—— *3 ——— 5 PCPCCCGPEECPPTTPPPPVTPTTTTTTTTT??TTTk...————,———— —.———————bi—!.—— Neue Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Neé Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l. 40. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗ſtonto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Jaitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Y breite Textmillimeterzeile 50 Pf, Kleinanzetgen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen in beſtimmten Ausgs und für fernmündlich erteilte Aufträge. S Einzelpreis 10 Pf. Abend⸗Ausgabe N Mittwoch, 25. Januar 1959 150 Jahrgang— Nr. 42 Volles Ehaos in Bartelong Lethte Interventionsbemühungen zugunſten Rotſpaniens in England und Amerika „Retie ſich wer kann!“ Die Stadt unter Artilleriefeuer- Alle Ausfallſtraßen verſtopft [Eigene Meldung unſeres Sonder⸗ berichterſtatters.) EP. Perpignan, 25. Jan. Eindrucksvolle Berichte über die in Barcelona herrſchenden ſchreckenerregenden Zuſtände, die mit dem Herannahen der nationalen Truppen an dieſes letzte große rote Widerſtandsneſt in Katalonien ſich ſtündlich verſchärſen, gaben Flüchtlinge, denen es noch in letzter Stunde gelungen iſt, aus Barcelona zu entkommen. Danach liegt die katalaniſche Hauptſtadt ſeit Dienstagmorgen unter dem ſtändigen Feuer der nationalen Artillerie. Unabläſſig dröhnen die nationalen Flugzeuge über den Hafen⸗ und die ſonſtigen militäriſchen Anlagen von Barce⸗ lona. Sie werfen Bomben ab und ſind insbeſondere bemüht, Truppenanſammlungen der Bolſchewiſten zu zerſtreuen. Alle Ausfallſtraßen Barcelouas nach der fran⸗ zöſiſchen Greuze hin, die uoch nicht unter dem Feuer der Franco⸗Truppen liegen, ſind durch Flüchtlings⸗ kolonnen, Truppen⸗ und Materialtransporte ver⸗ ſtopft. Alle ſind bemüht, noch im letzten Augenblick dem immer enger und enger um Barcelona ſich ſchließenden Ring der nationalen Truppen zu ent⸗ kommen. Auf der Straße von Barcelona nach Ge⸗ rona fahren die Laſtkraftwagen der Bolſchewiſten in höchſtem Tempo, die die Geldbeſtände der Bank von Barcelona und die Akten der ſowjetſpaniſchen Macht⸗ haber in Sicherheit zu bringen ſuchen. In Barcelona ſind ſämtliche Läden geſchloſſen und die Straßen ſind trotz der unter der Bevölke⸗ rung herrſchenden Erregung faſt menſchenleer. Alles iſt in die Luſtſchutzkeller geflüchtet. Die Lebensmit⸗ telverſorgung arbeitet nicht mehr. Trotz ſtrengſter Verbote bilden ſich immer wieder Zuſammenrottun⸗ gen von Frauen, die auf jede nur mögliche Art ver⸗ ſuchen, ſich Lebensmittel zu verſchafſen; ſie werden mit brutaler Gewalt immer wieder auseinanderge⸗ trieben. Die Kriegsgerichte tagen ununterbrochen. Sie verurteilen Hunderte von Einwohnern zum Tode. Die Zeitungen haben ihr regelmäßiges Er⸗ ſcheinen eingeſtellt. Nur der Rundfunk richtet noch ohne Unterlaß Widerſtand nicht zu erlahmen und keinen Zoll Bo⸗ dens dem Feinde zu überlaſſen“. Die Flüchtlinge ſtauen ſich an der Grenze EP Paris, 25. Januar. Bisher ſind nur ganz wenige Flüchtlinge nach Frankreich hereingekommen. Das Hindernis liegt auf ſowjetſpaniſcher Seite. Die roten Grenzwächter verweigern vorläufig noch den Flüchtlingen— in der Mehrzahl Frauen, Kinder und Greiſe— den Uebertritt. Auch Flüchtlinge mit gültigen Ausreiſe⸗ vexmerken müſſen an der Grenze liegen bleiben. An dem Grenzübergang bei Perthus hatten ſich am Dienstagabend über 2000 Flüchtlinge angeſammelt, die ſich in heſtigſten Proteſten gegen die roten Grenz⸗ wächter ergingen. Von franzöſiſcher Seite befürchtet man, daß ſchließlich die roten Grenzwächter über⸗ rannt werden könnten. Aus verſchiedenen ſowjetſpaniſchen Grenzorten wird gemeldet, daß zahlreiche Kunſtwerke aus Bar⸗ celona an die Grenze gebracht worden ſind. Dieſe Schätze ſind nur notdürftig in Garagen und Schup⸗ pen verſtaut worden. „Die Stunde Bartelonas hat geſchlagen!“ EP. Paris, 25. Jan. Die Pariſer Morgenblätter vom Mittwoch brin⸗ gen in größter Aufmachung Nachrichten über die Umzingelung von Bareelona durch die nationalſpa⸗ niſchen Truppen. Im allgemeinen bringen die Blät⸗ ter bereits in der Ueberſchrift zum Ausdruck, daß mit dem Fall von Bartelona in aller Kürze zu rech⸗ nen ſei. Die rechtsſtehende„Epoque“ ſchreibt:„Die Trup⸗ pen Francos berühren die Vorſtädte Barcelonas. Die Roten haben keine Artillerie und keine Munition mehr. Allein von allen Mitgliedern des diplomatiſchen Korps iſt der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter Jules Henry in Barcelona geblieben. Der Rückzug der Sowjetſpauier hat ſich in eine phan⸗ Aufrufe an die Bevölkerung,„im taſtiſche Niederlage umgewandelt. ohne den geringſten Widerſtand zu leiſten, zurückge⸗ wichen. Selbſt das ſowjetfreundliche„Ordre“ „Franco iſt in Sichtnähe von Barcelona. niſchen Ereigniſſe werden ernſt“. Die radikalſozialiſtiſche„Ere Nouvelle“ ſtellt er⸗ neut die Frage:„Wann wird Frankreich einen Ver⸗ treter nach Burgos entſenden?“ Das Blatt ſchreibt, man könne nicht glauben, daß die Hauptſtadt Kata⸗ loniens noch in der Lage ſei, ſich lange zu halten. „Was denken diejenigen, die vor zwei oder drei Tagen noch beſtimmt behaupteten, daß Barcelona nicht fallen werde und die auf dieſe Verſicherung hin einen neuen Feldzug zu Gunſten der Einmiſchung in Spanien aufbauten? Niemals erſchien es klarer und augenſcheinlicher, daß die Intervention in Spa⸗ nien in unvermeidlicher Weiſe und ſofort einen europäiſchen Konflikt bedeuten würde. Diejenigen, die die Einmiſchung Frankreichs in Spanien for⸗ derten, ſind die gleichen, die vor einigen Monaten Beneſch und die Tſchecho⸗Slowakei aufgefordert haben, Widerſtand zu leiſten und keinerlei Zuge⸗ ſtändniſſe zu machen“. Das Blatt ſchließt mit der Aufforderung, Frankreich ſolle ſofort einen Bot⸗ ſchafter nach Burgos entſenden. Auch die kommuniſtiſche„Humanité“ gibt ſich keinen Illuſionen mehr über die Lage in Barcelonas hin und verſucht lediglich die Situation dadurch zu beſchönigen, daß ſie von einer fremdländiſchen Ein⸗ miſchung ſpricht. Der ſozialiſtiſche„Populaire“ klaat:„Frü⸗ her als man es vorausgeſehen hat, hat die Stunde Barcelonas geſchlagen. In dem Augenblick, wo die Sowjetſpanier ſich zum letzten Kampfe anſchicken, hätten wir gewünſcht, daß dieſe durch eine Geſte der ſchreibt: Die ſpa⸗ Sie ſind, Ein politiſcher Kommiſſar redet an der Front von Bärcelona nach Moskauer Vorbild auf die Sowjetſpanier ein, um ſie über die Wirklichkeit ihrer verzweifelten Lage hinwegzutäuſchen. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Demokratien das Gefühl bekommen, als ob ſie nicht von allen verlaſſen ſind. Wir hätten gewollt, daß man ihnen, indem man die Pyrenäengrenze öffnet, die Hoffnung gibt, daß die Fortſetzung des Kampfes nicht nur eine Pflicht, ſondern auch die letzte Chance für die Republik iſt. Leider haben die Regierungen von Paris und London dem katalaniſchen Volk dieſe Ermutigung verweigert.“ Franto zieht Bilanz „Der ſyaniſche Bürgerkrieg in ſeine letzte Phaſe eingetreten“ dib. Saragoſſa, 25. Jan. Nachdem die Beſitzergreifung von Barcelona im Laufe des heutigen Nachmittags ſo gut wie geſichert iſt, hat das Hauptquartier der nationalſpaniſchen Armee eine Verlautbarung über den bisherigen Ver⸗ lauf der Operationen in Katalonien ausgegeben, der u. a. folgendes zu entnehmen iſt: Der glänzende Verlauf der Schlacht in Katalo⸗ nien iſt die Folge und das Ergebnis der vorher⸗ gegangenen Schlacht am Ebro. Die nationalen Trup⸗ pen haben ſyſtematiſch 14 rote Diviſionen am Ebro⸗ Bogen aufzureiben vermocht. Hierbei hat der Feind 25 000 Mann eingebüßt, die gefangen wurden, ferner 80 000 Tote und Verwundete. Dieſe Vernichtungs⸗ ſchlacht hat dann die Endſiege in Katalonien vor⸗ bereitet und ermöglicht. Der Rückblick des Hauptquartiers ſtellt dann feſt, daß die feindlichen Verteidigungslinien am ſtärkſten in den Tälern bei Lerida ausgebaut waren, wo die Befeſtigungen bis zu einer Tiefe von zwölf Kilo⸗ metern angelegt waren. Durch Täuſchungsmanöver konnte der Feind jedoch umgangen und geſchlagen werden. Eine Zwiſchenbilanz über die gegenwärtige Lage in Spanien ergibt ſolgendes Bild: Franco beherrſcht 15,5 Millionen Spanier, während ſich die Herrſchaft der Roten nur noch auf 6,5 Millionen erſtreckt. Wäh⸗ rend Nationalſpanien über 39 Provinzen ſowie die Kolonien und Marokko verfügt, kontrolliert Sow⸗ jetſpanien nur noch 11 Provinzen. Die Fläche des nationalen Gebietes beträgt auf dem Feſtland 377 363 Quadratkilometer gegen 128844 Quadratkilometer bei den Roten. Die Roten beſitzen lediglich noch die Häfen Valencia, Cartagena ſowie Alicante. Franco hat jetzt die reichſten Gebiete Spaniens in der Hand. Mit der Eroberung Kataloniens iſt eine ausgedehnte Textilinduſtrie zu Franco gefallen, die im letzten Jahre faſt ausſchließlich für Sowjetrußland gear⸗ beitet hat. In militäriſchen Kreiſen wird der Anſicht Aus⸗ druck gegeben, daß mit dem Fall von Barcelona der Spanienkrieg in die letzte Phaſe eintritt. Es iſt zu erwarten, daß der reſtliche Teil Kataloniens kaum noch Widerſtand leiſten wird, ſo daß die ganze Provinz in kurzer Friſt befreit iſt. Die militäri⸗ ſche Schlagkraft General Francos hat erneut unge⸗ heuer zugenommen, da in den neuen Gebieten zwei neue Diviſionen aufgeſtellt werden können. Nach den großen Erfolgen Francos wird die Lage bei den Roten immer verworrener. Das geht be⸗ ſonders deutlich aus einem Erlaß des roten„Gene⸗ rals“ Miaja hervor, der im Madrider Sender ver⸗ leſen wurde. Miaja hat darin die ſtandrechtliche Erſchießung aller„Mitglieder von Banden Unzu⸗ friedener“ angekündigt, die in der letzten Zeit eine große Anzahl von Attentaten ausgeübt ſowie Le⸗ bensmitteltransvorte überfallen hätten. Außerdem ſei von dieſen„Elementen“, wie aus dem Erlaß wei⸗ ter hervorgeht, in der Umgegend von Madrid ſyſte⸗ matiſch der Verkehr behindert worden, ſo daß er lebensgefährlich bezeichnet werden müſſe. Die Ausländer„ziehen um“ (Funkmeldung der NMZ. — Paris, 25. Januar. Der engliſche Torpedobootszerſtörer„Greyhound“ iſt von Barcelona kommend in der Nacht zum Mitt⸗ woch auf der Reede von Marſeille eingetroffen, konnte jedoch wegen des Sturmes nicht in den Ha⸗ fen einlaufen. Erſt am Mittwochfrüh, nachdem ſich das Unwetter gelegt hatte, konnte der Torpedoboots⸗ zerſtörer feſtmachen und etwa 10 Perſonen, meiſt Angeſtellte und Familienmitglieder der engliſchen Botſchaft in Barcelona, an Land ſetzen. Das männ⸗ liche Perſonal der Botſchaft iſt noch in Spanien ge⸗ blieben und hält ſich zur Zeit in Gerona auf. Das engliſche Kriegsſchiff hat gleichzeitig einen Teil der Archive der britiſchen Botſchaft in Spanien mitgebracht, die ſofort nach London weiterbefördert wurden. Die franzöſiſche Botſchaft in Barcelona hat im Laufe des Dienstag etwa 50 Anträge von ſeiten der Mitglieder der franzöſiſchen Kolonie auf Abbeförde⸗ rung erhalten. Die betreffenden Franzoſen wurden an Bord des franzöſiſchen Kreuzers„Suffren“ ge⸗ bracht. Will Rooſevelt das Waffenausjuhr⸗Berbot uuſheben? EP Waſhington, 25. Jan. Präſident Rooſevelt hat der Preſſe gegenüber eine Erklärung abgegeben, derzufolge die Juriſten des Staatsdepartements die Frage prüfen, ob die Regierung die notwendigen Vollmachten zur Auf⸗ hebung des Waffenausfuhrverbotes nach Sowjet⸗ ſpanien beſäße. In politiſchen Kreiſen wird aus dieſen Erklä⸗ rungen Rooſevelts geſchloſſen, daß dieſer die Abſicht habe, das Waffenausfuhrverbot aufzuheben, falls das Gutachten der Juriſten günſtig ſein ſollte. Rooſevelt wird bombardiert dnb Neuyork, 25. Januar. Fünf⸗ bis zehntauſend Demonſtranten— zwiſchen dieſen Zahlen ſchwanken die Schätzungen der Poli⸗ zei— veranſtalteten auf dem Times⸗Square eine Kundgebung zugunſten Rotſpaniens. Der Verkehr Ein beſtelltes juriſtiſches Gutachten?— Reuyorker Demonſtrauonen zugunſten Rotſpaniens wurde in dieſem Stadtteil mehrere Stunden lang erheblich geſtört. Die Demonſtranten führten außer der USA⸗Flagge rotſpaniſche Fahnen und Plakate mit ſich, deren Aufſchriften die Aufhebung der Waf⸗ fenſperre verlangten. Im Verlauf der Kundgebun⸗ gen kam es wiederholt zu Schlägereien zwiſchen Kommuniſten und Paſſanten, die francofreundlich ge⸗ ſinnt waren. Alle Zuſammenſtöße wurden jedoch von der Polizei, von der auch ein großes berittenes Aufgebot eingeſetzt war, im Keime erſtickt. 250 Rabbiner und Geiſtliche— darunter wieder zahlreiche Biſchöſe— der Methodiſten und prote⸗ ſtantiſch⸗epiſkopiſchen Kirchen richteten an Rooſevelt eine Bittſchrift, in der der Präſident auf⸗ gefordert wird, die Waffenſperre für Spanien aufzuheben. Im Zuſammenhang damit wurde bekannt gegeben, daß das nordamerikaniſche„Komitee zur Hilſe für die ſpaniſche Demokratie“ allein in der letz⸗ Hurtenziffer. 2. Seite /Nummer 42 Neene Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 25. Januar 1939 ten Woche an die Regierung und an Mitglieder des Kongreſſes der Vereinigten Staaten 250 000 Telegramme geſandt habe, in denen gegen die Waffenſperre proteſtiert wurde. Das USA⸗ Juſtitut für öſſentliche Meinung, das von Zeit zu Zeit Probeabſtimmungen in den Vereinigten Staaten inſzeniert, die nach Anſicht der Ver⸗ anſtalter die öffentliche Meinung widerſpiegeln ſollen, behauptet, 76 v. H. des amerikaniſchen Volkes ſeien für Rotſpanien. Exaußenminiſter Stimſon als Kriegshetzer dnb Neuyork, 24. Januar. Der frühere Außenminiſter der Vereinigten Staa⸗ ten, Stimſon, ſetzt ſeine Agitation für Rotſpanien in einem vier Spalten langen Brief an die„New Nork Times“ ſort. Er verſucht darin auf Grund von hiſto⸗ riſchen Betrachtungen eine geſetzliche Grundlage für die Aufhebung der Waffenſperre durch Rooſevelt— alſo ohne Mitwirkung des Kongreſſes— zu kon⸗ ſtruieren. Italieniſche Senatoren nicht unter 60 Jahren. Muſſolini hat beſtimmt, daß dem König und Kaiſer für den Senat keine Kandidaten unter 60 Jahren vorgeſchlagen werden. Streik in Montevideo. Weil ihre Lohuſorderun⸗ gen nicht bewilligt wurden, traten 15000 Mitglieder der Baugewerkſchaft in den Streik. Auch die Beleg⸗ ſchaften der Omnibusgeſellſchaften drohen mit un⸗ befriſtetem Generalſtreik. Interventioniſten in Nöten! Englands Linke greijt Chamberlain an Der gemeinſame engliſch-franzöſiſche Gewerkſchaſtsvorſtoz EP. London, 25. Januar. Der engliſchen Preſſe ſcheint es am Mittwoch klar zu ſein, daß die Eroberung Kataloniens durch die Truppen General Francos nur noch eine Angelegen⸗ heit von wenigen Tagen, wenn nicht wenigen Stun⸗ den iſt.— Für den ſozialiſtiſchen„Daily Hexald“ ſtellt die Entwicklung der Ereigniſſe in Spanien eine ſolche Ueberraſchung dar, daß oͤͤas Blatt außer einem 52 Zeilen langen Bericht nichts zur Lage auf der Pyrenäen⸗Halbinſel zu ſagen weiß. Die liberale„New Chroniele“ macht die Erſolge des Generals Franco zum Anlaß eines Leitartikels, in dem Miniſterpräſident Chamberlain wegen der Aufrechterhaltung der Nichteinmiſchungspolitik auf das ſchärfſte angegriffen wird. In politiſchen Kreiſen erſcheint es immer ſelbſt⸗ verſtändlicher, daß bereits der erſte Tag der Parla⸗ mentseröffnung am 31. Januar einer Spanien⸗ Ausſprache größeren Umfangs dienen wird. Die Oppoſition hat durch verſchiedene Briefe und Vor⸗ ſtellungen(zuletzt am Dienstag) bei Miniſterpräſi⸗ dent Chamberlain die Bahn für eine derartige Aus⸗ ſprache zu ebnen verſucht. Man vertritt hier die ——— Die Organijation des englijchen„Hilfsdienſtes“ 9000 Londoner Lufkſchutzwarte tagen Propaganda für den nationalen Hiljsdienſt als parteipolitiſches Verſöhnungsmittel Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters — London, 25. Januar. Der neue Propagandafeldzug für den nationalen Hilfsdienſt erweiſt ſich als ein geeignetes Nittel, um die Unterſchiede zwiſchen Regierungsanhängern und Oppoſition zu überbrücken und eine gemeinſame Front in dieſer Frage in England herzuſtellen. Aus⸗ druck deſſen war geſtern bereits eine Kund⸗ gebung von 9000 Luftſchutzwarten in der Londoner Albert Hall, in der Luftſchutzminiſter Sir John Anderſon die Hauptrede hielt. Am Vor⸗ ſtandstiſch ſaßen der Berater Sir John Anderſons, Sir Auckland Gedͤdes, der Londoner Lordmayor und der ſozialiſtiſche Abgeordnete Herbert Morriſon, der Vorſitzende des Londoner Stadtrats. Sir John Anderſon führte aus, daß die engliſchen amtlichen Kreiſe keinen Krieg in der nächſten Zeit erwarteten und ſelbſtverſtändͤlich hofften, daß ein Krieg ſich überhaupt nicht ereignen werde. Der beſte Weg für England ſei die Vorbereitung auf die Mög⸗ lichkeit eines Krieges. Die Engländer ſeien ſchlecht im Beginnen, aber gut im Durchführen ei Sache geweſen! Er hoffe, daß die vielen Mängel, die im Verteidigungsſyſtem gezeigt hätten, mehr und mehr verſchwinden. ee Verſchiedentlich wurde der Luftfahrtminiſter von ſeinen Luftſchutzwarten unterbrochen, die im Sprech⸗ chor beſſere Luftſchutzkeller forderten. Der Abgeoròͤnete Morriſon machte ſich dieſe Forderung zu eigen und ſagte, daß der Bau ſolider Luftſchutz⸗ keller, der bisher von der Regierung abgelehnt wor⸗ den iſt, außerdem auch eine wirkſame Hilfe in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit darſtellen könne. Morriſon rief pathetiſch aus:„Laßt uns vor der gan⸗ zen Welt demonſtrieren, daß die freiwillige Diſzi⸗ plin der Demokratien wirkſamer iſt als die tyran⸗ niſche und aufgezwungene Diſziplin in den Diktaturen!