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Etmelpreis 10 90 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 4. Januar 1030 150. Jahrgang— Nr. 5 Regierungswechſel in dapan Arabiſche Dppoſiilon gegen die Paläſtina⸗Konferenz „Frankreich wird niemals erlauben Eindeulige Zurückweiſung aller territorialen Anſprüche auf die nordafrikaniſchen Beſitzungen E Tunis, 4. Jan. Dien Abſchluß der Veranſtaltungen des Dienstags anläßlich der Anweſenheit des Miniſterpräſidenten Daladier in Tunis bildete das große Bankett zu Ehren Daladiers im Hotel„Majeſtic“, an dem neben dem Miniſterpräſidenten und ſeiner Begleitung der franzöſiſche Generalreſident in Tunis, Labonne, der tuneſiſche Miniſterpräſident als Vertreter des Beys von Tunis ſowie eine große Anzahl franzöſiſcher und tuneſiſcher Würdenträger teilnahmen. Das Bankett gewann ſeine Hauptbedeutung durch⸗ die von dem Generalreſidenten Labonne und Dala⸗ dier gehaltenen und durch Rundfunk übertragenen Reden, die ſich durch die Bekundung des feſten Wil⸗ lens Frankreichs auszeichneten, am tuneſiſchen Be⸗ ſitzſtand feſtzuhalten. Der franzöſiſche Generalreſident, Labonne, begrüßte im Namen des Beys und der ganzen Be⸗ völkerung den franzöſiſchen Regierungschef und er⸗ klärte, der Miniſterpräſident habe während ſeines kurzen Aufenthaltes auf tuneſiſchem Boden beredte Zeugniſſe der Dankbarkeit, der Treue und der Loya⸗ lität des tuneſiſchen Volkes e 3 Mütter⸗ lande erhalten. Daraufhin ergriff Miniſterpräſtdent Daladier das Wort zu ſeiner mehrmals durch Beifall unter⸗ brochenen Rede. Er erklärte einleitend, er ſei nach Tunis gekommen, um den Gruß des Vaterlandes zu überbringen. Seine Freunoſchaftsbotſchaft an das franzöſiſch⸗nordafrikaniſche Imperium mit Einſchluß von Algier und Marokko ſolle gerade von Tunis. aus in die Welt gehen, weil Tunis der Grenzwall des franzöſiſchen nordafrikaniſchen Blocks ſei. Von hier aus wolle er ſich nach Gabes, das eine beſondere ſtrategiſche Auſgabe zu erfüllen habe, begeben. Das große Werk, das Frankreich hier zu leiſten habe, werde ſich im Geiſte der Diſziplin erfüllen, die ſich gegen die brutale Kraft und die Tyrannei erheben werde. „40 000 Tuneſier ſind auf den Schlachtfeldern Ifür Frankreich, die Verbündeten und die Frei⸗ heit gefallen. Frankreich iſt ein friedliches Land, aber unſterblicher Ruhm umgibt ſeine Fahnen, und Frankreich iſt ſeiner Kraft ſicher. Es iſt in der Lage, allen Angriffen und Herausforderun⸗ gen die Stirne zu bieten. Frankreich wird nie⸗ mals erlauben, daß, unter welchem Vorwand auch immer, und mit welchen Mitteln auch im⸗ mer, ſein Beſtand angetaſtet wird. Miniſterpräſident Daladier, der nochmals ſeinen Dank für die ihm bereitete Aufnahme ausſprach, ſchloß mit den Worten:„Im Namen des Präſidenten der franzöſiſchen Republik, in meinem eigenen Na⸗ men und im Namen der franzöſiſchen Regierung ſpreche ich den Wunſch aus für die Dauer und Pro⸗ ſperität der Regierung des Beys von Tunis. Und Sie ſelbſt bitte ich, mein Dolmetſch zu ſein bei allen denen, mit denen Sie zuſammenkommen. Sagen Sie ihnen, wie ſehr ich gerührt bin, Sie von dem gleichen Elan beſeelt zu ſehen, ganz Frankreich Bei⸗ fall zu ſpenden, und ſagen Sie weiter, daß Frank⸗ reich niemals die Geſühle der Zuneigung und Treue für dieſes edle Volk von Tuneſien vergeſſen wird.“ An die mit großem Beiſall aufgenommene Rede ſchloſſen ſich die und die Hymne an. Der höchſte tuneſiſche Orden für Daladier EP Paris, 4. Januar. Der Bey von Tunis hat den franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten am Dienstag den„Grand⸗Cordon“ des Ordens vom Nichan el Dem, des höchſten tune⸗ ſiſchen Ordens, der im Jahre 1840 geſchaffen wurde, überreicht. Nur wenige franzöſiſche Perſönlichkeiten, vor allem die Staatspräſidenten, haben bisher die⸗ ſen Orden erhalten. Der Bey von Tunis ſprach bei der Ueberreichung des Ordens folgende Worte zu dem franzöſiſchen Regierungschef:„Wollen Sie ſich bitte als zu meiner Familie gehörend betrachten und aus meiner Hand dieſen Blutorden entgegennehmen“. Aegypten beſtellt Geſchütze in Frankreich. Aegyp⸗ ten hat in Frankreich 120 ſchwere Geſchütze in Auf⸗ trag gegeben, da England dieſen Auftrag wegen Ueberlaſtung K ablehnen Kaſe „Eine künſtliche Empfangsatmoſphürt Ftalieniſche Kommentare zu dem Daladier-Empfang in Korſika dub Rom, 4—J anuar. Im mit der Reiſe des franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten unterſtreicht die römiſche Pveſſe die künſtlich geſchaffene Atmoſphäre, mit der Daladier von der„italieniſchen Inſel“ Korſika emp⸗ fangen worden ſei. Welche Gefühle Frankreich in Wirklichkeit für Korſika hege, habe, wie der Direk⸗ tor der„Tribuna“ betont, die Pariſer Preſſe deutlich genug gezeigt. Die Liebe Frankreichs gelte dem Brückenkopf, der ſtrategiſchen Stellung, dem Flug⸗ zeug⸗ und Flottenſtützvunkt. Was Tunis betreffe, ſo ſei ein im„Paris Soir“ erſchienener Artikel außerordentlich aufſchlußreich, enthalte er doch die Aufforderung an die franzöſiſche Regierung, ſofort anti⸗italieniſche Maßnahmen zu ergreifen, um die italieniſche Bevölkerung zu verfolgen, zu erpreſſen ——— Aug um Aug, Zahn um gohn: Glowakiſche Drohungen gegen Ungarn Der Nalionalitätenkamyf geht an der ſlowakiſch⸗ ungariſchen Grenze weiter EP. Preßburg, 4. Januar. Während der Proteſt des deutſchen Staatsſekre⸗ iärs in der Slowakei, Karmaſin, gegen die Art der Durchführung der Volkszählung von der ſlowaki⸗ ſchen Preſſe mit Schweigen übergangen wird, wird ein ähnlicher Proteſt der ungariſchen Volksgruppe zum Anlaß ſchärfſter Angriffe gegen dieſe Volksgruppe gemacht. Ausgehend von den Vorfällen in Oberungarn erklärt die ſlowakiſche Regierungs preſſe, es ſei notwendig, den Ungarn einen Termin zu ſtellen, bis zu dem dieſe Uebergriffe gutgemacht werden müſſen, widrigenfalls man gegen die unga⸗ riſche Volksgruppe in der Slowakei unbarmherzig wörgehen werde. Man werde die Ungarn in der Slo⸗ wakei dann ebenſo behandeln wie die Slowaken in Oberungarn behandelt würden: u m Auge, Zahn um Zahn! Die marxiſtiſche Oppoſition lebt noch EP. Prag, 4. Januar. Die Verſammlung der Jugendorganiſation der tſchechiſchen Nationalen Einheitspartei vom Montag wird von der„Narodni Pracer“, dem Zentralorgan der Nationalen Arbeitspartei(die ehemaligen Sozialdemokraten), ſcharf kritiſiert, vor allem des⸗ halb, weil bei ihr hauptſächlich der Führer der tſche⸗ chiſchen Faſchiſten, Gajda, gefeiert wurde, während die anderen Führer der Nationalen Einheitspartei kaum Beachtung gefunden hätten. Die„Narodni Pracer“ lehnt aber auch die Prograhnmaliſchen Dar⸗ legungen der Führer der Jugend⸗Organiſation ab. Sie bezeichnet ſie als„zu wenig realiſtiſch, oft nur an Schlagworten haftend“ und charakteriſiert die Reden als„Stimmungs⸗Oppoſition der Jungen gegen oͤie alten Echie oder ſalſche Beneſch⸗ Brieſe? EP. Brünn, 4. Januar. Der Inhalt eines in der Gegend Olmüs“ ver⸗ breiteten angeblichen Briefes des Expräſi Beneſch an eine Olmützer Schauſpielerin, der in der ehemals agrariſchen„Swoboda“ zum Aboͤruck ge⸗ langte, wurde von der Zenſur faſt völlig unterdrückt. Aus den ſtehengebliebenen Stellen des Briefes geht etwa hervor, daß Dr. Beneſch die Schauſpielerin als Informatorin über die innenpolitiſchen Vorgänge in der Tſchecho⸗Slowakei benützte. Es handelt ſich hier bereits um einen zweiten angeblichen Beneſch⸗ Brief. Der erſte angebliche Brief dieſer Art war an den kürzlich verſtorbenen Schriftſteller Karl Capek gerichtet, der dieſen allerdings als Fälſchung erklärt hatte. Die„Swoboda“ gibt der Vermutung Aus⸗ druck, daß es ſich hier um eine ſyſtematiſche Aktion handle, auf dem Wege von gefälſchten Briefen der Flüſterpropaganda erhöhten Nachdruck zu verleihen. Das Blatt ſpricht ſogar den Verdacht aus, daß die Zentrale dieſer Aktion in einem ſtaatlichen Amt ihren Sitz habe, und auszurotten, und ſo Italiens unveräußerlichen Rechtstitel zu vernichten. Wenn aber der franzöſiſche Regierungschef tat⸗ ſächlich dieſe Abſichten haben ſollte, ſo würden ihn neue Enttäuſchungen erwarten. 130000 Italiener hätten in Tunis allen Drohungen und Lockungen widerſtanden und wüßten, daß ein bewaffnetes, ent⸗ ſchloſſenes und glaubensſtarkes Vaterland hinter ihnen ſtehe. Sie würden im Bewußtſein ihres guten Rechts nicht nachgeben, auch wenn an den Ufern des Mare Noſtrum ebenſo wie in Korſika mit dem Säbel geraſſelt würde. In dieſen Tagen mehren ſich in der italieniſchen Preſſe Artikel über das„italieniſche Korſika“. So veröffentlicht die Florentiner„Nazione“ einen Auf⸗ ſatz, in dem betont wiro, daß die Inſel ſowohl geo⸗ logiſch als auch geographiſch ein Beſtandteil Italiens ſei, aber auch was Sprache, Literatur, Lebensart und Volksempfinden anbelange, eine deutliche Verwandt⸗ ſchaft mit dem benachbarten Toscana und mit Sar⸗ dinien aufweiſe. Zu den Gleichen Schlußfolgerungen kommt auch ein Artikel des„Lavoro Faſeiſta“, der den italieniſchen Charakter dieſer Inſel vor allem aus ſeinen Bauwerken nachweiſt. Sie wollten Chamberlain beſuchen Arbeitsloſendemonſtration vor der Amtswohnung Chamberlains EP. London, 3. Januar. Eine Gruppe von über hundert Arbeitsloſen wiederholte am Dienstagmittag eine in ähnlicher Weiſe bereits in der Silveſternacht im Weſtend durchgeführte Kundgebung. Sie zog vor die Amts⸗ wohnung des Miniſterpräſidenten in der Downing⸗ Street und verſuchte, einen ſchwarzen Sarg mit der Aufſchrift„Arbeitslos und keine Befriedung in England“ vor der Haustür der Amtswohnung nie⸗ derzuſtellen. Als einige Männer den Sarg von einem Laſtkraftwagen abzuladen verſuchten, wur⸗ den ſie von der Polizei mit Gewalt daran gehindert. Die Arbeitsloſen verlangten ſchließlich, zum Mini⸗ ſterpräſidenten vorgelaſſen zu werden, um einen Brief zu überreichen. Der Hauswart erklärte ſich bereit, den Brief entgegenzunehmen und weiterzu⸗ leiten. Er verweigerte jedoch den Zutritt in die Amtswohnung. Darauf kam es zu lauten regie⸗ ungsfeindlichen Kundgebungen. Man hörte Rufe: „Wir fordern eine Winterhilfe!“ Die Arbeitsloſen verlangten dann wenigſtens eine ſofortige Beant⸗ wortung ihres Briefes. Dies war jedoch nicht mög⸗ lich, da Chamberlain ſich augenblicklich in Suffolk aufhält. Erſt langſam räumten die Arbeitsloſen nach dieſem Beſcheid die Straße, an derem Eingang ſich inzwiſchen Hunderte von Menſchen⸗ angeſammelt⸗ hatten Warum ſo peſſimiſtiſch? * Mannheim, 4. Januar. Die Welt hat diesmal Neujahr in einem merk⸗ würdigen Zwieſpalt der Gefühle erlebt. Schaute man auf das abgelaufene Jahr zurück, dann war's ein großes Aufatmen, ſah man in das neue Jahr hinein, dann meldete ſich eine ebenſo große Beklemmung. Man kam ſich vor wie der Reiter über dem Bodenſee, der noch hinter ſich das Krachen und Splittern der Eisſchollen hört, die ihn, trügeriſch genng, gerade noch auf feſten Boden getragen haben: aber wir wiſſen nicht, ob im Nebel vor uns ein neuer trüge⸗ riſcher Bodenſee wartet, und wir wiſſen vor allem nicht, ob ſein Eis dann noch einmal feſt genug iſt, uns wieder auf feſten Boden zu tragen. Um es anders zu ſagen: es liegt ein vielleicht verſchleierter, aber in Gemüt und Herz ſehr ſpür⸗ barer Peſſimismus über dieſem neuen Jahresbe⸗ ginn. Nicht immer iſt dieſer Peſſimismus ernſthaft, vielfach hat er den Charakter eines reinen Zweck⸗ peſſimismus, hinter dem viel weniger Ueberzeugung als Taktik ſteht. Das gilt vor allem für die peſſimiſti⸗ ſtiſchen Neujahrsbegrüßungen, die aus Amerika, bisher dem geprieſenen Lande eines uſerloſen Opti⸗ mismus, zu uns herüberkommen. Wenn Amerika die europäiſche Situation am Jahresbeginn ſchwarz in ſchwarz malt und der europäiſchen Entwicklung noch ſchwärzere Prognoſen ſtellt, dann nicht des⸗ wegen, weil man ſich ſolcher Entwicklung ſo ſicher wäre, ſondern deswegen, weil man gerne möchte, daß Eu ropa und Südamerika an ſolche Entwicklung glaubten. Man betet dort mit einer wahren In⸗ brunſt vor dem verſchleierten Bild der Zukunft, daß es, wenn ſeine Schleier fallen, nicht ein Antlitz der Gnade ſondern ein Geſicht des Grauens zeigen möge... Denn nur im Grauen kann Waſhingtons Größe wachſen. Nur Angſt und Schrecken treiben Europas und Amerikas Nationen unter jene Hege⸗ monie, die Waſhington, ſeit München mit verdrei⸗ fachtem Eifer, für die politiſche Führung der Welt, ſoweit ſie den Idealen und Intereſſen Nordamerikas überhaupt zugänglich iſt, erſtrebt. Dieſer amerikaniſche Zweckpeſſimismus erſchüttert uns nicht. Er ſteht, bar aller ſachlichen Unterlage, nah an der Grenze der Hyſterie und gibt keinen Maßſtab weder für das wirkliche Denken noch für die tatſächliche Entwicklung. Ernſter iſt ſchon der Peſſimismus zu werten, dem man in den Neujahrsbetrachtungen der weſteuro⸗ päiſchen Hauptſtädte begegnen konnte. Denn hier ſteht man den Dingen näher als jenſeits des Ozeans, hier verfügt man über einen Erfahrungsſchatz, den. die dͤrüben nicht haben, hier kennt man ſich und er⸗ lebt Gegenſatz und Ausgleich der Intereſſen täglich neu. Und dieſes Europa hat ein Jahr hinter ſich, das ſeinen Optimismus eigentlich feſt untermauern ſollte. Es hat im vorigen Jahre die größte Kriſe ſeit 20 Jahren in Frieden überſtanden. Es hat ſich überzeugen können, daß alle ſeine Glieder dem Frieden ergeben ſind. Es hat ſich weiter, und das iſt vielleicht viel wirkſamer, überzeugen müſſen, daß bei einer Abſage an den Frieden eine Partie des Krie⸗ ges geſpielt werden müßte, bei der das Gewicht der Kräfte und damit die Chancen des Erfolgs gleich wären. Und es hat vor allem aus ſeiner alten krie⸗ geriſchen Erfahrung das genaue Wiſſen herüber⸗ gerettet, daß ein neuer Krieg das Ende jeder euro⸗ päiſchen Kultur und jedes europäiſchen Wohlſtandes bedeuten müßte. Erkenntniſſe ſolcher Art ſollten, ſo ſollte man meinen, nicht nur bereichern, ſondern auch beruhigen. Statt deſſen iſt feſtzuſtellen, daß die einzige Weis⸗ heit, die Europa am Beginn des neuen Jahres zu kennen ſcheint, die iſt, ſich auf das Schlimme, das es bringen könnte, möglichſt ſchleunigſt vorzubereiten; wobei man ſich mancherorts— das gilt vor allem für England— ſo ſehr in Peſſimismus verliert, daß man durchaus geneigt iſt, ſtatt des Eventualſalles zu erklären: was es Schlimmes bringen wird! Wenn engliſche Zeitungen feſtſtellen, daß die weſent⸗ liche Aufgabe des neuen Jahres ſei, die Mängel, die ſich in der militäriſchen Rüſtung der Weſtſtaaten während der Septemberkriſe gezeigt hätten, abzu⸗ ſtellent wenn ſelbſt ein ſolcher Matador des Frie⸗ 4 Gerichtsſtand Mannheim. — leiſtungsfähig herauszubringen. S 3. 2 Seite/ Nummer 5 5 8 0 Nene Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — wie Chamberlain, der im vergangenen Jahre ſich in tapferſter Entſchloſſenheit für den Frieden eingeſetzt hat, vor dem Geheimnis des neuen Jah⸗ res ſich in trübſeliger Reſignation verliert; wenn die Morgengabe, die Frankreich dem neuen Jahre darbringt, eine weſentliche Erhöhung ſämtlicher Rüſtungsausgaben iſt, dann ſind das ſchon Symp⸗ tome eines Peſſimismus, der ſehr bedenklich ſtimmen könnte— wenn man nicht die Uebenzeugung hegen dürſte, daß die Welt vielleicht doch beſſer iſt, als die Menſchen ſie augenblicklich zu ſehen geneigt ſind. Denn warum nur dieſer Peſſimis⸗ mus? Es gibt gewiß in Europa ernſte und gefähr⸗ liche Kriſenherde. Aber ſie ſind nicht mehr gewor⸗ den, als ſie bisher waren, ſie haben ſich nur ver⸗ lagert. Sie ſind aus dem mitteleuropäiſchen Raum, in dem ſie bisher umherſpukten, in den Mittelmeer⸗ raum abgezogen. Aber enthält die ſpaniſche Frage eine ernſtere Kriſe, als ſie in der öſterreichiſchen Anſchlußfrage enthalten war? Iſt das Tunisproblem gefährlicher, als es die ſudetendeutſche Frage war? Gewiß: wir wollen auch hier nicht„verniedlichen“: dieſe Probleme ſtehen nicht alle auf gleicher Ebene: handelte es ſich bei Oeſterreich und beim Sudeten⸗ land um Fragen des völkiſchen Rechts, ſo handelt es ſich bei Spanien und bei Tunis um Fragen der nationalen Macht. Hier ſtoßen ſich wohl die Dinge härter im Raume als dort, wo Moral und Gewiſſen dem Frieden eine wichtige, vielleicht überhaupt die entſcheidende Stütze lieferten. Trotzdem iſt nirgends ein Anſatzpunkt zu ſehen, daß ſich die Mittelmeer⸗ Probleme anders entwickeln ſollten als die mittel⸗ europäiſchen Probleme, d. h. im Sinne einer ver⸗ nünftigen, den natürlichen Rechten und Intereſſen entſprechenden Ordnung. Iſt vor allem keiner zu ſehen, da Achſe und Entenie ſich in ihrem politiſchen und militäriſchen Gewicht ſo ausbalanzieren, daß nicht nur der poſitive Wille zum Frieden, daß ein⸗ ſach das unausrechenbare Riſiko eines Krieges zu einer ſolchen Löſung der Vernunft drängt. Und ſchließlich: Euxopa hat die Abeſſinien⸗ů, die Spa⸗ nien⸗, die Oeſterreich⸗, die iſchechiſche Kriſe überſtan⸗ den. Gibt das nicht ein Recht, zu hoffen, daß es auch die Kriſen, die über dem Beginn des Jahres 1999 ſtehen, überwinden wird? Aber freilich: zum Frieden gehört auch Vertrauen. Mehr Mut! möchte man den peſſimiſtiſchen Jah⸗ resdeutern zurufen. Es kann ſchlimm gehen; es braucht aber nicht ſchlimm zu gehen! Aber es wird umſo ſicherer ſchlimm gehen, je weniger man Ver⸗ trauen hat, daß es gut gehen wird. Denn reſignie⸗ ren die Menſchen, dann reſigniert auch der Friede. Er verlangt ſtarken Willen und ein gläubiges Herz. Er verlangt vor allem, daß man ihm eine Chance gibt. Dieſe Chance verweigern wir ihm aber, wenn wir ſchon von pornherein nicht den Mut des Glaubens an ihn aufbringen. Geht er uns dann verloxen, dann dürfen wir uns nicht beklagen. Dann waren wir es ſelbſt, die ihn, vielleicht nicht leichten, aber aus den Händen gleiten 1 Re. Wu 9⁰ 197 ———— 9 1922%0 1N 1 68 Enölich iſt es 0 Franzöſiſches Militärflugzeng fliegt über 500 Stkm. Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 3. Januar. Zum erſtenmal in der Geſchichte der franzöſiſchen Luftfahrt hat ein franzöſiſches Militärflugzeug die Geſchwindigkeit von 500 Stundenkilometern über⸗ boten. Es handelt ſich um einen Morane⸗Saulnier⸗ Apparat 405.6 mit einem Hiſpano⸗Motor vom Mo⸗ dell 12 y 51. Wie die Fachpreſſe in Paris erklärt, bedeute dieſer neue Hiſpanomotor das Ende der „Motorenkriſe“ in Frankreich. Zum erſtenmal ſei es nämlich jetzt gelungen, einen 1000⸗PS.⸗Motor Allerdings leide auch dieſer neue Hiſpano⸗Motor noch an verſchiede⸗ nen Schwächen, namentlich hinſichtlich der Vergaſer. Immerhin ſei durch den Erfolg bewieſen, daß die franzöſiſchen Flugzeugapparate ſelbſt den ausländi⸗ ſchen Apparaten gleichkämen. Die erreichte Geſchwindigkeit betrug 510 Stun⸗ denkilometer. Schon vor einigen Monaten hat der frauzöſiſche Flieger Delmotts auf dem Sport⸗ apparat Condron⸗Renault 460 die Geſchwindig⸗ keit von 505,850 Stundenkilometern erreicht. Die umſtrittene Paläſtina-Konferenz: Die Palüſtina-Araber fühlen ſich verraten Die arabiſchen Fürſten auf Seiten Englands dub. Kairo, 3. Jantar. Wie man aus maßgebenden Kreiſen der Paläſtina⸗ Araber hört, beſteht dort die Befürchtung, daß die von Großbritannien geplante Londoner Paläſtina⸗ Konferenz keineswegs den erfolgreichen Abſchluß ihrer Freiheitsbeſtrebungen, ſondern lediglich eine Befeſtigung der engliſchen Vormacht im Orient zum Vorteil oͤer Juden auf Koſten ſowohl der Araber als auch Frankreich bringen wird. Auch die Abſicht Englands, die zunächſt als freundliche Geſte aus⸗ gelegt wurde, die arabiſchen Nachbarſtaaten Palä⸗ ſtinas zur Londoner Konferenz hinzuzuziehen, wird heute als ein diplomatiſches Manöver zur Einkrei⸗ ſung der Paläſtina⸗Araber erkannt. Man erinnert ſich daran, daß die arabiſchen Herr⸗ ſcher, die in London zu der Entſcheidung mit heran⸗ gezogen werden ſollen, ſchon zweimal den arabiſchen Freiheitskämpfern in Paläſtina in den Arm fielen: einmal im Jahre 1986 anläßlich des Generalſtreiks und ein zweitesmal 1937 bei der Boykottierung der Peel⸗Kommiſſion. von Athlone Saudi⸗Arabien, und es ſteht für die Paläſtina⸗Araber außer Zweifel, daß er bei dieſer Gelegenheit dieſen Nachbarn— man nimmt an, gegen gewiſſe Zuſagen Englands— auf den eng⸗ liſchen Paläſtina⸗Kurs feſtgelegt hat. Als Beweis dafür erblickt man die Tatſache, daß Saudi⸗Arabien trotz der Weigerung Englands, überhaupt nur die Diskuſſionsgrundlage für die Londoner Konferenz vorher bekanntzugeben, ſich bedingungslos bereit er⸗ klärt hat, die Konferenz zu beſchicken. Transjordanien bürfte in dieſem Kräfte⸗ ſpiel eine eindeutige Rolle zufallen, da es aus ſeiner Hörigkeit England gegenüber nie ein Hehl ge⸗ macht hat. Im Jrak wurde Miniſterpräſident Madfai, der für die arabiſchen Freiheitskämpfer in Paläſtina eintrat, unter britiſchem Einfluß geſtürzt und durch Nuri Said erſetzt, deſſen enge Bindungen an gewiſſe englandfreundliche Kreiſe den Arabern allgemein be⸗ kannt ſind, ſo daß auch er nach arabiſcher Aufſaſſung ſich den engliſchen Wünſchen auf der Konferenz leicht fügen wird. Auch Aegypten ſpielt im Rahmen dieſer Erör⸗ texungen eine wichtige Rolle, die ſich nach Anſicht der Paäſtina⸗Araber noch nicht recht überſehen läßt. Nach den neueſten Meldungen wurden die arabiſchen Führer, die ſich auf der Rückreiſe von den Seychel⸗ len⸗Inſeln, wohin ſie von den Engländern verbannt worden waren, zur Zeit in Kairo befinden, von dem Miniſterpräſidenten Monahhed Mahmond Paſcha empfangen. Bei dieſer Gelegenheit teilte der ägyp⸗ tiſche Miniſterpräſident mit, daß er ſich mit dem Gedanken trage, vor der Hauptkonferenz in London eine Vorkonferenz der arabiſchen Nachbarſtaaten Paläſtinas in Kairo einzuberufen. Transjordanien und Meinen hätten ihre daran bereits zugeſagt. Auch die Haltung Syriens auf der Londoner Konferenz wird vom Standpunkt der Paläſtina⸗ Araber aus als unſicher empfunden, zumal man weiß, daß hinter den Kuliſſen ein heftiger Kampf engliſcher und franzöſiſcher Intereſſen um den Ein⸗ fluß in Syrien tobt. Auch der Erlaß und die Wie⸗ deraufhebung des franzöſiſchen Einreiſeverbots für die Araberführer wird als Zeichen dieſes Kampfes angeſehen. Bei der Vielzahl dieſer Intereſſen⸗ gruppen fürchten die Paläſtina⸗Araber, mit Hilfe engliſcher Diplomatenkniffe von ihren eigenen Bruderſtaaten getrennt zu werden, wenn die Lon⸗ doner Konferenz in der von Großbritannien ge⸗ planten Form ſtattfindet. Dabn kommt, daß auch im Paläſtina⸗arabiſchen Komitee, alſo in der unmittel⸗ baren Umgebung des Mufti, noch nicht völlige Einig⸗ keit zu herrſchen ſcheint. Unter Berückſichtigung aller dieſer Schwierig⸗ keiten wird daher in Kreiſen der arabiſchen Führer erwogen, ob eine Paläſtina⸗Konferenz in London überhaupt einen Erfolg verſprechen kann. Die vor einiger Zeit auch in jüdiſchen Kreiſen gegenüber der Londoner Konferenz betonte Oppoſition hält man für ein Manöver, da man weiß, daß Englands Pläne im Orient vor allen Dingen den Jnden eine verſtärkte ———— 6 Katalonien-Offenſive: „iloer Schlüſſelpunkt erobert Ene der ſtärkſlen katalaniſchen Berteidigungsſtellungen überrannt dnb. Bilbao, 4. Januar. An der Katalanienfront wurden wieder große und erfolgreiche Operationen durchgeführt, die von dem linken Flügel der Urgel⸗Armee unter der Führung des Generals Munoz Grande gemeinſam mit der Maeſtrazgo⸗Armee General Moſcardos vorgenom⸗ men wurden. Die nördlich des Segre⸗Fluſſes operie⸗ rende Urgel⸗Urmee ſtieß in füdlicher Richtung bis zum rechten Segre⸗uſer vor, während die boltmee, von Süden kommend, nördlich vorſtieß und dabei das linke Ufer des Segre erreichte. Es wurden ſofort Ponton⸗Behelfsbrücken geſchlagen und die Verbindung zwiſchen beiden Heeresgruppen hergeſtellt. Vereint ſtießen nun die Truppen in öſtlicher Richtung vor und eroberten die ſtark be⸗ feſtigten roten Stellungen rings um den Knoten⸗ punkt Arteſa de Segre. Der Feind erlitt hierbei außerordentlich ſchwere Verluſte. In den Abend⸗ ſtunden wurde der Ort Arteſa de Segre nach heftigem Straßenkampf beſetzt. Bei einem weiteren Vorſtoß wurde weſtlich von Arteſa der Ort Vernet beſetzt. Die auf dem rechten Flügel aperierenden For⸗ mationen der Legionäre, deren Flanken von den Na⸗ varxa⸗Brigaden gebildet werden, eroberten Caſtel- dans und acht Kilometer ſüdlich Borjas Blancas, den Hauptort der roten Verteidigung. Ueber die Einnahme von Arteſa de Segre berich⸗ tet der Frontberichterſtatter des Deutſchen Nachrich⸗ tenbüros, daß dieſer Erfolg in militäriſchen Kreiſen als der bedeutendſte der bisherigen Offenſive an⸗ geſehen werde. Der Feind betrachtete Arteſa als die Schlüſſelſtellung für die Verteidigung Kataloniens. Dieſes geht auch aus den außerordentlich ſtarken Be⸗ ſeſtigungsanlagen hervor, die u. a. zahlreiche Reihen zementierter Schützengräben und Betonbunker auf⸗ wieſen. Wehrloſe Gefangene abgeſchlachte! Anb. Burgos, 3. Jan. Von amtlicher nationalſpaniſcher Seite wird eine neue bezeichnende Greueltat der ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten bekanntgegeben. Ein nationales Flugzeug war gezwungen, in der Nähe der katalaniſchen Küſte auf dem Waſſer niederzugehen. Die drei Inſaſſen des Flugzeuges wurden darauf von dem Komman danten einer ſowjetſpaniſchen Flakbatterie geſan gengenommen und von dieſer Beſtie in Menſchen geſtalt oͤurch Piſtolenſchüſſe und Meſſerſtiche ermor⸗ det. Bei dem Täter handelt es ſich um einen berüch⸗ tigten Bölſchewiſtenhäuptling namens Alvparez, der noch dazu die ausdrückliche Anweiſun hatte das Leben der notgewaſſerten Fliegen zu ſchonen. Inzwiſchen beſuchte der Hergog Einwanderung nach Paläſtina und wohl auch nach den Paläſtina benachbarten Araberſtaaten ſichern ſoll. Wieder eine„Treuekundgebung“ dub. Kairo, 4. Januar Der ſeltſamen„Treuekundgebung“, die von den Engländern für Fackri Naſchaſchibi in Jatta in⸗ ſzeniert worden war mit dem Zwecke, die einheitliche Front des arabiſchen Volkes zu verwirren, iſt ſchon wieder ein neues„Bekenntnis“ von Arabern gefolgt. 