Neue Mannheimer Seitihi6 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗ſonto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Nse Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pſennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennta Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermaßiate Grundotetſe. Allgemein aültig eſt die Anzetgen⸗Pretsliſte Nr. 9. Konkurſen wire keinerlen Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erterlte Aufträge Bei Bwangsveraleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe K Freitag, 20. Januar 1930 150. Jahrgang— Nr. 33 Luſtaufriiſtung Frankreichs, bis zur Höchſtyotenz Rtue Deulſchenhebt inder Pariſer Kammer- Die Lragodie des, AdmiralsKarpfanger' Lindberoh als Informator? Franzöſiſche Verſtärkungen für Dſchibult Aeußerſte Anſtrengungen Frankreichs zur Erfüllung des Bauprogramms Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 20. Januar. Der Miniſterpräſident Daladier hatte geſtern eine eingehende Ausſprache mit dem Luftfahrtmini⸗ ſter Guy la Chambre. Ueber den Inhalt der Unter⸗ redung, wird amtlich nichts näheres mitgeteilt. In den politiſchen Kreiſen von Paris verſichert man aber, daß die beiden Miniſter ſich über die Möglich⸗ kkeiten zur höchſten Steigerung der Rü⸗ ſtungsproduktion für die Luftflotte unterhalten hätten. Der Luftfahrtminiſter hat dieſer Tage ſchon angekündigt, daß im neuen Jahre die Monatsproduktion an modernen Flugzeugen bald auf 225 geſteigert werden ſoll. Aber ſelbſt wenn die⸗ ſes Programm voll erreicht werden ſollte, würde das im gegenwärtigen Augenblick noch immer einen Rückſtand von 1200 Flugzeugen gegenüber dem ur⸗ ſprünglichen Bauprogramm darſtellen. Das Bau⸗ programm Frankreichs, das aus dem Monat März des letzten Jahres ſtammt, ſieht bekanntlich den Bau von 4800 Flugzeugen vor. In dieſem Zuſammenhang gingen in politiſchen Kreiſen in Paris Gerüchte um, daß der amerikaniſche Rekordflieger Lindbergh nach ſeinem letzten Be⸗ ſuch in Berlin eine eingehende Unterredung mit dem Luftfahrtminiſter Guy la Chambre gehabt hätte, um dieſem erneut ſeine Eindrücke über die deutſche Luftflotte mitzuteilen. Demgegenüber erklärt das Luftfahrtminiſterium, daß Lindbergh keineswegs eine Unterredung mit dem Luftfahrtminiſter gehabt habe. Allerdings unterhalte er freundſchaftliche Be⸗ ziehungen nicht nur zum Luftfahrtminiſter ſelbſt, ſondern auch zu zahlreichen franzöſiſchen Fliegern, ſo namentlich dem bekanten Flieger Detroyat. meee ee. Sie geben nicht nach: Reuer Vorſtoß Altlees für Rotſpanien Sofortige Einberuſung des Parlaments verlangt- Lioyd George ſchließt ſich an Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 20. Jan. Der Leiter der Oppoſition, Attlee, hat, nach⸗ dem Chamberlain geſtern eine frühere Einberufung des Parlaments als zum 31. Jannar abgelehnt hat, ernent einen Brief an Chamberlain gerichtet, in dem er erneut bittet, das Parlament ſofort zu einer De⸗ batte über die Lage in Spanien einzuberufen. Außerdem erhielt Chamberlain ein längeres Schreiben von dem gemeinſamen Vorſtand der Ar⸗ beiterpartei und der Gewerkſchaſten, in dem ver⸗ langt wird, daß die Politik der Nichtein⸗ miſchung aufgegeben wird, und daß der roten Partei in Spanien das Recht des Waffen⸗ kaufeg zugeſtanden wird. Chamberlain hat auf die Briefe bisher nicht ge⸗ antwortet. Es gilt auch als unwahrſcheinlich, daß eine Parlamentsdebatte vor dem 31. Januar ſtatt⸗ findet. Am 31. Jauuar wird Chamberlain ſofort über ſeinen Rombeſuch und über die Lage in Spa⸗ nien eine Regierungserklärung abgeben. Lloyd George greiſt Chamberlain an (Funkmeldung der NM3.) — London, 20. Januar. Lloyd George hat am Donnerstog in ſeiner Heimat in Llandudno in Wales eine Rede ge⸗ halten in der er in üblicher Weiſe Chamberlain wegen ſeiner Außenpolitik, vor allem wegen ſei⸗ ner Verſtändigungsbereitſchaft gegenüber den totalitären Staaten und ſeiner Haltung in der Spanien⸗Frage aufs ſchärfſte angegrifſen und da⸗ bei die gehäſſigſten Wendungen gebraucht hat. Die Rede des alten verärgerten Querkopfes wird von dem größten Teil der engliſchen Preſſe ſcharf zurückgewieſen, vor allem von der„Times“, die er⸗ klärt, Lloyd Georges Aeußerungen ſeien heutzutage nicht mehr ernſt zu nehmen. Die„Times“ ſtellt ſich dann ganz hinter Chamberlains Außenpolitik und betont vor allem daß gerade in der Sponien⸗Poli⸗ tik ſicherlich die Mehrheit des engliſchen Volkes hin⸗ ter der Regierung Chamberlain ſtehe. Der„Daily Telegraph“, der ſich vor allem mit der Forderung der Labour Party auf ſofortige Ein⸗ berufung des Parlaments befaßt, meint, eine vor⸗ zeitige Einberufung des Parlaments könne nur dazu führen, daß man neue, ſinnlos gehäßige Reden höre, wie Lloyd George ſie gehalten habe. Der„Daily Expreß“ ſchreibt, das engliſche Volk weiſe die verachtliche Art und Weiſe zurück, mit der Lloyd George über ſein Vaterland ſpreche. Moskau hetzt in England dnb Warſchau, 19. Januar. In einem Bericht der ſowjetamtlichen Telegra⸗ uhenagentur heißt es hinſichtlich der Stimmung in der engliſchen Oeffentlichkeit, daß dieſe immer mehr nach der Seite einer aktiven Einmiſchung in die ſpa⸗ niſche Frage neige, um einen Endſieg des Generals Franco zu verhindern. Die Tätigkeit der kommuniſtiſchen Partei nehme immer ſchärfere Formen an und mache immer mehr Fortſchritte hinſichtlich der Ueberzeugung, daß die Verhinderung eines Sieges Francos zur Rettung des demokratiſchen Gedankens eine un⸗ bedingte Notwendigkeit ſei.() Die Kommuniſten veranſtalteten in allen eng⸗ liſchen Induſtriezentren große Maſſenverſammlun⸗ gen und ſetzten ſich energiſch dafür ein, daß die ong⸗ liſche Regierung von der„unfruchtbaren Ein⸗ miſchung“ zur Politik der aktiven Einmiſchung in Spanien übergehe. Das erſte Ziel ſolle darin be⸗ ſtehen, daß man den ſpaniſchen Bolſchewiſten zur Stärkung ihrer Verteidigungsmacht gegenüber den vordringenden nationalen Truppen eine größere Anzahl von Flugzeugen ſchickt. Unſer Bild zeigt Gouvernementsgebäude. Was tat Baldwin bei Chamberlain? EP. London, 19. Januar. Erhebliches Aufſehen erregt in Londoner Beob⸗ achterkreiſen die Tatſache, daß der ehemalige Mini⸗ ſterpräſident Lord Baldwin, um.90 Uhr vor der Amtswohnung des Miniſterpräſidenten Chamber⸗ lain vorfuhr und bei Chamberlain bei einem Früh⸗ ſtück zu Gaſt war. Baloͤwin hat in der letzten Zeit vor allem auf innerpolitiſchem Gebiet hinter den Kuliſſen eine be⸗ deutſame Rolle geſpielt. Er ſoll ſich wiederholt in ſtärkſtem Maße für die Bildung einer nationalen Regierung auf breiteſter Grundlage eingeſetzt haben. Die Zuſammen⸗ kunft, die er im Dezember zwiſchen König Georg und ſieben oppoſitionellen Abgeoroͤneten vermittelt hatte, wird in politiſchen Kreiſen als ein Zeichen dafür angeſehen, daß Baldwin ſein Ziel, mit ver⸗ ſtärkter Energie verfolgt. ———— Man hetzt weiler gegen Deulfchland Die Pariſer Kammerdebatte geht ins Aferloſe- aber die Hetze bleibt die gleiche Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 20. Januar. In der großen außenpolitiſchen Debatte in der Kammer ſind geſtern nur ſieben Redner zu Worte ge⸗ kommen. Die Reoͤnerliſte verzeichnet noch immer 20 redeluſtige Kandidaten. Unter dieſen Umſtänden verzweifelte die Kammer an der Hoffnung, die De⸗ batte heute abend ſchon zu Ende bringen zu können. Man beſchloß alſo, die große Redeſchlacht noch ein⸗ mal um acht Tage zu verlängern, damit jedermann ſein Sprüchlein ſagen könne. Der Außen⸗ miniſter Bonnet, der urſprünglich heute ſeine Antwortrede halten ſollte, wird erſt am Dienstag der nächſten Woche das Wort ergreifen. In den parlamentariſchen Kreiſen ſieht man in dieſer Verlängerung der Redezeit eine Taktik der Regierung, um Zeit zu gewinnen. Hinter den Kuliſſen ſeien nämlich, wie man wiſ⸗ ſen will, Verhandlungen zwiſchen dem Miniſter⸗ präſidenten Daladier und den Parteien der ehe⸗ maligen Volksfront im Gange, um eine erwei⸗ terte Regierungsmehrheit zuſtande zu bringen. Die große Frage ſei im Augenblick die, ob Da⸗ ladier bei einem etwaigen Erfolg dieſer Ver⸗ handlungen nicht ſeinen Außenminiſter Bonnet opfern müßte. Die Verlängerung der Redezeit hat der Debatte jedenfalls keine größere Bedeutung gegeben. Im Gegenteil, die ewigen Wiederholungen werden all⸗ mählich langweilig. Die Marxiſten haben geſtern nicht weniger als vier Mann vorgeſchickt, die in wenig wechſelnden Variationen Frankreichs Hilfe für Rotſpanien forderten und im übrigen ſowohl gegen Italien wie gegen Deutſchland geiferten. Die⸗ ſem üblen Hetzkonzert ſchloß ſich auch der bürgerliche den Einmarſch der Senegalſchützen in die Stabdt.— Links das franzöſiſche (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Demokrat Pellier an. Er faſelte von einer hin⸗ terliſtigen Politik des„Ultimatums und der üblen Machenſchaften“, die angebich Italien und Deutſch⸗ land gegenüber Frankreich verfolgten. Er for⸗ derte die Abkehr von München, weil Deutſchland ſich nicht freundſchaftlich genug gegen⸗ über Frankreich gezeigt habe und die Rückkehr zur traditionellen franzöſiſchen Außenpolitik Richelieus. „Frankreich muß Herr ſeiner Bündniſſe und Freund⸗ ſchaften in Europa bleiben. Frankreich muß im Intereſſe Europas ſeine höhere Ziviliſation gegen⸗ über der Achſe Berlin— Rom verteidigen.“ Eine Ausnahme in dieſem allgemeinen Schimpf⸗ konzert bietet nur der elſäſſiſche Abgeord⸗ nete Walter, der die Fortſetzung der Münchener Politik zu einer aufrichtigen und endgültigen Ver⸗ ſtändigung mit Deutſchland forderte, ſowie der radi⸗ kale Abgeordnete Elbel, der eine Wirtſchaftsver⸗ ſtändigung mit Deutſchland etwa im Sinne der Pläne des ehemaligen belgiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Van Zeeland wünſchte. Es gehe nicht an, ſagte Elbel, daß die Staaten ſich unter der Laſt der Rüſtungen ruinierten anſtatt ihre Produktion auf⸗ einander abzuſtimmen und die Abſatzmärkte gerecht zu verteilen. Selbſt in Frankreich, noch mehr aber in den franzöſiſchen Kolonien lebten Millionen von Menſchen, deren Lebensſtandart noch viel zu nied⸗ rig ſei. Bedarf ſei alſo vorhanden. Es gelte, die⸗ ſen Bedarf durch vernünftige Kreditpolitik zur Nachfrage zu ſteigern und damit der Induſtrie den erwünſchten Grad der Produktion und des Abſatzes zu ſichern. Die franzöſiſchen Manöver im Mittelmeer Frankreich möchte ihnen eine möglichſt harmloſe Deutung geben dnb Paris, 19. Januar. Zu den am geſtrigen Mittwoch begonnenen und faſt zwei Monate dauernden franzöſiſchen Flotten⸗ manövern in den nordafrikaniſchen Gewäſſern und im Mittelmeer betont eine Havasmeldung, daß es ſich hierbei um die mindeſt zweimal jährlich ſtatt⸗ findenden üblichen Manöver handle. Es ſei daher nicht richtig, dieſe Uebungen mit der Spannung der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien in Zuſammenhang zu bringen. Bezüglich der auf dem Rückweg des Mittelmeer⸗ geſchwaders vorgeſehenen Aufenthalte in den ver⸗ ſchiedenen nordafrikaniſchen Häfen betont Havas, es gelte, den nordafrikaniſchen Bevölkerungen die Flottenſtreitkräfte zu zeigen, über die Frankreich verfüge. Dies ſei eine Frage des aufrechtzuerhal⸗ tenden franzöſiſchen Preſtiges in den Mittelmeer⸗ häſen. Drangſalierung der Italiener in Tunis EP. Mailand, 20. Jan. Die Italiener in Tunis ſind von Seiten der franzöſiſchen Verwaltung neuerdings Zwangsmaß⸗ nahmen ausgeſetzt. Von den jüdiſchen Kaufleuten iſt eine Boykottbewegung gegen Erzeugniſſe aus den autoritären Staaten ins Leben gerufen worden. Unter anderem haben die Spielwarenhändler einen entſprechenden Beſchluß gefaßt. Von den franzöſi⸗ ſchen Kriegsinvaliden iſt ebenfalls zur wirtſchaft⸗ lichen Boykottierung der Italiener in Tunis auf⸗ gerufen worden. Sie verlangen, daß italieniſche Kaufleute, Induſtrielle und Bauern keine Kon⸗ zeſſionen mehr erhalten ſollen. Zu alledem treibt die Spionenfurcht in Tunis ihre Blüten. Wie die„Epoque“ aus Tunis berichtet iſt der Direktor des bekannten italieniſchen in Bologna er⸗ ſcheinenden Blattes„Il reſto del carlino“ bei Ma⸗ reth in Tunis verhaftet worden. Wie behaup⸗ tet wird, ſoll er unter einem Baum ſtehend beim SS—————————— ————— 2. Seite/ Nummer 33 Freitag, 20. Januar 1939 Photographieren einer verbotenen Zone in der Feſtungslinie ertappt worden ſein. Ein Verfahren ſoll gegen ihn eingeleitet worden ſein. Weiter wurde ein Italiener namens Amilcar Caſamello aus Tunis ausgewieſen. Fuden nach Guayana? Ein franzöſiſcher Beſiedlungsplan dinb. Paris, 20. Januar. Mit grundſätzlicher Zuſtimmung des franzöſiſchen Kolonialminiſters werden am 10. Februar— wie „Paris Soir“ meldet— zehn Juden aus Deutſch⸗ land nach Franzöſiſch⸗Guayana abfahren. Später ſollen weitere Gruppen folgen, und zwar monatlich je 10 Mann. Unter den erſten zehn ſollen ſich Che⸗ miker, Landwirtſchaftsſpezialiſten und Techniker der Konſerveninduſtrie befinden. „Paris Soir“ ſpricht dem Kolonialminiſter hier⸗ für ſein Lob aus, denn Frankreich werde im Falle des Gelingens dieſes Verſuches den Vorteil haben, endlich das im Lauſe der früheren Jahrzehnte ſo oft fehlgeſchlagene Problem der Beſiedlung Guayanas gelöſt zu ſehen. Das Blatt weiſt dann darauf hin, daß für Frankreich keine Unkoſten entſtehen, denn die Organiſationen, die dieſes Werk unternommen haben, hätten genügend Mittel, um das Unterneh⸗ men durchzuführen. Moskauer Revolutionsphraſen Moskau träumt von„welthiſtoriſchen Siegen der Roten Armee“ dnb. Warſchau 19. Januar. Im Zuſammenhang mit der Einführung der neuen Eidesformel in der Roten Armee verſuchen die Organe des Kriegskommiſſariats und des Rü⸗ ſtungsverbandes„Oſſeaviachim“ in ſeitenlangen theoretiſchen Darlegungen, den Rotarmiſten die Be⸗ deutung der neuen Formel näher zu bringen. In dieſen programmatiſchen Ausführungen äußern ſich die Sowjetagitatoren ſo oſſen über die Weltbedeu⸗ tung der Roten Armee und die beſonderen Hoffnun⸗ gen die die Komintern an ſie knüpften, daß ihre Funktion als eine„Armee der Weltrevolution“ klar zutage tritt. Die„Krasnaja Swesda“ ſagt, die Forderungen der neuen Eidesformel müßten buchſtäblich durch⸗ geführt werden, denn nur ſo könne den„aſchiſtiſchen Räubern“ das Rückgrat gebrochen, und nur ſo der Weg zum Siege des Kommunismus auf der ganzen Welt freigemacht werden. In einem weiteren Ab⸗ ſchnitt ſeiner Ausführungen bekennt das Blatt des Kriegskommiſſariats ebenſo offen: „Im Munde der Rotarmiſten wird der neue Eid wie die Verkündung der kommenden welt⸗ hiſtoriſchen Siege der Roten Armee klingen,— Siege, die das Banner des Kommunismus auf der ganzen Erde aufpflanzen werden.“ Ebenſo bezeichnend ſind die Ausführungen des Blattes des Oſſeaviachim⸗Verbandes, der die Mili⸗ tariſierung der Sowjetbevölkerung in der Sowjet⸗ union durchffhrt. In dieſem Blatt heißt es, die Sow⸗ jetunion ſei die Heimat des internationalen Prole⸗ tariats und der Stützpunkt für die Entwicklung der * ſowie der„nationalen Befreiungs⸗ riege“() in der ganzen Welt. Deshalb ſei der kſowjetiſche Patriotismus“() vom Jnternationa⸗ liſmus nicht zu trennen, deshalb ſei er auch nicht zu trennen von der Weltrevoſution. Schließlich zitiert das Blatt einen Ausſpruch Stalins, wonach die ſowjetruſſiſche Revolution ebenſo der Hilfe anderer Länder bedürfe, wie ande⸗ rerſeits eine Revolntion in einem anderen Lande ohne die ſowietruſſiſche Oktoberrevolution nicht denkbar ſei. Der Reichsaußenminiſter fährt am Mittwoch nach Warſchau. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, von Ribbentrop, wird ſich am Mittwoch, dem 25. Januar, zu ſeinem bereits angekündigten Gegen⸗ beſuch nach Warſchau begeben. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop wird ſich vorausſichtlich zwei Tage in der polniſchen Haußtſtadt aufhalten. Eröſſnung der neuen SA⸗Gruppenſchule Baye⸗ riſche Oſtmark in Hof. Am Samstag, dem 21. Ja⸗ nuar, wird in Hof durch den Führer der SA⸗Gruppe Bayeriſche Oſtmark, Gruppenführer Wagenbauer, die neue Gruppenſchule eröffnet. Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 60 Mann fanden den Tod in den Wellen: Das Rütſel des untergangs des, Admiral Karpfanger Auch die Verhandlung vor dem Hamburger Seramt vermag das Rätſel nicht einwanofrei zu löſen dnb. Hamburg, 19. Jan. Das Seeamt Hamburg trat am Donnerstag vormittag zu einer öffentlichen Sitzung zuſam⸗ men, um über den Verluſt des Segelſchulſchiffes „Admiral Karpfanger“ der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie und das Schickſal der aus 60 Mann be⸗ ſtehenden Beſatzung zu verhandeln. Am 20. September 1937 trat„Admiral Karpfanger“ unter Führung von Kapitän Walker ſeine Ausreiſe nach Auſtralien an. Im auſtraliſchen Hafen Port Germein wurde das Schiff mit Weizenſäcken beladen. Es hat dann am 8. Februar 1938 abends die Heim⸗ reiſe angetreten. Am 1. März 1938 funkte„Admiral Karpfanger“ ſeine letzte Standortmeldung. Einige Tage ſpäter wurden von dem Schulſchiff noch Nach⸗ richten über Norddeich gegeben. Seitdem liegen keinerlei Nachrichten mehr vor. Im September 1988 ſind in der Umgebung von Kap Horn Schiffs⸗ trümmer gefunden worden, von denen angenom⸗ men werden muß, daß ſie teilweiſe von dem ver⸗ ſchollenen Segelſchulſchiff ſtammen. Der Direktor der Perſonalabteilung der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie, Kapitän Maſchke, der das Schiſf mit einem Vertreter des Germaniſchen Lloyd in Liverpool am 19. Juli 1937 gekauft hat, war, wie er ausſagte, überraſcht über den guterhaltenen Zu⸗ ſtand des Fahrzeuges. Die Umbauten ſind in ſehr großzügiger Weiſe durchgeführt worden. Es wurde ein vollſtändiger Satz neuer Segel beſchafft, die als Sturmſegel benutzt werden ſollten, während die alten noch vorhandenen Sturmſegel Paſſat⸗Segel wurden. Das laufende Gut iſt vollſtändig erneuert worden und von dem ſtehenden Gut ein großer Teil. Als Beſatzung kamen nur Leute an Bord, die gern und freiwillig die Segelſchiffreiſe mitmachen wollten. Von der Beſatzung waren 13 Mann erfahrene Leute vom Schulſchiff„Deutſchland“. Von den Jungen ſind 19 ein Vierteljahr lang in Finkenwärder zur Ausbil⸗ dung geweſen. Vier Matroſen, ſechs Leichtmatroſen, vier Jungmänner und ſechs Offizieranwärter waren an Bord außer Kapitän, drei Ofſizieren und den üblichen Unteroffizieren. Auch der Vertreter des Germaniſchen Lloyd, bei dem das Schiff klaſſifiziert werden ſollte, war von dem guten Zuſtand überraſcht geweſen. Es ſeien nur einige Deckplatten erneuerungsbedürftig geweſen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung befaßte ſich das Seeamt mit den Motorenwärtern des„Admiral Karpſanger“. Den Ausführungen des Vertreters der Hamburg⸗Amerika⸗Linie iſt zu ent⸗ nehmen, daß ihm die mitgegebenen Leute zur War⸗ tung des Motors auf dem Schulſchiff beſonders emp⸗ ſohlen worden waren. Einer habe angegeben, daß er ſchon einmal auf der„'Avenir“ geweſen ſei. Der zweite Mann hätte ſich bereits auf dem Motorſchiff „Wuppertal“ bewährt. Beſonders geprüft ſei er, aber auf ſeine Eignung als Motorenwärter für „Admiral Karpfanger“ nicht worden. Der Vertreter der Seeberufsgenoſ⸗ ſenſchaft macht dann Mitteilung über das Be⸗ ſichtigungsergebnis des verſchollenen Schulſchiffes. Da der Segler als Schulſchiff in ſehr gutem Zuſtand gehalten worden war, und auch von den Kapitänen der Hapag viel für die Ausgeſtaltung getan worden ſei, ſo ſeien Beanſtandungen nicht zu machen ge⸗ weſen. Den Beſichtigern der Seeberufsgenoſſen⸗ ſchaft ſei Kapitän Walker perſönlich bekannt. Es werde ihm das Zeugnis eines ruhigen und beſonne⸗ nen Seemannes ausgeſtellt, dem das Wohl der ihm anvertrauten Beſatzung ſehr am Herzen gelegen habe. Die Ausrüſtung des Schifſes ſei eine ganz ausgezeichnete geweſen. Auch die Hilfsmittel zur Navigation hätten in jeder Hinſicht allen Anforde⸗ rungen genügt. Reichskommiſſar Vizeadmiral a. D. Wertzh ſtellte in ſeinem Gutachten feſt, daß man nach eingehender Prüfung aller Ausſagen zu dem Schluß gekommen ſei, daß das Schiff genügend be⸗ mannt, gut eingerichtet und ausgerüſtet wurde. Er bedauert nur, daß zur Wartung der Motore eeeeeeeeeeee Die Bombenanſchläge in England: Weitere Attentate- und noch keine Täter! Nordirland mobiliſiert eine Sonderpolizei in Stärke von 11000 M nn Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters + London, 20. Januar. Obwohl am Donnerstag nicht mehr ſoviele Bom⸗ benanſchläge entdeckt worden ſind, wie an den Vor⸗ tagen, ſcheinen ſich die britiſchen, vor allem aber die nordiriſchen Behörden vor neuen Auſchlägen nicht im geringſten ſicher zu fühlen. Beſonders in Nordirland ſind am Donnerstag Sicherheitsmaß⸗ nahmen getroffen worden, die wirklich außer⸗ gewöhnlichen Charakter tragen. Nicht nur, daß die geſamte Polizei Nordirlands unter Sonderalarm ſteht, iſt am Donnerstag auch eine 11000 Mann ſtarke Reſervepolizeitruppe, ſozuſagen eine Polizeiland⸗ wehr, mobiliſiert und zum Teil bewaffnet worden. An allen wichtigen Plätzen der nordiriſchen Städte ſtehen Poſten und alle Straßen, auch die Ueberland⸗ ſtraßen und vor allem die Grenze werden ſtändig von Patrouillen überwacht. Allem Anſchein nach rechnet man mit neuen Anſchlägen. In den Londoner Zeitungen tauchen am Freitag morgen die erſtaunlichſten Meldungen auf. So ſoll die britiſche Polizei anonyme Briefe erhalten haben, in denen Anſchläge auf den nahe bei London gele⸗ genen Militärflugplatz