— ——— — — ——— Uiʃͥͥ[Ä⁰ U ——————— rFh.:ir!—————————: Mannheimee General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 55. W Oppauer Str 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend Monat erſolgen. ner Sei Anzeigenpreiſe: 22 min breite Millimeterzetle 9 Pſennig. 79 mm breite Tertmillimeterzeile 5ü0 Pfennia Kletnanzetaen ermaßtate Grundpreiſe Allgemein aültig eſt die Anzeigen⸗ Preisliſte Nr. 0. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. fernmündlich erteilte Einielbrele 10 P. l Kür Familien und Bet Zwanasveraleichen oder wird keinette Nachtaß gewahrt Keine Gemähr für an beſonderen Plätzen und Aufträae Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B WMontag. 30. Januar 1930 150 Jahrgang- Nr. 49 Vor ſechs Fahten * Maunheim, 30. Januar. BVor ſechs Jahren: Schleicher iſt Kanzler, ein Offizier mit mehr diplomatiſchen als moraliſchen Qualitäten. Ein Mann, der in allen Farben ſchil⸗ lert. Er arbeitet mit allen Parteien, und keine traut ihm recht, er macht viele Geſchäfte und nie⸗ mand weiß recht, was für Geſchäfte es eigentlich ſind. Ein Talleyrand im Weſtentaſchenformat: auch er betreibt die Politik als eine Art politiſcher Cau⸗ ſerie, auch ſeine politiſche Leidenſchaft iſt in Wirk⸗ lichkeit die Luſt am politiſchen Spiel, auch ſeine Sprache hat er zur Verfügung, um die Gedanken zu verbergen. Dabei würde der ihm unrecht tun, der ihn ungeſchickt nennen wollte. Es ſteht ihm eine gewiſſe Gabe der Intuition zur Verfügung, die die träge denkenden Parlamentarier ebenſo verblüfft wie die forſche Art ſeines Auftretens, von der ſie freilich nicht merken, daß ſie im weſent⸗ lichen nur Faſſade für eine ſtarke innere Unſicher⸗ heit iſt,. Dieſer Schleicher,„der Mann der Grundſatzloſig⸗ eit“, hat Brüning und Papen abgelöſt. Nicht nur er hatte ſeine Pläne bei dieſer Ablöſung; auch andere hatten ſie. Die Situation im Reiche und im Volke war allmählich unhaltbar geworden. Die Arbeitsloſigkeit nahm immer mehr zu, der Kom⸗ munismus wuchs, die Wirtſchaftsnot nahm kein Ende und der Streit der Parteien hallte von einem Eck des Reiches zum anderen. Mit den gewöhn⸗ lichen Mitteln des parlamentariſchen und demokra⸗ tiſchen Syſtems war die Lage nicht mehr zu halten, geſchweige denn zu retten. Man war am Ende nicht nur der Kräfte, ſondern auch der Weisheit an⸗ gelangt. Vor allem hatte der Ausgang der Lipper Wahlen bewieſen, daß der Achtungserfolg, den Papen im Noyember gegen die Nationalſozialiſten, dieſen unerbittlichen Kritikern des Syſtems und Anwärtern auf eine vollkommen neue Staats⸗ und Volksführung, errungen hatte, nur ein Augen⸗ blickserfolg geweſen war. Dieſe Erkenntnis hatte den letzten Reſt der Einſicht, des Mutes und der Nerven verbraucht. Man ſah ſich nach einem Retter außerhalb der eigenen Reihen um. Man entdeckte ihn in der Reichswehr. Die„ziviliſtiſchſte Republik“, die die europäiſche Geſchichte jemals geſehen hat, ging den Canoſſagang zu der Inſtitution, der ſie am meiſten mit Mißtrauen begegnet war! Sie beging dabei nur zwei Fehler, und ſie mußte in logiſcher und hiſtoriſcher Notwendigkeit dieſe Fehler begehen: ſie identifizierte ihren Staat mit der Reichswehr und identi⸗ fizierte die Reichswehr mit Schleicher. Und beides war falſch. Reichswehr und Weimarer Republik waren zwei Teilhaber einer Firma. Aber ſie hatten miteinander nichts zu tun. Weder in ihrem Charakter noch in ihrer Haltung, weder in ihrem Weſen noch in ihren Zielen. Die Reichs⸗ wehr war ein Staat im Staate geworden, und ſie hatte es werden müſſen, wenn ſie ihre ſoldatiſche Aufgabe erfüllen wollte; und die Reichswehr war ein eigenlebiger, geſchloſſener, aktiver Organismus geworden, und ſie hatte es werden müſſen, wenn ſie nicht in die allgemeine Zerſetzung der politiſchen Umwelt mithineingeriſſen werden wollte. Der Appell der verängſtigten und hilfloſen Parlamen⸗ tarier war ein Appell an keine gleichgerichtete, war ein Appell an eine andersgerichtete Inſtitution. Die Erhaltung des Staates, der ſie rief, war für die Reichswehr keine Lebensnotwendigkeit mehr. Das war der eine Denkfehler, der bei der Be⸗ rufung Schleichers den parlamentariſchen Denk⸗ ſportlern unterlief. Der andere war die Identifizierung von Reichs⸗ wehr und Schleicher ſelbſt. Schleicher war ein General der Reichswehr und nicht einmal ihr höchſt⸗ geſtellter und ganz ſicher nicht ihr beſtrenommier⸗ ter; aber er war nicht die Reichswehr ſelbſt. Die Reichswehr, das konnte man mit viel mehr Recht ſagen, das war Hindenburg. Deſſen Wort hätte für ſie immer und in jedem Falle gegolten. Das Wort Schleichers war„politiſch geworden“, es wog nur mehr im politiſchen Raum und dieſer Raum war, wie geſagt, ein anderer, als es der der Armee geweſen und geworden war. So holte ſich die Republik einen Mann, ohne ſich die Macht zu bolen Zeichnung: Wlotaha Die Macht, die hatte ſich aber inzwiſchen über⸗ haupt ganz ins Immaterielle verlagert. Sie lag nicht mehr beim Reichstag, nicht mehr bei der Regierung, auch ſchon nicht mehr beim Reichspräſi⸗ denten: ſie lag, verhüllt und eingeſchloſſen, in der zitternden Erwartung des ganzen deutſchen Volkes, daß die Zeit für etwas ganz Neues reif ſei. Es war gleichſam nicht nur ein politiſcher, ſondern auch ein geiſtiger Schwebezuſtand. So wie es war, ſo konnte es nicht bleiben. Wer dem Glauben wieder den Boden unter die Füße ſchieben konnte, der hatte die neue Tatſache geſchaffen, der hatte die neue, die endgültige Macht für ſich errungen. Es war nicht Schleicher, der ſie errang, denn der hatte nichts, was er als Grundlage hätte verwenden kön⸗ nen? der Abfall von ein paar mit einer Milchpreis⸗ regelung unzufriedenen Hugenbergianern hatte genügt, ihm die parlamentariſche Baſis zu zerſchla⸗ gen, die Reichswehr aber blieb außerhalb des Staa⸗ tes und ſeines Streites wie immer. Er hatte nur ſeine eigene vage und romantiſche Idee der Ver⸗ kündung eines„Staatsnotſtandes“. Das aber war keine Realität, das war eine Phantasmagorie. Die Macht holte ſich ein anderer: Adolf Hitler. Der hatte wirklich eine Realität hinter ſich: die feſtgefügte Millionenarmee ſeiner Wähler, die einſatzbereiten Kadres ſeiner Verbände und, was weit wichtiger war, das erwartungsvolle Vertrauen weiteſter Schichten eines Volkes, das in ſeinem Glauben und Hoffen leer geworden war. Und er hatte als zuſätzliche Realität noch ein Pro⸗ gramm, wo andere nur„Ideen“ vorweiſen konnten, die die Erfahrungen ſchon entwertet hatten. So übernahm Hitler die Macht: am Mittag des 30. Januar 1933 nur der parlamentariſche Kanzler eines in ſeinen parlamentariſchen Stützen ſehr un⸗ ſicheren parlamentariſchen Kabinetts; am Abend des gleichen Tages, als die Lichterflut des Fackel⸗ zuges der Verbände und des Volkes durch das Brandenburger Tor zog, bereits der Herrſcher des Reiches; am Abend des 6. März, nach der hiſtori⸗ ſchen Wahlentſcheidung, der anerkannte Vertreter ſeiner ganzen Nation. So ſchnell ging das. Innerhalb von ſechs Wochen vollzog ſich die geiſtige und politiſche Umſtellung von der Weimarer Republik zum autoritären Staat. Vollzog ſie ſich ohne eine andere Revolution als die der Geiſter und Geſetze. Wenn nichts anderes, dann wäre allein die Schnelligkeit dieſer Wandlung ein Beweis dafür, wie unhaltbar und kraftlos das alte Syſtem ge⸗ worden war. Seit jenem Tage ſind ſechs Jahre vergangen. Sechs lange und ſechs kurze Jahre. Lang, wenn man ſich erinnert, wie man in ſie hin⸗ einſtarrte, als ſie als dunkles Geheimnis voll Schwierigkeiten, Aufgaben und Sorgen vor einem lagen; kurz, wenn man auf ſie zurückſchaut, wie ſie geſegnet von Arbeit und Erfolgen ſind. Und wie ein Wunder, wenn man das Heute mit dem Einſt vergleicht. Wo einſt hadernde Parteien waren, iſt heute die Gemeinſchaft des Volkes geſchaffen, wo einſt der Bolſchewismus ſich in Straßenkämpfen die Gewalt über Deutſchland erkämpfen wollte, wetteifern heute Hände und Herzen in Liebe zu Deutſchland; wo einſt die Länder und Stämme eiferſüchtig ihre wirklichen und unwirklichen Gren⸗ zen hüteten, herrſcht heute der eine Geiſt des großen deutſchen Vaterlandes; wo einſt die Arbeitsloſen ſich vor den Stempelſtellen drängten, wird nicht nach Arbeit, ſondern nach Arbeitern Ausſchau gehalten; wo einſt Millionen deutſcher Brüder ohne Hoff⸗ * nung in fremdem Lande und unter fremdem Recht lebten, weht heute die ſtolze und ſchützende Flagge Großdeutſchlands; wo einſt ein Reich war, das Spielball jeder internationalen Konferenzlaune war, ſteht heute eine Großmacht, vor der im weiten europäiſchen, Raum die anderen Mächte ſich neigen; wo früher Line 100 000⸗Mann⸗Armee war, die mit Papptanks und Kinderdrachen exerzieren mußte, ſteht heute die ſtärkſte, die beſte und die beſtausge⸗ rüſtete Armee der Welt. Und das alles hat ſich innerhalb von ſechs Jahren vollzogen. Welcher Tag der Erinnerung ſollte mehr Stolz und Dank, welcher auch mehr Vertrauen wecken! Wir wollen heute beiden ihr Recht geben: dem Dank für das, was das Schickſal uns in dieſen ſechs Jahren durch den Mann, den es in der einen hiſtoriſchen Stunde der deutſchen Geſchichte zum deutſchen Führer berufen hat, gegeben hat— und dem Vertrauen, daß es mit uns in den nächſten ſechs Jahren es nicht ſchlechter meine! Dr. A. W. Deutſche Reichstage (Von unſerer Berliner Schriftlet tung) Der Reichstag iſt zum 30. Januar einberufen. Der erſte Großdeutſche Reichstag, der größte Reichs⸗ tag der deutſchen Geſchichte, tritt zuſammen, um eine Erklärung der Reichsregierung entgegenzunehmen. Auch auf dieſen Reichstag kann das Wort„hiſto⸗ riſche Tagung“ ſeine wohlberechtigte Anwendung finden. Seit 90 Jahren, ſeit 1848, wo in der Paulskirche zu Frankfurt am Main die gewählten Vertreter Oeſterreichs und Böhmens neben denen der übrigen deutſchen Länder ſaßen, ſind zum erſten Male jetzt wieder Alldeutſchlands Volksvertreter ver⸗ ſammelt. Und das Heute iſt tauſendmal mehr als damals, es läßt keinen Vergleich mit der Zeit vor 90 Jahren zu. Es iſt köſtliche Erfüllung des alten nationalen Traums: Deutſchlands Einigung! Damals in Frankfurt ein zweck⸗ und zielloſes Reden der Vertreter Deutſchlands, das in 58 Länder und Dynaſtien zerſpalten und zerriſſen war, nur zu⸗ ſammengehalten von der unſtillbaren Sehnſucht rach einem einheitlichen Reich aller Deutſchen. Und heute — 90 Jahre ſpäter— die wunderſame Erſüllung aller Hoffnungen, aller heißen Wünſche vergangener Generationen: Eine unlösliche Gemeinſchaft der Volksvertretung, die durch keine Länder⸗ und Dyng⸗ Der Führer und Hermann Göring nehmen am Abend des hiſtoriſchen 30. Jannar 1933 in der Reichskanzlei den Vorbeimarſch des Fackelzuges ab. