7 — ſe. Neue Mannheimec Seitung Manmheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhe i m Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Gerichtsſtand Mannbeim. Abend⸗Ausgabe A Mittwoch, 20. September 1957 148. Jahrgang— Nr. 450 Mulfolini nummt die Paxade der Wehrmacht ab 14000 Mann aller Waffen marſchieren vorbei SEin kraftvoller und würdiger Abſchluß der großen Berliner Tage unb. Berlin, 29. September. Der Staatsbeſuch Muſſolinis geht nunmehr ſeinem Abſchluß entgegen. Heute nachmittag wird der italieniſche Regierungschef, wiederum begleitet vom Stellvertreter des Führers, die Rückreiſe in die Heimat antreten. Die letzten Stunden des Staatsbeſuches, über⸗ ſtrahlt von der Sonne eines leuchtenden Herbſttages, ſtehen im Zeichen der großen Parade der deutſchen Wehrmacht. Schon im Morgengrauen ſind auf dem abgeſperrten Oſtteil der Via Triumphalis zwiſchen Schloß und Brandenburger Tor in langen Kolonnen die Einheiten der Wehrmacht zu Fuß und zu Pferde und nicht zuletzt die motoriſierten Teile zur Parade⸗ aufſtellung angetreten. Der weite Platz vor der Techniſchen Hochſchule iſt bis auf zwei mächtige goldene Symbole mit den Hoheitszeichen des faſchiſtiſchen Italiens und des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands und bis auf die Fahnengalerie an der Dachbrüſtung der Techniſchen Hochſchule ohne Schmuck geblieben. Genau dem Haupteingang der Hochſchule gegenüber iſt ein kleines mit Eichenlaub abgedecktes Podium errichtet von dem aus Muſſolini und der Führer die Parade abnehmen werden. Die Straße iſt an dieſer Stelle auf einer Länge von etwa 100 Meter um das Doppelte verbreitert. An beiden Seiten weht an weißen Maſten die Reichskriegsflagge, Techniſchen Hochſchule die Dienſtflagge des Reiches gehißt iſt. Die SS⸗Apſperrmannſchaften tragen an dieſem Ehrentag der Wehrmacht weißes Koppelzeug. Auf den kilometerlangen Tribünenaufbauten be⸗ herrſcht das Bunt der deutſchen und italieniſchen Uniformen das Bild. Wieder iſt auch das ganze offizielle Deutſchland, ſind die Spitzen des Staates und der Bewegung, die Miſſionschefs der in Berlin akkreditierten Regie⸗ rungen mit den Militärattachés als Ehrengäſte er⸗ ſchienen. Auf der großen Auffahrt zur Techniſchen Hochſchule bilden die faſchiſtiſchen Organi⸗ ſationen in den erſten Reihen Spalier, in denen Jungitalienerinnen in ihren ſchmucken Umhängen und den weißen Tellermützen einen bevorzugten Platz erhalten. Den Tribünen gegenüber ſind hin⸗ ter den Abſperrmannſchaften feſte Sperren errichtet, an denen ſich wie in allen dieſen Tagen eine unüber⸗ ſehbare Menge ſtaut und aus der ein wahrer Wald von glitzernden Straßenſpiegeln herüberblickt. Die Kriegs⸗ und Arbeitsopfer haben noch vor den Bar⸗ rieren, genau gegenüber der für die Regierung und Ehrengäſte beſtimmten Tribünen ihren Ehrenplatz. Der Himmel iſt leicht bedeckt, ein friſcher Nord⸗ weſt aber verjagt die tieſhängenden Wolken und meiſt liegt Sonne über dem eindrucksvollen Bild. In der Charlottenburger Chauſſee haben die an der Parade teilnehmenden Truppen, annähernd 14000 Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaf⸗ ten und die 1000 an der Parade teilnehmenden Fahrzeuge Aufſtellung genommen. während auf der Die Meldung an den Führer: Kurz vor der Meldung der zur Parade angetre⸗ tenen Wehrmachtsteile, durchfährt der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß die Reihen, die ihn herz⸗ lich begrüßen. Quer zu der Mittelallee der Linden, im Zuge der Wilhelmſtraße, haben ein Muſikkorps und eine Kompanie des Inf.⸗Regts. 28 Aufſtellung genommen. Dann brauſen Jubelſtürme vom Wilhelmplatz hinüber zur Ecke Unter den Linden. Der Füh⸗ rer erſcheint, hinter ihm Reichskriegsminiſter Ge⸗ neralſeldmarſchall von Blomberg und die Ober⸗ befehlshaber der drei Wehrmachtsteile, General⸗ oberſt von Fritſch, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder und Generaloberſt Görin g. Der Füh⸗ rer verläßt den Wagen. Der Kommandant des 3. Armeekorps, General der Infanterie von Witz⸗ leben, tritt vor den Oberſten Befehlshaber der Wehr⸗ macht und erſtattet die Meldung von der Aufſtel⸗ lung der Parade. „Mein Führer! Ich melde zur Parade angetre⸗ ten: 501 Offiziere, 13 095 Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften, 1494 Pferde, 145 beſpannte Fahrzeuge, 613 Kvaftfahrzeuge und 144 Krafträder.“ Muſſolini und der Führer fahren die Front ab: In den Jubel um den Führer miſchen ſich die Heil⸗ und Duce⸗Rufe, die Muſſolini ankündigen, der in langſamer Fahrt vom Ehrenmal kommend die Linden entlang fährt. An der Ecke Unter den Linden—Wilhelmſtraße verläßt er ſeinen Wagen Der Führer begrüßt ihn herzlichſt. Die beiden Staats⸗ männer beſteigen hierauf den erſten Kraftwagen und fahren ſtehend unter den Klängen des Präſentier⸗ marſches, dem das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied folgt, die angetretenen Truppen ab. Hinter ihnen folgen der Reichskriegsminiſter und die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile. Dor Jubel begleitet ſie durch das Brandenburger Tor hindurch und pflanzt ſich fort längs der Feſtſtraße, in der die Truppen Aufſtellung genommen haben. Je mehr es in die elfte Stunde geht, deſto höher ſteigt die ſpannungsvolle Erwartung auf den Tri⸗ bünen vor der Techniſchen Hochſchule. Plötzlich ſtimmen die faſchiſtiſchen Jugendorganiſationen das Lied der jungen Faſchiſten an:„Es wird kommen der Tag“, jenes Lied, das ſich durch ſeine eigen⸗ artige, überaus melodiſche und mitreißende Weiſe ganz Italien erobert hat. Auch die Ehrentribüne hat ſich inzwiſchen bis auf die erſte Reihe gefüllt. Die Tribünenblocks ſind zu beiden Seiten von der hohen Generalität und Admi⸗ ralität beſetzt. Die gelbe Fahne, das Zeichen des Herannahens des Führers, kommt. Die Abſperrmannſchaften ſetzen die Stahlhelme auf. Nun trifft auch ſchon der Stellvertreter des Führers ein, mit lauten Heilrufen begrüßt. Wenig ſpäter folgen die italieniſchen und deutſchen Gäſte, unter ihnen Graf Ciano, Starace, Alfievi und Sebaſtiani. Der Wind treibt Muſikfetzen herüber und rollt auch ſchon die Welle der Heilruſe heram, um ſich zu gewaltigem Bvauſen zu ſteigern, je mäher der italieniſche Regierungschef und Miniſter der geſamten italieniſchen Streitkräfte, Benito Muſſo⸗ Lini, und der Oberſte Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht, Adolf Hitler, kommen. In dié Heilrufs miſcht ſich wieder dͤas rhythmiſche Duce⸗Duce⸗Rufen, als der Wagen in raſcher Fahrt vor der Ehrentri⸗ hüne vorfährt. Der Generalſtabschef der italieniſchen Wehrmacht Marſchall Badoglio, fährt anit dem Ober⸗ befehlshaber der deutſchen Wehrmacht Genevalfeld⸗ marſchall von Blomberg, zuſammen. Man ſieht Generaloberſt Göring, den Generalſtabschef des ita⸗ lieniſchen Heeres, General Pariani, den Stabschef der faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, den Ober⸗ befehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, und der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder. Der große Truppen-Vorbeimarſch: Dann aber taucht auch ſchon der graue Block der Truppen in der Charlottenburger Chauſſee auf. Punkt 11.20 Uhr hört man aus der Richtung Char⸗ lottenburger Brücke die erſten Klänge des Parade⸗ marſches. Der Führer tritt die zwei Stufen auf das vor ihm errichtete Podium hinauf, rechts neben ihm der italieniſche Regierungschef Benito Muſſolini. Rechs von ihnen nimmt der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, Aufſtellung, zur Linken der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch. Hinter Muſſolini ehrt die Weltkriegstoten Feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal-Herzliche Vegrüßung der Kriegsopfer dub. Berlin, 29. September. Um 10.35 Uhr, pünktlich zur vorgeſehenen Zeit, fuhr Muſſolini, begleitet von General Liſt und Außenminiſter Graf Ciano ſowie den Chef des Protokolls Geſandten von Bülow⸗Schwante, vor der großen Parade zum Ehrenmal Unter den Linden, um die Gefallenen des Welttrieges zu ehren. Der Duce hatte kaum das Haus des Reichspräſi⸗ denten verlaſſen, da brandeten ihm ſchon die be⸗ geiſterten Heilrufe der Menge, die die inzwiſchen freigegebene Oſtſeite der Wilhelmſtraße in undurch⸗ dringlichen Reihen beſetzt hielt, entgegen. In feierlicher Stille lag von 9 Uhr früh ab die breite Prachtſtraße der Linden. Jeder Verkehr ruhte und die auf den Bürgerſteigen wartende Menge verharrte gleichfalls in ernſtem Schweigen. Denn dieſer Vormittag galt der Erinnerung an die gefal⸗ lenen Helden des großen Krieges. Wie aus Erz gegoſſen ſtanden die beiden Poſten auf den Stufen des Ehrenmals, während rechts davon am Scharn⸗ horſt⸗Denkmal 20 kriegsbeſchädigte Männer, zehn Selbſtfahrer und zehn Kriegsblinde Platz gefunden hatten. Sechs Schwarzhemden unter Führung des Landesleiters der Faſchiſtiſchen Partei in Deutſch⸗ land della Morte brachten den rieſigen Lorbeerkranz des Duce der auf grün⸗weiß⸗rotem Band in gol⸗ denen Buchſtaben die Inſchrift trug: „Benito Muſſolini Annd e Datzu auf jeder Schleife das Liktorenbündel. Das Ehrenbataillon, beſtehend aus zwei Kom⸗ panien des Heeres, und je einer Kompanie der Marine und der Luftwaffe, marſchierten auf. Zahl⸗ reiche hohe italieniſche Offiziere fanden ſich ein, unter ihnen Marſchall Badoglio und General Valle. Um 10.45 Uhr traf der italieniſche Regierungschef Benito Muſſolini ein, begleitet von General Liſt. Ihm folgten unmittelbar der italieniſche Außen⸗ miniſter Graf Ciano und der Chef des Protokolls, Geſanoͤter von Bülow⸗Schwante. Das Ehrenbatail⸗ lon präſentierte. Muſſolini ſchritt, begleitet vom Komanandanten von Berlin, Generalmajor von Sei⸗ fert und General Liſt, unter den Klängen der italie⸗ niſchen Nationalhymnen die Front des Ehrenbatail⸗ lons ab. Dann begab ſich der Duce zu den deut⸗ ſchen Schwerkriegsbeſchädigten, von denen er jeden einzelnen begrüßte. Sechs Faſchiſten und vier deutſche Unteroffiziere trugen den großen Kranz des Duce, der dann mit ſeiner nächſten Begleitung ſich ins Ehrenmal begab und dort einige Augenblicke ſtill verweilte. Nach dem Verlaſſen des Ehrenmals nahm der Duce den Vor⸗ beimarſch des Ehrenbataillons ab und fuhr zu der großen Parade. ihnen die Oberbefehlshaber der beiden anderen Wehrmachtsteile, Generaloberſt Göring und Gene⸗ valadmiral Dr. h. c. Raeder. Die Parade wird angeführt von dem Komman⸗ dierenden General des III. Armeekorps, General der Infanterie von Witzleben, der mit ge⸗ zogenem Degen den Truppen voranreitet Die Spitze des Vorbeimarſches bilden die Fußtruppen des Heeres, zunächſt das Wachregiment Berlin unter Oberſt von Alten. In blendendem Paradeſchritt marſchiert die Truppe auf der leicht mit Sand beſtreuten Straße in geſchloſſenem Regimentsblock und in Zugfront vorbei. Dem Wachregiment folgt das 1. Bataillon des Infanterie⸗Lehrregiments, dann das Infanterie⸗ regiment 30. Den Abſchluß der Infanterie⸗Regi⸗ menter macht jeweils die Infanterie⸗Geſchützkom⸗ panie, die mit ihren Fahrzeugen in zwei Gliedern vorbeizieht. Jetzt geht mit ſeiner ſchwarzen Fahne das Pionier⸗Bataillon 6 als Abſchluß des Zug⸗ marſches des Heeres vorbei. Man muß bei dieſem in ſeiner Sauberkeit und ſeinem glänzenden Eindruck beſtechenden Parade⸗ marſch daran denken, daß dieſe Truppen eben fünf ſchwere Manöverwochen hinter ſich haben insbeſon⸗ dere zum Schluß die Wehrmachtsmanöver. Dieſe Parade in Berlin vor den beiden Führern iſt gleich⸗ zeitig die Abſchlußparade der Wehrmachtsmanöver von Meklenburg und Pommern. Dementſprechend ſind auch Teile der verſchiedenen Armeekorps und Diviſionen, die an dieſen Manövern beteiligt waren, zur Parade herangezogen worden. In der nun folgenden Pauſe vor dem Anreiten der berittenen Truppen haben ſich ſchnell Sprech⸗ chöre gebildet, die zum Führer und zum Duce her⸗ überrufen. Beide müſſen immer wieder für die ſtür⸗ miſchen Huldigungen danken. 4 An der Spitze der im Trab vorbeigehenden berittenen Truppen reitet vor ſeinem Kavallerie⸗Regiment 15, Oberſt Graf Rothkirch, ihm folgt das Trompeterkorps, vor⸗ an der Keſſelpauker und der Tambourmajor. Es iſt ein wundervolles Bild, das Trompeterkorps mit ſeinen helleuchtenden Füchſen ausſchwenken zu ſehen. Und nun folgt Schwadron auf Schwadron in ele⸗ gantem Trab, wie am Schnürchen ausgerichtet, am Schluß die vier MG⸗Staffeln. Der Kavallerie mit ihrer gelben Standarte fol⸗ gen die roten Standarten der Artillerie, und zwar Artillerie⸗Regiment 18, das Artillerie⸗ Regiment 6 und die 1. Abteilung des Artillerie⸗ Regiments 54, jeweils drei Geſchütze nebeneinander. In mehreren Gliedern rücken die berittenen Mann⸗ ſchaften an, dann die ſchweren Batterien mit ihren beſonderen Lafetten⸗ und Rohr⸗Wagen. Motoriſierte Artillerie, und zwar die 3. Abteilung des Artillerie⸗ Lehrregiments 4, geſolgt von der Nachrichtenabtei⸗ lung, wieder jeweils mit drei Geſchützen bzw. La⸗ fettenwagen nebeneinander, ziehen im Trabtempo vorbei. Während die Artilleriekapelle eben im Trab da⸗ vonreitet, tönt bereits von der Charlottenburger Brücke her immer lauter werdendes Händeklatſchen. Es iſt ein Sonderapplaus für die Vertretung der Kriegsmarine. Als die II. Marine⸗Unteroffizier⸗Lehrabteilung mit ihrer blauweiß leuchtenden Fahne anrückt) und die Spielleute einſetzen, tritt General⸗Admiral Rae⸗ der an Stelle von Generaloberſt Freiherr von Fritſch neben den Führer. In der leuchtenden Sonne bieten die blauen Jungs mit ihren weißen Bluſen und Mützen und den langen, in die hohen Stiefel⸗ ſchäfte mit weitem Unterhang hineingeſteckten Hoſen ein unerhört farbenfreudiges Bild. Wieder wechſelt der Oberbefehlshaber zur linken Seite des Führers. Generaloberſt Göring meldet als Oberbefehlshaber der Luftwaffe den Vor⸗ beimarſch der ihm unterſtehenden Wehrmachtsteile. Den Vorbeimarſch der Luftwafſe eröffnet der Höhere Kommandeur der Flakartille⸗ rie II, Generalmajor Weiſe, dem in ihren blau⸗ grauen Blocks die Kolonnen des Luftwaffenregi⸗ ments zu Fuß folgen. Daran ſchließen ſich die motoriſierten Teile, voran die J. Schwere Abteilung des Flak⸗Lehrregiments, dann die J. Schwere Ab⸗ teilung des Flak⸗Regiments 22 und die II. Leichte Abteilung des Flak⸗Regiments 22. Hinter den La⸗ fetten⸗ und Rohrwagen ſieht man die gewaltigen Scheinwerfer und die Richtungshörer, ferner die ſchweren 8,8⸗Ztm.⸗Geſchütze und die kleinen, elegant wirkenden 3,7⸗ZteGeſchütze. Wieder tritt Generaloberſt Freiherr von Fritſch neben den Führer. Den Abſchluß des ganzen Vor⸗ beimarſches bilden die Panzertruppen des Heeres. Sie werden geführt von Generalmajor Guderian, dem Kommandeur der U. Panzer⸗Diviſion. In Reihen zu Dritt kommen zunächſt die leichten Pan⸗ zer⸗Kampfwagen des Panzerregiments 4. Man ſieht die Führer in ihrer ſchmucken, ſchwarzen Uniform mit dem Oberkörper aus ihrem Wagen herausragen. Reihe auf Reihe, Kompanie auf Kompanie und Ba⸗ taillon auf Bataillon raſſeln vorüber. Schwerere „Panzerwagen ſchließen ſich an. Als die Raupenwa⸗ gen vorbeigerauſcht ſind, folgt oͤas Schützenregiment 2 mit ſeinen Dreierkolonnen von dreiachſigen Perſo⸗ nenkraftwagen, die Infanterie⸗Geſchütze und Pan⸗ zerabwehrkanonen hinter oͤen Fahrzeugen. Ein beſonders feſſelndes Bild bietet dann das Kraftradſchützen bataillon l, das in Dreier⸗ reiben vorbeiknattert. Motoriſierte Artillerie ſchließt ſich an, die J. Abteilung des Artillerie⸗Regiments 73 mit ihren leichten Kanonen und Haubitzen und die II. Abteilung des Artillerie⸗Regiments 54 mit ihren ſchweren Geſchützen. Dann gehen im Vergleich zu den Raupenfahrzeugen der Panzer⸗Regimenter ele⸗ gant und leicht die Panzerſpähwagen und andere Kampffahrzeuge der Aufklärungsabteilung 9 vorbei, denen ſich die Panzerabwehrabteilung 38 an⸗ ſchließt. Den Abſchluß machen die Fahrzeuge der Kraftfahrkampftruppenſchule. Um 12.40 Uhr iſt der Vorbeimarſch beendet. Die Rückfahrt des Führers und des Dute: Der Führer ſpricht noch einen Augenblick mit Generalfeldmarſchall von Blomberg und den Ober⸗ befehlshabern der Wehrmachtteile. Man ſieht, wie der italieniſche Staatschef ihn zu dieſem Vorbei⸗ marſch beglückwünſcht. Schon fahren auch die Wagen vor und unter dröhnenden und ſich über die ganze Charlottenburger Chauſſee brauſend fortpflanzenden Jubelrufen der Menge beſteigen Benito Muſſolint Eund Adolf Hitler den erſten Wagen und fahren ſtehend und grüßend mit freudig bewegten Geſichtern zurück zur Stadt, gefolgt von den Wagen mit den italieniſchen und deutſchen hohen Militärs, den Miniſtern und der engeren Begleitung. Begleitet von dem unbeſchreiblichen Jubel der Menge trafen ſie kunz vor 13 Uhr gemeinſam wieder in der Wilhelmſtraße ein. Beide begaben ſich un⸗ mittelbar in die Reichskanzlei. ——————————————PPP—————* Flagge. tötet oder ertranken. Das Ech zu Millionen 2. Seite /Nummer 450 —ꝑꝛj · ͤ¶ ĩů———m————— Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 29. September 1937 Die Folgen der Luftbombardements: Wachjende Feindſeligkeir in England gegen Jupan Immer neue Proteſte in Tokio— Die Einkspreſſe fordert Boykott der japaniſchen Waren (Von unſerem Londoner Mitarbeiter) — London, 29. September. England hat ſich mit einem zweimaligen Proteſt gegen die japaniſchen Flugzeugangriffe auf chineſiſche Städte und Dörfer nicht begnügt. Sein Botſchafter in Tokio hat vielmehr allem Anſchein nach Auft vag, die japaniſche Regierung auf gewiſſe Widerſprüche aufmerkſam zu machen, die man hier in dieſer Sache feſtzuſtellen glaubt. Die Erregung der öffentlichen Meinung iſt geſtern durch die Nachricht von der Vernichtung einer chineſiſchen Fiſcherflotte vor Hongkong durch ein japaniſches U⸗Boot geſteigert worden. Die „Times“ nennt die verſenkten Schiffe, auf denen ſich ganze Fiſcherfamilien befanden,„ein ſchwimmen⸗ des Dorf“ und ſpricht ihnen jede auch nur entfernte Beziehung zu den Kriegshandlungen ab. Da meh⸗ rere von den chineſiſchen Dſchunken in Hongkong regiſtriert ſind erwartet ein Teil der Preſſe, daß auch dieſer Zwiſchenfall in die Auseinanderſetzungen des engliſchen Botſchafters mit der japaniſchen Re⸗ gierung einbezogen werde. Der von England in die Wege geleitete Prote ſt des Genfer 23er⸗Ausſchuſſes gegen die japaniſchen Luftbombardements war unter den ge⸗ gebenen Umſtänden des ſtärkſten Widerhalls in Eng⸗ land ſicher. In der Reſolution heißt es, das Komitee mißbillige auf das ſchürfſte die japaniſchen Luft⸗ angriffe auf offene Städte, weil ſie zu zahlreichen Todesopfern unter der Zivilbevölkerung, zumal unter Frauen und Kindern, geführt hätten. Dafür gäbe es keine Entſchuldigung, und das japaniſche Vorgehen habe in der ganzen Welt Eutſetzen und Empörung hervorgeruſen. Die oppoſitionelle Linkspreſſe fährt fort, für einen wirtſchaftlichen Boykott zu agitieren. Von atmlicher Seite ſind dieſe Beſtrebungen bisher nicht ermutigt worden. Aber viele Hausfrauen lehnen es ab, noch länger japaniſche Waren zu kaufen. Selbſt die„Times“ nimmt in einem Leitartikel dieſen Ge⸗ danken auf.