Hendon, auf Rundfunkſender und auf die zwiſchen Nordirland und England ver⸗ kehrenden engliſchen Poſtdampfer angekündigt wor⸗ den ſeien. Tatſache iſt, daß die Polizei ſtarke Be⸗ wachung zum Brixton⸗Gefängnis in London ent⸗ ſandt hat, wo ſich die am Mittwoch abgeurteilten ſieben Perſonen befinden, die angeblich mit den Bombenattentaten in Verbindung geſtanden haben ſollen. „Daily Telegraph“ meldet, die nordiriſche Re⸗ gierung habe den britiſchen Behörden bereits vor Wochen mitgeteilt, daß es zu Zwiſchenfällen kommen werde. Nur dieſem Umſtande habe man es zu ver⸗ danken, daß die Bombenanſchläge keinen allzu gro⸗ ßen Umfang angenommen hätten. Miniſterpräſident de Valera hat ſich am Don⸗ nerstag bei Miniſterpräſident Chamberlain durch den iriſchen Oberkommiſſar in London, Dulanty, für die Exploſion entſchuldigen laſſen, die ſich in der Nähe eines nordiriſchen Hotels ereignet hat, in dem ſich der Aiährige Sohn des britiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten aufhielt. Das war nicht ſo ſchlimm EP Dublin, 19. Januar. Das Juſtizminiſterium hat eine Erklärung über eine Bomben⸗Exploſion in Trales ausgegeben. Dort war in der Nähe des Hotels, in dem ſich gegenwärtig der Sohn des Miniſterpäſidenten aufhält, eine Ex⸗ ploſion erſolgt. Wie es nun in der Erklärung des Juſtizminiſteriums heißt, hat es ſich nur um eine kleine Menge Sprengſtoff gehandelt, die in einer kleinen Tabakſchachtel untergebracht worden war. Dieſe Schachtel ſei dann in einem Mauerloch, etwa elf Meter von dem Hotel entfernt zur Explo⸗ ſion gebracht worden. Dieſe Exploſion müſſe als leicht bezeichnet werden und ſei im Hotel kaum ge⸗ hört worden. Der angerichtete Schaden habe ſich auf eine leichte Beſchädigung der Mauer und die Zer⸗ trümmerung einiger Fenſterſcheiben beſchränkt. Das Hotel ſelbſt habe keinerlei Schaden erlitten. nicht ganz geeignete Leute an Bord ge⸗ weſen ſeien. Trotzdem haben die Motoren doch noch bis 12. März den Betrieb des Kurzwellenſenders und ⸗empfängers geſtattet. Der Reichskommiſſar geht dann den verſchiede⸗ nen Aktionen nach, die eingeleitet wurden, um das vermißte Schiff oder Ueberlebende von ihm zu finden. Insbeſondere erkennt er die erfolgreiche Suchaktion nach Wrackteilen an, die von dem chileniſchen For⸗ ſchungsſchiff„Galvarino“ unternommen worden iſt. Dieſes Schiff hat im Oktober vorigen Jahres bei der Navarino⸗Inſel von dortigen Einwohnern am Strande geſundene Holzteile auſgenommen, an denen ſich Armaturen befanden, ſo u. a. ein Türſchild mit der Aufſchrift„Kapitän und Offizier“. Das Schild iſt aus einem neuerdings in Deutſchland ver⸗ wandten Leichtmetall hergeſtellt und wurde von einer Hamburger Firma einwandfrei als zu einer Lieferung für den„Aömiral Karpfanger“ gehörig er⸗ kannt. Nach den Wettermeldungen der Schiffe, die ſich zur Zeit des Fundes auf dem Wege zwiſchen Auſtra⸗ lien und Kap Horn befanden, laſſen ſich gewiſſe Rückſchlüſſe ziehen ſo daß man— nach den Worten des Reichskommiſſars— mit folgenden Möglichkeiten rechnen kann, die das Unglück herbeiführten: Es beſteht zunächſt die Möglichkeit, daß„Admiral Karpfanger“ mit einem Eisberg zuſam⸗ mengeſtoßen iſt und daourch entweder beſchädigt wurde oder dabei auch vollſtändig verloren ging. Eine weitere Möglichkeit ſieht der Reichskommiſſar darin, daß durch plötzlich auftretendes ſchlechtes Wet⸗ ter erhebliche Beſchädigungen der Takelage ſtattge⸗ funden haben. Der frühere Beſitzer des Schiſſes, Erikſon, hält wegen der ſtarken Maſten des Schiffes eine Entmaſtung durch Schlechtwetter allerdings fur unmöglich. Eine dritte Möglichkeit wird vom Reichskommiſſar darin geſehen, daß das Schiff unter dem Einfluß von Schlechtwetter nach vorheriger ſtar⸗ ler Beſchädigung der Segel und des Ruders durch Einſchlagen von Luken leck geworden iſt. Die vierte Möglichkeit ſei ein eventuelles Ken⸗ tern des Schulſchiffes in Zuſammenhang mit vorherigem Leckwerden. Eine letzte Möglichkeit ir die Annahme daß das Schiff durch Beſchädigung ſo⸗ weit manövrierunfähig geworden iſt, daß es in der Nähe von Kap Horn ſtrandete. Dieſe letzte Mög⸗ lichkeit wurde auch von dem Sachverſtändigen, Ka⸗ pitän Piening, als wahrſcheinlich hingeſtellt. Nach den Ausführungen des Reichskommiſſars und einer längeren Beratung des Seeamtes wurde in den ſpäten Abendoͤſtunden des Donnerstag der Spruch verkündet, in dem es u. a. heißt: Die Urſache des Unfalls iſt nicht ermittelt wor⸗ den. Hierüber ſind nur Vermutungen, jedoch keine beſtimmten Feſtſtellungen möglich. Fehler im Schiffsbetrieb, Mängel in der Banart, Ein⸗ richtung, Ausrüſtung und Beſchaffenheit ſowie in der Beladung oder Bemannung waren nicht feſtzuſtellen. Nach den Ermittlungen war das Schiff beim Verlaſſen von Port Germoin ſeetüch⸗ tig, insbeſondere haben ſich keine Mängel in der Stauung der Ladung und der Stabilitätsver⸗ hältniſſe ergeben. 5 Deulfchlund hul einen nouen jchweren Kreuzer: „Drauf Gendlitz! Acht 20-Cm-Geſchütze machen ihn zu einem gefährlichen Gegner dub Bremen, 19. Jaunar. In Anweſenheit des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, lief am Donnerstag um 14.45 Uhr auf der Werft der Deſchimag, Bremen, der auf den Namen „Seydlitz“ getaufte Kreuzer„K“ glücklich vom Stapel. Die Stapellaufrede hielt Admiral a. D. Foerſter, Erſter Artillerieoffizier der alten„Seydlitz“ während des Weltkrieges und ſpäterer Flottenchef in der neuen Kriegsmarine. Der Taufakt wurde von Frau von Egidy, der Gattin des vor zwei Jahren verſtor⸗ benen bekannten Kriegskommandanten der„Seyd⸗ litz“, Kapitän z. S. Moxitz von Egidy, vollzogen. Der neue Kreüzer wird eine Armierung von acht 203⸗Zentimeter⸗Geſchützen in vier Doppeltürmen erhalten und ſomit zur Klaſſe der ſchweren Kreuzer rechnen. Nach den in den beiden Vorjahren vom Stapel gelaufenen ſchweren Kreuzern„Admiral Hipper“, „Blücher“ und„Prinz Eugen“ iſt Kreuzer„Seyd⸗ litz“ das vierte Schiff dieſer Schiffsklaſſe. In ſeiner Rede beim Stapellauf des Kreuzers „Seyoͤlitz“ verwies Admiral a. D. Foerſter eingangs auf die in großer Zahl erſchienen Männer, die in Frieden und Krieg auf dem Vorgänger dieſes Schiffes Dienſt getan hätten. Sie alle ſeien dem Führer aus tiefſtem Herzen dankbar dafür, daß er für dieſen Kreuzerneubau den Namen ihres alten geliebten Schlachtkreuzers beſtimmt und damit einen Traditionsträger geſchaffen habe. Damit ſei auch ein Wunſch erfüllt worden, der ſie alle beſeelt habe ſeit dem Sonnenwendtage 1919, an dem ihr kriegs⸗ erprobtes und narbenbedecktes Kreuzerflaggſchiff zu⸗ ſammen mit der deutſchen Hochſeeflotte durch die entſchloſſenen Tat des Admirals von Reuter den ſelbſt bereiteten Untergang in der Bucht von Scapa Flow gefunden habe. Nach einem kurzen Rückblick auf den Stapellauf des alten Schlachtkreuzers„Seydlitz“ vor 27 Jahren rief Admiral a. D. Foerſter dem neuen Schiſf den Wahlſpruch„Allen voran“ zu, der an dem hin⸗ terſten Geſchützturm des alten Schlachtkreuzers geſtanden habe. „Allen vorau“ ſei dein Wahlſpruch in Pflicht⸗ erfüllung und Leiſtung in Zeiten des Friedeus, wenn du als Träger deutſchen Weſens und Wol⸗ leus hinausfährſt in die Welt, um das Auſehen Deutſchlands in der Welt zu ſtärken und zu ſchützen; in den Zeiten der Not, wenn es heißt, 5 und Leben einzuſetzen für Deutſchlauds re.“ Adͤmiral Foerſter rief dann dem neuen Schiff den Schlachtruf zu, der einſt im Siebenjährigen Kriege die Küraſſiere des kühnen Reitergenerals begeiſterte und das alte Schiff in den Höhepunkten der Ska⸗ gerakſchlacht ͤurchbrauſt habe:„Drauf Seydlitz“, ——— Immer näher dem Ende zu: Der Ring um Bartelona ſchließt ſich Der Franto-Generalſtab rechnet mit raſchem Fall der katalaniſchen Hauptſt ab (Funkmelöung der NMz3.) —+ Saragoſſa, 20. Januar. Seit der Einnahme Tarragonas, dem wichtigſten Ziel der bisherigen Offenſive, haben die nationalen Truppen ihren Vormarſch an allen Abſchnitten der Front erfolgreich fortgeſetzt. Faſt ſämtliche national⸗ ſpaniſchen Armeekorps an der katalaniſchen Front ſind bereits in die Provinz Barcelona eingedrungen. Angeſichts der neuen ſchweren Niederlagen der Rotſpanier werden die Ausſichten für eine baldige Eroberung Barcelonas in Kreiſen des nattonalen Hauptquartiers ſehr günſtig beurteilt. So iſt die Maeſtrazgo⸗Armee bis auf 58 Kilo⸗ meter an Barcelona herangekommen, die Aragon⸗ Armee ſogar ſchon bis auf 53 Kilometer. Die Trup⸗ pen General Vagues rücken längs der Küſte vor und befinden ſich noch 70 Kilometer von Bareelona ent⸗ fernt. Im Abſchnitt nordweſtlich Igualada beherrſcht die Maeſtrazgo⸗Armee den wichtigen Knotenpunkt Ca⸗ laf an der Straßenkreuzung von Pont—Igualada und Cervera—Manreſa. Hierdurch wird die ſeind⸗ liche Rückzugslinie weiterhin eingeſchränkt. Die Lage der wichtigen Stadt Igualada iſt ſehr kritiſch geworden. Die Stadt liegt bereits im Wirkungs⸗ bereich der nationalſpaniſchen Axtillerie der Aragon⸗ Armee, die die weſtlich der Stadt liegenden Höhen erobert hat. Der Vormarſch der Truppen aus Spa⸗ niſch⸗Marokko, nähert ſich mit großer Schnelligkeit der Stadͤt Vendrell. Hilfszüge werden bereits zuſammengeſtellt (Funkmeldung der NM3) Burgos, 20. Nopember. Der nationalſpaniſche Miniſterrat wurde geſtern zuſammenberufen, der aber diesmal nicht in Burgos, ſondern in größerer Nähe der Front, wo ſich auch der Stabschef General Franco beſindet, zuſammen⸗ getreten iſt. Innenminiſter Serrano Suner, den aus dieſem Anlaß in Saragoſſa weilt, gab der — 5 eine Erklärung ab, in der es unter anderem heißt: Angeſichts der beyorſtehenden Eroberung Bar⸗ celonas erwartet die nationale Regierung, daß alle Provinzen des befreiten Gebietes für ihre Brüder, die ſchon jahrelang unter der roten Terrorherrſchaft geſchmachtet haben, Opfer bringen. Der Miniſter forderte in dieſem Zuſammenhang zur Zuſammen⸗ ſtellung von Hilfszügen auf, die vor allem Lebens⸗ mittel heranbringen ſollen. Die nationale Regie⸗ rung erwarte, daß ſich auch die Auslandsſpanier an dieſem Hilfswerk beteiligen, namentlich Südamerikg könne ſich hierbei durch größere Lebensmittelſendun⸗ gen für die befreiten Volksgenoſſen hervortun. Die Formationen, die den Sicherheitsdienſt in Baxcelona übernehmen ſollen, ſind bereits gebil⸗ det worden. Haupeſchrifeleifer und verantwortlich für Politik: Dr. Albis Winbauer⸗ 4 8 des und verantwortlich für Theaton, 1 un g: Carl Onno Eiſen bar t.— delsteil: Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Frig Hammeg⸗ — Sport: Wiuy Mäller.— Sücweſtdeutſche Umſchan, Ge und Bilderdienſt; Gurt Wülhelm Fennel,(ämtliche in Mannbeim, Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſe 60. Soe unverlangte Beiträg⸗ keine Gewähr.— Rückſendung un bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleges: Neus Maunheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Ue., Wtondbeim, R 1,-6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen akob Fande, Miannbeim- Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 göltig. Die Anzei der Ausgabe A Abend und& Mittag erſchelnen gleich⸗ — 2 in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe A fibend über 9300 Ausgabe B Keer 11 000 Geſamt⸗B.⸗A. Monat Dezembe; über 21 ööf Freitag, 20. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 33 Die zweite Verſammlungswelle der NSDAN Heute 60 Kundgebungen im Kreis Mannheim Am 20. Fanuar erneuert die Bevölkerung des Kreiſes Mannheim ihr Vekennmis zum Nationalſozialismus- Am 21. Januar Großkundgebung im Nibelungenſaal In allen Ortsgruppen der Partei finden am heutigen Freitag öffentliche Kundgebungen ſtatt, die um 20.15 Uhr beginnen. Einlaßkarten ſind bei den einzelnen Ortsgruppen erhältlich. Größer als je iſt die Hetze des Weltjudentums gegen unſer Großdeutſches Reich. „Deutſcher Lebenskampſ“ iſt daher das Thema der zweiten großen Verſammlungswelle der Partei. Volksgenoſſen, beweiſt eure Verbundenheit mit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und erſcheint in Maſſen zu den Kundgebungen! Die Redner in den Stadtortsgruppen Ortsgruppen Lokal Almenhof:„Rheinpark“ Gemeinſchaftshaus der NSDAg Bismarckplatz: Gaſthaus„Zähringer Löwe“ Deutſches Eck: Bäcker⸗Innung Erlenhof: Verbraucher-Genoſſenſchaft Feudenheim⸗Oſt: Feudenheim⸗Weſt: Gaſthaus„Zum Stern“ Gaſthaus„Badiſcher Hof“ Gaſthaus„Zum Schwanen“ Gaſthaus„Jägerhaus“ Friedrichsfeld: Gaſthaus„Zum Adler“ Friedrichspark:„Friedrichspart“ Horſt⸗Weſſel⸗Platz: Planetarium Humboldt: Reſtaurant„Kaiſergarten“ Reſtaurant„Flora“ Jungbuſch:„Liedertafel“ Käfertal⸗Nord: Käfertal⸗Süd: Lindenhof: Neckarau⸗Nord: Neckarau⸗Süd: Altes Rathaus Gaſthaus„Schwarzer Adler“ „Heidelberger Hof“ Muſenſaal, Evang. Gemeindehaus Volkschor Neckarſpitze: Gaſthaus„Schwarzes Lamm“ 5 Schiffswerft Neueichwald: 110er⸗Sporthalle Neuoſtheim: Reſtaurant„Rennwieſe“ Plankenhof: Verſammlungsſaal Rheinau:„Badiſcher Hof“ Rheintor:„Wartburg⸗Hoſpiz“ „„Caſino“ Sanoͤhofen: Gaſthaus„Zum Morgenſtern“ Schlachthof: Reſtaurant„Schlachthof“ Seckenheim: Schloßwirtſchaft Strohmarkt: Ballhaus Waldhof: Gaſthaus Brückl 83— Gaſthaus„Zum Geyer“ Waldpark: Muſenſaal Wallſtadt: Gaſthaus„Zum Pflug“ Reöner: Gauredner Adolf Schnellrieder Gauredner SA⸗Oberführer Paul Dorr Gauredner Friedrich Schmitt Gauredner Dr. Alfr. Reuter, Bürgermeiſter Gauredner Max Kellmayer. Bürgermeiſter Gauredͤner Dr. Richard Dau b Gauredner Arthur Stober, Bürgermeiſter Gauredner z. V. der RP Fritz S Seidler Gauredner Otto Blank, Bürgermeiſter Gauredner Dr. Otto Orth, Bürgermeiſter Reichsredͤner Friedhelm Kemper, M. d. R. Obergebietsführer der HJ Stoßtruppredner Hans Dotzler, Kreisleiter Gauredner Sepp Schirpf Gauredner Ernſt Bäckert, Kreisleiter Kreisredner Karl Bihler, Kreispropagandaleiter Kreisredner Friedrich Braunwarth, Kreispropagandaleiter Gauredner Birkhofer Kreisredner Ludwig Egenlauf, Oberbannführer der H§ Stoßtruppredner Fritz Platt n er, M. d. R. Oberregierungsrat Stoßtruppredner Hans Werner Pfennig, Referent im Hauptamt für NSB Stoßtruppredͤͤner Prof. Dr. Johann Kötteritz, Oberſtudienrat Kreisredͤner z. V. dͤ. GPe Anton Hägele, Kreispropagandaleiter Gauredner Hch. Sauerhöfer, Kreisleiter Gauredner Heinz Runkel, Stadtamtmann Gaureoͤner Hermann Nickles, Oberregierungsrat Gau z. V. der RP Dr. med. Franz Ditſch Gauredner Richard Fiſcher, Kreispropagandaleiter Gaureöͤner Franz Merk,..R. Gauredner z. V. d. RPe Paul Gagſtetter Gauredner Joſef Kalmbacher, Kreispropagandaleiter Gaureoͤner Ludwig Sieder Gaureoͤner Walter Berg, Referent Reichsreͤner Andreas Bang, Gauamtsleiter Kreisredner Hermann Hornung, Kreispropagandaleiter Kreisreoͤner Auguſt Belz, Gauſtellenleiter Stoßtruppredner Fritz Plattner, M..R Oberregierungsrat Gauredner Fritz Senft, Kreisleiter .. in den Landortsgruppen Altlußheim: Gaſthaus„Zum Ochſen“ Brühl: Gaſthaus„Zum Ochſen“ Edingen: Schloßwirtſchaft Großſachſen:„Zähringer Hof“ Heoͤdesheim: Gaſthaus„Zum Ochſen“ Hemsbach: Gaſthaus„Zur Krone“ Hohenſachſen: Gaſthaus„Zum Löwen“ Ilvesheim: Gaſthaus„Zum Pflug“ Ketſch: Weltkino Ladenburg: Bahnhofshotel Laudenbach: Gaſthaus„Zur Roſe“ Leutershauſen: Gaſthaus„Zum Lamm“ Lützelſachſen:„Schmittberger Hof“ Neckarhauſen:„Zähringer Hof“ Neulußheim: Gaſthaus„Zum Bären“ Oberflockenbach:„Zum Jöſt“ Rippenweier Gaſthaus„Zur Roſe“ Oftersheim: Gaſthaus„Zur Roſe“ Plankſtadt:„Roſengarten“ Reilingen:„Gaſthaus„Zum Adler“ Schriesheim: Gaſthaus„Zum Hirſch“ Schwetzingen: Gaſthaus„Zum Falken“ Sulzbach: Gaſthaus„Zum Ochſen“ Hockenheim:„Bürgerſaal“, am 15. Januar „Bürgerſaal“, am 26. Januar Weinheim⸗Nord:„Eiche“, am 18. Januan Weinheim⸗Süd:„Pfälzer Hof“, am 26. Januar Neckarſtadt⸗Oſt Platz des 30. Jan. Waſſerturm Nibelungenſaal Wohlgelegen am 21. Januar, 20.15 Uhr Aenderungen im Zugverkehr Wie bereits am Donnerstag mitgeteilt, fallen ab Sonntag die Züge D 371(Mannheim b 12.07), D 245 (Mannheim⸗Friedrichsfeld ab 15.29), und ab Montag die Züge D 372(Mannheim ab 17.47) und D 540 (Mannheim⸗Friedrichsfeld-Mannheim HB.) aus. Zur Aufrechterhaltung der Verbindung Saar⸗ brücken—Pfalz—Mannheim—Frankfurt a. M. an den Eilzug 105 Saarbrücken—Mannheim—Friedrichsfeld wird der Zug D 159 von Konſtanz ab 22. Januar in Mannheim⸗ Friebrichsfeld anhalten und bis auf wei⸗ teres in geändertem Fahrplan von Heidelberg bis Frankfurt a. M. durchgeführt werden. Schluß die durchlaufenden Wagen von D 250 über⸗ D 249/ 250 zwiſchen Baſel DRB und Karlsruhe vereinigt gefahren, derart, daß D 249 zwiſchen Baſel Gaureöͤner Phil. Herbold, Bürgermeiſter Gauredner Richard Wenz, Bürgermeiſter Gauredner Nagel Gauredner Kurt Maier Gauredner Franz Höll Kreisredner Hermann Speth Gauredͤner Friedrich Kraus Kreisredner Rudolf Weiß, Kreisobmann der DAxð Gauredner Friedrich Bruſt, Gauinſpekteur Gauredner Arnim Bledow, Hauptſchriftleiter Kreisredner Hans Rotacker, Kreisleiter Hans Bähr, Referent in der Reichsſtudetenführung Gaureòner Heinrich Steinmetz Gauredner Konrad Glas, Kreisleiter Gauredner Stefan Braun Gaureoͤner Karl Hermann Gaureoͤner Johannes Curth Gauredner Eugen Rüger, S Gauredner Ernſt Rudolph Gauredner Joſef Fitterer, Kreisleiter Gauredner Arnold Fehlmann Gaureoner z. V. der PPe, Bruno Lippmann, Reichsſchulungswart des deutſchen Hanoͤwerks Gauredner Cöleſtin Becker Gauredner Roth,..R. Stoßtruppredner Kurt Bertram, Staatsrat Reichsreoͤner Kurt Koltermann, Kreisleiter Reichsredner Karl Hinkler,..R. Gauleiter Frauenfeld im Nibelungenſaal Reichsredner Alfred Frauenfeld, M. d.., Gauleiter DRB und Karlsruhe gleichzeitig die bisher im Zug D 43 geführten Wagen befördert(ab Baſel am Schluß), während der Zug D 42 in Karlsruhe am Schluß die durklaufenden Wagen von D 250 über⸗ nimmt. Hiernach entfällt zwiſchen Baſel DRB und Karlsruhe über Ettlingen der Zug D 43 und zwi⸗ ſchen Karlsruhe und Baſel über Durmersheim der Zug D 250. Damit zwiſchen Baſel und Karlsruhe keine Ueberlaſtung eintritt, entfallen gleichzeitig die durch⸗ laufenden Wagen Baſel— Mannheim— Frank⸗ furt a. M.— Kaſſel— Hannover— Hamburg— Altona der Züge D 385/ D 386. Dieſe beiden Züge verkehren auch künftig zwiſchen Mannheim Hbf. und Hamburg— Altona in den veröffentlichten Fahr⸗ plänen. Reiſende von und nach Baſel müſſen des⸗ halb in Mannheim Hbf. umſteigen. Auskunft ertei⸗ len die Bahnhöfe. Sparen bei der Deutschen Reichspost POSTSPRRKRSSENRMT Das Postsparkassenamt in Wien, die Zentrale des deutschen Postsparkassendienstes. Ein- und Rückzahlungen bei allen 80000 Postämtern und Amtsstellen in Grohdeutschland Das Deutsche Reich haftet für Ihre Einlagen mit dem gesamten Sondervermögen der Reichspost. 0 Samtliche Aufträge werden zu- verlassig, schnell und gebührenfrei ausgeführt. 0 lhre Einlagen sind nicht nur sicher vor Diebstahl, Unterschla- gung oder Feuer— sie werden darüber hinaus mit 274 0 verzinst. In Großdeutschland ęibt es rund 80 OO0 Postãmter und Amtsstellen ¶ Postagenturen, Poststellen, Post- hilfsstellen und Landzusteller). Verlangen Sie noch hente von Iprem Postamt die augſuhrliche,, Anleitung fur Postsparer' und lasen Sie zich ein Postsparbuch ausstellen. Bei jedem Postamt und jeder Amtsstelle können Sie sich Ihr Postsparbuch ausstellen lassen, bei allen 8000Amtern und Amtsstel- len Groſsdeutschlands Einzahlun- gen und Abhebungen vornehmen. Auch kleine und kleinste Pfen- nigbeträge können Sie durch die zusãtzliche Einrichtung der Post- sparkarte in Form von Brief- marken sparen. Abhebungen bis zu RM 100. können ohne Kündigung vorge- nommen werden, insgesamt bis zu RM 1000.- in einem Monat. 4. Seite /Nummer 33 Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. Januar 1939 Dahresbericht d Stabiluat der Wiriſchaftslage— Mangel an Arbeitskräſten— Vernünftige A Die beſonderen Ereigniſſe im vergangenen Jahr waren einmal die Ueberholung des Ar⸗ beitsbuches und die Arbeitsbuchſtatiſtik, die erſtmals einen genauen Einblick in die Vertei⸗ Iung der Arbeitskräfte im Arbeitsamtsbezirk Mann⸗ heim ergeben hat, dann die Geſtellung der Arbeits⸗ kräfte im Wege der Dienſtverpflichtung, im beſonde⸗ ren für das W⸗Bau⸗Vorhaben, aber auch für Be⸗ triebe mit ſtaatspolitiſch bedeutſamen Aufgaben und ein weiteres, beſonders für die Geſchichte des Ar⸗ beitsamts Mannheim bedeutſames Ereignis, die auf 11. Auguſt 1938 exfolgte Eingliederung des Arbeitsamts Wernheim. Damit umſaßt der Arbeitsamtsbezirk Mannheim eine Fläche von 846 Quadratkilometer mit einer Wohnbevölkerung von 438 231 Einwohner. Die Zahl der arbeitsbuchpflichtigen Perſonen beträgt 162 152. Die Zahl der Vermittlungen hat auch im vergangenen Jahr eine weitere Er⸗ höhung erfahren, obwohl nach der Feſtigung der ge⸗ ſamten Wirtſchaft der Stellenwechſel, vor allem ange⸗ ſichts des aufgetretenen Mangels an Fachkräften aller Art, eine gewiſſe Stabilität erfahren hat. Es ſind gegenüber 50 178 Vermittlungen im Jahre 1937 im Jahre 1938 53 089 Vermittlungen getätigt worden. Beachtlich ſind die Veränderungen im Verhältnis Dauerbeſchäftigung zu kurzfriſtiger Beſchäftigung 1937/8. Demnach iſt die Zahl der Vermittlungen in Dauerbeſchäftigung von 34 525 auf 38 297 ge⸗ ſtiegen, während die Zahl der Vermittlungen in kurefriſtige Beſchäftigungen eine Verminderung von 13 653 auf 14 852 erfahren hat. Auf Grund der Verordnung zur Sicherſtel⸗ lung des Kräftebedarfs für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedentung ſind in der Zeit vom 16. 