9 —— Neue Mannheimer S⸗i 4 2 Mawih elmer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rül, 4·0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 P̃. ng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite N breite Textmillimeterzeile 50 Pf⸗ Kleinanzeigen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli' oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen in beſtimmten Auer⸗ und für fernmündlich erteilte Aufträge. S Abend-Ausgabe A Montag. 16. Januar 1030 Aie Parlſer Antwort auf Nom Geſühtliche duſpituns des ſranzijich-ttalienijchen Konflitts wegen Spanien Paris bleibt bei ſeinem Nein! Daladier unterſtreicht nochmals die Entſchloſſenheit ſeiner Politik Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 16. Januar. Auf der Rückreiſe von Rom war der engliſche Premierminiſter Chamberlain geſtern in Paris ein⸗ getroffen. Nach einem Aufenthalt von nur wenigen Minuten ſetzte er ſeine Reiſe über Boulogne nach London fort. Der engliſche Botſchafter in Paris Sir Erie Phipps nahm für einige Minuten im Salonwagen des Premierminiſters Platz und ließ ſich einige Reiſeeindrücke aus Rom erzählen. Der Miniſterpräſident Daladier war zur Begrüßung des engliſchen Miniſters nicht am Bahnhof erſchie⸗ nen. Dafür hatte geſtern der franzöſiſche Außenmi⸗ niſter Bonnet in Genf eine eingehende Ausſprache mit dem engliſchen Außenminiſter Lord Halifax. Die Stellungnahme Frankreichs gegenüber Ita⸗ liens hat ſich nach den römiſchen Beſprechungen keineswegs geändert. Man verhält ſich in Paris durchaus abwartend und paſſiv. Die Nachrichten aus Rom, daß die italieniſche Re⸗ gierung vielleicht in den nächſten Tagen direkte diplomatiſche Verhandlungen mit Paris einleiten könnte, ſind mit Intereſſe zur Kenntnis genommen worden. Man betont aber, in Paris, daß die franzöſiſche Regierung keineswegs den erſten Schritt tun werde, um derartige Verhandlungen in Gang zu bringen. Der Miniſterpräſident Daladier ließ ſich geſtern vom Vorſtand der radikalſozialen Partei ein einſtimmiges Vertrauensvotum für ſeine Innen⸗ und Außenpolitik erteilen. Vor dieſer Vertrauens⸗ kundgebung hatte Daladier eine große Rede gehal⸗ ten, worin er unter anderem erklärte:„In meiner Regierungserklärung vor zehn Monaten habe ich ſchon geſagt, daß die nationale Verteidigung einen einzigen Block bildet. Die Ereigniſſe haben mir recht gegeben und auch jetzt wieder kann ich nur be⸗ tonen, daß zwiſchen der Unordnung im Innern Frankreichs und den außenpolitiſchen Schwierig⸗ keiten immer ein zeitlicher und urſächlicher Zuſam⸗ menhang beſteht. Umgekehrt darf ich aber auch ſagen, daß alles, was zur inneren Stärkung Frankreichs beiträgt, gleich⸗ zeitig auch das äußere Preſtige Frankreichs erhöht und die Gefahren, die uns bedrohen, vermindert. In den zehn Monaten meiner Regierungszeit habe ich auf zwei Fronten kämpfen müſſen. Im Inneren mußten wir das Unverſtändnis, den böſen Willen und manchmal ſogar gefährliche und beabſichtigte Umtriebe wie den politiſchen Generalſtreik vom 30. November beſiegen. Gleichzeitig mußten wir nach außenhin alle möglichen Schwierigkeiten bekämpfen. Jedesmal, wenn wir im Inneren geſchwächt waren, ſtieg auch die außenpolitiſche Gefahr, jedesmal, wenn wir im Innern die Unordnung beſiegt hatten, konn⸗ ten wir nach außen hin wirkſamer den Willen Frankreichs zur Geltung bringen. Das kann natür⸗ lich ſo nicht endlos weitergehen. Die Wahrung Frankreichs und ſeines Kolonialreiches nach außen erfordert es, daß dieſe lebenswichtigen Intereſſen auch wirklich für wichtiger genommen werden als alle Sorgen innerpolitiſcher Art. Unſere Politik iſt eine Politik des Friedens und der Landesverteidigung. Wir wollen nichts aufs Spiel ſetzen, wir wollen aber auch nichts auf⸗ geben. Wir wollen ſparſam umgehen mit dem Blut der Franzoſen, aber wir wollen doch alle Intereſſen Frankreichs ſchützen. Wir werden alles tun, um einen Konflikt zu vermindern, der das Ende der abendländiſchen Kultur bedenten müßte. Aber wir ſind deshalb doch nicht bereit, die Stellung und die Intereſſen Frankreichs durch Gewalt oder durch Liſt in Frage ſtellen zu laſſen. Eine heroiſche Entſchloſſenheit iſt erforderlich, um dieſe Politik durchzuhalten. Unſere erſte Pflicht iſt daher die Arbeit, die Arbeit in Ordnung und Diſziplin, unſere zweite Pflicht iſt die unbedingte Einigkeit. Nur ſo können wir eine Außenpolitik durchhalten, die zugleich den Frieden und die Größe Frankreichs ſichert.“ In der Entſchließung, die daraufhin die radikal⸗ ſoziale Partei faßte und die dem Miniſterpräſiden⸗ ten Daladier übereinſtimmend das Vertrauen aué⸗ ſpricht, heißt es hinſichtlich ͤer Außenpolitik:„Die Partei beglückwünſcht den Miniſterprä⸗ ſidenten Daladier und den Außenminiſter Bonnet für ihre zugleich verſöhnliche und entſchloſ⸗ ſene Außenpolitik. Die Partei betont einſtimmig, in dieſer Rich⸗ tung mit dem ganzen franzöſiſchen Volk einig, daß keine Gebietsabtretungen an keinem Punkt des franzöſiſchen Reiches möglich ſind und daß auch keine Zugeſtändniſſe ins Auge gefaßt wer⸗ den können, die die Souveränität Frankreichs irgendwie berühren.“ Weiter heißt es im Schlußſatz:„Die dauernde Ein⸗ miſchung italieniſcher Freiwilliger auf ſpaniſchem Gebiet, auf den Balearen oder an der Marokko⸗ Küſte müßte für die Verbindungswege durch das Mittelmeer eine ſchwere Gefahr bedeuten. Die fran⸗ zöſiſche Regierung wird deshalb aufgefordert, die Lage, die ſo geſchaffen worden iſt, mit größter Wach⸗ ſamkeit zu prüfen. Ungariſcher Beſuch im Braunen Haus. Von Nürnberg kommend, trafen am Freitagvormittag die ungariſchen Mitglieder des deutſch⸗ungariſchen Kul⸗ turausſchuſſes unter Führung von Staatsſekretär von Szilly in München ein. Mittag ſtatteten ſie dem Braunen Haus einen Beſuch ab und beſichtigten den Führerbau am Königlichen Platz. Engliſche Richter gegen Abſchaffung der Prügel⸗ ſtrafe. Die Richtervereinigung der Graſſchaft Middleſex hat ſich am Freitag gelegentlich einer Verſammlung in der engliſchen Hauptſtadt mit 38 gegen 11 Stimmen gegen die Abſchaffung der Prü⸗ gelſtrafe ausgeſprochen. Aufrüſtung 150 Jahrgang— Nr. 26 in Amerika Unter dem Vorwand, daß ſtrategiſche Punkte Amerikas wegen„plötzlicher Angrife“ verteidigt werden müſſen, fordert Rooſevelt 525 Millionen Dollar zur Verſtärkung der amerikaniſchen Wehr⸗ macht. Hier ein Blick in eine der großen Mon tagehallen der General Motors in Inglewood (Kalifornien), wo die Armee⸗ und Marinemaſchinen hergeſtellt werden. (Schirner, Zander⸗M.) Italien ſtellt nochmals ſeine Haltung klar Vor Bereinigung der ſpaniſchen Frage auch keie freunoſchaftliche Anterhallung mit Frankreich dinb Rom, 16. Januar. Zum Beſuch Chamberlains und Lord Halifax in Rom veröffentlicht am Sonntagabend die hochoffi⸗ ziöſe„Informazione Diplomatica“ eine Verlaut⸗ barung, in der es u. a. heißt, daß bei den engliſch⸗ italieniſchen Beziehungen nichts Senſatio⸗ nelles zu erörtern geweſen ſei, da die engliſch⸗ italieniſchen Beziehungen insgeſamt und im einzel⸗ nen in dem Abkommen vom 16. April vorigen Jah⸗ res, die am 16. November vorigen Jahres in Kraft getreten waren, geregelt worden ſeien. Bei dem notwendigen Ableuchten des Horizonts ſeien natür⸗ lich auch Fragen allgemeiner Art angefallen. Wäh⸗ rend der engliſche Premierminiſter auf die engen Beziehungen hingewieſen habe, die zwiſchen London und Paris beſtehen, habe man von italieniſcher Seite in formalſter Weiſe betont, daß die Grundlage der italieniſchen Politik die Achſe Rom—Berlin ſei und bleibe. Was Spanien anlangt, ſo heißt es dann, habe der Duce wiederholt, daß die letzten italieniſchen Freiwilligen heimbefördert werden würden, wenn die Roten das gleiche täten, und wenn Francg das Recht als kriegführende Macht anerkannt worden ſei, das ihm immer noch zu verweigern einfach abſurd wäre. Der Duce habe außerdem hinzugefügt, daß, wenn in der nächſten Zeit eine weitgehen⸗ dere Intervention ſeitens der Negrin befreunde⸗ ten Regierungen ſtattfinden ſollte, Italien ſeine „volle Handlungsfreiheit zurücknehmen würde, da dann die Politik der Nichteinmiſchung als ab⸗ geſchloſſen und bankerott zu betrachten wäre. Zu den italieniſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen habe der Duee erklärt, daß die ſpa⸗ niſche Frage beide Länder in einen tiefgreifenden Gegenſatz gebracht habe und weiterhin bringe, und daß nur nach Beendigung des ſpaniſchen Krieges es möglich ſein werde, die Lage erneut zu prüfen. In⸗ zwiſchen ſei es abſolut gegenſtandslos, von Schieds⸗ ſprüchen zu ſprechen. Telegrammwechſel Dute-Chamberlain dub Rom, 15. Januar. Der engliſche Premierminiſter hat an Muſſolini folgendes Telegramm gerichtet:„Ich kann Italien nicht verlaſſen, ohne Ihnen perſönlich meinen wärmſten und aufrichtigen Dank für den mir nicht nur in Rom, ſondern während meiner ganzen Italienreiſe bereiteten Empfang auszuſprechen. Die⸗ ſes Gefühl wird von Lord Halifax vollauf geteilt, und zuſammen kehren wir nach England zurück— be⸗ ſtärkt in unſerer Ueberzeugung von der engliſch⸗ italieniſchen Freundſchaft und in unſerer Hoffnung auf die Aufrechterhaltung des Frieden“. Der Duce hat folgendermaßen geantwortet: „Ich bin für das höfliche Telegramm, daß Sie beim Verlaſſen Italiens an mich gerichtet haben, außer⸗ ordentlich verbunden. Indem ich Ihnen lebhaft „Mager, aber Die engliſche Preſſe zieht Drahtbericht. unſ. Londoner Vertreters — London, 16. Januar. Chamberlain wird heute und morgen Beſprechun⸗ gen mit einzelnen Miniſtern über ſeinen Rom⸗ Beſuch haben. Am Mittwoch findet eine Kabinetts⸗ ſitzung ſtatt. Bis dahin wird auch Lord Halifax aus Genf zurückkehren. Bei der Beurteilung der Reiſe herrſcht hier die Tendenz vor, zuzugeben, daß das ſachliche Er⸗ gebnis mager ſei und beiderſeits etwas enttäuſcht habe, daß aber der Wert einer perſönlichen Aus⸗ ſprache leitender Staatsmänner nicht unterſchätzt werden dürfe und in naher Zukunft, die noch mancherlei Gefahren in ſich berge, manche Früchte tragen könnte. Hier⸗ auf iſt es auch zurückzuführen, daß der Ton der Preſſe, wie wir am Samstag berichtet haben, Italien gegenüber auf einen Wink von oben hin erheblich kreundlicher geworden iſt. Ein Memorandum für Daladier Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 16. Januar. Bei der Durchfahrt durch Paris übergab der engliſche Premierminiſter Chamberlain dem Bot⸗ ſchafter Sir Erie Phipps ein Memorandum über die wichtigſten Ergebniſſe der römiſchen Beſprechungen. Dieſes Memorandum wurde geſtern nachmittag noch dem Miniſterpräſidenten Daladier zugeſtellt. Nach danke, freue ich mich, wiederholen zu können, daß Ihr Beſuch und der Beſuch Lord Halifax in Rom auch in meiner Ueberzeugung von der italieniſch⸗ engliſchen Freundſchaft das Vertrauen auf die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens auf der Grundlage der Gerechtigkeit gekräftigt hat.“ Auch zwiſchen Lord Halifax und Graf Ciano fand ein herzlich gehaltener Telegrammwechſel ſtatt, in dem der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß der Beſuch zur Stabiliſierung der internationalen Be⸗ ziehungen Europas beigetragen hat. nicht wertlos das Fazit der Romfahrt den übereinſtimmenden Mitteilungen der Pariſer Preſſe weiſt das Schriftſtück vor allem auf zwei Er⸗ klärungen Muſſolinis hin: einmal: der Status quo im Mittelmeer ſoll aufrecht erhal⸗ ten bleiben. Deshalb verpflichtet ſich Muſſolini feierlich, daß nach dem Sieg von General Franeo ſämtliche italieniſchen Freiwilligen aus Spanien zurückgezogen werden. Italien habe keineswegs die Abſicht, wie das immer wieder in einer gewiſſen Preſſe behauptet werde, etwa die Balearen oder ſonſt einen Teil von Spanien zu annektieren. Zweitens: Italien ſei bereit, mit Frankreich in direkte Verhandlungen einzutreten, um die durch die Kündigung des Laval⸗Abkommens von 1935 erneut aufgeworfene Frage auf anderer Grundlage zu löſen. Dieſe Verhandlungen könnten aber erſt dann beginnen, wenn der Sieg der natio⸗ nalen Partei in Spanien geſichert ſei. Arabiens Forderungen für London Arabiens Freiheitswille iſt kompromißlos 84 dub. Kairo, 16. Januar. Die in Beirut beſchloſſene Zuſammenſetzung der arabiſchen Delegation für London iſt auf dem diplo⸗ matiſchen Wege von den arabiſchen Staaten der engliſchen Regierung zugeleitet worden. Bei den Beſchlüſſen in Beirut wurden die ara⸗ biſchen Mindeſtforderungen für die Londoner Kon⸗ Er feſtgelegt. derden. tern unter 2. Seite/ Nummer 26 — Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe ee, eee Jannas —„Montag, 16 Sie entſprechen den bereits ſeit em Jahre 1936 bekannten Forderungen der Araber Paläſtinas. Als erſtes fordert man die ſofortige, abſolute Einſtellung der jüdiſchen Einwanderung ohne irgendein Kompromiß, ſogar ohne Feſtlegung irgendeines Prozentverhältniſſes. Zweitens ſoll der BVerkauf von Land an Juden grunoſätzlich verboten Endlich wird eine freie arabiſche Selbſt⸗ regierung im ganzen ungeteilten Lande Paläſtinas gefordert. Für den Fall des Scheiterns der Londoner Kon⸗ ferenz, ſo wird erklärt, habe man bereits die ent⸗ ſprechenden Beſchlüſſe gefaßt. Der arabiſche Frei⸗ heitskampf wird unaufhaltſam weitergehen. Graf Cſaly in Berlin Herzliche Begrüßung durch den Reichsaußen⸗ miniſter anb. Berlin, 16. Januar. Am Montagvormittag traf der ungariſche Außen⸗ miniſter Graf Cſaky, aus Budapeſt kommend, mit dem fahrplanmäßigen Zug auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein, wo ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop zur Begrüßung eingefunden hatte. Nach herzlicher Begrüßung geleitete der Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop den ungariſchen Gaſt im Kraftwagen zum Hotel Aoͤlon, wo Außenminiſter Graf Cſaky während ſeines zwei⸗ tägigen Berliner Aufenthaltes wohnt. Um 12 Uhr empfing der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop in Anweſenheit des König⸗ lich⸗Ungariſchen Geſandten Sztjay den ungariſchen Außenminiſter Graf Cſaky. Die zwei Stunden dauernde Ausſprache, die in freundſchaftlichem und herzlichem Geiſt geführt wurde, diente der eingehenden Erörterung der deutſch⸗ ungariſchen Beziehungen. Noch einer! Auch Mandſchukno tritt dem Antikomintern⸗ abkommen bei dnb Hſingking, 16. Januar. In einer ſoeben veröſſentlichten Erklärung des mandſchuriſchen Miniſterpräſidenten heißt es, daß Mandſchukuo dem Erſuchen der Autikominternmächte gern Folge leiſten würde und beſchloſſen habe, ſich in die Front der Antikominternmächte einzureihen. Befriedigung in Japan dnb Tokio, 16. Januar. Der des Außenamts erklärte, die Ko⸗ mintern als Feind der Menſchheit ſchmiede Ränke zur Vernichtung von Kirche und Kultur und zur Zerſtörung der Ordnung jeder Nation. Es ſei daher ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Organiſation in keinem Teil der Welt geduldet werden dürfe. Alle Mächte ſeien berufen, dieſe Organiſation in enger Zu⸗ ſammenarbeit auszurotten. Die Komintern habe bereits verſucht, Spanien und Mitteleuropa zu bolſchewiſieren, ſie ſei aber durch Deutſchland und Nationalſpanien vertrieben wor⸗ den. In England und Frankreich habe ſich die Komin⸗ dem Deckmantel der Demokratie einge⸗ ſchlichen ind durch die Agitation der linksgerichteten Elementé die Bolſchewiſierung dieſer Länder ver⸗ breitet. Dies habe den Erſolg gehabt, daß die Anti⸗ komintern⸗Bewegung in ganz Europa an Stärke gewonnen habe. Jetzt habe ſich auch Ungarn dem Antikominternpakt angeſchloſſen. In Oſtaſien habe zuerſt Japan den Kampf gegen die kommuniſtiſche Bedrohung aufgenommen. Durch den Beitritt Man⸗ dſchukuos habe ſich nun eine antibolſchewiſtiſche Front gebildet, die ſich über ganz Europa und Aſien ausbreite. Japan begrüßte herzlich den Hinzutritt zweier ſtarker Glieder im Oſten und Weſten. Lebruns Staatsbeſuch in London EP. London, 15. Jannar. Der anläßlich des Staatsbeſuches des engliſchen Königspaares in Paris verabredete Staatsbeſuch des franzöſiſchen e Staatspräſidenten Lebrun und ſeiner Gattin in London, wird nach fine Mitteilung des „Star“ am 21. März beginnen. Lebrun und ſeine Gattin werden drei Tage in London bleiben und ent⸗ weder im Buckingham⸗Palaſt oder im St.