———— — — Neue Mannheimer Seitung Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheckaonto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remajeit Mannheim für Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mat außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeite 9 Pfennia, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennia Kletnanzeigen ermäßtate Grundoretſe. Allgemein aültig iſt die Anzetgen⸗Pretsliſte Nr. o. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich erteilte Für Famtlien⸗ und Bei Zwanasverateichen oder wird keinerle. Nachlaß gewährt Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen ung Aufträae Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A 150. Jahrgang— Nr. 30 Oefjnet Frankreich die Grenze? Frantcos Truypen bereits im Weichbild Bartelonas-Chamberlain⸗Beſuch in Tokio? Alarm⸗Meldungen aus Burgos Große Mengen von Kriegsmaterial bereits über die Grenze geſchafft (Funkmeldung der NMB.) + Bilbad, 24. Jannar. Wie die nationalſpaniſchen Zeitungen melden, ſol⸗ len die franzöſiſchen Grenzpoſten in den Pyrenäen, unter ihnen auch die von Le Perthus, Port Vendres und Cerbére, vom franzöſiſchen Innenminiſterium die ſtrikte Anweiſung erhalten haben, alles aus Frankreich nach Sowjetſpanien gehende Kriegs⸗ material ungehindert paſſieren zu laſſen. Wie hierzu weiter verlautet, haben bereits grö⸗ bere Transporte rotes Gebiet erreicht. U. a. über⸗ querten die Grenze bei Le Perthus 20 franzöſiſche Tanks in Richtung Barcelona, bei Cerbere ſind eine Anzahl Eiſenbahnwagen mit Kriegsmaterial über die Grenze gerollt, und bei Bourg Madame fuhren 11 Laſtwagenzüge mit zerlegten Flugzeugen zu den Roten. Die radikalſoziale„Ere nouvelle“ hält es für ſelbſtverſtändlich, daß Frankreich es als ſeine Pflicht betrachte, die hungernde Bevölkerung in Rotſpanien mit Lebensmitteln zu verſorgen. Eine andere Frage ſei aber die Verſorgung mit Waffen und Munition, die das Maſſenſchlachten nur verlängern würde, ohne an dem endͤgültigen Ergebnis irgend etwas zu ändern. Das wäre eine Maßnahme gegen Spanien und gegen den europäiſchen Frieden, ein Fehler, den Frankreich nicht gehen dürfe. Das Blatt wendet ſich auch gegen die Aufnahme der ſowjetſpaniſchen Flüchtlinge in Frankreich. Man müſſe zunächſt an die Sicherheit der eigenen Bevölkerung und an die Gefahren denken, die dieſe unerwünſchten Elemente für ſie darſtellten. Es gehe aber auf keinen Fall an, die beſiegten ſowjetſpaniſchen Frontkämpfer in Frankreich aufzunehmen, um ſie an einem anderen Grenzabſchnitt wieder nach Spanien zu ſchicken. Eine ſolche Maßnahme wäre eine Uebertretung des Nicht⸗ einmiſchungsabkommens. Luftverkehr nach Bartelona abgebrochen dinb Paris, 24. Januar Die franzöſiſche Luftfahrtgeſellſchaft Air France gibt bekannt, daß ihre Flugzeuge den Zwiſchenlande⸗ platz Barcelona vorläuſig nicht mehr anfliegen, da die rotſpaniſchen Behörden aus militäriſchen Grün⸗ den dͤie Räumung der zwei Lufthäfen der rotſpani⸗ ſchen Hafenſtadt angeordnet hätten. Juden ſollen nicht Soldaten ſein.„Magyarſag“ verlangt, daß die Juden in Ungarn nur zum Dienſt ohne Waffen einberufen werden und die Möglichkeit genommen werden müſſe, daß Juden zu Unteroffi⸗ zieren ooͤer Reſerveoffizieren ernannt werden. Gefangene über Gejangene Eine der rieſigen Kolonnen von Gefangenen, die ſich den—— der Nationalſpanier an der Barcelonafront ergaben. Das Ende naht-Berzweijelter Kamyf in Manreja Bartelona richtet ſich zum Straßenkampf ein— Die Nationalen 24 km vor der Stadt (Funkmeldung der NM3.) —+ Saragoſſa, 24. Januar. Nach der Einkreiſung Manreſas drangen am Montag gegen 23 Uhr nationale Tanks in die Stadt ein, wo der völlig umzingelte Feind wei⸗ terhin heftigſten Widerſtand leiſtet. Für die nächſten Stunden iſt ein konzentriſcher An⸗ griff aller Kolonnen der Maeſtrazgo⸗Armee zu erwarten. Der nationale Heeresbericht erwähnt die Be⸗ ſetzung zahlreicher weiterer Ortſchaften wie Fonelloſa und Caſtell Fullit ſüdweſtlich von Manreſa, ſowie Pierola, San Mateo und Arrabal öſtlich von Igua⸗ lada. Im Abſchnitt Villafranca de Panades wurden die Orte San Lorenzo de Hortons, Subirats, Pau de Ordal(28 Kilometer vor Barcelona) und Jelida 4 Kilmeter von der Hauptſtadt entfernt) erobert. Im Küſtenabſchnitt iſt der inmitten der zer⸗ klüfteten Steilküſte gelegene Ort Garraf eingenom⸗ men worden, der bereits in unmittelbarer Nähe der Vororte Barcelonas liegt. An der Eſtremadura⸗Front wurde ein Angriff der Roten nicht nur abgewieſen, ſondern darüber hinaus im Gegenſtoß feindliches Gelände gewonnen und 150 Gefangene gemacht. Die nationale Luftwaffe bombardierte militäriſche Ziele in Valencia und Barcelona und ſchoß vier feindliche Flieger ab. Der Siraßenkampf wird organiſiert! dub. Bilbao, 23. Jan. Wie aus Barcelona verlautet, gab dort der Bol⸗ ſchewiſten⸗Ausſchuß den Befehl heraus, alle Stadt⸗ teile an der Peripherie Barcelonas und im Küſten⸗ abſchnitt ſowie alle Ortſchaften des Küſtengebietes zwiſchen Garraf(das inzwiſchen von den National⸗ truppen eingenommen worden iſt) und Barcelona, non der Zivilbevölkerung zu räumen. Die Räumung der Vorſtädte, die zweifellos in Verbindung mit der Vorbereitung eines Stra⸗ ßenkampfes ohne Rückſicht auf ſeine verheeren⸗ den Auswirkungen angeordnet worden iſt, muß binnen 24 Stunden durchgeführt werden. Ebenſo verlautet, daß der Bolſchewiſtenausſchuß die Grenzwachen an der franzöſiſchen Grenze angewie⸗ ſen hat, auf alle Perſonen, die die Grenze ohne be⸗ ſonderen Ausweis zu überſchreiten verſuchen, rück⸗ ſichtslos das Feuer zu eröffnen. Damit ſoll die Flucht der wehrfähigen Männer nach Frankreich ver⸗ hindert werden. Bartelona ohne Brot und Licht dnb Paris, 24. Januar. Die Ausſagen der an der franzöſiſchen Grenze eintreffenden Flüchtlinge aus Sowjetſpanien laſſen erkennen, daß die Lage in Barcelona kataſtrophal zu werden beginnt. Seit drei Tagen iſt kein Brot mehr verteilt worden. Die unaufhörlichen nationa⸗ len Bombenangriffe haben unter den roten Macht⸗ habern Panikſtimmung erzeugt. Zahlreiche Bomben haben den Flughafen Prat zerſtört, ſo daß die Lan⸗ dung von Flugzeugen unmöglich iſt. Da durch die Luftangriffe auch die Elektrizitätswerke zerſtört worden ſind, iſt die Stadt Barcelona ohne Licht⸗ und lcon — 00— — 160%) Vy, Sohe ee 5 J6— 0 00 77 * 0 2 Wunh 6 4% 25 8 SrSeWba eee S, 407 E* N 2 N S N 4* SCee al.„0 SoS οοοα S1„ Te V e 8 0 5 Se K 4 2 N 3 cuαt 1100 e WVelwe 0 5* 400* cFR 1 ſexre AC Hcα xucn. 83 2 e Al En W i (Kartendienſt, Zander⸗M.) Kraftſtrom. Die Außenviertel ſeien geräumt, und die Bevölkerung flute in die Innenſtadt. Aus den erſten Verzweiflungsmaßnahmen der bolſchewiſti⸗ ſchen Anführer könne man entnehmen, behaupten die Flüchtlinge, daß die extremen Elemente die Oberhand gewonnen hätten. Paris rechnet mit 500 000 Flüchtlingen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 24. Januar. Der Präfekt des franzöſiſchen Grenzdepartements Oſtpyrenäen hat in Perpignan dem„Petit Pariſien“ eine intereſſante Erklärung abgegeben. Alle Maß⸗ nahmen ſeien getroffen, um im Laufe der endgül⸗ tigen Eroberung Kataloniens durch die nationalen Truppen die roten Flüchtlinge in Frankreich auf⸗ zunehmen. Es ſeien Vorkehrungen getrofſen, um bis zu einer ½ Million Flüchtlinge unterzubringen. Eine Invaſion der franzöſiſchen Grenzprovinzen ſei nicht zu befürchten, im Gegenteil, die Flüchtlinge würden——5 einem genau vorgeſchriebenen Plan ſofort mit Sonderzügen abtransportiert und auf die verſchiedenen inneren Provinzen Frankreichs ver⸗ teilt werden. Die nötigen Quartiere ſeien ſchon beſorgt. An der rotſpaniſchen Grenze warten augenblick⸗ lich 1500 Freiwillige der Internationalen Brigade auf die Erlaubnis, nach Frankreich einzureiſen. Sie ſollen nämlich nach Bordeaux transportiert werden und dort an Bord des mexikaniſchen Kreuzers„Ha⸗ bana“ gehen, der ſie nach Mexiko bringen ſoll. Da der Dampfer aber im Augenblick noch in Repara⸗ tur iſt, müſſen die Bürgerkriegsſoldaten noch an der ſpaniſchen Grenze warten. Wie die„Humanité“ meldet, hat die Barcelona⸗ Regierung an Frankreich den Antrag geſtellt, daß 50 000 katalaniſche Kinder ſofort nach Frank⸗ reich in Sicherheit gebracht werden müßten. Die franzöſiſche Regierung habe ſich prinzipiell damit be⸗ reit erklärt, habe aber, wie die„Humanité“ unter leidenſchaftlichen Proteſten hinzufügt, die Forderung geſtellt, öaß die rotſpaniſche Regierung einen Ali⸗ mentenzuſchuß von 1500 Franken für jedes Kind zahle. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Gewagtes Spiel (Von unſerem Pariſer — Paris, 22. Januar. Der erſte Monat des neuen Jahres iſt noch nicht beendet, und ſchon haben ſich neben großen Ereig⸗ niſſen allgemeiner Art in Frankreich auch ſchon tiefe Wandlungen ſowohl der politiſchen Abſichten, wie aber beſonders des geſamten Volksbewußtſeins ein⸗ geſtellt. Dieſe Ereigniſſe drohen die Erkenntniſſe und Einſichten, die die franzöſiſche Politik im letz⸗ ten Jahr nach ſehr vielen Beſchwerden gewonnen hatte, erneut zu gefährden. Denn 1938 brachte doch die franzöſiſche Anerkennung der Tatſache, daß das Verſailler Diktat ebenſo unſinnig wie ſchuldhaft war. So konnten die franzöſiſchen Bündniſſe eine Neuauslegung erfahren, eine Auslegung, die insge⸗ ſamt geſprochen im„Münchener Frieden“ triumphierte. Der von München heimkehrende Miniſterpräſident Daladier wurde in den Straßen von Paris gefeiert, und die ſogenannte Münchener Politik wurde mit dem Pariſer Beſuch des Reichs⸗ außenminiſters Ribbentrop glücklich fortgeſetzt. Da⸗ aber wurden auch ſchon jene Rufe in der ita⸗ lieniſchen Kammer laut, die Anlaß zu neuen „Sorgen“ der Franzoſen werden ſollten. Kaum hatte Frankreich praktiſch vom Kontinent abgedankt, ſeine Rolle, in Südoſteuropa Poliziſt zu ſpielen, um Deutſchland lahmzulegen, aufgegeben, da poſaunte es in alle Welt, es müſſe ſich nun auf ſeine Kolonialmacht, auf ſein Empire beſinnen, und ſich damit vom europäiſchen Raum auf den des Mit⸗ telmeers umſtellen. Es überſah dabei aber, daß das Mittelmeer auch den Italienern gehört. Die Rufe im römiſchen Parlament, die auf die italieniſche Vergangenheit Korſikas und Savoyens hinwieſen und die Tatſache, daß hauptſächlich italieniſche Sied⸗ ler in Franööſiſch⸗Tuneſien arbeiten, unterſtrichen, aber auch die unmoraliſche Ausnutzung der Mono⸗ polſtellung Frankreichs in Dſchibuti beim Namen nannten,— haben Frankreich wohl zu der Ueber⸗ legung gebracht, daß das Mittelmeer nicht aus⸗ ſchließlich franzöſiſch iſt, aber ſie haben ebenſo aus mangelndem Mut zum Weiterdenken eine gewiſſe Wut hervorgerufen. Aus Sle Wut heraus ſtach Miniſterpräſident Daladier am 2. Januar von Toulon aus auf einem ſchwerbewaffneten Kreuzer in Richtung Korſika in See. Er beſuchte weiter Tunis und Algier, und ſeine Reiſe war an großartiger und pompöſer Auf⸗ machung kaum zu übertreffen. Kameraleute, Mili⸗ tärs und viele„trotzige“ Reden begleiteten die Reiſe, und es konnte ſich eine Stimmung ausleben, die jene Rufe im italieniſchen Parlament bei weitem übertraf. Die Reiſe hat aber auch noch ein ſelt⸗ ————————— r —————————— ——— —— ——————————— — Offizier ſich von ſeinem Vorgeſetzten beim ——5 65 2. Seite /Nummer 39 Neue Mannheimer Zeitung! Mitiag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Januar 1050 ſames Feuer geweckt. Man weiß, daß der Franzoſe es nicht liebt, Soldat zu ſein. Im September des vergangenen Jahres, als drohende Sturmzeichen am europäiſchen Horizont aufſtiegen, da waren die Franzoſen ohne Luſt und leicht erzürnt lediglich entſchloſſen, wenn es ſein mußte, zu marſchieren. Jetzt iſt das anders. Das Feuerwerk der Afrika⸗ reiſe Daladiers, der Tamtam, den man darum ge⸗ macht hatte, der ausgezeichnete Film, den man auf⸗ nahm und der nun in ſämtlichen Lichtſpielhäuſern Frankreichs und auf dem Lande ſehr oft als Ge⸗ meinſchaftsaufführung läuft, hatten den gewollten Erfolg: zu der nüchternen Entſchloſſenheit der Fran⸗ zoſen, wenn es ſein muß, den Anordnungen der Armee zu folgen, geſellte ſich ein inneres Feuer, eine wilde Begeiſterung, alſo ein echter franzöſiſcher Patriotismus. Mit dieſem Feuer und der Entſchloſſenheit des franzöſiſchen Vol⸗ kes kann nun Daladier alles wagen An Warnungen aus Rom gegenüber ſocchen Ver⸗ ſtiegenheiten fehlte es natürlich nicht. Das Spiel Frankreichs iſt gefährlich, umſo mehr, als der mäßi⸗ gende Einfluß des Außenminiſters Bonnet von Tag zu Tag mehr zurücktritt. Konnte doch die der offi⸗ ziellen Politik ſehr naheſtehende weltbekannte Wo⸗ chenzeitſchrift„Illuſtration“ zur Jahreswende den Frieden von München eine„Kapitulation des Rechts vor der Gewalt“ nennen! Die franzöſiſche Armee, die Rechtsparteien und die Regierungsparteien bla⸗ ſen in dasſelbe Horn. Umſo mehr bemüht ſich die ofſizielle Politik, die Ablenkung Frankreichs vom Kontinent noch zu vertiefen. So legte man Wert darauf, mit dem polniſchen Außenminiſter, der ſich Han der franzöſiſchen Riviera erholte, nicht zuſammen⸗ zutreffen, und der offtziöſe Temps wies in einem aufſehenerregenden Artikel zur gleichen Zeit dar⸗ auf hin, daß das franzöſiſche Bündnis mit Polen unter der geänderten Geſamtlage Europas auch einer erneuten und zwar ſehr viel lockereren Aus⸗ legung bedürfe. Andererſeits wurde Chamberlain, ehe er ſich nach Rom begab, ausdrücklich gebeten, keineswegs zu verſuchen, im franzöſiſch⸗italieniſchen Streit zu vermitteln. Das franzöſiſch⸗italieniſche Verhältnis iſt alſo ein ausgeſprochen bilaterales und, man kann hinzufügen: bilateral ſchlechtes. Darüber hat die Teeſtunde zwiſchen Chamberlain, Halifax und Dala⸗ dier und Bonnet vor der Reiſe der engliſchen Mini⸗ ſter nach Rom volle Klarheit gebracht. Der Erfolg des Chamberlain⸗Beſuchs in Italien wird nun mit einer gewiſſen Hartnäckigkeit in Paris ganz allge⸗ mein als geradezu nicht vorhanden bezeichnet. Dabei hat man in Paris aber ſehr wohl begriffen, daß Rom ſich niemals mit handelspolitiſchen Geſprächen über den Hafen von Dſchibuti oder den Suezkanal zufrieden geben würde. Zu weitergehenden Ver⸗ handlungen verbaut man hier aber tagtäglich be⸗ wußt den Weg. So erwartet man kurzum eine gleichwie geartete Zwangsaus⸗ einanderſetzung. Wie? Darüber erzählen ſich die Auguren die ſchlimmſten Dinge, aber die Politiker wiſſen noch nichts. Es tauchten Falſchmeldungen über italieniſche „Truppenkonzentrationen in der Nähe von Dſchibuti aufj. Das gab Anlaß, zwei Senegalſchützen⸗Batail⸗ lone und zwei Kriegsſchiſſe zum Schutze ngch Dſchi⸗ „buti zu ſenden. Bei der Abfahrt der Truppen aus Frankreich gab es haarſträubende Militäxreden. Und in militäriſchen Kreiſen in Paris weiß man ſich zu erzählen, daß der die zwei Betaillone etzten Händedruck auf europäiſchem Boden mit den Worten verabſchiedete: Morituri te salutantl!! Es grüßen Dich, die da ſterben werden. Was ſoll das heißen? Es iſt richtig, daß im „Ernſtfalle die franzöſiſchen Streitkräfte in Dſchibuti für eine endgültige Verteidigung zu ſchwach wären, für eine Ueberrumpelung aber viel zu ſtark. Auch im letzten Krieg gab es leider in Frankreich ſehr häufig die Redewendung von„den notwendigen Opfern.“ Und dann? Denn auch in Dſchibuti kann ſich die franzöſiſch⸗italieniſche Auseinanderſetzung nicht endgültig entſcheiden. Man denke nur an die ſchönen Erfolge Francos in Katalonien, die den Franzoſen ſehr viel Sorgen machen. Deshalb wird hier auch ſoſort gewarnt, daß ein bezwungenes Kata⸗ lonien„italieniſche Faſchiſten an die franööſiſche Pyrenäengrenze bringe“. Aus dieſer Ueberlegung ſind die verzweifelten Hilferufe der franzöſiſchen Marxiſten für ihre ſpaniſchen Genoſſen zu verſtehen. Nur ſo iſt es zu begreifen, daß zu Beginn dieſes „Joahres der franzöſiſche Miniſterrat(auch Herr Bon⸗ nei) darin einwilligte, den Roten in Spanien für 40 Millionen Getreide zu liefern. Und nur ſo iſt es zu erklären, daß man ſich ſchon einiges hier erzählt, was man alles im Getreide verſtecken könnte... Deshalb bemüht ſich die Regierung Daladier augenblicklich mit allen Mitteln, den Frieden mit der Linken zu ſchließen. Die Armee drängt darauf, dieſe Verſuche zu beſchleunigen mit dem Hinweis, es ſeien zum übergroßen Teil die Parteigänger der Linksgruppen, die im Ernſtfalle kämpfen und ſterben müßten. Nur ſo iſt die gewaltſame Verzögerung der außenpoliti⸗ ſchen Debatte in der Kammer und das Hinausſchie⸗ ben der angekündigten großen Rede des Außen⸗ miniſters zu verſtehen. Jedenfalls nimmt das Verhalten Frankreichs langſam Formen an, die von einer Provokation gar nicht mehr fern ſind. Dieſe Provokationen rich⸗ ten ſich allerdings ausſchließlich an den Mittelmeer⸗ raum. Aber denkt man auch an die Achſe, die Rom mit Berlin verbindet und die ſogar noch wei⸗ tex reicht bis Tokio? Ja, man denkt ſchon daran, aber man glaubt, daß dieſe Achſe für das Mittel⸗ meer nicht ſo feſt ſei. Welcher Irrglaubel Das fran⸗. zöſiſche Bündnis mit England iſt ſicherlich gut— aber England hat auch Sorgen, und zwar große Sorgen. Daß die„Times“ beabſichtigt, nunmehr in Paris eine Kontinentalausgabe herauszugeben, iſt zwar ein Zeichen enger und bisher noch nie dage⸗ weſener engliſch⸗franzöſiſcher Verbundenheit, alſo einer Verbundenheit Englands mit der Kontinen⸗ talpolitik Frankreichs. Aber das genügt denn wohl doch noch nicht, um von Paris aus die Mittelmeer⸗ miächte und die Kräfte, die hinter ihnen ſtehen, in die Schranken zu rufen. ſind franzöſiſch⸗engliſche Militärbeſprechungen im Gange, deren Dauer auf mehrere Monate veran⸗ Ueber dieſes Thema aber ſchlagt iſt. Es bleibt zu hoffen, daß bis zu deren Abſchluß vielleicht doch der Vernunft noch eine Gaſſe bleibt Jorderung der Reichsjugendführung: -Heime müſſen auſs Land! Nur ſo kann die Lanöflucht wirkſam bekämpft werden! dnb. Berlin, 23. Januar. Im Römerſaal bei Kroll trat am Montagnach⸗ mittag der Arbeitsausſchuß für die H⸗Heimbeſchaf⸗ fung zu ſeiner Jahrestagung zuſammen, die durch die Anweſenheit des Reichsinnenminiſters Dr. Frick beſondere Bedeutung erhielt. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Reichs⸗ leiter Baldur von Schirach, wies zu Beginn ſeiner Anſprache auf den erſten Aufruf des Führers zum Bau von Hitlerjugendheimen an die deutſche Oeffent⸗ lichkeit hin. Seit dieſer Zeit ſei mit großem Erfolg an der Verwirklichung des Planes, jeder Einheit der deutſchen Jugend ihre weltanſchauliche Erzte⸗ hungsſtätte zu ſichern, gearbeitet worden. Beſon⸗ dere Freude empfinde er darüber, daß die Heim⸗ bauten im deutſchen Volke ſelbſt ſo viel Zuſtimmung fanden. Baldur von Schirach unterſtrich dann den er⸗ zieheriſchen Gedanken, welcher den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bauherrn und Architekten kenn⸗ zeichnet. Mit Genugtuung ſtellte der Reichsjugendführer die Anerkennung des Generalbauinſpektors Speer feſt, der von der Bautätigkeit der Zugend ſagt, daß ſie nicht in den Fehler verfiel, die Monumentalbau⸗ ten in kleinem Maßſtabe zu imitieren. Die Großbauten des Führers bezeichnete der Reichsjugendführer im weiteren Verlauf ſeiner Rede als das Urmaß, an dem immer wieder zu kontrol⸗ lieren ſei, inwieweit die Hitler⸗Jugend mit ihrem für ſie wie für alle Generationen gültigen Gedanken über die Architektur übereinſtimmt. Mit beſonderem Nachdruck behandelte der Reichs⸗ jugendführer die Frage der Inneneinrichtung Es gelte, ſo ſagte er u.., den gipſernen Trompeter von Säckingen zu zertrümmern und gewiſſe, ſchein⸗ bax unentbehrliche Nippfachen zu beſeitigen.„Es ſoll durchaus nicht verkannt werden, daß wir auch hier ganz allgemein vorangekommen ſind. Aber es iſt noch nicht ſo, wie es ſein müßte. Wir beſinnen uns mehr und mehr auf edle, zweckmäßige Formen, ſtellen aber dennoch in manchen Fabriken am laufen⸗ den Bande die greulichſten Zimmerſerien her. „Daß nach meiner Ueberzeugung die national⸗ ſozialiſtiſche Erziehung der Jugend ein Ganzes dar⸗ ſtellt, das alle Mittel umfaßt, die für die Bildung eines eoͤlen Charakters, tapferen Herzens und eines klaren Entſcheidungsvermögens für Weſentliches und Unweſentliches, Aeſthet und Unäſthet erforderlich ſind, hat die Hitler⸗Jugend auch der Inneneinrich⸗ tung ihre beſondere Aufmerkſamkeit zugewandt.“ Gegen Schluß ſeiner Rede konnte der Reichs⸗ jugendführer ſeſtſtellen, daß der vor einem Jahr an gleicher Stelle ausgeſprochene Hinweis nach Schaf⸗ fung eines Jugendgeländes in Verbindung mit dem HJ⸗Heim an vielen Orten ſeine Verwirk⸗ Erziehungsſtätten der Hitler⸗Jugend gab, kündigte zur Freude aller Anweſenden ein Geſetz, das nun⸗ mehr bald zu erwartende Geſetz über die HJ⸗Heim⸗ beſchaffung an. Er führte u. a. aus: Der deutſche Bürgermeiſter weiß, welche für die Zukunft der Nation entſcheidenden Aufgaben der Hitler⸗Jugend vom Führer geſtellt ſind. Er weiß, daß die Arbeit der HZ jenes ſtarke Geſchlecht deut⸗ ſcher Männer und Frauen zu ſchaffen berufen iſt, das für alle Zeiten das Glück des deutſchen Volkes ge⸗ währleiſten ſoll. Ich muß dabei aber auf einen Geſichtspunkt be⸗ ſonders hinweiſen: Der deutſchen Gemeinde iſt in der Gemeindeordnung ein ganz umfaſſender Bereich öfſentlicher Aufgaben zugewieſen. Es kann deshalb nicht ſo ſein, daß jede Gemeinde im gleichen Um⸗ fange und im oleichen Zeitpunkt dieie oder jene Auf⸗ gabe in Angriff nehmen könnte. Es iſt vielmehr von Gemeinde zu Gemeinde nötig, Leiſtungskraft und Anfaabenerſſilluna ſteis zu dem der örtlichen Lage entſprechenden Ausgleich zu bringen. Ich bitte Sie deshalb, dieſen Geſichtspunkt bei Ihrer Arbeit und bei Ihrer Planung nicht aus dem Auge zu verlieren. Wenn es in einer Gemeinde mit der Förderung der Aufgaben der H3, mit der Schaffung neuer Heime einmal nicht ſo ſchnell vor⸗ angehen ſollte, wie Sie es für wünſchenswert halten, ſo ſeien Sie davon überzeugt, daß hier keineswegs der böſe Wille eines Bürgermeiſters obwaltet, ſon⸗ dern daß hier die Leiſtungskraft und die Rangord⸗ nung ſonſtiger vordringlicher Aufgaben auch dem beſten Willen des Bürgermeiſters Grenzen ſtellen können. Muß der Staat aus dem Weſen der Selbſtper⸗ waltung heraus auf die Reglementierung der ein⸗ zelnen Aufgabengebiete der Gemeinden verzichten, ſo iſt damit allerdings nicht ausgeſchloſſen, daß er die allgemeine Linie der wünſchenswerten Aufgaben⸗ erfüllung auch geſetzlich feſtlegt. Eine beſſere Aufgabenerfüllung namentlich in den kleinen Gemeinden ſoll vor allem aber auch das Geſetz zur Förderung der H8 ſicherſtellen, das ich Ihnen bereits vor längerer Zeit ankün⸗ digen ließ. Wenn dieſes Geſetz zu meinem eigenen großen Bedauern bisher noch nicht verkündet worden iſt, ſo liegt der Grund vor allem darin, daß die großen Auf⸗ gaben, die im letzten Jahre die Rückkehr der Oſtmark und der ſudetendeutſchen Gebiete brachten, vordring⸗ lichſter Erledigung bedurften und manche andere Planung trotz ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit zurückſchoben. Es iſt mir aber eine beſondere Freude, Ihnen ſagen zu können, daß der Geſetzentwurf nun⸗ mehr der Reichsregierung zur Beſchlußfaſſung zu⸗ geleitet iſt, und es iſt mein Wunſch und meine Hoff⸗ nung, daß er nunmehr beſchleunigt ver⸗ abſchiedet wird. So dürfen wir mit großer Hoffnung für unſere Hitler⸗Jugend in dieſes neue Jahr eintreten. Sie dürfen gewiß ſein, daß es meine und meiner Mit⸗ arbeiter beſondere Sorge ſein wiroͤ, auch in dieſem Jahre die Jugend des Führers mit allen uns zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu fördern. eeeeeeeeeeeeee Fapaniſche Einladung nach England: Chamberlain ſoll nach Tolio kommen!? Ein„Münchener Friede“ für Oſtaſien?