34 arabiſche Paläſtina⸗Führer, die in Aegypten leben und 200 000 Paläſtina⸗Araber vertreten ſollen, ſollen angeblich einſtimmig erklärt haben, daß ſie Fackri Naſchaſchibi unterſtützten und ſein Erſcheinen in London verlangten. 5 Dieſe Meldung wird von der arabiſchen Zeitung „Alachbar“ in Jaffa auf das ſchärfſte angegriffen. Zu dieſem neuen ſehr durchſichtigen britiſchen Manöver ſchreibt das Blatt:„Wir können nicht ſchweigend zuſehen, wenn Engländer und Juden verſuchen, aus dieſem Froſch einen Elefanten zu machen. Fackri iſt nicht der Mann, der im Namen 3 Mittwoch, 4. Januar 1999 —„Welchen Sweck hat da noch die ganze Konferenz?“ von 54 Führern reden kann. Sowohl Fackri wie auch die Engländer und Juden wiſſen genau, daß es in Paläſtina keine Oppoſition, ſondern nur eine Nation gibt, nämlich die arabiſche und nur einen Führer, nämlich den Großmufti.“ Wegen Gefangenen-Mordes angeklagt EP. Jeruſalem, 3. Jan. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt das Arabertum Paläſtinas den am Dienstag eingeleite⸗ ten Prozeß gegen vier berittene Poliziſten, die des „ungerechtſertigten Gefangenenmordes beſchuldigt werden. Das Opfer des Mordes iſt ein älterer Araber. Die Angeklagten behaupteten in den bis⸗ herigen Unterſuchungen, der Araber ſei bei einem Fluchtverſuch erſchoſſen worden. Die Bevölkerung Paläſtinas hat den Ausſagen jedoch wenig Glauben geſchenkt und bei den zuſtändigen Behörden immer wieder auf eine gerichtliche Unterſuchung geörängt. Der engliſche Kolonialminiſter, MacDonald, hatte ſich vor etwa acht Wochen mit dieſem Zwiſchen⸗ fall befaßt und hat damals, wie es in den nach hier übermittelten Meldungen hieß, eine genaue Unter⸗ ſuchung des Zwiſchenfalles angeordnet. ———————— Die Kriegspſychoſe in Amerika: Der USA⸗Imperialismus tobt ſich aus 30 neue Marineſtützvunkte Der Stille Ozean als„amerikaniſches Meer“ aͤnb. Waſhington, 4. Jan. Die Marine der Vereinigten Staaten iſt jetzt mit bex ſenſationellen Forderung nach Errich⸗ tung von 30 neuen Flottenſtützpunkten getreten. Dieſer Plan iſt eine logiſche Folge der gewaltigen Neubauvorhaben für Kriegsſchiſſe und ſieht ofſenbar die reſtloſe Beherrſchung des Stillen Ozeaus durch bie uSA⸗Flotte vor. Alle wichtigen, Amerika gehörenden Juſeln im nörd⸗ lichen Paziſik und ſogax an der Südküſte Alas⸗ kas werden für dieſen Zweck herangezogen. Der Bericht des Marineſonderausſchuſſes, der die Stützpunktbedürfniſſe der USA⸗Flotte einer Prü⸗ fung unterzog, iſt am Dienstag von Marineminiſter Swanſon dem Abgeordnetenhaus des Kongreſſes zu⸗ geleitet worden. Die insgeſamt 30 vom Marine⸗ miniſterium darin als notwendig bezeichneten Flot⸗ tenſtützpunkte ſollen zur Stationierung von Flug⸗ geugen, Unterſeebooten, Zerſtörern und Minenlegern dienen. Als die wichtigſten Projekte bezeichnet der Bericht Stützpunkte für Marineflugzeuge in der Kaneche⸗Bay und auf der Midway⸗, Wake⸗, John⸗ ſton⸗ und Palmyra⸗Inſel im mittleren Pazifik ſowie auf Guam, ferner auf den zu Alaska gehörenden Kodiak⸗ und Sitka⸗Inſeln. Ein Waſhingtoner Gegenzug zu Eima EP. Waſhington, 3. Jan. Der„Neuyork Times“ zufolge beginnt am Dienstag eine eigene„panamerikaniſche Konferenz“ der Vereinigten Staaten, an der die diplomatiſchen, konſulariſchen und militäriſchen Vertreter Nordame⸗ rikas in den an der Atlantikſeite gelegenen Staaten Südamerikas teilnehmen ſollen. Die Konferenz würde zehn Tage dauern, ſchreibt das Blatt, und hinter verſchloſſenen Türen tagen. Es ſei jedoch kein Geheimnis, daß dieſe„zweite Rumpf⸗Lima⸗Kon⸗ ferenz“ nach Mitteln und Wegen ſuchen ſalle, um die Südamerikapläne Waſhingtons, die in Lima ahaer lehnt würden, doch noch zu verwirklichen. * SM Regierungskriſe in Japan: Kabinett Konoe zurückgetreten Ehineſiſche Truppen entführen auf franzöſiſchem Gebiet japaniſchen Beamten (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 4. Jannar. Wie bie japaniſche Nachrichtenagentur Domei meldet, iſt das Kabinett Konoe zurückgetreten. Fürſt Konde begab ſich darauf zum Kaiſer, um ihm den Geſamtrücktritt des Kabinetts vorzu⸗ tragen. Der Entſchluß wurde in der Kabinettsſitzung am „Mittwochmorgen gefaßt, nachdem in tagelangen vor⸗ bereitenden Beſprechungen Kondes mit der Um⸗ gebung der Krone und des Präſidenten des Staats⸗ rates Hiranuma ſowie den Mitgliedern des Kabi⸗ netts alle Inſtanzen den Rücktritt gebilligt hatten. Politiſche Kreiſe vermuten, daß Konoe nicht mehr als Miniſterpräſident des neuen Kabinetts in Frage käme. Nachdem Baron Hiranuma eine führende Rolle in den Verhandlungen geſpielt hatte, rechnet man mit ſeiner Beauftragung, die noch heute erfol⸗ gen dürfte. Jürſt Konoe über die Gründe ſeines Rücktritts Tokio, 4. Jau.(Funkm. der NM3) Fürſt Konde gab am Mittwochvormittag eine Er⸗ klärung ab über die Gründe ſeines Rücktritts, in der es heißt: Der China⸗Konflikt habe allmählich ernſte Ausmaße angenommen, und infolgedeſſen ſei die innen⸗ und außenpolitiſche Lage immer ver⸗ wickelter geworden. Er habe oft gefürchtet, daß ſeine Fähigkeiten der gegenwärtigen Lage nicht ge⸗ wachſen ſeien, aber der Ernſt der Zeit habe einen Kabinettswechſel bis heute nicht geſtattet. Der China⸗ Konflikt ſei nun in ein neues Stadium eingetreten, und die Regierung müſſe alle Kräfte vereinigen für den Aufbau einer neuen Ordnung und die Auf⸗ rechterhaltung eines dauernden Friedens in Oſt⸗ aſien. „Nachdem ich“, ſo ſchließt die Erklärung,„ſo die ſchwere Verantwortung bierfür übernommen hatte, fühle ich mich beſchämt, daß meine Fähigkeiten nicht ausreichen, um meine Aufgaben durchzuführen. Das ſt der Grund für den Rücktritt meines Kabinetts.“ Zum Rücktritt des Kabinetts Konoe wird aus zolitiſchen Kreiſen noch mitgeteilt, die in den letzten Monaten geplante„nationale Mobiliſiexung“, die dat Ziel hatte, eine geſchloſſene Einheitspartei her⸗ zuſtellen, ſei zunehmend auf den Widerſtand der Barteien geſtoßen, den aktiviſtiſche Kreiſe durch Auf⸗ löſung des Reichstages hätten beſeitigen wollen. Der Innenminiſter, Admiral Suetugu, ſoll dies auch nnerhalb des Kabinetts angeblich befürwortet haben, dadurch ſei aber die Geſchloſſenheit des Ka⸗ binetts 5 Frage geſtellt worden. Swiſchenfall in Indochingn EP. Hongkong, 3. Jan. Ein am Dienstag hier eingegangener japaniſcher Bericht aus Hanoi gibt Kenntnis von einem ernſten Zwiſchenfall in Franzöſiſch⸗Indochina. Dauach haben bewaffuete chineſiſche reguläxe Truppen am 20. Dezember v. J. den Kanzler des japaniſchen Generalkonſulates in Hanoi, an der Grenze des franzöſiſchen Verwaltungsbezirks Tonkin und der chineſiſchen Provinz Kwangſi, entführt. Es herrſcht, wie es in der japaniſchen Weldung weiter heißt, Beſorgnis über das Schickſal des Ent⸗ führten, da jede Nachricht über ſeinen Verbleib fehlt, Wie die japaniſchen Mitteilungen noch im einzel⸗ nen beſagen, iſt der japaniſche Kanzler des General⸗ konſulats von dreißig bewaffneten chineſiſchen Sol⸗ daten etwa zweihundert Meter vor der Grenze auf franzöſiſchem Gebiet in Indochina angegriffen und ſofort auf chineſiſches Gebiet verſchleppt worden. Wieder Anruhen auf Jamaita Schwere Schießereien zwiſchen Polizei und Arbeitern EP. Kingſton, 3. Januar. Die Arbeiterunruhen in der engliſchen Kron⸗ kolonie Jamaica haben am Dienstag zu ſchweren Schießereien geführt. An einigen Stellen der Nord⸗ weſtküſte kam es zu Zuſammenſtößen mit der Poli⸗ zei. Ein Arbeiter wurde von einem Poliziſten durch einen Schuß in die Bruſt niedergeſtreckt.— Ein königlicher Unterſuchungsausſchuß iſt damit beſchäf⸗ tigt, die Urſachen der Arbeiterunruhen feſtzuſtellen, die ſich im Juni 1038 ereignet haben. Haupeſchriftleieer und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Slellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Thegter, Wiſſenſchaft und Unkerbalkung: Carl Onno Ellenbart. delsteil: Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz — Sport: Wily Mäller.— Sädweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt* 83 ſämkliche in Miannbeirn. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine 8— Rückſendung un dei Rückpor Horausgaber, Okucker und 0— Beitung 5 Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1,—6. VBerontwertlich—————9 Mitteklungen aude, Manuhei 5 Zeit Preisliſte Nr. 9 gilutig. Hie Amzeigen der Ausgahe A Abend und A TNüttas els-rn as zeitig in der Ausgabe Ausgobe à Mietag aber 30⁰ Ausgabe A Abend fber 9 5800 Ausgabe B über 11 0⁰0 Geſamt⸗D.⸗A. Monat November über 21 8 Hammes- Schaffer, Berlin⸗Friedenan, „ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer B Die Siadiseiie Mannheim, 4. Januar. Seines Glückes eigener Schmied! Der nächtliche Wind pfeift leiſe durch den aus⸗ kühlenden Ofen. Der kleine Lichtkreis der Leſelampe liegt auf dem Buch in Aennes Händen. Plötzlich hebt ſie den Kopf und lauſcht in das dämmrige Zim⸗ mer. Es hat ſich etwas verändert im Raum, eben, dieſen Augenblick, ſie weiß ſelbſt nicht was. „Um Gottes willen!“ Aenne ſpringt auf. Jetzt weiß ſie, was es war: Die Uhr iſt ſtehengeblieben. „Es iſt jemand geſtorben, der mir naheſteht!“ Sie blickt auf ihre Armbanduhr: ein Viertel nach zwölf. Der neue Tag iſt angebrochen. Aenne tritt verſtört an den Wandkalender und zerknittert die verfloſſe⸗ nen vierundzwanzig Stunden. Der neue Tag iſt der dreizehnte des Monats. Auch das noch! Und Aenne kann nicht ſchlafen vor ſo viel böſen Anzei⸗ chen. Furchtbare Gedanken gehen ihr durch den Kopf! Hätte ſie lieber daran gedͤacht, die Uhr rechtzeitig aufzuziehen, dann wäre es ihr vielleicht auch ganz natürlich vorgekommen, daß auf den Zwölften der Dreizehnte folgen muß. Aberglaube iſt nur eine Zuflucht: die Flucht vor der Selbſtverantwortung in die Konſtellation toter Dinge. Zu dieſen gehören die Talismane aller Art, vom Reiſigſproß des Schornſteinfegerbeſens lder aus dieſem Grunde dem armen Mann allmählich kahlgerupft wird) bis zum Hufeiſen über der Haus⸗ tür. Sie ſind wenigſtens harmlos. Immer aber ſind ſie ein Zeichen von Schwäche, denn wer ſeiner Sache ſicher iſt der braucht keine zuſätzlichen Be⸗ ſchützer. Oder ſollte das Maskottchen, das am Hinterfenſter der Limouſine ſchaukelt, einen un⸗ ſicheren Autofahrer wahrhaftig vor einem verboge⸗ nen Kotflügel bewahren? Immerhin kann ſich der verbeulte Benzinkutſcher, wenn das Unglück paſ⸗ ſiert iſt, damit tröſten, daß es ohne Maskottchen vielleicht noch ſchlimmer geworden wäre. Aber⸗ glaube iſt eben eine ſchwer heilbare Krankheit. Aber dieſe Krankheit nimmt gefährliche Formen an, wenn unſelbſtändige Menſchen ſich von ihren Einflüſſen abhängig machen, Menſchen, die von Kaffeſatz oder Spielkarten die automatiſche Erfül⸗ lung ihrer geheimen Wünſche erhoffen. Sie ſind enttäuſcht, wenn die Prophezeiung fehlgeht, bis zur Lebensunfähigkeit erſchrocken, wenn die„geheimnis⸗ vollen Dinge“ und die gefährlichen Menſchen, die aus dieſen Dingen zu leſen vorgeben, ihnen Uebles vorausſagen. Nicht allein das alles, was geſchieht, mit dem Vorausgeſagten in Verbindung gebracht wird, nein, es geht oft ſo weit, daß alle Unterneh⸗ mungen auf das„Erwartete“ eingeſtellt werden. Man beſchwört damit etwas herauf, und wenn es züher einen kleinen Weg“ dann tatſächlich in irgend⸗ einer Form ſchütterlicher auf die Kunſt des Hellſehens. Schwerer als finanzielle Schäden als Folge aber⸗ gläubiſcher Fehlſpekulationen iſt die ſeeliſche Schädigung unſicherer Menſchen, die da⸗ bei immer mehr ihre Selbſtändigkeit verlieren und der Krannkheit Aberglauben bis zum Selbſtmord ver⸗ fallen können. Darum ſind die berufsmäßigen Zukunftsdeuter ⸗und Wahrſagerinnen in Deutſch land durch Schließung ihrer fragwürdigen„Fern⸗ ſeh“⸗Läden gezwungen worden, ſich nutzbringen⸗ deren Tätigkeiten zuzuwenden. Aber„hintenrum“ und in privaten Kreiſen trifft man hier und da noch auf ſolche falſchen Propheten. Es wird Zeit, daß auch ſie auf ihrem Kaffeeſatz ſitzen bleiben und ihre Spielkarten lieber für eine Partie Skat als zum Wahrſagen verwenden, denn auf unſeren Verſtand und den Glauben an uns ſelbſt kommt es an, nicht auf den Glauben an Zufälligkeiten, der eben nur ein Aber⸗Glaube iſt. H. M.(RAs) Schon 3000 Mark Erſte Gewinne der Reichswinterhilſe⸗Lotterie Kaum begonnen— ſchon gewonnen! Drei Schu⸗ ſtergeſellen eines Schuhmachermeiſters in T 2 haben am Freitag im Zuſammenſpiel einen der Haupt⸗ treffer, 500 Mark, gezogen. Das gleiche Glück hatte ein Fräulein in der Neujahrsnacht mit einem Hun⸗ dert⸗Mark⸗Gewinn. Bis zum Neujahrstag wurden durch die grauen Glücksmänner bereits insgeſamt 3000 Mark ausbezahlt. Wenn man die Kürze der Zeit in Betracht zieht, ſo muß man ſagen, daß Mann⸗ heim in dieſer Lotterie anſcheinend mit beſonders vielen Gewinnen bedacht wird. Darum die Loſung: Friſch gewagt, iſt halb ge⸗ wonnen! Steigende Beſucherzahlen im Schloßmuſeum Mannheim Das Städtiſche Schloßmuſeum in Mannheim hat im abgelaufenen Jahre 1938— in dem die Neuoro⸗ nmung der Sammlungen vollendet wurde— eine bis⸗ her nie erreichte Beſuchsziffer aufzuweiſen. 80 073 Beſucher haben in dex Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember die Sammlungen beſichtigt, das bedeutet eine Zunahme gegenüber 1937 von rund 10 000. Die Reiſemonate Juli, Auguſt und September er⸗ brachten dabei mit rund 30 000 Beſuchern den Be⸗ weis, daß das Schloßmuſeum nicht nur für Einhei⸗ miſche, ſondern auch für auswärtige Gäſte einen beſonderen Anziehungspunkt bietet. u„Hier irrte die NM3“— ſo ſchreibt uns die elffährige Schülerin Gerda, und wir müſſen leider geſtehen: ſie hat recht. Da hat unſer Mitarbeiter einen argen Bock geſchoſſen. Hätte er noch ein bißchen weitergerechnet über die 6 hinaus, ſo wäre er ſchon dei der 7 darauf gekommen, daß 1939 durch 7 geteilt 277 gibt. Alſo war eß nichts mit der mathematiſchen Kurioſität. Wie ſagt doch ſchon der gute Onkel Braeſig: in der Fixigkeit bin ich dir über; aber in er Richtigkeit war As Me die Gerda beR eintrifft, ſo ſchwört man noch uner⸗ m 35 auf 16 v. H. gekürzt, durch Hinzurechnung an⸗ Rundgang an Bauſtellen: Eene In der Berlagerung des Fußgängerverkehes bei der Feledrichhrücke— Baluſtradenmodell am Techniſchen Rathaus— Auch am In der Leitung des Fußgängerverkehrz über die Friedrichsbrücke wird noch im Laufe des Ja⸗ nuar eine Aenderung eintreten. Gegen Ende des Monats ſoll er von dem ſtromabwärts gelegenen al⸗ ten nach dem ſtromauſwärts liegenden neuen Geh⸗ weg verlegt werden, und dann wird man ſofort mit der Umgeſtaltung des alten Gehwegs beginnen. Vor⸗ ausſetzung dafür iſt jedoch, daß der neue Fußweg bis dahin ſoweit fertiggeſtellt wird, daß er für den Fuß⸗ gängerverkehr freigegeben werden kann. Nachdem in den letzten Wochen die neuen Konſolen montiert wurden, iſt man zur Zeit mit der Herſtellung einer proviſoriſchen Gehwegdecke be⸗ ſchäftigt. Man wird nämlich— wir haben darauf ſchon einmal aufmerkſam gemacht— nicht gleich die endgültige Decke auflegen, weil man bis zur ſeit⸗ lichen Verſchiebung der Brückenhälften möglichſt an Gewicht ſparen will. man aus dem gleichen Grunde erſt 9900 der Verſchie⸗ bung montieren. Bis dahin muß ein hölzernes Geländer genügen; es iſt zum Teil ſchon auf⸗ geſtellt. Der Zugang zum neuen Gehweg wird übrigens auf der Stadtſeite über eine kleine wulſtartige hölzerne„Bogenbrücke“ führen; ihr Werden wurde beſonders geſtern von vielen wiſſens⸗ durſtigen Zuſchauern auſmerkſam verfolgt. Dieſe „Bogenbrücke“ iſt notwendig, weil am ſtadtſeitigen Widerlager der Durchbruch durch das Mauerwerk für die künftige Fußwegunterführung in Arbeit iſt. In der Mauerung iſt dadurch eine Lücke entſtanden, die zunächſt in der beſagten Weiſe beſonders über⸗ brückt werden muß. Ueber den gegenwärtigen Stand der Brückenarbeiten iſt weiter noch zu bemerken, daß jetzt auch ſchon die erſten Anzeichen der ſeitlichen Brückenverſchiebung erkennbar werden. Bekanntlich werden die Hälften der der Länge nach zer⸗ ſchnittenen Brücke um je einen Meter nach außen verſchoben. An den beiden Pfeilern braucht grund⸗ ſätzlich nichts geändert zu werden, nur die oberen Wulſte auf den Pfeilervorköpfen müſſen ver⸗ ſchwinden; am Flutpfeiler hat man damit bereits be⸗ gonnen. 0 Das Techniſche Rathaus hat in letzter Zeit zum Teil ſeine volle Faſſadenhöhe erreicht. Am Kubus des rückwärtigen Baukörpers erkennt man bereits das Hauptgeſims, das die Krönung des An der Plankenfront Hier erhält der fünfſtöckigen Baues darſtellt. iſt man noch nicht ganz ſo weit. —————— Dit neue Steuer⸗ und Laſtenverteilung Zwiſchen Land, Gemeinden und Gemeindeverbänden in Baden Durch das Badiſche Steuer⸗ und Laſtenvertei⸗ lungsgeſetz vom 29. Juni 1938 werden die finon⸗ ziellen Beziehungen zwiſchen dem Land Baden, ſeinen Gemeinden und den noch zu errichtenden Stadt⸗ und Landkreiſen ab 1. April 1938 gruno⸗ legend neu geregelt. Wegen der Schwierigkeiten der Regelung iſt der praktiſche Vollzug des Ge⸗ ſetzes in vollem Umfang erſt jetzt möglich geworden. Unmittelbarer Anlaß zur Neuordnung des in⸗ neren Finanzausgleichs iſt die Realſteuer⸗ reform. Durch dieſe wird die Grundſteuer und Ge⸗ werbeſteuer reichsrechtlich nicht nur ſachlich neu geord⸗ net, ſondern es ſind vom 1. April 1938 an gleichzeitig die Gemeinden alleinige Gläubiger dieſer Steuern geworden, und zwar auch für den Teil, der bisher vom Land und den Kreiſen erhoben worden iſt. Das Land verliert hiernach Steuereinnahmen von jährlich rund 32 Millionen Mark. Dieſe Einbuße wird zuſammen mit 5 Verluſt weiterer Landes⸗ einnahmen von rund 25 Millionen Mark nach dem genannten Geſetz in verſchiedener Weiſe ausgeglichen. Einmal werden die bisherigen Anteile der Ge⸗ meinden an den Reichsſteuerüberweiſungen von derer Steuereinnahmen(14 v. H. Gebäudeſonder⸗ ſteuer) allerdings wieder auf 20 v. H. erhöht(Finanz⸗ zuweiſungen). Ferner müſſen die Gemeinden (Kreiſe) in erheblich größerem Umfang als bisher zu den Schul⸗, Straßen⸗ und Wohlfahrtslaſten des Landes beitragen. Bei dieſer Neuregelung des in⸗ neren Finanzausgleichs waren beſondere, vom Reich unterm 10. Dezember 1937 aufgeſtellte Wee zu beachten. Finanziell am wichtigſten iſt die weitgehende Rück⸗ verlagerung von Schullaſten vom Land auf die Gemeinden in Höhe eines Mehrbe⸗ trags von rund 19 Millionen Mark, und zwar mit verſchieden hohen Beteiligungsſätzen an den Koſten für Volksſchulen, Berufs⸗ und höheren Schulen. Am komplizierteſten iſt die geänderte ſchlüſſelmäßige Ver⸗ teilung des erheblich gekürzten Gemeindeanteils an den Ueberweiſungen des Reiches an Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer. Dieſer Neuvertei⸗ lung liegt folgender Gedanke zugrunde: Jede Ge⸗ meinde ſoll ihren Bedarf zunächſt aus eigenen Einnahmen(Erwerbseinkünften, Gebühren und Steuern) decken. In den Reichsſteuerüberweiſungen wird ſie nur noch dann und inſoweit beteiligt, als Soldaienlreffen der jungen und alten Wehrmacht Am Samstag, dem 14. Januar, im Nibelungenſaal Das Soldatentreffen, das der Kreiskrieger⸗ verband Mannheim des NS.Reichskrieger⸗ bundes am Samstag, dem 14. Januar, im Nibe⸗ lungenſaal veranſtaltet, wird diesmal von dem Dreiklang: Hitlerjugend, junge und alte Soldaten getragen. Der erſte Teil, der etwa eine Stunde beanſprucht, wird nach einem Muſikſcück, des Muſikkorps des Pionierbataillons 33 unter Leitung des Muſikmeiſters Becker mit dem Fahneneinmarſch eingeleitet. Die Spitze bildet eine etwa hundert Mann ſtarke Abteilung der Hꝗ mit Fanfarenblä⸗ ſern. Daran ſchließen ſich die Fahnen der im Kreiskriegerverband Mannheim zuſammengeſchloſſe⸗ nen Kameradſchaften und ein Ehrenſturm des NS⸗ Reichskriegerbundes. Die Fahnen werden nicht, wie es bisher der Fall war, zu beiden Seiten der Bühne aufgeſteckt, die Fahnenttäger bleiben vielmehr bis zum Schluß des erſten Teiles ſtehen. Nach Fan⸗ farenklängen wird von einem Hitlerjungen ein Vor⸗ ſpruch vorgetragen. Drei Liedern, die Baritoniſt Hans Köhl ſingt, folgt die Anſprache des Kreis⸗ kriegerführers Dr. Hieke. Der Fahnenausmarſch beendet den erſten Teil. In der Pauſe iſt den Kameraden, die auf der Galerie ſitzen, Gelegenheit zu einer Erfriſchung im Bierkeller gegeben. Für den zweiten Teil ſind Spielleiter Haus Becker vom Nationaltheater ale Anſager, eine Anzahl Turner und die Ge⸗ ſangsabteilung des Pionierbatail⸗ lons in Stärke von 50 Mann, das Ballett dee Nationaltheaters, Bayerini, das. muſi⸗ kaliſche Unikum, und die Exzentriker Dux und Dax gewonnen. Auch Hans Kohl wird ſich noch ein⸗ ihre eigene Steuerkraft bei der Grund⸗. Gewerbe⸗ und Bürgerſteuer gering iſt. Die ſchlüſſelmäßig zu⸗ geteilten Steuerüberweiſungen(und zwar 75 v. H. der Finanzzuweiſungen) werden hiernach künftig nach der umgekehrten Steuerkraft verteilt, während ſie bisher grundſätzlich denjenigen Gemeinden zu⸗ kamen, in deren Gebiet die genannten Reichsſteuern veranlagt und aufgekommen ſind. An 25 v. H. Fi⸗ nanzzuweiſungen iſt eine Beteiligung der Gemein⸗ den nach Bedarf vorgeſehen. Bei dieſer Steuer⸗ neuverteilung ſind verwickelte techniſche Vorſchriften zu beachten, wobei die Begriffe„poſitive und nega⸗ live Steuerkraft“,„Obergrenzen“ uſw. eine ent⸗ ſcheidende Rolle ſpielen. Dieſe Regelung ändert nicht nur die finanziellen Beziehungen zwiſchen Land und Gemeinden, ſondern bringt auch erhebliche Einnahmen⸗ und Laſten⸗ verlagerungen unter den Gemeinden ſelbſt, die ſich für diejenigen verſchärft auswirken, die gleichzeitig durch das 3. Geſetz zur Aenderung des Reichsfinanzausgleichgeſetzes vom 31. 