Eine neue engliſche Partei gegründet Schürſfter italienicher Proteſt gegen die Tunis-Ausſchreitungen Amerika im Rüiſtungsſieber G 60 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Neue Mannhelner Sei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.0. 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Dieſe Gruppe hielt geſtern unter dem Vorſitz des Abgeordneten Sandys ihre angekündigte vertrauliche Sitzung ab. Außer den in unſeren Vorberichten erwähnten Politikern nahmen nur wenige bekannte Abgeordnete von den verſchiedenen Parteien und außerparlamentariſche Politiker teil, insgeſamt rund 300. Die Meinungen gingen offenbar ſtark auseinander. Auf die Frage Sandys, ob die Anweſenden einen Krieg für un vermeidlich hielten, wurde Ja und Nein durcheinander gerufen. Als er betonte, die Gruppe verlange nicht Chamberlains Rücktritt, wurde er niedergeſchrien. Als er diejenigen, die nicht der Gruppe beizutre⸗ ten wünſchten, aufforderte, den Saal zu verlaſſen, ging eine große Anzahl hinaus. Als Namen wählte ſich die Gruppe„Die Hunderttauſend“. San⸗ dys wurde zum Vorſitzenden gewählt. Die kürzlich in Schottland bei einer Nachwahl durchgefallene Her⸗ zogin von Atholl, die ſogenannte rote Herzogin, wurde als Schatzmeiſter in den Vorſtand gewählt. eeeeee Haladier zieht bus Fazit ſeiner Reiſe: „Nordafrika abſolut geſichertl“ Vor Rücklehr aus Afrila wird in Algier eine wichtige Milnärkonferenz ſtattfinden Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 5. Januar. In einer kurzen Runofunkanſprache, die von allen franzöſiſchen Sendern übertragen wurde, gab Daladier geſtern abend noch einmal ſeiner tiefen Befriedigung Ausdruck über das Ergebnis ſeiner Aſrikareiſe. Erſt in Nordafrika, ſo erklärte er, be⸗ greife man die wahre Größe Frankreichs. Es ſei für ihn eine Freude geweſen, feſtzuſtellen, daß Frankreich der unbedingten Treue ſeiner Söhne und aller eingeborenen Völker ſicher ſein könnte. Daladier ſchloß mit einem Lob auf die „ruhmreiche afrikaniſche Armee“. Die Pariſer Preſſe betont zu dieſer Erklärung, daß die Verteidigung Nordafrikas abſolut ge⸗ ſichert ſei. Die Truppenbeſtände ſchon in Friedenszeiten in Tu⸗ nis und Algier beliefen ſich auf 68 Bataillone In⸗ fanterie, 8 Regimenter Spahis und 20000 Mann anderer Waffen. Dazu kommen aus Marokko noch 29 Bataillone Infanterie, 4 Regimenter Spahis und 7500 Mann anderer Truppen. Die Mobilmachung für den Kriegsſall ſei ſo geregelt, daß die franzöſi⸗ ſchen Reſerviſten in Nordafrika die nötige Zahl von Offizieren und Unteroffizieren für 13 Millio⸗ nen Eingeborene ſtellen können. Daladier reiſt heute von Gabes über Souſſes und Sfax nach Bizerta zurück. Dort geht er wieder an Bord des Kreuzers„Foch“ und ſetzt ſeine Reiſe nach Algier fort. Morgen vormittag um 8 Uhr trifft er in Algier ein. Sein Aufenthalt dort iſt nur Kuf einen halben Tag berechnet, aber während die⸗ ſer Zeit wird, wie mitgeteilt wurde, eine wichtige Militärkonferenz ſtattfinden, denn geſtern abend ſchon iſt der Generalreſident von Marokko, General Nogués, im Flugzeug in Algier eingetrof⸗ ſen. Morgen nachmittag kehrt Daladier nach Tou⸗ lon zurück. Am Samstag macht er auf der Rück⸗ keiſe nach Paris noch einmal in Oran Station, wo er vor den Wählern ſeines Departements eine große politiſche Rede halten ſoll. Am Sonntagvormittag fen 8 Uhr wird Daladier wieder in Paris eintref⸗ en. Ein ſilberner Oelzweig für Daladier (Gunkweldung der NM3Z.) + Paris, 5. Januar. Bei ſeinem Eintreffen in Sfax wurde der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident von den Militär⸗ und Zivilbehörden und einer größeren Menſchenmenge begrüßt, wobei ihm zum Zeichen der Einheit und des Friedens ein ſilberner Oelzweig überreicht wurde. Daladier dankte für dieſe ſymboliſchen Geſchenke und erklärte, daß dies auch die Deviſe Frankreichs ſei. Frankreich wünſche die Einigkeit aller ſeiner Söhne und wünſche den Frieden in allen Ländern, die im Schatten der franzöſiſchen Fahne lebten. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſetzte nach halbſtündigem Aufenthalt ſeine Reiſe fort. Die Kundgebungen in Tunis EP Mailand. 4. Januar. Ueber die italienfeindlichen Kundgebungen und Ausſchreitungen, die ſich während des Beſuches Daladiers in Tunis abſpielten, berichten die italieni⸗ ſchen Blätter weitere Einzelheiten. Es ſeien nicht nur die Scheiben der Anzeigen⸗Annahme der itali⸗ eniſchen Zeitung„Unione“, ſondern auch der itlieni⸗ ſchen Buchhandlung, des italieniſchen Verkehrsbüros CIr und der Geſchäftsſtelle der Luſtfahrtgeſellſchaft „Ala Vittorio“ eingeſchlagen worden. Die italieni⸗ ſchen Geſchäfte ſeien gezwungen worden, die aus⸗ Die Empörung Die Preſſe ſpart nicht mit ſtarken Ausdrücken über die Zwiſchenfälle in Tunis dnb Rom, 3. Januar. Die Vertreter ſämtlicher italieniſcher Verbände und Organiſationen in Tunis haben dem dortigen italieniſchen Generalkonſul eine Entſchließung über⸗ reicht, die an das italieniſche Außenminiſterium weitergeleitet worden iſt. Im Namen aller Tunis⸗Italiener wird darin die Unantaſtbarkeit der unanfechtbaren, durch die Verträge und eine jahrtauſendalte Tradition ver⸗ brieften Rechte gefordert. Die Entſchließung bringt ferner die Empörung wegen der fortgeſetzten Demonſtration und Gewalttätigkeiten, und die Empörung wegen der unerhörten Beſchimpfung der italieniſchen Fahne zum Ausdruck. Weiter wird darin die hinterliſtige und künſtlich entfachte Hetz⸗ und Verleumdungskampagne.e⸗markt, die ein friedliches Zuſammenleben der einzelnen Bevölke⸗ rungsgruppen ſtöre. Abſchließend wird dem König und Kaiſer, ſowie dem Duce, dem Begründer des Imperiums und Wiederherſteller des italieniſchen Preſtiges in der Welt, un verbrü chliche Treue gelobt. Die rümiſche Preſſe verurteilt au's ſchärſſte die neuerlichen Zwiſchen'älle in Tunis, bei denen es ſich, wie ſie hervorhebt, um yprovokatoriſche Kund⸗ gebungen gegen dos foſchiſtiiche Ftolien und das nationalſozialiſtiſche Deutſchland handle. Die Beſchimpſung der italieniſchen Fahne wird als eine unerhörte Herausforderung des faſchiſtiſchen Italien bezeichnet. Die„Gazzetta del Popolo“ ſchreibt, die herausfordernden Abſichten der Reiſe Daladiers ſeien bis zu ſeinem Aufenthalt in Tunis unbeachtet geblieben, doch könne maſt jetzt, nachdem italieniſche Häuſer verwüſtet, Schmährufe gegen Italien und den Duce ausgeſtoßen und eine italieniſche Flaage zerriſſen worden ſeien, vielleicht ſagen, daß dieſe Ab⸗ ſichten erreicht worden ſeien. Solange es ſich um Geſten hanoͤle, wie jene mit dem Dolch nach der Art des Don Quichote könne man nur lachen, aber die Ein Blick auf eine lange Reihe von 1200⸗Tonnen⸗Zerſtörern, die in San Diego(Kalifornien) wieder inſtand geſetzt werden. Die alten Weltkriegsſchiffe werden mit neuer Bewaffnung ver⸗ — ſehen, und ſollen dann für die amerikaniſche Marine wieder einſatzbereit ſein. Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Bei ſeien gehängten italieniſchen Fahnen einzuziehen. einem Umzug italienfeindlicher Elemente grobe Beſchimpfungen gegen Italien und die führen⸗ den italieniſchen Perſönlichkeiten ausgeſtoßen wor⸗ den. Von den Kundgebern ſei auch das Schaufenſter eines italieniſchen Schneiders eingeſchlagen, die italieniſche Fahne herausgeriſſen und unter Beſchimpfungen gegen Italien verbrannt wor⸗ den. Die Polizei ſei hiergegen nicht eingeſchritten. in Rom wüchſt Vorkommniſſe in Tunis verdienten genau betrachtet zu werden. Vor allem in Tunis gebe es einen jüdi⸗ ſchen und kommuniſtiſchen Klüngel, der ſich natür⸗ lich den italieniſchen Emigranten und Renegaten zugefellte. Wenn die Vorkommniſſe nicht wieder gut⸗ gemacht würden und die gebührende Beſtrafung fänden, müßten ſie als herausfordernde Kundgebung aufgefaßt werden, die von den franzöſiſchen Kolo⸗ nialbehörden geoͤuldet, wenn nicht gar gefördert worden ſei. Es handle ſich um franzöſiſche Entglei⸗ ſungen zwiſchen Lächerlichkeiten und Herausforde⸗ rungen. „Reſto del Carlino“ ſchreibt, es ſei leicht voraus⸗ zuſehen geweſen, daß die Reiſe Daladiers nach Korſika und Tunis in eine ſchwere Provo⸗ kation gegen Italien ausklingen würde. Daladier hielt in Ajaccio eine wahrhaft italien⸗ feindliche Rede. Er fügte in jener durch und durch italieniſchen Stadt die nicht zu beſchreibende Geſte des Kopfabſchneidens hinzu. Die ganze Reiſe ſei eine ganz ſchamloſe Her⸗ ausforderung. Während ſich die italieniſche Kolonie, die die Mehr⸗ heit in Tunis bildet, jeden Kundgebung enthielt und die arabiſchen Nationaliſten mit dem Rufe:„Nie⸗ der mit Frankreich!“ öͤurch die Straßen zogen, berei⸗ teten die franzöſiſchen Behörden ihre Rache vor, die in dem ſchamloſen anti⸗italieniſchen Geheul und der Vernichtung einer italieniſchen Flaage gipfelte. Das faſchiſtiſche Italien habe zu ſtarke Nerven, um dieſe Epiſod'en der Hyſterie tragiſch zu nehmen. „Bis zum letzten Centeſimo dub. Mailand, 5. Jan. Die anti⸗italieniſchen Ausſchreitungen in Tunis beim Beſuch des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten werden von der norditalieniſchen Preſſe mit lebhaf⸗ ter Entrüſtung verzeichnet. Der„Popolo'Italia“ ſpricht von neuen Herausforderungen des Pöbels von Tunis nach der theatraliſchen Geſte Daladiers. Die Türiner„Stampa“ erklärt, was mit der Dolch⸗ geſte in Ajaccio geſchah, ſei lächerlich geweſen, was ſich aber jetzt in Tunis gegen die Italiener ereig⸗ nete, ſei verbrecheriſch. Die Franzoſen hätten in eeinem Lande, das juriſtiſch außerhalb ihrer Hoheitsherrſchaft liege, Angriffshandlungen begengen. Die Konten wür⸗ den immer umfangreicher, aber ſie würden nach dem Grundſatz der Gerechtigkeit bis zum letzten Centeſimo beglichen werden. Sie demonſtrieren weiter! Neue Kundgebungen der Londoner Arbeitsloſen mit dem ſchwarzen Sarg dub London, 4. Januar Die Arbeitsloſen, die am Dienstag mit einem großen ſchwarzen Sarg vor der Wohnung des Mi⸗ niſterpräſidenten gegen ihr trauriges Schickſal demon⸗ ſtriert hatten, erſchienen am Mittwochvormittag vor dem Hauptgebäude des Londoner Arbeitsloſenamtes, wobei ſie wiederum ihren ſchwarzen Sarg mit ſich führten. Sie verſuchten, in das Gebäude einzudrin⸗ gen, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Als die Polizei ihren Anführer feſtnahm, nahmen die Arbeitsloſen eine drohende Haltung ein und ver⸗ langten, daß die Polizei ihren Anführer binnen zehn Minuten wieder freilaſſen ſolle, widrigenfalls ſie die Polizeiuache ſtürmen würden. Nach acht Mi⸗ nuten gab die Polizei den feſtgenommenen Anführer tatſächlich wieder frei. Anſchließend zogen die Arbeitsloſen ins Re⸗ gierungsviertel und verſuchten in das Ober⸗ haus einzudringen. Auch hier wurden ſie jedoch von der Polizei abgefangeen und zerſtreut. „Tom Mooney endlich frei Im Jahre 1916 wurde er wegen eines angeblichen Attentats verurteilt EP San Franzisko, 4. Jan. Der Gouverneur des Staates Kalifornien, Olſon, hat die Freilaſſung des früheren amerikaniſchen Ar⸗ beiterführers Tom Mooney für kommenden Samstag angekündigt. Dieſer Gewerkſchaftsführer war ſeinerzeit ein Opfer der nordamerikaniſchen. Weltkriegspſychoſe ge⸗ worden; er wurde der Urheberſchaft eines im Jahre 1916 durchgeführten Attentats beſchuldigt, bei dem zehn Perſonen getötet und vierzig verletzt worden waren. Tom Mooney wurde damals zum Tode ver⸗ urteilt, ſchließlich aber durch den ſeinerzeitigen Prä⸗ ſidenten Wilſon zu lebenslänglichem Gefänanis be⸗ Tom Mooney, der v. gen ſeiner guten Führrr werden. * eſt eine Abordͤnung von -—— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe „Donnerstag, 5. Januar 1939 2. Seite/ Nummer 8 Er wußte zuviel Der neue GPu⸗Mord an der polniſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Grenze 8 EP. Warſchan, 4. Januar. Im Zuſammenhang mit der Ermordung des zariſtiſchen Generals Mirkowicz in ſeinem unmit⸗ telbar an der polniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze gele⸗ genen Landͤgut werden folgende Einzelheiten bekannt: Die Leiche des Generals wurde in der Mitte ſei⸗ nes Arbeitszimmers aufgefunden. Die Kugel iſt etwas oberhalb des Ohres in den Schädel ein⸗ gedrungen. Der Revolver lag in einer ziemlich großen Entfernung von der Leiche, was den Anſchein erweckt, als ob er in aller Eile von dritter Hand dorthin geworfen worden iſt. Es wurde feſtgeſtellt, daß auf dem Revolvergriff keine Fingerſpuren des Generals zu finden waren. Die Schubladen des Schreibtiſches waren aufgeriſſen und die Papiere durcheinandergeworſen. Wie die Dienerſchaft ausſagte, hatte der General im Laufe der Nacht den Beſuch eines der Diener⸗ ſchaft unbekannten Mannes erhalten, der das Haus nicht vor dem vermeintlichen Selbſtmord verlaſſen hat, ſondern erſt, nachdem der Schuß gefallen war. Einer der Kutſcher ſah einen Schatten, der ſich ſchnell in der Richtung der Grenze entfernte und einige Mi⸗ nuten darauf wurde der Ruf vernehmbar:„Der Herr hat ſich erſchoſſen!“ Weiter wurde feſtgeſtellt, daß der Tote ein Freund des unter geheimnisvollen Umſtänden in Paris ver⸗ ſchwundenen Generals Kutiepoff war. Er ſagte des öfteren, er kenne viele Einzelheiten ſeiner Ent⸗ führung, General Mirkowiez verfolgte außerdem mit großem Intereſſe den Pariſer Prozeß gegen die GPU⸗Agentin Plewitzkaja, die Frau des Generals Skoblin, und ſagte einmal, er beſäße ſenſatio⸗ nelle Dokumente, die der Welt das wirkliche Antlitz der GPu zeigen könnten. Die Bevölkerung behauptet einmütig, daß Ge⸗ neral Mirkowicz erſt unter Drohungen genötigt wurde, dieſe Dokumente herauszugeben, worauf er dann von dem unbekannten Beſucher ermordet wurde. Reichsminiſter Dr. Frick beglückwünſcht den Abt von Tepl. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat dem Abt des Stiftes Tepl bei Marienbad, Dr. Gilbert Helmer, der am 2. Januar ſeinen 75. Ge⸗ burtstag feierte, telegraphiſch die herzlichſten Glück⸗ wünſche übermittelt. Dr. Gilbert Helmer hat ſich um die Deutſcherhaltung des Egerlandes, insbeſon⸗ dere der Gegend von Marienbad, in den vergangenen Jahrzehnten große Verdienſte erworben. Die engliſche Erwerbsloſenzahl ſteigt weiter. Die engliſche Erwerbsloſenziffer iſt erneut geſtiegen, und zwar bis auf 1831372. Die Zählung wurde am 12. Dezember 1938 durchgeführt und ergab 165 965 mehr Arbeitsloſe als am Stichtage des Vorjahres. Ein menſchenfreundlicher Herr, dieſer Müter Nitlman! Er will die„Diktaturen“ zu Tode hungern! „Warum einen Menſchen erſchießen, wenn man ihn verhungern laſſen kann?“ (Funkmeldung der NM3Z.) + Waſhington, 5. Jannar. Wie nicht anders zu erwarten, iſt der ſattſam be⸗ kannte Senator Pittman von der Jahresbotſchaft Rooſevelts ganz begeiſtert. In ſeiner Begeiſterung ging er ſoweit, vorauszuſagen, der Kongreß werde moraliſche, wirtſchaftliche und finanzielle Sanktionen gegen die„Diktaturen“ billigen. Die Vereinigten Stagten müßten den demokratiſchen Ländern in ihrem Kampf gegen die„Diktatoren“ mit allen Mit⸗ teln, die nicht unbedingt Krieg bedeuten, helſen. Pitt⸗ man machte keinen Hehl daraus, was er unter„nicht unbedingt Krieg bedenten“ verſteht, indem er hinzufügte:„Warum einen Mann er⸗ ſchießen, wenn man ihn zu Tode hungern kann?