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Jahrgang- Nr. 13 udetenland geht feierlich zu Nachbargauen Daladier wieder zurlick- Neichsminifter Funk in dlallen- Gropjeuer in Weinheim Gauleiter Henlein verabſchiedet ſeine alten Kampfgenoſſen Der Feſtakt in Znaim Zuaim, 8. Januar. In Znaim fand am Sonntag die feierliche Ueber⸗ gabe der befreiten ſudetendeutſchen Gebiete Süd⸗ mährens und Südböhmens an die Gaue Bayeriſche Oſtmark ſowie Nieder⸗ und Ober⸗Donau ſtatt. In die feſtlich geſchmückte Stadt war die Bevöl⸗ kerung von weither zuſammengeſtrömt. Bürger und Bauern, Arbeiter und Handwerker, alle waren ſie ſtolz darauf, dieſen Tag miterleben zu dürfen. Gegen 11 Uhr trafen Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗In⸗ quardt, Reichskommiſſar Henlein, die Gauleiter von Nieder⸗ und Ober⸗Donau, Dr. Jury und Allgruber, der ſtellvertretende Gauleiter der bayeriſchen Oſt⸗ mark, Ruckdeſchel, der kommandierende General des 17. Armeekorps, General Kienitz, und zahlreiche wei⸗ tere Ehrengäſte in Znaim ein. Auf dem Bahnhofsvorplatz hatten Aboroͤnungen der Parteiformationen Aufſtellung genommen. Unter dem Jubel der Menſchenmenge ſchritten die Ehren⸗ gäſte die Fronten der Formationen ab und begaben ſich ſodann in das Rathaus, wo Gauleiter Dr. Jury den neuernannten Oberbürgermeiſter Urban in ſein Amt einführte. Nachdem ſich die Ehrengäſte in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hatten, begrüßte Gauleiter Henlein die Hinterbliebenen gefallener Freiheitskämpfer. Der Feſtakt fand am Nachmittag in dem am Rande der Stadt gelegenen Induſtriehaus ſtatt. Ueber 5000 Menſchen füllten den mit Flaggen der Bewegung geſchmückten Saal und weitere Tauſende drängten ſich draußen vor den Lautſprechern. Nach Begrüßungsworten des ſtellvertretenden Gauleiters von Nieder⸗Donau, Gerland, ſprach Gauleiter Reichskommiſſar Henlein, immer wieder unterbrochen von ſtürmiſchen„Sieg⸗Heill⸗ und„Wir danken unſerem Führer“⸗Rufen der zutiefſt ergrif⸗ fenen Menge. Konrad Henlein ſpricht: „Die Eingliederung in das Großoeutſche Reich Adolf Hitlers hat das Sudetendeutſchtum vor neue Pflichten und vor neue Aufgaben geſtellt. Durch zwei Jahrzehnte haben wir unter dem Druck und unter dem Zwang einer brutalen Fremoͤherrſchaft unſere geſchichtliche Aufgabe erfüllt: Wir haben den deutſchen Heimatboden gehalten und verteidigt. Die Aufteilung des Sudetengebietes nach not⸗ wendigen Lebensforderungen des Geſamtvolkes be⸗ deutet keine Lockerung der Bande, die uns in Not und Gefahr, in Kampf und Leid zuſammengeſchmie⸗ oͤet haben. Ueber dem allen ſteht das große Vater⸗ land, ſteht die gemeinſame Aufgabe und das gemein⸗ ſame Werk. Der Abſchied aus einer durch Jahr⸗ zehnte bewährten Lebensgemeinſchaft, der Umbau eines als Kampffront organiſierten Gefüges ſoll uns aber ein Anlaß ſein, unſeren Blick in die Ver⸗ gangenheit und in die Zukunft zu wenden, um noch einmal auf die Gemeinſamkeit unſerer Herkunft, unſeres Weges und unſerer künftigen Aufgabe hin⸗ zuweiſen.“ „Henlein wies dann darauf hin, daß die Sudeten⸗ länder von altersher der Schauplatz erbitterter Volkstumskämpfe geweſen ſeien und ging dann aus⸗ führlich auf das Streben der Sudetendeutſchen nach politiſcher Einheit ein, die von jeher von einem Großdeutſchen Reich geträumt hätten. Henlein ſtreifte kurz das Fronterlebnis des Weltkrieges, der ie Sudetenoeutſchen an allen Fronten geſehen habe. Dieſen ſchweren Zeiten ſeien die große Not des Jah⸗ res 1918 gefolgt und die verzweifelten Verſuche durch den Einſatz der letzten Kräfte das drohende Schick⸗ ſal völliger Unterdrückung zu wenden. Viel Helden⸗ tum hätten dieſe Jahre des Umbruchs geſehen. Aber alle Opfer hätten die Heimat nicht vor dem fremden Zugriff retten können. Die zwanzigjährige Kampf⸗ und Leidenszeit jedoch habe die Sudetendeutſchen immer enger zueinander wachſen laſſen. Der Gauleiter rief noch einmal die Erinnerung an die gemeinſame Kampfzeit wach. Er gedachte des Kampfes der Hultſchiner, die grenzenloſem Terror der Tſchechen ausgeſetzt geweſen ſeien, als ſie ſich bei den Wahlen 1935 in überwältigender Mehrheit zur Sudetendeutſchen Volksbewegung bekannt hätten. Es gebe hier faſt keinen Amtswalter, der nicht ſchon Wochen und Monate im Kerker geſeſſen habe, nur weil er ſich zu ſeinem Volk und zu ſeiner Bewegung bekannt habe. Die Gefängniſſe von Troppau hätten deitweiſe die verhafteten Hultſchiner nicht zu faſſen vermocht. Viele ſeien erſt nach der Befreiung des Sudtenlandes aus jahrelanger Haft zurückgekehrt. Die Wiedervereinigung mit dem Deutſchen Reich be⸗ deute für dieſes Gebiet wahrhaftig eine Erlöſung. Henlein gedachte auch des Kampfes der Süd⸗ mährer, die ſich durch nichts aus der Ruhe hätten bringen laſſen. Das Elend, das die ſudetendeutſchen Induſtriegebiete heimgeſucht habe, habe auch vor dem ſudetendeutſchen Bauernhof nicht Halt gemacht. Die Ereigniſſe der letzten Jahre, die Idee des Führers, hätten ihnen neue Hoffnung für die Zukunft gegeben. Die politiſchen Vorgänge im benachbarten Oeſterreich ſeien mit größter Anteilnahme verfolgt worden. In der Oſtmark ſelbſt habe der Jubel über den Anſchluß Oeſtenreichs nicht größer ſein können als in Süd⸗ mähren, das heute mit den Stammesbrüdern jen⸗ ſeits der ehemaligen Grenzen zu einem Reichsgau vereinigt werde. Auch mit dem ſüdlichen Böhmen kehre eine alte deutſche Kulturlanoͤſchaft heim in den Stammes⸗ und Sprachraum, dem es zugehöre. Südböhmen ſei in der deutſchen Geſchichte ein Kulturbegriff. Das gelte vor allem für das Mittelalter, dann aber auch für das Zeitalter des Barock und noch im 19. Jahrhun⸗ dert, Deutſche Schöpferkraft habe dieſes Land im Mittelalter zu einem deutſchen Land gemacht. Nicht mit Blut und Schwert hätten die Vorfahren das Sudetenland erobert, ſondern durch ihren Fleiß und ihre Arbeit. Südmähren und Südböhmen, die in der Vergangenheit Großes geleiſtet hätten, würden nun im großdeutſchen Kulturbereich wieder ihre volle Schörferkraft entfalten können. Schließlich ging der Gauleiter auf das Heldentum der Eltern ein, die ſich durch keine noch ſo verlocken⸗ den tſchechiſchen Verſprechungen hätten verleiten laſ⸗ ſen, ihre Kinder in eine volksfremde Schule zu ſchicken, und fuhr dann fort:„Meine Volksgenoſſen, die ihr nun eingegliedert ſeid in die Nachbargaue des Sudetenlandes, in dieſer Stunde möchte ich euch als Führer der ſudetendeutſchen Kampfbewegung Dank ſagen für den ſelbſtloſen Dienſt, für die Opfer und die Arbeit, die ihr in den fünf Jahren harten Kampfes geleiſtet habt. In dieſer Stunde will ich euch ſagen: Das gemeinſame Ringen um unſer Le⸗ bensrecht wird uns auch in alle Zukunft verbinden. Wir Sudetendeutſchen bleiben in unſerer Geſamtheit nach wie vor Grenzvolk, lebendiges Bollwerk und Schutzwall des Deutſchen Reiches. Wir ſind heute alle eingereiht in die größere deutſche Kampffront, wir kämpfen und arbeiten für das größte und ein⸗ zige Ziel: für Großdeutſchland, für Adolf Hitler! Ich weiß: Ihr werdet euren Stolz und eure Ehre dareinſetzen, euch im neuen Gau als Nationalſozia⸗ liſten, als treueſte Gefolgſchaft des Führers zu er⸗ weiſen. Die große Dankbarkeit des befreiten Sude⸗ tendeutſchtums kann fortan nur im treueſten Dienſt für das Großdeutſche Reich und Adolf Hitler Aus⸗ druck finden. So grüße ich euch, meine Kameraden und Kampf⸗ gefährten, in dieſer Stunde und gebe euer Heimat⸗ gebiet unter die Führung des Reichskommiſſars Bürckel. Gleichzeitig melde ich dem Stellvertreter des Füh⸗ rers, daß der Aufbau der Parteigliederungen im Sudetengau vollzogen iſt.“ Anſchließend nahm der Gauleiter von Nieder⸗ donau, Dr. Jury, das Wort und führte u. a. aus: „Als der Führer durch das befreite Sudetendeutſch⸗ land zog, da ſcholl ihm aus tauſend und tauſend Mündern immer nur ein Ruf entgegen:„Wir dan⸗ ken Dir, o Führer!“ Wir wollen aber nicht nur mit Worten danken, unſer Dank ſoll darin beſtehen, daß wir, jeder einzelne, bereit ſind, auf dem Platz, auf den uns der Herrgott geſtellt hat, für unſer Volk das Beſte zu leiſten. Das ſei das Gelöbnis in die⸗ ſer Stunde!“ Mit den Liedern der Nation fand die erhebende Feierſtunde ihren Abſchluß. Konrad Henlein dankt allen deutjcher Gauen: Flür Opferbereitſchaft und — ums Cudetenland + Reichenberg, 8. Januar. Gauleiter Henlein erläßt folgende Kundgebung: „Es iſt mir ein aufrichtiges Beöͤürfnis und eine kameraoͤſchaftliche Pflicht, den Brüdern und Schwe⸗ ſtern aus allen deutſchen Gauen perſönlich und als gerr v. Ralh in Paris vernommen Schlagende Widerlegung jüdiſcher Greuelmärchen- Auch die Pariſer Blätter weiſen auf die Richtigſtellung hin dub. Paris, 8. Januar. Am 7. Januar wurde in dem Prozeß gegen den jüdiſchen Mörder Grünſpan von dem franööſiſchen Unterſuchungsrichter Tesnière im Juſtizpalaſt in Paris der Vater des ermordeten Parteigenoſſen Ernſt vom Raths, der Regierungsrat a. D. vom Rath, in ſeiner Eigenſchaft als Zivilkläger und Zeuge vernommen. Herr vom Rath war von ſeinem franzöſiſchen Prozeßvertreter, Rechtsanwalt Mau⸗ rice Gareſon, und ſeinem Sohne Günter begleitet. Die Vernehmung dauerte über zwei Stunden und vollzog ſich in würdigſten und eindrucksvoll⸗ ſten Formen. Bei ſeiner Vernehmung, nach deren Beendigung der franzöſiſche Unterſuchungsrichter dem Vater des Ermordeten ſeine menſchliche An⸗ teilnahme zum Ausdruck brachte, führte Regierungs⸗ rat a. D. vom Rath etwa folgendes aus: „Ich beſtätige zunächſt die Erhebung der Zivil⸗ klage, die in meinem Namen vor Ihnen eingereicht worden iſt. Die Klage iſt gerichtet gegen Herſchel Grünſpan, den Mörder meines Sohnes Ernſt vom Rath, ebenſo gegen jede andere Perſon, bei der Sie eine Mitbeteiligung feſtſtellen könnten. Ich lege Gewicht darauf, um Ihnen den moraliſchen Schaden darzulegen, den ich inſolge des Todes meines Soh⸗ nes erlitten habe, Ihnen einige Aufklärungen über ſeinen Werdegang zu geben. Mein Sohn Ernſt iſt am 3. Juni 1909 in Frankfurt a. M, geboren. Er war der älteſte meiner drei Söhne.“ Nach der Schil⸗ derung des Werdeganges und der diplomatiſchen Laufbahn des Ermordeten ſtellte der Unterſuchungs⸗ richter eine Reihe von Fragen in Bezug auf die in einer gewiſſen Preſſe verbreiteten Nachrichten über die Perſon des Ermordeten und ſeine Familie. Hierzu erklärte Regierungsrat a. D. vom Rath: „Um mit Rückſicht auf gewiſſe Zeitungskampagnen die Wahrheit wieder herzuſtellen und jeder Legen⸗ denbildung vorzubeugen, lege ich Gewicht darauf, feſtzuſtellen, daß man Sohn Anhänger der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung war. Er war Parteimit⸗ glied von 1932, d. h. ſchon vor der Machtergreifung. Er war in voller Uebereinſtimmung mit ſeiner Re⸗ gierung und der Sache des Nationalſozialismus er⸗ geben. Was mich perſönlich betrifft, ſo bin ich Re⸗ gierungsrat a. D. ſeit 1919. Ich war mit meinem Sohn in vollſtändiger Uebereinſtimmung der Mei⸗ nungen, namentlich in politiſcher Hinſicht. Es iſt mir ſchmerzlich, in gewiſſen Zeitungen zu leſen, daß ich Schwierigkeiten mit meiner Regierung und gele⸗ gentlich des Begräbniſſes meines Sohnes ſogar eine Auseinanderſetzung mit dem Führer gehabt haben ſoll. Ich lege Gewicht darauf, zu erklären, daß das alles Lügen ſind. Man hat auch das Gerücht verbreitet, daß ich in ein Konzentrationslager ge⸗ ſchickt worden wäre. Ich darf doch wohl annehmen, daß meine Gegenwart in dieſem Verhandlungs⸗ zimmer zugleich mit meinem zweiten Sohn Günter. eine hinreichende Widerlegung für dieſe neue Lüge darſtellt. Ich bin darüber hinaus bereit, mich Ihnen jedesmal zur Verfügung zu ſtellen, wenn es Ihnen nötig erſcheinen ſollte, mich vorzuladen.“ Die Pariſer Preſſe berichtet ausführlich EP. Paris, 8. Januar. Alle Nachmittags⸗ und Abendblätter berichten am Samstag über die Vernehmung des Vaters des Anfang November 1938 von dem Juden Herſchel Grünſpan erſchoſſenen Geſanotſchaftsrat vom Rath, des Regierungsrates a. D. vom Rath. Der„Temps“ und das„Journal des Döbats“ weiſen in ihrem Bericht ausdrücklich darauf hin, daß Herr Regierungsrat vom Rath in ſeiner Ausſage vor dem Unterſuchungsrichter ausdrücklich gegen die törichten, von einer gewiſſen Preſſe in deutſchland⸗ feindlicher Abſicht in die Welt geſetzten unwahren Behauptungen proteſtiert hat, wonach Regierungsrat vom Rath in ein Konzentrationslager gebracht wor⸗ den ſei und ähnliches mehr. Bezeichnenderweiſe ſieht ſich ſogar das Blatt„Ce Soir“, das im allgemeinen linksradikale Tendenzen vertritt, veranlaßt, den Inhalt des Proteſtes des Regierungsrates vom Rath gegen dieſe tendenziöſe Gerüchtemacherei vollinhaltlich wiederzugeben. Die beiden anderen Nachmittagsblätter„Intran⸗ ſigeant“ und„Paris⸗Soir“ begnügen ſich mit der Veröffentlichung kurzer Meldungen, in denen ſie von der Vernehmung des Herrn vom Rath durch den Unterſuchungsrichter Tesniere Kenntnis geben. Nachdem ſo die Mehrzahl der Pariſer Nachmit⸗ tags⸗ und Abendblätter vom Sonnabend gegenüber den tendenziöſen Ausſtreuungen der jüdiſchen Pro⸗ paganda gegen die Familie vom Rath den Sachver⸗ halt richtiggeſtellt hat, kann man alſo ſagen, daß die⸗ ſes erſte Manöver der jüdiſchen Agitation im Keime erſtickt worden iſt. Sprecher des geſamten Sudetendeutſchtumes Dank zu ſagen. Dank für die reichen Gaben, die brüder⸗ liche Unterſtützung und Hilfe, die ſie bedürftigen Sudetendeutſchen in den Tagen, da ſich das Schichſal unſerer Heimat entſchied, in den Wochen nach unſe⸗ rer Befreiung und nun wieder zum Julfeſte ge⸗ währt haben. Partei⸗ und Staatsämter, viele deutſche Städte, Induſtrie und Verbände haben reiche Zuwendungen gegeben. Die Belegſchaften der Fabriken, Männer und Maiden des Arbeitsdienſtes, Schulklaſſen und Jugendogliederungen, voran deutſche Mütter, haben in emſiger Arbeit und liebevoller Mühe verfertigte Geſchenke armen ſudetendeutſchen Familien auf den Weihnachtstiſch gelegt. Die Freude und die Dankbarkeit über dieſen großen Beweis der inneren Verbundenheit und der Hilfsbereitſchaft im ganzen deutſchen Volk iſt un⸗ ermeßlich. Wir Sudetendeutſchen werden dieſe größ⸗ ten Tage unſerer Geſchichte, die Tage unſerer Heim⸗ kehr, da wir ſo überzeugend die Größe und die Kraft unſeres durch den Führer geeinten Volkes erlebten, niemals vergeſſen. Wir haben in dieſen Tagen ge⸗ fühlt und erlebt, was wahre Volksgemeinſchaft iſt. Wir wiſſen, daß in dieſer Welt kein Deutſcher mehr allein ſteht. Wir ſind entſchloſſen, den Dank, den wir dem Führer und dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſchulden, durch unſeren reſtloſen Aufbau und Ausbau der Nation abzutragen.“ 2000 Arbeiter Gäſte des Führers Bei der Einweihung der Reichskanzlei (Funkmeldung der NMz3.) + Berlin, 8. Januar. Im Laufe des Sonntagnachmittag trafen in Ber⸗ lin auf dem Anhalter, Potsdamer und Lehrter Bahn⸗ hof 2000 Arbeiter aus dem Reiche ein, die auf Ein⸗ ladung des Führers an den Feierlichkeiten anläßlich der Einweihung der Reichskanzlei teilnehmen wer⸗ den. Die Arbeiter ſind in den Steinbrüchen uſw. be⸗ ſchäftigt, die die Werkſtofſe für den Bau der Reichs⸗ kanzlei geliefert haben ſowie in den verſchiedenen Kunſtwerkſtätten, in denen die Einrichtungsgegen⸗ ſtände hergeſtellt wurden. Während ihres dreitägigen Berliner Aufenthaltes werden ſie als Gäſte des Führers in den erſten Hotels wohnen. Das Fahr der Geſundheitsyfticht Im Mai Geſundheitsappell— HJ⸗Führerkorps ver⸗ zichtet auf das Rauchen Ndz Berlin, 8. Januar. Die Aufklärungsarbeit im Rahmen des Jahres der Geſunoheitspflicht, das der Reichsjugendführer verkündet hat, wird ſich über das ganze Jahr er⸗ ſtrecken. Die ſozialpolitiſche Zeitſchrift der HZ,„Das junge Deutſchland“ macht Günther Kauffmann im einzelnen Mitteilung über Programm und Abſich⸗ 2. Seite/ Nummer 13 Montag, 9. Januar 1939 ten dieſes Jahres. Zunächſt wird das Führerkorps Neue Mannheimer Zeitung /Morgen⸗Ausgabe vorbereitet, dann werden die Eltern zur Mithilfe 9 2 2 aufgerufen werden. HJ⸗Aerzte werden ſie über die verſchiedenen Fragen der geſunden Entwicklung, Anterredung mit Graf Ciano und dem Miniſter für Deviſenbewiriſchaflung Lebensführung und Ernährung ihrer Kinder auf⸗ klären. Das Feldſcherweſen der Formationen wird einen neuen Ausbau erfahren. Größere Beachtung wird die Reichsjugendführung den ſportlichen Aus⸗ gleichsübungen der werktätigen Jugend zuwenden. Beſonders dringlich iſt die aktive Hilſe für die Zahn⸗ geſundͤheitspflege. Im Mai wird der große Geſundheitsappell der deutſchen Jugend ſtattfinden. Im Rahmen der Aufklärungsarbeit über geſunde Ernährung, Körperpflege uſw. ſoll auch eine planmäßige Bekämpfung der Seuußgifte erfolgen. Die Jahresparole richtet ſich wohlgemerkt an 10—18jährige Jungen und 10—21jährige Mädel. Es handelt ſich nicht darum, ſo wird betont, nach Beſeitigung des Parteienzwiſtes etwa das dentſche Volk in ein Raucher⸗ und Nichtraucherlager zu trennen oder die Partei der Biertrinker fanatiſch durch die Front der Apfelſaftanhänger bekämpfen zu laſſen. Notwendig ſei aber, in der Jugend einen Lebensſtil zu finden, den Genuß von Tabak und Alkohol für die Entwicklungsjahre zu unterbinden und das auszurotten, was nur dumme Angewohn⸗ heit iſt und nur deshalb betrieben wird, weil es ſozuſagen als„knorke“ oder„zünftig“ galt. Aus dem Freiwilligenprinzip, der Selbſtverantwortung der Jugend heraus, ſolle ein Wandel in der Ein⸗ ſtellung erwirkt werden, der auf jeden Fall für die Zeit der Entwicklungsjahre einen Verzicht auf dieſe Genußgifte zur Folge haben müſſe. Obſchon die Aktion ſich nicht auf Erwachſene er⸗ ſtrecke, werde das Führerkorps der§3 ge⸗ ſchloſſen den Verzicht auf das Rauchen durch⸗ führen. Schon im Jahre 1938 wurde erſtmalig ein Geſund⸗ heitsappell der deutſchen Jugend durchgeführt. Als Ergebnis teilt Dr. Hördemann, der Leiter des Ge⸗ fundheitsamtes in der Reichsjugendführung mit, daß der Geſundheits⸗ und Leiſtungszuſtand der Hitler⸗ Jugend gut iſt. Nur etwa 9 bis 10 v. H. mußten nachunterſucht oder für geſundheitsführende Maß⸗ mahmen vorgeſehen werden. Er kündigt weiter an, daß das Nebeneinander von Schulgeſundͤheitsdienſt und HJ⸗Geſunoͤheitsdienſt hoffentlich in nächſter Zeit beſeitigt wird. Eine ſolche Vereinheitlichung werde einen ganz weſentlichen Fortſchritt im Jugend⸗ geſundheitsdienſt bedeuten. Die Deuiſche Reichslotterie dnb. Berlin, 8. Januar. In einer erſten Durchführungsverorͤͤnung zum Geſetz über die Deutſche Reichslotterie wird feſt⸗ geſtellt, daß die Lotterie ihren Sitz in Berlin hat. Die Dienſtſtelle der bisherigen Sächſiſchen Landes⸗ lotterie führt bis auf weiteres die Geſchäfte der Reichslotterie in Sachſen als Abwicklungsſtelle Leip⸗ zig der Reichslotterie. Hinſichtlich der Hamburger Klaſſenlotterie tritt das Reich in die Pflichten und Rechte der Hanſeſtadt Hamburg ein. Die zwiſchen Hdeutſchen Ländern abgeſchloſſenen Staatsverträge zur Regelung der Lotterieverhältniſſe gelten mit dem Inkrafttreten der Reichslotterie als aufgehoben. Der Jude Oskar Deutſch beherrſcht Englands Kino So ſieht die engliſche„freie“ Meinungsbildung aus dib London, 8. Januar. In London wird zur Zeit über eine große Trans⸗ aktion verhandelt, deren Abſchluß 600 bis 700 der größten Kinos Englands in einer Hand vereinigen würde. Die Odeon⸗Theatergruppe will nämlich die Aktien der Gaumont⸗Britiſh, zu der mehr als 330 Kinos gehören, aufkaufen. Dieſe„Transaktion“ verdient deshalb Beachtung, weil ſie einmal zeigt, in weſſen Händen die eng⸗ liſchen Lichtſpielhäuſer ſind, wer darüber⸗be indet, was dem Engländer zur Bildung ſeiner„freien“ Meinung vorzuſetzen iſt, und wer durch truſtähn⸗ lichen Zuſammenſchluß nur zu noch mehr Einfluß kommen will: Dex Direktor der Odeon⸗Gruppe, die den Kauf tätigen will, iſt der Inde Oskar Deutſch. Für die Gaumont⸗Britiſh⸗Gruppe verhandeln deren„Vorſitzender“,„Geſchäftsführender Direktor“ und„Stellvertretender Direktor“, oͤrei Brüder namens Iſidor, Mark und Moritz Oſtrer. db. Rom, 8. Januar. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat am Samstag⸗ mittag am Ehrenmal des Unbekannten Soldaten und in der Ehrenkapelle der gefallenen Faſchiſten im Hauſe der Faſchiſtiſchen Partei mit dem Haken⸗ kreuz geſchmückte Lorbeerkränze niedergelegt. Im Hauſe der Faſchiſtiſchen Partei wurde Reichs⸗ miniſter Funk vom Parteiſekretär Starace empfan⸗ gen. Anſchließend gab der italieniſche Botſchafter in Berlin, Attolico, zu Ehren des Reichsminiſters ein Frühſtück. Am Nachmittag hatte Reichswirtſchaftsminiſter Funk eine erſte Beſprechung mit dem italieniſchen Miniſter für Deviſenbewirtſchaftung, der ein Be⸗ ſuch bei Graf Ciano folgte. Die Unterredung des Reichswirtſchaftsminiſters mit dem italieniſchen Außenminiſter Graf. Ciano und mit dem Miniſter für die Deviſenbewirtſchaftung Guarneri trug ſehr freundſchaftlichen Charakter. Bei der eingehenden Unterredung des Reichsminiſters mit Miniſter Guarneri wurden die großen grundſätzlichen Fra⸗ gen der gemeinſamen Wirtſchaft und ihrer Ausrich⸗ tung behandelt. Die Beſprechungen werden am Montag fortgeſetzt. 555 „Ich werde aushalten“ Daladier in Orange—„Frankreich der Feind des italieniſchen Nolkes“ EP. Paris, 8. Januar. Dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier wurde in Orange, das ganz in der Nähe ſeines Hei⸗ matortes Carpentras in Süofrankreich liegt, von der Bevölkerung ein großartiger Empfang zuteil. Die ganze Stadt war beflaggt und die Menge rief dem Miniſterpräſidenten, als er. im Kraftwagen von Toulon kommend, in die Staoͤt einfuhr, entgegen: „Es lebe Daladier! Es lebe der Friede! Es lebe Frankreich!“ Auf der Bürgermeiſterei hielt der Miniſterpräſident eine kurze Anſprache, in der er für den herzlichen Empfang dankte und, auf Mün⸗ chen anſpielend, erklärte:„Während ich in München ein Werk der Vernunft im Dienſte des europäiſchen Friedens verrichtete, habe ich nur einen Gedanken gehabt, nämlich, der Welt und Frankreich die Dro⸗ hungen der Krieges zu erſparen.“ Der Miniſterpräſident forderte alle Franzoſen zur Einigkeit auf. Ein gewiſſer Preſſefeldzug gegen Frankreich ſei entſtanden, weil man geglaubt habe, daß Frankreich uneinig ſei und am Rande des Bürgerkrieges ſtehe. Von ſeiner Rundreiſe habe er das Wort eines Prinzen von Orange mitgebracht: „Ich werde aushalten!“ Der Miniſterpräſident fuhr dann fort:„Ich werde Frankreich und das Impe⸗ rium, die Ordnung und die Arbeit im Lande auf⸗ rechterhalten. Das ſind die beſten Mittel, um die Republik und die Demokratie zu verteidigen.“ Zu Ehren Daladiers fanden noch verſchiedene Empfänge ſtatt. Der Miniſterpräſident fuhr in den Nachtſtunden mit dem Schnellzug nach Paris zurück, Miniſterpräſident Da“abier wieder in Paris dnb. Paris, 8. Januar. Miniſterpräſident Daladier iſt am Sonntagmor⸗ gen wieder in Paris eingetroffen. Flalieniſche Stimmen zu der Reiſe Daladiers „Nichts geändert“ EP. Rom, 8. Januar. Das halbamtliche„Giornale'JItalia“ zieht am Samstag eine Art politiſche Bilanz der Nordafrika⸗ reiſe des Miniſterpräſidenten Daladier, die das Blatt mit der Ueberſchrift verſieht:„Nichts ge⸗ ändert“. Die Reiſe Daladiers hätte, wie die Gewalttätig⸗ keiten und die unqualifizierbaren Beleidigungen der italieniſchen Flagge in Tunis bewieſen, einem noch ſtärker gegen Italien gerichteten Zweck ge⸗ dient, als man ſchon von Anfang an angenommen habe. Sie ſei mit einer militäriſchen Demonſtration zu Ende gegangen, über deren Geiſt und Bedeu⸗ tung man ſich nicht täuſchen könne. Vom inter⸗ nationalen Standpunkt aus geſehen, ſei die Bilanz der Reiſe negativ, aber auch außerordentlich ge⸗ fährlich, denn die Reiſe habe die Dinge nur un⸗ nötig verſchärft, während Frankreich beſſer daran getan hätte, die Lage realiſtiſcher zu ſehen. Glaube das Frankreich Daladiers vielleicht, Italien ein⸗ geſchüchtert zu ſehen oder einſchüchtern zu können? Wieder Ruhe um Munkacs Amtlicher tſcheche⸗ſlowakiſcher Bericht— Beide Parteien wieder in ihren alten Stellungen— Steckbrief gegen Dr. Beneſch EP. Prag, 7. Januar. Am Samstagabend wurde in Prag über die bisherigen Ergebniſſe der Unterſuchungen der Ur⸗ ſachen und des Verlaufs des Zwiſchenfalls bei Mun⸗ kacs von den militäriſchen Stellen folgender amt⸗ licher Bericht ausgegeben: „„Bei dem Zuſammenſtoß an der Demarkations⸗ linie bei Munkaes, an welchem auf tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſcher Seite Einheiten der Staatsverteidigungs⸗ wache und kleine militäriſche Abteilungen, auf unga⸗ riſcher Seite militäriſche Abteilungen und bewaff⸗ nete Zivilbevölkerung beteiligt waren, wurde die Demarkationslinie von beiden Seiten überſchreitten. In den Abendſtunden wurde nach dem Eingreifen der tſchecho⸗ſlowakiſchen und ungariſchen Verbin⸗ dungsoffiziere das Feuer auf beiden Seiten einge⸗ ſtellt. Die Abteilungen nahmen wieder ihre ur⸗ ſprünglichen Stellungen an der Demarkationslinie ein. Die gemiſchte tſchecho⸗ſlowakiſch⸗ungariſche Kommiſſion, die am Samstagnachmittag zuſammen⸗ getreten iſt, verhandelt über eine geeignete Grund⸗ lage zur Liquidierung des Zwiſchenfalles.