— Einladung Aritas an Chamberlain? Tokio, 24. Januar. „Die Zeitung„Kokumin Schimbun“ ſpricht heute von der Möglichkeit einer Einladung Chamberlains oder eines anderen britiſchen Staatsmannes nach Tokio. Das Blatt ſchreibt im einzelnen: England werde bald gezwungen ſein ſeine veralteten Vorſtellungen ſüber die Lage in Oſtaſien zu überprüſen, nachdem alle ſeine vereint mit Amerika und Frankreich unternommenen Einmiſchungsverſuche fehlgeſchla⸗ gen ſeien. Außerdem hätten der japaniſche Miniſter⸗ präſident, der Außenminiſter und der Kriegsminiſter im Reichstag unmißverſtändlich erklärt, daß Japans Politik in Oſtaſien auch gegen dritte Mächte ent⸗ ſchieden durchgeführt würde, falls dieſe Mächte ver⸗ ſuchen ſollten, die Entwicklung in Oſtaſien aufzu⸗ halten. Die gegenwärtige militäriſche Lage beweiſe ja Klichung erfuhr, Bei den Planungen wuxden in Verzdeukklich Baß Japan in kurzer Zeit das geſamte Ge⸗ bindung mit den Heimen von vornherein ein Sport⸗ Unlatz, eine, Spielmieſe, ein Schießſtand und ein. Schwimmbad berückſichtigt. Der Reichsjugendführer ſchloß mit der Auf⸗ gabenſtellung für das Jahr 1939. Es komme in dieſem Jahre vor allem auf den Bau von Klein⸗ und Kleinſtheimen auf dem Lande au. Ein ſolches Bauprogramm bedeute einmal eine er⸗ hebliche Einſparung von Rohſtoffen, zum anderen eine Förderung der Landarbeit der Hitler⸗Jugend. Der aktive Kampf der Hitler⸗Jugend gegen die Landflucht mache eine ſchnelle und befriedigende Lö⸗ ſung der Heimfrage im Dorfe dringend erforderlich. Hinzu komme als neue Aufgabe der Bau von Land⸗ dienſtheimen. Es gelte, dem Landdienſt Heime zu bauen und damit in den Dörfern die Landdienſtgruppen zu be⸗ herbergen, einen Mittelpunkt für das Leben der Dorfjugend ſelbſt.„Erziehung zur kulturellen Lei⸗ ſtung und zur Kultur überhaupt kann und darf nichts anderes ſein als Erziehung zur Bewußtheit des heimatlichen Bodens“. Mit dieſem Gedanken ließ der Reichsiugendführer ſeine Rede ausklingen. Reichsminiſter Dr. Feick der einen Ueberblick über die ſtaatlichen Bemü⸗ hungen für die vom Führer befohlene Schaffung von biet von China beherrſchen werde. Kreiſe des Außen⸗ amtes ſeien déshalb der Anſichk, Saß“Rithts wirk⸗ ſamer zur Verbeſſerung der engliſch⸗japaniſchen Be⸗ ziehungen beitragen könne als eine perſönliche Füh⸗ lungnahme zwiſchen den führenden Staatsmännern, wie es in Europa ſchon bei den Beſprechungen in München und Rom geſchehen ſei. Man erwarte da⸗ her, daß Außenminiſter Arita die Frage einer Ein⸗ ladung des britiſchen Premiers Chamberlain, oder eines anderen britiſchen Staatsmannes erwägen werde und daß er vielleicht dem britiſchen Bot⸗ ſchafter in Tokio direkt einen ſolchen Vorſchlag ma⸗ chen werde. Schärfere Töne in Tokio dub. Tokio, 24. Jan. In den beiden Häuſern des Parlaments wurden am Montag bemerkenswerte Anfragen der Parteien beantwortet. Die Frageſtellung ließ klar erkennen, daß die Parteien den entſchiedenen Kurs dex Regie⸗ rung bei der Durchführung und Beendigung des Konfliktes in China zu unterſtützen gewillt ſind. Bemerkenswert war auch in der Ausſprache die deutliche Kritik an der Regierung wegen deren Zu⸗ vückhaltung in der Beantwortung verſchiedener Fra⸗ gen, die das Verhalten dritter Staaten im chineſiſchen —— Ergebnis der Chvalkovſty-Reiſe: Das neue Verhülinis Berlin-Prag „Die alten Hinderniſſe und Vorurteile ſind überwunden' EP Prag, 24. Januar. Zu der Reiſe des Außenminiſters Dr. Chval⸗ kopſty nach Berlin nimmt zunächſt nur ein Teil der tſchechiſchen Preſſe Stellung. Der Reſt bringt nur die amtlichen Berichte über die Berliner Beſpre⸗ chungen. Herwporgehoben wird vor allem die Mög⸗ lichkeit einer Vertiefung der Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen dem Reich und der Tſchecho⸗Slowakei. So ſchreibt der„Venkow“, ehemals das Hauptblatt der tſchechiſchen Agrarier:„Die neue Politik zwiſchen der Tſchecho⸗Slowakei und Deutſchland hat die alten Hinderniſſe und Vorurteile überwunden. Einzig und allein die Rückſicht auf die realen Verhältniſſe ſoll in Zukunft Richtſchnur des weiteren Vorgehens in den Beziehungen zwiſchen Prag und Berlin ſein. Durch die neue Lage wurden ſo die Vorausſetzungen für die künftige Sicherung des Friedens zwiſchen beiden Völkern geſchaffen. Das neue Verhältnis zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Tſchecho⸗Slowakei, zu dem Dr. Chval⸗ kopſky die Grundlagen gelegt hat, erhält bereits nor⸗ male Formen, ſowohl in politiſcher als auch in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht. Für die Zukunft iſt eine Ver⸗ tiefung dieſer Bedingungen ſowohl im Hinblick auf das Kennenlernen der beiderſeitigen kulturellen Vorzüge und Beſtrebungen, als auch der wirtſchaft⸗ lichen Bedürfniſſe der Induſtrie und der Landwirt⸗ ſchaft zu erwarten.“ Der„Slowak“, das Hauptblatt der Slowakiſchen Volkspartei Hlinkas, erklärt in dieſem Zuſammen⸗ hang:„Wir wiſſen, daß ein wichtiger Durchbruch in der tſchecho⸗ſlowakiſchen Innen⸗ und Außenpolitik bevorſteht.“ Spannung zwiſchen Prag und Chuſt EP. Chuſt, 24. Jan. Die karpatho⸗ukrainiſche Landesregierung hat ſechzig tſchechiſche Polizeibeamte, die in Chuſt und Svialava bisher Dienſt verſehen haben, der Prager Zentralregierung zur Verfügung geſtellt. Sie wur⸗ den ſofort durch Angehörige der urkrainiſchen Wehr⸗ formation„Sio“ erſetzt. Die vom Vorſitzenden der karpatho⸗ukrainiſchen Landesregierung am Sonntag angeordnete Auf⸗ löſung aller politiſchen Organiſatio⸗ nen in der Karpatho⸗Ukraine mit Ausnahme der Ukrainiſchen Nationalen Einheitspartei, dürfte zur Folge haben, daß die für die karpatho⸗ukrainiſchen Landtagswahlen neben der amtlichen Regierungs⸗ liſte aufgeſtellten übrigen zwei Liſten für nicht zu⸗ läſſig erklärt werden dürften. Eine amtliche Be⸗ ſtätigung hierſür liegt zwar zur Stunde noch nicht vor, doch beſagen Privatmeldungen, die karpatho⸗ ukrainiſche Polizei habe eine Reihe von Perſonen, die an der Vorbereitung dieſer beiden Liſten gear⸗ beitet hätten, in Haft genommen. Konflikt, beſonders Amerikas, Englands und Sow⸗ jetrußlands, betrafen. Die halbamtliche Agentur Domei erklärt hierzu, daß durch Sanktionsmaßnahmen Amerikas, Eng⸗ lands und Sowjetrußlands der Krieg nur verlängert werden könne. In dieſem Fall könne auch gar keine Rede mehr von einer Garantierung der Rechte und Intereſſen dritter Staaten in China ſein. Als der Marineminiſter zu dieſem Gegenſtand im Parlament am Montag den Standpunkt dex japa⸗ niſchen Regierung wiederholte, demzufolge die japa⸗ niſche Flotte die Herrſchaft im weſtlichen Teil des Stillen Ozeans aufrecht erhalten werde, dankte ihm der Reichstag mit langanhaltendem Beifall. Belgrad und Rom Annäherung der ingoflawiſchen Politik au die Achſe I dnb. Rom, 23. Jänuar“ Nach Abſchluß der Reiſe des italieniſchen Außen⸗ miniſters nach Jugoſlawien erklärte der Direktor des„Giornale'Jtalia“ aus Belgrad, daß ſämtliche Probleme aufmerkſam geprüft und bei allen der Wert der Freundſchaft und der Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den beiden Ländern erneuk beſtätigt worden ſei. So ſei bei der Behandlung der ſpaniſchen Frage und des italieniſch⸗franzöſiſchen Gegenſatzes ſo⸗ wie bei dem Problem des Mittelmeeres und des Kommunismus feſtgeſtellt worden, daß in bezug auf Auffaſſung und Haltung keine Meinungs⸗ verſchiedenheiten zwiſchen Rom und Belgrad beſtehen. Jeder verſtehe den praktiſchen Wert dieſer Feſtſtel⸗ lung. Zuſammenarbeit bedeute natürlich nicht immer Verpflichtung zu gemeinſamem aktiven Vorgehen, bedeute aber, daß bei keinem Problem und bei keinem Anlaß Italien und Jugoflawien eine ver⸗ ſchiedene und noch weniger entgegengeſetzte oder gar feindſelige Stellung einnehmen werden.— Das Syſtem der italieniſch⸗jugoſlawiſchen Beziehungen geſelle ſich in natürlicher Weiſe zu dem Grundſyſtem der Achſe Rom—Berlin, deren politiſchen Geiſt und konſtruktive Ziele es vertrete. Dies beweiſe, welchen großen Fortſchritt die Außenpolitik Jugoſlawiens gemacht habe, die nicht unmittelbar in die Achſe Rom-—Berlin eingegliedert ſei, ſondern ihre indi⸗ vidualiſtiſche und ſelbſtändige Haltung beibehalte, aber immer deutlicher die Trennung von den alten internationalen Syſtemen und die Annäherung an die neuen Richtlinien der gemeinſamen Politik von Rom und Berlin erkennen laſſe. Kennt man die Rädelsführer? Die Polizeiaktion zur Aufklärung der Bomben⸗ attentate in England dnb. London, 24. Januar. Der nordiriſche Innenminiſter Bates hat ſich am Montagabend nach Belfaſt zurückbegeben. Die fieber⸗ hafte Suche der Londoner Polizei nach Verdächtigen konzentriert ſich jetzt in der Hauptſache auf 2 Män⸗ ner, die als die Haupträdelsführer ange⸗ ſehen werden. Man vermutet, daß ſich in London außer ihnen noch mehrere Perſonen verbergen, die an den Bombenanſchlägen führend beteiligt waren. In London ſind ſämtliche iriſche Beamten, und zwar ſowohl Vertreter der ſüdiriſchen wie der nord⸗ iriſchen Regierung, unter beſonderen polizeilichen Schutz geſtellt worden. Für die nächſten Tage er⸗ wartet man in Nordirland neue draſtiſche Maß⸗ nahmen gegen die Anhänger der iriſchen republi⸗ kaniſchen Armee. Am Montagabend nahm die Lon⸗ doner Polizei in einem Haus im Londoner Norden eine Durchſuchung vor und ſand im Garten des Hauſes etwa 2000 Schuß Revolvermunition. Im übrigen wird die Bewachung lebenswichtiger Einrichtungen, wie Kraftwerke, Eiſenbahn⸗ und Un⸗ tergrundbahnſtationen, Regierungs⸗ und Verwal⸗ tungsgebäude, durch verſtärkte Polizeiaufgebote nach wie vor aufrechterhalten. und der Behörden ihre neueſten Apparate vor, eue Mannbeimer-geilung VMittag⸗Ausgabe 85 3. Seite/ Nummer 9 —————————————— Mannheim, 24. Januar. Miniſterialöirektor Dr. Jakob Bader 97 Am Montagvormittag verſchied nach langem und ſchwerem Leiden, das auf einen Dienſtunfall zurück⸗ geht, Miniſterialdirektor Pg. Dr. Jakob Bader im Alter von 56 Jahren in Karlsruhe. In dem Dahingeſchiedenen verliert die Badiſche innere Staatsverwaltung einen vorbildlichen Beamten, der ſeine ganze Arbeitskraft und ſein ganzes Können in den Dienſt der ihm übertragenen Aufgaben ſtellte. Dr. Bader wurde 1883 zu Lahr geboren, widmete ſich dem Rechtsſtudium und legte 1907 die erſte ju⸗ riſtiſche Staatsprüfung ab. Nach mehrjähriger Vor⸗ bereitungszeit wurde er 1911 als Regierungsaſſeſſor in den Dienſt der badiſchen inneren Verwaltung übernommen. In den Weltkrieg rückte er als Haupt⸗ mann der Reſerve und führte während der ganzen vier Kriegsjahre eine Batterie ſeines heimiſchen Ar⸗ tillerie⸗Regiments Nr. 66. Für ſeine Tapferkeit wurde er mit den höchſten Auszeichnungen bebdacht. Nach Kriegsende trat er als Regierungsrat wieder in das Badiſche Miniſterium des Innern ein. Ende 1919 wurde er auf den bei den damaligen wirren Verhältniſſen höchſt verantwortungsvollen und ſchwierigen Poſten des Polizeidirektors nach Mannheim verſetzt. Die teilweiſe Beſetzung der Stadt durch die Franzoſen und die wüſten Aus⸗ ſchreitengen der Kommuniſten in den erſten Nach⸗ kriegsjahren fielen in die Amtszeit. Im Früh⸗ jahr 1932 rückte Dr. Bader zum Polizelwräſidenten auf. Am Tage der Machtübernahme, im März 1933, Berief ihn Reichsſtatthalter Robert Wagner auf den Poſten des Miniſterialdirektors im Badi⸗ ſchen Innenminiſterium. Das Vertrauen, das die nationalſozialiſtiſche Staatsführung dem bewährten Beamten hiermit entgegenbrachte, hat, ſo ſtellt„Der Führer“ feſt, Dr. Bader in den folgen⸗ den Jahren in vollem Umfange gerechtfertigt. Wegen ſeiner Sachkenntnis, ſeiner kameradſchaft⸗ lichen Haltung erfreute ſich der Verſtorbene der größten Wertſchätzung und Beliebtheit bei allen Stellen der Partei und des Staates. Anfang Januar 1938 beſichtigte Dr. Bader in dienſtlichem Auftrag ein neuerſtelltes Bergwerk. Bei der Ausfahrt erlitt er einen Unfall, von deſſen Folgen er ſich nicht mehr erholte. Zwar verſuchte er im Herbſt des vergan⸗ genen Jahres noch einige Wochen unter Einſatz ſei⸗ ner äußerſten Hingabe und Energie ſeinen Dienſt wieder aufzunehmen. Anfang Dezember aber warf den Unermüdlichen ein Rückſchlag erneut aufs Kran⸗ kenbett, von dem ihn ſanfter Tod erlöſte. General Foch und der Bolſchewismus Vortrag des Volksbildungswerkes Mit einem intereſſanten Vortrag in der Vortragsreihe„Wehrhaftes Volk“ über die militär⸗ politiſchen Pläne des Generals Foch gegen den ruſ⸗ ſiſchen Bolſchewismus 1919 ſetzt das Valksbildungs⸗ werk Mannheim die Folge ſeiner Winterveranſtal⸗ tungen fort. Der Vortragende des Abends, Prof. Dr. Hohlfeld, der Direktor der Hochſchule für Lehrerbildung, Karlsruhe, wird ein Problem auf⸗ rollen, das heute wieder ſehr aktuell geworden iſt. Denn bereits erkennt man auch in Frankreich die große Gefahr, die für ganz Europa in dem zwiſchen Frankreich und Rußland geſchloſſenen Militär⸗ bündnis liegt und die e Stimmen mehren ſich. ik Seinen 65. Geburtstag feiert am Dienstag, dem 24. Januar, Herr Otto Beiſel, L4, 6. Herz⸗ lichen Glückwunſch! u Vom Planetarium. Am Donnerstag, dem 26. Januar, findet der 5. Vortrag der Reihe„Einfüh⸗ rung in die allgemeine Biologie“ ſtatt. Profeſſor Dr. K. Feurſtein ſpricht über„Die Chromoſomen als Träger des Erbgutes— Die Bildung des jungen Lebeweſens aus der Eizelle“. Der Vortrag, wird durch zahlreiche Lichtbilder erläutert. un Anmeldung der Schulanfäuger. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß alle Kinder, die bis zum 30. Juni 1939 das ſechſte Lebensjahr wollenden, zum Schulbeſuch anzumelden ſind. Soweit die Anmeldung noch nicht erfolgt iſt, iſt ſie bei der in Frage kommenden Schule ſofort nachzuholen. Der erſte Berhanblungslog vor dem Schwurgericht: Der Geliebten zuliebe Falſcheid geleiſtet Gefängnis und Zuchthausſiraſen für zwei Angeklagie In ſeiner erſten Tagung in dieſem Jahr verur⸗ teilte das hieſige Schwurgericht den 31 Jahre alten Ernſt Baumann von hier wegen Meineids zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. Die Mitangeklagte Roſalie Schultz, geb. Poſt aus Zinsweiler im Elſaß erhielt wegen Anſtiftung zum Meineid ein Jahr und zwei Monate Zuchthaus. Die Verhandlung, die ſich bis in den Abend hinein erſtreckte, ergab folgendes Bild: Die Ange⸗ klagte Roſalie Schultz war ſeit 1921 verheiratet. Ihr Eheglück währte aber nicht lange. Allzubald waren die Tage der Roſen in ihrem Eheleben zu Ende. Das Zuſammenleben mit ihrem Manne wurde für ſie„ein Leben in der Hölle“. Da faßte ſie endlich den Mut, einfach die Ehe zu kündigen und reichte im Jahr 1930 eine Eheſchei⸗ dungsklage ein. Und— eine halbe Stunde vor Aus⸗ ſpruch der Eheſcheidung zu ihren Gunſten, zog ſie wieder die Scheidungsklage zurück! Sie wollte es noch einmal mit ihrem Mann verſuchen, ſagte ſie auf die Vorhaltungen des Vorſitzenden. Das Verſöh⸗ mungsfeſt der beiden Ehepartner ward aber bald wieder vergeſſen. Der gute Mann wurde wieder gegen ſeine Frau öfters in ſtrafbarer Weiſe ſogar handgreiflich und fand wieder die„ſchönſten“ Worte für ſeine Gemahlin wie kurz zuvor. In dieſer Si⸗ tuation lernte die Roſalie Schultz im Jahre 1932 den damals 25 Jahre alten Ernſt B. kennen, der im ſelben Betrieb wie ſie beſchäftigt war. Sie erzählte ihm ihr Leid, das ihr der Gatte tagtäglich faſt zu⸗ fügte. Die Roſalie erzählte dem jungen Ernſt noch viel mehr, man traf ſich öfters und ſchon hatte ſich der Ernſt in ehebrecheriſche Beziehungen zu der Ro⸗ ſalie Schultz eingelaſſen. Das war allerdings eine dumme Sache— für die Roſalie, weil ſie gerade die zweite Eheſcheidungsklage gegen ihren Mann laufen hatte, und für den jungen Mann— weil er ſicher⸗ lich als Zeuge zum Termin geladen wird, da er nämlich von dem unverhofft heimgekehrten Mann der Schultz abends in Hemoͤsärmeln in der Küche bei der Frau Schultz angetroffen wurde... Die Roſalie fragte nun den Ernſt, was man denn machen ſolle. Und da antwortete der ritterliche Ernſt: Du brauchſt nichts zu fürchten ich ziehe Dich nicht in den Dreck, wir halten zuſammen und ſagen nichts von unſerem Treiben vor dem Richter bei dem 833 prozeß. Die beiden haben ſich dann noch mehrmals“ Meineid iſt, Ehe⸗ darüber unterhalten, wie gefährlich ei und daß eine Zeugnisverweigerung bei der ſcheidungsgeſchichte vor dem Richter durch den Ernſt dem Geſtändnis gleichkommt, daß er eben mit der Ehefrau Schultz„etwas gehabt“ hat. Kurzum, der Ernſt ſagte leider:„Ich nehme alles auf mich“ was nichts anderes heißt, als daß er ſeine ehebrecheriſchen Beziehungen zu der Frau Schultz vor dem Scheidungsrichter nicht ver⸗ rät. Zum letzten Mal haben der Ernſt und die Ro⸗ ſalie ſich auf dem Flur der Zivilkammer des Land⸗ gerichts, die den Eheſcheidungsprozeß durchführte, der gegenſeitigen Treue verſichert mit den Worten: „Wir bleiben bei dem, daß wir nichts verraten.“ So kam es auch. Baumann hob ſeiner beinahe zwanzig Jahre älteren Geliebten zuliebe am 12. De⸗ zember 1932 als Zeuge ſeine Hand zu einem Fal ſch⸗ eid. Die Frau Sch. ſchaute, ohne dies zu verwehren, dieſem Spiel zu. Der Angeklagte B. hatte ſich des⸗ Bunter Abend der Sängerhalle Schöne unterhaltende Stunden Im Kolpinghaus fanden ſich die zahlreichen Freunde und Gönner mit den Mitgliedern der Mannheimer Sängerhalle zu dem recht unter⸗ haltenden„Bunten Abend“ zuſammen. Ver⸗ einsführer Auguſt Schäfer konnte in ſeiner herz⸗ lich gehaltenen Begrüßungsanſprache u. a. auch den Elferrat des„Feuerios“ und eine Anzahl von be⸗ freundeten Brudervereinen, u. a. die Liederhalle Mannheim, willkommen heißen. In vorbildlicher Weiſe ſervierte dann der Vergnügungsobmann Schöpfle eine nette Vortragsfolge. Fräulein Bertl Grether erfreute alle mit ihrer humorvollen Anſage. Sie verſtand es auch, in einem beſonderen Vortrag der Männer der Sänget⸗ halle zu gedenken, die ſich um die Sängerſache ſehr verdient gemacht haben, an der Spitze der Vereins⸗ chef Auguſt Schäfer, der neue Vizepräſident des Feuerio, aber auch die Damen erhielten einige ul⸗ kige Lobesworte. Witz und Heiterkeit ſprühten aus dem Geſagten und fand ein zuſtimmendes Echo. Herr Schonder erfreute, mit vier Xylophondarbietun⸗ gen. Er verſteht ſchöͤn etwag von ſeinem Fach. Eine Ftiburgs Antverſität im Gypiegel der Geſchichte Prof. Dr. Gerhard Ritter, vielen Mann⸗ heimer Akademikern noch aus ſeiner Heidelber⸗ ger Zeit her bekannt, gab geſtern in der Kunſt⸗ halle einen Ueberblick über die Geſchichte der Univerſität Freiburg von außerordent⸗ lichem kulturgeſchichtlichen Intereſſe, u. a. auch dadurch, daß der Redner über ſein hiſtoriſch be⸗ greuztes Thema der„vorderöſterreichiſchen“ Zeit hinausgehend auch die badiſche mitbehandelte. Ueber die Motive der Gründung(1460) kön⸗ nen wir nur Vermutungen haben; denn die Stif⸗ tungsurkunde enthält nichts beſonderes. Aber Erz⸗ herzog Albrecht VI. hatte Pläne über einen vorder⸗ öſterreichiſchen Block am Oberrhein gegen Burgund, und ſo kommt auch der neuartigen kaiſerlichen Be⸗ ſtätigung, die Albrecht von ſeinem Bruder Fried⸗ 6 III. leicht erwirken kunnte, einige Bedeutung Der fehdeluſtige undverſchwenderiſche Fürſt bielt zwar nicht durch, verpfändete faſt alle ſeine Breisgauer Beſitztümer, und wenn ſich nachher nicht Karl der Kühne und die Schweizer ſo heftig bekämpft hätten, wäre das Gebiet vielleicht romaniſiert worden. Die Univerſität wurde dann lange Zeit von der Bürgerſchaft wirtſchaftlich über Waſſer gehalten, ohne übrigens ihre Privilegien einzubüßen. Der ganze Oberrhein war ja damal? n mar gefährde⸗ Geſtern nachmittag hinter der Feuerwache: Es brannte lichterloh Aber es handelte ſich nue um eine Vorführung neuze llicher Löſchverfahren Auf dem Platz hinter unſerer Hauptfeuerwache ſchlugen geſtern nachmittag große Flammen hoch. Sie waren weithin zu ſehen, und auch die Leute auf dem ſtadtſeitigen Neckarufer blieben ſtehen und frag⸗ ten ſich, was für eine Bewandtnis es dieſen wohl habe. Es brannte lichterloh, aber die Seasewehr rückte dennoch nicht aus: Die Brände— es waren anſcheinend mehrere— waren gewollt und ungefährlich. Sie waren nur Mittel zum Zweck, die Wirkungs⸗ weiſe neuzeitlicher Löſchverfahren zu demonſtrieren. Eine Firma führte vor Vertretern der un ſelbſtverſtändͤlich ſah ſich auch unſere Feuerlöſch⸗ polizei die Demonſtrationen an. Der Kreis der Zu⸗ ſchauer vergrößerte ſich raſch durch Zuſtrom von Neugierigen. Natürlich fehlten auch nicht die Mann⸗ heimer Buben, die die Naſe ſogar recht weit vorne dran hatten. Seit Urzeiten iſt das landläufige Löſchmittel das Waſſer. Viele Jahrhunderte hat es genügt, bis dann in neuerer Zeit im Zuſammenhang mit der Entwicklung der Technik, der Entfaltung der Chemie und der Verwendung von Elektrizität neue, mit Waſſer nicht mehr zu löſchende Brandmöglichkeiten entſtanden. werden, die nicht nur Brände feſter Stoffe(Holz, Papier uſw.) ſicher löſchen, ſondern auch Flüſſig⸗ keits⸗ und Gasbrände(Benzin, Benzol, Oel, Teer, Spiritus, Leuchtgas, Azetylen) uſw. ebenſo bewäl⸗ tigen wie Brände an elektriſchen Anlagen, ſelbſt wenn dieſe unter Hochſpannung ſtehen. Die Zahl der Löſchmittel, die für dieſe Zwecke erfunden wurden, iſt groß. Sie kommen in verſchieden⸗ artigen Gerätegrößen zum Einſatz, als Handfeuer⸗ löſcher, als Großgeräte und auch als urtskeſte An⸗ lagen. 