“ In einem angenehmen Gegenſatz zu dieſer blut⸗ rünſtigen Erklärung ſteht eine Reſolution, die der Senator Frazier einbrachte, die die Beteiligung der Vereinigten Staaten an irgendwelchen fremden Kriegen verbieten will. Die USA⸗Preſſe zu der Kongreß-Votſchaft (Funkmeldung der NM3.) + Nenyork, 5. Jan. Die Jahresbotſchaft Rooſevelts findet in den ganzen Vereinigten Staaten ein Preſſe⸗Echo, das mit biſſigen, kritiſchen und ablehnenden Worten nicht ſpart. Zwar haben die Zeitungen im großen und ganzen keine Einwände gegen eine Stärkung der nationalen Verteidigung und nur wenige gegen die geplante Aktivierung der Außenpolitik. Um ſo heftiger aber iſt ihre Kritik an den innerpolitiſchen Ausführungen des Präſidenten. Einige Zeitungen greifen jedoch auch in ſcharſen Worten ſein Rü⸗ ſtungsprogramm an, darunter„Los Angeles⸗Times“ und„Rocheſter Demoerat“. „Los Angeles⸗Times“ ſchreibt, Amerika brauche mehr Unterlagen als die, die Rooſevelt vorſetze, um Kriegsvorbereitungen von dieſem ſurchtbaren Ausmaß zu rechtfertigen. Eine derartige Hyſterie bringe weitaus größere Ge⸗ fahren mit ſich, als es diejenigen ſeien, auf die ſie ſich gründe. Es ſei keineswegs einzuſehen, warum man bis an die Zähne bewaffnet daſtehen müſſe. „Rocheſter Demoerat“ wirft Rooſevelt vor, er habe dͤurch die alarmierende Darſtellung der außenpoliti⸗ ſchen Lage nur die Aufmerkſamkeit von dem innen⸗ politiſchen Problem abzulenken verſucht. Es ſei ſehr zweiſelhaft, ob das amerikaniſche Volk noch einmal zu einem Kampf für das ſogenannte Ideal der Weltdemokratie aufgepeitſcht werden könne. Mit treffender Ironie weiſen„Baltimore Sun“, „Waſhington Preß“ und„Herald Tribune“ Rooſevelts Behauptung zurück, daß er in den letzten ſechs Jah⸗ ren die Vereinigten Staaten auf eine Auseinander⸗ ſetzung mit den„Diktatoren“ vorbereitet habe. „Herald Tribune“ ſagt ſogar, Rooſevelt habe die Nation keineswegs geeint, ſondern ſein möglichſtes getan, Klaſſenhaß zu ſäen und das Land in unzu⸗ friedene Parteien aufzuſpalten. Jetzt, nachdem er die öffentliche Schuld auf eine Rekordhöhe gebracht habe, fordere er Las amerikaniſche Volk unter einem außenpolitiſchen Druck zum Weiterzahlen auf. Eine nationale Kataſtrophe würde eintre⸗ ten, wenn Rooſevelt etwa verſuchen ſollte, die demo⸗ kratiſchen Ideale zu dem verzweifelten Verſuch zu mißbrauchen, den unvermeidlichen Zuſammenbruch ſeines New Deal aufzuhalten. „Boſton Herald“ nennt die Botſchaft enttäuſchend, weil ſie keine konſtruktiven Vorſchläge für die Hei⸗ lung der Wunden der amerikaniſchen Wirtſchaft enthalte. „Buffalo Courierexpreß“ ſagt mit aller Schärfe, weder das amerikaniſche Volk noch der Kongreß würden Rooſevelts unhaltbare Anmaßung hinnehmen, daß der beſte Schutz der Demokraten darin beſtehe, ihm weiterhin Blankovollmachten zu geben. Frau Rooſevelt in den Spuren des Gatten dub Neuyork, 5. Jannar. Frau Rooſevelt, die Gattin des Präſidenten der Vereinigten Staaten, beſuchte am Mittwoch⸗ abend eine Ansſtellung von Büſten rotſpaniſcher „Führer“, die von dem Bildhauer Joſeph David⸗ ſon)) ſtammen. Die Ausſtellung wird von„Söhnen der ſpaniſchen Demokratie“ veranſtaltet; der Ertrag, den man ſich aus den Eintrittsgeldern verſpricht, ſoll angeblich hungrigen Kindern in Sowjetſpanien zugute kommen. Frau Rooſevelt iſt nach einer Meldung dey „Aſſociated Preß“ Schutzherrin dieſer Ausſtellung, bei deren Beſichtigung ſie von dem ſowjetſpaniſchen Botſchafter De Los Rios und Jakob Davidſon, dem Sohn des Bildhauers, begleitet wurde. Sie er⸗ klärte, ſie intereſſiere ſich ſchon deshalb für Davioͤſon, weil der von ihm geſchaffene Rooſeveltkopf ihrer An⸗ ſicht nach„die beſte Rooſevelt⸗Skulptur“ ſei. Londoner Beifall für Rooſevelt Aber das Mißtrauen in Amerikas kriegeriſche Hiljsbereitſchaft bieibt Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters —“ London, 5. Jan. Die Rede Rooſevelts wird hier mit dem üblichen Beifall aufgenommen, deſſen jede Rede eines her⸗ vorragenden amerikaniſchen Politikers in England gewiß ſein kann. Es iſt hier verpönt, die Rede eines amerikaniſchen Präſidenten zu kritiſieren. Unter der Oberfläche aber ſehen die Dinge nicht ganz ſo einſach aus. Die Spannung, mit der jede Rede Rooſevelts in England erwartet wird, iſt je⸗ desmal erneut ein Beweis dafür, daß England Amerikas Hilſe dringender ſucht, als Amerika ſie bisher zu geben bereit war. England hat in den Kriſen der letzten Jahre nie verheimlicht, daß es ſich nur dann den weltpoliti⸗ ſchen Gefahren gewachſen fühlt, wenn es der Un⸗ terſtützung durch die Vereinigten Staaten abſolut ſicher iſt. Rooſevelts Ankündigung einer Aenderung des Neutralitätsgeſetzes wird hier ſo aufgefaßt, daß die Vereinigten Staaten ſich vielleicht mit wirtſchaftlichen Sanktionen gegen einen etwaigen Gegner Englands Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 85— London, 5. Januar. Miniſterpräſident Chamberlain und Außen⸗ miniſter Halifax kehrten geſtern nach London zu⸗ rück. Während Haliſax' Rückkehr vorgeſehen war, iſt Chamberlains Rückkehr vorverlegt wor⸗ den, weil dem Beſuch Chamberlains in Rom ſtei⸗ gende Bedeutung beigemeſſen wird und ihm noch erhebliche Vorbereitungen gewidmet ſein ſollen. Halifax empfing geſtern den franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter Corbin, der ſoeben aus Paris zurückgekehrt iſt. Wie verlautet, hat Corbin erneut gebeten, daß England von jeder Vermittlung zwiſchen Frankreich und Italien Abſtand nehmen möge. Eine eingehende Ausſprache zwiſchen Chamberlain und Corbin iſt für einen der nächſten Tage vor⸗ geſehen. Ferner wird das Kabinett noch vor Antritt der Reiſe zuſammentreten. Did Wichtigkeit der Reiſe wird auch durch die Zu⸗ ſammenſetzung der Delegation unterſtrichen. Cham⸗ berlain und Halifax werden von dem ſtändigen Unterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Sir An⸗ dreas Cadogan, von dem Leiter der ſüdoſteuropäi⸗ ſchen Abteilung im Auswärtigen Amt, Ingram, vom Hauptprivatſekretär Chamberlains, Cleperly, dem paxlamentariſchen Privatſekretär Chamberlains, Lord Dunglaß, dem Hauptprivatſekretär von Lord Halifax, Harvey, begleitet werden. Ferner iſt eine Umänderung in der Organiſation des Auswärtigen Amtes, die kürzlich vorgenommen wurde, bezeichnend für die Zuſammenhänge der Italienreiſe. Spanien gehörte bisher zur weſt⸗ europäiſchen Abteilung und iſt jetzt der ſüdeuropäi⸗ ſchen Abteilung zugeteilt worden, in der auch die italieniſchen Fragen bearbeitet werden. Sie wollten Chamberlain ſcharf machen + London, 5. Januar. Premierminiſter Chamberlain hat es abgelehnt, Bolſchewiſtenfreunden aus mehreren Wahlkreiſen zu empfangen, die ihm am Kommenden Samstag eine„Reſolution“ übergeben awollten. Darin wird die Forderung aufgeſtellt, Ge⸗ neral Franco dürften keine Kriegsrechte zugeſtan⸗ den werden und man müſſe Muſſolini„klar machen ()“, daß freundſchaftliche Beziehungen zwiſchen England und Italien unmöglich ſeien, ſolange ſich italieniſche Freiwillige an dem Befreiungskampf des nationalen Spaniens beteiligen. Chamberlain erklärte, es könne keinem nützlichen Zweck dienen, wenn er dieſe Abordnung empfange. 35 9 9* Grai Cianos Reiſe nach Warſchau „Ein fruchtbares Werk auf dem Gebiet der Achſe“ Drahtbericht unſ. röm. Vertreters 9 Rom, 5. Januar. In römiſchen Kreiſen wird dem Beſuch des ita⸗ lieniſchen Außenminiſters, G9 Eiano, am 20. Fe⸗ bruar in der polniſchen Hauptſtadt eine große poli⸗ tiſche Bedeutung beigemeſſen, die über den Rahmen der Erwiderung des Beſuches Oberſt Becks in Rom im Frühjahr 1938 hinausgeht. Die römiſche„Tri⸗ buna“ ſchreibt zu dem Beſuch des italieniſchen Außenminiſters in der polniſchen Hauptſtadt:„Die ausgezeichneten Beziehungen Italiens mit Ungarn und Jugoſlawien, die zufriedenſtellenden Beziehun⸗ gen zu der Tſchecho⸗Slowakei und Rumänien be⸗ fähigen Rom im gegenwärtigen Augenblick, ein fruchtbares Werk auf dem Gebiete der Achſe zu lei⸗ ſten. Wenn es gilt, irgend ein Mißverſtändnis im Intereſſe aller auszuſchalten, ſo kann Italien dazu beitragen. Die Zeitung führt dann die Aeußerungen der halbamtlichen„Gazetta Polſka“ über die deutſch⸗ polniſchen Beziehungen an und fährt an Hand der polniſchen Aeußerungen über die Beziehungen zwi⸗ ſchen Warſchau und Paris fort:„Nachdem der Bluff des konſtruierten Syſtems des Pariſer Außenamtes zuſammengebrochen iſt, bleibt nun die Wirklichkeit der Beziehungen, die nach den konkreten Intereſſen und in Uebereinſtimmung zu bringen ind. hamberlain bereitet ſich für die Romreiſe vor Paxris erſucht nochmal von jeder Bermittlung Abſtand zu nehmen!— Das Spanienproblem im Mittelpunkt „Jort mit dem König!“ Der Kriegsruf der ſüdafrikaniſchen Republikaner EP. Johannisburg, 4. Januar. Die republikaniſche Agitation nimmt in der Süd⸗ afrikaniſchen Union in letzter Zeit immer mehr zu. Nachdem von den örtlichen Gruppen der nationali⸗ ſtiſchen Partei Transvaals und Anhängern der Regierungspartei vor kurzem gemeinſame Ent⸗ ſchließungen zugunſten der republikani⸗ ſchen Staatsform gefaßt worden waren, hat die nationaliſtiſche Partei nunmehr anläßlich einer Erſatzwahl in Bethal den Wählern ihre Forderun⸗ gen unter der Parole:„Fort mit dem König! Fort mit„God ſave the King! Fort mit Union Jack“ bekanntgegeben. In politiſchen Kreiſen hegt man die Beſorgnis, die Heftigkeit, mit der die Nationaliſten dieſen Wahlkampf geführt haben, könnte die Einigungs⸗ verhandlungen zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und dem Nationaliſtenführer Dr. Malan völlig zunichte machen. Der Führer der Nationaliſten Transvaals, Strydom, hatte ſogar am Dienstag er⸗ klärt, die Verbindung mit England müſſe gänzlich aufgegeben werden. eeeeee „zur Durchführung des China⸗Konflikts.“ Fapans neues Kriegs-Kabinett Die Regierung im Zuſammenwirken von Armee und Mehrheitsparteien gebildet dnb. Tokio, 5. Januar. Nachdem Baron Hiranuma am Donnerstagnach⸗ mittag noch mit Maeda, dem Führer der Seiynkai⸗ Partei, und Machida, dem Führer der Minſeito⸗ Partei, verhandelt hatte, ſtellte er ſein Kabinett zu⸗ ſammen, dem folgende Männer angehören: Miniſterpräſident: Baron Hiranuma, Miniſter ohne Portefeuille: Fürſt Konoe, gleich⸗ zeitig Präſident des Staatsrates, Aeußeres: Arita, wie bisher, Inneres: Kido, bisher Wohlfahrtsminiſter, Krieg: Itagaki, wie bisher, Marine: Yonai, wie bisher Am Nachmittag empfing der Kaiſer Baron Hira⸗ numa und genehmigte die Miniſterliſte. Anſchließend wurde ihm die neue Regierung vorgeſtellt und von ihm offiziell in ihr Amt eingeführt. Politiſche Kreiſe ſehen die Bedeutung in dem Verbleiben der Wehrmacht und in der Beteili⸗ gung der beiden großen Mehrheitsparteien des Reichstages ſowie endlich in der Bereitwillig⸗ keit Fürſt Konoes, dem Kabinett als beratendes Mitglied weiter auzugehören. Im Mittelpunkt der geſamten Staatspolitik, ſo wird in politiſchen Kreiſen betont, ſtände nach wie vor der China⸗Konflikt. Den Auſbau und die Neu⸗ ordnung Oſtaſiens werde Hiranuma nach dem vom Kabinett Konoe übernommenen Richtlinien weiter⸗ führen. Entſcheidend für die ſtrikte Durchführung aller mit der China⸗Politik zuſammenhängenden Fragen ſei, daß die weitere Zuſammenarbeit zwiſchen Fürſt Konve, Kriegsminiſter Itagaki und Marineminiſter Honai ſichergeſtellt und durch die Beteiligung der Vertreter der beiden großen Parteien die Mehrheit des Reichstages gewonnen ſei. Kriegsminiſter Itagaki hatte am Donnerstagvor⸗ mittag eine Unterredung mit Baron Hiranuma, in der er, wie die Agentur Domei meldet, er⸗ klärte, die Armee erwarte, daß das Kabinett Hi⸗ ranuma den China⸗Konflikt nach den Richtlinien durchführe, die in der Kaiſerkonſerenz vom 30. November vorigen Jahres und in der Erklärung Konoes vom 22. Dezember feſtgelegt worden ſeien. Die Armee erwarte außerdem, daß die nationale Verteidigung mit einer entſprechenden Rüſtung entſchieden durchgeführt werde, um der kritiſchen Lage in Oſtaſien erfolgreich begegnen zu können. Itagaki ſprach ſich ferner aus für die Stärkung des Antikominterupaktes zwiſchen Deutſchland, Japan und Italien und für die ſtrikte Durchführung der Generalmobiliſierung des japaniſchen Volkes. und mit Kriegslieferungen an England und ſeine Verbündeten begnügen, dagegen nicht aktiv als kriegführende Macht eingreiſen werde. Jedenfalls nimmt man nach der Rede hier an, daß die Vereinig⸗ ten Staaten jetzt in einem Augenblick, in dem zum erſtenmal von einer direkten Beoͤrohung des ameri⸗ kaniſchen Lebens geſprochen wird, Bindungen ver⸗ meiden wollen, die ſie automatiſch in einen Krieg verwickeln würden. Die Entſcheidung über Einzel⸗ heiten der Hilfe, die Amerika zweifellos England ge⸗ währen wird, ſoll anſcheinend erſt nach Ausbruch eines Konflikts getroffen werden. Die heutige Morgenpreſſe nimmt die ent⸗ ſprechenden Stellen der Rede nicht gerade mit Ent⸗ täuſchung, aber mit einem Unterton von Realismus auf.„Daily Expreß“ ſchreibt, jeder Eugländer werde die Stellen über die an⸗ gekündigten neuen Rüſtungen und die Aende⸗ rung des Neutralitätsgeſetzes zugunſten Eng⸗ lands mit Befriedigung leſen. Man ſolle aber nicht glauben, daß Rooſevelt die Iſolierungs⸗ politik aufgeben werde. „Daily Mail“ ſchreibt, man dürfe in Rooſevelts Worte nicht hineinleſen, daß England von den Ver⸗ einigten Staaten eine aktive außenpolitiſche Zu⸗ ſammenarbeit erwarten könne. 10 t, daß die Vereinigten Staaten'ihre Verantwort⸗ lichkeit kennen, aber keine Verbindlichkeiten in Eu⸗ ropa hätten. Die Vereinigten Staaten wüßten, daß die weſtliche Halbkugel von keiner Erſchütterung in der Welt unberührt bleiben würden. Wenn irgend⸗ wo die Demokratien einmal herausgefordert wür⸗ den, ſo ſpüre das auch Amerika. Rooſevelt habe nie deutlicher feſtgeſtellt, auf welcher Seite des heutigen Europa Amerikas Sympathien lägen. England müſſe fortfahren, ſich unverwundbar zu machen. Es komme darauf an, daß Amerika nie ſeine Hilſe einem Land geben werde, das England angreiſe. „Daily Herald“ frohlockt, daß Rooſevelt mehr tue als reden. Geld gehe nach China, Lebensmittel nach dem roten Spanien, ein Teil der Flotte auf dauernde Station in den Atlantiſchen Ozean. Der deutſche Proteſt gegen die Rede Ickes ſei zurückgewieſen worden. Jetzt iſt die nächſte Aktion Rooſevelts di Aenderung des Neutralitätsgeſetzes. Seine Worte ermutigten jede Nation, die die Ermutigung bedürſten und warne jede Nation, die die Warnung bedürſen. In der„Times“ heißt es, der Kongreß habe die zwei Teile der Rede in verſchiedenem Geiſte aufge⸗ nommen. Während die außenpolitiſchen Ausführun⸗ gen ungeteilten Beifall gefunden hätten, gingen die Meinungen hinſichtlich des innenpolitiſchen Teils auseinander. Die Handhabung der Außenpolitik habe Rooſe⸗ velts Stellung geſtärkt und werde in allen demokra⸗ tiſchen Staaten begrüßt. Mit dieſer Außenpolitik könnten die Vereinigten Staaten einen entſcheiden⸗ den Beitrag zur Aufrechterhaltung der internationa⸗ len Ordnung leiſten. Daily Telegraph“ meint, Rooſevelt habe nie zuvor ſo ernſt von einen Kriegsgefahr geſprochen. Es fällt auf, daß ſämtliche engliſchen Blätter die Rede nur unter europäiſchen Geſichtspunkten be⸗ trachten. In Regierungskreiſen dagegen wird zur Zeit als Antwort auf die japaniſche Abſicht, die Politik der offenen Tür in China zu beenden, ein Embargo auf den japaniſchen Handel erwogen. Hierzu iſt England nur bereit, wenn die Vereinigten Staaten mitmachen. Rooſevelt hat dieſe in amtlichen Krei⸗ ſen brennend intereſſierende Frage offen gelaſſen. D—————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellbertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno Eifenbart.— Han⸗ delsteil: Or. Friz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fris Hammes. — Sport: Willv Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin,Friedenau, Südweſikorſo 60. Für unverlangte Belträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, K 1,-6. Verantwortlich für Anzeigen und ſchäftli Mitteil Hakeb Fen 5 r eſ iche itteilungen annbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe& Abend und Mittag erſchelnen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 S00 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 50 Rooſevelt habe be⸗ 9 23 60 Keclett fällt, aber Besichtigung geht weiter Bei der Beſichtigung der Königlichen Militärakademie in Woolwich in Euglamd wurde ein Kadett ohnmächtig und fiel-um. Dieſe beiden Schnappſchüſſe berichten von dem unprogrammäßigen Zwiſchenf all. Der Kadett iſt geſtürzt.. zwei Sewehre liegen am Boden, Im Hintergrund nähert ſich der beſichtigende General Cort mit ſeiner Begleitung. Ein Kame⸗ es iſt das Gewehr des Kranken und ſeines Kameraden. General Cort ſetzt, ohne davon Kenntnis rad ſpringt zu Hilfe, während die anderen unbeweglich ſtehen bleiben. zu nehmen, ſeine Inſpektion fort. Schirner, Zander⸗M.(3) Durch dieſe Fingerbeichen wurde ſie von ihrem U⸗Boote Augenbehandlung durch Kurzwellen⸗ 8 Manne beleidigt und geſchieden Unſer Bild zeigt die Flottille„Saltzwedel“,(Weltbild, Zander⸗M.) beſtrahlung Viel zu hören war naturgemäß von den Ehe⸗ 838 93 In einigen Londoner Krankenhäuſern wur⸗ ſtreitigkeiten des taubſtummen Ehepaares Graf den jetzt Augenbehandlungen mit gutem Erfolge mit ſechs Meter Kurzwellen⸗Beſtrah⸗ lungen der Fernſehſendeſtellen durch⸗ geführt. Unſer Bild zeigt eine Augenbehand⸗ lung mit den Kurzwellen in dem Roval⸗ Weſt⸗ ieeeeeeee in San Franzisko nicht. Mrs. Graf gab an, von ährem Mann dauernd ſchwer beleidigt zu werden. Ein Dolmetſcher mußte die Zeichen⸗ ſprache erklären. Die Ehe wurde geſchieden. (Der—0 vor DowulagrStreet 10 9 Eugliſche Arbeitsloſe demonſtrieren jeben Tag In ber Downing⸗Street verſuchten Arbeitsloſe einen Sarg, in dem ein Regenſ 88 in⸗ Ver“ Marſchkolonnen⸗im Londoner⸗ Mehernngeshzertele wones auch zu⸗ mit der⸗Polia Wohnung des⸗ Miniſterpräſbenten abgugeben. gelang es der Polizei, ſich des Sarges zei⸗“ bam. zu Vemüchnigen.(Aſſociated Preß, 09 Der Gouverneur der Bank von England in Berlin Der Gouverneur der Bank von England, Mon⸗ tague Norman, wird ſich mit ſeiner Gat⸗ 3 25 tin zu einem privaten Beſuch bei Dr.„Frä Anlein Antilope 193940“˖„Napoleon⸗ denkt nach. Schacht nach Berlin begeben. Genau zur Gahreswende traf im Pariſer Zoo ein niebliches Anttlopenbay ein, welches Stefan Jaracz in dem polniſchen Film HSelne (Scherl Archiv, Dender wuttpferea, ſich bald an ſeine„Flaſche“ gewöhnte. große Linkel,(Photo: Ufa) 0 — —— — 36 — J. Seite /Nummer 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Januar 1939 Mannheim, 5. Januar. Leichtſinn bringt Gefahr! Vorſicht iſt nicht Feigheit! Wir wollen es ruhig eingeſtehen: Wenn wir von einem vorſichtigen Menſchen hören, hat dieſe Vorſicht nicht etwa den Reiz des Nachahmenswerten für uns. Wir haben im Gegenteil ein unangenehmes Gefühl dabei und verbinden— bewußt oder unbewußt— den Begriff der Vorſicht mit dem der Feigheit.„Wer vor⸗ ſichtig iſt“, ſagen wir,„der wagt nichts, und wer nichts wagt, hat keinen Mut! Und wer keinen Mut hat, iſt eben ein Feigling!