“ Steckbrief gegen Dr. Beneſch und Auslieferungsantrag? EP. Prag, 8. Januar. Der Rechtsvertreter Gajdas, der erſt kürzlich ge⸗ gen Dr. Beneſch die Strafanzeige wegen falſcher 2 Zeugenausſage erſtattet hat, hat ſeinen Antrag— nach einer Meldung des„Nedelni Liſt“— inſofern erweitert, als er auch den Antrag auf Erlaß eines internationalen Steckbrieſes gegen den Expräſiden⸗ ten ſtellt. Gleichzeitig fordert der Rechtsvertreter Gajdas, daß mit der engliſchen Regierung Verhand⸗ lungen über Auslieferung Dr. Beneſchs aufgenom⸗ men werden. Ferner wird Dr. Beneſch in der Ergänzungs⸗ ſtrafanzeige vorgeworfen, ſeine Ausgaben hätten 20 Jahre hindurch ſeine legalen Einnahmen weit über⸗ ſtiegen. Es wird daher die Unterſuchung darüber gefordert, ob das Privatvermögen Dr. Beneſchs nicht aus Beſtechungsgeldern von Juden und aus Veruntreuungen von ihm verwalteter Fonds ſtam⸗ men. Schließlich wird Dr. Beneſch beſchuldigt, aus dem Fonds des Außenminiſteriums Unterſtützun⸗ gen an reichsdeutſche und öſterreichiſche Emigranten ausgezahlt und marxiſtiſche Zeitungen in Oeſterreich ſubventioniert zu haben. Die Kommuniſten müſſen ausſcheiden aus der Gemeindevertrelung EP. Prag, 8. Januar. Infolge des Beſchluſſes der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung ſcheiden nunmehr die kommuniſtiſchen Vertreter aus den Gemeindevertretungen aus. Wenn ja, dann habe man einen neuen Beweis der abſoluten Verſtändnisloſigkeit Frankreichs, die bis zur Blinoheit gehe. Das faſchiſtiſche Italien mit ſeinen 45 Millionen diſziplinierten und um einen Mann geſcharten Menſchen, mit einer ge⸗ ſunden und kräftig ausgebildeten Juberd, mit wert⸗ vollen und ſiegreichen Erfahrungen des neuzeit⸗ lichen Krieges ſei kein Land, das ſ. einſchüchtern laſſe, am wenigſten oon Frankreich. Die Reiſe Dala⸗ diers laſſe die Frage offen und habe die Lage ledig⸗ lich noch erſchwert durch den Beweis eines Unver⸗ ſtändniſſes Frankreichs und die Herausforderung des berechtigten Grolls des italieniſchen Volkes wegen der Beleidigung, die ſeinen Volksgenoſſen von Tunis zugefügt worden ſeien. Wenn Frank⸗ reich von„italieniſchen Anmaßungen“ ſpreche und dabei die abſonderlichſten Hirngeſpinſte um die Lchſe Berlin—Rom aushecke, dann zeige auch dies, daß es weder von der Achſe noch von ihrer Politik, ves ihrem Geiſt un von ihren Methoden etwas bo⸗ begriffen habe und begreifen könne.“ 4* „Fraukreich der Feind des italieniſchen Volkes“. dub. Rom, 8. Januar. Am vierten Jahrestag der Unterzeichnung des Laval⸗Muſſolini⸗Abkommens unterſucht die ita⸗ lieniſche Wochenſchrift„Relazione Internazionale“ die italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen während der ne vier Jahre und betont mit allem Nachoͤruck, aß „Frankreich der Feind des italieniſchen Vol⸗ kes iſt“. Ausſchließlich ͤͤurch Frankreichs Schuld habe, wie das Blatt einleitend hexvorhebt, das längſt in Ver⸗ geſſenheit geratene Abkommen bereits bei der erſten Probe Schiffbruch erlitten, ein Abkommen, das nicht nur die Nachkriegsperiode, während der die fran⸗ zöſiſche Politik gegenüber Italien ungewöhnlich feindſeligen Charakter angenommen hatte, abſchlie⸗ ßen, ſondern ausſchließen ſollte. Es habe ſich nicht um ein Mittelmeer⸗Locarno oder eine jener vielen Entſpannungen gehandelt, ſondern es war als ein poſitiver Friedensakt gedacht, um in Europa ein Syſtem fruchtbarer Zuſammenarbeit auf der Grund⸗ lage der Gerechtigkeit zu ſchaffen. Man habe ſich aber falſche Illuſionen gemacht, eine Tatſache, die die Zeitſchrift in 13 Einzelpunkten klar herausarbeitet. Dieſe Politik Frankreichs habe ihre erſte Ber⸗ urteilung durch die Schaffung des faſchiſtiſchen Im⸗ periums erfahren, aber auch zu einem tieſen und endgültigen Wandel in den europäiſchen Bezie⸗ hungen geführt. Gegenüber der europäiſchen Neu⸗ oroͤnung habe Frankreich allein über ſein Schickſal zu entſcheiden. Frankreich wolle, ſo heißt es weiter, die natür⸗ lichen Rechte Italiens nicht befriedigen. Die Fran⸗ zoſen ſollten ſich jedoch darüber ganz klar werden, daß ſie das würden tun müſſen. Schließlich weiſt die Zeitſchrift auf die enge Gemeinſchaft der Aufgaben und Funktionen der Achſe Berlin—Rom hin, deren Politik nicht mit dem gewöhnlichen Maßſtab und mit oͤen alltäglichen politiſchen Berechnungen gewertet werden könne. — eeeeeeeeeee. Schlachtichiff, Scharnhorſt“ im Dienſt Feierlicher Akt auf der Keiegsmarinewerſt in Wühelmshaven dnb Wilhelmshaven, 8. Jan. Am Samstagvormittag wurde auf der Kriegs⸗ marinewerft in Wilhelmshaven das dort erbaute Schlachtſchiff„Scharnhorſt“ in Dienſt geſtellt. Die⸗ ſes Schiff, das am 3. Oktober 1938 in Anweſenheit des Führers in Wilhelmshaven vom Stapel lief, iſt das erſte Schlachtſcheff, das ſeit dem Wiederauf⸗ bau unſerer Flotte ſeinem Element übergeben wurde. Das neue Kriegsſchiff hat eine Waſſerverdrän⸗ gung von 26 000 Tonnen, eine Länge von 220 Metern, eine Breite von 30 und einen Tiefgang von 7,5 Meter. Seine Geſchwindigkeit beträgt 27 Knoten, die Beſatzung beſteht aus 1460 Offizieren und Mannſchaften. Bewaffnet iſt die„Scharnhorſt“ mit neun 28⸗Zentimeter⸗Geſchützen, die in drei Dril⸗ lingstürmen zuſammengeſaßt ſind, zwölf 15⸗Zenti⸗ meter ⸗ Geſchützen in Doppeltürmen und einer Flugabwehr, die aus vierzehn 10,5⸗Zentimeter⸗Ge⸗ ſchützen und ſechzehn 3,7⸗Zentimeter⸗Geſchützen ge⸗ bildet wird. Außerdem iſt das Schlachtſchiff mit owei Katapulten für vier Seeflugzeuge ausgerüſtet. An der Feier nahmen außer zahlreichen Vertre⸗ tern von Staat, Partei und Wehrmacht die Arbeiter der Werft teil, die in der letzten Zeit an der Fertig⸗ ſtellung des Schiffes gearbeitet hatten. Das gegen⸗ über am Verpflegungsamt liegende Panzerſchiff„Ad⸗ miral Scheer“ hatte ebenſo wie die Kriegsmarine⸗ werft feierlichen Flaggenſchmuck angelegt. Die Be⸗ ſatzung hatte auf dem Achterſchiff Paradeaufſtellung genommen. Der erſte Kommandant des. Schlacht⸗ ſchiffes„Scharnhorſt“, Kapitän zur See Ciliax, hielt ſodann eine Anſprache, Der Erſte Kommandant des neu in Dienſt ge⸗ ſtellten Schlachtſchiffes„Scharnhorſt“, Kapitän zur See Ciliax, führte als Kommandant das Panzerſchiff „Admiral Scheer“ am 31. Mai 1937 nach dem bolſche⸗ wiſtiſchen Ueberfall auf das Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“ die Beſchießung von Almeria durch. Von März bis Juni 1938 war Kapitän zur See Ciliax Commodore und Befehlshaber der deutſchen See⸗ ſtreitkräfte in den ſpaniſchen Gewäſſern. EPEPPæ0õTC0CTC00C0C00C00000P0000PPGPPPPG0òPPPPPPPPPPP Neue Einbruchſtelle bei Balaguer Der Nationale Heeresbericht aus Spanien dib. Saragoſſa, 8. Januar. Am Samstagnachmittag gelang es der Aragon⸗ Armee unter General Moscardo, die feindliche Front in einer Breite von 14 Km. nunmehr auch ſüdlich von Balaguer bis Villanueva de la Barca zu durch⸗ brechen. Hierbei wurden die Orte Termens, Bell⸗ munt, Mongay, Butſent und Ventoſes, 20 Km. öſtlich von Balaguer, erobert. Das Dreieck Balaguer—Ven⸗ toſes—Villanueva de la Barca iſt nunmehr völlig im nationalen Beſitz. Einige der genannten Ortſchaften wurden von den Roten vor der Räumung ſyſtematiſch in Brand geſteckt und mehrere Amtsgebäude in die Luft geſprengt. Die weiter nördlich operierende Maeſtrazgo⸗Armee ſtieß von Doncell aus ſüdlich vor und eroberte einige wichtige Stellungen. Der rechte Flügel der Navarra⸗ Brigaden Generals Solchaga befreite den Ort Vall⸗ elara 18 Km. ſüdöſtlich von Borjas Blancas. Der nationale Heeresbericht beſtätigt zunächſt die Einnahme der vorgenannten Ortſchaften und meldet darüber hinaus daß es den Navarra⸗Brigaden in⸗ folge einer geſchickten Umgehung gelang, den Ort Ulldamolins an der Straße Granadella—Vimbodi einzunehmen. Feindliche Gegenangriffe konnten abgewieſen werden. Die hohe Zahl der feindlichen Vepluſte beweiſt allein ſchon die Tatſache, daß eine einzige nationalſpaniſche Kolonne geſtern 550 gefal⸗ lene Sowjetſpanier beſtattete. Es wurden 1100 Ge⸗ fangene gemacht und zahlreiche Geſchütze ſowie ein großes Munitionslager erbeutet. An der Cordoba⸗Front dauern die feindlichen An⸗ griffe im Traprera⸗Gebirge an, die aber nach heftigen Kämpfen ſämtlich abgewieſen werden konnten. Feind⸗ liche Kräfte, die die nationale Front an einer Stelle durchbrochen hatten, wurden von herbeigeeilten Ver⸗ ſtärkungen der Nationalen eingekreiſt und völlig ver⸗ nichtet. Sieben Sowjettanks wurden unſchädlich ge⸗ macht. Nationale Flugzeuge bombardierten die Häfen von Cartagena und Candia. Schon wieder fordert Sowjetrußland Jayan heraus Sowjetflugzeug landet und überfliegt japaniſches Gebiet— Größte Entrüſtung in Tokio dnb Tokio, 8. Januar. Ein ſowfetruſſiſches Flugzeug überflog am Frei⸗ tag zu wiederholten Malen japaniſches Gebiet in Süd⸗Sachalin und landete ſogar 90 Kilometer ſüd⸗ 83 der Grenze auf einem zugefrorenen japaniſchen 86. 4 Nachdem das Flugzeug über die Grenze zurück⸗ gekehrt war, überflog es abermals japaniſches Ge⸗ biet in rund 100 Kilometer Tieſe. Augenzeugen er⸗ kannten deutlich die Sowjetmaſchine mit den charak⸗ teriſtiſchen Schlittenkuven. Die dreiſte ſowjetruſſiſche Grenzverletzung hat in ganz Japan größte Ent⸗ rüſtung hervorgerufen. Vor neuer Hetze? Churchill in Paris— Nur„privat“? EP. Paris, 8. Januar. Winſton Churchill iſt am Samstag, aus London kommend, im Flugzeug in Paris eingetroffen. Es heißt, Winſton Churchill mache eine„private Reiſe“, Auſtralien Prüſt die Emigranten Errichtung von Emigrations⸗Mittelpunkten in Europa EP. Melbourne, 8. Januar⸗ Die auſtraliſche Bundesregierung hat Vorkeh⸗ rungen getroſſen, um ſich gegen den Zuſtrom uner⸗ wünſchter Emigranten aus Europa zu ſchützen. Der Innenminiſter Meéwen kündigte an, daß in Europa ein Netz von Emigrations⸗Mittelpunkten unter Mit⸗ wirkung von Wohlfahrtseinrichtungen aufgezogen werden ſolle. Dort würden alle Emigranten, die die Erlaubnis zur Niederlaſſung in Auſtralien anſtreb⸗ ten, dͤurch geſchulte Einwanderungsbeamte einer Prüfung unterzogen werden. Dadurch ſolle ſicher⸗ geſtellt werden, daß nur ſolche Emigranten die Erlaubnis zur Niederlaſſung in Auſtralien bekom⸗ men, die nützliche Staatsbürger zu werden ver⸗ ſprechen. ——..———————— Haupeſcheifelelter und verantwortlich fär Politik: De. Alois Winbauer, i. V. Dr. Fritz Bode Drellvertreter des Hauptſchriftielters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft and Unterhaltung: Car! Onno Elſenbark.— Hau⸗ delsteil: Dr. Friz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes⸗ — Sport: Willy Müller.— Südweſideutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Ntannheim. Schriftleitung in Berlin: Or E Schafter. Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Fär unverlangte Beitrage keine Gewähr.— Rückſendung um dei Rückvorto. Herausgeber, Druckee und Zerleger: Neue Mannbelmer Reltung Frie Bode& Co., Mannbeim, R 1,—6. Verantwortlich lür„Ameigen und geſchäftliche ittellungen Jakob Faude, Monnbeim. Bun Zeit Preieliſte Nr. 9 gälitig. Die Anzelgen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſchelnen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe& Abend über 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500 —— Montag, 9. Januar 1930 ———- Die Siadiseite Mannheim, 9. Januar. Glatteis als Morgengruß! So begann der Sonntag Es war wieder Eintopf⸗Sonntag, aber er ſpielte ſich diesmal nicht allein im häuslichen Kreiſe ab, ſondern er trat machtvoll an die Oeffentlichkeit: Die Wehrmacht ſorgte dafür mit der Gründlich⸗ keit und Findigkeit, die nun einmal zu ihrem Beruf gehört. Am Samstag hatte ſie mit einer Propa⸗ gandafahrt nochmals geworben. Der Erfolg war insgeſamt glänzend! Der Eintopf aber war nicht der einzige Aus⸗ druck der Tatſache, daß wir uns im Winterhalbjahr befinden. Wer in der Nacht zum Sonntag ſpät nach Hauſe ging, mußte bereits alle Balancekunſt ent⸗ falten, ſich über das gerade in Bildung begriffene Eis zu retten. Am Sonntag früh aber war dann die Glatteisſchicht ſo vollkommen, daß ſie blanker auch nicht in unſerer reifenden Kunſteisbahn hergeſtellt werden könnte. Es mußte allenthalben geſtreut werden. So wurde der Inhalt manchen Aſchenkaſtens auf Gehweg und Fahrbahn geworfen, wo jedes Körnchen eine ſehr notwendige Unfallver⸗ hütungsfunktion ausfüllte. Gegen 9 Uhr endlich serſchmolz das Eis, und das war der Wehrmacht ge⸗ rade recht, denn auf vereiſten Kaſernenhöfen und Plätzen kann man Beſucher nicht ſo recht empfangen, um ihnen zu zeigen, was man kann. Das Wochenende, das ſich im übrigen wieder durch gahlreiche geſellige Veranſtaltungen auszeichnete, war winterlich, wie wir ſicherlich noch manches er⸗ leben werden. Angenehm empfanden wir dabei alle, daß es frei von Schnee war. Schneeflocken in unſe⸗ ren Großſtadtſtraßen hätten wir für dieſes Jahr ja auch wirklich genug gehabt., Ein Autofahrer verletzt Eine Winde traf ihn am Kopf Am Samstag erlitt, wie der Polizeibericht vom 8. Januar mitteilt, ein Kraftwagenführer dadurch einen Unfall, daß eine Win de, die er zum Hoch⸗ winden eines Kraftfahrzeugs aufgeſtellt hatte, weg⸗ rutſchte und ihm gegen den Kopf ſchlug, ſo daß er eine erhebliche Verletzung davontrug. Er fand Auf⸗ nahme in einem Krankenhaus. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Kraftfahrzeugen entſtand nur leichter Sachſchaden. Abſchied von Carl Neumann-Hoditz Das Nationaltheater gedachte ſeines Ehrenmitglieds »An dieſem Wochenende nahm im Krematorium unſer Nationaltheater ſchlicht und würdig Abſchied von ſeinem Ehrenmitglied Carl Neumann⸗Hoditz. Die Feier umrahmte am Harmonium Kirchenmuſik⸗ direktor Arno Landmann mit Vortrag von Cho⸗ ralbearbeitungen des großen Leipziger Thomas⸗ kantors und improviſierte frei während der Ein⸗ ſegnung durch Pfarrer Dr. Weber. Opernſänger ang ſang dem verblichenen Kameraden vom Bau zu Ehren Schumanns„Ruhe ſanft in. Gottes Frie⸗ den“. Pfarrer Dr. Weber gab einen kurzen Rück⸗ blick auf den Werdegang des Künſtlers, ſeine Fröm⸗ migkeit und ſeine glücklichen Familienverhältniſſe. Intendant Brandenburg ſprach hinterher kurz und ſchlicht, darum beſonders zu Herzen drin⸗ gend und würdigte die Perſönlichkeit des Heimge⸗ gangenen als echten Künſtler und guten Komödian⸗ ten. Für die Mitglieder des Nationaltheaters legte Trieloff einen Kranz nieder. Für den engſten Freundeskreis widmete Jäger dem Entſchlafenen einen warmherzigen Nachruf. 1. h. Bei der Reichsbahn herrſchte über das Wochen⸗ ende nur ein mäßiger Verkehr. In der Frühe des Sonntags trat der Skiſportlerverkehr nach dem Trommgebiet, den Neckarbergen und dem Roroöſchwarzwald ſtärker in Erſcheinung. oSegen groben Unfugs gelangten zwei Per⸗ ſonen zur Anzeige. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Andrang wie noch nie: Die Mannheimer ſiemten die Gulaſchkanonen... Der Eintopf⸗Sonnias bei unſerer Wehrmacht ein großer Erfolg— Dreimal ſo viel Eſſenkarten wie im Vorjahr abgeſezt Es ſind jetzt zwei Jahre her, daß ſich in Maunheim erſtmals die Wehrmacht in den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt hot. Es war im Winter 1936/37, als die Ar⸗ tillerie, die damals noch in ihrer Notunter⸗ kunft im Schlachthof und in der Mollſchule lag, damit begann, Geſchützexerzieren zu zeigen. Das war damals eine Angelegenheit, die mächtig ein⸗ ſchlug. Man muß ſich daran erinnern, daß jener Winter der erſte war, in dem Mannheim wieder Garniſon war! Da gab es denn auch im Schlachthof ſtets Maſſenandrang. Andere Truppenteile folgten dem guten Beiſpiel, das die 69er gegeben hatten, und fan⸗ den nicht minder großen Anklang. Im vergan⸗ genen Jahr erlebten wir dann erſtmals, daß an einem Sonntage im Januar alle Truppenteile auf einmal ſich in den Dienſt des WHW ſtellten. Ob⸗ gleich damals das Wetter außerordentlich ungünſtig war, wurde der Tag doch zu einem großen Erfolg. Nun haben wir wieder einen ſolchen Wehrmachts⸗ WHW⸗Sonntag hinter uns, und er hat gezeigt, daß das Intereſſe für die Darbietungen unſerer Sol⸗ daten inzwiſchen alles andere denn abgenommen hat. Noch niemals zuvor war der Andrang ſo ſtark wie geſtern. Zum Beweis: Es wurden diesmal dreimal ſo⸗ viel Eintopfeſſen aus den Gulaſchkanonen wie vor Jahresfriſt ausgegeben! Und dabei waren die Karten Mitte der Woche ſchon faſt reſtlos ab⸗ geſetzt. Die Mannheimer Bevölkerung iſt eben doch mit ihrer Wehrmacht innigſt verbunden. Das iſt früher ſo geweſen und es iſt heute noch genau ſo. Wenn die Wehrmacht ruft, dann ſind die Mann⸗ heimer einfach zur Stelle, Wir haben dieſer Tage das Programm ver⸗ öffentlicht, das ſich die Truppenteile für den geſtri⸗ gen Sonntag vorgenommen hatten. Es wurde reſt⸗ los eingehalten, ja zum Teil ſogar noch erweitert. Schon aus unſerer Veröffentlichung konnte man erſehen, daß nicht alle Kaſernen einbezogen werden konnten. Einige liegen doch zu weit weg vom Stadtkern. So konnte man nur die weniger entfernten in Anſpruch nehmen, aber das hieß natür⸗ lich nicht, daß die anderen Truppenteile leer aus⸗ gehen ſollten, man verteilte ſie nur auf zentraler gelegene Plätze. Der Luftwaffe wurden Schloßhof und Ballhaus zugewieſen, die Beobachtungs⸗Abtei⸗ lung bekam den Roſengarten überantwortet. Allge⸗ mein wurde übrigens die bemerkenswerte Erfah⸗ rung gemacht, daß die Kaſernen— auch wenn ſie weniger günſtig lagen— vor den anderen Darbie⸗ tungsorten bevorzugt wurden. Die Erklärung liegt wohl darin, daß die Mannheimer, wenn ſie ſich auf den Weg zur Wehrmacht machen, den Aufenthalt in einer Kaſerne vorziehen. Sie wollen die Soldaten am Ort ihrer täglichen Dienſtleiſtung aufſuchen und ſo zum ſchmackhaften Eintopfgericht auch gleich die Kaſernenluft genießen. Das iſt an ſich ein ſehr begrüßenswerter Zug— zumal wenn ſich die Jugend dabei beſonders her⸗ vortut. Runofahrt mit Generalmajor Ritter von Speck Auf Einladung von Major Zierl, dem Adju⸗ tanten bei der Stadtkommandantur, dem die Orga⸗ niſation des geſtrigen Eintopfſonntages oblag, war uns Gelegenheit geboten, an der Rundfahrt teil⸗ zunehmen, die der Kommandeur der 33. Diviſion, Generalmajor Ritter v. Speck, zuſammen mit dem Stadtkommandanten Oberſt Buchert und weite⸗ ren Offizieren unternahm. Bei dieſer Rundfahrt ſah man auch Kreispropagandaleiter Fiſcher in Vertretung des Kreisleiters und Bürgermeiſter Dr. Walli als Vertreter des Oberbürgermeiſters. Der General beſuchte zunächſt die Artillerie⸗Kaſerne zin Ludwigshafen und fuhr dann nach Secken⸗ heim zum II./.R. 110. Er traf dort etwa 11.45 Uhr ein. Um dieſe Zeit herrſchte in der Loretto⸗ Kaſerne bereits Hochbetrieb. Unaufhörlich fuhren die leichten Zweiſpänner, die bis zum letzten Plätz⸗ chen beſetzt waren, um den Exerzierplatz, auf dem gerade ein Schüten⸗ und ein MG⸗Zug beim Exerzieren waren. Es wurde dabei auch Flieger⸗ abwehr demonſtriert, und ſcharf krachten die Schuß⸗ folgen der MGs über den Platz. Der General beſuchte die Schießſtände, auf denen Jung und Alt Ange und Hand übten und ſchritt auch durch die Stallungen. Als er dann aber in das Exerzierhaus wollte, da war ſelbſt für ihn kaum durchzukommen, ſo gewaltig war der An⸗ drang der Eſſer. Es gab Pickelſteiner und auch Erbsſuppe. Ein einladender Geruch durchzog den ganzen Raum, der im übrigen erfüllt war von den ſchneidigen Klängen des 110er Muſikkorps. Spä⸗ ter ſollte es in der ſchönen Exerzierhalle noch ein Bierfeſt geben, aber ſo lange konnten wir nicht bleiben. Noch ein kurzer Blick auf das Kinderreiten, ging es weiter zu den Pionieren nach Feuden⸗ eim. Auch in der Feudenheimer Kaſerne herrſchte mächtiger Betrieb, obgleich doch auch ſie vom Stadtzentrum recht er⸗ heblich weg liegt. Aber die Mannheimer ſcheuen um der Wehrmacht willen, die ſie in ihr Herz ge⸗ ſchloſſen haben, keinen Anmarſchweg. Die Pioniere gaben den Beſuchern in beſonders ausgiebiger Weiſe auch Gelegenheit, ſich die ſchönen Unterkünfte 555 Im Geiſte der eryrobten Kameraoſchaft: Alte Blaujacken verbrachten ſthöne Stunden Fahresfeier der Marinekameradſchaft Mannheim 1895 in den Sälen des Friedrichsparks Die Marinekameradſchaft Mann⸗ heim 1895 hielt ihre Jahresfeier am Samstag⸗ abend im Friedrichspark ab, wo ſie nicht nur den Hauptſaal, ſondern auch beide Nebenſäle voll beſetzt hielt. Kameradſchaftsführer Emil Feiber be⸗ grüßte und dankte für den zahlreichen Beſuch. Er wies auf die Aufgabe der Kameradſchaften hin, der Kriegsmarine tüchtige Jungens zu⸗ zuführen und die Gedienten aufzunehmen, und zur Pflege der Kameradſchaft und des Marinegedankens anzuhalten; erinnerte auch an das Jahr Großdeutſchlands und die Verpflichtung die es enthalte, wußte die wechſel⸗ Kriegsopfer ſrnfen ſich im Friedrichspark Auf der Tagung norobadiſcher hienverletzter Krieger Im großen Saal des Friedrichsparks hielt am Sonntag in der Zeit 5710—13 Uhr die Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Heidelberg(Nordbaden) der Gruppe Hirnverletzter Krieger in der NSKO eine Tagung ab, die über 400 Kameraden vereinte und einen harmoniſchen Verlauf nahm. „Man bemerkte unter den vielen Ehrengäſten aus den Kreiſen von Staat, Partei, Stadt und Wehr⸗ macht u. a. Oberſtarzt Dr. Eppert, der in Vertre⸗ tung Generalmajor Ritter v. Speck von der 33. J. D. anweſend war, den Leiter der NSKOV⸗Reichedienſt⸗ ſtelle Pg. Schüßler, Pg. Rheinhard von der Gaudienſtſtelle und Kreisamtsleiter Pg. Sinn. Die Begrüßungsanſprache hielt der Obmann der Gruppe Hirnverletzter Krieger, Pg. Heller, der der 2 Millionen Gefallenen des Krieges und der 500 Toten der Bewegung gedachte, und auch den Aerzten der Verſorgungsämtern und den anderen Aerzten aus Mannheim⸗Heidelberg für ihr Erſcheinen dankte. Er bemerkte im übrigen, daß die Jahres⸗ behandlungsſcheine zur Erneuerung zurückzugeben ſeien, daß Geſuche an den Ausſchuß über die Orts⸗ gruppe gehen müſſen, und daß ſchließlich auch die Dauerbegleitſcheine für die II. Wagenklaſſe der Reichsbahn über die Reichsbahndirektion Karlsruhe erneuert werden müſſen. Die Hauptanſprache des Tages hielt der Leiter der Reichsdienſtſtelle 935 5 Pg. Schüßler, der ein⸗ angs des erſten Helfers der hirnverletzten Krieger gedachte; es war der bekannte Bonner Prof. Dr. Poppelreuter, der ſchon 1917 die entſcheioͤenden Maßnahmen für die Beſchäftigung und Wiederein⸗ fügung der Hirnverletzten in Arbeitsprozeß und ſoziale Gemeinſchaft ergriff. Im Verlauf der An⸗ ſprache kam auch er zu einer Ablehnung des§ 51, forderte eine genaue Begriffsbeſtimmung der Hirn⸗ verletzung, betonte wieviel mehr den Kameraden an Arbeit ſtatt an einer Rente liege, damit ſie von der Grübelei und Vereinſamung loskommen, die die Folge jeder Beſchäftigungsloſigkeit iſt. Er er⸗ klärte auch die heutige große Organiſation von Vertrauensärzten und Verſorgungsämtern, und die intime Zuſammenarbeit, die ſich inzwiſchen mit allen beteiligten Stellen auch den Helfern und Betreuern herausgeſtellt hat, und vermittelte ſo ein umfaſſendes Bild der umfangreichen und inzwiſchen auch out eingeſpielten Hilfsmaßnahmen für die in Ehren ergrauten hirnverletzten Krieger. Es ſprachen außerdem noch Oberregierungsrat Duntze vom badiſchen Innenminiſterium, Haupt⸗ abteilungsleiter Pa. Flügſe, und Pg. Reinhard von der Gaudienſtſtelle Karlsruhe. Die Tagung, die ja regelmäßig zwiſchen den Städten Mannheim, Heidelberg und Mosbach ab⸗ wechſelt, ſand ihr Ende gegen 13 Uhr, und ver⸗ einigte noch eine Anzahl Teilnehmer beim Ein⸗ feNNRN 4 noch ſehr gemütlich. ſeitige Verbindung und Beseutung von Seegeltung und Kolonialmacht andeutend darzuſtellen und zi⸗ tierte Jacob Grimm, der ſchon vor über 100 Jahren ſchrieb:„Friede und Heil des Weltteils beruhen auf Deutſchlands Stärke und Freiheit.