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) nale Vergangenheit unſeres Volkes. liche Bedentung des Tages von Potsdam kennt der 2. Seite/ Nummer 49 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. Januar 1939 ſtiegrenzen mehr getrennt und behindert iſt, vor einem einzigen Staatsmann, dem Schöpfer die⸗ ies neuen Großdeutſchland. * Der deutſche Reichstag iſt in das Dritte Reich als fahrhundertalte hiſtoriſche Tradition übernommen worden. Die alten glänzenden Reichstage mit der Pracht⸗ entfaltung der auf ihnen vertretenen Fürſten, Stan⸗ desherren, des Adels und der Geſandten der reichs⸗ freien Städte waren oftmals bedeutende Markſteine in der deutſchen Geſchichte. Erſt als der Reichstag, der 1663 nach Regensburg einberufen wurde, ſich in Permanenz erklärte und an Stelle der Landesher⸗ ren ſtändige Geſandte an ſeinen Sitzungen teilnah⸗ men, wurden aus den hiſtoriſchen Tagungen nüch⸗ terne geſchäftsmäßige Angelegenheiten, für die ſich niemand mehr intereſſierte. In den letzten hundert Jahren hat die leiden⸗ Waftliche Anteilnahme der ganzen deutſchen Bevöl⸗ kerung nur den Zuſammentritt von drei Volksver⸗ tretungen zu Feſtakten von beſonderer Bedeutung geadelt: die feierliche Eröffnung der erſten deutſchen Volksvertretung am 18. Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche, die des erſten Reichstages des deutſchen Kaiſerreichs am 21. März 1871 und der große Staats⸗ akt der Reichstagseröffnung am 21. März 1933, an dem die Glocken der Potsdamer Garniſonkirche das Dritte Reich einläuteten. In der Frankfurter Paulskirche ſaß ge⸗ wiß die damalige Elite der deutſchen Nation. Aber ſie erſchöpfte ſich in Ideologien, und ſchon nach knapp neun Monaten ging ſe ruhm⸗ und würdelos aus⸗ einander. In der hiſtoriſchen Reichstaasſizung des zwei⸗ ten Reiches, am 21. März 1871, ſtand zum erſten Male das deutſche Volk(ohne Oeſterreich und Böh⸗ men) einig in ſeinen Stämmen, in machſvoller Kund⸗ gebung ſeines nationalen Bewußtſeins. In ihr ſprach in zweiſtündiger Rede der Schöpfer dieſes Reiches, Fürſt Bismarck. Und dann kam der 21. März 1933, der Tag von Potsdam. Genau 62 Jahre auf den Tag nach der Reichstagseröffnung 1871. Das war kein Zufall, ſondern ein bewußtes und betontes Wieder⸗ anknüpfen an das zweite Reich, an die große natio⸗ Die geſchicht⸗ letzte Deutſche. Unvergeßlich wird den Teilnehmern jener ergreifende Augenblick bleiben, als Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg und Adolf Hitler ſich gegen⸗ übertraten und in tiefer, faſt religiöſer Ergriffenheit die Abgeordneten die Reden Hindenburgs und Adolf Hitlers anhörten. Die Worte Adolf Hitlers gegen die Kriegsſchuldlüge ſowie das ſchon damals ausge⸗ ſprochene Bekenntnis zur Gleichberechtigung mit den ſogenannten„Siegern“ leiteten das Programm des Dritten Reiches ein. Und nun tritt abermals ein hiſtoriſcher Reichs⸗ tag zuſammen, der erſte Reichstag Großdeutſchlands mit 855 Abgeordneten. Alles Große, das das letzte Jahr uns gebracht hat, erſteht neu vor unſerem geiſtigen Auge. Das ganze Deutſchland! Jetzt erſt iſt Deutſchland ein Reich— ein Volk. Und die Stürme des unlöſch⸗ Hacbaren Dankes und des Jubels werden äm Möfkag wieder den Mann umbrauſen, der aus den Nebeln (Acheinbar unlösbarer politiſcher Verwicklungen die⸗ es alles geſchaffen hat, das heute außer von ſeinem eigenen Volke, von einer Welt bewundert wird. Pariſer Luftſchutzſorgen Pariſer Abgeordneter beſchwert ſich bei Daladier EP. Paris, 28. Januar. In einem der Oeffentlichkeit übergebenen oſſenen Brief wendet ſich der Pariſer Abgeordnete Dupont an Miniſterpräſident Daladier, um dieſen auf die ſeiner Meinung nach ungenügenden Schutzmaßnah⸗ men für die Pariſer Bevölkerung hinzuweiſen. In dem auch in der Preſſe veröffentlichten Schreiben ſtellt Dupont feſt, die für die Verſorgung der Bevöl⸗ kerung mit Gasmasken verantwortlichen Stellen ſeien ihrer Verpflichtung. bis zu einem beſtimmten ZBeitpunkt mehrere Millionen Gasmasken zu lie⸗ ſern, nicht nachgekommen. Dies bedeute eine ſchwere Gefahr für Frankreich.„Ich werde den Heeresaus⸗ ſchuß von dieſen Zuſtänden in Kenntnis ſetzen und, falls meine Schritte erfolglos bleiben ſollten“, er⸗ klärte wörtlich Dupont,„ſcheue ich nicht davor zurück, die Oeffentlichkeit zum Richter antzurufen.“ Der Ausſchuß für paſſiven Luftſchutz im General⸗ rat hat bei ſeiner letzten Sitzung ſeinerſeits in einer einſtimmig angenommenen Tagesordnung das Ver⸗ ſagen der verantwortlichen Dienſtſtellen auſ allen Gebieten des paſſiven Luftſchutzes, ob es ſich nun um die Verſoraung der Bevölkerung mit Gasmasken oder den Bau von Unterſtänden handele, gebvand⸗ markt. Weſtpolen wählte Weitere Ergebniſſe von den polniſchen Gemeinde⸗ wahlen EP. Warſchau, 27. Januar. Die jüngſten Gemeindewahlen in 32 Kleinſtädten Weſtpolens und in Biala, der Schweſterſtadt von Bielitz, haben den Oppoſitionsparteien mäßige Erſolge gebracht. In Weſtpolen weiſt die polniſche Nationalpartei einen Anſtieg auf, ſo in Kolmar von 1 auf 4 Mandate, in Czarnikau von 0 auf 27 in Neuſtadt beſetzte ſte 8 von 12 Ge⸗ meindeſitzen, in Schmiegel 12 von 15. Die Regie⸗ rungsliſte erhielt hingegen die Mehrheit in Kotſchin, nämlich 8 von 12 Mandaten. In dem polniſchen Grenzort Bentſchen fielen 7 Sitze an die Regierungs⸗ Wite, 9 an die nationale Oppoſition. Die Juden haben hier ebenſo wie in Biala bei Bielitz meiſt ſür die Sozialiſten geſtimmt, ſo daß dieſe einen kleinen Stimmenzuwachs nachweiſen können. In Biala, wo 14377 Wähler ſtimmberechtigt waren, verlor die polniſche Einheitsliſte inſolge des Abwanderns der jüdiſchen Stimmen ins marxiſtiſche Lager zwei Sitze in der Gemeindevertretung, die nunmehr 9 Polen, 8 Marxiſten, 4 Deutſche und 3 Juden aufweiſt. Die Deutſchen haben hier, da ihnen nur 5 Stimmen zum fünften Mandat! fehlten, ein Mandat verloren. In Kolmar ſank die Zahl der deutſchen Mandate von 3 auf t, während in einer Reihe anderer weſtpolniſcher Kleinſtädte die Deut⸗ ſchen ohne Mandat blieben, weil die Wahlordnung ihre Stimmen in einzelne Bezirke zerſplitterte. 2— c Die letzte Hoffnung der Rotſpanier: del Bayo hofft aufeinen franzöſiſch⸗Kalienijchen Krieg „Dann würden mit Hilſe der Franzoſen die Sowielſpanier nach Bartelona zurücklehren!“ dnb. Rom, 28. Januar. Der Berner Berichterſtatter der„Agenzia Ste⸗ ſani“ iſt in der Lage, Einzelheiten über die Unter⸗ redung zwiſchen Bonnet und dem Sowjetſpanier del Vayo vom 23. Januar mitzuteilen. Del Vayo hat bekanntlich im Bolſchewiſtenausſchuß von Barcelona das Amt eines„Außenminiſter“ an ſich geriſſen und ſich dafür entſprechend bezahlen laſſen. Del Vayo habe Bonnet in Kenntnis geſetzt, daß die Sowjetſpanier die Abſicht hätten, längs der fran⸗ zöſiſchen Grenze eine Widerſtandszone zu organi⸗ ſieren, die ſie mit Halfe Frankreichs als den letzten Zufluchtsbezirk der Bolſchewiſten halten wollten. Bonnet habe jedoch abgelehnt. Nach ſeiner Rückkehr in das Haus der ſowijet ⸗ ſpaniſchen Vertretung in Paris habe ſich del Vayo abfällig über Daladier und Bonnet geäußert und auch auf die franzöſiſchen Bonzen Thorez und Blum hingewieſen, die der Meinung ſeien, daß ein Krieg zwiſchen Frankreich und Italien nicht vermieden werden könne. Für dieſen Fall, ſo erklärte del Vayo, müßten die Sowjetſpanier ihre ganze Organiſation unbedingt aufrecht erhalten, wenn ſie auch vollkom⸗ men auf franzöſiſches Gebiet übertragen werden müſſe. Dadurch werde die Möglichkeit gewahrt,„in günſtigen Augenblicken“ mit Hilfe der franzöſiſchen Waffen nach Spanien zurückzukehren.(1) Bonnet berichtet dem Miniſterrat dib. Paris, 28. Januar. Nach der amtlichen Verlautbarung hat Außen⸗ miniſter Bonnet dem Miniſterrat einen Rückblick über die außenpolitiſche Lage erſtattet. Zuſammen mit dem Innenminiſter hat er dem Miniſterrat ferner über die von der Regierung an der ſpaniſchen Grenze getroffenen Maßnahmen, die den Erforder⸗ niſſen der Sicherheit Frankreichs entſprechen, be⸗ richtet. Zu dem außenpolitiſchen Lagebericht Bonnets ver⸗ lautet, daß Bonnet erklärte, die in gewiſſen fran⸗ zöſiſchen Zeitungen erſchienenen ironiſchen Artikel über die italieniſche Armee hätten, wie objektive Beobachter in Italien bekundeten, die bedauerlichſten Wirkungen gehabt und einen faſt vollſtändigen Mei⸗ nungsumſchwung in Stalien gegenüber Frankreich ausgelöſt. Bei der Prüfung der in Spanien geſchaffenen Lage habe ſich der Miniſterrat vor allem mit der Flüchtlingsfrage beſchäftigt. Zu dieſem Ge⸗ genſtand meldet Havas, daß vom Papſt und„ande⸗ ren hervorragenden Perſönlichkeiten“ an General Franco appelliert worden ſei mit der Aufforderung, er möge„Milde walten laſſen“ und eine Erklärung abgeben, damit die nach Frankreich Geflüchteten wie⸗ der nach Spanien zurückkehren könnten. Wie der„Paris Soir“ noch im Zuſammenhang kit dem Miniſterrat meldet, hat Innenminiſter Sür⸗ raut auf Befragen von Preſſevertretern ausdrücklich die Anſicht, wonach während des Miniſterrates von der Entſendung eines franzöſiſchen Vertreters nach Burgos die Rede geweeſen ſei, dementiert. Dem glei⸗ chen Blatt zufolge habe der Miniſterrat die Sum⸗ men für die Verpflegung der ſowjetſpaniſchen Flücht⸗ linge bewilligt, doch ſei die Frage der Aufnahme von etwa 150 000 Flüchtlingen in Frankreich ein derart ſchwieriges Problem, daß es nicht von Frankreich allein gelöſt werden könne. Der Miniſterrat ſei da⸗ her der Anſicht, daß dieſe Frage zuſammen mit Eng⸗ land und Amerika erörtert werden müſſe. Spanien-Demonſtrationen in Paris dub. Paris, 28. Januar. Die Angehörigen der kommuniſtiſchen Jugend⸗ verbände von Paris waren am Freitagabend von ihren Bonzen wieder auf die großen Boulevards beordert worden, wo ſie. vor allem zwiſchen Oper und St. Martinstor, lärmten und nach Intervention in Spanien riefen.„Flugzeuge für Spanien!“ for⸗ derten die verhetzten jungen Menſchen und taten ganz ſo, als könnten ſie durch ihr Geſchrei noch eine Wendung in Spanien herbeiführen. Mobilgarde mußte einſchreiten und die Demonſtranten ausein⸗ andertreiben. Etwa 30 wurden verhaftet. Kundgebungen in Gibraltar EP. London, 28. Januar. Wie aus Gibraltar gemeldet wird, wurden aus Anlaß der Einnahme von Barcelona durch die Truppen General Francos in Gibraltar Sieges⸗ feiern veranſtaltet, bei denen u. a. Hochrufe auf Ge⸗ neral Franco und Muſſolini ausgebracht wurden. Von anders eingeſtellter Seite wurden Gegen⸗ kundgebungen durchgeführt, wobei es zu Zu⸗ ſammenſtößen kam. Moskau ſucht ſich zu tröſten dnb Moskau, 28. Januar. Selbſt die ſowjetruſſiſche Preſſe kann nicht umhin, die für die hieſige Oeffentlichkeit völlig überraſchen⸗ den Erſolge der nationalſpaniſchen Offenſive und die Einnahme Barcelonas in gewundenen Erklä⸗ rungen zuzugeben. Dabei verſuchen die Blätter na⸗ türlich, die Tragweite der Ereigniſſe u. a. dadurch abzuſchwächen und zu beſchönigen, daß ſie verſichern, die Sowjetſpanier würden 40 Km. nördlich von Bar⸗ celona eine neue befeſtigte Widerſtands⸗ linie vorbereiten. Die„Isweſtija“ bemüht ſich krampfhaft, ihren Leſern einzureden, daß der Verluſt Barcelonas noch nicht den Verluſt Katalo⸗ niens bedeute, ebenſo wie der Verluſt Kataloniens noch nicht den Verluſt ganz Spaniens bedeute, und ähnliche Albernheiten mehr. Im übrigen gibt die Sowjetpreſſe jedoch allen Meldungen größte Verbreitung, die von der Agita⸗ tion linksgerichteter Elemente in Frankreich, Eng⸗ land und anderen Ländern für Sowjetſpanien und die Umtriebe der Oppoſition gegen die betreffenden Regierungen berichten. ———— Poſtenwechſel in London: Chamberlain baut ſein Kabinett um Der Sinn des Ambaus: Stärkung der briliſchen Verteidigung dnb. London, 28. Jan. Am Samstagabend wurden von amtlicher Seite folgende Aenderungen in der britiſchen Regierung bekanntgegeben: Es wurden ernannt: Admiral