6. bis 31. 12. 1938 vom Arbeitsamt Mannheim insgeſamt 4632. Arbeitskräſte ver⸗ pflichtet worden. Danon für den eigenen Bezirk 340, innerhalb des Landesarbeitsamts Sücdweſtdeutſch⸗ land für Weſtbaunorhaben 3969, außerhalb des Londesarbeitsamts 332. Während im Jahre 1997 beim Arbeitsamt Mann⸗ heim für Männer 33873 offene Stellen age⸗ meldet waren, waren es im Jahre 1938 41998. Im gleichen Zeitraum waren an Abgängen feitgehalten im Jahre 1937 33 862, im Jahre 1938 41 602. Die Beränderungen der Wietſchaſtslage Welchen gewaltigen Veränderungen die Wirt⸗ ſchaftslage in den vergangenen zwei Jahren unter⸗ worfen war, ergibt ſich aus folgenden Zahlen: Im Jahre 1936 ſind bei 78061 beim Arbeitsamt Mannheim eingegangenen Arbeitsgeſuchen 49026 Vermittlungen getätigt worden. auf 100 Akhetsſuchende, entfielen im Jahre 1937 62,8 Vermittlungen. Im Jahre 1937 ſind bei 64.862 Arbeitsgeſuchen 50 178 Vermittlungen erfolgt. Das ſind 77,4 v. H. der Arbeitsgeſuche. Im Jahre 1938 führten bei 59 509 Arbeitsgeſuchen 53089 zu Vermittlungen, das heißt 89,2 v. H. der Arbeitsgeſuche. Die Stabilität der Wirtſchaftslage im Arbeitsamtsbezirk Maunheim ergibt ſich auch aus den ſogenannten Andrangs⸗ zifſern in Jahresdurchſchnitten. Das heißt auf 100 offene Stellen, die die Wirtſchaft dem Arbeits⸗ amt Mannheim zur Beſetzung meldete, entfielen im Jahre 1933 2651 Arbeitsgeſuche, im Jahre 1938 entfielen im Jahresdurchſchnitt auf 100 offene Stellen nür noch 183 Arbeitsgeſuche. Dabei iſt zu beachten, daß dieſe Jahresdurchſchnittsziffer ledig⸗ lich öͤurch die Wintermonate zwangsläufig eine Er⸗ höhung erfahren hat. In Wirklichkeit betrug die Andrangsziffer im Oktober bei den Männern 8g, bei den Frauen 114. Insgeſamt alſo 96, das heißt bei 100 offenen Stellen im Monat Oktober waren nur 89 Volksgenoſſen als Arbeitsſuchende zur Be⸗ ſetzung gemeldet. Daraus ergeben ſich deutlich die Schwierigkeiten aus dem Kräftemangel, da ja 100 Arbeitsſuchende keineswegs den Anforderungen der 100 offenen Stellen entſprechen. Nach der bekannten Anordnung über den Metallarbeitereinſatz vom 11. 2. nach der das Arbeitsamt die Genehmigung zur Abwanderung zu erteilen hat, ſind Abwanderungs⸗ anträge geſtellt worden im Jahre 1937 165, im Jahre 1938 338. nicht zugeſtimmt in 68 Fällen, 9 Fälle wurden zu⸗ rückgezogen und 11 wurden als unerledigt ins neue Berichtsjahr übernommen. Vom Arbeitseinſatz Nach der 3. Anordnung zum Vierjahresplan ſind im Jahre 1937 210 berufsfremd beſchäftigt ge⸗ weſene Metallarbeiter ihrem Beruf zurück⸗ gewonnen worden. Im Jahre 1938 waren es 78. Es iſt zu hoffen, daß, wenn alle Betriebe und Be⸗ triebsobmänner mitarbeiten, noch mehr berufsfremd beſchäftigte Volksgenoſſen ihrem alten Beruf in Betrieben zugeführt werden können. die ſtaatspoli⸗ tiſch bedeutſame Aufgaben auszuführen haben. Die Vermittlung älterer nach der 5. Anordnung ergab für Maunheim einen ziemlich vollen Erfolg. Von 621 beim Erlaß der 5. Anordnung vorhandenen älteren Angeſtellten ſind 599 in Arbeit und Brot gebracht worden. noch früher begonnen wurden. dem Arbeitsamt 275 Bauanzeigen worden. In 180 Fällen konnten Unbedenklichkeits⸗ beſcheinigungen auf Arbeitserlaubnis oder Lehr⸗ und Anlernſtellen für männliche konnten 3042 und von den 998 offenen Lehr⸗ und 1937, Zugeſtimmt wurde in 250 Fällen, ſudetendeutſchen Gebieten durch den Kommandanten Oberſt Buchert ſtatt. Aufgabe im neuen Fahe Während im Jahre 1937 noch 21 Notſtands⸗ arbeiten durchgeführt wurden, waren es im Jahre 1938 nur 12, die teilweiſe auch ſchon 1937 oder Der verlorene Zu⸗ ſchuß aus Mitteln der Reichsanſtalt im Jahre 1938 betrug 330 300“4. Im Jahre 1939 werden mangels Arbeitsloſen kaum noch Notſtandsarbeiten anfallen. In Durchführung der 4. Anordnung des Beauf⸗ tragten für den Vierjahresplan ſind im Jahre 1938 eingereicht erteilt werden. In 38 Fällen mußten nach den beſtehenden Beſtimmungen gegen die Durchführung von Bauvorhaben Bedenken er⸗ hoben werden. Im Jahre 1938 wurden insgeſamt 383 Anträge Beſchäftigungsgeneh⸗ migungen für Ausländer bearbeitet. 119 reichs⸗ deutſche Rückwanderer ſind im Jahre 1938 im Arbeitsamtsbezirk Mannheim vermittelt worden. Seit Inkrafttreten des Erlaſſes, der die Einſchaltung des Arbeitsamts bei Ausſtellung von Reiſepäſ⸗ ſen mit Geltung für das Ausland an deutſche Staatsangehörige anordnete, ſind 1101 Fälle bearbeitet worden. alſo vom 1. 7. 38 ab, Zur Unterſtützung der landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe im Arbeitsamtsbezirk Mannheim ſind etwa 200 ausländiſche Saiſonarbeitskräfte, vorwiegend italieniſcher und jugoſlawiſcher Staats⸗ angehörigkeit, bis zum Eintritt des Winters beſchäf⸗ tigt geweſen. Im Jahre 1938 ſind vom Arbeitsamt Mannheim zur Prüfung eines anderweitigen Arbeitseinſatzes 2564 auf Wandergewerbe⸗ oder oder Erlaub⸗ nisſcheine bearbeitet worden. Als Heimarbeiter wurden anläßlich der Aufſtellung der Heimarbeiterkartei im Arbeitsamts⸗ bezirk Mannheim 876 Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen ermittelt. Das Arbeitsbuch hat ſich als ein unentbehr⸗ liches Inſtrument der ſtaatspolitiſch notwendigen Lenkung der Arbeitskräfte bewährt. Insgeſamt hat das Arbeitsamt Mannheim ſeit Einführung des Arbeitsbuches über 192000 Arbeitsbücher ausgeſtellt. Im Jahre 1938 wurden 250 750 eingegangene Ver⸗ änderungsanzeigen bearbeitet. Auf dem Gebiet der unterſtützenden Ar⸗ beitsloſenhilfe ſind im Jahre 1938 weſentliche Entlaſtungen zu verzeichnen. Die Zahl der Neu⸗ und Weitergewährungsanträge ergibt kaum die Hälfte des Vorjahres. Unterſtützte Kurzarbeiter ſind in dieſem Jahre erſtmalig völlig ausgefallen. Es iſt ſelbſtyer⸗ ſtändlich, daß bei der angeſpannten Wirtſchaftslage Kurzarbeiterunterſtützung nur beim Vorliegen ganz beſonderer Verhältniſſe bewilligt werden kann e 595 Von der Berufsberatund Nachdem auch die Berufsberatung als ſtaatliche Lenkungsſtelle für den Berufsnachwuchs durch verſchiedene einſchneidende Verorònungen des Beauftragten ſür den Vierjahresplan in ihrer Be⸗ hördenfunktion eine weſentliche Verſtärkung erfah⸗ ren hat, iſt auch die Geſchäftsbelaſtung geſtiegen. Die Zahl der Ratſuchenden hat gegenüber dem Vorjahr eine kleine Verminderung erfahren, was auf die Berringerung der Entlaßſchülerzahl und den weſent⸗ lich geringeren Reſt aus dem Vorjahre zurückzufüh⸗ ren iſt. Es erſchienen insgeſamt 4796 männliche Ratſuchende und 3528 weibliche Ratſuchende bei der Berufsberatung. Von den gemeldeten 3246 offenen Jugendliche Welche Konſulate ſind für Mannheim zuſtändig? Wir ſetzen hiermit unſer Verzeichnis derjenigen Konſulate fort, die für unſer engeres Wirtſchafts⸗ gebiet von Bedeutung ſind. Die mit einem 0 be⸗ zeichneten konſulariſchen Vertretungen ſind zur Aus⸗ ſtellung von Päſſen und die durch gekennzeich⸗ neten zur Erteilung von Paßviſen berechtigt: Dänemark: 0 Mannheim, Konſulat mit Vize⸗ konſul. Finnland: 0 Karlsruhe, Konſulat. Lettland: 0 Mannheim, Konſulat. Mexiko: 0 Mannheim, Konſulat. Norwegen:— Mannheim, Konſulat. Peru: Mannheim, Konſulat. Portugal: 0. Mannheim, Konſulat. Rumänien:•T Stuttgart, Konſulat. Vereidigung in der Loretto-Kaſerne Am Samstag, dem 21. Januar, vormittags 11 Uhr findet, wie die Kommandantur Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen mitteilt, in der Loretto⸗Kaſerne Seckenheim und den Soldaten Oeſterreich einberufenen die Vereidigung der aus Die Bevölkerung Mannheim⸗Ludwigshafens iſt dazu eingeladen. Angeſtellten u Heute Kursausfall. Heute, Freitag, 20. Ja⸗ nuar, fallen ab 20 Uhr ſämtliche Sportkurſe des Sportamtes Mannheim der NS„Kraft durch Freude“ aus. es Arbeitsamts Mannheim mgruppierung der Kräſte die oberſte Anlernſtellen für weibliche Ratſuchende 970 beſetzt werden. Nach auswärts in Lehrſtellen vermittelt wurden 144 männliche und 23 weibliche Jugendliche. Von auswärts in hieſige Lehrſtellen vermittelt wur⸗ den 249 männliche und 16 weibliche Jugendliche. Die Vermittlung blieb auf gleicher Hö he trotz der Verminderung der Ratſuchendenzahl. Den ſtark geſteigerten Anforderungen der Wirtſchaft ſtanden in dieſem Jahre teilweiſe noch die Ueber⸗ ſchüſſe der letzten Jahre zur Verfügung. Daher konnten auch den Mangelberufen noch genügend Jugendliche zugeführt werden. Für die kommenden Jahre iſt mit wachſendem Nachwuchsmangel zu rech⸗ nen. Es bedarf der Lenkung der einſeitig auf Me⸗ tall⸗ und Kaufmannsberufe gerichteten Wünſche, um allen Berufen, vor allem der Landwirtſchaft, dem Bau und dem Bergbau, den angemeſſenen Nach⸗ wuchs zu ſichern. Durch die Verteilungsanordnung iſt die reſtloſe Erfaſſung aller Ausbildungsſtellen, die im Benehmen mit der Wirtſchaft und der DAß begutachtet werden, geſichert, ebenſo auch die Erfaſ⸗ ſung aller Jugendlichen. Dadurch iſt auch die Grund⸗ lage gegeben für eine planvolle Lenkung. In das weibliche Pflichtjahr ggetreten ſind im Jahre 1938 insgeſamt 1490 M n. Da⸗ von ſind 445 in die Landwirtſchaft, 435 in die Haus⸗ wirtſchaft, 576 in das Hauswirtſchaftlichech Jahr, und 75 in Umſchulungslager und Landdienſt eingewieſen worden. * Hinter jeder der vorſtehend aufgeführten Zahlen ſteht ein lebendiger Menſch mit ſeinem Schickſal und häufig auch engſtens verknüpft mit dem ſeiner Familie. Während vor wenigen Jahren noch die Oeffentlichkeit im Arbeitsamt eine Stempelſtelle ſah, die konzentrierte Hoffnungsloſigkeit, iſt heute die Betreuung der Arbeitsloſen eine der geringſten und unbedeutendſten Aufgaben des Arbeitsamts ge⸗ worden. Die Betreuung der deutſchen Arbeits⸗ kräfte, als das köſtlichſte Gut der Nation mit ſeinen vielfältigen Auswirkungen ſowohl für das Schick⸗ ſal des Einzelnen, das der Familie, insbeſondere aber für das Schickſal der Nation, überträgt dem Arbeitsamt eine volkswirtſchaftlich und politiſch hohe Verantwortung. Im vergangenen Berichtsjahr hat ſich zum erſten⸗ mal im Arbeitsamtsbezirk Mannheim die Spannung ſehr deutlich bemerkbar gemacht, die aus dem Mangel an Arbeitskräften für beſtimmte Berufe entſteht. So ſehr darüber Freude empfunden werden kann, daß auch die hieſige Wirtſchaft nun⸗ mehr voll und ganz in den Aufbauprozeß unſeres Volkes eingeſchaltet iſt, ſo erzeugt dies manchmal Reibungen und unliebſame Entſcheidungen, die un⸗ vermeidlich ſind, für die aber das nötige Verſtänd⸗ nis erwartet werden kann. Im kommenden Jahre wird es die oberſte Auf⸗ gabe des Arbeitsamtes ſein müſſen, immer mror Reſerven im Zuge einer vernünftigen Um⸗ gruppierung der Arbeitskräfte für die Betriebe mit ſtaatspolitiſch bedeutſamen Auf⸗ gaben frei zu bekommen. Dabei iſt das Arbeitsamt aber auf die Mitarbeit und Mithilfe aller Beteilig⸗ ten dringend angewieſen. Es wird auch wie bisher ſtets bemüht bleiben, fmöglichſt ohne die ihm zu⸗ ſtehenden Macht⸗ und Zwangsbefugniſſe durch eine verſtändnisvolle Zuſammenarbeit alle die großen und ſchweren Aufgaben zu meiſtern, die im Inter⸗ eſſe einer weiteren Feſtigung und eines weiteren Ausbaues unſerer heimiſchen Wirtſchaft anfallen. Es darf an dieſer Stelle noch aufrichtig geöankt werden für die enge Zuſammenarbeit mit den Be⸗ hörden und Parteiſtellen, den Schulen, vor allem aber mit den induſtriellen und gewerblichen Betrie⸗ ben. Vom 15. Mai bis 1. Oktober Syortappell der Beiriebe Dieſe Jahr nimmt auch die ſchafſende Frau teil Ein wichtiger Abſchnitt der Jahresarbeit des Sportamtes von Koͤß iſt der Sportappell der Be⸗ triebe 1939, der vom 15. Mai bis 1. Oktober durch⸗ geführt wird. Bereits das Jahr 1938 brachte eine Teilnehmerzahl von 1,45 Millionen. Für 1930 wird ein Mehrfaches dieſer Zifſer erwartet. Dazu kom⸗ men außerdem diesmal die ſchaffenden Frauen, die am erſten Sportappell wegen der kurzen Vorbereitungszeit noch nicht teilnehmen konnten. In Zuſammenarbeit mit der Reichsjugendfüh⸗ rung und dem Jugendamt der DAß hat das Sport⸗ amt ferner laut DAK eine Aufgabe in Angriff ge⸗ nommen, die unter dem Leitwort„Leibesübun⸗ gen der berufstätigen Jugend inner⸗ halb der Arbeitszeit“ Schutz und Förderung oͤͤer Leiſtungsfähigkeit und Geſundheit der jungen Menſchen in den Betrieben gewährleiſten will. Schließlich iſt von Intereſſe, daß während der Reichs⸗ tagung der NSG„Kraft durch Freude“ in Hamburg im Juni 1939 die Reichswettbewerbe der beſten Gan⸗ und Betriebsſportgruppen durchgeführt werden. Da⸗ zu werden Maſſenvorführungen treten, die dem „Tag des Sports“ ſein eindrucksvolles Gepräge ver⸗ mitteln ſollen. -mit Waffer und Seemannſchaft Mannheimer Ma ine-Hz ſiellt ſich vos Beſuch auf der Hauptprobe für den Elternabend Am Mittwochabend trat ein ganzer Trupp Ma⸗ rine⸗HJ mit Spielmannszug, einigen Ziviliſten und auch zwei Mädels ins Wartburg⸗Hoſpiz ein, und da man ſolchen Anblick noch nicht gewohnt iſt, holt man ſich gerne Auskunft beim Leiter des Ganzen: Fachbearbeiter für Marine im Bann 171 und Füh⸗ rer des Marineſtamms Schmidt. Es ſoll generalgeprobt werden für den ſonntäg⸗ lichen Elternabend, auf den wir am Dienstag ſchon hinwieſen. Die Lieder müſſen klappen, gerade ſtellt ſchon der Adjutant und Oberkameradſchafts⸗ führer Fentz ſeine Mannen auf, Turner und Har⸗ monikaſpieler ſollen auch ran, und dann vor allen Dingen die beiden Kurzſzenen, für die man ja die Mädels nötig hatte. Da ſoll doch Vater und Mut⸗ ter mancherlei Einwände erheben gegen den ſehn⸗ lichen Wunſch des Jungen, zur Marine⸗HJ. zu gehen. Aber der Kameradſchaftsführer kommt und gibt Aufklärung, und dann geht's natürlich. An⸗ ſchließend allerlei über den Dienſt an Bord. Win⸗ ken, Morſen, Lichtführung, Waſſer⸗ und Straßenord⸗ nung,— alles natürlich unterhaltſam und anſchau⸗ lich dargeſtellt. Daß der übliche HJ⸗Dienſt auch Beſucht die Ingendfilmſtunde der Hitler⸗ jugend am 22. Jannar: Pour le merite. Beginn vormittags 8 Uhr. dazugehört: Schießen, Schwimmen, Singen, Karten⸗ leſen, Diſziplin, verſteht ſich von ſelbſt. Und auf jeden Fall: iſt es nicht beſſer der Bub lernt einmal See und Waſſer und Marinedienſt auf dieſe Weiſe kennen, als daß er eines Tages auskneiſt und ir⸗ genoͤwo Schiffsjunge wird, ſo wie es früher üblich war? „Gut, aber lernt er denn auch wirklich Seemann⸗ ſchaſt und Marine kennen? Was gibt's denn da für praktiſche Möglichkeiten?“ „Na freilich, wir haben zwei Kutter, zwei Mo⸗ torboote und ein Schulſchiff. Das Schulſchiff hat uns Fendel zur Verfügung geſtellt, es iſt ein 650 Tonnen großer Doppelſchrauben⸗Frachter, der ge⸗ rade umgebaut und eingerichtet wird. Da läßt ſich ſchon was mit machen.“ „Das iſt nicht ſchlecht, und woher kommt denn die Mannſchaft für ſoviel Schiffsraum?“ „Wir ſind ja noch im Aufbau, aber ſo rund 300 Mann aus Mannheim haben wir ſchon, und dann kommen noch mindeſtens 100 Mann dazu aus 0 übrigen Nordbaden, das von hier aus erfaßt wird.“ „Aus was für Kreiſe kommen die Jungens?“ „Vorwiegend natürlich aus Schifferkreiſen, Tchif⸗ ferjungs. Aber auch alles, was mit Schiffbau zu tun hat, iſt gern bei uns, dann die Waſſerſportler und Kanuten. Ueberhaupt richtige Waſſerratten, die kommen überall her, das iſt eine Naturveranlagung, die überall auftaucht.“ „Sie werden wohl alles eingeladen haben, was hat?“ 1 „Natürlich, die Marinekameradſchaften, die Ma⸗ rineinſpektion, die Offiziere der Wehrerſatzinſpek⸗ tion und des Wehrkommandos. Und ich denke, das da genug zuſammenkommt; denn neue Filme non der heutigen Hriegsmgrine, die wollen die alten Seebären doch geſehen haben.“ Gerade ſind die Schauſpieler ſtartbereit, wir ver⸗ siehen uns, um nicht zu ſtören. B Sie ſtah! wahllos Wäſche Pſychopathin wandert in die Heilanſtalt Die Große Strafkammer ordnete nach der Er⸗ nennung des 8 51,1 die Unterbringung der 43jähri⸗ gen, aus Karlsruhe gebürtigen Frau Helene Kuhn in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt an. Der Sachverſtändige ſtellte feſt, daß die über ein großes Wiſſen verfügende Frau ſo ſchlechte Erbanlagen mit⸗ bekommen hat daß ſie ſelbſt noch im Gefängnis ihren Mitgefangenen ſinn⸗ und wahllos Wäſche ſtahl. Außer der Kleptomanie leidet ſie auch an Verfolgungswahn. Schon früher iſt ſie in der Hei⸗ delberger Klinik und in Wiesloch, in welchen An⸗ ſtalten ſie bereits untergebracht war, dem Drang zum Stehlen gefolgt. an Der nächſte Sprechtag der Bezirksausgleichs⸗ ſtelle für öffentliche Aufträge bei der Wirtſchafts⸗ kammer Baden findet am 26. Januar in der Indu⸗ ſtrie- und Handelskammer Mannheim, L. 1, 2, ſtatt. Vorſprachen nur nach vorheriger Vereinbarung. u* Beleidigung eines Richters. Zu der kürzlich gebrachten Meldung über die Verurteilung des Mar⸗ tin G. wegen Beleidigung eines Richters im Ver⸗ laufe eines Eheſcheidungsprozeſſes iſt berichtigend feſtgeſtellt worden. daß G. bei dem einem Richter gemachten Vorwurf unkorrekter Handlungsweiſe keinesfalls das Schimpfwort„Feigling“ ge⸗ braucht hat. Die dem Richter ſchuldige hohe Achtung würde beim Gebrauch dieſes Schimpfwortes zweifel⸗ los auch eine höhere als die ausgeſprochene Strafe verlangt haben. Hinweis Heute muſikaliſche Feierſtunde mit Emmi Leisner. Die angekündigte 2. muſikaliſche Feierſtunde mit der bekannten Altiſtin Emmi Leisner als Soliſtin findet heute ſtatt. Auch das Saar⸗Pfalz⸗Orcheſter unter Leitung von Kapell⸗ meiſter Dr. Ernſt Cremer wirkt mit. Cã è ͤͤPPPPP ĩòͤ PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP P P PPPP——P B ꝰ ꝰꝰꝰꝰB I ꝰꝰ ꝰ ꝰꝰꝰBꝰꝰꝰꝰꝰ—pĩP ꝑ p ͤ ͤ»»̃ ꝰ ꝰꝰꝰVVB B ̃ꝰꝰꝰ ¶ VNBB ¶ BP ¶BNB¶PNPP¶PNPP¶¶PP¶¶ PP¶PPP ¶B¶P¶¶BBBBBBBBBBPPPPPPPBPBPPBPBBBBBBPPPPPPPPPBPPBPPPPSSSPPBBBPP———P——ů— hilje gegen Gicht und Rheumatismus Wer dieſe Plagegeiſter am eigenen Körper ſpüren mußte, wird ſich freuen, ein altbewährtes Mittel zu wiſſen, das ſchon vielen Tauſenden Rheumatismus litten. Ich empfehle 8 hat, die an Gicht oder nen ſolch ein Mittel, das ſeit mehr als dreißig Jahren erprobt iſt und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet. Aber ehe ich Ihnen über die wohltätige Wirkung des Gichtoſint mehr ſage, leſen Sie folgende Briefe: B 26 Berlin N 58, Schönhauſer Allee 126a, 11. 12. 38. Ich freue mich beſonders, Ihnen mitteilen zu können, daß mir nichts ſo geholfen hat, wie die Gichtoſint⸗Tabletten. Trotz meiner 72 Jahre iſt durch dieſe Kur meine Gicht ganz behoben worden und ich ſpreche Ihnen meinen beſten Dank aus. Ich werde es nie verſäumen, dieſes Mittel weiter zu empfehlen. Dortmund, Reinoldſtr. 10, 10. 7. 38. Ich bin von meinem ſchweren Gelenkrheumatismus geheilt und ſpreche Ihnen meinen herzlichſten Dank aus. von vier Bekannten, die alle Gichtoſint genommen haben, einer konnte ſich nur mit Hilfe eines Stockes bewegen, alle ſind durch heilt worden. Werde Ihr Mittel bei jeder Gelegenheit ſtets empfehlen. Solche Briefe beſitze ich in überaus großer Zahl und alle ſind Aus⸗ 655 druck der Anerkennung und Dankbarkeit dafür, daß Gichtoſint geholfen hat. Da Gichtoſint die hauptſächlichſten Beſtandteile bekannter natür⸗ Paul Kurze, Rentner. Ich hörte früher ſchon Gichtoſint ge⸗ Trinkkur. Frau Eliſ. Wibbe. licher Heilbrunnen enthält, die ſich bei Gicht und Rheumatismus be⸗ währen, behebt es nicht nur vorübergehend die Schmerzen, ſondern es bekämpft die Krankheiten von innen heraus und hat keinerlei ſchädliche Nebenwirkungen. Ein gutes Mittel gegen die rheumatiſchen Schmerzen, die zu Beginn der Trinkkur naturgemäß meiſt noch empfunden Gichtoſint⸗Salbe. Sie iſt eine ſehr empfehlenswerte Ergänzung der werden, iſt die Sie können koſtenlos und portofrei je eine Probe Gichtoſint und Gichtoſint⸗Salbe mit weiteren Aufklärungen und genauer Gebrauchs⸗ anweiſung erhalten, wenn Sie Ihre Adreſſe ſenden an: Max Dultz, Abt. Htoſint, Berlin Nr. 267, Friedrichſtraße 19. Gichtoſint iſt in allen Apotheken zu haben. überhaupt zt ku eene „Oa kommt clie Caw,e Sc Am 26. Januar werden im Nibelungenſaal die Bezwinger der Eiger⸗Nordwan d, die Bergſportführer Vörg und Heckmair zu Gun⸗ ſten des WHW einen intereſſanten Bildbericht über ihven Kampf um den letzten bisher unbezwungenen Alpengipfel halten. Heckmair ſtellte uns dieſen „ Ausſchnitt aus ſeinem Vortrag zur Verfügung. Die Schriftleitung. „Wiggerl, paß auf, es wird nochmals ſchwer!“ „Ein Ueberhang!“ Das Eis war nicht mehr ſo dicht. Es hielten keine Haken mehr. Mit den Steigeiſen konnte ich nur noch In ſchwindelnder Höhe an der Eigerwand fübereinander treten, weil das Alteis in der Ver⸗ ſchneidung nur ein ſchmaler Streifen war und das Neueis viel zu hart und zu dünn den Fels überzog. Die Spitze des Eishakens, den ich in der Hand hatte, drang nur ganz wenig ein und die Eispickel⸗ ſpitze ebenſo. Plötzlich rutſchte mir der Haken ab und gleichzeitig auch ͤͤer Pickel. Da gab es kein Halten mehr, Wiggerl, Achtung!— Und ſchon gings dahin. Wiggerl war da. Er zog ſoviel Seil ein wie nur möglich. Ich kam aber direkt auf ihn zu, — ſo daß er das Seil losließ und mich mit den Händen abfing. Dabei drang ihm eine meiner Zacken in den Hanoͤballen. Die Wucht war ſo groß, daß es auch ihn aus dem Stand warf. In dieſem Bruchteil einer Sekunde erwiſchte er nochmals mein Seil. Das gab mir einen Ruck, und ich ſtand; zwar ohne Stufe, aber feſt mit allen 12 Zacken im Eis. Wiggerl neben mir ebenſo. Ein Schritt und wir waren wieder im Stand. Die Haken hatte es natürlich rausgeriſſen. Ich ſchlug gleich wieder neue. Indeſſen hatte Wiggerl den Fäuſtling von der Hand gezogen. Das Blut ſpritzte nur ſo heraus, aber ganz dunkel, Das konnte keine Schlagader ſein. Ein Blick auf die Wand: Nein, Gott ſei dank, eine Lawine kommt jetzt nicht!