7. 1988 er⸗ hebliche Einnahmeverluſte an Grunderwerbſteuer, zurücküberwieſene Körperſchaftsſteuer für Verſor⸗ gungsbetriebe und an Gemeindebierſteuer haben. Weitere Aenderungen an Einnahmen und Laſten werden vom 1. April 1939 an nach Errichtung der Landkreiſe eintreten. Dieſe Neuregelung des inneren Finanzausgleichs hat die möglichſt gleiche Aufgaben⸗ und Laſtenvertei⸗ lung unter den Gemeinden eines Landes zum Ziel. Durch ſie werden auch organiſatoriſch und finanziell die weiteren Vorausſetzungen für die Fortführung der Reichsreform geſchaffen. Die ganze Neuordnung iſt zunächſt nur unmittelbare Angelegenheit der be⸗ teiligten Gebietskörperſchaften; ſie wird aber auch den einzelnen Staatsbürger berühren, wenn und ſoweit eine Gemeinde etwa infolge der Einnahmen⸗ und Laſtenverlagerung in gewiſſem Um⸗ fang oͤurch Erhöhung der Grund⸗, Gewerbe⸗ und Bürgerſteuer ihren Haushalt ausgleichen müßte. Das neue Geſetz. insbeſondere die Neuverteilung der Steuern und Schullaſten, iſt in Nr. 11/12/1938 des amtlichen Organs des Deutſchen Gemeindetags, Lan⸗ desdienſtſtelle Baden,„Die Landgemeinde“, Ausgabe E(Baden) ausführlich erläutert. Ein Sonderdruck in Buchform iſt vom Verlag Malſch u. Vogel, Karls⸗ ruhe, zu beziehen. —————————————————TTTT—— mal hören laſſen. Für die glatte Durchführung der Unterhaltungsfolge zeichnet Kamerad Heinrich Eng⸗ lert verantwortlich. Da ſich im Vorjahre die Verloſung der Tiſche an die einzelnen Kameradſchaften bewährt hat, iſt auch diesmal ſo verfahren worden. Es wird auf dieſe Weiſe P daß die eine oder andere Kame⸗ radſchaft ſich bei der Zuteilung der Plätze zurück⸗ geſetzt fühlen kann. An jedem Tiſch bleibt ein Platz für einen jungen Soldaten frei. Von jedem Trup⸗ penteil des Standortes Mannheim⸗Ludwigshafen iſt eine Anzahl Unteroffiziere und Mannſchaften ein⸗ geladen. Selbſtverſtändlich werden auch die Alt⸗ veteranen, ſoweit ſie noch ausgehen können, an dem Treffen teilnehmen. Wie ſtark die Nachfrage nach Karten auch von auswärts iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß ſich die Frankenthaler Kamera⸗ den mit etwa 100 Mann einfinden werden. Und ſo iſt nicht daran zu zweifeln, daß der Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz beſetzt ſein wird. Sch. ** 50jähriges Geſchäftsbeſtehen. Das Eiſenbeton⸗, Hoch⸗ und Tiefbauunternehmen Leonhard Lutz Nachfolger, Inhaber Heinrich Wegele, Mannheim, Viehhofſtraße 18, kann auf 50 Jahre ſeines Beſtehens zurückblicken. Die Firma wurde im Januar 1889 degründet. Im Jahre 1914 wurde ſie von dem etzigen Inhaber Heinrich Wegele übernommen, der has Geſchäft alſo nun 25 Jahre führt. ** Großer Sänger⸗Maskenball. In dieſem Jahr, indet wieder der große Sänger⸗Maskenball in ſümt ichen Räumen des Roſengartens und zwar am Samstag, dem 11. Februar, ſtatt. Die Vorbereitun⸗ zen ſind bereits im Gange. Brehm wurde mit der Ausgeſtaltung 5895950 Masken⸗ balls beauftragt. Bezirksführer Albert Tunis Hᷓ-Heim gehl's wieder weiter— Bauſtelle Adolf-Hitler-Platz Bau einen faſt die ganze Frontlänge einnehmenden Balkon, der mit einer den Geſamteindruck unter⸗ ſtreichenden Baluſtrade ausgeſtattet werden ſoll. Ueber einem der dreizehn Arkadénrundbogen kann man zur Zeit ein Modell dieſer Baluſtrade erken⸗ nen. Während ſo unſer künftiges techniſches Ver⸗ waltungsgebäude ſtetig ſeiner Vollendung entgegen⸗ geführt wird, zeigen auf dem benachbarten Quadrat E6 neue Gerüſtbäume an, daß nun auch das zum neuen Altersheim noch hinzukommende Verwal⸗ tungsgebäude in Angriff genommen iſt. An dem Abſtand zwiſchen dieſen Gerüſtbäumen und der alten Gartenmauer kann man wieder einmal an einem Beiſpiel mehr erkennen, um wieviel die Rheinſtraße an Breite gewinnen wird. *. Am Neubau des HJ⸗Heimes in der Untermühlau beim Erlenhof ruhte ſeit einiger Zeit die Arbeit. Nun geht es auch da wieder weiter: Mit dem Aufſchlagen des Dachgebälkes wurde dieſer Tage begonnen. Das Heim, zu dem der Grundſtein bereits vor über 17 Jahren gelegt wurde, wird wohl im Laufe des Jahres fertig werden Daß die Jugend am Fortgang der Arbeiten beſonders regen Anteil nimmt, iſt verſtändlich, denn das Heim ſtellt für ſie die Erfüllung Wunſches dar. eines lange gehegten * Am Adolf⸗Hitler⸗Platz wird weiter mit Hochdruck gearbeitet. Die Fahrbahndecke der„Um⸗ leitung“ der Seckenheimer Anlage iſt fertig, an den Straßenbahngleiſen iſt das Schlußſtück der Schotte⸗ rung in Arbeit. Zur Zeit wird an der Straßen⸗ bahn⸗Kehrſchleife, die nach der Stadtgärtnerei⸗ Seite zu liegen kommt, geſchweißt. Die Ober⸗ leitung iſt bereits auf die ganze Länge des neuen Straßenzugs gezogen. Nun fehlt nur noch der Gleisanſchluß beim früheren Sonnenbad, dann wird der Verkehr von und nach Neuoſtheim in die neue Bahn geleitet werden können. dr. w. th. Filmrunòſchau Schauburg:„Im ſiebenten Himmel“ Es hat immer geheißen„Unter den Dächern von Paris...“ da kommt keiner gegen an. Aber die Amerikaner haben ſich eben nur einige Jahre Zeit gelaſſen, dann dͤrehten ſie den noch beſſeren Paris⸗ Film. Es ſind freilich typiſch amerikaniſche Elemente darin,— der Humor, die brummige Jungenhaftig⸗ keit, der Schuß Myſtik und Gottesproblematik. Aber es ſind die ſympathiſchſten Seiten der amerikaniſchen Seele. Und im übrigen iſt hier aus dem verfallen⸗ verrufenen Pariſer Strumpfviertel große Kunſt ge⸗ ſchaffen worden, nicht nur der Regie,(Henry King), der roma tiſch⸗heimeligen Winkeligkeit, ſondern des Geiſtes, der tieferen Bedeutung, und der großen, echten, alles beſiegenden Liebe. Ein Kanalarbeiter hört einen Schrei, hilft dem Mädchen aus der Kneipe, und nach einigem ſehr fei⸗ nen Hin und Her knüpft ſich da etwas an, das durch die harte Frage der Polizei kaum geſtört, und dann ſogar gefeſtigt wird. Es folgt dann nichts als zart beſeeltes Kammerſpiel zwiſchen dieſen iungen Men⸗ ſchen, die beide zu den kleinſten und iie * SMNig Vueguſ,. Pmag Kie, 2 74 .2⁰ der Gemeinſchaft gehören, aber doch an ihre Beſtim⸗ mung glauben und ſie erſt durch die Liebe zu erfüllen hoffen. Es gibt allerhand nebenſächliche und doch wohlberechnete Spaßhaftigkeit zwiſchen dem nach⸗ denklichen, ſkeptiſchen Chico, und der ſchau⸗gläubigen Diane. Wer könnte ſie beſſer, kindlicher, ergebener ſpielen als die Simone Simon? Auch James Ste⸗ wart, ein langer, ſchlackſiger und ſchöner Mann, beherrſcht die Kunſt des fein andeutenden Schau⸗ ſpiels, und wie er ſo langſam, umſtändlich, geniert und dann doch ganz ſelbſtverſtändlich die Liebeserklä⸗ rung herausbringt, das iſt köſtlich und göttlich zu⸗ gleich. Sehr amüſante echt pariſeriſche Szenen ge⸗ lingen dann auch im Verkehr mit den Kollegen vom Kanal⸗ und Straßenfegerrevier, die ſich alle mit gra⸗ vitätiſcher Höflichkeit begegnen. Als Gattin eines ſolchen Kollegen iſt übrigens echt und anſtändig Mady Chriſtians zu ſehen. In die Verſunkenheit des liebevollen Andantes brauſt der große Krieg hinein, der in kröüftig⸗ wahren Ausſchnitten gezeigt wird, und die härteſte Prüfung findet ſtatt, eingekleidet in jenen Glauben aller Liebenden, daß man durch tapfer⸗tiefes Geden⸗ ken einander nah ſein könne, und damit ſei Treue und Erlöſung gegeben... Und wenn ich nebenbei noch verrate, daß die Aſtrologie auch eine Rolle ſpielt und vor urſprünglichem Empfinden zuſchan⸗ den wird, daß die böſe Verſuchung handgreiflich mit dem Gürtel hinausgepeitſcht wird, und daß es nicht von ungefähr iſt, wenn Chico angeſichts des ſchma⸗ len, ſchwindelerregenden Stegs zu den Nachbarn ſeiner Diane ſagt:„Man muß nie nach unten gucken! Imnier nach oben...“ ſo mag man erwägen, warum ich ͤͤieſen modernen Märchenfilm ohne Prinz als bunderbar bezeichne. Eine große Rolle neben guten deutſchen Sprechern vielt noch die feine unaufdringliche muſikaliſche intermalung von Louis Silvers, der als Lie⸗ esmotiv die wenigen aber herrlichen Takte eines alten Waltz von Ernö Rappée verwandte. Im Nebenprogramm Bilder aus Algier und Erich Hunger 2 Seite Nummer 5 3 Veue— geitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Januar 1939 — Aus Baden —— in Sinsheim * Sinsheim, 4. Jan. Unter dem Vorſitz von Landrat Dr. Denzel fand hier im Rathausſaal eine Bürgermeiſ terverſammlung ſtatt. Im erſten Vor⸗ tiag berichtete Regierungsaſſeſſor Dr. Reichmann über das polizeiliche Meldeweſen und die darauf ab⸗ 2 hebenden Beſtimmungen, während der Gauſach⸗ bearbeiter im Amt„Schönheit der Arbeit“, Pg. Brückner über die Notwendigkeiten und Möglich⸗ fache Mittel können viel zur Hebung des Geſamt⸗ eindruckes beitragen: allgemeine Ordnung, Beſei⸗ tigung unſchöner Reklamebilder und gärten, Wahrung Hansverpuben uſw. einer Als einer der älteſten Einwohner konnte Fried⸗ rich Frank alt, Frankenhof, ſeinen 83. Geburtstag begehen.— Dieſer Tage veranſtaltete die Freiwil⸗ lige Feuerwehr(Jeuerlöſchpolizei) einen Kame⸗ radſchaftsabend, dem auch Landrat Dr. Denzel an⸗ wohnte. Im Laufe des Abends wurden folgende Ernennungen bekanntgegeben: Karl Knauber 5 wurde zum Oberfeuerwehrmann und Wehrſanitäter, Johann Wirth und Helmut Buhl zu Oberfeuer⸗ wehrleuten, Guſtav Senk unter Beförderung zum Brandmeiſter zum Zugführer, Löſchmeiſter, Wilhelm Gmelin, Theodor Hoffmann zu Oberfeuerwehrleuten, Eoͤuard Schick zum Löſch⸗ meiſter, Joſef Baumann, Matthias Kaczmarek, Peter Rau und Karl Petri zu Oberfeuerwehrmännern be⸗ fördert. N Radfahrer verurſacht Verkehrsunfall! * Neulußheim, 4. Jan. Ein Radfahrer, der ohne Beleuchtung fuhr, verurſachte hier einen Verkehrs⸗ unfall. Ein ihm enigegenkommendes Auto wurde zum unvermittelten Ausweichen genötigt, ſo daß der Lenker gegen einen Baum fuhr. Dabei wurde eine mitfahrende Dame durch einen Unter⸗ kieferbruch ſchwer verletzt. Leider iſt der Rad⸗ fahrer unerkannt entkommen. * Schwetzingen, 4. Jan. Das Standesamt ſchließt für 1938 mit folgenden Einträgen ab: 144 Geburten(gegen 152 im Vorfjahr), 88(101) Todes⸗ fälle und 101(101) Eheſchließungen. Der kleine Rückgang der Geburten iſt durch den Rückgang der Todesfälle mehr als ausgeglichen. Von den 144 Geburten ſind 74 Knaben und 70 Mädchen. Das Bild wird noch günſtiger, wenn man die Kinder hinzuzählt, die auswärts geboren ſind, deren Eltern aber hier wohnen. Es ſind dies 57 gegenüber 48 im Vorjahre. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 10 183. * Brühl, 4. Jan. Das Standesamt ver⸗ Zeichnet für 1938 81 Geburten(89 im Vorjahre). 44 (43) Eheſchließungen und 27(22) Todesfälle. Der Geburtenüberſchuß iſt damit etwas zurückgegangen. Als eine der älteſten Einwohnerinnen konnte hier die Witwe Roſa Rohr, geb. Moſt, ibren 83. Ge burtstag hegehen Doſſenheim. 4. Jan. Unter Srohe Ante nahme der Beévölkerung wurde hier der verſtorbene Pg. Emil Röſcher zur letzten Ruhe geleitet. Das Eis auf dem Neckar Am Oberlauf und in den Kanalſtraßen hält die Eisdecke noch Während der Schnee nun größtenteils fortge⸗ ſchmolzen iſt, hält ſich das Eis auf dem Neckar noch. Allerdings ſieht es bei uns im Stadtgebiet anders aus, denn hier iſt der Neckar ſo gut wie eisfrei, während im Oberlauf und vor allem auf den Kanalſtrecken die Eisdecke noch hält. Sie iſt dort zum Teil dreißig Zentimeter dick. Es, dürfte aber auch etwas dauern, bis die Schiffahrt wieder aufgenommen werden kann. Am Montag verſuchte ein Schlepper, von Feudenheim her aufwärts durchzukommen, mußte aber bei Schwabenheim aufgeben. Der Waſſerſtand des Neckars hat durch die elze übrigens kaum zugenommen, e alle Bäche im Odenwald viel Schmelzwaſſer ühren Die Trauerſeier für den verſtorbenen Direktor des Rohrbacher Tuberkuloſenkrankenhauſes, Dr. W. Schmidt, findet am Mittwochvormittag in der Ka⸗ Velbe⸗ des s Heidelberger Bergfriedhofs ſtatt. 1 keiten der Dorfverſchönerung Auſſchluß gab. Ein ⸗Schilder, gute Verfaſſung der Straßen, ſchöne Geſtaltung der Vor⸗ einheitlichen Linie bei Hch. Gmelin zum eines Vergehens des einfachen Bankerotts und eines embetter Einſatz der Zechnit notwendig: Badens Landwirtſchaft auf neuen Wegen * Karlsruhe, 4. Sanuar. A Dienstag, dem 3. Jannar, begann in Karlsxube im Saal des„Künſtlerhauſes“ die Laudestagung für Wirtſchafts⸗ beratung der Landesbauernſchaft Bade u. „Wir gehen von neuem an die Arbeit“, ſ0 ſtellte Landesbauernführer Engler⸗Füßlin in ſeiner Eröffnungsrede feſt,„an die großen Aufgaben, die vor uns liegen. Wir wiſſen dabei klar, was wir wollen und wir ſind frei von aller Experimentier⸗ ſucht.“ Das Jahr 1939 wird jedoch auch ſür den badi⸗ ſchen Bauern einen neuen Schritt auf dem Wege nach vorwärts bedeuten. Insbeſondere ſprach der Landesbauernführer ſeinen Dank aus an den badi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Köhler und die übrigen ſtaatlichen Stellen für die erfolgreiche und verſtänd⸗ nisvolle Zuſammenarbeit im Dienſte der badiſchen Landwirtſchaft. Einen allgemeinen Ueberblick über den Stand der Erzeugungsſchlacht in Baden gab Landeshauptabteilungsleiter Schmitt. Die Erzeugungsſchlacht, ſo betonte er, kann nicht zentra⸗ liſiert werden, muß aber nach einheitlichen Geſichts⸗ punkten durchgeführt werden. Vor allem iſt es not⸗ wendig, an die unterdurchſchnittlichen Betriebe her⸗ anzukommen und ihnen die vorbildlichen Betriebe als Muſter zur Seite zu ſtellen. Dem beſtehenden Arbeitsmangel an Arbeitskräften auf Lande wirken wir am beſten durch die Einfüh⸗ rung der Maſchine und der Technik auf dem Lande entgegen. Das darf jedoch nicht in einen „Maſchinenrummel“ ausarten, der in einer Ver⸗ ſchuldung endet. Die Beſchaffung von Landmaſchinen muß ſich immer in den Grenzen der Lei⸗ ſtungsfähigkeit halten. — dem legung gefordert In Baden iſt auf dem Gebiet der Maſchinen⸗ anwendung in der Landwirtſchaft noch ſehr viel zu tun. Güllepumpanlagen, um nur ein Beiſpiel zu nennen, ſind die einzige Vorausſetzung für den Wohlſtand der Landwirtſchaft des Schwarzwaldes. Bei der Beſchaffung von arbeitserleichternden Maſchinen darf auch die Landfrau nicht vergeſſen werden. Ein Bauernhof, dem es an Land fehlt, kann kein geſun⸗ der Hoöf ſein. Darum iſt der Erbhof der geſün⸗ 0 9190 Bauernhof deshalb heute der Ruf: Hin zum Erbhof! Eine Waſſerleitung ſollte mit der Zeit jede Gemeinde bekommen. Bauernland gehört ausſchließlich in Bauernhandl Wir haben heute auch in der Landwirtſchaft eine Zielwirtſchaft, die nur durch eine eingehende und dauernde Beratung zum Erfolg geführt werden kann. Die berufsſtändiſche Wirtſchaftsberalung liegt in der Hand des Reichsnährſtandes. In Baden haben wir 14 Hofberatungsſtellen in den 14 Kreisbauern⸗ ſchaften, außerdem hat jede Ortsbauernſchaft ihren Ortshofberater, das ſind in Baden etwa 1500. Zu dem überaus wichtigen und aktuellen Thema des Maſchineneinſatzes der Landwirtſchaft im Kampf gegen die Arbeitsüberlaſtung ergriff ein hervor⸗ ragender Fachmann, Prof. Dr. Ries⸗Potsdam, das Wort.„Weniger Arbeitskräfte— mehr Arbeit“, das iſt heute die Lage der Landwirtſchaft, die dringend raſcheſter Verbeſſerung bedarf. Vorweg muß frei⸗ lich geſagt werden: Maſchinen allein können nicht die totale Hilfe bringen, ebenſo notwendig, ja Vorausſetzung für einen wirkungsvollen Maſchineneinſatz ſind die Feldbereinigung anb die Grundſtückszuſammenlegung. Nach wochenlanger Dauer: Brinkmann-Prozeß ging zu Ende Drei Jahre Gefängnis und Geloſtrafen für den Angeklagten Otto Brinkmann 4* Frankenthal, 4. Januar. Vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal, deren Vorſitz Land⸗ gerichtsrat Semmler führte, ging nach ſieben⸗ wöchiger Dauer der Prozeß gegen den 441 Jahre alten Luftſchiffabrikanten Otto Brinkmann aus Heidelberg bzw. Speyer zu Ende, der in den Jahren 1935 und 1936 eine große Rolle zu ſpielen ſtand, bis ihn am 7. Febrnar 1937 das Schick⸗ S er wurde 16 er enommen und beſg ieſer eanft t. In wochenlanger Arbeit hatte ſich das Gericht mit dem umfangreichen Anklagenkomplex zu beſchäf⸗ tigen, der eine Anklageſchrift von 100 Sei⸗ ten Umfang füllte. Als die Beweisaufnahme been⸗ det ſchien und am 23. Dezember das Urteil verkündet werden ſollte, bot Brinkmann nochmals dafür Be⸗ weis an, daß er in dem Falle Forſt⸗Köln keine ſtraf⸗ bare Handlung begangen habe. Bei der Erheblichkeit dieſer Einlaſſung glaubte das Gericht, die neuerliche Darſtellung des Angeklagten nochmals nachprüfen zu müſſen und beraumte Neuverhandlung auf 3. Januar 1939 an. Es marſchierten nochmals fünf Zeugen auf, die zu der Finanzierung Forſt Wa wurden. Der Staatsanwalt hielt ſeine Strafanträge, die ſich in einer Geſamthöhe von ſechs Jahren Zuchthaus bewegten, aufrecht, während der Verteidiger für ſeinen Mandaten wiederum auf Freiſprechung plä⸗ dierte. Nach lanaerer Beratung verkündete der Vor⸗ ſitzende das Urteil, wonach Brinkmann wegen eines Vergehens des Be⸗ truges, der Untreue, zweier zuſammenhängender Betrüge mit einem Vergehen der Deviſengenehmi⸗ gungserſchleichung, zweier weiterer Betrüge, eines Vergehens des verſuchten Betruges, zweier weiterer Vergehen der Deviſengenehmigungserſchleichung, 0 Rückblick auf 1938 Neckargemünd, 4. Jan. Das Jahr 1938 brachte auch der hieſigen Gemeinde große und beachtens⸗ werte Erfolge. Elſenzbrücke, die ſich den Anforderungen des Berkehrs nicht mehr gewachſen zeigte, umgebaut; im Spätjahr erfolgte dann, nach zweijähriger Bau⸗ zeit, die feierliche Neckarbrücke, die einen ſeit Jahrzehnten gehegten uſch verwirklichte. Neben dieſen Brückenbauten ſtatten, ſo daß nach Abſchluß des Bauplatzumle⸗ gungsverfahrens in der Saarſtraße auch ein größe⸗ res Gelände für die Bebauung frei wird. Daß Neckargemünd als Wohnſtadt immer mehr Bedeutung gewinnt, zeigt ſeine reiche Bautätigkeit. Im Jahre 1933 wurden hier 13; 1934 18; 1935 13; 936 24; 1937 21 und 1938 ſogar 33 Neubauten er⸗ ieſe Neubauten ſtellen Grundſtückswerte im Be⸗ trage von über anderthalb Millionen Mark dar. reiche Bauvorhaben vor, ſo daß mit einer weiteren günſtigen Entwicklung zu rechnen iſt. Dies iſt um ſo mehr zu erwarten, als die wirt⸗ ſchaftliche Lage ſich als recht gebeſſert doku⸗ In den Frühiahrsmonaten wurde hier die Einweihung der neuen ging gleichzeitig die Kanaliſation der Neckarſtei⸗ nacher und des unteren Teiles der Saarſtraße von ſtellt, ſeit der Machtübernahme alſo 122 Neubauten! Auch für das Jahr 1939 liegen bereits wieder zahl⸗ — Aufbau in Netkargemünd mentiert. So kann z. B. die Bezirksſparkaſſe, die vor dem Krieg einen Einlagebeſtand von 947 000/ aufzuweiſen hatte, heute einen ſolchen von 1973 000/ auſweiſen. 1937 und 1938 betrugen die Zugänge 302 000 /% bezw. 314000 //. Von den 719 000% Spareinlagen des Jahres 1930 bis heute, iſt alſo ein gewaltiger Fortſchritt zu verzeichnen. Für die Gemeindefinanzen war dieſe Entwicklung ebenfalls nicht ohne Einfluß: die Einnahmerück⸗ ſtände gingen laufend zurück. Zwar brachte die neue Steuergeſetzgebung der Gemeinde weſentliche Mehrbelaſtung, aber da mit Zuweiſungen aus dem Ausgleichsſtock des Landes gerechnet werden kann, dürfte auch dieſe Schwierigkeit gemeiſtert werden. Als Fremdenſtadt hat Neckargemünd eben⸗ falls ſchöne Erfolge aufzuweiſen. So betrug 1932 die Zahl der Uebernachtungen noch 29 538, r⸗ reichte 1936 bereits einen Stand von 44 319; 1937 waren es 51435 Uebernachtungen und im Jahre 1938 wurden gar 72845 Uebernachtungen gezählt, eine noch nie dageweſene Rekordhöhe. zu erwarten ſein. Zu der bereits 8 Bezirks⸗Gewerbe⸗ ſchule wird in abſehbarer Zeit noch eine Handels⸗ ſchule errichtet: in allem zeigt ſich das umſichtige und planvolle meiſter Müſſig. Wirken des Stadtoberhauptes Bürger⸗ Anhänger wurden beſchädigt. noch geklärt werden. aus Mörzheim ſein Leben ein. Trotzdem ſollte aber im neuen Jahr wachmals eine Erböhung eines Perſonenzuges erfaßt. Vergehens der Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſicherung zur Geſamtgefängnisſtraſe von drei Jahren, zu Geloſtrafen von dreimal 10000 Mark, erſatzweiſe dreimal je 10 Tage Gefängnis, und 500 Mark, erſatzweiſe fünf Tage Gefängnis, verurteilt wurde. Die erlittene Unterſuchungshaft gelangt zur Anrechnung. Auto raſiert Treppe weg Dem„alkoholiſierten“ Fahrer wurde der Führer⸗ ſchein entzogen * Ludwigshafen, 4. Jan. heirateter Kaufmann von hier mit ſeinem Per⸗ ſonenkraftwagen im Stadtteil Rheingönheim von der Adolf⸗Hitler⸗ in die Luitpoldſtraße, ohne ſeine Fahrgeſchwindigkeit zu verringern. Dabei kam er auf die rechte Gehbahn und riß vor der bürger⸗ meiſteramtlichen Geſchäftsſtelle die Treppe weg. Das Fahrzeug wurde erheblich beſchädigt. Da der Autolenker unter Alkoholeinwirkung ſtand, wurde der Führerſchein eingezogen. Ein lediger Hilfsarbeiter, der mit ſeinem Fahrrad mit Anhänger durch die Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Straße fuhr, wurde von einem Straßenbahn⸗ wagen angefahren. Das Fahrrad und der Die Schuldfrage muß Geſtern fuhr ein ver⸗ 4. Rentner. Karl in Herzlichen Glück⸗ wun Ein hartnäckiger Selbſtmörder. Vor einigen Ta⸗ gen verſuchte im ſüdlichen Teil der Stadt ein 29jäh⸗ riger verheirateter Schmied freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden, doch entdeckte man ihn rechtzeitig und ſchnitt ihn ab. Jetzt hat er in ſeiner Wohnküche den Verſuch wiederholt. Der Lebensmüde 5 als ein ſtarker Trinker. feierte aller Friſche. Ludwigshafener Veranlaltungen Heute „Walhalla“: Neufahrsappell der Ruheſtandsbeamte Pfalzbau⸗Kafſeehaus: 0 f 5 Kaffee Vaterland: Kleinkunſtbühne Konzert und Tanz. Baneriſcher Hieſl: Konzert und Tanz Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Gebfine 15 bis 20 Uhor. Heimatmuſeum: Geöffnet von 10—12 Uhr. Lichtlpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Dir gehört mein erz“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Sergealt B— „Liebelei und Liebe“— Union⸗Theater:„Nach Mexiko verſchleppt“.