„Japan erntet die Verurteilung der ganzen Welt, von der es doch in ſeinen Lebens⸗ äußerungen unvermeidlich abhängig iſt.“ Das Blatt fordert ſodann die Entſendung von Medikamenten nach China und ſchreibt:„Es iſt ernſtlich zu hoffen, daß alle, die mit China ſympathiſieren, ſo bald wie möglich Gelegenheit erhalten werden, den unſchul⸗ dig Leidenden in China auf ſicherem Wege medizi⸗ niſche Hilfe zu ſenden.“ Der„News Chroniele“ ſpricht gar von einer Grauſamkeit, die in der Neuzeit ihresgleichen ſuche. Der Antergang der Fiſcherflotte 4— Hongkong, 20. Sept.(U..) Die Ueberlebenden von 22 chineſiſchen Fiſcherei⸗ Dſchunken ſind jetzt in Hongkong eingetroffen. Die chineſiſchen Fiſcher gaben eine Darſtellung des An⸗ griffs, der ſich bei Tſcheelung Point vor Hongkong abſpielte. Danach griff ein japaniſches Unterſeeboot die Fiſchereiflotte an und vernichtete ſie ſaſt vollſtän⸗ dig durch Geſchützfeuer. Wie einer der Fiſcher er⸗ zählte, kam das Unterſeeboot ungefähr 800 Meter von der Fiſchereiflotte entfernt an die Oberfläche, näherte ſich auf 500 Meter und ſetzte die japaniſche Plötzlich eröffnete das Unterſeeboot das Feuer, wodurch drei der Dſchunken innerhalb von wenigen Minuten zum Sinken gebracht wurden. Sämtliche Inſaſſen einſchließlich Frauen und Kin⸗ der wurden entweder durch das Geſchützfeuer ge⸗ — Rom, 29. September. Das einzigartige Ereignis, daß ein Staatsmann eines befreundeten Volkes in der Sprache der befreundeten Gaſtgeber ſpricht, iſt in Italien in allen Schichten mit ſtärkſter innerer An⸗ teilnahme verfolgt worden. Im Rom hatten ſich an dem warmen Herbſtabend Tauſende von Menſchen auf Plätzen und Straßen vor den Lautſprechern ver⸗ ſammelt Schweigen an. waren Lautſprecher aufgeſtellt. und hörten die Anſprache in lautloſem In Reſtaurants und Gaſtſtätten Wenn wir als Deut⸗ ſche erkannt wurden, machten die Italiener Platz und baten um Auskünfte über den Inhalt der ihnen un⸗ verſtändlichen Reden. Als Muſſolini das Wort er⸗ griff, fragten ſie:„Was ſagt er?“ oder„Spricht er gut Deutſch?“ Unbeweglich blieben die Zuhörer ſtehen und warteten dann die italieniſche Uebertra⸗ gung der Reden ab, oͤͤie häufig von Beifall unter⸗ brochen wurden. „Ein Ereignis 6 von einzigartiger Bedeutung dub Mailand, 29. September. Die gewaltige Kundgebung auf dem Berliner Maifeld beherrſcht vollſtändig oͤas Bild der italieni⸗ ſchen Preſſe. Die Blätter ſprechen mit Ausdrücken der höchſten Begeiſterung von einem geſchichtlichen Ereignis von einzigartiger Be⸗ deutung und einem Markſtein in den Beziehungen zwiſchen dem deutſchen und dem italieniſchen Volke. Der Mailänder„Corriere della Sera“ erklärt, por der größten Volksverſammlung, die je ſtattge⸗ funden habe, hätten Muſſolini und Hitler geſprochen. Die Worte der beiden Staatsmänner ſeien unzwei⸗ deutig geweſen. Die eine Rede habe die andere be⸗ ttätigt und vervollſtändigt. Dies ſei ein Zeichen, daß nicht nur in den großen Linien die politiſchen enger Fapan wehrt ſich gegen Völkerbundskritik dnb. Tokio, 29. Sept. Der Sprecher des japaniſchen Auswärtigen Am⸗ tes erklärte im Zuſammenhang mit der in der Völ⸗ kerbundsverſammlung geübten Kritik an den japa⸗ niſchen Luftangrifſen in China, daß Japan an den Völkerbundsberatungen nicht ſonderlich intereſſiert ſei. Dennoch ſei die japaniſche Regierung tief verletzt über die verantwortungsloſe Art und Weiſe, in der Japan auf Grund völlig unzuverläſ⸗ ſigen Materials vom Völkerbund verurteilt werde. Gleichzeitig betonte der Sprecher nochmals, daß die japaniſchen Flieger ſtreugſte Anweiſung hätten, die Zivilbevölkerung und die nichtmilitäriſchen Anlagen unbedingt zu ſchonen. Völkerbundsgebäude in Nanking beſchädigt — Geuf, 29. September.(U..) Die Gebäude der Hauptgeſundheitskommiſſion des Völkerbundes in Nanking ſind bei einem japa⸗ niſchen Bombenangriff beſchädigt worden. In einem Kabeltelearamm teilt die Kommiſſion mit, daß 15 Bomben auf das Zentralkrankenhaus und andere Anlagen der Kommiſſion gefallen ſind. Dabei ſei ſchwerer Sachſchaden entſtanden. Zwei Perſonen wurden getötet und eine Reihe verletzt. Die Sta⸗ tionen mußten geräumt werden. Das Kabel ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die Kommiſſion in Nan⸗ kina verbleiben werde. Das Telegramm kam faſt zur gleichen Zeit an, als die Völkerbundsverſammlung die Reſolution gegen die japaniſchen Bombenangriffe annahm. leuer Zurchbruchsverſuch bei Schanghal Eine neue Grofoffenſive ſoll den Fapanern den langerſehnten Erfolg bringen dnb Tokio, 29. September. Nach Berichten der Agentur Domei haben die Ja⸗ paner an der Schanghai⸗Front einen neuen Groß⸗ angriff eingeleitet. Nach gründlicher Vorbereitung durch Artillerie und Flugzeuge gingen die japani⸗ ſchen Marinetruppen am Mittwochmorgen von der Juternationalen Niederlaſſung aus in breiter Front vor und beſetzten gegen Mittag die Ortſchaft Tſchiangwan weſtlich von der Eiſenbahnſtrecke Schanghai-Wuſung. Andere japaniſche Truppen⸗ teile nahmen den Vormarſch auf Lintſchiahang auf, der in Richtung auf Schanghai auf halbem Wege zwi⸗ ſchen Lotien und Tatſchang liegt. Der chineſiſche Rückzug an der Norofront — Nanking, 29. September.(u..) Die chineſiſchen Nordchina⸗Truppen befinden ſich, wie hier zugegeben wird, in einer großen Rückzugs⸗ bewegung, die erſt 110 Kilometer ſüdweſtlich von dem vor einigen Tagen von den Japanern erober⸗ ten Paotingſu bei Tſchengtingfu ihr Ende finden Raſcher als man erwartete: Einigung anf der Purher Ptelkrkeheren wird. Von Tſchengtingfu aus ziehen ſich vopberei⸗ tete Stellungen oſtwärts nach Tſchuanhotſchen, das ſüdlich von Tſanghſien an der Eiſenbahnlinie Tientſin—Nanking liegt. Dieſe Stellungen ſollen die zurückgehenden chineſiſchen Truppen aufnehmen, ſo daß ſich dann weit hinter der bisherigen eine neue Front von der Peiping-—Hankau⸗Bahn zur Tientſin—Nanking⸗Bahn ziehen würde. Man ſpricht hier von einem„ſtrategiſchen Rückzug“ der Nordchina⸗Armee, der den Gegner weit ins Innere Ehinas ziehen und damit erſchöpfen ſolle. Ein Vetter des Kaiſers von Fapan verwundet dub. Tokio, 25. September. Der kaiſerliche Prinz Hiroyoſchi Fuſchimi wurde als Kommandant eines Zerſtörergeſchwaders der vor Schanghai operierenden japaniſchen Flotte während eines heftigen Gefechtes mit chineſiſchen Batterien verwundet. Der Prinz iſt der einzige Sohn eines Onkels des japaniſchen Kaiſers, Hiroyaſu Fuſchimi, der Großadmiral und Chef des Admiralſtabes iſt. Seine Verwundung ſoll nicht lebensgefährlich ſein. „Volle Kebereinſtimmung“— Das Ablommen unterzeichnungsreif Gunkmelo ung der NM3.) + Paris, 20, September. Nach der Sitzung der Marineſachverſtändigen am Mittwochvormittag wurde folgende Verlautbarung ausgegeben: In der Mittwoch⸗Vormittagsſitzung haben die franzöſiſche, die engliſche und die italieniſche Flotten⸗ abordnung in voller Uebereinſtimmung ein Ab⸗ kommen vorbereitet, das ſie ihren Regierungen un⸗ terbreiten werden. Das Uebereinkommen ſoll den o des geſteigen Berliner Tages: Bie Falien den Lag miterlebte Beseiſterte Schilderungen der Preſſe über die Verliner Kunogebung (Drahtber. unſ, röm. Korreſpondenten) Ziele der beiden großen Staaten übereinſtimmen, ſondern, daß auch in den Einzelfragen zwiſchen den beiden Führern volle Einigkeit beſtehe. Der friedliche Charakter der faſchiſtiſchen und natio⸗ nalſozialiſtiſchen Arbeit habe eine doppelte feierliche und ausdrückliche Bekräftigung gefunden. Der Friede öͤürfe kein ſchwaches Ausſehen haben. Er dürfe nicht zum Pazifismus werden, er ſei weder eine Fügung in das Schickſal noch auch ein Stillſtehen. Die Kraft der Achſe Rom-Berlin wirke oͤurch ihre bloße Tatſache. Die vom Führer und von Muſſolini ausgeſprochenen Hoffnungen gründeten ſich auf den guten Willen der beiden Füh⸗ rer und der beiden Völker, dem aber natürlich der gute Wille der anderen entſprechen müſſe. Wenn der Duce geſagt habe, die Tatſache, daß er nach Deutſchland gekommen ſei, bedeute nicht, daß er auch anderswohin gehen werde, ſo ſei dies eine Ver⸗ pflichtung der Aufrichtigkeit, ein Programm zu und dauerhafter Zuſammenarbeit. Dies möge jeder verſtehen, wie er könne. Der„Popolo'Italia“ ſchveibt, mit den Reden der beiden Staatsmänner nehme eine neue Phaſe der europäiſchen Geſchichte ihren Anfang. Der Führer und Muſſolini hätten die Verpflichtung der beiden Völker ausgeſprochen, gemeinſam zu ar⸗ beiten, gemeinſam zu kämpfen und gemeinſam zu marſchieren auf dem langen Wege, der zu einer neuen Ziviliſation als Frucht der beiden Revolutio⸗ nen führe. Die Freundſchaft werde ſich nicht in Worten, ſon⸗ dern in Taten zeigen. Die„Stampa“ ſchreibt, die beiden Revolutionen ſeien bereit, jedes Hindernis der Natur und der Men⸗ ſchen zu überwinden. Die Toten ſeien es, die die Straße der wahren Revolutionen kennzeichneten. Wenn man Italien und Deutſchland trenne, dann würden die Keime der Auflöſung vorherrſchen, aber einig wie ſie ſeien, hielten ſie die Geſchichte des alten Kontinents in ihrer Fanſt. Schutz der Handelsflotten im Mittelmeer gegen ma⸗ zuläſſige Handlungen, wie ſie im Abkommen von Nyon näher beſtimmt ſind, ſicherſtellen. Die Flotten⸗ ſachverſtändigen werden am Mittwoch gegen Abend ihre letzte Sitzung abhalten und das vorbereitete Ab⸗ kommen unterzeichnen, Ein nenes parlamentariſches Theaterſtück dnb. Salamanca, 8. Sept. In Valencia beſpricht man lebhaft die Ankunft des Hochgraoͤfreimaurers und ehemaligen ſpaniſchen Innenminiſters Portela Valadares, der früher bei der ſpaniſchen Zentrumspartei ſtand, ſowie des Chefs der früheren linkskonſervativen Partei und ehemaligen Miniſters Miguel Maura. Beide Po⸗ litiker mußten unter dem Druck der Bolſchewiſten zu Beginn der Revolution in das Ausland flüchten. Der Bruder von Miguel Maura, Honoria Maura, wurde auf der Feſte Guadalupe im vergangenen Jahre von den Bolſchewiſten ermordet. Die Rück⸗ kehr dieſer beiden liberalen Politiker iſt eine für das„demokratiſche Ausland“ erdachte Liſt des inter⸗ nationalen Freimaurertums, wird aber nach außen hin mit der Eröffnung des Parlamuts in Valencia am 1. Oktober in Verbindung gebracht. Sie ſteht im Zuſammenhang mit der ſeit einigen Wochen mit Kominternvertretern beſprochenen Organiſation eines Lügenfeldzuges im Ausland zugunſten des Valencia⸗Ausſchuſſes. Portela und Maura ſollen den„Landtag“ eröffnen und damit im Ausland den Eindruck erwecken, als ſei das Valencia⸗Spanien eine Republik reinſten Waſſers. Ein großer Teil der Bolſchewiſten ergeht ſich in lauten Proteſten gegen die Rückkehr der beiden. Anläßlich ihrer Ankunft ſind in dem Hotel und deſſen Umgebung umfang⸗ reiche Vorſichtsmaßnahmen getrofſen worden. Anruhen im Waziriſtan Anhänger des Fakirs von Ipi überfallen britiſch⸗ indiſche Truppen + London, 20. September. Im Aufſtändiſchengebiet an der indiſchen Nord⸗ weſtgrenze kam es zu neuen blutigen Kämpfen zwi⸗ ſchen britiſch⸗indiſchen Truppen und den Anhängern des Fakirs von Ipi. In den Bergen weſtlich von Ragmuk griff eine 300köpfige Aufſtändiſchenbande britiſch⸗indiſche Truppen an. In den blutigen Abwehrkämpfen wurden die Angreifer mit hohen Verluſten zurückgeſchlagen. Die Aufſtänbiſchen nahmen ihre Toten und Verwundeten beim Rückzug mit ſich, doch blieben noch ſieben Tote auf dem Platz. Auf ſeiten der indiſchen Truppen fielen zwei Offiziere, 20 Soldaten wurden verletzt. Auch in Südwaziriſtan griffen Aufſtändiſche eine britiſch⸗indiſche Kolonne an. Dabei wurden ein in⸗ diſcher Offizier und drei Soldaten getötet und zahl⸗ reiche verletzt. Am gleichen Tage überfielen Auf⸗ ſtändiſche einen Transportzug, wobei ein Soldat ge⸗ tötet und mehrere verwundet wurden. Regi Schanghai kauft Fahnen Die Flaggenfabriken Schanghais ſind zur Zeit mit Arbeit überlaſtet. Die Bevölkerung, auch die chine⸗ ſiſche, kauft Fahnen der verſchiedenſten um ihre Häuſer als neutral zu kennzeichnen. Hier ſieht man die Auslagen einer Flaggen⸗ handlung mit den Fahnen Deutſchlands, Englands und Amerikas.(Weltbild, Zander⸗M.) — Iremde Militärmuſiker in Berlin Gemeinſames Konzert von deutſchen, italieniſchen und ungariſchen Muſikern dnb, Berlin, 29. Sepi⸗ Die italieniſchen und die ungariſchen Militär⸗ muſiker, die zuſammen mit der Kapelle des Regi⸗ ments„General Göring“ am., 2. und g. Oktober in der Deutſchlandhalle konzertieren werden, ſind ietzt vollzählig in Berlin verſammelt. Schon Dienstag abend kamen die Angehörigen der Carabinieri und der Guardia di Finanza in Stärke von 125 Mann auf dem Anhalter Bahnhof an. Das aus 85 Mann beſtehende Muſikkorps des 1. Königlich⸗Ungariſchen Infanterie⸗Regiments traf dann heute vormittag gegen 9 Uhr in der Reichs⸗ hauptſtadt ein und wurde von dem Generalmuſik⸗ inſpizienten Profeſſor Berdien und Profeſſor Husadel, dem Muſikinſpizienten der Luftwaffe be⸗ grüßt. Zur Begrüßung waren auch zahlreiche Ver⸗ treter der Königlich Ungariſchen Geſandtſchaft er⸗ ſchienen. Die italieniſchen und ungariſchen Militärmuſiker wohnen während ihres Berliner Aufenthaltes beim ment General Göring in Reinickendorf⸗Weſt. Kroegsminiſter Hore Beliſha wieder in London. Der engliſche Kriegsminiſter Hore Beliſha kehrte am Dienstagabend aus Frankreich, wo er an den teilgenommen hatte, nach London zurück. Haſtbefehl gegen Frau Skoblin Im Anſchluß an die Vernehmung— Frau des—— i⸗ ſchen Generals Skoblin, der in dem Verdacht ſteht, 15 General Eugen von Miller an die Sowjets verraten zu haben, hat der Pariſer Unterſuchungsrichter gegen Frau Skoblin ſowie ihren Mann Hoftbefehl erlaſfen. Die Aus⸗ ſagen der Frau, die bekanntlich zuerſt gleichfalls ver⸗ ſchwunden war, waren ſo widerſpruchsvoll, daß man be⸗ rechtigten Anlaß zu der Annahme der Mitwiſſerſchaft hat, . Auf unſerem Bilde ſieht man Frou Skoblin in Beglei⸗ tung von Kriminalbeamten beim Betreten der Polizei⸗ präfektur.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters u. verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗ Handelsteil:.V. Willy Müller ⸗Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes ⸗Sport: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Angeigen und geſchüftliche Mitteilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim 0 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode&. Co., Mannheim, R 1,—6 Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin-Friedenau, Sentaſtraße 2 .⸗A. VIII. 1937: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B über 20500 Abendauflage der Ausgabe Au. Ausgabe 5 über 20000 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bel Rückporto 5 Mittwoch, 29. September 1037 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 450 Berlins historischer Tag im Bilcle der Duce von dem Führer. Oben rechts: Muſſolini, Generaloberſt Göring, Ciano(links), Reichsminiſter Dr. eines iungen Löwen. aum Maifeld. Deutſchen Adler für Muſſolini. Ehrung ſür den 5 Der Duce im Zeughaus. Muſſolini bei ſeinem Rundgang durch das Zeughaus in Begleitung von Reichsfübrer SS Himmler und Admiral a. D. Lorey, dem Direktor des Hauſes. (Weltbild, Zander⸗K.) Links: Der Abendempfang beim Führer. Führer gab zu Ehren des italieniſchen Regierungs⸗ cheßs im Reichskanzlerhaus ein Abendeſſen, an dem führende Perſönlichkeiten aus den beiden befrenn⸗ deten Ländern teilnahmen. Hier verabſchiedet ſich Neben dem Führer Graf Ciano und Hermaun Göri ng. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Der Duce in Karinball. Der Duce als Gaſt des Miniſterpräſidenten General⸗ oberſt Göring im Waldhaus Karinhall in der Schorfheide, wo dieſer nette Schuappſchuß entſtand: Außenminiſter Frank und die anderen Gäſte verfolgen beluſtigt die Spielereien (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Unten rechts: Die Standarten auf dem Wege (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗K.) Unten links: Das Großkreuz des Ordens vom Als verſönliche italieniſchen Regierungschef Muſſolini überreichte ihm der Führer und Reichs⸗ kanzler dieſe für ihn beſtimmte einmalige Aus⸗ führung des Großkreuzes des Ordens vom Deut⸗ ſchen Adler, deſſen erſter Inhaber Muſſolini iſt. Die Ordenszeichen ſind in Gold gearbeitet, der Bruſtſtern iſt mit Brillanten beſetzt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Der Eine Erinnerung fürs Leben. Während ſeines Potsdamer Beſuches erfüllte der Duce einem Pimpf die Bitte um eine Unterſchrift und gab ihm ein Autogramm zur ſtändigen Erinnerung. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Die Glücksminute 7 Erzählung von Hermann Einden Wenn der junge Chemiker Dr. Guntram an das hinterſde Fenſter des Laboratoriums trat, ſah er den am Ende der Straße hochragenden modernen Rieſen⸗ dau der Albert⸗Werke. Dieſer Bau wirkte inmitten der von Balkonen, Ornamenten und Topfblumen elſervoll verzierten Privathäuſer geradezu phanta⸗ ſtiſch. Ueber den zwei breiten Türen dogen ſich die acht Fenſterreihen, von nichts in ihrem korrekten Sauf unterbrochen, und das flache Dach war die paſ⸗ ſende Ergänzung der rafſiniert einfachen Architektur. In den Abendſtunden erhöhte ſich der optiſche Reiz des Baues. Wenn zu früher Nachmittagsſtunde die 160 gleichförmigen Fenſter weiß aufglühten, ein ſchimmerndes Rechteck neben dem anderen, acht prächtige Lichtkolonnen in der von Dämmerung ver⸗ düſterten Straße, ſo kam es dem Chemiker Dr. Guntram von der kleinen Firma Richter vor, als ſei das Haus der Albert⸗Werke eine jener techni⸗ ſchen Triumphbauten, wie er ſie in utopiſchen Zu⸗ kunftsfilmen geſehen hatte. In dieſes Haus zu gelangen, war für einen jungen Chemiker der große Lebenstraum. Ein Engagement bei den Albert⸗Werken aber war dem Gewinn des großen Loſes vergleichbar. Wer ein⸗ mal dort war, ging nicht mehr; nur der Tod nahm ihn aus den Reihen. Zweimal hatte Guntram an die Albert⸗Werke geſchrieben. Die Antworten waren gleich. Es ſei, hieß es, zur Zeit keine Vakanz, aber man danke ſehr für die Bewerbung und würde ſie vormerken. Schließlich war Guntram doch zu der Ueberzeugung gekommen, von der er ſeither nichts hatte wiſſen wollen, nämlich, daß nur„Beziehun⸗ gen“ zum Ziele führen konnten, und er begann, ſich nach einer Empfehlung umzuſehen. Nach 8 Monaten intenſiver Bemühungen hatte er ein Schreiben in der Hand, das, dunkelblau im Papier, nicht bloß an die„Albert⸗Werke“ gerichtet war, ſondern das die erſtaunliche Anrede„Mein lieber Rudolf Albert!“ aufwies, eine Anrede alſo, die die intime Freund⸗ ſchaft der Briefſchreiberin mit dem Seniorchef des großen Werkes kennzeichnete. Dieſe Empfehlung, mit vieler Mühe und Geſchicklichkeit erworben, er⸗ ſchien dem jungen Dr. Guntram wie der Himmels⸗ ſchlüſſel, den er bereits am nächſten Vormittag ins irdiſche Schloß zu drehen verſuchte. Aber dies war trotzdem kein einſaches Spiel. „Herrn Albert wollen Sie ſprechen, Herrn Rudolf Albert, ohne angemeldet zu ſein?“ fragte der Por⸗ tier Lukas mühſamen Tones, da ihm das Erſtaunen über das naive Anſinnen des Beſuchers das Spre⸗ chen erſchwerte. Guntram, auf jegliche Hinderniſſe gefaßt, dennoch voller Entſchloſſenheit, nicht zu verzagen, legte als ſtumme Antwort die Empfehlung auf das Schalter⸗ brett der Portierloge. Lukas nahm das dunkelblaue Papier, ſetzte ſeinen goldgeränderten Kneifer auf die breite Naſe, faltete den Brief auseinander und las. Die Anrede des Schreibens war gewiß eine magiſche Formel, denn kaum hatte der Portier dieſe vier be⸗ deutſamen Worte geleſen, ſo verflüchtigten ſich die ſtrengen Falten auf ſeiner Stirne und eine beifällige gönnerhafte Miene milderte den Ausdruck des mar⸗ tialiſch geſchnittenen Geſichts. „Nun, es kann ſein, daß Sie Glück haben und mit Herrn Dr. Bernharoͤt ſprechen können—!“ ſagte jetzt Lukas. „Mit Herrn Dr. Bernhardt?“ fragte Guntram verwundert. „Natürlich, mein Herr“, belehrte der Portier, „Herr Dr. Bernhardt iſt der Chef des Sekretariats. Er vermittelt alle Unterredͤungen mit Direktions⸗ mitgliedern!“ Lukas läutete an. In zwanzig Minuten, grünes Zimmer— war die Antwort. Lukas hing den Hö⸗ rer ein. Dieſer Bewegung unterlief irgendwie eine kleine Ungeſchicklichkeit, ſo daß Lukas mit dem Ellen⸗ bogen gegen das verſehentlich nicht geſchloſſene Tin⸗ tenfaß ſtieß, wodurch dieſes umfiel und ein kleiner ſchmaler, aber doch ſchrecklich ſchwarzer Tintenbach über den auf dem Tiſch ausgebreiteten dunkelblauen Empfehlungsbrief kroch. Als Guntram das Un⸗ glück gewahrte, das ſein mühſam erworbenes, koſt⸗ bares Dokument ereilt hatte, ſtieg ihm dͤas Blut ſo ſtark in den Kopf, daß es ihm vorkam, als würden ſeine Haarwurzeln glühen. „Nur nicht aufregen, junger Mann!“ beſchwich⸗ tigte Lukas, den entſetzten Blick des Beſuchers ge⸗ wahrend.„Sie haben ja noch Zeit. Inzwiſchen hole ich Tintentod und Sie werden ſehen, daß in wenigen Minuten das Papier völlig rein iſt!“ Guntram kam nicht zu einer Entgegnung auf dieſen anfechtbaren Optimismus, denn plötzlich ſtand ein Herr neben ihm, der lautlos und unbemerkt die teppichbelegte Haupttreppe heruntergekommen war. Dieſer leicht korpulente, in einen grauen Anzug von beachtlich ſchlichter Eleganz gekleidete Herr war Dr. h. c. Rudolf Albert, Seniorchef der Firma, der Mann, den Guntram ſeit langer Zeit perſönlich zu erreichen geſucht hatte „Holen Sie mir Zigaretten, Lukas“, ſagte der Gewaltige mit auffallend angenehmer, ruhevoller Stimme. „Nikotinarme, Herr Albert?“ fragte der Portier. „Bitte, vorläufig will ich noch dabei bleiben!“ beſtätigte der Chef. Lukas verſchwand. wanoͤte ſich „Was wünſchen Sie, mein Herr?“ Albert freundlich zu Guntram. „Ich bitte um eine Unterredung, Herr Doktor!“ ſagte der junge Chemiker, geiſtesgegenwärtig die Si⸗ tuation erfaſſend. „So, Sie wollen zu mir, junger Mann. Da haben Sie es ja gut getroffen. Ich habe gerade einige Mi⸗ nuten Pauſe gemacht. Kommen Sie alſo mit herauf!“ ſagte mit einem ſcharmanten Lächeln der Herr des Hauſes. Das Büro Alberts war groß, ſtrahlend hell, in⸗ des mit äußerſter Einfachheit eingerichtet. Wieder fragte Albert:„Alſo, was wünſchen Sie mein Herr?“ „Dr. Guntram“, ſtellte ſich der Bewerber vor und fügte hinzu,„ich möchte in den Albert⸗Werken arbeiten, Herr Doktor. Ich bin Chemiker und treibe private Studien. Ich hoffe, einigen neuen Reſul⸗ taten nahe zu ſein. Zur Zeit arbeite ich in der gleichen Straße bei Richter!“ Guntram brachte dieſe Worte zwar mit Feſtigkeit vor, aber ſein Blut pochte laut und heftig. Kam die ſtarke Erregung von dem prüfenden Ausdruck jener zwei großen Augen, die ſich auf ihn richteten oder preßte ihn die Angſt vor der Frage nach einer Empfehlung? Guntram hatte ſie zwar, dieſe kon⸗ ventionelle Empfehlung, aber ſie lag doch tinteüber⸗ goſſen unten in der Portierloge und Lukas hatte Zigaretten zu holen; ſie wax alſo nicht vorlagefähig, wenigſtens nicht ſofort. Rudolf Albert erhob ſich, trat an das atelierhaft große Fenſter, ſah einige Sekunden ſtumm den ele⸗ gante Schleifen ziehenden Möven zu, welche drüben raſtlos die Brücke umflogen und ſagte dann:„Jun⸗ ger Freund! Zuweilen verſchenkt das Leben eine Glücksminute, aber nicht alle Menſchen ſind auser⸗ wählt. Weil wir beide uns unten bei Lukas zur gleichen Zeit trafen, ſind Sie zu einer Unterredung gekommen, zu der Sie bei dem Schema. an das wir * —— uns im allgemeinen halten müſſen, vielleicht nie oder erſt nach Schwierigkeiten gelangt wären. In Menſchen aber, denen dieſe Glücksminute beſchieden iſt, ſoll man beſonderes Vertrauen ſetzen. Es wun⸗ dert mich alſo auch bei Ihnen nicht, daß Sie hierher kommen, ohne, wie jeder andere es ſofort getan haben würde, irgendeine belangloſe Empfehlung auf den Tiſch zu ſchieben, die eine Dame oder ein Herr K. ohne Sachkenntnis geſchrieben hat. Auch iſt es rich⸗ tig und beſtätigt meine Anſichten, daß gerade Sie, der Menſch mit der Glücksminute, davon ſprechen, neuen Reſultaten nahe zu ſein, obwohl wir in der Chemie ſo weit ſind daß Erfindungen Wundern gleichkommen. Ich will es alſo mit Ihnen verſuchen, Herr Dr. Guntram!“ Aus dem Nationaltheater. In Jochen Huths Volksſtück„Der goldene Kranz“, das morgen, Donnerstag, zum erſtenmal im Spielplan des Na⸗ tionaltheaters erſcheint, ſind beſchäftigt: die Damen Lola Mebius a.., Blankenfeld, Decarli, Mayer⸗ hofer und Zietemann und die Herren Becker, Hand⸗ ſchumacher, Hartmann, Krauſe, Langheinz, Offenbach und Renkert. Spielleitung: Hans Becker. Alexander Langsdorff„Flucht aus Frankreich“. Kriegs⸗ erlebniſſe eines jungen Soldaten. Mit 26 Zeich⸗ nungen von H. Roebiger.(Alb. Langen/ Georg Müller, München. Preis 5,50 Mark). Soviel Kriegsbücher wir auch haben, der hier vorlie⸗ gende Erlebnisbericht iſt ſchon ſeinem Inhalt nach neu und eigenartig. Es iſt die Geſchichte des Flüchtlings, des Kriegsgefangenen, der immer wieder ausbricht, um die Heimat zu erreichen. Sein Weg führt durch Städte, Dör⸗ fer, unwegſame Gebirge; nach langen Nachtmärſchen, ge⸗ fährlichen Fahrten in Güterzügen, geht es— zumeiſt ſchon kurz vor dem Ziel— zurück in die Gefangenen⸗ lager von Avignon und Marſeille, in Kerker und Ein⸗ zelhaft, Hunger und Elend, Erniedrigung, Krankheit und Qual. Nur der„unbändige Wille zur Freiheit und eine unerhörte Liebe zur Heimat konnten“, wie es in der Vor⸗ rede des Reichsführers der SS heißt,„dieſe Tut ermög⸗ lichen 2 Das Kennzeichen dieſer Kriegserlebniſſe iſt der Verzicht auf ſenſationelle, poetiſierende oder gefühlsreiche Ausmalung. Schlicht und knapp ſchildert der Verfaſſer aus dem Reichtum des Erlebten, und in jedem Kapitel ſind der Geiſt der Kameraoſchaft und ein geſunder und kröftiger Lebenswille ſpürbar. Dazu kommt ein echt deutſcher Zug, das ſtarke, reine Neturgefühl, das den jungen Kriegsgefangenen Langsdorff immer wieder auf⸗ leben und ihn die Schwere und Troſtloſigkeit ſeines Ge⸗ ſchicks leichter tragen läßt. Edmund Starkloff. —— — 4. Seite/ Nummer 450 —ꝑꝛů———ů————ÄEÄE—jx— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 29. September 1937 Die Siadiseiie Manuheim, 29. September. Vorbereitungen zur Verbreiterung der Friedrichsbrücke Die zu erwartende Verkehrsumleitung macht eine zweite Fußwegunterführung an der Adolf⸗ Hitler⸗Brücke nötig Unſere Leſer wiſſen— nicht zuletzt von dem auf der Induſtrie⸗Ausſtellung von der Stadt Mannheim gezeigten Modell her— öͤaß unſere Stadtverwaltung eine Verbreiterung der Friedrichsbrücke plant. Die Friedrichsbrücke ſoll in techniſch ſehr intereſſanter Weiſe umgeſtaltet und der ſtändig ſich ſteigernden Beanſpruchung angepaßt werden. Wann mit dem Umbau der Brücke begonnen werden wird, ſteht zwar noch nicht ſeſt, aber es wird wohl nicht mehr gar ſo lange dauern. Im Augenblick der Inangriffnahme des Um⸗ baues der Friedrichsbrücke wird ſich die Notwendig⸗ keit einer Umleitung des Verkehrs ergeben. Die Friedrichsbrücke ſteht dann für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung, die Adolf⸗Hitler⸗Brücke und die Hindenburg⸗Brücke werden aushelfen müſ⸗ ſen. Das wird zu einer erheblichen Verdichtung des Verkehrs bei den genannten beiden Brücken führen. Die Stadtverwaltung hat ſich deshalb ent⸗ ſchloſſen, einen beſonderen Beitrag zur Erleichte⸗ rung der zu erwartenden Verkehrszuſammenballung zu leiſten. Wir haben ſchon kürzlich anläßlich einer Bezirksratsſitzung davon geſprochen, daß am nörd⸗ lichen Brückenkopf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke eine Fußwegunterführung gebaut werden wird. Dieſe Arbeit ſoll nun in allernächſter Zeit in An⸗ griff genommen werden. Es handelt ſich dabei darum, die mit der Ueberſchrei⸗ tung der Fahrbahn durch die Fußgänger des Adolf⸗ Hitler⸗Ufers verbundene Gefahr zu vermindern. Dieſes Ziel ſucht man dadurch zu erreichen, daß man auf dem rechten Ufer eine Fußwegunterführung ähn⸗ lich der auf dem linken Ufer vorhandenen errichtet; ein Unterſchied wird nur inſofern beſtehen, als die Unterführung auf dem linken Ufer hinter dem Widerlager liegt, die auf dem rechten Ufer aber vor das Widerlager kommen wird. Stromaufwärts und ſtromabwärts des Brückenkopfes wird je eine Treppe erſtellt werden. Die Fußgänger brauchen ſich alſo nicht in die Zone des von der Brücke kommenden und nach der Brücke ſtrebenden Fahrzeugverkehrs begeben. Eine Untertunnelung iſt nicht vorgeſehen. Die Bauzeit der Anlage wird einige Wochen be⸗ tragen. Handelt es ſich auch nicht um eine große Bau⸗ arbeit ſo doch um eine, die im Intereſſe der Ver⸗ kehrsſicherheit ſehr weſentlich iſt. Die Fußwegunter⸗ führung wird auch ſpäter,. wenn die Friedrichsbrücke umgebaut und der zuſätzliche Verkehr von der Adolf⸗ Hitlex Brücke wieder genommen ſein wird, ihre Be⸗ deutung behalten.—m. 67 gebührenpflichtige Verwarnungen Polizeibericht vom 29. September. Vier Verkehrsunfälle. Bei vier Verkehrsunfäl⸗ len, die ſich geſtern hier ereigneten, wurden zwei Perſonen verletzt und vier Fahrzeuge beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsoroͤnung wurden in den beiden letzten Tagen zuſammen 67 Per⸗ ſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 41 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. * Aus der Kunſthalle. Vom 1. Oktober ab treten die Winterbeſuchszeiten in Kraft: werk⸗ tags(mit Ausnahme montags) von 10 bis 18 und 14 bis 16 Uhr; an Sonn⸗ und Feiertagen von 11 bis 16 Uhr durchgehend. Die Oeffnungszeiten des Leſeſaals bleiben unverändert. Aus der Hauptverſammlung der Haus- und Geundbeſitzer: Das Haus muß rentabel werden! Aeber Minel und Wege zur Erreichung dieſes Zieles ſyrach Syndikus Dr. Siebler In der Hauptverſammlung des Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereins Mannheim ſprach, wie mit⸗ teilt, Syndikus Dr. Walter Siebler über das Thema„Der Kampfum die Wirtſchaftlich⸗ keit des Hauſes“. Seit der Machtergreifung hat, ſo führte der Redner u. a. aus, die Verände⸗ rung der Ertragsrechnung des Grundbeſitzes ins⸗ beſondere auf der Ausgabenſeite eingeſetzt. Die Entwicklung gibt zu der Hoffnung Anlaß, daß in ab⸗ ſehbarer Zeit dem Hausbeſitzer wieder ein be⸗ ſcheidener Reinertrag aus dem Grundſtück zur Verfügung ſteht. Es iſt unverkennbar, daß die jahrelange Ertragloſigkeit des Grundbeſitzes dem Grundſtücksmarkt unermeßlichen Schaden zugefügt und eine Wertminderung in kaum glaublicher Weiſe verurſacht hat. Niemand ſtellte die Frage: „Wo bleibt!, Vergütung für die Tätigkeit des Hausbeſitzers?“ Um ſo höher iſt es zu bewerten, wenn in fjüngſter Zeit der Oberbürgermeiſter einer Stadt Nord⸗ deutſchlands angeordnet hat, daß jeder Beamte, der dienſtlich mit Angelegenheiten des Grundbeſitzes be⸗ ſchäftigt iſt, einige Monate ehrenamtlich die Verwal⸗ tung eines Miethauſes zu übernehmen hat. Die Forderung, der Hausbeſitzer müſſe auf die Verzinſung ſeines Eigenkapitals verzichten, damit ſeine Gläubiger eine Ermäßigung unzeitgemäß hoher Zinsforderungen vermeiden können, entſpricht keines⸗ falls der volkswirtſchaftlich bedeutungsvollen Auf⸗ gabe, Sparkapital in Grundbeſitz anzu⸗ legen. Das Fehlen der Verzinſung des Eigen⸗ kapitals muß zwangsläufig dazu führen, daß der Mittelſtand die Spargroſchen nicht mehr im Grund⸗ beſitz, ſondern dort inveſtiert, wo er eine ſichere Ver⸗ zinſung zu erwarten hat. Da dieſe Abwanderung von Sparkapital unerwünſcht iſt muß im Intereſſe der Erhaltung einer geſunden Wohnwirtſchaft eine angemeſſene Verzinſung des Eigenkapitals gewährleiſtet werden. Durch die Gewährung des Vorranges einer Verzinſung des Eigenkapitals vor der Steuerforderung und der Verzinſung der öffent⸗ lichen Darlehen beim älteren Hausbeſitz iſt eigent⸗ lich zum erſten Male die geſetzliche Rangordͤnung, bei der die Verzinſung des Eigenkapitals immer an letzter Stelle ſtand, grundlegend ͤurchbrochen wor⸗ den. Dieſen Grundſatz auf den Althausbeſitz auszudehnen, wird eine der nächſten Aufgaben der Organiſation ſein. Ob damit auch ein Vorrang des Eigenkapitals in vermögensrechtlicher Hinſicht zu verbinden iſt, wird eine Frage der Grundbuchord⸗ nung ſein. Das neue Hypothekenrecht, mit deſſen Umgeſtaltung die maßgebenden Stellen beſchäftigt ſind, wird auch dieſe Frage zu prüfen haben. Bis dahin iſt es Aufgabe der Organiſation des deutſchen Hausbeſitzes, 1. Unterbilanzen in der Ertragsrechnung des Grundbeſitzes zu beſeitigen; 2. die Entſtehung von Fehlbeträgen zu ver⸗ meiden; 3. darüber hinaus als Vergütung für die Verwaltungsarbeit und für die Verzinſung des Eigenkapitals die Erwirtſchaftung eines Rein⸗ ertrages zu ermöglichen. Wodurch iſt der Grundſtücksertrag gefährdet? Die aus Zeiten der untragbar hohen Steuer⸗ und Zinsverpflichtungen entſtandenen Rückſtände konnten in vielen Fällen bis heute noch nicht abge⸗ tragen werden. Trotz merklicher Zinserleichterungen ſind auch heute noch vielfach Zinsſätze in Anwendung, die die Erwirtſchaftung eines Reinertrages unmög⸗ lich machen. Insbeſondere werden Teile des ge⸗ werblichen Hausbeſitzes durch oͤas Beſtehen hypothekariſch geſicherter Forderungen ſchwer be⸗ laſtet, die ehemals als Geſchäftsforderungen eine höhere Verzinſung als zum Zinsſatz der Bodenbe⸗ leihungen rechtfertigten. Dieſe Schuldverpflichtun⸗ gen ſind infolge der Einſtellung jeglichen Umſatzes praktiſch vielfach längſt zu langfriſtigen Grundſtücks⸗ verpflichtungen geworden. Mit Rückſicht auf dieſe Umwandlung kann die Berechnung von Umſatz⸗ und Gejundes Voll Eine ſehenswerte Wanderſchau im Caſino Die Arbeitsgemeinſchaft der„Berufskrankenkaſ⸗ ſen für Kaufmannsgehilfen und weibliche Angeſtellte zeigt ſeit Dienstag abend im„Caſino“ in K 1, 1 die Wanderſchau„Geſundes Volk“. Es handelt ſich um eine ſehenswerte Schau, bei der in Bild, Wort und Zahl grundſätzliche Fragen angeſchnitten und auch praktiſche Anweiſungen gegeben werden. In der erſten Abteilung, in der vom geſunden Erbſtrom des Volkes die Rede iſt, wird das Kind in den Mittelpunkt der Betrachtung geſtellt. Es wird da zum Bei⸗ ſpiel die Frage der unterſchiedlichen Geburten⸗ ziffern Deutſchlands, Polens und des europäiſchen Rußlands behandelt. Oder es wird der Menſchen⸗ verluſt durch Frontkampf, Hungerblockade und ver⸗ hinderte Geburten ldie letzte Gruppe überragt die beiden anderen erheblich) aufgezeigt. Die Auswir⸗ kungen genügender und ungenügender Kinderzahl werden dargeſtellt, oder daß Erbkranke doppelt ſo⸗ viel Kinder wie Erbgeſunde zu haben pflegen. Die Familie Bach wird als Beiſpiel für die Vererbung hoher Begabung herangezogen. Natürlich fehlt auch nicht der Hinweis darauf, daß das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland den Erkenntniſſen die Tat folgen ließ. An die Verantwortlichkeit des einzelnen für ſeine Geſundheit appelliert die zweite Abteilung. Anſchaulich wird da dargeſtellt, wie die Tageskoſt des Angeſtellten, der mittags zu Hauſe ißt, ausſehen und wie ſich die Tageskoſt bei durchgehender Arbeitszeit zuſammen⸗ ſetzen ſollte. Zwei andere Tafeln handeln von der falſch verlebten Woche(falſcher Ausgleich des beruf⸗ lichen Kräfteverbrauchs) und von der richtig ver⸗ lebten Woche. Von entſcheidender Bedeutung iſt die Geſtaltung der Freizeit. Die Ausſtellung gibt wertvolle Anweiſungen.