tue Mamhelnerel Manaheimee General Anzeiger Verlag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1 40. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remaze it Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in ünſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 109 long Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßiate Grun dpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge.»Gerichtsſtand Mannheim. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen Abend⸗Ausgabe R — Iſtaubul, 3. Jan. Im Schwarzmeergebiet wütet ein ſchwerer Schnecorkan, der die Schiffahrt ſchwer heimgeſucht hat. An den Küſten des Schwarzen Meeres ſind bereits zehn türkiſche und zwei griechiſche Dampfer geſtrandet. Etwa 100 Segelboote ſind geſunken. Zehn Dampfer werden als überfällig gemeldet. Der Orkan, der noch unvermindert anhält, hat viele To⸗ desopfer gefordert. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Wie ſeit 30 Jahren nicht mehr (Funkmeldung der NM.) Iſtaubul, 3. Jannar. Der ſeit Montagvormittag an der türkiſchen Küſte des Schwarzen Meeres mütende orkangrtige Schneeſturm hat ſich inzwiſchen über gauz Anatolien ausgebreitet und hält mit unverminderter Stärke an. Ueber die Auswirkungen des Orkans laufen nur langſam Einzelheiten ein, da die meiſten Tele⸗ phonverbindungen unterbrochen ſind. Seit 30 Jahren iſt dort ein ſolcher Sturm nicht mehr verzeichnet worden, und an der Küſte kein Wellen⸗ gang in ſolcher Höhe wie jetzt. 10 türkiſche Dampſer, die in der offenen Reede des Kohlenhafens Eregli vor Anker lagen, ſowie 2 griechiſche Kohlendampfer wurden durch den Sturm losgeriſſen und an das Uſer getrieben, wo ſie ſtran⸗ Dienstag. 5. Januar 1030 Furchtbarer Orkan aorden Schlwarzen Meer Daladiers Einzug in Tunis- Große Kundgebungen in Prag Keber 100 Schifit eſunken Ein fürchterlicher Schneeſturm richtet umfangreichen Schaden an deten. Vorläufig iſt es unmöglich, dieſen Schiffen die meiſt zwiſchen den Klippen feſtgeklemmt ſind, Hilſe zu bringen. Beſonders tragiſch iſt das Ende des 2000 Tonnen großen Dampfers„Millet“, der mit ſolcher Wucht auf das Wrack eines früher geſunkenen Dampfers geworſen wurde, daß er zerbrach und ſo⸗ ſort unterging. Von der 24 Mann ſtarken Beſatzung konnten ſich nur zwei Mann retten. Dieſe Kata⸗ ſtrophe ereignete ſich in Sichtweite des Ufers auf 300 Meter Entſernung und wurde von zahlreichen Meuſchen beobachtet, ohne daß Hilfeleiſtung möglich geweſen wäre. Vier kleinere türkiſche Dampfer ſind abgetrieben worden; von ihnen fehlt jede Nachricht, da ſie keine Funkanlagen beſitzen. Fünf größere Paſſagierdamp⸗ fer der türkiſchen Staatslinie haben die ungeſchütz⸗ ten Häfen des Schwarzen Meeres verlaſſen, das offene Meer aufgeſucht und kämpſen gegen den Sturm an. Nach den bisher noch unvollſtändig vorliegenden Meldungen ſind weit über hundert größere und kleinere Segelſchiſſe unterwegs vom Sturm überraſcht worden und geſunken oder an der Küſte zerſchellt. Man rechnet mit größeren Ver⸗ luſten an Menſchenleben. Aus Anatolien werden zahlreiche Todesfälle durch Erfrieren gemeldet. Mehrere Häuſer ſind durch die Schneelaſten eingedrückt worden und zuſammen⸗ gebrochen. ereeekeneuer, Die Demonſtrationsfahrt: Daladier in Tunis gelandet Pariſer Begeiſterung über den bisherigen Verlauf der Reiſe dub. Paris, 3. Januar. Miniſterpräſident Daladier iſt am Dienstag⸗ morgen an Bord des Kreuzers„Foch“ im Hafen von Bizerta eingetroffen. An den Hafenanlagen hat⸗ ten Ehrenkompanien der Marineinfanterie Auſſtel⸗ lung genommen, während die Muſik der Flotte die Marſeillaiſe ſpielte. Als der Miniſterpräſident die Motorbarkaſſe verließ, feuerten die im Hafen lie⸗ genden Kriegsſchiffe Salutſchüſſe ab. Der General⸗ reſident von Tunis, Exic Labonne, ſowie ein Ver⸗ treter des Beys von Tunis empfing den Miniſter⸗ präſidenten und ſeine Begleitung in Gegenwart der Zivil⸗ und Militärbehörden ſowie Abordnungen der Eingeborenen. Miniſterpräſident Daladier begab ſich unmittel⸗ bar nach der Ausſchiffung in Begleitung des Gene⸗ ralreſidenten zu den Befeſtigungsaulagen von Met⸗ line. Er wird erſt ſpäter in Tunis eintreffen. Nach der Beſichtigung der Befeſtigungsaulagen von Metline begab ſich Daladier mit ſeiner Beglei⸗ tung nach Bardo, etwa 4 Km. von Tunis entfernt, wo ſich das Palais des Bey von Tunis befindet. Der Bey empfing den Miniſterpräſidenten, umgeben von ſeinen Miniſtern und Generälen, und führte ihn in den Thronſaal, wo Begrüßungserklärungen abge⸗ geben wurden. Daladier betonte dabei, daß„die BVerbundenkeit zwiſchen Frankreich und Tunis täg⸗ lich durch die Solidarität der gegen eitigen Dienſte und den ſtändig wachſenden Wohlſtand, zu dem ſie führten, enger geſtaltet würde.“ Nach dem Empfang beim Bey von Tunis bielt Daladier gegen 12.15 Uhr ſeinen offiziellen Ein zug in die Stadt von Tunis, wo er ebenfalls von der Bevölkerung begrüßt wurde. Er begab ſich zunächſt zum Gekallenen⸗Denkmal, wo er einen Kronz niederlegte. Gegen 12.40 Uhr traf er dann im Palais des Generalreſidenten ein, wo ihm zu Ehren ein Eſſen ſtattfand. 5 Bis jetzt iſt man in Paxis zufrieden! Eßp. Paris, 3. Januar. Die Reiſe des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier nach Korſika und Tunis beherrſcht am Dienstagvormittag vollſtändig die Pariſer Preſſe. In rieſigen Schlagzeilen weiſen die Blätter auf die Herzlichkeit der Aufnahme hin, die der franzöſiſche Miniſterpräſident auf Korſika geſunden hat. Aljaccio, Baſtia und ganz Korſika, ſo ſchreibt der „Matin“, hätten Daladier einen begeiſterten Emp⸗ ſang bereitet.„Gute Reiſe, Herr Daladier“, ruft das„Ordre“ dem Miniſterpräſidenten zu. Der „Figaro“ erklärt, die ehemaligen korſiſchen Front⸗ kämpfer hätten vor Daladier den Schwur erneuort, für Frankreich zu leben und zu ſterben. „Jür ewig zu uns — Paris, 3. Jan. Daladier ſagte vor ſeiner Abreiſe nach Korſika und Tunis:„Ich fahre in die Gebiete des Landes, die ewig zu uns gehören werden. Wir können über unſer eigenes Staatsgebiet niemals territoriale Zugeſtändniſſe machen. Mit mir fährt der Geiſt und das Herz der großen franzöſiſchen Ver⸗ gangenheit, die aus Korſika ihren Adler ſteigen ließ.“ Der Temps ſchreibt zu Daladiers Abſchieds⸗ worten vor der Einſchiffung in Toulon, daß ſie die und den Willen ganz Frankreichs wieder⸗ geben. 150. Jahrgang— Nr. 4 Bekſtürkung für Oſchibuti Frankreich hat am letzten Tag des alten Jahres 1000 Senegal⸗Neger in Marſeille nach Dſchibuti franzöſiſch⸗italieniſchen Spannung zu verſtärken. eingeſchifft, um die dortige Beſatzung wegen der (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Engliſche Zurückhaltung EP. London, 3. Januar. Die Tatſache, daß die Dienstagmorgenblätter mit Kommentaren zu Daladiers politiſcher Inſpektions⸗ reiſe zurückhalten, beſtätigt den auch in politiſchen Kreiſen vorherrſchenden Eindruck, daß man in Eng⸗ land vor der Romreiſe Chamberlains kein Gewicht auf die zwiſchen Frankreich und Italien aufgeworfe⸗ nen Fragen legen möchte. Der„Daily Telegraph“ bringt einen Leitartikel, der mehr einen zuſammenfaſſenden Ueberblick über die Streitfragen gibt, aber nicht als eigene politiſche Stellungnahme gedeutet werden kann. Das Blatt unterſtreicht jedoch die Bedeutung von Tunis als „ſtrategiſchem Schlüſſel“ zum franzöſiſchen Kolonial⸗ reich. „Daily Mail“ läßt die Möglichkeit franzöſiſch⸗ta⸗ lieniſcher Geſpräche über Dſchibuti und die Sues⸗ Kanal⸗Frage offen. Die Sſthecho-Slolwakei in Gürung Große gugendkundgebungen in Prag mit ſcharfen Angriſſen gegen die Regierung EP Prag, 3. Jauuar. Am Montagabend hatte die Jugend⸗Organiſation der Nationalen Einheitspartei zu einer Verſamm⸗ lung im Lucerne⸗Saal, dem größten Verſammlungs⸗ lokal Prags, aufgerufen. Es war dies die erſte politiſche Kundgebung ſeit der September⸗ kriſe. Schon lange Zeit vor Verſammlungsbeginn war der Saal derart überfüllt, daß eine Parallel⸗Ver⸗ ſammlung auf der Slawiſchen Inſel veranſtaltet werden mußte. Hauptredner war der Vorſitzende der Jugend⸗ Organiſation Dr. Lukaypſky, der erklärte: „Es genügt nicht der Rücktritt des ehemaligen Präſidenten Beneſch. Es müſſen alle beſeitigt werden, die dme früheren Regime gedient haben. Der fransöſiſche Kreuzer„Foch“, den Miniſterpräſident Daladier für ſeine Mittelmeerreiſe benutzt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) * Deshalb verlangen wir die Aufſtellung eines Un⸗ terſuchungsausſchuſſes, der die Schuldfrage zu prü⸗ fen hat, und den der Flüſterpropaganda unterſchobe⸗ nen Briefen ſowie der neuen Befreiungslegende ein Ende ſetzt. Was verlangen wir? Wir verlangen den Ausbau des Nationalſtaates, denn das Stück Brot, das uns übrig geblieben iſt, iſt auch für uns ſelbſt zu klein. Damit iſt unſer Verhältnis zu den Juden gegeben, und deshalb fordern wir Reviſion der Staats⸗ bürgerſchaft, Ausweiſung der Emigranten und Beſchränkung des Einfluſſes der Judenſchaft in unſerem Wirtſchaftsleben nach dem Verhältnis⸗ prinzip.“ Auf der Slawiſchen Inſel, wo ſich gleichfalls große Menſchenmengen verſammelt hatten, ſprachen eben⸗ falls nur Vertreter der Jugend⸗Organiſation. Hier war die Stimmung weſentlich radikaler. Es fehlte ſogar nicht an Angriffen gegen die Regies rung. Ausdrücklich wurde erklärt, nicht ein Prozent der Forderungen der Jugend ſei erfüllt. Was die Regierung unternommen habe, gleiche dem Werſen von Erbſen an eine Wand. Scharf kritiſiert wurde die Verfügung der Regie⸗ rung, zwei Jahre hindurch keine neuen Staats⸗ angeſtellten einzuſtellen. In beiden Verſammlungen waren die Faſchiſten in Parteiuniformen erſchienen. Immer wieder er⸗ tönte der Ruf:„Juden hinaus!“ Die Verſammlun⸗ gen wurden mit dem Abſingen des flawiſchen Kampfliedes„Hej Slovane“ geſchloſſen, das ein Teil der Verſammlungsteilnehmer mit erhobener Hand anhörte. Lange nach Schluß der Kundgebungen waren dis Straßen der Stadt von großen Menſchenmaſſen ge⸗ füllt, die die politiſche Lage lebhaft diskutierten. Im⸗ mer wieder ertönte der Ruf:„Juden hinaus!“ 2 * 5 Zeit entſtehenden Bühnenmeiſterwerk. 2. Seite /Nummer 4 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 3. Januar 1939 5 Francos Katalonien-Offenſive: Das lehte Hindernis vor Tarragona Bisher haben Franto⸗Truppen 16 200 Gefangene gemacht u. 240 Dörfer erobert EP. Paris, 3. Januar. Nach den erſten elf Tagen der nationalſpaniſchen Offenſive, bei der 240 Dörfer erobert und 16200 Gefangene gemacht wurden, ſind Hie nationalen Truppen im Kampfabſchnitt von Lerida tief in das ſowjetſpaniſche Gebiet eingedrungen. Sie ſind bis in die Nähe der Sierra Montſant gelangt, die die Küſtenebene von Tarragona ſchützt. Wie die franzbſiſchen Berichterſtatter auf national⸗ ſpaniſcher Seite melden, iſt der Druck der Franco⸗ Truppen am ſtärkſten in Richtung auf Reus und Falſet. Am Montagabend ſtand die nationale Vor⸗ hut nur noch acht Kilometer von Falſet entfernt. In der Sierra Montſaut, die eine Höhe bis zu 1400 Meter erreicht, haben die Sowjetſpanier in langwieriger Arbeit ein tiefgeſtaffeltes Grabenſyſtem mit allen Mit⸗ teln moderner Kriegskunſt ausgebaut. Die franzöſiſchen Kriegsberichterſtatter geben aber der Anſicht Ausöruck, dieſes Grabenſyſtem werde den nationalen Vormarſch vorausſichtlich nicht zum Stehen bringen, wenn es auch geeignet ſei, den nationalen Truppen ernſte Schwierigkeiten zu hereiten. Der Waffenſchmuggel biüht immer noch EP. Paris, 3. Januar. Die„Liberte“ weiſt am Dienstagvormittag auf die wachſende Agitation der franzöſiſchen Kommu⸗ miſten und ihrer Bundesgenoſſen hin, die von der Regierung Daladier eine Einmiſchung zugunſten Barcelonas zu erzwingen ſuchen. Das Blatt erklärt, das Intereſſe Frankreichs fordere ſtatt einer Inter⸗ wention zugunſten Sowjetſpaniens dringend eine Normaliſierung der Beziehungen zu Nationalſpa⸗ nien. Durch den Waffenſchmuggel der franzöſiſchen Kommuniſten zugunſten Barcelonas werde nicht nur die amtliche Außenpolitik durchkreuzt, ſondern der franzöſiſche Fiskug erleide dadurch auch beträcht⸗ lichen Schaden. Der Kapitän des Panama⸗Damp⸗ ſers„Margit“ habe beiſpielsweiſe den franzöſiſchen Zollbehörden am 29. Oktober 1988 eine Erklärung abgegeben, daß er eine Ladung landwirtſchaftlicher Maſchinen im Werte von 17 Millionen franzöſiſchen Franken an Bord habe. In Wirklichkeit habe er für fünfzig Millionen Franken Waffen ge⸗ laden gehabt. Die Dampfer„Nankratuſſa“,„Neapto⸗ lemus“ und„Nefelegeritis“, die alle unter der Flagge Panamas fahren, betrieben nach wie vor Waffen⸗ ſchmuggel zugunſten Barcelonas. Die Waffen, die ſowjetruſſiſcher Herkunft ſeien, kämen in Le Havre oder Bordeaux nach Frankreich. In Marſeille wür⸗ den ſie von den genannten und anderen Panama⸗ Dampfern übernommen und nach Bareelona ge⸗ Dracht. Aegyptiſche Militärmiſſion für London. Das ägyptiſche Kriegsminiſterium entſendet eine Mili⸗ tärmiſſion nach London, deren Mitglieder auf der engliſchen Kriegsakademie und beim Generalſtab der engliſchen Armee ausgebildet werden ſollen. Für jeden Zwiſchenſall 100 Ausweiſungen! Polniſche Maßnahmen zur Befriedung des Olſa⸗Gebietes (Funkweldung der NMg.) + Kattowitz, 3. Januar. Im Zuſammenhang mit dem bereits gemeldeten Handgranatenonſchlag auf ein polniſches Gaſthaus in dem Grenzort Schomberg im Olſa⸗Gebiet, bei dem das Beſitzerehepaar ſchwer verletzt wurde, hat das Kattowitzer Woiwodſchaftsamt neue Ausweiſungen tſchechiſcher Staatsbürger vorgenommen. Am Mon⸗ tag mußten 100 Tſchechen aus den Kreiſen Teſchen und Freiſtadt das polniſche Staatsgebiet inner⸗ halb von 24 Stunden verlaſſen. Wie von ſeiten edr Sicherheitsbehörden verlautet, ſoll in Zukunft jeder bewaffnetſe Zwiſchenfall im Olſa⸗Gebiet mit der Ausweiſung von 100 tſchechiſchen Staatsbürgern geſühnt werden. Durch dieſe Ber⸗ geltungsmaßnahmen wird eine baldige Bernhigung im Olſa⸗Gebiet erwartet. e eeee ——* Die beigelegte Kabinettsrevolte: Chamberlain ſtellt ſich hinter Hore Beliſha Die„revoltierensen Miniſter“ ziehen ihre Kritik zurück dnb. London, 3. Jau. Preß Aſſociation bringt jetzt eine Darſtelluug der vielerörterten„Revolte“ einiger jüngerer Kabinetts⸗ mitglieder gegen Hore⸗Beliſha. Danach hat der par⸗ lamentariſche Sekretär für den Ueberſeehandel, Hud⸗ ſon, den Miniſterpräſidenten im vergangenen Monat aufgeſucht, den langſamen Fortſchritt der Aufrüſtung kritiſiert und den Rücktritt von Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha, Vexteidigungsminiſter Inſkip und Lord Winterton verlaugt. Jetzt verlaute, daß zwei von den fünf jüngeren Miniſtern, die mit der Kritik in Zuſammenhang ge⸗ bracht worden ſeien, dem Miniſterpräſideuten mitge⸗ teilt hätten, die Veröffentlichungen ſtellten ihre An⸗ ſichten nicht dar. Zwei anbere dieſer Miniſter hät⸗ ten ſich perſönlich bei Chamberlain entſchuldigt. Hubdſons Haltung ſei im Augenblick noch nicht ganz klar. Chamberlain habe jedoch ſein völliges Ver⸗ trauen in Hore⸗Beliſha ausgedrückt. Preß Aſſociation ſagt daun, weitere Folgerun⸗ gen würden ſich kaum ergeben, ehe Chamberlain von ſeinem Beſuch in Italien zurückgekehrt ſei. Man 55 Ein Jang der Kopenhagener Poltzei: Deviſenſchieber als Konſulatsſekretür“ Er wollte ſeine Finanztransaktionen“ mit Hilfe eines rumäniſchen Paſſes machen Kopenhagen, 3. Januar. In der tollen Schwindelaffäre des aus Deutſch⸗ Land ſtammenden Juden Lipowetzki, der in betrüge⸗ riſcher Weiſe ſein aus Deutſchland nach Dänemark werſchobenes Vermögen weiter nach Belgien ſchmug⸗ geln laſſen wollte, iſt jetzt eine für ſeinen Helfers⸗ helfer Rubinberg recht peinliche Feſtſtellung ge⸗ macht worden. Rubinberg wurde bei ſeiner Feſt⸗ nahme durch Kopenhagener Kriminalbeamte in dem Augenblick, als er mit teils aus Berlin mitgebrach⸗ ten, teils hier von der Schweſter Lipowetzkis über⸗ nommenen Geldern und Wertſachen über Esbjerg ins Ausland abreiſen wollte, im Beſitz eines Ku⸗ rierpaſſes betroffen, der ihn als Sekretär am rumäniſchen Konſulat in Antwerpen auswies. Die Königlich Rumäniſche Geſandtſchaft in Kopenhagen teilt jetzt mit, daß Rubinberg keinerlei Verbindung mit der rumäniſchen Diplomatie habe und der Ge⸗ fandtſchaft ebenſo wie dem Konſulat in Antwerpen Schmuck und Deviſen die erkleckliche Summe völlig unbekannt ſei. Durch dieſe Feſtſtellungen wer⸗ den die Behauptungen Rubinbergs, daß ſein Dienſt⸗ paß von dem Generalkonſulat in Brüſſel ausgeſtellt ſei, alg gemeine Lüge gekennzeichnet. Rubinberg hat ſich bei dem erſten richterlichen Verhör ſogar erfrecht, unter Berufung auf„ſeine Stellung“ ſeine Freilaſſung zu fordern. weil ſeine Verhaftung„ja ſeiner Karriere ſchaden könnte und ſeine Gefälligkeit für ſeinen Freund Lipowetzki ſei⸗ ner Meinung nach den däntſchen Staat doch gar nicht ſchädigt“. Aber