9 Als Speziallöſchmittel kennt man Kohlenſäure⸗Löſchpulverwolken, Kohlen⸗ fäure⸗Schnee und Nebel, unter Kohlenſäuredruck geſetztes Waſſer, wäſſerige Spezialſalzlöſungen. Te⸗ trachlorkohlenſtoff, chemiſchen Schaum, unter gerin⸗ gem Zuſatz von flüſſigem Schaumbildner gebildeten Waſſer⸗Luft⸗Schaum und ſchließlich reinen Luſt⸗ ſchaum. Als Treibmittel dient in den meiſten Fällen Kohlenſäure, zum Teil auch Druckluft oder Druck⸗ waſſer. Der Erfolg tritt, ſofern man das richtige Löſchmittel wählt und es ſachgemäß einſetzt, über⸗ raſchend ſchnell ein: Wie raſch, das eben wurde geſtern nachmittag gezeit. m. So mußten neue Löſchmittel geſunden 98 Ein Vortrag von Proſ. Dr. Gerhard Riter im Mannheimer Allertumsverein ter, aber ſtaatspolitiſch zerfaſerter Winkel von pri⸗ vilegienbewahrenden Korporationen, die ſich oft ins Gehege kamen, und dann— doch duldeten. Eine kurze Blüte(Walfiſchhaus) gab es in der Zeit 1490 bis 1520, als Maximilian große Pläne entwickelte von einem Unternehmen gegen Frankreich, mit Frei⸗ burg als Ausgangspunkt. Aber das gab ſich bald, es ſtudierten wohl eine Reihe von Humaniſten dort und Erasmus wurde ſogar Ehrenſenator, aber die Sucht der Stadt, ein vorbildliches Zentrum der Ketzerbekämpfung zu werden, hat dem geiſtigen Leben der Univerſität nur geſchadet. Ein päpſtlicher Nuntius der im Geiſte der Gegenreformation ar⸗ beitete, fand dort vieles im argen liegend. Es gab eine üble Vetternwirtſchaft, und der Senat verlegte ſich aufs Geldͤverdienen. Die Jeſuiten machten dann aus der Univerſttät vollends einen geiſtlichen Konvikt(piel Bauten zeu⸗ gen noch heute von ihrer Herrſchaft 1624—1773); aber ſie ſorgten doch für Diſziplin, ſormale Schulung und eine gewiſſe Allgemeinbildung; und im übrigen blieb bei den dauernden Kriegswirren die Studentenzahl von ſelber klein. In der Sianen it febelle die Usiwerſint ſogar nach Konſtanz über, während die Franzoſen eine neue gründeten. um die Mitte des 18. Jahrhunderts mußten dann die breisgauiſchen Stände einmal ökonomiſch einſprin⸗ gen, und ſchließlich kamen die energiſchen, etwas gewaltſam durchgeführten Reformen Joſephs II. ſchon einer Neugründung gleich. Nach dem Tode Joſephs kam zwar wieder eine katholiſche Reaktion; aber das Land war erwacht, der Breisgau zeigte nationalpolitiſches Intereſſe, G 00 Karl wurde Nationalheld, Freiburger Studenten kämpften in Tirol. Die badiſche Obrigkeit war allerdings ganz anders energiſch als die öſter⸗ reichiſche, das Fürſtenhaus war proteſtantiſch, und durch densEinfluß Karl von Rottecks wurde die Uni⸗ verſität, wohl auch in Erinnerung an den altherge⸗ brachten Individualismus der Breisgauer Stände, Sitz des Radikalismus. Doch Baden erhielt die Univerſität, der weitblickende Großherzog wollte ſich die katholiſche Gegend nicht zum Feind machen, und wenn die Wut der Kulturkämpfer bis weit in die 60er Jahre hinein ſehr heftig war,— ſchickte man ihnen Heinrich v. Treitſchke. Der hielt es wohl nicht lange aus, wirkte aber doch nach. Der Zug zur nationalen Univerſität dann immer ſtärker, 118 klug führende badiſche Herrſcherhaus hatte Pen alemanniſchen Starrſinn überwunden und einge⸗ gliedert. 1870: 6300 Studenten, 1911: 3000. Das iſt die Entwicklung, und heute übertrifft Freiburg faſt die zweite große Nationalhochſchule mit der ſtärkeren Tradition und dem höheren Alter: Heidelberg! Es war eine bedeutende— von der etwas ſehr akademiſchen, hiſtoriographiſchen Einleitung ab⸗ geſehen—, außerordentlich feſſelnde Vorleſung, für die Herr Winterwerb denn 3 Die Vorführung des Filmſtreiſens„Winterſonne 5015 in der———— Sitzung des Schwurgerichto wegen Meineids zu verantworten, weil er wiſſent— lich ſalſche Ausſagen vor Gericht machte und dadurch ein falſches Urteil in die Welt geſetzt wurde. Der Ebeſcheidungsprozeß ging nämlich zugunſten der Frau Schultz aus. Der Angeklagte, jetzt 31 Jahre alte., war während der Hauptverhandlung vor dem Schwurgerichtt unumwunden geſtändig, 7 Falſcheid geleiſtet zu haben, während ſich die At klagte Sch., die inzwiſchen ihren Mädchennamen wieder angenommen hat, aus der Schlinge der An⸗ klage wegen Anſtiftung zum Meineid mit den Wor⸗ ten herausziehen wollte: Ich habe ja nicht geſagt: Ernſt, du mußt falſch ſchwören!. Sie gab zwar vor dem Richter zu, die böſen Folgen, die aus einem ungünſtigen Eheſcheidungsprozeß für ſie eintreten könnten, Baumann vorgehalten zu haben. Für das Gericht war der geſetzliche Tatbeſtand der Anſtif⸗ tung zum Meineid gegeben, zumal den Worten der Angeklagten Poſt, die ſich in ihrer charakterlichen Abart ſchon manches geleiſtet hat, wenig Glauben zu ſchenken iſt.— Das Schwurgericht kam in ſeiner Urteilsverkün⸗ digung zu dem oben erwähnten Strafmaß und be⸗ tonte, daß ein Falſcheid, wiſſentlich oder fahrläſ⸗ 8 ſig geleiſtet hat, unbedingt hart beſtraft werden müſſe, da man auf die Ehrenhaftigkeit und die Wahrheitsliebe der Zeugen oft angewieſen iſt und durch deren etwaige falſche Ausſagen Unrecht durch Verkündigung eines falſchen Urteils— werden kann.—.— beachtliche Leiſtung boten die Turner der riege 1846 Mannheim. Sie machten dem Turn⸗ ſport mit ihren Barren⸗ und Freiübungen ane Ehre. Die Mitglieder Rück, Höhnle und Beimeiſter hatten mit ihrem humoriſtiſchen Geſangstrio vollen Lacherfolg. Das beliebte Sängerhalle⸗Quartett ſang einige nette Lieder. Es fanden beſonderen Beifall die„Geſchichten aus dem Wiener Wald“ und der „Holzhacker⸗Bub“. Am Flügel begleitete Chorleiter Nicht unterkriegen laſſen! Wenn Sie unter Appetitloſigkeit, Abtbanüs und Ermüdungserſcheinungen leiden, die während der Wintermonate durch eine leichte Störung des Stofſwechſels verurſacht werden können, ſo nehmen Sie Kräſtigungemtiee Karl Beck. Daß der mit jungen Kräften durchſetzts ſtattliche Männerchor die Darbietungen mit einigen Chören ergänzte, gehörte zum Grundprinzip der Sängerhalle. Chorleiter Karl Beck verſteht ſeine 655 Sänger zu dirigieren. Sie verfügen über——* deichnetez Stimmenmaterial. Auch für das WHW wurde ein ſchöner e e Eine reich ausgeſchmückte Tombola warf nette Gewinne aus. Die Kapelle Marxus ſpielte gediegene Unterhaltungsmuſik und ließ ſpäter beliebte Tanzmelodien erklingen. Es war ein Abend echter froher ä iiiiiiäi 8 „Gelunäbelsfübeung im Dritten Reich- 8 Vortrag in der Mitgliederverſammlung der AB. Die Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen für Kaufmannsgehilfen und weibliche Angeſtellte hielt in der Schauburg ihre Mitgliederverſammlung ab. Im Mittelpunkt der Verſammlung ſtand der Vortrag des Kreisamtsleiters Dr. Deforth, der ſich über das Thema„Geſundheitsführung im Drit⸗ ten Reich“ in längeren Ausführungen verbreitete. 3 Die Geſundheit, ſo meinte der Vortragende, iſt der zeitloſe Wert eines Volkes, der ihm die Unſterblich⸗ keit ſchenkt. Sie iſt die raſſiſch⸗biologiſche Haltung eines Volkes, aus der letzten Endes auch ſeine Welt⸗ anſchauung reſultiert. Es iſt eine der großen Pflich⸗ ten unſerer Regierung, bei ihrem nationalen Auf⸗ bauwerk zunächſt eine Sanierung der raſſiſch⸗biolo⸗ giſchen Subſtanzen unter den Volksgenoſſen durch⸗ zuführen. Dr. Deforth ariff in ſeinem Vortrag a das ewig umſtrittene Thema auf: Inwieweit nü oder ſchadet die von den Menſchen ſelbſt erd erkämpfte und erſchaffene Ziviliſation. Das mrger des menſchlichen Geiſtes gegen die Gewalten Natur ſei trotz eines in mancher Richtung ſchern⸗ baren Sieges doch nicht eine Niederlage, ein Ver· luſt für die Menſchheit geworden. Der Redner konnte nämlich u. a. einen A der Erbkrankheiten nachweiſen. Die nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung hat die ungeheuren Gefahren, die auf geſundheitlichem Gebiet unſerem Volksganzen drohen. erkannt und oleich die entſprechenden aktiv n und vorbeugenden Maßnahmen getroffen: Au⸗ ſchaltung der Erbkranken aus dem Ent⸗ wicklungsprozeß, Eheberatung, regelmäßige Reihen⸗ unterſuchungen in den Betrieben und Schulen uſw. Man erhöht damit die Leiſtungsfähigkeit und die Wehrkraft eines Volkes. In der ſynthetiſchen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen der Naturheilkunde und der Schulmedizin, wie man es heute in Deutſchland an⸗ ſtrebt glaubte der Redner die erfolareiche Abwehr der Krankbeitsgeiſeln vom menſchlichen Organis⸗ Mies zu ſehen. Die weitgreifenden Darlegungen des Kreisamts- leiters wurden mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. Kinderwonne“ der den Erholunasbetrieb in den Pflegeſtätten der Arbeitsgemeinſchaft der Berufs⸗ krankenkaſſen darbot. machte beſonders den an⸗ weſenden Kindern Freude. Hinweis Hente abend 3 Kammermuſikabend mit Quintett des Nationaltheater⸗Orcheſters Heute abe Uhr findet in der„Harmonie“ D 2,6, der 3. Kam muſtkabend mit dem Bläſer⸗Buintett des Nati theater⸗Orcheſters unter Mitwirkung von Max 7 Karl Blöchex, Otto Kramer, Otto Lenzer, Juli 5 und am Flügel Dr. Ernſt Cremer ſtatt. E Werke von und Blumer zu Dienstag, 24. Januar 1989 Jußball in der Pfalz Mundenheim⸗Frankenthat Bruſt an Bruſt— Speyer auf dem Vormarſch Die Verbandsſpiele der Bezirksklaſſe in der Pfalz Reßen an Spannung keine Wünſche offen, denn, wie aus nachſtehenden Ergebniſſen erſichtlich iſt, wurde an allen Fronten mit letztem Einſotz und zum Teil auch in größter Verbiſſenheit um die Punkte gekämpft. BfiR Frankenthal— Tura Ludwigshaſen:3 Spͤg. Mundenheim— 89 Oppau:2 Olympia Lorſch— 08 Mutterſtadt:1 BVſe Frieſenheim— Bſe Speyer 011 Olympig Lampertheim— Reichb. Ludwigshaſen 511 8 Normannia Worms— Spg. Oggersheim 22 BVic Bürſtadt— Blauweiß Worms:0 Beſonders heiß und temperamentvoll lief der Kampf in Frankenthal. Der VfR hatte Pech dabei, denn er verlor noch vor der Pauſe ſeine Schußkanone Müller und kurz vor Schluß ließ Torwart Ittel einen haltbaren Strafball zwiſchen die Maſchen, der den zweiten Gutpunkt koſtete.— Der„lachende Dritte“ war in dieſem Falle die SpVg. Mundenheim, die ſich mit einem herrlichen Siege über Oppau, an dem der alte Kämpe Deutſchel mit zwei Bom⸗ Henſtrafbällen aus je 30 Meter maßgeblich beteiligt war, wieder an die Tabellenſpitze ſetzen konnte. Einen böſen Dämpfer erlitt der FV Mutterſtadt beim Altmeiſter in Lorſch. Vier Erſatzleute trugen dazu bei, doß die Sache nicht nach Wunſch klappte, ſo daß die Pun de im Lorſcher Wald verblieben.— Beinahe mit dem Schluß⸗ pfiff, als ſich ſchon die„Unentwegten“ auf dem Abmarſch befanden, wurde die Partie in Frieſenheim entſchieden, deſſen Vis ſich nach harter Gegenwehr doch noch in der 89. Minute mit 110 geſchlagen ſoh. Nicht frei von unnötigen Zwiſchenſällen, die zum Platzyerweis der beiderſeitigen Mittelläufer führten, ver⸗ lief das Rennen in Lampertheim, das die Olympia tot⸗ ſicher noch Hauſe brochte, obwohl ſie in zweiter Hälſte in⸗ ſolge Verletzung des Mittelſtürmers nur noch 9 Mann im Felde hatte.— Die Punkteteilung in Worms war für die Noxmonnia ein ſehr ſchmeichelhaftes Ergebnis, das ſie nur mit Glück und der Verwandlung zweier„Elfer“ zuſtande brochte.— Bürſtadt hatte ſich ſeinen alten Rivolen Blau⸗ weiß vorgebunden und beſiegte dieſen in einem fairen Spiel völlig ſicher. In der Mittelpfalz, in der die Reichsbahnelf aus Kaiſerslautern einen wohlverdienten Ruhetag eingelegt hatte, tvennte man ſich mit folgenden Reſultaten: 1. F Kaiſerslautern— Vis Homburg 611 Sc 46 Neuſtadt— FC Rodalben 211 Vy Zweibrücken— Kammgarn Kaiſerslautern:0 FCE Homburg⸗Nord— TSB Landſtuhl:2 SV Niederauerbach— SC 05 Pirmaſens 512 Tes Kaiſerslautern— ViR Kaiſerslautern 213 Hoch und ſicher ſetzte der 1. FC Kaiſerslautern ſeinen Siegeszug, der ihn einen großen Schritt der neuen Mei⸗ ſterwürde näherbringt, über den letztjährigen Tabellen⸗ erſten fort. Der Féc war klar überlegen und diktierte das Spielgeſchehen faſt nach Belieben.— Neuſtadt hatte gegen Rodalben, das mit ſeiner forſchen Spielweiſe ſehr ut gefiel, viel Glück, denn erſt wenige Minuten vor Spiel⸗ ſchiuß, aols ein Sieg für Rodalben oftmals nahe ſchien, gelang das entſcheidende zweite Tor. e meldet Zweibrücken, das die Gif er K Herslautern glatt und ſicher mit:0 Gus⸗ 93 e ore gab Landſtuhl erwartungsgentäß das Nächfehen und Niederauerbach zeigte dem von allen guten Geiſtern verlaſſenen 05 Pirmaſens in überlegenem Stil die Eiſen, Zum Schluß des Tages ſtieg in Kaiſerslautern ein har⸗ ter und verbiſſener Lokalkampf, den der BfR ſchon ans Preſtigegründen nicht verlieren durfte. Es koſtete die ſieg⸗ reiche Elf aber manchen Tropfen Schweiß, den Gegner mit 82 Toren ſchlagen zu können. Nachſtehend die Tabellen beider Abteilungen: Rheinpfalz: Vexeine Spiele Tore Punkte Spoa Mundenbeim 17 4 210 2⁵˙9 Vig Frantenthal 16 56.25 248 V Spener 17 47 87 2212 Tura Ludwitashafen 16 35˙¹ 21.11 08 Mutterſtadt 17 35.12 2113 Bf Frieſenheim 17 26.26 19.15 89 Oppau 16 43.31 18:14 Normannia Worms 17 88.93 15.19 Olumpia Lorſch 17 2²3⁵ 15•19 Spg Oogersheim 17 21.34 14˙20 BfR Bürſtad. 17 21·87 13² Olumpia Lampertheim 17 26 38 11˙23 Blau⸗Weiß Worms 16 22˙49 9²²³ Reichsbahn Ludwiashafen 17 23˙45 7¹²⁷ Mittelpfalz: Vereine Spiele Tore Punkte 1. FC Kaiſerslautern 15 78 12 28 2 Reichsbahn Kaiſerslautern 15 85 23 219 Homburg⸗Nord 15 46·18 20 10 SG 46 Neuſtadt 15⁵ 53•24 20.10 BSc Kammgarn 16 31.20 20 12 BiR Kaiſetslantern 13 29.31 18:14 TS 61 Kaiſerslautern 14 28: 9 12•16 S Niederauerbach 14 36 4¹ 12˙16 Bie Homburg 16 36 47 12.20 B Zweibrücken 1⁵ 27741 11·19 §6 Rodalben 14 24.40 10 10 TSp Landſtuhl 1 37˙75 8 22 05 Pirmaſens 14 16.71 2˙20 Bayern-Sachſen und Württemberg⸗Schleſien Die Paarungen für die Vorſchlußrunde zum Reichs⸗ bundpokal ſtehen nunmehr feſt gegen Sachſen und Württemberg gegen Schleſien. Mit Rückſicht auf den Faſchings⸗Sonntag hat aber Bayern um Voxverlegung ſeines Spieles gebeten, das nunmehr am 5. Februar in München ausgetragen wird. Auch das Spiel Württemberg— Schleſien wird nunmehr bereits am 5. Februar in Stuttgart in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn durch⸗ geführt. Hockey-Tagung in Berlin 8 Pflichtſpiele in allen 18 Gauen. Am Wochenende hat das Fachamt Hockey im NSRe un⸗ ter Fochamtsleiter Jäger in Berlin eine Tagung abgehal⸗ ten. Aus allen 18 Gauen waren Vextreter anweſend. Für die kommenden Aufgaben wurde zur Vorbereitung auf die Olympiſchen Spiele der Münchener Proſeſſor Schlemmer mit der Durchführung dex notwendigen Maßnahmen beauſ⸗ tragt, während für die Länderſpiele und den Silberſchild⸗ wettbewerb weiterhin der Kölner Wette verantwortlich iſt. Mit Beginn der neuen Spielzeit wird in allen Gauen eine Pflichtrunde eingeführt, praktiſch olſo in Großdeutſch⸗ land Meiſterſchaftsſpiele auch im Hockey gefordert. Um aber die Bflege des Privatſpielverkehrs nicht zu ſehr zu beein⸗ trächtigen, bleiht ſeweils der erſte Sonntag des Mo⸗ nats von Pflichtſpielen ſrei. Zur Förderung des Nachwuchſes wurde ſedem Gauligaverein auſerlegt, mindeſtens eine Jugendmannſchaft zu unterholten, ſonſt und zwar ſpielt Bayern⸗ müßte der Ausſchluß aus der Gauliga erſolgen. Das Län⸗ derſpielprogramm liegt in großen Zügen feſt. Die Ter⸗ mine ſind: 18. Februar gegen Irtand in Dublin, 19. oder 30. April gegen Belgien in Brüſſel, 14. Mai gegen die Schweiz in Zürich im Ottober gegen Dänemart in Ko⸗ penhagen, im November gegen Frankreich und Deutſch⸗ land, 18. oder 21. Mai 1940 gegen Ungorn in München.— Die deutſche Elf für Dublin ſteht ſo gut wie ſicher ſeſt, le⸗ diglich für den Torwart kann noch eine Umbeſetzung er⸗ folgen. Die wahrſcheinliche Aufſtellung lautet: Gilbert⸗Dortmund; Dr. Bleßmann⸗Köln, Preuß⸗Berlin; Müller⸗Hannover, Gerdes⸗Schmalix(beide Berlin); Huff⸗ mann 1⸗Eſſen, Baum⸗München, Baudendiſtel⸗Bremen, Lange⸗Hamburg, Meßner⸗Berlin. Erſatz: Menke⸗München⸗ Glodbach. Monte-Carlo-Fahrer am Ziel Die Teilnehmer an der größten Zuverläſſigkeitsprüfung für Automobile, der 18. Monte⸗Carlo⸗Sternſahrt, haben am Samstag ihr Ziel erreicht. Von Lyon an mußte pünkt⸗ lich auf Zeit gefahren und ein vorgeſchriebenes Stundenmittel eingehalten werden. Eine Gruppe der in Stavanger ge⸗ ſtarteten Wagen kam zuerſt am Ziel an, dann folgte eine Revaler Gruppe, angeführt von dem vorjährigen Sieger der Sternfahrt, Bakker⸗Schut(Holland), der in Amſter⸗ dam geſtartete Weſtermann ſchob ſich zwiſchen die Spitzen⸗ reiter aus Umea und dann folgte wieder eine Reihe, von Wagen aus Reval mit dem Berliner Gerh. Macher, der damit der erſte eingetroffene Deutſche iſt. Von deut⸗ ſchen Wagen folgte dann weiter Gretel Molander auf DͤwW und der Pole Marek(Opel). Die Reihenfolge beim Eint ſſen in Monte Carlo iſt allerdings ohne jeden Ein⸗ fluß auf das Ergebnis der Sternfahrt. Das genaue Er⸗ gebnis hängt vielmehr von den bei den verſchiedenen Sonderprüfungen erreichten Punkten ab. Immerhin ſteht jetzt ſchon feſt, daß der Prozentſatz der erſolgreichen Fahrer in dieſem Jahre weit höher iſt als früher. Nur neunzehn fielen aus 100 Wagen beendeten Monte Carlo⸗Fahrt Ein ſchönes Ergebnis hat die 18. Monte⸗Carlo⸗Stern⸗ fahrt hinſichtlich der Zuverläſſigkeit des Automobils in der Touriſtik gebracht. Von 119 geſtartelen Wagen haben genau 100, viele davon nach faſt 30 Km. langer Reiſe, bei nicht gerade niedrigen Durchſchnitten und teilweiſe ungünſtigen Wetterverhältniſſen das Ziel in Monte Carlo erreicht. Die meiſten Ausſälle gab es in der von Athen geſtarteten Gruppe, in der von 35 Teilnehmern acht auf der Strecke blieben. Es handelte ſich hierbei auch um die ſchwerſte Route, die zualeich mit der höchſten Punktzahl bewertet wurde. Aus Umea, Bukareſt und Amſterdam dagegen haben ſämtliche Geſtarteten ihre Aufgabe gelöſt. Von John'Croats fielen vier, von Stavanger drei und von Palermo und Reval je zwei Wagen aus Der bereits bei der Ankunſt erledigten Bremsprüfung folgle am Sonntag eine Zuſtandsprüſung, und den Abſchluß bildet ein Berg⸗ rennen am Montag Die Ergebniſſe werden erſt am Diens⸗ tag veröſſentliht. Monte-Carlo-Fahrt entſchieden In der größten Zuverläſſigkeitsſahrt des Kontinents, die Monte⸗Carlo⸗Sternfahrt, hängt für die Teilnehmer viel von der Wahl des Startortes ab. Die meiſten Punkte werden für die in Athen geſtarteten Wagen gegeben, und bei der Fahrt über Sofia, Wien, Straßburg an die Ri⸗ viera haben dieſe Fahrer ihren anderen Mitbewerbern zwei Punkte voraus. Es gab auch ſchon Jahre, in denen die Balkangruppe wegen zu hoher Schneelage u. a. einſach ausſiel, und dann hatten die anderen Startorte die Vor⸗ ceile. Aber in dieſem Jahr waren die in Athen geſtarteten Fahrer glücklicher als diejenigen aus Reval und Palermo und ſo findet man in dieſem Jahr alle Preisträger in dieſer Gruppe. Der Preis in der unbegrenzten Klaſſe wurde diesmal geteilt, und zwar belegten Panl⸗Contet auf Delahaye und Trevoux⸗Loſurque auf Hotchkiß gemeinſam den erſten Platz. Sowohl in der Brems⸗ als auch in der Bergprüfung erzielten beide dieſelbe Zeit und waren da⸗ mit gleichauf. Der Vorjahrsſieger Bakker⸗Schut hatte die Bremsprüfung gewonnen, konnte aber als Starter in Reval den Punktvorſprung nicht mehr gutmachen. In der⸗ 15Literklaſſe ſiegten Gordini⸗Scarron mit einem Semoa und in der kleinſten Klaſſe gab es einen deutſchen Erfolg durch Cornelius⸗Buyce auf DKW, womit Cornelius ſeinen Sieg von 1937 wiederholte. Insgeſamt landeten hier fünf DakW auf den erſten Plätzen. Den Damenpokal gewann. wie im Vorjahr Frau Lapert, diesmal mit Frau Wilſon auf Holchkiß. Von den deutſchen Teilnehmern waren nur Baumgar⸗ ten⸗Sommer auf Stöwer ſtrafpunktfrei eingetrofſen, während Macher, Decker und Müller, der in der kleinſten Klaſſe den dritten Platz belegte, mit Strafpunkten für die erſten Plätze nicht in Frage kamen. Generalprobe Deutſche Ringer in Großkämpfen Nach dem ſiegreich beſtandenen Länderkampf gegen Eſt⸗ land haben am Sonntag in drei Städten internationale Turniere in allen ſieben Gewichtstlaſſen begonnen. Die in Berlin, Mainz und Zella⸗Mehlis gezeigten Leiſtungen waren auſſchlußreich für den am 4. und 5. Fe⸗ bruar in Stockholm mit Doppelmannſchaften zu beſtreitenden Ländertampf gegen die ſieggewohnten Schweden. Freund und Pulheim in Zella⸗Mehlis In Thüringens Hochburg Zella⸗Mehlis wird im Bantam⸗ und im Leichtgewicht gekämpft. Das an und für ſich ſchon ſtarke Feld wurde durch einige Abſagen verringert; der Berliner Schock, Böhm(Bamberg) und Dries(Zella⸗Mehlis) konnten krankheitshalber nicht antreten. 3 Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Johanſon(Dänemark) beſiegt Allraum (Maunheim]:0 n..; Allraum(Mannheim] beſiegt An⸗ tonie(Dortmund):0 n..; Maiſte(Eſtland) beſiegt Sterbenk(Zella⸗Mehlis) 310 n..: Pulheim(Köln) beſiegt Triebel(Zella⸗Mehlis) in:12 durch Eindrücken der Brücke. Leichtgewicht: Freund(Ludwigshafen) beſiegt Panſe(Jena) in 5135 durch Eindrücken der Brücke; Schönleben beſiegt Männis(Eſtland):1 n..; Weikart(Hörde) beſiegt Jäger (Jena] 21 n..: Freund beſiegt Männis(Eſtſandſ in 1·40 durch Aufreißer; Weikart beſiegt Panſe(Jena) in 13:45 durch Ausheber; Schönleben beſiegt Jäger(Jenaſ:0 n. P. Ehr bezwang Kinnunen Im Kuppelſaal des Hauſes des deutſchen Sports auf dem Reichsſportfeld gab es am Sonntag im Welter⸗, Mittel⸗ und Halbſchwergewicht prächtige Kämpfe. Eine hervorragende Leiſtung vollbrachte im Weltergewicht Wolfgang Ehr! (Mönchen!, der den fungen, aber ſehr erfolgreichen Finnen Kinnunen überlegen mit allen drei Richterſtimmen nach Punktn bezwang Die Ergebniſſe: Weltergewicht: Ehrl⸗München beſiegt Kinnunen⸗Finn⸗ land:0 n..; Puuſepp⸗Eſtland beſ. Wicke⸗Berlin:0 9—— * Deulither Sieg im Steher-Länderkampf gegen Frankreich Mit über 5000 Zuſchauern war die Stuttgarter Stadt⸗ halle am Samstagabend bei der Raorennveranſtaltung wieder ausgezeichnet beſetzt. Das ſtärtſte Intereſſe bean⸗ ſpruchte der Steher⸗Ländercampf zwiſchen Deutſchland und Frantreich, vertreten durch Weltmeiſter Metze(Dortmund) und Stach(Berlin) bzw. durch A. Wambſt und Lemoine. Die beiden Deutſchen erwieſen ſich ihren Gegnern klar überlegen. Mit 18:12 Puntten fiel der deutſche Sieg klar genug aus. Frantreich gewann durch A. Wambſt nur einen Lauf des aus zwei Verfolgungsrennen über je 10 Km. und vier Rennen zu je 15 Km. beſtehenden Länder⸗ kampſes. Metze und Stach waren ziemlich gleichwertig, doch belegte der Berliner bei gleicher Punktzahl in der Einzelwertung den erſten Platz vor dem Weltmeiſter. Großen Beifall erhielt A. Wambſt, als er im zweiten 15⸗Km.