Lord Chatfield(früher Erſter Seelord) zum Ver⸗ teidigungsminiſter an Stelle von Sir Tho⸗ mas Inſkip; Sir Thomas Inſkip zum Dominien⸗ miniſter:(Das Dominienminiſterium war nach dem Tode Lord Stanleys im Oktober vorigen Jahres von Kolonialminiſter Malcolm Macdonald mit⸗ verwaltet worden.) Sir Reginald Dorman⸗Smith zum Landwirtſchaftsminiſt er an Stelle von W. S. Morriſon. W. S. Morriſon zum Kanzler der Grafſchaft Lancaſter an Stelle von Lord Winterton, Morriſon wird ferner Lord Chatfield zur Seite ſtehen und für dieſen im Unterhaus antworten. Lord Winterton zum Generalzahlmeiſter. Da dieſer Po⸗ ſten kein Kabinettsamt mit ſich verbindet, ſcheidet Lord Winterton alſo aus dem Kabinett aus; er wird iedoch weiterhin Präſident des zwiſchenſtaatlichen Flüchtlingsausſchuſſes bleiben und verſchiedenen Re⸗ gierungsausſchüſſen zur Verfügung ſtehen. Lord Munſter(früher Generalzahlmeiſter) zum par⸗ lamentariſchen Unterſtaatsſekretär im Kriegsmini⸗ ſterium an Stelle von Lord Stratheona, der zurück⸗ getreten iſt. Lord Stratheona erhält keinen neuen Poſten. we„Zu den Veränderungen in der britiſchen Regie⸗ rung wird von gut unterrichteten Londoner Kreiſen darauf hingewieſen, daß die Ernennung von Admiral Lord Chat⸗ field zum Verteidigungsminiſter eine Stärkung der britiſchen Verteidigungsorganiſation bedeute. Mit beſonderer Genugtuung wird die Ernennung vor Sir Reginald Dorman⸗Smith zum Landwirt⸗ ſchaftsminiſter zur Kenntnis genommen, der einer der hervorragendſten Sachverſtändigen in landwirt⸗ ſchaftlichen Fragen ſei. Das Verbleiben von Sir Thomas Inſkip im Kabinett und im Unterhaus wird ebenfalls allgemein mit Genugtuung aufgenommen. Der Zweck des Regierungswechſels liege vor allem in der Beſeitigung der viel kritiſierten Mißſtände auf dem Gebiet der Verteidigung und der Landwirt⸗ ſchaft, ohne jedoch die beiden in Mitleidenſchaft ge⸗ zogenen Miniſter Inſkip und Morriſon als Kabi⸗ nettsmitglieder zu verlieren. Aus einem Briefwechſel zwiſchen Lord Winterton und Chamberlain geht hervor, daß Lord Winterton dem Mkniſterpräſidenten ſeinen Sitz im Kabinett freiwillig zur Verfügung geſtellt hat. Lord Winter⸗ ton betont in ſeinem Brief vor allem, daß keine Meinungsverſchiedenheiten perſönlicher oder politi⸗ ſcher Art zwiſchen ihm und Chamberlain oder ande⸗ ren Kollegen beſtünden. Der Miniſterpräſident ———————— Reichsführer SS: Die Wahrheil über die Konzentrationslager Heinrich Himmler über Weſen und Aufgaben der Konzentrationslager dnb. Berlin, 28. Jan. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Poli⸗ zei, Heinrich Himmler, hat zum„Tag der deutſchen Polizei“ am Samstagabend eine über faſt alle deut⸗ ſchen Sender verbreitete Rundſunkanſprache gehal⸗ ten, in der er u. a. ausführte: Als wir vor zwei Jahren zum erſten Male als deutſche Reichspolizei im Winterhilfswerk den Tag der Polizei durchführten, war der Erfolg ein hoch⸗ erfreulicher. Zwei Jahre ſind ſeitdem ins Land ge⸗ gangen, die den Aufbau und die Organifation der Polizei erweitern und vervollkommnen ließen. Die deutſche Polizei wurde nach dem Willen des Führers bei der Heimholung der Oſtmark und des Sudeten⸗ gaues mit Wehrmacht und/ an vorderſter Stelle eingeſetzt. Neue Aufgaben wurden dem Bereich der deutſchen Polizei eingefügt. Die Techniſche Nothilſe, die Feuerwehren und die Freiwilligen Feuerwehren wurden als Kataſtrophenpolizei, Feuerpolizei und Feuerhilfspolizei unterſtellt und ſehen einer ein⸗ heitlichen ſtraffen und menſchenſparenden Organi ſation entgegen. Es iſt uns gelungen, auf dem menſchenmorden den Gebiet des Verkehrsunfalles wieder ein Stüch weiterzukommen. Die Todesziffer des Jahres 1037 war trotz erheblicher Ausweitung der Motoriſierung geringer als die des Jahres 1936. Die Todesziffer des Jahres 1938 war noch einmal um ein Kleines geringer als die des Jahres 1937 und 1936, trotz nochmaliger erheblicher Vermehrung der Kraftfahr⸗ zeuge. Mit dieſen Erfolgen ſtehen wir jedoch erſt im erſten Teil deſſen, was wir erſtreben. Wir haben in den vergangenen Jahren allé die aſozialen Elemente, die ſo und ſo oft mit dem Ge⸗ ſetz in Konflikt kamen, aufgeleſen und in die Kon⸗ zentrationslager übergeführt. Ich darf bei dieſer Gelegenheit in aller Offenheit über die Konzentrationslager ein Wort ſagen. Ich weiß, wie verlogen und wie töricht gerade das Ausland über dieſe Einrichtung ſchreibt, erzählt und läſtert. Das Konzentrationslager iſt ſicherlich wie jeder Freiheitsentzug eine ſcharfe und ſtrenge Maßnahme. Harte, neue Werte ſchaffende Ar⸗ bit, ein geregelter Lebenslauf, eine unerhörte Sauberkeit ihm Wohnen und in der Körperpflege, ein tadelloſes Eſſen, eine ſtrenge aber gerechte Behand⸗ lung, die Anleitung, Arbeit wieder zu erlern⸗“ und Fähigkeiten handwerklicher Art dazuzugewinnen, ſind die Methoden der Erziehung. Die Deviſe, die iber dieſen Lagern ſteht, lautet: Es gibt einen Weg in die Freiheit. Seine Meilenſteine heißen: Ge⸗ horſam, Fleiß, Ehrlichkeit, Ordnung, Sauberkeit, Nüchternheit, Wahrhaſtigkeit, Opferſinn und Liebe zum Vaterland. brachte in ſeinem Antwortſchreiben dieſelbe Berſichs⸗ rung zum Ausdruck. Chamberlain verteidigt ſeine Politik dub. London, 28. Januar. Premierminiſter Chamberlain hielt am Samstag⸗ abend in Birmingham eine bereits ſeit Tagen ange⸗ kündige und auch im Rundfunk übertragene Rede. Er trat dabei nachdrücklich für ſeine bisherige Po⸗ litik ein und wies die Kritiker am Münchener Ab⸗ kommen darauf hin, daß keiner von ihnen Verant⸗ wortung trage oder fähig ſei, ſich ein authentiſches Urteil zu bilden. Chamberlain ſetzte ſich dabei für die ſoeben von ihm auch in Rom bezeugte Methode ein, in direkter Ausſprache Meinungsverſchieden⸗ heiten beizulegen. Nachdem der Premierminiſter im Zuſammenhang mit der von ihm feſtggeſtellten politiſchen Spannung die Notwendigkeit der Verteidigungs⸗ bereitſchaft unterſtrichen und die bekannten Zah⸗ len der ſeit drei Jahren in Gang geſetzten engliſchen Rüſtung— insbeſondere was die Flotte angeht— gnannt hatte, gab er dem Volk Aufklärung über den ſogenannten Nationalen Dienſt. Dieſer ſolle nicht als Berufsarmee gelten ſondern als Reſervoir zur Erledigung beſonderer Aufgaben. Zum Schluß wies der Redner auf das Vorbild der in München unterzeichneten deutſch⸗engliſchen Erklärung hin. Die Ausführungen klangen aus in den Grundſatz, ſolange ein Abkommen über allge⸗ meine Rüſtungsbegrenzung fehle, auf Englands Stärke bedacht zu ſein. England ſucht Ofiziere Drahtbericht unſ. Lon doner Vertreters — London, Januar. Die Admiralität gab geſtern eine bezeichnende Mitteilung bekannt. Danach können mit Rückſicht auf das große Aufrüſtungsprogramm der Flotte frühere aktive Offiziere, die aus dem aktiven Dienſt ausgeſchieden ſind, und Reſerveoffiziere, die unter 40 Jahre alt ſind, wieder reaktiviert werden. Im Laufe des Jahres werden in England rund 70 Kriegsſchiffe, vom Schlachtſchiff bis zum Unter⸗ ſeeboot vom Stapel laufen. Eine große Anzahl von Offizieren iſt erforderlich, nach der Schätzung des Marinekorreſpondenten des„Daily Telegraph“ über 1000. Es wird aber bezweifelt. daß dieſe Zahl durch Angebote der Admiralität zur Reaktivierung erreicht werden kann. Füdiſches Geld in der Pariſer Preſſe Das iuternationale Zudentum ſammelt einen Foub von 13 Millionen Dollar Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 2. Jan. Die„Action Frangaiſe“ veröffentlicht heute die ſenſationelle Nachricht, daß das internationale Ju⸗ dentum eine Sammlung von nicht weniger als drei⸗ zehn Millionen Dollar aufgelegt habe. Dieſe Gelder ſeien dazu beſtimmt, namentlich in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe Einfluß zu gewinnen und den täg⸗ lich wachſenden Antiſemitismus in Frankreich zu bekämpfen. Führer der Bewegung ſei der Baron Robert de Rothſchild. Die Lazare⸗Bank habe ſich dieſer Bewegung nach einigen Schwierigkeiten ange⸗ ſchloſſen. Der amerikaniſche Zweig der Lazare⸗Bank habe als Bevollmächtigten den Juden David Weill nach Paris geſchickt. Dieſer habe bei ſeiner An⸗ kunft nicht weniger als zehn Millionen Dollar über⸗ bracht. Die amerikaniſchen Juden hätten ſich in der Mehrzahl verpflichtet, eins vom Hundert ihrer Einkünfte für die jüdiſche Preſſeſammlung en ſtiften. Die amerikaniſchen Juden fürchteten nichts mehr, als daß eine Invaſion ihrer Raſſegenoſſen aus Europa erfolgen könnte. Aus den Sammelgeldern, die unter der Verwaltung der Alliance Iſraelite Univerſelle und des Vertreters der Lazare⸗Bank, Reymond Philippe, ſtehen, ſeien bisher zwei fran⸗ zöſiſche Zeitungen„bezahlt“ worden und zwar die „Ordre“ und die„Epoque“, des nationalen Abgeord⸗ neten de Kerillis, die acht Millionen Franken erhal⸗ ten haben. Auch im„Petit Pariſien“ ſeien meh⸗ rere judenfreundliche Artikel zu hohen Honorar⸗ ſätzen veröffentlicht worden. Man habe auch verſucht, das„Oeuvre“ aufzukaufen, doch habe ſich der augen⸗ blickliche Beſitzer der Kognakfabrik Henneſſy gewei⸗ gert, ſeine Zeitung abzugeben. — Montag, 30. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 49 Deutſchlands Forderung: Wir wollen unſere Kolonien wieder! Ritter: v. Evp: Wir verlangen die Rückgabe unſeres kolonialen Eigentums“ dib. Berlin, 28. Januar. Als erſter Redner des letzten Tages des 6. großen Lehrganges der Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik ſprach Generalmajor Thomas über die Zuſammenarbeit zwiſchen Wehrmacht und Wirt⸗ ſchaft. Der Vortragende ſtellte feſt, daß alle Teile der großenn deutſchen Wirtſchaft heute im Dienſte der Landesverteidigung ſtehen. Der Nationalſozia⸗ lismus habe die Wirtſchaftsorganiſation von Anfang an auf die wehrhafte Linie eingeſtellt. So ſei ſie zu einem ſchlagfertigen Inſtrument geworden. Der Redner gab dann einen Ueberblick über die Rohſtofflage. Sie könne nur mit einer Pla⸗ nung nach Menge, Zeit und Dringlichkeit ſowie nach dem Raum überwunden werden. Zur all⸗ gemeinen Wirtſchaftslage ſei feſtzuſtellen, daß die Wehrmacht große Anforderungen mit kurzen Ter⸗ minen und hohem Finanzeinſatz geſtellt habe. Aber es ſei klar, daß das vom Führer geforderte Arbeits⸗ tempo die Vorausſetzung für die großen politiſchen Erfolge des Jahres 1938 geweſen ſei. Eine Maſchine könne jedoch nicht auf Jahre hinaus auf höchſten Touren laufen, ohne Schaden zu nehmen. Deshalb vertrat Generalmajor Thomas die Auf⸗ faſſung, daß z. B. eine 60ſtündige Arbeitswoche auf die Dauer zu einem Leiſtungsrückgang und zu einer Minderung der Arbeitsfreudigkeit führen müſſe. Generalmajor Thomas betonte zum Schluß, daß die Wehrmacht als der größte Auftraggeber der Wirt⸗ ſchaft auch das große Intereſſe an der Lohn⸗ und Preisentwicklung hat und auf deren Stabilität er⸗ hebliches Gewicht legt. Er wandte ſich ſcharf gegen die Konjunkturlöhne. Anſchließend behandelte Reichsleiter Ritter von Epp die Notwendigkeit der Rückgabe unſerer Kolo⸗ nien vom politiſchen und wirtſchaftlichen Standpunkt aus. Ausgehend von dem Wort des Führers:„Der deutſche Lebensraum iſt ohne koloniale Ergänzungen öu klein“ führte Ritter von Epp u. a. aus: Gerade weil man unſer Volk auf die Dauer ſchwächen wollte, habe man ihm mit Vorbedacht in Verſailles die überſeeiſchen Raumkräfte entzogen, und ſie ſolchen Mächten