„Der Weg zur Ge⸗ ſundheit iſt ein Fußweg. Jeder muß ihn ſelbſt ge⸗ hen“, heißt es einmal treffend. Es folgen Hinweiſe auf die Kur und Erholungsheime der ADB. „Nur Geſunde können eine vollwer⸗ tige Gemeinſchaft bilden.“ Unter dieſer Sammelbezeichnung findet man Fingerzeige auf Feh⸗ ler in der Hauswirtſchaft, auf falſche oder richtige Körperhaltung der Frau beim Kartoffelſchälen, beim Bodenwachſen und Blen, auf kraftſparende Kör⸗ perhaltungen durch den Gebrauch neuer Haushalts⸗ geräte, auf den unterſchiedlichen Kräfteverbrauch bei den verſchiedenen Körperhaltungen, auf wichtiges Kochen und manches mehr. Den Schluß der Ausſtel⸗ lung bilden Anleitungen zu erſter Hilfe bei Ver⸗ letzungen und Hinweiſe auf die Leiſtungen der ADB. Die Ausſtellung, deren Beſuch man nur empfeh⸗ len kann, wurde mit einer kleinen Feier eröffnet. Der Leiter der Verwaltungsſtelle Mannheim der ADB, Pg. Murr, unterſtrich dabei die Pflicht je⸗ des Deutſchen, ſeine Geſunoͤheit nicht nur zu erhal⸗ ten, ſondern darüber hinaus nach Kräften zu ſtei⸗ gern. Die ADB habe ſich deshalb zur Aufgabe ge⸗ ſetzt, nicht nur der Heilung von Krankheiten zu die⸗ nen, ſondern Einrichtungen zur Hebung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit zu ſchaffen. Herr Dr. Hirſchfeld⸗Warneken ſprach ſo⸗ dann über die nationalſozialiſtiſche Grundhaltung zur Geſundheitspflege. Er kennzeichnete die man⸗ nigfachen verfehlten und zumeiſt einſeitigen Beſtre⸗ bungen in der Vergangenheit und ſtellte dem gegen⸗ über die neue Einſtellung. 728 Kreditproviſionen, die zuſammen mit dem Kapitalzins —8 v. H. betragen, nicht mehr als berechtigt aner⸗ kannt werden. Was die Belaſtung des Grundſtückes mit Forde⸗ rungen betrifft, deren Verzinſung mit Rückſicht auf die geſunkenen Mieteinnahmen nicht mehr zu leiſten iſt, ſo erſcheint die Durchführung eines Kapital⸗ nachlaſſes zur Wiederherſtellung der Renta⸗ bilität des Grundſtückes vielfach unerläßlich. Die Durchführung oͤringend notwendiger Inſtand⸗ ſetzumgsarbeiten hat in den letzten Jahren ebenfalls zu außerordentlichen Belaſtungen der Er⸗ tragspechnung des Grunoſtückes geführt. Davüber hinaus mußten infolge der ſchwierigen Vermietbaz⸗ keit von Großwohnungen umfangreiche Aufwendun⸗ gen für Wohnungsteilung und bei jedem Mieterwechſel erhebliche außerordentliche Inſtandſetzungen vorgenommen werden. Auch dieſe Aufwendungen haben den Grunoͤſtücks⸗ ertrag weſentlich geſchmälert. In dieſem Zuſammen⸗ hang ſei darauf hingewieſen, daß der Hausbeſitzer zum Wechſel der Mieter viel weniger Anlaß gegeben hat, als vielfach vermutet wird. Durch die ſtatiſtiſche Ermittlung hat beiſpielsweiſe der Haus⸗ und Grunoͤbeſitzer⸗Verein München feſtgeſtellt, daß in den letzten zwei Jahren in München etwa 90 v. H. ſämtlicher Kündigungen oͤurch die Mieter erfolgt ſind. Weder die allgemeine Zinsſenkung noch die Neu⸗ feſtſetzung der Grundſteuer wird das Vorhanden⸗ ſein fehlenden oder zu geringen Reinertrages im Einzelfall vollkommen ausſchließen. Aus dieſem Grunde wird noch immer die Güteſtelle zur Schuldenregelung bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer ein wertvolles Inſtrument dafür ſein, im Einzelfall notleidenden Grunoͤbeſitz vor den Folgen ungünſti⸗ ger Ertragsverhältniſſe zu retten und bei fehlendem Reinertrag durch Verhandlung mit ſämtlichen Betei⸗ ligten dem Hauseigentümer einen angemeſſenen Ertrag zu ſichern. Insbeſondere durch die Möglich⸗ keit der Erſtattung eines Gutachtens iſt die Güteſtelle in der Lage, maßgebend in den Gang eines Zwangsvollſtreckungsverfahrens einzugreifen und der Verſchleuderung von Grunoͤbeſitz vorzubeu⸗ gen. Ganz beſonders bedeutungsvoll ſind zwei Ge⸗ richtsentſcheidungen, die auf Grund des Gutachtens der Güteſtelle zu der Auffaſſung kamen, daß grund⸗ ſätzlich weder das Vorhandenſein älterer Steuer⸗ oder Zinsrückſtände an und für ſich die Durchfüh⸗ rung der Zwangsverſteigerung begründen. Durch die ergänzende Tätigkeit von Hausbeſitzer⸗ organiſationen und Güteſtellen wird die Gemein⸗ ſchaftsarbeit zwiſchen Hausbeſitzer und Gläubiger weſentlich gefördert, gleichzeitig aber auch die ſoziale Haltung des Hausbeſitzers gegenüber dem Mieter ermöglicht. Bis zur Schaffung eines ſotzia⸗ len Vollſtreckungsrechtes iſt daher die ſoziale Handhabung der Gläubiger⸗ rechte eine unbedingte Notwendigkeit. Es ergeht daher der Ruf an die Gläubiger:„Nehmt Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage des Grund⸗ ſtückseigentümers! Nicht nur die wirtſchaftliche Exi⸗ ſtenz des Grunöbeſitzes, ſondern auch die ſoziale Ein⸗ ſtellung des Hausbeſitzers gegen ſeinen Mieter hängt davon ab!“ ———————— Die Autobahn über den Rhein Wie ſteht es mit der Reichsautobahnſtrecke Mannheim-Saarbrücken? Der Ausbau des Sektors des deutſchen Reichsauto⸗ bahnnetzes, deſſen geographiſcher und wirtſchaftlicher Mittelpunkt Mannheim iſt, geht weiter. Am 1. Okto⸗ ber wird die Nord⸗Südverbindung, die bisher bei Bruchſal endete, mit öͤer Inbetriebnahme des Teil⸗ ſtückes BruchſalKarlsruhe verlängert. Vom Frei⸗ tag dieſer Woche ab können wir alſo Karlsruhe un⸗ mittelbar über die Reichsautobahn erreichen. Uns Mannheimer intereſſiert nun vornehmlich der wei⸗ tere Fortgang der Autobahnarbeiten in unſerem Bezirk, und da in erſter Linie die Frage der Ver⸗ bindung mit Pfalz und Saargebiet. Auch auf der Strecke Saarbrücken—Mannheim iſt inzwiſchen ſchon mancherlei geſchehen. Ein Teilſtück — das zwiſchen Kaiſerslautern und Wattenheim— iſt ſogar ſchon ſo gut wie ferig und ſoll noch Ende des kommenden Monats dem Verkehr übergeben werden. Zwiſchen Wattenheim und Grünſtadt gehen die Arbeiten rüſtig fort, Für das oſtwärts angren⸗ zende Stück bis nach Frankenthal werden— wie wir erfahren— die Arbeiten in dieſen Tagen gerade vergeben. Dagegen befindet man ſich auf der Strecke Frankenthal-Mannheim noch in den Vor⸗ bereitungen. Jedoch iſt auch für dieſes öſtlichſte Stück der Oſt⸗Weſt⸗Verbindung mit einem baldigen Beginn der Arbeiten zu rechnen Es iſt wenig bekannt, daß die Autobahnſtrecke Mannheim—Saarbrücken nach den Plänen errichtet wird, die das Tiefbauamt der Stadt Mann⸗ heim ſchon im Jahre 1934 dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt unterbreitet hat und die auch deſſen Billigung fanden. Die Oſt⸗ Weſt⸗Verbindung wird nördlich Viernheim von der Nord⸗Sübdſtrecke Darmſtadt.Mannheim ab⸗ zweigen und dann rechtwinklig hierzu weſtwärts ziehen. Sie wird dabei die Bahnlinien Lampert⸗ heim-—Viernheim und Lampertheim—Waloͤhof über⸗ brücken. Der Haltepunkt Poſtſtraße und die Pump⸗ ſtation bleiben nördlich der Autobahn liegen. Dieſe ſtrebt zwiſchen Scharhof und Sandhofen dem Rheine zu. Man kann dort ſchon heute die Abſteckung der Streckenführung erkennen und man ſieht dabei auch, daß die Autobahn näher beim Schar⸗ hof als bei Sandhofen liegen wird. Die Zufahrt zur Oſt⸗Weſt⸗Verbindung von der Stadt Mannheim aus wird über die am Altrhein entlang ziehende Sandhofer Straße und einen beim Scharhof vorgeſehenen einfachen Zu⸗ bringer erfolgen. Natürlich kann man aber auch bei der Rhein⸗Neckar⸗Halle auf die Autobahn fahren und über das Seckenheimer Dreieck und die bei Viernheim zu errichtende Abzweigung die Richtung nach Weſten gewinnen. Für ſpätere Zeiten iſt eine Umgehungsſtraße um Mannheim geplant. Mit dem Bau der Strecke Saarbrücken-Mann⸗ heim iſt die Errichtung einer Rheinbrücke verbun⸗ den. Dieſe Brücke wird die erſte Autobahn⸗ Rheinbrücke ſein. Es handelt ſich dabei um eine ſehr umfangreiche Arbeit, deren Vollendung frühe⸗ ſtens für 1940 zu erwarten iſt. Das letzte Stück im Autobahnnetz um Mannheim wird die Verbindung mit Heilbronn ſein. Zur Zeit ſteht noch nicht endͤgültig feſt, welchen Weg man hierfür wählen wird.—m. ———————— Mannheimer Sieuerkaſenser für Oktober Mitgeteilt von der Städt. Nachrichtenſtelle) a) Stadtkaſſe: Es werden fällig bis zum: 1. Oktober: Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld für das 2. Drittel 1937. 5. Oktober: Gebändeſonderſtener für September. 5. Oktober: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen im September einbehaltenen Beträge. 15. Oktober: Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, 3. Viertel der Vorauszahlungen für 1937 aus Grundver⸗ mögen. 15. Oktober: Hundeſtener, g. Viertel 1937. 18. Oktober: Gebühren für September. 20. Oktober: Bürgerſtener, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober einbehaltenen Beträge, ſoweit die abzuliefernde Summe den Betrag von 200 Mk. überſteigt. 20. Oktober: Gemeindebierſtener für September. 20. Oktober: Gemeindegetränkeſtener ſür September. b) Finanzamt: 5. Oktober: Lohnſteuer, einbehalten im September und 3. Kalendervierteljahr 1937. 11. Oktober: a) Umſatzſteuer für September und 3. Kalendervierteljahr 1937. b) Verſicherungsſtener, Abſchlagszahlung für September. 15. Oktober: a) Grundſtener für 3. Rechnungsvier⸗ teljahr 1937 einſchließlich Landeskirchenſteuer⸗ zuſchlag. b) Börſenumſatzſtener für Abrechnungszeitraum bis 30. September. c) Tilgungsraten für Eheſtandsdarlehen. 20. Oktober: Lohnſtener, einbehalten in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober, ſoweit der Geſamtbetrag 200 Mk. überſteigt. 381. Oktober: Verſicherungsſteuer für September oder 3. Kalendervierteljahr 1937. Ferner im Oktober fällig werdende Zahlungen infolge beſonderer Friſtfeſtſetzungen. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung wird ein Säum⸗ niszuſchlag in Höhe von 2 v. H. des fälligen Steuer⸗ betrages berechnet. Außerdem wird der Betrag durch Poſtnachnahme oder Beitreibung auf Koſten des Pflichtigen eingezogen. Einſtellungen in der Schutzbolizei Günſtige Gelegenheit für gediente Soldaten Im Herbſt 1937 ausgeſchiedenen Angehhrigen der Wehrmacht von einer Dienſtzeit von zwei bis fünf Jahren bietet ſich Gelegenheit, zum 1. No⸗ vember und 1. Dezember oder vom 1. Januar 1939 als Wachtmeiſter bei der Schutzpolizei ein⸗ geſtellt zu werden. Mrekblätter, aus denen alles Weitere erſichtlich iſt, können bei der dem Wohnort des Bewerbers zu⸗ nächſtgelegenen Einſtellungsſtelle angefordert werden. Einſtellungsſtellen ſind u. a. die Kommandos der Schutzpolizei in: Wiesbaden, Frankfurt a.., Saarbrücken, Ludwigshafen, Stuttgart, Karlsruhe. Bewerbungsgeſuche ſind möglichſt bald an die dem Wohnort des Bewerbers zunächſtgelegene Einſtellungsſtelle zu richten. Auch ſolchen ehemaligen Wehr machtsangehörigen, die auf Grund der bisherigen Einſtellungsbeſtim⸗ mungen wegen Altersüberſchreitung zurückgewieſen worden ſind, wird empfohlen, wenn ſie den neuen Bedingungen entſprechen, erneut Bewerbungs⸗ geſuche einzureichen. ** Glänzender Erfolg der alten 110er. Bei dem Ausſcheidungsſchießen im Landesgebiet„Rhein“ des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ um den Rein⸗ hardt⸗Pokal, das am letzten Sonntag in Kreuznach ſtattfand, wurde die Mannſchaft der Kameradſchaft ehmaliger 110er Grenadiere Sieger in Klaſſe B mit 429 Ringen. Der Mannſchaſt gehörten die Schützen Schermer, Emig, Löwe und Huß an. Die ſiegreiche Mannſchaft wird an dem Schlußſchießen in Berlin um die Deutſche Meiſterſchaft teilnehmen. Meiſter in Klaſſe A wurde die Kameradſchaft ehe⸗ maliger 110er Grenadiere in Bruchſal. Ein neues Geſetz für das Schuhmacherhaud⸗ werk. Am 9. September iſt ein Geſetz zur Aende⸗ rung der Gewerbeoroͤnung für das Deutſche Reich verkündet worden, das als Ergänzung des„Großen Befähigungsnachweiſes“ einen wichtigen Fortſchritt für das Schuhmacherhandwerk bedeutet. Danach dürfen orthopädiſche Maßſchuhe nur im Hand⸗ werksbetrieb eines Schuhmachermeiſters gefertigt werden, der eine Zuſatzprüfung beſtanden hat. ETs iſt nachgewieſen, daß die Zahl ſußkranker Menſchen zur Zeit erſchreckend hoch iſt, deshalb iſt die geſetz⸗ liche Regelung ihrer Betreuung beſonders wichtig. Mittwoch, 20. September 1937 meue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 5. Seite /Nummer 450 4 Eine kleine Pokalgeſchichte Am 10. Oktober iſt neuer Start um den Reichsbund⸗ pokal für die 16 deutſchen Fußballgaue, deſſen Verteidiger diesmal der Gau Niederrhein iſt, der bekanntlich im Früh⸗ jahr den Pokal im Endſpiel gegen Sachſen gewann. Die Geſchichte der Kämpfe um den Bundespokal iſt beinahe ſo alt wie die der Deutſchen Meiſterſchaft und eben ſo alt wie der internationale Verkehr der deutſchen Nationalmann⸗ ſchaft, die im Jahre 1908 erſtmals ſpielte. Von 1908 bis 1933 wurde dieſer Pokal, der im ſoge⸗ nannten„Kronprinzenpokal“ ſchon einen populären Vor⸗ läufer hatte, unter den Landesverbänden des Deutſchen Fußball⸗Bundes ausgetragen, und nur die Jahre 1914 bis 1916 brachten durch den Weltkrieg eine zwangsläufige Unterbrechung. 23mal kam die ganze Serie von der Vor⸗ bis zur Schlußrunde zum Austrag, und in dieſen 28 End⸗ ſpielen ſtellten Süddeutſchland und Norddeutſchland einen beiſpielloſen Rekord auf. Sie kamen beide nicht weniger als 13mal ins Endſpiel, das der Süden achtmal, der Norden ſtebenmal für ſich entſchied. Auch Mitteldeutſchland erreichte ſiebenmal das Entſcheidungsſpiel, in dem es drei⸗ mal Sieger blieb. Brandenburg kamen ebenfalls in ſieben Endſpielen zu zwei Siegen, Weſtdeutſchland in vier zu zwei Erfolgen, und Südoſt gewann und verlor ein End⸗ ſpiel. Nur der Baltenverband und die Märkiſche FB zogen nie ins Finale ein. Im einzelnen gab es folgende Schlußpaarungen: 1908/09: Mitteldeutſchland— Brandenburg:1 1909/10: Süddeutſchland— Brandenburg:5 1910/11: Norddeutſchland— Süddeutſchland:2 1911/12: Süddeutſchland— Brandenburg 625 1912/13: Weſtdeutſchland— Brandenburg 5ꝛ3 1913/14: Norddeutſchland— Mitteldeutſchland:1 1914/15: Ausgefallen 1915/16: Ausgefallen 1916/17: Noroͤdeutſchland— Sübbdeutſchland 21 1917/18: Brandenburg— Norddeutſchland:1 1918/19: Norddeutſchland— Süddeutſchland:4 1919/0: Weſtdeutſchland— Mitteldeutſchland:0 1920/21: Mitteldeutſchland— Weſtdeutſchland:0 1921/22: Sitddeutſchland— Norddeutſchland:0 1922/23: Süddeutſchland— Weſtdeutſchland:1 1923/24: Süddeutſchland— Norddeutſchland:2 1924/25: Norddeutſchland— Süddeutſchland:1 1925/26: Süddeutſchland— Mitteldeutſchland:1 1926/7: Mitteldeutſchland— Norddeutſchland 120 1927/8: Südoſtdeutſchland— Norddeutſchland:0 1928/29: Brandenburg— Norddeutſchland:1 1929/0: Norddeutſchland— Brandenburg:0 1990/1: Süddeutſchland— Mitteldeutſchland 418 1991/32: Norddeutſchland— Süddeutſchland:1 1932/33: Süddeutſchland— Südoſtdeutſchland:1 Den höchſten Sieg errang alſo Süddeutſchland 1922 gegen Nordͤdeutſchland mit:0, wobei noch zu be⸗ merken iſt, daß der Süden auch alle Vorrundenſpiele dieſes Jahres ohne Gegentor gewann. Noch intereſſanter aber, daß der Norden von den ſieben Begegnungen Nord— Süd allein fünf gewann. Die zwei Treffen Süd—Brandenburg entſchied der Süden für ſich. Eine einzige Süd— Weſt⸗ Auseinanderſetzung erbrachte den:1⸗Sieg des Südens, die beiden Süd— Mitte⸗Treffen gewann ebenfalls Süd⸗ deutſchland, und Süd—Südoſt war mit 611 auch eine glatte Sache für die ſübdeutſche Mannſchaft. Nur einmal fanden als Endͤſpiel ſtatt Weſt—Brandenburg, Mitte—Branden⸗ burg und Südoſt.