⸗Lauf die ſtändigen Angriffe von Metze und Stach abwehren konnte. Im Berufsfahrer⸗Omnium errang der junge Profi Weimer zwei neue Siege. Umbenhauer brachte nur das Rennen hinter Motoren nrit 3 Meter Vorſprung an ſich. Im Fliegerrennen war auch im Verfolgungsrennen über 20 Runden wurde Umben⸗ hauer in der letzten Runde von dem Stuttgarter eingeholt. Die Ergebniſſe: Steher⸗Länderkampf: Verfolgungsrennen: 1. Lauf: . Stach(D) 10 Km. in 10:49 Min.; 2. A. Wambſt.— . Lauf: Metze holt Lemoine nach 5 Rundent in:16 Min. 4. Rennen über je 15 Km.: 1. Lauf: 1 Stach(D) 17:05: Lemoine(F) 30 Mtr.; 3. A. Wambſt(F) 450 Mtr. zur. 2. Lauf: 1. A. Wambſt(F) 16:47,5, 2. Metze(D) 2 Mtr.; „ Slach(). 80 Mtr.— 3. Lauf: „Lemoine(F) 10 Mtr.; 3. A. Wambſt(F) 150 Mtr.— Lauf: 1. Stach(D) 16:30,4, 2. Metze(D) 140 Mtr.; Lemoine(F) 780 Mtr.— Geſamt: 1. Deutſchland 18., . Frankreich 12 Punkte.— Einzel: 1. Stach(D) 9.; 2. Metze(Di 9.; 3. A. Wambſt(F) 6.; 4. Lemoine(F) 6 Punkte.— Berufsfahrer⸗Omninm: Fliegerrennen: 1. Weimer(Stuttgart) 10,9 Sek.; 2. Umbenhauer(Nürnberg). — Verfolgungsrennen: 1. Weimer holt Umbenhauer nach 4,01 Min.— 10 Km. hinter Motoren: 1. Umboe hauer 11:14,8: 2. Weimer 3 Mtr. zur.— Geſamt: 1. Weimer 5.; 2 Umbenhauer 4 P.— Amateur⸗Fliegerrennen(5. Lauf zur Wintermeiſterſchaft): 1. Schertle(Stuttgart) 10:8 Sek.; 2. Bühler(Stuttgart); 3. Kinning(Stuttgartſ; 4. Schickler (Mittelſtadt). Auswahlſchießen der Nationalmannſchaft Die deutſche Schützen⸗Nationalmannſchaft begann am Samstag mit ihrem Auswahlſchießen, durch das unſere beſte Vertretungen für die kommenden ſchweren Länder⸗ kämpfe ermittelt werden ſoll. In Wannſee gelang es dem Olympiaſieger Cornelius von Oyen beim Schießen mit automatiſchen Piſtolen erſt nach neunmaligem Stechen über die Drei⸗Sekundenſerie den Münchener Leupold mit 56 zu beſiegen. Weimer ſchneller, und 1. Metze(Di) 16:18,9; Während mit den automatiſchen Piſtolen in Wannſes geſchoſſen wurde, führten die übrigen Schützen ihr Aus⸗ wahlſchießen in Schönholz durch. Mit dem Armeegewehr kam der bekannte badiſche Schütze Walter Gehmaun (Karlsruhe) zu einem ſchönen Erſolg; mit 504 von 600 möglichen Ringen belegte er den erſten Platz. Mit der Scheibenpiſtole ſchoß Friedrich Krempel(Hannover) als Sieger 543 von 600 möglichen Ringen und Julius Brod (Ingolſtadt) brachte es mit der Kleinkaliberbüchſe auf 1150 (1200 erreichbare) Ringe. In den einzelnen Anſchlags⸗ arten erreichten von 400 möglichen Ringen Karl Rau (Karlsruhe) mit 396, Richard Sturm(Oberndonf) kniend mit 382 und ſtehend mit 376 die höchſte Zahl. Steigelmann zweimal über Weltrekord Mit großartigen Leiſtungen warteten unſere Schützen am zweiten Tag der Prüfung für die Nationalmannſchaft in Berlin⸗Schönholz auf. Der Nürnberger Kleinkaliber⸗ ſchütze Karl Steigelmann übertraf dabei ſogar zwei⸗ mal den Weltrekord. Er beendete einen auf 120 Schuß in drei Anſchlagsarten auf 50 Meter Entſernung ange⸗ ſetzten Kampf als Sieger mit 1166 von 1200 möglichen Ringen und erreichte damit erneut ſeine kürzlich in Leip⸗ zig erzielte Leiſtung, die um einen Ring höher liegt als der Weltrekord von Mazoyer(Fräankreich). Auch ſein Liegend⸗Ergebnis von 899 Ringen war um einen Ring beſſer als die Welthöchſtleiſtung des Franzoſen Durand. Nach den Beſtimmungen werden Weltrekorde jedoch nur bei Weltmeiſterſchafts⸗Ergebniſſen anerkannt. Klingner(Ober⸗ luſtenau) und Richard Sturm(Oberndorf) waren mit 1150 Ringen die Nächſtbeſten. Mit dem Armeegewehr ging Gehmann(Karlsruhe) in Front und bei den Scheiben⸗ piſtolenſchützen behauptete ſich gleichſalls Erich Krempe (Suhl) an der Spitze. Auf den Ständen am Wannſee erwies ſich Olympiaſieger van Oyen als zuverläſſigſter Schütze. Er hatte alle 198 Schattenriſſe getroffen und rückt damit vor Bucherer(Zella⸗Mehlis) und Dr. Jaſper(Toten⸗ werth). Deſpeaux ſchlägt auch Janas Der junge franzöſiſche Mittelgewichtler Jean Deſpeauz traf in Paris auf den Kolonialfranzoſen Kid Janas, der als Anwärter auf den immer noch freien Titel eines Landesmeiſter offiziell anerkannt iſt. Der frühere Olym⸗ piaſieger befand ſich wieder in glänzender Form, hatte zwar in den beiden letzten des über zehn Runden an⸗ geſetzten Kampfes etwas Luftſchwierigkeiten, ſiegte aber verdient nach Punkten. Deſpeaur hat damit in ſeiner kur⸗ zen Berufsboxer⸗Lauſbahn bereits ſo ſtarke Boxer wie Candel, Neſtor Charlier, Erwin Bruch und Kid Janes ge⸗ ſchlagen. Kleine Sport⸗Nachrichten Nixe Magdeburg, der bekannte deutſche Frauenſchwimm⸗ verein, trifft am 23. Januar in Heidelberg beitsgemeinſchaft der Mannheim⸗Ludwigshafener Schwimm⸗ vereine aus. Oskar Thierbach(Dresden) wird auch in dieſem Jahr noch an den deutſchen Berufs⸗ Straßenrennen teilnehmen. Thierbach gehört der Diamant⸗Fabrilmannſchaft an. Die deutſche Induſtrie greift mit insgeſamt 42 Fahrern in die Ereigniſſe ein. Bei der Billard⸗Fünfkampf⸗Meiſterſchaft in Magdeburg konnte Dekner(Wien) gegen Unshelm(Magdeburg) mit :4 Punkten und Rudolph(Eſſen) gegen Sorge(Berlin) mit:9 Punkten ſiegreich ſein. Der Gruppenkampf Feudenheim⸗ Sandhofen verlegt In der Kreisklaſſe ſiegt Feudenheim 2 gegen Bic 04 Käſertal:2 Der Saal vom Badiſchen Hof war bereits big auf den letzten Platz beſetzt, als der Abteilungsleiter Benzinger den Zuſchauern mit Bedauern mitteilte, doß die Begeg⸗ nung der Gauligamannſchaften VfTun Feudenheim und „Eiche“ Sandhoſen auf einen unbeſtimmten Termin ver⸗ legt werden mußte. Daß Allraum und Rupp bei den Rin⸗ gerturnieren tätig ſind, war bekannt, hinzu kam nun aber noch, daß bei Feudenheim Ries, Brunner und Schmitt we⸗ gen Erkrankung nicht ſtartfähig woren. Die Zuſchauer ſan⸗ den für dieſe plötzliche Terminveränderung volles Ver⸗ ſtändnis. Man muß da ſchon beſtätigen, daß die Haltung der Zuſchauer volle Anerkennung verdient. Die Kämpſe in der Kreisligaklaſſe entſchädigte für den Ausfoll. Die Re⸗ ſervemannſchaft von Feudenheim konnte gegen den Vic 04 Käfertal einen klaren:2⸗Siea davontragen. Un⸗ ter der Leitung von Stohl⸗Ladenburg wurden ſolgende Er⸗ für Stockholm n.., Schäfer⸗Ludwigshafen beſ. Fink⸗Stuttgart 310 n. P. — Mittelgewicht: Roolan⸗Eſtland beſ. Kubus⸗Berlin nach 10.25 Min.; Pikkuſſaari⸗Finnland beſ. Hoffmann⸗Greiz :0 n..; Laudien⸗Wilhelmshaven beſ. Mägi⸗Eſtland 221 n..; Schweickert⸗Berlin beſ. Schröder⸗Berlin:0 n. P. — Halbſchwergewicht: Leichter⸗Frankfurt beſ. Jeſſen⸗Däne⸗ mork nach 25 Sek.; Neo⸗Eſtland beſ. Göttſchau⸗Berlin:0 n.., Ehret⸗Ludwigshafen beſ. Böhmer⸗Reichenhall 30 n..; Seelenbinder⸗Berlin beſ. Rupp⸗Mannheim:0 n. P. Kotkas und Oſtermann führen in Mainz Im vollbeſetzten„Frankſurter Hof“ zu Mainz gingen unſere führenden Feder⸗ und Schwergewichtler mit den Spitzenkönnern Eſtlands, Finnlands und Dänemarks auf die Matte. Die beiden Gewichtsklaſſen wurden in Kämpfen zu je zwei Runden durchgeführt, wobei es zu einer gonzen Reihe von ſpannenden Kämpfen und auch zu einigen Ueberraſchungen kam. Als beſter Federgewichtler erwies ſich bisher der frühere Deutſche Meiſter Oſtermann⸗Berlin, der zuerſt gegen den Eſten Veisman einen Blitzſieg lan⸗ —— dete und beim zweiten Durchgang auch den Dänen Voigt entſcheidend beſiegte. Die Ergebniſſe: Federgewicht: Vondung⸗Ludwigshafen ſchlägt Voigt⸗ Dänemark:1 n. P, Möchel⸗Köln ſchlägt Engler⸗Mainz :0 n..; Oſtermann⸗Berlin ſchlägt Veisman⸗Eſtlond nach 20 Sek. durch Soubleſſe; Vondung ſchlägt Engler 30 n..; Oſtermann ſchlägt Voigt nach 13:30 Min. durch Ueberroller; Möchel ſchlägt Veisman:0 n. P. Stand nach zwei Runden; Oſtermann 0 Fehlerpunkte, Vondung und Möchel je 2 Fehlerpunkte. Ausgeſchieden: Voigt, Enagler und Beisman. Schwergewicht: Kotkas⸗Eſtland ſchlägt Siebert⸗Mainz nach:20 Min. durch Schleuder; Nyſtröm⸗Finnland ſchlägt Liebern⸗Dortmund 211 n.., Horn⸗Mainz ſchlärt Horn⸗ fiſcher⸗Nürnberg noch:30 Min. durch Abſangen einer Soubleſſe: Kotkas ſchlägt Liebern nach:10 Min. durch Schleuder; Nyſtröm ſchlägt Horn:0 n. P. Stand nach zwei Runden: Kotkas 9 Fehlerpunkte, 2 Fehler⸗ punkte, Horn, Hornftſcher und Siebert ſe 3 Fehlerpunkte, Ausgeſchieden: Liebern. 6805 in einem Klublompf auf die Frauen des Nikar. Heidelberzs Mäuner tragen am gleichen, Abeyd den Rückkampi gegen die Axenn gebniſſe erzielt; Im Bantamgewicht beſiegt Heckmann⸗Feu⸗ denheim ſeinen Gegner Kläuß⸗Käſertol nach Punkten, Im a. Federgewicht warf Kirſch⸗Feudenheim den Käfertaler Hadz 8 noch 4,30/ Minuten auf die Schultern. Nach einemmoabelc wechſelnden Kampf ſiegt im Leichtgewicht Moritz⸗Feuden⸗ heim gegen Ruoff⸗Käfertal nach 3,30 Minuten durch Ein⸗ drücken der Brücke. In der Weltergewichtsklaſſe ſtanden ſich in einem energiſchen Gefecht Uhrig⸗Feudenheim und Alex⸗Käfertal gegenüber. Uhrig trug nach 9,45 Minuten durch Armſchlüſſel einen Schulterſieg davon. Im Mittel⸗ gewicht kam Reuther⸗Käſertal von Hecker⸗Feudenheim nach 8,46 Minuten mit Hüftzug auf beide Schultern. Im Halb⸗ ſchwer⸗ und Schwergewicht kamen Rettich und Rihm obne Kampf zu Sieg und Punkte, da Feudenheim aus der Re⸗ ſervemannſchaft keine Ringer zur Verſügung hat. In Einlagekämpfen kamen Lauth und Benzinger zu Punkt⸗ bzw. Arbeitsſiegen. Mathias Sindelar iſt tot Der größte Fußballſpieler, den die Oſtmark bis jetzt her⸗ vorgebracht hat, Mathias Sindelar, lebt nicht mehr. In der Wohnung ſeiner Braut iſt er in der Nacht vom Sonntag auf Montag das bedauernswerte Opfer einer Liebes⸗ tragödie geworden, wo man ihn mit einer Leuchtgasver⸗ giftung tot auſſond. Der„Papierne“, wie man Sindelar an der Donou nannte, hat ſomit nur ein Alter von 36 Jahren erreicht⸗ Insgeſamt ſpielte er 56 mal repräſentativ, zuletzt om 3. April 1938 in Wien in der Oſtmarkelf, die eine Reichs⸗ auswohl:0 ſchlagen konnte. Als einer der gefeiertſten Spieler der früheren öſterreichiſchen Wunderelf galt er jahrelang als der Welt beſter Mittelſtürmer. Seine ge⸗ radezu akrobatiſche Ballführung und Körperbeherrſchung und die Fülle der unnachahmlichen Einfälle, mit denen er ſich immer wieder von ſeinem Gegner freimachte, machten ihn zu einem„Modellſpieler“, on dem ſich eine ganze der Wiener Fußballſpieler geſormt und gebil⸗ det 9 605 Mit der Auſtria, in deren Elf der longe„Sindi“ trotz ſeiner 36 Jahre bis zuletzt als Mittelſtürmer oder Rechts⸗ außen ſpielte und für die er das Bindeglied der Mann⸗ ſchaft war, trauert die ganze deutſche Sportgemeinde um den Toten. Sageohaleacles Dienstag, 24. Jaunar Nationaltheater: 20 Uhr„Emilich Galotti“, Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Cambrinus: Sitzung der„Fröhlich Pfalz“. Planetarium; 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel. Libelle. Lichtſpiele: 8 Ufa⸗Palaſt:„Pour le mérite“.— Alhambra:„Napoleon iſt an allem ſchuld“.— Schauburg:„Menſchen, Tiere, Senſationen“.— Palaſt, Gloria, Capitol:„Der Blaufuchs“, Scala:„Der Hampelmann“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—12.90 und 14.90 bis 16 Uhr. Sondeſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. E 7, 20: Geöffnet von 10—13 und 15 bis 7 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfiner non 16 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: Geöifinet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.36—21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, 1 1, 1: Geöffnet don 10 bis 13 und 14 bie 16 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: 19 Uhr. Leſeſäle: Städtiſche Volksbücheret: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe 10.80 bis 12.30 Uhr. Leſeſaal 11 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, L. 2. 9 Auélerbe von 10 bis 13 und von 16 bie ſo Uhr Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Gebfinet von 10 bis 20 Uhr. Täalich i bie 17 Uhr Runotlüge und Heuch⸗ Ausleihe von 11—13 und 17 bis —13 und 15. 19 Uor, Flughafen: huſtenflüge Valmenhaus am Luiſenpark: Geoffnet con.J0 bis 17 Uhr. Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern Bie Einbruch der Dunkelheit geöffnet. 8 Alle Ausküuſte durch den Verkehrs⸗Berein, Teleſon 313 21. 5 ———————————— FPPUUUVUVUPPPPPPPPPEPEFVEPEPPEPPEFEFEFPPPPPPPPPPT0T0TT'—Tͤri-—.:—.:—.....— —— CCCCCTTTTTTTTT——————————ͤI————————j463..—G— æ FCCCC———————— Zwel Jahrhunderte blieb das Meer Sieger: Dex&euclittum dlex 1000 Cchxecken Eddystone, ein Tummelplatz der Naturgewalten-Das Gefängnis des Ozean London, im Januar. Wenn man von Plymouth aus nach Süodweſten blickt, kann man in klaren Nächten den Schein des Leuchtturms von Edoͤyſtone wahrnehmen, der im Engliſchen Kanal von der Küſte vonCornwall die Schiffahrt vor einer Gruppe gefährlicher Felsinſeln warnt, an denen im Laufe der Jahrhunderte eine ganze Flotte von Handelsſchiffen und Fiſcherbooten aller Nationen geſcheitert iſt, deren Wracks nun auf dem Meeresgrund vermodern. Die Geſchichte die⸗ ſes. Leuchtturms iſt ein über zweieinhalb Jahr⸗ bunderte währendes Abentener, ein erbitterter Kampf der Technik und des menſchlichen Schaffens⸗ drangs gegen ungeſtüme Naturgewalten. Nun wird in Wort und Bild von den heroiſchen Bemühungen berichtet, die in dieſen Tagen die Küſtenwache von Cornwall unternahm, um den ſchwererkrankten Leuchtturmwärter William Cor⸗ dain aus ſeinem von Wogen umtobten Gefängnis zu befreien. Denn obgleich der Edoͤyſtone⸗Leucht⸗ turm nur 23 Kilometer von Plymouth entfernt iſt, ſind ſeine Inſaſſen der Ziviliſation ferner, als wenn ſie ſich etwa mitten in der Sahara oder tief in der Arktis befänden. Nirgendwo an der ganzen eng⸗ Iiſchen Küſte tobt das Meer mit ſolcher Heftigkeit, als um dieſe Felſeninſeln, und mitunter dauert es Wochen, ehe ſich ein Schiff dem Leuchtturm nähern kann, um den Wärter abzulöſen oder ihm Nah⸗ rungsmittel zu bringen. Wäre William Cordain etwa in Timbuktu krank geworden, ſo hätte ihn das Flugzeug in wenigen Tagen in ein Londoner Hoſpital gebracht. Auf ſeinem Leuchtturm mußte er angeſichts der heimatlichen Küſte volle 21 Tage ohne ärztliche Hilfe und dem Tode näher als dem Leben ausharren, ehe man ihn, nachdem man ein Dutzend erfolgloſe Verſuche unternommen hatte, zu bergen vermochte, obwohl man ſein SOs⸗ Signal ſofort wahrgenommen hatte. Das Meer war einfach unüberwindlich— 50 Männer mußten 21 Tage lang ihr Leben aufs Spiel ſetzen, um den Leuchtturmwärter von Eoͤdyſtone nicht hilflos zu⸗ grunde gehen zu laſſen. Eine Chronik des Grauens: Blättern wir in der abenteuerlichen Chronik die⸗ ſes ſchickſalserfüllten Turmes zurück bis 1696. In dieſem Jahr begann ein Londoner Seidenimporteur namens Henry Winſtanley auf dem Felſenriff von Eddyſtone einen Leuchtturm zu erbauen, nachdem zwei ſeiner Schiffe in dieſen gefährlichen Gewäſſern mitſamt ihrer wertvollen Ladung geſcheitert waxen, Zwei Jahre dauerte der Bau, und zwiſchendurch wurden“ Winſtanley und ſeine Leute auf der ein⸗ ſamen Felſeninſel von Stürmen belagert, die ſie wochenlang zu Gefangenen machten. Als man ihnen einmal nach einer endloſen Sturmperiode Nahrung Hrachte, befanden ſie ſich bereits im Hungerdelirium. Endlich war der Bau gelungen; er glich mehr einer chineſiſchen Pagode, als einem Leuchtturm, aber Winſtanley war entzückt von ſeinem Werk.„Ich möchte es erleben, daß ich einmal beim größten Sturm, der je da war, auf meinem Leuchtturm ſitze!“ ſagte er. Sein Wunſch erfüllte ſich; am 26. November 1703 wurde Winſtanley mit fünf Begleitern bei Reparaturarbeiten auf Edoͤyſtone von einem Sturm überraſcht, wie ihn die Annalen des engliſchen Birtnoſe Sonaten und Tänze: Biolin-Abend Karl von Baltz Tartini— Nardini— Paganini— Saraſate— Chauſſon— Bartök Zehn Tage vor Beginn der glanzvollen Hochſchul⸗ Woche gab es in ihrem neuen ſtilvollen Kammer⸗ muſikſaal noch einen recht feſſelnden eigenen Abend des ausgezeichneten Leiters der Violin⸗Klaſſe Karl v. Baltz. Nachdem er ſchon vor längerer Zeit mit einem außerordentlich anſpruchspollen Programm ſeine künſtleriſche Viſitenkarte abgegeben hatte, er⸗ freute er den Hörerkreis diesmal mit Stücken durch⸗ weg virtuoſer Art. Mit welchem Erfolge, das zeigte die faſt endloſe Reihe von Zugaben, die ihm am Schluß, nach geſchlagenen zwei Stunden, abgenötigt wurden. Das ganze Programm mit allen Drein⸗ gaben ſpielte der Künſtler frei aus dem Gedächtnis und wurde trefflich am Flügel aſſiſtiert von Martin Schulze, der ja auch ſoliſtiſch als ſehr begabter Pia⸗ niſt geſchätzt wird. Karl v. Baltz ſpielte drei Sonaten für Violine und Klavier und im zweiten Teil rumäniſche und ſpaniſche Volkstänze ſowie das D⸗Dur⸗Konzert Pa⸗ ganinis. Zuerſt hörte man ein Werk aus dem Schaffen Pietro Nordinis, einer der 70 Schüler Gui⸗ ſeppe Tartinis von Rang und Namen, des berühm⸗ ten„Maeſtro delle nazioni“. Nardini iſt in Tos⸗ cana 1722 geboren und war 1753—1767 Solovioliniſt der Hofkapelle zu Stuttgart. Leopold Mozart ſchätzte dieſen Künſtler ſehr hoch. Seinem virtuoſen Spiel rühmte man ſeltene Reinheit und Geſangsmäßigkeit des Tones nach. Dieſem höchſten Ruhm des Vio⸗ liniſten eifert auch v. Baltz mit ſchönſtem Erfolg nach. Der Beifall für das ſchlackenlos ſaubere und kraftvolle Spiel war ſchon hier bemerkenswert herzlich. 89 37 „Tartini, deſſen Teufelstriller⸗Sonate folgte, hatte einen höchſt ſeltſamen Werdegang und Aufſtieg. Nach großem Krach im Elternhaus, das ihn zum iſt⸗ lichen beſtimmte, während er jung zu heiraten vor⸗ zog, ſtudierte er hart und zäh ſein Inſtrument. Als 221jähriger entdeckte er die Kombinationstöne und verwertete ſie praktiſch zur Erzielung reiner Into⸗ nationen. Der große Ruf ſeiner Spielweiſe brachte Tartini den oben erwähnten rieſigen Schülerzulauf, und ſeine Bogenführung wurde zum Muſter für das ganze neuzeitliche Violinſpiel. Sein Spiel deigte meiſterliches techniſches Können und ganz be⸗ ſondere Tonſchönheit und Reinheit. V. Baltz offenborte den Hörern den Erfindungsreichtum Kanals noch nie verzeichneten. Am nächſten Morgen war das Felſenriff von Edoͤyſtone leer. Hinweg⸗ geſchwemmt waren der Leuchtturm und die ſechs Männer, die die Nacht in ihm zugebracht hatten. Man fand keine Spur mehr von ihnen. Drei Jahre ſpäter, als ein Tabakdampfer aus Virginia bei Eodyſtone ſcheiterte, erbaute der Schiffahrtsunternehmer Thomas Rudyerds hier einen neuen Leuchtturm. Er konſtruierte einen Rundbau aus feſtem Holz, das er mit eiſernen Bolzen in den Felſen befeſtigte. Der neue Leucht⸗ turm wurde mit zwei Wärtern bemannt. Einer der beiden Männer ſtarb eines Tages ganz plötzlich. Sein Kamerad wagte die Leiche nicht ins Meer zu werfen aus Furcht, man könnte ihn des Mordes beſchuldigen. Er hißte die SOS⸗Flagge und mußte, durch ſchwere Stürme von der Küſte abgeſchnitten, einen ganzen Monat angeſichts des neben ihm lie⸗ genden Leichnams zubringen, ehe ein Hilfsboot auf Eödyſtone landen konnte. Dieſer grauenvolle unaus⸗ löſchliche Eindruck machte ihn für den Reſt ſeines Lebens trübſinnig. Die Technik erobert ein Felſenriff Im Dezember 1755 fiel der Holzleuchtturm Tho⸗ mas Rudyerds einem Brand zum Opfer. Das Holz war trocken geworden und entflammte wie eine Fackel. Die beiden Wärter ſprangen in ihrer Not ins Meer und wurden von herbeieilenden Fiſcher⸗ booten gerettet. Einer von ihnen ſtarb nach wenigen Stunden. Er war in ſeiner Todesangſt ſeiner Sinne nicht mehr mächtig geweſen und hatte einen Klum⸗ pen von geſchmolzenem Blei verſchluckt. Vielleicht iſt es auch ſo geweſen, daß ein glühendes Bleiſtück bei dem Brande ihm zufällig in den Mund fiel. Auf jeden Fall fand man, als man ſeinen Leichnam ſezierte, ein großes Stück Blei in ſeinem Magen. Und abermals lag der Felſen von Eoͤdyſtone eine Reihe von Jahren verlaſſen da. Dann unternahm es erneut ein Mann, der bekannte Londoner In⸗ genieur Smeaton, ihn zu erobern und mit einem für 5 Schiffahrt unentbehrlichen Leuchtturm zu ver⸗ ehen. Erſt beim ſechſten Verſuch gelang es Smeaton, den wogenumſpülten Felſen zu erreichen und ſeine Meſ⸗ ſungen zu machen. Der Bau dauerte vier Jahre und wurde immer wieder durch ſchwere Stürme unterbrochen, wobei Smeaton einmal bei dem Ver⸗ ſuch, die Bauſtelle zu erreichen, beinahe ums Leben gekommen wäre. Vier Tage trieb er auf hoher See umher, bis er endlich nach Plymouth gelangte. Der Ingenieur gab ſeinem Leuchtturm eine kegel⸗ förmige Geſtalt mit abgekurvten Ecken, die ſeither zum Vorbild aller Leuchttürme wurde.„Dieſer Turm wird alle Stürme überdauern!“ ſagt er. Faſt ſchien es, als ob er recht behalten werde, denn er ſtand 120 Jahre und bot den Naturgewalten Trotz. Aber die Wärter fürchteten ſich vor dieſem Turm der 1000 Schrecken. Wenn die Meereswogen an ſeine ſteinernen Wände prallten, klang es wie Kanonenſchüſſe. Nur mit Mühe konnte man Männer finden, die bereit waren, hier einen Poſten zu be⸗ ziehen; man mußte ſie fürſtlich bezahlen. 