hofſtr. 1 Erſcheiunassweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugsyrciſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. + 50 Pfg. 3 ⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ 2, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Nerlag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäaftsſtelle: Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim R 1.0. Fernſprecher: Sammei⸗mummer 24951 er Seituns Mannheimer General- Anzeiger Anzeigenpreiſe: breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinonzengen ermäßigte Grundpreiſe. 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Wer ſich gegen Italien ſtelle, laufe Gefahr, uicht WMontag 2. Januar 1959 Klare Feſtſtellungen: Das lialieniſche Imperium verlangt die volle Kontrolle“ über Tunis mehr mitzuzählen. Die Tunisfrage werde ſo⸗ lange beſtehen, wie Tunis nicht unter die volle Kontrolle Italiens gelange. Die Franzoſen ſoll⸗ ten daher die erſten ſein, ſich darüber Rechenſchaft abzulegen, daß die Tunisfrage nicht nur ſür die italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, ebenſo ſehr für den Frieden Europas von we⸗ ſentlicher Bedeutung ſei. Für Italien ſei Tunis eine Lebensfrage, für Frank⸗ reich aber nur eine Frage der Vorherrſchaft und des Preſtiges. Es ſei im Intereſſe des Friedens ſelbſt notwendig, daß die Realität der Gegenem 5 den fremden und im beſonderen in den inrßßchen Köpfen klar erkannt werden. Dialadier in Ajaccio Morgen abend wird er in Tunis eine ho volniſche Rede hallen Srabtsert0 unſ. Pariſer Vertreters — Paris, Der Miniſterpräſident Daladier hat geſtern ſeine große Mittelmeerreiſe wegen der Budgetdebatte im Parlament un zwei Stunden vertagen müſſen. Das Parlament war nämlich nicht mit der Debatte über den Haushaltsvoranſchlag für 1939 fertig geworden. Seit dem 31. Dezember 24 Uhr waren die Uhren in der Kammer wie im Senat angehalten worden, da⸗ mit wenigſtens die Fiktion aufrecht erhalten werden kann, daß der Haushaltsplan noch rechtzeitig im al⸗ ten Jahr genehmigt wurde. Trotz alledem hat der Miniſterpräſident Daladier geſtern kurz vor 12 Uhr den Schnellzug nach Toulon genommen, um ſeine Mittelmeerreiſe antreten zu können. Ju Toulon begab er ſich ſofort an Bord des Kreu⸗ zers„Foch“, der kurz darauf die Anker lichtete und nach Korſika in See ging. Heute vormittag um 8 Uhr trifft Daladier in Ajaccio ein. Der Marineminiſter Campinchi, der mit einer Reihe von korſiſchen Par⸗ lamentariern an Bord des Kreuzers„Suffren“ be⸗ reits äbgereiſt iſt, wird den Miniſterpräſidenten empfanten. Im Anſchluß an den Empfang findet eine Parade und dann eine große Kundgebung im Theater von Ajaccio ſtatt. Nachts reiſt Daladier weiter und trifft am Diens⸗ tagvormittag um 8 Uhr an Bord des Kreuzers „Foch“ in Bizerta ein. Um 11 Uhr wird er dann dem Bey von Tunis einen Beſuch abſtatten. Im Abſchluß daran findet eine große Parade und ein Bankett ſtatt. Abends auf einer Kundgebung wird der Miniſterpräſident Daladier ſeine erſte hoch⸗ politiſche Rede halten. Am 4. Januar wird Daladier die Feſtunoswerke von Südtunis beſich⸗ tigen und dabei ſowohl in Ain Toune wie auch in Gales eins Parade abhalten. Am 5. Januar folgen dann militäriſche Kundgebungen in'ax und in Suſſe. Nends trifft dann Daladier wieder in Bi⸗ zerta ein und ſetzt ſeine Reiſe nach Algier fort. Mude Arteile in Tunis 49 EP. Mailand, 30. Dez. Wie Eir„Corriere della Sera“ meldet, hat das Strafgerſht von Tunis in einem neuen Prozeß ge⸗ gen zwöhf Italiener, die während der Proteſtkund⸗ gebung in gegen die antiitalieniſchen Umzüge ver⸗ haftet vorden waren, auffallend milde Ur⸗ teile Hefällt, offenbar, um am Vorabend des Beſuchs des Miniſterpräſidenten Daladier zur Be⸗ ruhigung der Gemüter beizutragen. Ein Kraft⸗ wagenführer, der einem Franzoſen wegen Beleidi⸗ gung Itgliens einen Fußtritt verſetzt hatte, wurde bedingt zu acht Tagen Gefängnis verurteilt. Drei andere Angeklagte erhielten Geloͤſtrafen. Ein rer und ein Student wurden freigeſprochen. weitere BKozeſſe wurden verſchoben. Mostau bläſt vatürlich zum Krieg düb. Warſchan, 29. Dezember. Seit der franzöſiſch⸗italieniſchen Mei⸗ 2. Januar. rungsverſchiedenheiten legt es Moskau mit jedem Tage cher darauf an, zu einem neuen —— Leh⸗ Vier Krieg zu hetzen. lieniſchen Preſſe Die in der franzöſiſchen und ita⸗ behandelten Themen werden be⸗ wußt und maßlos aufgebauſcht. Aus aller Welt trägt die amtliche Moskauer Agentur Berichte zuſammen, um einen„bewaffneten Zuſammenſtoß“ als„unvermeidlich“ hinzuſtellen. Nur die übliche Ablöſuna? dnb. Paris, 30. Dezember. Die Fournier⸗Agentur behauptet in einer Mel⸗ dung aus Marſeille, die Einſchiffung der Senegal⸗ ſchützen an Bord zweier Dampfer habe keinen unmittelbaren Zuſammenhang mit der franzöſiſch⸗ italieniſchen Spannung wegen Dſchibuti. Die Four⸗ nier⸗Agentur ſpricht im Gegenſatz zu den bisherigen Meldungen, wonach es ſich um ein Bataillon Senegal⸗ ſchützen in Stärke von etwa 1000 Mann handelte, nur von 650 Senegalſchützen. Dieſe würden, wie es alljährlich zum Jahreswechſel üblich ſei, nach Dſchi⸗ ſondern 50 Jahrgang— Nr. 1 TJunlien ſtll Frunktricy ie Nelwentioktir iner Reuktgelung in 2heita vot Der Gouverneur beipricht ſich Ein durch Luftpoſt nach Europa befördertes Bild, das im Hinblick ouf die Nachrichten der letzten Tage von beſonderer Bedeutung iſt: Der Gouverneur von Franzöſiſch⸗ einer vor dem Regierungshaus in Dſchibuti. Somaliland mit eingeborenen Häuptlingen bei (Preltsz Hoffmann,.) buti und Franzöſiſch⸗Somaliland entſandt, um dort die franzöſiſchen Kolonialtruppen abzulöſen. Was wollte er in Paris? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 2. Januar. Der engliſche Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha, der die Weihnachtstage im Elſaß als Gaſt des Auto⸗ mobilſabrikanten Mathis verbracht hatte, iſt vor⸗ geſtern wieder in Paris eingetroffen. Er hatte eine läugere Unterredung mit dem Außenminiſter Bon⸗ net und bedauerte lebhaft, daß er nicht auch den Miniſterpräſidenten und Kriegsminiſter Daladier ſehen konnte, der den ganzen Tag über mit der Bud⸗ getdebatte im Parlament beſchäftigt war. Dafür hatte Hore-Beliſha mehrere Stunden lange Beratungen mit dem franzöſiſchen Oberkommandierenden General Game⸗ lin. Geſtern mittag um 13 Uhr iſt Hore⸗Beliſha mit dem Flugzeug nach London abgereiſt. Engliſche Neujahesbetrachtungen Geht es ſchon wieder mit„Bedingungen⸗ los? Was Deulſchtand un und was es nicht iun darf-„Aufrüſtung“ die große Parole für 1939 Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 2. Januar. In den Neujahrsbetrachtungen der Zeitungen ſteht das deutſch⸗engliſche Verhältnis im Mittelpunkt des Intereſſes. Die beiden bedeutenſten Sonntags⸗ zeitungen,„Obſerver“ und„Sunday Times“ ttellen in der Bilanz des vergangenen Jahres und Verluſt gegenüber. Als das Beſte des Jahres bezeichnet Carvin im „Obſerver“ die Rettung des Friedens in Mün⸗ chen und als das Schlimmſte die Schwäche und den Mangel an Vorbereitungen, die ſich in elfter Stunde in den demokratiſchen Ländern gezeigt haben. Aufgabe des neuen Jahres ſei es, dieſe Mängel abzuſtellen. Scutator gibt in der„Sunday Times“ rück⸗ blickend ſein Urteil ab. Durch den Anſchluß Oeſter⸗ reichs und der ſudetendeutſchen Gebiete an das Reich ſei wegen der Art, in der dieſer vollzogen wurde, viel Gutes in den Ruinen begraben worden. Aber es ſei auch ein unbeſtreitbares Uebel begraben worden, nämlich die Politik Deutſchland nieder⸗ zuhalten, die früher oder ſpäter zu einem Krieg hätte⸗ führen müſſen. Frankreich habe auf dieſe Politik verzichtet und ſeine Politik auf eine Linie mit der engliſchen gebracht. Der Artikel bringt die in Eng⸗ land vorherrſchende Tendenz zum Ausdruck, nämlich ſich mit den Veränderungen in Mitteleuropa abzu⸗ finden und alle Erinnerungen an die verſuchte Ein⸗ engung der deutſchen Stellung in Mitteleuropa 5⁰¹ Nur eine Bedingung ſtelle England hierfür, baß nämlich Deutſchland die britiſche Vorherrſchaſt zur See nicht herausfordere. Der Artikel fährt fort, England müſſe Deutſchland klar machen, daß jede Flotte, die durch eine Inter⸗ vention die Mittelmeerprobleme zu komplizieren geeignet ſei, Zweiſel an den deutſchen Friedens⸗ erklärungen hinſichtlich Weſteurypas hervorrufe, z B. hinſichtlich Elſalß⸗Lothring ens. 06 Für den Frieden ſei es wichtig, Weſt⸗ und Oſt⸗ europa auseinanderzuhalten. In Oſteuropa ſehe Deutſchland, insbeſondere der Führer als ein geborener Oeſterreicher, große Zukunftsaufgaben. England verſtehe das. Zu Lande ſei die Trennung zwiſchen Weſt⸗ und Oſteuropa heute ver⸗ hältnismäßig leicht, zur See aber ſei ſie ſchwierig, da die See keine Grenzen habe. Das Mittelmeer ſei der Knotenpunkt zwiſchen Weſt⸗ und Oſteuropa. Wenn hier die Trennung fehlſchlage, ſei der Frieden Lefährdet. „Wenn Deutſchland direkt oder indirekt im Mit⸗ telmeerbereich interveniert, würde die Grundlage für manche Hoffnung vernichtet werden“. Dies ſei, ſchreibt Scutator, vielleicht die wichtigſte politiſche Frage im neuen Jahr and hier liege auch das letzte Hindernis auf dem Wege zu einem dauerhaften Frieden und dieſe Frage werde ſicherlich bei dem bevorſtehenden Beſuch Chamberlains in Rom zur Sprache kommen. Die„Times“ ſchreibt in einem Leitartikel heute früh, daß man in das neue Jahr nicht nur mit bloßem Optimismus gehen könne. Sollte es zu einem Konflikt kommen, ſo würden die liberalen und demokratiſchen Staaten, oder wie das Blatt ſich ausdrückt, die Staaten, die Freiheit und Individua⸗ lismus bejahen, nach vielen Schwierigkeiten und Zerſtörungen doch den Enderfolg davontragen. Das Blatt bedient ſich zum Beweis für dieſe Behauptung eines Zitats von Treitſchke, mit dem es den Leit⸗ artikel abſchließt. Abſchluß der Flottenbeſprechungen dub. Berlin, 31. Dezember. Die am 29. Dezember in Berlii eingetroffenen Vertreter der britiſchen Admiralität haben geſtern die vorgeſehenen Beſprechungen über Fragen der deutſch⸗engliſchen Flottenabkommen vom 18. 7. 1935 und 17. 7. 1987 mit Vertretern der deutſchen Marine abgehalten. Die Ausſprache fand. in einem ſehr freundſchaft⸗ lichen Geiſte ſtatt. Die Vertreter der zwei Regie⸗ rungen legten die gegenſeitigen Erfahrungen über die in Rede ſtehenden Punkte dar. Eine abſchließende Mitteilung der deutſchen Regierung wird der briti⸗ 8 Regierung auf ſchriftlichem Wege zugeleitet werden. Die britiſchen Vertreter ſind heute nach London zurückgereiſt. Neujahrs-Ernennungen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 0—— London, 2. Januar. Wie alljährlich wurde zum Jahreswechſel die Liſte der Ehrungen durch den König veröffentlicht. Sie enthält diesmal 900 Namen, von denen eine Reihe dadurch bemerkenswert iſt, daß ſie die Kriſe 1 dre — 1 * 3 5 2, Seite/ Nummer 1 eee e 2— 4 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Montag, 2. Januar 1939 des vergangenen Jahres widerſpiegeln. Unter den mit dem St. Michaels⸗ und Georg⸗Orden Ausge⸗ zeichneten befinden ſich Unterſtaatsſekretär Cado⸗ gan, der Berliner Botſchafter Sir Ne⸗ vile Henderſon, Lord Haily, der kürzlich ein umfangreiches Werk über Kolonialpolitik in Afrika veröffentlicht hat und der Vorſitzende der Empire Airways und frühere Generaldirektor des Rund⸗ funks, Sir John Reith. Den Bath⸗Orden haben Aſhton⸗Gwattkin, der Lord Runciman nach Prag begleitet hatte, und Miſter Strang aus dem Foreign Office, der mit Chamberlain nach Deutſchland geflogen iſt, erhal⸗ ten. Die Baronswürde hat u. a. der zweite Bruder des verſtorbenen Lord Northeliff erhalten. Der andere Bruder aus der Familie iſt der jetzige Be⸗ ſitzer des Verlages, Lord Rothermere. Dieſe Er⸗ nennung iſt dadurch beſonders bemerkenswert, als damit drei Brüder aus einer Familie die Lord⸗ würde haben. „Es kommt auf jeden einzelnen an“ Geeueralſeldmarſchall Göring gibt die Parole für 1939 dnb. Berlin, 31. Dez. Generalfeldmarſchall Göring hat zum Jahres⸗ wechſel folgenden Aufruf erlaſſen: „An der Jahreswende ſchaut das deutſche Volk mit Stolz auf das vergangene Jahr zurück. 80 Mil⸗ 3 deutſche Menſchen danken aufrichtigen Her⸗ zens dem Führer, der im ſechſten Jahr der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung mit ſchöpferiſcher Tat und mit kühnem Einſatz das Großdeutſche Reich er⸗ richtet hat. Im gläubigen Vertrauen hat ſich das ganze Volk hinter ihn geſtellt. Als ein granitener Obelisk ragt das Jahr 1938 aus Jahrhunderten hervor, wie eine ge⸗ waltige Eiche überſchattet, es alle Geſchehniſſe der deutſchen Geſchichte. Feſt ſteht Großdeutſchland gegründet, und aus dem gläubigen Vertrauen zum Führer wurde neu das deutſche Selbſtbewußtſein geboren. Dieſes deutſche Selbſtbewußtſein iſt oͤie Wurzel unſerer völkiſchen Kraft. Aus ihm ſchöpfen wir das unbegrenzte Vertrauen an die ewige Zukunft des Reiches, das unter der Führung Adolf Hitlers unſere Generation aufzurichten hat. Auch 1939 wird wieder ein Jahr harter Arbeit ſein. Das dritte Jahr des Vierjahresplanes erfordert den Einſatz der ge⸗ ſamten Volkskraft, denn die Stärke der Nation be⸗ ruht allezeit auf dem Leiſtungswillen und der Opfer⸗ bereitſchaft jedes einzelnen. Es ſoll niemand glau⸗ ben, daß er viel zu weit unten ſtünde, daß ſein Amt oder ſeine Berufung nicht ausſchlaggebend ſei. Es kommt auf jeden einzelnen an, das iſt die Parole für 1939. Hermann Göring.“ Neuer Angriff gegen Hore⸗Beliſha Man wirft ihm ungenügenden Ausbau der Luftabwehr vor EP. London, 30. Dez. Der bekannte Militärſchriftſteller Liddell Hart veröffentlicht in der Januar⸗Nummer der Monats⸗ —4 Iſchrift„Contemporary Review“ einen neuen, ſcharſen Angriff gegen die für den gegenwärtigen Stand der engliſchen Rüſtung verantwortlichen Stellen. Seine Kritik gilt vor allem der Luftwaffe und den Luftabwehrformationen. In dieſem Zu⸗ ſammenhang macht Liddell Hart dem Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha den Vorwurf, er habe den Ausbau der Luftabwehr zu lange hinausgeſchoben. „Obwohl ſich die in dem erwähnten Aufſatz heran⸗ gezogenen Zahlen zum größten Teil auf die Zeit der Septemberkriſe beziehen, wird dieſer neue Angriff des in militäriſchen Kreiſen hoch angeſehenen Fach⸗ mannes in der Oefſentlichkeit mit Ueberraſchung aufgenommen, weil er unmittelbar auf die kürzliche Verſicherung Chamberlains ſolgt, die engliſche Rü⸗ ſtung habe bereits einen für den Ernſtfall ausrei⸗ chenden Stand erreicht. Man nimmt in politiſchen Kreiſen an, der Aufſatz Liödell Harts werde nach dem Zuſammentritt des Parlaments von einigen „Abgeordneten aufgegriffen werden und die ohnehin ſchon erſchütterte Stellung Hore⸗Beliſhas hierdurch noch ſchwieriger geſtalten. * Frankreich und die guden Eine Erklärung des franzöſiſchen Thronprätendenten Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 31. Dezember. Im„Courrier Royal“ veröffentlicht der Comte de Paris, der Sohn des Thronprätendenten, des Due de Guiſe, eine offizielle Stellungnahme zur Judenfrage. Er lehnt dabei zunächſt jeden Raſſenkampf in Frank⸗ reich prinzipiell ab und erklärt, daß die Juden, die im Laufe des 19. Jahrhunderts nach Frankreich ein⸗ gewandert ſeien und ſich dort vollſtändig eingebür⸗ gert hätten, nicht beunruhigt werden dürften. Anders ſei es dagegen mit den neu zugeſtrömten Emigranten. Hier ſei die allergrößte Wachſamkeit und die ſchärſſte Kontrolle„aber ohne jede Gewaltanwendung“ ge⸗ boten. 9 Der Comte de Paris beruft ſich dabei auf die ſtän⸗ dige Politik ſeiner Vorfahren, Ludwig XVIII., Karl X. und Louis Philipp. In der Tat hat nämlich Louis Philipp eine überaus judenfreundliche Politit verfolgt, aber es gibt andere Vorfahren des Due de Guiſe, insbeſondere Ludwig Xl. den Heiligen, Jo⸗ hann den Guten und Karl VI., die die Juden voll⸗ ſtändig und reſtlos aus Frankreich ausgewieſen haben. Vom Jahre 1394 bis zur großen Revolution war Frankreich völlig judenfrei. Unter der Glans⸗ geit Ludwig XIV. gab es in Paris genau vier jüdiſche Familien mit 18 Köpfen. Die Ausweiſung der Juden aus Frankreich erſolgte dabei keineswegs ohne„Garantien“. Im Jahre 1240 hatte nämlich der Heilige eine große Prozeßverhandlung in Paris organiſiert, bei der vier Rabbiner die Sache der Ju⸗ den verteidigen durften. Dieſe Verhandlung endigte mit dem Erlaß einer königlichen Verordnung, worin den Juden die Wucherei, die Beſchimpfung des chriſtlichen Glaubens verboten und der Befehl er⸗ teilt wurde, nunmehr„ehrliche Arbeit“ zu leiſten. Unter Johann dem Guten wurde den Juden noch einmal eine Gnadenfriſt von 20 Jahren gewährt, während derer ſie ſich„beſſern“ ſollten. Als aber auch dies nichts nützte, erfolgte die endgültige Ausweiſung am 17. September 1994. Reujahrsanſprache Dr. Goebbels' Es war das olorreichſte Jahr unſerer Geſchichte. And mutiger und vertrauensvoller als jemals geht das deulſche Volk ins Fahr 1939 dnb Berlin, 31. Dezember. Reichsminſter Dr. Goebbels ſprach am Silveſter⸗ abend über alle deutſchen Sender zum Jahresab⸗ ſchluß: Wir ſtehen nun am Abſchluß des erfolgreichſten Jahres des nationalſozialiſtiſchen Regimes. Unſere Alltagsſprache reicht nicht hin, alles das zum Aus⸗ druck zu bringen, was wir in dieſer feſtlich⸗weh⸗ mütigen Stunde fühlen und was uns alle ſo tief bewegt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß das Jahr 1938 unvergänglich in die deutſche Geſchichte eingehen wird. Denn in ihm erfüllte ſich ein Jahrtauſende alter Traum der deutſchen Nation. Das Großdeutſche Reich iſt Wirklichkeit geworden. Vor dieſer hiſtoriſchen Tatſache verblaſſen alle übrigen politiſchen Vorgänge dieſes Jahres. So wichtig wie ſie im einzelnen auch ſein mögen, gegen⸗ über der Größe dieſes Ereigniſſes ſind ſie doch zu⸗ meiſt nur zeitbedingt. Die Heimkehr von über 10 Millionen Deutſchen ins Reich aber iſt in der Tat ein wahrhaft geſchichtlicher Vorgang, der weit über die Bedeutung eines Jahres reicht und in die fernſte Zukunft hineinwirken wird. Bringt das Reich im Laufe eines Jahres eine ge⸗ ſchichtliche Ernte von ungeahnten Ausmaßen in die deutſchen Scheuern ein, dann ertappen wir uns da⸗ bei, zu glauben, das ſei nur das Ergebnis von poli⸗ tiſchem Glück oder ſo eine Ark von geſchichtlichem Wunder. Es kann nun zwar keinem Zweifel unterliegen, daß ſelbſtverſtändlich auch Glück dazu gehört, um ge⸗ ſchichtliche Erfolge zu erreichen, und in ſeiner Ge⸗ ſamtheit muß das Werk des Führers auch wie ein Wunder auf die Mitwelt wirken. Aber hier handelt es ſich um jene Art von Glück, von der Moltke ein⸗ mal ſagte, daß es auf die Dauer nur die Tüchtigen haben. Das iſt nämlich das eigentlich Wunderbare am Wunder, daß es immer dann kommt, wenn man nicht nur darauf wartet, ſondern wenn man dafür auch arbeitet und kämpft. Und ſo iſt es hier. Der Füh⸗ rer hat die Kraft der Nation geſammelt, organiſiert und bei den großen hiſtoriſchen Entſcheidungen die⸗ ſes Jahres mutig eingeſetzt. Und der Einſatz hat ſich gelohnt. Gewiß war damit auch immer ein Riſiko verbunden. Aber ohne großes Riſiko gibt es in der Geſchichte keinen großen Erfolg. Hier bewahrheitet ſich wieder einmal die Richtigkeit des Sprichwortes, daß dem Mutigen die Welt gehört. Bolk und Intellektuelle: „Das Volk hat bei den ſchweren Spannungs⸗ zuſtänden die damit ünvermeidlich verbunden waren und verbunden ſein mußten, nicht verſagt. Denn das Volk in ſeinen breiten Maſſen be⸗ ſitzt noch jene primitive, unverdorbene Glau⸗ beusfähigkeit, die alles ſür möglich und erreichbar hält, dem man ſich mit voller Seele hingibt und worum man mit ſtarkem und mutigem Herzen kämpft. Leider iſt dieſe Glaubeusfähigkeit in gewiſſen Kreiſen manchmal etwas abgeſtumpft, vor allem bei jenen Menſchen von„Beſitz und Bildung“, die ſich mehr den Kräften des reinen und kalten Verſtandes als den Kräften eines glühenden, idealiſtiſchen Herzens anvertrauen. Das wollen zwar unſere ſogenannten Intellek⸗ tuellen nicht gerne wahrhaben; aber trotzdem iſt dem ſo. Sie wiſſen ſo viel, daß ſie am Ende vor lauter Wiſſen nichts Rechtes mehr mit ihrem Wiſſen anzufangen wiſſen. Sie ſehen meiſtens nur die Ver⸗ gangenheit, weniger die Gegenwart und faſt gar nichts von der Zukunft. Ihre Phantaſie reicht nicht aus, ſich ein großes Ziel, das noch in der Ferne liegt, ſo plaſtiſch vorzuſtellen, daß ſie es im Geiſte ſchon als verwirklicht erkennen. Sie konnten deshalb auch in den Zeiten, als die nationalſozialiſtiſche Bewegung noch um die Macht kämpfte, nicht an den Sieg des Nationalſozialismus glauben. Ebenſowenig aber bringen ſie heute die Kraft auf, an die Größe unſerer nationalen deutſchen Zukunft zu glauben. Sie erken⸗ nen nur das an, was iſt, ſehen aber nicht das, was wird, und das, was kommt. Und hier liegt auch der Grund, warum ſie ſich in ihrer mäkelnden Kritikſucht meiſtens ſelbſt an den lächerlichſten Kleinigkeiten ſtoßen. Treten irgendwo im