—Norddeutſchland, wobei jeweils die erſt⸗ genannten ſiegten. Mit gegenſeitigem Ausgleich verliefen die zwei Treffen Mitte—Nord und Weſt.—Mitte, während Brandenburg von drei Spielen gegen Nord zwei für ſich entſchieb. Paradoxerweiſe kam es niemals zu einer End⸗ ſpielpaarung zwiſchen Noroͤdeutſchland und Weſtdeutſchland. Ab 1983 kam mit der Neuoronung des deutſchen Sportes guch eine Reformation des Bundespokals, der ohnehin immer ſtärker an Publikumsintereſſe einbützte, weil oft nur zweitklaſſige Mannſchaften von den überlaſteten Ver⸗ bänden geſtellt wurden. Seit 1933 kämpfen nun die in ihrer Struktur viel natürlicheren Gaue gegeneinander. Dieſe Schlußſpiele endeten bisher: 1933/34: Südweſt— Bayern 5ꝛ8 1934/35: Mitte— Brandenburg:0 1935/%36: Sachſen— Südweſt:2 und:0 1936/37: Niederrhein— Sachſen 211. Sachſen und Niederrhein kämpften ſich alſo bereits zweimal ins Enoͤſpiel durch. Der ſtarke Gau Niederrhein kam erſt nach drei Jahren erſtmals zum Endſieg, der dem Bayerngau bisher überhaupt verſagt blieb. Sübweſt war bisher der einzige Vertreter des früher ſo mächtigen Südens. Die erſte Runde am 10. Oktober beginnt bereits mit hochintereſſanten Paarungen, von denen Brandenburg gegen Niederrhein in Düſſeldorf dem Pokal⸗ verteidiger gleich eine ſchwere Aufgabe ſtellt, zumal Bran⸗ denburg ſich für die Vorſchlußrundenniederlage des Vor⸗ jahres(:3 für Niederrhein) revanchieren will Im einzelnen kämpfen: Danzig: Oſtpreußen— Sachſen Hamburg: Nordmark— Pommern Düſſeldorf: Niederrhein— Brandenburg Erfurt: Mitte— Schleſien Mannheim: Baden— Nordheſſen Hannover; Niederſachſen— Württemberg Gelſenkirchen: Weſtfalen— Südweſt Augsburg: Bayern— Mittelrhein. Daß es dabei in jedem Spiel zu reizvollen Zweikämpfen unſerer aus den verſchiedenen Gauen ſtammenden Natio⸗ nalſpieler untereinander kommen wird, brauchen wir nicht mehr beſonders zu betonen.—-m- Werbung für den Radrennſport 16 deutſche Städte beieiligen ſich an der„Staffel der Städte“ in Berlin Der Radfahrſport hat es in den europäiſchen Städten im allgemeinen nicht nötig, große Werbeveranſtaltungen aufzuziehen. Das beweiſen am beſten die Straßenrennen, bei denen an der Strecke Zehntauſende und Hunderttauſende von Menſchen ihre Lieblinge begeiſtert begrüßten; ſie waren immer noch die beſte Werbung. Gar mancher, der ſein Fahrrad ſonſt nur als Verkehrsmittel benutzt, wurde da⸗ oͤurch für den Radrennſport als Aktiver geworben. Huünderttauſende von Menſchen werden auch am kom⸗ menden Sonntag, 3. Oktober, die Straßenſeiten der Reichs⸗ Hauptſtabt umſäumen, wenn in der 4/6⸗Millionen⸗Stadt die „Staffel der Städte“ ausgefahren wird. Sie er⸗ hält in dieſem Jahre ihre beſondere Bedeutung durch die Mitwirkung der Berufsfahrer in einem international be⸗ ſetzten Straßenfahrer⸗Kriterium. 16 deutſche Städte ſind Hurch Mannſchaften, die ſich aus je vier Fahrern zuſammen⸗ ſetzen, beteiligt: Bielefeld, Köln, Düſſeldorf, Chemnitz, Schweinfurt, Hannover, Berlin, Magdeburg, Dortmund, Dresden, Nürnberg, Breshau, München, Hamburg, Frank⸗ furt a. M. und der Vorjahrsſieger Stuttgart. Die Rundſtrecke führt mitten oͤurch das Häuſermeer Ber⸗ Iins im Norden der Stadt und beträgt 3 Km. Jeder Teil⸗ nehmer hat zwei Runden hintereinander und dann noch⸗ mals eine Runde zu fahren, ſo daß insgeſamt 36 Km. zu⸗ rückzulegen ſind. Die Ausſichten der Mannſchaften laſſen ſich nur ſchwer abſchätzen. Ein Fingerzeig mag die Tat⸗ ſache ſein, daß im Jahre 1035 Hannover, im Jahre 1036 Stuttgart ſiegte. Das Internationale Berufsfahrer⸗Kriterinm führt über 95 Runden ⸗ 105 Km. auf der gleichen Strecke und bildet den Abſchluß des Rennjahres der Berufsſtraßen⸗ fahrer in Deutſchland. Weiter kommt noch eine Vereinsſtaffel zum Aus⸗ trag, die von 16 Berliner Vereinen beſtritten wiro, bei der jede Mannſchaft aus ſechs Fahrern beſteht, öie hinterein⸗ ander zwei Runden zurückzulegen haben, ſo daß die Ge⸗ ſamtſtrecke 96 Km. beträgt. Wenn die beſten Faher aus allen Ganen unſeres Vater⸗ landes und des Auslandes erbittert um den Sieg kämpfen, ſo apird dieſer Tag gleichzeitig eine große Werbung für den Radrennſport werden. Die techniſche Nothilfe hat ein groß⸗ zligiges Nachrichtennetz mit Telephon und Lautſprechern aufbgebaut, ſo daß jeder Zuſchauer alle Phaſen der vielen Kämpfe miterleben kann. Die Gaumeiſterſchaften der Fechter Am 3. Oktober in Weinheim Dos fechteriſche Großereignis des Jahres 1087 im Gau Baden des DRs iſt die Gaumeiſterſchaft der Florett⸗ und Säbelfechter, die dem W 62 Weinheim zur Ausrichtung übertragen wurden. Heute ſchon beginnen die Vorarbei⸗ ten in Weinheim für dieſes Großturnier. Die Einladun⸗ gen ſind Es kämpfen um den Meiſter⸗ titel in beiden Waffen die Sonderklaſſe und die Endrun⸗ denteilnehmer der letzten der Gau⸗ umd Bezirksklaſſe, die in den einzelnen ſtatt⸗ gefunden haben. Die Veranſtoltung ſelbſt findet im Hotel Pfölzer Hof ſtatt, die Kämpfer 7 hier einen ſchönen Saal vor, welcher der Veranſtaltung einen wür⸗ digen Rahmen gibt. 359 Teilnehmer Meiſterſchaſten im Kraftfahrgeländeſport Die Meldeliſte für die erſte Heeres⸗ und Marinemeiſter⸗ ſchaften im Kraftfohrgeländeſport iſt abgeſchloſſen. Jeder Wehrkreis konnte bis zu zwölf, das Kommando der Panzer⸗ truppen 36 Teilnehmer melden. Insgeſqamt beteiligen ſich 350 Soldaten, 207 Fahrer und 152 Beiſahrer; 177 ſind aus dem Heer, 30 aus der Marine. Die zahlenmäßige Ver⸗ teilung auf die einzelnen Wertungsgruppen ergibt folgen⸗ des Bild: Wertungsgruppe I(Krafträder) Heer, Einzel, 13 Fahrer, 6 Mannſchaften(18 Fahrer), Marine 8 Mannſchoften(24 Fahrer.— Gruppe II(Krafträder mit Seitenwagen) Heer 20 Einzelfahrer, 6 Mannſchaften; Marine 8 Mannſchaften. — Gruppe III(mit geländegängigen DaW): Heer 57 Einzelfahrer, 17 Mannſchaften; Marine 2 Mannſchaften. Infolge der geringen Zahl der für die Wertungs⸗ gruppe IV(I. gl. Laſttkraftwagen) eingegangenen Meldungen wird in dieſem Jahr von einer Austragung der Meiſter⸗ ſchaften in dieſer Wertungsgruppe abgeſehen. Bei den Wettbewerben ſind ſämtliche motoriſierten Truppenteile vertreten. Zugelaſſen ſind nur Dienſtfahrzeuge, ſo daß alle unter gleichen Vorausſetzungen den Kampf aufnehmen. Wer wird Meiſter? Der Meiſterſchaftswettbewerb beſteht aus Geländefahrten in Zoſſen und Halle, der Streckenfahrt Berlin— Halle— Ohroruf, der Querfeldeinfahrt in Ohrdruf, der täglichen Schießprüfung, zwei militäriſchen Sonderaufgaben und der Zuſtandsprüfung. Sieger und Heeresmeiſter im Kraft⸗ fahrgeländeſport im Einzelwettbewerb und im Mann⸗ ſchaftswettbewerb werden in den einzelnen Wertungsgrup⸗ pen die Fahrer und die Mannſchaften mit der höchſten Punktzahl. Die Meiſter, Zweiten und Dritten werden mit der Sportplakette des Reichskriegsminiſters ausgezeich⸗ net; ſämtliche Starter erhalten ein Diplom des Oberbefehls⸗ habers des Heeres. Entſprechend erfolgt auch die Wer⸗ — und Preiszuerkennung für die Angehörigen der arine. Kleine Sport⸗Nachrichten Ein Jugend⸗Leichtathletikkampf zwiſchen den Gauen Südweſt, Baden und Württemberg wird am kommenden Sonntag, 3. Oktober, in der Karlsruher Hochſchulkampf⸗ bahn ausgetragen. Die Begegnung erſtreckt ſich über 17 Wettbewerbe. Zehnkampfmeiſter Oeſterreichs wurde Thunner(Graz). Er brachte es jedoch nur auf 5800 Punkte. Meiſter im 2000⸗Meter⸗Lauf wurde Lt. Leban, der mit:38,2 Minuten einen neuen Landesrekord aufſtellte. Schulz⸗Haaſe(Diamant Chemnitz) gewannen in Görlitz den zum zweiten Male ausgetrogenen„Radballpreis von Oſtdeutſchland“ vor den früheren Weltmeiſtern Berndt⸗ Scheibe(Wanderfolke Dresden). Graf Hagenburg wird als Teilnehmer eines Kunſtflug⸗ wettbewerbs in Poris im Frühjahr nächſten Jahres er⸗ wartet, nachdem er jetzt in Zürich und Cleveland ſo erſolg⸗ reich tätig war. 364 Nennungen ſind zu den am Wochenende in Halber⸗ ſtadt zum Austrag kommenden Kegler⸗Meiſterſchaften ab⸗ gegeben worden. Zur Entſcheidung ſtehen fünf deutſche Einzelmeiſterſchaften, außerdem werden noch 23 Reichs⸗ ſieger ermittelt. Mitte— Schleſien, dag Vorrundenſpiel zum Reichsbund⸗ pokal, wird am 10. Oktober nicht in Halle, ſondern in der „Mitteldeutſchen Kampfbahn“ zu Erfurt ausgetragen. Holland bekommt eine Autorennbahn Wie die hollöndiſche Preſſe berichtet, iſt eine Aktien⸗ geſellſchaft für den Bau einer holländiſchen Autorenn⸗ bahn ins Leben gerufen worden. Sie will eine Rund⸗ ſtrecke von 10 Km. Länge bei eldborn mit einem Un⸗ koſtenbeitrag von 600 000 Gulden ausbauen. Anfang Oktober ſoll mit den Arbeiten begonnen und die Rund⸗ ſtrecke bis Juli nächſten Jahres fertig werden. Außer für vier Autorennen im Jähre ſoll ſie auch für Raörennen Verwendung finden. Für den ſpäteren Ausbau iſt die Anlage eines Flugfeldes und eines Platzes für große Pferderennen vorgeſehen. Auto⸗Anion auch ohne Haſſe Beim„Großen Preis vom Donington⸗Park“ in der Nähe Londons wird die Auto⸗Union, nachdem Hans Stuck dem Zſchopauer Werk den Rücken gekehrt hat und auch Rudolf Haſſe wegen einer Anging operiert werden mußte am kommenden Samstag, 2. Oktober, nur durch Bernd Roſemeyer und H. P. Müller vertreten ſein. Ihre Gegner 170 in erſter Linie die Fahrer von Mer⸗ cedes⸗Beng, udolf Caracctola, Manfred von Brauchitſch, Richard Seaman und Hermann Lang und die Elite der engliſchen Rennfahrer. NSJK. fliegt an die Deulſche Weinſtraße Der letzte Motorflugſport⸗Wettbewerb des Jahres Am 9. und 10. Oktober führt die NS§K⸗Gruppe u den letzten diesjährigen Motorflugſport⸗Wettbewerb des Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Fliegerkorps als„Flug an die Deutſche Weinſtraße“ durch. Der Flug wird als Streckenwettbewerb veranſtaltet und mit verſchiedenen Orteraufgaben ſowie einer Geſchicklichkeitsprüfung verbunden. Nach der Ausſchreibung ſind insgeſamt 60 Flugzeuge zu dem Wettbewerb zugelaſſen, 30 Flugzeuge des NSgK, 15 Flugzenge des Reichsluftfahrtminiſteriums und der verwechſelt wird. Dieſe Dinge haben ſich ſeit Jahren grund⸗ 3. Dezember in der 20 000 Zuſchauer faſſenden Stettiner 7 And nun nach England! Deutſche Rennwagen ſtarten in Donington Jetzt enölich iſt es ſo weit; in wenigen Tagen, am Samstag, 2. Oktober, werden die engliſchen Motorſport⸗ ſreunde die deutſchen Rennwagen, die eine ſo unglaubliche Siegesſerie hinter ſich haben, im Kampfe ſehen. Der „Große Preis vom Donington⸗Park“ wird durch die Teilnahme der deutſchen Mercedes⸗Benz⸗ und Auto⸗Union⸗Wagen zu dem größten autorennſportlichen Er⸗ eignis des Inſelreiches. Es hat lange Zeit gedauert, ehe die Wünſche der engliſchen Motorſportkreiſe in Erfüllung gegangen ſind, aber nachdem man die übliche Vorgabefor⸗ mel in England fallen ließ, war der Weg für unſere Wa⸗ gen frei. Und nun ſind ſie da. Mit dem ſtärkſten Aufgebot iſt das Untertürkheimer Werk in Donington vertreten. Rudolſ Caracciola, der neue Eropameiſter, führt das Feld an. Ihm ſtehen Hermann Lang(), Manfred von Brauchitſch und der Engländer Richard Seaman zur Seite. Der Schweizer Chriſtian Kautz gilt als Er⸗ ſatzfahrer. Beſonders geſpannt ſind die Engländer natür⸗ lich auf ihren Landsmann, der in einem der berühmten „Silberpfeile“ ſitzen wird. Die Auto⸗Union iſt diesmal nur mit zwei Fahrern vertreten, Bernd Roſemeyer und H. P. Müller, da Rudolf Haſſe nach ſeiner Operation immer noch nicht zur Verfügung ſteht. Das iſt die deutſche Rennwagen⸗Mann⸗ ſchaft, die ſo manche Schlacht ſtegreich ͤͤurchgeſtanden hat, und die auch keinen Gegner zu fürchten braucht. Die Gegnerſchaft beſteht aus etwa einem Dutzend über⸗ wiegend engliſcher Fahrer. Tongue und Whitehead werden mit dem 1,5⸗Liter⸗ERA in den Kampf eingreifen, von denen auch 2Liter⸗Modelle ſtarten ſollen. Charlie Martin, der bekanntlich auf der Avus das Kleinwagen⸗ Rennen gewann, wird entweder ebenfalls einen 1,5⸗Liter⸗ ERA oder ſeinen 3⸗Liter⸗Alfa⸗Romeo ſteuern. Auch der Von 25364 ſiameſiſche Prinz Bira hat noch keine enogültige Entſchei⸗ dung getroffen. Ihm ſtehen ein 1,5⸗Liter⸗ERA und ein g⸗Liter⸗Maſerati zur Verfügung. Einen Maſerati wird auch Hyde an den Start bringen, während Powys⸗ Lybbe ſeine Fahrerkunſt auf einem Alfa Romeo ver⸗ ſucht. Wie bereits erwähnt, die Vorgabe fällt in dieſem Rennen fort. Die Aufgabe der engliſchen Fahrer iſt alſo rieſengroß. Die meiſten dieſer Fahrer haben zwar in vie⸗ len Kleinwagenrennen ihr Können wiederholt unter Be⸗ weis geſtellt, aber die Kraft der deutſchen Wagen geht doch wohl über ihr Vermögen. Gewiß, wir dürfen als ſicher annehmen, daß ſie ehrgeizig genug ſind, um hartnäckigen Widerſtand zu leiſten. Aber hat nicht zuketzt noch das Maſaryk⸗Rennen bewieſen, daß die deutſchen Wagen allen anderen Fabrikaten ohne Ausnahme glatt überlegen ſind? Sollte man daher am Samstag eine Niederlage unſerer Vertreter für möglich halten? Der einzige Vorteil, den die kleineren Wagen haben, iſt der, daß ſie auf der verhältnismäßig kleinen Runoſtrecke (5 Km.) ihre Wendigkeit beſſer ausſpielen können. Aber ob das genügt, in einem über 80 Runden, alſo 400 Km., gehenden Rennen die Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union zu ſchlagen, das dürfen wir mit Recht bezweifeln. Die Deut⸗ ſchen werden ein Rennen für ſich liefern, die Zuſchauer werden voll und ganz auf ihre Koſten kommen und die Frage nach dem Sieger heißt wieder nur: Benzoder Auto⸗Union! Daß dabei die Ausſichten für das Untertürkheimer Werk etwas günſtiger ſind, das liegt allein an dem größeren Fahrer⸗Aufgebot. Im übrigen haben die deutſchen Rennſtälle ihre Vorbereitungen an Ort und Stelle ſchon getroffen. Wenn in dieſen Tagen die Fah⸗ rer und Wagen eintreffen, ͤann kann das Training gleich beginnen. blieben 364 Die Deulſchen Kegler⸗Meiſterſchaften in Halberſtabt Am kommenden Samstag und Sonntag kommen im ſchönen alten Halberſtadt die Deutſchen Kegler⸗Meiſterſchaf⸗ ten zum Austrag. Nach Vereins⸗, Kreis⸗ und Gauausſchei⸗ dungen haben ſich im Laufe des Jahres von 25 364 Bewer⸗ bern 364 Männer und Frauen für den Endkampf qualiſi⸗ ziert. An den beiden Tagen der Meiſterſchaft werden fünf Meiſtertitel und 21 Titel eines Reichsſiegers in Einzer⸗ und Mannſchaftskämpfen vergeben. Jeder einzelne dieſer Wettbewerber hat in den nergangenen zwölf Monaten immer wieder in 200⸗ und 100⸗Kugelſtrecken von ein oder einer halben Stunde Spielzeit ſeine Leiſtungen ver⸗ beſſern müſſen. Das beweiſt, daß das Kegeln wirklich ein Sport und eine Leibesübung geworden iſt und daß heute an jeden Sportkegler Anforderungen geſtellt werden, die einen ausdauernden und guttrainierten Körper vorausſetzen. Und doch gibt es noch vielſach irrige Auffaſſungen über oͤen Wert des Kegelſports, der von vielen noch mit dem „Vergnügen“ früherer Jahre mit Tabaksqualm und Bierduft legend geändert: Das alte deutſche Volksſpiel Kegeln hat heute bei allen maßgebenden Stellen ſeine Anerkennung als Leibesübung gefunden. Es iſt ein ausgezeichnetes Ge⸗ gengewicht gegen die berufliche Arbeit. Seine Beliebtheit geht daraus hervor, daß es allein in Deutſchland über 600 000 Kegelſport⸗Anhänger gibt. Während das Durch⸗ ſchnittsalter des Sportkeglers vor etwa 15 Jahren bei Luftwaffe ſowie 15 Flugzeuge von Sportfliegern mit eige⸗ nen obder gecharteten Fluggeräten. Der erſte Wettbewerbstag führt am Samstag, 9. Oktober, von Darmſtadt über Frankfurt a..—Wetzlar—Bad Kreuz⸗ nach— Jöar Oberſtein nach Saarbrücken. Während des Streckenfluges ſind an dieſem Tage ͤͤrei Orteraufgaben zu löſen, die für die Punktwertung von weſentlicher Beden⸗ tung ſind. Sie beſtehen in der Auffindung und Feſtlegung ausgelegter Sichtzeichen. Saarbrücken iſt Uebernachtungs⸗ hafen. Am zweiten Wettbewerbstag(10. Oktober) wind von Saarbrücken aus die Strecke Kaiſerslautern, Mannheim, Karlsruhe nach Neuſtadt a. d. Weinſtraße abgeflogen. Auch hier ſind unterwegs wieder oͤrei Orter⸗ aufgaben zu löſen, außerdem aber iſt in Neuſtadt eine Hin⸗ e in ein gekennzeichnetes Zierfeld auszu⸗ ühren. Ein an luftſportlichen Ereigniſſen überaus reiches Jahr wird mit dieſem Flug des NSccK an die Deutſche Wein⸗ ſtraße abgeſchloſſen. Wieder wird der Korpsführer des NScͤ, Generalleutnant Chriſtianſen, in vorbild⸗ lichem Einſatz für die vom NScK zu löſenden Aufgaben ſelbſt eine Wettbewerbsmaſchine fliegen. Deutſcher Fliegerſieg iun Euxemburg Im Rahmen eines internationalen Sternflugs wurde der Luxemburgiſche Verkehrsflughafen eingeweiht. An der Veranſtaltung nahmen 25 Flugzeuge aus Belgien, Frankreich, Deutſchland und Luxemburg teil. Die drei deutſchen Maſchinen ſchnitten in der Geſamtwertung her⸗ vorragend ab, ſie belegten den erſten, zweiten und ſechſten Platz. Als Sieger erhielt Peter Genten iih(NScR⸗ Gruppe Niederrhein) mit dem Fokke⸗Wulf„Stieglitz“ den Preis des Luxemburgiſchen Miniſteriums, Hans Schät⸗ zel(NSiK⸗Gvuppe Darmſtadt) auf Klemm h5 wurde als Zweiter mit dem Preis der Stadt Eſch ausgezeichnet. Gegen Finnland in Steitin Das Fachami Boxen hat den Länderkampf unſerer Amateurboxer gegen Finnland dem Gau Pommern zur Ausrichtung übertragen. Die Begegnung wird am Meſſehalle durchgeführt. Der Britiſche Amateurboxverband hielt in London ſeine Jahresverſammlung ab und legte das Pro⸗ gramm für 1937/38 feſt. Neben der Beteiligung an den Britiſchen Spielen in Dydney und einem Ländertreffen gegen Dänemark im Jannar iſt auch eine Begegnung mit Deutſchland vorgeſehen. Ob dieſer intereſſante Kampf oder Deutſchland ausgetragen wird, ſteht noch nicht feſt. Europameiſterſchaſten 1939 in Volen Der Boxverband des Freiſtaats Irland hat die Durch⸗ führung der ihm auf der Tagung in Mailand zugeſproche⸗ nen Europameiſterſchaften der Amateurboxer 1929 an Polen abgetreten. Die Titelkämpfe ſollen in Warſchau abgehalten werden. Falls aber die polniſche Hauptſtadt bis dahin keine geeignete Halle zur Verfügung hat, kommt Poſen als Austragungsort in Frage. 