“ Die Stammrolle zum Freiwilligen⸗Dienſt, die am Dienstag in dem Handbuch für den Freiwilligen⸗ Dienſt herausgegeben wurde, ſieht einen Zivil⸗ verteidigungsſtand von 7 200 000 aktiven Teilnehmern und eine Reſerve von 600 000 Mann vor. Erfaßt werden ſollen insgeſamt zwiſchen ſechs und ſieben Millionen Menſchen im Alter von 18 bis 64 Jahren, wovon rund drei Millionen über 45 Jahre alt ſein werden. Der Plan ſieht zwei Hauptgruppen von Aufgaben vor: 1. Die Auffüllung der Lücken, die in den verſchie⸗ denen militäriſchen oder zivilen Verteidigungs⸗ zweigen beſtehen; 2. die Sicherung der lebenswichtigen Induſtrien und öffentlichen Betriebe in Kriegszeiten, wodurch vermieden werden ſoll, daß ſolche Perſonen rekrutiert werden, deren Weiterbeſchäftigung im Intereſſe der Wirtſchaſt liegt. Engliſches Manöverthema „Einfall einer modernen Stahlarmee“ EP. London, 25. Jan. Für die engliſchen Herbſtmanöver iſt als ſtrate⸗ giſcher Grundplan eine Invaſion Yorkſhires durch eine„moderne Stahlarmee“ in der Stärke von 50 000 bis 60 000 Mann vorgeſehen. Die Uebungen ſollen ſich möglichſt unter Kriegsbedingungen abſpielen, wobei der Luftwaffe die Aufgabe geſtellt iſt, durch ſchnelle Kampfmaſchinen ſowie durch Bambenflug⸗ zeuge den Truppen den Weg zu ihren Sammel⸗ plätzen zu verlegen. Geburtenrückgang in England Gegenmaßnahmen der Regierung geplant EP. London, 22. Januar. Die engliſche Regierung plant, wie der„Sunday Expreß“ berichtet, angeſichts des beängſtigenden Geburtenrückgangs eine Reihe von Maßnahmen zur Hebung der Zahl der Eheſchließungen und der Ge⸗ Es ſind, wie verlautet, folgende Maß⸗ nahmen vorgeſehen: 1. Familienbeihilfen.— Bedürftige Familien ſol⸗ len fünf Schilling je Woche für das erſte Kind und drei Schilling für jedes weitere Kind erhalten. 2. Kinderreiche Familien ſollen Steuererleich⸗ terungen genießen. 3 3. Für die Kinder von Arbeitsloſen ſollen höhere Zuſchüſſe gewährt werden. barlichen Zuſammenlebens In großer Aufmachung kündigt der„Sunday Expreß“ an, daß ein Werbefeldzug unter dem Schlag⸗ wort„Mehr Familien und mehr Kinder!“ von ver⸗ ſchiedenen bevölkerungspolitiſch intereſſierten Or⸗ ganiſationen geplant ſei. Die Regierung ſoll, wie das Blatt ſchreibt, zu Maßnahmen zur Hebung der Volksgeſundheit veranlaßt werden ſein, nach⸗ dem Sachverſtändige ihre ſchweren Bedenken über den augenblicklichen Zuſtand der Volksgeſundheit und den Geburtenrückgang geäußert hätten. Wenn der augenblickliche Geburtenrückgang weiter an⸗ halten ſollte, würde die Zahl der Engländer Ende dieſes Jahrhunderts auf die Hälfte des heutigen Standes geſunken ſein. Damit würden nicht nur England, ſondern auch den überſeeiſchen Beſitzungen ſchwere Gefahren erwachſen. Anſicht, daß Chamberlain und mit ihm die Regie⸗ rung ſich weigern werden, einem neuen Antrag der Arbeiter⸗Partei nach Aufhebung des Wafſenaus⸗ fuhrverbots nach Spanien ſtattzugeben. Der franzöſiſche Gewerkſchaftsführer Jouhaux iſt am Dienstagmorgen in London eingetroffen, um an einer Konferenz der Internationalen Vereini⸗ gung der Gewerkſchaften und der Sozialiſtiſchen In⸗ ternationale teilzunehmen. Außerdem hielt ſich der führende belgiſche Gewerkſchaftler de Brouckere in London auf. Hieſige Kreiſe wollen zwiſchen der Anweſenheit Jouhaux und den am Dienstag von der engliſchen Arbeiterpartei bei Chamberlain und Lord Halifax erhobenen Vorſtellungen zugunſten Sowjetſpaniens einen direkten Zuſammenhang erblicken. Sie ſehen in dieſen Vorſtellungen einen Beweis für die enge Zuſammenarbeit der engliſchen und franzöſiſchen Ge⸗ werkſchaften, insbeſondere nachdem auch in Paris von gewerkſchaftlicher Seite das Kabinett Daladier ſtark unter Druck geſetzt worden iſt, um eine Unter⸗ ſtützung Sowjetſpaniens zu erzwingen. Engliſche Geider für Flüchtinaskinder dub. London, 25. Jan. Die britiſche Regierung hat ſich entſchloſſen, ſo⸗ fort dem Hilfsausſchuß für ſpaniſche Flüchtlingskin⸗ der 20000 Pfund zur Verfügung zu ſtellen. Dieſe 20000 Pfund ſollen die erſte Zahlung einer noch nicht feſtgelegten Endſumme ſein, die die engliſche Regierung für die ſpaniſchen Flüchtlingskinder zur Verfügung ſtellen will. Das engliſche Nordſee⸗Geſchwader in Gibrallar EP London, 25. Jauuar. Das engliſche Nordſee⸗Geſchwader unter Füh⸗ ruug des Flaggſchifſes„Nelſon“ iſt in Gibraltar eingetrofſen. Nach offiziellen Angaben ſoll das Ge⸗ ſchwader nur au den üblichen Frühjahrsmanövern teilnehmen. In Marinekreiſen weiſt man jedoch darauf hin, daß der Tatſache, daß ſowohl Frankreich wie England im weſtlichen Mittelmeer und in der Nähe der Straße von Gibraltar zur Zeit unge⸗ wöhnlich ſtarke Seeſtreitkräfte zuſammengezogen haben, angeſichts der franzöſiſch⸗italieniſchen Span⸗ nung und der entſcheidenden Phaſe des ſpaniſchen Konflikts unter Umſtänden beträchtliche poli⸗ tiſche Bedentung beizumeſſen ſei. —————— Staolsbehuch ibbenlroys iu Worſchau 3 dnb, Berlin, 25. Janlar Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop hat ſich am Mittwochmorgen mit ſeiner Gattin mit dem fahrplanmäßigen Nordexpreß zu einem zweitägigen Staatsbeſuch nach Warſchau begeben. Der Reichsminiſter des Auswärtigen wird am Mittwochnachmittag dem polniſchen Außenminiſter Oberſt Beck einen Beſuch abſtatten. Am Abend ver⸗ anſtaltet ͤer polniſche Außenminiſter zu Ehren des deutſchen Gaſtes und Frau von Ribbentrop ein Diner. Das Programm ſieht für den Donnerstag Beſuche des Reichsaußenminiſters beim polniſchen Miniſterpräſidenten und bei Marſchall Rydz⸗Smigly vor. Am Mittag wird Reichsaußenminiſter von Ribbentrop vom polniſchen Staatspräſidenten in Audienz empfangen, der ſich ein Frühſtück anſchließt. Ferner wird der Reichsaußenminiſter am polniſchen und am deutſchen Ehrenmal Kränze niederlegen. Polniſche Begrüßungsworte anb. Warſchan, 25. Januar. Die heutige Preſſe ſtellt den Beſuch des Reichs⸗ außenminiſters und den bevorſtehenden Jahrestag der Unterzeichnung des deutſch⸗polniſchen Abkom⸗ mens in den Vordergrund ihrer Betrachtungen. Die der Regierung naheſtehenden Blätter unter⸗ ſtreichen darüber hinaus in beſonderen Betrachtun⸗ gen die Bedeutung des Beſuches wobei einheitlich hervorgehoben wird, daß er durch den Zeitpunkt, in dem er erſolge, ſeine beſondere Note erhalte und unter Beweis ſtelle, daß das deutſch⸗polniſche Ab⸗ kommen vom 26. Januar 1934 ſich allen Peſſimiſten zum Trotz bewährt und die Grundlage für eine Ent⸗ wicklung der nachbarſchaftlichen Beziehungen zäwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen geſchaffen habe. „Gazeta Polſka“ ſchreibt, die vergangenen fünf Jahre, die eine beſondere Bedeutung durch die ge⸗ waltigen Ereigniſſe in der großen Politik erhalten haben, hätten alle überzeugt, daß die Erklärung aus dem Jahre 1934 keine vorübergehende taktiſche Maßnahme eines der beiden Vertragspartner war, ſondern die Verwirklichung jener einfachen und klaren Grundſätze zum Ziel hatte die in dem hiſtoriſchen Januar⸗Dokument formuliert wurden. Dieſes Do⸗ kument ſchließe in keiner Weiſe den Grundſatz der polniſchen Außenpolitik, den der völligen Unab⸗ hängigkeit und die ausſchließliche Rückſichtnahme auf die Intereſſen der Nation und des Staates aus. Durch die Wahl des Jahrestages des Abſchluſſes des Abkommens zum Beſuch des Reichsaußenmini⸗ ſters werde der Wille, die im Januar 1934 begon⸗ nene Politik fortzuſetzen, bekundet. Durch den Be⸗ ſuch werde nachdͤrücklich in Erinnerung gebracht, wie dieſes Abkommen zur Stabiliſierung des euro⸗ päiſchen Friedens beigetragen hat. Eine Rückſchau auf die vergangenen fünf Jahre der Gültigkeit die⸗ ſes Vertrages rechtfertige es, optimiſtiſche Schlüſſe für die Zukunft zu ziehen. Man dürfe hoffen, daß die folgenden fünf Jahre die Atmoſphäre des nach⸗ zwiſchen Polen und Deutſchland ſowie die Atmoſphäre der gegenſeitigen Achtüng und des Vertrauens und des Verſtänd⸗ niſſes für die lebenswichtigen gegenſeitigen Inter⸗ eſſen der beiden Staaten und Völker noch vertiefen. Auterſtreichung der bewährien deulſch⸗polniſchen Freunoſchaft „Expreß Porany“ verſichert, daß⸗adiepaln iſche Oefſentlichkeit den Wunſch hat, daß die deutſch⸗pol⸗ niſchen Beziehungen ſtets ſolche guter Nachbarſchaft ſein möchten. „Kurjer Poranny“ erklärt, in letzter Zeit habe man den Zuſammenbruch vieler Pakte und kollek⸗ tiver Verträge erlebt. Das deutſch⸗polniſche Abkon⸗ men ſei aber nicht nur nicht zuſammengebrochen, ſondern habe ſich als ein Inſtrument der Stabiliſie⸗ rung des Friedens ſowie als Gundlage der deutſch⸗ polniſchen Beziehungen erwieſen. Der deutſch⸗pol⸗ niſche Vertrag könne gerade in den heutigen Zeiten, wo die Welt neue Wege ſuche, anderen„bkommen zum Muſter dienen. Mit dem Vertrag vom Jahre 1934 hätten Deutſchland und Polen dem Werke der Fundierung des Friedens einen großen Dienſt er⸗ wieſen. teil. Seeeee. Farinatti in Berlin Herzlicher Empfang auf dem Anhalter Bahnhof anb Berlin, 25. Januar. Der italieniſche Staatsminiſter Farinacci traf am Mittwochvormittag,.49 Uhr, auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein, wo er von einer jubelnden Menſchenmenge begeiſtert begrüßt wurde. Dem alten Mitkämpfer des Duce und Mitbe⸗ gründer der faſchiſtiſchen Bewegung wurde ein herz⸗ licher Empfang durch die Vertreter der Partei zu⸗ Der Gaſt ſchritt, nachdem er von Gauleiter Strei⸗ cher herzlich willkommen geheißen worden war, unter den Klängen der italieniſchen Königshymne und der Giovinezza die Front der das Gewehr prä⸗ ſentierenden Ehrenkompanie der SA⸗Standarte „Feldͤherrnhalle“ ab. Graf Bethlen gegen das Fudengeſetz dnb Budapeſt, 24. Januar. Die erſte Beratung der vereinigten Ausſchüſſe des Abgeordnetenhauſes für Staatsrecht, Volkswirt⸗ ſchaft, Verkehr, Unterricht, und Rechtsweſen über die Judenfrage, die am Montagabend ſtattfand, zeigte wieder einmal das wahre Geſicht der von dem Grafen Bethlen geleiteten reaktionären Oppoſition. Nachdem der Berichterſtatter, Abgeoröneter Mat⸗ kay, den Antrag geſtellt hatte, als Anhang zum Judengeſetz auch Fragen der Bodenbeſitzregelung für Juden ſowie gewiſſe Abänderungen bezüglich des Frontkämpferbegriffs aufzunehmen, ergriff Graf Bethlen das Wort. Seine Ausführungen gipfelten in einer kurzſichtigen und wenig geiſtreichen Schil⸗ derung der Zukunft Ungarns nach der Durchführung des geplanten Judengeſetzes, einer Lobpreiſung der angeblich ſo„wertvollen“ Leiſtungen des Judentums für Ungarn und der„Empfehlung“, die Judenfrage durch Förderung der Miſchehen(1) zu löſen. Moskauer Agitation in SA Neuyorker Maſſenverſammlung zum 15. Todestag Lenins Die planmäßige Agitation, die ſeit einiger Zeit in den Vereinigten Staaten betrieben wird, hat ihren Höhepunkt in einer Maſſenverſammlung an⸗ läßlich des 15. Todestages Lenins in Neuyork gefunden. Wie die Sowjetagentur TASs triumphierend meldet, wurde dieſe Verſammlung, die die größte ihrer Art war, in dem größten Verſammlungsſaal Neuyorks, die Madiſon Square Garden, abgehalten. Die Redner betrieben offen Einmiſchung in die amerikaniſche Innenpolitik, wobei ſie die Bildung einer Volksfront forderten. Weiter wurde nicht verſäumt, auf Spanien hinzuweiſen und die Auf⸗ hebung des amerikaniſchen Waffenausſuhrverbotes zu fordern. Jurchtbares Drama in einem Eiſenbahnzug (Funkmeldung der NM3.) + Frankfurt a.., 25. Januar. Ein furchtbarer Vorfall ereignete ſich in einem Bahnhof zwiſchen Bad Nauheim und Butzbach. In einem Zugabteil ſaß ein Fahrgaſt mit ſeinem fünf⸗ jährigen Kind. Unmittelbar vor der Abſahrt des Zuges kam noch ein zweiter Fahrgaſt raſch in das Abteil und warf ein größeres Gepäckſtück in das Gepäcknetz. Als ſich der Zug in Bewegung ſetzte, ſiel das ſchwere Gepäck herab, und zwar ſo unglück⸗ lich auf das Kind, daß dieſem das Genick brach und es auf der Stelle tot war. In ſeiner Erregung ſprang der Vater des Kindes auf, zog ein Meſſer und ſtach deu anderen Fahrgaſt nieder. Er ſtarb wenige Minuten ſpäter. Der unglückliche Vater ſtellte ſich darauf der Polizei. PPPPPPPPPPPPPPPPCCPCPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP——————PPPPPPPPPPPPPPP———PPPPPPPPCPPCPCCPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP———— Interessante Kammermusik Köß vermittelt eine Araufführung Verglichen mit der Beſetzung für Klavier und Streich inſtrumente, findet ſich in der Kammer⸗ muſik die Kombination mit Blasinſtrumenten ziemlich ſelten. Umſo mehr iſt es zu begrüßen, daß der dritte Kammermuſikabend in der„Har⸗ monie“ ausſchließlich dieſer intereſſanten Beſetzungs⸗ art gewidmet war, und neben einer beachtlichen Erſt⸗ aufführung für Mannheim auch die Urauffüh⸗ rung eines einſchlägigen Werkes beſcherte.„.d..“ hatte es für dieſen Zweck in Auftrag und ſo ein ſchönes Beiſpiel praktiſcher Kulturpolitik gegeben. Die zeitgenöſſiſchen Arbeiten umrahmten eines der beiden klaſſiſchen Werke für Pianoforte, Oboe, Kla⸗ rinette, Horn und Fagott: Beethovens Opus 16. Es eutſtand zwiſchen 1794 und Anfang 1797, denn es taucht in dem Akademiekonzert erſtmalig auf, das J. Schup⸗ panzigh in Wien 1797 gab, als„ein Quintett auf dem Pianoforte mit 4 blaſenden Inſtrumenten akkompagniert, geſpielt und komponiert von Herrn L. van Beethoven“. Der junge Beethoven hatte kurz zuvor(als Opus 11) ſein Trio für Klavier, Klari⸗ nette und Violineell geſchrieben und maß im Werk 16 ſeine ſchöpferiſchen Kräfte mit denen Mozarts, deſſen Quintett genau dieſelbe Beſetzung, Tonart und Form(längere Einleitung, erſter Satz, lang⸗ ſamer Satz und Rondol) hat. ſchön geraten wie das andere. Dasjenige Beethovens, das dem Fürſten v. Schwarzenberg gewidmet, iſt, läßt meiſt der Klarinette die Führung. mente werden ihrer Art gemäß eingeſetzt. Lebens⸗ bejahung und Anmut ſtrahlt das Dr. Ernſt Cremer am Flügel meiſterte die leb⸗ haften Paſſagen ſpielend, und der ausgezeichnete Klarinettiſt Paul Blöcher führte die Bläſer an. Ju⸗ lius Frank(Horn), Otto Leuzer(Fagott) fügten ſich in prächtigem Zuſammenſpiel ein. Unmittelbar nach Beethopen wurde die ler uraufgeführt; der hervorragende Soloflötiſt unſeres Nationaltheater⸗Orcheſters trat ſchon vor 22 Jahren in den Dienſt. In Leipzig hat er bei Stephan Krehl Kompoſition ſtudiert und inzwiſchen das Ge⸗ lernte in vielen Arbeiten verwertet, wie einem Eins iſt freilich ſo Zu ſeinem Recht kommt aber auch das Horn, und alle Inſtru⸗ Quintett aus. Otto Kramer(Oboe) und „Muſik für Flöte, Klarinette und Klavier von Max Jüh⸗ Bläſerquintett, einer Hornſonate und Liedern. Als Flötiſt hat er beſonders gern Flötenmuſik geſchrieben; für das eigene Inſtrument ſchreiben, birgt erfah⸗ rungsgemäß einige Gefahren in ſich, weil ein tüchti⸗ ger Soliſt dann leicht zu virtuos und abſchreckend auſpruchsvoll komponiert. So unterſcheidet ſich auch das jüngſte Muſenkind Fühlers von ſeinen älteren Geſchwiſtern, daß es harmoniſch noch mehr bean⸗ ſprucht; es verlangt von den Spielern ſoviel Vir⸗ tuoſität, daß Fühler ſelbſt nachträglich noch die Stim⸗ men der Bläſer zu vereinfachen vorzog. Das Vor⸗ ſpiel(„Frei im Vortrag“) ſetzt energiſch und kraft⸗ voll⸗männlich ein. Das fröhliche Muſizieren, ab⸗ wechſelnd allein und zu dritt, ſchließt herrlich zart und ſchön. Eine flotte, lebendige, liedhafte Weiſe kennzeichnet den Mittelſatz, das Allegro giocoso. Das Finale(Allegro moderato) iſt wieder beſonders fröhlich und lebensbejahend. Fühler erntete viele ſtürmiſche Hervorrufe für ſeine reſpektable, gekonnte und virtuos gearbeitete Kammermuſik. Der Abend ſchloß mit dem erheblich einfacher ge⸗ ſetzten Sextett(Originalthema mit Veränderungen) für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Kla⸗ vier von Theodor Blumer, dem Sohn des Dresd⸗ ner Kammermuſikers. Dieſes opus 45 machte Blu⸗ mer bekanntex als ſeine Opern und ſinfoniſchen Dichtungen. Aus der hübſchen Improvbiſation leitet ein Klavierſolo über zum Cappriccio, in dem die Geiſter des Uebermutes ihren Spuk treiben. Starkes Temperament beflügelt den„Slawiſchen Tanz“. Ganz entzückend macht ſich die Humoreske. Die Hörer— leider war es nur ein kleiner Kreis— dankten mit freudigſter Zuſtimmung. Dr. Fritz Hau bold. EDer„Muſikaliſche Komödienabend“ im Natio⸗ naltheater verſchoben. Wegen Erkrankung im Per⸗ ſonal muß die Premiére des„Muſikaliſchen Komödienabends“ verſchoben werden. Es wird ſtatt deſſen am Donnerstag, dem 26. Januar, Lortzings Oper„Der Wildſchütz“ im National⸗ theater gegeben.— Heute Mittwoch erſcheint Sar⸗ dous Luſtſpiel Madame ſans géne“ zum letz⸗ ten Male in dieſer Spielzeit im Spielplan des Nationaltheaters. Ria Roſe ſpielt die Titelrolle. —— — Die Hochzeit im italieniſchen Königshaus Prinzeſſin Maria vpon Savoye n, die jüngſte Tochter des italieniſchen Königspaares, und ihr Bräutigam, Prinz Ludwig von Bour⸗ bon⸗Parma, verlaſſen nach dem Empfang beim Papſt den Vatikan. (Weltbild, Zander⸗M.) Der Gute⸗Morgen⸗Kuß des Bärenführers Ein Schnappſchuß aus Rumänien. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Frau Rooſevelt demonſtriert für Neger Die Gattin Rooſevelts— neben ihr ſitzt die Lei⸗ terin der Abteilung für Negerangelegenheiten im Amt für nationale Jugendfragen— tritt in einer Anſprache bei einem Negerkongreß für die⸗ Menſchenrechte der Neger und die Beſeitigung der Lynchjuſtiz ein. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ciano Jagdgaſt in Jugoſlawien Anläßlich ſeines Freundſchaftsbeſuches bei dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten nahm der ita⸗ lieniſche Außenminiſter, Graf Ciano(links), auch an einer in Schloß Belje von Dr. Stojadino⸗ witſch(rechts) veranſtalteten Jagd teil. Er und ſein„Kätzchen“ Friedlich und zahm lief dieſer Gepard neben dem jugendlichen Beſucher des Londoner Zoos und ließ ſich willig ſpazieren führen. Der Gepard iſt im Zoo in Quarantäne und wird ſpäter in Privatbeſitz übergehen. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Polizeiſchutz für Englands Premierminiſter Zum erſtenmal in der engliſchen Geſchichte wurde der Landſitz des engliſchen Miniſterpräſidenten, Chequers, unter Polizeiſchutz geſtellt. Im Hauſe patrouillierte Geheimpolizei, um zu vermeiden, daß auf den Miniſterpräſidenten ein Bomben⸗ attentat verübt wurde, wie es jetzt tagtäglich in England vorkam.