“ Beim Gruß an den Führer wußte er dieſen in ſeemänniſcher Weiſe als Steuermann am Reichsſchiff zu ſchildern, verſicherte, daß wir eine ſtets bereite Schiffsmann⸗ ſchaft bilden werden, und ſchloß mit einigen Verſen aus dem Gedicht vom Bundesführer Admiral a, D. Wir ziehn, die Trommel ſchlägt, die Fahne t Im übrigen wurde natürlich auch die tradittonelle Flaggenparade abgehalten, der Leuchtturm ſtand rechts auf der Bühne, und alle halbe Stunde wurde das Glas geſchlagen. Unter den Anweſenden bemerkte man neben vielen aktiven Marinern und Seeoffizieren, Oberſt Buchert und den Landesmarineführer Kpt.⸗Ltn. a. D. Kraus. Im unterhaltenden Teil gab es zuerſt zwei Filme aus Kamarun, der eine ſtumm mit amüſanten Einzelheiten aus dem Leben der Einge⸗ borenen, der zweite mit Ton, der ſich hauptſächlich mit der Bananenernte, der Verladung in Tiko, der großen Sorgſamkeit und Genauigkeit bei dieſer Ar⸗ beit befaßte,— aufgenommen übrigens von der Karl⸗Lieberenz⸗Expedition 1934⸗35. Des weiteren gab es eine Reihe von Tanzvorführungen der Tanz⸗ ſchule Knappz; man lachte zunächſt herzlich über eine Nummer von Tänzen aus der Vorkriegszeit, die Herren mit geſträubten Schnurrbärten und Cuta⸗ ways, die Damen ſehr hochgeſchloſſen und langröckig einherſchreitend, aber doch bei Polka und Gallopp viel Temperament entwickelnd. Außerdem noch „Matroſenliebe“ und Zinnſoldatenparade, die letztere beſonders hübſch in großartigen Grenadiertſchakos. Auch ein Magier Karl Heilmann trat auf, der mit ſeidenen Tüchlein, Billardͤkugeln und viel Fin⸗ gerfertigkeit die aufmerkſam⸗äugende Gemeinde be⸗ zauberte. Der anſchließende Tanz wurde dann ge⸗ legentlich noch mal unterbrochen durch Stepvorfüh⸗ rungen, die Herr Knapp mit Frl. Hertha Geiſt und Herrn Seſſelmann zuſammen elaſtiſch und ſchwungvoll hinlegte. Auch eine reich beſchickte Tombola ſorgte für Abwechflung. Die Kapelle Hermann Mayer, die ſchon den ganzen Abend mit Märſchen, Valzern und Ouver⸗ türen unterhalten hatte, verſah auch nach kurzer Schnaufpauſe den Tanzmuſikdienſt, und es * 83 89 5 blieben, aber die journaliſtiſche Pflicht rief. rer Zeitung, Bäckermeiſter Martin Zahn, Ilves⸗ 3. Seite /Nummer 18 . zu betrachten. Eine ganze Kompanie war dazu ein⸗ geſetzt. Bei den Pionieren ſahen wir auch erſtmals einen Film; es war natürlich ein Wehrmachts⸗ film, deſſen Bilder von den Beſuchern mit größtem Intereſſe aufgenommen wurden. Nebenbei konnte man auch eine pioniertechniſche Modellausſtellung betrachten. Aber auch ſonſt gaben die Pioniere Ein⸗ blick in ihr Handwerk. Motorſäge und Bohr⸗ gerät wurden vorgeführt. Die Pioniere haben natürlich auch Pferde. Wer es noch nicht gewußt haben ſollte, konnte ſich dieſe Kenntnis auf dem Reitplatz aneignen. Selbſtverſtändlich wurde auch Gegen Sod- brennen und Sprudel Magen⸗ Vorzöglich geeignet zum Mischen druck mi Wein und Fruchtsöſten Prospekte kostenos von der KMineralbrunnen A8 Bad Oberkingen in der Feudenheimer Kaſerne mächtig dem Eintopf zugeſprochen. 9 Nach kurzem Aufenthalt ging die Fahrt weiter nach Wohlgelegen zur./A.R. 69 8 in die alte Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kaſerne. Die Artillerie hat nun einmal das umfangreichſte Pferdematerial. Das ſah man wieder einmal augen⸗ fällig in die Reithalle, wo gleich zwei Pferde⸗ karuſſells gebildet waren. Einige Dutzend Pferde waren da eingeſetzt, aber dennoch bei jeder Tour keines ohne Reiter. Die Artillerie konnte na⸗ türlich auch wieder mit ihren Kanonen„protzen“, Sechsſpännig fuhren einige Rohrkarren durch die Kaſerne. Die Jungen und Mädels drängten ſich um die Fahrerſitze. Von den Schießvorführungen der Artillerie, beſonders von dͤem 8 Kleinkaliberſchießen mit einer Feldhaubitzc,, bekamen wir aus Zeitmangel leider nichts mit, ebenſo nicht vom Geſchützexerzieren. Nur von weitem ſahen wir die Menſchen in Maſſen um die Feldhaubitze ſtehen. Kleinkaliberſchießen mit Kara⸗ biner iſt heute ſchon etwas Alltägliches, Kleinkaliber⸗ ſchießen mit einer regelrechten Kanone aber doch noch nicht! Im Schloßhof, dem ſich die Wagenkolonne nunmehr zuwandte, ratterten die Zugmaſchi⸗ nen und die Beiwagenmaſchinen der Flak. Der General ſah da in einer Kindergruppe einige ſtehen, die anſcheinend auch einmal gerne in ſolch einem Fahrzeug Platz genommen hätten, denen aber offenbar der Groſchen dafür fehlte. So griff er in ſeine Taſche, aber das hatte die Mannheimer Ju⸗ gend raſch heraus! Und* ſo ſah ſich der General im Handumdrehen von einer zum Sturm auf die Groſchen über⸗ gehenden Kinderſchar umringt. Nur mit Mühe konnte er ſich dieſem forſchen Angriff der Jugend, die auch vor einem Generall keinen Halt machte, entziehen. 8 Im Hof des Ballhauſes war eine Reiſemaſchine der Flieger zu ſehen. Im Ballhaus ſelbſt aber konzer⸗ tierte das Muſikkorps der Flak unter Muſik⸗ meiſter Nicol und machte ſo den Eintopf noch ſchmackhafter, als er ohnehin ſchon war. Auch ein Luftwaffenfilm wurde gezeigt, und brachte ſtändig ein„volles Haus“. Letzte Station der Rundfahrt war der Roſengarten, in dem die Beobachtungsabteilung Gaſt⸗ geber war. Der Platz vor dem Roſengarten wan weit abgeſperrt, und das war auch ſehr notwendig, denn darauf fuhren zwei Kraftwagen mit All⸗ radlenkung und eine Beiwagenmaſchine ein forſches Tempo. Wagen mit Allradlenkung waren für die Mann⸗ — heimer etwas Neues. Zu Hunderten ſtanden ſie denn auch umher und ſahen dieſen Fahrzeugen zu, die die kleinſten Kur⸗ ven zu nehmen in der Lage ſind, weil ſich ihre Hin⸗ terräder automatiſch entgegengeſetzt zu den Vorder⸗ rädern einſtellen. Die Beiwagenmaſchine aber trieh es ganz toll. Der Fahrer legte ſie derart ſcharf in die Kurve, daß der Beiwagen hoch in die Luft ſtand. Bei ſolchen verwegenen Fahrten Gaſt zu ſein, war natürlich für Wagemutige beſonders reizvoll. Im Roſengarten ſelbſt waren der Bierkeller und ein Teil der Wandelhalle für die Ausgabe des Eintopfeſſens hergerichtet. Die Beobachtungs⸗ Abteilung hatte ſich große Mühe gegeben, durch Karikaturen und durch Einziehung einer bunten Bänderdecke den Bierkeller heimelig zu geſtalten. Da nahm dann auch der General mit ſeiner Begleitung Platz, um endlich auch ſelbſt einmal den Eintopf zu koſten.— Es war ſchon 14 Uhr vorbei, als wir uns verabſchiedeten. Wir wären gerne noch länger ge⸗ 5 Die Wehrmacht aber darf auf den geſtrigen Tag ſtolz ſein. 8 Dieſer Eintopſſonntag war glanzvoller als zjeder andere zuvor, und das Ergebnis, das an das WHW abgeführt wer⸗ den kann, mag allen, die mit den Vorbereitungen und der Durchführung viel Arbeit hatten, ihre Mühen entgelten. dr. W., ** 70. Geburtstag. Ein alter treuer Leſer unſe⸗ heim, Feudenheimer Straße 12, feiert am hentigen Montag ſeinen 70. Geburtstag. Herslichen Glück⸗ 5 ——— —— —— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. Januar 1039 4. Teite(Nummer 13 3 Militärkonzert in Waldhof Ein glanzvoller Abend des Roten Kreuzes Die männliche Bereitſchaft Mannheims des Deutſchen Roten Kreuzes wartete am Samstagabend im Robert⸗Ley⸗Saal von Bopp& Reuther in Waldhof mit einem Militärkonzert⸗ zugunſten des Winterhilfswerks auf. Die Bereitſchaft hatte hierfür das geſamte Muſikkorps der Fliegerhorſtkommandantur ſamt den Spielleuten gewonnen. Der Abend wurde in jeder Hinſicht zu einem glänzenden Erfolg. Die Vortragsfolge war in drei Teile gegliedert. Im erſten wartete das Muſikkorps, das unter Leitung von Muſikmeiſter Fiſcher ſteht, mit dem Königs⸗ marſch von Strauß, der Ouvertüre zu„Rienzi“, der Polonaiſe A⸗Dur von Chopin, dem Kaiſer⸗Walzer von Strauß und— als Zugabe mit dem Hohenfried⸗ berger⸗Marſch auf. Zu Beginn des zweiten Teiles Hegrüßte der Bereitſchaftsführer, DRK⸗Hauptführer Dr. Klingen, die Anweſenden, insbeſondere die Hfifsiere ͤͤer Luftwaffe und die Vertreter der Partei, Nun ſolgten der Marſch„Flieger empor“, eine Fan⸗ taſie aus„La Traviata“, der alte Berner Marſch (von Schmeling),„Fliegereskapaden“ und als Zugabe den Fliegermarſch. Bevor nun die Spielleute im Stahlhelm einmarſchierten, gab DRK⸗Oberwacht⸗ führer Mayer in großen Zügen einen Ueberblick iüber die Aufgaben und die Leiſtungen des Deutſchen Roten Kreuzes. Er ſtreifte dabei die Tätigkeit wüh⸗ rend des Weltkrieges und ſeine heutige Stellung im Dritten Reich. Den letzten Abſchnitt der Darbie⸗ tungsfolge füllten vier Märſche aus: Preußens Gloria, Fliegerparade, Schwediſcher Kriegsmarſch und Helenen⸗Marſch. Das war reſtlos ſchneidige Militärmuſik, und die Begeiſterung der Zuhörer wuchs unter ſolchen Eindrücken immer noch mehr. Den machtvollen Ausklang bildete der„Große Zapfenſtreich“. Führergedenken und nationale Lieder beendeten den wohlgelungenen Abend. „Sloßtrupp 191“ Kampffilm der Frontſolbaten Im Zeichen der Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ opferverſorgung zeigt die Gaufilmſtelle der NS DAP im Monat Januar 1939 den in ſeiner Geſtaltung gewaltigſten Kriegsfilm„Stoßtrupp 1917“. Er⸗ ſchütternd und ſpannend zugleich iſt dieſer Film, der nach dem preisgekrönten Kriegsbuch„Der Glaube an Deutſchland“ von Hans Zöberlein ge⸗ dreht wurde. Der Film läuft am 15. 1. um 10.30 Uhr Schauburg, Breite Straße 17. 1.„ 20.00„ Union, Sandhofen 20.00 Olymp, Käfertal 9 19. 1.„ 20.00„ Union, Feudenheim 22. 1.„ 10.30„ Seala, Lindenhof 22. 1.„ 10.30„ Regina, Neckarau 23. 1.„ 20.00„ Palaſt, Seckenheim 23. 1.„ 20.00„ Palaſt, Friedrichsfeld 24. 1.„ 20.00„ Zentral, Waldhof 25. 1.„ 20.00„ Roxy, Rheinau Mit eindringlichſter Wucht, mit ſeiner Lebens⸗ echtheit zeigt dieſer Film das Erleben der Männer des großen Krieges. Es iſt der ſtärk'te, aufwühlendſte Film der Front. Jede Stelle packt und reißt mit. Er iſt das Vermächtnis der Front. Ganz unge⸗ ſchminkt zeigt er das Kriegserleben in ſeiner wahr⸗ haftigen Wirklichkeit. Er ſoll den Frontſoldaten helfen, ihr großes Fronterleben wach zu halten. Er ſoll iedem deutſchen Menſchen einmal zeigen und unauslöſchlich einprägen, was Opfer heißt, und wie man ſelbſt Uebermenſchliches mit heißem Herzen be⸗ zwingen kann, um der deutſchen Ehre willen. Als Schirmherren dieſes Films rufen daher die Kriegsopfer jeden Deutſchen zum Be⸗ ſuch ihres Frontfilms auf.„Frontſoldaten, zeigt Euern Angehörigen, zeigt der jungen Gene⸗ ration dieſes gewaltige, geſchichtliche Dokument— Euer Selbſterlebnis!“ Eintrittskarten zu volkstümlichen Preiſen ſind urch die zuſtändigen Warte der NSKO und an den Theaterkaſſen erhältlich. Einmal im gahre Diesmal feierten die Mannheimer Bücke Wohlgelungenes Winterſeſt im Roſengarten Das Mannheimer Bäckerhandwerk beging am Samstagabend im Roſengarten ſeine Winter⸗ feier. Die Beteiligung war ſelbſtverſtändlich ſehr ſtark. Die Feſtteilnehmer wurden bis nach Mitternacht durch eine letwas zu umfangreiche) Darbietungsfolge gut unterhalten. Es war ſchon 1 Uhr, als endlich der allgemeine Tauz beginnen konnte. Im erſten Teil des Programms begrüßte Ober⸗ meiſter Bickel ſeine Berufskameraden und deren Angehörigen, insbeſondere die Frauen der Meiſter, denen er für ihre aufopfernde Tätigkeit im Verkehr mit der Kundſchaft herzlichen Dank ſagte. Der Ober⸗ meiſter wies auf die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe des vergangenen Jahres hin, in dem zehn Millionen Deutſche ohne Schwertſtreich ins Reich zurückkehren konnten. Die Bäcker ſind entſchloſſen, des Führers Werk mit der gleichen Tatkraft wie bisher zu unter⸗ ſtützen, und wollen vor allem auch an der Erfüllung des Vierjahresplanes weiter mit Entſchloſſenheit mithelfen. Der Obermeiſter ſchloß mit dem Anruf des Führers. Auch einige Ehrungen wurden im Laufe des Feſtabends vorgenommen. Für 25jährige Zugehörigkeit zur Bäckerinnung erhielten folgende neun Bäckermeiſter den ſilbernen Meiſter⸗ brief: Karl Belz, Schriesheim, Auguſt Engert, Seckenheim, Julius Erbacher, Mannheim, Fritz Gebhard, Brühl, Andreas Haack, Feudenheim, Eduard Link, Mannheim, Leo Nies, Käfertal und Otto Weſch, Brühl. Obermeiſter Bickel dankte dieſen Meiſtern für ihre bisherige treue Pflichterfül⸗ lung und wünſchte ihnen für die Zukunft Geſundheit und Zufriedenheit. Dann tranken alle aus dem Innungsbecher, worauf einer der Geehrten für die Auszeichnung dankte und verſprach, nach wie vor für Handwerk und Vaterland ſeine Pflicht zu tun. Anſchließend überreichte Kreisſängerführer Hügel für 25jährige Mitgliedſchaft beim Silcherbund dem Bäckermeiſter Feſſenbecker die ſilberne Ehren⸗ nadel des badiſchen Sängerbundes; der Führer des Silcherbundes heftete dem verdienten Mitglied ſo⸗ dann noch die goldene Ehrennadel des Vereins an. Vereinsführer Metzger gedachte anſchließend der zehnjährigen verdienſtvollen Tätigkeit des Chor⸗ meiſters des Silcherbundes, Muſikdirektor Willi Bilz. In die unterhaltende Darbietungsſolge teilten ſich unter der wirklich ſchmiſſigen Anſage von Bertel Grether: der Silcherbund unter Willi Bilz, das Muſikkorps der.Flak⸗Regt. Nr. 49 unter Muſikmeiſter Nicol, die bekannte Mannheimer Sopraniſtin Ellen Pfeil, der Akrobat Carlo mit einem vorzüglichen Balanceakt, die elf⸗ jährige Friedel mit Spielen auf rollenden Kugeln, die zwei Weltons als humoriſtiſche Akrobaten und„Pipifax& Co.“ mit einem komiſchen muſi⸗ kaliſchen Akt. Sämtliche Darbietungen fanden den verdienten reichen Beifall.—m. Zweimal Feueralarm Autovergaſer und Maſchinenhaus braunten Die Berufsfeuerwehr hatte am Sonntag zwei Alarme. Vormittags wurde ſie nach den N⸗Quadra⸗ ten zu einem Autobrand gerufen. Der Vergaſer des Wagens war in Brand geraten. Als die Feuer⸗ wehr eintraf, war das Feuer ſchon wieder aus. Um die Mittagszeit kam aus einem großen In du⸗ ſtriewerk ein Alarm. Im Maſchinenhaus waren Kabel in Brand geraten. Durch entſchloſſe⸗ nes Zugreifen der Werksfeuerwehr wurde die Ge⸗ fahr ſchnell beſeitigt, ſo daß der Berufsfeuerwehr keine Arbeit mehr blieb. Bei Mietzinsſtreit nue noch die Preisbehörde zuſtändig Nachdem ſich die Preisbehörde nunmehr auch mit den ihnen auf dem Gebiet der Mietpreisbil⸗ dung übertragenen Aufgaben vertraut gemacht ha⸗ ben, erſcheint die bisher vorgeſehene Einſchaltung der Entſcheidung des Mieteinigungsamtes nicht mehr erforderlich. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung erklärt daher in einem Runderlaß, es werde im allgemeinen keine Notwendigkeit mehr be⸗ ſtehen, ein Verfahren vor der Preisbehörde aus⸗ zuſetzen und einen Vermieter zu veranlaſſen, ſich an das Mieteinigungsamt zu wenden, wenn ein Mieter einen Antrag auf Senkung des Mietzinſes auf die geſetzliche Miete geſtellt hat. Wenn der Vermieter in ſolchen Fällen glaubhaft macht, daß er nach dem Reichsmietengeſetz Anſpruch auf Erhö⸗ hung der Friedensmiete hat, dann kann er ſich nun⸗ mehr unmittelbar an die Preisbehörde wenden. Da⸗ durch werden zuſätzliche Koſten und eine erhebliche Verzögerung der Entſcheidung der Preisbehörde vermieden. Das bisher vorgeſehene Verfahren der Einſchaltung des Mieteinigungsamtes iſt in Zukunft nur noch anzuwenden, wenn der Vermieter es aus⸗ drücklich beantragt und beſondere Gründe es gebo⸗ ten erſcheinen laſſen, dieſem Antrage ſtattzugeben. ee eeeeieeee. Mehr Leiſtung- weniger Lohn? Ein Problem der Landwirtſchaft Vor 150 Jahren wußte der Bauer nichts von Agrikulturchemie und wenig von Lanbwirtſchafts⸗ wiſſenſchaft überhaupt. Der Landmann ſtützte ſich allein auf den Schatz ſeiner Erfahrungen. So be⸗ baute er den Acker. Im erſten Jahre wurde er als Kornfeld, im 2. als Haferfeld genutzt und ſchließ⸗ lich liegengelaſſen und mit Pflug und Egge be⸗ apbeitet. Die Pflugarbeit war neben dem Saatgut der wichtigſte Aufwand. Um 1800 aber wurde es anders. Inm britten Jahre pflanzte man Klee oder Kar⸗ toffeln auf den Brachacker Zwar wurde dadurch die Pflugarbeit nicht erhöht; aber der Aufwand ſür Aus⸗ ſaat und Erntebergung wurde größer. Und der Er⸗ trag des Ackers wurde durch die Klee⸗ und Kar⸗ toffelernten verbeſſert. Die neue Anbauweiſe er⸗ höhte auch die Getreideernten. Während ſich der Be⸗ triebsaufwand vielleicht um 15 v. H. erhöhte, wurde die Ernte ungefähr 30 v. H. größer. Die Ertrags⸗ entwicklung wurde aber noch viel günſtiger, als die Bauern begannen, mit künſtlichen Düngemitteln ihre Aecker zu verſorgen. Jetzt ſtieg die Fruchtbar⸗ keit der Erde gewaltig an. Das ging lange Zeit gut. Wenn der Bauer mit etwa 20 Werteinheiten den Boden düngte, zahlte ihm der ecker meiſt mit 60 zurück. Als aber der Bauersmann ſpäter den Düngeraufwand immer ſtärker erhöhte ſtieg der Er⸗ trag des Ackers in geringerem Maße als vordem. Jede weitere Steigerung ließ das Verhältnis zwi⸗ ſchen Aufwand und Ertragshöhe ungünſtiger wer⸗ den. 39 In dieſer als Beiſpiel dargelegten Entwicklung des Verhältniſſes zwiſchen Aufwand und Ernte in der Landwirtſchaft kommt das„Geſetz vom abneh⸗ menden Bodenertrag“ zum Ausdruck. Es ſagt kur⸗ zerhand, daß der aus dem Boden durch ſtarken Aufwand gewonnene Mehrertrag von einem be⸗ ſtimmten Augenblick an langſamer zunimmt als die aufgewendeten Koſten ſteigen. Und heute laſtet die⸗ ſes Geſetz mit gewaltigem Druck auf der Land⸗ wirtſchaft. Bekanntlich hat der Reichsnährſtand mit der Marktordnung ein Syſtem von gebundenen Feſtpreiſen eingeführt, die dem Bauern einen ſeinen Auſwen⸗ Hungen entſprechenden gerechten Preis ſichern ſol⸗ len. Die damaligen Preisfeſtſetzungen richteten ſich naturgemäß nach denjenigen Verhältniſſen, die beim Uebergang zur Marktordnung vorhanden waren. Dieſe landwirtſchaftlichen Produktenpreiſe konnten aber nur ſolange für den Bauern veroronet bleiben, als ſich oͤie Preiſe der von ihm aufgewendeten Be⸗ triebsmittel nicht erhöhten und ſolange die Land⸗ wirtſchaft keine größeren Anſtrengungen machen mußte, um höhere Erträge aus dem Boden heraus⸗ zuwirtſchaften. Dieſe Vorausſetzung für den ge⸗ rechten Preis für den Bauern alſo für den unver⸗ änderlich feſten Lohn ſeiner Arbeit haben in den letzten vier Jahren Wandlungen Furchgemacht. Die Preiſe der von der Landwirtſchaft einzukaufenden Betriebsmittel ſtiegen an und auch die Erzeugungs⸗ ſchlacht mit ihrem Streben nach Produktions⸗ ſteigerung veranlaßte den Bauern mehr einzuſetzen. Wenn aber die Landwirtſchaft auf die Dauer ge⸗ zwungen wäre, ihren Kampf um höhere Ernten unter den gleichen Vorausſetzungen fortzuführen, die augenblicklich vorhanden ſind, dann könnte es nur unter ſchweren Einbußen möglich ſein. Dies kann aber niemand zugemutet werden. Anſtrengungen im Dienſt der Gemeinſchaft, ihrer Wehr⸗ und Lebenskraft müſſen belohnt und dürfen nicht beſtraft werden. Da wir die Bauernarbeit ſtets mit ihrem Nutzen für das völkiſche Schickſal einſchätzen, wi d es künftig darauf ankommen, durch eine Ge⸗ meinſchaftsaktion der geſamten dentſchen Volkswirtſchaft den gerechten Ausgleich in den Exiſtenzbedingungen zu ſchafſen, den beute die deutſche Landwirtſchaft und nicht zuletzt ͤöie Bauern im badiſchen Grenzland oͤringend bedürfen. 5 Auch in den Fällen, in denen Zweifel über die Höhe der Friedensmieten beſtehen, ſoll eine Verweiſung des Mieters an das Mieteinigungsamt zur Feſtſtellung oder Feſtſetzung der Friedensmiete in Zukunft grundſätzlich nicht mehr erfolgen. Die Preisbehörde hat vielmehr in ſolchen Fällen den nach Lage, Größe und Beſchaffenheit der Wohnung angemeſſenen Mietzins von ſich aus als Feſtmiete feſtzuſetzen. Aus Baden Großſeuer in Weinheim Brand im Trockenraum der Naturin⸗Werke. Zwei weitere Fabrikgebäude erfaßt. Weinheim, 8. Januar.(Eig. Drahtber.) Am Sonntagnachmittag kurz nach 18 Uhr ent⸗ ſtand aus bisher noch nicht geklärter Urſache im Trockenraum der Natur in⸗Werke, die weſtlich von der Maſchinenfabrik Badenia in der Nähe der OéG⸗Brücke gelegen ſind, ein Fener das ſehr ſchnell durch den aufkommenden Wind begünſtigt, einen großen Umfang annahm. Unmittelbar neben dem brennenden Trockenraum, gegen die Bahnanlagen zu, liegt ein drei⸗ ſtöckiges Gebäude des gleichen Werkes, das ebenfalls von den züngelnden Flammen erfaßt und in Brand geſetzt wurde. Ebenſo iſt ein Gebäude, das ſich in der Richtung öͤer OEG⸗Brücke befindet und in dem die Verſand⸗ und Büro⸗Räume der Fabrik untergebracht ſind, von dem Feuer erreicht worden. Dieſes Gebäude mußte ſofort geräumt werden. Infolge des Windes tritt ein ſtarker Fun⸗ kenflug auf, der die Löſchaktion ſtark beeinträchtigt. Infolge der ſtarken Flammen muß damit gerech⸗ net werden, daß der zuerſt erfaßte Trockenraum völlig dem Brand zum Opfer fällt. In dem Trockenraum loderten die Flammen in gewaltiger Glut auf, ſo daß ihr Widerſchein in der ganzen Stadt und in der Umgebung ſichtbar wurde. Eine ungeheure Hitze, die ſich an der Brandſtätte ent⸗ wickelte, machte es der Weinheimer Feuerwehr außer⸗ ordentlich ſchwierig, da die raſenden Elemente zu be⸗ kämpfen. Bei der Löſchaktion wurde auch der moto⸗ riſierte Weinheimer Löſchzug, der direkt an die Alarmanlage angeſchloſſen iſt, eingeſetzt. Aus Mannheim wurde dazu ein Löſchzug zur wirkſameren Niederringung des Brandes nach Wein⸗ heim entſandt. Ueber den Umfang des Schadens kann zur Stunde, da der Brand noch immer an⸗ dauert, noch nichts geſagt werden. eeeeee- eeeee Kraftwagen prallt auf Straßenbahn Schwerer Verkehrsunfall bei Neckargemünd * Neckargemünb, 8. Jan. In der Nähe der Stadt ſtieß am Samstagnachmittag ein aus Nürn⸗ berg ſtammender vierſitziger Kraftwagen in vol⸗ ler Fahrt auf einen von Heidelberg kommenden Straßenbahnzug. Der Trausportunternehmer Löſch aus Nürnberg wurde ſchwer verletzt. Zwei in dem Auto mitfahrende Männer und eine Fran er⸗ litten leichtere Verletzungen. Amtseinführung des neuen Waldshuter Land⸗ gerichtspräſidenten * Waldshut, 6. Jan. Im feſtlich geſchmückten Sit⸗ zungsſaal des Landgerichts Waldshut fand die feier⸗ ⸗ liche Einführung des neuernannten Landgerichts⸗ präſidenten ſtatt. Vizepräſident Dr. Ruoff⸗Karlsruhe führte Landgerichtspräſident, Pg. Wilhelm Frey, feierlich in ſein neues Amt ein. Er wies auf die Aufgaben hin, die dem höchſten richterlichen Juſtiz⸗ verwaltungsbeamten des Bezirkes obliegen und be⸗ tonte die Wichtigkeit und Verantwortung einer füh⸗ renden Stelle in einem Grenzbezirk. Treue Pflicht⸗ erfüllung, Pflege und Vertiefung des nationalſozia⸗ liſtiſchen Gedankengutes, hob Landgerichtspräſident Frey hervor, werde auch im neuen Amt ſein oberſter Grundſatz ſein. lich alf Ldcleig Rαα Was Ludwigshafens Polizei notiert Unfall durch Glatteis h. Ludwigshafen, 8. Januar. In der Adolf⸗Hitler⸗Straße im Stadtteil Rhein⸗ gönheim verunglückte infolge Vereiſung der Fahr⸗ bahn ein Perſon enkraftwag en in der vergangenen Nacht. Der Fahrer erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Der Sachſchaden iſt erheblich. * 8 Auf der Altriper Straße wurde ein Radfah⸗ rer von einem entgegenkommenden Laſtkraftwagen erfaßt und verletzt. Der Fahrer des Kraftwagens fuhr davon, ohne ſich um den Verunglückten zu kümmern. Etwaige Zeugen werden gebeten, ſich bei der Polizei zu melden. * Im Stadtteil Süd verſuchte ein von ſeiner Ehe⸗ frau getrennt lebender Arbeiter ſich durch Ein⸗ nehmen einer übergroßen Zahl von Tabletten das Leben zu nehmen. Der Lebensmüde wurde in das Krankenhaus gebracht. nicht. Pfälzer Dienſtnachrichten Bei der Kriminalpolizeiſtelle Ludwigshafen wurde der Polizei⸗Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei, Joſef Niederer zum Kriminal⸗Oberaſſiſtenten er⸗ nannt.— Bei der Kriminalpolizeiſtelle Ludwigs⸗ hafen wurde der Polizei⸗Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei Otto Scholl zum Kriminal⸗Oberaſſiſten⸗ ten ernannt.— Der Führer und Reichskanzler hat den Studienrat am Progymnaſium Oettingen Gott⸗ fried Schober zum Studiendirektor und den Stu⸗ dienaſſeſſor und außerplanmäßigen Beamten an der Realſchule Ludwigshafen Hans Schurk zum Stu⸗ dienrat ernannt.