Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neule Mannheimer Seitune Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 v Anzeigenpreiſe: 22 mum breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzette 50 Pfennia Kletnanzeigen ermäßiate Grundoretſe Augemein aültig eſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. v. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. iernmündlich Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerler Nachlaß gewahrt Keine Gewahr kür an beſonderen BPlätzen und Gerichtsſtand Maunheim. erteilte Auftraage Wittag⸗Ausgabe Donnerstag, 12. Januar 1939 150. Jahrgang— Nr. 19 ——— Günſtiger Verlauf in Nom! Reue bedenkliche Grenzzwiſchenfälle zwiſchen Ungarn und der Tſchecho-Slowakei Vorläufig ijt man tief befriedigt. Sowohl London wie Paris rechnen mit einem Erfolg Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters — London, 12. Januax. Sämtliche Blätter berichten in großer Auf⸗ machung über die erſten Beſprechungen in Rom und das Bankett geſtern abend. Wenn auch im all⸗ gemeinen die Tendenz vorherrſcht, den heutigen Be⸗ ſprechungen größere Bedeutung beizulegen als den geſtrigen, da man allmählich zu den konkreteren Punkten übergeht, ſo ſind doch auch die allgemeinen Unterhaltungen geſtern bereits, ſoweit die Korre⸗ ſpondenten der Zeitungen unterrichtet ſind, zufrie⸗ denſtellend verlaufen. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“, der gewöhnlich gute Beziehungen zu amt⸗ lichen Kreiſen verfügt, ſchreibt, daß über die erſten Beſprechungen zwiſchen Chamberlain und Muſſolini in London geſtern tieſe Befriedigung ausgeſprochen worden ſei. Die Unterhaltungen, die 1 Stunden ge⸗ dauert haben, hätten ſich in einer Atmo⸗ ſphäre äußerſter Herzlichkeit abge⸗ ſpielt, und es ſeien Anzeichen dafür vorhanden, daß der Rom⸗Beſuch einen großen Schritt vor⸗ wärts auf dem Wege zum europäiſchen Frieden darſtellen werde. Der von Chamberlain erwähnte Austauſch militäri⸗ ſcher Informationen, der geſtern ſtattgefunden hat, iſt in dem engliſch⸗italieniſchen Abkommen vor⸗ geſehen. Er wurde von Rom vom britiſchen Militär⸗ attaché und in London vom italieniſchen Militär attaché vorgenommen. Nach dem Abkommen teilen ſich beide Länder die Höhe ihrer Streitkräfte in ſol⸗ chen Gebieten mit, in denen die Intereſſen berührt werden. Auch Paris iſt optimiſtiſch Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris 12. Januar. In Paris beſitzt man vorläufig noch keine nähe⸗ ren Nachrichten über den Gang der engliſch⸗italieni⸗ ſchen Verhandlungen in Rom. Trotzdem glaubt man wenigſtens ſtimmungsmäßig feſtſtellen zu können, daß die erſte Fühlungnahme recht hoffnungs⸗ voll ausgefallen ſei. Gleich zu Beginn der Aus⸗ ſprache ſei die Rede auf die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen gekommen. Chamberlain habe dabei er⸗ klärt, daß, wenn Frankreich auch jedes territoriale Zugeſtändnis ablehne, es doch jederzeit zu Verhand⸗ lungen bereit ſei. Italien müſſe allerdings ſeine Preſſekampagne einſtellen und eine weniger un⸗ freundliche Haltung einnehmen. Natürlich könnten beiderſeitigen die Verhandlungen nur zweiſeitig zwiſchen Rom und Paris erfolgen. England werde nur dann eingreiſen, wenn die beiden Verhandlungspartner zuſammen es forderten. Der Ausgang der Rom⸗Beſprechungen hänge, ſo glaubt man in Paris ſagen zu können, weſentlich von den Löſungen ab, die in der Spanien⸗ Frage gefunden werden könnten. Es handle ſich hier, ſo erklärt der„Petit Pariſien“, nicht nur um den Kampf gegen den Bolſchewismus und ſeine Ein⸗ niſtung im Mittelmeer, ſondern darüber hinaus auch um eine italieniſche Preſtigefrage. Herzlicher Trinkſpruchwechſel „Ein neues Kapitel der Freundſchaft und des Vertrauens iſt eingeleitet“ dnb. Rom, 12. Jan. Bei dem am Mittwochabend vom Duce zu Ehren des engliſchen Premierminiſters Neville Chamber⸗ lain und des Außenminiſters Lord Halifax gegebenen Eſſen wurden zwiſchen dem italieniſchen und eng⸗ liſchen Regierungschef Trinkſprüche gewechſelt. Der Duce entbot zunächſt Chamberlain und Lord Halifax ſeinen und den herzlichen Gruß der faſchiſtiſchen Regierung in Italien und Rom, die mit dem Empfang willkommener Gäſte und dem Vertre⸗ ter einer großen, befreundeten Nation auch die Sympathie bezeugen wolle, mit der das italieniſche Volk das Werk des engliſchen Premierminiſters und ſeiner Regierung verfolge. Muſſolini hob ſodann den verſtändnisvollen Geiſt und die Feſtigkeit, mit der Chamberlain an einer gerechten Löſung der Pro⸗ bleme, die im vergangenen September über dem Leben Europas laſteten, und die Zähigkeit bei der Verfechtung eines Verſöhnungs⸗ und Friedenspro⸗ grammes hervor, und fuhr dann wörtlich wie folgt fort: Die unlängſt in Kraft getretenen engliſch⸗ italieniſchen Vereinbarungen haben die Bezie⸗ hungen zwiſchen England und Italien auf eine feſte Baſis geſtellt und haben nicht nur die Freundſchaft zwiſchen unſeren beiden Ländern auf einer neuen Verſtändigungsebene und im Rahmen der neuen Realität im Mittelmeer und in Afrika wiederhergeſtellt, ſondern auch den Weg für eine Zuſammenarbeit freigemacht, von der wir wünſchen, daß ſie als notwendiges Ele⸗ ment für den Frieden Europas ebenſo lange wie fruchtbar ſein möge.“ In ſeiner Erwiderung gab der engliſche Premier⸗ miniſter Chamberlain ſeinem Dank für die herzlichen Worte Muſſolinis und der tieſen Be⸗ wegung für den warmen Empfang, der den eng⸗ liſchen Gäſten bei ihrer Ankunft in der Hauptſtadt des italieniſchen Imperiums bereitet wurde, Aus⸗ druck. Er befände ſich heute in Rom als Vertreter einer großen Nation, deren Wunſch es ſei, in engen freundſchaftlichen und ſogar intimen Beziehungen mit einer anderen großen Nation zu bleiben. Cbam⸗ berlain hob ſodann die Hilfe und Mitarbeit Muſ⸗ ſolinis, die in ſo entſcheidender Weiſe zum fried⸗ lichen Ergebnis von München beigetragen habe, hervor und ſagte dann wörtlich: „Ich bin hierhergekommen mit dem Vorſatz, die Politik, die ich entſchloſſen verſolge, fort⸗ zuſetzen: eine Politik der Freundſchaft mit allen und der Feindſchaft gegen niemand, einer auf die gerechte und friedliche Löſung der inter⸗ nationalen Schwierigkeiten gerichteten Politik über den Verhandlungsweg.“ Dieſer Politik ſei das kürzlich in Kraft ge⸗ tretene engliſch⸗italieniſche Abkommen ent⸗ ſprungen, und es verdiene hervorgehoben zu werden, daß eines der erſten Ergebniſſe dieſes Abkommens darin beſtehe, daß am Dienstag in Rom und in London der im Abkommen vor⸗ geſehene Austauſch militäriſcher In⸗ formationen habe beginnen können. Chamberlain unterſtrich die für beide Seiten vitale Wichtigkeit der Belange im Mittelmeer, die keinerlei Konfliktsgrund mit ſich brächten und gab der Verſicherung Aus⸗ druck, daß das Abkommen zwiſchen Italien und England ein neues Kapitel der Freundſchaft und des Vertrauens eingeleitet habe, das ſich für die Stabilität Europas als fruchtbar erweiſen werde. Chamberlains Romſabrt Bei der Abreiſe des britiſchen Premierminiſters Chamberlain und des Außenminiſters Lord Halifox zam es vor dem Victoria⸗Bahnhof in London zu ſchweren Zuſammenſtößen. Zahlreiche Arbeitsloſe hatten ſich angeſammelt und verſuchten, den berühmten ſchwarzen Sarg, der ſchon ſeit Tagen durch London geiſtert, auf den Bahnſteig zu bringen. Sie wurden jedoch von der Polizei abgedrängt. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Ein turzer Zwiſchenaufenthelt in Paris gab Gelegenheit zu einer etwa einſtündigen Ausſprache mit Miniſterpräſident Daladier und Außenminiſter Bonnet im Außenminiſterium am Quai'Orſay.— Von links nach rechts: Die deutjche Auffaſſung „Den berechtigten Anſprüchen Fialiens muß Genüge geſchehen db Berlin, 11. Januar Die„Diplomatiſch⸗Politiſche Infor⸗ mation“ ſchreibt anläßlich des Chamberlain⸗Be⸗ ſuches in Rom folgendes: Weenn der engliſche Miniſterpräſident in Beglei⸗ tung des engliſchen Außenminiſters der Hauptſtadt des italieniſchen Imperiums ſeinen Beſuch abſtat⸗ tet, ſo wird überall darüber Klarheit herrſchen, daß es ſich hierbei nicht einfach um einen Akt handelt, mit dem das im vorigen Jahr abgeſchloſſene und in Kraft geſetzte engliſch⸗italieniſche Abkommen ge⸗ wiſſermaßen beſiegelt werden ſoll. Das Abkom⸗ men ſelbſt wird vielmehr die Grundlage und der Ausgangspunkt für eine freimütige Ausſprache ſein, die zur Klärung und hoffentlich auch zur Förderung einer Entwicklung führen kann, die ge⸗ wiß die Aufmerkſamkeit auch der nicht unmittelbar Beteiligten beanſpruchen darf. Es iſt keine Frage, daß der berühmte Status quo im Mittelmeer heute eine Begriffsbildung iſt, die weit davon entſernt iſt, als eine feſt⸗ ſtehende Realität betrachtet zu werden. Während andere Teile des europäiſchen Raumes die noch vor nicht zu langer Zeit als beſonders gefähr⸗ liche Unruheherde angeſehen werden mußten, jetzt ruhigem Aufbau erſchloſſen werden können, iſt heute im Mittelmeerraum eine Reihe von empfindlichen Stellen vorhanden, deren Zuſtand nicht als befriedi⸗ gend angeſehen werden kann. Daß der Faktor Italien in dieſem Mittelmeer⸗ 8 Außenminiſter George Bonnet, Miniſterpräſident Neyille Chamberlain, Premier⸗ miniſter Edouard Daladier und Außenminiſter Lord Halifax. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) raum ein völlig anderer geworden iſt, und damit auch andere Auſprüche zu ſtellen hat, iſt eine Tatſache, vor der die Welt die Augen nicht ver⸗ ſchließen kann. Das Mittelmeer iſt heikke nicht mehr der Lebens⸗ raum eines noch vor wenigen Jahrzehnten allen möglichen fremden Einflüſſen unterliegenden Vol⸗ kes, ſondern in dieſem Lebensraum iſt inzwiſchen eine andere Großmacht entſtanden. Wenn damals andere Nationen rechtzeitig zur Stelle waren, um ſich an den Küſten des Mittelmeeres unerwünſcht erſcheinende politiſche und wirtſchaftliche Möglich⸗ keiten zu ſichern, ſo kann man heute nur hoffen, daß der neuen Tatſache einer einigen italieniſchen Na⸗ tion, die ſichſtarker Freunde ſicher weiß, und ihren legitimen Bedürfniſſen ebenfalls rechtzei⸗ tig Rechnung getragen werde. Wenn auch für England das Mittelmeer nicht eigentlicher Lebensraum iſt, ſo bleibt es doch als Verbindungsraum für ſein Imperium von lebens⸗ wichtigem Intereſſe. Die Herſtellung befriedigender — S. Seite Nummer 19 ünd befriedeter Verhältniſſe an ſeinen Geſtaden iſt daher auch für Großbritannien von weſentlicher Be⸗ deutung. Die engliſchen Staatsmänner werden daher in Rom gewiß Gelegenheit haben, vielleicht klarer und Plaſtiſcher, als ihnen das aus der Entfernung möglich iſt, Aufſchluß über die wirkliche Bedeutung der Probleme zu erhalten, deren Löſung durch jahre⸗ langes Hinausſchieben ſicherlich nicht leichter werden würde. Deutſcherſeits kaun nur im Intereſſe einer erſprießlichen Entwicklung des alten euro⸗ pätſchen Kontinents und ſeiner Nationen der Hoffnung Ansdruck gegeben werden, daß— gerade im Hinblick auf die von fremden Kon⸗ tinenten ausgehenden Störungsverſuche— die römiſchen Geſpräche zu einem Ergebnis führen, das den Erwartungen ſeines italieniſchen Frenn⸗ des genügt und gleichzeitig eine Ordnung der Verhältniſſe anbahnt, die letzten Endes dem wohl⸗ verſtandenen Intereſſe aller eutſpricht. Südafrika wehrt ſich Ein Autrag auf Verbot der jüdiſchen Einwanderung anb Pretoria, 10. Januar. Die kommende Tagung des Parlaments in Kap⸗ ſtadt wird ſich erneut mit ſcharſen Maßnahmen ge⸗ gen die jüdiſche Einwanderung befaſſen müſſen. Die nationale Oppoſition hat nämlich einen Geſetzent⸗ wurf eingebracht, der ſoeben veröffentlicht wird. Im Mittelpunkt des Entwurfs ſteht die Erkennt⸗ nis, daß die Juden unter keinen Umſtänden aſſimi⸗ lierbar ſind. Für Perſonen jüdiſcher Abſtammung ſoll daher jede Einwanderung ausgeſchloſſen werden. Den Juden werden die Kommuniſten gleichgeſtellt ſowie alle Perſonen, von denen man annehmen kann, daß ſie die Abſicht haben, innenpolitiſche Un⸗ ruhen herbeizuführen. Die früher auf Grund der alten Geſetze den Juden erteilten Einreiſebewilli⸗ gungen ſollen zum Teil rückgängig gemacht werden. Der Geſetzentwurf ſieht ferner die Kenntlich⸗ machung der jüdiſchen Geſchäfte durch die öffentliche Angabe ihrer Eigentümer, Teilinhaber, Direktoren und die Zuſammenſetzung ihrer Geſell⸗ ſchaften vor. Für die Beſchäftigung von Ausländern ſoll in Zukunft die Genehmigung des Innenmini⸗ ſters verlangt werden. Auch Emigranten ſollen nicht mehr in die Südafrikaniſche Union einreiſen dürfen. Der Ge⸗ ſetzentwurf fordert nämlich, daß alle Perſonen, die ihre Staatsangehörigkeit verloren haben, oder denen die Rückkehr in die bisherige Heimat verboten itt, keinerlei Aufenthaltserlaubnis erhalten dürfen. In Trinidad iſt das Gleiche dub London, 11. Januar Wie aus Port of Spain(Trinidadò) gemeldet wird, hat der Gouverneur von Trinidad wegen der Ueberſchwemmung der britiſchen Kolonie mit Juden aus Europa einen Erlaß unterzeichnet, der die Ein⸗ wanderung von Juden ab 14. Jannar abſtoppt. Außerdem werden alle in den letzten zwei Jahren zugewanderten Juden bis auf weiteres als„un⸗ erwünſchte Einwanderer“ erklärt. Allein in den letz⸗ ten ſechs Wochen ſind 500 Juden nach Trinidad ge⸗ kbmmen. Die Maßnahme des Gouverneurs wird auf wirtſchaftliche Gründe zurückgeführt. Ein willkommener Gaſt“ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wie Rom den engliſchen Premier empfing Slarke Anterſtreichung des italieniſchen Vermittlungswunſches in der römiſchen Preſſe Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom, 12. Januar. „Die Geſtalt Chamberlains iſt in Italien von allgemeinem Reſpekt und von Bewunderung um⸗ geben.“ Dieſe Worte der Tribuna wurden durch den herzlichen Empfang, der dem Premierminiſter, Lord Halifax und ihren Mitarbeitern geſtern nach⸗ mittag zuteil wurde, vollauf beſtätigt. Auf dem mit den italieniſchen und engliſchen Farben geſchmück⸗ ten römiſchen Bahnhof hatten ſich zur Begrüßung der Duce, der Generalſekretär der Partei Starace, die Miniſter Ciano und Alfieri, der italieniſche Botſchafter in London Grandi, der engliſche Bot⸗ ſchafter in Rom Lord Perth und die in Rom akkre⸗ ditierten Geſandten der Dominien eingefunden. Muſſolini verabſchiedete ſich nach dem Abſchreiten der Ehrenkompanie von ſeinen engliſchen Gäſten, die in einer langen Autokolonne, in der neben Chamberlain Starace und neben Lord Halifax Graf Ciano Platz genommen hatten, durch die mit Fah⸗ nen reich geſchmückten Straßen nach der Villa Madama fuhren. Die engliſchen Miniſter wurden auf dieſer Fahrt von den Menſchenmaſſen überall herzlich begrüßt, wenn auch ſelbſtverſtändlich nicht von einem ſo prächtigen und ſo jubelnden Empfang geſprochen werden kann, wie er dem Ober⸗ haupt und Führer des befreundeten Deutſchen Rei⸗ ches im Mai des vorigen Jahres zuteil geworden iſt. Die Blätter legen dar, welche Verdienſte Cham⸗ berlain ſich um Italien erworben hat: ſeine Abnei⸗ gung gegen die Sanktionspolitik, ſeine zähen Be⸗ mühungen um die italieniſch⸗engliſche Ausſöhnung und ſeine bedeutende Rolle vor und während der Zuſammenkunft von München. Unverkennbar ſpricht aus dieſem herzlichen Empfang der Wunſch Italiens, Chamberlain von vornherein in der Rolle des Vermittlers zwiſchen Rom und Paris erſcheinen zu laſſen. Das ſpricht ſich deutlich in den Worten des dem Außenminiſteriums naheſtehenden„Telegraph“ aus. „Chamberlain iſt davon überzeugt, daß das britiſche Empire von der Freundſchaſt mit einem Manne wie Muſſolini und mit einem Volk wie dem italie⸗ niſchen alles zu gewinnen hat. In dürren Wor⸗ ten: Neville Chamberlain verſolgt mit der Politik, die er treibt, das Intereſſe ſeines eigenen Landes.“ Es läßt ſich nicht überhören, daß in dieſen freund⸗ ſchaftlichen Sätzen eine mahnende Note leiſe an⸗ klingt. Ueber den Inhalt der erſten Beſprechungen, die Muſſolini und Chamberlain geſtern abend abhielten, iſt zur Stunde ſelbſtverſtändlich nichts bekannt. Klar zutage liegt aber ſchon, daß Italien au einer Erörterung des Spanienproblems nichts liegt. Italien hat durch die Zurückziehung von zehntauſend Freiwilligen im vorigen Herbſt ſeinen Beitrag zur Löſung der heiklen Frage geleiſtet und ſieht jetzt den längſt vorausgeſagten Endſieg Francos durch die neue, ſiegreiche Offenſive der nationalen Streitkräfte in größte Nähe gerückt. Ueber dieſen Punkt gibt es alſo nach römiſcher Auffaſſung, die geſtern abend das „Giornale'Italia“ vertritt nichts zu diskutieren. Ueberhaupt ſtellt man ſich in den hieſigen politi⸗ ſchen Kreiſen auf den Standpunkt, die unmittelbaren engliſch⸗italieniſchen Beziehungen ſeien durch den Vertrag vom Vorjahr ſo befriedigend gelöſt, daß nicht viel dͤarüber zu ſagen ſei. Umſo wichtiger aber ſei für die Entwicklung des Verhältniſſes beider Länder die befriedigende Erledigung der italieniſchen Anſprüche an Frankreich ——— Die Spannung zwiſchen Angarn und der Slowakei: Die Grenzzwiſchenfälle hören nicht auß Prag und Bubapeſt beſchuldigen ſich gegenſeitig neuer Grenzübergriffe EP Budapeſt, 12. Januar. Die Abendblätter berichten von neuen Angriffs⸗ verſuchen, die in der Nacht zum Mittwoch auf die beiden zwiſchen Ungvar und Munkacs gelegenen un⸗ gariſchen Greuzgemeinden Szernye und Barkasze, ſowie auf die ſechs Kilometer ſüdlich von Ungvar gelegene ungariſche Grenzgemeinde Darocz unter⸗ nommen worden, jedoch von ungariſchen Truppen vereitelt worden ſeien. Den Blättern zufolge habe es auf ungariſcher Seite keine Verluſte gegeben. In Ungvar ſelbſt ſeien, wie die Blätter weiter berichten, einige angeblich verdächtige Ukrainer ver⸗ haftet worden. In den Abendſtunden iſt die ungariſch⸗tſchecho⸗ ſlowakiſche Grenze in der Umgebung der Stadt Ungvar von tſchechiſcher Seite geſperrt worden. Wie es heißt, kann die Greuze von Ungarn aus weder 355 Eine Frage, über die London grübelt: Was wird aus der Paläſtina⸗Konferenz? Wahrſcheinlich Vertagung, da die Araber ihre Delegation noch nicht beſtimmt haben Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 11. Januar. Nach einer Jeruſalemer Meldung des„Daily Telegraph“ iſt es unwahrſcheinlich, daß die geplante Päläſtina⸗Rundtiſch⸗Konferenz in London am 18. Januar zuſammentreten kann. Grund dafür iſt, daß — eeee. Gelingt Franco diesmal der große Schlag? Rur mehr 70 kmm vor Bartelona Trotz verzweifelten Widerſtandes müſſen die Roten ihre Stellungen räumen (Funkmeldung der NM3.) —+ Saragoſſa, 12. Januar. Der nationale Sender meldet: An der Katalonien⸗Front wurde der ſiegreiche Vormarſch an allen Abſchnitten fortgeſetzt. Im Nordabſchnitt eroberten die Urgel⸗Armee ſüdlich von Arteſa del Segre den Ort Maſet. Der rechte Flü⸗ gel nahm die wichtige Stadt Montblanch ein und nördlich von Solivella. Im Abſchnitt Falſet beſetzten die Truppen General Nagues die Orte Mo⸗ la und Mora la Nueva. Die Spitzengruppen der Nationalen ſtehen bereits 70 Kilometer vor Barce⸗ lona und 25 Kilometer von Tarragona. Seit Be⸗ ginn der Offenſive wurden 250 000 Menſchen von der roten Herrſchaft befreit. 30000 Gefangene wurden gemacht. Die Verluſte des Feindes an Toten ſind unabſehbar. Ueber die Eroberung von Montblanch wird noch berichtet: Am Mittwochnachmittag nahmen die Kämpfe vor Montblauch den Charakter außerordent⸗ licher Heftigkeit an, da die roten Truppen die be⸗ reits an die Stadt herangekommenen nationalen unbedingt abweiſen wollten, um einen Verluſt der Stadt zu verhindern, deren Beſitz für den weiteren Vormaſch auf Tarragona von großer Wichtigkeit iſt. Daher wurden die beſten roten Brigaden, nament⸗ lich die Liſter⸗ und Campeſino⸗Brigaden, zur Vertei⸗ digung eingeſetzt. Die Nationalen führten die Er⸗ oberung mit Hilfe einer Umtlammerung von zwei Seiten durch. Eine Kolonne umging Montblanch nördlich und beſetzte die beiden Orte Pira und Bar⸗ bara, an wichtigen Zugangsſtraßen. Eine andere Kolonne kreuzte, von Weſten kommend, nach heftigem Geſecht den Francoli⸗Fluß unmittelbar vor der Stadt. Der Feind leiſtete hinter den Mauerteilen, die von der mittelalterlichen Feſtung übrig geblie⸗ ben ſind, ſtarken Widerſtand. Nachdem die Nationa⸗ len dieſen Widerſtand überwunden und zuerſt den Bahnhof erobert hatten, drangen ihre Tanks unter heftigem Feuer in die Straßen der Stadt ein. Um 8 Uhr abends war die Stadt vollſtändig erobert und der Feind befand ſich in voller Flucht auf der Straße nach Tarragona⸗ Die peinliche Spionage-Affäre EP. London, 12. Januar. Die Burgosregierung hat dem zur Zeit in Na⸗ tionalſpanien amtierenden britiſchen Vertreter Jer⸗ ram den erbetenen Zutritt zu dem verhafteten Vize⸗ konſul von San Sebaſtian geſtattet. Jerram hat ſich darauf am Mittwochmorgen nach San Sebaſtian begeben. Der Forderung der engliſchen Regierung an die zuſtändigen Stellen in Nationalſpanien nach Mit⸗ teilung der Gründe, die zur Verhaftung des Bize⸗ konſuls Golding und ſeiner Gattin führten, iſt noch nicht entſprochen worden. Sie bringen Hilferufe mit EP. Paris, 12. Januar. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier empfing am Mittwoch vormittag im Kriegsminiſte⸗ rium die Aboröònung franzöſiſcher Par⸗ lamentarier der Mittelparteien, die auf Ein⸗ ladung des ſowjetſpaniſchen Ausſchußvorſitzenden Negrin eine Studienreiſe nach Barelona durch⸗ geführt hatten und zu Beginn dieſer Woche nach Paris zurückgekehrt iſt. Die Abordnung unterrich⸗ tete Daladier eingehend über ihre Eindrücke hin⸗ ſichtlich der politiſchen und wirtſchaſtlichen Verhält⸗ niſſe in Katalonien und über die militäriſche Lage in Spanien. Nach der Unterredung mit Daladier ſuchte die Abordnung auch den Außenminiſter Bon⸗ met im Quai 0 Orſay auf, den ſie von der Notwen⸗ digkeit einer wirtſchaftlichen Hilfelei⸗ ſtung für Sowfetſpanien zu überzeugen verſuchte. die Araber ihre Delegierten noch nicht haben aus⸗ wählen können. Die aus der Verbannung entlaſ⸗ ſenen Araberführer ſind noch nicht bis zum Mufti vorgedrungen, um mit ihm die Zuſammenſetzung der Abordnung zu beraten, ſondern ſtehen noch in Ver⸗ handlungen mit den fränzöſiſchen Behörden in Syrien über die näheren Einzelheiten, unter denen ihnen geſtattet werden ſoll, mit dem Mufti zu ver⸗ handeln, Es heißt, daß der jetzige ägyptiſche Miniſterpräſident bewogen worden ſei, bei dem fran⸗ zöſiſchen Vertreter in Kairo zugunſten der Araber, die in Syrien verhandeln, vorſtellig zu werden. Im Zuſammenhang mit der geſtern gemeldeten Erklärung des Kriegsminiſteriums über die Vor⸗ gänge in Paläſtina, in der es heißt, daß der Mufti und das arabiſche Komitee für die Taktik der Revo⸗ lutionäre verantwortlich zu machen ſeien, zweifelt man auch daran, ob überhaupt eine Teilnahme der Anhänger des Mufti an der Rundtiſch⸗Konferenz möglich ſei. ——— Arbeitsloſe wieder in Ketten Täglich neue Ueberraſchungen für die Londoner durch die Arbeitsloſen EP. London, 12. Januar. Die Londoner Arbeitsloſen warten jeden Tag mit einer neuen Art von Kundgebung auf. Am Mittwochvormittag ketteten ſich Arbeitsloſe an den Eiſenzaun vor dem Arbeitsamt des Londoner Vor⸗ ortes Fulham. In Sprechchören forderten die Ar⸗ beitsloſen die vor Weihnachten in einer Bittſchrift an den König verlangte Erhöhung der Winterhilfs⸗ unterſtützung. Nach einer halben Stunde entfernte die Polizei die Kundgeber. Bei dieſer Kundgebung muß es ſich um eine Verabredung der Londoner Arbeitsloſenbewegung gehandelt haben, denn ähnliche„Ankettungsdemon⸗ ſtrationen“ ſpielten ſich vor den Arbeitsämtern der Vororte Putney, Stepney und Camoe⸗Town ab. Auf ſämtlichen Kundgebungsplätzen kam es zu ſtarken Menſchenanſammlungen und Verkehrs⸗ ſtörungen. — Der Buſch brennt Verheerende Folgen des auſtraliſchen Walöbrandes ⸗ 20 Tote EP. Melbourne, 12. Januar. Die Feuersbrunſt im Staate Victoria hat nach den am Mittwochnachmittag bekanntgegebenen amtlichen Mitteilungen bisher zwanzig Todes⸗ opfer gefordert. Es handelt ſich dabei um Per⸗ ſonen, die ſich nicht mehr rechtzeitig vor dem Buſchbrand retten konnten. Mit weiteren Tobesopſern muß gerechnet werden, da etwa fünſzig Menſchen vermißt werden. In den Rubicon⸗Wäldern breitete ſich das Feuer mit unheimlicher Geſchwindigkeit aus. So wurde gemeldet, daß innerhalb einer halben Stunde zwanzig Quadratmeilen Wald von den Flammen ergriffen wurden. Den Buſchbewohnern war es oft unmöglich, noch einen rettenden Platz zu erreichen. Selbſt den Forſtbeamtenſei es nicht immer möglich geweſen, trotz genaueſter Kenntnis der Wälder den Flammen zu entgehen. So ſeien bereits drei Waldhüter den Flammen zum Opfer gefallen. Im Gebiet von Tormbullup wurden bisher 500 000 Acre Walöbeſtand verni'chtet. Die Feuerbekämpfung iſt überaus ſchwierig, und in den meiſten Fällen faſt unmöglich. Neue Brände entſtehen in ſo kurzen Abſtänden, daß es den Behör⸗ den nicht mehr möglich iſt, ihre Zahl feſtzuſtellen. Die Lage wird noch durch die Unterbrechung der Fernſprechverbindungen und dem Ausfall vieler Straßen erſchwert, die mitten im Brandgebiet lie⸗ gen. Nach einem in den frühen Morgenſtunden des Mittwochs hier eingetroffenen Telegramm ſind in Healesville⸗Weſt, einem kleinen Ort nordöſtlich von Melbourne, in der Nacht zum Mittwoch von 21 Wohnhäuſern nicht weniger als 11 vernichtet wor⸗ den. — Nähe von Uzhorod ſoll mit Paß noch mit Grenzübertrittsſchein überſchritten werden. Auch Prag beſchwert ſich EP. Prag, 12. Januar. In der Nacht zum Mittwoch ſoll es zu einem neuen Grenzzwiſchenfall gekommen ſein. In der danach eine ungariſche Gruppe in Stärke von achtzig Mann die Demar⸗ kationslinie überſchritten und verſucht haben, einen Angriff auf die tſchecho⸗ſlowakiſche Grenzſicherungs⸗ abteilung zu unternehmen. Dieſer Angriff ſei aber abgeſchlagen worden. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung wird, wie ver⸗ 8 bei der Budapeſter Regierung Proteſt ein⸗ egen. Ein in den Abenoͤſtunden in Chuſt ausgegebener Bericht beſtätigt, daß es in der Nähe von Ungvar zu einem neuen Ueberfall auf ſſchecho⸗ſlowakiſche Grenzſchutzorgane gekommen ſei. Auf tſchecho⸗flo⸗ wakiſcher Seite ſeien zwei Poliziſten verwundet worden. Prags deutſche Siudenten dnb Prag, 11. Januar. Am Mittwoch fand im Carolinum der erſte Hochſchulappell der deutſchen Studenten in Prag ſtatt. Sämtliche Hörſäle des Carolinums waren überfüllt. Die Kundgebung wurde aus dem großen. Hörſaal in die anderen Hörſäle übertragen. An der Kundgebung nahm außer der geſamten Lehrerſchaft als Vertreter der Prager deutſchen Geſandtſchaft Le⸗ gationsſekretär von Krafft teil. Der Saal war mit den Hakenkreuzfahnen und den blauweißen Farben der deutſchen Studentenſchaft Prags geſchmückt. Gauſtudentenführer Dr. Meckel erklärte in ſeiner Anſprache, die deutſche Univerſität in Prag, eine einſt reichsunmittelbare Gründung, habe nun 509 Jahre in dieſem Reich ihre große deutſche Aufgabe mit Erfolg erfüllt. Die deutſchen Studenten ſtünden auf dem Bo⸗ den der älteſten deutſchen Univerſität, die in einem jahrhundertelangen Kampf gemeinſam mit Wien den geſamten Südoſien für die europäiſche Kultur er⸗ oberte und gegen die zerſtörende Macht des Oſten mit Erfolg behauptet hat. Der Kampf ſei jedoch nicht zu Ende. Den Prager deutſchen Hochſchulen ſtünde eine große Zukuuft bevor. Die deutſchen Studenten in Prag müßten ſich der Größe dieſer Zeit be⸗ wußt werden und ſich ihrer würdig erweiſen. Eine ähnliche Kundgebung fand auch auf der Pra⸗ ger deutſchen Techniſchen Hochſchule ſtatt. Der Machlkampf in Angarn Bürgerlich⸗reaktionäre Oppoſition gegen die Pläne Imredys dnb Budapeſt, 11. Januar. Die vom Miniſterpräſidenten Imreöy angeſtrebte Zuſammenfaſſung aller nationalen Kräfte in der von ihm kürzlich ins Leben gerufenen„Bewegung des ungariſchen Lebens“ und ſein ofſenes Eintreten ſür die Erneuerung des ungariſchen Lebens auf raſſi⸗ ſcher Grundlage und ſozialer Gerechtigkeit hat zu einem Zuſammenſchluß der ſogenannten„bürger⸗ lichen Oppoſition“ geführt. Ihren Ausdruck fand dieſe Fronde der Mißver⸗ gnügten in einem am Dienstag abgehaltenen ge⸗ meinſamen Abendeſſen, an dem neben dem Graſen Stefan Bethlen und dem Kleinlandwirteführer Ti⸗ bor Eckhardt auch die aus der Regierungspartei autsgeſchiedenen Abgeordneten der Sztranyapſzky⸗ Gruppe, der frühere Induſtrieminiſter Bornemiſza, Abgeordnete der Chriſtlichen Wirtſchaftspartei und einige parteiloſe Abgeoroͤnete teilnahmen. In zahl⸗ reichen Reden wurden ſcharfe Angriffe gegen die Regierung gerichtet. Graf Stefan Bethlen, der von der Regierungspreſſe als geiſtiger Vater dieſes Lagers bezeichnet wird, forderte die anweſen⸗ den Abgeordneten zu engerem Zuſammenſchluß und Widerſtand gegen die Beſtrebungen der Regierung auf, die er als verfaſſungswidͤrig bezeichnete. Un⸗ garn brauche keine neue Lebensformen, da ſich ſeine alten bewährt haben.(9) Ein rumäniſches Dementi Ketn Bombenanſchlag auf das königliche Schloß EP. Bukareſt, 10. Januar. Die Gerüchte über einen Bombenanſchlag im königlichen Schloß in Bukareſt werden von zuſtän⸗ diger Stelle richtiggeſtellt. Es heißt in dieſer Rich⸗ tigſtellung, es habe ſich in der Tat eine Exploſion ereignet, aber nicht in dem königlichen Schloß, ſon⸗ dern in einem chemiſchen Laboratorium, das in der gleichen Straße liege. f Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 19 ————————— Mannheim, 12. Januar. Vom Mißbrauch des Lautſprechers Den Rundfunk lauſen zu laſſen wie einen Waſſer⸗ hahnen, das iſt ein weitverbreitetes Uebel, Symptom für Abgeſtumpftheit und Rückſichtsloſigkeit,— gut daß da mal von hoher Stelle der Reichsmuſikkammer etwas dagegen geſagt wurde. Aber da wir gerade im Zuge ſind, könnte man dem ſich überall vordrängen⸗ den Lautſprecher bei Unterhaltungsabenden auch mal einen kleinen moral⸗äſthetiſchen Dämpfer aufſetzen. Er macht ſich nämlich ſehr breit, und kann einem die Freude an man herlei Singſang, Muſik und Vor⸗ tragskunſt vergällen, weil er zumindeſt alles ver⸗ gröbert und vieles verfälſcht. Soweit ſind wir ja nun gottlob, daß Veranſtalter und Künſtler den Unſegen des Lautſprechers einge⸗ ſehen haben, ihm ſich nur mit Behutſamkeit nähern, und durch einige Proben feſtſtellen, wie er am we⸗ nigſten Schaden ſtiftet. Aber mancher Sänger und Sprecher ſchont natürlich gern das teuerſte Organ, und dann tönen die Stimmen aus dem Zuſchauer⸗ raum: Lautſprecher ei'ſchalde!“ Hiergegen iſt zu ſagen, daß im Nibelungen⸗ ſaal, auf den es ja vor allen Dingen ankommt, die Einſchaltung des Lautſprechers noch lange kein Segen für alle bedeutet. Es gibt im Parkett ſowohl wie auf der Empore eine Menge Winkel, da ſtoßen Wellen aus verſchiedenen Lautſprechern zuſammen, und man verſteht gar nichts. Aber ſelbſt, wenn der Mehrheit damit geholfen wäre, ſo iſt damit der Ge⸗ ſamtſtimmung, der künſtleriſchen Ganzheit zwiſchen den Erzeugern und Genießern von Kunſt, noch lange kein guter Dienſt erwieſen. Denn damit iſt die Stimmung von gelangweilter Schlafmützigkeit ge⸗ geben, die man hat, wenn man weißt ich kriege ſo alles ins Ohr geſchmettert. Es iſt etwas anderes um die Einheit künſtleriſchen Erlebniſſes, wenn man mit geſpannter Aufmerkſamkeit hinhört, als wenn man ſich, bequem zurückgelehnt, mit Klang⸗ und Wortſchwall vollpumpen läßt. Und. für Pointen und Witze gilt's noch ganz beſonders, was Robert Grüning neulich verzweiflungsvoll zur Empore ge⸗ wandt ausſprach: Sowas kann man doch nicht laut ſagen! Aber ſelbſt, wenn man hier noch nachgeben wird, — und man wird es meiſt müſſen!— ſo iſt damit noch lange kein Grund gegeben, jn kleinen Sälen wie die Harmonie Lautſprecher einzubauen, ſo daß ein großer Reoͤner wie Profeſſor Suchenwirth vergangenen Herbſt das Mikrophon energiſch von ſich wies und dann mehrere Meter davon abrückend zur Volksbildungsgemeinde ſprach. Und ganz un⸗ verzeihlich iſt es, wenn man weltberühmte Sänger ins Mikrophon tuten läßt. Den Menſchen und ſeine wirkliche Stimme erleben Sie ſo nicht! „Dagegen ſollten die Mutigen aus dem Zuſchauer⸗ raum Front machen. Denn eine durch Lautſprecher gejagte eoͤle Stimme iſt Erſatz, iſt kondenſierte, blecherne, verſtärkte zweite Wahl. Das kann man daheim auch haben. Vielfach noch beſſer; denn nun kommt der Gipfel der muſikaliſchen Barbarei: Man ſtellt nämlich vielſach den Flügel ein Stück zu weit weg oder zu weit nach hinten vom Mikrophon ent⸗ fernt, und nun hat man nicht nur die Vergröberung, ſondern die ganze Verfälſchung der Muſik. Die Begleitung ſtimmt weder den Stärke⸗ noch den Neue Aufgaben des Gaftſtättengewerbes Eine richtungweiſende Rede des Miniſterpräſidenten Köhler vor dem badiſchen Gaſtſtätten- und Beherbergungsgewerbe Die Wirtſchaftskammer Baden, Unterabtei⸗ lung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe, die zur Zeit in Mannheim eine Arbeitstagung abhält, veranſtaltete am Mittwochnachmittag im Nibelungenſaal eine große Kundgebung, bei der Miniſterpräſident Walter Köhler eine rich⸗ tungweiſende Rede hielt. Nach der von den Mannheimer Philhar⸗ monikern unter Leitung von Kapellmeiſter Lud⸗ wig Becker dargebotenen Ouvertüre zu„Eu⸗ ryanthe“, eröffnete der Leiter der Unterabteilung Gaſtſtätten und Beherbergungsgewerbe in der Wirt⸗ ſchaftskammer Baden, Hotelbeſitzer Emil Peter, Baden⸗Baden, die Kundgebung. Sein beſonderer Willkommgruß galt den Vertretern von Partei, Wehrmacht, Staat und Stadt, inſonderheit dem badiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Köhler, dem Mannheimer Oberbürgermei⸗ ſter Renninger dem Leiter des Fachamtes„Der deutſche Handel“ in der DAc, Pg. Feit, Berlin, und dem Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe, Hotelier Fritz Dreſſen, Bad Godesberg. Peter kam im Anſchluß an ſeine Begrüßungsworte in großen Zügen auf die Haupt⸗ fragen des Gewerbes zu ſprechen. Er wies auf die große Bedeutung des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes in Baden hin, das hier mit 10 600 Betrieben vertreten iſt und für viele Erholungs⸗ und Kurorte das Schlüſſel⸗ gewerbe darſtellt. Leider ſei aber das Gaſtſtät⸗ ten⸗ und Beherbergungsgewerbe nicht wie andere Gewerbe von dem großen wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland er⸗ ſaßt worden. Zwar ſeien inzwiſchen in den Gaſtzah⸗ len und in der Bettenbelegung die Höchſtziffern des Jahres 1929 erreicht und teils ſogar überſchritten worden, aber die Einnahmen hätten damit nicht Schritt gehalten, wobei die Lage bei den Hotels und Fremdenheimen noch weniger günſtig als bei den Gaſtwirtſchaften ſei. Beſonders ungünſtig wirke ſich der Rückgang des Ausländerverkehrs aus. Immerhin ſeien aber auch beim Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe in den letzten ſechs Jah⸗ ren manche Erfolge erzielt worden. Oberbürgermeiſter Renninger hieß die Tagungsteilnehmer namens der Mann⸗ heimer Bevölkerung herzlich willkommen und gab ſeiner Freude Ausdruck, ſo viele Freunde aus dem badiſchen Land in unſerer Stadt verſammelt zu ſehen. Man ſehe in ihnen Abgeſandte unſerer badi⸗ ſchen Heimat. Der Oberbürgermeiſter bat die An⸗ weſenden, ſich unſere Stadt zu betrachten und dabei zu erkennen, daß Mannheim zwar„Badens Fabrik“ und damit ein wichtiger Faktor im deut⸗ ſchen Wirtſchaftsleben, darüber hinaus aber auch ein weſentliches Kulturzentrum iſt. Große Kunogebung im Nibelungenſaal Nun ergriff Miniſterpräſident Köhler das Wort zu ſeiner bedeutſamen Anſprache. Zunächſt dankte er Hotelier Fritz Gabler Mannheim⸗Hei⸗ delberg, dem Leiter des Landesfremdenverkehrsver⸗ bandes Baden, für ſeine jahrelange erfolgreiche Ar⸗ beit als Leiter der Unterabteilung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe in der Wirtſchaftskammer Baden. Wenn er— der Miniſterpräſident— Fritz Gabler vor Jahresfriſt von dieſer Aufgabe entbun⸗ den habe, ſo nur deshalb, weil dieſe Entlaſtung im Hinblick auf die weiteren und größeren Aufgaben, die Gabler inzwiſchen noch übernahm, notwendig ge⸗ weſen ſei. Der Miniſterpräſident gab ſeiner Freude Ausdruck, daß in Emil Peter, Baden⸗Baden, ein geeigneter Nachfolger gefunden worden ſei. Miniſterpräſident Köhler kam dann auf die ge⸗ waltige Entwicklung Deutſchlands in den Jahren der Kanzlerſchaft Adolf Hitlers zu ſprechen. Er legte dar, wie ſchwer die Aufgabe war, die der National⸗ ſozialismus 1933 übernahm, und wie er daran ging, den jämmerlichen und erbärmlichen Zuſtand zu be⸗ ſeitigen. Er einte das deutſche Volk, er führte die deutſche Wirtſchaft zu einer ungeahnten Blüte, er ſchuf eine ſtarke Wehrmacht und verſchaffte dem Reich in der Welt die Achtung, die ihm gebührt. Im ver⸗ gangenen Jahr habe man dann ernten können: Die Oſtmark und das Sudetenland fielen als reife Früchte dieſes Säens in den Schoß. Der Redner erinnerte daran, daß das, was wir erlebten und erleben, jeden angeht, auch das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe habe ſich dieſer Entwicklung nicht entziehen können. Wenn es dabei nicht in gleichem Maße wie andere Gewerbe am Auſſchwung teilgehabt habe, ſo vor allem deshalb, weil es ſich von anderen Betrieben dadurch unterſcheide daß man in Wirtſchaften und Hotels nicht unbedingt zu gehen brauche. Als poſitive Leiſtungen des Nationalſozialismus für das Gaſtſtättengewerbe ſeien jedoch folgende dͤrei zu nennen: 1. Die weſentliche Erhöhung des deut⸗ ſchen Geſamteinkommens im Zuge der Wirtſchaftsbelebung habe auch Beträge freigemacht, die für Geſelligkeit ausgegeben werden konnten. 2. Durch die Förderung des Verlangens, die Heimat kennenzulernen, erfuhr der Fremden⸗ verkehr eine gewaltige Steigerung, die dem in Frage ſtehenden Gewerbe zugut kam. 3. Durch die Zuſammenfaſſung der Menſchen in großen Gemeinſchaftsveranſtaltungen ſei die Nei⸗ gung geweckt worden, auch einmal ein Feſt zu feiern; denn der Nationalſozialismus ſei keine Be⸗ wegung, die Mieſepeterei und Muckertum anſtrebe, ſondern Frohſinn und Freude auf ihre Fahnen geſchrieben hat. Andererſeits ſei nicht zu Tonwerten nach. Flügel auf vier, fünf Meter Ent⸗ fernung und Sänger auf dreiviertel Meter vom Mikrophon,— das ſind nämlich ganz verſchiedene Tonquellen, und was herauskommt, das ſchneidet ins Ohr wie eine verkratzte Grammophonplatte von 19101 Lautſprechergeſang im Nibelungenſaal mit ſich kreuzenden und einander umwerfenden Schallwellen. mit Echo und toten Winkeln und obendrein dieſem unabgeſtimmten Nebeneinander von Sänger und Klavier, das iſt eine ſolche Verſchandelung der muſi⸗ kaliſchen Kultur, daß man ſich wundert, wie ſie in einer Muſitſtadt wie Mannheim jahrlang geduldet werden konnte. Die Erklärung dafür iſt nur eine: abgeſtumpftes Gehör und verdorbener Geſchmack durch„mißbrauchten Rundfunk“. Dr Hr. verkennen, daß Entwicklungen, die an ſich wertvoll ſind, dem Gewerbe Abbruch getan hätten. So fördere der Rundfunk das Verlangen, im eige⸗ nen Heim zu bleiben. Weiter halte der Geiſt der Ertüchtigung u. des Sportes die junge Generation davon ab, viel Geld in Alkohol anzu⸗ legen. Schließlich ſeien auch Verlagerungs⸗ erſcheinungen wie die von der Gaſtſtätte zur Kaſernen⸗Kantine zu berückſichtigen. In der Ge⸗ ſamtbilanz ergebe ſich aber trotz alledem ein we⸗ ſentliches Plus und eine ſtarke Vor⸗ wärtsentwicklung in den letzten ſechs Jah⸗ ren. Dennoch ſei nicht zu überſehen, daß das Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe nicht die gleiche Aufwärtsentwicklung wie andere Be⸗ rufsſtände genommen habe. Daraus erwachſe die Notwendigkeit zur Ergreifung von Be⸗ reinigungsmaßnahmen. Es herrſche im Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsge⸗ werbe offenſichtlich eine ſtarke Ueberſetzung, es gebe in hohem Prozentſatz zuviel Gaſtſtätten. Die Frage ſei, ob man darauf warten ſoll, bis die notleidenden von ſelbſt zugrunde gehen, oder ob man nicht im Intereſſe des Gewerbes und der Betroffe⸗ nen ſelbſt rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen durchführen ſoll. Entſcheidend ſei die Ueberlegung, daß ein Betrieb, der ſich heute nicht rentiert auch nicht morgen oder übermorgen rentabel ſein werde. Die daraus zu ſolgernden Konſequenzen ſeien aber heute leichter zu ziehen, weil die aufwärtslaufende Konjunktur den Freiwer⸗ den Gelegenheit gebe, in einem anderen Be⸗ ruf wieder unterzukommen. Die Verantwortung der bei dieſer unausbleiblichen Bereinigung übrig bleibenden Betriebe ſei aber um⸗ ſo größer. Man müſſe ſich darüber klar ſein, daß der Deutſche in einem Lokal vor allem die Gemüt⸗ lichkeit, die ihm Erholung und Entſpannung gibt, ſucht. Darum ſei es auch nicht notwendig, Lokale protzig aufzumöbeln. Man wolle keine lächerliche Aſphaltkultur, keinen fal⸗ ſchen Abklatſch, ſondern Bodenſtändiges.„Was Berlin recht iſt, iſt noch lange nicht billig für Triberg oder Badenweiler!“. Erfreulicherweiſe ſeien in Baden viele bodenſtändige Gaſtſtuben vorhanden, und es gebe hier auch viele neue, die der Landſchaft vorbildlich eingepaßt ſind. Der Gedanke der Boden⸗ ſtändigkeit müſſe aber auch auf das übertragen wer⸗ den, was dem Gaſt vorgeſetzt werde. Glücklicherweiſe könne ſich Baden auch in dieſer Hinſicht ſehen laſſen. So ſei es im Weinban in den letzten Jahren ſtark vorwärts gekommen. Wenn es im Eſſen nicht über ſoviele Spezialitäten wie mancher andere Land⸗ ſtrich verfüge, ſo immerhin über einige, heiſpiels⸗ weiſe die Forellen des Schwarzwaldes, die Fel⸗ chein des Bodenſees, den Speck des Schwarzwaldes und den Gyünkern des Baukandes, Gets Der Miniſterpräſident beſchäftigte ſich in ſeinen weiteren Darlegungen mit einigen beſonderen An⸗ liegen der Gaſtwirte und Hoteliers. Wer von der Preisüberwachung erfaßt werde, möge nicht das Gefühl haben, daß den zuſtändigen Stellen daraus ein beſonderer ſadiſtiſcher Genuß erwachſe, den man ſuche, weil man ſonſt etwa keine Arbeit hätte! Der Reoͤner unterſtrich mit Nachoruck, daß die Preisüberwachung aus dem Rahmen der deut⸗ ſchen Wirtſchaftspolitik von heutesnicht mehr weg⸗ zudenken iſt, denn: 6157 Pfisterer-Bräu MAVER-BRAU OggexoHe 2 22 J N § 9 8 N 9 D. J J 8 8 N N N N N J N N N 8 N D N 8 J N N N Näch des Täges Nüh' und Lôst, Geh' àuch mah àus, Sei umᷓer Gäſt! Der deutſchen Erde ——— aus der grögten Brauerei am Platze 4. Seite/ Nummer 19 Hätte man beim Anſtieg der Konjunktur und bei der Erhöhung des Einkommens die Preiſe laufen laſſen, ſo wären wir heute mitten in einer Inflation! Jeder, der von der Preisüberwachung unangenehm berührt werde, möge ſich vor Augen halten, ob ihm eine Wiederkehr der Zeit, da man für einen Waſch⸗ korb voll Geld einen Handkorb voll Waren erhielt, lieber ſei. Im übrigen habe er— der Miniſter⸗ präſident— an ſeine Leute ſtrenge Anweiſung gegeben, bei der Durchführung der Preisüber⸗ wachung jede ſchikanöſe Maßnahme zu vermeiden. Daß das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe ſteuerlich ſehr ſtark belaſtet iſt— beſonders bei großen neuen Häuſern— ſei bekannt. In den Jah⸗ ren, da das Land noch Steuern ſelbſt erhob, habe die badiſche Regierung viel getan, um das zu beſſern. Für die künftige Handhabung der Steuern wäre es aber falſch, einen unangebrachten Optimismus zu heucheln. Die gewaltigen Aufgaben, die das Reich durchführt, bedeuten notwendigerweiſe gewaltige Belaſtungen der Allgemeinheit. Es reiche nicht aus, bei der Rücktehr der Oſtmark oder des Sudetenlandes„Hurra“ zu ſchreien— das müſſe auch alles bezahlt werden! Im übrigen unterſtrich der Redner, daß die ſtets wachſenden Steuereinnahmen nicht aus Steuererhö⸗ hungen ſtammen, ſondern auf eine ſchärſere Erfaſ⸗ ſung und natürlich auch auf die Wirtſchaftsbelebung zurückzuſühren ſind. Zur Frage des Ausländerverkehrs über⸗ gehend betonte Miniſterpräſident Köhler, daß Baden da traditionell führend iſt. Sicherlich werde die An⸗ gliederung Oeſterreichs und des Sudetengebietes bis zu einem gewiſſen Grad ein Abziehen dieſes Aus⸗ länderverkehrs bedingen, aber man könne überzeugt ſein, daß Baden dennoch ſeinen entſcheidenden Platz im Ausländerverkehr behaupten werde, weil von ſeiner günſtigen Verkehrslage, von ſeiner Landſchaft und von ſeiner hochſtehenden Gaſtlichkeit ſtarke Anziehung ausgeht. Miniſter⸗ präſident Köhler wies darauf hin, daß er in Berlin ſchon vorſtellig geworden ſei, daß Schritte getan werden müßten, um den Ausländerverkehr wieder mehr als bisher nach Deutſchland hereinzuleiten. Der Redner bezeichnete den Ausländerverkehr als die einfachſte Form des Exportes und die denkbar günſtige Form der Deviſenbeſchaffung. Er gab ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß auch dieſes Problem gelöſt werden wird. Der Redner beſchäftigte ſich auch mit der Per⸗ ſonalfrage. Kein Betrieb ſei ſo auf gutes und ſauberes Perſonal angewieſen wie das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe. In Baden ſei es er⸗ freulicherweiſe darum gut beſtellt. Der Miniſter⸗ präſident gab den Wirten und Hoteliers den Rat, dafür Sorge zu tragen, daß ihre Leute bei ihnen bleiben, und für dieſe zu tun, was nur irgend mög⸗ lich ſei. Das ſei beſonders im Hinblick auf den wei⸗ ter wachſenden Mangel an Arbeitskräften von größ⸗ ter Wichtigkeit. Der Miniſterpräſident beſchäftigte ſich auch mit „Seiner Majeſtät, dem Gaſt“. Der Gaſt könne dem Wirt Freude machen, er könne ihm aber auch die Hölle bereiten. Jeder Gaſt müſſe ſich auf ſeine Pflichten dem Wirt und dem Perſonal gegen⸗ über beſinnen. Am wenigſten habe der, der zu Hauſe nichts zu melden habe, die Berechtigung, in der Wirtſchaft alles zu bemängeln. Vom Gaſt müſſe man erwarten, daß er ſich in einem Hauſe, in dem man alles für ihn tut, auch als Gaſt benimmt. Miniſterpräſident Köhler ſchloß ſeine oftmals von lautem Beifall unterbrochene Rede mit einem politiſchen Rück⸗ und Ausblick. Er erinnerte daran, daß viele, vor allem die Frauen, ſich in den ſpan⸗ nungsgeladenen Septembertagen Sorgen über den Gang der Entwicklung gemacht haben. Wie klein⸗ mütig mußten ſie ſich aber ſpäter vorkommen, daß ſie den Glauben verloren hatten. Die Lehre, die das deutſche Volk aus dem vergangenen in das neue Jahr mit herüber genommen habe, ſei die: Vertranen haben zu dem, der die dentſchen Geſchicke lenkt, dann wird es auch 1939 weiter aufwärts gehen! Reyrüſentation als politiſche Aufgabe Ambau der Getränkeſteuer?— Folgerungen aus der Verknappung der Arbeiskräſte Nach dem Miniſterpräſidenten ſprach Hoiener Dreeſen der Leiter der Wirtſchaſtsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe, Bad Godesberg. Er dankte dem Vorredner für das große Verſtändnis für die Lage des Gewerbes. Anſchließend würdigte er die Berdienſte Fritz Gablers und führte deſſen Nachfolger in ſein Amt ein. Im folgenden legte er einige wichtige Geſichtspunkte dar. So betonte er, daß jeder Gaſtſtättenbetrieb, der kleinſte wie der größte, das Beſtreben haben müſſe, ein Muſter⸗ betrieb zu ſein, in dem die Gaſtlichkeit aus⸗ geprägt iſt. Jeder Betrieb müſſe aber auch kauf⸗ männiſch geführt werden. Der Redner gab bekannt, daß ſeines Erachtens die Zeit nicht mehr allzu fern ſei, daß die Gemeindegetränke⸗ ſteuer aüf die Allgemeinheit abgewälzt werde. Bei der Behandlung des Verhältniſſes zwiſchen Gaſt⸗ ſtättengewerbe und Brauwirtſchaft vertrat er den Standpunkt, daß mit dem Ankauf kranker Betriebe durch die Brauereien Schluß gemacht werden müſſe. Weiter werde eine geſetzliche Regelung angeſtrebt, die Privatzimmervermietung nur bei Spitzenbedarf geſtattet und im übrigen die Beherbergung allein dem konzeſſionierten Gewerbe zuweiſt. Als fünfter Redner ergriff der Präſident der Alliance Internationale de'Hotellerie und Leiter des Landesfremdenverkehrsverbandes Baden, Ir tz Gabler, Mannheim-Heidelberg das Woxt. Er hob hervor, daß in der Tätigkeit der Gaſtſtätten und Hotels eines Reiſegebietes eine po⸗ litiſche Aufgabe der Repräſentation eines Landes geſehen werden muß. Das Tempo des Reiſens von heute kenne nur ein kurzes Verwei⸗ len am jeweiligen Ort; der erſte Eindruck, den der beherbergende Gaſthof dem Fremden durch ſeine gaſt⸗ liche Atmoſphäre und die Sauberkeit und Behaglich⸗ keit ſeiner Einrichtungen vermittle, beeinfluſſe we⸗ ſentlich das Urteil des Beſuchers über Land und Leute. Durch dieſen Eindruck können bei den Aus⸗ landsgäſten Vorurteile beſeitigt werden, durch Min⸗ derleiſtung könne aber in gleichem Ausmaße Scha⸗ den entſtehen. Wenn die Fremdenverkehrsorganiſationen ſolche ideale Forderungen an das Gaſtgewerbe ſtellen, ſo fühlten ſie ſich andererſeits zur ſelbſtverſtändlichen Unterſtützung aller Bemühungen des Gaſtgewerbes, wirtſchaftliche Schwierigkeiten zu beheben, veranlaßt. In dieſem Zuſammenhang müſſe die bisherige Ge⸗ meinſchaftsarbeit der badiſchen Berufsgruppe, des Landesfremdenverkehrsverbandes Baden und der Landesregierung als vorbildlich gekennzeichnet wer⸗ den. Der Redner erinnerte an einige beiſpielshafte badiſche Regierungs⸗ maßnahmen ſchon im erſten Jahre nach dem Umbruch: „Eine grundſätzliche Neuordnung und ein ein⸗ maliger Vorgang im deutſchen Fremdenverkehr war in Baden die Zuerkennung der Rechte einer öffentlichen Körperſchaft an den Verkehrsverband. Am 22. April 193g erließ das badiſche Wirtſchaftsminiſterium ſeine Verord⸗ nungen über die Ermäßigung der Real⸗ ſteuern gemäß Mindernutzung. Die daber gefun⸗ dene Formel wurde nachträglich in der deutſchen Steuergeſetzgebung allgemein verwendet. In Ver⸗ bindung damit wurde im Auguſt 1933 die Güte⸗ ſtelle mit geſetzlichen Befugniſſen in Karlsruhe gebildet, die den Zuſammenbruch wichtigſter Betriebe verhindern konnte. Auf dem Gebiete des Kon⸗ zeſſionsweſens wurde eine gleiche harmoniſche Zuſammenarbeit des Innenminiſteriums und der badiſchen Verbände gefunden. Als im April 1933 viele Zwangsverſteigerungen bevorſtanden, ermäch⸗ tigte mich das Innenminiſterium als Sonderkom⸗ miſſar, bei Beſitzwechſel durch Zwangsverſteigerung, ſelbſt bei altbeſtehenden Hotels, die Konzeſſionsertei⸗ lung in letzter Inſtanz zu entſcheiden Dies führte vielfach zur Ausſetzung der anberaumten Verſteigerungen. Wir konnten ſo eine ganze Reihe von Betrieben retten, und ich glaube, daß auch die Banken recht froh ſind, daß ſie damals nicht zu Hotelbeſitzern geworden ſind. Dem badiſchen Unter⸗ richtsminiſterium verdanken wir die Errichtung einer Staatsſchule für das Gaſtſtätten⸗ gewerbe, die als Reichsfachſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbe für die Erziehung unſeres Nachwuchſes eine einmalige Einrichtung iſt.