— Unſer Bild zeigt die Polizeiwache am Eingang des Landhauſes. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Das iſt das engliſche Flugboot„Cavalier“ Dem amerikaniſchen Tankdampfer„Eſſo“ gelang es bekanntlich zehn von dreizehn Perſonen, die ſich an Bord des 250 Klm. vor der amerikaniſchen Küſte notgewaſſerten Flugbootes„Cava⸗ lier“ befunden hatten, zu retten. Sie hatten die vorhergehende Nacht im Waſſer des Atlautik treibend zugebracht. Frankreichs neues Marine⸗Jagdflugzeug das zum erſtenmale zu Probeflügen in; Marignane in der Nähe von Marſeille aufſtieg. Die neue Bloch 480 Type iſt mit zwei Motoren ausgerüſtet, wolche je 900 PS entwickeln. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Schöne Frau—„vom Winde verweht“ Nach langem Rätſelraten wurde nunmehr ange⸗ kündigt, daß die engliſche Schauſpielerin Vivien Leigh die Hauptrolle der Scarlett'Hara bei der Verfilmung des großen Bucherfolges„Vom Winde verweht“ ſpielen wird. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Chamberlain ging ohne Regenſchirm aus Seinen unausbleiblichen Regenſchirm ſcheint er dieſes Mal vergeſſen zu haben, denn er begnügt ſich mit dem großen offiziellen Regenſchirm von Downing⸗Street 10 in London. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) „Präſident“ Azana geflohen Der rotſpaniſche„Präſident“ Azana hat Bar celona verlaſſen und ſich nach Valencia begeben. (Erich Zander, Archiv,.) ISLANDS M. ouu on. WNI A eS cο J SaMο 57 2 U aun 2 22* Das ſind die USA⸗Stützpunkte im Paziſik Die Inſelbrücke von Nordamerika nach Aſien diente bisher nur als Uebergang für die nors⸗ amerikaniſchen Clipper. Jetzt beabſichtigt die USA die Inſeln zu Flugzeug⸗ und Unterſeeboots⸗ Stützpunkten auszubauen(Die gezackte Linie iſt die Route der großen Flugboote von Manila nach San Franzisko.) (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) — —— —— ———.—— —— Mittwoch, 25. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 25. Januar 1939 —————————— Mannheim, 25. Januar. Wollene Anpaſſungsprobleme Sehr jahreszeitgemäß Amtlich wird's jetzt kälter, und irgendwo vor den Toren und in den Höhen ſoll jetzt ſogar ein Schneelein fallen. Das iſt nun das Signal zu tief⸗ ſchürfenden Erörterungen im Familienkreiſe über Art und Umfang der wollenen Unterklei⸗ dung nebſt Strümpfen, Gamaſchen. Strickweſten, Schals und vielen, vielen anderen Ausdrucksmitteln fraulicher und mütterlicher Beſorgtheit. Wie die Frauen es mit der Pflicht zu Vorſicht und Wille⸗Einwicklung ſelber halten, iſt genugſam bekannt, und ſoll hier mit chevaleresker Handbewe⸗ gung übergangen werden. Es iſt ja ſchon von gro⸗ ßen Gelehrten und Polarforſchern ausgeſprochen worden, daß Frauen beſondere, verkannte Talente für Eismeererpeditionen haben müßten, denn ſie könnten ja auf Bällen ſo gut wie bei der Arbeit mit faſt nichts an berumlaufen, ſogar vom Fanz weg hinaus in den Garten und die Sterne betrachten, einen dünnen maleriſchen Schleier über das ganze Decolleté; es paſſiert ihnen nichts. Aber auf uns Männer geben ſie rührend Obacht. Manchmal iſt es auch nicht ſo rührend, man platzt hald vor Wut. und weiß genau daß es eine Methade iſt, uns in feiner Weiſe beizubringen, was wir für Waſchlappen ſind. Aber es iſt halt ſo ein Stück Allerweltskonvention, das nicht mit ein paar Piſty⸗ len à la Aimée zu erledigen iſt; denn ſie iſt ja auch nicht von den Männern erfunden. Alſo müſſen wir ſo brav und fromm ſein, wie jene rührend und treu⸗ ſorgend ſind. Es iſt ſehr bitter und erniedrigend. Da ſitzen wir nun morgens auf der Bettkante und haben ebenſo viel Eile wie Schlaf. Schnell hineingeflitzt, die Semmel in den Hals und ab, dann krieg ich die 16 noch. Aber da rührt ſich was in der Morgen⸗ dämmerung und meldet ſtilgerecht Bedenken auf Grund von„nächtlicher Abkühlung, ſchauerartigen Niederſchlägen.“—„Gut“, es iſt nicht zu umgehen. wix verſtehen uns,„vielen Dank, nett von Dir dran zu denken, ich hole mir die Dicken ſchon ſelber!“ Die Schuhe wieder aus, die dicken Wollenen werden angezogen. Aber man kann noch ſo ſir ſein, es kommt was angeſchlurft, ſchon friſiert und im Morgenanzug.„Nein um Gotteswillen, das iſt doch ganz falſch. Das ſind ja ſchon halbe Ski⸗ ſocken, ſo kolt iſt es doch garnicht, die ſind doch erſt für—10 Froſtgrade. Ich habe die Unlerhoſen gemeint.“ Unterhoſen. Unterbeinkleider. lange; das iſt ſo ziemlich das Allerallzumenſchlichſte, was Männer an ſich tragen. den Träger allgemeinem Gelächter preiszugeben und die ſogenannte Unterhoſenkomik zu entſachen. Jetzt ſoll man ſich gänzlich wieder ausziehen wo⸗ möglich, damit die Unausſprechlichen überhaupt hal⸗ ten, auch noch auf Hoſenträger umſtellen!„Danke“, es wird abgelehnt.„ich hab's eilig. ein endexmel Liebling...“ Doch jetzt geht's los, ein Sturzbad von Borßaltungen, von Grippe und Rheumagefahr, und wie doch in den Büros ſowie ſo ſchon ſo viele fehlen. Doppelte Arbeit, doppelte Aufregung, gefähr⸗ lich, warm anziehen! „Ich kann awwer kee Nordpolvakleidung brauche, wann ich mich uffreg und ſchenne muß. Do ſchwitz ich, vaſtanne!“ dürfen wir eben einflechten.„In der Stroßebahn is warm!“ Aber ſie hat tauſend Befürchtungen, es kann aber doch noch kälter werden:„Un wie ſoll ich dann den Bu' derzu kriche. daß'r ſich vanünftig aa'zieht, wann de Badder.“ Dagegen gibt es ein letztes Mittel, ultima ratio regis, wenn es ſchon auf 8 Uhr geht.„Biſcht ruhig, ſunſcht nemm ich's Modorrad!“ Das wirkt, und gramgebeugt verläßt ſie den Schauplatz ehelicher Zerwürfniſſe. Natürlich iſt es draußen auch noch gar nicht kalt. Alſo nehm ich das Motorrad, um pünktlich zut ſein. Aber wie komme ich bloß wieder heim? Dr. Hr. Bewußttlos auf der Straße aufgefunden. And⸗ gefunden wurde in den frühen Morgenſtunden ein 27 Jahre alter Mann, der in bewußtlo'em Zuſtand auf dem Gehweg der Unterſtadt lag. Der Mann, der vermutlich eine giftige Flüſſigkeit eingenommen hatte, wurde mittels Krankenwagens der Feuerlöſchpolizei nach dem Städt. Krankenhaus gebracht, wo er verblieb. Es genügt in Film und Theater, um Geſiern abend bei der Sündholzſabrik: Zwei Kraftwagen prallten zufammen Beide Fahrer erliten ſchwere Verletzungen— Infolge des Anfalls mußte der Verkehr umgelertet werden Geſtern abend ſtießen, wie der Polizeibericht vom 25. Jannar mitteilt, auf der Schwetzinger Landſtraße, in unmittelbarer Nähe der Zündholzfabrik, z wei auswärtige Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Beide Führer zogen ſich erhebliche Schnittwunden im Geſicht und Gehirnerſchütterungen zu, ſo daß ſie in ſchwerverletztem Zuſtaud mit dem Krankenwagen in das Städtiſche Kranken⸗ haus eingelieſert werden mußten. Beide Kraftfahr⸗ zeuge wurden ſtark beſchädigt, und mußten abge⸗ ſchleppt werden. Der geſamte Verkehr mußte etwa eine Stunde lang umgeleitet werden. Ueber die Schuldfrage ſind die Erhebungen noch im Gauge. ** Bei den verunglückten Fahrzeugen handelt es ſich, wie wir erfahren, um ein Auto aus Schwetzin⸗ gen, deſſen Fahrer auch dort beheimatet iſt und um einen Kraftwagen aus Arheilgen bei Darmſtadt. Der Zuſammenſtoß iſt vermutlich beim Ueber⸗ holen eines anderen Fahrzeuges entſtanden. Ein weiterer Unfall Bei einem weiteren Verkehrsunfall, der ſich eben⸗ falls auf der Schwetzinger Landſtraße ereignete, und bei dem der Führer eines Kraftrades von hinten auf einen in gleicher Richtung fahrenden Perſonenkraft⸗ wagen auffuhr, wurde der Kraftradfahrer verletzt. Das Kraftrad und der Perſonenkraſt⸗ wagen wurden beſchädigt. 21 Verwarnungen- 7 Vorfahrtsſcheine Die„Bilanz“ der letzten Verkehrsüberwachung Bei der geſtrigen Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsoroͤnung 21 Perſonen gebühren⸗ pflichtig ver warnt und an ſieben Kraft⸗ fahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. ————— Die„Fröhlich Pfalz“ lagte: Im„Gambrinus“ wars kreuzfidel! Der Eingang mußte abgeſchloſſen werden, ſo groß war der Andrang- Das war richtiger Volkskarneval! Als wir am Dienstagabend infolge anderweiti⸗ ger Verpflichtungen verſpätet vor dem„Gambri⸗ nus“ eintraſen, war die Pforte verſchloſſen.„Do werre Se lange kloppe kenne!“ bemerkte eine„fröh⸗ liche Pfälzerin“, die mit ihrer männlichen Beglei⸗ tung ſchon vor der Tür ſtand, aber als wir noch einmal energiſch pochten, wurde uns doch aufgetan, allerͤings mit der Bemertung, daß nur vier Per⸗ ſonen hineindürften. Womit wir als„Soliſt“ durchaus einverſtanden waren. Es bedarf bei der Feſtſtellung, daß das geräumige Lokal ausverkauft war, nicht erſt der Hervorhebung, daß die Stim⸗ mung, die wir antrafen, nicht mehr geſteigert wer⸗ den konnte. Vor uns ſaß eine andere„fröhliche Pfälzerin“, die über die größten Bärte ſo herzlich lachte, daß wir unwillkürlich angeſteckt wurden. Und als wir unſere Freude darüber ausſprachen, daß ſich die Vordermännin ſo leidenſchaftlich am Volkskar⸗ neval beteiligte, wurde erwidert:„Ich hab heit ewe halt Ausgang!“ Präſident Reiſcher, der mit dem gewohnten Humor die Sitzung leitete, bedurfte bei dieſer drük⸗ kenden Fülle ſich nicht beſonders anzuſtrengen. Er mußte auch nicht bitten, den Mitwirkenden die ihnen gebührende Aufmerkſamkeit zu ſchenken, denn alle lauſchten mit größtem Intereſſe und ſpendeten be⸗ geiſterten Beifall wie ſich denn von neuem zeigte, daß die„Fröhlich Pfalz“ immer mit einem erfolg⸗ reichen Abend rechnen kann, wenn ſie im„Gam⸗ brinus“ einkehrt, weil ſie ein karnevaliſtiſch noch nicht überſättigtes und deshalb weniger kritiſches Publikum antrifft. Und ſo können wir auch den Büttengrößen, die ſich im Laufe der fidelen Stunden hören ließen, ein ſummariſches Lob ſpenden. Gorenflo wurde durch Mina Schwebler ahgelöſt, die ſich als Frau Knöpfchen vorſtellte. Julius Setzer mimte den Profeſſor Kalau, Richard Schumann ſchuf als La⸗ ternenanzünder und ſpäter als Maurer zwei Typen, denen man immer wieder gern begegnet, Fritz Kör⸗ ner trug ein Traumgedicht vor, das vom Arbeits⸗ und Fürſorgeamt und von der Staoͤtverwaltung handelte, Vohmanns Addl atteckierte ganz ge⸗ fährlich das Zwerchfell mit ſeinem Moritatengeſang unter heftiger Mitwirkung der Kapelle Schönig und ſeiner Zuhörerſchaft und Spindler alt rührte aller Herzen mit der Erzählung ſeiner Erlebniſſe beim Umzug. Dazu ſteuerte Anfta Berger wie⸗ der ausgezeichnete Stimmungsſchlager bei. Präſident Reiſcher hatte wieder eine Anzahl Orden mitgebracht. U. a. wurde Kaffeehausbeſitzer Albert Höfer ausgezeichnet, dex ſo ſchwungvoll den Mannheimer Volkskarneyal ſeierte, daß unſer Nach⸗ bar nicht ganz unrecht hatte, wenn er meinte, er werde es doch noch erleben, daß Höfer in die Bütte ſteige. Fritz Körner zeigte ſich für die anerken⸗ nenden Worte, die er für ſeine vortrefflichen Vor⸗ träge in dieſem Faſching bereits einheimſen konnte, dadurch erkenntlich, daß er Präſident Reiſcher ein „gebackenes Zepter“ überreichte, und auch Schü tz, der unverwüſtliche Karnevaliſt von der andern Rhein⸗ ſeite, hatte ſich hingeſetzt und zündende Reime ver⸗ faßt, mit denen er für den Orden des Abends Hankte. Als der Elferrat nach dem allgemeinen Geſang des Ranzengardeliedes um Mitternacht abzog, konnte er in dem Bewußtſein zur Nachſitzung übergehen, daß die Tagung im„Gambrinus“ wieder ein Volltref⸗ fer war. Sch. Heineich Ronge 7 Der Direktor der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule Am Montag früh verſchied unerwartet raſch der Direktor der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule, Hein⸗ rich Rogge, im Alter von nahezu 51 Jahren. Sein Tod erſchüttert und betrübt alle, die ihn kannten, mit am meiſten diejenigen, die unter ſeiner Führung an der Ausbildung und Erziehung der jungen Handwerker arbeiten. Der Charakter dieſes Mannes empfing ſeine beſondere Prägung durch ſchwere Erlebniſſe an der Weſtfront und in fran⸗ zöſiſcher Gefangenſchaft, in die er bei einer gewalt⸗ ſamen Erkundung der Franzoſen gekommen war. Heinrich Rogge war in der Gefangenſchaft Lager⸗ leiter und führte als ſolcher einen unabläſſigen Kampf um Recht und menſchenwürdige Behandlung für ſeine Kameraden. Das trug ihm Kerkerſtrafen von vielen Monaten ein. Erſt ſpät, im Frühjahr 1920 kehrte er endlich aus dem Elend ins Vaterhaus heim. eneeeteeee Verkehrszeichen, die man kennen muß: Fahten und Parken in Einbahnſtraßen Stark benützte enge Straßen werden — ſofern eine ſolche Regelung zweck⸗ mäßig erſchint— zu Einbahnſtraßen erklärt. Sie dürfen nur rau einer Richtung befah⸗ ven werden; die Richtung wird dabei jeweils bei ver Einfahrt durch einen rotumrandeten weißen Pfeil mit der Aufſchrift„Einbahnſtraße“ angegeben. Außerdem iſt an der Ausfahrt der Ein⸗ hahnſtraße regelmäßig das Zeichen„Verbot einer Fahrtrichtung oder einer Einfahrt“ aufgeſtellt. In Mannheim ſind Einbahnſtraßen die Kunſtſtraße (zwiſchen N und), die Leopoldſtraße(zwiſchen C und), die„Freßgaſſe“(zwiſchen P und), die Akodemieſtraße Gwiſchen E und), die um den Fricöricheplatz ziehende Straße, die Schimperſtraße und die Waldhofſtraße(letztere nur auf dem von Gartenfeldſtraße und Meßplatz begrenzten Stüch). — Es iſt ein— leider ſtark verbreiteter— Irrtum, zu glauben, Einbahnſtraßen ſeien zugleich Hauptver⸗ kehrsſtraßen, das heißt, die auf ihnen fahrenden Fahrzeuge hätten unbedingte Vorfahrt. Einbahn⸗ ſtraßen ſind— ſofern eine entſprechende Beſchilde⸗ rung nicht vorhanden iſt— gewöhnliche Stra⸗ ßen, ſo daß für ſie die allgemeinen Vorfahrts⸗ regeln gelten. Einbahnſtraßen unterſcheiden ſich von den übrigen gewöhnlichen Straßen allein dadurch, daß bei ihnen der Fahrverkehr nur in einer Rich⸗ tung geſtattet iſt. Ueber das Parken in Einbahnſtraßen iſt folgendes zu beachten: Während ſonſt das Parken nur auf der rechten Straßenſeite geſtattet iſt, darf man in Einbahnſtraßen ſowohl links wie rellts halten, es ſei denn, daß dies auf einer Seite aus⸗ drücklich durch Parkverbotsſchilder(weißes rundes Schild mit rotem Rand und einem ſchwarzen P, das ſchräg rot durchſtrichen iſt) unterſagt iſt. Solche Parkverbote findet man in den Einbahnſtraßen in⸗ nerhalb des Ringes und in der Waloͤhofſtraße, und zwar darf da nur links geparkt werden; jedoch beim Ufa⸗Palaſt, wo die Kunſtſtraße erheblich brei⸗ ter als ſonſt iſt, kann man wieder beiderſeits par⸗ ken. Parken links und rechts iſt dagegen am Friedrichsplatz und in der Schimperſtraße geſtattet. Es lag in ſeinem Weſen, Kamerad zu ſein. So wirkte er Gemeinſchaft bildend. Nichts ſchien ihm notwendiger, als der Zuſammenſchluß ſeiner Arbeitskameraden zur erziehenden Gemeinſchaft. Früh gewann er den Anſchluß an die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung für die er ſich ohne Schonung ſeiner Geſunoheit einſetzte. Für ſeine Standarte hatte er immer Zeit. Als einer„vom Bau“ war er auch der rechte Mann für ſeine Schüler, er hatte einen ausgeſpro⸗ chen praktiſchen Sinn und arbeitete mit jener Sau⸗ berkeit und Exaktheit, die der Ausdruck einer inne⸗ ren Diſsipliniertheit iſt und die auf die Handwerker⸗ iugend am ſtärkſten erzieheriſch wirkt. Dieſe Be⸗ gabung zur Exaktheit machte ihn trotz ſeines ſchwe⸗ ren Herzleidens auch zu einem bewundernswerten Schützen. Nun hat der Eifer für den Dienſt ihn allzufrüh verzehrt. Er bleibt uns das verpflichtende Bild eines deutſchen Mannes nach dem Herzen des Führers. un Treue Betriebsangehörige wurden geehrt. Auf einem Kameraoſchaftsabend des Werkes Neckar⸗ au der Süddeutſchen Kabelwerke zu Ehren des in den Ruheſtand getretenen langjährigen Pro⸗ kuriſten Karl Groß nahm der Betriebsführer Dr. Walter Raymond das Wort zu einer längeren Anſprache, in der er dem ſcheidenden Proluriſten in herzlichen Worten ſeine volle Anerkennung und den auſrichtigen Dank des Werkes für ſeine zielbewuß⸗ ten und erfolgreichen in 37 Jahren geleiſteten Dienſte ausſprach. Dr. Raymond betonte beſonders, daß ſich Herr Groß in guten wie auch in ſchlechten Tagen vorzüglich bewährt habe. Der Betriebsführer konnte noch zwei weitere Arbeitskameraden der Firma, Karl Genſch, kauſm. Angeſtellter und den lang⸗ jährigen Kaſſenboten Kauzmann mit Dankes⸗ worten für ihre Treue und Dienſtleiſtung in den Ruheſtand verabſchieden. ** Fuchspelz ging verloren. Verloren ging am 4. Januar in der Oberſtadt ein wertvoller brauner Fuchspelz, am Kopf eine Klammer zum Feſt⸗ halten, mit ſchwarzer Seide gefüttert. ze„Ufa⸗Sterne bei Köcß“. Für die Großveran⸗ ſtaltung am Samstag, dem 28. Januar, im Roſen⸗ garten, herrſcht große Nachfrage, ſo daß es nötig iſt, ſich rechtzeitig mit Karten zu verſehen. befunden und Entlaſtung gegeben. Dienſt am Reiſenden: Beſte Ausrüſtung für die Schnell⸗ triebwagenkurſe Berlin-Mannheim Mit dem Beginn des neuen Fahrplans 1939 auf Mitte Mai beabſichtigt die Reichsbahn, wie ſchon berichtet, zwei ausgezeichnete neue Schnell⸗ triebwagenverbindungen Nord— Süd einzurichten. Die eine ſoll als Flügelverbindung zum Rheingoldzug zwiſchen Baſel und Berlin über die Oberrheinlinie verkehren, die andere dem ganzen Rheinlauf folgen und Baſel mit dem Niederrhein und Weſtfalen verbinden, wobei auch der Rhein Main⸗Bereich über Frankfurt mitbedient wird. Mit der Errichtung dieſer neuen Schnellverbin⸗ dungen, die außerdem die Neuheit bringen, daß zum erſtenmal deutſche Schnelltriebwagen auf auslän⸗ diſches Gebiet(Baſel) fahren und dort an das aus⸗ ländiſche Schnellzugsnetz anſchließen, iſt nun vor⸗ geſehen, die modernſten Neubauten der Reichsbahn auf dem Gebiet der Schnelltriebwagen einzuſetzen. Man läßt ſich dabei von der Erwägung leiten, daß von der Güte dieſer Fahrzeuge eine nicht zu unterſchätzende Werbekraft ausgeht, die weit über die reinen Verkehrsintereſſen hinausreichen. Die jüngſten Schöpfungen im Schnelltriebwagenbau, die man richtiger Schnelltriebwagenzüge nennt, ſind be⸗ kanntlich die vierteiligen Einheiten, die einen ſelbſtändigen Maſchinenwagen haben und als richtige D⸗Züge anzuſprechen ſind. Sie ſtellen ſo ziemlich das Vollkommenſte dar, das man ſich den⸗ ken kann, haben auch beſonderen Speiſeraum und ſind in gewiſſem Sinne eine Weiterbildung der ſchö⸗ nen dreiteiligen Einheiten, die auf den Strecken Karlsruhe— Mannheim— Berlin und Karlsruhe — Heidelberg— Hamburg bereits laufen und denen vor allem auch ein viel ruhigerer Lauf zu eigen iſt, weil jeder Wagen ſeine eigenen vier Achſen in zwei Drehgeſtellen als Laſtträger beſitzt. „Abo und Alaaf!