* ——+ ——— —— Neue Mannheimec Seit Mannheimer Genetral-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: k l.-6 Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Erſcheinungsweile: Täglich 2mot aner Sonntaa Bezuasvreiſe: Frei Haue monatlich 2. Mt und 62 Pia Tragerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 80 Pſa Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pia Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr. 12. Kronorinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr 13, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 8u. W Oppauer Sties Sé Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. k. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Einzelpreis 10 Pf. Kl. Anzeige; Nennig. 79 m breit Zamtlien⸗ und Klet. eiie Allgemein aültig iſt die Bei Zwangeveraleichen oder Konkur gewährt Ketne Gewähr für Anzeigen naben. an beſonderen Plätzen uns fernn* Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. WMorgen⸗Ausgabe Au. Montag 25. Januar 1939 150. Jahrgang- Nr. 37 Rur noch 35 Kilometer bis Barrelong Die Lage Bartelonas wird immer verzweifelter— Die engliſche Alfentatsſerie Der Kijerne Ring“ von Bartelona durchſtoßen Burgos rechnet damit, daß Bartelona bald im Feuer der nat'onalſpaniſchen Geſchütze liegt dnb Bilbao, 22. Jannar. Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet den triumphalen Fortgang der Offenſive in Katalonien und die Niederzwingung jeden feindlichen Wider⸗ ſtandes. Mit der Eroberung der beiden wichtigen Städte Villafranca del Panades und Villanueva Cel⸗ tru in der Provinz Barcelona iſt ein neuer wichtiger Abſchnitt erreicht worden. Villafranca liegt 32 Kilometer in der Luftlinie und 49 Straßenkilometer von Barcelona entfernt, während die Hafenſtadt Villanneva⸗Celtru noch 35 Kilometer in der Luft⸗ linie und 40 Straßenkilometer von Barcelona ent⸗ ſernt iſt. Es zeigt ſich alſo, daß der Ring der natio⸗ nalſpaniſchen Truppen um Barcelona ſich innerhalb der letzten 24 Stunden weſentlich verengert hat. EP. Paris, 22, Jan. Nach aus nationalſpaniſcher Quelle kommenden Meldungen bewegen ſich gegenwärtig fünf Armeen in konzentriſchem Vormarſch in Richtung auf Bar⸗ celona. Die militäriſchen Kreiſe von Burgos er⸗ klären, die Widerſtandskraft der ſowjetſpaniſchen Milizen habe nachgelaſſen. Es könne damit gerechnet werden, daß Barce⸗ lona ſchon in den nächſten Wochen im Feuer der nationalen Geſchütze liegen werde. Der ſogenannte Eiſerne Gürtel von Barcelona ſei an zwei Stellen durchbrochen, im Süden an der Mit⸗ telmeerküſte durch die Einnahme von Vendͤrell und im Zentrum durch die Beſetzung von Igualada, wo die nationalſpaniſchen Truppen nur noch 45 Kilo⸗ meter in der Luftlinie von Barcelona entfernt ſtünden. Aus Barcelona wird andererſeits gemeldet, daß am Sonnabendvormittag zwiſchen Valencia und Barcelona die Anweſenheit nationalſpa⸗ niſcher Kriegsſchiffe feſtgeſtellt worden ſei, ſo daß man mit einem Angriff von der Seeſeite her rechnen könne. Inzwiſchen werde rings um Barcelona von den Tau⸗ ſenden von aufgebotenen Männern im Alter von 45 bis 50 Jahren fieberhaft an der Errichtung von Befeſtigungsanlagen gearbeitet. Der Vorſitzende der katalaniſchen Generalidad, Companys, hat durch den ſowjetſpaniſchen Rund⸗ funk einen Appell an die Bevölkerung gerichtet, in dem er zum Widerſtand bis zum Aeußerſten auf⸗ fordert. Die Stimmung unter den nationalen Truppen iſt infolge des ſiegreichen Vormarſches unübertrefflich. Dazu kommt, daß die nationalen Abteilungen von der Bevölkerung in allen Orten wie langerſehnte Befreier aufgenommen werden. Die Bevölkerung findet ſich, ſoweit ſie den Räu⸗ mungsbefehlen der Sowjetbonzen Folge geleiſtet hat, wieder in ihren Heimatgemeinden ein, in Igualada war der größere Teil der Einwohnerſchaft zurück⸗ geblieben. Auch in anderen Orten hatte ſich ein erheblicher Teil der Bewohnerſchaft trotz des Sow⸗ jetterrors an die Scholle geklammert, um die nationalen Truppen zu erwarten. Die Stadt Igualada machte noch am Sams⸗ tagfrüh den Eindruck weitgehender Zerſtörung, zu⸗ mal nicht nur die Geſchäfte, ſondern auch die Privat⸗ wohnungen durch die Roten völlig ausgeplündert worden ſind. Nur der raſche Rückzug der Bolſche⸗ wiſten hatte die Stadt vor der völligen Zerſtörung gerettet. Wie groß die Verwirrung unter den roten Ver⸗ bänden war, geht z. B. aus dem Umſtand hervor, daß manche Abteilungen die nationalen Truppenver⸗ bände für ihre eigenen Nachbarabteilungen hielten 5 Die engliſchen Sprengſtoff⸗Attentate: Großes Cyrengſtofflager in Mancheſter entdeckt Neue Polizeiverſtärkungen aufgebolen-Eine„ſchwarze Liſte“ der Revolutionäre EP London, 22. Januar. Der Polizei von Mancheſter iſt es gelungen, ein großes Lager mit Material für Höllen⸗ maſchinen auszuheben. Es ſcheint ſich um die Zentralſtelle zu handeln, von der aus die Bomben⸗ anſchläge in Nord⸗England ausgeführt worden ſind. Ein Laſtkraftwagen, der mit Fäſſern mit Sprengſtoff, Flaſchen und Weckuhren beladen war, wurde in dem Neue Volksfront im zeithen der Fntervention?! Thorez' ſranzöſiſche Front Der Kommuniſtenführer will die Einmiſchung Frankreichs in Spanien erzwingen EP. Paris, 22. Januar. Der Generalſekretär der franzöſiſchen Kommu⸗ nmiſtiſchen Partei, Thorez, hat am Samstagnachmit⸗ tag auf einem Landeskongreß, den die Kommuniſten gegenwärtig in Gennevilliers bei Paris abhalten, eine Rede gehalten, in der er die bekannten Forde⸗ rungen auf Kündigung des Nichteinmiſchungs⸗Ab⸗ kommens vertrat und heftige Angriffe gegen den engliſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain richtete, der in erſter Linie für die„Politik der Kapitula⸗ tionen“ verantwortlich ſei. Thorez forderte die Oeffnung der franzöſiſchen Grenze nach Sowjetſpanien und kündigte an, daß er dieſe Forderung bei Miniſterpräſident Da⸗ ladier vertreten werde. Er bezeichnete es als möglich, daß man auf der Grundlage der Unter⸗ ſtützung Sowjetſpaniens eine neue Volksfront mit Einſchluß zahlreicher Abgeordneter der Mitte bilden könne. Thorez hofft dabei, wie aus ſeiner Rede hervorging, beſonders auf die Unterſtützung eines Teiles der Radikalſozialiſtiſchen Partei und gewiſſer Abgeord⸗ neter der katholiſchen ſogenannten Volksdemokraten. Im Zeichen der„franzöſiſchen Einheit“ will Thorez, wie er im zweiten Teil ſeiner Rede aus⸗ führte, eine ſogenannteh, Franzöſiſche Front“ bilden. Er wiederholte dabei ſein zur Zeit der Volks⸗ frontherrſchaft gemachtes Angebot an die Katholiken, die ſogenannte„Politik der ausgeſtreckten Hand“. Die Verſammlung ſang nach der Rede Thorez' die Internationale und die Marſeillaiſe. Fabry warnt dib. Paris, 22. Januar. Der frühere Kriegsminiſter Fabry nimmt im „Matin“ zur Spanienfrage Stellung und nt, bald werde Barcelona in den Händen der Nationaliſten ſein, und Frankreich habe noch immer keinen Ver⸗ treter in Burgos. Fabry ſetzt ſich dann mit der In⸗ terventionstheſe des Juden Leon Blum auseinan⸗ der, und ſtellt feſt, bei dem jetzigen Zuſtand Rot⸗ ſpaniens ſeien ganze Maßnahmen notwendig. Einer Lieferung von Waffen, von denen übrigens Frank⸗ reich nicht genug beſitze und nicht genug herſtelle, würden Truppen ſolgen. Wenn man ſolche Maßnahmen wirklich träfe, müßte man Erfolg haben oder ſich in die Niederlage mit Sowjetſpanien teilen. Bei der Lage der Dinge jedoch dürfte ein allgemeiner Krieg in Europa ausgebrochen ſein, noch ehe ein Erfolg zu verzeichnen wäre. Wie man aſſo eine ſolche In⸗ tervention auch immer betrachte, es würde ſich doch ſtets nur um eine Niederlage handeln, die Frank⸗ reich geſchwächt, der Gnade anderer überließe, oder um einen Weltkrieg. Allzulange habe man ge⸗ ſchwankt. Die klare Antwort Frankreichs müſſe ſein, daß es entſchloſſen ſei, nichts aufzugeben, daß es aber auch kein Abenteuer ſuchen wolle. Auch der„Jour“ ſpricht im Zuſammenhang mit dem neuen Vormarſch der Franco⸗Truppen in Ka⸗ talonien davon, daß ſich Frankreich beeilen müſſe, eine Verbindung mit Burgos herzuſtellen, und fragt ſchließlich, wiſſe man denn überhaupt nicht, daß von allen europäiſchen Staaten Frankreich und Sowjet⸗ rußland die beiden einzigen Länder ſeien, die ſich in das traurige Privilegium teilten, in Burgos nicht vertreten zu ſein. Aufgehobene Zeitungsverbote in der Tſchecho⸗ Slowakei. Das Prager Innenminiſterium hat die Wiederzulaſſung von ſieben bisher verbotenen Zeit⸗ ſchriften verfügt. Es handelt ſich zumeiſt um reichs⸗ deutſche Zeitungen. Hof eines unbewohnten Hauſes im Stadtinnern ge⸗ funden und zur Polizeidirektion gebracht. In Mancheſter wurden infolgedeſſen für das Wochenende beſondere Sicherheitsmaßnahmen ge⸗ troſfen. So wurden am Samstag die Polizei⸗ reſerven aufgerufen und ſofort eingekleidet. Alle Hauptplätze und wichtigen Stellen der Stadt ſind unter beſonderen Polizeiſchutz geſtellt worden. In einem Zuge von Ormskirk nach Liverpool wurden am Samstagvormittag zwei Fenſter an⸗ ſcheinend von Gewehr⸗ oder Revolverkugeln durch⸗ löchert. Der Zwiſchenfall ereignete ſich bei einem Hochſpannungsmaſt, auf den bereits in den letzten Tagen ein Bombenattentat verübt worden war. Von den Fahrgäſten wurde niemand verletzt. Der Innenminiſter Nordirlands Sir Dawſon Bates brachte nach London eine ſchwarze Liſte mit, die man bei Terroriſten in Belfaſt gefunden hat. Danach wollten die Terroriſten eine Reihe führen⸗ der Perſönlichkeiten ermorden. Daß die Behörden in Nordirland die Lage weiter für ernſt halten, geht daraus hervor, daß die Polizei um weitere 1000 Mann neben den am Freitag ſchon aufgerufenen Reſerven verſtärkt wurde. Sonderbewachung für Chamberlain dub. London, 22. J Wie ernſt man in London die unſichere Lage, die durch die zahlreichen Bombenattentate der letzten Wochen geſchaffen wurde, noch immer hält, geht aus einer ſenſationell aufgemachten Meldung der„Eve⸗ ning News“ hervor, wonach der Premierminiſter, der ſich zur Zeit mit ſeiner Gattin in Chequers zum Wochenende aufhält, von einem ſtarken Sonder⸗ aufgebot von bewaffneten Poliziſten bewacht wird. Dem Blatt zufolge ſoll Scotland Yard im Hinblick auf die Bombenanſchläge im Beſitz einer beſtimmten Information ſein. Die Polizei, die Tag und Nacht das Grunoͤſtück bewacht, geſtattet niemand, ſich in der Nähe aufzuhalten. Preß Aſſociation berichtet ebenfalls von einem ſtarken polizeilichen Einſatz in Chequers, dem Land⸗ ſitz des engliſchen Miniſterpräſidenten. Es handle ſich um den ſtärkſten Polizeiſchutz, der jemals in Chequers eingeſetzt worden ſet. Auch die Landſtraßen in der Nähe des Ortes wer⸗ den bewacht, und innerhalb einer Entfernung von einer Meile werden Autos angehalten und die Fahrer befragt. Am Abend verſuchten fünf eng⸗ liſche Krankenſchweſtern, die aus Spanien zurück⸗ gekehrt ſind, der Gattin des Premierminiſters einen Brief zu überreichen. Sie wurden aber ſofort ab⸗ gewieſen. . Uar. und ihnen Meldung über die Lage erſtatteten. So gerieten u. a. auch zwei vollſtändige Kompanien in die Gefangenſchaft der vordringenden Kolonnen. „Aſylrecht“ geſucht dnb. San Sebaſtian, 21. Januar. In St. Jean de Luz eingetroffene Reiſende aus Barcelona berichten, daß die dortigen bolſchewiſti⸗ ſchen Machthaber bereits an ausländiſche diploma⸗ tiſche Vertretungen herangetreten ſind und um die Gewährung von„Aſylrecht“ für den Fall der Eroberung Barcelonas durch die Nationalen ge⸗ beten haben. In aller Eile ſoll die Berteilung der roten Bonzen auf die ausländiſchen Geſandtſchaften bereits jetzt organiſiert werden, um eine ſpätere Panik zu verhindern. Auch habe der Barcelona⸗ Ausſchuß an die franzöſiſche Regierung das Geſuch gerichtet, ab ſofort 40000 Einwohner Kataloniens nach Frankreich einreiſen zu laſſen, da die Räumung Kataloniens durch die Frauen und Kinder ſchon beginne. Verhandlungen wegen weiterer Trans⸗ porte nach Frankreich ſeien im Gange. Schweres Bombardement Bartelonas dub Paris, 22. Jannar. Barcelona wurde im Laufe des Samstag mehrere Male von nationalſpaniſchen Flugzeugen bombar⸗ diert, die in äußerſt geringer Höhe über die Stadt dahinbrauſten und beſtimmte militäriſche Ziele im⸗ mer wieder mit Bomben belegten. Gegen 13 Uhr überflogen nicht weniger als 15 nationalſpaniſche dreimotorige Bomber und mehrere Jagdgeſchwader die katalaniſche Hauptſtadt und beleg⸗ ten ſie mit Bomben. Nach den bisher vorliegenden ſoll der Materialſchaden ſehr bedeutend ein. Blum und Fouhaur ſollen helſen dub. Saragoſſa, 22. Januar. Wie hier bekannt wird, haben die roten Partei⸗ bonzen in Barcelona an den Anführer der Franzö⸗ ſiſchen Sozialdemokratiſchen Partei, den Juden Léon Blum, und an den franzöſiſchen Gewerkſchaftsober⸗ bonzen Jouhaux dringende Notrufe gerichtet, in denen ſie um tatkräftige Unterſtützung ihrer franzöſiſchen „Genoſſen“ ſchreien. Dieſe werden aufgefordert, auf die franzöſiſche Regierung dahin zu wirken, daß dieſe die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze baldigſt öffne. „Die Sache Barcelonas“, ſo wird in dem Hilfs⸗ telegramm behauptet,„ſei die Sache Frankreichs.“ Gefallen im Kampf gegen den Weltfeind. Die 24. amtliche italieniſche Verluſtliſte enthält die Na⸗ men von 177 bei den jüngſten Kämpfen in Kata⸗ lonien gefallenen italieniſchen Freiwilligen. Schwediſcher„Hilfsverein“ ſchickt Lebensmittel an die Sowjetſpanier. In Schweden hat ein„Hilfs⸗ ausſchuß“ beſchloſſen, für 75000 Kronen Lebensmit⸗ tet für Sowjetſpanien ſofort anzukaufen. Der Aus⸗ ſchuß hat ſeit dem 1. Januar dieſes Jahres für den gleichen Zweck bereits 190 000 Kronen verausgabt. Chvalkovſty beim Führer Empfang in der neuen Reichskanzlei dub Berlin, 22. Januar. Der Führer empfing am Samstagnachmittag in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop den tſchecho⸗ſlowakiſchen Miniſter des Aeußern Chvalkovpſky in ven Räumen der neuen Reichskanzlei zu einer Beſprechung. Chvalkopſky hatte am Vormittag eine Ausſprache mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop, in der alle das Verhältyes zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Tſchecho⸗Slowakei betref⸗ fenden Fragen beſprochen wurden. Außenminiſter Chvalkovſky war anſchließend Gaſt des Reichsaußen⸗ miniſters bei einem Frühſtück im kleinen Kreis im Hotel Kaiſerhof. Miniſter Chvalkopſky wird ſich mit dem Nachtzug wieder nach Prag begeben. Muſſolini empfing den Herzog von Coburg. Im Palazzo Venezia wurde NSͤKK⸗Oberführer Herzog von Coburg in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der permanenten Internationalen Frontkämpfer⸗ kommiſſion vom Duce empfangen. —— — ——————— —— —— 2. Seite/ Nummer 37 Neue Mannheimer—— Morgen⸗Ausgabe Januar 1939 Montag, 23. Sthönbeit als ſitrliches Ideal Der Reichsjugenoführer ſpricht in Dreseen— Erſte Reichsveranſtaltung „Glaube und Schönhen“ (Funkmeldung der NM3.) 4 + Dresden, 22. Jan. Das am 19. Januar 1938 vom Reichsjugendführer verkündete BDM⸗Werk„Glaube und Schünheit“ trat am Sonntag in der Staatsoper zu Dresden zum erſten Male mit einer großen Reichsveranſtaltung vor die Oeffentlichkeit. Die feſtliche Veranſtaltung erhielt oͤurch die grundlegenoͤe Rede des Reichs⸗ iugendführers eine beſondere Bedeutung. Wollen Jungmädel⸗Bund und BDM die 10 bis 17jährigen überhaupt einmal zur Gemeinſchaft er⸗ ziehen, ſo dient nach den Worten des Reichsjugend⸗ führers das Werk„Glaube und Schönheit“, das in elf Arbeitsgemeinſchaften für Sport, Kultur, Haus⸗ wirtſchaft und andere praktiſche und wiſſensmäßige Gebiete nach einem Jahr ſeines Beſtehens ſchon 500 000 Mädel erſaßt, der Entfaltung der gemein⸗ ſchaftsgebundenen Perſönlichkeit, der Hinführung zu einer natürlichen Schönheit, die in der harmoni⸗ ſchen Durchbildung des Körpers und im edlen Drei⸗ klang von Körper, Wille und Geiſt beſchloſſen liegt. Für die vom 11. Lebensjahr an einſetzende national⸗ ſozialiſtiſche Mädelerziehungsarbeit, die im BDM⸗ Werk„Glaube und Schönheit“ ihre Krönung findet, iſt richtungweiſend der Gedanke: die Erziehung des Mädels von heute prägt das Geſicht der Familie von morgen. Reichsjugendführer von Schirach, der in Beglei⸗ tung der Referentin für das BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“, Clementine zu Caſtell, des Gebiets⸗ führers von Sachſen, Möckel, und der Führerin des Obergaues Sachſen, Charlotte Kling, erſchienen war, konnte mit Gauleiter Reichsſtatthalter Mutſchmann an der Spitze, die führenden Männer von Partei, Wehrmacht und Staat, in Sachſen begrüßen. Zum Auftakt ſpielte dͤas HJ⸗Gebietsorcheſter unter Lei⸗ tung von Rudolf Werner die Sinſonie D⸗Dur von Joſeph Haydn. Hierauf zeigten Mädel mit Gym⸗ naſtik, Tanz und Lied, was ſie in einem Jahr ihrer Arbeit im BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“ auf⸗ gebaut haben. Mit welcher Freude folgte man den beſchwingten Bewegungsübungen im ſchlichten weißen Kleid, die⸗ ſem Spiel mit Bällen, Keulen und Reifen, um den ſich Anmut, Körperbeherrſchung und wahre Schön⸗ heit ſo eindrucksvoll entfalteten. Wie begeiſterten gerade dͤurch ihre Einfachheit die Tänze der Mädel! Zwiſchen Bewegung, Spiel und Tanz erklangen, ebenfalls mit ſehr herzlichem Beifall aufgenommen, mehrſtimmige Volkslieder mit Inſtrumentalmuſik. Schließlich vereinigte ſich HJ⸗ und BDM⸗Spielſchar zur Aufführung der fröhlichen Jagd⸗Kantate von Ceſar Bresgen. Reichsjugendführer v. Schirach ſprach hierauf ſtürmiſch begrüßt.„Das Streben nach Schönheit“, ſo führte er aus,„iſt dem ariſchen Men⸗ ſchen angeboren. Hier offenbart ſich im ſchönen Menſchen die gnädige Gottheit, die er ſich in menſch⸗ licher Geſtalt vorſtellt. So erſcheint ihm die Schönheit nicht allein als ſinnliches, ſondern auch als ſittliches Ideal. Das finſtere Mittelalter, deſſen Ausläufer noch in unſere Zeit hineinragen, hat immer die ſchöne Ge⸗ ſtalt als Gefäß des Böſen und als Blendwerk und als Spiegelfechterei der Hölle angeprangert. So bekämpfte man ſchließlich das Schöne um ſeiner Schönheit willen. Viele der ſchönſten Frauen und Mädchen jener Zeit wurden als Hexen geſoltert und Hfentlich verbrannt. In ihnen ſind unerſetzliche Trägerinnen germaniſchen Blutes vernichtet worden. Dieſer Vernichtungsfeldzug gegen jene deutſchen Frauen, die von der Natur dazu auserſehen waren, Geſchlechter zu begründen, denen ſie ihr Weſen und ihre Erſcheinung vererbt hätten, hat eine Zeitlang die menſchliche Schönheit mit dem Makel des Aeußer⸗ lichen behaftet. Denn die folternden und brennen⸗ den Prieſter erkannten nur die ſogenannte ſchöne Seele als einzige und wahrhafte Schönheit an. Ihnen war die körperliche Gebrechlichkeit und Hin⸗ fälligkeit der Menſchen willkommen, da ſie in trotzi⸗ gen, ſtolzen, und ihres Wertes bewußten Naturen keine gefügigen Werkzeuge beſitzen konnten. nungsbild des würdig iſt, müſſen wir erſt recht von unſerer weib⸗ Hüterinnen unſeres Glaubens Wir Deutſche im Zeitalter Adolf Hitlers können uns nicht vorſtellen, daß ein körperlich verbildeter Menſch eine ſchönere Seele haben ſoll als ein voll⸗ kommen geſtalteter Menſch. Wir glauben, fühlen und bekennen, daß der Körper die Ausdrucksgeſtalt unſeres Weſens iſt.“ Der Reichsjugendführer zeigte, was in dieſem Sinne unter ſchön und häßlich zu verſtehen ſei und erklärte:„Was wir gemeinhin als häßlich empfin⸗ den, iſt nicht von der Natur ſo geſchaffen, ſondern hat ſich ſelbſt durch unwürdige Lebensart körperlich ver⸗ unſtaltet. Die Geſchöpfe dieſer Welt werden faſt alle mit einem Abglanz höherer Schönheit geboren. Schönheit und Jugend ſind ohnehin miteinander verknüpft. Wenn wir aber im Deutſchland Adolf Hitlers durch die ſyſtematiſche Erziehung den heranwachſen⸗ den jungen Mann ſo erziehen, daß ſein Erſchei⸗ Volkes der Dichter und Soldaten lichen Jugend, von unſeren Frauen und Töchtern fordern, daß ſie dem Schönheitsideal unſeres Volles zu entſprechen verſuchen. Es wird ohne weiteres einleuchten, daß ein Streben nach Schönheit allein die Gründung einer Einrichtung nicht zu rechtfer⸗ tigen vermag, die im Rahmen der weltanſchaulichen Erziehungsgemeinſchaft der deutſchen Jugend ſteht. Dieſe iſt von jeher durch den Glauben beſtimmt. Wir verſtehen darunter die geheimnisvolle Kraft, die unſere gefallenen Kameraden in allen Gliederungen der NSDaAP zur letzten heiligen Hingabe befähigte, jene Kraft, die den Führer in den ſchwerſten Stun⸗ den ſchickſalhafter Entſcheidung beſeelt und ſein Volk erfüll“ wenn es auf ihn ſchaut. Unſer Volk wird ſeinen hohen Rang unter den Völkern nur dann auch in kommenden Jahrhun⸗ derten behaupten können, wenn die nachſolgenden Generationen die gleiche Glaubenskraft beſitzen wie die heutige, d. h. wir müſſen vor allem auch unſere jungen Mädel zu Trägerinnen und Hüterinunen un⸗ ſeres Glaubens heranbilden. Die im harten Dienſt unſerer Zeit erzogenen jungen Kämpfer erwarten auch von ihren Frauen ein tiefes Gefühl für die Idee dieſer Zeit.“ „Glaube und Schönheit“ ſchließt eine Er⸗ ziehungslücke Das BR⸗Werk„Glaube und Schönheit“ ſchließt eine Lücke in unſerem Erziehungsweſen. Jungmädel und BD müſſen als Parallelorganiſa⸗ tionen des deutſchen Jungvolks und der Hitlerjugend betrachtet werden. Alle dieſe Organiſationen wen⸗ den ſich an die 10⸗ bis 18jährigen und haben den Auftrag, dieſe zur Gemeinſchaft zu erziehen. Für die 17⸗ bis 18jährigen Mädel ſcheint mir aber eine beſondere Erziehung zur gemeinſchaftsgebunde⸗ nen Perſönlichkeit erforderlich und damit eine Organiſation, die, aus⸗ geſtaltet in die verſchiedenartigſten Arbeitsgemein⸗ ſchaften, der perſönlichen Neigung und Befähigung der einzelnen Rechnung trägt. Der Begriff Glaube und Schönheit ſoll den Angehörigen dieſer Organi⸗ ſation gleichſam als Sternbild erſcheinen, dem jede auf ihre Weiſe zuzuſtreben verſucht. des Vermächtniſſes Lenins geleitet: Dieſe Organiſation, die heute zum erſten Male mit einer zentralen Veranſtaltung an die Oefſentlichkeit tritt, hat in der kurzen Zeit ihres Beſtehens auf rein freiwilliger Grundlage rund eine halbe Million Mä⸗ del erfaßt, ein Beweis dafür, daß ſie notwendig iſt und einem allgemeinen Bedürfnis entſpricht. Ich lege hierbei Wert auf die Feſtſtellung, daß es ſich um eine freiwillige Organiſation handelt, ſo daß dieſe Zahl einen neuen Vertrauensbeweis der Jugend zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung darſtellt. Die ganze Jugend unſeres Volkes ſteht ſeit dem 1. Januar dieſes Jahres im Kampf für eine neue Parole, die in meiner Neujahrsbotſchaft verkündet wurde. Das Jahr 1939 iſt das Jahr der Geſund⸗ heitspflicht. Gerade in einem ſolchen Jahr erhält unſere neue Organiſation„Glaube und Schönbeit“ eine beſondere Bedeutung. Die Jugend Adolf Hit⸗ lers war immer ſchon gegen die Genußgifte einge⸗ ſtellt. Wenn nun rund eine halbe Million 17⸗ bis 24jähriger Mädel als Trägerinnen eines aktiven Kampfes gegen Nikotin⸗ und Alkoholmißbrauch auf⸗ treten, ſo hat das eine Bedeutung, die im Augen⸗ blick vielleicht nicht allgemein verſtanden wird, wohl aber in ſehr naher Zukunft ſich allen offenbaren muß. Es kommt uns nicht zu, erwachſene Menſchen zu bevormunden. Ich möchte nicht, daß die Jugend ihre Aufgabe im Rahmen ihrer Geſundheitsaktion wo anders als in ihren eigenen Reihen zu erfüllen ver⸗ ſucht. Wir hofſen, in unſerem BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“ die weibliche Jugend ſo zu erziehen, daß ſie auch ſpäter nicht in mißbräuchlicher Weiſe ſich und ihr Lebensglück, das heißt ihre Nachkommen⸗ ſchaft, durch Nikotin und Alkohol gefährdet.“ Der Reichsjugendführer wandte ſich dann gegen die hemmungsloſe Reklame einzelner Zigaretten⸗ firmen, der er in Zukunft mit den gleichen Mitteln der öffentlichen Propaganda entgegentreten werde. „Nationalſozialiſtiſche Volks⸗ und Staatsführung wird“, ſo führte der Reichsjugendführer weiter aus, „die Geſundheit der heranwachſenden Jugend ſo oder ſo ſichern. Ich eninehme mit Freuden der gewaltigen Zahl von Zuſchriften, die vor allem aus Elternkreiſen auf Grund der Geſundheitsation der Hitlerjugend laufend an mich gelangen, daß alle verantwortungs⸗ bewußten Eltern mit mir in dem Wunſche einig ge⸗ hen, daß ihre Kinder in ihren entſcheidenden Ent⸗ wicklungsjahren Genußgifte nicht geſchädigt werden.