⸗James⸗ Palaſt Wohnung nehmen. Im Buckingham⸗Palaſt, im Auswärtigen Amt und in der franzöſiſchen Bot⸗ ſchaft ſind die Vorbereitungen für dieſen Staats⸗ beſuch bereits eingeleitet worden. Ftalien warnt Frankreich: Die ſpaniſche Frage droht wieder gejührlich zu werden Fede Verſtärkung der franzöſiſchen Einmiſchung könnte zu gefährlichen Konſequenzen führen EP. Nom, 16. Jan. Es iſt kein Geheimnis mehr, daß Muſolini im Verlauf der engliſch⸗italieniſchen Miniſter⸗ beſprechungen den engliſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain mit aller Eindringlichkeit auf die Gefahren hingewieſen hat, die ſich aus einer etwaigen Verſtärkung der franzöſiſchen Inter⸗ veution zugunſten der ſpaniſchen Bolſchewiſten für den Frieden ergeben könnten. Der Duce habe dabei keinen Zweifel darüber beſtehen laſ⸗ ſen, daß Italien in dieſem Falle die Konſequen⸗ zen ziehen würde. Gayda befaßt ſich in der„Voce'talia“ ein⸗ gehend mit dem„gefährlichen Spiel“ Frankreichs in der Spanienfrage. Jeder neue Sieg Franeos, ſo er⸗ klärt Gayda, rufe in Frankreich eine neue Welle feindlicher Reaktionen hervor. Gerade jetzt habe ſich die aus Barcelona zurückgekehrte Abordnung fran⸗ zöſiſcher Parlamentarier mit den Militariſten und Kommuniſten verbündet, um von der Regierung eine grundlegende Aenderung ihrer ſogenannten Nicht⸗ einmiſchungspolitik zu ſordern. Dabei ſtelle man eine Verbindung zwiſchen oem Sieg der ſpaniſchen Bolſchewiſten und der Verteidi⸗ gung der nationalen Intereſſen Frankreichs her mit dem natürlichen Rückſchluß, daß Frankreich, wenn es offen in Spanien eingreife, nicht nur die rote Revo⸗ lution, ſondern auch ſeine eigenen Grenzen und natio len Intereſſen verteidigen würde. Frankreich unter⸗ nehme damit eine gewagtes, ja ein gefährliches Spiel. Dieſe franzöſiſche Einmiſchungspolitik in Spanien, die den Krieg um zwei Jahre verlängere, enthülle nicht nur einen übergroßen Gehorſam gegenüber den Plänen Moskaus, ſondern auch eine organiſierte Verzögerung gegen die nationale und politiſche Freiheit der Spanier und gegen jene Grundſätze der Unantaſtbarkeit des Mittelmeer⸗ ſyſtems, das Italien mit allen Mitteln zu verteidi⸗ gen entſchloſſen ſei, weil es zu den weſentlichſten Grundlagen ſeines internationalen Lebens gehöre. Darum hätten Italien und Europa allen Grund, das Treiben Frankreichs an der ſpaniſchen Grenze mit großer Aufmerkſamkeit zu überwachen, denn es bedrohe ein Syſtem, von dem der Frieden und die Ordnung Europas abhänge, und wenn es das bisher geduldete Maß überſchreite, die notwen⸗ digen Gegenwirkungen depienigen Nationen hervorrufen müſſe, die die Verlegung des Moskauer Pulverfaſſes nach Barcelona und die unkontrollierte Ausübung einer mehr oder weniger imperialiſtiſchen Politik nicht hinnehmen könnten. Un⸗ ter dieſen Geſichtspunkten ſtelle ſich das franzöſiſch⸗ ſpaniſche Problem gegenwärtig als eine Angelegen⸗ heit dar, die in höchſtem Maße des Nachdenkens und der Ueberwachung wert ſei. Man könne ſicher ſen, daß es an dieſer Ueberwachung von ſeiten Italiens nicht fehlen werde, denn es gehe ſowohl um die Verteidigung der italieniſchen Intereſſen als auch der Intereſſen der geſamten europäiſchen Ziviliſation. Bartelona kauft Kriegsmaterial Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 16. Januar. In Perpignan iſt geſtern wieder ein großer Transport von Silberbarren aus Barcelona einge⸗ troffen. Es handelt ſich dabei um 73 Tonnen Sil⸗ ber im Werte von 37 Millionen Franken, Die Sen⸗ dung iſt dazu beſtimmt, zahlreiche nach Barcelona gelieferte Waffenſendungen aus amerikaniſcher Quelle zu bezahlen. London läßt Gibraltar überprüfen dub. London, 16. Jannar. Während die franzöſiſche Mittelmeerflotte Mitte nächſter Woche zu Uebungsfahrten an der nordafri⸗ kaniſchen Küſte ausläuft, werden, wie aus Gibraltar gemeldet wird, engliſche kombinierte Feſtungs⸗ und Flottenmanöver am kommenden Sonntag beginnen. Dieſe Uebungen ſollen zwei Tage dauern und den Zweck verſolgen, die Verteidigungsanlagen Gibral⸗ tars zu prüfen. Schickt Paris regulüre Diviſionen? Gerüchte, deren Beſtätigung von allergrößter Tragweite“ ſein müßte! (Funkmeldung der NMZ.) + Rom, 16. Jauuar. Die Pariſer Vertreter des„Meſſagero“ und des „Piccolo“ melden, unkontrollierbaren Gerüchten zu⸗ ſolge, habe die franzbſiſche Regierung beſchloſſen, reguläre Diviſionen der franzöſiſchen Armee nach Sowjetſpauien zu entſenden. Dieſe Information, die, wie beide Korreſpondenten hervorheben, die bis jetzt lediglich ein Gerücht ſei, gehe in diplomatiſchen und journaliſtiſchen Kreiſen um und gehören viel⸗ leicht nur zu den Lügen, die zur Störung der inter⸗ nationalen Beziehungen in Umlauf geſetzt wurden. Andernſalls wäxre ein derartiger Beſchluß, betont „Meſſagero“, von allergrößter Tragweite und ge⸗ eignet, die Ereigniſſe zu überſtürzen. Es ſei zu hof⸗ ſen, daß Daladier dem Druck der Gefolgsmänner Moskaus zu widerſtehen vermöge, die unter dem Vorwand nationaler Intereſſen einen allgemeinen Konflikt heraufbeſchwören wollen. Feſt ſtehe jedoch, daß die franzöſiſche Regierung bereits die Entſen⸗ dung von Waffen, Munition und Lebensmitteln für die ſpaniſchen Marxiſten augeordnet habe. „Oeffnet die Geenzen!“ EP Paris, 16. Januar. Die Kommuniſten haben den ihnen von dem ſo⸗ zialiſtiſchen Parteichef Blum zugeworfenen Ball auf⸗ gefangen.„Oeffnet die Grenze nach Rotſpanien!“, rief am Sonntagabend in St. Quentin der kommu⸗ niſtiſche Fraktionsvorſitzende in der Kammer Duc⸗ los, unter lebhafter Zuſtimmung ſeiner Partei⸗ freunde aus.„Die Oeffnung der Grenze nach Rot⸗ ſpanien iſt für Frankreich eine nationale Notwen⸗ digkeit!“ ſchreibt Blum am Montagvormittag im „Populaire“, Die Folgen des Falles von Tarragona Nationaler Vormarſch gegen Bartelona entlang der Küſte dub, Saxagoſſa, 16. Jan. Nach einer zuſammenfaſſenden Meldung des Hauptquaxtiers wurde bei dem geſtrigen Vor⸗ marſch der nationalſpaniſchen Truppen ein Gebiet miti einer Geſamtbevölkerung von 200 000 Perſonen vom bolſchewiſtiſchen Joch befreit. Mehr als 50 Kilometer Küſte ging in den Beſitz der Nationalen über. Unter den eingenommenen 58 Ortſchaften be⸗ finden ſich u. a. auch Concevalles, Montornes und Molla. Bis zu den Abenoͤſtunden des Sonntag be⸗ trug die Geſamtziffer des ſeit Beginn der Ofſenſive eroberten Gebietes 7225 Quadratkilometer. „Nach der Einnahme Taragonas rückte die ſpaniſch⸗ marokkaniſche Diviſion General Nagues in Eilmär⸗ ſchen längs der Küſte vor und befand ſich in der Kacht bereits 15 Kilometer nordöſtlich von Tarra⸗ gona entſernt. In allen Abſchnitten der Katalonienfront haben 555 Der Streit um den China-Handel: Englands„letztes Wort“ an Japan London droht Tokio mit Eröffnung des Handelskriegrs Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreterz — London, 16. Januar. Der britiſche Botſchafter in Tokio, Craigie, hat der japaniſchen Regierung eine Note über⸗ reicht, in der Eugland in ſcharſem Ton gegen die Ausſchließung vom China⸗Handel proteſtiert. In der Note erklärt die Regierung, keine der Aen⸗ derungen anzuerkennen, die Japan durch einſeitige Verhandlungen herbeigeführt hat. England ſei zu jeder Aenderung des Neunmächte⸗Vertrages von 1922 bereit, aber nur auf dem Verhandlungswege und nicht durch einſeitige Verhandlungen Japans. Die Note iſt das Ergebnis der mehrfachen kürz⸗ lichen Kabinettsberatungen, über die wir berichtet haben. 3) weitergehenden Maßnahmen als einem Proteſt iſt es infolge Meinungsverſchiedenheiten im Kabinett vorläufig nicht gekommen. Die Note iſt, wie in zuſtändigen Kreiſen verſichert wird, als Warnung und als Englands„letztes Wort“ gemeint. Wenn Japan ſie nicht begchtet, ſo werde England zu Sondertarifen und Einfuhrverboten für japa⸗ niſche Waren in Großbritannien und in den Kolo⸗ nien übergehen und die Dominien zu ähnlichen Schritten auffordern. Mit Frankreich iſt die Note vorher beraten worden. Die Dominien und die Vereinigten Staaten ſind unterrichtet worden. Die Preſſe glaubt, beſonderen Eindͤruck dadurch zu machen, daß ſie hervorhebt, außer den Vereinig⸗ ten Staaten würden auch der deutſche und der ita⸗ lieniſche China⸗ Handel durch die japaniſchen Maß⸗ nahmen betroffen. Sie vergißt aber Deutſchlands Diskriminierung durch England nach dem Weltkrieg zu erwähnen, die weit folgenreicher war, weil ſie einer anderen europäiſchen Macht vor der geſarnten Weltöſſentlichkeit zugefügt gwurde. Kühle Aufnahme in Tokio — Tokio, 15. Januar. In japaniſchen politiſchen Kreiſen beurteilt man die engliſche Note dahin, daß ſie eine ähnliche Linie verfolge, wie die amerikaniſche Note vom 30. De⸗ zember. Die britiſche Note widerſpreche ſich in ſich, da ſie einerſeits eine Reviſion des Neunexpakts für möglich halte, andererſeits ſich aber Japans For⸗ derung nach einer Reviſion widerſetze. Dies könne nur als ein Nachgeben vor den unerſchütterlichen Tatſachen im Fernen Oſten gedeutet werden. Die politiſchen Kreiſe betonen, daß der von Japan ein⸗ geſchlagene Weg nicht durch überholte Status⸗quo⸗ Begriſſe angelſächſiſcher Prägung und Machenſchaf⸗ ten berührt würde. Wenn England und Amerika die welthiſtoriſche Tatſache des Chinakonflikts anerken⸗ nen würden, ſo wäre alle engliſche und amerikaniſche Beunruhigung gegenſtandslos. die Nationalſpanier durch rieſige Lautſprecher die Meldungen von der Einnahme Tarragonas und dem Zuſammenbruch der roten Fronten auch zu den feindlichen Linien hinüher verbreiten laſſen. Auch das rotſpaniſche Hinterland wurde durch Raketen⸗ Botſchafter über die Siege Franicos unterrichtet. An der Eſtremadurafront verſuchten die Sowjet⸗ ſpanier eine Entlaſtungsoffenſive ins Rollen zu bringen, die jedoch im Widerſtand der nationalen Truppen kläglich zuſammenbrach. Ein ſofortiger nationaler Gegenſtoß konnte wiederum dem Geg⸗ ner ſtarke Verluſte beibringen. Auch die nationale Luftwaſſe konnte erfolgreich eingeſetzt werden. So wurden die Hafenanlagen von Valencia, Barcelona und Denia /bombardiert und umfangreiche Zerſtörungen angerichtet. Cervera von oͤrei Seiten umfaßt EP. Lerida, 16. Januar. Nach dem Zuſammenbruch des Südflügels der ſowjetſpaniſchen Katalonienfront konzentrierten ſich die nationalſpaniſchen Operationen in der Nacht zum Montag auf den Vormarſch gegen Cervera im mitt⸗ leren Kampfabſchnitt. Die nationalen Truppen ſtehen nur noch vier Kilometer von dieſem wich⸗ tigen Kreuzungspunkt von ſieben Straßen und Eiſenbahnlinien, der für den weiteren Vormarſch äußerſt wichtig iſt, entfernt. Cervera iſt von den Sowjetſpaniern äußerſt ſtark befeſtigt wor⸗ den und ſollte einen Pfeiler des ſowjetſpaniſchen Befeſtigungsſyſtems zwiſchen dem Segre und Bar⸗ celona bilden. Die Stadt iſt nunmehr bereits von dre Seiten umfaßt. Die noch beſtehende Straßen⸗ verbindung mit Barcelona wird von den aus Tar⸗ ragona Aueeſchieenden nationalen Abteilungen bereits beoͤroht. Starker Eindruck in Paris dnh. Paris, 16. Jan. Sämtliche Blätter veröffentlichen in großer Auf⸗ machung die zahlreichen Meldungen über die Ein⸗ nahme Tarragonas durch die nationalſpaniſchen Truppen. Aus den Ueberſchriften der Blätter läßt ſich erſehen, daß man ſich hier über die gewaltige Be⸗ deutung dieſes nationalſpaniſchen Erfolges keinen falſchen Illuſionen hingibt. Eigentliche Kommen⸗ tare zu dieſem Ereignis ſind in den Zeitungen noch nicht zu finden. Nur der„Jour“ erklärt, die Ein⸗ nahme Tarragonas und von Reus bürfe nicht nur als eine einfache Epiſode oder als ein neuer Sieg im ſpaniſchen Bürgerkrieg angeſehen werden. Am Horizont zeichne ſich jetzt das Ende des Konfliktes durch einen vollkommenen Sieg Francos ab. Das Blatt benützt dieſen Anlaß, um erneut die Aufnahme normaler diplomatiſcher Beziehungen zwiſchen Paris und Burgos zu verlangen. Die beiden marxiſtiſchen Blätter, ſowohl der „Populaire“ als auch die„Humanité“, behaupten weiter, auch bei der Sitzung des Verwaltungsaus⸗ ſchuſſes der Radikalſozialiſtiſchen Partei am Sonntag ſei der Ruf:„Oeffnet die Grenze nachRot⸗ ſpanien!“ laut geworden. „Individuelle Bearbeitung“ Rooſevelt lädt Braſiliens Außenminiſter ein dnb. Waſhintgon, 16. Januar. Mit einem an den braſilianiſchen Präſidenten Vargas gerichteten Telegramm hat Präſident Rooſe⸗ velt den braſilianiſchen Außenminiſter Aranha für den nächſten Monat als Gaſt der Regierung, der Vereinigten Staaten nach Waſhington eingeladen. Die Einladung wurde angenommen. Bei Gelegen⸗ heit des Anfang Februar bevorſtehenden Beſuches ſollen, wie Rooſevelt in ſeiner Einladung zu erken⸗ nen gibt, „verſchiedene in den letzten Monaten aufgekom⸗ mene Fragen von großer Wichtigkeit für beide Länder in direkten Beſprechungen erörtert werden“. Nach dem Fehlſchlag von Lima ſucht, wie man ſieht, nunmehr USA ſeine dortigen Bemühungen individuell zum Erfolg zu bringen. Präſident Var⸗ gas hat in ſeiner Antwort übrigens vorgeſchlagen, daß ihm baldmöglichſt von amerikaniſcher Seite ein Umriß der vorliegenden Probleme zugeſtellt wird, damit er dieſe zur Beratung ſtellen und ſeinem Außenminiſter entſprechende Inſtruktionen geben könne. Rolfrontmörder auf der Anklagebank Ein RoB⸗Mann aus der Mörderhöhle Ali Höhlers (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 16. Januar. In Karlshorſt war am 29. Dezember 1928 der 22jährige Reſerendar Günther Schaffer von feigem Mordgeſindel aus einem Demonſtrationszug des bepüchtigten Rotfrontkämpferbundes erſtochen worden. Die Spuren des Täters wurden planmäßig daoͤurch verwiſcht, daß ſich ein gewiſſer Herbert Meyer durch anonymen Brief ſelbſt zu Unrecht der Täterſchaft bezichtigte. Er wurde unter Anklage ge⸗ ſtellt und vom Schwurgericht Berlin am 22. Juni 1929 freigeſprochen. Nach dem nationalſozialiſtiſchen Umbruch wurden die Ermittlungen nach dem Täter mit größter Energie aufgenommen. Schließlich ge⸗ lang es, den 35 Jahre alten, 14mal, zuletzt mit ſieben Jahren Zuchthaus und Sicherungsverwahrung, vor⸗ beſtraften Max Rothert ausfindig zu machen und als Täter zu überführen. Er hat ſich jetzt wegen Mordes und ſchweren Landfriedensbruch vor dem Schwurgericht III in Moabit zu verantworten. Zur Beweisaufnahme ſind über 30 Zeugen und vier Sach⸗ verſtändige geladen, für die Verhandlung ſind fünf Sitzungstage in Ausſicht genommen. Dias reißt nicht ab 3 Neuer ungariſch⸗tſchechiſcher Grenzzwiſchenfall EP Budapeſt, 15. Januar Der zur Unterſuchung des Grenzzwiſchenfalles bei Munkacs entſandte gemiſchte ungariſch⸗tſchecho⸗ ſlowakiſche Militär⸗Ausſchuß hat ſeine Arbeiten be⸗ endet. Die Protokolle wurden der ungariſchen bzw. der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung übermittelt. Ihr Inhalt iſt bisher noch nicht bekanntgegeben worden. Wie die Abenoͤblätter aus Ungarn melden, ſoll ſich in der Nacht zum Samstag ein neuer Zwiſchen⸗ fall an der Demarkationslinie ereignet haben. Eine ungariſche Grenzpatrouille ſei etwa ſechs Kilometer weſtlich von Ungvar angeſchoſſen worden; der An⸗ führer der Patrouille habe dabei den Tod gefunden. Wie die Blätter weiter betonen, habe ſich die Pa⸗ trouille 60 Meter von der Demarkationslinie ent⸗ fernt auf ungariſchem Gebiet befunden. Eine Unter⸗ ſuchung ſei im Gange. DSS——.—————.———— Haupeſchetfeleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Sfellvertreter des Hauptſchriftleſters and derantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Car! Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für underlangte Beitrag⸗ kelne Gewähr.— KKückſendung nur bel Räckporto. Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue* geltung Dr. Fritz—99*& Co., Mandeim,„-6. Verantwortlich—5 +79 und e Mittellungen akod Faude, Mannhe Zut Zeit Preisliſte Nr. 9— Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheinen glelch⸗ jeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500 4 DERTAG INM BILDOE Anläßlich einer Modeſchau in Neuyork wurden die originellſten Modeſchöpfungen gezeigt. Hier ein aus Federn zuſammengedrehter Zopf. (Schirner, Zander⸗M.) Ski⸗Heil in der Halle Die ſiebzehnjährige Norwegerin Ella Gulbrand⸗ ſen zeigte an einem künſtlichen Schneeabhang im Neuyorker Madiſon Square Garden ihre Künſte im Skilauf.(Schirner, Zander⸗M.) „In Pirna nicht erwünſcht“ Pirna in Sachſen verleiht mit dieſer originellen Tafel ſeinen Gefühlen gegenüber jüdiſchem Be⸗ ſuch unmißverſtändlich Ausdruck. (Schoepke, Zander⸗Multiplex⸗K.) Deutſche Kampfflieger in der Schule Ein Bild aus der Kampffliegerſchule Tutow in Pommern. Von einem Maſchinengewehrſtand aus, der der gleiche wie in einem Flugzeug iſt, wird nach einem Modellflugzeug geſchoſſen. (Schirner, Zander⸗M.) „Amerika rüstet auf“ Die USA⸗Flotte läuft aus Ein Tag vor den neuen Rüſtungsforderungen des amerikaniſchen Präſidenten liefen die Kriegs⸗ ſchiffe zu den großen Jahresmanövern aus, bei König Guſtav von In der Königshalle im Stockholmer lament eröffnet. Links der Kronprinz und Prinz Bertil. Im Vordergrund ſtehend Miniſter⸗ präſident Hanſſon. Zum Generalbevollmächtigten für die Energiewirtſchaft ernannt Oberbürgermeiſter Dillgardt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) ernannt worden. welchen auch alte, wieder überholte Kreuzer ver⸗ wendet wurden.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Schweden eröffnet das Varlament Schloß wurde durch König Guſtav von Schweden das Par⸗ (Aſiociated Preß, Zauder⸗M.) Rechts: Ein alter Vier⸗Schornſtein⸗Zerſtörer von dem jetzt noch einige zuſätzlich in Dienſt geſtellt wurden. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Englands modernſtes Torpedo⸗Schnellboot Vor der Inſel Wight wurde die neueſte Type eines engliſchen Torpedo⸗Schnellbootes auspxo⸗ biert. Das 25 Meter lange Torpedoboot entwickelt mit ſeinen drei 1000⸗PS⸗Rolls⸗Royce⸗Moto⸗ ren eine Geſchwindigkeit von 50 Seemeilen pro Stunde.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Links: Ballonaufſtieg zur Erforſchung der kosmiſchen Strahlung Vom Dach des Franklin⸗Inſtituts in Philadelphig ließ man Ballone aufſteigen, um in großer Höhe die kosmiſche Strahlung zu erforſchen. Die Ballone waren u. a. mit einem Radiokurzwel⸗ lenübertrager ausgeſtattet.(Schirner, Zander⸗M.) Der neue Präſident des Memeldirektoriums wurde der Leiter der Reichsgruppe Energie, Der Stellvertreter Dr. Neumanns, Bertuleit, iſt zum neuen Präſidenten des Memeldirektoriums Für die Reichswerke„Hermann Göring“ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) beſtimmt Geſchmiedete Zahnſtangen mit Raseorper aus Stahlguß für Konverter.