Einzelpreis 10 PE. Neue Mannheimet Seitn Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteue: R l..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemaz ei! Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäſtsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Noe Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite N breite Textmillimeterzeile 50 Pf⸗ Kleinanzeigen ermäßi, gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli⸗ oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen in beſtimmten Auen und für fernmündlich erteilte Aufträge, 8. Abend-Ausgabe E Dienstag 10. Januar 1959 150 Jahrgang— Nr. 16 — Aubeitsloſe aun Ehamberlain das Gelete Reuer zwiſchenfall in Tunis erſchwert Ehamberlains Berhandlungsvoſitton Abfahrt nach Rom Die Arbeitsloſen marſchieren mit ihrem ſchwarzen Sarg auf dem Vohnhof auf (Funkmeldung der NMZ.) — London, 10. Jannar. Premierminiſter Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax verließen am Dienstagvormittag gegen 11 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge London, um ſich über Paris nach Rom zu dem ſeit langem in Ausſicht genommenen Beſuch zu begeben. Die eug⸗ liſchen Miniſter werden gegen.30 Uhr nachmittags in Paris erwartet, wo ſie ihre Reiſe auf eine Stunde unterbrechen und mit dem franzöſiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Daladier und Außenminiſter Bonnet zuſam⸗ menkommen werden. Am Mittwochmorgen werden die engliſchen Miniſter an der franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Grenze eintreffen. Von Modane aus wird ſie ein Sonderzug nach Rom bringen, wo ſie ſich dann bis Samstag aufhalten werden. Während Premier⸗ miniſter Chamberlain am Samstag nach London zurückkehren wird, begibt ſich Außenminiſter Lord Halifax von Rom aus nach Geuf, um dort an der Sitzung des Rates der Liga teilzunehmen. Zu den Zuſchauern, die ſich in der Umgebung des Londoner Viktoria⸗Bahnhofes augeſammelt hat⸗ ten, um der Abreiſe der Miniſter beizuwohnen, ge⸗ ſellte ſich auch eine Gruppe Arbeitsloſer mit dem in London ſeit einiger Zeit wohlbekannten ſchwarzen Sarg. Die Arbeitsloſen ſchritten mit dem Sarg in der Bahnhofshalle auf und ab. Schließlich wurde Polizei eingeſetzt, um den Bahnſteig, von dem die britiſchen Miniſter abreiſten, von demonſtrierenden Arbeitsloſen freizuhalten. Unter den zahlreichen Perſönlichkeiten, die ſich auf dem Victoria⸗Bahnhof eingefunden hatten, um Mi⸗ niſterpräſident Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax zu ihrer Romreiſe Lebewohl zu ſagen, befanden ſich Schatzkanzler Sir John Simon und Transportminiſter Burgin ſowie der franzöſiſche Botſchafter Corbin und der italieniſche Geſchäfts⸗ träger. Als Miniſterpräſident Chamberlain den Bahnſteig betrat, wurde er von einer größeren Men⸗ ſchenmenge begrüßt. Chamberlain dankte lächelnd. Nach kurzer Unterredung mit Sir Jonn Simon und dem franzöſiſchen Botſchafter begab ſich Chamberlain in den Zug. Nicht weit vom Bahnſteig entſernt kam es zu Zwiſchenfällen, die einen Mißton in die zuver⸗ ſichtliche Abſchiedsſtimmung brachten. Eine Gruppe Frauen hatte ſich unweit des Bahnſtei⸗ ges aufgeſtellt und rief im Sprechchor„Waffen für Spanien!“ Sie verſuchte, auf den Bahnſteig vorzudringen, was ihr jedoch nicht gelang; ſtarke Polizeikräfte hinderten ſie daran. Gleichzeitig hatten ſich die Arbeitsloſen, die mit ihrem ſchwarzen Sarg am Bahnhof erſchienen woren, zu einer engen Gruppe zuſammen⸗ geſchloſſen und, den Sarg hoch auf den Schultern mit ſich tragend, verſucht, auf den Bahnſteig vor⸗ zudringen. Die Polizei ging energiſch gegen ſie vor, um ſie an ihrem Vorhaben zu hindern. Es entſtand eine Schlägerei, bei der der Sarg zu Bo⸗ den geriſſen und ſchwer beſchädigt wurde. Nach Ab⸗ fahrt des Zuges verſchwonden die Arbeitsloſen mit ihrem ſtark beſchädigten Sarg, ohne daß Verhaftungen vorgenommen worden waren. „Intim und nch'offziell“ EP. Paris, 10. Januar. In der Umgebung doͤes Quai'Orſay betont man, daß die Beſprechungen der engliſchen Miniſter am Dienstagabend mit den franzöſiſchen Miniſtern einen durchaus intimen und nichtoffiziel⸗ en Charakter haben werden. Die engliſchen Miniſter werden mit den franzöſiſchen Miniſtern in dem ſogenannten Rotundenſaal des Quai'Orſay den Tee einnehmen. Die Zuſammenkunft der Mini⸗ ſter der beiden Länder wird etwa eine Stunde dau⸗ exn. Die engliſchen Miniſter treffen um 18 Uhr Wég im Quai d Orſay ein und verlaſſen das ußenminiſterium um 19 Uhr wieder, um vom Nyoner Bahnhof aus mit dem Rom⸗Expreß die Wei⸗ terreiſe anzutreten, der um 19.30 Uhr Paris verläßt. Der engliſche Botſchafter in Paris, Sir Erie Phipps, hatte in einer Beſprechung mit Außenmini⸗ ſter Bonnet am Montagabend die Einzelheiten dieſer Zuſammenkunft geregelt. Die Pariſer Preſſe führt als Einleitung zu der heutigen kurzen Beſprechung zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Miniſtern im Quai'Orſay wei⸗ ter eine äußerſt ſcharfe Sprache gegenüber den ita⸗ lieniſchen Forderungen. Dies gilt auch von den Blättern, die immer für die Wiederaufnahme der freundſchaftlichen Beziehungen zu Italien eingetre⸗ ten ſind. Der„Petit Pariſien“ iſt ziemlich peſſimiſtiſch. Das Blatt glaubt, man müſſe bezüglich der italieniſchen Forderungen mit einer Kraftprobe rech⸗ nen. Weiter ſtellt das Blatt u. a. feſt, niemals ſei die franzöſiſch⸗engliſche Zuſammenarbeit ſo eng ge⸗ weſen, wie gegenwärtig. Bonnet berichtet dem Miniſterrat + Parig, 10. Januar. Der Miniſterrat im Elyſee unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik Lebrun hat am Dienstag⸗ vormittag um 10 Uhr begonnen und dauerte über —75 Stunden. Außenminiſter Bonnet gab einen aus⸗ führlichen Bericht über die außenpolitiſche Lage. Er verbreitete ſich insbeſondere über die mit der Rom⸗ reiſe der engliſchen Miniſter zuſammenhängenden. Fragen. Fialieniſche Vorbereitungen EP. Mailand, 10. Januar. Im Hauptbahnhof von Genua ſind ſchon umfaſ⸗ ſende Vorbereitungen flir die Ankunft des britiſchen Premierminiſters getroffen worden. Der Sonder⸗ zug der engliſchen Gäſte wird am Mittwochvormit⸗ tag um 10.05 Uhr in Genua einen kurzen Aufent⸗ halt zu einer erſten Begrüßung durch die italieni⸗ ſchen Behörden nehmen. Der Bahnſteig iſt mit italieniſchen und britiſchen Flaggen ſowie Blumen reich geſchmückt. Die engliſchen Miniſter werden durch eine beſondere faſchiſtiſche Abordnung begrüßt werden, die Chamberlain im Auftrage der Regie⸗ rung den erſten Gruß des faſchiſtiſchen Italiens zu überbringen hat. Außerdem ſind bereits zahlreiche Biloberichterſtatter und Vertreter der italieniſchen Filmgeſellſchaften in Genua eingetroffen, die die eng⸗ liſchen Miniſter nach Rom begleiten werden. Engliſch-italieniſcher Kultur-Austauſch LLondon, 10. Januar. Für die Ausſichten, die man hier für eine nähere engliſch⸗italieniſche Kulturzuſammenarbeit ſieht, iſt es bezeichnend, daß gleichzeitig mit Chamberlain ſich der Leiter des britiſchen Propagandaamtes, der bri⸗ tiſche Council Lord Lloyd, in Rom befindet. Lord Lloyd fährt am Donnerstag und bleibt vier Tage in Rom. Angeblich halten ſich ſeine Aufgaben dort in den Grenzen eines reinen Kulturaustau⸗ ſches. Die Einweihung der neuen Reichskanzlei Prof. Speer(rechts) ſtellt dem Führer ſeine Mitarbeiter vor. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 8000 Arbeiter, die beim Bau der Reichskanzlei oder auch in den im Reich liegenden Werkſtätten und Steinbrüchen beſchäftigt waren, hatte der Führer eingeladen. Hier begrüßt Adolf Hitler die Vertreter der am Bau beteiligten Handwerker, Roͤuer ſchwerer Zwiſchenfall in Tunis Italiener blung geſchlagen— Antt⸗italieniſche Demonſtrationen in Sfax dnb. Mailand, 10. Jan. Die norditalieniſche Preſſe ſtellt ſeſt, daß die franzöſiſche Haßpropaganda gegen Italien in Tu⸗ nis, die mit der Reiſe Daladiers entfeſſelt wurde, unvermindert anhält und Tunis vergiftet. Dieſe Aktion des Haſſes werde in der verantwortungs⸗ loſeſten Weiſe von den franzöſiſchen und jüdiſchen Zeitungen in Tunis geſchürt, auf deren Konto ein neuer Zwiſchenfall zu ſetzen ſei, der ſich in der Hauptſtadt des franzöſiſchen Protektorates ereignet habe. Ein in einer Autogarage beſchäftigter Italiener, der mit einem Eingeborenen eine Auseinander⸗ ſetzung hatte, ſei von 50 Frauzoſen angegriffen und bis zur Bewußtloſigkeit blutig geſchlagen worden. Nachdem er wieder zu ſich gekommen ſei, ſei er mit der Begründung, eine beleidigende Haltung gegen Frankreich eingenommen zu haben, verhaftet worden. In Sfax ſei eine andere italienfeindliche Kund⸗ gebung zu verzeichnen, an der ſich auch franzöſiſche Funktionäre beteiligt hätten. Marxiſtiſcher Pöbel ſei unter Schmährufen auf Italien, und den Duce durch die Straßen und vor das Konſulat gezogen, ohne daß die Polizei auch nur daran gedacht habe, einzugreifen. Zahlreiche andere Tätlichkeiten von nicht geringerer Schwere, aber ebenſo haßerfüllt, bewieſen, daß in allen Ab⸗ ſchnitten in Tunis unter dem Wohlwollen der Be⸗ hörden und mit Unterſtützung der Polizei ein immer ſtärkeres antiitalieniſches Treiben entfeſſelt wurde. Stärkſte Beachtung und Verurteilung findet fer⸗ ner das Vorgehen der Franzoſen gegen die nationa⸗ liſtiſchen Araber. In der franzöſiſchen Preſſe ſchweige man ſich tot, daß ſich die Maſſe der Mohammedaner in Tunis, deren es dort 170 000 gebe, ebenſo wie die in der Hauptſtadt anſäſſigen 75000 Italiener von den Kundgebungen zu Ehren Daladiers vollſtändig fern⸗ gehalten hätten. Die Einſtellung der Araber gegen die franzöſiſche Herrſchaft ſei aus den zahlreichen Verhaftungen arabiſcher Frauen deutlich zu erken⸗ nen. Eine junge Mohammedanerin ſei zu einem Monat und ſieben weitere zu zwei Wochen Haft verurteilt worden. Ein lebhaftes Echo findet die mutige und über⸗ italieniſche (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) zeugte Proteſtrede des arabiſchen Verteidigers Ta⸗ har Lakdar, der ſich ſtark gegen Frankreichs Metho⸗ den wandte und erklärte, daß die Tuneſier niemals aufhören würden, zu proteſtieren, ſolange ihnen nicht die ihnen zukommenden Rechte eingeräumt würden. Amerikas Atlantik-Manöver Die USA⸗Kriegsflotte paſſiert den Panama⸗Kanal dnb. Panama, 10. Januar. Die Kriegsflotte der Vereinigten Staaten be⸗ gibt ſich gegenwärtig zu den großen Flottenmanö⸗ vern, die an der Oſtküſte ſtattfinden werden, aus dem Stillen in den Atlantiſchen Ozean. Die Vor⸗ hut, 30 Kriegsſchiſſe, traf am Panama⸗Kanal ein und begann ſofort mit der Durchfahrt. Wie man annimmt, wird die geſamte Flotte bis Mittwoch⸗ abend den Kanal paſſiert haben. Die Vorhut der Luftflotte in Stärke von 48 ſchweren Bombenflug⸗ zeugen wird am Dienstag gleichfalls die Panama⸗ zone überqueren. Die Luftflotte wird mit 600 Flugzeugen an den rieſigen Flottenmanövern, den erſten ſeit fünf Jahren, teilnehmen. Ein griechiſcher Prinz wurde geboren. Die grie⸗ chiſche Prinzeſſin Franziska, die Gattin des Prinzen Chriſtophorus von Griechenland, hat am Samstag in Rom einem Prinzen das Leben geſchenkt. Reue Wagnbeiser Zeitung ubend⸗Ansdabe— Ep. Budapeſt, 10. Jannar. Die ungariſche Regierung hat wegen eines angeb⸗ lich zweiten Zwiſchenfalles an der nugariſch⸗tſchecho⸗ ſlowakiſchen Grenze Vorſtellungen in Prag erhoben. Unabhängig davon wird, ſo verlautet, die ungariſche Regierung neue Greuzſchutzmaßnahmen Der ungariſche Geſandte in Prag, der ſich zur Zeit 3 Urlanb befindet, wird, ſo erklärt man hier, ſo⸗ uge nicht nach Prag zurückkehren, bis die An⸗ legenheit geklärt iſt. weil dies 4946 die der—5 Munkacs bedenten würde. Reunafe Zone in Munkats EP Chuſt, 10. Januar. Der über die Verhandlungen zur Beilegung des Zwiſchenfalls von Munkacs ausgegebene Bericht heſagt, daß, wie bereits gemeldet, in der Gegend Munkacs zwecks Bermeidung von Die Schaffung dieſer neutralen wird bis. . Januar, 8 Uhr morgens, erfolgen. Die beim verden am Dienstag ausgetauſcht. Die Schaffung einer neutralen Zone im Abſchnitt n Munkaes, wo die Grenzziehungslinie durch die tadt Rozvegovo verläuft, wird, wie in dem amt⸗ lichen Bericht ausdrücklich hervorgehoben iſt, in keiner Weiſe eine Aenderung in der 8 Ziehung der Grenzlinie bedeuten, die durch den Wiener Schiedsſpruch feſtgeſetzt wurde. Durch die Serihten einer neutralen Zone, in welche 4 ritt haben— 0 ſoll Zwiſchenfällen, — aber Angriffen ziviler terrorkttiſcher —— — des Munkots zwitchenialle: Angarn gibt ſich noch nicht zufrieden Neue Grenzſchutz-Maßnahmen— Angarns Geſandter bleibt in Budapeſt Intriguen der Veneſch-Gruppe EP. Prag, 10. Jan. Heftige Vorwürfe gegen Intriguen der Beneſch⸗ gruppe erhebt das rechtsradikale„Praſzky Liſt“, wo⸗ bei es feſtſtellt, daß es dieſer Gruppe gelungen ſei, auch verſchiedene tſchechiſche Blätter in den Vereinig⸗ ten Staaten für ihre Ziele zu gewinnen. Das Blatt ſpricht die Vermutung aus, daß die Haltung dieſer Blätter durch die jüngſte Reiſe des Bruders des Expräſidenten, Vojta Beneſch, nach Amerika verur⸗ Liſt“ ſeine ſacht worden ſei.„Die Beneſch⸗Naffia arbeitet in Amerika“— in dieſen Worten faßt der„Praſzky Darlegungen zuſammen. Das Blatt glaubt auch, Verbindungen zwiſchen den Amerika⸗ Tſchechen und der Nationalen Arbeitspartei ſeſtſtel⸗ len zu können. Beneſch-Geiſt in tſchechiſchen Schulen EP. Prag, 10. Januar. Eine amtliche Mitteilung wendet ſich gegen die Weigerung einer Anzahl von Lehrern, der Weiſung der Regierung nachzukommen, die Bilder der Staatspräſidenten Maſaryk und Beneſch, ſofern ſie an der Stirnſeite der Klaſſenzimmer angebracht ſind, durch das Staatswappen zu erſetzen, wobei aller⸗ dings das Bild Maſaryks in den Schulzimmern wei⸗ ter verbleiben kann. Eine Reihe von Lehrern, die dieſer Weiſung nicht nachgekommen ſind, wurde be⸗ reits von ihrem Dienſt enthoben. Ein Diſziplinar⸗ verfahren wurde gegen ſie eingeleitet. eeee eee Die Gegenſpieler in Oſtaſien: 83 berüt Handelskrieg gegen Tokio Aber es möchte nur gemeinſam mit den Vereinigten Staaten vorgehen Drahtbericht unſ. LondonerVertreters — London, 9. Januar. Heute findet erneut eine Miniſterbeſprechung über die Wirſchaftsmaßnahmen ſtatt, die gegen Japan wegen ſeiner Abſage an die Politik der offenen Tür in China geplant ſind. Der Regierung liegen ver⸗ ſchiedene Vorſchläge vor, u. a. Sonderzölle auf ja⸗ paniſche Waren und Diskriminierung japaniſcher Waren zugunſten Chinas. Die Vereinigten Staaten ſollen angeblich ebenfalls zu gewiſſen Maßnahmen bereit ſein, deren Ausmaß hier jedoch keine volle Befriedigung erregt. Amerika ſoll eine finanzielle Hilfe an China zur Aufrechterhaltung der chineſi⸗ ſchen Währung planen. Neuer Zwiſchenfall in Schanghai EP. Schaughai, 9. Jan. In der internationalen Siedlung von Schanghai kam es am Sonntag zu einer heftigen Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen den engliſchen Behörden und japa⸗ niſchen Beſatzungstruppen. Engliſche Soldaten hat⸗ ten ein in Groß⸗Schanghai von der ſogenannten 0 un ſ. L Londoner Vertreters — 10. 