— Atlautik:„Der ſcwarze Korſar“. Der Tod lauert auf der Straße Zwei folgenſchwere Verkehrsunfälle * Lan dau, 4. Jau. Durch eigene Schuld büßte am Dienstag der 40 Jahre alte J. Schiffmacher Er verſuchte auf ſeinem Fahrrad vor einem auf der Hauptverkehrs⸗ ſtraße in Landau heraufahrenden Perſonenkraftwagen noch die Kreuzung zu überqueren, wurde aber erfaßt und 20 Meter weit mi tgeſchleift. Dadurch erlitt er ſchwere Verletzungen, an deren Folgen er bald darauf ſtarb. 9 Ne 3 Worms, 4. Jan. Ein weiterer tödlicher Un⸗ fall ereignete ſich auf dem hieſigen Bahnhof. Der 31jährige Hilfsheizer Adam Müller wurde beim Ueberqueren der Gleiſe von der Lokomotive Er erlitt neben an⸗ deren ſchweren Verletzungen Sinen der 6 Tod Es wird regnen, neeeennne der Wirtſchaftsberater des Reichsnährſtandes in Karlsruhe Flurbereinigung und Grunoſtü 0 Beim Maſchineneinſatz dürfen Koſten nicht geſcheul werden. Ohne Koſten gibt es nun einmal keine Maſchinen und die Mittel werden. Der Maſchineneinſatz auf dem Lande hat nicht allein draußen auf dem Felde, ſondern vor allem auch in Haus und Stall zu erfolgen, denn die Ar⸗ beit in Stall und Haus macht zum Teil bis zu 50 v. H. der geſamten bäuerlichen Arbeit aus, was viel zu wenig bekannt iſt. An arbeitſparenden, arbeit⸗ erleichternden und arbeitverbeſſernden einrichtungen kommen hier in erſter Linie in Frage: Waſſerleitungen, Dämpfkolonnen, Gemeinſchafts⸗ waſchküchen, Elektriſche Küchen, Arten von Transportanlagen und verbeſſerte Wagen, wie neuzeitliche Schubkarren uſw. müſſen aufgebracht Bei der Beſchaffung von Maſchinen für die— beſtellung fällt die Vermehrung der Beſpannung ins Gewicht. Hier iſt alſo der Traktor das erſte Er⸗ fordernis; alle anderen Maſchinen haben den Schlep⸗ per zur Vorausſetzung. Für die badiſchen Verhältniſſe wird der Ge⸗ meinſchaftsſchlepper im Vordergrund ſtehen, gleichgültig ob es nun eine Genoſſenſchaft oder ein 93 Lohnſchlepperunternehmen iſt. Die rentable Schlep⸗ peranwendung hat aber eine weitgehende Grund⸗ ſtückszuſammenlegung zur Vorausſetzung; bei viel⸗ fach zerſplitterten Aeckern und Feldern kann ſich der 00 Schlepper nicht rentabel geſtalten. Grundſätzlich muß geſagt werden: die eingehenden Unterſuchun⸗ gen haben ergeben, daß der Schlepper auch im klein⸗ bäuerlichen Betrieb unbedingt rentabel iſt. In der Nachmittagsſitzung wurden die heute über⸗ aus wichtigen Probleme der Landflucht und den Maßnahmen zur Verbeſſerung der Boden⸗ und Be⸗ Baden ſitzverhältniſſe behandelt. überaus wichtige Geſetz zur Sicherung der Landbewirtſchaftung ſprach Abteilungsleiter Dr. Zumſtein. Um die Ueber das für Bedeutung der Grundſtücksverkehrsbekanntmaching vom 26. 1. 37 und der Verorönung zur Sicherung der Landbewirtſchatfung v. 23. 3. 37 zu erkennen, muß man ſich ſtets die Geſtalt der landw. Beſitzverhältniſſe in Baden vor Augen halten. Baden weiſt 154.607 Par⸗— E öellenbetriebe unter zwei Hektar und 60 669 land⸗ wirtſchaftliche Kleinbetriebe von—5 Hektar auf, das ſind 84,45 v. H. aller landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe in Baden überhaupt. Damit kommt natürlich dem Erbhofgeſetz in Baden bei 9156 Erbhöfen nur eine untergeordnete Rolle zu. Die Verordnung zur Sicherung der Landbewirtſchaftung hat uns nun die langerſehnte geſetzliche Möglichkeit geſchaffen, alle Maßnahmen zu treffen, die im Intereſſe der not⸗ wendigen Ausnutzung des deutſchen Grund und Boden erforderlich ſind. Insbeſondere konnte nun die Bewirtſchaftung von Grund und Boden 8 geſtellt werden, den berufsfremde, nicht bäuerliche Beſitzer, trotz wiederholter Aufforderung, brachlie⸗ gen ließen. völkerung iſt der Grundaedanke des Geſetzes, daß nämlich Banernland in Bauernhand kommen ſoll, aufs wärmſte begrüßt worden. Es iſt grundſätzlich erreicht worden, daß ſchutzwürdige Be⸗ triebe, d. h. ſelbſtändige Betriebe, die vor der Er⸗ reichung der Ackernahrung ſtehen und deren Auf⸗ füllung auf Erbhofgröße herbeigeführt werden kann, nicht mehr weiter zerſchlagen wurden. Ueber den weiteren Verlauf der Tagung berch⸗ ten wir 8 * 939 Patener, 3. Jan. Dem E hrenvorſtand, des MGV'„Liederkranz“, Friedrich Schäfer, wurde an⸗ läßlich ſeiner goldenen Hochzeit ein Ständchen dar⸗ gebracht. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt⸗Main vom 4. Januar: Im Bereich eines Zwiſchengebietes ſetzte in der vergangenen Nacht Aufheiterung und mit ihr ſtärkere Abkühlung ein, die zu verbreiteten Fröſten Anlaß gab. Inzwi⸗ ſchen iſt ein neuer Wirbel nach Südengland vorgeſtoßen, der vorübergehend wieder verſtärkte Unbeſtändigkeit und Milderung bringen wird. An⸗ ſchließend geht die Temperatur erneut zurück. Borausſage für Donnerstag, 5. Sanuar Nach vereinzelten Niederſchlägen und 3 raturanſtieg wieder mehr wechſelnd bewölktes Wetter mit einzelnen Schauern und neue Ab⸗ kühlung, lebhafte über Weſt nach Nord drehende Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 3. Se denken Sie an Worent-Sclrhe + 4,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1 4. Januar +)2 Grad; heute früh halb 8 Uhr Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von 6 1 früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,5 Millimeten — 0,5 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Bhein-Pege,“ 31 1, 2 3 4,[ Mhein⸗Vegel 8 4. Benufelden.551,57.541.33 1,00[[ Kaub.. 0,961,021.25 42 Kreiſach.1281.112/1 f1.48 KS.60 005 104% gebl 54 342.44162.0 Negar⸗Pecet Maxau.64.89 2,943,033,10[—— blaunhein 1174 1,74189 2rt J Nannhein 1,18f1,69 f1.95020 Maſchinen Strohpreſſen, alle In den beteiligten Kreiſen der Landbe⸗ — 23 5 SR BBRRRCCCGGCGGGGPGPGPGGPPPGPPTPPTPTPTPTPTPTPTPTPPTTTPPPTPTPPP ü 95 r 55355S832 2 Ratten verbreiteten die Pest: Die Zralanten des Ghwarjen Zoòͤes Millionen Menschen fielen einem Tier zum Opfer— Warum die Rattenbekämpfungsaktion so wichtig ist Zu den in Deutſchland längſt ausgeſtopbenen Krankheitserſcheinungen gehört auch die Peſt, jene furchtbare Geißel der Menſchheit, die im Mittelalter ganze Städte entvölkert hat und heute noch in man⸗ chen Ländern mehr oder weniger ſtark auftritt, wo man es an durchgreifenden Maßnahmen fehlen läßt. Doch dieſem furchtbaren Tod iſt der Stachel genommen, ſeitdem es der Wiſſenſchaft gelungen iſt, den Peſtbazillus zu entdecken und zugleich auch die Verbreiter dieſer menſchenmordenden Krankheit feſt⸗ zuſtellen. Es war im Jahre 1894, in den Tagen, da gerade der Schwarze Tod in Hongkong reiche Ernte hielt, als der Franzoſe Yerſin und, unabhängig von ihm, der Japaner Kitiſato endlich dem Peſterreger auf die Spur kamen altes Rätſel der Medizin vor ſeiner Aufklärung tand. Die Forſcher konnten es freilich nicht verhindern, daß die verheerende Seuche vorerſt noch weiter ihre Knute ſchwang, und ſich von Hongkong über For⸗ moſa, Japan und Bombay auf ganz Britiſch⸗Indien ausbreitete, wo ſie im ganzen 12 Millionen Men⸗ ſchenopfer forderte. Aber man wußte nun wenig⸗ ſtens, daß die Ratten es waren, die Tod und Ver⸗ derben ausſtreuten. Den Forſchern war es aber bald klar, daß die Ratte Helfershelfer haben mußte, die den Bazillus von ihrem verſeuchten Körper auf den Menſchen übertrug. Viele Jahre ſeit der Entdeckung des Erregers ſollten vergehen, bis auch dieſes Ge⸗ heimnis gelöſt war. Der Peſtdoktor greift ein Im Jahre 1907 glückte dem Engländer Glen Li⸗ ſton der wiſſenſchaftliche Beweis, daß die Flöhe den unheimlichen Botendienſt zwiſchen Menſch und Tier übernahmen. Nun erſt konnte man einen er⸗ bitterten Kampf gegen die Schädlinge, aufnehmen, und man bot dem Schwarzen Tod Schach. wo er nur ſein Grinſen zeigte.„Wenn die Ratten das Schiff verlaſſen, geht es unter“, ſagt zwar ein altes Seemannsſprichwort. aber daran konnte ſich die eilends eingeſetzte Sanitätspolizei nicht kehren, der Rattenkrieg ſetzte gerade auf den Schiffen ein, nach⸗ dem dieſe ſchon für ſo viele Länder durch die Ver⸗ ſchleppung verſeuchter Tiere zum Verderben gewor⸗ den waren. So hatte man bald feſtgeſtellt, oͤaß es Schiffsvatten waren, die im Jahre 1899 die Peſt von Hongkong nach Manila brachten, wo ſie unter den, Eingeborenen geradezu entſetzlich wütete. Man ſtand der Seuche zunächſt machtlos gegen⸗ über. bis die amerikaniſche Regierung den Arzt Vik⸗ tor Heiſer nach den Philippinen entſandte, der ſich durch ſeine erfolgreiche Rattennernichtungsaktionen im Fernen Oſten bereits einen Namen gemacht hatte und der auch in Manila ſofort ſein Hauptquartier gegen den Schwarzen Tod errichtete. Er organiſierte in Windeseile ſeine berühmten Rattenfängerkolon⸗ nen, die eine flohdichte Vermummuna trugen und die alle unbedeckten Körperteile mit Naphthalin gepu⸗ dert hatten. Heiſer ließ ganze Staodͤtviertel polizei⸗ lich abriegeln und ſchickte ſeine Häſcher in jedes Haus, das ſie vom oberſten zum unterſten kehrten, und in dem kein Spalt und keine Ritze unentdeckt blieb. Treue Helfer auf dieſer Verfolgungsjagd wa⸗ und damit ein Jahrhunderte treidehändler importiert hatte., Rangun war ren Katzen, Hunde und beſonders dreſſierte Wieſel, die ein wahres Blutbad unter den Ratten anrichte⸗ ten, mit dem Erfolg, dͤaß Manila im Jahre 1912 als vollkommen peſtfrei gelten konnte. Auf große Schwierigkeiten ſtieß Heiſer dagegen in Britiſch⸗Indien, wo der„Peſtarzt“ im Auftrag der Rockefeller⸗Stiftung arbeitete, denn die gläubigen Hindus weigerten ſich, eine Ratte zu töten, die ſie nach ihrem Glauben als„Seelenträger“ betrachteten. Der Forſcher mußte ſchließlich zu Gewaltmaßnahmen ſchreiten, indem er in den peſtverſeuchten Bezirken alle Dächer der Eingeborenenhäuſer und ⸗hütten ab⸗ heben ließ. Durch das einſallende grelle Sonnen⸗ licht wurden die Ratten aus den Behauſungen ver⸗ trieben, und es war dann nicht mehr ſchwer, ſie auf der Flucht zu erſchlagen. Blinde Paſſagiere, die Verderben brachten Während und beſonders nach dem Weltkriege flackerte die Peſt in verſchiedenen Teilen der Welt von neuem auf. So ſtarben in den Jahren 1910 bis 1923 ällein auf der Inſel Java über 80 000 Men⸗ ſchen. Auch in Paris machte ſich die Seuche breit, wo im Jahre 1920 über 100 Krankheitsfälle feſt⸗ geſtellt wurden. Zu gleicher Zeit kamen Schreckens⸗ nachrichten auch aus Paläſtina, und man befürchtete ſchon, daß die Vilt von einer neuen Kataſtrophe heimgeſucht würde. Wo überall Erkrankungen und Todesfälle gemeldet wurden, ſtellten eingehende Unterſuchungen eine ſtark überhand genommene Rattenplage feſt. Der„Peſtdoktor“ ſtand vor neuen ſchweren Aufgaben, die er aber in kurzer Zeit mit den gleichen Mitteln zu löſen vermochte wie im Fernen Oſten. In Jaffa fand er unter dem mor⸗ ſchen Fußboden eines Hauſes Hunderte von toten Ratten. Die Tatſache war ſchon in den Peſtjahren des Mittelalters bekannt, daß Epidemien unter den Menſchen meiſt eine große Rattenſterblichkeit voran⸗ zugehen pflegt. Denn dieſe„Trabanten des ſchwarzen Todes“ erkranken und ſterben an dieſer Seuche ebenſo wie die Menſchen, während die Flöhe — gottlob ſtehen ſie auf dem Ausſterbeetat!—, die die Bazillen von den Kadavern auf die Bewohner des Hauſes übertragen, dagegen immun ſind. Viktor Heiſer wollte in Jaffa aber aufs Ganze gehen und die Peſt mit Stumpf und Stiel ausrotten. So ſuchte er ſolange, bis er den genauen Urſprung der Seuche fand. Es ſtellte ſich heraus, daß ein Ge⸗ Reis aus Rangun nach Paläſtina peſtverſeucht, und die Ratten oder Flöhe ſchleppten als blinde Paſſagiere den Todeskeim in Paläſtina ein. Münchhauſen Einſt erzählte Münchhauſen von ſeinen Ahnen: „Einer meiner Vorfahren machte eine Schlacht in den Kreuzzügen mit und gewann ſie durch ſein geiſtesgegenwärtiges Kommando der Artillerie „Aber beſter Baron“, unterbrach ihn ein Zu⸗ hörer,„zur Zeit der Kreuzzüge war das Schieß⸗ pulver doch noch gar nicht erfunden!“ „Das iſt mir natürlich bekannt. Aber mein Ahn wußte es auch.“ um dieſe Zeit aber Ein Bild vom Neujahrsempfang in der Japaniſchen Botſchaft Wie alljährlich fand auch in dieſem Jahr ein Neufahrsempfang in der japaniſchen Botſchaft in Berlin ſtatt. Die Berliner Japaniſche Kolonie war vollzählig und in den Trachten ihrer Nation beim Botſchafter erſchienen, um ihm die Glückwünſche darzubringen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K) Der ideale Zigarettenſchrank Unſer Bild zeigt einen neuartigen Zigarettenbehälter, in dem die Zigaretten vollſtändig geſchloſ⸗ ſen aufbewahrt werden und durch einen einfachen Druck griffbereit ſind, indem ſich der Behälter nach außen dreht.— Drehen der Zigaretten griffbereit liegen. Links der geſchloſſene Behälter; rechts ſieht man, wie durch ein einfaches (Schirner, Zander⸗M.) „Und wie gewann er dann die Schlacht?“ „Er brachte die Artillerie auf einen Hügel und richtete die Rohre auf die Sarazenen, und dieſe un⸗ wiſſenden Narren glaubten, als ſie die Kanonen ſahen, daß das Pulver ſchon erſunden ſei, worauf ſie in völliger Verwirrung entſetzt flohen.“ — Die Brieſe/ ven Gen und Es klang wie fernes Gewitter. Doch es waren nur die Kegelbrüder, die die Kugeln gegen die Prellbohlen knallten, daß es donnerte.— Oben im Saal wogte der Tanz. Immer, wenn die Tür ging, wieherte die Klarinette heraus, und ein Gefetz dicker Luft brodelte durch den Spalt. Im Hausflur, wo zur Ueberraſchung der Burſchen ein Kraftmeſſer hing, tief in die Wand gedübelt, gab es Gedränge. Einer nach dem anderen warf ſeine Münze ein und drückte die Hebel. Als der Metzgerfranz an die Reihe kam, übernahm er ſich derart, daß er den eingegipſten Kaſten blindlings aus der Wand rammelte und ein paar Batzen Mauerwerk mit herausriß. Die Fröhlichkeit, die aus dem Wirtshaus ſcholl, war Florian zuviel geworden und trieb ihn in die Berge. Als er den toten Anmarſch durch das Kar hinter ſich hatte und über den Lärchenhügel zum Joch emporſtieg, erhob ſich ein ſteifer Blaſt, der viel Abendwolken mitbrachte aus Mitternacht. An der Kehre, wo die Gerölle begannen, bog Florian in den Jägerſteig ein. Ab und zu kollerte ein Stein durch die Regenrinne. Tief unten lag nun das Tal. Die Lichter des Dorfes verblaßten. Florian erreichte nach emſiger Wanderung den Jochboden, wo die Heubarge ſtand, die er ſelbſt mit gebaut hatte, und in der er heute übernachten wollte. Mehrmals ſchon war ihm die entlegene Hütte, die im Sommer das beſte Bergheu barg, Ziel und Zu⸗ flucht geweſen. Kurz vor der dicken Lawinenmauer, die den Bau im Halbkreis umzog, hemmte er plötz⸗ lich den Schritt. In der Hütte ſprach eine Männer⸗ ſtimme, und eine verhaltene Frauenſtimme ant⸗ wortete. Florian ſchlich lautlos heran, kroch in den finſteren Hüttenſchatten und lugte durch eine Bret⸗ territze: Das Innere der Heubarge, die heuer noch leer war, wurde von einer Blendlaterne erhellt, die im Winkel eines Balkenkreuzes ſtand. Der Mann, Florian kannte ihn nicht, trug eine vernachläſſigte Lodenkluft. In der Rechten ſchwang er ein Bün⸗ del Brieſe.„Gib mir um Gottes Willen die Briere zurück“, flehte das Weib, das Florian als die junge Frau des alten Rentners erkannte, der im Land⸗ haus am Hang wohnte. „Erſt den Zaſter, dann die Brieſe“, ſagte der Kerl. „Unmöglich“, beteuerte die Frau,„ich kann den Betrag nicht aufbringen.“—„Fauler Zauber! Du kannſt ihn leicht aufbringen. Dein Mann iſt reich.“ „Nein, nein und dreimal nein. Ich laß mich nicht erpreſſen!“ „Du willſt alſo nicht?“ fragte der Kerl lauernd.— „Nein!“ „Gut, dann weiß ich eine andere Stelle, die den Preis für die Briefe zahlen wird!“ Er wandte ſich um und ging zur Hüttenwand, wo ein Ruckſack lehnte, in den er die Hanoſchriften ſteckte. Florian hielt den Atem an. Der Ruckſack lag genau vor ihm, nur die Bretterwand trennte. „Du willſt die Briefe meinem— Mann anbie⸗ ten?“ fragte die Frau entſetzt.„Er würde dich auf der Stelle als Erpreſſer verhaften laſſen.“ „Das wird er nicht tun, genau ſo wenig wie du. Wie ich ihn kenne, wird er die Briefe ankaufen, um ſeinen Namen zu decken.“ Florian löſte vorſichtig einen Stein aus dem Erdboden unter der Bretterwand.—„Schuft!“ ziſchte die Frau außer ſich,„willſt du meine Ehe zerſtören?“ Der Kerl zuckte die Achſeln.„Ich brauche drin⸗ gend Geld. Entſcheide dich. Willſt du die Briefe auslöſen oder nicht?“— Florian löſte geräuſchlos einen zweiten und dritten Stein und langte mit beiden Händen durch das entſtandene Bodenloch nach dem Ruckſack, der außerhalb des Lichtkegels unbeach⸗ tet im Schatten lag. „Bis wann brauchſt du das Geld?“ fragte dögernd die Frau. „Späteſtens in drei Tagen. Ich werde zur gleichen Zeit hier in der Heubarge warten.“— Lang⸗ ſam, ohne daß es raſchelte, zog Florian das Brieſ⸗ bündel aus dem Ruckſack und ſtellte feſt, daß dieſer noch ein zerlegtes Gewehr enthielt. „Nein“, ſagte die Frau,„zur Heubarge komme ich nicht mehr.“ Florian hatte genug gehört und ſputete ſich. Er ſchnürte den Ruckſack wieder zu fügte die Steine wieder ein und ſchloß das Boden⸗ loch vollends mit Erde. Dann ſchlich er, die Brief ſchaften in der Hand, hinter der Lawinenmauer da⸗ von. Einige Seillängen abſeits verbarg er ſich in Buſchwerk und wartete. Nicht lange, und die Tür der Heubarge knarrte. Es fiel kein Wort mehr. Der Mann, den Ruckſack übergehängt, ſchlug den Höhenweg ein, der über den Kamm zum Nebental führt. Die Frau ging entgegen⸗ geſetzt, querte die Hochwieſe und begann den Abſtieg zum Dorf. Florian folgte ihr, als ſie außer Hör⸗ weite war. Er überlegte, daß er eigenmächtig in fremdes Schickſal eingegriffen hatte. Daß er dem Erpreſſer die Briefe entriß, konnte er verantworten. Doch auf welche Weiſe ſollte er der verängſtigten Frau die Papieré wieder zuſchanzen, ohne ſich als Mitwiſſer ihres Geheimniſſes zu verraten? Er dachte an die kleine Kapelle auf dem Lärchenhügel vorm Dorf. An dieſer Kapelle mußte jeder vorbei, der zum Tal wollte. Er nahm einen ſchnellen Schritt an, ſchnitt über den Jägerſteig ein gutes Stück ab und war rechtzeitig zur Stelle. An der weißgetünchten Innenwand der Kapelle hing ein Kreuz mit verwelkten Blumen. Auf dem Abſatz der Fenſtermauer klebten Kerzenſtümpfe in allen Größen. Florian brach ein Pfenniglicht ab und zündete es an. Dann legte er die Papiere auf die Eingangsſtufe, träufelte Wachs auf das Bündel und pflanzte die Kerze darauf. Dann verließ er den Ort. Als der Waldkauz zum drittenmal(chrie, näher⸗ ten ſich Schritte. Es war die Frau. Sie bemerkte augenblicklich das flackernde Licht vor der Kapelle und ſtutzte. Nach einer Weile trat ſie zögernd an die Kapelle und beugte ſich über die Kerze. Plötzlich wurden ihre Bewegungen jäh. Sie ſtreifte die Schnur von den Papieren und blätterte haſtig darin. Dann drückte ſie den Packen inbrünſtig an ſich, ſprang auf und jagte mit fliegendem Rock den Lär⸗ chenhügel hinab. Florian kroch aus dem Verſteck und lachte den Mond an. Er löſchte die Kerze und ſetzte ſie wie⸗ der auf den Mauerſims. Dann trat er gemächlich den Heimweg an. Er hatte den Mond im Rücken und warf einen ſcharfen Schatten voraus. Unten, im Kar, wuchs der Schatten zum Rieſen, der großſpurig über die Flächen wandelte. Als Florian das Dorf erreichte, ſchlief es im Schatten des Berges. 55 O Aus dem Nationaltheater. Heute, Mittwoch, 20 Uhr, im Nationaltheater Leſſings„Emilia Galotti“. Morgen Donnerstag findet das einmalige japaniſche Freundſchaftsgaſtſpiel Taka⸗ razuka Kabuki im Nationaltheater ſtatt. Die⸗ ſes Gaſtſpiel bringt Szenen aus Oper und Schau⸗ ſpiel, Einzel⸗ und Gruppentänze und zeigt zum erſtenmal originale japaniſche Theaterkunſt in Mannheim.— Am Sonntag, dem 8. Januar wird das Weihnachtsmärchen„Peterchens Mond⸗ fahrt“ von Gerd von Baſſewitz zum letztenmal in dieſer Spielzeit gegeben.— In Roſſinis Oper„Die diebiſche Elſter“, die am Sonntag, dem 8. Ja⸗ nuar in der Bearbeitung von Treumann⸗Mette zum erſtenmal im Spielplan des Nationaltheaters er⸗ ſcheint, ſind beſchäftigt: Schmioͤt und die Herren Baltruſchat, Bartling, Hein⸗ rich Hölzlin, Koblitz, Lienhard, Peter Schäfer und Trieloff. Muſikaliſche Leitung: Ernſt Cremer. Spiel⸗ leitung: Helmuth Ebbs. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß.— Heinz Coubiers Komödie„Aimée“ iſt die nächſte Schauſpielpremiere des Nationaltheaters, die als Erſtaufführung für den 12. Januar unter der Spielleitung von Rudolf Hammacher vorbereitet wird. Die Titelrolle ſpielt Ria Roſe. Die Damen Landerich und 8 Eine„Woche der Lebenden“ in Frankſurt a. M. Gee Hans Meißner bereitet für das Frankfurter Schauſpielhaus eine„Woche der Lebenden“ vor. Zur Auffühung kommen ausſchließlich geſchichtlich⸗politiſche Schauſpielwerke zeitgenöſſiſcher deutſcher Dramatiker. Auf dem Pro⸗ gramm ſtehen„Rebellion in Preußen“ von Bethge (Uraufführung),„Novemberballade 1632“ von Mül⸗ ler⸗Scheld(Uraufführung),„Kaiſer und König“ von Rehberg,„Hochverräter“ von Langenbeck,„Der Un⸗ tergang Karthagos“ von Möller,„Thomas Paine“ von Johſt und„Gregor und Heinrich“ von Kolben⸗ heyer. Die„Woche der Lebenden“ wird im März veranſtaltet. Kleine Theater- und Muſikchronik Das Leipziger Alte Theater bringt am 14. Januar das Schauſpiel„Die Entſcheidung“ von Gerhard Schu⸗ mann in der Inſzenierung von Paul Smolny zur Ur⸗ aufführung. Es handelt ſich bei dieſem Zeitdrama aus dem Jahre 1925 um das dramatiſche Erſtlingswerk des be⸗ kannten Dichters. Die Handlung ſchildert das Empor⸗ wachſen der nationalſozialiſtiſchen Idee in der politiſchen Schreckenszit der Nachkriegsepoche. 4 Mummer Nene wenrbeiner Selberg Mitlag⸗ ⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Januax 1999 — Aus Johannisburg kommt die Nachricht von der Auffindung alter Schiffsreſte, die vielleicht die Löſung eines der Seegeheimniſſe von verſchwunde⸗ nen Schiffen bedeuten könnte, an denen die Ge⸗ ſchichte aller Meere ſo reich iſt. Kork und Kupfer⸗ teile ſind an der ſüdafrikaniſchen Küſte ange⸗ ſchwemmt worden. Die Unterſuchungen haben er⸗ geben, daß es ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach um Beſtandteile des vor 29 Jahren ſpurlos auf hoher See verſchwundenen 12000⸗Tonnen⸗Dampfers„Wa⸗ ratah“ handelt. Das Schickſal der„Waratah“ bildete jahrelang einen beionders dramatiſchen Fall in der Kette geheimnisvoller Meerestragödien, da mit dem ttattlichen Schiff 211 Menſchen ſpurlos verſchwanden. Die„Waratah“, ein funkelnagelneues Schiff, befand ſich im April 1909 auf ihrer zweiten Ausfahrt auf dem Wege von London nach Auſtralien über Kap⸗ ſtadt. Am 20. April verließ ſie den Hafen von Dur⸗ ban, wo ſie einen Paſſagier zurückließ, der ſich in größter Erregung weigerte, die Fahrt fortzuſetzen, da ihn ein Traum vor dem Schickſal des Schiſſes gewarnt hätte, Am 26. April morgens tauſchte das Schiff Grüß mit einem vorbeifahrenden Dampfer aus. Von dieſem Moment an hat man nie mehr etwas über das Schiff gehört, und alle Nachforſchun⸗ gen blieben vergeblich. Man wußte nur, daß am nächſten Tage ein Sturm ausbrach, der ſich zum Or⸗ kan ſteigerte. Die jetzt aufgefundenen Teile, die offenbar von einem lange Zeit auf dem Meeres⸗ boden liegenden Schiff ſtammen, das ſich nun auf⸗ zulöſen beginnt. ſcheinen die Vermutung zu be⸗ ſtätigen, daß die„Waratah“ im Orkan ſo ſchnell, man nimmt an durch Konſtruktionsbruch, verſunken iſt, Daß nicht einmal Zeit blieb, um SOS⸗Rufe auszu⸗ ſenden und Rettungsboote auszuſetzen. 