— Den Ruckſack ab, das Verbandzeug heraus und eingebunden. „Wird Dir ſchlecht?“ Er war ganz grün.—„Ich weiß nicht“, meinte er. Ich ſtellte mich gleich ſo, daß er auf keinen Fall ſtürzen konnte.„Reiß Dich zu⸗ ſammen, jetzt gilt alles!“ Da kam mir im Medizinbeutel gerade ein Flä⸗ ſcherl Herztropfen in die Finger, die mir die beſorgte Frau Doktor aus Grindelwald für alle Fälle mit⸗ gegeben hatte. Es ſtand etwas darauf von 10 Trop⸗ fen,—— Ich ſchüttete ihm gleich die Hälfte davon in den Mund. Die andere Hälfte trank ich ſelbſt aus. Ein paar Traubenzucker nachgeſchoben, und wir wa⸗ ren wieder hergeſtellt.— Von der Lawine war noch nichts zu ſehen. „Ich pack' den Ueberhang gleich wieder an!“ „Fall mmir aber bitte net nochmal nauf“, meinte Wiggerl leiſe lachend mit ganz ſchwacher Stimme. Ich reiße mich zuſammen und gehe mit voller Sicherheit über die ſchwere Stelle. Haken bringe ich keinen an. Faſt 30 Meter! Das ganze Seil muß ich ausgehen, bis wenigſtens einer der kleinen Fels⸗ haken ſitzt. Da kommt ſie ſchon die La⸗ wine! Mich kann ſie nicht mehr ſo treffen, da die Rinne ſeitlich heraus geht. Fritz und Heini bekommen die ganze Wucht ab. Auch Wiggerl kann ſich nicht be⸗ klagen. Sie ſchützen ſich, indem ſie die Rückſäcke über die Köpfe ziehen und im übrigen auf die wackligen Eishaken vertrauen. Ich beobachtete die Stärke der Lawine, und wenn ſie ganz dicht kommt, rufe ich „jetzt, jetzt,—— aushalten! Jetzt kommts ganz dick“ Da bekomme ich auch wieder eine hinauf, daß ich mit dem Kopf an die Wand ſchlage. Ein paar Augen⸗ blicke, und ich bin wieder frei. Auf die Kameraden praſſelt es immer noch herunter. Die Lahn will kein Ende nehmen. eeeeeeeeeeeee Entlaſſen, weil er die Wahrheit meldete Groteske um den erſten Flug der Gebrüder Wright Neuyork, im Januar. Es iſt genau 35 Jahre her, daß eine groß Neu⸗ vorker Zeitung ein Telegramm ihres Korreſponden⸗ ten aus Nord⸗Karolina erhielt, in dem dieſer mel⸗ dete, der amerikaniſche Techniker Orville Wright habe ſich zuſammen mit ſeinem Bruder Wilbur in einer von ihnen konſtruierten Flug⸗ maſchine über den Dünen von Kitty Hawk in die Lüfte erhoben. Das war die erſte Meldung, die in Neuyork von dem erſten Flug mit einem motoriſch angetriebenen Aeroplan eintraf. Bei aller damals vermutlich noch nicht ſo hoch entwickelten amerikaniſchen Reporterfixigkeit— der unglückliche Zeitungsmann, der Henry Williams hieß und 22 Lenze zählte, hätte dieſe Meldung nicht abſenden ſollen. Denn ſie erſchien keineswegs in den Spalten der Newyorker Zeitung, ſondern koſtete Mr. Williams ſeine Stellung. Der Ver⸗ leger ſandte ihm nämlich ein wütendes Rücktele⸗ gramm, in dem er ihn wegen ſeiner unverſchämten, dummoreiſten und fauſtdicken Lüge kurzerhand aus ſeinen Dienſten entließ. Da ſtand der junge Jour⸗ naliſt nun traurig da und mußte ſich üm eine andere Beſchäftigung umſehen. Und doch hatte er nur die BILDER VOH TAGE Frankreichs neueſtes Großkampfſchiff lief vom Stapel Unſer Bild zeigt das Schlachtſchiff„Richelien“, deſſen Beſatzung 1500 Mann betragen wirb, nach dem Stapellauf. Die Beſtückung des 245 Meter langen Schiffes wird in der Hauptſache aus acht G8⸗cm⸗Geſchützen mit einer Schußweite von 40 Klm. beſtehen. reine Wahrheit gemeldet. Man wollte es nur in Neu⸗ vork nicht glauben, daß zwei Menſchen tatſächlich mit einer Maſchine dͤurch die Luft geflogen waren. Freilich hat der erſte Motorflug der Brüder Wright auf den Dünen von Nordkarolina nur 12 Sekunden gedauert. Die in der Luft zurückgelegte Strecke betrug ganze 50 Meter. Immmerhin— das Wunder war geſchehen, und zwar mit Hilfe eines Motors, der bei einem Gewicht von faſt 100 Kilogramm nur eine Leiſtung von 24 PsS erzielte. 35 Jahre ſind ſeit jenem für die Luftfahrt bedeu⸗ tungsvollen Tage vergangen. Ueber dem weißen Pylonen, der ſich an den Dünen von Kitty Hawk in Nord⸗Karolina zur Erinnerung an den erſten ge⸗ glückten Start der Gebrüder Wright erhebt, ſind die⸗ ſer Tage 300 ſchwere Bombenflugzeuge, die jüngſten Modelle der amerikaniſchen Luftwaffe, hinweggeflo⸗ gen, um den Pionieren der Luftfahrt am Jahrestag ihrer kühnen Tat eine Ehrung zu bereiten. 900 Kränze ſenkten ſich auf die Dünen hernieder, die einſt Zeugen des dͤramatiſchen Luftabenteuers der General der Flieger Chriſtianſen Der NS§FäͤK⸗Führer Generalleutnant Chriſtianſen wurde vom Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht zum General der Flieger befördert. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die deutſchen Arado⸗Flieger in Batavia Nach einem Rekordweltflug landeten die deutſchen Sportflieger Oberleutnant Hans Pulkowſky und Leutnant Jennet mit ihrer Arado⸗Maſchine in Batavia.— Hier ſieht man Pulkowſky im Geſprüch mit dem deutſchen Generalkonſul Dr. Tiemann. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Brüder Wright waren, und inmitten der Ehrengäſte, die dem Erinnerungsakt beiwohnten, ſtand ein grau⸗ haariger lächelnder Herr. Der erzählte am Mikro⸗ phon ſchmunzelnd die Geſchichte, wie er vor 35 Jahren als blutjunger Reporter von ſeiner Zeitung hinausgeworfen wurde, weil er die Meldung von jenen erſten geglückten Motorflug nach Neuyork ſandte. „ Selbſtverſtänoͤlich iſt ͤer wackere Mr. Williams bald nach ſeiner telegraphiſchen Entlaſſung glän⸗ zend gerechtfertigt worden. Aber er nahm „Annette, die ich malte, die ich liebte“ Von Bert Brennecke Einfach ſcheußlich, dieſe Beleuchtung! Kunſtmaler Walter Gebhardt richtete, nachdem er eine Weile miß⸗ mutig den grauen Novemberhimmel gemuſtert hatte, den Blick wieder auf das Bild, welches vor ihm auf der Staffelei ſtand. Es war ein Paſtellgemälde aus der Biedermeierzeit und zeigte ein ungemein ſchönes Mäbdchenantlitz. Aus Familienbeſitz ſtammend, war es kürzlich, unter allerlei Gerümpel verborgen, auf dem Hausboden ſeiner Auftraggeberin zum Vor⸗ ſſchein gekommen. Dabei ſtellte es ſich heraus, daß es ſich um ein verſchollenes Bildnis einer Ahnin dieſer Familie handelte. Um allen Zufälligkeiten eines nochmaligen Verluſtes vorzubeugen, hatte der junge Künſtler den, Auftrag erhalten, eine getreue Nach⸗ bildung des Gemäldes anzufertigen. Walter Gebhardt entſtammte einer alten Maler⸗ familie. Ein Vorfahr war um die Mitte des 18. Jahrhunderts, ehe die Photographie aufkam, ein be⸗ deutender Porträtiſt geweſen. Ueber ſein Lebens⸗ ſchickſal war ſo gut wie nichts bekannt. Auf einem noch vorhandenen Miniaturgemälde ſah man ihn, einen verſchwärmten, ganz in Weltſchmerz verſunke⸗ nen Jüngling, in der damals üblichen Tracht Lord Byrons. Zu dumm, daß ſich das Wetter ſo eingetrübt hatte. Gerade die Paſtellfarben verlangten Licht, helles Tageslicht.—„Schönes Mäochen“, ſagte der Kunſt⸗ maler halblaut, während er das Kreideſtück in den Kaſten warf,„ich weiß zwar nicht, welcher Maler damals vor dir geſeſſen, aber ich nehme an, daß er weit mehr Vergnügen bei ſeiner Arbeit empfunden hat!“ Das Mäochen mit den Hängelocken lächelte. Groß, ein wenig forſchend, waren die Augen ihm zu⸗ gewandt. Unglaublich faſt dieſer Ausdruck von Innigkeit, der noch jetzt, nach über hundert Jahren, Das jugendſchöne Antlitz durchwärmte. Seltſam, ein Signum des Künſtlers war nir⸗ gends zu entöͤecken! Um dem Karton, auf welchen das Bild gemalt war, den notwendigen Halt zu geben, war er auf einem Holzbrett befeſtigt. An der einen Seite hatte ſich die Pappe gelöſt und ließ ſich leicht abheben. Ganz unbeabſichtigt hatte der junge Kunſtmaler den Spachtel in die Hand genommen und machte nun die Wahrnehmung, daß das Bild auf der Rück⸗ ſeite beſchrieben war. Er löſte es vollends und las mit ſichtlichem Erſtaunen die Worte: „Annette, die ich malte, die ich liebte, mir zuge⸗ wandt mit Deinem Antlitz in vielen unvergeßlichen Stunden. Niemals wirſt Du erfahren, daß kurz vor Deiner Hochzeit ein Menſch in leidenſchaftlicher Auf⸗ wallung ſeines Herzens vor Dir kniete. Heute iſt der letzte Tag, das Bild wäre längſt fort, aber ich zögerte den Termin der Ablieferung immer wieder hinaus.— Und wieder lächelſt Du, blickſt mich an, als erwarteſt Du von mir das erlöſende Wort. Nein, ich werde dieſes Wort nicht ſprechen, denn Du lebſt in einer Welt des Reichtums, und ich bin nur ein armer Künſtler. Werde glücklich an der Seite des Mannes, in deſſen Auftrag ich dieſes Bild malte. Feuersbrunſt und Waſſersnot mögen Dich ver⸗ ſchonen, der nagende Wurm der Zeit Dir unſchäolich ſein. Geſegnet auch die Hand, die einſt, wenn ein Jahrhundert vergangen, den Staub von deinen Wangen wiſcht. Lächle noch einmal mir zu, während ich das letzte Rot auf Deine Wangen lege, lächle noch einmal, oͤu ſchönes Abbild meiner Liebe!“ Darunter ſtand die Jahreszahl und der Name des Künſtlers, ſo klar und deutlich, als hätte er es geſtern geſchrieben.— Ergriffen legte Walter Geb⸗ hardt das Bild aus der Hand, als es an ſeine Tür klopfte. Er mußte ſich erſt wieder auf ſeine Umwelt beſinnen. „Herein!“ Im Türſpalt erſchien gleich öͤarauf ein anmutiges Mäochengeſicht.„Störe ich, Herr Gebhardt?— Es iſt nur wegen des Bildes, meine Mutter kann kaum die Zeit abwarten, bis ſie es wieder bei ſich hat. Weshalb ſtarren Sie mich denn ſo an, ſehe ich aus wie ein Geiſt?“ „Ja“, entgegnete der junge Kunſtmaler, langſam auf das Mädchen zutretend.„Sie ſehen dem Bild⸗ nis Ihrer Urgroßmutter täuſchend ähnlich, Fräu⸗ lein Anni!! Vielleicht male ich es noch einmal nach dem Leben, das heißt, wenn es Ihnen recht iſt!“ „Ich weiß zwar nicht, ob ich das lange Still⸗ ſitzen vertrage“, ſagte das Mädchen,„aber immer⸗ hin, wir können es ja mal verſuchen. Und während ſie den forſchenden Blick des Malers feſt erwiderte, fragte ſie: „Haben Sie eigentlich ſchon feſtgeſtellt, wer der Maler des Bildes meiner Ahnin war?“ Es entſtand eine Pauſe, bis der junge Kunſtmaler mit verhaltener Stimme antwortete:„Es war mein Urgroßvater, der Porträtmaler Anton Gebhardt. Kommen Sie, Fräulein Anni— vielleicht darf ich Ihnen ſagen, was er verſchwieg, als er das Bildnis Ihrer Ahnin malte!“ Das Mäöchen lächelte. Es war dasſelbe Lächeln, wie auf dem Bilde, fragend, forſchend— und es war derſelbe Ausdruck von Innigkeit, der das jugend⸗ ſchöne Antlitz durchwärmte. 4% Aus dem Nationaltheater Mannheim. Heute Freitag 20 Uhr im Nationaltheater„Aimée“ von Heinz Coubier.— Roſſinis Oper„Die diebiſche Elſter“ wird morgen Samstag 20 Uhr unter der muſikaliſchen Leitung von Ernſt Cremer im Natio⸗ naltheater gegeben. Es wirken mit die Damen: Schmidt und Landerich und die Herren: Bartling, Baltruſchat, Heinrich Hölzlin, Koblitz, Lienhard, Schäfer und Trieloff. Regie: Helmut Ebbs.— Im Neuen Theater im Roſengarten wird das erfolg⸗ reiche Luſtſpiel„Die dͤrei Eisbären“ am Sonntag, dem 22. Januar, wiederholt.— Rudolf Bockelmann, der gefeierte Heldenbariton der Berliner Staatsoper und der Bayreuther Feſtſpiele, wurde von der Leitung des Nationaltheaters zu das reumütige Angebot ſeines Neuyorker Verle⸗ gers, wieder den Korreſpondentenpoſten zu über⸗ nehmen, nicht an. Er ſagte ſchließlich dem Journa⸗ liſtenberuf enttäuſcht über die ihm zuteil gewordene Behandlung Lebewohl und ſtellte ſich in den Dienſt der auſſtrebenden Fliegerei. Williams hat die Brüder Wright auf ihren Reiſen begleitet, er wohnte ihren ſenſationellen Vorführungen in Frankreich, Deutſchland und England bei und iſt heute wohlbeſtellter Leiter des Flughafens der Staatshauptſtadt Raleigh. einem einmaligen Gaſtſpiel am 28. Januar verpflich⸗ tet. Bockelmann wird den„Fliegenden Holländer“ in Richard Wagners Oper ſingen. Wilhelm Pinder: Geſammelte Aufſätze aus den Jahren 1907—1935. Herausgegeben von Leo Bruhns (Verlag E. A. Seemann, Leipzig. Leinen.50.) Als eine literariſche Ehrung zur Feier ſeines 60. Ge⸗ burtstages iſt Wilhelm Pinder, dem führenden deutſchen Kunſthiſtoriker(wir durften ihn vor kurzem erſt als Red⸗ ner in der Mannheimer Kunſthalle hören;) die Sammlung ſeiner„Geſammelten Aufſätze“ im vergangenen Jahre dar⸗ gebracht worden. Profeſſor Leo Bruhns, der Freund des Gefeierten, hat aus der Fülle der Vortrige und kleineren Aufſätze Pinders, die an oft entlegenen Stellen gedruckt, nicht immer leicht zugänglich waren, eine Auswahl von einigen fünfzehn der wichtigſten zu dem vorliegenden, ſchön geoͤruckten und reich bebilderten Bande vereinigt. So ver⸗ ſchieden dieſe Auſſätze auch nach Anlaß, Ort und Stunde ihrer Entſtehung in nahezu drei Jahrzehnten eines un⸗ mein vielſeitigen und fruchtbaren Schaffens ſind, ſo mannigfaltig, weit geſpannt oder engbegrenzt, ſich Themen⸗ wahl und Frageſtellung erweiſen: ſie ofſenbaren ſtets mit ſeltener Eindringlichkeit die einzigartige geiſtige Perſön⸗ lichkeit ihres Verfaſſers. Darin iſt gewiß ebenſoſehr wie in ihren wichtigen wiſſenſchaftlichen Ergebniſſen und ihrer Be⸗ deutung als hervorragende Leiſtungen kunſtgeſchichtlicher Forſchung die tiefe Wirkung begründet, die von ihnen aus⸗ ging und heute noch ausgeht. Ein Aufſatz wie der über„die dichteriſche Wurzel der Pietä“ oder— um aus dem reichen Inhalt nur noch einen Beitrag zu nennen— die Gedächtnisrede zu Goethes hun⸗ dertſtem Todestag, die ſeine Beziehung zur bildenden Kunſt mit ganz neuortigen, überraſchenden und dennoch ganz ſelbſtverſtändlich erſcheinenden Frageſtellungen und Ant⸗ worten beleuchtet, ſind erfüllt von der ſprühenden Leben⸗ digkeit und Friſche des Vortrags, von dem wiſſenſchaftlichen Ernſt und der ſtrengen Sachlichkeit des Forſchers und nicht zuletzt von dem glühenden, in Angriff und Abwehr gleich leidenſchaftlichen Bekenntnis zur deutſchen Kunſt und ihrem unvergänglichen Wert. Und wenn man Pinders faſt erregte, aus tieſem Verantwortungsbewußtſein für die Aufgaben der Wiſſenſchaft im Leben des Volkes geſchrie⸗ benen Ausführungen über„Pflicht und Anſpruch der Wiſ⸗ ſenſchaft“ verfolgt, ſo ſpürt man, wie dieſem Gelehrten Vergangenheit und Gegenwart, Kunſt und Wiſſenſchaft, Wahrheit und Leben ſtets eine untrennbare Einheit geweſen ſind, deren Stärkung und immer reinere Ausprägung er als das höchſte Ziel ſeines Forſchens und Lebens begreift. Leo Bruhns hat die Aufſatzſammlung durch einen Brief an den„Freund und Gefährten“ eingeleitet, der in knap⸗ pen Worten den tiefempfundenen Dank an den Verfaſſer ausſpricht und zugleich eine feinſinnige Deutung ſeines Lebenswerkes gibt. Lndwig Böhm * . Seite/ Nummer 33 Neue—— Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. Januar 1939 —— — Nunb ornb vrlluue NOn — der„Klub der ähnlichen Zwillinge“ hielt dieſer Tage in der amerikaniſchen Stadt St. Louis ſeine Jahresverſammlung ab. Nicht weniger als 161 Zwillingspaare männlichen und weiblichen Ge⸗ ſchlechts waren erſchienen, von denen das jüngſte, die Schweſtern Opal und Mary Tuttle, 15 Lenze zählte, während das Brüderpaar Harry und James Gag⸗ non eben ſeinen 71. Geburtstag gefeiert hat. Um ihre Aehnlichkeit zu betonen, trugen die jeweiligen Zwillingspaare die gleiche Kleidung, ſo daß es in der Tat in den meiſten Fällen unmöglich erſchien, ſie auseinanderzuhalten. Eine Frage, die dieſen Kon⸗ greß der eineiigen Zwillinge beſonders beſchäftigte und die auch die Anhänger der Aſtrologie intereſ⸗ ſieren wird, war die Unterſuchung, ob einander ähn⸗ liche Zwillinge auch ähnliche Lebensſchickſale haben. Auf Grund des geſammelten Materials iſt dieſe Frage in den allermeiſten Fällen zu verneinen. Da iſt zum Beiſpiel das ſchöne Schweſternpaar Mar⸗ cia und Myra Kelly aus Philadelphia. Man könnte ſich vorſtellen, daß Myras Ehemann mitunter Mar⸗ cia einen zärtlichen Kuß gibt, weil er ſie mit ſeiner Frau verwechſelt. Und doch— wie unterſchiedlich war das Lebensſchickſal der beiden! Myra ſchlug eine bürgerliche Karriere ein und wurde Verkäu⸗ ferin in einer Drogerie. Dort lernte ſie einen rei⸗ chen Fabrikanten kennen, der ſie heiratete und mit dem ſie ſeit fünf Jahren in glücklicher Ehe lebt. Marcia verſuchte ihr Glück in Hollywood. Sie ſchei⸗ terte trotz ihrer künſtleriſchen Begabung. Nachdem ſie ſich ein Jahr lang durchgehungert hatte, unter⸗ nahm ſie einen Selbſtmordverſuch. Man rettete ſie und brachte ſie in ihre Heimat zurück. Schließlich hatte ſie noch das Pech, ſich in einen Mann zu ver⸗ lieben, der ſich kurz vor der Eheſchließung als ein vielfach vorbeſtrafter Betrüger erwies. Seit dieſen Enttäuſchungen führt ſie der glücklicheren Zwillings⸗ ſchweſter den Haushalt. Auch die Lebenskurven des 43jährigen Brüderpaares Henry und Charles Gart⸗ ner verlieſen ſehr unterſchiedlich. Henry hatte in all ſeinen Unternehmungen Glück und zog ſchließlich als Abgeordneter des Staates Pennſylvania ins Par⸗ lament ein. Heute gehört er als Beſitzer großer Farmen und Viehweiden zu den wohlhabenſten Leu⸗ ten ſeiner Heimat. Sein Bruder Charles, der in der Schule durch beſondere Intelligenz auffiel und dem man eine glänzende Laufbahn vorausſagte, arbeitet heute als Tellerwäſcher in einem Hotel in St. Louis. Er war der Spielſucht verfallen, und ſo oft ihm auch der Bruder Mittel zur Gründung einer Exiſtenz zur Verſügung ſtellte, verwandte er das Geld um ſeinem Spieltrieb zu frönen und ruhte nicht, bis alles auf den letzten Pfennig vertan war. Der ſprechendſte Beweis für die Verſchiedenheit von Zwillingsſchick⸗ ſalen aber iſt wohl die Ehe, die zwei Zwillingsbrü⸗ der und zwei Zwillingsſchweſtern miteinander ein⸗ gingen. Herbert und Waſhington Norden heiraten vor vier Jahren in Atlantie City die Schweſtern Annabella und Iſabel Roques. Annabellas Ehe wurde glücklich, die Iſabels ſcheiterte nach einem Monat. Der eiſerſüchtige Herbert zerſchnitt ſeiner Fiungen Frau mit einem 471 Weſicht nicht— Gahresfriſ beging. * — Umfangreiche Maßnahmen, um erzieheriſche Filme zu den„Schulbüchern der Zukunft“ zu machen, werden gegenwärtig von dem„Britiſh Film Inſti⸗ tut“ getroffen, das als eine Art Zentralſtelle für die Herſtellung und die Verwendung volksbildender Filme in England dienen ſoll. Bereits 70 v. H. aller Schulen in England beſitzen gegenwärtig irgend eine Anlage zur Vorführung bildender Filme und zu deren Verwendung beim Unterricht. Gegenwärtig wird darauf hingearbeitet, Film⸗Bibliotheken zu er⸗ richten, von wo die Lehrer jederzeit auf kurzen Ab⸗ ruf die benötigten Filme anfordern können. Wäh⸗ rend des letzten Jahres ſind 257 Filme von dem In⸗ ſtitut begutachtet worden, was einen Zuwachs von 151 gegenüber dem Vorjahre bedeutete. Da Inſtitut hat gegenwärtig eine Anzahl Kataloge über die vorhandenen Filme hergeſtellt, die als Grundlage für eine Filmbibliothek dienen ſollen. Die Kataloge ſind nach Spezialgebieten geordnet und es ſind viele Filme darin enthalten, die der Oeffentlichkeit über⸗ haupt niemals vorgeführt werden, ſondern nur in beſtimmten Unterrichtsfächern Verwendung finden. Einer der Kataloge enthält eine Liſte von 400 Fil⸗ men, die zum Unterricht mediziniſcher Studenten dienen und nur in dieſem Zuſammenhang zur Vor⸗ führung kommen. Vermittels dieſer Filme kann man Vorgänge vorführen, die bis dahin nur durch langwierige Beſchreibungen den Hörern erklärt werden konnten, ſo daß nicht nur ein Gewinn an Zeit, ſondern auch an Klarheit und Ueberſichtlichkeit erzielt wurde. — In einem vielbeſuchten Prager Nachtlokal gab es kürzlich einen dramatiſchen Zwiſchenfall. Wäh⸗ rend ſich die Paare im Tanze wiegten, unterbrachen plötzlich Piſtolenſchüſſe die Muſik: ein Tänzer hatte Selbſtmord verübt. Der 28 Jahre alte Kellner Ho⸗ dek war am Nachmittag in Begleitung eines jungen Mädchens in dem Tanzlokal erſchienen. Er ſchien ſehr guter Laune zu ſein und beſtellte bei der Ka⸗ pelle andauernd die ſchönſten Tanzlieder. Schließlich verlangte er, daß ihm zum Abſchied der Schlager „Wenn der ſchönſte Tango erklingt, komm ich zu dir“ geſpielt werde. Die Kapelle, von Hodek reichlich mit Trinkgeld bedacht, kam dem Wunſch gern nach. Hodek tanzte die erſten Takte mit ſeiner Begleiterin. Dann zog er plötzlich einen Revolver aus der Taſche und jagte ſich mehrere Schüſſe ins Herz. Der Tod trat kurz danach ein. Der Vorfall verurſachte eine Panik unter den Tanzenden. * — Sieben Tage hat das Hochzeitsfeſt des armen Zigeunermädchens Gena im ſerbiſchen Städtchen Les⸗ kowatz kürzlich gedauert. Gena hatte den reichen Pferdehändler Demir geheiratet, der nicht allein dem Onkel des elternloſen Zigeunermädchens eine Hoch⸗ zeitsgabe von 500 Dinar in bar auf den Tiſch legte, ſondern dazu die ganze zahlreiche Zigeuner⸗ kolonie von Leskowatz zu einem rauſchenden Hoch⸗ zeitsfeſt einlud, bei dem alle alten Bräuche ſtreng eingehalten werden ſollten. 