9 für die Das erſte, A Rrfen nach Sonle 5 zurück, der Lu ſchutzmaßnahmen verantwortlich iſt. agriffen zu Krtei gen Zunächſt wurde er kriti⸗ ert, daß er überhaupt in dieſer Zeit auf Urlaub gegangen ſei ſtatt ſich dauernd ſeinen Aufgaben zu widmen. Et erklärte darauf, er dächte nicht daran, ſich zu entſchuldigen, daß er in der Schweiz Schlitt⸗ th gelaufen ſei. Er habe einen Poſten, der in Not⸗ n beſonders wichtig ſei, und es wäre ein Un⸗ inn, wenn er oder ſeine Mitarbeiter ſich in Frie⸗ iszeiten bereits bis zur Erſchöpfung abarbeiteten. ———— Vorwürfen,* er nicht genug 655 eN mache. Das ſei ſelbſtverſtändlich geſchloſſen. Uebrigens würde auf der Annahme arbeitet, daß ein Krieg in verhältnismäßig kurzer it evorſtünde, aber dieſe Annahme bedeute nicht, Die der Aus⸗ rüſtungsgegenſtände für den Luftſchutz, die für 1941 geplant worden ſei, würde jetzt für 1939 be⸗ reits abgeſchloſſen. Gegenüber den Vorwürfen, daß die mit Waſſer ge⸗ füllten Luftſchutzgräben in den Londoner Parks uſw. bewieſen, daß nicht alles in Ordͤnung ſei, meinte er, daß die Gemeinden wüßten, was ſie zu tun hätten und daß mit dem einzuſetzenden beſſeren Wetter auch dieſe Dinge abgeſtellt würden. Die Luftſchutzgräben ſind in der Tat bereits Gegenſtand allgemeinen öffentlichen Spottes gewor⸗ den. Sie ſind in einigen Fällen bis zu 1,5 Meter mit Waſſer gefüllt und in ihrer Nähe ſind Schilder an⸗ gebracht mit der Warnung, daß das Betreten des Geländes lebensgefährlich ſei. An verſchiedenen Stellen des Geländes iſt die Feuerwehr jetzt da⸗ mit beſchäftigt, die Gräben auszupumpen, da ſie im Laufe des Frühjahrs mit feſten Eiſen⸗ und Beton⸗ abdichtungsdecken verſehen werden ſollen. Bisher hatten ſich die Gemeinden geweigert die Koſten hier⸗ für zu tragen. Einfluß Von ja⸗ Nantao⸗Regierung. die unter japaniſchem ſteht, errichtetes Polizei⸗Revier geſchloſſen. paniſcher Seite wurden daraufhin Flugblätter ver⸗ teilt, in denen ſchwere Anſchuldigungen gegen die Engländer wegen der Niederreißung der japaniſchen Flagge erhoben wurden. Die engliſchen Behörden rechtfertigen ihr Verhalten mit der Behauptung, das aufgehobene Polizei⸗Revier ſei innerhalb der internationalen Siedlung gelegen, und verweiſen im übrigen darauf, daß am Rande der internatio⸗ nalen Siedlung in der letzten Zeit mehrere Euro⸗ päer Angrifſen unbekannter Täter zum Opfer ge⸗ fallen ſeien. Die Polizeiſtreifen hätten in der inter⸗ nationalen Zone in der letzten Zeit verdoppelt wer⸗ den müſſen Cbineſiſcher Erſola an der Kantonfront EP. Hongkong, 10. Januar. Die verzweifelten Verſuche der Chineſen, das weitere Vordringen der Japaner in Süochina durch eine Gegenoffenſive aufzuhalten, haben zu einem chineſiſchen Erfolg geführt. Die Chineſen haben die Stadt Tſengzhin, 80 Kilometer öſtlich von Kanton zurückerobert. Die Rückeroberung wird in Hongkong beſtätigt. Wieweit es ſich bei dem chineſiſchen Vorſtoß um Augenblickserfolge handelt, muß die weitere Ent⸗ wicklung der Kämpfe erſt ergeben. Die Japaner ſetzen dem weiteren Vordringen der Chineſen ener⸗ giſchen Widerſtand entgegen. Dabei ſpielt die japa⸗ niſche Luftwaſſe eine erhebliche Rolle. Sie ſtehen hinter Tſchangkaiſchek EP London, 9. Januar chineſiſche Generäle ſandten am Sonntag ein Ergebenheitstelegramm an Marſchall Tſchangkaiſchek. In ihrer Erklärung wenden ſich die Generäle gegen den kürzlich wegen ſeiner Ver⸗ mittlungsbeſtrebungen im Konflikt mit Japan aus der chineſiſchen Nationalpartei ausgeſtoßenen ehe⸗ maligen Vizepräſidenten der Kromintang, Wang⸗ tſchingwei; gleichzeitig bringen ſie ihre Bereitſchaft zur Fortſetzung des Krieges zum Ausdruck. Tſchungking bombardiert (Funkmeldung der NM3.) —+ Schanghai, 10. Januar. Die letzte ſogenannte Kriegshauptſtadt des Tſchangbaiſchek⸗Regimes, Tſchungking, iſt am Diens⸗ tag von 19 japaniſchen Flugzeugen angeriffen wor⸗ den, die alle militäriſch wichtigen Anlagen, insbeſon⸗ dere Waffendepots und Munitionsbager, mit Bom⸗ ben belegten. Es wurden erhebliche Schüden angerichtet. Dienstag, 10. Januar 1939 Sie dürſen zum Mufti Einreiſeerlaubnis nach dem Libanon für die verbannten Araberſührer (Funkmeldung der NMz3.) + London, 10. Jan. Den fünf Araberführern Paläſtinas, die kürzlich zum Beſuch der Paläſtina⸗Konferenz in London aus der Verbannung auf den Seychellen⸗Inſeln entlaſſen worden waren, iſt es, einer Meldung aus Jeruſalem zuſolge, nunmehr geſtattet worden, von Aegypten aus auf fünf Tage in den Libanon zu Beſprechungen mit dem ſich dort aufhaltenden Mufti von Jeruſa⸗ lem zu reiſen. Dieſe Erlaubnis wurde ihnen unter folgenden vier Bedingungen erlaubt: 1. daß ſie ſich im Beſitz eines Rückreiſeviſums von Aegypten befinden; 2. ſich bei ihrem Beſuch im Libanon an einem vorher be⸗ ſtimmten Ort aufhalten; 3. während ihres Aufent⸗ haltes im Libanon keine Beziehungen mit anderen Araberführern als dem Muſti von Jeruſalem unter⸗ halten und 4. keine politiſchen Erklärungen der Oef⸗ fentlichkeit oder der Preſſe gegenüber abgeben. Jeuerüberfall auf engliſche Truppen Gunkmeldung der NM3.) + Jeruſalem, 10. Januar. Mit jeder antiarabiſchen Maßnahme der Eng⸗ länder, deren Brutalität das britiſche Kriegsmini⸗ ſterium beſcheiden mit„gewiſſen Härten“ bezeichnet, wird die Erregung in ganz Paläſtina immer ſtärker. So kam es auch heute im Anſchluß an verſchiedene Durchſuchungsaktionen einiger arabiſcher Dörfer zu Feuerüberfällen auf die engliſchen Truppen, die zahl⸗ reiche gefangene Araber mitſchleppen wollten. In der Provinz Samaria fuhr ein engliſcher Militärkraft⸗ wagen auf eine Landmine, mit der ein arabiſches Dorf ſeinen Zufahrtsweg vor den Ueberfällen jüdi⸗ ſcher Banden geſichert hatte. Folgenſchweres Buſchfeuer in Melbourne EP. Melbourne, 10. Januar. Das ſeit dem vergangenen Wochenende im Staate Victoria wütende Buſchfeuer, das die rieſigen Ge⸗ birgsurwälder zu vernichten droht, hielt auch am Montag an und wird wohl noch tagelang Verhee⸗ rungen anrichten. Bisher ſind in den vom Feue⸗ bedrohten Städten 69 Häuſer ein Raub der Flammen geworden. ſchädigt und Hunderte von Menſchen obdachlos geworden. In der Nähe der Siedlung Erica wur⸗ den zwei Waldläufer tot aufgefunden. In Morxin⸗ dindi fand eine Rettungsmannſchaft acht 5 Sägemüh⸗ lenarbeiter mit vier Frauen und acht Kindern in völlig erſchöpftem Zuſtand unter den Trümmern des⸗ Ortes auf. Da der Wind ſich gedreht hat, iſt die Bekämpfung des Brandes ſehr erſchwert; auch ſind dadurch 50 Männer, 15 Frauen und 20 Kinder, die auf einem Hügel Zuflucht geſucht hatten, in größte Gefahr geraten. Der moderne Badeort Dromana ſieht aus, als ſei er von einem Erdbeben heimgeſucht worden. Die Ueberlandkabel und die telegraphiſchen und telephoniſchen Verbindungen ſind auf weite Strecken zerſtört. ⸗q————?—e?——————————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für eater, und Carl Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willo Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm 32333 ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unperlangte keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Wee d. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltun Dr. Frig Bode& Co., R R 1,—6. R Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ ieitig in der Ausaabe B Ausgabe A Mietag fber 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗.⸗A. Monat Dezember über 21 500 In der„Allg. Muſikzeitung“ ſpricht der Präſi⸗ dent der Reichsmuſikkammer, Prof. Dr. Raabe, über den„Mißbrauch des Rundfunks“. einige Abſchnitte aus ſeinem Auſſatz wieder. gibt bekanntlich verſchiedene Arten von Rund⸗ rern: 8 eſten, ſuchen Stationen, d. h. ſie freuen ſich im⸗ wieder daran, daß ſie ein Gerät haben, durch ſie weit in die Welt hinaushören können. Eine is ihr Jntereſſe erweckt, und hört das ab. Es e es am richtigſten macht und die nur dann n rechten Wege abirrt, wenn ſie glaubt, an mehr n Intereſſe zu haben, als es wirklich der Fall ließlich gibt es aber noch eine dritte Gruppe iſt außerordentlich zahlreich beſetzt—, die morgens bis abends den Rundfunk llt, wenigſtens, wenn in ihm Muſik zu t. Das ſind Barbaren. Sie würden, wenn umſ uſt zu eſſen und zu trinken bekämen, auch nicht dem Gebotenen nehmen, was zur Stillung ihres ingers und Durſtes nötig iſt, ſondern ſie würden erfreſſen und beſaufen, weil's ja doch da iſt ichts koſtet. Die Barbarei erreicht aber ihren nkt, wenn dieſe Leute keine Rückſicht darauf ob andere, die in der Nähe wohnen, durch kulturloſes Treiben geſtört werden oder nicht. Dagegen müßten polizeiliche Maßnahmen ergrif⸗ erden. Es handelt ſich ja um dasſelbe wie bei Muſizieren bei offenem Fenſter. Wenn je⸗ — 3 5 muſiziert Der Polizeiprä⸗ don Aachen hat einmal dieſe Ablehnung damit et, daß die Polizei doch Muſik nicht als ruhe⸗ ärm b— nen könne, und mur wenn R Wir geben die einen, und das ſind nicht die ite Gruppe ſucht aus den Programmen aus, t kaum geſagt zu werden, daß dies die Gruppe 60 der Straße lärmt, ſo greiſt die Peie herrſchten Schumannſchen vierten Sinſonie (Werk 1 ſchreiten. Dieſe Auffaſſung iſt irrig. Auch die vor⸗ trefflichſte Kunſtleiſtung kann ruheſtörend ſein. Durch das unerwünſchte Anhören von Muſik kann ein jeder bei ſeiner Arbeit geſtört werden. Und das ſollte nicht durch polizeiliche Vorſchriſten zu unterbinden ſein? Es handelt ſich bei dem Kampf Uebermaß des Rundfunkhörens aber nicht nur um den Schutz gegen Störung, ſondern um etwas noch viel Wichtigeres. Dieſes Uebermaß ver⸗ nichtet nämlich in den Rundfunkhörern jedes Ur⸗ teil über das Gehörte und erſtickt die Ehrfurcht vor dem Kunſtwerk. Wahre Kunſt ſtellt immer Anſprüche an den Kunſtgenießenden, vor allem den Anſpruch der Sammlung. Dieſen Anſpruch erhebt auch die Un⸗ terhaltungsmuſik, wenn es ſich bei ihr um wirkliche Kunſt handelt. Es gibt da freilich Abſtufungen. Zum Anhören eines Walzers oder eines Marſches gehört ein geringeres Maß von Sammlung als zu gegen das dem einer Sinfonie oder Sonate. Immerhin müßte man auch von denen, die Unterhaltungsmuſik hören, ſo viel Sammlung verlangen, daß ſie wenigſtens aufmerkſam zuhören. Es wird behauptet, daß Muſik die Gaſtſtättenbeſucher in eine gute Stimmung brächte. Man macht ja auch bei allen Feſttafeln Muſik, und nach der Behauptung derer, die dieſen Brauch gut finden, gelingt hier der Muſik ſogar das Wunder, daß ſie die Stimmung erhöht, obwohl nie⸗ mand hinhört. Auch wer den üblichen Geſellſchafts⸗ gewohnheiten noch ſo viel Berechtigung zugeſteht, wird aber anerkennen müſſen, daß die großen Werke von Meiſtern wie Bach, Beethoven, Bruckner und allen ihres Ranges dergleichen nicht vertragen. Sie werden vielfach durch Lautſprecher über den Rundfunk auch in Gaſtſtätten geſendet, in denen bis zum Lärm geſteigertes Stimmengewirr herrſcht. Man wird diejenigen nicht für volksfremde Aeſthe⸗ ten halten dürfen, die dieſen Zuſtand beklagen und wünſchen, daß er abgeändert werde. 55— Spielplanänderung im National⸗ theater. Wegen mehrfacher Erkrankungen im Per⸗ ſonal wird heute abend anſtelle von„Emilia Galotti“ das Luſtſpiel„Di ie drei Eisbär n“ von M. Vitus gegeben. Das 5. Zyklus⸗Konzert des Sinſonie⸗ und Kurorcheſters Baden⸗Baden unter der Leitung von, Generalmuſikdirektor G. E. Leſſing brachte in ſeinem Programm die etwas gewagte Zuſammen⸗ ſtellung der beiden Antipoden Richard Strauß und Robert Schumann. Daß ſie dennoch zu ihrem vollen Recht kamen, war ein Beweis ſowohl für das hohe Niveau des Baden⸗Badener Orcheſters wie auch für den Dirigenten, der der Farbenfülle der Strau ß⸗ ſchen Inſtrumentierung, dem tragiſchen Gehalt der Tondichtung„Maebeth“ bis ins letzte zur Wirkung 3 Jude. liches äien emlcen— D0 U iſt abſt 3 verhalf, wie er auch der vom Geiſt des Klaviers be⸗ -⸗Moll nigk⸗ und Gr e ganz großen Künſtler beſchieden ſind. Herr Hauptſchriftleiter! in liebevollſter Ausarbeitung zuteil werden ließ. Als Soliſt ſpielte Claudio Arrau das Konzert für Klavier und Orcheſter Nr. 3 in d⸗Moll von Rachmaninoff, mit einem dramatiſchen Elan und einer Größe der Geſtaltungskraft, wie ſie nur einem Eine pracht⸗ volle Stütze hatte der Künſtler in dem beſchwingten Mitoeben des Dirigenten und des Orcheſters. Inge Karſten 4% Saſcha Gnitry iſt kein Jnde. Der„Film⸗ kurier“ erhielt folgenden Brief des franzöſiſchen Schauſpielers und Schriftſtellers Saſcha Guitry, deſſen Film„Roman eines Schwindlers“ auch in Deutſchland großen Erfolg hatte.— Sehr geehrter Von verſchiedenen Seiten wird mir mitgeteilt, daß Leute, die mir nicht wohl⸗ wollen, in Deutſchland das Gerücht verbreiten, ich ſei Ich bitte Sie, diesbezüglich mein ausdrück⸗ Anruh der Zeit Von Will Veſper Das kleine Rad läuft ohne Ruh und mit ihm wider Willen du und ich und jedes Menſchenkind. Die Unruh im Gehäuſe klagt, das Herz in armer Bruſt verzagt: Wohin, wozu denn ſo geſchwind? Und mancher fragt und klagt ſich taub: Mein Leben fährt dahin wie Staub in einem ſtarken Wind. Doch ſingt die Droſſel immerzu. Die Roſe blüht in Himmelsruh. Die Mutter wiegt ihr Kind. Da ſchweigt der Wind, ſteht ſtill die Zeit. Es glänzt herauf die Ewigkeit, wo wir zu Hauſe ſind. Ich bin Katholik— ſo wie es mein Vater, Groß⸗ vater, Urgroßvater uſw. waren. Mein Großonkel väterlicherſeits war der Herzog von Chartres und mein Großonkel mütterlicherſeits Monſignore de Bouſils, Biſchof von Le Mans. Von Geburt an getauft, wurde ich im Inſtitut vom Heiligen Kreuz erzogen, wo ich zur erſten Kommunion ging, und ſpäter bei den Dominikanern von Arcueil. Selbſt bis zu meinen entfernteſten Ahnen kann ich weder einen Juden noch eine Jüdin feſtſtellen. Auch bezüglich meiner oͤrei Ehen iſt dasſelbe feſtzuſtel⸗ len. Ich bitte Sie, Herr Hauptſchriftleiter, dieſe Er⸗ klärung freunoͤlichſt in Ihrer Zeitung veröffentlichen zu wollen. Mit beſtem Dank im voraus, bitte ich Sie, den Ausdruck meiner vorzüglichſten Hochachtung 8 ges. Viele andere ſind be⸗ ———————— — ———————— ——— „Heißt Flagge!“ Das Schlachtſchiff„Scharnhorſt“ wurde in Wil⸗ helmshaven in Dienſt geſtellt. (Scherl Bilderdienſt,.) 0K kleiner Mann will hoch hinaus, und er ſchaffte es ſogar, denn er erhielt bei dem großen Kinderkoſtümfeſt in London für das Männer ohne Nerven Die beiden Brüder William und Emlyn Jones, die in London in einer ſingenden Akrobaten⸗ 0 Koſtüm eines Fenſterputzers den erſten Preis. nummer auftreten, bei einer Probe in luftiger Hier begrüßt er Londons Oberbürgermeiſter. Höhe auf einem 30 Meter hohen Gebäude. —— Ein Indianerlager auf dem Eis Im Neuyorker Madiſon Square Garden wurde bei einer Eisveranſtaltung ein Indianer⸗ lager auf dem Eis aufgebaut, und ein Eisballett trat in Original⸗Indianerkoſtümen auf. Auch Dänemark wehrt ſich gegen die Jnden Hier ein Bild aus Kopenhagen, wo die Dänen in verſchiedenen Geſchäften jüdiſcher In⸗ Dabstt die Scheiben der Schaufenſter einwarfen. (Preſſe⸗Hoffmann, 7 (Schirner, Zander⸗M.) Geſchenke für Italiens Verkehrspoliziſten Italien feierte ſein„Batana“⸗Weihnachtsfeſſt am 6. Januar. Unſer Bild zeigt einen der Verkehrspoliziſten in Rom, der von den vorbeifahrenden Automobiliſten die für ihn und ſeine Kameraden beſtimmten Weihnachtsgeſchenke entgegennimmt. Lawinengefahr in Bukareſt Die Feuerwehr bei der Arbeit, nachdem kurz vorher ein Mann, deſſen Leiche noch auf dem Bürgerſteig liegt, durch herabſtürzenden Schnee erſchlagen wurde. Die kleine Taubenmutter Pünktlich, zu einer beſtimmten Zeit, erſcheint dieſe Kleine, um Hunderte von Tauben in einem der Parks von Bukareſt zu füttern. Das ſind rumäniſche Zaubertänzer Zwei der rumäniſchen Zaubertänzer der Calu⸗ ſari⸗Gruppe, welche in Albert Hall in Lon⸗ don die Kunſt ihrer Volkstänze zeigen. Die Tänze der Caluſari⸗Tänzer gelten als heilend. Wünſchen Sie manikürt zu werden Das Pferd des amerikaniſchen Filmeowboys Gene Autry iſt ein alter Bekannter in dem Laden 4* e0 kehrt in die Heimat zurück 5 Auf dem Pere Lachaiſe⸗Friedhof von Paris, wurde der Sarg des polniſchen Generals Tas⸗ dee Tyſzkiewicz wieder ausgegraben. Unter militäriſchen Ehren wird eeee 5 der 1050. in ſarb, nach Warſchau 7* ſeines Friſeurs. Hier erhält es auch ſcherzweiſe eine Maniküre. Hundetreuel Dieſe Schäferhündin Minnie rettete„Frauchen“ und das Baby aus dem brennenden Wohuhens der Familie Lawſon(Hillſide). Unſere Preß, Sander⸗M. 00 J. Seite/ Nummer 16 ———————— Mannheim, 10. Januar. Vati, fahr' vorſichtig! Faſt verſchwindet die geduldige Verkäuferin hinter dem Berg von Puppen und Figuren, die ſie der jungen Dame vorgelegt hat. Es iſt alles nicht das Richtige; etwas ganz Beſonderes ſoll es ſein. „Recht originell, wiſſen Sie! Etwas ganz Ausgefal⸗ lenes! Es ſoll ein Geſchenk ſein. So ein Maskott⸗ chen muß eine ganz perſönliche Note haben, wiſſen Sie. Man muß wirklich das Gefühl haben: wenn das am Rückfenſter des Wagens ſo harmlos und drollig ſchaukelt, da kann nichts paſſieren.“ „*· kann nichts paſſieren“, wiederholt die Ver⸗ käuſerin nachdenklich, die letzte Möglichkeit über⸗ legend.