gelände er⸗ rungen wurde. Aber gegen die Hintermannſchaft von Arheilgen wollen 4 Tore ſchon geſchoſſen ſein. Je⸗ denfalls wird noch mancher Verein dort Punkte laſſen. Nach dem erſten Spiel von Wixhauſen hätte man der Elf entſchieden mehr zugetraut. Aber die Worm⸗ ſer Mannſchaft war groß in Form und konnte durch einen gut zum Schießen aufgelegten Sinem den Sieg erringen. Einen ausſichtsloſen Gang unternahm der SpV 5 uchhei m, der in Ober⸗Roden anzutreten hatte. ie erſte Halbzeit war ziemlich ausgeglichen. Erſt gegen den. Ende zeigten die Platzherren was ſie können und erzielten vier Tore. Die Kreisklaſſe meldet ganz normale Ergebniſſe. So gewann Bensheim in Einhauſen mit dem Bombenergebnis von:0. Groß⸗ rohrheim fertigte Zwingenberg mit:2 ab, während Hofheim in Bobſtadt knapp:0 gewann. Etwas ſchwerer hatte es Heppenheim in Biblis, wo es nur zu einem 11 unentſchieden reichte. Die Bezirksklaſſe hat am nächſten Sonntag nur ein ſchwaches Programm zu verzeichnen. Es ſpielen: MSV Darmſt ꝛdt— Wixhauſen und Blauweiß Worms— Ale⸗ mannia Worms. 7—a— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Herberger und Fabra ſchulen Nachwuchs Nachwuchslehrgang im Mannheimer Stadion— Am Donnerstag Nachmittag Aebungsſpie In Mannheim findet in dieſer Woche ein Fußball⸗ Gaulehrgang für Nachwuchsſpieler unter der Leitung von Reichstrainer Herberger und Gauſportlehrer Fabra ſtatt. Nachdem am Montagvormittag die Teilnehmer ein⸗ getroffen waren, begann am Nachmittag der Lehrgang. 33 Spieler nehmen an dieſem Lehrgang teil. 9 davon ſpielen in der Gauliga, die übrigen gehören der Bezirks⸗ und Kreisklaſſe an. Die Namen der Teilnehmer: Torwächter: Rohr⸗ mann, Spog Sandhofen; Graf, IC Engen; Kuthin, VfR Konſtanz. Verteidiger: Rößling, Bfc Mann⸗ heim; Streib, SpVg Sandhofen; Lukſch, Vfe Nek⸗ Grunoͤgeſetze des italieniſchen Sports Von Comte Dr. Ing. Alberto Bonacoſſa, Mitglied des Exekutiven Ausſchuſſes des J. O. K. Präſident des Intern. Verbandes der Motorradvereine Generalkommiſſar des Italieniſchen K. Automobilklubs Um den italieniſchen Begriff des Sportes zu verſtehen, iſt es nötig, dieſen mit der faſchiſtiſchen Satzung zu ver⸗ gleichen, da dieſe für die ganze Nation das Lebensziel bedeutet. Der italieniſche Sport iſt vor allem ein Maſſenſport. Der Faſchismus betrachtet zuerſt im allgemeinen die Intereſſen des Staates vor jedem Parti⸗ kularismus. Der faſchiſtiſche Sport wünſcht nicht eine ge⸗ trennte Sportler⸗Ariſtokratie zu begründen. Er will die größtmögliche Zahl von Sportlern erreichen, aus welcher auch ſelbſtverſtändlich die Meiſter hervorgehen werden. Das erſte Ziel des Faſchismus in den athletiſchen Sport⸗ arten iſt die Verbeſſerung der Raſſe und das Erhalten der Geſundheit ſeines eigenen Stammes. Ein ſtarkes Volk kann ſich ſicher ſeiner Gegenwart hingeben, in ſeiner zivilen Tätigkeit iſt es nötig, auch in der krie⸗ geriſchen. Deswegen zieht das faſchiſtiſche Italien alle Sportarten vor, die männliche Kampfluſt verlangen durch den Kampf der Muskeln und die Erprobung des Willens. Die ſportliche Anforderung iſt darum eine natürliche Be⸗ dingung des kämpferiſchen Geiſtes, ſei es in den Kampſ⸗ ſpielen auf den Sportplätzen oder auch in den täglichen und harten Anforderungen des Lebens. Das faſchiſtiſche Italien mißt der Leichtathletik eine große Bedeutung bei, da dieſe für jeden Sportler eine Vorbereitungszeit bedeuten ſoll, indem ſie die verſchiedenen pſycho⸗phyſiſchen Qualitäten und die mora⸗ liſchen Begabungen fördert, die ſpäter in den verſchiedenen Sportarten auch gepflegt werden können. Neben dem Sport⸗ kampf ſtellt die faſchiſtiſche Auffaſſung vom Sport als Vor⸗ bereitungsmittel des Charakters und des Willens für den ſoldatiſchen Bürger das tägliche Riſiko des Lebens auf die gleiche Stufe. wegt, mit Begeiſterung die mechaniſchen Sportorten zu be⸗ treiben, da ſie ſich mit deren Hilfe mit der Geſchwindigkeit befreunden, denn Geſchwindigkeit bedeutet im politiſchen Sinne Dynamikus, d.., den ſelbſtverſtänoͤlichen und nor⸗ malen Rhythmus des Lebens. Man muß jedoch noch feſtſtellen, ͤaß Italien die Miſſion des Sports in einem viel größeren Umkreis betrachtet, als die kleine Fläche eines Stadions ihn etwa beſtimmt. Der Faſchismus glaubt, daß die athletiſchen Sportarten das beſte Mittel ſind, um Stärke, Kraft und eine ewige Jugend allen Generationen zu erhalten, die zur Zeit zur Welt kommen. In Italien wird für die Gegenwart gewacht, aber hauptſächlich auch für die Zukunft gearbeitet. Führende Männer der italieniſchen Leibesübungen Von links oben: Comte Dr.