“ Auch Gabler kam nochmals auf die Frage des Ausländerverkehrs zu ſprechen. Wenn er im letzten Sommer große Ausfälle gezeigt habe, ſo ſei davon zwar Deutſchland am ſchwerſten betroffen worden, aber auch in den anderen Ländern habe man ähnliche Erfahrungen gemacht. Inſolge der Kriegspſychoſſe ſind die Amexikaner ausge⸗ blieben. Vor allem ſei es notwendig, Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 12. Januar 1980 den Anreiz zu Deutſchlandreiſen von Aus⸗ ländern durch wettbewerbsfähige Angebote zu mehren. Die Währungsabwertung unſerer Nach⸗ barländer, beſonders Frankreichs, haben aller⸗ dings Deutſchland trotz ſeiner Reiſemark zu einem verhältnismäßig teuren Reiſeland gemacht. Die Reiſemark, die an das Stillhalteabkommen ge⸗ bumden ſei, werde durch die neuerlich erhöhte Lizenz⸗ gebühr noch teurer, ſo daß ihr Anreiz zur Deutſch⸗ landreiſe kaum noch beſtehe. Für Baden ſei es auch wichtig, eine Erleichterung im Verkehr mit Frankreich durch Abſchluß eines Reiſever⸗ kehrsabkommens und eine Verbilligung der Paßge⸗ bühren zu erzielen. Im übrigen ſei das Ent⸗ ſchuldungsproblem der verkehrswichtigen und unverſchuldet in Notlage gekommenen Hotels beſonders dringlich, denn es handle ſich um eine Exiſtenzfrage der für den Auslandsverkehr wichtigen Hotels. Aus dauerndem Ertragsmangel drohe eine Veraltungsgefahr der Hoteleinrichtungen und ſomit der Leiſtungen, die uns international wettbewerbsun fähig machen müſſen. Hier müſſe durch eine geſetzliche Maßnahme eine Bereinigung der Rückſtände und die Herſtellung einer tragbaren Verſchuldungs⸗ höhe herbeigeführt werden. Als letzter Reoͤner ſprach der Leiter des Fach⸗ amtes„Der deutſche Handel“ in der DAß, Pg. Feit, Berlin, der frühere Mannheimer Standartenführer. Er unterſtrich, daß in Deutſchland die Erziehung des Volkes zur nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft an erſter Stelle ſtehe, woraus auch für die Betriebe des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes große Aufgaben erwüchſen. Der Redner erinnerte an die Forderung nach Leiſtungsſteigerung. Ange⸗ ſichts der Verknappung der Arbeitskräfte müſſe man eine Arbeitsverteilung auſtreben, bei der man mit einem Minimum an mänulichen Kräften auskomme und bei der man auch weiblichen Kräften Aufſtiegsmöglichkeiten biete. Die DAß habe deshalb Richtlinien für die Einfüh⸗ rung einer dreijährigen Lehrzeit für weib⸗ liche Lehrlinge im Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe ausgearbeitet, an deren Ende eine Gehilfenprüfung ſtehe. Unterabteilungsleiter Peter gedachte nach einem kurzen Schlußwort des Führers. Mit den Liedern der Nation ging die ergebnisreiche Kundgebung zu Ende. dr. W. th. „In der Geſchichte unſeres Volkes wird das Jahr 1958 ein großes, unvergeßliches, ſtolzes Jahr ſein. Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk 1938/39 der geſchichtlichen Größe dieſes Jahres entſpricht.“ 7 2 Adolf Hitler. Bei der Eröffnungsfeier des wow. 1958/50 ———— Ab Sonntagvormittag in Mannheim: Roichswanderſchau: „Bolksgemeinſchaft-Blutsgemeinſchaſt' Auswahl der Spitzenarbeiten des Schuliugend-Wettbewerbs aus dem ganzeun Reichsgebiet Am Sonntag, den 15. Jannar, vormittags 11 Uhr, wird vor geladenen Gäſten in der Aula der Friedrichsſchnle Mannheim eine einzigartige Ausſtellung eröffnet, die vorausſichtlich bis 22. Jannar für die Oeffeutlichkeit täglich von 14—416 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich iſt. Morgens finden nur geſchloſſene Führungen für die Schulen des Kreiſes Mannheim ſtatt. Dieſe Reichswanderſchau macht zur Zeit die Runde durch ſämtliche Gane Großdeutſchlands und iſt das Ergebnis eines Wettbewerbs unter der Schul⸗ jugend aller Gaue. Im Dezember 1936 rief der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund in Verbindung mit dem Raſſen⸗ politiſchen Amt der NSDaAp und dem Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda die deutſche Schuljugend zu dem Wettbewerb„Volks⸗ gemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ auf. Sinn der Wettbewerbe, die der Nationalſozialiſtiche Lehrer⸗ bund laufend veranſtaltet, iſt, den Begriff„Volks⸗ gemeinſchaft“ bei der Jugend zum inneren Erlebnis werden zu laſſen. Die beſondere Aufgabe des Wettbewerbes„Volksgemeinſchaft— Blutsgemein⸗ ſchaft“ war darüber hinaus, der deutſchen Jugend die Bedeutung von Blut und Raſſſe für unſer Volk nahezubringen. Ahnen⸗ und Familienforſchung ſollten ferner die Erkenntnis bringen, wie weit jeder Junge und jedes Mädel durch ſeine Vorfahren mit der deutſchen Geſchichte und dem Schickſal des Volkes verbunden ſind. In ſeiner Schülerzeitſchrift „Hilf mit!“, die in einer Auflage von über drei Mil⸗ lionen erſcheint, beſitzt der NSLB das Inſtrument, um zur geſamten deutſchen Schuljugend ſprechen zu können. Von Dezember 1936 bis Auguſt 1937 ſind in„Hilf mit!“ fortlaufend Beiträge erſchienen, die den Wettbewerb befruchten und den Teilnehmern Anregungen geben ſollten, während gleichzeitig in dem neben„Hilf mit!“ hergehenden Inſormations⸗ dienſt„Volksaufklärung und Schule“ der Lehrer⸗ ſchaft geeignetes Material bereitgeſtellt wurde. Durch eine große Anzahl von Preſſeartikeln wurde im gleichen Zeitraum das Intereſſe der Oeffentlich⸗ keit für den Wettbewerb wachgerufen. Die große Bedeutung, die dem Wettbewerb beizumeſſen iſt, er⸗ hellt wohl am beſten aus der Tatſache, daß führende Männer von Partei und Staat wie die Reichs⸗ miniſter Dr. Frick und Darré, Gauleiter Wächtler, Dr. Groß und viele andere in der großen Tages⸗ vreſſe zu dem Wettbewerb das Wort ergriffen haben. Das Ergehni ſehen wir nun in einer Wander⸗ iüsſtellung, die durch ganz Deutſch and wandert, und man kann ſagen, daß es für die Veranſtalter — einen vollen Erfolg bedeutet. Aus der unüberſeh⸗ baren Fülle der Wettbewerbsarbeiten konnten von den einzelnen Gauwaltungen des NSeBmehr als viertauſend Arbeiten dem Preisgericht vorgelegt werden. Es iſt erſtaunlich, wie vielſeitig das Thema„Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ von den Jungen und Mädeln behandelt worden iſt. Wenn die Arbeiten auch außerhalb des Schulunter⸗ richts anzufertigen waren, ſo kann man doch mit Be⸗ friedigung feſtſtellen, daß die Lehrerſchaft ſich vielfach tatkräftig für die Förderung des Wettbewerbes ein⸗ geſetzt hat. Das geht beſonders aus den zahlreichen Gemeinſchaftsarbeiten hervor, die von einzelnen Klaſſen und auch ganzen Schulen angefertigt worden ſind. In allen Fällen aber iſt wohl eine Teilnahme des Elternhauſes unverkennbar, wenn auch nicht in einem Sinne, der die Selbſtändigkeit der Arbeiten beeinträchtigen würde. Es muß aber als ein beſon⸗ derer Gewinn verbucht werden, daß durch den Wett⸗ bewerb in Tauſenden von Elternhäuſern die Fami⸗ lienſorſchung Eingang gefunden hat. Die Ergebniſſe ſind teilweiſe gerade⸗ zu verblüffend. In mehreren Fällen hat die Ahnenforſchung Ahnengleichheit von Schülern unter⸗ einander und auch mit Lehrern der Klaſſe aufgedeckt. Ahnen⸗ und Sippentafeln in den mannigfachſten Ausführungen, meiſterhafte Scherenſchnitte und Plaſtiken, Stickereien, Modelle, Familiengeſchichten zeugen von dem Kön⸗ nen der Jungen und Mädel und von ihrer liebevol⸗ len Hingabe an die freiwillig übernommene Arbeit. Die Arbeiten der Schüler und Schülerinnen wur⸗ den durch zahlreiche von der Schülerzeitſchrift„Hilf mit!“ geſtifteten Preiſe, vor allem aber durch ein Diplom, das der Reichswalter des NSLB, Gau⸗ leiter Fritz Wächtler, an die Geſtalter der etwwa 3000 beſten Arbeiten verliehen hat, anerkannt. Für die beſten Gemeinſchaftsarbeiten haben Miniſterpräſi⸗ dent Generalfeldmarſchall Göring, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsmini⸗ ſter R. Walther Darré und der Reichswalter des NSeB, Gauleiter Wächtler, ihre Bilder mit eigen⸗ händiger Widmung zur Vexfügung geſtellt. Die Beſucher der Ausſtellung werden zweifellos den Eindruck mit nach Hauſe nehmen, daß der Natio⸗ nalſozialiſtiſche Lehrerbund ſich durch den Wettbewerb „Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ um die Verinnerlichung des Begriffes„Volks⸗ gemeinſchaft“ ein großes Verdienſt erworben hat. Pallss⸗ fauc vom 9. bis 15. Januar ſumniti Dir— funde Palaſt-Theater:.Anter Mordverdacht“ Eine Frau wird ermordet, der Falſche wird be⸗ ſchuldigt und eingelocht und der grobe, wenn auch anſtändige Kriminalinſpektor ſetzt immer hart zu. Aber da iſt noch ein Journaliſt, der, ſo wie es in den Staaten halt vorkommt, in den Polizeizim⸗ mern aus⸗ und eingeht, und der hat, wie's ſcheint, mehr Grips und Phantaſie, und entdeckt ſowohl Indizien wie auch neue Spuren. Man iſt recht ge⸗ ſpannt, wie er den armen Kerl, ſchon verurteilt, doch noch vom elektriſchen Stuhl freibekomme, und da iſt auch ein Mann mit recht ſüdländiſchem Aus⸗ ſehen und gewellten Haaren John Barrymore, ſehr gekrümmt und nach⸗ läſſig gekleidet einhergehend, iſt der Dr. Tindel, deſ⸗ ſen Frau ermordet wurde, und man bedauert es eigentlich, daß ein ſo großer Schauſpieler eine ſo wenig erfreuliche und ergiebige Rolle ſpielen muß. Bei aller eilenden Läſſigkeit, mit der er ſich ſeiner Aufgabe entledigt, blitzt allerdings doch gelegentlich der echte Künſtler auf. Das rafſinierte Verſteckſpiel um den Mörder wird von Lynne Overman be⸗ leuchtet, ein bei aller humorvollen Schlackſigkeit und peinlichen Bilderſtehlerei, die die amerikaniſche Zei⸗ tungsmache mit ſich bringt, ſympathiſch und gewiſ⸗ ſenhaft arbeitender Reporterheld. Die dauernde Rekonſtruktion der Tatbeſtände bringt endloſe Dialoge, die noch dazu der Synchroniſierung zulieb', von den deutſchen Sprechern übermäßig ſchnell nach⸗ geplappert werden müſſen,— eine deutliche Schwäche des Films, der überhaupt bei aller Realiſtik zu wenig bildmäßig aufgebaut iſt. Loniſe Campbell iſt hübſch, aber ſehr zart und gebrechlich. Zufällig gibt's mal kein happy end. Erich Hunger, Flugzeugfallen am Himmel Im vorigen Jahr veranſtaltete das britiſche Luft⸗ fahrtminiſterium über Lodnon zum erſten Male große Manöver mit Sperrballonen. Es kam dabei zu Zwiſchenfällen, und ein großer Teil des Publikums zweifelte am Wert dieſer Sperren. In Fachkreiſen aber iſt man anderer Meinung. Warum, das erzählt ein bebilderter Artikel im neuen Heft der„Sirene“. Er berichtet über die erſten behelfsmäßigen Ballon⸗ und Drachenſperren der Deutſchen und ihrer Geg⸗ ner, über die praktiiche und moraliſche Wirkung dieſer Abwehr und über die Entwicklung bis zur Flugzeugfalle, die man heute in den Himmel ſtellt! „So wird's gemacht“ heißt eine praktiſche Anleitung mit zahlreichen Bildern über die vielſeitige Ver⸗ wendung des„Dreiecktuches“, des einfachſten Mittels zur Befeſtigung von Verbänden.—„Die Sirene“ bringt außerdem noch viele intereſſante Biloberichte und die Mitteilungen des Reichsluftſchutzbundes. u Eines der ſchönſten Alt⸗Mannheimer Häuſer, das Eckhaus E 3, 13, hat einen neuen Anſtrich er⸗ halten, ſo daß es ſich jetzt wieder von ſeiner beſten Seite zeigt. Das Haus dürfte in Mannheim einzig⸗ artig ſein. Nicht etwa weil es einen beſonderen Typ zeigt, denn für ſolche Giebelhäuſer fehlt es hier an Vorbildern nicht. Was das Haus auszeich⸗ net, iſt. daß dieſer zweiſtöckige Giebeltys, der ſonſt nur bei Bürgerhäuſern Anwendung gefunden hat, hier palaisartigen Ausdruck erhielt. Das zeigt ſich nicht nur in den Größenverhältniſſen, ſondern auch in der ebenmäßigen Ausgeglichenheit ſeiner archi⸗ tektoniſchen Geſtaltung. Das Haus wurde ehemals auch als Adelspalais errichtet. Es gehörte dem Freiherrn von Hertling, einem Würden⸗ träger am Kurfürſtlichen Hof. Kartoffelausgabe Für die Betreuten der Gruppen A, B und Cder Stadtortsgruppen geben wir je Antrag einen Zentner Kartoffeln aus. Für die Ausſtellung der Zuweiſungsſcheine iſt die vorgeſchriebene Anerken⸗ nungsgebühr von 20 Pfg. pro Zentner zu bezahlen. Die Ausgabe erfolgt in der Fendel⸗Gutjahr⸗ Halle, Werfthallenſtraße, vom 11. bis 16. Januar, in der Zeit von 8 bis 16 Uhr durchgehend. Wildausgabe Für die Betreuten der Gruppe S der Stadt⸗ ortsgruppen geben wir am Samstag, dem 14. Januar, von 8 bis 12 Uhr, an der Ausgabeſtelle Frei⸗ bank des Städt. Schlachthofes je eine Porlion Wild aus. Die Zuweiſungsſcheine müſſen ſich die Be⸗ treuten auf ihrer Ortsgruppe ausſtellen laſſen. Hier⸗ für iſt keine Anerkennungsgebühr zu zahlen. Die Ausgabetage und Zeiten müſſen unbedingt eingehalten werden. oder die von ihm beſtimmte * 3 Donnerstag, 12. Januar 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8 8 5. Seite/ Nummer 19 Boller Arbeitseinſatz der Zugend Schnlentlaſſene und Arbeitsmaiden werden erfaßt Staatsſekretär Dr. Syrup hat als Präſident der Arbeitseinſatzbehörde einige Anordnungen ge⸗ troffen, die der Erfaſſung auch der letzten Arbeits⸗ kraft in der Jugend dienen. Entſprechend der im Vorjahre eingeführten Meldepflicht haben die ge⸗ ſetzlichen Vertreter der Schulentlaſſenen, vor allem alſo die Eltern, ͤieſe nach ihrem Schulaus⸗ tritt zu Oſtern 1939 innerhalb von zwei Wochen beim zuſtändigen Arbeitsamt anzumelden. Der Staatsſekretär bemerkt, daß die Abgabe einer beſonderen Meldung Hann nicht mehr notwendig iſt, wenn die Jugendlichen bereits vor der Schulentlaſſung das Arbeitsamt aufgeſucht und dabei die notwendigen Angaben gemacht haben. Alle übrigen Jugendlichen aber ſollen durch liſten⸗ mäßige Meldungen der Schulen erfaßt werden, wo⸗ bei angegeben werden muß, ob und gegebenenfalls welche berufliche Tätigkeit beabſichtigt iſt. Der Reichserziehungsminiſter hat zwar alle Schulen angewieſen, die ihnen von den Arbeits⸗ ämtern zugehenden Vordrucke den abgehenden Schü⸗ lern rechtzeitig auszuhändigen, ſie über den Zweck der Meldung aufzuklären und die Rückgabe durch die Lehrer überwachen zu laſſen. Insbeſondere wur⸗ den die Leiter der höheren Schulen verpflichtet, den zuſtändigen Arbeitsämtern die Namen von bereits vorzeitig abgegangenen Abiturienten nebſt Anſchrift der Eltern uſw. mitzuteilen. Weiterhin wünſcht Staatsſekretär Syrup, daß auch die ausſcheidenden Arbeitsmaiden nicht etwa wieder ohne Berufsausübung in das Elternhaus zurückkehren. Im Ein⸗ wernehmen mit dem Reichsarbeitsführer wurden deshalb die Arbeitsämter angewieſen, bei den Be⸗ ſuchen in den Lagern dafür zu ſorgen, daß ſich mög⸗ lichſt alle Arbeitsmaiden, die ſich nicht einer Berufs⸗ ausbildung zuwenden wollen, für die Aufnahme einer Arbeit zur Verfügung ſtellen. Wer ohne Ar⸗ beit bleiben will, muß auf einem gewiſſen Blatt die Gründe angeben und wird dann von dem örtlich zuſtändigen Arbeitsamt weiter geworben. Endlich iſt es nicht der Wunſch, daß etwa Verſuche zur Umgehung des neuen auf alle weibli⸗ chen Arbeitskräfte unter 25 Jahre aus⸗ gedehnten Pflichtjahres gemacht werden. Dazu gehört auch die vorgeſchützte Krankheit. Staatsſekretär Sy⸗ rup beſtimmt, daß, wenn Krankheiten nachweislich vorgeſchützt ſind, um die volle Ableiſtung des Pflicht⸗ jahres zu umgehen, ſolche Krankheitszeiten nicht angerechnet werden. Wenn Autofahrer Tabletten ſchlucken Das kann die gleiche Wirkung wie Alkohol haben Im neueſten Heft der Zeitſchrift der„Akademie für Deutſches Recht“ wird erſtmalig auf die Ge⸗ fahrenquelle hingewieſen, die pharmazeutiſche Mittel für den Straßenverkehr bilden können. Dazu gehören etwa die Nachwirkungen eines zu ärztlichen Zwecken herbeigeführten künſtlichen Rauſches, die die Urſache eines Verkehrsunfalls bilden. Ferner muß an die handelsüblichen und täglich abgegebenen Mittel der Apotheke gegen Schmerzen aller Art gedacht werden. Um den Schmerz zu lindern oder ſonſtige Beeinträchtigun⸗ gen oͤes Wohlbefindens auszugleichen, müſſen dieſe Mittel mindeſtens gewiſſe Funktionen des Körpers herabſetzen oder auch gewiſſe Abwehrkräfte beſon⸗ ders anregen. Dieſe Wirkung erfolgt in den meiſten Fällen über das Zentralnervenſyſtem. Dadurch kann (genau ſo wie bei der Wirkung des Alkohols) die Geſamtfunktion des Körpers und damit die Eig⸗ nung für den Verkehr herabgeſetzt werden. Dieſe Wirkung kann bei einzelnen Menſchen, und twar gerade bei öͤenen, die wegen einer beſonders empfindlichen Veranlagung ſolche Mittel am eheſten brauchen, bereits von„harmloſeſten“ Mitteln hervorgerufen werden. Eine beſondere Ge⸗ fahrenquelle bildet bei dieſen Mitteln die übermäßige Menge, die ohne die Einwirkung des Arztes, häufig auf Grund der den Packungen beigefügten ſehr weit gefaßten Gebrauchsanweiſungen genommen wird. Die Wirkung dieſer Mittel wird im Blut im allgemeinen nicht nechzuweiſen ſein. Lediglich eine Harnunterſuchung und vielleicht eine Unter⸗ ſuchung des Mageninhalts ſcheinen Ergebniſſe erbringen zu können. Bei beiden Methoden hat aber ſelbſt bei der notwendigen ſchnellen Vornahme der Maßnahmen wohl eine qualitative, nicht aber die entſcheidende quantitative Analyſe Ausſicht auf Erfolg. Das darf jedoch nicht dahin führen, daß man ganz auf tatſächliche Feſtſtellungen in dieſer Hinſicht verzichtet. Mindeſtens iſt die Verneh⸗ mung des Verkehrsteilnehmerg darauf zu erſtrecken. Das muß ſchon durch die Art des polizeilichen Vordrucks geſichert ſein. Dort darf nicht nur nach„Rauſchgiften“ gefragt werden. Eine Durchſuchung des Verkehrsteilnehmers und Kraft⸗ fahrzeuges ebenſo wie eine Befragung der Zeugen müſſen hinzutreten. Wenn man feſtſtellen kann, daß der Verkehrsteil⸗ nehmer mit einer einſchläfernden oder berauſchen⸗ den Wirkung des von ihm genommenen Mittels— etwa nach ſeiner allgemeinen Einſicht oder ſeiner be⸗ ſonderen Erfahrung— rechnen mußte, ſo wird man in der trotzdem erfolgten Teilnahme am Verkehr einen Verſtoß gegen Paragraph 1 StVo ſehen und auch die zivilrechtliche Haftung für den etwa ange⸗ richteten Schaden bejahen müſſen. Im allgemeinen wird man damit rechnen müſſen, daß der durch⸗ ſchnittliche Verkehrsteilnehmer wohl über die Wir⸗ kung des Alkohols Beſcheid weiß, daß er aber über die mögliche Gefahr derartiger pharmazeutiſcher Mittel erſt aufgeklärt werden muß. Macht Kellerwohnungen zu Luftſchutzräumen Erleichterte Umwandlung Auf Wunſch des Reichsminiſters der Luftfahrt and Oberbefehlshabers der Luftwaffe ordͤnet der Reichsarbeitsminiſter an, daß die erforderliche Ge⸗ nehmigung zur Umwandlung von Wohnungen in Räume anderer Art ohne Auflage zu erteilen iſt, wenn Wohnungen, namentlich Kellerwohnungen in Luftſchutzräume umgewandelt werden müſſen. Vor⸗ ausſetzung iſt, daß der Reichsminiſter der Luftfahrt Stelle beſcheinigt, d eine derartige rmeidba 50 Das hätte man ſich anhören müſſen! Die Bauten Feſſelnder Lichtbildervortrag von Profeſſor Dr. Schrade im Volksbildungswerk Das 19. Jahrhundert ſpürte ſelbſt die Auf⸗ löſung der Architektur, und die Bayeriſche Akademie verſuchte ſchon früh das Problem durch das naive Mittel eines Preisausſchreibens für den neuen Bauſtil zu löſen. Nun kamen die neuen Baumittel wie Beton, Stahlſkelett, Glas; und das frei in die Luft hinausragende Ausſichtstürmchen mit Treppe einer Ausſtellung von 1912 wurde allgemein als ein Wunder, die Ankündigung einer neuen Bauepoche angeſtaunt,— was auch ſogleich durch zwei wei⸗ tere Bilder nach der negativen und poſitiven Seite verdeutlicht wurde: das„Preſſa⸗Haus“ des ADGB mit dem ſchweren Klotz auf leichten Stahlſäulen mit Glas, eine ſpieleriſch⸗künſtliche Umkehrung der bisherigen Baugeſetze, und eine wunderbare federnd leicht geſpannte deutſche Brücke auf Island. Merkwürdig und zwieſpältig wirkt allerdings die neue techniſche Rationalität ſich aus bei den reinen Zweck⸗Reihen bauten der neuen Maſſenwohnarchitektur. Können Menſchen in dieſem nach dem Prinzip der endloſen Gleichförmigkeit einer„Chineſiſchen Mauer“ über⸗ haupt noch ein Geſicht haben? Prof. Schrade seigt hierzu ein kommuniſtiſches Plakat: die Maſſe in einer beſchwörend⸗angreiferiſchen Gebärde, einer gewaltig aus ihr herausragend. Aber auch ſein Geſicht verſchwimmt, bleibt Phantom, das iſt das ruſſiſche Ideal, die geſichtsloſe Maſſe. Damit iſt das Problem aus dem ſozialen Geiſt der Zeit neu geſtellt, und ein Heldenfriedhof in Flandern, das Münchener Gefallenen⸗Denkmal geben den Vergleich aus der deutſchen Geſinnung heraus. Wohl reiht ſich hier Kreuz an Kreuz, dort Name an Name, die 13 000 Gefallenen der Stadt München. Aber im Gewölbe unten ruht die Plaſtik des Kriegers, und ſie iſt ſo lebendig, oſt ſo ſehr Perſon, daß ſie jeden Augen⸗ blick wieder aufſtehen könnte. deren mit ihrem Geſicht, und ſehr fein wird dies deutlich an einer Analyſe des lateiniſchen Wortes „bersonare“, das von den antiken Masken⸗Schau⸗ ſpielern ſeinen bildlichen Urſprung hat und„Durch⸗ tönen“ bedeutet, und ſo ſoll Perſon und Perſönlich⸗ keit bedeuten: der, durch den die Gemeinſchaft hin⸗ durchtönt,— wie in dieſem ruhenden Krieger. Sehr ſchön wird dies auch am Tannenberg⸗ Denkmal klar. Der alte Herr, mit dem Schrade zuſammen das Denkmal beſuchte, ſchüttelte immerfort den Kopf. Ein Denkmal, das ſei doch ſowas wie die Germania auf dem Niederwald. Aber die Ger⸗ mania iſt eine künſtliche antikiſierende Abſtraktion, und ſchon Bismark äußerte ſich höhniſch über das Frauenzimmer da oben. Soll der heutige Menſch ſeiner Gefallenen gedenken, ſo muß er das in Ge⸗ meinſchaft tun, und dazu braucht er einen Planmäßige Vorbeugung und Krankheitsverhülung Ausbau der Krankenverſicherung 25 Jahre ſind verfloſſen, ſeit die Reichsverſiche⸗ rungsordnung in der deutſchen Krankenverſicherung eine neue Phaſe oͤer Entwicklung einleitete. Am 1. Januar 1914 löſten ihre Vorſchriften das alte Kran⸗ kenverſicherungsgeſetz vom 15. Juni 1883 mit den dazu ergangenen Novellen ab. Aus Anlaß dieſes Gedenkens zeigt der Leiter des Reichsverbandes der Ortskrankenkaſſen, Oberregierungsrat Martin, in der„Ortskrankenkaſſe“, daß damals auch die All⸗ gemeinen Ortskrankenkaſſen entſtanden, die daher am 1. Januar 1939 ihr 25jähriges Beſtehen feiern konnten. Die Reichsverſicherungsordͤnung löſte näm⸗ lich die weitgehende berufliche Gliederung der Kaſ⸗ ſen durch das territoriale Prinzip ab. In den letz⸗ ten Jahren vor der Machtergreifung waren die Krankenkaſſen mindeſtens zu einem weſentlichen Teil der Tummelplatz der Spꝰd und KPꝰD. Der Nationalſozialismus habe dieſe Mißſtände mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Das Berufsbeam⸗ tengeſetz habe alle Kaſſenangeſtellte entfernt, die ohne fachliche Befähigung, lediglich wegen bewährter Rührigkeit für die SPꝰD und die KPꝰD ihre Aemter erhalten hatten. Mit dem 1. April werde ein gro⸗ ßer Teil der bei den Krankenkaſſen tätigen Angeſtellten in das Beamtenverhältnis überführt werden. Die Kaſſenverwaltung werde da⸗ mit die Stetigkeit erhalten, um die bereits bei Schaf⸗ fung der Reichsverſicherungsordnung gekämpft wor⸗ den iſt. Weiter gibt der Referent einen zahlenmäßi⸗ gen Ueberblick über die imponierende Leiſtungsſtei⸗ gerung der Krankenverſicherung nach der Reichsver⸗ ſicherungsordnung. So haben die Orts⸗, Land⸗, Be⸗ triebs⸗ und Innungskrankenkaſſen im Durchſchnitt je Mitglied 1914 und 1937 ausgegeben: für Kranken⸗ behandlung 6,68 und 16,48 Mark, Zahnbehandlung 0,50 und 4,31, Arznei und Heilmittel 3,75 und.75, Krankenhauspflege und Kuraufenthalt 4,03 und 11,37 und Wochenhilfe 0,80 und 5,43 Mark. Die Notwendigkeit, die Arbeitsleiſtung unſeres Volkes noch weiter zu ſteigern werde dazu zwingen, die deutſche Krankenverſicherung noch leiſtungsfähiger zu machen, und namentlich ihren Ausbau im Sinn der planmäßigen Vorbeugung und Krank⸗ heitsverhütung zu betreiben. NSDAP-Miſieilungen Parteiamtlichen Bekanntmachungen autnommen An alle Stadtortsgruppen! Verſammlungswelle. Auf dem Kreispropagandaamt lie⸗ gen die Einſchreibeplakate für die Ortsgruppen zur Ab⸗ holung bereit. 9 Die Ortsgruppen Neckarſtadt⸗Oſt, Plotz des 30. Januor, Waſſerturm und Wohlgelegen holen umgehend die Ein⸗ trittskarten für den Nibelungenſaal beim Kreispropa⸗ gandaamt, Zimmer 3, ab. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NS DAR einſchl. Daß und Nen im Schlachthof⸗Reſtourant. reten pünktlich.15 üthr. Erſcheinen für 16 9 0 33—— Pflicht. Uniſormierte i Uniform 15 Sie vertritt die an⸗ Beerdigung von Frau Wild teil. Schlachthof. 13. 1. Dienſtappell für alle Politiſchen Lei⸗ Mädelgruppe 5/171 Friedrichspark. Die Gruppe trin am Donnerstag um 19.45 Uhr mit Sport in der Friedrich⸗ Liſt⸗Schule zum Gruppenſport an. Feudenheim. BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“. Gymnaſtik beginnt Donnerstag, 12.., 19—20 Uhr.(10 Mi⸗ nuten früher antreten⸗) 4 8 HJ, BDM und JM Führerſchulungswerk Die Arbeitsgemeinſchaft„Raſſe und Blut“, Leiter Dr. Daub, fällt am 12. 1. aus. Der neue Termin wird noch bekanntgegeben.— 8 NSKOV Kameradſchaſt Innenſtadt. Sonntag, 15.., 11 Uhr, in des Führers Raum, hier im Großen, ſo wie im Kleinen erſt der Mann, der heiratet und Familie ſtiftet ſich über⸗ 8 0— 5 der„Schauburg“, Breiteſtraße, Filmfeierſtunde mit dem 5 Raum, für Wohnraum zu intereſſieren NSäSV⸗Film„Stoßtrupp 1017“. Alles iſt zur Stelle! anfängt 8 Von hier aus war dann der Anſchluß gegeben an 86 die Bauten des Führers und der Partei. Es iſt ein neuer Stil, der aus der Zeit und aus ihren Auſätzen heraus abzuleiten iſt. Der Königliche Platz in München, deſſen äſthe⸗ tiſch⸗verſonnene Stille neue Akzente erhielt, weil zu den Bauten der Kunſt jetzt auch Bauten der Arbeit traten, und vor allem durch die Erweiterung und Umbildung des Luitpoldfeldes in Nürnberg. Hier war zunächſt auch ein Geſallenen⸗Denkmal von ſchlichtsechter Weiheſtimmung gegeben als umſchlie⸗ ßender Raum, den Maſſen füllen müſſen, damit er Leben erhalte. Aber der Führer fügte dem nun noch als Gegenpol die gewaltigen Symbole des Wie⸗ Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Berufserziehunaswerk. O 4. 8/9 Am Donnerstag, 12.., beginnt in O 4,—9, um 20.30 Uhr, ein Lehrgang„Kauſm. Rachnen, Stufe“. dungen werden in C 1, 10, Zimmer—9 und 0 4,— entgegengenommen. 3 Kurzſchrift und Maſchinenſchreib⸗Tageslehrgang. Im Laufe der tommenden Woche beginnen wir in 0 4,—9, wieder mit einem neuen Lehrgang in Kurzſchrift für An⸗ fänger und Maſchinenſchreiben für Anſänger, und z von 15—17.30 Uhr. Der Tageslehrgang findet jeden Dien tag und Freitag ſtatt. Anmeldungen ſind bis ſpäteſte⸗ derauflebens, die drei Fahnen der Partei hinzu. 12. 1. in C 1, 10, Zimmer—0, abzugeben. Beginn voraus⸗ Dazwiſchen ſtehen wieder die Kolonnen der politi⸗ ſichtlich 12. 1. 8 ſchen Soldaten. Sind ſie nicht auch Maſſe? Nein, 4 denn wenn ſie angetreten ſtehen und der Führer lung und ⸗beratung, Spitzen, Teppiche und Gardiner geht die lange Allee zum Gefallenen⸗Denkmal hinüber, dann ſpielt die Muſik:„Ich hatt einen Ka⸗ meraden!