„Ja, da hätten wir noch etwas Nettes, allerdings nicht für hinten, aber für das Schalt⸗ brett: die Glücksnummer. Das wäre doch etwas, hier, in verſchiedenen Ausführungen.“ „Das iſt gar nicht ſo häßlich, aber ich weiß leider nicht die Glücksnummer unſerer Bekannten. Sind zwar unſere Flurnachbarn, wiſſen Sie, Ehepaar und Kind, aber es iſt jetzt keine Zeit mehr, das auszu⸗ lauſchen.“ „Mit Kind? Dann wäre boch dieſes hier ſehr hübſch, ein einfaches Schild mit der Aufſchrift: „Vati, fahr' vorſichtig!“, zum Anſchrauben und zum Aufhängen.“ Und die Verkäuferin nennt den Preis. Energiſch wehrt die Suchende ab:„Hübſch, aber ein bißchen langweilig. Dann werde ich ſchon lieber die⸗ ſes Hündchen hier nehmen.“ Endlich! Die Verkäuferin ſchreibt den Zettel aus, gibt die Puppe zum Packtiſch. Dann ſortiert ſie das Ausgekramte langſam in die Borde zutück: Schorn⸗ ſteinfeger mit Leiter und Zylinderhut, Baſtpuppen, Negerbabys mit großen Köpfen, Tedoͤybären, ſtrup⸗ pige Schnauzer, Giraffen— ein ganzer zoologiſcher Garten. Ehe das Fräulein alles richtig verſtaut hat, iſt die Käuferin mit ihrem Wagen längſt auf dem Heimwege. Ihr Mann ſitzt am Steuer und ſie kontrolliert ihre Einkäufe.„Sieh mal, das iſt das Hünochen für Meyers. Iſt es nicht ſüß? Da war noch ein kleiner Affe, der gefiel mir auch gut, aber weil wir ſelber einen Affen haben— im Auto, meine ich—, da konnte ich das doch nicht machen, wo wir außerdem in derſelben Garage unterſtel⸗ len.“ Der Mann nickt mit einem kurzen, beifälligen Brummen. Er knippſt den Winkerhafter. Die Garage iſt erreicht. Als er einbiegen will, gibt es einen mächtigen Krach. Die beiden ſpringen heraus. Sie ſind noch mit einem blauen Auge davongekom⸗ men. Aber auf der Straße ſteht ein anderer Wagen mit verbeultem Kühler, in dem ein Kind mit blutigem Geſichtchen ſchreit. Sofort ſpringt der Mann hinzu, nimmt das verletzte Kind aus dem Wagen, reicht es ſeiner Frau, während der „Fahrer aus dem Wagen ſteigt. Aber.. däs iſt ja Herr Meyer, der Flur⸗ nachbar! Und das Kind iſt ſeine kleine Ilſe. Ihre Verletzung iſt glücklicherweiſe nicht ſo ſchlimm, wie es ausſieht. Eine kleine Schnittwunde auf der Stirn. „Aber Meyer, wie konnten Sie nur.. 2“ Die Schuldfrage iſt ziemlich raſch geklärt: Meyer iſt gar zu ſchneidig aus der Garage gejagt, dem guten Flurnachbarn direkt in die Flanke. Ein Glück, daß er deſſen Wagen ſo weit hinten gefaßt hat! Viele Menſchen ſtehen ſchon herum und beſtaunen mit neugieriger Erregung die zerknitterten Fahr⸗ zeuge. Ein kleiner Junge greift plötzlich in die Glasſplitter auf der Straße:„Ei, guck mal, was'n ulkiger Affe!“ Dann zupft er die Frau, die das ſchluchzende Kind auf den Armen hält am Rock: „Tante, darf ich das behalten?“ Die Maskottchen⸗ käuferin blickt herunter und ſieht einen Augenblick lang mit gemiſchten Gefühlen auf ihre Glückspuppe, dann lächelt ſie zerſtreut und etwas verlegen:„Ja, den kannſt du behalten! Nimm ihn nur mit!l“ * „Das iſt doch wieder die Dame, die geſtern ſtundenlang...“, denkt die Verkäuferin, als ſie die junge Frau, ein bekanntes Paketchen in der Hand, auf ſich zuſteuern ſieht.„Es war wohl doch nicht das Richtige?“ fragt die Verkäuferin mit gelindem Schrecken, aber freundlichem Geſicht.„Nein“, meint die junge Frau,„nehmen Sie das bitte zurück und geben Sie mir das kleine Schild zum Aufſchrauben. Nein, nicht die„Glücksnummer“, das iſt ja alles Quatſch ich meine das andere: Vati fahr' vorſich⸗ tig!“ Hans Mahlau. Wöer den Anfug jugendlicher Raöfahrer Polizeibericht vom 10. Jannar Vier Verkehrsunfälle: Geſtern ereigneten ſich vier Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt wurden. Sämtliche Verkehrsunſälle waren auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzu⸗ führen. Verkehrsüberwachung: Bei der geſtrigen Ver⸗ kehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 18 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an vier Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorſahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 19 jugend⸗ lichen Radfahrern, die ſich verkehrswidrig verhielten, die Ventile aus ihren Fahrrädern ent⸗ ernt. In Haft genommen wurden zwei Perſonen, die in verſchiedenen Wirtſchaften der Unterſtadt ein Glücksſpiel betrieben haben. Die Täter wurden in das Gefängnis eingeliefert. Es iſt ſchon ſtolzer, daß wir Deutſche heute entſchloſſen unſere 8 Orobleme ſelbſt löſen und uns helfen. 3 965 5 Adolf Hitler“. Beider Eroffnungseier de Whylw. 1956159 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Reſtloſer Einſatz für die Schrottaktion Aufruf des Reichskommiſſars für die Altmaterialverwertung Der Reichskommiſſar für Altmaterialverwertung SA⸗Brigadeführer Ziegler hat zu der in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März ſtattfindenden „Schrottaktion der Betriebe“ folgenden Aufruf er⸗ laſſen: An die deutſchen Betriebe! Der beiſpielloſe Brtſchaftsauſſchwung der letzten Jahre iſt dank der Zuſammenfaſſung aller Kräfte durch den Vierjahresplan ermöglicht worden. Das deutſche Volk hat mit gewohnter Entſchloſſenheit und Einſatzbereitſchaft die Maßwahmen zur Sicherung der Rohſtoffwerſorgung gefördert. Auf allen Gebieten der Erfaſſung und Verwertung von Altſtoffen ſind Erfolge erzielt worden, die einmalig ſind. So iſt beiſpielsweiſe das Aufkommen von Schrott ſeit dem Jahre 1932 verfünffacht worden. Deutſchland marſchierte 1938 zum erſtenmal an der Spitze aller Eiſen und Stahl erzeugenden Länder der Welt. Ich habe auf Grund der mir im Rahmen des Vierjahresplans erteilten Aufgabe nunmehr eine große Aktion zur Entſchrottung der Betriebe der gewerblichen Wirtſchaft eingeleitet. Zu meiner Unterſtützung hat die Deutſche Arbeits⸗ front alle ſchaffenden Deutſchen in den Betrieben eingeſetzt, um das überflüſſige Alteiſen der Betriebe reſtlos zu erfaſſen und einer Wieder⸗ verwertung zuzuführen. Betriebsführern und Gefolgſchaft wird es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, durch reſtloſen Ein⸗ ſatz die Schrottaktion der Betriebe zu einem vollen Erfolg zu führen. Die Unabhängigkeit Deutſchlands muß mit allen Mitteln erkämpft werden. Ohne Schrott kein Eiſen, ohne Eiſen keine Freiheit der Nation! Wieder Wertungsſingen im Kreis Mannheim Die Sängerkreisführung berichtet über kommende Großveranſtaltungen Unter Vorſitz von Sängerkreisführer Karl Hü⸗ gel tagte die Sängerkreisführung in Mannheim. Ein kurzer Rückblick auf das abgelaufene Jahr be⸗ ſtärkte im Glauben an das Neuerſtehen der Män⸗ nerchorbewegung wieder. Die Konzertveranſtaltun⸗ gen ſtanden durchweg unter einem günſtigen Stern. Die Geſangskultur findet in nationalſozialiſtiſcher Prägung eine ſehr gute Pflege und das Jutereſſe bei der Bevölkerung wächſt für den Chorgeſang, auch für den einſtimmigen Chorgeſang. So darf mit Zuverſicht die Arbeit für das Programm im neuen Jahr aufgenommen werden. Zunächſt ſteht der große Mannheimer Sänger⸗ maskenball am 11. Februar im Vordergrund, der wieder ganz im Zeichen des Faſchings ſtehen wird. Der Erfolg dieſer Veranſtaltung iſt ſchon heute geſichert. Am 26. Februar findet die dies⸗ jährige Sängerkreistagung im Friedrichs⸗ park ſtatt. Ihr wird eine Chorfeierſtunde voraus⸗ gehen mit dem Leitmotiv„Zeitgeſchehen in Wort und Lied“ mit einer Liederfolge von 1870 bis 1938. Autsführende ſind der„Lehrergeſangverein“ und die „Sängerhalle“ Mannheim. Als Soliſt wurde Hans Kohl, unſer bekannter Baritoniſt, gewonnen. In dieſem Jahre werden auch wieder die Wertungsſingen nach den neueſten Richtlinien durchgeführt. Die MG mit dem Prädikat„Sehr gut“ aus den einzelnen Kreiſen kommen in die Gau⸗ klaſſe und die beſten Preisträger der Gauklaſſe wer⸗ den im Reichsgau zugelaſſen. Die MGV bekommen einen Pflichtchor auf und dann ͤürfen ſie als zwei⸗ ten Chor einen ſolchen ſelbſt auswählen. Die Punkt⸗ zählung fällt weg. Der Mannheimer Kreis wird aufgeteilt in einzelne Gruppen, die dann das Wer⸗ tungsſingen in Mannheim ſelbſt und in den Vor⸗ ortgebieten veranſtalten. Dabei wird berückſichtigt, daß Jubelchöre den Beſuch der Vereine in ihrem Ort erwarten dürfen. Schließlich wurde im nächſten Jahr eine vom Sängerkreis Mannheim unter Füh⸗ von Sängerkreisführer Karl Hügel angeſetzte große 9 Sänger⸗ und Konzertreiſe nach der Steier⸗ mark beſchloſſen. Die Vorarbeiten werden bereits in An⸗ griff genommen. Die Chöre werden von Kreischor⸗ meiſter Fr. Gellert einſtudiert werden. Bei Na⸗ tionalfeiern und beſonderen Gedenkfeiern werden die MG auch in dieſem Jer ihre Mitarbeit gern und freudig zur Verfügung ſtellen, iſt doch ihre erſte Aufgabe, durch. die Liedpflege dem Vaterland und damit der Volksgemeinſchaft zu dienen. Sängerkreisführer Hügel dankte allen treuen Mitarbeitern im Sängerkreisführerring, die auch wieder im neuen Jahr getreu den Grundſätzen des Dritten Reiches Aufbau leiſten, damit die MG im Kreis Mannheim dem Ruf der Gemeinſchaft folgen und nach dem Willen unſeres Führers Künder des Volkstums zu ſein. Einzelne Vereine, die ſich von veralteten Methoden bisher nicht trennen konn⸗ ten und ſich ſo außerhalb der aufbauenden Volks⸗ gemeinſchaft ſtellen, werden im Wandel der Zeit be⸗ ſtrebt ſein müſſen, Schritt zu halten, oder ſie ſchei⸗ tern an ihrer eigenen Haltung. Mit dem frohen Ausblick ins neue Jahr und dem Opferſinn letzter Bereitſchaft für Führer, Volk und Vaterland konnte oͤie vom Gemeinſchaftsgedanken getragene Sitzung abgeſchloſſen werden. K. Gu. FFPPCPCCCCCPPPPPPPPPPGPPPPPPP0PPPPPPPPPPPoPGPPPGPPcPccCCCCcPPPcccPPPPPP——PP————PP———————P 33 neue Wohnungen Der Zugang im Dezember 1938 Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts Mannheim betrug im Dezember 1938 der Rein⸗ zugang an Wohnungen 33.(Zugang durch Neubau 41, durch Umbau 10, Abgang durch Umbau und Ab⸗ bruch 18). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 38 Wohnungen mit—3 Zimmern, 12 Wohnun⸗ gen mit über—6 Zimmern und eine Wohnung mit 7 Zimmern. Es wurden 21 neue Wohngebäude von privaten Bauherren erſtellt, darunter ſind 14 Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 5 Neubauten, die zuſammen 14 Wohnungen ergeben, wurde eine Baukoſtenbei⸗ hilfe bewilligt. Jugenoſchutzfragen im Vertrauensrat Im Hinblick auf das Inkrafttreten des Jugend⸗ ſchutzgeſetzes ſtehen die Arbeiten der Vertrauens⸗ räte aller Betriebe im Monat Januar im Zeichen der betrieblichen Jugendarbeit. Es entſpricht dem Gedanken der ſozialen Selbſtverantwortung, wenn in gemeinſamer Arbeit der Betriebsführer und die Vertrauensmänner die Arbeitsbedin⸗ gungen der Jugendlichen feſtgelegt werden. Den Vertrauensräten ſind ſechs Fragen über die Ver⸗ wirklichung des Jugendſchutzes, Geſunderhaltung, Urlaubsgeſtaltung, Leibesübungen und betriebliche Gemeinſchaftserziehung der Jugendlichen vorgelegt worden. Von der Jugend wird in dieſem Zuſam⸗ menhang empfohlen, den Betriebsjugend⸗ walter in den Vertrauensrat zu berufen, um bei allen Entſcheidungen die Weſensart und Ent⸗ wicklungsreife der Jugendlichen berückſichtigen zu können. Arbeitsbücher für Lehrlinge und Anlernlinge Wie die kürzlich vorgenommene Arbeitsbucher⸗ hebung ergeben hat, ſtimmen die daraus ermittel⸗ ten Zahlen der Lehrlinge häufig nicht mit den von den Handwerkskammern oder Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammern übermittelten Zahlen überein. Die Reichsanſtalt hat deshalb in einem neuerlichen Er⸗ laß nachdrücklichſt auf die Arbeitsbuchpflicht hinge⸗ wieſen. Der Erlaß weiſt die Arbeitsämter an, die Erfüllung der Arbeitsbuchpflicht gegenüber Handwerksmeiſtern und ſonſtigen Betrieben auch bei Beſchäftigung von Lehrlingen und ſon⸗ ſtigen ſchulentlaſſenen Jugendlichen unter allen Umſtänden durchzuſetzen. Das gleiche gilt für die Einſtellungsanzeigen und die Anzeigen über die Aenderun der Beſchäftigungsart. Die Reichs⸗ auſtalt betont außerdem, daß die Ausſtellung der Arbeitsbücher für Lehrlinge und Jugendliche künf⸗ tig ſo beſchleunigt werden muß, daß die Arbeits⸗ bücher für Schüler der Frühjahrsentlaſſung ſpäte⸗ ſtens Ende April, für die im Herbſt aus der Schule ausſcheidenden Jugendlichen ſpäteſtens Ende Ok⸗ tober ausgeſtellt ſind. Die Obermeiſter und Lehrlingswarte werden gebeten, in den In⸗ nungsverſammlungen auf die genaue Beachtung der Vorſchriften bezüglich der Arbeitsbücher für Lehr⸗ linge wiederholt hinzuweiſen. Der Erlaß ver⸗ wendet erſtmalig für die Anlernberufe die neue Be⸗ zeichnung„Anlernlinge“. Unter Anlernlinge ſind Jugendliche zu verſtehen, die in den ausdrücklich an⸗ erkannten Anlernberufen in einem Ausbildungs⸗ verhältnis ſtehen. Selbſtverſtändlich iſt bei der Eintragung auf der Arbeitsbuchkarte bei der Be⸗ rufsangabe zwiſchen Lehrlingen und Anlernlingen zu unterſcheiden. —— ** Einheitliche Zenſuren für handwerkliche Prü⸗ fungen. Im Anſchluß an die Einführung einheit⸗ licher Leiſtungsſtufen zur Beurteilung der Schul⸗ leiſtungen durch den Reichserziehungsminiſter hat der Reichswirtſchaftsminiſter ſolche einheitlichen Leiſtungsſtufen auch für die handwerklichen Prüfungen angeordnet. Künftig werden auch bei dieſen Prüfungen ſechs Leiſtungsſtufen unterſchieden: ſehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft, ungenügend. — e 1 0 * 2 29 ,. 75 2 —— Seglt'sE Mit blauen Kennſcheinwerfern Beſondere Kennzeichnung der Fahrzenge der Polizei und Feuerwehr Schon mehrfach wurde darauf hingewieſen, daß alle Verkehrsteilnehmer verpflichtet ſind, den Fahr⸗ zeugen der Polizei oder Feuerwehr bei Alarmfahrten rechtzeitig freie Bahn zu ſchaffen. Jeder Verkehrs⸗ teilnehmer iſt verpflichtet, bei Annäherung eines auf einer Alarmfahrt befindlichen Polizei⸗ oder Feuer⸗ wehrfahrzeugs rechts heran zu fahren und zu halten. Zur leichteren Kenntlichmachung ſind Fahrzeuge der Polizei und Feuerwehr neuerdings neben den doppel⸗ tönigen Fanfaren⸗ oder Läuteſignalen mit einem blauen Kennſcheinwerfer ausgerüſtet. Dieſe beſonderen Signale werden im Straßenverkehr nur verwendet, wenn Menſchenleben in Gefahr ſind oder bei Bränden, Kataſtrophen, Unglücksfällen uſw. und wenn hohe Sachwerte auf dem Spiel ſtehen. Es iſt alſo unbedingte Pflicht eines jeden Verkehrsteilneh⸗ mers, bei Bemerkung dieſer beſonderen Signale den Fahrzeugen der Polizei oder Feuerwehr Platz zu machen. Brieftauben unter ſtaatlicher Kontrolle Der Reichsinnenminiſter hat im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht und dem Reichsernährungsminiſter eine Durchführungsver⸗ oroͤnung zum Brieftaubengeſetz erlaſſen. Danach wird als Fachorganiſation der Reichsverband für Brieftaubenweſen anerkannt. Die Erlaub⸗ nis zur Haltung von Brieftauben wird von der Kreispolizeibehörde nach Anhörung der Fachorgani⸗ ſation erteilt. Sie darf nur zuverläſſigen Perſonen. erteilt werden. Für die bereits in der Fachorga⸗ niſation zuſammengeſchloſſenen Brieftaubenhalter gilt die Erlaubnis allgemein als erteilt. Für die Brieftauben der Wehrmacht, der SͤA und der ½ werden die Fußringe von den zuſtändigen Dienſt⸗ ſtellen, ſonſt nur vom Reichsverband ausgegeben. Die Fußringe dürfen nur den Brieftauben des bei den örtlichen Brieftaubenvereinen eingetragenen Empfängers angelegt werden. Sie müſſen geſchloſ⸗ ſen, nicht dehnbar und nicht plombiert ſein und ſind den jungen Tauben ſpäteſtens bis zum, zehnten Tag nach dem Ausſchlüpfen anzulegen. Alle Brieftauben, die älter als zehn Tage ſind und keinen geſchloſſenen Fußring tragen, ſind zu töten. Die Brieftaubenhalter haben eine liſtenmäßige Aufſtel⸗ lung der Brieftauben zu führen und der Ortspolizei⸗ behörde zu übergeben. Allgemein wird für die Hal⸗ ter von Tauben jeder Art eine Auskunfts⸗ pflicht gegenüber der Ortspolizei und der Geheimen Staatspolizei eingeführt. Zugeflogene oder aufgefundene Brieftauben ſind der Ortspolizeibehörde auszulieſern, ebenſo tot aufge⸗ fundene Brieftauben ſowie Taubenfußringe und Meldehülſen. Das Abrichten von Tauben aller Art für Zwecke der Nachrichtenübermittlung oder zu Preisflügen iſt nur den privaten Brieftaubenhal⸗ tern