anvertraut, die ohnehin ſchov einen Ueberfluß an überſeeiſchen Raumkräften beſitzen. Deutſchland, deſſen wirtſchaftliche Lage heute da⸗ oͤurch gekennzeichnet iſt, daß es im Zuſtande der Vollbeſchäftigung eine weitere Steigerung der Pro⸗ duktion nur noch durch eine Steigerung der Leiſtung erzielen kann, dieſe aber wiederum in der Natur ihre Grenze findet, bedarf ͤͤarum dringend der Er⸗ gänzung ſeiner heimiſchen Wirtſchaftskräfte Kolonien. Der heutige Zuſtand wird auf die Dauer un⸗ haltbar ſein, insbeſondere bei einer Vertei⸗ lung der Erde, die dem heutigen Stand der voli⸗ tiſchen Macht, den geiſtigen Kräften der verſchie⸗ denen Völker und den wirtſchaftlichen Notwendig⸗ keiten auf das brutalſte widerſpricht. Das ewige Geſetz der Mehrung des Lebens verlangt im gleichen Maße eine Vermehrung des Raumes der wachſenden Völker. Es bedeutet ein ſinnloſes Ableugnen völkiſcher Lebensnotwendigkeiten, wenn man die gerechten An⸗ ſprüche Deutſchlands in der internationalen Diskuſ⸗ ſion mit einem Angriff auf den Frieden der Welt identifiziert. Abſchließend ſtellte Ritter von Epp noch einmal mit allem Nachoͤruck feſt:„Die deutſche Kolonialſor⸗ derung iſt, abgeſehen von dem lebenswichtigen Ge⸗ biet der Wirtſchaft, eine Frage der Ehre und eine Frage des Rechts. Noch beſteht das, was klarblickende ausländiſche Politiker bereits in Verſailleg als durch. Schwindel bezeichneten: die Vormundſchaft über unſer Volk auf der Grundlage von Rechtsverletzun⸗ gen und Greuellügen. Die deutſche Forderung iſt ein in ſich geſchloſſenes Ganzes. Sie verlangt die Beſeitigung der moraliſchen Herabſetzung und des Rechtsbruches und die Wiederherſtellung des Be⸗ ſitzes an unſerem Eigentum, das wir für unſer Leben notwendig haben.“ Zwei, die ſich nicht vertragen Neue Moſſen⸗Ausweiſungen aus dem Teſchener Gebiet EP. Prag, 28. Januar. Im Laufe dieſer Tage kam es im Teſchener Gebiet, wie der„Ceske Slovo“ meldet, zu neuen Maſſenausweiſungen, von denen diesmal auch die dortige bodenſtändige Bevölkerung— auch wenn ſie polniſche Schulen beſucht hatte— betroffen wurde. Die Friſt zum Verlaſſen des Landes, die bisher zumeiſt 24 Stunden betrug, ſoll nach Aus⸗ ſagen der Ausgewieſenen auf fünf Stunden, in ein⸗ zelnen Fällen ſogar auf eine Stunde herabgeſetzt worden ſein. Die Mähriſch⸗Oſtrauer Behörden haben Dus lalieniſche Volk ipt begeiſtert..“ Telegramm des Dute:„Die unauslöſchliche Kameradſchaft des Biutes“ dub. Rom, 28. Jannar. Anläßlich der Einnahme von Barcelona hat der Duce an Generaliſſimus Franco folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Das italieniſche Volk iſt begeiſtert über Ihren wunderbaren Sieg in Barcelona, der nunmehr nur wenig dem endgültigen Siege voraus geht, der dazu beſtimmt iſt, in der Welt die Aera eines neuen ge⸗ einten und mächtigen Spaniens zu eröffnen. Im Augenblicke, in dem die unauslöſchliche Ka⸗ meradſchaft des Bluteg noch einmal eine entſcheidende Feuerprobe beſtanden hat, empfangen Sie meine lebhafteſten Wünſche für die Zukunft Ihres Volkes. Arriba Eſpana! gez. Muſſolini.“ „Die größte Niederlage Frankreichs“ dnb Rom, 28. Januar. Der Fall Barcelonas wird vom Direktor der „Tevere“ als die größte Niederlage Frank⸗ reichs bezeichnet. Frankreich ſei, wie zu Beginn des ſpaniſchen Bürgerkrieges, heute am Scheideweg und müſſe ſich entſcheiden, die Wiedergeburt Spa⸗ niens zu dulden und auf den Plan zu verzichten, die Iberiſche Halbinſel zu einer„antifaſchiſtiſchen Platt⸗ form“ zu machen. Frankreich müſſe ſich damit abfinden, ein faſchi⸗ ſtiſches Spauien als Wachtpoſten der auti⸗ kommuniſtiſchen Front an der äußerſten Ecke des Mittelmeeres anzuerkennen. Dieſer Entſchluß, der zwei Jahre lang unter ſchwe⸗ rem Schaden für den Frieden und vor allem für das heroiſche Spanien nicht gefaßt wurde, könne nicht länger hinausgeſchoben werden. Indem Frankreich neuen Alarm ſchlage und durch neue Provokationen Luftſchlöſſer bauen wolle, erſchwere es ſich ſelbſt nur die Löſung dieſes unvermeidlichen Vorganges. Bereits 40 km über Bartelona hinaus Der Vormarſch der Franto⸗Truppen in Katalonien geht ununterbrochen weiten dub. Barcelon a, 29. Januar. Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet, daß Francos Truppen im Laufe des Samstag⸗ nachmittags im Küſtenabſchnitt weiter vor⸗ gedrungen und jetzt bereits 40 Km. von Barce⸗ lona eutfernt ſeien. Die bedeutende Kreisſtadt Granollers, die 30 Km. nördlich von Barcelona liegt, und von der Bahnlinie Barcelona-—Frankreich berührt wird, wurde eingenommen. Granollers beſitzt wichtige In⸗ duſtriewerke, vor allem Gießereien, Textilunter⸗ nehmen und Gerbereien. Außerdem wurden im Nordabſchnitt die Orte Montmajor, Organa und Oifals de Mongaya im Abſchnitt Solſona erobert. Auch Caldas Valromana und Avella wurden eingenommen. An der Straße nach Berga wurde Avinyo beſetzt. Nördlich von Manreſa fielen die Orte San Juan de Olo und Calders in die Hände Francos. Das geſamte Gebiet im Dreieck zwiſchen Arenys del Mar, Mantaro und Barcelona wurde von den Roten geſäubert und alle dort gelegenen Ortſchaften von den mationalen Truppen beſetzt. Ein feindliches Bataillon wurde dabei völlig aufgerieben. An der Eſtremadura⸗Front wurden Angriffe der Roten auf die nationalen Stellungen abgewieſen, wobei die ſowjetſpaniſchen Horden große Verluſte erlitten. Die nationalen Stellungen konnten hierbei vorverlegt werden. Nationale Bombenflugzeuge bewarfen am Sams⸗ tag zahlreiche militäriſche Ziele in Figueras(Nord⸗ katalanien) ſowie den Hafen Palamos. ———— Das NogK-Träger der motoriſchen Wehrertüchtigung Eine wichtige Verjügung des Führers Rekeuten der moloriſierten Einheiten werden vorher durch das NSK geſchult dub. Berlin, 28. Jan. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr⸗ macht hat am 27. Januar 1939 folgende Verfügung erlaſſen: „Auf dem Gebiete der vor⸗ und nachmilitäriſchen Wehrerziehung weiſe ich dem NSͤe für ſeine Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Heere folgende Aufgaben zu: Der als Kraſtfahrer vorgeſehene Erſatz der mo⸗ toriſierten Einheiten des Heeres iſt während des der Ableiſtung der Wehrdienſtpflicht voraus⸗ gehenden Jahres durch das NeͤK in mehr⸗ wöchigen Kurſen auf den„Motorſportſchulen des NSͤKK“ an Kraftfahrzengen des Heeres auszu⸗ bilden. Alle Soldaten des Beurlaubtenſtandes, die neuzeitlich ausgebildet und für eine Mob.⸗ Verwendung als Kraftfahrer beſtimmt ſind, leiſten im NSͤKK Uebungen zur kraftfahrtechni⸗ ſchen Fortbildung ab. Dieſe Uebungen rechnen auf den bei den SA⸗Wehr⸗ mannſchaften abzuleiſtenden Dienſt an. Die Zuge⸗ hörigkeit der Soldaten des Beurlaubtenſtandes zu den SA⸗Wehrmannſchaften bleibt durch dieſe kraft⸗ fahrtechniſche Fortbildung unberührt. Die Führer und Männer des NSͤKK ſowie alle Soldaten des Beurlaubtenſtandes, die nach Ablei⸗ ſtung ihrer Wehrpflicht in die Reihen des NSKK eintreten, erfahren ihre Wehrertüchtigung auf der Grundlage des SA⸗Wehrabzeichens im NSͤKK. Das NSKK hat hinſichtlich Gliederung und Aus⸗ bildung den Erſorderniſſen des Heeres Rechnung zu tragen. Der Korpsführer des NSKK erläßt die erfor⸗ derlichen Ausführungsbeſtimmungen im Einverneh⸗ men mit dem Oberbefehlhaber des Heeres. Die Dienſtſtellen von Partei und Staat haben das NSͤK in dieſer Erziehungsarbeit zu unter⸗ ſtützen.“ Zu dieſer Verfügung des Führers ſchreibt H. Martin, Major im Oberkommando der Wehrmacht, in der„Nationalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz“: Der Erlaß des Führers und Oberſten Befehls⸗ habers der Wehrmacht über die Aufgaben des NS⸗ KK auf dem Gebiete der vor⸗ und nachmilitäriſchen Wehrerziehung hat eine neue militäriſch und wehr⸗ politiſch wichtige Entſcheidung gebracht. Die Ausſtattung der Motorſportſchulen des NSKK, Lehrmaterial und Kraftfahrzeuge aller Art ſind vorbildlich. Die Ausbildung beſchränkt ſich nicht nur auf das rein Fahrtechniſche, ſondern um⸗ faßt auch das verkehrstechniſche, wehrtechniſche, das ſportliche und ſelbſtverſtändlich auch das weltanſchau⸗ liche Gebiet. 200 000 junge deutſche Männer ſind bereits durch die Motorſportſchulen des NSKK vor Ableiſtung ihrer Wehrpflicht gegangen. In Zukunft werden Soldaten des Beurlaubten⸗ ſtandes, die bereits vor Ableiſtung ihrer Wehrpflicht dem NSͤK angehört haben, nach ehrenvollem Aus⸗ ſcheiden aus dem aktiven Wehrdienſt wieder in die Reihen des NSͤKK zurücktreten, um dort ihre nach⸗ militäriſche Weiterbildung auf der Grundlage des SA⸗Wehrabzeichens durch das NSͤKe zu erfahren. Außerdem wird aber das NSͤcK die Erhaltung und Feſtigung des kraſtfahrtechniſchen Wiſſens und Kön⸗ nens aller derjenigen übernehmen, die in ihrer Mobilmachungsverwendung als Kraftfahrer vor⸗ geſehen ſind. Reichsleiter Hühnlein, der Korpsführer des NSKe, hat dieſe nun feſtgelegte Arbeit des NSKK von jeher als ſeine Lebensaufgabe betrachtet. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, hat die nunmehr klargeſtellte Feſt⸗ legung der Arbeit des NSKK angeregt und durch ſeine zielbewußte Initiative gefördert. Es kann keine beſſere Gewähr für eine erfolgverſprechende Zuſammenarbeit in der Praxis geben als dieſe Tatſache. Wie die Tſcheka in Vartelona wütete + Barcelona, 29. Januar. (Funkmelöung deer NM3.) In Barcelona werden von Tag zu Tag neue Einzelheiten über das Schreckensregiment der roten Gewalthaber bekannt. Hier beſtand eine Tſcheka, die nach ſowjetrufſiſchem Muſter in grauenhafter Weiſe wütete, ſo daß man verſucht wäre, die jetzt ermittelten Einzelheiten nicht zu glauben, wenn nicht die Zeugen eine ſo überzeugende und erſchüt⸗ ternde Sprache redeten. Namentlich auf Anordnung des militäriſchen In⸗ formationsdienſtes(SJM), welcher von dem ehe⸗ maligen roten„Kriegsminiſter“ Prieto begründet und geleitet wurde, wurden die unmenſchlichſten Greueltaten verübt. Es ſteht feſt, daß der SIM, der mit der ſowjet⸗ ruſſiſchen Tſcheka zu vergleichen iſt, für die 60 000 Morde verantwortlich iſt. Die Zentrale dieſer Tſcheka befand ſich im Stadtteil Tibidabo, von wo aus die Gefangenen auf die einzelnen Bezirkstſchekas verteilt wurden. Hier wurden die grauenvollſten Torturen angewandt. Die Gefangenen wurden auf elektriſche Stühle geſetzt, deren Stromſtärke zu ſchwach war, um den Tod herbeizuführen, aber doch ausreichten, um die Opfer langſam innerlich ver⸗ brennen zu laſſen. Eine andere Tortur beſtand in der Einführung glühender Stahlkugeln in den Mund des Opfers. Ferner wurden Funkſcheinwerfer auf die Pupillen der unglücklichen Opfer gerichtet. Als Strafzellen verwendete man Räume, deren Fußboden aus Stahſpitzen beſtand und die Fuß⸗ ſohlen aufſchnitt. Andere Strafzellen waren ſo eng, daß die Opfer tagelang zum Stehen gezwungen waren. Wieder andere Zellen waren eisgekühlt und gaben lediglich den Kopf der bedauernswerten Ge⸗ fangenen einer normalen Temperatur preis. Es gibt keine noch ſo grauenhafte Folterung, die nicht in den Hirnen dieſer bolſchewiſtiſchen Unmenſchen erdacht worden wäre. So wurden bei einer weiteren Tortur halberfrorene Gefangene elektriſiert und o ein Nervenſchock, in vielen Fällen ſogar der Tod hervorgerufen. Vier Tſchekas gab es in der katalaniſchen Haupt⸗ ſtadt, die insgeſamt 100 Henkersknechte beſchäftigten. Für die