öffentlichen Leben einmal unvermeidliche und im⸗ mer wieder auftauchende Schwierigkeiten auf, ſo ſind ſie gleich geneigt, an allem zu zweifeln und die Flinte ins Korn zu werfen. Schwierigkeiten ſind für ſie nicht dazu da, daß man ſie überwindet, ſondern viel⸗ mehr, daß man vor ihnen kapituliert. Mit ſolchen wankelmütigen Elementen kann man allerdings keine Geſchichte machen. Sie ſind nur Spreu vor dem Atem Gottes. Glücklicherweiſe aber ſtellen ſie in jedem und vor allem im deut⸗ ſchen Volke nur eine hauchdünne intellektuelle oder geſellſchaftliche Oberſchicht dar. Sie ſind auch nicht etwa eine Oberſchicht in dem Sinne, daß ſie die Nation führten; ſie haben ſie nie geführt und ſie werden ſie nie führen. Sie ſind Oberſchicht nur in dem Sinne, als ſie ſich einem Naturgeſetz gleich wie die Fettbläschen immer an der Oberfläche der Dinge ſchwimmen. Anoebetene Kriiiker: Heute verſuchen ſie, dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland vom Auslande her gute Ratſchläge zu erteilen. Ungefragt üben ſie an uns ihre Kritik. Sie klammern ſich mit allen Kräften an kleine, immer wieder auſtauchende Schwierigkeiten, bau⸗ ſchen ſie über Gebühr auf und glauben aus ihnen auf kommende Kriſen oder unvermeidlich ge⸗ wordene Spannungen ſchließen zu können. Es ſind jene demokratiſchen Kritikaſter, die nicht müde wer⸗ den, das nationalſozialiſtiſche Deutſchland vor den Richterſtuhl des ſogenannten Weltgewiſſens zu zie⸗ hen. Früher fanden ſie auch bei uns immer will⸗ jähige und dankbare Nachbeter. Heute allerdings Generaloberſt von Brauch werfen ſie mit ihrer Kritik nur noch ein paar zurück⸗ gebliebenen intellektuellen Spießern im Lande die Stichworte zu. Das Volk hat damit garnichts zu tun. Jene Spießer ſtellen nur den 0,8⸗Prozentſatz der deut⸗ ſchen Nation dar, der immer Nein geſagt hat, immer Nein ſagt und immer Nein ſagen wird. Er iſt für uns nicht zu gewinnen, und wir wollen ihn auch garnicht gewin⸗ nen. Er ſagt Nein, wenn das deutſche Oeſterreich dem Reich angeſchloſſen wird; er ſagt Nein, wenn das Sudetenland zu Deutſchland zurückkehrt. Er ſagt überhaupt und immer Nein, und zwar aus Grundſatz. Aber man braucht das nicht allzu ernſt zu neh⸗ men. Es handelt ſich dabei um jene Elemente, die nicht nur uns, ſondern die ſich auch ſelbſt nicht lei⸗ den mögen. Warum ſoll man noch viele Worte an ſie verſchwenden? Es ſind die Ewig⸗Geſtrigen, die an den Erfolg erſt glauben können, wenn er Wirklichkeit geworden iſt, dann allerdings keine Minute zögern, ihn auf ihrem eigenen Konto zu verbuchen. Das Volk will von dieſen intellektuellen Nörg⸗ lern nichts wiſſen. Es hat das eben ablaufende Jahr 1938 zwar in einer großen und manchmal auch faſt entnervenden Spannung durchlebt. Aber es freut ſich jetzt am Ende dieſes Jahres auch der überragen⸗ den geſchichtlichen Erfolge, die der Führer in ihm erreicht hat. Noch niemals ſo viel Glück und Zuveeſicht! Dieſes Volk iſt ſeines Lebeus wieder froh ge⸗ worden. Noch niemals hat es ein ſo glückliches Der deulſchen Wehrmacht zum Fahre 1939 Aufruf des Führers und der Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile Soldaten! 8 Im Jahre 1988 ging der Traum von Jahrhunder⸗ ten in Erfüllung. Großdeutſchland iſt erſtanden. Ihr habt hierbei entſcheidend mitgewirkt. Ich danke euch für eure treue Pflichterfüllung. Ich bin gewiß, daß ihr auch in Zukunft ſtets be⸗ reit ſein werdet, die Lebensrechte der Nation gegen ü tz en. jedermann zu ſchütz 3 liſch⸗ . 891890 e An das Heer!!“ e ien Mit Stolz ſehen wir auf das vergangene, mit Zuverſicht dem neuen Jahr entgegen. Mag es noch ſo große Aufgaben uns ſtellen, wir werden ſie meiſtern, denn vom bis zum Jüngſten wird jeder ſein Beſtes einſetzen. Von den Vorgeſetzten aller Dienſtgrade⸗ verlauge ich den zähen unbengſamen Willen, die Einſatzbereit⸗ ſchaft und Schlagkraft der ihnen unterſtellte Truppe auf das höchſte zu ſteigern⸗ Möge ſo der Arbeit jedes einzelnen voller Erfolg beſchieden ſein. Das wünſche ich dem Heere zum neuen Jahr. Der Oberbeſehlshaber des Heeres: Von Brauchitſch, Generaloberſt. Generaladmiral Dr. h. t. Raeder: An die Kriegsmarine! In zäher Arbeit hat die Kriegsmarine im Auf⸗ j 938 ihre Pflicht getau. Jahr erfordert weiterhin den Einſatz aller Kräfte. geworden iſt. „Reiih, und die Befreiung unſerer Weihnachten verlebt wie vor einer Woche, und noch niemals hat es einem anbrechenden Jahr ſo mutig und ſo vertrauensvoll entgegengeſchaul wie dem Jahre 1939. Niemals iſt uns der Abſchied von einem Jahr ſo lich ſchwer gefallen wie der vom Jahre 1938. Es war ein herrliches Jahr, ſiegbekränzt und erſolggekrönt wie keines zuvor. Das empfinden in dieſer Stunde vor allem die zehn Millionen Deutſchen, die im Verlaufe dieſes Jahres zum Reich zurückgekehrt ſind und nun zum erſten Male zuſammen mit uns allen in einem eini⸗ gen Deutſchland den Jahreswechſel erleben. So möchte ich denn in dieſer letzten Stunde des ablaufenden Jahres noch einmal alle Deutſchen in Stadt und Land grüßen. Ich grüße die Deutſchen im Reich. Ich grüße die Deutſchen in aller Welt, in fremden Ländern und auf fernen Kontinenten, ich grüße die Deutſchen auf hoher See. Und im Namen all der ungezählten Millionen Deutſchen richte ich unſeren gemeinſamen Gruß an den Füh⸗ rer. Niemals waren unſere Wünſche für ihn herzlicher und inniger als in dieſer Stunde. Ihm verdanken wir das Großdeutſche Reich, das nun Wirklichkeit 9 Nur ſein Wi ſeine Beſtändigkeit, ſeine Tatkraft und ſeine Nervenſtärke haben das große Wunder möglich gemacht. Möge Gott auch in Zukunft ſeine ſegnende Hand über Deutſchland halten. Und ſo vereinigen wir uns beim Abſchluß dieſes Jahres in einer einzigen großen Bitte aller Deutſchen an den Allmächtigen: Unſer Volk und Reich ſollen unvergänglich ſein und lang lebe der Führer!“ Großdeutſchland zur See ſtark zu machen, iſt das Ziel unſerer Arbeit. Der Oberbeſehlshaber der Kriegsmarine: gez. Raeder, Generaladmiral Dr. h. c. Berlin, den 31. Dezember 1938. Generalfelömarſchall Göring: Konexaden der Luftwaffet Die Wiederpereinigung. Oeſtarreichs mit dem Befr ſudetendentſchen Brüder ſind geſchichtliche Ereigniſſe, die das Jahr 1938 zu einem entſcheidenden Jahr der deutſchen Ge⸗ ſchichte gemacht haben. Durch die geniale Lenkung und die einmalige Tatkraft unſeres Führers iſt der 3 der Deutſchen Tat geworden: Großdeutſch⸗ andl Auch die Luftwafſe hat ihr gerüttelt Maß an den Erfolgen dieſes Jahres. Voll ruhiger Entſchloſſen⸗ heit und unerſchütterlicher Siegesgewißheit ſtand die Luftwaffe bereit, für Führer und Reich den hö ch⸗ ſten Einfatz zu wagen. Ich weiß, daß jeber einzelne von Euch, Offizier wie Mann, Flieger, Fallſchirmabſpringer, Kanoniere und Kämpfer, ſeine äußerſte Pflicht getan hat. Euch allen hierfür zu danken, iſt mir ein ſtolzes Bedürfnis. Die Leiſtun⸗ gen des vergangenen Jabres ſollen unz Anſvorn ſein für das kommende. Wir werden alle Auforde⸗ rungen mit letzter Hingabe erfüllen in trener Ge⸗ folgſchaft unſeres Führers und Oberſten Beſehls⸗ habers und im Glauben an die Größe unſeres ewi⸗ gen Deutſchlands. 85 Hermann Göring. Generalfeldmarſchall. Was bezweckt man damit? Merkwürdige Volkszühlung imder Slott Geharniſchte Erklärung der Deutſchen:„vollkommen unverbindlich EP Preßburg, 1. Januar. Ueber die Durchführung der für den 31. Dezem⸗ ber überraſchend angeſetzten Volkszählung liegen nur vereinzelte Nachrichten vor. Die Bevölkerung wurde zumeiſt erſt in den frühen Morgenſtunden des Samstag durch Maueranſchläge der Regierung von dieſer Maßnahme in Kenntnis geſetzt. Als in der Zips die angeordnete Maßnahme be⸗ kannt wurde, kam es zu Kundgebungen der deutſchen Bevölkerung, die erſt dann ein Ende fanden, als die lokalen Verwaltungsbehörden auch die Zuziehung deutſcher Zählkommiſſare zu⸗ ließen. In Preßburg kamen bereits in den frühen Morgenſtunden Beamte der flowakiſchen Landesver⸗ waltung und Hlinkagardiſten in die Häuſer, um die, Regiſtrierung der Hausbewohner vorzunehmen. Dabei wurden neben den Perſonalien auch Re⸗ ligion und Volkstzugehörigkeit feſtgeſtellt. Die Ein⸗ tragungen wurden vielſach nicht auf Grund direkter Befragung, ſondern nach Angaben der Hausbeſitzer und Hausverwalter gemacht. Eine Kontrolle über die Eintragungen ſoll der Bevölkerung nur in Aus⸗ nahmefällen möglich geweſen ſein. Deutſcher Einſyruch (Funkmeldung der NM3.) EP. Preßburg, 31. Dezember. Der Staatsſekretär für die deutſche Volksgruppe in der Slowakei, Ingenieur Karmaſin, hat ſchrift⸗ lich Verwahrung gegen die Art der Durchführung der Volkszählung eingelegt. In dem Proteſtſchreiben lehnt Karmaſin das Ergebnis dieſer Volkszählung für die deutſche Volksgruppe als vollkommen unerheblich ab. Staatsſekretär Karmaſin weiſt auch die Anwendung der Ergebniſſe dieſer Volks⸗ zählung auf irgendͤwelche etwa beabſichtigte, die deutſche Volksgruppe betreffenden Maßnahmen auf das entſchiedenſte zurück. Sie dürfen nicht mehr fahren Keine Fahrerlaubnis für arabiſche Kraftdroſchkenfahrer EP Jeruſalem, 30. Dezember Durch einen Erlaß des Befehlshabees der bri⸗ tiſchen Truppen im Jeruſalem⸗Abſchnitt wird am 31. Dezember des Jahres die Fahrerlaunis für ſämt⸗ liche arabiſche Kraftdroſchkenſahrer hinfällig. Die von dieſer Maßnahme betrofſenen Araber ſind da⸗ mit ihrer Erwerbsmöglichkeiten beraubt worden Begründet wird dieſer Schritt mit einem angeblicher Feuerangriff, der von einer Kraftdroſchke aus auf engliſche Truppen gerichtet worden ſein ſoll. Die unvermindert anhaltende Spannung hat am Freitag zwei weitere Todesopfer gefordert. In den Mot — 4 une gar and Kalle Ke ſche ger Ja b —3—„3 525 23* — FCX Altſtadt von Jeruſalem wurde in der Nähe des Jaffatores ein Jude erſchoſſen. In Nazareth fand ein Araber den Tod. Dieſer Zwiſchenfall hat die zuſtändigen Behörden von Nazareth veranlaßt, am Freitag ein ſoſork in Kraft tretendes Ausgehverbot an Werh e 9 2 1 3 ar 1939 ———. 9 94 che, und t Jahr geſchant ahr ſo s war gekrönt em die dieſes in zum m eini⸗ de des hen in hen im in en, ich ſtamen te ich Suh⸗ zlicher anken ichkeit igkeit, das nende ſchluß Bitte iglich dem hen ahr Ge⸗ ing der ſch⸗ den en⸗ die der er, ine in⸗ rn de⸗ ze⸗ 8⸗ vi⸗ Äꝑꝑ—ꝝů2—ñ————— —————— 4 9 —+ Montag,.anuar 1099 1 Neue Zeitung/ Wittag⸗ Ausgabe 3. Seite/ Nummer* Die Stadisete Mannheim,.anuar. Es troft von allen Dhern ſin feuchter Neujahrstag Die eine pflegen den Jahreswechſen häus⸗ lichem Kreiſczt verbringen und laden daFreunde und Bekann ein, die anderen erleben Ueber⸗ gang ins nee Jahr in einer Gaſtſtätte 1 wieder andere ſind u den Straßen anzutreffemlber ſie alle begrüße ſas neue Jahr in froher mmung. Keiner weißis ihm die Zukunft bringt, er jeder ſchaut ihr i Optimismus und Entſchloſſeit ent⸗ gegen. So ſa Mannheim auch diesmals neue Jahr mit Feſde und Zuverſicht gefeierind das alte, das un ſo gewaltig viel gebracht wurde matürlich au) hicht geſchmäht. Aber es iſtzt abge⸗ meldet, dennwr ſchreiben nun 1939. Die letzte Stunden des alten Jahres hen uns Tauwettobeſchert. Der Froſt wich und taute. Die hochgeſcuſelten Schneehaufen begen zu ſchmelzen. auwetter, zumal wenn ſovischnee auf den Strßen lagert, iſt keine beſonde ange⸗ nehme Angagenheit, aber diesmal nehmeyir da⸗ won kaum Ptiz. Erfreulicherweiſe regnees am Samstagabed nicht, vielmehr lachte uns DWMond, der jetzt baltwieder zur vollen Scheibe gedet iſt, mit ſeinem eborgten Licht huldvoll an, dann und wann vſteckte er ſich hinter Wolkenfa. Un⸗ ier ſolchen meorologiſchen Bedingungen ſten ſich die Uhrzeige gegen Mitternacht vor, unkls es dann zwölf hlug, ſetzte der übliche kilige Gruß derannheimer ein. Fröſche,hwär⸗ mer und Kamenſchläge krachten an allen m und Enden, daß enur ſo eine Luſt war. Raketciegen auf und benſliſches Licht flammte auf. Esr eine zünftige Kucerei. Sie verdichtete ſich am Mtplatz gu beſondere Heftigkeit, worüber an aubers telle mehr zu leſe ſteht. Auf den éraßen und in den Gaſtſtätten rſchte bis weit in en Morgen Hochbetrieb auch in manchem äuslichen Kreiſe wurde nichſinder ausdauernd efeiert. Unterdeſſen gefror dashnee⸗ waſſer auf di Straßen, und ſo wurden dheim⸗ Lehrer glatt berraſcht. Das neue Jahr wi uns fürwahr auf Glatteis führen! Das nnicht ſchön von ih und unſere Flak, der diesndas große Weien oblag, hat ſich darüber amicht gefreut. Da Muſikkorps und das Begleitkoando mußten bei hrem morgendlichen Marſch dy die Stadt recht ſorſichtig zu Werke gehen. Sab's einige progrmmwidrige Verſpätung, aber kSol⸗ daten wurde darob nicht minder herzlich küßt. Das neuegahr begann alſo recht heſmtück und ſpäter wurdeſein erſter Tag ſogar unfreundl Im Laufe des Vrmittags fielen erſt noch kinige hnee⸗ flocken und m die Mittagszeit begant es di gar leicht zu regen. Die Elferräte unſeter Kaval⸗ bvereine mußen beim Neujahrsumzug die Becke auf den Aups hochklappen, die närriſchen rden wurden naßund die Zuſchauer ſchwangen LRe⸗ genſchirme. Aber am hört die Niederſchlägé auf. So ſind ür alſo ein wenig ſeucht in neußahr hineingekomten. Jedoch, bange machel, gilücht! Es wird uns nicht nur Regen bringen, ondenauch Sonnenſchein dr. vh. Kurzidiihen vom Fahresuechſ⸗ Ein 8 traf ins Auge— Zwaal iabre inneh, enerwehralarm„Voſit en⸗ jahr!“ im No kerreſt.— Mäßiger Richshu⸗ verkehr. Beim a oͤes Neujahrsfeuerwrks eig⸗ nete ſich auh eit Unfall. In Secken eiffuhr einem jungen Mann, als er einen Kaonaßlag abfeuern wollte, der Feuerwerkskörper is Hſicht Das hatte 409 Verletzung des rohten Auges zur dolge, die ſofortige ärztlich Hféer⸗ forderte. Der Verletzte mußte ins Städtchekran⸗ kenhaus gebragt werden. Sonſt iſt erfreuichweiſe kein Unfall duſch Feuerwerk bekannt gewro. * Auch einen grand hat es nicht gegeben uit ein⸗ mal einen Kamubrand. Im Gegenſatz zu ſen geih⸗ nachtstagen wäe unſere Feuerwehr überdengah⸗ reswechſel ganz ohne Arbeit geweſen, hätte ſienicht öwei verantwottungsloſe Zeitgenoſſen den„Serz“ erlaubt, mutwilig Feuermelder einſuhla⸗ gen. Beidemile wurde der unverzeihliſe nſug am Sonntag vrübt, und zwar zunächſt geternfrüh .47 Uhr an Fiuermelder Parkring 9 und dan am Spätnachmitag um 17.40 Uhr an jenem inder Lald⸗ ſtraße 40 ii der Gartenſtadt Waldhof, In liden Fällen rückt jeſein Löſchzug aus. Die Teter öunn⸗ ten leider bsher noch nicht ermittelt weden. 245 2* Bedaueritherweiſe gibt es immer weder Len⸗ ſchen, die züiſchen Frohſinn und Unfug einen fn⸗ terſchied mihen können. neun Peſſonen angezeigt werden, wil ſie ro⸗ ben Unfüg erübten. In ſechs Fällen handelttes ſich um Betunkene. Sie wurden von der Pohei ſolange feſtchalten, bis ſie wieder nüchern wann. So haben ſildie Ankunft des neuen Jares in pli⸗ zeilichem Sſee, erlebt— was ihſen e⸗ ſchah! * Bei der Reichs bahn herrſchte an Reiſer So mußten a Silpter Die—— der frohen Karnevalswochen: Kampf gegen Miesmacher und Nörgler Die vrel Mannheimer Karnevalgeſellſchaſten marſchieren auf— Empfänge beim Kreisleiter, Oberbürgermeiſter Es war jammerſchade, daß es regnete. So haben unſere offiziellen Narren bei ihrem traditionellen Neujahrsumzug eine Duſche über ſich ergehen laſſen müſſen, und die Bevölkerung umſäumte die Straßen des Aufmarſches begreiflicherweiſe nicht in dem Aus⸗ maße, wie es zum Beiſpiel vor Jahresfriſt der Fall war. Aber unſere Karnevaliſten ließen ſich ͤͤurch die Mißgunſt des Himmels nicht im geringſten beein⸗ oͤrucken. Das merkte man ſchon gleich am Anfang, beim„Habereckl“, wo ſie ſich zum Zuge formierten. Diesmal führte die„Fröhlich Pfalz“ an. Ihre Ranzengarde ſtand pünktlich in der Seitenſtraße beim„Defaka“. Feldmarſchall Seeger, hoch zu Roß und mit martialiſchem Schnurrbart, komman⸗ dierte ſchneidig ſeine Mannen und gab der Kapelle Schönig noch letzte ſtrategiſche Anweiſungen. Die „Fröhlich⸗Pfalz“⸗Elſerräte ſaßen bereits in den feu⸗ dalen Mercedes⸗Benz⸗Wagen. Im Abſtand davon ſah man die kleinere Garde der Lindenhöfer Narren, deren Elferräte ebenfalls ſchon in den ſchmucken Fahrzeugen, die die Daimler⸗Benz wieder zur Verfügung ſtellten, Platz genommen hatten. Nun vernahm man vom Alten Krankenhaus her ſchneidige Marſchmuſik: die Prinzengarde rückte an, voran der Kreismuſilzug unter Kreismuſikzugführer Mohr. Generalfeldmarſchall Wöllner ließ halten und die närriſchen Flinten präſentieren. Der Präſen⸗ tiermarſch erklang, die Elferräte des„Feuerio“ kamen aus der Stammburg„Habereckl“. Präſident Theo. Schuler wurde Meldung erſtattet; er be⸗ grüßte ſodann ſeine Garde, um nun zuſammen mit ſeinen Elferräten ebenfalls Mercedes⸗Benz⸗Wagen zu beſteigen.„Du, Theo, de Lindehof kummt doch in die Mitt'?“, vernahm man Wöllners Stimme. „Hugo, wir nemmenen degtzwiſche“, ſchallte es zu⸗ rück. Die Lindenhöfer Garde alſo rückte ein Stück vor, dann konnte es losgehen. Der Empfang beim Kecisleiter Erſtes Ziel war die Kreisleitung. Man ſteuerte es durch Planken, Breite Straße, Jungbuſchſtraße und Hafenſtraße an. Der Polizeipoſten am Parade⸗ platz hatte keine überwältigend große Arbeit, es herrſchte an dieſem tau⸗ und regennaſſen Nachmittag verhältnismäßig wenig Verkehr. In der Rheinſtraße marſchierten die Garden auf. Die Vertreter der drei Karnevalvereine begaben ſich in das Dienſtgebäude der Partei, wo ſie von Kreisleiter Schneider und Kreisobmann Schnerr empfangen wurden. Feue⸗ rib⸗Präſident Schuler betonte in einer kurzen Anſprache, daß es den Mannheimer Karnevaliſten ein beſonderes Vergnügen ſei, zum zweitenmal vom Kreisleiter empfangen zu werden, und ſagte für den Empfang herzlichen Dank. Die Karnevaliſten ſeien gekommen, um dem Kreisleiter und ſeinen Mitarbei⸗ tern zum neuen Jahre zu gratulieren und ihnen Glück und Geſundheit zu wünſchen. Als man vor einem Jahr zum erſtenmal gekommen ſei, habe man den Kreisleiter noch nicht recht gekannt, aber in⸗ und Polizeipräſidenten zwiſchen habe man ihn in Mannheim lieben und ver⸗ ehren gelernt. Es ſei aller Wunſch, däß er unſerer Stadt in ſeiner ſegensreichen Tätigkeit noch recht lange erhalten bleibe. Der Sprecher wies noch dar⸗ auf hin, daß die Karnevaliſten ſich zur Aufgabe ge⸗ macht haben, den Miesmachern und Nörglern an den Pelz zu gehen und ſo letztlich auch die Partei zu unterſtützen. Kreisleiter Schneider erinnerte daran, daß er ſchon vor einem Jahr darauf hingewieſen habe, daß er die Karnevaliſten als Mitarbeiter anſehe. So notwendig und ſchön auch die Arbeit im vergangenen Jahr geweſen ſei, ſo notwendig ſei zugleich die hei⸗ teve Aufmunterung der Bevölkerung geweſen. Der Kreisleiter ſprach den Wunſch aus, die Arbeit der Mannheimer Karnevaliſten möge im neuen Jahr ge⸗ nau ſo erfolgreich werden, wie ſie es im Jubiläums⸗ jahr war, und ſo der Bevölkerung und den Karne⸗ valvereinen Nutzen bringen. In dieſem Sinne be⸗ glückwünſche er die Karnevaliſten und damit auch die Bevölkerung zum Karneval 1939. Nachdem Präſident Schuler dem Kreisleiter noch oͤie„Feuerio“⸗Mütze und ein Blumengebinde über⸗ reicht hatte, ſchloſſen ſich die Präſidenten von der „Fröhlich Pfalz“ und von der„Großen Karneval⸗ Geſellſchaft Lindenhof“ für ihre Vereine in kurzen Worten den Ausführungen Schulers an. Nun ging der Marſch weiter. Die Garden und die Elferräte ſtrebten ͤͤurch die Planken dem Rat⸗ haus zu. Auf dem Paradeplatz marſchierten die Garöen auf. Feldmarſchall Seeger führte das Kommando über alle, ließ präſentieren und im glei⸗ chen Augenblick erſchienen die Abgeſandten der drei Karnevalvereine auf dem Rathausbalkon. um Ober⸗ bürgermeiſter Renninger ihre Glückwünſche zu überbringen.