— Mit Wirkung vom 1. Januar 1939 wird der Studienrat am Progymnaſium Grün⸗ ſtadt Dr. Otto Bögl in gleicher Dienſteigenſchaft an die Deutſche Aufbauſchule Amberg berufen. Fuhrmann von Autotärgriff erfaßt 15 Meter weit mitgeſchleiſt * Saarbrücken, 8. Jan. In den Abendſtunden des Mittwoch ereignete ſich auf der Staatsſtraße Lebach —Saarbrücken zwiſchen Landsweiler und Eiweiler, ein ſchwerer Unfall. Ein Saarbrücker Perſonenauto bemerkte ein vorſchriftsmäßig beleuchtetes zweiſpän⸗ niges Fuhrwerk nicht rechtzeitig genug, um ihm aus⸗ zuweichen. Dadurch wurde der neben ſeinem Fuhr⸗ werk hergehende Fuhrmann von dem Auto ſe unglücklich durch den Türgriff erfaßt, daß er eing Strecke von 15 Meter mitgeſchleift wurde, und dabei erhebliche Verletzungen davontrug. Auto fährt in eine Schafherde * Homburg(Saar), 8. Jan. Bei Einbruch der Dunkelheit fuhr unweit vom Johanneshofein Lie⸗ ferwägen in eine auf dem Heimwege befindliche Schafherde. Vier Schafe wurden ſofort getötet. Ein fünftes Schaf wurde ſo ſchwer verletzt, daß es ge⸗ ſchlachtet werden mußte. Der Wagen ſtürzte um, die Inſaſſen jedoch blieben unverletzt. NSDAp-xſiſleilungen Partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen Ortsgruppen der NSDAP Ortsgruppe Lindenhof. Es finden folgende Zellenmit⸗ gliederverſammlungen ſtatt: Montag, 9.., Zelle 01 und 03 im„Rennershof“, 04 und 07 im„Schützen“, 65 im„Greift; Dienstag, 10.., Zelle 02 und 00 im„Rennershoſ“, 06, 11 und 12 im„Rheinpart“, 08 und 10 im„Schützen“. Beginn jeweils 20.30 Uhr. 9 Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtabt. Der Führerzug tritt am 10.., 20 Uhr, in Winteruniſorm auf dem Clig⸗ netplatz an. Marine⸗HJ.— Geſolgſchaft 3/171. Montag, 9. 1. 1990, 19.45 Uhr, Antreten der Gefolgſchaft leinſchl. S3) zum Ge⸗ folgſchaftsappell im Hof der Lindenhofſchule(Windeckſtr.). Sämtliche Beurlaubungen ſind aufgehoben. Fälligen Bei⸗ trag mitbringen! BDM Gruppe Fendenheim. Montag, 9.., 20 Uhr, treten alle Führerinnen im Heim an. * Die Kriegerkameradſchaft ehem. Militärkraftfahrer im NS⸗Reichskriegerbund(Kyffhäuſer) hält am nächſten Dienstag, 10. Januar, abends 20.30 Uhr im Stammhaus Eichbaum, P5,9 ihren Kameradſchaftsappell, verbunden mit einem Vortrag über die neueſten Verkehrsvorſchriften, ab. Auch diejenigen Kraftfahrkameraden, welche vor kur⸗ zem aus der Wehrmacht entlaſſen wurden und noch kei⸗ ner Kameradſchaft angehören, ſind zu dieſem Appell ein⸗ Sageokaleucleꝛ Montag, 9. Jannar Nationaltheater: 20 Uhr„Emilia Galotti“, Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Roſengarten: 5. Akademiekonzert des Nationaltheater⸗ Orcheſters unter Leitung von Karl Elmendorff. Plauetarium: 20.15 Uhr Experimentalvortrag:„Der um⸗ wälzende Einfluß der Elektronenröhre auf die Nachrich⸗ tenübermittlung“. Palaſtkaffee„Rheingold“: Koſtüm⸗Tanzſchau. „Stadt Baſel“: Konzer(Berlannetuna, Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Wintergarten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Der Blaufuchs“,— Alhambra und Schan⸗ burg:„Sergeant Berry“.— Palaſt und Gloria:„Tauz auf dem Vulkan“.— Capitol und Scala:„Nann, Sie kennen Korff noch nicht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmnſeum: Gebffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſhau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Giambattiſta Bodoni und Laurence Sterne. Städt. Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzingſtr. 15: Geöffnet von 17—20 Uhr; Jugendausleihe: Gehnnet von 11—.13 und 1630—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Wei⸗ denſtraße 16: Geöffnet von 10—19 Uhr. Kinderleſehalle: Gebifnet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 348 21. Lebensgefahr beſteht Centimes zugeſprochen. Reue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 19 Montag, 9. Januar 1939 Axzaß ob vllar Woll — In 0 iſt ein großer Grundſtücks⸗ ſchwindel aufgedeckt worden, bei dem der marxiſtiſche Beigeordnete der Stadt Amſterdam, der Jude Ro⸗ drigues de Miranda, Leiter der ſtädtiſchen Baube⸗ hörde und der ebenfalls jüdiſche Marxiſt, Stadtrat Gulden, Mitbeſitzer der Architektenfirma Gulden und Geldmaaker ſchwer belaſtet ſind. Wie der„Te⸗ legraaf“ berichtet, hat die Veräußerung von Bau⸗ grundſtücken durch die Stadͤt Amſterdam, bei der Rodrigues de Miranda ein entſcheidendes Wort mit⸗ zuſprechen hat, ſeit einiger Zeit die Aufmerkſamkeit der richterlichen Behörden auf ſich gelenkt. Es lag der ſtarke Verdacht vor, daß ſtädtiſche Grundſtücke zu niedrigen Preiſen an Schieber und Spekulanten ver⸗ kauft wurden, die ſie dann mit großem Gewinn wei⸗ ter veräußerten. Der Gang der Unterſuchung wurde dadurch erſchwert, daß viele Bauunternehmer den mächtigen Einfluß des Juden Rodrigues de Mi⸗ randa fürchteten und daher in ihren Auskünften größten Zurückhaltung an den Tag legten. Immer⸗ hin konnte bereits nachgewieſen werden, daß de Mi⸗ randa dem jüdiſchen Autohändler Fuldauer ein ſtäd⸗ tiſches Grundſtück ohne Wiſſen der Baubehörde ver⸗ kaufte. Dieſes Grundſtück wurde von Fuldauer kurze Zeit ſpäter an einen Bauunternehmer mit einem Gewinn von 10000 Gulden weiter verkauft. Als Vermittler trat der Sohn de Mirandas auf, der die Hälfte des Gewinns erhielt. Dieſes Schieberge⸗ ſchäft gab den Behörden des Städtiſchen Bauamts Veranlaſſung, eine Beſchwerde an die Behörde de Mirandas zu richten, in dem gleichzeitig auf den verderblichen Einfluß des marxiſtiſchen Stadtrats Gulden hingewieſen wird. Miranda beantwortete dieſes Schreiben mit einem Brief an die ſozialdemo⸗ kratiſche Stadtratsfraktion, in dem er alle Schuld auf ſeinen Parteifreund und Raſſegenoſſen Gulden ſchiebt und eine lange Reihe von Beſchuldigungen gegen ihn vorbringt. Dieſer Rattenkönig jübiſch⸗ marxiſtiſcher Betrügereien iſt nach Anſicht des„Te⸗ legraaf“ lediglich der Anfang eines großen Skan⸗ dals, deſſen tolles Ausmaß erſt bekannt ſein wird, wenn die Bauunternehmer endlich ohne Scheu alles Belaſtende den richterlichen Behörden berichtet haben werden. Bisher haben die meiſten geſchwie⸗ gen, weil ſie fürchteten, der allmächtige Leiter dee Baubehörde könnte ihre Exiſtenz vernichten. Das Blatt ſpricht die Hoffnung aus, daß mit dieſer Kor⸗ ruption gründlich aufgeräumt werden möge. 40 — Die Kälteperiode hat den ſeltenen Fall herbei⸗ geführt, daß einige Eiſelmaare zugefroren ſind. Da⸗ bei hat ſich ein eigenartiges Naturphäuomen erge⸗ ben. In froſtklaren Nächten vernimmt man kilo⸗ meterweit ein eigenartiges Geräuſch, das einem ſtarken Brüllen, unterbrochen von donnerähnlichen Tönen, gleicht. Man erklärt das Geräuſch mit Luft⸗ ſtrömungen unter dem 85 — Ein tolles Beiſpiel für dickköpfige Rechthabe⸗ rei liefert der Ausgang eines Zivilprozeſſes. In einem kleinen Ort der Bretagne war zwiſchen einem Hausbeſitzer und einem Klempnermeiſter ein Streit über die richtige oder unrichtige Anbringung einer Dachrinne ausgebrochen. Da ſich beim Regnen aus der Dachrinne ein kleiner Waſſerfall über den Vorplatz des Hauſes ergoß, forderte der Hausbe⸗ ſitzer von dem Klempner die Aenderung der Anlage. Der Klempner aber weigerte ſich, weil er einen Mangel ſeiner Anlage nicht anerkennen wollte. Dar⸗ über kam es zum Prozeß, der acht Jahre dauerte, einen Stab von Rechtsanwälten in Atem hielt und die Aktenſtücke ſich zu Bergen häuſen ließ. Nun wurde das Urteil gefällt: Dem klagenden Hausbe⸗ ſitzer wurde eine Entſchädigung von ganzen neun Bei dem heutigen Stand des Franken erreicht dieſe„Entſchädigungsſumme“ nicht einmal den Wert eines Pfennigs. Die Prozeß⸗ koſten dagegen, in denen ſich die beiden Streithähne zu teilen haben, belaufen ſich dagegen auf 20 000 Franken. Die Rechthaberei hat den beiden Dick⸗ köpfen alſo ein ganz ſchönes Sümmchen gekoſtet. — In Lundenburg, einer der Städte des Sudeten⸗ landes, lebt der Friſeur Otto Spacier, der ſeit 23 Jahren eine ruſſiſche Kugel im Herzen trägt. Ohne Beſchwerden übt er ſeinen Beruf in voller Arbeits⸗ kraft aus. Als Korporal im Infanterieregiment Nr. 3 wurde er am 28. Mai 1915 bei Soßal in Ruſſiſch⸗ Polen von einer Kugel getroffen. Er kam in das Kriegsſpital nach Sternberg, wo er drei Tage be⸗ wußtlos lag. Nach vier Monaten konnte Spacier aufſtehen und nach ſieben Monaten das Spital ver⸗ laſſen. Volle drei Jahre hatte er ſtarke Beſchwerden, Atemnot und Schmerzen im Herzen. Bei längerem Liegen auf der linken Seite wacht er auf. Die Ku⸗ gel ſitzt in der Muskulatur der Herzkrone mit der Spitze nach oben, macht jede Herzbewegung mit, wo⸗ bei ſie einen Ruck nach oben und nach der Seite er⸗ fährt. Bei jeder Ausatmung iſt über dem Bruſt⸗ bein ein mehrfaches, öͤumpfes metalliſch klingendes Rollen hörbar. 5 — Vor drei Jahren beſuchte ein 70jähriger Junggeſelle namens Arthur Webb mehrere Lon⸗ doner Kindergärten, deren kleine Beſucher er ſich einzeln vorſtellen ließ. Die fünfjährige Wendy Sa⸗ lisbury, Tochter einer Arbeiterfamilie, erregte ſein beſonderes Wohlgefallen. Er ließ ſich Name und Adreſſe der Kleinen mitteilen und machte eine Pho⸗ tographie von ihr. Seitdem hatte man von dem Sonderling nichts mehr gehört. Nun erhielten die Eltern der kleinen Wendy vor einigen Tagen ein Schreiben von einem Rechtsanwalt mit der Mittei⸗ lung, daß ihre Tochter von einem als Junggeſellen geſtorbenen Mann namens Arthur Webb 17000 eng⸗ liſche Pfund geerbt habe, die ihr am 17. Geburtstag auszubezahlen ſeien. Mr. Webb hatte ſich alſo bei ſeinem Beſuch im Kindergarten ſeine Erbin aus⸗ geſucht. Brandunglück in Alt-Glienicke Zwei Kinder erſtickt dub. Berlin, 8. Januar. In Alt⸗Glienicke hat ſich am Freitag ein ſchweres Brandunglück zugetragen, bei dem zwei kleine Kinder ums Leben gekommen ſind. Wie die kriminalpolizei⸗ lichen Ermittlungen ergaben, war während der Ab⸗ weſenheit der Eheleute das Ableitungsrohr eines eiſernen Ofens glühend geworden, wodurch ein dicht daneben ſtehender Kleiderſchrank in Brand geriet. Im Nu war der kleine Raum mit dickem Qualm ge⸗ füllt, unter deſſen Einwirkung die beiden Kleinen den Erſtickungstod fanden. Der Stettiner Aueofallenſteller zum Tode verurteilt dib. Stetttu, 8 Januar. Wie bereits berichtet, wurde am Dienstagabend bei Colbitzow ein Ueberfall auf einen Stettiner Kraftdroſchkenfahrer verübt. Der Täter, der 18jäh⸗ rige Werner Germann aus Berlin, der mit dem ge⸗ ſtohlenen Wagen auf der Fahrt nach Berlin bald darauf gegen einen Baum fuhr und in leichtver⸗ letztem Zuſtande ins Polizeigefängnis eingeliefert — Ein Volksfeſt veranſtaltete der alte Sanbwirt Ibro Kronowitſch aus dem Dorfe Haſchinama in Bosnien, weil er von den Toten ouferſtanden war. Ibro brach beim Holzhacken im Walde zuſammen. Man trug ihn nach Hauſe und bald darnach verſchied er. Nach Bauernſitte verſammelten ſich an ſeinem Totenlager alle alten Weiber des Dorfes und be⸗ gannen Klagelieder zu ſingen. Seine Verwandten machten Vorbereitungen zum Begräbnis, aber gleich⸗ zeitig auch zur Datſcha, dem obligaten Totenmahl, mit dem die Ruhe der Seele des Toten erkauft wird. Plötzlich liefen die alten Weiber in paniſchem Schrek⸗ ken aus dem Hauſe. Ihnen folgte gemächlich und würdevoll der Tote. Der alte Bauer war nur ſchein⸗ tot geweſen, und das nicht ſehr melodiöſe Wehklagen der alten Weiber erweckte ihn aus dem Schlaf. Der vom Tod Erwachte ſetzte ſich, als die Sache aufge⸗ klärt war, an die Spitze der Feſttafel und war der beſte Gaſt bei ſeinem Totenmahl, das ſich zu einem Volksfeſt für das ganze Dorf umwandelte. — Ein Liebespaar hatte ſich in Wien wegen Ver⸗ gehens gegen das Tierſeuchengeſetz vor dem Land⸗ gericht Wiener⸗Neuſtadt zu verantworten. Im Som⸗ mer graſſierte die gefährliche Seuche u. a. in Zilling⸗ dorf, wo ſie auch auf dem Gut der Thereſia zum Ausbruch kam. Es wurden auf dem Hof ſtrenge Ab⸗ ſperrmaßnahmen vorgenommen, um eine Verbrei⸗ tung der Seuche zu verhüten. Zu dieſen Maßnahmen gehörte auch das Verbot eines Zuſammentreffens der dort lebenden Menſchen mit anderen Leuten. Doch die Liebe iſt ſtärker als alle Verbote. Die Be⸗ ſitzerin, die mit dem Landwirtsſohn Johann verlobt iſt, wollte ihren Geliebten unbedingt ſehen. Sie kam alſo mit ihm zuſammen; und der Erfolg der zärt⸗ lichen Liebesſtunde war, daß die Seuche auch im Be⸗ ſitz des leichtſinnigen Bräutigams ausbrach. Das Liebespaar ſtand nun vor Gericht. Thereſia erhielt eine Woche, ihr Bräutigam fünf Tage ſtrengen Ar⸗ reſt bedingt. * — Der Wilnaer Polizei gelang es, den„Teufel perſönlich“ zu verhaften. Es handelte ſich dabei um einen Bauernſohn namens Kowalſki, der die Witwe eines reichen amerikaniſchen Emigranten um meh⸗ rere tauſend Mark betrogen hatte. klopfte es am Fenſter des Hauſes, das die Witwe allein bewohnte. Als die verängſtigte Frau ein⸗ mal das Fenſter öffnete, ſtand ſie dem Höllenfürſten in ſeiner ganzen furchterregenden Pracht gegenüber, worden war, ſtand geſtern vor dem Sondergericht beim Landgericht Stettin. Dieſes verurteilte Germann wegen Verbrechens gegen das Geſetz gegen Straßen⸗ raub mittels Autofallen zum Tode und zum Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Grubenbrand in Gladbeck noch nicht gelöſcht Der Tod der fünf Vermißten befürchtet dnb Gladbeck(Weſtf.), 8. Januar. Beim Grubenbrand auf den Möllerſchächten iſt bis Samstagabend keine weſentliche Aenderung ein⸗ getreten. Wegen der großen Hitze und der ſtarken Rauch⸗ entwicklung im Streb konnten die fünf vermißten Bergknappen noch nicht geborgen werden. Es iſt lei⸗ der nicht damit zu rechnen, daß ſie noch am Leben ſind. Es handelt ſich um den Hauer Auguſt Berger, den Hauer Georg Filzeck, den Hauer Michael Kepp⸗ ner, den Hauer Richard Krauſe und um den Schieß⸗ meiſter Richard Wolf, alle verheiratet und aus Gladoͤbeck ſtammend. Die Löſcharbeiten und das Vordringen an den Brandherd werden mit unverminderter Kraft fort⸗ geſetzt. Infolge der ſchwierigen Verhältniſſe zeigen ſich jedoch nur langſame Nacht für Nacht deckung wird etwa 30 bis 40 v. H. der Sonnenober⸗ 5 der ihr auf polniſch von den furchtbaren Qualen, bas ihr Mann Dominik in der Hölle litt, erzählte.„Es wäre gut“, ſo ſchloß der Teufel ſeine Erzählung, „unter dem uralten Weidenbaum am Mühlenbach etwas Geld zu vergraben, um dem armen Kerl ſein Höllendaſein etwas zu erleichtern“. Die Witwe be⸗ folgte den Rat des Teufels, der ihr nach einem Monat, als ſie ſchon über 3000 Mark vergraben hatte, erklärte, ihr Mann fühle ſich nun in der Hölle ſchon„ganz wie zu Hauſe“. Als ſie in einer dunklen Nacht wieder einmal drei Hundertzlotyſcheine für ihren Mann vergraben wollte, wurde ſie dabei vom Müller überraſcht, der die Frau zur Rede ſtellte. Der Müller benachrichtigte ſofort die Polizei, die den„Teufel“, als er im Namen des Ehemannes der Witwe gerade für ihre Zuwendung dankte, verhaf⸗ tete. * — In einem Kölner Waiſenhaus wurden in den letzten Jahren an über 140 Kindern genauere Be⸗ obachtungen darüber durchgeführt, welche Beein⸗ fluſſung die Zähne des Kindes dadurch erleiden, daß außer der üblichen ſonſtigen Nahrung nur Vollkorn⸗ Roggenbrot verabreicht wurde— im Gegenſatz zur Ernährung mit dem üblichen Weiß⸗ oder Graubrot. Die zu beobachtenden Kinder wurden ſtreng in zwei Gruppen geteilt, von denen die eine nur das Voll⸗ kornbrot und die andere nur das Weiß⸗ und Grau⸗ brot erhielt. Die Ergebniſſe waren, wie jetzt Prof. Korkhaus, Bonn, berichtet, recht eindeutig. Wäh⸗ rend die Vollkornbrotkinder eine Verbeſſerung in bezug auf die Fälle von Zahnfäulnis(Karis) um 5½ v. H. erkennen ließen, fand ſich bei den anderen Kindern eine Verſchlechterung um 13 v. H. Ebenſo zeigte ſich eine abſolute Zunahme des Kaudruckes bei den erſteren weit günſtiger als bei den Ver⸗ der Vergleichskinder und bis zu 18 v. H. betrug. Auch die Gebißentwicklung als Ganzes erwies ſich bei den Erſteren weit günſtiger als bei den Ver⸗ gleichskindern, ſo daß die Vollkornbrotkinder eine Wertzahl von durchſchnittlich„plus 8“ erhalten konn⸗ ten, während die Vergleichskinder eine ſolche von „minus 34“ zuerteilt bekommen mußten. Dieſe Er⸗ gebniſſe 5 es wohl angezeigt erſcheinen, ſchon den Kindern mehr Vollkornbrot zu verabreichen, es bisher in vielen Kreiſen noch üblich iſt. — Im Jahre 1939 finden zwei Sonnen⸗ und Mondfinſterniſſe ſtatt. Die erſte iſt eine ringförmige Sonnenfinſternis am 19. April, deren zentrale Zone von den Aleuten über Alaska, den Nordpol bis Nowaja Semlja verläuft. In Mitteleuropa iſt die Finſternis als teilweiſe Bedeckung der Sonne durch den Mond um Sonnenuntergang zu ſehen; die Be⸗ fläche betragen.— Dann folgt am 3. Mai eine totale 5 Mondfinſternis, die jedoch in Mitteleuropa unſicht⸗ bar bleibt.— Die nächſte Finſternis iſt eine totale Sonnenkinſternis am 12. Oktober, die aber nur ou der Südhalbkugel zu beobachten ſein wird. Schließ⸗ lich folgt am 28. Oktober eine teilweiſe(99 v..) Mondfinſternis, die auch in Mitteleuropa beohach et werden kann. * — Großes Aufſehen erregte in London ein über⸗ ſeeiſches Telegramm der„Radio Corpovation America“ an die Fernſehſtation„Alexandra⸗Palaſt“ der britiſchen Radiogeſellſchaft. Darin teilt, die Empfangsſtation Riverhead der britiſchen Radio⸗ geſellſchaft mit, daß ſeit dem 3. November v. J. die Fernſehſendungen der Londoner Station wiederhol in Neuyork empfangen und klar geſehen worden ſeien. Normalerweiſe konnte man die Fernſehdar⸗ bietungen des weit vorgeſchrittenen Londoner Sen⸗ ders nur in einem Umkreis von 30 Meilen von London aufnehmen. Nach der jetzt bekannt gewo denen Tatſache ihres Empfanges jenſeits des Atlon⸗ tiks ſcheint es, als ob die Fernſehwellen bis auf 3 Meilen Entfernung wahrnehmbar ſind. Die be Geſellſchaften werden dieſe Erſcheinung weiterſt ren und durch Verſuche zu vervollkommnen ſuchen, was, wie man in beteiligten Kreiſen annimmt, ein Revolution im drahtloſen mit ſich bringen könnte. WInd alus Maska 24 Bonan VON JoHANNEs e „Scheinſt ſonſt nichts zu 8 zu haben“, grollt Sen Beß. Harriet hat kein Wort geſagt, aber trotzdem folgte ſie dem Geſpräch mit fieberhafter Spannung. Und nun verteidigt ſie den Angegriffenen! „Aber Mutter!“ ruft ſie. Edy lügt? Ich bin ihm doch ſo dankbar, daß er ſich erkundigt Hat!“!“ Damit gibt ſie 8850 Mann, der als Junge ſchon immer gelogen hat, mit Herzlichkeit ihre Hand. Ein Bund wird hiermit zwiſchen Harriet und Edy geſchloſſen, aber ein Bund, der Queen Beß in keiner Weiſe befriedigt. „Aus dem Fliegen wird aber vorerſt nichts!“ ſagt ſie denn auch mit Nachdruck, um doch wenig⸗ ſtens zu zeigen, daß ſie noch da iſt. „Nein, Mutter“, nickt Hariet folgſam.„Ich geh ſchon und zieh mich um.“ Die kleine Erleichterung, die ihr durch Edy wurde, ändert nur wenig an ihrer gedrückten timmung. Bekümmert ſieht die Großmutter ihr nach. Doch dann ergrimmt die Queen gegen Edy, der ihr jetzt ſchutzlos preisgegeben iſt. „Ein ſchöner Eſel biſt du, das muß ich ſchon ſagen!“ äußert ſie ohne jede Verſchleierung. „Wieſo, Tante?“ fragt Edy in ſeiner Einfalt. „Dieſer Bandit“, ereiferte ſich Queen Beß, „dieſer Jim hat ihr tatſächlich einige Hilfe geleiſtet. Es war nicht ſo ſchlimm, aber nun iſt ſie ihm dank⸗ bar. Weißt du überbaupt, was das iſt, wenn ein junges Mädchen einem Manne dankbar iſt? Du weißt es natürlich nicht. Möchte wiſſen, was du überhaupt weißt?“ „Ohl“ macht Edy und deut trotz allem Verſtändnis an. el Hehue kos „Na alſo!“ trumpft Queen Beß mit bitterer Ge⸗ nugtuung.„Nun weißt du es!“ 2Ja, ſagt Edy leiſe. muß di „Warum ſagſt du, daß ſieh wa, Tente 10 Ueber das Geſicht der Queen geht ein leites Lächeln, halb Verachtung, halb Rührung. „Wenigſtens biſt du nicht ſchlecht, Junge“, ſagt ſie dann.„Aber irgend etwas muß ein Menſch ja auch ſein oder nicht ſein“, ſchließt ſie mit einem philoſophiſchen Seufzer. Ueberhaupt gerät die Queen in eine ſo hoff⸗ nungsloſe weiche Stimmung, daß ſie ſich zuletzt einen ſchweren Entſchluß abringt. Gerade kehrt Harriet zurück. Sie hat ſich um⸗ gezogen und ſteckt jetzt wieder in einem Rock. Einen Augenblick zögert Queen Beß noch beim Anblick des geſunden, tatkräftigen Mädchens. Aber nur einen Augenblick! Dann ſteht die alte Dame tapfer auf. „Komm mal her, mein Kind!“ ſagt ſie.„Wenn oͤu— na ja, alſo wenn du durchaus willſt, und damit oͤu mir nicht auf dumme Gedanken kommſt, nehm ich dich morgen in die Verwaltung—“ „Mutter!“ Harriet wird bei dieſem Vertrauensbeweis ganz rot. „Laß nur, Kind!“ fährt die Queen aber ſchon fort.„Eigentlich müßteſt du ja erſt wiſſen, wie man ein Schaf ſchert und ein Kalb brennt. Aber dich auf Station zu ſchicken, wag ich bei dieſer Unſicherheit noch nicht. Das müſſen wir auf ſpäter verſchieben.“ Doch auch Harriet hat ſich etwas abgerungen, und die Nachgiebigkeit der Queen gibt ihr den letzten Stoß, der vielleicht noch nötig war. „Ich danke dir ſo ſehr!“ ſagt ſie bewegt. „Danken?“ lacht Queen Beß rauh,„du wirſt ſchon merken, was bei uns arbeiten heißt. Du fängſt morgen in der Tarifabteilung bei Miſter Murphy an.“ „Gewiß gern, Mutter, aber—“ „Kein Aber!“ unterbricht Queen Beß kurz.„In der Tarifabteilung, hab ich geſagt! Iſt gar niczt ſo langweilig, wie du dir das denkſt. Und das fehlte mir noch, daß du ſchon jetzt anfängſt, mir Vorſchrif⸗ ten zu machen!“ „Aber nein doch, Mutter! Beſtimmt nicht!“ beeilt ſich Harriet, zu Wort zu kommen.„Ich wollt doch nur ſagen: wenn du erlaubſt, möcht ich vorher noch die Tour auf Edys Jacht mitmachen.“ Queen Beß kennt ſich und glaubt Harriet kennen, nichts, was ſie mehr in Er Doch nun beſieht die Queeen ſich ihren Edy. Geradezu unheimlich iſt er ihr. „Hör mal, Junge“l, ſagt ſie ſchließlich,„weißt du, was ich glaube?“ Edy iſt die Harmloſigkeit ſelbſt. „Was denn, Tante?“ „Beinah könnt ich glauben: ſo ſchrecklich dumm biſt du gar nicht—2“ Zwölftes Kapitel Edy Gaudens„Mermaid“ iſt eine wunderſchöne Dampfjacht von etwa zwölfhundert Tons mit glän⸗ zend ſchwarzer Außenhaut und darüber wie Schlag⸗ ſahne die Decksbauten. Schon die zweite Woche iſt die Jacht unterwegs. Mit aller Macht ſtrebt ſie aus der tropiſchen Zone in die gemäßigteren ſüdlichen Breiten, und auch ietzt pflügt ſie mit einer Geſchwindiykeit von zwanzig Knoten die nächtliche See. Unzählbar und unſagbar ſind die Farben einer Südſeenacht. Elf Tage iſt Harriet an Bord der„Mermaid“, und immer wieder iſt ſie hingeriſſen von den Son⸗ nenuntergängen und Nächten. Stets verſinkt die Sonne als geſchehe es zum und die Nächte ſind wie aus Seide. Die andern Bordgäſte ſitzen noch mit Edy Gau⸗ den im Speiſeſaal. Es ſind kaum mehr als die Leute, von denen Queen Beß in Johns Hills ſprach, und das kleine Pfa rrermädchen, die Mary Dean, hat ſich in der Tat zu einer Art Hofdame von Harriet entwickelt. Aber heute hat Harriet ſie abgeſchüttelt, hat ſich fort und zur Back hinweggeſtohlen und gibt ſich nun ganz dem weichen Einſchneiden des Bugs in die Dünung und dem erregenden Einton des Auf⸗ ſchäumens hin. Und dann— plötzlich!— iſt eine unwirkliche Helle da. Meerleuchten iſt um die„Mermaid“. Die Jacht ſchwimmt im Licht. „Fein, was?“ ſagt jemand neben 798 Harriet iſt nicht zimperlich. Ob Heizer oder wer ſonſt, die Back iſt das Reich der Mannſchaft, und Harriet iſt wohl die Kronprinzeſſin der Queen, aber ſie wird nie eine Dollarprinzeſſin W Wheune wer⸗ den. Der 3 Kerl ortens 0 zu Sie möchte das Geſicht des Mannes ſehen. Aber ſie ſieht nur Ruß. Und jetzt wendet er ſich auch noch ab und über Bord. Mitten ins Leuchten ſpuckt der M Queen Beß hätte es nicht beſſer gekonnt. „Sie ſind Heizer hier?“ fragt Harriet, um 83 zu ſagen. Seie will noch einmal ſeine Stimme bören ſie will ihn ſehen! Die Lage erinnert ſie zu ſehr an ein anderes Geſpräch an einer anderen Reling. An das ſpräch mit Jim in der letzten Nacht an Bord er „Royal Princeß“ muß ſie denken. „Na, Eigner der„Mermaid' bin ich nicht!“ lach der Heizer. Und nun erkennt ſie die Stimme! Es iſt kein Zweifel. Es iſt—1 Nein, das ſei nicht möglich, denkt ſie. „Oſt aber ein großes Glück, daß ich Sie jetzt hi noch treffe, Miß Foreſter“, fährt er fort.„Wi vielleicht etwas hart hergehen hier. Aber verz⸗ Sie nicht eine Minutel Nicht eine Minutel“ flüſt er eindringlich.„Hören Siel!“ Zeit mit 820 Verzagen Sie ni⸗ Ich glaub nämlich, wir müſſen jetzt änfangen.“ Und nun ſetzt er eine Pfeife an, Geſtalten wachſ aus dem Boden. Jim geht die Aufbauten Klimmzügen und Sprüngen an, für Treppen er offenbar keine Zeit, und nun iſt er oben! Harriet hört Flüche und ſieht das Ringen Männern, und dann flüchtet ſie nach achtern. Erſt im Speiſeſaal macht ſie halt. Wankend hält ſie ſich am Tiſch feſt und ſchreit ein Wort. „Meutereil!