“ So hört ſich das ganz einleuchtend an. Daß wir dabei den Begriff der Vorſicht verbiegen und vielleicht in manchen Fällen ins genaue Gegenteil umkehren, iſt auf der erſten Blick nicht ſo ganz einleuchtend. Vorſicht iſt das Gegenteil von Leichtſinn und nicht etwa von Mut. Vorſicht und Leichtſinn haben mit Feigheit oder Tapferkeit nicht das geringſte zu tun. Tapfer können beide ſein, der vorſichtige und auch der leichtſinnige Menſch. Wo aber der vorſichtige Mann klug abwägt und ſeine Kräfte ſammelt, ehe er den Angriff auf ein Ziel unternimmt, wird der Leicht⸗ ſinnige drauflosſtürzen und oft ſchon am Ende ſeiner Kräfte ſein, ehe der letzte Einſatz überhaupt von ihm gefordert wird. Der Vorſichtige wird alles daran⸗ ſetzen, im Vollbeſitz ſeiner Kraft zu bleiben, weil ſeine Geſundheit ihm wertvoll nicht nur für ſich ſel⸗ ber, ſondern auch für die Geſamtheit erſcheint. Der Leichtfertige denkt nicht ſoweit. Mit ſeinem Denk⸗ wexmögen iſt es überhaupt nicht weit her, ſonſt würde er nicht ſortwährend ſeine geſunden Knochen einſetzen, um etwas zu erreichen, das dieſen Einſatz gar nicht wert iſt! Der Vorſichtige wird ſich auch einſetzen, er wird auch alles darangeben, ein großes Ziel zu erreichen. aber dieſes Ziel muß auch den großen Einſatz wert ſein! Es ſieht alſo dͤoch wohl ſo aus, daß wir nicht Vorſicht und Feigheit, ſondern Vorſicht und Klugheit und Leichtſinn und Dummheit auf eine Stufe zu ſetzen haben. Ein paar Beiſpiele zeigen das ganz deutlich. „Wenn du Mut haſt, ſpring auf!“ könnte jemand auf der Straße ſagen und ſelber mit einem gewaltigen Satz auf die fahrende Straßenbahn ſpringen.„O nein“, wird ſich der Vorſichtige bedanken,„warum ſollte ich dag tun, ſo ͤͤumm bin ich nicht! Wenn der Sprung daneben gelingt, breche ich mir die Knochen, und ſo billig kommen ſie mir doch nicht vor. Ich riskiere meine Geſundheit, und was bekomme ich dafür? Beſtenfalls ſpare ich die paar Minuten Zeit, bis die nächſte Bahn kommt. Iſt das aber wirklich ſoviel wert?“ Oder ein anderes Beiſpiel: Da ſchlendert einer— wie er meint, ſorglos, in Wirklichkeit aber leichtſin⸗ nig— durch das Gewühl einer ſtarkbelebten Ver⸗ keehrsſtraße. Er ſieht weder links noch rechts, achtet auf kein Verkehrszeichen und ſpringt noch ſchnell vor dem Auto auf den Bürgerſteig.„Darauf kommt es an!“ wird er ſagen.„Immer die Ruhe bewahren und ſich dann im richtigen Augenblick ohne Furcht durch Autos und Fahrräder hindurchwinden.“ Er wird ſich ſelber ſehr tapfer vorkommen und den Vor⸗ ſichtigen nicht verſtehen, öͤer ſich ſo bewegt, wie es einem vernünftigen Menſchen zukommt. Der Leicht⸗ ſinnige vergißt nämlich ein ſehr weſentliches Mo⸗ ment: Bei ſeinen„Mutübungen“ und„Tapferkeits⸗ beweiſen“ ſpielt er nicht nur mit ſeinen eigenen Kno⸗ chen, ſondern auch mit dem Leben und der Geſund⸗ heit aller anderen, die ſich auf der Straße bewegen. Er tut das gewiß nicht in der Abſicht, anderen zu ſchaden, aber gerade, weil er nicht einmal merkt, daß er andere gefährdet, ofſenbart er ſeine Dummheit. Leichtſinn iſt eine durchaus unmännliche Eigenſchaft. Dieſer Leichtſinn fordert täglich und ſtündlich vom deutſchen Volk unnötige Opfer. Da⸗ bei iſt der bewußte— als Mut getarnte— Leichtſinn noch harmlos gegenüber dem Leichtſinn, den der ein⸗ zelne gar nicht mehr als Leichtſinn empfindet, weil es ſchon zur Gewohnheit geworden iſt. Gerade das Gefühl: Es iſt ja bisher gutgegangen, es wird auch heute nichts paſſieren! iſt eine Stütze des zur Ge⸗ wohnheit gewordenen Leichtſinns. Aus dieſem Ge⸗ fühl heraus fährt der Radfahrer immer wieder in der Dunkelheit ohne Licht. Es ſei ia nur eine kurze Strecke und die Straße außerdem leer, meint er, bis dann eines Tages— gerade wenn er am wenig⸗ ſten daran denkt— das Unglück geſchehen iſt, er ſelber und mit ihm vielleicht andere, unſchuldige Menſchen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Leichtſinn bleibt Leichtſinn. Hinterher zu jammern und zu klagen: Das habe ich nicht gewollt, iſt wirk⸗ lich zu nichts nutze. Der Vorſichtige überlegt erſt, ehe er etwas anfängt, der Leichtfertige fängt an zu überlegen, wenn es dazu längſt zu ſpät iſt! Mache darum auch du es dir zur Pflicht, da vor⸗ ſichtig zu ſein, wo es am Platze iſt, und auf der Straße, im Verkehr iſt Vorſicht immer geboten. Und präge dir den Satz ein, der das ganze Problem um die Vorſicht am beſten umreißt: „Leichtſinn iſt nicht Mut— und Vor⸗ fſicht keine Feigheitl“ 1g(RAS) NSA-Velreuung für Angehörige von Solbaten Das Oberkommando des Heeres gibt eine Mit⸗ teilung des Hauptamtes für Volkswohlfahrt be⸗ kannt, wonach für die Familien der in Ableiſtung der zweijährigen aktiven Dienſtpflicht befind⸗ lichen Wehrpflichtigen die Möglichkeit beſteht, in Sonderfällen neben der Reichsfamilienunter⸗ ſtützung noch zuſätzlich durch die NiSV betreut zu werden. Eine ſolche Betreuung werde ſich insbe⸗ ſondere dann als nötig erweiſen. wenn außer der Familienunterſtützung anderweitiges Einkommen nicht vorhanden iſt. Das Oberkommando des Heeres hat angeordnet, daß dies alljährlich zur Ein⸗ ſtellung kommenden Rekruten, die unterſtützungs⸗ berechtigte Angehörige haben, oͤurch den für den Standort zuſtändigen Wehrmachtsfürſorgeofftzier zur Kenntnis zu bringen iſt. Gleichzeitig ſind ſie über die Aufgaben und Leiſtungen der NSV aufzuklären. Mietpreisbildung ftaakliche Preispolitik Angleichheiten gilt es auszugleichen— Die münoöliche Nerhandiung beſſer dazu geeignet als der Schriſtwechſel Die Aufgaben der Mietpreispolitik er⸗ geben ſich unmittelbar aus den allgemeinen Zielen der ſtaatlichen Preispolitik überhaupt, wie ſie oͤer zweite Vierjahresplan als Feſthalten des Preisniveaus vom Herbſt 1936 auſſtellt, und wie ſie als daraus ſich ergebende Preisüberwachung und Preislenkung einen notwendigen und dauernden Beſtandteil der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ politik überhaupt darſtellen. Abgeſehen von dieſem Grundſätzlichem ſchließt ſchon die große Bedeutung der Mieten im Rahmen der Lebenshaltungskoſten es aus, je auf eine Kontrolle und Beeinfluſſung der Mietbildung zu verzichten. Die Sicherung volks⸗ wirtſchaftlich gerechtfertigter Mieten iſt im Gegenteil eine der wichtigſten Aufgaben der Preispolitik. Daß dieſe Aufgaben im Oktober 1937 vom Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung den Stadt⸗ und Landkreiſen übertragen wurden, die damit ſeit Er⸗ laß der Durchführungsverordnung vom 12, Dezem⸗ ber 1937 nunmehr auf eine einjährige Erfahrung zurückblicken, hat u. a. ſeinen Grund weſentlich in den beſonderen und örtlich voneinander abweichen⸗ den Umſtänden, mit denen die Mietbildung zu rech⸗ nen hat. Heißt doch Preisſtop, wie Oberreg.⸗Rat beim Preiskommiſſar Dr. Lampe im„Gemeindetag“ ausführt, auch in dieſem Fall nicht ſtarres Feſt⸗ halten an allen Mieten vom Herſt 1936. Das Miet⸗ niveau war zu dieſer Zeit keineswegs gleichmäßig; denn, da Mietverträge häufig auf lange Dauer ab⸗ geſchloſſen werden, wirken Konjunkturſchwankungen in der Höhe der Mieten noch jahrelang nach. Dieſe Ungleichheiten gilt es, mit der Zeit nach oben wie nach unten auszugleichen und Mieter und Vermieter nach Möglichkeit ſo zu ſtellen, wie ſie bei normaler Wohnungsmarktlage vorausſichtlich ſtehen würden. Die Preisbildungsbehörde wird alſo in ihren Entſcheidungen nicht in jedem einzelnen Fall einfach auf die entſprechenden Paragraphen der Preisſtop⸗ verordnung verweiſen können. Eine Vereinbarung, die vielleicht gegen dieſe Verordnung verſtößt, muß nicht unter allen Umſtänden verhindert werden. Vielmehr hat die Anordnung der Preisüberwachung den Sinn, daß eine Genehmigung der Behörde ein⸗ geholt werden muß, und daß die Behörde damit die Möglichkeit erhält zu prüfen, ob das, was die Parteien vereinbaren wollen, volkswirtſchaftlich und reißen. in Anſehung der örtlichen und perſönlichen Um⸗ ſtände gerechtfertigt iſt, wobei ſie notfalls zwiſchen den berechtigten Intereſſen des Vermieters und des Mieters einen Ausgleich herbeiführen kann. Abgeſehen von dieſen beſonderen Umſtänden, die den Einbau der Mietpreisbildung in die allgemeine Preispolitik und ihre Uebertragung auf die Be⸗ hörden der inneren Verwaltung veranlaßten, wurde dadurch ausgeſchloſſen, daß die Gerichte und die Miet⸗ einigungsämter, die ja praktiſch mit den Gerichten identiſch ſind, damit befaßt werden. Jede andere Re⸗ gelung würde nicht nur den Zuſammenhang mit der allgemeinen Preisbildung und mit der Preisüberwachung, ſondern auch den nicht minder wichtigen Zuſammenhang mit der Bau⸗ polizei und der Wohnungsaufſicht zer⸗ Um dieſe Vorteile auch wirklich praktiſch wirkſam werden zu laſſen, iſt es, wie Oberreg.⸗Rat Dr. Lampe betont, allerdings erforderlich, daß auch das Verfahren der Preisbehörden und ihre Ent⸗ ſcheidungen möglichſt objektiv ſind. Sehr weſentlich iſt dabei, daß den Beteilig⸗ ten ausreichend Gelegenheit gegeben wird, zu den für die Entſcheidung wichtigen Punk⸗ ten Stellung zu nehmen, wobei ſich die Anhörung ſelbſtverſtändlich auf die⸗ jenigen Punkte beſchränken kann, die der Betref⸗ fende wirklich aus eigener Sachkenntnis beurteilen kann. Am beſten wird das rechtliche Gehör durch Anberaumung einer mündlichen Verhandlung ge⸗ währleiſtet, die auch am ſchnellſten zu einer Klärung darüber führt, worum es den Beteiligten eigentlich geht. Von der Anberaumung mündlicher Ver⸗ handlungen ſollte deshalb vor allem in Miet⸗ ſenkungs⸗ und Kündigungsſachen mehr Ge⸗ brauch gemacht werden, als es bisher meiſtens ge⸗ ſchieht. Wichtig iſt ferner zur Sicherung des Ver⸗ trauens in die Entſcheidungen der Mietpreisbehör⸗ den, daß dieſe Entſcheidungen ſo begründet werden, daß die weſentlichſten Erwägungen, auf denen ſie be⸗ ruhen, auch erkennbar ſind. Wann ſind Mieſen unter den geſetz'ichen Stand zu ſenken? Sicherlich wäre eine allgemeine Senkung des Mietniveaus im Hinblick auf den Anteil der Mieten an den Lebenshaltungskoſten zu wünſchen. Aber bei —— zm Mürz beginnt der Geſellenaustauſch Wechſel der Werkſtatt als zuſätzliche Ausbildung im Handwerk Nicht jeder Zweig des Hanoͤwerks kann ſeine Ge⸗ ſellen auf die Wanderſchaft ſchicken; vielfach hängt dies von der Eigenart des Berufes ab. Um jedoch einen Ausgleich zu ſchaffen, um den Nachwuchs in al⸗ len Berufen des Handwerks die beſtmögliche Ausbil⸗ dung zu gewährleiſten, wird vom Deutſchen Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfront eine neue Aktion, der„Geſellenaustauſch“, durch⸗ geführt. So bleibt für den Geſellen und Jungmei⸗ ſter auf alle Fälle die Möglichkeit beſtehen, in ver⸗ ſchiedenen Werkſtätten und handwerklichen Betrieben zu arbeiten und Erfahrungen zu ſammeln. „Durch Geſellenaustauſch zur Leiſtungsſteigerung“ iſt das Leitmotiv dieſer Aktion. Der Geſellenaus⸗ tauſch ſoll dem handwerklichen Nachwuchs die Mög⸗ lichkeit verſchaffen, durch Arbeit in mehreren Be⸗ trieben in den verſchiedenſten Gegenden des Reiches ohne große Koſten und Zeitverluſt ſeine beruflichen Kenntniſſe zu erweitern und ſeinen Geſichtskreis zu vergrößern. Die Aktion beſchränkt ſich nicht auf den Austauſch innerhalb der einzelnen Gaugebiete, ſon⸗ dern wird auch von Gau zu Gau durchgeführt. Hier⸗ bei werden die Wünſche des einzelnen, in welchen Teil des Reiches er ausgetauſcht werden möchte, nach Möglichkeit berückſichtigt. Das gleiche gilt auch für be⸗ ſondere Arbeitsmethoden, die der Handwerker auf ⸗(———3ð—————— Aenderungen an Kraftwagen unverzüglich melden! Jeder Eigentümer(Halter) eines Kraftfahrzeuges (z. B. Kraftrad, Perſonenwagen, Omnibus, Laſt⸗ wagen, Zugmaſchine, Sonderfahrzeug) iſt verant⸗ wortlich dafür, daß die Angaben im Kraftfahr⸗ zeugbrief und ⸗ſchein über die techniſche Beſchaf⸗ fenheit ſeines Fahrzeuges und über die Zulaſſung ſtändig den Tatſachen entſprechen. Aenderungen, z. B. Veräußerung oder Verſchrottung des Fahr⸗ geugs, Wechſel des Standorts, der Anſchriſt des Eigentümers, Halters, Aenderungen im Auſbau, Auswechſeln des Motors, Anbringung einer An⸗ hängevorrichtung, Beſchaffung eines Beiwagens für ein Kraftrad ſind der Zulaſſungsſtelle unter Vorlage des Kraftfahrzeugbrieſes und ⸗ſcheines unverzüg⸗ lich zu melden. Bei vorübergehend außer Betrieb geſetzten Fahrzeugen ſind die Meldungen gleichfalls zu erſtatten. Genaueſte Beachtung iſt für wirtſchafts⸗ und wehrpolitiſche Maßnahmen von größter Be⸗ deutung. Verſtöße gegen dieſe Pflichten ſind ſtraf⸗ bar. Wer ſich ſelbſt vor Strafe bewahrt, erleichtert damit gleichzeitig den Behörden die Arbeit und dient der Gemeinſchaft. Beiträge zur Delß pfanofrei Bei einer Lohnpfändung beantragte der Schuld⸗ ner, ein Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront, ihm aus ſeinen Arbeitseinkünften neben den Ausgaben für den notwendigen Lebensunterhalt nach§ 850 Zivilprozeßordnung den Steuern und ſozialen Ab⸗ gaben auch ſeine Beiträge zur Deutſchen Arbeits⸗ front pfandfrei zu belaſſen; es handele ſich dabei um eine notwendige Ausgabe für den pflichtbewußten deutſchen Arbeiter. Das Gerichtsurteil zu dieſer Frage lautete wie folgt: Der notwendige Unterhalt wird gewährt dieſem Wege kennenlernen will. Die Austauſchzeit beträgt ſechs Monate. 6 Eine zuſätzliche Ausbildung des Hand⸗ werkernachwuchſes, wie ſie durch den Geſellenaus⸗ tauſch bezweckt wird, kann natürlich nur der erhalten, der durch ſein bisheriges Verhalten und Arbeiten gezeigt hat, daß er die nötigen Vorausſetzungen mitbringt. Tüchtige, zuverläſſige und geſunde Ge⸗ ſellen und unſelbſtändige Jungmeiſter aus allen Handwerksberufen können am Geſellenaustauſch teil⸗ nehmen. Wenn die Berufe des Metallhandwerks und aus dem Bauhandwerk die Maurer, Zimmerer, Dach⸗ decker, Bildhauer und Steinmetze, Stukkateure und Gipſer ſowie die Pflaſterer vorerſt ausgenommen ſind, ſo iſt das mit Rückſicht auf den Facharbeiter⸗ mangel geſchehen. Selbſtverſtändlich hat jeder Aus⸗ tauſchgeſelle die Geſellenprüfung abgelegt. Auch iſt es recht und billig, daß der Teilnehmer am Ge⸗ ſellenaustauſch als einer Aktion der Deutſchen Ar⸗ beitsfront Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront iſt. Der Geſelle kann zu jeder Jahreszeit aus⸗ getauſcht werden; bei ſaiſonbedingten Berufen iſt natürlich auf Beginn und Ende der Saiſon Rückſicht zu nehmen. Für Mitte Märd 1939 iſt der erſte Start zum Geſellenaustauſch vorgeſehen. durch die Belaſſung der erforderlichen Mittel zur Befriedigung der notwendigen Lebensbedürfniſſe und zur Erhaltung des wertvollen Gutes der Arbeits⸗ kraft. Deshalb müſſen dem arbeitenden Menſchen, z. B. als Teil des notwendigen Unterhaltes auch die erforderlichen Mittel zur Erholung durch Ablenkung (Kdc) nach Maßgabe der Verhältniſſe des einzelnen belaſſen werden. Ebenſo müſſen bei dem arbeitenden Menſchen aber auch die Mittel für die Beiträge zur DAF zum notwendigen Unterhalt gerechnet wer⸗ den. Wenn auch die Mitgliedſchaft bei der DAx freiwillig iſt, ſo dient die DA doch der Wohlfahrt aller gewerblich Beſchäftigten, dem Arbeitsfrieden und damit dem Wohle des ganzen Volkes. Der Bei⸗ tritt iſt daher im Intereſſe der Allgemeinheit er⸗ wünſcht, und der völkiſch und ſozial geſinnte Arbeiter kann ſich ihm nicht entziehen. Daher wurden auch in dem Betrieb, in dem der Pfandſchuldner arbeitete, nur Mitglieder der DAß beſchäftigt. Die Beiträge der DAß müſſen daher den Mitteln, die der Befrie⸗ digung der notwendigſten Lebensbedürfniſſe dienen, gleichgeſtellt und ebenſo behandelt werden wie die Steuern und ſozialen Abgaben. Danach ſind alſo die Beiträge zur Deutſchen Ar⸗ beitsfront als Teil des notwendigen Lebensunter⸗ haltes bei Lohnpfändungen pfandfrei. —— un Ernannt wurde Lehramtsaſſeſſor Dr. Karl Otto Müller zum Profeſſor an der Hans⸗Thoma⸗ Schule— Oberrealſchule für Mädchen— in Mann⸗ heim. u* Die Kriegerkameradſchaft ehem. 113er Mann⸗ heim, dem Traditionsverband des ehem. 5. Badiſchen Infanterie⸗Regiments zugehörig, veranſtaltet am Samstag, dem 7. Januar, in den Caſino⸗Sälen ein Winterfeſt mit Tanzunterhaltung. Für den unter⸗ haltenden Teil ſind namhafte Künſtler, u. a. die fünf Harmoniſten vom Nationaltheater Mannheim und Reichsſender Siuttgart, verpflichtet, allen Preisregelungsverfahren auf dieſem Gebiete muß beſonders berückſichtigt werden, daß eine ſolche Mietſenikung von einem großen Teil des Hausbeſitzes nicht ohne gleichzeitige Steuer⸗ entlaſtung getragen werden kann, und daß ſie eine noch weſentlich ſtärkere Subventionie⸗ rung der Neubauten erfordern würde, als ſie jetzt ſchon notwendig iſt. Deshalb iſt im allgemeinen die Frage, wann und wie Mieten auch unter die geſetzliche Miete geſenkt werden ſollen, beſonders ſchwierig zu entſcheiden. „Die Grundſätze, die ſich dabei teils aus den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen, teils ſonſt in den bisheri⸗ gen zwölf Monaten der behördlichen Mietpreis⸗ überwachung ergeben haben, ſchildert Oberreg.⸗Rat beim Preiskommiſſar Dr. Lampe im„Gemeindetag“. Der wichtigſte Fall, in dem eine derartige Mietſenkung unbedengt gerechtſertigt iſt, iſt der einer mangelhaften Inſtandhaltung. Die geſetzliche Miete ſetzt voraus, daß die Wohnung vom Hausbeſitzer ordnungsgemäß inſtand gehalten wird. Hat ein Hausbeſitzer dͤieſe Verpflichtung ver⸗ nachläſſigt, ſo muß er ſich eine entſprechende Miet⸗ kürzung gefallen laſſen bis er die beſtehenden Män⸗ gel beſeitigt hat. Hier hat die Behörde ein außer⸗ ordentlich wirkungsvolles Mittel um eine ord⸗ nungsgemäße Inſtandhaltung der Häu⸗ * Orient- und Perser-Jenpicke E F. Sausback leut B 1. 