—m. Beglückwünſchung des Oberbürgermeiſters Als die Garden mit den Elferräten auf dem Paradeplatz Aufſtellung genommen hatten. hearüßte Feueriopräſident Theo Schuler den Oberbürger⸗ meiſter auf dem Balkon des Rathauſes u. a. in fol⸗ gender humorvoller Weiſe: Proſit Neujohr E Brezel wie e Scheuertor! Wenn ich heute dieſen hiſtoriſchen Spruch an⸗ wende, ſo geſchieht es, weil unſer Oberbürgermeiſter unſer Freund iſt. Er hat als geborener Mainzer Sinn für Humor. Ihm verdanken wir, daß der Mann⸗ heimer Karneval zu ſeiner heutigen Höhe emporge⸗ führt wurde. In ſeinen weiteren Ausführungen bewegte ſich Präſident Schuler ganz auf karneva⸗ liſtiſchem Gebiet, als er bemerkte, daß die Neckar⸗ ſtädtler infolge des Brückenumbaues dreimal ſoviel als bisher fahren könnten. Die Lindenhöfer bilde⸗ ten ſich ſogar ein, nicht mehr zu Mannheim zu zäh⸗ len, weil ſie, wenn ſie ihre Füße waſchen müßten, eeeeeeeee Mannheims Abſchled vom allen Fahr: And wieder einmal: Silveſterbummel! gund um den Waſſermem und dann die Planken entlang— Fröhliche Julle in allen Lokalen— Tanz auf der ganzen Linie Wieder einmal ſchlug um zwölf Uhr des alten Jahres letzte Stunde. Und ein neues begann, das mit Pauken und(geſtopften) Trompeten in den Lokalen und mit viel Feuerwerk, mit donnernden Kanonenſchlägen und knatternden Fröſchen begrüßt und erheblichen Mengen edlen Naſſes getauft wurde. Aller Anfang unſeres bereits traditionell gewor⸗ denen Silveſterbummels waren die beiden großen Hotels im Schatten des Waſſerturmes, aus deren weitgeöffneten Pforten dem Gaſt verheißungsvolle Klänge entgegenwogten. In den ſchönen repräſen⸗ tativen Räumen des„Mannheimer Hofs“ bot ſich bereits kurz nach neun Uhr ein kean feſtliches Bild. Dieweil die große Halle und der„Silberſaal“ vom Schimmer zahlreicher Wachskerzen übergoſſen dalagen, die dem Ganzen eine ſehr feierliche Note verliehen, war das Reich, in dem der„Jupp“ ſein Zepter in Geſtalt des Mixbechers ſchwingt, bereits vom närriſchen Geiſt des Faſchings 1939 fröhlich an⸗ gehaucht. Hier ſteckten die Wände ſchon unter reiz⸗ vollen Dekorationen, von der in Gold und Roſa ge⸗ haltenen Decke gaukelten bunte Beleuchtungskörper, und die Bar ſelbſt glich einer belagerten Feſtung. Daß hier wie in allen übrigen Sälen getanzt wurde, vom Walzer bis zum Lambeth Walk, verſteht ſich und daß in der Unterwelt des Weihenſtephankellers und des„Holzkiſtels“ Weißwürſtel und Gerſtenſaft Ver⸗ ehrer und Verehrerinnen fanden, war ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich. Um die Mitternachtsſtunde gab es im Hof des Hauſes Feuerwerk und noch lange kein Ab⸗ flauen der Faſchingslaune. Man ſah an dieſem Abend viele ſchöne Frauen und auch viele„letzte Schreie“ der Mode dieſes Winters, der jetzt auch in Mannheim in Fahrt kommen wird. Im Haus neben⸗ an, im Parkhotelf, bot ſich das gleiche Bild. Auch hier herrſchte eine erfreuliche Fülle, an den Tiſchen ſowohl als auf den Tanzflächen und der bunten un⸗ giftigen Schlangen und Papierbällchen, die durch die Luft ſchwirrten, waren es ebenfalls Legion. Meh⸗ kein beſondirs ſtarker Reiſeverkehr, mr der Stg⸗ rere Orcheſter taten ihr Beſtes, um immer neuen beſuch war gut. Dennoch wurden di vorgeſehem Verſtärkungs⸗ und Vorzüge gefahren und zwar af folgenden Strecken: Ludwigshafen a. Rh.— Hof u) zurück, Hauburg— Freiburg und zurück, Man⸗ heim— Ofenbum und zurück, Mamheim— Baſ und zurück Köly)— Freiburg unk zurück, Man heim— Fiiedricshafen, Ulm— Nannheim, Sin heim— Mannhim und Saarbrücen— Ulm, daz zwei Arbeitsdie ſonderzüge von Ludwigshafen un Köln nach Fridrichshafen. Die Zigverſpätungen die Mitte der Poche erneut aufgetreen waren, wa ren geſtern nu hoch unbedeutend. m. Rhythmus in die Beine zu pumpen und ja keine Müdigkeit aufkommen zu laſſen. Auch hier hatte die Bar friedliche Stürme durſtiger Seelen auszuhalten und war ſo etwas wie der ruhende Pol in der Er⸗ ſcheinungen Flucht. Daß auch die Weilſche Unter⸗ welt, der Tucherkeller, ſeine Anziehungskraft auf zahlreiche Silveſterfünger und ihre holde Weiblich⸗ keit ausübte, ſei noch zu regiſtrieren. Hier tankte man neuen„Betriebsſtoff“ für die Fortſetzung der ſo trefflich begonnenen Silverſternacht. Aber auch in der Nähe des Hauptbahnhofs re⸗ gierte Fidelitas die letzten Stunden im alten und die erſten Stunden im neuen Jahr. Im Union⸗ Hotel, das bereits eine beinahe faſchingsgerechte Ge⸗ wandung angelegt hatte, gab es Tanz, Bar, Sekt⸗ bude, trafen ſich zahlreiche Fröhliche und nebenan im„National“ war es nicht anders. Auch hier wurde gleichermaßen der Göttin Terpſichore und dem freundlichen Bacchus gehuldigt. Trotz des heimtückiſchen Glatteiſes, das ſo man⸗ ches Auto tanzen und manchen menſchlichen Knochen blau werden ließ, der mit dem Pflaſter in Berüh⸗ rung kam, bummelten wir dann weiter durch das feiernde Mannheim. Landeten bei unſerem Trip über die Planken zuerſt in der„Libelle“, allwo der klaſſiſche Apfel nur unter Gewaltanwendung zur Erde fallen konnte. Drei Kapellen, Gräſſer, Walter, Stoß, wetteiferten gemeinſam in den diverſen Be⸗ zirken des Unternehmens. Die Bühne glich einer Kirmes⸗Landſchaft, das Parkett und auch das„Grin⸗ zing“ waren von der Tanzleidenſchaft erobert wor⸗ den, es gab ſtlveſterliche Scherze und damit keinen toten Punkt. Im Palaſtkaffee gab es gleichfalls keine Lücken. Hier bemühten ſich mit Geſchick neben der famoſen Kapelle Edwin Schäffer, die Knorze⸗ bachin, Irma Traun und Paul Fuchs, ihr Völkchen bei beſter Laune zu halten.— Ebenſo„vis⸗ä⸗vis“ im Kaffee Wien, wo drangvoll herrliche Enge herrſchte, die Kapelle Bernhard Geiſel unermüolich zum Tanz aufſpielte, und H. Overmann vom Na⸗ tionaltheater ſtimmungserweckende Lieder ſang.— Sehr nett war es auch im Kaffee Koſſen⸗ haſchen, allwo ſich die Kapelle Herſe mit einem muſikaliſchen Clownquartett in den Erfolg des Abends teilte, das elegante Frankfurter Tanzpaar Heinz Rhode und Partnerin mit den neueſten Figu⸗ ren von Tango und Fox bekannt machte, eine Haus⸗ bar lockte und das ſehr zahlreich erſchienene Publi⸗ kum ſich dann ausgiebig ſelbſt dem Tanz hingeben konnte. Fröhlichkeit herrſchte auch in den ſchönen Räumen der Stadtſchennke, im Kaffee Wellen⸗ reuther, im Siechenbräu, wo es ſogar zwei Tanzflächen gab, in den drei Kaffees am Kaiſerring, in der Rennwieſen⸗Gaſt⸗ ſtätte und im Flughafen⸗Reſtaurant. Nur allzu ſchnell verrannen dieſe heiteren, unbe⸗ ſchwerten Stunden des jungen Jahres und mit dem Schrei der Hähne ſuchte auch der Chroniſt die Stätte auf, wo der gütige Morpheus die Regierung über⸗ nimmt.. Aber ſie war doch nett, unſere Mannemer Silveſternacht, ͤas hatte ihm ſogar ein Frankfurter eingeſtanden, den er auf den Zick⸗Zack⸗Pfaden eines beruflichen Bummels als einen Beherrſcher des Glatteiſes par excellence kennengelernt hatte. cwi. zunächſt am Rhein wären. Die Mannheimer Karne⸗ valiſten hätten den ſehnlichſten Wunſch, daß der Oberbürgermeiſter Mannheim noch recht lange er⸗ halten bleiben möge. Er wünſche dem Stadtober⸗ huapt und ſeiner Familie ſowie ſeinen Mitarbeitern im neuen Jahr alles Gute. Als Feueriopräſident hege er den Wunſch, daß die jahrzehntelangen herz⸗ lichen Verhältniſſe zwiſchen der Stadtverwaltung und den Karnevaliſten ungetrübt fortbeſtehen mögen. „Kleine Geſchenke erhalten die Freundſchaft!“ Mit dieſen Worten überreichte der Redner dem Ober⸗ bürgermeiſter einen Blumenſtrauß mit Schleifen in den Feuerioſarben als Symbol der Verbindung von Rathaus und Feuerio und zugleich die Mütze 1989 mit dem Wunſche, daß ſie recht oft im fröhlichen Kreiſe benützt werde. Als Präſident Schuler mit einem kräftigen Ahoi! geſchloſſen hatte, beglückwünſchten Vereinsführer Appel und Präſident Holz den Oberbürgermeiſter im Namen der„Fröhlich Pfalz“ und der Großen Karneval⸗Geſellſchaft„Lindenhof“, wobei der letztere betonte, daß man ſich ganz beſonders darüber freue, daß in Verbindung mit der Tatſache, daß der Ober⸗ bürgermeiſter ein gebürtiger Mainzer ſei, die Linden⸗ höfer den Vorzug hätten, wirklich am Rhein zu wohnen. Oberbürgermeiſter Renninger führte aus, es ſei ihm am erſten Tage des neuen Jahres immer eine ganz beſondere Freude, die Glückwünſche der Mannheimer Narrhalleſen entgegennehmen zu kön⸗ nen. In der ihm überreichten Mütze ſehe er das Symbol der Einigkeit und Zuſammengehörigkeit. Wenn der Feueriopräſident geſagt habe, daß er (Redner) viel dazu beigetragen habe, ſo freue er ſich, daß er endlich einmal Gelegenheit habe, in aller Oeffentlichkeit feſtzuſtellen, daß im Jubiläumsjahr der Mannheimer Karneval vorzüglich verlaufen ſei. Er glaube ſogar ſagen zu können, daß der oberrheiniſche Karneval ſich in die gleiche Front mit den tra⸗ ditionellen Karnevalſtädten Mainz und Köln ſtellen könne. Das ſei zum größten Teil dem Wirken des Feueriopräſidenten Schuler zu verdanken, dem dafür ganz beſondere Anerkennung gebühre. Er möchte ſeiner Freude darüber Ausdruck ge⸗ ben, daß durch die Umleitung der Straßenbahn den Neckarſtädtlern Gelegenheit geboten ſei, öfter als ſeither die Innenſtadt aufzuſuchen. In Verbindung mit dem Ausdruck des Bedauerns, daß die Elfer⸗ räte mit den Garden und den Zuſchauern im Regen ausharren müßten, betonte der Oberbürgermeiſter, daß er zwar nicht den ganzen Paradeplatz mit Schir⸗ men überſpannen könne, aber bei der geplanten Um⸗ geſtaltung werde man ganz beſondere Rückſicht auf die Belange der Karnevalsfreunde nehmen. Möge der Frohſinn, von dem die Tätigkeit der Mann⸗ heimer Karnevaliſten getragen ſei, den Aſchermitt⸗ woch überdauern. Der Oberbürgermeiſter bekräftigte dieſen Wunſch mit einem„Ahoi!“ auf die Fasnacht 1939, das auf dem Paradeplatz den kräftigſten Wider⸗ hall fand. Der Empfang beim Polizeipräſidenten Infolge der regneriſchen Witterung verzichteten die Garden auf einen längeren Aufenthalt vor dem Polizeipräſidium. Als die Ranzengarde Front ge⸗ macht und dem auf dem Balkon mit ſeinen erſten Mitarbeitern verſammelten Polizeipräſidenten die ſchuldige Reverenz erwieſen hatte, ſetzte ſie mit den Gardiſten der Großen Karneval⸗Geſellſchaft„Linden⸗ hof“ den Weitermarſch in ihre Quartiere fort. Auch die Feuerio⸗Prinzengarde beſchränkte ſich diesmal auf den Vorbeimarſch. Im Arbeitszimmer des Polizeipräſidenten ſprach Präſident Schuler zunächſt ſeine beſondere Freude darüber aus, daß es den Monnheimer Karneva⸗ liſten wieder vergönnt ſei, am Neujahrstag in dieſen ſonſt ſo ernſten Räumen zu weilen. Aus der ſpär⸗ lichſten Zahl Strafzettel könne geſchloſſen werden, daß die führenden Karnevaliſten während der Aus⸗ übung der ihnen vom Polizeipräſidenten übertrage⸗ nen Polizeigewalt ihre Sache gut gemacht hätten. Er knüpfe daran den Wunſch, daß das ſeitherige gute Einvernehmen zwiſchen der Polizei und den Kar⸗ nevalvereinen auch in dieſem Jahr ſich bewähren möge. Er verſpreche auch, daß man in dem Beſtre⸗ ben, darauf hinzuwirken, daß es während der Faſchingstage ordentlich zugehe, alles daran ſetzen werde, der Volizei die Arbeit leicht zu machen. Als Präſident Schuler mit einem Ahoil geſchloſ⸗ ſen hatte, ſtellte Polizeipräſident Dr. Ramſperger Landeskommiſſär Dr. Bechtold ror. Und dann überreichte Präſident Schuler die Feueriomütze 1939, Daran ſchloſſen ſich die Glückwünſche der anderen beiden Sprecher, wobei Präſident Holz unter allge⸗ meiner Heiterkeit betonte, daß es immer ein er⸗ hebender Anblick ſei, wenn am Neufahrstage vier Präſidenten verſammelt ſeien. Polizeipräſident Dr. Ramſperger ſprach ſeine beſondere Freude darüber aus, daß die Mannheimer Karnevaliſten am erſten Tage des neuen Jahres den Weg nach dem Polizeipräſidium nähmen, um etwas „Schwung in die Bude“ zu bringen. Wenn man in der Entwicklung des Mannheimer Karnevals ſo wie bisher fortfahre, werde man ſich bald mit an der Spitze des rheiniſchen Karnevals befinden. Und ſo übertrage er auch in dieſem Jahre die Polizei⸗ gewalt an den Hauptfaſchingstagen dem Feuerio⸗ präſidenten Schuler. Er betonte in Verbindung damit, daß er ſich immer freue, dazu beitragen zu können, daß die Mannheimer Fasnacht vom Froh⸗ ſinn regiert weroͤe. Ein Volk, das auf ſo große Er⸗ folge wie im verfloſſenen Jahre zurückblicken könne, habe auch das Anrecht darauf, einige Tage fröhlich zu ſein. In dieſem Sinne ſchloß der Reoͤner mit einem„Ahoi!“ auf den Karneval 1939 und unſere liebe Stadt Mannheim. Sch. un Bei zwei Verkehrsunfällen, die ſich am Sams⸗ tag in Mannheim ereigneten, wurde eine Perſon leicht verletzt. Beſchädigt wurden drei Fahrzeuge. 4. Seite /Nummer 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 75 —— Die gellaute gute Flaſche Ein wahres Geſchichtchen Zwei ſchon ausgewachſene Buben mit langen Ho⸗ ſen und Rechten auf langes Ausbleiben, wollten ſich zu Neujahr eeinen gutn Tag machen, und ent⸗ wendeten der Mutter eine anſehnliche Flaſche aus dem Küchenſchrank. Nach Knallerei ſtand nicht ihr Sinn, wohl aber nach Tieftrunk und Stimmung. Wohl an in die Ferne, aber wo iſt ein Korkenzieher? Sie ſehen ſich die Leute auf den Planken an, und finden endlich einen, der hat Naſe und Augen dazu, ein Weinkenner zu ſein. Er wird angeſprochen: „Hawwe Se keen Korkziecher bei ſich, werter Herr? Sie kriche aa den erſte Schluck! Mr hawwe ſe e gud Flaſch vun doheem!“ Natürlich hatte er, als Weinkenner alten Schla⸗ ges, er ſchmatzte vernehmlich mit der Zunge, brachte den Jungens aber bei, daß der Spendierer den An⸗ trunk habe. Der eine trank, und machte erſt ein zu⸗ friedenes, dann aber ein unſicheres Geſicht, und meinte:„Der iſt awer arch gut und ſiß!“ der Kor⸗ kenzieherbeſitzer und Weinkenner aber ſchmeckte und Probierte, kaute und drehte den Trunk zweimal auf der Zunge herum, ehe er ſprach:„Na. do habt'r jo eirer Mudder e Flaſch Himbeerſaft aus'm Kicheſchrank'kratzt. Ihr ſeid awwer aa' Aa'⸗ Freiwillige zur Infanterie Meldungen bis ſpäteſtens 5. Jannar Infanteriſt, Fußſoldat— ein Begriff, ein Ge⸗ danke an lange Märſche, an Laufen im allgemeinen. Sehen wir uns einmal heute ein Infanterieregiment, z. B. unſer Infanterie⸗Regiment 110, daraufhin an. Mit der Entwicklung der Technik haben ſich auch mi⸗ litäriſche Begriffe, wie Infanterie oder Kavallerie, grundlegend geändert. So finden wir heute bei un⸗ ſerer Infanterie eine Vielſeitigkeit, die erſtaunlich iſt. Machen wir einen Rundgang durch eine unſerer Kaſernen. Da ſteht in langen Pferdeſtällen das beſte Pferdematerial, das auch einem Kavallerieregiment Ehre mochen würde. Es iſt eine Pracht, dieſe herr⸗ lichen Pferderücken, dieſe wundervollen Pferdebeine zu ſehen. Und jeder bekommt auf einmal Luſt, ſich hier als Freiwilliger zu melden, um auf dem Rücken dieſer ſtalzen vierbeinigen Kameraden oder vom Bock eines Maſchinengewehr⸗Wagens oder Infanterie⸗ geſchützfahrzeuges durch unſer ſchönes Heimatland zu ziehen. Jeder Fahrer und Reiter hier im Stall iſt ein guter Kamerad ſeines Pferdes geworden, und aus manchem freudigen und begeiſterten Wort hören wir, wie es noch keiner bereut hat, bei der Inſan⸗ terie gelandet zu ſein. 5 Wir kommen durch die hellen, ſchönen, mit Zen⸗ tralheizung erwärmten Mannſchaftsſtuben, durch die lichten Unterrichtsräume, an den Sandkaſten einer Kompagnie. Hier an dieſem kleinen Geländeaus⸗ ſchnitt, den wir meiſterhaft im Sandkaſten aufgebaut finden, wird uns an Hand von kleinen taktiſchen Lagen und Aufgaben erſt klar, wie intereſſant der Dienſt und wie vielſeitig der Aufgabenkreis und die Verwendung einer Infanterie heutzutage iſt. War ſchon früher der Infanteriſt derjenige, der die Ent⸗ ſcheidung brachte, der im Kampf Mann gegen Mann das vollbrachte, was durch andere Waffen vorbereitet wurde, ſo iſt er es jetzt gerade im Zeitalter der Tech⸗ nik noch mehr. Nicht die Maſchine kann einen Krieg gewinnen, ſondern der Menſch, der ganze Mann, ein fabelhaftes Solo als Blitzdichter. chen erſtarrend, ſpäter gaben ſie ſich um ſo feuriger Wit an und Kö Kabarell ins neut zahr WSe gatenuge, Fröhliche Silveſterſtunden im ausverkauſten Nibelungenſaal Wieder mal war dͤͤer Nibelungenſaal aus⸗ verkauft und dicke Haufen von Nachzüglern drängelten vergeblich im Veſtibül. Allerdings war man im Parkett z. T. an Tiſche verteilt, und das ließ dann Platz erhoffen, ſowie zum Tanze geräumt wurde, und geduldig warteten die Tanzfreudigen. Georg Mandt ſagte an, war ſofort ſchon bei dem ſehr akuten Alkohol, verweilte bei ſeinen guten Eigen⸗ ſchaften und wickelte die peinlichen in gute Witze ein. Sonſt hatte er es noch mit den Gefahren des Mikro⸗ phons, die ihm im Nibelungenſaal wohl gleich auf⸗ gegangen waren, analyſierte mal wieder den mangel⸗ haften Sinngehalt, der Schlager zu allerlei Spaß⸗ deſtillaten, auch die Merkwürdigkeiten der Reklame hatten es ihm angetan, und dann hatte er mal wieder Schlagfertig, das muß man ihm laſſen, das iſt er, und ſo recht geeignet für einen ſolchen Abend, da knallerbſen⸗ ſchwingende Männer im Zaune gehalten werden müſſen, und die Zurufe zum Blitzumdichten voll Erd⸗ geruchs ſind.„In Wiesloch is''ne Zelle frei!“— tuch um die Schultern ſchlang, und dann als der alte Moor ſchaurig⸗ſchrecklich deklamierte, und dem Haus⸗ knecht Daniel das wohlſerviert zu ſchmecken gab, was die ſilveſterfrohen Mannheimer alles dem Blitzdichter zur reimgewandten Verarztung überwieſen. Das war eine prächtige Nummer. Anſonſten leiteten, wie's ſich gehört, die Tänzerin⸗ nen vom Alf⸗Bern⸗Ballett ein, zunächſt ſehr fein⸗ ſteif im Menuettſchritt, zum Schluß zu Porzellanpüpp⸗ als Ungarn, läſſiger als Matroſen, und ſchließlich exakt⸗militäriſch als friderizianiſche Gardiſten, und das mußte natürlich wiederholt werden. Sehr belacht wurde auch noch ein Duo, das ulkigen Twoſtep ver⸗ gangener Zeiten hübſch parodierte. Leonore Bader hat ihre Kinderliedͤchen, vom Rundfunk wohlbekannt. Außerdem karikierte ſie ge⸗ ſchickt als Hamburgerin, Berlinerin und Oſtpreußin „Typen“, die zum Rundfunk kommen, wenn der welche ſucht. Higgins iſt ein Gummitänzer, der ſeine verſchiedenen ſchlangenhaft⸗rhythmiſchen Ver⸗ renkungen von allen Seiten zeigt und einige Mun⸗ terkeit erregte, mit Parodieberſuchen über Ruſſen⸗ und Matroſentanz; ſehr nett dabei die Idee, den indiſchen Schlangenbeſchwörer einen Damenſtrumpf ſchlängeln zu laſſen. Stopps hatte inſofern mehr Erfolg, als er ſich mit einiger geſungener Klamau⸗ Komik über einige Dämlichkeiten und dergl. ganz gut einführte, in ſehr amüſanter Vogelpfiffpanto⸗ mime verſuchte, das Orcheſter zum Auſſpielen zu be⸗ wegen, und ſchließlich dann recht gut daherſtepte. Otto Berko, zum erſten Mal in Mannheim, hatte für dieſes Ereignis gleich eine Uraufführung arran⸗ giert. Nämlich die ſeines neueſten Schlagers:„In meiner Badewanne bin ich Kapitän!“, ein amüſantes kleines Schlagerchen mit Zwiſchenſpiel aus„Flie⸗ gender Holländer“. Sehr gut iſt die Geſchichte vom Fiſch, der keine Haare mehr, weil er Schuppen hat, und nichts dagegen tut. Und dann parodierte er in einem Fledermaus⸗Rahmen eine Reihe von Film⸗ ſtars, von denen ihm der Moſer ausgezeichnet und der Albers nicht ſchlecht gelang. 3 2 f j Fut„Leih mir dein' Waſſerkopp, mein Holzbein brennt!“ Dami* doch Lichtſpiele: fänger!“ Sprachs und entfernte ſich enttäuſcht.* Di Betäner Damit hatte man das Programm doch rechtzeitig 45 3 * ſchie 8—„Dich uff'ne Briefmark', und die Poſt is' pleitel“ bhig ö1f 57 racht. Da⸗„ Ufa⸗Palaf„Blaufuchs“.— Alha„Kleinee Wahre Geſchichte aus der Neufahrsnacht 1938/0. So“ und noch toller lauteten die Vorſchläge, die Bezieksgehe“———„In geheineMifion“.- Mandt als ruhig und treſſſicher abfertigte, ein Bett⸗ bott ſchon mit Märſchen und Walzern unterhalten, und auch geſchickt begleitet hatte, löſte ſich nun in ſeine verſchiedenen tanzmuſikaliſchen Beſtandteile auf. Zwei Kapellen, eine mehr kräftig⸗volkstümlich, die andere mehr zart mit Geigen und Saxophon verſehen, ſpielten abwechſelnd von der Bühne her⸗ unter. Auch in der Wandelhalle war eine Abtei⸗ lung, und ſogar im Bierkeller hatten ſie einen klei⸗ nen vorgeſchobenen Poſten mit Geige und Harmonika hingeſchickt, und man tanzte und ſang.„Schön iſts bei den Soldaten!“ oder auch„Küß mich bitte⸗bitte küß mich!“ Und als dann das Licht ausging, war das ja recht am Platze, und wunderbar paßte es auch, daß die Ballettmädchen unterwegs waren, und blanke Glückspfennige verteilten. Ungefähr 4000 wurden losgebracht, und da nur etwa dreitauſend Silveſter⸗Koͤcler dͤa waren, müſſen alſd etliche auch Doppelglück geſchnappt haben. Um 3 Uhr war noch alles gedrängelt voll. SA⸗ Sanitäter nahmen ſich einiger an, die es zu gut ge⸗ meint hatten. Erich Hunger der ſich einſetzt mit allem, was er hat. Hier liegt der Kern unſerer Freiwilligenmeldungen. Jeder Truppenteil freut ſich immer wieder, wenn bei ihm Freiwilligenmeldungen eingehen, auf denen ſteht:„Ich habe Luſt und Liebe, Infanteriſt zu wer⸗ den.“ Ja, die Infanterie braucht gan ze Män⸗ n 955 die ſich ihrer Sache mit freudigem Herzen hin⸗ geben. Wir machen bei dieſer Gelegenheit noch darauf aufmerkſam, daß unſer Infanterieregiment 110 noch Meldungen entgegennimmt. Dieſe Meldungen müſ⸗ ſen aber bis ſpäteſtens 5. Januar beim Regiment eingegangen ſein. i u Dienſtanfäuger bei der Deutſchen Reichspoſt werden im April 1939 wieder für den gehobenen mittleren techniſchen Fernmeldedienſt eingeſtellt. Die Bewerber müſſen das Zeugnis über den erfolg⸗ reichen Beſuch von 6 Klaſſen einer höheren Lehr⸗ anſtalt, einer Aufbauſchule oder das Abſchlußzeugnis einer anerkannten Mittelſchule beſitzen. Sie müſ⸗ ſen ſich in der SA, SS, HJ uſw. betätigt haben. Das Höchſtalter iſt 20 Jahre, für Bewerber, die den Ar⸗ beits⸗ und Wehrdienſt ſchon abgeleiſtet haben, 23 Jahre. Auskunft erteilen die Reichspoſtöirektionen. zwiſchen Knonemichlägen un Lullteulern Neujahrsnacht ganz aus nächſter Nähe Pulver und Zündſchwamm bei dieſer Näſſe trok⸗ ken zu halten, war eine der weſentlichen Schwierig⸗ keiten des diesjährigen Neujahrsſchießens, und ſo legten ſich die Buben meiſt einige Zurückhaltung auf, wobei es möglich ſein mag, daß der Munitionshaus⸗ halt ſchon durch Knallerei drei Wochen suvor über⸗ ſchritten war. Dazu aber war der Boden ganz leicht überfroren, und auch das dämpfte die Unterneh⸗ mungsluſt; denn wenn man beim Bücken und An⸗ zünden plötzlich vornüber kippt oder beim ſtolzen Halten des Kometenwerfers plötzlich zwei Beine auf einmal in die Luft ſchmeißt, dann gibt ſich der Schieß⸗ eifer. Doc war darum der Geſamtaufwand an Pulver, Magneſium, Strontium, Pappe und ſonſtiger pyro⸗ techniſcher Ausſteuer kaum geringer. Es beſchoſſen ſich von den Balkons die konkurrierenden Planken⸗ kafſees, daß es eine Freude zu ſehen war. Es traten Bedienung und Gäſteſchar harmlos und friedlich zum Gucken hervor, und ſtoben von dannen, wenn ihnen von ungeübten Wegelagerern ein ſchwerer 20⸗Pfg.