ſein falſchzüngiger Appell um ein völlig unangebrachtes Mitleid mit einer„armen, landflüchtigen Familie“, deren Beſitz allein aus von 80 000 Kronen ausmachte, verhinderte erfreulicher⸗ weiſe nicht, daß Rubinberg in Unterſuchungshaft ge⸗ ſetzt wurde, da, wie der Polizeianwalt meinte, zu be⸗ fürchten wäre, daß er ſich ſonſt der Verantwortung entziehen würde. habe Grund zu der Annahme, daß die vier Miniſter, die ihre Kritik nicht aufrechterhielten, in ihren Aemtern blieben. Zwiſchenfall in Tientſin Japanfreunblicher Polititer in der fransöſiſchen Konzeſſion niedergeſchoſſen dnb. Peking, 3. Januar. In der franzöſiſchen Niederlaſſung von Tientſin wurde der 83jährige Präſident der Handelskammer von Tientſin, Wangtſchulin, der ſich ſtark für enge wirtſchaftliche Beziehungen zwiſchen Japan und Ehina eingeſetzt hatte, ermordet. Der Mörder konnte entkommen. Das japaniſche Generalkonſulat forderte von den franzöſiſchen Verwaltungsbehörden eine ge⸗ naue Unterſuchung des Vorfalls und für die Zu⸗ kunft eine ſtrengere Ueberwachung aller japanſeind⸗ lichen Elemente. Inſolge dieſes Attentats iſt die Spannung um die ausländiſchen Konzeſ⸗ ſtonen in Tientſin, die in der letzten Zeit abge⸗ flaut war, wieder heftiger geworden. Abgeſetzter General anb. Tokio, 3. Jamuar. Der bisherige Oberkommandierende der japani⸗ ſchen Truppen an der Mittelchina⸗Front, General Hatta, wurde nach einer Mitteilung des Hauyt⸗ quartier, durch General Otozo Hamada erſetzt. Wie verlautet, ſoll General Hatta zum Oberſten Kriegs⸗ vat ernannt werden wie zuvor General Graf Te⸗ rauchi, der bekanntlich durch General Sugiyama als Oberkommandierender in Nordchina abgelbſt wurde. Wang gemaßregelt ). Schanghai, 2. Januar. Der Zenutralvollzugsausſchuß der Kuomintang hat ſich mit der Haltung ſeines bisherigen Vorſitzen⸗ den Wang Tſching⸗wei auseinandergeſetzt, der in der vergangenen Woche von Hongkong aus eine Auf⸗ forderung an Tſchangaiſchek gerichtet hatte, über Friedensmöglichkeiten mit Japan Beſprechungen ein⸗ zuleiten. Der Ausſchuß faßte den Beſchluß, Wang Tſching⸗wei aus der Kuomintang äuszu⸗ ſchließen und begründete dieſe Maßnahme mit dem Hinweis darauf, Wang Tſching⸗wei habe ſeinen Poſten als Vorſitzender des Zentralvollzugsausſchuſ⸗ ſes verlaſſen und ſich in Gegenſatz zur amtlichen chineſiſchen Politik geſtellt. Paris ohne Kinos? Vor einer Schließung ſämtlicher Lichtſpielhäuſer? (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 3. Jan. Die Schließung der Lichtſpielhäuſer von Parts und Umgebung aus Proteſt gegen die neuen Steu⸗ ern, die den Lichtſpielhausbeſitzern vom Pariſer Stadtrat auferlegt worden ſind, wird immer wahr⸗ ſcheinlicher. Die Beſitzer und Direktoren der Licht⸗ ſpielhäuſer haben bereits grundſätzlich die Schlie⸗ ßung beſchloſſen, aber der endgültige Beſchluß wird erſt am Mittwochvormittag im Verlaufe einer Ge⸗ neralverſammlung aller an dieſer Frage intereſſier⸗ ten Kreiſe gefaßt werden. Die Schließung der etwa 3000 Pariſer Lichtſpiel⸗ häuſer wäre natürlich von bedeutender Tragweite, da in dieſem Falle Tauſende von Angeſtellten, Tech⸗ nikern und Arbeitern brotlos werden und der Stadt zur Laſt fallen würden. Darüber hinaus würde ſich dieſer eigenartige„Streik“ aber auch auf die Herſtel⸗ lex und Kopiergoſellſchaften auswirken, die empſind⸗ lich betroffen würden. Vorläufig hat man jedenfalls die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß die Stadt⸗ verſammlung ihren Beſchluß wieder rückgängig macht. Wenn man auch aus den Kreiſen der Licht⸗ ſpielhausbeſitzer erklärt, daß man ſich nicht mit halben Maßnahmen zufrieden geben würde, ſo darf man doch annehmen, daß ein Kompromißvorſchlag, der beiden Teilen nach Maßgabe der Möglichkeiten gerecht wird, keine Ablehnung finden würde. Schweres Lawinenunglück in Borarlberg * München, 3. Jan, Ueber die Feiertage weilte die Ingendabteilung des Alpenvereins Lindan auf der 1100 Meter hoch gelegenen Eruſt⸗Rieger⸗Hütte in Montafon in Vor⸗ arlberg. Von dort aus unternahmen am Moutag⸗ mittag fünf Skiläufer einen Ausflug nach der Aly Nova. Im ſogenannten Gatterl wurden ſie von einer verhältnismäßig kleinen Lawine überraſcht, die alle fünf Perſonen begrub. Zwei kounten ſich ſelbſt aus den Schneemaſſen befreien, während die übrigen drei von der Rettungskolonne nur noch als Leichen geborgen werden konnten. Ehepaar Schönewald hingerichtet dub Berlin, 3. Jauuar. Am 3. Jannar 1939 ſind der 31jährige Otto Schönes wald und ſeine 28jährige Ehefran Gerda Schönewald aug Köln hingerichtet worden, die am 24. Juni 1938 vom Schwurgericht in Köln wegen gemeinſchaftlichen Mordes in zwei Fällen und wegen ſchweren Raubes zum Tode und dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden waren. Die Verurteilten haben am 2. November 1932 in Köln den Geldbriefträger Körner, einen Familienvater von fünf Kindern, erſchoſſen und beraubt. Wenige Minuten vorher hatten ſie die 61 Jahre alte Zimmervermieterin Korte, bei der ſich der Ehemaun zwecks Ausführung des Ueberfalles auf den Geldbrieſträger kurz zuvor eingemietet hatte, durch einen Schuß in den Kopf ermordet, weil ſie ihnen bei dem geplanten Raubmord im Wege ſtand. EE—————————————————————————— Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Stellbertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater⸗ Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— n delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammeg⸗ — Sport: Wiln Maller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gerichk und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannbeim⸗ Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Belträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Hetausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, K 1,—6. 2 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäſtliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe& Abend und& Mittag erſcheinen gleich zeitig in der Ausqabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 5 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monät November über 21 500 Drei intereſſante Kirchenkonzerte: „Weltlich beeinflußte geiſiliche Muſik Freiſchütz⸗Melodien in Webers Jubelmeſſe Karl Maria von Weber, der Schöpfer der deut⸗ ſchen romantiſchen Oper, ſchrieb zu verſchiedenen großen Feſten des ſächſiſchen Köngehauſes ent⸗ ſprechende„Jubel“⸗Werke. Geradezu als Ausgra⸗ bung darf die Aufflührung der Jubel⸗Meſſe in E⸗Dur gelten, die dem Organiſten der St.⸗Joſefs⸗ Kirche, Joſ. St. Winter, zu danben iſt. Es iſt Webers letztes kirchliches Werk, geſchrieben zur b0⸗ jährigen Jubelhochzeit des ſächſiſchen Königspaares. Dieſe„missa sancta“ Nr. II entſtand bald nach der bekannten Jubel⸗Ouvertüre, während der Vorarber⸗ ten gum„Freiſchütz“. In der urſprünglichen Faf⸗ ſung ſt das Werk für vier Soloſtimmen und vier⸗ ſtimmigen Chor und Orcheſter geſetzt. Die über⸗ quellende ſchöpferiſche Erfindungsgabe Webers in ſeinem glücklichſten Jahr ſuchte und ſand in dieſer Meſſe das notwendige Ventil neben dem zur ſelben Die An⸗ klänge an den„Freiſchütz“ werden immer wieder Üüberraſchend deutlich. Chor und Orcheſter ſchwelgen in der bezaubernden Fülle der bekannten Opern⸗ melodien. Im Credo und im Hoſanna in exelſis ſteigern ſich Freude und Frohlocken big zum hin⸗ reißenden Ausbruch des Jubels. Die choriſche Wie⸗ dergabe befriedigte wie ſtets öͤurchaus. dagegen war das Orcheſter diesmal etwas dünn beſetzt. Hochamt, Kerzenſchimmer des Hochaltars und der Weihnachts⸗ kränze vermittelten den Beſuchern eigenartige Ge⸗ fühlserlebniſſe zugleich von Fremde und Wärme. Die junge Markuskirchengemeinde im Almenhof milderte die herbe Sachlichkeit der Backſteinwände ihres neuen ſchmucken Gotteshauſes Surch zwei große Chriſtbäume, die noch einmal im Lichterglanz erſtrahlten. Die prächtige neue Orgel, mit geſchmackſichrrer Regiſterwahl von Eberhard Heidegger bedient, ergoß den Strom ihres Wohl⸗ klanges über die Gemeinde, die die Kirche faſt reſt⸗ der Reihe lengliſcher, los füllte. Auf ein Händelſches Orgelkonzert und Eingangslieder folgte die„Neue Doxologie“(d. h. „Lobpreiſung“ des Gloria) in vierſtimmigem Chor⸗ ſatz von Erwin Zillinger. Nerner Henkel ſteuerte den vereinigten Chor der Markus⸗ und Trinitatis⸗ kirche mit zündendem Feuer und plaſtiſcher Gebärde. Aus Max Regers op. 59, das zwölf Stücke umfaßt, hörte man die Toccata und Fuge d⸗Moll/ D⸗Dur. Den tieſſten Eindruck hinterließ Hans Kohls un⸗ vergleichlich tieſbeſeelte Wiedergabe der Vier ernſten Geſänge von Johannes Brahms, ganz beſonders die wunderſam zwiefache Anſprache und Ausdeutung des Todes. Eine der berühmten Dietrich⸗Buxtehude⸗ ſche Kantaten und ein Bachſches Präludium ſchloſſen die gehaltvolle muſikaliſche Abendfeier. * Orgelmuſik franzöſiſcher Meiſter bot Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann im 307. Orgelkonzert der Chriſtus⸗Kirche, dem letzten in deutſcher, italieniſcher und franzöſiſchen Orgelwerke). Landmann begann mit Beiſpielen aus Bachs Lebenskreis und ſchloß mit Werken führender franzöſiſcher Organiſten des 19. Jahrhunderts. J. S. Bach lehnte ſich in der Verwertung kranzöſiſcher Tanzformen anſangs an François Couperin(1668 bis 1733), den„Großen“ und Sohn von Charles Couperin, an. Bezeichnend für den bedeutendſten Couperin ſind die Tonmale⸗ reien, auf die die Ueberſchriften vieler ſeiner Arbei⸗ ten deuten wie„Les petits moulins à vent“(„Die kleinen Windmühlen“), die Landmann ſpielte. Von Louis Nicolas Cléxambault(1676 bis 1749) hörte man neben der d⸗Moll⸗Fuge die„Flöten“. Der Komponiſt war Schüler und Amtsnachfolger von André Raiſon in Paris und gab 1714 ſein„Pre⸗ mier livre de pièces'orgue“ heraus, das in Guil⸗ mants berühmten„Archives des Maitres de Torgue“ wieder erſchien. Eine hübſche muſikaliſche Spielerei iſt auch das Rondeau„Le Coucou“(„Der Kuckuck“!) von Louis Claude Daquin(1694 bis 1772), einem Schüler Marchands, der ſchon mit 12 Jahren Orga⸗ niſt an St. Antoine, und ſeit 1727 Organiſt der Paulskirche in Paris war, einer der feſſelndſten alten Klaviermeiſter. Auch ſein wichtigſtes Werk er⸗ ſchien in Guilmants Archiven. Unſeres Bachs Schaf⸗ ſen befruchtete das Lebenswerk Céſar Auguſte Francks(1822 bis 1900), ſoweit die romantiſche Seele überhaupt dafür empfänglich ſein konnte, d. h. die Polyphonie unterlag doch gegen die romantiſch⸗har⸗ moniſche Grundeinſtellung. Franck war Führer der jungfranzöſiſchen Schule und ſchuf u. a. außer der -Dur⸗Phantaſie, die Landmann vortrug, noch eine in C⸗Dur. Die deutſche Muſikwelt kennt insbeſondere Francks„Seligpreiſungen“(„Les Béatitudes“), Land⸗ mann ſchloß mit der d⸗Moll⸗Sonate Félix Alexandre Guilmants(1837 bis 1900). Von ſeinen acht großen Orgelſonaten iſt Werk 42 in d⸗Moll eine„Sinfonie“, urſprünglich zur Aufführung mit Orcheſter gedacht. Landmann fand eine dankbare und verhältnismäßig ſtattliche Zuhörerſchaft, die im verdunkelten Schiff, das nur brennende Weihnachtsbäume erhellten, Platz genommen hatte. Dr. Fritz Haubold. Nationaltheater Mannheim. Am Donners⸗ tag, dem 5. Januar, findet im Nationaltheater das einmalige Japaniſche Freundſchaftsgaſtſpiel Taka⸗ razuka Kabuki ſtatt. Dieſes Gaſtſpiel, das zum erſten Male japaniſche Theaterkunſt nach Mannheim bringt und als ein hochbedeutſames künſtleriſches Ereignis angeſehen werden darf, bringt Darbietun⸗ gen der Mädchen⸗Oper aus Takarazuka, Tänze uno Szenen aus dem Klaſſiſchen Japaniſchen Kabuki⸗ Theater.— Roſſinis„Diebiſche Elſter“, eine der wenigen Opern des italieniſchen Meiſters, die die Zeit ihrer Entſtehung durch ihren muſikaliſchen Reichtum überdauert haben, wird am Sonntag, dem 8. Januar zum erſten Male im Nationaltheater ge⸗ geben. Die Spielleitung der Erſtaufführung hat Helmut Ebbs, die muſikaliſche Leitung Ernſt Cremet, die Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalbuß. OVom Heidelberger Theater. Als Urauffüh⸗ rung bringt das Staöttheater Heidelberg, das Luſt⸗ ſpiel„Der Löwe und die Maus“ von Wal⸗ demar Frank. Von dem gleichen erfolgreichen Bühnenſchriftſteller war ſchon eins ſeiner früheren Luſtſpiele,„Die Kleider ſeiner Frau“, über die gleiche Das zweile Konzert junger Künſtler Mittwoch, 18 Uhr, findet das zweite der Kon⸗ zerte junger Künſtler ſtatt, die von der Stadt Mannheim im Auftrag des Deutſchen Gemeindetages für den Gau Baden veranſtaltet wer⸗ den. Nachdem das erſte Konzert ſo außerordentlichen Anklang fand, dürfte für das zweite Konzert, in dem ſich junge Karlsruher und Freiburger Künſtler vor⸗ ſtellen werden, ein erhöhtes Intereſſe beſtehen. Der Eintritt zu den Konzerten iſt frei. Karten ſind im Rathaus, Sekretariat 5, Zimmer 58, noch erhältlich. ————————————— Bühne gegangen und hatte einen nachhaltigen Er⸗ folg. Vorbereitet wird das Schauſpiel von Bernd Böhle„Station 15“ und„Der Herzog von Enghien“ von Helke. Heidelbergs Oper bewährte ſich in R. Wagners„Tann häu ſer“, wenn auch die Büh⸗ nenmittel keine hinreichend weite Sängerhalle zu⸗ ließen. Ilſe Gebhardt überraſchte als Eliſabeth gleichermaßen durch Geſang und Spiel. General⸗ muſikdirektor Kurt Overhoff hatte alle muſika⸗ liſchen Faktoren ſtraſf in der Hand. Salzburger Feſtſpiele 1939. Die Salzbur⸗ ger Feſtſpiele 1939 finden in der Zeit vom 30. Juli bis 6. September 1939 ſtatt.— Das Programm der Oper ſieht vor: Mozart„Die Zauberflöte“, Mo⸗ zart„Don Juan“, Mozart„Die Entführung aus dem Serail“, R. Strauß„Der Roſenkavalier“, C. M. v. Weber„Der Freiſchütz“. Außerdem finden Aufführungen in italieniſcher Sprache von Verdis „Falſtaff“ und Roſſinis„Der Barbier von Sevilla“ ſtatt. In die muſikaliſche Leitung der Oper teilen ſich Karl Böhm, Vittorio Guy, Hans Knapperts⸗ buſch und Gino Marinuzzi. Im Schauſpiel gelangt Shakeſpeares„Viel Lärm um nichts“ und Moliéres „Der Bürger als Edelmann“ mit der Muſik von Ri⸗ chard Strauß in der Regie von Heinz Hilpert zur Aufführung. Außerdem ſiebt der Spielplan Kon⸗ üerte der Wiener Philharmonkker vor. 855 * R* * Heinrich Himmler 10 Jahre Reichsführer der SS Am 6. Jannar vor zehn Jahren beauftvagte der Führer Heinrich Himmler mit der Reichsführung der 1.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Neujahrsempfang beim Staatspräſident Lebrun Am 31. Dezember 1938 fand im Elſyée⸗Palaſt inParis der Neufahrsempfang des Diplomatiſchen Korps durch den franzöſiſchen Staatspräſidenten Albert Lebrun ſtatt. Lebrun begrüßt auf unſerem Bild den italieniſchen Botſchafter Guariglia. Eine glückliche große Familie Elf Kinder begrüßten bei der Familie Eſtes insan Franzisko ihren neuen kleinen Bru⸗ der, mit welchem ſich Mama Eſtes bereits zweieinhalb Stunden nach der Geburt photographieren ließ. Der Papa, Dr. Eſtes, iſt in Amerika ein bekannter Verfechter der Rohkoſt. Beim Ausbildungslehrgang in der Blindflugſchule Brandis Ein Blick in eine Schulungsmaſchine während einer Blindflugübung. Der Funker reicht dem Flugzeugführer eine Meldung in den Führer⸗ raum. Die Hebräerauszeichnung für Rooſevelt Der Präſident der Vereinigten Staaten wurde, wie berichtet, von den Zuden Amerikas mitider Hebräermedaille für 1938 ausgezeichnet. Sie ſind zwar noch jung, aber ſie wiſſen ſchon, was ſie wollen K „Olympia“ und„Olympic“, die beiden Babys einer Löwin, welche in Lon do n gezeigt Wwerden, ſehen mit verwunderten Augen zwar erſt fünf Tage dieſe Welt, trotzdem wiſſen ſie aber ſchon ganz genau, was ſie wollen, wie dieſer leergeleckte Teller zeigt.— 85 Ju 52 als Lehrraum „Ein weiteres Bild aus der Blindflugſchule in Brandis: Eine„Ju 52“ iſt als Lehrraum ein⸗ gerichtet, in dem die Schüler direkt ihren praktiſchen Unterricht erhalten. King⸗Kong ſcheint zu leben, wenn man dieſen Gorilla ſieht, der jetzt in London in einer Schau gezeigt wird. „Gargantua“ iſt ſiehen Jahre alt und der größte Gorilla, der jemals aus Belgiſch⸗Kongo kam. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.(2) (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Amerika erwache! Ein Demonſtrationszug vor dem Gebäude der Rundfunkgeſellſchaft WMCA in Neuyork. Die Schilder tragen die Aufſchriften„Amerika er⸗ wache!“,„Wir fordern öffentliche Entſchuldigung und freies Sprechen für C. Cough⸗ lin“,„Das Redeverbot iſt unamerikaniſch“, uſw. Coughlin iſt der bekannte Radioprieſter. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Daladiers Abſchied von Paris Hier blickt er aus dem Fenſter ſeines Sonder⸗ zuges, der ihn nach Toulon brachte. 5(Aſſociated Preß, Zander⸗M.(), Lloyd George— als Weihnachtsmann bedeutend beſſer am Platz Ein Bild von einer Weihnachtsbeſcherung, die Lloyd George auf ſeiner Farm Churt, Surrey, den Kindern ſeiner Angeſtellten bereitete. Megan Taylor einmal anders Die engliſche Weltmeiſterin im Eiskunſtlaufen, hat bereits in St. Moritz das Training zu den Weltmeiſterſchaftskämpfen aufgenommen. Zur Abwechſlung hat ſie hier einmal ihre Skier 9 9 untergeſchnallt. 