⸗Ing. Alberto Bonacoſſa, Mitglied des Executiv⸗Ausſchuſſes des IOK; General Vaccaro, Sekretär des CONJ und Präſident des Ital. Fußballverbandes; L. Ri⸗ dolfi, Präſident des Ital. Leichtathletik⸗Verbandes; Exzellenz R. Ricci, Führer der italieniſchen Jugendorganiſationen und Präſident des Ital. Winterſportverbandes; Nedo Nadi, Präſident des Ital. Fechtverbandes; Dr. M. Giovanetti, Prüſident des Ital. Ruderverbandes; Generalleut⸗ nant Tarabini, Präſident des Ital. Schützenverbandes. (DRe⸗Preſſedienſt.) Kleine Sport-Nachrichten Holländiſche Amateurboxer unternehmen anfangs Okto⸗ ber eine Weſtdeutſchlandreiſe und gehen am 8. Oktober in Wuppertal und am 9. Oktober in Mülheim⸗Ruhr in den Ring. Drei Starts abſolviert eine ungariſche Amateurboxſtaffel in Schleſien, und zwar am 15. Oktober in Gleiwitz, 16. Ok⸗ tober in Breslau und am 18. Oktober in Liegnitz. Frank Hough, der auch in Deutſchland beſtens bekannte engliſche Halbſchwergewichtsboxer, wurde in London von dem 12 Pfund leichteren Südafrikaner Eoͤdie Peirce über zehn Runden nach Punkten beſiegt. Drei franzöſiſche Pferde, und zwar Le Miramolin, Da⸗ lagos und Menes 2, werden vorausſichtlich am Jagdrennen über 5000 Meter um den Großen Preis von Karlshorſt (21 000 /) am kommenden Sonntag teilnehmen. Schweizer Farben vertreten Salam, Seni, und Unie. Alfred Birlem⸗Berlin wird dem Fußballänderkampf zwiſchen Jugoſlawien und der Tſchechoſlowakei am kom⸗ menden Sonntag in Prag als Schiedsrichter vorſtehen. Belgiens Mittelſtreckler J. Moſtert erreichte im Drei⸗ viertel⸗Meilenlauf:00,4 Minuten und unterbot damit den alten Weltrekord von J. Ladoumegue um 10 Sekun⸗ Der Amerikaner Glenn Cunningham lief zwar ſchon :00,3 Minuten, doch iſt die Zeit noch nicht offiziell an⸗ erkannt. Im Kugelſtoßen ſtellte der luxemburgiſche Athlet Wag⸗ ner mit 15,43 Meter einen neuen Landesrekord auf. Im Diskuswerfen erreichte Wagner 44,74 Meter. Anita Lizana wurde bei der 11. Pazifik⸗Südweſtmeiſter⸗ ſchaft in Los Angeles in der Schlußrunoe des Frauen⸗ Einzels von Frau van Ryn mit:5,:6,:6 beſiegt. Im Männer⸗Doppel kamen die Engländer Hughes⸗Hare mit :4,:2,:2 über Brugnon⸗Shields zu einem Erfolg. Der Box⸗Länderkampf Deutſchländ— Finnland wurde dem Gau Pommern zur Ausrichtung übertragen, der ihn am 3. Dezember in der Stettiner Meſſehalle durchführen wird. Einen deutſchen Sieg gab es am Eröffnungstage des Wiener Reitturniers. Oberltn. Brinckmann belegte auf Baron IV zuſammen mit dem ungariſchen Rittm. d. Platthy auf Kalandor den erſten Platz vor Rittm. K. Haſſe. 359 Soldaten nehmen an den erſten Heeres⸗ und Ma⸗ rine⸗Meiſterſchaften im Kraftfahrgeländeſport teil. Die 207 Fahrer und 152 Beifahrer verteilen ſich auf oͤrei Wertungs⸗ gruppen. Der Franzoſe Pierre Georget ſtartet am 10. Oktober bei den Radrennen in Dudenhofen. Seine Gegner ſind der deutſche Meiſter Haſſelberg, der Holländer Smits und Kurt Walther(Dudwigshafen). 8 Stuttarts Baskettballmannſchaft gewann in Nürnberg das Gaugruppenturnier und erwarben ſich damit die Teil⸗ am Reichsturnier am 10. Oktober in erlin. Emil Scholz, dͤer Breslauer Schwergewichtsboxer, trug in Neuyork einen Zehnrundenkampf gegen den Ameri⸗ kaner Steve Duas aus. Der Deutſche verlor knapp nach Punkten. Aufruf für die Turn- und Sportvereine Die Vereinsführer des Kreiſes werden aufgefordert, da⸗ für zu ſorgen, daß ihre Mitglieder ſich vollzählig an den offiziellen Feiern anläßlich des Erntedankfeſtes am 3, Okto⸗ ber 1937 beteiligen. Ich appelliere an das Pflichtbewußt⸗ ſein aller Sportkameraden und erwarte, daß ſie reſtlos zur Stelle ſind. In Mannheim beginnt die Feier um 11 Uhr im Schloßhof. Die Plätze müſſen bis ſpäteſtens 10.40 Uhr eingenommen ſein. Während der offiziellen Feier beſteht für alle Vereine des Dͤeè im Kreis Sport⸗ und Spiel⸗ verbot. Hochbetrieb bei den Berufsboxern In den nächſten Wochen erhalten unſere Berufsboxer in zahlreichen deutſchen Ringen ausreichende Verdienſt⸗ möglichkeiten. Den Auftakt bildet der große deutſch⸗ita⸗ lieniſche Kampfabend am 1. Oktober im Berliner Sportpaloaſt mit Eder— Oldoini als Hauptkampf; der Hanſeatenring in Hamburg bringt bei ſeiner Veran⸗ ſtaltung am 5. Oktober Mittelgewichtsmeiſter Beſſelmann im Hauptkampf heraus, und in Eſſen wird die weſt⸗ deutſche Winterkampfzeit mit einem internationalen Abend eingeleitet. Es folgen am 19. Oktober die Berliner Deutſchlandhalle mit einem Meiſterſchafts⸗Kampf⸗ abend und am 25. Oktober die Halle Münſterland in Münſter. Vereinsregatta des Mannheimer Ruder-Club Am Sonntag, dͤem 3. Oktober veranſtaltet der Mann⸗ heimer Ruder⸗Club wie alljährlich ſeine Vereinsregatta auf der Strecke Rheinkaffee— Bootshaus. Es ſind 11 Ren⸗ nen ausgeſchrieben, welche ſeinen Mitgliedern Gelegenheit geben, in allen Altersklaſſen und Bootsarten die Kräfte mit ihren Clubkameraden zu meſſen; neben der Wettruder⸗ fahrt um die Vereinsmeiſterſchaft, welche der Olympia⸗ ſieger Hugo Strauß zu verteidigen hat, dürfte dabei beſon⸗ ders intereſſieren, daß die den verſchiedenen Mannheimer Schulen angehörenden Jugendlichen des Mannheimer Ru⸗ der⸗Clubs Vierer⸗Mannſchaften gebildete hoben, welche in beſonderen Rennen um den Wanderpreis des Vereins ſtarten, der alljährlich ausgefahren werden ſoll und zur Zeit bei der Firma Engelhorn u. Sturm ausgeſtellt iſt. Am 3. Oktober 1937, 17 Uhr, kämpfen Jugenoͤmannſchaften von 8 hieſigen Schulen um dieſen Preis.