— Konverter iſt im Hüttenweſen ein kippbares birnen⸗ oder kaſten⸗ ——— 4. Seite/ Nummer 26 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 16. Januar 1939 Die Stadiseife Mannheim, 16. Januar. Mannheims älteſtes Einwohnerverzeichnis Das älteſte Mannheimer Einwohnerverzeichnis wird in dieſem Jahr 500 Jahre alt. Es ſtammt aus dem Jahre 1439, alſo aus einer Zeit, als Mann⸗ heim noch ein Fiſcherdorf war. Das Verzeichnis, um das es ſich hier handelt, und das noch vorhanden iſt, iſt nicht eigentlich ein Einwohnerverzeichnis im jetzigen Sinne, denn die wenigen Hundert Mann⸗ heimer von damals haben ein ſolches Hilfsmittel noch nicht nötig gehabt. Es war vielmehr nichts an⸗ deres als ein Kataſter über die außerordentliche Vermögensſteuer, die zu jener Zeit im kurfürſtlichen —4 5 und damit auch im Dorf Mannheim erhoben wurde. Im Jahr 1499 zählte Mannheim 97 ſteuer⸗ pflichtige Haushaltungen, was einer Ein⸗ wohnerzahl von—600 Köpfen entſprach. An Steuer wurde erhoben der zwanzigſte Pfennig, d. h. ein Zwanzigſtel, alſo 5 Prozent des Steuerkapitals. Der Einzug erſolgte durch den Schultheiß und den Ge⸗ richtsſchöffen, die die Steuerbeträge an das Ober⸗ amt in Heidelberg abzuliefern hatten. Der Ge⸗ ſamtſteuerbetrag, der vom Dorf Mannheim aufgebracht wurde, belief ſich im genannten Jahr auf rund 375 Gulden, das geſamte Steuerkapital ſomit auf rund 7580 Gulden. Der Höchſtbeſteuerte war Nikolaus Schelbock, der Hofmann, d. h. der Gutspächter des Domänengutes Rheinhanſen, der 70 Gulden zu zahlen hatte. Die meiſten Einwohner zahlten—3 Gulden, ein für die damalige Zeit ſchon recht erheblicher Betrag. Die Steuerpflichtigen ſind in der Liſte mit ihren Namen, meiſt nur Vornamen, aufgeführt, dem häufi⸗ ger Titel und Beruf beigefügt ſind. Der„Beſeher“ war ein Zollbeamter; der„Kammerknecht“ der Auf⸗ ſeher über die der kurfürſtlichen Kammer zuſtändi⸗ gen Wieſen; der„Ferge“ ein Fährmann. Viele die⸗ ſer Berufsbezeichnungen wurden ſpäter zu Familien⸗ namen. Wie auch der Ort der Herkunft hierzu be⸗ nützt wurde. So entſtand aus dem unter Nr. 90 in der Steuerliſte aufgeführten„Merkel(d. h. Mar⸗ kus) über dem Rine“ der Name Ueberrbein. Eine Anzahl der in der Liſte genannten Namen iſt heute noch in Mannheim nachweisbar. un Stabtkaſſeninſpektor i. R. Karl Gramlich f. Im hohen Alter von 83 Jahren verſtarb dieſer Tage nach kurzer Krankheit Stadtkaſſeninſpektor Karl Gramlich. Gramlich, der am 12. Dezember 1855 in Dallau bei Mosbach geboren wurde, trat am 27. April 1877 in ſtädtiſche Dienſte und war zuerſt als „Krankenwärter in den Krankenanſtalten tätig. Er kam dann ſpäter zum ſtädtiſchen Armenamt. dem heutigen Fürſorgeamt, wo er es durch Fleiß und Strebſaankeit verſtand, ſich zum Hauytkaſſier dieſer Behörde emporzuarbeiten. Am 1. April 1922 trat er in den wohlverdienten Ruheſtand. Mit Gram⸗ lich ſinkt wieder ein ſtädtiſcher Beamter ins Grab, der ein ganzes Menſchenalter, faſt ein halbes Jahr⸗ hundert, der hieſigen Stadtgemeinde ſeine unermüd⸗ Iche Arbeitskraft zur Verfügung ſtellte. Die Be⸗ rufskameraden Gramlichs werden dem gewiſſen⸗ haften und eifrigen Beamten ein ehrendes Gedenken bewahren. u SA⸗Wache unterm Gewehr. Am Samstag⸗ mittag um 12 Uhr iſt vor dem Gebäude der SA⸗ Gruppe Kurpfalz zum erſten Male eine Wache unter Gewehr aufgezogen. Sie wird geſtellt von dem Stuttgarter Sturmbann der SA⸗Standarte„Fel d⸗ herrnhalle“. Ihre Stärke beträgt ein Führer und neun Mann. Alle zehn Tage wechſelt das Wach⸗ kommando, von dem je ein Mann im Stahlhelm und mit dem Gewehr vor dem Schilderhaus als Poſten ſteht. Von Marita bis Carmentita Das Unternehmen des Mannheimer Karneval⸗ Ausſchuſſes, einen Bunten Abend mit erſtklaſſi⸗ gen Kräften im Roſengarten zu ſtarten, iſt von ſchön⸗ ſtem Erfolg gekrönt worden. Das rieſige Oval war bis auf den letzten Winkel beſetzt. Tauſende waren gekommen, um ſich an einem gut gemixten Unter⸗ haltungsprogramm zu erfreuen. Und ſie kamen voll auf ihre Koſten, wenn man davon abſieht, daß einer der Stars des Abends, Marita Gründgens, infolge einer Indispoſition nur zwei ganz kleine Liedͤchen vortragen konnte. Mit vollen Akkorden ſetzte das Programm ein. Vierzehn blaubefrackte Männer, die das Telefunken⸗Tanzorcheſter Heinz Wehner bil⸗ den, ſpielten ſehr ſchmiſſig und klangſchön etwas Heiteres in den Saal hinein, um dann mit einem Schlagerarrangement„O mio sole napoli“ betitelt, allerlei ſchlummernde Südlandsſehnſüchte zu wecken. Dann präſentierte ſich die aus verſchiedenen Fil⸗ men bereits bekannt gewordene hübſche gutgewach⸗ ſene Tänzerin Maria Sazarina dem Auge, zuerſt einmal als keſſer Seemann, der zum Step was von der Liebe an der Waterkant ſang und, dann ſehr reizvoll anzuſchauen, in einer beſchwingten Walzerſtudie. Später tat ſie noch ein übriges und erſchien als Vamp à la Hollywood, ſehr maleriſch dekolletiert, um etwas Sündig⸗Süßes vorzutragen. Ihr Tanz dazu bildete ſozuſagen den Refrain des Chanſons. Und nun waren wir alle erwartungsfroh ge⸗ ſpannt— Marita Gründgens ſollte erſcheinen. Aber zunächſt kam einmal Heinz Wehner hervor und ſagte, daß Marita infolge Erkrankung eigent⸗ lich überhaupt nicht ſingen dürfte und dann erſchien ſie ſelber, von Beifall gegrüßt, und entſchuldigte ſich mit einer Erkältung. Sie wolle es aber doch pro⸗ bieren... Sie probierte und ſiehe da. es war ſehr nett. mit niedlichem Kleinmädchenpathos vorgetragene Hundegeſchichte. Dann war leider Schluß. Und Marita lteß ſich nicht erweichen. Schade, es wär ſo ſchön geweſen, wenn man die„kleine Urſula“ oder 5 ähnliches aus„Kindermund“ noch gehört ätte. Und nun kamen, ſahen und ſiegten die wohlbe⸗ hannten Sänger vom Meiſter⸗Sextett. Und Die Sache mit der„Kartenlegerin“ und die Der bunte Abend des Karneval-Ausſchuſſes im Roſengarten-Rieſiger Beſuch legten los. Mit Lyriſchem und Luſtigem und immer eins großartiger als das andere.„Ich glaub' ich habe mich verliebt“,„La paloma“,„Vieni, vieni“ und wie die Songs alle heißen, klangen zu uns herüber. Die Stimmung aber ſtieg ſteil in die Höhe, als wir den famoſen fröhlichen Schlager hörten„Ich wollt' ich wär ein Huhn...“ und ſie kulminierte, als das Lied vom verſchenkten Blumentopf ertönte. Dieſe ſechs, von denen jeder ein Virtuoſe des Geſangs und des Witzes iſt, interpretierten ihr Programm wieder auf eine ſo charmante und vergnügliche Weiſe, daß des Beifalls kein Ende war. Wunder⸗ voll wieder der Tenor und ſein Kollege von der Baß⸗Fakultät. Großartig war übrigens auch ihre Rumbaparodie, bei der mit einer Streichholzſchachtel das Geraſſel der Kürbiskerne imitiert wurde. Natür⸗ lich kamen ſie nicht ohne Zugaben davon. Nicht minder gewaltig war der Applaus, der einer neunjährigen quicklebendigen Shirley⸗Temple⸗ Kopie gehörte, der kleinen, im filmeleganten Dreß ſteckenden Deutſch⸗Spanierin Carmeneita, die zuerſt einmal mit einer Parodie auf Marita Gründ⸗ gens nicht nur beim Publikum, ſondern auch dei der Künſtlerin ſelbſt den ſchönſten Heiterkeitserfolg er⸗ zielte. Dann imitierte ſie Hollywoods Steptanz⸗ königin Eleanor Powell auf drollige Weiſe, um ſchließlich einen franzöſiſchen Meiſter des Humors, Maurice Chevalier, erſtaunlich trefſend nachzu⸗ ahmen als Type vom Place Pigalle, als„Proſper“ im grünen Hütchen und ſchließlich als Chanſonnier mit ſeiner klaſſiſchen„Butterblume“ geſchmückt. Die kleine Göhre, die ſich ſchließlich auch noch zuſam⸗ men mit dem Kapellmeiſter im Lambeth⸗Walk ver⸗ ſuchte, verblüffte durch ihre Routine und begeiſterte die Tauſende durch ihr parodiſtiſches Können, dem die Unbefangenheit der kleinen Künſtlerin niedliche Züge verlieh. Nachdem dann Heinz Wehner wieder zur Geige gegriffen, ſeine Kapelle noch einmal aus allen Saxo⸗ phonen und Trompeten mit Macht und Rhythmus die Schlager vom„Onkel Doktor“ und von„Fräu⸗ lein Gerda“ erklingen ließ, ſchloß der Abend mit dem gemeinſam geſungenen Lied vom„Treuen Huſar“. Sozuſagen als kleine Geſangsprobe für kommende Faſchingsereigniſſe C. W. Feunel. eeeeeeeeeeee Der Schifferverein ging vor Anker Fröhliche Kameraoöſchaft beim Schifferball im ſicheren Hafen Der Mannheimer Schifferverein feierte am Samstagabend im Friedrichspark ſein vor 45 Jah⸗ ren eingeführtes Winterfeſt mit dem üblichen Schifferball, der auch dieſes Jahr wiederum ſeine alte Anziehungskraft bewährte und einen glanzvollen Verlauf nahm, der die Anweſenden reſt⸗ los befriedigte. Der große Saal war mit Flaggen und Wimpeln hieſiger und auswärtiger, den Rhein und Neckar befahrender Reedereien geſchmückt. Ein gleich farbenfrohes Bild bot die Bühne mit Kom⸗ mandobrücke, Schiffsmaſt, Top⸗ und Poſitionslam⸗ pen, Steuerrad und Schiffsglocke. Außer den Mit⸗ gliedern und deren Angehörige hatten ſich Vertreter der Partei und eine große Zahl von Ehrengäſten eingefunden, darunter Vertreter der Marine, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des Vereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen und verſchiedener Brudervereine. Nach einleitenden ſchmiſſigen Weiſen des Phil⸗ harmoniſchen Orcheſters uner Leitung von Kapell⸗ meiſter Becker trug ein Zögling des Schifferkin⸗ derheims den von Theatermaler Bornhofen verfaß⸗ ten Prolog vor, dem ſich ein lebendes Bild, die Heimkehr von Oeſterreich und dem Sudetenland zu Großdeutſchland, anſchloß. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Rede des Vereinsführers Peter Kühnle, der daran erinnerte, daß der MSV 1894 gegründet wurde. Neben der vielſeitigen wirtſchaft⸗ ——— Babiſche und württembergiſche Raſſehundezüchter tagten in Mannheim Erſte Veſprechungen über die große Hundeausſtellung des.-2. Apeil Am 1. und 2. April 1939 wird im„Friebrichs⸗ vnark“„„ Mannbein'» NoSan lung für Hunde aller Raſſen ſtattfin⸗ deu. e Stannee, elé E5 in Händen des Kreiſes Mannheim liegt, und deren Geſamtorganiſation von der Geſchäftsſtelle der Landesfachgruppe Baden⸗Württemberg der (RDo) durchgeführt wird, verdient deshalb beſon⸗ dere Beachtung, weil neben vielen anderen be⸗ merkenswerten Darbietungen des Raſſe⸗ und Gebrauchshundeweſens hier erſtmals auch auf einer badiſchen Ausſtellung die Anwartſchaft zum Internationalen Schönheits⸗ Championat(CAC3B) wird. Die bevorſtehende große Hundeausſtellung hat es mit ſich gebracht, daß die ordentliche Jahrestagung der Landesfachgruppe Baden⸗ Württemberg der Reichsfachgruppe Deutſches Hundeweſen(RDc) für Mannheim ausgeſchrieben wurde. Nachdem am Samstagabend eine Vorbeſprechung der für die einzelnen Fachgruppen zuſtändigen örtlichen Aus⸗ ſtellungsſonderleiter ſtattgefunden hatte, brachte der Sonntagvormittag zunächſt eine Sitzung der Vertre⸗ ter des Gebrauchshundeweſens, deſſen wach⸗ ſende Bedeutung aus der im Jahre 1938 endlich erreichten vereinheitlichenden Neuordnung des orga⸗ niſatoriſchen Apparates und der Prüfungsoröͤnung zu erſehen iſt. Am Sonntagnachmittag hatten dann die Raſſe⸗ hundezüchter das Wort, wobei im Rahmen des Jahresrückblicks von Landesfachgruppenvorſitzer Franz Bazille⸗Stuttgart auch hier beſonders ein⸗ dringlich darauf hingewieſen wurde, daß eine gedeih⸗ liche Weiterentwicklung des deutſchen Hundeweſens nur durch planmäßige Zuſammenarbeit zwiſchen Schönheits⸗ und Leiſtungs⸗ vergeben werden zucht zu erreichen ſei. Im übrigen gab der be⸗ währte Organiſator und Ausſtellungsfachmann den zahlreich erſchienenen Vorſitzern der badiſch⸗ württembergiſchen Landes⸗, Kreis⸗ und Ortsfach⸗ ſchaften ſowie den ebenfalls geladenen Vorſitzern der allgemeinen kynologiſchen Vereine und den aus beiden Gruppen erſchienenen Mitgliedern eine ſehr inter⸗ eſſante Ueberſicht alles deſſen, was jeder Hunde⸗ ſportler von den Einrichtungen und Arbeitszielen der RDi wiſſen muß. Man vernahm manches kräf⸗ tige Wort zu der trotz vielverſprechender Anläufe noch immer nicht reichseinheitlich geregelten Hunde⸗ ſteuerfrage, wobei einſchränkend zu ſagen iſt, daß die badiſchen Züchter mit der in ihrem Gebiet gültigen Zwingerſteuer recht zufrieden ſein können. Ueberhaupt hat es die Entwicklung der letzten Jahre mit ſich gebracht, daß dem Raſſe⸗ und Ge⸗ brauchshundeweſen ſowohl von der badiſchen Regierung wie bei den Stuttgarter Behörden alle nur mögliche Förderung zuteil wird, was in einer ſteigenden Bereitwilligkeit zur Stiftung wert⸗ voller Staatspreiſe für die Ausſtellungen zum Aus⸗ druck kam. Eine Vorſchau auf das geplante Mannheimer hundeſportliche Ereignis der beiden erſten April⸗ tage ergab, daß die notwendig gewordene Verlegung der Ausſtellung in den Friedrichspark von den Fach⸗ leuten allgemein als ſehr günſtig angeſehen wird. Zudem wird die den dort vorhandenen Räumlichkei⸗ ten entſprechende Beſchränkung auf etwa 600 Hunde eine ſorgfältige Sichtung und Ausleſe der Meldun⸗ gen möglich machen, ſo daß man bei den Raſſehunden ebenſo wie bei den Gebrauchshunden und ihren Vor⸗ führungen auf Höchſtleiſtungen an Schönheit und Können geſpannt ſein darf. M. S. lichen und beruflichen Tätigkeit erachtet der Verein die Pflege der Kameradſchaft als ſeine beſondere Auſgabe. In den 45 Jahren wurden 38 Schiffer⸗ bälle abgehalten, die zu den ſchönſten Vereinsver⸗ anſtaltungen in Mannheim zählten. Im Saalbau ſanden die erſten Veranſtaltungen ſtatt, wo bei der Stellung eines lebenden Bildes auf der Bühne Feuer ausbrach, das von den Schiffern, da Waſſer⸗ mangel herrſchte, mit Wein gelöſcht wurde. Die Rede ſchloß mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und Reichskanzler, deſſen genialer Staatskunſt auch der Aufſchwung in der Rheinſchiffahrt zu verdan⸗ ken ſei. Unter allſeiigem Beifall wurden die Herren Mar⸗ tin Reibel und Heinrich Jooſten zu Ehrenmit⸗ gliedern ernannt. Erwähnt ſeien noch die Geſänge und Tänze von Grit Merkel, die anmutigen Tänze des Geſchwiſterpaares von Tanzlehrer Helm und die virtuoſen Vorträge ank dem Schifferklavier von den Enkelkindern eines Mitgliedes. Zum Tanz ſpielte Kapellmeiſter Becker fleißig auf, ſo daß Mitglieder und Gäſte noch recht lange in fröhlichſter Stimmung beiſammen ſaßen. Belana ſascisſa in Mannheim Das Wethnachtsfeſt der italieniſchen Kolonie „Befana“ iſt eigentlich eine alte Hexe, die auf Drei⸗ königstag durch den Kamin herunterſtieg, um die Kleinen im Hauſe zu beſchenken, und zwar ſteckte ſie alles in die dazu bereitgehängten Strümpfe. Dieſer alte Volksbrauch von der Beſchenkung der Kleinen, der bis auf alte römiſche Volksfeſte zurückzuführen iſt, wurde vom Faſchismus frühzeitig übernommen, und iſt heute eine Art Weihnachtsfeſt des offiziellen Italiens, das natürlich auch in den italieniſchen Ko⸗ lonien des Auslandes, alſo auch im Faſcio Alberto Piceo in Mannheim gefeiert wird. Am Sonntag alſo trafen in der Caſa'Italia viele italieniſche Landsleute von nah und fern hier zuſammen, von Heidelberg und Worms, und von Frankfurt ſogar hohe Gäſte: Commendatore Ivig⸗ lia, der Zonenſekretär,(was etwa unſerem Gau⸗ leiter entſpricht), mit Stab, zugleich Syndikus der deutſch⸗italieniſchen Handelskammer in Frankfurt. Der Kommandant des hieſigen Faſcio, Konſul Ro⸗ meo Spinielli, würdigte in einer Begrüßungs⸗ anſprache, beſonders den Beſuch aus Frankfurt als ein Zeichen der Verbundenheit aller Italiener im Ausland. Er ſchilderte die Befana als ein Weih⸗ nachtsfeſt der geeinten Nation, wies auf den ſtetig andauernden Fortſchritt im Aufſtieg Italiens hin, und auf die neue ſoziale Geſinnung, die keinen Un⸗ terſchied zwiſchen reich und arm mehr kennt. Herz⸗ licher Dank den Spendern ſowohl wie den täglichen Mitarbeitern, Herrn und Frau Sacco und Fräu⸗ lein Fondelli. Hierauf ſangen die Jugendgruppen unter Lei⸗ tung von Fräulein Fondelli eine Reihe von ita⸗ lieniſchen Liedern. Alle ſchön und exakt einſtudiert mit klangvollen Stimmen im Chor, und auch einigen kleinen muſikaliſchen Wunderkindern. wie diejenigen, die aus einer Schar von ſieben kleinen Neapolita⸗ nern ſtammen, unter denen auch der kleinſte ſechs⸗ jährige Bub ſchon Harmonika ſpielen konnte. Hierauf kamen denn Berge von Paketen herein. und Konſul Spinielli rief dann rund 40 Kinder und einige Erwachſene vor zur Beſchenkung. Da hießen die kleinſten Romanos, Albertos, Antonios: falia della lupa, Söhne der Wölfin, es gab piccola ita-⸗ liana, balllla Avanguardista(die Jugend mit den ſchönen bunten Tüchern im Alter von 14 bis 17§ h⸗ Mäochenberufsſchule, Walbhofſchule. ren; und ſchließlich giovane kascista, das ſind die Jungfaſchiſten. Alle, ob Mädel ob Bub. ob 7⸗, ob 17jährig, dankten ſtramm militäriſch. Zum Ab⸗ ſchluß wurde noch die Giovinezza geſungen, und feirelich gegrüßt und angerufen: saluto al Ré, sa⸗ luto al ducel, und dann verteilte man ſich in die übrigen, alle grün⸗weiß⸗rot dekorierten Räume zu Schokolade oder Kaffee und Kuchen. —ger. Filmſonderveranſtaltung der RSKO Vor Mitgliedern der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopſerverſorgung lief in der Schauburg der Frontſoldatenfilm„Stoßtrupp 1917“. Front⸗ ſoldaten faſt durchweg haben in dieſem Film mitge⸗ wirkt oder ihn inſzeniert. Hans Zöberlein, ͤͤurch ſeine frontwahren Kriegsbücher bekannt ge⸗ worden, hat Regie geführt, und dem Stoßtruppfilm ein Kapitel aus ſeinem bekannteſten Werk„Der