“ Jeder einzelne iſt als Ich bei dieſer Feier angeſprochen. Orts 3 2* 25 yrtsgruppen Begeiſtert ſchildert Prof. Schrade die Sympho⸗ Neckarſpitze. Donnerstag, 12.., im„Schwarzen Lamm“, nie der Farben, wenn die Fahnen auf der Zeppe⸗ 2, Monatspflichtverſammlung“ Zu erſcheinen haben linwieſe einmarſchieren, das glitzernde Silbermeer ſämtliche Betriebsobmänner, KdßWarte, ſämtli he Straße der Fahnenſpitzen darüber, die endloſe Pfeilerreihe— Hereeie als Gegenbild der aufmarſchierten Kolonnen. Er Erlenhof. Der Sport ſindet Donnerstag, 12.., um leitet die Kongreßhalle ab von den zwei Kompo⸗ 20 Uhr in der Humboldtſchule ſtatt. nenten des Coloſſeums und der neuen National⸗ — Theaterbauten des beginnenden 19. Jahrhunderts Kraft durch Freude etwa bei Gilly. Er weiſt an Hand des Stadions Abteilung Reiſen. Wandern, Urlaub und des Reichsſportfeldes auf den Geiſt der Achtung, Teilnehmei an der Omnibusfahrt am Sonn⸗ Gemeinſchaft, der auch den Sport als Be⸗ tag, 8.., nach dem Ruheſtein. Die Omnibusſahrt wird am kenntnis zum reinen Leben erfüllen und veredeln 15. 1. Die bereits gelöſten Sonaeh muß, ſoll er nicht der amerikaniſchen Sportraſerei ihre Gültigkeit. Abfahrt erfolgt am Sonntag, 15..,.30 Lacke und Farben, Arbeitsgemeinſchaft für Exportkaufleute, Lager und Verſand, Fabritbuchführung, Weſen und Auf⸗ gabe der Kalkulation. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 15. 1. in C 1, 10, Zimmer—9, abzugeben. 0 60 Uhr ab Paradeplatz. Weitere Karten ſind bei den Koch⸗ oder dem ſpätantiken reinen Artiſtentum verfallen. Geſchäftsſtellen erhältlich. Dieſe Gemeinſchaft, dieſe Verbindung mit dem Zum Winterſport in den Schwarzwald. Am Sonn,ag, ſinngebenden Element erkennen wir deutlich in 15, 1½ Omnibusſahrt, nach Hundseg, Teinnebmeryreis 6,20 Mark. Abfahrt ab Paradeplatz Mannheim.30 Uhr. Anmeldungen rectzeitig bei allen Köc⸗Geſchäftsſtellen Plankenhof, Langſtraße 39a und Neckarau, Luiſenſtraße Oßʒ 807/39 vom 14. 1. bis 22. 1. 8 i Teilnehmerpreis 48,50 Mark einſchließlich Fahrt( bus), Unterkunft und Verpflegung. Teilnahme mit Skikurs möglich. Die Untertunft erſolgt in Hütten in etwa 1500 Meter Höhe mitten im beſten Uebungs⸗ und Tourengebiet. Anmeldungen bei allen Köß⸗Geſchäftsſtell Abteilung Kulturgemeinde 9 ert dem vom Führer ausdrücklich angeoroͤneten März⸗ feld für Aufmärſche und im Langemarckturm. So führte uns Prof. Schrade, der über das Thema auch ein Buch geſchrieben, durch die weiteren Bau⸗ ten, wobei er ſich bei den Modellen kluge Zurück⸗ haltung in der Beurteilung auferlegte. Der Vor⸗ trag, der übrigens bedauerlich ſchlecht beſucht war, war ein Erlebnis, nicht nur wegen der vollendeten Formulierungskunſt des Heidelberger Gelehrten, ſondern vor allem durch die umfaſſende Profizierung des Ganzen auf die ſoziologiſchen Hintergründe des Gemeinſchaftsgeiſtes, der ſich in dieſen Bauten kundgibt und damit einen neuen wirklichen Stil entſtehen läßt. Dr. Hr. Die Ortswarte haben umgehend wichtiges Werbema aus den Fächern zu holen. Volkschor Die Proben für den Mannheimer Volkschor ſinden wie folgt in der„Liedertafel“, K 2, ſtatt: Montag, 19.30 Uhr für Männer; Mittwoch, 18.., 24 ü2 Frauen; Montag, 23.., 19.30 Uhr für Männer; Mittwoch, 25.., 20 Uhr für Frauen. Was hören wir? Freitag, 13. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Königsberg.—.30: Morgenmuſik.—.20: Für Dich daheim.— 10.060: Der alte Fritz und die Kartoffeln. Hörſpiel.— 10.30: Aus der körperlichen Erziehungsa der HJ.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert 14.00: Meiſter des Inſtrumentes(Schallplat:en).— 16.00f Seckenheim. 13.., 20.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Po⸗ litiſchen Leiter, Walter und Warte zum Dienſtappell im „Deutſchen Hof“. 58 Feudenheim⸗Oſt. 13.., 20.30 Uhr, Dienſtappell für ſämtliche Politiſchen Leiter im Verſammlungsraum des Ortsgruppenheims. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 13.., 20.15 Uhr, Dienſtappell im Bootshaus der„Amicitia“. Zu erſcheinen haben fämtliche Politiſchen Leiter, Obmänner der DAc, Walter der NSV ſowie die Zellen⸗ und Blockfrouenſchaftsleiterinnen. Jungbuſch. 12.., 20.15 Uhr, findet im Lokal„Prinz Nachmittagskonzert.— 17.00: Zum ö⸗lühr⸗Tee(Schallpl. Max“ ein Zellenabend der Zellen 01 und 02 ſtatt. Er⸗ 18.00: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Schwänke und ſcheinen aller Politiſchen Leiter, Blockhelſer, Porteigenoſ⸗ der.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Feſtkonzert ſen und Anwärter, Wolter und Warte der Gliederungen denken des Tages der Saarabſtimmung.— 22.00: ſowie die Leiterinnen der NS⸗Frauenſchaft der Zellen 01 und 02 iſt Pflicht. Jungbuſch. 13.., 20 Uhr, im Lokal„Landauer Bier⸗ holle“, K 2, 26, Zellenabend der Zellen 63 und 07. Er⸗ ſcheinen aller Politiſchen Leiter, Blockhelſer, Parteigenoſ⸗ ſen und Anwärter, Wolter und Warte der Gliederungen ſowie die Leiterinnen der NS⸗Frauenſchaft der Zellen 03 und 07 iſt Pflicht. Neuoſtheim. 13.., 20.15 uhr, Appell der Politiſchen Leiter, Walter und Warte in der Schule. Rheinau. 13.., 20.30 Uhr, im Aufenthaltsraum der Fa. Stahlwerk Dienſtappell. Das Erſcheinen aller Politi⸗ ſchen Leiter, Blockhelſer, Walter und Warte der Glie⸗ derungen iſt Pflicht. Rheintor. 13.., 20.15 Uhr, Dienſtappell für ſämtliche Deutſchlandſender— .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 11.30 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.15:“ Lili Clauß (Schallpl)— 15.30: Frauenſunk.— 16.00: Muſik am Na mittag.— 18.00: Aus junger Dichtung und Muſik. 18.25: Wie Italien in Oſtafrika baut— 40: genöſſiſche Klaviermuſik.— 19.15: Kinder! liche Folge.— 20.10: Der franzöſiſche Celliſt Pierre nier ſpielt.— 21.00: Deutſcher Kalender: Januar. Politiſchen Leiter, NSV⸗Walter, Straßenzellen⸗ und im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 7(hinterer Saal).“ Lindenhof. Die für 13. 1. angeſetzte Verſammlung der Blockhelfer(Hausleiter) findet bereits heute, Donners⸗ tog, 12.., im„Rheinpark“ ſtatt. S⸗Frauenſchaft Waldpark. 12.., 15 Uhr, Zellenfrauenſchaftsleiterinnen⸗ Beſprechung in der Dieſterwegſchule. Feudenheim⸗Weſt. 13.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausga ort Frankfurt a.., vom 12. Januar: In der im Heim. ee 8 Wohlgelegen. 13.., 20 uhr, Gemeinſchaftsabend für Weſteuropa beſtehenden milden Südweſtſtrömung ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im zum Donnerstag eine neue Störung bis nach „Durlacher Hoſ“, Käfertaler Straße. Rheinau. 13.., 15 Uhr, nehmen die Frauen an der Die Frauen treffen ſich am Eingang des Friedͤhofes Rheinau. Waldhof 12.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Gaſt⸗ haus„Zum Mohrenkopf“. Käfertal⸗Nord. 13.., 20 Uhr, Markenausgabe im Heim „Schwarzer Aoler“. Achtung! Jugendgruppe! 13.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend in deutſchland vorgedrungen und führt dort unt tem Temperaturanſtieg zu verbreiteten Regen Noch in der Nacht zum Freitag wird ſich wi Beſſerung und Aufreißen der Bewölkung ſtellen, ſo daß am Freitag mit wieder freundl Strohmarkt. M 6, 12. Waldpark. 13.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend(Volks⸗ tanz), Dieſterwegſchule. Lindenhof. 13.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Fröbelſeminar(Schloßgarten). H9 An alle Führer der HJ, Standort Mannheim Am 12.., 20 Uhr, veranſtaltet die Bann⸗Kulturgefolg⸗ ſchaft im großen Kaſinoſaal einen bunten Abend für die Führer der H§ Bann 171. Ich mache es ſämtlichen Führern Wechſelnd bewölkt und bis auf einzelne kür⸗ zere Regenfälle trocken, Temperaturen wenig geändert, ſüdweſtliche bis weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Ja + 7,½ Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht 12. Januar 3,6 Grad; heute früh halb 8 + 4,6 Grad. 8 (vom Rottenführer aufwärts) zur Pflicht, dieſen Abend zu beſuchen. Der whem- Pecſes 9, 10 11 Ju2 ſ e ene Unkoſtenbeitrag iſt 30 Pſg. Rheinfelden.551,541 55.531,62 Kaub 2 einfelden„ 1 au! Be Breiſach...21.221,171.2/121 Köln gez.: Merz, Bannführer. Lebl. 151.480153 3,430147J Megar⸗Wege! Maxau..083,012.902.982,98.— Bannorcheſter. 19.., 19.45 Uhr, tritt das geſamte Or⸗ Mannheim 600 97 168200 201 Manndeim cheſter in tadelloſer Uniform mit Inſtrumenten und Noten⸗ ſtändern im Kaſino an. Erſcheinen iſt ausnahmslos Pflicht 3 ., 20 Uhr, veranſtaltet die Bann⸗Kulturgeſolg⸗ Hinteeis großen Kaſinoſaal einen bunten Abend. Der Das gergl⸗Onartett giet beute, 20 Uhr, Abends iſt für all rerinnen Pflicht. Un⸗———— 00 Gacſhale n 1 4 *3 5 Seite/ Nummer 19 7 * * on unſerem Kraſtſahrt⸗Mitarbeiter J. K. von Stackelberg. Bekanntlich wird in dieſem Jahr die Kraftfahrzeug⸗ BWinterprufung in ganz beſonders großem Rahmen, als flünftägiger Wettbewerb, zum Austrag kommen, und das Sudetenland wird diesmal der Kampſplatz ſein. Neuland alſo wird vom Kraftfahrſport erobert— zum erſten Male werden die Teilnehmer des großen Wettbewerbs die Berge und Täler ſudetendeutſcher und öſterreichiſcher Gebirge bei interlichen Bedingungen zu bezwingen haben, und die in er Oſtmark erleben hier das erſtemal eine der impoſanten Prüfungen der großdeutſchen Kraftfahrt! Wird die Winterfahrt ſchwer, wird ſie zünftig, mit Schnee und allen ſonſtigen Winterbedingungen, die nun einmal dazu gehören, wenn es gilt, Fahrer und Fahrzeuge auf ihre Winterfahrbarkeit ſcharf unter die Lupe zu nehmen? Wir fragten den Fahrtleiter des großen Winterwettbewerbs, NScͤK⸗Standartenführer Rühling, der gerade von einer eſichtigung der Strecke zurückkam, dieſer Tage nach ſeinen Eindrücken unterwegs.„Diesmal wird die Winterprüſung zünftig!“ meinte er.„Ueberall ſaſt haben wir hohen Schnee norgefunden, und oft genug ſind wir beim Abfahren der Winterfahrbarteit, die auf Herz und Nieren geht, und winterliche Vorbedingungen ſind diesmal garantiert.“ Bekanntlich wird die Strecke am erſten Fahrtag von Alt⸗ heide ausgehen und auch dort wieder enden, dann geht es 0 zweiten Fahrtag nach Zittau, von dort am dritten nach orlsbad, das auch Start⸗ und Zielplatz des vierten Fahr⸗ tages iſt und von wo aus dann die fünfte Etappe nach Linz führt. Schwierigſtes Stück wird dabei nach Anſicht hier wechſeln Berg und Tal beſonders intenſiy miteinauder 913 doch auch die letzte Tagesſtrecke, die von Karlsbad nach Linz, wird es in ſich haben, denn hier trägt die Länge die Laſt. Dafür aber wird der vorhergehende Tag leicht ſein nd den Fahrern etwas Ruhe gönnen, da hier die Motor⸗ radfahrer nur 160 Kilometer, die Wagen nur 220 Kilo⸗ zu bewältigen haben. Beſonders intereſſant, auch organiſatoriſchen Standpunkt, iſt im übrigen der dritte „denn hier hat man erſtmals verſchiedene Strecken⸗ führungen für ſämtliche beteiligten Fahrzeug-Gruppen Hherausgeſycht und hat die Länge der einzelnen Strecken nach der Fahrzeugſtärke abgeſtuft, ſtatt wie bisher die ver⸗ langten Zeiten nach der Leiſtungsfähigkeit der beteiligten Fahrzeuge zu ſtaffeln. In einigen kleinen Teilſtrecken mußte im übrigen die Strecke noch geändert werden, da Gefahr von Schnee⸗ verwehungen, die die Fahrbahn unpaſſierbar machten, be⸗ ſtand. Gründlich und ſehr eifrig ſind überall ſeit Wochen die beteiligten Motorgruppen des NSͤ, die von Schleſien, 990 ſen, der Bayeriſchen Oſtmark und der Oſtmark, mit llen nötigen Vorbereitungs⸗ und Oraaniſationsarbeiten chäftigt. Ganz prachtvoll aber wird für die Teilnehmer der großen Fahrt das landſchaftliche Erlebnis werden. Durch das Iſergebirge, das Steingebirge, das Glazer Berg⸗ and, das Altvater⸗ und Erzgebirge, durch Fichtelaebirge, Stein⸗, Kaiſer⸗, Bayeriſchen und Bößmer⸗Wald wird es hen. Es warten prachtvoll verſchneite Wälder, weiße höhen und Täler, auf denen die Sonne glitert. Es wird ein Sportkamuf im Neuland, ſchönſter Landſchaft werden! Der„Talbot 39“ Etwas aktiver iſt die franzöſiſche Automobil⸗Induſtrie den, ſo hat Talbot zwei Wagen herausgebracht, die 3 ampf mit den überlegenen deutſchen Wagen auf⸗ 116 2 ſollen. Der 1,5⸗Liter⸗Wagen iſt ſechszylindrig und ohne Kompreſſor. Er wiegt insgeſamt 880 Kilo und ſoll pitzengeſchwindigkeit von 250 Km.⸗Std erreichen. Der Liter⸗Wagen wurde mit einem Kompreſſor⸗Motor ausgeſtattet und iſt 16⸗zulindrig. Man erwartet von ihm eine noch höhere Spitzengeſchwindigkeit. Bereits beim roßen Preis von Pau am 9. April hofſt man, erſtmalig Wagen einſetzen zu können. Zwiſchenrunde um den Reichsbundpokal Die Ausſcheidungsorte und die Schiedsrichter Für die am 22. Januar zum Austrag kommende Zwi⸗ 5 enrunde um den Reichsbundpokal ſtehen nunmehr auch eine friedliche Eroberung Austragungsorte ſeſt. Desgleichen hat die Reichs⸗ rtführung auch die Schiedsrichter für die einzelnen Es ſind dies: Shleſien— Oſtmark Birlem(Berlin) in München; Banern— Niederrhein Meißner(Schweidnitz) Leipzig: Sachſen— Oſtpreußen Stöckmann(Köln) Halle⸗S.: Mitte— Württemberg Schütz(Düſſeldorf) in Brüſſel Die Reichsführung des Negͤs und der belgiſche Fuß⸗ ballverband haben ſich bei der Wahl des Schiedsrichters für den Brüſſeler Länderkampf am 29. Januar für den eden R. Eklöw entſchieden. Der Skandinavier leitete das Weltmeiſterſchafts⸗Endſpiel zwiſchen Italien und „Tſchecho⸗Slowalei, 1996 die Länderkämpie Deutſchland alien in Berlin und Polen—Deutſchland in Warſchau. Nun Aſton Villa gegen Preſton Northend * In England wurden am Mittwoch einige weitere Fuß⸗ 1 0 der dritten Hauptrunde, die am vergan⸗ in Samstag ausfielen, oder unentſchieden endeten, ausgetragen. In einigen Fällen endeten auch die Wieder⸗ Holungsſpiele unentſchieden, ſo daß ſich verſchiedene Mann⸗ ſchaiten einen dritten Gang lieſern müſſen Das trifft Bn. a, auf das Spiel der beiden Erſt'laſſigen Bolton Wan⸗ s und Midolesbrough zu, die ſich am Samstag in Micolesbrouah und am Mittwoch in Bolton torlos trenn⸗ ten. Aſton Villa gewann die Wiederholung in Ipeéwich mit 221 und trifft nun in der vierten Runde am 21. Uar in Preſton auf Preſton Northend. Weitere bemer⸗ erte Kämpie ͤer vierten Nunde ſind Cardiff City— ortsmouth— Weſtbromwich Albion. 3 Die Ergebniſſe: Huodersfielob Town— Nothinoham Foreſt:0, Heeds ed— Voyrnemoutſ u. Boscombe get, Nork Eitn— Uwall:5, Cheſterfieſd— Southend 1˙1 Bolten Wan⸗ erers— Middlesbrougß 9·6, Inswich— Aſton Villa:2, Maucheſter United— Weſtbromwich Albion:5, Stoke — Leieeſter Eity:2. Die Rangers ſiegen weiter * am veraangenen Samstag ausgefallenen ſchottiſchen all⸗Meiſterſchaitsſviele wurden am Mittwoch nach⸗ Die Glasgow Rangers ſchlugen Aybrypath mit:0 bauten damit ihre führende Stellung weiter aus. Die Eraebniſſe; Albion Rovers— St. Mirren 1·2, Hamilton Aeade⸗ cals— Falkirk:3, Hearts— Aur United:0. Queen ahe Sonth— Partick Thiſtle:0, Queens Vark erwell:0, Glasgow Rangers— Arbroath 410. utſchland⸗Schweiz am 29. April Der Rückkampf Deutſchlands gegen die Schweiz im ier⸗Radball liegt jetzt auch terminlich feſt. Die Schweiz — das Ländertrefſen am 29. April in St. Gallen, der imatſtadt der ſchweizeriſchen Meiſter Oſterwalder⸗Gabler, 1 urchſührung bringen. Kraſtſahrzeug⸗Winterprüfung wird zünftig Viel Schnee unterwegs— Was ſagt der Fahrtleiter? Strecke ſtecken geblieben.“—„Das wird eine Prüfung der abrfleiters vorausſichklich die dritte Etanpe ſein, denn eweaſtle United Chelſea London— Fulham London und Oſterwalder⸗Gakler werden ſich vorher noch zu wieber⸗ brandſſon/Redl über Jarvis/Villingto 2*. 9 0 9 8 8 440 1 5 holten Malen in Deutſchland verſuchen, und zwar haben ſie für den 4. März nach Chemnitz und den 1. April nach Stuttgart Startangebote. In Stuttgart iſt ein großes Tur⸗ nier unter Beteiligung von je zwei Mannſchaſten aus Frankreich, Belgien und der Schweiz ſowie der deutſchen Spitzenklaſſe geplant. Gauführer Kraft zum Gemeinſchaftsempfang Anläßlich der erſten Reichstagung der NSRe am 15. Januar in Berlin übertragen ſämtliche deutſchen Sender die„Feſtliche Tagung“. Die Gemeinſchaften des NSRie treten zum Gemeinſchaftsempfang an. Der badiſche NSRe⸗ Gauführer, Miniſterialrat Herbert Kraft, gibt zu dieſem Gemeinſchaftsempfang ſolgendes bekannt: Am Sonntag, dem 15. Januar 1939, überträgt der deut⸗ ſche Rundfunk in der Zeit von 11 bis 12.30 Uhr aus dem Kuppelſaal im Haus des Deutſchen Sports in Berlin die im Rahmen der 1. Reichstagung des NSRe ſtatt⸗ findende „Feſtliche Taaung“. Der Reichsſportführer hat ſür ſämtliche Gemeinſchaften des NSge in allen Gauen Gemeinſchaſtsempfang ange⸗ ordnet. Der Spiel⸗ und Wettkampfverkehr hat für dieſe Zeit zu ruhen. Ich verpflichte die Führer der NSRe⸗Gemeinſchaften des Gaues Baden dafür zu ſorgen, daß die Angehörigen ihrer Gemeinſchaften ſich zu dieſem Gemeinſchaftsempſang in den Vereinslokalen, Turnhallen oder auf den Sport⸗ blätzen verſammeln, und ordne von 10,30 Uhr bis 13 Uhr Wettſpiel⸗ und Wettkampfverbot an. Die Führer der NSRe⸗Gemeinſchaften ſind mir für die Durchführung dieſer Anordnung verantwortlich. gez.: Herbert Kraſt NSReL⸗Gauführer und Gaubeauftragter des Reichsſportführers. Marcchieren und Gehen Reichsfachamtsleiter Dr. v. Halt verfügt, daß Wett⸗ bewerbe im Gehen nur ausgeſchrieben werden ͤürſen, wenn ſie auf der Bahn veranſtaltet werden. Gehſportwettbewerbe, die auf der Straße zum Austrag gelangen, werden in Zu⸗ kunſt alss„Wettmärſche“ ausgeſchrieben, beiſpielsweiſe „Reichsoſſener Wettmarſch rund um..“, aber 10⸗Km.⸗ Gehen, Zweiſtunden⸗Gehen uſw. Das Ziel dieſer Maß⸗ nahme iſt, aus dem volksgewohnten Marſchieren das ſport⸗ liche Gehen zu entwickeln und aus der breiten Maſſe der Marſchierer den gehſportlichen Spitzenkönner zuſchälen. um den Königspokal Deutſchland—Dänemark in Hamburg Das Enoſpiel um den von König Guſtaf von Schweden geſtifteten Hallentennis⸗Pokal zwiſchen Deutſhland und Dänemark wird, wie nunmehr enoͤgültig feſtſteht, vom 3. bis 5. Februar in der Hamburger Halle ausgetragen. Beide Mannſchaften ſtehen zum erſten Male in der Ent⸗ ſcheidung. Nach Lage der Dinge hat Deutſchland große Ausſichten, den wertvollen Pokal erſtmalig zu gewinnen. And nun die Frauen in Krefeld Die Deutſchen Kunſtlauf⸗Meiſterſchoften werden am Wochenende mit den Titelkämpfen der Frauen in Kreſeld fortgeſetzt und beendet. Somstag um 9 Uhr beginnt das Pflichtlaufen, und 20 Uhr abends treten die Teilneh⸗ merinnen zum Kürlauf an. Die diesjährige Meiſter⸗ ſchaft verdient inſofern beſondere Beachtung, als auch hier erſtmalia die berühmten Wiener Kunſtläuferinnen gegen die beſten Läuſerinnen des Altreichs um den Titel kämp⸗ fen. So liegen neben der Meldung der letztjährigen Meiſterin Lydia Veicht noch die Meldungen von ſieben Wienerinnen vor, von denen Emmu Pusinger, Oeſter⸗ reichs letzte Staatsmeiſterin, Hanne Niernberger, Hertha Wächtler und die kleine Martha Muſilek an erſter Stelle zu nennen ſind. Im Rahmenprogramm hofſen die Kre⸗ felder den neuen deutſchen Meiſter der Männer Horſt Faber(München) begrüßen zu können. ——— Billy Conn, der junge amerikaniſche Halbſchwergewichts⸗ boxer, beſiegte nun in Neuyork auch den dort als Mittel⸗ gewichts⸗Weltmeiſter geführten Fred Apoſtoli. Ein Turnkampf Frankfurt—Kaſſel wird am 29. Januar mit Achter⸗Mannſchaften in Frankfurt a. M. ausgetragen. Auch am Dienstag konnte Wien gegen die Smoke Eaters nichts ausrichten. Die Kanadier feierten ſogar einen zwei⸗ ſtelligen Erſolg mit 10:1(:0,:1,:). heraus⸗ Wie ſchon 1932 in Los Angeles und 1036 in Berlin werden auch bei den 12. Olympiſchen Spielen in Helſinki die aktiven Teilnehmer gemeinſam in einem Olympiſchen Dorf untergebracht. Dieſes Dorf wird in dem ſchön ge⸗ gelegenen Vorſtadtgebiet Käpyla errichtet, wo es ſeinen Platz in eitem lichten Wald findet. Bei einer Entfernung von nur 3 Kilometer vom Olympia⸗Stadion ſind die Ver⸗ bindungswege zur Stadt außerord entlich günſtig. Den Aufbau des Olympiadorſes hat die Stadt einer Wohnhaus⸗ genoſſenſchaft übertragen, die ſpäter die Gebäude an Pri⸗ vatperſonen als Wohnhäuſer vermieten wird. Der Bau⸗ plan ſieht 29 dreiſtöckige Wohnhäuſer für insgeſamt 3000 Sportler vor. Außerdem wird noch ein eigenes Gaſthaus⸗ gebäude erſtellt und das ſchon fertige Schulgebäude als Verwaltungsgebäude Verwendung fünden. Bis jetzt be⸗ findet ſich auf dem Gelände des Olympiadorfes eine große Trabrennbahn. Der Innenraum des Feldes wird zu Uebungsplätzen für Leichtathletik und Rußball hergerichtet. Die Sportlerinnen werden in dem im Bau befindlichen Krankenpflegerinnenheim wohnen, das in unmittelbarer Nähe des Stadicus im Bereiche des Geländes der Frauen⸗ klinik gelegen iſt. Die olympiſchen Kampfſtätten Die Ueberſicht über die für die Olympiſchen Spiele in Helſinki benötigten Kampfſtätten iſt nahezu vollſtändig. Hauptkampfplatz iſt das Olympiſche Stadion, wo die Eröfſnungs⸗ und Schlußſeier, die Wettbewerbe in der Leichtothletik, im Turnen, Fußball und Reiten abgewickelt werden. Der Zuſchauerraum wird in dieſem Jahre auf 63 000 Plätze erweitert. In der unweit des Stadions ge⸗ legenen Meſſehalle werden die Kämpfe im Ringen, Gewichtheben und Boren entſchieden. Nach ihrem inneren Ausbau wird die Meſſehalle 9000 Zuſchauern Platz bieten. Helſinkis Olympiſches Dorf Die Schützen kämpſen auf der Schießbahn Malmt, die 10 Km. von der Stadt entſernt iſt. Schauplatz der Dreſ⸗ ſurprüfungen der Olympiſchen Spiele iſt die Reitbahn Laakſo, die nur knapp 1 Km. nördlich vom Stadion entſernt liegt. Die Reitbahn Tali in Munkkiniemi, 6 Km. von Helſinki, iſt der Austragunasort des Gelände⸗ reitens. Die Tennisplätze in der ſchünen Villen⸗ kolonie Weſtend, etwa 7 Km. weſtlich von Helſinki, mit und einer Halle für 1000 Zu⸗ ſchauer, ſind für die Fechtwettkämpfe vorgeſehen. Das Schwimmſtadion erſteht in einer Waldung in der Nähe des Stadions, die Radrennbahn in Käpyla, in der Nähe des Olympiſchen Dorfes. Die Regattabahn der Ru⸗ derer und Kanufahrer liegt in Taivallahti. 16 Flaggen über Zalopane Deutſchland mit zweitgrößter Mannſchaft Schon vor dem Meldeſchluß haben 16 Nationen ihre Nennungen für die Ski⸗Weltmeiſterſchaften vom 11. bis 19. Februor in Zakopane abgegeben. Die Teilnehmerzahl wird trotz der angeordneten Startbeſchränkungen ſehr groß ſein, da die einzelnen Länder durchſchnittlich 20 Un⸗ terſchriften abgaben. Naturgemäß ſind die einheimiſchen Polen mit über 40 Bewerbern am ſtärkſten vertreten. An zweiter Stelle ſteht Deutſchland, deſſen Aufgebot 36 Män⸗ ner und Frauen umfaßt. Norwegen und Finnland kom⸗ men mit je 30, Frankreich und die Schweiz mit je 25 Teilnehmern. Die Polen trainieren ſchon ſeit geraumer Zeit an Ort und Stelle. Die Abfahrtsläuſer wurden zu⸗ nächſt von dem mehrmaligen Meiſter Czech vorbereitet, be⸗ vor am 1. Januar der Tiroler Franz Zingerle die Lei⸗ tung übernahm. ſechs Plätzen im Freien Kleine Svort-Nachrichten Die weſtdeutſchen Pener erzielten bei ihrem dritten Start in Nürnberg gegen die Mannſchaft des SC 04 Nürn⸗ berg ein:5⸗Unentſchieden. Drei Mitglieder der weſt⸗ deutſchen Mannſchaft mußten wegen erlittener Verletzun⸗ gen pauſieren, ſo daß das Ergebnis immerhin noch gut zu nennen iſt. Hürtgen⸗Göbel, die bekonnten weſtdeutſchen Rennſahrer, ſpielen auch in dieſem Winter auf den ſüdamerikaniſchen Bahnen eine gute Rolle. Nach verſchiedenen Einzelerſolgen beendeten ſie jetzt das Sechstͤge⸗Rennen in Buenos Aires als Dritte hinter Saavedra-Dekuysſcher Grillo. Die Deutſchlandriege, die bei der 90⸗Jahr⸗Feier der Turngemeinde Coburg am 14. Jauuar mitwirken wird, ſetzt ſich aus ſolgenden Turnern zuſammen: Stangl⸗München, Krötzſch⸗Leuna, Müller⸗Leuna, Göggel⸗Stuttgart, Bezler⸗ Göggingen, Volz⸗Schwabach, Lermer⸗München, Popp⸗Schleiz und Henich⸗Coburg. Württembergs Turner werden in dieſem Frühjahr drei Gaukämpfe beſtreiten. Am 29. Januar turnen ſie in Trier gegen den Gau Mittelrhein, am 26. Februar iſt der Gau Südweſt an einem noch zu beſtimmenden Ort ihr Gegner, und am 2. April empfangen ſie in Stuttgart die ſtarke Mitte⸗Riege mit Müller, Krötzſch und Kleine. Der Holländer v. d. Viſver fuhr bei den Radrennen in Antwerpen erſtmals als Beruſsfahrer. Gegen van Vliet und Scherens konnte er ſich nicht durchſetzen, aber er hatte doch weſentlichen Anteil am:1⸗Sieg ſeines Landes über Belgien. Eine SA⸗Reichsſtaffel boxt am 1. Februar in Rom gegen eine Auswahl der faſchiſtiſchen Miliz in ſtellung: Winskowſki, Schiller, Graaf, nowſki, Murach, Schnarre und Runge. Die Südweſt⸗Handballelf für das Uebungsſpiel am kom⸗ menden Sonntag in Griesheim ſteht wie folgt: Steinmetz; Krämer, Hauſer: Seeberger, Avemarie, Schunk; Obermark, Böhmerl, Härtner, Huxhorn, Becker. Zehn SA⸗Mannſchaften nehmen an dem großen Hallen⸗ Handballturnier der SA am 21. Januar in Frankfurt teil, darunter Vertreter der Handͤball⸗Hochburgen Wien, Mün⸗ chen und Maadeburg. Henner Henkel und Haus Redl kamen bei den ſkandi⸗ naviſchen Hallentennismeiſterſchaften in Stockholm zu ſchönen Siegen. Henkel beſiegte den Schmeden Carlborg in einem Dreiſatzkampf:2,:3,:1 und Redſ war über Cabot (USA):4,:2,:3 erfolgreich. Frl. Kleine kam im Einzel durch einen Sieg über Frl. Brown(England) eine Runde weiter, unterlag aber im Doppel mit Nyſtröm gegen Frl. Lindſtröm⸗Sperling. 5 Der Olumpiſche Konareß in London wird in der Zeit vom 6. bis 9. Juni in London abgehalten. Es iſt die 36. Sitzung des Internationalen Olumpiſchen Komitees, die vorausſichtlich ihre feierliche Eröffnung in den Staats⸗ gemächern des St. James⸗Palaſt findet. An der Segelregatta vor Genug vom 4 bis 12. Februar beteiligen ſich in der 6⸗M.⸗R.