2 Ru 26467 ſer und Wohnungen zu ſichern und der ſich nicht ſel⸗ ten zeigenden Neigung der Hausbeſitzer, die augen⸗ blicklichen Wohnungsſchwierigkeiten dazu benutzen, um an Inſtandhaltungskoſten möglichſt zu ſparen, entgegenzutreten. Weiter hat ſich gezeigt, daß gerade in den älte⸗ ſten Stadtgebieten für Klein⸗ und Kleinſtwohnun⸗ gen vielfach ſchon 1914 außerordentlich hohe Friedensmieten beſtanden haben. Auch hier wird alſo unter Umſtänden eine Korrektur berech⸗ tigt ſein, die ſich allerdings auf Fälle beſchränken muß, in denen unter Zugrundelegung der jetzigen Verhältniſſe die Friedensmieten im Verhältnis zum allgemeinen Friedensmietniveau als offenſichtlich überhöht anzuſehen ſind. Um eine allgemeine Be⸗ unruhigung des Hausbeſitzes und des Realkredites zu vermeiden, bedarf eine Mietherabſetzung unter die geſetzliche Miete ſtets einer beſonderen ſorgfäl⸗ tigen Prüfung, zu der im allgemeinen auch die Auf⸗ ſtellung einer Rentabilitätsberecherung gehören wird. Auch das Umgekehrte kann übrigens vorkommen, insbeſondere bei ſtädtiſchen Vororten, die erſt nach 1914 in das eigentliche Stadtgebiet und ſein Ver⸗ kehrsnetz einbezogen worden ſind. Hier ſpiegeln die Friedensmieten vielſach noch die mehr oder min⸗ der ländlichen Verhältniſſe der Vorkriegszeit wider, und es wäre in ſolchen Fällen unbillig, eine rigoroſe Herabſetzung auf die geſetzliche Miete durchführen zu wollen. — Kurszettel der Hausfrau Der erſte Hauptmarkttag des neuen Jahres war, — das muß frei herausgeſagt ſein,— nicht gerade er⸗ mutigend anzuſehen. Viele, viele leere Tiſche, und dort, wo die„Unentwegten“ aus Mannheim und Umgebung ihre Ware feil hielten, ſo manches Ge⸗ müſe, dem der ſcharfe Froſt trotz aller gärtneriſchen Fürſorge doch mitgeſpielt hat. Am deutlichſten wird die verheerende Wirkung des Kälteeinbruchs mit ſei⸗ nem viel zu jähen Rückſchlag in wärmere Tempera⸗ turen wohl am Wirſing offenbar. Vor Weihnach⸗ ten bekam man da allerbeſte Ware für 7 bis 8 Pfg. oas Pfund, und die Marktleute waren froh, wenn ſie die Köpfe nur leidlich an den Mann,— will ſagen: an die Frau bringen konnten. Heute koſtet„unver⸗ frorener“ Wirſing durchweg 15 Pfg. das Halbkilo, und dazu hört man allerorten die beweglichſten Kla⸗ gen von empfindlichen, oft viele Zentner betragen⸗ den Froſtſchäden, wie ſie ſeit mehr als einem Dutzend — in unſerer Gegend nicht mehr vorgekommen Die Rüben und Knollenfrüchte, die ihrem Ver⸗ brauch nicht wie der Kohl auf dem Acker, ſondern im warmen Erdlöchern eingeſchlagen oder in Käſten ge⸗ borgen entgegenwarten, haben natürlich kaum gelit⸗ ten, weshalb denn auch die Möhren und Lauch und Sellerie und Meerrettich, und wie ſie alle heißen, in ausreichender Menge angeboten wurden. um am kommenden Sonntag für gute Gemüſeeintöpfe zur Verfügung zu ſtehen. Auch Wild war preiswert und in beſter Beſchaffenheit vorhanden, zumal die letzten großen Treibjagden die bisher immer noch knappen Beſtände an Haſen einmal gründlich auf⸗ gefüllt haben. Das größte Angebot behaupteten aber doch neben dem ſehr reichlich ausgelegten Endi⸗ vienſalat(der im Rundfunk angekündigte fran⸗ zöſiſche Kopfſalat läßt bei uns in Mannheim noch auf ſich warten!), die Apfelſinen. Faſt kein Grün⸗ zeugſtand, auf dem nicht eine Kiſte der ſchönen, gold⸗ gelben Früchte in ſpaniſcher, italieniſcher oder auch griechiſcher Seidenpapierumhüllung der Käufer war⸗ tete. So brauchen doch vor allem Kinder und Kranke auch jetzt mitten im kalten Winter trotz un⸗ ſerer eigenen Obſtknappheit ſolche vitaminreiche Friſchkoſt nicht zu entbehren. Gleichermaßen erfreu⸗ lich iſt übrigens auch die Marktlage bei den Eiern, wo mit fortſchreitender Räumung der holländiſchen und ungariſchen Kühlhausvorräte nun mehr und mehr die ob ihrer Güte ſehr gelobten däniſchen und finniſchen Friſcheier zum Ausgebot kommen. Es gab heute ſchon eine ganze Menge davon, ſo daß dig rege Nachfrage voll befriedigt werden konnte. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für 74 Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 42—4,5: Salatkartoffeln 8; Wirſing 12—15; Weißkraut—12; Rot⸗ kraut 10—14; Blumenkohl, Stück 20—50; Roſenkohl 35 Gelbe Rüben—12; Rote Rüben—12; Spinat 20—25 Zwiebeln 13—16; Schwarzwurzeln 20—35; Endivienſalat, Stück—25; Felöſalat 80—120; Oberkohlraben, Stück—15 Tomaten 40—60; Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 10 bis 50 Su Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10: Schnittlauch, Bſchl.—10; Aepfel 35—50; Zitronen, Stück —7; Orangen 30—45; Bananen, Stück—15; Markenbutter 160; Landbutter 142; Weier Käſe 25—30; Eier, Stück 1094 bis 12½; Hechte 120; Barben 80; Karpfen 80—100; Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 40; Kabeljau 30—40; Schell⸗ fiſche 40—60; Goldbarſch 35; Seehecht 60; Steckſiſche 35; Hahn, geſchlachtet 115—140? Huhn, geſchlachtet, 100—110 Enten, geſchlachtet 130—150; Tauben, geſchlachtet, Stück 60 bis 80; Gänſe, geſchlachtet 130—150; Rinofleiſch 91; Kalb⸗ ſleiſch 110—116, Schweinefleiſch 92. Donnerstag, 5. Januar 1939 5. S . Seite /Nummer 8 Südweftdeuiſche Umſchau Die Hauptveranſtaltungen des Fahres 1939: Feſtliche Tage im Gau Baden Im Mittelpunkt des Veranſtaltungsplanes die Feierſtunden der Gemeinſchaft NSG Karlsruhe, 5. Januar. Die Gaupropagandaleitung hat dieſer Tage den —* für 1939 zuſammengeſtellt. Den Kern bilden die Feiern, die, großenteils im erſten Jahre nach der Machtübernahme ans taſtenden Ver⸗ ſuchen heraus entwickelt, heute ſchon eine ſo klare Prägung erhalten haben, daß ſie einen ſeſten Be⸗ ſtandteil im deutſchen Kalender bilden. Es ſind dies um die wichtigſten zu nennen, die Feſte im Jahreslauf: der Tag der Machtübernahme am 30. Januar, der Heldengedenktag am 5. März, der Geburtstag des Führers am 20. April, der na⸗ tionale Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mai, der Muttertag am 21. Mai, an dem in dieſem Jahr die Verleihung der Ehrenkreuze an kinderreiche Mütter des Gaues erfolgt, die Gauſonnen⸗ wendfeier in Heidelberg am 21. Juni, der Erntedanktag am 1. Oktober und der Totengedenk⸗ tag der NSDApP am 9. November. Als Gedenk⸗ tage des Großdeutſchen Reiches werden am 13. Januar die Heimkehr der Saar im Jahr 1935 gefeiert, am 12. März die Heimkehr der Oſtmark —— 1. Oktober die Heimkehr des ſudetendeutſchen Landes Wieder begehen die Kreiſe die großen Feiertage der Bolksgemeinſchaft, die Kreistage. Und zwar am.—2. April der Kreis Mannheim (Hauptredner Reichsamtsleiter Hilgenfeloͤt) und der Kreis Heidelberg zur ſelben Zeit. 15.—16. April Karlsruhe und Pforzheim(Pforzheim veran⸗ ſtaltet wieder eine Ausſtellung). 13.—14. Mai Wert⸗ heim(mit Kreisausſtellung), Buchen und Mosbach. 20.—21. Mai Bühl, Raſtatt, Offenburg und Kehl; die beiden letzteren mit Kreisausſtellungen..—4. Juni Konſtanz, Stockach, Ueberlingen. 10.—11. Juni Wolfach, Villingen, Donaueſchingen und Neuſtadt. Im Rahmen des Neuſtadter Kreistages findet die Hauptverſammlung des Badiſchen Schwarzwaldver⸗ eins auf dem Feldͤberg ſtatt. 17.—18. Juni Müllheim, Lörrach(mit Kreisausſtellung), Waldshut und Säk⸗ kingen. 25.—26. Juni Sinsheim und Bruchſal, Em⸗ mendingen und Lahr. 1. und 2. Juli, Freiburg, tag ſpricht Konvad Henlein. In dieſem Jahr kommen wieder eine Reihe bedeutender Ausſtellungen nach Baden. So wird im April die Ausſtellung„Europas Schick⸗ ſalskampf im Oſten“ in Karlsruhe gezeigt, die Auf dieſem Kreis⸗ Schau„Gwiges Volk“ wird im Juli in Karlsruhe und im Auguſt in Freiburg aufgebaut; Ende Auguſt tkommt die Ausſtellung„Kampf dem Krebs“ nach Pforzheim. Anfang April wird die Oberrheiniſche Kunſtausſtellung in Baden⸗Baden eröff⸗ net. Etwa um dieſelbe Zeit findet in der Bäderſtadt an der Oos das Internationale zeitgenöſſiſche Muſik⸗ feſt ſtatt. Der Mai bringt das Oberrheiniſche Muſik⸗ feſt in Donaueſchingen, Anfang Juni das Gau⸗ Volksmuſikfeſt in Freiburg. Am 12. Juli werden wieder die Reichsfeſtſpiele in Heidelberg eröffnet. Im Oktober wird wieder die Gaukul⸗ turwoche des Gaues Baden durchgeführt, im No⸗ vember die Alemanniſche Kulturtagung mit der Hebelpreisverleihung. In Baden⸗Baden tagt Ende April der Internationale Kongreß der Sanatorien und Privatkrankenanſtalten. Der Auguſt bringt im Weltbad wieder die Große Woche. Vom 19. bis 25. Juni erlebt Mannheim das Turn⸗ und Sportfeſt des Gaues. Am 14. Mai iſt der Landesfeuerwehrtag in Karlsruhe. Die drei erſten Monate oͤes Jahres ſtehen noch im Zeichen des Winterhilfswerkes. Der Reichsſender Frankfurt veranſtaltet WHW⸗Wunſchkonzerte, und gwar am 26. Januar in Offenburg, am 12. Februar in Lörrach und am 11. März in Konſtanz. Am 26. iſt der Tag der Wehrmacht zugunſten des 5W An Großveranſtaltungen der Gliederungen ſtehen in Ausſicht der Gautag der Erzieher vom 16. bis 18. Die Jugend des Führers hat wieder ein vielgeſtaltiges Arbeitsprogramm aufgeſtellt: Vom 21. bis 27. Januar Heimbeſchaffungsaktion, 28. bis 29. Januar HJ⸗Gebietsſkiwettkämpfe in Neu⸗ ſtadt, vom 1. bis 15. Februar Elternabende in den HJ⸗Standorten, 8. bis 15. März Woche der Pimpfe und Jungmädel, 12. März HZ⸗Gebietsmeiſterſchaften in Karlsruhe in Geräteturnen, Boxen, Fechten, Judo uſw., 24. bis 28. März Gauwettkampf der Jugend im Reichsberufswettkampf, am Geburtstag des Füh⸗ rers, dem 20. April, Aufnahme der zehnjährigen Pimpfe und Jungmädel und Ueberführung der Vier⸗ zehnjährigen in HJ und BD; am 22. bis 23. April Jahresappell der H3, im Juli Gebietsſportfeſt der Hitlerjugend und Eröffnung des Südweſtmarklagers. Bis ins Frühjahr hinein rollt die gewaltige Ver⸗ ſammlungswelle durchs Land, über die wir dem⸗ nächſt noch beſonders berichten. Oberrheinregulierung Die Arbeiten zwiſchen Baſel und Kehl⸗Straßburg vor dem Abſchluß Im Rückblick der Reichswaſſerſtraßenverwaltung auf das Jahr 1988 heißt es u..: Die Arbeiten der Oberrhein⸗Regulierung zwiſchen Baſel und Straßburg/ Kehl gehen ihrem Ende ent⸗ gegen. Der Verkehr auf dem Rhein nach Baſel hat laufend zugenommen und im Jahre 1937 etwa zwei Drittel des geſamten Verkehrs von drei Millionen Tonnen im Baſeler Hafen betragen. Am Neckar konnten die Bauten zwiſchen Heil⸗ bronn und Stuttgart, die ſowohl der Waſſerkraft⸗ nutzung wie der Schiffahrt dienen, weiter gefördert werden. Das Ziel iſt, den neu zu errichtenden Hafen Stuttgart im Jahre 1945 mit der Großſchiff⸗ fahrtsſtraße zu erreichen. Vorbildlich im Reich! Badens Bienenzucht marſchiert an der Spitze Arbeitsla jung der Landesfachgruppe Imker in Weinheim— 157362 Bienen⸗ völker gibt es in Baden * Karlsruhe, 3. Januar. Die Führung der Landesfachgruppe Imker hatte die Beiſitzer, Obleute der verſchiedenen Ar⸗ beitsgebiete und Kreisfachgruppenvorſitzer zu einer Tagung vom 27.—29. Dezember 1938 nach Weinheim in das Hotel„Pfälzer Hoſ“ einge⸗ laden, um die Berichte der Obleute der verſchie⸗ denen Arbeitsgebiete und Kreisfachſchaftsgrup⸗ penſührer entgegen zu nehmen. Nach Begrüßungsworten des Vorſitzers der Lan⸗ desfachgruppe, Rektor Röſch aus Hornberg, er⸗ ſtattete der geſchäftsführende Vorſitzer J. Schüß⸗ ler den Rechenſchaftsbericht über das Rechnungsjahr 1937/38 mit Bekanntgabe des Prü⸗ fungsberichts und Entlaſtungsbeſcheids der Reichs⸗ ſachgruppe. Oberlehrer Klemm hielt anſchließend einen Vor⸗ trag über Zuchtweſen. Es darf hier hervorgehoben werden, daß Baden im Reich an der Spitze ſteht. Deutſchland verfügt heute über 300 anerkannte Zuchtſtellen und eine ſtattliche Anzahl Gebrauchs⸗ zuchtſtellen. Nur durch dieſe ernſte und unermüoliche Arbeit iſt es gelungen, die Leiſtungsfähigkeit unſerer Bienenvölker ganz enorm zu ſteigern. Auf Baden entfallen 28 anerkannte Zuchtſtellen. Der Durch⸗ ſchnittserſolg bei der Königinzucht iſt mit 76 v. H. ermittelt.— Prof Dr. Geinitz⸗Freiburg, der Lei⸗ ter des Inſtituts für Bienenkunde, und K. Maier⸗ Heidelberg, Leiter der Imkerſchule, ſprachen über Körweſen und Bienenkrankheiten. Prof. Dr. Geinitz berichtete an Hand einer Anſchauungstafel über die erneut in einigen Bezirken aufgetretene Milben⸗ ſeuche und die zu treffenden Gegenmaßnahmen. Die Sachwalter der Ortsfachgruppen werden für die Folge verpflichtet, an einem Lehr⸗ kurſus teilzunehmen. Baden verfügt über zwei Imkerſchulen und mehrere Lehrbienenſtände. Auch hier wird die Landesſach⸗ gruppe, ſoweit es wirtſchaftlich möglich iſt, die Kurſusteilnehmer unterſtützen. Nun kamen die Von einem Vetrüger er in den 20d geirieben Ein alter Mann büßte ſeine Spargelder ein * Stuttgart, 5. Jan. Ueber 21 Jahre ſeines Lebens hatte der 62jährige Wilhelm Mörſch aus Berlin hinter Gefängnis⸗ und Zuchthausmauern zu⸗ gebracht. Jetzt brachte ihn ein neuer Streich wieder ins Gefängnis. Er hatte erfahren, daß ein 77jähri⸗ ger Rentner in Stuttgart ein geheimes Spargut⸗ haben von 1100 Mark beſaß. Er beſchwatzte den alten Mann, dieſes Guthaben abheben zu laſſen und dann ratenweiſe und unauffällig bei der ſtädtiſchen Spar⸗ kaſſe anzulegen. Der Gauner zahlte aber nur 230 Mark ein und behielt den Reſt für ſich. Um für ſeine Veruntreuung ſelbſt nicht mehr zur Rechenſchaft ge⸗ zogen werden zu können, redete er dem alten Mann Selbſtmordgedanken ein und erbot ſich ſogar, zuſammen mit ihm zu ſterben. Im Wald legte er dem Reutner eine Schlinge um den Hals, damit er ſich aufhänge; der morſche Strick riß aber, und nun traten beide wieder den Heimweg an. Später ſtahl der Angeklagte dem Rentner auch noch das Sparkaſſenbuch mit der„erſten Rateneinlage“ und hob dieſe bis auf fünf Mark ab. Als der Rent⸗ ner ſchließlich auf der Sparkaſſe erfuhr, welchem Gauner er in die Hände gefallen war, geriet er in ſo hochgradige Erregung, daß er einen Schlaganfall er⸗ litt und ſtarb. Das Stuttgarter Schöffengericht veruxteilte den gemeinen Betrüger zu. einem Jahr ſieben Mo⸗ naten Gefängnis, hundert Mark Geldſtrafe und drei Jahren Ehrverluſt. Sckwere Strafen für Straßenräuber Zwei junge Burſchen wandern hinter ſchwediſche ſchweren Straßenraubes zu verantworten, die beſchuldigt wurden, am 24. September 1938 in Neunkirchen, gemeinſchaftlich handelnd, unter Ge⸗ waltanwendung und Drohung einen Raub auf öffentlichem Wege begangen zu haben. Der bereits erheblich vorbeſtrafte Steiner wurde zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Es wurde ihm an⸗ gekündigt, daß dei dem nächſten von ihm b gangenen Verbrechen die Sicherungsverwahrung verhängt werde. Der andere Angeklagte, Joſef Salm, erhielt zwei Sahre Gefängznis. .. da explodierte ſein Jagogewehr Wie ein Wilderer ſich ſelbſt verriet * Konſtanz, 5. Jan. Vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht hatte ſich dieſer Tage ein Mann aus Ueber⸗ lingen a. B. wegen Jagdwilderns, Fiſchwilderei uſw. zu verantworten. Er hatte im vergangenen Sommer in Feigental dem Wild nachgeſtellt. Als er einem Haſen das Lebeuslicht aus⸗ blaſen wollte, krachte plötzlich das Gewehr auseinander. Dabei wurde der Schütze nicht unerheblich an der Hand verletzt, ſo daß er wohl oder übel das Kran⸗ kenhaus aufſuchen mußte. Die Sache kam natürlich ins Rollen, und bei der Hausſuchung fand man bei ihm nicht nur Schwarzpulver und Sprengkapſeln, ſondern auch eine Selbſtladepiſtole, obwohl er nicht im Beſitz eines Waffenſcheines war. Das Gericht * Zuchtbeiräte zu Wort, die die gemachten Erfahrun⸗ gen und Erfolge in ihren Bezirken mitteilten. Ob⸗ mann für Beobachtung, Schmidt, zeigte aufgrund von Anſchauungstafeln das Ergebnis der Ernten aus 15 Kreisfachgruppen, wobei die Kreis⸗ fachgruppen Ueberlingen, Mosbach und Wertheim an der Spitze ſtehen. Die Kreisfachgruppenvorſitzer gaben anſchließend einen Bericht aus dem Jahr 1938 und Anregungen. für das Wirtſchaftsjahr 1939. Die Reichsfachgruppe hat angeordnet, daß innerhalb drei Jahren im gan⸗ zen Reich ſämtliche Bienenſtände und deren Völker einer Prüfung zu unterziehen ſind, wobei der Prü⸗ fer ſtreng die Vorſchriften zu beachten hat und dem Imker ein Freund und Berater ſein ſoll. Nach der Statiſtik hat Baden 19 685 Bienen⸗ ſtände mit 157 362 Bienenvölkern. Im Jahr 1938 wurden in Baden 4496 Stände mit 34609 Bienenvölkern geprüft. Ueber die Stand⸗ begehung 1938 finden die Imker im Jahrbuch des Imkers 1939 eingehende Berichte ſämtlicher Kreis⸗ fachgruppenvorſitzer(Verlag Buchdruckerei F. Burda, Offenburg). Im März findet eine Arbeits⸗ tagung im Inſtitut für Bienenkunde in Freiburg unter Leitung von Prof. Dr. Geinitz ſtatt. Der Obmann für Marktbeobachtung und Preſſe wies hier⸗ bei erneut auf die Geſetzesbeſtimmungen der Preis⸗ ſtoppverordnung hin. Der Landesleiter dankte im Schlußwort Mitarbeitern für die geleiſtete treue Arbeit. allen Die Seuche drinot wieder vor Neuer Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche * Karlsruhe, 5. Jan. Mit dem Eintritt der mil⸗ den Witterung iſt in 19 Gemeinden ein weite⸗ res Vordringen der Maul⸗ und Klauenſeuche zu verzeichnen. Es handelt ſich um folgende Ort⸗ ſchaften: Amt Bühl: Ottersweier. Amt Hei⸗ delberg: Heidelberg⸗Kirchſeim, Leimen. Amt Karlsruhe: Karlsruhe⸗Daxlanden. Karlsruhe⸗ Grünwinkel. Amt Lörrach: Wyhlen. Amt Mannheim: Leutershauſen, Heddesheim. Amt Müllheim: Eſchbach, Tannenkirch. Amt Pforzheim: Eutingen, Iſpringen. Amt Raſtatt: Au(Murgtal), Lautenbach, Wei⸗ ßenbach. Amt Säckingen: Wehr. Amt Uetber⸗ lingen: Burgweiler, Salem. Amt Waldshut: Waldkirch. Dagegen iſt die Seuche in folgenden 20 Gemein⸗ den und Vororten erloſchen: Amt Bühl: Achern, Sinzheim, Stollhofen. Amt Freiburg: Umkirch, Wolſenweiler. Amt Karlsruhe: Lan⸗ genſteinbach. Amt Kehl: Sand. Amt Kon⸗ ſt anz: Güttingen, Singen a. H. Amt Lahr: Hugsweier. Amt Mannheim: Mannheim⸗Sek⸗ kenheim, Edingen. Amt Raſtatt: Baden⸗Baden, Raſtatt, Hügelsheim, Langenbrand, Staufenberg. AmtUeberlingent: Kluftern Riedheim, Stetten. Am Abend des 3. Januar 1939 waren alſo 113 Gemeinden und Vororte verſeucht. Der Neranſtaltungseina der H7 Die Beſucherorganiſation aller Jugendlichen nsg. Karlsruhe, 3. Jan. 1939 wird der Veran⸗ ſtaltungsring der Hitlerjugend als ein⸗ zige Beſucherorganiſation aller Jugendlichen unter 21 Jahren aufgebaut der dieſen den Beſuch von Theater, Konzerten, Dichterabenden und Vorträgen vermittelt. Ausſchlaggebend iſt nicht der verbilligte Eintritt, ſondern die Durchführung eines einheitlich feſtgelegten Veranſtaltungsplanes, der zunächſt in den größeren Orten geſchloſſene Veranſtaltungen für Jugendliche vorſieht, nachdem in einigen Orten ſchon gute Erfolge erzielt wurden. Nach und nach ſoll das ganze Gebiet Baden von der Organiſation erfaßt werden, die alle bisherigen ähnlichen Be⸗ ſucherorganiſationen, wie Schülerabonnements, ab⸗ löſt. * Neuſtadt a. d. Weinſtr., 5. Jan. Seinen 90. Ge⸗ burtstag feierte Altvetran Jakob Ur ban 3. * Lambsheim, 4. Jan. Im benachbarten Max⸗ dorf feierte der älteſte Bürger der Gemeinde, zu⸗ Juni in Karlsruhe mit Gauleiter Wächtler und die Gardinen verurteilte den Angeklagten, dem weitere Fälle von gleich der älteſte Kriegsteilnehmer im Kreis Kundgebung der NS⸗Frauenſchaft in Lahr mit der Saarbrücken, 5. Jan. Vor der zweiten Straf⸗ Jagd⸗ und Fiſchwilderns nachgewieſen werden konn⸗ Frankenthal, Wilhelm Habersberger, ſeinen Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink. kammer hatten ſich zwei junge Burſchen wegen ten, zu einem Jahr Gefängnis. 