8 ————— ——— R 8 dann kommt Roſita, 4. Seite /Nummer 4 Dienstag, 3. Januar 1939 aadiseiie Mannheim, 3. Januar. Als es noch Portechaiſen gab Die ungewöhnlich große Mengen Schnee, die in den Tagen vor und nach Weihnachten gefallen waren, hatten erwarten laſſen, daß es bei eintretendem Tau⸗ wetter in unſren Straßen einen richtigen„Matſch“ geben werde mit den dazu gehörigen kleineren uno größeren Waſſerpfützen. Doch es ging diesmal ver⸗ hältnismäßig recht„trocken“ ab; einmal, weil das Tauwetter nicht jäh hereinbrach, dann aber auch, — weil ſchon zeitig mit der Abfuhr der Schneemaſſen begonnen wurde. Wenn Alt⸗Nannheim Tauwetter hatte, da gab es nicht ſelten einen großen Moraſt, denn die Straßen waren noch nicht in dem heutigen guten Zu⸗ ſtand, auch gab es keine Kanaliſation, ſo öaß das Schneewaſſer nicht ſo raſch abzufließen vermochte. Da konnten die Damen mit ihren ſchönen Kleidern ganz unmöglich zu Fuß ins Dheater oder zu einer ſonſti⸗ gen Veranſtaltung gehen. In dieſen Tagen waren dann die Sänften, die ſogenannten„Portechai⸗ ſen“, beſonders begehrt, die übrigens auch als vor⸗ nehmeres Beförderungsmittel ga als die Miet⸗ wagen. Die Sänftenträger ſtanden unter einem Porre⸗ thaiſenmeiſter und waren bei empfindlicher Straxe gehalten, ihre übernommenen Pflichten pünktlich zu erfüllen. Ihr Aufenthaltsraum befand ſich im ehe⸗ maligen Kaufhaus, dem heutigen Rathaus. Für die Benützung beſtand ein beſonderer Tarif. So koſtete ein Gang vom Schloß nach den Planken zehn Kreu⸗ zer. Für einen Tag waren 1,30 Gulden und für eine Woche 7 Gulden zu bezahlen. Schnell ermittelt und ins Gefängnis gebracht Polizeibericht vom 3. Jannar Verantwortungsloſer Kraſtfahrer feſtgenommen. Ermittelt wurde der Kraftfahrer, der, wie im geſtrigen Polizeibericht erwähnt, einen 62 Jahre alten Bahnarbeiter angefahren und ſich der Feſtſtel⸗ lung ſeiner Perſönlichkeit durch die Flucht entzogen hatte. Der Täter, ein 26 Jahre alter Satt⸗ ler aus Ketſch, wurde wegen Verdachts der Körperverletzung, Verdacht der Führerflucht, Fahren unter Alkoholeinwirkung und ohne Führerſchein feſt⸗ genommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Drei Verkehrsunſälle. Geſtern ereigneten ſich drei Verkehrsunfälle, wobei eine Perſon verletzt, fünf Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt wur⸗ den. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ beachtung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Rsünchſras Notſtaudsarbeiten unterbrechen nicht immer die fürſorgeriſche Hilfsbedürftigkeit Zu dieſer für die Hilfsbedürftigen ſelbſt wie für die ſie unterſtützenden Bezirksfürſorgeverbände wich⸗ tigen Frage erklärte das Bundesamt für Heimatweſen in einem Urteil: Im vorliegenden Falle ging der Notſtandsarbeit eine annähernd zweijährige Ar⸗ beitsloſigkeit voraus, und es iſt ihr eine mehr als dreijährige Arbeitsloſigkeit gefolgt. Es handelt ſich um einen zur Zeit der Notſtandsarbeit 59fäh⸗ rigen Schiffer, bei dem von vornherein wenig Ausſicht beſtand, daß er nach Beendigung der Not⸗ ſtandsarbeit weitere Beſchäftigung Darum kann die Notſtandsaybeit bei ihrer im Ver⸗ hältnis zu der ſie umſchließenden Arbeitsloſigkeit nur kurzen Dauer nicht als zur Unter⸗ brechung des Fürſorgefalles geeignet angeſehen werden. finden könne. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Es geht um die Erhaltung der Bolksgeſunoheit: Keuchhuſten und Scharlach ſofort melden Maßnahmen zur Belämpfung übertragbarer Krankheiten— Schutzma nahmen, die die Ortsponzeibehörde anordnen kann Wie ſehr der nationalſozialiſtiſche Staat darauf bedacht iſt, die Geſundheit des Volkes zu ſchützen, geht aus den Verordnungen hervor, die ſich mit der Bekämpfung übertragbarer Krankheiten befaſſen. Namentlich die neueſte„Verordnung zur Be⸗ kämpfung übertragbarer Krankheiten“ vom 1. Dez. 1938, die bereits am 1. Januar 1939 in Kraft trat, iſt für alle Einwohner unſerer Stadt und ihrer näheren Umgebung von allergrößter Bedeutung. Jeder Mannheimer Familienvater muß in 24 Stunden Anzeige erſtatten, wenn ſeine Kinder am Keuchhuſten oder Scharlach erkrankt ſind. Dieſe Anzeige iſt mündlich, telephoniſch oder ſchriftlich dem zuſtändigen Geſundheitsamt oder Polizeibehörde zu übermitteln, und zwar nur dann, wenn nicht die Anzeige von einem Arzt erfolgen kann(wenn kein Arzt den Erkrankten bislang behandelte). Neben dem Haus⸗ haltungsvorſtand iſt aber auch zur Anzeige ver⸗ pflichtet jede mit der Pflege oder Behand⸗ lung des Erkrankten berufsmäßig beſchäftigte Per⸗ ſon und auch derienige, in deſſen Wohnung dͤer Ver⸗ dachts⸗, Erkrankungs⸗ oder gar Todesfall einer anſteckenden Krankheit ſich ereignete. Gerade dieſe geſetzliche Vorſchrift iſt vielen Einwohnern unſerer Stadt wenig bekannt. Anzeigepflichtige Krankheiten, die nach erlangter Kenntnis innerhalb von 24 Stunden ge⸗ meldet werden müſſen, auch wenn nur ein Ver⸗ dacht beſteht, ſind: Kindbettfieber, übertragbare Kinderlähmung, bakterielle Lebensmittelvergiftung, Milzbrand, Paratyphus, Rotz, übertragbare Ruhr, Tollwut(auch bei Bißverletzungen tollwutverdäch⸗ tiger Tiere), Typhus, ſowie Tuberkuloſe. Weiterhin ſind anzeigepflichtig innerhalb 24 Stunden jede Erkrankung und jeder Sterbefall von Bangſcher Krankheit(anhaltendes Fieber), Diphterie, übertrag⸗ bare Gehirnentzündung und Genickſtarre, Keuch⸗ huſten, Körnerkranlheit(Augenentzündung), Mala⸗ ria, Rückfallfieber, Scharlach, Trichinoſe und Weil⸗ ſcher Krankheit(anſteckende Gelbſucht). Schutzmaßnahmen der Ortspolizei werden unverzüglich getroffen, wenn der Ausbruch oder der Verdacht einer übertragbaren Krankheit es erfordet. So können kranke oder verdächtige Per⸗ ſonen einer Iſolierung oder Beobach⸗ tung unterworfen werden(Fernhaltung von Schulbeſuch oder Arbeitsſtätte). Die Schulen können geſchloſſen werden, die Abhaltung von Märkten, Meſſen und anderen Veranſtaltungen können ver⸗ boten oder beſchränkt werden, falls die übertrag⸗ bare Krankheit größeren Umfang angenommen hat. Die Kennzeichnung von Wohnungen und Häuſern, in denen ſich Perſonen mit übertragbaren Krank⸗ heiten befinden, kann angeordnet werden, um rein äußerlich alle Volksgenoſſen auf die großen Gefah⸗ ren aufmerkſam zu machen. Es iſt wohl ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die Polizei auch laufende Desinfek⸗ tionen bei den Krankheitsfällen anordnet, bei denen angenommen werden muß, daß Gegenſtände oder Räume mit Krankheitserregern behaftet ſind. Zu den Obliegenheiten der Ortspolizei gehört auch das Verbot oder die Beſchränkung in der Benutzung von Brunnen und Teichen, ja manchmal auch von Waſſerleitungen. Wer gegen die Anordnungen der Ortspolizei handelt, wird mit ſchweren Strafen belegt, nament⸗ lich wenn ein Krankheitsfall nicht oder nicht recht⸗ zeitig angezeigt wird. Wer amtlich Beauftragte zur Ermittlung der Krankheit in der Ausübung ſeiner Tätigkeit behinder“ oder ihm falſche Angaben über die Krankheit macht, hat ebenfalls hohe Geldſtrafen zu erwarten. Die geſetzlichen Vorſchriften ſind nicht zur Schikane des einzelnen ausgearbeitet, ſondern im Intereſſe der Erhaltung der Volksge⸗ ſundheit in Groß⸗Deutſchland. E.—s. eeeeeeee Leidenſchaftliche Muſik ſchöne Frauen: Ein König des Tango in Mannheim Eduardo Bianto uns ſein nationalſpaniſch-argentiniſches Künſtlerenſemble begeiſlern in dee ⸗Libelle“ Glanzvoll iſt der Start zu nennen, den die„Li⸗ belle“ ins neue Jahr unternimmt. Ein Programm, das jeder Großſtadt von Rang würdig iſt, begeiſtert diesmal die Mannheimer. Es gelang der Direktion des Hauſes den bekannten ſüdamerikaniſchen Tango⸗ Komponiſten Eduardo Bianco und ſein national⸗ ſpaniſch⸗argentiniſches Enſemble für ein Gaſtſpiel zu gewinnen, eine Künſtlertruppe, die internatio⸗ nalen Ruf genießt, in allen Erdteilen bereits er⸗ folgreich geſpielt hat und unter ihrem Dirigenten vor Königen und Staatspräſidenten Proben ihrer muſikaliſchen und tänzeriſchen Leiſtungen geben konnte. Ein geſchickt zuſammengeſtelltes artiſtiſches Pro⸗ gramm iſt gleichſam das Präludium für den Auftritt Biancos und ſeiner Getreuen. einen ausgezeichneten Gymnaſtik⸗Akt zu ſehen, in dem die gutausſehende Lo Bernett lebhaft ge⸗ fällt. Dann präſentiert ſich Franeis Dorny als Mann, der phänomenal auf der monumentalſten wie auf der kleinſten Mundharmonika zu ſpielen ver⸗ Die grauen Glücksmänner ſind wieder da Mit der Jahreswende hat wieder die Reichswinterhilfs⸗Lotterie eingeſetzt: ſchreiten zum Sturmangriff auf die Herzen der Gebefre ——————— Grogſſers Kdỹ⸗Kreistournee am Start Zehn gute und neue Varielé-Rummern in den dichtbeſetzten Germaniaſälen Zaubermeiſter Groaſſer hat für dieſen Win⸗ ter wieder ſeine Deutſche Varieté⸗Bühne“ mit friſchen Kräften gefüllt, und ließ geſtern in den vollbeſetzten Germaniaſälen die Maſchine anlaufen, die ihn dann am Mittwoch ſchon wieder in den Friedrichspark führt, und im übrigen durch ſämt⸗ liche Vororte und Nachbarſtädte, ſogar einmal auch in den Nibelungenſaal, zu einer geſchloſſenen Vor⸗ ſtellung für einen Großbetrieb. Groaſſer ſelber plaudert zu Anfang ein wenig, will aber im übrigen das Programm nicht mit alten Witzen aufhalten, und ſagt dann die einzelnen Nummern wortgewandt. kurz, treffend und mit der ihm eigenen frößlichen Liebenswürdigkeit an. Als⸗ eine ſchöne Frau voll Gleichgewicht, die auf einer großen ſilbernen Kugel (Holz mit Leinwand überſpannt, für die die's genau wiſſen wollen) ſchöne Bewegungen und lange Spa⸗ ziergänge macht, ſogar eine Brücke hinauf und wie⸗ der runter. Frank der Unzerbrechliche, verliert ſeinen Hut und ſteigt ihm nach, aber voll Mißge⸗ ſchick kracht alles unter ſeinen Füßen zuſammen. Leiter, Tiſch. Stühle, ein tolles Durcheinonder, über das man ſich ſchief lacht. Irene und Carmen: ein kleines, lebhaftes Mädel. etwa 9 bis 10 Jahre erſt, die mit ihrer prächtig jung ausſehenden Mutter elegante akrobatiſchen Tanz und getanzte Akrobatik hinlegt. Schwarz und Weiß ſind typiſche rhei⸗ niſche Betriebsnudeln, die teils hochelegant im ſchwarzen und weißen Frack,— Haarfarbe und Gitarre auch dazu paſſend,— teils aber auch als Frau Müller und Frau Lehmann. oder auch als Straßenſänger auftreten. Alles beſorgen ſie mit Schmiß und KHumor, ſind im Handumdrehen ſchon wieder umgezogen und als Reiſende„Ramſch und Klau“ mit Allerweltsheil⸗Putz und Nahrungsmit⸗ teln unterwegs, machen Stimmung und bringen zum Mitſingen, daß der Beifall ſchier nicht mehr aufhören will. Schlien!“ kommt dann der Muſi⸗ kal⸗Clown Paul Galley, der einen Geigenkaſten »beln Mann und Frau, die ohne Geige öffnet, ſich aber zu helfen weiß, er holt die Muſik, wo es ihm Spaß macht, aus dem Tele⸗ phon, aus dem Regenſchirm, aus Kanarienvögeln, — eine originelle und logiſch durchgeführte Num⸗ mer. Nach der Pauſe kommt die vorzüglich gewachſene niedliche Illy Argo, tanzt, ſtept und jongliert ein wenig, und zeigt dann erſtaunliche Kraft und Ge⸗ wandtheit am Trapez. Michlin iſt ein Radfahrer mit ebenſoviel Können wie Komik, er vollführt tolle Evolutionen auf dem ſtehend balancierenden Rad, fährt hoch hinaus auf dem Einrad und auch ganz niedrig liliputaniſch, und das ſchönſte iſt ſein aus ſämtlichen Fugen geratenes Bruchmaſchinchen, das ſich forigeſetzt in Einzelheiten verliert; aber natür⸗ lich kommt er doch vorwärts. Und weiter ſteigert ſich die Leiſtung der Künſtler. In den drei Dia⸗ los kann man wieder die kleine Irene ſehen, die mit einer kindlichen Fröhlichkeit bei der Sache iſt, und die ſchwierigſten Akrobatik⸗ und Elaſtikakte mit ihrem Vater zuſammen mit einem Juchzer der Freude vollführt. Ebenſo zeigen aber auch die bei⸗ den Eltern auf dem Draht und in der Gleichgewichts⸗ akrobatik erſtklaſſige Artiſtik. Schwarz⸗Weiß treten wieder erfolgreich auf, und dann kommt als herrlich⸗ turbulente Schlußnummer Kenilley⸗Burlex, eine Schleuderbrettnummer mit viel Ulk und Clownerie, übrigens aus dem Sudetengau. Eine kleine ſchwarze Schlanke beſorgt mit ihrem Partner den ſeriöſen Teil, der ausgezeichnet iſt, mit einem Salto auf dem Stuhl als Schlußpointe; und da zwiſchenhinein wir⸗ überall hinfallen, auf tückiſchen Bänken Platz nehmen, und bei aller Ver⸗ wirrung, die ſie anſtiften, aber doch, wie ganz zu⸗ fällig zwiſchendurch, auch alle Schleuderbrettübungen gut durchbringen. Langanhaltender Dauerbeiſall. Die Muſiker Mayer, Ganter und Fuß begleiten gut, und brachten in den Pauſen die Zuhörer ſogar zum Mitſingen, und dann erſt iſt die Muſik richtig! Erich Hunger 5000 graue Glücksmänner udigen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Blick auf Sandhofen Für Silveſter hatte man in Sandhofen ein ganz großes Aufgebot in Feuerwerk bereitgeſtellt. Es ziſchte, ſchwärmte und knallte. Das war eine Schie⸗ ßerei wie noch nie, eine krachende, ſprühende Herr⸗ lichkeit. 1938 erlebte einen würdigen Abſchied, 1939 bekam einen donnernden Gruß. Ueberhaupt war alles quicklebendig an dieſem letzten Abend des Jahres, alle Lokale und angekündigte Veranſtal⸗ tungen hatten ganz großen Betrieb aufszuweiſen. Fröhlichkeit hatte in aller Herzen Einzug gehalten. Eine gutbeſuchte Neujahrs⸗Veranſtaltung ſand am Neujahrstag im„Adlerſaal“ in Sandhofen ſtatt. Veranſtalter war die Kameradſchaft ehem. Artille⸗ riſten. Neufahrsſchießen lautete beim Schützen⸗ verein die Parole. Die Schießanlage beim Zell⸗ ſtoffwaſſerwerk hatte daher regen Betrieb aufzu⸗ weiſen. Es wurde manch ſchöne Schießleiſtung er⸗ zielt. Schützenführer L. Fries, kann einen guten Auftakt im Schießſportbetrieb für das Jahr 1939 notieren. Zum Jahresappell war die geſamte Bereitſchaft der Freiw. Feuerwehr der Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof in der Schreinerei des Mann⸗ heimer Werkes angetreten. Wehrführer Huth ſtattete den Wehrmännern den Dank ab, für die im Jahre 1938 erneut erwieſene Einſatzbereitſchaft. Im An⸗ ſchluß fand ſodann im Speiſeſaal des Werkes der General⸗Dienſtappell ſtatt. Hier ſprach Wehrführer Huth über den Aufgabenkreis des Jahres 1939, ins⸗ beſondere über die Luftſchutz⸗Dienſtausbildung. Zu erwähnen wäre noch die herzliche Dankſagung von Betriebsſührer Direktor Claus namens des Mannheimer Wirkes an die Wehrbereitſchaft. Frohe Stunden, die die ZW⸗Feuerwehrkapelle unter Lei⸗ tung von Kapellmeiſter Emonet mit Beiträgen ver⸗ ſchönte, vereinte noch Wehrführung und Wehr⸗ gefolgſchaft. un Zugunſten des Winterhilfswerkes hat die Bereitſchaft Mannheim 3 des Deutſchen zes für Samstag, den 7. Januar, ein Militär⸗ konzert auf dem Waldhof angeſetzt. Es ſpielt im„Robert⸗Ley⸗Saal“ von Bopp K Reuther das ge⸗ ſamte Muſikkorps mit Spielleuten der Fliegerhorſt⸗ Kommandantur Sandhoſen unter Stabſührung von Muſikleiter Fiſcher. Da gibt es zuerſt ſteht, Klaſſiſches und Operetten, wie es verlangk wird. Eine Numme von Rang zeigen die beiden Byaſellos auf dem wild ſchwappenden Schlapp⸗ draht. Mann und Frau arbeiten gleichermaßen ver⸗ wegen und elegant und finden rauſchenden Beifall. Maximi iſt der Anſager des Abends, aber zugleich auch ein Karikaturiſt, der es„in ſich hat“. Die reizenden Konterfeis von er⸗ und unerquicklichen Zeitgenoſſen und vielerlei heitere Dinge mehr bannt er in Sekundenſchnelle auf die Blätter ſeines meterhohen Skizzenbuches. Dann verwandelt ſich die Szene, und vor einer exotiſchen Kuliſſenlandſchaft hat ein Orcheſter Platz genommen, das ſich in ſeiner argentiniſchen Original⸗ tracht(ſchwarze, reich beſtickte Koſtüme, weiße weite Halstücher und hohe Lachſtiefel) außerordentlich maleriſch ausnimmt. Einen Geiger, vier Konzer⸗ tinas, drei Gitarren, zwei Flügel, Baß und Schlag⸗ zeug zählen wir gerade— als ein mittelgroßer, zier⸗ licher Mann die Bühne betritt, Maeſtro Eduardo Bianco, dem bereits in allen Weltſtädten ein begei⸗ ſterter Empfang bereitet worden iſt. Wirklich einen„Tangokönig“ kann man dieſen Mann nennen, denn ſo wie von ihm und ſeinen Muſici hat man in Mannheim noch nie den Tango ſpielen hören, ſo rauſchend in vollen Akkorden, ſo mitreißend, leidenſchaftlich und ſo zart und beſeelt. Als die Fantaſie„Duelo Criollo“ erklingt, ſteht bereits alles im Banne dieſes faſzinierenden Orche⸗ ſters, um in helle Begeiſterung zu geraten, als die beiden aparten Tänzerinnen Lucia la Bella, die aus dem Nordoſten Spaniens ſtammt und Car⸗ men de Cordoba, die eine echte iſt, zu den aufreizenden Klängen der Gitarren und Bandonions die raſſiſchen Tänze ihrer zeigen. Lucia la Bella iſt eine vollendete Schönheit, die kaſtagnettenknallend, im Schmuck der Mantille und