4 — In Norara, dem in der Nähe von Mailand ge⸗ legenen Mittelpunkt der italieniſchen Schirmindu⸗ ſtrie, wird in nächſter Zeit ein Schirme“ genſchirme aller Zeiten und Nationen werden ſollen. Während der Schirm als Schutzvor⸗ richtung gegen Sonnenſtrahlen ſchon bei den Völkern des Altertums im Gebrauch war, wo er hochſtehen⸗ den Perſonen zum Zeichen ihrer Würde von Die⸗ nern nachgetragen wurde, tritt er als Regendach eigentlich erſt im 18. Jahrhundert hervor. Vorläufer ſind die baſtgeflochtene Regenkappe oder die leinerne Regenrolle, wie ſie beiſpielsweiſe zur wendiſchen Volkstracht gehörte. In manchen Trach⸗ tten haben ſich die ſogenannten Regentücher oder Kopfmäntel bis in die jüngſte Zeit hinein erhalten, ehe ſie der moderne Regenſchirm ablöſte. Auch in Japan war der Schirm urſprünglich nur ein Schutz gegen die Sonne und wurde darum zumeiſt aus Pa⸗ pier hergeſtellt. Im Schirm⸗Muſeum zu Norara wird man auch einen Original⸗Schirm des ehema⸗ 3 ligen Negus von Abeſſinien, der aus Stroh gefloch⸗ ten iſt, bewundern können. * ((eEEine beſondere Frechheit ereignete ſich in eirksgericht verſuchte ein Mann, der im Glauben war, daß in der Kaſſe eine größere Sümme Bargeld und Schmuck deponiert wäre, einzubrechen. Der Täter ſtieg über die hohe Mauer der Straſanſtalt nicht hinaus, ſondern hinein, öffnete dann das Tor des Gerichtsgebäudes und dͤrang von dort in den Raum ein, in dem die Panzerkaſſe ſich befand. Er bemühte ſich, dieſe aufzubrechen, was ihm aber nicht gelang. Auch wenn ihm dies gelungen wäre, hätte er eine große Enttäuſchung erfahren, da die Kaſſe leer war. d — Zur Zeit des Kolumbus ſollen in den Ver⸗ einigten Staaten etwa 850 000 Indianer gelebt haben, eine Ziffer, die freilich nur auf ungenaue Schätzun⸗ gen beruht. Durch Kriege, Verfolgungen und ge⸗ ROMAN Vo oHAαs TNACO 2⁰ aus!“ „So was ſoll man nie denken! iDenn aus den Zollberichten wiſſen wir, daß gerade die Alaska“ woeniger Felle eingebracht hat als früher. Dabei ſind die Preiſe geſunken; alles iſt geſunken, nur die Dividende iſt geſtiegen!“ „Nanchmal haben ſolche Leute Nebengeſchäfte—“ „Ganz recht! Und mir ſcheint dasſelbe Neben⸗ geſchäft, in das wir hineinwollen. Der Schoner vor Johns Hills war ein Robbenfängerl“ „Chef!!“ ſchreit Bully auf.„Ich werde Ihnen ſagen, wer der Boß iſt!“ „Hätte nichts dagegen, Bully.“ „Queen Beß iſt der Boß!“ „Daran hab ich auch ſchon gedacht. Aber damals waren Sie durchaus dagegen.“ „Dann hab ich mich damals eben geirrt! Doch es iſt die Queen! Und ich verſtehe nur nicht, warum Sie bei ihr nicht angekommen ſind. Sie werſtehen ſich doch gut mit ihr!“ „Stand, Bully. Stand! Inzwiſchen verlangte ſie von mir, ich ſolle ihrer Enkelin zureden, Miſter Gauden zu heiraten.“ „Und das haben Sie abgelehnt?!“ empört ſich Bully. „Sie kennen wohl Miſter Gauden nicht?“ „Nein. Hat er nen Buckel?“ Buckel hat er nicht. Aber genommen hätte Miß Foreſter ihn doch nicht, auch wenn ich ihr zu⸗ geredet hätte.“ „Iſt er ſo ſchlimm?“ Uich weiß nicht recht. Ich bin kein Mäochen, Bully. Miſter Gauden iſt ſo eine Art liebenswür⸗ diger Trottel.“ „Und warum ſollte dieſe Perſon wohl S 85 liebenswürdigen Trottel heiraten?!“ regt ſich Bully auf.„Wahrſcheinlich iſt Miſter Gauden noch viel „Muſeum der eröffnet werden, in dem Sonnen⸗ und Re⸗ ausgeſtellt Mitrobice in Südſlawien. Bei dem dörtigen Be⸗ „Dann haben ſie vielleicht gcbacht, es ſähe beſſer Iꝛu gut für ſie! Aber Sie, Chef, Sie verpaſſen dieſes Seine —— ſundheitliche Schädigungen verringerte ſich die Zahl der roten Männer ſtändig, um im Jahre 1900 einen Tiefſtand von 270000 Seelen zu erreichen. Nach der neueſten Zählung hat ſich die indianiſche Bevölke⸗ rung ſeither wieder vermehrt, und zwar um rund 70 000 Köpfe. Der Seßhaftmachung der Rothäute iſt es in erſter Linie zuzuſchreiben, daß es heute wieder⸗ um 340 000 Indianer in den Vereinigten Staaten gibt. a* — Um ein Millionenvermögen, das aus Grund⸗ ſtücken, einem Gold⸗ und Silberſchatz und koſtbaren Steinen beſtanden hat, und von Napoleon einſt aus Venedig„entführt“ wurde, geht ein alter Rechts⸗ ſtreit, der jetzt auf dem Verhandlungswege ſeinen Abſchluß finden ſoll. Im Jahre 1636 hat Jean Thierry, ein Schankwirt in Brescia, die Augen zur letzten Ruhe geſchloſſen. Er hinterließ ein Erbe, das ſich nach den Behauptungen ſeiner jetzt lebenden Nachfahren unter Berückſichtigung der Zinſen auf über 3,5 Milliarden Mark belaufen würde, Reichtum hatte der Urahne der Thierrys ſelbſt von einem wohlhabenden venezianiſchen Kaufmann er⸗ erbt. Das Vermögen beſtand aus Grundſtücken in der Nähe des Dogenpalaſtes in Venedig, einer gro⸗ ßen Eiſenkiſte mit 50000 Goldmünzen, 20 000 Sil⸗ bermünzen und Silberdukaten und 800 000 venezia⸗ niſchen Silbertalern ſowie zwei Säcken mit Edel⸗ ſteinen. Als Napoleon im Jahre 1796 ſeinen Ein⸗ zug in Venedig hielt, nahm er nach der Behauptung der Erben aus den Gewölben der Zecca-Bank die⸗ ſes Vermögen mit nach Frankreich. Seit dem Jahre 1822 ſind nun ſchon fünf Urteile zugunſten der Erb⸗ berechtigten, die vom franzöſiſchen Staat eine Rück⸗ erſtattung des geraubten Geldes verlangten, vom Seine⸗Tribunal gefällt worden. Jetzt hat die fran⸗ zöſiſche Regierung erklärt, daß ſie zu Verhandlungen * Reue Kältewelle in Rumänien EP. Bukareſt, 3. Jan. In Rumänien iſt eine neue Kältewelle aufgetre⸗ ten. Nachdem eine Woche lang milderes Wetter ge⸗ herrſcht hatte, iſt ſeit Montag wieder eine grimmige Kälte zu verzeichnen. In Bukareſt erreichte die Temperatur in der Nacht zum Dienstag 18 Grad unter Null. Die Kälte in Beſſarabien iſt noch un⸗ erträglicher geworden. So wurden in der Stadt Cetateg Alba 23 Grad unter Null gemeſſen. Dem Grubentod entronnen dnb Groß⸗Döhren(Goslar), 3. Januar. Im Untertagebau der Eiſenerzgrube Sartene 3 ging am Montag eine Förderſtrecke zu Bruch, wodurch ſieben in dem hinter der Bruch⸗ ſtelle liegenden Grubenteil beſchäftigten Berg⸗ männer abg eſchnitten wurden. Sie konnten noch am gleichen Abend befreit werden. Serſtörungswerk des Eiſes auf der Maas dnb Brüſſel, 4. Januar. Eine gewaltige Eisbank von 10 Kilometer Länge, oͤie ſich auf der Maas gebildet hat, zerſtörte am Dienstag die Flußſperre von Maizeret in der Nähe von Namur. Unter großem Getöſe riſſen die ſeit mehreren Tagen angeſtauten Eismaſſen einen großen Teil der Schleuſentore hinweg Mädchens wegen die ſchönſten Gelegenheiten. Jetzt, da wir uns hier noch den Kopf verbrechen, könnten wir ſchon mitten drin ſein im Geſchäft!“ „Aber Bully!“ ſagt Jim gutmütig und legt ihr begütigend ſeinen Arm um die Schulter. Das aber iſt zuviel für Bullys Nerven! Sie heult los! Auch, daß er ihr die Tränen mit ſeinem Taſchentuch abwiſcht, hilft nichts mehr. Es kommen nur neue Sturzbäche hinterher. „Verzeihen Sie, Chef—“, ſtammelt ſie. „Aber das kann ich doch verſtehen!“ tröſtet ſie Jim.„Immer hier in der Bude ſitzen und Dinge betreiben müſſen, von denen man überzeugt iſt, daß ſie falſch ſino, das wirft zuletzt den ſtärkſten Menſchen um. Aber ich kann Sie nicht entbehren, Bully. Ich fände keine Zuverläſſigere.“ „Ach, Chef, das ſagen Sie nur ſo!“ „Nein, Bully“, redet Jim ihr zu.„Ich muß mei⸗ nen Kopf klar haben draußen. Und das kann ich nur, wenn ich weiß, daß hier wortwörtlich und auf die Minute pünktlich alles geſchieht, wie ich es haben will.“ „Und was ſoll ich tun?“ fragt Bully auf einmal voller Eifer. „Nachſehen, von welcher Seite in letzter Zeit,— ſagen wir: in den letzten zwei Jahren—, Aktien⸗ pakete der„Alaska' gekauft wurden und ob über⸗ haupt noch Aktien auf dem Markt angtehaten wer⸗ den.“ „Und dann?) Bully ſieht ganz gläubig zu ihrem Chef auf. „Dann—“, Jim zieht die Silben wie Kau⸗ gummi,„dann könnt ich vielleicht mal hingehen.“ „Zur Alaska'?“ „Nein. Aber ich kenn da ſo'n Heuerbas. Und der kennt wieder—. Na, das würde zu weit führen. Aber Sie haben recht, ich will mal ſehen, ob ich bei der ‚Alaska' nicht ankommen kann.“ „Chef!“ ruft Bully.„Sie wollen doch nicht gar noch auf See?“ „Wenn's ſein muß, auch das. Vor allem aber will ich nicht länger vor verſchloſſenen Türen ſtehen.“ Bully ſchüttelt ſeufzend den Kopf. „Sie werden Sie nicht reinlaſſen, Chef.“ „Miß Fulſtrode“, ſagt Jim, und ſo nennt er ſie nux bei ganz großen Anläſſen,„kennen Sie Cleve⸗ Seinen eine kleine elektriſche Küche über die Rückerſtattung eines Betrages von rund zwei Millionen Mark bereit wäre, wenn die Erb⸗ berechtigten einen lückenloſen Nachweis ihrer Be⸗ rechtigung erbringen könnten. Als Haupterbin tritt eine Frau auf, Mm. Jolycier aus Auteuil bei —— * — Die Bahnwärter und Streckengänger an der Eiſenbahnlinie Breslau-Brieg haben nicht wenig geſtaunt, als dieſer Tage in raſender Fahrt ein außerfahrplanmäßiger Zug an ihnen vorbeidonnerte, an ͤͤeſſen Türen ſie gerade noch ein Königswappen erkennen konnten. Aber bald hatte es ſich bei ihnen herumgeſprochen. daß es ſich um die Probefahrt eines neuen, in den Linke⸗Hoffmann⸗Werken in Breslau hergeſtellten Regierungszuges handelte, den Grie⸗ chenland für ſein Königshaus in Auftrag gab. Der griechiſche Salonzug, der auf ſeiner Jungfernfahrt eine Spitzengeſchwindigkeit von 140 Stundenkilo⸗ metern erreichte, beſteht aus einem langgeſtreckten Wohnwagen des Königs und einem Wagen für die Begleitung des Herrſchers. Die Wände und die Decken des„rollenden Thronſaals“ ſind aus den koſtbarſten Hölzern gefertigt, die Stühle mit blauem Leder überzogen, eine Farbe, die ſich auch in den Borhängen und ſonſtigen Behängen wiederholt, wie überhaupt die griechiſche Nationalfarbe in der Ein⸗ richtung überall den„Ton angibt“. Im Schlafgemach des Königs finden wir einen kombinierten Schreib⸗ und Toilettetiſch, eingebaute Kleiderſchränke und eine Bücherniſche, während das Bett ſo konſtruiert iſt, daß es jede geringſte Erſchütterung abfängt. Wenn ſich der König zur Ruhe legen will, braucht er von ſeiner Schlafſtätte aus nur einen Schalter zu bedienen, wodurch die Türen ſofort elektriſch abge⸗ ſchloſſen werden. Vom Schlafzimmer gelangt man in den Baderaum, der in einer meergrünen Farbe gehalten iſt, während Badewanne und Waſchtiſch aus weißem ſchleſiſchem Mormor gearjeitet ſind. ſind im Königswagen noch der Wohn⸗ und Schlaf⸗ raum für den Kronprinzen, zwei bequem eingerich⸗ tete Abteile für hohe Gäſte, ein Dienerobteil und untergebracht. Selbſt⸗ verſtändlich verfügt der ganze Zug über eine Radio⸗ Bei dun Olllloue und ſetzten ihren zerſtörenden Weg fört. Die folgen⸗ den Flußwehren mußten geöffnet werden, um ihre Vernichtung zu verhindern. Mehrere Brücken wur⸗ den durch die Eisſchollen ſtark beſchädigt. In Lüt⸗ tich ſind ſämtliche Brücken mit Polizei beſetzt. Jeder Aufenthalt von Fahrzeugen auf den Brücken iſt ver⸗ boten. Die Schiffahrt auf der Maas iſt bis auf wei⸗ teres unterbrochen. Sahlreiche Raubüberfälle in Polen 5 dub. Warſchau, 4. Januar. In der Woiwodſchaſt Kielce⸗ häuften ſich in der letzten Zeit die Raubüberfälle. Aus dieſem Grunde hat die Polizei energiſche Maßnahmen zur Sicherſtellung der verbrecheriſchen Elemente ergrif⸗ Es wurden 50 Berbrecher feſtgenommen, fen. denen 20 Raubüberfälle“ mit der Waffe in der Hand und 74 größere Diebſtähle nachgewieſen werden konnten. Bei den Verhafteten wurden 26 Militärgewehre mit Munition, 103 Jagdgewehre und 116 Piſtolen beſchlagnahmt. Hitzewelle über Argentinien anb. Buenos Aires, 3. Januar. Ueber ganz Argentinien liegt ſeit einigen Tagen eine ungewöhnliche Hitzewelle. In der Hauptſtadt wurden Temperaturen bis 37 Grad ge⸗ meſſen, in den nördlichen Provinzen wie Tucuman ſogar bis 46 Grad. land? Nun, aus dieſem Zuchthaus ausbrach, dus iſt eine Größe! Und nun noch der Steckbrief, wegen Mord! Män⸗ nern von meiner Vergangenheit kann ſelbſt nicht Queen Beß, oder wie der Boß ſonſt heißen mag, auf die Dauer die Tür weiſen.“ Zehntes Kapitel Das Büro, in dem der kahlköpfige, dicke Mann mit dem meckernden Lachen ſitzt, iſt eher eine Dun⸗ kelkammer als ein Büro. Wohin das einzige ſchmale Fenſter eigentlich geht, iſt unmöglich zu er⸗ kennen. Denn das Fenſter iſt aus undurchſichtigem Glas. Daß es auf die Straße gehen könnte, ſcheint un⸗ möglich. Dennoch flutet vielleicht trotzdem jenſeits des dicken, grünlichen, kugelſicheren Glaſes das Leben des Hafens oder eine Hafenſtraße von Frisko. Vielfältig verzwickt und ſorgſam verwirrend waren die Haken, die Jims Führer durch Gänge, Dielen, Wohnräume und Küchen mit ihm ſchlug, ehe er ihn hier einließ. Der Führer iſt ein jüngerer Mann und ſteht jetzt hinter dem dicken Kahlkopf mit dem polierten Schädel. Jim zweifelt keinen Augenblick daran, daß beide ſchwer bewaffnet ſind, während man ihm ſelbſt nicht einmal einen Zahnſtocher zum Angriff oder zur Verteidigung ließ. Auch iſt er keineswegs ſicher, ob ſich nicht etwa plötzlich der Boden unter ihm öffnen werde. Es iſt eine ſeiner Stärken, ſtets auch der Roman⸗ tik bei ſeinen Berechnungen einen Platz einzu⸗ räumen. Und ſo hängt er, äußerlich gelaſſen, doch alg ſcharfer Beobachter, nachläſſig auf ſeinem Stuhl. Er hängt mehr als er ſäße, und das iſt eine er⸗ probte Anordnung ſeiner langen Arme und Beine, die ſeine Sprungbereitſchaft verbürgt. Der Dicke aber ſitzt. Er ſitzt hinter einer Art von und hat eine ſtattliche Akte vor ſich. Jims Heuerbas kennt einen andern. und der wieder kennt—, und kurz und gut, es war ein nicht weniger verſchlungener Weg als der durch die Korridore und Küchen, bis Jim hier landete. Doch vorläufig geſchieht gar nichts. Weiter. nießen bei ihren Stämmen durch ihre Geſchicklichkeik Für den Europäer ich kann Ihnen ſagen, wer jemals und 5 die die einzelnen Zimmes miteinander verbindet, über einen elektriſchen Rufer, eine Kalt⸗, Warmwaſſer⸗ und Klimaanlage, die die Räume zu jeder Jahreszeit in einer gleichmäßigen Temperatur hält. Die breiten Fenſter, die durch Sonnenjalouſien und Moskitonetze geſchützt werden können, geſtatten nach allen Seiten eine weite Sicht. Der Begleitwagen birgt in erſter Linie die blitz⸗ blanke Küche mit Anrichte, Vorratsraum und zahl⸗ reichen eingebauten Schränken. die koſtbares Taſel⸗ ſilber und Kriſtallgeſchirr, ebenfalls Erzeugniſſe aus Schleſien enthalten. während ein größerer Ausſichts⸗ raum am rückwärtigen Ende hauptſächlich zur Ge⸗ ſelligkeit dient. Salonwagen aus den Linke⸗Hoff⸗ mann⸗Werken laufen heute auf allen Schienenpfadem der Welt; wir nennen hier nur den Sonderzug des Schah in Iran, des verſtorbenen Kemal Atatürk, des Königs von Jugoflawien des früheren Präſi⸗ denten von Portugal und der Regierungen von Bra⸗ ſilien, Chile und Bolivien, die alle von aus ihre erſte Reiſe antraten. 7 1 * — In den Urwäldern Afrikas iſt öͤer„Buſch⸗ Ter legraph“ vielſach immer noch die einzige Methode zur Weitergabe von Nachrichten. Die Schlitztrommel, das Signalinſtrument der ſchwarzen Völker Afrikas, meldet das Ereignis, von geſchickten Händen bedient, über Tauſende und Abertauſende von Kilometern hinweg. Europäiſche Forſchungsreiſende haben ſich oft den Kopf darüber zerbrochen, wie es möglich iſt, daß eine Nachricht mit ſolcher Schnelligkeit einen Kontinent durchjagen kann, die nur mit Hilſe der Trommelſprache verbreitet wurde. In der Tat konnte die Signaltrommel der Weſtafrikaner auch bis heute noch nicht von modernen Kurzwellenemp⸗ fängern entthront werden. Dieſe Schlitztrommel, auch„Lokulo“ genannt, iſt eine einfache, etwa 50 Zen⸗ timeter lange Holztrommel, die aus einem Stück eines ausgehölten Baumſtammes mit öünnen Wän⸗ den und einem Schlitz an der oberen Schmalſeite beſteht. Sie wird zum Tönen gebracht, indem man mit einem oder zwei Stäben als Klöppel gegen die Innenwände ſchlägt. Gibt es nun hier eine Artz von Trommelſprache, die man in ganz Afrika ver⸗ ſteht und mit der man die Schwierigkeiten der 600 verſchiedenen Dialekte überwindet? Zweifellos muß ein„Trommelalphabet“ vorhanden ſein, das man in allen Teilen Afrikas beherrſcht. Sonſt wäre es bei⸗ ſpielsweiſe nicht möglich geweſen, daß die Nachricht von dem Tode der Queen Viktoria innerhalb weni⸗ ger Tage die entlegenſten Teile der Südafrikaniſchen 9 Union durcheilte, wo zum Teil noch nicht einmal dig Regierungsbeamten das Hinſcheiden der Königin er⸗ fahren hatten; denn damals beherrſchte die Sig⸗ naltrommel der Eigeborenen faſt ausſchließlich den Nachrichtendienſt. Man hat feſtgeſtellt. daß der Ruf einer ſolchen Trommel bis zu 30 Kilometer weit dringt, wo er dann vom nächſten Nachrichtentromm⸗ ler aufgenommen und weitergeleitet wird. Die Ein⸗ geborenen, die die Sprechtrommel bedienen, ſpielen dabei die nämliche Rolle, die etwa an Bord eines Schiffes oder Fluazeuges der Funker ſpielt; ſie ge⸗ beſonderes Anſehen. Im allgemeinen dienen die Trommelſignale heute nur der Verſtändigung der einzelnen, Stämme untereinander. Man ſordert die Nachbaröörfer beiſpielsweiſe zu einer Jagd auf, warnt ſie vorleiner Gefahr oder bittet ſie zur Teil⸗ nahme an dem Begräbnis eines Stammeskäuptlings. iſt es ſchwer, die Sprache der Schlitztrommel zu entziffern, und man hat bis heute das„Trommelalphabeth“ Afrikas nicht enträtſeln können. Die Signaltrommel iſt übrigens auch in der Sücſee weit verbreitet, wie ja überhaupt die einfache Holztrommel der Naturvölker ſchon in der vorgeſchichtlichen Zeit anzutreffen iſt. Welche Bedeu⸗ tung die Eingeborenen der Trommelſprache verleihen, geht aus einem Vorfall hervor, der noch gar nicht weit zurücklieat. Im franzöſiſchen Kongo wurde ein Sianaltrommler, der ne Nachricht verſehentlich falſch übermittelt hatte, von ſeinen Stammesgeſähr⸗ ten zum Tode verurteilt und hingerichtet. Vorläufig blättert der Dicke nur in der Akte. Vielleicht denkt er, daß Wartenlaſſen eine wun⸗ derbare Zermürbungstaktik ſei. Vielleicht ſieht er aber auch ein, daß ſie bei Jim wenig fruchtet. Denn jetzt hebt er das glatte Haupt mit Augen, von denen die Tränenſäcke gleich Gardinen herunz terhängen, und dann beginnt er. 5 „Alſo gut“, ſagt der Dicke zu Jim,„die Loſung habt Ihr genannt, und hier ſeid Ihr nun. Was wollt Ihr alſo?“ „Ich will endlich zu euch ins Geſchäft, Boß. Schon immer war ich deswegen hinter Rigo her—“ „Kenn ich nicht!“ ſagt der Dicke und faltet die Hände fromm über ſeinem Bauch. Vorſichtshalber iſt Jim mit einem Sprung au der Wand, ohne daß ſeine Stimme dadurch den Ton einer leichten, Unterhaltung verliert. „— aljo hinter Rigo her“, fährt er fort,„den Sich nicht kennen, der mir aber verſprochen hat— „Ganz recht“, nickt der Dicke jetzt und vertiefk ſich mit Liebe in das oberſte Blatt von Jims um⸗ ſangreicher Perſonalakte. Sie liegt vor ihm, und das oberſte Blatt iſt Jims neueſter Steckbrief wegen Mord.„Aber deswegen“, meint der Dicke,„brauchtet Ihr den armen Rigo doch nicht gleich umzulegen?“ „Und Sie, Boß“, ſagt Jim,„ſollten ſich ſo ſetzen, daß ich ſehen kann, was Sie mit ihren Händen, mit Ihren Knien und mit Ihren Füßen machen. Oder legen Sie Wert darauf, daß ich hier einen Eiertana vor Ihnen aufführe?!“ „Was wollt Ihr“, meckert der Boß,„Ihr drän⸗ gelt Euch hier ein, und wir ſind voll und beſetzt!“ „Nichts ſind Sie!“ trumpft Jim auf.„Sie brarr⸗ chen noch einen, und der Heuerbas ſagte, ich ſei ſo einer, wie Sie ihn ſuchen!“ „Und das mit dem Rigo iſt wohl nichts?! Haſt wohl ganz vergeſſen, daß Rigo unſer Mann war? Meinſt du, wir ließen unſere Leute von dir ab⸗ knallen, wie es dir paßt?!“ Jim iſt durchaus nicht erſchüttert. (Fortſetzung ſolgt) 18 S˖F˖ ree eeeee Ein reichbewegtes Fußballjahr hat ſeinen Abſchluß ge⸗ funden— ein nicht minder bewegtes und in ſeinem Ge⸗ ſamtausmaß noch großartigeres ſteht vor dem Start. Zum erſtenmal treten Gau 17 und Gau 18 mit in den 3 Wettbewerb um den traditionellſten, älteſten Titel: der Deutſchen Meiſterſchaft. Länderſpiele, Reichsbund⸗ und Pokalrunden haben zum Teil ſchon die Ouvertüre zum eigentlichen Schauſpiel des großdeutſchen ſportlichen Ringens abgegeben. Was nun folgt, iſt der Krönungsakt der ge⸗ waltigſten Sportorganiſation, die die Welt bis heute ge⸗ ſehen hat. Wir beugen uns vor der Großartigkeit des Er⸗ reichten und können nur in ſtarkem Glauben und in de⸗ mütigem Dank an das Schickſal auf das Kommende blicken, das in einer arbeitsreichen, aber ſicher auch ſegensvollen Zukunft liegt. Wie jedem anderen Reichsteil, ſind auch dem ſüd⸗ deutſchen Bereich im großdeutſchen Rahmen des Fußballs höhere Aufgaben als ie geſtellt. Wenn wir ehr⸗ liche Kritik an uns ſelbſt üben, dann kommen wir ohne weiteres zu der Erkenntnis, daß gerade der einſt eine ſo ruhmvolle Rolle ſpielende ſüddeutſche Fußball ganz ge⸗ waltige Anſtrengungen wird unternehmen müſſen, um nicht im Schatten der neu zugegangenen Bewerber um die höch⸗ ſten Trophäen zur ſchließlichen Statiſtenrolle herabzuſinken. Gewiß, es ſind Anzeichen vorhanden, daß da und dort eine erfreuliche Wandlung ſich vollzieht: Die außerordent⸗ liche Haltung z. B. des Fußballſportvereins Frankfurt in den Pokalrunden, der über die oſt⸗ märkiſchen Großgegner hinweg den von den Wenigſten er⸗ waxteten letzten Gang im Olympiaſtadion mit dem dutzend⸗ ſachen Oeſterreich⸗Meiſter Rapid erzwang; die ausgezeich⸗ nete Leiſtung, die SV Waldhof demſelben Gegner gegen⸗ über im Mannheimer Stadion aufbrachte; die Großleiſtung des badiſchen Meiſters VfR Mannheim, ſeit Fahren einen Rekord in der Gaumeiſterſchaftsvorrunde aufzuſtellen — das alles ſind Lichtblicke, die zu den beſten Hoffnungen berechtigten, zum mindeſten aber die erwachende Kraft des ſüddeutſchen Fußballs zeigen—— aber auf weiten Strecken zwiſchen Iſar und Main liegt noch tieſes Dunkel, was ein kleiner Runoblick ohne weiteres beſtätigen wird. Im Bayerngau hat deſſen berühmteſter Träger, der 1. FC Nürnberg, in den Punktekämpfen ſchwere Rückſchläge erlebt, ſo daß es ungemein ſchwer zu ſagen iſt, ob die ſeit Jahren ſchwan⸗ bende Haltung des erſolgreichſten deutſchen Vereins eine ſtabilere Note zu erlongen vermag. Der Rückſtand an Spielen durch die Pokaltreffen ſowie auch durch die Stockung über die Feiertage läßt ja immer noch Möglich⸗ keiten offen, aber wenn man die Kampfkraft der übrigen Mitbewerber— richtiger geſagt, das generelle Nachloſſen des Großmeiſters— in Betracht zieht, dürfte der Bayern⸗ bereich zu den unſicherſten Faktoren in der Meiſterfrage im geſamten Reich zählen. Der Ablauf der entſcheidenden wird die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen. Auch in Württemberg Jiſt die Entſcheidung zwiſchen VſB, Kichers und Böckingen noch nicht gefallen. Während die Repräſentatipkraft des Schwabengaues zweifelſos großen Reſpekt einflößt(ſiehe ——— Brandenburg— Württemberg) iſt die Schlagkraet eines⸗ vertreten, daß abſolute Ueberlegenheit alſo Sicherheit, in der Gaumeiſterſchaft vorhanden wäre. Seit langen Jahren iſt der Bewerberkreis auf das Trio: Kickers— ViB— Böckingen beſchränkt, und auch in dieſem Johr dürfte dieſer Ring nicht durchbrochen werden. Württem⸗ berg iſt in dieſer Hinſicht einer der gleichbleibendſten Gaue. Südweſt dagegen ſteht im Zeichen des Umbruchs. Im vorigen Jahr komite Eintracht Frankfurt den neuen Wechſel vollziehen und im laufenden Jahr hat FSVFrankfurt einen Kampf⸗ 8 Die dentſche Ski⸗Mannſchaft, die vom 6, bis 8. Januar in Mégeve weilt, wurde geändert. An Stelle von Friedel Pfeifſer macht Joſef Pertſch(Reichenhall) die Reiſe mit. Chriſtel, Rudi und Haro Cranz, Willy Walch, Rual Matt und Heli Lantſchner ſind die übrigen deutſchen Vertreter. Der 1. SB Jena hat in dem Sudetendeutſchen Platzl und dem früheren Wiener Rapid⸗Mann König eine wert⸗ volle Verſtärkung erfahren. Dies zeigte ſich im Spiel gegen den Wiener SC am Silveſtertag, das vom Wiener S“ erſt zweiten Halbzeit knapp mit:2(1: 2) gewonnen wurde. 