Zwecke der Beſpitzelung und Verhaftung verfügte man über 2000 Agenten, die teilweiſe über fürſtliche Gehälter von über 12000 Peſeten qutttieren konnten. Die Bezahlung erfolgte direkt dͤurch die Komintern durch Vermittlung des ſowjetruſſiſchen Botſchafters. Die Flüchtlinge kommen dib Paris, 28. Januar. Der Zuſtrom katalaniſcher Flüchtlinge an der franzöſiſchen Grenze wächſt, wie Havas weiter mel⸗ det, von Stunde zu Stunde. Am Samstag hätten erſtmalig auch Gruppen bewaffneter Milizen die Grenze überſchritten; ſie ſeien ſofort entwaffnet und provoſoriſch interniert worden. Die Zahl der auf der anderen Seite der Grenze ſich drängenden Flüchtlinge könne man auf mehr als 10 000 ſchätzen. Auf dem Seewege ſei außerdem eine ganze Flotte von Schaluppen mit Flüchtlingen unterwegs nach franzöſiſchen Häfen. Der Präfekt des Departements Oſt⸗Pyrenäen habe den bisher von Gendarmerie und Abteilungen der Mobilgarde verſehenen Sicherheitsdienſt an der Grenze außerordentlich verſtärken laſſen. Die ſchon ſeit Tagen in Alarmbereitſchaft liegenden Garni⸗ ſonen von Perpignan, Narbonne, Montpellier, Li⸗ moges uſw. hätten verſchiedene Regimenter an die Grenze entſandt zur Beſetzung der wichtigſten Uebergangsſtellen. So ſeien z. B. in Cerbeére, Per⸗ thus und Prats de Mollo Senegalſchützen aus Per⸗ pignan eingetroffen. ſolle einen ordnungsmäßigen Grenzübertritt und die Weiterleitung der aus Nord⸗Katalonien kom⸗ menden Flüchtlingen nach Frankreich ſichern Dieſer verſtärkte Grenzſchutz für die Ausgewieſenen 16 Aſyle errichtet, in denen bisher 3000 Perſonen untergebracht wurden. Von polniſcher Seite werden die letzten Aus⸗ weiſungen mit einem neuen Grenzzwiſchen⸗ fall in der Nähe von Michalkovice begründet. Die tſchecho⸗ſlowakiſchen örtlichen Polizeibehörden be⸗ haupten allerdings, es ſei deshalb zu dem Grenz⸗ zwiſchenfall gekommen, weil polniſche Terroriſten die Grenze überſchritten und ein Haus beſchoſſen hätten. Der Polizeidirektor von Mähriſch⸗Oſtrau und die Bezirkshauptleute der Grenzbezirke haben an die Beoölkerung einen Aufruf erlaſſen, in dem ſie dieſe auffordern, alle Nachrichten über Vorbereitungen von Anſchlägen gegen die polniſchen Grenzbehörden im Teſchener Gebiet ſofort zur Kenntnis der Be⸗ hörden zu bringen. Die NSDAP zugelaſſen Eine Mitteilung an die Deutſche Geſandtſchaft in Prag dub Berlin, 28. Januar. In Verfolg der zwiſchen dem deutſchen Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen, von Ribbentrop, und dem tſchecho⸗flowakiſchen Miniſter für auswärtige Ange⸗ legenheiten, Dr. Chvalkopſky, in Berlin ſtattgefun⸗ denen Beſprechungen hat das tſchecho⸗flowakiſche Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten der Deutſchen Geſandtſchaft in Prag am 28. d. M. durch eine Verbalnote mitgeteilt, daß die NS DAP und ihre Gliederungen auf dem Gebiete der Tſchecho⸗Slowakei ihre Tätigkeit im Sinne der von dem Leiter der Auslandsorganiſa⸗ tion der NS DDAP, Gauleiter Staatsſekretär Bohle, erlaſſenen Richtlinien unbehindert aus⸗ üben kann. Auch Litauen ſieht ein dnb Kowno, 28. Januar. Der litauiſche Miniſterpräſident Mironas empfing die Inlandspreſſe zu einer Unter⸗ redung, in der er zu aktuellen politiſchen Fragen, insbeſondere aber zur Entwicklung im Memelgebiet Stellung nahm. U. a. betonte der Miniſterpräſident, wie bekannt, wolle das neue Direktorium das Me⸗ melgebiet nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen regieren. In Anbetracht dieſer Einſtellung der füh⸗ renden Schichten des Memellandes und des Inter⸗ eſſes, das von deutſcher Seite zu dieſer Frage gezeigt werde, gedenke die litauiſche Regierung, dem Wollen der autonomen Organe und auch den Grundſätzen des Nationalſozialismus im Memelland keine Hinderniſſe in den Weg zu legen. Der Terror in Rumänien Wieder ein Führer der Eiſernen Garde erſchoſſen EP. Bukareſt, 27. Jan. Der Nachfolger Codreanus in der Leitung der Eiſernen Garde, der Univerſitätsprofeſſor Criſtescn, wurde am Donnerstagabend in einer Villa in der Straße Aviator Jliescu in Bukareſt von den ihn verfolgenden Geheimpoliziſten erſchoſſen, nachdem er drei ſeiner Verfolger durch Revolverſchüſſe perletzt hatte. Criſtescu war ſeinerzeit mit den übrigen Führern der Eiſernen Garde interniert worden, beim Transport zum Kriegsgericht aber entkommen. Codreanu hatte ihn kurz vor ſeinem Tode zum zweiten Kapitän der Eiſernen Garde ernannt. Kurz nach der Erſchießung Criſtescus ſoll der Rechtsanwalt Mircea, der ein Unterführer der Eiſer⸗ nen Garde geweſen ſein ſoll, in ſeiner Wohnung Selbſt mord begangen haben. Billig davongekommen 1s Monate Geſäugnis die„Sühne“ für die Ermor⸗ dung eines wehrloſen arabiſchen Gefangenen db. Jeruſalem, 27. Januar. In der Berufungsverhandlung gegen den engl. Poliziſten Wood, der kürzlich wegen der beſtialiſchen Ermordung eines wehrloſen arabiſchen Gefangenen zu ganzen oͤrei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, wurde von der Berufungsinſtanz die Strafe auf achtzehn Monate ermäßigt. In der Altſtadt von Jeruſalem wurde wieder ein Araber durch Schüſſe verwundet. Auch in Jaſſa ſchoſſen füdiſche Banditen einen Araber an. Ueber die Stadt wurde das Ausgehverbot verhängt. Engliſche Polizei iſt in die große Jeruſalemer Moſchee Al Akſa eingedrungen und hat die dort amtierenden mohammedaniſchen Geiſtlichen ver⸗ trieben. Die Moſchee iſt zur Zeit noch von Polizei beſetzt, und die Abhaltung von Gebeten verboten. Ferner verlautet aus Damaskus, daß Abdul Rahim Hadi Mohammed, der Chef der Freiſchärler im Bezirk Nablus, in Beantwortung einer vom engliſchen Kriegsminiſterium veröffentlichten Nach⸗ richt eine Erklärung veröffentlicht hat, worin an⸗ gebliche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Anführern der Freiheitskämpfer beſtritten und er⸗ neut der Jeruſalemer Mufti als einziger maß⸗ gebender Führer der Paläſtina⸗Araber proklamiert wird. Eine Anordnung des Reichminiſters des Junern. Der Reichsminiſter des Innern hat angeordnet, daß Behördenangehörigen, die am Tage der nationalen Erhebung(30..) an Veranſtaltungen der NSDAP, ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden teilnehmen wollen, ihnen, ſoweit notwendig, Dienſt⸗ befreiung zu gewähren. Die Bezüge ſind ungekürzt fortzuzahlen. Haupeſchritetelter und derantvortlich für Politik: Or Alote Windauet. Brellvertreter des Hauptſchriftieiters und berantwortlich für Tbdeater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno Elſenbart.— Haue delsteil: Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: l. B. C. W. Fennel.— Sport: W. Mülter.— Güdweſtdeutſche Umſchau, Gericht 1. V. R. Schönfelder.— Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beitrage keine Gewähr Rücktendung uus Oercnsbener, Peuder unp Setgeke Zieu, Miannbeimes Geltung erausgeber, rucker und Berleger: eue annbeimes Dr Fritz Bode& Co.. Mannbeim. R 1.—6. Berantwortlich für Anzeigen und geſchäftiiche Mittellungen Jakob Faude, Mannbeim. BZun Zeit Preisliſte Nr 9 güitig. Die Anzelgen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſcheinen glelche zeitig in der Ausgabe B Ausgabe àA Mittag über 10 S00 Ausgabe à Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500 5* 6 — mal mein Schickſal. es doch“, fährt er fort,„Poliziſten ſtehen auf der 4. ecite /Nummer 49 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe en — In St. Juſt in Corrnwall ſtarb dieſer Tage Rey, Charles Richard Vallance Cock, einer der letzten Ueberlebenden der„Titanic“⸗Kataſtrophe. Er trat ſeiner Zeit als junger Schiffsgeiſtlicher auf der „Titanic“ die Reiſe nach Amerika an, die am 15. April 1912 ein ſo verhängnisvolles Ende nehmen ſollte. 1571 Menſchen verſanken in den Fluten, als der Ozeanrieſe mit einem Eisberg zuſammenſtieß, Paſtor Cook aber wurde gerettet, obgleich er bis zum letzten Augenblick ſeine ſeelſorgeriſchen Dienſte ver⸗ richtete. In ſeine engliſche Heimat zurückgekehrt, konnte er ſeinen Beruf nicht ausüben. Das furcht⸗ bare Erlebnis hatte den damals 24⸗Jährigen ſeeliſch zu ſtark mitgenommen. Ein unheilbarer Verfol⸗ gungswahn befiel ihn, und er hatte ſeit 26 Jahren ſein Haus, in dem er, von einem Diener betreut, lebte, nie mehr verlaſſen. Kein menſchliches Weſen durfte dieſes Haus betreten, um den Geſundheits⸗ zuſtand des Geiſtlichen, der von der Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaft eine Rente bezog, nicht zu verſchlimmern. Bis in ſeine letzten Lebensjahre hinein pflegte Cook häufig nachts aufzuſtehen und ſtundenlang mit den Rufen:„Rettet ſie— rettet ſie!“ durch die Zimmer zu laufen, bis er erſchöpft zu Boden ſank. Nun er⸗ löſte ihn ein Herzſchlag von ſeinem traurigen Daſein. — Zwei ingendliche Ausreißer auä Berlin wur⸗ den in Oeebisſelde von der dortigen Polizei aufge⸗ griffen. Die beiden Burſchen waren in Berlin be⸗ ſchäftigt geweſen, liefen jedoch eines Tages ihren Sehrherren davon. Zunächſt fuhren ſie mit gültigen Fahrkarten bis Stendal. Als ſie dort zu ihrem Leid⸗ weſen die Feſtſtellung machten, daß ihre wenigen Barmittel zur Neige gingen, verſuchten ſie, im Brem⸗ ſerhäuschen eines Eiſenbahnwagens nach Lehrte weiterzufahren. In Oehisfelde entoeckte aber die Polizei die blinden Paſſagiere und bereitete ihrem Ausflug in die Welt ein vorzeitiges Ende. * — Im Alter von faſt 72 Jahren iſt in Zürich der bekannte Arzt Dr. Bircher⸗Beuner geſtorben. Er entſtammte einem aargauiſchen Bauerngeſchlecht und Hatte unter großen Schwierigkeiten Medizin ſtudiert. Als praktiſcher Arzt in einem Induſtrieviertel Zü⸗ richs hat Bircher⸗Benner ſich vor allem mit Ernäh⸗ rungsfragen beſchäftigt. Bei ſeinen Unterſuchungen kam er auf das Rohkoſtproblem, wobei er die Ueber⸗ zeugung gewann, daß durch das Erhitzen der Nah⸗ rungsmittel und ihre übrige Küchenbehandlung der energetiſche Zuſtand der natürlichen Stoffe geändert werde, und zwar im Sinne einer Entwertung. Bir⸗ cher⸗Benner hat im Laufe der Jahre dieſe Theorie weiter ausgebaut und iſt ſo zu einem entſchiedenen Verfechter der Rohkoſt geworden. Die Schulmedi⸗ zin ſtand zunächſt ſeinen Anſichten ziemlich ſkeptiſch gegenüber, hat aber dann doch, vor allem bei der Ernährung des Kleinkindes, manche ſeiner Vorſchläge mit Erfolg übernommen. 