⸗ Froſch mit Schnurzündung zwiſchen die Beine prak⸗ tiziert wurden. Auch die Poſtler guckten einen Augen⸗ blick mal eben vom Balkon herunter, und hätten ſicher gern ein wenig mitgeballert; aber ſie haben ja alle noch ſoo viel Poſt zu ſortieren... Und dann ging eben auf dem Marktplatz althergebrachtes Don⸗ nergepolter los, daß man glaubte, es müſſe der ganze Marktplatz ſich hochheben und den Vater Rhein mit⸗ ſamt von Mercurius, Nicar, Moſella und den ande⸗ ren allegoriſchen Geſtalten verſchlingen. Das große Volk hielt ſich ja in reſpektvoller Ent⸗ fernung, aber um das Gitter herum zitterte und bebte es. Von der Ecke an der Verheiratungstür des alten Rathauſes und am Eingang zum Jungbuſch ging die größte Aktivität aus. Da ſtand plötzlich die ganze M2, kenntlich an ihrem mit gewaltiger Kraft erſchallenden Kriegsruf:„Hah⸗Hoh⸗Hehl MTG, Rah⸗ Rah⸗Rahl“, und dann feuerten ſie los, daß alles im Kreiſe kreiſchend entwich. 93 5 Die Buben andererſeits waren unermüdlich im chen von Blindgängern, mit Adlerblick verfolg⸗ ſie alle größeren Stücke, und was nicht losging, nd mat die Finger Allmählich kamen die Buben dahinter, daß ſie die Heuler gut nachahmen konnten:„Sie, gewe Se mir den Dunnerfroſch mit Schnurzündung, ich pfeif ihne drei Heuler dodevor!“ Silberknaller wurden übri⸗ gens in der Breiten Straße nach ballontragenden Damen geworfen. Das war nun vom Uebel, und einmal riß ſich der Kavalier zuſammen, und rannte hinter dem Uebeltäter her. Es war aber ſo glatt, daß ſie beide nach zehn Meter ſtehen blieben und ſich nur beſchimpften. Um halb ein Uhr waren ſie noch immer nicht mit dem Knallen fertig, und es gab ganz eigenſinnige, die fingen dann erſt ordentlich an. Z. B. auf dem Gockelsmarkt brummte gegen 1 Uhr noch ein Kanonenſchlag nach dem anderen los, angezündet von einem einſamen Mann, der hier vielleicht ganz inbrünſtig dem Donnergotte Donar ſeine Huldigung beibrachte. Würdevoll gingen die Soldaten, Mannſchaften und Uffz. an all dieſem Unfug vorüber. Sowas hat man genug im Manöver, da ballert man in fünf Minuten ein paar tauſend Schuß raus, und rings herum ſtreuen die Schiedsrichter Pappſchachtelgra⸗ naten, daß es nur noch flammt und raucht. Am Friedrichsring, am 110er⸗Denkmal, ließ einer ſein Motorrad auf feuerwerkstechniſche Weiſe lau⸗ fen, und erzeugte damit zum Staunen der umſtehen⸗ den Fachleute das wunderbarſte echtklingende MG⸗ Feuer. Auf dem Friedrichsplatz wurden noch Schneeballſchlachten geſchlagen. An der Fried⸗ rich⸗Karlſtraße warf man den Autos, als wären ſie feindliche Tanks, Kanonenſchläge unter den Kühler, aber gottlob gingen ſie immer zu ſpät los. Nachdem die Munition verfeuert war, blieb es ein billiger Sport, zuzugucken, Auguſtaanlage ins Schleudern kamen. Vor dem Roſengarten wechſelte dampfender Mann Unterhemd, Pullover und Weſte. „Runner mit dem Krom!“ ſchrie er wütend, ſchmiß alles überflüſſige in den Wagen, und wandte ſich dann ſommerlich leicht bekleidet, dem Koͤc⸗Ball wie⸗ der Ju. Möge künftiger Schnupfen ihm gnädig ſein. wie ſie an der Kurve der ein vor Hitze überhaupt alle mit Neujahrskater behaf⸗ Kein Spießer darf den Luftſchutz ſtören SA⸗Gruppenführer Dr. von Arnim, Pro⸗ feſſor für allgemeine Wiſſenſchaften an der Techni⸗ ſchen Hochſchule in Berlin, erörtert in der„Si⸗ rene“ die Bedeutung des Luftſchutzes für die Lan⸗ desverteidigung. Er geht davon aus, daß der Krieg unſerer Zeit ſich auf alle Gebiete erſtreckt. Da die geſamten Kräfte der Völker gegeneinander einge⸗ ſetzt werden und die Totalität wahrſcheinlich auch in der Wahl der Mittel und ihrem Einſatz zum Ausdruck Unterſchied vom Kämpfer an der Front und vom„Nichtkämpfer“ immer mehr. Angeſichts der ernſten Gefahr, die der kommen wird, verſchwinde auch der operative Luftkrieg für ein Volk mit ſich bringe, ſei es unbegreiflich, daß noch Volksgenoſſen dem Luft⸗ ſchutz gleichgültig gegenüberſtänden. Wenn es erſt einmal ſo weit iſt, dann würden ſich Unterlaſſungen ſchwer rächen. Darum dürfe nichts auf die leichte Schulter genommen werden und es ſei geradezu lächerlich, wenn aus kleinlichen Grün⸗ den die Zuſammenarbeit der Haus⸗ bewohn er leiden ſollte. Auch wo„nur der Pförtner“ Luftſchutzwart iſt, könne man von ihm An⸗ weiſungen entgegennehmen. Die Hausfrau könne weiter ruhig mit dem Hausmädchen auf einer Bank im Luftſchutzraum ſitzen. Sie ſollten ſich alle den Ernſtfall vor Augen führen, dann würden ſpießige Einwände von ſelbſt wegfallen. ſein. Um alle Maßnahmen zur Hebung der Ver⸗ kehrszucht innerhalb der Wehrmacht beſonders zu unterſtützen, iſt der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei gebeten worden, die Polizeidienſt⸗ ſtellen anzuweiſen, jede von der Polizei feſtgeſtellte Uebert etung der Verkehrsbeſtimmungen durch Wehrmachtsangehörige unverzüglich dem Wehr⸗ kreiskomman do uſw. zur weiteren Verfolgung anzuzeigen. Wie das Oberkommando der Wehrmacht ferner bekannt gibt, muß durch vorbildliches Ver⸗ halten im Straßenverkehr und richtiges und beſon⸗ ders rückſichtsvolles Fahren erreicht werden, daß kein Fahrer eines Wehrmachtsfahrzeuges der Poli⸗ zei Anlaß zum Einſchreiten gibt. u* Reichseinheitliche Lehrlingsrolle. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter hat im Zuge der einheitlichen Geſtaltung des geſamten Berufsausbildungsweſens, eine reichseinheitliche Lehrlingsrolle genehmigt, die und Handels⸗ Eine reichsein⸗ heitliche Lehrlingsrolle für die Handwerkskammern, bei ſämtlichen In duſtrie⸗ kammern ſofort einzuführen iſt. wird in Kürze folgen. Die Bedeutung der Lehr⸗ lingsrolle kann nicht hoch genug eingeſchätzt werden. teilung der Jugendlichen und für die Erziehung der Jugendlichen und Erwachſenen erforderlich ſind. einzelnen über drei Jahrzehnte. ſchalls Göring an den Reichswirtſchaftsminiſter, alle Maßnahmen zur Leiſtungsſteigerung und Leiſtungs⸗ ertüchtigung in die Wege zu leiten, wird die reichs⸗ einheitliche Lehrlingsrolle die notwendige Grundlage für die ſtatiſtiſchen Erhebungen zur Leiſtungsertüch⸗ tigung bieten. „In der Geſchichte unſeres Volkes wird das Jahr 1058 ein großes, unvergeßliches, ſtolzes Jahr ſein. Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk 959/9 der geſchichtlichen Größße dieſes Jahres entſpricht.“ i Bel der Ersfrangsſeierdes wh.is ** Wehrmacht will Vorbild im Sträßenverkehr .Januar- 4 Grad; heut Die Lehrlingsrolle verfolgt das Berufsſchickſal des Gerade im Hin⸗ blick auf den Sonderauftrag des Generalfeldmar⸗ . NSNROSS gase Innenſtadt. Sämtliche Allunasführe— haben am kittwoch, 4. Januar, 19 Uhr, i einer Bes ſprechung Jder Geſchäftsſtelle, M 2, 6, zurſcheinen. 1 1 Kraſt durch Freube Volksbildungswerk Grundlan des Nationalſozialismus. Der nächſte Vortragsabd der weltanſchaulich ⸗polſtifn Arbeits⸗ gemeinſchaft, Grundlagen des Nationalſohichmus“ unter Leitung vo Kreispropagandaleiter Pg. Icher findet am Dienst, den 3. Jannar, 20,15 Uhs t Saale der Handelskaner, I. 1, 2, ſtatt. ** 64 Montag, 2. Jannar Natienalthter: 20 Uhr„Madame ſans ſoſ6. Libelle: 20 Uhr Kabarett und Tanz.* Planetarin: 16 Uhr Vorſührung des Sernproiektors: „Stadt Baſ“: Kongert(Verlängerunay 8 Tanz: Pfſthotel, Parkhotel, Libelle, 3383 inrgarten. 8 Palaſt:„9ch Mexiko verſchleppt“.— Gliri(„Diskretion Ehrenſache— Capitol u. Scala:„Ziel inen Wolken“, Ständige Darbietungen Städtiſche Schloßmuſenm: Geöffnet von 101s 1230 und von 14.Jbis 16 Uhr. Sonderu: Bilder aus alten pfälziſch Reſidenzen Theatermum, E 7, 20: Geöiſner von 10 b ls uno von 15 bis Uhr.— Sondergu: Schattenriſſe der Dalbe 3 und 17 bis 51 Städtiſchechloßbücherei: Kustkeibe von k. 19 Uhr.Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr Gedächtsausſtellungen für Giambat ſawodoni und LaurenSterne. 853 2 Städtiſche Halleubad, U 3, 1: Geöffnei u 10—20 Uhr. Palmenhs am Luiſenpark: Geöffnet von ſo bis 17 Uhr. Tierparkn Käfertaler Wald am Karl erubis Einbruch der Dikelheit geöifnet. Flughaſe Täglich 10 bis 17 uhr Ru huſtenſge 5 StädtiſchBolksbücherei, Zweigſtelle ſtraße; Ausleihe 17 bis 20 von 11is 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auänfie durch den Verkeh Bereln,elelon 818 21. 5 33 as hõren wi? Mittwoch. 4. Januae Reichsſender Stuttgart* 8 1 .30; Frübkonzert.—.30: Morgenmk.—.20: acin Königin 410 den Inſtru⸗ Für D daheim.— 10.00: menten Sendung um die Orgel.— 11.80Bolksmuſik.— 12.00: ſtittagskonzert.— 14.00: Fröhlich( Allerlei aus Maunhm.— 16.00: Wiener Mittwoh⸗Jae bringt Ge⸗ ſang, uſik und Fröhlichkeit.— 18.00: J Wein liegt 9 Wahrhſ nur allein(Schallplatten)— 18. 3 Zeit und Len.— 19.00: DO 26 zum Ozeanſh bereit.—* 20.00:— 21.30: Es war einn ein Latten⸗ zaun. eitere Hörfolge.— 22.00: Naßri Unterhtung ind Tanz(Schallplatten). 24 kcherk.— 10.00: icher e m Mittag.— ſingen.— 15.0: Frauenfunk. Mſik am Nach⸗ tttac 1800: Deutſcher Reichsbu⸗ ür kibesübungen. —: Cellomuſik.— 5 20.10: Neue niten Welt.— aus Wien. deutſch Blaſmuſik.— 21.00: 22.30: Klein Nachtmuſik.— ſtärſcer Warmluftvorſtoß gröfver ẽusdehnung Tauwer ſelide Bewölkung Fürdie Folge kann bei ſtark we⸗ nſen mit dem und weſtichen bis nordweſt Auftreen weiterer, gerNit derſchläge ger Tewerauren in den Nied in du Niederungen rielenrts Froſt, Winde a⸗ Höchſttanperatur in Sie enthält ſämtliche Unterlagen, die für die Ver⸗ 4,8 Gud, tiefſte Tem ectteter de Hauptſchrifttelte iſt—— und Unterhaltung: Or. —— ———— ee Zwei Filme, die Protest erkhen; 6 OieZilanicimòͤ òer, cuejkanal“ — 1t% Die Nachkommen Ferdinadvon Lesseps' sind leidigt- Einspruch gegen eine Sch katastrophe auf dereinwand Zwei amerikaniſche Großfilme ſtoßen Mwärtig, weil es ſich um Darſtellungen nicht weit ckliegen⸗ der hiſtoriſcher Ereigniſſe handelt, aufe gen Wi⸗ derſtand. Die beiden intereſſanten Fällertsmen wie⸗ der einmal, welche Schwierigkeiten es i wich brin⸗ gen kann, wenn man einen Film dem Fiächlichen Geſchehen nachformen will. Es handelt zo um die beiden Monumentalfilme„Suez“ und„Ti gic“. Ge⸗ gen erſteren haben ſich die Nachkommerhetz Ferdi⸗ nand von Leſſeps, des Erbauers des Susſſnals, ge⸗ wandt; gegen letzteren hat Englands girge Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaft beim Außenminiſteriutz ver Ver⸗ einigten Staaten Einſpruch erhoben. ihe Der„Suez“⸗Film hat bereits ſite erſolg⸗ reiche Erſtaufführung erlebt. Es iſt ſgt in Auf⸗ machung und Aufwand zweifellos gigantmes Film⸗ werk, das Millionenbeträge verſchlungenzt und die Mitwirkung von nicht weniger als 100 Emenſchen notwendig machte. Wir erleben in ihmers Schick⸗ ſal der ſo heiß umſtrittenen Waſſerſtrh zwiſchen dem Mittelmeer und dem Roten Meer uſadas ihres Schöpfers, des jungen franzöſiſchen Juge zurs Fer⸗ dinand von Leſſeps. Der 10 Jahre wäfüünde Bau des Suezkanals iſt mit all ſeinen Sch. rigkeiten, den Sandſtürmen und ſonſtigen Natun aſtrophen, den ſortgeſetzten Kämpfen gegen ſeindhee Araber, den dauernden Geldſchwierigkeiten, dih das Werk ſcheitern zu laſſen drohen, meiſterhaft i erregend dargeſtellt. e Was jedoch die Hauptſigur dieſes Zamas der Wirklichkeit anbetrifft, ſo hat man es beſbhr mit der hiſtoriſchen Richtigkeit nicht allzu genautenommen. Der junge Tyrone Power ſpielt dieſe Rie, den wir zuletzt als Hauptdarſteller des aue Poen„Chi⸗ kago“⸗Filmes ſahen. Aber er hat mit ſner Figur des Ferdinand de Leſſeps nicht den Blü all der in Frankreich lebenden Nachkommen des Zuezkanal⸗ Erbauers geſunden. Man läßt de Leſſſs auf der Leinwand einfach den Geliebten der Uugenie de Montiſo, der ſpäteren Kaiſerin von Fragreich, ſein. Mit ihrer Hilfe, alſo auf dem Umweg übt, die Liebe, erreicht er die finanzielle Unterſtützeng Napo⸗ leons“I11. Das hat einige zärtliche Szeuen zwiſchen de Leſſeps und der ſchönen Kaiſerin zuf Folge, die zwar ſehr wirkungsvoll ſind. hiſtoriſch jeſoch keines⸗ wegs den Tatſachen entſprechen und vo de Leſſeps ein völlig verzerrtes Bild entwerfen. Diger Umſtand hat den Chef der derzeit lebenden Lachkommen de Leſſeps' veranlaßt, in Paris einen Familientag einzuberufen, auf dem gegen den„Suezſ⸗Film Pro⸗ teſt erhoben wurde. Man ſucht auf Grund umfang⸗ reichen hiſtyriſchen Materiats bei den Gyrtchten eine einſtweilige Verfügung zu erreichen, dürch die die weitere Vorführung des Filmes wegen grober Ge⸗ ſchichtsfälſchung und Beleidigung einer hiſtoriſchen Figur“ unterbunden werden ſoll. Der Streit um den Titanic⸗hm Noch gewichtiger iſt der Feldzug, den gegen den „Titanic“ Film geführt wird, der dieſer Tage ſogar zu einem diplomatiſchen Notenaustauch zwiſchen England und den Vereinigten Staatenführte. Es iſt ja nach den Erſolgen von„San Fyſizisko“ und „Ehikago“ geradezu eine Mode gewordll, hiſoriſche Kataſtrorhen im Film wiederaufleben z laſſen. So Hbat man in Hollywood eben die 1060 Vorberei⸗ tungen getroffen, um den Untergang Jr„Titanic, dieſes ſurchtbarſte Schiffsunglück der keuzeit, in — allen Einzelheiten den modernſten Mitteln der Filmtechnik, für dieamera zu rekonſtruieren. Um die tragiſche Jungſfahrt der„Titanic“, die im Jahre 1912 mit ein ſchwimmenden Eisberg zu⸗ ſommenſtieß und ü 1500 Menſchen mit ſich in die Tiefe riß, mögſt naturgetreu darſtellen zu kinnen, ſind die wgen Geretteten aus der Kataſtrophe, die he noch unter den Lebenden meilen, aufgeforderthorden, ſich zur Mitwirkung und Beratung zur Nügung zu ſtellen. Das Unglück ſel ſoll nach den Vorberichten eite techniſche Senſan werden, wie man ſie bis hate im Film noch erlebt hat. Man beabſichtigt, einen großen, außer enſt geſtellten Ozeandampfer nit einem künſtlen Eisberg zuſammen⸗ ſeyßen zu laſſen. Desisrieſe wird auf der Lein⸗ mind ein mit grau, Panzerplatten verkleideter jcwimmender Holztn ſein, auf dem eine Reihe un ferngeſteuerten mkameras angebracht ſind. Dr Ozeandampſer ſräußerlich ſo umgebaut wer⸗ du, daß er einigermen der unglücklichen„Tita⸗ u“ gleicht. Natürlicherden die Filmtechniker den damatiſchen Zuſammſtoß von allen Seiten und ſgar aus der Luft f dem Filmband feſthalten. Mn hofft damit Szen einzufangen, die dem Bande Chikagos undem Erdoͤbeben San Fran⸗ zikos an gewaltigen findrücken nicht nachſtehen. Es iſt freilich zweifſaft, ob nun dieſer geplante Eoßfilm überhaupt zundekommen wird. Die bri⸗ tihe Cunardlinie, jencheſellſchaft. in deren Dienſt di„Titanic“ ſtand, hanämlich durch Vermittlung de engliſchen Botſchafſm Waſhington bei der Re⸗ giung der Vereinigte Staaten gegen die Herſtel⸗ lig eines ſolchen Fies Einſpruch erhoben. Mi begründet dieſen koteſt damit, daß die Ver⸗ ſilung einer ſo furchtren Kataſtrophe den See⸗ rewerkehr ungünſtig einfluſſen könnte und ge⸗ eitet ſei, Unruhe une Ozeanreiſenden hervor⸗ zufen. Das Vertrauerdas das Publikum in die merne Schiffahrt ſetzeßürſe nicht um einer Sen⸗ ſaln willen geſtört ween. emgegenüber weiſtſie amerikaniſche Produk⸗ tößfirma darauf hin, ß ſie im Gegenteil beab⸗ ſihge, den Film in ein Verherrlichung des mo⸗ dren Ozeanreiſeverkeh ausklingen zu laſſen. ak den Lehren, die auder„Titanie“⸗Kataſtrophe kögen worden ſeien, ſeeine Wiederholung eines ckn Unglücks völlig möglich. Der Film beab⸗ ſhhe ſogar, die hiſtoriſch„Titanie⸗Konferenz, e in Jahr nach der Kaſtrophe in London ſtatt⸗ miund auf der die Lähex einen internationalen zewag zum Schutze de menſchlichen Lebens auf feſchloſſen, im Bilde füzuhalten. Damals wurde ie fisbergpatrouille insLeben gerufen, die heute ie üternationale Schiffat vor den ſchwimmenden kizörgen im Atlantik urnt. Es bleibt abzuwar⸗ el, welchen Standpunktdie amerikaniſche Regie⸗ 93 in dieſer intereſſann Streitfrage einnehmen eee, Armut ode Zufall er berühmte engliſchehaler Whiſtler war in Vedig wegen Geldmangs gelegentlich in großen Röl. Obwohl der Wint außerordentlich ſtreng auſſt, ſo arbeitete er dochim Freien, die Kupfer⸗ plat die ſo kalt wie Eis var, in der Hand. Es ginchm damals ſo ſchlechtdaß ſelbſt ſeine Kleider So wütete der Sturm über Sydney! Sydnen(Auſtralien) wor kürzlich der Schauplatz eines ſchweren Daches eines großen Geſchäftshauſes, das vom Sturm auf die Sturmes. Hier ſieht man einen Teil des Straße geſchleudert wurde. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗M.) Neues Steuerruder für Amerikas größten Clipper Auf dem Waſhington⸗See bei Seattle wurden kürzlich mit einem neuen Steuerruder von dem großen Clipper⸗ flugboot die erſten Probeflüge unternommen. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) —»»—————————————— aus den Nähten gingen, ohne daß er ſich neue kau⸗ fen konnte, aber ſein Humor war jeder Lage ge⸗ wachſen und er trug die Armut mit Stolz. Als ſo⸗ gar ſein weicher Filzhut zerriſſen war, nähte ihn ein Die Lawin Erzählunvon Erich Auguſ Mayer Die„Große Schlichtel“ iſt, ſo erzäite Oberleut⸗ nant Rohrbacher, ein ſteiler Bergkege, an deſſen Hängen ſich der Wald nur mühſelig anklammert. Auf der Nordſeite zog ſich noch währed des Welt⸗ krieges ein breiter, waldloſer Streiſt von der Baumgrenze tief herab, ein Lawinengug, in dem alljährlich mächtige Lawinen herabſerzter.“ 309 Meter über dem Talboden ſpaltete ſichſer Lawinen⸗ gang in zwei Arme, zwiſchen denen ſig ein waldbe⸗ ſtandener Hügel erhob. Dieſer lag während des Krieges etw!2 Kilometer hinter der Front. Zwiſchen den hohen Fichtenſtäm⸗ men niſteten ſich oft die kleinen Geſfütze der Ge⸗ birgskanonenbatterien ein. Der Fein taſtete zwar gie und da mit ſeinen Granaten deſt Kigel ab, aber im weſentlichen war es doch eine ſogemnnte„ſichere“ Stellung. Als ich an einem Novemberabend des Jahres 1916 auf dem Weg zu meiner auf einen Gipfel der Nordſeite des Tales gelegenen Bitteie dahinwan⸗ derte, ſchloß ſich mir ein blutjunzer Fähnrich an. Es war ein bildhübſcher Kerl mit luſigen, großen braunen Augen, prachtvöllen Zähnen ind angenehm gewelltem Haar. Nach Art junger Menſchen hattſ er das Herz auf der Zunge, erzählte mir von kinir Heimatſtadt Graz, von ſeinen Eltern und ſchleßbch von ſeiner Braut. Ich wunderte mich, verlobt ſei. Er lachte und zeigte mir ſeile chönen weißen Zähue.„Ich bin 19, ſie iſt 17. Jber wenn ich auf Urlaub gehe, ini März oder April daun wollen wir heiraten. Er wurde nicht müde, von ihr zu erzählen. Sie ſei das ſchönſte Mädel von Graz ud alle ſeien ihm neidiſch. Oh ich ihr Bild ſehen volle! Wenn ia dann müſſe ich den Umweg über di Bacterie machen Es würde mich beſtimmt nicht rei'n. Ich ſehnte zuerſt ab, als aber ſach einer Stund Marſches heftiges Schneetreiben einſetzte, ließ ie mich überreden, bei ihm zu übernchten. In einer Ecke ſeines kleinen Helaſſes hatte vor ihrem Bild einen kleinen Liéesaltax aufgerich tet, geſchmückt mit Fichtenreiſig 10 buntem Papie daß er—ſo jung— ſchon Kiah in ein wunderſchnes Mädchenantlitz, in groß ragende Augen, die üt einer ſtummen Bitte euf zu ruhen ſchienen, als wollten ſie ſagen: „Bithhgib auf ihn acht! Beſjütze ihn!“ B5 dieſem Tag an ſah ch mit einem warmen Gefül zu dem Waldhügel hemb, wo der friſche, braue Junge lebte und das gid des blonden Mäd⸗ hentmit den großen mächtigen Zöpſen in der Ecke der olzhütte ſtand.„Bitte, gi auf ihn acht! Be⸗ chüt ihn!“ ſagte es zu mir übr das Tal herüber, Jurcdie winterliche Landſchaft. Jdieſem Winter ſiel ungheuer viel Schnee. Zweidrei, vier Meter hoch lig er auf ebener Fläch an den Hängen rutſchte erab, in den Schluch⸗ ten 3 er acht bis zehn Meter hoch. Die Kampf⸗ handingen hörten auſ. Freund und Feind hatten damitzu tun, ſich gegen die Uebemacht der Schnee⸗ gebirt zu wehren. Den brach der Föhn herein. Jreiner dumpfen, ahnungsbeaſteten Nacht fuhr ich au einem ſchweren Schlaf emror. Meine Baracke zittert die Fenſter dröhnten. Eine Lawine mußte irgenvo in der Nähe zital gefahren ſein. Ich er⸗ ſchrakind griff nach meitem Herzen. Ich mußte an den Fhnrich denken, an das Bild in ſeiner Baracke. Alsder Morgen graite, atmete ich auf. Rechts von din Hügel lag wie ein Wurm eine häßliche, grauwiße, mit abgeriſſenen Bäumen geſpickte La⸗ wine. der Hügel lag unterſehrt. 0 AmNachmittag desſellen Tages erſchütterte ein neuerlhes Dröhnen das Tal. Ich konnte es mit bloßem Auge mitanſehen, wie durch den Lawinen⸗ gang a der„Großen Schlichtel“ eine zweite gigan⸗ tiſche Lwine abwärtskroh, langſam, unaufhaltſam, unerbitiich. Sie knickte die Bäume, die ihr im Wege ſtandenſtaute ſich an der Gabelung und kroch dann links vn dem Hügel hinab. Gottſeidank! Aber. der Hügel war kein Hügel mehr. Rechts lag ein links die andere Lawine. Sie hatten ihre Schneemſſen ſo hoch getürmt, daß der Hügel zwi⸗ ſchen ihen förmlich verſank. Wenn eine dritte La⸗ wine kar 2 Ich üſtete mich für eine Winterfahrt, erbat min vom Kotmando Erlaubnis und fuhr über die ſchwin delerregnden Steilhänge. 