“ Das klaſſiſche Schönbeitsideal im Volke wieder auferſtanden Für unſer Werk„Glaube und Schönheit“ haben wir unſere eigenen Ideale: Das durchtrainierte, ſon⸗ nengebräunte, anmutsvolle Mädel unſerer Gemein⸗ ſchaft kündet uns eine neue fröhlichere und glück⸗ lichere Zeit. Mit der Wiedergewinnung des klaſſi⸗ ſchen Schönheitsideals in unſerem Volke ſind gewiſſe unäſthetiſche Vorſtellungen früherer Jahrhunderte überwunden worden: Der bierfeſte, bauchbeſchwerte Student von einſt hat dem Typ eines in täglichen Leibesübungen gebildeten friſchen jungen Kämpfers Platz gemacht, gewiſſe ewig qualmende, mondän tuende Frauen der gleichen Zeitepoche mußten einem moderneren Frauentyp weichen, der ſeine jugendliche Elaſtizität bis ins Alter hinein bewahrt. Die jüngſte Organiſation der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung tritt nunmehr in die Geſchichte unſeres deutſchen Volkes ein, um fortan ihre Er⸗ ziehungsauſgabe an dieſem Volk zu erfüllen. So wind auch dieſes Werk dem erzieheriſchen Willen Adolf Hitlers dienen.“ eeeeeeee, Zum 15. Todestage Lenins: Moskau propagiert Weltrevolution! Dabei fällt ein intereſſantes Lob für den ASA⸗Präſidenten ab dub. Moskan, 22. Januar. Anläßlich des 15. Todestages Lenins, der in der Sowietunion am Samstag mit großem Pomp be⸗ gangen wurde, redeten die Sowjetblätter wieder einmal eine ſo ſcharfe weltrevolutionäre Sprache, daß man dahinter einen neuen höchſt aggreſſi⸗ ven Auftrieb der Komintern⸗Agitation zu ſehen verſucht iſt. Unter der Ueberſchrift„Die unſterblichen Ideen Lenins werden die Welt er⸗ obern“ ſchreibt z. B. die„Prawda“: Lenin habe dem Sowjetſtaat das Vermächtnis hinterlaſſen, auf der ganzen Welt die kommuniſtiſche Idee zu verbreiten und die ganze Menſchheit„auf kommuniſtiſcher Baſis umzuwandeln.“ Stalin,„der Lenin von heute“, habe dieſes Erbe übernommen. Er trage auch unermüdlich Sorge für die Förderung der kommuniſtiſchen Internationale. Die Komintern und die ausländiſchen Sektionen würden im Geiſte Ihr Haupt⸗ anſchlag gelte nunmehr dem„Faſchismus“, gegen den der Kommunismus auf der ganzen Welt alle Kräfte mobiliſiert habe. In ähnlicher Weiſe äußern ſich aus demſelben Anlaß in langen Artikeln einer der nächſten Mit⸗ arbeiter Stalins, Jaroſlawſki⸗Gubelmann, und einer der Spitzenfunktionäre, Maniuilſki. Der Sowjet⸗ ſtaat bleibe„der Sache des proletariſchen Inter⸗ —————— London hat ſeine beſtimmten Pläne: Palääſtinakonferenz nur ein Vorwand? London will eine Neuordnung Geſamtarabiens unter engliſchem Einfluß dub. Kairo, 22. Januar. Die überraſchende Ernennung des energiſchſten Politikers Aegyptens, des königlichen Kabinetts⸗ chefs, Aly Paſcha Maher, zum Mitglied der ägypti⸗ ſchen Delegation für London, läßt erkennen, daß auf der Londoner Konferenz nicht nur Paläſtina⸗Inter⸗ eeeeee Ein wichtiges Problem: Gasſchutz jür kleine Kinder Gasſichere Bettchen und Kinderbadewannen oder Gasſchutzhaube Nd2Z Berlin, 21. Januar Praktiſche Verſuche haben den Beweis erbracht, daß die Volksgasmaske im allgemeinen von Kindern bis zu drei Jahren herah getragen werden kann. Was aber geſchieht mit Kindern unter drei Jahren, um ſie gegen die Wirkung chemiſcher Kampf⸗ ſtofſe zu ſchützen? Dieſe Frage iſt oft geſtellt wor⸗ den und hat mancher Mutter bange Sorge bereitet. In„Gasſchutz und Luftſchutz“ teilt Oberregie⸗ rungsrat Dr. Mielenz vom Reichsluftfahrtminiſte⸗ rium mit, daß ſchon ſeit Anfang 1934 eine Vor⸗ richtung zum Schutze von Säuglingen patentamtlich geſchützt iſt. Heute könne die Entwicklung als ab⸗ geſchloſſen gelten, und es gebe neben dem gasge⸗ ſicherten Luftſchutzraum eine ganze Reihe von un⸗ bedingt verläßlichen Schutzgeräten für die Klein⸗ ſten. Grundſätzlich erklärt der Referent, daß wir in Deutſchland trotzdem die Löſung des Gasſchutzes für Säuglinge und Kleinkindern nicht darin ſehen, für jeden dieſer kleinen Erdenbürger ein gasſiche⸗ res Schutzkiſſen oder ähnliches vorſehen, ſondern dieſe Geräte ſeien genau ſo wie die Gasmaske ein zuſätzlicher Schutz. Mit allem Nachdruck müſſe da⸗ her betont werden, daß der gegebene Gasſchutz für Kinder jeden Lebensalters der vorſchriftsmäßig hergerichtete Luftſchutzraum ſei. Es werde im iter möglich ſein, Säuglinge und Kleinkinder ſo unter⸗ zubringen, daß ſie in kürzeſter Zeit in Luftſchutz⸗ räume gebracht werden können. Die zuſätzlichen Ge⸗ räte ſeien ebenſo wie die Volksgasmaske nicht dazu beſtimmt, das Aufſuchen von Luftſchutzräumen über⸗ flüſſig zu machen. Sie ſeien in erſter Lin ie Fluchtgeräte, die das Aufſuchen des Luft⸗ ſchutzraumes gefahrlos ermöglichen. Bei den Geräten für Kleinkinder kamen zwei Möglichkeiten der Luftverſorgung in Betracht. Ent⸗ weder muß die Luft durch ein Gebläſe durch ein Atemfilter geſaugt und dann dem Kinde zugeführt werden, oder eine zweite Perſon, z. B. die Mutter, muß die vom Kind benötigte Luftmenge zuſammen mit der eigenen Atemluft anſaugen. Für beide Mög⸗ lichkeiten ſind Ausführungsformen geſchaffen wor⸗ den. So gibt es einen Behälter in Kaſtenform, eine Art Gasſchutzbettchen, mit einem großen Fenſter aus Zellglas, bei dem die Luftverſorgung durch einen mit dem Fuße zu betätigenden Blaſe⸗ balg erfolgt. Für die zweite Möglichkeit der Luft⸗ verſorgung iſt eine dicht verſchloſſene Kin⸗ derbadewanne hergeſtellt worden. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt auch ein entſprechend hergerichteter Kin⸗ derwagen hierfür geeignet. Hierbei handelt es ſich um Geräte für Kinder im Säuglingsalter. Für etwas größere Kinder, die eine Volksgasmaske noch nicht tragen können, kommt eine Gasſchutzhaube in Betracht, die ein großes Zellglasfenſter enthält und bei der ähnlich wie bei den Säuglingskäſten die Atemluft zugeführt wird. Kranke und alte Leute, die keine der Gasmasken tragen können, können mit einer Haube gleicher Art verſorgt werden, wenn ſie nicht im Schutzraum untergebracht werden können. Es iſt Vorſorge getroffen, daß in abſehbarer Zeit die Möglichkeit geſchaffen wird, diejenigen Teile der Bevölkerung, die für den Erwerb derartiger Geräte in Betracht in Beſitz in laſſen. eſſen im engeren Sinne, ſondern Fragen erörtert werden ſollen. In immer weiteren Kreiſen taucht die Vermu⸗ tung auf, daß England verſuchen wird, mit den zur Paläſtina⸗Konferenz zuſammengerufenen Vertretern der arabiſchen Welt eine Neuordnung Geſamtarabiens unter engliſcher Führung her⸗ beizuführen, und daß die Paläſtinafrage gegen⸗ über den Sonderintereſſen der in London vertre⸗ tenen arabiſchen Staaten ſogar in den Hinter⸗ grund treten kann. In dieſem Zuſammenhang iſt es intereſſant, zu beobachten, daß von den amtlichen ägyptiſchen und britiſchen Stellen immer nur die Vertreter der Pa⸗ läſtina benachbarten arabiſchen Staaten empfangen werden, während mit den Paläſtina⸗Vertretern nur inoffizielle Privatgeſpräche gepflogen werden. Dieſe unterſchiedliche Behandlung wird damit begründet, daß die offizielle Anerkennung der in Beirut ge⸗ wählten Paläſtina⸗Araber⸗Delegierten für London immer noch ausſtehe. Nach einem amtlichen Kom⸗ muniqué muß dieſe Beſtätigung durch die britiſche Mandatsregierung in Jeruſalem erfolgen. Sie ſteht immer noch aus, weil Jeruſalem und London darüber verſchiedener Meinung ſind, ob die in Bei⸗ rut gewählte Delegation ganz Paläſtina vertritt oder die Naſhaſhibi⸗Partei beſonders zu berückſichtigen iſt. Solange dieſe Uneinigkeit zwiſchen London und Jeruſalem beſteht, iſt weder eine offizielle Einla⸗ dung der Paläſtina⸗Araber⸗Abordnung, noch die Er⸗ teilung der Viſa, noch die Abreiſe der Delegation nach London zu erwarten. Der Terror dauert weiter EP. Jeruſalem, 22. Januar. Im Zuſammenhang mit einem Bombenwurf in Haifa, eröffneten zwei jüdiſche„Poliziſten“ das Feuer auf eine Gruppe von Arabern, von denen die jüdiſchen Eindringlinge„annahmen“, daß ſie mit dem Bombenwurf in Zuſammenhang ſteht. Dahei wur⸗ den nicht weniger als fünf Arabér verwundet! In Jaffa wurden zwei Araber aus dem Hinter⸗ halt beſchoſſen und verletzt. In Kalkilieh im Bezirk Samaria wurde ein Araber von einer engliſchen Militärpatrouille er⸗ geſamtarabiſche ſchoſſen, weil er auf ihren S nicht ſofort ſtehen blieb. nationalismus“ bis zum Ende treu, denn der Sieg der bolſchewiſtiſchen Revolution in den kapitaliſti⸗ ſchen Ländern ſei das„Lebensintereſſe“ der Sowjet⸗ union, verkündet z. B. Jaroſlawſki⸗Gubelmann.„Der Zeitpunkt iſt nicht mehr fern, da die purpurrote Fahne von Marx, Lenin und Stalin über der gan⸗ zen Welt wehen wird. Die unſterblichen Ideen Lenins werden die Welt er⸗ obern.“() Moskauer Lob für Rooſevelt dub. Moskau, 22. Januar. Aus Anlaß des 15. Todestages Lenins veröffent⸗ licht die„Prawda“ ein Begrüßungstelegramm des Leiters der kommuniſtiſchen Partei der Vereinigten Staaten, Browder. In dieſem Dokument wer⸗ den u. a. dem Präſidenten Rooſevelt Kompli⸗ mente gemacht, deren— in den Spalten eines Sowjetblattes und im Munde eines Kommuniſten — ſich bisher wohl noch kein„bourgehiftr Staats⸗ mann“ rühmen konnte. So verkündet Browder z. ., die Lehren Lenins würden„zum Verſtändnis der demokratiſchen Maſſenbewegung beitragen, die ſich zur Zeit in den Staaten unter Führung Rooſe⸗ velts entfalte“. Rooſevelt kämpfe überaus mutig„für die Wiedergeburt der beſten demokratiſchen Tradi⸗ tionen der amerikaniſchen Geſchichte“, indem er den„Weltfaſchismus herausfordert“() und„die feige Politik der Befriedung verurteilt, die von der eügliſchen und der franzöſiſchen Bourgeoiſie durchgeführt wird“. Die tſchecho⸗ſlowakiſch-ungariſchen Grenzzwiſchenfälle beigelegt Zuſammentritt der gemiſchten Kommiſſion dub. Prag, 22. Januar. Der tſchecho⸗ſlowakiſche Geſandte in Budapeſt, Kobr, beſuchte den königlich⸗ungariſchen Außen⸗ miniſter Graf Cſaky, mit dem er ein längeres herz⸗ liches Geſpräch hatte. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Grenzzwiſchenfälle in freundſchaftlichem Geiſt beigelegt worden ſeien. Es wurde der Wunſch aus⸗ geſprochen, daß die Wiener Beſchlüſſe im Rahmen der gemiſchten Kommiſſionen beſchleunigt durch⸗ geführt werden. Die tſchecho⸗ſlowakiſch⸗ungariſche gemiſchte Kom⸗ miſſion, die die Wiener Beſchlüſſe durchführen ſoll, tritt, wie man hört, dieſer Tage zuſammen. Die Flug zeuginduſtrie beugt ſich vor Hull EP. Waſhington, 22. Januar. Seit Wochen zeigte Staatsſekretär Hull das Be⸗ ſtreben, die Flugzeuginduſtrie der Vereinigten Staa⸗ ten zu beſtimmen, keine Flugzeuge mehr an ausländiſche Staaten zu liefern, die der Regierung von USA nicht genehm wären. Er bezog ſich dabet vornehmlich auf Japan. Dem Druck Hulls iſt es nun gelungen, daß auch die letzte nordamerikaniſche Flugzeugfabrik, die Uni⸗ ted Aireraft Corporation, ihre Lieferungen an Japan eingeſtellt hat. Hull hat ſich aus dieſem Grunde veranlaßt geſehen, dieſem Unternehmen ſeine„tiefe Befriedigung über dieſe Haltung“ auszudrücken. ZZZZZBBBBB———————————————————— Hauptſchriftleiterr und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Elſenbart.— Han⸗ delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willv Mäller.—— Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm„ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung Berli Dr. E. F. Schaffer, Berlin, S Güdweſttorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. eee Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jałob Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und& Mittag erſcheinen gleich⸗ ſeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe A Abend über 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500 Montag, 23. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer Die Siadiseite Mannheim, 23. Januar. Elefanten koteletis und Rüſſelſcheibchen? Es kommt nicht alle Tage vor, daß ein Dickhäuter ſein Leben laſſen muß, und wenn ſchon, dann pflegt ſo ein Elefant gewöhnlich ein Hundert und noch mehr Jahre zählendes Leben durch Altersſchwäche zu beſchließen. Geſchlachtet wird er— jedenfalls in Europa— normalerweiſe nicht, wie der gewaltſame Tod bei Elefanten überhaupt die Ausnahme iſt. „Buthan“ aber hat am Freitag in Mannheim ſein Leben ausgehaucht. Daß er das ausgerechnet im Schlachthof tun mußte, war ſein beſonders tragiſches Geſchick. Immerhin iſt er dort eines ſozuſagen ehrenvollen Todes geſtorben: Er fiel durch mehrere Kugeln. Es ſollen deren achtzehn geweſen ſein. „Buthan“ entwickelte noch im Todeskampf ſtarke Lebensenergien. Was macht man mit einem toten Elefanten? Im Lexikon ſteht zu leſen, das Fleiſch des Elefan⸗ ten ſei eßbar und werde meiſt getrocknet verkauft. Rüſſel und Zunge ſeien ſogar beſonders begehrt. Werden wir nun in den hieſigen Metzgereien dem⸗ nächſt Elefantenfleiſch zu kaufen kriegen? Werden auf unſerem Mittagstiſch im Laufe dieſer Woche etwa Elefantenkoteletts und Rüſſelſcheibchen er⸗ ſcheinen? Nein!„Buthan“ wird nicht zur Berei⸗ cherung unſerer Speiſekarte beitragen. Er, der im Leben allabendlich von toſendem Applaus umbrauſt war, iſt bereits in eine— Abdeckerei eingegan⸗ gen. Nur ſeine Haut iſt noch da. Sie wird wohl zu Leder verarbeitet, und den Rüſſel wird man— wenn das Lexikon recht behält— in Scheiben ſchnei⸗ den und vielleicht als Armringe verwerten. So vergeht der Ruhm der Welt! Unſere Fleiſcher, die am Samstagabend zum Winterfeſt zuſammenkamen, haben„Buthan“ nicht einmal geſprächsweiſe er⸗ wähnt Und wo wäre die Hansfran, die für den geſtrigen Mittagstiſch Elefautenkoteletts in Betracht gezogen hätte?! Wir ſind alſo auch geſtern gaſtronomiſch beim ſbewährten Ueberlieferten geblieben und auch ſonſt haben wir uns im Rahmen des jahreszeitlich Tra⸗ ditionellen bewegt. An jedem Wochenübergang im Januar pflegt in Mannheim viel los zu ſein, davon gabs auch diesmal keine Abweichung. Selbſt die Wit⸗ terung benahm ſich zeitgemäß, ohne allerdings— aber das iſt ja ſchon ſeit Jahren im Januar ſo— ausgeſprochen winterlich zu tendieren. Wir hatten nicht mehr erwartet und waren damit zufrieden. Dr. W. Bei fünf Verkehrsunfällen oͤrei Per onen verletzt Infolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften Am Samstag ereigneten ſich, wie der Polizei⸗ bericht meldet, fünf Verkehrsunfälle, wo⸗ bei drei Perſonen verletzt und ſechs Fahr⸗ zeuge beſchädigt wurden. Zwei der Verletzten fanden Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelang⸗ ten ſechs Perſonen zur Anzeige. * Zeugen eines ſchweren Verkehrsunſalls geſucht! Am Donnerstag, dem 19. Januar, früh zwiſchen .30 und.45 Uhr, fuhr, wie mitgeteilt, ein aus Feu⸗ denheim kommender Laſtkraftwagen in der Feuden⸗ heimer Allee eine in entgegengeſetzter Richtung mar⸗ ſchierende Abteilung der Wehrmacht ſeitlich an, wo⸗ bei zwei Wehrmachtsangehörige den Tod fanden und ſieben weitere verletzt wurden. Der Fahrer will kurz vor der Unglücksſtelle einem nach Feudenheim fahrenden Radfahrer begegnet ſein und deswegen abgeblendet haben. Der betreffende Radfahrer wird dringend gebeten, ſich zwecks Vernehmung bei der Kriminalpolizei(Polizeipräſidium, I. 6, Zimmer Nr. 5) oder der nächſten Polizeiwache zu melden. Weiter werden alle Perſonen, insbeſondere Rad⸗ fahrer, Fuhrleute, Kraftwagenführer, welche kurz wor dem Unfall die Feudenheimer Allee befahren haben, dringend gebeten, ſich zu melden. Eltern⸗Abend der Mannheimer Marine-H7 Der große Sgal des Wartburg⸗Hoſpizes war am Samstagabend oben und unten bis zum letzten Stehplatz beſetzt, ſo ſehr hatte der Ruf der Marine⸗ Hg gezogen, Vertreter von Partei nebſt ihren Glie⸗ derungen, Staat und Stadt waren unter den Ehren⸗ gäſten zu ſehen. Stammführer Schmidt bat bei der Begrüßung die Eltern, ſich an dem rauhen Ton nicht zu ſtören, der nun mal Tradition ſei, und im übrigen ſich mit den Führern in Verbindung zu ſetzen, ſalls man etwas beſonderes über den Jungen zu bemerken hätte. Zuſammenarbeit zwiſchen Hꝗ⸗ Führer und Eltern iſt die Loſung, unter der man aller Schwierigkeiten, die natürlich die Erziehung der heranwachſenden Jugend immer bietet, ſchon Herr werden wird. Hierauf lief das eigentliche Programm vom Sta⸗ pel. Ein bühnenſicher und mannemeriſch-wortge⸗ wandter Kamerad ſagte an und überwand alle Um⸗ baupauſen hinter Vorhang, indem er von ſeinen Erlebniſſen von der Segelſportſchule an der Water⸗ kant erzählte, von kleinen Spinden und großen Jacken, vom ſchwierigen Feſtmachen und vergeblichen Beſteigen von Hängematten(die er mit einem un⸗ ausſprechlich⸗ ſeemänniſchen Ausdruck belegte), von Kameraden. energiſchen Vorgeſetzten und guten Maſſenkundgebung im Nibelungenſaal: Das Wunderbare iſt ſchon ſelbſtverſtändlich geworden! Gauleiter Frauenfeld über die Erſolge des Nationalſozialismus— Nur wer Leiſtungen aufweiſen kann, Im Nibelungenſaal ſprach am Samstagabend Pg. Frauenfeld, der bekannte nationalſozialiſtiſche Vorkämpfer der deutſchen Oſtmark. Der Redner, den man in den vergangenen acht Jahren ſchon vier⸗ mal in Mannheim geyört hatte, gab in vielfach von lautem Beifall unterbrochenen Darlegungen einen großen Aufriß der deutſchen Situation. Seine Aus⸗ führungen zeichneten ſich wiederum durch beſondere Lebendigkeit der Sprache und Anſchaulichkeit der mehrfach angezogenen Vergleiche aus. Pg. Frauenfeld ging von der Feſtſtellung aus, daß es unſerer Generation vergönnt iſt, zu ernten, was ſie ſäte— ein Glück, das bisher nur ganz wenigen Geſchlechtern beſchieden war.„Wir ſind ein begnadetes Geſchlecht“. Mit Stolz darf das nationalſozialiſtiſche Deutſchland auf das Erreichte zurückblicken, aber zugleich erkennen wir auch, daß der Weg nach dem hochgeſteckten Ziel noch ſehr weit iſt. Der Redner betonte, daß es falſch wäre, den letzten Sinn jedes Einzelvorganges aus dem Ge⸗ ſichtspunkt der Gegenwart verſtehen zu wollen. „Das Geſchehen um uns iſt hineingeſtellt in ein tauſendjähriges Schickſal unſeres Volkes.“ Hat man nicht den Tod der zwei Millionen Ge⸗ fallenen des Weltkrieges als ſinnlos betrachtet? Heute wiſſen wir, daß ihr Opfer nicht umſonſt war, denn es brachte uns Großdeutſchland. Der hat ein Recht zur Kritik Redner erinnerteran das Wort Clemenceaus:„Wenn Deutſchland Oeſterreich bekommt, dann iſt es der einzige Sieger des Weltkrieges“, und ſtellte feſt, daß die kommenden Geſchichtsſchreiber nicht ſagen können, daß der Weltkrieg mit der Niederlage des deutſchen Volkes im Jahre 1918 geendet habe, ſon⸗ dern: Der Krieg ging weiter, zwanzig Jahre lang, wenn er auch mit anderen Waffen geführt wurde, und endete mit der Heimkehr von zehn Millionen Deutſchen ins Reich. Sein Sieger heißt Adolf Hit⸗ ler! Gauleiter Frauenfeld erinnerte daran, daß ſich nach 1933 der Haß der Feinde des Nationalſozialis⸗ mus auf die deutſchen Menſchen jenſeits unſerer Grenzen konzentrierte. Wie jeder Katholik aber ungeachtet ſeiner Zugehörigkeit zu einem Staat für ſich in Anſpruch nehme, ſich zu ſeinem Papſt in Rom zu bekennen, ſo müſſe auch jeder Deutſche das Recht haben ſich zu Adolf Hitler zu bekennen. Da man den Deutſchen in Oeſterreich und im Sudetenland dieſes Recht nicht gegeben habe, mußte man ihnen die deutſche Staatsbürgerſchaft geben. „Die Grenzen des deutſchen Volkes liegen dort, wo die Grenzen ſeines Blutes, ſeines Brauchtums und ſeiner Sprache ſind.“ Der Redner unterſtrich, daß die großen Ereigniſſe des vergangenen Jahres für uns heute ſchon allzu ſelbſtverſtändlich geworden ſind, ſo daß wir das Frohe Sunden bel den Metgern Winterſeſt der Mannheimer Fleiſcher-Innung Es war ſchon ſpät am Abend, als das Winter⸗ feſt der Mannheimer Fleiſcher⸗Innung begann. Das hing damit zuſammen, daß der Nibe⸗ lungenſaal am Samstag zunächſt die Kundgebung der Partei ſah. Innerhalb einer halben Stunde wurde in der zwiſchen den beiden Veranſtaltungen gelegenen Pauſe die Ausſtattung des Saales umge⸗ ſtellt. Kurz vor 22.30 Uhr fanden die Fleiſcher und ihre Angehörigen Einlaß in den Saal, in dem dann bis weit in den Sonntag hinein frohes Treiben herrſchte. Die beiden erſten Stunden waren von einer unterhaltſamen Vortragsfolge ausgefüllt. Nach alter Gewohnheit nahm dabei der Obermeiſter die Gelegenheit wahr, im Anſchluß an die Begrüßung einige Worte zur Lage des Fleiſcher⸗ gewerbes zu ſagen. Obermeiſter Weſch erinnerte daran, wie vor 1933 auch das Metzgerhandwerk dar⸗ niederlag, und unterſtrich den gewaltigen Aufſchwung, den es ſeitdem genommen hat. Die neue Lage eines ſtark ausgeweiteten Verbrauchs hat dem Berufsſtand beſondere Aufgaben zur Löſung geſtellt. Auch die Zukunft werde— ſo betonte der Obermeiſter— in dieſem Sinne Kampf bringen, aber die Fleiſcher ſeien entſchloſſen, im Intereſſe des Volksganzen weiterhin feſt zuzupacken. Auch im neuen Jahr werde man nicht in Zufuhr ſchwimmen und die Preiſe würden ebenfalls gebun⸗ den bleiben. Man müſſe es jedoch begrüßen, wenn die Marktordnung ſo bleibe. Die jungen Mei⸗ ſter vor allem müßten darauf hingewieſen werden, daß es früher auch nicht leicht war, ein Geſchäft zu eröffnen; damals wurde durch Marktüberfuhr viel gepfuſcht und Preisſchleuderei getrieben. Immerhin wäre es wünſchenswert, wenn das Marktordnungs⸗ ſyſtem etwas freier werden könnte. Obermeiſter Weſſch erklärte, die Ordnung hätte auch ſchon etwas freier geſtaltet werden können, wenn nicht die ins Reich zurückgekehrte Oſtmark und das Sudetenland ſehr viel Schweine benötigen würden. Der Ober⸗ meiſter dankte den Meiſtern und den Gefolgſchafts⸗ mitgliedern für die treue Mitarbeit im vergangenen Jahr und ſchloß mit dem„Sieg Heil“ auf den Führer. Anſchließend die Lieder der Nation. Die Unterhaltungsfolge wurde von Rudi Schmitthenner angeſagt. Er brachte zwar einiges, was er in Mannheim nicht erſtmals aus⸗ ſprach, aber auch manches Neue und fand mit allem viel Applaus. Auch die er ankündigte, ernteten rei⸗ chen Beifall, ſo eine Ballett⸗Gruppe unſeres Natio⸗ naltheaters ſauch Vera Donalies und Günter Röder wirkten mit), ſo Hildegard Rößler mit drei Liebesliedern, ſo Joſef Offenbach und Karl Marx mit einem Sketſch, ſo der Feiſcherchor, der unter Julius Necks Leitung u. a. einen neuen Sängergruß(„Ein Volk, ein Reich, ein Führer— Großdeutſchland Sieg Heill“) brachte, und ſchließlich auch die beiden Meiſterſühne Brand und Schneckenberger mit zwei Bandoneonvorträ⸗ gen. Um 1 Uhr früh begann der Tanz, zu dem Ga⸗ briel Becker und ſeine Pioniere eifrig aufſpielten — diesmal allerdings im Smoking.—mm. ————UX—— Das Ganze ein wenig betont däftig, aber doch ob ſeiner mannemeriſchen Selöſtſicherheit luſtig anzu⸗ hören. Es gab dann der Reihe nach kleine Szenen vom Elternhaus, wo einiger Standesdünkel und mütterliche Beſorgtheit es dem Buben noch ſchwer zu machen ſcheinen, aber ſowie der Führer erſcheint, iſt alles in Butter. Dann Dienſt mit Singen, Fegen, theoretiſchem Unterricht über die Einteilung eines Kutters, und daß ein Ruder„Riemen“ und das rudern„pullen“ heißt. Hierauf Turnen am Pferd und Hechtrollen über ſechs Mann, und ſchließlich ein wenig Boxen, bei dem freilich nur der eine die Tech⸗ nik einigermaßen beherrſchte. Alles wickelte ſich flink und reibungslos ab. Der letzte Teil war den Filmen reſerviert. Ein⸗ leitend ſprach Korvettenkapitän Böhm als militä⸗ riſcher Betreuer der Marine-HJ. einige Worte über die Aufgabe der Kriegsmarine, die Repräſen⸗ tationspflicht bei Auslandsſahrten. das Streben nach überſeeiſcher Beſitzung und Seegeltung, der Stolz und der moraliſche Rückhalt, den der Aus⸗ landsdeutſche bei feierlichen Beſuchen deutſcher Kreuzer empfinde, und wie mit dabei zu ſein, den Jungen doch unbändige Freude mache. es ihnen nicht zu ſchwer machen, ſie ſind wohlbe⸗ hütet bei der HJ. wie ſpäter bei der Wehrmacht! Es folgte dann der Film„Stander 7“ Bil⸗ der vom täglichen Leben und von Schießübungen und Monöyern, hauytſächlich von den kleinen Kreu⸗ zern„Köſn“ und„Leipzig“ aufgenommen. Beſon⸗ ders das Flakſchießen war intereſſant. Die Bilder von ſchwerer See mit geſegentlich auftauchenden Torpedobooten waren wunderbar. Der Film von der großen Auslandsfahrt des Kreuzers„Emden“ 1936⸗37 fübrte dann übers Mittelmeer, durch die Straße von Meſſina und den Suezkanal in alle Welt bis weit hinüber nach Südamerika. Es gab ferne Küſten und Städte, exotiſche Menſchen, Tiere und Pflanzen, Empfänge mit mitgeführtem ſtets begebrtem„gerwan beer“, und natürlich auch allerlei Dienſt. So recht ein Werbefilm für Jungen, die die Welt ſehen wollen. Nach dem abſchließenden „Sieg Heil!