“ Wie immer wird die Veranſtaltung des Clubs auch in dieſem Jahre eine große Zahl von Sportfreunden anlocken, zumal der Verlauf der einzelnen Rennen von der Rhein⸗ promenade aus gut zu beobachten iſt. 40 Darum werden die Italiener auch ͤͤazu be⸗ karau; Ueberrhein, Feudenheim, Fritſchi, Rhein⸗ felden. Läufer: Fiſcher, VfB Mühlburg; Meſſer, 8 Mannheim; Kopp und Zwingenberger, beide Seckenheim; Scholl, Schwetzingen; Müller, Wein⸗ heim; Targes, Lauda. Stürmer: Herberger, Prechle und Mayer, alle drei Vfè Neckarau, Ra⸗ ſtetter und Oppenhäuſer, beide BfB Mühlburg; Groß, 08 Mannheim; Karſt und Wolf, Seckenheim; Knopf, Plankſtadt; Knapp, Weinheim; Klingler, Daxlanden; Beha, Haltingen; Wahl, Gutich; Bauer, Stockach; Waßmer, Rheinfelden; Franke, Singen; Günther, Unterkirnach; Schumann, Lörrach⸗Tum⸗ ringen. Die Ausbildung iſt überaus gründlich und vielſeitig. Um der Oeffentlichkeit einen Einblick in die Spielweiſe der einzelnen Spieler zu geben, findet am Donnerstag⸗ nachmittag,.30 Uhr, im Stadion ein Spiel zwiſchen einer Kurſiſten mannſchaft und der Ligamann⸗ ſchaft des SV Waldhof ſtatt. Mertedes⸗Benz oder Auto⸗Anion? Internationale Rekordwoche auf der Autobahn Wenn auch die Rennen des Motorſportjahres 1937 ſchon vorüber ſind, wenn am 25. Oktober auf der Reichsautobahn zwiſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt die internationale Rekordwoche der ONS ihren Anfang nimmt, ſo werden ſich doch noch einmal die führenden deutſchen Werke zum Kampf gegen das Ausland ſtellen. Dieſer Kampf bringt aber nicht den Einſatz Mann gegen Mann. Menſch und Maſchine rennen gemeinſam, um der Zeit ihre Hundertſtel⸗ ſekunden abzujagen. Im Augenblick erfaßt der Zuſchauer die vollbrachte Leiſtung nicht, er ſieht ein Gefährt in wahn⸗ witzigem, unmöglich zu ſchätzendem Tempo vorbeijagen. Erſt wenn der Zeitmeſſer das Ergebnis vorlegt, wenn das vom Auge Geſchaute durch die Zahl verſtandsmäßig zum Begriff geworden iſt, dann erfaßt man die wahre Größe der Leiſtung, den Rekord. Rekordfähige Fahrzeuge entſtehen nicht von heute auf morgen, und doch wahren die Werke ihr Geheimnis bis zum letzten. Nur vereinzelt ſickert hier und da ein wenig durch. Mit Recht kann man aber doch ſchon behaupten, daß dieſe erſte internationale Rekordwoche der ONS eine letzte Spitzenſchau techniſcher Vollendung ſein wird. „Bei den Motorrädern ſteht der Angriff auf des Eng⸗ länders Fernihough abſoluten, auf 273 Km.⸗Std. ſtehenden Weltrekord im Vordergrund. Ernſt Henne, der ihn fahre⸗ lang immer wieder in ſeinen Beſitz brachte, will ihn mit einem 750⸗cem⸗Modell von BMW brechen. Fernihough ſelbſt ſteht mit der Brough⸗Superior zur Verteidigung be⸗ reit. Ein weiterer Anwärter iſt die italteniſche Gilera⸗ Rondine, die wohl wieder der Italiener Tarufft einſetzt. Ueber die Pläne von DaW war noch nichts Genaues zu erfahren, doch werden die Zſchopauer wohl wieder eine neue kleine Rekordmaſchine„zurechtfriſiert“ haben. Die Löſung des Rätſels„Mercedes⸗Benz oder Auto⸗ Union“ bei den Wagen lautet, wenn nicht alle Anzeichen trügen,„Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union“. Die Fahrer? Rudolf Caracciola und Bernd Roſemeyer, die beiden Europameiſter der letzten Jahre. Ihre Gegner ſind die Zeiten, die ſie ſelbſt an der gleichen Stätte, engliſche und amerikaniſche Kameraden drüben in USA aufgeſtellt haben. Für die kleineren Klaſſen ſtehen Italiener mit ihren Sonderkonſtruktionen bereit. Deutſches Fugenoſportſeſt in Leitland Alljährlich feiert die deutſche Jugend Lettlands Sportfeſt in Riga, und von Jahr zu Fahr wird es ein mer ſtärkerer Erfolg. Dem Schlußtag der nun ſchon elften Veranſtaltung dieſer Art wohnten rund 6000 Zuſchauer bei, und die Zahl der aktiv Beteiligten ſtieg von 800 des Vor⸗ jahrs auf 1200, unter ihnen befanden ſich Deutſche aus Ge⸗ ſamt⸗Lettland. Schönſtes Sommerwetter begünſtigte den Schlußtag und die Zuſchauer erhielten einen gewaltigen Eindruck von der wachſenden körperlichen Ertüchtigung der deutſchen Jugend in Lettland. Die ſportliche Breitenarbeit des Verbandes Deutſcher Jugend und der anderen Sportorganiſationen Lettlands haben ihre Früchte getragen. Im ſchwerſten aller Kämpfe, einem Mannſchafts⸗Vierkampf(100 Meter Schwim⸗ men, 20 Km. Gepäckmarſch mit 12,5 Kg. Gepäck, 10 Km. Radfahren und 400 Meter⸗Lauf mit 12,5 Kg. Gepäck, ſiegte eine Mannſchaft der deutſchen Jungenmannſchaft. Beſondere Beachtung verdient die Tatſache, daß alle gemeldeten Mann⸗ ſchaften durchs Ziel gingen und niemand ſchlapp machte. Bei Fackelſchein wurden abends Siegerehrung und Preis⸗ verteilung durchgeführt. Den Abſchluß bildete ein Kame⸗ in den Sälen des Rigaer deutſchen Bürger⸗ vereins. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M, vom 29. September: Im Rücken der Störungsfront, die uns geſtern verbreitete Regen⸗ fälle brachte und heute früh über Polen liegt, hat ſich ein Hochoͤruckgebiet aufgebaut. In ſeinem Bereich hat ſich erneut Witterungsbe ſſerung einge⸗ ſtellt, die vorerſt erhalten bleibt. Vorausſage ſür Donnerstag, 30. September Morgens vielſach dunſtig oder neblig, ſonſt trocken und meiſt heiter, nachts ſehr friſch, ſchwache Luft⸗ bewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. September 421, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 29. September 4 10,4 Grad; heute früh ½8 Uhr + 10,7 Grad.— Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 48 Uhr bis heute früh 8 Uhr 5,5 Milli⸗ meter= 555 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Begel] B5. 26. 2/. 28. 29.[ Rhein⸗Veael 25. 27. 2829 Rheinfelden 3,723.082.982.93 2,92/] Kaubb. 2 0 Sreſach.. 220 9 Ke 28225 290240 Sel. 890S 5.185,2/ Neckar⸗Begel Marau..5485.004884½/— Mannheim 407 4,19 4,068,91 3,790[ Mannheim 403——374 387 Ocuptſchriftleiter und verautwortlich für Politik: Dr. Alois Winb Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Se ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsterl:.V. Willy Mü ller ⸗ Lokaler Teil: Dr. Fritz hammes Sport: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gerichr und Bilderdienſt: Carl Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer geitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6 9 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. S chaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2. .⸗A. VIII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe B über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Fac unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Mückporto 4 * 4 Mittwoch, 29. September 1937 Der Hochrhein als Groſßsschiflahris- Siraße und Krafiquelle Rheinschiflahrisverband Konsianz ſagie in Bregenz Sonderbericht dͤer Neuen Mannheimer Zeitung Der Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz, der am 6. Juli 1907 gegründet wurde, erſtrebt und fördert den Ausbau des Hochrheins von Baſel bis zum Bodenſee als Großſchiff⸗ fahrtsſtraße und als Kraftquelle. Nach 30jähriger Tätigkeit durfte die 21. ordentliche Mitgliederverſammlung am 26. Sep⸗ tember in der vorarlbergiſchen Landeshauptſtadt Bregenz die Mitteilung entgegennehmen, daß die Bauprojekte für die Schiffbarmachung und für die Vollendung der Kraft⸗ werkanlagen der Verwirklichung entgegenreifen. Seit 1933 iſt die Gütergroßſchiffahrt über Baſel hinaus bis Rheinfel⸗ den(Baden) weitergeführt worden. Die Umſchlagsſtelle Rheinfelden hatte im Jahre 1936 einen Geſamtumſchlag von 74 277 Tonnen(im Vorjahre 45 902 Tonnen) zu verzeich⸗ nen. Vorgeſehen ſind insgeſamt 12 Kraftwerke mit einer höchſten Kraftleiſtung von 817 000 Ps und einer jährlichen Energieerzeugung von rund 4 Milliarden Kilowattſtunden. Bis jetzt ſind 6 Kraftwerke am Oberrhein in Betrieb: Augſt⸗Wyhlen, Rheinfelden, Ryburg⸗Schwörſtadt, Laufen⸗ burg, Albbruck⸗Dogern und Eglisau. Mit dem Ausbau zwei weiterer Kraftwerke, Reckingen und Säckingen, kann für die nächſte Zeit gerechnet werden. Erfolgverſprechend ſind die Verhandlungen über die vier reſtlichen Kraftwerke Birsfelden, Koblenz⸗Kadelburg, Rheinau und Schafſhauſen. Vor allem mit Rückſicht auf die Kraftwerke iſt die Kanali⸗ ſierung die Ausbauform der Waſſerſtraße Baſel—Bodenſee. Geplant ſind 15 Schleuſen, 12 bei Kraftwerken, zwei zur Umgehung des Rheinſalls von Schaffhauſen durch einen kurzen Kanal und eine im Zuge der Bodenſeeregulierung. Die Baukoſten für die Geſamtſtrecke Baſel—Bodenſee wer⸗ den auf etwa 80 Millionen Reichsmark geſchätzt. Die Mitgliederverſammlung in Bregenz eröffnete der bisherige und wiederum neugewählte Vorſitzende, Kom⸗ merzienrat Dr. Stiegeler, Konſtanz. Er konnte u. a. begrüßen: Landesſtatthalter Dr. Troll, Vertreter der vorarlbergiſchen Landesregierung, Miniſterialrat Hoe⸗ bel, Vertreter des Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrs⸗ miniſteriums Berlin, Miniſterialrat Spieß, Vertreter des badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler, Oberregierungs⸗ rat Altmayer von der Miniſteriolabteilung ſür Waſ⸗ ſer⸗ und Straßenbau, Karlsruhe, Miniſterialdirektor Dr. Dill, Vertreter des württembergiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Mergenthaler, Stuttgart, Regierungsrat Dr. Grau, Vertreter des württembergiſchen Innenminiſters Dr. Schmid, Dr. Hautle, Präſident des Nordoſtſchweizeri⸗ ſchen Verbandes für Schiffahrt Rhein und Bodenſee, St. Gallen, ſowie die ſonſtigen Vertreter ſtagtlicher und ſtöbtiſchen Behörden, der Fachverbände in Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz u. a. m. Der Vorſitzende verlas dann dͤas Geleitwort des Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. Köhler zur Bregenzer Tagung, das hinſichtlich der Schiffahrtsfrage Baſel— Bodenſee in den oͤrei Sätzen gipfelt: 1. Das Problem iſt techniſch lösbar. 