des traditionellen Kopfputzes, in einer feuri⸗ gen Carmen⸗Fantaſie und in einem Capriccio wie die berühmte La Tortajada erſchien. Ihre Kollegin aus dem Süden der iberiſchen Halbinſel weiß be⸗ ſonders in der reizenden Szene als Veilchenverkäu⸗ jerin aus Sevilla zu geſallen, wenn ſie, alle Ver⸗ führungskünſte ſpielend laſſend, mit blitzenden Au⸗ gen die gereiften Herren in den vorderſten Parkett⸗ reihen betört und verwirrt, um ihnen ſchließlich liebenswürdig⸗ſchelmiſch ihre„Violettas“ zuzu⸗ werfen. Dann nimmt das Orcheſter von neuem geſangen. Soliſten, meiſterliche Beherrſcher ihres Inſtrumen⸗ tes, ſtellen ſich vor, ob es nun Julio Giulietti und Alberto Rochi, die beiden prachtvollen Gitarre⸗ virtuoſen, oder Marcelo Sogliani der Mann mit dem Eello iſt, immer ͤͤröhnt der Beifall durch das Haus. Nareiſio Pujol entzückt durch einen glän⸗ zenden Vortrag echt ſpaniſcher Klaviermuſik, Pedro Trombetta beweiſt, daß er als Violiniſt den Titel eines„argentiniſchen Paganini“ zu Recht verdient und Roberto Moreno ſchließlich iſt ein ſcharman⸗ ter bel-canto⸗Sänger, mit einer Tenorſtimme, dio ſich weich und voll Lyrik in das Wogen der Melodien einfügt. Ueber allem aber ſchwebt der ſtrahlende Geigenton Biancos, der als Dirigent ſeine Muſiker, unter denen ſich auch zwei Frauen, eine argentiniſche Gitarriſtin mit dem klangvollen Namen Angelch Athena und eine Pianiſtin befinden, zu immer neuen brillanten Leiſtungen mitreißt. Ob der Tango nun„Plegaria“ oder„Sentimiento Gaucho“ heißt, ob es ein Paſo doble iſt, der einem tollen Furioſo gleicht, oder das bekannte Lied Te Quierro, ſtets ſpürt man durch das Fluten der Töne und das Wie⸗ gen der Rhythmen die Farbigkeit der ſpaniſchen Mu⸗ ſik und des ſpaniſch⸗argentiniſchen Tangos, in deſſen Reich Eduardo Bianco ein wirklicher König iſt. Sehnſucht nach den Weiten der Pampas rührt ſich in uns, wenn wir den ſüßen Schmelz ihrer Lieder ver⸗ ſpüren, und alle Hände regen ſich nach jedem Kon⸗ zertſtück, um die Künſtler zu feiern, die uns im Mannheim eine Stunde lang ſchönſten Genuß berei⸗ tet haben. C. W. Feunel ** 75 Jahre alt. Am Dienstag, dem 3. Januar, begeht Herr Hermann Heitz, E 7, 8, ſeinen 75. Ge⸗ burtstag. Herr Heitz war viele Jahre im Betrieb der Neuen Mannheimer Zeitung als Korrektor tätig. Wir gratulieren dem alten Arbeitskameraden recht herzlich! **„Die ſchöne Gaſtſtätte“. Der Leiter des Fach⸗ amtes„Der Deutſche Handel“ in der DAß und der Reichsfachgruppe„Das Deutſche Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe“, Hans Feit, ruft zu einer am 1. Januar beginnenden Aktion„Die ſchöne Gaſt⸗ ſtätte“ auſ, die zeitlich nicht begrenzt iſt. Ihr Ziel geht dahin, Großdeutſchland, das durch den Anſchluß der Oſtmark und des Sudetenlandes wohl zum viel⸗ ſeitigſten und ſchönſten Reiſeland geworden iſt, auch zum gaſtlichſten Land zu machen. Die Aktion wendet ſich an alle Betriebe dieſes wichtigen Wirt⸗ ſchaftszweiges, deren in fachlicher, ſozial⸗ und kul⸗ turpolitiſcher Hinſicht der Weg zur ſchönen Gaſt⸗ ſtätte gewieſen werden ſoll. Andaluſierin, Heimat Reue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 4 2 I — euiſch Wo ſich das Lawinenunglück ereignete Der Felſenweg und ſeine Tücken Die gefährlichen Nordabſtürze im Süd- und Nordſchwarzwald Eigener Bericht der NMzZ. 1* Freiburg, 3. Januar. Der Berg ſchweigt lange, bis er plötzlich und un⸗ erwartet ſeine Stimme erhebt und zeigt, wie furcht⸗ har er ſein kann. Seine Fauſt heißt in einer der ſchwerſten Formen die Lawine. Ueber alles Perſön⸗ liche hinaus, das der Unfall am Seebuck für den mit ſich bringt, der den zu Tode gekommenen Kame⸗ raden Leonhard Wagner aus langen Jahren als Skiläufer und als Menſch hoch ſchätzt, hat das Un⸗ glück eine viel größere Reichweite. Es ſpricht zu der allgemeinen ſkilaufenden Welt und muß von ihr ge⸗ hört werden. Es iſt auch im Schwarzwald, deſſen wenige gefahrvolle Stellen man kaum mehr nennt, ſo, daß mit gewiſſen Dingen Vorſicht geübt werden muß. Dazu gehören die Steilabſtürze in den ver⸗ ſchiedenen Nord⸗ und Oſtflanken der höchſten Schwarzwaldgipfel. Die Unglücksſtelle, wo am Beginn des neuen Jahres, das kaum zwölf Stunden für Leni Wagner alt geworden iſt, der Bergtod ſeine Ernte hielt, ge⸗ hört zu dem altbekannten Gefahrbereich, den man unter dem Begriff Felſenweg zuſammen⸗ ziehen kann. Dieſer verbindet lanoͤſchaftlich großartig ohne den Gipfel des Seebuck zu erſteigen, in Flach⸗ führung die Senke des Grüble mit dem Oſthang des Seebucks in Richtung Feldbergerhof. Der Felſenweg gilt ſeit langen Jahren als Lawinen⸗ und abſturzgefährlich und war auch durch Warnungen für die allgemeine Be⸗ gehung geſperrt. Es ſind dort auch früher ſchon, vor rund dreißig Jahren, alſo in der Frühzeit des Skilaufes, Studen⸗ ten zu Tod gekommen, wovon die bekannte Erinne⸗ rungstafel ſpricht. Der Felſenweg hat, abgeſehen von der von oben dräuenden Lawinengefahr, auch noch die Abſturzgefahr in den ſteil verwehten und viel vereiſten Felſenſturz nach unten. Auch ohne Lawinenſturz von oben, kann ein Abgleiten vom Felſenweg allein rettungslos in den Tod führen. Es war mit den Jahren des Fortſchrittes im Skilauf und mit dem Schweigen des Berges, der nur kleine Brocken aus ſeinen überhängenden Wäch⸗ ten ſtürzen ließ, ſo gekommen, daß bei der Allge⸗ meinheit das Bewußtſein für geſchvunden war. Die Entwicklung der Abfahrts⸗ technik hat es mit ſich gebracht, daß auch vor gang Unberufenen und Wenigkönnern kaum ein Steilhang mehr in den Nordabſtürzen ſicher war. Daß das Schickſal nun ganz unverſchuldet einen der Beſten, einen Kenner und Könner ſo ſchwer getroffen hat, iſt doppelte Tragik. Die Steilſtürze am Feldͤberg beherbergen beliebte Uebungsmulden, die oben ſanfter, nach unten aber ſteil und eng ſind und für viele kein Halten mehr, ſondern unter Umſtänden ſchwere Stürze ergeben. Auch die Bergwacht kann mit anderen hilfsbereiten Skiläufern ein Lied ſingen, was da alles ſchon paſ⸗ ſiert iſt. Die meteorologiſchen Bedingungen für die Möglichkeit einer Lawinenentwicklung waren durch den Föhneinbruch ohne weiteres und 8 in ſtarkem Maße gegeben. Im Schwarzwald hatte bei fortgeſetzt kräftiger, teils ſehr ſtarker Kälte der feine trockene Triebſchnee auf den vielfach vereiſten Unterlagenflächen keinen Halt ſinden können. Es beſtand keine Bindung, der Schnee lag loſe geſchichtet. Der Föhneinbruch machte den Schuee feucht und ſchwer, naſſer Neuſchnee trug dazu bei, daß die großen Neuſchneemaſſen aus der leichten Pulverform binnen kürzeſter Friſt in ſchwere feuchte Klumpmaſſen verwandelt wurden. Für das Tragen dieſer ſchweren Maſſen wurde die geringe Haftung zwiſchen der Unterlage und dem Schnee darüber zu klein. Der naſſe ſchwere Schnee rollte und nahm klebend aus der ebenſo ſchweren Umgebung mit, was haftete. Die getroffene Ski⸗ läufergruppe iſt ein Opfer dieſer am Neujahrstag vehementen Klimaentwicklung geworden. dien Gefahrenſtellen Die Stellen, wo im Schwarzwald Lawinenmög⸗ lichkeiten beſtehen, ſind nicht ſo zahlreich, als daß die Skiläuferwelt ſie nicht merken könnte. Sie beſchrän⸗ ken ſich nicht auf den Süden des Schwarzwaldes, ſondern kommen auch im Nordſchwarzwald vor und ſind— ganz im Einzelfall— auch im Mit⸗ telſchwarzwald ſchon verzeichnet worden. Im Süden ſind es die bekannten Abbrüche des Feldberg⸗Hauptgipfel(Zaſtler Loch), am Feldberg⸗Oſtgipfel(Seebuck/ Feldſee), am Herzogenhorn(Wächtenabbruch), am Stüben⸗ waſen(Napf, bei ſchneereichen Wintern) ſowie ſtellenweiſe auch am Belchen. Im Nordſchwarzwald ſind es die Oſtabfälle der Hornisgrinde(Biberkeſſel) ſowie je nach Winter da und dort die Kare oberhalb der Seen wie Wiloͤſee und ſo weiter, ſoweit nicht Baumbeſtand die Gefahr bannt. Im Mittelſchwarzwald iſt vor rund hun⸗ dert Jahren ein ſchweres Lawinenunglück bei Neu⸗ kirch unweit Furtwangen verzeichnet worden. Es handelte ſich hier aber mehr um einen gewaltigen Hangſchneerutſch in einem ſehr harten Winter. In den Begriff: Lawinengefahr fällt dieſer Vorgang weniger. Die Skiläuferwelt nicht nur im Schwarzwald, ſondern weit darüber hinaus, nimmt an dem Un⸗ glück am Feloͤberg Anteil, denn Leni Wagner war weit bekannt und als Kamerad und Menſch ge⸗ ſchätzt. Seine Frau iſt unter dem Namen Anna Denz früher als Abfahrtsläuferin in vorderſter Reihe geſtanden. Aus Baden Schadenfeuer in Pſorzheim 4* Pforzheim, 3. Jan. In Pforzheim brach im Ladengeſchäft des Polſterers und Dekorateurs Nagy in der Goetheſtraße ein Brand aus, der das ganze Warenlager im Werte von etwa 10000 Mark vernichtete und auch für etwa 6000 Mark Gebäude⸗ ſchaden verurſachte. Beim Rangieren lödlich verunglückt Auf dem Radolfzeller Bahnhof * Radolfzell, 3. Jan. Abends wurde beim Ran⸗ gieren auf dem Radolfzeller Bahnhof der ver⸗ heiratete Rangierer Motz aus Allensbach überfahren. Dem Verunglückten wurden beide Oberſchenkel ab⸗ gefahren. Er wurde ins Radolfzeller Krankenhaus verbracht, wo er bald darauf ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlag. Der Hergang des Unglücks wurde nicht beobachtet, ſo daß über die eigentliche Urſache nichts geſagt werden kann. Der Verunglückte hinter⸗ läßt mehrere Kinder. Prof. Dr. Rott im Ruheſtand Drei Jahrzehnte im Dienſt der badiſchen Kunſt⸗ und Denkmalspflege * Karlsruhe, 3. Jan. Der Direktor des Badiſchen Landesmuſeums und Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege, zu deſſen Arbeiten auch die Inven⸗ tariſation der badiſchen Bau⸗ und Kunſtdenkmäler gehört, Prof. Dr. Hans Rott, iſt mit Ablauf des vergangenen Jahres in den Ruheſtand getreten. Der um die badiſche Kunſt⸗ und Denkmalspflege hochver⸗ diente Beamte beſchließt damit eine Lebensarbeit, die er nahezu drei Jahrzehnte dem Lande Baden gewid⸗ met hat.— Prof. Dr. Rott wurde 1876 in Hunspach im Elſaß geboren. 2 Bretten, 3. Jan. Durch Unterwerfungsverhand⸗ lung vom 13. Dezember wurde der Geſchäftsteilhaber Viktor Ackermann in Bretten wegen Hinter⸗ ziehung der Einkommenſteuer, der Vermögensſteuer und der Gewerbeſteuer zu insgeſamt 40 000 Mark Geldſtrafe rechtskräftig verurteilt. * Waldmohr, 2. Jan. Durch einen Unglücksfall wurde dem hieſigen Regierungsrat Dr. Herdeg die Braut, ein Fräulein Irma Schorb aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh. entriſſen. Erſt am Weihnachtsabend hatten beide die Verlobung gefeiert. 55 Baden-Vadens Syrung ins neue Jahr Der glanzvolle tradutonelle Silveſler-Gala-Abend Von unſerem Korreſpondenten * Baden⸗Baden, 2. Jan. Die Frohſinns⸗Quellen von Baden⸗Baden be⸗ gannen ſchon an den Weihnachtstagen der heiterſten Neujahrsſtimmung entgegenzuſtrömen. Das fing an mit dem Feſtprogramm der Städtiſchen Schau⸗ ſpiele, die zu Weihnachten die vom Film her be⸗ kannte Komödie„Der König in Paris“ in der deutſchen Bearbeitung von Viktor de Kowa ihren lachenden Einzug halten ließen. Unter der ſchmiſſi⸗ gen Spielleitung von Rolf Gerth, gab der kecke Scherz immer wieder Gelegenheit, das Haus mit Heiterkeit zu erfüllen. Damit auch die Kleinen im Theater ihre Feſt⸗ freude fortſetzen konnten, gab ihnen die Woche zwiſchen den Jahren mehrfach Gelegenheit, gleich den Mannheimer Kindern mit„Peterchen“ luſtig zum Mond zu fahren. Derweilen die„reifere Ju⸗ gend“ auf dem„Weihnachtsball“ im Rotun⸗ denſaal des Kurhauſes die Vorfreude auf den gro⸗ ßen Silveſterball ſchon reichlich auszukoſten begann. Der Baden⸗Badener Silveſter⸗Gala⸗Abend hat ſeit langem einen guten Ruf. Auch diesmal waren von nah und ſern die Gäſte zuſammengekom⸗ men, ſo daß der feſtlich geſchmückte große Bühnen⸗ ſaal keinen leeren Platz aufwies. Die Stadtverwal⸗ tung, vertreten durch Oberbürgermeiſter Schwed⸗ helm, und der Kurdirektor Regierungsrat Graf, ſowie manche leitende Perſönlichkeiten aus Verwal⸗ tung und Partei nahmen an dem Abend teil, der auf den goldenen Schwingen der Schönheit und des Frohmuts in das neue Jahr hinübertrug. Eine Fülle von feſſelnden Erſcheinungen und Toiletten gaben der Veranſtaltung den äußeren Glanz und die innere Gehobenheit. Es war ein lebhaft bewegtes Bild auf der dicht bevölkerten großen Tanzfläche, wo ſich jung und alt unter den Weiſen der Kapellen von Fred Baron und Joſef Daub im bunten Rhythmus „wiegte“. Als„Attraktion“ auch diesmal wieder ein internationales Variets erſtklaſſiger Künſt⸗ ler, viel angeſtaunt und bewundert: das Tamara⸗ Beck⸗Ballett mit ſeiner vor allem in der Farben⸗ ſinfonie ſieghaften Wirkung, die akrobatiſche Glaſtik der Baby Twins, Joan und John Hooves argen⸗ tiniſche und kubaniſche Tänze, Renita Kramer als „Vogel Strauß im Straußwalzer und als Doppel⸗ tänzerin im Liebesſpiel auf der Heide, der köſtliche „mitator aller Luft⸗ und Erdengeräuſche Fernando Linder, die Burleskkomik Frank Pichels, die wun⸗ dervollen Bewegungsbilder von Marion und Irma, eines übertraf das andere Als dann auf der Bühne die große Jahresuhr unter dem Tuſch des Orcheſters die Mitternachts⸗ ſtunde ankündigte, wurde an allen Tiſchen dem neuen Jahre unter fröhlichem Gläſerklingen ein herzliches Willkommen bereitet und es gleich darauf freudig eingetanzt. In der Spielbankbar und in den gemütlich eingerichteten neuen Räumen des Kur⸗ hauſes ging es inzwiſchen nicht minder froh her, ſo daß nur zu wünſchen iſt, daß ſich 1939 ſolch glänzen⸗ dem Empfang gegenüber gebührend„revanchiert“. Uraufführung im Städt. Theater. Im Städtiſchen Theater gelangt am heutigen Dienstag Waldemar Franks Luſtſpiel„Der Löwe und die Maus“ zur Uraufführung. Die Inſzenierung beſorgt Mar⸗ tin Baumann. Die Bühnenbilder ſtammen von Stephan Schmitt. Heidelberger Veranſtaltungen Hente Städt. Theater:„Der Löwe und die Maus“, Luſtſpiel von Waldemar Frank(St. Pl.⸗Miete A 16, Pr.⸗Gr. 3, Urauf⸗ führung, 20 bis nach 22 Uhr). Haus der Kunſt: Ausſtellung Aus den Kinos: Capitol:„Pour le Méxite“.— Schloß⸗Filmtheater:„Die Nacht der Entſcheidung“. Gloria:„Die Frau am Scheidewege“.— Kammer:„Der Lausbub aus Amerika“. Odeon:„Der Hund von Baskerville“. Badens Hz im neuen Fahr Spielſcharen in allen Bannen NSG Karlsruhe, 2. Jan. In allen Bannen der HJ werden jetzt Spielſcharen aufgebaut. Es han⸗ delt ſich um beſondere HJ⸗Einheiten, die die kultu⸗ relle Arbeit in den Bannen übernehmen. Zuſammen mit den Bannorcheſtern zeichnen ſie verantwortlich für Feſt⸗ und Feiergeſtaltung, Pflege des Laien⸗ und Kaſperlſpiels uſw. Sie ſollen im Laufe der Zeit ſo Vollkommenes leiſten, daß ſie in allen, auch den kleinſten Orten des Bannbereiches eingeſetzt werden können, um gerade dort, wo die örtlichen Einheiten dies nicht vermögen, Einblick in die Kulturarbeit der Hitlerjugend zu geben. Wettmuſizieren der HJ⸗Orcheſter Verſchiedene badiſche Bannorcheſter ſind in den letzten Fahren häufig mit überragenden Leiſtungen an die Oeffentlichkeit getreten. Die andere noch im Aufban befindlichen Orcheſter ſollen jetzt gleichfalls auf einen hohen Stand gebracht werden. Im Früh⸗ jahr kommen alle zu einem Wettmuſizieren in Karlsruhe zuſammen. Das weit über Baden hinaus bekannte Bann⸗Orcheſter 109 wird auch in dieſem Jahr, wieder unter der Leitung von Stammführer H. S. Wöhrlin ſeine dritte Grenzlandſpielfahrt durchführen. Rund 300 Landarbeiter-Eigenheime Der läudliche Wohnungsban wird gefördert NsG Karlsruhe, 2. Jan. Im Zug der Förderung des ländlichen Wohnungsbaues werden eine anſehn⸗ liche Zahl von Heuerlingswohnungen, Werkswoh⸗ nungen und Landarbeiter⸗Eigenheimen errichtet. Die erſten Landarbeiter⸗Eigenheime werden in den näch⸗ ſten Wochen bei Lenzkirch eingeweiht. Im Laufe des Jahres ſollen rund 300 ländliche Eigenheime, die durch die Badiſche Heimſtätten G. m. b. H. als Bau⸗ herr erſtellt werden, Werkswohnungen und Heuer⸗ lingswohnungen errichtet werden. All dieſe Maß⸗ nahmen haben das Ziel, dem Landarbeiter die Grün⸗ dung einer Exiſtenz auch als Gefolgſchaftsmitglied zu ermöglichen und eine Familie zu gründen. * Grünsfeld, 2. Jan. Der Lehrer Boos brach beim Schlittenfahren in Dittigheim einen Unter⸗ ſchenkel und mußte dem Krankenhaus in Tauber⸗ biſchofsheim zugeführt werden. Nachbargebiete In Ludwigshafen: Brand im Holzſchuppen Zwei Laſtkraftwagen ſtanden in Flammen h. Ludwigshafen, 3. Januar. Geſtern abend kurz nach 19 Uhr wurde im Holz⸗ ſchuppen eines hieſigen Fuhrunternehmers in der Frieſenheimer Straße, in dem ein Laſtkraftwagen abgeſtellt war, ein weiterer Laſtkraftwagen unter⸗ gebracht. Dieſer geriet gegen 20 Uhr, vermutlich in⸗ folge mangelhafter Leitungen oder Kurzſchluſſes, in Brand. Die Feuerwehr war alsbald zur Stelle. Um 22.15 Uhr war das Feuer gelöſcht. Der Sachſchaden iſt erheblich, da beide Laſtkraftwagen verbraunten, dagegen wird uns der Gebäudeſchaden erfreulichet⸗ weiſe als gering bezeichnet. Tragiſcher Tod eines Fährmannes Eine Schaluppe ſchlug um * St. Goar, 3. Jan. Hier kam der Fährmann Faß, der den Fährbetrieb mit St. Goarshauſen unterhält und die von Kaub mit Talſchleppzügen kommenden Lotſen an Land bringt, auf tragiſche Weiſe ums Leben. Faß wollte einen Lotſen eines Radſchleppdampfers an Land holen und fuhr mit einer Schaluppe an den Dampfer. Nachdem der Lotſe übernommen war, geriet die Schaluppe unter den Radkaſten des Schleppers und ſchlug um. Während ſich der Lotſe an einem Anker des Schlepp⸗ dampfers feſthalten und retten konnte, geriet Fähr⸗ mann Faß unter den Schleppzug und ertrauh Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Am offenen Grab geſtorben Saarlautern, 2. Jan. In Humes erlitt bei den Beerdigung eines SA⸗Kameraden der Fahnenträger des Berg⸗ und Hüttenarbeiter⸗Vereins in der ſtar⸗ ken Kälte und dem herrſchenden Schneeſturm einen Schlaganfall und ſtarb auf der Stelle, unmitte bar am Grabe. Mainſchiffahrt teilweiſe wieder in Gang * Frankfurt a.., 3. Jan. Wie das Waſſerbau⸗ amt mitteilt, wird die Sperre der Talſchiffahrt auß dem Main ab Unterhafen der Schleuſe Koſtheim, ſowie der Bergfahrt für Einzelboote bis Griesheim ab ſofort aufgehoben. Bei der Schleuſe Mainz Guſtavsburg kann vorerſt nur die 15⸗Meter⸗Schleuſe benutzt werden. 