200 Gäſte verſammelten ſich am erſten Tage im Hauſe des Bräutigams, ſie aßen und tranken nach Herzensluſt und waren am zweiten Tage nur noch 150, am dritten Tage nur noch 100. Täglich wurde eine Anzahl von Hochzeits⸗ gäſten totbetrunken und von Speiſen vollkommen überſättigt nach Hauſe getragen, bis der letzte Reſt 6 Fuden zwingen ariſche Mäochen zur Anzucht dnb Warſchau, 19. Januar Nachdem unlängſt erſt in Warſchau von der Polizei mehrere jüdiſche Bordelle ausgehoben und ihre Beſitzer verhaftet wurden, führte jetzt eine Razzia der Polizei ͤͤurch die Spelunken der War⸗ ſchauer Judenſtadt zu empörenden Feſtſtellungen. der trink⸗ und eßfeſten Zigeunergäſte— ſteben Tagen mit Gewalt aus dem Hauſe des Pferdehänd⸗ lers gejagt wurde. Dieſer wollte endlich Hausherr, und nicht ſtets Gaſtgeber ſpielen. * — Für das uene franzöſiſche Schlachtſchiff„Riche⸗ lien“, das am 17. Januar in Breſt vom Stapel lau⸗ ſen wird, wird eine Arbeiterfran, Frau Mons, Mut⸗ ter von zehn Kindern, die Tauſpatin ſein. Ihr Mann, Frontkämpfer des Weltkrieges, war beim Bau des„Richelieu“ beſchäftigt. Dem Marinemini⸗ ſter Campinchi, der die Auswahl der Taufpatin ge⸗ troffen hat, hatte eine Liſte von fünf kinderreichen Arbeiterfrauen vorgelegen. Er hat veranlaßt, daß allen fünf Frauen ein Sparkaſſenbuch mit einer ent⸗ ſprechenden Einlage überreicht wird. Wie man ſieht, ſteht Frankreich im Begriff, ſich bei der Wer⸗ bung für ſeine Landesverteidigung, und hier in erſter Linie für die Kriegsmarine, volkstümliche Methoden zu eigen zu machen, und es verſchmäht nicht, in dieſer Hinſicht bei anderen Nationen in die Schule zu gehen. Daß Frankreich auch ſonſt auf dem Gebiete der Propaganda hinter anderen Ländern nicht zurückſtehen will, hat man bei der vor gelade⸗ nen Gäſten erfolgten erſtmaligen Vorführung des großen Films geſehen, der anläßlich der Reiſe von Miniſterpräſident Daladier nach Tunis und Algier gedreht worden iſt und der in kurzer Zeit in den franzöſiſchen Lichtſpieltheatern allgemein zu ſehen ſein wird. 4* — In Hollywood beſchäftigt man ſich gegenwärtig lebhaft mit der Frage, ob der junge Filmdarſteller Tyrone Power, der in kurzer Zeit zu einem Welt⸗ liebling geworden iſt— man ſah ihn in Deutſchland zuletzt in„Signal aus London“ und in„Chikago“ — die anmutige Franzöſin Annabella heiraten werde. Nachdem Annabella ſich ſoeben von ihrem Mann, dem franzöſiſchen Schauſpieler Jean Murat, ſcheiden ließ, hat ſie mit Tyrone Power eine Reiſe nach Rio de Janeiro unternommen. Tyrene Po⸗ wer iſt freilich in ſeinen Neigungen ſehr wankel⸗ mütig und bekannt dafür, daß er ſich in ſeine je⸗ weilige Filmpartnerin zu verlieben pflegt. Nach⸗ dem man ihn nacheinander als heimlichen Verlob⸗ ten von Sonja Henie, Janet Gaynor, Norma She⸗ arer und Lorette Noung bezeichnete, die ſeine Film⸗ partnerinnen waren, bemüht er ſich nun, nachdem alle vier„Verlobungen“ ohne Heirat endeten, um die Gunſt Annabellas, und die Eingeweihten ver⸗ ſichern, daß er diesmal ſein Herz endgültig verloren habe. * — Die jugoflawiſche Preſſe bringt lange Berichte über den armen jugoſlawiſchen Bauer Joſo Doſchen aus dem Dorfe Zrni Dabar, der ſich jahrelang jeden Pſennig vom Mund abſparte und jetzt in ſeinem Dorfe ein Denkmal deg Friedens errichtete. Der Bauer, der Soldat im Weltkrieg war, legte nach dͤer Rückkehr in ſein Heimatdorf ein Gelübde ab, etwas für die Erhaltung des Friedens zu tun. Das Denk⸗ mal iſt nicht ſehr prunkvoll, doch zeugt es vom guten Willen des armen Bauern. Die Bauern aus der Umgebung anerkennen auch ſeinen guten Willen, denn ſie ſchmücken das Denkmal täglich mit friſchen Blu⸗ men und Tannenzweigen. Es zeigte ſich, daß in zahlreichen jüdi⸗ ſchen Kneipen die dort als Kellnerinnen angeſtellten ariſchen Mädchen von den jüdi⸗ ſchen Spelunkenbeſitzern zur Un zucht gezwun⸗ gen wurden. Die Polizei ſah ſich veranlaßt, 18 derartige jüdiſche Kneipen zu ſchließen und ihre ſtrafrechtlich zur Verantwortung zu zie⸗ en. — In Schleſien leben zwei Nachkommen von Andreas Hoſer, und zwar eine Urenkelin im Urſu⸗ linenkloſter in Reichenberg und ein Nachkomme in Oberglogau. Es iſt der Fleiſchergeſelle Adolf Ge⸗ buhr. Eine Hofer heiratete einen Eiſenbahnbeamten Gebuhr, der nach dem Sudetenland(Oeſterreich⸗ Schleſien) verſetzt wurde. Deſſen Sohn war Ange⸗ ſtellter bei oͤer Hotzpotz⸗Oberglogauer Zuckerfabrik und iſt der Vater des Adolf Gebuhr. Während des Waffenkampfes um Oberſchleſien war Adolf Gebuhr Freiwilliger bei der Maſchinengewehrkompanie des Bataillons Oberglogau„Marienburg“. Das Batail⸗ lon bildete den rechten Flügel der Annaberg⸗ Angriffsverbände am 21. Mai 1921 und kämpfte dann bei Kandrzin⸗Schlawentzitz. Adolf Gebuhr hatte ſich ſchon bei der Oberglogauer Maſchinengewehr⸗ kompanie in den erſten Maitagen des Jahres 1921 bei der Berteidigung von Kandrzin ausgezeichnet und iſt Inhaber des Schleſiſchen Adlers, des Abzei⸗ chens der Freikorpskämpfer. * — Die Forderung nach unterirdiſchen Kranken⸗ häuſern wird von 21 Londoner Chirurgen in einem Schreiben an die Preſſe aufgeſtellt. Die bis⸗ herigen Luftſchutzmaßnahmen ſeien, ſo heißt es in dieſem Schreiben, im Ernſtfalle völlig unzureichend. Die Aerzte ſordern deshalb unterirdiſche Schutz⸗ räume. In dieſen Schutzräumen müßten Unfall⸗ ſtationen für die Behandlung von Verwundeten ein⸗ gerichtet werden, die mit allen Hilfsmitteln der mo⸗ dernen Chirurgie ausgeſtattet ſein müßten. * — Unter den Bauern in Südſerbien iſt dey Aberglaube verbreitet, daß Stücke vom Meßhemd eines Biſchofs allen Perſonen Glück und langes Le⸗ ben bringen, die ein ſolches Stückchen bei ſich tragen. Nun wurde im Dorſe Pokraitſchewo eine neue Kirche eingeweiht. Die Weihe nahm der ſerbiſch⸗orthodoxe Biſchof von Skoplje vor. Da arme Bauern nicht leicht mit einem Biſchof zuſammenkommen, wollten die Bauern von Pokraitſchewo dieſe Gelegenheit aus⸗ nützen, um ſich das Hemd des Biſchofs anzueignen, und ſtürzten ſich nach der Einweihung der Kirche auf den Biſchof. Der Borſitzende der Kirchengemeinde warf ſich aber ſchützend vor den Geiſtlichen und dieſer zog, als man ihm die Sache erklärte, ſelbſt das Hemd aus, das vom Borſitzenden der Kirchengemeinde im kleine Stücke geſchnitten und an die Bauern ver⸗ teilt wurde. *. — Raſſiniert ausgeklügelte Deviſenſchiebungen waren Gegenſtand eines Prozeſſes vor der Kreſelden Strafkammer. Mehrere Angeklagte hatten ſich Reiſepäſſe verſchafft und benutzten die Freigrenze von zehn Mark, um ſich ausländiſche Geldnoten zu beſorgen. Insgeſamt verfügten ſie über rund drei⸗ ßig Reiſepäſſe, die ſie für ihre Zwecke ſogar noch teilweiſe fälſchten. Um die Deviſenſtelle zu hinter⸗ gehen, wurden im Laufe der Zeit 172 Erklärungen an Banken gefälſcht. Eines Tages ſiel die ſtändige Deviſenentnahme der gleichen Perſonen auf, ſo daß die Fahndungsſtelle zugriff. Das Gericht verhängte gegen drei Hauptangeklagte Zuchthausſtrafen von zwanzig Monaten bis zu vier Jahren. Die übrigen wurden zu Gefängnis⸗ und Geldſtrafen verurteilt. — Die Schüler der landwirtſchaftlichen Schule von Jamaica Plain im Staate Maſſachuſetts haben gute Tage. Das Schulgebäude wurde nämlich vor einiger Zeit von einer Armee von Rieſenmaulwür⸗ ſen heimgeſucht, die alles aufzehren, was ihnen unter ihre Nagezähne kommt. Seit Wochen begeben ſich die Schüler nur noch in Begleitung eines größeren Auf⸗ gebotes von Katzen in die Schule, um ſich der läſti⸗ gen Eindringlinge während des Unterrichts erweh⸗ ren zu können. Da die Maulwürfe einerſeits das Schulgebäude mit der Zerſtörung bedrohen und andererſeits die zukünftigen Landwirte ſtatt mit Lernen nur noch mit Maulwurfsfagd beſchäftigt ſind, wurde jetzt von der Schulleitung beſchloſſen, den Maulwürſen das Feld zu räumen. 33 ROMAN Vox goιÑs RaOο „Und dann?“ „Dann werden aus den Damen die Mamas von je einem niedlichen kleinen Robbenbaby, und aus den Paſchas werden betriebſame Väter. Es iſt keine Kleinigkeit, einen ganzen Harem zu ernähren. Wenn dann aber die Jungen ſchwimmen und einen Kabel⸗ jau fangen gelernt haben, dann iſt die ganze Beſell⸗ ſchaft eines Tages weg bis zum nächſten Jahr. Ohne die Robbenſchläge wäre das eine reizende Joͤylle, nicht wahr? Sehen Sie, Miß Foreſter, ich war ſelbſt bei der Robbenfängerei, als Matroſe, als Harpunier und als Käpten. Und auf dem offenen Meer vorn int kleinen Boot mit der Harpune in der Fauſt,— das iſt Jagd. Aber natürlich kriegt man lange nicht ſo viel wie durch das Abſchlachten von Hunderten von Tieren auf ſo einem Brutplatz. Ganze Herden kann man mit einer einſachen Klapper beiſeite treiben und abtun. Robben ſchlagen iſt ein beſſeres Geſchäft, als Robben jagen. Aber ich war nie ein guter Robben⸗ ſchläger. Immerhin ſehen Sie, daß wir auf alle Fälle Ausſicht haben, hier wegzukommen. Im näch⸗ ſten Frühjahr nämlich. Denn mit den Robben kom⸗ men auch die Schläger.“ „Seltſam“, ſagt Harriet und ſieht Jim verwundert an.„Was ſind Sie für ein Menſch? Wenn ich ſie über Robben ſprechen höre und daran denke, wie zart ſie mit Miſter Hampſter umgehen, und wie Sie mir ge⸗ holfen haben, dann muß ich mir große Mühe geben, mich an— an all das andere zu erinnern und daran, wie Sie ſich zuletzt an dem armen Eoͤy vergriffen haben. Wiſſen Sie auch, daß Edy noch ganz zuletzt leidenſchaftlich für Sie eingetreten iſt?“ „So?“ fragt Jim intereffiert.„Iſt er für mich eingetreten?“ „Jawohl, das iſt er! Sie hätten ihn hören ſollen, wie er ſich in Johns Hills mit Mutter gezankt hat. Ihretwegen! Aber hoffentlich bedauern Sie jetzt wenigſtens, was Sie getan haben.“ „Hm“„ macht Jim, wenn ich ganz ehrlich ſein ſoll(—“ „Ja, das ſollen Sie! Seien Sie ehrlich!“ „Dann freilich muß ich Ihnen ſagen, daß ich. zweifle, jemals zu bedauern, Edy Gauden im 8 Bunker geſteckt zu haben. Es tut mir leid, Miß, daß ich Sie wieder mal wütend mache, aber ich kann nicht anders.“ „So? Sie können nicht anders? Und all das andere? Konnten Sie da auch nicht anders?— „Wenn Sie etwa die Geſchichte mit Rigo oder vielmehr mit Rubber, wie Sie ihn nannten, mei⸗ nen—“ „Ja, die mein ich!“ „Und wenn ich Ihnen nun ſagte, daß ich gar nicht auf Rigo geſchoſſen würden Sie mir dann glauben?“ 9 „Nein!“ Harriet ſtößt ihr Nein 00 ſchnell entſchloſſen heraus, als könne ſie damit zu ſpät kommen. Sie will ſich nicht weich machen laſſen. Jim zuckt die Achſeln. „Das hat mir ſchon einer mal nicht geglaubt“, ſagt er und denkt an den Dicken in Frisko. „Und dann die Meuterei?!“ greift Harriet weiter an.„Und die Banknotengeſchichte?!“ „Na, ſchön!“ ärgert ſich Jim nun doch.„Unter dieſen Umſtänden ſprechen wir lieber von was an⸗ derm. Beweiſe ſchlepp ich nicht mit mir berum. Glauben müßten Sie mir!“ „Ach, ich möchte ja ſo gern“, ſagt Harriet traurig. Denn ſowie Jim ſeine Ueberlegenheit verliert, iſt ihre Wut auch ſchon verflogen. Langſam geht indeſſen der Nebelbogen in gewellte, breite Bänder über. Wie ein Märchenvorhang flimmern ſie lichtgrün und un⸗ wirklich vor dem Nordhimmel, rot werden ſie, ſtreifig und blau, weiße Ränder blitzen auf, ein Nordlicht. Und dieſem Geheimnis entſtrömt noch immer das Packeis in blendender Fülle. „Es iſt über alles Begreifen ſchön“, ſagt Harriet. Es ſei ſchön, aber auch fern und kalt, denkt ſie hinzu und erinnert ſich deſſen, was Jim einmal ſagte, daß es Menſchen gebe, die der Arktis verfallen ſeien, die immer wieder zu ihr zurück müſſen, doch daß dieſe Menſchen das Reden verlernen. Unwillkürlich ſieht ſie ſich nach Jim um. Was Jim auch ſein mag, er iſt ein Menſch. Da erſt bemerkt ſie, daß er mit ſeinem Glas den Südhorizont abſucht. „Wenn wir uns gleich aufmachen“, ſagt er,„kom⸗ men wir gerade noch zur rechten Zeit zur Station.“ „Sie meinen zu Miſter Hampſter?“ wundert ſich Harriet. „Ich meine, daß Sie nicht den Winter über und auf keinen Robbenfänger zu warten brauchen. Und Ihre Schuhe brauchen Sie auch nicht zu kauen. HKier!“ vom Jukon.“ Damit gibt er ihr ein Glas. Haſtig reißt Harriet es an ſich. Und da ſieht ſie— Schnell und laut klopft ihr Herz. Sie hat ein ausgezeichnetes Glas vor den Augen. Ganz nah ſieht ſie den Dampfer. Er iſt mitten im Pack. Mit ſeinem ſchwer gewölbten, überhängenden Bug ſchleudert er die Schollen beiſeite oder drückt ſie unter ſich. Und dann erblaßt Harriet. Sie läßt dag Glas ſinken und ſieht Jim an. „Was iſt das?“ „n Eisbrecher“, ſagt er, als ſei nichts weiter da⸗ bei.„Ich dachte ſchon, er kommt für dies Jahr zu ſpät oder es ſei vielleicht doch was mit Käpten Loors paſſiert. Das iſt nämlich der Regierungsdampfer „Oh, Miſter Ellington“, ruft Harriet, wiſſen die Behörden, daß wir hier ſind?“ „Von mir“ meint Jim.„Ich hab Loors doch die Poſition gegeben, bevor ich über Bord jumpte. Ich ſeh jetzt: die Mermaid' iſt ſicher angekommen.“ „Sie ſagten: ein Regierungsdampfer. Sind Sie ſicher, daß es wirklich ein Dampfer der Regierung iſt?“ „Ich weiß, was Sie andeuten wollen, Miß For⸗ ſter. Aber der Boß hat keinen ſolchen Dampfer. Dag iſt die„‚Peary'. Selbſt die Ruſſen verfügen über keinen beſſeren Eisbrecher.'n tolles Schiff, kann ich Ihnen ſagen!“ Er ſieht begeiſtert durchs Glas. „Aber dann—!“ Jim läßt ſich im Anblick des tollen Schiffes nicht ſtören. „Was: dann?“ „Haben Sie nicht überlegt, Miſter Ellington, was geſchieht, wenn jene Männer hier lan⸗ en?!“ „Ach ſo! Sie meinen wegen Cleveland und wegen Rigo und der Banknoten und der Meuterei und „woher alledem?“ „Ja!“ ſchreit Harriet.„Stehen Sie nicht o da, als ginge Sie die Sache nichts an! Auf einem Rob⸗ benfänger wären Sie vielleicht noch unerkannt ent⸗ wiſcht. Wenn die Schiffe, die dieſen Fangplatz aus⸗ beuten, nicht ohnehin Schiffe des Boß ſind.“ „Sehr wahrſcheinlich ſogar!“ Doch Harriet läßt ſich nicht unterbrechen. „Aber Sie wiſſen ganz genau“, ſtößt ſie hervor, „daß Sie ein verlorener Mann ſind, wenn Sie den Leuten von der Peary' in die Hände fallen! Und dabei haben Sie es thnen noch ſelbſt ſagen laſſen, wo man Sie ſinden kann!“ entrüſtet ſie ſich. „Ich mußte wohl“, meint Jim mit aufreizender Ruhe.„Ein anderer hätte es nicht gewußt. Und dann dachte ich auch“, fährt er fort,„Sie können auf dieſe Weiſe ſchneller zu Ihrer Großmutter zurück.“ „Sie wollen ſich für mich opfern?“ „Sie halten ich für romantiſcher als ich bin.“ „Tun Sie 95 ſo, als hätten Sie nie daran ge⸗ dacht! Vielleicht fühlen Sie ſich ohnehin verloren. Aber Sie ſind ein Mann, der ſich zu helfen weiß, und Ihre Verzweiflung wird ſich verlieren. J ſage Ihnen, daß ich Ihr Opfer nicht will! Daß Ihr Opfer mich vernichten würde! Daß es mir ſchreck⸗ lich iſt, mich Ihnen gegenüber verpflichtet 8 95 müſſen, Jim Ellington!“ Jim iſt mehr verletzt, als er zeigen möchte. „Wenn Sie das tröſtet“, ſagt er grimmig,„dann verſichere ich Ihnen, daß mir an Ihrer Dankbarkeit verdammt wenig liegt!“ „Dann tun Sie doch nicht immer etwas“, ſtöhnz Harriet,„was mich zur Dankbarkeit zwingt!“ Jetzt aber hat Jim ſich wieder völlig in der Ge⸗ walt. „Ich glaube nicht“, meint er kalt,„daß Sic ſchonungsbedürftig ſind, Miß Foreſter. Im Gegen⸗ teil! Sie verſtehen zu ſchlagen: mit Ihrer Hand in mein Geſicht, jetzt eben mit Ihren Worten. Und nun Aiſt es wohl das beſte, wir gehen zur Station.“ „Sie wollen doch nicht mit zur Station?!“ „Soll ich Sie etwa allein gehen laſſen“ Harriet denkt fieberhaft nach. Dann richtet ſie ſich plötzlich auf. „Ja, kommen Sie!“ ruft ſie entſchloſſen.„Konne men SEie ſchnell!“ „Das klingt ja faſt wie eine Verhaftung“, br, telt Jim. „Bitte, redͤen Sie nicht!“ wehrt ſich ourrte, „Mir grauſt vor Ihrem Spott!“ „Wie vor den Worten eines Mannes unter dem Galgen?“ erkundigt ſich Jim. Doch Harriet hält ſich die Ohren zu. 5 „Sprechen ſie kein Wort zu mir! Ich kann Sea nicht hören!“ „Wie Sie wünſchen, Miß Foreſter“, ſagt Jim mit einer kleinen Verbeugung. 4. (Fortſetzung folgt) „ * 0 r ee e e — 7. Seite(Nummer 98 „Schwarzwald⸗Exyreß“ wird nicht gega oelt Einheitliche Durchführung der Verbindung O/tende-SHhwarzwaldbahn-Konſtanz Eigener Bericht der NM3 er. Konſtanz, 19. Jan. Einer aus dem Rheinland ſtammenden Anregung, den unter der Bezeichnung„Schwarzwald⸗Ex⸗ preß“, bahndienſtlich als D 171/D 172 zwiſchen Oſt⸗ ende und Konſtanz über Köln— Heidelberg Karlsruhe—Schwarzwald laufenden ausgezeichneten Tagesſchnellzug auf ſeiner Fahrt nach Süden zu ga⸗ beln und ihn mit einem Flügelzug über die Bo⸗ denſeegürtelbahn nach Ueberlingen, Friedrichshafen, Eindau, Bregenz und umgekehrt zu belaſten, hat die Reichsbahnverwaltung nicht ſtattgegeben. Die rhei⸗ niſche Ergänzung des Zuges in einen Wagendurch⸗ gang nach und von Bregenz, der in Radolfzell das zeitraubende Abſtell⸗ und Beiſtellgeſchäft verlangt, und den Zug auf ſeiner ſchnellen Fahrt hemmend belaſtet hätte, war auch von badiſcher Seite teilweiſe befürchtet worden. Die Reichsbahn hat indes den Grundcharakter des genannten Zuges als wichtige ſchnell gefahrene internationale Verbindung einer Verlangſamung im erwähnten Sinne über⸗ geordnet. Es bleibt mithin für Konſtanz als Haupt⸗ ſtadt und Hafen am Bodenſee, der Hauptzug in ſeiner alten Form ungeſchmälert erhalten mit einer Wa⸗ genführung Oſtende—-Konſtanz und Aachen—Kon⸗ ſtanz ſowie Speiſewagen Aachen—Konſtanz. Eine Aenderung ſtellt lediglich zeitlich eine um wenige Tage ſpäter eintretende Verkehrsdauer dar, die aber bei dem langſamen Verkehr zur Vorſaiſon in der öweiten Junihälfte kaum ins Gewicht fällt. Der gedachten Verlängerung und Ausſtattung mit einem Flügelzug nach und von Bregenz, ſtand neben den betrieblichen Erwägungen auch die Tat⸗ ſache ungünſtiger Ankunft(nach 22 Uhr) und Ab⸗ fahrt letwa 7 Uhr) in Bregenz im Wege. Die An⸗ fahrt hätte alſo einen ſchönen Landſchaftsabſchnitt vollkommen zur dunklen Tageszeit berührt, während es gerade ein Hauptwert des Schwarzwaldexpreß iſt, daß er die ganze Strecke bei Tageslicht zurücklegt. Bei dieſem ausgeſprochen dem Fremdenverkehr die⸗ nenden Zuge, hat die Weiterfahrt von Konſtanz bei Tage einen höheren Wert, und zwar die Waſſerfahrt über den Bodenſee. Hierfür ſteht das ausgezeichnete Schnellſchiff der Reichsbahn vormittags von Kon⸗ ſtanz nach Lindau—Bregenz zur Verfügung. In der Führung des D 172 von Konſtanz nach Oſtende kommt lediglich neu der Halt in Radolfzell, wodurch den Anſchlußintereſſen für die Bodenſeegürtelbahn in einer anderen Löſung Rechnung getragen wird. Mit der Entſcheidung der Reichsbahn iſt ſomit das volle Gewicht des Schwarzwald⸗Expreß als einer ausgezeichnet gefahrenen Schnellverbindung als in⸗ ternationale Fernverbindung erhalten geblieben. Das Verbrechen eines Stiefvaters Jahrelang ſeine Stieftochter mißbraucht Die Jugenoͤſchutzkammer in Mannheim ver⸗ urteilte den Bjährigen Wilhelm Piſter 3 aus Schwetzingen zu zwei Jahren Zuchthaus und zu fünf Jahren Ehrverluſt, abzüglich einem Monat der erlittenen Unterſuchungshaft. Der Angeklagte hat zugegeben, daß er ſechs Jahre lang ſeine jetzt 14jährige Stieftochter mißbraucht habe. Neun Vorſtrafen belaſten Piſter. Einmal wurde er wom Sondergericht 1935 wegen ſtaatsfeindlicher Be⸗ tätigung zu einem Jahr und zwei Monaten Geſäng⸗ nis verurteilt. Seine Frau hatte von ſeinem jahre⸗ langem unzüchtigen Treiben keine Kenntnis gehabt. * Doſſenheim, 19. Jan. Seinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt der am 8. Jaunar in⸗ ſolge Glatteiſes vom Rad geſtürzte Lokomotivführer Qundl um Gg. Gramlich. Der Verſtorbene ſtand im Alter von 41 Jahren und hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern. Gramlich ſtand 18 Jahre im Dienſt der Occ und war bei allen ſehr beliebt, was auch die große Teilnahme bei der Beerdigung bewies. * St. Ilgen, 19. Jan. In geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit konnte hier Landwirt Philipp Laub ſeinen 73. Geburtstag begehen. L. Rauenberg, 18. Jan. Im Alter von erſt 55 Jahren iſt nach längerem Leiden hier der Adlerwirt Wilhelm Gerner geſtorben. * Wiesloch, 19. Jan. Im Alter von 75 Jahren ſtarb hier nach kurzer Krankheit der Rentner Wil⸗ helm Hoffmann, der als Wieslocher Ori⸗ ginal ſich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Der Verſtorbene trug den Zunamen„Waſſerdorſcht“. Iwischen Nied und Berostrape „Verne an dä Spitz!“ Faſchingsvorbereitungen in Viernheim Viernheim, 20. Jan. Die Große Carneval⸗ geſellſchaft„Ge⸗Ce⸗Vau“ Viernheim trifft große Vorbereitungen. Unter dem Motto„Mit Humor unn Witz ⸗ Verne an dä Spitz!