7 5 Der deutſche Skimeiſter Günter Meergans(Hirſchberg) gewann auf der Koppenſchanze in Krummhübel ein Nacht⸗ ſpringen mit Note 230,1 und Weiten von 99 und 40 Meter. In Klaſſe 2 ſiegte der Hirſchberger Jäger Erich Schmidt mit Note 197,5 und 34,5 und 36 Meter Weiten. Bayerns Amateurborer haben ſich für das erſte Halb⸗ jahr 1939 große Aufgaben geſtellt. Im April treten die Banern zum Rückkampf mit der Oſtmark in Wien an, im Mai ſteigt der Rückkampf mit Ferrara in Ferrara, während im Juni eine franzöſiſche Auswahl in München und Amateure in Paſſau auf die bayeriſchen Boxer refſen. In Fnnsbruck fand am Freitagabend zum Abſchluß eines Lehrganges der Waſſerſpringer und ⸗ſpringerinnen ein Springwettbewerb ſtatt. Im Kunſt⸗ und Turmſpringen für Männer ſiegte Europameiſter Erhard Weiß, während bei den Frauen die deutſche Meiſterin Suſe Heinze in Front blieb. Cartonnets Verſuch, im 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen einen neuen Rekord aufzuſtellen, ſcheiterte. Er erreichte als beſte Zeit nur:11,6, während ſeine eigene Rekordzeit :09,8 beträgt. Die Ruder⸗Europameiſterſchaften werden wahrſcheinlich vom 1. bis 3. September in Amſterdam ausgetragen. Der N Verband hat der FISA bereits eine Zuſage gegeben. 51 Insgeſamt acht Titel werden bei den Erſten Großdeut⸗ ſchen Alpinen Ski⸗Meiſterſchaften in Kitzbühel vom 22. bis 26. Februar vergeben. Gleichzeitig trägt auch die Wehrmacht ihre Meiſterſchaften aus. Fünf deutſche Skiläuferinnen beteiligen ſich an den Internationalen Schweizeriſchen Frauen⸗Skirennen am 14. und 15. Januar in Grindelwald. Es ſind dies: Chriſtl Cranz(Freiburg), Liſa Reſch(Garmiſch⸗Partenkirchen), Käthe Graſegger(Garmiſch⸗Partenkirchen), (München) und Roſemarie Proxauf(Innsbruck). 45 Läufer entſendet Deutſchland zu den Skiſport⸗ Weltmeiſterſchaften nach Zakopane. Eine Wehrmachtmann⸗ ſchaft beteiligt ſich in den Rahmenwettbewerben am Pa⸗ trouillenlauf. „USu's Skiverband hat die Abſicht, ſich an den Ski⸗ Weltmeiſterſchaften 1940 bei Oslo mit 25 Läufern zu be⸗ teiligen. Zur Vierer⸗Bob⸗Welimeiſterſchaft am 28. und 29. Ja⸗ nuar in Cortina'Ampezzo haben folgende zehn Länder gemeldet: Deutſchland, Frankreich, Rumänien, Belgien, England, Schweiz. USA, Luxemburg, Tſchecho⸗Slowakei und Italien. Deutſchland entſendet zwei Bobs mit Kilian (Garmiſch⸗Partenkirchen) und Fiſcher(Ilmenau) om Steuer. Rabreunen gab es lediglich im Auslonde. In Brüſſel wurde ein Zweiſtunden⸗Mannſchaftsxennen ausgetragen, das die holländiſchen Favoriten Slaots⸗Pellenaers gewan⸗ 53 3 * 4—* 9 0 hälfte unſere Amateurboxer, Lifl Hoferer Der Großdeutſche Juſball auf der Schwelle des neuen Fahres Das ſüddeutſche Biickfeld— Wie ſteht es im Gau Baden?— Abſtiegsſorgen geiſt und ein Können herausgeſtellt, an dem ſich wohl alle Anſtürme brechen werden. Schon die außerordentliche Kraft der Abwehr, die in dem glänzendſten Minus tor⸗ verhältnis zum Ausdruck kommt, laſſah ein Straucheln der Bornheimer kaum mehr erwarten. FSB iſt auf dem beſten Wege, über die glanzvollen Pokalrunden hinweg auch für das Gauringen an länge entſchwundene Zeiten wieder anzuknüpfen. Frankfurt hat ſich in den Kreis der oberſten Spitzenklaſſe des Reiches wieder eingeſchaltet. Und Gau Baden? Nichts iſt hier gewagter, als voreilige Lorbeeren ver⸗ teilen zu wollen, das zeigen die Genge ſeit Beſtand der Gaurunden. War Pforzheim im verfloſſenen Jahr als„totſicherer“ Meiſter gewertet, ſo riß der ſchließliche Auslauf der Runden, das Ziel ſchon handgreiflich vor Augen, alles wieder ein. Die übrige Zeit ſah bald den vielſachen Miſter Waldhof, bald deſſen ewigen Ri⸗ valen VfR Mannheim im Beſitz der Meiſterſchaſt. Es iſt alſo gerade Baden das heiße Eiſen bei etwaigen prophetiſchen Anwandlungen. Und dennoch: Ju dieſem Spieljahr wurde von dem Titelhalter VfR eine Geſamt⸗ leiſtung in der Vorrunde herausgeſtellt, die bis jetzt noch nicht erreicht, noch weniger aber übertroffen wurde. Eine ſolche Serie von Erfolgen, wie auch ſelbſt im geſamten Reich nur ganz vereinzelt daſtehender Stabilität, kommt nicht von ungefähr, und auch mit noch ſo reichlichem „Glück“ iſt ſolche Erſolgskette uicht zu erklären. Die Meiſterſchaft iſt in Baden zwar noch nicht entſchieden, wird es auch bis zur entſcheidendſten Klorſtellung nicht ſein— aber es hat allen Anſchein, wenn nicht ganz unvorher⸗ geſehene Umſtände eintreten, daß der Titelhalter das große Ziel wohl erreichen wird. Die einzige und letzte Gefahr bildet meniſchlicher Vorausſicht nach nicht Pforzheim, obwohl auch dieſes noch in ſeinen reich⸗ lichen Heimſpielen den Kurs herumzuwerſen vermag— ſondern der Exmeiſter SV Waldhof, der durch die Ereigniſſe wohl etwas im Schatten ſtehend, ſeit dem Spiel gegen Kö auf eine Formſteigerung pochen kann, die zu überſehen ein Generalfehler wäre.(Gegen„Rapid“ kam die Mannſchaft zu einer wirklichen Spitzenleiſtung.) Ledig⸗ lich der Unterſchied, der in den moch verbliebenen Aus⸗ wärts ſpielen der beiden führenden Vereine beſteht, läßt dem Gaumeiſter die größere Chance, denn an Spiel⸗ kraft dürften dieſe beiden Partner zur Zeit ͤͤurchaus eben⸗ bürtig ſein. Allerdings: wie ſich die ſchwere Verletzung des Mittelſtürmers Pfeifſeer durch ſein Fehlen auf die Spielkraft Waldhofs. weiterhin auswirkt, muß ab⸗ gewartet werden. Niemand weiß, ob ein Zurückgreiſen auf ältere, oder vorangegangene Kräfte die Geſchloſſenheit der Waldhöfer beeinflußt, weshalb die Spannung auf den demtächſtigen Weitergang der Runden nicht nur nicht ge⸗ brochen, ſondern eher noch geſteigert iſt. Die Abſtiegsſorgen werden in Baden im neuen Jahr in ihr akutes Stadium treten, denn die Vorrunde diente nur dazu, die Frage des Abſtiegs(dieſes Schreckgeſpenſtes beſonders der Vereine, die es ſchon ausgekoſtet haben) in zäheſter Weiſe zu ſtag⸗ nieren. Wer wollte, wer könnte heute auf die wahrſchein⸗ ioW⸗Spiel gegen eine Nationalelf““ und an Neufahrlichen Kandidaten abheben? Genug, wenn man ſich vor ran Augen hält, wie ſchwer es für die meiſten der Ausgeſchie⸗ der ausſichtsxeichſten Bewerber nicht in dem Ausmaß⸗„denen iſt, wieder hochzukommen: Das⸗wiſſen Phönix⸗Mann⸗ ur heim, Viernheim, Friedrichsfeld, Sandhofen, Mannheim 08, Feudenheim; in Mittelbaden Frankonia, Offenburg, Bröt⸗ zingen; in Oberbaden SC Freiburg und Villingen zu er⸗ zählen. In dieſer Skala liegt die Kehrſeite des Ganzen. Aber auch ſie kann zur großen Lebensſchule werden, wenn der ſportliche Geiſt dabei nicht unterzukriegen iſt. Ihn wünſchen wir für die Entſcheidungen im neuen Jahr gerade den für den Abſtieg Beſtimmten, und ſie können verſichert ſein, daß ſie bei ihrer etwaigen Wiederkehr mit der gebührenden Achtung empfangen werden. Augu ſt Müßle. 5 Kleine Sport Nachrichten nen. In Paris konnten die Franzoſen Diot⸗Seres im Mannſchafts⸗Omnium einen überraſchenden Sieg über die Belgier Kaers⸗Debruycker feiern. Im Fliegerkampf unter⸗ lagen Michard⸗Jezo den Itolienern Loatti⸗Pola. Die Stuttgarter Handball⸗Stadtmannſchaft nimmt am 11. Februar am Internationalen Städteturnier in der Ber⸗ liner Deutſchlandhalle teil. Zuvor tragen die Stuttgarter noch einige Probeſpiele aus. Zwei Länderkämpfe beſtreiten in der zweiten Januar⸗ und zwar gegen Finnland am 20. Januar in der Königsberger Koß⸗Halle und gegen Schweden am 28. Januar in der Hamburger Hanſeatenhalle. Aus Britiſch⸗Indien traf eine der erſten Zuſagen zur Teilnahme an den Hockey⸗Weltmeiſterſchaften 1940 in Am⸗ ſterdam ein. Die dreimaligen Olympiaſieger wollen bei dieſem Turnier nicht fehlen. Heſſens Handballmannſchaft für den Auswahlkampf gegen Mittelrhein am 15. Januar in Koblenz lautet: Merget(Fulda); Siebje(Kaſſel), Brohm(Fulda); Lange (Hanou), Wieſe(Koſſel), Finkel(Arolſen); Hoßbach(Bet⸗ tenhauſen), Mais,, Eichhorn, Müller lalle Arolſen), Peter⸗ ſen(Eſchwege). Das Hallen⸗Handballturnier, das am 22. Januar in Heilbronn vorgeſehen war, mußte abgeſagt werden, da die Feſthalle für ſportliche Veranſtaltungen nicht mehr zur Verfügung ſteht. Eine gute Beſetzung erfährt das Internationale Hallen⸗ handballturnier, das am 29. Januar in Stuttgart veran⸗ ſtaltet wird. Die Teilnahme des eidgenöſſiſchen Meiſters Graßhoppers Zürich ſteht ſchon feſt. Die Reichshauptſtadt iſt durch die Berliner Tſcht. vertreten. Ingoflawien hat jetzt zugeſagt, das erſte Fußball⸗ Länderſpiel mit Deutſchland am 26. Februar im Berliner Olympiaſtadion auszutragen. Umeiſter. Bei den Bad. Das Oiympiſche Fecht-Turnier Die Durchführung des Olympiſchen Fecht⸗Turniers be⸗ reitet dem Finniſchen Organiſationstomitee einige Sorgen. Die Zahl der attiven Fechter in Finnland iſt ſehr gering, und es fällt nicht leicht, genügend Kampfrichter im eigenen Land zu finden. Finnland ſelbſt wird wahrſcheinlich nur 25 Rihter ſtellen können. Bei einer Teilnahme von Fechtern und Fechterinnen am Olympiſchen Turnier wer⸗ den jedoch rund 80 Kampfrichter benötigt Es werden alſo die im internationalen Fechtſport ſührenden Nationen ein⸗ ſpringen müſſen, und in dieſer Richtung iſt dem Organiſa⸗ tionskomitee weiteſtgehende Unterſtützung zugeſagt wor⸗ den. In Finnland wird man fedoch keineswegs müßig ſein. Um die Schwierigkeiten zu meiſtern, ſind alle ehe⸗ maligen Fechter aufgerufen worden, ſich als Kampfrichter ausbilden zu laſſen. Dieſer von international anerkann⸗ ten Fechtlehrern Lehrgang wird ſaſt bis zum Be⸗ ginn der Spiele dauern. In dieſer Zeit ſollen auch zwei Finnen die Prüfung als Oberrihter ablegen. Für das Turnier ſelbſt hat der von Oberſtleutnant V. A. M. Kariskoski geleitete Ausſchuß ſchon umfangreiche Vorarbeiten geleitet. In der Tennishalle Weſtend, die weſtlich von Helſinki etwa 10 Km. vom Stadion entfernt liegt, iſt ein ausgezeichneter Kampſplatz gefunden worden. Die Anlagen brauchen lediglich durch eine Waſſenſchmiede Ferner ſollen mit Hilfe des Organiſa⸗ tionskomitees für das Olympiſche Turnier einige not⸗ wendige Geräte angeſchafft werden, u. a ein elektriſcher Treſferanzeiger. Angebote hierfür ſind bereits aus Deutſchland und Schweden angefordert worden. Das Programm liegt bereits in großen Zügen feſt und wurde vom Vorſitzenden des Internationalen Fehtverbandes Anſpach(Brüſſel) beautachtet. Die endgültige Annahme erſolgt auf dem Fechter⸗Kongreß, der im Laufe des Mo⸗ nats Februar in Brüſſel veranſtaltet wird. Der Finniſche Fechtverband hat ſchon im Oktober mit dem Olympiatraining begonnen. Dr. Heikki Savolainen, der vielfache Turnmeiſter, hat für die rund 40 Teilnehmer eine beſondere Gymnaſtik ausgearbeiter. Noch in dieſem Frühjahr wird der belgiſche Fechtlehrer Jean Baptiſte Coulon für einige Monate die Leitung des Lehrgernges übernehmen. Unter den 20 Fechterinnen, die gleichfalls fleißig mit dem Florett ſür das Olympiſche Turnier üben, befindet ſich die Weltmeiſterin im Kanufahren, Frau Maggie Kalka. Der unterbadiſche Fechtſport im Fahre 1938 Ein Rückblick auf das Jahr 1938 zeigt, daß auch die Fechter eifrig und tatkräftig mitwirtten. ihren Sport auf eine breitere Grundlage zu ſtellen. Die mühevalle Arbeit, die von den Fechtleitern an den vielen Uebumgsabenden ergänzt werden. in der Ausbildung von Fechtern und Fechtexinnen ge⸗ leiſtet wird, geht im ſtillen vor ſich und r an den wenigen Turnieren im Jahr treten die Fechter an die Oeffentlichkeit, um hier ihr Können zu zeigen und für den Fechtſport zu werben. Das Jahr 1938 begann mit dem erfolgrerchen Winter⸗ hilfswerk⸗Fechten, das in der Libelle im Jauuar ſtattfand. Hier ſtellten Fechterinnen und Fechter ihr Können in don Dienſt des WHW. Der Februar brachte den Beginn der Rundenkämpfe der Vereinsmannſchaften auf Florett und Säbel. Die erſte Mannſchaft des TV 46 wurde Kreis⸗ Meiſterſchaſten im r Frauen und Degen der Männer, die in Freiburg durch⸗ Aührt wurden, konnten die unterbadiſchen Vertreter im Diegen nicht mit Erſolg zurückkehren, doch waren dafür die Frauen um ſo erſolgreicher. In der Gauſonder⸗ klaſſe belegten den 2. Plotz E. Meyer⸗TV 46, den 3. Platz H. Fäſſer⸗MiC 84. Bei dem Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau war unſere Gaumannſchaſt in allen Waffen: Florett Jugend, Florett Frauen und Säbel Männer durch Mannheimer Fech⸗ terinnen und Fechter mitbeſetzt. Das Bezirks⸗ klaſſenfechten im Oktober auf Florett und Säbel der Männer brachte gute Kämpfe, aus denen ſich als Sieger herausſchélen konnten: im Florett Zimmer⸗ mann⸗TV 46 Heidelberg: im Säbel Bernius⸗Zecht⸗ elub 84 Mannheim. Bei den Gaum eiſterſchaften im Florett und Säbel der Männer in Lahr am 11. 12. 38 konnte in die Gauſonderklaſſe einrücken: Im Florett: als 5. Bayer, als 7. Iſſelhard, beide TB 46 Mannheim. Im Säbel: als 4. Iſſelhard, als 5. Merkle, ebenfalls TV 46 Maunheim. Beim Gaufrieſenkampf in Weinheim konnte Frl. Wenkebach⸗TV 46 Mannheim den 2. Platz und in der Altersklaſſe Iſſelhard ⸗TV 46 Mannheim den 1. und Stillecke⸗Heidelberger Tod 78 den 3. Plotz belegen. Zu verſchiedenen Freundſchaßtskämpfen fanden ſich die einzelnen Vereinsmannſchaften mit ſolchen aus dem Gau Südweſt zuſammen. Alles in allem geſehen können die unterbadiſchen Fech⸗ ter und Fechterinnen mit ihrer Arbeit im Jahre 1938 zu⸗ frieden ſein, da ſie ihnen auch ſchöne Erfolge brachte. Villoreſi ſiegt in Südafrika Bernd Roſemeyers Rekord unerreicht Auf der Prince-George⸗Rundſtrecke von Eaſt London wurde am Montag der 5. Große Preis von Südafrika für Rennwagen ausgetragen. Das Rennen, das ſeit dem Start der deutſchen Autoalnion⸗Wagen im Jahre 1937 einen großen Auſſchwung genommen hatte, brachte nicht den erwarteten Zweikampf zwiſchen den italieniſchen Maſerati und den engliſchen ERA, da die Maſerati klar überlegen waren. Sieger wurde Luigi Villoreſi auf Maſerati, der die 319,5 Kilometer in:5936 Std. zurück⸗ legte und eine Geſchwindigkeit von 160,3 Stdkm. erreichte. Auch auf dem zweiten Platz endete ein Maſerati mit dem Italiener Corteſi. Der Sieger von 1936, der Italiener Dr. Mario Maſſacouratti, belegte auf einem Bugatti den dͤritten Platz. Er hatte mit 167,8 Stdkm. die ſchnellſte Hanoball-Lehrgang in Freiburg Die kommenden Wochen bringen für die badiſchen Hand⸗ ballſpieler einige ſchwere Aufgaben, ſo den Gauvergleichs⸗ kampf mit Südweſt und dann in erſter Linie die Gau⸗ pokalſpiele um den Adlerpreis des Reichsſportführers. Do heißt es, beizeiten zu ſieben und die Mannſchaft zu finden, die wirklich das Beſte darſtellt, was Baden ſtellen kann. Das Schwergewicht der badiſchen Mannſchaft wird nach wie vor nach Norodbaden verlagert ſein. Aber es ha⸗ ben ſich doch auch im weiteren Gaugebiet einige Spieler in den Vordergrund geſchoben, die es verdienen, zu grö⸗ ßeren Aufgaben herangezogen zu werden. Um nun die tatſächlich ſpielſtärkſte Mannſchaft zuſam⸗ men zu bekommen, findet in dieſen Tagen in Freiburg ein Lehrgang für Spitzenſpieler ſtatt, zu dem 25 Athleten eingeladen werden. Wenn man ſich die Liſte der Eingelade⸗ nen genauer anſieht, 4 findet man darin eine Reihe Spieler, die erſt in der letzten Spielzeit nach vorne gekom⸗ me ſind. Aber man vermißt auch einige junge Könner, die unbedingt beachtet werden müſſen. Wir denken dabei on den BfR⸗Mittelläufer Specht und den Kertſcher Gängel. Was nicht iſt, kann aber noch werden. Viel⸗ leicht iſt es für die Fortentwicklung dieſer jungen Spieler von Nutzen, wenn ſie nicht zu früh vor ſchwerere Auf⸗ gaben geſtellt werden. Zum Kurs ſelbſt hätten ſie allerdinge beordert werden können. Eingeladen folgende Spieler: Trippmacher Müller, Schmidt, Rutſchmann, Kritter, Reinhardt, Heiſeck und Herzog vom Sp Waldhof; der VfRler Walter, die keine Pflichtſpiele der Gonklaſſe ſtatt. beiden Poſtler Sutter und Kienzer, ſowie Mülbert, Secken⸗ heim; Stohner und Haag, TGKetſch; Schweitzer und Hil⸗ lengaß, TSV Oftersheim; als weitere nordbadiſche Spie⸗ ler ſind zu nennen Kanzler, Leutershauſen; Etzel und Friedrich, TV 62 Weinheim. Mittelbaden bringt zu dieſem Kurs: Kußler, Poſt Karlsruhe; vom Bis Grünwinkel Weinhardt und die beiden Beiertheimer Bohnert und Kie⸗ fer. Aus Südbaden werden neben einigen Spielern aus Lahr, Radolfzell, Offenburg und Lörrach die Freiburger Elbers, Becker und Fritz vom Fé, Müller von der Tur⸗ nerſchaft und Niederberger vom TV Zähringen, die Liſte der Kursteilnehmer vervollſtändigen. Der kommende Sonntag bringt in Freiburg donn zwei Auswahlſpiele, wobei einmal eine Zivil⸗ und dann eine Wehrmachtsmannſchaft der Gegner ſein wird. Wenn wir uns auch über dieſen Kurs und die Schlußſpiele freuen, ſo gibt doch eines zu bedenken und das iſt das, daß Mannheim immer ausgeſcholtet wird. Am 29. Jonuar hat Karlsrühe ſeinen Gauvergleichskampf und nun Frei⸗ burg die beiden Kurſiſtenſpiele, Mannheim aber geht leer aus. Vielleicht ſorgen die Verantwortlichen, daß auch Mannheim wjeder einmal zum Zug kommt. Dann iſt aller⸗ dings auch notwendig, daß die Monnheimer Zuſchauer nicht zu Hauſe bleiben, ſondern auch für den nötigen Rohmen für ſolche Spiele ſorgen, ſonſt haben alle Bemühungen der verontwortlichen Männer keinen Wert. Freiburger Lehrganges finden am 8. Januor in Baden tag 1937 eine ſeiner größten Leiſtungen vollbrachte und Florett der Wegen des Runde geſahren. Erſt hinter ihm kamen die ERA⸗Fahren Hesketh(Südafrikaß und Earl Howe(Englandſ ein. 0 Die Südafrikaner haben von der deutſchen Rennmann⸗ ſchaft ſehr viel gelernt. Vor allen Dingen ließen ſie ſich endcich dazu bekehren, das Rennen nicht mehr mit Vor⸗ gaben ͤurchzuführen. Bernd Roſemeyer, der am Neujahrs⸗ mät einer um 2 v. H. höheren Geſchwindigkeit gegenüber dem Sieger nur Fünfter wurde, blieb bei weitem un⸗ erreicht. Als junger Europameiſter hatte er die mörde⸗ riſche Strecke mit 175 Stdkm. durchjagt und war auf eine ſchnellſte Runde von 181 Stdkm. gekommen. 8 Die Ergebniſſe: Großer Preis von Südafrika:(319,5 Kilometer): 1. Suigi Billoreſi(Maſerati):59:36 Std. 160,3 Sidkm.; 2. Corteſi(Maſerati); 3. Dr. Mario Maſſacuratti (Bugatti); 4. Hesketh[ERA); 5. Earl Howe(ERA). Deutſchlands Elite am Start Reichsoffene Prüfungskämpfe der Schwimmerinnen in Frankfurt Das reichsoffene Frauen⸗Schwimmfeſt in Fraukfurt am Main am 21. und 22. Januar wird auch diesmal die geſamte deutſche Spitzenklaße am Start ſehen, da ja die Frankfurter Vexanſtoltung den Charakter von offisiellen Reichs⸗Prüſungskämpfen trägt. Dos Reichsſachamt Schwim⸗ men hat bereits für die wichtigſten Weitbewerbe die Aus⸗ wahl getrofſen und folgende Schwimmerinnen nach Frank⸗ furt am Main beordert: 100 Meter Kraul: Atendt(Charlottenburg), Halbsguth (Charlottenburg), Groth(Breslau), Pollack(Spandaul, Schmitz(Spondau), Ständer(Schöneberg), Franke (Aachen), Karnatz(Düſſeldorf). 400 Meter Kraul: Schmitz(Spandan), Groth(Breslon), Ständer(Schöneberg), Halbsguth(Charlottenburg), Kar⸗ natz[Düſſeldorf).— 100 Meter Rücken: Kellermann(Duisburg), Schmitz (Spandon), Kollack(Spandan), Heins(Nagdeburg), We⸗ ber(Bayrenth). 0 3 200 Meter Bruſt: Buſſe(Berlin), Wollſchläger(Duis⸗ bura), Heidemann(Deſſau), Vichaida(Duisbura). 3 Die beſten Kraulſchwimmerinnen werden außerdem in einer Kraulſtoffel über 4 mal 100 Meter eingeſetzt, wobei die Auswahl an Ort und Stelle vorgenommen wird. Endgültig abgeſagt wurde das Gaſtſpiel des Varſaty Aſiatie HC. gegen den HC Heidelberg, das vom Neuiahrs⸗ tage auf den 2. Januar verlegt worden wor. Die aus Lon⸗ don gekommenen indiſchen Hockey⸗Studenten mutten ohne geſpielt zu haben, die Weiterreiſe antreten. 80 Davi rwa gewann am Neujahrstage ſeine 7. Ber⸗ liner Meiſterſcheft im Eisſchuhlauſen, Barwa gewaus ſämtliche Wettbewerbe. Bei den Frauen war Ruth Hiller nicht zu ſchlagen. Beim Skiſpringen in Pontreſing(Schweiz) wartete der Italiener da Col mit 66,5 Meter mit dem weiteſten Sprung des Tages auf, da er aber im erſten Durchgaong geſtürzt war, wurde Fritz Kaufmann(Grindelwald)„in St. Croix ſiegte Bühler vor Marcel Raymond. Das„Achſenrennen“ Berlin—Rom nimmt immex feſtere Geſtalt an. Dieſe 25 Etappen⸗Radfernfahrt ſoll wahrſchein⸗ lich 1940 ſchon zum erſten Male ausgetrageſt werdek. Ge⸗ ſtartet wird abwechſelnd in Rom und Berlin, organi⸗ Maßnahmen ſind allerdings noch nicht getrofſen worden. Der italieniſche Fecht⸗Verband hat für das Internatio⸗ nale Turnier am 4. und 5. Februar in Innsbruck ſol⸗ gendes Aufgebot genannt: G. Bocchino(1Florett), J. Be⸗ renno(Säbel), S. Ragno, D. und E. Mangiarotti, G. Mocerata und J. Perenno(ſämtlich auf Degen). Mittwoch, 4. Jannar. Nationaltheater: 20 Uhr„Emilia Galotti“. Harmonie, D 2, 6: 18 Uhr Konzert junger Künſtler. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Ubr Hausſrauen-Voruellung; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. 25 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors: „Stadt Baſel“: Konzert(Verlangeruna? 8 Tauz: Palaſthotel, Parkhetel, Sibelle, Wintergarten, Sichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Der Blaufuchs“. Alhambra:„Keines Bezirtsgericht“.— Schauburg:„Im ſiebenten Himmel“.— Palaſt:„Nach Mexiko verſchleppt“.— Gloria:„Diskretion Ehrenſache“. Capitol:„Fran Sixta“.— Scala: „IA in Oberbayern“. 9 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöfinet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: 17 und 19.30—21.30 Uhr. 8 — Geöffnet von 10 bis 13 und von Geöfinet von 10 bis 18, 15 Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. 3 Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle:—18 und 15—19 Uhr. Ausſtellung von modernen Buchbinderarbeiten. Städtiſche Volksbücherel, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lorging⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr 8 Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 16 is 1 2 Kinderleſehalle: Geöſſner von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 8, 1: Geöffnei von 10—20 Uhr. Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſteru Bis Einbruch der Dunkelheit geöifnet. Täglich 10 bis 17 Ubr Rundflüge und Keuch⸗ uſtenflüge. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleion 343 21. WDas hören wir? Donnerstaa, 5. Januar 5 Reichsſender Stuttgar 98 .30: Frühkonzert.—.30: Obne Sorgen jeder Mor⸗ gen.—.20: Für Dich daheim.— 10.00: Volksliedſingen — 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Zur Unterhaltung(Schallplatten).