“ auf den Führer war die Veranſtal⸗ tung gegen 23 Uhr zu Ende.. Man ſolle „Fröhlich Pfalz“ macht weiler! Nach der großen Schlacht im Palaſtkaffee„Rhein⸗ gold“ gleich ein heftiges Geplänkel im Stammhaus „Liederhalle“. Hier waltet ia immer ein guter Geiſt. Präſident Reiſcher, gut gelaunt und gut bei Einfällen, war der Leiter des Abends, zu dem er ſich bewährte Kräfte verſchrieben hatte. Gorenflo bemühte ſich als„Bauernwirt“ und mit ſeinem Epos vom Herrn Haſe, der von nichts weiß, recht anerkennenswert, Jule Setzer erzählte als Präſident eines imaginären Karnevalvereins vom Leid, das die ganze närriſche Verantwortung bringt, Fritz Körner, mitten aus dem tiefſten Zivil in die Bütte geholt, hatte ſich die Mühe ge⸗ macht, den ganzen Elferrat der„Fröhlich Pfalz“ reimenderweiſe durchzuhecheln. Da hat es gleich ſerienweiſe geknallt. Auch bei ſei⸗ nem zweiten Auftreten blieb Fritz, dem Reimer, der Erſolg treu. Willy Hoffmann hatte es auch mit den Reimen, allerdings nicht mit eigenen, ſon⸗ dern mit ſolchen von Jakob Frank. Er brachte mit drolliger Pointierung die Geſchichte vom Floh und die von der Hochzeit mit Dampf. Wo Narren ſind, muß auch ein entſprechend när⸗ riſcher Wirt ſein. In der„Liederhalle“ herrſcht Vohmanns Addel, und wo der iſt, können ſeine berühmte Moritat und der Muſikant aus dem Schwabenland nicht weit ſein. Auch in dieſem Kreiſe hat er ſie jetzt unter einem Mordsjubel an den Mann und an die Frauen gebracht. Für die ſeriöſeren Töne war Anita Berger, immer gern gehört, zu⸗ ſtändig. Die muſikaliſchen Einlagen und die fälligen Tuſche beſorgten kundig Wilhelm Schönig und ſeine Leute. Keine Bombenangelegenheit, aber eine nette, gemütliche Sitzung, wie ſie von vielen Narren geliebt wird. 4 ak Der Reiſeverkehr bei der Reichsbahn bewegte ſich über das Wochenende im Rahmen eines gewöhn⸗ lichen Samstag⸗Sonntag⸗Verkehrs. Der Stadtbeſuch war gut. Sonderzüge verkehrten nicht. Wunderbare an ihnen ſchon garnicht mehr füͤhlen. Der deutſche Menſch ſei eben ein anderer geworden, er denke und fühle heute anders als noch vor weni⸗ gen Jahren. Dieſes Werden eines neuen deutſchen Menſchen ſei noch größer als alles andere, was der Nationalſozialismus ſonſt in den letzten Jahren ge⸗ ſchaffen habe. Das deutſche Volk hat erkannt, daß es nicht allein die Zuſammenballung von vielen Mil⸗ lionen Menſchen iſt, ſondern daß es darüber hinaus ein eigener lebendiger Organismus iſt, der zu Grunde gehen müßte, würden einzelne Glieder ſtreiken. Deshalb muß gegen Saboteure und Feiglinge Front gemacht werden aus dem Gedanken heraus, daß das, ſwas die Beſten unſeres Volkes tun, nicht vergebens getan ſein darf. Um den Organismus des Volkes voll lebendig zu erhalten, muß jeder einzelne ein Stück ſeines Eigenlebens an die Gemeinſchaft abgeben, womit er nur das entgeltet, was er von dieſer bekommt. Der Redner ſtellte feſt, daß jetzt— nach einigen Jahren ſichtbaren nationalſozialiſtiſchen Aufbaues— gerne die Sonde der Kritik angeſetzt werde, wobei die Kritiker vollſtändig überſehen, daß man in der Geſchichte bis auf die Zeiten der Pyramiden bauen⸗ den Aegypter zurückgehen müſſe, um eine Parallele für die Größe des in kürzeſter Zeit Erreichten zu finden. Bei den Kritikern müſſen allerdings Unter⸗ ſchiede gemacht werden. Es gibt eine von echter Be⸗ ſorgnis getragene und durch Leiſtung begründete Kritik, es gibt aber auch eine negative Kritik. Es iſt etwas anderes, wenn Männer der SA oder Pe zuſammenſitzen und ſich fragen, ob man irgend⸗ etwas nicht beſſer hätte machen können, oder ob Kri⸗ tik in der landläufigen Form der Meckerei auftritt. Bemerkenswert ſei, daß die Meckerer nicht unter denen, die am wenigſten verdienen und am ſchwerſten arbeiten müſſen, zu finden ſind, ſondern daß die Neigung zum Meckern ſteige mit dem Mangel an Berechtigung und mit der Höhe des Einkommens. „Das Geſpenſt der Meckerei fühlt ſich nichet wohl in der Hütte des einfachen Mannes, ſondern nur dort, wo es mit Leckerbiſſen ge⸗ ſüttert wird.“ Es handelt ſich da um„geiſtige Blähungen“, die, letz⸗ ten Endes Ausdruck des Behagens ſeien. Dieſer Gruppe von Krititern begegne man am beſten mit beißendem Spott. Eine zweite Kritikergruppe ſei die, welche alles aus der Froſchperſpektive ſehe. Dieſe Leute nennen die neuen deutſchen Werk⸗ ſtoffe Erſatzſtoffe und vergeſſen ganz, daß unſer Rübenzucker ja auch einmal ein Surrogat für den Rohrzucker war. Sie können ſich nicht vorſtellen, daß die aus Kunſtharz, Glaswolle und Zellſtoff hergeſtell⸗ ten Dinge in zehn oder zwanzig Jahren einmal Selbſtverſtändlichkeiten geworden ſein werden, auf die man nicht mehr wird verzichten wollen. Eine dritte Kritikergruppe beſtehe aus jenen, die ſagen: „Aber ich beſitze nicht die nötige Freiheit. Ich laufe ja ſogar Gefahr, zur Verantwortung gezogen und gemaßregelt zu werden.“ So könne ſich nur jemand äußern, der das Bedürfnis habe, ſich über alles in Wort oder Schrift auszuſchleimen; wer dieſes Ver⸗ langen nicht habe, empfinde dieſen„Mangel an Frei⸗ heit“ überhaupt nicht. Wer aber zu dieſem oder jenem aus ehrlicher Beſorgnis heraus Bedenken habe, möge ſich vor Augen halten, daß kein Zuſtand auf Erden letzte Erfüllung bringen kann. Zugleich möge er aber erkennen, daß heute in Deutſchland eine Idee an der Macht iſt, die ganz dem Weſen des deutſchen Volkes entſpricht, die nicht aus dem Individualismus kommt, ſon⸗ dern den deutſchen Menſchen in ſeinem Weſen als Gemeinſchaftsmenſch erfaßt hat, eine Idee, die den deutſchen Menſchen von ſeiner Zerriſſenheit durch aufgepfropfte fremde Lehren freimachen will. Der Redner wandte ſich in dieſem Zuſammenhang ges gen die Begriffe Sünde und Erbfünde.„Das ſind alles Dinge, mit denen man ſich auseinanderſetzen muß, um zu innerer Geſchloſſenheit zu kommen. Der deutſche Menſch iſt gläubig und ſucht ſeinen Weg zu Gott und hat es immer peinlich empfun⸗ den, daß Zwiſchenhändler dafür Zinſen nehmen⸗ Man muß den Mut finden, Gerümpel wegzuwer⸗ fen und ſich ſelbſt den Weg zu bahnen.“ Pg. Frauenfeld kam im Schlußabſchnitt ſeiner Rede darauf zu ſprechen, daß das Jahr 1938 in die Geſchichte eingehen wird als das Jahr, in dem zehn Millionen Deutſche ins Reich heimkehrten. Man werde angeſichts ſolchen Geſchehens nicht danach fra⸗ gen, ob die Menſchen unſerer Zeit lange oder kurze Röcke trugen oder ob ſie viel oder wenig Butter hat⸗ ten. Wir, die wir in der Gegenwart ſtehen, ſehen viel zu ſehr die kleinen Sorgen, aber wir haben die Pflicht, darüber nicht das Große zu vergeſſen. Der Redner legte dar, wie manches geſchichtliche Ge⸗ ſchehen, das zunächſt ſinnlos ſchien. nachträalich als bedeutſames Ereignis zutage trat. Unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt würdigte er die Lebenstragik eines Ar⸗ min des Cheruskers, eines Franz von Sickingen, eines Ullrich von Hutten und eines Freiherrn vom Stein.„Sie alle aber mußten ſein, damit heute Adolf Hitler ſein kann.* Deutſchlands große Miſſion iſt die, Schirmer und Träger der Kultur des Abendlandes zu ſein. Auch Menſchen anderer Völker wiſſen ſchon, daß das Schickſal des Abendlandes von Adolf Hitler entſchie⸗ den wird!“ Die Ausführungen Frauenfelds fanden außer⸗ ordentlich ſtarken Beifall. Anruf des Führers, Lie⸗ der der Nation und Fahnenausmarſch beendeten die Kundgebung. ——. — Runter der Vorausſetzung zu bejahen, 4. Seite/ Nummer 37 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Januar 1939 Rufname und Vorname In Zukunft eindeutige Regelung In der neuen Dienſtanweiſung für die Stan⸗ desbeamten und ihre Auſſichtsbehörden iſt auch das neue Vornamenrecht verankert. Eine Vorſchrift, daß für jedes Kind unter den Vornamen ein Ruf⸗ name zu beſtimmen ſei, gab es bisher nicht. Die neue Dienſtanweiſung beſtimmt nun, daß der Ruf⸗ name vom Standesbeamten durch Unterſtreichen kenntlich zu machen iſt. Zu dieſer Neuregelung bemerkt Dr. Stölzel in der„Zeitſchrift für Standesamtsweſen“, daß es alſo jetzt eine genehmigungspflichtige Vornamensände⸗ rung iſt, wenn ein anderer als der unterſtrichene Vorname als Rufname verwendet werden ſoll. Be⸗ güglich der Zahl der Vornamen heißt es in dem Kommentar, daß man dem Standesbeamten doch das Recht und die Pflicht einräumen müſſe, eine unver⸗ nünftige Zahl von Vornamen abzulehnen. In den jetzt ſogar verkleinerten Vordrucken für die Ge⸗ burtseintragungen ſei nur Raum für die Beilegung weniger Vornamen, und auch ſonſt enthalte das Perſonenſtandsbuch nur wenig Platz für die Bor⸗ namen. Damit ſei der Zahl ſtillſchweigend eine Schranke geſetzt. Jedenſalls werde er es ablehnen, wenn ein Va⸗ ter in Verfolg eines erwachenden Ahnenkults die Namen aller bekannten Ahnen dem Kinde beilegen wolle oder wenn jemand zehn oder ſogar 54 Vor⸗ namen melde, wie es vorgekommen ſei. Nach dem neuen Recht können Abkürzungen als ſelbſtändige Vornamen verwendet werden. Dieſe Beſtimmung findet aber nach dem Aufſatz ihre Grenze in dem Grundſatz, daß nur Bezeichnungen gewählt werden dürfen, die als Vornamen gebraucht werden. Ab⸗ kürzungen wie Hans von Johannes, Klaus von Nikolaus, Götz von Gottfried uſw. ſeien zugelaſſen, dagegen ſeien Laute der Kinderſprache, wie Fifi, Dodo und Mimi keine Vornamen. Es ver⸗ ſtehe ſich von ſelbſt, daß Knaben nur männliche, Mädchen nur weibliche Vornamen bekommen dür⸗ ſen. Ob man die in manchen katholiſchen Kreiſen übliche Ausnahme, einem Knaben den Namen Ma⸗ ria beizulegen, weiter dulden ſolle, ſei wohl nur daß Maria nicht der Rufname ſei. Im Rahmen des Kameradͤſchaftsabends: Imponierende Fachſchan der Mannheimer Konditoren Etwa 120 Meiſter, Gehufen und Lehrlinge wetteiferten, in ihrer ſüßen Kunſt das höchſte zu leiſten Als Auftakt zu dem Kameradſchaftsabend der Konditoreninnung Mannheim wurde am Sonntag⸗ vormittag im großen Caſinoſaale die angekündigte Fachſchau mit der Begrüßung der Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Stadt und der Handwerkskammer und zahlreicher Fachgenoſſen mit ihren Angehörigen durch Ober⸗ meiſter Kettemann eröffnet. Bezirksinnungs⸗ meiſter Schuſter wies auf die große volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des Konditorengewerbes hin, um dann ſeine große Freude darüber auszuſprechen, daß ſich kein Mannheimer Meiſter. Gehilfe und Lehrling von der Beteiligung an der Fachſchau ausgeſchloſſen hat. Und da ſich jeder Ausſteller be⸗ müht hat, das Beſte zu leiſten, ſei eine Schau zu⸗ ſtande gekommen, auf die die Konditoren⸗Innung ſtolz ſein dürfe. Bei dem Rundgang, der dem kurzen Eröff⸗ nungsakt folgte, war der Andrang ſo ſtark, daß der kleine Saal, in dem die Fachſchau aufgebaut war, abgeſperrt werden mußte.„Der Laie ſtaunt und der Fachmann wundert ſich!“ So kann man in Variierung des bekannten Sprichwortes den Ein⸗ druck Fuſammenfaſſen, den man von der Schau empfing. Rund 120 Meiſter, Gehilſen und Lehrlinge haben ſich daran beteiligt. davon eine Anzahl mit zwei und mehr Arbeiten. Die Ausſtellungsſtücke nahmen eine Tafel in der ganzen Länge des Saales in dͤrei Reihen in An⸗ ſpruch. Jede Apbeit wäre wert geweſen, erwähnt zu werden, mit ſo ausgezeichneten Leiſtungen war⸗ teten alle Ausſteller auf. Kein Stück war darunter, dem man nicht anmerkte, daß es mit viel Liebe und Geſchick hergeſtellt war. Aber auch mit viel Erfin⸗ Blick auf Ludwigshafen Auftakt frohen Faſchingstreibens: Rheinſchanze⸗Maskenball begann den Reigen Der Pfalzbau“ iſt in ſeinem künſtlerliſchen Narrengewand nicht wiederzuerkennen F. H. Lubwigshafen, 22. Januar. Am Samstagabend eröffnete der größte hieſige ziellen Faſchingsbetrieb 1939 mit dem erſten Hochburg, dem Pfalzbau. Sie liegt ſo verlockend nahe, daß ſie ſtets auch viele Mannemer über die Schlageterbrücke zieht. Allerdings gaben die Werk⸗ kameraden dͤer JG⸗Farbeninduſtrie größtenteils dem gleichzeitig ſtattfindenden großen JG⸗Gärtner⸗ ball den Vorzug. So hielt ſich der Beſuch in den Grenzen, die auf den Tanzböden gerade noch die volle Bewegungsfreiheit laſſen. Ein„Feſt dertauſend Masken“ ſollte der Ball ſchon in der erſten Nacht der offiziellen Herr⸗ ſchaft des übermütigen Prinzen werden, aber tüch⸗ tige Schneiderinnen ſind in der Zeit der großen Wirt⸗ ſchafts⸗Ankurbelung ſo rar geworden wie alle leiſtungsfähigen Fachleute überhaupt. Und dazu ſind die Privat⸗Schatullen von Weihnachten und Jahres⸗ wechſel her bedenklich leer,„der Erſte“ aber noch gar ſo fern! Eben darum erſchien wohl manche Schöne diesmal noch einſach im gewohnten Tanzkleid. Das Preisgericht machte unter dieſen Umſtänden nicht be⸗ ſonders viel Auſhebens von der Preis⸗Polonäſe und Prämiierung, die viele Gäſte gar nicht bemerkten. Man verteilte auch nur vier Preiſe; die beiden Damen⸗Einzelpreiſe erhielten eine blonde Ungarin und ein ſchwarzer Huſar, den Damen⸗Paarpreis zwei weiße Huſaren in entzückender Aufmachung mit weißer Atlasſeide und den Gruppenpreis drei Schotten⸗Mädel. Jeder Rundgang durch die über ſämtliche Stock⸗ werke des großen Hauſes verteilten Feſträume ließ immer aufs neue die Augen aufreißen vor Erſtau⸗ nen über die große Innenausſtattungs⸗Kultur, die hier wahre Triumphe feiern durfte. Guido Ott⸗ mann, Betriebsführer und Pächter der Pfalzbau⸗ Wirtſchaftsbetriebe, hatte in Fred Rohrmann, dem befähigſten heimiſchen Gebrauchswerbeleiter, den richtigen Mann dafür gefunden. Ihm zur Seite ſtand insbeſondere der Kunſtmaler Georg Köhler. Sie haben mit feinſtem künſtleriſchen und kunſtge⸗ werblichen Inſtinkt aus dem rieſigen Pfalzbau ein wahres Schmuckkäſtchen gemacht. Im größten Raum, dem Konzertſaal, ſpannen ſich in großzügiger und reizvoller Garnierung zahlloſe bunte Bänder in weiten ſchöngeſchwungenen Bögen von der Saal⸗ mitte bis zur Bühne, zu den Balkonen und Fen⸗ ſtern. Die Wände hat man mit rieſigen Karneva⸗ liſtinnen im Schmuck ſilbernen Flitters verſchönt. Vor den hohen grünen Fenſtervorhängen baumeln zahlreiche, wunderſchön gearbeitete, plaſtiſche, ſilberne Masken an langen Bändern herunter. Der gewal⸗ tige Bühnenvorhang, hinter dem der Prunkaufbau für die große Karnevalsſitzung verborgen iſt, iſt über und über mit bunten Stanniolſternen beſät; in ſei⸗ ner luſtigen Tönung iſt der Vorhang kaum wieder⸗ zuerkennen. Vor ihm hatte man zwei Tanz⸗ kapellen untergebracht; ſie ſtellten ſelbſt die lei⸗ denſchaftlichſten Tänzerinnen und Tänzer durch un⸗ ermüdliche Betriebſamkeit reſtlos zufrieden. Von der Empore ging es zu der originell aufgezogenen „Sekt⸗Kelterei“ mit ihren traulichen lockenden Kabinette. Das Paſſage⸗Kaſſee war diesmal mit ent⸗ ſprechender Ausgeſtaltung zur„Türkiſchen Kaffeeſtube geworden. 2 Karnevalverein, die„Rheinſchanze“, den oſſi⸗ Ein Schrammeltrio ſorgte hier für Tanzgelegenheit. Im großen Tanz⸗Kaffee fiel am Samstag⸗ das Programm der hier beheimateien Klein⸗ kunſtbühne aus. Dadurch ſand auch die Kapelle Ju⸗ Großen Maskenball in ihrer traditionellen Kins„Schlüclen Gelegenheit ausſchlieblich und ausgiebig zum Tanz aufzuſpielen. Schöner gewor⸗ den ſind diesmal auch der Schießſtand und die große Sektlaube. Der Wandelgang iſt von Kopf bis Fuß auf Frühlingsgrün eingeſtellt, und der feucht⸗ fröhliche Bierkeller zeigt die Farben des ruhm⸗ veichen Urbierlandes Bayern. Am ſchönſten und eleganteſten wirkt jetzt die große Flüſterbar hinter dem Tanzkaffee. In dieſem ſehenswürdigen ſeſtlichen Rahmen wer⸗ den die Luoͤwigshafener und viele Mannemer Nach⸗ barn noch viele fröhliche Stunden vor dem Aſcher⸗ mittwoch verleben. Trauerſeier ſür Kanonier Stahnke F. H. Mundenheim, 22. Januar. Im Friedhof⸗Ludwigshafen⸗Mundenheim nahm am Samstagvormittag eine große Trauerverſamm⸗ lung Abſchied von Kanonier Stahnke, dem ein⸗ zigen Sohn des Chefarztes Profeſſor Dr. E. Stahnke vom Marienkrankenhaus. Neben den Verwandten und Freunden des Hauſes bezeugte die Bevölkerung ſtarke Anteilnahme an dem Trauerfall, der durch das unheilvolle Verkehrsunglück auf der Landſtraße nach Feudenheim verſchuldet iſt. Drei Züge des A. R. 69 lein Zug der erſten Abteilung und zwei Züge der zweiten), geführt von einem Hauptmann, ſchoſſen den Salut als letzten Gruß der Kameraden. Die Pionier⸗Kapelle ſtellte die Trauermuſik. Der Feier wohnte der geſamte Regimentsſtab mit dem Regimentskommandeur Oberſtleutnant Zutavern bei. Diviſionskommandeur Generalmajor Ritter von Speck ſprach einen militäriſch kurzen, aber von Herzen kommenden Nachruf und ſchilderte den verunglückten Kanonier Stahnke als einen der beſten Soldaten und als guten Kameraden. Er habe vorge⸗ habt, beim Militär zu bleiben. Im geiſtlichen Dienſt amtierte der Mannheim⸗Ludwigshafener Standorts⸗ pfarrer Dr. Ulrich. Sittlich verwahrkoſt Reif für das Beſſerungslager Die 1918 geborene Eliſabeth Petri aus Lud⸗ wigshafen wurde von der Kriminalpolizei Ludwigs⸗ hafen in polizeiliche Vorbeugungshaft genommen, weil ſie in den letzten Jahren auf mehrere Männer Geſchlechtskrankheiten übertrug. Um ihrer vollkom⸗ menen ſittlichen und körperlichen Verwahrloſung vorzubeugen, wurde die Petri in ein Beſſerungslager überwieſen. * In einem Oggersheimer Fabrikbetrieb wurden in letzter Zeit an mehreren dort abgeſtellten Fahr⸗ rädern die Luftpumpen, und aus den Fahrradlater⸗ nen die Birnen ahlen. In Ludwigshafen⸗Oggersheim gerieten zwei Männer in einen Wortwechſel, in deſſen Verlauf der eine ſeinem Gegner mit einem Meſſer eine Schnitt⸗ wunde an der linken Kopfſeite beibrachte. 4 Eine große Verdͤunkelungsübung iſt auf Anord⸗ nung der Regierung der Pfalz für die Nacht zum 28. Januar angeſetzt. dungsgeiſt. Typiſch für das Kopſzerbrechen, das das Aushecken der Ideen hervorrief, war eine von ſeinem Lehrling hergeſtellte Torte, auf der man cin Bild ſah, das einen Konditormeiſter zeigte, der ſich hinter dem Ohr kratzte, während ſeine zwei Lehr⸗ buben fragend zu ihm aufblickten.„Was macht man bloß für die Werbeſchau?“ war auf einem Spruch⸗ band zu leſen. Am augenfälligſten trat die Tatſache, daß die Konditoren Waren für den tiglichen Ge⸗ brauch herſtellen, bei den vielen Torten in Erſcheinung, deren Aufſchriften darauf hinwieſen, daß dieſe be⸗ liebte Schleckerei für alle Feſtlichkeiten von der Taufe bis zur diamantenen Hochzeit geliefert wird. Wahre Kunſtwerke in Marzipan und Zucker bekam man in Geſtalt von Blumenkörben und Vaſen zu ſehen. Ein mächtiger Korb aus Schokolade war mit Orchideen und anderen tropiſchen Blumen gefüllt, die man aus„Zucker gezogen“ hatte. Mit dieſem Prachtſtück konkurrierte erfolgreich eine Vaſe mit gelben Roſen, die ſo formvollendet aus Marzipan hergeſtellt waren, daß man glaubte, lebende Blumen vor ſich zu haben. Das von uns abgebildete Mei⸗ ſterſtück mit dem Mannheimer Stadtwappen fehlte ebenſowenig, wie ein rieſiger Lebkuchen mit allerlei eingelegten bunten Figuren. Am originellſten war unſtreitag ein Frühſtücks⸗Stilleben mit einem ſchäumenden Maßkrug, umgeben von Käſe, Wurſtſcheiben, Rettich, Radieschen, Brot und Butter, Salz und Pfeffer, alles ſelbſtwerſtändlich aus Mar⸗ zipan. Aber auch die gebratene Gans, garniert mit den verſchiedenſten Gemüſen, war zum Anbeißen natürlich. In der Mitte der Tafel prangte als Schauſtück das Mannheimer Wahrzeichen, der Waſ⸗ ſerturm aus Marzipan, der ſchon auf früheren auswärtigen Ausſtellungen Mannheim würdig ver⸗ treten hat. Originell war auch eine Torte für Kinder in Rouletteform. Der Rand war mit allen möglichen Figürchen beſetzt, von denen immer das abgelöſt und dem Gewinner übergeben wird, an dem der rotierende Zeiger hält. Mehrere Pralinenſchach⸗ teln waren mit Gemälden verziert. Ferner ſah man das Gemälde einer Schwarzwaldmühle auf einer mächtigen leckeren Unterlage. Auch ein Kraftwagen aus Krokant fehlte nicht, und als alter Bekannter grüßte uns ein Mandel⸗ berg. Selbſtverſtändlich war auch ein mächtiger Baumkuchen dabei, ebenſo eine reizende Teepuppe mit einem vielrüſchigen bunten Kleid aus Marzipan. Auf die Fasnacht machten Mohrenköpfe mit Karne⸗ valsfiguren aufmerkſam, und in einer Wiege lagen ſogar Drillinge. Wenn wir noch die verlockend aus⸗ ſehenden kandierten Früchte erwähnen, ſo möchten wir gleichzeitig mit der Aufzählung der Ausſtellungs⸗ ſtücke ſchließen, die verdient hätten, nicht nur einige Stunden gezeigt zu werden. Auf einem Nebentiſch konnte man ſich von den Leiſtungen der von Bezirksinnungsmeiſter Schu⸗ ſter geleiteten Fachſchule überzeugen, die der Nebenius⸗Gewerbeſchule angegliedert iſt. Sch. NSDAp-Miſieilungen Partelarntlichen Bekanntmachungen antnomtnen Ortsgruppen der NSDAN Strohmarkt. 24.., 20 Uhr, Antreten aller Pol. Leiter in M 6, 12. Dienſtbluſe und Ziyil mit Armbinde. Platz des 30. Jannar. Die Politiſchen Leiter treten am 23.., 12.45 Uhr, vor der Friedhofkapelle zur Beer⸗ digung des Pg. Hack an. Trauerflor. NS⸗Franenſchaft Hilfsdienſtmädel. Die bereits eingeſetzten Hilfsdienſt⸗ mädel holen am 23.., 10—12 Uhr oder 16—18 Uhr, in dex Kreisfrauenſchaftsleitung, IL. 9, 7, die Dienſtkleidung ab.— Sprechſtunde der Abteilungsleiterin für Hilfedienſt iſt: Donnerstag von 16 bis 17 Uhr. Käfertal⸗Nord. 23.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗Mitglieder im „Schwarzen Adler“. Neckarau⸗Nord. 24.., 20 Uhr, Gemeinſchaſtsabend im „Lamm“. Rheintor. 24.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im klei⸗ nen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4, für alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitalieder. Humboldt. 24.., 20 Uhr, Singſtunde bei Lortzingſtraße 9. Neckarau⸗Süd. 24.., 20.15 Uühr, Probe der Sing⸗ und Jugendgruppe in der„Krone“. Lindenhof. 24.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im „Rheinpark“ für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmit⸗ glieder. Sandhofen. 24.., 20 Uhr, Abrechnung der Wertmarken in der Geſchäftsſtelle Hintergaſſe. Käfertal⸗Süd. 24.., 20.15 Uhr, Singſtunde im„Heidel⸗ berger Hof“. Ilvesheim. 24.., 20.15 Uhr, „Pflug“. Humboldt. 23.., 15 Uhr, bringen die Zellenfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen die Stimmungsberichte und Meldungen in die Hildaſchule.— 23.., 20 Uhr, Beſprechung des Orts⸗ gruppen⸗Stabes. Berichte mitbringen. HJ, BDM, 3BB, IM, Führerſchulungswerk Arbeitsgemeinſchaft„Politiſche Auslandskunde“, Leiter Dr. Pfaff. Beginn der Arbeitsgemeinſchaſt 20.30 Uhr in der Allgemeinen Berufsſchule, U 2. Arbeitsgemeinſchaft„Vorgeſchichte“, Leiter Pg. Gember. Beginn der Arbeitsgemeinſchaft 20 Uhr in der Allgemeinen Berufsſchule. U 2. 8* IM⸗ und.⸗Sportwartinnen Am 23. 1. iſt kein Sportw.⸗Turnen, da die Turnhalle noch mit einer Ausſtellung belegt iſt. BDM⸗Werk Glaube und Seſönheit. Die Gymnaſtik⸗ ſchar Montag von 18—10 Uhr hat am 28. 1. keinen Dienſt. BDM Proben zur Morgenfeier der 59 finden ſtatt am 28., 24., 25. 1. um 20 Uhr im Nibelungenſaal.— Die Gruppen 1/2, 9, 4, 5, 11, 12 haben ieweils 20 Mädel zu ſtellen. Arbeitsgemeinſchaft Werkarbeit. 23.., 19.30 Uhr, iſt beſtimmt Dienſt auf dem Unteraau, N 2, 4. Leux, Gemeinſchaftsabend im Halle 3. Feudenheim. 23.., und Mitarbeiterinnen bringen!) 20 Uhr, treten alle Führerinnen im Heim an.(Schreibzeug mit⸗ NSKOV Kameradſchaft Mannheim⸗Nord. Film„Stoßtrupp 1917“ in Waldhof am 24.., 20 Uhr, im Zentraltheater. Ein⸗ trittspreis auf allen Plätzen 50 Pfg. Volksbildungswerk Der vom Volksbildungswerk Mannheim durchgeführte Blockflötenkurſus beginnt heute abend um 20 Uhr im Singſaal der Eliſabethſchule. Für den Kurs, an dem ſich Erwachſene und Kinder beteiligen können, iſt lediglich eine Blockflöte mitzubringen. Noten werden geſtellt. Anmel⸗ dungen nimmt die Koͤcß⸗Geſchäftsſtelle des Volksbildungs⸗ werkes Rheinſtraße 3 entgegen. . 