1872 ereilte auch ͤieſen Turm ſein Schickſal. Der Felſen ſenkte ſich, auf dem er ſtand. Das Meer ließ nicht locker, bis die Zerſtörungsarbeit vollendet war. Man brach den ſinkenden Leuchtturm ab und Tartinis in melodiſcher Beziehung und legte das Larghetto affettouſo im„Trille du diable“ dynamiſch geſchickt und weitſichtig an. Sehr lebendig packte er den Allegro⸗Satz an. Die Kadenz, die v. Baltz, war unbekannter Herkunft, weder von Hermann, noch Jbachim und erſt recht natürlich nicht von dem Juden Kreisler. Der erſte Teil des Abends ſchloß mit einer Arbeit von Erneſt Chauſſon, dem Be⸗ gründer des expreſſioniſtiſchen Stils(geboren 1855 in Paris, tödlich beim Radfahren verunglückt 1899). Seine Es⸗Dur⸗Sonate(Werk 25) durfte er mit gutem Gewiſſen„Poème“ taufen. Den zweiten Teil eröffneten Rumäniſche Volkstänze von Béla Barték. Geboren 1881 in dem Teil Ungarns, der jetzt zu Rumänien gehört, lebt er in Budapeſt und entnimmt die Keim⸗ zelle ſeiner Melodien dem Boden der Heimat. Wei⸗ ter ließ v. Baltz(mit einer Auslaſſung wegen fort⸗ geſchrittener Stunde) zwei entſprechende ſchöne Blü⸗ ten echter Volksmuſik Pablo de Saraſate's folgen, ſpaniſche Tänze. Dieſer Künſtler(geboren 1844 in Pamplona, geſtorben 1908 in Biarritz) ſpielte ſchon im Alter von 10 Jahren am Hof zu Luftmanöver in Amerika In Miami wurden kürzlich rieſige Luftmanöver abgehalten. Unſer Bild zeigt Formationen ame⸗ rikaniſcher Flieger im Geſchwaderflug über der Biscayne⸗Bucht in Florida. Vor 125 Jahren wurde Ferdinand Schichan geboren Am 90. Januar 1814 erblickte Ferdinand Schichau zu Elbing das Licht der Welt. Er gründete 1837 die berühmte Maſchinenbauanſtalt und Schiffs⸗ werft und konnte im Jahre 1877 das erſte ſee⸗ fähige Torpedoboot herſtellen. (Zander⸗Archiv, Multiplex⸗K.) errichtete in den Jahren 1879 bis 1882 einen neuen Turm auf einem benachbarten Felſenriff. Dieſer Turm, erbaut von Ingenieur Sir Douglas, iſt es, der heute die Schiffahrt vor den Tücken der Küſte von Cornwall warnt. Auf ihm erlebte der Wärter Cordain unlängſt die 21 Schreckenstage, ehe man ihn aus ſeinem Gefängnis befreien konnte. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Feſtgefahren! Bei der Rückkehr von den Ueberholungsarbeiten im Dock, blieb das Trainingsſchiff der engliſchen Marine„HMS Preſident“ mit den Aufbauten an der Blackfriars Brücke in London hängen. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Madrid; die Königin Iſabella ſchenkte ihm eine Stradivari⸗Geige von 1724. V. Baltz reproduzierte die Habanera und Pleyera mit berückender Technik und wundervoller Tongebung. Wenn die Tänze auch nicht ſo bekannt ſind wie Saraſates Zigeunerweiſen, ſpiegelt ſich in ihnen oͤoch das Temperament und die Gefühlsglut der Bewohner dieſes ſüdeuropäiſchen Landes wider, das heute ſeiner Befreiung entgegen⸗ geht. Von Noccolo Paganinis D⸗Dur⸗Konzert ſpielte v. Baltz nur den bedeutſamſten erſten Satz nach der Originalausgabe. Zum Dank für vielfachen ſtür⸗ miſchen Hervorruf gaben die Künſtler u. a. Max Regers„Aus ſchlichten Weiſen“ zu. Wie zart und fein ſie es anfaßten, beſtätigte noch einmal die in⸗ nere Kongruenz der beiden Konzertgeber bezüglich ihrer muſikaliſchen Schau. Auch der Reger ſelbſt war den Hörern ein wunderbares Erlebnis, hätte man ihm dieſe ſchlichte und einfache Linie doch kaum zu⸗ trauen mögen. V. Baltz, dieſem ſtillen, vornehm denkenden und nur ſeiner Kunſt dienenden Künſtler iſt beſonders herzlich für den genußreichen Abend zu danken. Dr. Fritz Haubold SEeine Burotheater⸗Statiſtik Goethe, Schiller und Shakeſpeare an der Spitze Das letzte Heft der„Statiſtiſchen Nachrichten“ des Statiſtiſchen Landesamtes in Wien veröffentlicht eine Aufſtellung über die Aufführungen im Burgtheater während der 50 Jahre, die dieſes neue Haus jetzt beſteht. Hiernach gab es ſeit der Eröffnung des neuen Burgtheaters im Oktober 1888 insgeſamt 21837 Aufführungen, wovon 16 630 im Stammhaus, und die übrigen auf den Neben⸗ bühnen des Burgtheaters— im Akademietheater, im Schönbrunner Schloßtheater und im Redouten⸗ ſaal der Burg— in Szene gegangen ſind. Es wur⸗ den 916 Stücke aufgeführt, mit denen 411 Autoren zu Worte kamen. Man hat ausgerechnet, daß die Dramen großen Stils im Burgtheater durch⸗ ſchnittlich 37 Aufführungen erlebten, während es die Luſtſpiele durchſchnittlich auf 20 Aufführungen brachten. Der Anteil der fremd⸗ ſprachigen Bühnenliteratur am Spielplan des Burgtheaters betrug etwa ein Drittel aller aufgeführten Stücke. Was wurde im Burgtheater am meiſten geſpielt? Die Spitze hält Goethes„Fauſt“ mit 198 Vorſtellungen. Es ſolgt Schillers„Wallenſtein“⸗ eeeeeeikehnmeeneee Trilogie mit 176 Aufführungen, während es Schil⸗ lers„Maria Stuart“ auf 134 und der„Wilhelm Tell“ auf 128 Aufführungen brachten. Shake⸗ ſpeares„Hamlet“ erlebte 124 und der„Julius Cäſar“ 118 Vorſtellungen. Die„Räuber“ erſchienen hundertmal und die„Jungfrau von Orleans“ vier⸗ undneunzigmal auf der Burgtheater⸗Bühne,„Ro⸗ meo und Julia“ dreiundneunzigmal, Raimunds „Verſchwender“ einhundertzehnmal, Raimunds „Bauer als Millionär“ achtzigmal und Neſtroys „Lumpaci vagabundus“ zweiundfünfzigmal. Nach der Zahl der Aufführungen aller ihrer Werke ſind Shakeſpeare mit 1499 und Schiller mit 1019 Aufführungen die meiſtgeſpielten Autoren des erſten halben Jahrhunderts im neuen Burgtheater gewe⸗ ſen. Ihnen folgen Grillparzer mit 785, Goethe mit 610, Gerhart Hauptmann mit 520, Raimund mit 274 und Neſtroy mit 226 Vorſtellungen. Vierzehn Au⸗ toren erlebten über 250 Aufführungen, während es vier Autoren nur auf eine einzige Vorſtel⸗ lung brachten. Eugen Jochum in Bukareſt. Der hamburgiſche Staatskapellmeiſter Eugen Jochum leitete ein Kon⸗ zert der Bukareſter Philharmoniker, das ſich zu einem neuen großen Erfolg der deutſchen Kunſt in Rumänien geſtaltete. Die Spielfolge umfaßte den „Till Eulenſpiegel“ von Richard Strauß, die Fünfte Sinfonie von Beethoven und das Klavierkonzert in -Dur von Brahms. In dieſem wirkte als Soliſt der deutſche Pianiſt Konrad Hanſen mit, der das ſchwierige Konzert in techniſcher und künſtleriſcher Hinſicht mit vollendeter Meiſterſchaft zu Gehör brachte. Generalmuſikdirektor Eugen Jochum ern tete für ſeine Leiſtungen ſtärkſten Beifall. Furtwängler nach Florenz eingeladen. Das Maggio Florentino hat Wilhelm Furtwängler ein⸗ geladen, mit dem Berliner Philharmoniſchen Or⸗ cheſter und dem Bruno⸗Kittelſchen⸗Chor in Floreyz zwei Aufführungen der Mätthäus⸗Paſſion zu ver⸗ anſtalten. Die Aufführungen finden am 17. und 18. Mai in Florenz ſtatt. ——— Balzat, der Frauenkenner Der Salon der ſehr ſchönen und ſehr mondänen ruſſiſchen Fürſtin Bagranoff gehörte in den dreißi⸗ ger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu den beſuch⸗ teſten der franzöſiſchen Hauptſtadt. Namentlich die literariſche Welt von Paris war ſtark vertreten. Zu den regelmäßigen Beſuchern gehörte auch Balzae, der damals auf der Höhe ſeines Ruhmes ſtand. Eines Abends, als nur noch wenige Gäſte an⸗ weſend waren, kam das Geſpräch auf das Seelen⸗ leben der Frau. Balzac bezauberte wieder durch ſeine geiſtvollen Ausſprüche. „Ach, Herr de Balzac“, ſagte die Fürſtin, die neben dem Dichter ſaß,„ich bewundere Sie. Was ſind Sie doch für ein großer Frauenkenner.“ „Jal, antwortete Balzac,„und ob ich die Frauen kenne! Ich brauche einer Frau nur eine Minute lang ſcharf ins Auge zu ſchauen, dann weiß ich ihre ganze Lebensgeſchichte mit allen Einzelheiten, von ihrer Jugend an bis zum heutigen Tage. Wollen Sie es einmal probieren, Fürſtin? Soll ich aus Ihrem Leben...“ 2 „Um Gottes willen, Herr de Balzac“, lautete die verlegen und erſchreckt geflüſterte Antwort„nur nicht jetzt.“* Kleine Theater- und Muſikchronik Erich Hallſtroem vom Nationaltheater Mann⸗ heim hatte bei einem Gaſtſpiel als„Si egfried“ im Düſſeldorfer Opernhaus einen ſchönen Erfolg. Wie man hört, iſt die engere Bindung durch einen Gaſt⸗ ſpielvertrag in Ausſicht genommen, ————— —— 6. Seite“ Nummer 99 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Januar 1939 Aoas c6 oullne. W0rli ————————— —————————————— —..........———————————————————————— — Unter großen Zeremonien iſt Madame Ente⸗ nor Patino in Paris zur beſtangezogenen Fran Eu⸗ ropas erklärt worden. Sie errang dieſe„Würde“ in hartem Kampf vor der Herzogin von Windſor und der Herzogin von Kent, zwei Damen, die ſich gleichfalls durch ihre Eleganz auszeichnen. Die Pariſer Zeitungen wiſſen zu melden, daß Madame Patino, eine geborene Prinzeſſin von Bourbon, in den letzten drei Monaten 900 000 Franken für ihre Toiletten ausgegeben hat. Unter dieſen Umſtänden erſcheint es allerdings als kein beſonderes Kunſt⸗ ſtück, ſich gut anzuziehen. Die 26jährige Madame Patino iſt die glückliche Ehefrau eines der reichſten Erben der Welt. Wie aber Herr Patino zu ſeinen Millionen kam, das iſt in der Tat eine höchſt merk⸗ würdige Geſchichte, die wieder einmal die Launen⸗ haftigkeit der Glücksgöttin Fortuna beweiſt. Vor vielen Jahren war ein Herr Joſeph Patino in der bolivianiſchen Stadt La Paz in Bolivien Kaſſierer in einem Warenhaus. Als er eines Tages einen Wechſel über 195 Dollar einkaſſieren ſollte, ließ er ſich an Stelle des Geldes die Eigentumsrechte einer Mine in den Bergen auſſchwätzen. Triumphierend händigte er die Urkunde ſeinem Chef aus, der zu Patinos Erſtaunen darüber höchſt empört war und ihn auf der Stelle aus ſeinen Dienſten entließ. „Sie ſind einem Schwindler auf dem Leim gegan⸗ gen“, rief er aus.„Die Mine iſt beſtimmt keinen Cent wert!“ Tatſächlich zeigte es ſich, daß ſich das noch nicht ausgebeutete Bergwerk in nahezu unzu⸗ gänglichen Gebirgshöhen befand. Die Möglichkeit einer Auswertung wurde von den Fachleuten mit ſpöttiſchem Gelächter beantwortet. So war Herr Patino durch dieſe„Dumacheit“ nicht nur ſeine Stellung losgeworden, ſondern mußte ſeinem Chef den angerichteten Schaden auch noch erſetzen, das heißt, er bezahlte die 195 Dollars aus ſeiner Taſche und erhielt dafür die Mine. Nach langen Bemüh⸗ ungen fand Patino endlich einen Intereſſenten, der ſich bereit erklärte, die Koſten für eine Unterſuchung des Bergwerkes auf ſeine Abbauwürdigkeit zu über⸗ nehmen. Monatelang hatte der junge Mann buch⸗ ſtäblich am Hungertuch genagt und war ſchon ganz verzweifelt. Da kehrten die Bergbauingenieure, die die Unterſuchung vorgenommen hatten, von ihrer Expedition zurück. Sie hatten die überraſchende Feſtſtellung gemacht, daß das Geſtein 60 Prozent reines Zinn enthielt. Sozuſagen über Nacht war Patino ein reicher Mann geworden. Er blieb Mit⸗ deſitzer der Zinnmine, die heute eine der reichſten Südamerikas iſt. Patino iſt heute der Geſandte ſeines Heimatlandes Bolivien in Paris. Sein ein⸗ ziger Sohn und Univerſalerbe heiratete vor kurzem die Prinzeſſin von Bourbon, die die Pariſer Schnei⸗ der nun, wie bereits erwähnt, zur beſtangezogenen Frau Europas ausgerufen haben. Patino ſenior hat dieſen Triumph ſeiner Schwiegertochter ſchmun⸗ Fzelnd zur Kenntnis genommen, nicht ohne feſtzu⸗ ſtellen:„Das wär alles nicht geſchehen, wenn mich damals mein Chef in La Paz wegen dieier Dumm⸗ heit nicht hätte...“ 91 — Die Speiſekarte, ohne die man ſich heute kaum einen Tiſch im einfachſten Reſtaurant, geſchweige ein ſeſtlicheg Mahl vorſtellen kann, wird in Kürze ihren 400. Geburtstaa feiern können. Sie kam auf dem Regensburger Reichstag 1541 auf. Bei einem der Bankette, die damals veranſtaltet wurden, hatte der Herzog Heinrich von Braunſchweig einen langen Zettel vor ſich auf der Tafel liegen, den er zu wiederholten Malen aufmerkſam ſtudierte. Graf Hugo von Montfort, der ihm zur Seite ſaß, wun⸗ derte ſich ßierüber und fragte ſchließlich den Herzog, was der Zettel zu beöeuten habe. Herzog Heinrich machte kein Geheimnis daraus: der Küchenmeiſter hatte ihm alle„Gerichte und Trachten der Reihe iieeeeeeeeeeeeeee, Knall und Fall vor die Türe geſetzt nach“ aufgezeichnet, ſo daß ſich der Herzog danach richten und den Appetit auf ſeine Lieblingsſpeiſen aufſparen konnte. Dieſer„Speiſezettel“ machte als⸗ bald die Runde bei der ganzen Feſtgeſellſchaft und fand derartigen Anklang, daß jedermann die Neue⸗ rung mit nach Hauſe brachte und nachahmte. * — Eine Bilanz der großen Waldbrand⸗Kata⸗ ſtrophe, von der der auſtraliſche Staat Victoria be⸗ troffen wurde, entrollte ein Bild des Elends. Wenigſtens zehntauſend Menſchen ſind durch das Buſchfeuer obdachlos geworden, und entgegen opti⸗ miſtiſcheren Schätzungen ſtellt ſich jetzt heraus, daß man mit mindeſtens hundert Toten rechnen muß. Der Sägemühlenplatz Noojee hat, bis auf ein Back⸗ ſteinhotel, aufgehört zu exiſtieren. Von 150 Häuſern in Woods Point liegen 143 in Aſche. Dort ſind allein 8 0 Vergſtürze verſchütten ein Dorf Mailand, 23. Jannar. Die umfangreichen Bergſtürze, die durch die Schneeſchmelze und die ſtarken Regengüſſe in den Bergamasker Alpen an verſchiedenen Orten bedroh⸗ liche Formen angenommen haben, ſind noch nicht zum Stillſtand gekommen. Im oberen Brembana⸗ Tal wurde die Straße in einer Länge von etwa 2 Kilometer durch eine Schneelawine verlegt. Während neun Arbeiter damit beſchäftigt waren, einen Tun⸗ nel durch die Schneemaſſen zu graben, ſtürzte das Schneedach ein, wodurch die Leute verſchüttet wur⸗ den. Nach einſtündiger beſchwerlicher Arbeit gelang es den ſofort herbeigeruſenen Landsleuten, die Ver⸗ unglückten unverletzt zu bergen. Bei San Felice gehen weiter ununterbrochen Felstrüm⸗ mer von den Berghängen ins Tal. Die Bewohner der Ortſchaft haben ihre Häuſer, etwa 50 an der Zahl, nunmehr vollſtändig verlaſſen, da ein weiteres Verbleiben in dem bedrohten Ort nicht mehr möglich erſchien. Acht Arbeiter durch Grubengas getötet EP. Mailand. 23. Jau. In einer kleinen Braunkohlengrube in Morgnano bei Spoleto in Umbrien, hat ſich ein Grubenunglück ereignet. Durch das Ausſtrömen von Methangas ſind acht Bergleute ums Leben gekommen. Nur ein junger Bergarbeiter konnte ſich retten. Er brachte die Nachricht von dem Unfall in dag Dorf. Die Be⸗ hörden haben ſofort eine Bergungsaktion eingeleitet. Neuer Källeeinbruch in Amerika dnb Neuyork, 23. Jaunar. Schwere Stürme, die eine Stundengeſchwindig⸗ keit von etwa 130 Km. erreichten und von Tempera⸗ turſtürzen bis zu 20 Grad Celſius unter Null begleitet waren, ſegten über die Staaten Neuengland, Neuyork und Pennſylvanien. Sie rich⸗ teten großen Schaden an. Es ſind bereits 27 To⸗ desfälle feſtgeſtellt worden. Auch zahlreiche Un⸗ glücksfälle wurden gemeldet. Im nördlichen Teil des Staates Neuyork iſt der Kraftwagen⸗ und Eiſen⸗ bahnverkehr zum Teil lahmgelegt, da ſtellenweiſe Schneewehen die Verkehrsadern verbarrikadieren. 32 Anwetter-Opfer in Argentinien dub Buenos Aires, 23. Jannar. Die gewaltigen Ueberſchwemmungen in der ar⸗ gentiniſchen Provinz Cordoba haben 32 Tote gefor⸗ zwei Frauen und zwanzig Männer in den Flam⸗ men umgekommen. In Matlock ſuchten 500 Män⸗ ner, Frauen und Kinder vor dem Feuer Zuflucht in dem Fluß Goulburn. An Dutzenden von Orten ergibt ſich das gleiche Bild. * — Die romantiſche Liebesgeſchichte eines 62jähri⸗ gen bekannten indiſchen Millionärs mit einem 18 Jahre alten engliſchen Mädchen namens Phyllis Britton, hält ſeit zwei Tagen das durch ſeine Pferderennen bekannte engliſche Städtchen Epſon in Spannung. Das junge Mädchen iſt am vergangenen Freitag, am Tage vor ſeiner Hochzeit mit einem Bergarbeiter, unter bisher nicht aufgeklärten Um⸗ ſtänden verſchwunden und man weiß bisher noch nicht, wo ſie ſich aufhält. Bereits ſeit mehr als einer Woche erhielt ſie ſaſt täglich Telegramme von einem bekannten indiſchen Millionär namens Nusli Whaddia, in deſſen Haus in Epſon ſie früher als Küchenmädchen beſchäftigt war und der ſie von Bombay aus, wo er ſich gegenwärtig aufhält, noch im letzten Augenblick veranlaßte, die bevorſtehende Hochzeit mit dem Bergarbeiter aufzuſchieben. Nach⸗ forſchungen der Polizei haben bisher zu keinem Er⸗ Aeiſ duu MlUloru dert. Der Sachſchaden, der noch nicht ganz zu über⸗ blicken iſt, wird auf zwei Millionen Peſos geſchätzt. Der Süden der Provinz Buenos Aires iſt jetzt ebenſalls von ſtarken Stürmen heimgeſucht worden. Dabei wurde in dem Luxusſeebad Mar del Plata am Kaſino das Dach der Spielſäle abgedeckt. Obwohl angenblicklich Sommerhochſaiſon iſt, ſind keine Men⸗ ſchen zu Schaden gekommen. 65 Opfer eines Bergwerkunglücks dnb Tokio, 22. Jan. In einem Kohlenbergban bei Ohnoura in der Provinz Fukuoka entſtand eine ſchwere Schlagwetterexploſion, die verheerende Fol⸗ gen hatte. Bisher wurden 65 Tote und Verletzte feſtgeſtellt. Das Schickſal von 70 Bergarbeitern iſt noch ungewiß, da die Rettungsarbeiten außer⸗ ordentlich ſchwierig ſind. „Arado 79“ flog 2000 km über auſtraliſchen Buſch dnb. Berlin, 23. Jan. Die„Arado 79“ ſtartete nach mehrtägigem Aufent⸗ halt in Sydney am Samstag vergangener Woche zum Weiterflug über den auſtraliſchen Kontinent und lan⸗ dete noch am gleichen Tage in Cloncurry. Sie hat damit abermals eine Etappe von 2 Kilometer zu⸗ rückgelegt, die diesmal hauptſächlich über den weiten und einſamen auſtraliſchen Buſch führten.— Ober⸗ leutnant Pulkowſki und Leutnant Jennet werden nunmehr in einigen Orten kurzen Auſent⸗ halt einlegen, da eine Reihe von Vorführungsflü⸗ gen geplant iſt. Der Weiterflug wird über die zahl⸗ reichen Inſeln des Malaiiſchen Archipels und Nie⸗ derländiſch⸗Indiens, dann vorausſichtlich nach Nor⸗ den zu den Philippinen bis nach Manilg und von hier über Borneo und Sumatra wieder nach Bang⸗ kok führen. Im ganzen ſollen auf dieſem Teil des Langſtreckenfluges über 10000 Kilometer zurück⸗ gelegt werden. Sechs Seeleute ertrunken dub London, 23. Januar. In einemorkanartigen Sturmkenterte im Lauſe des heutigen Vormittags ein Rettungs⸗ boot, das von St. Jves(Cornwall) ausgelaufen war, um einem in Seenot befindlichen Dampfer zu helfen. Von den ſieben Inſaſſen des Rettungs⸗ bootes wurde nur ein Mann, der an die Küſte ge⸗ ſpült wurde, lebend geborgen. gebnis geführt, Auch ſoll das junge Mäbchen ſich angeblich nicht in dem luxuriöſen Haus des Inders in Epſon aufhalten, wo man die Verſchwundene an⸗ ſangs vermutete. Der Bräutigam des Mädchens er⸗ hielt jedoch am Tage ſeiner Hochzeit einen Scheck über die Summe von 200 000 Mark, mit der Bedin⸗ gung, die Umworbene freizugeben. Trotz ſeiner Armut zerriß er jedoch den Scheck und wies das An⸗ ſinnen zurück. 4 — Drei Fiſcher in Norddeich bei Emden ſchwebten kürzlich in höchſter Lebensgefahr. Sie hatten mor⸗ gens um 5 Uhr mit ihrem Kutter Norddeich verlaſ⸗ ſen, um zu den Muſchelfangplätzen zu fahren. Auf dem Fangplatz angekommen, legten ſie den Kutter vor Anker, und zwei der Fiſcher gingen zum„Nord⸗ land“, einer langen Sandbank, um Muſcheln zu holen. Plötzlich kam dichter Nebel auf, der jede Sicht und Orientierung verhinderte, ſo daß die beiden nicht mehr zu ihrem Kutter zurückfanden. Inzwiſchen ſtieg die Flut immer höher und brachte die Fiſcher in arge Bedrängnis. Bis zur Bruſthöhe im Waſ⸗ ſer watend erreichten ſie ſchließlich den Dünenſaum der Memmert⸗Inſel. Hier wurden ſie vom Inſel⸗ vogt aufgenommen und mit trockener Kleidung ver⸗ ſorgt. Der dritte Fiſcher, der im Boot zurückge⸗ blieben war, ſuchte inzwiſchen das Wattenmeer ab⸗ Man fand den Kutter ſchließlich, und es gelang, dich drei Fiſcher nach Norddeich zu bringen. 4* — Es war vor fünf Jahren, als der jugendliche Militärakademiker Friedrich L. die Bekanntſchaft eines jungen Mädchens aus einer angeſehenen Ol⸗ mützer Familie machte. Als er zum Leutnant beför⸗ dert worden war, geſtaltete ſich das Verhältnis der jungen Liebesleute ſehr innig. Da aber der Leut⸗ nant zum Heiraten noch zu jung war, lebte das Paar in gemeinſamem Haushalt. Im Laufe der Zeit ent⸗ ſproſſen dem Bunde zwei Knaben. Die Mutter der Kinder erhielt auf ihre Bitte von dem Offizier eine von ihm eigenhändig geſchriebene Erklärung, wonach er für ſie und die Kinder ſorgen werde. Dann wurde der Leutnant nach Prag verſetzt und dort zur Teil⸗ nahme an einem Kurſus abkommandiert. Während dieſer Zeit fuhr die Mutter ſeiner Kinder ebenfalls nach Prag, da ſie ſich in trüber Ahnung die Erklä⸗ rung des Geliebten vom Gericht beſtätigen laſſen wollte, um im Falle des Todes des Leutnants der Sorge um den Unterhaltsbeitrag für die Kinder ent⸗ hoben zu ſein. Der Leutnant, der nicht wußte, daß ſeine Geliebte ſich in Prag befand, flog am gleichen Tage mit einem Flugzeug nach Olmütz, um ſie dort zu beſuchen. Auf dieſem Fluge ſtürzte die Maſchine ab, und der Offizier fand den Tod. Die Geliebte des tödlich Verunglückten wanote ſich darauf an das Verieidigungsminiſterium mit dem Erſuchen, man möge ihr, oder zumindeſt für die Kinder Unter⸗ ſtützungsbeiträge auszahlen. Dieſes Anſuchen wurde jedoch vom Miniſterium abgelehnt mit der Begrün⸗ dung, daß man aus der vorliegenden Erklärung nicht erſehen könne, ob der Leutnant wirklich der Vater der Kinder geweſen ſei. Nunmehr mußte die Frau bei Gericht gegen den toten Offizier eine ſormelle Klage auf Anerkennung der Vaterſchaft und Zah⸗ lung der Alimente einbringen. Sie belegte ihre An⸗ ſprüche mit der Erklärung des Verſtorbenen. Das Olmützer Bezirksgericht hat dieſer ſeltſamen Klage⸗ ſtattgegeben. Jetzt endlich wird dieſe Mutter in der Lage ſein, für ihre beiden Kinder, die nun der Staat erhalten muß, ausreichend zu ſorgen. den 4711-Creme Gege, RALU/U1F SPRODFI 36 RO vOον ο TRAVO „Ich meine auch—“, will Hampſter ihr helfen. Nur Jim ſagt gar nichts! Inzwiſchen ereifert ſich auch ſchon der Käpten. „Was!“ fährt er auf Hampſter los.„Nun haben wir mal ne Lady an Bord, und nun ſoll ſie nicht mal meine Kabine kriegen dürfen?! Wo ich doch noch das ſchöne Lotſenbett habe?!“ „Dann nehme ich das Lotſenbett!“ kämpft Har⸗ riet wie eine Ertrinkende. „Junge Frau“, ſagt Lillingow ſachlich,„das Lot⸗ ſenbett iſt'ne eingebaute Koje, und für einen iſt es ſehr ſchön. Aber zu zweit wie bei Ihnen—!“ Lillingow kann da nur den Kopf ſchütteln. Und er wolle verdammt ſein, ſchließt er, wes⸗ wegen er übrigens Miſtreß Werkenthien um Ver⸗ zeihung bitte, wegen dem Fluchen nämlich, aber nicht in ſeiner Kapitänskajüte ſchlafe. ſein wolle er es, wenn das Ehepaar Werkenthien „Wir haben da“, meint er,„noch'n Haufen Ein⸗ zelkabinen für Gelehrte und ſolche Leute, aber was Gott zuſammengefügt hat, ſoll der Menſch nicht ſcheiden.“ Alle Offiziere und ſogar der Ingenieur finden, daß der„Alte“ eine klare Lage zu meiſtern ver⸗ ſtehe und lachen. Hampſter aber macht in Harriets Intereſſe einen letzten Verſuch. „Was meinen Sie?“ fragt er Jim. „Ja, was meinen— meinſt du?“ ſchließt Har⸗ riet ſich an. Und vier Augen bohren ſich in Jim. Ob ſich Jim nun jedoch durch längeres Weigern verdächtig zu machen fürchtet, oder ob für ihn der Gedanke an die Kapitänskajüte nicht den gleichen Schrecken hat wie für ſie, das kann Harriet nicht erkennen. „Ich meine“, ſagt Jim kaltblütig,„daß Miſter Lillingow hier Käpten iſt, und Beſehl iſt Befehl!“ „Haſt recht, mein Junge!“ lacht Käpten Lillingow nun, daß es dröhnt.„Und jetzt geh ich in die Lotſen⸗ kabine. Die andern mag ich nicht. Aber die Lotſen⸗ koje iſt ſo ſchön eingelegen. Und was ſoll ich wohl mit meinem breiten Bett, wenn ein junges Ehepaar an Bord iſt?