1½ Stunden ſpäter ſtand ich dem Fähnrich in ſeiner Baracke gegenüber. „Wo iſt dein Kommandant?“ fragte ich. „Ich bin derzeit hier Kommandant“ lachte er. „Der Oberleutnant iſt auf Urlaub.“ Stolz über ſeine ſelbſtändige Stellung ſprach aus ſeinen Augen. „Du mußt weg von hier“, ſchrie ich.„Die nächſte Lawine verſchüttet euch.“ „Ich kaun nicht,“ ſagte er.„Ich habe dem Oberſt die beiden Lawinen gemeldet. Er meint, dann ſei eben die Gefahr vorüber. Die 60jährigen Fichten⸗ ſtämme ſeien der beſte Beweis, daß der Hügel ſicher ſei. Ich ſah in die Ecke. Aus dem reiſigumflochtenen Rahmen ſahen mich zwei bittende Augen an„Gib auf ihn acht! Beſchütze ihn!“ „Du machſt dich ſofort fertig wechſel,“ ſagte ich. Er ſchüttelte den Kopf und lächelte.„Ich bin kein Haſenfuß,“ ſagte er.„Ich bleibe.“ Und nach einer Weile, während der ich bald ihn, bald das Bild in der Ecke anſtarrte:„Unkraut verdirbt nicht.“ Aus der Ferne dröhnte ein mahnendes Grollen Ich ſah, wie nun doch ein leiſes Zittern über ſeinen Körper lief. „Eigenſinn in ſolcher Lage iſt Wahnſinn“, knurrte ich.„Ich verſtehe, daß du den Oberſt nicht noch ein⸗ mal anrufen willſt. Aber ich, ich reite jetzt ſofort zu ihm. Ihr dürft keine Nacht mehr hier bleiben.“ War es ein leichter Schimmer, der zwiſchen den ſtürmenden Wolken hervorbrach oder hatte das Bild in der Ecke wirklich gelächelt? Ich ſtülpte meine Kappe auf und verließ die Baracke. Ein warmer Lufthauch ſchwelte mir ent⸗ gegen. Mein Pferd tänzelte unruhig und wieherte ängſtlich. Mit einem Satz war ich oben.„Jetzt zeig, was du kannſt, Liſi“, neigte ich mich zu dem Ohr des Pfer⸗ des nieder. Und als habe es mich verſtanden, ſo bäumte es ſich empor und raſte mit mir den Hügel hinab und quer durch das Tal ohne Deckung, frei der feindlichen Sicht. Es kam keine feindliche Kugel geflogen. Aber... wir hatten noch nicht ein Drittel des Tales durchquert, da fuhr es heiß und dumpf hinter uns her, ein Windſtoß hob mir den Mantel empor Ein Murren und Donnern wuchs unheimlich hinter nir, ein malmendes Krachen brauſte nach. Ich iagte dem Pferd die Sporen zwiſchen die Rippen Aber es ſchien nicht nötig. Eine höhere Gewalt trieb uns vorwärts. Ich ſpürte, wie der Körper des Pferdes unter mir ſchwand, ich konnte nur noch auf⸗ zum Stellungs⸗ men umkrampft. Freund ſorgſam zuſammen. Aber Whiſtler war darüber entrüſtet, riß die Löcher wieder auf und erklärte:„Eine Naht, das iſt vorbedachte Armut, aber ein Riß iſt ein momentaner Zufall.“ R. ſchreien, griff in die Luft und... wußte nichts mehr. Die Mannſchaft einer Mörſerbatterie, die mei⸗ nen Ritt beobachtet hatte, grub mich aus dem Schnee aus. Als ich wieder zu mir kam, ſah ich— wie ein neues Gebirge— den Rücken der Lawine quer über dem Tal liegend. Der Hügel war verſchwun⸗ den. Unter ihm lag die Batterie, lag der Fähnrich, lag das Bild mit den bittenden Augen. Ich hatte ihre Bitte, mein ſtummes Verſprechen nicht erfül⸗ len können. Die Lawine war ſo mächtig, daß wir erſt im Juni die Leichen ausgraben konnten. Sie hatten ſich in dem eiſigen Schnee erhalten, als wäre der Tod erſt vor wenigen Sekunden über ſie gekom⸗ men. Der Fähnrich trug ein leiſes, verächtliches Lächeln auf ſeinen Lippen. Seine rechte Hand aber hielt einen kleinen Rah⸗ Der war zerbrochen. Ich wußte ſoſort, was ich ſehen würde, wenn ich ihn umwenden würde. Ich fürchtete mich davor, dieſen Blick noch ein⸗ mal zu ſehen. Aber als ich das beſcheidene Holzwerk umdrehte, da ſahen mich keine bittenden Augen an. Quer durch das Bild ging ein Riß, mitten durch die Augen. Nur der weiche Kindermund ſchien mir ſchmerz⸗ lich verzogen. Als beherrſche er mühſam einen un⸗ geheuren Schmerz. Die„Illuſtrirte Zeitung Leipzig“ wendet ſich in ihrer letzten Ausgabe des Jahrganges 1938 wieder in betonter Weiſe dem Ausland zu. Der einleitende Beitrag iſt der ſinniſchen Wehrmacht gewidmet und gibt an Hand inter⸗ eſſanter Bilder und Texte einen lebendigen Querſchnitt durch die Wehrmaht dieſes jungen Staates. In dem Bei⸗ trag„Tönender Rauch“ folgen wir den Spuren Living⸗ ſtones an den Victoriafällen des Sembeſi. Die nächſten Seiten erinnern an das große Erdbeben in Meſſina vor 90 Jahren. An die Bildſeite„König Enzios Gefängnis“ und„Schwerttanz der Tuaregs“ ſchließen ſich Bilder vom Federballſpiel, einem japaniſchen Neufahrsbrauch an. Der Unterhaltungsteil des Heftes wird mit einer Seite Von den Bühnen“ eingeleitet. Es folgen eindrucksvolle ganz⸗ ſeitige Photografien„Ski⸗Einſamkeit“ und„Großſtadt⸗ winter“, alsdann ein beſonders natürzich und lebendig wirkender Bildbericht„Die letzten Hutſinger von Dachau“, über einen alten Volksbrauch dieſer bayriſchen Stadt, 8 Seite Nummer 1 — Londons eigenartigſtes Muſeum iſt in einem Kellerraum des Zollhauſes am Themſeufer unter⸗ gebracht und für den öffentlichen Beſuch nicht zu⸗ gänglich. Es dient nur der Schulung der britiſchen Zollbeamten, die hier die Früchte eines 200jährigen Schmugglerkrieges in großen Schaukäſten ausgeſtellt ſehen, um aus dieſen entlarvten Tricks Erfahrungen zu ſammeln. Es handelt ſich dabei faſt durchweg um Schmuggelgut, das auf dem Seewege nach England gebracht werden ſollte. Da findet man neben den breiten Schwertern, mit denen die Schmugglerbanden vergangener Zeiten ausgerüſtet waren, ausgehöhlte Fichtenbalken, in deren Innerem Spritflaſchen untergebracht waren, Taue, die um belgiſche Spitzen herumgewebt wurden, oder Teerfäſſer, in denen ſich zwiſchen zwei Lagen Teer Tabak befand. Da ſteht ferner das Modell eines Farmhauſes, deſſen Origi⸗ nal ſich an der Küſte von Eſſex County befindet. Es hat ein Fenſter unmittelbar unter dem Dachgiebel, das ſogenannte„Eulenauge“, von dem aus den Schmugglern draußen auf See jeweils Signale für freie oder geſchloſſene Einfahrt und ſicheres Anlaufen gegeben wurden. Ganze Kiſten mit ſeidenen Damenſtrümpfen fand man im Keller dieſes Hauſes. Man vertraute dieſe waſſerdichten Behälter zu gewiſſen Zeiten der Meeresſtrömung an, die ſie an Land trieb, wo ſie dann von den Helfershelſern der Schmuggler geborgen wurden. Eines dieſer intereſſanten Ausſtellungsſtücke iſt zweifellos das Faß, auf dem ein Stück Steinſalz ruht. Dieſe Beute des Schmugglermuſeums iſt erſt vor kurzer Zeit eingebracht worden; ſie erzählt einen originellen Trick, der lange erfolgreich angewandt wurde, ehe man auch ihn entlarpte. Ein kleiner Schlepper, der ſich vom Kontinent über den engliſchen Kanal ge⸗ ſchlichen hatte, ſtreifte an der Küſte entlang. Wer ihn vom Lande aus beobachtete, hätte nichts Ver⸗ dächtiges bemerkt. Alle Augenblicke warf es auf der dem Lande abgewandten Seite ein Faß über Bord, auf das ein Steinſalzklumpen gebunden war. So⸗ gleich ſank dieſes Faß in die Tiefe. Aber es blieb nicht lange auf dem Meeresgrund. Als ein paar Stunden ſpäter eine Flottille von friedlichen Fiſcher⸗ booten dem Kurs des Schleppers folgte, tauchte ein Faß nach dem anderen wieder auf und wurde auf⸗ gefiſcht. Das Steinſalz hatte ſich unter Waſſer auf⸗ gelöſt. Dadurch ſchoſſen die Fäſſer, die Tabak ent⸗ hielten, oͤes Gewichtes leidig, wieder an die Ober⸗ fläche, wo man ſie— die Sache war auf die Minute genau berechnet— ſofort in Empfang nahm. Aber ſelbſt dieſer Trick den die britiſchen Zollbehörden als einen der beſten bezeichnen, die es jemals gab, blieb auf die Dauer dem ſcharfen Auge des Geſetzes nicht verborgen. Die große Photographie eines Steck⸗ rübenfeldes an der Küſte von Eſſex, die an der Wand des Schmugglermuſeums hängt, ſagt nicht eben viel. Umſo beredter iſt der Text zu dieſem Bild. Einem Zolloſfizier war es bei einem Kontroll⸗ gang aufgeſallen, daß nirgendwo die Steckrüben ſo friſch herumlagen, als auf dieſem einen Feld. Er ließ durch ſeine Leute das Feld mit Spaten um⸗ graben, und ſiehe da, die harmloſen Steckrüben tarn⸗ ten nur zahlloſe in der Erde vergrabene Kiſten, in denen ſich holländiſche Liköre und franzöſiſcher Kog⸗ nak befanden. Dank dieſer Entdeckung konnte eine große, über ganz Eſſex verbreitete Schmuggler⸗ organiſation feſtgenommen werden. * — Neapel, die zauberhafte Hafenſtadt am Fuße des Veſuv, ändert ſein Geſicht. Verfallene Häuſer mit dumpfen lichtloſen Räumen und Korridoren, enge Gaſſen, die idylliſch erſcheinen, in Wirklichkeit aber Schmutz und Krankheit bergen, fallen oͤer Spitz⸗ hacke zum Opfer. Zu den durchgreifendſten Aende⸗ rungen, denen Neapel im Zuge ſeiner Neugeſtal⸗ tung unterworfen wird, gehört aber zweiſellos die Aufhebung einer Jahrhunderte alten Sitte, die den Neapolitaner bis zum heutigen Tage zum Sklaven Wind aus Alaska Sowas VON JoHANNES TRALOWW 18 Und Jim ſollte auch etwas vernünftiger ſein und ſich nicht immer ſo viel mit den Backfiſchen abgeben. denkt Harriet. Aber nach Tiſch werde ſie mal ein paar Worte unter vier Augen mit ihm ſprechen. Es jei die höchſte Zeit, daß etwas geſchehe. Nach aufgehobener Tafel geſchieht es dann auch, daß Harriet der Kleinen ihren Tiſchnachbarn kurzer⸗ hand zum Tanzen entführt. Doch ſo ganz bei der Sache iſt ſie nicht. Nach andert⸗ halb Runden verlangt ſie in den Park zu gehen, und erſt auf der Terraſſe beginnt ſie wirklich zu ſprechen. „Was iſt mit Ihnen und der Mutter, Miſter Ellington? Haben Sie ſich mit ihr gezankt?“ „Ein wenig“, gibt er ſorglos zu. „Warum tun Sie das?!“ ſchilt Harriet aber.„Ich war froh, daß Sie kamen. Und ich weiß auch, daß die Mutter ſehr viel von Ihnen hält. Wenn Sie nur ein bißchen nett zu ihr wären, bekämen Sie ſicher eine Stellung, wie Sie ſich ſie nur wünſchen könnten.“ „Vermutlich“, gibt Jim zu.„Aber dann müßte ich Ihnen jetzt zureden, Miſter Gauden zu heiraten. Wenn Sie jetzt hingehen und ihre Verlobung an⸗ lündigen laſſen, komm ich morgen mit Ihrer Groß⸗ mutter ganz groß ins Geſchäft. Daran zweifle ich gar nicht.“ „Hat Mutter das von Ihnen verlangt?“ Harriets Geſicht wird hart. „Machen Sie ſich nichts daraus“, lacht Jim.„Ich tu es beſtimmt nicht!“ „Sie raten mir alſo ab?“ meint ſie nach einer Pauſe und wird ziemlich rot bei der Frage. Doch Jim zuckt nur die Achſeln. „Wer bin ich, daß ich Ihnen raten könnte?“ „So ſollten Sie nicht reden, Miſter Ellington“, ereifert ſich Harriet.„Sie wiſſen, was ich von Ihnen erwarte, und daß Sie gekommen ſind, beweiſt mir Ihren guten Willen.“ „Und was nützt der?“ ſagt er und wird auf ein⸗ mal ganz ernſt.„Gar nichts. Ich würde für mein Leben gern mit Queen Beß ins Geſchäft kommen, Asn6 on6 wllae P0rl der Uhr und— ſeines Hauswartes machte. In ganz Neapel beſaß nicht ein einziger Meuſch einen Schlüſ⸗ ſel zu ſeinem Haus. Es war ganz einfach verboten, einen ſolchen zu haben. Wer nach 12 Uhr nachts heimkam, mußte erſt den Portier wecken und ein „Sperrgeld“ von zwei Lire entrichten, um in ſeine Wohnung zu gelangen. Und ſo kann man es bis heute in Neapel als einziger Stadt Italiens erleben, daß kurz vor 12 Uhr— ſehr zum Mißvergnügen der Gaſtwirte— der große Aufbruch erfolgt, und daß würdige Profeſſoren und grauhaarige Signoras mit der Uhr in der Hand im Dauerlauf den heimatlichen Penaten zuſtreben, um Einlaß zu gewinnen, ehe das Sperrgeld, das pro Kopf erhoben wird und darum für größere Familien ein teuerer Spaß iſt, fällig wird. Man begegnet dieſer ſeltſamen Sitte übri⸗ gens auch in anderen europäiſchen Städten. In Wien hat das„Sperrſechſerl“ eine große Rolle ge⸗ ſpielt, und in Budapeſt muß der nächtliche Heim⸗ kehrer bereits nach zehn Uhr mehrere Filler zücken. Neapel macht nun aber durch polizeilichen Erlaß die⸗ ſem nächtlichen Spiel, das bei dem ſüdlichen Tem⸗ perament ſeiner Einwohner nicht immer ohne Zwi⸗ ſchenfälle verlief, ein radikales Ende. Gegenwärtig ſind die Schloſſer der Stadt damit beſchäftigt, 200 000 Hausſchlüſſel anzufertigen, was dieſer ehr⸗ ſamen Zunft großen Auftrieb verliehen hat, und in Kürze wird jeder Neapolitaner ſtolz ſeinen eigenen Hausſchlüſſel in der Taſche tragen und bis tief in die Nacht hinein bummeln können, ohne dafür durch eine Zwei⸗Lire⸗Gebühr beſtraft zu werden. Es iſt in dieſem Zuſammenhang intereſſant, nachzuforſchen, wie dieſe alte Sitte entſtanden iſt. Sie datiert in jene Zeit zurück, da Alſons V. von Aragonien, der Herr von Sizilien, Neapel eroberte und es 1442 dem Hauſe Anjou entriß. Die ſittenſtrengen Spa⸗ nier wollten doͤen erlebnisdurſtigen Neapolitanern das frühe Zubettgehen lehren, und ſo ſetzten ſie den Hauswart ein, der darüber zu wachen hatte. Faſt 500 Jahre mußten vergehen, ehe der Hausſchlüſſel nun auch in Neapel ſeinen Einzug hält. * — In der kaliforniſchen Getreideſtadt Stockton am San Joaquin befindet ſich eine der größten Irrenanſtalten der Vereinigten Staaten, das Stock⸗ ton⸗Staats⸗Aſyl, das ſaſt durchweg von unheilbaren Irren beſetzt iſt. Vor wenigen Tagen ſiel der aus⸗ gedehnte Gebäudekomplex einem Großſener zum Opfer, das ſich, nom Winde genährt, mit unheim⸗ licher Geſchwindigkeit ausbreitete. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, den Brand zu lokali⸗ ſieren, die Inſaſſen der Anſtalt wurden aus ihren Zellen und Schlafſälen geholt. Da jedermann mit dem Löſchen beſchäftigt war, konnte man den Geiſtes⸗ kranken, die ſich auf der Straße ſammelten, nicht ge⸗ nügend Aufmerkſamkeit ſchenken. Die wenigen Wächter waren machtlos, als ein großer Teil der Irren ſich ſelbſtändig machte und die lockende Frei⸗ heit ausnutzte. So zogen in dieſer Nacht 400 Geiſtes⸗ kranke alleine und in Gruppen durch die Straßen von Stockton und rieſen durch ihre tollen Streiche Heine wahre Panik unter den Bewohnern Stocktons hervor. Die meiſten waren nur mit Nachthemden bekleidet. Das hinderte ſie jedoch nicht, Lokale auf⸗ zuſuchen, in denen ſie maſſenweiſe Geſchirr zerſchlu⸗ gen und durch Alkoholkonſum in immer gefährlichere Stimmung gerieten. Ausgerechnet der Herr Bürger⸗ meiſter mußte es erleben, daß in dieſer Nacht zwei nackte Männer bei ihm zum Fenſter hereinſtiegen und ihn mit drohenden Mienen zu einer Partie Poker aufforderten. Geſchickt ging das Stadtober⸗ haupt, nicht ohne vorher die Polizei benachrichtigt zu haben, auf dieſen Vorſchlag ein. Eine halbe Stunde mußte er Blut und Weurſſer ſchwitzen, bis er aus ſeiner peinlichen Lage befreit wurde. Eine Schuhwarenſabrik, die mit Nachtſchicht arbeitete, wurde von einem Heer von Frren geſtürmt, die die erbeuteten Schuhe luſtig in den Straßen verſtreuten. das können Sie mir glauben! Aber wären Sie be⸗ reit, mir zuliebe Miſter Gauden zu heiraten?“ „Ja, wollen Sie das denn?“ fragt ſie mit großen Augen. „Gewiß nicht“, beruhigt er ſie. „Und ich könnte es auch nicht. Ich habe nichts gegen Edy. Wenn er heute morgen geſagt hat, er fahre nicht ohne mich, hat mich das nur der Mutter wegen ſo wütend gemacht. Ich hätte nicht gleich da⸗ vonpreſchen ſollen. Denn ſonſt iſt Eoͤdy immer nett zu mir. Aber heiraten, Miſter Ellington, ſehen Sie, heiraten könnt ich ihn nicht. Lieber geh ich wieder zu Miſter Steve und zu Miſter Ferguſon zurück!“ Jetzt iſt Harriet genau ſo trotzig wie ihre Groß⸗ mutter. „Das ſagt ſich leicht“, gibt aber Jim zu bedenken. „Doch jetzt haben Sie Ihre Großmutter gefunden, von der Sie früher nichts wußten, und die iſt nun einmal Ihre einzige Verwandte, nicht wahr?“ 8„Die einzige, die ſich je um mich gekümmert hat! Sie haben ganz recht, Miſter Ellington, ich bin un⸗ dankbar. Und ich würde auch ſo gern alles tun, um der Mutter eine Freude zu machen, nur ihren Edy kann ich nicht heiraten.“ „Ich fühle mich ein wenig verantwortlich für Sie, Miß Foreſter“, holt Jim aus.„Darf ich eine Frage an Sie richten?“ 5 „Bitte!“ „Würden Sie Miſter Gauden auch dann nicht hei⸗ reen, wenn Ihre Großmutter dieſe Ehe nur wün⸗ ſchen ſollte, um Sie für alle Fälle verſorgt zu ſehen? für alle Fälle, Miß Foreſter, verſtehen Sie mich?“ „Nicht ganz“, Harriet ſchüttelt den Kopf.„Ich weiß, daß ich keine geſetzlichen Anſprüche habe. Aber wenn Mutter mich verſorgt ſehen will, kann ſie mir doch ſo viel vermachen, wie ſie nur will? Sie iſt doch ſelbſt mindeſtens ſo reich wie Eoͤy?“ „Das ſagte ich ihr auch“, meint Jim nachdenklich, „und es ſieht auch ſo aus...“ „Aber?!“ Immer mehr wächſt Harriets Erſtaunen. „Auch die reichſten Leute haben ihre Geſchäft ſagt Jim,„und manchmal ſind dieſe Geſchäfte n agnz ungefährlich.“ „Wiſſen Sie etwas von Mutters Geſchäften?“ „Nein. Ich weiß gar nichts. Aber Sie haben u. meine Frage noch nicht beantwortet.“ Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe*3 chanenlail Der Eisnotdienſt denufthanſa dnb. Ber 31 Dezember. Der Eisnotdienſt der Deutſcheufthanſa für die Nordſeeinſeln, der am 19. Dezem einſetzte und zur Zeit noch voll in Betrieb iſt, kole im Jahre 1938 auf ein ganz beſonders günſts Ergebnis ver⸗ weiſen. Von den Lufthanſafluggen wurden die Inſeln Norderney, Wangeroogéangervog, Spie⸗ keroog, Juiſt, Baltrum, Hoogend Pellworm be⸗ dient. Zwiſchen dem Feſtland undn Inſeln wie auch zwiſchen den Eilanden untereinder wurden bisher insgeſamt 1820 Perſien befördert, darunter eine ſehr große Zahln Kindern, die arf den Inſeln weilten und ohne Le der Lufthanſa zu Weihnachten nicht im Kreiſe ile Familie geweſen wären. Noch am 24. Dezember, alſim Heiligen Aberd, haben die unermüdlichen Lufnſeaten von ſieben verſchiedenen Inſeln 61 Menſch geholt und 73 Per⸗ ſonen vom Feſtland in ihrebon Eismaſſen eir⸗ geſchloſſene Heimat gebracht. Auch die an dieſem Tage Hörderte Poſtmene war beſonders umfangreich: ſbetrug 6111 Kiloſr. Selbſtverſtändlich wurde auch beiden Weihnachs⸗ ſeiertagen der Eisnotdienſt e Lufthanſa aufreht erhalten, und an dieſen Tag(beſonders viel Pſt gebracht. Insgeſamt hat dieufthanſa ſeit 19. 2. über 20000 Kilogramm Poſt biſchen dem Feſtleid und den Inſeln bis jetzt beföert. Bemerkenswert iſt noch, ödie Flugzeuge mer⸗ fach Kranken helfen konntenei es, indem ſie a⸗ lienten in die Krankenhäuſebes Feſtlandes ſchfſ⸗ ten, oder Aerzte und Pfleganen auf die Inſlu brachten, um bei Kranken Lensgefahr abzuwenen. Jamilientragödie ar Silveſteraben dnb Orhauſen, 2. Janug In Oberhauſen⸗Oſterfeld reignete ſich am il⸗ veſterabend eine Familientvödie, die tieſſtes zit⸗ gefühl erweckt. Mann, Frau nd ſiebenjähriger Ehn waren unter dem brennend Weihnachtsbaum er⸗ ſammelt, um den Geburtstades Mannes zu fern, der auf Silveſter fiel. Da m dem Mann derze⸗ danke, eine alte Flobertbüch zum Neujahrsſchßen zu benutzen. Er holte ſie'm Dachboden undgab EEE——— Die Teilnehmerinnen an d Sitzung eines Freey vereins fielen reihenweiſe! Ohnmacht, als ſi(au dem Heimwege von einem iudel Männer in Acht hemden überraſcht wurden die mit den um ilf Schreienden Rumba zu inzen begannen. zer ſchiedentlich hatten ſich dillosgelaſſenen Patiaten auch Autotaxen bemächtigt die ſie in bedenkthen Schlangenlinien durch die ztraßen lenkten, übrall wo ſie auftauchten, Schrecke verbreitend. Abemuch die weiblichen Anſtaltsinſſen nätzten die plöliche Freiheit nach Kräften aus Sie demolierten bient⸗ liche Telephonzellen und ſcnückten ſich mit Blinen, die ſie aus einem Blumenden holten. Sie ſaugen fromme Lieder und tanzte dazu; ein junges Rid⸗ chen drang, nur mit einer Pyjama belleidet, ſoar in eine vornehme Geſellſcht ein und verſichert ie Kaiſerin von Kalifornien u ſein. Eine Fratdie man bei Ausbruch des Wudes aus der Zwus⸗ jacke befreit hatte, überfl eine einſame Spler⸗ gängerin und ſchleifte ſiein den Haaren durcdie Straße. Schließlich mußt die Amerikaniſche Lion alarmiert werden, um di geiſteskranken Ausßer einzufangen. Noch jetzt verden 16 Patientener⸗ mißt, die ſpurlos verſchunden ſind und al die man nun in der Umgebng Stocktons Treibyden neranſtaltet. „Ob ich Edy auch dan nicht nehmen würdwenn ſich herausſtellen ſollt( daß Mutter nich reich wäre?“ 5—4 „Edy iſt ein guter Inge“, lächelt ſie.„Kulos iſt er gewiß. Und es ing genug Mädchen gein die ſich bei ſeinem Reichtiy mit ihm abfinden mden. Warum aber ſollte ic s wohl tun? Ich hah doch immer gearbeitet i war nie ganz ungklich dabei.“ 8 „Dann iſt ja 90 zut“, ſagt er mit einauTon erzlicher Anteilnahne. 70 was werde Sie tun, Miſter Ellingtt?“ „Ich?“ Er wende ſich wieder zum Feſtſaal. Hier iſt kein Geſchäft für mich zu machen, das ſehe Ste ſelbſt. Vielleicht konmt das Geſchäft zu mir,venn ich abreiſe. Morgel früh reiſe ich“ Damit überſchretet er die Schwelle. „Ach, Miſler Eüngton—“ ſeufzt Harrie be· kümmert. „Stilli“ warnt er ſie und hält ihren Arm ſt. Harriet wird bläch vor dem, was ſie ſieht. Mit⸗ ten im Gartenſaal ſteht Rubber. „Rubber—1“ „Tut mir leid, Miß“, lächelt Jim voller Eimm, 8200 8 kann men breiſe ſelbſt beſtinmen.