2. Der Bau dieſer Schiffahrtsſtraße iſt wirtſchaftlich ver⸗ nünftig. Wo iſt je ein Kanal gebaut worden, der bei ver⸗ hältnismäßig ſo geringem Aufwand ähnliche Nutzeffekte 52 5 armachung des Hochrheins von Baſel bis Konſtanz iſt für die beteili 3— wikiſchaftliche Koſtbenbigke beteiligten Staaten Schließlich wurde von der Verſammlung folgende Ent⸗ ſchließung einſtimmig angenommen: „Wir erheben die Forderung, daß de e Teil⸗ abſchnitt des Hochrheins, die S grbein⸗ ſelden bis über die Aaremündung hinaus der Großſchiffahrt alsbald erſchloſſen und dadurch mit der Verwirklichung der zwiſchen Deutſchland und der Schweiz getroffenen Vereinbarungen über den Hochrheinausbau Baſel.Bodenſee ernſtlich begon⸗ nen wird.“ Miniſterialrat Hoebel gab dann eine bedeutſame Erklä⸗ rung ab, die von den Tagungsteilnehmern mit ſtärkſtem Beifall aufgenommen wurde: Nach Auffaſſung der Reichs⸗ waſſerſtraßenverwaltung befinden wir uns heute hinſicht⸗ lich des Hochrheinprofektes bereits im Stadium der prak⸗ tiſchen Vorarbeiten. Kein Zweifel beſtehe darüber, daß der Hochrheinausbau ein volkswirtſchaftlich hochwertiges Pro⸗ jekt öarſtelle. Der Nachweis ſei erbracht, daß auch rein rechneriſch ein ſehr wirtſchaftlicher Waſſerweg ausgebaut werde. Zur Bewältigung des Maſſenſchiffahrtsverkehrs mit Schleppſchifſbetrieb ſeien größere Schleuſen(mit mindeſtens 195 Meter Länge) notwendig. Der Redoͤner gab der Hoff⸗ nung Ausoruck, daß das ſchöne große Werk des Hochrhein⸗ ausbaues bald zuſtande komme. Deutſchland werde ſeine tatkräftige Mitarbeit nicht verſagen. In einem Vortrag über das Thema„Der Anſchluß des Bodenſees an das mitteleuropäiſche Binnenſchiffahrtsnetz“ gab Regierungsoberbaurat Felix Neſper⸗Bregenz einen Ueberblick über die Kanalprofekte, die die großen Strom⸗ gebiete Rhein—Donau-—Rhone miteinander verbinden ſol⸗ len, wobei der Bodenſee als zukünftiger größter Binnen⸗ hafen Mitteleuropas das Kernſtück des Waſſerſtraßennetzes bildet. Mit der Vorführung des im Auftrag des Rhein⸗ ſchiffahrtsverbandes hergeſtellten Werbefilms„Der Rhein von Baſet bis zum Bodenſee als Großſchiffahrtsſtraße und Kraftquelle“, der einige prächtige Aufnahmen der Landſchaft am Bodenſee und am Hochrhein, von Schiffahrtsanlagen in Betrieb und aufſchlußreiche Einzelheiten aus dem Projekt des Geſamtausbaus zeigt, fand die bedeutſame Tagung ihren Abſchluß. * Doppeliubiläum bei der Agfa. Zwei Vorſtondsmit⸗ glieder der J0 Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft, Dr. Fritz Gajewſki und Kommerzialrat Wilhelm Otto, die an der Spitze der techniſchen und kaufmänniſchen Leitung der Agfa ſtehen, können am 1. 10. 1937 gmeinſam auf eine Biährige erfolgreiche Tätigkeit bei der JG zurückblicken. Dr. Cafewfki begann ſeine Laufbehn 1912 als Chemiker bei der Badiſchen Anilin⸗ u. Soda⸗Fabrik, Ludwigshafen. Nußverwertung durchführen und gab bekonnt, daß noch in der Neuen Mannheimer Zeitung IAFrs-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 449 Waren und Märkie Förderung des Walnußanbaues Walnußschau und Pflanzerversammlung ich Metkenheim Im bedeutendſten Walnußbaum⸗Bezirk der Saarpfals, in deſſen Mittelpunkt die größte nußbaumpflanzende Ge⸗ meinde Deutſchlands, Meckenheim, liegt, fand am Sonntag auf Veranlaſſung der Landesbauernſchaft Saarpfalz eine ſehr gut beſuchte Verſammlung der ſaarpfälziſchen Walnuß⸗ pflanzer ſtatt, bei welcher eine reichhaltige Walnußſchau er⸗ ſchöpfende Auskunft über die Sorten der einheimiſchen Pflanzungen, die bisherigen Erfolge der Veredlungen, aber auch über die Mißerfolge bei unfachmänniſcher Zucht gab. In Meckenheim ſind heute 2800 Nußbäume angepflanzt, von denen 2300 bereits tragfähig ſind. In dieſem Jahe konnte auch eine zufriedenſtellende Ernte heimgeholt wer⸗ den. In der am Nachmittag durchgeführten Verſammlung ſprach der Leiter der Walnußforſchungsſtelle in der Ver⸗ ſuchs⸗ und Forſchungsonſtalt für Wein⸗, Obſt⸗ und Garten⸗ bau in Geiſenheim, Dr. Schneiders, über die Bedeutung und den Stand der Walnußforſchung. Die ernährungs⸗ politiſche Lage Deutſchlands verlinge heute von jedͤem Er⸗ zeuger den Anbau der Walnuß, die die fettreichſte Pflanze iſt, die überhaupt erzeugt werden kann. Die Walnuß ge⸗ deiht überall, am beſten in nicht zu naſſen, tiefgründigen Böden, an Wegen, in Höfen und auf freien Plätzen. Jeder Baum ſoll eine Fläche von 15 bis 18 Geviertmeter für ſich haben. Da aus Samennachzucht eine Sortenechtheit nicht zu erwarten iſt, muß der junge Baum rechtzeitig veredelt werden. Die Veredlung von Walnüſſen iſt kein Problem mehr und nach mehr als 10 Methoden heute ſchon möglich. Mit der Veredlung muß unbedingt der Qualitätsbegriſſ verbunden bleiben, alſo auch der Erzeugung von Edel⸗ reiſern das höchſte Gewicht beigemeſſen werden. Bei der Zucht iſt die Ertragsſicherheit ebenfalls Grund⸗ forderung. Das Veredlungsverfahren braucht kein Export⸗ gut zu werden, doch wird die deutſche Walnuß, deren Ent⸗ wicklung auf ganz beſtimmte Zuchtziele geſtellt iſt, noch ein begehrter Exportartikel ſein. Das Hauptaugenmerk iſt auf die Pflege der Bäume zu richten. Der Schnitt der Aeſte