geſtattet, ͤͤie Mitglied des Reichsverbandes für Brieftaubenweſen ſind. * dein Miigliedsbeitrag für die uso. E. opfer für die zuhunf unſeres 2 Volhes. Das neue Gülezeichen für Schönheit der Arbeit Vorbildliche Arbeitsplatzgeſtaltung— Muſtergültige betriebshygieniſche Einrich Nachdem ſich die Tätigkeit oͤͤes Amtes„Schön⸗ heit der Arbeit“ der Deutſchen Arbeitsfront in den letzten Jahren in erſter Linie auf die Schaffung vorbildlicher Anlagen für die Erholung der Schaf⸗ fenden und den Bau hygieniſcher Einrichtungen kon⸗ zentrierte, tritt jetzt immer mehr die Geſtal⸗ tung des Arbeitsplatzeß ſelby in den Vor⸗ dergrund. Die Arbeitsſtätte, an der der Gefolgsmann acht Stunden des Tages ſchafft, ſoll allen Anforderun⸗ gen gerecht werden, die an einen zweckmäßigen und ſchönen Arbeitsplatz geſtellt werden können. Um; auf dieſem Gebiet ein einheitliches Vorgehen zu ſichern, hat die DAß kürzlich zwei Gütezei⸗ chen, und zwar für vorbildliche Arbeitsplatzge⸗ ſtaltung und für muſtergültige betriebshygieniſche Einrichtungen geſchaffen. Mit dem Gütezeichen für Arbeitsplatzgeſtaltung ſollen vor allem die Ma⸗ ſchienen und Geräte gekennzeichnet werden, die in techniſcher Hinſicht vorbildlich ſind, beiſpielsweiſe ſolche, die Lärmeinwirkungen oder ſchädliche Staub⸗ einflüſſe verringern. Ferner ſollen alle Einrich⸗ tungen ausgezeichnet werden, die eine einſeitige Arbeitsbeanſpruchung vermeiden helfen ſowie ſolche, die überhaupt geeignet ſind, die Geſundheit und Spannkraft der Schaffenden zu heben. Außerordentlich wichtig iſt weiter die Frage der Beleuchtung und der Einſchränkung von Unfallmöglichkeiten. In der Arbeitsplatz⸗ geſtaltung wird die Deutſche Arbeitsfront demnach vor allem mit den Betriebsingenieuren und den Maſchinenkonſtrukteuren zuſammenarbeiten. Beim Maſchinenbau ſollen bereits die betriebstechniſchen Grundſätze der Deutſchen Arbeitsfront berüchſichtigt werden. In dieſem Sinne wird das Gütezeichen für vorbildliche Arbeitsplätze der herſtellenden Indu⸗ ſtrie einen ſtarken Anreiz geben, in noch weit höhe⸗ rem Maße als bisher auf die Erfüllung der ſozial⸗ politiſchen und geſundheitli⸗ chen Anſprüche in den Ingenieur⸗ und Kon⸗ ſtruktionsbüros zu dringen. Daß hervorragende Erfolge auf dieſem Gebiete zu erzielen ſind, hat die Zuſammenarbeit von„Schönheit der Arbeit“ mit den Ingenieuren der Beleuchtungs⸗, Lüftungs⸗ und Staubbekämpfungstechnik bereits bewieſen. Die erſten Gütezeichen werden ſchon in nächſter Zeit durch die DAß verliehen werden. — Dienstag, 10. Januar 1930 5. Seite Nummer 16 9* Nal 8 ——— ,„ —— —— dw Abfallholz, das bisher im Weinberg verbrannt wurde: Speiſezucker aus Rebenholz! Intereſſanter Vorſchlag aus Neuſtadt a. d. Wemſtraße * Neuſtadt a. d.., 10. Januar. Gerade jetzt, do man wieder alle Kräfte au⸗ ſpanut, um zu verhindern, daß irgendwelche wertvollen Stoffe verloren gehen, oder unzweck⸗ mäßig ausgenutzt werden, verdient ein Vorſchlag Dr. H. Kordes an der Staatlichen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Wein⸗ und Obſtbau, Neu⸗ ſtadt, den er im Wochenblatt der Landesbauern⸗ ſchaft Saarpfalz darlegt, beſondere Beachtung: eine Organiſation ins Leben zu rufen, die das aufallende Rebeuſchnittholz irgendwie der Indu⸗ ſtrie zuführt zum Zwecke der Zuckergewinnung. Dr. Kordes weiſt nach, daß allein im Weinbau⸗ gebiet der Pfalz beim Rebenſchnitt, der alljährlich durchgeführt werden muß, rund 1,6 Millionen Dop⸗ pelzentner Abfallholz anfällt, das ſeither nur zum geringſten Teil als Brennholz verwendet wurde, zum größten hingegen in den Weinbergen verbrannt wurde, da eine Aufbewahrung wegen Platzmangel ſich nicht lohnte, Die Weinbaugebiete des Großdeutſchen Reiches nehmen heute insgeſamt eine Fläche von etwa 122 000 Hektar ein, auf der 1,22 Milliarden Rebſtöcke ſtehen. Der alljährliche Anfall des bisher zum größten Teil ungenützten Holzes betvägt 12 220 000 Doppelzentner. Verſuche, die man ſeit 1928 mit dem Holz⸗ zucker macht, beweiſen, daß er leicht in Speiſezucker überzuführen iſt, daß er als Maſtfutter glänzend geeignet iſt und daß er aber vor allem das billigſte Kohlehydrat⸗ Futtermittel iſt. Trotz Kartoffelüberſchuß und Roggenreichtum hat Deutſchland eine gewaltige Unterbilanz an Kohle⸗ bydraten und ſo kann das neue Verfahren noch ganz ungeahnte Bedeutung erhalten. Rheinau bei Mannheim iſt keine Verſuchsfabrik mehr; ihre Trockenanlagen und Dampfſtationen, ihre Mühlen und Filter verwandeln Tag für Tag praktiſch wert⸗ loſe Holzſpäne in Trockenzucker, dieſen in raffinier⸗ ten Traubenzucker, ſie verwandeln unaufhörlich die Holzabfälle in mit Mais und Kartoffeln verſetzte hochwertige Futtermittel, ſelbſt Eiweiß wird in Rheinau gewonnen, Eſſigſäure ſowohl wie Alkohol aus dem Holz geholt. Die Winzer müſſen das im Jaunar und Februar geſchnittene Rebholz ſowieſo noch vox, dem Austrieb der Reben aus ihren Weinbergen herausſchaſſen. Jetzt müßte eine für dieſen beſonderen Zweck ins Leben zu rufende Organiſation einſetzen und dafür ſorgen, daß das in jeder Weinbaugemarkung verſtreut auf den Wegen geſtapelte Rebholz nach beſtimmten Sammelſtellen gebracht wird. Hier müßten die Rebentriebe, ähnlich wie Stroh, zu Ballen gepreßt, oder zerkleinert werden, damit das an ſich ſehr ſparrige Zeug nicht ſoviel Platz beim Transport nach den das Holz verarbeitenden chemi⸗ ſchen Fabriken beanſprucht. Da in Rheinau eine derartige Fabrik bereits be⸗ ſteht, könnte zunächſt im Weinbaugebiet der Pfalz die Nutzharmachung dieſes Rebſchnittholzes praktiſch erprobt weroͤen. Im Laufe der nächſten zwei Mo⸗ mate müßte es gelingen, zumindeſt in einigen der pfälziſchen Weinbaugemarkungen das geſamte Holz der Weinberge zu erfaſſen und nach Rheinau abzuführen. Auf den Erfahrungen dieſes erſten Jahres könnte dann die Erfaſſung des Reb⸗ ſchnittholzes des geſamten Gaues weiter aufgebaut werden und auch in anderen Weinbaugebieten zur Verwirklichung kommen. Großes Schadenfeuer in Speyer * Speyer, 10 Jau. Aus noch bisher nicht er⸗ mittelter Urſache iſt in dem Hof des„Römiſchen Kaiſer“ in der Gutenbergſtraße Feuer ausgebrochen, das in dem trockenem Gebält einer Scheune reichlich Nohrung fand. Zwei Perſonenkraftwagen fielen dem Feuer um Opfer. Aus dem anugebauten Pferdeſtall konnte man noch rechtzeitig vier Pferde retten. Es iſt ein Schaden von einigen tauſend Mark entſtanden. k. Richen(Amt Sinsheim), 10. Jan. In der Behauſung des Waldhüters Heinrich Oß wald hier fiel in einem unbewachten Augenblick das 3 Jahre alte Kind in einen mit kochender Wäſche gefüllten Bottich und erlitt derartige Verbrühungen, daß es in wenigen Stunden im Krankenhaus Heidelberg ſeinen Verletzungen erlag. Aus Baben Ein Faſchiſtenhaus in Freiburg * Freiburg i. Br., 10. Jan. Die italieniſche Kolonie in Freiburg i. Br. übergab am Sonntag in Anweſenheit von Vertretern der Partei, der DAF, der Behörden und der Stadt das Haus der Faſchiſtiſchen Auslandsorganiſation ſeiner Beſtimmung. Bei dieſem Anlaß hielt der Gauleiter der Faſchiſtiſchen Partei für Baden und Pfalz, Konſul Romeo Spinielli, eine Anſprache, in der er vor allem auf den Sinn der Faſchiſtiſchen Auslandsorganiſation einging. Er ſchloß mit einem herzlichen Dank an das deutſche Gaſtland, mit dem Italien ſo enge Freunoſchaftsbande verbinden.— Im Anſchluß an die Eröffnung des Faſchiſtenhauſes wurde die ſonſt am 6. Januar ſtattfindende Kinder⸗ beſcherung des Volks⸗ und Kinderfeſtes durchge⸗ führt. Nordbadiſche Wanderer treſfen ſich in Wiesloch Auch die Rheinheſſen mit von der Partie k. Wiesloch, 10. Jan. Alljährlich wird am Him⸗ melfahrtstag regional im ganzen Reich das Reichswanderertreffen abgehalten. Für die Gebiete Nordbaden und Rheinheſſen iſt in dieſem Jahr Wiesloch beſtimmt worden. * Baiertal, 10. Jan. Der Obſtbauverein hielt unter dem Vorſitz des Vereinsführers Zuber ſeine Hauptverſammlung ab. Der Kaſſenbericht er⸗ gab einen günſtigen Abſchluß. Von Bedeutung iſt der Beſchluß, die Winterſpritzung allgemein durchzu⸗ führen. In dieſem Zuſammenhang machte Bürger⸗ meiſter Pfiſter darauf aufmerkſam, daß das Aus⸗ lichten und Abkratzen der Obſtbäume nach dem 1. Fe⸗ bruar auf Koſten der Beſitzer geht. eeeet nen. Wieder eine Serie von Verkehrsunfällen: Anheil am laufenden Vand Der Auounfall bei Mutterſtadt Benckiſer⸗Betriebsobmann außer Lebensgefahr h. Ludwigshafen, 10. Januar. Zu dem bereits gemeldeten ſchweren Kraft⸗ wagenunfall bei Mutterſtadt hören wir auf An⸗ frage beim Marienkrankenhaus der Gartenſtadt Hoch⸗ feld, daß der Betriebsobmann der Firma Benckiſer, Helmuth Janke, die Nacht fieberfrei gut überſtand und nach dem gegenwärtigen Befund außer Lebensgefahr ſein dürfte. Die Kreisfrauen⸗ betriebswalterin Fräulein Vogel iſt glücklicher⸗ weiſe mit leichten Geſichts⸗ und Beinverletzungen da⸗ vongekommen. Beide Verletzte hatten ſich auf der Heimfahrt von der Hochzeit der Betriebsfrauenwal⸗ terin der Firma Benckiſer in Frankenthal befunden Und die Gaubetriebswalterin, die auch an der Feier teilgenommen hatte, nach Neuſtadt heimgebracht. Das Glatteis der Straße bei Mutterſtadt wurde den heim⸗ kehrenden Hochzeitsgäſten zum Verhängnis. * Fußgängerin von Zugmaſchine getötet * Ludwigshafen, 10. Jan. Am Montag geriet in der Bleichſtraße eine Zugmaſchine a uf den Gehweg, wobei eine Fußgängerin über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſie bald darauf im Marienkrankenhaus hier ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. . Ecke Anilinſtraße und 4. Gartenweg ſtießen geſtern nachmittag zwei Perſonenwagen zuſam⸗ men. Dabei iſt ein Inſaſſe ſchwer verletzt worden, den man ins ſtädtiſche Krankenhaus ſchaffte. Der Sachſchaden iſt bedeutend. eeeeeeeneeee Ein glanzvoll-närriſches Programm jw. Baden⸗Baden, 10. Januar.(Eig. Bericht.) Die Bäder⸗ und Kurverwaltung iſt auch in die⸗ ſem Jahre wieder eifrig bemüht, dem Kurhaus⸗ Faſching jenen glanzvollen Rahmen und jene prunkhafte Ausſtattung zu geben, die ihn im gan⸗ zen badiſchen Lande bekannt und beliebt gemacht haben. Die„Nacht der Tauſende“ wird wieder der Große Maskenball am Samstag, dem 18. Fe⸗ bruar, der in ſämtlichen Räumen des Kurhaufes und der Kurhaus⸗Gaſtſtätten⸗Betriebe ſtattfindet. Da am 0. Januar auch die Kurhaus⸗Terraſſe, die in wochenlangen Arbeiten eine durchgreifende Neu⸗ geſtaltung erfahren hat, eröffnet wiroͤ, gibt es genü⸗ gend Räumlichkeiten für die Faſchingsbeſucher, denen acht Kapellen zum Tanze aufſpielen werden. Der traditionelle Rahmen des Baden⸗Badener Auch Baden⸗Baden rltet zumn Fujching! Faſchings wird auch in dem ſonntagnachmittäglichen karnevaliſtiſchen Tanztee, der im Großen Bühnenſaal abgehalten wird und zu dem die be⸗ kannte Kapelle Theo Hollinger unter perſönlicher Leitung mit ſchmiſſigen Tanzweiſen auſwartet, in dem Kinder⸗Koſtümfeſt, das für die Kleinen am Roſenmontagnachmittag in den beiden Bühnen⸗ ſälen ſtattfindet und in dem großen Kehraus am Fasnachtdienstagabend in den beiden Bühnen⸗ ſälen und im Neuen Ballſaal des Kurhauſes, ge⸗ wahrt werden. Auch hier werden drei Kapellen dafür ſorgen, daß der nötige Tanzrhythmus vorhanden iſt. Ganz überflüſſig zu ſagen, daß für die künſtleriſche Ausgeſtaltung und die närriſche Stimmung beſtens geſorgt wird. Allein der Name Oberbaurat Haag, der die künſtleriſche Oberleitung hat, genügt und bürgt dafür, daß die Beſucher des Baden⸗Badener Faſchings 1939 wieder vergnügliche und genußreiche Stunden im Kurhaus verleben werden. 2 * 8 nn. Soighyp.-PStaocbriete W 4½% Pr. Ud. ooo.⸗ Frankfurt Anleihen d. Kom.-Verb. 75 0. Ronng K74 00.— 00. 8 Oderheſſ. Pr.⸗Anl.„ R 19.. 100,0 100,0 3½ bo. R 35,36,80 09.— 99. mentene 1010 de k 22.; 100.9 100,o0% Baorvodenet. 5% de. Wi Uſhe- 10i.1 Loi, iestver zinsl. Werte e do ch.⸗Komki) 100,0 100.0 Würgb.(ö 09,75 99..% Ry.-Oop Ok. 4% Augeburg 2 88,25 98,.25„%Baor.BSandw⸗.Rom. Rl-U 99.— 99.— 4½8-Baden 26 98.— 98, R u... 99.50 09.54] dant R 32. 101,0 101“05% Südd Bodcr. 27 Otsch. Staatsanleihen 4½ Berlinold4 97— 75 erhzt„ 0— K — 97— 90. er. 1050 10 4½ Peecben 975 90,s/Candes- und Provinz- 6 5 4% Württ Göp.⸗ .dr..-unl. 2 10,. 4½0) Frankſ. 20 banken. kom. Giroverd K49 t. 09.— 00. 1 1 5 3„do. tv. 0 6015 1441005 08,25 2% 4Sebbelbere 26 90,25 90.25 20. K 2 00,50 00.0 5 X. 9. 100 7 1007 4 d 6 F. 4 1986. 26 98.— 98, 9189 N PE Schuldverschteibun Me 8 5 7 9. 33 5 0 99,25 90 25 ebgen. 90.50.5 K. *. FJ. 10„ ⁴ 9— 92 1 Kaſſe x. 695„** ˖ Tbeern. 99.— 6. 2%.80 980 9 90 ostee. ur 8 03 f;%5ggbef-8i 6n.— oo. 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Gold Vi 8 5* N 843 112.0 112,008/ Heſſ..⸗Gypök,—— 070 15 u Drnelch 128,4 128,7J, Vie,UnIi-A4 100,s 100,5l TT CET e 99 4— 0*—6 84 85 Salto mortale eines Kraftwagens Ein Toter, zwei Verletzte * Kuhbach b. Lahr, 10. Jan. Ein in Lahr anſäſ⸗ ſiger Kaufmann fuhr auf der Fahrt nach Seelbach aus noch nicht geklärter Urſache in der Straßenbie⸗ gung am Ortsausgang gegen die linksſeitig gelegene Straßenböſchung. Der Kraftwagen überſchlug ſich und wurde ſehr ſtark beſchädigt. Drei der vier In⸗ ſaſſen mußten ins Krankenhaus geſchafft werden, wo der 28jährige in Seelbach beſchäftigte Kaufmann Franz Krieg geſtorben iſt. 8 * Greis von Laſtkraftwagen überfahren und getötet O1., Kehl, 10. Jan. Am Samstag abend 6 Uhr wurde der Shjährige Rechnungsrat Happel beim Ueberſchreiten der Adolf⸗Hitler⸗Straße in Kehl von einem Laſtkraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleu⸗ dert. Der Greis verſtarb alsbald nach ſeiner Ein⸗ lieferung in das Krankenhaus Kehl an den erlitte⸗ nen ſchweren Verletzungen. Dem Kraftwagenlenker ſoll keine Schuld an dem Unfall treffen. Alles wegen dem Hund! Drei Maulſchellen und 14 Tage Haft für Herrchen er. Karlsruhe, 10. Jan. Ein nicht gerade lammfrommes Intermezzo er⸗ regte am Nachmittag des 2B. Oktober v. J. die Ge⸗ müter in einer Wirtſchaft in der Kronenſtraße in Karlsruhe. Urſache war ein fünf Monate alter Zwergdackel. Das Hundle turnte einige Male auf den Tiſch und näherte ſich neugierig dem⸗Bier⸗ glaſe von Fräulein Lieſel. Es ſchickte ſich an, das Bierglas zu belecken. Sie forderte mehrere Male den Hundehalter auf, das Tier vom Tiſch zu nehmen. Als der Hund wieder eine Annäherung gegen ihr Bierglas unternahm, gab ſie ihm mit dem Handſchuh einen Schlag auf die Schnauze, ſo daß er jammerte und heulte. Dies gab dem Herrchen Veranlaſſung, Fräulein Lieſel zwei Maulſchellen zu verabreichen. Die Folge war eine Störung der Bierruhe, und die Gäſte teilten ſich in zwei Lager. Teils ergriffen ſie für Hund und Herrchen, teils für das nicht ſehr tierfreundlich erſcheinende Fräulein Lieſel Partei. Als dieſe das Lokal verließ, gab ihr der Hunde⸗ beſitzer eine dritte Ohrfeige. Der Hundebeſitzer, der 17mal vorbeſtrafte 31jäh⸗ rige Andreas Ch., erhielt durch das Polizeipräſidium wegen groben Unfugs eine Strafverfügung über zehn Tage Haft. Der Zwergdackel iſt inzwiſchen ein⸗ gegangen. Ch. erſtattete nun gegen Fräulein Lieſel Anzeige wegen Tierquälerei. Er ſelbſt fühlte ſich zu Unrecht beſtraft und rief gerichtliche Entſchei⸗ dung an. Das Gericht erhöhte aber die Strafe auf zwei Wochen, weil der Angeklagte als Grobian bekannt ſei. Nachbargebiete Tragiſcher Ausgang eines Boxampfes Ein Boxer erliegt erlittenen Verletzungen * Mainz, 10. Jau. Bei einer Boxveranſtaltung zwiſchen einem Mainzer und einem Krenzuacher Verein wurde einer der Boxer zu Boden geſchlagen, wodurch er das Bewußtſein verlor. Man ſchafſte ihn ins Krankenhaus, wo er nach einer Stunde ver⸗ ſchied. Zur Feſtſtellung des Tatbeſtandes wurde die Leiche beſchlagnahmt. Die gerichtliche Obduktion wird über die Todesurſache Aufſchluß geben. Jür 10000 Mark Schmuck geraubt Verwegener Schaufenſtereinbruch in Frankfurt Frankfurt a.., 10. Januar. In einem Juwelengeſchäft in der Kaiſer⸗ ſtraß e wurde nachts ein Schauſenſter⸗Einbruch verübt, bei dem für etwa 10 000 bis 12 000 Mark Ringe, Broſchen und Armbänder geſtohlen wur⸗ den. Der Diebſtahl wurde in den Morgenſtunden