“ werden die Fasnachtsveranſtaltungen unter Leitung des be⸗ kannten Präſidenten Hans Winkler, der auf eine 20⸗ jährige Tätigkeit der Geſellſchaft zurückblicken kann, durchgeführt. Aus dieſem Anlaß findet am 12. Fe⸗ bruar in der„Ratskeller⸗Narrenburg“ eine große Jubiläums⸗Fremdenſitzung ſtatt. Unter den weite⸗ ren Veranſtaltungen ſei der große Fasnachtszug, der in dieſem Jahre erſtmals durch Vernes Straßen zieht, beſonders hervorgehoben. Was gibt es Neues in Lampertheim? ak Lampertheim, 20. Jan. Unter Leitung des Herrn Lehrer Zimmermann fand auf Veranlaſ⸗ ſung des NSe durch die Oberklaſſen der hieſigen Volksſchule eine Heilkreuter⸗Sammlung ſtatt, die einen recht beachtlichen Erfolg hatte, ja ſogar im ganzen Gaugebiet an der Spitze ſteht. Insgeſamt wurden nicht weniger als 450 Kilo verſchiedene Heil⸗ kräuter wie Brombeerblätter, Hollunder, Schafgarbe, Bli ck auf Ludwigshafen m Lichtbelo durch die Kurpfalz Muſeumsdirektor Dr. Jacob ſprach im Verband Deutſche Frauenkultur dr. f. k. Ludwigshafen, 19. Jan. Zu den wichtigſten Zielen des Verbandes Deutſche Frauenkultur im Deutſchen Frauenwerk zählt die Pflege des Natur⸗ und Heimatſinns. Darum be⸗ grüftte Frau Kranich, die für die erkrankte Frau Berge einſprang, ganz beſonders herzlich den Licht⸗ bildervortrag„Wanderung in alten pfäl⸗ ziſchen Reſidenzen“, den Muſeumsdivektor Dr. Jacob, Mannheim, im Geſellſchaftshaus der J. G. Farben hielt. Die Studienreiſe begann am nördlichen Gipfel der Kurpfalz, bei Caub und Bacharach am Rhein, führte über das Gebiet der Nahe nach Kreuznach und Oppenheim und ſchließ⸗ lich in das Herz der alten Kurpfalz, nach Heidelberg, Schwetzingen, Mannheim und Ladenburg. Ausge⸗ zeichnete Aufnahmen führten die hier ſo geläufigen Schönheiten der Bau⸗ und Gartenbaukunſt des Za⸗ rock vor Augen. Dann ging es weiter über Mos⸗ bach am Neckar nach der alten herrlichen Reſidenz Amberg und nach Sulzbach in der Oberpfalz. Mit beſonderer Liebe ſind die Sehenswürdigkeiten von Neuburg an der Don au eingefangen, woher die Linie Pfalz⸗Neuburg ſtammte. Dr. Jacob ließ die Hörer erleben, wie oft das alte Pfälzer Land' ſeine Grenzen im Lälf der Geſchichte gewechſelt hat, ſo daß man rheiniſcher und pfälziſcher, fränkiſcher und alemanniſcher, bayeriſcher und ſchwäbiſcher Art darin begegnet. Eingehender würdigte der Red⸗ ner die Rolle Heidelbergs als Mittelpunkt geiſtigen Lebens und den Rang, den die Geſchichte Mannheim zudachte. Er zeigt, wie auch Laden⸗ burg einſt eine der glänzenden Städte war, und erinnerte daran, daß Weinheim vorübergehend als Reſidenzſtadt diente. Er führte noch einmal in den königlichen Garten Schwetzingens und würdigte zuſammenfaſſend die Bauſchöpfungen Otto⸗Hein⸗ richs. Frau Kranich dankte Dr. Jacob aufs beſte und lud zu der Führung durch die Sonderſchau„Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen und Städten im Schloßmuſeum am Freitag ein. Weiter kündigte Frau Kranich eine neue Kleider⸗ und Kinderkleider⸗ ſchau für das Frühjahr an. Was die Polizei votiert h. Ludwigshafen, 20. Januar. Im hieſigen Stadtgebiet wurden in den letzten Tagen wieder drei unverſchloſſen abgeſtellte Fahr⸗ er Blick auf die Spargelſtadt Wegen Sittlichkeitsvergehen feſtgenommen * Schwetzingen, 20. Januar. Wegen Sittlichkeitsvergehen wurden zwei in Schwetzingen in Arbeit ſtehende verheiratete Männer aus Plankſtadt und, Kirrlach feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis Mannheim eingeliefert. Der SA⸗Reſerveſturm 15/110 hielt im Saale „Zum Ritter“ einen gut beſuchten und überaus fröhlich verlaufenen Kameradſchaftsabend ab. Der mit der Leitung des Sturmes beauftragte Ober⸗ truppführer Czerweck begrüßte die Gäſte und Ka⸗ meraden. Das reichhaltige Programm wurde mit einem Vortrag eingeleitet, dem die Wiedergabe der Sturmgeſchichte folgte. Die anweſenden Mannhei⸗ mer Künſtler boten beſte Unterhaltung, verſchiedene Filmvorführungen und frohe Tanzweiſen vervoll⸗ ſtändigten das Programm. Das am letzten Sonntag mit großem Erfole nom Männergeſangverein Sängerbund“ aufgeführte Singſpiel von Patzek„Schön iſt die Jugend“ wird am kommenden Sonntag zugunſten des Winterhilfs⸗ werks nochmals aufgeführt. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Chormeiſter Nikolaus jr. Das Streich⸗ orcheſter ſteht unter Leitung von Herrn Ueltzhöfer. Bei den Hockenheimer Brieftaurenzüchtern * Hockeuheim, 20. Jan. Unter Leitung von Ver⸗ einsführer Hanſelmann hielt der Reiſebrieftauben⸗ züchterverein„Heimkehr“ im Saale„Zum Rit⸗ ter“ die gut beſuchte Jahreshauptverſammlung ab. Im vergangenen Jahre konnten insgeſamt 565 Brieftauben auf Strecken von 200 bis 700 Kilometer geſetzt werden. Die Vereinsmeiſterſchaft errang Adolf Zahn, während Gottlob Hanſelmann zum zweiten Male die von der Stadt geſtiftete Wan⸗ derplakette erhielt. Bei der Neuwahl wurde die ſeitherige Vorſtandſchaft wiedergewählt. Polizei⸗ wachtmeiſter Marquetant brachte das neue Reiſebrieftaubenſchutzgeſetz zur Verleſung. Brühls älteſter Bürger ſtarb * Brühl, 20. Jan. Im hohen Alter von 90 Jah⸗ ren iſt hier der älteſte Bürger Herr Franz Grün geſtorben. Unter zahlreicher Beteiligung wurde der Verſtorbene zur letzten Ruhe gebettet. * Plankſtadt, 20. Jan. Im Gaſthaus„Zur Krone“ fand die gutbeſuchte Generalverſammlung der Soldatenkameradſchaft ſtatt. Nach herz⸗ lichen Begrüßungsworten durch den Kameradſchafts⸗ führer Seitz wurde der ausſührliche Kaſſenbericht erſtattet. Es folgten die Berichte des Propaganda⸗ leiters, des Kameradſchaftpflegers und des Schieß⸗ wartes. Aus den Berichten war eine günſtige Ent⸗ wicklung zu erſehen. * Altlußheim, 20. Jan. Der Kiesbetrieb am Rhein bei Altlußheim iſt mit dem Eintreten der war⸗ men Witterung wieder in vollem Gange. Von früh morgens bis in die Nacht hinein hört man das Dröh⸗ nen der Baggermaſchine, die den Kies aus dem Berghäuſer Altrhein entnimmt. räder von bis jetzt noch unbekannten Tätern geſtoh⸗ len. Sachdienliche Mitteilung erbittet die Krimi⸗ nalpolizeiſtelle. * Angezeigt wurde ein Mann wegen ſalſcher An⸗ ſchuldigung. ze Feſtgenommen und zur Zwangsbehandlung dem Geſundheitsamt zugewieſen wurden zwei hieſige Frauen wegen Geſchlechtskrankheit. * Am Bahnhofsplatz ſtießen zwei Perſonenkraft⸗ wagen leicht zuſammen. Dabei entſtand nur Sach⸗ ſchaden. Schweinerotlauf. Im Stadtteil Oggers⸗ heim iſt unter den Schweinen im Anweſen Stadt⸗ mauer 7 der Schweinerotlauf ausgebrochen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Verbaud Deutſche Frauenkultur, Ortsgruppe Ludwigs⸗ haſen: 15 Uhr Führung durch die Sonderſchau„Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen und Städten“. Heimatmuſeum: Kollektivausſtellung Otto Dill. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöſtnel 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Kleintunſtbühne. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz Kafſee Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtipiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau und Ufa⸗Rheingold:„Pour le mérite“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Napoleon iſt an allem ſchuld“.— Union⸗Theater:„Frauenehre“.— 22.45 Uhr Sonderſpätvorſtellungen:„Mutterſchaft“.— Altlantik: „Gaſtſpiel im Paradies“. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankſurt a. M. vom 20. Januar: Die Umgeſtal⸗ tung der Großwetterlage, die ſich auch bei uns durch ſtark ſteigenden Luftdruck und leichte Abkühlung be⸗ merkbar machte, hat noch keine durchgreifende Wit⸗ terungsveränderung im Gefolge. Wir verbleiben noch immer im Einflußbereich der vom Atlantik aus⸗ gehenden Wirbeltätigkeit, ſo daß trotz zeitweiliger Wetterbeſſerung noch keine Beſtändigkeit erreicht wird. Vorausiage für Samstag, 21. Januar Veränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung und einzelnen Regenfällen, Tagestemperaturen zwiſchen etwa fünf und zehn Grad, Winde um Süd. Höchſttemperatur in Mannheim am 19. Januar — 12,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 20. Januar 6,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 7,.9 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jannar whein⸗ Beu, 10, 17 18 19, 20 Mhern-Kege! 17 18 19 20 Rheinſelden 1 601,772.39.542,40 Kaub 2,763,594,31.—2 Breiſach..341.30/ 40 28 2,59 Köln..004.305 34.99 Kehl.. 1,50.77.05.02.2J Recar⸗Weger Dlarau“..273,423.8.70 503 A Mannheim 2 7 5000)3 9⁴.75[ Gannheim.47 e 10 Schneebericht vom Freitag, 20. Januar Im Schwarzwald meldet nur ber Feldberg mäßige Sportmöglichkeiten bei o Grad, bewölktem Himmel und 30 em Geſomtſchneehöhe während ſchon auf eem Schanins, land und ebenſo im mittleren und nördlichen Schwarzwald keine Sportmöglichkeiten mehr beſtehen Taunus Rhön, Vogelsberg, Speſſart, Odenwald, Pfäl⸗ zer Bergland, Eiſel, Weſterwald, Sauerand, Waldeckſches Upland und Heſſiſches Bergland leine Schneeſportmöglich⸗ keiten. Harz: Schierke: bedeckt, +. Grad, Schneehöhe 20 em, durſh⸗ brochen, Ski und Rodel nur ſtellenweiſe. Bayeriſcher Wald: Arber⸗Brennes: bedeckt, + 3 Grad, Schneehöhe 26 em, Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. Alpen: Oberſtdorſ: bedeckt, 2 Grad, Schneehoöhe 20 em, Papp⸗ ſchnee, Ski und Rodel mäßig. Stäbtiſches Hallenbad, UJ 5, 1: Schachtelhalm uſw. von den Schulkindern zuſam⸗ mengetragen. * Einen ehrenvollen Auftrag erhielten unſere hieſi⸗ gen Bildhauer, die Gebrüder Veltman. Von einem Artillerie-Regiment wurden ſie damit beauf⸗ tragt, einen Rieſenadler mit Hoheitszeichen und zwei Wandtafeln anzufertigen. Alle drei Standbilder ſollen am Eingang eines Wehrgebäudes Aufſtellung finden. Die Bildniſſe werden aus Baſaltſtein ge⸗ hauen. Frau Suſanne Boxheimer geb. Baumann, Römerſtraße 29, kann am Mittwoch das 70. Le⸗ bensjahr vollenden. Allerlei aus Neckargemünd L. Neckargemünd, 19. Januar. In der Jahresverſammlung der Pionier⸗ kameradſchaft wurde Kameradſchaftsführer Hornung wiedergewählt. Die von Schriftführer Granzer und Kaſſier Roth gegebenen Berichte ließen die geſunde Lage des Vereins erkennen. Dieſer Tage wurde Pg. Dr. Adolf Zutavern auf dem hieſigen Gottesacker beigeſetzt. Zu dem letzten Geleit des Verſtorbenen hatten ſich ſehr zahl⸗ reich die hieſige Bevölkerung, eine Abordnung des ſV Sturmes 32 Heidelberg und der Politiſchen Leiter Neckargemünd eingefunden. Für den auf ſo tragiſche Weiſe an ſeinem 27. Geburtstag ums Leben gekommenen jungen Zahnarzt hielt Dekan Boſſert die Grabrede. U Viernheim, 20. Jan. Nach einem arbeitsreichen Leben ſtarb Bäckermeiſter i. R. Peter Hartmann, Ludwigſtraße 27, im Alter von 66 Jahren. Bürgermeiſter Karl Maſchemer 7 An den Folgen eines Autounfalls geſtorben * Lauda n, 20. Jan. Bürgermeiſter Ma⸗ ſchemer, der bei dem kürzlichen Autonnſall erhebliche Verletzungen erlitten hatte, iſt am Donnerstag im Städtiſchen Krankenhaus Landan unerwartet an den Folgen einer Herz⸗ Embolie geſtorben. Bürgermeiſter Maſchemer, der nur ein Alter von 50 Jahren erreichte, machte den Weltkrieg bis zum Ende mit, wurde mehrmals verwundet und erwarb ſich zahlreiche Auszeichnungen. Er wirkte ſeit 1933 in der Kommunalpolitik Landaus, zunächſt als Rats⸗ herr, dann als erſter Beigeordneter und ſchließlich als hauptamtlicher Bürgermeiſter. Die von ihm ge⸗ planten großen Projekte durchzuführen, war ihm nicht vergönnt. Die Beiſetzung wird vorausſichtlich am Samstag erfolgen. Oberjoch bei Hindelg.: bewölkt, + 2 Grad, Schneehöhe 90 em verharſcht, Ski und Rodel gut. Garmiſch⸗Partenkirchen: bewölkt, +. 2 Grad, Schnee⸗ höhe 10 em, verharſcht, Ski und Rodel mäßig, Eisbahn gut. Wank: Nebel,— 1 Grad, Shneehöhe 65 em, Papp⸗ ſchnee, Sk und Rodel mäßig. Zugſpitze: bewöltt,— 4 Grad, Schneehöhe 150 em, Pul⸗ verſchnee, Ski ſehr gut. Berchtesgaden: bedeckt, + 2 Grad, Schneehöhe 18 em, verharſcht, Ski und Rodel mäßig. St. Chriſtoph: bedeckt,— 1 Grad, Schneehöhe 80 em, verharſcht, Ski und Rodel mäßig. St. Auton am Arlberg: bedeckt,— 2 Graö, Schneehöhs 40 em, verharſcht, Ski mäßig, Rodel gu. Kitzbühl: bedeckt, 0 Grad, Schneehöhe 20 em verharſcht, Ski und Rodel gut. Semmering: bewölkt, + 6 Grad, Schneehöhe 20 em, Pappſchnee, Ski und Rodel nur ſtellenweiſe. Sageokalecles Freitag, 20. Jannar Nationaltheater: 20 Uhr„Aimée“. Komödie von Coubier. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Dr. B. Grim⸗ ſchitz Wien:„Die Malerei des deutſchen Barock“. Nibelungenſaal: 20.15 Uhr 2. muſikaliſche Feierſtunde mit Emmi Leisner. Planetarium: 16 Uhr Vorführune des Sternenorciektors; „Stadt Baſel“- Kenzen(Verlänverung Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Wintergarten. Lichtſpiele: Ufa⸗Paloſt:„Pour le mérite“— Alhambra:„Napoleon iſt an allem ſchuld“.— Schauburg„Menſchen, Tiere, Senſationen“.— Palaſt, Gloria, Capitol:„Der Blauſuchs“. Scala:„Kleines Bezirksgericht“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum, E 7. 20: Geb'inet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Sonderſhau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städtiſche Kunſthalle: Gebiener von n bis 13 und von 14 bis 16 Uhr Leſeſaal Geöffnet non 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.36—21.90 Uhr Mannheimer Kunſtverein, I 1. 1 und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Auslethe von 11—13 und 17 bis 19 ihr Leſeſäle:—13 und 15- 19 Uär. Gedächtntsausſtellungen für Giambattiſto Laurence Sterne Städtiſche Volksbücheret, Zweigſtelle Neckarttadt, Lorsing⸗ ſtraße 13. Ausleihe: 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöfſnet von 11 bie 13 und 16.80 bis 21 Uhr N Möhlblock. Weidenſtraße 16: Geöffnet von 10 18 hr Kinderleſehalle: Geöifnet von 15 bis 19 Ubr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2. 9: Auélerhe von 10 bis 19 und nvon iß bis 19 Uhr Geöffnet von 10 kie 20 Uhr. Palmenhaus am Luiſenpark; Getzfinet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern Bis Einbruch der. Dunkelheit geöffnet Flughafen: Täalich 10 bis 17 Uhr Runoflüge und Keuch⸗ huſtenflüge 4 Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 348 21. Geöffnet von 10 bis 13 Bodont und ———— ———————————————————— 5 HANDELS- αο WIRTSCHAFTS-ZExTTUNG Freitag. 20. Januar 1939 Deuische Benzolerzeugung Weiier um 11,5% erhöhi Die Entwicklung der deutſchen Motoriſierung hat eine gleichlaufende Steigerung des Treibſtoff⸗Verbrauchs be⸗ dingt. Einen weſentlichen Anteil an der Deckung des er⸗ höhten Bedarfs an Leichtkraftſtoffen hat die deutſche Ben⸗ zol⸗Erzeugung, die ſich 1937 mit 485 000 To. gegenüber 1933 bereits mehr als verdoppelt hatte und 1938 um wei⸗ tere 11,3 v. H. auf rund 540 000 To. geſteigert werden konnte. „Die Benzolerzeugung ſteht in engſtem Zuſammenhang mit der Kokserzeugung, die von 21,15 Mill. To. im Jahre 1933 auf 40,83 Mill. To. im Jahre 1937 und weiter auf 42,05 Mill. To. im letzten Jahre geſtiegen iſt. Dieſe Stei⸗ gerung iſt dadurch erzielt worden, daß eine ganze Reihe olter Kokereianlagen moderniſiert oder durch neue erſetzt ſind. Die Zahl der im Jahresdurchſchnitt betriebenen Koksöfen hat ſich ſeit 1933 von rund 8600 auf etwa 15 000 Oefen erhöht, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß in den Johren 1929 bis 1933 eine ganze Reihe von Oeſen ſtillgelegt war. Immerhin ͤürfte ſich die Zohl der in den beiden letzten Jahren neu errichteten Oefen auſ 2500 be⸗ loufen. Die Steigerung der Benzolausbeute geht jedoch infolge der vielfachen Verbeſſerungen in der Kokereitechnik über das Ausmaß der Kokserzeugungszunahme noch un⸗ vermindert hinaus. Während das Verhältnis der anfal⸗ lenden Benzolmengen zum gewonnenen Koks 1929 etwa 0,9 v. H. betrug, kann man heute mit 1,1 bis 1,2 v. H. rechnen, was einer Steigerung von etwa 25 v. H. ent⸗ ſpricht. Die Zunahme der Benzolerzeugung iſt nicht nur für den deutſchen Treibſtoffmarkt von Wichtigkeit, ſie kommt vielmehr auch in beſonderem Umfange der chemiſchen In⸗ duſtrie zugute, die ihren Bedarf an Benzol und Homologen früher faſt ausſchließlich aus dem Auslande bezogen hat. Schärfere Maßnahmen gegen den ausländischen Weiibewerb Drahtbericht unſeres Vertreters in London. London, 20. Januar. Die Vereinigung britiſcher Induſtrieller hat in einem Schreiben on das Wirtſchaftsminiſterium geſordert, daß die Maßnahmen gegen die ausländiſche Konkurrenz ver⸗ ſchärft werden. Die Induſtriellen glauben, daß es nötig ſei, erſtens ſchorf gegen ausländiſches Dumping vorzugehen und zwei⸗ tens die britiſchen Sonderzölle gegen jede Art ſtaatlich un⸗ terſtützten Exports zu erhöhen und ſtrenger anzuwenden. Die Induſtriellenvereinigung glaubt, daß der britiſche Außenhondel auf keiner für England annehmbaren Höhe gehalten werden kann, wenn nicht dieſe Maßnahmen er⸗ griffen werden. Eichbaum-Werger-Brauereien A6, Worms Bei der Eichbaum⸗Werger⸗Brauerei AG, Worms hat die Aufwärtsbewegung des Abſatzes im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr 1937/8 angehalten, beide Brauereien haben ge⸗ genüber dem Vorjahr einen Mehrausſtoß zu verzeichnen. Dem linksrheiniſchen Gebiet kamen die geringe Weinernte und die dadurch bedingten höheren Weinpreiſe zugute. Durch Beſchluß der ao HV vom 25. März 1938 wurde das Grundkapital der Geſellſchaft durch Einziehen von Aktien um 1,8 auf 4,7 Mill./ herabgeſetzt, nachdem die Beteili⸗ gungen an der Donnerbräu AG, Saarlautern, und der Brauerei Fay Gmbc., Darmſtadt, vollſtändig ſowie an der Frankenthaler Brauhaus AG zum größten Teil abgeſtoßen⸗ worden ſind. Der finanzielle Stand des Unternehmens Hat ſich weiter gebeſſert. Der Rohüberſchuß ſtellt ſich auſ 4,10 Mill./(i. V. 5,02) bei andererſeits 1,29 ſonſtigen Aufwendungen. Dazu treten noch 0,10(0,12) Mill. Erträge aus Beteiligungen, 0,04(0,02) Mill. Zinſen und 0,052 (0,095) Mill, ao Erträge. Andererſeits wupden für Löhne und Gehälter 109(107), für ſoziale Abgaben 0,101(0,096) für Steuern 2,27(1,92), für Beiträge an Berufsvertretun⸗ gen 0,018(—) und für ao Aufwendungen 0,10(— Mill. aufgewendet. Der Bruttogewinn beträgt 1,02(0,88) Mill. „, wovon für Abſchreibungen.69(0,53) Mill. 4 ver⸗ wendet wurden. Danach verbleibt ein Reingewinn von 621 530(345 982)„/d, der ſich um 105 760(97 378) 4 Vor⸗ trag auf 427 290(442 760)/ erhöht. Auf das AK von 4,70 Mill./ ſoll, wie bereits gemeldet, eine Dividende von 6 v. H. 66 v..) auf 6,50 Mill./ AK ausgeſchüttet werden. In der Bilanz ſtehen Anlagen(in Mill. /) bei 0,36 (0,30) Zugängen, 0,10(0,12) Abgängen und 0,38(.27) Ab⸗ ſchreibungen mit 4,87(4,93) zu Buch. Die Konzernverein⸗ fachung kommt in dem auf 0,225(2,07) verringerten Be⸗ teiligungskonto zum Ausdruck; es enthält im weſentlichen die Reſtbeteiligung am Frankenthaler Brauhaus(0,10) ſo⸗ wie die Beetiligung an der Brauerei Alzey(Sta.16). Es iſt beabſichtigt, die Brauerei Alzey aufzulöſen und zu übernehmen. Das Umlaufsvermögen von.73(4,70) ver⸗ geichnet unv. 1,06 Vorräte, 2,56(2,88) Darlehen. 0,84(0,69) Warenforderungen und 0,20(0,04) flüſſige Mittel. An⸗ dererſeits haben ſich die Verbindlichkeiten auf 1,50(1,85) ermäßigt, wobei Hypotheken und Grundſchulden 0,58(0,53), Hinterlegungen 0,12(0,20), Warenſchulden 0,16(0,18), Steuern 0,45(0,30) und Bankſchulden nur noch 0,05(0,39) ausmachen. Unter den Eigenmitteln iſt gegnüber dem Vorjahr eine Verſchiebung inſofern vorgenommen, als je 0,6 Rückſtellung für Beamten⸗ und Arbeiter⸗Unterſtützungen und Penſionen bzw. für Erneuerungen jetzt unter Rück⸗ lagen erſcheinen, die mit insgeſamt 2,0 ausgewieſen wer⸗ den, während die vorjährige Rückſtellung für Außenſtände und Ausfälle von 0,8 als Delkredere ſiguriert. Als Rück⸗ ſtellung für ungewiſſe Schulden erſcheinen neu 0,24. Der Geſchäftsgang iſt weiterhin günſtig, ſo daß für das laufende Jahr mit einem gleich günſtigen Ergebnis ge⸗ rechnet wird.(HV 28. Januar.) Partetamtlichen Bekanutmachungen antnommen An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim! Das Schulungsmaterial(Schulungsbrief,„Wille und Weg“,„Neues Volk“ uſw.) iſt eingetroffen und muß ſofort auf dem Kreispropagandaamt, Zimmer 3, abgeholt werden. Kreispropagandaamt. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefahr“, Februar⸗Auflage, liegt zum Ab⸗ holen bereit. Der letzte Termin iſt wie immer der 25. des Monats. Ortsgruppen der NSDANP Humboldt. 22..,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter zum Bereitſchaftsdienſt auf dem Neckar⸗Marktplatz. Dienſtanzug: Dienſtbluſe oder Dienſtrock, auch kann Dienſtmantel getragen werden. Zivil mit Armbinde. Neckarſpitze. 20.., 20 Uyr, öffentliche Kundgebungen der Ortsgruppe über„Deutſcher Lebenskampf“. Die Ver⸗ anſtaltungen finden ſtatt: Für die Zellen 1, 2, 3, 8 und 9 im Gemeinſchaftsraum der Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗ AG.(Schiffswerft), Werftſtraße 6/24; für die Zellen 4, 5, 6 und 7 im Saal des„Schwarzen Lamm“, G2, 17. Alle Bolksgenoſſen ſind herzlich eingeladen. Neckarſtadt⸗Oſt. 21.., 19 Uhr, Antreten der Pol. Lei⸗ ter vor der Uhlandſchule. Die Angehörigen der Ehren⸗ bereitſchaft treten ebenfalls um 10 Uhr in der Schulhof⸗ ſtraße an. NsDAp-Uſiſieilungen der Neuen Mannheimer Zeitung Die Auigaben der Finanzpoliſik grundlegend gewandeli Kein Geidproblem, sondern richiige Verieilung der Rohsioſieund Arbelis- kräſte— Der Reichsinanzminisier in Lũbeck Der Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kroſigk ſprach am Donnerstag vor der Hambur⸗ giſchen Verwaltungsakademie, Zweiganſtalt in Lübeck, über die Probleme der heutigen Finanz⸗ politik. Die Finanzgeſchichte der Nachkriegszeit zerfalle in drei Perioden, die alle— von einzelnen richtigen Anſätzen und, Beſtrebungen abgeſehen— von fal⸗ ſchen Grundſätzen beherrſcht geweſen ſeien: 1. in die Inflationszeit, die mit dem Zuſammenbruch des Jahres 1923 geendet habe, 2. in die auf der ungeſun⸗ den Grundlage geborgten Auslandsgeldes aufgebaute Scheinkonjunktur, die durch den Abzug der Aus⸗ landskredite ihr Ende gefunden habe, und 3. in die ihr folgende Zeit der Deflation, die zu der furcht⸗ baren Arbeitsloſigkeit bis zur Machtübernahme durch Ledolf Hitler geführt habe. Die verhängnisvolle Finanzpolitik dieſer ͤrei Perioden war ein Ausfluß der unter dem damaligen parlamentariſchen Syſtem natürlichen Scheu vor Notwendigkeiten, u. U. harten Entſchlüſſen und ein Ausdruck der Unwöglichkeit, alle wirtſchaftlichen Kräfte der Nation zu einer ein⸗ heitlichen, zielbewußten und kraftvollen Politik zu⸗ ſammenzufaſſen. Dieſe Nachkriegszeit habe uns nur ein großes Plus hinterlaſſen, die einheitliche, reichseigene Finanzverwaltung. Nur durch den Uebergang der Finanzhoheit auf das Reich ſei es möglich geworden, dem Reich die ſeit der Machtübernahme ſtändig ſtei⸗ genden Einnahmen zu ſichern, die es zur Erfüllung der großen, unſerem Volk vom Führer geſtellten Aufgaben brauche. Für die nationalſozialiſtiſche Finanzpolitik hätten ſich die Probleme ſeit der Machtübernahme grund⸗ legend geändert. Zuerſt habe es ſich um die Aufgabe der Beſeitigung des Millionenheeres von Arbeits⸗ loſen durch eine große Reihe von Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen gehandelt, dann ſeien dieſe Maß⸗ nahmen durch die Wehrhaftmachung und den Vier⸗ jahresplan erſetzt worden. Aber auch in den erſten Jahren der Durchſührung dieſer großen Aufgaben ſeien noch Menſchen in Deutſchland arbeitslos und Kapazitäten in der Induſtrie unausgenützt geweſen. Im vergangenen Lage habe ſich nun die Lage voll⸗ ſtändig geändert dadurch, daß das deutſche Volk in das Stadium der Höchſtbeſchäftigung eingetreten ſei. Seitdem ſtänden wir vor dem Problem der richtigen Verteilung der Rohſtoffe und Menſchen. Damit habe ſich aber auch die Problemſtellung in der Finanzpolitik grundlegend gewandelt. Im An⸗ fang ſei eine Kreditausweitung, die in der Form von Sonderwechſeln vorgenommen worden ſei, das ein⸗ zige Mittel geweſen, um die Wirtſchaft in Gang zu ſetzen. Eine ſolche Kreditausweitung ſei auch ſo⸗ lange ungefährlich, als ihr eine entſprechende oder, wie es tatſächlich bei uns der Fall geweſen ſei, er⸗ heblich größere Produktionsvermehrung gegenüber⸗ ſtehe. Das ſei mit dem Eintritt in die Vollbeſchäf⸗ tigung anders geworden. Denn jetzt handle es ſich weniger um ein Geldi problem als um eine Frage wirtſchafticher Ord⸗ nung, um die Anpaſſung der Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit an die zur Verfügung ſtehenden Rohſtofſe und Menſchenkräfte. Deshalb ſei man vor Jahresfriſt von dem Syſtem der Sonderwechſel zur Finanzierung der Aufgaben durch laufende Steuereinnahmen und die aus dem jährlich anwachſenden Sparkapital zu entnehmenden langfriſtigen Anleihen übergegangen. Dieſer Ueber⸗ gang ſei nun im Jahre 1938 mit den großen ein⸗ maligen Ausgaben zuſammengefallen, die durch die Wiedergewinnung der Oſtmark und des Sudeten⸗ landes, durch die im Herbſt 1933 entſtandene Span⸗ nungszeit und die Weſtbefeſtigung dem Reich er⸗ wachſen ſeien. Es ſei klar, daß ſolche im wahrſten Sinne des Wortes einmaligen Ausgaben beſonders hohe Anforderungen an die Reichskaſſe ſtellten. Der Miniſter ſchloß mit einem Appell an die freu⸗ dige Mitarbeit aller Volksgenoſſen. ——.