“ Zweite Feuerio⸗Sitzung mit Kölner Gäſten Kommenden Donnexstag, 26. Januar, abends.11 Uhr, ſteigt die zweite karnevaliſtiſche Feuerio⸗Sitzung mit vollſtändig neuem Vrogramm. Aller Voraus⸗ ſicht nach werden die beiden Präſidenten der Großen Karnevalgeſellſchaft Köln extra nach Mannheim kommen, um einmal dieſer urgemütlichen Sitzung in dem ehrwürdigen Habereckl perſönlich beizu⸗ wohnen. Abtreibung und Karſtenlegen Zwei Angeklagte vor dem Schwurgericht In der zweiten Sitzung des Schwurgerichts wur⸗ den die 1898 geborene, verheiratete Lina Hummel und die 51jährige Karolina Wießler in je zwei Fällen verſuchter, gemeinſchaftlicher, gewerbsmäßiger Abtreibung zu je einem Jahr und ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Nur die wirtſchaftliche Notlage, die zeitlich weit auseinanderliegenden Fälle der Eingriffe und der Umſtand, daß ſeit 1995 keine Straftat mehr in der erwähnten Richtung nachweis⸗ bar begangen wurde, konnten als Milderungsgründe 3 bei der Urteilsſindung in die Waagſchale geworfen werden. Die beiden Beſchuldigten waren gute Freundin⸗ nen und paſſionierte Kartenſchlägerinnen. „Wie haben Sie denn das Kartenlegen gelernt?“ fragte der Vorſitzende die Angeklagte W.„Ich habe mir Bilderkarten mit Beſchreibung gekauft, und da ſind Sprüchlein dabei zu jeder Karte, die habe ich auswendig gelernt und dieſe den Leuten, je nachdem die Karten zu liegen kamen, hergeſagt.“ „Was wollten die Leute alles von Ihnen wiſſen?“ „Sie kamen, um zu erfahren, ob der Mann eine beſ⸗ ſere Stellung bekommt, oder ob ſie ſchwanger ſind“. „Das haben Sie dann aus den Karten geleſen?“ Die Angeklagte beiahte. Der Vorſitzende meinte dazu luſtig lächelnd, daß das ganze Studium der Aerzte unnötig ſei; ſie ſoll⸗ ten ſich einfach ſo eine Bilderkarte mit Beſchreibung, wie ſie die Angeklagten benützten, kaufen und nach der Kartendiagnoſe ihre Rezepte verſchreiben. Der Vorſitzende fragte die Angeklagte., ob ſie auch aus der Karte geleſen habe, daß ſie von dem Schwurgericht verurteilt würde. Dieſe erklärte, daß ſie das geahnt hätte Zu den beiden Angeklagten kamen alſo auch ſchwangere Frauen, denen die vielſeitigen Karten⸗ legerinnen„geholfen“ haben. Wir können da etwas Geld nebenher verdienen, dachten ſie ſich. Die W. legte die Karten und ſchickte dann die Kundinnen 81 der H. die die Eingriffe vornahm. Das Geld haben die Beſchuldigten redlich miteinander geteilt. Gegen eine Zeugin, die zur Verhandlung vor daß Schwurgericht geladen war und erſt aus dem Bett geholt werden mußte, wurde eine Orbnungsſtraſe von zwanzig Mark beantragt.—.— Was gibt es Neues in Feudenheim? Die Kriegerkameradſchaft Feuden⸗ heim hielt im„Ochſen“ ihren erſten Appell in dieſem Jahre ab. Kameradſchaftsführer Wilh. B ohr⸗ mann begrüßte die zahlreich Erſchienenen. Dar⸗ auf hielt Kamerad Eduard Gerberich einen Lichtbildervortrag von ſeiner Reiſe durch die Schweiz und Italien. Kameradſchaftsführer Bohrmann gab, nachdem man der toten Kameraden gedacht hatte, einen Rückblick auf die Ereigniſſe der letzten Jahre. In beſonderer Weiſe ehrte man die ſiegreichen Mitglieder der Schützenabteilung, konnte doch die KKS⸗Abteilung ihm Jahre 1938 die beiden Wanderpreiſe des Kreiſes Mannheim in der A⸗ und B⸗Klaſſe erringen. Kamerad Schön dankte im Namen der Schützen Es konnten wieder einige Kameraden die Schießauszeichnung des NSR⸗Krie⸗ gerbundes erringen.— Für 25fährige Dienſtzeit als Straßenwart wurde dem Kamerad Blum das Verdienſtkreuz für treue Dienſte überreicht. Der Geſangverein„Frohſinn“ hielt hier ſeine Generalverſammlung im„Stern“ ab. Den Tätigkeitsbericht gab der Vereinsführer K. Ernſt. Der Kaſſenbericht wurde ebenfalls in beſter Ordnung Die Vereins⸗ ſührung bleibt auch in dieſem Jahr die gleiche. Die Karnevalgeſellſchaft„Heiter⸗ keit“ hielt mit den verſchiedenen Vereinsführern eine Beſprechung ab, in der beſchloſſen wurde, daß am Fasnachtdienstag der 5. Maskenzug ſteigt. Architekt Valentin Elzer iſt hier nach längerer Krankheit geſtorben. 4 9 5. Seite/ Nummer 42 * Um Exſte Weinbautagung der Saarpfalz * Neuſtadt a. d. Weinſtr., 24. Januar. In der Zeit vom 23. bis 25. Januar 1939 fand in Neuſtadt an der Weinſtraße die erſte Weinbautagung der Saarpfalz ſtatt. Der erſte Tag verſammelte im großen Saal der Schillerhalle die Kreisbauernführer, Bürgermeiſter und örtlichen Weinfachberater ſowie die Vertreter der Partei, der Regierung, verſchie⸗ dener ſtaatlicher Lehr⸗ und Verſuchsanſtalten, wie auch eine gröbere Axvegbl geladener Göſte an ver⸗ ſchiedenen fachlichen Vorträgen von ganz beſonderer Bedeutung. Die Arbeitstagung wurde durch Landes⸗ hauptabteilungsleiter Pg. Handrich, Kaiſers⸗ lautern, eröffnet. Bei Behandlung der einzelnen Arbeitsgebiete gab der Redner einen Rückblick auf die Geſchichte und auf die verſchiedenen Entwicklungsabſchnitte des pfälziſchen Weinbaues. Es ſollte damit gleichzeitig dem alten Brauch entſprochen werden, ſowohl vor der breiteren Oeffentlichkeit Rechenſchaft über ge⸗ leiſtete Arbeit abzulegen als auch die verantwort⸗ lichen Mitarbeiter auf die geſtellten Fragen auszu⸗ richten. In ſeinen weiteren Ausführungen behan⸗ delte der Reoͤner die im Jahre 1927 einſetzende und bis 1935 währende Wirtſchaftskriſe, die zunächſt zu dem kataſtrophalen Weinpreisſturz 1927/28 führte. Hier erſolgte der Zuſammenbruch des Weinhandels infolge ſchwerer Verluſte, von welchem er ſich nur ſehr langſam wieder erholen konnte. Nach einer Streifung der grenzpolitiſchen und wirtſchaftlichen Bedeutung des pfälziſchen Weinbaues kam der Red⸗ ner zum Schluß ſeiner Rückſchauung auf die Zeit der Machterareifung bis heute eu ſprechen. In die⸗ ſen Zeitpunkt fällt der allmähliche Auſbau einer eigenen Weinbauwirtſchaftsorganiſation im Rahmen des Reichsnährſtandes. Bei der Beſyrechung des Froſtſchadens des Jahres 1938 führte Pg. Handrich aus, daß er es für ſeine Pflicht halte, die Anweſen⸗ den davon zu unterrichten, daß ſchon frühzeitig, nach ungefährem Ueberblick über den Umfang, von den verantwortlichen Stellen die notwendige Behandlung wegen einer Schadenverhütung aufgenommen wird. Leider konnte bis heute eine günſtige Entſcheidung des Herrn Reichsfinanzminiſters in dieſer Sache noch nicht erreicht werden. Wir wiſſen aus Erſah⸗ rung. fuhr Pg. Hondrich fort, daß dem Weinhau auf die Dauer nicht durch Staatszuſchüſſe geholfen iſt, noch weniger aber durch Winzerkredite. Unſere Winzer wollen keine Unterſtützung, ſondern die Möglichkeit zur Herſtellung geſunder Wirtſchafts⸗ betriebsverhältniſſe. Durch dieſe und die Sicherung des Abſatzes der Weine zu angemeſſenen Preiſen wird die Winzernot zu Ende ſein. Nach den mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Vorſitzenden des Weinbauwir'⸗ ſchaftsverbandes folgte ein Referat des Abteilungs⸗ leiters der Landesbauernſchaft Saarpfalz, Pg. Dr. Zimmermann über das Thema: „Die zukünftige Geſtaltung des Pfälzer Weinbanes.“ Eingehend beſprach der Redner die allgemeine Entwicklung im pfälziſchen Weinbau in den letzten Jahrzehnten, die ſich hauptſächlich in den ſchwanken⸗ den Erträgen und verſchiedenartigen Entwicklungen auswirkte, die dieſe beiden Zuſtände vermeiden und einen Ausgleich erzielen ſollten. Es ſei nun an der Zeit, den alten Weinbau endͤgültig zu begraben, die neue Art als die erfolgverſprechenoͤſte anzuerkennen. Erſt die lekten 50 Jahre haben dem Weinbau die ſchweren Schädlinge wie Peronoſpora, Oidium, Heu⸗ und Sauerwurm als auch die Reblaus gebracht, und die bisherigen Erfolge der Rebenzüchtung ſollen einen kriſenhaften Winzerſtand verbürgen. Die Wege hierzu ſind die Behandlung im Saatenanbau, denn das Höchſte, was dem Weinbau nützt, ſind gute und ertragsfähige Reben. Weiter gab der Redner Aufklärung über die nötige Einführung von Spritz⸗ brühanlagen und behandelte zum Schluß die Dün⸗ gung der Weinberge, die von größter Bedeutung und größtem Ausmaß für Qualität und Quantum ſind. Der letzte Vortrag der Vorwittagsverſammlung wurpde von Landwirtſchaſtsrat Morio von der Reichsrebenzüchtung auf dem Geilweiler Hof ge⸗ halten und behandelte „Aufgabe und Ergebnis der Rebenzüchtung“ Hierin ſind bereits beträchtliche Erfolge erzielt worden. Der Nachmittag des erſten Tages, wobei der Be⸗ ſuch von Winzerkreiſen aus ſämtlichen pfälziſchen Weinbaugebieten außerordentlich ſtark war, brachte äwei weitere Referate von führenden Fachmännern. Zuerſt ſprach Prof. Dr. Jancke von der Staatlichen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Wein⸗ und Obſtbau, Neuſtadt a. d. Weinſtraße, über neue Möglichkeiten der Schädlingebekämpfung. Der Reoͤner erläuterte an Hand von Kartenmaterial die bisherigen Ver⸗ ſuche hauptſächlich bei der Bekämpfung des Spring⸗ wurmes, und ſtellte in Sonderheit die Winter⸗ bekämpfung heraus. Auch die techniſchen Apparate für die Winterbekämpfung ſollen weiter ausprobiert werden, wie auch die Löſung der Arſenfrage ein allgemeiner Wunſch blieb. Anſchließend hielt Stu⸗ dienrat Dr. Cordes von der Staatlichen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt Neuſtadt einen Vortrag über„Fra⸗ gen des Weinbaus— Ausſicht auf Fruchtbarkeit.“ Auch hierbei wurde anhand von lehrreichem Karten⸗ material gezeigt, inwieweit fruchtbar die Augen am alten Holz ſind. Für die gute Fruchlbarkeit des Weinſtockes iſt die Sonnenmenge des vergangenen Jahres nötig und maßgebend; die des Jahres 1938 hat in den Hauptmonaten gute Ausſichten gebracht. Die ausgereiften Holz⸗ und auch die gut ausgereif⸗ ten Geiztriebe haben dank der befriedigenden Wit⸗ terung auch fruchtbare Augen. Zum Schluß ſprach Dr. Kordes über die Einflüſſe der Dezem⸗ berkälte 1938 im pfälziſchen Weinbaugebiet und zeigte anhand verſchiedener Unterſuchungen, daß in einzelnen Gemeinden die Kälte zahlreiche Augen vernichtet hat. Er gab den Winzern den Rat, vor dem Rebſchnitt unter allen Umſtänden den Rebſtock genau zu unterſuchen. Die Nachmittagsſitzung wurde mit zwei Vorträgen beendet, die in ihrem erſten Teil den richtigen Bau des Weinberges und in ihrem zweiten Teil das Thema„Der Sommer, der Winter und die Reben“ behandelte. Aus Baden Das Notruflommanso muß eingreifen Eine wegen einer gemeinen Betrügerei Verurteilte ging gegen einen Kriminalbeamten tätlich vor * Freiburg i. Br., 25. Jan. Vor der Kleinen Strafkammer als Berufungsinſtanz hatte ſich eine Frau wegen ſchweren Betrugs und anderer Straf⸗ taten zu verantworten. Die Angeklagte, die im November 1938 vom Freiburger Amtsgericht zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden war, hatte einem Freiburger Altrentner die geſamten Erſpar⸗ niſſe im Werte von 3000 Mark in Form eines Dar⸗ lehens abgenommen und erlangte außerdem von ihrem Opfer durch Täuſchung die Unterſchriſt zweier Wechſel, obwohl ſie wußte, daß der beſitzloſe Mann ſie niemals einlöſen konnte. Gegen das Urteil hatte die Angeklagte Berufung mit dem Antrag auf Frei⸗ ſprechung eingelegt. Wegen der geradezu gemeinen Handlungsweiſe ſah das Gericht die Erhöhung der Strafe für geboten und verurteilte ſie zu zehn Mo⸗ naten Gefängnis. Als nach Verhandlungsſchluß die bisher auf freiem Fuß befindliche Angeklagte auf Grund des Haftbefehls zum Antritt ihrer Strafe abgeführt wer⸗ den ſollte, widerſetzte ſie ſich der Feſtnahme und drang auf einen Kriminalbeamten ein. Schließlich mußte das Notrufkommando herbeigerufen werden, das die wütende Angeklagte in ſicheren Gewahrſam brachte. Der Tod auf der Stroße * Lahr, 24. Jan. Am Montagabend wurde der 64 Jahre alte Oberpoſtſchaffner Friedrich Schaub, als er mit ſeinem Fahrrad von der Geiger⸗ in die Kaiſerſtraße einbog von einem Perſonenkraftwagen aus Lahr⸗Dinglingen erfaßt und zur Seite geſchleu⸗ dert. Schaub blieb ſchwerverletzt auf dem linksſeiti⸗ gen Bürgerſteig liegen, während das Auto, das das Fahrrad mitriß, gegen eine Einfriedigung eines Anweſens ſtieß und vollſtändig zertrümmert wurde. Schaub wurde ins Bezirkskrankenhaus gebracht, wo er, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, in der Nacht zum Dienstag ſtarb. Der Kraftfahrer des Perſonenauto wollte das Auto, mit dem er in derſelben Stunde bei einem anderen Zuſammenſtoß mit einem Omnibus in der Stadtmitte leichten Schaden genommen hatte aus dierem Grunde in die Reparaturwerkſtätte bringen. Der Fahrer wurde bis zur endgültigen Feſtſtellung des Unfalls in Haft genommen. TWisdien Nied und Bergstrabe Brief aus Viernheim ◻Viernheim, 24. Jan. Statiſtik des Einwohnermeldeamtes Nach der wurden zu Beginn des Jahres 1988 12699 Ein⸗ 1938 wohner gezählt. Im Laufe des Jahreg wurden 253 Kinder geboren, 126 Perſonen ſind ge⸗ ſtorben, mithin beſteht ein Geburtenüberſchuß von 127. Ihren Zuzug haben 718 und den Wegzug 873 Perſonen gemeldet. Somit iſt hier eine Verminde⸗ rung von 155 Perſonen zu verzeichnen. Demnach waren in Viernheim am 1. Januar 12671 Per⸗ ſonen polizeilich gemeldet. Wenn man dieſer Zahl die etwa 350 jungen Männer aus Viernheim, die ſich zur Ableiſtung ihrer Arbeits⸗ und Wehrdienſt⸗ pflicht in den Garniſonen befinden, zurechnet, ſo kann man feſtſtellen, daß Vieruheim über 13 000 Einwohner zählt. Das Jahr 1937 war bevölkerungspolitiſch beſſer als das Jahr 1938. 1937 wurden 19 Kinder mehr geboren und ſind fünf Perſonen weniger geſtorben. Die Ehe haben 1938 129 Paare geſchloſſen. Die größte Zahl der Geburten war im Mai mit 31, Juli 29, März 28, Oktober 24, Dezember 21, September und November je 20, Januar 19, Februar 18, Auguſt 17, April 13 und Juni 11. Die größte Zahl der Ge⸗ ſtorbenen finden wir im Dezember mit 17, April und Mai je 13, September 12, März und Juli 11, Novem⸗ ber 10, Februar 9, Januar, Auguſt und Oktober je d, und im Juni 6. Die Zu⸗ und Wegzüge rekrutieren ſich größtenteils aus Viernheimern, die bet der Wehrmacht und beim Arbeitsdienſt dienen, oder aus⸗ wärts in Arbeit ſtanden, oder noch ſtehen. Im Alter von 21 Jahren ſtarb nach ſchwerer Krankheit Fräulein Paula Ringhof, Tochter des Herrn Franz Ringhof, Friedrichſtraße 13. Im ju⸗ gendlichen Alter von 27 Jahren ſtarb in Ulm, wo er ſeit zwei Jahren in einer Fabrik beſchäftigt war, der Sohn der Familie Martin Baureis. Philipp Baureis 3, Herr Wer kennt den Toten? * Worms, 24. Jan. Hier wurde aus dem Rhein eine unbekannte männliche Leiche ge⸗ borgen. Beſchreibung: Etwa Z3jährig, 1,84 Meter groß, kräftig, länglich⸗ovales Geſicht, braune Augen, kleine geradlinige Naſe, kleine Ohren, mittelgroßer Mund, bartlos, dunkelblondes kurzes Haar, hohe zurückweichende Stirn, vollſtändige Zähne, am rech⸗ ten Unterſchenkel innen 15 Ztm. lange Narbe.— Bekleidung: Blauweiß kariertes Hemd mit feſtem Kragen, graue Leinenunterhoſe, hellgraue Kordhoſe, Hoſenträger und Ledergürtel, braune Wollſocken, heller Baumwollſweater, braune Schnürſtiefel, hell⸗ grauer Rock, mausgrauer imprägnierter Mantel. In den Taſchen befanden ſich eine ſchwarze Leder⸗ goldͤbörſe mit 1,26 Mark, eine kleine Stablampe, eine Nickeltaſchenuhr mit Schutzgehäuſe und ein Kamm. — Sachdienliche Mitteilung an die nächſte Gendar⸗ merieſtation, oder Telephon 4444(Worms) erbeten. u Hüttenfeld, 23. Jan. Der Geſangverein veranſtaltete in der„Sonne“ ein Konzert zugun⸗ ſten des WHW, zu dem ſich die ganze Dorfgemein⸗ ſchaft einfand und das der Kapelle Jakob aus Lorſch und des Soliſten Wie⸗ gand zu einem ſchönen Erfolg geſtaltete. UD Hambach bei Heppenheim, 24. Jan. Inſolge des anhaltenden Regenwetters ſtürzte die Scheune des Volksgenoſſen Philipp Fetſch im Starken⸗ burger Weg ein. Zum Glück wurden keine Per⸗ ſonen verletzt. * Harxheim(Heſſen), 25. Jan. Hier ſtürzte eben⸗ falls durch zu ſtarke Bodenfeuchtigkeit die Scheune des Bauern Karl Hammen ein. ſich unter Mitwirkung, Mann Aus der Pfalz Expoſion bei einem Fabrikbrand * Baumholder, 24. Jan. In einem hieſigen Werk brach infolge Kurzſchluß ein Brand aus. Bald dar⸗ auf explodierte eine Kohlenſäureflaſche. Die Spreng⸗ ſtücke trafen einen Arbeiter und verletzten ihn ſo ſchwer, daß er bewußtlos zuſammenbrach. Ein Hei⸗ zer wurde von einem Splitter am Kopf verletzt. Ferner exploöierte eine große Luftflaſche. Zum Glück konnte das benachbarte Oelmagazin gerettet werden, ſo daß weitere Exploſionen verhütet wurden. —— Schulhausneuban in Schifferſtadt * Schifferſtadt, 23. Jan. Im Verlaufe der Ge⸗ meinderatsſitzung gab der Bürgermeiſter be⸗ kannt, daß der Schulhausneubau nunmehr ge⸗ ſichert iſt und alsbald in Angriff genommen wer⸗ den kann. Die Finanzierung des erſten Bau⸗ abſchnittes, der einen Betrag von 300000 Mark erfordert, iſt ͤurch Gemeindemittel, Zuſchüſſe und Darlehen zu günſtigen Bedingungen geſichert.