Glaube an Deutſchland“ zugrunde gelegt. Man er⸗ lebt einen Ausſchnitt aus dem Ringen an der Weſt⸗ front. Zwei Stunden lang zucken Geſchoßblitze auf der Leinwand, Pulverdampf und auffliegende Erd⸗ brocken vermiſchen ſich. Maſchinengewehrkugeln peitſchen in Waſſertümpeln und rühren ſie ſprudelnd auf, als würde das Waſſer kochen. Ja ein Stoß⸗ trupp, wie ihn die Filmkamera verfolgt, iſt ſtändig in Tuchfühlung mit dem Feind. Aber was gibt es noch für Schutz in dem durchlöcherten Boden von Flandern. Man kann ſich nur noch in den Boden eingraben und hockt da bei Kerzenlicht, abwartend, rückt die Stützbalken wieder zurecht, die durch die Erſchütterung von Eirſchlägen einem auf den Stahl⸗ helm geknallt iſt. Es iſt ſo oder ſo aus mit dem Leben, ob man da drunte! kauert oder herauf muß und Eſſen holen, Waſſer vor allem. oder zu den 25 Meter drüben am feindlichen Graben Liegenden einbrechen ſoll und lebend oder tot auf Befehl einen Gbele, Dietrieh E 0 7 Pltlaten: Schwetzingen und lemperthelm Selt 1890 herüberholen muß, um durch Ausfragen eventuell Offenſivabſichten des Gegners zu erfahren. Da gibt man am beſten vorher ſeine Papiere ab, reißt die Schulterklappen mit der Regimentsnummer her⸗ unter. Aber Jahre ſchon dieſe Hölle um ſich, Leute, da wird man harthörig und betrachtete die Feder⸗ wölkchen der platzenden Schrapnells als„Schäfchen“, die ſchönes Wetter verkünden. Und ſitzt da einer am Rande eines Granattrichters, nach gelungenem An⸗ griff, wie auf einer Urlaubswieſe und knappert eine Schachtel Kecks, die der flüchtende Tommi liegen hat laſſen! Rings um ihn herum ſpringt noch der Bo⸗ den auf durch wühlende Geſchoſſe. In einem an⸗ deren Bild zerren ein paar deutſche Soldaten einen verwundeten Franzoſen in den Unterſtand, zünden ihm zu Ehren, es iſt Weihnachtsabend, die bleiſtift⸗ dicken Kerzchen am Weihnachtsbäumchen an, das bei einem Kameraden im Liebespaket eingepreßt war und drücken dem Sterbenden die Augen zu. So war das Leben an der Front und ſo waren eure Väter, rief der verwundete Kriegskamerad in ſeiner Anſprache zu Beginn der Feierſtunde der anweſenden Jugend zu. ot Ehreneing des Handwerks Erſter Träger Hermaun Göring Reichshandwerksmeiſter Schramm hat beſtimmt, daß von jetzt ab den Ehrenmeiſtern des deutſchen Handwerks als äußeres Zeichen der Ehrenmeiſter⸗ würde ein Ehrenring des deutſchen Handwerks ver⸗ liehen wird. In der Anordnung heißt es, daß den Ehrenring führende Perſönlichkeiten erhalten, die ſich um das deutſche Handwerk im nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat außergewöhnliche Verdienſte erworben haben und in Anerkennung dieſer Verdienſte zu Ehrenmeiſtern des deutſchen Handwerks ernannt worden ſind. Der erſte Träger eines Ehrenringes iſt Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Hermann Göring. An ſeinem Geburtstag iſt der Ring dem Ehrenmeiſter des deutſchen Handwerks Hermann Göring vom Reichshandwerksmeiſter mit einer Ur⸗ kunde überreicht worden. Der Ehrenring des Hand⸗ werks iſt ein von Goldſchmiedemeiſter Prof. Zeit⸗ ner entworfenes handwerkliches Prachtſtück aus Platin und Gold, das um einen Smaragoͤſtein die, Inſchrift trägt:„Handwerk— Werk aus Erbe“. —1— un Ständchen im Krankenhaus. Die Mannheimer Liedertafel brachte am Sonntag ihrem Ver⸗ gnügungsleiter Hans Marxx, der ſich im Städtiſchen Krankenhaus einer Blinddarmoperation unterzieben mußte, ein Ständchen und erfreute auch die Kran⸗ ken in einem anderen Flügel mit einigen Liedern, die unter Muſikdirektor Max Adams Leitung vor⸗ getragen wurden. u Weg mit den häßlichen Eiſengittern! Mit Schneidbrennern rückten am Samstagnachmittag die SA⸗Pioniere auf dem Lindenhof vor dem Gebäude des Telegraphenbauamts an und begannen den Großangriff auf das Eiſengitter. Hei, wie ſprühten die Funken unter den ſechs Apparaten und ſchnitten das Käfiggitter von ſeinem Steinſockel. Wir hoffen, daß dieſer erfolgreiche Feldzug gegen überaltete und verhäßlichende Einrichtungen in der ganzen Stadt Nachahmung findet! Se —— Dienstag, 17. Jannar Allgemeine Körperſchule Ofſener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule Betriebsſportkurſe: 18—19 Uhr Stadion Gymnaſtikhalle (Daimler⸗Benz Verkaufsſtelle). 20—21.30 Uhr Peſtalozzi⸗ ſhule B(Engelhorn u. Sturm). 17.45—19.15 Uhr Nebenius⸗ ſchule(Gerling⸗Konzern). 18—19.30 Uhr U2⸗Schule(Tele⸗ funken). 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule am Neckarauer Uebergong(Enzinger Untonwerke). 18.30 Uhr bis 20 Uhr Peſtalozziſchule B(Schenker u. Co.). 20 bis 21.30 Uhr Nebeniusſchule(Klöckner Eiſenhandel). Fröhliche Gymnaſtik und Sypiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.30 Uhr Weberſtraße. 19.30 bis 21.00 Uhr Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule U2 (Vollmer). 16.30 bis 18.00 Uhr Mäcochenberufsſchule (Arheitsamt). Schwimmen: Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Stän eiſches Hallenbad. Halle 2. Betriebsſportkurſe: 18 30 big 20 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad, Halle 1(Hildebrand⸗Rheinmühlenwerke und Werner und Nicola). 5. Seite(Nummer 26 29 W,Fiſche für den Ean Boden Weſermünde liefert uns den Segen des Meeces NSG Karlsruhe, 14. Januar. Die deutſche Hochſeefiſcherei hat ſeit dem Jahr 1934 dem Winterhilfswerk einen gewiſſen Prozentſatz ihrer Anlandungen zu einem weſentlich verbilligten Preis zur Verfügung geſtellt. Seit Dezember 1938 rollen wieder die Waggons in die Gaue, um das hochwertige Nahrungsmittel, den Seefiſch, bedürfti⸗ gen Volksgenoſſen als wohlſchmeckendes Mittags⸗ oder Abendmahl auf den Tiſch zu bringen. Der Gau Baden wird wie ſchon beim letzt⸗ jährigen WoW ewieder von We ermünde, dem größten deutſchen Fiſchereihafen, verſorgt. Im vergangenen Jahr lieferte Weſermünde dem WHW ͤ im Gau Baden 380 400 Kg. Fiſchfilet. Die geſamten WHW⸗Lieſerungen Weſermündes beliefen ſich auf rund 4,982 Mill. Kg. Fiſchfilet und Räucher⸗ ſiſch, die aus rund 13,1 Mill. Kg. Fiſchfilet hergeſtellt werden. Man erhält einen Begriff von dem geſamten Ver⸗ kehr des Weſermünder Fiſchereihafens, wenn man. erfährt, ͤaß die Geſamtanlandungen im Jahr 1938 1ö. 273 Mill. Kg. betrugen und für den Verſand ins Binnenland Tauſende Eiſenbahnwaggons erforder⸗ Iich waren. Durch die Eingliederung der Fiſchwirtſchaft in den Vierjaßresplan ſind der Hoch'efiſcherei für un⸗ ſere Ernährungslage beſondere Aufgaben zugewie⸗ ſen. Wer einmal durch die ausgedehnten Fiſcherei⸗ häfen in Weſermünde oder Curhaven geht, der wird won dem ſtark puſſierenden Leben hier im Zentrum der deutſchen Hochſeefiſcherei beeindruckt ſein. Die Jahresberichte der großen Seefiſchmärkte für 1938 haben gezeigt, daß die Hochſeefiſcherei ͤer Forderung nach Prooͤnktionsſteigerung entſprochen hat— wer aber zurückgeblieben iſt, iſt der Verbraucherl Darum: Eßt mehr Fiſche! „Das Geld oder das Leben!“ Drei Käſehoch als Wegelagerer * Pforzheim, 16. Jan. Auf zwei Frauen, die auf dem Lückenweg einen Spaziergang unternah⸗ men, ſprang plötzlich aus dem Wald ein zwölf⸗ jähriger Schüler zu und rief ihnen entgegen: „Das Geld oder das Leben!“ Der hoffnungsvolle Junge hatte ſich ein blaues Tuch als Maske über das Geſicht gebunden. Ein etwa vierzehn Jahre alter Burſche, der eine ſchwarze Maske vor dem Geſicht trug, hielt ſich in einem nahen Gebüſch auf. Der gweite Burſche ſoll eine Waffe in der Hand gehabt haben. Als die Frauen ſich den Burſchen aber drohend entgegenſtellten, ergriffen dieſe die Flucht. Die Polizei fahndet nach den bei⸗ den Bürſchchen. In Schönan: Deutſchlands Luftwaſfe ehrt Schlageter * Schönau, 16. Januar. Von jetzt an führt das Luftgeſchwader 132 durch Verfügung des Oberbefehlshabers der Luftweoſſe Generalſeldmarſchall Göring den Namen„Albert Leo Schlageter“. Aus dieſem Anlaß fanden an Schlageters Grab in Schönau und an der Schlageter⸗Gedächtnisſtätte in der Golzheimer Heide bei Düſſeldorf feierliche Kranzniederlegungen durch die Luftwafſe ſtatt. In Schönau legte eine Abordnung der Luft⸗ waffe im Namen ihres Oberbefehlshabers einen Kranz am Grabe Schlageters nieder. Major Bären⸗ fänger würdigte die Namensgebung und gedachte des vorbildhaften Lebens Albert Leo Schlageters. Dem feierlichen Akt wohnten Ehrentrupps der SA⸗ Standarte 142„Albert Leo Schlageter“ und des NScK, Vertreter der Partei und der Heimatſtadt, ſowie Angehörige der Familie Schlageters bei. * Lörrach, 16. Januar. Der 34 Jahre alte Be⸗ triebsleiter Andreas Flügel aus Weil a. Rh., der dieſer Tage bei einem Sturz mit dem Motor⸗ rad einen ſchweren Schädelbruc⸗h erlitten hatte, iſt im Lörracher Krankenhaus nach dreitägigem Krankenlager geſtorben. * Oberhauſen bei Emmendingen, 16. Jan. Hier wurde das Ehepaar Franz Sales⸗Zängle bewußtlos auf dem Fußboden des Schlafzim⸗ mers liegend aufgefunden. Ein fünfjähriges Mädchen lag tot im Bett. Es liegt zweifellos eine ſchwere Vergiftung vor. Das ſchwerkranke 9 wurde ins Krankenhaus Kenzingen ge⸗ afft. Brückeneinſturz hat gerichtliches Nachſpiel Fünf Perſonen der fahrläſſigen Tötung angeklagt.— Ausführungsfehler führten zum Einſturz * Konſtanz, 16. Jan. Vor der zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts Konſtanz hatten ſich fünf Angeklagte wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung zu verani⸗ worten. Ein Steinbruchunternehmer, der auf einem Grundſtück der Gemarkung Tengen einen Stein⸗ bruch betreibt, wollte den Abraum auf einem eigenen Grundſtück lagern. Da jedoch zwiſchen dem Stein⸗ bruch und dem in Frage kommenden Grundſtück ein Gebiet lag, das einem Tengener Einwohner gehört, wollte der Unternehmer auch dieſes Gebiet zu einem hohen Preis erwerben. De Grunoͤſtücksbeſitzer hatte ſich aber in den Kauf nicht eingelaſſen; aus dieſem Grunde mußte der Steinbruchbeſitzer eine Förder⸗ brücke errichten, die über das fremde Gebiet hin⸗ wegführte und auch mit den Pfeilern den fremden Boden nicht berührte. Verſchiedene Unterlaſſungen der einzelnen Angeklagten und Ausführungsfehler führ⸗ ten dazu, daß die Förderbrücke am 20. Noy. 1937 in dem Augenblick einſtürzte, als eine Lokomotive und fünf Rollwagen darüber⸗ fuhren.— Bei dem Unglück wurden mehrere Arbeiter ſchwer verletzt, einer von ihnen iſt wenige Tage ſpäter an den Folgen der er⸗ littenen Verletzungen geſtorben. Während einer der Angeklagten freigeſprochen wurde, erhielten die übrigen vier Geldſtraſen in Höhe von 300 bis 3000 Mark.— Im Laufe der Verhandlung wurde beſonders das Verhalten jenes Tengener Grunoſtücksbeſitzers gerügt, der durch ſeine hartnäckige Weigerung, der Steinbruchfirma entgegenzukommen, den Unternehmer zu dem Bau der eingeſtürzten Föderbrücke gezwungen hatte. Glückſpiel oder nicht? „Rommé-Geſellſchaft' vor dem Schnellrichter— Kartenſpiel im Gerichtſaal * Lörrach, 16. Januar. Unter einigem Auſſehen war vor einigen Ta⸗ gen eine Kartenſpielergemeinde von 16 Perſonen, zumeiſt jüngere Geſchäftsleute aus Lörrach, wegen Glücksſpiels feſtgenommen und kurzer⸗ hand hinter Schloß und Riegel geſetzt worden Nach dem Strafgeſetzbuch wird die Beteiligung an einem öffentlichen Glücksſpiel mit Geldſtrafe und in ſchweren Fällen mit Gefängnis⸗ ſtrafſe bis zu ſechs Monaten beſtraft. Die Beſtrafung iſt auch dann gegeben, wenn gewohnheits⸗ mäßig in einer geſchloſſenen Geſellſchaft um Geld geſpielt wird, wobei als Merkmal des Vorhanden⸗ ſeins eines Glücksſpiels der Umſtand wichtig iſt, daß Gewinn und Verluſt beim Spiel weſentlich durch den Zufall beſtimmt wird. Wie ſich im Laufe der Gerichtsverhandlung, die unter ſtarkem Andrang des Publikums ſtattfand, ergab, gehörten die Beſchuldigten alle zu einem geſchloſſenen Kreis von Kartenſpielern, die ſchon ſeit Jahren in verſchiedenen Gaſtſtätten der Stadt, zumeiſt mit großer Ausdauer neben Rommé Poker und auch Mauſcheln ſpielten. Geld wurde da⸗ bei nicht allzuviel gewonnen oder verloren und es blieb auch zumeiſt in gleichen Händen. Einmal wurde auch an die Winterhilfe ein Betrag von ungefähr 180 Mark aus der gemeinſamen Kaſſe abgeführt. Bei der Vernehmung erklärten die 16„Sünder“, daß es ſich bei Poker und Mauſcheln wohl um ein Glücks⸗ ſpiel handele, doch wurde beſtritten, daß man ſich ſtvafbar gemacht hätte, da dieſe Spiele nur in einem beſtimmten Perſonenkreis geſpielt worden waren. Unter allgemeiner Heiterkeit lud dann der Vorſitzende die vier erprobteſten Spieler an den Verhandlungstiſch, um ihre Spiele dem Gericht einmal vorzuführen. Das Gericht kam nach längerer Beratung zu ſol⸗ gendem Urteil: Wegen gemeinſchaftlicher Betei⸗ ligung am Glücksſpiel im Sinne von§4a wurden elf Angeklagte zu 50 Mk. Gelöſtraſe und ein Angeklagter, der als Wirt das Spiel in ſeinen Räumen geduldet und auch ſelbſt gelegentlich mit⸗ geſpielt hatte, zu 100 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Drei Angeklagte wurden freigeſprochen und gegen einen das Verfahren auf Grund des Straffreiheits⸗ geſetzes eingeſtellt. Nach der Urteilsbegründung hatte das Gericht den Tatbeſtand eines Glücksſpieles für gegeben ange⸗ ſehen und zwar beſtand dabei kein Zweifel, ſoweit Poker und Mauſcheln geſpielt wurdeä zumal ſich das Gericht hierbei auch auf frühere Reichsgerichtsent⸗ ſcheidungen berufen konnte. Bei Romms hielt es dos Gericht nicht einwanofrei für erwieſen, ob ein Glücks⸗ ſpiel vorliegt oder nicht. Drei Angeklagte, die nur dieſes Spiel geſpielt hatten, wurden daher frei⸗ geſprochen. Da es ſich bei den Beſchuldigten um einen geſchloſſenen Kreis von Perſonen handelte, lag wohl keine Oeffentlichkeit vor, aber durch die Tatſache, daß gewohnheitsmäßig innerhalb des geſchloſſenen Kreiſes geſpielt wurde, mußte eine Verurteilung er⸗ folgen, die, wenn ſie auch nicht hoch iſt, dennoch für die Betroffenen einen Denkzettel bedeutet, künftig⸗ hin von derartigen Kartenſpielen die Finger zu laſſen. Beim Aeberhoien zu Bruch gegangen Kraftwagen prallt gegen einen Baum * Worms, 16. Jan. Auf der Heimſahrt von Worms nach Biblis verunglückte zwiſchen Worms und Bürſtadt ein hieſiger Einwohner, als er ein anderes Auto überholen wollte. Sein Auto fuhr gegen einen Baum und ging zu Bruch. Er erlitt Prellungen und Glasplitterwunden. Sein aus dem Auto geſchleuderter Mitfahrer trug gleichſalls Ver⸗ letzungen davon. * * Hockenheim, 16. Jan. Der 64 Jahre alte Zigarrenmacher Michael Askani von hier iſt in der Nähe von Altlußheim mit ſeinem Leichtmotorrad verunglückt. Er iſt an den Folgen ſeiner Verletzun⸗ gen im Städt. Krankenhaus Speyer geſtorben. Ze ntene Hante Gewohnheiteverbrecher im Flugzeug Fünf Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für unverbeſſerlichen Betrüger SR. Hannover, 16. Januar. Vor der Großen Strafkammer des Lanogerichts Hannover hatte ſich der 30jährige mehrfach vorbe⸗ ſtrafte Hans Reinhardt zu verantworten. Der Angeklagte hatte in vielen deutſchen Städten, ſo Vodenſee⸗rajektverkehr Deulſchland-Schweiz eingeſtellt Der außergewöhnliche Seewaſſerſtand — Der Perſonenverkehr erfährt keine Einſchränkung SW. Konſtanz, 16. Jaunar. Als Folge der Wiedervereinigung Oeſterreich mit dem Reich wurde der bereits ſeit 70 Jahren beſtehende Bodenſee⸗Trajektvertehr zwiſchen Deutſchland und der Schweiz mit Jah⸗ resſchluß gekündigt. Beide Länder haben aber vereinbart, bis zum Be⸗ ginn des Sommerfahrplans 1939 noch weiter zu trajektieren. Dieſer Abſicht hatte der außerge⸗ wöhnliche Seewaſſerſtand inſofern ein Ende bereitet, als die Grenze der höchſtzuläſſigen Neigung der zwiſchen Hauptbahnhof Lindau und Seehaſen gelegenen Verladebrücke bereits über⸗ ſchritten iſt. Das Reichsbahnbetriebsamt mußte des⸗ halb aus Gründen der Verkehrsſicherheit ͤen Tra⸗ jektverkehr einſtellen. Angeſichts der Kündigug des deutſch⸗ſchweizeriſchen Vertrages iſt mit einer Wie⸗ deraufnahme des Betriebes nicht mehr zu rechnen, ſo daß praktiſch der Tranſitgüterverkehr über den Bodenſee aufgehört hat zu beſtehen. Von dieſer Maßnahme wird der Perſonen⸗ verkehr zwiſchen Deutchland und der Schweiz nicht berührt, er erſährt keinerlei Ein⸗ ſchränkung. Eine neue Verkehrseinführung wird Platz greiſen. Deutſchland wird einen großen Teil des Güterverkehrs nach Italien von Lindau und Fried⸗ richshafen über Radolfzell⸗Singen nach Schaffhauſen und Waldshut leiten. Der Reſt wird über St. Mar⸗ grethen geführt werden. Grabhügel aus grauer Vorzeit Eutdeckungen bei Eiſenberg * Eiſenberg, 13. Jan. Bei Erdarbeiten im Walde ſtieß die hier ſtationierte Arbeitsdienſtabteilung auf drei Grabhügel. Der Direktor des Hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz, Dr. Sprater⸗Speyer, iſt der Ueberzeugung, daß die Funde von beſonderem Wert ſind. Es wurde daher beſchloſſen, die Grabhügel unter Heranziehung des Arbeitsdienſtes aufzuneh⸗ men und zu durchſuchen. Die Arbeiten werden unter Leitung Dr. Spraters durchgeftehrt werden. * Frankenthal, 14. Jan. Altveteran Friedrich Luckart, der letzte Veteran aus dem Kriege 1870/71, der in Frankenthal geboren war, iſt im Alter von 92 Jahren geſtorben eine Anzahlung von 50 Mk. abzuholen. Auf dieſe Weiſe gelang es dem auch in Lübeck, Halle, Magoͤeburg, Hannover, Düſſel⸗ dorf, Dortmund, Leipzig, Mannheim, Frankfurt a.., Kaſſel und Berlin Gaſtrollen gegeben, bei denen er ſich ſtets des gleichen Tricks bediente. Zunächſt kunoͤſchaftete er die Gelegenheit aus, wenn ſich Aerzte zur Behandlung von Patienten aus der Wohnung entfernt hatten. Er rief dann in der Wohnung als Beauftragter einer größeren Firma an, daß der Arzt verſchiedene Inſtrumente beſtellt habe und daß ein Bote kommen werde, um Tatſächlich ſtellte ſich der Betrüger dann nach kurzer Zeit ein und kaſſierte die„Rechnung“. In anderen Fällen wurde er ſofort vorſtellig und gab an, er ſei von „Herrn Doktor“ beauftragt, die Poſt zu holen und auch Geld. Gelang es dem Betrüger nicht, die Beträge ſofort zu erhalten, da die Hausgehilfinnen vorſichtig waren und von ſolchen Beſtellungen nichts wußten, ſo erfolgte kurz darauf ein Anruf vom„Aerztehaus“. Reinhardt war natürlich ſelbſt am Telephon. Schwindler, der ſehr gewandt und ſicher auftrat, im Laufe der Zeit be⸗ trächtliche Beträge zu erbeuten. Sein Domizil wechſelte er meiſtens ſchon nach 24 Stunden, und ſeine Reiſen von Großſtadt zu Großſtadt unternahm der Gauner ſtets im Flugzeug. Welchen Umfang ſeine Schwindeleien angenommen hatten, geht ſchon daraus hervor, daß durch ein be⸗ ſonderes Rundſchreiben der Kriminalpolizei die ge⸗ ſamte Aerzteſchaft vor dieſem Betrüger gewarnt hatte. Als Reinhardt Ende September 1938 mit einem Verkehrsflugzeug von Magdeburg kom⸗ mend auf dem hannoverſchen Flughafen mit ſeiner erſt 16jährigen Begleiterin, die er entführt hatte, eintraf, wurde er ſeſtgenommen. Der Angeklagte, der bereits 13mal vorbeſtraft iſt, wurde zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren und Ehrverluſt für die gleiche Dauer verurteilt. Außer⸗ dem wurde gegen den unverbeſſerlichen Gewohnheits⸗ verbrecher die Sicherungsverwahrung angeordnet. B 1i 10 14 10 4. 