9 5. Geburtstag. PPPC PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—————PPP——PPP—— TT————yᷣ P—ů— ᷣ ᷣ PPP— œ œ ↄ—ͤp— ̃ Y Y ꝓ—»» ꝰ ꝰ—ꝰ ꝰꝰ ꝓXX»»»»»BFS—— 65 4 8 4. 5. 4. 5. 4.— 4.— 4 8 4. 5 4. Berlin S* N 4˙% Rhein. opdk. achm KLademig 113,0 Dresdner⸗Leiy deſch.Rota B 107,1 107,0/ Fatrongenſtoy 1 lses 189,0 190,7 Berl. Handels 120,1 120,0 Ohrrebk. Aubef, 133.5 1,1/bandschaften K 00 00. EPER Ecnellorcſſen 80,50 81, SS SS 1123 Deuische Pommern Allb. 1.%Schl. 8 5½ do. Liquid. 101,0 101.0 Haſalt.G 68,— 07,62 Püren Metallqc. Phil, Holzmans 140,0 147.5 Niederl. Kohle, 144,2 145,0Steatit⸗Magneſia.... Deutſche Bank. 116,0 116,0 lestverzinsl. Werteecinprov, Alee.. Gpf kE(%) 30%De. Kom. M.1 90,— 99, Bayr. El, Ltef. Gei....Düſſeld. Hoefelbe... Hoteſbetrieb 77.50 78,25 Nordd Kabelo... Stettin. 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Pf. A. 26 1 1 00, 90,%% Pr. Pfandbr. nhalt,Koblenſo 100,7 107.5 Dorim. Akt. Br. 15 177,00Hindrichs⸗Auff. 13/ Mittelbeſc Stab Schwabenoräu... Bank ſ. Brauind. 116,0 116,5 Neu⸗Guinea—— ½/½ Sachſen A. 18 8 90, 6—3 8 18— 655 9— ellſt. 110,0 111.00 do. Unionbr. 207,0 Socnet„Lederi... Mühle—+ 5 135.0 Seld&Maumana 144,0 Bayr. Hyp- u. Wü. 100,7 100,5 Otavi⸗Minen; 24.50 24.— 0 ini 90%. It Ron a8130 96,0 93,— Lhe do. Rom. 550 98, 990 aſch, 138,0 18½ Tlresduer Gardis 10 925„ 1410 141%0IMülbein, Gergis 120½0 1200 Stemens Glasind.. 100,7— 108.7 105,71 Schantung-S. UBd. — * Donnerstag, 5. Jannar 1939 reichen Schwimmſportjahres iſt es aufſchlußreich, zurzeit geſtaltet. Der europäiſche Kontinent Europatiteltämpfe in London, ſchaft eindrucksvoll danach wurden hatte wie ſelten abſchneiden konnte. ſetzt, und auch hier gab es einen großen Erfolg deutſchen Farben. Beſten der Welt mit Erſolg beſtehen zu können. ſtellten Zeit von 56,4 Sek. Bremen, der in dieſem Jahr am nächſten. Auch die Japaner Arai und Saſa ki, der Amerikaner Jar⸗ retts und der Schwede Borg konnten in dieſem Jahre auf 50 Meter Bahnen keine überragenden Zeiten erreichen, es ſcheint, als wäre ein gewiſſer Srillſtand ein⸗ getreten, der zumindeſt bei Japan allerdings eine nahe⸗ liegende Urſache hat. rekord von Medica⸗USAmit:07,2(1935 aufgeſtellt) noch unangeſochten. Arai⸗Japan hat mit:09,6 eine ſerer freudigen Ueberraſchung Plath mit 214,3. 2 Plath dieſe Leiſtung mehrfach erreichte, iſt ſein Platz ein⸗ Ddeutig. Jack Medica hält auch über 400 Meter den Welt⸗ rekord mit 4338,7, einer Zeit„die er 1934 ſchwamm. Fla⸗ nagan⸗ UsA, der bei ſeinen vorjährigen Starts in Europa ſo ausgezeichnet zu gefallen wußte, einer einwandfreien 50⸗Meter⸗Bahn:46,2, ihm am näch⸗ ſten kamen 1938 die Japaner Arai und Amano, ſowie der Schwede Borg. Dann ſolgt wieder unſer Meiſter Plath, für den:50,5 als Beſtzeit verzeichnet ſind, die er Ende März v. J. erzielte. Ueber 1500 Meter konnten wir 1938 nicht ſo erfolgreich abſchneiden, wenngleich Arendt bei den Europarämpfen einen recht guten Eindruck hin⸗ terließ. Ganz überlegen hält hier der Jopaner Aman o die Spitze mit der im Auguſt mit 18:58,8 aufgeſtellten Beſt⸗ zeit. Arne Borgs Rekord, der ſich über 11 Jahre gehalten hatte und faſt unerreichbar ſchien, wurde damit endlich überboten. Flanagon ſowie der Schwede Borg blie⸗ ben ebenfalls unter 19:50, erreichten alſo recht gute Zeiten. Deutſchland wird hoffentlich ſchon in dieſem Jahre eine Reihe von Langſtrecklern herausbringen, die auch hier den Anſchluß an die Weltklaſſe herſtellen. In der 4 mal 100 Meter Kraulſtaffel hält USA mit der Monnſchaft Hiroſe, Jarretts, Wolf und Fick den im Berliner Olympiſchen Sta⸗ Die Steherrennen am kommenden Samstag, 7. Januar, in der Stuttgarter Stadthalle, bringen einen ſpannenden Zweikampf zwiſchen den beiden Weſtdeutſchen Erich Metze (Dortmund) und Walter Lohmann(Bochum). Zur Monte⸗Carlo⸗Sternfahrt ſind noch einige Nachmel⸗ dungen eingegangen, die Teilnehmerzahl hat ſich von 118 3 129 erhöht. Die nachgemeldeten Deutſchen Baumgarten⸗ ommer ſtarten auf Stoewer in Palermo. Gegen Seſia, den bekannten Wiener Auſtria⸗Vertei⸗ er, der ſich Weihnachten in Berlin als„Boxer“ betätigte, das Verfahren beim Gau Oſtmark⸗ Janiſch hat ſich außerdem mit dem Fall des Spie⸗ KMarik(Auſtriah zu befaſſen, der einen Tag vorher in anitz vom Felde geſtellt wurde. Irmgard Praetz(Salzwedel), die deutſche Europa⸗ meiſterin im Weitſprung, und Europameiſter W. Leichum ſich am 17. Magdeburger Hallenſportfeſt am 26. Februar. Die beiden Auſtria⸗Spieler Seſta und Safarik haben wegen ihres unſportlichen Verhaltens an den Weihnachts⸗ tagen Spielſperre auferlegt bekommen. Seſta erhielt ſechs Wochen Sperre, während Safarik vier Wochen pauſieren ß. Gehen Schweden wird ein Länderkampf im Hallen⸗ nöball am 5. Februor in Breslau durchgeſührt. Einen DaW⸗Sieg gab es beim Erythräiſchen Rund⸗ ſtreckenrennen in Asmara. Der Italiener Lorenzi ſiegte guf der deutſchen Maſchine und benötigte für die 54,4 Km. 40:10 Minuten ⸗ 81,3 Stdem. Der Silberſchild⸗Wettbewerb 1939 foll zum Teil bereits 0 Ende dieſer Spielzeit ausgetragen werden. Meldeſchluß wuoar bereits am 31. Dezember. Mit Ausnohme Oſtpreußens 52 alle deutſchen Gaue ihre Meldungen hierfür abge⸗ Der berühmte ſchoft, die 1928 in wortete, Trottier, hat vom Ungariſchen Eishockey⸗Ver⸗ band das Training der ungariſchen Eishockeyſpieler über⸗ ragen bekommen. Stürmer der kanadiſchen Olympiamann⸗ St. Moritz mit ſenſationellen Torziffern Nur zwei Tore konnten am Dienstog die Smoke Eaters gegen eine Niederrhein⸗Auswahl in Krefeld erzielen. Sie gewonnen das Eishockenſpiel mit.0(:0,:0,:0) Toren. Der Finniſche Studentenverband beſchloß, die Inter⸗ nationalen Akademiſchen Winterſpiele vom 19.-26. Februar in Drontheim mit Mann zu beſchicken und zwar mit 0 Stkiläufern, vier Eisläufern und 11 Eishockezſpielern. 8 Hein Wiesner(Wien) verlor ſeinen Kampf gegen den ugliſchen Mittelgewichtsmeiſter George Dapis in Lon⸗ don durch k. o. In der 6. Runde brach der Ringrichter den ungleichen Kampf ab. 5 „Mr..“ beteiligt ſich an den beiden Vorgabewettbewer⸗ ſen im Rahmen der Skandinaviſchen Tennismeiſterſchaſ⸗ ten in der Stockholmer Alvikshalle. nym„Mr..“ ſpielt der tennisbegeiſterte König Guſtaf Schweden. Die Schwäbiſchen Meiſterſchaften im Abfahrts⸗ und Tor⸗ ⸗Baden im Schlittenſportverband am 15. Januar zu SGunſten des WHW an der Hohen Wurzel in Wiesbaden. Die Einſigerrodel kämpfen um den Henéler⸗Pokal. 55 3 9 Swanzig Nationen melden * für Helſinli Zwanzig Nationen ſind bereits am Olympia in Helſinki beteiligt. Außer dem Gaſtlande Finnland ſaid ſolgende Anmeldungen bisher eingegangen: Belgien, Coſtorica, Dänemark, Deutſchland, Griechenland. Großbritannien, Haiti, Holland, Nolien, Jugoſlawien, Liechtenſtein. Luxem⸗ Norwegen, Paläſtina. Portugal, Rumänien, Schwe⸗ „Schweiz und Tſchecho⸗Slowakei. Beachtenswerte Leiſtungen im Segelflug Die Leiſtungsſchulung des Ns⸗Fliegerkorps Baden⸗ Baden Hornisgrinde Gruppe 16(Südweſt) hat gleich in den rſten Tagen des neuen Jahres einige beſondere Leiſtun⸗ n aufzuweiſen. Am 2. Januar wurden durch die fünf chütler der Leiſtungsſchulung folgende Erfolge erzielt: en auf Kranich einen Hang⸗ üler Seiter⸗Schwetzir Ha Minuten durch, der Flugſchüler elflug von 6 Stunden 55 der Flugſchüler Bayer⸗Offenburg einen Flug auf Rhön⸗ Sperber, einen ſolchen von 3 Stunden 40 Minuten. Von führten der Fluaſchüler Gefr. Belaire vom liegerhorſt Mannheim⸗Sandhofen auf Babylla mit 6 Std— Stunden 26 Minuten einen Hangſegelflug durch. Die Wie ſieht es denn zurzeit in der Welt aus? Zunächſt im Freiſtil. Den Rekord in der Kraulſprintſtrecke hält noch immer der Amerikaner Peter Fick mit ſeiner 1936 aufge⸗ Unſer Meiſter Fiſcher⸗ als Beſtzeit nur 58,7 Sek. erreichte, kommt ihm mit ſeiner Retordzeit von 56,8 Sek. die übrigen Spitzenkrauler der Welt, Auch über 200 Meter iſt der Welt⸗ unſtreitig herverragende Leiſtung vollbracht, Flanagan⸗ UsA benötigte:12,8, und an dritter Stelle ſteht zu 20 u Minuten und Flugſchüler Heinſtei n⸗Heidelberg mit lüge wurden durchgeführt unter Leitung von Segelflug⸗ 3 Deutſchland und der Weltſchwimmſport Nach dem überaus erſolgreichen Abſchluß eines kampf⸗ en Schwir wie ſich das Verhältnis zwiſchen deutſchem und Wellſchwimmſport ſeine wobei die deutſche Mann⸗ Boold 9 unſere Schwimmer gegen die Auswahl⸗ mannſchaft der Vereinigten Staaten von Amerika einge⸗ für die Wenn wir nun auch im Kraulſchwim⸗ men erheblich vorangetommen ſind, ſo bleibt doch die Not⸗ wendigteit beſtehen, noch beſſer zu werden, um gegen die ſchaffte auf — Gaufochwart Unter dem Pſeudo⸗ dion im Auguſt aufgeſtellten Rekord mit:59,2, aber zwei⸗ mal waren auch deutſche Staffeln im Beſitz dieſes Welt⸗ rekordes, einmal Bremen mit:03,6 und dann die Ber⸗ liner Mannſchaft von Eckenbrecher, Plath, Birr und Wille mit:02,4. Anders die Lage im Rückenſchwimmen, wo der Ameri⸗ kaner Kiefer zwar mit:04,8 nach wie vor den Welt⸗ retord inne hat, im vergangenen Jahre jedoch nur:07,8 als Beſtzeit erreichte. Unſer Europameiſter Schlauch ſchaffte im Februar 1938 mit:06,8 eine weit beſſere Zeit. Da er auch ſonſt glänzend in Form war— erinnert ſei hier nux an ſein ausgezeichnetes Rennen im Kampf Kon⸗ tinent— USA— dürfte Schlauch der zurzeit ſchnellſte Rückenſchwimmmer der Welt ſein. Im Bruſtſchwimmen hält Joachim Balke in beiden Strecken unſtreitig die Spitze in der Weltklaſſe, denn ſeine Zeiten von:09,5 für die 100 Meter und:37,8 ſind Lei⸗ ſtungen, die von niemandem erreicht wulden. Da Balke noch nicht am Ende ſeines Könnens iſt, kann ſogar mit einem weiteren Leiſtungsanſtieg gerechnet werden. In der Olympiſchen 200⸗Meter⸗Strecke ſteht zwar der Weltrerord des Amerikaners Kasley ſeit 1936 auf:37,2, aber dieſe Zeit wurde von ihm nie wieder auch nur annähernd erreicht, während Balke wiederholt unter:40 blieb. Neben Balke haben wir noch in Sietas, Heins, unſeren Welt⸗ rekordmann über 400 Meter mit:43,8, dem Magdeburger Ohrdorf und dem Berliner Temke weitere hervor⸗ ragende Bruſtſchwimmer, die es mit der geſamten Welt⸗ klaſſe aufnehmen können. Bei den Frauen könnte man zurzeit eine Dänin und zwei Holländerinnen als Spitzenkräſſe anführen und hätte damit den Weltſtand aufgezeichnet. Das iſt einmal Ragn⸗ hild Hveger, der von ſämtlichen Weltrekorden in der Kraulſchwimmlage nur noch die 100 Meter fehlen, die noch von der Holländerin den Ouden mit der im Februar 1936 aufgeſtellten Beſtzeit von:04,6 gehalten werden. Ragnhild iſt im Schwimmſport ſicherlich eine einmalige Erſcheinung, und es Hürfte den übrigen Könnerinnen der Welt ſchwer fallen, an ihre Leiſtungen heranzukommen. In der Rückenlage hat die Holländerin van Feggelen die Beſtzeit über 100 Meter bis auf:12,9 herabgedrückt, und da Holland in Cor Kint noch ein weiteres Eiſen im Feuer hat, iſt hier die Lage ziemlich klar. Im Bruſtſchwim⸗ men iſt Holland mit dem Weltreſord von Jopie Waal⸗ berg mit:50,9 glänzend gerüſtet, doch iſt ihre Spitzen⸗ ſtellung gefährdet, nachdem kürzlich die Deutſch⸗Braſiliane⸗ rin Maria Len k:57 erreichte. Bei uns konnte Inge Schmitz 1938 die 400 Meter Kranl auf:41,4 ve beſſern, und auch ſonſt blieb ſie neben Urſula Pollack, die recht aut nach vorn gekommen iſt, und Giſela Arendt an der Spitze der deutſchen Krau⸗ lerinnen und Rückenſchwimmerinnen. Die Spitze im Bruſt⸗ ſchwmmen hält Trude Wollſchläger mit:01,5. 52 Kleine Svort-Nachrichten hauptlehrer Erwin Lohru m⸗Neckargemünd. Die Wetter⸗ lage war beſonders an der Hornisgrinde ſehr ſchwierig. Die Flieger mußten zum Teil in den Wallen blind fliegen und hatten gegen Hagelſchauer und Schnee zu kämpſen. Die Winoſchutzſcheiben und die Tragflächen der Maſchinen waren zeitweilig vereiſt. Dieſe Leiſtungsflüge ſind die erſten, die im neuen Jahr durchgeführt wurden. Die Segelflieger von der Hornisgrinde landeten alle drei, wie angeordnet auf dem Flugplatz in Baden⸗Weſt. Die Segelflieger von Moos⸗ brunn landeten in Moosbrunn. Die Fluge wurden vom Flugplatz Baden durchgeführt. Die Segelflugzeuge waren durch Motormaſchinen in die Höhe gebracht. alnenſl Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Rückblick auf das Golſjahr 1938 Es iſt leicht, aus der Fülle der Ereianiſſe, die das Golf⸗ jahr 1938 brachte, ein überragendes Ereignis an die Spitze zu ſetzen: Die Wiedervereinigung der Oſtmark und des Sudeténlandes mit dem Altreich. Dieſe weltgeſchichtlichen Ereigniſſe haben auch den Führer des Deutſchen Golf⸗ Verbandes im NSRe, Karl Henkell⸗Wiesbaden, vor neue Aufgaben geſtellt, ſind doch zu den bisher vorhandenen 50 Golfanlagen 10 dazugelommen, die— oft zur Siche⸗ rung ihres Weiterbeſtehens— ein geſtrichen Maß von Wühe und Arbeit erfordern. Im ſportlichen Aufbau hat es 1938 einen großen Ruck nach vorwärts gegeben, waren doch allein 4 Premieren zu verzeichnon, die jede für ſich von großer Bedeutung waren. Erſtmalig in der Geſchichte des ͤeutſchen Golſſports fand ein Lehrgang für die Golf⸗Nationalmannſchaft und den Nachwus ſtatt, der im April in einem Hͤ⸗Heim in Kre⸗ feld lief, erſtmalig wurden im Mai in Hambura„Natio⸗ nale deutſche Golfmeiſterſchaften“ ausgetragen, die ab⸗ geſchloſſen wurden mit der erſten Begegnung der Golf⸗ Nationalmonnſchaften Belgiens 11id Deutſchlands. Und ſchließlich führte Karl Henkell im Auauſt erſtmalia eine Mannſchot deutſcher Golfer zu zwei Einladungs⸗Wett⸗ kämpfen nach dem Muttertand des Golfſports— nach England. Internationale Golfmeiſterſchaften 1938 in Frankfurt⸗Main An erſter Stelle müſſen bei der Würdigung der ſport⸗ lichen Ereigniſſe die Intentationalen Golſmeiſterſcha'ten genannt werden. Wieder war eine ſtarke Streitmacht aus England gekommen, die auch alle 3 Titel entführte. Of⸗ ſener Meiſter wurde der beſte Golſer der Welt, Henry Cotton⸗England, die Meiſterſchaft der Amateure ge⸗ wann Harry Bentley und die Meiſterſchaft der Frauen Miß Diana Fiſhwick. Wenn auch alle Hrei Titel nach England gingat, ſo waren die deutſchen Golfer doch mit dem Abſchneiden ihrer Vertreter zufrieen, war doch ſowohl in der Schlußrunde der Amateur⸗Meiſterſchaft als auch in der Schlußrunde der Frauen⸗Meiſterſchaft Deutſchland vertreten. Die ſportlichen Kämpfe der Internationalen Meiſterſchaften wurden umrahmt von Empfängen durch die Oberbürgermeiſter der Städte Wiesbaden und Frankfurt, durch eine Beſichtigung des Luftſchifſes Graf Zeppelin, einen Beſuch der Römerberg⸗Feſtſpiele und ene Main⸗ fahrt. Gerade das Rahmenprogramm hat den vielen aus⸗ ländiſchen Beſuchern— es waren 13 Nationen am Start — die Internationalen Meiſterſchaften in Frankfurt zu unvergeßlichen Tagen gemacht und den Golffreunden aus aller Welt das wahre Geſicht des Dritten Reiches gezeigt. Die Natioualen Golfmeiſterſchaften in Hamburg Dem Ruf des Deutſchem Golf⸗Verbandes zu den erſten Nationalen Meiſterſchaften war die deutſche Spitzenklaſſe der Golſer und Golſerinnen reſtlos gefolgt. Bei den Män⸗ nern kam es zu einem ſannenden Endkampf, den Leonard von Beckerath knapp gegen Jürgen Hogedorn ge⸗ wann. Auf den 3. und 4. Platz kamen H. J. Riemot⸗ ſchneider und H. E. Gärtner. Bei den Frauen holte ſich Frl. Landauer den Titel, zweite war Frau Groß, dritte und vierte Frau Kribben und Frl. Wolpers. Die Golf⸗Länderkämpſe des Jahres 1998 In den Länderkämpſen des Jahres 1938 hat ſich die Golf⸗Nationalmannſchaft— nicht zuletzt dank der Vor⸗ bereitungsarbeit in dem Lehrgang in Kreſeld— aus⸗ gezeichnet geſchlagen. Die Mäiner traten an gegen Bel⸗ gien. Italien, Frankreich, Holland und Schweden, die Frauen gegen Frankreich und Holland. 