3 2 3 2. Berli* 2. 3 2 3 3* 2. Iin„ane e o6s% Rhein. Popdt acm Kgodewig 118.0 118,0 Tresdner-el 1 T Se eeee e t o. 6o- Jactr Süafgereg 112.) 115 f. Sgnentee, ai,25 en Prfta-Bitttes- 14870 2P Hererarv.: 4. 1e Sre rr e 2 10 Deutsme, Penmern ie,.. C Pr2l) 6o,—.% Sge, 1010 Joio Saient.. Dusen Bee. Sanr 18738 J8.5 Merdd. Kactei 1362. Sieant Pat 1127 113 P Senet, 10 1 testrerzinsi. Werte Sbknine 180., Wei 65ef 00.55 90, J4,,. Sen 0% Uiette l:: 14.0 Söer. K. ebe o0. eb. Suſcenreeer 1 454 4250 5e, Sienguſe 4, Sied 108. Centrelb.-Fr, 110,7 110•2 Anieinen: Weſtſalen Altbe 13,0 1575/% da. Abfnb 10,0 10,061 00.— 90 Derceaie. En: Sonenn i Kobei oor, obe Puischenneunes,à 4 8ſenf See Noo 3 10 üchſ. Br 7 ſSerb t.. Fintracht Srgunk 148.) 1490 renſteins Loppel 108.5 107,5 Stöbrfammgarn 10 125.5 olddige⸗ Saeer Satergh., Siaeehan ee 8—*—*3*——— 0 837 5 6 105⁰ 3 2 4½ Bochum 28. 98.— 98,— ken 0 6½ Schtel. Bökred. B00 r Penie. 158.2 157.7 283 6 1220 Immob. Münch. 72.— 11½77 furler Perkzeng— Ptelbner Pant 108 6 Dt.Reichsanl.27 101.3 101.3— 8 Goldpf. 90 99,.— 90.— S— 149.0 8 Enzeaber on 83,— 23, 150,0 150,0—99—— 79,50 79,—— 16770 1685 3 0 5»Bres 90.—— 6 1 8 6Enzinger⸗Union 11,5 110,5facobſen... 80.— i ank. e eee une wuege: ee i, Seee, e e e 4 Reichsanl. 1984 90,50 90,504%— ö5p.-Bl. 1 21 00,- 99,— Drem. Woltüm. 164.0 rlana ⸗Baum... 150,0fana, Porzellan 141.0 140,5 KFFFFF 8 101•8 49 6 Hypothek.-Bank Werte 1% Wennd.doden Brown, Pov. 4 6 110.8 120.0 eahlberg-Liſi.... 151.2 aſtEhemt 138,0 13½5 cenee—— ünten.—— 3 8 7 10³⁰ %, Preußen 1020 100,0 109,0 45 0 25** ypothek.-Ba kredit kn, 6 99.— 99,— Duderus, Eiſenw. 100,5 107,0[Carbenind., J. G. 150,0 150,3 Kali Aſchersleben 1 3 70 5 Lereinssk. Samk.—55— 4% Poben 27. h. H5. Merbeinz,.(% Banr Hobt.o.. ürtt.t 110 i0i,3.. Suen O 00 enetet 168% 0 ſer, Sotelkacten.. Gſtd. 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Schwabendräu 1 Bank f.. Ramerun Ciſend.. 60 9*—— Boldyop. E0 99,— 90, Uſchaffdg. Zellſt. 111.5 112,0 5, Unionör.. 200,0 206,0 Pirſchberg. ederi.... Küßlf Müamgen 131,0 13,00Seld KMauranms. Ua9r 6————5 88—3 32 -EN. 0. Rem 200 90,— 09,— I% be. Reei 80 96750 88,80 6. 13,3 1/ lbue Warbis. Sechtlef-G... LGalbä. StGlain., f5,ol. Wralast 106,7 106,7l SGangSnb 186 10 1 1 Dienstag, 3. Januar 1099 2—— Der deutſche Skiſport iſt durch den Zuwachs aus der Oſtmark ſo geſtärrt worden, daß man in dieſem Jahr be⸗ ſonders in den alpinen Wettbewerben ein gutes Abſchnei⸗ den unſerer Vertreter erwarten darf. Das gilt vor allem für die Weltmeiſterſchaften im polniſchen Winterſportort Zakopane. Hier beſihhtigte dieſer Tage Dr. Franz Martin, der bekannte Fachmann für den internationalen Abfahrts⸗ ſport, in ſeiner Eigenſchaft als Obmann des AS⸗Komitees der§08s8 die Rennſtrecken, die für den Abſahrts⸗ und Tor⸗ lauf in Ausſicht genommen ſind. Ferner unterrichtete er ſich als verantwortlicher Gaufachwart der Oſtmark auch vom Stand der Vorarbeiten für die Erſten Großdeutſchen Alpinen Meiſterſchaften in Kitzbühel und für die NS⸗ Winterkampfſpiele in Billach. Leichte Abfahrt in Zakopane Diie Erſchließung des Geländes für die alpinen Wett⸗ bewerbe in Zaropane wurde durch den Bau einer Auto⸗ ſtraße erheblich gefördert. Am Kalatowti wurde ein großes Berghotel gebaut, von dem aus man den Abfahrts⸗ und Torlauf gut verfolgen kann. Ueberhaupt hat man auf die Sichtmöglichkeit weiteſtgehend Rückſicht genommen, und dabei ſchein: die Abfahrtsſtrecke vielleicht etwas zu leicht ausgefallen zu ſein. Sie verläuft vom Gipfel des Kaſprowy⸗Wierch ungefähr 2000 Meter hoch in durchaus gradliniger Fahrt über mittelmäige Steilhänge zuerſt über freies Almgebiet, dann aber über einen Steilhang, der gleichfalls im Schuß zu nehmen iſt, und ſchließlich auf der Straße der Seilbahn über 3750 Meter zum Ziel, das 800 Meter tieſer gelegen iſt. Die Strecke bietet keinerlei tech⸗ niſche Schwierigkeiten, iſt aber die beſte in dieſem Gebie: und ſichert eine einwandfreie Abwicklung der Wettbewerbe. Der Torlaufhang befindet ſich in der Nähe von Kalatowki And erreicht ohne weiteres den vorgeſchriebenen Höhen⸗ unterſchied von mehr als 2000 Meter, ohne jedoch die For⸗ bderung zu erfüllen, mindeſt über ein Viertel der Strecke 30 v. H. Steilheit zu haben. Der Hang liegt rein nord⸗ ſeitig, iſt alſo ſchneeſicher. Mit beſonders großem Aufwand wurde in Zakopane eine techniſch einwandfreie Sprung⸗ anlage gebaut, die mit Zuſchauertribünen ausgeſtattet iſt und als Geſamtanlage ein gefälliges Stadion bildet. In Kitzbühel alles vorbereitet Die Vorbereitungen für die Deutſchen Abfahrts⸗ und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften in Kitzbühel ſind ſehr ſorg⸗ fältig getroffen worden. Der geplante Spähtrupplauf der Wehrmacht über 5 Km. ſoll nach einem übermäßig ſtarken Anſtieg zur Seidalm und einer alpinen Abfahrt in einem Langlauf enden. Die Hauptſtrecke für die Abſahrt führt bei 800 Meter Höhendifferenz über 4,1 Km. von der Streif⸗ alm über die Seidalm, den Oberhausberg zur Hinter⸗ bräuleiten. Eine Verlängerung auf 4,65 Km. und 1000 Meter Höhenunterſchied ſind nach oben bis zur Ehrenbach⸗ höhe möglich. Die Strecke wird mit vier Kontrolltoren verſehen, um die Schnelligkeit zu mindern. Als Erſatz⸗ ſtrecken ſtehen die Stückelberg⸗Strecke mit 1200 Meter Höhenunterſchied und 4,96 Km. Länge und die Abfahrt vom Kitzbüheler Horn nach Unterberg mit 1200 Meter Höhen⸗ unterſchied und 5 Km. Länge zur Verfügung. Für den Torlauf wurde die Strecke vom Oberhausberg zur Hinter⸗ bräuleiten ausgewählt, die bei 250 Meter Höhenunterſchied HDie vorgeſchriebenen 30 Grad Steilheit über ein Viertel Der Strecke leicht erreicht. Auch hier werden mehrere Er⸗ ſatzſtrecken zum Training hergerichtet. *. Prächtiges Skiſtadion Villach „Der Bau des neuen Skiſtadions in Villach, dem Schau⸗ platz der NS⸗Winterkampfſpiebe, iſt ſo gut wie beendet. Man muß von dieſer in Mitteleuropa einzigartigen An⸗ lage begeiſtert ſein. Zwei große Sprungſchanzen ver⸗ einigen ihren Auslauf in einer von der Natur geſchaffenen Arxena, die durch Erdͤtribünen ausgeſtaltet iſt. Die Zu⸗ ſchauer ſind ohne weiteres in der Lage, auch die neben die Sprungſchanzen gelegte Torlaufſtrecke zu beobachten. Uueber dieſe Bahn führt auch der Schluß des Abfahrtslau⸗ ſes. Außerdem bildet das Skiſtadion Start und Ziel für * Jalopane- Kitzbühel- Villach Kampfſtätten ſkiſportlicher Großereigniſſe die Patrouillenläufe und gilt als Stätte der Wechſel bei Staffelläufen. Beſonders verdient um den Bau des Sta⸗ dions machten ſich Sportwart Sepp Weißenbaher, die Ge⸗ meinde Villach, das Land Kärnten und nicht zuletzt Reichs⸗ ſtatthalter Dr. Seyß⸗Inguart. Architekt Kut⸗ ſchie ra, der 1936 für ſein„Skiſtadion“ mit der Olym⸗ piſchen Goldmedaille ausgezeichnet wurde, beſorgte den Entwurf. Die ganze Gemeinde, Formatienen, Vereine und Bürger, hat Sonntag für Sonntag in hellen Scharen und einmütiger Begeiſterung an dieſer Neuanlage gebaut und ſo ein Werk wahrer Gemeinſchaft geſchaffen. Vom 13.15. Januar Erſte Reichstagung des Nationalſozialiſtiſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen. Der Nationalſozialiſtiſche Reichsbund für Leibesübun⸗ gen veranſtaltet an den Tagen vom 13.—15. Jonuar im Haus des deutſchen Sports auf dem Reichsſportfeld zu Berlin ſeine erſte Führertagung. Im Mittelpunkt dieſer Tagung wird die feierliche Aufnahme der neuen Sport⸗ gaue Oſtmark und Sudetenland ſtehen. Ganz beſonders wird der durch den Erlaß des Führers zu einer von der NSDaAp betreuten Organiſation erklärte NeRe dem Reichskanzler für das geſchenkte Vertrauen danken und geloben, das zum Ziel geſetzte deutſche Volk in Leibes⸗ übungen zu ſchaffen. An der Arbeitstagung nehmen die Reichsfachamtsleiter ſowie alle Gau⸗ und Reichsführer teil. Gegen Deutſchland in Rom Gleichzeitig hat der italieniſche Verband auf ſeiner letzten Sitzung beſtimmt, daß der Länderkampf gegen Deutſchland im Partei⸗Stadion zu Rom veranſtaltet wird. Das Faſſungsvermögen der Anlage wird durch zu⸗ ſätzliche Tribünenbauten erheblich vergrößert. Das Spiel wird, wie urſprünglich angeſetzt, am 26. März durch⸗ geführ!t. — In Saarbrücken trifft in einer Amateur⸗Boxveranſtal⸗ tung eine Saarbrücker Staffel auf eine Boxſtaffel des BC Wieden Wien. Die Begegnung findet am 6. Januar ſtatt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Kampf um acht Titel Deuiſche und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften Die erſten alpinen Ski⸗Meiſterſchaften im großdeutſchen Reich werden in Tirol, 9om 22. bis 26. Februar in Kitz⸗ bühel, ausgetragen. Dabei werden insgeſamt acht Titel vergeben. Die Sieger und die Siegerinnen in der Ab⸗ ſahrt, dem Torlauf und der Kombination erhalten die Titel„Deutſcher Meiſter“ oder„Deutſche Meiſterin“ und das Meiſterſchaftsabzeichen des NSReè. Entſprechend dem Leiſtungsſtand werden bis zu dreißig Platzträger in jedem Meiſterſchaftswettbewerb mit der Leiſtungsnadel des NSgis in Bronce ausgezeichnet. Gleichzeitig trägt auch die Wehrmacht ihre Meiſterſchaften aus, die für die alpine Kombination und den 25⸗Km.⸗Spähtrupplauf mit Schießen ausgeſchrieben ſind. Teilnahmeberechtigt ſind lämtliche Mitglieder des NSR, Angehörige der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienſtes. Der Abfahrtslauf iſt den Läufern der Klaſſe 1, den Läuferinnen der Klaſſen 1 und. 2 und den Läufern der Altersklaſſe vorbehalten, die früher der Klaſſe 1 an⸗ gehörten. Nach dem Abſchneiden im Torlauf werden die zum Torlauf zugelaſſenen Wettbewerber bekanntgegeben. Der Ski⸗Spähtrupplauf iſt nur für die Wehrmacht offen. Die Zeiteinteilung: Mittwoch, 22. Februar: Flaggen⸗ hiſſung am Adolf⸗Hitler⸗Platz; Donnerstag, 2B3. Februar: Start zum Ski⸗Spähtrupplauf über 25 Km.; Samstag, 25. Februar: Start zum Abfahrtslauf für Männex und Frauen(Vorjahrsmeiſter Helmut Lantſchner, Chriſtl Cranz), Kameradſchaftsabend; Sonntag, 26 Februar: Start zum Torlguf für Männer(Helm. Lantſchner), anſchließend Frauen(Chriſtl Cranz), Siegerehrung am Adolf⸗Hitler⸗ Platz(Vorjchrsmeiſter der Kombination Helm. Lantſchner, Chriſtl. Cranz und Oberjäger Günter Meergantz). 1 Fünf Deutſche für Grindelwald An den Internotionalen Schweizeriſchen Frauen⸗Ski⸗ rennen, die am 14. und 15. Januar in Grindelwald durch⸗ geführt werden, nimmt Deutſchland mit einem ſtarken Aufaebot teil. Unſere Weltmeiſterinnen Chriſtl Cranz (Freiburg) und Liſa Reſch(Garmiſch⸗Partenkirchen) ſowie Käthe Graſegger(Gormiſch⸗Partatkirchen), Liſl Hoferer (München) und Roſemarie Proxauf(Innsbruck) nehmen den Kampf gegen die internationale Sonderklaſſe mit den beſten Ausſichten auf. 2 Wehrmacht⸗Patrouille in Zakopaue Mit einem Auſgebot von etwa 45 Läufern wird Deutſch⸗ land bei den Weltmeiſterſchaften des Skiſports in Zako⸗ pane vertreten ſein. Zu den Rahmenwettbewerben ent⸗ 14 deutſche Leichtathletik⸗Rekorde Die deutſche Leichtathletik ſtand im abgelaufenen Jahr im Zeichen einer nicht zu verkennenden Leiſtungsſteigerung. Den beſten Beweis dafür lieferten die in dieſem Zeitraum aufgeſtellten 14 neuen Höchſtleiſtungen, die durch den Welt⸗ rekord von Ernſt Blaſk im Hammerwerfen mit genau 59 Meter gekrönt werden. Im einzelnen ſind folgende neuen Rekorde anerkannt worden: 400 Meter: 47,3 Sek., Erich Linnhoff(MSV Spandau), am 18. Juni 1938 in Cottbus; 46,8 Sek., Rudolf Harbig (Dresdner Sc), am 7. Auguſt 1938 in Dortmund. 800 Meter::50,6, Rudolf Harbig(Dresdner SC), am 4. September 1938 in Paris. 5000 Meter: 14:41,4, Max Syring(KTV Wittenberg), am 9. Juli 1938 in Königsberg. 400 Meter Hürden: 53,1 Sek., F. W. Hölling(VfR Schleſien/ Breslau), am 28. Auguſt 1938 in Stockholm. 10⸗Kilometer⸗Gehen: 45:38,6, Hermann Schmidͤt(Polizei⸗ S Hamburg), am 16. Oktober 1938 in Braunſchweig. 1⸗Stunde⸗Gehen: 13 092,04 Meter, Hermann Schmidt (Polizei⸗⸗B Hamburg), am 16. Oktober 1938 in Braun⸗ ſchweig. wurf: 36,90 Meter. Dreiſprung: 15,28 Meter, Karl Kotratſchek(Weiß⸗Rot⸗ Weiß Wien), am 19. Juli 1938 in Berlin. Hammerwurf: 57,25 Meter, Erwin Blaſk(Berliner SC), am 17. Auguſt 1938 in München; 59,00 Meter, Erwin Blaſk(Berliner SC), am 27. Auguſt 1938 in Stockholm. A⸗mal⸗100⸗Meter⸗Stafſel: 40,3 Sek., Nationalmannſchaft (Kerſch, Hornberger, Neckermann, Scheuring), am 13. Auguſt 1938 in Berlin. Frauen: 200 Meter: 24,4 Sek., Käthe Krauß am 18. September in Wien. 8 Hochſprung: 1,64 Meter, Gräfin Solms(MTV Wüns⸗ dorf), am 18. September 1938 in Wien. Fünfkampf: 418 Punkte, Giſela Mauermayer(TS (Dresoͤner SC), Neuhauſen⸗Nymphenburg München), am 16./17. Jult 1938 in Stuttgart.— Dieſe Leiſtung bedeutet zugleich neuen Weltrekord. G. Mauermayer erzielte dabei folgende Einzel⸗ leiſtungen: 100 Meter: 124 Sek.; Hochſprung: 1,56 Meter; Weitſprung: 5,62 Meter; Kugelſtoß: 13,07 Meter und Speer⸗ ſeridet die Wehrmacht ebenfalls eine Mannſchaft, die ſich an dem Militär⸗Patrouillenlauf beteiligt. So wird Eishockey geſpielt! Neuer:1⸗Sieg der Smoke Eaters in Köln Die Einladung des kanadiſchen Weltwmeiſterſchafts⸗Ver⸗ treters Smoke Eaters nach Köln gab am Montagabend etwa 7000 Zuſchauern im Eis⸗Stadion Gelegenheit, in einem prächtigen Kampf Eishockey in wirklicher Vollendung zu bewundern. Die Kanadier trafen diesmal auf eine Auswahl von Düſſeldorfer und Krefelder Spielern, die ſich:1(:1,:0,:0) geſchlagen geben mußte. Nach viel⸗ verſprechendem Auftakt im erſten Drittel, wo das Spiel vorübergehend:1 ſtand, überrannten die Kanadier, auf unwahrſcheinlich ſchnellen Beinen mit vollendeter Ge⸗ ſchmeidigkeit und Sicherheit ihre Angriffe vortragend, die weſtdeutſchen Gegner, denen immerhin eine glänzende Lehrſtunde erteilt wurde. Mit fünf Toren war Benoit er⸗ folgreichſter Torſchütze, Rohde im Tor und der Krefelder Schwinghammer gefielen bei den Rheinländern am beſten. SC Rieſſerſee ſchlägt Berliner Schlittſchuhelub:0! Im Olympia⸗Stadion von Garmiſch⸗Partenkirchen ſtan⸗ den ſich am Montagabend vor 5000 Zuſchauern die alten Eishockeyrivalen SCE Rieſſerſee und Berliner Schlittſchuh⸗ elub gegenüber. Die Bayern ſiegten überraſchend klar mit :0(:0,:0,:), zahlenmäßig allerdings etwas hoch, da die Reichshauptſtädter im Feld faſt gleichwertig waren, aber Egginger im Rieſſerſee⸗Tor nicht zu ſchlagen vermoch⸗ ten. Die Treffer für Rieſſerſee fielen durch Schenk, Wild, Kögel() und wieder Wild. Die beſten Spieler Rieſſer⸗ ſees waren Egginger im Tor, Schenk, Kögel und Wild.— Im Kunſtlaufprogramm ſtellten das Wiener Geſchwiſter⸗ paar Ilſe und Erik Pauſin, Benno Faltermeier und die Berliner Nachwuchsläuferinnen Anita Heinricht und Gudrum Olbricht ihr großes Können unter Beweis, vor — die Geſchwiſter Pauſin wurden mit Beifoll über⸗ üttet. FItalien erwartet England Englands Football Aſſociation hat ihre Beſchlüſſe über die Austragung von Länderſpielen auf dem Kontinent noch nicht gefaßt. In welcher Richtung aber die Pläne laufen werdͤen, darüber iſt die Oeffentlichkeit ſchon unterrichtet worden. Frankreich, Italien, Ungarn und Jugoflawien ſollen das Reiſeziel ſein. Sehr günſtig werden in Italien die mit England ſchwebenden Verhandlungen beurteilt. Der italieniſche Verband beſtimmte bereits das Muſſolini⸗ Stadion in Mailand als Kampfſtätte, ebenſo ſicher fühlen ſich die Ungarn, die in ihrem Terminkalender ein Länder⸗ ſpiel gegen England für den 18. Mai nach Budapeſt an⸗ geſetzt haben. Bayerns Eiskunſtlaufmeiſterſchaften wurden am Wo⸗ chenende auf der Kunſteisbahn in Oberammergau aus⸗ getragen. Bei den Männern ſiegte Horſt Faber(München), bei den Frauen Inge Jell(München). Din indiſche Studenten⸗Hockeyelf ſpielte am Samstag in Schweinfurt gegen den 1. FC 05 Schweinfurt. Die Londoner Gäſte waren den Einheimiſchen klar überlegen und ſiegten verdient mit:0(:). 