— Zu erwähnen wäre noch, daß das beliebte Schiffer⸗ ſtadter Rettichfeſt in Zukunſt an den Pfingſt⸗ feiertagen durchgeführt werden ſoll. Kreisſängertag des Rhein⸗Haardt⸗Sänugerkreiſes * Neuſtadt an der Weinſtraße, 24. Januar. Der Kreisſängertag des Rhein⸗Haardt⸗ Kreiſes des Deutſchen Sängerbundes, der die Gruppe Groß⸗Ludwigshafen, Ludwigshafen⸗ Land, Dannſtadterhöhe, Freinsheim, Limburg, Haardt, Lambrecht und Schifferſtadt umfaßt, wurde am Sonntag in Neuſtadt durchgeführt. Die Ver⸗ einsführer aller 105 Vereine waren erſchienen. Nach dem Singen der Gruppe Haarödt am Vormittag wurde am Nachmittag der Arbeitsbericht erſtattet. Beſonderes Intereſſe ſanden die Vorträge des Kreis⸗ ſängerführers Daniel und des Kreischormeiſters Leibrock, in denen das geſamte Programm des Sängerbundes und die zukünftigen Aufgaben, die insbeſondere der großen Sängergruppe Rhein⸗ Haaroͤt in nächſter Zeit geſtellt ſind, umriſſen wurden. Ein 300 Jahre altes Bergwerk aufgefunden * Kirchheimbolanden, 24. Jan. Beim Pflügen in der Nähe von Morſchheim brach ein Pferd plötz⸗ lich ein. Die auf behördliche Veranlaſſung durch⸗ geführte Unterſuchung der Einbruchsſtelle hatte ein ungemein intereſſantes Ergebnis. Es wurde ein Stollen von 1,20 Meter Breite, 1,80 Meter Höhe und einer Länge von 15 Metern, der gut durchſchrit⸗ ten werden kann, freigelegt. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß es ſich um ein 300 Jahre altes Queckſilber⸗ und Zinnober⸗Bergwerk handelt, das die Fürſten von Naſſau⸗Weilburg, die ſeinerzeit in Kirchheim⸗ bolanden reſidierten und dem Bergwerksbau um den Donnersberg ihre beſondere Förderung an⸗ gedeihen ließen, angelegt haben. Mord und Selbſtmord *Heilbroun, 25. Jan. In Gundelsheim tötete am Montag ein 35 Jahre alter Mann in der alten Tieſenbacher Straße, außerhalb der Stadt, ſeine frühere Geliebte durch mehrere Schüſſe mit einem Walzenrevolver in Bruſt und Kopf. Der Täter flüchtete dann in den nahegelegenen Wald, wo er in der darauffolgenden Nacht Selbſtmord durch Erſchießen und Erhängen verübte. Der Grund zu der Tat liegt in verſchmähter Liebe. Der Täter hatte mit der Ermordeten jahrelang ein Liebesverhältnis unterhalten. Das Mäbdchen löſte das Verhältnis, um ſich mit einem anderen Mann zu verheiraten. Die⸗ ſer Umſtand veranlaßte den Mörder zu der Tat. Der frühere Leiter des Frankfurter Schumann-Theaters 7 * Frankfurt a.., 25. Jan. Der frühere Leiter des Schumann⸗Theaters, Kommiſſionsrat Julius Seeth, eine in der Artiſtenwelt bekannte Perſön⸗ lichkeit, iſt geſtorben. Eine ungewöhnliche Lauf⸗ bahn machte den früheren armen Bauernſohn auf dem Wege über die Löwendreſſur zu einem reichen und zum Mitbegründer des Frankfurter Schumann⸗Theaters. Seeth war als Pferdeburſche beim Zirkus Hagenbeck eingetreten. Er wurde bald erfolgreicher Dreſſeur und erwarb ſich in der artiſti⸗ ſchen Welt einen großen Namen als einer der beſten Löwenbändiger, der mit ſeinen Tieren in allen Erd⸗ teilen auftrat. Später dreſſierte er als erſter einen Schimpanſen, mit dem er auf den größten Varieté⸗ bühnen auftrat und hohe Gagen bekam. Das Schu⸗ mann⸗Theater, das er als ſeſten Zirkus mitbegrün⸗ det hat, war ſeiner Zeit das größte Theater dieſer Art weit und breit. 2⁵ 2⁵ 4. 2⁵. 2⁴ B 25 24. 25 24 25 2ʃ. 2 245 25 24 25 2 Fli Sftrrebk. 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Aachen nion. chem. Urod 89 Soielkarten Ebem. Charl. do. Gumb Maſch. do. di. Nickerwerk⸗ do. Stahlwerke do Trit. Vollm. do Ultramarin Utkioria⸗Werke Bogel. Tal.-Deabt anderer⸗Werte arſtein. Eiſen Waferwe Gelit. Wenderoth Weitd. Kaufh A. Weneregeln Weſti. Prahr Wicküler⸗Küyn. Weniershal Wiſiner Meian ſelß Jkon eiher Maſch.⸗Fd. Zellſtoſf Waldhe⸗ Ruckerf. Rl. Wan Bank-Aktien Aug. Dt. Er.⸗Anſt. Badiſche Bant Bank ſ. Brauind. 11⁰¹0 * 83 101,0 120.2 195,5 193,7 —. 163.0 3 104 0 104,0 128,0 128,0 82.50 81,75 123.0 122.7 2¼½0 215.0 79.50 78,25 1020 107ñ8 100.0 19.2 95.—5 112 171.8 109,3 108.8 100, 100.0 121.1 125,0 102,0 102.0 159,0 159 0 3 100,0 90, 102,0 —*. B0,5 105,5 104,7 92. 90 12 14,6 170,0 1770 128.0 28, 120.7 Oert. Handelsgel. 113.0 Com.⸗ u. Privatd Deutſche Bank. 118,0 Dt Centrelb.⸗Kr. 112.7 Dit Eff.⸗ u..⸗Bk. 85.75 Dt. Golddisc.⸗Bk, J03,1 Dt. Hyvoth.⸗Ban, 111.0 Di Uederſee⸗Baa“ 101,0 Dresdner Bank 112,.0 Meining Hop 91 113,0 Reichsbank. 183.7 184,5 Ro. Had. Jt. Mym. Ro Weſt. Boder Sächſiſche Bank Südd. Bodenerdd 108.5 Vereinsbt Hamd 128.2 Wſtd. Bodenttede 113,0 Verkehrs-Aktlen AachenKleindahnn AGf Veckehrsw 121,2 Allg. Lotb u Krw Dt. Fiſend, ⸗Betr. Di⸗Reichb. 7½ BU Hapagg. 02.— 02,50 Hambg. Hochdah 0 8 ⸗Südam. Nordd. Llobo. 65,50 66,50 Versicherungs-Aktlen Uach. u. Pt. Neuer 890,0 895,0 do. Rückveerr Adianz u. Stig.B 246.9 240,0 de Leocusbdt. 210,0 200,0 — 180% 137.0 131•3 104.2 Berlin. Feuerverſ ——— ermes⸗ Heur⸗ agdebg. euer Tourtagia Erl. 2 Kolonial-Werte Otſch.⸗Oſtafrita 103,2 10a famerun Gennbn Neu-Gunea.. 158.0 156% —*— —* 100.0 99. 108,7 108,71 Sch Otavi⸗Minen 24,87 25.— antung⸗S. u“ 107,0 1070 Mittwoch, 25. Januar 1989 Der NSgie und ſein Berhältnis zur Sl In faſt allen Ländern Europas ſind Fragen der Leibes⸗ erziehung wie Fragen der vormilitäriſchen Ausbildung Grunopfeiler des inneren völkiſchen Aufbaues geworden. In vielen europäiſchen Staaten wird auf dieſen Gebieten eplant, experimentiert, werden Teilentſcheidungen ge⸗ ſchaffen; doch ſo Schlag auf Schlag und endgültig, wie gerade in der jüngſten Zeit hiſtoriſche Entſcheibungen in Deutſchland getroffen wurden, Hürfte beiſpiellos ſein. Wir erinnern an den Erlaß des Führers vom 21. Dezember, der dem DR die Bezeichnung NSRe gab und ihm für die Zukunft die Aufgabe ſtellte, das„Volk in Leibesübungen“ zu ſchafſen. Hinzu kommt der jüngſte Erlaß des Führers, der die Säͤ zur Trögerin der vor⸗ und nachmilitäriſchen Wehrerziehung macht und das SA⸗Sportabzeichen zum SA⸗Wehrabzeichen erhebt. Da aber auch in der ideellen Zielſetzung die Arbeit des NSRe der tüchtigen Frau und dem wehrfähigen Mann dient, darf noch einmal das Ver⸗ hältnis des NSe zur SA aufgezeigt werden, wie es vom Reichsſportführer auf der 1. Reichstagung des NSRe, faſt genau acht Tage vor dem neuen Erlaß des Führers ge⸗ bennzeichnet worden iſt. Damals zeigte der Reichsſport⸗ führer auf, daß den NSgRe mit der Sͤa mehr Fäden als mit jeder anderen Organiſation verbinden, einmal weil die SA Träger und Ausrichter der NS⸗Kampfſpiele iſt, darüber hinaus aber vor allem, weil die Sa die berufene Organiſation für die Erhaltung und Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes iſt. Dazu ſtellte der Reichsſportführer ganz klar feſt, daß der NSgs ſich nicht einbilde, dieſe Auf⸗ gabe für ſich beanſpruchen zu ͤürfen. Wörtlich erklärte er:„Wir ertennen, wenn ich ſo ſagen darſ, das Erſtgeburtsrecht der Sa an, die die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution gemacht hat. Wir erkennen den Anſpruch aber auch deswegen an, weil wir wiſſen, daß eine ſolche Aufgabe nur in einer mannſchaftlich geführten und ſoldatiſch gegliederten Organiſation durchgeführt werden kann“. Der Reichsſportführer betonte, daß, abgeſehen von perſönlichen Bindungen, SA und Negi durch die die Gemeinſamkeit ihrer ſachlichen Aufgaben zur Zuſammen⸗ arbeit verpflichtet ſind, da auch Wehrertüchtigung ohne Lei⸗ besertüchtigung undenkbar iſt.„Nachdem der NSRo jetzt“, ſo heißt es weiter,„durch den Führer ſelbſt vor dͤͤem Volk und der Bewegung legitimiert worden iſt, ſollte um der gemeinſchaſtlichen Aufgaben willen die Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Organiſationen eine weitere Vertie⸗ ſung erfahren.“ Der Reichsſportführer hat dieſe ſeine Erklärung durch das Glückwunſchtelegramm an Stabschef Lutze nunmehr bekräftigt, wenn er verſichert, daß die von ihm geſchaffene und geführte Einheitsorganiſation der deutſchen Leibesübungen ſich dem Stabschef in jedem ge⸗ wünſchten Ausmaße zur Verſügung ſtellt, um bei der R der neuen Aufgabe weiteſtgehende Hilfe zu ieten. Die Länderkämpfe unſerer Leichtathleten Die deutſche Leichtathletik wird in dieſem Jahr wieder im Zeichen eines regen internationalen Sportverkehrs ſtehen. Die meiſten der in Ausſicht genommenen Länder⸗ kömpfe ſind bereits ſeſt abgeſchloſſen. Als geſichert können folgende Ländertreffen gelten: Gegen Polen am 17. und Juni in Warſchau, gegen Frankreich am 2. Juli in München, gegen Dänemark in Kopenhagen und gegen Suxemburg in Luxemburg. Der 2. Juli bringt alſo einen Dreifrontenkampf unſerer Aktiven. Der Abſchluß des erſten Länderkampfes gegen Jtalien am 15. und 16. Juli in Mailand wurde ſchon gemeldet. Am 20. Auguſt geht es dann in Köln gegen England. Der Höhepunkt iſt dann am 2. und 3. September der große Kampf gegen Schweden im Berliner Olympia⸗Stadion. Für die glei⸗ chen Tage iſt dann auf deutſchem Boden eine weitere Be⸗ gegnung mit Belgien vorgeſehen. Darüber hinaus laufen noch weitere Verhandlungen mit der Schweiz, die den Beſuch unſerer Mannſchaft für den 24. September nach Zürich wünſcht. Ferner will Ungarn am 23. und 24. September in Wien oder Budapeſt gegen uns kämpfen. Für die Frauen ſteht erſt ein Länderkampf gegen Polen, vorausſichtlich am 2. Juli in Deutſchland, feſt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es noch zu weiteren Treffen anit England oder Italien kommt. Außer den Län⸗ derkämpfen werden noch Internationale Großfeſte am 29. und 30. Juli in Berlin und in Stuttgart veranſtal⸗ tet. Das olympiſche Programm wird auf beide Plätze verteilt, ſo daß beiſpielsweiſe in Berlin 100, 400, 1500, in Stuttgart 200, 800, 5000 Meter uſw. gelaufen werden. Für jeden Wettbewerb ſollen ein bis zwei Ausländer ver, pflichtet werden. Die Meiſterſchaſt im Marathonlaufen iſt endgültig nach Leipzig vergeben worden, wo der klaſſiſche Sauf auf einer Runoͤſtrecke in Scheibenholz, ähnlich der bei den Olympiſchen Spielen in Helſinki in Ausſicht genom⸗ amen, entſchieden wird. Ein Pokal des Kreisleiters Beim diesjährigen Kreisparteitag hat man den Sport in noch größerem Maßſtab als bisher eingebaut. Die Fußball⸗ und Handball⸗Gauliga werden in Ausſcheidungs⸗ ſpielen ihre beſten Vertreter ermitteln, die dann am Kreis⸗ parteitag im April um den vom Kreisleiter Schneider geſtifteten Pokal kämpfen. Die Fußball⸗Gauliga trägt die Berbandsſpiele gleichzeitig als Ausſcheidungsſpiele aus. Auch das Spiel VPfe Neckarau— BfR Mannheim am Sonntag im Mannheimer Stadion gilt gleichzeitig als Ausſcheidungsſpiel für den Pokal des Kreisleiters. Die beiden beſten Vereine kämpfen am Schluß um den Pokal. WHW.Fechten Auch in dieſem Jahre ſtellten ſich die Fechterinnen und Fechter wieder in den Dienſt des WHW. Nachdem das ver⸗ gangene Jahr einen großen Erfolg brachte, hegen die Fechter die Erwartung, daß auch 1939 ein gutes Ergebnis bringen wird. Die erſten Kämpfe beginnen am Mittwoch, dem 25. Januar, abends, im Palaſtkaffee Rheingold, wobei zwei Fechterinnen auf Florett und zwei Säbelfechter ihre ſportliche Kunſt zeigen werden. Gau-Staffelmeiſterſchaft im Skilauf im Schwarzwald verlegt Nicht wegen der Schneeverhältniſſe, die bis zum bisher angeſetzten Termin nach der Februarmitte hoffentlich anders ſind als um die Januarmitte, wird das Datum für die Durchführung der Staffelmeiſterſchaft auf Ski über 40 Km. (4 mal 10 Km.) im Schwarzwald verlegt, ſondern mit Rück⸗ ſicht auf das zeitliche Zuſammenfallen mit den SA⸗Winter⸗ kampfſpielen am 18.“19. Februar. Die Schwarzwald⸗Stafſel⸗ meiſterſchaft ſollte am 19. Februar im Hornisgrindegebiet vor ſich gehen. Dieſer Termin entfällt mithin. Ein neues Datum wird vorerſt noch nicht feſtgeſetzt. Wieder Birger Rund Bei einem Springen in Nordagutu erwies ſich Birger Ruund wieder einmal allen ſeinen Mitbewerbern überlegen. Er ſiegte mit Note 228,5 und Sprüngen von 85,5 und 78 Meter. Hilmar Myhra, der am Wochenende in Garmiſch ſtartet, kam bei 91 Meter zu Fall und gab auf. Im Kors⸗ voll⸗Rennen über 17 Km. gelang Arne Larſen in:12:08 ein Ueberraſchungsſieg über Lars Bergendahl, ebenſo un⸗ erwartet kam der Erfolg Tryge Brodahls im 30⸗Km.⸗Lauf von Eidsvoll, wo Oscar Gjöslien in:09:07 um volle fünf Minuten von ihm geſchlagen wurde. Kriſtian Lillegielten hingegen bewies ſeine recht ſtetige Form durch einen 14⸗Km.⸗Sieg in 4740 über Anar Ryen, der allerdings nur um fünf Sekunden langſamer war. 4 7 0 eeeeee Meiſterruderer nach Gewicht Zuſammenhänge zwiſchen Vootsgattung und Mannſchaftsgewicht Das Rennrudern gehört zur Schwerathletik. Man kann es— bewegungsdynamiſch betrachtet— am beſten mit einem fortgeſetzten Gewichtheben vergleichen. Nun ſpielen bekanntlich in allen ſchwerathletiſchen Sportarten die Ge⸗ wichte der Wettkämpfer eine erhebliche Rolle. Man hat des⸗ halb bis zu 6 verſchiedene Gewichtsklaſſen Geſchaffen, deren Bezeichnung jedem vom Boxen her geläufig iſt. Auch im Rennrudern hat man früh erkannt, daß eine ſchwerere Mannſchaft gegenüber einer gleich guten, aber leichteren Mannſchaft einen gewiſſen Vorteil hat. Des⸗ halb richtete man eine Leichtgewichtsklaſſe für Ruderer bis 65 Kilo Gewicht ein. In letzter Zeit hat ſich herausgeſtellt daß dieſe Grenze zu niedrig war. Sie wurde deshalb aui 67% Kilo erhöht. Außerdem fehlte es an Startmöglichkeit für die zahlreichen Leichtgewichtruderer. Darum hat der NSR angeordnet, daß in Zukunft auf jeder Regatta min⸗ deſtens zwei Rennen für leichte Ruderer ausgeſchrieben werden müſſen. Außerdem werden in Zukunft auch den Leichtgewichtsleuten höhere ſportliche Ziele geſteckt, indem ein Jahres⸗Beſt⸗Rennen für beichte Jungmann⸗Vierer und ein Reichsſiegerrennen für Leichtgewichts⸗Vierer ohne Steuermann ausgeſchrieben werden, letzteres im Rahmen der Deutſchen Meiſterſchaften. Was wiegen eigentlich die deutſchen Meiſterruderer im Durchſchnitt? Aus einer im„Waſſerſport“ veröffentlichten Ueberſicht geht zum erſten Male hervor, daß das Durch⸗ ſchnittsgewicht niemals unter 76 Kilo gelegen hat. Das iſt ein überraſchend großes Gewicht. Noch aufſchlußreicher iſt die Verteilung der Gewichtsgruppen auf die verſchie⸗ denen Bootsgattungen. Im Durchſchnitt haben im Vierer ohne Steuermann ſtets die leichteſten(Durchſchnitt 72,2 Kilo), im Zweier⸗mit ſtets die ſchwerſten(Durchſchnitt 83,6 Kilo) Ruderer ihre Meiſterſchaften gewonnen. Hart an die obere Grenze kommen auch Vierer mit und Achter, während die Skuller im Einer und Doppelzweier zu den leichteſten Meiſterruderern gehören. Das Durchſchnitts⸗ gewicht derjenigen Meiſterruderer, die auch Europameiſter oder Olympiaſieger wurden„liegt ſogar bei 79,1 Kilo. Dieſe Feſtſtellungen werden ſicher von Einfluß auf die weitere Geſtaltung der Gewichtsklaſſen im Rennrudern ſein. Vielleicht wird man für die Ruderer zwiſchen 67/ und 75 Kilo eines Tages ſogar eine„Mittelgewichtsklaſſe“ ein⸗ richten, die ſich z. B. in Amerika gut bewährt hat. Vor⸗ erſt aber dient das Jahre 1939 der beſonderen Förderung der Leichtgewichtsruderer. Das Ergebnis der neuen Maß⸗ nahmen wird für einen weiteren Ausgleich der Gewichts⸗ klaſſen die Grundlage geben. Startbefehl zum Anrudern aus Leitmeritz Seit fünf Jahren beginnen die deutſchen Ruderer ge⸗ meinſam oͤns neue Ruderjahr mit dem„Tag des deutſchen Ruderſports“. Durch den Rundfunk verbunden ſtarten auf das Kommando des Reichsſportführers im gleichen Augenblick im ganzen Reich die Boote zur erſten Fahrt ine neue Jahr. Auf Vorſchlag des Reichsfachamtsleiters der Ruderer hat der Reichsſportführer angeordnet, daß in Kleine Syort-Nachrichten Helmuth Lautſchner iſt am Dienstagvormittag auf der Kreuzeck⸗Abfahrtsſtrecke beim Training ſchwer zu Fall ge⸗ kommen. Er erlitt Knöchel⸗ und Knieverletzungen und iſt einige Zeit außer Geſecht. In Stuttgart werden am 17. März wiederum Berufs⸗ boxkämpfe ausgetragen. Als Schauplatz iſt die Stadthalle vorgeſehen. „In England wurden am Montag in der zweiten Liga folgende Fußball⸗Punkteſpiele ausgetragen: Blackburn Ro⸗ vers— Bradford:4, Fulham— Swanſea Town 110. Mr. Jewell, der bekannte engliſche Fußball⸗Schiedsrich⸗ ter, iſt Sekretär⸗Manager von Norwich City geworden, wo⸗ mit ſeine Laufbahn als Schiedsrichter beendet iſt. „Nach Geislingen verlegt wurde das Hanoball⸗Gauſpiel um den Ablerpreis, das zwiſchen den Gaumannſchaften von Württemberg und der Oſtmark am 19. Februar ur⸗ ſprünglich in Stuttgart ſtattfinden ſollte. Schwedens Boxſtaffel zum Länderkampf mit Deutſch⸗ land am 28. Januar in Hamburg wurde erneut geändert. Von den Spielfeldern des Auslandes 700 000 Zuſchauern bei 16 Kämpfen Das Wochenende ſtand im engliſchen Fußball ganz im Zeichen des Pokalkampfes. 