darf nur an entwicklungsreichen und geſunden Bäu⸗ den, die in ſich triebig ſind, am beſten in der Zeit von Auguſt bis September, vorgenommen werden, niemals aber, wenn die Bäume ohne Laub ſind. Der Redner führte weiter aus, daß heute bereits 7 Landesbauernſchaften die dieſem Jahr eine Reichsnußſchau in Geiſenheim abgehalten werden ſoll. Das Entfernen von Nußbäumen iſt ver⸗ boten, ſind dieſelben abgängig, müſſen neue angepflanzt werden. So ſoll überall Sorge getragen ſein, daß der Wal⸗ nußanbau mehr denn je zur Durchführung kommt. Denn die Pflanzung und Zucht von Nußbäumen iſt für die deut⸗ ſche Volkswirtſchoft und Ernährungspolitik von außer⸗ ordentlicher Bedeutung. An der lehrreichen Ausſproche beteiligten ſich verſchiedene Baumſchulenbeſitzer und Pflanzer. Zum Schluß gab Dr. Schneiders an Hand von Lichtbildern einen Einblick in die verſchiedenen Pflanzungen, die Sorten, den Erfolg der Veredlungen und über die fachgemäße Behandlung der Bäume. Karfoffelmarki Die in den meiſten Gebieten in vollem Gang befindliche Spätkartoffelernte läßt ein günſtiges Ernteergebnis erwar⸗ ten. Qualität und Stärkegehalt der neuen Ernte ſind oͤurchweg gut. Der Markt iſt mit Kartoffeln in allen Ver⸗ wertungszweigen reichlich beliefert. In einigen Gebieten haben Verteiler und Verbraucher mit der Einkellerung von Speiſekartoffeln begonnen. Futter⸗ und Fabrikkartoffeln haben in der Berichtswoche bedeutende Umſätze erreicht. Die Verarbeitungsbetriebe haben zum großen Teil ihre Tätig⸗ keit aufgenommen. Das Pflanzkartoffelgeſchäft nimmt all⸗ mählich an Umfang zu. In den ſüddeutſchen Gebieten war die Anlieferung von Speiſekartoffeln in der Berichtswoche ſehr reichlich. Wäh⸗ rend in Württemberg die Einkellerung begonnen hat, hält man in Baden mit dem Einkellern noch zurück, wodurch die Belieferung des Marktes weiterhin den Bedarf überſteigt. Baden hat auch kleinere Mengen von Speiſekartoffeln aus der Saarpfalz und aus Rheinheſſen aufgenommen. In Württemberg waren die Zufuhren von außerhalb nur ge⸗ ring. Die Umſätze an Futterkartoffeln erreichten keinen größeren Umfang. An Fabrikkartoffeln konnte in Bayern ein ſtärkerer Bedarf gedeckt werden. Ledermarki In der Lederwirtſchaft hat das Herbſt⸗ und Winter⸗ geſchäft eingeſetzt. Die Nachfrage war demzufolge lebhafter, vor allem nach Bodenleder und den gebräuchlichſten Ober⸗ ———TbTbTbTPPPPPbTbTbTbTbkTb——bòkòPP'—'—.—.'—.——ubububu——vuÄ—ÄuÄ—ÄvÄ1Ä1ZÄZ1Ä1ZuÄZͤZj1ͤ1jvJ1ͤ1ͤ1j1ͤ1j1j1j1ͤꝛ1ͤ1ꝛ1ꝛ1Ä1ꝛ1ꝛ1ꝛ2ꝛ1ꝛꝛꝛZZZ⁊⁊⁊ꝛZꝛ⁊⁊2⁊2⁊2⁊2ꝛ2————————ĩů— Tagung des Reichsbundes deuischer Haus- und Grundbesitzer in Köimn Der Deutſche Haus⸗ und Grundbeſitzertag in Köln fand ſeinen Abſchluß mit einer öffentlichen Arbeitstagung. Der Oberbürgermeiſter der Hanſeſtadt Köln, Dr. Schmidt, hob in ſeinen Begrüßungsworten hervor, daß auch der Haus⸗ und Grundbeſitz Wertveränderungen unterworfen ſei, und daß es, da der einzige reale und beſtändige Wert in der Arbeit und Leiſtung des Einzelnen liege, die Haus⸗ und Grunobeſitzer in der Hand hätten, den Wert des deut⸗ ſchen Haus⸗ und Grundbeſitzes durch ihre Arbeit zu er⸗ halten.— Der Präſident der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Köln, Baron v. Schroeder, ſprach der Tagung die beſten Wünſche der weſtdeutſchen Wirtſchaft aus und wies auf die große Bedeutung des Haus⸗ und Grundbeſitzes als wichtiges Glied in der Kette der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft hin.— Miniſterialrat Dr. Ebel vom Reichsarbeits⸗ miniſterium ſprach im Hinblick auf das deutſche Mieter⸗ ſchutzgeſetz und das Reichsmietengeſetz über das Mietrecht im Ausland. Er wies ſodann auf die erheblichen Erfolge der Wohnungspolitik des Dritten Reiches hin, in dem die Zahl der errichteten neuen Wohnungen von 159 000 im Jahre 1932 auf 382 000 im Jahre 1936 ſtieg, und dieſe Ziffer auch für das Jahr 1937 erreicht werden dürfte.— Der Präſident des Reichsbundes, Tribius, hob anſchließend hervor, daß die verfehlte Art, in der der Mieterſchutz in der Zeit vor der Machtergreifung gehandhabt worden ſei, ſehr weſentlich zur Vergrößerung der Wohnungsknappheit beigetragen habe, und ſetzte ſich für einen Abbau der Mieterſchutzbeſtimmungen ein, weil er der Anſicht ſei, daß ein ſolcher der Wohnungsverſorgung zugute kommen müſſe und daher auch im wohlverſtandenen Intereſſe der Mieter liege.— Der Leiter der Landesgruppe Rheinland des Reichsluftſchutzbundes, SA⸗Gruppenführer Uhlan d, ent⸗ warf ſodann in anſchaulicher Weiſe ein Bild von den Ge⸗ fahren des modernen Luftkrieges und von den Gegen⸗ maßnahmen des Luftſchutzes und zeigte die Notwendig⸗ keiten auf, die ſich hinſichtlich des Schutzes für das Heim des deutſchen Menſchen, nicht nur für den Mieter, ſondern auch für den Vermieter ergeben.