0 Deutſche Polizeiboxer werden wie in den früheren Jahren auch 1939. mieder an den engliſchen Pol! ei⸗Box⸗ me iſterſchaften teilnehmen, die am 1. Februar in London ſtottfinden. Unſere Amateurringer werden im Frühjahr zwei wei⸗ tere Gänderkämpfe austragen. Im März findet in Beuthen OS. der Rückkampf mit Polen ſtatt, während im April die Ungarn in Wels unſere Gegner ſind. 5 2 „Nachdem nun in den folgenden Monaten die Aus⸗ ſtattung fertiggenäht war, konnte man daran denken, ir Hochzeit zu ſchreiten. Die Braut mußte nämlich die Wäſche ſelbſt ſchneiden helfen, wenn auch nicht ſelbſt nähen. Alles wurde 6⸗Dutzendweiſe angeſchafft. Die Brautwäſche war ein Feſt. Der alte Kutſcher fuhr ſie mit den Schimmeln auf dem bekränzten Lei⸗ derwagen, obenauf die alte Jägern mit den Waſch⸗ frauen, von der Bleiche, nach Hauſe. Man baute mir das Reiſekleid, eine bunte Wollmouſſeline, das ſahen vom 3. Rang aus Anna Reiß 9 als Regimentstochter..“ Fräulein Anna Reiß hatte ihren künſtleriſchen Neigungen entſprechend eine ſorgfältige muſikaliſche Wir als Sängerin an den Hoftheatern Weimar und Schwerin. In jenen Jahren haben die von Anna Röchling erwähnten Gaſtſpiele an der Mannheimer FFdSyr ſtatſceundenn * 95 Archio M8 Ausbildung genoſſen und wirkte auch eine Zeitlang * Erzähſt von Anna Röchling-Schuſtz Herausgegeben%% O. Richard Nutzinger 17 Auch in die ſchöne alte Donauſtadt Lin z kam unſer Hochzeitspaar während der drei⸗ tägigen Dampferfahrt vorn gleich den jetzigen Dienſtbotenkleidern geſchloſ⸗ ſen wurde. Zu meinem Geburtstage(25. April) hatte mir Ernſt einen prachtvollen Brillantſchmuck ge⸗ ſchenkt, die Schwiegermutter Brüſſeler Spitzen zum Kleid und das paſſende Taſchentuch mit Stickerei⸗ ſpitzen. Ich hatte nie ſolche Schätze beſeſſen. Die Eltern ſchenkten das Silber und ſelbſtgeſponnenes Tiſch⸗ und Bettzeug. Herr Carl Schmidtborn die ſilbernen Kannen. Mein Tiſch mit all' den Geſchen⸗ ken wurde allgemein angeſtaunt, und doch wie be⸗ ſcheiden war alles gegen jetzt! Ich glaube aber kaum, daß eine Braut jetzt ſo entzückt von ibren Schätzen iſt, wie ich es damals war. Denn der Haushalt mei⸗ ner Mutter war ſehr beſcheiden. Hochzeitsreiſe nach Wien, daheim in Ludwigshafen 5 Der Abſchied von der Mutter aus den gewohnten Verhältniſſen wurde mir doch ſchwerer, als ich ge⸗ cacht hatte, und es floſſen viele Tranen, welche aber bald getrocknet waren. Die neue Welt, in die ich ietzt kam, und das viele Schöne, das wir ſahen, ließen waren entzückend Archiv NM3 keine Zeit zum Heimweh. Meine erſten Briefe nach Saarbrücken ſchrieb ich erſt von Wien aus. Da⸗ mals brauchte man noch Tage für eine Strecke, die man jetzt in Stunden zurücklegt. Wir fuhren im Poſtwagen von Karlsruhe nach Stuttgart, dann nach Regensburg, wo uns die Walhalla entzückte. Drer Tage verbrachten wir auf dem Dampſer, wo in Paſ⸗ ſau und Linz genächtigt wurde. Die Gegend von dort bis Wien iſt ſehr ſchön, doch ſtumpft eine ſo lange Reiſe etwas ab. In Wien wohnten wir im Hotel Munſch und aßen täglich in einem andern Hotel. Nach Tiſch liebte es Ernſt, auf dem Graben ein Café zu beſuchen und daz Leben vorbeifluten zu ſehen. Wir beſuchten die Ste⸗ phanskirche, die Kapuzinerkirche, wo die Erzherzöge beerdigt werden. Laxenburg, das Belvedere, ermü⸗ dete uns ſehr, ſo daß wir uns den Beſuch der meiſten Säle ſchenkten. Das Theater aber war unſer Ent⸗ zücken; wir ſahen im Burgtheater die berühmte Hei⸗ özinger und ſonſtige Berühmtheiten. Eine ſo gute 2 Vorſtellung hatte ich noch nie geſehen. Die Ballets „Die Willias“:„Das eine und das andere“,„Der verliebte Teufel“ ſind mir unver⸗ geßlich. In Wien kaufte mir auch mein Mann das Kleid, welches jeder junge Ehemann aus Saar⸗ brücken ſeiner Frau auf der Hochzeitsreiſe ſchenken mußte, es war aus dunkelblauem Atlas. Von Wien fuhren wir mit der Bahn nach Prag, welches uns durch ſeine ſchöne Lage erquickte, von da nach Budweis. Dort hatte ich einen rechten Schreck. Ernſt fühlte ſich nicht wohl und legte ſich zu Bett; er ſchlief und ſchlief, ohne ſich zu regen. Da ich ſeine Gewohnheit, daß er ſchwitze und ſo geſund⸗ ſchlafe, nicht kannte, ſo ſorgte ich mich ſehr und war alücklich, als er endlich aufwachte und mich ob meiner Sorge auslachte. Von Buoͤweis führte eine Bahn, von Pferden gezogen, die erſte Eiſenbahn in Deutſch⸗ land, nach Gmunden. Von dort fuhren wir über Traunſtein, Hallein und von da über Salzburg, München, Nürnberg nach Hauſe. Ob mit der Bahn oder Poſt, iſt mir nicht mehr erinnerlich. Wir⸗ hatten das Reiſen ſatt und freuten uns auf unſer trauliches Heim in Ludwigshafen. Mutter hatte alles ſehr nett und behaglich ein⸗ gerichtet. Mein Mann fand ſeinen Wirkungskreis, und um ja nicht aus der Gewohnheit zu kommen und mich zu erziehen, ſagte er nach dem erſten Abend⸗ eſſen:„Nun, Liebchen, jetzt gehe ich zu Heim und trinke ein Glas Bier. Um 10 Uhr komme ich wieder.“ Da ſaß ich nun erſtaunt, fand mich aber bald darein, und ſolange mein Mann lebte, blieb er bei der Ge⸗ wohnheit, da er behauptete, nach den langen Stun⸗ den auf dem Büro müſſe man ſich mit Männern aus⸗ ſprechen, was in dieſer, auch von Mannheimern viel beſuchten Wirtſchaft Ecke Max⸗ und Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Straße anſcheinend beſonders vortrefflich gelang. Es war ein ganz angenehmer Kreis, nur leider wenige Frauen dabei, die ein Verkehr für mich ge⸗ weſen wären. Mit der Geſelligkeit war es über⸗ haupt wenig. Sie war, um lebensfähig zu werden. zu gemiſcht. Trotzdem machten wir viele Antritts⸗ beſuche. Frau von Denis war damals die Beherr⸗ ſcherin von Ludwigshafen. Hof und in die Adelskreiſe, gab auch große Bälle. Uns andere Menſchenkinder behandelte ſie von oben herab. Frau von Denis und Frau Bähr ſprachen franzöſiſch. Letztere war aus Bitſch. Später waren ſie froh um die Hilfe meines Mannes, da die Stel⸗ lung als Polizeikommiſſar wenig einträglich war. Es iſt merkwürdig, welche Rollen Einnehmer und ſolche Leute damals einnahmen, um die man ſich jetzt ge⸗ ſellſchaftlich nicht mehr kümmert. So waren Pletſchs eigentlich unſere intimſten Freunde. 8 Ludwigshafen, ſeit 1844 von Ludwig., König von Bayern, ſo benannt, entſtand aus der früheren Rheinſchanze und den Hemshöfen und wurde 1853 zur Stadt erhoben. Jeder Beamte mußte in der Lage ſein, ein Haus zu bauen, ſo der Einnehmer, Arzt und Notar. Als wir 1853 hier einzogen, war nur die Lucdwigsſtraße bebaut. Die Pläne der Häuſer muß⸗ ten in München vorgelegt werden; ſonſt ſtarrten uns unausgefüllte Löcher an, ſpäter das Eldorado für unſere Kinder, die dort herrliche Spielplätze fanden, N 0 RNN (Sortſezung folgt; Frau von Gienanth verkehrte mehr in Mannheim. Sie kam dort an den Dieustag, 3. Januar 1939 Oberrheinische Eisenbahn- Gesellschafi AG, Hannheim Verlusiabschlus Personenbetörderung um 16 9% gesliegen „Dem Bericht des Vorſtandes entnehmen wir: Der Be⸗ krieb hat ſich ohne nennenswerte Störungen abgewickelt. Im Perſonenverkehr iſt, gemeſſen an der Zahl der be⸗ förderten Perſonen, eine Steigerung von rund 16 v. H. eingetreten. Dieſer Steigerung entſpricht diesmal die er⸗ zielte Mehreinnahme im Perſonenverkehr von ebenfalls 16 v.., da im Jahre 1997 keine Tarifſenkungen vor⸗ mußten, die in Jahren eine 0 erkehrsſteigerung entſprechen Ei ſ ten⸗ ſprechende Einnahmeſteigerung Dagegen entſpricht die Verkehrs⸗ und Einnahmeſteige⸗ rung nicht ganz dem Anſtieg der Wirtſchaft und des Ver⸗ kehrs, weil infolge Wettbewerbs des Kraftwagens und des Fahrrades ſowie der Reichsbahn ein Teil des Verkehrs⸗ zuwachſes auf dieſe Verkehrsmittel abgefloſſen iſt. Im Güterverkehr war die beförderte Menge von rund 2000 Tonnen größer als im Vorjahr; dem ſteht auch eine entſprechende Einnahmeſteigerung gegenüber: Insgeſamt beſörderte die Oéch mit ihren fämtlichen Betrieben: Im Kalenderjahr 1991 rund 5,4 Millionen Perſonen 1932 9,0 70 ˙ 7⸗ 1083* 9,4 60 75 1934 4,0 + 1985„ 4,4* 75 1936 70 4,8 57„ N 1987 5,6 Im Güterfernverkehr wurben befördert: Im Kalenderjahr 1931 rund 320 000 Tonne⸗ 1932„ 209 000 108„ 280000 4 1084„ 380000 1035„ 318 000 4 1030 208 000 4 1937„ 205 000„ Den Betriebseinnahmen mit insgeſamt 2549 9690%/ ſtehen Betriebsausgaben mit 1948 237„ gegenüber, ſo daß ſich ein Betriebsüberſchuß von 601 126/ ergibt. Er iſt um 471 21/ höher als im vorhergehenden Jahre, reicht aber nicht zur Deckung des Kapitaldienſtes(Verzinſung, Tilgung, Abſchreibung) aus, wofür 923 503/ erforderlich ſind. Es verbleibt ſomit ein Verluſt von 322 377„/, der won der Stadt Mannheim der Oés6 erſetzt wird. Pteispoliſische Fürsorge für die Landwirischafi Bessersiellung um 700 Millionen Angeſichts der Schwierigkeiten, die ſich in letzter Zeit in der Landwixtſchaft gezeigt haben, nimmt der Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung, Gauleiter Wagner, in der „Deutſchen Volkswirtſchaft“ dazu Stellung, in welcher Weiſe der Landwirtſchaft bereits durch die Preispolitik ber letzten Jahre geholfen wurde. Durch die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Agrar⸗ politik ſei die Abhängigkeit von der Rentabilität für die Landwirtſchaft ſchon nachdrücklich gelockert worden. Dar⸗ über hinaus habe die Preispolitik des Vierjahresplanes der Landwirtſchaft eine überaus wirkſame Hilfe gebracht. Der Reichskommiſſar weiſt nach, daß die Landwirtſchaft aus den ſeit 1936 vorgenommenen Preisſenkungen bei land⸗ wirtſchaftlichen Betriebsmitteln eine Koſtenminderung um rund 200 Millionen Mark erhalten habe. Wenn man den Betriebsmittelaufwand der Landwirtſchaft in den letzten Jahren vergleiche, ſo ergebe ſich, daß dieſer Betrag der Landwirtſchaft auch tatſächlich zugute gekommen iſt. Dem⸗ gegenüber hätten die Agrarprodukte ſehr umfangreiche Preiserhöhungen erfahren, ſowohl pflanzliche Erzengniſſe als auch die Produkte der bäuerlichen Veredelungswirtſchaft. Die Verkaufserlöſe der Landwirtſchaft hätten ſich infolge⸗ deſſen gegenüber dem Stande 1935/6 um 465 Millionen Bei dieſer Sachlage, die eine Beſſerſtellung der Sändwirtſchaft in ihren finanziellen Erträgen um mehr als 700 Millionen Mark in ſich ſchließe, könne in der Tat von einer preispolitiſchen Fürſorge für die Lanowirt⸗ ſchoft geſprochen werden. Sie ſei keineswegs ſtiefmütter⸗ lich behandelt worden. Zur Bekämpfung der Landflucht ſeien gewiß außer⸗ Irdeutliche Anſtrengungen notwendig, aber es müſſe eraſt⸗ lich bezweifelt werden, daß dieſes Problem mit finanziellen Mitteln gelöſt werden könne. Der Reichskommiſſar weiſt darauf hin, daß die gewerb⸗ liche Wirtſchaft einen weit höheren Kapitalauſwand hrauche als die Lanöwirtſchaft. Die Landwirtſchaft habe demgegen⸗ über in ihrem Boden eine ſo ſtarke Sicherheit, daß die in höherem Vermögen oder höherem Einkommen liegende Riſikoprämie anderer Wirtſchaftszweige auf lange Sicht durchaus keinen wirklichen Ueberwert darſtelle. Die Neichsbank am Jahresschluß Noch dem Ausweis der Reichsbank vom Jahresultimo hat ſich in der letzten Woche 1998 die geſamte Anlage der Notenbank um 884,3 guf 9143,4 Millionen erhöht. Gleich⸗ zeitig haben die ſonſtigen Aktiven um 149,6 Millionen 4 zugenommen, andererſeits ſind aber von den in der Be⸗ richtswoche ſeitens der Wirtſchaſt bei der Reichsbank be⸗ ſchäftigten zuſätzlichen Kreditmitteln nicht weniger als 465,5 Millionen auf Girokonto ſtehengeblieben, ſo daß die geſamten Giroguthaben einen Rekordſtand von 1527,5 Millionen zeigen. Wenn auch in den erſten drei Wochen des Dezember nur ein Abban der zuſätzlichen Belaſtungsſpitze vom No⸗ vemberultimo im Ausmaß von 16.1 p. H. gegenüber 99 v. H. im Jahre zuvor übrig geblieben war, ſo darf doch nach den oben mitgeteilten Ziffern die Inanſpruchnahme der Reichsbank in der Jahresſchlußwoche 5 relotiv mä⸗ ßig bezeichnet werden. Dies ergibt ſich aus dem Vergleich mit den Vorfahresziffern, wobei einem allgemein nied⸗ rigeren Zahlenniveau aus Gründen des entſprechend klei⸗ neren Wirtſchaftsraumes der Zugang auf den Anlage⸗ konten mit 895,6 Millionen/ nicht nur relativ, ſondern auch abſolut größer geweſen war: eußerdem hatten damals die Giroguthaben nur um 325 Millionen 4 zugenommen, wogegen allerdings die ſonſtigen Aktiva eine Abnahme um 62 Millionen/ zeigten. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen kind 578,5 und on Scheidemünzen 48,7 Millionen/ in anleihe ſtieg erneut um 10 Pfg. auf 92,75 der Neuen Mannheimer Zeitung Akſien fesſer Lebhafiere Geschäflstäflgkell an allen Biärkien— Renien ſesi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Feſter Frankſurt, 3. Januar Die Börſe war allgemein weiter beſeſtigt. Seitens der Kundſchaft erfolgten überwiegend weiter mäßige Käufe aus Mitteln des Zinstermins, die zwar vorwiegend am Ren⸗ tenmarkt Anlage ſuchen, aber auch in Aktien ſich in klei⸗ nem Maße fortſetzen. Am Aktienmarkt war oͤte Entwick⸗ lung wieder etwas uneinheitlich, im ganzen überwogen jedoch Erhöhungen. Kleine Rückgänge auf einzelnen Ge⸗ bieten reſultierten u. a, aus genehmigten jüdiſchen Ab⸗ gaben. Knapp gehalten eröffneten u. a. 36 Farben mit 15074(15055), Hoeſch mit 107(108), Daimler mit 133́ (134), Deutſche Erdöl mit 121(121/), Licht und Kraft mit 181%(132/)ſowie Reichsbank, die 1 v. H. verloren auf 186. Weitere Erhöhungen traten vor allem am Elektro⸗ markt ein unter Beporzugung der rentenähnlichen Tarif⸗ werte. RWe' 12275(121). Auch AcEch weiter beachtet bei 1167(1157/). Feſter ſetzten ſerner Cement Heidelberg mit 148(474), Verein. Deutſche Metalle mit 172(170), A für Verkehr mit 119/(1185) ein. Der Rentenmarkt hatte bei lebhafter Nachfrage eine ausgeſprochen feſte Tendenz. Reichsaltbeſitz 1289—(127,80), Reichs bahn⸗VA 122/6(12194), öproz. Gelſenkirchen Berg 100 76(1002). Im Freiverkehr Kommunal⸗Umſchuldung 92,80(92,65), aproz. Rentenbank⸗Ablöſung 8874(88/5), öproz. Ewald 10096(10036). Auch die amtlich notierten Induſtrie⸗Anleihen lagen durchweg höher, öproz. Mittel⸗ ſtahl 10054(99/), öprz. Hoeſch 1017(101), 6proz. J6 Farben 11875(118). Von Goldpfandbrieſen wurden Naſſ. Landesbank 74 v. H. erhöht auf 9074. Liquidationspfand⸗ briefe waren geſucht und ſaſt durchweg 54—36 v. H. be⸗ 1 Von Stadtanleihen 4/proz. Mainz von 28 97 An den Aktienmärkten ging das Geſchäft im Verlauf ſtark zurück, ſo daß ſich die höchſten Kurſe nicht immer voll behaupten konnten und die Entwicklung ſtärker un⸗ einheitlich war. Höher lagen u. a. Rheinſtahl mit 133 nach 13274, Ac für Verkehr mit 120 nach 11053, Verein. Stahl mit 1057/ nach 10576, dagegen ACG 11594 nach 11674, Kaufhof 10374 nach 104. Bei den ſpäter notierten Pa⸗ pieren hielten ſich Rückgänge und Erhöhungen von durch⸗ ſchnittlich 74—1 v. H. etwa die Waagge. Im Freiverkehr war die Haltung überwiegend feſter, Glſäſſ. Bad. Wolle 91—99(89—91), Uſa 84(84), Ding⸗ ler etwas behauptet mit 99—101, Raſtatter Waggon ge⸗ ſtrichen Geld. Berliner Börſe: Aktien eher anziehend Berlin, 3. Januar. „Nach dem freundlichen Auſtakt, den die Wertpapier⸗ märtte geſtern zum Jahresbeginn zeigten, war heute eine weitere kleine Belebung zu verzeichnen. Sie wurde ein⸗ mal durch die kräftige Entſpannung am Geldmartt begün⸗ ſtigt, im weſentlichen wohl aber durch das ſteigende An⸗ lageintereſſe der Bankenkunoſchaft hervorgerufen, zumal jetzt die Zinsgutſchriſten für die fällig gewordenen Kupens erfolgen. In erſter Linie wurde dabei naturgemäß der Rentenmarkt berückſichtigt; aber auhh die Artienmärkte konnten aus der Neuanlage der Mittel etwas Nutzen ziehen, ſofern die fällig gewordenen Beträge nicht für die Zeichnung der zur Zeit aufliegenden Reichsanleihe Ver⸗ wendung ſanden. Beachtet wurde an der Börſe der Gegen⸗ beſuch kontague Normans bei Dr. Schacht, det aber rein privaten Charakter tragen ſoll. Am wiontanmarit wurden Rheinſtahl und Klöckner bevorzugt, wobei Kursgewinne von je etwa 75 v. H. erzielt wurden. Buderus ſtiegen bei kleinem Bedarf gegen den letzten Kaſſa⸗Kurs um 7 v. H. Andererſeits waren Hoeſch, Laurahütte und im geringeren Maße auch Verein. Stahlwerke eher angeboten. Von Braunkohlenaktien hatten nur Niederlauſitzer mit minus 1,50 v. H. die größte Veränderung aufzuweiſen. Am Kali⸗ markt zeigte ſich erwas Angebot in Wintershall, die um etwa v. H, zurückgingen, während Kalt Chemie und Salzdetfurth 4% bzw. 74 v. H. gewannen. Von chemiſchen Berten ermäßigten ſich Farben um 76 v. H. auf 150,25. Die übrigen Papiere bes Marktes erzielten kleine Beſſe⸗ rungen. Echte Anlagekäufe erfolgten am Mark der Elek⸗ tro⸗ und Verſorgungswerte. Lahmeyer erſchienen ſogar mit Plus⸗Vorzeichen und wurden mit etwa 116—117, ö. h. alſo—4 v. 8. höher als geſtern per Kaſſe, geſchätzt; die Notiz wurde bis zum Kaſſa⸗Kurs ausgeſetzt. Siemens gewannen 1,50, RWé 2,25 v. H. Im übrigen waren aber nur noch Braubank mit minus 1 v H. über Prozentbruch⸗ teile hinaus verändert.