8 durch Keude, Montag, 23. Januar Allgemeine Körverſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule Neckarauer Ueberaang. Betriebsſportkurſe: 15 bis 16.30 Uhr Sporthalle Schwet⸗ zinger Str. 105(Hota). 18—19 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle (Arbeitsamt, Frieor.⸗Wilh.⸗Verſ.). 19 bis 20 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle(Suddeutſche Fettſchmelze). 17.30 bis 10 Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule(Olex). 18 bis 19.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule(Hutchinſon). 19 bis 20.30 Uhr Eliſabethſchule(Rhenanta⸗Rheinſchiffahrt). 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Adolf Pfeiffer). 20—21.30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium(Joſ. Vögele AG). 19.90 bis 21 Uhr Luiſenſchule(Kunze). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.30 Uhr Dieſterwegſchule. 19.30 bis 21 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule. Betriebsſportkurſe: 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule Joſ. Vögele AG). 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule U 2(Kauf⸗ ut Anker) 20 bis 21.30 Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbe⸗ chule(Modehaus Neugebauer). 18 bis 19.30 Uhr Tulla⸗ Oberſchule(Nahrungsmittel⸗Berufsgen.). 20 bis 21.30 Uhr Hans⸗Thoma⸗Schule(Kaufhaus Vetter). Schwimmen Betriebsſportkurſe: Jewerls Städtiſches Hollenbad von 20 bis 21.30 Uhr Darmler⸗Benz Ach in Halle 1. Kauf⸗ haus Hanſa Ach in Halle 1 und Motorenwerke in 21.30 bis 3 Uhr Kaufhaus Anker in Halle 2. Deutſche Gumnaſtit Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20.80 bis 21.30 Uhr Schulhofſtraße 4 lam Roſengarten). 20 bis 21 und 21 bis 22 Uhr Gymnaſtikfaal. Goetheſtraße 8. Volkstanz Offener Kurſus für Burſchen und Mädels: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule, Colliniſtraße. Boren Offener Kurſus für Männer: 20—21.30 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Reiten: Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 15 Uhr, 15 bis 16 Uhr, 21 bis 22 Uhr und 22 bis 28 Uhr Reithalle, ſtädtiſcher Schlacht⸗ und Viebhof. Dienstag, 24. Jannar Allgemeine Körperſchule Ofſener Kurſus für Frauen und Mänuer: 20 bis 21.90 Uhr Liſelotteſchule Betriebsſportkurſe: 18—19 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle (Daimler⸗Benz Verkaufsſtelle). 20—21.30 Uhr Peſtalozzi⸗ ſhule B(Engelhorn u. Sturm). 17.45—19.15 Uhr Nebenius⸗ ſchule(Gerling⸗Konzern). 18—19.30 Uhr U⸗2⸗Schule(Tele⸗ funken). 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule am Neckarauer Uebergang(Enzinger Unionwerke, 18.90 Uhr bis 20 Uhr Peſtalozziſchule B(Schenker u. Co.). 20 bis 21.30 Uhr Nebeniusſchule(Klöckner Eiſenhandel). Fröhliche Gymnaſtit und Spiele: Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.30 Uhr Mäochenberufsſchule, Weberſtraße. 19.30 bis 21.00 Uhr kurf Betr portkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule 92 (Vollmer). 16.30 bis 18.00 Uhr. Mäcochenberufsſchule (Arbeitsamt), 2 Schwimmen: Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städ⸗ eiſches Hallenbad Halle 2 Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad, Halle 1(Hildebrand⸗Rheinmühlenwerke und Werner und Nicola). Bore; Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV.Halle Waldhof (Boyp u. Reuther). Reiten Offene Kurſe für Frauen und Mänuner: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. Mittwoch, 25. Jaunar Allgemeine Körperſchule Hifene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule U 2 und Adolf⸗Hitler⸗Gymnaſium. 20.15 bis 21.45 Uhr Kirchgortenſchule Neckarau Betriebsſportkurſe: 19 bis 20 Uhr Tulla⸗Oberrealſchule (Andreae Noris Zahn). 16.15 bis 20 Uhr TV⸗Halle Walöhof (Bopp u Reutherl, 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2(Alham⸗ bra/. 17.30 bis 19 Uhr Schillerſchule(Nagel u. Co.). 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule B(Rheiniſches Broun⸗ kohlenſyndikat). 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Bgt. Armaturen⸗Geſ.) 18.90 bis 20 Uhr Peſtalozziſchule A (AE). 17.30 bis 19.00 Uhr Eliſabethſchule(J. Reiß). 18.30 bis 20 Uhr U⸗2⸗Schule(NM3!. 18 bis 19 Uhr Sta⸗ dion(Nahm.⸗G.). 17.15 bis 18.45 Uhr Luiſenſchule (A. Wolf Nachf.). 16.45 bis 18 Uhr Fortbildungsſchule U 2 (Allianz⸗Verſicherung). 19.30 bis 21 Uhr Eliſabethſchule (Agrippina). 19 bis 20.30 Uhr Humboldtſchule(Huth u. Co.). 17.30 bis 19.30 Uhr TV⸗Halle Waloͤhof(Drais⸗ werke). 19.20 bis 20.45 Uhr und 20.45 bis 22.00 Uhr je Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium(DAß Ortsgruppe Strohmarkt. Fröhliche Gumnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.90 Uhr Albrecht⸗Dürerſchule, Käfertal; 21—22 Uhr Uhlandſchule. 10.30 bis 21.00 Uhr Wohlgelegenſchule. Betriebsſportkurſe: 16.15 bis 17.45 Uhr Wohlgelegen⸗ ſchule(Herbſt⸗Felina. 20 bis 21 Uhr Uhlandſchule(Gebr. Braun KG). 17.30 bis 19.00 Uhr T Jahn⸗Turnhalle, Neckarau Seilinduſtrie). 20.00 bis 21.30 Uhr Liſelotte⸗ ſchule(Daut). Kindergymnaſtik 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtr, 8. 15.45—16.90 Ulhr Gymnaſtikſaal. Goetheſtr. 8. 4. 18.00—19.00 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal, Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.30 6i5 28 Uhr Stästiſches Hallenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2 Strebelwerke, Draiswerke und Joſ. Vögele AG); 18.30 bis 20 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 3(Hommelwerkef; 21.30 bis 23 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(F. A. Neidig Söhne und Gebr. Braun KG). Schwerathletik Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV⸗Halle Waldho (Bopp u. Reytherl. Reiten Oiſene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle. Städtiſcher Schlacht. und Viehhof. „In der Geſchichte unſeres Volkez wird das Jahr 1958 ein großes, unvergeßliches, ſtolzes Jahr ſein. Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk 1938/59 der geſchichtlichen Größe dieſes Jahres entſpricht.“ .2 Adolf Hitler. Bei det Eroͤffnungsfeier des)W. 1958 /59 2— 9 De Vleilallunqseilo dei NM Nee EKetxagoclie dex Eleinen CubE BILDER VOHTAGE London, im Januar. Welchen Weg mußte jenes ſchickſalsſchwere Doku⸗ ment zurücklegen, das dieſer Tage in die Hände des Königs von England gelangte. Es iſt ein Gerichts⸗ urteil aus der Stadt Mombaſa, die in der bri⸗ tiſchen Kenya⸗Kolonie in Oſtafrika liegt. Und es bedeutet den Tod durch Henkershand eine fünfzehnjährige Ehefrau der Kikuj⸗Eingeborenen, die zu Füßen des rieſigen Kenya⸗Vulkans leben. Eine afrikaniſche Ehetragödie hat den Weg ins Londoner Par⸗ lament und ins Arbeitszimmer Seiner Majeſtät des Königs gefunden. Die Geſchichte der kleinen Suk, eines ſchön ge⸗ wachſenen ſchwarzhäutigen Mäodchens, iſt traurig. Sie wollte gern heiraten— aber einen jungen Mann, dem ſie gern zu dienen bereit war und für den ſie die Bambushütte immer in beſter Ordnung gehalten hätte. Aber Suk hatte nicht ihr Schickſal ſelbſt zu beſtimmen, ſondern die Eltern waren es, die ſie als Ehefrau feilboten. Und keiner von den jungen Männern der Kikujus konnte ſo viel bezah⸗ len, wie für Suk gefordert wurde. Da kam ein Freier, dem das Alter die Schultern gekrümmt und die Haare ſchütter gemacht hatte. Wohl 70 Lenze mochte er zählen, aber er erhielt die wei⸗ nende Suk, denn er beſaß viel Geld und konnte die Forderungen der Eltern des jungen Mäoͤchens erfüllen. So zog die 15jährige als Ehefrau in die Hütte des Greiſes ein. Sie haßte ihren Mann und haßte ihr Leben, aber ſie mußte gehorchen. Doch die Liebe läßt ſich nicht erzwingen. Und ſo mußte der alte Ehemann die Erfahrung machen, daß er ſich zwar eine Frau, nicht aber ein Herz kaufen konnte. Mit Schlägen und grauſamen Mißhandlungen ſuchte er Suks Liebe zu erzwingen. Geduldig ertrug die junge Frau ihr Martyrium und nahm die Prügel wortlos hin. Bis ſie es eines Tages nicht mehr aushielt und den ſchlafenden Greis des Nachts mit einer Axt tötete. Britiſche Poliziſten führten ſie ab, man brachte ſie nach Mombaſa, wo ſie das Gericht wegen Mordes zum Tode verurteilte. Mit kurzen Worten ſchilderte Suk die Tragödie ihrer Ehe. Ohne zu klagen ließ ſie das Urteil über ſich ergehen. Ihr Leben bedeutete nichts für ſie. Aber Suk wird nicht ſterben. Der Gouverneur von Kenya ſandte einen Bericht über den Prozeß an das Kolonialamt in London und ordnete den vorläuſi⸗ gen Aufſchub des Strafvollzugs an. Das Kolonial⸗ amt gab den Bericht an das Parlament und an den König weiter. Das Parlament befaßte ſich in einer ſeiner jüngſten Sitzungen mit der unglücklichen Ehe der kleinen Suk und gab ſeinem Wunſche Ausdruck, man möge in dieſem beſonderen Falle Milde walten laſſen. Aber auch der König nahm ſich des Falles an und ließ den Gouverneur von Kenya benachrich⸗ tigen, man möge Suk, deren Tat aus den Umſtän⸗ den heraus ein Akt der Notwendigkeit war, be⸗ gnadigen. In 18 Monaten wird die kleine Suk zum Stamm der Kikuju am großen Kenya⸗Berg zurückkehren. Denn die verhängte Todesſtrafe iſt auf dem Begna⸗ digungswege in eine eineinhalbjährige Gefängnis⸗ ſtrafe umgewandelt worden, die ſie in Mambaſa ver⸗ büßen wird. 5B5 Die Geſpenſier Seiner Majeſtät Ein engliſches Königsſchloß muß ſeine Geiſter haben— Die weiße Nonne von Sandringham London, im Januar. Was ein echtes engliſches Schloß iſt, muß ſeinen „Schloßgeiſt“ haben. Das hat ſich ſelbſt im Zeit⸗ alter des Rundfunks und Fernſehens nicht geändert, und wenn es nicht von Zeit zu Zeit in den ehrwür⸗ digen Mauern der britiſchen Schlöſſer und Burgen „ſpukt“, dann würde das einen erheblichen Verſtoß gegen die Tradition bedeuten. Auch die engliſche Königsfamilie hat ihre„Hausgeiſter“, auf die ſie nicht zu verzichten gewillt iſt. Eine erſt unlängſt erſchienene„Chronik der engliſchen Königsſchlöſſer“ zählt gewiſſenhaft alle jene geiſterhaften Erſcheinun⸗ gen auf, denen man in den Burgen des Hauſes Windſor regelmäßig begegnet. Ein Lieblingsaufenthalt der engliſchen Königs⸗ familie iſt Schloß Sanoͤringham. Die Mau⸗ ern dieſes ehrwürdigen Hauſes werden ſeit Jahr⸗ hunderten von einem durch zahlloſe Augenzeugen beſtätigten Geiſt bewohnt, der die Nonne von Sandringham“ heißt. Dieſe weißgekleidete Nonne pflegt beſonders in der Weihnachtszeit auf⸗ zutreten, und das hat ſeine beſondere hiſtoriſche Be⸗ wandtnis. Einſt war dieſe Nonne ein Waiſenmäd⸗ chen, das von ſeiner Stiefmutter erzogen wurde. Das Mädchen verliebte ſich in einen jungen Edel⸗ mann, der von ſeiner Familie öazu auserſehen war, Abt eines Kloſters zu werden. Die Liebe des jun⸗ gen Paares drohte einen Strich durch dieſe Rech⸗ nung zu machen. So brachte man das Mädchen mit Zuſtimmung ſeiner Stiefmutter gewaltſam in ein Kloſter, und als es ſich, krank vor Sehnſucht nach dem geliebten Manne, weigerte, den Nonnenſchleier zu nehmen, wurde es in dem Kellergewölbe des Schloſſes Sandringham, das damals ein Kloſter war, eingemauert. Seitdem ſpukt die unglückliche junge Nonne im Gemäuer des Schloſſes. Ein Geiſterſchloß ohnegleichen iſt auch Schloß Windſor, deſſen Chronik nicht weniger als„23 Ge⸗ ſpenſter“ aufzählt, die hier umgehen. Es ſind die Geiſter der verſtorbenen engliſchen Könige, die von Zeit zu Zeit auftauchen. Sogar die deutſche Kaiſerin Friedrich, die gewiß nicht zu Geſpenſterglauben neigte, weiß anläßlich eines Beſuches im Schloß Windſor von einer derartigen Begegnung mit dem Geiſt des unglücklichen Königs Karl J. zu berichten. Auch die Königin Eliſabeth iſt den Bewoh⸗ nern von Windſor Caſtle wiederholt erſchienen, und die Chronik verzeichnet eine ganze Reihe von ver⸗ trauenswürdigen Ausſagen der Gäſte und Diener⸗ ſchaft von Schloß Windſor, nach denen die verſchie⸗ denſten Geiſtererſcheinungen engliſcher Könige in der Bibliothek und im Treppenhaus geſehen wurden. Das mag den auſgeklärten beluſtigend anmuten in England aber wagt niemand das Vorhandenſein der„königlichen Geſpenſter“ in Abrede zu ſtellen. Wer nicht daran glaubt, behält dieſe Zweifel eben für ſich Eine populäre Geiſtererſcheinung iſt der„Mönch vom Buckinghampalaſt“. Obwohl dieſer Lon⸗ doner Wohnſitz des engliſchen Königs umgebaut und moderniſiert wurde, hat ſich das Geſpenſt des„blei⸗ chen Mönches“ dadurch nicht ſtören laſſen. Es han⸗ delt ſich um einen ſündigen Geiſtlichen, der zu ſei⸗ nen Lebzeiten ſoviele Miſſetaten beging, daß ihn nun die Erde nicht mehr freigibt, obwohl ſein Leib längſt zu Staub geworden iſt. Schloß Hampton Court in der Graſſchaft Mioͤdleſex beherbergt endlich die Einſames Haus am Rande der Stadt Von E. C. Chriſtophé Gelaſſen klappte Suſanne ihre Schreibmaſchine zu. Das war wieder einmal ein heißer Tag geweſen. Arbeit über Arbeit. Manchmal wußte ſie gar nicht, wohin zuerſt zum Diktat. Aber jetzt war Ruhe. Feierabend! Langſam ſchritt ſie die breiten Stufen des Büro⸗ hauſes hinab, betrat die Straße. Es regnete. Leiſe, wie ein dichter Schleier ſprühte das graue Naß vom Himmel. Suſanne ſpannte den Schirm auf. Eigent⸗ lich mochte ſie Regen ganz gern. Tief atmen, dachte ſie, dann werden die Lungen vom Büroſtaub frei. Wie ſich die Leuchtreklamen im naſſen Aſphalt ſpiegelten. Die breite Verkehrsſtraße war in eine Flut von Licht getaucht. Von drüben klang aus einer ſchwingenden Drehtür leiſe Muſik. Lockende, ſüße Muſik. Suſanne lächelte. Eigentlich, dachte ſie, eigentlich... aber da ſchwang die Drehtür auch ſchon hinter ihr. Sie ſchritt die weichen Teppiche empor. Suchte einen verſteckten Tiſch, ſetzte ſich. Das Café war ſehr beſucht. Nur wenige Tiſche waren noch frei. Schon brachte der Kellner die dunkle Schokolade. Suſanne ſchloß die Augen. Schlürfte genießeriſch das köſtliche Getränk. „Verzeihen Sie bitte“, ſagte plötzlich eine ſonore Männerſtimme,„geſtatten Sie, daß ich mich an die⸗ ſen Tiſch ſetze?“ Erſchrocken ſah Suſanne, jäh aus ihren Träumen geſtört, auf.„Bitte“, erwiderte ſie leiſe. Mit einem ſchnellen Blick, der allen Frauen eigen iſt, hatte ſie die Geſtalt des Fremden überflogen. Sah gut aus, ſtellte ſie ſachlich feſt, ſehr gut ſogar. „Schlechtes Wetter heute“, begann der Mann die übliche Unterhaltung mit einer platten Redensart. Suſanne nickte. „Wenn man kein Heim hat, fühlt man ſich im Café wie geboren“, plauderte der Fremde weiter. „Die möblierte Bude mit ihren muffigen, altmodi⸗ ſchen Möbeln, ach, wiſſen Sie, mir iſt das alles ſo über... aber verzeihen Sie bitte“, fügte er mit entſchuldigendem Lächel haſtig hinzu,„was behel⸗ lige ich Sie mit meinen albernen Angelegenheiten.“ „Ich weiß, wie das iſt“, erwiderte Suſanne,„denn ich wohne auch möbliert. Komme ich am Abend aus meinem Büro, muß ich mir erſt das Abenobrot richten. Meiſt hat man dann vor Müdigkeit keine Luſt dazu.“ „So iſt es“, nickte der andere,„Einſamkeit iſt das größte Uebel auf der Welt. Geſtatten Sie üb⸗ rigens, daß ich mich vorſtelle? Müller iſt mein Name, Oberinſpektor Franz Müller.“ „Sicher haben Sie doch ein ſchönes Einkommen“, meinte Suſanne erſtaunt,„warum ſchaffen Sie ſich denn kein eigenes Heim, weshalb...“, ſie ſtockte und errötete plötzlich. „Ich weiß, was Sie ſagen wollen“, entgegnete er leiſe,„Sie wundern ſich, weshalb ich nicht heirate.“ Das Mädel nickte. Der Fremde blickte ſchweigend auf die tanzenden Paare, die ſich in der Mitte des Saales nach dͤen Klängen der ſchmeichelnden Muſik drehten. „Ich heirate nicht“, fuhr er mit heiſerer Stimme fort,„weil ich nicht mehr an wahres Glück glauben kann.“ Suſanne lächelte.„Das ſagen viele Männer“, erwiderte ſie,„Männer, die einmal von einer Frau enttäuſcht wurden. Stimmts?“ „Es ſtimmt“, ſagte er ernſt.„Zwar hoffe ich manchmal, daß ich vielleicht doch nicht als Jung⸗ geſelle ſterben werde, aber ſehe ich ſo meine Bekann⸗ ten, dann vergeht mir jeder Appetit auf eine Ehe.“ „Das dürfen Sie nicht ſagen“, lächelte Suſanne, „Sie müſſen eben den Verſuch noch einmal wagen.“ „Geſtatten Sie mir den nächſten Tanz?“ fragte er haſtig und blickte ſie feſt an. Sie nickte, Er tanzte wundervoll. Suſanne glaubte zu ſchweben. Sie ſchloß die Augen. „Entzückend!“ flüſterte er dicht an ihrem Ohr und drückte ſie zaghaft an ſich. „Ich muß jetzt gehen.“ Suſanne war etwas ver⸗ wirrt, als ſie wieder an ihren Tiſch trat,„es iſt Zeit für mich.“ „Ich bringe Sie bis vor Ihre Tür“, erwiderte er haſtia und zahlte. „Aber nicht doch“, wehrte das Mädel ab,„meine Schokolade bezahle ich doch ſelbſt.“ „Laſſen Sie doch die Kleinigkeit“, lachte er über⸗ mütig,„es macht mir Freude.“ Sie ſchritten ͤͤurch die ſinkende Dämmerung. Es regnete noch immer. Was wunder, daß er ihren Schirm nahm, um ſie vor den Tropfen zu beſchützen. Ein Haus fährt Kriegsſchiff Die 7200 Tonnen große„Erebus“ lief in Southampton ein. Beſonders auffallend auf der„Erebus“ iſt, daß ſich auf dem Vorder⸗ holt und erneuert werden. ſchiff ein richtiges Haus befindet. Sie ſoll hier im Trockendeck über⸗ (Schirner, Zander⸗M.) Geſpenſtig ſieht es aus—— Luftſchutzübungen in Paris Männer mit Schutzanzügen reinigen einen Ziſternenwagen in der Weinhalle. (Schirner, Zander⸗M.) Geiſter der Gemahlinnen des berüchtigten Hein⸗ rich VIII., der hier einſt lebte. Anna Boleyn und Katharina Howard gehen hier um, die beide von ihrem grauſamen Gatten unter dem Verdacht der Untreue geköpft wurden und nun als Geſpenſter die Wachen des Schloſſes in Schrecken verſetzen. 2b. „Wie ſchön iſt es doch, wenn man wüßte, öͤaß man ſich auf einen Menſchen im Leben verlaſſen kann, wenn man gemeinſam mit gleichen Zielen an der Zukunft bauen könnte“, flüſterte er vor ſich hin. Suſanne antwortete nicht. Deshalb fuhr er ſchnell fort.„Ich beſitze ein kleines Haus in einem Vor⸗ ort, ein ſehr einſames Haus am Rande der Stadt. Es ſteht leer. Seit dem Tode meiner Eltern, von denen ich es erbte, wage ich mich nicht mehr hinein. Wohne lieber möbliert. Aber wenn ich mir vorſtelle, daß in dieſem entzückenden Häuſel mal eine junge Hausfrau ſchalten würde, eine Frau wie...“, er ſtockte und beendete dann kaum hörbar den Satz, „eine Frau wie Sie...“ „Ich bin da“, unterbrach ihn Suſanne heftig, mit vor Erregung bebender Stimme,„ſchönen Dank für Ihre Begleitung.“ „Und... und wann barf ich Sie wiederſehen?“ Einen Augenblick zögerte das Mädel. Blickte an dem großen, nüchternen, grauen Gebäude empor, in dem ſie wohnte.„Morgen“, erwiderte ſie haſtig, „morgen um die gleiche Zeit im Kaffee.“ Dann rannte ſie die Treppen hinauf wie gejagt.— Am nächſten Abend lächelte er ſie bereits an, als ſie kam.„Habe mich wohl etwas verſpätet?“ fragte ſie und glühte vor Aufregung wie eine Roſe. „Das ſchadet doch nichts“, warf er fröhlich ein und küßte ihre kleine Hand,„heute war wirklich ein toller Tag.“ „Aerger gehabt?“ fragte ſie und blickte ihn for⸗ ſchend an. Er zog die Augenbrauen zuſammen.„Stellen Sie ſich vor“, berichtete er,„ich ſitze ahnungslos im Amt, plötzlich ruft mich ein alter, guter Freund an, ich ſolle ſofort zu ihm in die Wohnung kommen. Ich nehme mir alſo Urlaub und fahre hin. Junge, ſagt er und fällt mir um den Hals, denke nur, ich habe einen Auslandspoſten bekommen. Muß ſofort ab⸗ reiſen.“ Gratuliere, entgegnete ich und ſchüttelte ſeine Hand. Aber was wird aus deiner Wohnung? Ach ſo, meinte er, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Die Möbel muß ich natürlich verkaufen. Willſt du ſie haben? Du bekommſt ſie billig. Ich ſehe ihn ſprachlos an und dann...“ „Und dann,“ fragte Suſanne ſchnell, und das dunkle Rot ihrer Wangen vertieſte ſich. „Dann ſagte ich zu. Die nagelneue Vierzim⸗ merwohnung überließ er mir für fünfhundert Mark.“ „Das iſt aber billig“, ſtaunte Suſanne,„ſo ein Glückl“ „Glück ſchon“, lächelte Franz Müller verlegen, „aber jetzt hat die Sache doch noch einen Haken. Mein Freund braucht das Geld bis morgen Mittag und ich habe ſo ſchnell nur zweihundert Mark flüſſig.“ „Das wäre doch jammerſchade.“ Suſanne war ehrlich beſtürzt.„Können Sie ſich denn keinen Vor⸗ ſchuß nehmen?“ „Bei einer Behörde dauert das mindeſtens eine Woche“, entgegnete er gequält,„deshalb wird das ganze Geſchäft in die Brüche gehen.“ „Was wollten Sie eigentlich mit den Möbeln?“ fragte das Mädel und blickte zu Boden. „Das kleine Haus meiner Eltern neu einrichten“, erwiderte er und blickte ſie ernſt an,„ich habe ſeit geſtern abend neuen Mut geſchöpft.“ „Vielleicht“, ſtotterte Suſanne,„vielleicht ͤarf ich Ihnen von meinem Geſparten....“ „Soviel Geld haben Sie geſpart“, ſtaunte er,„das iſt ja kaum zu glauben?“ „Doch“, ſagte Suſanne tapfer,„alſo wenn die Sache in Orödnung geht, können Sie das Geld mor⸗ gen haben.“ Er beugte ſich lächelnd über ihre Hand. Im gleichen Augenblick legte ſich eine Fauſt ſchwer auf ſeine Schulter. „Komm, Franz“, befahl eine Stimme, die jeden Widerſpruch ausſchloß,„komm, ohne Aufſehen zu er⸗ regen!“ Der Oberinſpektor ſprang auf.„Was wollen Sie“, rief er wütend,„laſſen Sie gefälligſt mich und meine Braut zufrieden!“ „Ihre Braut?“ fragte ein zweiter Herr hinter ſeinem Stuhl drohend,„wenn Sie nochmal eine ſolche Frechheit behaupten, ſchlage ich Ihnen die Knochen entzwei!“ „Komm“, befahl der Mann mit der Marke, in deſſen Augen es ungemütlich zu glimmen begann, „dieſe Heiratsſchwindelei iſt dir zum Glück daneben geraten, mein Junge!—“ „Aber Suſanne“, ſtaunte Gerhard, als er mit ihr eine halbe Stunde ſpäter in einer verſchwiegenen Ecke ſaß.„Meine Braut macht ſolche Geſchichten? Ich war ja ſprachlos, als du mich früh anriefſt und mir ſagteſt, ich ſolle heute abend mit einem Krimi⸗ nalbeamten ins Kaffee kommen. Woher wußteſt du überhaupt, was mit dem gefährlichen Kerl los war, wie? „Ganz einfach“, lächelte Suſanne etwas verlegen und rührte in ihrer Taſſe,„ich ſah ſein Bild genau fünf Minuten, bevor er mich anſprach, mit einer Warnung in einer Zeitung.“ 6. Seite/ Nummer 37 Neue—— Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Januar 1939 Neunb oütb vellur MUrl — Der traurige Fall eines bekannten Mathema⸗ tikproſeſſors, der geſtorben iſt, weil er Angſt hatte, ſterben zu müſſen, wird in Stockholmer Blättern erzählt. Der Gelehrte litt ſeit einiger Zeit an Schlaf⸗ loſigkeit, ſo daß er angefangen hatte, reichlichen Ge⸗ brauch von Beruhigungs⸗ und Schlaſmitteln zu machen. An einem der letzten Abende hatte ihm ſeine Frau ſtatt der gewöhnlichen Mittel aus Zer⸗ ſtreutheit eine Paſtille Chloramin gegeben ein ſtar⸗ kes Desinſektionsmittel, das zwar nur zum äuße⸗ cen Gebrauch beſtimmt, aber durchaus nicht giftig iſt und ihm daher nicht hätte ſchaden können. Kaum hatte ſie ihren Irrtum bemerkt, als ſie ihrem Manne das mitteilte, der ſich bereits zu Bett gelegt hatte. In höchſtem Schrecken ſprang dieſer ſofort wieder aus dem Bett, kleidete ſich in größter Haſt wieder an und eilte zu einem befreundeten Arzt. Dieſer ver⸗ ſuchte ihn zu beruhigen und erkläxte ihm, daß nicht die geringſte Gefahr beſtünde, und daß er trotz des Chloramins noch gut weitere hundert Jahre leben könnte. Aber die Worte des erfahrenen Arztes vermochten den Profeſſors nicht zu beruhigen. Er kehrte nach Hauſe zurück, legte ſich wieder zu Bett und klagte gegenüber ſeiner Frau, daß er ſich ſehr ſchlecht fühle; der Arzt, fügte er hinzu, habe ver⸗ gebens verſucht, ihn zu täuſchen, er wiſſe, daß er ver⸗ giftet ſei, und nun ſterben müſſe. Und tatſächlich ſtarb der verängſtigte Mann wenige Stunden darauf. Sein Tod iſt, wie die Aerzte feſtſtellten, durch eine Herzſtörung erfolgt, die durch die furchtbare Erre⸗ gung eingetreten iſt, in die ihn die Ueberzeugung, Gift eingenommen zu haben, verſetzt hatte. * — Bei einer der letzten Sitzungen der Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften beſtätigte ſich die in Fachkreiſen ſchon lange beſtehende Vermutung von der Eutdeckung eines der bedeutendſten Seehäfen des Altertums, des Hafens der alten Phönizierſtadt Thyrus an der ſyriſchen Küſte, durch den franzöſi⸗ ſchen Vorderaſien⸗Forſcher Poidebard.