16 14, 160 14. 10 14 10 14 10 14. 16 14. 10 14. E 1 N 4¼ Ra 90,50 4˙, Rhein, Hypbe achm Kvodewig 115,2..Dresener⸗Leipz. Hoeſch. Köin Oaw 107.3 107,0atrerzennen„ 126.0 Stemene Saien n 5 Oerl. 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Maſch. 13555 137,5IPrasbner Garbis 11¹⁰ 112²⁰ 20 14 9, 90,— Umperwerke 115,0 ohne Zinsberechuung emag. 146.0 14½2 104.0 104.0 Otſch. Atlant. Tel. 109,2 109.2 olbſchmi 9. Orün 4 Bilfingas 223,0 Guano-Wertde 3 35 Sein Oc. Niebed 135·2 153.00Ceonoldgrube 555 dinbe'sEismaſch. 164,2* eindner, Gottfe 143.8 8 faberm. 4 Gucdes 111,0 1110ſfingner⸗Berka. — Drah.. 140,5 Sekom. feraus 126,0 Sangerh. N ageda 114,0 114,0(ggannesmann 105.5 109.5 Halleſche maſch.. 113.0 ausfeld, Bergb. 135,0 133.,Schieß⸗Deſries amburg. Eleliu. 140,7 139,5 3 5 u. Kühlh arburg. Wummt 185.0 185,0 Raſchinenduckau 107,0 120,2 ban 140,0 141,0[Okech. Wed. Soraon 983 Mereur Wollw. S006 Retaügeſellſchan 119,8 Höffervof Br. ilbebrand Mühl—5 60,— Mimoſa ... Schuligeiß 115,0Dierig, Coriſtiau 8 . 136,5 Mitteibeſch Stadnd 0ce Ke 140,2 Müble Rüningen Lochtiei U⸗G.. INültelm. BermWm. StemeasG erd. Rückfortg. ütgerswerte achſenwerk. achtleden.⸗G. Salzdetfurth Kali 127.0 127.0Schi. Bgw. Beutö, do Elektr. u. Ga8 do. Portl.⸗Zein. 0* Schuvert 4 Sal 123,0 123,0 72— Mühlenbau 136,0 135,0Schuckert 4 „ Schwabendräu Seid KNaumann Lanind ... 36 75/Wenderog 140.3 140,7Wetd.Kaufb. Kc· run kti ——— Vorsicherungs- Aktlen 83,5 1018 102,0 EES ee „Wicküler⸗Rüxa— 2⁴0.7 — nebensvok. 215,0 92.50 92,50.— 144.7 1400 Colonia⸗Feuern. 119,0 1135 Wifiner Weral. ** 84 9 140, 1477 le, e n —ſbeiger mraſch.⸗Fd. ermes- Atebüiun Ke Seee b, See 1270 120%0 An. TouttagtaGrl. K. 5 1505 131.⁰——— Kolonial-Werte 170,5 178.2Alg. Di. Er.⸗Anſt, 90,50 50 Otrch.⸗ E. 1 855 1 104.8 105,00Badiſche Bant 058—— 8— Brauind. 117,0 17,1 Neu-Guinen. Bayr.————— 100.7 100,2 Scc. 2 24ʃ12 25.— 109,0 108,71 Schantang-.ud 100,0 Mit Platzer und Binder Die deutſche Jußballelf gegen Belglen Nach einer vierteljährigen Pauſe beſtreitet Deutſchland am 29. Januar wieder ſeinen nächſten Fußball⸗Länderkampf gegen Belgien, das bisher ſieben Mol⸗ gegen uns ſpielte, zuletzt am 25. April 1987 in Hannover und dort nur:1 unterlag und bereits drei Siege über Deutſchſlond in ſei⸗ ner Länderſpielliſte führt, durchaus alſo kein zu unter⸗ ſchätzender Gegner ſein wird. Reichstrainer Herberger hat gut daran getan, vor allem auch im Hinblick auf die Be⸗ gegnung mit Italien eine ſtarke Mannſchaft aufzuſtellen. So tauchen zum erſten Mal die überall geſchätzten Wiener Nationalſpieler Peter Platzer und Binder in einer Groß⸗ deutſchen Elf auf. Auch Lehner macht nach längerer Zeit wieder einmal mit, während Janes und die Schweinſurter Kupfer und Kitzinger als Stammſpieler erſetzt werden, nicht durch alte, ſondern ganz junge Kräfte. Streitle Rohde, Arlt und auch Gelleſch zählen zur jungen Gayde, die wir im Hinblick auf das Olympiſche Fußballturnier in Helſinki benötigen. Alles in allem ſtellt die„neue“ Ländermann⸗ ſchaft eine glückliche Miſchung ſchon oit bewährter älterer Spieler und tüchtigem vorwärts ſtrebendem Nachwuchs dar. Sie wird am 29. Januar im Brüſſeler Heyſel⸗Stadion in ſolgender Beſetzung ſicherlich ein großes Spiel liefern: (Bayern München)(Vienna Wien) Rohde Goldbrunner Gelleſch (TVEimsbüttel)(Bayern München) Schalke 94) Lehner Hahnemann Binder Schön Arlt (Augsburg)(Adm. Wien)(Rap. Wien)(Dresden)(Rieſa) Erſatzſpieler: Zimmer(Kurheſſen Kaſſel) als Tor⸗ wart, Schädler(Ulmer FV 99) als Läufer. Die Spiele der Bezirksklaſſe Rheinheſſen: SB Koſtheim— Fontana Finthen 414: SB Flörsheim— Tura Kaſtel:2, Opel Rüſſelsheim Viktoria Walldorf:0; SV Abenheim— FVg 13 Mombach :1 R7SV(5 Mainz— FV Hofheim⸗Ried:3. Rheinpfalz: Ufè Speyer— Vict Frankenthal:2; Normannia Pfiffligheim— Blauweiß Worms:1; Tura kudwigshaſen— Olympia Lorſch:0; 89 Oppau— Olym⸗ pia Lampertheim:0; FV 08 Mutterſtadt— Spͤg Mun⸗ denhrim:1; Reichsbahn Ludwigshaſen— Bfe Frieſenheim 621; Spg Oggersheim— Bizt Bürſtadt:0. Mittelpfalz: Reichsbahn Kaiſerslautern— Fé Hom⸗ bEurg⸗Nord:2; Kammgarn Kaiſerslautern— Lanoſtuhl :1; VL Homburg— S 46 Neuſtadt:4; VfR Kaiſers⸗ lautern— 1. FC Kaiſerslautern:5. Main: ViL 47 Rödelheim— Union Niederrad 111; Spg os Fechenheim— Germania Schwanheim 512; Sport⸗ freunde Frankjurt— Spog Bergen⸗Encheim:1; Bſe Germania 94 Ffm.— PföB Unterliederbach:0, FV Sprendlingen— Spg 02 Griesheim:2; Vikt. 1912 Ecken⸗ cheim— Spvg 03 Neu⸗Iſenburg 214. Starkenburg: BSc 99 Ofſenbach— Haſſia Dieburg:0; SC 07 Bürgel— ViB Ofſenbach:3; Germania Bieber— Kickers⸗Viktoria Mühlheim:1; Spe 03 Arheilgen— SpV 98 Darmſtadt:1; FC 03 Egelsbach— Gi Darm⸗ ſtadt:1; Germania Oberroden— MS Darmſtadt 211; ickers Obertshauſen— FS Heuſenſtamm 20. Saarpfalz: Alle Spiele ausgefallen! Jußball in Württemberg Staffel Unterland: FVNeckargartach— VfR Heilbronn :1; ViB Sontheim— FV Kornweſtheim:4, Knorr Heil⸗ bronn— FV Backnang:1; VfB Ludwigsburg— SpVg Renningen:2. Staffel Stuttgart: TSV Münſter— Spog Vaihingen ;1; Vich Böblingen— Normannia Gmünd:1: FC Urbach gegen VfL Sindelſingen ausgef.; Spog Untertürkheim— Allianz Stuttgart 211. Staffel Zollern: VfB Obereßlingen— VfB Kirchheim ausgef.; FV Nürtingen— Sportfr. Eßlingen ausgef.; Sn Eningen— SSWReutlingen 018; V Plochingen— 50 Hechingen:2. Staffel Schwarzwald: FC Tailfingen— VfR Schwen⸗ ningen:1; Spxg Freudenſtadt—§ Ebingen:1; TV Aiſtaig— Spxg Troſſingen ausgef.; SB Spaichingen— Spyg Oberndorf ausgef.; Spg Schramberg— FV Tutt⸗ lingen:1; Scé Schwenningen— Fé Mengen 210. Staffel Alb: S Göppingen— Luftwaffe Göppingen :1; FV Geislingen— FC Eislingen:2; TS Mergel⸗ ſtetten— Olympia Laupheim:1; VfR Aalen— Aſe Hei⸗ denheim ausgef.; Reichsbahn Ulm— FC Uhingen ausgef. Bodenſee⸗Vorarlberg: Keine Spiele. Henner Henkel geſchlagen In Anweſenheit des ſchwediſchen Kronprinzenpaares wurden am Sonntog die fkandinaviſchen Hallentennis⸗ Meiſterſchaften in Stockholm beendet. Der Franzoſe Bo⸗ lelli gewann das Männereinzel gegen Henner Henkel 416, :4,:1,:4. Bei den Frauen errang Hilde Sperling (Dänemark) den Titel durch einen:1⸗, 62⸗Sieg über Fri. Hollis(Dänemart). Das Gemiſchte Doppel endete mit einem Erfolg des franzöſiſchen Pares Le Baillet⸗Bolelli, die das cigliſche Paar Frl. Brown⸗Wilde:3,:2 beſiegten. Die Männer⸗Troſtrunde gewann der Wiener Hans Redl :6,:1,:3 über den Schweden Loftman. Henkel begann ſeinen entſcheidenden Gang gut uno brachte den 1. Satz mit:4 on ſich Später kam Balelſi durch ausgezeichnete Netzattacke immer mehr auf. Sein erfolgreiches Spiel machte Henkel nervös, der nun ſehöſt ſein Heil in Netzangrifſot ſuchte, aler zu oft überſpielt wurde. Im 4. Satz kämpfte Henkel wieder mit vollem Einſotz. Beim Stande 3ꝛ3 nahm ihm jedoch Bolelli den Auſchlag ab, holte ſich den lettten Satz 614 und damit auch den Sieg und die Meiſterſchaft. Dänemark hat zum Ringer⸗Länderkampf mit Deutſch⸗ land om 19. Februar in Nyköbing ſolgende Staffel aus⸗ gewählt: Johanſen, Voigt, Meier, Chriſtenſen, Jenſen Siboska und Larſen. Winterſportmeiſterſchaſten And doch Chriſtl Cranz Deutſche Skiſiege in der Schweiz Das gleiche Meiſterſtück wie bei den Olympiſchen Spielen vollbrachte Chriſül Eranz bei den Internationalen Frauen⸗ Stirennen in Grindelwald. Trotz des fünften Platzes in der Abfahrt onnte ſie noch als Siegerin aus dem alpinen Wettbewerb hervorgehen. So überragend iſt der Torlauf der Freiburgerin, daß ſie ſich doch noch den Geſamtſieg ſicherte. Im Torlauf belegten die deutſchen Frauen mit Käthe Graſegger, Lieſa Reſch und Roſemarie Proxauf auch die nächſten Plätze; dann erſt ſolgte Erna Steuri(Schweiz). Damit hat Käthe Graſegger auch in der Kombination den zweiten Platz vor der Schweizerin erreicht. In Wengen ſetzte ſich bei den Männern der Schweizer Junior Molitor im Abfahrtslauf an die Spitze, wurde aber im Torlauf nur Vierter. Willi Walch und Joſef Jenne⸗ wein lieſerten als Beſte die gleiche Zeit von:47,2 und hinter ihnen folgte mit Pertſch ein weiterer Deutſcher. Walch war in der Abfahrt um Zehntelſekunden ſchneller als Jennewein und wurde vor ihm Kombinationsſieger. Molitor belegte den dritten Platz, gefolgt von Rudi Cranz, Pertſch und Peter Jennewein. Die Ergebniſſe: Grindelwald. Torlauf: 1. Chriſtl Cranz(Deutſch⸗ land):33,5; 2. Käthe Graſegger(.):37,2; 3. Lieſa Reſch (.):42,2. Kombination: 1. Cranz.25.; 2. Graſegger .48.; 3. Steuri.65 P. Wengen. Torlauf: 1. Willi Walch und Joſef Jenne⸗ wein(beide Deutſchland) ie:47,2; 3. Joſef Pertſch(.) :.6; 4. Karl Molitor(Schweiz):54.4. Kombination: 1. Walch(424.): 9. Joſef Jennewein 424.: 3. Molitor 42%;; 4. Rudi Cranz 446.; 5. Pertſch 446.; 6. P. Jennewein 448 P. Kreismeiſterſchaſten, Kreis 3 Gan 14 Schöne Mannheimer Erſolge Während am Samstag noch ſchwere Regenböen über dem Rheintal lagen, ließen ſich die unentwegten Skiläufer nicht abhalten, zu dem Start für die Kreiswettläufe Kreis 3, Gau 14, auf dem Ruheſtein anzutreten. Ihre Ent⸗ ſchloſſenheit wurde gelohnt. Auf den Höhen konnte der eingetretene Wetierumſchlag wenig ſchaden und beſcherte für nicht allzu verwöhnte Anſprüche günſtige Sportver⸗ hältniſſe. Insgeſamt waren 80 Läufer am Start. Der Abfahrts⸗ louf wurde pünktlich um 9 Uhr geſtartet. In dieſem Lauf Deutſche Tiſchtennis⸗Meiſterſchaften Mittelrhein ſchlägt Oſtmark Die nationalen deutſchen Tiſchtennismeiſterſchaſten in Frankſurt o. M. wurden am Sonntagabend im Hippo⸗ drom zu Ende geführt. Den entſcheidenden Kämpfen ging am Vormittag ein Schulungslehrgang voraus, der für alle Beteiligten recht wertvoll geweſen ſein dürfte. Die erſte Entſcheidung fiel in der Meiſterſchaft für Männer⸗Gaumannſchaften um den Bundespokal. Hier ſiegten nicht die favoriſierten Oſtmärker, ſondern der Gau Mittelrhein, der in der Vorſchlußrunde den Niderrhein Badens Handball⸗Gauklaſſe tagte Am vergangenen Samstag war Mannheim zweimal Tagungsort für die badiſchen Handballſpieler. Im Hotel National hatte um 17 Uhr Gauſpielwart Stein bach die Vertreter der erſten Klaſſe um ſich verſammelt und um 19 Uhr tagten im Kaiſerring die Vertreter der Mann⸗ heimer Bezirksklaſſe. Beiden Sitzungen wohnten die an⸗ weſenden Vertreter des Fachamtes, Gaufachwart Neuberth und Gauſpielwart Steinbach, bei. Zur Gauklaſſetagung waren bis auf den Freiburger Vertreter ſämtliche Vereine erſchienen, dazu noch die Ver⸗ treter der Preſſe und der Mannheimer Kreisſpielwart Schmidt. Spielwart Steinbach eröffnete die Beſprechung und trat nach der üblichen Begrüßung gleich in die Tages⸗ ordnung ein. Er betonte, daß der Verlauf der Vorrunde nicht die Kameraoͤſchaft unter den Vereinen gezeigt hätte, wie man ſie nicht nur bei Sportlern und National⸗ ſozialiſten, ſondern ſchon von jeher in Deutſchland ge⸗ pflegt habe. Da ihm bekannt war, daß etliche der Vereine hier manches zu ſagen hätten, überließ er deren Ver⸗ treter nach dieſen einleitenden Worten das Wort. Man wunderte ſich da doch, als man hörte, daß es Vereine gibt, die bei 15 Grad Kälte weder dem Gegner einen geheizten Umkleideraum zur Verfügung ſtellen, noch daß man in der Halbzeit ein wärmendes Getränk zur Stelle hatte. Es gab bittere Klagen über einige Schieds⸗ richter, die nicht reſtlos widerlegt werden konnten. So war der Beginn dieſer Sitzung nicht gerade vielverſpre⸗ chend, aber es war notwendig, daß dies einmal geſagt wurde. Gauſcchwart Nauberth erkaunte ites in ſeiner Erwiderung cat, konnte feſtſtellen, daß etliche Klagen — 13 Meter— unterdeſſen ſchon behoben ſind, erwartete aber auch, daß andere ſich nicht mehr wiederholten. Er geißelte dabei beſonders ſcharf die oft wenig gaſtfreund⸗ liche Aufnahme der gegneriſchen Mannſchaften. Secken⸗ heims Platz ſtand gleichfolls im Mittelpunkt der erſten Beſprechungen, Loch führte hier Neuberth geſchickt die Sprecher um die gefährlichſten Klippen herum. Secken⸗ heim wird ſeine beiden Spiele gegen S Waldhof und BfR Mazuheim in Friedrichefeld auf dem Platze des Turnvereins austrogen. Die der zweiten Mannſchakt des VfR wegen angeblicher Vorfälle in Weinheim ge⸗ machte Rüge konnte nach Feſtſtelluna der Tatſachen zu⸗ rückgenommen werden. Mit etwas Bangen ſah man der Aufſtellung der Ter⸗ mine für die Rückrunde entgegen, war hier doch dreierlei zu beachten. Einmol durfte die Ermittlung des Mei⸗ ſters nicht zuweit hinausgeſchoben werden, konnte aber auch nicht zu früh erſolgen, um den Spielen nicht ihren Reiz zu nehmen. Des weiteren mußie darauf geachtet werden daß die Spiele der abſtiegsbedrohten Mannſchaf⸗ ten ſich nicht zu ſehr verzettelten damit auch hier jeweils der ſportliche Standpunkt gewahrt blieb. Nicht zuletzt aber war es die Frage nach dem freien Platz und der jeweiligem konkurrierenden Veranſtaltungen an den ver⸗ ſchiedenen Orten, die erſchwerend auf die Geſtoltung der Derminliſte einwirkten. Aber dennoch wurde gerade dieſe Frage raſcher als erwartet erledigt. da Steinbach gute Vorarbeit geleiſtet hatte. Bei der Beſprechung der Spielmöglichkeiten in der verbandsſpielloſen Zeit wurde der Vorſchlag gemacht und auch angenommen, eine Pokalrunde im März und April aus- uſühren. Auf Vorſchlog des Fachwartes für Leichtathlelik ſtimmy man ſogar ſür die Spielſwerre leichtothletiſcher Klubkämpfe zu, bei welchen auch einige reine Handballübungen zu Wort kommen ſollen. Für die erſtmals für dieſen Sommer ſteigenden Kämpfe wurde ein Wanderpreis in Ausſicht geſtellt. Bedeutſome Ausführungen machte Neuberth über den Frauenhandball. Im Einvernehmen mit der zu⸗ ſtändigen Führerin im BDM, Frl. Boos, Karlsruhe, wird hierfür eine beſondere Propagandawelle einſetzen, mit dem Ziel, daß in allen BDM⸗Gruppen auch Hanoball ge⸗ ſpielt wird. Den Vereinen erwächſt die Aufgabe, Uebungs⸗ leiterinnen zu ſtellen, ſie haben auf der anderen Seite dabei Gelegenheit, ſich neue Mitglieder zu werben. Daß auch beim erſten badiſchen Gaufeſt der Handball nicht ſehlen wird, iſt ſelbſtverſtändlich. So wie die Hg ihre Jugendmeiſterſchaften im ver⸗ gangenen Jahre austrug, wird in dieſem Jahr auch der BDM eine badiſche BDM⸗Meiſterſchaft ausſchreiben. Teil⸗ nahmeberechtigt ſind Mädchen von 16—21 Jahren, die ſelbſtverſtändlich auch BDM⸗Mädels ſein müſſen. Gerade dieſe Meiſterſchoft wird den beſtehenden Frauenabteilungen der Vereine eine willkommene Wettkampfgelegenheit bie⸗ ten. Erwähnt ſei, daß in dieſem Zuſammenhang der Gau⸗ fachwart noch einen beſonderen Appell an die Vereine zur Bildung von Frauenabteilungen richtete. Im weiteren Verlauf der Beſprechungen waren noch einige Anfragen aus der Mitte der Verſammlung zu er⸗ ledigen, die hier weniger intereſſieren. Geklagt wurde, daß in Mannheim kein größeres Hallenhandballturnier zu⸗ ſtande kommen konnte und auch, daß Karlsruhe Mannbeim den Rang abgelaufen hat, bringen doch die nächſten vier Wochen gleich zwei Repräſentatipſpiele in Karlsruhe. Nachdem durch den Vertreter des VfR den verantwort⸗ lichen Männern nochmals Dank und Anerkennung für die bisher geleiſtete Arbeit ausgeſprochen worden war, ergriff Steinbach dos Schlußwort, in welchem er u. a. auch der Preſſe gedachte, deren Mitarbeit im Gau reſtloſe Anerken⸗ nung fand. Die reſtlichen Handballtermine 22. Jannar: Turnerſchaft Freiburg— Tg Ketſch; SB Waldhof— FC Freiburg; T Leutershauſen— VſR Mannheim; TSV Oftersheim— T Seckenheim; TV Weinheim— Turnerſchaft Durlach. 5. Februar: VfR Mannheim— TSV Oftersheim; Turnerſchaft Durlach— S Waldhof; TV Weinheim— Tg Ketſch; Turnerſchaft Freiburg—§C Freiburg. 