— Am variablen Rentenmarkt lagen Reichsaltbeſitz mit einer Steigerung um v. H. auf 128,50 ziemlich feſt. Auch die Gemeindeumſchuldungs⸗ Die dem Ren⸗ tenmarkt zuzurechnenden Reichsbahnvorzüge konnten einen Anſangsgewinn von 4 v. H. ſögleich verdoppeln. Am Geldmarkt trat eine weitere Ermäßigung der Blanko⸗ kagesgeldſätze um ̃ v. H. auf 2,75—3 v. H. ein. Von Valuten errechneten ſich das Pfund mit 11,55, der Dollar mit 2,492 und der Franken mit 6,53. Im Börſenverlauf war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, der freundliche Unterton blieb jedoch erhalten. Farben wurden mit 150ʃ notiert. Rütgerswerke und Deutſche Erdöl ſowie Solzdetſurth wurden je v. H. höher bewertet, Réſw gewannen und Bemberg 174 v. H. Andererſeits ſchwächten ſich AEch und Gesfürel je um 4, Wintershall um 76, Buderus und Niederlauſitzer Kohle ie um 1, ferner Conti Gummi um 1 v. H. ab. Am Kaſſarentenmarkt wor die Tendenz feſter. Pfand⸗ briefe lagen freundlich, Liquidationspfanobrieſe zogen verſchiedentlich im Kurſe an. Von Kommunalobligationen erhöhten ſich Preußiſche Zentralboden⸗ und Pfandbriefbank Goldkommunale Em. 1 um 77 v. H. Feſtere Heltung wie⸗ ſen ferner Länder⸗Altbeſitzanleihen auf. So ſtiegen Schles⸗ wig⸗Holſteiner um 17, Lübecker um 1. Hamburger und Weſtfalen je um v. H. Am Markt der Zweckverbands⸗ anleihen waren hingegen Gproz. Emſcher von 1927 um 1. v. H. rückgängig. Bei den Stadtanleihen büßten Ber Breslau und Wer Königsberg je ½ v. H. ein. Reichs⸗ und Länderanleihen lagen wenig verändert, er Mecklen⸗ burg⸗Schwerin gewannen v. H. Für Induſtrieobligatio⸗ nen woren die Meinungen geteilt. 336er Mittelſtahl ge⸗ wannen 76, Farbenbonds 7 und 57er Harpener 1 v. H. Demgegenüber büßten Aachener und Daimler⸗Benz ie 4 v. H. ein. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien gaben Deutſche Ueberſee um 1 v. H. nach, während die Dresdner Bank 76 v. H. gewann. Hamburger Hypotheken ſtiegen bei den Hypothekenbanken um v. H. Sonſt traten keine größeren Veränderungen ein. Am Markt der Kolontalwerte gaben Doag um 1 v. H. nach. Bei den Ju⸗ duſtriepapieren kamen Chemiſche Werke Albert, Gru ſchwitz Textil und Rabetzke u. Gieſecke, letztere nach Pauſe, je um 3 v. H. höher an. Aſchaffenburger Bräu wurden um ö v. H. heraufgeſetzt. Andererſeits ſtellten ſich Kühltranſit und Mühle Rüningen je 4 v. H. niedriger. Deutſcher Metall⸗ handel und Meyer⸗Kaufmann verloren je 3 v H. Steuergutſcheine wurden bis auf die ſogenannte An⸗ leihe⸗Stock⸗Steuergutſcheine, die 6 v. H. höher zur Notiz kamen, geſtrichen. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1939er und 1940er 90,62 G 100,37 B; ſh4ter 90,37 G 100,12 B; 1942er 98,75 G 99,5 B; 104ger 98,37 G 99,12 B; 1944er 98,12 G 98,87 B; 1945er 98,19 G 98,87 B; 1946er bis 1948er 98 G 98,75 B.— Ausgabe 2: 1942er 98,62 G 99,37 B; 1948er 98 G; 98,75 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗4öer 82 G 82,75 B: 1946⸗A8er 81,87 G 82,62 B; aproz. Umſchuld.⸗Verb. 92,37 G 93,12 B. Am Börſenſchluß nahm das Geſchüft weiter an Umfang ab. Die Veränderungen der Notierungen hielten ſich in engen Grenzen. Schering ſtiegen um 76, Schultheiß um K v. H. Auch Vereinigte Stahlwerke wurden leich: höher bewertet. Lediglich Deutſche Erdöl büßten 4 v. H. ein. Farben ſchloſſen zu 150,50. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmerkf Berlin, 3. Jan. Am Geldmarkt wurde heute eine weitere Ermäßigung der Blankotogesgeldſätze um 76 v. H. auf 2½ bis 3 v. H. vorgenommen. Entſprechend der wei⸗ teren Verflüſſigung war zunehmende Nachfrage für alle verfügbaren Titel zu beobachten; insbeſondere wurde un⸗ verzinsliche Reichsſchatzanweiſungen mit ödrei⸗ bzw. zwölſ⸗ monatiger Laufzeit gefragt. Daneben wurden auch neue Serien von Solawechſeln der Golddiskontbank zur Ver⸗ fügung geſtellt. Der Privatdiskontſatz blieb mit 276 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten ſetzte ſich der Abbröckelungsprozeß beim engliſchen Pfund weiter fort. In London waren für ein Pfund nur 4,6856(.6390) zu bezohlen, die Amſterdamer Pfuncnotiz ermäßigte ſich auf 8,5174(8,5254), die Züricher auf 20,52(20,56). Der Dollar blieb nahezu unverändert. Die kontinentalen Valuten wieſen faſt durchweg kleine Einbußen auf, ſo insbeſondere der franzöſiſche Franken, der in Anlehnung an den Pfund⸗ Rückgaug in Zürich mit 11,61(14,63/) und in Amſter⸗ dam mit 4,82½¼(4,82) notiert wurde. Verhältttismäßig widerſtandsfähig blieben der ſchweizer Franken und der holländiſche Gulden. Später konnte ſich der holländiſche Gulden nicht voll behaupten. Das engliſche Pfund gab weiter leicht nach. Diskont: Reichkbauk 4, Lombard 5. Privat 8 v. H. Dis⸗ 3 Januar 2. Januar un fkont geld Brief eld]J Brief Aeguoten 194 1. Ptd.11,835 11,865 11,845 11, 875 Argentinien K. eſoſ 0,563] 0,567 0,564 0,568 Belgten 100Beigo] 2/ 42,00 42,08 41.08 42,00 Braſiſlien. 1 Milreis 0,146 0,148 0,140% 0,148 Bulgarien, 100Levaf 6 3,047 3,053.047 3,053 Dänemark 100Kronen 4 51.5151,61 51,56 57,66 Danzin 100Gulden]4 47,.— 47,10 47.— 47,10 England.. 1fDb 2 11,535 11,555 11,543/ 11,575 Eſtland 10bleſtn Kr. 4/½ 68,13 68,27„13 527 innlandi0chinn. Mk.] 4 5,085] 5,005 5,0000 5,100 Frankreich 1009 2¼ 6,533 6,547 6,538 6,52 riechenland 005r 5 2,353 2,357.3530/ 2,357 oll end 100 den] 2 135,30 135,07 135,44 1335,72 JrantTeheran) palen 14.34 14.36 14,3514,37 Jsland. 100 181 Kr 5/ 51,70 51,80 51,74 51,84 Fialien, ſ0lLire] 4½13,00 13,11 13,00 13,11 Japan 19en].29] 0,673 0,975 0,074/ 0,676 energ 5 5604 5,706 5694/ 5, Konada 1 kan. Dollar 2,407.471 2,406 2,470 Lettland 160 Latts] 5/ 48,75 48, 85 48,75 48,85 Sitauen, 1008f1ta 5 44,0% 42,02 41,94 42.02 Rorwegen 100fronen 3½]57,97 58,09 58.02 58.14 olen. 100gBloty—44• 47.— 47,10 47,.— 47,10 orſugal 100 Eskudo 605 10,475 10,495 10,485 10,505 72 9— 50„* Echweben, 1006 540 532 4 8587 Schwei 1608ranken 1/ 55,44 56,56 50,44 50,50 Spanzen 100 Peſeten 5————2— Türket. ü Pfd. 5½ 1,978].982.978/.982 Ungarn 100Pengö 4* Uruguay. 1Goldpeſoo 0,919] 1,921 0,919/ 1,921 Ger. Siaaten 1 Dollax 1 2,490 2,494.490.494 * Frankfurt, 3. Januar. Tagesgeld unverändert 2,75 v. H. den Verkehr abgefloſſen. Damit ſtellt ſich der geſamte Zah⸗ lungsmittelumlauf am Jahresſchluß auf 10388 Millionen gegen 9761 in der Vorwoche, 9844 im Vormonat und 7478 Ende 1937. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände haben um 0,3 auf 76,3 Millionen abgenommen. Davon entfallen unverändert Gold und 5,5 Millionen auf deckungsfähige eviſen. * Elbſchloß⸗Brauerei, Hamburg⸗Nienſtedten. Die HB. genehmigte die Abrechnung für 1937/88 und ſetzte die Divi⸗ dende, wie vorgeſchlogen, auf 8 v. H.(i. V. 6 v. H. Divi⸗ dende und 2 v. H. an den Anleiheſtock) ſeſt. Der Au ſichts⸗ ratsvorſitzer teilt mit, daß ſich das laufende Geſchäftsjahr feſtzuſtellen; andererſeits könne man die Unkoſten noch nicht ganz überſehen, ſo daß eine genaue Vorausſage zur Zeit nicht möglich ſei. Man rechne aber mit einem wieder befriedigenden Abſchluß. * Konſulariſches. Der zum däniſchen Wahl⸗Vizekonſul bei dem Königlich Däniſchen Konſulot in Mannheim er⸗ nannte Herr Hans⸗Peter Frydendahl Seeſt iſt in der er⸗ wähnten Eigenſchaft anerkannt und zugelaſſen worden. Zu ſeinem Amtsbereich gehört auch dos Land Baden. Konkurſe und Vergleichsverfahren. Im Dezember wurden nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes 180 neue Konkurſe— ohne die wegen Maſſemangels abgelehn⸗ ten Anträge auf Konkurseröffnung— und 24 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat waren 155 und 11. DELS- ο WIRTSCHAFTS-ZHTUNG Abend-Ausgabe Nr. 4 —— Diskonisenkung in Frankreich 3 Die Bank von Frankreich hat den Diskontſatz von 2/ auf 2 v. H. und den Satz für Vorſchüſſe auf Bert⸗ papiere von 9½ auf 3 9. H. ſowie den Zinsſatz für 30⸗ Tage⸗Gelder von 2/5 auf 2 v. H. herabgeſetzt. 5 Die bisherigen um v. H. höheren Sätze waren ſeit 24. November 1938 in Kraft. * Waren unel Märkte Mannheimer Großviehmarkt Der Mannheimer Großviehmarkt war heute wie ſolgt beſchick: 70 Ochſen, 102 Bullen, 261 Kühe, 163 Rinder, zuſammen 596 Stück. Der Au trieb iſt gegenüber der Vorwoche(562) um 34 Tiere höher. Im Rahmen der Kon⸗ tingente erſolgte Zuteilung bei forgenden unveränderten Höchſtnotizen: Ochſen 43,5—46,5 Pig., Bullen 45.—445 Kühe 41,5—44,5, Rinder 42,5—45,5 Pig. Der Kälbermarkt hatte einen Auftrieb von 531 Tieren zu verzeichnen, in der Vorwoche 495. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontin⸗ gentgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz ven 65 Pfg. 1459 Schweine waren am Markt dieſer Gattung au getrie⸗ ben, in der Vorwoche 1400. Die Höchſtnotiz wurde von 59 auf 58,5 Pfg. gemäß der Marktordnung erniedrigt. Im übrigen erſolgte die Zuteilung gemäß Kontingent. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. Januar. An der Geſomtlage des Berliner Getreideverkehrs hat ſich kar v etwas geändert. Den nach wie vor nur mäßigen Zufuhr⸗ n ſteht ein noch geringerer Bedarf gegenüber. Für Weizen bieten ſich verſchiedentlich Abſatzmöglichkeiten, während Roggen in der Hauptſache in der Provinz Unterkunft ſin⸗ det. In Futtergetreide iſt das Geſchäft nur mäßig, da die Verbraucher im allgemeinen ausreichend verſorgt ſind⸗ Lagerfähige Qualitäten werden jedoch weiterhin beachtet⸗ Induſtriegetreide und hochwertige Braugerſten ſind, ſoweit Bezugsſcheine vorhanden, weiterhin unterzubringen. Dia Anlieferungen in guten Quolitäten haben ſich jedoch nicht verſtärkt. Am Mehlmarkte erfolgen Abrufe nur zögernd, Futtermittel liegen ſtill. Bremer Baumwolle vom 3. Jau.(Eig. Dr.) Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 3. Jau, (Eig. Dr) Unverändert, Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage—; per Jan. 31,45—31,50; Tendenz ruhig; Wetter milde. Hamburger Schmalzuotierung vom 3. Jan. Dr.) Marktlage ruhig, unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 3. Jau.(Eig. Dr.) Es notierten in 4 für die 100 Kilo: Elettrolytkupfey (wirebars) 60,50; Standard⸗Kupfer lid. Monat 54,75 nom.; Originalhüttenweichblei 10 nom.; Staßdard⸗Blei lfd. M, 19; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,50 nom.3 Standard⸗Zink lſd. M. 17,50 nom.; Original⸗Hütten⸗Alu⸗ minium 98—99 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 36,30—39,50. *Londoner Goldpreis. In London ſand am 2. Januar eine Notierung des Golopreiſes nicht ſtatt; eine Umrech⸗ nung in Reichsmark konnte daher nicht vorgenommen werden. * Die deutſche Seefiſcherei im November. Die Geſamt⸗ menge der in den deutſchen Fiſchereihäfen Weſermünde⸗ Bremerhaven, Cuxhaven und Hamburg⸗Altong gelandeten Friſchfiſche betrug im November 29,52 Mill. Kg., die hei einem Durchſchnittspreis von 8,15 Rpfg, je holbes Kg., einen Geſamterlös von zuſammen 6,45 Mill./ erbrach⸗ ten. Dieſe Anladungen wurden in 530 Reiſen angebracht. * Frauzöſiſche Zementpreiserhöhung. Der franzöſiſche ab 1. Januar um 20 Frauken ie Te erhöht. Lotko%90, (Eig.) 8 15 510 0 Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Monat Dezember 1038 werden wie folgt ieſtgeſetzt: Staat Einheit RnI Staat Cinhen Aegypten. 1 Pfund..11,95 Jugoſlawienſ100 Dinar 5, 70 Argentinien 100 Papierpeſos] 50,57Lerltand.. 100 Lat 48,80 Be gien. 100 Belga. 42,04 Litauen. 100 Litass 41,98 Braſilien.100 Milreis..14,70Luxemburg 500 Franes 52,54 Bulgarien. 100 LCwa.05 Norwegen 100 Kronen.58,54 Canada. 1 Dollar 2,47 Paläſtina. 1 Pfund 1168 Dänemark. 100 Kronen.52,01Polen 100 Ziotu. 4705 Danzig. 100 Gulden. 47.05Portugal. 100 Eskudos..10,58 Eſtland..100 Kronen. 68,20ſfft mänien 100 Lei.5⁰ Finnland 100 finn. Mark.5,14Schweden 100 Kronen 39,98 rankreich.100 ranes.57[Schweiz. 100, ranken 50,53 ricchenlö. 100 Drachmen. 2,36 Spanien 100 Peſeten Großbrittan] 1 Pid S erungſ 11,65 Tſchechei, 100 Kronen 8,60 Holland. 100 Gulden 135,57 Fürkei. 1 Pfund.98 Jrau. 00 Rials. 14,47ungarn. 100 Pengo Jslanb.00 Kronen„.52,20fbei Ausfuhrſ nach Ungarn) 61,44 Jtaien. 100 Lire.. 13,10ſüruguay 1 Peſo.80 Japan. 100 Hen... 1 67,980BSt vAmerill 1 Tollar 2,49 Die Feſtſetzung der Umrechnungsſätze für die nicht in Berlin notierten ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt etwa am 5. d. M. * Errichtung zweier Tabakſchuppen in Lampertheim In einer Verſammlung der Lampertheimer Bauernſchaft wurde beſchloſſen, zwei Tabaktrockenſchuppen zu errichlen Die Schuppen, deren Standort noch zu beſtimmen ſein wird, werden eine Länge von 50 Meter, etwa 18 Meter Tiefe und etwa 15 Meter Höhe haben. Die Bauſumme wird etwa 45—50 000/ betragen und zur Hälfte durch Reichszuſchüſſe gedeckt. * Tabakſteuerſtatiſtik im November. Der Steuerwert der im November 1958 gegen Entgelt verausgabten Tahak⸗ ſteuerzeichen und die aus dem Steuerwert berechnete Menge der Erzeugniſſe ſtellen ſich nach den Erhebungen des Stoli⸗ ſtiſchen Reichsamts wie folgt: Steuerwert Berechnete Menge der Er⸗ in Mill RM zeugniſſe in Kg. oder 1000 81 Beennn 81⁵ 917 1000 Stück Reirn. 4 664 598 1000 Stück Feingeſchnittener Rauchtabak. 0,½15 14 457 Kg. Stenerbegünſtigter Keinſchnitt und Schwarzer Krauſer..27 1579 057 Kg. Pfeenbrgr.66 1215 458 Kg. Kautabak**32* 0,13 13 318 1000 Stück Schnupftabak 9.08 134 7039 Kg. Zigarettenhüllen.44 437 388 1000 Stück An Zigarrettentabak ſind im November 42528 Do. in bie Herſtellungsbetriebe verbracht worden gegenüber 3866 Dz. im Oktober. Der Steuerwert beträgt für den Berichts⸗ monat 71,14(71,83) Mill. l. S2——————cc——————————————————————————————————.—.—— 3 2 3 2 3 2 3 2 3 2 Frankfur! Deutsche destwerzinsi. werte Dbetheſſ. Pr.⸗Anll.— Stedtaalelhee 4% Augslurg 2 98.— 98, Würrt. Wohn 4% Bayt. Landw⸗.⸗Kom. Kl⸗Ui 99.— 99.— 4½19 ⸗Baden 26 98.— 98.— R U.. 99,30 09.30 dank R 32 101,0 101,5˙% Südd Hoder.2“ Otsch. Staatsanleihen 4½ Berlincoldz4 102,7 103. 6% Berl. Hyp.⸗ Lic. Gpfbr. 8 1 8 2 4½ Darmſtadt 28 00,50(andes- und Provinz. 8˙6 von 13„ 99, 00, und ll 6. A. 100,2 100,2 1⁵⁰ 4½ Dresden 29. 9075 90,75 6½8Frtjtrövp. Bt.% Württ Cop.⸗ B Pt..⸗Anl. 27 101,3 101.30 4½)) Frankf. 20 08,75 98,75/ banken, kom. Giroverb K 4 1 60,— 00.— Gofbr. 1,. 100.0 100,0 5 4½ Hanau 26, 9½25 9/.25 4% Bad..⸗Sodt. 5½ bo. gig. Bl. hade Gibtoe i 100,0 100. — 8 9 90.25 99, 25 00 eidelberg 26 1 annh. 20, R 7 90.50 99,50 8. A. R 5.. 100,8 100.0 Sehseereh n. N„ Ludwigsh. 26 98.—.— 4% ½do. 4½% do v 37.F. 08.75 08.75 4% Mainz 23 K 90•% do. Goldsb Al 99 25 99.25 4½0. GoldKom, 98.50 98.50 6% aben 27.. 88.75 90.—4½ Mannheim26 97787 97•87 3 % Bagern 27., 00,12 96, 4½ bo,e 27 9187 07.87/4% Abstont, Bi 28 Girog. f. Heſſen 4½ Heſſen 28-U 08,50 08,50 4½ Pirmaſens 26 90.— 90,— 2 e 0570 4900 P.. 00 0 4½ Thüringen? 70 99,7 134,0% do. 99* 00 2 A 99,62 90.62 MannbeimUust 134,0 134, 95 8. 4½% do 634 Dt.R. bayn 35—— 90,70 47 do. v. 36 B. a 90,20 90%0 verschreibungen Kreditanstalten der LAnder 5%B Bd.⸗Bfor Anleihen d. Kom.-Verb.“*.⸗Plori. R 19. 100,0 100,0 do FR 22.. 100,0 100,% BayrBodener. bo,.⸗Kamk) 100,0 100.0 520.20 1 16 680 900 1 Pfandbriete u. Schuid· 4% Raftanaback ee ufbr. 25, K 1 99,50 00 4‘ bo. Rom.26 81 00, befriedigend anlaſſe. Es ſei eine leichte Umſatzbelebung 3 2 Goldhyp. ⸗FPfandbriete 3 2 0 ee 90.— 00,— 4½ do. k 35,36,90 90.— 00,- Würzb.§ W- 99.75 99,75 4½½ Rh.-Hyp ⸗Bt. 90.50 00.504½ bo. Pſbr.-Be⸗ 6 LindnerBrau29 60,25 Gpfbr⸗ kull u. 1 90.— 99,— 8 5 5 Lic. E 10s 100,s 5 Neckar Stutta 29 Bayr. Motorenw. Bemberg, J. P. Julius Berger Brauer.Kleinlein Bronce Schlenk Brown. Boderi 5½ do. Lid. Pfbr. 101,0 20i.0 bhem. Alber. 0 Rruppxreibſtofß 1020 100,5 Dt. Steinzeug 6 Roch ing, Eiſen 160,2 100.0 98,50 99,254½—*— En 98,50 98.50 —9½% Goth. Grder.⸗ 98,/ Sent P, 100,/ 100, S 8 1 . Jaroen N A 6. 2⁰ iu Aktien amwandelbar 116 5. 118/Shlinde, Stant Gpfbr.k H.., I 99,— 99.— 4½ Pfälz. Hyp. Bk. 00— 74//10 Kl.1 ohne Binsvertechnung 85. 100. 100,0 103,5 103,50 27 u. 28. 107.5 105 7, 6 und 3.„ 99,— 99,— 115 101,5% do. Golde 1887.„ 15 105 Schuldv. 28 K 2 98.50 98.50 %% Npoſt 34.. 100,0 100.0 4% do. %öeſſ.Sdabk. 26, 2 K 1, 4. Steuee⸗ utſcheine S 2 88 Dr. Kom. S. Ubl.31 134.5 134. do. 7 andschafton 19 112,0 119.0% Heſſ..⸗Gypbk. 4 r. Landſ Wdd 140 L Kenre 100a WooaKCE 5 do. Lig. 26.20 3 150.““ A,-d. 100,8 100.7 ½ do. GoldKom, ENiu. 5.25 99.2 5½¼ Breuß. Boder. Lig. Gold VIl. Sit.-Au. 1e. U. 100,7 100,5 industrie-Aletien 1 Gebrüder G. Andrege-Noris Aſchaff. Buntpap * 99.75 99,75»ReckarStuttg. 