16 Kämpfe kamen in der vierten Pokalrunde zum Austrag, 700 000 Zuſchauer waren insgeſamt verſammelt. Wenn man bedenkt, daß alſo durch⸗ ſchnittlich bei jedem Spiel 40000 Intereſſenten zugegen waren, kann man daran das Qatereſſe für den engliſchen Cup ermeſſen. Senſationen blieben dͤͤiesmal aus, doch gab es einige recht bemertenswerte Ergebniſſe. Die beiden großen Favoriten für den Pokol, Everton und Wolverhampton Wanderers, gewannen ihre Spiele haushoch bzw. klar. GEverton ſchlug die drittklaſſigen Doncaſter Rovers mit nicht weniger als:0 vor über 40000 Zuſchauenn. Zeuge dieſes Kampfes war auch Profeſſor Dr. Nerz, der, wie man weiß, mit Everton wegen der Frühjahrs⸗Lehrſpiel⸗ reiſe durch Deutſchland in Verhandlungen ſteht. Englands Nationalmittelſtürmer Lawton, erſt 19 Jahre alt. ſchoß vier von den acht Treffern, darunter drei hintereinander. Bedeutſamer noch aber war der Sieg der Wolverhampton Wanderers über Leiceſter City mit:1. Die„Wölfe“ haben ſich auch in der Meiſterſchaft in der letzten Zeit ganz groß herausgemacht. Vert den letzten 12 Punktekämpfen haben ſie 9 gewonnen, 2 endeten unentſchieden und nur einer wurde verloren. Das Geheimnis dieſer Erfolgsſerie ſcheint darin zu liegen, daß Major Buchley, der Betreuer der Elf, das bepühm: gewordene Wort befolgt:„never change a winning team“... Seit mehneren Wochen hat er die Mannſchaft nämlich nicht mehr umgeſtellt. Einen hohen Sieg feierte auch Birmingham mit 620 über Chelmsford Eity, wodurch der letzte Nichtligaverein aus dem Pokalbewerb ſchied. Der letztjährige Pokalgewinner, Preſton Northend, warſ Aſton Villa durch ein:0 aus dem Rennen, und der letzt⸗ jährige Pokalzweite Huodersfield Town ſicherte ſich durch ein:2 über Leeds United die weitere Teilnahme. London hat jetzt nur noch einen einzigen Verem im Pokalxennen, nämlich Ehelſea. Faſt 70 000 Zuſchauer ſahen Chelſeas, der Penſionäre,:0⸗Sieg über Fulham, das in der zweiten Diyiſion eine gute Rolle ſpielt, ja, zeitweiſe als beſte Elf Londons galt. Von den Clubs der erſten Dioiſion ſind jetzt nock Everton, Wolverhampton, Chelſea, Liverpool, Portsmouth Sunderland, Birmingham, Huddersſield Town und Pre⸗ ſton Northend im Rennen. Dazu kommt möglicherweiſ noch Grimſby Town, falls es das Wiederholungsſpiel geger Millwall gewinnt. Die„Fiſcher“ wären dann der zehnt Berein der erſten Diviſion; 12 ſünd ſchon ausgeſchieden. Die engliſche Meiſterſchaft brachte nur zwei Kämpfe. Arſenal feierte Hurch ein 21 über Carlton Athletie eine„Wiederauferſtehung“: das Spiel wor ſo gut, doß man annehmen kann, daß die Männer von Highburn wieder Anſchluß finden. Man⸗ cheſter United verlor auf eigenem Platz gegen Stoke Eity, das man möglicherweiſe demnächſt in Deutſchland ſehen wird, mit:1. Auf die Meiſterſchaftsfrage hatten beide Kämpfe kaum Einfluß. Arbeitsloſe demonſtrierten auf zwei Fußballplätzen. Und zwar in Highbury, wo Arſenal gegen Carlton ſpielte und auf dem Platz Upton Port, wo ſich Weſtham mit Lottenham maßglt. Die Polizei hatte alle Mühe, die Ruhe wieder herzuſtellen. 40 000 Franzoſen bejubelten einen:0⸗Sieg Frankreichs über Polen im Pariſer Prinzenparkſtadion. Der Siea wird in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe begeiſtert gefeiert und das gute Spiel der ſranzöſiſchen Mannſchaft hervorgehoben. Als beſter Mann auf dem Platze wird der Halbrechte der franzöſiſchen Mann⸗ ſchaft, der Marottaner Larbi ben Barek, bezeichnet, der das Hauptverdigeſt an dem Sieg haben ſoll. Wie man weiß, erzielte Deutſchland Mitte September gegen Polen einen:1⸗Sieg vor 60 000 Zuſchauern in Chemnitz. Die polniſche Elf, die gegen Frantreich verlor, wies aber gegenüber der Chemnitzer Mannſchaft einige weſentliche Veränderungen auf. Frankreichs-Mannſchaft war ſtark genug, um in St. Quentin Luxemburg mit:2 niederzuhalten. Lugauo und Graßhoppers ziehen in der Schweizer Nationalliga ihren Verſolgern Nordſtern Baſel ſowie Lauſanne und Young Fellows Zürich dovon. Meiſter Lugano und die Züricher„Gras⸗ hüpfer“ liegen jetzt ebenſolls punktgleich an der Spitze, und der Abſtand zu Baſel beträgt, relativ gerechnet, jetzt ſchon 5 P. Es ſind im allgemeinen noch 7 bis 8 Spiele auszutragen, ſo daß es deiacoch möglich iſt, daß die Baſeler Anſchluß finden. Lugano gewann gegen Lauſanne:0 und die Graßhoppers ſicherten ſich im Großtampf vor 7000 Zu⸗ ſchauern gegen Servette Genf durch einen 31:2⸗Sieg zwe Punkte. Es war ein Treffen, von dem man noch lange prechen wird. Beide Mannſchaften traten in ihrer ſtär ſten Beſetzung an, allerdings fehlte bei den„Grashüpfern Minelli, den ſein Club für einen Sonntag aus diſzipli noriſchen Gründen geſperrt hatte. Es iſt anzunehmen, dai die Entſcheidung in der Schweiz zwiſchen dem Meiſte und den blauweißen Graßhoppers lieat. Spitzenreiter kämpften beide 111 Mit 2 Punkten Vorſprung führen der Neuling San zerdarena(Liguria) und Bologna die Spitze der italie ziſchen Tabelle vor dem FC Turin an. Turin h. viederum 2 P. Vorſprung vor dem Meiſter Ambroſian Nailand und 3 vor Genua und Lazio Rom. Die beide Tabellenerſten Sampierdareno und Bologna ſpielten beid :1 entſchieden. Bologna vor 19000 Zuſchauern gege den Meiſter Ambroſiana. Sampierdarena gegen das ir Mittelfeld placierte Luechſe. Wie die Meiſterſchaft aus gehen wird, iſt noch garnicht abzuſehen. Jeder verloren oder gewonnene Punkt kann entſcheidend ſein. von Kurt Kreuger boxt im Federgewicht Harry yo ell. Der 20. Mannſchaftskampf der Ringerſtaffeln von Weſt⸗ jalen und Mittelrhein iſt für den 7. April feſtgeſetzt. Der Austragungsort wird noch bekanntgegeben. Der Schwediſche Ringerverband hat ſeine Vorbereitun⸗ gen für den 3. Länderkampf gegen Deutſchland, der am im Stockholmer Zirkus ausgetragen wird, eendet. Grimsby Towu ſiegte am Dienstag im Pokalwieder⸗ holungsſpiel über Millwall mit:2 Toren. In Schottland trennten ſich St. Mirren und Hearts of Miolothian trotz verlängerter Spielzeit abermals:1 unentſchieden. Neuſchnee im Rieſengebirge hat die Austragung des für Mittwoch und Donnerstag nach Spindelmühle angeſetz⸗ ten Heeres⸗Skiſpähtrupplaufes ſichergeſtellt. Schweizeriſcher Eishockeymeiſter wurde der HC Davos, der am Sonntag den Berner SC 311 beſiegte. Der neue Meiſter vertritt die Schweiz beim internationalen Turnier in Garmiſch⸗Partenkirchen. R. Menzel/ v. Metaxa erkämpften ſich bei den deutſchen Hallenternis⸗Meiſterſchaften den Titel im Männer⸗Doppel durch einen 816,:4,:8, 13:15,:4⸗Sieg über die Titel⸗ halter Göpfert/ Beuthner. Franz Haſelberger(Reit im Winkl) ging beim Spezial⸗ ſprunglauf um die bayeriſche Gaumeiſterſchaft in Ruh⸗ polding mit der Tagesbeſtnote 228,5 und Sprüngen von 45 und 47 Meter. Norwegens Skiläufer für galopane Nach der Schweiz und Finnland haben nunmehr auch die Norweger ihre Mannſchaft für die FIS⸗Rennen in Zakopane vom 11.—19. Februar zuſammengeſtellt, in deren Reihen ſich auch die Sieger der letzten FS⸗Rennen in Lahti, Olaf Hoffsbakken(Kombination) und Asbjörn Rund (Sprunglauf) befinden. Die Mannſchaft lautet: Kombination: Magner Foſſeide, Olaf Hoffsbakken, Emil Kvanlid, Olav Odden, Carl Chriſtian Lange.— 17⸗Km.⸗ Langlauf: Lars Bergendahl, Erling Evenſen, Oscar Gjöslin, Kriſtian Lillegjelten.— 4⸗mal⸗10⸗Km.⸗Staffel: Gjöslin Evenſen, Foſſeide, Hoffsbakken, Kyanlid, Ooͤden, Bergendahl, Lillegjelten.— Spezialſprunglauf: Arnholdt Kongsgaard, Emil Kvanlid, Hilmar Myhra, Asbjörn Ruud, Birger Ruud, John Sagvold.— Abfahrts⸗ und Torlauf: Marius Erikſen, Per Foſſum, Johan Evernberg, Olaf Raabe, Andreas Wyller, Kriſtoffer Berg. dieſem Jahre die zentrale Anruderfeier in Leitmeritz an der Elbe ſtattfindet, von wo aus auch das Startkommando gegeben wird. Leitmeritz iſt ein alter deutſcher Ruderplatz und war früher Sitz des deutſchen Regattavereins in der Tſchecho⸗Slowakei. Heute iſt Leitmeritz der erſte Ruder⸗ platz an der Elbe, von der neuen Reichsgrenze aus ge⸗ ſehen. Am gleichen Tage, dem 2. April, wird in Leit⸗ meritz ein neues NSRL⸗Wanderruderboot, das ſechsund⸗ zwanzigſte ſeiner Art, feierlich in Dienſt geſtellt. Es ſoll den Wanderruderern die landſchaftliche Schönheit der ſudetendeutſchen Elbe erſchließen. Große Arbeitstagung des Fachamts Rudern Der Reichsfachamtsleiter für Rudern hat ſeine Ab⸗ teilungsleiter und Gaufachwarte zu einer gemeinſamen Arbeitstagung auf den 18. und 19. März nach Ber⸗ lin einberufen. Keine Dauerrennen für Ruderinnen im Frühjahr Die Abteilung für Frauenrudern des Fachamts Rudern hat auf ihrer Jahrestagung in Leipzig am 15. Januar Dauerrennen für Ruderinnen im Frühjahr unterſagt, weil ſie eine zu große kämpferiſche Beanſpruchung der im Früh⸗ jahr noch nicht durchtrainierten Ruderinnen darſtellen. Solche Wettbewerbe ſollen nur noch im Herbſt, alſo am Schluß der Ruderzeit, ausgefahren werden. Dauerprüfun⸗ gen, bei denen es nicht auf den Sieg, ſondern nur auf Einhaltung einer Höchſtzeit ankommt(Sportabzeichen⸗ prüfung), können jederzeit durchgeführt werden. Sportabzeichen⸗Rudern mit einem Bein Eine ungewöhnliche Energieleiſtung hat der 44jährige Studienrat Dr. Wilhelm Mordhorſt in Kiel vollbracht. Morohorſt iſt Schwerkriegsbeſchädigter; er verlor als Zwan⸗ zigjähriger 1915 ein Bein. Trotzdem hat er mit eiſernem Willen ſich dem ſportlichen Rudern verſchrieben und vor einiger Zeit inmitten ſeiner Schüler im Vierer die elf Kilometer lange Sportabzeichenſtrecke in der guten Zeit von 56:47 Minuten zurückgelegt. Außerdem hat Dr. Mordhorſt weitere ſieben Uebungen für das Reichsſportabzeichen er⸗ füllt(Schwimmen, Geräteturnen, Schießen, Faltbootfahren). Kurz nach dem Kriege hat er ſogar am Rennrudertraining teilgenommen. Cetilia Colledge Europameiſterin Hanne Niernberger Vierte vor Emmy Puzinger. Bis auf den letzten Platz war die Londoner Empreß⸗ halle beſetzt, als mit dem Kürlaufen am Dienstagabend die Europameiſterſchaft im Eiskunſtlaufen der Frauen zur Eutſcheidung gebracht wurde. Sie endete mit einem ver⸗ dienten Sieg der Engländerin Cecilig Colledge, die mit einer blendenden Kür ihre nach der Pflichtübung an der Spitze liegende größte Gegnerin Megan Taylor auf den zweiten Platz verwies. Hinter der Engländerin Daphne Walker belegte Hanne Niernberger den vierten Platz vor Emmy Puzinger, während ſich die junge Martha Muſilek mit dem neunten Platz begnügen mußte. Cecilia Colledge, die den Titel einer Europameiſterin zu verteidigen hatte, befand ſich aber auch in einer großortigen Form. Beſonders beſtach ſie durch ihre große Sicherheit, aber auch in Haltung und Ausſührung der einzelnen Figuren war ſie ſo ausgezeichnet, daß nach Beendigung ihrer Kür ein unbeſchreiblicher Jubel ausbrach. Mit die⸗ ſer großartigen Leiſtung war ihr die Europameiſterſchaft nicht mehr zu nehmen. Megan Taylor, die Weltmeiſterin, wartete zwar auch mit einer guten Kür auf, reichte aber mit ihrer Leiſtung an die der Cecilia Colledge nicht heran und mußte ſich daher mit dem zweiten Platz begnü⸗ gen. Nicht ganz erwartet kam der dritte Platz der jungen Engländerin Daphne Walker. Von den Deutſchen er⸗ wies ſich Hanne Niernberger als die beſte, die hin⸗ ter den drei Engländerinnen den vierten Platz belegte. Die beſte Kür zeigte jedoch Emmy Puzinger, die ein überaus vielſeitiges Programm lief, wobei ſchnelle und langſame Piroutten mit Sprüngen einander abwechſelten. Großer Beliebtheit beim Publikum erfreute ſich die junge Mortha Muſilek, die eine ſehr gute Kür lief, die der von Hanne Niernberger und Emmy Puzinger nur wenig nachſtand, leider waren alle drei Deutſchen erkältet und es iſt anzunehmen, daß dieſer Umſtand auf die Leiſtungen nicht ohne Einfluß geblieben iſt. Das genaue Ergebnis: Europameiſterin: Cecilia Colledge⸗England 1848,5 Punkte, 2. Megan Taylor⸗England 1837,4., 3. Daphne Walker⸗Englond 1757,6., 4. Hanne Niernberger⸗ Deutſchland 1717,2., 5. Emmy Puzinger⸗Deutſchland 1701,6., 6. Angela Anderes⸗Schweiz 1701,9., 7. Eva Nyklova⸗Tſchecho⸗Slowakei 1691,3., 8. Gladys Jagger⸗ England 1695,9., 9. Maxtha Muſilek⸗Deutſchland 1655.4 ., 10. Annemarie Saethe⸗Norwegen 1654,7., 11. Britta Rahlen⸗Schweden 1650., 12. Eva Katzova⸗Tſchecho⸗ Slowakei 1598,8 P. Neue Ringerturniere in Gera, Greiz und Fellbach Die Prüfungskämpfe unſerer Amateurringer werden noch in dieſer Woche in Gera, Greiz und Stuttgart⸗Fellbach fortgeſetzt. In den thüringiſchen Städten gehen die Finnen Pikkuſaari, Kinnunen und Nyſtröm erneut auf die Matte Ihre ſtärkſten deutſchen Gegner werden im Mittelgewicht Lindner(Hof) und im Schwergewicht der in Gera gebürtige Meiſter Kurt Hornfiſcher ſein. In Fellbach bei Stuttgart kämpfen am Donnerstag und Freitag die drei Dänen Robert Voigt, Eigil Johanſen und Charles Jeſſen. Der 20. Mannſchaftskampf der Ringerſtaffeln von Weſt⸗ falen und Mittelrhein iſt für den 7. April feſtgeſetzt. In beiden Mannſchaften ſtehen mit Nettesheim, Schmitz, Pul⸗ heim, Möchel, Weikart, Liebern, Biſchoff, Antonie uſw. viele deutſche Meiſter und Internationale. Ende April kommt es, vorausſichtlich in Dortmund, zu einem Gaukampf zwiſchen Brandenburg und Weſtfalen. Süoddeutſche Ringer-Mannſchaſtskämpfe Im Gau Südweſt ſtanden bisher lediglich die Vor⸗ entſcheidungen in der Gruppe Saar noch aus, die aber nun ebenfalls gefallen ſind. Die Sᷣgg Thaleiſchweiler ſicherte ſich die Bezirksmeiſterſchaft mit zwei Erfolgen über Kla⸗ renthal, das im Vorkampf:2 und Rückkampf ſogar 710 unterlag. Heusweiler, der vorjährige Saormeiſter, be⸗ zwang Spieſen im Rückkampf:0 und wurde damit Zwei⸗ er. Neben„Siegfried“ Ludwigshafen und BfK Schifferſtad zus der Gruppe Pfalz und Mainz 88 und StrRé— zompertheim aus der Gruppe Main⸗Heſſen nehmen nun Thaleiſchweiler und Heusweiler an den Endkämpfen dee Haues teil. Im Gau Baden fiel, wie bereits berichtet, in de⸗ zöruppe Nord der wichtige Endkampf. zwiſchen„Eiche“ zandhofen und dem Titelerteidiger VſTuR Feudenhein tus, da beide Mannſchaften mit zahlreichem Erſatz hätten utreten müſſen. Sondhofen hatte übrigens einige de oſten Kämpfer zu den großen internationalen Turnieren bgeſtellt. Eine gute Kraft hat Feudenheim in Bohrmanf zerloren der nach Nürnberg übergeſiedelt iſt. In der glei hen Gruppe konnte ASW Bruchſal den KS Wieſentha :3 beſiegen. In der Gruppe Süd wurde TV Gott nadingen gleich zweimal beſiegt. Der ASW Lahr ſicherte ich die Punkte mit 43 und KS Kuhbach war ſogar 61 egen die„Turner“ erfolgreich. Die führenden Mannſchaften des Gaues Württem⸗ berg ſetzten ſich auch am Wochenende erfolgreich burch. Allerdings hatte der TSV Münſter in der Gruppe 2 erſt einmal eine Niederlage zu quittieren, da der nachzu⸗ holende Leichtgewichtskampf von Botnang gewonnen wurde, das ſomit zu einem:8⸗Erfolg kam. In Feuerbach holten die Münſtereuer dafür dann aber einen hohen :2⸗Sieg heraus. In der anderen Grupppe liegt immer noch Tuttlingen an der Spitze, aber KV95 Stuttgart hat noch, keinen Verluſtpunkt aufzuweiſen und Hürfte bald oben auftauchen. Die Ergebniſſe waren: Gruppe 12 SV Ebersbach— AS Tuttlingen:4, KV 95 Stuttgart SV Göppingen:1, KV Untertürkheim— KV Zuffenhau⸗ ſen:3, T Bod Cannſtatt— ASV Wangen:3, SV Göppingen— AS Tuttlingen:4; Gruppe 2: ASV Feuerbach—TSn Münſter:5, SV Königsbronn— ASB Stuttgart⸗Oſt:2, Stuttgardia Stuttgart— Spartanig Schorndorf:3. Im Gau Bayern wird in der Gruppe Noroͤbayern die Entſcheidung bold fallen. Roland Bamberg iſt immer noch erſter Anwärter auf den Titel, denn auch der Polizei⸗ SV Nürnberg wurde hoch mit:1 Punkten abgefertigt, Sc 97 Fürth hatte auch mit dem Proteſt gegen die Ent⸗ ſcheidung im Mittelgewichtstreſfen gegen Roland Bamberg kein Glück. Der Einſpruch wurde zurückgewieſen, ſo daß Roland:3⸗Sieger blieb. Die Entſcheidung über die Grup⸗ enmeiſterſchaft fällt hier im Kampf Roland Bamberg gegen SC 04 Nürnberg. In Südbayern wurde diesmal nur ein Kampf ausgetragen. Die Münchner SPag landete gegen 1860 München einen hohen 611⸗Sieg. Mittwoch. 25. Januar 1939 —— der Neuen Mannheimer Zeitung Unbeiriedigende argeniinische Finanzlage Steigender Fehlbeirag im Siaaishaushall, bei den Provinzen und Gemeinden- Keine Abwertung des Peso, sagi die Regierung— Zunehmende öflentliche Verschuldung as. Buenos Aires, 25. Januar. Die von einer privaten Wirtſchaftskorreſpondenz veybreitete Nachricht, die argentiniſche Regierung beabſichtige eine neue Währungsdevalvierung, hat zu einem energiſchen Dementi des Finanzminiſte⸗ riums und zu unliebſamen Konſequenzen für die betreſſende„Korreſpondenz“ geführt. Eine große Oppoſitionelle Zeitung der Bundeshauptſtadt, die vor einigen Tagen den Text früherer Regierungsdekrete herangezogen hat, aus denen ſich die Möglichkeit einer Veränderung des offiziellen Kurſes zu ergeben ſchien. nimmt ebenfalls das Dementi des Finanz⸗ miniſters zur Kenntnis, das ausdrückt, man deuke nicht daran, durch eine Herabſetzung des Peſokurſes eine Vermehrung des Papierwertes des Goloͤbeſtan⸗ des der Zentralbank und damit eine finanzielle Re⸗ ſerne zu erreichen. In der Tat könne nichts eine ſolche Politik rechtfertigen, noch wäre es erlaubt, Zweifel in die nicht erſt jetzt, ſondern von jeher ver⸗ kündete Politik der Regierung zu ſetzen, den ofſi⸗ ziellen Ankaufskurs des Peſo mit illen ihr zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mitteln zu verteidigen. Das hindert freilich nicht, daß die finanzielle Lage vorläufig noch recht unbefriedigt iſt. Das ungewöhn⸗ lich günſtige Fahr 1937 hat die private, aber auch die öſſentliche Wirtſzaft Argentiniens veranlaßt, man⸗ cherlei Zukunftshoffnungen zu diskontieren, da⸗ durch den tatſächlich eingetretenen Aufſchwung zu überſteigern und die 1938 demgegenüber einſetzende Kriſe zu vertiefen. Südamerika ſchafft ſich ſeit je und auch jetzt wieder ſeine eigenen Zuſatz⸗Konjunk⸗ turen, nach oben wie nach unten, hier wird auf dieſe Weiſe, ſtatt einer kriſenverhütenden eher noch eine kriſenverſchärfende Politik getrieben. Bei den Zen⸗ tralverwaltungen geht das noch am glimpflichſten vor ſich, es ſteigert ſich bei den Provinz⸗ und Mu⸗ nizipal⸗Regierungen, wobei ſich aber die Zentrale ſchließlich den finanziellen Anforderungen der Pro⸗ vinzen und Gemeinden nicht entziehen kann. So er⸗ gibt es ſich, daß die Zentrale letzten Endes mit allen Nackenſchlägen der lokalen Finanzgebarungen belaſtet wird, und daß ſich die Tendenz verſchärft, zu einer ſtärkeren Zentralregierung des Finanz⸗ ſyſtems zu gelangen. Für das Jahr 1937 waren die Einnahmen der Zentralregierung(Nationalregierung) aus Zöllen und Steuern auf 833,7 Mill. Peſos veranſchlagt wor⸗ den. Die wirklichen Einnahmen übertraſen indeſ⸗ ſen die erwarteten um 114.6 Mill. Peſos, denn die Rekordernte ſteigerte die Geſchäftstätigkeit, die all⸗ gemeine Proſperität bewirkte ein Anziehen der Ein⸗ ſuhr und damit eine Vermehrung der Zolleinnah⸗ men. Aus den erreichten Ueberſchüſſen wurden aber nicht nur keine