“ Mit einem Blik über ſeine Schulter ſiel Jim manches, was Hartiet nicht bemerkt. Einigehand⸗ ſeſte Männer vervehren im den Rückzug. Sie ſtehen ſcheinbar 80 gen hat Jim eine ſichere erung. Und auch Rubber ſteht icht allein. Quen Beß umringt ihn mit ſaſt aller ihren 5 ud auf allen Geſichtern liegt äußerte Spannung. P9 2 Jim blind, ſo würde er ſie fühlen. Denn die Spannung gilt ihm. 9 Und zwiſchen Rückzug und Angriff wählter den letzten. Es iſt ſeine Gewohnheit, und er ſiet nich ein, warum davon bgehen ollte. Er greift alſo an! Geradeswegs geht er auf den einzigen Unbe innten im Saal los. Der ſteht neben Ruber und t Sergeant Windſeller. Miſter Windſeller iſt ſiemlich vierſchröti, dafü ber etwas zu kurz geraten. Er iſt ein Mun mi icht zu hoher Stirn und treuherzigen graue! Augen. 8— lungen bedi in ſolche Din⸗ Montq. Januar 1939 kamer zunächſt en am dem Hofe einigrobeſchüſſe ab. In der Wohrhung üg lud er dann Büchſe wieder und legte in ichtſinnigencherz auf ſeine Fraua! ie auf dem Sofg. Das Gewehr ging los und d Kugel traf die Im Krankenhaus iſt ſie bal darauf ihren ſchen Verletzungen er⸗ legen. Ußrundlzr dem Eindruck Nachricht erſchoß ſich der ungltragzakliche Schütze vden Augen ſeines Sohnes. inſch ung Donau imispanzer Diens, dub. au, 31. Dezember. Delska Die Ei rhältniſſſſe auf Donau geſtalten ſich immer ſch eriger. Bei Paſſarbeiten gegenwär⸗ tig zwei( recher, die ſchne Arbeit verrichten. Von Wingnalt über Hofkircheis Deggendorf hat ſich ein le: Zisſtau von hu Kilometer le: 3 55 Länge getarifildet. Von Straig aufwärts gehen die Eismot Baen mit geringemterbrechungen bis Regensbur: ADort hat der Gß eine durchſchnitt⸗ liche Dicke on 50 Zentimetereicht, ſtellenweiſe iſt das Eis af alg bis zu einem M hoch. Das ſekisgane Schauſpiel dein einem Eispanzer eingezwänſt:„en Donauſtroms alſo mit geringen Ausnahmenſach von Regensburcz zum Kachletwerk in Paſſau ſehen. Seit zegahren hat es eine derartige(. bildung nicht uſgegeben. Da die Donau eintit h ſehr niedrigen Brſtand hat, iſt ſelbſt bei plötzlienden eintretendem Mungsumſchlag ein teruler Abfluß des Vrs gewährleiſtet. hrer Maguiaz geſtorben AS. Kand, 1. Januar. Bergſi is de tiſch Bergfühiſcher Amato Maqutz, iſt im Alter von 6³ Jahren arf Chatillon geſtor Er hat zahlreiche denkwürdig 2 Beteigungen deckatterhorns ausge⸗ führt. In Waſſteuil hat er die erßaſtſtätte gegründet En. Er wurde imergführer⸗Friedhof nanche begraben. olfsplage in Smänien EP. Klauburg, 1. Januar. des ſtrengen Wintſ treten in verſchie⸗ ſken Rumäniens, onders im Depar⸗ ſen, Wolfsrudel auie die Banernſied⸗ Infolge denen Bezi tement Pla ngen Wolfsrudel ahellen Tage in die ein und riſſen e größere Anzahl Die Bauern ſind lenüber den gefrä⸗ inglingen ziemlich ſchtlos. ſenburg dre Stallungen 03 Haustiere. ené ßigen Eind: erkſtatt für Dpeswerlzeuge dub. arſchau, 31. Dez. Wi der polniſchen Poei gegen das Ver⸗ rſen führte in einemgarſchauer Vorort ten war au gefallen, daß die doſbeſtehende Mecha⸗ niſche Werkͤlſkätte eines gewiſſenstanislab Wärbn wiederholt von verdächtigen Ehenten aufgeſucht wurde, dieſin der Diebſtahlschnik berits ihren „Namen“ hau⸗tten. überraſchend vorgemmenen Unterſu⸗ ypte ſich die Werkſtä als eire Fabrik ſierkzeuge. Der angeiche Schoſſermei⸗ ſelbſt war mehrfach orbeſtraſt und in erwelt wohlbekanntpo er als Spe⸗ zia liſſt fürn die Herſtellung der omplizierte⸗ ſten Nachſſchlüſſel galt. ein Kundenkheis in die Provinz. Pheſitzer hinter Schloßund Riegel, deren aron trotz ſeines eſchickes diesmal ſchwerlich gelengen dürfte. eee * 1 0 Mann, eine großſtäßtiſche Polizeiyerwaltyg geradezu um ihn reißen rde. So iſt'er dennein kleiner Land⸗ poliziſt gebliſaben, und es beſteht hine Ausſicht, daß er dem Neſt renty, wo er als Polzeigewaltiger das Vertrauen wird. 1 Dicht an Iueen Beß' Grenze lgt das geſegnete Trenty. Immerhinſhat Sergeant Winſüller mit ſeinem alten, klapprien Wagen volle ach Stunden bis zu Johns Hills gebraucht, und dabei hatte er zum Glück nur eine kleiße Ecke der Foreſter Fontry zu durch⸗ queren. Die ſicht Stunden aber ergaben ſich erſtens aus dem Wagen und dann daraué, daß er außer Miſter Rubbef noch ſechs gute Belannte aus Trenty zu ſeiner Unterſtützung mitnehmen mußte. Drei davon ſtanden auf den Trittbrettem, und wenn es bergauf ging, ſſtiegen ſie ab. Und hin und wieder ſchoben ſie a as nach. Auf dieſe war es zu den acht Stunden ge⸗ kommen. Nun aber ſteht Sergeant Winoſeller auch um ſo ſtattlicher da unter den feinen Leuten. Und wenn aller Augen nicht zuf Jim gerichtet wären, hätten ſie Denn gewiſſern Geſchehniſſe, de zugefallen w Dies alſo Denn auch kleine Männer haben zuweilen ihre gro⸗ Stunden, uid Sergeant Windſeller hat ſeine letzt. „Das iſt ert“ ruft Rubber nämlich im Augenblick und zigt auf Jim⸗ afen war er die Hauptverſon dieſer 3 dankbare Rolle des Handelnden gleichen „Sind Sie Jin Ellington?“ fragt Miſter Wind⸗ * ſeller auch ſchon zit ganzer amtlicher Strenge. Aber ganz ſo acdacht hatte, iſt ſine Rolle nicht. liortſetzung kolag SRbrprk koofl O 75 * diner Mitbürger gencht, je entriſſen EAnkar⸗ ohen. Im Dorf Hzszamos bei Klau⸗ artigen Entdeckun den Poligeibeam⸗ ei verſiegelte die Dbeswerkkatt und .. ügen und Stirn ſindͤnicht ſo, daß ſich den Zeitpunktſeiner nach Fug und Reht ihm zugewandt ſein müſſen. e, auf den Jim zuſchreitet. 7 — wie Miſter Windſeller es ſich —— eeeee * 9* 9 +—— 44„—— 7—3425— 1— v. N* E 80* 7 8 722—2— 3 r weltdeuiſche Am Neujahrstag: Lawinenunglück im Felöberggebiet Der bekannte Freiburger Schiläufer„Lem“ Waaner gerötet— Amiliche Warnung vor Lawinengefahren Tödlicher Abſturz in den Bergen * Stuttgart, 31. Dez. Der 32 Jahre alte Stutt⸗ —— 5 2 Neue Mannheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 1 * * 69 8 4 42 Montag, 2. Januar 1939 Aus Baden Die Beamtenſchaft iſt einſatzreit Ganamtsleiter Mauch an die Beamten 6 Ganes Baden Ke NSG. Karlsruhe,.ianuar. Der Leiter des Amtes für Fmte der NSDAP— Gan Baden— Gauam eiter Pg. Mauch, richtet ſolgende Worte au e Beam⸗ ie * Aus der Pfalz Die Truhe ſeiner Dankbarkeit Das Geſchenk eines Weſtwallarbeiters * Speyer, 29. Dez. Eine Familie, die einen Weſt⸗ wallarbeiter aus dem Oberbayeriſchen im Quartier hatte, wurde zu Weihnachten mit einer von bäuer⸗ * Freiburg, 2. Jauuar. Im Felbberggebiet licher Hand geſchnitzten Schmucktruhe überraſcht, die haf ſich am Sonutag ein folgenſchweres Unglück zu⸗ ten des Gaues Baden: 1 getragen. Durch eine rieſige Lawin e, die am Fel⸗ garter Kraftfahrer SA⸗Obertruppführer ſicher einen Ehrenplatz im guten Zimmer bekommt. „Ein Jahr unfaßbar geſchichtlicher loge des, ſerwes Richtung Feldſee niederging, wurben mehrere Karl Reinhardt iſt bei einer Skitour auf der Der Weſtwallarbeiter hat die von ſeinem Batec, Deutſchen Reiches und Voltes liegt hintelns. Mit Perſonen fortgeriſſen. Der betannte badiſche Ski⸗ Kanisfluhabgeſtürzt und an den dabei erlittenen auf einem Bauernhof in Oberbayern, in Kerb⸗ läufer„Leni“ Wagner(Freiburg) wurde dabei ſchweren Verletzungen geſtorben. ſchnitzerei liebevoll gearbeitete Truhe als Zeichen gäher Einſatzbereitſchaft hat jeder an ſſem Platz dem Führer mitgeholſen, Großdeutſchlameu bauen. Unerſchütterlicher Glaube, Opferbereitſchteund eine geſchloſſene Volksgemeinſchaft waren(Funda⸗ mente, auf die der Gau geſtellt werden kte. ſeiner Dankbarkeit für die gute Aufnahme geſandt. Der dachartig hochgeführte Deckel zeigt unter Glas vier oberbayeriſche Landſchaftsbilder, deren Vorder⸗ grund kunſtvoll mit Moos, Blumen und Bäumchen angelegt iſt, eine Arbeit, die gewiß viel Geduld und g et N während die übrigen mit dem Schrecken a 5 Hungerndes Wilo kommt ins Dorf Der DRe⸗Gauführer Miniſterialführer Herbert* Biblis, 30. Dez. Durch reichen Schneefall und Kraft gibt aus dieſem Anlaß folgendes bekannt: Froſt iſt das Wild in ſchwere Not geraten. Dieſer Die Beamtenſchaft hat zu dieſem ſerk ihren Anteil beigetragen. Einheitliche Ausriung ihres Willens und politiſch⸗weltanſchauliche Erziehung haben ſie ſeit der Machtübernahme zu eſm ſtarken Inſtrument in der Hand des Führers glacht. Die Im Feldberggebiet gibt es drei lawinengefährliche Stellen: 1. den Felſenweg der Seebuckwächte, 2. den Zaſtler und 3. die Herzogenhornmächte. Vor Be⸗ gehen dieſer Gebiete werden alle Skiläuſer dringend gewarnt. Tage kamen Haſen, Rehe und Feloͤhühner bis in die Ortsſtraßen, um Futter zu ſuchen. Damit die Tiere vor Hungersnot bewahrt bleiben, wurden dieſerhalb am Ortsrand einige Futterbehälter auf⸗ geſtellt. Liebe zur kleinen Geſtaltung erfordert hat. Die Trube wird demnächſt im Schauſenſter des Heyden⸗ reichhauſes ausgeſtellt werden. Beamtenſchaft iſt ſtolz darauf, in ſeinem amen dem deutſchen Volke dienen zu dürfen und elfer und Kamerad des deutſchen Volkes zu ſein. ie Politi⸗ ſchen Leiter der NSDap— Amt fürzeamte— und Walter im Reichsbund der Deutſch Beamten haben in vorbildlicher Pflichterfüllung ch in die⸗ ſem nunmehr beendeten Jahre 1938 diſhnen ge⸗ ſtellten Aufgaben gemeiſtert, Die ausgezinete Hal⸗ tung der Beamtenſchaft ſelbſt hat ſie in Ne Klein⸗ arbeit unterſtützt. Das Jahr 1939* deut⸗ ſchen Volke neue große Aufgaben. An iln freudig mitzuarbeiten, iſt der höchſte Sinn, deur Arbeit Dienſtnachrichten aus der Pfalz * Speyer, 14. Dez. Poſtaſſiſtentin Maria Hocke in Ludwigshafen wurde zur Poſtſekretärin ernannt. Ferner ſind ernannt: Poſtbetriebsaſſiſtent Auguſt Seelinger in Germersheim zum Poſtbetriebswart. Die Oberpoſtſchaffner Joh. Barlang in Rodalben, Wilhelm Dorſt in Kandel, Auguſt Henſel in Kai⸗ ſerslautern, Jakob Korb in Luowigshafen, Peter Oemke in Lauterecken(Glan), Karl Petry in Fran⸗ kenthal und Jakob Steidler in Landau zu Poſt⸗ betriebswarten. Hilfspoſtſchaffner Georg Joachim 55 Fröhlicher Start 1939: Der Fahreswechſel in Ludwigshafen Jeuerwerkerei auf allen Straßen— Vergnügungsgroßbe rieb in allen Sälen ———— des Beamten im nationalſozialiſtiſchen ſeit haben kann. 9 18 Unſere Parole für das Jahr 1939121t erhöh⸗ ter Einſatz⸗ und Opferbereitſchaft und Woerſtärk⸗ tem Kampfgeiſt weiter!““ 0 Badiſche Weinbauſchule(ant Auf dem Blankenhornsberg bei Iihgen * Karlsruhe, 28. Dez. Auf dem Blankehrnsberg bei Ihringen am Kaiſerſtuhl iſt die Ertung der erſten Weinbaulehranſtalt[Baden vorgeſehen. Auf ihr ſollen alle einſchlgen Ge⸗ biete des Weinbaues in enger Verbinduwon theo⸗ retiſcher und praktiſcher Ausbildung gelel werden. Ferner ſollen die Verſuchsweinbaubetze weiter ausgebaut werden. Mit Hilfe der Beiſpiellereien, die vorzugsweiſe in Gebieten, in denen d Winzer⸗ genoſſenſchaſtsweſen bisher kaum Fuß faßt hat, errichtet werden, ſoll einem großen Jneſſenten⸗ kreis die neuzeitliche Weinbehandlung Lonſtriert werden. In einigen Weinbaugemeindewird ver⸗ ſucht, kleine Schulweinberge zu errichtein denen ſchon die Schüler der letzten Volksſchulſſen mit dem neuzeitlichen Weinbau vertraut geiſt werden ſollen 2 Verleihung des Stadtres an Eppingen 1. Eppingen, 1. Jan. Der Gemeindappingen wurde vom Reichsſtatthalter nach 8 9 Ab der Ge⸗ meindeordnung das Stadtrecht verliek Damit hat die hiſtoriſche Vergangenheit der Geinde wie ihre wirtſchaftliche Bedeutung für einefgrößeren Umkreis eine verdiente Anerkennung gazden. L Ketſch, 30. Dez. Die Hybridenlanzer fanden ſich hier zu einer Beſprechun grſammen, die von Bürgermeiſter Jünger geleitet rde. Der Vereinsführer des Obſt⸗ und Gartenuvereins, Reinhard Schäfer, ſprach eingehend übezie geſetz⸗ lichen Beſtimmungen zur Beſeitigung deßybriden, die bekanntlich bis zum 31. Dezember usgehackt ſein müſſen. Die Regierung wird durch Slung von Pfropfreben oder durch geldliche Entſchſgung die Umſtellung erleichtern. L Altlußheim, 30. Dez. Bei der Weiachtsfeier des Turnvereins 1894, bei der die verſchhenen Ab⸗ teilungen ihr Können zeigten, wurden foende Mit⸗ glieder für 25jährige Mitgliedſchaft auezeichnet: Heinrich Stephan 4, Fritz Huber, Fritz Hl, Georg h. Ludwigshafen, 2. Januar. Die traditionsgemäße Verjagung aller böſen Gei⸗ ſtet durch das Großbombardement mit Knallerbſen, Fröſchen und Raleten einſchließlich der Kanonen⸗ ſchlige und vielfarbigen Feuerwerks, begann auch in unſrer Chemie⸗Metropole diesmal recht früh. Um Mtternacht verſtärkte ſich die Schießerei und Knal⸗ leſei zu wilder Kanonade, am ärgſten wieder zwi⸗ ſchu Pfalzbau und Eingang zur Ludwigſtraße. Dem Pilizeiverbot zum Trotz ergoß ſich in Ludwigshafen gnd wie in Mannem namentlich aus den oberſten Sochwerken ein Großſeuerwerk von Glanz und Gorie. Im Pfalzbau zählte man 3500 Gäſte Sämtliche Wirtſchaſtsräume, vom tieſſten Keller bs ßzum Konzertſaal, waren in den rieſigen Ver⸗ giügungsbetrieb einbezogen, genau wie zu Karne⸗ ml. Die Kleinkunſtbühne hatte bereits 20.40 Uhr iſr Programm abgewickelt, und ſchon trat der allge⸗ neine Tanz in ſeine Rechte. Im Kaffeehaus ſpielte mitürlich die gegenwärtig verpflichtete Hauskapelle Lulius Schüßler. Im Konzertſaal gab Viktor Bal⸗ bich mit ſeinen Getreuen den Ton an, und im Bier⸗ hller ſorgte eine Schrammelkapelle für feuchtfröh⸗ lchen Letrieb. Im Paſſage⸗Kaffee ging es enheblich ruhger zu, aber freie Plätze erwiſchte man guch hier nur in beſonderen Glücksfällen. Sehr ſimmungsvoll hatte man die Bar geſchmückt. Die Gektliuben erfüllte zärtliches Flüſtern junger Paare. Im JG.Feierabendhaus hattt die DA⸗Betnebsgemeinſchaft JG⸗Farben ihre große Gemeinde zu vergnügter Silveſterfeier mit Tanz zuſammengerufen, und ſie kamen alle. Deſ Andrang wurde ſy arg, daß hier genau wie im Pfdzbau weiterer Zutkitt ſehr bald geſperrt werden mizte. Getanzt wurde überall. Schon im Emfangs⸗ raun drehten ſich die Paare, zu Klängen einer Kagelle von Berufsmuſſkern. Im großen Saal kon⸗ zetrierte ſich die Tanzluſt naturgemäß beſonders. Hir wurde das lebendig wechſelnde Bild für die Brkszeitung von den verſchiedenſten Seiten feſt⸗ gealten. Zwiſchendurch gab Klaus W. Krauſe vom Ntionaltheater hübſche Proben ſeiner humoriſtiſchen Byabung mit Geſangseinlagen, die er ſelbſt mit der Kimpfe begleitete. Als beſondere Überraſchung eharteten die Männer der Oberleitung das Ntionaltheater⸗Ballett unter Leitung vt Wera Donalies. In der Gaſtſtätte des JG⸗ Jerabenohauſes unterhielt die Werkſcharkapelle in Rſerbeſetzung die Gäſte vorzüglich. Im kleinen Sal gab es fröhlichen Tanz im intimeren Kreiſe. Die„Liedertafel“ Köhler 6, Karl Marx, Fritz SchweſingerFerdinand tite lund„nächtigte“) ſowohl am Altjahrsabend als Schmidt und Wilhelm Zahn 3. ah am Neufahrsvormittzag im„Großen Bürger⸗ eeeee. Ein, kühler“ Rückblick: Gibirijche Minter in Pfälzer Land 1783/81— 1829/— 1928/29 Mpt. Neuſtadt o. d..,. Dezember. Die ſtrenge Kälte, von der in denlezten Tagen auch die oberrheiniſche Tiefebene biroffen wurde, läßt an die drei härteſten Winter deren, von denen in den letzten 150 Jahren d Pfalz heim⸗ geſucht wurde. Eine pfälziſche Chmik ſagt vom Jahr 1783:„Um Martini(11. No) kalt und ſo hoher Schnee, an manchen Stellen 10 s 20 Fuß hoch vom Wind zuſammengeſagt, daß marauf den Stra⸗ ßen nicht fortkommen kann und keirWingert ſicht⸗ bar iſt. Weinſtöcke zuſammengedrücg und wie die Nußbäume erfroren. Am 31. Dezäber 20 Grad Reaumur(25 Grad Celſius), der kiteſte Tag des ganzen Jahrhunderts.“ Im Januaſ und Februar 1784 erfolgten rieſige Eisgänge, beſtders auf dem ſein, wodurch Ueberſchwemmungen entſtehen. Der oſt dauerte bis 11. April 1784. Im Jahr 1829 ſetzt nach einem naſſen Spätjahr 11. Oktober die Kälte ein, die bis in den März nein dauert. Der Rhein war vom 29. Dezember 8 25. Februar zugefroren, alſo 58 Tage lang. Die älte betrug bis zu 20, Grad Reaumur.— Der Winter 1928/29 war durch eine lang an⸗ iuernde Kälte Hurchſchnittlich 20 Grad Eelſius), koße Trockenheit und heftige Stürme gekennzeichnet. ſas hatte die außergewöhnliche Folge, daß jahr⸗ undertealte Edelkaſtanienbäume bei Bergzabern er⸗ zvren ſind, was nur durch das Zuſammenwirken on Kälte und Trockenheit möglich war.“ bräu“. Der„Silveſterball“ vereinigte Mitglieder und Gäſte in den oberen Räumen, wo Ottuſch und ſeine Getreuen zum Tanz aufſpielten. Zum traditio⸗ nellen Neujahrsfrühſchoppen in der Gaſtſtätte hatte man den Muſikzug der SA⸗Standarte 171 verpflich⸗ tet. Die„Liedertafel“ ſelbſt erfreute die große Hörerſchaft mit prächtigen Geſangseinlagen. — In Anweſenheit des Gaubundeswalter Saar⸗ pfalz Dr. Hermann, des Leiters der Mannheimer Ortsgruppe, bot der Reichsbund der deutſchen Schwerhörigen, Ortsgruppe Ludwigshafen, ſeinen Mitgliedern und Gäſten in der„Walhalla“ einige frohe Stunden. Mannheim lieh die Verſtärker⸗Anlage aus, die alle Teilnehmer zu ungetrübtem Genuß der hübſchen Vorträge verhalf. Dr. Schäfer begrüßte herzlichſt die Verſammlung. Zur Unterhaltung ſteuerte „Malaga“(Ruckteſchler) prächtige Soloſzenen bei. Seibold machte ſich beſonders als Klavierſpieler verdient, und Petry mit eigenen Darbietungen. Im Flug vergingen die Stunden. 7 in Neuſtadt(Weinſtraße) zum Poſtſchaffner.— Ver⸗ ſetzt ſind: Poſtaſſeſſor Dipl.⸗Ing. Hans Berkner von Speyer nach Berlin, Poſtinſpektor Kurt Große von Speyer nach Saalfeld(Saale). Erfolgreich verteidigter Wanderpreis * Schifferſtadt, 30. Dez. Den eim vergangenen Jahr im Wettbewerb mit den leiſtungsfähigſten ſaarpfälziſchen Geflügelzuchtvereinen in Frantenthal errungenen Wanderpreis konnte der Geflügel⸗ zuchtverein Ornis in Schifferſtadt auf der Landesfachgruppen⸗Ausſtellung in Brebach mit Erfolg verteidigen, was für den hohen Stand der Schifferſtadter Geflügelzucht zeugt. Die Gemein⸗ ſchaft der Schifferſtadter Geflügelzüchter ſetzt nunmehr ihren ganzen Ehrgeiz daran, mit noch verſtärktem Eifer im kommenden Jahr an die Arbeit zu gehen, um den wertvollen Wanderpreis zum dritten Male und damit enoͤgültig nach Schifferſtadt zu bringen. eeecee uieeee Die Biuttat in Werſchweiler: Wuſſenlager im Was die Polizei entdeckte * St. Wendel(Saarpfalz), 2. Jan. Zu dem Dop⸗ pelmord und Selbſtmord in Werſchweiler, über den wir bereits berichteten, wird noch folgendes gemel⸗ det: Die Ermittlungen der Kriminalpolizei haben ergeben, daß der Mörder Müller ſeinen Nachbarn Stoll nach längerem Auflauern mit voller Ab⸗ ſicht niedergeſchoſſen hat. Er wartete, bis Stoll über den Hof zum Stall ging. An der gleichen Stelle erſchoß er dann den herbeieilenden Sohn des Ermordeten und gab ſich dann ſelbſt einen tödlichen Kopfſchuß. Die Frau und Mutter des Ermordeten alarmierte ſofort die Polizei, die nur noch die drei Leichen vorfand und dann die Kriminalpolizei herbeirief. Die genauen Unterſuchungen förderten über⸗ raſchendes Material zutage. Im Hauſe des Mörders Müller wurden zahlreiche Waffen gefunden, u. a. Gewehre, Piſtolen und Munition. Das gefundene Beweismaterial deutet darauf hin, daß Müller gewildert und auch andere Verbre⸗ chen verübt hat. In ſeinem verbrecheriſchen Treiben ging Müller ſoweit, einmal die Pferde ſeines Nachbarn Stoll mit Salzſäure zu übergie⸗ ßen und die Schweine zu vergiften. Schon wieder Fahrerflucht * Kaiſerslautern, 30. Dez. Am weſtlichen Orts⸗ ausgang von Frankenſtein wurde ein 15jähriges Mädchen durch einen Kraftwagen überfahren und lebensgefährlich verletzt. Der Autolenker iſt ge⸗ flüchtet. Sachdienliche Meldungen an die nächſte Polizei⸗ und Gendarmerieſtation erbeten. Amſtürzender Baum trifft Auto Unglück im Bürſtadter Wald * Bürſtadt, 2. Jan. Ein Frankfurter Auto wurde im Wald nach Lorſch durch einen beim Holz⸗ fällen umſtürzenden Baum getroffen und umge⸗ riſſen. Beide Inſaſſen ſchaffte man mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus. Beim Holzſchlitteln tödlich verunglückt * Schluchſee, 2. Jan Beim Holdſchlitteln iſt der Holzhauer Emil Günter tödlich verunglückt. In⸗ Beſiz des Mörders gefunden folge Verſagens der Bremsvorrichtung konnte er den Schlitten nicht mehr halten. Dem erlittenen Schädelbruch iſt er kurze Zeit nach dem Unfall er⸗ legen. Einführung eines neuen Richters * Kirchheimbolanden, 2. Jan. Mittwochvormittag wird im ſtädtiſchen Kurhaus„Schillerhain“ der neu⸗ ernannte Oberamtsrichter Friedrich Streicher durch den Landgerichtspräſidenten Dr. Stepp feier⸗ lich in ſein Amt eingeführt werden. Amtseinführung des Frankenthaler Landgerichtspräſidenten * Frankenthal, 2. Jan. Freitagmittag findet in der Jahn⸗Turnhalle in feierlicher Weiſe die Ein⸗ führung des neuernannten Präſidenten des Land⸗ gerichts Frankenthal Dr. Siegfried Keller durch den Präſidenten des Oberlandesgerichts Zweibrücken Dr. Siegel ſtatt. Viernheimer Gegend- ſchon vor 3000 Fahren beſiedelt ◻L& Viernheim, 1. Jan. Ein frühgeſchicht⸗ licher Fund aus der Zeit um das Jahr 1000 vor Chriſtus, der vor einiger Zeit geborgen wurde, konnte nun dem Viernheimer Heimat⸗ muſeum einverleibt werden. Der Konſervator des Heſſiſchen Landesmuſeums hat den Fund, der aus Scherben beſtand, konſerviert und ausgebeſſert. Die entſtandenen Urnen deuten darauf hin, daß die Ge⸗ gend um Viernheim ſchon vor 3000 Jahren beſiedelt war. Die Gefäße ſtammen von einer Urnenbeſtat⸗ tung. Silberne Hochzeit ſeierten die Franz Martin 10 und Sophie Weinheimer Straße 73. Unter den Siegern beim weſtfäliſchen Lö⸗ ſungsturnier, das am 1. September begann, und vor Weihnachten zur Entſcheidung kam, befindet ſich auch ein Viernheimer Schachſpieler, Rektor Mayr, der ſämtliche geſtellte Aufgaben(Zwei⸗, Drei⸗, Vier⸗ und Mehrzüger) löſte, und unter 71 Teilnehmern mit 42 von 43 zu erringenden Punkten. an ſechſte Stelle kam. Eheleute geb. Kühlwein, 4 BVfR Mannheim— Sudetengau:1(:0) So willkommen dem Altreich und ſomit ſelbſtverſtändlich auch Mannheim die erſten Beſuche der Oſtmärker auf den Spielfeldern waren, ſo griffen ſie doch nicht ſo tief in unſer völkiſches Empfinden als das Auftreten der ſudetendeut⸗ ſchen Brüder, deren unſagbare Leiden das Rechtsgefühl der geſamten kultivierten Welt aufrüttelte; noch mehr aber die furchtbare Drohung eines Weltbrandes, der nur durch die Feſtigkeit des Führers, wie der glaubensvollen Hingabebereitſchaft des ganzen deutſchen Volkes gebannt werden konnte. Wer könnte daher über ſolch ein ſportliches Ereignis ſchreiben und Betrachtungen anſtellen, ohne jener ſchick⸗ ſalhaften Verbundenheit zu gedenken, die dieſen erneuten Beſuch von jenſeits der alten Grenze turmhoch über die rein ſportliche Bedeutung hinaushebt, jo, demſelben Ein⸗ maligkeit verleiht.