— 16.00: Kurzweil am Nachmittag.— 17.00: Melodienreigen(Shallpl.)— 18.90: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Es ſchienen ſo golden die Sterne... Hörfolge aus der Zeit der Romantik.— 20.00⸗ Nachrichten.— 20.15: Italiens ewige Melodien.— 21.00: Ludwig Thoma. Eine Folge aus ſeinen Werken.— 22.002 Nachrichten.— 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. 3 .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.00: — 11.30: 30 bunte Minnten.— 12.00: Nuſik zum Mittag.— 14.00: Allexlei von zwei bis drei. 15.15: Neue Spielmuſiken.— 16.00: Muſik am — 18.00: Sportfunk.— 18.15: Soliſtenmuſik.— *— 5 unterwegs— r der vergeſſen iſt... Werke von Richard Wetz.— 20.10: Muſik am Abend.—.00: Miuna na. Heitere Szene von Curt Götz.— 21.30: Muſik am Abend. ſce* Kleine Nachtmuſik.— 28.00: Klingende Land⸗ Mittwoch, 4. Januar 1939 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 2 150. Jahrxang/ Nr. 5 8 Das Ehrenkreuz der Mutter Der Führer hat das Ehrenkreuz der Mutter ge⸗ ſtiftet und damit nochmals ſein Wort bekräftigt: „Deutſchlands Schickſal wird nicht entſchieden durch die Wirtſchaft und nicht durch Wehr und Waffen, aber es wird endͤgültig dadurch entſchieden werden, wie unſer Volk ſich einſtellt zum Kinde.“ Die günſtige Entwicklung der Geburtenzahl im erſten Halbjahr 1938 erleichterte unſere Sorgen. Aber es kann auch nicht verfehlt werden, daß dieſer Geburtenſtand noch immer nicht ausreicht, um das Volk zu erhalten. Hierzu fehlen an hundert Kindern immer noch neun, ein Beweis dafür, wie ſehr ſich noch die Einſtellung unſeres Volkes zum Kinde beſſern muß. Dabei iſt auch zu berückſichtigen, daß die Zahl der Eheſchließungen im erſten Vierteljahr 1938 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres im Altreich um 126 000 geſunken iſt. Da die Ehefähigen jetzt aus den ſchwachen Kriegs⸗ und Nachkriegsjahrgängen geſtellt werden, kann eine Steigerung der Kinderzahl nur je Ehe erreicht wer⸗ den. Der bevölkerungspolitiſche Schwung muß alſo weiter geſteigert, die Geburtenfreudigkeit erhöht werden. Dier Wohnungsbau ſoll nach dieſen bevölkerungs⸗ politiſchen Geſichtspunkten ausgerichtet werden. Die Wohnungsnot iſt keineswegs behoben, wenn iunge Ehepaare in Zweizimmerwohnungen unter⸗ gebracht werden. Nicht Kleinwohnungen ſind zu EO-Stfümpf EL BEO Weſtruf ec Emosn— lobncααααα SSN¹Cα bauen; eher ein Zimmer zu viel als zu wenigl Die Wohnungen müſſen vielmehr von vornherein auf den Bedarf einer kinderreichen Familie zugeſchnit⸗ ten werden. Es iſt richtiger, ein junges Ehepagr hat im Aufang ein oder zwei Zimmer übrig, als daß es ſich eines Tages ſagen muß: Wir können uns ſchon der Wohnung wegen kein weiteres Kind mehr leiſten! Von amtlicher Stelle wurde kürzlich mit Recht betont, daß man der deutſchen Familie auch das Ge⸗ fühl geben müſſe, in ihrer Wohnung wirklich für ſich zu ſein. Wo könnte das beſſer erreicht werden in 4 igenheimʒ;? ee Wer an Volk und Zukunft denkt, an einen rei⸗ chen und geſunden Kinderſegen, dem möchte das Herz auflodern vor Sehnſucht, daß das Eigenheim auf der ganzen Linie ſiegen möge gegen das Miet⸗ haus. Eigenheime ſind die Geſundbrunnen, aus denen Kinder emporſteigen. Die Mietshäuſer ſind Us die Steinſärge erkannt, in die ſterbende Ge⸗ ſchlechterfolgen hinabſinken. Eine andere Deutung gibt es nicht. Die Zukunft wird uns ſo oder ſo recht geben. * 85 Joh. Schräpel Eingeſchnittene Längs⸗Taſchen, an manchen Sportkleidern zu ſehen ſind, ſichern mancherlei Wirkungsmöglichkeiten, die vor allem in⸗ ſofern wahrgenommen werden, als man die Taſchen bunt füttert, ſo daß der Oberteil des Kleides durch vier farbige Längsſtreifen in flotteſter Art gekennzeichnet erſcheint. dreißig und mehr Jahren geſchah,— die Uhr langer, mehrmals um den Hals geſchlungener K tte befeſtigen und ſie in einer der Längstaſchen Auntergebracht ſehen möchten. amit dürfte nun wohl die Suche nach ſchönen, alten Ketten beginnen, falls man nicht zufällig eine oder die andere in der„Familien⸗Schatulle“ findet. * dt. Damit unſre Leſerinnen endlich Beſcheid wiſſen: Bo entſtehen die Winne der Tante Prantika Es ruft die Hauptſchriftleitung an Bei Praktika und ihrem Mann, Weil für den Platz(bereit geſtellt) Der Text und auch die Zeichnung fehlt! Hier quält ſich nun das Ehepaar, Das erſtmals ohne Einfall war. Bis plötzlich Nachbars Klementine Ratheiſchend kommt mit Schreckensmiene, Denn durch die feuchte Neubauwand Nahm Schimmelbildung überhand An jedes Bildes Hinterſeite. 2 222. Ge, 9 8 —* 0 —— Doch Praktika, die Hilfsbereite, War ſehr erfreut und ſchrieb gleich flink Fürs Blatt den langgeſuchten Wink: Bei Neubauwänden merkt man leicht, Daß eine Zimmerwand noch feucht; Und dann entdeckt man zornerfüllt: Verzogen hat ſich jenes Bild, Das wir als Landſchaft gern beſehn: Doch faltig iſt es weniger ſchön! Verhindert wird nun dieſer Jammer, Greift man zu Meſſer, Nagel, Hammer Und heftet hinter jede Ecke 5 Ein Scheibchen Kork. Für dieſe Zwecke Iſt ein alter Stöpſel gut, 95 Der noch im Küchenſchubfach ruht.— Jedoch man nagle mit Bedacht, Damit man keine Scherben macht. ————————— Eins, zwei, oͤrei: Aus Alt mach örventur im Kleider- und Wäſcheſchrant Wenn das neue Jahr ſeinen Einzug gehalten hat, machen ordentliche Geſchäftsleute Inventur, um feſtzuſtellen, wie es um ihr Vermögen ſteht. Auch wir Hausfrauen ſollten dann und wann einmal, es muß ja nicht immer beim Jahreswechſel ſein, In⸗ ventur machen, vor allem in unſeren Schränken und Wäſchetruhen. Da ſammelt ſich nämlich im Laufe der Jahre mancherlei an, was nicht mehr getragen wird, alſo nutzlos im Schranke hängt, obwohl es neuer nützlicher Verwendung zugeführt werden könnte. Gehen wir zuerſt einmal an den Kleiderſchrank des Mannes. Da wartet in der Ecke ſchon jahrelang ein alter, dicker Wintermantel vom Großvater. Eigentlich hätte man ihn längſt einem armen Mann ſchenken ſollen. Vielleicht ergibt er aber auch ge⸗ wendet ein ſchönes, warmes Wintermäntelchen für den ABC⸗Schützen Fritz, der ohnehin viel zerreißt. Die Schneiderin, die demnächſt ins Haus kommt, wird Rat wiſſen. Papas ahgetragene wandeln ſich zu kräftigen Bubenhoſen, womöglich mit„doppeltem Boden“, damit ſie nicht ſo raſch wie⸗ der geflickt werden müſſen. Ertragreicher iſt in der Regel die Inventur in den Kleiderſchränken der Frau. Die Mode verlangt eben öfter Neuanſchaffungen oder Veränderungen. Kleider, die man vor drei, vier Jahren als hoch⸗ modern getragen hat, will keine Frau mehr anzie⸗ hen, es ſei denn, ſie würden umgearbeitet. Hat man gute Stoffe gekauft, ſo läßt ſich das von einer geſchickten Schneiderin gut machen. Vielleicht iſt auch die Beſitzerin dieſer unmodernen Kleider etwas des Nähens kundig, ſo daß ſie ſich ſelbſt ohne Koſten aus dem alten ein neues Kleid ſchneidern kann. Will man das nicht mehr, laſſen ſich beſtimmt einige Kinderkleidchen nähen, Für alte Wäſche gibt es vielfache Verwen⸗ dung. Leinen hebt man auf für Umſchläge, Ver⸗ bände und ähnliche Zwecke, wenn es ſich um Stücke handelt, die nicht mehr genügend groß ſind. Bett⸗ tücher, Koltertücher wandeln ſich, wenn man die ſchlechten Stücke herausgeſchnitten hat, zu Tiſch⸗ decken, auch Deckchen für den Nachttiſch, die man beſticken, mit Borten oder Spitzen verzieren kann. Unbrauchbare Unterwäſche aus Baumwolle und Wolle ergibt Staub⸗ und Putztücher und wenn gar nicht mehr viel davon übrig iſt, kann man ſich Topflappen, an denen es faſt immer fehlt, daraus herſtellen. Eins, zwei, drei ſind ſie, am beſten dop⸗ pelt oder dͤreifach genommen, umhäkelt. Seidene Unterwäſche, die ſchadhaft geworden iſt, wird mit anderen Stoffreſten in Streifen geſchnitten, um zu einem ſchönen Allgäuer Fleckerlteppich den nötigen Werkſtoff zu liefern, zu dem man über⸗ Hoſen und Rückſtromſicherung ehe Mr Aeeeeeekerxer his vrrsſ Wele-devurtersen haupt alles verwenden kann, was übrig bleibt. Die ſchönſten Vorlagen und Teppiche, ſehr haltbar und widerſtandsfähig, entſtehen ſo aus Lappen! Alſo nichts wegwerfen liebe Hausfrauen, man kann alles wieder gebrauchen. Sweckmäßig, ſauber und— ſparſam: Neu! Wedding erzählt in dief Blick in neue Zeitſchriſten Frauenkultur im Deutſchen Frauenwerk Zur Jahreswende bringt die Zeitſchrift„Frauenkultur im Deutſchen Frauenwerk“ ein beſonders ſchönes und reich⸗ haltiges Heſt. Auch für die deutſchen Frauen iſt die Or⸗ als die Reichsfrauenführerin Frau Scholz⸗Klink ſie im Novem⸗ ber zu einer Tagung dorthin einberufen hatte. In einem Bilobericht erzählt Dorothea Thimme von dem Er⸗ Und Hons Caroſſa ſchreibt über„Einſamkeit und Gemeinſchaft“. Da densburg Kröſſinſee zur Heimat geworden, lebnis dieſer Tage. anſchließend heißt es: „Stärken wir uns immer wieder den Glauben, daß eine Zeit, welche Ungemeines von uns fordert, uns auch ungemeine Hilfskräſte zulenken wird! In jedem Fall erhält ſie uns wachſam und lehrt uns den Ver⸗ zicht auf kleine Leidenſchaften und kleinliche Beſtrebun⸗ gen. Wir ſehen vieles untergehen; das ſtimmt uns ernſt, und für immer widerſagen allem Vordergründigen, allem ſuchen, ſo kehren wir nur noch in jenen beſinnlichen Epochen ein, wo das Leben einfach, herb, gläubig, ge⸗ fahrenreich und das Wort noch gültiges Zeugnis war.“ Hedwig Heyl, der Wegbereiterin für volkswirt⸗ ſchaftsgebundene Hauswirtſchaft, iſt den Dr. Elſe Boger⸗Eichler geſchrieben hat, ge⸗ widmet.— Ueber die Aufgaben und Ziele des Hilfswerks für deutſche bildende Kunſt in der Ns⸗Volkswohlfahrt berichtet Dr. Edith Heſſig.— Die Japaniſche Mädchen⸗ oper Takarazuka gibt am 5. Jonuar auch in Mannheim ein Freunoſchafts⸗Gaſtſpiel; von ihrem Beſuch Reichsmütterſchule des Deutſchen Frauenwerkes in Berlin⸗ 2 ſem Heft eine intereſſonte Bilder⸗ folge.— Buchbeſprechungen und die neueſten Nachrichten aus der Arbeit des Deutſchen Frauenwerkes in Gau, Kreis und Ort ergänzen die Nummer. Kleiderteil: Kinderklei⸗ dung, Sportmäntel und Pullover, Filzorbeiten, Nachmit⸗ tags⸗ und Abendkleider. Die Zeitſchrift„Frauenkultur im Deutſchen Frauen⸗ werk“, die die kulturpolitiſche Zeitſchrift der Reichs⸗ frauenführung iſt, erſcheint monatlich in einer Ausgabe, die auch einen Kleiderteil enthält. Der ermäßigte Heft⸗ preis beträgt bei gleichbleibendem Umfong und gleicher Ausſtattung 80 Pfg. Die Zeitſchrift iſt durch die Poſt, durch den Buchhandel und durch den Verlag Otto Beyer, Leipzig, zu beziehen. Nom Winterdirnol zum Brautkleid.. vom eleganten Abendmodell zur erſten luſtigen Faſchings⸗Vorſchau reicht das Januarheft der„Neuen Modenwelt“, das damit wieder zu Fundͤgrube für geſchickte und ſchneiderkundige Frauen wird. Aber es ſind nicht nur die modiſchen Vorſchläge allein, deretwegen man dieſe in ihrer Geſamthaltung ſo treffliche Zeitſchrift ſtets gern zur Hand nimmt. Da gibt es zum Beiſpiel diesmal in der„Kleinen Zeitung“ einen hochintereſſanten Bildbericht über das neue Heim des „Frankfurter Modeamtes“, von deſſen Wirken man ſich ebenſo gern erzählen läßt wie von den Beſtre⸗ bungen des BDM⸗Werkes„Glaube und Schön⸗ heit“, das in Hamburg mit einer ausgezeichneten Klei⸗ derſchau hervortrat. Nun ja, und was noch ſo drum und dran in ſolchem Heft zu finden iſt: eine Anleitung zu der heute ſo belkeb⸗ ten Perlſtickerei, nette Blütenmüſterchen für allerlei Buntgeſticktes und eine Menge„Strickrezepte“ für mollige, ͤabei ſehr reizende Damenwäſche. Und Dor⸗ chen, die unentwegt Vollſchlanke, zeigt es allen, denen es nottut, wie man ſelbſt bei Oberweite 108 in Bluſen vorteilhaft ausſehen kann M. S. Etagenheizung mit Gas betrieben Die Etagenheizung, die es jedem Mieter ermög⸗ licht, ſeine ganze Wohnung von einer einzigen Heiz⸗ ſtelle aus zu erwärmen, bietet große Vorteile nicht allein wegen der Bedienung nur eines einzigen Ofens, ſondern auch durch die Unabhängigkeit von den Heizungswünſchen der anderen Mieter oder des Hauswirts, die in zentralbeheizten Häuſern oft den Frieden unter den Hausgenoſſen ſtören. Bei der Etagenheizung durch einen Kohleofen ſind Schwie⸗ rigkeiten, die die Lagerung der Kohlen in der Woh⸗ nung, und die Staubentwicklung beim Heizen des Ofens entwickeln, unvermeidlich. Um dieſen Unan⸗ nehmlichkeiten zu begegnen, iſt neuerdings ein Gasheizkeſſel auf dem Markt erſchienen, deſſen Warmwaſſerbehälter, der die Heizkörper ſpeiſt, mit Gas beheizt wird, und deshalb weder Raum für die Lagerung des Brennſtoffes braucht, noch im Betrieb irgendwelchen Staub entwickelt. Der weiß email⸗ lierte Mantel und die vornehme ſchlichte Form die⸗ ſes Ofens wirken ſehr geſchmackvoll, ſo daß dieſer Gasheizkeſſel ein Schmuckſtück für jede Diele dar⸗ ſtellt. Durch die Einführung günſtiger Tarife für die Gaspreiſe iſt die Beheizung einer ganzen Woh⸗ nung durch Gas heute wirtſchaftlich möglich gewor⸗ den. Bei uns in Mannheim etwa beſteht hier ein Sondertarif mit dem ſehr niedrigen Satz von 5 Pfg. je ebm, ſo daß alſo gegenüber dem normalen Gaspreis von 16 Pfg. je ebm für Kochzwecke eine Verbilligung auf weniger als ein Drittel eintritt. Beſonders wird die Auſſtellung eines Gasheizkeſſels für die Uebergangszeit oder in den ſehr kalten Win⸗ tertagen als Zuſatzheizung ſehr vorteilhaft ſein, denn der Verbrauch des Brennſtoffes kann infolge der leichten Regulierfähigkeit des Ofens auf das Genau⸗ eſte bemeſſen werden. Mit Hilfe des faſt ſelbſtändig arbeitenden Tem⸗ peraturreglers iſt es möglich, die Wärmezufuhr der jeweiligen Außentemperatur anzupaſſen. Der Bau des Ofens, nach den neueſten heiztechniſchen Geſichts⸗ punkten ausgeführt, bürgt durch Gasmengenregler und eine ſchnellwirkende Zündſicherung reſtloſe Betriebsſicherheit unter Ver⸗ meidung von jeglicher Schwitzwaſſerbildung, Strahl⸗ bleche, unter dem Brenner angebracht, ſchützen den Fußboden vor einer zu ſtarken Erwärmung. Bren⸗ ner und Heiskanäle laſſen ſich leicht von etwaigen Rückſtänden ſäubern. Der Ofen hat eine Leiſtung von 7200 bis 19 200 W. E. in der Stunde.— Auch in Eigenhäuſern wird dieſer Gasheizkeſſel infolge ſei⸗ ner Vorteile, die in ſeiner leichten und ſauberen Bedienung liegen, großen Beifall finden. gen ſich vor allem dort, wo eine ſtändige, gleich⸗ mäßige Erwärmung der Räume Ueber alle Einzelheiten unterrichten die Städt. Werke. 6 +. vuSiE,D wir allem Eitlen, a Vorliebnehmen mit Halbheiten. Wollen wit aber in der Vergangenheit Rat ein ſchöner Beitrag⸗ in der einer wahren Sie zei⸗ notwendig iſt. (Deike M HANDEHIS- ο WIRTScHAr Mittwoch. 4. Januar 1939 der Neuen Mannheimer Zeitung Wassersiraßen-, See- und Krafiverkehr Im Jahre 1938 Ueber den Verkehr und die verkehrspolitiſchen Maß⸗ nahmen auf den Gebieten des Waſſerſtraßen⸗ und See⸗ verkehrs ſowie des Kraftverkehrs im Jahr 1938 gibt das Reichsverkehrsminiſterium einen zuſammenfaſſenden Ueber⸗ blick heraus. In dem Abſchnitt über die Reichswaſſer⸗ ftraßennerwaltung wird u. a. ausgeführt, daß ſich die Bau⸗ käkigleit auf den weiteren Ausbau der deutſchen Ströme mit ihren Anſchluß⸗ und Verbindungskanälen zu einem leiſtungsfähigen Waſſerſtraßennetz erſtreckte. Ferner wur⸗ den die Arbeiten zum Ausbau der Seehäfen und See⸗ waſſerſtraßen ſowie für den Küſten⸗ und Inſelſchutz ſort⸗ geſetzt. Das hervorragendſte Ereignis des Jahres 1938 auf dem Gebiete der Waſſerſtraßen war die Inbetrieb⸗ nahme des Mittellandkanals bis zur Elbe und der Be⸗ ſchluß zur beſchleunigten Ausführung der Rhein⸗Main⸗ Donau⸗Verbindung. Der Anſchluß Oeſterreichs und des Sudetenlandes brachte ausgedehnte Strecken deutſcher Ströme, vor allem der Donau, aber auch der Elbe und Oder in die Obhut des Reiches. Mit der Eröffnung des Mittellandkanals iſt praktiſch die Binnenſchiffahrtsverbin⸗ dung quer durch Deutſchland vom Rhein bis zur Elbe, Havel, Spree und Oder und weiter zu den Waſſerſtroßen Oſtpreußens erreicht. Bei dem Bau von Fahrzeugen ſür die Reichswaſſerſtraßenverwaltung wurde beſonderer Wert darauf gelegt, heimiſche Brennſtoffe für den Schiffsantrieb zu verwenden. Viele neue Schlepper des Reichsſchlepp⸗ betriebes erhielten Sauggasmotoren, die in Verbindung mit Generatoren mit Anthrazit oder Braunkohleſchwelkols betrieben werden. Auch Verſuche mit Hochdruckdampf⸗ anlagen auf Binnenſchiffen ſind zufriedenſtellend ausge⸗ fallen. Bei den Seeſchiffen wird als bemerkenswerker Neuban das vierte Fahwgaſtſchiff für den Seedienſt Oſt⸗ preußen, das ſich noch im Bau befindet, zur Erſparung von Deviſen anſtelle der Oelfeuerung eine neuartige Kohle⸗ feuerung erhalten. Die deutſche Binnenſchiffahrt bat 1938 Gelegenheit gehabt, ihre außerordentliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit gerade in Zeiten ſchwieriger Transport⸗ lage zu arweiſen. Sie konnte allerdings nur dort richtig in Erſcheinung treten, wo die Binnenſchiffahrt nicht von der Zubringertätigkeit andexer Verkehrsmittel abhängig iſt. Weſentlich in dieſem Zuſammenhang ſind auf einzelnen Stromgebieten nicht diefenigen Verkehrsziffern erreicht mopden, die hätten erreicht werden können. Teilweiſe wurde auch die Leiſtungsfähigkeit der Binnenſchiffahrt durch die Einlagerung von Getreide in Kähne beeinträch⸗ tigt, obwohl frühzeitig Beſchränkungen hierfür eingeführt wurden. Im Aufbau der Binnenſchiffahrt ſind, abgeſehen von der Eingliederung der öſterreichiſchen und ſudeten⸗ dentſchen Binnenſchifſahrt, 1988 keine Aenderungen ein⸗ etreten. Das Elbekaxtell und gewiſſe verordnungsmäßige indungen in den öſtlich anſchließenden Stromgebieten mußten trotz der durch die Vollendung des Mittelland⸗ kanals geſchafſenen neuen Lage bis auf weiteres aufrecht erhalten werden. Der Schiffspark konnte auch in dieſem Jahr nicht weſentlich verſtärkt werden. Immerhin zeigt ſih ein ſtarker Neubauwille, bei dem der Bau von Fahr⸗ zeugen mit eigener Triebkraft betont iſt. Die deutſche Binnenflotte umſaßte am 1. Januar 1998 17 881 Schifſe mit 6 452 000 To. Tragfähigkett und 849 000 PS. Durch den Anſchluß Oeſterreichs ſind hinzugetreten 510 Schiſſe mit 275 000 To. und 45 000 Pes. Auf dem Rhein konnte eine zum Teil im ausländiſchen Beſitz befindliche Groß⸗Reederei in ausſchließlich deutſche Hand gebracht werden. Die im Beſitz des öſterreichiſchen Staates und der öſterreihiſchen Kreötzanſtalt befindlichen Anteile an der DD ſind von den Reichswerken Hermann Göring übernommen worden. Der Frachtenſtand hat ſich, von einigen Sonderfällen ab⸗ geſehen, unter der Einwirtung der Preisbildungsvor⸗ ſchriften auch in dieſem Jahr nicht geändert, Der Verlehr der deutſchen Binnenhäſen ſtieg im Zeitraum Januar bis Oktober um 6 v. H. gegen das Vorjahr. Im Jahre dürfte ſich die Menge der insgeſamt bewegten Güter, die 1937 rund 133 Mill. To. betrug, auf mindeſtens 139 Mill. Tonnen, d. h. um etwa 4½ v. 0. erhöht haben. Die deutſche Seeſchiſſahrt hat ſich, obwohl ger Welthandel in den erſten zehn Mo⸗ naten des Jahres 1938 erheblich zurückging, gemeſſen am Schiffsverkehr in den deutſchen Häſen, mit einigen Schwan⸗ kungen teils auf ber bisherigen Höhe gehalten, teils iſt ſie darüber hinaus angeſtiegen. Der anhaltende Bedar; der deutſchen Volkswirtſchaſt an Rohſtoſſen und anderen überſeeiſchen Waren wirkte ſich dabei im eingehenden Ver⸗ kehr ſtärker aus, als die Ausfuhr, bei der die weltwirt⸗ ſchaftlichen Störungen zur Geltung kamen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorfahr ſtieg der Schiffsverkehr deutſcher Seehäſen um 7 v.., der Güterverkehr um 6 vpv.., der Küſtenverkehr ſogar um 11 v. H. Allgemein ſtieg in den großen deutſchen Seehäfen auch der Anteil der deutſchen Flagge an den Transporten. So betrug die Zunahme in Bremen über 12 v. H. und erreichte damit etwa 76 v. H. des dortigen Seeverkehrs. In allen anderen wichtigen deutſchenSeehäſen iſt eine, wenn auch geringere, Zunahme der deutſchen Flagge feſtzuſtellen. Der Kraſt⸗ und Straßenverkehr ſtieß 1988 auf Schwierigteiten hinſichtlich der Bereit⸗ ſtellung dex Rohſtofſe für die Herſtellung von Kraftfahr⸗ zeugen und deren Erſatzteilen. Gleichwohl darf man ab⸗ ſchließend feſtſtellen, datz nach wie vor der deutſche Kraſt⸗ fahrzeugbeſtand ſich in ſtändig aufſteigender Linie auch im abgelaufenen Jahre bewegt hat. Auf dem Markt herrſcht ein ausgeſprochener Hunger nach Kraftfahrzeugen, wie er kaum je in der größten Blütezeit der Wirtſchaft der letzten Jahrzehnte beſtanden hat. Dies zeigt ſich in den langen Lieferfriſten. Ein beſonders dringender Bedarf beſteht an Nutzkraftwagen. Der Rückſtand, den Deutſchland im Laſt⸗ wagen⸗ und Omnibusbeſtand gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich be⸗ ſitzt, iſt jedoch noch nicht ausgeglichen. Während in Groß⸗ britannien der Laſtkraftwagenbeſtand rund 24 v. H. und in Frankreich 25 v. H. des Geſamtkraftwagenbeſtandes aus⸗ macht, betrug der gleiche Anteil in Deutſchland nur rund 17 v. H. Der Wert des Geſamtabſatzes an Kraftfahrzeugen erfuhr in den erſten neun Monaten des Fahres 1938 gegen⸗ über der gleichen Zeit des Vorjahres eine Steigerung von rund 6 v. H. Der Auslandsabſatz zeigt eine gleiche Er⸗ höhung von rund 6 v. H. Durch Anordnung des Reichs⸗ kommiſſars für die Preisbildung wurde ab 1. März 1938 ein Einheitstarif für die Kraftfahrzeugverſicherung ein⸗ geführt. Dieſer hrachte, im Durchſchnitt geſehen, eine we⸗ ſentliche Verminderung der Aufwendungen für die Kraft⸗ fahrzeugverſicherung. Der gewerbliche Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen iſt 1938 weiter gefördert worden. Im Februar hat der Reichsverkehrsminiſter dem Reichs⸗Kraft⸗ wagen⸗Betriebsverband weitgehende Vollmachten erteilt. Das Verhältnis zwiſchen Reichs⸗Kraſtwagen⸗Betriebsver⸗ band und Svedition wurde neu geregelt. Dem Güterfern⸗ verkehr wurde durch Erweiterung des Tarifs und durch Gewährung von Ausnahmetarifen ein weiteres Betätjgungs⸗ feld eingeräumt. Die Ausweitung des Güterfernverkehrs iſt in der Mitte des Jahres durch die Aufhebung der Ge⸗ nehmiaunasſperre ermöglicht worden. Im Güterfernver⸗ kehr ſowie im Perſonenlinienverkehr ſtieg die Befördernnas⸗ leiſtung im Zeitraum Januar—Auguſt gegenüber der glei⸗ chen Vorſahrszeit um ſe 20 v. H. Für die Bauvorhaben 3 89595 der Wehrmacht wurden 1938 zur Zeit der größten Anforderungen bis zu 40 000 en aus der Wirtſchaft beransgegogen 8 —* * Rhein⸗Mainiſche Börſe zu Frankfurt a. M. Der Präſident der Induſtric⸗ und Handelskammer für das rhein⸗mainiſche Wirtſchaftsgebiet, Sitz Frankfurt a.., hat für das Jahr 1939 ernannt: M. Frhr. v. Bethmann (Gebrüder Bethmann) zum Börſenpräſidenten und zum Vorſitzer des Börſenvorſtandes, Abteilung Wertpapierbörſe, Direktor Wilhelm Georg Hennings(Frankfurter Mühlen⸗ werke Acä) zun ſtellvertretenden Börſenpräſidenten und Voyſitzer des Amtlichen Großmarktes für Getreide und Futtermittel. Direktor Guſtav Eberle(Mitteldeutſche Cre⸗ ditbank, Niederlaſſung der Commerz⸗ und Privat⸗Bank Ach) zum erſten ſtellvertretenden Vorſitzer des Börſen⸗ vyrſtandes, Abteilung Wertpapierbörſe, Max von Gru⸗ nelins(Grunelius und Co.) zum zweiten ſtellvertretenden Voxſitzer des Börſenvorſtandes, Abteilung Wertpapier⸗ böxſe, Direktor Rudolf Neumeier(Mitteldeutſche Credit⸗ bank, Niederlaſſung der Commerz⸗ und Privat⸗Bank Ach) gum Vorſitzer der Zulaſſungsſtelle an der Börſe zu Frank⸗ Fuxt a. M. und Staatsſinanzrat a. D. Hermann Heinrichs (Frankfurter Bank) zum ſtellv. Vorſitzer der Zulaſſungs⸗ ſtelle on der Börſe zu Frankfurt a. M. “ Ummanklung der Holzzellſtoff⸗ und Papierfabriken Acs, Neuſtadt i. Schw. Die Holzzellſtoff⸗ und Papier⸗ ſabriken Ac, Neuſtadt i. Schw.,(Ac 1,5 Mill. /, deren gualiſizierte Aktienmehrheit im Zuge der Ariſierung in den Beſitz ͤes Fürſten zu Fürſtenberg in Donaueſchingen überhegangen war, iſt durch HB⸗Heſchluß pom 21. Dezem⸗ ber 19˙8 derart umgewandelt worden. dan ihr Vewnßheen unter Ausſchluß der Liquidation auf den alleinigen Geſell⸗ ſchaſter, Mar Egon Fürſt zu Fürſtenberg in Donan⸗ eſchingen, übertragen wurde. Das Unternehmen firmiert künftig„Holzzellſtofſ⸗ und Payierſabrik Max Egon Fürſt zu Füxſtenberg“ mit Sitz in Neuſtad: i. Schw. Dyckerhoff u. Sühne Gubc.