entdeckt. Die Polizei hat ſofort die Ermittlungen aufgenommen. Der Einbruch muß in der Zeit von 2 Uhr nachts bis 5 Uhr früh verübt worden ſein. Der oder die Täter haben wahrſcheinlich mit einem umwickelten Backſtein die Scheibe zerſchlagen und dann den größten Teil der Schmuckgegenſtände geraubt. Die Schmuckſachen befanden ſich in einer Nachtvitrine, einem Schaukaſten, der nachts für Reklamezwecke hinter einen Rolladen geſtellt wird, in dem ſich eine Oeffnung befindet. Die Oeffnung iſt mit einem Scherengitter verſperrt. Geſtohlen wurden insgeſamt neun Ringe, zwei Broſchen, mehrere Anhänger und ein Armband. Es handelt ſich um beſonders wertvolle Schmuckſtücke, die mit Juwelen und Brillanten beſetzt und mit Platin gefaßt ſind. Aehnliche Diebſtähle wurden in letzter Zeit i Stuttgarter Juwelenſchaufenſtern ausgeführ brecherbande, die nach einem beſtimmten Plan a beitet. Waffe und Munition vergraben Schußwaffe in Judenhand— Verhaftung 5 in Neuhofen 7 * Neuhofen, 10. Jan. Der Jude Israel Benno Fiſcher und ſeine Ehefrau wurden dabei beobach⸗ tet, wie ſie in ihrem Garten eine Schußwafſe und Munition eingruben. Sie wurden an demſelben Abend noch durch die Gendarmerie in das Amtsgerichtsgefängnis Ludwigshafen eingeliefert. Die Ehefrau entzog ſich dem Richter, indem ſie ſi in ihrer Zelle erhängte. Den Ehemann Fiſcher wird die volle Strenge des Geſetzes treffen, weil e der Aufforderung zur Ablieferung von Waffen nicht nachgekommen iſt. Bezeichnend iſt, daß die Ehefran Fiſcher bereits am 22. November 1938 unterſchrift⸗ lich beſtätigt hat, nicht im Beſitze von Waffen ſein. Otto-Dill⸗Ausſtellung begann Feierliche Eröffnung im Heimatmuſem dr. f. h. Lubwigshafen, 9. Januar. In Gegenwart Profeſſor Otto Dills ſelbſt konnte am Sonntag Franz Fleiſchmann als Vor⸗ ſitzender des Saarpfälziſchen Vereins für Kunſt und Kunſthandwerk vor einem großen Kreis von Kunſt⸗ freunden die Kollektiv⸗Ausſtellung der Werke des bekannten Tiermalers eröffnen, die von Ludwigs⸗ hafen aus eine Rundreiſe durch den ganzen Gau antreten wird. Die Neuſtadter Arbeitsgemeinſchaf für Hausmuſik und Gemeinſchaftsmuſizieren eröff⸗ nete, geleitet von Hanni Schön, mit den Scheidtſchen Variationen über ein altes niederländiſches Bild und einem Volksmarſchs Namens des Veran ſtalters begrüßte Fleiſchmann Gäſte und Künſtler und würdigte Otto Dills beſondere Bedeutung. Ver ſtändnisvolles Eindringen in ſeine Kunſt verlangt ſeine Arbeit. Ständiges Beobachten und ſeeliſch v tiefte Wiedergabe machten Dill zum Impreſſioniſte Der Ausſtellung wünſchte der Redner nicht nur ideellen, ſondern auch materiellen Erfolg. Kultur⸗ referent Weinmann begrüßte die Gäſte im Auf⸗ trage des Oberbürgermeiſters. Ludwigshafen 9. es freudig aufgenommen, daß der Saarpfälz Verein für Kunſt und Kunſthandwerk anregte, Ausſtellungsjahr mit Dill hier zu eröffnen. Da wolle die Stadͤt unterſtreichen, daß man ſich kün noch mehr als bisher der Förderung heimiſche Kunſtſchaffens zu widmen gedenkt. Weiter gepla iſt die Ausſtellung des geſamten graphi⸗ ſchen Werkes von Max Slevogt aus der Sammlung von J. Kohl⸗Weigand, St. Ingbert, dann Ausſtellung von Werken junger, hieſi Künſtler. Gleichzeitig warb Weinmann um Verbr terung des lebendigen Kunſtintereſſes unſerer Be⸗ völkerung. OL. Bürſtadt, 10. Jan. Noch in dieſem Jahre wird hier mit der Errichtung eines neuen P amtsgebäudes begonnen werden, das nahe be Bahnhof ſtehen ſoll. 98 — 6, 5 180 9 10 9 0 7 adiſche Raich. 100,0 100,[Großtraft. M 145,5 145,5 4 93— —990 Niage. 68,— 68. Grän 4 Bickune⸗——* 9— S B S eün Waldbef 1248 125,00 ig hder· Hemberg, J. B. 132.0 132.5 Dertenzoarferbe 1 24 12,0/ chif. u ee ulins Berger 113.50f Smunte 16.0 107,[Pfätz Mühlen.. 1340 1340 tansportMBW —— 0 112•0 1 Di. Preüb.⸗Sorii 104,0 104.0 Sank-Aktien vt. Keicheh Rar' 122.5 ronce Schlenk. 103.0 103,0 1 1710 172.0 8 Hanfwerte Füſſen ſgvein. Sraunkoht. 203.00 Badiſche Banf. 115.0 118.0 Browu. Boveri 120,0 110,5— 495 82 8 indiektes Gt. 50 103.5 Pene Brivatb 1185 1135 versicherunges 2 ni Heidelbg. Hartmann 7 3˙0 do. Vo Deutzc an„7 110, 5 163·3. Lenningererauet 1230 122,00 Memetaf. 17,0 35.5 Seee Sea 110.0 1100 * 3 e 0 90.— 99.00 Mannbeim. Verl. emnag 22 144.2 145,0 146.0 146,00 35 94.25 94, Pfälg. Pur.⸗Bank 700.5 101. Württ Transvort D. Gold.a. Süiber 200,0 200,0 Pangdane... 65,37 95.75 Sawärbe Eron.... Reichdant 187,0 187 eee Di. Steinzeng 8 chlinck„„... Khein. H0p.⸗Bank 130,0 130.0 Dürrwerke. 142,0 12 Hten, Schanzuun 130,0 130,0 Schruig.Sem. e“ 93.— o4,- Wäruba. Bank, 113.0 113.0 durlacher o 108,0 108,0 Mnorr, Heilbrena 250,0 250,0] Schwark⸗Storch... 119.0 rr ag ll Se e. ee 10 — 100 ra* 35,—81*e 1440 Se ee,,, Sar rure„, o% amtich aieht motierte w lünger Maſh. Loc, Elektrtziigt 112,0 102.4 Stuttgart. Hoſbr. 90,75 90,5. 0 Eitlinger Spian 100.0„ käwenbr. Münch 190,0 190,“ Südd. Zucker Umtausch Obligationen Etvorimallzg 8 100 114,0 Tuus—97— 3 ber n. Schleich 00, 50 00,25 n 135,0 135.0 0„5 en er f. 1 Cer. 50 150.2 80.50 89,50 herein dt. Oelfab 136,0—— 99380 We e— Jarben.. 147.0 140.7/ Hainzer Ak⸗Br 89.50 80, 0 3 Won (Jeitern 01,— 91, 1.6 89.50 80,— do. Slanzſtofſ/...% Großkraft Maungeim u Pfalzwerke einmech. eg A. do, Gothania +.%% Rb.⸗Weſti Elertr. Unl. oon 1927/ ldmühle Papier 15.0 Moenus do. 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Den Höhepunkt dieſer Togung und gleich⸗ zeitig ihren Ausklang bildet om Sonntagvormittag eine Kundgebung, in deren Rahmen die Oſtnärker und Su⸗ deten deutſchen ihren Einzug in die Reihen des NSR halten und bei der Reichsleiter Roſenberg und der Führer des Sudetengaues Kunrad Henlein, neben dem Reichs⸗ ſportführer das Wort ergreifen. Dieſes geſchichtliche Ereignis läßt uns einmal einen kurzen Blick rückwärts tun, läßt an unſeren Augen die Entwicklung vorüberziehen, die zur Verkündung des NSR geführt hat. Faſt kann man es koum glauben, daß es erſt wenige Jahre her ſind, wo wir noch Dutzende von Berbänden hatten, die außerdem noch in ein„bürger⸗ liches“, enn konfeſſionelles und ein marxiſtiſches Lager ge⸗ ſpaltet waren. Die ſtorke Hand der nationalſozialiſtiſchen Regierung machte dieſem Zuſtand ein Ende. Das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart 1933 bedeutete den großen Wendepunkt. Eine alte Zeit. die mit dem wertvollen Gut der Leibesübungen nichts Vernünſtiges anzufangen wußte, wurde abgeſchloſſen, eine neue begann. Das war auch bitter nötig, worn von der wertvollen Subſtanz des deutſchen Volkes, wie Adolf Hitler in ſeiner berühmten Rede beim Turnſeſt die deutſchen Turner und Sportler bezeichnete, nicht noch mehr verloren gehen ſollte; an⸗ ekränkelt war genug, wenn auch im Kern noch geſund. er Reichsſportführer ſchuf den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen. Auf dem Weg über die Fachverbände, Fachſäulen ging es zu Fachämtern, die nurmehr techniſche Aufgaben zu erfüllen haben, Führung und Zielſetzung ob⸗ liegt allein dem DRe mit dem Reichsſportführer an der Spitze. In ziemlicher Eile mußte dieſe Organiſation, wie ſie heute noch ſteht und ſich bewährt hat, aufgebaut werden. denn vordringlich trat ſofort eine große Aufgabe an die deutſche Turn⸗ und Sportbewegung heran: die Vorberei⸗ 95 und Durchſührung der Olympiſchen Spiele 3 6. Garmiſch⸗Partenkirchen und Berlin brachten dem deut⸗ ſchen Sport einen ungeheuren Erſolg, international ebenſo wertvoll wie als Ausgangspunkt für die nunmehr in Deutſchland ſelbſt in Angriff zu nehmenden Aufgoben. Vielleicht drückt man das am beſten ſo aus. wenn man ſagt, daß jetzt erſt die Erbenntnis zum Allgemeingut der geſamten Führerſchaft gleichviel welcher Organtiſationen und Gliederungen im Reich wurde, daß Turnen und Sport mehr ſind als eine bloße körperliche Betätigung, daß viel⸗ mehr eine Erziehung des deutſchen Menſchen überhaupt nicht möglich iſt ohne das wertvolle Gedankengut und die praktiſche Ausübung von Leibesübungen. Alles ſtürzte ſich nun plötzlich auf den Sport, baute ihn in den eigenen Reihat aus und beteiligte ſich, jeder nach ſeiner Art und Auffaſſung, daran, ein„Volk in Leibesübungen“ zu ſchaf⸗ ſen. Es konnte dabei nicht ausbleiben, daß allerhand Spannungen entſtanden, bei denen naturgemäß der⸗ DR und ſeine Zellen, die Vereine, einer horten Probe ihre Widerſtandskraft ausgeſetzt waren. Der geſchickten Herid des Reichsſportführers gelang es, Furch Verträge. ins⸗ beſondere mit der HJ und der DAf als den beiden größ⸗ ten Organiſationen, die ſich der Leibesübungen annohmen, durch Abgrenzung der Aufgaben z. B. mit der SA. Kon⸗ flikte und domit Verluſte zu vermeiden und an Stelle eines Gegeneinander das aufbauende Miteinonder zu ſetzen. Dazu bedurfte es allerdings erſt eines deutlich ſichtbaren Beweiſes von der Kraft des DRo ſelbſt. Er iſt beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Breslau geliefert worden. In Breslau wurde gleichzeitig der Abſchluß einer wei⸗ teren Entwicklung ſichtbor, nämlich die von der Leibes⸗ übung zur Leibeserziehung bzw. von der liberalen Turn⸗ und Sportbewegung zur natickalſozialiſtiſchen Gliederung. Es führt eine ganz klare, eindeutige Linie von der Feſt⸗ legung des Werts und der Pflicht zu Leibesübungen im nationalſozialiſtiſchen Parteiprogromm über die Stellung⸗ nahme des Führers in ſeinem Werk„Mein Kampf“ bis zu ſeiner Rede beim Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart, über die Ernennung des Reichsſportführers und die Aus⸗ geſtaltung ſeiner Befugniſſe bis zu dem äußeren Zeichen der Anerkennung des DRe durch die Verleihung eines Bundesbanners in Breslau ſowie die Teilnahme des Führers an dieſem Feſt und nun als Schlußſtein— zur Verkündung des„Nationalſozialiſtiſchen Reichsbundes fur Leibesübungen“ Mit der Erhebung des bisherigen DRe zu einer Nationalſozialiſtiſchen Gliederung, gleichbedeutend den an⸗ deren und der Anerkennung aller derer, die im NSRe ar⸗ beiten, als gleich wertvoll der Tätiakeit etwo der poli⸗ tiſchen Leiter, ſind natürlich die Probleme und Auf⸗ gaben dieſes NSR nicht gelöſt, ſondern ledislich der Weg gewieſen. Die zur Durchführung des Führer⸗ erlaſſes erforderlichen Beſtimmungen, die nach Artikel 6 dem Reichsſportführer obliegen, werden näheres darüber bringen. In ihren Umriſſen ſind ſie aus der Entwicklung bereits zu erkennen. Stärker noch als bisher, bis zum letzten Mitglied, muß die ganze deutſche Turn⸗ und Sport⸗ bewegung mit dem naticnalſozialiſtiſchen Gedankengut durchdrungen werden, ſtärker noch als bisher muß aus der körperlichen Betätigung eine Leibeserziehung und aus dieſer eine politiſche Leibeserziehung zur Entwicklung komwen. Der Turnboden, um mit Konrad Henlein zu ſprechen, muß der Platz werden, auf dem ſich das ganze deutſche Volk zu gemenſamer Arbeit zuſamwenfindet, auf Wolf fauſtet am Frankfurter Tor (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) dem es ein%Bolk in Leibes übungen“ wird. Gleichzeitig erſolgt der Leiſtungsaufbau, der ſeine Zielſetzung in der würdigen Vertretung des deutſchen Sports— ſportlich und politiſch gleich wertyoll— in internationalen Be⸗ gegnungen, Länderkämpfen und insbeſondere bei den Olmpiſchen Spielen ſieht. Nächſtes Pokalendſpiel früher Bereits in den letzten Jahren hat es ſich gez eigt, daß der Januar nicht recht geeigne: für eutſcheidende Fußball⸗ ſpiele vom Ausmaße des Pokalendſpiels iſt. So war ſchon in den Ausführungsbeſtimungen zum eben zu Ende gegangenen Wettbewerb 1938 vorgeſehen, das Endſpiel noch im Dezember auszutragen. Die aber zwang im Juni zur Verlegung einer der Hauptrunden, und dadurh verſchoben ſich auch die Schlußrunden wieder. Das nächſte Enoͤſpiel ſoll aber unter allen Umſtänden nicht wieder in den Januar fallen, ſondern nach Möglichkeit be⸗ reits in der zweiten Novemberhälfte durchgeführt werden, wobei natürlich Rückſicht auf das alljährlich am Bußtag ſtattfindenden WoW⸗Spiel der Nationalmannſchaft genom⸗ men werden muß. Es wird aber ſicherlich möglich ſein, die Termine ſo zu wählen, daß ſie ſich nicht überſchneiden. Deutſche Eishockey-Meiſterſchaſt Zehn Mannſchaſten in der Zwiſchenrunde Die Vorrunde um die deutſche Einhockey⸗Meiſterſchaft, die in Gaugruppen geſpielt wurde, iſt nahezu beendet. Nur Berlin muß noch ſeinen dritten Vertreter in einem Aus⸗ ſcheidungsſpiel am 14. Januar zwiſchen Rotweiß und Preußen ermitteln. Dann ſtehen alle zehn Mannſchaften feſt, um in zwei Abteilungen mit Vor⸗ und Rückſpiel jeder gegen jeden die Zwiſchenrunde zu beſtreiten. Dieſer wird am 25. Februar planmäßig beendet. Die zwei Beſten jeder Abteilung gelangen in die Vorſchlußrunde, deren Sieger im Endſpiel aufeinandertreffen und außerdem kämpfen die Unterlegenen um den dritten Platz. Titelverteidiger iſt der SCE Rießer See. Der Abteilung A gehören an: SC Rießer See, Klagenfurter AC, Zehlendorfer Weſpen, Düſſeldorfer Ech und Krefelder EV. In der Abteilung B kämpfen: Berliner SC, Rotweiß oder Preußen Berlin, Engelmann Wien, Roſtenburger EV und E8 Füſſen. Käthe Graſegger und Beppi Fennewein In Kützbühel wurden die Franz⸗Reiſch⸗Gedächtniswett⸗ kämpfe mit dem Tor⸗ und Sprunglauf abgeſchloſſen. Bei den Männern erzielte Beppi Jennewein(Sonthofen) mit:04,8 die beſte Torlaufzeit vor Kneißl(Pölten). Im Sprunglauf erreichte Rudolf K 0 h ler/ Dachau) mit 58 Meter die größte Weite und mit 220,6 Punkten die beſte Note. Die Kombination der Männer gewann der Jung⸗ mann Beppi Jennewein mit 296,9 Punkten. Dori Neu (Oberammergau) wurde mit 269,3 Punkten Zweiter. Käthe Graſegger gewann den Torlauf in:24,8 vor Roſe⸗ marie Proxauf(Junsbruck), Käthe Graſegger wurde auch Kombinations⸗Siegerin mit 107,77 Punkten. Jadwiga Jedrzejowſka und Graf Baworowſki wurden von dem polniſchen Tennisverband für die Internationalen Hallentennismeiſterſchaften von Deutſchland in Bremen gemeldet. Als Europarekord anerkannt wurde von der FINA Joachim Balkes 100⸗Meter⸗Bruſtzeit von :09,5 Minuten, die er am 13. November in Bre⸗ men geſchwommen hatte. 9. anerr, Mannſchaſtsmeiſterſchaft im Ringen StuR K. Lampertheim- 88 Mainz 34 Die Kämpfe der Verbandsrunde neigen ſich allmählich Sem Ende zu. Die Mennſchaft von Lampertheim hat bis jetzt mit gutem Erfola gekämpft und diesmal ſollte es ſich zeigen, ob die Mannſchaft in der Lage iſt, den Mainzern die Punkte abzuknöpfen. Die Vorbedingungen für einen herrlichen Kampf waren alſo gegeben umſomehr, als Lam⸗ pertheim bei einem evytl, Sieg noch punktgleich mit Mainz hätte werden können. Wenn auch Mainz den Abend für ſich buchen konnte, ſo müſſen wir doch ſagen, daß Lampertheim eigentlich um die Früchte ſeiner Arbeit gebracht wurde. Im Weltergewicht wurde dem E Käſteringer einen Punktſieg zugeſprochen, obwohl Hermann Stahl von Lampertheim bei weitem der beſſere Ringer war und auch einige Wertun⸗ gen an ſich bringen konnte. Aber unverſtändlicherweiſe ent⸗ ſchied der Unparteiiſche Heckmann⸗Darmſtodt, zugunſten des Mainzers. Ob dieſer Entſcheidung zog ſich der Kampfleiter ein Pfeifenkonzert zu. Hinzu kommt noch, daß Wetzel im Federgewicht einen ſchwachen Tag hatte und ſein Wagnis mit einer Niederlage bezahlen mußte, was für alle uner⸗ wartet kam. Um das Maß voll zu mochen, war Kärcher wieder einmal zu übereifrig und brachte ſich ſelbſt eine Nie⸗ derlage bei. Alles in allem genommen, könnte das Reſultat auch umgekehrt lauten. Aber die Lampertheimer haben durch dieſe Niederlage eigentlich nicht viel verloren, denn der 2. Platz iſt denſelben nicht mehr zu nehmen. Mainz und Lampertheim ſind alſo die beiden Vertreter um die ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft, zu welcher in den nächſten Tagen geſtartet wird. Welche Bedeutung dieſem Kampf gegen Mainz beige⸗ meſſen wurde, iſt aus der Tatſache zu erſehen, daß gut 1000 Zuſchauer den einzelnen Kämpfen beiwohnten. Bevor ſich die Senioren vorſtellten, ſtanden ſich die Jugendmannſchaf⸗ ten von Lampertheim und Feudenheim gegenüber, wobei die Mannheimer Vorſtädter einen verdienten:2 Sieg er⸗ rangen. Nun zum Hauptkampf des Abends. Bantamgewicht: Moos(L)— Engler(). Hier ka⸗ men die Mattenbeſitzer kampflos zum erſten Punkt, da der Mainzer Uebergewicht brachte. Im durchgeführten Freundſchaftskampf ſiegte Engler ſchon in der erſtan Minute. Federgewicht: Wetzel(2)— Engler 2(). Wetzel war diesmal nicht auf der Höhe und wurde ſchon nach 4 Minuten beſiegt. Leichtgewich: Müller(2)— Mundſchenk(). Der Gäſteſieger war ſeinem Gegner um vieles voraus, aber dennoch hielt ſich der junge Lam⸗ pertheimer Vertreter recht gut. In der 10. Minute ſiegte Mundſchenk. Weltergewicht: Stahl(e)— Eckweiler (). Ein feſſelnder Kampf, wobei jeder bedacht war, eine Schwäche ſeines Gegners auszunützen. Stahl hatte ohne jeden Zweifel ein großes Plus, aber trotzdem entſchied ſich der Schiedsrichter für einen Punktſiea des Mainzers. Mittelgewicht: Stahl(2)— Löſch(). Der Lampert⸗ heimer bekam hier einen Erſatzmann entgegengeſtellt, den er bereits nach wenigen Sekunden auf die Schulter legte. Halbſchwergewicht: Litters(2)— Siebert(). In dieſem Kampf ſchenkte keiner dem andern etwas. Litters errang einige Wertungen, die zum Punktſieg reichten. Schwergewicht: Kärcher(2)— Horn(). Durch einen Ueberroller kam der Lampertheimer ſelbſt auf die Schultern.