————????“—“).11.——————————————————— * Aktienbrauerei Eiſenach, Eiſenach.— Wieder 8 v. H. Dividende. Die Brauerei legt ihren Geſchäftsbericht über das am 30. September 1938 abgelaufene Geſchäftsjahr vor. Der Abſchluß umfaßt die Jahresergebniſſe der Brauerei⸗ betriebe in Eiſenach Berka(Werra) und Bad Hersfeld ſowie der Malzfabrik Gotha. Im Berichtsjahr wurde eine weitere Abſatzſteigerung erzielt, die etwas über dem Reichsdurchſchnitt log und auf die allgemeine wirtſchaftliche Aufwärtsbewegung zurückzuführen iſt. Einſchließlich Ge⸗ winnvortrag von 54 451/ ergibt ſich ein Reingewinn von 251855(230.439).J, aus dem wiederum 8 v. H, Dividende ouf dos Grundkapital von 2 Mill./ ausgeſchüttet wird. 77 253 U gelangen zum Vortrag * Mälzerei AG vormals Albert Brede, Köthen⸗Auhalt, — Gutes Ergebnis zu erwarten. In der HV wurde der Abſchluß für 1937/38 mit wieder 6 v. H. Dividende ange⸗ nommen und ebenſo die Firmenänderung in„Mälzerei Wrede A6“ beſchloſſen. Aus dem Aufſichtsrat iſt Direktor Heinrich Klöckers(Deutſche Bank, Mannheim) ausgeſchie⸗ den. An ſeine Stelle wurde Direktor Friedrich Dittmer (Deutſche Bank, Magdeburg) gewählt. Ueber die Aus⸗ ſichten für das laufende Geſchäftsjahr wurde vom Vorſtand ausgeführt, daß die Beſchäftigung ſich mindeſtens im Um⸗ ſong des Vorjahres halte. Die Anlagen ſeien reſtlos aus⸗ genutzt, bis auf den Betrieb in Giersleben, der ſtillgelegt ſei, aber zur Gerſteeinlagerung benutzt werde. Im all⸗ gemeinen ſei das laufende Geſchäftsjahr etwas günſtiger für die Rohmaterialbeſchaffung als das Vorjahr. Wenn nichts Unvorhergeſehenes eintrete, ſei wieder mit einem zufriedenſtellenden Ergebniszu rechnen. * Gruſchwitz Textilwerke AG, Neuſalz(Oder).— Wie⸗ der 6 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV am 25. Februar die Ausſchüttung einer ſatzungsgemäßen Dividende von 6 v. H. auf die Vorzugsaktien und 6 v. H. auf die Stammaktien(wie i. V. vorzuſchlagen. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wird, konnten die Werksanlagen im Berichtsjahr voll ausgenutzt werden. Der Inlands⸗ umſatz des Geſchäftsjahres 1937/38 liegt, insgeſamt be⸗ trachtet, wert⸗ und mengenmäßig gegenüber dem Vorjahre etwas höher. In der Ausfuhr hat die Geſellſchaft ihren Anteil am Weltgeſchäft mit Erſolg behaupten können. In der Gefolgſchaftszahl iſt gegenüber dem Vorjahr keine weſentliche Veränderung eingetreten. Der gute Beſchäf⸗ tigungsgrad hat auch in den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres angehalten. * Braunſchweigiſche Lebensverſicherung Aktiengeſellſchaft. Die Geſellſchaft kann über eine gute Entwicklung im Jahre 1938 berichten. Gegenüber 1937 hat ſich der Zugang an neuen Anträgen um ca. 60 v.., der Zugang an an⸗ genommenen Anträgen um ca. 80 v. H. und der Rein⸗ zuwachs louigenommene Anträge abzüglich vorzeitigen Abgangs an Verſicherungen) ohne Gruppen⸗ und Gefolg⸗ ſchaftsverſicherungen um ca. 120 v. H. erhöht. Dieſes Er⸗ gebnis zeigt neben einer erheblichen Steigerung des An⸗ tragszugangs eine Beſſerung in der Güte der ein⸗ gegangenen Anträge und eine weſentliche Minderueig des vorzeitigen Abgangs. Neckarſtadt⸗Oſt. 22.., 9 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. Leiter und Anwärter vor der Uhlandſchule. NS⸗Frauenſchaft Sprechſtunden der Abteilungsleiterin für Hilfsdienſt: Jeden Donnerstag von 16—17 Uhr. Humboldt. 20.., 20 Uhr, nehmen die Frauen an der Großkundgebung der NSDApP in der„Flora“ und im „Kaiſergarten“ teil. Neueichwald. 20.., 20 Uhr, nehmen die Frauen an der Großkundgebung der NSDAp in der 110er⸗Sporthalle teil. Wallſtadt. 20.., 20 Uhr, nehmen die Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder an der Großkundgebung der NSDAP im„Pflug“ teil. Rheinau. 20.., 20 Uhr, nehmen die Frauen an der Großkundgebung der NSDAP im„Badiſchen Hof“ teil. Jngendgruppen: 36 Strohmarkt. 5 15 Källtder Gemeinſchaftsabend aus. Dafür nehmen die Mädel an der Großkundgebung der NSDAP im Ballhaus teil. Ingendgruppen⸗Führerinnen. Es ſind noch 50 Plätze für die Filmvorführung„Pour le Mérite“ am 22.., vormit⸗ tags, frei. Sofortige Beſtellung bei Herta Scherm, Fern⸗ ruf 254 84. H Kulturgefolgſchaft(Bannmuſikzug, Bannorcheſter, Spiel⸗ ſchar). 22..,.90 Uhr, Antreten im Hof des Schlageter⸗ hauſes in tadelloſer Uniform. Beſuch der Jugendfilm⸗ ſtunde Pflicht! 30 Pfennig für Eintritt mitbringen. Bannorcheſter. Das geſamte Bannorcheſter(ohne Hoch⸗ ſchüler) und ſolche Kameraden, die noch in das Bann⸗ Waren uncd Märkte Mannheimer Geireidegroßmarki Mannheim, 20. Januar Die Mühlen erhalten ihren Weizen weiter durch die Reichsgetreideſtelle ſowie die zuſtändigen Getreide⸗Wirt⸗ ſchafts⸗Verbände, ſo daß ſie nur in Ausnahmefällen in der Lage ſind, auch anderen Weizen aufzunehmen. Im übrigen erhalten ſie teilweiſe noch Weizen, der ſchon im Dezember zur Ablieferung kommen ſollte, aber wegen der Schiffahrts⸗ verhältniſſe erſt jetzt herbeigebracht werden konnte. Auch im Roggenmarkt herrſchte Ruhe. Die Mühlen ſind reichlich verſorgt und bekommen ihren Roggen durch die Reichs⸗Getreide⸗Stelle; teilweiſe handelt es ſich dabei um alterntigen Roggen, der im Austauſch zu neuem Roggen gegeben wird. Für Braugerſte beſteht verſtärktes Intereſſe, das aller⸗ Lings aus Mangel an Bezugsſcheinen ſich vorerſt noch nicht in Käufen auswirken kann. Malz war genügend anaeboten; die Umſätze gehen aber nur langſam voran, da verſchiedent⸗ lich Malz zu Unterpreiſen angeboten wird. Für Induſtrie⸗ gerſte erwartet man noch eine Belebung der Nachfrage und vielleicht auch die Ausgabe von zuſätzlichen Bezugsſcheinen. Futtergerſte wurde beſonders aus Norddeutſchland ge⸗ kauft. Die Nachfrage nach Mehl iſt, wie um dieſe Jahreszeit ſtets, gering, und die Abrufe gehen nur zögernd vor ſich. In Futtermitteln iſt die dritte Oelkuchen⸗Zuteilung jetzt abgeſchloſſen. Die Nachfrage beginnt ſich allmählich zu beheben, doch ſind die meiſten Artikel auch jetzt noch nicht unterzubringen; insbeſondere waren Brauerei⸗Abfälle und Zuckerſchnitzel vernachläſſigt. Stroh war reichlich zu haben. Die Anlieſerungen in Hen ſind noch nicht weſentlich größer geworden. 2 Rotterdamer Getreidenotierungen vom 19. Jannar. (Eig. Dr.) Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) per Jans 3,62½; März 3,75, Mai 3,975; Juli 4,15.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Jan. 99,75; März 97,75: Mai 91,25; Juli 89,25. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Jan.(Eig. Dr.) Jan. 481; Febr. 479; März 478; April 476; Mai 475; Juni 470; Juli 465; Auguſt 459; Sept. 454; Okt. 449; Nov. 450; Dez. 452; Jan.(40) 453; März 456; Mai 459; Juli 460; Okt. 458; Tendenz ruhig. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 19. Januar. Angeboten waren ein Wohn⸗ und Geſchäfts⸗ haus in ſüddeutſcher Univerſitätsſtadt mit zwei Läden; mehrere Hotels in Baden. Geſucht werden mehrere und Rentenhäuſer in Karlsruhe und Dur⸗ ach. orcheſter eintreten wollen, treten am 20.., 20 Uhr, mit Inſtrumenten in der Aula der Adolf⸗Hitler⸗Schule, Fried⸗ richsring 6, an. Erſcheinen unbedingte Pflicht. Gef. 21/171 Wohlgelegen. 21.., 19.15 Uhr, tritt die Gefolgſchaft in der Bibienaſtraße an(Kundgebung). Gef. 21/171 Wohlgelegen. 22.., 7 Uhr, ſteht die Ge⸗ folgſchaft am Clignetplatz(Jugendͤfilmſtunde). BDM 20/171 Schwetzingerſtadt 2. 20. 1. Heimabend in der Peſtalozziſchule. 11/171 Lindenhof. 20.., 19.30 Uhr, Antreten der Gruppe am Gontardplatz in Dienſtkleidung. Wer noch keine Karte zur Kundgebung hat, bringt 30 Pfg. mit. Untergau 171. Wochenendſchulung für alle Gruppen⸗ führerinnen und Stellenleiterinnen. Beginn der Schulung am 21.., 19 Uhr, auf dem Untergau. Wir nehmen ge⸗ ſchloſſen an der Kundgebung im Nibelungenſaal teil. 30 Pfg. mitbringen. 17/18/171 Oſtſtadt. 20.., 19.30 Uhr, Antreten in der Beethovenſtraße 15 in Dienſtkleidung. Ingendfilmſtunde. Beginn der Jugendfilmſtunde um 8 Uhr. Die Einheiten marſchieren geſchloſſen an. Karten ſind vorher geſammelt an der Kaſſe zu holen. Training und Abnahme der Bedingungen für das BDM⸗Leiſtungsabzeichen. 22..,—.30 Uhr, Stadion. 5/171 Friedrichspark. 20.., 19.45 Uhr, tritt die Gruppe in Dienſtkleidung auf dem Zeughausplatz zur Kundgebung an. 20 Rpfg. mitbringen. Orcheſter. 20.., 20 Uhr, findet in der Aula der Adolf⸗ Hitler⸗Schule, Friedrichsring 6, eine Probe ſtatt, Erſcheinen Aunbedingte Pflicht. Mittag-Ausgabe Nr. 33 Rhein-Mainische Abendbörse Uneinheiſlich Frankfurt, 19. Januar. Bei kleinem Geſchäft wor die Börſe nicht einheitlich ge⸗ ſtimmt, wobei kleine Abſchläge überwogen. Das Geſchäſt ſpielte ſich auch heute wieder in engen Grenzen ab. Am Montanmarkt Stahlverein 107,25(+), Rheinmetoll ebenfalls/ höherund bei 131,50, unv. Dt. Erdöl 121,50, Mannesmann 108, Hoeſch 1064(—). Die Farbenaktie war gegenüber dem Mittagsſchluß gehalten bei 148, ebenſo Scheideanſtalt 197, Ver. Dt. Metallwerke 178, Bemberg 134; Metallgeſ. zogen um v. H. auf 119,50 an. Groß⸗ banken zeigten keine Veränderungen und zwax Deutſche Bank 117/4, Dresöner Bank 111/, Commerzbank 112452, nur Reichsbonk 18794(—). Elektropapiere kaum beachtet. Unverändert notierten Mainkraft 89,50, Licht und Kraft 132, Gesfürel 132(). Daneben ſind noch anzuführen Weſtd. Kaufhof 10154, Junghans 97(je E), BMW 142 (E), Dt. Linoleum 154(+), andererſeits Adlerwerke 103/, Rheinmetall 129%½(ie—), MAN 137(— 55), Demag 146(—); unverändert Daimler 132, Moenus 124. Am Anleihemarkt konnten je 6 v. H. anziehen Reichs⸗ bahnvorzüge mit 12394 und JG⸗Farben⸗Bonds bei 119. 2 Leinölnotierungen vom 19. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Jan. 1076; Leinſaat Klk. per Jan. 12/6 Bombay per Jan 13; Leinſaatöl loko 23,9, oto. per Febr. 2,7½; per Mai⸗Aug. 2,9 Baumwoll⸗Oel ägypt. 18; Baumwoll⸗S. täg. per Jan. 656; Neuyork: Terp. 20,25; Savannah: Terp.—. * Schweinemarkt Tauberbiſchofsheim. Zufuhr: 68 Milch⸗ ſchweine und 6 Läuſer. Preiſe: Milchſchweine 55—85, Läufer 90—110/ das Paar. Verlauf gyt. * Der Londoner Goldpreis betrug am 19. Januar für eine Unze Feingold 148 ſh 5½ o gleich 86,6254 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,2765 Pence gleich 2,78507 /. Am Donnerstag wurde Gold im Werte von 416 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148/5/½ ſh je Unze jein verkauft. * Die Roheiſen⸗Gewinnung. Die Roheiſengewinnung im Deutſchen Reich betrug im Dezember(31 Arbeitstage) 1 595 752 To. gegen 1 601 301 To. im November 630 Ar⸗ beitstage). Arbeitstäglich wurden im Dezember durch⸗ ſchnittlich 51 476 To. erblaſen gegen 53 377 To. im No⸗ vember. Ende Dezember waren von 175 vorhandenen Hochöfen 145 in Betrieb und 3 gedämpft.— Im Jahre 1938 (865 Arbeitstage) wurden insgeſamt 18 512 509 To. er⸗ blaſen gegen 13958 364 To. im Jahre 1937(365 Arbeits⸗ tage). Die durchſchnittliche arbeitstägliche Gewinnung be⸗ trug im Jahre 1938 rund 50 719 To, gegen 33 722 To. im Jahre 1937.— Die Roheiſengewinnuna im Saarland be⸗ trug im Dezember 1998 201 176 To.(Vm. 210 225 To.), im Jahr 1938 2,28(2,19) Mill. To. * Der Kanalhafen Heilbronn im Jahre 1938. Die allge⸗ meinen Verkehrsſtörungen, die inſolge der politiſchen Spannungen in den letzten Monaten des Jahres 1938 den Schiffahrtsverkehr auf dem Neckar ſtark beeinträchtigten, klangen im Dezember allmählich ab. Jedoch wurden die Hoffnungen auf eine Beſſerung der Verkehrslage durch Niedrigwaſſer und ſpäter durch den unerwarteten Einbruch des Froſtes zunichte gemacht, die ab 20. Dezember bis zum Schluß des Monats einen völligen Stillſtand der Neckar⸗ ſchiſſahrt vrachte. Dieſe Umſtände führten dazu, daß der Umſchlag im Dezember im ganzen nur auf 45 962 Tonnen kam. Davon entfielen auf den Bergverkehr 35 743 Tonnen und auf den Talverkehr 10 218 Tonnen, Jedoch trotz den nachhaltigen Schwierigkeiten der verſchiedenſten Art, durch die im Verlauf des Jahres 1938 die Neckarſchiffahrt und der Hafenumſchlagbetrieb aufs ſtärkſte in Mitleidenſchoft gezogen wurden, iſt im Geſamtjahresergebnis immer noch eine Steigerung von 30 570 Tonnen gegenüber dem Vor⸗ jahr feſtzuſtellen. Es wurden im Jahre 1938 umgeſchla⸗ gen: zu Berg 723 389 Tonnen, zu Tal 180 059 Tonnen, insgeſamt alſo 903 449 Tonnen. Der Umſchlag im Vorjohr betrug insgeſamt 872 878 Tonnen. * Tarif⸗Ermäßigungen der La Plata⸗Frachtenkonferenz. Die La Plata⸗Frachtenkonſerenz hat auf ihrer Antwerpener Verſammlung beſchloſſen, die Tarife für verſchiedene La⸗ dungsgruppen herabzuſetzen. Die Ermäßigungen gelten für Kunſtwolle, Zellwolle, Draht. Papier(ausgenommen Zi⸗ garettenpapier), Lokomotiven und Tender, Kork, Kork⸗ abfall und Jute. Für Zellwolle beträgt die Frachtenver⸗ billigung beiſpielsweiſe 12/— ſh und für Kork 20/— ſh bis 40/— ſh je 100 Kg. nach Montevideo und Buenos Aires und bis 50— ſh nach Roſario. Geid- und Devisenmark! Faris, 10 Januar Schluß amtlich London 177.21 Belgien 641.62 Oslo 891.— Neuyork3786.— Schweiz 854,37 Stockholm 913.25 Berlin 1520.— Kopenhagen 792,— Spanien 8 Italien 1199,25 Holland 2057,25 Warſchau 720,— Meialle Hamburger metallnotierungen vom 19. Januar Kupfer Banca, u. Brieff Geld straits zinn f BrieiſGeldſBriefſcheld Hüttenrohzint p. 100 g) 17,5017,5 Januax 653,.—53. 275,00275,0 Feinſilber(RM per kg). 3,8036,80 Februan 453.—53,—275,00275,0[Feingold(RMper g)...84 2,79 März 53,— 53,- 275,00275,0 l Alt⸗Platin(Abfälle) April 53,.—53, 275,00275,0[ Circapr.(RM eper 99. 2,30/ 2,10 Mai 53,— 53.—[275,00275,0 Techn. reines Platin Jull 53,—53,—275,0275,0 Detailpr.(RM per 9y. 3,32% Juli—* Auguſt— September Oktober—* Novembe4 Dezember44 6c0 r Antimon Regules chineſ. L per to). ͥ43,—43,— Queckſilber(Lper Flaſche).. 71.50 Wolframerz chineſ, in en) 57,— Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Heute wurde die Bergfracht um 10 Pf. je Tonne er⸗ mäßigt und mit 1,30/ ab Ruhrhäfen und 1,50/ ab Ka⸗ nal Baſis Mannheim notiert. Die Talfrachten erſuhren keine Aenderung, ebenſo blieben die Schlepplöhne nach allen Richtungen unverändert. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Organiſation Am Montag, 23. Jannar, findet um 19,45 Uhr im Saal der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, L 1, 2, eine Tagung ſtatt. An dieſer Tagung haben teilzunehmen! die Ortsobmänner des Kreiſes Mannheim, die Werkſchar⸗ ſachbearbeiter der Ortswaltungen, die Abteilungsleiter und Fachabteilungswalter der Kreiswaltung. Der Kreisorganiſationswalter, Abteilung Propaganda Ich erinnere nochmals an den Schlußtermin der Ente ſchrottungsaktion. Kreispropagandawalter. Kraſt durch Freude Abt. Volksbildungswerk Mittwoch, 25. Januar: Dritter Vortrag der Vortrags⸗ reihe A. Profeſſor Dr. Hohlfeld⸗Karlsruhe, Direktor der Hochſchule für Lehrerbildung, ſpricht über das Thema: „Die militärpolitiſchen Pläne des Generals Foch gegen den ruſſiſchen Bolſchewismus 1919“. Beginn: 20.15 Uhr, „Harmoni“, D 2, 6. Karten zum Preiſe von 60 Pfennig, für Inhaber der Hörerkarte 30 Pfennig, im Vorverkauf und an der Abenokaſſe. NSoG„Kraft durch Freude“, Sportamt Mannheim Heute Kursausfall! Heute, Freitag, 20. Januar, fal⸗ len ab 20 Uhr ſämtliche Sportkurſe des Sportamtes Mann⸗ heim der NS„Kraft durch Freude“ aus. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 33 Die Spiele der Kreisklaſſe Mannheim 10 Vereine ſtarten die 2. Tſchammer-Pokalrunde 1939 Trotz aller Umſtände, die die Spielausfälle der letzten Wochen brachtent, war es der ſpielleitenden Behörde dennoch möglich, die Paarungen für die 2. Tſchammer⸗Pokal⸗ runde rechtzeitig zum vorgeſehenen Termin, 22. Ja⸗ nuar, zuſammenzuſtellen und zwar werden ſich die Spiele nach folgendem Plan abwickeln. Sc Gartenſtadt— Altlußheim Oftersheim— Aſchbach Lützelſachſen— Kurpfalz Neckaxau Hemsbach— Bopp u. Reuther Mannheim Rohrhof— T Viernheim Vier Bewerber der Kreiskloſſe 1(Beſt) und zwei Be⸗ werber der Kreisklaſſe 1(Oſt) werden alſo mit den vier „Ueberlebenden“ der Kreisklaſſe 2 die Klingen kreuzen und es ſollte wirklich nicht wundern, wenn die Kreis⸗ klaſſe 2 auch zum dritten Gang ihre Anwartſchaft geltend machen würde. Dies iſt ſogar mit einiger Beſtimmtheit als ſicher zu erwarten, denn gerade die Vertreter der Kreisklaſſe 2 haben es ſich ſchon immer zu einer beſonderen Ehre an⸗ gerechnet. wenn ſie im Kampf gegen ihre um eine Stufe höher klaſſifizierten Gegner Sieger blieben. Eine erneute Kraftprobe hat der SyC Gortenſtadt gegen Altlußheim zu beſtehen, und wenn man ſich im Waldhof wieder ſo tapfer hält wie gegen 08 Mannheim, ſo ſollte auch gegen die Leute aus der Schwetzinger Ecke der große Wurf gelingen. Oftersheim wird zu Hauſe nur ſchwer zu geſährden ſein, wobei der Schneid der Aſchbächer äbſolut nicht perkannt ſein ſoll. Lützelſochſen hat zwar gegen Kurpfalz Neckarau den klaren Platzvorteil, dennoch erwarten wir nach der letzten guten Verbands⸗ ſpielleiſtung einen Erſola der Neckarouer. Hemsbach's ebenſo ſchneidige Leiſtung gegen Wallſtadt am letzten Sonn⸗ tag könnte durch einen Pokalſpielſieg gegen Bopp u. Reu⸗ ther weſentlich unterſtrichen werden, aber auch die Leute von der Mannheimer Induſtrie werden ſich ins Zeug zu legen wiſſen. In Rohrhof ſteigt ein typiſcher Ver⸗ gleichskampf der Gruppen Weſt und Oſt uad das gleiche Moment iſt in einem Nachholtreffen zur 1. Runde dingen— Poſt Mannheim gegeben, wobei der Sieger dieſes Spieles ohne weiteres die Startberechtigung zur 3. Runde erlangt. Rohrhof und Edingen als die Platzyereine erwarten wir in Front, aber vergeſſen wir nicht, daß es ſich eben um Pokal⸗ ſpiele handelt, die mit ganz beſonderer Vorliebe im Zeichen dex Ueberroſchungen zu ſtehen pflegen Das Programm der Pflichtrundenſpiele mußte maturgemäß einige Streichungen erfahren, ſo daß in der Kreisklaſſe 1 für die G Weſt nur die Partie: 08 Mannheim— Reilingen verblieben iſt, während im Oſten ſogar vollkommene Ruhe herrſcht. Das Vorſpiel beider Mannſchaften endete ;2, aber diesmal wird 08 alles daranſetzen, um beide Punkte zu ergattern, wobei man ſicher an die letzte gute Leiſtung gegen Oftersheim Senüpſen will. Die Kreisklaſſe 2 wird von ihren drei vor⸗ geſehenen Spielen die Treffen: Laudenbach— Zellſtoff Mannheim BSpc Lanz— Jahn Weinheim ͤͤurchführen und hier könnte es keine Ueberraſchung be⸗ deuten, weun die Mannheimer Firmenmannſchaften zu Siegen kämen. Wer wird Funioren⸗Meiſter? Turner-Nachwuchs im Meiſterſchaftskamy m iauſenöjährigen Gera triſſt ſich om Wochenende der Turner⸗Nachwuchs im Meiſterſchaftskampf, Dieſe Reichs⸗ wettkämpie, die zum erſten Male durchgeführt werden, tro⸗ gen den Charakter einer vorolympiſchen Leiſtungsprüfung und mit dieſer Feſtſtellung iſt ihre Bedeutung ſehr klor und beſtimmt herausgeſtellt. Unter den 80 Teilnehmern, die auf Grund der bei den Gaugruppen⸗Ausſcheidungen exzielten Ergebniſſe in dex olten Turnerſtodt Gera ans Gerät gehen werden, befinden ſich manche, die ſchon weit über die Grenzen ihres Gaugebiets bekannt geworden ſind, ja ſogax einige, die ſchon in der Nationalmannſchaft ſtan⸗ den. Die Leiſtungen werden alſo auf ſehr hoher Stufe ſtehen und es iſt nicht anzunehmen, daß ein„unbeſchrie⸗ benes Blatt“ zu Meiſterehren kommen wird. Denn das Wort, daß kein Meiſter vom Himmel fällt, ſindet gerade im Turnen immer wieder ſeine