3 — Die berühmte„Rübeufeld⸗Venns“, die der in Paris lebende italieniſche Bildhauer Cremoneſe in einem Feld vergraben hatte, um ſie dann als „antike Statue“ ausbuddeln zu laſſen, treibt noch immer Unfug. Der Bauer, auf deſſen Feld ſie aus⸗ gegraben worden iſt, hat die Figur in ſeinem Haus aufgeſtellt und verlangt für ihre Beſichtigung ein anſtändiges Eintrittsgeld. mit natürlich nicht zufrieden und findet, daß, wenn überhaupt jemand mit der Venus Geld verdient, dann er darauf Anſpruch hat. Der Bauer aber beruft ſich auf das franzöſiſche Fundrecht, welches ihm das Eigentum an allen Funden auf ſeinem Grund und Boden zugeſteht. Nun wird es nächſtens zum Prozeß darum kommen, für wen die Venus Geld verdienen darf. Der Bildhauer iſt da⸗ Mxär6 o— — Mit einer ſchwierigen Frage hatten ſich vor kurzem die jugoflawiſchen Zollbehörden zu befaſſen. In Belgrad befindet ſich eine kleine Kolonie von Kalmücken. Die frommen Budoͤhiſten, die einſt in der Wrangelarmee gegen die bolſchewiſtiſchen Horden kämpften, haben in Jugoſlawien eine zweite Heimat gefunden und ſchlagen ſich, von Haus aus Meiſter in der Behandlung von Pferden, als Kutſcher und Pferdepfleger durchs Leben. Mehr als zehn Jahre hat dieſe Kolonie geſpart und geſpart. um ſich ein⸗ mal einen echten Budoͤha kaufen zu können. Endlich war es ſoweit. Durch einen Mittelsmann erwarben die Belgrader Kalmücken in Japan eine ſchöne Buddha⸗Statue, die ſie ſich, nachdem mit vieler Mühe auch die Transportkoſten aufgebracht worden waren, nach Belgrad ſchicken ließen. Aber, oh Schrecken— die jugoflawiſchen Behörden forderten für die Ein⸗ fuhr des Gottes einen Zoll von 12 009 Dinar. Da Kauf und Transport bereits alle Geldmittel er⸗ ſchöpft hatten, begab ſich eine Abordnung zum Prinzregenten Paul, um dieſen Fall vorzutragen. Das Staatsoberhaupt zeigte Verſtändnis für das Problem und fand auch einen Weg, der nicht gegen die beſtehenden Zollgeſetze verſtieß. Zwar gibt es in Juaoflawien einen Einfußrzoll für ausländiſche Kunſtſchätze die„Einfuhr von Göttern“ iſt iedoch nirgendwo im Geſetz erwäßnt. Da die Buddoͤha⸗Fiaur für die frommen Kalmücken nicht einen Kunſtwert, ſondern einen religiöſen Wert bedentet, verfügte Prinzregent Paul die zollfreie Einreiſe des Gottes und erfüllte damit den Herzenswunſch der ehemali⸗ gen Wrangel⸗Streiter. * — Die Einwohner Chikagos erſchraken nicht wenig, als die mittägliche Rundfunkſendung plötzlich durch einen Alarmruf der Polizei unterbrochen wurde. In ihm wurde mitgeteilt, daß ſich ein ge⸗ meingefäbrlicher Geiſteskranker aus der Zwangs⸗ jacke im Irrenhaus von Cleveland im Staate Ohio befreit habe, und ſich, wie man einer von ihm hinter⸗ laſſenen ſchriftlichen Botſchaft entnehmen konnte, auf dem Wege nach Chikago befinde um ſeine dort lebende Frau und deren Nachbarn ſowie alle ſeine ehemaligen Bekannten, zu töten. Zum Beweis, daß es ihm mit ſeiner Drohung ernſt war, habe er, nach⸗ dem er vier weitere gefährlich⸗ Geiſteskranke aus ihren Zellen befreit hatte, zwei Wärter des Irren⸗ hauſes erſchlagen. Bis jetzt ſei es nicht gelungen, des wahnſinnigen Mörders habhaft zu werden, und es beſtehe die Gefahr, daß er tatſächlich nach Chikago entkommen ſei und nun die angekündigten Greuel⸗ taten verüben wolle. Zum Mißvergnügen der Gaſt⸗ wirte und Vergnügungsſtättenbeſitzer verließ an dieſem Tage kaum ein Menſch ſeine Wohnung, um nicht etwa dem Irren in die Hände zu fallen. Ob⸗ aleich die Polizet höchſte Alarmſtufe verkünden ließ, fehlt von dem Flüchtling und ſeinen vier Spieß⸗ geſellen bis jetzt jede Spur. Petroleum-Zug in Flammen EP. Bukareſt, 28. Jau. Unweit der Eiſenbahnſtation Ploeſti ſtieß ein Gü⸗ terzug infolge falſcher Signalſtellung mit einem Pe⸗ troleum⸗Zug der Erdölgeſellſchaft Aſtra Romana zuſammen. 25 Wagen eutgleiſten. In wenigen Augenblicken war der ganze Petroleumzug ein einziges Flammenmeer. Durch den Zuſammenſtoß wurden vier Eiſen bahner ge⸗ tötet und ſechs ſchwer verletzt. Man vermutet noch einen weiteren Toten unter den Trümmern der M Lu, Montag, 30. Januar 1939 — Das Kaſſationsgericht in Rom hatte unlängſt einen Fall in letzter Inſtanz abzuurteilen, der durch ſeine Begleitumſtände an die Komödie des„Haupt⸗ manns von Köpenik“ erinnert. Im Dezember 1938 fuhren vor der Pfarrkirche von Vigliano'Aſti owei prächtige Kraftwagen vor, denen zwei Männer ent⸗ ſtiegen. Der eine trug die Uniform eines Feldwebels der Carabinieri, der andere die Uniform der Miliz. Die beiden Uniformierten ließen den Ortspfarrer, Don Umberto Torchio, rufen, der gleichzeitig Kaſ⸗ ſierer der landwirtſchaftlichen Sparkaſſe des Ortes war, und erklärten ihm in barſchem Tone, daß die Behörden Kenntnis von groben Unregelmäßig⸗ keiten in der Kaſſenführung erhalten hätten. Sie ſeien daher beauftragt, die Bücher nachzuprüſen und ihn, den Pfarrer und Kaſſierer, gegebenenfalls zu verhaften. Der eingeſchüchterte Dorfgeiſtliche wagte kaum zu widerſprechen; die Nachprüfung er⸗ gab denn auch die beſagten„Unregelmäßigkeiten“ in der Kaſſenführung und die beiden Uniformier⸗ ten„beſchlagnahmten“ darauf die Bücher nebſt Kaſſeninhalt, Bargeld und Wertpapiere im Geſamt⸗ betrage von über 200 000 Lire. Nach dieſer„Amts⸗ handlung“ benutzten die beiden„Beamten“ einen unbewachten Augenblick, um in ihre Kraftwagen zu ſpringen und in höchſter Geſchwindigkeit das Weite zu ſuchen. Der Polizei gelang es jedoch nach kurzer Zeit, die beiden ſchlauen Spitzbuben aus⸗ findig zu machen, die vom Schwurgericht in Aſſiſi zu je zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt wurden. Das römiſche Kaſſationsgericht verwarf jetzt die Berufung die die Gauner gegen dieſes Ureil einge⸗ legt hatten, ſo daß ſie ihre zwölf Jahre abzubrum⸗ men haben. * — Im Archiv des Reichsſenders Köln findet ſich ein ergötzliches karnevaliſtiſches Do'ument aus der Anfangszeit des Rundfunks. Als nämlich vor Jah⸗ ren irgendwo im Rheinland zum erſten Male eine Karnevalſitzung übertragen wurde, wußte der Elſer⸗ rat ſamt dem Präſidenten noch nichts von den Tücken des Mikrophons. Mit Unſchuldsmiene ſtand das Sendegerät vor den elf„Obergecken“, erlauſchte alles, was geſprochen und geflüſtert ward, und gab es erbarmungslos weiter an viele Tauſende ſtaunende Hörer draußen in Stadt und Land.„Wir trinken noch einmal auf das Gedeihen der Sitzung“, rief der Präſident. Sein Nachbar murmelte:„Suff nit eſu vil. Do kanns jo bald nit mih ſton. Do unger ſitz ding Frau“.—„Wir danken dem Bäckermeiſter Knu⸗ del für die großmütige Stiftung von 20 Mark“, er⸗ ſcholl es laut, mit dem leiſen Nachſatz:„Dä Knies⸗ lapp hätt och mih ſtifte künne“. Laut:„Mit ſtolzer Freude begrüßen wir die Abordnung der Bruder⸗ geſellſchaft„Naſſe Föß!“ Leiſe:„Die hädden och fottbliebe künne. Dat Geſocks hält uns nor op.“ Laut:„Unſer lieber Freund Jodokus Schmitz wird uns mit einer funkelnagelneuen Rede erfreuen“. Leiſe:„Schrecklich! Dä Quatſch han ich ald zwanzog⸗ mol gehoot“. Laut:„Das herrliche Schunkellied, das wir eben gemeinſam geſungen Dichter...“ Leiſe: „Sag ens flöck, wie heißt dat Rindvieh?“ Niemals ſpäter iſt eine Sitzung mit ſo gewaltigem Heiter⸗ keitserfolg übertragen worden, wie jene erſte. Seit⸗ dem wird aber auch, wenn ein Mikrophon auf dem Podium ſteht, am Elferrat⸗Tiſch niemals mehr geflüſtert. iiii Züge. Der Sachſchaden beläuft ſich auf etwa 65 Mil⸗ lionen Lei. 40 Grad Kälte in Amerika dnb Neuyork, 28. Jaunar. Eine ſcharſe Kältewelle lagert ſeit mehreren Ta⸗ gen über einigen nordöſtlichen Atlantikſtaaten. Teil⸗ weiſe wurden Rekordtemperaturen von 40 Grad Celſius unter Null ſeſtgeſtellt. Der Champlain⸗See ſowie der Hudſon⸗Fluß ſind zugeſroren und der Schiffsverkehr mußte dort ſtillgelegt werden. Der Haſen von Neuyork iſt mit Treibeis angefüllt. — Eine Vorſtellung von den ungehenren G hältern, die einige große Filmſtars in der Film⸗ produktion in Hollywood beziehen, gab ein ſoeben zum Abſchluß gekommener ſechswöchiger Prozeß vor dem Oberſten Gerichtshof in Neuyork, der von einer Gruppe Aktienbeſitzern der Metro⸗Goldwyn⸗ Mayer gegen den Finanzdirektor Nicholas Schenk rn der Loew⸗Gruppe angeſtrengt worden war. An⸗ laß zu dem Prozeß war eine Auseinanderſetzung zwiſchen dem vor kurzem verſtorbenen Filmſchau⸗ ſpieler Irving Thalberg, der mit der Schauſpielerin Norma Sherer verheiratet war, und dem Direktor Schenck. Irving Thalberg, der einen Jahreskontrakt im Werte von 1,2 Mill. Mk. mit der Metro⸗Goldwyn⸗ Mayer hatte, verlangte eine Verdoppelung ſeiner Gage ſowie eine Beteiligung am jährlichen Gewinn der Geſellſchaft. Dieſe Forderungen wurden zurück⸗ gewieſen, und die Filmgeſellſchaft veranlaßte alle anderen Studios Irving von jeder Beſchäftigung auszuſchließen, um ihn auf dieſe Weiſe zur Weiter⸗ arbeit zu zwingen. Der Prozeß wurde durch den plötzlichen Tod Irvings unterbrochen, jHoch ver⸗ langte ſeine Gattin Norma Shearer ſpiter eine Nachzahlung von zwei Jahresgehältern im erte von 2,4 Millionen Mark, die jetzt nach einem um⸗ fangreichen Prozeß rom oberſten Gerichtshof ab⸗ gelehnt wurde. Im Lauf des Prozeſſes kam es zu lebhaften Auseinanderſetzungen. in denen ſich die Parteien die ungeheuren Summen gegenſeitig zum Vorwurf machten, die jeder aus dem Filmgeſchäft hatte ziehen wollen. Es wurde feſtgeſtellt, do“ in den Jahren 1930 bis 1938 allein 10 Millionen Mark für Filmmanuſkripte ausgegeben wurden, die nie⸗ mals verwertet wurden. Der Filmiude Samuel Katz erhielt ein Gehalt von 8000 Mark wöchentlich ſowie ein viertel Prozent vom Reingewinn der Geſellſchaft. David Selznick, der gegenwärtig den Film„Vom Winde verweht“ dreht, erhält ein Ge⸗ halt von 10 000 Mark wöchentlich. Die Schauſpiele⸗ rin Marion Davies ſagte als Zeugin aus. ſie habe eine Summe von 360 000 Mark erhalten für einen Film namens„Evelyn Prentice“. der niemals ge⸗ dreht worden iſt. Der Prozeß, der in den Vereinig⸗ ten Staaten großes Aufſehen erregte, endigte mit einer Abweiſung der Klage mit der Begründung, daß die Finanzführung der Geſellſchaft keinen An⸗ laß zu Beanſtandungen biete. * — In der kleinen ſchwediſchen Stadt Tomelilla fand ein Eiſenbahnarbeiter beim Graben in ſeinem Garten einen alten verroſteten Säbel, aus deſſon In⸗ ſchrift hervorgeht, daß er am 1. November 1521 da⸗ zu diente, 82 zum Tode verurteilte Aufrührer in Gegenwart des Königs Chriſtian 11. kinzurichten. Amerikaner haben bereits ein großes Angebot ge⸗ macht, der Säbel wird aber dem ſchwediſchen Heeres⸗ muſeum überwieſen werden. Sageolkaleuclen Montag, 30. Jaunar Nationaltheater: 20 Uhr„Suuenſee“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorſührung des Sternenproijektors. „Stadt Baſel“ Konzert(Vertaugeruna Tanz: Palaſthotel, Parkhotel Libelle Wintergarten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Frauen für Golden Hill“— Alhambra: * 2 Lauter Lügen“.— Schauburg:„Im Namen des, Vol'es — Palaſt:„Verwehte Spuren“— Capitol und Gloria: „Heidi“.— Scala:„Konzert in Tirol“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöfſnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr Theatermuſeum. E 7. 20: Gebiſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Auslethe von 11—13 and 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und tädtiſche Volksbücherei, weigſtelle Neckaxſtadt, 5 Ausleihe: 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 11 bie 1is und 16 30 bie 21 Uhr Zweigſtelle Möhlblock. Weidenſtraße 18: Geöfinet von 10 bis 19 Uhr Kinderleſehalle: Gebifnet von 15 bis 19 Uhr. Siädtiſches Hallenbad: Geöffnet von 16 bis 20 Ubr. Palmenhaus am Luiſenpark: Geokſnet ron J 30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern Bie Einbruch der Dunkelheit geöfinet Flughafen: Täglich 10 bis 17 Ubr Runoftüge und Keuch⸗ huſtenflüge Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Teleion 343 21. Wind aut Alarka 41 RO vOο οαS TRA‘O „Tut mir leid, daß ich Sie enttäuſchen muß“, ſchmunzelt Jim,„aber hin und wieder benutze ich auch die Treppe.“ Und dann nickt er Harriet beruhigend zu. Er fühlt ſich überaus wohl bei dem kleinen Gefecht mit der Queen. „Mit Leuten wie Sie iſt es furchtbar“, meint aber Queen Beß ungebrochen,„Gangſter und Poli⸗ ziſten ſind ſo ſchver zu unterſcheiden!