8 4 Gegen Belgien kam die deutſche Vertretung zu einem knappen:4⸗Sieg; in dem Viertändertrefſen. das Pfingſten in Zandvoort in Holland ſtattſand, gewaret Deutſchle⸗ gegen Italien, ſpielte unentſchieden geyen Holland und ver⸗ lor gegen Frankreich; das letzte Länderſpief gegen Schwe⸗ den in Bad Ems ging knapp verloren. Die Frauen ge⸗ wonnen ihren Kampf gegen die Vertreterimten Hollands und verloren gegen die Franzöſinnen. Die Bilanz der Länderkämpfe zeigt olſo bei den Männern 2 Siege, 1 Un⸗ entſchieden, 2Niederlagen und bei den Frauen 1 Sieg und 1 Niederlage. Reiſe einer deutſchen Mannſchaft nach England Auf Einladung des Royal Cinque Ports Golf Clubs und des Royal St. Georges Golf Clubs reiſte Karl Hen⸗ keille mit einer deutſſchen Mannſchaft erſtmalig nach Eng⸗ land.“ Während die deutſche Mannſchaft in Deal zu einem Die Meloungen für Garmiſch Auch die diesjährige Internationale Winterſportwoche in Garmiſch⸗Partenkirchen ſcheint in jeder Beziehung ein ſportliches Großereignis zu werden. Nachdem im Eis⸗ ſport u. a. die Teilnahme der konadiſchen„Smoke Eaters“ ſeſtſteht, lauſen jetzt auch für die Skiwettbewerbe die erſten Meldungen ein. Italien, von jeher ein im Werdentelſer Land gern geſehener Gaſt, gab proviſdriſch Nennungen für ſämtliche Wettbewerbe ab. Frankreich nannte für Ab⸗ fahrt⸗ und Torlauf je eine Männer⸗ und Frauenmannſchaft mit den Meiſterläufern Emile Allais bzw. Nicole Villan an der Spitze und die Schweiz hat die Teilnahme einer ſtarken Frauenmannſcha't zugeſagt. Sehr wahrſcheinlich iſt weiter der Start der Schweden Hans Hansſon und May Nilsſon, die ſoeben von Stockholm zum Training nach St. Auton am Vorarlberg abgereiſt ſind Skizunft Feldberg ſtartet in Grindelwald An den Rennen des Skiclubs von Großbritannien am Wochenende in Grindelwald(Schweiz) nimmt eine kleine Gruppe von Mitgliedern der Stizunſt Feldͤberg teil; es ſind dies Ernſt Romminger, Dr. Stober, Rolf Hofmann und Rolf Rüdiger. Ein internationales Springen in Seſtriere(Italien) ſieht die Bayern Toni Eisgruber, Alois Kratzer und Weiler am Start. N Wörndles Lehrvertrag verlängert Zur Schulung ſeiner beſten Abſahrtsloufer und Läu⸗ ferinnen hatte ſich der norwegiſche Skivervand den Parten⸗ kirchener Roman Wörndle verpflichtet. Nach Been⸗ digung dieſes Lehrgangs traf der Verband eine Abmachung mit Wörndle, noch einen zweiten Kurs zu leiten, der für die Läufer aus Oslo und Umgebung ausgeſchrieben iſt und bis zum 13. Januar andäauert. Schanzenbauer verrechneten ſich Vom Umbau ihrer bekannten Midtſtue⸗Schanze hatten ſich die Norweger viel erhofft, ſollte ſie doch Weiten bis zu 60 Meter erlauben. Die Generalprobe ſtellte jedoch den Schanzenbauern ein vernichtendes Urteil ous: die Sprin⸗ ger kamen nur auf 46 Meter. Nun ſoll der Schanzentiſch um 2½ Meter zurückverlegt werden. Der Reichsſportſührer greiſt ein Sieg kam, waren die engliſchen Freunde in Sandwich die Beſſeren. Die ſchönen cigliſchen Golfplätze, die groß⸗ artige Gaſtfreundſchaft und nicht zuletzt die engliſchen Träger, die unſeren deutſchen Spielern alle erdentliche Hilfe und Unterſtützung gaben, rundeten die Tage in Eng⸗ land zu unvergeßlichen Erlebniſſen ab. Regionale Mannſchaftsſpiele, Meiſterſchaften der Ju⸗ nioren, der Senioren und der Golflehrer ſowie Offene Wettſpiele aller deutſchen Clubs eraänzten das Sport⸗ progromm des Golfjahres 1938. Ein Jahr, das eine Fülle großer Exeigniſſe brachte, ein Jahr, das den in den Vor⸗ jahren begonnenen Aufſtieg klar fortſetzte, iſt vorbei. Karl Hentell, der Führer des Deutſchen Golfſporrts, kann zufrieden zu rückblicken; er kann aber auch ruhig uud zu⸗ verſichtlich in die Zukunft ſchauen, denn hinter ihm ſtelen geſchloſſen die Golfer Großdeutſchlands bereit, durch ihre Arbeit für den Sport, unſerm Volk und unſerem Führer zu dienen. Der Dank des Reichsſportführers „Zahlreiche Glückwünſche aus allen Gauen des Reiches von Seiten der Partei, des Staates und des Reichsbundes ſind mir zum Erlaß des Führers, der den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen zum Nationalſozialiſtiſchen Reichsbund für Leibesübungen und damit zu einer von Ler NSDAP betreuten Organiſation machte, zugegangen. Es iſt mir unmöglich, jedem einzelnen perſönlich zu danken, ich bitte daher auf dieſem Weg meinen herzlichſten Dank entgegenzunehmen. gez. von Tſchammer, Reichsſportführer.“ Noch keine Entſcheidung im„Fall Seſta“ 2 Der bekannte Verteidiger der Wiener Fußballelf 1 Auſtria, Seſta, der wegen wiederholten Vorkommniſſen trotz ſeiner unbeſtrittenen Klaſſe in der deutſchen Na⸗ tionalmannſchaft noch keine Verwendung ſand, ließ ſith* bei dem Freunoſchaftsſpiel in Berlin gegen Hertha⸗BSC erneut eine große Unſportlichkeit zu Schulden kommen. Seſta, der während des ganzen Spieles bereits durch ſein unſportliches Verhalten auffiel, wurde durch den Fußball⸗ fachwart der Oſtmark nur mit ſechs Wochen Sperre be⸗ ſtraft. Dieſes milde Urteil veranlaßte den Reichsſport⸗ führer, ſich die Entſcheidung in dieſem Fall ſelbſt vor; zubehalten. Der Reihsſportführer gibt dazu folgendes bekannt: „Ich ſehe mich veranlaßt, das Urteil des Fußballſach⸗ wartes des Gaues 17 über den Spieler Seſta wegen der Vorkommniſſe bei dem Fußballſpiel zwiſchen Hertha⸗BSC und Auſtria Wien am 26. 12. 1938 auſzuheben und behalte mir nach Prüfung aller Tatumſtände die Urteilsfällung perſönlich vor. gez. von Tſchammer, Reichsſportführer.“ Schönwälder Sliſpringen und Dreikönigstag Das für den zweiten Weihnachtsfeiertag vorgeſehene große gauoffene Skiſpringen in Schönwald, das an Weih⸗ nachtar wegen der fehlenden Altſchneeunterlage nicht durchgeführt werden konnte, wird nunmehr am Drei⸗ königstag, am 6. Januar. auf der Adlerſchanze nachmittags nachgeholt. Da der Dreikönigstag ſich gebietsmäßig für die Nachholung in Schönwald eignet, hat man zu dieſem Ausweg gegriffen, zumal am 8. Januar wieder als gau⸗ eigener Lauf der Große Dauerlauf über 40 Km., Schau⸗ insland— Feidberg— Schauinsland, folgt. Die Schnee⸗ lage im Gebirge hat ſich durch den Föhneinbruch geſetzt und iſt dadurch beſſer geworden, ſo daß die Schanze in Adlerwäld bereits hergerichtet wird. Das Schönwalder Skiſpraigen iſt übrigens eine Art Vortreffen zum Sprin⸗ gen im Rahmen der Gaumeiſterſchaft, die am 21./22. Jännat in Schönwald ſtattfindet und die gleiche Schanze benützt. Für das Springen an Dreikönig liegen bereits rund ein Dutzend beſte Namen vor, darunter auch der mehrfache Schwarzwaloͤmeiſter Richard Morath, der beim Neujahrs⸗ ſpringen in Neuſtadt i. Schw. nicht mittun konnte, weil er zum Kurs im Erzgebirge weilte. Neben Morath wird Oskar Hättich(St. Märgen) zur Stelle fein, der eben in Neuſtadt im Kampf mit Otto Pfaff, Schönwald. ſich den Wanderpreis ſicherte. Pfaff ſelber fehlt natürlich auf ſeiner Heimatſchanze auch nicht. Weiter ſtößt man auf Willy Beckert(Neuſtadt i. Schw.), Alfons Beckert(Neu⸗ ſtadt i. Schw.), Auguſt Geiger(Hinterzarten), Hans Rie⸗ ſterer(Hinterzarten), Otto Schuler(Neuſtadt i. Schw.), Joſef Reiſinger(Neuſtadt i. Schw.), Alfred Hermann (Neuſtadt i. Schw.), Paul Röſch(Villingen i. Schw.), Willy Schweizer(Schramberg), zu welch Letzterem noch weitere Teilnehmer aus der ſchwäbiſchen Nachbarſchaft kommen werden. Die erwähnten Namen umſaſſen mur den vor⸗ läufigen Stand der Nennungen. Die Wetterſchwankung im Hochſchwarzwald hat der Schneelage nicht zugeſetzt, 934 ſondern ſie eher verbeſſert, indem aus dem lockeren niht tragenden Pulverſchnee nun eine feſte Unterlage geworden iſt. Im Zuſammenhang mit der neuen Abkühlung iſt weiterhin mit Neuſchiee zu rechnen. — Mannheim fördert junge Künſiler Zweites ſtädtiſches Soliſtenkonzert in der Harmonie. Gäſte aus Karlsruhe und Pforzheim Vor drei Wochen begann unſere Stadt glückhaft die Reihe Konzerte junger Künſtler im Gau Baden. Geſtern beim zweiten Konzert, war der Saal der „Harmonie“ voll beſetzt. Dem hohen Beſuch ent⸗ ſprachen die künſtleriſchen Leiſtungsproben. Den Reigen der vier auswärtigen Gäſte eröffnete eine Karlsruherin, Emmy Scheich; aus dem Schaffens⸗ kreis Pfitzners, wählte ſie die-Moll⸗Sonate für Vigline und Klavier. Dieſes Werk 2 eignete Hans Pfitzner der Kgl. ſchwediſchen Akademie der Muſik zu. Streng in ſeinem Sinn geſtaltete Emmy Schech nach: mit Ruhe und Zartheit und doch großem Aus⸗ druck den bewegten Satz, im Sinn beherrſchter Lei⸗ denſchaft, die nur gelegentliche Gefühlsentladung duldet. Der Mittelſatz(Adagio, quaſi Fantaſia) über⸗ läßt vorwiegend dem Klavier die Führung, das der ſtädtiſche Muſikbeauftragte Dr. Ernſt Cremer mit viel Wärme und ſtarkem Ausdruck erklingen ließ. Mit großen Strichen bereitete Emmy Schech den ſieghaften Höhepunkt vor. Im„Aeußerſt ſchwungvoll und feurig“ gewünſchten Finale ver⸗ im Hangſegelflug au der Hornisgrinde führte der Flug⸗ o o s⸗Karlsruhe auf Nü 13, einen ſolchen von 5,44 Std., Berthold einigten ſich beide Soliſten zu hinreißender Brillanz und machtvollem Ausklang. Hildegard Knopf aus Karlsruhe begann ihre Vortragsfolge mit R. Schumanns Erſtlinas⸗ werk, dem Thema und drei Variationen über den Namen„Abegg“. Der 20jährige wioͤmete bekannt⸗ lich ͤieſe muſikaliſche Spielerei einer Mannheimer Ballbekanntſchaft. In der Zuneigung macht er Fräulein Meta Abegg zur Komteße, ſcherzeshalber! Hildegard Knopf verlieh der Wiedergabe beſchwing⸗ tes Walzer⸗Tempo. Virtuos prächtig bot ſie Franz Liſzts„Gondoliera“ und„Seguidillas“ von Albeniz, Schüler Liſzts und Debuſſys. Die Pianiſtin offen⸗ barte den Schöpfer der„Suite espagnole“ in dieſer heißblütigen, echt ſpaniſch anmutenden Tondichtung als ſtapke Perſönlichkeit. Die Künſtlerin wurde ebenfalls ſtürmiſch gefeiert und immer erneut PVertreter der klaſſiſchen hoben Geigerſchule, ſein Stober aus Pforzheim ſang je 50 ungebrochenen herausgerufen. drei Brahms⸗ und Hugo⸗Wolf⸗Lieder. Sein kul⸗ tivierter lyriſcher Tenor wahrte in den Brahms⸗ liedern die ſchön geſchwungene Geſangsmelodie. Mit vorbildlicher Deklamation wurde Stober dem inni⸗ gen Verhältnis zwiſchen Text und Geſang gerecht, das die Wolf'ſche Schreibweiſe auszeichnet. Kurt Günth, Pforzheim, fand namentlich in den beiden Soldatenliedern die ſchönſte Gelegenheit, praktiſch zu erweiſen, daß Wolf das Klavier der Singſtimme völlig gleichordnete. Mit Beethovens gewaltiger ⸗Moll⸗Sonate, der„Appaſionata“, ſchloß Franz Holtze, Karlsruhe, den inhaltsreichen Abend. Im erſten(Aſſai⸗allegro)⸗Satz wußte Holtze der Vor⸗ ſchrift Hans von Bülows gemäß bei höchſtmöglichem Kraftaufwand jede Anſchlagshärte zu vermeiden, die Paſſagen ſehr ſchwungvoll und feurig zu ſpielen und beide Hände ſo innig verwoben einander ablöſen zu laſſen, daß auch jeder Schein einer Lücke vermieden wurde. Das ernſte Thema des Andante con moto und die drei Gruppen von poeſie⸗erfüllten Ver⸗ änderungen geſtaltete Holtze wunſchgemäß beſchaulich und mit edler Einfachheit des Vortrags nach, gleich⸗ weit entfernt von affektvoller Sentimentalität wie von kühler Gleichgültigkeit. Der gewaltigen Schluß⸗ ſteigerung des Preſto folgte überaus ſtarker Beifall als Dank für die großartigſte und tief ſchürfende Leiſtung in dieſem zweiten Konzert junger Künſtler unſeres Gaues. Dr. Fritz Haubold. Jum fünſten Akademiekonzert Soliſtin: Lilia'Albore⸗Rom Das fünfte Akademiekonzert am 9. und 10. Januar ſteht wieder unter Karl Elmendorffs Leitung. Das Nationaltheater-Orcheſter ſpielt Mozarts -Dur⸗Sinfonie„ohne Menuett“, Strawinſkys Divertimento aus dem Ballett„Der Kuß der Fee“ und Liſzts ſinfoniſche Dichtung„Les Preéludes“. Anſtelle von Cäcilie Hanſen iſt Lilia'Albore⸗ Rom, verpflichtet worden, die das Violinkonzert Nr. 22 a⸗moll von Giovanni Batiſta Viotti(1753— 1824) ſpielen wird. Viotti iſt einer der wichtigſten a⸗moll⸗Konzert erfreut ſich auch heute noch einer eehheitt.... 5 *3 4 4 ihn dabei aufs b Fee“ von Strawinſky erklingt in Mannheim zum zu zeichnen. Eine glückliche Bühnenerſcheinung, Kör⸗ Der jungen römiſchen Geigerin Lilia'Albore geht der Ruf einer bedeutenden Meiſterin ihres In⸗ ſtrumentes voraus. Die Kritit mehrerer Länder lobt in ſeltener Einmütigkeit den großen und edlen ſchlackenloſen Ton, der Kernigkeit mit blühender Weirme verbindet; die Energie der Bogenführung und dazu die muſikaliſche Durchdringung des Stoffes, ferner das noble deklamatoriſche Pathos, das ihrem Vortrag barocker Geigenmuſik offenbar von Natur aus eignet. Das Divertimento aus dem Ballett„Der Kuß der erſten Male. Nachdem in anderen Muſikſtädten Werke von Strawinſky neuerdings zu hohem An⸗ ſehen gelangt ſind, iſt die Begegnung mit einer ſeiner Ballett⸗Kompoſitionen für das Mannheimer Publikum von beſonderem Reiz. e Heidelberger Reichsfeſtſpiele 1939. Die Heidelberger Reichsfeſtſpiele 1939 finden in der Zett vom 12. Juli bis 28. Auguſt 1939 ſtatt. Zur Aufführung ſind Schillers„Räuber“, Gerhart Hauptmanus„Florian Geyer“, Eichendorffs„Freier“ und Shakeſpeares„Sommernachtstraum“ vorgeſehen. Mannheimer Künſtler auswärts. Lutz⸗Walter Miller vom Nationaltheater gaſtierte Ende De⸗ zember an der Staatsoper München mit großem Erfolge als Turridu in„Cavalleria ruſticana“. Die Münchener Preſſe ſchreibt u..:„Der Fundus ſei⸗ nes Tenors iſt bedeutend. Er kann uns in geſchmei⸗ diger Kantilene echt lyriſch kommen, um dann wie⸗ 3 der durch männliche Kraft und Verve der dramati⸗—* ſchen Akzente zu beſtricken. Daß ſich Miller ſo raſch 9 in den ihm fremden Verhältniſſen zurechtfand, ſprach für den geſunden Geſangsinſtinkt. Auch die muſika⸗ liſche Sicherheit des Gaſtes nahm neben den beträcht⸗ lichen Stimmgaben für ihn ein. Alſo ſouverän im Muſikaliſchen, vermochte Miller das Bild des jun⸗ gen, leichtfertigen Dorfkavaliers und ſeiner ſpäten Reue in ebenſo natürlichen wie lebendigen Umriſſen ——— pergefühl und Bewegungsgewandtheit unterſtützen m de eſte. Alles in allem: ein Sänger, den man nicht zum letztenmal gehört haben möchte“ 3* 3 72 82 3 5 ⁵ man die HaxDEIS- WIRTSCHAFTS-ZEI Donnerstag, 5. Januar 1939 Brauerei Schwarh-Siorchen Wieder 6 ¾ Dividende Die Brauerei Schwartz⸗Storchen A0G, Speyer a. Rh., be⸗ richtet über 1937/38, daß ſich die im eingetretene Abſatzſteigerung in verſtärktem Maße fort⸗ geſetzt hat. Neben der Belegung der Pfalz mit Arbeits⸗ kräften für die Weſtbefeſtigung wirkte vor allem die ſchlechte Wein⸗ und Obſternte abſatzbelebend. Entſprechend der vor⸗ übergehenden Natur dieſer beſonderen Verhältniſſe werde auch ein großer Teil der Abſatzzunahme nur vorübergehend ſein. Infolge des beſſeren Geſchäftsganges war es möglich, im Juni 1998, nach nahezu acht Jahren, zur vollen 48⸗ Stunden⸗Woche zurückzukehren und dadurch der Gefolgſchaft ein höheres Einkommen zu verſchaffen. Der Jahresertrag ſtellt ſich auf 1,15 Mill.: bei einem Vergleich mit dem Vorjahr ſind von dem Roherlös von 4,70 Mill. 0,86 Mill.„Sonſtige Aufwendungen“ ab⸗ zuſetzen. Zinſen ſteuerten 0,07(0,06)'und ao. Erträge diesmal nur 0,02(0,10) Mill./ bei. Andererſeits erſor⸗ derten Löhne und Gehälter 0,51(0,46), ſoziale Abgaben 0,04 (0,03), Steuern vom Einkommen, Ertrag und Vermögen 0,41(Beſitzſteuern 0,21), geſetzliche Berufsbeiträge 0,08(0) Mill.. Unter Berückſichtigung der auf 0,15(0,17) Mill.“ verminderten Anlageabſchreibungen(i. B. außerdem 0,002 Mill. andere Abſchreibungen) ergibt ſich ein Jahres⸗ gewinn von 120 842(122 010)“, der ſich um den Vortrag auf 189 072(188 280). erhöht. Wie im Vorfahr erhalten hieraus die 1,995 Mill./ Stammaktien 6 v.., die 5000“4 Borzugsaktien 7 v. H. Dividende, ſo daß 69022 4 zum Vortrag verbleiben. „In der Bilanz lalles in Mill. /) ſtehen Anlagen mit 1,61(1,70) zu Buch. Das auf 2,45(1,99) erhöhte Umlaufs⸗ vermögen enthält 0,26(0,35) Vorräte, 0,37(0,20) Wert⸗ papiere, 1,18(0,96) Außenſtände, darunter 0,50(0,54) Hy⸗ potheken und Darlehen, und 0,61(0,46) Bankguthaben. Andererſeits werden die Verbindlichkeiten bei nur noch 0,001(0,14) Rechnungsabgrenzungspoſten mit 0,46(0,15) ausgewieſen. Dem AK ſtehen unv. 0,78 Rücklagen, 0,202 (0,20) Wertberichtigungen zum Umlaufsvermögen und 0,44 (0,23) Rückſtellungen zur Seiſe.(5B 17. Januar). Ee.————— Beſchrkung der Teilzahlungsgeſchäfte im ambulan⸗ len Gewerbe. In der Verordnung zur Durchführung des 56a, der Gewerksordnung für Jas Deutſche Reich vom 28. Dezember 1998 iſt beſtimmt, daß dos Aufſuchen von Be⸗ ſtellungen im Gewerbebetrieb im Umherziehen nach Maß⸗ gabe des§ 56 a, Abſatz 1, Ziffer 5 nur für beſtimmte Wa⸗ rengattungen zuläſſig iſt. iDeſe Verordnung hat bei vielen Gewerbetreibenden Beunruhigung hervorgerufen, da die Berordnung vieljach eine falſche Auslegung gefunden hat. BVon zuſtändiger Seite erfährt der D nunmehr, daß die Berordnung vom B. Dezember 1038 nur dana Anwendung zu finden hat, wenn es ſich um das Auſſuchen von Beſtel⸗ Ilungen auf Teilzahlung unter Eigentumsvor⸗ behalt handelt. Im übrigen tritt durch die Verorznung keine Aenderung der Tätigkeit der Verſandgeſchäfte ein. * Bamag⸗Meguin A0, Berlin. Die HV nahm den be⸗ lannten Abſchluß zum 30. Juni 1888 zur Kenntnis und beſchloß, den Reingewinn von 0,126 Mill. 4 vorzutragen. Der geſamte Aufſichtsrat wurde wiedergewählt.