— a— Lazek-Sys einen Tag ſpäter Die Bemühungen der Deutſchlandhalle, die den Europa⸗ meiſterſchaftskampf zwiſchen dem Wiener Heinz Lazek und Belgiens Halbſchwergewichtsmeiſter Karel Sys veranſtaltet, haben Erfolg gehabt. Von der IBu liegt jetzt die Zu⸗ ſtimmung zu einer Verlegung um 24 Stunden vor. Der erſte Großkampftag der Deutſchlandhalle im neuen Jahr, bei dem auch die deutſchen Meiſter Jupp Beſſelmann (Köln), Karl Blaho und Ernſt Weiß(beide Wien) mit⸗ wirken werden, kommt ſomit erſt am 20. Jannar zur Durchführung. Die Verlegung war überaus ſchwierig. Der Dringlichkeits⸗Ausſchuß der IBu hatte vor Monaten feſtgeſetzt, daß Lazek ſeinen Titel bis zum 19. Januar Neue Erfolge der Leiſtungsſchulung des NSöiK, Gruppe 16 9 Die Leiſtungsſchulung Baden⸗Baden/ Hornisgrinde des NSccK Gruppe 16 beendete am Sonntag ihren 4tägigen Weihnachts⸗Lehrgang. Der Leiter der Leiſtungsſchulung, Segelflughauptlehrer Lohrum, ſowie ſämtliche Teilnehmer können mit ſtolzer Freude auf die Ergebniſſe ihrer Arbeit zurückblicken. Nach den bereits gemeldeten Bedingungs⸗ flügen kann die Leiſtungsſchulung auch am Schlußtag des Lehrgangs ſechs weitere Flüge von über fünf Stunden Dauer melden. Wegen der niedrigen Wolkenhöhe wurde diesmal die Hornisgrinde nicht benutzt, ſondern das Ge⸗ lände von Moßbronn und der Fremersberg bei Baden⸗ Baden, der bereits im Jahre 1936 von Segelfluglehrer Schlechter⸗Raſtatt vom Badener Flughafen angeflogen und als günſtig erkannt worden war. Wegen der Nähe der günſtig gelegenen Hornisgrinde geriet das Gelände aber in Vergeſſenheit und wurde erſt während der Weihnachtstage durch NSFK⸗Hauptſturmführer Stengel für Flüge bei ge⸗ ringer Wolkenhöhe neu erflogen. Die Wetterlage war auch dieſes Mal für die Dauerflüge nicht beſonders freundlich. Bei der naßkalten Witterung und der Böigkeit des Windes erforderten die Dauerflüge nicht nur fliegeriſches Können, ſondern ſtellten auch hohe Flugleiter körperliche Anforderungen an die Flieger. Lohrum, der in dieſen Leiſtungen den Erfolg ſeiner ſeit itber einem halben Jahr durchgeführten Sonntagsſchulung ſieht, hofft, daß ſie der Auftakt zu größeren Erfolgen ſein werden, die er mit ſeinen Schülern unter weſentlich gün⸗ ſtigeren Bedingungen im Frühjahr und Sommer zu er⸗ reichen gedenkt. Die Ergebniſſe des Weihnachtslagers: 1Becker⸗ Karlsruhe auf„Wolf“ im Gelände Moß⸗ bronn, Flugdauer:25 Stunden; 2. Bayer⸗Offenburg auf „Rhönſperber“ bei Moßbronn 7204 Stunden; 3. Seiter⸗ Schwetzingen auf„Kranich“ bei der Hornisgrinde:55 St.; 4. Belaire⸗Ludwigshafen auf„Baby 2a bei Moßbrunn :53 St.; 5. Trüb⸗Oberkirch auf„Baby 2a“ bei Moßbronn :41 St.; 6. Wocke⸗Karlsruhe auf„Kranich am Fremers⸗ berg:09 St.; 7. Moos⸗Karlsruhe auf„Mü18“ bei der Hornisgrinde:44 St.: 8. Heinſtein⸗Heidelberg auf f„ Baby 2a“ bei Moßbronn:21 Stunden; 9. Edelmann⸗Karlsruhe auf „Baby 2a“ am Fremersberg 5119 St.; 10. Freucker⸗Heidel⸗ berg auf„Rhönbuſſard“ am Fremersberg 5116 Stunden. Neben dieſen zehn Bedingungsflügen des Silbernen Leiſtungsabzeichens wurden während des Weihnachtslagers vier amtliche Segelfliegerprüfungen und ſieben Flugseug⸗ ſchleppgenehmigungen erflogen. Das Führungstor für Frankfurt 9 Frankfurts Mittelſtürmer, Doſedͤzahl, köpft über die Wiener Verteidigung hinweg, zum Füh⸗ rungstor für die Südweſtdeutſchen ein. 8* ſpäteſtens verteidigen muß, wenn er nicht am„grünen Tiſch“ ihn verlieren wolle. Nach einer telegraphiſchen Be⸗ fragung der Mitglieder des Ausſchuſſes konnte die JBu nun dem Wunſch der Berliner Veranſtalter ſtattgeben. Badiſche Amateur-Boxmeiſter⸗ ſchaften in Singen a. H. Wie jetzt feſtſteht, werden die Amateur⸗Boxmeiſterſchaf⸗ ten des Gaues Baden am 4. und 5. März in Singen a. H. durchgeführt. Die Ausrichtung der Me iſterſchaftskémpfe wird der BC Singen übernehmen. Die unterbadiſchen Kreiſe 1, 2 und 3 tragen ihre Ausſcheidungs ämpfe hierzu am 21. Januar in Mannheim aus, die Austragungsſtätte muß allerdings noch feſtgelegt werden. Die beſten Ama⸗ teure Oberbadens ſind zum gleichen Termin in Waldshut verſammelt. Wann und ob Ausſcheidungsfämpfe der mit⸗ telbadiſchen Bezirte ſtattſinden, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Deutſche Ringerklaſſe in Berlin Die Prüfung der deutſchen Ringer in den leichteren Gewichtsklaſſen findet am Mittwoch bis Freitag in der Reichshauptſtadt in der Form eines dreitägigen Turniers ſtatt. Allr drei Gewichtsklaſſen ſind hervorragend beſetzt, nehmen doch mehrere deutſche Meiſter in den drei Stil⸗ arten teil. Die endgültige Meldeliſte enhält nachſtehende Namen:“ Bantamgewicht: Adam Müller Stuttgart); Herbert (Stuttgart); Fiſcher(Zweibrücken); Antoni(Hörde); All⸗ raum(Mannheim); Schramm(Stuttgart); Meier(Thal⸗ eiſchweiler); Sterbenk(Zella⸗Mehlis); Schock(Berlin); Wahl(Schifferſtadt).— Federgewicht: Pulheim(Köln); Möchel(Köln); Schmitz(Köln); Brenden(Nürnberg): Grau(Stuttgarty; Biſchorf(Dortmund); Oſtermann(Ber⸗ lin); Engler(Mainz); Lariſch(Berlin); Vondung(Lud⸗ wigshafen).— Leichtgewicht: Weikert(Hörde); Schwarzkopf (Koblenz); Freund(Ludwigshafen); Weidner(Stuttgart); Rothofer(München); Nettesheim(Köln); Güldemeiſter (Berlin); Ehrl(München); Hirſch(München). Basketball-Länderkampf mit Italien Gleich zu Beginn des Jahres ſtehen die deutſchen Basketballſpieler vor einer ſehr ſchweren Aufgabe. Der Italieniſche Bas ketball⸗Verband hat Deutſchland zu einem Länderſpiel eingeladen, das am 26. Februar in Rom aus⸗ getragen werden ſoll. Der Reichsfachamtsleiter hat die Einlodung angenommen. Beim Internationalen Turnier in Berlin wurde Italien Zweiter hinter Lettland und be⸗ ſiegte in der Vorrunde Deutſchland mit 28:9, woraus zu erſehen iſt, wie ſchwer die Aufgabe der deutſchen Ver⸗ tretung in Rom iſt. 2430 Derby Couniy oder Everion? Dr. Nerz ſucht Trainingspartner ſür unſere Nationalelf Wie in den letzten Jahren, ſo wird auch diesmat wieder eine tüchtige engliſche Berufsſpielermannſchaft im Mai für einige Spiele gegen deutſche Auswahlmannſchaft nach Deutſchland kommen. Prof. Dr. Nerz, der als frü⸗ herer Reichstrainer im engliſchen Fußballſport glänzend Beſcheid weiß, will in den nächſten Tagen nach England reiſen, um dort eine Elf zu verpflichten. In Frage kommt natürlich nur eine der in den Ligakämpfen führenden Ver⸗ einsmannſchaften, alſo Everton oder Derby County als Meiſterſchaftsſavoriten. Bei beiden Mannſchaften handelt es ſich übrigens um Clubs, die in früheren Jahren „Sparringspartner“ unſerer Nationalſpieler waren und wegen der von ihnen geſchätzten Gaſtfreundſchaft des neuen Deutſchland gerne wieder zu uns kommen. Im Handballgan Baden werden am 15. Januar in der Gauliga vier Spiele ausgetragen: Tſchft. Durlach— Tſchft. Freiburg; Tgde. Ketſch— TVLeutershauſen; TV Secken⸗ heim— SV Waldhof; TV Weinheim— Freiburger§C. Frau Mathien, die bekannte franzöſiſche Tennisſpie⸗ lerin, ſoll vom franzöſiſchen Tennisverbond für ihre gro⸗ ßen Verdienſte die goldene Medaille erhalten, die bisher nur wenigen berühmten Spielern überreicht wurde. Der Große Radball⸗Preis von Berlin wird bei einem Saalſportfeſt am 18. Februar in Berlin entſchieden. Als Teilnehmer gelten bereits die Weltmeiſter Köping⸗Schäf⸗ ter(Hamburg) und das frühere Weltmeiſterpaar Schreiber⸗ Blerſch(Frankfurt a..) Der Karlsruher FV unternimmt Ende Februar eine Frankreich⸗Reiſe, auf der er zwei Fußbaß⸗Freundſchafts⸗ ſpiele austrägt. Das erſte Spiel findet am 19. Februar in Bordeaux ſtatt, das zweite am 21. Februar in Paris. H. Wiedemann(Oberſtaufen) gewann nun ſchon zum dritten Male hintereinander das Eisbären⸗Springen in Wangen, ſo daß ihm der wertvolle Preis endgültig zufiel. Geſchwiſter Pauſin begeiſterten trotz der ſchlechten Wit⸗ terung in Hamburg 6000 Zuſchauer mit ihrem großartigen Können. Das Eishockeyſpiel gewann TC Roman Bukareſt :1 gegen Hamburg. aameimengt auf dem Spielfeld en iiee —— meneeex, Dienstag. 10. Januar 1939 Rekordenilasiung der Reichsbank in der ersien Januar-Woche Berlin, 10. Januar(Funkmeldung der NM3) Der Reichsbankausweis vom 7. Januar zeigt mit einem Abbau der Kapitalanlage um 1021,3 auf 8122,1 Mill./ gleich 11,5 v. H. der zuſätzlichen Belaſtungsſpitze auf der Jahresabſchlußwoche eine Rekordentlaſtung. Im Vorjahr hatte dieſer Abbau 91,1 v. H. bei einem Rückgang der Kapitalanlage von 815,6 Mill. betragen. Bei Beurteilung der diesjährigen ſtarken Entlaſtung muß noch berückſichtigt werden, daß die vorausgegangene Inanſpruchnahme der Reichsbank zur Ueberbrückung des Jahresultimos ver⸗ hältnismäßig nicht allzu ſtark geweſen war. Andererſeits war von der November⸗Spitze diesmal ein noch geringerer Teil als 1937 abgedeckt worden. Mit der genannten Höhe von 8122.1 Mill. hat die geſamte Kapitalanlage wieder ein Niveau erreicht, wie es ſeit dem 23. November nicht mehr verzeichnet worden war. Im einzelnen haben in der Berichtswoche Handels⸗ wechſel und Schecks um 898,7 auf 7224,7 Mill. 4, Lombardv⸗ forderungen um 0,8 auf 44,1, deckungsfähige Wertpapiere um 2,7 auf 554,1 und Reichsſchatzwechſel um 119,2 auf 1,5 Mill. abgenommen. Auch die ſonſtigen Aktiva zeigen im Gegenſatz zur vorjährigen Entwicklung, wo ſie um 51 Mill./ zugenommen hatten, diesmal einen Rückgang um rund 131 Mill. /. Dieſe Abnahme beruht zu einem Teil auch auf einer Rückzahlung des dem Reich eingeräumten Betriebskredites und im übrigen auf transitoriſchen Bu⸗ chungen. Andererſeits ſind natürlich zur Abdeckung der in der Ultimowoche in Anſpruch genommenen Kreditmittel in erheblichem Umfange wieder die Giroguthaben herange⸗ öbgen worden, die ſich über die in der letzten Dezember⸗ woche erſolgte Zunahme hinaus verringert haben; ſie ſind um ganzen um 577,5 Mill./ zurückgegangen, doch ſtellt ſich der Geſamtbeſtand noch immer auf 950 Mill.. Im ———9 war ein Rückgang um 335,4 auf 723,1 Mill. erfolgt. Entſprechend dieſen Veränderungen ſind an Reichsbank⸗ noten und Rentenbankſcheinen zuſammen 530,7 und an Scheidemünzen 51,8 Mill. aus dem Verkehr zurück⸗ Lefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich damit am Ende der erſten Januarwoche auf 9805 Mill. gegen 10 388 am Jahresſchluß, 9733 in der erſten De⸗ zemberwoche und 7032 in der erſten Jannarwoche vorigen Jahres. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände haben um 0,2 auf 76,5 Mill. zugenommen. Davon entſallen auf Gold 70,8 und auf deckungsfähige Deviſen 5,7 Mill. A. Zunahme des.K..⸗Verkehrs im Jahre 1938 Berlin, 10. Januar. Der über die Laderaumver⸗ teilungsſtellen des Reihskraftwagenbetriebsverbandes ver⸗ mittelte Güterverkehr erreichte im Dezember wegen der Feiertage nicht den Verkehrsumfang des November. Im ganzen wurden 300 300 Tonnen abgefertigt gegenüber 311 500 im November. Die Ueberbeanſpruchung aller Ver⸗ kehrsmittel hat:e zur Folge, daß die Zahl der nichtabgefer⸗ tigten Tonnen verhältnismäßig ſehr hoch wor. Der Laderaum⸗Verteilungsſtellen⸗Verkehr des Jahres 1068 erreichte die Höhe von 3 028 500 Tonnen und übertraf damit das Ergebnis des Vorjahres(2 658 200 Tonnen) um 16 v. H. Beim geſamten RaB⸗Verkehr kann eine Stei⸗ Kerung um ebenkalls 16 v. H. feſtgeſtellt werden. Bei einer Schätzung von 2,75 Millionen beförderten Tonnen im vierten Vierteljahr ergibt ſich eine Geſamtbeſörderung von 10, Millionen Tonnen im Jahre 1938(im Vorjahr 8,9 Millionen Tonnen). Verkehr mit loſe geſchliffenen Diamanten „4 Berlin, 10. Januar. Die Ueberwachungsſtelle für Waren⸗ verſchiedener Art hat mit Zuſtimmung des, Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters die Anordnung V 2) erlaſſen,⸗wonach gewerbsmäßige Käufer von loſe geſchliffenen Diamanten um Inland einer Zulaſſung der Ueberwa hungsſtelle be⸗ ürfen. Die Anordnung iſt im Deutſchen Reichsanzeiger und Preußiſchen Staatsanzeiger Nr. 8 vom 10. Januar 1939 veröffentlicht und tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Sie gilt auch für das Land Oeſterreich, jedoch vorläufig nicht für das Sudetenland. * Bautzener Brauerei und Mälzerei AG, Bautzen.— Wieder 8 v. H. Dividende. In der HV wurde der Ab⸗ ſchluß für 1997/8 genehmigt. Wie im Vorjahre gelangen wieder 8 v. H. Dividende zur Verteilung. Im Laufe des Bexrichtsjahres iſt von der Geſellſchaft die 48ſtündige Ar⸗ beitswoche(bisher 40ſtündige) eingeführt worden. * Brauerei Geismann A, Fürth.— Keine Dividende. Die SB erledigte die Regularien. Die Vorzugsaktien er⸗ halten ſatzungsgemäß 6 v. H. Dividende, während die 1,12 Mill. Stammaktien leer ausgehen; 84 491/ werden vorgetragen. Der bisherige Aufſichtsrat wurde wieder⸗ gewählt. * Wotan⸗ und Zimmermann⸗Werke AG, Glauchau. In der HV wurde der Abſchluß für 1937/38 mit einer Divi⸗ dende von wieder 8 v. H. genehmigt. Zur Geſchäftslage wurde ausgeführt, doß der Auſtragseingang in den erſten Mongten des neuen Geſchäftsjahres noch etwas ſtärker war als im Durchſchnitt des vergongenen Jahres. Beſonders erfreulich iſt dabei auch die Steigerung des Exports. * Badiſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold u. Neff Ach, Karlsruhe⸗Durlach. Die Badiſche Moſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold u. Neff AG, Karlsruhe⸗Durlach, die, wie bereits berichtet, für 407/8(30..) die ſeit 1935/96 unterbrochene Dividenden⸗ zahlung auf die 9,20 Mill. Stammaktien mit 4v. H. wieder aufnehmen kann, während die 0,021 Mill./ Vor⸗ zugsaktien wieder 6 v. H. erhalten, erzielte im Berichts⸗ jahr einen Rohertrag von 3,24(3,01) Mill. /. Dazu treten noch 28 600(9300) 4 ab. Erträge. Andererſeits ſtiegen auch .bne und Gehälter auf.79(.68), ſoziale Abgaben auf 12(0,11), Steuern auf 0,32(0,27) und die ſonſtigen Auf⸗ der Neuen Mannbeimer Zeitung Freundliche Grundsiimmung an der Börse Akiien sehr beiesſigi/ Renien ruhig Rhein⸗Mainiſche Börſe: freundlicher Der Auftragseingang blieb zwar noch kein man hat aber die Hoffnung, daß nach dem Abſchluß der Anleihezeichnung ſich das Publitum wieder etwas mehr dem Börſengeſchäft zuwenden wird. Die heutige Börſe zeigte am Aktienmarkt eine freundliche Grundſtimmung, die Umſatztätigkeit ver⸗ mochte ſich allerdings noch kaum zu beleben. Zu den erſten Notierungen erfolgten meiſt kleine Käufe, ohne daß ſich aber die Kurſe nennenswert veränderten, zumal auch anderer⸗ ſeits weiterhin kleine Abgaben vorlagen. Am Montan⸗ markt gewannen Rheinſtahl 1 v. H. auf 129, Verein. Stahl nach unv. 104% und Höſch v. H. auf 107/, Man⸗ nesmann unv. 107, JG⸗Farben lagen mit 146/ und, Scheideanſtalt mit 200 unv. Gut behauptet ſetzten ferner Maſch.