50 Jahren lag, iſt heute das Durchſchnittsalter der Meiſter⸗ ſchafts⸗Anwärter ſchon unter 40 Jahre gerückt. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich kar, daß ein Kegler, der über dem Durchſchnitt ſtehende Leiſtungen vollbringen will, auf manche Genüſſe des modernen Lebens verzichten muß. Ueberreichlicher Alkohol⸗ und Nikotingenuß iſt von vornherein ausgeſchaltet. Wer einmal Gelegenheit gehabt hat, einen Blick in eine der deutſchen Kegelſporthallen zu werfen, wird den beſten An⸗ ſchauungsunterricht vom Wert des Kegelns erhalten haben. Die große Zahl der Kegelvereine erklärt ſich daraus, daß auf einer Bahn zur Zeit immer nur Größere Gemeinſchaften würden alſo, rein ſportlich geſehen, die Leiſtungen nicht fördern, da dann zu große Zwiſchen⸗ pauſen entſtehen würden. Wir haben in Deutſchland Kegelvereine, die 50, 75 und 100 Jahre beſtehen. Das allein beweiſt das Gemeinſchafts⸗ und Kameraoſchaftsgefühl, das in dieſen Vereinen herrſcht und ſtändig gepflegt wird. Alljährlich Heimat kennen zu lernen. Wenn am Sonntag zum 15. Male die Tatel vergeben werden, in der Kegelſporthalle zu Halberſtadt an zwei Tagen faſt 30 Stunden lang auf zehn Bahnen die Kugeln rollen, ſo wird jedem Zuſchauer der Wert des Kegelſports eindringlich vor Augen geführt werden. Hochkonjunktur in Länderſpielen im Monat Oktober Der kommende Monat bringt im internationalen Fuß⸗ ballſport eine große Anzahl von Länderſpielen, die zum Teil auch als Ausſcheidungsſpiele für die Fußßball⸗Weltmei⸗ ſterſchaft gelten. Schon der erſte Sonntag, oͤer 3. Oktober, ſieht die Tref⸗ fen JIugoſlawien gegen die Tſchechoſlowakei in Prag und Rumänien gegen die Türkei in Bukareſt. Am 5. Oktober ſpielt Oeſterreich in Wien gegen Lett⸗ land(wWeltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungsſpiel), und am 10. Oktober gegen Ungarn. Am gleichen Tage treffen ſich in Kattowitz Polen und Jugoſlowien, während eine zweite polniſche Mannſchaft in Wilna gegen Lete⸗ Land ſpielt. Weitece Treffen ſind an dieſem Tage die Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungs⸗Begegnung Norwegen — Irland, die im Hinblick auf den Länderkampf Deutſchland— Norwegen für uns von beſonderem Intereſſe iſt, und Rumänien— Bulgarien in Sofia. Hochbetrieb herrſcht am 17. Oktober, wo folgende Paa⸗ rungen vorgeſehen ſind: Shweden— Dänemarkin Stockholm, dann änemark B— Finnland in Kopenhagen und die Schweih— Frankreich in Pa⸗ ris. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht am 24. Oktober die Begegnung Deutſchland— Norwegen im Ber⸗ liner Olympia⸗Stadion. Zu einer intereſſonten Paarung kommt es am gleichen Tage in Wien zwiſchen Oeſter⸗ reich und der— 5 choſſl'o wake i. Beide Mann⸗ ſchaften haben an dieſem Tage zu beweiſen, daß ihre Fuß⸗ ballſtärke nach den letzten ſchlechten Spielen doch nicht ſo hoffnungslos iſt, wie man das in letzter Zeit in der Preſſe beider Länder vielfoch leſen konnte. Den Beſchluß dͤer Länderkämpfe im Monat Oktober bilden die Paarungen am 31. Oktober Frankreich— Holland in Amſter⸗ dam und Schweiz gegen Italien in Zürich. Deutſcher Sieg beim Wiener Reitturnier Der Eröffnung des 8. Internationalen Wiener, Reit⸗ und Springturniers war ein herrlicher Herbſttag beſchieden und zahlreiche Zuſchauer verfolgten auf dem mit den Fah⸗ nen der ſieben beteiligten Nationen geſchmückten Turnier⸗ platz die Ereigniſſe. Die deutſchen Reiteroffiziere führten ſich gleich prächtig ein. Im Jagoͤſpringen um den„Preis von Belvedere“ belegten ſieben Deutſche die vorderen Plätze. Baron 4 unter Oblt. Brinkmann bewältigte den mit 14 Hinderniſſen geſpickten Kurs in 42,5 Sekunden und belegte zuſommen mit Rittm. von Platthy (Ungarn) auf Kalandor den erſten Platz, da der ungariſche Offizier die gleiche Zeit erzielt hatte. Nur mit zwei Zehn⸗ telſekunden Abſtand kam Rittm. K. Haſſe auf Fridolin auf den nächſten Platz und mit 53 Sekunden wurden Wotans Bruder und Erle, beide unter Oblt. Brinkmann, ſowie Babatlan(Rittm. v. Plotthy) Vierte. Aelus(Hptm. v. Bar⸗ nekow) und Nelke(Major Schulz) belegten die beiden nächſten Ränge. Von den 69 Bewerbern dieſer nicht allgu ſchweren Prüfung blieben 23 ohne Fehler. Deutſche Pferde im Auſturia⸗Preis 5 Nicht nur Sturmvogel und Abenofrieden werden dem⸗ nächſt im Ausland an den Start gehen, auch mit anderen Spitzenkönnern der deutſchen Vollblutzucht werden Aus⸗ lands⸗Expeditionen unternommen. Der Wiener„Auſtria⸗ Preis“ für zweijährige und ältere Pferde am 24. Oktober iſt das Ziel einiger deutſchen Ställe. Das Hauptgeſtüt Graditz entſendet die neue„Winterfavoritin“ Aſtrokogte unter H. Zehmiſch, die verſuchen ſoll, Lord Nelſons Erfolg aus dem Jahre 1931 zu wiederholen. Das Geſtüt Erlenhof iſt ebenfalls vertreten und wird Iniga Jſolani(K. Viſek) und Galleria Brera(W. Lacina) ſtarten, von denen die Henckel⸗Siegerin hier zum erſtenmal als Flie⸗ gerin in einem 1200⸗Meter⸗Rennen herauskommt. Mercedes⸗ einer kegeln kann. ziehen dieſe Ge⸗ meinſchaften hinaus in das deutſche Vaterland, um ihre 1 4 * 3 — +. 3 *3 6. Seite“ Nummer 450 rliden Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe *— 93 das Problem des Ftemdenberkehrs in Vaden großzügig gelöſt Großkundgebung des Badiſchen Gaſtſtätten- und Beherbergungsgewerbes in Karlsruhe— Auch das kleinſte Landgaſthaus kann Stätte echter Gaſtlichkeit ſein * Karlsruhe, 29. September. Die Tagungen des Badiſchen Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes, die im Zuſammenhang mit der Südweſtdeutſchen Fachſchau in Karls⸗ kuhe ſtattfanden, erreichten am Dienstagnach⸗ mittag ihren Höhepunkt in einer Großkund⸗ gebung im vollbeſetzten Coloſſeum. Nach dem Vortrag der Ouvertüre aus der Oper „Waffenſchmied“ durch das Landesorcheſter Baden vichtete der Leiter der Unterabteilung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe in der Wirtſchaftskam⸗ mer Baden, Hotelbeſitzer Gabler Geidelberg), herzliche Begrüßungsworte an die Berufskameraden und vor allem an die Vertreter der Partei und Be⸗ hörden, um ſodann einen Rückblick auf dͤie in den letzten vier Jahren in der Wirtſchaftsgruppe ge⸗ leiſtete Arbeit zu werfen. Er verwies auf die Wand⸗ lung in der Auffaſſung über den Begriff der Frem⸗ denverkehrsförderung und ſtellte feſt, bdaß in Baden das Problem des Fremdenver⸗ verkehrs in großzügiger Weiſe gelöſt wor⸗ den ſei und daß dabei auch das Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe die ihm gebührende Stellung als praktiſche Verkehrsförderer gefunden habe. Der Redner erörterte die von den badiſchen Miniſterien in den letzten Jahren getroffenen Maßnahmen zur Hebung des Fremdenverkehrs wie auch des Berufs⸗ ſtandes. Auf der anderen Seite fühlte man ſich ver⸗ Pflichtet, durch Schulung und Erziehung mehr und mehr in das Verantwortungsgefühl hineinzuwach⸗ ſen in dem Bewußtſein: Wir ſtehen im Dienſte des Fremdenverkehrs! Wir haben das Verſprechen ge⸗ geben und gehalten, einen leiſtungsfreudigen und leiſtungswilligen Stand zu ſchaffen, deſſen oberſtes Gebot die Gaſtlichkeit iſt. Zum Schluß erwähnte Hotelbeſitzer Gabler die enge und fruchtbare Zu⸗ ſammenarbeit mit der Deutſchen Arbeitsfront. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe Berlin, Hotelbeſitzer Dreeſen⸗Bad Godesberg, gedachte mit anerken⸗ nenden Worten der erſprießlichen Tätigkeit Gablers wund des alten Mitarbeiters Knodel ſowie der Amts⸗ träger der Wirtſchaftsgruppe. Er hob die Schlüſſel⸗ ſtellung der Hotels und Gaſtſtätten in Induſtrie, Handel und Gewerbe hervor und betrachtete den Be⸗ rufsſtand unter dem Geſichtswinkel des deutſchen Kaufmannes. Geplant iſt in der nächſten Zeit die Errichtung einer Treuhandgeſellſchaft für das Gaſtwirtsge⸗ werbe im ganzen Reiche und die Einführung der Buchführungspflicht. Der Redner unterſtrich die politiſche Bedeutung des Gewerbes im Hinblick auf den gewaltig geſtie⸗ genen Ausländerverkehr. und Gaſtſtätten tätig ſind, müßten neben den gro⸗ ßen fachlichen Leiſtungen Aufklärungsarbeit tun, in⸗ dem ſie den Fremden zeigen, was es heißt, ein Na⸗ tionalſozialiſt zu ſein. Hotelbeſitzer Dreeſen betonte die Wichtigkeit des Nachwuchſes und verwies in die⸗ ſer Beziehung auf die ſegensreiche Inſtitution der Reichsfachſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtättenge⸗ werbe in Heidelberg. Der Hauptgeſchäftsführer der WGB⸗Berlin, Dr. Ringer⸗Berlin, behandelte betriebswirtſchaftliche Fragen und erklärte, in punkto Verbeſſerung der Betriebe ſtehe das badiſche Gaſtwirtsgewerbe mit an erſter Stelle. Die Verpflichtung der Gaſtlichkeit ſei keine Sache des Komforts, denn auch das kleinſte Landgaſthaus könne eine Stätte echer Gaſtlichkeit ſein, da hier die Perſönlichkeit zum Ausdruck kommen müſſe. In der Bekämpfung des Alkoholmißbrauches Alle, die in den Hotels. wollen und ſollen die Gaſtwirte in der erſten Reihe ſtehen. Worte hohen Lobes zollte der Redner der Mitarbeit der Frauen im Gaſtwirtsgewerbe. Der Geſchäftsführer der Unterabteilung Gaſtſtät⸗ ten⸗ und Beherbergungsgewerbe in der Wirtſchafts⸗ Tätigkeitsbericht, wobei er mitteilte, daß im Gau Baden 10 435 Hotel⸗ und Gaſtwirtsbetriebe kartei⸗ mäßig erfaßt ſind. Dr. Hoffmann⸗Berlin ſprach über Gaſthauskultur, worauf Hotelbeſitzer Gabler die Kundgebung ſchloß und ein„Sieg Heil!“ auf den kammer Baden, Knodel⸗Karlsruhe, erſtattete den 1 Führer ausbrachte. Eines den älieslen deulschen Gaslhäuser Deutschlands liegl im Badener Land Blick auf das Haus„Zum Ritter“ in Heidelberg, das faſt das einzige Haus iſt, das bei der Zerſtörung der Stadt durch Mélac im Jahre 1693 unverſehrt blieb. Archiv NM3. Der Mord in der Kaffeeküche: Ein Todesurteil im Dechener Moroyrozeß Frau Biehl zum Tode verurteilt Denzler wegen Geiſteskrankheit freigeſprochen Saarbrücken, 29. Sept. Da der Sachverſtändige der Auffaſſung war, daß der Angeklagte Denzler an unheilbarer Geiſteskrankheit(Schizophrenie) lei⸗ det, beantragte der Staatsanwalt bei ihm Einſtel⸗ lung des Verfahrens und ſtellte den Antrag auf le⸗ benslängliche Unterbringung in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt, da es ſich um einen gemeingefährli⸗ chen Geiſteskranken handelt, deſſen Verwah⸗ rung im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit not⸗ wendig ſei. Gegen die Ehefrau Biehl beantragte der Staats⸗ anwalt wegen gemeinſchaftlichen Mordes, zum min⸗ deſten aber wegen Anſtiftung zum Morde die To⸗ desſtrafe und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrag des Staatsanwalts an. In einer län⸗ geren Begründung wies der Vorſitzende darauf hin, 125 Fahre Württembergiſche Bibelanſtalt Jubiläum in Stuttgart * Stuttgart, 29. September. Aus der Hochflut der Veranſtaltungen, die in Stuttgart abgehalten wurden, verdient das 185jäh⸗ rige Jubiläum der Württembergiſchen Bibelanſtalt hervorgehoben zu werden, das unter großer Beteiligung aus allen Gauen unſeres BVaterlandes und weit darüber hinaus von Abord⸗ nungen oder Vertretern von Bibelgeſellſchaften aus Italien, England, den Niederlanden, Dänemark und der Schweiz in den Tagen vom 24. bis 28. Septem⸗ ber abgehalten wurde. Im Verlauf des Feſtes trat erneut die innige Verbundenheit mit der Württ. Bibela, talt in Erſcheinung. Wie dem Tätigkeitsbericht von Direktor Diehl zu entnehmen iſt, hat die Anſtalt während der 125 Jahre ihres Beſtehens viel Freude erlebt, aber auch viele arbeitsreiche und ſorgenſchwere Tage und Nächte durchmachen müſſen. Doch die Arbeit war nicht vergebens. In den 125 Jahren verließen das Stuttgarter Bibelhaus insgeſamt 28 Millionen Heiliger Schriften, davon allein 20 Millionen in den letzten 25 Jahren. 6 Millionen Neuer Teſtamente kamen während des Weltkrieges zur Ver⸗ ſchickung. Blinde Volksgenoſſen werden mit der Blin⸗ denbibel mit Erklärungen verſorgt und der Aeuße⸗ ren Miſſion dient die Bibelanſtalt durch Heraus⸗ gabe von Schriften in der Sprache dieſer Länder. So befindet ſich gegenwärtig die Suahelibibel auf dem Wege nach Afrika. Als Jubiläumsgabe erhielten alle Feſtteilnehmer die ſchöne, zum Feſt erſchienene Taſchenausgabe der Stuttgarter Jubiläumsbibel. Die Feierlichkeiten nahmen ihren Anfang am Samstagvormittag mit der Einweihung einer Gefallenen⸗Gedenkfeier im Bibelhaus. Nachmittags war große Gemein⸗ ſchaftsfeier mit der Gefolgſchaft, den geladenen Gäſten, Delegierten und Bibelagenten im Stadtgar⸗ tenhotel. Der Begrüßungsanſprache des Vorſitzen⸗ den des Verwaltungsrates der Anſtalt, Prälat D. Groß, folgten Grußworte und Glückwünſche des württ. Landesbiſchofs D. Wurm im Namen der evang. Landeskirche. Weitere Anſprachen hielten u. a. der Feſtprediger D. Dohrmann⸗Berlin, mehrere Vertreter theologiſcher Fakultäten, Vertre⸗ ter in⸗ und ausländiſcher Bibelgeſellſchaften und des evang. Buchhandels, der in Stuttgart eine Tagung abhielt. Gleich zu Beginn des Feſtes wurde des Führers und Reichskanzlers gedͤacht und ihm ein Huldigungstelegramm geſandt. Am Sonntagnachmittag fand der Feſtgottes⸗ dienſt in der dichtgefüllten Stiftskirche ſtatt, wo Feldbiſchof D. Dohrmann die Feſtpredigt hielt, der Präſident der württ. Oberkirchenbehörde Glückwün⸗ ſche überbrachte und Präſident D. Burghart⸗Berlin das Schlußwort ſprach. Am Montag waren Beſichti⸗ gungen und ein ebenfalls recht ſtark beſuchter Ge⸗ meindeabend. Eine am Dienstag unternommene Autobusfahrt nach Tübingen bildete den Schluß des Jubiläumsfeſtes, das einen ſeinem Charakter ent⸗ ſprechenden würdigen Verlauf genommen hat. daß ſowohl aus der Vorbereitung wie aus der Aus⸗ führung der Tat auf eine wohlvorbereitete Tat ge⸗ ſchloſſen werden müſſe. Es komme nicht nur eine vorſätzliche, ſondern mit Ueberlegung ausgeführte Tötung in Frage. Frau Biehl habe die Tat bewußt gefördert, und dieſe daher als ihre eigene gewollt. Anholde vor der Fugenoͤſchutzkammer Vier Jahre Zuchthaus ſür den Schänder ſeiner Stieftochter * Karlsruhe, 29. September. Die neu gebildete Jugendͤſchutzkammer beim Landgericht Karlsruhe hielt am Dienstag unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Böhringer ihre erſte Sitzung ab. Der Vorſitzende würdigte eingangs Zweck und Aufgaben der Jugendſchutzkammern und führte aus, daß der Schutz der Jugend vor Verderb⸗ nis und Mißbrauch eine der wichtigſten Aufgaben der Staatsführung iſt und die Strafrechtspflege an der Verwirklichung dieſer Aufgabe hervorragend mitzuwirken hat. Die Jugendſchutzkammern ſind nun zuſtändig für die Aburteilung von Sittlichkeits⸗ verbrechen und Sittlichkeitsvergehen gegenüber Ju⸗ gendlichen ſowie für die Verfehlungen gegen Ar⸗ beits⸗ und Geſunoͤheitsſchutzbeſtimmungen zugunſten Jugenolicher. Der erſte Fall, der vor der hieſigen Jugendͤſchutz⸗ kammer zur Aburteilung ſtand, hatte Straftaten von ſeltener Schwere und Roheit zum Gegenſtand. Der 38jährige vorbeſtrafte verheiratete Wilhelm Fried⸗ rich Uebelhör aus Karlsruhe hatte im Frühjahr 1934 ſeine damals elfjährige Stieftochter verführt und genotzüchtigt und ſich von März 1936 bis 1. Auguſt d. J. fortgeſetzt gegenüber dem ſchwächli. chen Mädchen vergangen. Der Angeklagte gab die ſchweren Verfehlungen zu. Die Jugendſchutzkammer ging über den ſtaatsanwaltſchaftlichen Antrag hin⸗ aus und verurteilte den Angeklagten zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren, ſowie fünf Jahren Ehrverluſt. Das Urteil iſt rechtskräftig. Der 19jährige unbeſtrafte Karl Erwin Kirchen⸗ maier aus Oeſtringen hatte ſich vom Februar bis Juni d. J. in Oeſtringen wiederholt an Mädchen von ſieben bis elf Jahren vergangen. Gegen ihn er⸗ kannte die Jugendͤſchutzkammer wegen verſuchten und vollendeten Sittlichkeitsperbrechens nach 8 176 auf ein Jahr drei Monate Gefängnis. Der 24 Jahre alte unbeſtrafte Auguſtin Heid aus Oetigheim hatte ſich an einem 12jährigen Mädchen —— + — F— 7 —— Mittwoch, 29. September 1937 vergangen. Gegen ihn wurde unter Zubilligung mildernder Umſtände eine Gefängnisſtrafe von einem Jahre ausgeſprochen. Aus Baden Laſtauto vom Zug erfaßt! Der Fahrer leicht, ſein Beifahrer erheblich verletzt Ru. Heidelberg, 29. Sept.