— Die einſtige Phönizierſiedlung und ſpätere Römerſtadt, in der vor 3000 Jahren ſchon die Fäden der ganzen Mittel⸗ meerſchiffahrt zuſammenliefen, iſt heute nur noch ein unbedeutendes arabiſches Fiſcherneſt. Poidebard Hat jetzt nach jahrelanger Arbeit an Hand von Flug⸗ zeug⸗ und Taucheraufnahmen einwandfrei den ge⸗ nauen Stand der Ruinen dieſes Vineta des Mittel⸗ meeres feſtſtellen können über deren Beſchaffenheit ſich die Geſchichtsſchreiber lange Zeit die Köpfe zer⸗ brochen haben. Poidebard hat durch ſeine über Syrien unternommenen Beobachtungsflüge auch die auf Tauſende von Kilometern ſich erſtreckenden groß⸗ artigen Befeſtigungsanlagen des alten Rom er⸗ mittelt und damit, wenn auch ungewollt, die hiſto⸗ riſche Sendung des italieniſchen Imperiums im Mittelmeer wieder einmal beſtätigt gefunden. * — Eine unterirdiſche Stadt für 50 000 Menſchen ſoll in Mittelengland unter dem Pennines⸗Gebirge als Zufluchtsort bei Gefahr von Luftangriffen im Rahmen des engliſchen Luftſchutzyrogrammes er⸗ richtet werden. Man iſt auf den Gedanken gekom⸗ men, die großen natürlichen Höhlen in dieſem Ge⸗ birgszug, die teilweiſe ſo umfangreich ſind, daß die ganze Weſtminſter⸗Abbey darin Platz hätte/ als rie⸗ ſige Luftſchutzkeller auszubauen. Zur Zeit iſt das Betreten dieſer Höhlen allerdings nur unter Lebensgefahr mit Strickleitern und unter großen Vorſichtsmaßnahmen möglich. Jedoch plant man, bequeme Zugänge zu bauen und alsdann die Höh⸗ len mit elektriſchem Licht und Zentralheizung auszu⸗ ſtatten, ſo daß ſie als Aufenthaltsort für die Flücht⸗ linge aus den Induſtriebezirken dienen könnten. Die größte der Höhlen, die Gaping Ghyll, wird gegenwärtig von den Luftſchutzorganiſationen in der Grafſchaft Vorkſhire zu Uebungen benutzt. Es be⸗ finden ſich hier nicht nur einzelne Höhlen, ſondern kilometerlange Gänge⸗ und Galerien, die die ein⸗ gehender Unterſuchung ſind die Höhlen für den Kriegsfall als ſehr geeignet befunden worden, da das darüberliegende Geſtein des Gebirges teilweiſe mehr als 30 Meter dick iſt. 2* — In Wittſtock in der Nähe von Anklam ſpielte ſich auf dem Hofe des Beſitzers Lüdke ein grauſiger Vorgang ab. Der dort beſchäftigte Landwirtſchafts⸗ lehrling Fritz Poſener aus Schleſien überfiel in einem Stallgebäude die elfjährige Tochter des Lüdke, um ſich an dem Kinde zu vergehen. Es leiſtete hef⸗ tigen Widerſtand und ſchrie um Hilſe, worauf der Unmenſch mit einem Meſſer auf das Mäochen ein⸗ ſtach und es ſchwer verletzte, ſo daß es nicht flüchten konnte. Poſener kletterte dann auf den Heuboden des Stalles und legte Feuer an, das auch auf die Scheune übergriff. Als die Feuerwehren der Um⸗ gegend herbeieilten, ſtanden die Gebäude in hellen Flammen, der Täter wollte aus dem Feuermeer flüchten, ſtürzte aber dabei vom Heuboden, blieb ſchwerverletzt liegen und wurde von dem Feuer er⸗ griffen. Unter den Trümmern der völlig niederge⸗ brannten Gebäude ſand man den jugendlichen Ver⸗ brecher verkohlt vor. Das durch die Meſſerſtiche ſchwer verletzte Mädchen wurde vor dem Einſturz des Gebälkes noch rechtzeitig entdeckt und konnte in Sicherheit gebracht werden. Der Brandſchaden iſt ſehr erheblich, da auch alle landwirtſchaftlichen Geräte und eine größere Anzahl von Schweinen dem Feuer zum Opfer fielen. * — Ein unangenehmes Erlebnis hatte ein War⸗ ſchauer Geſchäftsmann in der bekannten Pilgerſtadt Czenſtochau. Nach Erledigung ſeiner geſchäftlichen Angelegenheiten begab er ſich in ein elegantes Nacht⸗ lokal, um den Tag feſtlich abzuſchließen. Bald machte er die Bekanntſchaft zweier äußerſt„netter“ Damen, mit öͤenen er ſich ausgezeichnet unterhielt. Auch dem Alkohol wurde reichlich zugeſprochen. Ungemüt⸗ lich jedoch wurde die Sache, als der Kaufmann, der von den Anſtrengungen der Reiſe ermüdet, ein wenig eingeſchlafen war, bei der Abſicht, die Rech⸗ nung zu begleichen, ſeine Brieftaſche, in der ſich ſämt⸗ liche Papiere und das Bargeld befanden, nicht zu ent⸗ decken vermochte. Mit Mühe wurde ein Skandal unterdrückt. Der verzweifelte Kaufmann, dem in der fremden Stadt kein anderer Ausweg blieb, begab ſich in ein Hoſpiz, wo ihm auch ein Lager angewieſen wurde. Wegen der drohenden Flecktyphusgefahr wurde in dieſer Nacht jedoch in allen Heimen und Aſylen von Czenſtochau eine große Razzia durch⸗ geführt und alle Inſaſſen einer ſcharfen Desinfektion unterworfen. Auch der Warſchauer Kaufmann ent⸗ ging trotz heftiger Proteſte nicht dieſem Schickſal. Ihm wurde der Schädel kahl raſiert, dann der Bart abgenommen und zum Schluß wurde er in ein Kar⸗ bol⸗ und Aetherbad geſteckt. In einer Wolke von Wohlgerüchen kehrte der Kaufmann am nächſten Tage in die Hauptſtadt zurück, unerkannt von ſeinen zahlreichen Bekannten. * — Ein ſeltenes Jagderlebnis hatte der Jagd⸗ pächter Roßmann aus Gr. Vahlberg bei Arendſee in der Altmark. Als er die Nachricht bekam, daß auf ſeiner Wieſe ein Fuchs in der Krone einer hohen Pappel ſitze, nahm er trotz ſtarker Zweifel doch das Gewehr zur Hand. Es ſtellte ſich heraus, daß der Fuchs hinter zwei Haſen hergeweſen iſt, durch das Auftauchen eines Menſchen aber geſtört wurde und in die Pappel geklettert war. Durch ein Jagoͤglas konnte der Jagdpächter erkennen, dͤaß der Fuchs ſich in der Spitze der 18 Meter hohen Pappel zuſam⸗ mengerollt hatte. Ein wohlgezielter Schuß holte den roten Räuber, der ſein beſtes Winterkleid angelegt hatte, herunter. * — Der Chefarzt eines Krankenhauſes in der nord⸗ iriſchen Stadͤt Lodonderry iſt der Anſicht, daß junge und hübſche Krankenpflegerinnen mindeſtens ebenſo⸗ gut zur ſchuellen Geſundung der Patienten beitragen wie die Hilfe des Arztes Bei der Auswahl der Schweſtern für ſein Inſtitut handelt er auch dem⸗ gemäß, nun mußte er aber die Erfahrung machen, daß die männlichen Kranken, wenn ſie aus dem Fieberſtadium heraus waren, von Liebesfieber be⸗ fallen wurden. Nicht weniger als ſechs Schweſtern haben das Krankenhaus in den letzten Wochen ver⸗ laſſen, um ehemalige Patienten zu heiraten. Ihr Erſatz bereitet aber keine Schwierigkeiten, da ſich junge Krankenſchweſtern dazu drängen, in dieſem ausſichtsreichen Krankenhaus beſchäftigt zu werden. 2* — Ein Schwarm von Tauſenden von Staren jagte den Bewohnern eines Etagenhauſes in dem Seebad Bridlington an der Küſte der Grafſchaft Norkſhire Nr du, Ululou Betrunkene Fuſgänger von Auto getötet dnb Magdeburg, 21. Jannar. Am Freitagabend ereignete ſich in Magdeburg ein ſchweres Verkehrsunglück. Zwei ältere Männer wollten die Straße überqueren, als ein Perſonen⸗ kraftwagen gerade die Straße entlang ſuht. Die beiden Fußgänger lieſen direkt in den Wa⸗ gen hinein und wurden überfahren. Der eine war ſofort tot. Der andere wurde in ſchwer verletz⸗ tem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht, doch ſtarb er bereits auf dem Wege dorthin. Die beiden Verunglückten beſanden ſich in ſtark angetrunkenem Zuſtand, ſo daß ſie nach Ausſagen von Augenzeugen direkt in den Kraftwagen hinein⸗ torkelten. Beide hatten neben anderen Verletzungen ſchwere Schädelbrüche erlitten. Steinlawinen beoͤrohen ein Dorf Hanb Mailand, 21. Jannar. Die Ortſchaft San Felice al Lago am Kleinen Endine⸗See mußte unverzüglich von der Bevöl⸗ kerung geräumt werden, da von den umgeben⸗ den Hängen große Stein⸗ und Schuttlawinen nieder⸗ gehen und die Ortſchaft bedrohen. Eine dieſer Stein⸗ Bauernhaus nieder, das völlig zerſtört wurde. Glück⸗ licherweiſe ſind keine Menſchenleben zu beklagen. Die Urſache der ſtarken Erdbewegung liegt in der Schneeſchmelze und in dem reichlich in den letzten Tagen niedergegangenen Regen. Schweres Grubenunglück in Ftalien dub. Rom, 22. Jannar. Ein ſchweres Grubenunglück hat ſich in einem Braunkohleubergwerk⸗ in der Nähe von Spoleto er⸗ eignet, wo durch Ausſtrömen von Gas acht Bergleute den Tod ſanden. Engliſches Flugboot auf See notgelandet EP. London, 21. Januar. Wie aus Neuyork gemeldet wird, iſt das der Im⸗ perial Airways gehörige und im regelmäßigen Poſt⸗ und Paſſagierdienſt eingeſetzte Flugboot„Cavaleer“ zu einer Notlandung auf See etwa 250 Seemeilen öſtlich von Ocean City(Maryland) gezwungen wor⸗ den. Das Flugboot wurde beſchädigt. Es iſt nicht mehr flugfähig. Ueber das Schickſal der Beſatzung und der Paſſagiere iſt noch nichts bekannt. In der Nähe der Unfallſtelle befindliche Schiffe ſind auf dem Wege zur einen gewaltigen Schrecken ein. Die Stare, die offen⸗ bar von einem langen Flug durch Regen und Nebel ermüdet waren, ließen ſich nachts auf dem Dach des Hauſes nieder. Hunderte fielen durch die weiten Kamine in das Innere des Hauſes und gelangten in die Wohnungen. Sie vollführten dort einen ſol⸗ chen Lärm, daß die Bewohner erſchreckt aufwachten und meinten, Einbrecher ſeien im Hauſe. Die ver⸗ ängſtigten Vögel flogen in den Zimmern hin und her, ſtießen gegen die Fenſter und Türen und waren weder zu beruhigen, noch war es möglich, ſie zu ent⸗ fernen. Einige hatten das Ueberfallkommando be⸗ nachrichtigt, das auch raſch erſchien. Die Bewohner des Hauſes kamen aber bis zum frühen Morgen nicht zur Ruhe, da in einzelnen Räumen bis zu 50 Stars umherflogen und erſt nach ſtundenlangen Bemühungen ins Freie gejagt werden konnten. * — Schreckliche Augenblicke durchlebten vier Diebe, die in das ſtädtiſche Schlachthaus in Bromberg ein⸗ gebrochen waren. Nachdem kurz vor Arbeitsſchluß alle Fleiſchvorräte in die Kühlhalle gebracht worden waren, ſchlichen ſie ſich in den Raum ein und legten ſich große Stücke Fleiſch zurecht, die ſie am nächſten Morgen herausſchaffen wollten. Sie gaben ſich ihrer Arbeit mit ſolchem Eifer hin, daß ſie darüber ein⸗ geſchloſſen wurden. Inzwiſchen wuroöen die Kälte⸗ maſchinen in Betrieb geſetzt und die Temperatur in der Kühlhalle begann ſich gewaltig zu ſenken. Den Dieben blieb nichts anderes übrig, als die Wächter zu alarmieren, die die an allen Gliedern ſchlottern⸗ den Einbrecher feſtnahmen. * — Vor zehn Jahren etwa entſtand das däniſche Projekt, von Hanſtholm an der Nordſee quer durch Nordjütland bis zum Kattegatt einen Kaual zu bauen. Hierbei ſoll erreicht werden, daß bei einer Waſſertieſe von ſieben Meter, Schiffe bis zu 4000 To. ſich den längeren Weg um das wegen ſeiner Sturm⸗ gefahr berüchtigte Kap Skagen, bei dem viele Schiffe ſtrandeten, ſparen können. Die Kanalſtrecke würde etwa 20 Km. lang werden und durch ziemlich flaches Gelände führen. Der alte Plan iſt jetzt wieder auf⸗ genommen worden. Dieſer Tage wurden Probe⸗ bohrungen gemacht, und die Koſten auf etwa 15 Mil⸗ lionen Kronen berechnet. Wie weiterhin bekannt wird, ſoll die nördͤlich von Sylt gelegene Inſel Röm ebenſo wie Sylt durch einen Damm mit dem Feſt⸗ land verbunden werden Die Maßnahme dient be⸗ ſonders der Arbeitsbeſchaffung. Deshalb ſollen auch für ͤen Bau nur Arbeiter genommen werden, die in Noroͤſchleswig wohnen. Die Vorlage des Deichbaues wird noch in dieſem Monat dem däniſchen Reichstag zugehen. —————— Sageobaleucleꝛ Montag, 23. Jannar Nationaltheater: 20 Uhr„Ingeborg“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproiektors: 20.15 Uhr Experimentalvortrag von Prof. Fröhner: „om Drachen zum Flugzeug“. Stadt Baſel“: Konzer(Verlängerung!]. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Wintergarten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Pour le meérite“.— Alhambra:„Napoleon iſt an allem ſchuld“.— Schauburg:„Menſchen, Tiexe, Senſationen“.— Palaſt, Gloria, Capitol:„Der Blaufuchs“, Scala:„Kleines Bezirksgericht“, Ständige Darbietungen Städtiſches Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis Uhr. Theatermuſeum, 1 7, 20: Geöſſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Sonderſchau; Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15— 19 Ubr. Städt. Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzingſtr. 13: R von 17—20 Uhr; Jugendausleihe: Geöſfnet von 11—13 und 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Wei⸗ denſtraße 16: Gehffnet von 10—19 Uhr. Städtiſches Hallenbad: Geöffnet von 16 bis 20 Uhr. Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern Bis Einbruch zelnen Teile miteinander verbinden. Nach ein⸗ lawinen ging in der Ortſchaft Pozzi über ein Hilfeleiſtung. Telefon 343 21. ausgegeben, ſondern auch drauf geſehen, daß er was Einzelheiten, ſondern erklären nur, es ſei eine„Die Banknoten hat man“, ſchlägt Miſter Wil⸗ „Richtiges“ und viel dafür bekam. Vermutlich hat Meuterei auf der„Mermaid“ ausgebrochen, und da man nun aber zu,„und'n paar von den Halunken n Ka er ſich in Klondike eingedeckt und alle alten Be⸗ habe man ſie ausgeſetzt. ia auch. Und Ihnen und der Bundespolizei ge⸗ ſtände aus Alaskas ſeligen Goldͤgräberzeiten auf⸗„Ich will Ihnen was ſagen“, trumpft Miſten nügt das wohl. Sie ſehen ebenſowenig wie die, geſtöbert. Wilman auf,„die Meuterer haben mit den Fäl⸗ was man noch nicht hatl Ich aber ſehe es, und ich Son vox Jn TRALOW Wenn Harriet überhaupt nach Lachen zumute ſchern unter einer Decke geſteckt!“ glaub, Käpten Lillingow auch.“ Kapitän Lillingow 35 wäre, würde ſie lachen. Ja, meint Jim, da möge Miſter Wilman recht behauptet, er ſehe es. „Dunnerſchlag! Bitt' um Verzeihung, Miſtreß Werkenthien, wegen dem Fluchen. Aber dann nichts als los! Daß wir mit Ebbe noch rauskom⸗ men!“ „Bedanken Sie ſich bei meiner Frau, Käpten“, meint Jim.„Wenn die mir nicht geholſen hätte, wäre ich nicht fertig geworden.“ Und wie ein Menſch unter ſolchen Umſtänden noch ſo frech ſein könne! wundert ſich Harriet. Doch dann wirft ſie den Kopf in den Nacken und ſieht Jim ſtramm in die Augen. „Demnach wären wir alſo einander“, ſagt ſie,„nicht wahr?!“ Faſt ſieht es mal wieder nach Streit aus. „Wenn ihr euch zanken wollt, ihr beiden“, ver⸗ mittelt aber Käpten Lillingow umſichtig,„dann macht das gefälligſt an Bord. Da könnt ihr das viel gründlicher beſorgen als hier draußen.“ wohl quitt mit⸗ Zwanzigſtes Kapitel Während Jim die„Peary“ zum Fiord hinaus⸗ Iotſt, wird Harriet in eine Kabine geführt, die den Miſchgeruch von Tabak, Gin und Tranſtieſeln ſelbſt dann nicht mehr loswürde, wenn man die„Peary“ zu dieſem Zweck verſenkte, wo das Meer am tief⸗ ſten iſt. Aber ſonſt iſt der Raum mit jeder Bequemlich⸗ keit perſehen. Statt der Koje ſteht ſogar ein mäch⸗ tiges Bett ganz wie in einer Luxuskabine da oder wie in der Eignerkabine einer Jacht. Frauen ſind außer Harriet nicht an Bord, Frauen ſind überhaupt zu jeder Zeit ein rarer Artikel auf der„Peary“. So ſchleppen denn zwei Matroſen unter Führung eines Stewards gewichtige Kleiderballen herbei. Denn Käpten Lillingow hat nicht nur alles Geld Bluſen mit hohen Stehkragen, Unterröcke in Wolle, Barchent und Leinen und vor allem gute, haltbare Leinen⸗ und Flanellwäſche mit Lochſtickerei und Languetten liegen ausgebreitet vor ihr. Aber ſchließlich kann Harriet nicht in Bewunde⸗ rung erſtarren. Anziehen muß ſie die Sachen! Und ſo wölben ſich denn bald maſſive Spitzengebilde“er ihren Schultern oder ſie fallen ihr von den alter⸗ tümlichen Hoſen auf die Waden herunter. Und nicht nur an ſchwarze Wollſtrümpfe und Knopf⸗ ſtiefel, ſondern auch an ein Korſett hat der Jung⸗ 9 0 Lillingow in ſeliger Jugenderinnerung ge⸗ dacht. Soſehr ſich jedoch däs ſchlanke Mäodchen auch müht, das Korſett iſt ihr zu eng! Immerhin iſt Harriet eine Frau, und in der weißen Jerſeybluſe und dem dunkelblauen Glocken⸗ rock mit rotem Lackgürtel erregt ſie in der Offi⸗ ziersmeſſe wildes Entzücken. Dieſer Miſter Werkenthien ſei ja ein großer Geograph, ſchwört Lillingow, aber ein Teufelskerl ſei er auch, daß er es zu einer ſolchen Frau gebracht habe. Und wenn er, Käpten Lillingomw ſelbſt, nicht ſchon ein wenig über die Jahre hinaus wäre 1 Das aber iſt eine Bemerkung, die Miſter Wil⸗ man für ſeine Perſon mit der Feſtſtellung unter⸗ bricht, daß er ſelbſt ſich ſeines Wiſſens noch im beſten Mannesalter befinde! Doch Jim möchte erfahren, wie es der„Mer⸗ maid“ ergangen ſei. Leider wiſſen aber die Offiziere der„Peary⸗ auch nicht viel. Die„Peary“ bekam Befehl, dieſe merkwürdige Poſition anzulaufen, die man bis jetzt vom Polar⸗ meer bedeckt glaubte, und dazu eine kurze Mittei⸗ lung über Harriet und Hampſter und eine Fälſcher⸗ ſtation. Die Offiziere ſind alſo ebenſo neugierig, etwas von den Geretteten zu erfahren, wie umgekehrt. Und die Geretteten wieder ergehen ſich nicht in haben, und ſeine Bemerkung ſei ſehr ſcharſſichtig. Es ſei überhaupt lehrreich zu erfahren, wag der Erſte ſich ſonſt noch über die Sache denke. Der Erſte fühlt ſich zu gehoben, um ſich noch länger bitten zu laſſen. „Schließlich ſind wir dͤoch auch Polizei“, ſagt er, „aber wenn man ſo die Jungens von der Bundes⸗ polizei hört, könnt man glauben, außer ihnen gäb es in den ganzen Vereinigten Staaten nichts Poli⸗ zeimäßiges mehr. Dieſe großkotzigen Kerle denken, ſie hörten das Gras nieſen. Aber wenn unſereins nur wollte!“ Es bleibt jedoch unklar, was geſchähe, wenn Män⸗ ner wie Miſter Wilman nur wollten. Denn jetzt wirft ſich ein ſo junger Menſch wie der Dritte tollkühn dazwiſchen. „Aber in dieſer Sache haben die Leute von der Bundespolizei richtig gelegen!“ behauptet er.„Fin⸗ den Sie nicht?“ „Purer Zufall!“ erklärt aber Miſter Wilman mit Nachdruck. „Sie haben doch alles ſchon vorher gewußt!“ er⸗ eifert ſich der Dritte trotzdem.„Auf hoher See be⸗ reits hat ein Kreuzer die Mermaid' aufgebracht. War ja im Radio zu hörenl Und die Meuterer und Fälſcher hat man feſtgenommen, und die andern hat man befreit. Miſter Gauden dem doch die Mer⸗ maid' gehört, hat ja ſelbſt im Radio die ganze Sache 'ne hervorragende an der Bundespolizei ge⸗ nannt. Hervorragende Leiſtung hat er geſagt! „Oh, wie ich mich für Edy freue!“ wirft Harriet dazwiſchen. Aber Wilman iſt Erſter und darum auch nicht vom Dritten zu ſchlagen. „Junger Mann“, ſagt er alſo zum Dritten,„für die Sache ja klar. Für mich noch lange ni ¹ „Warum nicht?“ erdreiſtet ſich der Dritte.„Wo man doch die Banknoten und alleg hatyp Ganze Ballen ſind das geweſen!“ 7 „Aber was hat man denn noch nicht?“ fragt der Dritte ganz verzweifelt. „Den Boß, junger Mann!“ erklärt Miſter Wil⸗ man mit Größe.„Und ſolange man den nicht hat, hat man nichts!“ „Nee, ſo was!“ ruft Jim heuchleriſch. Und wäh⸗ rend Harriet und Hampſter wie auf Kohlen ſitzen, meint er noch, daß er nie derartig Lichtvolles gehört habe, wie die Ausführungen des Erſten. „Da hören Sie es ſelbſt!“ triumphiert Miſter Wilman zum Dritten.„Und ich ſage Ihnen: an Ihren Großmäulern von der Bundespolizei iſt in Wirklichkeit gar nichts dran!“ „Sehr richtig!“ ſtimmt Jim mit ſo viel Eiſer bei, ihm einen warnenden Blick zuwerfen muß. „Tiä“, ſagt nun auch Käpten Lillingow, der Erſte habe wohl recht. Und dem Dritten könne man es nicht übelnehmen, er ſei eben noch jung. Sein Fehler ſei nur, daß er immer mit dem Mund vorn⸗ weg ſein wolle. Aber nun ſei es ſpät geworden, und was er, Käpten Lillingow, ſei, der hoffe, daß Miſtreß Werkenthien und ihr Mann die erſte Nacht gut in der Kapitänskajüte ſchlafen werden. Harriet wird blaß. Zum erſtenmal fällt ihr ein welche natürlichen Folgerungen der Biedermann Lillingow aus ihrer Behauptung ableiten werde, daß ſie mit Jim ver⸗ heiratet ſei. „Aber das können wir nicht annehmen, Kapitän Lillingow!“ ruft ſie mit Leidenſchaft. (Fortſetzung folgt) 1i KGOf. e R — — Morgen-Ausgabe Moneng, 23. 6 1939 R Mannheim der Meiſterſchaft entgegen BfR Mannheim— 36 Freiburg:1 BfR Mannheim— Freiburger FC:1(:1) m. Mannheim, 22. Januar(Eig. Ber.), Die geſteigerte Teilnahme der Fußballfreunde an den Geſchehniſſen auf den Kampffeldern ſpiegelt ohne weiteres das der Entſcheidung zudrängende Stadium ſowohl in der Meiſterſchafts⸗ als auch in der Abſtieasfrage wider. Dem jüngſten Gegner auf dem VfR⸗Platz wurde bereits bei dem Senſationsſieg über den Exmeiſter Waldhof in der Vorrunde in Ausſicht geſtellt, daß er noch ſeiner damals vollzogenen Vervollſtändigung ſeiner Mannſchaft ein ganz gewichtiges Wort im weiteren Ablauf der Runden mit⸗ reden werde, was ſich reſtlos erfüllte, den: ſeit jenem Sonntag haben die Breisgauer kein Spiel mehr verloren, e e HiTL SMUTLER in der Kunsisiraßse 8436 das bekerwrie Spezielgesctröft rür Fusball-Handball- Nockey Ein etwas früherer Vollzug dieſer Komplettierung hätte Freiburg ſeit Jahren wieder einmal auf den Platz des ſchärſſten Mittbewerbers neben Mannheim geſtellt. So war es— zumal nach dem Gang gegen Sandhofen— nicht zu verwundern, daß der Gaumeiſter ein Holles Haus ſah, obwohl das regneriſche Wetter nicht gerade beſonders hier⸗ zu einlud. FC Freiburg: Seminati; Keller, Zeltner; Herb, Reich, Büchner; Koßmann, Beha, Scherer, Molber. Bauer. BfR Mannheim: Vetter; Conrad, Rößling: Henninger, Feth, Rohr; Spindler, Fuchs, Lutz Adam, Striebinger. Vor etwa 5000 Beſuchern beginnt die Sache mit dem Anſtoß von BfR, doch bewegt ſich das Leder vorerſt in veichlich hohen Regionen, ſo daß kein rechter Fluß in die Aktionen kommt, zumal die beiderſeitigen Deckungen den Reſt beſorgen. Vereinzelte ungeſährliche Bälle werden von den Torhütern ohne Aufregung erlediat. bis dann Beha eine Unſicherheit Rößlings nützend, aus kurzer Entfernung au dem überraſchten Vetter vorbei einſchießt. 