⸗ und Elektrowerte ein. Etwas niedriger lagen Reichsbank mit 187½4(1886), auch im Verlaufe herrſchte eine freundliche Tendenz, das Geſchäft blieb aber klein. Am Rentenmarkt lagen Reichsaltbeſitz 6 v. H. leichter mit 128¼, dagegen Reichsbahn Va 122/(1226). Im Freiverkehr gingen Kommunal⸗Umſchuldung mit unv. . ſpäte Schuldbuchforderungen v. H. höher mit 856. Der Pfandbriefmarkt lag bei ruhigem Geſchäft gut be⸗ hauptet ‚ebenſo wieſen Stadtanleihen kaum Abweichungen vuf. Induſtrieobligationen lagen teilweiſe etwas höher. Im Verlaufe verſtärkte ſich die freundliche Haltung, da einige Aufträge in den führenden Werten eingegangen, waren. Die Umſätze wurden etwas lebhafter. JG⸗Farben ſtiegen um 1 v. H. auf 1474, ferner AEG auf 115/4 nach 115, Verein. Stahl ſchwankten zwiſchen 104—105 nach 104½, Daimler erhöhten ſich auf 131/ nach 130/ und Rheinſtahl auf 129. Die erſt ſpäter notierten Papiere wie⸗ ſen überwiegend leicht Erhöhungen auf. Weiter ſchwach lagen aber Hapog mit 58(60). Im Freiverkehr nannte man Dingler mit 99/4—10154, Elſäſſ. Bad. Wolle mit 90 bis 91, Verein. Fränk. Schuh etwas leichter mit 777.79/, ebenſo Raſtatter Waggon mit 56—58, Katz und Klumpp waren zu 90 v. H. gefragt. Berliner Börſe: Aktien eher befeſtigt, Reuten ruhig Nach der außergewöhnlich ſtillen Vortagsbörſe kam das Geſchäft heute auch nur ſehr langſam in Fluß. Allerdings hatten die Depoſitenbanken einige Kauſorders ihrer Kund⸗ ſchaft auszuführen, die bei dem nur kleinen Angebot an verſchiedenen Marktgebieten Kursbeſſerungen hervorrieſen und damit den Eindruck einer etwas freundlicheren Ten⸗ denz gaben. Da es aber nur kleine Beträge waren, die den Beſitzer wechſelten, und auch der berufsmäßige Handel noch keinerlei Initiative entfaltete, kam das Geſchäft im Verlauf wieder zum Stillſtand. Am Montanmarkt waren Klöckner, Rheinſtahl und Lourahütte mit Gewinnen von je 1 v. H. ausgeſtattet, was namentlich bei dem letztgenann⸗ ten Papier angeſichts des niedrigen Kursſtandes von 15 v. H. ins Auge fällt. Beſondere Gründe für die Stei⸗ gerung waren indeſſen nicht zu erfahren. Faſt unverändert blieben Braunkohlen⸗ und Kaliwerte. Auch von chemiſchen Papieren hatten nur Farben mit einer anfänglichen Ein⸗ buße von 36 v. H. und einer alsbald einſetzenden Wieder⸗ holung um v. H. auf 147/ Veränderungen aufzuweiſen. Stärker beachtet waren Elektro⸗ und Verſorgungswerte, da ſich hier, auſcheinend nach Unterbringung der Reichs⸗ anleihe, die Befriedigung vorhandenen Anlagebedorfs be⸗ merkbar macht, So ſtiegen Siemens in der erſten halben Stunde um 2/6, HEW um 1½ und Rh. EAG um 1 v. H. Von Maſchinenbauwerten wurden Schubert und Salzer 2 v.., von Gummiaktien Harburger Gummi erneut 174 und von Bahnaktien AG. für Verkehr 1 v. H. höher be⸗ wertet, während Orenſtein mit minus 1 v. H. zu den am ſtärkſten gedrückten Papieren gehörten. Im variablen Ren⸗ tenverkehr ermäßigte ſich die Reichsaltbeſitzanleihe um 0 v. H. auf 128½/, während die Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe mit 92,05 auf geſtriger Baſis verhorrte. Reichsbohn⸗ vorzügenſtiegen um 74 v. H. auf 12276 an, gaben dann aber wieder“ v. H. her. Im Börſenverlaufe traten auf faſt allen Marktgebieten weitere Kursſteigerungen ein, da der berufsmäßige Börſen⸗ handel verſchiedentlich zu Anſchaffungen ſchritt. Daimler und Rheinmetall Borſig gewannen je v.., Weſtdeutſche Kaufhof ſtiegen um 56, HEwW wurden um 1 v. H. höher notiert, Farben ſtellten ſich auf 14756. Niedriger lagen Klöckner, die 96 v. H. einbüßten. Schuckert gewannen gegen den Vortagsſchluß 56 v. H. Am Kaſſarentenmarkt verlief das Geſchäft wiederum recht ruhig. Pfandbrieſe und Kom⸗ munal⸗Obligationen ſowie Reichs⸗ und Länderanleihen wurden auf Vortagsbaſis gehandelt. Auch Stadtanleihen wieſen keine nennenswerte Bewegung auf. Von Länder⸗ altbeſitzanleihe büßten Oſtpreußen c und Rheinprovinz * v, H. ein. Zu erwähnen ſind ferner von Zweckverbands⸗ anleihen Kaſſeler Bezirk mit minus ½ v.., 1. und 2. Dekoſama ſtiegen je um ½ v. H. Am Markt der Liqui⸗ dations⸗Pfandbrieſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, bei den Induſtrieobligationen ſtellten ſich Baſalt Gold und Gebr. Stumm je/ v. H. höher, ſerner gewannen Aachener c v. H. Andererſeits verloren Harpener und 36er Mittelſtahl je v. H. 5 Bei den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien fie⸗ len lediglich Vereinsbank Hamburg durch einen Verluſt um ½ v. H. auf. Von Hypothekenbanken gewannen Ham⸗ burger Hypotheken gegen die Notiz vom 7. Januar 17⁴ und Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Bodenkredit 24 v. H. Kolonial⸗ werte neigten eher zur Schwäche, Doag ſtellten ſich 14 und Kamerun 1½ v. H. niedriger. Von Induſtriepapieren gewannen Induſtriewerk Plauen 5/5, Feinjuteſpinnerei und Braunſchweiger Induſtrie, die letzteren nach Pauſe, 4½ bzw. 4 v. H. Mühltranſit zogen um 37 v. H. an. Andererſeits gaben Markt⸗ und Kühlhallen und Radeberg Export je um)/ und Union Chemiſche um 3/½ v. H. nach. Steuerſcheine blieben geſtrichen bzw. unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1939er und 1940er 99.62 G 100,37 B; 1942er 98,87 G 99,62 B; 1945er bis 12948er je 98,5 G 99,25 B.— Ausgabe 2: 1946er bis 1918er je 98,5 G 99,25 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗45er und 1946⸗48er je 82,12 G 82,87 B; 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 92,475 G 93,225 B. Auch zum Börſenſchluß zogen die Notierungen ver⸗ ſchiedentlich weiter an, jedoch nahm das Geſchäft eher etwas an Umfang ab. Deutſche Erdöl und Schultheiß wurden je um 4 v.., Reichsbank und Hapag je um 4 v. H. heraufgeſetzt. Farben ſchloſſen zu 1474. Reichsbahn⸗ vorzüge notierten zum Börſenſchluß 12276. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 10. Jan. Am Geldmarkt waren heute unver⸗ änderte Blankotagesgeldſätze von 2,25 bis 2,50 v. H. zu zahlen. Auch ſonſt haben ſich in der Geſamtlage keine weſentlichen Aenderungen gegen den Vortag ergeben. Nach Beendigung der Zeichnung und gleichzeitigen Anzahlung auf die vierte Folge der Reichsanleihe macht ſich etwas lebhafteres Intereſſe für die ſonſt verfügbaren Mittel des Wechſelmarktes bemerkbar, ſo insbeſondere Privatdiskonte und Solawechſel. Der Privatdiskontſatz war mit 276 v. H. unverändert. Die internationale Deviſenlage hat ſich heute im weſent⸗ lichen kaum geändert. Das engliſche Pfund konnte ſich nicht ganz auf dem nach der Wiedererholung eingetretenen Stand behaupten und gab in Amſterdam auf.58(.594). in Zürich auf 20.66/½(20.72) und in Paris auf 177(177.40) mach. Pfunde⸗Kabel ſtellten ſich auf nunmehr 4,6693(4,6793). Der Dollar war an ſich unverändert und nur je nach den Schwankungen der anderen Währungen an den betreffenden Plätzen vom Vortage etwas abweichend. Gut erholt war der Schweizer Franken. Der holländiſche Gulden blieb un⸗ verändert, der franzöſiſche Franc zeigte im Zuſammenhang mit der Pfund⸗Ermäßigung eine geringe Abſchwächung. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 3, Privat 9 9. H. Dis⸗] 10 Januar 9 Januar * 833 kont 01⁰ Brief Geld Brief Keguoten lägypi Bd...11,920 11,950 11,9450 11,075 Argentinien 1P.⸗Peſoo 0,567] 0,571 0,5710.575 Beiqien 100Beiga, 2½ 42.0442,72 42,0542,13 Braſilien. 1 Milreiss 0,146] 0,148 0,1400 0,148 Bulgarien, 100Leva 3,047] 3,053.047 3,053 Dänemark 100Kronen] 4 5189 51,00 52,0052,10 Danzia 100Gulden] 4 47,.— 47,10 47.— 47,10 England„ 1Pfd 2 11,620 11,650 11,64/ 11,675 Eſtland 100ehn Kr. 4½ 68,13 68,27 J 68,13.68,27 Finniandi0fiun Mk.4 5,125 5135 5,130 5,14 Seiecd 1008“ 2 9,508 65,58[6,508 0,582 riechenland 10010.353/ 26357.35/ 2,3577 Holund 100Gulden 2 135,40 135,74 135,40 135,74 ran(Teheran) ſpaun 14.44 14.46 14,47 14,49 Jsland„ 100 81 Kr 5¼ 32,08 52,18 52,1952,20 Ftalien. 10ʃ Lire] 4 13,00 13,11 13,00 13,11 Janan 9en].29] 0,578 0,580 0,079/ 0,681 Jugoflapienioo Sinar 5 5,604 5,700 5,694] 5,700 Ronada 1fan, Dollar—2460 2413 2,4710 2,475 dettland. 100 Latts 5¼ 48,7 48,85 48,7 48,85 Citauen. 1008itas3 41,04 42,02 41.04 42,02 Norwegen 100Kronen 20 58,40 58,52 58.52538.64 Volen. 100Blotv ½ 47— 4710 47,.— 47,10 Voriugal 100 Eskudo 0 10,550 10,570 10.570 10,590 5 7*9 3* 3— Sareer,, 1,, Schweig 160Franken 8 56,44 50,50 50,44 50,50 Spanien 100 Peſeten.— 3 Titrket.. itüt t. fd. 2 1,978.982.978].982 Ungarn. 100Pengb 722—97 3 Uruguah. 1 Goldpeſo 0,019 1,921 0,9100 1,921 Ger. Staaten 1 Dollar 1 2,4001 2424.4901.494 * Frankfurt, 10. Januar. Tagesgeld unv. 2, v. H. dTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPöPPPPPPoPoPcPPPPPP————————— wendungen auf 0,62(0,57) Mill. /; nur Zinſen ermäßig⸗ ten ſich infolge Verringerung der Bankſchulden auf 0,06 (0,09) Mill. /. Nach 0,19(0,18) Mill./ Anloge⸗ und 0,02(0,07) Mill./ anderen Abſchreibungen ergibt ſich einſchl. 30 100/ Vortrag ein Reingewinn von 176 876 ,¼ (i. V. abz. 6132/ Verluſtvortrag 32 746). Davon wer⸗ den neben der Dividendenzahlung 1948(0)/ zur Ver⸗ zinſung der Genußrechte von 55650/ und 6463(126) /¼ zur Tilgung auf die Genußrechte bereitgeſtellt, ſo daß noch 90 205/ zum Vortrag verbleiben. In der Bilanz lalles in Mill. /) ſtehen Anlagen bei wieder 0,14 Zugängen mit 1,70(1,76) zu Buch. Der Bericht erwähnt, daß noch grö⸗ ßere Beſtellungen ouf Werkzeugmaſchinen laufen und zwar zu dem Betrag von 0,19 Mill. 4, die zum größten Teil noch im lauſenden Geſchäftsjahr zur Lieferung fällig wer⸗ den. Die Geſellſchaft iſt weiterhin Pächterin der Fabrik⸗ anloge der Firma Max Schellberg u. Co. AG, Karlsruhe, und beſitzt nom. 77 780(77 740) Aktien dieſer Geſell⸗ ſchoft, die in den Beteiligungen mit 98 890(38 870)/ aus⸗ gewieſen werden. Das auf 3,86(3,77) erhöhte Umlaufs⸗ vermögen enthält 1,64(1,51) Vorräte und 2,08(2,13) Wa⸗ renforderungen, wobei Konzernforderungen Verkaufs⸗ geſellſchaft mbH. für Zündholzmaſchinen der Bad. Ma⸗ ſchinenfabrik) diesmal mit 0,57 geſondert ausgewieſen wer⸗ den. Das Sonderkonto der Unterſtützungskoſſe erſcheint mit unv. 0,10. Andererſeits betragen bei unv. 3,221 AK, 0,50 geſetzliche Rücklage, 0,10 Beamten⸗ und Arbeiter⸗Un⸗ terſtützungskonto, 0,21 Rückſtellungen und neu 0,13 Wert⸗ berichtigungen die Verbindlichkeiten mit 1,30(1,51), darxun⸗ ter 0,60(0,52) Warenſchulden, 0,26(.43) Bankſchulden, wieder 90.21 Wechſel, 0,11(0,09) Kundenanzahlungen und 0,08(0,24) ſonſtige Verbindlichkeiten. Im Bericht wird betont, daß beſonderer Wert auf den weiteren Ausbau der Exportbeziehungen gelegt wurde. Der Export, der in einer Spezialabteilung ſogar 50 v. H. ihres Umſatzes betrug, konnte gegenüber dem Vorjahr wiederum geſteigert wer⸗ den. Bei erhöhtem Auftragsbeſtand iſt ſür längere Zeit die Beſchäftigung der Werkſtätten geſichert, ſo daß auch im lau⸗ fenden Geſchäftsjahr mit einem günſtigen Ergebnis gerech⸗ net werden kann.(§V. 16. Januor.) HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETITUNG Ibend Ausgabe Nr. 16 Das amerikanische Volks- einkommen 4 Milliarden Dollar kleiner als 1937 In den erſten 11 Monaten des Jahres 1938 ſtellte ſich das Volkseinkommen in USA nach Berechnungen des amerikaniſchen Handelsminiſteriums auf 58,2 Milliarden Dollar gegen 62,5 Milliarden Dollar im entſprechenden Zeitraum 1937. Seit 6 aufeinanderſolgenden Monaten Saiſonſchwankungen bereinigte Index des Volksein⸗ kommens einen ſtändigen Wiederanſtieg. Im Auguſt 1937 hatte dieſer Index mit 90,2 v. H.(1929 100) den höchſten Stand der Periode des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues er⸗ reicht; danach fiel er im Mai 1938 auf 80,4 v.., während er ſeither auf 82,5 v. H. im Auguſt, 83,2 v. H. im Sep⸗ tember, 83,7 im Oktober und 85 v. H. im November an⸗ ſtieg gegen 87 v. H. im November 1937. 8 Da aber im November die Lebenshaltungskoſten etwa um 4 v. H. niedriger lagen als vor einem Jahre, Hürfte das Realeinkommen den Stand des Jahres 1937 nunmehr erſtmalig überſchritten haben. Deſſen ungeachtet wird aber das Volkseinkommen des ganzen Jahres 1938 um über vier Milliarden Dollar hinter dem vorjährigen zurück⸗ geblieben ſein. zeigt der von ————— Waren unc Märkte Mannheimer Großviehmarki Amtlicher Preis für je 50 uu9 Lebendgewicht 318 Kühe 2 Külber 1806 Schweine ſunge vollfl 41 44 Sonderklaſſe üy fd. 59.0 jonſtige, 30 40 beſte Maſt——— fleiſchige. 28 340B Andere Kälber 200—240, 57,0 157 Färsen beſte Maſt 63 65 160 200„ 53.0 ausgemaſtet 42 45 mittlere.. 57 59120—160„ 50.0 ſonſtige„ 34 30 vouffleiſchig 38 41geringe.. 45 50 unter120„— flẽ iſchig.. 30 35 fleiichig.. 29 35 geringſte. 38 40 Sauen.„ 568, Am heutigen Mannheimer Großviehmarkt woren auf⸗ getrieben: 93 Ochſen, 192 Bullen, 318 Kühe, 157 Rinder, zuſammen 700 Stück Großvieh. Das ergibt gegenüher der Vorwoche(596) ein Plus von 104 Tieren. Die Hb ſt⸗ notizen dlieben unverändert für Ochſen 14,5—46,5 Pf. Bullen 41,5—44, Pf., Kühe 41.—44,5 Pf., Rinder 425 bis 44,5 Pf. Es erfolgte im Rahmen der Kontingente die üb⸗ liche Zuteilung. Am Kälbermarkt ſtanden 806 Tiere zum Verkauf, in der Vorwoche 531. Bei einem flotten Markt⸗ verlauf verblieb es bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 65 Pf. Der Schweinemarkt hatte einen Auftrieb von 1806 Tieren, in der Vorwoche 1459. Die Zuteilung wurde kontingentgemäß bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 58,5 Pf. vorgenommen. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 10. Jannar. Die Warenbewegung am Berliner Getreidegroßmartt hat in⸗ folge der allgemein günſtigen Verſorgungslage und teil⸗ weiſe auch angeſichts der durch die Witterungsverhältniſſe beeinträchtigten Verlademöglichkeiten teine Belebung er⸗ fahren. Soweit ſich Kaufluſt zeigt, kann dieſe jeweils be⸗ friedigt werden. Zumeiſt überſteigen die Anlieferungen ſogar erheblich den Bedarf. Von Brotgetreide wird Weizen verſchiedentlich in kleinen Poſten aufgenommen. Futter⸗ getreide liegt ſtill, da in letzter Zeit größere Eindeckungen möglich waren. Braugerſten und hochwertige Induſtrie⸗ getreide werden beachtet, jedoch ſind zuſätzliche Bezugs⸗ ſcheine noch nicht zur Ausgabe gelangt. Am Rauhfutter⸗ markt wurde Stroh im Preiſe ermäßigt, während eiweiß⸗ haltiges Heu feſter lag. Bremer Baumwolle vom 10. Jan.(Eig. Dr.) Loko 9,85. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 10. Jan. (Eig. Dr.] Unvexänder:.— Gemahl. Melis prompt per 10, Tage 31,35—31,7½—31,50; Jan. 31,45—31,50, Tendeng ruhig; Wetter Regen. * Großmarkthalle Handſchuhsheim Gelberüben—9, Wirſing—12; Lauch 12—16; Sellerie 14—16,—13, Spinat 17; Feldſalat 32—45; Endivienſalat—8; Anſuhr gut, Nachfrage mittel. In Feloſalat Ueberſtand. * Schweinemarkt Walldürn. Auftrieb: 171 Tiere. Preiſe: Milchſchweine 25—45 /, Läufer 50—90 4 das Paar. Markt⸗ verlauſ: flot: Hamburger Schmalzuotierungen vom 10. Jau.(Eig. Dr.) Marktlage unverändert. . Berliner Metallnotierungen vom 10. Januar.(Eig. Dr.) Es notierten in für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 60,25; Standard⸗Kupfer lfd. Monat 54,50 nom.; Originalhüttenweichblei 18,50; Standard⸗Blei lid. Mona: 18,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,25 nom.; Standard⸗Zink lfd. Monat 17,25 nom.; Origi⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133; Oto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 90 v. H. 137; Fein⸗Silber 37,10 bis 40,10. * Die Rübenverarbeitung auf Zucker hat im Zuckerjahr 1938/9 nach vorläufigen Ermittlungen im Reich einſchl. Oeſterreich und Sudetenland etwa 139,51 Mill. Dz. be⸗ tragen gegen 152,51 Mill. Dz. im Johre 1937/38. Stärker als der Rückgang in der Rübenverarbeitung, der ſich auf 8,52 v. H. errechnet, wor die Verminderung der Zucker⸗ erzengung; dieſe iſt von 24,62 auf 21.24 Mill. Dz., das heißt um 13,74 v. H. zurückgegangen. Für die Geſamtheit der Zuckerſabriken in den europäiſchen Ländern, unter denen Großdeutſchland weitaus an der Spitze morſchiert, wird ſich vorausſichtlich ein Rückgang der Rübenverarbei⸗ tung mu.51 v. H. ergeben. * Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche. Nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Berichten der beamteten Tierärzte waren am 1. Januar 1939 im Reihsgebiet(ohne Oeſterreich), von der Maul⸗ und Klauenſeuche befallen: 678 ſam 12. 