(Eigener Draht⸗ bericht.) Ein Laſtkraftwagen, deſſen Führer beim Befahren des Bahnübergangs der OEé am Dammweg in Wieblingen die Warulichtſignale der Bahnanlagen nicht beachtete, wurde am Dienstag von einem aus Richtung Heidelberg kommenden OEG⸗ Zug erfaßt und zur Seite geſchleudert. Die aus Bierfäſſern und Eis beſtehende Ladung des Laſtkraft⸗ wagens wurde auf die Straße geworfen. Der Fü h⸗ rer des letzteren wurde leicht, ſein Beifahrer erheblich verletzt. Von den Fahrgäſten des Zuges erlitt eine Frau einen Rippenbruch und ein Kind eine leichte Kopfverletzung. Die Frau wurde in die Chirurgiſche Klinik eingeliefert. Der Laſt⸗ kraftwagen ſowie der Triebwagen der OEG wurden erheblich beſchädigt. Der Geſamtſchaden beträgt etwa 5000 Mark. „Drei Tage Oberbayern“ in Fivesheim Ein wohlgelungenes Feſt : Ilvesheim, 26. Sept. Rund 4000 Beſucher füll⸗ ten bereits am Samstagabend die große Feſthalle am Neckar, ein Erfolg, der weit die Erwartungen übertraf, denn ſo viele Menſchen kann die Halle nicht faſſen. Etwa 1000 Perſonen harrten geduldig aus, bis ſie im Laufe des Abends auch Sitzplätze fanden. Unter dieſen Umſtänden herrſchte von An⸗ fang an eine gemütliche Stimmung, zu der die ganz auf„bayeriſche Belange“ eingeſtellte Ausſchmückung der Halle weſentlich beitrug. Die dem Eingang gegenüberliegende Längswand war mit einem 40 Meter langen Gemälde bedeckt, das eine Alpenland⸗ ſchaft darſtellte. Weiß⸗blaue Wimpel und Lampions hingen von der Decke hernieder, und bayeriſche Kell⸗ nerinnen in Tracht trugen ſchäumende Maßkrüge zu den Dürſtenden. Als Anſager und Humoriſt wirkte Albert Hofele, der ſogleich den richtigen Ton fand, um die Ilvesheimer und ihre auswärtigen Gäſte aufs angenehmſte zu unterhalten. Die Stim⸗ mungsſänger Hans Hanus und Eduard Pölt⸗ ner, die wir ebenfalls des öfteren im Rundfunk hören, und die„Drei Ilvesheimer Sänger“ wetteiferten um die Gunſt der Zuhörer. Ein Ge⸗ birgstrachten⸗Erhaltungsverein aus der Umgebung führte Schuhplattler vor. Die einzelnen Darbietun⸗ gen wurden von der in bunter Tracht ſteckenden Stadtkapelle Ladenburg umrahmt, die ſpä⸗ ter auch zum Tanz aufſpielte. Die vom Verkehrs⸗ verein Ilvesheim durchgeführte Veranſtaltung kann als voller Erfolg bezeichnet werden, denn am Sonn⸗ tag blieb die Beſucherzahl dank dem ſchönen Wetter kaum hinter der des Vortags zurück. ea- Weinheim, 29. Sept. Ecke Marktplatz— Haupt⸗ ſtraße ſtießen zwei Motorräder zuſammen. Die Fahrzeuge wurden beſchädigt und beide Fahrer verletzt. 5 Baden⸗Baden, 28. Sept. Hier ſtürzte der 62⸗ jährige Gepäckträger Ritter in der Eberſteinſtraße in eine offene Baugrube und brach das Genick. Erſt nachts wurde der Unfall entdeckt und der Mann tot aufgefunden. Tragiſch an dem Unglück iſt, daß der Sohn des Verunglückten am Vormittag die Grube ausgeſchaufelt hatte. * Kehl, 29. Sept. Reichsbahninſpektor Ferdinand Sch e w e kam, wahrſcheinlich durch einen Fehltritt, im Keller ſeines Wohnhauſes zu Fall, wobei er ſich eine von ernſten Blutungen aus Mund und Naſe begleitete Gehirnerſchüttevung zuzog. In bewußt⸗ loſem Zuſtand fand man den Verunglückten auf, der wenige Stunden nach ſeiner Verbringung ins Kran⸗ kenhaus ſtarb. Nachbargebiete Am 24. Oktober Eröffnung der erſten ſaarpfälziſchen Reichsautobahn⸗ Teilſtrecke. * Neuſtadt a. d.., 29. Sept. Am 24. Oktober wird im Gau Saarpfalz die erſte Teilſtrecke Kaſſerslautern— Hettenleid elheim— Hettenleidelheim weltbekannt durch ſeine Tongruben — eröffnet werden. Die Straße führt durch eine lanoͤſchaftlich reizvolle Gegend mit ſchönen Wäldern und ſchließt zwei Brücken ein, die mit zu den größ⸗ ten gehören, die bisher an den deutſchen Autobah⸗ nen erbaut wurden. Tanz-Wettkampf in Wiesbaden Um die deutſche Amateurmeiſterſchaft * Wiesbaden, 29. Sept. Bei ſtarker Beteiligung wurde in Wiesbaden das Tanzturnier um die deutſche Tanzmeiſterſchaft ausgetragen. Die große Ueberraſchung war der Sieg des Wiesbadener Tanz⸗ paares Herr und Frau Teypel vom Blau⸗Orange⸗ Club Wiesbaden, das deutſcher Amateur⸗Tanzmeiſter wurde. Bisher war es das Münchener Paar Bößl⸗ Werner, das dreimal den Titel„Deutſchlandmeiſter“ und einmal„Europameiſter“ in Wiesbaden errun⸗ gen hat. Der zweite Preis fiel als unentſchieden an die Paare Bößl⸗Lottersberger(Deutſches Kaſino München) und Rauchholz⸗Saure(Rot⸗Weiß Berlin), den 3. Preis erhielten Herr und Frau Skalka (Grün⸗Weiß Graz), den 4. Preis das Paar Feld⸗ Kroy(Blau⸗Weiß Bochum). * 5 6 wiſſen den gleichen Satz her. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungs⸗ 1,25), Ubeisden Metallaktien eine ſtehendenKursveränderungen no 1 nen: 0 munder Union mit plus 4,5, Bemberg mit plus 1,25 und Hamburg Süd mit plus 1 v. H. Während Aſchafſenburger kaum weſentlich zu, liche Grundtendenz. Die meiſten Werte des Marktes konn⸗ Mittwoch, 29. September 1937 HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Geringes Geschäff an der Börse Freundlicher Grundion/ Akfien ungleichmäßig Rhein⸗Mainiſche Börſe ruhig Frankfurt, 20. September. „Die Börſe ſetzte mangels Anregungen auf allen Gebieten mit überaus kleinem Geſchäft ein und zeigte auch ſpäterhin keine Belebung. Die Kunoſchaftsbeteiligungen waren klein. Auch der berufsmäßige Handel hatte nur geringen Anteil am Geſchäft. Am Aktienmarkt war die Kursent⸗ wicklung ungleichmäßig und vielfach vom Zufoll abhängig. —* hielten ſich etwa die Waage und lagen meiſt bei 44— v. H. Erneut unter Druck ſtanden J6 Farben, die auf 162,5(16376) zurückgingen. Von Montan⸗ werten verloren Mannesmann 1 v. H. auf 122, Verein. Stahl 56 v. H. auf 119,25 und Klöckner 4 auf 136, während Höſch, auf 12,5(124) und Rheinſtahl auf 154,25—154,5 ((546) anzogen. Maſchinen⸗ und Motorenwerte gingen bis 1 p. H. zurück. Rheinmetall 151,75(152,75), Daimler 140,75(141,25), Aoͤlerwerke 114(114,5), Demag 150,25(151). Reichsbankanteile gaben 1 v. H. auf 205/ nach. Etwas höher notierten Metallgeſellſchaft. mit 153,75(155), Licht u. Kraft mit 154(153,75). Der Rentenmarkt verzeichnete einiges Geſchäft in Reichsbahn⸗VA zu 127,75(12756) und in Kommunal⸗Umſchuldung zu 94,80 bis 94,85(94,75). Der Pfandbriefmarkt lag größtenteils unv. und ſehr ruhig. Verkäufe auf den Kupon⸗Termin wurden bisher nicht ge⸗ tätigt. Stadtanleihen zeigten Abweichungen bis etwa“0 v. H. Induſtrie⸗Obligationen logen unregelmäßig. Reichs⸗ Altbeſitz kamen mit 128(128,25) zur Notiz. Im Verlaufe blieb die Umſatztätigkeit ſehr klein, etwas erholt waren Adlerwerke Kleyer mit 11456 nach 114, da⸗ gegen bröckelten Rheinmetall auf 151 nach 151,75 ab. Im übrigen kamen zweite Notierungen kaum zuſtonde. Die erſt ſpäter notierten Werte lagen überwiegend—1 nied⸗ riger und waren vielfach nominell. Am Einheitsmarkt hatten Dresdner Bank bei unv. 113,75 wieder größeres Geſchäft. Im Freiverkehr war das Geſchäft W. et ruhig, die Kurſe aber teilweiſe höher. So Wayß u. Freitag mit 148—150(147,5—140,5), Efl. Bad. Wolle mit 80—81(79,25 bis 80,5), etwas niedriger bewertet wurden Katz u. Klumpp mit 109,5—111,5(110—112), Dingler Maſchinen mit 90,25 (90,75). Im Telefonverkehr logen Rhein. Textil feſt mit 2˙* Berliner Börſe: Aktien eher freundlich.— Renuten ſtill Noch der eintägigen Unterbrechung des Börſengeſchäfts durch den Staatsfeiertag ſetzte die Markttätigkeit zunächſt recht zögernd ein. abei wor ein freundlicher und zuver⸗ ſichtlicher Grundton nicht zu verkennen, zumal man noch völlig unter dem Eindruck der gewaltigen Völkerbunds⸗ kundgebung ſteht. Beachtet wurde ferner, daß die führen⸗ den Auslondsbörſen eine kräftige Erholung erfahren haben. Die Bankenkundſchoft war zunächſt allerdings nur mit kleinen Aufträgen vertreten, wobei heute noch zu berück⸗ ſichtigen iſt, daß die Vorbereitungen für den Quartals⸗ ultimo das Intereſſe am Effektenmarkt bis zu einem ge⸗ Grade ablenken. Recht feſt lagen Montanwerte unter Führung von Harpener(plus), Rheinſtahl zogen um 94, Hoeſch um und Mansfelder um 96 v. H. an. Stolberger Zink wurde nach viertägiger Unterbrechung 1% v. H. höher bewertet. Bei den Kalioktien kam eine einheitliche Tendenz nicht zuſtande; während Weſteregeln, Wintershall etwa 1 v. H. gewannen, gaben Aſchersleben werten übten an ſich unbedeutende Verkäufe einen leichten Kursdruck aus, der zu Rückgängen um Prozentbruchteile führte. Kräftiger ermäßigt waren nur Elektr. Werke Schle⸗ ſien und Schleſ. Gas um je etwa 1,25 v. H. Auch Kabelwerte waren angeboten und ſchwächer, ſo Deutſche Telefon um 1,6 und Vogel Draht um 174 v. H. Bei den Maſchinenfabriken war lebhaftere Kaufneigung für Berliner Maſchinen(plus ſolche für Metallgeſell⸗ Sonſt ſind mit hervor⸗ zu erwähnen: Dort⸗ ſchaft(plus 1 v..) zu beobachten. 196, Demag 1 und Hopag 6 hergaben. Am Rentenmarkt ſtieg dͤie Umſchuldungsanleihe erneut um 5 Pfg. auf 94,85. Die Reichsaltbeſitzanleihe war dagegen in gleichem Aus⸗ maß auf 128,25 gedrückt. Im Börſenverlauf nahm der Geſchäftsumfang zwar doch erhielt ſich die anfangs freuno⸗ ten die Anfangskurſe um Prozentbruchteile überſchreiten. werke je 76 v. H. Harpener gaben allerdings von ihrem Anfangsgewinn ½ v. H. wieder her. Am Kaſſarentenmarkt war etwas Intereſſe für Staötanleihen zu beobachten, von dͤenen Wer Dresden um 0,30, Koblenzer, Kaſſeler und Elberfelöͤer um etwa 76 v. H. anſtiegen. Auch Oſtpreußiſche Lanoͤſchaftliche Goloͤpfandbrife wurden bis 0,30 höher bewertet. Von den Dekoſama⸗Serien gewannen Neubeſitz 6 und Barausgabe 4 v. H. Am Markt der Provinzanlei⸗ hen konnten 8. 29er Holſtein und 1. Br.⸗Hannover je& v. ., 7. und 8. Hannover je 74 v. H. gewinnen. Neue Ham⸗ barger befeſtigten ſich um 0,20. Andererſeits waren ꝛ0er Niederſchleſtien um 77 und Ruhrverband um 76 v. H. ge⸗ oͤrückt. Induſtrieobligationen wieſen kaum Veränderun⸗ gen auf. Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten Bank⸗ aktien wurden Handelsgeſellſchaft und Commerzbank um je 6 v. H. heraufgeſetzt. Hypothekenbanken waren mit Ausnahme von Weſtboden(minus 17“ v..) nur unweſent⸗ lich verändert. Bei den Induſtriepapieren gaben Baſalt auf Betrachtungen über die beſondere Gründe entbehrende Kursſteigerung der Aktie bei Repartierung um 5 v. H. nach. Im gleichen Ausmaß gedrückt waren auch Berliner Kinol⸗ Stammprisoritäten. Steuergutſcheine lagen unverändert. Reichsſchuloͤbuchforderungen Ausgabe 1: 1038er 90,87 G 100,62 B; 1940er 99,5 G 100,25 B; 1948er 99,12 G 99,87 B: 1943er 98,87 G 99,62 B; 1944er 99,62 G 99,37 B; 1945er 99,62 G 90,½5 B. 1046er bis 1948er je 98,02 G 99,37 B.— Ausgabe 2: 1699er 99,87 G 100,02 B; l94ler 99.5 6 100,25 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/5er und 1946/48er 79,87 G 80,62 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 94,475 G 95,225 B. Die Börſe ſchloß in freundlichex Haltung bei gut be⸗ haupteten Kurſen. Die auszugsweiſe bekannt gewordenen Ausführungen Dr. Schachts auf dem Sparkaſſentag in Eſſen, insbeſondere ſein Hinweis auf die Notwendigkeit der Werterhaltung der vom Sparer dem Reiche anver⸗ trauten Mittel, fanden ſtärkſte Beachtung. Junghans ſchloſſen zu 136,25, hatten alſo gegen den Monkagsſchluß einen 1,25 v. H. Gewinn aufzuweiſen, da die Mitteilung über die Ausſchüttung einer 4 v. H. Dividende für das Zwiſchengeſchäftsjahr von neun Monaten eine gute An⸗ regung bot. Nachbörslich kamen Umſätze kaum noch zuſtande. Geld- und Devisenmark! Der Franken abgeſchwächt OBerlin, 20. September. Am Geldmarkt mußten heute für Blanko⸗Tagesgeld 9% bis 396 v. H. angelegt werden. Angeſichts des Ultimos kam wieder reichliches Angebot an untergebracht Wre i f eränder v. H. 3 internationalen Deviſenmärkten hat ſich das Bild dem Montag gegenüber nur unweſentlich verändert. Das Pfund kam eher etwas ſchwächer zur Notiz, und zwar ſtellte es ſich zuletzt in Zürich auf 2,54½ nach 21,55% am geſtrigen Dienstag und 71,57/ am Montag. Die Amſter⸗ damer Notiz lautete 8,9576, 8,95/ und 8,96. Der Franken wies ebenfalls eine geringe Abſchwächung auf und notierte an den letztgenannten Plätzen zuletzt 14,90 und 6,19% nach 14,92 und 6,20 am Montag. Der holländiſche Gulden ſetzte ſeine ſeit Tagen beobachtete Befeſtigung nicht mehr weiter fort, wies heute ſogar eher einen geringen Rückgang auf. Dagegen blieb der Schweizer Franken ziemlich widerſtands⸗ fähig und der Dollar nahezu unverändert. Glskontsatz: geichshane 4, Comhard 9, ortvat 3. f. Der Privatdiskontſatz ſtellte - 7 September 2) September kont dhin Brie, cheidJ Brtef * Argentinien 1P.⸗Peſo5 6³0 42010 41.960 4060 Belgien.. 100Belga 2 41. 102 3459/.160 Braſilien 1Milreis 2 9350 9685 9825/ 3058 Bulgarien. 100Seva 6 3047 3. 305• 5510 Dänemark 100 Kronen 5 51255,½2 5 7⁴⁰ Sana, 100 Kliand- gee r.% 658, 6 680 Eſtland„100eſtn. Kr. 47̊ 67..40.55.65 Finnland100finn. Mk. 4.460 85 835 898 Frankreich..100Fr. 3½] 9585 8 2 Griechenland 100r, 3 23 Holland 100 Gulden? 15/.7 18804 1874 11 ran(Teheran) pahun. 1533 15.37 15. 155 Sland. 100 isl,Kr.5½ 55,185530 55.1125. Atalien.. 100Lire 4613.09 1311 13.09 10511 Japan. igen 32 9719 9565359 9755 Jugoflavien100 Dinar5.6944 8,7 73 57 Kanada 1 kan. Dollar.493.407 8—20 Lettland.. 100 Latts 8 48.90/49.— 48. 62 Litauen.. 1008itas 5¼ 4194 42.02 4494 42. Norwegen 100Kronen 4 6204 62.16 61.97 6209 Oeſterreich 100Schill.3¼½ 48.954905 48,.95 49.05 Polen..„ 100loty 5 47.— 47.19 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudo 0 14.210 11.230 0411,270 mänien. 100Lei 3—————9— Sheden.. 100Kr.[276365 63ſ/ 68.5868.79 Schweiz 100Franken 1/½ 57½23 5/.85 57.20 57.32 Tſchechoflowake.2 Sotch* 100 en 2 1978.982 1070.982 Ungarn„ en 2* 83—09 29 Uruguay. 1Goldpeſo 1459/ 1,461.459] 1. Ver. Blanien 1Dollar[121 2493/.49/.403 24⁰ * Frankfurt, 29. September. Tagesgeld wurde auf 3(2,75) v. H. erhöht. * Deutſcher Vortrag auf dem Internationalen Inge⸗ nieur⸗Kongreß. Der Verein Deutſcher Ingenieure war beim Internationalen Ingenieur⸗Kongreß beſonders ſtark vertreten. Sein Vorſitzender Dr. Heinrich Schult ſprach als einziger ausländiſcher Delegierter bei der Eröffnung des Kongreſſes und hielt außerdem einen Vortrag über die Aufgaben der Technik im Aufbauwerk des Führers. Zur deutſchen Aborönung gehörten ferner Profeſſor Matchoß, Dr. Staebel ſowie eine ſtirke Vertretung den Markt, das indeſſen von der regulierenden Stelle gut des Hauptamtes für Technik. * Die handelsregiſterliche Eintragung der Steinkohlen⸗ Elektrizitäts⸗Ach, Eſſen. Die Gründung dieſes Gemein⸗ ſchaftsunternehmens des Ruhrbergbaues iſt jetzt in das Handelsregiſter eingetragen worden. Als Gegenſtand des Unternehmens wird die Wahrnehmung der Intereſſen des weſtdeutſchen Steinkohlenbergbaues bei ſeiner Einſcholtung in die Energieverſorgung des Landes angegeben, insbeſon⸗ dere durch Vernertung des bei den Zechen erzeugten elek⸗ triſchen Stromes ſowie durch Errichtung und Betrieb von eigenen Kraftwerken zur Erzeugung von elektriſcher Ener⸗ gie aus Steinkohle. Das Grunoͤkapital von 500.000/ iſt in 500 Namensaktien zu je 1000/ zerlegt, die zum Nenn⸗ betrag ausgegeben werden. Die Gründer der Geſellſchaft, die ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind das Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Kohlen⸗Syndikat, die Gutehoffnungshütte AG, Oberhauſen, die Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG, die Harpener Bergbau⸗AG und die Eſſener Steinkohlenberg⸗ werke AG. Württembergiſche Elektrizitäts AG, Stuttgart. Die o. HV der Württembergiſche Elektrizitäts AG, Stuttgart, genehmigte den Abſchluß für 1936⸗37 und ſetzte die Bivi⸗ dende auf wieder 5 v. H. feſt. Die turnusmäßig ausſchei⸗ denden Agt⸗Mitglieder wurden wiedergewählt, für das So ſtellten ſich Farben zuletzt auf 16294 nach 162¼;, Felten, RWeé und BMwW gewannen je 77, Holzmann und Koks⸗ verſtorbene AR⸗Mitglied Freiherr von Ellrichshauſen wurde eine Erſagwahl nicht vorgenommen. Der Vorſtand teilte mit, daß im laufenden Geſchäftsjahr die Entwick⸗ 29. 28. 0. lung beim Ueberlandwerk Mainfranken AG und bei den Städtiſchen Elektrizitätswerken Salzburg(den beiden größten Beteiligungen), die mit dem Kalenderjahr bilan⸗ zieren, auch für das Unternehmen ein Ergebnis erwarten laſſe, das dem des Vorjahres nicht nachſtehen werde. E Heſſiſche Gummiwarenfabrik Fritz Peter AG., Klein⸗ Auheim.