⸗Klaſſe vier deutſche Sealer. Es ſind dies der deutſche Meiſter Dr. Collignon, Thomſen (Kiel), Haſſe(Kiel) und Kapitän zur See Schütz(Kriegs⸗ mariye). Acht deutſche Rennwagen, nier Mercedes-Benz und vier Auto⸗Union, werden ſich am Großen Preis von Frankreich, der am 9. Juli in Reims ausgetragen wird, beteiligen. Insgeſamt wurden 19 Meldungen abgegeben. Außer den und di Pacco⸗ * Nürnberg, Kali⸗ Ringer-Ausſcheidungen in Berlin Im Hinblick auf die kommenden großen Ereigniſſe in unſerer Schwerathletik wurde am Mittwoch in Berlin mit den Ausſcheidungen der Ringer in den leichteren Gewichts⸗ klaſſen begonnen. Der erſte Kampfabend vereinte 22 Rin⸗ ger. Leider waren einige Spitzenkönner, darunter Ehrl und Fiſcher, wegen Urlaubsſchwierigkeiten nicht zur Stelle. Es gab faſt durchweg Favoritenſiege. Bemerkenswert wa⸗ ren die beiden Fallſiege von Rettesheim(Köln) über die Berliner Güldemeiſter und Schulze in der Leichtgewichts⸗ klaſſe. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Schock(Berlin) beſiegt Allraum(Mann⸗ heim) in:55 Min.; Meier(Mannheim) beſiegt Grochow (Berlin) nach Punkten; Sterbenk(Zella⸗Mehlis) beſiegt Wahl(Schifferſtadt) nach Punkten. Federgewicht: Schmitz(Köln) beſiegt Grau(Stuttgart) nach Punkten; Vondung(Ludwigshaſen) beſiegt Biſchoff (Dortmund) nach Punkten; Oſtermann(Berlin) beſiegt Pulheim(Köln) nach Punkten; Möchel(Köln) beſiegt Grau(Stuttgart) in:25 Min. Leichtgewicht: Schwarzkopf(Koblenz) beſiegt Hirſch (München) nach Punkten; Freund(Ludwigshafen) beſiegt Rothoſer(München) in:00 Min.; Nettesheim(Köln) be⸗ ſiegt Schulze(Berlin) in:98 Min.; Nettesheim(Köln) beſiegt Güldemeiſter(Berlin) in 12:35 Min.; Weikart (Hörde) beſiegt Bocklet(Stuttgart) in:13 Min. Henlel ſiegt weiter Der deutſche Spitzenſpieler Henner Henkel hat ſich her⸗ vorragend eingeſpielt und wird von Tag zu Tag beſſer. Das beweiſen ſeine Erſolge bei den Skandinaviſchen Hallentennis⸗Meiſterſchaften in Stockholm. Im Einzel ſchlug er den Norweger Bjurſteöt:4,:6, 11:9 und war im Doppel mit dem Schweden Oeſtberg als Partner über Rosmuſſen/Forſſell 674,:6. 6·4 erſolgreich. Im Ge⸗ miſchten Doppel kam das ſchwediſch⸗deutſche Paar Gul⸗ 4 5 düsab nte 6er, :2 eine Runde weiter. Ausgeſchieden iſt bei den Frauen Frl. Klein, die gegen Hollis(Dänemark) völlig leer aus⸗ ging und:0,:0 überrannt wurde. Von den übrigen Spielen ſind noch die Erſolge im Männer⸗Einzel von Pe⸗ lizza über Erikſſon mit:7,:4,:2,:6,:4 ſowie von Roblſſon über Geelhand mit 611,:4,:1 zu nennen. Sedivy und Fritzi verteidigen die Titel Deutſche Tiſchtennis⸗Meiſterſchaften in Frankfurt/ M. Tiſchtennis gilt ſchon lauige nicht mehr als rein unter⸗ haltendes Geſellſchaftsſpiell Es wurde ſportlich und ſtraff geregelt, je mehr der Wettkampfgedanke in den Vorder⸗ grund trat. Wenn an den Nationalen Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften vom 13. bis 15. Januar in Frankfurt a. M. rund 150 Spieler und Spielerinnen teilnehmen, dann beweiſt dieſe Zahl am beſten, daß der Anhängerkreis des Spiels mit dert kleinen Zelluloidbällen immer größer wird. Jedenfalls wird in Frankfuxt das Meldeergebnis der letz⸗ ten Deutſchen Meiſterſchaften beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau weſentlich übertrofſen. Bei den Männern bewerben ſich 84 Spieler um den Titel. Hier verteidigt der Wiener Sedivy die Meiſterwürde. Auch diesmal dürften die Wiener wieder eine führende Rolle ſpielen. Dennoch werden ſo gute Spieler, wie der frühere deutſche Meiſter Mauritz(Wuppertol), Welter(Aachcn), Ullrich(Düſſeldorf), Hoffmann(Köln]ſ und Deisler(Ham⸗ burg), entſcheidend in die Ereigniſſe eingreifen. Unter den 42 Frauen hat die Wiener Titelverteidigerin und Welt⸗ meiſterin Fritzi kaum eine Gegnerin zu fürchten. Ihr am nächſten kommen die Düſſeldorferin Bußmann. die 1937 Meiſterin war, Matthäs(Dresden), Cappellmemn(Aachen) und Schulze(Berlin). Gleichzeitig wird ein Wettbewerb für Gaumannſchaften für Männer und Frauen ausgetragen. Hier ſind die Mann⸗ ſchaften, unter denen wir erſtmols den Sudetengau finden, in Gruppen eingeteilt, deren Sieger nach 8em Pokalſyſtem den Endſieger ermittelnn. Auch hier werden wohl die Ver⸗ treter der Oſtmark kaum au ſchlagen ſein, folgender Auf⸗ deutſchen Rennwagen ſind 3 Alſa Romeo, 2 Maſerati, Talbot, 2 Delahaye und ein Seſae genannt worden. Der Wiener Haus Redl konnte bei den Skandinaviſchen Tennismeiſterſchaften in der Stockholmer Alvitshalle noch einen Erſolg im gemiſchten Doppelſpiel zuſammen mit der Schwedin Gulbrandsſon davontragen Bas Paar beſiegte die Finnen Hellſtröm⸗Peterzens mit 719, 10:8, 715. Um den Pokal des Duce, einem inbernationalen Jagd⸗ rennen am 20. Januar in Rom, bewerben ſich vier deutſche Steepler. Nach den Wienern Mademoiſelle Deiri und Ma Recompenſe wurden jetzt noch Chriſtoſen und Magnas genannt. In Hannover ſpielte der Radball⸗Weltmeiſter Köping wieder mit ſeinem alten Partner Schnoor. Die Hamburger gewannen gegen Oldenſchläger⸗Dietz 63 und das Endſpiel gegen Segert-Thriene 1011. Kilian⸗Vopel erfreuen ſich einer großen Wertſchätzung, das beweiſt die Verlegung des Kopenhagener Dreiſtunden⸗ rennens, als die Dortmunder ihren Flugweg wegen der ſchlechten Witterung in Hamburg unterbrechen mußten. Europameiſter Max Frey(Chemnitz) wird beim 17. Feſt der Sportpreſſe am 9. Februar in Berlin ſein großes Können im Kunſtfahren zeigen. Auch Roth⸗Walter(Nürn⸗ berg), das Meiſterpaar im Rollſchuh⸗Kunſtlauſen hat ſeine Mitwirkung zugeſagt. Der Aachener Jean Kreitz wird beim Dortmunder Neuſel⸗De⸗Leo⸗Boxkampftag am 12. Februar mit dem ſtar⸗ ken italieniſchen Halbſchwergewichtler Roſſi durch die Seile klettern. Championette⸗Sport Paris, der franzöſiſche Baskettball⸗ meiſter von 1936 und 1937, wird am 12. oder 19. Februar, jeweils am Wochenende, zwei Spiele in Deutſchland aus⸗ ẽragen. Am 12. März oder 23. April werden deutſche Spieler dieſen Beſuch in Paris erwidern. Die„Feſtliche Tagung“ im Rahmen der Reichstagung des NSRe am 15. Februar wird auf alle deutſchen Sender übertragen. Der Reichsſportführer hat für alle Gemein⸗ ſchaften des NSRe Gemeinſchaftsempfang und gleichzeitig für dieſe Zeit Spielruhe angeordnet. Erfolge Mannheimer Kegler in Saarbrücken Anläßlich des 15ſährigen Stiftungsfeſtes des Vereins Saarbrücken errangen die Mannheimer Kegler folgende Erfolge: Im Städtekampf auf Aſphalt mit 3135 Holz den 3. Platz; im Städtekampf auf J⸗Bahn mit 3913 Punkten den 2. Platz; der Klub Präziſe 8 mit einer ger⸗Mannſchaft in den Klubkämpſen den 1. Sieg(Silb. Becher); Juluis Egner auf der Kurzſtreckenbahn einen Ehrenpreis. Weihnachtskegeln in der Kegelſporthalle Die Beteiligung am diesjährigen Weihnachtskegeln wan ſehr gut. Die Halle war bis auf den letzten Platz beſetz:. Die Kämpfe waren ſcharf und ſpannend. Wenn verſchie⸗ dene Starter bereits den Haſen im Ruckſack zu haben glaubten, dann mußten ſie doch zuſehen, wie er im letzten Augenblick noch durch die Latten ging. Dies paſſierte gerade den in Führung liegedden Fritz Wiewecke, Rhein⸗Neckar und Wilhelm Zelt, Kurpfalz. Beiden ſchnappte Wellenreuther in letzter Stunde mit 67 Holz den Sieg weg. Immerbin reichte es ſowohl für Zelt als auch für Wiewecke noch zu einem ſchönen Faſanen. Als Sieger aus ſämtlichen Kämpfen ſtellten ſih vor: Aſphalt: 10 Kugeln i. d..: 1. Wellenreuther von 1910 67 Holz; 2. Wilhelm Zelt und Fritz Wiewecke mit je 65 Holz.— 10 Kugeln im Abräumen: 1. von Berg⸗ Fortuna 44 Holz; 2. Kumpf⸗Deutſche Eiche 41 Holz; 3. Karl Friedebach⸗Neckarperle mit 96 Holz. I⸗Bahn: 10 Kugeln i. ö..: Peter Winkler ⸗Bow⸗ lingklub 96 Punkte; 2. Willi Braun⸗Präziſe 8 95 Punktez 3. Fritz Dieſenbach⸗Bowlingklub und Willi Seiwert⸗Bow⸗ Iingklub mit ſe 94 Punkten. R Frauen: Aſphalt: Frau Luiſe Wolf⸗Kurpfalz 61 Holz; 2. Frau Lina Geiß⸗Roll. Glück 60 Holz. Die Ausſcheidungskämpfe erreichen jetzt mit dem 4. Lauf ihren Höhevunkt. Auf Aſphalt führen: Männer: Karl Eckert⸗RTuSp mit 1224 Holz; Karl Wiſſenbach⸗Eintracht mit 1202 Holz.— Frauen: Frau Albrecht⸗RTuSp mit 1063 Holz mit 200 Kugeln.— Auf der J⸗Bahn: Willi Germer⸗Badenia 9686 Punkte; Jean Geiß⸗Badenia 3605 P. Neue Meldungen zur Winterfahrt Die Kraftfohrzeug⸗Winterprüfung, die am 7. Februor beainnt und durch das Gebiet des Sudetenlandes führt, ſieht die Erzeugniſſe der geſamten deutſchen Induſtrie am Start. Beſonders zahlreich iſt Mercedes⸗Benz vertreten. Klink, Seiler und Rauch ſtarten als Fabrik⸗Mannſchaft auf dem bei der Winterfahrt 1938 zum erſten Male eingeſetzten 170 VS. Der im Verkehr erprobte Dieſelwagen wurde ebenfalls ſür dieſe ſchwere Prüfung gemeldet. Bewährten Fahrern der/ und des NSͤc werden ſechs 170 VS, ſieben 230 S und drei 3,2 Liter Kübelſitzwagen zur Vera füaung geſtellt, ſo daß das Werk mit insgeſamt 20 Fahr⸗ zeugen an dem Wettbewerb teilnimmt. Selbſtverſtändlich meldeten auch Wehrmacht und Reichspoſt eine aroße Zohl von Mercedes⸗Benz⸗Wagen aus dem eigenen Wagenpark. — Die Baneriſchen Motorwerke haben für die Gruyve der Einzelfahrer zwei 600 cem⸗BMW⸗Seitenwagengeſpanne gemeldet. Ein Geſpann wird der bekonnte Rennſohrer Ludwig Kraus(München) ſtenern, während Joſef Müller im Seitenwagen ſitzt. 8 9 2—4 Donnerstag, 12. Januar 1939 Aus Baden Brief aus Alt-Ladenburg Te. Ladenburg, 11. Jan. Zum erſten Male ver⸗ einte eine eindrucksvolle Veranſtaltung die Laden⸗ burger Kriegervereine und Kameraoſchaften im großen Saale des Bahnhofshotels. Der NS⸗Reichs⸗ kriegerbund war in ſtattlicher Zahl vertreten. Kameradſchaftsführer Bayer hielt die Begrüßungs⸗ anſprache und verlas ein Schreiben der am Er⸗ ſcheinen verhinderten Freundin aller ſoldatiſchen Beſtrebungen Frl. Trippmacher, die auch Grüße won Mutter Benz zum Ausdruck brachte. Eine ſtattliche Zahl alter Soldaten, die ſchon über vierzig Jahren dem Kriegerverein angehören, konnte der Feſtreoͤͤner namentlich vorleſen und begrüßen. Die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle beſtritt den Hauptteil der Unterhaltung durch ihre flotten Märſche. Wegen eines Rohrbruches in der Cronberger Straße mußte vorübergehend die Waſſerlei⸗ tung abgeſtellt werden. Die Deutſche Turn⸗ und Sportge⸗ meinde 1864 konnte in der Vereinsturnhalle anläßlich einer winterlichen Veranſtaltung eine Reihe treuer Turnbrüder für 25jährige Zugehörig⸗ keit ehren. Der verdienſtvolle Vereinsführer Ben⸗ newitz überreichte an folgende Mitglieder Urkun⸗ den: Michael Lulay, Hans Weiß, Otto Vogel und Fritz Ruf. Auch den erfolgreichen Breslauer Turnern, die Ladenburgs Farben würdig vertreten haben, wurden künſtleriſche Urkunden übergeben. Ebenſo wurden die Sieger des Filſinger Wander⸗ preiſes vom Jahre 1938, die Jugendturner und die Sieger des Ladenburger Wanderpreiſes gebührend geehrt. Turnbruder Viktor Fuchs wurde das ſilberne Reichsſportabzeichen überreicht. Die Turn⸗ und Sportgemeinde 64 darf mit Befriedigung auf das vergangene Jahr zurückſchauen. Der Ver⸗ einsführer Bennewitz konnte überall hin nur Worte des Dankes und der Anerkennung ſagen. Ein Fagoͤmuſeum auf der Wachenburg * Weinheim a. d.., 12. Jan. Die Wachen⸗ burg bei Weinheim an der Bergſtraße geht nach Auflöſung des Alten⸗Herren⸗Verbandes in den Beſitz der Stadt über. In dem ehemaligen Fuchskeller der Burg hat der Badiſche Jäger⸗ werband ein Jagdmuſeum eingerichtet. Wieslocher Allerlei 4. Wiesloch, 11. Han. Das älteſte Mitglied des Mo„Liederkranz“(jetzt Ehrenmitglied), Eduard Gröſſer, Friſeurmeiſter, konnte in beſter geiſti⸗ ger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 79. Geburts⸗ tag begehen. Der Jubilar erfreut ſich allgemeiner Wertſchätzung.— Die Staoͤt Wiesloch zählt gegen⸗ wärtig 6687 Einwohner. Zählt man die An⸗ ſtaltsbewohner von 1561 Perſonen ebenfalls noch mit, ergibt ſich eine Geſamtziffer von 8248, die ſich auf 1593 Haushaltungen verteilen. Von den mit ein⸗ gerechneten Stadtteilen zählt öͤie Siedlung Frauen⸗ weiler 163 Perſonen bei 35 Haushaltungen und der Staodtteil Altwiesloch 643 Perſonen bei 175 Haushal⸗ tungen. Die polizeilichen An⸗ und Abmeldungen hal⸗ ten ſich mit 669 bzw. 664 im Jahre 1938 faſt die Waage. An Fremdenübernachtungen wurden in den Gaſthäuſern 3387 und in der Jugendherberge 2605 gezählt. * Brühl, 11. Jan. Der Fußballverein wählte in ſeiner dieſer Tage ſtattgefunöͤenen Hauptverſamm⸗ Ilung für den wegen Arbeitsüberlaſtung zurückge⸗ ee 1. Vorſitzenden Martin Geſchwill zum Nach⸗ olger. L Sinsheim, 11. Jan. Im Alter von 75 Jahren ſtarb hier Rottenmeiſter a. D. Oswald, genannt Jakob Leynharot. ., 3 7 5——*. 4 Südwe — 22 N 9 — ru Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8+ Feſtlicher Tag im Heidelberger„Scheffelhaus“: „Mama Ernſt'§0 Fahre alt Ihr Vater lieferte Projekt zur Mannheimer Rheinbrücke— Beſucher aus 31 Ländern ſchrieben ſich in ihr Gäſtebuch— Theater- und Filmleuten iſt ſie wohlbekannt (Eigener Bericht der NM3) Heidelberg, 12. Januar. Im Scheffelhaus in Heidelberg, dem alten „Waldhorn ob der Bruck“, iſt am 12. Jannar, ein bemerkenswertes Geburtstagsfeſt:„Mama Ernſt“, wie die Beherrſcherin dieſes Hauſes Die rüſtige„Mama Ernſt“ Kunſtverlag Eoͤm. v. König, Heidelberg. allgemein genannt iſt, wird achtzig Jahre alt. Man ſieht es ihr nicht an, ſo roſig und rund iſt noch das Geſicht, und die Beine bringen ſie noch flink die Treppe hinauf zu ihrem Sonnenſchein⸗ Kämmerlein. Pauline Ernſt geborene Basber iſt Pfälzerin, von Ludwigshaſen gebürtig, wo ihr Vater pfälziſcher Eiſenbahnbaurat war. Von ihm ſtammen ſchon Be⸗ ziehungen zu Scheffel, denn er hatte unter dem Vater des Dichters als Ingenieur gearbeitet. Er hatte übrigens eine von ihm entworfene Konſtruk⸗ tion der erſten Eiſenbahnbrücke Mannheim—Lud⸗ wigshafen 1865 auch Kaiſer Napoleon III. vorgeführt, der ihm eine Brillantnadel als Aner⸗ kennung überreichen ließ. Als dann Pauline Bas⸗ ler, die noch klare Erinnerungen an die Beſetzung Mannheims durch franzöſiſche Truppen(1866) hat, den Sohn des mit Victor von Scheffel befreundeten Oberlehrers Schönenberger in Radolfzell hei⸗ vatete, wurden dieſe Beziehungen noch enger. Das junge Ehepaar Schönenberger zog 1887 nach Heidel⸗ berg, oͤoch wurde Frau Schönenberger hier ſchon im Jahr 1900 Witwe. Sie heiratete ſieben Jahre ſpäter den Wirt des Scheffelshauſes Ernſt und wurde nun die Hüterin der Traoition dieſes Hauſes, in dem lange Zeit Scheffel mit dem Kreis der Engeren getagt hat und wohin ſich auch weiter⸗ hin Jahr für Jahr der Strom der Fremden wen⸗ dete, nachdem das Haus oͤurch Meyer⸗Förſters Roman„Karl Heinrich“ und durch ſein Schauſpiel „Alt⸗Heidelberg“ zum Schauplatz dieſer romantiſch⸗ ſtudentiſchen Liebesgeſchichte geworden war. Und nachher waren es die Filme mit dieſem oder ähn⸗ lichem Thema, die wiederholt das Haus in den Mittelpunkt ſtellten und Veranlaſſung gaben, daß auch zahlreiche Filmkünſtler dorthin kamen und oft wiederkehrten. Fröhlich lachend ſitzt uns Mama Ernſt, die wohl eine der letzten Ueberlebenden iſt, die an der Uraufführung von Wagners„Parſi⸗ fal“ in Bayrenth im Jahr 1883 teilnahmen, jetzt in ihrem Haus gegenüber und erzählt von einſt und jetzt; wie ſie jahraus, jahrein die Fremden aus aller Welt betreute, wie ſie unendlich viele Künſtler, Literaten und Politiker kennen lernte, wie ſie Brieſe und Karten aus allen Erdteilen erhielt, bekannte Frauen und Männer ſich eintrugen in die Fremden⸗ bücher, wie Krieg und Inflation ſchweren Schaden brachten und wie es ihr doch jetzt wieder Freude macht, den Aufſtieg Deutſchlands mitzuerleben und Ausländer aufzuklären über Adolf Hitlers Wollen. Immer wieder kommen in ſchönen Sommertagen ick auf Ludwigshefen Was Ludwigshafens Polizei notiert h Ludwigshafen, 12, Januar. Ein leoͤiger junger Mann wurde feſtgenommen, weil er einen geiſtesminderwertigen jungen Bur⸗ ſchen zur Unzucht verführt hat. Der Täter wurde dem Amtsgericht vorgeführt und in Haft genommen. Angezeigt wurde ein hieſiges Fräulein, das von einer auswärtigen Firma einen Damenmantelſtoff gegen Eigentumsvorhehalt gekauft, dafür aber nichts bezahlte und den Stoff weiterverkauft hatte. Ebenſo wurde ein junger lediger Mann angezeigt, der ſich einen Anzug verſchafft und ihn wieder weiterver⸗ kauft hat. Im nördlichen Stadtteil gerieten zwei junge Leute miteinander in Streit, in deſſen Verlauf der eine ſeinem Gegner eine erhebliche Stichverletzung Abſchied von Karl Finkgräf Der verdiente Heimatſorſcher wurde in Weinheim zur letzten Ruhe geleitet Eigener Bericht der NM3 IK. Weinheim, 12. Junuar. Eine unüberſehbare Trauergemeinde gab am Mittwochnachmittag Heimatforſcher Karl Zink⸗ gräf das letzte Geleit, darunter Vertreter der Partei und ihrer Formationen mit Ortsgrup⸗ penleiter Niceus und Bock, ſerner Bürgermei⸗ ſter Dr. Bezler mit Beigeordneten und Rats⸗ herren ſowie die Kameradſchaften des Kreisver⸗ bandes Weinheim des NS⸗Reichskriegerbundes. Den Dank der Stadt Weinheim für die Tätigkeit ſim Dienſte der Gemeinſchaft in vielen ſtädtiſchen Ehrenämtern und bei der Erforſchung der Geſchichte unſerer Heimat ſprach Bürgermeiſter Dr. Bezler aus. Für die Kameradſchaften des Kreisverbandes Weinheim überbrachte Prof. Batt dem toten Kreisführer die letzten Grüße. Gebietsführer Bornhauſen ⸗ Koblenz, der gleichzeitig im Namen von /Obergruppenführer Ge⸗ neralmajor Reinhardt ſprach, betonte, daß die 30⸗ jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Reichskrieger⸗ bund von Mühe und Sorge erfüllt war. Die auf⸗ opfernde Arbeit dͤes Verſtorbenen diente nicht nur zur Pflege von Kameradͤſchaft und Tradition, ſon⸗ bern vor allem der Erhaltung des Wehrwillens. Kreisführer Dr. Hicke⸗Mannheim gedäachte der angen, freundſchaftlichen Zuſammenarbeit. Trupp⸗ führer Weber gab der inneren Verbundenheit von 1 und NS⸗Reichskriegerbund Ausdruck, Weitere Kränze legten nieder: Prof. Haible (Bad. Heimat), Hauptlehrer Pfläſterer(Verein Alt⸗ Weinheim) und mehrere Vertreter von Kriegerbame⸗ radſchaften aus der Umgebung. Lamperiheimer Notizen a Lampertheim, 11. Jan. Im hieſigen Staats⸗ walde fand dieſer Tage eine Treibjagd ſtatt, bei der 24 Haſen und 3 Füchſe erlegt wurden.— Frau Chriſtine Roth geb. Metzner beging ihren 75. Ge⸗ burtstag.— 85 Jahre alt wurde der Landwirt Joh. Philipp Wegerleet, der früher lange Jahre Ge⸗ meinderat und Beigeordneter der hieſigen Gemeinde war. 1870/71 melbete er ſich als 17jqähriger freiwil⸗ lig bei den roten Ziethen⸗Huſaren. — I Heppenheim, 11. Jan. Seinen 81. Geburtstag feierte Metzgermeiſter Jakob Vettel 2, und 80 Jahre alt wurde Sparkaſſenbeamter i. R. Philipp Falter, Liebigſtraße 3.— Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begingen die Eheleute Wilhelm Nicklas und Frau Maria Katharina, geb. Schmitt, Rhein⸗ ſtraße 10, und Leonhard Heckmann und Frau Emilie, geb. Schmitt, Adolf⸗Hitler⸗Straße 32. * Gernsheim, 11. Jan. Wegen der unter den Schulkindern noch herrſchenden Diphterie⸗Erkran⸗ kungen wurde der Beginn des Unterrichts an den Schulen um eine Woche verſchoben. den Vorjahren. im Rücken beibrachte. Der Täter wurde durch die Polizei feſtgenommen. Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache erhängte ſich im Stadtteil Edigheim ein verwitweter Tagner in ſeiner Wohnung. Verleihung des Treudienſt⸗Ehrenzeichens. Der Führer und Reichskanzler hat den nachgenannten Beamten der hieſigen Polizeidirektion das Treu⸗ dienſt⸗Ehrenzeichen 2. Stufe verliehen: Polizeidirek⸗ tor Walter Antz, Polizeioberinſpektor Wilhelm Acker, Polizeioberſekretär Karl Kaiſer und Boten⸗ meiſter Nikolaus Opel. „Pfälzer im Südoſten“. Heute, Donnerstag, 17 Uhr, ſpricht im Frauenſchaftsheim der Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mitte, Ludwigſtraße 87, Dr. Braun über„Pfälzer im Südoſten“. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Feierabendhaus der J6: 20 Uhr vierte Veranſtaltung im KöF⸗Veranſtaltungsring. Heimatmuſeum: Kollektiv⸗Ausſtellung Otto Dill. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geböffner 15 bis 20 Uhr, Pialzbau⸗Kaſſeehaus: Kleinkunſtbühne. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der Blaufuchs“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„13 ann und 1 Kanone“.— Ufa⸗ Lichtſpiele;„Kautſchuk“.— Atlantik:„Die vier Geſellen“. — Alhambra Mundenheim:„Liebe, Freiheit und Verrat“, Union Theater:„Kleines Bezirksgericht“, Auch Frieſenheim ſtartet den Karneval Blick auf das Faſchingsprogramm der„Eule“ Die Frieſenheimer Karnevalsgeſellſchaft„Eule“ beginnt ihre diesjährigen Faſchingsveranſtaltungen am Samstag, 21. Januar, mit einer großen Frem⸗ denſitzung im Ratskeller Oppau mit Wiederholung am nächſten Abend. Am Samstag, 11. Februar, folgt die erſte große Prunkſitzung für das Kreisamt JG. Farben im JG. Feierabendhaus und ebenda am nächſten Tag die Prunkſitzung der„Eule“ ſelbſt. Im Ludwigshafener Ratskeller iſt am 15. Februar kar⸗ nevaliſtiſche Sitzung für Schwerhörige, und am 17. Februar iſt Zunftſitzung im Frieſenheimer„Wein⸗ berg“. Die zweite Prunkſitzung für JG. Farben iſt wieder im JG. Feierabendhaus und zwar zuſam⸗ men mit der„Rheinſchanzel. Am Roſenmon⸗ tag, 20. Februar, folgt der große traditionelle Lud⸗ wigshafener Volksfaſching in allen Sälen der Stadt, und am Fasnachtdienstag Lumpenball im Gallushof und im Weinberg. Am Aſchermittwoch werden die diverſen Kater ausgetrieben mit gemeinſamem He⸗ ringseſſen in einer noch feſtzulegenden Gaſtſtätte. Es wird alſo wieder recht vergnügt werdͤen wie in 6 7. Seite/ Nummer 19 alte Bekannte, und es gibt manchmal Szenen wie jene, daß ein Japaner, der einſt lange Zeit bei ihr wohnte, jetzt mit fünfzig japaniſchen Studenten an⸗ gefahren kam, die zwar ſonſt nicht deutſch ſprachen, aber ſie doch mit dem deutſchen Studentenlied„Bur⸗ ſchen heraus“ begrüßten. Aber mit ihrem Ausgehen iſt es nun doch ſchon ſchwierig geworden. Sie wagt ſich trotz ihrer Rüſtig⸗ keit ſchon ſeit einigen Jahren nicht mehr in die Stadt hinüber.„Die vielen Autos und die Hetze, das iſt nichts für mich“, ſo ſagt ſie. Seit zehn Jah⸗ ren hat ſie ſich einer beſonderen Liebhaberei ergeben, 5 dem Bildzuſammenſtellen aus Blumen und Blätte un. So kann man denn in ihrem Sonnenſchein⸗ Kämmerle Dutzende dieſer reizend altfränkiſchem Blumen⸗Stilleben ſehen, zu denen ſie meiſt noch ein⸗ fache Reimereien verfaßt. Das iſt ihr Reich, in das ſie die Gäſte mit ganz beſonderem Vergnügen ſührt, und ſie iſt ſtolz, daß Beſucher aus nicht weniger als 51 Ländern der Erde ſich hier in ihr Fremdenbuch eingetragen haben und daß ihr viele Anerkennungen für oͤieſen Sammeleifer zugegangen ſind. Unten in den Gaſtzimmern aber, vor allem in der Scheffelſtube, hängen an den Wänden nach wie vor die ſchon von vielen Tauſenden bewunderten Briefe Scheffels(wohl meiſt an Schönen⸗ berger), die Bilder, die Ausſchnitte aus Scheffels Allabendlich mit Nivea-· Creme cie Haut geschmeidig machen. Dann totzt sie Wind und Weter, ohne tissig oder spröce zu werden. einſt ſo ſtark verbreiteten Werken und ſonſtigen Er⸗ innerungen, die aus dem Haus faſt ein kleines Scheffelmuſeum machen. Die Verbindung mit der alten, glanzvollen Zeit des„Waloͤhorns ob der Bruck“ iſt hier feſtgehalten. Und über der Tür ſteht groß auf einem Wappenſchild ein Vers aus Scheffels Liedern: „Und wieder ſaß beim Weine Im„Waldhorn ob der Bruck“ Der Herr vom Rodenſteine Mit ſchwerem Gluck und Schluck!“ Mit fröhlichem Abſchiedswort kann ich gehen, denn man iſt überzeugt, die ſo lebensfriſch erſchei⸗ nende Mama Ernſt noch oft und noch lange ſehen zu können. Die achtzig Jahre laſten nicht ſchwer auf ihren Schultern. Wipg *⁰ Ihren 90. Geburtstag ſeierte hier Frau Wilhel⸗ mine Schweinfurth. Die Jubilarin iſt am 10. Ja⸗ nuar 1849 in Schwetzingen geboren. Heidelberger Veranſtaltungen Hente Städt. Theater:„Der Herzog von Enghien“, Tragbdie von Fritz Helke.(Zum erſten Male, St. Pl.⸗Miete B16, Pr.⸗Gr. 3, 20 bis gegen.45 Uhr). Aus den Kinos: Capitol:„Pour le mérite“.— Schloß⸗Filmtheater:„Tanz auf dem Vulkan“.— Gloria:„Die Nacht der Entſhei⸗ dung“.— Kammer und Odeon:„Nanu, Sie kennen Korff noch nicht!“ I. Neckargemünd, 11. Jan. Der Männerge⸗ ſangverein hielt am Sonntag ſeine Winterſeier ab, in deren Verlauf der Chor unter Leitung des Dirigenten Gund(Plankſtadt), die Kapelle Sand⸗ ritter und verſchiedene einheimiſche Soliſten für Stimmung und ein nettes Programm ſorgten. Ver⸗ einsführer Stumpf freute ſich über den ſtarken Beſuch, der ein Beweis des inneren Zuſammenhalts der nunmehr vereinigten Geſangvereine war.— Der Odenwaldklub führte am Sonntag ſeine erſte Wanderung durch. * Sinsheim, 11. Jan. Die Baumwartpriü⸗ fung haben nach einem mehrwöchentlichen Kurſus unter Leitung von Kreislandwirtſchaftsxat Brucker (Heidelberg) aus dem Kreisgebiet Sinsheim beſtan⸗ den: Johann Gröner(Hilsbach), Kurt Hartmann (Berwangen), Arthur Kobold(Eppingen) und Her⸗ mann Schweizer(Ittlingen). Die Prüfung wurde von einer Kommiſſion unter dem Vorſitz von Obſt⸗ baurat Blaſer(Karlsruhe) abgenommen. —ü— Lörrach, 9. Jan. Im ungewöhnlich hohen Alter von über 93 Jahren ſtarb hier Hauptlehrer a. D. Johann Haag. 42 Jahre lang, von 1870 bis 1912, übte Lehrer Haag eine ſegensreiche Tätigkeit als Jugenderzieher an der Volksſchule in Pörrach aus, vielſeitige Anerkennung fanden auch ſeine eifrigen Bemühungen zur Hebung und Förderung des Volks⸗ und Kirchengeſangs. Vermutlich iſt er der älteſte der im Ruheſtand lebenden Lehrer Badens geweſen. * Nußloch, 11. Jan. Infolge eines Schlaganfalles ſtarb im Alter von über 77 Jahren Gaſtwirt Johan⸗ nes Weiß von hier in Heidelberg⸗Rohrbach, wohin er vor kurzem mit einem ſeiner Söhne übergeſiedelt war. Der Verſtorbene war langjähriger Beſitzer des Gaſthauſes„Zur Pfalz“ in Nußloch und war in Jägerkreiſen ein bekannte Perſönlichkeit. Rangierlokomolive prallt auf haltenden Zug Siebzehn Verletzte bei einem Zugunfall * Mainz, 12. Jan. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am Mittwochvormittag um.10 Uhr mußte der Eilzug Frankfurt⸗M. in Wiesbaden etwa 300 Meter hinter dem Bahnhof Fraukfurt⸗Niederrad halten, weil das Signal auf Halt ſtand. Auf dieſen haltenden Zug fuhr von hinten eine Rangierlokoe motive auf. Hierbei gab es vier Schwerver⸗ letzte, darunter den Zugführer. Weiter haben ſich dreizehn Verletzte gemeldet. 9 2Da geh' ich zu Maxim-“ Bie Sescliclte æines Paxise Qestauxants Wo einst gekrönte Häupter und Diplomaten sich amüsierten Das Pariſer Odeon⸗Theater hat das im Jahre 1899 geſchriebene Stück„Die Dame von Maxim“ von Georges Feydeau in ſeinem Spiel⸗ plan aufgenommen. Das Odeon iſt eines der vier ſtaatlichen Theater von Paris, und die Tatſache, daß dieſes Theater ein„Vaudeville“ von der leicht⸗ geſchürzten Art der„Dame von Maxim“ in ſeinen Spielplan aufgenommen hat, bedeutet, daß die Da⸗ men von Maxim in der Literatur ſozuſagen hoffähig geworden ſind. Maxim iſt in der Literatur, wenig⸗ ſtens in Mitteleuropa, noch viel bekannter durch die„Luſtige Witwe“ und das unvergeßliche Lied „Da geh' ich zu Maxim“. Das Reſtaurant Maxim in der Rue Royale in unmittelbarer Nähe des Place de la Concorde beſteht immer noch; wenn es auch ſeine Glanzzeit aus der Jahrhundertwende, wo Fürſten, Erzherzöge, Finanzmagnaten und in⸗ tereſſante Frauen aller Art dort verkehrten, hinter ſich hat, ſo iſt dieſes einzigartige Reſtaurant auch heute noch intereſſant genug und eine ſo durchaus einzigartige pariſeriſche Angelegenheit, daß es ſich ſchon verlohnt, die Erinnerungen an dieſe Glanz⸗ zeiten aufzufriſchen. Schon die Entſtehungsgeſchichte dieſes teuren Re⸗ ſtaurants, wo man ſich auch vergnügt und tanzt, iſt eigenartig genug. Im Jahre 1890 betrieb in der Rue Royale ein Italiener, namens Imoda, einen Eisſalon; am 14. Juli, dem franzöſiſchen National⸗ feſt, war er auf die Idee gekommen, an ſeinem Laden die deutſche Flagge zu hiſſen, und dies zwan⸗ zig Jahre nach dem Siebziger Krieg, der Frankreich das Elſaß gekoſtet hatte, und oͤreihundert Meter von der damals noch mit einem Trauerflor bedeckten Statue der Stadt Straßburg. Der Eisſalon wurde von der Menge gründlich zer⸗ ſtört, und der Italiener wäre beinahe gelyncht worden. Ein Kaffeehauskellner namens Maxim Gaillard machte aus dem ruinierten Eisſalon mit ſeinen kärglichen Erſparniſſen ein Reſtaurant, dem er auch ſeinen Namen gab. Als er wenige Monate darauf ſtarb, übergab ſeine Witwe den Be⸗ trieb zwei jungen Leuten aus ihrem Bekannten⸗ kreis, die ſich Chauveau und Cornuché nannten, und als Koch und Kellner aus bekannten Pariſer Be⸗ trieben kamen. Cornuché ſoll außerdem, wie böſe Zungen behaupten, Spitzel des damaligen Innen⸗ miniſters Conſtans geweſen ſein, der ihm mit Gel⸗ dern aus ſeinem Geheimfonds für die geleiſteten Dienſte hilfreich unter die Arme gegrifſen habe. Aus dem Reſtaurant„Maxime“ wurde„Maxims“ ge⸗ Mmacht, um„ſich engliſch zu geben“. Am Tage des Prix Diane im Jahre 1893 er⸗ öffnete das Reſtaurant„Maxims“ ſeine Pforten, um eine Zeit unerhörten Glanzes zu erleben. Wer das Leben der oberen Zehntauſend von Paris und ſeiner Gäſte um die Jahrhundert⸗ Dionher wurden 411 kentekindergärten, 3 117 Schweſternſtationen, 22 280 hiiſe- und Beratungoſiellen neben vielen anderen ſozialen kinrichtungen durch die E nsv. geſchollen. durch deine Mitgliedſchaß zur nsv. hiliſt vu dieſes Werk erweitern. zu langweilen, und die das Reſtaurant„Maxims wende beſchreiben will, der kann„Maxims“ nicht unerwähnt laſſen. Da begegnet man Namen wie denjenigen des Zucker⸗ und Wüſtenkönigs Max Le⸗ baudy, des Herzogs von Morny, des Fürſten Ga⸗ litzin, der Kognak⸗Könige Henneſſy und vieler an⸗ derer Vertreter jener Welt, die es vorzog, ſich nicht 2•⁰ mit ſeiner Geſellſchaft ſchöner und meiſt recht leicht⸗ ſinniger Frauen als die richtige Stätte hierfür emp⸗ fand. Der Uebermut war oft mit Witz gepaart, und eine Pariſer Wochenſchrift,„Match“, erzählt einige Anekdoten hierüber. Einer der weiblichen Gäſte von „Maxims“, Liane de Pougy, hatte eines Tages die Luſt verloren, das Wettrennen mit ihrer Riva⸗ lin, der Schönen Oterol, in bezug auf die Ent⸗ faltung von Luxus fortzuſetzen und beendete dieſes Wettrennen, indem ſie kurz entſchloſſen ihre Ju⸗ welen künftig von ihrer Kammerfrau tragen ließ. Politiker haben in großer Zahl bei„Maxims“ ver⸗ kehrt; der Kriegsminiſter Maginot, der Schöpfer der Maginot⸗Befeſtigung, hatte dort ſogar ſeinen Stammplatz, der noch heute gezeigt wird. Die lite⸗ rariſche Welt und die Schauſpieler zählten ſelbſtver⸗ ſtändlich ebenfalls zu den Gäſten. Natürlich fehlte es auch nicht an gekrönten Häuptern aus dem Aus⸗ land; Leopold 11. von Belgien ſpeiſte hier mit Eléo de Mérode, der Prinz von Wales zer⸗ ſtreute ſich hier, als er noch nicht Edu ard VII. war, und die Schar der ruſſiſchen Großfürſten, der öſter⸗ reichiſchen Erzherzöge uſw., die hier verkehrten iſt kaum zu zählen. Mehr als einmal ſtellten die Par⸗ teiführer aus dem nahen Palais Bourbon bei „Maxims“ ihre Liſten für eine neue Regierung zu⸗ ſammen, und einmal wurde hier ſogar die Wahl des franzöſiſchen Staatschefs vorbe⸗ reitet, als nämlich der Senator Grosdidier bei „Maxims“ Poincaré zum Präſidenten der Re⸗ publik vorſchlug. Der Zigeunerſänger Rigo wurde von„Maxims“ aus von der Prinzeſſin von Chim ay entführt, eine Meſalliance, die einen der größten Geſellſchaftsſkandale der Vorkriegszeit bedeutete. Der Krieg und die Zeiten, die ihm folgten, haben das Geſicht von„Maxims“ verändert. Im Kriege waren es berühmte franzöſiſche Flieger, die zu„Maxims“ kamen, wie Nungeſſer, Fonck, Ro⸗ land Garros. Der Betrieb iſt ſolider geworden, und die Zeit der großen Kurtiſanen iſt vorüber. Immer⸗ hin kann der bereits erwähnte„Match“ das Bild einer Frau wiedergeben, der letzten„Dame von Maxim“, die jeden Abend in dem Reſtaurant den reichen Ausländern zulächelt, und für die zwei Ver⸗ brecherkönige von Montmartre getötet worden ſind. Das Kapitel„Maxims“ hat auch eine ſehr erheb⸗ liche finanzielle Seite. Cornuchée beſaß bei ſeinem Tode 100 Millionen Franken, die er in der Hauptſache aus dem Spielkaſino von Deauville gezogen hat, das er errichten konnte. „Maxims“ hat er an eine engliſche Geſellſchaft ver⸗ kauft, doch blieb ſein Bruder Guſtave auf Lebens⸗ zeit Direktor. Einer der zahlreichen„Chaſſeurs“ des Reſtaurants verdiente in deſſen Glanzzeiten mehr als ein Kammerabgeoroͤneter; Gérard, der Chef der „Grooms“, hat ſich als Millionär auf ſein Schloß in den Pyrenäen zurückgezogen, wo er der Jagd lebt. Rumäniſche Miniſter grüßen faſchiſtiſch Nachdem der neuen Einheitspartei„Front der nationalen Wiedergeburt“ der faſchiſtiſche Gruß zur Pflicht gemacht wurde, ſah man bei den Feierlichkeiten zu Neujahr und am„Tag der Waſ⸗ ſerweihe“ zum erſtenmal auch die Mitglieder des Kabinetts, die ſämtlich der neuen Partei ange⸗ hören, bei der Ausübung des faſchiſtiſchen Grußes. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Natürlich in USA: Der Wohnwagen für Radſportbegeiſterte In Kalifornien hat ein begeiſterter Radfahrer dieſen Anhänger gebaut, mit dem er im Früh⸗ jahr nach Florida reiſen will. Er hat ſich ein richtiges Bett eingebaut und wird den über 100 Pfund ſchweren Wagen durch eigene Kraft fortbewegen. (Schirner, Zander⸗M.) ——....—————————— PPP——————————— Vermutlich können nicht alle Erzherzöge, deren Garderobe Geérard einſt verwahrte, einen ſo ſorg⸗ loſen Lebensabend verbringen; aber immerhin hat „Maitre Jacques“ während 40 Jahren, in denen er den Gotha auswendig kennenlernte, zahlloſe Ge⸗ heimniſſe ſeiner vornehmen Kunden treu bewahrt, und, was noch wichtiger iſt, er iſt ihnen auch oft mit ſeiner finanziellen Hilfe zur Seite geſtanden. Der erſte Kuß/ don Anten Schnock Mäochen, deſſen Namen mir entfallen iſt, und deſſen Geſichtszüge mir nicht mehr in Erinnerung ſind, dir habe ich den erſten Kuß gegeben. Deine Lippen waren wahrſcheinlich noch ein wenig unaus⸗ geprägt und farblos, und meine waren ſicher auch nicht anders, trotzige dünnbeflaumte Knabenlippen, noch nicht geübt in eindringlichen und leidenſchaft⸗ lichen Liebeserklärungen, nur gebraucht für ſtockend worgetragene Perioden lateiniſcher Schriftſteller, für die übermäßig betonten Zeilen der Schulgedichte, gebraucht für Schreie, Schimpfworte, Pfiffe und zum Schlürſen des haſtig getrunkenen Morgenkaffees. Wir haben uns in den engen, feuchtgerüchigen Gaſſen einer fränkiſchen Kleinſtadt ſicher tagtäglich geſehen, ohne einander ſonderliche Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Ich habe dich, vergeſſenes Mädchen, im Winter wahrſcheinlich mit Schneeballen beworfen, und dich im Sommer mit Waſſer aus einer alten Fahrradpumpe beſpritzt. Du haſt vielleicht blonde Zöpfe getragen oder es ſind dir ſchwarze und glänzende Zigeunerhaare unter der blauen Tellermütze hervorgequollen. Du biſt an Sommerabenden zu einer beſtimmten Zeit an den Fenſtern eines hochgegiebelten Fachwerk⸗ hauſes erſchienen und haſt mit einer kleinen grünen Gießkanne die Blumentöpfe der Lepkojen, Fuchſien und Begonien begoſſen, und ich ging meiſtens zu dieſer Stunde an dieſem Hauſe vorbei, die Bücher⸗ mappe unterm Arm oder mit einem Bündel Wurf⸗ ruten in der eroͤbeſchmutzten Knabenhand. Dieſe Knabenhand, die im Frühling die jungen Kaſta⸗ nienbäume ſchüttelte, damit die Maikäfer ins Gras fielen, dieſe Hand, die kurze Prügel in die herbſt⸗ lich gefärbten Wipfel der Nußbäume ſchleuderte und braun und grün von den Schalen der erbeuteten Nüſſe wurde, dieſe Hand, die mit roter Tinte hol⸗ perige Verſe auf groblinierte Bogen ſchrieb, zu⸗ ſammenrollte und angebunden an kleine Steine in die offenen Fenſter der Mäöchenſchule beförderte, dieſe Hand war auch die Hand, die den kühnen Griff nach deiner Schulter oder deinem Zopf machte, als du einmal an einem Herbſtmittag in das Zwie⸗ licht des Hausflures trateſt, und ich im gleichen Augenblick die Treppe herunterſchoß und durch den Flurgang auf die Straße laufen wollte. Da geſchah die haſtige Räubertat, die mich ver⸗ wunderte, weil du dich weder gewehrt noch geſchrien haſt, ſondern, durchaus nicht überraſcht, die Arme zärtlich um meine Schultern legen wollteſt. Dieſe beſitzergreifende Gebärde, dieſes Anklammern hat mich ſehr erregt als der feuchte, und da er mit zuviel Ungeſtüm und Ungeſchicklichkeit gegeben wurde, ein wenig brennende Geſchmack des Kuſſes. Und ich lief gleich davon, da ich auf der Treppe Stimmen und Schritte hörte, klopfenden Herzens lief ich davon, mitten in den Lärm des Knabenſpiels auf der Gaſſe, während du noch im Halbdunkel ſtehen⸗ bliebſt, wahrſcheinlich deswegen, weil ſich die hektiſche Röte in deinem Geſicht und die Unruhe in deinem Weſen verflüchtigen ſollten. Du hatteſt eine Handlung getan, die ſich kein Junge gefallen laſſen durfte, und ich habe fortan je⸗ des Zuſammentreffen mit dir vermieden, um nicht an die merkwürdige Zärtlichkeit deiner ausgebreite⸗ ten Arme erinnert zu werden. Deine Spur hat ſich für mich ins Unbekannte verloren. Sie hat ſich verloren wie eine Spur im Schnee, auf die fort⸗ während neuer Schnee fällt. Dem erſten Kuß ſind Küſſe anderer Lippen gefolgt, eindringliche, aus⸗ gekoſtete und langdauernde Küſſe— wäre der erſte Kuß nicht von der zärtlichen Umarmung begleitet geweſen, wäre er für mich eine bedeutunosloſe und flüchtige Angelegenheit geblieben. Unklar und nur halb bewußt erkannte ich in dieſer Geſte die Luſt und das Wollen ſich zu verſchenken, ſich an ein an⸗ deres Ich zu verlieren, was meinem dummen Kna⸗ benſtolz damals aber vollkommen fremd und unver⸗ ſtändlich war. ——r Kunſtbrief aus Karlsruhe Karlsruhe, im Januar. „The well knowu german artist', wie indiſche und engliſche Zeitungen den deutſchen Maler Hanns „Fritz⸗Munich“ nennen, ſtellt als erſter im neuen Jahre eine Kollektion ſeiner Bildniſſe und Landſchaften im Badiſchen Kunſtverein Karlsruhe aus. H. Fritz, ein Pfälzer von Geburt, der unter Gröber und Herterich in München ſtudierte, arbeitet ſeit mehreren Jahren in allen Wintermonaten in Indien und Ceylon, wo er ſich als Porträtiſt der Maharadſchahs, ihrer ſchönen Frauen und Töchter, ihrer Miniſter, Offiziere, Prieſter, einen ſolchen Namen geſchaffen hat, daß auch der engliſche Hoch⸗ adel bis zu Lord Wellington, dem Vizekönig, es als eine Ehre empfindet, von dem berühmten Deutſchen gemalt zu werden. Im großen Saal des Kunſtvereins zeigt er Pro⸗ ben dieſer Kunſt, Bildniſſe von indiſchen Damen in gelb⸗ und grünſeidenen Gewändern, auch einen herrlichen weiblichen Akt mit glänzend brauner Haut wie eine ſchöne, gefährliche Schlange, charaktervolle Männerköpfe in ihren alten maleriſchen Trachten, Bilder aus dem Volksleben, alles in einem Rauſch von Farben, Stoffen, Schmuck, Waffen getaucht, daß man ſich an 1001 Nacht erinnert fühlt. Als deutſcher Maler, der ſeine Sommermonate in Seeshaupt am Starnberger See verbringt, malt er im Stile der guten Münchener Freilichtſchule die Oſterſeen bei Seeshaupt, Bauern vom Chiemſee und Ammerſee, ſeine Gattin, Schweizer Motive uſw. und beweiſt, daß ihn der Aufenthalt in Indien, ſeiner Heimat in kei⸗ ner Weiſe entfremdet hat. Einen zweiten Anziehungspunkt bilden fünf „Volksdeutſche Künſtler aus Ungarn a..“, die der Landesverband Baden des VDA zum Ausſtellen eingeladen hat. Wie Hanns Fritz durch ſeine Kunſt die deutſche Kultur in fernen Ländern würdig vertritt, ſo zeigen umgekehrt dieſe Künſt⸗ ler, wie deutſch ſie, die Auslanddeutſchen, in ihrer innerſten Seele geblieben ſind, wie deutſch ſie aus⸗ ländiſche Stoffe ſehen und verarbeiten. Wir nennen den Maler und Graphiker Fr. Gulyas mit Oel⸗ bildniſſen in einem der Sachlichkeit naheſtehenden Naturalismus und mit Radierungen von Donau⸗ landſchaften, Bauernköpſen, Volksfeſten uſw. Noch ſachlicher, etwa an die Deutſchen Unold oder Tröndle erinnernd, malt Heinrich Stephan ſeine Dörfer, Bauernfeſte, Arbeitsvorgänge, Trachten und Markt⸗ typen. A. Rauhecker aus Oedenburg bringt eine Berchtesgadener Landſchaft, Erna Pfiffle⸗Wien hat ganz prächtige Trachtenbilder(Aquarelle) von unſeren Brüdern und Schweſtern in Oſteuropa ge⸗ ſchaffen, die zugleich als naturgetreue Bildniſſe der Modelle betrachtet werden dürfen. Als Bildhauer ragt Otto Flath, ein Sohn Siebenbürgiſcher Bauern, hervor, mit lebensgroßen Holzplaſtiken, die in ihrer Schlichtheit der Form und ihrem ſtarken Ausdruck an Barlach erinnern, aber, im Gegenſatz zu Barlach, dͤurch und durch nordiſch empfunden ſind.(Finale, Werden und Vergehen, Melodie, Bildniſſe.) Wie Lichtbilder zeigen, hat er ſeine große Kunſt auch ſchon mehrfach in den Dienſt der Oeffentlichkeit geſtellt(Lutherkirche in Lübeck, Altar in Bornhöved.) Schwungvoll und ſauber ge⸗ arbeitete Holzſchnitte vom deutſchen Wald und allen ſeinen Gewächſen bietet Alban Spitz aus Min⸗ deln bei Schopfheim, der zugleich, ein zweiter He⸗ bel, ſeine Zyklen mit alemanniſchen Verſen aus⸗ ſtattet. Schöne Hinterglasmalereien(Zarte Frauenköpfe u..) ſehen wir von Frau H. Lang⸗Fackler, die auch einen ſehr geſchmackvollen Wandteppich in Applikation und Stickerei gearbeitet hat nach einem Bild Babbergers. Lilli Hummel⸗Koenig zeigt einige ihrer reizvollen jungen Tiere in Terracotta und Bronze(Leopard, Bären, Giraffe, Kälbchen uſw.) und V. Hauck aus Karlsruhe erfreut durch kleine Landſchaften einfachſter Motive. Die geſamte Ausſtellung verdient größte Beach⸗ tung. Dr. Kiefer. eeee eeeeeeeee, 8 Bürgſchauſpielerin Lotte Witt 7. In Wien ſtarb im Alter von 68 Jahren die Burgſchauſpielerin Lotte Witt, die über drei Jahrzehnte dem Burg⸗ theater angehört hat und Ehrenmitglied dieſer Bühne war. Unter der Direktion Schlenther war ſie lange die Partnerin von Kainz. Neuorganiſation des Salzburger Mozarteums. Das Salzburger Mozarteum, deſſen Leitung Gene⸗ ralmuſikdirektor Prof. Clemens Krauß von der Münchener Staatsoper übernommen hat, wird einer Neuorganiſation unterzogen. Das Inſtitut gliedert ſich in Zukunft in eine muſikaliſche Fachſchule, eine Muſikſchule für Jugend und Volk und eine Muſik⸗ hochſchule. Weiterhin wird dem Inſtitut das Salz⸗ burger Landesorcheſter angeſchloſſen. Mit der Füh⸗ rung der Muſikſchule für Jugend und Volk wurde der bekannte Komponiſt Ceſar Bresgen beauf⸗ tragt. de“ Deutſcher Sängertag in Kaſſel. Aus Anlaß der Hundertjahrfeier des Mitteldeutſchen Sänger⸗ bundes findet der Deutſche Sängertag 1939 vom A. bis 29. Mai in Kaſſel ſtatt. Den Auftakt bildet eine Feier in Hannoverſch⸗Münden, der Stätte der Bundesgründung. Vorgeſehen ſind ferner eine Konzertaufführung von Glucks„Orpheus“, eine Ehrung der Kaſſeler Komponiſten Johann Lewalter und Fritz Hoffmann, eine Heldengedenkfeier, eine BVeranſtaltung„Singendes Kurheſſen“ und die Auf⸗ führung von Beethovens„Neunter“, * ———— verſehen wurde. Donnerstag, 12. Zanuar 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 555 9. Nuuus vrub ollui NYOnl — In Paris beginnt dieſer Tage der vor dem Seinegericht zum Austrag gelangende Rechtsſtreit um das Teſtament des vor einem Jahrzehnt ge⸗ ſtorbenen ſteinreichen Argentiniers Ricardo Garcia. Die Spannung, mit der die Oeffentlichkeit dem Pro⸗ zeß entgegenſieht, iſt nur zu verſtändlich, wenn man weiß, daß der nun ſchon ſeit Ende 1931 währende Kampf um das Erbe des reichen Argentiniers in ſeinen einzelnen Etappen eher einem Kriminal⸗ roman als dem Leben entnommen ſcheint. Garcias Teſtament, in dem dieſer die beiden Nichten ſeiner erſten, mit dem früheren Staatspräſidenten der ar⸗ gentiniſchen Republik verwandten Frau, der zum franzöſiſchen Hochadel zéhlenden Marquiſe von Beaurepaire und deren Schweſter, Fräulein von Guippeville, mit rund zwanzig Millionen Franken bedachte, wurde ſeinerzeit von zwei anderen fran⸗ zöſiſchen Verwandten Garcias, dem Schweſternpaar Aubert⸗Arnaud, für gefälſcht erklärt. In dem am 22. Januar 1931 erſtellten Teſtament hingegen ſeien ſie, die Damen Aubert⸗Arbaud als einzige Erben Garzias eingeſetzt. Ganz Argentinien verfolgt ſeit⸗ dem mit leidenſchaftlicher Anteilnahme dieſen, mit Zwiſchenfällen gewürzten Rechtsſtreit der im letzten Sommer durch die Verhaftung des mit der Ver⸗ wahrung des umſtrittenen Teſtaments beauftragten Notars und der beiden Erbinnen, der Marquiſe und ihrer Schweſter in Buenos Aires, eine ebenſo uner⸗ wartete wie dramatiſche Wendung nahm. Der da⸗ mals ebenfalls in Buenos Aires weilende Marquis von Beaurepaire, der Gatte der einen Erbin, konnte ſich rechtzeitig dem Zugriff des argentiniſchen Unter⸗ ſuchungsrichters entziehen und kehrte vor kurzem erſt nach abenteuerlicher Flucht über die Cordilleren den Anden, die er zu Fuß, nur von einem einge⸗ borenen Führer begkeitet, überſchritt. aus der pe⸗ ruaniſchen Hauptſtadt Lima nach Frankreich zurück. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die jetzt in Paris ſich abwickelnde Phaſe des Kampfes Gaxcias zu einem diplomatiſchen Proteſtſchritt des Quai'Orſay bei der argentiniſchen Regierung füh⸗ ren wird. Die Anwälte der Marquiſe und ihrer Schweſter, die wegen angeblicher Urkundenfälſchung mun ſchon ſeit Monaten im Frauengefängnis von Buenos Aires mit gewöhnlichen Strafgefangenen die Zelle teilen, haben nämlich noch vor Prozeßbeginn bei Außenminiſter Bonnet gegen die ihrer Meinung nach durch nichts begründete Feſtnahme ihrer Klien⸗ tinnen und die ihnen zuteil werdende ſchlechte Be⸗ handlung im Gefängnis ſcharfen Einſpruch erhoben. * — Aus Gdingen wird eine amüſante Geſchichte berichtet, in deren Mittelpunkt ein bekannter pol⸗ niſcher Athlet ſteht. Er dient gegenwärtig in der pol⸗ niſchen Kriegsmarine und beſand ſich auf Land⸗ urlaub in der Stadt. Als er über die Straße ging, kam er in Gefahr, von einem Kraftwagen überfahren zu werden, deſſen Lenker, wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, betrunken war. Im letzten Augenblick be⸗ ſann ſich der Athlet auf ſeine Körperkräfte. Er gab dem Wagen am Kühler einen Fußtritt, ſo daß das Fahrzeug ſich bei der Glätte um ſeine eigene Achſe drehte und in entgegengeſetzter Richtung blieb. Der Athlet wurde von Straßenpaſſanten er⸗ kannt, die ſeiner Leiſtung großen Beifall zollten. * — In einem Büricher Juweliergeſchäft erſchien vor einigen Tagen ein ausländiſcher Kunde. Mit großer Fachkenntnis wählte er eine Kollektion von Schmuckſtücken im Werte von 20000 Franken aus. Da er dieſen Betrag nicht bei ſich hatte, bat er, ihm die Sendung durch einen Angeſtellten in das Hotel zu ſchicken, wo er die Rechnung begleichen würde. Der Angeſtellte begab ſich mit dem Schmuck in das Erſtklaſſehotel, wo oͤer„Kunde“ logierte. Im Vor⸗ zimmer uuterhielten ſich die beiden, worauf der Ju⸗ welenliebhaber unter Mitnahme der Schmuchſtücke Wind aus Alaska 26 ROMAN VON 0HAMNMES TRAUW Wie bei allen arktiſchen Stationen liegen die Häuſer nicht dicht beieinander. Die Gefahr wäre zu groß, daß bei einer Feuerbrunſt alle erfaßt wür⸗ den. So ſieht dann dieſe nördlichſte menſchliche Siedlung durch ihre Weitläufigkeit noch ſtattlicher aus, als ſie ohnehin iſt. Nur für einige Wochen im Jahr ermöglicht es ein ſtarker Südſtrom, überhaupt an ſie heranzukommen. Und auch das iſt nicht immer ſicher. Menſchen, die ſich hier vergraben, müſſen alſo damit rechnen, auch einmal zwei Jahre und länger von oͤer Eiszange feſtgehalten zu werden. Eine mächtige, ſchneefreie Kohlenhalde deutet denn auch als erſtes an, daß die Station mit allem Die weißen Gebäude mit den ge⸗ teerten Dächern und den grünen Fenſterläden ver⸗ breiten ſogar Behagen. Meter um Meter nur rückt die„Mermaid“ näher. Dennoch iſt ein mächtiger Gegenſog um den Steven. In dieſem engen Fjord iſt der Waſſer⸗ ſtandsunterſchied der Tiden gewaltig. Sieben Meter ſteigen die Waſſer bei Flut. Jetzt aber fallen ſie. Es iſt Ebbe. Auf der„Mermaid“ aber ſteht eine ausgewählte Mannſchaft für das Lanaboot bereit. Denn in die⸗ ſen Gewäſſern iſt ein Ruderboot beſſer zu gebrau⸗ chen als ein Motorboot. Außer den Ruderern aber dürfen nur Matroſen⸗ Bobby und Big Tom mit Käpten Jim das Schiff verlaſſen. Den Strand ſäumen dafür immer mehr Leute. Schreiend und winkend grüßen ſie die Männer im Boot, die ſich Zoll für Zoll vorankämpfen, gerade⸗ wegs hinein in den Jubel! Und dann greifen Fäuſte über den Bootsrand in die Dollen, an die Bänke, und weit hinauf auf den Schlick wird das Langboot gezogen. 2Hurraaaal“ Jim Hüht, den austeben, um das Erbe ſtehen in das Nebenzimmer ging, um angeblich das Geld zu holen. Er verſchwand und kehrte nicht wieder zurück. Als der Angeſtellte im Nebenzimmer Nach⸗ ſchau hielt, war der Käufer mit den Juwelen ver⸗ ſchwunden. Nur ein alter Koffer war vorhanden. Die ſofort aufgenommene Fahndung blieb erfolglos. 2* — In der Wirkwarenfabrik des Fabrikanten Piering in Waidhofen an der Thaya ereignete ſich ein furchtbarer tödlicher Unfall. Die Tochter Marie des Fabrikanten hatte ſich die Haare gewaſchen und ging mit aufgelöſtem Haar durch den Arbeitsſaal. Als ſie durch eine enge Gaſſe zwiſchen zwei Kotton⸗ maſchinen hindurch wollte, wurden ihre Haare von einer Maſchine erfaßt. Die Haare wurden mitſamt der Kopfhaut losgeriſſen. Die Schwerverletzte wurde ſofort ins Spital gebracht, wo Marie Piering ihren furchtbaren Verletzungen erlegen iſt. * — In der kleinen Ortſchaft Varmonzey in den Vogeſen herrſcht Feſtesſtimmung. Die ganze Ein⸗ wohnerſchaft nimmt freudigen Anteil an der hohen Auszeichnung, die ihre Mitbürgerin, die Arbeitsfrau Roch, zum neuen Jahr erhalten hat. Frau Roch, die Mutter von ſechzehn Kindern iſt, wurde vom Staats⸗ . 0 Der Leoyard iſi los...! [Von unſ. Lon doner Korreſpondenten) — London, 11. Januar. Eiue anfregende Leopardenjagd findet augenblick⸗ lich in Devonſhire in Südengland ſtatt. Aus einem privaten zoologiſchen Garten brach geſtern ein Leo⸗ pard aus. Er überſiel ſeinen Wärter, verletzte ihn ſchwer und entkam. Die ganze Gegend iſt in Auf⸗ regung. Die Nachricht wurde durch Radio, Telephou, in Kinos und auf jedem Weg ſofort der Bevölkerung mitgeteilt. Alle Kinder wurden von der Straße genommen. Polizei und Bevölkerung begannen eine wilde Jagd, bisher ohne Erfolg. Die Bauern bewaffneten ſich mit Waffen, die ſie zur Ver⸗ fügung hatten. Die Polizei gab ſpäter aus einem Arſenal Gewehre aus. In vielen Dörfern hat ſich die Bevölkerung in ihren Häuſern verbarrikadiert, während die Männer auf Patronille aus ſind, um den Leoparden zu finden. Da das Tier bisher überhaupt noch nicht geſichtet worden iſt, iſt für heute eine Verſtärkung der„Jagdpartie“ geplant. Außer Polizei wird ſich auch die Territorialarmee zur Verfügung ſtellen. Außerdem wird ein Spezia⸗ liſt in Tiger⸗ und Leopardenjagden herangezogen, und die Polizei geht die Liſte aller guten Schützen durch, die ebenfalls in der gefährdeten Gegend konzen⸗ triert werden. Der Buſchbraud bei Mieibourne EP. Melbourne, 11. Jaunar. Der Rauchſchleier, der inſolge des rieſigen Buſch⸗ feuers ſich faſt über der gauzen Staat Viktoria aus⸗ breitet, hat jetzt Melbourne ſelber erreicht. Er iſt ſo dick, daß in der Port Philipps⸗Bay, an der die Stadt liegt, von der Schiffahrt Nebelſignale benutzt werden müſſen. Die Hitze iſt in Melbourne am Dienstag anf 45 Grad Celſins, die höchſte Tem⸗ peratur ſeit 1862, geſtiegen. Auch Neuſüdwales wurde von der Hitzewelle erreicht. An zahlreichen Stellen wurden Temperaturen von etwa 40 Grad Celſius gemeſſen und in dem Ort Ivanhoe ſtieg die Temperatur ſogar auf 50 Grad Celſius. In dem letztgenaunten Ort iſt der Waſſermangel ſo groß, daß Aus dem Gewirr der Worte vernimmt er jedoch, und jetzt glücklich ſind, daß die Ablöſung gerade zur rechten Zeit kommt. „Schön“, ſagt Jim,„aber jetzt zum Bürd.