12. Februar: FC Freiburg— TS Oftersheim; BfR Mannheim— SV Waldhof; Tg Ketſch— Turnerſchaft Frei⸗ burg; TV Weinheim— TV Seckenheim gegen VfkR Mannheim; Turnerſchaft Freiburg— V Seckenheim; Turnerſchaft Durlach— TV Leutershauſen. 5. März: FC Freiburg— TWeLeutershauſen; TSB Oftersheim— TW Weinheim; Turnerſchaſt Durlach— Tg Ketſch; TV Seckenheim— VigR Mannheim(4..) 12. März: Turnerſchaft Freiburg— TBV Weinheim; Tg Ketſch— SV Waldhof; TVLeutershauſen— V Seckenheim. 19. März: TS Oftersheim— TWoLeutershauſen;§c Freiburg— Tg Ketſch; TV Seckenheim— Turnerſchaft Durla h. 26. März: BfR Mannheim— FC Freiburg; Turner⸗ ſchaft Freibura— S Waldhof; TV Weinheim— TS Oftersheim. 2. April: VfR Mannheim— Turnerſchaft Durlach; FC Freiburg— TVSeckenheim. 7. April: TV Seckenheim— S Walohof 16. April: Turnerſchaft Freiburg— TSo Oitersheim. 23. April: FC Freiburg— Turnerſchaft Durlach. 30. April: Turnerſchaft Freiburg— TWoLeutershauſen. Terminbeſprechungen der Bezirksklaſſe Beſondere Schwierigkeiten bereitet in Mannheim die Aufſtellung der Termine für die Rückrunde der Bezirks⸗ klaſſe. Es muß hier tatſächlich auf zu vieles Rückſicht ge⸗ nommen werden, ſo daß Slaffelleiter Gund nicht umhin konnte, ſeine Vexeine zuſammenzurufen. Auch hier gab es zunähſt eine Beſprechung der Vorrunde, die ſo manche Härte mit ſich gebracht hatte. 3 Neuberth nahm auch in dieſem Kreiſe die Gelegen⸗ heit wahr, um in einigen grundlegenden Ausführungen auf die Arbeit im NShe hinzuweiſen und ſorderte zur tatkräftigen Unterſtützung auf. 20 und dann in der Endrunde der Gau Oſtmark mit dem gleichen Ergebnis abſertigte. Welter gewann gegen Schuch (D0) 12:21, 21:14, 21:19 und Hofſmann ſchlug on vor⸗ jährigen Meiſter Sebiwey(S) mit 21:17, 2111. Die Oſtmark bei den Frauen Die Meiſterſchaft für Gau⸗Freuenmannſchaften geſtal⸗ tete ſich dagegen zu einem Erfolg der Oſtmark, die in der Schlußrunde, in der jede Mannſchaft gegen jede ſpielte, jeweils:0 gegen Sachſen und Berlin⸗Kurmark gewann. Berlin⸗Kurmart belegte vor Sachſen den zweiten Platz. Im Fraueneinzel verteidigte die Wiener Weltmeiſterin Trude Pritzi erwartungsgemäß ihren Titel erfolgreich. Sie ſchlug in der Schlußrunde die Düſſeldorferin Frl. Bußmann mit 21:13, 21:10, 21:9.— Die Ergebniſſe der Schiußrunde waren hier: Pritzi⸗Wien— Schulz⸗Berlin 21:18, 12:21, 21:19, 21:14; Bußmann⸗Düſſeldorf—Fohlbuſch⸗Ludwigshafen 21:6, 14:21, ::19, 21:12; Endſpiel: Pritzi— Bußmann 21:13. 22:24, 21:10, 219. Eckl⸗Wien Tennismeiſter Einen weiteren Triumph feierte die Oſtmapk im Män⸗ nereinzel, wo der ſechzehnjährige Wiener Eckl zu Meiſter⸗ ehren kam. Nach dem Ausſcheiden des Titelverteidigers Sediwy gewannen die Kämpfe von Runde zu Rrutde an Spannung. Der für Berlin ſtartende Innsbrucker Hauſer, der den Meiſter ausgeſchaltet hatte, verlor ſchon in der nächſten Runde gegen den Hamburger Benthien, der zu⸗ ſammen mit Shhüch⸗Wien, Eckl⸗Wien und Mauritz⸗Düſſel⸗ dorf in der Vorſchlußrunde einzog. Eckl ſchlua ſchließlich in der Schlußrunde ſeinen Ladsmann Schüch in drei Sätzen mit 21:14, 21:8, 21:10.— Ergebniſſe: 4. Runde: Benthien⸗Hamburg— Hauſer⸗Berlin 16:21, 21:40, 15:21, 31:14, 21:10; Schüch⸗Wien— Hofſmann⸗Köln 21:11, 21:14, 18:21, 21:10; Eckl⸗Wien— Münſchow⸗Berlin 14:21, 21:14, 24:22, 21:14; Mauritz⸗Düſſeldorf Than 21:13, 22:20, 19:21, 21:16. Vorſchlußrunde: Schüch— Benthien 18:21, 21:19, 21:18, 15:21, 21:14; Eckl— Mauritz 21:14, 16:8 (wegen Zeitüberſchreitung abgebrochen) 21:10; Endrunde: Eckl— Schüch 21:14, 21:8, 21:10. qualifizierten ſich die Teilnehmer für den Torlauf, der über eine Stvecke führte, die an die Läufer ſehr hohe An⸗ ſprüche ſtellte. Nach Anhören des Gemeinſchaftsempfanges aus Berlin gingen die Langläufer ſämtlicher Klaſſen auf die Strecke. Das Ergebnis der Läufe zeigte einen ſport⸗ lich hohen Durchſchnitt. Die Geſamtleiſtung der Kreiswettläufe hatte der Ski⸗ Club Mannheim übernommen. Gleichzeitig fanden die HJ⸗Skiwettkämpfe des Bannes 171 ſtatt. Die Hitlerjungen beſtritten einen Abſahrtslauf, Torlauf und einen Gelände⸗ lauf von 5 Kilometer. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf Frauen. Allgemeine Klaſſe: 1. L. Voll⸗ mer⸗SCM Mannheim 60 Sek.; 2. Wilma Artmeier⸗MTB Germania Mannheim 90 Sek.; 3. Elfriede Fuhs⸗TV Hockenheim 1886 91,6 Sek. Abfahrtslauf Frauen. Altersklaſſe: 1. Mimi Schütz⸗ S3 Ruheſtein 97 Sek. Abfahrtslauf Jungmannen: 1. Heinz Neumann⸗ TV 1846 Mannheim 50,6 Sek.; 2. Karl Röſtinger⸗Ski⸗Zunft Mannheim 51 Sek.; 3. Werner Boenia⸗TV1844 annheim 52 Sek.; 4. Paul Löffler⸗Ski⸗Club Mannheim 60 Sek. Abfahrtslauf. Herrenklaſſe(Alter 20—32.) 1. Urban Nikolaus⸗Sti⸗Club Mannheim 42,6 Sek Alpine Kombination. Frauen. Allgemeine Klaſſe: 1. Lilo Vollmer⸗SCM Mannheim 170 Sek.; 2. Wilma Artmeier⸗TB Germania Mannheim 254 Sek.; 3. Elfriede. Fuchs-TV 1886 Hockenheim 269,8 Sek. Herren. Allgemeine Klaſſe: 1. Paul Lu tz⸗SCM Mann⸗ heim 124,6 Sek.; 2. Hermann Moritz⸗SCM Mannheim 137,9 Sek.; 3. Leo Schmid⸗SCM Mannheim 141,6 Sek.; 4. Dobler⸗SC Weinheim 142,6 Sek.; 5. Amthauer⸗SC Wein⸗ heim 143 Sek. 7⸗Km.⸗Langlauf. Innamannen: 1. Robert Geißinger⸗ SéM Mannheim 29,50 Min.; 2. Karl Hagenburger⸗TV 1846 Mannheim 98,30 Min.; 3. Hermann Grimm⸗TV 1846 Schwetzingen 48.50 Min. 16⸗Km.⸗Lanalauf. Herrenklaſſe. Kommt am 5. Februar zur Austragung. Kreis-Skimeiſterſchaſten auf dem Hundseck Trotz Föhneinbruches und 10 Grad Wärme konnten am Sonntag auf dem Hunoseck die Nordiſchen Meiſterſchaften der Kreiſe 4 und 6 doch noch unter anſprechenden Verhält⸗ niſſen durchgeführt werden. Karl Fritz(Bühlertal) ver⸗ teidigte für den Kreis 6 ſeinen Titel erwartungsgemäß im zuſammengeſetzten Long⸗ und Sprunglauf dank ſeiner zweitbeſten Zeit im Langlauf erſolgreich. Der Karlsruher Kreis 4 erhielt durch Fritſche einen neuen Kombinations⸗ ſieger. Auch für Fritſche wurde die zweitbeſte Langlaufzeit notiert, während er auf der Ochſenſtallſchanze keinen be⸗ cichtenswertat Gegner fad. Den zweitbeſſen Sprung ſtand der Bühlertaler Jungmann Anton Faller mit 29 Meter. Die Ergebniſſe: Kreis 4(Karlsruhe): Zuſammengeſetzter Lang⸗ und Sprunglauf: 1. Fritſche⸗ Karlsruhe Note 418,2 2. Bauer⸗Karlsruhe 379,7.— Sprunglauf: 1. Fritſche⸗Karls⸗ ruhe Note 181,2(20, 23 Meter); 2. Bauer⸗Karlsruhe 171,2. — Langlauf(15 Km.): Klaſſe 2: 1. Willi Könäig⸗Karls⸗ ruhe:14,22 Std.; Klaſſe 3: 1. Fritſche⸗Kar'sruhe:14:47 Std.; 2. Rehbock⸗Korlsruhe:14:48.— Altersklaſſe 1: 1. Fäſſer⸗Karlsruhe 122:13 Std.— Manuſchaftswertung: 1. SC Karlsruhe 349:55. Kreis 6(Baden⸗Baden/ Bühl): Kombination: 1. Karl Fritz⸗Bühlertal Note 419,2; 2. Jörger⸗Bühlertal 395,2.— Sprunglauf, Klaſſe 2: 1. Seebacher⸗Bühlertal Note 208,0 (25, 24 Meter)); 2. Karl Fritz⸗Bühlertal 183,7.— Klaſſe 3: 1. Schindler⸗Bühlertal) Note 226,5; 2. Frank⸗Achern 189,2. — Jungmannen: 1. Faller⸗Bühlertal Note 225.6(17, 29 Meter).— Langlauf(15 Km.): Klaſſe 1: 1. Karl Fritz⸗ Bühlertal:12:05 Std.— Klaſſe 2: 1. Jörder⸗Bühlertal :13:52 Std.— Klaſſe 3: 1. Fricker⸗Baden⸗Baden:12:48 Std.; 2. Schade⸗Baden⸗Baden:13,52 Std.— Altersklaſſe 1: 1. Heinrich Fritz⸗Bühlertal:11:27 Std.(Beſtzeit).— Jungmannen(8 Km.): 1. Horcher⸗Bühlertol) 39:47 Min.— Mannſchaftswertung(Langlauf): 1. SC Bühlertal 337:24. Tenet wieder Europameiſter Im Pariſer Sportpalaſt ſtellte ſich der junge griechiſche Mittelgewichts⸗Europameiſter Antonio Chriſtoforidis dem ſtarken Franzoſen Edouard Tenet zum Titelkampf. In einem techniſch hochſtehenden 16⸗Runden⸗Kampf errang Tenet einen Punktſieg über deu Griechen, der ihn wieder in den Beſitz der Europameiſterſchaft brachte. Der Veran⸗ ſtaltung wohnten u. a. auch der deutſche Meiſter Jief Scheffelmann(Köln) und der Exeuropameiſter Bob van Klaveren bei, die als Herausſorderer Tenets vor allem in Frage kommen. Die NSͤK⸗Winterſportkämpfe der Motorgruppe Süd⸗ weſt, die auf dem Hornberg ſtattfinden ſollten, wurden ab⸗ 555 und auf einen noch nicht beſtimmten Termin ver⸗ oben. Noròbadiſche Schwimmer im Kampf fürs WHW „Ich glaube, wir haben ſo viel Glück in dieſem Jahre erfahren, daß wir alle die Pflicht haben, dieſem Glück freiwillig unſer Opfer zu bringen.“ Dieſe Worte ſprach der Führer bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes 1938/39. Es iſt kein Befehl, der aus dieſen Worten klingt, aber eine Mahnung, die das Herz eines jeden Deutſcher rühren muß. Es iſt bekannt, daß man keinem wahrhaften Deutſchen mit beſonderem Nach⸗ druck auf ſeine Pflichten gegenüber dem„Glück“, das der Nation mit dem Werden Großdeutſchlands zuteil wurde, hinweiſen muß, noch weniger aber die Vereine des NS8L und ihre Mitglieder, denn ſie haben es in allen Jahren ſeit der Machtübernahme durch den Führer als ihre Ehren⸗ pflicht angeſehen, im Geiſte der Volksgemeinſchaft zu helfen und hilfsbereit zu ſein. In dieſem Sinne ſtellten ſich auch die Schwimmer der Arbeitsgemeinſchaft Mannheim⸗Ludwigshafen gemeinſam gegen Wochenende in den Dienſt der Sache, um gegen den ſtärkſten nordbadiſchen Vertreter, die Arbeitsgemeinſchaft Heidelberg— vertreten durch die kampſerfahrene Vereins⸗ mannſchaft des S Nikar Heidelberg— anzutreten. Allerdings hätte der Rahmen ein anderer ſein dürſon, aber aus der Not der Umſtände geboren, bekundeten die Schwimmer ihren guten Willen und ein finanzieller Er⸗ trag iſt der großen Sache geſichert. Wie nicht anders zu erwarten, blieben die im Laufe des letzten Jahres in den Reihen ihrer Aktivität mächtig aufgekommenen Heidelberger Gäſte Geſamtſieger, wenn⸗ gleich die Kameraden L. Kohler, Dr. Vogt und Fehſer auf der Fehlliſte“ſtanden. Auch die Manuheimer mußten auf verſchiedene ihrer Spitzenkönner verzichten, von denen Weingärtner, Jeck und Hannack kurz erwähnt ſeien. Eine weſentliche Verſtärkung erfuhr die Mannheimer Stadtmannſchaft durch die Ludwigshafener Kameraden der J6 Farbeninduſtrie, die beſonders in Diehm und Schenk ganz hervorrageude Könner hat. Von verſchiedenen Staoffelwettbewerben verdient die doppelte Lagenſtaffel, 4, 8, 4, 4, 8, 4 Bahnen, beſondere Erwähnung, in der die Arbeitsgemeinſchaft Mannheim⸗ Ludwigshafen ſich bis zum vierten Mann einen ganz er⸗ heblichen Vorſprung zu ſichern verſtand als ſich ein tak⸗ tiſcher Einteilungsfehler rächen ſollte kei dem die Heidel⸗ berger durch ihren fabelhaft ſchwimmenden Marien allen Verluſt aufholen und ſchließlich einen verdienten Sieg landeten. Spannende Augenblicke brachten weiter große Kraul⸗ und Bruſtſtaffel, die letzten Endes auch an die Gäſte abgetreten werden mußte. Wohl die größte Ueberraſchung brachte das Waſſerballa ſpiel, bei dem Heidelberg einer inſolge Fehlens von Wein⸗ gärtner, Jeck und Weniger geſchwächten Siebenermagnſchaft des SVM letzterer eine:1Niederlage dank weit⸗ maſchigerem Spiel, gepaart mit blitzſchneller Ballabgabs und großer Schußfreudigkeit beizubringen vermochten. Spielleiter: Kreisfachwart Klein⸗Mannheim. Das Ehrem tor für Mannheim ſchoß Zander. Mag dieſer Kampf auch in Ehren verlorengegangen ſein, die Mannheim⸗Ludwigshaſener Schwimmer haben ſich zu der erfreulichen Erkenntnis durchgerungen, nur durch ſchwere Gegner vorwärtszukommen und die geſchwom⸗ menen Zeiten erbrachten den anſpornenden Beweis, daß die mühevolle Arbeit on Reichsbundlehrer H. Sommer fortſährt, Leiſtungsſteigerungen zu zeitigen. Die Ergebniſſe Lagenſtaffel, 4, 8, 4, 4, 8, 4 Bahnen(Rücken, Bruſt, Kraul doppelt): 1. Heidelberg(Nägele:15, Jungmayr:46, Schwarz:00, Reichel:17, Marien:37,1, Grittwann 2 1201,8) in:56,8 Min.; 2. Mannheim⸗Ludwigshaſen 10:02,7 Min.(Klenk⸗Lu:15,2, Schenk⸗Lu:38,6, Fitzner⸗Mhm :01. Dr. Ehrlich⸗Mhm:49,8, Winkler 1⸗Mhm:00). Große Kraulſtaffel, 10 mal 4 Bahnen: 1. Heidelberg 10:46,5 Min.(Poppen:01, Holzer:05, Woll:05, Gritt⸗ mann:04, Kimmling:09, Grittwann 2:01. Schwarz :03, Hamann:07, Comteſſe:00,5, Wyrott:11): 2. Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen 11:02 Min.(W. Lichdi:06, Keller:05, Merz⸗Flak 40:04,8, Böhler⸗Flak 40:03,4. Zander:12,6, Diehm⸗Lu 59,6, Winkler 2 1110, Kretzler:09, Fituer:08, Winklex 1:03). Große Bruſtſtaffel, 10 mal 4 Bahnen: 1. Heidelberg 12:39 Min.(Kiefer:14,6, Pallmann:15,4, Sauereſſig .17, Reinhardt:19,5, Comteſſe⸗Flak 49:15, Poppen:16, Grittmann 1 113, Grittmann 2:20, Jungmayr:16, Marien:11); 2. Mannheim⸗Ludwigshafen 12:54 Min. (Utffz. Merz⸗Flak 49:16,2, Keller:23,4, Böhler⸗Flok 49 :19, Horſthampke:13, Joſ. Weniger:15, Dr. Ehrlith :17, Schenk⸗Lu:10, Engel:19,2, Ziewer:18,8). Waſſerball: Heidelberg— Mannheim:7(510). Die Gaue Württemberg und Mitte vereinbarten eine⸗ Mannſchaftskampf im Gerätturnen, der nun am 2. A in der Stuttgarter Stadthalle ſtattfinden wird. 90 Montag. 16. Januar 1939 Einzelhandelsumsätze Jahresumsaß 1938 etwa 34 hird. Bik. Das Inſtitut für Konjunkturſorſchung und die For⸗ ſchungsſtelle für den Handel(Rſch) beim Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit(RKW) legen folgenden gemeinſamen Bericht über die Entwicklung des Einzelhandelsumſatzes im November 1938 vor: Seit einer Reihe von Monaten letwa ſeit Auguſt) iſt der Anſtieg der Einzelhandelsumſätze lebhafter geworden: Die Umſätze, die im erſten Halbjahr 1938 um rund 8 v. H. über Vorjahrshöhe lagen überſchritten den Vorjahrsſtand im dritten Vierteljahr um rund 10 v. H. und in den Mo⸗ naten Oktober und November jeweils um rund 11 v. H. Die in der letzten Zeit eingetretene Beſſerung erkennt man beſonders deutlich auch daran, daß die Oktober⸗ und No⸗ nember⸗Umſätze um rund 60 v. H. über dem Stand von 1983 lagen, während die vorangegangenen Monate nur mit einer Zunahme von etwas über 50 v. H. abgeſchloſſen hatten. Die Einzelhandelsumſätze des Jahres 1938 dürf⸗ ten ſich im ganzen auf etwa 34 Milliarden/ belaufen gegenüber knapp 31 Milliarden im Jahr 1937 und 21,8 Milliarden& im Jahr 1933. Sehr gute Umſätze wurden im Berichtsmonat im Einzel⸗ handel mit Nahrungs⸗ und Geuußmittel erzielt: In den Lebensmittelfachgeſchäften(vorwiegend ohne Friſchobſt und ⸗gemüſe) lag der Umfatz um faſt 10 v. H. über Vorjahrs⸗ höhe, was bei Betrieben dieſer Art(weitgehend ſtarrer Bedarf!) als eine beſonders ſtarke Zunahme bezeichnet werden muß. Die Umſätze in den Fachgeſchäften für Schokoladen⸗ und Süßwaren waren im November um 16,5 v. H. höher als vor einem Jahr, ebenfalls eine ſehr be⸗ merkenswerte Steigerung. Auch in den Tabakwarenſach⸗ geſchäften wurden günſtige Umſätze erzielt; ſie lagen um 15 v. H. über Vorjahrshöhe. Nicht ganz ſo lebhaft wie bisher haben im November die Umſätze der Textilgeſchäfte zugenommen; ſie überſchritten den Vorjahrsſtand um 10 6 v. H.(3. Vierteljahr 1098 plus 129 v. H. Oktober plus 12,2 v..). Doch muß man dabei berückſichtigen, daß der November 1937 beſonders günſtig gelegen hatte. Die ſtärkſte Steigerung war im November(im Veraleich zum Vorjahr) bei Herrenhüten(plus 22,1 v..), bei Sport⸗ artikeln und Sportbekleidung(plus 185 v..