“ ſchreit Harriet. Und dieſes Wort entfeſſelt unten einen 6b ſolchen Aufruhr wie oben Jims Pfiff. [Kortſesung folat HI prk,— 4 vorteilhaft bei 6 11 6 165 ————— 0 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 9. Januar 1030 Robert Rutz-Gedenkturnier in Karlsruhe Das über Weihnachten und Neujahr in Karlsruhe ausgetragene Meisterturnier zum Gedenken des frũh Verstorbenen Karlsruher Meisterspielers Robert Rutz sah drei gemeinsame Sieger: Bogoljubow mußte sich mit den„jungen Leuten“(eine von ihm mit Vorliebe angewandte Bezeichnung!) Eisinger (Karlsruhe) und Kohler(MHünchen) mit je 7 Punk- ten aus 9 Partien in den ersten bis dritten Platz teilen. An.—5. Stelle folgen Prof. Becker (Wien) und Lange Essen). Ferner Engels Düsseldorf) 3, Barnstedt, Heinrich, Dr. Lauterbach je 3 und Hussong 1½ Punkten. Das Turnier war viel ausgeglichener als das Er- Sebnis vermuten läßt. Jeder hatte es gegen jeden schwer. So stand 2. B. Bogoljubow gegen Barnstedt in der Schlubrunde glatt auf Verlust— aber Barn- Stedt stellte eine Figur ein. Hussong und Dr. Lau- terbach verloren Remispartien gegen Kohler. Engels stand gegen Barnstedt und Bogoljubow bes- ser, verlor aber, da er den Gewinn forcieren wollte. Vor allem bei unseren Mannheimern machte sich das mangelnde Training bemerkbar: sie verschenkten eine ganze Menge Punkte an die zäheren Gegner. Befriedigt so die Qualität der Partien teilweise nicht ganz, so War das Turnier im Blick aufs Ganze doch ein voller Erfolg und ein würdiger Nachruf auf un⸗ seren lieben Robert Rutz. Wir geben nachstehend einen kleinen Aufsatz über das Leben dieses allseits beliebten Mannes aus der Feder eines Karlsruhers(Dr. Haaß) wieder, der ihm im„Führer“ zum Abschluß des Turniers gewidmet war: Robert Rutz Am 30. Januar 1896 in Peterzell bei Villingen im Schwarzwald als ältester Sohn des dortigen Haupt- lehrers geboren, kam Robert Rutz infolge der Ver- setzung seines Vaters im Jahre 1900 nach Karlsruhe, Das Schachspiel erlernte er— im Ggensatz zu un- serer heutigen Schuljugend— erst kurze Zeit vor der Reifeprüfung, die er im schicksalhaften Jahre 1914 am hiesigen Bismarck-Gymnasium bestand. Bei Ausbruch des Weltkrieges meldete er sich sofort als Freiwilliger. Noch vor Weihnachten fuhr er mit dem Mannheimer Reserve-Infanterie-Regiment 40 an die Front, zuerst nach Frankreich, ein Jahr später nach Rußland und schließlich nach Rumänien. Dort wurde er im August 1917 durch einen Lungenschuß dicht am Herzen so schwer verwundet, daß ihn die Aerzte verloren glaubten. Vom Feldlazarett in Foc- sani(Rumänien) wurde der Dreiundzwanzigjährige, der inzwischen an der Front zum Leutnant und Kompanieführer befördert und mit dem Eisernen „Kreuz und dem Ritterkreuz des Zähringer Löwen⸗ ordens ausgezeichnet worden war, in das Lazarett nach Ingolstadt an der Donau überführt, wo er dank seiner eisernen Gesundheit langsam genas. Mitteilungsblatt des Kreises Mannheim im Landesverband Baden Von dort kam er zur weiteren Ausheilung in das Garnisonslazarett seiner Heimatstadt Karlsruhe, später zur Erholung nach Baden-Baden und schlieſ- lich als Ausbildungsoffizier wieder in seine alte Garnison nach Mannheim. Im Frühjahr 1918 wurde er zur Ausbildung des Offiziernachwuchses nach Munsterlager in der Lüneburger Heide versetzt, bis ihn im Herbst 1918 ein Befehl nach Jablona(Polen) rief, wo er Deutschlands Zusammenbruch erlebte. Weihnachten 1918 weilte Robert Rutz wieder bei seinen Angehörigen in Karlsruhe. Nach Karlsruhe zurückgekehrt, studierte er an der Technischen Hochschule vorübergehend Mathe- matik, gab indessen das Studium bald auf, da er unter den Folgen seiner schweren Verwundung immer mehr zu leiden hatte. Mitveranlaßt wurde dieser Entschluß durch seine große Leidenschaft für das Schachspiel, dem er sich schon während des ganzen Krieges mittels eines kleinen Steckschachs (Taschenschach) mit nie erlahmendem Interesse und Eifer gewidmet hatte. Seit dem Jahre 1919 Mit⸗ glied des Karlsruher Schachklubs 1868, entwickelte er als Mitarbeiter verschiedener Karlsruher und badischer Zeitungen eine schachschriftstellerische Tätigkeit, die er bis zu seinem Tode auch für das nationalsozialistische Hauptorgan des Gaues Baden „Der Führer“ viele Jahre ausübte. Auch als her⸗ vorragender Schachlehrer erwarb sich Robert Rutz große Verdienste um das Karlsruher Schachleben und stellte sich als Vortragender nicht nur seinem Klub, sondern auch den Schachabteilungen Karls- ruher Schulen zur Verfügung, die im Anschluß an den Schach-Erlaß unseres ministers Dr. Otto Wacker im Herbst 1938 ins Leben gerufen wurden. Robert Rutz' Kampfschacherfolge begannen in Baden-Baden, wo er im Jahre 1921 im Hauptturnier des ersten Badischen Schachkongresses nach dem Weltkrieg zusammen mit Fleißner und Müller-Mann⸗ heim und Pfützner-Heidelberg Erster wurde und da- mit den Meistertitel errang. Schon ein Jahr später, 1922, ertrotzte er in Pforzheim als jüngster Teil- nehmer des Badischen Meisterturniers von dem Grobmeister Alapin-Petersburg als einziger ein Unentschieden! Seine klare Erkenntnis der Stel- lungsgesetze erlaubte ihm sogar, bei der Analyse der Partie den Großmeister gelegentlich zu berichtigen. In Heidelberg wurde er 1923 dann Zweiter des Ba- dischen Meisterturniers und klar zeigte sich sein aufrichtiges Wesen, wenn er— im objektiven Urteil ohne Rücksichtnahme auf äußeren Erfolg— gerade jene Partie als seine beste Leistung bezeichnete, die er verlor. Nachdem er mehrfach die Karlsruher Klub- und Stadtmeisterschaft gewonnen, im Jahre 1925 die Süddeutsche Meisterschaft errungen und 1926 in Bad Kreuznach im Kampf um die Rhein- meisterschaft unter den ersten Preisträgern gelandet War, erreichte er in den Jahren 1928 bis 1934 seine höchste Leistungsform, als er mit 5 Punkten aus 6 Kämpfen vor Barnstedt, Eisinger, Hussong und Theo Weißinger beim Badischen Schachkongreß 1928 badischen Unterrichts- erster Sieger wurde. Den 1. Preis errang er auch Ostern 1931 im Badischen Meisterturnier in Pforz- heim vor Ebeling-Freiburg und Dr. Meyer-Mann- heim. Im Jahr der nationalsozialistischen Er- hebung 1933, wurde er im Stichkampf um die Ba- dische Meisterwürde Zweiter nach Hussong-Lud- Wigshafen. Ein Jahr später wurde er beim Süddeutschen Meisterturnier 1934 in München Dritter; durch eine unglückliche Niederlage verscherzte er sich in der Schlußfrunde den 2. Platz, der ihn dazu berechtigt hätte, am Kampf um die Meisterschaft von Deutsch- land teilzunehmen; im gleichen Jahre wurde er in dem stark besetzten Meisterturnier des Badischen Schachkongresses in Karlsruhe unter 12 Teilnehmern noch 6. Preisträger nach Bogoljubow, Eisinger, Dr. Lauterbach, Heinrich und Hussong. In den folgenden Jahren begann sein Körper, der kast die Hälfte seines Blutes auf rumänischer Erde verströmt hatte, ihn allmählich doch im Stich zu lassen. Dieses Bedingtsein geistiger Leistung durch körperliches Wohlergehen war die Tragik seines Lebens. In den Jahren 1935 bis 1937 mußte er schweren Herzens dem immer härter werdenden Kampfschach fast ganz entsagen. Doch als 1937 der III(XVI.) Badische Schachkongreß die Meister nach Villingen rief, in dessen Nähe sein Geburtsort Peter- zell liegt, wollte er wenigstens als Zuschauer dabei sein. In den letzten Jahren war Robert Rutz beruflich in der Karlsruher Lebensversicherung tätig, deren Schachabteilung er auf Anregung der Direktion ge- gründet hatte. Da riß ihn ein unerforschliches Ge- schick am 7. Oktober 1937 mitten aus seinem Schaffen. Eine interessante Partie aus der 5. Runde, die den Grobmeister in Nöten zeigt, möge als Beispiel dar- tun, daß sich die„ungen Leute“ vor den großen Namen nicht fürchteten. Mehr als einmal haben sich die altbewährten Turnierfüchse Bogoljubow, Prof. Becker und Engels anerkennend über die Spielsrärke der badischen Meisterklasse ausgesprochen und sie am eigenen Leibe erfahren. Bei etwas mehr Betäti⸗ gungsmöglichkeiten im Kampf mit erprobten Meistern, so wie sie Eisinger in letzter Zeit mehr⸗ fach hatte, werden die badischen Spieler im neuen Jahr noch ein Stück weiter nach vorn kommen. Weiß: Bogoljubow, Schwarz: Dr. Lauter- bach. 1. d2—d4, e7—e6. 2. e2—ed. Damit lenkt Weiß in die Französische Partie ein. Schwarz war das nicht sonderlich angenehm, da er sich darin im Turnierspiel noch nie versucht hatte. Er wollte mit seinem Zug e7—e6 lediglich dem Weißen die Möglichkeit zu: dd, Sf6, Lgöl? nehmen. 2...„ d7—d5. 3. Sb1—03, Sg8—16. 4. LI1—d3. Weiß sucht um jeden Preis die ausgefahrenen Gleise der Theorie zu vermeiden, da er fürchtet, die„jungen Leute“ kennen sie zu genau! 4...„—c5. 5. Sg1—13, SbS—C6. 6. eAKd5, Sf6 d5. 7. Scg)cd5, Dds cdz5. 8.(—04, Ddö—dS. 9. dd& c5, Lf8Kc5. 10. 422—a3, 47—25. 11.—0, Lc8—d7. Die schwarze Rochade wäre verfrüht, da die weißen Figuren alle auf den feindlichen Königsflügel zielen und die schwarzen Truppen auf der Damen- seite massiert sind, einstweilen zur Verteidigung nicht gut und rasch verwendbar. So könnte an dieser Stelle auf 11....,—0 bereits 12. Lh7r. nach berühmten Mustern, unangenehm werden. 12. Lei-dꝛ. e Um den L von cs aus in Feuerstellung zu bringen. Schwarz durchkreuzt aber diesen Plan: 12...„ Sc6—di. Denn nun behauptet Schwarz nach Les durch Les den Schlüsselpunkt dd. Deshalb versucht Weiß es anders. 13. b2—b4, asch4. 14. agKbad, Tadal. 15. Ddi Nal, Sd4Kf3. 16. g2K13, Ld7—c6!(Siehe Dia- gramm!) Dr. Lauterbach. Schwarz Weiß Bo gOljubow Stellung nach 16.. Ld7—c61 Sokort 15..„ Leé scheitert an 16. Scö! Sb3. 17. Scõ:, bc. 18. Dg7:. Fehlerhaft wäre auf 15., Leſ natürlich: 16. be, Sf3—. 17. gf, Dds: genau wie es in der Partiefortsetzung nun nach 17. baxc5 käme. Denn der Turmgewinn nach 17. be, Dds: 18. Das-, Kd7. 19. DhS:, Dfa: oder nach 18. Dg7:, Dfg:. 19. DhS-, Kd7 erwiese sich als Danaergeschenk. Und auch sofort 17. Dg7: geht nicht wegen 17.„ Ddz:. 18. DhS-r, Kd7. 19. Lg5, Le7. 20. Le7:, Dgé- oder 19. Dfé, Le7. 20. Df4:, Lfs: und Weiß wird das Matinetz nicht mehr zerreißen können. Weiß ſindet nach langem Nachdenken den einzigen Ret⸗ tungsweg: 17. Ldg—edl, Lc6Ne4. 18. fàea. Falsch wäre 17.., DdScdz. 18. Dasg-! Dds. 19. Lcõ-, be. 20. De6- und gewinnt. 18...„ Ddscd2. 19. Dai—a8-! Und nicht etwa baxc5 wegen—0 mit der Dro⸗ hung Dgö-g, und Schwarz steht viel besser. 19...„ Ddz—dS. 20. Das—a4-r, DdS—d7. 21. Dadt—as-t, Dd7—ds. 22. Das—ad--, DdS-d7, und Weiß hielt remis durch Dauerschach. Schwarz kann dem nicht etwa durch Ke7 nach Dad-- ent⸗ gehen wegen: Da4--, Ke7. be, 16. Tbi, De7. Dbä o0. à. Eine Kampfremisel Mannheimer Schachklub 1865 Klubleiter: Wilh. Burger, Kaffee Merkur, N 3, 12. Abt. Mannheim-Stadt: Kaffee Merkur Klubabende: Montag, Donnerstag, täglich freier Schachverkehr. Abt. Feudenheim: Leiter: Paul Müller Klubabend im„Schwanen“: Mittwoch. Abt. Neckarau: Leiter: R Reithofer Klubabend im Kaffee Zeilfelder: Dienstag Abt. Seckenheim: Leiter: Dr. O. Eällerr Klubabend im Kaffee Schladt: Montag. Dr. W. L. DBBBBBBBOQOOQOQOQHOHQQQQQQQQQQQQQQQQQQ...QQQ..ZBBBBBQOQQQQQQQQQ.——————————————————————————————————————.—.———— Blondes Gift vom Sungari-Iluß von weter Sieſian Ja, Herr— erzählte Charly Wilding—, alle guten Geiſter mögen verhüten, daß ich je wieder in dieſe Erdengegend verſchlagen werde! Ich habe man⸗ cherlei Jobs an mancherlei Plätzen dieſes komiſchen Planeten gehabt und das Rauhe mit dem Sanften genommen, wie es kam, aber ſo wahr ich dieſen Whiſki— für deſſen Spendierung ich Ihnen danke, Herr— auf einen Zug leere: etwas Troſtloſeres als die Mandſchurei habe ich nie erlebt! Wenn es nicht gerade Bill Weſton geweſen wäre damals, ſo hätte ich mich auf die Sache auch nicht eingelaſſen. Aber ich ſaß in Dairen am Gelben Meer ohne einen Dollar oder Schilling oder auch nur einen lumpigen Den in der Taſche, und da kam Bill, den ich ſeit zwei Jahren nicht geſehen hatte, ein⸗ herſpaziert, pikfein, als ob er die Park Avenue hinun⸗ terſchlendere auf der Ausſchau nach einem wirklich erſtklaſſigen Girl. „Bill“, ſagte ich,„ich rate bir in alter Freund⸗ ſchaft, dich ſchnellſtens aus dem Staub zu machen. Wenn ſich dein feiſtes Geſicht binnen drei Sekunden noch in meinem Geſichtskreis befindet, werde ich dich unweigerlich anpumpen.“ Da ſchlug er mir auf die Schulter und meinte, ſo treffe es ſich gerade recht und er habe einen Job für mich, oben in den Bergen. Da ſei er nämlich in einer Goldmine als Ingenieur angeſtellt. Seit wann er denn Ingenieur ſei, fragte ich ihn, und er ant⸗ wortete lachend, ich wiſſe doch, daß er alles könne. Er brauche jemand, ſagte er, auf den er ſich verlaſſen könne und der auch mit einem Revolver umgehen könne wenn das verfluchte Geſindel von Banditen kàme. Alſo ſchlug ich ein, weil ich wirklich ſo ziemlich auf dem Hund war, aber hauptſächlich, weil Bill We⸗ ſton ein feiner Kerl iſt, ich ſchätze der feinſte, den ich getroffen habe zwiſchen Capetowu und der Bering⸗ ſtraße. 188 Wir fuhren gleich am nächſten Tag los, mit der Eiſenbahn bis zu einer kleinen Stadt am Sungari⸗ Fluß hinauf, und von dort auf Ponies weiter über die Ebene und in die Berge hinein. Die Ebene war ja ſchon langweilig genug, nichts als flacheg Land mit ſchmutzigen Dörfern, Karren mit Soyabohnen und Kaolin, Schantungkaufleute und Mandſchuhänd⸗ ler in hohen ruſſiſchen Stiefeln und Schafpelzen, ſchmutzige Bauern⸗ und Wirtshäuſer, überhaupt allez ſtarrte vor Dreck. Aber die Berge waren das Ein⸗ tönigſte, was man ſich denken kann, Sandhügel und Felsabſtürze, unfruchtbar alles und tagelang kein Menſch. Am vierten Tag kamen wir an die Mine und von da an begann das troſtloſeſte Leben, das ich je geführt habe Wir waren ſieben weiße Männer. Die Minenarbeiter waren ein Dutzend verſchiede⸗ ner Abarten von Chineſen und Mongolen mit eben⸗ ſovielen Religionen. Die Arbeit war noch das Beſte. Aber abends, Herr, die freien Stunden und nichts zu tun als Kartenſpielen und Whiſky, und nochmals Whiſky und Kartenſpielen! Nach ein paar Monaten haßte jeder den bloßen Anblick der anderen, wie die gelbe troſtloſe Einöde der Berge. Wir waren tein halbes Jahr dort, als längere Zeit keine Nachrichten und Lebensmittel mehr her⸗ aufkamen. Der Manager ſchickte Bill und mich, um zu ſehen, was los war. Sie müſſen wiſſen, Herr, das war um die Zeit, als die Japaner in die Man⸗ dſchurei einmarſchiert waren und ſich mit den Ban⸗ den herumſchlugen, die irgend ein chineſiſcher War⸗ lord für ſeine Privatkriege beſoldete, oder die als Banditen auf eigene Fauſt plünderten. Wir kamen ohne Zwiſchenfall zum Fluß herun⸗ ter. Als wir in die Stadt ſelber kamen, trafen wir ein heilloſes Durcheinander an. Die Stadt war längere Zeit von Freiſchärlern beſetzt geweſen. Dann waren die Japaner eingerückt und hatten ſie in die Berge gejagt, zogen ſich aber aus taktiſchen Gründen wieder zurück. Im Augenblick war die Stadt herrenlos und in entſprechendem Zuſtand. Alle Weißen waren natürlich geflohen, auch der Mann, der für unſeren Nachſchub zu ſorgen hatte. Wir waren eben im Begriff, die Stadt wieder zu verlaſſen, als wir vor dem ſogenannten Hotel in der Hauptſtraße inmitten einer Gruppe Chineſen ein Mädchen mit hellblonden Haaren ſtehen ſahen, anſcheinend eine Weiße. „Vielleicht ein Halbblut“, meinte Bill. „Oder ſone kleine Rußki“, ſagte ich,„Blumenmäd⸗ chen natürlich.“ „Blondes Gift vom Sungari⸗Fluß, was?“ ſagte Bill und wir lachten beide. Da hörten wir aber, wie das Mäbchen die Stimme erregt erhob, einer der Männer ſtreckte die Hand aus, ſie ſchlug ihm ins Geſicht, die andern drängten näher. Da gab es natürlich keine Ueber⸗ legung. Ein weißes Mädchen iſt ein weißes Mäd⸗ chen, auch wenn ſie nur eine walking lady iſt, wie man im Oſten ſagt. Mit ein paar langen Sätzen waren wir drüben, zogen im Laufen die Revolver. „Ich bitte um Ihren Schutz, Gentlemen“, ſagte das Mäochen auf engliſch; ſie war ganz blaß. Die Chineſen redeten wild auf uns ein, aber Bill brüllte ſie nur an, ſie ſollten ihre verdammten Schnauzen halten und nahm das Mädchen am Arm. Ich nahm ihr den kleinen Handboffer ab, den ſie getragen hatte, und deckte den Rückzug. Als ich wieder zu Bill kam, erzählte ihm das Mädchen eben eine lange Geſchichte, daß ſie Cathe⸗ rine Barret hieße, Amerikanerin ſei, und mit einem ruſſiſchen Kaufmann als Sekretärin hergekommen. Der Kaufmann ſei von einem Ausflug nicht zurück⸗ gekehrt und ſo ſei ſie in dieſe verzweifelte Situation geraten. Es war eine ſchöne Geſchichte und Bill ſchien ſie tatſächlich zu glauben. Ich ſah mir aber die chineſiſchen Buchſtaben an, die da mit Kreide auf ihrem Koffer ſtanden, und die man dort bald kennt, wenn man in dieſen Gegenden lebt. Es war das Zeichen, das dort zur Kennzeichnung der Mädchen dient, die,— nun ja, die zur Unterhaltung der Män⸗ ner da ſind. „Sie kommen mit uns zur Mine, Miß Barret“, ſagte Bill,„ſpäter, wenn das Land ruhiger iſt, ſieht man weiter.“ Och überlegte einen Augenblick, dann nahm ich mein Taſchentuch und wiſchte die Kreidezeichen ab. Meinetwegen konnte ſie ihre Rolle als ehrbare Sek⸗ retärin weiterſpielen; es war auch vielleicht ganz gut ſo, ſonſt hatten wir oben in der Mine bald ge⸗ nug Streitigkeiten. Sie war nämlich ein ſehr hüb⸗ ſches Mädchen, mit ihren blonden Haaren und den kühlen grauen Augen, die gar nicht zu den Zeichen auf dem Koffer paſſen wollten. Wir hatten Catherine Barret über einen Monat bei uns in der Mine und ſchon nach kurzer Zeit waren wir alle ſteben in ſie verliebt. Ja, auch ich, obwohl ich als einziger wußte, wer ſie war. Sie zeigte aber für Bill und mich eine beſondere Vor⸗ liebe. Dabei behandelte ich ſie immer ſo kühl wie möglich. Vielleicht, habe ich ſeither manchmal ge⸗ dacht, wenn ich mich damals ſo wie Bill um ſie be ⸗ müht hätte... Aber das ſind törichte Ueberlegun⸗ gen. Schließlich war es ſo, daß Bill mir täglich mehr Sorge machte. Eines Tages ſagte er mir, daß er ſie heiraten wolle. Es gelang mir an dieſem Abend, Catherine Barret allein zu ſprechen. „Miß Barret“, ſagte ich zu ihr,„Bill Weſton hat mir geſagt, daß er Sie heiraten will. Ich kann nicht zulaſſen, daß er unglücklich wird. Bill iſt mein beſter Sie⸗ſah mich eigentüümlich prüfend an.„Und weshalb nehmen Sie ſo ſicher an, daß Bill mit mir unglücklich würde?“ „Sie brauchen mir nichts vorzumachen“, erwiderte ich ruhig,„ich weiß zufällig über Sie Beſcheid.“ Und ich erzählte ihr die Sache mit den Kreidezeichen auf dem Koffer.„Ich bin bereit“, ſagte ich,„Sie bis Dairen zu begleiten und Ihnen die Ueberfahrt nach Amerika zu bezahlen, wenn Sie einverſtanden ſind, noch dieſe Nacht aufzubrechen und ohne Bill vorher noch einmal zu ſprechen.“ Catherine Barret ließ mich ruhig ausreden, dann ſtand ſie auf.„Ich habe Sie immer gern gemocht, Mr. Wilding“, ſagte ſie,„und abe mich gewundert, daß Sie mich ſo kühl behandelten. Das iſt es alſo. Ich kann Ihnen nur ſagen, daß ich tatſächlich keinen anderen— Beruf als den einer Sekretärin ausgeübt habe, und daß ich den Handkoffer aus dem Hotel mit⸗ nahm, weil man mir meinen geſtohlen hat und dies der einzige war, den ich auftreiben onnte. Och ſtelle Ihnen frei, mir das zu glauben oder nicht, Mr. Wilding.“ Sie ſah mich an mit ihren kühlen grauen Augen, und ich wußte in dieſem Augenblick, daß es manch⸗ mal im Leben doch richtiger iſt, ſich auf ein paar Augen zu verlaſſen, als auf die Dinge, die man ge⸗ wöhnlich mit„Tatſachen“ bezeichnet, Freund.“ Och bvach noch in der Nacht auf. Ich ritt faſt ohne Ruhepauſen und kam ſchon nach zwei Tagen an den Fluß. Die Stadt war jetzt endgültig von den Ja⸗ panern beſetzt. Dort erfuhr ich übrigens, daß der Ruſſe, bei dem Catherine Sekretärin geweſen war, als Sowjetſpion verhaftet worden war. Ich hätte aber dieſe Beſtätigung ihrer Erzählung nicht mehr gebraucht. Bill hat Catherine gehetratet, er hat eine gute Stellung in den Staaten und einen kleinen Jungen, und ſie ſind glücklich. Ich hingegen, Herr, treibe mich noch immer in der Welt herum. ——————— Araufführung in Kaſſel Otto Ernſt Heſſe:„Steinenhagen“ Kaſſel, im Januar. Dieſem Schauſpiel liegt ein wunderhübſcher Komödiengedanke zugrunde. Eine junge Opern⸗ ſängerin ſucht ihren— Großvater mütterlicherſeits. Der fehlt in den Papieren. Sie weiß, daß dies ein Rittergutsbeſitzer und Baron ſein müßte, weshalb ſie, ihre Freundin überrumpelnd, in der Nähe des Gutes einen Autounfall vortäuſcht, um in der Familie des nachzuweiſenden Großvaters Eingang zu erhalten. Bei dieſem iſt die Familienproblematik ebenfalls groß genug. Der unverwüſtliche alte Baron hat ſeine erſte Frau nebſt Kind früh verloren, ſeine jetzige gealterte, verbitterte Gattin iſt kinderlos. Die Erbenloſigkeit liegt als tiefer Schatten über dem ſonſt ſo idylliſchen Hauſe. Denn auch der Großneffe will nicht Landwirt, ſondern Muſiker werden. Mit dem Erſcheinen der jungen Sängerin kommen die latenten ſeeliſchen Konflikte in Fluß. Die Baronin als Kinderloſe verjagte damals die junge Guts⸗ elevin, weil ſie nicht wollte, daß ihr Mann ein Kind habe. Jetzt aber wird die Lüge ausgelöſcht, die junge Sängerin und der Nefſe finden ſich. Die Harmonie über Steinenhagen iſt wieder hergeſtellt. Für eine Komödie iſt der Gedanke ſehr ſchön, und als Komödie könnte das Stück in ſolcher Geſtalt durchkomponiert ſein. Das hat der Verfaſſer indes nicht getan. Er nimmt nach dem Auftakt des flotten erſten Aktes zu ſehr den Weg von außen: durch die Flucht in die Muſik im zweiten Akt, was die drama⸗ tiſche Pſychologie zum Stillſtand verurteilt, durch die pathetiſch aufgeregte Szene im dritten, was die Löſung bringen ſoll. Das iſt ſchade. Es ſcheint, daß der Verfaſſer beſſer getan hätte, ganz auf der Linie der Komödie zu bleiben. Dann wären Umriß, Farbe, Struktur am eheſten gewahrt, der Gedanke hätte die reinſte dramatiſche Verkörperung finden können. Die Inſzenierung des Kaſſeler Staats⸗ theaters durch Hans Carl Müller war lebendig, die Hauptdarſteller, Karl Randt, Luiſe Glau, Kurt Müller⸗Graf, Urſula Schnetzler, hatten ihre Geſtalten mit großer Hingabe erfaßt. Ehriſtian Burgeg ——— Morgen-Ausgabe Montag, 9. 50 1939 74 150. Jahrgang Nr. 13 apid Wien gewinnt den Tſchammer⸗Nolal Rapid Wien beſiegt im Enoſpiel um den Tſchammer-Pokal 5SW Frankfurt:1(:1) Waldhof beſiegt Sandhofen klar Ein troſtloſes Vild Am Tage des Pokalenödſpieles ſind alle trüben Be⸗ fürchtungen übertroffen worden. Seit den Nachtſtunden geht ein Sprühregen über Berlin nieder und löſt die letzten Schneereſte auf Auch im Sportfeld nimmt das gewalzte Spielfeld von Stunde zu Stunde mehr ab. Schon ſpricht man allenthalben von einer möglichen Wiederholung in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn. Unter den erbarmungswürdigen Wetterverhältniſſen hat naturgemüß auch der Beſuch des Kampfes ganz erheblich gelitten. Berlins große Fußballgemeinde iſt zu Hauſe geblieben. Im Stadion finden ſich faſt nur die auswärtigen Beſucher ein, von denen Frankfurt allein faſt 3000 ſtellt Der Ober⸗ ring des Stadion iſt garnicht geöffnet worden; im Unter⸗ ring halten ſich, als das Spiel beginnt, etwa 35000 Zu⸗ ſchauer auf. Das Olympiſche Stadion bietet unter dieſen Umſtänden ein geradezu troſtloſes Bild. Die Mannſchaften ſpringen kurz vor 2 Uhr ins Spiel⸗ feld. Die Aufſtellungen ſind nicht mehr geändert worden. Frankfurt ſpielt mit Heldmann im Sturm. Der große Anhang Frankfurts bereitet ſeiner Mannſchaft einen ſtür⸗ miſchen Empfang. Die Mannſchaften ſtellen ſich dann wie folgt: SC Rapid Wien: Raftl Sperner Wagner H1 ſtädter Skoumal Hofer Schors inder Holec Peſſer * Wörner Fauſt Doſedzahl Heldmann Armbruſter end Dietſch Böttgen Schweinhardt May Wolf FSVFrankfurt: Halbzeit:0 für Frankfurt Rapids Anſtoß wird von Dietſch abgefangen. Noch ein⸗ mal wehrt Dietſch ab. Eine Vorlage an Armbruſter kommt nicht genau genug! Rapid drückt einige Minuten ganz leicht überlegen, aber Frankſurts Hintermannſchaft iſt wieder ſehr gut und dann kommen plötzlich die Bornheimer in ein Spiel, das die Zuſchauer verblüfft. Faſt während der ganzen erſten Halbzeit ſind die Bornheimer mehr am Ball. Die Rollen ſcheinen vertauſcht, denn die Frankfurter lie⸗ fern den weitaus größeren Kampf und deshalb iſt ſchließ⸗ lich auch die Halbzeitführung von 1·0 durchaus verdient. Hofſtädter ſpielt gegen Doſedzahl ſoul. Fauſt ſchießt in der vierten Minute aus dem Hinterhalt über das Tor. Ein ſchöner Angriff rollt an der linken Seite vor. Die Born⸗ Beimer verblüffen immer wieder. Der Kampf iſt nicht nur ousgeglichen, ſondern die Süddeutſchen ſind ſogar mehr am Ball. Eine gute Kombination wird—* Heldmann mit zu ſchwachem Schuß abgeſchloſſen. Frankfurt erzwingt hinter⸗ einander zwei Ecken. Das ſehr geſchickte gute Spiel der Frankfurter überzeugt. Man veraißt, daß bisher von den Bornheimer immer nur als Außenſeiter geſprochen wor⸗ den iſt. Es bleibt lediglich die Befürchtung, ob die Frank⸗ furter ihr kraftvolles Spiel auch durchhalten werden. Raftl iſt dauernd beſchäftigt. Frankſurts Sturm arbeitet ſehr aktiv. Bei einem Wiener Gegenſtoß veryaßt Peſſer eine ſchöne Chance. Dann ſchießt Holer daneben. Rapid kommt von der 15. Minute vorübergehend beſſer ins Spiel, ober dieſe Beſſerung hält nicht lange an. Sofort folgen neue Gegenangriffe der Frank⸗ furter und ſchließlich kommt es im Anuſchluß an die vierte Ecke in der 16. Minnte auch zum Füh⸗ rungstor. Armbruſter ſchießt die Ecke ſehr ſein, Doſedzahl bekommt den Ball von Fauſt auf den Kopf gelegt und ſchon iſt Raftl geſchlagen. Die Frankfurter Schlachtenbummter brechen in Schreien aus:„Männer vom Main, hinein!