“ „Ja“, ſeufzt Jim,„verkannt zu werden iſt nun Aber einen Unterſchied gibt richtigen Seite, nämlich auf Ihrer Seite, Miſtreß Foreſter.— Ich hoffe es wenigſtens!“ Weiter gedeiht die Kampfhandlung nicht, weil ſich jetzt alles um Jim drängt. Und was Miſter Werkenthien zu dem Artikel im „Herald“ ſage, wollen die Leute erfahren. Und be⸗ ſonders die Damen wollen wiſſen, ob es nun tat⸗ ſächlich einen Boß gebe, was die Zeitung doch be⸗ ſtreite! „Es gibt einen Boß, den man noch nicht hat“, ſagt Jim und begrüßt dabei Senator Bruce als alten Bekannten und auch Richter Samuel Hawkes, der zwar nicht mit auf der„Mermaid“ war, ſich aber ebenfalls am Abend von Rubbers Tod unter Jims Verfolgern befand. „Wenn Sie Ihren unbekannten Boß nur krie⸗ gen!“ meint Richter Hawkes etwas überſkeptiſch, wobei er mit dem Anblick ſeines Plerdegebiſſes im langen Geſicht nicht kargt. „Deſſen bin ich freilich ſelbſt nicht ſicher“, muß Jim bekennen. Dann habe der„Herald“ alſo doch recht? kommt es überraſcht und enttäuſcht von verſchiedenen Seiten. „Durchaus nicht!“ erklärt Jim ſchnell.„An der Spitze der Bande ſteht tatſächlich ein genialer Kopf. Keiner ſeiner Leute, ſoweit wir ſie bisher geſaßt Damen verſichern ſogar der Gaſtgeberin, haben, kennt ihn von Angeſicht zu Angeſicht. Das allein iſt ſchon eine ungewöhnliche Organiſations⸗ leiſtung! Und dann—“ „Und dann?!“ Richter Hawkes läßt nicht locker. „Ich nehme an, daß Sie nicht ſagen wollen, Sie kennten den Mann, von dem keiner ſeiner eigenen Leute was weiß?“ „Das nicht“, gibt Jim mit gleicher Jronie zu⸗ rück.„Ich weiß nur, daß ich mich einmal in dem⸗ ſelben Haus und in demſelben Raum mit dem Boß aufgehalten habe. Das war am Abend von Rupoers Tod. Sie erinnern ſich doch?“ Natürlich erinnert ſich jeder, der dabei war, des 5 und die andern werden ſchnell ins Bild geſetzt. Ein dichter Kreis hat ſich nun um Jim gebildet. Dieſer kriminaliſtiſche Fachmann iſt ſcheinbar mäch⸗ tig aufgeknöpft, und jeder möchte ihn über die Ge⸗ heimniſſe ſeines intereſſanten Berufs plaudern hören. Mit einem Schlage iſt alſo Jim, wie er ſo nächläſſig an einer Säule lehnt, der Mittelpunkt von Queen Beß Geſellſchaft geworden, und einige daß ſie da einen ganz entzückenden Menſchen eingeladen habe! Aber ebenſo ſind es auch Frauen. und zwar drei, die Jims Rolle mit etwas andern Augen betrach⸗ ten als die übrige Geſellſchaft. Das iſt vor allem Queen Beß ſelbſt, die ihn einfach dahin wünſcht, wo der Pfeffer wächſt. Harriet iſt die andere. Sie zweifelt, ob Jim wohl wirklich beabſichtige, ein wenig geſellſchaftlich zu glänzen? Bully aber als öͤritte kennt ihren Chef viel zu genau, um nicht zu wiſſen, daß keins ſeiner munte⸗ ren, oberflächlichen Worte ohne einen beſtimenten Zweck über ſeine Lippen kommt. Nur was er will, weiß auch Bully nicht, und ſo ſolgt ſie ſeinen Ausführungen mit dem beſorgten Stirnrunzeln einer Kindergärtnerin, die einen zwar begabten, aber leider etwas allzu lebhaften Knaben zu beaufſichtigen hat. „Jal, ſetzt Jim gerade auseinander.„ich(llte in Johns Hills verhaftet werden und riß aus.— Ihre Fenſterſcheibe müſſen wir Ihnen übrigens noch erſetzen Miſtreß Foreſter.— Ich riß alſo aus, und hinter mir her ſauſten dann Rubber, die Leute aus Trenty, und ebenſo fühlten Rubber, die Leute aus Trenty, und ebenſo ſaolten ſich alle männlichen Gäſte angeregt, mich beim Kragen zu nehmen. Bei dieſer Gelegenheit nun wurde Rubber erſchoſſen, und zwar von hinten, worauf ſonderbarerweiſe keiner der Amateurpoli⸗ ziſten kam. Da ich aber weit vor im Rennen lag, kann ich unmöglich den Schuß abgegeben haben. Dafür kommt nur einer meiner Verſolger in Frage.“ „Vielleicht galt der Schuß aber Ihnen und traf Rubber nur aus Verſehen?“ ſchlägt Richter Hawkes vor. „Eben nicht“, ſagt Jim.„Rubber ſaß mir näm⸗ lich keineswegs am dichteſten auf dem Nacken. Der axme Rubber war bei körperlichen Anſtrengungen keine Größe und lag weit hinten. Wer auf mich ſchoß, konnte unmöglich Rubber treffen.“ Richter Hawkes wiegt bedenklich ſeinen langen Schädel. „Sie meinen alſo wirklich: Mord an Rubber?“ fragt er nicht ohne Mißtrauen. „Jawohl: Mord an Rubber!“ antwortet Jim mit unbedingter Gewißheit.„Und dieſer Mörder iſt der Mann, nach dem Sie mich fragten. Er und kein anderer iſt der Boß!“ Rufe des Erſtaunens, des Zweifels. der Frage unterbrechen Jim. Er übertönt ſie alle. „Ich ſage: der Boß!“ ruft er.„Jeder meiner damaligen Verfolger kann es ſein. Einer iſt es.“ Und dann wendet er ſich mit einer leichten Bosheit an den Richter.„Sie waren doch auch hinter mir her? Nicht wahr, Miſter Hawkes?“ Ein allgemeines Gelächter belohnt dieſe Wen⸗ dung und Hawkes' verdutztes Geſicht. Senator Bruce aber nimmt die Frage nicht tragiſcher als die Lacher. „Wir konnten es ja alle nicht erwarten. Sie hoch⸗ gehen zu laſſen!“ meint er gutmütig.„Bei Licht beſehen, kann ich alſo ſehr wohl. der Boß ſein. Hinter Ihnen her geweſen bin ich nämlich auch, Miſter Werkenthien!“ „Lieber Gott!“ erſchrickt Eöoy Gauden.„Wollen Sie etwa auch von mir behaupten, ich könne der Boß ſein? Ich ſah damals, wie alle liefen, na, und da bin ich eben mitgelaufen! Aber fragen Sie nur Tante Beß! Die weiß es genau, daß ich gar nicht ſchießen kann!“ „Oh, Miſter Gauden!“ Jim ſchüttelt erfreut Edys Hand.„Ich hatte Sie gar nicht geſehen! Wie geht es Ihnen? Hoffentlich haben Sie mir mein rauhes Benehmen auf der Mermaid' nicht übelgenom⸗ men?“ „Keine Spur!“ ruft Edy ſchnell getröſtet.„Ich hatte zwar greuliches Muskelfieber vom Kohlen⸗ trimmen, und zu Anfang fand ich Ihr Verhalten gar nicht nett. Als ich mich dann aber wog,— wiſ⸗ ſen Sie, was ich da abgenommen hatte? Dreißig Pfund! Ein toller Erſolg, Miſter Werkenthien, was meinen Sie?“ „Und warum muß Rubbers Mörder der Boß ſein?“ forſcht Hawkes weiter. „Weil Rubber ein Werkzeug des Boß war und ſich unzuverläſſig gezeigt hatte“, ſagt Jim. „Rubber gehörte alſo zur Bande?“ „Das auch.— Aber, meine Herrſchaften“, unter⸗ bricht ſich Jim,„müſſen Sie wirklich alles ganz genau wiſſen?“ Scheinbar hat er die Unterhaltung nun doch ſatt. Aber leider möchten alle es ganz genau wiſſen. „Ach ja“, bettelt auch Edy,„Sie erzählen ſo wunderhübſch, Miſter Werkenthien.“ Jim ſieht ſich von allen Seiten beſtürmt und gibt endlich nach. „Richter Hawkes hat ganz recht“, beginnt er von neuem,„Rubber gehörte zur Bande. Er wurde beim Vertrieb des Falſchgeldes beſchäftigt. Aber er war ein zu zugeriſſener Hochſtapler, als daß wir ihn je hätten erwiſchen können. Dagegen war och eine Anfängerſünde von ihm nicht ausgeglichen— eine Kleinigkeit übrigens: Zechprellerei und Ver⸗ wandtes. Immerhin konnten wir ihn dorthin bringen, wo wir ihn hinhaben wollten, nämlich ins Zuchthaus. Und im Zuchthaus von Cleveland lernte ich Rubber auch kennen.“ [Fortietzung ſolgt) FRörpf Vorteilhöft bei — —— Aufwärts gelnt der Weg! Eine stolze Rückschau Der Führer befahl: Einsatz für das Glück und die Zukunft Deutsch- lands— Der Befehl wurde ausgeführt Die Grundsteinlegung des riesigen Volkswagen⸗ werkes in Fallersleben „Der Führer gab in diesem Jahr den Befehl; den Volkswagen für den Arbeiter! J. der Nacht zum 30. Januar 1933 lohte vor der Reichskanzlei in Berlin das gleißende Feuer von abertauſend Fackeln auf. Eine begeiſterte Menge jubelte dem Führer zu. Niemals wird dieſes Bild in der Erinnerung verblaſſen, immer wird es im Gedächtnis aufhellen, wenn jemals von dem Wun⸗ der des Dritten Reiches geſprochen wird; denn auch dieſe Geburtsſtunde, die ein langjähriges, glaubens⸗ ſtarkes und opfervolles Ringen abſchloß, war ein Wunder. Und in jedem Jahr am 30. Januar tragen die treueſten Gefolgsleute des Führers die lodern⸗ den Fackeln an jenem Balkon vorbei, auf dem Adolf Hitler ſtand, als ihm die erſten Huldi⸗ gungen Deutſchlandͤs dargebracht wurden. Niemals vergeht dieſe Stunde, ohne daß ſie Anlaß zu einer Rückſchau gibt, und niemals wurde die Rückſchau verdunkelt von Enttäuſchungen. Aufwärts ging der Weg ſeit dem 30. Januar 1933. Hinter dem Bau, der jenen nun ſchon hiſtoriſch gewordenen Balkon trägt, erhebt ſich heute die neue Reichskanzlei. Die Begegnung von Godesberg Nach der Aussprache Hitlers mit Chamberlain in Godesberg, der bald darauf die historischen Tage von München folgten In ihrer Weiträumigkeit und künſtleriſchen Ge⸗ ſtaltung iſt ſie vorbildlicher Repräſentationsbau des großen Dritten Reiches. Und als am 12. Januar dieſer Bau geweiht wurde mit dem Neufjahrs⸗ empfang des Staatsoberhauptes, ſprach das endlich geeinte Großdeutſchland ſeine Glückwünſche aus, und die Vertreter der Staaten der Erde richteten ihre Wünſche an den Führer eines Reiches, das größer iſt, als es ſeit vielen Jahrhunderten war, und gefeſtigter, als jemals die Geſchichte ein Deut⸗ ſches Reich geſehen hat. Großdeutſchland wird an dieſem 30. Januar der das ſechſte Jahr der nationalſozia⸗ liſtiſchen Reholution beendet und das ſiebente einläutet, ſeinem Führer zuiubeln. Was Jahrhun⸗ derte hindurch als Traum und heißer Wunſch die beſten Köpfe bewegte, was niemals Verheißung ſchien, iſt doch im Dritten Reich Wirklichkeit ge⸗ worden. Der Führer im Ehrenhof der neuen Reichskanzlei Im Laufe von einem Jahre wurde die neue Reichskanzlei als Repräsentationsbau des groſien Deutschland geschaffen. 2 2 2————— SSSS—————————— S 8 ———— SSSS————————————————— Der Marſck am 30. Januar Von Gerhard Schumann Und immer wieder wird die Stunde klirren Vom Flammenmarſch durchs Brandenburger Tor, Da jedes Kämpferherz dem Führer ſchwor: Wir werden niemals müd ſein, zu marſchieren. Denn was wir ſollen, lebſt du leuchtend vor. Und was wir können, was wir einſtens wagen, Das ahnen wir, wenn unſre Blicke lagen In deinem, der ſich ſo in uns verlor, .— Der Führer verkündet am 18. März 1938 dem alten Reichstag die Rückkehr der Ostmark Daß wir ihn zwingend noch im Herzen tragen, Wenn längſt der Marſch an dir vorüberdröhnt, Entlang den grauen Straßen rufend tünt, Aus immer neuen Männern Takt zu ſchlagen. Dies iſt das Reich, und dem gilt unſer Beten. Der Marſch geht weiter, den wir angetreten. Aus dem„NSDAP⸗Standartenkalender 1939“. Zentralverlag der NSDAP. Frz. Eher Nachf., München. Es gibt in Deutschland keine Fabrik und kein Werk, dessen Schornsteine nicht ununterbrochen qualmen. Oft genug kann die Arbeitskülle nicht bewältigt werden, weil die Menschen fehlen, Photo(): Scherl Die ganze Welt war Zeuge, und wir Deuiſchen haben es in jenen bewegten und heißen Togen er⸗ lebt, daß uns der Sieg nicht etwa als eine längſt gereifte Frucht in den Schoß gefallen iſt, unverdient und ohne daß wir uns regen mußten. Niemals wäre Großdeutſchland geworden ohne das Dritte Reich, niemand hätte jemals deutſches Land in friedlicher Entſcheidung zum alten Reich führen können als Adolf Hitler und das alte Reich zu jenen deutſchen Gauen. Auch das wollen wir nicht vergeſſen. Er und in ſeinem Auftrage die Nationalſozialiſtiſche Partei haben das deutſche Volk an ſein Recht glauben ge⸗ lehrt und ihm ſeine Stärke wiedergegeben, die der inneren Verbundenheit der Volksgemeinſchaft ver⸗ bunden mit der äußeren Wehrhaftmachung, ent⸗ ſpringt. Niemals hätte ein weniger gut vorbereite⸗ tes Volk der mißgünſtigen und rachſüchtigen Welt ſein Recht abtrotzen können. Nicht nur Glauben, nicht allein Hoffnung, ſon⸗ dern auch den Willen zum Einſatz— zu jedem Ein⸗ ſatz hat der Führer von ſeinen Getreuen verlangt, als er um die Macht in Deutſchland kämpfte. Der Sieg iſt ihm am 30. Januar 1933 zugefallen. Seit jenem denkwürdigen Abend forderte der Führer immer wieder von dem ganzen deutſchen Volk nicht allein Hoffnung und Glauben, ſondern auch die Be⸗ reitſchaft zum Einſatz und den Einſatz ſelbſt, wenn das Glück und die Zukunft Deutſchlands es forderten. Wer will behaupten, daß dieſer Einſatz nutzlos vertan' wurde, wer will behaupten, daß er nicht immer fruchtbar geweſen iſt— für den einzel⸗ nen und für Deutſchland? Kurt Winkler. Mussolini begrüßt den Führer bei seiner Ankunft in Rom Der Führerbesuch in Italien bedeutet die Krönung der Außenpolitik des Führers beſtimmte Gegend des Himmels beſchvänkt, 6. Seite /Nummer 49 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, E0. Jannar 1988 Wieberſenen in Wien Von Richard Gerladi In Neſtroys Poſſe„Einen Jux will er ſich machen“, die augenblicklich im Deutſchen Volks⸗ theater in Wien gegeben wird, findet eine Geſangs⸗ einlage aktuellen Inhalts jubelnden Beifall. Der Sinn iſt ungefähr der, daß ein Wiener einen Ber⸗ Iiner in der Donauſtadt getroffen hätte, der von allem, was er ſah, begeiſtert geweſen wäre, und dann kommt jene gutmütig ironiſche Stelle:„Ja möglich, möglich iſt es, aber wahrſcheinlich iſt es micht.