— Beſitzwechſel. Bei der heſſiſchen Gummiwaren⸗ fabrik Fritz Peter Ac, Klein⸗Auheim bei Hanau a.., hat ein Beſitzwechſel ſtattgefunden, wodurch die Geſellſchaft jetzt in deutſchen Beſitz übergegangen iſt. Wie der SW erfährt, iſt das geſamte Grundkapital von 400 000/ in den privaten Beſitz eines Heilbronner Induſtriellen überge⸗ gangen, zu einem Kurſe, der weſentlich über dem Nenn⸗ wert liegt. Die Geſellſchaft ſtellt Fahrradreifen und Gummi⸗ warenartikel her und hat ihren Geſchäftsumſang ſeit län⸗ gerer Zeit ſtärker erweitert. Offenbar im Zuſammenhang mit dem Beſitzwechſel iſt die HV, die den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1996 noch zu genehmigen hat, um einige Tage verſchoben worden. * Zuckerfabrik Brühl AG, Brühl bei Köln. In dem am 90. Juni 1937 beendeten Geſchäftsjahr wurden 90 v. H. (i. B. 80 v..) des Rübengrundlieſerungsrechtes abgenom⸗ men. Gezahlt wurden hierfür.50(.60) je Dz. An Vorratszucker waren am Geſchäftsjahresende 17981(16 720) Doppelzentner vorhanden. Für den Ausbau der Fabrik wurde in großem Umfange Sorge getragen. Bei einem Abend-Ausgabe Nr. 450 Rohgewinn von 1,42(1,38) Mill. verbleibt nach Abzug oͤer Unkoſten und 0,13(0,17) Mill./ Anlageabſchreibungen ein Reingewinn von 157 501(141 968)/ zuzüglich 59 350 (78 611)&4 Vortrag. Hieraus ſollen wieder 5 v. Dividende auf 1,68 Mill./ AK und 2 v. H. Superdivi⸗ dende(wie i..) auf 3,30(3,16)/ Aktien und Rübengeld verteilt werden. Aus der Bilanz(in Mill. /) Anlagever⸗ mögen 1,79(1,55), Bankguthaben 0,45(0,75), Vorräte 1,66 (1,40), Warenforderungen 0,49(0,44), andererſeits Verbind⸗ lichkeiten 2,38(2,20). HV am 30. September in Köln. * Zuckerfabrik Glauzig, Glauzig⸗Anh. Die HV ge⸗ nehmigte das Rechnungswerk für 1936⸗3, mit der Aus⸗ ſchüttung von unv. 6,5 v. H. Dividende. Nach Mitteilung des Vorſtandes verſpricht die Rübenernte wieder günſtig zu werden; auch die übrigen landwirtſchaftlichen Erträge entſprechen einer normalen Ernte, ſo daß man hofft, auch für das laufende Jahr zu einem guten Ergebnis zu kommen. “ Sächſiſche Zellwolle A, Plauen i. V. Die o. Abſchluß für 1936⸗37, der einen Verluſt von 0,98 Mill. im Aufbaujahr verzeichnet. Der Vor⸗ ſitzende bemerkte, daß die Verluſte größtenteils noch vor Aufnahme der Produktion entſtanden ſeien, und daß man ſeit März d. J. mit Gewinn arbeite. Die Herabſetzung des Zellwollpreiſes werde naturgemäß die Gewinnchancen verringern, ober nicht unterbinden. Finanziell ſei die weitere Proöuktion geſichert. Heute bereits habe man eine Tagesproduktion von rund W 000 Kg. und werde ſie vorausſichtlich noch im Dezember auf 50 000 Kg. ſteigern können. Die Rohſtoffbeſchaffung bereite keine ernſthaften Schwierigkeiten, auch die Waſſerverſorgung ſei ſicher⸗ geſtellt. Nen dem AR zugewöhlt wurde Dr. Frucht, Chemnitz. *50 Jahre Altona⸗Hamburger Fiſchmärkte. Die Altona⸗ Hamburger Fiſchmärkte feiern am 16., 17. und 18. Oktober ihr§0jähriges Beſtehen. Aus Anlaß dieſer Jubelfeier gab die Verwaltung der Fiſchmärkte der Preſſe Gelegenheit, die am 1. Auguſt d. J. in Betrieb genommene neue Fiſch⸗ auktionshalle, die eine Geſamtfläche von 2500 Geviert⸗ meter umfaßt, zu beſichtigen. Dieſe neue Halle, deren Bau erſt nach 1983 projektiert und in Angriff genommen wurde, ſtellt das Modernſte dar, was auf dieſem Gebiet bisher geleiſtet wurde. Mit der ſechs Meter breiten Anfahrt⸗ ſtraße am Kai und der neuartigen Rampe an der Vorder⸗ ſeite ſowie dem Gleisanſchluß an der Rückfront iſt es mög⸗ lich, Spitzenleiſtungen von 66 Waggons mit 92 000 Zentnern Fiſchen für die Binnenlandverſendung zu erreichen. Etwa 40 v. H. der deutſchen Geſamterzeugung in der Fiſch⸗ indͤuſtrie nehmen von hier aus ihren Weg in alle deut⸗ ſchen Lande. Die Beſichtigung der Halle, die an dem einen Ende noch nicht ganz fertiggeſtellt iſt, ergab, daß hier jeber Platz nutzöringend verwertet iſt, ſo daß es möglich iſt, auch große Mengen in ſehr kurzer Zeit zu verſteigern und zu verpacken. Ueber 600 Kleinhändler, 100 Induſtriefirmen und etwa 60—70 Großhändler decken hier täglich ihren Be⸗ dorf an deutſchen und auch ausländiſchen Fiſchen. Im Jahre 1932 betrug der Fiſchdampferbeſtand nur 29 Schiffe und hat ſich bis zum 1. Oktober 1937 auf 60 Schiffe ge⸗ ſteigert, eine Tatſache, die im Jubiläumsjahr beſonder erfreulich iſt. Waren und Märkte * Berliner Getreibegroßmarkt vom 29. September. Nach der Verkehrsunterbrechung durch den Nationalen Feiertag ſetzte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr nur zögernd ein und bewegte ſich auch im Verlaufe in ruhigen Bahnen. Die Anlieferungen der Landwirtſchaft haben ſich nicht ver⸗ ſtärkt und beſchränkten ſich allgemein auf Waggonladungen. Man rechnet jedoch nach der Monatswende und nach Be⸗ endigung der Feldarbeiten mit einer regeren Beſchickung der Märkte, insbeſondere mit Brotgetreide. Futtergetreide iſt nur in kleinſten Poſten vereinzelt erhältlich. Auch Brau⸗ und Induſtriegetreide hatten ſehr ruhiges Geſchüft“ Am Mehlmarkte ſteht Material in ausreichendem Umfang zur Verfügung. In Roggenmehlen ſind die Abrufe gering. * Obſtgroßmarkt Weinheim. —15, Birnen—20, Nüſſe 10—22, Tomaten—4, Kaſtanien 10—11, Anfuhr 1260 Zentner. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 29. Sept. (Eig. Dr.) Alles unverändert. Tendenz ruhig.— Ge⸗ mahl. Melis per Okt. 31,45—31,50; per Okt.⸗Nov. 31,45 bis 31,50; Tendenz ſtetig; Wetter bewölkt. 2 Hamburger Schmalznotierung vom 29. Sept.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kri 27%“ Dollar. Berliner Merallnotierungen vom 29. September. (Eig. Dr.) Amtlich notierten in& für die 100 Kilo Elek⸗ trolytkupfer 73,75; Feinſilber 38,50—41,50. * 28. 20. B. 20. 26. 1609 10 28. 28,* 499 105. 20. 8 4½ Pr. Oö.⸗ e„Pfandbriefe 4½ Rh. Hyp.⸗Bk. adiſche Maſch.400,00 100.00 Sroßkraft. Mhm.. Ildenw. Hartſteinn ürttemb. Elertr. 5Verkehrs-Aktien Frank Art Anft..⸗forf* 9975 96 Raar 1995 23 Seln Bickner——** 3 Kie 1555.. Bod. A. f. Rhein⸗ Deutsme e 22. 5 4% ahrvodener, 100 5 1007 95 25 LinWitr 101.5 101.8 4 1100 180 0 Kafeimügte 5 1809 1850 e 12500 1230[Lf Waldhof. 485 8 5 do..⸗ 305 · I 4½ Rh.-Hyp.-Bk. ulius Berger„914.0Uaid u. Meu 5 ERei 5 276113 lestverzinsi Werie 4½ Augsburg 26 90./ 99,5 401 We dohn..etom-KRCA 60,— 00.— Brauer. Kleinlein 1100, 110./ Sanauer Foer 156 0 157.0 Pf. Preßh.⸗Sprit 225,00 Sank-Alctien 91.Reichsb. Vor- 1276/ 12/) 4½8⸗Daden 28/9/87 978) 4 K 1 99,50 99.500 bank k 32. 101,2 10175%8SübbPodcr27 Bronce Schlenk g8,0 185 Sanfwerke FüſſenJ7 48 ghein. Braunkohl 220,2, Hadiſche Bank. 391289 Otsch. Staatsanleihen 4% Berkincholb24/ 10i0 10 4½% Berl. yp.⸗Bt. Sig. Gpfbr. 8 1 SPrown, Boveri. 15/.0 1865 Harbener 1/45 1755 einelektua Sl...Com. u. Privatb 17/ 1172/Versicherungen 1987 28. 29. 4½ Darmſtadt 26 0 509½ Landes- und Provinz- 8 6 bon 25. 90.)5 99,75 und li o. A... 101,7 101,7 fement Heidelbg. 170,2, 170.2( Partmann 4 Br. 141.) 4. do. Vorz.., Dd⸗Bank...1239ſ1280ad. Aſſekuranz⸗ 10.4101.4 4/ Presden 26, 9½, g6 banken, kom. Giroverb. 4½ Frtfte Hyp.B ½% Württ Hpp⸗⸗ 3 Karlſtadt“.. Henningerprchnen 130.0, 50..heinmetal 152.5 181.3 Dresdner Bauk 118) f8 N. en e e e eene dae Einto 44 4609,S609 Sder Abek. 1880 550 Pohrnan P8. 1880 1880(. E 5 FFgn geHani 1109 1 öſ Ramngm. Pert... 5F55.— 98 E ig. Pf. ado. Erbtv. 9 Roeder, Gebr... 115,2 115.082, Hype⸗Han Se Bürtt Transpori von 35 f. 41. 35 4½ Hanau 26. 08.98.—- Mannh. 29, K 2 99,75 9975½ do. Lig. Pff emag. 5ʃ11802 Alz. H9p. 108. 8 0 35 %% de.. 89— 0— 4 etelb 20 87, 47.e. t8ch e 04 10 4/Schuldverschreibung. Mäse 261 5 S51.50Ebans 350 4350 Laläwrzbeicoronn 289.9 889 9 680 45. Meunt. 34 687/8/)5 4% Hine40. 6) K 0) 09)], K. or, 880, Oas0ſe DarterBen27 40500. Sürruerke 1300,7300 Mletn, Saglin 1440165 Soprieh Sr 1180 e 10 105 20% Bedern., S em 9 di:%öe fuieJ 6875 8975 Sinbnerdren. Santaer oof, 15.) 104) f de 100 40 Sb-Se, 148 488 eee 4 F 2 aſe„ 10 er⸗ 5 9 5 mens⸗ 5 5 5 2 5 5 9835 0 AE 1000100.0% be. 16 830 900 90 5 60 50/ 80 i Acten umwandelbar 9 15[daftu Altwürtt. 92.50 92.50 Suunt⸗ 1 4. Amtlieh nicht notierte Werte ½ Thüringen 2689. 2/ Manndelm Ausl. 184.5 184.5 0. 088, 5016⁰½ Grder.⸗ 5 nger 98 inner, Grünw.. 44 ee e eee Mein hß B r 2 02 Kaatner Sin. 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Seite/ Nummer 450 —————————— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 29. September 185. Das Reichsgeseß über das Kreditwesen und die deuischen Sparkassen Auf dem Deutſchen Sparkaſſentag gab der Reichskom⸗ miſſar für das Kreditweſen, Miniſterial⸗Direktor Dr. Ernſt, einen umfaſſenden Ueberblick über die Beziehungen zwiſchen den Sparkaſſen und dem Reichsgeſetz über das Kreditweſen (K. W..). Nach einem weit ausholenden Rückblick auf die Entwicklung des Sparkaſſenweſens und einer Darſtellung der organiſatoriſchen Vorſchriften des K. W. G. führte Dr. Ernſt über die Geſetzesbeſtimmungen, die den Fragen der inneren Geſundheit deutſcher Kreditinſtitute gewidmet ſind, u. a. folgendes aus: Daß gerade von dieſen Beſtimmungen, welche den Einlegern eine möglichſt weitgehende Sicherheit gewährleiſten und im allgemeinen das reibungsloſe Ar⸗ beiten des deutſchen Kreditapparates ſichern ſollen, ein ſo wichtiger Zweig wie die deutſchen Sparkaſſen nicht aus⸗ geſchloſſen werden konnte, iſt eine klare Sebbſtverſtändlich⸗ keit. Wollte man auf dieſem wichtigſten Gebiete nicht zu reinen Splitterlöſungen kommen, ſo mußte man dem Geſetz eben die Form geben, die die nötige Bewegungsfreiheit für alle Teile gewährleiſtet. Indeſſen iſt dadurch, daß dieſe Beſtimmungen in ihrer großen Mehrzahl rein als Rahmen⸗ beſtimmungen erlaſſen worden ſind, die Möglichkeit ge⸗ geben, ſowohs den beſonderen Verhältniſſen der einzelnen Gruppen Rechnung zu tragen, als auch je nach dem Ablauf des allgemeinen Geſchehens und der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage die Zügel anzuziehen oder zu lockern. Dem Grunoſatz, daß jedes Kreditinſtitut eigenes Kapital nicht entbehren kann und daß dieſe eigenen Mittel in einer ganz beſtimmten Relation zu den Geſamtverpflichtungen des Inſtituts ſtehen müſſen, hat man zwar entgegengehalten, daß das Vorhandenſein eigener Mittel dann nicht erforder⸗ Lich ſei, wenn dieſe in ausreichendem Maße durch Gewähr⸗ leiſtungen dritter Stellen oder durch übernommene Haftun⸗ gen erſetzt ſeien. Dabei ſind aber zwei Geſichtspunkte außer Acht gelaſſen worden, nämlich daß eine Bürgſchaft gewöhn⸗ lich dann akut wird, wenn es dem Bürgen am wenigſten paßt und die Tatſache, daß ſelbſt das vorſichtigſt geführte Kreditgewerbe immer gewiſſe Riſiken in ſich birgt. De ernſter man gerade die Haftung der Gemeinden für die Sparkaſſen nimmt und bewertet, deſto mehr muß man beſtrebt ſein, die aus ihr für die Gemeinden ſich ergeben⸗ den Rückwirkungen nach Möglichkeit zu begrenzen, und das kann am beſten dadurch geſchehen, daß Vorſorge getroffen wird, daß auch die deutſchen Sparkaſſen wie alle anderen deutſchen Kreditinſtitute ſich einen ausreichenden Stamm eigener Mittel ſchaffen. Im übrigen ſind ja die deutſchen Sparkaſſen von jeher wie die übrigen öffentlichen Kredit⸗ inſtitute, bemüht geweſen, ſich einen Stamm von eigenen Mitteln zu ſchaffen, die ſchließlich auch für die Rentabili⸗ tätsfrage und damit wiederum für die Wettbewerbsfrage von Bedeutung ſind. Ein zweiter wichtiger Punkt iſt die Kreoitſtreuung. Wer ſollte das klarer ſehen, als gerade die Sparkaſſen, die aus ihrer ſozialen Einſtellung heraus von jeher beſtrebt geweſen ſind, die herausgelegten Kredite den weiteſten Teilen der für ſie in Frage kommenden Bevöl⸗ kerung zur Verfügung zu ſtellen. Gerade bei den Spar⸗ kaſſen iſt ja bekannterweiſe die Durchſchnittshöhe der heraus⸗ gelegten Kredite beſonders niedrig. Aber es iſt nicht von der Hand zu weiſen, oͤaß trotz dieſer Einſtellung öie Gefahr beſteht, daß in einzelnen Fällen aus den verſchiedenſten Gründen doch auch von den Sparkaſſen Großkredite heraus⸗ gelegt werden. In dieſer Beziehung ſind die entſprechenden Beſtimmungen des KW ſicherlich von einer ſehr heil⸗ ſamen Auswirkung, wonach auf den einzelnen Kredit nicht mehr als ein Zehntel der eigenen Mittel verwandt werden dürfen. Wo ſich in der Vergangenheit bei den Sparkaſſen Verluſte gezeigt haben, ſind dieſe in der ganz großen Mehr⸗ zahl der Fälle aus notleidend gewordenen Großkrediten entſtanden. Und wenn wir einzelne Sparkaſſen wegen der herausgelegten Großkredite angefragt haben, ſo haben wir faſt durchweg die Antwort bekommen, daß die Sparkaſſen⸗ leitung ſelbſt ſich ſchon von dem Riſiko, das in dieſen Krediten liegt, überzeugt habe, und von ſich aus bereits be⸗ ſtrebt ſei, nach Möglichkeit die Kredite in ein ſachgemäßes Verhältnis zu den eigenen Mitteln zurückzuführen. Auch die überhaupt noch nicht ausgefüllten Beſtimmun⸗ gen des Reichsgeſetzes über die Liquidität(88 16 und 17) haben nichts Erſchreckendes für die Sparkaſſen. Im Gegen⸗ teil, was hier evtl. von den Sparkaſſen geſordert werden kann, erſcheint außerordentlich beſcheiden gegenüber dem, was dͤͤurch die im Jahre 1931 getroffene Liquiditätsregelung bereits gefordert worden iſt. Dabei iſt insbeſondere darauf hinzuweiſen, daß bei der Liquiditätsregelung des 8 16 ſo⸗ wohl im Abſatz 1 als auch im Abſatz 2 bei den zu bildenden Relationen die Spareinlagen außer Anſatz bleiben. Was in dieſem Zuſammenhang noch den 8 24 anbelangt, der vorſieht, daß die Spareinlagen nach beſonderen noch feſt⸗ zulegenden Grundſätzen anzulegen ſind, ſo beſteht zur Zeit noch kein klares Bild, in welcher Form wir dieſe Beſtim⸗ mung einmal auslüllen werden. Jedenfalls wird aber, wenn dieſe Regelung einmal kommt, bei den öffentlichen Sparkaſſen niemals mit Schwierigkeiten zu rechnen ſein. Was endlich die Beſtim⸗ mungen des Reichsgeſetzes über die Reviſionsfragen an⸗ belangt, ſo ſieht der§ 62 des Geſetzes vor, daß das Auf⸗ ſichtsamt dafür Sorge getragen hat, doß ſämtlichen Kredit⸗ inſtituten die Verpflichtung auferlegt wird, die Jahres⸗ abſchlüſſe durch unabhängige Stellen nachprüfen zu laſſen. Und weiter iſt im§ 34 des Geſetzes dem Reichskommiſſar ein ziemlich unbeſchränktes Inveſtigationsrecht ein⸗ geräumt Wenn dieſe Beſtimmungen möglicherweiſe viel⸗ ſach die Sorge haben entſtehen laſſen, man würde mit Hilfe des§ 22 das geſamte Reviſionsweſen der Spar⸗ kaſſen über den Haufen werfen und dieſen vor allen Din⸗ 5 Prüfer zumuten, die mit den Eigenarten des Spar⸗ aſſenweſens nicht hinreichend vertraut ſeien, ſo Hürfte die inzwiſchen eingetretene Entwicklung in dieſer Be⸗ ziehung völlig beruhigend gewirkt haben. Kein vernünf⸗ tiger Menſch wind auf die Idee kommen, bei den Spar⸗ kaſſen oder im Genoſſenſchaftsweſen das Prüfungsweſen Perſonen anzuvertrauen, die in dieſen ſpeziellen Sparten keine Erfahrung haben. Abſchließend ſtellte ͤer Reichskommiſſar feſt, daß zu den mannigfachen Bedenken, die aus rein ſachlichen Ge⸗ ſichtspunkten ſeinerzeit gegen die Unterſtellung der Spar⸗ kaſſen unter das KW entſtanden ſind, auch noch ein per⸗ ſönliches Moment gekommen iſt, ör man in ihm, dem Reichskommiſſar, hier und da den Sproß und Vertreter des berüchtigten Preußiſchen Handelsminiſteriums ſah, deſſen Sparkaſſenfeindlichkeit ja als gexichtsnotoriſch erachtet wurde. Demgegenüber ſtellte Dr. Ernſt feſt, daß das Preußiſche Handelsminiſterium in keiner Form gewerbs⸗ oder gewohnheitsmäßig ſparkaſſenfeindlich war, und daß er ſelbſt ſtets bemüht geweſen ſei, allen Sparten des Kre⸗ ditgewerbes gerecht zu werden und ſich allen Sparten des Kreditgewerbes gegenüber in gleicher Weiſe verpflichtet u fühlen. Im übrigen ſei es kein Zufall, daß mit dem Fnkraftkreten des neuen Geſetzes auch ſeine Amtsbezeich⸗ Einspattige Klelnanzelgen bie zu olner Höhe von 100 mm ſe mm SPig. Stellengesuche ſe mm4Pig. 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Göbel Annahmeschiud Für die Mftiag- nung gewechſelt habe, und zwar auf ſeinen beſonderen Wunſch 62 habe es ſtets As läſtig empfunden, daß der Reichskommiſſar für das Bankgewerbe, obwohl er auch ſchon damals auf vielen Gebieten für die anderen Kredit⸗ inſtitute mit zu ſorgen hatte, durch ſeine Bezeichnung ab⸗ geſtempelt ſchien als ein Vertreter des privaten Bank⸗ gewerbes ſchlechthin. Wer immer auch an dieſer Stelle ſtehen wird, der wird das Amt des Reichskommiſſars für das Kreditweſen gar nicht anders erfüllen können, als daß er den berechtigten Belangen des geſamten deutſchen Kreditweſens gerecht wird, ſonſt muß er elend Schiffbruch leiden. Der durch die Entwicklung der letzten orei Jahre von 1938 bis 1085 gekennzeichnete Aufſtieg des deutſchen Spar⸗ kaſſenweſens, 9 ſchloß Dr. Ernſt ſeine Ausführungen, iſt ein ſtolzes Ergebnis. Ich bin mir wohl bewußt, daß dieſe Entwicklung niemals möglich geweſen wöre, ohne den ge⸗ waltigen Aufſchwung, der in den letzten Jahren ganz allgemein in Deutſchland zu verzeichnen geweſen iſt. Ich bin mir darüber im Klaren, daß die reſtloſe Arbeit Ihres Verbandes ſowie aller Leiter, Beamten und Angeſtellten der deutſchen Sparkaſſen zu dieſem Erfolge beigetragen hat. Aber ich glaube doch auch ſagen zu ſellen, diß bei einer wirklich ſchädigenden Wirkung des Reichsgeſetzes ein ſolcher Aufſchwung bei Ihnen nicht möglich geweſen wäre. Daß ich mich von Herzen über dieſen Aufſchwung mit Ihnen freue, das darf ich Ihnen verſichern, und meine Wünſche gehen dahin, daß auch die Zukunft dem deutſchen Sparkaſſenweſen ſeine ſolide Grundlage und ſeine ſtolze Entwicklung erhalten möge. * Abänderung des Handels⸗ und Clearingsabkommens zwiſchen Eſtland und Italien. Die eſtniſche Regierung hat einer Abänderung des eſtländiſch⸗italieniſchen Handels⸗ und Clearingsabkommens zugeſtimmt, wonach das im Oktober 1926 abgeſchloſſene Abkommen über den Warenaustauſch bis zum 31. Dezember 1937 gilt und ſtillſchweigend in drei⸗ monatigen Zeitabſchnitten verlängert wird. Da der Wa⸗ renaustauſch zwiſchen den beiden Ländern zum großen Teil ſaiſonmäßig bedingt iſt, und die Saiſon nicht mit den im Abkommen vorgeſehenen dreimonatigen Friſten überein⸗ ſtimmt, wurden dieſe in einem ergänzenden Abkommen in Jahresfriſten umgewandelt. * Wegfall der Getränkeſtener in der Schweiz. Der Bun⸗ oͤesrat hat auf den 1. Oktober 1937 unter dem Vorbeholt der Genehmigung durch die eidgenöſſiſchen Räte beſchloſſen, auf die 1994 eingeführte eidgenöſſiſche Getränkeſtener zu verzichten. Nur für Bier wird noch eine Steuer erhoben. Damit für die diesjährige Weinernte die Steuer in Wegfall. Ausgabo vorm. 8 Unr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Klein. sonn. Zimmer möbl., m. 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Oktoder 1937, nachmittags f auigemecste N3.-8 Rura4880. 47501 Der Anzeigentel 23 Uhr, von der Leichenhalle des Hauptfriedhofes aus atatt. leanes Lmer Cesspgbert,—— 5 4— der&l⁊ Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen abzusehen. tralheigung Firmenschilder Damenrad Gebraucht. 7521 89 05 jofort geſucht. 90. 8 Fundstube für Zuſchr. u. OW68.40 u. 70& 100 05.—, Bett mit 5 ee eeee lSere. 0 4.lrina 2. 7700 K.W 6. Geſch