“ Die Mannheimer Sportfreunde allerdings, denen der erſte Großdeutſche Neufahrstag Sinn und Glieder gewaltig verſtaucht zu haben ſchien, hatten ſich bis zum Spielbeginn noch nicht„aufgerappelt“ ebenſowenig konnte das regneriſche Wer richtet Ihie§k 2 Klepper-Karle fachmännisch 07.¹24-Tel. 51902 Wetter eine beſondere Aufmunterung bedeuten— aber entſchuldigen kann das alles nichts. Bei der gähnenden Leere des Stadions genierte man ſich geradezu vor den Mannheim muß in dieſer Hinſicht noch viel, viel EEEn Sudetengau Riedl Aſch) Bruckner Latin (Eger)(Karlsbad) Fiſcher Kindl Blechſchmidt (Graslitz)(Karlsbad)(Graslitz)/ Schneider Dreſſel Hummel Wittmann Stark (Aſch)(Graslitz)(Karlsbad)(Falkenau)(GraslitzM) * Striebinger Adam Lutz Fuchs Spindler Mauz Feih Rohr Rößling Conrad Vetter VfR Mannheim Nach herzlicher, offizieller Begrüßung der Gäſte, wobei Regierungsrat Geppert und Gauamtmann Groth den beredten Dolmetſch abgeben, ſowie nach Austauſch von Erinnerungszeichen beginnt das Spiel bei ziemlich glatten Bodenverhältniſſen in beſchaulicher Ruhe, da die Mannſchaften noch nicht recht warm geworden ſind. Der wereiſte Grund, der einen einigermaßen ſicheren Stand nicht ermöglicht, läßt auch Vigt mit dem Schuß auf ſich. dvarten, bis dann Striebinger gut hereingibt, und Lu tz zin kurzem Einſchieben:0 ſtellt. Die ſchwoche Deckung der Sudetenleute läßt die Mannheimer nahezu ſpielen wie ſie wollen, doch müſſen ſie dann die 1. Ecke an die Gäſte⸗ elf abgeben. Dieſe kommt donn ebenfalls langſam in Schwung, wobei ein Prachtſtrafſtoß von Kindl durch Vet⸗ ter abgeklatſcht wird. Da auch das Stellungs⸗ und Zu⸗ ſpiel bei der Auswahlvertretung weſentlich beſſer wird, bekommt die Sache einen verteilteren Charakter. Tadel⸗ Jos fängt Riedl im Tor eine zügige Flanke Striebingers ab. Für die überhaupt erſte Zuſammenſtellung ſpielen die Sudetenkameraden mitunter ſehr gut und flach zuſam⸗ men, ſo daß bei etwas mehr Glück der Ausgleich erreicht ſein könnte. Ein guter Fernſchuß von Fuchs wird von Riedl ſicher gemeiſtert. Nach einem flotten Kombinations⸗ zug(Flügelwechſel) der Gäſte, ſteigt die 2. Ecke für die Auswahl. Wieder ſchießt Fuchs zu unplaciert, Riedl hält am Boden. Ein erneuter Schuß von Fuchs ſtreicht an der Satte des vom Hüter verlaſſenen Kaſtens entlang. Der 4. Eckball für VfR folgt den Spuren ſämtlicher anderen. Das gleiche Ergebnis bringt die 5. Ecke, doch unter Her⸗ ausgehen von Riedl ſchießt Spindler an den Pfoſten, und während Riedl noch liegt, mit Nachſchuß 210. Ohne Pauſe werden die Seiten gewechſelt, und nur dem beſonnenen Eingreiſen von Vetter gelingt es, den haud⸗ greiflich naheliegenden erſten Erſolg der Gäſte zu ver⸗ hindern. Wieder glaubt man es bei einem famoſen Kom⸗ binationsangriff der Auswahlelf ſo weit, als der ſehr gute Halblinke Wittemann kurz und ſchräg, aber doch nicht placiert oenug ſchießt; wieder kann Vetter niedergehend die Gefahr bannen. Dann verzichtet Spindler in klarſter Stellung auf den Schuß, ſein Flügelpaß geht aus. Wieder ſchießt die linke Sturmſeite der Sudetenleute, dieſes Mal aber der Linksaußen Stark, Vetter an. Die Ball⸗ führung der Gäſte iſt nun geradezu vorbildlich, man ſieht, die Leute können was, nur die ſehlende letzte Raſſi⸗ neſſe im Schuß läßt den wiederholt verdienten Erfolg aus. Die durchaus ofſen ſpielenden Gäſte(kein Stopper⸗ ſyſtem) bedrängen den Gaumeiſter ſtark, und ſchließlich kann der Halbrechte Dreſſeil mit unhaltbarem Schlag :1 drücken. Aber auch VſR läßt ſich das zur Anfeuerung dienen, und auf genauen Paß von Spindler ſtellt Lu tz mit ungemein ſchnellem Einlenken:1. Einen gefährlichen Flankenball Schneiders fiſcht Vetter im Hechtſprung. Trotz der Bodenverhältniſſe iſt das Spiel ſehr ſchön, nur daß die Mannheimer nicht wie ſonſt Hand ſind. In taktiſch glänzendem Alleingang ſchafft dann Striebinger, auch Rieol ſtehen laſſend, mit mühe⸗ loſem Schuß ins leere Tor 411. Schließlich oelinat auch Adam kurz vor dem Abyfiff mit überlegtem Ballhoben über den herausgehenden Riedl der Schlußtreffer:1. Mit Sudetendeutſche Gäſte in Mannheim mit dem Schuß bei der, dieſem etwas hohen Ergebnis, und einem Eckenverhältnis von:5 für Mannheim, beſchließt der denkwürdige Nach⸗ mittag. Herzlicher Beifall belohnt die ſudetendeutſche Vertretung für ihr unerwartet eindrucksvolles und vor allem außerordentlich faires Spiel. Der Sudetengau überraſchte angenehm durch ſeine Vertretung, obwohl infolge beruflicher Verhinderung die Formation nicht ganz in der vorgeſehenen Weiſe antreten konnte und die Mannſchaft, um zum Genuß der deutſchen Landſchaft zu kommen, die ſchweren Strapazen einer 11⸗ ſtündigen Autobusfahrt auf ſich nahm. Nach⸗ dem die Neuheit der Umgebung wie Aufgabe nach der erſten Spielviertelſtunde überwunden, fand ſich die zum erſten Mal zuſammengeſtellte Elf überraſchend und legte zu 80 Prozent der Zeitdauer ein Spiel hin, das all⸗ gemein Bewunderung fand. Dem Gaumeiſter muß man aber doppelt Dank wiſſen, daß er ein ſolches Riſiko auf ſich nahm. Spieleriſch zeigte er trotz vereiſtem Feld wieder eine ſehr gute Geſamt⸗ leiſtung. Er paßte ſich dem Charakter des Spiels in jeder Weiſe an, und wenn auch viele eine Serie Tore mehr erwarteten, ſo war ſeine Haltung eben doch die richtige. In großer Fahrt Striebinger, von Adam ſtets gut eingeſetzt; auch das übrige hielt ſich in dem ſeither gewohnten Rahmen. Mauz, wieder einmal auf der Bildfläche erſcheinend, kam allerdinge, wie Spind⸗ her, noch nicht ganz mit. Pennig⸗Walohof als Spiel⸗ leiter ergänzte durch gutes Pfeiſen, die Harmonie des einen weit beſſeren Beſuch verdienenden Treffens. A. M. * Empfang der ſudetendeutſchen Jusballſpielern Die ſudetendeutſchen Fußballſpieler trafen am Samstag⸗ abend mit dem Omnibus in Mannheim ein. Sie hatten von Eger aus eine lange und beſchwerliche Fahrt gehabt. Die Stadt Mannheim hatte die ſudetendeutſche Reiſegeſell⸗ ſchaft zu einer kurzen Begrüßung in das Weinzimmer des Roſengartens eingeladen. Die Sudetendeutſchen wurden von Peter Altmann aus Graslitz und Kreisleiter Franz Stowaſſer geführt. Im Auftrag der Stadt begrüßte Verwaltungsrat Dr. Chlebowſki die Brüder aus dem deutſchen Sudetenland. Er fand herzliche Worte für die Haltung der Sudetendeutſchen. Kreisführer Stalf vom Kreis 3 des NSge wies auf die vorbildliche ſportliche Arbeit der Sudetendeutſchen hin. Sie hätten die Ideen von Turnvater Jahn reſtlos verkörpert Direktor Bühn denkte dann im Namen des VfR Mannheim den ſudeten⸗ deutſchen Brüdern, daß ihr erſter Beſuch gerade Mann⸗ heim galt. Der Stadtverwaltung Mannheim dankte er für die Unterſtützung beim Abſchluß dieſes Freundſchafts⸗ kampfes. Auch Direktor Bühn ging auf die Arbeit der ſudetendeutſchen Brüder ein. Gerade wir an der Weſt⸗ grenze hätten für Sudetendeutſchland vollſtes Verſtändnis. Ihr Kampf um ein neues geeintes Großdeutſchland ſei in ſchönſter Weiſe belohnt worden. Mit einem Sieg⸗Heil auf Führer und Vaterland ſchloß Direktor Bühn ſeine Aus⸗ fühvungen. Die Reiſegeſellſchaft erhielt durch den VfR je ein kleines Geſchenk überreicht. Die Spieler wurden mit der VfR⸗Vereinsnadel ausgezeichnet. Bürgermeiſter und Kreisleiter Stowaſſer aus Graslitz, der die ſudetendeutſchen Fußballſpieler aus dem Kreis 1 des Gaues 18 auf ihrer erſten Fahrt ins Altreich führte, ſchilderte noch einmal kurz das Elend der Sudeten⸗ deutſchen unter der Tſchechenherrſchaft. Seine Ausfüh⸗ rungen ſanden begeiſterte Auſnahme. Dieſer kurze Begrüßungsabend, dem auch Bürgermeiſter Dr. Walli beiwohnte, hat den ſudetendeutſchen Brüdern ſicherlich bewieſen, daß die Freude über ihren Beſuch in Mannheim echt war und von Herzen kam. Es war ein kleiner Dank für ihr Eintreten für das Deutſchtum. Hochfirſt⸗Skiwettkämpfe im Regen ouf die Geſundheit der Läufer naßgeblich ſein. Abfahrtsläufe angeſichts der Terminfülle nachgeholt können, ſteht dahin. Eine Wetterſchwankung am Neufahrstag brachte ſywen Schnee, der ſich feſtigte. Teilnehmerzahl von 20 Springern, Schwarzwälder, glatt durchgefühtt werden. Der Beri⸗ diger Richard Morath, Freiburg mittun, da er zu einem Trainingskurs des Reichs nach dem Erzgebirge entſandt iſt. Die im Aufſorung ſi⸗ ter verbeſſerte Schanze ſah bei dem ſchweren Schnie ar⸗ dings nicht die ſchon erreichten Weiten über 50 M aber doch eine ganze Reihe Sprungleiſtungen, die altbewährten Springer O Schönwald, und Oskor Hättich, E aufeinander. Hättich konnte m des Tages erreichen und brachte mit Abſtand den Siegt ſich mit drei Sprüngen von 44, 42 und 43,5 Metern, n⸗. rend Pfaff, an ſich auch in guter Flugform, bei 8, 40 0 41 Metern landete. In der Klaſe 1 iſt noch der Neuſtär Willy Beckert zu nennen mit 9/, 40 dritte geſtürzt). Die Klaſſe 2 hoſte in Alſons Beckert, N. ſtadt, ihren beſten Vertreter mit 39, 42,5 und 40 Met, geſolgt von dem gut verbeſſerten Ot:o Schuler, Neuſt mit 37,5 40 und 37,5 Metern. Mehrere gute Nachwu leiſtungen traten in Erſcheinurg, Dem Sprimen wohr Gaufachwort J. Ries, Eberbech, Kreisleitet Kun Neuſtadt und Bürgermeiſter Hirt, Neuſtadt lei. Die Ergebniſſe: Um den Hochfirt⸗Po (St. Märgen) Note 319,5(ʃ4 (Schönwald) Note 305.6(928, (Neuſtaöt) Note 241.8(30, 4, 41.5 Meter).— Klaſſe Als erſtes großes und reichsofſen ausgeſchriebenes Ren⸗ nen auf Ski in dieſem Winter im Schwarzwald wurden im Termin programmrichtig an Neujahr in Neuſtadt i. Schw. die Hochfirſt⸗Skiwettkämpfe durchgeführt. Die ſeit dem Jahre 1933 beſtehende Konkurrenz hat ſich ſportlich voll⸗ rangig ausgebaut und neben ſtarken Beſetzungen aus Süd⸗ weſtdeutſchland und Bayern auch internationale Be⸗ teiligung durch Anweſenheit von Weſtſchweizern geſehen. Namen und Leiſtungen dieſer ſind genau ſo unvergeſſen wie die von Dietl, Haxlberger(Bayern), Weisheit(Thürin⸗ gen) u. a. m. aus der deutſchen Elite. Die Schanze am Hochfirſt hat ſerner auch die Leiſtungen der deutſchen Olympia⸗Auswahlmannſchaft in Verbindung mit der Schwarzwaldmeiſterſchaft 1936 geſehen: die als reine Natur⸗ anlage erbaute Schanze erloubt Weiten von 55—60 Meter und iſt bisher mit 59 Metern beſprungen worden. Die Hochfirſtwetträmpfe zerfallen in zwei Gruppen, einmal Abfahrtlauf vom Hochfirſt(1200 Meter) nach Neuſtadt (450 Meter) hinunter und zum anderen Sprunglauf. Für beide Läufe ſtehen zwei Herausforderungspreiſe der Stadt Neuſtadt und des Skiklubs Neuſtadt zur Ver⸗ fügung. Bezüglich der, Abkahrtsläufe ergab ſich die Be⸗ ſonderheit, daß ſie am Vortag trotz reichlicher Schneelage von 55 Ztm. fallen gelaſſen werden mußte, weil in dem ſeinen Pulverſchnee mangels feſter Unterloge die Gefahr des Durchkommens auf den Boden mit ſchweren Stürzen gegeben war. Der Entſchluß der Rennleitung war an ſich richtig, aber trotzdem bedauerlich bei einer Teilnehmerzahl von über hundert, unter ihnen die beſten Schwarzwälder Abfahrtsläuſer. Indeſſen konnten hier nur die Rüchſichten Mannheim vor Ketſch 1. Badiſches Städie-Hallenhanoball-Zur nier Dos 1. Bediſche Städte⸗Hallenhandball⸗Turnier in der am Neujahrstag zu Karlsruher Feſthalle geſtaltete ſich Stunden einem großen Publikumserſolg. Mehr als ſechs dauerte die Veranſtaltung„fund trotzdem hielten die Zu⸗ von vier die Teil⸗ gegen jede anzutreten um den Endſieger zu Nach Abwicklung der erſten Hälfte der Kämpſe ſtond bereits feſt, daß nur Mannheim oder Ketſch für den Enoͤſieg in Frage kommen würden. Im weiteren Verlauf neigten ſich die Ausſichten mehr und mehr den Mannhei⸗ mern zu, die in dem früheren Leipziger Sturmſührer Rein⸗ (Poſt SV). und dem Eine die Karlsruher Stadtver⸗ tretung, während Ettlingen und Durloch durch ihren kämp⸗ den Stadtmannſchaften ſchauer wacker aus. Neben mannſche vervollſtändigten Mannheim, Keiſch und Ettlingen Karlsruher Stadt⸗ bzw. Stadtteilvertretungen nehmerkarte. Da jede Mannſchaft hatte, waren 21 Spiele notwendig, ermitteln. hard, dem Nachwuchsſpieler Sutte 9 Verteidiger Rütſchmann ihre beſten Kräfte hatien. großen Enttäuſchung bildete feriſchen Einſatz weſentlich zur Belebung beitrugen. Mannhein— Ketſch 925(:11 Soſort nach Wiederbeginn hieß es 61:1: Bei dieſem Stand kamen dte Ketſcher zu ihrem zweiten Treffer. Ueberhaupt ſpielten die Ketſcher in der zweiten Hälfte weſentlich beſ⸗ ſer und geſtalteten mit:5 das Endergebnis noch ziemlich erträglich. Die Einzel⸗Ergebniſſe: Rintheim— Ettlingen 414, Ketſch— Durlach 10:4, Mann⸗ heim— Mühlburg:2, Karlsruhe⸗Stadt— Rintheim 614, Ettlingen— Durlach:5, Ketſch— Mühlburg 12:6, Mann⸗ heim— Karlsruhe⸗Stodt:3, Durlach— Rintheim 912, Ketſch— Ettlingen:5, Mühlburg— Karlsruhe⸗Stadt 811, Mannheim— Rintheim 13:1, Ketſch— Karlsruhe⸗Stadt :3, Ettlingen— Mühlburg:3, Mannheim— Murlach 9i3, Ketſch— Rintheim 13:3, Durlach— Mühlburg 714, Mannheim— Ettlingen 12:3, Durlach— Karlsruhe⸗Stodt 614, Mannheim— Ketſch:5, Karlsruhe⸗Stadt— Ettlin⸗ gen:3, Rintheim— Mühlburg 43. Endergebnis: 1. Mannheim 12:0 Punkte + eiſchh, 10:2„ Durlach 56 „ 4. Ettlinzen 8 5. Karlsruhe⸗Stodt:8— 6. Karlsruhe⸗Rintheim 30 2710 0 „Karlsruhe⸗Mühlburg 2710 105 ſiſteria'rraft Uund den Wſer Neuordnung vollauf zu ud danken ührer und auch dem Reichs⸗ von ganßemn für ihre Tat. Kräften 1 wir beſtrebt ſein, auch im Jahr unſerſabe zu erfüllen, das deutſche in„Volt insübungen“ zu machen. Das ſurn⸗ und eſt, das vom 18. bis 25. Juni inhei m(ten werden wird, ſoll erneut bringen, da DRe ganze Arbeit geleiſtet des badiſchen DRe-Gauführers M Der DRe⸗Gauführer Miniſterialrat Kraft richtet an an die badiſchen Turner und Sportler folgenden Neujahrs⸗ Badiſche Turner und Sportler! Das Jahr 1938 wird nicht nur in der politiſchen Ge⸗ ſchichte des deutſchen Volkes einen überragenden Platz ein⸗ nehmen, auch im Turn⸗ und ſportlichen Leben bedeutel es ein Jahr entſcheidender Erſolge. Es brachte uns das grißte Deutſche Turn⸗ und Sportſeſt aller Zeiten, Breslau, das in ein machtvolles Bekenntnis zum Deutſchen Reichsbind für Leibesübungen ausklang und gleichzeitig— unhab⸗ ſichtigt— den Hintergrund und Auftaet zu den politiſhen Geſchehniſſen im September und Oktober abgab. Wir Tumer und Sportler können mit Stolz behanpten, unvergeßlichen Breslauer Tage mit den 30 000 ſudgen⸗ deutſchen Gäſten dieſe Frage kaum ſo ſchnell und reibnigs⸗ los hätte gelöſt werden können. Die letzten Tage des vergangenen Jahres nun das Geſchenk gebracht, das wir uns ſeit langem erſofft und gewünſcht hatten: Wir werden nunmehr als Orgni⸗ ſation von der Partei betreut. nun an auch ofſiziell als politiſches Wirken im Sinneſund im Rahmen der NSDAP angeſehen werden. Wir verſthen Kleine Srort-Na 3 das Vfe Neckarau und Bor⸗ matia Worms für den Neujahrstag vereinbart hatten, fand bei den braſilianſchen Facnn und Berater Sponobier Cwie auf Mannſchaftsleiſtun⸗ rſolgreicheſiche Betätigung und Einſatz⸗ hr ſpreche ich allen Ange⸗ en Dank ays und wünſche ches neues Jahr! gez. Herbert Kraft. Unſere Arbeit wird von Wanderéo; Bolton Wanderers— Breutſoperton:0, Derby Countu Ala.1; Gy Towu— Sunderland 123: u— Charlſtht.:1; Leiceſter City— erpool—ſon Northend 411; Middles⸗ ity.1. Liga: Blackburn Rovers— Coventſty— Tottenham Hotſpurs 1 Ciey— Big 51; Mllwall— Swanſeg zweaſtle Uni. Sheſfield United:0; Nor⸗ uton Towu Rottingham Foreſt— Burn⸗ Weſtham United:4: Bury Weſt Bromwich Albion— Das Frenndſchaftsſpiel, In Rio de Janeiro durchlief Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Bento de Aſſis die 100 Reter Leichter Rückenwind dürfte all eine Anerkennung als Rekord verhindern. Ein„Feſt der Meiſter“ wird am 15. Januar von den Frankfurter Saalſportlern veranſtaltet. ball kommt es erneut zu einer Begegnung zwiſchen Küynig/ Schäfter(Hamburg), Schreiber/ Blerſch(Frankfurt ind Oſterwalder/ Gabler(Schweiz). Steher⸗Weltmeiſter Erich Metze wurde für den nichten Renntag am 7. Jan ar in der Stuttgarter Stadthallt International anerkannte Fahrer werden ſene Gegner ſein. Einen Vier⸗Gaukampf in 10,3 Sekunden. Im Zweiergad⸗ field Wedne— Southamptt“— Arbroath jeens Park:1; Ayr United 6217 Hiberbi⸗ Clyde:1; Motherwell— Partick Th.— Albion Rovers:3; St. ilmarnock tt. Mirren— Oueen of the rd Lanark amilton Academicals 22. uße ſch die ganze Son klaſſe ringe Oberammergan feld der beſſeutſchen Spitzenklaſſe fand Oberammergauer ein.e gut gepflegte Anlage war ſehr wenig Stürze gab. ünge endetenſeits der 50⸗Meter⸗Marke, Retern kam Eisgruber(pPartenkirchen) dem ha Kampf, den-nur Bruchteile entſchieden, Paul Kraus 2 vom IR ei Sprüngen je 56 Meter äls Sieger 355 war det Salzburger Jungmann ſef Bradl, dfolgten der dreiſache deut⸗ Riſter Helmut tſchner(Innsbruck) der in n de Norwegezrenſen und ſchließlich der deutſche Spühiglaufmeiſterelberger im Gexätturnen haben die Gu⸗ fachwarte von Baden, Südweſt, Mittelrhein und Rekr⸗ Der Kampf ſoll am 7. April(Airſki⸗ tag))in der Eſſener Stadthalle mit den Mannſchaften ausgetragen werden. Jußball im Reich Brandenburg— Württembez rhein vereinbart. llveſterſprinaſuf Schneckenbe) Schanze Steitiner Sé— Vis Stettin prächtig im), chuß, :1; Polizei S Stettin— M7B Schleſien: Hertha Breslau— Pommerensdorf(Gef SV Klettendorf Poka VfB Glauchau.— ScC Planitz 476 Gut Muts Dresden— Warnsdorfer FͤK(Geſ.⸗Sp.) nitzer BC— BcC Hartha(Geſ.⸗Sp.) 315. Mitte: 1. Rieſaer SV— Bec Gablonz 10:1; Sͤ Jen gegen Wiener Sportklub(Sbd) 23; SC Erfurt— Wiene Sportklub(Geſ.⸗Sp.):3; Vis 96 Halle— Wacker Halle 1: Victoria Hambur Enoͤſpiel) 311. Hamburger S ddeutſche Freundſchaftsſpiele VfR Mannheim— Subdetendeutſche Aus Britiſcher Fußball Die Ergebniſe: (Geſ.⸗Sp.).1.(Gel. Igt Leng⸗ Kauß 2 lPlauen) Note 215,9(56, 56 gruber(Paürchen) 215,2 68, 56) Me⸗ er(Innsbr 209,2 654, 53); 4. Sörenſen 1 652, 57 M; 5. Haſelberg(Geb. JR S 664, 52 Mh 6. Bader(partenkirchen) 5 Meter); 7. Je(Kochwitz) 202,3(51, 56 llekarth(Inuch) 196,7(52, 50 Meter); Dresden) 1954, 50 Meter); 10. Knappe 187,4(50, 50 ſer).— Jungmannen: 1. 210,93, 52 Meterf; 02,5(52, 52 ör); 3. Köhler(/ Dachau) 4. eidl(Sa Oberammergau) E 5. Shiller(Schwaderbach) 195,5 — Hucddersſield Town :0; Birmingham— Mancheſter United:3, Blackoll— Das Springen konnte be ger konnte allerdinſs cht Bradl's erſtgieg in Klaſſe 1 Die gläng en Schneevetniſſe r Olympia⸗nze von Garmiſch⸗Parten⸗ i urch das ſtäſe Schneetreiben beeinträch⸗ tigt. Dennoci bib es ganz hirragende Leiſtungen, denn E waren die glen wie beim Oberammer⸗ rSpringen. JBradl, der mit dem erſten. kirchen wurdſ von wuchtigen und ſchön Märgen, traſeſ wilr in ditaßf frückte, fü i eter die arbſte We Jahres i(aſſe 1 aufrückte, führte ſich n. Er ſiegte Sprüngen von 67 und 68 bies den Siepon Oberammergau, Paul en fünften Plſ Zweiter r„ der mit bheter auch hier die größte Weite erzielte Meiſter Haſelger ſtand als Vierter mit des Jungmannen⸗ en noch hinteenen ann vom RAharmſee zurück. „Bradl(Salzhg) Garmiſch⸗Partenhen) 219,0 Mänchen) 217,(65 92139(62, 64), 5 209,7(62, 65)/ 1 222,7(67, 68 Meter): 4. Haſelberger(G 00 1 Krauß 2(IR Plauen, 7sden) 208,4(61. 65)7 7. 708,2(64, 65)7 ngmannen: irmſee) 216,1(65). ſeutſchlandzweiter 5 is der Nationein Zakopane Ramſchaftsſpringeum den Preis der Na⸗ Das Internatigle Reitturnier in dem polniſchen Kunbprtgakopane ſein Höhevunkt. Noch den oͤtſchen Privatſtälle ten hier die Ple mit 36 Febleſeinen glatten Sien vor davontrage Während die 1. Oskar Hätt 43 0 „41 Meter); 3. Willi Be Alſons Beckert(Neuſtcht) Note 312.3(39, 42,5, 2. Schuler(Neuſtolt) Note 281.5(375, 40% e(Note 255.6(35, 37, 36,5 Meter). 