ſ und bei Herrenausſtattungen(plus 17,4 v..) zu verzeichnen, Doch waren auch die Umſätze der Geſchäfte für Herren⸗ und Knabenkleidung ſowie für Damen⸗ und Mäochentleidung um 15,3 v. H. bezw. 14 v. H. höher als vor einem Jahr. Im Einzelhandel mit Hausrat und Wohnbedarf iſt in den letzten Monaten ein neuer Anſtieg zu beobachten: Die Umſätze der Möbelfachgeſchäfte hatten in den erſten drei Vierteljiahren nur um etwa 11 v. H. zugenommen im Ok⸗ tober betrug die Steigerung wieder 10 v. H. und im No⸗ vember ſogar 20—5 v. H. In ähnlicher Weiſe hat ſich auch der Umſatz in Eiſenwaren, Keramik⸗ und Glaswaren ſowie in Elektrogerät entwickelt. Bei Funkgerät hat ſich die außergewöhnliche Zunahme im Oktober( 65 v. H. gegen⸗ über dem Vorfahrf etwas gogeſchwächt; doch wurden auch im Noyember ſehr hohe Umſätze erreicht(+ 40 v..). Bei den Nähmaſchinenhandlungen hat die günſtige Umſatz⸗ entwicklung weiter angehalten(November Frund 25 v..). Auch in den übrigen Einzelhandelszweigen zeigt die Um⸗ ſatzentwicklung ein ſehr gutes Bild. In den Drogerien waren die Novemberumfätze um 12 v. H. höher als vor einem Johr, was nach der bießer nur zögernden Aufwärts⸗ entwicklung beſonders viel bedeutet. In den Farbenhand⸗ lungen wurde der Vorjahrsſtand um 10 v.., in den Blumengeſchäften um 15 v. H. und in den Uhrengeſchäften um 28 v. H. überſchritten. Nur gering erſcheint die Um⸗ Katzzunahme in den Kraftſahrzeughandlungen(+ 5 p..); doch muß man den hohen Stand berückſichtigen, den die Umſätze insden letzten Jahren erreicht haben. So erklärt es ſich, daß die Umſätze im Berichtsmonat um mehr als das anderthalbfache über dem Stand von 1993 lagen. In sieben Monaten für 150 Millionen Niark Aufiräge Das Handwerk in der Osimark und im Sudeienland holi auf Unmittelbar vor dem Umbruch im März 1038 waren xund 65 v. H. der in der Oſtmark befindlichen 210000 Hand⸗ werksbetriebe unter das ſteuerfreie Exiſtenzminimum, unter eine Bruttoeinnahme von 80 Mark im Monat ge⸗ ſunken. In dieſer Lage iſt ſeitdem ein grundlegender Wandel eingetreten. ank der Inititive des Reichshand⸗ werksmeiſters konnten in wenigen Wochen 22 Landes⸗ lieferungsgenoſſenſchaften und Baugeſellſchaften errichtet werden, durch die gerade den wirtſchaftlich ſchwächſten Hand⸗ werkern ſofort namhafte Aufträge vermittelt werden konn⸗ ten. Im Anſchluß an die Landeslieferungsgenoſſenſchaften wurden über 500 Arbeitsgemeinſchaften aus kleinen und kleinſten Betrieben gebildet, die bei der Vergebung von Großaufträgen eingeſchaltet werden konnten. Um auch die in den Landeslieferungsgenoſſenſchaften noch nicht erfaßten Handwerksbetriebe wirtſchaftlich zu fördern, wurde⸗ der oſt⸗ märkiſche Handwerkerwirtſchaftsverband gegründet, in deſſen Nahmen es gelang, das erſte Baulos für die Reichsauto⸗ bahn und damit einen Auftrag von rund zwei Millionen Mark für das Handwerk hereinzuholen. Wie Landes⸗ handwerksmeiſter Ziegler im„Deutſchen Handwerk“ mit⸗ teilt, konnten in den letzten ſieben Monaten in enger Zu⸗ ſammenarbeit mit der Bezixksausgleichsſtelle Wien dem oſtmärkiſchen Handwerk 129 Millionen Mark Staats⸗ und Heeresaufträge zugeführt werden. Im neuen Jahr wird über den endgültigen organiſatoriſchen Aufbau des Hand⸗ werls in der Oſtmark entſchieden werden. Ein weiterer Bericht von Landeshandwerksmeiſter Peſchko ſtellt feſt, daß auch das ſudetendentſche Handwerk nach we⸗ nigen Monaten heute ſchon vor der Vollendung ſeines Auf⸗ baues ſteht. Für Großaufträge wurden zwölf Landes⸗ lieferungsgenoſſenſchaften gebildet. Viele Millionen Mark an Aufträgen wurden bereits vergeben. Durch die wirt⸗ ſchaftliche Hilfe des Reiches und nicht zuletzt durch die Unterſtützung des Reichshandels war eine ſolche wirtſchaft⸗ liche Ankurbeſung möolich, daß bereits Facharbeiteymangel in manchen Handwerkszweigen bemerkbar iſt. Für die Unterſtützung nerarmter arbeitsunfähiger Handwerker und für drinaliche Perſonalkredite wurden vom Reichsſtand des Handwerka 30 000 Maré zur Verfügnna geſtellt. Für um⸗ ſchulung der Handwerker wurden 100 00 Wark bewilliat, ſo daß im neuyen Jabr ſofort mit der Umſchulung auf die nenen deutſchen Werkſtoffe hegonnen werden konnte. HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Akſien uneinheiſlich Ruhiger Wochenbeginn— Remen nur wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe uneinheitlich Frankfurt, 16. Januar. Auch zum Wochenbeginn zeigte das Geſchäft an der Börſe nur kleinſten Umfang. Der Auſtragseingang war ſehr tlein ſoweit er den Großvertehr am Attienmarct betraf, während für den Einheitsmarrt in einer Anzahl von Papieren weitere Anlagen erfolgten. Die Zahl der ohne Notiz ge⸗ bliebenen Werte hat ſich wieder ſtart erhöht. Bei den zu⸗ nächſt notierten Papieren war die Entwicklung uneinheit⸗ lich, wobei ſich die durchſchnittlichen Schwantungen unter 1 v. H. bewegten. Montanwerte ſetzten durchweg nur knapp gehalten ein. J6 Farben gingen nach 150 noch /4 v. H. unter den Stand vom Samstag auf 149.25 zurück, ferner Geſfürel von 13356 auf 133(134), auch AEch nur knapp gehalten mit 116.50(116.75). Andererſeits befeſtigten ſich Reichsbané auf 188.50(187.50), Rheinmetall auf 131(130.25) und RWeE lauf 118¼(11796) ſowie Lahmeyer auf 118(117.75). Am Rentenmarkt blieb die Geſchäftstätigbeit klein. Reichsaltbeſitz etwas ſchwächer mit 128,60(128 76), ferner öproz. Gelſenkirchen Berg mit 101½(101/4). Kommunal Umſchuldung halbamtlich unv. 92,90. Feſt lagen Reichs⸗ bahn Va mit 1239(123/¼4). Liquibationspfandbrieſe ſchwankten bis zu 4 v.., im gleichen Ausmaß ab⸗ weichend notierten Stadtanleihen und Induſtrie⸗Obligario⸗ nen bei im allgemeinen kleinen Umſätzen. In der zweiten Börſenſtunde blieb die Kursentwicklung unregelmäßig, das Geſchäft belebte ſich nicht, da Aufträge ſehlten. Hoeſch waren mit unv. 107½% angeboten, ACEG bröckelten auf 11574 nach 1467, Geſfürel auf 132½ nach 13376 ab, andererſeits 30 Farben 149% nach 140% und RWe' bei größeven Umſätzen mit 148/¼ nach 118//. Die ſpäter notierten Papiere zeigen Abweichungen bis 1 v. H; ſchwächer aber Deutſche Erdöl mit 4211(124), Adlerwerke Kleyer mit 103(105) und Felten mit 133(135). Am Markt der unnotierten Werte waren Dingler Ma⸗ ſchinen lebhafter mit 1027—104/(102—400, ſonſt nannte man Elſäſſ. Bad. Wolle mit 924—94/(93—90) und Gro⸗ 155 mit 83 Geld(824—844), der Geldmarkt war ſehr lüſſig. Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich Berlin, 16. Januar Zu Beginn der neuen Woche hielt ſich das Aktien⸗ geſchäft in recht engen Grenzen. Von der Bankenkundſchaft waren zwar noch einige Anlagekäuſe vorgenommen worden, die hauptſächlich den Markt der Verſorgungswerte betrafen, an den meiſten anderen Gebieten beſchränkte ſich die Um⸗ ſatztätigkeit aber im weſentlichen auf einen Austauſch von Spitzen unter dem berufsmäßigen Handel. Vielſach wurden von letzterem weitere Gewinnſicherungen vorgenommen, ſu daß ſich allgemein ein uneinheitliches Bild ergab. Die Grundtendenz war dabei durchaus freundlich. Montanwerte unterlagen geringen Abgabedruck. Harpener und Klöckner büßten je, Hoeſch, Rheinſtahl und Verein. Stahlwerke je v. H. ein. Von Braunkohlenaktien ermäßigten ſich Niederlauſitzer und Bubiag um je 1½ und Deutſche Erd⸗ öl um 1/ v. H. Von chemiſchen Papieren zogen Farben bei nicht ſehr großem Bedarf um 76 auf 150 an; Chem. v. Heyden gaben bei einem Mindeſtſchluß um 1½% v. H. nach. Ebenſo waren es nur wenige Tauſend Mark An⸗ gebot, die bei Conti Gummi einen Rückgang um 3 v. H. auslöſten. Von den ſchon erwähnten Verſorgungswerten hatten Rheag mit plus 2 v. H. die Führung, wäh⸗ rend die Gewinne ſonſt nicht über Prozentbruchteile hin⸗ ausgingen. Auch Elektrowerte waren meiſt leicht gebeſſert, vor allem Lahmeyer mit plus 136, Schuckert und Siemens gaben allerdings 1 bzw. 1 v. H. her. An den übrigen Marktgebieten fielen mit kräftigeren Veränderungen nur noch auf: Rheinmetall Borſig(plus), Bremer Wolle (plus 74). Deutſcher Eiſenhandel(minus 1) und im ge⸗ regelten Freiverkehr Burbach(minus 1 v..).— Im variablen Reutenverkehr ermäßigte ſich die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe um 2½ Pfa. auf 128,60, Reichsbahnvorzüge wur⸗ den K v. H. höher bewertet. Die Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe ſtellte ſich auf unverändert 92,90. Im Börſenverlauf überwog die Neigung zu Glattſtel⸗ lungen, ſo daß die Kurſe auf zahlreichen Marktgebieten abbröckelten. AEch, Ilſe Genußſcheine und Chemiſche von Henden verloren je v.., Rheinmetall⸗Borſig und⸗ Gesfürel gaben je um v. H. nach, ferner ſchwächten ſich Salzdetſurth um 1 und Buderus um 176 v. H. ab. Farben wurden mit 1499 notiert. Andererſeits ſtiegen Deutſche Erdöl und Vereinigte Stahlwerke je um 71, Klöckner um„6 und Goldſchmidt um N v. H. Am Kaſſarentenmarkt waren keine nennenswerten Kursſchwankungen zu verzeichnen. Eine Ausnohme bil⸗ deten lediglich von Pfandbriefen 28er Niederſchleſien Pro⸗ vinz, die 1 v. H. einbüßten. Sonſt blieben Pfondbrieſe und Kommunalobligationen zumeiſt unverändert. Liquidations⸗ pfandbrieſe logen bei etwas regerer Umſatztätigkeit im all⸗ gemeinen gebeſſerk. Von Stadtanleihen gewannen 28(29er Stettin und 28er Dresden Gold je, während 28er Bres⸗ lau 7 v. H. einbüßten. Am Markt der Zweckverbands⸗ anleihen ſtiegen 36er Ruhrverbond um 74 v. H. Bei den Reichs⸗ und Länderanleihen bildete die Einführung der neuen Reichsanleihe Folge 3 das hervorſtechenöſte Meri⸗ mal. Bei einem Umſatz von etwa 3,5 Mill./ laukete die Notiz 984. Sonſt waren keine beſonderen Vorgänge Iu verzeichnen. Bei den Induſtrieobligationen ſtellten ſich Farbenbonds und 4,prozentige Harpener je 4 und Deutſche Conti⸗Gas v. H. höher, Baſolt Gold waren um p. H. rückgängig. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien kamen Deutſche Ueberſeebank und Sächſiſche Bank je v. H. niedriger zur Notiz. Bei den Hypotherenbanken gewannen Bayeriſche Hypotheren 7 v.., während Meininger Hypo⸗ thelen nach Unterbrechung im gleichen Ausmaß rückgängig waren. Am Markt der Kolonialwerte ſtiegen Kamerun nach Pauſe um 1½, während Schantung 2 v. H. niedriger lagen. Bei den Induſtriepapieren beſeſtigten ſich Löwen Böhmiſch und Natron Zellſtoff um je 4 v.., allerdings nach Unter⸗ brechung, auch Schönebeck Metall kamen um 5 v. H. höher an. Andererſeits gaben Wandererwerke um 3 und Ver⸗ einigte Ultramarin um 3½ v. H. nach. Von Steuergutſcheinen waren die ſogenannten Anleihe⸗ ſtock⸗Steuergutſcheine um 10 auf 92.80 rückgängig. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er und 1941er 99,62 G 100,37 B; 1942er 99 G 99,75 B; 1948er und 1944er 98,87 G 99,62 B; 1945er bis 1948er 98,75 G 99,5 B.— Wiederaufbauanleihe: 1944er⸗Ier je 82,5 G 83,37 B; Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 92,525 G 53,275 B. Am Börſenſchluß nahm das Geſchäft immer weiter an Umfang ab, und auch die Notierungen lauteten vereinzelt niedriger. Hoeſch verloren, Deutſche Erdöl und Geſfürel v. H. Farben zogen hingegen auf 149/6 an. Die Altbeſitzanleihe ſchloß zu 128.50. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 16. Jan. Am Geldmarkt zeigten ſich heute nach dem Medio wieder Rückflüſſe beſcheidenen Ausmaßes, 6. daß die Blankotagesgeldſätze um auf 2 bis 2 v. ermäßigt werden konnten. Dementſprechend wor am Wech⸗ ſelmarkt wieder lebhaftere Nachfrage feſtzuſtellen, die ſich vornehmlich auf Privatdiskonte ſowie unverzinsliche Reichsſchatzanweiſungen erſtreckte. Der Privatdiskont war mit 276 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten zeigte das eng⸗ liſche Pfund weiter leicht anziehende Tendenz, ſo daß in London für das Pfund 4,6756(4,6734) Dollar zu zahlen waren. Die Amſterdamer Notiz erhöhte ſich auf 8,6036 (8,60), die Züricher auf 20,71(20,60). Kaum verändert war der Dollar, während von den kontinentalen Valuten der franzöſiſche Frane der Pfund⸗Bewegung entſprechend an⸗ zog. Der holländiſche Gulden wurde ebenfalls etwas höher benvertet, der Schweizer Franken hielt ſich nach wie vor auf faſt unveränderter Baſis. Später konnte ſich das engliſche Pfund nicht voll be⸗ haupten, auch der franzöſiſche Frane gab wieder leicht nach. Distont: Reichebant 4. Lombard 3. Privat 3 9. 0 Amtlich in Rm Dis⸗ 16 Januar 14 Januar J onte celd] Briet eld Briei degppten lägopt Bid. 11,035/ 11,965 11.0300 11,960 Argentinten 1P.⸗Peſo. 0,568 0,572 0,568 0,572 Belgꝛen 10Belga, ½ 42,00 42,17 42,07 42,15 Brafilien 1 Mitreis 0,140% 6,148 90.146 0,178 Bulgarten. 100Sevaſ 6.047“.053 5047/ 3,053 Dänemart 190Kronenf1 451,96 52,0 5194 2C4 Danzia 100Gulden]4 47.— 47,10 47,— 47,10 England 1ſd 2 11,635/ 11,665 11,630 11,660 Eſtland. j0(eſtn Kr. 4/ 527 68,13 68,27 Finnland100fiun, Mk.4 5,1300 5,14% 5,125] 5,135 Fantreich 100 2 6,5080 6,552 06,558 6,572 riechenlond 100 r0.253 2,357.253 2,357 oll nd 1008 den2 135,27 135,55 135,23 135,51 ran(Teheran) ſpanlauw 2 14,40 14,48 14.45 14.47 sland„ 100 181 Kr. 5¼½[ 52,1452,24 52,12 32,22 Italien, 10“Kire 8 13,00 13,11 13,09 13,11 Japan 1Hen] 3. 0,0/8 0,680 0,678 0,080 gete nncne, 5.604 5,¼700 5,004.706 anada 1ian. Dollar 2,4700 2,474 2,470.474 Settland 100 Latis 5/ 48,7 48,85 48,75 48,85 Sitanen„ 1008itae 5 41,0442,02 41,9442.02 Rorwegen 100Rronen] 3½[ 88.47 58.50 58,45 58,57 Polen, 100loty] 4½ 47.— 47,10 47,.— 47,10 Poriugal 100 Eskudo 335 10.565 10,585 10,560 10,580 R inien 79 7————9—*—— Echweben 100K 2 ,00 696 8587/ 55.50 Schwein 100Franken 1/ 56,44 50.50 50,44 50,50 Span en 100 Peſeten 5 5 3 15 9 Türler„ itul. Pfd. 5½.978.982.978.982 Ungarn„ 100Pengo4 88**3 72 Uruguay, 1Goldpeſo 0,919/.921 0,919] 1,921 Ger. Staaien 1 Dollar.40.494 2. 400“ 2,494 * Fraukfurt, 16. Januar. Tagesgeld wurde auf den ſehr niedrigen Satz von 2 2,25) v. H. geſenkt. TPPPPPPPPP0PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—————————————— * Müller u. Co. Gmbc in Landau i. d. Pf. ſellſchafterbeſchluß wurde das Stammkapital nialwaren⸗ und Weingroßhandlung um 180 000“ erhöht. Zeitz, Holzhandelsgeſellſchaft mbo. in Saarbrücken. Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung wurde das Stammkapital von 200 000 auf 400 000“ erhöht. * Schnellpreſſenfabrit Frankenthal Albert und Cie. Gmbch., Frankenthal(Pfalz). Bei der Schnellpreſſenſabrik hat ſich der Umſatz des Jahres 1938 nach Mitteilung der Verwaltung entſprechend der geſtiegenen Geſolgſchaftszahl befriedigend entwickelt. Der Ausſuhranteil an der Ge⸗ ſamterzeugung hat ſich gegenüber dem Jahre 1937 ver⸗ doppelt Durch die allgemeine Beſſerung der Wirtſchafts⸗ lage ſind die Anſprüche aller Käuferſchichten hinſichtlich Ge⸗ währung von Zahlungszielen zurückgegangen, was ſich in einer erheblich verbeſſerten Flüſſigkeit bemerkbar macht. Der Auftragbeſtand am Anfang des Jahres ſichert volle Beſchäftigung bis weit in das nächſte Jahr hinein. * Kolb u. Schüle Ach, Kirchheim unter Teck.— Wieder 6 v. H. Dividende. Zum 30. September 1938 wird der Brnttogewinn mit 2,34 Mill.% li. V. 2,66 Mill. bei Durch Ge⸗ dieſer Kolo⸗ 45 000„ auf 1* do u 87 3. F. 98.75 08.75 ½ Maing 26 K 97.— 97, 4% aden.. 06.70 99, 97.87 4% Bayern 27. 00, 4% Heſſen 29-0 98,50 4½ Birmaſens 26 90,— 98, 4½ Pr. St.⸗Anl.29 109,0 100,0 5 Ulm 26 A— 4½ Mannheimz9 98. Si 20⁰ 69.25 4½ bo, 11.87 981% Obstom.. Uf Girog, 1fſe 99.50 90.75 6% do. Pfbr.⸗Ok. 6 UindnerBrau Gpför. kul u. 1 99.— 99. % be Vid. 1 Ji, 5Keckarstultg 8 *9* 96.50 28.50ſ0 Kruppkrelbfoh 101, 101.7 0,92 Mill.„ übrigen Auſwendungen) ausgewieſen. Hin⸗ zutreten 2000(0) Ertrag aus Beteiligungen, 24 000()“ ſonſtige Erträge und 28 000(58 000) 4 go. Erträge. An⸗ dexerſeits beanſpruchten u. o. Löhne und Gehälter 1,59 (1,18) Mill.“, ſoziale Leiſtungen 121 000(82 000), Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen 0,17(0,19) Mill.“, andere Ab⸗ ſchreibungen 31 000(1000), Zinſen 59 000(14.000) 4. Ein⸗ ſchließlich 95 699/ Gewinnvortrog aus 1936/37 erſcheint der Reingewinn mit 296 826(262 785) 4, woraus 6 v. H. (wie i..) Dividende auf 2 Mill./ StAK, unv. 6 v. H. Dividende auf 20000/ Vorzugsaktien, wieder je 3 auf 4790(4822) Stück im Umlauf beſindliche Genüſſe verteilt und 95 609 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſol⸗ len. Auf der TO. der am 17. Januar ſtattfindenden HV ſteht u. a. zur Beſchlußfaſſung Umwandlung der bisher auf amen lautenden 20 000/ Vorzugsaktien über je 10 in Inhaber⸗Stammaktien über je 1000“. Nach dem Bericht war die Nachfrage nach den Geweben des Unternehmens im Geſchäftsjohr 1937/8 außerordentlich ſtark. Ueber den Verlauf des neuen Jahres laſſe ſich kein endgültiges Urteil abgeben. Die Geſellſchaft ſei im Rahmen des Kontingents voll beſchäftigt, und hofft, daß die Zellwolle⸗Erzeugung im Lauf des nächſten Jahres ſo geſteigert werden könne, doß ihr hieraus größere Zuteilungen zur Verſügung ſtünden. Der künftigen Geſchäftsentwicklung ſehe die Verwaltung mit Vertrauen entgegen. 99.— 97.50 Di. Steingeug. Dürrwerke durlacher 0. 1130 112% Fiein, Sganglin Saene ce n Sorifig. Sem.e 97,50 95,— Würn norr, Heilbrenn 250,0 250,0 8 ei R 109 iemens⸗Reinig. 9 Abend⸗ Ausgabe vr. 26 Die Sparkassen im Jahre 1938 Nach den ſoeben veröffentlichten Monatsausweiſen der deutſchen Sportaſſen, Girokoſſen und Kommunalbanten ſind bei dieſen Inſtituten im Dezember 614,4(November 573,½2 Mill. Spareinlagen eingezahlt worden gegen 5²⁰,4 Mill. eim Dezember 1937. Damit hat ſich die günſtige Spareinlagenentwicklung der letzten Monate weiter fort⸗ geſetzt. Das Einzahlungsergebnis im Dezember wurde nur von demjenigen des üblicherweiſe ſtärkſte. Einzah⸗ lungsmonats Januar ſowie dem des Oktober, in dem be⸗ kanutlich beſondere Umſtände vorlagen, übertroſſen. Die Rückzahlungen waren im Berichtsmonat mit 540,8 Mill. wie üblich die höchſten im gonzen Jahr— abgeſehen von denjenigen des September. Dem erhöhten Spareinlagen⸗ beſtand entſprechend waren ſie größer als im Vergleichs⸗ monat des Vorjahres(459,7 Mill. 0) Dank der günſtigen Einzahlungsbewegung ergab ſich alſo im Berichtsmonat ein Einzahlungsüberſchuß von 73,6 Mill. 4, der das Sparergebnis im Dezember 1937 um 13 Mill. übertraf. Bis einſchließlich 1936 hatte der Johres⸗ ſchlußmonat in der Regel aus jahreszeitlichen Gründen einen Auszahlungsüberſchuß bei den Spareinlagen mit ſich gebracht. Daß ſeit Dezember 1937 nunmehr die Einzahlun⸗ gen auch im Dezember über den Rückzahlungen liegen, iſt ein beſonders erfreuliches Zeichen für die günſtige Ent⸗ wicklung der Spareinlagen der letzten Zeit. Die Einlagen der ſonſtigen Gläubiger der Spor⸗ und Girokaſſen haben ſich dagegen im Rahmen der fahreszeit⸗ lichen Entwicklung im Berichtsmonat vermindert. Mit 215,1 Mill./ war dieſer Rückgang diesmol beſonders aroß und damit höher als die Minderung der Giroeinlogen im Vergleichsmonat des Vorjahres(134,7 Mill.„). Es ſteht zu vermuten, daß die Umſön⸗ auf den Girolonten mit ſteigenden Einlagenbeſtänden ebenſalls zunehmen. Nach dem Vorliegen der Dezemberziffern iſt ein Ueber⸗ blick über die Einlagenbewegung bei den Spar⸗ und Gixo⸗ kaſſen im ganzen Jahre 1938 möglich. Einſchließlich der am Jahresende gutgeſchriebenen Zinſen, die allerdings zum großen Teil erſt im neuen Jahr verbucht werden, werden ſich die Spareinlagen im Jahr 1938 ſchätzungsweiſe um 1957 Mill. 4(gegen 1451 Mill.„ im Vorjahr) erhöht ha⸗ ben. Von dieſer Spareinlagenſteigerung entſollen 1312 Mill. auf den Einzahlungsüberſchuß, 520 Mill. auf die Zinsgutſchriften und 125 Mill. auf die ſonſtigen Veränderungen. Daneben ſind die ſonſtigen Einlagen der Sparkaſſen im vergangenen Jahr um 342 Mill.