“ Darauf ſchreitet er auf die Hauptbaracke zu und verlieſt die Namen. Achtzehn Männer antworten. Zwei ſchweigen. Man hat ihn be⸗ Einer für immer. Es iſt der Proviantmeiſter. graben, und ſogar ein Kreuz hat er gekriegt. Ulnd da ſind auch ſeine Papiere. Es hat ſich niemand bewogen gefunden, ſie zu ſtudieren. Jetzt nimmt Jim ſie an ſich. „Geht in Ordͤnung“, ſagt er nach flüchtiger Prü⸗ ung. Doch da fehlt noch Hamyſter. Wo ſollte der entführte Cheflithograph Hampſter von der National⸗Druckerei auch wohl ſein, wenn nicht auf der Inſel des Boß? Hampſter ſtellt die echten Banknoten her. Keiner außer ihm konnte die Fälſchung den Originalen ſo vollſtändig angleichen, daß auch die geübteſten Au⸗ gen keinen Unterſchied mehr feſtzuſtellen vermögen. Aher Hamyſter iſt nicht da. Als die„Mermaid“ ſich durch ihre Sirene an⸗ kündigte, kletterte er verzweifelt in die Felſen. „Er wird ſchon wiederkommen!“ lacht man.„Er hat Angſt, nach den Vereinigten Staaten zurück⸗ befördert zu werden, aber er hat noch mehr Angſt, hierzubleiben.“ „Ich glaube, er wird nicht zurückkehren, Gent⸗ lemen“, ſagt da eine neue Stimme. Es iſt die Jungfran. Jim erhebt ſich langſam, und dieſe Bewegung iſt eine Frage, die Antwort verlangt. „Gleich, Kapitän“, beeilt ſich denn auch die Jung⸗ frau hinzuzufügen. Dabei gibt dieſer unge Mann um die Dreißig ſeinem Geſicht einen Ausdruck von ſo unerſchütter⸗ licher Höflichkeit und reſpektvoller Unterordnung, das Jim gar nicht anders kann, als ruhig eine Er⸗ klärung für das eigenmächtige Landen der Jung⸗ frau abzuwarten. Aber Haß dieſer Menſch ſein gefährlichſter Unter⸗ gebener iſt, weiß er ſehr genau! Und jetzt hat Jim zum erſtenmal Angſt vor 88 W nun daß die Leute mit ihrem Proviant beinah am nd 3 präſidenten Lebrun das Ritterkrenz der Ehrenlegion verliehen. Das Ehepaar Roch iſt bereits ſeit 90 Jab⸗ ren verheiratet. * — In Oſterwieck bei Halberſtadt wurde dem ſtädtiſchen Arbeiter Robert Willecke wenige Tage, bevor er mit ſeiner Ehefrau das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte, das zwölfte Kind geboren. Die Stadtverwaltung übernahm bei dieſem Kinde die Ehrenpatenſchaft. Der Bürgermeiſter der Stadt überreichte dem Ehepaar ein Ehrengeſchenk und ein Sparkaſſenbuch mit einem anſehnlichen Gelobetrag. In jedem Jahre wird die Stadt eine weitere Gin⸗ zahlung leiſten, ſo daß dem Kind, wenn es das 21. Lebensjahr erreicht hat, eine namhafte Summe aus⸗ gezahlt werden kann. E — Die Ausfuhr von lebenden Giftſchlangen ſtellt einen wichtigen Faktor in der Volkswirtſchaft der armen jugoflawiſchen Provinz Herzegowina dar. In dem kahlen Karſtgebiet öieſer Provinz gibt es zahlreiche Giftſchlangen, deren Gift zur Herſtellung verſchiedener Arzneien und Sera verwendet werden kann. Die Schlangen müſſen aber lebend in die La⸗ boratorien gebracht werden. In der letzten Zeit hat ſich daher eine ganze Induſtrie im Fangen und Transportieren von Giftſchlangen entwickelt. Die meiſten Giftſchlangen aus der Herzegowina werden nach Deutſchland ausgeführt. Im verfloſſenen Jahr haben die armen Bauern aus der Herzegowina für den Export von Giftſchlangen rund 100 000 Dinar eingenommen. das Trinkwaſſer zum Preiſe von acht Pence für die Gallone verkauft wird. Gefälſchte Payiee für Juden Verbrecherkonſortium unſchädlich gemacht dub. Wien, 11. Januar. Mitte Dezember wurden in Prag wegen Fäl⸗ ſchung öffentlicher Dokumente vier Per⸗ ſonen verhaftet, die ſich als Kurt Watter Riedek, Peter Moritz Neumann, Auguſtine Hajek und Karl Peter ausgaben und behaupteten, reichsdeutſche Staatsangehörige zu ſein. Wie die Prager Be⸗ hörden feſtſtellten, hatten ſich die Verhafteten in Prag mit dem Verkauf gefälſchter Päſſe, Ein⸗ reiſeviſa und Taufſcheine an Juden befaßt. Im Verlauf der Unterſuchung, die gemeinſam von der Kriminalpolizei in Wien und den Prager poli⸗ tiſchen Behörden durchgeführt wurde, wurden an⸗ fangs Januar in Wien weitere vier Perſonen, Karl Peter aus Innsbruck, der Jude Emil Baar, die an⸗ gebliche Sängerin Lydia Radlon aus Odeſſa und Walter Kuntz, feſtgenommen. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Verhafteten mit dem Prager Fälſcherkonſor⸗ tium zuſammenarbeitete und ihnen durch Lieferung von Formularen und Zuführung von Kunden Hilfs⸗ dienſte leiſteten. Das Haupt der Fälſcherbande dürfte der in Prag verhaftete angebliche Karl Peter, der richtig Karl Meller heißt und früher Rechts⸗ anwalt in Wien war, ſein. Er hat bereits wegen Betrügereien einige Jahre Kerker erhalten. 11 Millionen Dollar veruntreut dub. Neuyork, 11. Januar. In dem ſenſationellen Rieſenſchwindelfall um die Drogenfirma MeKeſſon⸗Robbins haben die oͤrei Brüder des durch Selbſtmord geendeten Firmenleiters Philipp Muſica alias Coſter die Verletzung des Bundesbörſengeſetzes durch Ein⸗ gabe falſcher Finanzausweiſe eingeſtanden. Die Un⸗ terſuchung des Finanzſkandals geht weiter. Sie er⸗ gab bisher, daß Philipp Muſica in den letzten zwölf Jahren insgeſamt 11 Millionen Dollar veruntreut hat. — Ein Acheinnisvoller Todesfall, der mit ſor. ſchreitender Unterſuchung immer verwickelter zu werden ſcheint, hält die Pariſer Polizei in Bann. Erſt jetzt erfährt man Einzelheiten über das merk⸗ würdige Ende, das der ſeit mehreren Jahren als Rentner in Verſailles lebende frühere Landwirt⸗ ſchaftsprofeſſor Heuri Mamelle genommen hat. Der 64jährige, körperlich noch recht rüſtige Gelehrte wurde am Morgen des Neujahrstages in ſeiner Villa, die er zuſammen mit ſeiner dreizehn Jahre jüngeren Frau und einem Hausmeiſterehepaar be⸗ wohnte, in ſeinem Arbeitszimmer mit einem aus einer Piſtole abgegebenen Schuß im Nacken tot auf⸗ gefunden. Der Tote lag auf dem Rücken, die Wafſe in Reichweite zu ſeiner Rechten. Den erſten Alarm gab die Frau des Profeſſors, die bei ihrer Verneh⸗ mung erzählte, ſie habe ihren ſchon längere Zeit unter Zwangsvorſtellungen leidenden Mann in den erſten Morgenſtunden des Neujahrstages in ſeinem Arbeitszimmer überraſcht, als er mit dem Piſtolen⸗ knauf ihr auf dem Schreibtiſch ſtehendes Lichtbild zer⸗ trümmerte. Verſtörten Geſichts habe ihr Mann er⸗ klärt, man müſſe ein Ende machen. Der von ihr zu Hilfe gerufene Hausmeiſter habe dann mit vieler Mühe ihrem ſich heftig zur Wehr ſetzendͤen Gatten d Wafſe entwunden. Gegen 8 Uhr morgens, als de⸗ Hausmeiſter mit ſeiner Frau beim Frühſtück ſaß, wurde er plötzlich durch die von der Treppe her kommenden Schreckensrufe von Frau Mamelle„Ho⸗ len Sie die Polizei, mein Mann hat ſich mit einer anderen Piſtole erſchoſſen!“ aufgeſchreckt. Eine Reihe auffallender Feſtſtellungen läßt jedoch die ur⸗ ſprüngliche Annahme des Selbſtmordes faſt unmög⸗ lich erſcheinen. Die ſenkrecht in den Nacken einge⸗ drungene Kugel mußte nach Anſicht des Gerichts⸗ arztes aus mindeſtens zwanzig Zentimeter Ent⸗ fernung abgegeben worden ſein, was eine geradezu akrobatiſche Geſchicklichkeit des Selbſtmörders vo ausſetzen würde. Ein noch ſchwereres Rätſel gibt der Umſtand auf, daß die Lehne des einzigen in dem Arbeitszimmer vorhandenen Armſeſſels zahlreiche Blutflecken zeigt, während der Tote neben dem Seſſel ausgeſtreckt lag. All dieſen auf Mord ſchli ßenden Verdachtsmomenten ſtehen auf der anderen Seite die ſich in jeder Hinſicht deckenden Ausſagen der Witwe und des Hausmeiſterehepaares gegenüber. Das Ganze erſcheint ſo rätſelhaft, daß man ſich fra⸗ gen muß, ob das Geheimnis vom Tode des Pro⸗ feſſors Mamelle überhaupt jemals gelüftet wird. gelaſſen worden war, hatte ſich in einem Heuhaufen bei dem Bauern Bander in Heinrichswalde in Oſt preußen ein Nachtquartier eingerichtet. Als es käl⸗ ter wurde, ſuchte Freund Adebar auf dem Hof bei den Haustieren Anſchluß, was ihm jedoch die Fe ſchaft der Puten einbrachte, ſo daß er flüchten mußte. Jetzt hat der Storch ſich ein Quartier im Stalle anweiſen laſſen, wo er ſich wohl fühlt. Seine Hauptnahrung beſteht aus Fiſchen. * — Eine ergreifende Szene ſpielte ſich auf dem Friedhof Pobreza in Marburg(Jugoflawien) ab. Der Vater eines infolge Herzſchlags verſtorbenen Lokomotivführers namens Johann Krepek kami in* Aufbahrungshalle, um ſeinem Sohn den letzten 4 ſuch abzuſtatten. Kaum war der alte Mann an die Bahre getreten, als er, von einem plötzlichen Un⸗ wohlſein beſallen, lautlos zuſammenbrach und i wenigen Minuten verſchied. Rezeptbe Erkä——— Erwachſene trinken kurz vor dem Zubettgehen mögli heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrou⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit etwa der doppelten Menge kochenden ſers gut verrührt. Kindern gebe man die Hälfte. Darauf ſchläft man gut und fühlt ſich am onde Morgen meiſt merklich wohler. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Sie erhalten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blau Original⸗Packung mit den drei Nonnen in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu RM. 2,80, 1,65 und—000. Dieſes Rezept bitte ausſchneiden! „Wie ſie ſich denken können, Kapitän“, ſagt die Jungfrau,„bring ich eine Order vom Boß. Ich würde mir ſonſt nicht erlaubt haben, gegen Ihren Befehl zu landen.“ „Bitte!“ ſagt Jim und ſtreckt ſeine Hand nach der Order aus.„Aber ſie iſt ia geöffnet!“ fügt er be⸗ fremoͤet hinzu. „Sie iſt an mich gerichtet, Kapitän“, meint die Jungfrau voll Sanftmut.„Und wie Sie ſehen, iſt alles in Ordͤnung.“ Jim ſieht es. Es wäre ihm lieber ee er hätte Einwen⸗ dungen machen können. Denn wie er zu Ende ge⸗ leſen hat, ſteht Kapitän Jim nicht mehr auf ſeinen Beinen. Er hat ſich ſetzen müſſen. Der Inhalt der Order iſt doch ein wenig ſtark für ihn. Doch dann müſſen alle außer den drei anweſen⸗ den Mitgliedern ſeines engeren Rats den Raum verlaſſen. „Natürlich haſt du richtig gehandelt, Jungfrau“, ſagt Jim und erklärt dann den beiden andern die Order des Boß.„Wo iſt das Mäochen jetzt?“ fragt er zum Schluß. „Ich habe ſie mitgebracht“, lächelt die Jungfrau, „und ich glaube, ſie beſieht ſich die Gegend ein wenig. Fürchte, ſie wird bald genug von ihr haben.“ „Sie wird doch nicht auf den Schlick hinausge⸗ gangen ſein?“ fragt Jim erſchrocken. kommt hier mit ungewöhnlicher Gewalt. Jeder iſt verloren, der ſich von ihr überraſchen läßt.“ „Das wäre vielleicht nicht einmal das Schlimmſte für ſie“, näſelt der junge Menſch,„aber ich ſah ſie in die Felſen klettern.“ „Na, auch gut“, gibt Jim ſich Mühe, ſein Auf⸗ atmen zu verbergen.„Wir nehmen ſofort die Notenballen und die Leute über. Ein paar Dyna⸗ mitpatronen unter die Maſchinen, und das iſt alles. Wir müſſen fertig ſein, ehe die Flut kommt.“ „Und die Vorräte?“ fragt Matroſe Bobby. „Es ſind ja kaum noch welche da“, meint Jim. „Damit können wir keine Zeit verlieren. Doch ſo⸗ weit wären wir nun“, lacht er dann, als ſchüttle er eine Laſt ab,„und wie ſteht es drüben mit dem Bordfeſt, Jungfrau?“ „Kann ſtarten“, ſagt die Zungfrau.„Jetzt, wo es ans Saufen gebt, ſchuften die Sne, wie noch „Die Flut „Sowie wir an Bord ſind, nichts als 805 emt dem Feſt!“ ruft Jim. ſich die Jungfrau 3 jetzt im Beifall, beſen er ſich ſicher weiß. Big Tom allein wiegt ſeinen maſſigen körper wie eine Gorilla. „Eigentlich ſchade um das Mädel!“ denkt „Kümmere dich um dich ſelbſt!“ läßt ihn hart an.„Befehl iſt Befehl!“ Vierzehntes Kapitel Harriet betrat den Boden der Boßinſel mit de Gefühl, daß ihr Schickſal einer Entſcheidung gegengehe. Die große Zuvorkommenheit der frau beruhigte ſie keineswegs, ſondern verſ rtte nur ihre Beklemmung. 5 Er bat ſie, ſich die Inſel ein wenig anzuſehen, aber die Anſiedlung zu vermeiden, und da Harri einiges von Ebbe und Flut weiß, wandert ſi dem Schlick den Felſen zu. So nah ſchienen ſie, und immer weiter rückte ſie fort, je mehr ſie ausſchritt. Endlich aber ſtand ſie an der Sohle. Grünbraun nahmen die Felſen ſich in der aus, doch an einen Strauch oder gar einen war nicht zu denken. Dagegen wiederholten gleich häuftg Vogelgeſchrei und ein hohes Piepſe Das Piepſen kam vo. zahlloſen Lemmingen, un⸗ ein Eskimo würde geſagt haben, es werde eine guten Fuchswinter geben dieſes Jahr. Ein guter Fuchswinter bedeutet Reichtum die Eskimos ſolange die Berliner, Pariſer un Londoner Damenſchneider dem Weißfuchs ei Chance geben. Doch Harriet hat im Auge kein Gefühl für Weißfüchſe. Und als ſie erſt fünfzia Meter geſtiegen war, vergaß ſie über alles über dem Anblick des Fiords. Wie ein Smaragd lag er unter ihr, grünglaſig mit milchigen Streiſen vom Gletſcher. (Fortſetzung ſolat. KEGFEM —— HaxDEILS- WIRTSCHAFTS-znu Vonnerstag. 12. Januar 1939 der Neuen Mannheimer Zeitung Der Außenhandel in der naſionalsozialisſischen Wirischafisſührung Deckung des Einfuhrbedaris als Ergãnzung der heimischen Erzeugung/ Anpassung der deuischen Ausiuhrwirischaſi an die Verãnderungen der weliwirischafülichen Fakioren Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung weiſt, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in ſeinem neueſten Vierteljahrsheft zur Wirtſchaftsſorſchung, 13. Jahrgang 1938/39, Heft 3(Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg⸗ Wandsbeck) betont, dem Außenhandel eine gegenüber frü⸗ heren Wirtſchaftsepochen weſentlich veränderte Funktion zu. Weder die Erzielung einer möglichſt großen Ausfuhr, noch die Ausnutzung jeder unter Koſtengeſichtspunkten ge⸗ gebenen Aus⸗ und Einfuhrchanee iſt oberſte Richtſchnur des Außenhandels, ſondern in erſter Linie die Deckung des Einfuhrbedarſs als der notwendigen Ergänzung der hei⸗ miſchen Erzeugung. Der Außenhandel als Teil der ge⸗ ordneten nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaft wird alſo neben der Binnenwirtſchaft, die in erſter Linie den Bedarf des deutſchen Volkes ſo weit wie möglich decken ſoll, für die Sicherung der Verſorgung mit den fehlenden Nahrungs⸗ mitteln, Rohſtoffen und Fertigwaren eingeſetzt. Der deut⸗ ſche Einfuhrbedarf kann heute im weſentlichen nur inſo⸗ weit gedeckt werden, als Ausſuhrerlöſe dafür zur Ver⸗ fügung ſtehen. Die Realiſierung des deutſchen Einſuhr⸗ bedarfs iſt desholb im weſentlichen von der Höhe der Aus⸗ ſuhrerlöſe abhängig. Die Möglichkeiten zur Sicherung einer ausreichend großen Ausfuhr und damit zur Deckung des jeweiligen Einfuhrbedarfs hängen von einer Reihe weltwirtſchaftlicher und innerdeutſcher Faktoren ab. Die Entwicklung der für die deutſche Ausfuhr wichtigen welt⸗ wirtſchaftlichen Faktoren wird Deutſchland in der Regel nicht beeinfluſſen können. Demgegenüber ſind die für die Ausfuhr wichtigen innerdeutſchen Faktoren durchaus zu beeinfluſſen. Bei der außenwirtſchaftlichen Lage der deut⸗ ſchen Bolkswirtſchaft iſt es für den Ausfuhrerfolg ent⸗ ſcheidend, daß ſich die deutſche Ausſuhrwirtſchaft den Ver⸗ änderungen der weltwirtſchaftlichen Faktoren möglichſt vollkommen angepaßt. Hierfür Sorge zu tragen, kann aber heute nicht dem Zufall oder der Privatinitiative des ein⸗ zelnen allein überlaſſen bleiben, ſondern iſt zugleich Auf⸗ gabe der allgemeinen Wirtſchaftspolitik und der ſtaatlichen Außenhandelsbewirtſchaftung im beſonderen. Für die langfriſtige Entwicklung ſind für die deutſchen Ausfuhrmöglichkeiten am wichtigſten die Aenderungen im Gefälle der Weltwirtſchaft. Wenn etwa bisherige Abſatz⸗ länder für deutſche Fertigwaren ſich zu induſtrialiſieren beginnen oder den Stand ihrer Induſtrialiſierung vervoll⸗ kommnen, dann wird die deutſche Induſtrie ihre Ausfuhr nach dieſen Ländern nur behaupten können, wenn ſie ihr Warenangebot dem neuen Bedarf anpaßt. In der Regel wird dies auf eine Qualifizierung der deutſchen Ausfuhr⸗ waren hinauslaufen, d. h. auf eine Verlagerung der Aus⸗ fuhr auf Anlagegüter und hochwertige Verbrauchsgüter. In dieſem Falle wird ein neues„Gefälle“ zwiſchen dem Liefer⸗ und Bezugslande geſchaffen und damit u. U. ſogar die Vorausſetzung zu einer ſtrukturellen Ausweitung der gegenſeitigen Handesbeziehungen. Die Entwicklung der Weltwirtſchaftskonjunktur hat für die Abſatzfähigkeit deutſcher Waren im Ausland ent⸗ ſcheidende Bedeutung. In Zeiten eines weltwirtſchaftlichen Auſſchwungs wächſt die Kaufkraft und damit der Einfuhr⸗ bedarf der auswärtigen Volkswirtſchaften; dadurch wird die Aufnahmefähigkeit dieſer Länder grundſätzlich auch für deutſche Waren erhöht. Außerdem vermindert ſich der Konkurrenzdruck auf den Ausfuhrmärkten in dem Maße, in dem die Kapazitätsausnutzung der ausländiſchen In⸗ duſtrien für ihren Binnenmarkt zunimmt; auch von dieſer — her werden dann die deutſchen Ausfuhrchancen ver⸗ eſſert. Wenn dagegen in wichtigen Welthandelsländern ein Konjunkturrückſchlag eintritt, ſo werden dadurch die Aus⸗ ſuhrausſichten auch der kriſenfeſten deutſchen Wirtſchaft in mehrfacher Hinſicht beeinträchtigt. Zu allgemein mehr oder minder ſtark ſinkender Kaufkraft kommt in der Regel die Neigung der Induſtrieſtaaten, den eigenen Markt für aus⸗ ländiſche Lieferungen möglichſt zu ſperren und ſelbſt durch verſtärkte Ausfuhroffenſiven einen Ausgleich für den ver⸗ lorenen Binnenabſatz zu ſuchen. In dieſem Kampf um die Ausſuhrmärkte ſind die ausländiſchen Induſtrieſtaaten der vollbeſchäftigten deutſchen Wirtſchaft gegenüber inſofern begünſtigt, als ſie bei ſinkenden Koſten und unausgenutzten Erzeugungskapazitäten im eigenen Lande Preisvorteile und kürzere Lieferfriſten gewähren können. Gegenüber den Rohſtoff⸗ und Agrarländern verſtärkt ſich ondererſeits die Käuferſtellung der kriſenfeſten deutſchen Wirtſchaft in dem Maße, in dem deren Abſatz nach den von der Kriſe betroffenen auswärtigen Induſtrieländern zurückgeht. Damit wächſt in Zeiten rückläufiger Weltkon⸗ junktur die Bereitſchaft der Rohſtoff⸗ und Agrarländer Deutſchland im Tauſch gegen ihre eigenen Produkte Aus⸗ fuhrgüter abzunehmen, während ſie in Zeiten anſteigender Weltkonjunktur beſtrebt ſind, ihre Rohſtoffe und Nah⸗ rungsmittel mindeſtens zum erheblichen Teil gegen freie Deviſen zu verkaufen. Von dem Stonde der Weltwirtſchaftskonjunktur hängt weiter die Entwicklung der Welthandelspreiſe und damit der deutſchen Ein⸗ und Ausfuhrpreiſe ab.“ Bei der Struktur des deutſchen Außenhandels— einem hohen Anteil von Fertigwaren bei der Ausfuhr und von Rohſtoffen und Nahrungsmitteln bei der Einfuhr— verbeſſert ſich die Tauſchrelation zwiſchen Einfuhr⸗ und Ausfuhrpreiſen zugunſten Deutſchlands gerade bei einer Verſchlechterung der Weltwirtſchaftskonjunktur und ſchafft ſo einen gewiſſen Ausgleich für die geringeren mengen⸗ mäßigen Ausfuhrmöglichkeiten. Die Fertigwarenpreiſe pflegen nämlich ſeit Kriegsende bei einem weltwirtſchaft⸗ lichen Konjunkturrückſchlag weit weniger zu fallen als die Nahrungsmittel⸗ und Rohſtoffpreiſe. Die Einflüſſe, die von der ausländiſchen Handelspoli⸗ tik auf die deutſchen Ausfuhrmöglichkeiten ausgegangen ſind und neuerdings in verſtärktem Maße ſich wieder be⸗ merkbar machen, ſind überaus zahlreich. Es ſei hier nur an die ungünſtige Wirkung der nordamerikaniſchen Hoch⸗ ſchutzzollpolitik, des Empire⸗Präferenzſyſtems und der Kontingentspolitik auf die deutſche Ausfuhr erinnert und auf die abermalige Erſchwerung hingewieſen, die ſich aus dem kürzlich abgeſchloſſenen engliſch⸗amerikaniſchen Han⸗ delsvertrag und aus dem exportpolitiſchen Vorgehen der Vereinigten Staaten in Südamerika für die deutſche Aus⸗ fuhr unter Umſtänden ergeben kann. Außerordentlich einſchneidend war und iſt auch heute noch die Benoteiligung der deutſchen Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt, die durch die Abwertung faſt aller ausländiſchen Währungen nach dem im Jahr 1931 erfolg⸗ ten Abgehen Englands vom Goloſtandard eingetreten iſt. In dieſem Zuſammenhang iſt auch der erneute Rückgang des Pfundkurſes, der ſeit Anſang 1938 rund 7 v. H. aus⸗ macht, in ſeinen Auswirkungen auf die internationalen Wettbewerbsverhältniſſe zu beachten. Unter den für den Erfolg der deutſchen Ausfuhr ent⸗ ſcheidenden innerdeutſchen Faktoren ſind zunächſt die Ex⸗ portfähigkeit und die Exportbereitſchaft der deutſchen Induſtrie zu benennen. Die Exportfähigkeit der deutſchen Induſtrie hängt ein⸗ mal von dem Vorhandenſein eines genügend differenzierten Warenangebots ab. Dieſe Vorausſetzung iſt bei der außer⸗ ordentlichen Vielſeitigkeit der deutſchen Induſtrie als gegeben zu berrachten. Weiter muß eine ausreichende Kusfuhekapagiiät der deutſchen Induſtrie vorhanden ſein. In Zeiten der Vollbeſchäftigung, in der die Kapazität vieler deutſcher Induſtrien kaum ausreicht, um die Inlandsauf⸗ träge zu bewältigen, iſt das nicht ohne weiteres der Fall, zumal die Inlandsaufträge häufig ertragreicher und leich⸗ ker abzuwickeln ſind als Auslandsauftröge. Hier iſt es deshalb notwendig, einen unbedingten Vorrang der Aus⸗ landsaufträge vor den Inlandsauſträgen zu ſchafſen, indem z. B. für die Ausführung von Auslandsaufträgen bevor⸗ zugt Rohſtoffe und Arbeitskräfte zugeteilt werden oder— wie das kürzlich geſchehen iſt— für die Vernachläſſigung von Auslandsgeſchäften der Entzug von öffentlichen Auf⸗ trägen angedroht wird. Die Frage der Lieferfriſten hängt hiermit aufs engſte zuſammen. Sie wird beſonders dͤringend, wenn während eines weltwirtſchaftlichen Konjunkturrückganges im Aus⸗ laud genügend unausgenutzte Kapazitäten zur Verfügung ſtehen, um Ausfuhrauſträge kurzfriſtig auszuführen Hier darf dann die deutſche Wettbewerbsfähigkeit an den Liefer⸗ friſten nicht ſcheitern. Sie iſt ebenfalls durch den unbeding⸗ ten Vorrang der, Ausſuhraufträge ſicherzuſtellen. Beſonders wichtig für die Exportfähigkeit der deutſchen Induſtrie iſt ihre preismäßige Konkurrenzfähigkeit. Da es dem einzelnen Exporteur in der Regel niht möglich ſein wird, den durch die ausländiſchen Abwertungen und die ſinkenden Selbſtloſten während eines auständiſchen Kon⸗ junkturrückſchlags ſich ergebenden Koſtenvorſprung ſeiner auslöndiſchen Konkurrenz durch eigene Anſtrengungen voll auszugleichen, kann die preismäßige Konkurrenzfähigkeit nur durch die Selbſthilfeaktion der deutſchen Geſamtwirt⸗ ſchaft hergeſtellt werden. In ſeinem eigenſten Intereſſe wird Deutſchland die hiermit verbundenen Opfer aber auf das Minimum deſſen beſchränken, was nach Lage der Dinge unvermeidlich iſt. Denn es muß beſtrebt ſein, ſowohl die Aufbringungslaſten für die gewerbliche Wirtſchaft mög ichſt niedrig zu halten, als auch eine Schmälerung der Erlöſe ſeiner Ausfuhr durch eine Herabdrückuva der Weltmarkt⸗ preiſe für ſeine Ausfuhrgüter unter allen Umſtänden zu verhindern. Bei der kritiſchen Betrachtung des deutſchen Außenhandelsſyſtems findet dieſer Sachverhal: wohl nicht immer die gebührende Beachtung. Neben der Exportfähigkeit und Exportbereitſchaft der deutſchen Induſtrie iſt der Erfolg der deutſchen Ausfuhr von dem Ausbau des neuen deutſchen Außenhandels⸗ ſyſtems abhängig. Dieſes Außenhandelsſyſtem beruht auf dem„Neuen Plan“ vom Herbſt 1934, alſo auf dem ein⸗ fachen Grundſatz, nur ſoviel aus dem Ausland zu kaufen, als Deutſchland mit ſeinen Ausfuhrerlöſen bezahlen konn. Das deutſche Außenhandelsſyſtem iſt immer mehr nach der Richtung ausgebaut worden, möglichſt nur noch dort zu kaufen, wo man bereit war, als Gegenwert deuiſche Waren in Zahlung zu nehmen. Dies hatte natürlich eine ſtarke Verlagerung der Einſuhr zur Fulge. Umgekehrt mußte nun aber auch die ſtarke Kundenſtellung Deutſch⸗ lands für die Förderung ſeiner Ausfuhr eingeſetzt wer⸗ den. Es galt alſo, die Ausſuhr nach den Rohſtoff⸗ und Agrarländern den deutſchen Bezügen aus dieſen Ländern anzunähern und möglichſt zu einem Ausgleich von Ein⸗ und Ausfuhr zu kommen. Als Folge dieſer handelspolitiſchen Notwendigkeiten hat ſich der deutſche Außenhandel in den letzten Jahren immer mehr von den Induſtrieländern zu den Rohſtoff⸗ und Agrarländern verlagert, die ihrer Außenhandelsſtrut⸗ tur nach die deutſchen Binnenwirtſchaft am beſten zu er⸗ gänzen geeignet ſind. Die bisherigen Leiſtungen des neuen deutſchen Außen⸗ handelsſyſtems können naturgemäß nur von der Grund⸗ lage der außerordentlich ſchwierigen außenwirtſchaftlichen Lage Deutſchlands aus beurteilt werden, die im weſent⸗ lichen eine Folge des Krieges, der Reparationen und des Verluſtes der außenwirtſchaftlichen Bewegungsfreiheit Deutſchlands während der Weltwirtſchaftskriſe iſt. Die Frage kann alſo nicht lauten, ob das neue deutſche Außen⸗ handelsſyſtem alle Wünſche und Aufgaben erfüllt hat, ſondern vielmehr nur, ob ein anderes Syſtem— etwa der Freihandel— geeigneter geweſen wäre, die nun ein⸗ mal vorhandenen Schwierigkeiten beſſer zu löſen. Dies kann wohl ohne weiteres verneint werden. Es kann mit Sicherheit geſagt werden, daß ohne zentrale Außenhan⸗ dels⸗ und Deviſenwirtſchaft weder der innere Wirtſchalls⸗ aufbau noch die Aufrüſtung und die anderen großen öſ⸗ ſentlichen Aufgaben Deutſchlands ungeſtört hätten durchge⸗ führt werden können. 