— Im laufenden Geſchäftsjahr war der Auftragseingang bisher groß, ſo daß das Unternehmen ſtark beſchäftigt iſt. * Anton Sturm Erſte Coburger Exportbierbranerei Ac, Coburg. Der Dividendenvorſchlog für das Geſchäftsjahr 1937/8 wurde auf wieder 2/ v. H. ſeſtgeſetzt. * Julius Meinl Ac, Wien.— Beträchtliche Umſatz⸗ ſteigerung. In einer ao HVwurde die Satzung dem deut⸗ ſchen Aktiengeſetz angepaßt. Wie mon noch erfährt, konnte die Geſellſchaft im Geſchäftsjahr 1938 eine rund 50prozen⸗ tige Umſatzſteigerung gegenüber dem vorhergehenden Jahre erzielen. Mit dex Umſatzſteigerung war eine entſprechende Geſolgſchaftserhöhung verbunden. Da die Bilanzarbeiten, für das Geſchäftsjahr 1928 noch nicht abgeſchloſſen ſind, können noch keine näheren Angaben über die Dividenden⸗ ausſchüttung gemacht werden. In den letzten beiden Jah⸗ ren wurden jeweils 8 v. H. bei 8,0 Mill. AK verteilt. Zur Zeit wird der Geſchäftsgang bei dem Unternehmen als ſehr gut bezeichnet. * AG Hackerbräu, München.— Weiter ſteigende Abſatz⸗ tendenz. Vor Eintritt in die Tagesordnung der HV machte der Vorſitzer des Auſſichtsrates, Geheimrat Dr. Karl Eiſenberger, längere Ausführungen über die Lage der Brauwirtſchaft im allgemeinen und über die bayeriſche Brauwirtſchaft im beſonderen. Dabei führte er u. a. aus, daß mit ihrer auf heimiſchen Erzeugniſſen beruhenden Rohſtofſbaſis die Brauwirtſchaſt ſich nicht nur auf die Land⸗ wirtſchaft, ſondern auch auf das Handwerk und das Gaſt⸗ ſtättengewerbe fördernd auswirke. Das Braugewerbe ge⸗ ſund und leiſtungsfähig zu erhalten, dürfte daher für die Wirtſchaft von ganz beſonderer Bedeutung ſein. Was die Abſatzzunahme betreſſe, ſo zeige dieſe im ganzen geſehen, keine einheitliche Richtung. Im Landesfinanzamtsbezirk München betrug ſie nur etwa 4 v. H. und lag damit faſt an der unterſten Grenze. Die höchſte Grenze liege bei etma 40—45 v. H. Selbſtverſtändlich komme die Ver⸗ ſchiedenartigkeit der Abſatzentwicklung auch in den Erträg⸗ miſſen zum Ausdruck. Entſcheidend für die Rentabilität ſei letzten Endes immer der Bierpreis, und in dieſer Be⸗ ziehung ſeien die Verhältniſſe Süöbayerns weſentlich ver⸗ ſchieden von den anderen Gebieten Deutſchlands. Wenn in dieſem Zuſammenhang zu Tage tretenden unterſchiedlichen Verhältniſſe betrachte, ſo komme man zu dem Schluß. daß die Ertragswirtſchaft in München mit derjenigen in dex übrigen deutſchen Brauwirtſchaft nicht Schritt halte. Im laufenden Geſchäftsfahr ſei bei der Ah Hackerbräu der Abſatz, wenn auch nur in beſcheidenem Umfange, weiter ſteigend geblieben. Die HV nahm hier⸗ auf von dem bekannten Abſchluß zuſtimmend Kenntnis, der für die Aktionäre wieder 6 v. H. Dividende bringt. Der Auſſichtsrat wurde in ſeiner bisherigen Zuſammen⸗ ſetzung beſtätigt; neu zugewählt wurde Dr. Max Oſter⸗ mater, München. „Eine Statiſtik über engliſche Aktiengeſellſchaften i. J. 1938.— Leichte Belebung. Eine von privotwirtſchaftlicher Seite aufgeſtellte Statiſtik über die Netto⸗Einnahmen eno⸗ liſcher Ach im Johre 1938 zeigt eine leichte Wirtſchafts⸗ belebung. 4195 erfaßte Geſellſchaften verzeichnen bis ein⸗ ſchließlich 31. Dezember 1938 an Nettoeinnahmen 424,10 gegen 413,89 Mill. Pfund. der Neuen Mannheimer Zeitung Akiien uneinheiilich Sehr ruhige Märkie Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: abbröckelnd Frankfurt, 5. Januar. Die Börſe ſetzte am Aktienmarkt in überwiegend leicht abgeſchwächter Haltung ein, da einige Abgaben erfolgten, während ſich die Kaufaufträge weiter in engſten Grenzen hielten. Die aus dem Zinstermin fließenden Mitteln bommen offenbar weiterhin der laufenden Anleihezeich⸗ nung zugute. Bei der ſtarken Geſchäftsſtille drücken ſchon kleinſte Beträge verhältnismäßig ſtark auf die Kurſe. Stärker ermäßigt waren von Maſchinenwerten Demag mit 145(147) und Daimler mit 132½(1344). Von Montanwer⸗ ten büßten Vexein. Stahl 1 v. H. ein auf 104, während JG⸗ Farben nach knapp behauptetem Beginn ebenfalls 1 v. H. unter geſtern abend lagen mit 140. Am Elektromarkt gin⸗ gen RWe auf 1207(121/4) zurück. Etwas feſter lagen Reichsbank mit 188/½(188) und Cement Heidelberg mit 140%%(148¼). Am Rentenmarkt beſtand dagegen noch überwiegend Nachfrage, die Umſätze ſind aber gleichfalls ſtark ge⸗ ſchrumpft. Die Kurſe konnten ſich im großen und ganzen meiſt voll behaupten und verſchiedentlich auch weiter leicht befeſtigen. Knapp gehalten lagen Reichsaltbeſitz mit 1287—, (12854). Im Freiverkehr gingen Kommunal⸗Umſchuldung mit 93, 4proz. Rentenbank⸗Ablöſung mit 89/ und Wieder⸗ aufbauzuſchläge mit 82/ um, Liqnidationspfandbriefe hat⸗ ten bei größeren Umſötzen einheitliche Linie. Auch In⸗ duſtrie⸗Obligationen unterlagen mäßigen Schwankungen. Staöt⸗ und Staatsanleihen notierten im weſentlichen un⸗ verändert. Im Verlaufe blieb das Aktiengeſchäft äußerſt klein. Teilweiſe bröckelten die Kurſe weiter leicht ab. Reichsbank 188 nach 188/, Bemberg 134 nach 135, Rhein. Metall 129 noch 129/4, Mannesmann 10796 nach 1074. Von den Standardwerten bewegten ſich JG⸗Farben bei unver⸗ ändert 149 und Vereinigte Stahlwerke bei unver⸗ ändert 104. Die erſt im Verlauſe notierten Werte lagen uneinheitlich, es überwogen jedoch Rückſchläge von durch⸗ ſchnittlich—1 v. H. AG für Verkehr minus 2 v. H. auf 118. Scheideanſtalt minus 1½ v. H. auf 201, dagegen Verein. Deutſche Metall 17375(172). Für Großbankaktien erhielt ſich lebhaftere Kaufneigung bei unveränderten Kurſen, nur Dresödner Bank v. H. höher mit 10996. Der Freiverkehr war bei meiſt gehaltenen Kurſen ſtill. Niedriger lagen Frankfurter Handelsbank mit 58/½ (60). Für Raſtatter Waggon nannte man eine Taxe von 57 nach zuletzt 55. Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich Berlin, 5. Januar. Nach den Beſeſtigungen der letzten Tage machten ſich heute namentlich om Aktienmarkt Ermüdungserſcheinungen bemerkbar. Von der Bankenkunoſchaft waren Kauforders für Anlagezwecke nur noch in ſehr kleinem Umſange ein⸗ gegongen, während andererſeits der berufsmäßige Handel Realiſotionen vornahm. Bezeichnend für die Geſchäſtsſtille war das Zuſtandekommen von nur etwa 40 Anfangsnotie⸗ rungen bei insgeſamt rund 90 gehandelten variablen Pa⸗ pieren. Von Montanwerten waren insbeſondere Rhein⸗ ſtahl mit minus 176 v. H. ſtärker rückgängig. Klöckner er⸗ mäßigten 50 um 74, Buderus um 7 und Verein. Stabl⸗ werke um 76 v. H. In der chemiſchen Gruppe gingen For⸗ ben zunächſt um 76, unmittelbar nach Her erſten Notiz aber weiter um v. H. auf 149) zurück. Stärkere Ein⸗ bußen ergaben ſich bei Elektrowerten, von denen Lah⸗ meyer und Siemens um je 2½ zurückgingen. Auch Ma⸗ ſchinenbauwerte ſtanden meiſt im Angebot: Deutſche Waf⸗ ſen büßten 1/, Demag 11 und Orenſtein v. H. ein. Im Gegenſatz zur Allgemeintendenz lagen Braunkohlen⸗ werte eher etwas feſter, wobei Eintracht mit plus 1/ und Ilſe Genußſcheine mit plus 1½ v. H. die Führung hat⸗ ten« Im übrigen ſind mit über Prozentbruchteile hinaus⸗ gehenden Veränderungen nur noch zu erwähnen: Zellſtoſf Waldhof(minus 136) und AG für Verkehr(minus 1,75 v..). Im geregelten Freiverkehr ſtiegen Mix und Geneſt bei einem Bedarf vr. o„em 4 v. H.— Bon variablen Renten ſtieg die Gemeindeumſchuldungsanleihe erneut um 10 Pfg. auf 93, dagegen waren Reichsaltbeſitz nach der geſtrigen Befeſtigung wieder um v.§ auf 128, gedrückt. Im Börſenverlauf bewirkten weitere Glattſtellungen des berufsmäßigen Börſenhandels teilweiſe größere Kurs⸗ einbußen. So verloren Demag 74, Winterhall und Rhein⸗ metall Borſig je 1, Daimler 11, Bemberg 1/½, Felten 2 und Feldmühle 3) v. H. Farben notierten 149. Höher lagen Deutſche Waffen um 74, Klöckner und Aſchaſfen⸗ burger Zellſtoff je um 74 v. H. Der Kaſſarentenmarkt wies erneut freundliche Haltung auf. Die Umſätze haben ſich jedoch eher weiter verringert. Liquidationspfandbrieſe tendierten zumeiſt feſt. Pfand⸗ briefe und Kommunalobligationen wieſen keine Verände⸗ — Renien geiragi rungen auf. Bei den Stadtanleihen ſtellten ſich 2er—2der Königsberg 56, 26er Pforzheim 4 v. H. höher. Reichs⸗ und Länderanleihen zogen verſchiedentlich leicht an. 1. und 2. Dekoſama befeſtigten ſich um bzw.“ v. H. Weſt⸗ falen Altbeſitz kamen, Oſtpreußen dto. 76 v. H. höher an. Am Markt der Induſtrieobligationen lagen Aſchinger Mund Hoeſch v. H. ſowie Gutehoffnung 4 v H. nie⸗ oͤriger. Siemens und Halske Debentures büßten 1 v. H. ein. Farbenbonds lagen 76 v. H. höher. Die zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien wieſen kaum Veränderungen auf. Bei den Hypothekenbanken lagen Deutiche Hypotheken und Deutſche Zentralboden je 5 v. H. höher. Von Kolonialwerten büßten Doag 74 v. H. ein. Am Markt der Induſtriepapiere lagen Atlas⸗ werke 2 und Tuchfabrik Aachen 774 v. H. höher. Anderer⸗ ſeits verloren Hemmoor Portland 4, Deutſcher Metall⸗ handel und Vereinigte Bautzener Papier je 3 v. H. Steuergutſcheine wurden unverändert notiert. Reichsſchuloͤbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er 99,75 G 100,5 B; 1942er 98,87 G 99,62 B, 1943er 98,5 G 99,25 B; 1944er 98,25 G 99 B; 1946er bis 1948er je 98,12 G 95,87 B. — Ausgabe 2: 1040er 99,75 G 100,5 B, 1946er bis 1948er je 98,12 G 96,87 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗45er 82 G 82,87 B; 1946⸗48er 82,12 G 82,87 B; äAproz. Umſchuld.⸗Verb. 92,62 G 93,37 B. Am Börſenſchluß war die Kursgeſtaltung wieder aus⸗ geſprochen uneinheitlich. Eine nennenswerte Erholung ver⸗ mochte ſich jedoch nicht durchzuſetzen. Deutſche Erdöl ſtell⸗ ten ſich& und Rheinmetall Borſig v. H. höher. Anderex⸗ ſeits büßten Mannesmann 76 und Berlinex Maſchinen 75 v. H. ein. Farben ſchloſſen zu 149. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki Berlin, 5. Januar. Am Geldmarkt wurden heute die Blanketagesgeldſätze wieder um v. H. auf 2,50 bis 2,75 v. H. ermäßigt. Dieſer anhaltenden Verflüſſigung ent⸗ ſprechend war rege Kaufneigung ſür alle verfügbaren Titel vorhanden, ſo daß auch Solawechſel zur Verfügung geſtellt werden mußten. Der Privatdiskontſatz blieb mit 276 vᷣ. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten zeigte das Pfund heute erſtmals wieder eine leichte Erholung. Wunde⸗ Kabel ſtellten ſich auf 4,6306(4,6256), die Züricher Pfund⸗ Notiz lautete 20,52(20,464). In Amſterdam trat eine Er⸗ höhung auf 8,5174(8,51), in Paris eine ſolche auf 170,81 (176,53) ein, obwohl auch der franzöſiſche Franken und der Gulden ſelbſt geringſügig gebeſſert waren Der Dollar wurde aus Amſterdam und Zürich mit 1,84 bzw. 4,42“ nahezu unverändert gemeldet. Der ſchweizer Franken war behauptet. Später ſetzte das engliſche Pfund Befeſtigung weiter ſort. Diskont: Reichkbank 4. Lombard 3, Privat 3 v. H. ſeine f Dis⸗ 5 Januar 4. Januar Arntlicsn E feonf] neid 1 Erſe, ce 510 Aegypten lägypi BDd 11,835 11,805 11,8700 1840 Argentinien 1P.⸗Peſoſ. 0,565 0,509.502 0,566 Beigien 100elga] 2½ 41,97 42,05 42,00 22,08 Braſtlien. 1 Milreis 0,146] 0, 148.1460 0,148 Bulgarien, 100gevaſ 6 3,047] 3,053.047/ 3,053 änemark 100Kronen] 4 5151 51,61 51,4051,50 anzig 100Gulden] 4 47,.— 47,10 47.— 47,10 Engiand.. 10fd 5 85 3 5 Eſtland„10beſtn Kx.4/ 8, 8,2 N 4„1985 5,005 5,075/ 5,088“ Frankreich. 160 2 6,533 0,547 6,523/ 6,537 Griechenland 100r5,.353/ 2,357 23532,357 Holland 100iden“? 135.29 135,57 135,20 135.57 Jran(Teheran) Pahla 14.34 14.30 14,31 14,33 Sland„ 100 181 Kr. 5% 5½70 51,89 51,59 51,69 Ralien„ 10l“Lire] 4 13.09 13,11 13.00 13,11 avan. 19en] 3,29 0,670 0,075•672/.074 Seesn 5.604 5,700.604 5,700 onada i Tan. Hollar 2 2,468.472 2,467 2,471 Lettland. 100 Catts] 5¼ J 48,7 48,85 48,7 465,85 Sitouen. 10081tas 3 44,94 42,02 41.94 42.02 Norwegen idoKronen] 3½ 57,97 58,00 57.84 57.00 Bolen. 1008loty] 4 47,.— 47,10 47.— 47.10 Poriugal 100 Eskudo 8 10,475 10,495 10,450 10,470 * 66 92——* 8 38 Eaweden, 100r% 5,0 5,82[39.27 ,350 Schwein 100fFranken( 1/ 50,44 50,50 50,44 50,50 Spanien 100 Peſeten 5— 8 Türtet.. itult. fd.⸗ 210.978.982.978 1,982 Ungarn. 100Pengh—4*3 993 —— 1 Goldpeſooſ 0,909 1,911 0,900 1,911 Ger. Siaaten 1 Dollat! 2,%%“ 2494.490.404 * Frankfurt, 5. Januar. Tagesgeld unverändert 2,50 v. H. * Stand des deutſch⸗niederländiſchen Verrechnungsver⸗ kehrs. Der letzte Dezemberabſchnitt hat die günſtige Ent⸗ wicklung im deutſch⸗niederländiſchen Verrehnungsverkehr während der beiden vorhergehenden Zeitabſchnitte wieder zunichte gemacht. Auf niederländiſcher Seite waren 6,41 Mill. hfl. eingezahlt worden. Hiervon verblieben nach den Abzügen zugunſten alter Forderungen(0,019 Mill. hfl.), des Zinſendienſtes(0,401) Mill. hil.) und der freien Rech⸗ nung der Reichsbank(0,748 Mill. hfl.) zugunſten neuer Clearinggläubiger 5,24 Mill. hfl. Zu ihren Gunſten waren im gleichen Zeitraum in Deutſchland 6,84 Mill. hfl. ein⸗ gezahl: worden, ſo daß die deutſchen Einzahlungen diesmal die niederländiſchen um reichlich 1,00 Mill. hfl. übertreffen. Im ganzen Dezember ſind hiernach in Deutſchland 0,99 Mill. hfl. mehr eingezahlt worden als in den Niederſan⸗ den, ſo daß am 31. Dezember 1938 der ſogenannte deutſche Rückſtand im wechſelſeitigen Verrechnungsverkehr ſich auf 28,96 Mill. hil. belief gegen 27,97 Ende November. 4 Verorbnung zur Verſtärkung des Holzeinſchlags im Lande Oeſtererich und in den ſudetendeutſchen Gebieten. Auf Grund von§ 2 Ziffer 5 des Erſten Erlaſſes des Führers und Reichskanzlers über die Einführung deut⸗ ſcher Reichsgeſetze in Oeſterreich, der Verordnung über das Forſt⸗ und Jagöweſen im Lande Heſterreich und der Ver⸗ oroͤnung über die Durchführung des Vierjahresplaus in den ſudetendeutſchen Gebieten hat der Reichsbeauftragte für den Vierjahresplan am 28. Dezember 1938 eine Ver⸗ ordnung zur Verſtärkung des Holzeinſchlags im Lande Oeſterreich und in den ſudetendeutſchen Gebieten erlaſſen, die im Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nr. 1 vom 3. Januar 1939 veröffentlicht iſt. Die neue Verordnung beſtimmt im ein⸗ zelnen: Waldungen jeder Beſitzart und Größe können zur Deckung des Bedarfs der deutſchen Wirtſchaft an Holz in jedem Jahr in einem für jeden einzelnen Wald oder Be⸗ trieb nach einzelnen Holzarten und ⸗ſorten oder im gan⸗ zen ſeſtzuſetzenden Holzeinſchlag herangezogen werden. Der Reichsforſtmeiſter beſtimmt durch Verwaltungsanord⸗ nung den Zeitraum, für den jeweils die Feſtſetzung des Holzeinſchlags erfolgt. Der Reichsforſtmeiſter beſtimmt gebietsweiſe die Höhe des Einſchlages. Die Höhe des je⸗ weils von den einzelnen Waldungen bzw. Betrieben auſ⸗ zubringenden Einſchlags ſetzen die Regierungsſorſtämter guf Grund der vom Reichsſorſtmeiſter hierfür herauszu⸗ gebenden Anordnungen feſt. Bei der Feſtſetzung des Ein⸗ ſchlags im einzelnen Falle ſind Waldzuſtand, Holzvorrat und die ſonſtigen forſtwirtſchaftlichen Verhältniſſe zu be⸗ rückſichtigen. * Engliſche Aufträge ſür die ungariſche Waggon⸗Jndu⸗ rie. Zur Lieſerung von Schienenautobuſſen ſind der ungariſchen Waggen⸗Induſtrie neuerdings aus England und aus Britiſch⸗Indien Aufträge zugeangen. Dabei han⸗ delt es ſich zuſammen um 14 Zwillingwagen, wovon 10 für die Nord⸗Weſt⸗Indien Railway und 4 für die Londoner Miöland⸗Scotiſh Railways beſtimmt ſind. TUNOG Abend-Ausgabe Nr. 8 ſ Vor jugoſlawiſch⸗franzöſiſchen und engliſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen. Wie in unterrichteten Kreiſen ver⸗ lautet, werden am 12. Januor in Paris Verhandlungen über den Abſchluß eines neuen iugoſlawiſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages beginnen. Ebenſo ſollen Mitie Februor höchſtwahrſcheinlich in Belgrad neue Verhandlungen mit England in die Wege geleitet werden, um eine Verbe⸗⸗ ſerung der beiderſeitigen Handelsbeziehungen zu verwirk⸗ lichen. Dieſe Verhandlungen ſtehen im Zuſammenhang mit dem wiederholt betonten Beſtreben amtlicher Kreiſe in Frankreich und England, die Handelsbeziehungen zwiſchen dieſen Mächen und den Südoſtländern auf neue Grund⸗ lagen zu ſtellen. um dieſen Ländern eine größere Ausſuhr nach England und Frankreich zu ezmöglichen, damit aber andererſeits auch für ſie der öſtliche Markt nicht völlig ver⸗ loren geht. Waren unel Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 5. Jaunar. Im Berliner Getreideverkehr blieben die Umſätze weiterhin eng begrenzt, da die Verarbeiter und Verbraucher noch immer über anſehnliche Beſtände verfügen. In allen Ar⸗ tikeln kommt es jedoch laufend zu kleinen Umſätzen, viel⸗ fach allerdings zur ſpäteren Lieſerung. Von Brotgetreide iſt in erſter Linie Weizen zu verwerten. Bei den Ab⸗ ſchlüſſen handelt es ſich jedoch faſt ausſchließlich um Waggonladungen für Lieferung im lauſenden Monat. Die Kaufluſt für Futtergetreide iſt verhältnismäßig gering. Braugerſten und Induſtriegetreide in guten Sorten blei⸗ ben beachtet. Eine nennenswerte Geſchäftsbelebung dürſte jedoch erſt nach Ausgabe weiterer Bezugsſcheine eintreten. Futtermittel liegen ſtill. In Mehlen iſt das Geſchäft noch immer unentwickelt. Biemer Baumwolle vom 5. Jan.