Reſerven gebildet, ſondern für das Jehr 1938 wurden die dieſe Einnahmequellen 1937 abgeworfen hatten, er⸗ höht,— nämlich auf 944.9 Mill. Peſos. Gleichzeitig erhöhte man, alle Nachträge eingerechnet, die Aus⸗ dem Jahre 1938 Einnahmeſchätzungen für Steuern und Zölle faſt um dem Mehrbetrag, den gaben auf 994,9 Mill. Peſos, und da die Einnahme⸗ ſchätzungen nicht erreicht wurden(ſie werden jetzt mit rund 919 Mill. Peſos angegeben), trägt man aus einen ungedeckten Fehlbetrag von 76 Mill. Peſos in das neue Finanzjahr, den der Finanzminiſter auf 57 Mill. herunterzudrücken hofſt. Die Einnahmen für 1939 werden auf rund 100 Mill. Peſos weniger geſchätzt als der Voranſchlag 1938, nämlich auf 850,3 Mill. Peſos, wobei insbeſon⸗ dere die Zolleinnahmen von 410 auf 350 Mill. Peſos heruntergeſchrieben worden ſind. Die aus Zöllen und Steuern zu deckenden Ausgaben ſind indeſſen auf 1044,5 Mill. Peſos angeſetzt worden, ſo daß ſich ein ungedecktes Defizit von 195 Mill. Peſos für 1939 ergibt, zu dem noch die 76 Mill. aus dem Jahre 1938 hinzukommen, zuſammen alſo 271 Mill. Peſos oder faſt 25 v. H. der für 1939 zu erwartenden Einnahmen. Vorſorge für die Deckung des Fehlbetrages iſt bis⸗ her noch nicht getroffen, man will, wohl in Hoffnung auf eine Konjunkturbeſſerung, damit noch einige Monate warten. Die durch Anleihen zu deckenden Ausgaben wer⸗ den mit 21,5 Mill. Peſos angegeben, zu ihnen treten Ausgabebewilligungen von bis zu 200 Mill. Peſos für üffentliche Arbeiten hinzu, ſo daß man auf einen Anleihebedarf von rund 221 Mill. Peſos kommt, gegenüber 208 Mill. im Voranſchlag 1938. Zu dieſen Zahlen treten noch Rechnungen über außerhalb des Budgets laufende Summen hinzu, Ausgaben, die aus. der Deviſenbewirtſchaftung, der Benzinſteuer uſw. gedeckt werden. Für 1938 wurde errechnet, daß die Geſamteinnahmen der Zentralregierung, der Provinzen und der Gemeinden etwa 30 v. H. der argentiniſchen Geſamtproduktion entſprechen. Die öffentliche Verſchuldung der argentiniſchen Republik betrug am 30. Juni 1937 rd. 6073 Mill. Peſos, am 30. Juni 1938 6 486 Mill. Peſos, ſo daß im Jahre 1937/38 eine Erhöhung um 412,6 Mill. Peſos eintrat, gegenüber einer ſolchen von 130.2 Mill. Peſos im Vorjahre. Darin kommt die Groß⸗ zügigkeit zum Ausdruck, mit der man, in der Hoff⸗ nung auf eine dauernde günſtige Konzunktur, an den Kapitalmarkt herantrat, wobei ſehr ungünſtig ins Gewicht fiel, daß die Aufnahmefähigkeit des ein⸗ heimiſchen Kapitalmarktes durch den Zuſtrom von flüchtendem Auslandskapital eine künſtliche Steige⸗ rung erfuhr. Sobald die argentiniſche Konjunktur umſchlug und die Kapitalrückwanderung einſetzte, er⸗ folgte eine Abſtoßung der Inlandskäufe. Das Verhältnis von inländiſcher und auslän⸗ diſcher öffentlicher Schuld zeigt folgende Taballe: „ Inlandsſchild Auslandsichuld 875 Züſaß menen Nation 3117 1124 4243 Mill. Peſos Provinzen 858 548 4407 Munizipien 722 67 790 9 Insgeſamt 4609 1740 6440 Mill. Peſos JJ HTHſfkſ„ßi? Reichsbankausweis Anhaltende Enilasiung Trotz der ſehr kräftigen Entlaſtung, die ſchon in der erſten und zweiten Jannarwoche dem Reichsbankſtatus das Gepräge gab, hat ſich die Entlaſtungstendenz ach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. d. M. auch in der drit⸗ ten Januarwoche in einem ſogar wieder verſtärkten Aus⸗ maß fortſetzen können. Insgeſamt hat ſich in der Berichts⸗ woche durch Kreditrückflüſſe die geſamte Anlage der Noten⸗ bank um 346,7 auf 7489,9 Mill./ ermäßigt, Im einzelnen haben Handelswechſel⸗ und ⸗ſchecks um 329,4 auf 6600,5, Lombardſorderungen um 3,9 am 36,0 und Reichsſchatzwechſel um 13,3 auf 1,6 Millionen abgenom⸗ men, während die Wertpapierkonten ſich kaum verändert haben. Im ganzen hat damit ſeit Monatsbeginn die Ka⸗ pitalanlage der Reichsbank um 1653.5 Mill./ abgenom⸗ men. Demgegenüber hatte der zuſätzliche Zugang in der letzten Dezemberwoche nur 884,3 Mill. betragen Dar⸗ Lus erxrechnet ſich bis zum 23. Jonuax ein Abbau der zu⸗ ſätzlichen Belaſtungsſpitze vom Dezember⸗Ultimo in Höhe don 187,1 v.., von denen 39.2 v. H. auf die Berichts⸗ woche entfallen. Im Vorjahr hatte der Spitzenabhau im gleichen Zeitraum 149 v. H. betragen, von denen 20.7 v. H auf die dritte Januarwoche entſielen. Das iſt ſeit langem die ſtärkſte Entlaſtung. Nur 1933 war ſie noch etwas größer. Unterſtrichen wird die Entlaſtungstendenz noch dodurch, daß obendrein die Giroguthaben eine Zunahme um 87 auf 1009,5 Millionen erfahren haben. Dieſer Zugang be⸗ trifft ſowohl die öfſentlichen als auch die privaten Gut⸗ baben. In der entſprechenden Vorfahrswoche hatten die Giroguthaben um 21 auf 753 Mill. abgenommen. An⸗ dererſeits zeigen die ſonſtigen Aktiva diesmal eine Zu⸗ nahme um knapp 128 Mill. /, die teils auf dem Rückfluß von Rentenbankſcheinen, teils auf einer Zunahme der Voſtſcheckguthaben und außerdem auch auf einer Inan⸗ pruchnahme des dem Reiche eingeräumten Betriebskredites beruht. Im Vorjahr waren die ſonſtigen Aktiva um rund 26 Mill. zurückgegangen. Entſprechend dieſen Veränderungen ſind an Reichsbank⸗ ſtellt. noten und Rentenbankſcheinen zuſammen 265,3 urd an Scheidemünzen 43,6 Mill. aus dem Verkehr zurückge⸗ floſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich da⸗ mit auf 4185 Mill./ gegen 9194 in der Vorwoche, 9761 im Vormonat und 6540 im Vorjahr. Die Gold⸗ und De⸗ viſenbeſtände werden um 0,2 Mill. niedriger mit 76,5 Mill./ ausgewieſen, von denen unverändert 70,8 auf Gold und 5,7 Mill. auf deckungsfähige Deviſen ent⸗ fallen. —— Die Bedienung der öſterreichiſchen Auslands⸗ ſchulden— Amerika nimmt den deutſchen Ver⸗ handlungsvorſchlag an 2 Berlin, 25. Januar.(Funkmeldung der NMz.) Wie ſeiner Zeit gemeldet, hat die deutſche Regierung der Botſchaft der Vereinigten Staaten im Zuge der ſeit längerer Zeit in Gang befindlichen Beſyrechungen über die Frage der Bedienung der öſterreichiſchen Auslandsſchulden mit⸗ geteilt, daß Deutſchland eine Verpflichtung zur Uebernahme dieſer Schulden zwar nicht anerkenne, daß es indeſſen be⸗ reit ſei, über die Schadloshaltung amerikaniſcher Gläubiger öſterreichiſcher Anleihen unter gewiſſen Modalitäten in Verbandlungen einzutreten. Auf dieſe Mitteilung hat die Berliner Botſchaft der Vereinigten Staaten mit einer Note vom 20. Januar ge⸗ antwortet, in der die grundſätzliche Rechtsauffaſſung der. deutſchen Regierung zwar nicht anerkannt, der deutſche Verhandlungsvorſchlag aber angenommen und auch der Meinung Ausdruck gegeben wird, daß die amerikaniſchen Gläubiger mit einer Anpaſſuno der Sätze des Anleihe⸗ dienſtes an die veränderten Nerhältniſſe einverſtonden ſein würden. Der deutſchen Regierunz wird vorgeſchlagen, die Verhandlungen hierüber mit den amerikaniſchen Gläu⸗ bigern unmittelbar aufzunehmen. * Klöckner Kohlenhandel Gmbcß, Mannheim. Durch Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſammlung wurde das Stamm⸗ kapital um 200 000/ guf 500 000/ exhöht. * Geſellſchaft zur Förderung der Badiſchen Milchwirt⸗ ſchaft mbcß, Karxlsruhe. Der Aufſichtsrot der Geſellſchakt hat die Liquidation beſchloſſen. Zum Lianidator wurde Bruno Rappmann, Wirtſchaftsprüfer in Monnheim, be⸗ HAvpbELS- ο WIRTSCHAFTS-zETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 42 Kursbesserungen an der Börse Renien ireundlich— Rhein⸗Mainiſche Börſe: Freundlich Die Börſe eröffnete in freundlicher Haltung. Wenn auch das Geſchäft ſich in kleinen Rahmen hielt, ſo trat doch hier und da Kaufintereſſe ſeitens der Kundſchaft hervor, ſo daß die Kurſe am Attienmarkt meiſt etwas höher gegen⸗ über denen der geſtrigen Abendböſe lagen. Eine Sonder⸗ belebung hatten von Zellſtoffwerten Aſchaffenburger, die mit 113974(110) 4 gewannen. Die übrigen Kursbewegun⸗ gen hielten ſich meiſt unter 1 v.., ſo A für Verkehr 12134(121). Von den führenden Montanwerten zogen Rheinſtahl auf 137½(136“ an, während Mannesmonn 11056(111), Verein. Stahl mit 10876(109) und Lauxrahütte mit 14(14%/ lagen. JG⸗Farben zunächſt 15194(15176). Bei weiteren Umſätzen ergab ſich eine neue Steigerung um 2 v. H. Von Tarifwerten lagen RWe mit 11796(1177⁰0 nur knapp gehalten. Maſchinen⸗ und Autowerte uneinheitlich, Adlerwerke 105/½(106), andererſeits Daimler 197½(137), Rheinmetall 135(134/¼4), Moenus unv. 125. Von Bauaktien lagen Holzmonn mit 149/½(15038) weiter ſchwächer, auch Cement Heidelberg 4 v. H. ermäßigt. Sonſt waren noch Conti Gummi 212(213¼, Weſtdeutſcher Kaufhof unv. 105“4. Am Rentenmarkt war das Geſchäft weiterhin ruhig und die Kurſe waren im allgemeinen kaum verändert. Reichsbahn VA etwas freundlicher mit! 1239(123/. Reichsoltbeſitz beſeſtigten ſich ouf 129(12896), im Freiver⸗ kehr Kommunal⸗Umſchuldung 63,15, ſpäte Schuldbuchfor⸗ derungen 99/(996). Pfandbrieſe hatten einiges Geſchäft bei wenig veränderten Kurſen, von Liquidationswerten Meininger 101/(10t), Rheiniſche 101,20(101,30), Stadt⸗ anleihen unverändert. Induſtrie⸗Obligationen bröckelten — 4 u. H. ab. Im Verlaufe verſtärkte ſich die freundliche Haltung und die Anfangsrückgänge konnten zumeiſt aufgeholt werden, wobei Montanwerte im Vordergrund ſtanden. Hoeſch 110.50 nach 109.50, Mannesmann 111.50 nach 11056, Verein. Stahl 109.50 nach 10876, Daimler gingen auf 138 nach 137½, Bemberg auf 138 nach 137.50 und J6 Farben auf 152.25 nach 152. Auch auf den übrigen Marktgebieten ergaben ſich überwiegend leichte Erhöhungen. Die ſpäter notierten Werte waren Furchſchnittlich—1 v. H. höher, darüber hinaus Südd. Zucker 216.50(214), Scheideanſtalt 205(203). Im Freiverkehr nannte man Dingler 103.75—105.75(104 bis 106), Katz u. Klumpp 91—93(92—94), Verein. Fränk. Schuh 77—80(79—81). Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich, Renten freundlicher Während zu Beginn der geſtrigen Börſe das Kursbild weiteſtgehend durch Abgoben bzw. Glattſtellungen beſtimmt wurde, herrſchten heute wieder Käuſe vor. Das heißt alſo, daß das Publikum ſeine auch geſtern nicht unterbrochenen Anſchaffungen zu Anlagezwecken ſortſetzte, der Berufs⸗ handel aber nicht nur Material an den Markt gab, viel⸗ mehr ſelbſt ebenfalls Deckungen vornahm. Die Kursbeſ⸗ ſerungen ergaben ſich infolgedeſſen im weſentlichen aus einem Fehlen von Angebot. Nur ganz vereinzelt waren auch Rückgänge zu beobachten, die mehr oder weniger auf Zu älle zurückaingen. Die Grundtendenz der Börſe blieb weiter freundlich. Am Montanmarkt zogen Rheinſtahl um und Hoeſch um v. H. an, während Harpener und Verein. Stahlwerte v. H. einbüßten. Am Braunkohlen⸗ markt wurden Eintracht 1, Deutſche Erdöl 4 v. H. höher, Niederlauſitzer und Rheinbraun dagegen je 4 v. H. nied⸗ riger bewertet. Von chemiſchen Papieren zogen Farben bei größerem Anſangsumſatz um v. H. auf 15176 an. Mehr beachtet als geſtern waren heute auch Elektro⸗ und Verſor⸗ gungswerte, wobei hinſichtlich der Kursgewinne Lichtkraft mit plus 1, Elektr. Werke Schleſien mit plus 76 und Sie⸗ mens mit plus v. H. die Führung hatten. Schließlich ſind bei den Papier⸗ und Zellſtoffaktien ſowie den Textil⸗ papieren Zellſtoff Waldhof, Aſchafſenburger und Dierig mitn Steigernügen von ſe 1½, bei den Mäſchinenbäuaktien Orenſtein und Rheinmetall Borſig mit ſolchen von je 74 v. H. hervorzuheben. Reichsbankanteile waren nach der geſtrigen Erholung heute wieder um ½ v. H. ouf 184 ge⸗ drückt. Am variablen Rentenmarkt zog die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe um 20 Pfg. auf 129 an. Die Gemeindeumſchul⸗ dungsanleihe ſtellte ſich auf unverändert 93,15. Größere Beträge wechſelten in Reichsbohnvorzügen ihren Beſitzer, wobei ein Kursgewinn von v. H. erzielt wurde. Im Börſenverlauf waren Abſchläge kaum zu verzeich⸗ nen, während Deckungsneigung des berufsmäßigen Börſen⸗ handels vielſach eine Befeſtigung der Kurſe zur Folge hatte. Niedriger lagen lediglich Stöhr Kammgarn mit minus 1 v. H. Andererſeits gewannen Schuckert, Schultheiß 76, Hoeſch, Deutſche Erdöl, Demag und Daimler je 1 v. H. Mannesmann ſowie Orenſtein ſtiegen je um 1/, ſerner Bemberg um 1½ v. H. Farben wurden mit 151// be⸗ wertet. Bei verhältnismäßig ruhiger Geſchäftstätigkeit lag der Kaſſarentenmarkt freundlich. Liquidations⸗Pfandbriefe wur⸗ den verſchiedentlich höher bewertet. Pfandbrieſe und Kommunal⸗Obligationen blieben unverändert. Bei den Stadtanleihen ſtellten ſich 26er Zwickau um v. H. nie⸗ driger. Von Länder⸗Altbeſitz gewannen Oſtpreußen, Lü⸗ becker und Hamburger je 6, während Mecklenburg, Thü⸗ ringen und Rheinprovinz je um K v. H. nachgaben. Reichs⸗ und Länderanleihen wurden auf Vortagsbaſis gehandelt. I. und II. Dekoſama ſtellten ſich 76 v. H. niedriger. Bei den Induſtrieobligationen verloren Farbenbonds 7, Aproz. Harpener 76, Mont Cenis und Krupp Treibſtoff je v. H. Höher lagen AEc⸗Dollaranleihe von 1925 um 1 v. H. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien lagen Deutſche Ueberſee und Halle Bankyerein je v. H. ſeſter, Lübecker Commerzbank hingeben im gleichen Aus⸗ maß niedriger. Bei den Hypothekenbanken verloren Ham⸗ burger Hypotheken, während Bayeriſche Hyyotheken 1 v. H. gewannen. Am Markt der Koloniatwerte fielen Neu⸗ guinea durch einen Gewinn um Iy H auf Bei den In⸗ duſtriepapieren befeſtigten ſich Wandererwerke um 5 v. H. Ferner kamen, ſämtlich nach Pauſe, Bohriſch Bräu um 6,50, Hemmoor Portſand um 4,75, Norddeutſche Eiswerke um 4 und Natronzellſtoff um 3,50 v. H. häher an. Schwächer lagen gleichfalls nach Unterbrechung Schwabenbräu um 5,50 und Elektrizitätswerk Lienitz um.50 v. H. Bürgerliches Brauhaus verloren 9,50 v. H, wobei fedoch ein Dividen⸗ denabſchlag von 5,4 v. H. zu berückſichtigen iſt. Steuergutſcheine blieben bis auf die ſogenannten An⸗ leiheſtock⸗Steuergutſcheine, die um 10 Pig. heraufgeſetzt wurden, unverändert. Ausgabe 1: 1940er 99,75 G 100,5 B; 1941er 99,62 G 100,37 B: 1949er 99,25 G 100,12 B: 1943er 99,12 G 99.87 B: 1944er 99 G 99,75 B: 1945er 98,87 G 99,62 B; 1947er 98,87 G 99,62 B; 1948er 99 G 99,75 B. Wiederauſbauanleihe: 1944⸗45er und 1946er⸗er 82/62 G 83,37 B; äproz. Umſchuld.⸗Verb. 92,775 G 93,525 B. Akiien uneinheiilich Am Börſenſchluß war der Grundton als feſt anzu⸗ ſprechen. Neigung zu Glattſtellungen war kaum vorhanden⸗ Lediglich Geſſürel büßten 6 v. H. ein. Andererſeits kamen Reichsbank und Bekula je um 15 v. H. und Felten 7 v. H. höher an. Vereinigte Stahlwerke ſchloſſen zu 104.75 und Farben zu 15176. Nachbörslich hörte man unveränderte Kurſe. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 25. Jan. Am Geldmarkt wurden oſſiziell um K v. H. höhere Sätze von 2 bis 29“ v. H. genannt, doch komen erſte Nehmer auch ſchon zu Sätzen von 2 bis 274 und teilweiſe daxunter an. Die leichte Verknappung iſt auf die heute erfolgenden Vollzahlungen, in geringerem Maße vielleicht auch ſchon auf Ultimovorbereitungen zu⸗ rückzuführen. Im Wechſelgeſchäft war weitere Nachfrage zu verzeichnen, die ollerdings nicht an das Ausmaß der letzten Tage heranreichte. Der Privatdiskontkatz blieb mit 27 v. H. unyerändert. An den internationalen Deyiſenmärkten zeigte ſich heute erſtmals wieder eine leichte Erhöhung des holländiſchen Guldens, die offenbar durch Interventionen der Bank der Niederlande herbeigeführt wurde. In London waren für ein Pfund nur noch 8,65(.67) Gulden zu bezahlen. Die Züricher Notiz lag mit 299½0(239,75) allerdinas noch ſchwächer, was aber auf eine Beſeſtigung des Schweizer Franken zurückzuführen iſt. Dieſer notierte in London 26,711(20,7354). Der Dollar war nahezu unverändert und nur an den einzelnen Plätzen je nach der örtlichen Nalutenſchwankung geringen Veränderungen unterworfen. Der franzöͤſiſche Franc wurde ebenfalls auf geſtriger Baſis gehandelt. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 5. Privat 8 v. O. Dis⸗ J 25 Januar 24 Januar 2 kont Gelde] Brie' Gel“ Brief 8— 5——— rgentinien 1P.⸗Peſoſ⸗.571.57.57ʃ Belgien 100Selga ½ 42.11/ 42,10 42.00 42.17 Braſilten. 1 Milreis 0,14% 0,148 0,146 0,148 Bulgarien„ 100Leva] 6.047 3,053 3,047] 3,053 Dänemark 100Kronen 4 51,9852.08 51.98 52,08 Danzig 00Gulden] 4 47.— 47,10 47,.— 47,10 Engiand.. 15fd5 2 11,640 11,670 11640 11,670 Eſtland. 100eſtn Kr. 4/[ 68.13 68,27 68,13—— Finnland100fiun Mk. 4 5,135 5,143 5,135 5½145 rankreich 100F 2 6,578]0 6,597 6,573 6,58 7 riechenland 100 Dr 5.353 2,357.353 2,357 oll ind 100 lden2 134,57 134,83 134.24 134, 50 rant Teheran) pM 14,47 14,40 14.4714.40 sland„ 100 i81 Kr. 5½% 52,1732.27 52,17 52,27 Ftalien. 10ʃ Sire 3 807 42 38 33 Japan 1en 2 0,079 O, 0,679 8 Jugeltesseribed 5.604 5,700.604.706 Ronada 1 lan Dollar 5 2,474 2,478.474.478 Lettland. 100 Latts] 5½% 48,75 48,85 48,75 48, 85 Litauen. 100Sitae 3—4———5— — ee 47J 47.— 47.10 4 4710 Voriugat 100 Eskudo* 10,570 10,590 10.570 10,590 Rumänien 100Le 2—9—*——— Sawe 4 4 36 4 Schweiz 100Franten* 5* 1 100 Peſeten 5————— 5 3 48.978].982 1,978.982 ngarn. engo—*—35——9 Uruguay. 1Goldpeſooh.910/ 1,921 0,919] 1,921 Ger. Staates 1 Dollar 1 1 2,491“.495 2,3901 2,494 * Frankfurt, 25. Januar. Tagesgeld unv. 2,25 v. H. Waren unel Märkte EBremer Baumwolle vom 25. Jau.(Eig. Dr.) Lolo 9,/95 Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 25. Jan. (Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Malis prompt per 10 Tage—; per Jan. 31,45—31,50; Tendenz ruhig; Wetter ſchön. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Kreſſe 43—46, Gelbe Rüben—5, Lauch 13—17, Sellerie 1. S. 14—18, 2. S. —12, Spinat 18—20, Feloſalat 38—53, Endivienſalat 2, Winterkohl 13, Zwiebeln 7. 4. Anfuhr gut, Nachfrage ſehr gut. Hamburger Schmalznotierungen vom 25. Jan. Eig.“ Dr.) Marktlage ſtetig, unv. E Berliner Metallnotierungen vom 25. Januar.