“ Einundzwanzigſtes Kapitel. In der Kapitänskajüte aber ſetzt ſich Harriet auß den Rand eben dieſes breiten Bettes, und es fehlt nicht viel, daß ſie heult. Sie weiß nicht mehr weiter. Und jetzt iſt Jim zum erſtenmal wirklich beſorgt. „Miſter Foreſter“, ſagt er,„bitte, reden Sie mit mir! Ich habe Ihnen verſchiedenes zu ſagen, was Sie hören müſſen.“ „Gut!“ entſchließt ſie ſich und ſteht auf.„Ich habe etwas getan, von dem ich mir geſtern noch nicht vorſtellen konnte, daß ich ſo etwas jemals tun würde. Und Sie machen ſich luſtig über mich, Miſter El⸗ lington!“ Jim überlegt einen Augenblick. „Vielleicht nehme ich die Sache leichter“, lenkt er dann ein,„aber„luſtig machen' iſt nicht das richtige Wort.“ „Sie können mein Handeln leicht nehmen“, meint Harriet noch immer verletzt,„Ihre Lage erſchwert es nicht. Aber ich weiß nicht einmal, ob ich noch jemals zu meiner Großmutter zurück kann. Denn wenn das, was ich tue, nicht Begünſtigung eines Verbrechers iſt, dann weiß ich nicht, was es ſonſt ſein ſoll.“ „Ich könnte ſagen, Miß Foreſter, daß ich Sie weder gebeten habe, noch es verhindern konnte...“ „Wenn ich es nicht getan hätte, lägen Sie jetzt in Eiſen!“ „Na—“, zweifelt Jim. Harriet fährt herum und ſieht ihn groß an. „Sie wollen doch nicht ſagen, Miſter Ellington, daß Sie auch hier an Bord—2“ Ihr Geſicht drückt aus, diß ſie ihm alles, aber auch alles zutrauel „Sie reden von Unfreundlichkeiten, dereen ich mich ſchuldig gemacht haben ſoll“, meint Jim, ohne auf ihre Frage einzugehen,„darf ich Sie aber an unſer Geſpräch von heute morgen erinnern? Wer war da unfreundlich?“ „Miſter Ellington!“ wird Harriet nun jedoch ungeduldig.„Laſſen Sie doch jetzt dieſe Spielereien! Wie können Sie nach allem, was ich geſehen habe und weiß, immer noch verlangen, daß ich Sie für unſchuldig an Rubbers Tode halte!“ Jim bleibt vollkommen ruhig. „Sie haben eben doch manches nicht geſehen“, meint er.„Urteilen Sie ſelbſt: Die Kugel iſt durch Rubber hindurchgegangen. Sie ließ eine Ausſchuß⸗ öffnung auf ſeiner Bruſt zurück. Er wurde alſo mit großem Kaliber von hinten niedergeknallt. Und ich lief— darüber beſteht bei niemandem ein Zweifell — vor ihm weg.“ Wider Willen hört Harriet mit wachſender Span⸗ nung zu. Und Jim hat recht! muß ſie ſich ſagen. „Woher— woher wiſſen Sie daz alles?“ keucht ſie. „Ich hab ſo meine Leute“, wirft er nachläſſig hin. „O Jim!“ ruft ſie faſt erſtickt.„Ich habe es im⸗ mer gedacht, und nach dem Schlag, den ich Ihnen vor all Ihren Leute auf der„Mermaid“ gab, dachte ich, Sie würden mich töten. Denn wenn Sie wirk⸗ lich der Boß ſind—?“ „Manche Leute nennen mich den Boß“, unter⸗ bricht er ſie,„aber ich glaube, das iſt nicht die Art von Boß, die Sie meinen. Oder denken Sie, ich ſei der Mann geweſen, der Sie und Hampſter auf der Inſel ausſetzen ließ?“ „Selbſtverſtändlich kann ich das längſt nicht mehr glauben!“ „Zurückgelaſſen wurden Sie aber doch. So muß es alſo jemanden gegeben haben, der damals ſtärker war als ich.“ „Iſt kann es mir kaum denken“, ſagt ſie leiſe, „daß es jemanden gibt, der ſtärker iſt als Sie. Aber es muß wohl ſein!“ „Ich ſagte, damals ſei dieſer andere ſtärker ge⸗ weſen“, berichtigt ſie Jim.„Und dann bin ich auf die Inſel getommen.“ „Und ich werde auch nie aufhören, Ihnen dank⸗ bar zu ſein!“ „Ich denke, wir ſeien quitt?“ lacht Jim.„Sagten Sie nicht ſo?“ „Jawohl, ich ſagte es. Aber es iſt nicht wahrl! Ich fühle ſo viel Dankbarkeit für Sie in mir, wie ein Menſch für den andern nur haben kann. Doch das gilt immer nur für mich! Die Leute vom Ge⸗ richt würden Ihnen den Einſatz Ihres Lebens fün andere im beſten Fall als Milderungsgrund an⸗ rechnen. Selbſt wenn Sie Rubber nicht erſchoſſen haben, bleiben für dieſe Leute immer noch die Bank⸗ noten und die Meuterei. Wieviel, glauben Sie“, fragt ſie faſt unhörbar,„würde man Ihnen noch dazu geben, wenn— wenn die Polizei Sie kriegte?“ „Was verſtehen Sie unter:„noch dazu?“ Harriet ſchüttelt den Kopf. „Vergeſſen Sie doch nicht, daß Sie aus dem Zuchthaus ausgebrochen ſind“, ſagt ſie traurig.„Ich habe ſelbſt den Steckbrief geſehen!“ 55 „Ich auch. Aber im Augenblick hatte ich ihn wirklich ganz vergeſſen. Um die Wahrheit zu ſagenz Ich glaube nicht, daß man mich„kriegen“ wird.“ Harriet ſteht mit geſenktem Kopf vor ihm. „Ich ſehe ein“, nickt ſie,„daß es zu viele Jahrs wären, als daß ich Sie bitten könnte, ſich ſelbſt zu ſtellen.“ „Und warum fragten Sie überhaupt?“ „O Jim!“ ruft Harriet und merkt gar nichk, daß ſie ihn zum zweitenmal mit ſeinem Vornamen an⸗ redet.„Irgend etwas Schlechtes und Verdorbenes muß in mir ſein! Immer ſind Verbrecher um mich⸗ Erſt war es Rubber. Aber den hat man mir auf⸗ geredet. Doch Sie hat kein Menſch mir aufgeredek. Nicht einmal Sie ſelbſt. In London nicht und nicht auf dem Dampfer oder in Johns Hill und ſchon gar nicht auf der Inſel. Auf der Inſel haben wir ja kaum miteinander geredet. Aber das iſt das Furchtbare: Jetzt denke ich faſt, es ſei eine glück⸗ liche Zeit geweſen. Und wenn ich mir jetzt vor⸗ ſtelle, ich ſoll wieder zur Mutter zurück, und Sie ſind irgendwo in der Welt und überall ſind Sie ge⸗ jagt, dann— ja, dann möcht ich am liebſten wieden zurück auf die Inſel!“ „Nicht auf die Inſel, Harriet!“ ruft Jim be⸗ geiſtert.„Nicht auf die Inſell“ „Vielleicht nach China oder ſo?“ fragt ſie zaghaft. „Wo niemand uns kennt?“ (Fortſetzung folgt) 27 KGUfT Man — —32 1 ————— Dienstag, 24. Januar 1939 EETETETTTCTXTTCETCETCTCCCCCCPPPVVVVVVP——————————————— Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 30 Am Sonntag in Ludwigshafen: „Rheinſchanze“ ging zum Angriff über. Aufmarſch der Ranzengarde der„Fröhlich Pfalz“ Peuntſitzung im Pfalzbau dr. f. h. Ludwigshafen, 23. Jan. Dem erſten großen Rheinſchanz⸗Masken⸗ ball und dem J6⸗Kleingärtnerball vom Samstagabend ſolgte bereits am Sonntagsabend die erſte große Prunkſitzung unſeres größten Karneval⸗ vereins im Pfalzbau⸗Konzertſaal. Voraus ging ein von frohen Weiſen begleiteter Umzug der„Ranzengarde“, geſtellt von der„Frö,hlich Pfalz“, Mannheim, durch die Straßen der Innenſtadt und eine ſchneidige Parade. Das Kommando oblag dem Generalfeld⸗ marſchall Seeger; er war ſich ſeiner Würde wohl bewußt, und machte eine gute Figur. Schon eine Stunde vor dem offiziellen Beginn des großen, fünf⸗ ſtündigen Programms ſoll kaum noch eine Lücke im Parkett und auf den Emporen des prächtig ge⸗ ſchmückten Feſtſaales geweſen ſein. Von 18.30 bis 19.10 Uhr unterhielt der Muſikzug die Gäſte mit allerhand Darbietungen. 19.11 Uhr wurde allen Augen der großzügige Aufban der Bühne offenbar. Kunſtmaler Kölſch hatte das ganze in Rot, Gold und Silber gehalten. Die Stühle des Elferrats am langen Tiſch waren mit goldenen Rückenlehnen ver⸗ ziert, und je eine Maske ſchaute von oben berab auf das entzückende bunte Bild. Darüber ſchwebte ein rieſiger goldener Kronleuchter, und im Hintergrunde ſchaute man in geheimnisvolle Logen⸗ fenſter. Präſident Dr. Heim konnte, nachdem die Ran⸗ sengarde auf der Bühne mit aufmarſchiert war, neben den Ludwigshafener Karnevalsfreunden Ver⸗ treter von Karnevalsvereinen aus Mannem, Frank⸗ furt. Frankenthal, Speyer, Neuſtadt. Altriy, Rhein⸗ gönheim und Oggersheim begrüßen. Als Loſung und Schlachtruf gab er folgende Parole aus: „Was annere käune, känne mer a: mir mache das Renne, Tempol Luha!“ Anſchließend marſchierte die Ranzengarde von der Bühne ab, und nun rollte das große Programm fahrplanmäßig ab. bis auf die 45 Minuten Verſpi⸗ tung. die die leidigen, aber unvermeidlich ſcheinenden Ghrungen regelmäßia verſchulden. Nach der luſtigen Amtshandlung des Protokollers Schumann ſtieg Heiner Hoffſtätter als„Klapperſtorch“. in die Bütt und klavperte vergnügt drauflos. Das Rhein⸗ ſchanze⸗Quartett das in der Neckarſtadt„Flora⸗ Quartett“ firmiert, holte ſich im Lauf des Abends die ſchönſten Lorbeeren mit Schlager⸗Arrangements ihres Herrn und Meiſters Muſikdirektor Friedrich Gellert. Zur Abwechflung legte die kleine Ma⸗ rianne Kugel eine ihrer bekannten Tanznummern ein. und dann erſchien ein„Fenſterputzer“ in Ge⸗ ſtalt von„Malaga“, der beſtbewährten Karnevals⸗ Hausmarke. Scheryk und Tochter alänzten in einem witzigen Zwiegeſpräch, und mit Dichterehrung und Schunkelliedern ging es in die zweite Halbzeit hin⸗ über. Sie beaann ſelbſtverſtändlich wieder mit Ein⸗ marſch des Elferrates, begleitet von der Gorde und ſchneidigem Abmarſch der Ranzengarde. Nach den Ehrungen kam Richard Schumann an die Reihe und berichtete draſtiſch als Schornſteinfegermeiſter, wo in der Gegend er überall kräftig den Ruß ausge⸗ kratzt habe. Das Rheinſchanzen⸗Quartett gelei⸗ tete uns hinüber zum Radetzky⸗Marſch und Ungari⸗ ſchen Tanz der Frau Heß und dem muſikaliſchen Terzett der Frankfurter blitzſauberen Mädels. Den Höhepunkt erreichte die Stimmung mit dem Auf⸗ treten vom Bitzer Fritz, der mit Handgranaten gegen die Stänkerer vorging. Das unveraeßliche Zwiegeſpräch Bitzer—Hofſtätter ſchloß die fulminante Reihe von Büttenreden, nachdem die beiden Schwe⸗ ſterſtädte wechſelſeitig„durch den Kakao gezogen“ worden waren, und man ſich ſchließlich doch getreu⸗ liche Zuſammenarbeit geſchworen hatte. Schlußlieder, Schunkeln und Schlußworte des Präſidenten beendeten endgültig die verheißunas⸗ volle Fahrt des Rheinſchanzſchiffs in öͤen Faſching 1939. Sängermaskenball der„Aurora“ Auch in ſeinem 83. Lebensjahr führt der an⸗ geſehene hieſige Männergeſangverein„Aurora“ſeinen traditionellen Sängermaskenball durch. Am Samstag, 28. Januar, gibt es wieder Großbetrieb in ſämtlichen Räumen des Pfalzbaus. Leitſpruch iſt: „Frohſinn und Humor! Bei d'„Aurora“ is es kloor!“ Einbezogen ſind neben dem Konzertſaal und dem Konzertkaffee auch der gemütliche Bierkeller, die diverſen Sektlauben, das Paſſage⸗Kaffee mit ins⸗ geſamt vier Tanzkapellen. Preispolonäſe und Maskenprämiierung fehlen auch in dieſem Jahr nicht. Als Ausgleich dafür, daß die Mitglieder bei dieſem großaufgezogenen Volksfeſt ſtart organiſa⸗ toriſch beanſprucht werden, gibt es am 18. Februar für ſie einen Hausball im Vereinsheim, Gaſt⸗ wirtſchaft„Hemshof“, Hemshofſtraße 56. Die künſt⸗ leriſche Jahresarbeit wird im Herbſt gekrönt von einem großen Herbſtkonzert unter der be⸗ währten Stabführung von Leo Schatt. Auch Oppau wird närriſch Die im vergangenen Jahre erſtmals eingeſührte Fremdenſitzung der TS mit dem Karne⸗ valsverein„Eule“ Frieſenheim ſchlug wie eine Bombe ein. Iſt es da ein Wunder, daß in dieſem Jahr ein wahrer Sturm auf die Plätze er⸗ folgte. Mit Rückſicht darauf, daß im vergangenen Jahr viele Beſucher wieder umkehren mußten, wur⸗ den die Sitzungstermine feſtgelegt. Es wird be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß mit dem Ausver⸗ kauf der Karten ein Einlaß nicht mehr möglich iſt. Was die Polizei nonert h. Ludwigshafen, 23. Jan. Wie die Schutzpolizei ergänzend berichtet, wurden zum Wochenende auch wieder drei Verkehrsunfälle protokolliert, wober zwei Radſahrer leicht verletzt wurden. Größerer Sachſchaden entſtand nur in einem Falle. Begen Trunkenheit mußten drei Perſonen in polizeilichen Gewahrſam genommen werden. Geſtohlen wurde ein Motorrad und vier Fahrräder. Bei der Firma Schütz in Ludwigshafen⸗Oggersheim geriet ein Laſt⸗ kraftwagen in Brand. Bei Eintreffen der Feuer⸗ löſchpolizei war der Brand bereits gelöſcht. Der Wagen wurde arg beſchädigt. In einer Gaſtſtätte im Stadtteil Nord gerieten mehrere Gäſte wegen der Tochter des Hauſes in Streit. Dabei bewarfen ſich die Gäſte mit Bier⸗ krügen und Tellern und verletzten ſich gegenſeitig. Auf dem Friedhof in Ludwigshafen⸗Mundenheim beläſtigte ein etwa 25jähriger Mann einen 11 Jahre alten Volksſchüler unſittlich. Perſonen, die ſach⸗ dienliche Mitteilungen machen können, wollen ſich bei der Polizei melden. Zwei ſtrafunmündige Volksſchüler warſen einen noch brennenden Zigarettenſtummel in einen Keller⸗ et Nuull un 9 Mitte Februar: Kreisbauerntag in Schwetzingen * Schwetzingen, 23. Januar. Am 16. Februar 1939 findet in Schwetzingen der Kreisbauerntag für das Gebiet der Kreis⸗ baueruſchaft Heidelberg ſtatt. Die Kreisbauernſchaft Heidelberg umfaßt die Amtsbezirke Mannheim und Heidelberg, ſo daß an dieſem Tage von Hockenheim bis Weinheim und von Mannheim bis Eberbach die bäuerlichen Ver⸗ treter zu Arbeitstagungen zuſammengerufen werden.— Neben den Sondertagungen für Orts⸗ bauernführer, Hofberater, Gefolgſchaftswarte, Orts⸗ abteilungsleiterinnen, Jugendwarte und Jugend⸗ wartinnen ſowie Sondertagung der Verteilerfach⸗ ſchaft wird am Nachmittag des Kreisbauerntages der Landesbauernführer, Gauamtsleiter Engler⸗Füß⸗ lin in einer Großkundgebung zu den Bauern und Landwirten der Kreisbauernſchaft Heidelberg ſpre⸗ chen.— Die Krönung des Tages bildet ein Heimat⸗ eeenee, —ä——— Heidelbergs Frembenverkehr Im Monat Dezember Im Dezember 1938 kamen in Heidelberg 5143 Fremde, davon 4838 aus dem Großdeutſchen Reich und 305 aus dem Ausland an. Die Geſamtzahl der Uebernachtungen aller Fremden wurde einſchl. der Uebernachtungen in Heilſtätten auf 24 546 errechnet, d. ſ. auf die Einzelnen im Durchſchnitt 4,77 Ueber⸗ nachtungen(ohne Heilſtätten 1,96).— Während des Kalenderjahres 1938 wurden— weiterhin nach den Zählungen des Statiſtiſchen Amtes.— in Heidelberg ſtatiſtiſch erfaßt 167089(153 642— 1937) deutſche Gäſte und 42 908(70 542) Ausländer. Zuſammenſtoß. Ein Perſonenkraftwagenführer, der angetrunken war, räumte Ecke Plöck⸗ und März⸗ gaſſe einem anderen Perſonenkraftwagen das Vor⸗ fahrtsrecht nicht ein, wodurch beide Fahrzeuge zu⸗ ſammenſtießen und ſtark beſchädigt wurden. Eine Perſon wurde im Geſicht leicht verletzt. Dem ange⸗ trunkenen Kraftwagenführer wupde der Führer⸗ ſchein abgenommen. Beim Entwenden eines Fahrrades wurde in der Leopoldſtraße ein vierzehn Jahre alter Volksſchüler von Paſſanten beobachtet, feſtgehalten und der Po⸗ lizei übergeben. Lichtbildervorträge in der Volksbücherei In der Städtiſchen Volksbücherei finden im Fe⸗ bruar und März Lichtbildervorträge über deutſche Meiſterdichtungen aus der Zeit vor 200, 175 und 150 Jahren ſtatt. Eine Vorleſe⸗ ſtunde bringt neue Kurzgeſchichten und heitere No⸗ vellen von Heinz Steguweit und Will Veſper. In Vorbereitung iſt eine Ausſtellung„Die Fauſt⸗ puppenſpiel⸗Dichtungen“ mit Büchern, Bildern, Fi⸗ guren und Bühnenmodellen.— Die Sammlun⸗ gen des Stadtbibliothekars haben im Januar neuen Zuwachs erfahren mit figürlichen Holzſchnitzereien aus der Oſtmark, Bildern und Druckſachen deutſcher Puppenbühnen, Zinnfiguren aus Alt⸗Wien und vom Feſtzug zum„Tag der Kunſt“ in München 1938 ferner Trachtenpuppen aus England und Amerika, Liſelotte von der Pfalz— Standpuppe aus dem Wiener Kunſtatelier in Berlin und den 1938er Weihnachts⸗Puppenſpiel⸗Bilder⸗ büchern. Im Städtiſchen Theater findet heute zum erſten Male die Aufführung des Schauſpieles von Bernd Böhle„Station 15“ ſtatt.— Am Freitag iſt im Theater ein Kammermuſikkonzert: Duo⸗Abend, Edu⸗ ard Erdmann—Alma Moodie. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Station 15“, Schauſpiel von Bernd Böhle, zum erſten Male(St. Pl.⸗Miete A 10, Pr.⸗Gr. 3, 20 nach 22.30 Uhr). 5 Aus den Kinos: Capitol:„Der Edelweißkönig“.— Schloß⸗Filmtheater: „13 Mann und eine Kanone“.— Gloria:„Ich liebe Dich“. — Kammer:„Peter ſpielt mit dem Feuer“.— Odeon: „Der Blaufuchs“. abend.— Die Bedeutung des Kreisbauerntages wird u. a. beſonders dadurch gewürdigt, daß die Teil⸗ nahme der Ortsgruppenleiter an der Sondertagung der Ortsbauernführer angeordnet iſt und daß der Innenminiſter ſich mit einer Teilnahme der Bürger⸗ meiſter am Kreisbauerntag einverſtanden erklärt hat.— Ebenſo wird Kreisleiter Schneider⸗ Mannheim in der Großkundgebung das Wort er⸗ greifen. Gro kundgebung Im Rahmen der großen Verſammlungswelle des Kreiſes Mannheim fand am Freitagabend in Schwetzingen im Falkenſaale eine machtvolle Kund⸗ gebung der Schwetzinger Ortsgruppe ſtatt, zu der Reichsredner Lippmann⸗Berlin, erſchienen war. Der Falkenſaal hatte ein feſtliches Kleid angelegt. Der Muſtkzug des Reichsluftſchutzbundes umrahmte die Kundgebung mit flotten Märſchen. Zu Beginn ſprach Pg. L. Hüther herzliche Begrüßungsworte. Reichsredbner Lippmann ſprach, oftmals durch ſtapken Beifall unterbrochen, über das Thema„Deut⸗ ſcher Lebenskampf“. Starker Beifall dankte dem Redner für ſeine hinreißenden Ausführungen. Das „Sieg Heil!“ auf den Führer, den Schöpfer Groß⸗ deutſchlands, und der Geſang der Nationallieder beendete die eindrucksvolle Kundgebung. * Plankſtadt, 23. Jan. Die hieſige Soldaten⸗ kameradſchaft hielt am Samstag im Saale „Zum Adler“ den traditionellen Kamerad⸗ ſchaftsabend ab, der durch zahlreiche Ehrungen eine beſondere Bedeutung hatte. Kameraoſchafts⸗ führer Seitz begrüßte beſonders Kreiskrieger⸗ führer Maier, Schwetzingen, mit ſeinem Stab, die Vertreter der Partei und Gemeinde. Einleitend ſprach Kreisführer Maier über die Erfolge im vergangenen Jahre, wobei er beſonders den Erlaß des Führers hervorhob, wonach ſämtliche Kameraden im NS⸗Reichskriegerbund zuſammengeſchloſſen wur⸗ ͤͤen. Sehr feierlich geſtaltete ſich die Ehrung der Kameraden für langjährige Mitgliedſchaft. Für 60⸗ jährige Mitgliedſchaft wurde Kamerad Bauſt ge⸗ ehrt, für 50 Jahre Kamerad Wolf, für 40 Jahre die Kameraden Treiber, Weier, Kapp, Senn, Bauſt und Kraft. Für treu geleiſtete Dienſte wurden die Kameraden Büchel und Hoffmann ausgezeichnet. Für gute Schießleiſtungen erhielten die Kameraden Hahn und Klein die ſilberne Schützennadel und Kamerad Büchel die bronzene. Der Propagandaleiter gab intereſſante Zahlen aus der Arbeit der Kameradſchaften und als Vertreter des Bürgermeiſters wies Sturmführer Zimmer auf die Erfolge des Dritten Reiches im letzten Jahre hin. Das„Sieg Heil!“ und der Geſang der Natio⸗ nallieder beſchloſſen den offiziellen Teil. Die fol⸗ genden Stunden brachten echt kameradſchaftliches Beiſammenſein der alten und jungen Soldaten. raum des Anweſens Ludwigſtraße 23. Das zufällig an dieſer Stelle im Kehricht lagernde Seegras und Strohreſte fingen zu glimmen an. Eine Schülerin vermutete einen Kellerbrand und ließ die Feuerlöſch⸗ polizei alarmieren. Inzwiſchen wurde der Brand von den beiden Jungen ſelbſt ausgetreten. Ausſtellung der Kennkarten Die Polizeidirektion Ludwigshafen a. Rh. ruſt die männlichen deutſchen Staatsangehörigen, die in der Zeit vom 1. 10. 1920 bis 30. 9. 1921 geboren ſind, auf, die Ausſtellung einer Kennkarte zu beantragen. Die Anträge ſind beim Einwohnermeldeamt, Stadt⸗ haus Nord(Zimmer 201) unter Vorlage pon vier Lichtbildern zu ſtellen. Zum Kreisbranddirek or ernannt Zum Kreisbranddirektor. und Kom⸗ mandanten ſämtlicher ſaarpfälziſchen Feuerwehren wurde der bekannte Ludwigshafener Branddirektor Tocü ernannt. Achtung! Straßenſperre Wegen Einlegung eines Straßenkanals in die Fahrbahn muß die Mundenheimer Straße zwiſchen Kurfürſten⸗ und Königſtraße auf die Dauer von acht Wochen für den Verkehr in Richtung Ludwigshafen—Innenſtadt—Stadtteil Mun⸗ denheim geſperrt werden. Die Umleitung er⸗ ſolgt während der Sperre über die Kurfürſten⸗ und Saarlandſtraße. Der Verkehr in Richtung Stadtteil Mundenheim nach Ludwigshaſen bleibt aufrecht⸗ erhalten. Oppauer Nonizen Sein 75. Wiegenfeſt beging in geiſtiger und körperlicher Friſche der in ganz Oppau bekannte Bürger Friedrich Pfarr, wohnhaft im Stadtteil Oppau. Kameradſchaftsabend der Im kleinen Saal des Städt. Ratskellers fanden ſich zu einem Kameradſchaftsabend die Männer des Sturmes 5/10 mit ihren Angehörigen zuſammen. Außerdem waren die„Fördernden Mitglieder“ ein⸗ geladen. So war der Saal dicht beſetzt, als Sturm⸗ führer Willenbüſcher alle Anweſenden be⸗ grüßte. Verſchiedene Vortragskünſtler aus den Rei⸗ hen der 6⸗Männer wurden mit Lachſalven geradezu überſchüttet. Ludwigshafener Veranſtaltungen 9 Oente roßer Saal des 3G⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Kde Abend mit La Jana 5 9 05 Heimatmuſeum: Kollektivausſtellung Otto Dill. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend Bayeriſcher Hiell: Kenzert und Tanz Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. 9 Lichtlpiele: a⸗Balaſt im Pſalzban:„Maja zwiſchen zwei Ehen“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Napoleon iſt 8 allem ſchuld“.— Ufa⸗Rheingold:„Sergeant Berry“.— Union Theater: „Scotland Hard auf falſcher Spur“.— Atlantik:„Fünf Millionen ſuchen einen Erben“ O Lützelſachſen, 28. Jan. Der älteſte Einwohner, Güteraufſeher i. R. Philipp Weigold 2, ſtarb im 91. Lebensjahr. Der Verſtorbene bekleidete viele Aemter ehrenamtlich. 8 D Hohenſachſen, 23. Jan. Herrn Johann Stro⸗ bel feierte ſeinen 80. Geburtstag. * Bab Rappenan, 23. Jan. Nachdem die Schnee⸗ reſte weggetaut ſind, zeigen ſich hier ſchon überall die Schneeglöckchen als Frühlingsboten. * Grünsſeld, 18. Jan. Nach langer Krankheit iſt Bürgermeiſter Eugen Heer im Alter von 59 Jahren geſtorben. Der überall beliebte Mann hatte ſich um die Entwicklung unſeres Städtchens ſehr verdient gemacht. Was gibt es Neues in Lampertheim? a Lampertheim, 22. Januar. Unter den Schwer⸗ verletzten des Feudenheimer Verkehrsunglücks be⸗ findet ſich auch der aus Lampertheim ſtammende Jakob Knies. Durch das Anſteigen des Rheinpegels wurde auch der Lampertheimer Altrhein ſtark beein⸗ flußt. Der Waſſerſpiegel hob ſich in den letzten vier Tagen um faſt vier Meter. Der Biedenſand und das ganze Ackergelände wurden hierdurch unter Waſſer geſetzt. Frau Wilhelmine Bienefeld Witwe, geb. Weidenauer, Peterſtr. 24, vollendete das 72. Lebens⸗ jahr.— Ebenfalls 72 Jahre alt wurde der Werk⸗ meiſter Valent. Diehlmann II, Bismarckſtr. 80. — Lampertheims älteſter Feuerwehrmann, Michael Redig, begeht den 74. Geburtstag. An der von der Reiſevereinigung Worms dort abgehaltenen Brieftaubenausſtellung beteiligten ſich drei Züchter mit elf Tieren. Neun Tiere wurden mit der Note„gut“ ausgezeichnet, zwei hieſige mit „ſehr gut“. Züchter Klotz erhielt außerdem einen Ehrenpreis. Züchter Franz Günderoth wurde mit einem 4. und einem 7. Preis ausgezeichnet. Geöinel 15 bis 20 Uhr. 3 ſchrieben und aus dem Büchlein über kluge Schönheitspflege, das der Wollen Sie auch einmal eine Probe machend Es koſte Die Frau hat recht. war, Intereſſante gelernt, auch aus dem und verpflichtet S nichts. Eer, 0 S 2 2 Im Kino.