01 nach zehn Minuten. Doch ebenſc überraſchend erſolgt in der nächſten Minute bereits durch Adam im Anſchluß an den 1. Eck⸗ boll des Vigt, indem er mit tadelloſem Kopfſtoß Seminati im Kaſten ſtehen läßt, der Ausgleich,:1. Eine ver⸗ zwickte Situation kann Reich auf Flankenwechſel des Vicn mit beſonnenem Abſchlag klären: wie dann auch Vetter auf der anderen Seite dem zögernden Bauer das Leder vom Fuß nimmt. Freiburg iſt durchweg im Feld einen Grad ſchneller in Uverwertung, aber ein abgewehrter Schuß von Fuchs kommt zu ihm zurück, er gibt famos zum dieſes Mal ungedeckt ſtehenden Lutz, der blitzhaft, unter dem ſich zu ſpät werfenden Seminati hinweg die Führung holt, 211. Rößling ſcheidet kurze Zeit aus und es ſteigt die 2. Ecke für die Platzelf, die ohne Erſolg bleibt. Freiburg wird durch exakte Flügelbedienung immer wieder gefährlich, wo⸗ bei ſich der flinke Bauer auf Linksaußen beſonders aus⸗ zeichnet. Dann erwiſcht Fuchs einen überraſchenden Paß von Lutz in bedͤrohlichſter Stellung nicht. Ein famos getre⸗ tener Strafball Spindler engleitet Seminati, doch kann er das hochgehende Leder ungeſtört auffangen. Ein Bomben⸗ Sanohofens SpBg Sandhofen— 1. FC Pforzheim 59(:2) t. Mannheim, 22. Januar(Eig. Ber) Die in hartem Kampfſtil erzwungene Punkte⸗ teilung auf dem Spielfeld des badiſchen Meiſters hat den Mannen der Spxg Sandhofen nicht nur ge⸗ zeigt, daß ſie als Kameraden zu großen Leiſtungen fähig ſind, ſondern ſie hat auch im Mannheimer Norden eine herrliche Atmoſphäre der Siegeszuver⸗ ſicht geſchaffen, die für den ſchweren Gang gegen den FC Pforzheim ein günſtiges Abſchneiden erwarten ieß. Als jedoch durchſickerte, daß der brave Rohrmann infolge einer Prellung nicht das Tor hüten konnte und pauſſieren mußte, da erhielten die Hoffnungen auf Spielgewinn einen kleinen Dämpfer, denn ſein Erſatzmann iſt noch nicht ſoweit, um der Schwere dieſer Spiele gewachſen zu ſein. Mit dem Einſatz allen Könnens, das in den letzten Wochen— in denen des Abends neuangebrachte Scheinwerfer über den Platz erſtrahlen und einen ſtrammen Trainingsbe⸗ trieb beleuchten— einen Aufſchwung genommen hat, verſtand es Sandhofen in einem wechſelvollen Spiel aber zu ſchaffen, den Goldſtädtern die Punkte zu entreißen. Der Sturm, von Fritz Barth meiſterlich dirigiert, ſpielte in ſchnellen ſauberen Zügen. Vogel als Linksaußen iſt wieder im Kommen und der ſchwarze Weikel ſtand auf dem rechten Flügel auf dem richtigen Platz, an dem ſeine Schnelligkeit gut zur Geltung kam. Der techniſch famoſe Fenzel ver⸗ ſtand die Athleten in der gegneriſchen Deckung ſtark zu beſchäftigen und auch Erbacher fügte ſich vielver⸗ ſprechend ein. In der Läuferreihe, die immer noch ohne ihren Alfred Müller ſpielt, hielt ſich Michel auch als Läu⸗ fer ganz annehmbar, Wetzel ſpielte als Stopper in gewohnter Güte und Wehr war nicht klein zu kriegen. Schenkel und Streib hatten einen ſchweren Stand, da die Unſicherheit ihres Hintermannes ſie zu größter Vorſicht zwang. Der 1. FC Pforzheim war überraſcht über die erhöhte Schlagkraft ſeines Gegners, der ihn zur Hergabe des letzten Einſatzes zwang. Für Gärtner, der ſich im Wildparkſtadion zu Karlsruhe eine Arm⸗ verletzung zugezogen hat, ſtand erſtmals wieder Nonnenmacher im Tor, der natürlich nicht voll ein⸗ ſchlagen konnte. Den Verteidiger Rau hatte man Kin— SB Walohoſ.1 52 Offenburg— Phönie Karlsruhe:0 AfR Mannheim beſiegt 5C Freiburg ſchuß von Scherer bringt Parade Vetters über die Latte, doch die anſchließende 1. Ecke für Freiburg verläuft ergev⸗ nislos. Das überaus feſſelnde Spiel hält die Spannung dauernd offen. Fuchs knallt kurz vor dem Pauſenpfiff handbreit daneben und es gelingt Freiburg, aus einem ganz bedenklichen Dreh innerhalb ſeines Strafraums mit Glück noch herauszukommen. Ein über die Latte ſtreichen⸗ der Schuß von Lutz beſchließt die erſte Hälfte. Die glänzende Art, mit der die Breisgauer ihre nun ſeit Monaten beſtehende Form vor der Pauſe herausſtellten, laſſen trotz der errungenen Führung die geſtellte Aufgabe für den Gaumeiſter noch ungelöſt erſcheinen. Die Haupt⸗ gefahr droht ihm von der unbeſtreitbar größeren Schnellig⸗ keit des Gegners, wie der außerordentlichen Wendigteit des Sturmes, der allerdings ein zu ſtartes körperliches Manko auſweiſt, um ſich entſcheidend durchzuſetzen. Nach dem Wiederanſtoß iſt Freiburg beſonders attiv, gleicht das Eckenverhältnis:2 aus, worauf dann auch ein ſein abgewogener Strafball von Bauer haarſcharf über die Leiſte geht. VfR wird auch weiterhin mehr in die Defenſive ge⸗ zwungen, wobei die Breisgauer ihren dritten Eckball ſetzen und ein gefährlicher Flachſchuß von Bauer von Conrad ge⸗ rade noch mit Fußabwehr erledigt wird. Auf Steilvorlage von Lutz knallt Striebinger los, doch Seminati ſchlägt ab. Auf der anderen Seite drückt Vetter einen Prachtſchuß Büchners zur vierten Ecke für die Gäſte, auf die Strie⸗ binger mit einem gefährlichen, aber danebengehenden Schuß antwortet. Freiburg ſetzt offenſichtlich alles auf eine Karte; das Spielgeſchehen wird überwiegend von ihm dik⸗ tiert, doch ſtemmt ſich VfR, die Lage erkennend, entſchloſſen entgegen und bucht ſeine dritte Ecke. Infolge Verletzung muß Conrad ſeinen Platz mit Spindler wechſeln, was immerhin bedenklich bleibt. Ein Hände von Feht führt zu Handelfer für Freiburg, den Herb aber kopflos ver⸗ ſchießt, den ſicher winkenden Ausgleich verſchenkend. So pendelt der feſſelnde Strauß unter beiderſeitigem vergeb⸗ lichem Bemühen ohne weitere Erfolge aus. Was man über die Breisgauer aus Anlaß des Vorſpiels gegen Walöhof mit Recht äußern konnte, hat ſich die Monate her bewahrheitet. Die Mannſchaft kam nur zu ſpät zu ihrer Vervollſtändigung ſonſt hätte ſie be⸗ ſtimmt entſcheidend in den Ablauf der Meiſterſchaftstreffen eingegriffen. Ohne den bekannten Mittelläufer Lehmann antretend, lieſerten ſie dem Gaumeiſter eine vollkommen ebenbürtige Portie, bei der die Hintermannſchaft ihren Ruf beſtätigte. Reich als Mittelläufer ſah ſeine Haupt⸗ aufgabe in der Bewachung veu Lutz, dem nur wenig Luft zu ſeinen Schüſſen gelaſſen wurde. Büchner als linker Läufex wurde aber doch zu ſehr mit Zuſpiel bedacht. wos den Aufbau etwas einſeitig geſtaltete. Techniſch gab die Mannſchaft ihrem großen Gegner nichts nach, übertraf ihn aber an Schnelligkeit, wie auch beſondere Wendigkeit im Angriff, dem nur das entſprechende körperliche Gewicht ſehlt. Auf jeden Fall habert die Münſterſtädter den denk⸗ bar beſten Eindruck hinterlaſſen. Glänzend arbeitete auch die geſamte Deckung. Dem Gaumeiſter gelang allerdings eine ent⸗ ſprechende Herausſtellung ſeiner eigentlichen Norm auch diesmal nicht, und er kann tatſächlich von Glück ſagen, daß dieſe Partie ſo abgelauſen. Unverſtändlich blieb das hohe Spiel auf weite Strecken, das den ſeuſtigen Fluß hemmte, Nachgeloſſen in ſeiner Leiſtung hat offenbar Feth, wäh⸗ rend Rößling voll ſeinen Mann ſtellte. Ausſchlag⸗ gebend war aber die unentwegt ſtabile Haltung von Wetter, der einen Haupthalt der Mannſchaft abgibt. Es bleibt die Frage offen, ob VfR nicht doch auf ſeine alte Formation zurückgreifen ſoll, obwohl der Standpunkt rich⸗ tig iſt, eine ungeſchlagene Mannſchoft nicht umzuformen. Schrempp⸗Karlsruhe war, von kleineren Fehl⸗ entſcheidungen abgeſehen, ein umſichtiger Leiter. A. M. feiner Sieg in die Sturmmitte genommen, deſſen Platz der große Neuweiler einnahm, der neben Eberle wiederholt auf Herz und Nieren geprüft wurde und nicht immer im Bilde war. Zwiſchen den routinierten Läufern Burkhardt— übrigens beſter Mann— und Wünſch ſtand der junge Albrecht zum zweiten Male als Mittelläufer; er hatte zwar etwas Lampenfieber, ließ ſich aber ſonſt nicht übel an. Der geſamte Sturm war ſehr angriffsfreudig.„Bommatſch“ Fiſcher war ſpielfreudiger und beweglicher als ſonſt und Vogt und Hartmann erwieſen ſich als tüchtige Außen. Rau war nicht von Pappe und Knoblochs Vorlagen erwieſen ſich als brauchbar. Die Mannſchaften ſtanden in folgender Auf⸗ ſtellung: Sandhoſen: Schröder; Schenkel, Streib; Michel, Wetzel, Wehe; Weikel, Barth, Fenzel, Ehrbächer, Vogel. Pforzyeim: Nonnenmacher; Eberle, Neuweiler; Burkhard, Albrecht, Wünſch; Vogt, Fiſcher, Rau, Knobloch, Hartmann. Für Sandhofen begann das Treffen ſehr verhei⸗ ßungsvoll, denn ſchon nach etwa acht Minuten ſaß der erſte Treffer im Pforzheimer Tor. Fritz Barth, der alte Stratege, hatte die gegneriſche Verteidigung überlaufen und ſchob den Ball ſo exakt in die lange Ecke, daß für Nonnenmacher keine Möglichkeit zum Eingreifen blieb. Dieſer frühe Treffer gab dem Sandhöſer Spiel einen ganz gewaltigen Auftrieb, und ſchon beim nächſten Angrifſ flitzte ein erneuter Schuß von Barth knapp neben das Tor. Bei einem Weitſchuß von Fiſcher ließ ſich dann aber Schröder überraſchen, ſo daß Pforzheim auf billige Weiſe zum Ausgleich kam. Doch wieder holte ſich Sandhofen die Führung; Barth hatte mit einer Vorlage nach rechts Weikel bedient, der entſchloſſen den Ball über die Verteidiger hob und dann mit Wucht einknallte. Ein weiterer Treffer für Sandhofen war bei einer Straſball⸗ bombe von Barth fällig, als der Ball Nonnenmacher entfiel, doch mit vereinten Kräften konnte die Gefahr gebannt werden. In der 35. Minute rauſchte es aber doch zum dritten Male im Tor der Pforzheimer. Eine Steilvorlage hatte die Deckung ausgeſchaltet und Fenzel ſchoß ein. Auf billige Art kam dann der 1. FC zum 2. Tor. An Barth war ein offenſicht⸗ liches Foul begangen worden, doch einer Fehlent⸗ ſcheidung des Spielleiters, die ſehr viel böſes Blut ſchaffte, entſprang ein Strafball für Pforzheim, den Fiſcher zum 2. Gegentreffer ummünzte. Nach Wiederbeginn hatte Sanoͤhofen den Wind im Rücken, der ſich bei der ſofort einſetzenden Ueberlegenheit als ein wertvoller Bundesgenoſſe er⸗ wies. Ein von Nonnenmacher abgeſchlagener Ball landete im Nachſchuß von Barth an der Querlatte. Pforzheims Deckung war ſehr beſchäftigt und mußte ſich mit aller Energie den Angriffen des Gegners entgeger. der weit erfolgreicher operiert hätte, wäre ſeine linke Flanke durchſchlagskrätiger und wendiger geweſen. Es hätte bei Pforzheim rau⸗ Spg Sandhofen— 1. 5C Pforzheim:3 ſchen müſſen, wie im„Böhmer Wald“, S ſtatt deſ⸗ ſen gelang den Goldſtädtern in der 70. Minute wie⸗ derum der Ausgleich durch Vogt, der erneut auf das Konto von Schröder ging. Trotz dieſes Mißgeſchicks kämpfte aber Sandhofen mit ungebrochener Tatkraft weiter und wieder war es Barth, der in der 76. Minute mit einem Pfundſchuß die abermalige Füh⸗ rung herausholte. Mit einem Bombenſtrafball ſchoß er in der 80. Minute noch den 5. Treffer, der end⸗ gültig den heißerkämpften Sieg ſicherſtellte. Schiedsrichter Dehm⸗Durlach unterlief mit dem Freiſtoßtor für Pforzheim ein Fehler, den er ſpäter durch Konzeſſionen im Feloͤſpiel wieder gutzumachen ſuchte. Hgt. Waldhof in Karlsruhe geſchlapen K§— Waldhof:1(:0) e. Karlsruhe, 22. Januar(Eig. Drahtber.) Eine ſolche Begegnung und ein ſolches Wetter! Schlechter hätte es der eingeſchworenſte Gegner unſeres herrlichen Fußballſportes nicht einrichten können. Mit einer nicht zu überbietenden Gleich⸗ mäßigkeit und Beharrlichkeit goß es von oben herunter, daß man glauben konnte, es wäre etwas nachzuholen. Der KFV⸗Platz pflegt nach ſolchen Ergüſſen ſehr unangenehme Eigenſchaften anzu⸗ nehmen und abſolut keinen Spielgrund abzugeben für Leiſtungen, die man bei einer Paarung KFV.- Waldhof erwartet, insbeſondere dann, wenn man hört, daß der KFW in ſeiner ſtärkſten Beſetzung an⸗ tritt und Waldhof auch alles aufbietet, um eine möglichſt ſtarke Elf ins Feld zu ſchicken. Von Waldhof hat man allerdings gehört, daß die Mannſchaft nicht ohne Schwierigkeit aufgeſtellt wer⸗ den konnte. Infolge des ungünſtigen Wetters blie⸗ ben natürlich viele Zuſchauer ſern. Statt der erwar⸗ teten mindeſtens 6000, blieb es dann bei etwa 4000 Zuſchauern, die zu Beginn des Spieles das Rechteck umrahmten. Dem Schiedsrichter Strößner⸗Heidel⸗ berg ſtellten ſich folgende Mannſchaften: KFV: Eßwein; Imig, Bolz; Held, Wünſch, Haas; Brecht, Benz, Hellwig, Morlock, Damminger. Waldhof: Drayß; Ramge, Siegel; Schneider, Heermann, Neudecker, Eberhard, Biehlmaier, Her⸗ bold, Erb, Günderoth. Schiedsrichter Strößner⸗Heidelberg hat uns nicht gefallen. Er beherrſcht das Spiel nicht immer, vor allem ließ er ſich von den Spielern zu viel ſagen und gefallen, daß man wirklich Bedenken hatte, ob das Spiel glücklich zu Ende gehen würde. Gleich vom Anſtoß weg gibt es Torbeſuche auf beiden Seiten. Gefährlich wird es aber erſt, als Bolz einen Ball nicht wegbringt. Die ſich dus ergebende Situation wird von Waldhof ſofort aus⸗ genutzt, aber Eßwein bemächtigt ſich des Geſchoſſes. Gefahrdrohend ſieht es nach zehn Minuten vor dem Waloͤhoftor aus, als Damminger unvermutet in den Beſitz des Balles kommt, aber auch dieſe Ge⸗ fahr geht vorüber. In der 12. Minute rettet Eßwein ein ſicheres Tor durch eine ganz tollkühne Robinſonade. Anſchlie⸗ ßend hält ſich der§V minutenlang in der Wald⸗ hofhälfte auf. Unheimlich ſchnell wechſeln die Bil⸗ der. Hüben und drüben iſt alles wachſam, beide Sturmreihen ſind gefährlich. Waldhofs Sturm ſpielt raumgreifender als der des KFV. Brecht ſchafft dann aber doch eine ſehr kritiſche Situation vor Waldhofs Tor. Er wird geſtoppt, kommt dabei zu Fall und glaubt, es ſei ihm Unrecht geſchehen. Dem war aber nicht ſo. Er tippt dem Schiedsrichter vollkommen zu unrecht, und ſehr bedenklich auf die Schulter. Schließlich fällt in der 36. Minute in dem bis dahin mit äußerſter Erbitterung durchgeführten Kampf das erſte Tor. Vor Waldhofs Gehäuſe ent⸗ ſtand ein unglaubliches Gewimmel. Es ſcheint un⸗ möglich zu ſein, den Ball ins Netz zu bringen, da ſauſt Brecht herein, haut, ſo unbekümmert wie er iſt, auf die Kiſte und ſchon hat es geſchells Von Waldhof wird heftig reklamiert, etwas Unrichtiges war jedoch nicht zu ſehen. Der Schiedsrichter bleibt bei ſeiner Entſcheidung, der KFV führt:0. So bleibt es bis zur Pauſe, trotzdem Eberhardt eine ſeltene Gelegenheit für den Ausgleich hatte. Nach der Pauſe iſt der KFeſofort wiederum im Angriff, allerdings vorläufig mit weniger Schwung als in der erſten Hälfte. Erſt nach einigen Minu⸗ ten wird die Sache gefährlich. Damminger erprobt ſeinen linken Fuß mit beſtem Erfolg. Drayß hatte an dem Ding tüchtig zu beißen. Waldhof kommt kaum noch aus ſeiner Hälfte heraus. Man bekommt den Eindruck, als wird das Spiel allmählich ver⸗ ſacken. Da flankt Brecht hoch herein und über Drayß hinweg ſenkt ſich das Leder in den Kaſten, Hellwig hilft noch ein bißchen nach. Das wird Waldhof nun doch zu viel. Heermann geht in den Sturm, er⸗ ſcheint auch vor dem KFV⸗Tor und— läßt eine große Gelegenheit aus. Im Gegenſtoß geht Brecht unwiderſtehlich davon, aber um Zentimeter geht ſein Schuß vorbei. Drayß macht dann eine weitere KöV⸗ Gelegenheit durch foul an Hellwig zunichte, Immig ſchießt den Elfmeter glatt ein.:0 ſteht das Spiel. Waldhof ſpielt zunehmend unſauberer, und Strößner iſt nicht der Mann, der dieſen verbiſſenen Kampf einwandfrei leiten kann. Heermann verläßt hum⸗ pelnd das Spielfeld. War es eine wirkliche Ver⸗ letzung oder iſt ihm die Luſt vergangen? Bei Wald⸗ hof machte ſich dieſer Ausfall natürlich ſehr bemerk⸗ bar. Es ſtürmt faſt nur noch der KFV. Für die vielen Debutanten des Waldhofs war das Spiel doch zu ſchwer und es traten faſt nur noch die alten Spie⸗ ler in Erſcheinung. Während dieſer Ueberlegenheit des Kö kommt Waldhof zu ſeinem verdienten einzigen Gegentor, und zwar durch Herbold, der ſchön bedient wurde, entſchloſſen durchließ und Eßwein das Nachſehen gab. In den letzten Minuten des Spiels behält der KF die Führung weiter, aber es gab doch auch vor dem KFV⸗Tor noch einige gefährliche Augenblicke. Württemberg ſchaltet die Mitte aus Württemberg— Mitte 8ꝛ3(:2) ck. Halle, 22. Januar(Eig. Drahtbeꝛ.) Württemberg: Deyle(Stuttgarter Kickers); Bolz(SSV Ulm), Cozza(Stuttgarter Kickers); Uohn 2, Picard(beide SS Ulm), Schädler(Ulm 94); Aubele 2, Tröger(beide SS Ulm), Seitz(Kornweſtheim), Fiſcher(Zuffenhauſen), Frey(Stuttgarter Kickers). Mitte: Patzl(1. SV Jena); Werner(1. S Jenal, Bikke(Thüringen Weida); Manthey, Gehmert, Weißen⸗ born(alle Deſſau 05); Paul(Deſſau 05), Lederer(Thür. Weida), Schmeißer(Deſſau 05), König(1. SV Jena), Schönborn(Boruſſia Eiſenach). Das Reichsbundpokalſpiel Mitte gegen Württem⸗ berg in Halle endet mit einem faſt ſenſationellen Er⸗ gebnis. Die Schwaben, die großen Favoriten dieſes Spiels, lagen bis zur 68. Minute noch:8 im Nach⸗ teil. Mitte ſchien bereits dem Erfolg zuzuſteuern. Eine Ueberraſchung war faſt greifbar nahe, als der Gegner in dieſem Augenblick unverhofft zum Füh⸗ ungstor kam und nun 20 Minuten ſo ſpielte, daß es die Mitte⸗Stürmer einfach ſtehen ließ und immer wieder überrante. Zwanzig Minuten ſpielte zum Schluß nur Württemberg und es kanterte den Mitte⸗ Gau in dieſer Zeit durch weitere fünf Treffer mit :3(:2) nieder— einem Ergebnis, das länger als zwei Drittel des Spiels hindurch niemand für mög⸗ lich gehalten hätte, das dem Spielverlauf und den Leiſtungen auch nicht ganz entſpricht, wie wohl der klare württembergiſche Sieg ſelbſtverſtändlich voll in Oroͤnung geht. Das Pokalſpiel in Halle war das überragende Fußballereignis, das man ſich hier davon verſpro⸗ chen hatte. Bei trübem Wetter hielten etwa 20000 Zuſchauer die Ränge der Kampfbahn der Stadthalle dicht beſetzt und erlebten ein ſpannendes und auch ſchönes Treffen, das ſpäter für die Tauſende durch den völligen Zuſammenbruch der heimiſchen Mann⸗ ſchaft freilich hinſichtlich des Ergebniſſes noch eine Enttäuſchung wurde. Zwei Gründe waren dafür ausſchlaggebend ge⸗ weſen, daß dieſes Pokalſpiel mehr als alle früheren außerordentliche Anziehungskraft ausübte: Zum einen kam ja die Württembergiſche als die Mann⸗ ſchaft des großen Rufes, als die ſeit dem Breslauer Turnier ungeſchlagene Gauelf, ja als einer der Fa⸗ voriten für den diesjährigen Pokalwettbewerb. Zum andern hatte der Gau Mitte ſeine Mannſchaft neu formiert, die elf Spieler aus Mitteldeutſchland ſtellte wohl das zur Zeit tatſächlich ſtärkſte Aufgebot dar und ſie trugen das volle Vertrauen als die ſeit dem Pokalweg von 1935 wohl ſicher ſtärkſte Mann⸗ ſchaft. Wie dieſer Film, der zweimal 45 Minuten dann abrollte, das war aufregend, hoch dramatiſch, es war mitreißend und entſchädigte Tauſende durch ſeine ungeheure Dynamik auch für die herbe Tor⸗ ziffer ihrer Mannſchaft. Reichsbundpokal⸗Zwiſchenrunde in Bayern— Niederrhein 311 in Halle: itte— Württemberg 318 in Hindenburg: Schleſien— Oſtmark.1 in Leipzig: Sachſen— Oſtpreußen:0 Die Erzgebirgsfahrt der Berufeſahrer und Radama⸗ teure berührt am 14. Mai auch den Sudetengau. Dieſer Straßenwettbewerb wird auf der Strecke Chemnitz—Karls⸗ bad und zurück entſchieden. Frau Käthe Franke wird beim Berliner Sportpreſſeſeſt am 9. Februar ihren oſtpreußiſchen Fuchs Bofar in einer Dreſſur vorſtellen. Ein Hürdenrennen ohne Pferde tragen die Jockey⸗Lehrlinge aus. 8 Montag, 23. Januar 1939 Seite/ Nummer 37 Abteilung 1 Phönir Mannheim— Weinheim 10 Heddesheim— 07 Mannheim:4 Seckenheim— Ilvesheim 60 Brühl— Käfertal:2 Hockenheim— Fendenheim 211 Neulußheim— Friedrichsfeld:0 WVereine Sviele gew. unentſch, derl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 15 9 4 2 2 238 Olympia Neulußbein 16 8 4 4 38˙32 2ʃ112 FBWeinheim 1⁵ 8 2 5 29•19 18.12 SC Käfertal 16 6 6 4 35.26 18:14 Germ. Friedrichsfeld 16 6 6 4 26.17 18.14 98 Seckenheim 16 6 6 4 2822 18.14 07 Mannheim 16 6 5 5 20.27 17:15 Phönix Mannheim 16 5 6 5 21:29 16 16 Alemann. Ilvesheim 16 5 8 6 32•34 15:17 BfTuf Neudenheim 15 5 3 7N32 1317 FV Brühl 1⁵ 6— 8S 18 08 Hockenheim 1⁵ 3 4 8 17.37 10.20 2 1 12 13:44.2⁵ Fortuna Heddesheim15 Phönix Maunheim— Weinheim:0(:0) Recht verheißungsvoll begann das Spiel hinter der Uhlandſchule für die Platzherren, als die flink vorgetragenen Angriffe Schüßler mit Bombenſchuß eine der Aktionen beſchließen ſahen, doch wurde die Querlatte den Weinheimer Gäſten zum Retter. Bald darauf„brannte“ es wieder vor dem Wein⸗ heimer Tor, doch Kriz konnte mit Fußabwehr die brenzliche Situation klären. In der Folge kam auch der gefürchtete Gäſteſturm mehrfach vor das gegneriſche Tor, doch war das ausgezeichnete Phö⸗ nix⸗Schlußtrio Keil; Neck—Haarmann nicht zu über⸗ rennen. Immer wieder verriet der ſtämmige Wein⸗ heimer Sturm durch ſeine fein eingefädelten An⸗ griſſe die ihm eigene Taktik, ohne daß es zu dem erhofften Zähltreffer gekommen wäre. Der Phö⸗ »nixſturm, von der guten Läuferreihe mit Wühler an der Sitze hervorragend unterſtützt, erwies ſich bis zum Seitenwechſel dank ſeines Eifers als der Wer richtet Ihre 5 5 Ki Klepper-Karle fachmännisch 07.24-Tel. 51992 beſſere Mannſchaftsteil und erzwang drei Ecken, ohne indeß den verdienten Führungstreffer zu er⸗ pielen. Die Platzherren drängten nach Halbzeit erneut ſtark, denn die Weinheimer glaubten durch eine unnötig harte Note antworten zu müſſen, wobei dem Unparteiiſchen offene Fouls entgingen. Weinheim ſchuf in heller Verzweiflung vorübergehend wieder ſehr gefährliche Momente, die jedoch immer noch 333 den erhofften Treffer brachten. Herrliche Zweikämpfe lieferten ſich die früheren Waldhofkame⸗ raden Model und Rasmus, bei dem erſterer ein kleines Plus für ſich herausarbeiten konnte. End⸗ lich, in der 70. Minute ſollte der Bann gelbſt wer⸗ den. Ein Eckball für Phönix, von Pfiſterer ſchön hereingegeben, konnte von Schüßler blitzſchnell flach eingeſchoben werden. Auch in der Folge ſollte Weinheim trotz verſchiedener gefährlicher Durch⸗ brüche und zwei Eckbällen nicht zum Erfolg kommen, Rasmus oder ſein Kamerad Haarmann waren nicht zu ſchlagen. Schiedsrichter Grether⸗ ⸗Neureut befriedigte bis auf vorerwähnte Kleinigkeiten vollkommen. Hebdesheim— 07 Mannheim:4 Einen klaren Sieg holten ſich die Neuoſtheimer um Sonntag in Heddesheim, wo ſie mit:0 Toren Sieger blieben. Beſonders vor der Pauſe waren die SGäſte ſehr gut in Form und drängten die Heddes⸗ heimer in ihre Hälfte zurück. Nur dank ihrer vor⸗ züglichen Hintermannſchaft mußten die Einheimiſchen nur zwei Treffer hinnehmen, denn dem Svielver⸗ lauf nach hätte es mehr ſein können. Ein Handelf⸗ meter bringt den Gäſten durch Ulmerich den erſten Erfolg, und dann ſetzt Jung eine Vorlage von Beckerle ins Netz der Hedͤdesheimer. ach der Pauſe haben die Heddesheimer mehr ve in Spiel und drängen gefährlich, aber der Angriff kann ſich gegen die ſichere Verteidigung der Neuoſt⸗ heimer nicht durchſetzen. Dann kommen die Gäſte wieder auf. Grönert knallt einen Strafſtoß aufs — aber Wilhelm rettet im Tor ſtehend, in höch⸗ Not. Ein weiterer Strafſtoß wird von der Lete abgewehrt. Heddesheim vergibt nun die beſte hance des Kampfes, indem Vierling einen Hände⸗ elfmeter neben das Tor ſchießt. Kurz vor Schluß kommen die Gäſte durch eine ſchöne Leiſtung von Bes zum vierten Tor. Die Mannſchaft des Siegers geſiel gut. geſamte Hintermannſchaft. Der beſte Mann Beckerle als Mittelläufer, auch die Arbeit im An⸗ war gut und erfolgreich. Bei Heddesheim war nur die Hintermannſchaft Schon die Läuferreihe zeigte Mängel und im turm wollte es überhaupt nicht klappen. Auf bei⸗ n Seiten mußte man mit Erſatzſpielern antreten. Als Unparteiiſcher war Münzer, Rohrbach, wie im⸗ me* hervorragend. Seckenheim— Ilvesheim:0(:0) Zu dem Lokaltreifen Seckenheim— Ilvesheim hatten ſi beiderſeits des Neckars zahlreiche Zuſchauer eingeſun⸗ den, welche einen überlegenen Sieg der Seckenheimer er⸗ leben konnten. Nach den zuletzt gezeigten Leiſtungen mußte der Kompfousgang offen ſein. Die ſonntäglichen Leiſtun⸗ n der Seckenhe'mer ſtanden jedoch weit über dem, was an in den letzten Wochen von der Mannſchaft ſoh. Zu be⸗ ckſichtigen iſt allerdings, daß Seckenheim erſtmals wieder rſtärkt antrat, während ſich bei Ilvesheim vor ollem das Fehlen des geſperrten Friedel Weber bemerkbar machte, der im Angriff vorerſt unerſetzlich iſt. Seckenheim: Wohliahrt; Hennesthal 2, Hennesthol 1: Bauder, Würthwein; Umminger, Wolf, Walz, Gropp, Fuch sesbeies: Dreher; Grimm, K. Weber; Mayer, Sauer, ann; Katzenmaier, H. Weber, Hartmann, Schwarz. A. Sehr gut chon in der erſten Minute begann der Torſegen, als z einen Prachtſchuß ins Tor ſetzte. Fuchs erhöhte auf ann ließ Behr auf dem glatten Boden einen Flach⸗ on Umminger paſſieren. Umſtellungen bei Ilves⸗ im führten zu nichts, noch vor der Pauſe erhöhte Gropp ich 20⸗Meter⸗Schuß auf:0. Auch nach dem Wechſel ließ ſich die techniſch klar überlegene Seckenheimer Elf das Syiel nie aus der Hand nehmen. Gropp und Umminger erhöhten auf 610, wober Ilvesheim zuletzt nur noch zehn Mann zur Stelle hatte, da Mayer nach einem wirklich ge⸗ meinen Foul, das bedenklich nach Abſicht ausſah, vom Platz ellt wurde. Ausgezeichnet arbeitete bei Seckenheim die deckung, im war 3 8 3 belks— 9 BRene Mannheimer Zeitung, Norgen⸗Ausgabe 0 Die Syiele der Vezirksklaſſe Phönir Mannheim beſiegt Weinheim FV Brühl— SC Käſertal:2 Der FV Brühl, der nach einer aut durchgeſtandenen Vorrunde wieder zurückgefallen iſt, hatte auf eigenem Ge⸗ lände den gutplocierten SC Käfertal zum Gegner. Die Ausſichten, mit erſatzgeſchwächter Mannſchaft in dieſem Treffen zu einem Erfolge zu kommen waren ſehr gering. Trotzdem kämpfte man mit größtem Schneid und einer Aufopferung ohnegleichen, um die bitter notwendigen Punkte, und wider Erwarten hatte man doch das beſſere Ende für ſich. Es war ein raſſiger von beiden Seiten mit ſtärkſtem Einſatz durchgeführter Kampf, in dem ſich die techniſch beſſer geſchulten Gäſte bald größere Vorteile erſpielen konnten. Schon in der 5. Mimute gelang es Hering, durch einen unhaltbaren Schuß auf eine gute Hereingabe von rechts hin, ſeine Mannſchaft in Führung zu bringen, aber auch Brühl wurde durch ſchnelle, kraftvolle Stürmeroktionen wiederholt ſehr gefährlich. Bis zur Pauſe gelangen keine weiteren Erfolge mehr. Nach Wiederanſpiel begann Brühl überraſchend ſtark, die Gäſteabwehr mußte ſich wiederholt ſehr ſtrecken, ohne dadurch den Ausgleichstreffer durch den nachſchießenden Schweizer verhindern zu können. Zwei Minuten ſpäter erzielte man ſogar durch Strafſtoß von Moſer ein zweites Tor. Käfertal kämpfte nun verzweifelt, aber die Mann⸗ ſchaft hatte ſich zu ſehr ausgegeben. Wohl konnte der ſchuß⸗ kräftige Hering noch einmal ausgleichen, dann aber kam Brühl durch Deutſch und Korber noch zu zwei weiteren Treffern, denen Käfertal nichts mehr entgegenzuſetzen hatte. Hockenheim— Feudenheim 221 Die geradezu ſenſationelle:8⸗Niederlage der Feudenheimer am letzten Sonntag in Käfertal, ließ natürlich Hoffnungen für den Gang nach Hok⸗ kenheim erwarten, zumal man dort draußen an der Rennſtrecke ſich für die Rückrunde etwas beſonderes vorgenommen hatte. Den Leuten um Auer, Eich⸗ horn und Ullrich ſitzt wieder einmal das Geſpenſt deg Abſtiegs im Nacken, und gerade jetzt ſieht man den Moment kommen, um ſich mit ernſter Geſchloſ⸗ ſenheit dieſer Gefahr entgegenzuſtemmen. Das war im abgebrochener Spiel gegen Viernheim(:1) und beim ſonntäglichen Treffen in Ilvesheim ſchon ſo, und nicht günſtiger war dies nun auch bei der Partie gegen Feudenheim der Fall. Die Mannhei⸗ mer Vorſtädter, die ihren geſperrten Läufer Ignor zu erſetzen hatten, hatten ihre Elf zum Teil um⸗ gruppiert und hinterließen im allgemeinen einen recht guten Eindruck, der das Käfertaler 833 noch unverſtändlicher machte. Die Abwehr wehrte mit einer ſehr ſicheren Dek⸗ kungarbeit auf und auch die Läuferreihe tat vollauf ihre Pflicht. Bei Feudenheim kam dagegen der An⸗ griff zur Geltung, der allerdings auch einige Male ſtark vom Pech verfolgt war. Hockenheims Schwäche war ebenfalls im Sturm zu finden, wobei Gantner dieſesmal oft mehr ſtörte als nützte, da er zuviel den Ball hielt. Die beſte Leiſtung auf ſeiten der Hockenheimer ſah man wieder aus der Läuferreihe und der Abwehr kommen, wobei insbeſondere der Schlußmann Lehr eine tadelloſe Leiſtung bot. Das von etwa 500 Perſonen beſuchte Spiel litt merklich unter einem ſtarken Wind, ſo daß oft auch jegliche Rundung fehlte. Der Kampſcharakter war beſtimmt hart, aber keinesfalls unfair, ſo daß man den Platz⸗ verweis eines Feudenheimer Spielers nur als eine übereifrige Begleiterſcheinung markieren konnte. Daß ſich der Spielleiter den nötigen Reſpekt von Anfang an verſchaffte, war am Platze. Dagegen imponierte wenig, daß er ſeinen Einzelentſcheidun⸗ gen beſtimmte Kommentare einfügte. Kvaft und Klaus ſchoſſen ͤie Tore für Hockenheim, während der Ehrentreffer der Feudenheimer aus einem Freiſtoß von Ueberer reſultierte. Kirchheim bleibt dichtauf Abteilung 2— Kirchheim— Neckarhauſen 711 Eberbach— Wiesloch:1 Rohrbach— Union Heidelberg:4 Walldürn— 05 Heidelberg:2 Vereine Spiele gew unentſch. verl. To⸗ te TSG Plankſtabt 15 9 4 2 37.24 22.8 Kirchheim 5 1 53.27 21.7 TS Rohrbach 14 7 8 4 32.22 17.11 Schwetzingen— 5 5 94.93 15 15 Wiesloch 15 5 4 6 31:28 14.16 Vikt. Neckarhauſen 15 6 2 55 146 Union Heidelbera 14 6 1 7 27.32 13.15 SC o5 Heidelberg. 