(Eig. Dr.) Es notierten in/ für die 100 Kilo Elettrolytkupfer 58,5; Standard⸗Kupfer lſd. Monat 52,75 nom., Original⸗ hüttonweichblei 17,75 nom.; Standard⸗Bleulſd Monat 17,75 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17 nom.; Standard⸗Zink lid. Monat 17 nom.; Originalhütten⸗Alu⸗ minium 98—909 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarven 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 37 bis 40 l. Der Londoner Goldpreis betrug am 24. Jannax für eine Unze Feingold 148 ſh 8½ d= 86,6598„, ſür ein Gramm Feingold demnach 57,3730 8 2,78617 J. Am Dienstag wurde Gold in London im Werte von 900 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148/86 fl pro Unze fein verkauſt. * Der deutſche Bergbau im Jahr 1938 Das nunmehr vorliegende Ergebnis des Jahres 1938 zeigt, daß das verfloſſene Jahr der Brannkohle beſonders günſtig ge⸗ weſen iſt. So ſtieg die Rohbraunkohlenförderung um 5,6 v.., die Preßkohlenerzeugung aus Braunkohle um 4,7 v. H. und die Kokserzeugung aus Braunkohle um 8,7 v. H. Im Steinkohlenbergban ſtieg die Förderung um.9 9.., die Kokserzeugung um 6,4 v. H. und die Preßkohlen⸗ erzeugung um 0,14 v. H. DRRB—BBZZZZ——————— Hauptſchriteleiter und verant'vortlich für Politik: Or Aloie Wetabauer. Skellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich tür Sbeater, Wiſſenſchaff und Unterbaltung: Carl Onne Etlenbart. Hon⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: 1 V. C. W. Fennel— Sport: W. Mülter. GEüdweſtdeutſche Umſchau, Gericht i. V. R Schönfelder.— Bilderdienſt C. WFeonel, ſämtliche in Mannbeim Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für uwertangte Benräge keine Gewäbr Muctencang gur bei Rückvorto. Herausgeber, Drucker und Zerleger: Neue Maanbeimer Beitung Dr. Fritz Bode& CFo., Mannbeim, R 1.—6. Verantwortlich ſür Anzeigen und gelchäffliche Mitteitungen Jakob Faude, Mannbein. Jui Zeit Preisliſte Ni 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe Abend und 4 Mittag erſcheinen gleich⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag über 10 500 Ausgabe à Abend über 9500 Ausaabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21500 ————————————————————————————— ⏑——————————————— 7 55 Pr. Sd.-Pfbrt. 2[Coldhyp.-Pfandbriete* 8 7 2„LdD.⸗. + Hov.⸗ krankfurt anteihen o. Kom. Verd. Ing.-Pforf 0 Ragae N 00.— 09 Pberheſſ. Ur.⸗Anll. R 18. 100,0 100, 24 4½¼ do. K 95,56,30 00.— 00.— Veuische de R 2 109.0 109,6% Oaurvodencr. J5½ do. Lid. Bfbr. 101.2 101.3 iestverzunsl Werie See Lgcagebit 100.0 100.0 Burzd h 675 o0, 5/% A,, Pes Un % Uugslurg 48.25 98,50% Bayr.Lanbw⸗.⸗Kom. Rl-IU 99.— 99.— 4½09 Baden 26 98. 98. R U.50 99.5 dank K 32 101.0 101,0 5% Südd Bodcr.27 Otach. Staaisanleihen.incepzd 103,7 1027 ½ Berl. Gyb.-Bt Liq Bpfor, 8 10⁵⁰ 25. 24[400, Dergbn..—(Candes- und Provinz- e 2 1..-Unl. 2u 101.5 101,6 4/%(Frantt. 20 08.75 98.75 banken, kom. Giroverd 14 vt.% 60.— Guyfbr. 1... 100.1 100,1 % Schaß D. R 2 4½ Honcu 26 97.— 97.— 4½% Bad..,dbt 5/ de, Lig. Bt. 4/1do Kidtv.! 45 109.1 100,1 von 83 f. 4½¼45 9,25 99,25 49 Heidelberg 26 97.—* Mannh. 29, R 1 90,50 00.5, 5. A. RS 101,0 101,0 40 de% 087, 4 Subwigzd. 46 06.— 9. 4. 5de, eids Al 69.25 69,25%-Weidner. Schuldverschreibuns. ½de o 97§. 0, 96.7 4½ Maint 26& 9f. c 4½ Kaſſelsdtt 26 K„ e, 98.50 Rüuppkreidſteh 100,0 100,0 200 Bader 27 3— 95—— 8 RIu 2. 00.50 99.80 98 90.— 00. S tnerSra eg. ayern 27 0. 5 5½ Ldstom. pfbr. u. 5 eſſen 28.0 98,0 98,50 4/ Pirmaſens 70 98.75 98,75 5½ do. Lig. EU 1 0 10ʃ0 Sec 100.2 lö, ½% Br. St.⸗Anl.28 100.0 109,0 5 Ulm 26 AC R 2 98,50 88,5“4¼ do. fom. EN 98,90 98.5ʃ— 4½ Thüringen 76 99.75 605 Monnbeſmrust 134,0 134,0 4% do. 9 90.— 90.% Gotd. Grder.⸗ 5 un Attien amwandelbar 2% bo. 27.-B 09.02 09.05%„ N 4 20 101.2 101,2/ Ja den Kn⸗ ½% do, R 11 9 6 ein. Hyp. Rl. v. 23 10 7 7 d. N. bepn 35 100% 1..2/Ptandbriete u Schuld-4½ Aafauvbedt: 0 /Ppförkk. ü..— 00.—— 44½ do. 5. 48 K.%, 0 90,25 vorschteibungen Gpfbr. 25, A 1 00,75 90,754% Pfälg. Pop. Bk. ine eene —.— 5 Kroditanstalten der Lönder d. Kom.28 81 99,75 99.75 24,2/0 K li-I& 99.75 99,75⸗RecarStutig.2 00.50%½ ——— 8 In do. Lig. 26.20 10 elzen 134.7 134.0 e. A,-G 1010 101.00 tdustrie Aktien 1639. 103,5 103,5 27. 20, R 1. 2 0 157,5 15ʃ,5% bo. Golbtem 6 70, 10 S 11 1615e e. BFBFFo e aeuneegeg 3 108. 11,0.5¼PeſfB.-Gppbr 4,½% Oſtor.Landſc, 5 ie ee 0 8 155 1010 1007 KEl ee 10 2 10,2 e. Sdn 11, einner ⸗Kavſen 90, 4 3 23** 25 2% a ſe Maß.— 90.— Srogkraft. MyWm. 7 140.5 140.5 F — e oercher SurBtune. 0 06.6/ Vernenee Aktien Banr. Motorenm. 148.0 147,0 In alb9 127.5 120.00 Deb.0. f. Rben- Hemberg, J. B. 137.7 138.0 Partex Purcert. Je 0 ſchiff. und Cee⸗ Julius Berger 1430 ſaſenmudie 107.0 07, Pfälz. Nühlen 124.0 1340 zransvortNhm Brauer. Kleinlein 115.5 115,5/Uatd u. Ren 105,5 103,5 Pf. Drebb.⸗Sprit 104.0 lo Sank-Aktien bl-Reichsb Ror. 123.5 123,6 Bronce Sclen 1175 104.0 Sanauer 2 55 142.5 142, 3 ie e ie Browu. Boveri 117,5 117,5 7 133. 133.5 au. 2¹3,0 2 1 4 br. 450 14 e 114 1145/Seru Srte 0 f12,0 Versteneruntve ement Heidelba. 154.0 154.5 c. 133.0 33.0 do...„Oab. Affekura bem. Albert 110,5 109,5 122.2 122,2 Rheinmetal. 33.0 134.7 Dresdner Ban 12.0 111,8 335 Nom Gas 87. 37 R. W... 17.2 117.80Frankfurter Hank 90,50 90. Mannbeim. Beri. aimler⸗Benz, 137/. 137. 140,2 7Roeder. Gebr.„. 97.— do. Hop ⸗Hank 100,7 f 0, Wü ſemag 140.0 148˙7 52 149.7 97 Pfäl Sup.-Banf 1002 100 ürtt Tronsvorrtr Dr.Golb.u. Stiber 205.0 2.0/Pnaban::·. 087/Ganawt,Heudrene 238,5 258.5 Reichsbant 184.2 182, Di. Steinzeug 8 chling à Se„ Rbein. Hov.⸗Ban? 70 137, Dürrwerke 1150 14½ E Schanaltn 135.0 135.00 Scrurg. Stem-e! 94, 95, Murtiba Bank 113.0 113ʃ durlacher ö0 14.5 250.0 450, 8 112,0 112. 2 4 7 U 5 Pae 80 Ma*„ Alwü 4 inalee 8 5 Aichvei erherge Wraktes Mlrwürtt PS.25.. Singen, Orün 0f amtlien nient notierte Werte Kölinger Maſc 108.5 10,5ſech. Eiekrrigtta 102,.3,0 Stnttgart. Hon 93, Eitlinger Soiun 10(,0 10,0ſläwenbr. Münd. 189,00 Südd. Zucer 3 Umtausch Obligatione Axportmalz 3„ 1150redus.—*5 7 u. Schleich 8,— 97.50 dto alzmüble 132.5 132.5* 965*%% Berlinen Stadinche Slern ⸗Werte Li Nnunf e 20 6 Heinteafnrer,. 80,20fertiarr,dener, 1300 15607 Bal bon 7635 1950 90.— J% Farben 4520 1,s Rainger Akt-eer 9/ 80,5 U de. Slanzſtoy. Oioßtrakt Maunheim u Pfalzwerke 1941 100,0 Feinmech,(getter) 91.75/ Mez.-&. 104.0 104.00 de, Sethanigs.% Rb.-Wect Elektr. Anl. on 12/ le 6, FeldmühleBavie⸗ 19% Moenus.. 125.0 125,00 0. Strohſteff 125,24* 10 s Friedrichsdütee Notoren Darmſt 16/0 110/0 Satei Parge, 221½ 17% 8„ 1050 0%(66.— oldſchmtdt. 133,0 134.0Kiederrb. Scher 204,0 204,00 Boig& Gaeffaee.. N 10⁵⁰.50 ISelibem Seil 88. 88.- Bel' Stahlwerke 8. Seite/ Nummer 42 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 25. Januar 1939 Mleisten dex tElicle/ Dschungelgeheimnisse aus Maſakka/ Von M. Pfi. Ganz ungeniert machen die Malaien von ihrer Giftmeiſterſchaft bei der Jagd Gebrauch. Sie laſſen ſich mit Stolz dabei zzuſehen, und Reiſende berichten, daß ſie tätſächlich Unglaubliches geſehen haben. Rie⸗ ſige Raubtiere, von den vergifteten Geſchoſ⸗ ſen der Eingeborenen getroffen, verenden auf der Stelle. Es kommt ja nur auf die Art des Saftes an, in dem der Jäger ſeine Pfeilſpitze oder ſeinen Giftdorn tränkt. Er kennt derer viele und wenn es ihm gerade einfällt, das Tier nicht ſo⸗ fort zu töten, ſondern es nur bewußtlos zu machen, oder es zu lähmen, ſo tauſcht er eben ſeinen Gift⸗ napf. So eine„Jagd“ gehört ſicher zu den ſata⸗ niſchſten Dingen. Der kleine, ſchwache Malaie ſitzt mit ſeinem Blasrohr hinter einem Buſch oder auf einem Baum und bläſt den vergifteten Dorn mit einer erſtaunlichen Treffſicherheit etwa dem Elefan⸗ ten in eine weniger geſchützte Vene. Das große Tier hat im erſten Moment dieſe winzige Verletzung überhaupt nicht bemerkt, aber ſchon nach ein paar Minuten beginnt das in die Blutbahn gelangte Gift zu wirken. Der Elefant bleibt plötzlich ſtehen, hebt den Rüſſel und trompetet vor Schmerzen. Dann beginnen die kleinen Augen hilflos und traurig zu funkeln, und ſchließlich bricht der Rieſe ohnmächtig in die Knie. Man hat ihm mit einem beſonderen Gift die Fußmuskeln gelähmt! Die ganze braune Geſellſchaft ſtürmt herbei, um ſich unter wildem Tri⸗ umphgeheul an der Hilfloſigkeit des Urwaldrieſen zt weiden. Auf ähnliche Weiſe wird auch der Kö⸗ nig des Dſchungels, der Tiger, man kann nur ſagen, der Verhöhnung preisgegeben. Der Malaie bläßt ſeinen vergifteten Dorn ab. Innerhalb weniger Minuten wird das ſtolze Raubtier bewußtlos und in dieſem Zuſtand in das Dorf geſchleppt. Dort läßt man es einfach liegen und wartet mit Schaden⸗ freude auf ſein Erwachen. Denn wenn der Tiger nach Stunden wieder ſeine Augen auſſchlägt, dann muß er ſich nur mit einem ohnmächtigen Zucken und Fauchen begnügen. Weil ihm das Gift nicht nur vorübergehend die Sinne geraubt hat, ſondern auch ſeine Muskeln dauernd lähmte. Seine vergeblichen Anſtrengungen, die Beine zu bewegen, finden natürlich das boshafte Gelächter der Zu⸗ ſchauer, die es ſich zum beſonderen Spaß anrechnen, den König des Dſchungels noch weiter zu erniedri⸗ gen. Nach zwei, drei Tagen verendet dann das Tier; die fortſchreitende Lähmung aller Muskeln macht ihm das Atmen unmöglich. Auch beim Fiſchen benützen die Malaien keine Netze und Angeln, ſondern Gift. Diesmal ein wei⸗ ßes Pulver, das auf die Oberfläche des Waſſers ge⸗ ſtreut, reiche Beute verſpricht. Die Fiſche, die dieſes vergiftete Waſſer in die Kiemen bekommen haben, werden bewußtlos und treiben tot an der Oberfläche. Der„Fiſcher“ braucht mit einem Rechen die Beute nur zuſammenzuholen. Auf dieſe Weiſe werden ganze Stämme auf Monate mit Fiſchfleiſch verſorgt. Denn das Gift, das die Fiſche tötet, iſt für den Men⸗ ſchen vollkommen unſchädlich. Von dieſen„Künſten“ machen die Eingeborenen Malakkas auch unter ſich ſelbſt reichlich Gebrauch. So gehört es zu den beliebten„Scherzen“, dem anderen Dorf die Badeſtelle zu vergif⸗ ten. Die Badenden, die ahnungslos in das Waſſer ſteigen, bekommen einige Tage ſpäter ſtarke Juck⸗ reize und ſchließlich eklige Hautausſchläge, deren Hei⸗ lung oft überhaupt nicht mehr möglich iſt. Auch hier verſteht ſich der Malaie auf die Doſierung: ge⸗ ringer oder ſchwerer Ausſchlag, unheilbare vder heil⸗ bare Geſchwüre! Man kann ſagen, daß dieſes ſaubere Völkchen zu den rachſüchtigſten Kreaturen dieſer Erde zählt. Ein engliſcher Forſcher hat einmal geſagt:„Die Leute auf Malakka kommen überhaupt nur zur Welt, um ſich zu rächen!“ Und das geſchieht ausnahmslos nur auf hinterhältige Weiſe mit den Giften! Mißbrauchte Natur Die Giftapotheke des Malaien, die ihm alle Grundſtoffe zu ſeiner„Meiſterſchaft“ liefert, iſt die Natur: Pflanzen, Sträucher, Bäume. Wurzeln und Pilze. An erſter Stelle ſteht hier der Upasbaum. Der unter dem botaniſchen Namen„Antiaris toxicaria“ bekannte Giftbaum wächſt in Malakka in großen Mengen, und aus dem Milchſaft der ge⸗ ritzten Zweige wird eine ſchwarzbraune Latwerge bereitet. Sie wirkt, eingenommen oder in die Blut⸗ bahn gebracht, unbedingt tödlich durch raſche Herz⸗ lähmung. Die Malaien verſtehen es nun durch Zu⸗ ſatz anderer Gewüchſe verſchiedenere Strychnos⸗ Arten, dieſe gewöhnliche Wirkung des Upasgiftes zu verändern und ſo bei ſtattgefundener Vergiftung keine Krämpfe und den ſofortigen Tod, ſondern eine Lähmung der motoriſchen Nerven in den Muskeln herbeizuführen. So werden bei erhalte⸗ nem Bewußtſein alle willkürlichen Bewegungen unmöglich gemacht, und der Tod tritt erſt langſam durch Lähmung der Bruſtmuskeln und die daourch folgende Aufhebung der Atmung ein. Das Upas⸗ gift iſt ſonſt ein wertvolles Heilmittel bei Tetanus, Epilepſie uſw. Die Malaien machen aber davon einen ganz anderen Gebrauch. Zwei Pfeil⸗ oder Blasrohrſchüſſe genügen, um einen ausgewachſenen Elefanten zu lähmen und zu töten; beim Menſchen wird dieſe Wirkung durch einen kleinen Ritzer mit einer vergifteten Nadelſpitze erreicht. Eine andere, von dieſen Giftmiſchern ſehr„ge⸗ ſchätzte“ Pflanze iſt der Blindbaum(Excoecaria Agallocha). Er führt ſeinen Namen nicht mit Un⸗ recht, denn ſein Milchſaft verurſacht, entweder ein⸗ genommen oder in die Venen geſpritzt, vollkommene Lähmung der Sehnerven, das heißt totale Blindheit. Die Eingeborenen ritzen den Stamm und laſſen den daraus fließenden Milchſaft in kleine Näpfchen flie⸗ ßen. Aus ſeinen nußähnlichen Früchten wird eben⸗ falls ein Extrakt gewonnen und mit dem Milchſaft gemiſcht. Das Ganze wird eingedickt, in kleine Würfelchen geſchnitten und bei„Gebrauch“ in Waſſer aufgelöſt. Auch hier verſtehen ſich dieſe Schurken auf genaue Doſierungen: von der Schwachſinnigkeit angefangen bis zur totalen Blindheit. Auf Wunſch über Tage, Wochen oder Monate hinaus verteilt! Aus den dürren Zweigen des Blindͤbaumes macht man ſonſt Zahnſtocher, die in ganz Hinterindien als ſchmerzſtillendes Mittel bei Zahnweh benutzt werden. Ein anderer Giftbaum, der ſich durch herrliches Laubwerk und ſchönes dunkelrotes Holz auszeichnet, iſt der Rengasbaum. Wer ſich bei einem Regen unter ihn flüchtet, bekommt durch die herabfallenden Tropfen unweigerlich einen ſehr unangenehmen Hautausſchlag. Darum reiben die„tüchtigen“ Ma⸗ laien aus ſeinen Blättern eine Salbe, ſchmieren ſie ihren Nächſten auf die Haut und ein neuer Aus⸗ ſätziger lebt mehr auf der Erde! Eine lange Reihe von narkotiſch wirkenden Gif⸗ ten und ganz fein doſierten Giftmiſchungen fabri⸗ zieren dieſe braunen Herren aber aus der indiſchen Art des Stechapfels(Datura⸗Arten). Er kommt als Strauch, Kraut und Baum auf Malakka vor und aus den zahlreichen in der Fruchtkapſel befindlichen Samenkörnern werden die Giſte bereitet. Man pulveriſiert ſie, miſcht ſie in Speiſen und Getränke und erreicht dadurch rauſchartige Zuſtände, tiefe Bewußtloſigkeit, Wahnſinnsausbrüche und auch dauernden Irrſinn. Beſonders„beliebt“ iſt es, ein ſolches Pulver in die Brunnen der Nachbarn zu ſchütten und ſo ganze Dörfer zu vergiften! Oder man brennt es unter den Pfahlbauten ab. Die hier aufſteigende Dämpfe machen die Bewohner be⸗ wußtlos und man hat ſich gerächt. Nebenbei kann man auch noch plündern und ſtehlen! Vollſtändig rätſelhaft iſt bis heute der Botanik noch jener Strauch, deſſen Gift die Malaien„popok batu perlir kambing“ nennen. Mit ihm läßt man die bereits erwähnten redͤſeligen Zungen ſchwellen und verwandelt ſo die unerwünſchten Schwätzer in totale Schweiger Der Fiſchkörnerſtrauch(Anamirta Coceulus) liefert jenes Pulver, mit dem der malaiiſche Fiſcher zum Fang ausgeht. Es iſt für den Menſchen ſelbſt unſchädlich, wird aber inſofern auch gegen den Men⸗ ſchen verwendet, als ſich die„lieben“ Nachbarn da⸗ mit gegenſeitig die Hühner„füttern““ Das Ge⸗ flügel frißt dieſe Körner mit Leidenſchaft, fällt aber dann ſtockſteif um und iſt tot. Das iſt nur eine kleine Ausleſe der Ingredien⸗ zien der malaiiſchen Giftmiſcher; dͤie Dſchungel auf Malakka verbirgt noch hunderte und tauſende von ſchaurigen Geheimniſſen dieſer Art. Die narkotiſchen Stoffe werden von den Eingeborenen auch zu allerlei Rauſchmitteln verarbeitet, denn wir haben ſchon eingangs erwähnt, daß ſich hier die braune Geſell⸗ ſchaft gar keine Mäßigung auferlegt * Die jetzt zum Tode verurteilte„Matſcha“ von Kualalumpur hatte dem rachſüchtigen Mädchen Da⸗ lima eine beſonders raffiniert gemixte Giftdͤroge verkauft. deren Hauptbeſtandteil wohl das Gift des Stechapfels geweſen ſein mag; denn der Diener Ardjan wurde nach allen Regeln der hohen Schule der malaiiſchen Giftmiſcherei zum Wahnſinnigen gemacht. Die Akten über dieſen Fall hat das britiſche Schwurgericht in Kualalumpur geſchloſſen. Im In⸗ nern des Landes gehen aber die Verbrechen weiter, wohl bis zu dieſem Tage, an dem ſich oͤie wilden Stämme ſelbſt alle gegenſeitig vergiftet haben ooͤer durch Entnervung zugrunde gegangen ſind. Und das ſoll nicht mehr allzu lange dauern. Ende. —— Samstag, 28. Jannar. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hallenbad, Hallen 1 und 3. Betriebsſportkurſe: 4 0 0 bis 21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(Hch. Lanz 9 Reiten Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer): Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. Sonutag, 29. Jannar Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſe: Rheinſchiffahrt⸗Ac vorm. Fendel. 9 bis 11 Uhr Stadion, Feld 2. Hinweis Lichtbildervortrag„Die Gartenkunſt des deutſchen Barock“ in der Kunſthalle. In der Vortragsreihe über den deutſchen Barock darf die Gartenkunſt nicht fehlen. Der Kuſtos der Nationalgalerie in Berlin, Dr. P. O. Rave, der ſich als Schriftleiter der Fürſt⸗Pückler⸗Geſell⸗ ſchaft, einer Vereinigung von Freunden des deutſchen Parkes, mit Geſchichte und Weſen dieſes nicht leicht und nicht ohne weiteres zugänglichen Kunſtbereiches vertraut gemacht hat, wird in ſeinem Vortrag am Donnerstag, dem 26. Januar Pünktlich 20.15 Uhr) die ſchönſten Anlagen die⸗ ſer Art in deutſchen Landen anhand von ausgewählten Vergleichspaaren vorführen und ihre Beſonderheit erläu⸗ tern.— Wiederholung am Freitag. Oftene Stellen Tüchtiger Kontoristiin) u. 25 Jahren, gewandt in allen Büroarbeiten, Stenographie und Maſchinenſchreiben, von 1136 lehensmitteigroshandlung pex ſoſort geſucht. Männliche Bewerber müſſen Führerſchein beſitzen. Handgeſchrieb. Bewerbg. mit Zeugnisabſchriften erb. unt. W W 51 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Lclräder x liewand. i. Haus⸗ arbeit, etw. Koch⸗ Euglisen kenntniſſe erw.§ Baniseh (Hilfe und Auf⸗ zug vorhanden), Unterr., Konverſ., bei gutem Lohn] Korreſp. uſw. geſucht. 9733/ Hervorrag. 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