— Großaufnahme: der Filmheld. Lächelnd wendet er den 3992 e 9*3 1700 den e Freſbezugeſchein auszuſchneiden ſchönen Kopf....„Ath, wie ſchön“, flüſtert Lotte und ſtarrt auf die brauch. Sie hofſte zuverſichtlich, daß es Karl ganz von ſelbſt auffallen e Adre 6 5 ag zu legen. Auf die Rückfeite ſchreiben Sie Ihre Leinwand.„Wie ſüß“, knurrt der etwas eiſerſüchtige Karl neben ihr würde, wenn ihr Geſicht ſchöner und friſcher wurde..Pfa.M— ihn offen laſſen, brauchen Sie nur eine etwas verbittert.„Da ſtell Dir erſt mal meinen Kopf vor mit all den Und Karl war nicht blind. Er betrachtete ſie mit ſtets wachſender Pfg⸗Marke aufzukleben— ſchönen kleinen Pickeln—“ ſagte er ärgerlich,„und jeden zoſach ver⸗ Verwunderung.„Lotte“, ſagte er eines Tages verliebt,„ich glaube, Du Beachten Sie bitte auch die anderen kosmetiſchen Artikel des größert— bübſch was?,„Ich ſag Dir ja immer, Du ſollſt etwas da- wirſt von Tag zu Tag hübſcher.. was machſt du Marylan⸗Vertriebs: Marylan⸗Zahnpaſta„Myrrhengold“, ein beſonders gegen tun“.„Quatſch, hilft ja doch nichts. Die Filmhelden ſchmieren„Siehſt Dus jetzt, Du— Du wollteſt mir ja nicht glauben, daß wirkſames Mittel zur Pflege von Zähnen und Zahnfleiſch und Mary⸗ einfach alles mit Schminke zu.“„J wo“, behauptete Lottchen,„das war lan⸗Schönheitsſeife, eine hochwertige und milde Seife von zartem Duft. einmal. Ich weiß, daß die Leute vom Film heute trotz der Schminke richtige Pflege hilft, da iſt ganz allein die Marylan⸗Creme daran ſchuld.“ M 1 9* tſchlä— Meine Erzeugniſſe ſind in den einſchlägigen Geſchäften zu haben. eine gefunde Geſichtsbaut baben, Berade ſie herkkehen ſich auf ble rich⸗ Von da an hat auch Karl die Ratſchläge ſeiner zukünftigen kleinen tige Pflege.“„Wo haſt Du denn die Weisheit her?“ hrummte Karl Hſ 1 Auch 8 736 argwöhniſch.„Das erzähl ich Dir ein andermal— ſpäter.“ nd als ſie in hochzeitlichem Schmuck in der Kirche ſtanden. flüſterte Ja, woher hatte Lotte die Weisheit? Vor kurzem hatte ſie in einer unb raunte man ſich zu:„Was für ein ſchönes Paar!“ Zeitüng von der Marylan⸗Ereme geleſen, hatte gleich darauf ge⸗ ——————————I— i¹ꝰ,——— Freibezugsſchein: Marylan⸗Vertrieb, Berlin 302, Blücherſtraße. Senden Sie mir bitte völlig koſtenlos und portofrei eine Probe Marylan⸗Creme, das lehrreiche Schönheitsbüchlein mit Abbildungen Zahlreiche freiwillige Dankſchreiben, darunter auch viele von ruckſachen über Seiſe und Zahnpaſta. Aerzten, ſprechen von der wundervollen Wirkung der Mar,lan⸗Creme. und vergriffen iſt. Dienstag. 24. Januar 1939 Höhere Preise jür Leiien-Flächse Rußland verzichtet auf die Flachsausfuhr.— Vor einer ſtarken Anbauſteigerung in Weſteuropa.— Das Mißverhältnis zwiſchen Rohſtoff⸗ und Garnpreiſen Die Läge auf den europäiſchen Flachsmärkten wird auch weiterhin gekennzeichnet durch das voll⸗ ſtändige Fehlen der ſowjetruſſiſchen Flächſe am Welt⸗ markt, durch die dadurch hervorgerufene Rohſtoff⸗ knappheit, ferner dͤurch verſtärkte Nachfrage der auf die Einfuhr angewieſenen Länder nach allen übrigen Herkünften und durch erneute Preisſteigerungen. Hatte man in franzöſiſchen Verarbeiterkreiſen bis zuletzt noch auf die ruſſiſchen Flachslieferungen ge⸗ ſetzt, ſo iſt durch die deutliche Erklärung der Sow⸗ jets, in dieſer Saiſon, abgeſehen von Kotonin und Hedeabfällen keine Standardware abgeben zu können, wohl der letzte Zweifel zerſtreut worden. Wenn ſich die Aufwärtsbewegung in gleicher Weiſe auf die Randſtaaten⸗Flächſe wie auf belgiſche und auf fran⸗ zöſiſche Qualitäten bezieht, ſo ſpielt bei den Ein⸗ deckungen der europäiſchen Flachsſpinnereien die Ueberlegung eine Rolle, angeſichts des ungenügenden Angebots ſich wenigſtens einen gewiſſen Lagervorrat zu ſichern, wenn dies heute auch nur um den Preis hoher Rohſtoffkoſten möglich iſt. Der Nutznießer der Lieſer⸗Unfähigkeit Rußlands in dieſer Saiſon iſt Lettland Die lettländiſche Mo⸗ nopolverwaltung hatte bereits in der zweiten De⸗ gemberhälfte rund 7000 Tonnen Faſerware verkauft, alſo mehr als die Hälfte, der für die Ausfuhr ins⸗ geſamt zur Verfügung ſtehenden 12000 Tonnen. Auch im neuen Jahr erhielt ſich das lebhafte Kaufintereſſe für lettländiſche Flächfe. Neue Abſchlüſſe ſind in der letzten Zeit nicht mehr bekannt geworden, da die Anlieferungen bei den Uebernahmeſtellen zurückge⸗ gangen ſind und, bevor neue Verkäufe getätigt wer⸗ den können, erſt die Lieferungen auf die Vorverkäufe berückſichtigt werden müſſen. Die Notierung für Livonier R ſob Riga, die bei Saiſoneröffnung im November vorigen Jahres auf 39 Goldpfund ge⸗ lautete hatte, und die Ende Dezember auf 42 Gold⸗ pfund geſtiegen war, iſt bei fehlendem Angebot im Laufe des Januar inzwiſchen auf 45 Goldpfund im Preiſe heraufgeſetzt worden.— Rege Nachfrage machte ſich ſodann für eſtniſche Flächſe bemerkbar, von denen für Petſchura Rü zuletzt ein Preis von 42 Goloͤpfund erzielt wurde. Infolge der von 31 000 Hektar auf 23 000 Hektar verringerten Anbaufläche Eſtlands erwartet man diesmal nur einen Ertrag von rund 7300 Tonnen gegebenüber 10 300 Tonnen im Vorjahre. Littauens Flachsausfuhr iſt neben der Tſchecho⸗Slowakei in der Hauptſache nach Deutſch⸗ land gerichtet. Die nordfranzöſiſchen Spinnereien ſuchen zum Erſatz für die fehlenden Sowjet⸗Qualitäten ſich jetzt auch mit lettländiſchen und eſtländiſchen Flächſen ver⸗ mehrt einzudecken. Neben den eigenen bretoniſchen ſowie flandriſchen Flächſen wird von franzöſiſcher „Seite auf auf die gewöhnlichen belgiſchen Flächſe zu⸗ in denen das meiſte Material ſchon rückgegriffen, An den belgiſchen Flachsmärkten ſind die Zufuh⸗ ren von neuem im Zunehmen begriffen, ſeitdem mit dem Eintritt milderen Wetters die Schwinge⸗ reien ihre Tätigkeit wieder voll aufgenommen ha⸗ ben. Angeſichts der herrſchenden Nachfrage nament⸗ lich nach den taugeröſteten und waſſergeröſteten Flächſen finden alle angebotenen Mengen ſchnell Unterkunft, und zur Anſammlung von Lagervorrä⸗ ten kommt es weder auf dem Lande. noch in den Verbrauchszentren. Eine ganz unnötige Verſchär⸗ fung hat die Lage noch dadurch erfahren, daß ver⸗ ſchiedentlich ausländiſche Flachsſpekulanten die jetzige Konjunktur ausnutzen und in Erwartung weiterer Preisſteigerungen größere Mengen tau⸗ geröſteter belgiſcher Flächſe erworben haben. Auch das Geſchäft in Heden und Reisflächſen iſt bei gleichfalls anziehenden Preiſen lebhafter geworden. Dasſelbe Bild bietet ſich in Holland. Hier wird alle an den Markt gelangende Ware ſofort verkauft. Be⸗ ſonders ſtark geſucht ſind Wergſorten.— Das Er⸗ gebnis dieſer angeſpannten Lage wird ſein— und darauf bereitet man ſich heute ſchon vor— daß in allen drei weſteuropäiſchen Ländern, in Frankreich, Belgien und Holland, der Flachsanbau im laufenden Jahre eine ganz beträchtliche Ausdehnung erfahren wird. Auf dem deutſchen Leinengarnmarkt ſind ſeit Be⸗ ginn des neuen Jahres wieder beträchtliche Ab⸗ ſchlüſſe zuſtande gekommen.— Der weſteuropäiſche Garnmarkt verkehrte bei ſehr ſeſter Preistendenz in ruhiger Haltung. Die belgiſchen Spinnereien klagten üüber die ſehr fühlbare franzöſiſche Konkurrenz. Ein ſehr heikler Punkt iſt das Mißverhältnis zwiſchen den bis in die jüngſte Zeit geſtiegenen Rohſtoffprei⸗ ſen und den erzielbaren Garnpreiſen. Eine Herauf⸗ ſetzung der Garnnotierungen läßt nämlich einen neuen Rückſchlag des Garn⸗ und Gewebegeſchäftes befürchten, ganz abgeſehen davon, daß die Differenz swiſchen den Baumwoll⸗ und den Flachspreiſen das Geſchäft in Leinenwaren ohnedies zu beeinträchtigen geeignet iſt. Auf dem iriſchen Leinenwarenmarkt war eine feſtere Tendenz vorherrſchend. Die Ausſichten für das Leinenwarengeſchäft in den Vereinigten Staaten werden auf Grund der neuen ermäßigten amerika⸗ niſchen Zollſätze günſtiger beurteilt, und es ſind be⸗ reits einige größere Abſchlüſſe ſeit Anfang Januar gebucht worden. Trotzdem gibt man ſich im Hinblick auf das Frühjahrsgeſchäft keinen großen Erwartun⸗ gen hin und hebt immer wieder hervor, daß die Flachspreiſe eine für die Spinner nahezu uner⸗ ſchwingliche Höhe erreicht haben. Die letzten Notierungen am Flachsmarkt ſtellen ſich wie folgt dar: Flachs(in Pfund je Tonne) (Die Preiſe verſtehen ſich ab Riga) BKsd, Baſis 1 oſteuropäiſchen Durchſchn. Januar Dezber. Januar 1913/14 19³8 1938 1939 ruſſiſcher Flachs 44/45 Pfund 47 50 5⁰ Vivonier lettiſcher Flachs Schwaneburger, Baſis R lettiſcher Schwingflachs 99/40 Pfund.* 38/0 Pfund 42 22 4 der Neuen Mannheimer Zeitung Deuischland größies Volk und Siärksie Wirischafi Europas Bernhard Köhler sprichi— Der Raum isi zu klein In München begann im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums der traditionelle Januarlehrgang der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP. Die Tagung, die 2500 Teilnehmer zählt, ſteht, wie NSK berichtet, in dieſem Jahre unter der großen Parole„Europäiſches Wirtſchaftszentrum“. Reichs⸗ ſtatthalter General Ritter von Epp und Miniſter⸗ präſident Siebert begrüßten den Lehrgang. Bernhard Köhler Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, Bernhard Köhler gab in einer grund⸗ legenden Rede einen Ueberblick über jene Zeit, als bei der Machtergreifung der wirtſchaftspolitiſche Ar⸗ beitskörper der Partei ſich ſofort Aufgaben gegen⸗ über ſah, die ein ſchlagkräftiges Inſtrument verlang⸗ ten. Heute könne feſtgeſtellt werden, daß der wirt⸗ ſchaftspolitiſche Arbeitskörper der Partei die not⸗ wendige Feſtigkeit aufweiſe und ſich ſeine Ziel⸗ ſetzungen und ſeine Methoden als tragfähig und wirkſam erwieſen haben. Die für die zukünftige deutſche Wirtſchaftspolitik entſcheidenden Tatſachen ſeien: Größtes Volk und ſtärkſte Wirtſchaft. Das Deutſche Reich iſt das größte Reich Europas. Das deutſche Volt iſt das größte Volk Europas. Die deutſche Volkswirtſchaft iſt die ſtärkſte Volks⸗ wirtſchaft Europas und will daher auch den größten Einfluß haben, und die deutſche Wirtſchaftspolitik iſt entſchloſſen, aus dieſen Tatbeſtänden alle Folgerun⸗ gen zu ziehen. Die Gegner dieſer nationalſozialiſtiſchen Wirt⸗ ſchaftspolitik ſind heute zwangsläufig auch die Geg⸗ ner einer Blüte Europas. Drei Tatſachen, ſo fuhr Bernhard Köhler fort, ſtünden der Erfüllung unſerer Aufgabe noch ent⸗ gegen. Das deutſche Volk ſei durch die Herrſchaft des jüdiſchen Kapitalismus an jahrhunderte⸗ lange Ausbeutung und an falſche Methoden gewöhnt worden. Es habe während eines ganzen Jahrhunderts Mil⸗ lionen Söhne ſeines Blutes verloren, ſo daß heute 80 Millionen das leiſten müßten, was hundert voll⸗ bringen könnten. Und ſchließlich ſei der Raum zu klein. Dieſe Hemmniſſe zu überwinden, ſei mit ein Auftrag an die wirtſchaftspolitiſche Gruppe der Partei. Staatsrat Schmeer Nach einem Vortrag von Staatsrat Profeſſor Börger über die politiſche Erziehung des deutſchen Volkes, ſprach Hauptdienſtleiter Staatsrat Schmeer, Leiter der Hauptabteilung III im Reichswirtſchafts⸗ miniſterium. Er behandelte die konkrete Aufgabe der Rationaliſierung. Die ſtaatliche Wirtſchaftsführung habe ein Inter⸗ eſſe daran, daß vom Auftraggeber bis zum Vertrieb der einzelnen Produkte rationell gearbeitet werde. Der Reichswirtſchaftsminiſter werde jedoch trotz der Größe der Aufgaben keine neuen Behörden gründen. Zur Steigerung der Leiſtung ſei nicht gene⸗ rell erforderlich, die Arbeitszeit in Deutſch⸗ land auszudehnen. Aus den zahlreichen Einzelmaßnahmen, die von ſtaatlicher Seite auf dem Gebiet der Rationaliſie⸗ rung erwogen und vorbereitet werden, hob Partei⸗ genoſſe Schmeer die Verbindlichkeitsvermehrung ſol⸗ cher Normen hervor, die ſich in der Praxis vielfach bewährt hätten. Große Aufmerkſamkeit werde der Umſchulung und der Nachwuchslenkung gewidmet. Großdeuische Arbeiisfagung der Gauhandwerkswalier Drei. Miillionen-Kredii zur Schaflung vorbildlicher Kleinbeiriebe Der Leiter des Amtes Handwerk der NSDAP und des deutſchen Handwerks in der DAß, Sehnert, eröffnete am Montagvormittag in Berlin die erſte großdeutſche Arbeits⸗ tagung der Gauhandwerkswalter in der DAß. Sehnert führte aus, daß das großdeutſche Handwerk in der DAc es ſich zum Ziele geſetzt habe, jeden deutſchen Handwerker politiſch zu erziehen. Die Aemter, das deutſche Handwerk und der deutſche Handel im Zentralbüro der Deutſchen Arbeitsfront übten im Auftrage des Hauptamts⸗ leiters für Handwerk und Handel die politiſche Führung des Handwerks und des Handels aus. Im Einvernehmen mit dem Hauptſchulungsamt der NSDAP ewerde die welt⸗ anſchauliche Schulung durchgeführt. Um die Leiſtungsfähigkeit aller Handwerker zu erhöhen, ſei ein umfaſſender Organiſationsplan aufgeſtellt worden. Zur Errichtung vorbildlicher Kleinbetriebe ſei ein Kredit von drei Millionen Mark zur Verfügung geſtellt worden. Es ſei alſo nunmehr möglich, die Handwerker, die ſich am Leiſtungskampf beteiligen, bei der Verbeſſerung ihrer Werk⸗ ſtätten, der Einrichtung von Muſterbetrieben oder der Gründung eines Unternehmens zu fördern. Nur in wenigen Handwerksbetrieben gebe es einen Be⸗ triebsobmann. Die Handwerker müßten daher der Führung eines Ortshandwerksmeiſters unterſtellt werden, der prak⸗ tiſch die Stelle des Betriebsobmannes einnehme. Die Konſerenz der Gouverneure der Banken des Balkanbundes Welierhin enge Zusammenarbeii— Währungen werden siabil gehalien In Belgrad fand dieſer Tage die dritte Konferenz der Gouverneure der Emiſſionsbanken der Baltanbundſtaaten (Griechenland, Rumänien, der Türkei und Jugoſlawien) ſtatt. Nach dem Statut des Balkanbundes ſind alljöhrliche Konferenzen der Außenminiſter und des ſogenannten Wirtſchaftsrates vorgeſehen. Es erwies ſich in der Praxis jedoch als notwendig wegen Angleichung der wirtſchaftlichen Syſteme und der politiſchen Zuſammenarbeit auch alljähr⸗ liche Sitzungen anderer ſpezieller Organiſationen und Inſtitutionen abzuhalten; hierunter fallen die der Vertre⸗ ter der Generalſtäbe, der Gouverneure der Emiſſionsban⸗ ken, der ſtaatlichen touriſtiſchen Organiſationen der Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften, der Staatsbahnen u. a. Die erſte Konferenz der Bankgouverneure wurde in Bukareſt, die zweite in Athen und in dieſem Jahre die dritte in Belgrad abgehalten. In dem nunmehr ausgege⸗ benen Sitzungsbericht heißt es daß alle Punkte der Tages⸗ ordnung in gegenſeitigem Verſtändnis behandelt wurden. Es iſt feſtgeſtellt wondden daß im Intereſſe der Wirtſchaft der vier Länder eine enge weitere Zuſammenarbeit der vier Emiſſionsbanken notwendig ſei. Nach Anſicht der Gouver⸗ neuve iſt die Erhaltung der Stabilitä: der wichtigſten Va⸗ luten der Welt eine Vorbedingung für den Kapitalverkehr zwiſchen den Staaten und für die Beſſerung der Weltwirt⸗ ſchaftslage. Bis zu einer Stabiliſierung der Weltwirtſchaftsver⸗ hältniſſe werden die Staaten des Balkanbundes eine abwartende Haltung einnehmen und die Stabilität ihrer nationalen Währungen ſchützen. Die beſtehenden Zahlungsabkommen zwiſchen den einzelnen Balkanbund⸗ ſtaaten funktionieren befriedigend, jedoch ſeien ſtändige Verbeſſerungen des wirtſchaftlichen und Zahlungs⸗Ver⸗ kehrs zwiſchen einander notwendig um die Handelsbezie⸗ hungen zwiſchen ihnen zu verſtärken und zu vertiefen. Es wurden eine Reihe techniſcher Abmachungen zwecks Erleich⸗ terung des Zahlungsverkehrs vereinbart. * J. Eichenberg Ach für Wäſchefabrikation, Berlin.— Wieder 10 v. H. Dividende. Dieſe Wäſchefabrik erzielte 1937/38 einen Rohgewinn von 0,61(i. V. 0,68), dagegen ſonſtige Aufwendungen 0,17) Mill. /, ſerner außerordent⸗ liche Erträge 52 788/(i. V. 46 282 /, bazu 12000“ Entnahme aus der Rücklage lI im Zuſammenhang mit Sonderaufwendungen für größere Inſtandſetzungen und Steuernochzahlungen) und Zinſen 8811(4539)(. Anderer⸗ ſeits erforderten Löhne und Gehälter 0,52(0,40) Mill. /, ſoziale Abgaben 25 176(25 375) /„ und Steuern 61 9914 (i V. Beſitzſteuern 50 518, ſonſtige Steuern 55 429) /. Nach Abſchreibungen von nur 1558(5017)„ und Beiträgen an Berufsvertretungen von 1360/ wird einſchließlich 9791 (17 274)/ Vortrag ein Gewinn von 72254(55904) ¼ ausgewieſen, aus dem wieder 10 v. H. Dividende verteilt werden. Die HV. genehmigte den Abſchluß. Wie hervor⸗ gehoben wurde, konnten die Umſätze im laufenden Ge⸗ ſchäftsſahr nach dem bisherigen Ergebnis nicht aufrecht⸗ erhalten werden. Dieſer Rückgang dürfte jedoch in Kürze zum Stillſtand kommen, ſobald die ſchwebende Ariſierung der Geſellſchaft durchgeſührt iſt. *Emil Herminghaus Ach, Velbert.— Wieder ohne Divi⸗ dende. Bei dieſer Schloß⸗ und Beſchlagfabrik ergibt ſich für 1937/38(30. Juni) nach 58 238(69 989)/ Abſchreibungen ein Gewinn einſchl. Vortrag von 29 752 /, der vorgetragen werden ſoll. Das AK von 405 000“ bleibt alſo wieder ohne Dividende(i. V. 9286 /“ Gewinn, wovon 7762, zur Deckung des Verluſtvortrages verwendet wurden). Der Umſatz hat eine weitere Erhöhung erfahren. * Schwan⸗Bleiſtift⸗Fabrik AG, Nürnberg. In der am 16. Januar abgehaltenen HV wurde der bisherige Auf⸗ ſichtsrat wiedergewählt. Die Satzungen wurden den Be⸗ ſtimmungen des neuen Aktiengeſetzes angepaßt und der Abſchluß für 1937/38 genehmigt. Die Bilanz des Familien⸗ unternehmens, das mit einem AK von 480 000/ ausge⸗ ſtattet iſt, ſchließt am 30. September 1938 mit einem Ge⸗ winn von 0,038(0,035) Mill./ ab, wobei der Vortrag aus dem Vorjahr(0,014 Mill.%) eingerechnet iſt. Der Geſamtumſatz zeigte eine Steigerung, die allerdings völlig auf die erſte Hälfte des Berichtsjahres zurückzuführen iſt. Die Geſellſchaft hat erneut ihre Bemühungen zur Hebung des Exports verſtärkt und beſonders durch die Ausfuhr von Qualitätsſtiften höhere Umſätze erzielen können. Die Werksanlagen konnten durch Abbruch einzelner alter und oͤurch Errichtung eines maſſiven neuen Gebäudes weſentlich vepbeſſert wevden. Ueber das Ergebnis des laufenden Ge⸗ ſchäftsjahres ſei eine Vorausſage noch nicht möglich; einſt⸗ weilen blieben die Exportumſätze der letzten Monate hinter denen des Vorjahres zurück und der Inlandsabſatz habe dieſen Ausfall nicht völlig ausgleichen können. * Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins, Berlin.— Wieder 3 v. H. Dividende. Der AR hat dem Vorſchlage, für 1938 eine Dividende von wieder 3 v. H. auf die Stammaktien und unverändert 6 v. H. auf die Vorzugsaktien zu ver⸗ —— zugeſtimmt. Die HV iſt auf den 14. Februar an⸗ geſetzt. * National⸗Bank A6, Eſſen.— Wieder 6 y. H. Divi⸗ dende. Die National⸗Bank AG, Eſſen, legt als erſte der deutſchen Aktienbanken den Abſchluß für 1938 vor, wobei gleichzeitig eine Ueberſicht über die erſten fünf Jahre des Beſtehens der Bank gegeben wird. Nach Anſicht der Ver⸗ waltung haben die Erwartungen, die bei der Gründung im Dezember 1933 in die Bank geſetzt worden ſind, vollauf Erfüllung gefunden. Die laufenden Konten haben ſich nahe⸗ zu verdoppelt, die Umſätze verfünffacht. Im Berichtsjahr 1998 hat der Umſatz eine Höhe von 623(548) Mill./ er⸗ reicht. Die Stückzahl der Kredite ſtieg von 418 Ende 1934 auf 1244 Ende 1938, die Geſamtkreditſumme von 3,5 auf 8,2 Mill. /, die Bilanzſumme von 7 auf 19 Mill. 4. Im verfloſſenen Jahr hat ſich die Bank an dem aus dem Eſſener Bankhaus Hirſchland hervorgegangenen Privat⸗ bankhaus Burkhardt und Co. in Höhe von 1 Mill./ beteiligt. Im Zuſammenhang hiermit wurde das Ax der National⸗Bank von 2 auf 3 Mill./ erhöht. Für 1938 wird nach Abzug der Geſchäftsunkoſten, Abſchreibungen und Wertberichtigungen einſchl. Vortrag von 30 957(30 44) 4 ein Gewinn von 161 310(150 958)/ ausgewieſen, woraus wieder 6 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Den Rücklagen ſind vorweg 72 000% zugewieſen worden. * Die Kraftfahrzeuginduſtrie.— Saiſonrückgang im No⸗ vember. Der ſaiſonbedingte Rückgang in den Produktions⸗ und Abſatzergebniſſen der Kraftfahrzeuginduſtrie, der ſich bereits im Oktober bemerkbar gemacht hatte, war laut „Wirtſchaft und Statiſtik“ im November noch ausgeprägter. Proöuktion, In⸗ und Auslandsabſatz lagen nach Stückzahl und Wert in nahezu gleichen Prozentſätzen(zwiſchen 10,4 und 11,5 v. H) unter denen im Vormonat. Im Vergleich mit dem November 1997 iſt der Inlandsabſatz um 7,4 v. H. auf 34 859 Fahrzeuge geſtiegen, wertmäßig jedoch um 3,0 v. H. auf 86,7 Mill./ zurückgegangen. Der Erlös aus dem Auslandsabſatz in Höhe von 8,7 Mill./ blieb— bei einem ſtückzahlmäßigen Rückgang um 24 v. H.— um 40,8 v. H. unter dem Ergebnis im November 1937. Der aus dem Geſamtabſatz der Kraftfahrzeuginduſtrie im No⸗ vember erzielte Erlös war mit 95,4 Mill.„ um 8,4 v. H. niedriger als 1937. Liieraiur Der Betriebswirt in der Prüfung. Ein betriebswirtſchaft⸗ liches Nachſchlage- und Wiederholungsbuch. Von Dipl.⸗Kfm. Dr. Max Weiswange. 96 S. Geb. 2,80/ (Bücherei des Kaufmann Bö.). G. A. Gloeckner. Verlagsbuchhandlung in Leipzig 1938. Das Schrifttum über betriebswirtſchaftliche Einzelfragen iſt ſehr umfangreich Es gibt jedoch nur wenige zuſammen⸗ faſſende Bücher. Wer ſich bisher zu einer betriebswirtſchakt⸗ lichen Prüſung vorbereiten oder ſonſt ſein Wiſſen über⸗ prüfen wollte, mußte in der Regel eine ganze Anzahl von Büchern durchorbeiten. Daher will die vorliegende Neu⸗ erſcheinung einen zuſammenfaſſenden Ueberblick über die weſentlichen Fragen der Betriebswirtſchaftslehre geben. Alles das, was im Rechnungs⸗, Abſchluß⸗, Prüfungs⸗ und Treuhand⸗, ſowie im Finanzweſen der Betriebe beſonders wichtig iſt, wird behandelt. Der Stoff wird in Fragen und Antworten dargeboten, wobei die Antworten bewußt um⸗ fangreich gehalten ſind. Wer in einzelne Gebiete tiefer ein⸗ dringen will, kann dies leicht mit Hilſe des in jedem Ab⸗ ſchnitte angegebenen und ſehr ſorgfältig ausgewählten Schrifttums. Das Buch wird dem Praktiker, der ſich ſchnell über das Wichtigſte eines beſtimmten betriebswirt⸗ ſchaftlichen Gebietes unterrichten will, ein wirklich brauch⸗ barer Helfer ſein. Dem Studierenden iſt es ein Grad⸗ meſſer für die bereits erworbenen Kenntniſſe. Beſonders gute Dienſte leiſtet das Buch ſicherlich auch den Bücher⸗ reviſoren, die ſich der Prüfung zum Wirtſchaftstreuhänder Neh oder zum Wirtſchaftsprüfer unterziehen wollen, HANvDbRLS- uun WIRTSCHAFTS-ZnrruNxd Mittag-Ausgabe Nr. 39 Rhein-Mainische Abendbörse Fesi Frankfurt a.., 23. Januar. Die Abendborſe gab in ihrer Kursentwicklung ein un⸗ einheitliches Bild ab. Immerhin überwogen in Fortſetzung vom Mittag weitere Kursauſbeſſerungen. Der Montan⸗ markt allerdings war von dieſer Auſwärtsentwicklung we⸗ niger berührt. Deutſche Erdöl 127,75 6* 40, Buderus 109(+, unverändert blieben Stahlverein 110,25, Hoeſch 109,50, Ilſe Genüſſe bei 132,50, dagegen gaben Rheinſtahl leicht auf 138,25(— 4 nach. Am Chemiemarkt ſtellte ſich die Farbenaktie v. H. niedriger mit 151,50, aber Bem⸗ berg 1389%(+“), ohne Veränderungen Metallgeſ. 