Beſtätiguna. Von den Jungturnern, die die größten Ausſichten haben, in dieſem Mehrkampf ſes iſt ein Gerät⸗Zwölfkampf mit Pflicht⸗ und Kürübungen!) den Sieg davonzutragen, ſind der Wüns⸗ dorfer Karl Stadel(deutſcher Meiſter am Seitpferd) und der Frankfurter Emil Hlinetzky, die zuſommen bei der vorjährigen deutſchen Zwölfkompf⸗Meiſterſchaft, die bekanntlich der Münchener Friedrich gewann, unter den erſten Zehn waren. Sehr zu beachten werden Kiefer(Bad Kreuznach). Renner(Geislingen), Roſer(Lörrach), Hauſtein(Leipzigl, Oettert(Greiz), Schreyer(Braunſchweig, früher München), Wehner(Frankfuxt a..), Anna(mannheim), Mün⸗ ſtex(Wünsdorf), Hahn(Köln) und Delle(Mainz), ſein. Auch die Münchner Fiſcher, Zwack und Liebl ſowie Mün⸗ der(Göggingen) zählen zu unſeren beſten Nachwuchs⸗ Kräften. Eine einigermaßen ſichere Vorausſage iſt bei der Fülle unſerer ausgezeichneten Jungmannen unmöglich, immerhin darf man die eingangs genannten Stadel und Hlinetzky wohl als die Favoriten bezeichnen. Am Samétag turnen alle Teilnehmer die Pflicht⸗ übungen. Am Sonntagvoxmittag folgen, ohne die 12 beſten Pflichtturner, die Kürübungen und am Nachmittag findet der Endkampf der 12 Beſten in der Oſterlandhalle ſtatt. Heidelberger Schwimmerinnen in Mannheim zu Gaſt Gleich ihren männlichen Kameraden ſetzten ſich auch die Frauen der Arbeitsgemeinſchaft Mannheim⸗Ludwigshaſen im Verein mit den Frauen von Heidelberg— wiederum eine ausgeſprochene Nikar⸗Vertretung— für das Winter⸗ hilfswerk ein. In feſſelnden Staffelwettbewerben kämpften beide Bextretungen um die begehrte Siegespalme, zumal die Ausſichten beiderſeits mehr als offen waren, da die Heibelberger die Schwimmerinnen der Meiſterklaſſe nicht aktip einſetzten. Im Gegenſatz zu den Kämpfen der Vor⸗ woche bei den Männern aing es hier am Beckenrand äußerſt lebhaft zu, wozu bei dem teilweiſen Kopf⸗an⸗Kopf⸗Verlauf der Rennen auch alle Urſache gegeben war. Aeußerſt ſpannend verlief die Kraulſtafſel Kmal 4 Bahnen, in dex die Mannheim⸗ Ludwigshafenexinnen berechtigte Siegesausſichten hatten, als eine Ludwigshafenerin wahr⸗ ſcheinlich inſolge Staxtfiebers vorzeitig abging und dadurch ihre eigene Komeradin Pulcher weſentlich bebinderte, ſo daß hierdurch unnötig Gelände verloren ging. Frau Engel⸗ Mannheim hatte einen guten Tag und konnte weſentlich aufholen, während Lilli Kühn ſich gut hielt. Frl. Bauer⸗ Jubwigshafen ſetzte ſich mächtig ein und konnte unter lauten Anfenexungsruſen auch ſichtlich aufholen, doch mußte ſie ſich am Ziel noch um drei Zehntel Sekunden geſchlagen be⸗ kennen. In der Bruſtſtaffel 6mal 4 Bahnen war Mann⸗ heim bis etwa zur pierten Schwimmerin fſthrend, als die Gäſte ihre ſtärkſten Kräfte ins Treffen führten, um ſchließ⸗ lich einwandfrei zu gewinnen. Eine ſichere Beute der Heidelbergerinnen wurde weiter die doppelte Lagenſtaffel. In der Zwiſchenzeit gingen die bekannten Heidelberger Schwimmerinnen Elly Worbertz und Elfriede Bucher als Angehörige der Meiſterklaſſe bzw. 1. Klaſſe in einem ſcharfen Probegalopp über 4 Bahnen Kraul durch das Waſſer, um für den kommenden Samstag bzw. Sonntag anläßlich der großen Frauenwettkämpſe in Frankfurt ge⸗ rüſtet zu ſein. Die Ergebniſſe: Bruſtſtaffel 6mal 4 Bahnen: 1. Nikar Heidelberg :22,8 Min.(Hildenbrand, Kümmel, Horbach, Klingenſtein, Kugler, Schwarz): 2. Mannheim⸗Ludwigshaſen:28, Min. (Blank, Schramm, Immetsberger, Kleber, Kern, Wacker). Kraulſtaffel Amal 4 Bahnen: 1. SVNikar 5731,9 Min. (Kümmel, Kugler, Klingenſtein, Lichtenberger); 2. Mann⸗ ——:32,2 Min,(Pulcher, Engel, Kühn, auer). Doypelte Lagenſtaffel ümal 4 Bahnen(Rücken, Bruſt, Kraul): 1. SV Nikar Heidelberg 991,0 Minuten (Schwarz, Hildenbrand, Kuglex, Horbach, Kümmel, Klingen⸗ ſtein); 2. Mannheim⸗Ludwigshafen:40,2 Min.(Enzinger, Blank, Engel, Karle, Wacker, Bauer). Martha Genengers Weltrelord UAlnterboten Der jungen däniſchen Schwimmerin Inge Sörenſen gelang es am Mittwochabend bei einem däniſch⸗holländiſchen Schwimmfeſt in Kopenhagen, über 400 Meter Bruſt mi! :16,2 Min. einen neuen Weltrekord aufzuſtellen. Seit dem 7. März 1937 war die Weltbeſtleiſtung im Beſitz der Kre⸗ feldexin Martha Genenger, die gleichſalls in Kopenhagen mit:19,2 Rekord geſchwommen war Jetzt verbeſſerte Sörenſen dieſe Leiſtung um ͤͤrei Sekunden, ſo Haß in den Bruſtſtrecken nur noch Hanni Hölzners 100⸗Meter⸗Rekord mit:20,2 in deutſchem Beſitz iſt. Seſta oͤrei Monate geſperrt Der Reichsſportſührer hat nach Auſhebung des Urteils des Fußballfachwartes im Gau Oſtmork den Wiener Spie⸗ ler Seſta mit drei Monaten Spielſperre beſtraft. Seſta hatte ſich beim Freunoſchaftsſpiel ſeines Vereins Auſtria⸗ om zweiten Weihnachtsſeiertag gegen Hertha⸗ Bsc Berlin ſchwere Verſtöße gegen die ſportliche Fairneß zuſchulden kommen laſſen. Er wurde zunächſt vom Fuß⸗ ballfachwart des Gaues Oſtmark mit ſechs Wochen Sperre belegt, doch hat dex Reichsſportführer die ſehr milde Strofe aufgehoben und von ſich aus verfügt, daß Seſto bis 26. März von jeglichem Spielbetrieb ausgeſchloſſen iſt. Der Juternationale Fechtverband (§JcC) veranſtaltet ſeinen alljährlichen Kongre vom 2. bis 4. März in Ant⸗ werpen. Das Rei hsfachamt 85 im Neqge wird auf dieſer Tagung durch ſeinen Kaſſenwaxt Rau, Sportwart Kelterborn und Altmeiſter Erwin Casmir vertreten ſein. In Schwedens Skimannſchaft für Zakopane befinden ſich vier Teilnehmer für den 50⸗Km.⸗Dauerlauf, und zwar Herbert Nenzen, Stenvall, M. Brändſtröm und Dahlberg. James Conttet und Manurice Lafforgne, die hervor⸗ ragenden franzöſiſchen Abſahrtsläuſer, ſtarten bei den Ski⸗ Weltmeiſterſchaſten in Zakopane. Ihre in der Schweiz Trainingsverletzungen ſind inzwiſchen aus⸗ geheilt. Großeinſatz des deutſchen Eisſports om Kamyf um die Titel Europas und der Welt Die ſchwerſten Kämpfe des internationalen Eisſports ſtehen noch bevor, die Europa⸗ und Weltmeiſterſchaften, die in den nächſten vier Wochen abgewickelt werden. In ſämt⸗ lichen Wettbewerben wird Deutſchland mit ſeiner Spitzen⸗ klaſſe zur Stelle ſein. Als Grundlage für die Aufſtellung unſerer Mannſchaften dienen die Ergebniſſe der Meiſter⸗ ſchaften im eigenen Land, ſoweit ſie, wie im Kunſtlauf, ſchon abgewickelt ſind, Für das Schnellaufen fällt die Wahl micht ſchwer, ſeit die Hochburg Wien zum Reich gehört. London—Budapeſt—Zakopane—Prag.Davos .„ das ſind die einzelnen Etappen eines langen We⸗ ges, der unſere Kunſtläufer und Kunſtläuferinnen zu neuen Ehren führen wird. Die zweimalige Deutſche Meiſterin Lydia Veicht ſtartete mit Hanne Niernberger, Martha Muſilek und Emmy Puzinger, die bei den Kreſelder Titel⸗ kämpfen in dieſer Reihenfolge die nächſten Plätze belegten, bei den Europameiſterſchaften in London und den Welt⸗ meiſterſchaften in Prag. Der verſchollene Felix Kaſpar wird ſeine Titel nicht verteidigen. Der funge Meiſter Horſt Fabex und ſeine nächſtbeſten Kameraden Edi Rada, Gün⸗ ther Lorenz und vielleicht auch Franz Laichinger ſind aus⸗ erſehen, die deutſchen Farben bei den entſprechenden Titel⸗ kämpfen der Männer in Davos und Budapeſt zu vertreten. Mit ſtärkſten Waffen wird der Kampf im Paarlaufen auf⸗ genommen. Die Europa⸗ und Weltmeiſter Maxi Herber/ Ernſt Baier verteidigen mit den Pauſins und Inge Koch/ Günther Noack ihre Titel in Zakopane und Budapeſt. Gut beſchickt wird die Internationale Winterſportwoche in Gaxmiſch⸗Paxtenkirchen; darüber hinaus verteidigen Koch/ Npack bei den Veranſtaltungen vom 30. Jauuar bis 1. Fe⸗ bruar in St. Moritz ihre im Vorjahr errungene erſte inter⸗ nationale Trophäe, den Großen Preis von St. Moritz, gleichzeitig ſtarten auch Günther Lorenz und Gudrun Oll⸗ bricht, unſere ausgezeichnete Juniorenläuferin. Riga— Helſinki-Tammerfoxs Wenn auch die deutſchen Meiſterſchaften im Eisſchnell⸗ lauſen in der Winterſpoxrtwoche noch beporſtehen, ſo iſt doch ſchon die Auswahl getrofſen, wer unſere Faxben im Kampf um die höchſten internationalen Titel trägt. Die Wiener Max Stiepl und Karl Wazulek, die ja im Beſitz ſämt⸗ licher deutſchen Rekorde ſind und als klare Favoriten ſür Garmiſch⸗Partenkirchen gelten, nehmen in Riga bei den Euxopameiſterſchaſten und in Helſinki bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften den Kampf gegen die ſchwerſten nordiſchen Gegner auf. Werden auch die Weltmeiſterſchaften für Frauen im finniſchen Tammerſors beſchickt, wird die Berlinerin Ruth Hiller als einzige Vertreterin in Frage kommen. Kunſtlauf für Frauen: Euxropameiſterſchaft(23. und 24. Januar in London), Weltmeiſterſchaft(11. und 12. Februar in Prag) Lydia Veicht, Hanne Niernberger, Martha Muſilek, Emmy Puzinger. Kunſtlauf für Männer: Euxopameiſterſchaſt(28. und 29. Januar in Davos), Weltmeiſterſchaft(18. und 19. Februar in Budapeſt), Horſt Faber, Edi Rada, Günther Lorenz, Franz Loi⸗ chinger. Kunſtlauf für Paare: Europameiſterſchaft(4. bis 6. Februax in Zakopane), Weltmeiſterſchaft(18. und 10. Februar in Budapeſt), Maxi Herber/Ernſt Baier, Ilſe und Erik Pauſin, Inge Koch/ Günther Noack. Schnellauf für Mäuner: Europameiſterſchaft(4. und Weltmeiſterſchaft(18. und 19. Fobruar Max Stiepl, Karl Wazulek. 5. Februar in Riga), in Helſinki), . H. Seeberger Se Der Sport am Sonntag Reich an großen Ereigniſſen, auch international ge⸗ ſehen, iſt am kommenden Wochenende der Sport in Deutſch⸗ land. Neben der Zwiſchenrunde zum Reichsbund⸗Pokal der Fußball⸗Gaumannſchaften wird in Garmiſch⸗Partenkirchen die Internationale Winterſpoxtwoche eingeleitet, in Mainz ſtehen Deutſchlands beſte Ringer in einem internationalen Turnier den weltbekannten Vertretern der Eſten, Finnen und Dänen gegenüber, in Bremen ſallen die Entſcheidun⸗ gen bei den internationalen Hallentennis⸗Meiſterſchoften von Deutſchland und in Frankſurt a. M. ſtarten unſere beſten Schwimmerinnen bei den reichsofſenen Prüſungs⸗ kämpfen.— Im Fußball ſteht diesmal ſelbſtverſtändlich die Zwiſchenrunde um den Reichsbund⸗Pokal im Vordergrund des Intereſſes. Von den vier ſüddeutſchen Gauen liegen noch Bayern und Würt⸗ temberg im Wettbewerb; die Bayern empfangen zu Hauſe die Vertreter des Niederrheins und Württemberg muß nach Halle„wo es auf Mitte trifft. In Hindenburg ſtehen ſich Schleſien und die Oſtmark gegenüber und in Leipzig Sach⸗ ſen und Oſtpreußen. Aber auch die Punkteſpiele werden ſpannende Kämpfe bringen und große Beachtung finden. Im Gau Südweſt muß die TSch Ludwigshafen zur Ein⸗ tracht Frankfurt, der ertatzgeſchwächte§ SV Frankfurt zum FV Saarbrücken und Boruſſia Neunkirchen zu Rotweiß Frankfurt. Wormatio Worms empfängt die Offenbocher Kickers und ß KPirmaſens den S Wiesbaden. Ju Ba⸗ den ſtehen die Mannheimer Vereine vor ſchweren Auf⸗ gaben. Vfn Mannheim hat den Freiburgex§c zu Gaſt und Sandhofen den 1.§c Pforzheim, während Woldhof zum Karlsruher F muß. I Offenburg ſpielt gegen Phönix Karlsruhe. In Württemberg finden folgende zwei Begegnungen ſtatt: Sportfr. Stuttgart—Union Böckingen und Stuttgarter SE— Spog Bod Cannſtatt. Auch in Bayern wurden mit Rückſicht auf das Reichsbundpokolſpiel nur zwei Treffen angeſetzt und zwar ſpielt der 1. FC Nürnberg am Samstag gegen Neumeyer Nürnberg und am Sonntag in Coburg gegen den BfB. Von den Ereigniſſen im Ausland intereſſiert vor allem die 4. Hauptrunde um den engliſchen Pokal und die Län⸗ derſpiele in Paris Frankreich— Polen und Frankreich B— Luxemburg.— Im Handball gibt es im Gau Südweſt ein volles Programm. Die Pao⸗ rungen lauten: Gſs Griesheim— Bſe Haßloch, Polizei Frankſurt— TS Ludwigshaſen, MS Darmſtadt— TSV Herrusheim, Tura Ludwigshafen— Germania Pfungſtadt und Gis Darmſtadt— SV 98 Darmſtadt. Ebenſo ſtehen in Baden fünf Spiele auf dem Spielplan: Tſchaſt Freiburg— 7 Ketſch, SV Waſdhof— Freiburger FC, TLeutershauſen— BfR Mannheim, TS Oſters⸗ heim— T Seckenheim und T Weinheim— Tſchaft Durlach. In Württemberg empfängt der Tabellenführer, TWüAltenſtadt die ſtarken Stuttgarter Kickers, während ſein ausſichtsreichſter Verſolger SV Urach zum TS Schnait⸗ heim muß. Hart wird auch dͤer Kampf zwiſchen Taſ Stutt⸗ gart und TS Süßen und D Kornweſtheim und dem Eßlinger TSu werden. Auch in Bayern gibt es vier Spiele: Poſt Nürnberg—Bambergex Reiter, Polizei Nürn⸗ berg— 1.§c Bamberg, Spa Fürth— 1860 München und TVMilbertshofen— 1860 Fürth.— Im Hocken perden in Baden die Meiſterſchaſtsſpiele mit ſolgenden Begegnungen fortgeſetzt: TB 46 Mannheim— BfR Mann⸗ heim, M7 Mannbeim— Mi Karlsruhe, TV 46 Hei⸗ delberg— HC Heidelberg und To 48 Heidelberg— Ger⸗ mania Mannheim. In Sübweſt ſteigt neben einigen Freundſchaftsſpielen das erſte Auſſtiegsſpiel zwiſchen dem T Fraukenthal und SCC 80 Frankſurt.— Auch im Rugby gibt es wieder ein Meiſterſchaftsſpi⸗l un zwor trefſen in dem entſcheidenden Spiel, um die Gaumeiſterxſchaft der SC Neuenheim und der Heidelberger Ruderklub zuſammen.— Im Winterſport iſt das Programm der Jahreszeit entſprechend nicht beſon⸗ ders umfangreich, da die milde Witterung in manchen Gegenden die Durchführung von Veranſtoltungen unmög⸗ Iich macht. Deutſchlands Elite geht am Samstag und Sonn⸗ tag in Garmiſch⸗Partenkirchen bei der Internakionalen Winterſportwoche an den Stort, wo ſie ouf die beſten aus⸗ ländiſchen Winterſportler treſſen wird. Die deutſchen Ro⸗ delmeiſterſchoften werben in Berchtesgaden durchgeführt und außerdem ermitteln die ſücdeutſchen Gaue Baden, Württemberg und Bayern ihre Meiſter in den nordiſchen Wettbewerben in Schönwald bzw. Freudenſtadt und Ruh⸗ polding. 8 Die Turner tragen in Gera die Reichs⸗Gerätewettkämpfe der Jung⸗ mannen aus, In der Schwerathletik iſt das internationale Ringer⸗Turnier in Mainz, bei dem neben den beſten Ringern Deutſchlands auch die bekann⸗ ten Vertreter der nordiſchen Staaten Eſtland, Finnland und Dänemark on den Staxt gehen, die bedeutendſte Ver⸗ anſtaltung. In Süddeutſchland werden außerdem die Mannſchaſtskämpfe ſorigeſetzt und in Neunkirchen(Soar) ſindet eine Gewichtheber⸗Veranſtaltung ſtatt, an der auch Olympiaſieger Manger und Rudi Ismayr ihr Können zeigen werden.— Im Boxen führen diesmal lediglich die Amoteure Vexanſtoltungen durch. Die finniſche Länderſtaffel ſtellt ſich nach dem Län⸗ derkampf gegen Deutſchland in Königsberg noch einmal in Danzig in einem Kampf gegen Oſtpreußen vor„in Mann⸗ BVolksmuſik.— 12.00: heim führen die badiſchen Amoteure Ausſcheidungen zur Gaumeiſterſchoft durch und eine weitere Veranſtaltung ſteigt in Frankenthal.— Im Schwimmen trefſen ſich unſere beſten Frauen bei den Reichsprüfungs⸗ kämpfen in Fronkſurt a.., wo der Nachwuchs Gelegen⸗ heit erhält, ſein Können im Kampf gegen die bewährten Kräſte zu zeigen.— Im Tennis fallen in Bremen die Entſcheidungen bei den internationa⸗ len Hallen⸗Meiſterſchaften von Deutſchland, wobei wir in allen Wettbewerben deutſche Spieler und Spielexinnen in der Schlußrunde zu erwarten hoffen.— Unter Verſchiedenes ſind die 18. Monte⸗Caxlo⸗Sternſahrt und die Togung des Fochamtes Hockey im NSRi in Berlin zu erwähnen. In Stuttgart ſindet außerdem ein Radrennen mit einem Steher⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich ſtatt, bei dem für Deutſchland Metze und Stach und für Frankreich Lemoine und Wambſt ſtarten. 100 Wagen nach Monte Carlo unterwegs Mehr als 100 Fahrzeuge befinden ſich gegenwärtig auf den Straßen Europas auf dem Weg noch Monte Carlo, Seit zwei Tagen rollt die größte Sternfahrt der Welt, und au den vexſchiedenen Grenzübergängen ſtauen ſich die ſhmutzverkruſteten Wagen mit dem bekannten roten Schild „Rallye Automobile Monte Carlo“. An einem halben Dutzend Startorte in Oſt, Süd und Nord traten die Fahrex ihre Reiſe au. Die Hauptſtreitmacht mit 95 Wagen kommt aus Athen und erhält bei glatter Fahrt die höchſte Punktzahl. 23 Fahrzeuge ſind in John'Groats geſtartet, 17 in Reval, S in Stavanger und Palermo, 2 in Umea, ſe eines in Bukareſt und Riga. Die Ausfälle waren ziemlich * Am erſten Fahrtag blieben drei Wagen auf der Strecke, davon zwei in Saloniki. Auch der Biener Weſſely auf Steyr hat hier die Weiterfahrt einſtellen müſſen. Am ſchwerſten hatten es die Balkanfahrer. Die Teilnehmer aus John'G oots hotten es mit ſtürmiſchem Wetter auch nicht gerade günſtig, und die aus dem Oſten kommenden Teilnehmer bezeichneten bei ihrem kurzen Auſenthalt in der Kontrolle Berlin ihre Strecke gleich⸗ ſalls als äußerſt ſchwierxig. Schon am frühen Nachmittag hatte der Jugoſtawe Bellen als erſter die Reichshauptſtadt erreicht und ebenſo wie die in kurzen Abſtänden nachſolgenden Teilnehmer die auf Vorrat gefahrene Zeit bis zur Eröffnung der Kon⸗ trolle zu einer ausgiebigen Ruhepauſe benützt. Die erſten Monte-Carlo-Fahrer in Deutſchland Bon den Teilnehmern zur 18. Monte Carlo⸗Sternfahrt ſind am Mittwochabend die erſten Fahrer auf deutſchem Buaden eingetroſſen. Von den 17 in Reyol geſtarteten Wagen trafen weit vor der feſtgeſetzten Zeit 14 Teilnehmer in Königsberg ein. Auf der 1022 Km. langen Strecke waxen die Straßenverhältniſſe bis zur deutſchen Grenze nicht gerade die beſten. Als Erſter ſchries ſich der Vor⸗ jahrsſieger Bakker⸗Schut(Holland) auf Ford ein, kurz darauf war aber auch der einzige Deutſche, Ingenieur Macher(Berlin), ebenfalls auf Ford, zur Stelle. Von Königsberg führt der Weg über 322 Km. jetzt nach War⸗ chau, von da über 560 Km. nach Berlin. Den ſchwierigſten Teil der Strecke haben die Starter in Athen nach ihrer Ankunft in Sofia hinter ſich. Auf den Straßen in den zerklüfteten Gebirgen lag der Schnee ſtellenweiſe bis zu einem Meter hoch. Von Palermo aus gelangten die Sternfahrer dieſer Strecke nach Rom, von wo es weiter nach Oberitalien geht. Bereits auf tſchecho⸗ ſlowakiſhem Gebiet ſind die Starter von Bukareſt. Ueber Prag führt der Weg dann nach Frankfurt am Main. Um⸗ den Anſchluß an die Fährſchiſſe kämuſen die Teilnehmer der beiden ſfandinaviſchen Startorte-Umea und Stavänger, während Mittelengland von den Fahrern des ſchottiſchen Startplatzes John'Groats erreicht wurde. Was hören wir? Samstag, 21. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.—.20; Für Dich daheim.— 10.00: Der heilige Ruf Hörſpiel.— 11.30 smuſi Mittagskonzert.— 1400: Bunte Volksmuſik.— 15.00: Gute Laune(Schallplattenſ.— 16.002 Heitere Muſik zum Wochenende.— 18.00: Tonberich! der Woche.— 19.00: Bunte Stunde mit Karl Balentin.— 7 5 21.00: St. Egyd auf Brettlu. Hör⸗ ilder.— 00: Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00; Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.303 Fröhlicher Kindergaxten.— 11.30: 30 Bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allexlei von zwei bis drei.— 15.115: Tanz⸗ und Tonfilmmeledien(Schall⸗ platten).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Sport der Woche.— 18.15: Kammerkonzert.— 19.15: Bunte Ausleſe.— 20.10: Was jeder gern hört.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanz in den Sonntag. Drucksachen Jeder Art. letort pretsvert Druckerel Dr. Haas. N 1.-5 — eiſ. 83 2 m. Matx. 4, 10 Verkäufe Staubfauter Vampyr, tompl., 30 zu verkauf. Langerötterſtr. 12 1 Tr. lks. 4912 Hlerrenrad gut erh., f. 16 ¼ Teilzahlung 22 AWEUEE Namrri Damen- Häantel usw. Billieste Preise Croße Auswah) obzug. Traitteur⸗ Etage fürdamen-v, HKraße ſ7(Caben) Nerren-Kkieidung— P 3,(gevenüp. Neueebauer“ Gebr. 9⁰ Lautsprecher bill. zu verkouf. Oa Beres S88r K. 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Hertens · Hex Suiato S oe ALHaBRA Beg..50.20 6. 25.35 p 7. 23 NHARRVPIET in seinerm neuesten. seusa „Wenschlen, Iielo, Senssuonen. r- Paul Henckels planken P7. 23 nonellen Groß⸗Füm Tugendliche gelassen!JK 1. 5 Hans Roser- Idd in dem grohen Volks Ab heute: 400 60.20 endliche Tugelassen! Ein UFA-FI Zarah Leander Willy Birgel Des Blaεαφỹlhe Im, den man gesehen haben muß! Beg.:.00.30.20 Sc auBUuRG brette Strase neoch dem bekannten Bühnenstück von Fraus Hlereseg mit: Paul Hörbicer, Jane Tilden Sie lachen ohne Unterbrechun Kleines Bezirksgericht über wüst-Lucie Englisch stück: S CATILA Undenhof, Neeteldatrage 36 Elle IAll Weine in Flaschen Schaumweine Südweine Traubensäfte Weinbrände Bum- Arrak — kaufen Sie stets vorteilhaft bei 828 Max Pfeiffer Fernrut 210 42 Schwetzinger Straße 42 G 3. 10(lungduschstraße, R3. /. Seckenheimer Strahe 110. Bichendorifstraße 10. Stengelbofste. à Bisensteaße 6, Freitax. den 20. Januar 1939 Vorstellung Nr. 171 Miete F. Nr. 15 I. Sondermiete FNr. 88 Aimée oder 90 gosunde Menschenverstand Komödie in drei Akten von Hleinz Coubier Anfang 20 Uhr Ende etwa 22 Uhr Nichit andere sollen Dir fieilfen Du mußt Dir selber helten, weiter zu kommen, indem Dugegelmäßig in der Neuen Mannheimer Zeitung wirbst Rhein. Trauben⸗ Brust⸗Honig dei hartnäck. Huſten, Lungen⸗, Bruſt⸗ und Halsleiden. Fl..— u..80 Me LStorchen-Urogeris Farkt- U 1 10 platz Mational⸗Thegtorwamen ſ“ KarlSchönböck, Rud. Platte Zarah Deonder singt: „Hann Piebe Sünde sein?“ VUon der Pusta will ich träumen“ Vorprogramm: Uja-Hulturfiim: Jugendenteht augelassenl Ab heute l 60 600 820- 80 en 2 Unr öunen Tiere denken““ 7 -PalAsr Seokenelner Strabe 13 sprecher Spfechtag dor Baktsausglelchstele) Der nächste Sprechtag der Besirksaus⸗ gleichstelle für öffeniliche Aufträge bei der irtscheſtskemmer Baden ſindet arn Donnerstag, 26. lanuar 1939 im Gebäude der iadustrie- kammer Mannheim, Mannheim, B1,(Fern⸗ nach vorheriger Vereinbarung. 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