13 5 2 8 30.26 12 14 Walldürn 14 4 3„ Eberbach 8 4 2 7 21:29 10 16 Freya Limbach 2 1 9 23.43.19 Eberbach— ViB Wiesloch:1(:0) Unter der umſichtigen Leitung von Schiedsrich⸗ ter Wunder(Viernheim) entwickelte ſich ein bei⸗ derſeits temperamentvoll durchgeführter Kampf, bei welchem aber die Gäſte das techniſch beſſere Können verrieten. Vor allem konnten der Mittelläufer Hil⸗ bert und der Rechtsaußen Schäfer der Platzherren nicht die bisher von ihnen gewohnte Form errei⸗ chen. Nach anfänglich ziemlich verteiltem Spiel fanden ſich die VfBler und trugen ſchöne Angriffe vor, doch die Form der Platzherren erweiſt ſich jeder Lage gewachſen. Den Einheimiſchen gelingt es allmählich das Spiel wieder etwas in die Hand zu bekommen und das Spielgeſchehen offener zu geſtalten.— Nach Wiederbeginn ſieht man die Platz⸗ herren vorübergehend etwas mehr in Front und hätten ſie in dieſer Drangperiode zu Erfolgen ge⸗ langen können, doch wirkt ſich auch hier die Un⸗ ſicherheit der Stürmer wieder nachteilig aus. Langſam kommen auch die Gäſte wieder zu Wort, obwohl die Platzherren weiterhin leicht überlegen ſind. Bei einem dieſer Angriffe der Gäſte in der zweiten Halbzeit gelingt es, durch Kopfball von Keßler die Führung zu übernehmen. Erſt gegen Schluß des Spieles wird das Spielgeſchehen etwas wechſelvoller und beiderſeits werden ſchöne Angriffe vorgetragen. Ein Erſolg iſt allerdingg keiner Mannſchaft mehr beſchieden. Schiedsrichter Wunder leitete das Treffen einwandfrei. TuSpc Rohrbach— Union Heidelberg:4(:8) Beim obigen Heidelberger Lokal ampf und Punktetreffen der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Oſt gab es eine große Ueberraſchung, indem es der Mann⸗ ſchaft des Abſtiegskandidaten Union gelang, den Rohrbachern die erſte Niederlage auf eigenem Platz zu bereiten. Der Erfolg der Heidelberger Rot⸗ jacken gehts voll und ganz in Ordnung. Die Platz⸗ herren boten in der erſten halben Stunde eine klägliche Leiſtung, während die Union⸗Mannſchaft von der beſten Seite auffiel. Sie nützte die ſchwache Spielform des Gaſtgebers vortrefflich aus und ehe die Einheimiſchen überhaupt im Bilde waren, hat⸗ ten die Unioniſten drei Tore erzielt, denen die Einheimiſchen lediglich durch Elfmeter einen Erfolg entgegenſetzen konnten. Damit lag bei der Pauſe Union überraſchend mit:1 in Führung, was auf⸗ grund der Leiſtung und des Spielverlaufes nicht unverdient war. Der Torvorſprung verlieh den Gäſten eine ge⸗ wiſſe Sicherheit und ſie ſtellten ihre Spielweiſe in der zweiten Halbzeit nach der ſeitens der Platz⸗ herren zu erwartenden Drangperiode ganz auf De⸗ fenſive ein. Die Rohrbacher holten nach einigen un⸗ geſtümen Angriffen zwar den zweiten Treffer auf, aber während der Ausgleich greifbar naheliegt, ſtellt der Union⸗Mittelſtürmer im Alleingang die alte Tordifferenz wieder her. Damit ſchen das Treffen endgültig zugunſten der Gäſte entſchieden zu ſein. Jedenfalls konnte auch der dritte Rohrbacher Gegen⸗ treffer an der Lage nichts mehr ändern.— Schieds⸗ richter Pennig⸗Waldhof löſte ſeine Aufgabe zur Zu⸗ friedenheit. Kirchheim— Neckarhanſen:1 Die Gäſte hatten einen Erſatzſpieler eingeſtellt, aber auch Kirchheim war nicht komplett; es fehlte die linke Sturmſeite. Man hatte Karl als Halblinken eingeſetzt und Rettinger auf Linksaußen. Renſch übernahm den linken Poſten als Mittelläufer. Die Kirchheimer Elf hatte das Spiel faſt über die ganze Zeit in der Hand. Bezeichnend für dieſe Ueberlegenheit iſt, daß der Kirchheimer Hüter höch⸗ ſtens zwei gefährliche Bälle zu halten hatte. Sonſt kamen die Gäſte nie durch. Das Spiel war überaus hart, was durch die ſehr forſche Gangart der Gäſte aufkam. Der Schieds⸗ richter hatte keinen leichten Stand. Er mußte zwei Gäſteſpieler wegen Tätlichkeiten aus dem Felde ver⸗ weiſen und war einmal ſogar gezwungen, das Spiel längere Zeit zu unterbrechen, wobei er der Gäſte⸗ elf plauſibel machte, daß er das Spiel abbrechen würde, wenn dieſe ihre Gangart nicht zu mäßigen in der Lage ſeien. Nach etwa 10 Minuten Spieldauer beginnt der Torreigen. Der Halblinke Karl ſetzt einen ſcharfen Schuß placiert in die Maſchen. Kurze Zeit ſpäter erhöht Vogel auf:0. Es geht hoch her im Gäſte⸗ Sturm. Bei einem Gegenangriff verſchuldet Kirch⸗ heim einen Elfmeter, den der Linksaußen ſich ein⸗ ſchießt.:1. Nach der Pauſe iſt es Windig, der auf:1 erhöht. Der Halblinke ſtellt das Reſultat auf:1 und als⸗ bald ͤͤurch Elfmeter auf:1. Kirchheims Ueberlegen⸗ heit iſt eroͤrückend. So kommen dieſelben durch Win⸗ dig und Vogel noch auf:1. Die Gäſte haben durch ihre über die Grenze des Erlaubten gehenden Härte die hohe Niederlage ſelbſt verſchuldet. Schiedsrichter Dietz⸗Durlach leitete bei etwa 800 Zuſchauern ſehr gut. Die badiſche Handball-Gauliga ———— Tgd Ketſch 9·8 Frei——— 14:4 Seaes hauſen— VfR nuheim:2 — Oftersheim— TVeSeckenheim:8 TV Weinheim— Turnerſchaft Durlach 12:2 SV Waldhof— FC Freiburg 14:4 64.0 1. Mannheim, 22. Januar(Eig. Ber.) Trotzdem die Witterung an dieſem Morgen alles nur nicht freundlich und auch wenig bekannt war, daß die Begegnung des Meiſters gegen den FC auf den Vormittag verlegt war, war doch etwa ein hal⸗ bes tauſend Zuſchauer erſchienen. Dieſe erlebten aber leider eine Enttäuſchung nach der andern; daran ändert auch die wirklich ſehr gute Viertelſtunde der Blauweißen in der zweiten Hälfte nichts. Als die Mannſchaften unter Führung des Schieds⸗ richters Wetzel aus Leutershauſen, der zufrieden⸗ ſtellend leitete, ins Feld ſprangen, ſuchte man ver⸗ geblich in den Trikots der rot ſpielenden Gäſte die bekannte Figur Spenglers. Der Internationale war nicht mitgekommen. Wie man hörte, feierte Sprengler das dritte Tauffeſt in der Familie. Neben Spengler fehlte auch der gute Linksaußen Becker, der den Zug verfehlt hatte, was ſich doch auswirkte, da kein Erſatzmann zur Stelle wär. Der Auftakt war alſo kein verheißungsvoller. Daß ſo etwas beim FC Freiburg vorkommt, hätte man nicht er⸗ wartet. Hallenturnier beim Turnverein Mannheim Reichsbahnſportverein Turnierſieger Wie ſehr der Mannheimer ſich ſür ein Hallenhandball⸗ turnier intereſſiert, bewies der gute Beſuch des am Soms⸗ tagabend in der Halle des TV 1846 abgehaltenen Hallen⸗ turniers. Obwohl nur die Bezirksklaſſe zugelaſſen bzw. eingeladen war, waren doch einige Hundert Zuſchauer ge⸗ kommen, die auch befriedigt über den Verlauf des Ge⸗ ſehenen die Halle wieder verlaſſen konnten. Wir ͤürfen hier wohl vorweg nehmen, daß die Veranſtalter durch eine proviſoriſche Tribüne auf ſeinen Rängen, ſoſern dieſe die Belaſtung aushalten, weſentlich mehr Zuſchauer mit guter Sicht unterbringen könnten, wobei allerdings die Sitz⸗ plätze faſt wegfallen müßten. Das Turnier begann mit einem Vorſpiel der Jugend, die kurz vor Acht begann. Wenn man auch dadurch die löbliche Abſicht hatte, den früher Getommenen etwas zu bieten, ſo hätte man dieſes Trefſen ruhig in die Zwiſchen⸗ runde einſchalten können, umſomehr, als die Jungens prächtig ſpielten. Poſt gewann dieſes Spiel eindeutig mit :5. Alsdann begannen mit dem Einmarſch der Monnſchaften und Anſprachen des Abteilungsleiters Bock vom 46 und dem Kreisſochwart Schmidt die Sviele. Der Veranſtalter ſelbſt ſtellte drei Mannſchaften, wobei ruhig geſagt werden darf, daß dieſe ſehr gut abgeſchnitten haben und beinahe alle drei die Zwiſchenrunde erreicht hätten. Die A⸗Mannſchaft ſchlug zunächſt die etwas ſchwer⸗ fällig wirkenden Germanen. Das nächſte Spiel verlor die -Garnitur des Veranſtalters erſt in der Verlängerung gegen den Bfe Neckarau. Der Luftwaffenſportvexein wurde von der dritten Mannſchaft der Turner ausgeſchaltet. Die erſten drei Spiele hatten wenig Ueberragendes gezeigt. Planlos wurde der Ball weggeſpielt, viel allein geſpielt und wenig in gelaufen. Beſſer wurde dies beim vierten Spiel Reichsbahn— MTG. Die Schienenleute zeigten ſich gleich als Hallenſpezialiſten, was auch kein Wunder iſt, wenn man eine ſo ſchöne Halle zur Verfügung hat, wie es bei den Reichsbahnern der Fall iſt. Die MTG wehrte ſich tapfer, mußte aber mit:5 den verdienten Sieg des Gegners anerkennen. In der Zwiſchenrunde wurden die Leiſtungen dann we⸗ ſentlich beſſer, und die Beifallſtürme, die die Halle durch⸗ toſten, wurden immer ſtärker. Der Vfe Neckarau wehrte ſich gegen die A⸗Mannſchaft des Turnvereins verzweifelt, mußte aber doch mit 516 die Ueberlegenheit der Gegenſeite anerkennen. Die C⸗Mannſchaft war im nächſten Spiel noch nicht recht im Bilde, da hatte es hinten ſchon dreimal ein⸗ enen 5 Die Reichsbahner ſpielten aber auch wirklich mit Ruhe und Ueberlegung und gewannen auch verdient mit 18:4. Den Uebergeng zum Endſpiel bildete die Begegnung der Frauen TV 46— BfR Monnheim. Wir dürfen hier vorwegnehmen, daß beide Mannſchaften hier beſſer ſpiel⸗ ten, als manche Mannſchaft in der Vorrunde. Wenn die Turnerinnen ͤennoch ſo hoch unterlagen, dann lag dies an dem überragenden Könnnen der Vſ⸗Mädels, auh in der Halle, wobei das 911 nicht im entſernteſten dem Feldſpiel gerecht wird, aber in erſter Linie den Unterſchied in der Wurfkraft widerſpiegelt. Das Endſpiel beſtritten Reichsbahn und TV 46. Die erſte Hälfte war dabei völlig verteilt. Wie in allen Spie⸗ len zuvor gehen die Reichsbahner vom Anſpiel weg in Führung, erhöhen auf:0, aber die Turner gleichen aus, kommen auf:3 und 4·4. Mit 514 für den ſpäteren Tur⸗ nierſieger werden die Seiten gewechſelt Nach der Pauſe ſpielt die Reichsbahn mit den ern Katz und Maus. Bonnacker dirigiert feine Leute mit Umſicht und im Hand⸗ umdrehen ſind die Hausherren mit 1716 geſchlagen. Die Sieger ſtellten eine in allen Teilen ausgeglichene Mann⸗ ſchaft mit eminentem Wurſvermögen urtd großer Ueber⸗ ſicht. Ihr Sieg geht vollauf in Ordnung. Es war an dieſem Abend keine Mannſchoft in der Halle, die der Reichsbahn hätte gefährlich werden künnen. Die Leitung der Spiele lag bei den Schiedsrichtern Maier(46), Schmidt(Mech und Schuhmacher (Käfertal) in guten Händen. Nach Abſchluß der Spiele überreichte Sportlehrer Reinhardt dem Sieger den von der Firma Hill u. Müller geſtifteten Wanderpreis. Man muß dem TW 1846 für dieſe nette Veranſtaltung Dank ſagen. Nur ſchade, daß wir in Mannheim keine grö⸗ ßere Halle zur Verfügung haben, denn Intereſſe für dieſe Sniele iſt vorhanden und auch Mannſchaften, die in der Halle zeigen können. Die Ergebniſſe: Vorrunde: Tbd Germonig— TV 46 A.8(:); Vie Neckarau— TV 46 B:4 9—(:2) n. V; Luftwaffenſport⸗ verein— TV 46 C:10(:); Reichsb.— M7G 95§5(:2) Zwiſchenrunde: TV 46 4— Bfſe Reichsbahnſportverein— TB( 46 0 18:4(12.2 :5(373) 65240. Jugenb: 0— 7 46•5(68.). e80.(). ——————— Endrunde: Reichsbahnſportverein— 2 10 26 Man wurde in den nächſten Minuten aber doch überraſcht. Die Freiburger ſetzten den Einheimiſchen energiſchen Widerſtand entgegen, kamen zum erſten Tor, verringerten, als die Platzherren 311 erreicht hatten, auf:2, um einen unentſchiedenen:4⸗Pau⸗ ſenſtand erzwingen zu können. Wenn man dabei noch bedͤenkt, daß zeitweilig ſogar nur neun Rot⸗ jacken auf dem Felde waren, ſo wächſt die Leiſtung der„Bobbeles“ faſt ins Unermeßliche; oder aber.. „Dieſes aber war in erſter Linie ausſchlaggebend. Der Meiſter, der auch diesmal Trippmacher erſetzen mußte, zwar ohne daß Meſſel verſagt hätte, waren in der erſten Hälfte gar nicht im Bilde. Der Ball wanderte rüber und nüber, aber keiner wagte den entſcheidenden Durchſtoß. Hinzu kam, daß die Frei⸗ burger Hintermannſchaft, in der Müller, Reidel und Elbers hervorragten, ſich eiſern wehrte und prächtige Abwehren zeigte. Beſonders Müller im Tor muß in dieſer Zeit erwähnt werden. Bei Waloͤhof ver⸗ mißte man den perſönlichen Einſatz, was beſonders bei Reinhardt auffiel. Das:4 der Gäſte in der erſten Hälfte geht durchaus in Ordnung. Die erſten Minuten nach dem Seitenwechſel brachten auch kein anderes Bild. Es währte faſt zehn Minuten, bis endlich die Waldhöfer zu Torehren kamen. Dann aber ſchlug es nacheinander ein, daß ſelbſt Müller reſignierte. In etwa 15 Minuten warf der Waldhofſturm, der nun plötzlich auf vollen Touren war, 10 Treffer, einer ſchöner wie der an⸗ dere. Beſonders erwähnt ſei das 10. Tor, das Rein⸗ hardt erzielte. Im vollen Lauf nahm er den Ball von hinten auf, ſetzte ihn um und ſchon war es geſchehen. Mit 14:3 blieben die Platzherren ſchließlich Sieger, wobei Reinhardt(), Heiſeck(), Feuerbach(2) und Rutſchmann die Torſchützen waren. Gillmann und Weimer, der linke Flügel der Gäſte, erzielten die vier Gegentreffer, von denen allein drei auf das Konto Gillmanns kommen, Freiburger Turnerſchaft— Tg Ketſch:8(:5) Es hatte ſich eine anſehnliche Zuſchauermenge im F⸗ Stadion eingeſunden, um den Tabellenzweiten Ketſch, der ſich bisher ſo hervorragend geſchlogert hat, zum erſten Mal in dieſer Saiſon in Freiburg ſpielen zu ſehen. Wir müſſen aber vorweg ſagen, daß Ketſch uns arg enttäuſchte. Nun zeitweiſe zeigte die Monnſchaft Züge, die vermuten ließen, daß mehr Können in ihr ſteckt. Sonſt wäre die knappe:2⸗Niederlage gegen Waldhof nicht zu erklären. Sie hatte außerdem das Glück, die Freiburger Mann⸗ ſchaft in einer ſchlechten Verfaſſung anzutrefſen. Die Frei⸗ burger in ihrem neuen Dreß ſpielten nervös und zer⸗ fahren. Dies mag wohl ſeinen Grund darin haben, daß Lutz, ſonſt der Führer der Mannſchaft, fehlte. Er war nur ungenügend erſetzt. Beide Mannſchaften mußten ſich etwas gedulden mit dem Spielbeginn, denn der beſtellte Schieds⸗ richter war nicht zur Stelle. Man einigte ſich dann auf den hier bekannten Schiedsrichter Kaiſer(pPolizei Frei⸗ burg), der das Spiel im großen und ganzen zur Zufrieden⸗ heit beider Mannſchaften durchführte. Wie ſchon geſagt, das Spiel hatte kaum waren die Leiſtungen ſehr mäßig, x daß dig Höhepunkte, und ſo war es nicht verwunderlich, Zuſchauer unbefriedigt den Platz verließen. Dabei hätte die Freiburger Monnſchaft allen Grund ge⸗ habt, mit vollem Einſatz zu ſpielen, derin ſie liegt ja an zweitletzter Stelle und iſt ſtark vom Abſtieg gefährdet. In den erſten Minuten hatte es zwar den Anſchein, als ob es eine Ueberraſchung geben würde, denn die Freiburger ſpielten ſehr zügig, aber die Ketſcher Hintermannſchaſt ver⸗ mochte abzuwehren. Erſt nach zehn Minuten ungefähr konnte Ketſch das erſte Tor erzielen. Dann war wieder verteiltes Spiel, welches keiner Mannſchaft weſentliche Vorteile brachte. Ketſch verſtand es vor allem, die ge⸗ gebenen Strofwürfe auszuwerten und bald führte es mit 40. Das fünfte Tor war dann eine ſehr ſchöne Geſamt⸗ leiſtung, wie wir es eigentlich von Ketſch das ganze Spiel hindurch erwortet hatten. Kurz vor der Pauſe kamen die Freiburger durch ihren Mittelturmer Vennemeier zum erſten Peienkrekfen. nach⸗ 8 den Pfͤler dauernd im Angriff liegen. Montag, 23. Januar 1939 dem derſelbe Spieler kurz zuvor völlig frei im Torkreis dem ruhigen Hüter Rohr den Ball in die Hände warf. Nach der Pauſe war der Spielverlauf nicht anders. Wieder durch Strofwurf konn Ketſch das 6. Tor erzielen, Um dann in der Hintermannſchaft einen groben Deckungs⸗ fehler zu machen, der den Freiburgern das zweite Tor ein⸗ brachte. Das Spiel wurde nun beiderſeits ſehr zerfahren. Obwohl die Zuſchauer die Freiburger Mannſchaft ſtark an⸗ ſeuerten, war dieſe nicht in der Lage, die ſchlechte Leiſtung der Ketſcher auszunützen. Im Sturm vor allem wurde viel zu weich geſpielt, ſo daß die bekannte Ketſcher Hinter⸗ Mmonnſchat mühelos jeden Anarif abwehren konnte. In der Folge hatte man den Eindruck, als ob die Ket⸗ ſcher den Gegner nicht ſehr ernſt nehmen würden, denn ſonſt hätten ſie ſich unbedingt um eine fleißigere Spielweiſe bemühen müſſen. In dieſe Periode fällt auch das 3. Tor für Freiburg, das wiederum durch Vennemeier, der einen von der Latte abgeſprungenen Ball erwiſchte, eingeſchoſſen hatte. So nahm das Spiel einen für die Freiburger Mannſchaft dem Papier nach ſehr ordentlichen Ausgang. Aber wenn man das Spiel ſelbſt verſolgt hat, muß man ſagen, daß die Gelegenheit, zu zwei überraſchenden Punk⸗ ten zu kommen, heute mehr denn je gegeben war. Im Vorſpiel ſtanden ſich die beiden Jugendmannſchaften der Freiburger Turnerſchaft und des Freiburger Fé gegenüber. Es ging um die Meiſterſcha t. Die neu zuſam⸗ mengeſtellte Jugend des§C ließ ſich hierbei in der erſten Halbzeit überrumpeln und vermochte erſt in der zweiten Halbzeit einen gleichwertigen Gegner abzugeben. Das Spiel endete:9 für die Freiburger Turnerſchaft, nachdem es bei Halbzeit ſchon auf:7 ſtand. T 62 Weinheim— Tſchaft Durlach 12:2(:2) Den Durlachern hatte man für den ſchweren Gang in die Zweiburgſtadt nur wenig Chancen eingeräumt. Man war aber dennoch erſtaunt, daß ſie ſich vom derzeitigen Tabellenzweiten ſo eindeutig ſchlagen ließen. Es muß da⸗ bei aber vorweg genommen werden, daß das Reſultat, zum mindeſtens in ſeinem Endergebnis, nicht das Spielgeſchehen richtig wiedergibt. Es waren etwas über 300 Zuſchauer erſchienen, als Schuhmacher, Käfertal, der zur vollen Zufriedenheit beider Fachmann und-Berater ¹ LSXi Spon-bobier 2 Rurf: 28533 Parteien leitete, das Zeichen zum Beginn gab. Die Platz⸗ herren waren diesmal ohne Rothermel erſchienen und ha⸗ ben ihren Sturm neu aufgeſtellt, der nunmehr in der For⸗ mation König, Etzel, Friedrich, Ichler und Schröder zur Stelle war. Man darf ſagen, daß der Angriff in dieſer Beſetzung reſtlos gefallen konnte. dies umſo mehr, als die Halbſtürmer ihre Aufgaben richtig auffaßten, d. h. ſich auch am Aufbau betätigten. Weinheims Hintermannſchaft ſtellte wie gewohnt ihren Mann und war beſonders in der konſequenten Tordeckung faſt fehlerfrei. TSVeOftersheim— TVSeckenheim 828(:4) Die Vorbedingungen für den wichtigen Kampf in Ofters⸗ heim, wo ſich der Gaſtgeber und der TV Seckenheim gegen⸗ überſtanden, waren die denkbar beſten. Beide Mann⸗ ſchaften ſtanden ſich in der augenblicklich ſtärkſten Auf⸗ ſtellung gegenüber und auch die Bodenverhältniſſe waven ſehr gut. In dieſem Treffen ging es um den Erhalt der Klaſſe. Beide Mannſchaften dürfte mit dem halben Er⸗ folg, den Gewinn eines Punktes, den allerdings die rei⸗ ſende Mannſchaft als vollen verbuchen darf., zufrieden ſein. Als Petri⸗Walohof den Ball zum Spiel freigab, hatte ſich eine erwartungsvolle Zuſchauermenge eingeſunden, die mit einem ſicheren Sieg ihrer Mannſchaft rechnete. Sie wurde aber bold eines anderen belehrt und mußte es auch im weiteren Verlauf des Spieles des Oefteren erleben, daß nichts ſchneller wechſelt als Vorſprung und Rückſtand in einem flüſſigen Handballſpiel. Noch war das Spiel Licht. recht in Fluß und ſchon hatte ſich Seckenheim die Führung erkämpft. Der Angriff der Oftersheimer kommt Am die Kreismeiſterſchaft im Voxen Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ansgabe zunächſt garnicht in Schwung ud ſcheitert immer wieder an der tüchtigen Gäſteabwehr. Beſſer verſteht es der Sturm des Gaſtes, zum Erfolg zu kommen. In raſcher Folge ſind drei Trefſer erzielt, die der Mannſchaſt den nötigen Rückhalt bieten. Oftersheim läßt ſich aber auch nicht kleinkriegen, ſchafft den Ausgleich und liegt beim Pauſenpfiff:4 in Front. Wenn die erſte Hälfte den Seckenheimern zu Beginn eine klare Führung gebracht hatte, ſo ſchafften dies nach der Pauſe die Platzherren. Nachdem die Mannſchaft bis auf :5 davongezogen war, zweifelte niemand mehr, an ihrem Endſieg. Die Siegesſreude wurde aber jäh geſtört. Secken⸗ heim kann auf hiien und gar mit 7ꝛ8 in Front gehen. Nun müſſen ſich wieder die Mannen des Gaſtgebers ins Zeug legen, um die drohende Niederloge zu vereiteſn. Mit Macht ſetzt die Mannſchaft zum Endſpurt an und kommt auch wirklich zum Ausgleich. In den letzten Minuten ge⸗ lingt ſogar noch ein neuntes Tor, doch hatte der Unpartei⸗ iſche vorher abgepfiffen, da Weibel unſair gelegt wurde und der verhängte Freiwurf nichts einbrachte. So nahm das Spiel, das teilweiſe hart durchgeführt wurde, mit 818 ein unentſchiedenes Ergebnis. Der Unparteiiſche hätte ver⸗ ſchiedentlich energiſcher durchgreifen ſollen. TV'Leutershauſen— VfR Mannheim:2(:2) Unter der zielbewußten Leitung von Baueruſchu b⸗ Heidelberg gab es in Leutershouſen einen erbitterten Kampf um die Punkte, bei welchem ſich ſchließlich beide Mannſchaften unentſchieden trennten. Für die Raſen⸗ ſpieler ging es um die Behauptung des dritten Tabellen⸗ platzes, während der Goſtaeber um nicht mehr und nicht weniger zu kämpfen hat, als eben um den Erhal: der Klaſſe. * So iſt es auch zu verſtehen, daß es auf dem Platz an der Birgſtraße einen typiſchen harten Punktekampf gab, den mon aber doch etwas ſportlicher hätte durchführen können. Vor der Pauſe ſind die Platzhexren durch ihr enges Spiel ſtark im Nachteil und müſſen die Initiative den Gäſten überlaſſen, die durch einen haltbaren Weitwurf Fiſchers 110 in Führung gehen klüinen. Die Bergſträßler haben dreimal mit ihren Würfen Pech, da die, Latte den letzten Erfolg vereitelt. Lodes kann durch unhaltbar ge⸗ worfenen Freiwurf den zweiten Treſſer für Mannheim ein⸗ werten. Nach der Pauſe läßt der Kamyf nicht nach. Erbittert kämpfen beide Mannſchaften, die eine Seite um die Be⸗ hauptung des Sieges, die andere ſtrebt nach dem Aus⸗ gleich. Fanatiſch gehen die Zuſchauer mit und feuern die Platzmannſchaft mächtig an. Das Sviel hat man nunmehr etwas auseinandergezogen und kann dadurch leichte Vor⸗ teile erringen. Kübler kann ſchon bald ein Tor aufholen und nun ſetzen ſich die Platzherren noch ſtärker ein und können auch Vorteile ernten. In den letzten Minuten ſchafft Würz I1 durch Verwandlung eines Freiwurſes den Ausgleich. Alle Anſtrengungen beider Seiten bleiben ver⸗ gebens. Nach Mitteilung des VfR Mannheim ſah dieſer Kampf allerdings etwas anders aus. Leutershauſen ſoll eine ſehr harte Note ins Spiel gebracht haben und hat dabei nicht den nötigen Widerſtand beim Schiedsrichter gefunden. Uebrigens verloren die Raſenſpieler ſchon in der 2. Minute ihren guten Rechtsaußen Brenk durch