(Eig. Dr.) Loxo 10,02. S Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 5. Jan. (Eig. Dr.) Jan. 4,00 B 3,90 G; Febr. 4,00 B 3,90 G; Mörz 4,10 B 3,95 G; April 4,15 B 4,00 G; Mai.25 B 4,10 G, Juni 4,35 B 4,20 G; Juli 4,40 B 4,25 G; Auguſt 4,45 G 4,30 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage—; per Jan. 31,45—9,50; Rohzucker— Melaſſe 3,08; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Hamburger Schmalznotierungen vom 5. Jau.(Eig. Dr.) Amexican Steamlard tranſito ab Kai 20,25 Dollar; American Purelard raff., per vier Kiſten je 25 Kilo netto, verſchiedene Standapdmarken tranſito ab Kai für 100 Kile 20,50—20,75 Dollar; Marktlage ruhig. SLeinölnotierungen vom 4. Jau.(Eig. Dr.) Lon⸗ Non: Leinſga: Pl. per Jan. 11; Leinſaat Kik. Jan 12½/ Bombay per Jan. 13¼9; Leinſaatöl loco 24,3; öto. per Jan. 23,1; per Febr.⸗April ,1/; Baumwoll⸗Oel ägypt. 19; Baumwoll⸗St. ägypt. per Jan. 7; Neuyork: Terp. 28,50; Savannah: Terp. 23,50. Berliner Metallnstierungen vom 5. Jan.(Eig. Dr.) Es notierten in für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 60,50; Standard⸗Kupfer lid. Monat 54,75 nom. Originalhüttenweichblei 18,50 nom.; Standard⸗Blei lſd. M. 18,50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,25 nom.; Standard⸗Zink(75. Monat 17,25 nom; Original⸗ hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133; dto. in 8—9 Drahtbarren 99 v. H. 127; Fein⸗Silber 37,80 is 40,80. *Die Metallkurspreiſe wurden wie folat geändert: ***1 R 672—9 RM 672 671 in Kraft ab 1 in ft 4 1. 11. on Alum. n. leg. 133—137 133—137 Bronteleg. 89/½— 87¼/8—870 „do. Legier.[ 58 61 58 61[Neuſilberieg.53½—50½59— 56½½ Blei nicht leg. 16.—18½½ 17—10 Nickel n. leg.] 236—240236—240 „Haritlei. 19—21 19—21½ Zint ſein„10 2 1 1½ Kupfer.ler/50 61½ 59 61, do roh 415 1 1%— Meſſingleg. 4% 44 41½—44 Zinn n. leg.] 253 253 253— 203 Rorguß leg, 159/ 6159—61¼ Bonka-Zirn 265—27520 2 * Der Londoner Goldpreis betrug am 4. Jannor für eine Unze Feingold 150 ſh 5 85 ⸗ 86,6776 4, für ein Gramm Feingold demnach 58,0321 Pence= 2,78575 Am Mittwoch wurde Gold im Werte von 562000 Pfund —— zu einem Preiſe von 150,5 ſh pro Unze fein ver⸗ auft. * Die Rheinſchiſfahrt im Dezember 1938.— Starke Be⸗ hinderungen durch den Kälteeinbruch. Die Niederrheiniſche Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Dnisburg⸗Ruhrort weiſt in ihrem Bericht über die Be⸗ triebslage der Rheinſchiffahrt im Monat Dezember 1996 darauf hin, daß der Schifſsverkehr ſtark durch jahreszeitlich bedingte Störungen, vor allem durch den plötzlichen ſtarken Kälteeinbruch behindert war. Der Rheinwaſſerſtand ſank — von einem vorübergehenden kleinen Anſtieg im erſten Monatsdrittel abgeſehen— langſam doch ſtetig ab. Das Niedrigwaſſer erſorderte Ableichterungen im Verkehr mit den Oberrheinhäfen am Mittelrhein und in Salzig, aber auch weiterhin in Mannheim für die hier zum Oberrhein in Richtung Karlsruhe-KehlStraßburg eingetroffenen Kähne. Auch in der Niederrheinfahrt machte das plötzlich ſtarke Abſallen des Waſſers Einſchränkungen in der Ab⸗ ladetiefe erſorderlich. Die kurzen Tage und zeitweilig auftretender Nebel verlängerten die Reiſedauer. Auch der ſtarke Wagenmangel der Reichsbahn bildete nach wie vor einen Faktor, der die Verſügungen der Unternehmen hemmte und Lade⸗ und Löſchzeiten ſowie den Umlauf der Schiſſe ungünſtig beeinflußte. Die Umſtände hatten zur Folge, daß die zum Transport angebotenen Gütermengen an ſaſt allen Stellen den zur Verfügung ſtehenden Kahn⸗ raum überſtiegen, ſo daß auch für vordringlichere Trans⸗ porte teilweiſe kein Raum vorhanden war. Die vor⸗ handenen Schwierigkeiten erſuhren eine Steigerung durch den am 17. v. M. einſetzenden plötzlichen und heſtigen Kälteeinbruch, der innerhalb weniger Tage zu einer der⸗ artigen Vereiſung des Rheines und ſeiner Neb flüſſe führte, daß die unterwegs befindlichen Fahrzeuge allent⸗ halben die Sicherheitshäfen aufſuchen mußten. Ab 20. war die Schiffahrt auf dem Rhein ſo gut wie als eingeſtellt zu betrachten. Auf dem Rhein⸗Herne⸗Kanal und der ka⸗ naliſierten Ruhr von der Mündung bis unterhalb Müh'⸗ heim⸗Ruhr wurde die Schiffahrt ab 23. geſperrt. Auf dem Lippe⸗Seiten⸗Kanal wurde ſie bereits ab 20. eingeſtellt. Dieſe Lage hielt bis zum Monatsende an. Mit dem 31. d. M. war die Rheinſchiffahrt auf der oben bezeichneten Strecke gemäß amtlicher Bekanntmachung als wieder⸗ eröffnet anzuſehen. 5— 4 5 4 8 5 4 1 5 4 Frankfurt anieihen d. Kom. Verb. 82 R 10. 100,0 100, de R 22. do..⸗fom1) 100,0 100.0 4½ Uugsburg 98.25—955 4 Oberheſſ. Pr.⸗Anln. Stadteatelbee Deutscie destverzinsl. Werte Otsch. Staatsanleihen 10⁵⁰ 4½8»Saden 26 98.— 98. 4½ BerlinGold24 102,7 102.7 4½ Dresden 20. 8 Pt..⸗Ant. 2 101,5 101.8 4/() Krankſ. 20 08.75 98,750 banken, kom. Giroverb 97,25 97.254% Bad..-Böbk. Mannhy. 29, R2 00,50 90.50 0. 999 4˙%½ do. Goldsb Al 90,25 99 25%de. GolbgRem. 1444 20 98,50 1 8 50. 27 97%87 97.876% 4½% Hanau 26. von 99 f. 4/4 99.25 99/25 4½ eidelberg 29. 456 do. v. 36 2. F.„„4½ Ludwigsh. 26 98.— 98,— 4/ dov 25.F. 96.75—55* Miain 20 5 015 6/ Vaden 27 + 997½% Mannheim. 4½% Babern 2/, 89.12 99,12 4½ Wapos 4½ Schaß D. R. chag 46 ½ Heſſen 28-U, 54½ Pirmaſens 26 99,— 99,.—- 70 ee 2057o B8570 Siie. E Thüringen“ 8„ 134C0 6 BBFScc 4% do. 402 do.v. 38 kl à 90.20 00,10 verschteibun 4% Wpoſt 84. 100.0 100.0 bungen 4% do 35. „„ 4˙½ Darinſtadt 26 9725 96,75 Landes- und Provinz- R 10 69.— 88,5ʃ 09. 9 5 404 r K. dabg 5s 10)0 go, Ptandbriete u Schuid-4½ Bafaugbenl. 8r. f6 Upſbr. 25, A 5 4[Soldhyp.⸗Ptandbriefe . Hypotnekenbanker Ranu N4 00.— 00. 5 41 4½ de. K 38,90,88 99.— 90.— 10,0 100,½ͤBanrvodence. ¼ d. e,öthr. 161,1 10.0 Aiüi 00.75 60,75% Kö.- Oog: 9e SNS R2..„ 28.50,0 Krupoxreibſteſ. man mtſe t4 9., r. u. 1 7 9% Pe. Lia k1 100,7 1010 5 ReckarStuttg 23 ½% Boyr, gand 69.50 60.56 Jaut K 2 101,0 101,08% Südodcr1 6% Berl. Hyp.⸗Br Lig. Gpfbr. 8) Soégen 28. 89. 99,and ſi e. A... 100,7 100,2 ½ Frrftröop.l.% Württ 699 ⸗ R—4. 99,— 99.—] Gofbc. 1. 2 100,0 100.0 3½ do. Lig. Bf, 1000 4/bo. Ccbte. i. 100,0 100, 101. 100, Pele⸗ Schuldverschreibuns. 102,%0 adiſche Walch. 100,0 100,[Grgtkeraft. Nhn Garrſtet ◻+ r. Pforzh. 67.— 67. Jrün 4 Bilfinger 81 oa 9 Bayr. Motorenw. 144.0 1440 Bemberg, 3. B. 1240 134.5 arl⸗u. Pargerda Julius Berger 143,0 144,00aſenmudte.. 167,0 167,00Pfälz. Mühlen Brauer. Kleinlein 115,5 115,5Uaid u. Ren..., Df. Prehb.⸗Sorit Bronce Schlenk 102.5 1000* 0—90 18 iieeee 119.5 120 wert⸗ 133,0 133.3 Harvener 134,. Ubeinelektra St. F e. 149.2. Lartmann a Br. b ldert.. 112.0 11 25 0 2 heſſen⸗Raff Gas 87—*, W. atmlex⸗Beng. 132.5 134,7Jbelamann. B6.. 147,0 146,5 Roeder. Gebr.. 144,5 140,7 ema .0ld.u. Süben 20440 202,5 Di. Steinzenng chlinc 4 Co. Dürrwere. 115.0 lacher 60“ 106,0 106,00 Unorr, Heilbronn Ka 0Kolb u. Schille 90,— 88,50 4½ do. Kom. k ½% Goth. 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MDöNw 110.7 110.7 Mannheim. Berii. — do. Pop.⸗Bank i 22.— i2 gfilz, Bop.⸗Bank J01.5 101.5 Würn Transvort 7. 77 .„ Keichsbanß 188.0 ......[Rhein. Hyp.⸗Bank 136,0 130,0 ... 95,Württba, Vank. 113.0 113.0 118,5 118.5 107.0 107,0 ———* Q Amtlien nient notlarte Werie Umtausch Obſisationen ————t¼—[[—n——ĩQ—i— 4e%½ Serliner Städtuch, Slett ⸗Werte 4. Janur 210.0 2100 —*» 130,0 130,0 55 99.— 8 5 ꝛoßkra aunheim u Pfalgwerke1941 0 14% 142,104%,% Mb.-Weſtt Glektr. Aul bon 1027 1952 8850 12070 119. 4% 8„ 10/1053 65.90 110 1170047%„ 1880/ 1955 85,30 ** 2*——ꝰ NuhrwsbUn᷑e 2 2„* 1958—*.— 4541¹⁰ Meineloe e 1960 90,.25 88,.— 88, 8 — —————— —— ————— 8. Seite Nummer 8 Naue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Januar 1939 1 us dem Leben einer alte STZAHEJTtvο An NOGJ9 57 Herausgegeben Narheimerin mmm %0% Dr. Rjchard Vutzinger Luòwigshafen hatte nicht viel Einquartierung, ſondern nur durchziehende Truppen. Wie harrte man auf Zuzug von Erſatz, da Saarbrücken nur wenig Beſatzung hatte, und nur durch die ſchlaue Taktik 325 Oberſten Peſtel die Franzoſen getäuſcht wurden. Ludwigshafen war voll von Truppen. Wie war ich ergriffen, als am nächſten Morgen das erſte Garde⸗ regiment durchzog, Männer wie Eiſen in ſtrammer Ordnung. Ihnen folgt nun Regiment auf Regi⸗ ment. Raſch war eine Küche auf dem Bahnhof er⸗ richtet, und alle, die hier durchkamen, wurden mit Suppe oder Kaffee erquickt. Die Damen der waren abwechſelnd Tag und Nacht tätig. tät Die Herren vom Landeshülfsverein unter⸗ ſtützten ſie in der Organiſation und Verwaltung. Bald errichteten ſie ein Lazarett, und ich ſtehe ietzt noch mit zwei von den Verwundeten, Jenſch aus Fleusburg und Wilhelm aus Waizenbach, in Brieſ⸗ wechſel. „Meine Mutter erlebte noch den Einzug der Truppen in Mannheim, ſie ſtarb am 17. Mai 1871. Wir hatten noch Oſtern die Konfirmation unſeres älteſten Sohnes Auguſt bei ihr gefeiert. Die von Belfort zurückkehrenden Truppen kamen gerade hier durch, ſo daß unſere Einquartierung das Feſt mit uns feierte. Auguſt hielt eine ſchwungvolle Rede auf Kaiſer und Reich, ich war nicht wenig ſtolz auf meinen Aelteſten. Wir hatten auf dem Rück⸗ marſch mancherlei Einquartierung, meiſtens ältere Offisiere. Einer erhielt den blauen Brief bei uns —5 mußte als penſioniert nach Hauſe fahren, recht art. So war endlich nach langem ſchwerem Ringen der Friede zu Frankfurt am 10. Mai 1871 unter⸗ zeichnet worden, nachdem viel Blut vergoſſen und mancher ſchwere Sieg erſochten war. Manche Epi⸗ ſoden berührten uns ganz nahe, ſo die erſte Ent⸗ wicklung des Krieges. Nachdem derſelbe am 19. Juli von Napoleon III. erklärt war. dauerte es doch noch den ganzen Monat, bis die Aufſtellung der Truppen vollendet war. Mein Mann war in Libau geweſen und erfuhr in Erſurt, daß mobil ge⸗ macht würde. Auf allen Bahnen ſtockte der Ver⸗ kehr. Ich ſelbſt hatte mich in der Frühe aufgemacht, meine Tochter Mathilde in Kreuznach abzu⸗ holen. So fand mein Mann das Haus leer, als er ankam. Erſt nachts um 1 Uhr langte ich mit mei⸗ nem Kinde an unter dem Schutze des Herrn Rei⸗ 9* chert, genannt Seckele, einem„Höhlenbruder“ mei⸗ nes Mannes(aus der Herrengeſellſchaft„Räuber⸗ höhle“). Welche Szenen hatten wir auf den Bahn⸗ höfen erlebt! Alles eilte nach Hauſe und konnte mit Bedauern ablehnte. Langenlohnsheim, da der Bahnhof in Bin⸗ gerbrück mit Militärzügen geſperrt war, und von Saarbrücken der Wagenpark und die Kaſſen dorthin geſchafft wurden. Unter all den Vorbereitungen, Proviant und Betten für die Familie in Saarbrücken zu beſorgen, Verbandzeug zu richten uſw., rückten unſere Trup⸗ pen durch das Köllertal vor, und die Franzoſen beſetzten die Höhen und den Triller bei Saar⸗ brücken. Dort lagerten ſie auch im Garten meiner Schwiegermutter, wo ſie ſich an den Vorräten des Kellers erholten, ſich aber als höfliche Leute ent⸗ ſchuldigten, daß die Not ſie dazu veranlaßt habe. Sie ſchrieben ihren Dank auf die Kellertüre. „Mille remerciements au propriétaire du bon cham- pagne et du bon vin blanc! Nous sommes fachés 'avoir été obligés'enfoncer votre porte, car vos Prussiens ne voulaint pas partir.“ Dieſe Epiſode wurde von Prof. Carl Röchling in einem Gemälde dargeſtellt, das ſich jetzt im Beſitze von Geh. Juſtiz⸗ rat Carl Röchling befindet. An den damaligen Bürgermeiſter von Saar⸗ brücken, Vetter Carl Schmioͤtborn, ſtellten ſie das Anſuchen, eine Trikolore hochzuziehen, was er Dagegen ließ er das ver⸗ langte Diner von Pfeiffer kochen und am Pfört⸗ chen den Turkos ausliefern. Das waren die ein⸗ zigen Franzoſen, die Saarbrücken lebend betraten. Der Lebensabend Da die Verfaſſerin in ihren Aufzeichnungen einen Zeitraum von 25 Jahren überſprungen hat, erſcheint es zur Vervollſtändigung ihres Lebensbil⸗ des angebracht, an dieſer Stelle noch einige, für ihr Weſen charakteriſtiſche Züge anzuführen. Es war Frau Anna Röchling ein Bedürfnis, den Menſchen wohlzutun und es iſt gar nicht zu überſchauen, wievielen ſie in ihrer Weiſe geholfen hat, oft ohne daß der Empfänger ihren Namen er⸗ fuhr und ohne viel Aufhebens davon zu machen. Als ſie ſich im Jahre 1853 nach Ludwigshafen ver⸗ heiratete, hatte dieſe Gemeinde ſich eben erſt ge⸗ bildet und zählte kaum 2000 Einwohner; als ſie ſtarb, waren daraus 80000 geworden. Eine raſend ſchnelle Entwicklung, die ſich vor ihren Augen voll⸗ zog! Wie ihr Gatte als Gemeinderat und ſpäter Stadtrat dem aufſtrebenden Gemeinweſen diente, ſo ſah ſie ſelbſt ihre Aufgabe darin, auf charitativem Gebiete, ſo viel ſie vermochte, zum Wohle der Ge⸗ meinde ihr Teil beizutragen. Frau Anna Röchling hat in ihren Lebenserin⸗ nerungen von alledem geſchwiegen, was wie ein 19 eigentlich Beſcheidenheit, was ſie davon zurückhielt, ſondern der Stolz, der es nicht nötig hat, ſich ſelbſt zu rühmen. Sie war Habei keineswegs eine altmodiſche Frau, die ganz nur in den Sorgen für den Haus⸗ halt, in der Erziehung der Kinder und in der Ver⸗ einstätigkeit aufgegangen wäre, ſondern ſie hat in mancher Hinſicht recht modern gedacht. So verfolgte ſie nicht nur mit einer für die Frauen der damali⸗ gen Zeit außergewöhnlichen Teilnahme alle poli⸗ tiſchen Ereigniſſe, hatte nicht nur ein bemerkens⸗ wertes kaufmänniſches Wiſſen, ſondern ihr Intereſſe galt auch der Wiſſenſchaft und Forſchung. Mehr⸗ mals hat ſie es ausgeſprochen, daß ſie ganz gewiß Medizin ſtudieren würde, wenn ſie erſt 18 oder 19 Jahre alt wäre. Ihr Lebenswille blieb bis zuletzt ungebrochen. Als ihre Kinder ihren Händen entwachſen waren, wandte ſich ihre ſorgende Liebe beſonders ihren Enkelkindern, aber auch ihren Neffen und anderen Verwandten zu, die bei ihr immer eine freundliche Aufnahme fanden und in ihrem Heime ſich wohl⸗ geborgen fühlten. In ihrem ausgeprägten Ge⸗ rechtigkeitsgefühl war ſie ſtets darauf bedacht, ihre Liebesbeweiſe möglichſt gleichmäßig an oͤie Enkel zu verteilen. Jedes von ihnen erhielt zur Konfir⸗ mation eine goldene Taſchenuhr aus Glashütte, und bei der Ueberreichung pflegte ſie in ihrer kurzen, aber innerlich ſtark bewegten Art die Mahnung zu erteilen: Bleib brav! Und ſo beſchäftigt ſich die Verfaſſerin in ihren Aufzeichnungen zum Schluß noch mit ihren Kindern und Enkeln. Sie erzählt mit mütterlichem Stolze davon, wie ihre Kinder ſich nacheinander einen eigenen Hausſtand gründeten. Ihre älteſte Tochter Emma verheiratete ſich am 9. April 1874 mit dem Kaufmann Auguſt Cordes in Hamburg und iſt Mutter von ſieben Kindern geworden. Ihr älteſter Sohn Auguſt nahm ſich am 9. März 1885 die Tochter Helene des bekannten Mannheimer Großinduſtriellen Heinrich Lanz zur Frau. Ihre Tochter Mathilde wurde am 22. März 1880 die Gattin des Hauptmanns(ſpäteren Oberſt) Her⸗ mann v. Moſch und ihr Sohn Hein rich ehelichte am 22. Oktober 1892 Berta Hofmann, eine Toch⸗ ter des Direktors der Eichbaumbrauerei in Mannheim, während ihr Sohn Rudolf ledig ge⸗ blieben iſt. Frau Anna Röchling hat ihre Lebenserinnerun⸗ gen im Jahre 1904 beendet. Von ihren letzten Lebensjahren ſchreibt ſie nichtg mehr. Sie hat ſich nämlich doch noch, wenn auch ſchweren Herzens, von Frau Anna Röchling, geb. Schultz 1831—1908 Die Verfaſſerin der„Lebenserinnerungen einer alten Mannheimerin“ wenige Jahre vor ihrem Tode. (Privataufnahme) 83 getrennt, in dem ſie 55 Jahre lang ihr Heim ge⸗ habt hatte. Als dieſes Haus von der Firma Gebr. Röchling verkauft worden war, entſchloß ſie ſich, die Stätte, mit der ſie durch viele teuere Erinne⸗ rungen verbunden war, zu verlaſſen, und richtete ſich ihre Wohnung im Hauſe Oberes Rhein⸗ ufer 23 ein. In den neuen Räumen iſt ſie nichk mehr recht heimiſch geworden, nur einige Monate hat ſie dort noch geweilt. Am 29. Oktober 1908 iſt ſie entſchlafen, nachdem ſie ein Alter von 777¼ Jahren erreicht hatte. Als der Sarg zur letzten Fahrt hinausgetragen wurde, ſtand vor dem Hauſe eine große Zahl von Leidtragenden, die ihrer Wohltäterin noch einen Gruß darbringen wollten. Es waren die Armen und Aermſten der Stadt, die ihr tiefbewegt das Geleite gaben. Dieſer Leichenzug ehrte ſie mehr als aller äußerer Prunk, und die Tränen der Armen redeten eine eindrucksvolle Sprache als noch ſo glänzende Nachrufe. Von der Friedͤhofspforte aus aber krugen die Enkel ihre Großmutter zum Familiengrabe, wo ſie — ihrem Gatten und ihrer Mutter beigeſetzt wurde. nicht befördert werden. Wir bielten Stunden bei Selbſtlob hätte klingen können. Es war nicht ihrer alten Wohnung im Hauſe Ludwigſtraße Ende. Sae E 8* un —.— Kriegerüameradſchaft Einspaltige Kleinenzelgen his zu Annahmeschluß für die Mittag ehem laer oiner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm 4Pig. Offene Stellen Zahnarzt ſucht zum 1. Februar üngeres Fräulein als Shlocistöndenhite Adreſſe zu erfr. in der Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 10 364 Kle! [llbern fabaanlade mit ca, 37000 am Selände per bald zu verkaufen durch: . Zilles, Immobilien⸗ und Vorzuſtellen zwiſchen 3 u. 5 Uhr. ee t— gegr. 1877. I. 4. 1. Fernſprecher 208 76. Tleskändascreik, matchine Ztürig, mi arke Stoewer, Friſierkm 100. gebraucht, preis⸗ Küche, nat. wert zu ver⸗ lack., Büfett, kaufen. 87 neue Wagen Wasserturmgarage Kinzinger- Hot *8 Rut 202 93 S55 Aniichte, Oexle, Eillhue 160 Mollſtr. Nr. 13. Znr Nachhilſe in Math., Fran⸗ Verkäufe zöſiſch und Engliſch geeignete Lehrkraft Sgcreibſcrünle) 1 Hock— ——— Olzwolie H. 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