— Kapitalermäßigung. Wie die Dyckerhoff u. Söhne Embé, Mainz⸗Amöneburg, bekonntgißt, iſt in einer bexeits am 28. Auguſt 1939 abge⸗ Haltenen Geſellſchafterverſammmlung die Herabſetzung des Stommkanitols der Geſellſchaft von nom. 50616 200 um nom. 6 496 200„. alſo auf nom. 120 000 beſchloſſen worden. Bereits Ende 1937 wurde eine Ermäßiaung des Kapitals in großem Ausmaß durchgeführt, nämlich um 5 069 800„ von damals 11,7 Mill./ auf die eingangs ge⸗ nannie Höhe. * Kapitalerhöhung der Deuiſch⸗Amerikaniſchen Petro⸗ Leum⸗Geſellſchaft, Hamburg, um 8 Mill. durchgeführt. Laut Eintragung in das Handelsreaiſter beſchloß die am 15. Dezember abgehaltene HV. die Erhöhung des Grund⸗ kovitals um bis zu 11 Mill. auf bis zu 74,2 Mill. /. Die Erböhung des Grundkopitals iſt in Höhe von 8 Mill. Hurchgeführt worden, ſo daß das Grundkapital jetzt 71,2 Mill./ beträgt. Auf die Kapitalerhöhung werden 8000 auf den Namen lautende Aktien über je 1000„ zum Nennbetrage ausgegeben. Es iſt in voller Höhe eine Sach⸗ einlage(Forderung gegen die Geſellſchaft) geleiſtet wor⸗ den. Niederrheiniſche Licht⸗ und Kraſtwerke Ach, Rheydt. — Weitere Steigerung des Strom⸗ und Gasabſatzeg bei geſenkten Preiſen. Die Geſellſchaft, deren AK von 6 Mill. & ſich je zur Hälſte im Beſitz der Stadt Rheydt und des Rasch befindet, legt erſt fetzt den Abſchluß für das Ge⸗ ſchäſtsiahr 1937, das 25. ſeit Beſtehen des Unternehmens, wox. Danach war auch im Berichtsjahr eine kraſtpolle ge⸗ ſunde Aufwärtsentwicklung ſeſtzuſtellen. Der Gaß⸗ und Stromabſatz hatte eine weitere Steigerung zu verzeichnen und die finanzielle Lage konnte ſich weiter verbeſſern, auch ſei eine zunehmende innere Geſundung feſtzuſtellen. Der Stromverkauf ſtieg von 45,32 auf 53.18 Mill. Kilowatt⸗ ſtunden und lag ſomit um 17,3 v. H. über dem Strom⸗ abſatz des Vorjahres. Wie bereits im Vorfahrsbericht zum Ausöruck gebracht, wurden zu Beginn des Fahres 1937 die Strampreisſtuſen des Regelverbrauchstaxifs mit 40,20 und 8 Ry'g. je Kilowattſtunde auf 35,18 und 8 Rofg. ie Kilowattſtunde geſenkt. Weiter wurden die Tarifſtaffeln der Karſtſtrompreiſe für Kleinabnehmer um 2 Ryfg. i Kilowattſtunde in jeber Stufe ermäßigt. Die Gasabgabe e Hehälter belief ſich 19037 anf 7,67 Mill. Kubikmeter (0,43 Mill. Kubikmeter für die Gasunterfeuerung ſind nicht eingerechnet), was einer Steigerung gegenüber dem Vor⸗ jabr um 6,90 v. H. entſpricht. Nach 657 570(556021) 4 Abſchreibungen und Wertberichtigungen auf das Anlage⸗ vermögen und 20 589(10 981) 4 anderen Abſchreibungen verbleibt einſchließlich 14920(1852) 4“ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 40 316(404 920)“, woraus unv. 659 v. H. Dividende verteilt und 189310 auf neue Rechnung vor⸗ cetragen werden. Im laufenden Geſchäftsjahr war bis jetzt eine weitere günſtige Entwicklung zu verzeichnen, die auch für das Jahr 1038 einen zufriedenſtellenden Abſchluß erwarten läßt. Kapitalerhöhung bei der Thüringiſche Zellwolle A6. In der ao H gab der ſtellvertretende Auſſichts ratsvor⸗ ſitzer, Fabrichbeſitzer Harnack, die weiteren Aufgaben der Thüringtſche Zellwolle AG im Rahmen des Vierjahres⸗ planes unter beſonderer Berückſichtigung der Heimkehr der Oſtmark und der Eingliederung des Sudetengaues be⸗ kannt, wonach insbeſondere eine zuſätzliche Verſorgung der Oſtmark und des Sudetengaues mit Textilxohſtoſſen vor⸗ geſehen ſei. In der Sitzung wurde ſodann die Erhöhung des Aktienkapitals um einen Betrag bis zu 6 Mill.% auf bis zu 16 Mill.“ durch Ausgabe von 6000 Stück nur mit Genehmigung der Geſellſchaft zu übertragender Na⸗ mensaktien zum Kurſe von 100 v. H. unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre beantragt und ge⸗ nehmigt. Die volle Zeichnung des neuen Kapitals iſt be⸗ reits geſichert. Die der Geſellſchaft durch die Kapital⸗ erhöhung neu zufließenden Mittel ſind für den weiteren Ausbau und die damit verbundene weſentliche Produktions⸗ erhöhung beſtimmt. Die vorgeſehenen Neuwahlen zum Aufſichtsrat wurden bis zur nächſten oßV zurückgeſtellt. Hinſichtlich des wirtſchaftlichen und produktionstechniſchen Ergebniſſes des Jahres 1038 ſei zu bemerken, daß bei aus⸗ reichenden Abſchreibungen mit ziemlicher Sicherbeit mit einer befriedigenden Dividendenzahlung gerechnet werden könne(1937 diente der erzielte Reingewinn in Höhe von 1,20. Mill. zur Deckung des Verluſtportrages von 1,18 Mill., während der Gewinnreſt vorgetragen wurde.) i Kammer⸗Kirſch Ach für Edelbranntweine, garlsruhe i. B.— 0(5) v.., Dividende. Der Bericht für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1937/%8(30. 90.) verweiſt darauf, daß ſich ein Teil des Spirituoſengewerbes, ͤie ſüddeutſchen Edelbrannt⸗ weinbrennereien, bisher noch nicht erholen konnte, da ſeit 1935 die Blüten des Steinobſtes, in erſter Linie der Brennkirſchen, durch Froſt zerſtört wurden, ſo daß Miß⸗ ernten die Folge waren. Das Johr 1938 brachte ſogar eine totale Mißernte. So konnte es nicht ausbleiben, daß bei der völlig ungenügenden Rohſtofſverſorgung eines Tages die Läger in Schwarzwälder Kirſchen⸗ und Zwetſchgen⸗ waſſer geräumt ſein würden. Auch der Betrieb der Kam⸗ mex⸗Kirſch AG, der ſich bisher vorzugsweiſe mit der Her⸗ ſtellung von Edelbranntweinen aus Steinobſt und Beeren beſaßte, wurde von dieſer Kriſis betroſſen. Infolge des Ausverkaufs der hauptſächlichſten Erzeugniſſe ſchrumpften die Waxenbeſtände auf etwa die Hälfte der ſonſt vorhan⸗ denen Vorräte ein, und in den letzten Monaten des Ge⸗ ſchäftsjahres fiel der Umſatz ſtark ab. Wenn der Geſamt⸗ umſatz des Vorjohres trotzdem erreicht wurde, ſo lag das daran, daß die erſten Monate des Jahres weſentlich beſ⸗ ſere Umſätze brachte als die gleichen Monote des Vorjahres. Die Arbeiten zux Betriebserweiterung durch Aufnahme weiterer Erzeugniſſe wurden erſt gegen Schluß des Ge⸗ ſchäftsjahres beendet, ſo daß ſich die Auswirkungen erſt im neuen Geſchäftsjahr zeigen werden. Durch die Errichtung einer modernen Weinbrennerei wurde die Möglichkeit ge⸗ ſchaffen, über obſtarme Jahre beſſer hinwegzukommen. Die Erfolasxechnung zeigt einen Rohertrag von 64540/ (i. V. 138 541/ bei andererſeits 74 259 übrigen Auſ⸗ wendungen). Nebeneinnahmen erbrachten diesmal nur 2503(12 107) 4. Nach 13 843(13 137) Abſchreibungen verbleibt einſchl. 942(1412) BVortrag ein Reingewinn von 2865(18 449) 4. Das AK von 250 000 bleibt ödivi⸗ dendenlos(1. V. 5 v..). Die Ausſichten für dos neue Ge⸗ ſchäftsjahr hängen vom Ausfall der nächſten Steinobſternie ab. Trotzdem hofft man, durch die Betxiebsumſtellung zu einem zufriedenſtellenden Ergebnis zu kommen.(§V. 10. * Auguſt Wegelin AG, Kalſchenren.— Wieder dividen⸗ denlos. Die Geſellſchoft, die nunmehr voll zur Scheide⸗ anſtalt gehört, verzeichnet auch für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geſchäftsjahr 1937/8 wieder einen divi⸗ dendenloſen Abſchluß. Nach„reichlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen“ und Anlagen⸗Ausbau konnte der um den Vorfahresgewinn von 2369“ verminderte Verluſtvor⸗ trag von 195 731% weiter abgetragen werden. In der letzt⸗ jährigen Bilanz machten die Konzernverbindlichkeiten bei 0,5 Mill. AK. allein 1,48 Mill. aus.(§V. 81. Januar.) * Cos und Excelſior übernimmt Schwaben VVa0, Sintigart. Die Lebensverſicherungsgeſellſchaft Schwaben VVAc, Stuttgart, hat in ihrer ao. Mitoliedervertreter⸗ verſammlung vom 21. 12. 1938 die von Aufſichtsrat und Vorſtand vorgeſchlagene Uebertragung ihres Lebensver⸗ ſicherungsbeſtandes und ihres Vermögens auf die Eos un) Excelſior Deutſche Volks⸗ und Lebensverſicherungs⸗Ach, Düſſeldorf, genehmigt. Die Schwaben VVAc geht in Li⸗ quidation. * Zertiſizierung öſterreichiſcher Fremdwährungsanleihen. Mit einem früheren Schreiben hatte ſich der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter einerſtanden damit erklärt, daß öſterreichiſche Fremowährungsanleihen, die ausgewanderten Perſonen gehören, zertifiziert werden können, wenn ſie im Zeitpunkt der Auswanderung einem inländiſchen Kreditinſtitut ver⸗ pfändet oder zur Sicherung übereignet ſind. In Erwei⸗ terung dieſer Anorödnung erklärt ſich der Reichswirtſchafts⸗ miniſter mit Schreiben vom 22. Dezember 1938 an die Wirtſchaftsgruppe Privates Bankgewerbe damit einver⸗ ſtanden, daß auch ſolche öſterreichiſchen Fremdwährungs⸗ anleihen, die von inländiſchen Perſonen Kreditinſtituten verpfändet ſind, von den Kreditinſtituten ſelbſt zur Zerti⸗ ſizterung augemeldet werden können, wenn und ſoweit der Eigentümer zur Anmeldung berechtigt geweſen wäre, aber die Anmeldung nicht vorgenommen hat. Derartige Stücke müſſen zur Zertifizierung bis zum 31. Januar 1939 angemeldet werden. Innerhalb derſelben Friſt müſſen die Kreditinſtitute auch alle ſonſtigen Zertiſizierungsanträge an die Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins weiterleiten. Kreottinſtitute, welche dieſe Friſt nicht einhalten, laufen Gefahr, daß ihre Anmeldungen nicht mehr berückſichtigt werden können. Waren unei Märkte Mannheimer Hafenverkehr im Dezember Der Waſſerſtand des Rheines und der des Neckars war für die Schiffahrt im Berichtsmonat nicht günſtiger wie im Vormonat. Der Rheinpegel, der zu Beginn des Mo⸗ nats 264 Zentimeter und der des Neckars 259 Zentimeter anzeigte, fiel gegen Ende des Monats auf 163 Zentimeter bzw. 157 Zentimeter und erreichte damit nicht nur den Monatstiefſtand, ſondern auch den niedrigſten Stand des Jahres 1938. Die Abladetieſe der Oberrheinfahrzeuge er⸗ fuhr daher eine beträchtliche Einſchränkung, die umfong⸗ reiche Leichterungen erſorderlich machte. Die um die Mitte des Monats einſetzende heftige Kälte bewirkte eine ſtarke Vereiſung der inneren Hafenabteile, die vom 19. d. M. an durch ſtändiges Aufbrechen der Eisdecke für den Schiſſs⸗ verekhr und das Einbringen der ſchutzſuchenden Fahrzeuge offengehalten wurde. Im Neckarkanal mußte die Schiffahrt bereits am 21. d. M. wegen ſtark auſgetretener Eis⸗ bildung eingeſtellt werden. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 434 767 Tonnen(im Vormonat 445912 Tonnen), gegenüber dem Vormonat 83 630 Tonnen weniger. Nach den vorläufigen Feſtſtellungen betrug der Geſamtumſchlag im Jahre 1938 6 286 861 Tonnen gegenüber dem Jahre 1937 mit 5 593 087 Tonnen= 693 774 Tonnen mehr. Rheinverkehr. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb⸗ kraft: 503 Schleppkähne 878 mit 570 592 To. Abgang: Fahr⸗ zeuge mit eigener Triebkraft: 480 Schleppkähne 817 mit 7 503 To. Neckarverkehr. Ankunft: Fohrzeuge mit eigener Trieb⸗ kraft: 14 Schleppkähne 22 mit 2566 To. Abgang: Fahr⸗ zeuge mit eigener Triebkraft: 25 Schleppkähne 25 mit 4316 To. Auf den Handelshaſen entſollen: Ankunft 179 876 To., Abgang 35790 To. Auf den Induſtriehafen entfallen: NSDAP-Miſieilungen Parteterutlichen Bekanntmachungen antnommen An fämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Die Beitragswertmarken für Monat Jauuar 1939 ſind eingetroffen und können ſofort bei der Kreiskgſſen⸗ verwaltung der NS DAP, Mannheim, Rheinſtraße 1, Zim⸗ mer 14, abgeholt werden. Der Kreiskaſſenleiter. Marſch⸗ und Schießausbildung. 6.., 20.15 Uhr, treten ſämtliche Schießausbildungsleiter der Ortsgruppen zu einer wichtigen Beſprechung im„Rheinpark“, Mannheim⸗ Lindenhof, Rheinparkſtraße 2, an. Dienſtanzug. Das Runoſchreiben 84½/8 iſt mitzubringen. Kreisorganiſationsamt. Ortsgruppen der NSDAP Seckenheim. 4.., 20 Uhr, Zellenleiterbeſprechung auf der Geſchäftsſtelle, Almenhof. Unſer erſter Dienſtappell im Jahre 1999 findet am 6.., 20.15 Uhr, im neuen Gemeinſchaftshaus im Steinweg 2 ſtatt. Es nehmen teil: alle Politiſchen Leiter und Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, die Obmänner der DAß, die Walter der NSW und die Leiterinnen der NS⸗Frauen⸗ ſchaft. Sandhoſen. Am 6. 1. in der Turnhalle des Turn⸗ vereins 1878, 20.15 Uhr, Appell der Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Nen und DAß. Ne⸗Frauenſchaft Friedrichspark. 5.., 20 Uhr, Nähabend ſowie Be⸗ ſprechung ſämtlicher Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchafts⸗ leiterinnen in B4. Bismarckplatz. Die Heſte„Volks⸗ und Hauswirtſchaft“ ſofort bei Fenge, Heinrich⸗Lanz⸗Straße 2, abgeholt werden. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Die Zellenfrauenſchaftsleiterinnen können die Heſte„Deutſche Hauswirtſchaft“ bei Stephan, Brahmsſtraße 3, abholen. Waldhof. 5.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Gaſt⸗ haus„Zum Mohrenkopſ“ für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder. 89 Motorgefolgſchaft 6/171 Luzenberg. Die Gefolgſchaft tritt am 4. 1. um 20 Uthr vor der Luzenbergſchule an. Marine⸗HJ⸗Geſolgſchaft 3/171. Die Geſolgſchaft tritt am 9.., um 19.45 Uhr, im Hof der Lindenhofſchule(Windeck⸗ ſtraße) zum Geſolgſchaftsappell an; auch Spielmannszug. Sämtliche bisherigen Beurlaubungen ſind für dieſen Abend aufgehoben. Entſchuldigungen werden nur in dringenden Fällen angenommen. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Propnganba 1. Betr. Entſchrottungsaktion der Betriebe. Die Plakate und Broſchüren für die Entſchrottungsaktion ſind ſoſort auf der Kreiswaltung abzuholen. Ebenſo die Aufrufe, welche für die Kleinbetriebe beſtimmt ſind(die ver⸗ trauensxatspflichtigen Beiriebe wurden direkt beliefert). 2. Die Formulare für den Dezember⸗Bericht ſind ſo⸗ kort ausgefüllt zurückzugeben. Letzter Termin: 6. Jannor. -ZETTUNG hafen entfallen: Mittag-Ausgabe Nr. 55 Rhein-hiainische Abendbörse Frankfurt, 3. Januar. Im Abendbörſenverkehr erhielt ſich der freundliche Grundton. Bei gut gehaltenen Kurſen ſtellten ſich in der Mehrzahl leichte Kursaufbeſſerungen zwiſchen 4 und 74 v. H. ein. Das Geſchäft an ſich nahm indeſſen kein ſonder⸗ lich großes Gepräge an. Von Bergbauwerten zogen 4 n. H. an Rheinſtahl bei 133,25, Dt. Erdöl 12156(plus), ohne Veränderungen Stahlverein 105,75, Mannesmann 108,75 ſowie von Chemieaktien J6 Farben 150,25, Ver⸗ einigte Dt. Metallwerke 172, Scheideanſtalt 202,50; Bem⸗ berg ½ v. H. höher mit 135,50. Gut gehalten waren noch Banken und Elektropapiere; Deutſche Bank 115,75, Com⸗ merzbank 112, Dresdner Bank 109(plus). Ohne Ver⸗ änderungen Licht u. Kraft 131,75, Bͤc 157, Mainkrafew. 89,50; Geſſürel gaben um 71 auf 120 nach. Zu erwähnen ſind daneben noch Deutſche Linoleum mit einer Steigerung um 1 v. H. auf 153,50; Lindes Eismaſchinen 166, Rhein⸗ metall 190,50, beide v. H. gebeſſert, Adlerwerke Kleyer 105,50(plus 74), unverändert blieben Hapag 65, Conti⸗ gummi 205,50, Gebr. Junghans 98,50 5 Am Rentenmarkt Altbeſitz 12894, S 122%(beide wie zum Mittagsſchluß); J6 Farben Bonds 118—(plus 56). Ankunſt 56 831 To., Abgang 4465 To. Auf den Rheinan⸗ Ankunft 136 151 To., Abgang 21645 Te. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Houpt⸗ ſchiff zu Hauptſchiſſ beträgt auf dem Rhein 16 697, auf dem Neckar 3169. An Güterwagen wurden während des Berichtsmonats geſtellt: Zm Handelswagen 11 408 10⸗To.⸗Wagen, im In⸗ duſtriehafen 8598 10⸗To.⸗Wogen, im Rheinauhafen 23917 10⸗To.⸗Wagen. Rotterbamer Getreidenotierungen vom 3. Jau.(Eig. Dr.) Wiizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Jan..47; März .70; Mai 3,90 Br.; Juli 4,02/.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kito) per Jan. 98,50 Mörz 98, Mai 90,507 Juli 88,50. SLiverpooler Baumwollkurſe vom 3. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 406; Febr. 496; März 404; April 401; Mai 488; Juni 481; Juli 476; Anguſt 471; Sept. 465; Okt. 459; Nov. 460 Dez. 462; Jan.(46) 463; März 465; Mai 467; Juli 4687 Okt. 468; Tendenz ſtetig. Geid- und Devisenmark! Varis, 3. Janua chlus amtlich London 170 60 Belgien 64375 Oslo 887.75 Neuvar' 3817.— Schweis 861.75 Stockholm 909,50 Bertin 1524.80 Kopenbagen 750.— Snanien— Ftanen 200.85 Holland 2075,— Warſchau 7ʃ9,.— Mondon, 2. Januar.(Schlus omtlich), Nauyor! 462. 56 Liſſabon 110,18 Hongkon.300 Montreal 466,87 Helßnafore 220,84 Sch a0.562 ümſterdam 850,87 Budapeſt 2425.— Dofokama 2* Faris 17,50 L Beigrad 214,— Auſtralien 125,.— Prüſſel 2742.50 J Sofia 405.— Meriko—— Italien 8705,.— Moslau 883 Montevider les7.— Berlin 1153.50 Rumänien 660.— Valparaiſe 120.0 Schweiz 2047,75 J Konſtantin 600.— Buenos Spanien— Atten 548.— auf Londen 1005.— Kovenhagen 1941,— J Wartch an 2525. Südafrika 100.12 Stockholm 1042.—[BuenosAires 1805.— Sslo 1990,12 1 Rio de Jan. 293.— eialle Damburger Melallnotierungen vom 3 Januar Kuvfer Snenen Brief Geld itttenrouzint. p. 100 K9 1784417 — ee—.— per ebrua 5ʃ, eingol per 9% 11 28K. Mär).7 Alt⸗Blatin Cachene, E Aprii Circapr. RM per 9/.30 2,10 Mai Techn. reines Platin Jun Detailpr. RM ver g.3,32 Juli Auguſt Loco UbI September Anttmon Regules chineſ. Oktober S 45.—48,— November Queckſilber(Lper Flaſche).. 71.50 Tezember Wolframerz chineſ in ⸗n, 62,— ———. Kraft durch Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Mit gü in die Stadt der Auslandsdeutſchen, Sonder⸗ Ra nach Stuttgart am Sonntag, 15. Jannar. Abfahrt ab annheim(Haupthahnhof) gegen.15 Uhr mit Halt auf Hin⸗ und Rückfahrt in Neckarau, Rheinauhaſen, Schwetzin⸗ gen, Hockenheim, Neulußheim, Ludwigsburg, Stuttgart an gegen 10 Uhr; Rückſahrt ab Stuttgart(Hauptbahnhof) gegen 20 Uhr, Ankunſt in Mannheim gegen 2830 Uhr⸗ Teilnehmerpreis.20 Mark. Fahrkarten werden in den nöchſten Tagen bei allen Köc⸗Verkaufsſtellen ausgegeben⸗ (Eventl. Wanderung ab Stuttgart nach Schloß Solitüde über Bärenſchloß— Wildpark zurück). Zum Winterſport in den Segel. Am Sonntag, 8. Januar, Omnibusfahrt nach dem Ruheſtein. Teilnehmer⸗ preis 6,50 Mark. Abfahrt ab. Paradeplatz.30 Uhr. Au⸗ meldungen bei allen Köc⸗Geſchäftsſtellen. 8 Sonntag, 8. Jannar, Wanderung ab Schriesheim nach Schauinsland— Ruine Hirſchburg— Birkenbrünnle— Leichtweg— Urſenbach— Wolfshecke— Obere Griet— Weite Tal— Schriesheim. Wanderzeit etwa 4 bis 5 Stunden. Fahrpreis.20 Mark. Sonntagskarte muß von jedem Teilnehmer am Schalter der OE Neckarſtadt gelöſt werden. Abſahrt erſolgt.14 Uhr ab Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt. Schriesheim an.80 Uhr. Rückfahr: am Abend nach Mannheim nach Belieben. Im Jannar wieder eine Rund⸗um⸗Italien⸗Fahrt. Vom 20. Jannar bis 7. Februar 1939„Rund um Italien“. Fahrt⸗ ſtrecke: Karlsruhe—Venedig(D⸗Zug). Ab Venedig auf Dampfer„Sierra Cordoba“ nach Palermo—Neapel—OGenna. Rückfahrt Genua—Karlsruhe(D⸗Zugl. Teilnehmerpreis 150 Mark; darin ſind enthalten: Bahn⸗ und Schiffahrt, Unterkunft und volle Verpflegung an Bord ſowie ſämt⸗ liche Ausflugsweranſtaltungen, Beſichtigungen und ein Taſchengeld in Höhe von 16 Reichsmark in italieniſcher Währung. Den Anmeldungen muß ein ärztliches Atteſt beigefügt ſein, abzugeben nur Rheinſtraße 3, Zimmer 50. OF 806/9 vom 7. bis 15. 1. 1939 ins kleine Walſertal. Teilnehmerpreis 48,50 Mark einſchl. Fahrt(Omnibus), Verpflegung, Unterkunft und Skikure. Die Unterkunft erfolgt in Hütten in ca. 1500 Meter Höhe mitten im beſten Uebungs⸗ und Tourengebiet. Anmeldungen bei den oben⸗ genannten Köc⸗Geſchäftsſtellen. Feierabend* Die Varieté⸗Bühne Groaſſer ſetzt wie folgt ihre Gaſt⸗ ſpielreiſe im Kreis Mannheim fort: Donnerstag, 5. Jon.? Weinheim,„Pfälzer Hoſ“; Freitag, 6. Januar: Schwetzin⸗ gen,„Zum Falken“; Samstag, 7. Januar: Sandhofen, „Zum Morgenſtern“; Sonntog, 8. Jannor: Nibelungen⸗ ſaal, Gefolgſchaft der Firma Hch. Lanz(geſchloſſene Veran⸗ ſtaltung); Montag, 9. Januar: Rheinau,„Bodiſcher Hoſ“ Dienstag, 10. Januar: Neckarou, Gemeindehaus; Mitt⸗ woch, 11. Jannar: Almenhof, Gemeindehaus; Donnerstag, 13. Januar: Käſertal, Turnhalle: Freitag, 13. Januar: Ladenburg,„Bahnhof⸗Hotel“; Samstag, 14. Januar: Nek⸗ kaxau: Gemeindehaus; Sonntag, 15. Januar: Seckenheim. „Schloßwirtſchaft“. Heute Mittwoch, 4. Januar, ſetzt die Badiſche Bühne mit dem Schauſpiel„Heimat“ ihre dritte Spielreiſe um 20 Uhr im Gemeindehaus in Neckarau fort. Die Karten ſind zum Preiſe von 0,75 und 1,05„ bei den Koͤc⸗Ver⸗ kaufsſtellen erhältlich. Volkschor Die Proben für den Mannheimer Volkschor finden wie folgt in der Liedertafel. K 2, ſtatt: Mittwoch, 4. Jan, 20 Uhr, Geſamtprobe: Montag, 9. Jauuar, 19.30 Uhr, Probe für Männer; Mittwoch, 11. Jannar, 20 Uhr, Probe für Frauen, eeer —— ———————————— S —————————————— Unser heutiges Filmprogramm: 5 5— undb in —— e 15 ndlich 9879 35 P7. .50 4..25 8. Glanzleistung 2 —— Jau K. Mr en mRanges mult Jimone Kmon SchnUBU! Strabe Beginn.00 5. 45.20 0 Morgen leuter Tag Beginn:.00 6. 00.20 une .5 1. 3 Uindenh. 0t, Neerteldstr. National⸗Theateranmneim Zu jeder MATRATZEM-ART chlaraffla-Rost mit Keil. 13.— RM Rost für Kapokmatr.. 14.— bis 16.— RAM Schonerdecken.—, 10.—, 12.— Ru MATRATZEN-BuRk 1— Eilen* Tag! 8 3 umors 8 Vanone——— diskreuor 1 Efirensd ne⸗ 1 Ide Wüst, 8 Wsgcbe kinkemeller.— Besinn: 4. ZJugend nicht zugelassent SAED Mittwoch, den 4. Januar 1939 Vorstellung Nr. 151 Miete MNr. 13 I. Sondermiete MNr. 7 Emilia Galotti Trauerspiel in fünf Aufsügen von Lessing G. E. Anfang 20 Uhr Ende nach 22.15 Uhr einen Spezial-Rost: Tudwisshaten, Hagenstrage 19 (Schlachthotstr. 19) · Tel. 627 55 Bettstelleninnenmase angeben. 82³9 la Kapokmatratzen 80 f. lieferbar · Offene Stellen Tüchtige*81 Fliscuse in Dauerſtellung von Maſchinenſabrik geſucht. Schriftliche unt. K B 117 an die Bienoinpiſun auf 1. Februar 1959, evtl. früher mit Seugnisabſchr., Lichtbild ſowie Angabe des Eintritt⸗Termines erb. gesucht H. Koch, Ehafen am Rh., Ludwigſtraße 8. Junae, fleißige putzfrau einmal wöchentl. geſucht. 136 Aör. i. d. Geſch. Saubere*129 Pützirau f. 2mal wöchent⸗ lich geſucht. Lenſe, Kron⸗ prinzenſtraße 40. zum Eintritt Bewerbungen Geſchäftsſtelle 102²⁰ Lcer enos fübed eytl. mit Kenntniſſ. im Damenfach, geſucht. Sohmer, P 6. 6. 133 Stellengesuche Tüchlige unabhängige Heinn- And Radiogroknandlung“ ſucht zu Oſtern 1939 Kaufm, Lehrling weihlich, mit mittl. Reife. e ſchriftl. 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Die Beiſetzung findet in Babenhauſen Geſſen) am e dem 7. Januar, nachmittags 2 ½ Uhr, ſtatt.