Verletzung. Hockey⸗Verbandsſpiele in Baden TG 78 Heidelberg— TB Germania Mannheim 31·3 023) Zu einem beachtlichen Unentſchieden kamen die Mann⸗ heimer Germanen am Sonntag⸗Nachmittag in Heidelberg auf dem Platze der dortigen Turngemeinde. Obwohl die Mannheimer nur mit 10 Mann antraten, gelang es ihnen dank eines produktiven Stürmerſpieles bis zur Pauſe eine klare:0⸗Führung herauszuholen. Söllner und Ufer 2(2) waren für Mannheim die Torſhützen. Sah man bei dem Wechſel ſo den Mannheimer Sieg als bereits geſichert, ſo mußte man nach der Pauſe die erſtaunliche Wahrnehmung machen, daß die Heidelberger wie aus⸗ gewechſelt ſpielten. Nachdem Heerd für Heidelberg ein Tor aufgeholt hatte, begann der Platzbeſitzer plötzlich zu drän⸗ gen. Als Klöpfer vom Platz geſtellt wurde, mußte ſich die weiter dezimierte Mannheimer Elf ziemlich auf die Ab⸗ wehr beſchränken, ohne allerdings verhindern zu können, daß Heidelberg ouf 218 herankam. Die durch ungünſtige Schiedsrichterentſcheidungen vollkommen verwirrten Ger⸗ manen mußten ſchließlich noch ein weiteres Tor hinneh⸗ men, bei welchem aber der Ball die Torlinie gar nicht überſchritten hatte. Hochadel 1 verließ darauf den Platz, aber auch mii 8 Mann gelang es den Mannheimern, das Unentſchieden zu halten und damit wenigſtens einen Punkt zu retten. Wiederum war das Spiel diesmal ein Kampf, der un⸗ ter ſchlechter Schiedsrichterleiſtung zu leiden hatte. Kreuſel (TVh 46) traf wiederholt unverſtändliche Entſcheidungen, während ſein Partner Glyckherr(§CH) gefallen konnte. Germania konnte nur vor der Pauſe gefallen, während es⸗ bei den Heidelbergern, deren Kampfgeiſt erſt nach dem Wechſel erwachte, umgekehrt war. — Turnverein 1846 Heidel⸗ berg:0 Den Hockeylokalkampf, den der Sonntag in Heidelberg brachte, konnte der HCH klar mit:0 Toren für ſich ent⸗ ſcheiden. Der Platzbeſitzer zeigte ſich in ſtärkſter Beſetzung und gab ſeinem Gegner, der die techniſche Unterlegenheit durch großen Eifer wettzumachen verſuchte, keine Gelegen⸗ heit zum Siegen. In der erſten Hälfte iſt der HCEs ſoſort im Bilde, aber es dauert längere Zeit, bis es Spanier ge⸗ lingt, das Führungstor zu erzielen. Nach der Pauſe ſind die Turner eine Viertelſtunde im Angriff, ohne daß es ihnen gelingtz diesſichere Ahwehr⸗des Gegners zu ſchlagen. Dann ſetzt ſich die Technik des Hockeyelubs wieder durch. Hockeyelub Heidelberg Begeiſternder Sport vor über 600 Zuſchauer im Robert-Ley-Saal in Walöhof Bedingt durch das gute Meldeergebnis werden die dies⸗ fährigen Kreismeiſterſchaften im Boxen in zwei Veranſtal⸗ tungen durchgeführt. Mit der Durchführung der Vorent⸗ ſcheidungen wurde die rührige Betriebsſportgemeinſchaft Bopp und Reuther beauftragt. Man muß den führenden Männern dieſer Betriebsſportgemeinſchaft alles Lob für die geleiſteten Vorarbeiten zu dieſer in allen Teilen ganz ausgezeichnet verlaufenen Veranſtaltung, zollen. Der über 2000 Perſonen faſſende Robert⸗Ley⸗Saal, im Werk der Firma Bopp und Reuther, wies einen ſehr guten Beſuch auf. Die Kömpfe brachten mit einer Ausnahme ausgezeichneten Sport, ſo daß die Zuſchauer dieſe neue Kampfſtätte voll befriedigt verlaſſen konnten und mit be⸗ greiflich großer Spannung den Entſcheidungskämpfen ent⸗ gegenſehen. Mannheims Spitzenkönner wie Stätter, Geis⸗ ler, Hoffmann, Bolz, Keller und Wagner werden ſich erſt am kommenden Samstag mit den Borkampſſiegern in den Kämpfen um die Meiſterſchaft den Mannheimer Boxſport⸗ freunden vorſtellen. Das Kampfgeriht mit Kraft⸗Karlsruhe im Ring, Hähn⸗Neuſtadt, Beierlein⸗VfͤK 86 und Eſt er⸗VfR als Punktrichter, arbeitete in jeder Hinſicht einwanofrei. Der Gaupreſſewart Kappler verband ſeine Begrüßung mit einer werbenden Anſprache für den Boxſport. Verlauf der Kämpfe: Fliegengewicht: Wiglinſki⸗VfR gegen Antes⸗ SG Bopp u. Reuther. Die Angriſſe kann Antes nicht immer erſolgreich führen, da Wiglinſki auf den Beinen ſchriell und auf dem Rückzug im Kontern ſehr gefährlich iſt. Ueber die 3 Runden bekam man ein ausgezeichnetes Gefecht zu ſehen. Durch klane Diſtanztreffer errang der VfRler ein Plus, das zu einem Punktſieg ausreichte. Bantamgewicht: Bißwanger ⸗ViK 86 gegen Hiltl⸗ VfR. Bißwanger, der ſeinen erſten Kampf beſtreitet, muß über 2 Runden harte Trefſer einſtecken. Er gibt den für ihn ausſichtsloſen Kampf in der Pauſe zur 3 Runde auf. Federgewicht: Koch⸗BSch Bopp u. Reuther gegen Kraft⸗VfK 86. Dieſes Treffen nahm einen viel⸗ verſprechenden Beginn. Koch trug blitzſchnelle Angriffe noch vorn aber Kraſt ſtellt ſich ſehr gut zum Kampf. Das Tempo ſteigert von Runde zu Runde. wahren Energieleiſtung auf, er brachte den harten und beweglichen Koch wiederholt in Nhten Schließlich fehlte es bei Kraft aber doch an der nötigen Exfahrung, um Koch, der jede Chance mit großer Geriſſenheit ausnutzte, nieder⸗ halten zu könmen., In der Schlußrunde ſiel die Ent⸗ ſcheidung an Koch, der ſich mit beidͤhändigen Haken freie Bahn zu einem ſicheren Punktſieg verſchaffte. Leichtgewicht: Wegſcheider⸗VfK 86 gegen Reis⸗ Bopp u. Reuhter. In einem feinen Diſtanzgefecht ſah man Reis, der eine gute Schule verriet, muß zu Beginn Boden abtreten, kam aber dann durch lange beidhändige Treſſer immer mehr zur Geltung. In der zweiten und Schlußrunde mußte der körperlich ſtärkere und erſahrene Wegſcheider ver⸗ zweiſelte Anſtrengungen machen, um ſeinen Vorſprung aus der erſten Runde halten zu können. Gerade die Schlußrunde forderte von beiden Gegnern den vollen Ein⸗ ſatz. Wegſcheider wurde knapper aber verdienter Punkt⸗ ſieger. Im zweiten Leichtgewichtskampf ſtanden ſich die Jugend⸗ boxer Groſſinſki⸗Bopp und Reuther und Müller⸗ ViR gegenüber. Groſſinſki arbeitete unnütz viel mit dem Oberkörper. Müller war in jeder Beziehung beſſer und wurde überlegener Punktſieger. Weltergewicht: Scharſchmidt⸗VfR gegen Dietz⸗ Vfn 86. Für eine Ueberraſchung ſorgte Dietz, der erſt⸗ mals im Ring ſtand. Scharſchmidt muß harte Brocken am Kopf einſtecken. Aber auch hier fehlte es dem BfKler an der nötigen Erfahrung, um ſeine wiederholt gebotenen großen Chancen mit Erfolg ausnützen zu können. In der zweiten Runde wird nun Scharſchmidt vorſichtiger, er bleibt auf Diſtanz und ſchickt zur Abwehr ſeine lange Kraft lief zu einer Linke ins Feld. Gegen Schluß der zweiten Runde muß Dietz allerhand einſtecken. In der Schlußrunde kam Schar⸗ ſchmidt auf einen rechten Haken ſtark ins Wanken und muß wiederholt ganze Schlagſerien über ſich ergehen laſſen. Dietz lag bis kurz vor Schluß klar in Führung, dann ver⸗ lor er aber wieder die Ueberſicht und muß ſich im End⸗ ſpurt von ſeinem Gegner wieder zurückdrängen laſſen. Die Entſcheidung der Punktrichter fiel äußerſt knapp an Schar⸗ ſchmidt. Im zweiten Weltergewichtskampf ſollte Treber⸗VfgR, der wohl für das Leichtgewicht gemeldet war, aber mit 6 Pfund Uebergewicht auf die Waage kam, gegen den Gan⸗ meiſter Mühlum ſtarten. Treber zog es jedoch vor, ſeinem Gegner ohne Kampf den Sieg zu überlaſſen. Mittelgewicht: Wei k⸗BſR gegen Braun⸗Bec Bopp u. Reuther. Braun übernahm ſofort den Angriff, ſchlägt viel und wuchtig, aber in den erſten zwei Runden nur lang gezogene Schwinger. Der BfRler war techniſch wohl beſſer, es fehlte ihm aber an dem nötigen Angriffsgeiſt. Dieſer Kampf brachte unter die Zuſchauer die richtige Stimmung. Die zweite Runde wird vorſichtiger geführt. Weik wartet in geduckter Stellung nur auf Konterchancen. In der Schlußrunde ſchlägt Braun ſchöne linke Gerade, die ihm den ſicheren Punktſieg brachten. Den zweiten Mittelgewichtskampf beſtritten Zloteki⸗ VſK 86 und Schmitt⸗ VfR. Dieſe Begegnung nahm kei⸗ nen befriedigenden Verlauf. Schmitt kämpfte unproduktiv, er machte wohl öfters den wilden Mann, ſchlug aber mehr in die Luft und auf Deckung, als auf die offenen Körper⸗ partien ſeines Gegners. Zloteki kann beſtimmt mehr, als er gerade in dieſem Treffen zu erkennen gab. Er ließ ſich in die unſaubere Kampfesweiſe ſeines Gegners hinein⸗ reißen, ſo daß dieſe Auseinanderſetzung wiederholt un⸗ ſchöne Bilder zeitigten. Endlich in der Schlußrunde be⸗ ſinnt ſich Zloteki auf ſein Können und ſchlug nun aus allen Logen wirkungsvolle Treffer. Schmitt, der durch ſeine unſaubere Kampfesweiſe und ſeinem wenig ſport⸗ lichen Haarſchnitt bei den Zuſchauern wenig Sympathie er⸗ weckte, mußte eine klare Punktniederlage einſtecken. Die dritte Paarung in dieſer Klaſſe hieß: Weiß⸗BS Bopp u. Reuther und Spieß⸗BVfR. Der techniſch ausgezeichnete Weiß überrannte ſeinen um Kopflänge größeren Gegner. Spieß muß an Kopf und Körper widerſtandslos harte Treffer kaſſieren. Die Ueberlegenheit von Weiß war ſo groß, daß Spieß noch in der erſten Runde den Arm zum Zeichen der Aufgabe erhob. Im Schlußkampf zeigten die ſki⸗VfK 86 und Unteroffizier delberg ganz hervorragendes Können. an Körpergewicht viel leichter war, konnte ihm Mühlum nie gefährlich werden. Man belam viel Nahkampf zu ſehen, in dem aber großes Können lag. Der alte Kämpe Piotrowſki lief in Meiſterſchaftsſorm auf In der Schluß⸗ runde legte er ein unheimliches Tempo vor, ſchlägt aus allen Lagen, aber ohne beſondere Härte in ſeine Treffer zu legen. Punktſieger wurde Piotrowſki. Die Paarungen für die Eudkämpfe: Für die Entſcheidungskämpfe, die am komwenden Sams⸗ tag, 28. Februar, im Kolpinghaus durchgeführt werden, ſtehen folgende Paarungen feſt: Fliegengewicht: Wiglinſki⸗VſR gegen Bort⸗VfR. Bantamgewicht: Stätter⸗II1. Pz.⸗Rgt. Schwetzingen gegen Geisler⸗BfR. Federgewicht: Hoſfmann⸗VfR gegen Koch⸗BSG Bopp und Reuther. Leichtgewicht: Piotrowſki⸗VfK 86 gegen Rapp⸗VfR— der Sieger aus dieſem Kampf trifft im Endkampf auf Weg⸗ ſcheider⸗VfK 86. Weltergewicht: Müller⸗VfR gegen Scharſchmidt⸗VfR— der Sieger aus dieſem Kampf trifft in der Entſcheidung auf Unteroffizier Mühlum⸗I. IR 110 Heidelberg. Mittelgewicht: Zloteki⸗VfK 86 gegen Braun⸗BSc Bopp und Reuther— der Sieger aus dieſem Kamp trifſt in der Entſcheidung auf Weiß⸗Bopp und Reuther Halbſchwergewicht: Bolz⸗Vſc 86 gegen Kellex⸗ViR. Schweigewicht: Wagner⸗Bſtk 86 gegen Zimmer⸗BfR. Gaumeiſter Piotrow⸗ Mühlu m⸗l. IR 110 Hei⸗ Obwohl Piotrowſki In regelmäßigen Abſtänden fallen dann die Tore. Stieg geht ſchön durch und leitet die beiden nächſten Treffer ein. Erſt iſt es Düring, der eine Flanke verwandelt, und dann benützt Peter ſeine Vorlage zum dritten Erfolg. Eine ſchöne Kombination zwiſchen Peter und Hank kann Letzterer durch das vierte Tor krönen. Der HCb hat dieſen Kampf verdient gewonnen, wenn auch die Gegenſpieler ihr Letztes einſetzten, um beſtehen zu können. Beim H6h ſind die Verteidigung und im Sturm Peter und Stieg hervorzuheben; beim Turnverein hielten ſich Keller und Brand am beſten. MTG— MV Karlsruhe:2(:0) Im erſten Spiel der Rückrunde mußten die Karlsruher am Sonntagnachmittag auf den MTG⸗Platz, wo ſie zu einem nicht überzeugenden:0⸗Siege kamen. Obwohl die MitG mehr als zwei Drittel des Spiels für ſich hatte und vor allem vor der Pauſe eine eindeutige Ueberlegenheit herausarbeiten konnte, gelang es den Gäſten dank zweier nicht einwandfreier Strafecken, nach dem Wechſel zu zwei Toren zu kommen, die den Sieg bedeuteten, da die MTG⸗ Stürmer vor dem gegneriſchen Tore oft hilflos wirkten und zahlreiche gute Chancen nicht verwerten konnten. Me: Schäfer; O. Laukötter, K. Lautötter; Bechtold, Synther, Junge; Seubert, Günthner, Eder, Boos, Zajic. MTTV Karlsruhe: Wieber; Weidner, Knorp: Fiſcher, Rüland, Förſter; Ziegler, Schulz, Voth, Frank, Abel. Schiedsrichter: Feller(VfR) und Kiefer(TVM 46). Faſt die ganze erſte Halbzeit ſah die Mannheimer im Angriff„ſo daß das 010, das bei der Pauſe immer noch be⸗ ſtand, als ein Mißerfolg der Mt zu werten war, die den Chancen nach bereits zu dieſem Zeitpunkt den Sieg 9. Seite/ Nummer 37 hätte ſichergeſtellt hoaben müſſen. Das olte Uebel, die Schuß⸗ unſicherheit der Stürmer, ließ jedoch auch in dieſem Kampf die Mannſchaft zu leinem Erſolge tommen. Nach dem Wechſel kamen die Karlsruher zwar mehr auf, vorerſt aber machte ſich immer noch eine leichte Ueberlegenheit der M im Feldſpiel bemerkbar. Erſt ols Rüland eine ſchlecht geſtoppte Straſecke einſchoß und Abel ſpäter einen gleichen Ball zum 2. Tore verwandelte, ließ die Mc noch und die Gäſte hatten von dieſem Augenblick- an den Sieg ſicher. Beiderſeits wurden in den letzten Minuten noch ſichere Tore vergeben, ſo daß es bei dem Reſultat blieb. Die mit 3 Mann Erſatz antretende Elf der Korlsruber bonnte diesmal nicht überzeugen. Rülond, Voth und Zieg⸗ ler waren die beſten Leute. Bei der Maæch fiel das Fehlen von Schillinger im Tor nicht ins Gewicht, denn Schäfer konnte beide Strofecken nicht halten. Den entſcheidenden Teil an der neuerlichen Niederlage trägt der Sturm, deſſen wenig imponierende Leiſtung im gegneriſchen Strafraum im kraſſen Gegenſatz zu dem vorgeführten Feldſpiel ſteht. TB 1846— ViR:1(:0) Die Folge der Mannheimer Lokalbegegnungen in der Rückrunde der boediſchen Hockeymeiſterſchaft wurde om Sonntagoormittag auf dem TV⸗Platze mit dem Treſſen TV 1846 gegen ViR ſortgeſetzt. Zahlreiche Zuſchauer hat⸗ ten ſich zu dieſem Kampſe eingeſunden, der den erſten Höhepunkt im neuen Jahre bildete. In einem prächtigen, beiderſeits mit letztem Einſatz durchgeführten Kampfe oe⸗ lang es dem Gaumeiſter, der in glänzender Verſaſſung an⸗ tretenden Turnerelf gerode noch ein Unentſchieden abzu⸗ trotzen und dadurch wenigſtens einen Punkt zu retten. Unter der ſehr guten Leitung der beiden Schiedsrichter, Kögel(Mrſ und Hochadel(Germonia), die ſich ſcheinbar nur vor der letzten Konſequenz bei Unſportlich⸗ keiten ſcheuten, ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt: TV 1846: Wittbrock; Greulich, Keller; Schlicker, Schenk, Lutz 1; Lutz 2, Seidel, Schleenvoigt, Maier, Kieſer. BVfR: Zajic; Maier, Dr. Kulzinger; Härle, Schwab, Briegel; Trautmann, Heiler, Henſolt, Geyer, Bounach. Unheimlich ſchnell begann das Spiel, das die Turner faſt die ganze erſte Halbzeit im Angriff ſah. Schwer war die Arbeit der BfR⸗Deckung, die wiederholt nur noch im letzten Augenblick vor dem prächtigen Turner⸗Angriff rei⸗ ten konnte. Immer wieder ſtürmte die Fünſerreihe der 1846er vor und ſchließlich gelang es Seidel, das verdiente Führungstor zu erzielen, ohne daß weitere fällige Treffer gegen die eiſerne VfR⸗Hintermannſchaft zu erreichen wo⸗ ren. Nach dem Wechſel oͤrehte ſich allerdings das Blatt und die Raſenſpieler begannen langſam das verlorene Gelände oufzuholen. Immer mehr wurden die Turner zurückge⸗ drängt und jetzt war Fortuna ganz auf ſeiten der 184fer, Schenk rettet bei einer Straſecke im letzten Augenblick, dann war es Wittbrock im Tor, der durch verſchiedene Glanzleiſtungen ſein Tor rein halten konnte. Erſt als nach dem obenerwähnten Zwiſchenfall Geyer die TV⸗Ver⸗ teidigung überlaufen kann, war der längſt verdiente Aus⸗ gleich fällig. Noch einmal rafften ſich beide Mannſchaſten auf, aber in beiderſeits mit letzter Kraft geführtem An⸗ ſturm war nichts mehr zu erreichen. TV 1846 bot eine überragende Leiſtung, die man der Elf kaum zugetraut hotte. Es fällt ſchwer, einen Mann hervorzuheben, denn ſämtliche Spieler wuchſen weit über ihre letzten Leiſtungen hinaus.“ kam erſt mehr ins Spiel, als bei den Turnern ſich die Folgen der Anſtren⸗ gung bemerkbar machten, dann allerdings war die Elf plötzlich wieder da. Wenn es trotzdem lange dauerte, bis der Ausgleich erzielt wurde, ſo liegt dies doran, daß einzelne Spieler nur ſchwer in Fahrt kamen. Süddeutſche Gauliga im Kampf Gau XIn Südweſt Eintracht Frankfurt— TSG 61 Ludwigshafen:1 FV Saarbrücken— FS Frankfurt:2 Wormatia Worms— Kickers Offenbach 211 Reichsbahn Frankfurt— Bor. Neunkirchen:0 Fͤ 03 Pirmaſens— SV Wiesbaden:0 Bereine Spiele gew. anentſch. verl. Lore Punk Wormatia Worms 4 9 3 2 2616 217 Einträcht Frankfurt 19 9— 4 37.21 18.8 Kickers Offenbach 15 8 1 61½ 29˙23 1713, FSu Frankſurt 11 6 4 1 28912 1696 Boruſſia Neunkircher!l3 4 4 5 26220 12.14 SW'Wiesbaden 13 5 2 6 16.21 12.14 FK Pirmaſens 14 5 1 8 2129 1147 Rot⸗Weiß Frankfurti5 5 1 9 24.29 11.19 TS Lucwigshaſen13 4 1 8 21283 9 17 F Saarbrücken 13 3 1 9 18386.19 Eintracht Frankfurt— TSG 61 Ludwigshafen :1(:1) Zahlenmäßig kam zwar der Gaumeiſter zu ernem hohen Sieg über TSG61 Ludwigshafen von:1(:), aber dieſer Sieg entſpricht keineswegs den auf dem Spielſeld gezeigten Leiſtungen. Die Pfälzer waren eine volle Stunde lang im Spielfeld gleichwertig, und erſt beim Stand von 21, als der Kampf noch offen ſtand und ein der Eintracht zu⸗ geſchriebenes Abſeitstor die Gäſte aus dem Konzept brachte, kamen die Einheimiſchen zu einem in dieſer Höhe nicht. Bei Frankſurt gab es in allen Reihen ſchwache Punkte. Erſt in den letzten 20 Minuten lief bei den Riederwäldern das Spiel wie zu Anfang. Schieds⸗ richter: Sauer(Saarbrücken). 5000 Beſucher. FV Saarbrücken— FS Frankfurt:2(:0) Der FS Freukſurt mußte am Sonntag mit 5 Mann Erſatz nach Saarbrücken fahren, aber mit ihrem wunder⸗ bareyr Kampfgeiſt gelang den Frankfurtern ſchließlich doch noch ein wertvolles Unentſchieden gegen den FFV Saar⸗ brücken, der zweimal die Führung an ſich geriſſen hatte. Die Saorbrücker gingen ſelbſtbewußt in den Kampf und in der erſten Halbzeit hatten die Frankfurter, bei denen es noch an Verſtändnis mangelte, nichts zu beſtellen.— Schiedsrichter Multer⸗Landau. Wormatia Worms— Kickers Offenbach:1(:1) In Worms gab es am Sonntag einen großen Kampf, den die Wormatia ſehr knapp und mit viel Glück 2·1(021) ſiegreich geſtalten konnte. 20 Minuten lang zeigte die Wormatia⸗Elf eine prächtige Leiſtung und war klar über⸗ legen, als die Kickers dann aber überraſchend zu einem Tor kamen, waren die Platzherren aus dem Tritt und nun beherrſchte Offenbach einwandfrei das Spielgeſchehen. Die Gäſte hatten die zahlreicheren Torgelegenheiten und wieſen zudem mit Eigenbrodt im Tor eine hervorragende Hinter⸗ mannſchaft auf, die den Wormſer Sturm oft leerlauſen ließ. 4000 Zuſchauer. Schiedsrichter Urnau⸗Saarwellingen. FK 03 Pirmaſens— S Wiesbaden:0(:0) Bei trübem und regneriſchem Wetter hatten ſich in Pirmaſens nur 1000 Zuſchauer zu dem wichtigen Kampf eingefunden, in dem die vom Abſtieg bedrohten Pfälzer eine ausgezeichnete Leiſtung vollbrachten und zu einem verdienten 310⸗(:00⸗Sieg kamen. Bei Halbzeit ſtand es wohl noch unentſchieden:0, aber nur weil die Pirmaſenſer Stürmer mit den zahlreichen Torchancen nichts anzufangen wußten. Nach dem Wechſel überwand aber auch der An⸗ griff ſeine Schwächen und es kam in kurzer Zeit zu drei Toren, die den Sieg ſicherſtellten.— Schiedsrichter Schmidt (Frankfurt). Gau XV Württemberg Sportfr. Stuttgart— Union Böckingen:2 Stuttgarter SE— SpVg Bad Cannſtatt:0 verdienten Sieg. Vereine Spiele gew uneniſch. verl. Tore Punkte Stuttaarter Kickers 10 8S— 2 28.13 16•4 BfB Stuttagart 11 7 2 2 21:13 16•6 Union Böckinaen 12 5 3 4 2725 11 Sportfr. Stuttgart 11 5 2 4 28:16 12˙10 1. SSV Ulm 9 1 3— 14:12 11:7 Ulmer F 94 13 4 3 6 18 18 11/15 FW Zuifenhauſen 10 4 2 4 13.17 10•10 SC Stuttgart 11 3 2 6 1119 814 Spg Cannſtatt 12 2 3 1189 17 S Feuerbach 11 2 2 7 18:80 616 Sportfr. Stuttgart— Union Böckingen:2(:0) Vor 2000 Zuſchauern lieſerten ſich die beiden Mann⸗ ſchaften einen ſpannenden Kampf, den die Stuttgarter Sportfreunde verdient, aber zahlenmäßig zu hoch mit 52 (:0) gewannen. Böckingen trat in veränderter Auſ⸗ ſtellung an; man ſah zum erſten Male nach längerer Pauſe wieder Graf und außerdem den früheren Freiburger Mock, der allerdings nicht überzeugen konnte. Schiedsrichter: Walter(Zuffenhauſen). Stuttgarter SC— Spg Bad Cannſtatt:0(:0) HDie beiden vom Abſtieg bedrohten Mannſchaften zeigten in dieſem Spiel keine beſonderen Leiſtungen. Der Stutt⸗ garter SC gewann nicht unverdient:0(:), da ex in der Geſamtheit doch die beſſere Leiſtung vollbrachte. Den ent⸗ ſcheidenden Trefſer erzielten die Stuttgarter in der 70. Mi⸗ nute durch ihren Linksaußen Langjahr 2. Beide Mann⸗ ſchaften waren erſatzgeſchwächt angetreten. Schiedsrichter; Heß(Stuttgart). 2500 Zuſchauer.—3 ii Gau XVI Bayern Neumeyer Nürnberg— 1. JC Nürnberg 110 BiB Coburg— 1.§6 Nürnberg 01 Vunkte Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore FC 05 Schweinfurt 11 6 3 2 Neumeyer Nürnberg!3 7 1 5 19:16 15˙11 1860 München 11 4 6 4 19.12 14·8 1 KéNürnberg 11 5 2 4 19.20 12˙10 SpVa Fürth 12 5 2 5 1419 12˙12 BC Augsbura 13 4 4 5 21:27 1 214 Boyern München 11 4 3 4 146«ĩð·- Jahn Regensbura 13 4 3 6 23.20 11.15 Schwaben Augsbura 11. 3 3 5 9˙²1³ VfB Cobura 13 4 9 186232.19 Neumeyer— 1. FC Nürnberg:0(:0) Infolge von Terminſchwierigkeiten, in die der Bayern⸗ meiſter durch ſein erfolgreiches Abſchneiden im Tſchammer⸗ pokalwettbewerb gekommen iſt, mußte der 1.§c Nürnberg am Wochenende gleich zwei Punktſpiele austragen. Am Samstag trafen die Nürnberger auf ihren jungen Lokal⸗ rivalen Wͤch Neumeyer, und genau wie im Vorſpiel unterlagen ſie auch diesmal knapp. Neumeyer ſiegte mit :0(:), obwohl die Mannſchaft im Angriff durch Ver⸗ letzungen behindert war. 8000 Zuſchauer wohnten dem Kampf bei. ViB Coburg— 1. FC Nürnberg:1(:1) Im zweiten Spiel am Wochenende kom der 1§6 Nürnberg mit:0(:0) gegen den Tabellenletzten in Co⸗ burg zu einem glücklichen Sieg. 3000 Zuſchauer ſahen bis zur 75. Minute ein überlegenes Spiel ihrer Mannſchaft, die ihre Ueberlegenheit allerdings nur in Ecken aus⸗ zudrücken vermochte. In der 19. Minute konn Oehm, der diesmal Mittelſtürmer ſpielte, einen ſeiner geſührlichen 20⸗Meter⸗Strafſtöße unhaltbar ins Coburger Netz ſchlagen. Das war der einzige Treifer des Spiels. Nach der Pauſe war Coburg weiter im Vorteil. Zwei Lattenſchüſſe der unſchlüſſigen Coburger Fünferreihe aber waren die ganze Ausbeute gegen die mit der ganzen Mannſchaft vertei⸗ digenden Nürnberger. Gußner konnte dann auf der Gegenſeite einen Elſmeter nicht verwandeln, den Kalb im Coburger Tor hielt— Schiedsrichter: Weinreich⸗ Bamberg. Ecken: 11:6 für Coburg. Gau XIV Baden BfR Mannheim— Freiburger FC 211 Karlsruher F— S Waldhof:1 Spyg Sandhofen— 1. FC Pforzheim 513 F Offenburg— Phönix Karlsruhe 020 Vereine Spiele cew unentſch. verl. Tore Buntſe VfR Mannheim 11 9 2— 27:9 20 2 FCFreiburg 18 8 1 4 2449 17.9 SV Waldhof 1 4 35.16 15.9 Karlsruher F 88* 1 4 28.16 15.9 1. FC Pforzheim 12 6 1 5 26 19 13:11 VieL Neckarau 11 5 1 5 17.24 11.11 ViB Mühlbura 11 3 2 6 14.15 814 SypVa Sondhoien 12 8 1 8 14:33 7 Phönir Korlsruhe 11 1 8 11.20:16 5V Offenburg 483 3 2 9 16.40.20 I Offenburg— Phönix Karlsruhe 90 Mit einem gerechten Unentſchieden treunten ſich die bei⸗ den abſtiegsgeſährdeten Mannſchoften von F Offenburg und Phönix Karlsxuhe, die auf Grund der beiderſeitigen ſchwachen Stürmerleiſtungen und dank der Auſmerkſamkeit der Abwehrreihen zu keinem Torerfolg kamen. Zwar hat⸗ ten die Gäſte dos beſſere Können zweifellos auf ihrer Seite, aber die Stürmer verſtanden es wieder einmol nicht, die gegneriſche Hintermannſchoft zu überwinden, was allerdings nicht durch das Fehlen von Groß zu entſchul⸗ digen iſt. Insgeſamt boten beide Mannſchaften keine über⸗ zeugenden Leiſtungen und man hätte bei der Bedeutung die⸗ ſes Treffens einen größeren Einſatz erwartet. Lediglich in der zweiten Hälfte, als der Phönix um den Führungs⸗ trefker energiſch kämpfte, flockerte auf beiden Seiten der Kampfgeiſt etwas ouf. Schiedsrichter Unverfehrt⸗Pforz⸗ heim. 1500 Zuſchauer. 8 * — — 5 — ſchied. Linoleumläufer u. Tepyvich, 10. Seite/ Nummer 37 Unser heutiges Filmprogramm: Cu Besinn: .50.2 üch, Ji Sohsatonen ScnausUn bes.:.00.40 jugendliche zugeless- K 1. Rans Hovet. Ida Würt. Lucie Keines ſügendliche Zugel Labebl Töglich 20.11 Unr: „inein in den Marneva Ailmmmmmümin Das grohe, lustige Schau · programm mit S aus- Loeluer beste Mischungen und alle Bedarjs- Artikel zur Vogel- heltung. Fischjſutt. Hundekuchen ete Hauer, s 6, 10 S674 nit der großen Auswahl! P 4, 7 Fresgasze) fernrut 218 75 persönlich Entierne Langjähr. Spezialist 8 tägl. von 10- 19 Unr Larantiert ScgENEE Sarah „Jal Hauacs mit WILLV BIRGEI. 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