7,5 Nilliarden Versicherungs- vermögen Mit dem Sanierungsgeſetz vom Dezember 1937 ſind die Rentenverſicherungen für die Dauer geſichert worden. Im Zuſammenwirken mit dieſen Maßnahmen führt die günſtige Lage der der deutſchen Wirtſchaft und der Beſchäftigung da⸗ zu, daß die Rentenverſicherungen jährtich hohe Vermögens⸗ reſerven neu bilden tönnen. Die Träger der Rentenver⸗ ſicherung ſind damit zu bedeutſamen Kreditgebern gewor⸗ den, die die vielſältigen Kreditbedürfniſſe des Reiches und der Wirtſchaft weitgehend befriedigen können. Nach dem Bericht des Reichsarbeitsminiſters hat die Reichsverſiche⸗ rung gegenwärtig ein Vermögen von etwa 7,5 Milliarden Reichsmark, wovon allein auf die Angeſtell enverſicherung 3,5 Milliarden, auf die Invalidenverſicherung faſt 2,7 Mil⸗ liarden und der Reſt auf die übrigen Verſicherungszweige entfallen. Da die Reſerven in der Rentenverſicherung ver⸗ ſicherungstechniſche Bedeutung haben haben dieſe Ver⸗ ſicherungsträger den Löwenanteil am Geſamtvermögen. Im Vergleich zu den jährlichen Ausgaben ſind jedoch die gegenwärtigen Vermögensbeſtände erheblich geringer als vor dem Weltkriege. Sie werden erſt in der Zukunft be⸗ trächtlich ſteigen. * Schöfferhof⸗Binding⸗Bürgerbräu Ach, Frankfurt am Main. In der am 9. Januar abgehaltenen Auſſichtsrats⸗ ſitzung der Schöfferhof⸗Binding⸗Bürgerbräu AG, Frank⸗ furt am Main, iſt beſchloſſen worden, der HB. am 6. Febr. eine Gewinnverteilung in Höhe von unv. 676 v. H. auf die 60 000 Vorzugsaktien und wieder 12 v. H. auſ die 6 Mill. Stammaktien vorzuſchlogen. Von der Stammaktionär⸗ dividende gehen 4 v. H. an den Anleiheſtock. * Dürener Dampfſtraßenbahn AG, Düren. Die Geſell⸗ ſchaft beruft für den 26. Januar nach Düren eine go. OV. ein, in der vor allem über die Aenderung des Firmen⸗ namens Beſchluß gefaßt werden ſoll. Dieſe Aenderung er⸗ wies ſich durch den am 1. April erfolgenden Anſchluß an den Reichsbahntarif als notwendig. Es wird vorgeſchlagen, in Zukunft„Dürener Eiſenbahn AG“ zu firmieren. * Berndorſer Metallwarenfabrik Arthur Krupp A6, Berndorf. Bei der Berndorfer Metallwarenfabrik Arthur Krupp AG, Berndorf, wurde Feldmarſchalleutnant Dr. Karl Freiherr von Bardolff, Wien, als Mitglied des Ver⸗ waltungsrates beſtellt. * Rheiniſche Fluß⸗ und Schwerſpatwerke AG, Frank⸗ furt a. M. Die aus einer Gmbh. gleichen Namens her⸗ vorgegangene A6, die mit 500 000 AK ausgeſtattet iſt, weiſt einſchließlich 212 830 Vortrag aus 1936 einen Reingewinn von 417 846/ aus, woraus, wie wir erfohren, 4 v. H. Dividende verteilt werden unter gleichzeitiger Ka⸗ pitalserhöhung um 250 000 auf 750 000. Zum 31. Dezem⸗ ber 1937 wird der Jahresertrag mit 1,35 Mill./ ausge⸗ wieſen, Zinſen brachten 1000/„ao. Erträge 9000“. Da⸗ gegen erforderten u. a. Löhne und Gehälter 741 000 4, ſoziale Abgaben 93 000“, Abſchreibungen 71 000“, Steu⸗ ern 177 000 /, Verwaltungskoſten 75 000 l/. * Rheiniſche Fluß⸗ und Schwerſpatwerke AG, Frank⸗ furt a. M. Die unter Zugrundelegung einer Eröffnungs⸗ bilanz per 30. 12. 1937 aus einer ehedem in Ludwigshafen a. Rh. domizilierenden Gmbch in eine Ach mit Sitz in Frankfurt a. M. umgewandelte Geſellſchaft veröffentlicht jetzt den Abſchluß per 31. 12. 1937, der naturgemäß gegen⸗ über der Eröffnungsbilanz keinerlei Veränderungen zeig:. Neu iſt lediglich die Erfolgsrechnung, laut der der Roh⸗ ertrag 1,35 Mill. betrug, wovon Löhne und Gehälter 0,74, Sozialabgaben 0,09, Steuern 0,177, Verwaltungskoſten 0,07 und Abſchreibungen 0,071 Mill.“ beanſpruchten. Der in der Eröffnungsbilanz mit 417 846/ ausgewieſene Reingewinn zerfällt, wie aus der jetzigen Erſolgsrechnung hervorgeht, in 212830/ Vortrag aus 1936 und 205016, Jahresgewinn in 1937. Ueber die Verwendung(AK 500 000 /) werden auch jetzt keine Angaben gemacht. * Badiſch⸗ Pfälziſche Flugzeugreparatuiwerft Gmbo, Karlsruhe. Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung wurde das Stammkapital um 30 000 4 auf 70 000 L erhöht. Die neue Stammeinlage wurde von der Hauptgeſellſchaf⸗ terin, der Badiſch⸗Pfälziſche Flugbetriebe AG in Mannheim in Anrechnung einer gegen die Geſellſchaft zuſtehenden Darlehensforderung übernommen. An Stellell der aus⸗ geſchiedenen Geſchäftsführer Fritz Gut und Dr. Heinrich Hildenbrand wurde Werftleiter Erich Putzke (Karlsruhe) zum Geſchäftsführer beſtellt. n Bayeriſche Brauerei⸗Schuck⸗Jaeniſch AG, Kaiſerslau⸗ tern. Der Bericht der Bayeriſchen Brauerei⸗Schuck⸗Jaeniſch AG, Kaiſerslautern für das Geſchäftsjahr 1937/38 beſagt, daß der Bierausſtoß infolge größerer Bauvorhaben im Ab⸗ ſatzgebiet der Brauerei günſtig beeinflußt worden ſei. Ende Mai 1938 konnte die Arbeitszeit von 42 auf 48 Stunden erhöht werden. Der nach neuem Schema aufgemachte Ab⸗ ſchluß zeigt einen Johresertrag von 1,93 Mill.(ver⸗ aleichbarer Vorjahrsbetrag 1,47 Mill.). Zinſen, ſoweit ſie die Aufwandszinſen überſteigen, erbrachten 0,05(0,06), av. Erträge 0, 02(0,04) Mill. /. Andererſeits erhöhten ſich auch die Aufwendungen, von denen Löhne und Gehäl⸗ ter 0,38(0,35), ſoziale Abgaben wieder 0, 03, Steuern 1,11 (0,79) Mill./ erſorderten. Auf Anlagen wurden wieder 0,24 Mill. 4 abgeſchrieben. Zu Laſten der Erfolgsrechnung wurden der Erneuerungsrücklage 0,05 Mill., der Pen⸗ ſionsrückſtellung 0,02 Mill.(i. V. 0,025 Mill., der Penſions⸗ rückſtellung 0,02 Mill.(i. V. 0,025 Mill. aus dem Rein⸗ gewinn) und der neu gegründeten Unterſtützungskaſſe für die Gefolgſchaft 0,03 Mill. zugewieſen. Danach ver⸗ bleibt ein Jahresgewinn von 136 580(157 248) /, der ſich um den Vortrag auf 166 149(174 635) erhöht. Auf das Aͤ von 2 Mill. werden, wie ſchon gemeldet, wieder 6 v. H. Dividende verteilt. In der Bilanz(alles in Mill.) ſind Anlagen bei 0,25(0,11) Zugängen und 0,02(0,06) Abgängen mit 1,48(1,50) aktiviert. Die Zugänge betreffen den Erwerb eines Wirtſchaftsanweſens, den werterhöhen⸗ den Umbauaufwand des Hauptausſchankes„Rote Laterne“ in Kaiſerslautern und den fertiggeſtellten Dampfkeſſel⸗ haus⸗Umbau, im übrigen handelz es ſich um Zugänge, welche der ordnungsmäßigen Aufrechterhaltung des Be⸗ triebes dienen. Das auf 2,53(2,33) erhöhte Umlaufsver⸗ mögen enthält 0,40(0,52) Vorräte, 0,08(0,04) Wertpapiere, 1,07((0,93) Hypotheken und Grunoſchulden, 0,28(0,29) ſonſtige Forderungen, 0,09(0,03) Anzahlungen, 0,34(0,24) Forderungen aus Bierlieſerungen und 0,40(0,13) liquide Mittel. Andererſeits erſcheinen die Verbindlichkeiten nur geringfügig erhöht mit 0,90(0,89), darunter 0,22(0,24) Hypotheken und 0,58(0,51) ſonſtige Verbindlichkeiten. Dem AK ſtehen unv. 0,20 geſetzl. Rücklage, 0,25(0,20) Erneue⸗ rungsrücklage, unv. 0,25 Wertberichtigung und 0,24(0,115) Rückſtellungen zur Seite. Die in den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres erzielten Ausſtoßziffern werden als befriedigend bezeichnet.(§V. 14. Januar.) Deutſche Gold⸗ u. Silber⸗Scheideanſtalt vorm. Roetzler Frankfurt a. M. In der HB wurde der betannte Abſchluß für 1937/38, der wieder 9 v. H. Dividende vorſieht, ein⸗ ſtimmig genehmigt. Der Vorſitzer des Vorſtandes, Dr. Buſemann, wies ergänzend zum Geſchäftsbericht darauf hin, daß eine erhebliche Liquiditätsverſchlechterung einge⸗ treten ſei. Das ſei in der Bilanz der Deguſſa ſelbſt nicht vollkommen erſichtlich, es tomme mehr in den Bilanzen der Tochtergeſellſchaften zum Ausdruck. Immerhin ſei dieſe Liquiditätsverſchlechterung durchaus nicht bedentlich, da man gut vorgeſorgt habe. Daß eine gewiſſe Gewinngrenze erreicht ſei, entſpreche der allgemeinen Tendenz. Die Ent⸗ wicklung im laufenden Jahr ſei bisher befriedigend und man habe reichlich zu tun. Drei ſatzungsmäßig ausgeſchie⸗ dene Auſſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt, neu zugewählt wurden Max H. Schmid, Vorſitzer des Vor⸗ ſtandes der Zellſtoff Waldhof AcG, Berlin, und Franz Traudes, Vorſtandsmitglied der Metallgeſellſchaft in Frankfurt a. M. * Manufaktur Koechlin, Baumgartner u. Cie., Abs, Lörrach. Die HV der Manufaktur Koechlin, Baumgartner u. Cie., AG, Lörrach, nahm den Jahresbericht und die Jahresrechnung für 1937⸗38 einſtimmig an und ſtimmte der Verteilung einer Dividende von 5 v. H. aus dem Gewinn von 423 631/ zu. Die zwecks Angleichung an das neue Aktiengeſetz vorgeſchlagene Satzungsänderung wurde aut⸗ geheißen. Der Auſſichtsrat, der ſich einer Neuwahl zu unterziehen hatte, wurde einſtimmig wiedergewählt. * Brankaer Eiſenwerke AG, Troppau. In der HV der Brankaer Eiſenwerke AG, Troppau, wurde der vom Ver⸗ waltungsrat vorgelegte Bericht für das Geſchäftsſohr 1937 genehmigt. Darous iſt zu entnehmen, daß im Jahr 1937 die allgemeine Geſchäftslage des Unternehmens einen er⸗ freulichen Aufſchwung nahm, ſo daß die Belegſchaft von durchſchnittlich 355 auf 434 Perſonen erhöht werden konnte. Trotzdem kounte das Geſchäft nicht gewinnbringend geſtaltet werden, da den anſteigenden Rohſtoffpreiſen keine aus⸗ reichenden Verkaufserlöſe gegenüberſtanden. Die Ausſuhr hatte im Berichtsjahre einen weiteren Rückgang zu ver⸗ zeichnen. Nach Deckung der vollen Abſchreibungen ergab ſich ein Verluſt von 263 632 Ke. * Mainzer Aktien⸗Bierbrauerei, Mainz. Das Geſchäfts⸗ jahr 1937/38 der Mainzer Aktien⸗Bierbrauerei, Mainz, brachte eine erfreuliche Abſatzſteigerung; hauptſächlich hat der Abſatz in Mainz ſelbſt eine über dem Durchſchnitt liegende Erhöhung erfahren. Umfaſſende Rationaliſierungs⸗ maßnahmen trugen zu dem beſſeren Jahresergebnis bei. Da auch die Nebenbetriebe wiederum beſſer abſchloſſen, konnte ein Bruttoüberſchuß von 0,44(0,33) Mill./ er⸗ zielt werden. Zur Senkung der laufenden Zinſenlaſt konnte unter günſtigen Bedingungen eine neue 5pro⸗ zentige, zu pari rückzahlbore Obligationsanleihe zum größ⸗ ten Teil bei den alten Obligationären in Form des Um⸗ tauſches gegen alte Anleihen untergebracht werden; die Anleihen von 1926 und 1930 wurden vollſtändig zurück⸗ gezahlt bzw. hinterlegt und zwar bedingungsgemäß zu 102 v. H. Auf die durch die Neuausgabe entſtandenen Diſagio⸗ koſten werden aus dem Ueberſchuß rund 25 000%/ abge⸗ ſchrieben. Zu Beginn des neuen Jahres hatte die Geſell⸗ ſchaft bereits den größeren Teil der benötigten Rohſtoſfe im Beſitz. Nach 23 109(20 827)/ Abſchreibungen für zweifelhafte Außenſtände, 107 509(99 660)/ auf Liegen⸗ ſchaften und 174343(134 259)/ auf Fäſſer, Maſchinen und Geräte verbleibt ein Reingwinn von 106 212(74742) A; hierzu, tritt ein Vortrag von 66 938(82 676) /. Der oHV am 26. Januar wird die Erhöhung der Stammaktien⸗ Dividende von 3 auf 4 v. H. vorgeſchlagen. Bei den Ab⸗ ſchlußziffern iſt zu berückſichtigen, daß das Gechäftsjahr diesmal volle 12 Monate umfaßte gegenüber nur 11 Mo⸗ naten im Vorjahr. Die Kurzarbeit konnte im Sommer nach 6jähiger Dauer beſeitigt werden. Der Gefolgchaft floſſen zuſätzlich 45 000/ zu. Im neuen Jahr halte die Abſatzzunahme in gleichem Maße an. Der Erlös aus Bier uſw. wird mit 3,33, aus Vermietungen mit 0,35 Mill. 41 ausgewieſen(i. V. 3,65 bzw. 0,28, wobei.07 Mill./ übrige Aufwendungen mit zu berückſichtigen ſind). Außer⸗ ordentliche Erträge erbrachten 0,07(0,05) Mill.%/, wäh⸗ rend andererſeits u. a. Steuern 1,70(.39) urd Perſonal⸗ ausgaben 1,25(1,02) Mill./ banſpruchten. Aus der Bi⸗ lanz(in Mill.): Anlagevermögen 7,84(7,72), Vorräte 0,89(0,97), hyvothekariſch geſicherte Darlehen 0,16(0,20), andere Darlehen 0,19) Bierforderungen 0,38(0,34), ſonſtige Forderugen 0,11(0,07) Bankguthaben 0,11(0,07). Diſagio auf Anleihe 0,03(0,54; andererſeits bei 3,008 AK Rücklagen insgeſamt unv. 1,45, Wertberichtigungen 080(0,50), Rück⸗ ſtellungen 0,10(0,32), Anleihen 2,03(2,04), Hypotheken 0,46(0,40) Warenſchuldn 0,12(0,12), Akzepte 0,16(0,10), 0,69(0,89), noch nicht fällige Steuern 0,38 „92). * Deſſauer Werke für Zucker⸗ und Chemiſche Induſtrie AG Deſſau. Die HV der Deſſauer Werke für Zucker⸗ und Chemiſche Induſtrie AG, Deſſau, genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß für dos Geſchäftsjahr 1987/38 mit Mittag Ausgabe Nr. 19 — wieder 10 v. H. Stammaktiendividende. Aus dem Auf⸗ ſichtsrot iſt Bankdirektor Lux, Degau, aus Geſundheitsrück⸗ ſichten auf eigenen Wunſch ausgeſchieden. An ſeine Stelle wurde Rechtsanwalt und Notar Dr. Martin, Magdeburg, gewählt.— Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäfts⸗ jahres wurde mitgeteilt, daß, falls nicht unvorhergeſehene Umſtände eintreten, wieder mit einem zufriedenſtellenden Ergebnis zu rechnen ſei. * Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank vom 7. Ja⸗ nuar 1939 hat der Goldbeſtand mit 2889,608 Mill. ſfr. keine Veränderung erfahren. Die Deviſen ſind um 0,926 Mill. auf 280,609(in der Vorwoche 279,682) Mill. ffr. geſtiegen. Inlandswechſel liegen mit 53,590 Mill. ſſr. ebenfalls un⸗ verändert. Dagegen haben ſich die Schatzwechſel durch Rückzahlungen des Bundes um 15 Mill. auf 86,5(101,5) Mill. ffr. vermindert. Die Lombardvorſchüſſe wurden um 2,191 Mill. auf 19,662(21,853) Mill. ffr. abgetragen. Die Wechſel der Darlehenskaſſe um 0,2 Mill. auf 3,650(3,850) Mill. ſir. Der Notenumlauf zeigt das auch in früheren Jahren in der Januarwoche charakteriſtiſche Bild eines ſtarken Rückfluſſes. Er beläuft ſich auf 76,063 Mill. fr., ſo daß die Notenzirkulation auf 1674,953(1761,017) Mill. ſfr. zurückging. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten nah⸗ men gleichzeitig um 53,988 Mill. auf 1717,164(1663,176) Mill. ſfr. zu. Notenumlauf und Giroguthaben waren am 7. Januar 1939 zu 85,18(84,63) v. H. durch Gold gedeckt. * Eine türkiſche Aufbau⸗Gründung.— Die Ak⸗Bank für die Landwirtſchaft. Die türkiſche Regierung wird in nächſter Zeit eine neue, mit ſtaatlichen Mitteln ausgeſtattete Bank, die den Namen Ak⸗Bank führt, ins Leben rufen. Dieſe ſoll den landwirtſchaftlichen Neuaufbau des Landes betreuen. In ihrem neuen Wirkungskreis wird die Ak⸗Bank die gleiche Stellung einnehmen wie die„Sümer⸗Bank“ zum Aufbau der Induſtrie, die„Deniz⸗Bank“ für die Schiff⸗ fahrt und die„Eti⸗Bank“ für die Erſchließung und Aus⸗ beutung der Bodenſchätze zugewieſen erhielt. Der Aufbau der Landwirtſchaft ſoll in der Form vorgenommen werden, daß das ganze Land in 10 Landwirtſchaftskreiſe eingeteilt wird, in denen der Reihe nach die notwendigen Maßnahmen zur Durchführung gebracht werden. * Die jngoflawiſchen Silo⸗Bauten. Nunmehr wurde der Plan zur Errichtung von Silos in Jugoſlawien von der Privilegierten Silo AG ausgearbeitet und zwar ſollen 5 große Silos in Belgrad, Pancevo, Petrovgrad, Sabace und in einem Ort an der Theis erſtellt werden. Außer dieſen großen Silos mit einem Faſſungsvermögen von je 100 Waggons werden weitere 200 Sammelſilos mit einem Faſſungsvermösen von 100 bis 500 Woggons errichtet. * Bank⸗Inſolvens in Holland. Die Bankfirma J. Brugmann und Co., Leiden, hat die Zahlungen eingeſtellt und Liquidation beſchloſſen. Die Höhe der Verbindlich⸗ keiten und deren Deckung durch Aktiven wurden bisher noch nicht bekannt. Auf jeden Fall war die Kunoſchaft der Bank ziemlich umfangreich. * Größere Erzeugung von Rohöl im engliſchen Geſamt⸗ ꝛeich. Im Jahre 1938 war die Erzeugung von Rohöl im Britiſchen Empire um über 1 Mill. To. oder, 17,5 v. H. größer als im vorangegangenen Jahre. Die tatſächlichen Ziffern für 1938 lauten 6 880 000 To. gegenüber 5854 000 Tonnen in 1937. Waren unel Märkte ERotterdamer Getreidekurſe vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Jan. 3,47½; März 3,726: Mai 3,90; Juli 4,02; Mais(in Hil per Laſt von 2000 Kilo) per Jan. 100,50; März 99,25 G; Mai 91,25; Juli 89,25. ELiverpooler Baumwollkurſe vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 483; Febr. 480; März 481; April 475; Mai 479;, Juni 464; Juli 402; Auguſt 459; Sept. 452; Ok.. 451; Nov. 448; Dez. 448; Jan640)451; März 454; Mai 456; Jult 457, Okt. 455; Tendenz ſtetig. *Gtoßmarkthalle Handſchuhsheim. Kreſſe 41—44, gelbe Rüben—6. Wirſine—12, Lauch 13—15, Sellerie 14—16, 7 bis 11, Spinat 17—18, Feloͤſalat 30—43(Ueberſtand), En⸗ divienſalat—5. Anfuhr ſehr groß, Nachfrage mittel. Geid- und Devisenmark Taris, 11 Janua Schluß amtlich London 178.00 Belgien 654 50 Oslo 888.— Neuyor!3789.— Schweiz 860.75 Stockholn 915,50 Berlin 1523.— Kopenhagen 790.75 Snanien Italien 1197 45 Holland 2062,25 Warſchau 720,— ondon, 11 Januar.(Schluß amtlich) Neuyork 467,12 Liſſabon 110,18 Hongkong.300 Sch anoha 0 862 Nokobama Montreal 471,12 Amſterdam 850 Helſingfore 226, 84 Budapeſt 24²⁵, 1 3 Paris 177,15 Belarad 214,— Auſtralien 8 Prüſſel 2765.— Sofia 405, Meriko 3 Italien— 8880,— Moskan 2⁵3⁵, Montevided 1087.— Berlin 1164.50 J Rumänien 600.— Valparaiſo 120.0 Schweiz 2067.50 J Konſtantin 600.— Buenos Spanien Athen 548.— auf Londonfſ 1905,— Warſchan 2525.— BuenosAires] 1805, Fopenbagen 1941,— Südafrika 100,12 Stockholm 1942,25 Oslo 1990,12 1 Rio de Jan. 293.— Meialle Hamburger Metallnotierungen vom 11. Januar 5„ Banca-u. Zri 8 Kupfer Zrieff Geld BrieiſcgeldſBrieiſcheld Hüttenrohzint p. 100 lg) 17,25/17,25 Januar 54,5054.5[275,0275,0 f Feinſilber(RM eper kg). 41.1037,10 2. »Februan 454,5054.50275,0275,0[Feingold(RMper 99 84 2,79 März 54,554.50275.0275.0 Alt⸗Platin(Abfälle) Apriſ 54 50154,50275,0275,0] Circapr. RMper 99 J2,30 2,10 Mar 34.5054.50275,00275,0 Techn. reines Platin Jun: 54,5054.50275,0275,0 Detailpr.(RMepergy. 3,32 Juli 3 Auguſt 0„„„.„ Loco Abl Septembei Antimon Regules chineſ. Oktober—94 6‚ per 10) 45,—48,— demdei duekſber per Flaſche/ J. 71.50 Dezember(Wolframerz chineſ u—.— * Der Karlsruher Hafenverkehr im 4. Vierteljahr 1938. Im 4. Vierteljahr 1938 ſind in den Karlsruher Rhein⸗ häfen rund 538 400 To. Güter umgeſchlagen worden. Gegen⸗ über dem gleichen Zeitraum des Voriahres iſt ein Ver⸗ kehrsrückgang von rd. 82000 To. zu verzeichnen, der auf eine ſtarke Behinderung der Schiffahrt durch Nebel. Nieder⸗ waſſer und Eisgang in den letzten Monoten zurück⸗ zuführen iſt. Im Kalenderjahr 1928 betrug der Geſamt⸗ verkehr der Karlsruher Rheinhäfen rd. 2858 900 To. Gegenüber einem Geſamtverkehr von rd. 2873 900 To. im Jahr 1937 beträgt der Verkehrsrückgang rd. 15 000 To. Frachienmarlu Duisburg-BRuhrori Auch an der heutigen Börſe war das Geſchäft ſehr rege. Es fehlt an Kahnraum in ollen Größent. Die Bergfracht wurde um 10 Pf. je Tonne ermäßigt und notierte mit 2¼4 ab Ruhrhäfen und 2,20/ ab Kanal. Baſis Mannheim. 8 Talfracht ſowie die Schlepplöhne erfuhren keine Aen⸗ erung. DBBäääBä———————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen 7 2t. 33— delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur * bei Rückporto. erausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitun Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1, 6. 8 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend füder 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500 TNG 8 15 12. Januar 1939 Neue Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 19 * 8 13. Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule A (Defaka). 16—18 Uhr(Schillerſ ſhule)(Bayer. Hypotheken⸗ und Wechſelbankh. 17.30 bis 19 Uhr Peſtalozziſchule B (Bad. Communale Landesbankz. 175 80 bis 19 Uhr Werner⸗ Siemens⸗Gewerbeſchule(Oeffentl. Lebensperſ.). 18 bis 19.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Dresdner Bank). 18 bis 19.30 Uhr, Wohlgelegenſchule(Herbſt⸗Felinah. 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule(Werner u Nicola). 18 bis 19.30 Uhr Gymnaſtithalle Stadion(Siemens). 20 bis 21.30 Uhr Nehenius⸗Gewerbeſchule(Modehaus Neugebauer). 20.00 bis 21.90 Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule(Modehaus Neugebauer). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: Uhr Seckenheimſchule(Turnhalle). 20 bis 21.30 richsfeld(Rathausſaal). 20 bis 21.80 Uhr Fried⸗ Betekebsſportinrſc⸗ 20 bis 21.30 7 Mädchenherufs⸗ ſchule Weberſtraße(Defokol. 18.30 bis 20 Uhr Gymnaſtik⸗ halle im Betrieb(Rheiniſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank!). 17.30 bis 19 Uhr Uhlanoſchule(Herbſt⸗Felina). 20 bis 21.30 Uhr Uhlandſchule(Kaufhaus Hanſa Ac). 17 bis 18.30 Uhr Eliſabethſchule(Bert). Deutſche Gymnaſtik Ofſener Kurſus für Frauen und Mädchen: Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtraße 8. Schwimmen Ofiener Kurſus 1 Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städti⸗ ſches Hollenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: Jeweils Städtiſches Hallenbad 18.30 bis 20 Uhr Kohlenkontor Weyhenmeyer, Halle 3. Reuther, Halle 3. 21.30 bis 23 19 bis 20 20 bis 21.30 Uhr Bopp u. Offener Kurſus für Frauen und Männer: Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3. Rollſchuhlauf Ofſene Kurſe für Frauen und Minner: Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium, Moltkeſtraße Reiten Oſſene Kurſe für Frauen und Männer: 13 bis 14 Uhr. 14 bis 15 Uhr, 21 bie 22 Uhr, 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht, und Viebhof. 20 bis 21.30 Samstag, 14. Jannar Reiten Ausreiten in den Waldpark(für Frauen 00 Männer): Anmeldungen nimmt das Svortamt entcegen. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Uhr Städtiſches Hallenbad Hallen 1 und 3 943—33 bis 21.90 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(Hch. Lanz 20 bis 21.30 Sonntag, 15. Jaunar Allgemeine Körperſchule 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2 Betriebsſportkurſe: Rheinſchiffahrt⸗AG vorm. Fendel. Sageolalencle Donnerstag, 12. Januar Nationaltheater: 20 Uhr„Aimée, Komödie Coubier. Zum erſten Male. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauev⸗Vorſtellung: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. von Heinz Planetarium: 16 Uhr Vorſührung des Sternenprütektots: 20.15 Uhr Einführung in die allgemeine Biologie:„Be⸗ ſruchtung und Vererbung“. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Pour le mériete.“—„Alhambra und Schan⸗ burg:„Sergeant Berry“.— Palaſt:„Unter Mordverdacht“. — Glorſa:„Tanz auf dem Vulkan“.— Capitol und Scala:? „Nanu, Sie kennen Korjf noch nicht“. Wintergarten, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöiſnet von 10 bis von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöliner von 10 bis 16 une von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalberghelt. Städtiſche Kunſthalle: Geoffnet von i bis ls und von 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: Geöſfnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30—21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. 8 Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe 10.30 bis 12.30 Uhr. Leſeſaal 11 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. 12.30 und Alknduuauunamaunununnunnunuanuunaadaunsuukunnannnauusaunnnnnnasnutnunuouuuaaunuauaaaunauaauouannnmnuiuunnosaoaanmusnanaunnun Oſfene Steſſen Vermietungen Groß⸗- Wohnungen auch a BürogeααRRłeen geeignet zum I. April 1989 3 ⏑effr mienien Wir suchen für unsere Abtellung Buchheitg., hauptsächlich aur Be- dien 3. der Buchungs- meschipe(Sontinent.). elne gewandie NKonlosioli- in Dauerstellung. Ausfüheliche Augebo⸗ te mit Gehaltsenspro⸗ chen und jröhestem Bintritisterm. erb. an: Stahlwerk Mannhelm A6 Sekretarlat Mannhelm- Rhelnau 7 Ambirol liefert die notwencligen Nähr- u. NRAKMHEIUN Das dROSSE WollcaRM-SpEZMATGEscFr iul un Scxriſtliehe Aufragen an J. Hatry, Kasl. 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Seite/ Nummer 19 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seit 2 Monaten Tausende haben daß es keinen so amüsanten, einfallsreichen und witzsprühenden Film gegeben hat, wie den Curt-Götz-Film der Tobis: das Iagesgespräch Berlins zich achon davon überzeugt E mucnaen, ⏑RT GOET2Z2 Valerie von Martens, Paul Henckels, Max Gülstorff Else v. Möllendorff, Kirsten Helberg, Olga Limburg, Leopold v. Ledebur Spielleitung: Curt Goetz 25 977 Hafeen Uberall hört man die zu dem Film schmissigen Schlager die Franz Grothe komponierte. von Windstärke 12. nicht nach. Du, Welt gewinnen lich zum Jubel oft spontaner Beitall nimmt. . in diesem Falle er sah(vielmehr: er &in. ganges Ndch hõuαe mα füible. mit den Pressestimmen über den Fium ein Fülm von Witz und Geist.. schon zu Beginn ein Heiterkeitsockan Die Leute saßen gebannt, gespannt, belustigt. Ihr Beifall wurde schließ- Seit Jahren haben wir es nicht erlebt, daß schon während des Film« s0 voller und kurzweiliger läßt sich eine Filmkomödie überhaupt nicht auf⸗ ziehen. Kein Wunder, daß der Schlußbeifall die Form von Ovationen an⸗ Ein vielfältig schillernder und funkelnder Filim War ungewönnlicecgn daß lautester Beifall mitten ins Bild tönte. Seniene mosgen Deitag! LHAMBRA P 7. 23 Planken der Sturm des Gelächters läßt den ganzen Abend Curt Goetz, wirst mit deinem Napoleon die ganze Berliner Morgenpost. Berliner Nachtausgabe, losbrach.. Besser und abwechslungsreicher, geist- B. Z. am Mittag. Der Erfolg des Films Berliner Volkszeitung. darf man auch von Goetz-Napoleon sagen: Er kam, füümte), er siegtel.. 80 hundertprozentie filmisch, Berliner Lokal-Anzeiger. Fernsprecher 23902 S10 RIA SkCEENHEINHERSIR. 13 Heute letzter Tag! Gustaf Gründgens L R. A. Roberts- Gisela Unlen .00,.00,.20, Jug. nicht zug. 0 Mational⸗Theater uaanen Donnerstag, 12. Januar 1939 Vorstellung Nr. 166 Miete DNr. 13 I. Sondermiete DNr. 7 Zum ersten Male: Aimée oder Der gesunde Menschenverstand Komödie in drei Akten von Heinz Coubier Anfang 20 Uhr Ende etwa 22 Uhr RMoues Theater gocengaren Donnerstax, 12. Januar 1939 Vorstellung Nr. 28 KdF.: Kulturgemeinde Mannheim Der Wildschütz oder: Die Stimme der Natur Romische Oper in drei Akten nach einem Lustspiel von Kotzebue frei bearbeitet Musik von A. Lortzing Ende etwa 22.45 Uht Januarlr 1 Sonntag 20 Unr Nibelung—R garten GANZ GROS5!“ Es wirken mit⸗ Das Meister-Sextett trüher genannt: COmedian-Harmonists Deutschlands geſeiertstes Gesangsquartett Der Liebling von Hillionen v. Rundtunkchörern in ihren köstlichen Parodien u. Kinderliedern Das Telefunken-Orehester in der einzigartigen Musik- Bünnenschau Carmentita der kleine neunj.deutzch · franʒůsische Ffilmstar Star des Dezember-Programms der Scala Berlin, Maria Sazarina die herrllche Tänzerin u. 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