“ Die Frankfurter ſpielen ruhig weiter und erzwingen eine fünfte Ecke. Dann kommt ein ſehr gefährlicher Gegenſtoß Rapids, bei dem Binder zuletzt ſchießen will, Dietſch lenkt aber zur Ecke ab, ſo daß alſo auch Rapid zu einer Ecke kommt. Rapid iſt vorübergehend etwas mehr am Ball, aber ſchnell öffnet ſich der Kampf wieder. Raftl hält einen Doſed⸗ zahl⸗Schuß. Fauſt will anſchließend Raſtl mit dem Ball ins Tor drücken, aber es gibt nux einen Strafſtoß für dieſen Plan. Bei einem ſchönen Angriff der Born⸗ heimer ſchlägt zum Schluß Raftl die Armbruſter⸗Flanke ins Feld. Die Frankfurter haben dann einige ſehr gute Gelegenheiten, die meiſt dadurch verpaßt werden, daß der übereifrige Fauſt abſeits ſteht. Rapid kommt tchließlich zur zweiten Ecke, aber das Spiel ändert ſich in ſeinem weſentlichen Charokter nicht. Zur allaemeinen Verblüf⸗ fung ſtehen die Frkſurter mit ihrem überraſchend auten Spiel durch und behalten die:0⸗Führung. In der Frankfurter Mannſchoft hat ſich vor allen Din⸗ gen die Hintermannſchaft durch ihr korrektes Dek⸗ kungsſpiel gut geſchlagen und im Sturm orbeiteten Doſed⸗ zahl und Armbruſter beſonders erfolgreich. Von Rapid hat man bisher noch nichts beſonderes geſehen. Drei Wiener Zore in den letzten 10 Minuten Zu Beginn der zweiten Halbzeit behält das Spiel zu⸗ nächſt ſeinen Charakter. Immer noch greifen die Fronk⸗ furter etwas munterer an. Ihr Zuſpiel iſt aber bereits etwas ungenau geworden; womit ſich die Zeichen begin⸗ nender Schwächen kundtun. In der 4. Minute erzielt Ra⸗ pid ſeine vierte und bald dorauf ſeine fünfte Ecke. Immer noch aber ſieht man von den Frankfurtern gute Gegenſtöße. So geht ein Straſſtoß Armbruſters in der 6. Minute knapp om Tor vorbei. Zwei Minuten ſpäter kann Raftl einen Schuß Doſedzahls mühevoll zur Ecke abwehren. Doſebözahl ſetzt ſich gleich darouf wundervoll durch, umſpielt drei Wiener, gibt zuletzt zu Wörner, aber der Frankfurter Linksoußen iſt behindert und ſchießt knapp am Tor vorbei. In der 13. Minute kann ein Binder⸗Straſſtoß, der ſehr viel Gefahr in ſich hatte, abgewehrt werden. Immer noch gehen Sprühregen und Schnee auf das Olympiſche Stadfon nieder. 081910 wird in wachſendem Maße überlegen, während bei den Frankfurtern ſichtlich die Kräfte nachlaſſen. Binder köpft übers Tor, Rapid drängt und kommt zur ſechſten und ſiebenten Ecke. Frankfurts gelegentlichen Gegenſtößen ſehlt die letzte Kraft. Die Entſcheidung bahnt ſich an, als 23 Minuten vor Schluß der großartige Frankfurter Verteidiger May ver⸗ letzt wird. Auch Fend bricht unter einem Tritt zuſammen. Doſedzahl geht in die Abweßr zurück, wodurch dem Frank⸗ furter Sturm ſein ſturmkräftiger Mann genommen wird. May kommt nach einigen Minnten humpelnd wieder, wird aber in der 76. Minute mit der Bahre weggetragen. Mit Verletzten muß Frankfurt hren i gut gehen. und das konn natürlich nich Noch halten ſich die Frankfurter mit letzter Kraft, aber .* in den 10 Schlußminuten bricht dag Unheil äber ſie dann zuſammen. In der 80. Minnte kommt im Auſchluß an einen Strafſtoß Rapid durch den Halbrechten Schors zum Ausgleich, 5 Minuten ſpäter erzwingt Hofſtätter mit einem Schuß aus dem Hinterhalt die Entſcheidung und kurz vor Eude kann Binder noch ein klares Abſeitstor erzielen, dem der ſonſt gute Schiedsrichter Rühle⸗ Merſeburg die Anerkennung gibt. Rapid kann keineswegs auf dieſen Sieg ſtolz ſein, denn es hat ihn gegen eine dezimierte und körperlich zuſammen⸗ brechende Mannſchaft erzwungen. Solange die Frantfurter noch bei Kräften waren, hat Rapid keineswegs überzeugt. Im Gegenteil, 60 und 70 Minuten lang wurde den Wienern durch die hervorragend lämpfende und vor allem äußerſt klug ſpielende Fräntfurter Mannſchaft der Wille auf⸗ gezwungen Bei den Wienern haben ſich der Mittelläufer Hofſtädter, beide Verteidiger, der Tormann Raftl ſowie die Stürmer Peſſer und Binder im beſonderen um die Entſchei⸗ dung verdient gemacht. Die Frankfurter Mannſchaft wird am Monntagnachmit⸗ tag in ihrer Heimat den Empfang finden, den ſie auf Grund ihrer großartigen Leiſtung verdient hat. Die ſchönſte Anerkennung für die Leiſtungen der Bornheimer brachte auch der Reichsſportführer im Anſchluß an den Kampf zum Ausdruck. FV' Oſſenburg— Freiburger§C:2(:1) Recht unglücklich verlor der FV Offenburg auf eigenem Platze gegen den Freiburger FE. Die Offenburger hatten in der erſten Hälfte das Spiel reſtlos in der Hand, aber etwas Zählbares wurde nicht erzielt. Das mangelnde Schußvermögen des Angriffs ließ alle Ausſichten ſchnell zu⸗ nichte werden. Der ſtarken Freiburger Hintermannſchaft wurde es wirklich leicht gemacht, der Gäſteſturm verſtand es weit beſſer, ſich zur Geltung zu bringen, ſo daß die Offenburger Hintermannſchaft immer mehr unter Druck geſetzt und zum Schluß überlaſtet wurde. Ein Tor Offen⸗ burgs wurde nicht gegeben, ſo daß Freiburg in der 42. Minute durch einen Strafſtoß von der Strafraumgrenze die Führung übernehmen konnte. In der zweiten Hälfte zeigte Offenbura Ermüdungserſcheinungen, ſo daß die Gäſte aufkamen. Aber nur ein Tor von Beha, das in der 68. Minute aus Abſeitsſtellung erzielt wurde, war die ganze Ausbeute. Kurz vorher hatte Offenbura eine Ausgleichs⸗ ausgelaſſen.— Schiedsrichter Schmelzer⸗ annheim. 1500 Zuſchauer. —— FC Pforzheim— KV Wegen Unbeſpielbarkeit des Platzes ausgefallen. Gau XIV Vaden 1. FC Pforzheim— Karlsruher FVausgef. F Offenburg— Freiburger Fc92 92 S Waldhof— Spg Sandhoſen:0 VfB Mühlburg— Vſe Neckarau 24 Vereine Spiele gew anentſch. vert. Tore Bunkie VfR Mannheim 9 8 1— 7 17·1 SV Walohof 10 7 1 2 33 11 15.5 F6 Freiburg 13 1 i I. Fé Pforzheim 10 6 1 mis in Kartsruher F 10 6— 4 224:14 12•8 Vie Neckarau 10 5— 5 16˙23 10.10 VfB Mühlbura 10 3 6 13.15 7·13 Spa Sandhoien 10 2— 8.29.16 FV Offenburg 2 9 1539 4˙18 Phönix Karlstuhe 9— 3 6 10.20 315⁵ ———— Fritz Müller(Gifhorn), der 1937 deutſcher Fünf⸗ und Zehnkampfmeiſter war, hat ſich ebenfalls dem neuen Ham⸗ burger Leichtathletik⸗Großverein SV St. Georg ange⸗ ſchloſſen. SV Waldhof— Spg Sandhofen:0(:0) m. Mannheim, 8. Januar(Eig. Ber.) Eine eigene Note erhielt das Spiel durch den Umſtand, daß der Exmeiſter auf den in ſeiner neuerlichen Entwicke⸗ lung vielverſprechenden Mittelſtürmer Pſeiffer verzichten mußte, was immerhin die Frage oſſen ließ, ob Waldhof die ſtabile Form der letzten Zeit aufrech! zu erhalten in der Lage ſei, wobei es weniger auf das ja tatſächlich vorhan⸗ dene Material als vielmehr auf den inneren Zuſammen⸗ halt und die Einſatzbereitſchaft jedes einzelnen Spielers in der Mannſchaft ankam. SB Waldhof: Drayß; Schneider, Siegel: Maier, Heer⸗ mann, Molenda; Eberhardt, Bielmier, Herbold, Pennig, Günderoth. Spa Sandhofen: Rohrmann; Schenkel, Streib; Fenzel, Wetzel, Wehe; Michel, Barth, Weickel, Krukowſki, Becker. Bei dem ſtattlichen Beſuch von rund 4000 Beſuchern beginnt die Sache mit dem Anſtoß von Sandhofen, der von Waldhof auſgenommen und zum Gegenſtoß verwertet wird. Schon dieſe erſte Minute bringt der Platzelſ eine wie vom Himmel gefollene Situation, doch Herbold verſchießt vor gem von Rohrmann verlaſſenem leeren Kaſten. Eine unwiederbringliche Gelegenheit! Auch ein von Molenda aus dem Hinterbalt aboegebener, geſähr⸗ lich placierter Ball wird von Rohrmann berührt zur erſten Ecke gelenkt, die ohne Erfolg bleibt. Der aufge⸗ taute, unterfrovene Boden ſtellt den Mannſchaften keine leichte Aufgabe, und auch für den Syielleiter iſt die Cutſcheidung betreffs Faulſpiel nicht ſo einſach. Im An⸗ ſchluß an die 2. Ecke Waldhofs drückt Rohrmann einen gut berechneten Schrägball Eberhardts unter der Latte ab. Aber dann wächſt auch eine aanz ſpitze Lage vor dem Waldohoftor auf Steildurchlage, die aber Weickel aus dem Lauf knapp neben das Netz veslängert. Ein fälliger Handelfer infolge klaren Balldrückens von Wetzel über die Latte wird nicht gegeben. Doch tritt der ſchon lange in der Luft liegende Führungstreffer Wald⸗ hofs in nicht alltäglicher Weiſe ein, als Wetzel und Rohr⸗ mann ſich gleichzeitig und vergeblich um den Ball be⸗ mühen, und Herbold die Situation beſonnen, aber auch entſchloſſen erfaſſend, in den ungedeckten Kaſten ſchießt. :0. Waldͤhof zipfelt im Innentrio viel zu viel, was die Abwehr weſentlich erleichtert. Eine weitere Steildurchlage Sandhofens wird durch Zurückgabe Schneiders gebremſt. Die Angriffe der Platzmannſchaft bleiben unermüblich, doch fällt auch der weitere Trefier ganz unverhofft, als ein famoſer Fernſtrafball Schneiders, der ohnehin ſein Ziel erreicht hätte, von Herbold, der dem zu weit vorne poſtierten Rohrmann die Ausſicht nimmt, durch Kopfſtoß zum:0 umgeſetzt wird. Die 3. Ecke Walohofs führt zu einem wohl ſcharfen, aber vergeblichen Strafſtoß, dem der 5. fruchtloſe Eckball der Platzelf folgt Die außerordentlich ſtabile Leiſtung Sandhofens vor der Pauſe, die Waldhof alles abverlangte, läßt auch für die Fortſetzung keine bedingungsloſe Kapitulation der Schwarz⸗ Weißen erwarten, wenn auch— wie erwartet— von einer poſitiven Gewinnausſicht für die Sandhöfer keine Rede ſein kann. Dieſe bleiben auch weiterhin recht aktiv, ſetzen kurz nach Wiederanſtoß ihre 1. Ecke, der bald die zweite folgt. Ein hoher Flügelwechſel Günderoth zu Bielmeier endet mit haarſcharfem Fehlkopfball des letzteren, und kurz darauf haut Herbold in freier Stellung, wohl infolge des ſchlüpfrigen Feldes, über das Leder. Sandhofen ſtellt ſich nun doch langſam auf Niedrighaltung des Ergebniſſes ein, indem die Deckung den Angriff doch weſentlich über⸗ wiegt. Einen pfundigen 16⸗Meterſtrafball von Barth ſtoppt Neckarau ſiegt in Mühlburg ViB Mühlburg— BiL Neckaran 24 e. Karlsruhe, 8. Januar(Eig. Drahtber.) Neckarau hat in dieſer Saiſon gegen ſchwerſte Gegner mit beſtem Erfolg abgeſchnitten. Die Mannſchaft verſteht d kämpfen und iſt auch in techniſchen Dingen nicht un⸗ ewandert. Die Ausſichten ſtehen deshalb im Gang gegen Mühlburg trotz des Platzvorteils mindeſtens:1. Wichtig wird in dieſem Spiel ſein, wer mit den Platzverhältniſſen am beſten fertig wird, denn das Spielfeld iſt in ſchlechtem Zuſtand, ſo daß Ballkontrolle und Stehvermögen erſchwert 6— Das Spiel wurde von folgenden Mannſchaften be⸗ ſtritten: Mühlburg: Becker: Bohner, Rink: Joram, Moſer, Noe; Seeburger, Raſtetter, Gbert, Oppenhäuſer, Rothermel. Neckarau: Dieringer; Lutz, Gönner; Benner, Klamm, Größle; Veitengruber, Henneberger, Roth, Hack, Wahl. Schiedsrichter: Strößner⸗Heidelberg. Zuſchauerzahl etwa 3000. Unſer Tip, daß die Ausſichten 111 ſtehen, iſt nicht ganz richtig, weil die Neckarauer mit einer Mannſchaftsleiſtung aufwarteten, die man nicht erwarten konnte. Das war eine herrliche Mannſchaft, die wir hier am Werk ſahen. Sie verſteht, wie oben erwähnt, nicht nur zu kämpfen, ſon⸗ dern zeigte uns auch ein herrliches Mannſchaftsſpiel, das von ebenſolchen Einzelleiſtungen durchſetzt war. Wenn man aus der Geſamtheit dieſer Elf noch Spieler erwähnen will, ſo muß man hier in erſter Linie Hack nennen, der uns ein ſchlechterdings volltommenes Stürmerſpiel vorführte und außerdem den ziemlich bejahrten Größle, der bei dieſem Spielgrund ein Stehvermögen hatte, das bei ſeinem ſchwe⸗ ren Körper überraſchen mußte. Mit dem gezeigten Spiel iſt das:4⸗Ergebnis durchaus berechtigt, insbeſondere wenn man die Ausſichten kerückſichtigt, die die Neckarauer in dieſem Spiel hatten. Schon bei der Halbzeit wäre min⸗ deſtens ein Tor Vorſprung für ſie verdient geweſen. Dieſer wirklich vorzüglichen Einheit hatte Mühlburg nichts Gleichwertiges entgegenzuſetzen. Wir wollen nicht außer acht laſſen, daß die Mühlburger den Gäſten in der erſten Spielhälfte eine ſaſt ebenbürtige Partie lieferten und zeitweiſe auch im Sturm und in der Verteibigung an ihre normale Figur heranreithten. Aber in der zweiten Hälfte zeigte ſich, daß ſie nicht die nötigen Kraftreſerven haben, um einer ſo ſtämmigen Mannſchaft wie Neckarau bis zum Spielende die Stange halten zu können. Außer⸗ dem verfielen ſie wieder in ihren alten Fehler, das Leder zu lange hin und her, rückwärts und vorwärts zu ſchieben. Das koſtete ſie wertvolle Zeit, die nicht wieder eingehol: werden konnte, denn die Neckarauer reagterten augenblick⸗ lich auf alle Aktionen ihres Gegnere Bei Mühlburg konnte ſich die Hintermannſchaft noch einigermaßen gut aus der Affäre ziehen. Insbeſondere war es Becker im Tor, der bei einigen ſehr heiklen Lagen ſich hervorragend ſchlug. „Der Sturm dagegen konnte in der zweiten Spiel⸗ hälfte den geſtellten Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Sehr temperamentvoll beginnt das Spiel. Hüben wie dͤͤrüben wird energiſch geſtürmt. aber die Verteidi⸗ gungen ſind auf der Hut und laſſen die Stürmer nicht gefährlich. zum Torſchuß kommen. Das iſt allerdings auch ſehr ſchwer, denn gerade die hierzu meiſt nötigen ſchnellen gelingen bei dem äußerſt rutſchigen Boden kaum. Mühlburg verſchafft ſich bald für einige Minuten einen leichten Feldvorteil, doch dann kommt Neckarau gefährlich durch. Wahl will ſchon den„tödlichen“ Schuß ausführen, da wirft ſich Becker mutig dazwiſchen und beſeitigt die Gefahr. Im Gegenangriff entſteht höchſte Geſahr vor dem Neckarauer Tor. Dreimal ſauſt das Leder auf dieſes Tor. Rothermel beteiligt ſich mit einem herrlichen 3— an dem Bombardement, gegen den kein Kraut gewachſen wäre, wenn er einige Zentimeter genauer getrofſen hätte. So rollt der Ball knapp am Eckpfoſten vorbei. Vor dem Mühlburger Tor wird ein von Ebert verurſachter Freiſtoß zu einer ſehr gefährlichen Angelegenheit. Zum Glück war Becker gut auf dem Poſten und ſchlug das Geſchoß ins Feld zurück. Das von Anfang an vorgelegte Tempo ſetzt teinen Augenblick aus. Im Gegenteil, es werden zeitweiſe Zwi⸗ ſchenſpurte eingelegt, die noch ein ſchärferes Tempo brin⸗ gen. Neckarau iſt vor dem Tor eminent gefährlich und vor der Pauſe entging Becker mit Mühe dem erſten Treffer. Roth hatte ſich durchgearbeitet, aber ſein Schuß fand den leeren Kaſten nicht. Nach der Pauſe brauſte ſchon in den erſten Minuten Hack die Linie entlang. Raſant umſpielt er ſeinen Gegner. Da kommt Becker heraus und rettet in ganz großem Stil. Zwar konnte er Hack am Schuß nicht hindern, er erreichte jedoch, daß der Ball nicht den Kaſten traf. Das war der kritiſchſte Augenblick, den Mühlburg zu überſtehen hatte. Mühlburg hatte mehr Glück. In der ſiebenten Minute kam Raſtetter nach feinem Dribbling zum Schuß. Dieringer ließ den Ball unter ſich durchſchlüpfen.:0. Dieſes, dem Spielverlauf nach nicht ganz entſprechende Ergebnis wird in der 16. Minute durch Henneberger berichtigt. Wieder war Hack bei dieſer Aktion maßgeblich beteiligt. Schon in der 20. Minute iſt Neckarau in Führung. Herrlich ſpielt ſich der rechte Flügel durch. Veitengruber gibt ſauber her⸗ ein, Henneberger verlängert mit einem einzigartigen Kopf⸗ hall, gegen den Becker nichts ausrichten konnte. Die ganze Gefährlichkeit der Neckarauer kommt fetzt erſt zum Aus⸗ druck. In der 23. Minute heißt es:1. Diesmal war es Wahl, der in der zweiten Hälfte mit beſtem Erfolg ſehr ſtark eingeſetzt wurde, der ſich durchwand und Henneberger am herausgelaufenen Becker vorbei bediente. Dieſer ſchob das Ledex ein. Das waren dref herrliche Tore von Neckarau. Mühlburg verfällt mehr und mehr in ſein Klein⸗Kleinſpiel, und bei Neckarau iſt feder Angriff Das in der 96. Minute erzielte vierte Tor war die Ausbeute dieſes produktiven Spiels. Wieder war es Veitengruber, der prächtig hereingegeben hatte, und Wahl ſchoß mit unglaublicher Wucht in den Kaſten Mühlburg hatte in der 38. Minute eine Elfmeter⸗Ausſicht, die Lutz nerurſacht hatte. Doch Raſtätter gelana es nicht, das Leder einzuſchieben. In den letzten Minuten war dann Mühl⸗ burg noch einmal etwas gefährlich und konnte durch einen Koyfſtoß von Rothermel das Ergebnis auf 214 verbeſſern Schiedsrichter Strößner⸗Heidelberg war dieſem tem⸗ peramentvollen und ſicher nicht leicht zu leitenden Kampi ein vorzüglicher Leiter. Drayß ſicher, womit ſo ziemlich die letzte Aus ſicht der Gäſte auf Erſolg geſchwunden iſt. Nach dreimaliger Ab⸗ wehr gelingt es dann dem unbeachtet ſtehenden, kaum aktionsfähigen Pennig durch kurzes Einſchieben 370 zu ſtellen. Auf Vorlage von Schneider fällt dann durch Bielmeier kurz vor Schluß der vierte und letzte Treffer. Sandhoſen vollbrochte alles in allem eine weit ſtär⸗ kere Geſamtleiſtung als im Vorſpiel, obwohl der verletzte Müller immer noch ſeblte. Was der Mannſchaft bei ihrer körperlichen Schwere einen beſonderen Nachteil brachte, war das klebrig⸗glatte Spielfeld, das beſonders auch den Stand beim Schuß erſchwerte. Vor ollem Wehe mußte viele Konzeſſionen iniolge des Bodens machen. Die Elf mußte ſich nur Treſſern beugen, die unter anderen Umſtänden vielleicht doch vermeidbar geweſen wären. Ausgezeichnet Barth in ſeiner überlegten Sturmdiri⸗ gierung, die den alten, erfahrenen Kämpen klar heraus⸗ ſtellten; allerdings aing ſeine Umgebung nicht immer auf ſeine ſpontanen Ideen ein. Was ſeine Aktivität im Poſi⸗ tiven aber ſchwächte, war ſein reichliches noch rückwärts Orientiertſein, was den Durchſchlag der Sturmreihe ſchwächte. Wetzel zeigte wohl manche Nieten, aber eine gute Geſamtleiſtung, der ſich das Schlußtrio gut anſchloß. Jedenſalls zeigte auch dieſes Spiel, daß Sandhofen unbe⸗ dingt Ausſicht hat, nach Erledigung der ſchweren Lokal⸗ gänge ſich den Verbleib in der Klaſſe zu erhalten. Der Exmeiſter Waldhof der ohne Pfeifſer und dem kaum ſpielſähigen Pennig antrat, hatte ſeine Hauptſchwierigkeiten im Sturm, dem der junge Erſatz⸗ mann Eberhardt am rechten Flügel bei ſeinem erſten Debüt natürlich nicht die ſeitherige Rundung zu geben vermochte. Die Mißverhältniſſe des Bodens wurden der leichten, beweglichen Mannſchaft nicht ſo fühlbar als dem Gegner, aber bei der Wertung der Mannſchaftsleiſtung muß das ungünſtige Terrain eben doch auch in Betracht gezogen werden. Herbold bewährte ſich unter den gegebenen, erſchwerten Umſtänden auch als Mittelſtürmer. Läuferreihe und Hintermannſchaft entledigten ſich ihrer Aufgabe ohne Tadel, wobei Schneider und Heer⸗ mann wieder beſonders zu erwähnen wären. Bräu⸗ tiga m⸗Freiburg leitete das Treffen unter den gegebenen Verhältniſſen gut. A. M. 09 Weinheim— VfR Maunheim 12 Auf das Kommen des Badiſchen Meiſters war man in Weinheim ſehr geſpannt. So hatten ſich denn auch an 2500 Zuſchauer, was für Weinheim ein Rekord war, eingefunden. Auch Miniſterpräſident Köhler war anweſend. Der Badiſche Meiſter kam mit kompletter Mannſchaft. Das Spiel hatte beſonders in der erſten Halbzeit ein ſtarkes Tempo. Was der BfR mit der beſſeren Technik und der hervorſtechen⸗ deren Körperverfaſſung voraushatte, vermochte der Platzverein durch ſtarken Einſatz zu erſetzen. Schon in den erſten Minuten kam es zu kritiſchen Szenen vor dem Tor von 09. Striebinger und Hen⸗ ninger ſetzten nacheinander den Ball an die Latte. Dann ſorgte die Weinheimer Deckung für Entlaſtung. Nachdem der Linksaußen Striebinger geflankt hatte und dem Weinheimer Läufer Schmitt ein Kopfball nicht recht geglückt war, kam Rechtsaußen Spindler zum Schuß, der von Kriz gehalten wurde. Bei der erſten Weinheimer Ecke zögerte Gumb, bis Röchling den Ball wegſchlagen konnte. Ueber⸗ raſchenderweiſe kam Weinheim in der 17. Minute zum erſten Treffer. Der Halblinke Knapp legte wunderſchön zu Linksaußen Kohl durch, der allein davonging und unhaltbar einſchoß. Gleich danach wurde die erſte Ecke der Mannheimer abgewehrt. In der 28. Minute bekam der VfR wegen eines überflüſſigen Fouls einen Strafſtoß zugeſprochen. Spindler ſetzte aus 25 Meter Entfernung den Ball ins Netz. Kurz danach gab Striebinger eine Flanke zur Mitte, wo der Halbrechte Fuchs entſchloſſen ein⸗ ſchoß. Eine weitere Vorlage von Gumb nahm Knapp auf, doch holte ihm Vetter den Ball vom Fuß. In der zweiten Halbzeit traten bei Weinheim Martine und Grünewald 11 für Vollmer und Grünewald I ein. Gumb ging in den Sturm und Grünewald IE als Mittelläufer. In der achten Minute wurde bei einem Zuſammenſtoß Konrad unverſchuldet verletzt. Anſcheinend handelt es ſich um einen Bluterguß. Röchlin ging als rechter Verteidiger und Feth ſpielte links von ihm. Obwohl der Platz durch den aufgetauten Schnee und dem Regen in ſehr ſchlech⸗ tem Zuſtand war, hielten beide Mannſchaften gut durch, was man von den Weinheimern gegen den ſtarken Gegner vielleicht nicht ganz erwartet hätte. Der BfR war zunächſt weiter tonangebend, doch kam die Stürmerreihe ſeltener zum Schuß. Der Ball wurde von dem ganz ausgezeichnet haltenden Kriz abgewehrt. In der Mitte der zweiten Halbzeit ge⸗ langen den Weinheimern einige Vorſtöße, die aber ebenfalls nichts einbrachten. Das Eckenverhältnis ſtand:3 für Mannheim.— Schiedsrichter Strein⸗ Sandhofen leitete ſehr gut. Bei PfR gefiel insbeſondere Feth und zeitweiſe der Halblinke Adam. Bei Weinheim zeichneten ſich die beiden Läufer Müller und Schmidt aus. Rheinpfalz: Blanweiß Worms— BfR Frankenthal:0 abgehr. Olympia Lampertheim— BfR Bürſtadt:0 Spyg Oggersheim— Spa Mundenheim:6 Olympia Lorſch— Vis Speyer:2 Reichsbahn Lubwigshaſen— Norm. Pfiffligheim:0 Tura Ludwigshafen— 89 Oppan ausgeſ. Vie Frieſenheim— 08 Mutterſtadt:1 Mittelpfalz: TSc Kaiſerslautern— S8 Niederauer 82 1. FC Kaiſerslautern— 05 Pirmaſens 11: Sc Nenſtadt— BfR Kaiſerslautern 23 BB Zweibrücken— Bfe Homburg:1 TSB Landſtuhl—§c Rodalben ausgef. Reichsbahn Klantern— Kammgarn'lautern 121 S. Seite“ Nummer 13 0 Montag, 9. Januar. 1939 Abteilung 1 Seckenheim— Phönix Mannheim:0 Feudenheim— Ilvesheim:2 07 Mannheim— Käfertal:2 Heddesheim— Friedrichsfeld:5 Brühl— Neulußheim:3 Hockenheim— Viernheim:1 ſabgebr.) Vereine Eviele gew. unentſch, verl. Tore Punkts Amieitia Viernheim 14 8 4 2 45.28 2088 Weinheim 13 8 8 3 29:16 18.8 Olympia Neulußhein!15 7 4 4 3732 18.12 Oerm. Friedrichsfeld 14 5 6 3 2216 16•12 ScC Käfertal 14 5 6 3 25.22 16.12 98 Seckenheim 14 5 6 3 22.18 16.12 Alemann. Ilvesheim 14 5 4 5 31:27 14:14 BVfTuR Feudenheim 13 5 3 22 115 07 Mannheim 14 4 5 5 20.27 13:15 Phönir Mannheim 14 4 5 5, 20.29 13.15 FV Brühl 12 5— 8 24.23 101 O8 Hockenheim 13 2 6* 8S 14.35.19 Fortuna Heddesheim13 2— 11, 1840.22 BiTun Feudenheim— Alemannia Ilvesheim 322 In Feudenheim empfing man die benachbarten Ilves⸗ Heimer Alemannen, die das Vorſpiel mit:1 knapp für ſich hatten entſcheiden können. Es aalt diesmal aber nicht nur, die Scharte dieſer Niederlage wieder auszu⸗ wetzen, ſeudern man mußte auch beſtrebt ſein, Hurch einen Punktgewinn ſeinen nicht gerade günſtigen Ta⸗ Hellenplatz zu verbeſſern. Feudenheim fand ſich mit den, durch das Tauwetter hervorgeruſenen ſchlechten Platzyerhältniſen recht gul aab, und konnte von Beginn on das Trefſen überlegen 5— Fachmann und-Berater LSKi Spori-Dobier 2243 Ruf: 28533 eſtalten. Schon in der 5. Minute aing der Gaſtgeber durch Back, der aus einem Gewühl heraus unhaltbar einſondte, in Führung, und wenig ſpäter erzielte Ignor durch Strafſtoß den zweiten Treffer. Hin und wieder kam auch Ilvesheim zu gefährlichen Vorſtößen, aber lange gelang nichts, ſo knallte einmal Zeh frei vor dem Kaſten ſtehend, dem Torwart in die Hände. Erſt in der 28. Minute konnte Hammann ein Tor aufholen, und kurz vor der Pauſe gelana den Gäſten durch ein blen⸗ dendes Tor von Hartmann ſogar der Ausgleich. Die zweite Hälfte brachte auf beiden Seiten erhöhten Ein⸗ ſatz. Bei gleichwertigen Feldleiſtungen kamen abwech⸗ ſelnd beide Tore immer wieder in erhöhte Gefahr, bis endlich nach 20 Minuten ein ſeiner Schuß von Aubur⸗ ger Feudertheim einen dritten Treffer einbrachte, der den Sieg und die Punkte bedeutete, denn trotz aller er⸗ denklichen Anſtrengungen konnten die Gäſte dieſen Er⸗ folg nicht mehr aufholen. SpVo 07 Mannheim— SC Käfertal:2 Es war bewundernswert, mit welchem Eifer und welcher Ausdauer die Mannſchaften auf einem Gelände kämpften, das alles andere aber nur kein idealer Spieluntergrund war. 33 Die SpVa hatte dabei den denkbar beſten Start erwiſcht, HDenn ſchon in der 1. Minute ſah ſich der Gaſt mit:1 im Rückſtand. Eine falſch berechnete Rückgabe hatte zu einer famos hereinkommenden Ecke geführt, die Stapf unhaltbar eeinköpfte. Trotz mancher„Badewanne“ legte nun Käfertal ein beachtliches Tempo vor und ſchaffte ſchließlich nach län⸗ —35— Bemühungen durch den Halblinken Rube den Aus⸗ Kleich. 