(gegen 293 Mill. im Vorjahr) geſtiegen. Insgeſomt ſind alſo den Einlagen der deutſchen Snar⸗ und Girokaſſen im ver⸗ gangenen Jahr foſt rund 2,3 Mrd./ zugewachſen(gegen 1,7 Mrd. 4 im Vorjahr). Der Beitrag der Spar⸗ und Girokaſſen zur Kapitalbildung war alſo im vergangenen Jahr überaus günſtig. Das Aktipgeſchäft der Spar⸗ und Girokaſſen zeigte im Dezember 1038 etwa das gleiche Bild wie im Vorjahr. Die Bankguthaben wurden mit 193,6 Mill. 4 beanſprucht, dagegen ſind die Wertpapierbeſtände der Sparkaſſen um weitere 132,9 Mill./ geſtiegen, insbeſondere infolge der Beteiligung der Sparkaſſen an der letzten Konſolidierungs⸗ anleihe des Reichs. Im örtlichen Kreditgeſchäft konnten 29,3 Mill. 4 Hyypothekendarlehen zuſätzlich gusgeliehen werden, wogegen die kurzfriſtigen Kredite wie ſtets im Dezember etwas, und zwax um 27,3 Mill. vermindert wurden. Auch bei den Kommunalkrediten ſetzte ſich die rückläufige Bewegung weiterfort(— 13,5 Mill.), dagegen wurden die reinen Kaſſemittel wie üblich zum Jahres⸗ ſchluß etwas verſtärkt( 8,7 Mill.). *Phänomen⸗Werke Guſtay Hiller AG, Zittau.— Wie⸗ der 8 v. H. Dividende. Entſprechend den Aufgaben, die der Kraftfahrzeuginduſtrie im Rahmen dei deutſchen Wirt⸗ ſchaftsentwicklung vom Führer geſtellt wuroen, war die Phänomen⸗Werke Guſtay Hiller A6, Zittan, wie die Ver⸗ waltung in dem der HVam 21. Januar vorzulegenden Be⸗ richt ausführt, in dem am 30. September 1938 abgelauſenen Geſchäftsjahr während des ganzen Jahres voll beſchäftigt. Die Nachfrage noch preßluftgekühlten Nußkraftſahrzen den, nach Fahrrädern und Kraftfahrrädern war ſo lebhaft, daß die Geſellſchaft zeitweiſe recht lange Lieſerfriſten ſordern mußte. In der Gewinn⸗ und Verlüſtrechnung erſcheint der Jahresertrag mi: 4,10(i. V. Warenerlös 6,28, dagegen übrige Aufwendungen 2,87) Mill.. Dazu treten Zinſen und ähnliche Erträge von 0,08(0,02) und außerordentliche Erträge von 0,014(0,25) Mill. 4. Aufgewendet wurden für Löhne und Gehälter 2,28(2,06), für ſoziale Abgaben 0,15(0,14), für Steuern vom Einkommen, Ertrag und Ver⸗ mögen 0,99(0,41), für Abſchreibungen auf Anlagewerte 0,59(0,47) Mill. ſowie für andere Abſchreibungen ledig⸗ lich 0(i. V. 200 903). Einſchließlich 34953(32 989, Vortrag ſtellt ſich der Reingewinn auf 213 526(217 999%, woraus wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden ſollen, während 31150„ zum Vortrag kommen. Waren uncd Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 16. Jauuar. Auch zu Beginn der neuen Woche ſetzte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr nur zögernd ein und bewegte ſich auch im Marktverlauf in verhältnismäßig ruhigen Bahnen. Die Witterungsverhältniſſe ſind nach wie vor für Verladungen wenig günſtig, ſo daß die Zuſuhren keine Verſtärkung erfahren haben, andererſeits hält ſich aué die Kaufluſt in recht engen Grenzen. Die anſehnlichen Beſtände der zwei⸗ ten Hand nehmen inſolge des geringen Bedarſes nur lang⸗ ſam ab. Weizen wird verſchiedentlich aufgenommen, Reg⸗ gen bleibt hingegen vernachläſſigt. Futtergetreide hat ruhiges Geſchäft, Induſtriegetreide und Braugerſten wer⸗ den gleichfalls laufend in kleinen Mengen umgeſetzt In Futtermitteln überſteigen die Anlieſerungen erheblich die Kaufluſt. Am Mehlmarkt erſolgten die Abruſe nur zögernd S Bremer Baumwolle vom 16. Jan.(Eig. Dr.) Loko.98. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 16. Jan. (Eig. Dr.) Jan. 4,00 B 3,90 G; Febr. 4,00 B 3,90 G; Merz 4,.05 B.95 G; April 4,10 B 4,00 G; Mai.20 B 4,0 G; Juni 4,25 B 4,15 G; Juli 4,30 B 4,0 G; Auguſt 4,35 B 4,25 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 „Tage—; per Jan.⸗Febr. 31,50; Tendenz ruhig, Wetter milde; zeitweiſe Regen. Hamburger Schmalznotierungen vom 16. Jau.(Eig. Dr.) Marktlage ruhig, unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 16. Januar.(Eig. Dr.) Es notierten in“ für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 58,50; Standard⸗Kupfer lid. Monat 52,75 nom. Originalhüttenweichblei 18,25 nom.; Standard⸗Blei lfd. M. 18,25 nom.; Originalhüttenrohzink ah nordd. Stationen 17,50 nom.; Standard⸗Zink lfd. Monot 17,0 nom“: Origi⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133: dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 87,40 bis 40,40. Der Londoner Goldpreis betrug am 14. Januar für eine Unze Feinaold 148 ſh 9½ ö gleich 86.6340 4, für ein Gramm Feingold demnach 57,4051§gleich 2,78534. 10 14 16 14[Soldhyp. ⸗Ptandbriete 1W— 14 1% 14 W 10 14. 10 44. kFrankkfurt anieſhen a. Kom.Verb. ng.-Pferf. v. Hypothekenbanker]“— SS 9 Pere. Oerthein 145,0 1480 SPerStalet 0 d8. 5 wettehrs Akilen Dderheſſ. Pr.-UHnl. K 19. 100,0 100, 10 14 6% de, R 35,99,90 00,— 00,— Dayr. Motorenw. 143.5 142,5 ſelſt Waldbof. 125.5.Des. Acg.. Rhein⸗ Deuiscde iee de R:, 100,0 100,04% anrVodener. 2% W 0 ee Wee 142 Latrrregr,, 167,0 1874 Ma Wüb. 0 G. 811 100,0 100,0 ürzb.§ l. 5 75½ Rh.⸗yp⸗ Julius Berger 2 3 134.0 134,0 zransp m 176.5 128 lestver Zns!. werte ½% Uugsburg 2 95.25 98.254 00 K 99.— 99.— auer. Kleinlein 115,5 115,5— u. Ren ſbr 39 105.0 Bi. Breßd.⸗Sorit 164,0 164, Sank-Aktien Bi-Reichsb Nar 123,6 123,1 %⸗Baden 16 98.— 08. Ri.. 09.30 90,50 dant R 3„ 101,0 101,05½ Sübdeder.47 Bronce Schlen 104,0 104.0 Hanauer 2 55 Sobiſche Banf, 1150 1160 Otsch. Staatsanteihen 4% Berlin Soldat 102.7 402.7 6½ Berl. Hov.⸗Bl—— Browu. Boveri 117,5 117,0 925 9375 15.— K 8 2¹⁰.2— Sem.- u Privatb 112,7 113,0 Versicherungen 0 e, Sencen. ne Snorinr entkeeret, ſeSen, ds: 0 PoeHaagen enee 1645 860 Kanet.0 K00 es.. 181.0 150 0ſSeeceer Se 1188 112, ege. Aerggarr- 2 6 W. U 0 10.6 4% fae6 40 aanen, Komm.Siroverh eEr S, 0r en- Eie 4 P5.B L. ür: d. G.0 gſdeneree See, 0, 0 cre Keren e, 6„ R. 445 NN 4 0. Erbtv.„75 99,75 35 S 3 8 muheim. Verr. 80 141005 99, 25 99,25 26 97.— 07.25 1 ann, F. 5 00.50 09,50 93* K. 101,0 100.8—3 0——5 5 Bb. 140,0 140,5 Roeder. Oebe%/25 Pilz 8 195 5 Württ Tranavori Au do. 9 86 2.. 4½ Fudwigag. 16 98.— 08.—4% do. Goldsb A1 90 25 99.25 Pede. Schuldverschreibung. Di.Gold. u. Süber 198·0 197,0 8 agwte beülbrene 256,0 200.0] ReichsFani 188.2 180,0 Rhein. Hup.⸗Bauk 17.7 137,5 ba. Bank. 113.0 113.0 110,7 120.0 4½ Thüringen 2e 99,75 99.75 Monnbelw dut 124.0 134•0 4% da, R 8 99.— 00,—6½ Goth. Grber. u Aktien umwanbelbad inger-Unioeͤn 8 5 44% d 10, 10, N S Sinner, Bräme, 9i, 30 91,30 (Ptandbriefe u Schuld%, bo. R 12 98.02 98,62[KeK 119.5 110.0 E3. Na E2 Muac 103,5 16.5Stuttgart. Hoſr. , 90 verschreibun— 4 4————————. abge Ar Se 114.0 114,8 de Buse. .v. 25 90, 5„ 114. SWon 160.“ 100.l 1 e 24 81 8,5 6/b4 mübt, 1 143.0 Jeaus Seraken * j0itoſe Röching Ciſen 188'0 l00“s 165 1167Kele u. Schüle 08,50 98,504% De. Rom. E 66.30 08.300 19.100—— Sraten Eisr 2560 8520 Sle aktw. 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Nannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Weybereiter Bach'ſcher Orgelkunſt Erſte Morgenmuſik der Hochſchule Trotz ungewohnter Stunde war auch die erſte Morgenmuſik unſerer Muſikhochſchule im Kammer⸗ muſikſaal recht gut beſucht. Studierende und Lehrer füllten den feſtlichen Raum. Eröffnet wurde die— fünuf Viertelſtunden beanſpruchende— Vortragsfolge die auch die neue Hausorgel erſtmalig einbezog, mit einem der muſikgeſchichtlich bedeutſamen Werke Johann Sigmund Kuſſers. 25 Jahre vor Bach in Preßburg geboren und 1727 in Dublin geſtorben, warf ihn ſeine Künſtlerlaufbahn weit herum. In Hamburg brachte er die Oper zu Anſehen; auch an der Stuttgarter Oper wirkte er als Kapellmeiſter. Seine Dirigierkunſt galt als muſterhaft. Als Komponiſt revolutionierte er die deutſche Orcheſtermuſik, indem er Suiten, Ouvertüren und Tanzſtücke nach fran⸗ söſiſchem Opernbrauch zu Konzertwerken machte. 1682 erſchien ſeine„Composition de musique suivant la méthode francaise“. Von den ſechs Suiten gab es geſtern die vierte als„Ouvertüre für Streichorcheſter und Continuo“. Die Continuoſtimme teilte Sigfrid Franz dem Cembalo(nicht der Orgell) zu. Seine ſilbrig dünne Stimme konnte ſich gegen den klang⸗ ſchön muſizierenden Streicherchor der 16 Mann ge⸗ rade noch durchſetzen. Als Schwerpunkte des Pro⸗ gramms folgten 2 Werke Dietrich Buxtehudes. Ein Prächtiges Beiſpiel Buxtehudeſchen Schaffens iſt die Solokantate„Alſo hat Gott die Welt geliebet“, für Sopran, 2 Violinen, Viola da gamba(Violoncello) und Baſſo continuo. Daß ſie in unſerer Zeit auf⸗ führbar iſt, iſt der Ugrinogeſellſchaft, Prof. Gurlitt und dem Bärenreiterverlag zu Kaſſel zu danken. Die Kantate beginnt wie üblich mit einer Sonata(An⸗ dante und Allegro), die nach dem vokalen Hauptteil (Andante con Moto) wiederholt wird. Finale bildet der Jubelgeſang des„alleluia“(Allegro). Franz ſtimmte die Wiedergabe ſtilgerecht im weſentlichen auf ſchwarz und weiß, forte und piano, ab. Vor dem „alleluia“ legte er ſinngemäß eine ſchöpferiſche Pauſe ein. Das Sopranſolo übernahm Claire Frank⸗ Deuſter(Klaſſe König⸗Bomatſch). Ihre kirchen⸗ muſikaliſche und Oratorien⸗Erfahrung geſtatteten ihr, vorbildlich mit ihren reichen Stimmitteln hauszuhal⸗ ten und die Ausdrucksgewalt glücklich zu ſteigern. Alfred Herth(Klaſſe Landmann) paßte ſich mit der — in dieſem Werk möglichſt einfach zu haltenden— Regiſtrierung dieſem guttragenden Sopran an. Nach der Pauſe betätigte ſich der junge Organiſt ſoliſtiſch am Spieltiſch. Er ſpielte Buxtehndes Ciaccona in C (doriſch) und die C⸗ und F⸗Dur⸗Toccaten des Nürn⸗ berger Organiſten Johann Pachelbel, der der bedeu⸗ tendſte Förderer des Orgelſtils vor Bach war und in ſeinen Toccaten, Chaconnen und Orgelbearbeitungen den ſüd⸗ und mitteldeutſchen Stil glücklich verſchmolz. Das kleine Hochſchulorcheſter ſchloß wirkungs⸗ und ſtimmungsvoll die Morgenmuſik ab mit der G⸗Dur⸗ Sinfonie Chriſtoph Willibald Glucks, des Refor⸗ mators der deutſchen Oper. Schon das Allegro iſt melodiſch erfindungsreich und harmoniſch intereſſant gearbeitet. Der Preſtoſatz wurde temperamentvoll und ausdrucksvoll nachgeſtaltet. Sigfrid Franz verfügt über gutes Dirigiertalent. Klar und ſicher gibt er die Einſätze und weiß dynamiſch wirkungsvoll Licht und Schatten zu doſieren. Mehrfache Hervorrufe dankten ihm, den Soliſten und dem ausgezeichneten Kammerorcheſter. Dr. Fritz Hau bold. Gerhard Schumanns Entſcheidung“ Uraufführung in Stuttgart, Karlsruhe und Leipzig dub, Stuttgart, im Januar. Gleichzeitig mit dem Alten Theater in Leipzig und dem Theater in Karlsruhe erlebten die Würt⸗ tembergiſchen Staatstheater die Uraufführung des dramatiſchen Erſtlingswerkes des jungen Dichters der SͤA und ſchwäbiſchen Lyrikers Ger⸗ hard Schumann, ſeines Schauſpiels„Ent⸗ ſcheidungl. Das Haus war bis auf den letzten Platz beſetzt und unter den erwartungsfroh geſtimmten Premie⸗ rengäſten bemerkte man zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft. Faſt vollzählig anweſend war der Stab der SA⸗Gruppe Südweſt mit SͤA⸗Obergruppenführer Ludin und auch die dem unlängſt ins Leben ge⸗ rufenen ſchwäbiſchen Dichterkreis angehörenden Dichter hatten ſich überaus zahlreich zu dem Ehren⸗ abend ihres Dichterkameraden eingefunden. Mit dieſem ſeinem erſten Drama hat Gerhard Schumann einen mutigen Sprung von der Lyrik herübergewagt und ſich unter die beſten dramati⸗ ſchen Dichter der Gegenwart eingereiht. Wie dort, ſo ringt er auch hier um das ewige Reich der Deut⸗ ſchen mit der flammenden Glut ſeines jungen und gläubigen Herzens. In der mit Spannung gela⸗ denen Handlung führt der Dichter zurück in jene Tage des Jahres 1920, als das Reich ohnmächtig am Boden lag und an den Kämpfen eines Bürger⸗ krieges innerlich verblutete. Noch einmal aber ge⸗ lingt es dem wagemutigen Einſatz der Beſten unter den Frontkämpfern des Weltkrieges, die von den wahnwitzigen Ideologien der„menſchheitbeglücken⸗ den“ Kommune zerſtörte Ordnung durch den Sieg über die bereits aufgeſtellte Armee der Rotgardiſten wiederherzuſtellen. Die ſehr eindrucksvolle Inſze⸗ nierung trug weſentlich zu dem großen Erfolge des mit anhaltendem Beifall ausgezeichneten Schau⸗ ſpiels bei. * Auch in Leipzig hatte die Aufführung, die in An⸗ weſenheit des Dichters ſtattfand, ſtarken Erfolg. Der Beifall auf offener Bühne ſteigerte ſich zum Schluß aufs höchſte. Dem Dichter wurden große Huldi⸗ gungen dargebracht, und er mußte ſich wiederholt zeigen. Ueber die Karlsruher Aufführung werden wir noch berichten. —— Der Liebes-Automat Von Richard Gerlach Wer aus dem Bahnhof von St. Gilgen hinab will zum Aberſee, ſtößt am Ausgang auf den Liebes⸗ Automaten. Dies iſt nicht etwa ein Apparat, aus dem nach Wunſch das erträumte Mädchen oder der erſehnte Jüngling hervorſpaziert. Der Automat ſetzt ſchon eine mehr oder weniger holde Zweiſam⸗ keit voraus; wie eine Schießſcheibe iſt in der Mitte ein Liebespaar ſo limonadenſüß, wie es ſonſt nur auf den bekannten Anſichtskarten vorkommt, die Hochzeitsreiſende unter blühenden Pflaumenbäumen an der Riviera darſtellen. Um das ſchmachtende Pärchen ſind im Kreiſe mit einem vergißmeinnicht⸗ umrankten Herzchen verbrämte Orakelſprüche an⸗ gebracht. Wer zehn Pfennig in den Schlitz ſteckt, hat dafür das Vergnügen, einen goldenen Zeiger in Bewegung zu ſehen, bis er auf einer entſprechen⸗ den Banalität ſtehen bleibt, die zu beachten wäre. Etwa: Die Mutter brauchts ja nicht zu wiſſen. Oder: Im Kino wird dir dein Glück begegnen. Oder un⸗ verblümt: Die Schüchternheit wird ſich verlieren beim erſten Kuß. Beim Verſagen drücke man rechts auf den Knopf, Muſterſchutz angemeldet. Mir iſt nicht bekannt, ob der Erfinder dieſer ſinn⸗ reichen Maſchine täglich eine Hand voll Zehnpfennig⸗ ſtücke aus dem Kaſten nehmen kann, oder ob die blö⸗ den Liebespaare doch ſeltener ſind, als er berechnet hat... Die Kartenlegerin oder die Handleſerin ſind immerhin noch Menſchen, wenn ſie ſcharfe Augen haben, können ſie zwar nicht die Zukunft deuten, aber ſie wittern dann ſchon, wo es bei den Ungedul⸗ digen und Unſicheren fehlt. Der Automat macht das zitternde Gefühl zu einer mechaniſchen Angelegen⸗ heit, ohne Anſehen der Perſon ſchnurrt eine Ant⸗ wort heraus, zum Beiſpiel: Nur Mut, es wird bald erreicht ſein. Oder: Vergangenes laſſe ruhen und freue dich der Zukunft. Das Bedenkliche ſolcher Aufforderung an Unbe⸗ kannte liegt in den Vorausſetzungen, und wenn es Rauch nur als Ulk gemeint iſt, ſo verſetzt es der Dummheit wohl doch einmal den Stoß, daß ein Orakelſpruch hinzunehmen ſei, wenn man den Zorn der Schickſalsmächte nicht herausfordern wolle. Der Automat aber ſchluckt kichernd das Zehnpfennigſtück. Es iſt dieſelbe Sache wie das Abzählen der auurnäe Stellengesuche Verkäufe für kl. Haushalt gesucht. Buchführungs-Arbeiten Ehestandler! Fräulein aus gut bürgerl. Familie für Mikhilfe am Bäfett lsotel⸗Reſtaurant) In Vertrauensstellung gesucht. Zuſchriften unter Q M 41 an die ſchäftsſtelle d. Bl.*737 Perfektes Servier- frãulein gum ſofortigen Eintritt 9⁵0⁵ Caſé Pfll, a ibelbern. Wredeplatz 4, Fernſprech. 4062 Alteinmädchen bei gut. Lohn u. Famil.⸗Anſchluß für ſof. od. ſpät. geſucht. Fahrgeld vergüt. Rheianhafen Karlsruherſtr. 3 P. Jenner. 725 Tücht., ſelbſtän⸗ diges, zuverläſſ. Hleiamauchen 6. 1. 2. geſucht. Stader, — Nr. 31, Fernſpr. 403 76. 9⁵¹⁵ für 3⸗Perſonen⸗ Haushalt 95¹3 gesucht Teief. 427 89 Tüchliges das kochen kann, zum 1. Februar geſucht. 9509 Konditorei Kettemann, L 15, 10. Eörlich,, ſleibig. Tages- Mädchen Zweitmädethen per ſofort in ge⸗ ordnet. Haushalt geſucht. 736 F 9 Maier, U 4, 19a. 9⁵¹¹. 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Kann ich nicht Schadenerſatz verlangen, wenn mir das Glück nicht im Kino begegnet? Da heißt es: Das Glück iſt ein Vogerl, laß es nicht fortfliegen... Möge er fliegen, dieſer kitſchige Vogel in das himmelblaue Land der unverwelk⸗ lichen Sentimentalität, für zehn Pfennig Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 16. Januar: Ein außer⸗ ordentlich kräftiger Sturmwirbel iſt vom Atlantik her bis zur Nordſee vorgeſtoßen und hat unter leb⸗ haften auffriſchenden Südwinden zu einer Ueber⸗ flutung des Feſtlandes mit Warmluft geführt. Bei Temperaturen von zehn bis dreizehn Grad in den Niederungen herrſchen auch in den Mittelgebir⸗ gen Temperaturen um plus ſechs Grad. Die Zu⸗ fuhr milder Luftmaſſen ſetzt ſich noch fort, ſo daß bei unverhältnismäßig hohen Temperaturen reg⸗ neriſches Wetter in Ausſicht ſteht. Vorausſage für Dienstag, 17. Januar Meiſt ſtark bewölkt, zeitweiſe auch Regen, Tages⸗ temperaturen bis zehn Grad, lebhafte ſüdweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 15. Januar + 13,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 16. Januar 9,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 10,0 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jannar Mhein⸗Megel13. ſi. 15 16. .6501,721,872.51 Mhein-Weo⸗.12.13 10 15 06, 1,621.55 1,56 1 50160 f Kaub Rheinfelden Breiſach..12121551.54 Keln 24224½453.00 Kehl„.47/148.60.50 4,50[ Neckar⸗Vegel Maxau“.983.013,113.203.21— Eece Mannheim 20102623,15285/272 Mannheim 2,112,23 2˙103 17 Keiner würde glauben, daß ſie gleichꝛaltrig ſind. Auch Gie können ſich ſo Sie können jeden Morgen ein ſchö⸗ halten. Denn Tokalon beſitzt die aus⸗ ſchließlichen Verwendungsrechte an e Sie brauchen heute nicht mehrneres Bild im Spiegel bewundern, 5 ängſtlich im Spiegel zu forſchen, ob] wenn Sie gewiſſenhaft jeden Abend ſich vielleicht ſchon die erſten Anzei⸗ die roſafarbige Tokalon Hautnah⸗ 8 chen des Alterns bemerkbar machen.[rung auftragen. 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