120,50, VoM 1807/, Scheideonſtalt 202,50. Elektropapiere in der Mehrzahl unverändert und zwar AEc 119, Gesſürel 13594, Lameyer 117, Mainkraftwerke 89/, Licht u. Kraft zogen 1 v. H. auf 13294 an. Unter den Banken gaben Reichs⸗ bank⸗Anteile bei 184,25 um, Berliner Handelsgeſellſchaft mit 120% um nach; unverändert notierten daneben Deutſche Bank 117“/. Dresdner Bank 112½, Commerzbank 11276. Autowerte zogen an; Adlerwerke Kleyer 10674 +), Daimler 138(+), BMW 147(+ 1½). Zu er⸗ wähnen ſind ſonſt noch Otavi 26, Gebr. Adt 70/(ie + 50, Deutſche Linoleumwerke 156/½(), Gebr. Junghans 97½ (+), Feinmechanik Jetter u. Scherer 92(), Rhein⸗ metall 135,25(), ohne Veränderungen Weſtdeutſche Kaufhof 106, Contigummi 211,50, MAN 140/½, Moenus 125, Demag 150/(—). Renten vernachläſſigt. nach 93,05. PEFEPEPEPEPFFFAACo. * Deutſch⸗italieniſches Abkommen über Amts⸗ und Rechtshilfe in Steuerſachen. Am 23. Januar 1939 hat in Berlin der Austauſch der Ratifikationsurkunden zu dem Abkommen zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem König⸗ reich Italien über Amts⸗ und Rechtshilſe in Steuerſachen vom 9. Juni 1938 ſtattgefunden. Das Abkommen iſt am 23. Januar in Kraft getreten. Rückgang der holländiſchen Kohlenförderung 1938. Die Nettoförderung der holländiſchen Steinkohlenzechen betrug im Dezember 1938: 1,16 Mill. To. und liegt damit um reichlich 60 000 To. unter der Dezemberförderung 1937. Hiernach ſtellt ſich die Geſamtjahresförderung 1938 auf 13,49 Mill. To. gegen 14,32 Mill. To. im Jahre 1937. Für den Rückgang wird in erſter Linie die Tatſache verantwort⸗ lich gemacht, daß 1938 weniger günſtige und weniger ſtarke Steinkohlenlager abgebaut wurden. Ende Dezember 1938 ſtanden auf den Zechen insgeſamt 32 305 Mann in Arbeit gegen 32 163 Mann Ende 1937. Die Zahl der Arbeitstage lag 1938 etwas höher als 1937. * Die bulgariſche Landwirtſchaft ſoll mechaniſiert wer⸗ den. Zur ſchnellmöglichſten Mechantſierung der bulgari⸗ ſchen La Kwirtſch wacht das Londwirtſchaftsminiſterium in Bulgarien die größten Anſtrengungen. Zu dieſem Zwecke wurden landwirtſchaftliche Maſchinen angeſchafft und in gewiſſe Gegenden geſchickt, um die Landwirte mit deren Handhabung vertraut zu mochen. Nach den jetzt vor⸗ liegenden Berichten ſei dieſes Ziel erreicht worden. Die Mainen werden nun von dort weggenommen und an⸗ deren Gegenden zur Verfügung geſtellt. Man will auf dieſe Art und Weiſe das gante Land mit den vorteilhof⸗ teren mechaniſierten Bearbeitungen von Grund und Bo⸗ den vertraut machen Dies werde in der Folge gute Aus⸗ ſichten für den Import lan dber Maſchinen nach ſich ziehen. Waren unel Märkte 2 Rotterdamer Getreidenotierungen vom 23. Januar. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo ver Jan, 3,67½; März 3,80; Mai 4,00; Juli 4,20; Mais lin Hil per Laſt von 2000 Kilo) per Jan. 101,50; März 95,25; Mai 90, Juli 88,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 23. Jan.(Eig. Dr.) Jan, 481; Febr. 481; März 480; April 479: Mai 476; Juni 471; Juli 466; Auguſt 460; Sept. 454; Okt. 449; Nov. 450; Dez. 452;(Jan. 40) 453; März 456; Mai 458; Juli 459; Okt. 457; Tendenz ruhig. 2 Leinölnotierungen vom 23. Jan.(Eig. Dr:) Lon⸗ don: Leinſ. Pl. per Jan. 1013/6; Leinſ. Klk. per Jan. 12/16; Bombay per Jan. 13; Leinſaatöl loko 23,9; dto. per Febr. 22,7½; per Mai⸗Auguſt 2,7½; Baumwoll⸗Oel äg. 18; Neuyork: Terp. 30, Savannah: Tery. 25. n Der Londoner Goldpreis betrug am 23. Januar für eine Unze Feingold 148 ſh 8½ d 86,6598 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,3730 d= 2,78617 /. Am Montag wurde Gold im Werte von 887 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148/8½ ſh pro Unze fein verkauft. ſtur Umſchuldungsanleihe 93,10 Geid- und Devisenmark! Varis, 23 Janua Schluß amtlich London 176.99 Belgien 639 87 Oslo 887.— Neunor!. 3785.— Schweiz 854,87 Stockholn 913.25 Berlin 1550,— Kopenhagen 791,50 Znanien—* Italien 199,0 Holland 2046.— Warſchau 720,— eialle Hamburger Metallnotierungen vom 23. Januar Kupfer Banca- u. Briefſ Geld straitszinn BrieſGeldſyrieiſGeld Hüttenrobzint p. 100 K9) 17,25/17,25 Januar 53 25/53.25/275,00275,0 fJ Feinſilber(RM per kg). 39.9030,90 Februar 53.2553.25275,00275,0 UFeingold(RM per 9)...84/ 2,79 März 53,2553.250275.0275.0 Alt⸗Platin(Abfälle) April 53,2553,25275,0275,0] Eircapr. RMper 9. 2,40 2,20 Mai 53,2553.25275.0275,0[ Techn. reines Platin Jun: 53,25.(53.25275,0275,0 Detailpr.(RM per 9y. 3,400 Juli*—„ 466„ Auguſt Loco Abl September... Antimon Regules chineſ. Oktober(L per to) 43,—43.— November.. Queckſilber(Lper Flaſche). 7150 Dezember. I Wolframerz chinej in h) 57,— * Verordnung über die deutſche Pelztierzucht.— Geneh⸗ migungspflicht. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat eine Verordnung über die deutſche Pelz⸗ tierzucht erlaſſen, wonach der Reichsnährſtand ermächtigt wird, die Neuerrichtung und Erweiterung von Pelztier⸗ zuchtbetrieben genehmigungspflichtig zu machen. Dieſe Er⸗ mächtigung erſtreckt ſich auf Betriebe, die Pelztiere für Dritte halten. Als Pelztiere im Sinn der Verordnung gelten Silberfüchſe, Blaufüchſe, Marderhunde, Sumpfbiber (Nutria), Nerze, Chinchilla und Waſchbären, doch kann der Reichsnährſtand mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft auch andere Tierarten als Pelztiere im Sinn der Verordnung mit einbeziehen. trrachienmarki buisburg-Runrori An der heutigen Börſe war das Geſchäft ſehr ſtill. Die Frachten für zu Berg wurden wiederum um 10 Pf. pro Tonne herabgeſetzt und notierten mit 1,20/ ab Ruhr⸗ häfen und 1,40/ ab Kanal Baſis Mannheim, die Tal⸗ fracht mit 1,20 ob Ruhrhäfen und.40 ab Kanal nach Rot⸗ terdam und 1,55/ ab Ruhrhäfen und 1,75/ ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent inkl. Schleppen unverändert. Der Talſchlepplohn beträgt 20 Pf. für größere beladene Kähne ab Ruhrhäfen nach Rotterdam, der Bergſchlepplohn notiert mit 1,10 bzw. 1,20/ nach Mainz und 1,20 bzw. 1,0% nach Mannheim. ——————————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— delsteil: Or. Friz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Frig Hamme a. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Geriche und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennei, ſämtliche in Mannheim⸗ Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Zeitung Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannhei Verantwortlich 925 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen ob Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1,—6. aude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Aateigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe à Abend äber 9 800 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500 * —— — Dienstag, 24. Januar 1939 Neue Mannheime NSDAP-Mifieilungen Partelemtlichen Behanntmachungen enmommen An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Wir erinnern an die bis zum 26. 1. 90 fällige Mii⸗ aliederſtandsmeldung. Kreiskaſſenleiter. An alle Preſſeamtsleiter des Kreiſes Mannheim Den Beziehern des„NS⸗Preſſebrieſes“ zur Kenntnis, daß die Folge 12/38 heute mit der Ortsgruppenpoſt veraus⸗ gabt bzw. verſandt wurde. Gleichzeit'e erinnern wir an unſer Runoͤſchreiben Nr. 2/39. Kreispreſſeamt. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung „Kampf der Gefohr“, Februar⸗Auflage, liegt zum Ab⸗ —3— Der letzte Termin iſt wie immer der Ortsgruppen der NS DANP 9 Bismarckplatz. 24.., 20.30 Uhr, Zellenpflichtabend der Jellen 06 und 07 zuſammen im Lokal„Haſenhütte“. 26. 15 20.80 Uhr, Zellenpflichtabend der Zelle 08 im Lokal„Lus⸗ wigshoſ“. 27.., 20.90 Uhr, Zellen⸗Pflichtabend der Zelle 09 im Lokal„Deutſches Eck“. An den Zellen⸗Pflichtobenden nehmen teil: Politiſche Leiter, Walter und Warte der DAc und NSB, die Frauenſchaftsleiterinnen, die Haus⸗ leiter ſowie ſämtliche übrigen Parteigenoſſen. Wohlgelegen. 24. 1. Appell ſämtlicher Politiſchen Leiter. Antreten 20.15 Uhr vor der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Rheintor. 24.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im klei⸗ nen Soal des Wartburg⸗Hofpizes, F 4, für alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder. Humboldt. 24.., 20 Uhr, Singſtunde bei Lortzingſtraße 9. Neckarau⸗Nord. 24.., 20 im„Lamm“. Neckarau⸗Süd. 24.., 20.15 Uhr, Probe der Sing⸗ und Jugendgruppe in der„Krone“. Lindenhof. 24.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmit⸗ er. Sandhofen. 24.., 20 Uhr, Abrechnung der Wertmarken in Her Geſchäftsſtelle Hintergaſſe. Käfertal⸗Süd. 24.., 20.15 Uhr, Singſtunde im„Heidel⸗ berger Hoſ“. Humboldt. 25. Alphornſtraße 17. Fendenheim⸗Oſt. 25.., 20 Uhr, Abrechnung der Bei⸗ tragsmarken im Heim. Neckarſtadt⸗Oſt. 24.., 20 Uhr, Singſtunde bei Bode. Neckarſpitze. 25.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Wartburghoſpig, F4, für alle Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ werksmitglieder. Achtung, Jugendgruppe! Neckaxſtadt⸗Oſt, Wohlgelegen, Humboldt und Erlenhof. 25.., 20 Uhr, Sport in der Fröhlichſtraße 15. Linbenhof. 24.., 20 Uhr, nehmen die Mädel geſchloſ⸗ ſen am Gemeinſchaftsabend der NiSc im„Rheinpark“ teil. 99 Bannorcheſter. Das geſamte Bannorcheſter 5.., 20 Uhr, zur Probe im Muſenſaal an. Motorgefolgſchaft 1. Mittwoh, 25.., 20 Uhr, treten ſämtliche Unterführer, deren Stellvertreter ſowie die für den Dienſt am Sonntagnachmittag beſtimmten Leute vor dem Gef.⸗Büro, N 2, 11, zum Dienſt an. Leux. Uhr, Gemeinſchaftsabend ., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der tritt am ———:᷑ FPFPPPPPPPXC—kwwp—d4.—.—————————————————— PCCCCCCCCCPPPPPTPPPTPTTTT??TTTTTkk...———————— ,,——— r Zeitung/ Mitiag⸗Ausgabe . 9. Seite /Nummer 39 GA⸗Stelle des Bannes und Jungbannes 171. Kamera⸗ den, die mit Ausländern oder Auslanösdeutſchen in Brief⸗ verkehr ſtehen, melden ſich am 27. 1. auf der GA-Stelle des Bannes 171. GA⸗Stelle. Eilt! Die Geſolgſchaftsführer melden dem GA⸗Stellvertreter im Bann 171 bis 30.., wieviel aus⸗ landsdeutſche Kameraden(Zu⸗ und Vorname, Geburtstag, Anſchrift in Inland, Volksgruppenzugehörigkeit) in ihren Einheiten Dienſt tün. BDM Orcheſter. 25.., 20 Uhr, findet im Muſenſaal ein: wichtige Probe für die Morgenſeier ſtatt. Erſcheinen unbedingte Pflicht! Proben zur Morgenfeier am 2. 1. finden am 24. und 25., jeweils 20 Uhr, im Nibelungenſaal ſtatt für die Gruppen 1, 2, 3, 4, 5, 11, 12. Jede Gruppe hat mindeſtens 25 Mödel zu ſtellen. Gr. 26/171 Humboldt. 24. 1. tritt die ganze Gruppe um 20.30 Uhr auf dem Neckarmarktplatz zum Gruppenappell an. Arbeitsgemeinſchaft Auslandskunde(Engl., Franz.). 24.., 20. Uhr, Pflichtdienſt auf dem Untergau, N 2, 4. Gruppen⸗Sozialreſerentinnen. 25.., 20 Uhr, Be⸗ ſprechungen auf dem Untergau, N 2, 4. Gr. 20/171 Schwetzingerſtadt 2. 25.., 20 Uhr, Sport in der Mäochenberufsſchule. Schulung ſämtl..⸗Schar⸗ und.⸗Schaftführerinnen aus dem Stadtgebiet am 25. 1. um 20 Uhr in A 4, Zim⸗ mer 5. Gr. 25/171 Erlenhof. Die Schaftheimabende fallen dieſe Woche aus. Dafür iſt am 25. 1. Gruppen⸗Heimabend in der Humboldtſchule mit Lichtbildern. Feudenheim. 24.., 20 Uhr, treten alle Mädel mit Sportzeug an der Schule an. NS⸗Rechtswahrerbund Kreisgruppe Mannheim. Mitgliederverſammlung 26.., 20.15 Ulr, im Caſino, R 1, 1. 4 S Donnerstag, 26. Jannar Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule. 18 bis 19 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Betriebsſportturſe: 18 00 bis 19.30 Uhr Peſtalozziſchule B(Kohlenkontor Weyhenmeyer). 18.30 bis 20.00 Uhr in der Schillerſchule(Mohr und Federhaff). 16.00 bis 18.00 Uhr TV⸗Platz Waloͤhof(Bopp u. Reuther). 18 bis 21 Uhr Dieſterwegſchule(Och. Lanz AG). 17.30 bis 19 Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule(Bod. Aſſekuxanz). 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Handwerkerwerkſchar 219) 19— 20.30 Uhr Schillerſchule A(Mohr und Federhaff) 19 bis 21 Uhr Schillerſchule B(Deutſche Aſbeſtwerke). 18.00 bis 20 Uhr Nebenius⸗Gewerbeſchule(Kleinbetriebe der Orts⸗ gruppe Strohmarkt), Fröhliche Gumnaſtik und Spiele Ofjene Kurſe für Frauen und Mädchen: Jeweils 20 am bis 21.30 Uhr in der Humboloͤtſchule, Feudenheimſchule und Wohlgelegenſchule. Betriebsſportkurſe: 16 bis 17.30 Uhr lhlonoſchule (Herbſt⸗Felinah. 20 bis 21.30 Uhr Uhlonoſchule(Kaufhaus Hanſa Ach] i8 bis 19.30 Uhr Mäcchenberufsſchule(Sie⸗ mens). 17.30 bis 19.00 Uhr Wohlgelegenſchule(Allgem. Ortskrankenkaſſe und Arbeitsamt). Ski⸗Gymnaſtik Ofſener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Peſtolozziſchule, Eingana Otto⸗Beck⸗Straße. Kindergymnaſtik 18.00 bis 19.00 Uhr Humboldtſchule und 14.00 bis 15 Uhr Feudenheimſchule. Reiten Ofſene Kurſe für Frauen und Mäuner: 14 bis 18 Uhr 17 bis 18 Uhr 21 bis 22 und 22 bis 2 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhef Koſtenloſe ſportliche und ſportärztliche Beratungsſtelle: 16.30 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Haupteingaug. Zimmer 121. Freitag, 27. Jannar Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Veſtalozziſchule B. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule A (Defaka). 16—18 Uhr SSchillerſhhule)(Bayer. Hypotheken⸗ und Wechſelbankh. 17.30 bis 19 Uhr Peſtalozziſchule B (Bad! Communale Landesbank;, 17.30 bis 19 Uhr Werner⸗ Siemens⸗Gewerbeſchule(Oeffentl. Lebensverſ.) 18 bis 19.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Dresdner Bank). 18 bis 19.30 Uhr Wohlgelegenſchule(Herbſt⸗Felinaſ. 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule(Werner u Nicola). is bis 19.30 Uhr Gymnaſtikhalle Stadion(Siemens). 20 bis 21.30 Uhr Nebenius⸗Gewerbeſchule(Modehaus Neugebauer). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Seckenheimſchule(Turnhalle]. 20 bis 21.30 Uhr Fried⸗ richsfeld(Rathausſaal). Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufs⸗ ſchule Weberſtraße(Defako), 18.30 bis 20 Uhr Gymnaſtik⸗ halle im Betrieb(Rheiniſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank). 17.30 bis 19 Uhr Uhlanoſchule(Herbſt⸗Felina). 20 bis 21.90 Uhr Uhlandſchule(Kaufhaus Hanſa A6), 17 bis 18.30 Uhr Eliſabethſchule(Berk). Deniſche Gomnaſtix Offener Kurſus für Frauen und Mädchen: Uhr Gymnaſtitſaal. Goetbeſtraße 8. Schwimmen Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städti⸗ ſches Hallenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: Jeweils Städtiſches Hallenbad 18.30 bis 20 Uhr Kohlenkontor Weyhenmeyer, Halle 3. 20 bis 21.30 Uhr Bopp u. Reuther, Halle 3. Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad. Halle 3 Rollſchuhlanf Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Ubr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium. Moltkeſtraße Reiten Ofſene Kurſe für Frauen und Männer: 13 bis 14 Uhr, 14 bis 15 Uhr, 21 bis 22 Uhr, 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhoſ. 10 bis 20 eeeeeeeeee, Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt⸗Main, vom 24. Jannar: Auf der Rückſeite des inzwiſchen zur Oſtſee vorgeſtoßenen Sturmwirbels iſt kältere Meeresluft auf das Feſt⸗ land vorgeſtoßen. Sie brachte auch bei uns beacht⸗ liche Abkühlung und in den oberen Lagen der hö⸗ heren Mittelgebirge lauch Schwarzwald) größere Mengen Neuſchnee. Das Wetter bleibt auch weiter⸗ hin leicht unbeſtändig, doch wird es zwiſchen⸗ durch häufig aufheitern. Vorausſage für Mittwoch, 25. Fanuar Veränderlich mit Aufheiterungen und nur einzelnen ſchauerartigen Niederſchlägen(in der Höhe Schnee), weitere Abkühlung, nachts ſtellen⸗ weiſe leichter Froſt, im Gebirge Dauerfroſt, lebhafte Winde aus Weſt bis Nord. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 3,4 Millimeter 2 3,4 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar ee 2 2 2 2 2 22 E 24. * Röeinfelden 2 40 2 242.332.30.31 N 4,78 4,604, 40.07 Breiſach 2,59 Köln. 40,09/5.91/5.555 35 Febl..222.932.81½.84.90 l Peckar⸗N Maxau“: 503.874.594,50.60 c Mannbeun—— 460.2504 13 Manngem..48.12 27 Schneebericht vom Dienstag, 24. Jannar Taunus, Rhön, Vogelsberg, Speſſart, Odenwald, Pfäl⸗ zer Bergland, Eifel, Weſterwald, Sauerland, Salbes Upland und Heſſiſches Bergland keine Schneeſportmöglich⸗ keiten. Schwarzwald: Feldberg: Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 60 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Schauinsland: Schneefall,— 2 Grad, Schneehöhe 25 em⸗ 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sti und Rodel gut. Bärental⸗Altglashütten⸗Falkan: Schneetreiken,— 1 Grad, Schneehöhe 20 em, Pulverſchnee, Ski gut. Brend⸗Furtwangen: Schneeſall,— 2 Grad, Schneeßöhe 35 em, Pappſchnee, Ski und Rodel gut. S 8 1 Grad, Schneehöhe 90 em, Pappſchnee, Ski und Rrdel gut. Dorniggelade: ſtark bewöltt,— 3 Grad, Schneehohe 25 em, 18 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski u. Rodel mäßig. Ruheſtein⸗Hunbseck: ſtark bewölkt, Grad, Schneehöhe 10 em gekörnt, Sport nur ſtellenweiſe. Zuflucht⸗Freudenſtadt: Schneefall,— 1 Grad, Schuee⸗ höhe 10 em, kein Sport. Bayeriſcher Wald: Arber⸗Breunes: Schneetreiben, o Grad, Schneeböhe 20 em, 2 em Neuſchnee, Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. Bayeriſche Alpen: Oberjoch bei Hindel.: Schneeregen, 1 Grad, Schnee⸗ höhe 30 em, Firnſchnee, Sti und Rodel gut. Wank: Schneeſall,— 2 Grad, Schneehöhe 60 em, 5 em Neuſchnee, Pulverſchnꝛe, Ski gu., Rodel mäßig. 4 Zugſpitze: Schneeſall,— 6 Grad, Scneehöhe 155 em, 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski ſehr gut. Oeſterreichiſche Alpen: St. Chriſchoph: bedeckt,— 3 Grad, Schneehöhe 90 em, 12 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. St. Anton am Arlberg: bedeckt, o0 Grad, Schnechöhe 40 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſohr gut. Obergurgl: Schneeſall, + 4 Grad, Schneehöhe 70 em, 2 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Auch in unſeren Nachbargebirgen wird es in den höheren Lagen wieder zu Schneefällen kommen. Stellengesuche 2 gehrauchte Verleih-Autos Mannheimer Autoverielh letzt Schwetainger St. 58. fel. U73 94 8854 zu verkaufen. Nächſt Waſſerturm, Ring, R 7. 32, 3 Treppen, geräumige, ſchöne 2 Büroräume Junger Ver Rauſs- Horrèspondent der an flottes und selbständiges Arbeiten gewöhnt ist, von chemischer Fabrik Ludwigshafens zum baldigen Eintritt gesucht. 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Lessing Ende 22.15 Uhr Diese Frage geht lede nichht, bis sich Dein Mittwochnachmitt Eintritt freir 81¹ Pfalzbau- Kaffee Kindermaskenball = Liele Ueberraschungen ag, ½4 Uhr 75⁵7 1 ge æu éiner 9 Gedéck 80 Gesundheitsp/lege, vichige TOus fust Dus Fiir Deinne Sesumdfeit 2 n Volksgenossen an! Warte krankhafter Zustand zu einem unheilbaren Leiden entwickelt hat! Kommund höre: Wege zur Cesundheit! bonnerstag. 26. Ianuar, 20 unr, im casino. B11 neaner: Dozent. cheiarzt Dr. E. G. Schenek Neierent im Hauptamt iür veinsgesunghelt, Hunchen Der Reoner, ein Illitatbeiſer des Raidisdrate jũhre:s Or. Ibagner, wird nich nur die Unsachen des gesundheitlichen Jieſstandes(Ernaſirungs- unc Genuhsbnden aujseigen, sondern quck werivo lle lbine und Hal- llichen bebensſührung ſridiuige Arbeit, taglicie Ernahrung und Himung u../ etlelien. 103698 Eintritt: 50 Pfennid; Mitqiieder der NS. Frauenscheit und der Hneipp-VDereinigund 20 Pfennig. BReichs-Senderwerbung nschl. bügeln chem. reinigen. 1 — inigen! 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Stock, Zimmer 44) zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer vierwöchigen Friſt, die am 30. Jan. 1939 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürger⸗ meiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 20. Januar 1939. Sti Der Oberbürgermeiſter. Mittwoch früh 8 Uhr Gestern verschied plötzlich und unerwartet, infolge eines Schlaganfalles, mein lieber Gatte, unser treuer Vater und Schwiegervater, Herr Albert Fisdier Kolonialwarenhändler im 60. Lebensjahre. Mannheim(Riedfeldstr. 50), den 24. Jan. 1939. Die trauernden Hinterbliebenen: Karoline Fischer, geb. Schäfer Else Wellenreuiher, geb, Fischer Josel Wellenreuſher Die Beerdiqung findet am Mittwoch, dem 25. JIanuer 1939, nechm. ½3 Uhe, von ger Friedhofhapelle aus statt. 1080 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange unserer lieben Tochter, Schwester. Schwägerin und Tante, Frau ſchwächt die Arbeitskraft und Lebensfreude. Quälen Sis ſich nicht länger! 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Aufnahme neuer Mitglieder und Umſchreibungen. 6. Bekanntgabe der angeſtellten Vertrauensmänner Fernſpr. 267 76. 87⁰6 Storchen-Urogerio viar H 1, 16 * 52 Grohe Zutuhren klet von Kabellau Kg 44 * X FPllet vor Goldbarsch. ½ kg 52 0 Kabelſau o. K. i. g. ½ kg 333 Grüne Heringe ½ kg 243 g der Ver⸗ sagen wir Herrn Pfarrer Zahn von der Friedens- kirche, der Stadtverwaltung Mannheim. der Füh- rung und Gefolgschaft des städt. Hallenbades, den Hausbewohnern und allen, die der Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben, auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Darmstadt/ König i.., 22. Januar 1939. Die ſrauernden Hinierbliebenen 20e. e, V I S1ᷓc ., 2 2 25 5 e, 950 NN 8 N 5 11 iſt dos bewährte mittet um gtarfpüten, bröhen und Flegentſerven — Schlacht 0 7. Anträge von Mitgliedern und Verſchiedenes. äthe Waldburger WVe. Soplachhof, 2000 98 70 10 872 Der 80 rſitzende. WIILIEE IJ eee. 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