5 505 Mit einer großartigen Parade verhinderte nach der Pauſe Hildenbrandt im 07⸗Tor einen faſt totſicheren Gäſtetreffer, als einer ſeiner Vorderleute einen Straf⸗ Hall von Hering abgefälſcht hatte. Eine ſehr zweifelhafte Foulentſcheidung des Spielleiters ſchuf dann innen und gußen erhitzte Gemüter. Sie brachte die 07 in Nach⸗ eil, da aus dieſer Sache das 2, Tor für Käfertal durch Helfenſtein zuſtande kam. Die allaemeine Aufregung legte ſich jedoch wieder, als dem Rechtsaußen Müller Peoſſtweidend der Ausgleich gelang. In dem nun ein⸗ 88 und von beiden Seiten erbittert geführten End⸗ bampf hatte 07 das Glück, doß eine Käſertaler Bombe nur die Querlatte traf. „Schiedsrichter Molz⸗Heidelberg fand ſehr viel Wider⸗ ſpruch. 3 Seckenheim— Phönix:0 Obige Begegnung geſtaltete ſich mehr oder weni⸗ ger zu einem Waſſerballſpiel' in Eiswaſſer und da müſſen wir die Verantwortlichen ſchon fragen, wel⸗ chen Sinn der ſprichwörtliche Raubbau an der Ge⸗ ſundheit von 22 Sportlern hat, wenn das ganze Spielgeſchehen ſo gut wie nichts mehr mit Fußball au tun hat, dafür aber eine unangenehme„Glenn⸗ Partie darſtellt. War es der damaligen kompletten Phönix⸗Elf im Vorſpiel gelungen, einen:0⸗Sieg zu Landen, ſo trennten ſich auf dem gefährlichen Secken⸗ 01 Platz die Mannſchaften mit dem beſcheiden⸗ ſten aller Reſultate, nämlich:0. Phönix mit nicht weniger als fünf Mann Erſatz zeigte auf fremdem Gelände erneut, daß es da beſſer zu kämpfen ver⸗ fſſteht, wie daheim. Beäre nicht das vorzügliche Phönix⸗Schlußtrio Keil, Heinz, Neck geweſen, ſo hätte es ſicherlich eine große Niederlage gegeben, nachdem die Platz⸗ Hherren in ihrem bekannten Kampfeifer nicht weniger aals 10 Ecken bei dauernder Feldüberlegenheit her⸗ ausholen konnten, während es die Gäſte nur auf deren zwei brachten. Erwähnenswert noch die ver⸗ ſchiedenen Bomben von Gropp und Walz, die Keil Hhervorragend meiſterte. Phönix ſeinerſeits vermochte wiederholt gefährliche Durchbrüche anzubringen, doch fanden dieſe im Seckenheimer Schlußtrio ſehr auf⸗ merkſame Zerſtörer. Wie bereits erwähnt, wurden die ſchönſten Aktionen ein Opfer der ſchlechten Platz⸗ verhältniſſe, wobei der Ballbeſitzer meiſtens meter⸗ weit rutſchte. Die Spielleitung lag bei Schmidt⸗Karlsruhe im großen ganzen in ſehr guten Händen, doch hätte er hie und da etwas früher pfeifen dürfen. Etwa 400 unentwegte Zuſchauer gingen während des gan⸗ den Spielgeſchehens lebhaft mit. Fortuna Heddesheim— Germ. Friedrichsfeld:5 Das Heddesheimer Gelände war infolge des Tau⸗ wetters in keinem beſonders ſpielfähigem Zuſtand und ſtellte daher an das Können der Mannſchaften ſehr große Anforderungen an Stehvermögen und Ausdauer. Für die Heddesheimer, die ihre Mannſchaft auf zabl⸗ reichen Poſten und insbeſondere im Sturm ſtark verfüngt hatten, waren die gegebenen Verhältniſſe natürlich mehr vom Nahteil als für die körperlich ſtärkeren Gäſte, die zudem in der Deckung ihre beſten Spieler hatten, an denen s kein Vorbeikommen gab. In der erſten Hälfte hielten ſich die Fortunen bei lange Feldleiſtungen ſehr beachtlich und lie⸗ nur einen gegneriſchen Treffer zu, aber nach dem chſel machte ſich der ſtarke Kräfteverbrauch doch bemerk⸗ ſo daß man Friedrichsfeld mehr und mehr dos Ge⸗ ſe überlaſſen mußte, das mit vier weiteren Treffern, lic igt woren, ſeine leitete ſichen. einen Straſelfmeter erhöhte Brill 2 auf 90. überlegten ſpielten, bis zur Pauſe ihre Ueberlegen⸗ heit aber nicht in Erſolge umwandeln konaten Nene Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Hockenheim— Viernheim:1 abgebrochen War man vielleicht geneigt, auf Grund der letz⸗ ten Mißerfolge der Hockenheimer, andererſeits auf Grund der Siegesſerie des Meiſterſchaftsfavoriten Viernheim dieſem Spiel keine beſondere Bedeutung beizumeſſen, ſo ſollte man hierin wieder einmal gründlich eines anderen belehrt werden. Obwohl die Partie nur über ganze 50 Minuten läuft und obwohl man auch die Platzverhältniſſe gebührend in Rechnung ſtellen muß, ſo bleibt doch unumwun⸗ den zu ſagen, daß die Hockenheimer Elf nach ihren letzten Mißerfolgen doch deutliche Erholungsſpuren verriet. Mit Ausnahme von Walter, Hofmann und Böhm, war die Mannſchaft komplett angetreten und zeigte ſelbſt auf dem ſchwierigen, mit Eisſchicht und Waſſerlachen bedeckten Spielgelände einen Mords⸗ ſchneid. Die Elf zeigte in allen Phaſen des Spiels, daß ſie abſolut nicht willens iſt, ſang⸗ und klanglos in den Abſtieg zu trudeln, und das iſt zunächſt⸗ wohl das erfreuliche, daß ſich die Hockenheimer noch einmal aufraffen wollen, um der ſie umdrohenden Gefahr die Stirn zu bieten. Jedenfalls wirkte es ſich ſehr vorteilhaft aus, daß Bechtel, Birkenmeyer, Ernſt Hofmann und Weibel wieder in alter Friſche dem Ganzen neuen Elan gaben. Viernheim war ſich zweifellos des Ernſtes der Lage bewußt, hatte man doch hier das beſtverfügbare Ma⸗ terial, aus welchem vornehmlich Kiß 1 überragte, der wieder im Verein mit Krug und Faltermann das Paradeſtück der Elf abgaben. Die Läufer hatten es bei dem Boden nicht einfach, um immer mitzukom⸗ men und im Angriff waren es Koob und Pfennig, die noch am eheſten die Tücken des Geländes zu meiſtern verſtanden.— Hoferer(Karlsruhe), leitete vor etwa 500 Zuſchauern bis zum vorzeitigen Ende aufmerkſam. Viernheim erreichte in der 10. Minute die Füh⸗ rung durch Pfennig und kurz vor der Pauſe drückte Hurſt eine Bechtel⸗Flanke zum 111 ein. Nach Seiten⸗ wechſel nahm dann der Spielleiter Veranlaſſung, mit Rückſicht auf die Geſundheit der Spieler, das Tref⸗ fen abzubrechen. Brühl— Neulußheim:3 Für eine Ueberraſchung ſorgten am Sonntag die Neulußheimer, die auf dem ſchweren Brühler Ge⸗ lände beide Punkte erkämpfen konnten. Beide Mann⸗ ſchaften zeigten Leiſtungen, die man ſonſt nicht ge⸗ wöhnt iſt, die Gäſte enttäuſchten ſehr angenehm, während Brühl einen ſehr ſchlechten Tag hatte und erſt zehn Minuten vor Schluß in Fahrt kam, aber die drei vorgelegten Erfolge wurden nicht mehr er⸗ reicht. Schon nach wenigen Minuten ſind die Neu⸗ Die Syiele der Bezielsklaſſe Viernheim bleibt in Führung lußheimer in Führung als K. Langlotz wuchtig ein⸗ ſchießt. Auch weiterhin ſind die Gäſte überraſchend in Front und bringen das Tor der Einheimiſchen oft in Gefahr aber erſt kurz vor der Pauſe fällt der zweite Treffer. Eine ſchöne Flanke von Wein kommt hoch vor das Tor und K. Langlotz kann ſeinen Na⸗ mensvetter im Brühler Tor mit einem ſchönen Kopfball zum zweiten Male ſchlagen. Nach der Pauſe drängen die Brühler eine Vier⸗ telſtunde, aber die ſtarke Gäſteverteidigung kann alles abſchlagen. Dagegen kommen die Gäſte zum dritten Treffer als Scheck den herauslaufenden Langlotz überſpielt hat. Bis kurz vor dem Ende haben die Gäſte das Spiel in der Hand, erſt jetzt kommen die Brühler zu gefährlichen Angrffen. Körber vergibt in guter Stellung leicht. Auf der Gegenſeite wehrt Langlotz einen hohen Ball von Wein gut ab. Endlich iſt nun der Bann gebrochen, als Körber ſich freiſpielt und Benz mit ſchönem Schuß das Nachſehen gibt. Ein Eigentor der Gäſte bringt den zweiten Erſolg. Ein Strafſtoß kommt aufs Tor, K. Langlotz will abwehren und lenkt den ſcharfen Ball ins eigene Netz. Eine weitere Chance machte Benz durch entſchloſſene Fußabwehr zunichte. Da⸗ mit iſt die letzte Gelegenheit zum Ausgleich dahin. Die Gäſte haben den Erfolg vollauf alle Mannſchaftsteile arbeiteten gut. Bei Brühl fehlte dem Angriff der Schwung und auch die Läu⸗ ferreihe war ſchwach, nur Moſer zeigte die gewohnten Leiſtungen. Als Unparteiiſcher amtierte Herzog⸗ Eppelheim gut. Kirchheim beſiegt Schwetzingen Abteilung 2 Neckarhauſen— Rohrbach:1 Eberbach— 05 Heidelberg ausgef. Kirchheim— Schwetzingen.0 Plankſtadt— Walldürn 211 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tor Puntt⸗ TS0 Plankſtabt 14 9 35˙22 21:7 TSG Rohrbach 13 7 3 8 2918 17.9 Kirchheim 9 80 14 7 + 43:23 18•6 Schwetzingen 3 4 5 3281 14 14 Vikt. Neckarhauſen 14 6 2% 6 34.866 1414 Union Heidelberg 12835 1 6 2²²27 11.13 Wieslochh. 13 4 S 62 15 Sbexbaxß, 11 4 2 5 18.21 10 12 Walldürn„13 4 2 6 19.35 10 16 SC 05 Heidelberg 11 4 1 6 26.23.13 Freya Limbach 14 1 1 9 19 40.19 Kirchheim— Schwetzingen:0 Bei dieſem Punktekampf im Heidelbergerſtadtteil Kirch⸗ heim ging der Meiſterſchaftsanwärter Kirchheim mit:0 als klarer Sieger hervor. Hierbei hätten die Kirchheimer ein zahlenmäßig noch höheres Ergebnis aufſtellen können, wenn die Stürmer bei ihren Torſchüſſen mehr Glück gehabt hätten. Schwetzingen vermochte die Niederlage in keinem Moment abzuwenden, wenn ihnen auch das Mißgeſchick paſſierte, daß ſie ſelbſt 2 Tore erzielten— allerdings für den Gegner können ſie doch andererſeits froh ſein, daß der Gaſtgeber von ſeiner drückenden Feldüberlegen⸗ heit, die von Anfang bis Schluß anhielt, zahlenmäßig kei⸗ nen höheren Gebrauch machte. Der Kirchheimer Torhüter brauchte während des Spieles kaum einmal ernſthaft ein⸗ zutreten. Einige Male hielt er aber doch Bombenſchüſſe der Schwetzinger Stürmer in prachtvoller Weiſe. Die Kirchheimer erzielten den erſten Erfolg in der 25. Minute, und zwar kam dieſer durch Mithilfe des Schwetzinger linken Verteidigers Rabe zuſtande, der einert Ball an den Torwart zurückgeben wollte, dieſer erreichte ihn aber nicht mehr, und ſo landete das Leder im Netz. Die Kirchheimer ſind nach wie vor tonangebend und be⸗ herrſchen vollkommen die Lage. Die Gäſte können kaum ge hrlich werden, denn ihre Angriffe werden von der Kirchheimer Verteidigung ſchon auf der Mittellinie ab⸗ gewieſen; aber weitere Erfolge für die Einheimiſchen blieben bis zur Pauſe aus. Auch nach dem Seitenwechſel haben die Kirchheimer das Heft vollkommen in der Hand. An. einem Endſieg der Platzherren iſt kaum zu zweifeln. Süodeutſche Gauliga im Kamyf Gau XIII Südweſt Reichsbahn⸗RW Frankfurt—§a 03 Pirmaſens 08 TS 61 Ludwigshafen— Kickers Offenbach 5·1 Bor. Neunkirchen— F Saarbrücken ausgef. SB Wiesbaden— Wormatia Worms ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Vunk te Wormatia Worms 12 7 8 2 2 Eintracht Fronkfurt 12 8— 4 32.20 16:8 FS Frankfurt R 25 1528 Kickers Offenbach 13 7 1 5,. 24719 15.11 Boruſſia Neunkircherl1 4 3 4 224:18 1111 SV Wiesbaden 11 4 2 5 14.17 10·12 FK Pirmaſens 12 4 1 7 16.25•15 Rot⸗Weiß Frankfurtl3 4 1 8 19.27.17 TS Lucwigshafen 11 4—.19.27.14 FVSaarbrücken 12 3— 9 16.34.18 TSG 61 Ludwigshafen—Kickers Offenbach:1(:0) Mit einem hohen Sieg begann die TS 61 Ludwigs⸗ baſen das neue Jahr, Kickers Offenbach wurde überzeugend mit:1(:0) Toren beſiegt und mußte die beiden wertvollen Punkte in Ludwigshafen laſſen. Der Sieg war volltommen verdient, die Ludwigshafener ſpielten faſt immer beſſer und energiſcher. Der linke Verteidiger Hellmann, Hörnle und Mittelſtürmer Dattinger waren die beſten Spieler. Torhüter Eigenbrodt, Mittelläufer Nowotny und Emrich im Sturm der Gäſte überragten bei Kickers, die ohne Lehr und Staab antreten mußten. Bei TS0 fehlte Degen. Bom Anſtoß weg hatte die TS0 das Heft in der Hand und ging bereits in der 5. Minute durch Maſſar in Führung. Der gleiche Spieler erhöhte in der 25. Minute auf:0. Nach der Pauſe drängte Offenbah einige Zeit und ver⸗ ringerte auch durch Emrich auf:1. Dann aber iſt TSG wieder in Fron:. In der 23. Minute ſtellte Dattinger auf :1, Maſſar ſchaffte 3 Minuten ſpäter das:1 und kurz vor Schluß konnte Maſſar im Anſchluß an eine Ecke auf:1 erhöhen. Schiedsrichter Bauer(Saarbrücken) 3000 Zuſchauer. Rotweiß Frankfurt— FK 03 Pirmaſens 08(:1) Wie erwartet, konnte der Fͤ 03 Pirmaſens in Frank⸗ furt bei Reichsbahn Rotweiß einen ſchönen:0⸗(:0⸗) Sieg herausholen, den die Pirmaſenſer ſo dringend gebrau⸗ chen können. Die Gäſtemannſchaft gefiel in jeder Be⸗ ziehung ausgezeichnet, ihre beſten Kräfte waren der Mit⸗ telläufer Brill 2 und der Linksaußen Bille. Die Ein⸗ beimiſchen, die in der Verteidigung und im Sturm Er⸗ ſatz ſtellen mußten, enttäuſchten ſtark und zeigten vor vie⸗ lem Mängel in der Abwehr. Nur in der erſten Viertel⸗ ſtunde und 10 Minuten nach der Pauſe hatten die Frank⸗ furter gute Augenblicke, ſonſt gab immer Pirmaſens den Ton an. In der 22. Minute ſchoß Linksaußen Bille das erſte Tor und Mitte der zweiten Halbzeit konnte der verletzte Verteidiger Golöbach, der zu dieſer Zeit im Sturm ſpielte, den zweiten Treffer erzielen. Durch Zum Schluß ließ Pirmaſens noch einige günſtige Gelegenheiten aus. — Schiedsrichter Lauff(Homburg), 1500 Zuſchauer. Gau XVI Vayern TSB 1860 München— BfB Cobura:1 1. FC Nürnberg— BC Augsbura:2 Jahn Regensburg— Fc 05 Schweinfurt ausgef. Vereine Spiele gew unentſch. verl' Tore wunkte 1860 München 11 4 6 1 1912 14:8 FC 05 Schweinſurt 10 5 3 33 17 Neumeyer Nürnbergl1 6 15 Bi 199 BC Augsbura 1 4 S 2421 114 Bayern München 10 4 3 3 13:13 11:9 Jahn Regensburg 13 4 3 6 23.20 11:15 1. FC Nürnberg 9 4 2 3. 18.19 10.8 SpVa Fürth 11 4 2 5 13.19 10.12 Schwaben Augsburg 11 33* 3 8 2835.13 VfB Coburg 12 3 1 8 16.31 7·1 1.§6 Nürnberg— BC Augsburg:2(:0) 2000 Zuſchauer erlebten im Zabo einen verdien⸗ ten Sieg der Augsburger, die 90 Minuten feld⸗ 553 9 Die Gäſte fanden ſich mit dem glatten Schneeboden erſtaunlich gut ab. Der Klub, der mit Erſatz ſpielte, kam in der 23. Minute durch Kund auf Deckungs⸗ fehler der Gäſte in Führung. Stöckl erzielte in der 35. Minute den Ausgleich. Der ſiegbringende Treffer folgte in der 37. Minute durch Ritter 2,der eine Flanke des Rechtsaußen freiſtehend verwandeln konnte. Als Schiedsrichter amtierte Kocher aus München. Gau XV Württemberg VfB Stuttgart— S Feuerbach:1 Stuttgarter SC— SS Ulm ausgef. IV Zuffenhauſen— Sportfr. Stuttgart:2 Ulmer FV94— SpVg Cannſtatt:0 Union Böckingen— Stuttgarter Kickers:9 Vereine Spiele gew. uneniſsch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 10 8S— 2 28.13 16:4 BiB Stuttgart 10 6 2 2 19:12 14:6 1. SSV Ulm 9 4 3 2 1412 11.7 Union Böckingen 10 4 3 3 1917 11:9 Ulmer FV94 12 4 8 5 17.16 1143 Sportfr. Stuttgort 10 4 2 4 23.14 10:10 FVZuffenhauſen 10 4 2 4 13.17 10:10 SpBa Cannſtatt 10 8 8 5:19:13 SC Stuttgart 9 R 5.17.12 SV Feuerbach 10 1 2 7 16:29.16 §V Zuffenhauſen— Sportfr. Stuttgart:2(:1) 2500 Zuſchauer ſahen ein hartes Spiel, das von Zuffen⸗ bauſen glücklich gewonnen wurde und deſſen Entſcheidung erſt gegen Schluß fiel. In der 9. Minute kamen die Sport⸗ freunde durch Fuchs zum Führungstor. Eine halbe Stunde ſpäter glich Mittelſtürmer Fiſcher für Zufefnhauſen aus. Nach dem Wechſel gingen die Sportfreunde durch Bühler in der 51. Minute erneut in Führung, aber wiederum war es Fiſcher, der durch einen Freiſtoß den Gleichſtand(in der 76. Minute) herſtellte. Zuffenhauſen bekam durch dieſen Stutt⸗ garter Erfolg neuen Auſtrieb und erzwang in der 83. Min. durch Schick den ſiegbringenden Treffer. Schiedsrichter Reinhardt⸗Stuttgart hatte bei dem harten Kampf einen ſchweren Stand. ulmer§V 91— Spxg Cannſtatt 520(:0) Bei tiefem Schnee waren 1600 Zuſchauer Zeuge eines ſchönen Kampfes, der eiten aufregenden Auftakt nahm. Schon nach zwei Minuten ſchloß Lepple einen Angriff mit dem erſten Tor für Ulm ob. Lepple war es auch, der vier Minuten ſpäter das zweite Tor erzielte. Eine Viertelſtunde vor dem Wechſel ſah man die Cannſtatter in Front, ſie kamen jedoch nicht nur zu keinem Erfolg, gefallen laſſen. Nach dem Wechſel war wiederum Ulm gefallen laſſen. Nach dem Weechſel war wiederum Ulm trmangebend. In der 60. Minute verwandelte Lepple eine Vorlage von Hildenbrond zum vierten und zwei Mi⸗ nuten vor Schluß ſchoß Bertele den fünften Treffer. Schiedsrichter: Dürrbecker(Stuttgart). Union Böckingen— Stuttgarter Kickers 23(:2) Im wichtigſten Gauligaſpiel in Württemberg kamen die Stuttgarter Kickers ouf dem gefährlichen Platz der Union Böckingen zu einem glücklichen, wenn auch nicht ganz verdienten Sieg. Die Union kämpfte beſonders in der zweiten Hälfte ſehr heroiſch. Die Kickers, die aus dem Treffen mit:2(:1) ſiegreich hervorgingen, hatten in ihren beiden Flügeln ihre ſtärkſten Angriffswaffen, wäh⸗ rend die Union durch das Fehlen des heſten Läufers Graf im Nachteil war. 5000 Zuſchauer. Schiedsrichter: Hirich (Cannſtatt). 0 BfB Stuttgart— SPFeuerbach 511(:0) Vor 4000 Zuſchauern gelang dem Titelverteidiger ViB ein ſicherer Sieg von 511(:0) über den Tabellenketzten SV Feuerbach. Die Bewegungsſpieler führten bereits nach 13 Minuten mit:0, nachdem ſie die Feuerbacher Mannſchaft auf dem ſchwer beſpielbaren Boden verwirrt und durcheinander gebracht hatten. Erſt nahh dem Wechſel gelang Feuerbach der Ehrentreffer, dem aber der Vſ noch zwei weitere Tore entgegenſetzte. Die Torſchützen für den B waren Würtels, Rutz, Kneer, Pröfrock und Schäfer, für Feuerbach Maier. Schiedsrichter: Schubert⸗Reut⸗ Renngn 555 967 endgültg den Waldhofſtil abgewöhnen. Es konnte ſich lediglich noch darum drehen, mit welchem Ergebnis man ſich trennen würde. Nach ca. 5 Minuten ſtellte ſich für den Meiſterſchaftsſavoriten der zweite Treffer ein. Ein Strafſtoß, Karl, prallte an der Schwetzinger Torlatte ab, das Leder nimmt Mittelſtürmer Windig auf und ſendet mit dem Kopf 9 Entfernung ein. Nach weiteren zwanzia Mi⸗ nuten iſt Kirchheim ein drittes Mal erfolgreich. Bei einem ausſichtsreichen Angriff der Kirchheimer wußte ein Schwet⸗ zinger Verteidiger ſich nicht anders zu helſen, als das Leder dem herausgelaufenen Torwart zuzuſchieben, der den Ba llaber nicht mehr erreicht und ſo londe! das Leger wieder im Netz.:0 ſtand die Partie für Kirchheim. Ob⸗ wohl ſich weiter ſehr günſtige Gelegenheit bot, konnte das Ergebnis nicht mehr erhöht werden. Zum Schluß kamen die Schwetzinger etwas auf. Der Ehrentreffer ober blieb ihnen verſagt. Schiedsrichter Neuweiler aus Pforz⸗ heim leitete korrekt. Neckarhauſen— Rohrbach:1 Trotz der nicht gerade günſtigen Witterungsver⸗ hältniſſe war das Spielfeld doch noch einigermaßen annehmbar. Die Einheimiſchen fingen gleich zu Be⸗ ginn forſch an und finden ſich mit den Bodenverhält⸗ niſſen beſſer zurecht als die Gäſte. Es gelingt ihnen ſchon kurz nach Anſpiel durch ihren Rechtsaußen Keller, nachdem zuvor der Gäſtehüter einen ſcharfen Ball parieren konnte, im Nachſchuß den Führungs⸗ treffer zu buchen. Wenige Minuten ſpäter konnte Groh im Gäſtetor einen feinen Schuß des Mittel⸗ ſtürmers unſchädlich machen. Allmählich wird das Spiel verteilter und der Gäſteſturm wird wiederholt vor dem Tor der Platzherren gefährlich und ſcheinende Erfolge werden durch die Unentſchloſſenheit des Gäſteſturmes zunichte gemacht. Beiderſeits wer⸗ den nun in der Folgezeit gute Chancen heraus⸗ gearbeitet, welche aber vergeben wurden, ſo daß ſich dem Reſultat bis zur Pauſe nichts meyr änderte. Nach Wiederbeginn wurde der Kampf mit der⸗ ſelben Schärfe aber fair wieder fortgeführt. Die Gäſte, welche in der zweiten Halbzeit das beſſere Spiel zu verzeichnen hatten, ließen aber bald wieder mit dem Kampfeifer nach ſo daß ſich das Spiel ziem⸗ lich wechſelvoll fortſetzte. Es wurden beiderſeits aus⸗ ſichtsreiche Momente vergeben. Im Anſchluß an einen Strafſtoß gelingt es den Gäſten, mit einem Kopfballtor von Schmitt auszugleichen. Das Spiel wird nun zuſehends ſchärfer und ſaſt mit dem Schluß⸗ pfiff konnten die Platzherren durch einen Fehler der Gäſtehintermannſchaft, wieder durch Keller, die Füh⸗ rung an ſich reißen. Schieoͤsrichter Wunder aus Viernheim leitete das Treffen einwandfrei. Sport⸗Gemeinſchaft Plankſtadt— Kickerg Walldürn 221 Im weiteren Punktekampf gaben die Kickers aus Walldürn in Plankſtadt ihre Viſitenkarte zum fälli⸗ gen Rückſpiel ab. Dieſes Treffen. das mit einem Sieg für Plankſtadt endete, bewies auch heute wie⸗ der die gute Form des Altmeiſters, ſo daß die Zu⸗ ſchauer voll auf ihre Koſten kamen. Das Spiel, das in Schiedͤsrichter Höhn⸗os Mannheim ſeinen ausge⸗ zeichneten Leiter hatte, war von Beginn an inter⸗ eſſant und barg auch eine gewiſſe Spannung. Bei Plankſtadt ſpielten heute nicht weniger als ſechs Mann Erſatz. Darunter ihr Klaſſe⸗Torwart Benk⸗ ler, für den Seitz ſpielte und auch der repräſentative Müller mußte erſetzt werden. Die Plankſtadter be⸗ rannten mit ungeſtümen Angriffen das gegneriſche Tor und ſchufen wiederholt gefährliche Situationen, noch ehe ſich die Kickers gefunden hatten. Als ſich die Plankſtadter Spieler an den harten Schneeboden ge⸗ wöhnt hatten, da lief das Spiel auf volle Touren. Selbſt das Fehlen von Müller bemerkte man kaum. Jeöder einzelne Mann war ſchneller als ſein Gegner und konnte ſeine Technik voll ausſpielen⸗ Da auch mit Schüſſen nicht geſpart wurte, blieben auch die verdienten Tore nicht aus. Die vereinzelten Durchbrüche von Walldürn ſind immer gefährlich und mehrmals hätte das Füh⸗ rungstvor erzielt werden können. Ueberraſchender⸗ weiſe kommen die Plankſtadter in Führung. En⸗ gelhardt II war mit einer Vorlage von Weick los⸗ gezogen und die genaue Flanke brauchte Kapp nur noch mit dem Kopf einzulenken. Immer wieder zeigte der Gaſt ſeine flinken Angriffe und ſeine Ge⸗ fährlichkeit. Kolb verhütet durch einige gute Ab⸗ wehrleiſtungen weitere Erſolge. In der 30. Minute köpfte Kapp wiederum einen Strafſtoß von Weick über das leere Tor. Noch eine Minute vor Pauſe kann Engelhardt II das 2. Tor erzielen. Nach dem Wechſel ändert ſich das Bild vollkommen. Walldürn wird langſam aber ſicher in die Enge getrieben. Weick iſt es, der dͤurch ſeinen prachtvollen Einſatz den Plankſtadter Sturm immer wieder nach vorn treibt. Bei einem Fehlſchlag des Verteidigers Gund nützte Kapp die Gelegenheit geſchickt aus und konnte aus 20 Meter Entfernung das einzige Tor erzielen. Eine Prachtleiſtung war es, als Müller 2, indem er eine Flanke von Kapp aus der Luft auf⸗ nahm und mit Wucht an die Querlatte jagte. Ber⸗ linghof ſchießt zweimal daneben. Weick muß ſich Bei einem Alleingang wird Berlinghof im Strafraum unfair gelegt und ſchießt dann den fälligen Elfmeter dem Torwart aber in die Hände. In den letzten Minu⸗ ten konnten Weick und Müller ſchöne Situationen herausſpielen, jedoch nichts mehr zählbares erreichen. eines unſerer volkstümlichſten iſt eingegangen. Rittmeiſter Ernſt Haſſe ge⸗ Das Springpferb Bosco, Springpferde, wann mit dem Wallach zahlloſe Erfolge im In⸗ und 4 4— * ——— verdient, ausgeführt von dem Mittelſtürmer Wer richtet Ihre Montag, 9. Januar 1939 — uw’.. ſ—ööͤ——— ng/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 18 Verheißungsvoller Beginn. Gaufachwart Neuberth und Steinbach als Kursleiter. Die Freiburger Handballfreunde haben ſich ehr⸗ lich gefreut, daß gleich zu Beginn des neuen Jah⸗ res der Lehrgang der badiſchen Spitzenſpie⸗ Ler in der Breisgauperle abgehalten wurde⸗ Eine ſolche Verananſtaltung, die ja über den Rahmen des ſonſtigen Spielprog ra mms weit hinausgeht, kann wieder neue Freunde für den ſchönen Kampfſport ge⸗ winnen. Das Intereſſe an dieſem Wochenlehr⸗ gang wurde noch durch die Teilnahme bzw. Beru⸗ fung einiger Freiburger Spieler weſentlich geſteigert. Am Freitagnachmittag wurde der Lehrgang in Anweſenheit des Gaufachwarts Friedrich Neu⸗ berth⸗Karlsruhe mit der Flaggenhiſ⸗ ſung eröffnet. Gauſpielwart Alfred Stein⸗ bach leitete den Kurs ſelbſt. Bei ſolchen Lehr⸗ gängen geht es doch immer in erſter Linie darum, begabten Nachwuchsſpielern die Möglichkeit zu geben, ſich bei dieſer