21 100,0 100.0ſ paber u. Schleich. 07.50 68,— 1153 1157 163.0 163,1 87.— 87.— d6, Aallttos 110,7 1 adiſche Naich. 100,0 100,[Grotkraft Mhm. aur. Br. Pforzy. 67,— 67. Brün& Bilfinger 1435 144 5 141.5 144,50laſenmudie 115,5 115,50Uaid u. Ren 101.0 100,0 Sanauer Hofbr 120,0 1200 Füſſen 148.5 147)2 4 Br. 107.0 100.5 Gas 87.— 87, fatmler⸗Benz 133,5 132,5 ema 5— 144,5 F*» 93,37 99,12 107,0 167, 105,4 1730 173•0 139,0 133.0 134,5 135, ement Heidelbg. Roeder. Du.old u. Süübe 20.6 2070 Dürrwerte Durlacher 01 EE mzinger⸗-Unioon Eſchweilerergw 115.0 115.0 Kei, Schanzün 106,0 100,0 olb u. e. 0 155 Konſerven Braun ... Kraftw. Altwürtt 107,0 107.0 E Elektrizitar 105.0 105,0 Löwenbr. Münch 170,0 170,0 05,.— o4,- dte. Walzmüble⸗ 85.5% 79,— 79,7 — Eitlinger Spinn Exportmalg *. 147,0 PPers. barthen 145,5 145,5 art⸗u. Sürgerbe. 18 Peatz Mühlen 05,1Pf. Preßh.⸗Sorit bein. Braunkohl Si. 0. ors. 8 71 Rheinmetall. .— 87, R. W E. 122.2 alzwk. Heilbronn 7 Co 130,00 SSriltg. Siem. 2300 28040 4 7 eilind. Siemens⸗Reinig. Sinalco Sinner, Grünw. 102.0 101.50 Stuttgart. Hofbe. 194.0 103,5 Südd. Zucker 112,0 112,0 135,0 135,00eüus Bergban „ 33 Verkehrs- Alctlen Bob. AG. f. Rhein⸗ ſchiff. und See⸗ zransportMhm. Bt. Reichab Nor⸗ ettemb. Elektr. 98,25 97,50 ulle, Brauerei 80 Waldbof. 125.0 125,7 —. 1200 134.0 122.0 12,0 1300 Württ.Transvort 36,— —* 90, —* 164,0 164,0] Sank-Aktien Badiſche Bank 55 Com.- u. Brivatb 120 fi3 Versicherungen „Deuſſche an 15,7 115,5 e Sersbeer San 1067 08.2. e 50 121,50fkrankfurter Bant 90.25 90,50 Mannbeim Berſ 91.— 91. do. Ood ⸗Bank 110.5 + Pfälz 50p.⸗Bank 101.0 101.0 8 .. Reichsdant 180,0 180.0 ...[Rhein. Hyp.⸗Bank 135.5 135.5 935 95,— 95,Württba Bank. 113.0 113.0 118.5 118.5 107.0 100,2 90, Amtuck nient noterte Werte Zid.0 Umtausch Obligationen * 404, Serlünen Stabtucht Eietu-Werte-e * —*** 1 atr, Gehr. 140,5 147.0 Naintraftwerk erein dt. Oelfab N 3 05 3 136,0 136,0 Ant don 1936 831 99.— J Farben.. 150,2 5 ainzer utt⸗Br. 88,— 87,50f do. Släazſtef).: ſe Gioßkraft Maungeim u Pfatzwerke 1041 90,70 einmech(Jetter).— 91. Mes KG..... do. Gothanig 141,5 142,0 4% Rh.⸗Weſtt Elette. Anl. oon 027 1052 05)50 Idmühleßapiet 117,5 Moenus 122.0 122.0 do. Strohſtoß 119/0 120. 4%„ 1923/ 1053 05.80 Friedrichshütte 999.Motoren Daruiſt 116.0 116,0 85 118,0 118.0 4/10% 0 1980 1055 05,50 oldichmidt. 128,5 128,5 Riederch. Bcher oigt 6„%% Ruhrwo 22„ 1956( 67.— 5 10 1 55 903— U Bolthor, Seil 88. 4530/0 Roeinelde Uon, 2*„ 11960⁰ 90728 ——— ————————— — —.— Zum vorgeschriebenen Kontencahaſen S. Seite/ Nummer 4 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Dienstag, 3. Januar 10³0 0 Der deulſche Kanuſport 1938 Das Jahr 1928 brachte für den deutſchen Kanuſport eine ganze Reihe von großen Ereigniſſen und Erſolgen. Mit dem Anſchluß der Oſtmork wurde die Kampfkroft der deutſchen Paddler um die ausgezeichneten öſterreichiſchen Fahrer verſtärkt, die noch aus den Tagen der Olympiſchen Spiele von Berlin in beſter Erinnerung ſind. Auch mit der Heim⸗ kehr des Sudetenlandes vermehrten ſich die Reihen der deutſchen Kanuten um eine wertvolle Gruppe. Kann⸗Weltmeiſterſchaften 1938 Der ſportliche Höhepunkt des Jahres waren zweifellos die Kanu⸗Weltmeiſterſchaften im Schärengebiet von Wax⸗ hol bei Stockholm, bei denen wir vier Weltmeiſtertitel er⸗ ringen konnten. Triebe⸗Eberle(TG München) ſiegten im Kajak⸗Zweier, der Eſſener Meiſter⸗Viererkajak der Wan⸗ derfalken und die oſtmärkiſchen Canadierfahrer von der Wiener Polizei, Neumüller, Weinſtabl und Proiſl, holten die weiteren Titel. nach Punkten trotzdem mit 76:68 vor Schweden an der Spitze, denn wo unſere Fahrer nicht zum Siege kamen, belegten ſie die die w t Wenn auch die Mehrzahl der Titel, insbeſondere auf der langen Strecke, an Schweden ſiel, ſo blieb Großdeutſchland im Geſamtergebnis nächſten Plätze, ein Zeichen für die hohe Stufe der Breiten⸗ orbeit im deutſchen Kanuſport. Mit der Wiederwahl des deutſchen Präſidenten des Internationalen Kanu⸗Verban⸗ des, Reichsfachamtsleiter Dr. Eckert, behielt Deutſchland die Führung im internationalen Kanuſport, und dieſe Wiederwahl iſt zugleich die beſte Anerkennung für Deutſchlands führende Stellung im Kanuſport der Welt. Länderkämpfe als ſiegreich beendet Alle drei Länderkämpfe, die 1938 durchgeführt wurden, brachten deutſche Siege, der gegen Polen in Berlin⸗ Grünau, der gegen die Schweiz auf dem Zuger See und der gegen Holland in Duisburg. Die nationalen Wettkämpſe 1938 Die nationalen Wettkämpfe gipfelten in einem unver⸗ geßlichen Dreiklang: Es waren die Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften aller Bootsklaſſen und Strecken auf dem Bal⸗ deney⸗See bei Eſſen, wo der Hauptteil der Titel an die Kämpfer der Oſtmark fiel; es war die Mammutregatta des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau, die Re⸗ gatta der unbekannten Fahrer mit weit über 1000 Teil⸗ gruppe gelangten. nehmern die bisher größte Kanu⸗Regatta, und es waren drittens die Deutſchen Vereins⸗Staffelmeiſterſchaften in Hannover, bei denen Kanu⸗Club Turngemeinde München zum zweiten Male den Titel und den prächtigen Preis des Reichsſportführers gewann. Kajak⸗Slalom Einen ſtarken Aufſchwung nahm der füngſte Zweig des Kajak⸗Slalom, der in dieſem Jahre an vielen Stellen zum erſten Male durchgeführt wurde. Neben dem Kajak⸗Slalom des Breslauer Feſtes fanden das Hauptintereſſe drei in⸗ ternationale Slaloms in Zwickau, Breslau und München. In die Erfolge teilten ſich Zwickauer und Fahrer der Oſt⸗ mark, während die anderen Nationen nicht in die Spitzen⸗ Jugend im Kann Den Jugendmeiſterſchaften der HJ, die als einzige Meiſterſchaft während der Breslauer Tage durchgeführt wurden„folgte eine Wanderfahrt der Jugend als Nibelun⸗ genfahrt auf der nun wieder frei gewordenen Donauſtrecke Paſſau—Wien, an der ſich etwa 400 Jugendliche in Mann⸗ ſchaftscanadiern beteiligten. Das Waſſerwandern Die Leiſtungen des unbekannten Heeres der Kanufahrer, der Waſſerwanderer, die an den Wochenenden und in ihren Ferien mit Boot und Zelt die deutſchen Gewäſſer und die des Auslandes durchſtreiſten, konnten von der Sta⸗ tiſtik noch nicht erfaßt werden. Bei einer Durchſchnitts⸗ jahresleiſtung von nur 500 Kilometern— dabei ſind Lei⸗ ſtungen von 1000, 2000 und noch mehr Kilometer nicht ſel⸗ ten— dürfte ſich eine phantaſtiſche Zahl ergeben. Die in den letzten Jahren zur Durchführung gekom⸗ menen großen Auslandsfahrten mit Autobus, Faltboot und Zelt ſind wegen des Breslauer Feſtes zurückgeſtellt wor⸗ den, ebenſo wie die urſprünglich geplante Nibelungenfahrt in die befreite Oſtmark, bei der mit einer Beteiligungs⸗ zahl von 4000 Paddlern zu rechnen war. Erwähnenswert ſind die Beteiligung einer ſtarken deutſchen Faltbootfohrer⸗ gruppe an der von Polen durchgeführten Pfingſtfahrt auf der Brahn und die Beteiligung mehrerer großer Grup⸗ pen an dem internationalen Zeltlager des Camping⸗Ver⸗ bandes am Ufer des Lago Maggiore in Italien, die mit Faltbootfahrten auf der Etſch und anderen Flüflen ver⸗ bunden war. Unſer erſtklaſſiger Traber Probſt wird am 22. Jauuar in Vincennes bei Paris den Amerika⸗Preis, Europas be⸗ deutendſtes Trabrennen, beſtreiten. Sein Start iſt augen⸗ licklich nur noch eine Frage der Geſundheit des Hengſtes. Belgien hat bereits das nomentliche Aufgebot für das Berliner Reitturnier gemeldet. Die international erprobte Mannſchaft ſteht unter Führung von Cpt. Menten de Herne. Setet wieder Platæ im Körbersee- Sporthetel ahrt mit 13/ ErTmäßigung heſqhejm ub DOSSCRGCHLENKEE SSEC 15. bis 29. Januer: Sonde Hochfan Ferſekte, zuverlüssige Köchin mird in Villenhaushalt ſoſort *86 oder ſpäter geſucht. Vorzuſtellen I. 5 Nr. 2. Teilnehmetzehl auf 30 beschrfänkti Sofort anmelden: Hannheimer Reisebüro 6. m. b. H. Fernrut 34321 im Plankenhef für alle Büro⸗ arbeiten (Schreibmaſchine ſucht u. Stenographie) Halbtags- 812 Gellſlsbite ögliche Ubersicht: mein Ceschäft Perfekte * 2 arbeiten Mannheim, Offene Stellen Dauerſtellung geſucht. Ang. an: Motor⸗Condenſator⸗Company, Frieſenheimer Straße 23—25. auch halbtäglichc malulügs? f. Sof. Ruchl Peachäffhung Generalvertretg. ffitz Eichler Lu Maun zum Ausfahren geſucht. 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Tiefhewegt betrauern wir das allzufrühe Hinscheiden unseres hoch- Hermann Sauer Wir verlieren in dem Vers torbenen einen von hohem Pflichtgefühl und nimmermüder Schaffensfreude durchdrungenen aufrechten Menschen. Seine ausgezeichneten Charaktereigenschaften sowie seine stete Einsatz- und Hilfsbereitschaft sollen unvergessen sein. Versch. Rentenhäuser nur mit Kleinwohnungen in allen Stadtteilen zum Ein⸗ heitswert zu verkaufen.— Ferner biete ich an: mit 2- u.-Zim.-Wohnungen Almen, Neuoſtheim, Feudenheim, Käfertal, Neckarau und Oſtſtadt. Verlangen Sie unverb. Offerte. Bittiger, Immodilien, Goeggſtraße Nr. 15, Almen. Häuser S536 Rxg-Zim.⸗Wohng., Privathand bei hoher Anzahlung zznu kaufen geſucht. F C 58 an die Geſchäftsſt. Stadtnähe, aus Angebote unter mit Zentralheizung und Zubehör SSStSri. 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(Für die Angaben in() keine Gewähr) Mannheim, 31. Dezember 1938. Neueintragungen: A. 2154. Otto Zehender, Mann⸗ heim⸗Feudenheim(Großhandel in Därmen, Gewürzen u. Metzgerei⸗ Bedarfsartikeln.(Wallſtadter Str. Nr. 65). Inhaber iſt Otto Zehender, Kaufmann, Mannh.⸗Feudenheim. A 2155. Fritz Teuckhoff, Manu⸗ heim(Handelsvertretung in Textil⸗ waren, Nietzſcheſtr. 36). Inhaber iſt Fritz Tenckhof, Kaufmann, Mannheim. A 2156. Max Köhler, Mannheim GGroßhandel in Hotelbedarf: Glas Wohnung und Porzellan, G 7. 27). Inhaber mit Bad 5 iſt Max Köhler, Kaufmann, Mann⸗ mögl. Neckarſt.⸗ heim. Oſt ev. Käfertal, Erloſchen: zu miet. geſucht. B 211. Lurch& Cie. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liqu., Mannheim. Die Firma iſt nach be⸗ endeter Abwicklung erloſchen. Blattes. 84 B 7. Cara⸗Vertriebsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liqu., Reuostheim Mannheim. Die Firma iſt nach be⸗ endeter Abwicklung erloſchen. evtl. Almenhof: A 1034. Hermann Kaufmann, Mod Höhl 7 Manuheim. Die offene Handels⸗ geſellſchaft beſteht nicht mehr, ihre Zentralheiz. per Firma iſt erloſchen. A 1215. Edgar Süß, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. A 765. F.& J. Löbmann, Mann⸗ heim. Die Prokuren von Toni Löb⸗ mann und Peter Bärenklau und die Firma ſind erloſchen. 79 Nach den Beſtimmungen der Ver⸗ ordnung über den Einſatz des jüdiſchen Vermögens vom 3. De⸗ zember 1938(RGBl. I S. 1709 ff.) — in Kraft getreten am 5. De⸗ zember 1938— bedarf die Ver⸗ fügung über Grundſtücke und grundſtücksgleiche Rechte(Hypo⸗ theken uſw.) durch Juden der Ge⸗ nehmigung. Soweit es ſich nicht um land⸗ oder forſtwirtſchaftliches Vermögen handelt, wird dieſe Ge⸗ nehmigung in Baden vom Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter erteilt. Die ausführlich zu erläuternden Anträge auf Genehmigung aller nach dem 5. 12. 38 abgeſchloſſenen Verträge oder nach dieſem Zeit⸗ punkt in Erfüllung eines vorher abgeſchloſſenen Vertrages getätigten Verfügungen(Auflaſſung) ſind bei Vermeidung von Strafe durch die Vertragsparteien beim Polizci⸗ vräſidium Mannheim einzureichen, ſofern es ſich um Grunbſtücke handelt, die im Stadtbezirk Mann⸗ heim liegen. Den Anträgen ſind ie eine Ausfertigung des notariellen Vertrages(ſoweit es ſich um Ge⸗ nehmigung der Auslaſſung handelt, auch des Auflaſſungsvertrags) bei⸗ zufügen. 80 Der Polizeipräſident— Abt. D/34. Drucksdchen tür industrie, Handel und Sewerbe von der Druckerei Dr. Haas, f 14.6 Der Herr Reichsminiſter des Innern hat im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht die Erfaſſung der Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1906 u. 1907 angeordnet. Gemäߧ 6 Abſatz 1 der Er⸗ faſſungsverordͤͤnung vom 15. 2. 1937 haben ſich hiernach ſämtliche Wehr⸗ pflichtigen der Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 in der Zeit vom 16. Jauuar bis 1. Februar 1939 bei der polizeilichen Meldebehörde ihres dauernden Aufenthaltsortes per⸗ oder militärärztliche der Anmeldung. In dieſem Falle wäre Wehrpaß' oder Muſterungs⸗ ausweis mitzubringen. Noch nicht erfaßte Wehrpflichtige haben mitzubringen: a) Geburtsſchein od. Familienbuch, b) ſoweit vorhandene Nachweiſe über Abſtammung(Ahnenpaß), c) Nachweiſe über Berufsausbil⸗ dung(Geſellen⸗, Meiſterprüfung), d) Arbeitsbuch; dieſes hat der Un⸗ ternehmer dem Wehrpflichtigen zu dieſem Zweck auszuhändigen, e) Ausweiſe über Zugehörigkeit zur Sa, SS, NSKK. NS⸗ Reiterkorps, NSFK(NS⸗Flieger⸗ korps), Ro D, DASD, TN(Tech⸗ niſche Nothilfe), zur Freiwillig. Sanitätskolonne(Rotes Kreuz), zur Feuerwehr, k) Nachweis über den Beſitz des Reichsſport⸗ oder SA⸗Sport⸗ abzeichens, g) Freiſchwimmer⸗ oder Rettungs⸗ ſchwimmerzeugnis uſw., h) Nachweiſe über fliegeriſche Be⸗ tätigung, i) den Führerſchein(für Kraſt⸗ fahrzeuge, Motorboote), E) die Beſcheinigung über die Kraft⸗ fahrzeugausbildung beim NSKK, den Reiterſchein J) den Nachweis über Ausbildung 37*52 mim in bürgerlicher Klei⸗ dung, ohne Kopfbedeckung(Bruſt⸗ bild von vorne geſehen). Iſt ein Wehrpflichtiger von dem ———— Vorstond und Celolgsdsalt der Vereine Crediirelorm Mannbheim und Ludvwigshalen 10³²2 loſes chemiſches Unternehmen. burg i. Br., Exwinſtraße 87. Seltene Celegenheit u einer stillen oder tätigen Boteiligung mit einer Einlage von 20 000 bis 50 000 RM. bietet ſich raſchentſchloſſenem Intereſſenten für konkurrenz⸗ Beſte Ausſichten auf Entwicklung u. Gewinnbeteiligung. den Treuhänder: Max Lauterbach, Frei⸗ — 10 Näheres durch 274 U 6, 27. 3 Tr. Ort der polizeilichen Meldebehörde, *85 —————— Jitie lille Anzeigen- Bestellungenſheit an der perſönlichen Meldung deutlich schrelbenſmeldung ſchriftlich unter Vorlage Sie vermei- den damit imſmit dem Sichtvermerk eines Amts⸗ eig. Interess Irrtümer bei welcher er ſich zu melden hat, vorübergehend abweſend, ſo hat er ſich bei ihr zunächſt ſchriftlich und nach ſeiner Rückkehr unverzüglich perſönlich anzumelden. Wehrpflichtige, die durch Krauk⸗ verhindert ſind, haben ihre An⸗ eines amtsärztlichen oder eines VBehanntmachung Exſaſſung der Wehrpſlichtigen der Geburisjahrgäuge 1006 und 1907, im Bereich Mannheim⸗Land Verſäumnis der Anmeldefriſt entbindet nicht von der Anmelde⸗ pflicht. oder nicht pünktlich nachkommt, macht ſich ſtrafbar und kann durch die Polizeibehörde mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen zur ſofortigen Pflichterfüllung angehalten werden. 2. Nachricht hiervon den Bürger⸗ meiſterämtern des Bezirks zur Kenntnisnahme. Der im Miniſterialblatt des Reichs⸗ und Preuß. Miniſteriums des Innern vom 21. Dezember 1938 Nr. 52 abgedruckte Runderlaß des genaueſtens zu beachten, insbeſon⸗ der Muſterung uſw. Weiter wird zuführen iſt. Im übrigen wird angeordnet: 1. Mit den für das Erfaſſungsverfahren iſt jetzt ſchon zu beginnen. mäßigerweiſe pflichtigen. 8 2. Die bereits angelegten Wehr⸗ ſtammkarten, eblätter und crollen ſind durch den Sachbearbeiter⸗ als⸗ bald hier(Zimmer 4) abzuholen. Dieſe Erfaſſungsmittel ſind nach⸗ zuprüfen und gegebenenfalls zu berichtigen. Insbeſondere iſt der Beruf lerlernter und der zur Zeit ausgeübte) nachzuprüfen. Auf der Wehrſtammkarte iſt ein beſonderer Vermerk zu machen, wenn der Wehrpflichtige bei der Reichsbahn beſchäftigt iſt, auch wenn er ſonſt an ſich einen anderen Bexuf hat. 3. Ueber verzogene, in der Wehr⸗ ſtammrolle eingetragene Wehr⸗ pflichtige iſt in doppelter Ferti⸗ gung zu berichten. 4. Wehrpflichtige, die bereits ge⸗ dient haben, ſind nicht zu erfaſſen. 5. Die bei den Standesämtern. eingehenden Nachrichten der Straf⸗ regiſterbehörden ſind hierher var⸗ zulegen. Es wird darauf hinge⸗ wieſen, daß in Baden jetzt nicht mehr die Amtsgerichte, ſondern die behörden ſind. erfaßt waren, ſind in der Wehr⸗ ſtammrolle laufend nachzutragen. 7. Die Lichtbilder ſind auf der Rückſeite mit Vor⸗ und Familien⸗ verſehen. und erollen ſowie die Nacfrichte⸗ der Strafregiſterbehörden ſind bil her vorzulegen. allen Umſtänden eingehalten werden, arztes verſehenen Zeugniſſes eines anderen Arztes einzureichen, Mannheim, den. Januar 1930 Dec Landrat l. 64 Wer ſeiner Anmelbepflicht nicht. Herrn Miniſters des Innern iſt dere auch Abſatz VII von Zu⸗ und Abgängen bis zur Entſcheidung bei darauf hingewieſen, daß auch das Verfahren des Standesamtes durch⸗ Vorbereitungen Zweck⸗ erfolgt Vorladung der in Frage kommenden Wehr⸗ Staatsanwaltſchaften Strafregiſter⸗ 6. Wehrpflichtige, die noch nicht namen und dem Geburtsdatum zu Die Wehrſtammblätter, ⸗karten ſpäteſtens 10. Februar 1939 hien Dieſer Vorlagetermin muß untcg