3. Jäger(Karlsruh ter); 4. Faller(Karlsruhe) Note 158.7(30,5, 29, 31 Met 1. Adolf Petrino(Schon 242.6(36, 40, 37 Meter); 2 Reiſinger(Neuf 187.3(38,5, 37,5, 42 Meter) 107,7(30,5, 30, 31 Meter); 4 169.5(36, 38, 38,5 Meter). 4 3 3 Belgien probt zum Länderkam Frühzeitig beginnt der belliſche nen Vorbereitungen fü Jungmannen: beachtlichen Eiſuzerfolgen der 3. Benitz(Karlsrube) 9 Paul Röſch(Billingen) 9 zur Verfügune nur ein 93 hätten, blieb füſdie deutſche Aufſtellung nihmäßig kleines ufgebot. Beſter deutſcher eſum SS⸗Scharhrer Scharfetter, der mit elwertung Sienter wurde. 2* Neuer Rekord der Arado Ar 79 Die beiden Pioten Pulkowſk und Leutnant Jennet. einn Langſtreckenflug nach Fußball⸗Verband mit 1 29. Januar in Bru änderkümpf gegen Deutſch wurde bereits die vorausichtliche Monnſchalt die am 4. Januar auf dem ßlatz von ein Uebungsſpiel gegen die drittkloſſige englif ſpielerelf Criſtal Palace austragen wird. Belſiens Li ender ſtärkſter Bſetzung a — die auf einer Ardo Ar 79 Auſtralien durchſhren, haben ar der Strecke Bengaſi— (Britiſch⸗Indien) in einem 6400 Rilometer langen Ohne⸗ haltflug eine int nationale Befeiſtung für Leichtflug⸗ büder FA zur Anerken⸗ Flug geſtaltete ſich bei Zwei Nächte hindurch glichkeit dicht über dem ließlich mußten noch die imalaja⸗Gebirges über⸗ dermannſchaft tritt Tor: de Raeoͤt(Gentſ Berteidigung: (Antwerpen), Smellinck( aver zeuge aufgeſtellt, nung angemeldet tr ſehr ſchwieri tynen(Olympic), zoul Hen Jräff: Winnepeninckr Iſemborghs(Beerſ 8 in den Weyer bt. Gilloiſe herder (Boom) und L van Alphen(Beerſchot), (Daring Brüſſel); Braine)Beer s(Jé Mechlen), (E mußte ohne ereits zum 35. Male 18 — ———— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 1 Montag. 2. Januar 1939 Briefkasten der NN2 Die Schriftleiung übernimmt für die erteilten Askünfte nur die preßgeſetzliche Veantwortung. AMülgemeines Geld.„Welche Rentenbankßeine ſind noch im Umlauf?“—— Folgende gültie Rentenbankſcheine ſind noch im Umlauf: 1000 Renenmark lohne Kopf⸗ bildnis), Ausſtellungsdatum 1. tovember 1923; 500 Rentenmark(ohne Kopfbildnis) Ausſtellungsdatum 1. Nopember 1923; 100 Rentenmrk(ohne Kopfbild⸗ nis), Ausſtellungsdatum 1. Noymber 1923; 50 Ren⸗ tenmark, 2. Ausgabe(mit Kophildnis eines Land⸗ arbeiters), Ausſtellungsdatum 20. März 1925, 50 Rentenmark, 3. Ausgabe(mit Hopfbildnis Freiherr wom Stein), Ausſtellungzdatum Juli 1934; 10 Ren⸗ tenmark, 2. Ausgabe(mit Koppildnis einer Land⸗ frau), Ausſtellungsdatum 3. Ili 1925; 5 Renten⸗ mark, 2. Ausgabe(mit Kopfbilnis eines Landmäd⸗ chens), Ausſtellungsdatum 2. Iqquar 1926. Neckar.„Was iſt mit der zette im Neckar ge⸗ ſchehen, an der ſich früher die Schleyver den Fluß hinaufzogen? Nach Errichtung der Stauwehr kann dieſes Zugmittel nicht mehr Enutzt werden, Wie lang war die Kette und wie ſchher?“—— Die ſoge⸗ nannte Schleppkette, die durch di Neckarkanaliſſerung überflüſſig gemacht wurde, waf 115 Kilometer Lang. Sie wog rund 56 000 Zentner ind hat etwa 600 000 Mark gekoſtet. A. B.„Wann wurde die hineſiſche Mauer er⸗ baut und wie lang iſt ſie?“—— Die cineſiſche Mauer wurde in den Jahren 20—210 v. Chr. durch Kaiſer Schi⸗Luang⸗ti erbaut. klte Schutzwehren der Staaten Tſchiu, Tſchau und Jei wurden miteinander werbunden. Die Mauer zerſie im 13. Jahrhundert, ſie wurde aber unter der Mig⸗Dynaſtie wiederher⸗ geſtellt. Als Baumaterial hit man vielfach ge⸗ ſtampfte Erde verwandt, nur in der Umgegend von Peking wurde die Mauer aus Steinen erbaut. Die Höhe der Mauer iſt durchſchiittlich 16 Meter, die Dicke 8 Meter. Die verſchiehenen Tore ſind ſtark befeſtigt. Die Mauer zieht üler 3000 Kilometer von der Küſte des gelben Meeres his weit in das Innere er Wüſte Gobi. Phyſiognomik.„Vor längerer Zeit erſchien in Ihrer Zeitung eine Artikelxeihe über Chatakter⸗ deutung nach den Kopf⸗ und Geſichtszügen u. ä. Wann erſchien dieſer Artikel, wer iſt der Verfaſſer und iſt die Abhandlung in Buchform zu erſolten? Wenn letztere Frage zutrifft, bitte ich um Verlag und Preis“—— Die Artikelſerie„Dein Geſicht ſagt aus“ iſt von Hans Wilhelm Smolik uy iſt er⸗ ſchienen vom 3. November bis 30. Noyembr 1937. In Buchſorm iſt die Serie noch nicht erſchieren. M. 100.„Sind die Auſſätze, die in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ zu leſen waren:„Jein Ge⸗ ſicht ſagt aus“, von Hans Wilhelm Smolik, in Buch⸗ fyrm erſchienen und von welchem Verlag iſt das⸗ ſelbe zu beziehen?— Weiche Firma ſtellt das be⸗ kannte Brunnen⸗Papier her(Geſchäftsbücer, Zei⸗ chenblöcke, Echreibpapier uſw.) und wie hißt ihre Adͤreſſe?“—— Die Artikelſerie iſt noch nicht in Buchform erſchienen. Die Anſchrift der Firma er⸗ halten Sie in jeder Papierwarenhandlung. F. H.„Wie hoch iſt der Dom zu Speper? Auf wieviel Jahre rechnet man eine Generation?“—— Die Oſttürme des Domes von Speyer ſind ſe 72 Me⸗ ter hoch, die Weſttürme je 68 Meter hoch. Das Nit⸗ telſchiff des Doms hat eine Länge von 153 Meter und iſt bis zum Gewölbe 32 Meter hoch. Das Qutr⸗ ſchift hat eine Länge von 60 Meter. Die alte Le⸗ ſchichtsſchreibung rechnet nach Generationen voͤr Menſchenaltern, deren durchſchnittliche Zeitdauer mit ungefähr 30 Jahren angenommen wurde. Späte wurde eine Geſchäftsauffaſſung vertreten, die jede Generation ihren Stil zuſchreibt. Man verſteht nah dieſer Auffaſſung unter Generation die Somme dir Menſchen, die im Zeitraun eines Dritteliohrhun derts gemeinſam im Abendland wirken. Die Le bensbedingungen in anderen Erdteilen erſordern eine andere Einteilung. W. S.„Wann war Streſemann Reichskanzler und wann iſt er geſtorben?“—— Streſemann wa von Auguſt bis November 1923 Reichskanzler. Et ſtarb am 3. Oktober 1929. H. G.„Wie groß iſt Portugal an Flächeninhalt und Einwohnerzahl? Wietiel Einwohner heaben Porto und Liſſabon?“—— Portugal hat einen Flä⸗ cheninhalt von 89 625 Ouadfatkilometer, zuſammen mit den Azoren und Madeira 92930 Quadratkilo⸗ meter. Portugal hat 6 19099) Einwohner, zuſammen mit den Azoren und Madeim 6654815. Liſſabon hat 594 300 und Porto 232 280 Einwohner. V. K.„Beim Spitzen eines Kopierſtiftes kommt es öfters vor, daß einem ein Splitterchen von der Farbe in das Auge ſpritzt. Was habe ich da zu tun und mit welchem Mittel kann ich die Farbe aus dem Auge oder Augenlid entfernen? Iſt die Farbe eines Kopierſtiftes gefährlich und inwiefern?“—— Die Farbe des Kopierſtiftes kann dem Auge gefährlich werden. Sollten Sie etwas davon ins Auge bekom⸗ men, dann gehen Sie am beſten ſofort zum Augen⸗ arzt. W. Sch.„In Ihrer Zeitung las ich vor kurzem. daß der Beauftragte für den Vierjahresplan, Her⸗ mann Göring, Unbemittelten das Studium an einer techniſchen Hoch⸗ oder Fachſchule ermöglicht. Geben Sie mir bitte durch Ihren Briefkaſten bekannt, wo man ſich hinwenden muß, und welche Vorausſetzun⸗ gen nötig ſind, um ein ſolches Studium zu erhalten.“ —— Wenden Sie ſich an das Reichsſtudentenwerk bei der Univerſität Heidelberg. A. G. In der Antwort muß es richtig heißen: „Wenn Sie mit Ihrem Schuldner im Jahre 1927 inicht 1917) ein Abkommen getroffen haben. A. W. Verbindlichſten Dank für freundlichen Hinweis. Der Slichtag war aber der 15. Juni 1922 J. D.„Im Jahre 1932 erlitt ich einen Betriebs⸗ unfall, eine Oberarmquetſchung. Für dieſen Unfall wurde ich vom Unfall⸗Vertrauensarzt 10 v. H. ar⸗ beitsunfähig geſchrieben. Auf Grund der Verord⸗ nung des Reichspräſidenten(Notverordnung) vom8. Dezember 1931 wird eine Unfallrente von nur 10 v. H. nicht ausbezahlt. Im Jahre 1935 erlitt ich einen weiteren Betriebsunfall, einen Knieſcheiben⸗ bruch mit Bluterguß, wofür ich zunächſt auf die Dauer von etwa zwei Jahren 30 v. H. arbeitsunfähig geſchrieben wurde. Nach dieſer Zeit wurde dieſe 30⸗ prozentige Unfallrente auf 20 v. H. ermäßigt. Ent⸗ ſprechend Teil 5 Kapitel 2 Abſchnitt 1 Paragraph 3 der obigen Notverordnung wird dieſe 20prozentige Unfallrente jedoch nur zwei Jahre lang ausbezahlt. Das galt für die Zeit vom 1. Januar 1937 bis 31. Dezember 1938, ſo daß dieſe Rente nun mit Ende dieſes Jahres abläuft. Mein Unfall⸗Vertrauensarzt erkennt wohl an, daß ich inſolge dieſer beiden Un⸗ fälle insgeſamt 30prozentig arbeitsunfähig bin, jedoch beſtünde keinerlei rechtliche Handhabe, dieſe beiden Unfälle zuſammen in Anrechnung zu bringen. Da⸗ durch käme es zu einer Einſtellung meines Renten⸗ bezugs, obwohl ich zuſammen noch immer 30 v. H. arbeitsunfähig bin. Dieſer Fall dürfte vielleicht ein Grenzfall ſein, auf jeden Fall aber kann eine der⸗ artige Auslegung nur unverſtändlich ſein, d. h. ſie iſt mit dem geſunden Menſchenverſtand nicht zu begrei⸗ fen. Beſteht dagegen nicht eine Handhabe?“—— Nach dem Wortlaut der Paragraphen 2 und 3 des Teils 5 Kapitel 2 Abſ. 1 der Notverordnung vom 8. 12. 31 ſcheint uns kein Anſpruch auf Weiterzah⸗ lung von Unfallrente gegeben zu ſein. Wir empfeh⸗ len Ihnen, Ihren Fall dem Verſicherungsamt beim Bezirksamt hier vorzutragen und deſſen Aufſaſſung gunchören: te 0 D. E.„Iſt es heute zuläſſig, daß ein Herr, der pfandlos iſt und den Ofſenbarungseid geleiſtet hat, noch ein Treuhandbüro unterhält? Meines Erachtens müßte die Führung gerade dieſes Betriebes einem derartigen Schuldner unterſagt werden.“—— Die von Ihnen geſchilderte Perſönlichkeit dürfte nich“ ge⸗ eignet ſein. ein Treuhandbüro zu führen. Wenn Sie in dieſer Sache Schritte zu tun beabſichtigen, wenden Sie ſich an das Polizeipräſidium Mannheim. SFrahtische Natschiläge Fran O.„Wie kann man Anzüge entglänzen?“ — Soweit das Entglänzen getragener Anzüge über⸗ haupt möglich iſt, führen es die chemiſchen Reini⸗ gungsanſtalten aus. Sie können es nuch mit Auf⸗ dämpfen der Kleidungsſtücke verſuchen, jedoch dürfte in jedem Falle die Wirkung nicht lange vorhalten, da an den glänzenden Stellen das Gewebe ja be⸗ ſcheuert iſt. Ledermöbel.„Wie⸗ werden Klubledermöbel auf⸗ gefriſcht?“—— Zuerſt müſſen die Gegenſtände gründlich gereinigt werden, wozu man Tetrachlor⸗ Kohlenſtoff mit einem Zuſatz von etwa 10 v. H. Ter⸗ pentinöl verwendet. Abgegriffene Stellen färbt man mit einer paſſenden, in Spiritus gelöſten Anilinfarbe nach und überſtreicht ſie nach dem Trocknen mit einer Eiweißlöſung. Als Auffriſchungsmittel iſt eine 10⸗ prozentige Löſuna von gelbem Wachs in Terpen⸗ tinöl geeignet. Man tränkt einen Wollappen damit und reibt unter kreisförmigen Bewegungen das Le⸗ der glänzend Fran O.„Wie kann ich Harzflecke aus Stoff entfernen?“—— Wenn Sie aus Stoff Harzflecke entſernen wollen, ſo machen Sie den Stoff zunächſt etwas naß, und wiſchen mit einem in Terpentinol oder Tetrachlor⸗Kohlenſtoff getränkten Lappen dar⸗ über, auch Spiritus oder Fleckwaſſer können verwen⸗ det werden. Iſt der Flecken hartnäckig, ſo empfieehlt es ſich, ihn darnach mit Löſchpapier zu bedecken, heiß zu überbügeln und den Stoff mit warmem Seifen⸗ ſpiritus auszuwaſchen. Glas.„Wie kann man Glas unzerbrechlich machen?“—— Man legt das Glas in ein Gefäß mit kaltem Waſſer, gibt etwas Kochſalz hinzu und bringt das Waſſer langſam zum Sieden. Nach halb⸗ ſtündigem Kochen läßt man das Waſſer mit dem Glas erkalten. Das Glas iſt jetzt unzerbrechlich ge⸗ worden. Mieter aund IDofunang Wanzen.„In meiner Wohnung ſind Wanzen Ich glaube, daß ſie von der Nachbarwohnuna ge⸗ kommen ſind. Wer muß die Beſeitionng der Wan⸗ zen vornehinen?“ Wenn der Mieler nechmeiſen tann, daß die Wanzen durch Verſchulden des Ver⸗ mieters in die Wohnung gelangt, oder daß Wanzen in der Nachbarwohnung vorhanden ſind oder waren, kann er vom Vermieter die Beſeitigung des Unge⸗ ziefers verlangen. Kann dieſer Beweis nicht er⸗ bracht werden, dann wird man annehmen müſſen, daß der Mieter die Wanzen eingeſchleppt hat. In dieſem Fall iſt er zur Beſeitigung des Ungeziefers verpflichtet. Frau M.„Meine Mutter iſt am 5. Dezember ge⸗ ſtorben. Sie wohnte im gleichen Hauſe wie ich mit eigener Wohnung. Jetzt fordert der Hausbeſitzer die ganze Miete, wo ich doch bereits am 18. Dezember die Schlüſſel für die Wohnung abgegeben habe. Ich konnte die Schlüſſel direkt am 15. Dezember nicht abgeben, weil der Hausbeſitzer auswärts beſchäftigt iſt und hei ſämtlichen anderen Hausbewohnern keine Adreſſe von ihm zu bekommen war. Die zukünftige Frau des Hauseigentümers, welche die Schlüſſel ab⸗ nahm, ſagte mir am 18. Dezember, daß das Zimmer bereits vermietet ſei. Meine Mutter war Invaliden⸗ Rentnerin. Vermögen oder ſonſt wertvolle Hinter⸗ laſſenſchaft iſt keine vorhanden. Bin ich verpflichtet, die volle Monatsmiete zu zahlen, wo ich doch ſeit 18. Dezember keine Rechte mehr an der Wohnung habe-“—— Paragraph 569 BGy beſtimmt: Stirbt der Mieter, ſo iſt ſowohl der Erbe als der Vermie⸗ ter berechtiat, das Mietverhältnis unter Einhaltung der geſetzlichen Friſt zu kündigen. Die Kündigung kann nur für den erſten Termin erfolgen, für den ſie zuläſſig iſt. Nachdem Ihre Mutter am 5. 12. 38 geſtorben iſt. konnte Sie ſpäteſtens bis zum 15.12.38. auf, 1..39 kündigen, Die Kündigung ſcheint auf die⸗ ſen Termin ausgeſprochen und von dem Vermieter angenommen worden zu ſein. Sie müſſen alſo die Miete ois 1. 1. 39 zahlen, wenn nicht die Rohnung inzwiſchen anderweitig vermietet worden iſt. Den von dem neuen Mieter erhaltenen Mietzins muß ſich der Vermieter anrechnen laſſen, nachdem Sie ihm die Wohnung vorzeitig zur Verfügung geſtellt haben. E. V.„Wie bekannt, darf nach der Preisſtov⸗ verordnung die Miete im allgemeinen nicht erhöht werden. Nun kommt mir ein Fall zu Ohren, wo der Vermieter eines fünfſtöckigen Mietshauſes in Mannheim in jedem Stock ein eingerichte⸗ tes Bad mit fließendem kaltem und warmem Waſſer nebſt Bgilerkeſſel bat. Der Boiler im 2. Stock(120 Mark Miete im Monatfh iſt infolge Alters ſg ſchad⸗ haft geworden, daß ſich eine Reparatur nicht mehr johnt. Die Folge davon wäre, daß eben der Ver⸗ mieter einen neuen Boiler ſetzen läßt. denn die Woh⸗ nung wurde von dem betr. Mieter, der ſchon zwölf Jahre ſie innehat, ſ. Zt mit Boiler und mit einge⸗ richtetem Bad gemietet. Was ſaat nun der Vermie⸗ ter auf die diesbezüglichen Vorſtellungen des Mie⸗ ters hin? Er ſagt, daß es ihm gar nicht einfalle, bei den teuren Preiſen einen neuen Boiler anzuſchaffen; ferner ſei er ſeit einem halben Jahre penſioniert, was ſein Einkommen um ein Bedeutendes verkürzt habe. Auf weitere ſchriftliche Reklamationen des Mieters gibt er einfach keine Antwort, verlangt aber, daß die ſeitherige Miete von 120 Mark im Monat auch weiterhin ungekürzt bezahlt werde. Iſt ein ſolches Verhalten nicht nur brutal und ſchikanös, ſo kommt es auf eine unerlaubte Mietserhöhung her⸗ aus(auf die es der betr. Vermieter ſtets abgeſehen hat), da er die ſeitherige Miete auch weiterhin ver⸗ langt, ſeinen vollen Vertragsverpflichtungen aber nicht nachkommen will. Bin ich im Recht, und wel⸗ chen Weg hat man einzuſchlagen, um den Vermieter zu ſeinen vertraglichen Verpflichtungen anzuhalten?“ —— Wenn die Wohnung mit Bad und Boiler ver⸗ mietet iſt, muß der Vermieter einen gebrauchsfähigen Boiler zur Verfügung ſtellen, wenn der Boiler un⸗ brauchbar geworden iſt. Tut er dies nicht, ſo kann der Mieter nach Paragraph 537 BGB diee Miete kürzen, ſo lange der Mangel nicht behoben iſt. Jnristische Sragen R. G.„Wer erhält das Armenrecht?“—— Das Armenrecht erhält derjenige, der die zur Führung eines Prozeſſes erſorderlichen Koſtenvorſchüſſe und die Gebührenvorſchüſſe für einen Anwalt nicht ohne Beeinträchtigung des für ihn und ſeine Familie not⸗ wendigen Unterhalts aufbringen kann. Es iſt alſo keine Armut im Sinne der Fürſorgeunterſtützung nötig, es genügt im allgemeinen der Nachweis, daß die Einkommens⸗ und Vermögensverhältniſſe zur Beſtreitung des Lebensunterhalts notwendig ſind. Dieſer Beweis iſt zu erbringen durch ein Mittel⸗ loſigkeitszeugnis, das von der Gemeindebehörde aus⸗ geſtellt wird. Dieſes Mittelloſigkeitsbeugnis muß bei dem Gericht eingereicht werden, bei dem man den Prozeß zu führen beabſichtigt oder bei dem ein Pro⸗ zeß bereits anhängig iſt. Dabei iſt der in Ausſicht genommene Klageantrag oder der beabſichtigte Klageabweiſungsantrag eingehend zu begründen, möglichſt in derſelben Weiſe, wie es in dem Prozeß ſelbſt geſchehen ſoll. Das iſt deswegen nötig, weil das Armenrecht— nach Vorliegen eines Mittel⸗ loſigkeitszeugniſſes— nur bewilligt wird, wenn die beabſichtigte Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidi⸗ gung Ausſicht auf Erfolg haben kann. H. K.„Kann 8 537 und§ 538 BGB gleichzeitig Anwendung finden? Für durch Feuchtigkeit entſtan⸗ denen Möbelſchaden und weiter entſtehenden Möbel⸗ ſchaden iſt der Vermieter ſchadenerſatzpflichtig? Kann gleichzeitig eine Kürzung der Miete vorgenommen werden, weil die Geſundheit des Mieters ebenfalls gefährdet iſt? Wenn ſämtliche Mieter im Hauſe eine Klingelleitung haben, nur der letzte Stock nicht, was kann geſchehen, wenn Sonntags die Haustür ge⸗ ſchloſſen bleibt und dadurch jede Verſtändigung mit dem letzten Stock unmöglich iſt? Kann eine ehema⸗ lige Manſarde, in der keine Lichtleitung liegt, weder elektriſch noch Gas, ein richtiger kleiner Abſtellraum mit ſchiefer Wand, als ein vollwertiges Zimmer in Anrechnung gebracht werden? Kann ein Vermieter eine vorhandene Waſchküche einfach ſchließen, weil das Waſſer in die untere Wohnung dringt, anſtatt den Schaden reparieren zu laſſen? Kann ein Ver⸗ mieter eine Altbauwohnung kündigen, wenn§ 537 des BGB in Anwendung gebracht wird, jedoch er davon vorher verſtändigt wurde?“—— 1. Im 8 538 BGy iſt beſtimmt, daß der Mieter, ſtatt die in 8587 BGyB vorgeſehenen Rechte geltend zu machen, Scha⸗ denserſatz wegen Nichterfüllung verlangen kann. Die Beſtimmungen der beiden Paragraphen finden alſo nicht nebeneinander Anwendung. 2. Wenn eine Woh⸗ nung oder ein anderer zum Aufenthalt von Men⸗ ſchen beſtimmter Raum ſo beſchaffen iſt, daß die Be⸗ nutzung mit einer erheblichen Gefährdung der Ge⸗ ſundheit verbunden iſt, ſo kann der Mieter das Mietverhältnis ohne Einhaltung einer Kündigungs⸗ friſt kündigen(§ 544 BGB). Wenn der Vermieter nichts zur Abſtellung der ſchadenbringenden Miß⸗ ſtände tut, wird er ſchadenserſatzpflichtig. 3. Wenn die Wohnung ohne Klingelleitung gemietet iſt, wird der Mieter von dem Vermieter nicht verlangen kön⸗ nen, daß er eine Klingelleitung legen läßt. Dagegen wird der Vermieter nichts dagegen einwenden kön⸗ nen, wenn der Mieter dies auf ſeine Koſten tut. 4. Wegen dieſer Frage wenden Sie ſich an das Miet⸗ einigungsamt(F 1, Altes Rathaus). 5. Wenn Mit⸗ benützung der Waſchküche vereinbart iſt, muß der Vermieter den aufgetretenen Schaden beheben, da⸗ mit die Benutzung der Waſchküche erſolgen kann. 6. Der Vermieter wird aus dem angegebenen Grund nicht kündigen können. W. K.„Iſt jedes Urteil vollſtreckbar?“ Vollſtreckbar iſt jedes von einem deutſchen Gericht erlaſſene Endurteil, das unbedingt die Verurteilung zu einer beſtimmten Leiſtung ausſpricht, vorausge⸗ ſetzt, daß es rechtskräftig oöer von einem Gericht als „vorläufig“ vollſtreckbar erklärt iſt. So z..: Aner⸗ —— kenntnisurteile, Verſäumnisurteile, die zum zweiten Male erlaſſen ſind, Urteile im Urkunden⸗ und Wechſelprozeß, dann vor allem Urteile, die eine Ver⸗ urteilung zur Entrichtung von Alimenten oder zur Entrichtung einer geſchuldeten Geldrente aus⸗ ſprechen. Lelle Piähumen neür! Blähungs⸗ und Verdauuſgebulver Floradig. Frei von Chemikalien, Rict abführend. Vorz. erprobtes Mittel bei Geſihl des Vollſeins in der Magengegend, Spannung und— im Leihe, Luft⸗ ausſtoßen, Atemnot, Beklemmmg, Herzklopfen. Schlechte Verdauung wird behoben, überniſſ Gasbildung verhind., Blähungen auf nat. Wege aus düeß ſer geſchafft..60 RMR. 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Näh.: Bachſtraße 6, 1 Tr. r. 18750 S5⁵⁰ P 6, 19, 9, Stck. 3—44 III. links 2* ie Winterreiſe D w ſi 5 9295 0 E.—4 Er ſagt:„Laß nur die beiden ſaon, * Ob man auf Schlittſchuh'n ſich bewegt, wenn ſie auch auf die Naſe falen, 4 2 auf Skiern ſteilhangabwärts fegt, na, wenn ſchon, das paſſiert whl allen. 9 0 mit Rodelſchlitten fährt zu Tal— Doch eiwas kommt zuerſt: Ih mein der Winterſport iſt ideal. die Ausrüſtung muß richtig ſem Auch dem, der leicht ſchon angegreiſt, Hier an den Zeitungsinſeratef N 4 ſtärkt er den Körper und den Geiſt. kannſt du darüber dich beratel. 0 Sie ſagen uns auch welcher Krt N Kein Wunder, auch die Schlau ſchen Kinder beſonders ſchön zum Winterſprt. 6 verlockt der Winterſport nicht minder; Drum höre meinen kühnen Pan: 7 denn Kaſpar träumt vom Skierlaufen Dorthin führt uns die Eiſenahn, Und Malchen ſchwärmt vom Schlittſthuhkauſen. damit wir in den nächſten Bgen— es mit dem Winterſport mal pagen. 25 Geh, Mutter, hab 2 bißchen Rut 3 88 zweil's ſchon ſo manches Unglück gab. wirft ſeh'n, es tut uns allen 915 Doch anders Vater Fridolin— 1