1038: 705) Kreiſe mit 7330(7894) Gemeinden und 19 201(22 871) Gehöften. Für die Gemeinden ergibt ſich in der Berichtszeit ein Neuzugang von 2335(2424) und für die Gehöfte ein ſolcher von 10 144(11745). Für das Land Oeſterreich wird über den Stand der Seuche nichts bekannt⸗ gegeben, da für den 15. Dezember 1938 keine Meldung ein⸗ gegangen iſt. 93 Ochsen ausgemäſtei43 46 vollfleiſchig 40 42 ſtonſtige. 36 132 Bullen junge vollß42 44 F—————.xxPxIII1N1 HZZZNxxxx ꝰ ¶ ¶ ¶̃ꝰVꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝑ B ¶ ¶ BBPPBPPP—PPB— P P PP ¶¶ ¶ ¶ ¶ ¶¶———p—ĩͤ—h 10. 9. 10. 9. 10 9. 18 10 9. 8 10. 9 10 0. B 1½.50 4% Rhein. Hupbk. achm KLabemig.. 115,0 Dresdner⸗Leivz. oeſch. RBta Ogie 107.1 107.1URatrengenſe.... 122.[Semene 9 Salste 187,2 18.,5 Bert. Sandelsgel. 120,2 120,2 eErlin 9 8 133,0 Landschaften R 85. 90 00 9 Seſn-tes 1480 a 107,5 107 7/Stader vederfabr Sem.-. Privah 112 112 Deuiscdie Bommern Alib. 1i.. 6½ Schl. Landſch. 5% do. Liquid. 101,1 101,00 Saſali.⸗G.. 67.25 67,25 Düren. Metalw. Gbil. Holzmans 145.0 145,5 erl. Koble 9 144,5 145,5Steatit⸗Magneſia..... Deutſche Bank.. 116,7 110,7 lestye insl. Werte cnzror Aübe 1½½ é re 90., 90,——4½8do. Kom. 1-1 90,— 99,— Bayr. El. Lief. Gei..... Düſſeld. Hoefelbe Sotelbetrieb.. 70.25 70,— Nerdd, Rabelw)..... Stettin. Voril.⸗3. 110,1 110,80 Dt Centrelb.⸗Kr. 111.5, 110,5 Tzinsi. Sepolſt. Altber. ½ Beſtf.. Sdpf oso. 4½ Rh⸗Weſtiöde do. Elektr.⸗Wie. à. Donam.. Nobel 70.12 79,25Hutſchenreuter, 83,25 83 50 do. Steingutfü. 130,9 130.5 Stock Gie.. 103,0 Dt.Eff.-u..-Sk. 88.75 85,78 Anleihen: Weſefalen Altbel. 1340 134,09/ de. Ubfünd 101,0. 16, 12, 10, 4 99.— 00.— Sergmann klett. 537 kintracht Braunk 148.0 148,0 renſteingRopral 109,0 108,5 StönrRammgarn 129,2 129,0 Dt. Bolddise⸗Sk, 101,5 101.5 Reich, Länder, Relchspoſt, 7 37825 4% Süchſ. Bökred. Gerl. Kindl Br. 225,0 231.0———„. lile vergdau 152.9 151.2/lenabrück. Kupfen.. Siolberger Zint..„ Dr Hopoth.⸗San, 110.7 170,7 emtenbriefc Schusgebiett 4J Berlin8. kte 1 16 K. 99,— 89,—] do. St.r. 220,5 223.00Elenr Sieferung 120,0.. Jnda, Ps r 4, n eee ee erunc es Stactschaften%8Schlel. Bökreb. de. Kratz 8. 157.2 158 0Cettr migein. te 130,1 130,5(Anmo, Rünch..“ Ir, HPieler Serke, Sübb. Auer. 210.0 Dresdner Bank 110,0 110,0 10⁵⁰ 10. 9. ½ Hochum 20, 28,— 98,—(% Berl. Bfbrumt Golbpf. kn. 28 90,— 09,Betonzu Monier. 140,0 147,00En 1711155 82,— 22,12 UaduſtrieBlauen 156,5 151,0 Bemm.Eiſengie... emvelbofer derd 77,50 /8. Reintng. Oor dr.. 113.2 b SrReichganl.27 101,5 101.5*„„ Goldpf.... 99. 00,— 4½ Südd. Bdkred. Doswauckunauer 130,0.. Sasgtk en 111/0 116,5 lacobſen. W. 5/, Penarth Bran.. bür Clektr. u....... Keichsdank. 1880 188,0 -Schay 85 90,25 90.,25 8 235% Pr. Sentral⸗ 10, 10 100,0 100,0 Scaud Nürnderg 1580 12,00Eromannsd. Spk 112.7 112.7/lobn J... 82.87 82.50 Pouge 4 Sahn.... Friumob Berke. B0.69p, 5t Rüm. 159,5 130,0 c u-ſofgneen We e Hee, 0 e neege, 116 f c 0 2 2 3 6 des, 3 örem. Wolltäm. 1 4 5 5. 2. 5 eumg. ün 105, 10204,% Siien 26,.. 1 efn bede,„„.- Stden, Se 1042 100 bwegeig, 14 k40ſdel WSerde leeeaie ererer,.5 enGen Uno 88. Sabb. edenerp, Pr fg 1% Preubea 1530 100,0 108.0.97½0 Hypotnek.-BantwWerteſ“ Frebit in 00,— 00.— Suc 00. 10., 10 wbJessgaid, d. 6 4 1470 Keramag. 1380 135.5 Keicheltetad R—— FNF 100,0. 2/ Württ. öbl. 110.. Buſch. Opt.“[Feibiſch, F... ſlöckner Werke 13•9 113.2 J. E. Reineckerr 1683,0fer, 0 8 odenktedti 111,5 111,3 *⁵5 Bab 4½ Mannheimze 97,87.. 4½ Bayr Höͤbk.-0 100 artonn Dresden. 134.5Fein⸗Jute⸗Spiun 11/2 er⸗Werke 113,5 113. 1275 Edem. Charl. 109,0 8 1 e ee 1 e, eeece⸗ 5 enna 90 07 7 4½ Piersdein 24 0550 38 E Set Lic. 101.1 10,00Ungustrie-Obileationen chhe Sunan.—— 18 112 Saer..her— 652 83 Libeoſdo. Stablwerke 104,1 104/0 2 9 0 6 1——9* 8 5 er* 5—952 2 9 ——— e. Pe eee ce. de,. e e 5 2 8 deimültdel... 6½ͤ.Cenirbkr. E2 99.:— 99, Hoes 8*... Krefft,..... 83,25 89,— fcd. 8„ Pikrocta⸗W iſenb.⸗Betr. 67, ch— 8* 0 Hoeſch v. 190. Sdillingworth.. llehe 4 C0. ker 11 A Riebeckhentan octa-Werke 102 1 102.7 Dr. Reichb. 7/½4 1226 2 41 Spoſt, v. 86 10,1 100,1 4½D Hupoth.-Bk.—6 Mittelſtahl 36 100,8 101,30Chriſtoph 4 Uuunm Gerreshm. Glasd 1185 onpr. Metall Bogel. Tel.-Drabt 158,7 13 Dt. Reichb.%8 1 0 2,6 8* do. 80 F. 1 100,2 100,1% ie 1 85 99,7 99,6 Bergl 100,5 100,5Geſ. f. el. Untern 130,5 130, Suppersbuſch, 8 119%% anderer⸗Werte. 158,0 805 7 Hochbaön 99550 9957 3 Adgript. 725 90.— 90.— 1 4 100,0 101,00Contt. Gumad 200,7 206.0— Schalte 150.0.. ahmever 4 Ga. 114.0 113,8 Robdergrübe arſtein, Eiſen 90,50 96 25 3— ⸗Sübam. 118,0 118,0 We UiaGbit8: 1055 9050 Plandbr, und Schuidu,if. Cop. 118 95,— 65,— Mer ArGt, 10 10575 ſeimer-vens. 131,0 131.9 Soenbc Geht. 160,5. Feipe 0 eee Senesrod 64,— 35 Merdd. Uo. 6 43425 ee ee eeeee 0o, 0. e eee 0 10 00 Sespoldgrube.. 150.)—— 2 1350 Sed-Kauſd, u. 100,0 100.5 Versicherunge-Axrten Unbalt Altbeſiß. 123.2% Urſchwet un. 9,50% r. 4 8950 Is uſchinger 28 165,.0 0 122·00Srün& Bilfinges 2950 101,5 PindesEiemaſc... 101,0 Deſieregeln.. Aach. u. I. Feuer. 940 0 Lecburg Altbeſ. 127,8 128.14½HeſſSandesbe 3 90,— 90,% Hard Bergr. 110,8 111.20 80, Contt Bas 109,0 18,30 Suene-Werke. ſeindner. Sottfa 14½0 14ʃ,0 7.. Sek Sb de. Rückder Wuring Alibeſi... 128.), Kl. B. 4 J 90,—. 4½ Hann. Bebn. é Siem a Halske 178,5... 0. Ecböl. 12055 120,0 Raderm. 4 Pudkes 109,7 Sangbetſun A 1,0 /Smiresben 168.0 107. uüiam u Stg. 248.5 249.5 Dr. Schußgeb.⸗ Ji Golddop. 118 90.— 99.— da. Kabelwerke., 141,0 Hacethar Dragr 145 140.5 P. Ktas. 18,50Sangerb Raſch 140,0 120,0 Wifiner Weta. K. 9879 de, Sevenssof. 215, 25,0 Anleibe.4008... 12.22% Wee R. K 1070 1000%% Mitteld. Bdr Alnen do. Binoleum 150.5 151,0ſPageda... 113.2 113,0]annesmann 107,1 107,0 Sarem“ Scho—3 91,12 Serlin, Geuerveri. —1014 12,224% Wupfrt fi. 1 100,0 100.0 K 11.... 90.— 90,— do. Spiegelal. 120,0... Palleſche Maſch. 110.0.. Hansfeld, Bergb. 134.5.. Schieß⸗Defries. 140,0 1400 leiz Jron. 44,7..Colenig-Feueru. ——eeeeenee%½ Pr. Vodenkt. Industrie-Akties da. Steingeng.. Hamburg. Elekir. 144,0 138,80Markie u. Kühld Schl. Pgw. Gentz. 85,25 85, nteſch, dr, 125.0 125.6 Anleihen: 4½0 ann. Gbkr. 27 90,50 99,50 Goldpfbr. k 21 99,— 99,— gecumulat.⸗Fabr 206.7 207,7 do Tel u. Kad..... Harburg. Gummd.. 180,Raſchinensuckau 125,5. ſd%e Elettr. u. Gs..—.— 0 125,% Magbebg. Seue Drin Sezirks⸗, gwecver⸗4 Raſſ Eder 14 c 8——— 10.5 118,0] do. Ton u. Stg. 142,0 9 134,0 134,7 107,7 ˖— 755 149,5„ itdiaErt. 4 810,0 0— 99— olbpf.— 99.—A..S. 115,1 114,50 do. Waffen enau. PapPß.. cur Woll 2 hof Br. 8 90—5 Kreiſe unb Städte.7 69,0f8./ Do. Biauld, 2 10i,2 10i oſifen, Bori gen da. Eiſenband, 138,0 137,3 Sest 1230 140/Rean Mets,. 1,0 Sure 4 iee 1) Sank. Aktien Kolonial- Werte 70annvndd9 90,50 90.504. Rbeinpr. K 1 160,2 160/% 710 00.-Ammendorf.Pax 68.50—Lidier⸗Werke. 92,— 92,—[Peſſiu Herkul He. 123,0 129,0ſ maa Rüblenbon...[Schuckert a E. 1½.0 14/nag, Dr.Gr.-Anſt. 96,25 00,25 Orſch.-Oſtafrita. 100.0 101½2 4½ Uumever 1B 90... 4½ Weſtf. Gbtz7) 08.37 98,37..5. 40 914 99.—„ Amperwerke 1,½„Dierig. Fhriſtian 123.)„. ſpildebrand Rühl 08,50 08.—[Mimoſo...... 139.]Schultheik. 143,0 102.]Badiſche Sank. 115,00 Kamerun Geſend 80,50 88.— V Sennern 80 98,25%00 Bf. K. 26 f 1 90, 00, 4½ Pr. Pfandbr. AnhaltKoblenw 105,7 95.0 Dortm. Akt ⸗Br. 184,7 182,00Hindrichs⸗Auff. 6/.5Mitieldtſc. Stab.... Schwabeubräu.. 155,0 152,5 Bank f. Brauind. 115,2 115,“] Neu⸗Guinea— 153,0 *. adſen K. 1. 4. u, b Nen 20 29.50 2960Ulgelted 160 1006l e üezger, 20 e K. 140 0 Güutben Ser 10 Sa ce 1080 cl Ser 0 40/Sertene 2412 8 .Ai4.., 98,75½ Diftem. 228 98,02 98,021½ do. Kom.k 20 98,50 98,501 Uuasb.⸗R.Maſch, 130,0 136,0lwraabner Garbin.: Sochtief.-G... 142.5 140,01Rülgeim. Bergn... 125,0Stemensctasub 108,0 106,01 da. 108,7 108, 1 Schantung-... 105,2 9 ———— ———— 8. Seite/ Nummer 16 Dienstag, 10. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Das&elen apielt mit ullens Hunsbſer. und Atlistenschicksale Eredhlt von U. von Ueditrii Zum letzten Male Lilian Leitzel Lärm zittert unter oͤͤer großen Kuppel oͤer Bahn⸗ Hofshalle. Der ſchwere Atem anrollender Lokomo⸗ tiven haucht Dampfſchwaden zum Himmel empor; Rufen wird laut— Schreien— Abſchiedsgrüße zer⸗ flattern im Dämmer dunkler Abteile. Eilfertig ſur⸗ ren die Elektrokarren zwiſchen den Menſchen einher, die vor den abfahrbereiten Zügen ſtehen. Spannung swiſchen Vorwärtsdrängen und Verweilenwollen. Vor einem Zweiteklaſſeabteil ſtehen ein paar 33 Eine ſchlanke Frau lehnt aus dem Fen⸗ ſter. „Ihr könnt ſagen, was ihr wollt— ich fahr' nicht gern— ich möchte am liebſten jetzt noch hier blei⸗ ben. Weiß auch nicht, warum— aber ihr braucht nicht zu lachen.“ „„Nerven— Lilian?“— ihr wollt— vielleicht iſt's Eigenſinn— „Nennt es Nerven, wenn vielleicht Trennungsweh— obgleich wir es ja gewohnt ſein ſollten!“ Einer der Männer zieht die Uhr:„Um 1 Uhr biſt du in Warnemünde— dann mit dem Trajekt weiter— der Anſchluß iſt gut— ohne langen Aufenthalt... Haſt noch Zeit zum Ausruhen, wenn du ankommſt! Alfred Codona, der große Ar⸗ tiſt, verſucht, ſeine Frau gewaltſam abzulenken. Lilian ſoll nicht ſolche Gedanken haben,— Artiſten ſind meiſt abergläubiſchh „Einſteigen... zurücktreten..“ Die Lokomotive holt tief Atem. Der Zug rollt aus der Halle. 4* „Lilian Leitzel“ brüllen die Lichtreklamen an dem großen Varieté in Kopenhagen. Lilian Leitzel“ rufen die Anſchlagſäulen den Vorübergehenden zu,„kommt und ſeht euch Lilian Leitzel an— ſeht euch die„große Nummer“ an—— Lilian Leitzel“. In allen Varietés der Welt iſt hinter den Ku⸗ liſſen die gleiche Luft, ſei es Paris— Neuyork— London— Berlin. „Berlin“ denkt Lilian, während ſie in ihrer Gar⸗ derobe ſitzt. Wie ſchnell es vorüberging. Ein Monat Wintergarten. Mit Alfred gemeinſam. Zwei große Nummern— die Codonas, die„fliegenden Men⸗ ſchen“ und„Lilian Leitzel“. Wie ſchnell es vorbei⸗ ging. Artiſtenleben iſt Wanderleben.— Neuyork— auch Amernika ging ſchnell vorüber— mit viel Er⸗ folg;— die Amerikaner ſind ein dankbares Publi⸗ kum— es verging ſo ſchnell. Jetzt ſitzt man in Kopenhagen.——“ Lilian iſt unruhig. Alle guten Artiſten ſind un⸗ ruhig vor der Vorſtellung— alle—, nur die nicht, die nichts können, die ſind ganz ruhig.„Jetzt ar⸗ beiten die Codonas ſchon im Wintergarten... ich werde auch gleich drankommen... nach der Pauſe .. es iſt immer das gleiche, die gleiche Luft in allen Varietés der Welt... und immer das gleiche Spiel mit dem Leben...“ Da wirft ſie den Kopf in den Nacken: Lilian!“ Das Klatſchen aus dͤͤem Zuſchauerraum ſchallt ge⸗ dämpft in die Garderobe. Dann wird's ſtill— dann ſchallt verworrener Lärm aus den Gängen: die Pauſe. Die Artiſtin tritt auf oͤie Bühne. Die Bühnenarbeiter ſind gerade damit beſchäftigt, das Seil, an dem ſie arbeiten wird, an der zu befeſtigen. Prüfend macht ſie einen Aufzug am Seil. Das harte Material unter den Fingern gibt ihr Sicherheit...„War Unſinn— Lilian“— ſagt ſie noch einmal zu ſich ſelbſt—„Artiſten ſind zu aber⸗ gläubiſch!“ „Unſinn— Ein Haken bricht Schmetternd erſtickt das Orcheſter Wit einem Marſch das Gemurmel im Zuſchauerraum. Scheinwerfer blenden auf. Der Vorhang hebt ſich: Lilian Leitzel oͤie„große Nummer“. Lächelnd tritt ſie aus der Kuliſſe. Ein ſilbrig⸗ ſchimmerndes Koſtüm umſchließt ihren ſchlanken, durchtrainierten Körper. Da hängt das Seil... ein Peeee alez les in Ordnung— Lilian! Mit einer Leichtigkeit obnegleichen klimmt ſie empor. Hoch— hoch— noch höher... die Köpfe im Parkett legen ſich in den Nacken. Die Artiſtin arbeitet ruhig und ſicher. Nichts von den ſeltſamen Vorahnungen des vergangenen Tages iſt mehr da. Halsbrecheriſche Saltos ent⸗ locken dem Publikum unterdrückte Angſtrufe. Lilian lächelt aus ihrer ſchwindelnden Höhe beruhigend auf die beklommenen Geſichter herab. „Keine Angſt— mir geſchieht nichts!“ Eine Kuß⸗ hand wirft ſie herunter. Wieder ein Aufſchwung. Jetzt kommt das letzte— das ſchwerſte—— der dreifache Salto. Die Muſik reißt ab. Geſpannt ſtarren alle Augen auf das Seil, das ſchneller zu ſchwingen beginnt. Schneller— immer ſchneller fliegt der blitzende Körper durch die Luft. Fliegt— fliegt—— da... ein Krachen, irgend⸗ wo ein Schrei— ein greller Schrei aus tauſend Kehlen... der ſilberne Körper fliegt— raſt im Bogen zur Enrde.. bleibt regungslos liegen. Das Seil windet ſich wie eine böſe Schlange am Boden Tumult— Menſchen im Parkett ſteigen auf die Stühle: Lilian Leitzel iſt abgeſtürzt... ein Haken iſt gebrochen... irgend ein Haken! Menſchen ſtürzen auf die Bühne, heben die Re⸗ Angſt bebt in den „Iſt ſie tot?“ Ruhe, meine gungsloſe auf, tragen ſie fort. tauſend Menſchen im Zuſchauerraum. Nein— einer tritt an die Rampe: Herrſchaften, beruhigen Sie ſich— Lilian Leitzel lebt— iſt nur verletzt... Wir bitten Sie, Ihre Plätze wieder einzunehmen— die Vorſtellung geht weiter.“ Das Spiel geht weiter.. aber Lilian Leitzel iſt ſchon auf dem Wege zum Krankenhaus. Wird ſie mit dem Leben davonkommen? Die Nachricht von dem Abſturz kommt im Win⸗ tergarten kurz vor der letzten Darſtellung an. Man hält das Telegramm zurück— nichts darf die Ar⸗ tiſten vor der Arbeit beunruhigen. Begleitet von Beifallsjubel treten die Codonas von der Bühne zurück. „Ein Telegramm für Alfred Codona!“ Seine Hand zittert, als er es öffnet:„Lilian Leitzel ab⸗ geſtürzt.“ Wie lange ſolch eine Fahrt dauert, wenn die Angſt neben einem hockt und einem blutige Dinge ins Ohr raunt;— einmal aber kommt man an. Bleich liegt Lilian in den Kiſſen. Aber ſie lächelt. Sie lebt. „Ich komme ſchon durch“— flüſtert ſie mühſam und ihre blaſſe Hand ſtreicht unſicher über ihres Mannes Finger,—„ich komme durch— ſicher!“ „Sie hat es geahnt“— denkt der Mann, als er, ——*3—————— doch ein wenig erleichtert, wieder zum Bahnhof geht, —„man hätte ihr nicht zureden ſollen— aber es hätte ſchlimmer werden cönnen!“ Am nächſten Morgen kommt er in Berlin an. Auf dem Tiſch ſeines Zimmers in dem Artiſtenhotel liegt ein Telegramm. Lilian Leitzel iſt tot Berkes macht Schluſ Man ſchreibt das Jahr 1878. öffnet. Erde ſcheinen ſich hier ein Stelldichein gegeben zu haben.— Grelle Plakate ſchreien von den Anſchlags⸗ tafeln und übertrumpfen ſich in den Anpreiſungen der Luſtbarkeiten. Die Hotels ſtrahlen in verdop⸗ pelter Lichtfülle, Muſik tönt aus den überfüllten Kaffeehäuſern und Reſtaurants. Eins der eleganteſten Hotels ſcheint allabendlich eine beſondere Anziehungskraft auf das Publikum auszuüben. Sind es die hohen Preiſe, für die dieſe luxuriöſe Gaſtſtätte bekannt iſt, die ſo anziehend wir⸗ ken?— Wohl ſchwerlich! Zwei betreßte Portiers ſtehen am Eingang. Rat⸗ los ſehen ſie ſich den drängenden Menſchen gegen⸗ über:„Einlaß nur gegen Ausweis für vorbeſtellte Tiſche!“ Aber die Menge Dann kommt die Polizei: drängt weiter. „Seien Sie vernünftig, meine Damen und Herren, der Geiger ſpielt noch viele Abende... der Eintritt iſt jetzt polizeilich geſperrt...!“ Die Menge verteilt ſich enttäuſcht und ärgerlich murmelnd.— Das ſich jeden Abend. „Der Berkes ſpieltl⸗ Ein rieſiger Spiegelſaal. Viel Gold an den Wän⸗ den, das die Fremden an den prunkenden Kunſtſtil erinnern ſoll, den der fünfzehnte Ludwig dem Lande Im Halbkreis wird der Saal von zwei Reihen Logen gegürtet, die in rotem Damaſt glühen. Geräuſchlos rollen auf kleinen Wagen Kellner in lila ſchenkte. Fräcken die Speiſen zu den Tiſchen. Und auf einem Podium die Zigeunerkapelle. Es blitzt viel Schmuck. Ein girrendes Lachen ſteigt auf und geht gleich wieder unter in dem Stim⸗ mengewirr und Tellerklappern. Dann wird es plötzlich ſtill. Warum wird's ſtill?— nur weil das Cimbol plötzlich intoniert, wird es in keinem Eßlokal ruhig. „Still— ſtill... der Berkes ſpielt!“ Béla Berkes, der ſiebzehnjährige Primas, ſteht auf dem Podium, ein brauner Zigeunerjunge, engbrüſtig und mit ſchmalen Schultern. (Fortſetzung folgt) Einspeluige Klelne nzelgen bis zu oiner Höhe von 1 O0 mm je mm SPig. Stallengesucheſemm4pPig. 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