Ausleſe, denn dies iſt ein ſolcher Kurs unbedingt, zu behaupten oder doch 5§ K Klepper-Karie 07.24. Tel. 51992 fachmännisch mindeſtens die Aufmerkſamkeit der ver⸗ antwortlichen Männer auf ſich zu lenken. Von vornherein iſt alſo damit zu rechnen, daß jeder Spieler, an den eine Einladung erging, den größ⸗ ten Ehrgeiz mitbringt, den er überhaupt auf⸗ bringen kann. Nur auf dieſe Weiſe hat er ja eine Aufſtiegsmöglichkeit, denn einmal verſagt, das bringt die Gefahr mit ſich, daß man zu keinen höheren Ehren mehr kommen kann, man muß alſo mindeſteng den Ehrgeiz der Spieler klar erkennen können. Am Freitagnachmittag folgten dann an⸗ ſchließend die Grundübungen. Auch Spieler, die zu höheren Aufgaben berufen ſind, bringt man bei ſolchen Lehrgängen nochmals alles bei. Dazu ge⸗ hören Lauf, Ballführung und Stellungsſpiel. Sport⸗ lehrer Erich Becker, der ſelbſt Teilnehmer des Kurſes war, leitete dann die Körperſchule. Der Reſt des Nachmittags war dann mit einem Referat des Gaufachwarts ausgefüllt. Friſch geſtärkt ging es dann am Samstagvor⸗ mittag auf den Spielplatz. Zwei Mannſchaf⸗ ten gruppierten ſich. Die Spieler wurden einge⸗ ſetzt auf dem für ſie in Betracht kommenden Poſten. Gleich erkennen wir die Freiburger Elbers, Fritz, Becker und Niederberger in der er⸗ ſten Elf. Auch Müller Trudpert, der hoff⸗ nungsvolle Hüter Freiburgs iſt in gutem Schuß, Trippmacher von Waldhof iſt aber für ihn eine ſtarke Konkurrenz, die Erfahrung ſpielte hier eine große Rolle. Reinhardt wiederum ein ganz großer Mittelſtürmer. Alſo wie geſagt, Steinbach wußte ſchon, wo er ſeine Leute hin⸗ ſtellen mußte, und was er ihnen zu ſagen hatte⸗ Jeder folgte ihm gerne, weil er wußte, daß hier ein guter Kamerad zu ihm ſpricht, der weiß, wo es noch fehlt. Neuberth ſprach nach theoretiſchen Erläuterungen Stein bachs nochmalg zu den Kursteilnehmern, die dann am Abend zu ihrer Freude Ausgang bekommen hatten, damit ſie ſich auf den Großkampftag noch ſtärken konnten. * Am Sonntagnachmittag fand dann der Lehrgang in Freiburg mit zwei großen Werbeſpielen ſeinen Abſchluß. Man hatte zwei Spiele angeſetzt, einmal eine Freiburger B⸗Mannſchaft, die ſich aus Polizi⸗ ſten und Angehörigen der Wehrmacht zuſammenſetzte, gegen eine Kurſiſten⸗B⸗Mannſchaft und als Hauptſpiel die Freiburger A⸗Mannſchaft gegen die A⸗Mann⸗ ſchaft der Lehrgangsteilnehmer. Das erſte Spiel gewann Freiburg B gegen die B⸗Kurſiſten⸗Mann⸗ ſchaft mit:7. Zu dieſem Spiel kann man ſagen, daß die Leiſtungen nicht beſonders gut waren. Allerdings muß man berückſichtigen, daß auf Platz II, Neue Maunheimer Zeitn Hanoball-Lehrgang der babiſchen Spitzenſpieler wo das Spiel ſtattfand, die Bodenverhältniſſe ſehr ſchlecht waren, ſo daß eine genaue Ball⸗Kontrolle überhaupt nicht möglich war. Aber trotzdem konnte man Mängel feſtſtellen, die man eigentlich nicht mehr ſehen wollte, vor allen Dingen zu viel Ein⸗ zelſpiel und auch in punkto Stellungsſpiel und Ball⸗ behandlung wurden kraſſe Fehler gemacht. Letzten Endes war es ein glücklicher Erfolg der Freibux⸗ ger. Der Sieger konnte ſo wenig überzeugen wie der Unterlegene. Die 1000 Zuſchauer im Stadion erwarteten dann ſehr viel von dem Hauptſpiel. Man wußte, daß aus den letzten 20 Teilnehmern, die zu dieſem Lehrgang berufen ſind, die beſten auserwählt werden, um in dieſer-Mannſchaft gegen die Freiburger Stadt⸗ mannſchaft anzutreten. Auf der anderen Seite war man ſich auch darüber klar, daß die Freiburger Stadtmannſchaft, obwohl die beſten Spieler nicht zur Verfügung ſtanden, doch immerhin einen ſtarken Gegner abgeben würden, und das zeigte ſich auch in der erſten Halbzeit. Man ſah in der A⸗Mannſchaft der Kurſiſten u. a. Reinhardt(Waloͤhof) als Mittel⸗ ſtürmer, auf dem halbrechten Poſten den Nachwuchs⸗ mann Sutter(Poſt Mannheim) und im Tor Tripp⸗ macher(Waldhof). Von Freiburg waren dabei Elber als Mittelläufer, Fritz(§C) als linker Läuſer und auf dem rechten Verteidigerpoſten Nuederber⸗ ger(TV Freiburg). Es war ein ganz anderes Spiel, das ungefähr das hielt, was man erwartet hatte. Der Widerſtand, den Freiburg in der erſten Halbzeit gegen die aus⸗ erleſene Elf zu bieten vermochte, war ſehr gut. Aber trotzdem konnten ſie den gegneriſchen Sturm an den Torerfolgen nicht hindern. Es war immerhin ein großes Tempo in dieſem Spiel und lange Zeit ſtand es:2. Dann kam der Sturm der Lehrgangsteil⸗ nehmer in Fahrt. Wunderbare Angriffe wurden aufgebaut und ebenſolche Schüſſe verhalfen dann zu einer:2⸗Führung. Nach der Pauſe war es ein weſentlich anderes Spiel. Die Freiburger Mannſchaft, vor allem der Sturm, fand ſich gar nicht mehr zurecht. Die Hin⸗ termannſchaft von Freiburg hatte alle Hände voll zu tun. Reinhardt als Mittelſtürmer war der große Inſtenator des Angriffs. Er wurde aber von Rei⸗ del ſehr gut gedeckt, ſo daß er nicht allzuviel aus⸗ richten konnte. Aber ſeine große Stärke lag in die⸗ ſem Spiel in dem Einſetzen ſeiner Kameraden, und hier vollbrackte er eine wirklich vorbildliche Lei⸗ ſtung. Die Freiburger kamen nur noch zu einem Treffer. Die Kurſiſten gingen mehr und mehr aus ſich heraus und ſtellten zum Schluß ein 11:3⸗ Ergebnis her. 6 Dieſes Ergebnis hatte man nach den Leiſtungen der erſten Halbzeit nicht erwartet, iſt aber letzten Endes darauf zurückzuführen, daß ſich die Mann⸗ ſchaft der Lehrgangsteilnehmer in einer weitaus beſſeren Verfaſſung befand. Dadurch war es ihnen auch möglich, ſich mit den nicht ſonderlich guten Platzverhältniſſen beſſer abzufinden. Von dem Lehrgang hatte man erwartet, daß er Spielern, die gut veranlagt ſind, Gelegenheit gibt, ihr Können auch bei größeren Anläſſen zu zeigen. Von dieſer Seite aus betrachtet darf man ſagen, daß das Spiel und der ganze Lehrgang ſeinen Zweck voll und ganz erfüllt haben. Gaufachamtswart Neu⸗ ber war ſelbſt zugegen und hat ſich ſehr lobend über die ganze Veranſtaltung ausgeſprochen. Für den Gau Baden und für das Fachamt Handball geht es darum, für die kommenden Adler⸗Preisſpiele eine Am die Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen „Eiche“ Sandhoſen beſiegt ASB Biuchſal:2 Im weiteren Verlauf der Kämpfe um die badiſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen. empfing am Sams⸗ tagabend der zweite Sieger des unterbadiſchen Bezirks „Giche“ Sandhofen den mittelbadiſchen Bertreter Ath⸗ letik⸗Sport⸗Verein Bruchſal. Beide Mannſchaften konn⸗ ten dieſen Start nicht mit ſtärkſtem Aufgebot beſtreiten. Bei Sandhoſen fehlten Sommer und Ignor, in der Gäſteſtaffel vermißte man Konrad. Bis auf die Begeg⸗ nung im Halbſchwergewicht bekam man ganz guten Sport zu ſehen. Der Sandhofer Haas, der in ſeinen erſten Kämpfen zu gefallen wußte, gewöhnt ſich eine Kampfes⸗ weiſe an, die bei den Zuſchauern keine Sympathie er⸗ wecken kann. Trotz einer großen Parallelveronſtaltung war der Be⸗ ſuch noch befriedigend. Unter der ſicheren Leitung des Kampfrichters Keſtler⸗Spog 81 Mannheim wurden folatide Ergebniſſe erzielt: Bautamgewicht: Allraum⸗Sondhofen gegen Graſ⸗ ſel⸗Bruchſal. In dieſer Klaſſe ſtanden ſich zwei erſah⸗ rene Rinoer gegenüber. Die energiſchen Angriffe von Allraum kann der Gaſt bis zur 5. Minute im Stand⸗ ringen unſchädlich machen. Allroum zwang ſeinen Geg⸗ ner uioch vor Ablauf der erſten Halbzeit porterre, wo er ihn auf einen folgenden Hammerlock auf beide Schul⸗ tern beförderte. Federgewicht: Rothenhöfer⸗Sandhofen gegen Do Roſſi⸗Bruchſal. Der Bruchſaler bekam ſofort alle Hände voll zu tun. Rothenhöſer ſucht immer wieder mit Hüftſchwung eine vorzeitige Entſcheidung herbeizuführen, aber all dieſe Griffe landen außerhalb der Matte. in der Bodenrunde, in der De Roſſi Zwangshocke ein⸗ nehmen mußte, kam der Einheimiſche durch Aufreißer und Eindrücken der Brücke nach:50 Minuten zu einem ent⸗ ſcheidenden Sieg. Leichtgewicht: Sandel⸗Sandhofen gegen Naßner⸗ Bruchſal. Dieſes Treffen brachte für Sandhofen eine an⸗ Jußball Oſtpreußen: Städteſpiel Danzig— Breslau:2; BfB Königsberg— Hindenburg Allenſtein 13. Berlin⸗Kurmark: Norden⸗Noröweſt— Tennis Boruſſia (GS) 155: Bic Preußen Babelsberg 03(GS):7 Wacker 04— Poſtſportverein 611. Schleſien: Beuthen: Gau Schleſien— Kattowitz 528. Sachſen: Dresdner Sc— Guts Muts Dresden 2·1; Sportfreunde 01 Dresden VfB Leipzig:5; Poltzei Ehemnitz— SC Planitz:2; Konkordia Plauen— Tug 90 Leipzig:1; Fortuna Leipzig— BC Hartha 311. Mitte: S 05 Deſſau— Se99 Merſeburg 3ꝛ2; SB 08 Steinach— 1. 8C Lauſcha:1; Spielvg Erfurt— Bſe 96 Halle:2; Thüringen Weida— Minerva 93 Berlin(GS) :3; 1.§FC Jena— Spog Fürth 123. Nortmark: Holſtein Kiel— Schweriner SB 03 ausgef.; Hamburger SV— Eintracht Frankfurt(G8S) 228. Nieberſachſen: Keine Spiele! Weſtfalen: FC Schalke 04— Preußen Münſter:0. Niederrhein: Schwarz⸗Weiß Eſſen— ViL Benrath:0; Union Hamborn— Duisburg 48⸗99:4; Hamborn 07— Fortuna Düſſeldorf:8. Mittelrhein: Tus Neuendorf S Troisdorf:2; SVis Bonn⸗Beuel— Alemannia Aachen 321 Heſſen: Dunlop Hanau— Heſſen Bad Persleld:27 Feierſtunde bei Mannheims älteſter Fußballgeneration Ein Abend der Alten bei der ehemaligen N30 1896 Als vor knapp über drei Jahren Willy Altfellx und ſein getreuer Helfer Seifert die ehemaligen 96er zum erſten Appell der einſtigen Gründer des Mannhei⸗ mer Fußballſportes und zur Bilduna einer„Kamerad⸗ ſchaft der ehemaligen 96er“ auf den Plan riefen. da wor es zunächſt nur ein ſpärliches Häuflein. das dem Rufe geſolgt war, dos aber ſtändig wuchs. Von Monat zu Monat, wenn die vereinbarten Zuſammenkünfte ſtie⸗ gen, da waren es immer mehr die ſich im Kreiſe der ober einfanden, und wenn heute die Kameradſchaft gar über 100 der getreueſten der Getreuen umfaßt, ſo iſt dies das ſichtliche Zeichen einer echten Sportgeſinnung, die, K geſtählt, auch im Alter keine Phraſe ſein 40⸗KMin-Hauerlauf im Schwarzwald Faller-Bad Reichenhall ſiegt vor Schweizer-Schauinsland Die Durchführung des großen Dauerlaufes des Gaues 14 für Skiläufer im NS.⸗Reichsbund für deutſche Leibesübungen über die Strecke von 40 Km. vom Schauinsland zum Feloberg und zurück hatte durch eine, in der letzten Minute noch eingetretene, wenn auch mäßige Wetterſchwankung in der Schneebeſchaffenheit etwas zu leiden. Der geſtern noch pulvrige Schnee wurde durch ſtürmiſchen Weſt⸗ wind feucht und etwas ſchwer, aber in der geſpurten Strecke trotzdem glatt. Vielfach hatten allerdings durch den Einfluß des Wetters die Teilnehmer mit Wachsſchwierigkeiten zu kämpfen. Mit den Wetter⸗ nerhältiſſen und vor allem mit dem Gegenwind auf der Rückſtrecke hing es zuſammen, daß die Zeiten von früheren Dauerläufen nicht erreicht werden onnten. „Immerhin liegt der Geſamtdurchſchnitt mit ſeiner Zeit ſo außerordentlich gut, und auch in den Ab⸗ ſtänden nah beieinander, daß von einem großen ſportlichen Erſolg geſprochen werden kann. „Dem Kampf wohnten auch der Gauſportführer Miniſterialrat Kraft⸗Karlsruhe und der Gaufach⸗ wart Ries⸗Eberbach bei. Von den 43 Nennungen wurde der Großteil mit 36 eingehalten. Durch das Ziel gingen insge⸗ ſamt alle Läufer mit zwei Ausnahmen, die durch Skiſchäden ausſchieden. Intereſſant waren die Kämpfe durch das Zuſammenſpiel von ſämtlichen laſſen Schwarzwälder⸗, Württemberger⸗ und Bayern⸗Läufern, ſo daß ſich hier eine bemerkens⸗ werte Kräftevergleichung finden läßt. Hervorzu⸗ heben iſt auch die außerordentliche Gleichmäßigkeit der Leiſtungen zwiſchen der Klaſſe 2 und der Kl. 3 über die Langſtrecke von 40 Kilometer. In der Klaſſe 1 hat der Oberjäger Faller⸗Bad Reichenhall (Heimatsort St. Märgen) mit einer Zeit von 2 Std., 58 Min., 21 Sek. eine Leiſtung aufgeſtellt, die alle unbedingt als Spitzenleiſt bet⸗ achte Au in de anderen weit überflügelt und in ihrer Art ng bei dieſen Wetterver⸗ iſt eine faſt gleiche Lage in der Zeit wie in der Klaſſe 2 und Klaſſe 3 zu erkennen. Bei der Mann⸗ ſchaftsbewertung traf die Erwartung ein, daß der Skiklub Freiburg als Verteidiger ſeine erſte Stelle an die SS⸗Sportgemeinſchaft Karlsruhe abgeben mußte. Freiburg rückte ſogar an die dritte Stelle, indem es noch von der Skiläufervereinigung Schau⸗ insland überflügelt wurde. An vierter Stelle in der Mannſchaftsbewertung erſcheint der Skiklub Bühlertal. Die weſentlichſten Ergebniſſe ſind folgende: Klaſſe I: 1. Faller, Bad⸗Reichenhall, mit:58,21; 2. Eugen Schweizer, Skivereinigung Schauinsland, 3508; 3. Paul Bemitz, //⸗Sportgemeinſchaft Karls⸗ ruhe:09,25; 4. Karl Fritz, Bühlertal,:20,26; 5. Mathias Isny,:21,23. Klaſſe II: 1. Gerdes⸗Freiburg:28,07; 2. Rai⸗ ſer⸗Brötzingen:28,11; 3. Haas, /⸗Sportgemeinſchaft Karlsruhe:42,35; 4. Uffö. Wagner, Inf. Regt. 75 Freiburg,:44,02. Klaſſe 3: 1. Sum⸗/⸗Sportgemeinſchaft Kgarls⸗ ruhe:27,04, 2. Leo Rees⸗Skiläufervereinigung Schauinsland.27,56, 3. Jörger⸗Bühlertal:35,17, 4. Edelmann⸗Schwenningen a. N.:38,09, 5. Ernſt Dietſche⸗Bernau:39,45. Altersklaſſe 1: 1. Oskar Faller⸗ Sportgem. Karlsruhe:31,20, 2. Hch. Fritz⸗Bühlertal:47,59. Altersklaſſe 2. Hier verdient eine beſondere An⸗ erkennung der mit großer Zähigkeit die Strecke bis zuletzt durchlaufende Ludͤwig Schneider⸗Skiklub Freiburg, der ohne jede Ausſichten zäh bis zum Ziel durchhielt und bei einer Anlaufzeit von 10.15 3 5 kurz vor 16 Uhr ununterbrochen ſeine Kraft ergab. In der Manuſchaftswertung: 1. /⸗Sportgemein⸗ ſchaft Karlsruhe 10:07,49(Benitz, Sum, Faller); 2. Skivereinigung Schauinsland 10:1958(Schweizer, Leo Rees, Uffz. Wagner); 3. Skiclub Freiburg 10:25,42(Gerdes, Skiclub B 1 10)39 Fritz, Jör Es mußte einem das Herz im Leibe lachen, als man am Samstag abend im überfüllten Sagle des Stamm⸗ hauſes„Eichbaum“ Mannheims älteſte Fußballgarde zu ihrem zweiten Kameradſchaftsabend angetreten ſah. Ueber⸗ all freudige Begrüßung, da und dort regſter Gedanken⸗ austauſch über einſt und jetzt, der herrlichen Fußball⸗ zeit, über allem aber eiet herzliches Erinnern ber Alten an ihre großen Toge auf dem grünen Raſen. Manchen hot die Laſt des Alters oder Kranbheit in den letzten Jahren gebückt, aber ewig jung erhalten hat ſich Herz und Geiſt dieſer wackeren Vorkämpfer des deutſchen Fußballſportes. daß Fußball⸗Mannheim aus kleinſten Anfängen heraus groß und ſtark werden konnte, ſie haben darüber hinaus mitgeholfen on der Begründung des einſtigen ſüddent⸗ ſchen Fußballverbandes. Wenn heute. das Erbe dieſer Pioniere von 1896 im großen VfR fundamentiert iſt und wenn wir wiſſen, daß Mannheim nach wie vor als Fushall⸗Hochburg des Gau Baden reſidiert, ſo müſſen wir bei objektiver Betrachtung und Würdigung dieſer Tatſache, uns freudig und gerne dieſer Männer von einſt erinnern, die damals, allen Gewalten zum Trotz, dem Fußball Treue ſchworen und auch hielten bis zur Stunde. W. Altfelix und ſein Mitarbeiter Seifert fanden treffliche Worte mit denen ſie die Tage ven einſt vor das geiſtige Auge zitierten. Bekennermut. Opferſinn und Draufgängertum waren drei Eigenſchaften, ohne die man damals die Schwierigkeiten, die ſich dem Fußballſport in großer Zahl in den Weg ſtellten, nichi halte überwinden können. Seiſert ſchilderte in ſeinen Ausführungen die Schaffung der erſten umzäunten Sportſtätte— des heutigen Viht⸗Platzes— die erſten internationalen Spiele mit Geg⸗ nern aus der Schweiz, Holland, Frankreich, Belgien, Eng⸗ land uſw., um am Schluß ſeiner Rede auch den Gefallenen des Weltkrieges und der verſtorbenen Kameraden zu denen ſich im letzten Jahre Fritz Frei geſellte, zu gedenken. Für 40jährige Fußballtrene wurden mit einer ſinnvollen Ehrengabe bedach!: J. Frei. Ad. Hering, Filſinger, Fr. Weinreich, Och. Derſchum, Fr. Langenbein, Ad. Keller, B. Pfeuffer, Bierreth Schellmann, Ad. Kinzinger. R. Seiler, Hch. Kaiſer, H. Körber, W. Altfelix, Fr. Bodri, L. Heu⸗ berger, A. Schrade, Ph. Kohlſchmitt, Heb. Gött, Fr. Weigel, Fritz Thum, Karl Siegmund und Fr. Wambold. Ein beſonders gut ausgewähltes Unterhaltungspro⸗ gramm gab dem Abend der Alten natürlich die richtige Würze. Der nach altem Fußballbrauch aufgezogene Kom⸗ mers ließ die Stunden nur ſo dahinfliegen. Echte Freude hatte ſich Luft gemacht, und angefangen vom einſtigen Schlachtruf des donnernden Hivp, Hipp, Hurra bis zu den allgemeinen Rundgeſängen fehlte nichts in der großen Vortragsfolge, für deren Anſage, wie immr, Karl Huber in alter Friſche und in ſeinem köſtlichen Humor zur Ver⸗ ſügung ſtand. Seine witzige Laune konnte nur noch unter⸗ ſtrichen werden durch die heiteren Rezitationen von Fritz Weinreich und Fritz Faßold. Klaygſchöne Vorträge des Doypelquartetts der„Sängerhalle“, Solovorträge von Frau Hauk und Zeon Kratzmann ſowie die treſſ⸗ lichen Muſikeinlagen der Hauskapelle ergänzten das Ganze in der gefälligſten Weiſe, wobei zweifellos der an. zwei Flügeln geſpielte„Kaiſerwalzer“ von Strauß, von Rob. Baldauf und Sohn meiſterhaft zum Vortrag gebracht. den künſtleriſchen Höhepunkt bildete. Es war ſpät geworden, als man die Schritte wieder heimwärts lenkte in dem ſtolzen Bewußtſein, einen wirk⸗ lich ſchönen und wertvollen Abend verlebt zu haben. Die Erinnerung an dieſe ſchönen Stunden aber wird wach il die Kameradſchaft der höer wieder rufen 3 Erſt Sie haben ihr Teil Jazu beigetragen, Mannſchaft aufzuſtellen, und man will eben ar einigen Poſten Spieler einſeszen, die bisher noch nie mit repräſentativen Ehren bedacht worden ſind. Man kann nach dieſem Lehrgang mit Beſtimmtheit an⸗ nehmen, daß der eine oder andere dieſer Spieler ge⸗ funden worden iſt und wir dürfen mit Zuverſicht dem kommenden Ereignis entgegenſehen. genehme Ueberraſchung. Sandel, der erſtmals in der erſten Mannſchaft ſtartete, brachte das Kunſtſtück fertig, dem Bruchſaler, der ſchon mehrere Jahre zur badiſchen Spitzen⸗ klaſſe zählt, eine entſcheidende Niederlage beizubringen. Sofort nach Beginn des Kampfes ging der erſt 16jährige Sandel mit großem Elan und unerſchrocken an ſeinen Gegner. Naßner kam auf eine zweite Kopfſchleuder be⸗ reits nach:45 Minuten unter großem Beiſall der Zu⸗ ſchauer auf die Schultern. Weltergewicht: Denu⸗Sandhoſen gegen Hiller⸗ Bruchſal. Denu hatte in Hiller einen ſehr ſtarken Gegner. Beide Ringer ſuchat mit Hüftzug zu einem Erſolo zu kommen. Der Sanöhoſer hatte dabei mehr Glück, er war, ſeinen Gegner nach:25 Minuten mit verſchränktem Hüft⸗ ſchwung auf beide Schultern. Mittelgewicht: Boſſer⸗Sandhofen— Schmiedle⸗ Bruchſal. In der erſten Halbzeit ſah man nur eintöniges Standringen. Boſſert mußte Zwangshocke einnehmen und nach.45 Minuten auf einen verſchränkten Ausheber mit folgendem Hammerlock eine entſcheidende Niederlage ein⸗ ſtecken, Halbſchwergewicht: Haas⸗Sandhofen— Schnei der⸗ Bruchſal. Dieſes Trefſen brachte ſehr unſchöne Kampfbil⸗ der, was aber in erſter Linie Haas verurſachte. Beide Ringer mußten mit Verwarnungen beſtraft werden. Das Standringen und die wechſelteiligen Bodenrunden ließen keinen der Ringer in Fron! ziehen. Der Gaſt hinterließ den beſſeren Geſamteindruck und wurde verdienter Sieger. Schwergewicht: H. Rupp⸗Sandhofen— Seeburger⸗ Bruchſal. Nach kurzem Standkampf mußte Rupp auf einen verſehlten Hüftzug parterre. Die Angriſſe von Seeburger kann Rupp ohne beſondere Mühe unſchädlich machen. Nach der erſten Halbzeit mußte Seeburger in der Bodenrunde Zwangshocke einnehmen. Aus dieſer Lage wurde der Bruchſaler nach 6,45 Minuten durch Hammerlock auf beide Schultern geoͤreht.* im Reich Soielveree—— 3 998 Großaubeim 82; ViB Fried⸗ erg— FC Hanau 2 5 Oſcmark: Wacker Wien— Wiener Sportklub:07 Admira— Vienna 33. 1 Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3: 5 Birkenfeld— BSc Pforzheim ausgef. Dillweißenſtein— Frankonia Karlsruhe:4 Eutingen— Würm 60 Grötzingen— Niefern:3 Unterreichenbach— Söllingen.4 Germania Brötzingen— BfR Pforzheim ausgeſ. Abteilung 4: Kuppenheim— Weingarten:2 Daxlanden— Dulach⸗Aue 52 Germania Durlach— Baden⸗Baden 810 Beiertheim— Neureut 21 Knielingen— Ettlingen 52 Raſtatt— Rüppurr:0 Abteilung 5: Endingen— Emmendingen:2 Elgersweier— Waldkirch 31 Achern— Lahr(kampflos für Achern) Gutach— Kehl:0 Abteilung 6 Lörrach— Wehr:3 Rheinfelden— Schopfheim 60 S( Freiburg— Weil:5 Fahrnau— Tumringen 43 Abteilung 7: Gottmadingen— Donaueſchingen 24 BfR Konſtanz— Singen 113 Villingen— St Georgen ausgef. Stockach— Radolfzell:2 Chriſtel Cranz und Heli Kantſchner Großer deutſcher Erſolg in Mégéve Ein neuer Großkampf im alpinen Skiſport endete mit einem großartigen Erfolg der Deutſchen. Unſere Mégséve entſandte Mannſchaft beſtand die Machtprobe mit Frankreich, in die ſich überraſchend auch die Schweiz ein⸗ ſchaltete. Beim Großen Preis des Skiklubs von Paris gewannen die dreiſache deutſche Meiſterin Chriſtel Cranz und Helmuth Lantſchner überlegen den Torlauf und die Kombination. Bei den Männern wurden auch die nächſten Plätze unſeren Skiläufern beſetzt. 5 Ein prächtiger Wintertag lag über den Pyrenäen dem Mont Joux, auf deſſen Hängen ein Torlauf 50 Toren abgeſteckt war. Die guten Schneeverhält ſchafften die beſten Vorbedingungen. Haushoch war d Ueberlegenheit der deutſchen Spitzenkloſſe. Helmuth Lontſ ner erzielte im erſten Durchgang mit 53 Sekunden abſolut beſte Zeit. Auch ſeine 54 Sekunden im zw Durchgang wurden von keinem anderen mehr erre Willy Walch kam auf den zweiten Platz, während Rudi Cranz und Frankreichs Hoffnung James Couttet mit gleicher Zeit in den dritten Platz teilen mußten. Pörtſch und Harro Cranz belegten vor Seigneur(Frank⸗ reich) den fünften und ſechſten Platz Der Schweizer Ab⸗ ſahrtsſieger Molitor kam durch Sturz um alle Ausſichte Knapp war die Entſcheidung 5 der Bruchteile von Punkten waxen für den Sieg Lantſchners mit 977 55 vor Walch und Couttet ousſchlag · 3 gebend. Bei den Frauen kam Chriſtel Cranz nach ihrem Sieg im Abfahrtslauf im Torlauf ebenfalls zu einem legenen Erfolg vor der Schweizerin Boulaz. Torlauf: 1. Lantſchner(D):47; 2. Walch :50,2: 3. Rudi Cranz und Couttet(Fr.) je:512 Pörtſch(); 6. Harro Cranz(Di; 7. Seigneur(8 9 Frauen: 1. Chr. Cranz(D):06,2; 2. Boulaz(Schweiz) :17,4.— Kombination: Männer: 1. Lontſchner 47772 2. Walch 477,15; 3. Couttet 476,76; 4. Harro Cranz 468,64; 5. Rudi Cranz 467,25; 6. Pörtſch 467,24. Frauen: Crauz 480,0; 2. Boulaz 464,12; 3. Freſſange(Fr.) 455,5. Horſt Faber 93 deutſcher Kunſtlaufmeiſter Nachdem am erſten Tage der 1. Großdeutſchen Kunſt⸗ laufmeiſterſchaften im Berliner Sportpalaſt ſich Herher⸗ Baier, wie zu erwarten, die Paarlaufmeiſterſchaft überlegenem Stil vor den Geſchwiſtern Pauſin geſichert hatten, hrachte auch der zweite Tag ſportliches Geſchehen erſten Ranges. Unſere männliche Jugend— die Teilne mer gehören faſt durchweg noch der HJ an riß ihren Leiſtungen die Zuſchauer immer wieder zu toſende Beifall hin. Horſt Faber(Münchener EB) lief ſehr ele⸗ gant und mit Schwung ſein Programm, das in jeder Be ziebung meiſterhaft aufgebaut und durchgeführt war, und wurde vor Edi Rada(Engelmann Wien] Erſter und da⸗ mit Deutſcher Meiſter. Ein weiterer Höhepunkt war nach dem Verſagen von Plankl das großartige Laufen von Ulrich Kuhn(Rot⸗Weiß Berlin), das ihm den dritten Platz ein⸗ trag. Deutſche Kunſtlaufmeiſterſchaften für Männer: 1. Deutſcher Meiſter 1930 Horſt Faber(Münchener Platzziffer 8, 386,9.; 2. Edi Roda(Engelmonn B 15, 376,1; 3. Ulrich Kuhn(Rot⸗Weiß Berlin) 19, Sés, 4. Franz Loichinger(Münchener EB) 29, 3545; 5. 6 Ra⸗ 8 ziener EB) 84, 990,1; 6. Franz Plon 5 55 2, 2 — ———— — Seite /Nummer 13 Melde gehorsamst/ Hans Albers Sesgeant Beng „Ganz grog!“ Eine Bomben· Rolle fur Hans Albert, wle schon lanse nichti in weiteren tragenden Rollen: Herma Relin · Peter vos · Herbert Hubner · Alexander Gollina u. a. Regle: Herbert Selpin Aufangen, Alhambra:.00.30.23 Für Jugendliche zugelassen! AxrHAEHBRA 2. 5 Planken Anfangez. Schauburg:.00.30.20 Für jugendliche zugelassen! ScHaUBURG K 1, 5 Breite Straße Darmtätigkeit anregen, die Schlackenausſcheidung fördern, für rege Eßluſt und Ver⸗ dauung ſorgen, das Leber⸗ und Galle⸗ ſyſtem günſtig beeinfluſſen durch Heidetraft, das Mineralſalz⸗Kräuter⸗ Der neue Heinz Rühmann- Fuim, den Sie unbedingi Seſien müssen! Neben RU hmann spielen: Asnes Straub—- WIlldohm Viktor Janson— fritz Rasp Franz Schatheltlin— Jakob ſi edtke Täglich in 2 Theate rn! ScALA Anfangszeiten: pulver. Eine Probe für 8 Tage reichend koſtenlos zu haben in Apo⸗ theken, Orogerien und Reformhäuſern Heidekraft koſtet in Pulver od. 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