— Der Regierende Bürger⸗ meiſter der Hanſeſtadt Bremen, SA⸗Gruppenführer Boehmcker, behandelte das Thema„Der Hauseigen⸗ tümer im nationalſozialiſtiſchen Staat“. Er ſtellte die Forderung auf, daß die Hausgemeinſchaft als wichtiges Bindeglied der großen deutſchen Volksgemeinſchaft vorbild⸗ liche Arbeit im Sinne dieſer Volksgemeinſchaft zu leiſten hahe: Die Erhaltung und Förderuna des deutſchen Haus⸗ beſitzes müſſe gerade aus dieſem Grunde als wichtig be⸗ trachtet werden. Mit Nachdruck ſetzte ſich SA⸗Gruppen⸗ führer Boehmcker für die Mobiliſierung des geſamten deutſchen Hausbeſitzes mit dem Ziel einheitlicher Marſch⸗ richtung ein. Die geſchafſene Ehrenoroͤnung gebe die Grundlage für die Arbeit des Reichsbundes in der Zu⸗ kunft. Ihr müſſe aber nicht nur der organiſierte, ſondern auch der noch nicht organiſierte Hausbeſitz unterworfen werden. Aus dieſem Grunde ſei ein Geſetz notwendig, ourch das jeder deutſche Haus⸗ und Grunobeſitzer gehalten werde, der Organiſation des Reichsbundes beizutreten. Den Housbeſitzern empfahl SA⸗Gruppenführer Boehmcker insbeſondere, mit den Vorſtehern der Gemeinden engſte Fühlung zu halten, um auf dieſe Weiſe für ein geſundes Wohnungsprogramm zu ſorgen. Er ſchloß ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit der Forderung, daß an die Stelle des zweiſeitigen Vertrages eines Mietverhältniſſes der nationalſozialiſtiſche Begriff der Hausgemeinſchaft treten, und daß nach dem Vorbild der DAc und des Reichsnährſtandes, in denen Betriebs⸗ führer und Gefolgſchift, bzw. Bauer und Landarbeiter, zufammengeſchloſſen ſeien, ein Reichsbund deutſcher Woh⸗ nungsbeſitzer als Zuſammenſchluß aller Vermieter und Mieter in einer Organiſation aufgeſtellt werden ſolle. Die öffentliche Arbeitstagung endete mit einem drei⸗ fachen Sieg Heil! auf den Führer und mit dem Abſingen der Nationalhymnen, nachdem der Pröſident des Reichs⸗ bundes Tribius noch einen Telegrammwechſel mit dem Führer und Reichskanzler und mit dem Reichsarbeits⸗ miniſter Seldte verleſen hatte. Weiler siarke Besehung der Werkzeugmaschinenindusirie Die ſchon ſeit geraumer Zeit recht beträchtlichen Auf⸗ tragsbeſtände der deutſchen Werkzeugmaſchineninduſtrie haben ſich auch in neueſter Zeit kaum verändert, denn noch immer hält die Inveſtitionskonjunktur in Werkzeugmaſchi⸗ nen aller Art an. Gefördert wird die Nachfrage in hohem Maße durch die in faſt allen Werkzeugmaſchinenarten zu verzeichnenden Verbeſſerungen und Neuerungen, die den Verbrauchern weſentlich geſteigerte Leiſtungen ermöglichen. Dazu kommt, daß die durchgreifende Werkſtoffumſtellung ebenfalls den Abſatz van zahlreichen Maſchinengattungen in hohem Grade begünſtigte. Die zunehmende Einbürge⸗ rung von härteſten Stählen, die Bearbeitung von Kunſt⸗ preßſtoffen und von vielen neuen Leichtmetallegierungen benötigten zur Aufſtellung geeigneter Maſchinen. Dorüber hinaus verurſachten u. a. umfangreiche öffentliche Aufträge und auch privatwirtſchaftliche Betriebserweiterungen eine anſehnliche Steigerung des Werkzeugmaſchinenbedarfes. Die Auslandsaufträge der deutſchen Werkzeugmaſchinen⸗ induſtrie ſind in den letzten beiden Jahren ebenfalls ſtark geſtiegen. So bezifferte ſich z. B. der mengenmäßige Ex⸗ port in Metallbearbeitungsmaſchinen von Januar bis Juli d. J. auf 54041 gegenüber 37809 Tonnen im gleichen Vorjahreszeitraum und 20 184 Tonnen in den erſten ſieben Monoten des Jahres 1935. * Faber u. Schleicher AG, Offenbach a. M. Nachdem die notwendigen Vorausſetzungen gegeben waren, hat, wie die Verwaltung mitteilt, die Faber u. Schleicher AG, Offenbach a.., bezüglich der von ihr herausgebrachten Neukonſtruktion einen Lizenzvertrag mit einer großen ausländiſchen(amerikaniſchen) Druckmaſchinenfabrik zu angemeſſenen Bedingungen abſchließen können. Im Hin⸗ blick auf die Kursentwicklung der letzten Tage, wobei der Aktienkurs auf 127 v. H. weiter ſtark anzog, verweiſt die Verwaltung auf eine kürzliche Mitteilung, worin unter Hinweis auf die verſchiedenen vorliegenden Umſtände, ſo der unbefriedigenden Preisverhältniſſe auf dem Fachgebiete und der Notwendigkeit, zunächſt auf die innere Stärkung der Geſellſchaft bedacht zu ſein, vor übertriebenen Divi⸗ dendenhoffnungen gewarnt wurde. Wohl wird die Auf⸗ nahme der Dividendenzahlung in Ausſicht geſtellt, werde ihre Höhe von den vorerwähnten Tatſachen und vom weiteren Verlauf des Geſchäftsjahres mitbeſtimmt. *„Reſbag“ Reſtaurationsbetriebs Acc in Saarbrücken. Die Geſellſchafterverſammlung vom 9. 8. 1937 hat die Er⸗ richtung einer Geſellſchaft des bürgerlichen Rechts, an der die Walsheim Brauerei vorm. Schmidt u. Guttenberger, Acß in Saarbrücken, und die Hofbräuhaus⸗Bierzentrale, AG in Saarbrücken als Geſellſchafter beteiligt ſind und zugleich die Uebertragung des Vermögens der Geſellſchaft auf dieſe Geſellſchaft des bürgerlichen Rechts beſchloſſen. Die Firma„Reſbag“ Reſtaurationsbetriebs AG in Saar⸗ brücken iſt erloſchen. doch Rhein-Mainische Abendbörse Behaupie! Frankfurt, 28. September. Der Auftragseingang erreichte an der Abendbörſe kein großes Ausmaß, infolgedeſſen war auch die Umſatztätigkeit nicht ſehr lebhaft. Die Grundtendenz blieb unverändert freundlich und die Kurſe lagen größtenteils unverändert. Weitere Nachfrage fanden Mannesmann zu 123(122,75), J0 Farben kamen bei kleinem Geſchäft mit unv. 16390, und AEG mit 127,75 zur Notiz. Am Rentenmarkt fonder einige Umſätze in der Kommunalumſchuldungsanleihe zu unv. 94,75 ſtatt, Reichsanleihe⸗Altbeſitz bewegten ſich bei unv. 128,25. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht ſtärker be⸗ leben, da der Auftragseingang keine Steigerung erfuhr. Die Kuliſſe zeigte eher etwas Zurückhaltung und war ver⸗ ſchiedentlich zu kleinen Glattſtellungen geneigt. Indeſſen kamen die Kurſe größtenteils wie mittags zur Notiz. Am Einheitsmarkt notierten nach Pauſe Kohlgrund Eiſenbahn mit 21,75(20) und Gebr. Adt mit 72(70), Großbankaktien bei einigem Geſchäft beſonders in Dresdner behauptet. Das Rentengeſchäft blieb bis zum Schluß überaus ruhig. lederſorten, wie Boxcalf, Chevreau und Rindbox. In dieſen Lederſorten konnte der Nachfrage für den Herbſt⸗ bedarf nicht voll genügt werden. Im allgemeinen iſt das Ledergeſchäft etwas flüſſiger geworden. In den Preiſen ſind die durch die Lederpreisverordnung vom 29. April d. J. notwendig gewordenen Korrekturen jetzt allgemein durchgeführt. Am Häutemarkt iſt der Anfall im Inland gegenüber der gleichen Zeit im Vorjahre größer geworden. Hinzu kommt eine nicht unbeträchtliche Steigerung der Ein⸗ fuhr von Häuten und Fellen, ſo daß die Verſorgung der Lederinduſtrie mit Rohmaterial merklich günſtiger geworden iſt. Die Beſchäftigungslage hat ſich in der Schuhinduſtrie leicht gebeſſert. Der Auftragsbeſtand ſichert im allgemeinen eine gleichmäßige Beſchäftigung bis zum Herbſt, in der Hausſchuhinduſtrie faſt bis Jahresende. In der Leder⸗ wareninduſtrie rechnet man mit einem Anziehen des Herbſt⸗ geſchäftes. Die Beſchäftigung in der Lederhandſchuhinduſtrie war für den Inlandsmarkt unverändert gut. * * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkr Weinheim. Pfirſiche 12 bis 20, Aepfel—46; Birnen—22; Tomaten 4; Nüſſe 16 kis 26; Anfuhr 1450 Zentner. * Wieslocher Schweinemarkt. Auftrieb: 30 Milchſchweine und 49 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 10—55, Läufer 36 bis 50 J. Verkauft wurden 30 Stück. * Obſtgroßmarkt Zwingenberg. Aufuhr 600 Zentner. Birnen—14, Pfirſiche—20; Nüſſe 14—20; Aepfel—43; Tomaten—4, Quitten 19. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Birnen 12—18, 6 bis 11; Aepfel—13,—8; Pfirſiche 16—20, 10—45; Nüſſe 17—20, Kaſtanien—11; Kopfſalzt—8; Stangenbohnen 15—18j; Tomaten 4, 2; Wirſing 6; Weißkraut 3, 5; Rot⸗ kraut—6; Spinat—10; Endivienſalat 3 Ueberſtand); Zwiebeln 5. Anfuhr gut, Nachfrage gering. * Mannheimer Pferdemarkt vom 28. September. Zu⸗ fuhr 60 Pferde. 20 Arbeitspferde, Preis für das Stück 1200—1850%/; 40 Schlachtpferde, Preis für das Stück 75—235. Marktwerlauf ruhig. Rotterdamer Getreidekurſe vom 28. September. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Sept. 7,77½; Nov. 7,77, Jan. 7,95; März 8,02.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kiko) per Sept. 112,50; Nov. 108,50; Jan. 109; März 111. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Sept.(Eig. Dr.) Amerikan Univerſal Stand. Midol.(Schluß) Sept.(87) 482; Okt. 482; Nov. 488; Dez. 490; Jan.(38) 404; Febr⸗ 407; März 500; April 503; Mai 506; Juni 508, Juli 510; Auguſt 512; Sept. 514; Okt. 516; Dez. 519, Jan.(80) 5A, März 523; Mai 525; Tendenz ruhig, ſtetig. E Leinölnotierungen vom 28. September.(Eig“ Dr.s, London: Leinſaat Pl. per Sept. 18¼6 Leinſat Klk. per Sept.⸗Okt. 15,50; Bombay per Sept.⸗Okt. 15,75; Lein⸗ ſaatöl loko 31,0; Sto. per Okt. 29,10; dto. per Jan.⸗April 29,7½; Baumwoll⸗Oel ägypt. 22,6; Baumwoll St. ägypt. per Sept. 6/6. Neuyork: Terp. 31,75; Savannah: Terp. 26,75. Geid- und Devisenmarkt Paris, 78. Swiember Gchlub amilich). London 144.53 f Spanien Kopenhagen J 647,— Wien 511.— ſeu 29.22— Halien 158.75 Hoiland 16.15½ J Berlin 117⁵.0 Beiien 491,75 Schariz 670,87 Stodkholm 747.— Worschevp 456.— .ondon. 28. September GEchluß emflitt) 0 404.65 Kopenbsgen] 22.40-— Moskau„* PSthanb 1/241 Mane84 0 Jon g3— ſcben, 10) Imsierdam 895,50 084o 19.901/] Kenstantin. 618,— Auztralien 125.— Poxis 144 54 Lissabon 10,18 Athen 546,50 J Merito 18.— brüsMi 29.37. lieisingirs 225,48 Pien 25,31 ionievideo 28.— ſielien 94.00— Prag 142.25 Vanthan 25,20 LVelperast. 128.0 —— E E Suenos 80 .58%¾ Bel— Rio de Jan.— Lond n 7250- fu 400— Lüorskar.202 Lf 16041 Meialle Hamburger Meiallnoſierungen vom 28. Sepiember Hands- u. Strolts-Iinn rief f deld ahlif Brief 1 Celd Rbezahl. .. 88.0088,00. Hüttenrohzux. 26.26.— „0888,00..J feinsilber(Rx. p. Eg).. 41,5088.50 ee Feingold(Rll. p. r..84 279 .„„-Platin(Abf älle) Ciapr.(M. p. fr.)...60/ 3,40 E Techn. reines Platin .. bbtailpr.(EM. f. 9r..69/ 490 8 00888 00 4 Loto Alad 6888,00. Anttmon Regulus dnes.(K 1u.)72.—72.— S8 00 buecksilber(2 per fiescho) 15,2518.25 O1S588,01. 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