“ Was es mit der Wiener Kultur auf ſich hat, er⸗ Lebte ich auf der Gaſſe, bei einer Gelegenheit, wo man es nicht hätte erwarten ſollen. Ich hatte unbe⸗ abſichtigt einem Straßenkehrer im Wege geſtanden, ſo daß er um mich herumfegen mußte. Er trat vor mich hin und bat mich zur Seite zu gehen, indem er ſagte:„Möcht' der Herr ſo lieb ſein?“ Eine Ver⸗ bindlichkeit des Umgangstones, die auch dem letzten Wiener eigentümlich iſt, das zum Beiſpiel iſt etwas, was von der Kultur mehr zeugt als glatt gepflaſterte Straßen, die zweifellos ja auch bald kommen wer⸗ den; und die mehr oder minder vorhandene Zentral⸗ heizung hängt, wie man weiß, jia von den wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen ab. Wir ſind im Altreich in mancher Beziehung weiter, zweifellos, aber der Hiviliſatoriſche Vorſprung läßt ſich einholen. Wenn man die Kochkunſt als einen Maßſtab der Kultur ſo ſind uns die Wiener ihrer⸗ gelten laſſen will, ſeits voraus. Das Wichtigſte aber iſt, daß die zärt⸗ liche Luft noch da iſt, die Weichheit der Bewegungen, das Ausgeglichene der menſchlichen Natur. nem Hymnus auf die Wienerin ſagt Joſef Wein⸗ heber, daß ihr, der ewig Jungen, der Kunſt ge⸗ heimnisvolles Reich tief ins Blut gedrungen iſt. Die Kultur lebt alſo mehr in den Menſchen als in den Aeußerlichkeiten, und wenn vieles verſank, ſo hat ſich die Anmut doch erhalten, die von der Land⸗ ſchaft des Wiener Waldes und der Niederdonau nicht zu trennen iſt. Wien iſt nun wieder ein unveräußerlicher Be⸗ ſtandteil des Reiches, was hart und bitter erkämpft wurde, iſt nun ſelbſtverſtändlich geworden, die Um⸗ wandlung iſt in kurzer Friſt vollſtändiger erreicht, als man hoffen konnte. Diſziplin und Ordnung des Altreiches ſetzen ſich durch. Berlin iſt näher gerückt, als es jemals war. Die Berliner Mittagsblätter, die mit dem Flugzeug herangeſchafft werden, ſind um ein Uhr ſchon auf der Kärntner Straße zu haben. Von hüben und drüben iſt zwiſchen Beamten und Soldaten kein Unterſchied mehr, und noch nie hat man auf den Straßen Wiens die Mundarten des Altreichs ſo oft gehört wie heute. Kometenjäger Eeltier hat Glück In ſei⸗ Dem Tührer Von S Als Fels im Chaos der Führer ſteht: Wie wild um uns auch die Brandung geht. Er läßt uns vertrauen, er reißt uns mit, Er macht uns zu Män nern von Stahl und Granit. So ſtehn wir in roten Ungewittern Und kennen kein Zagen Und jene, und kennen kein Zittern. die ſinken, zum Tode wund, Sie heben die Hand noch in letzter Stund. Und grüßen den Führer in ſchmerzlichem Glück, Und grüßen die Fahne mit brechendem Blick. Wir aber, an klaffenden Gräbern, geloben: Wir ſtürmen zum Siege durch hölliſches Toben, Trotz bietend dem Sturm einer ganzen Welt— Mit ihm, der als Fels ſich ins Chaos geſtellt. ————— —— ———————————— Die Sorge, daß Wien zu einer„preußiſchen“ Pro⸗ vinz werden könnte, ſieht an der Tatſache vorbei, daß das Eigenleben dieſer Stadt nicht auf Aeußerlich⸗ keiten begründet iſt. Die innere Form aber hat hier nie nur eine Oberſchicht, eine verſunkene Ariſtokratie allein, ausgezeichnet, ſondern jeder Straßenkehrer hat noch daran teil. Das Volk iſt gleichzeitig Trä⸗ ger der Geiſtigkeit, und die Muſik iſt hier nie weni⸗ gen Salons vorbehalten geweſen, ſie war in hun⸗ IM NEBEL/ Als ich an einem Nachmittag im Winter vorigen Jahres einer Einladung zu einem Wohltätigkeits⸗ baſar im Savoyhotel folgte, überlegte ich mir ſchon auf der Hinfahrt in der Bahn an Hand eines Stadt⸗ planes von London, meinen Rückweg nach der Vik⸗ toria⸗Station, von wo ich nach dem Vorort B. zu⸗ rückzufahren hatte. Späteſtens um 6 Uhr wollte ich mich verabſchieden, linker Hand an der Themſe ent⸗ lang bis zur Blackfriars⸗Brücke gehen, in Fleetſtreet einen Einkauf machen und mir entweder einen Wa⸗ gen zum Bahnhof nehmen oder durch Strand und Mall am Buckingham⸗Palace vorbei nach Victoria⸗ Station laufen. Aber ich Neuling hatte nicht die 849 SN In 0 1 Aſtronomiſchen Zentralſtelle in Berlin ein roinm aus Amerika eingetröſſen, das die Mitteilung enthielt, daß der amerikaniſche Aſtronom Peltier einen neuen. bisher un⸗ bekannten Kometen entdeckt hat. Peltier iſt geradezu ein Kometenjäger, der ſchon eine ganze Reihe von neuen Kometen entdeckt hat. Er durch⸗ ſücht mit ſeinen hochwertigen Geräten das Weltall nach dieſen ſonderbaren Geſellen, irgendwo auftauchen und ebenda unerwartet wieder verſchwinden. Und der amerikaniſche Kometen⸗ ſpezialiſt hat Glück, denn ſchon mehrfach iſt es ihm gelungen, neue Kometen zu entdecken. Auch diesmal hat ſich ſeine Entdeckung beſtätigt. miſche Zentralſtelle in Berlin gibt die Nachricht von dem neuen Kometen ſofort telegraphiſch an alle deutſchen Sternwarten weiter, die nun ihrerſeits ſofort die Beobachtungen aufnehmen. Der Neuling am Firmament wird buchſtäblich unter die Lupe genommen. Die deutſchen Sternwarten haben auch ſoſort den neuen Kometen feſt⸗ geſtellt und ſeine Bahn und Richtung beſtimmen können. Als er entdeckt wurde, hatte er die Hellig⸗ leit eines Sternes achter oder neunter Größe, mitt⸗ lerweile iſt er näher gekommen und heller gewor⸗ den, ſo daß er jetzt die Helligkeit eines Sternes ſechſter Größe beſitzt. Ende Jannar mit nubewaffnetem Auge zu ſehen Bei den Sternen mit einer Helligkeit ſechſter Größe liegt gerade die Grenze ihrer Sichtbarkeit von der Erde aus. Das bedeutet, daß wir von der Erde aus Sterne mit der Helligkeit ſechſter Größe mit unbewaffnetem Auge gerade noch ſehen können. Da der neue Komet dieſe Helligkeit bereits erreicht hat, und weiter an Helligkeit zunehmen wird, da er ſich der Erde nähert, wird man ihn Ende Ja⸗ muar, alſo in wenigen Tagen mit unbewaff⸗ netem Auge leicht ſehen können. Der neue Komet wurde entdeckt im Sternbild des Schwan und bewegt ſich in Richtung nach dem Quadrat des Pega⸗ ſus. Nur für wenige Tage wird man ihn ſehen können, da er Anfang Februar auf die Halb⸗ kugel abrutſcht. Kometen waren immer mit einem dichten Schleier von Geheimniſſen umwunden. Früher waren die Kometen Gegenſtände ängſtlicher Furcht und wilder Verzweiflung. Man befürchtete den Zuſammenſtoß eines Kometen mit der Erde, wobei dann die Erde untergehen ſollte. Da die Kometen regelmäßige Bahnen haben, dürfte ein Zuſammenſtoß völlig un⸗ möglich ſein. Sollte aber wirklich einmal ein Ko⸗ met von ſeiner Bahn abweichen und auf die Erde trefſen, dann hätte bei einem ſolch unliebſamen Treffen der Komet weit mehr zu befürchten als die Erde. Die Kometen ſind nicht wie die Planeten auf eine haben auch in der Richtung ihrer Bewegung nichts Gemein. ſames, ſondern ſie durchwandern alle Zo⸗ nen des Himmels in allen Richtungen. Bei aller Unregelmäßigkeit beſchreiben ſie doch regel⸗ mäßige Bahnen, allerdings ſehr langgeſtreckte. So kommt es auch, daß ſie ſich ſehr weit von der Sonne entfernen. Ihre Umlaufzeit beträgt daher auch bis zu Jahrtauſenden. Nur bei verhältnismäßig wenig Kometen iſt Bahn und Umlaufzeit berechnet.Aus der die unerwartet, Die Aſtrono⸗ EI ist mit unbewafinetem Auge Zu seben Spektralanalyſe iſt zu erſehen, daß Waſſerſtoff einen Hauptbeſtandteil oͤer Kometen bildet und daß der Kern aus glühendem Kohlengas beſteht. Wer gute Augen hat, wird in wenigen Tagen die drei Teile des neuen Kometen unterſcheiden können, den Kopf, Kern und Schweif. In der Mitte ſitzt der Kern, der am ſtärkſten leuchtet und glänzt. Der Schweif iſt eine Fortſetzung des Kopfes. Er erreicht die außer⸗ ordentliche Länge bis zu 20 Millionen Kilometer. ,. 2— 2———————— 8 2 22 ——————————————————— dert Liedern allen gemeinſam. Man hat einmal ge⸗ ſagt, jeder dritte Wiener ſei ein heimlicher Künſtler, und gerade die vorborgenen Talente und teilneh⸗ menden Dilettanten geben der Atmoſphäre die leichte Beſchwingtheit, aus der das Schöpferiſche immer wieder emporſteigt. Wien hat im deutſchen und im europäiſchen Raum eine eigene Aufgabe. Wenn in Sübdoſteuropa heute die deutſche Kultur führt, ſo iſt das der Leiſtung und Erzählung von Lucie Robmer Rechnung mit dem Londoner Nebel gemacht. Als ich die wohlig durchwärmten und„durchlichteten Räume des Hotels in der frühen Abenddämmerung verlteß, und in die Neue Brückenſtraße eingebogen war, be⸗ fand ich mich bald in einem zuſehends dichter wer⸗ denden, ſchließlich undurchdringlichem Grau, das Atem und Tritte verſchlang, ſich mit feinen Tröpf⸗ chen auf Geſicht und Kleidung legte und mich wie mit dicken Kiſſen von der Außenwelt abſchloß. Zwar ſah ich noch dunkle Schatten mir entgegenkommen, Laternen mit einem fahlen Dunſtkreis auftauchen, ein rotes Licht, das Straßenarbeiter an einem Ge⸗ rät aufgehängt haben mochten, wie einen Rubin leuchten, dann fühlte ich mich mir ſelbſt überlaſſ en und als Fremde vollſtändig hilflos. Mich umwendend hatte ich im Augenblick die Richtung verloren, wußte nicht, ob ich mich von der Themſe entfernte oder darauf zu ging und war recht unglücklich in dem Gedanken, daß um ſieben Uhr der Zug ohne mich abdampfen würde. Was ſollte ich tun? Ich will ſehen, daß ich in einem Hauſe Aus⸗ kunft bekomme, dachte ich, und wollte mich an die Häuſerzeile herantaſten. Ich griff ins Leere. Plötz⸗ lich bemerkte ich, daß ich garnicht mehr Straſtenpfla⸗ ſter trat, ich mußte mich auf einem Gartenweg befin⸗ den. Ich machte noch ein paar Schritte, trat auf wei⸗ chen Raſen und ſtieß an ein Eiſengitter. Ich mußte mich wohl in den Anlagen des Temple⸗Gartens be⸗ finden. Was nun? So peinlich es war, ich mußte den erſten mir Entgegenkommenden anhalten und ihn bitten, mich wenn möglich zu einem Unter⸗ Berbeinatſc der Berbänbe am Abend des 30. Jannar 1933 Scherl⸗Archiv, Sſcer⸗Meullioex benörgeln, darauf kommt es nicht an. fahlen, farbigen Lichtern ächzten gedämpft. deur.“ dem Vorbild der Donauſtadt zu verdanken. Die Wie⸗ ner Eigenart wird auch in Zukunft die werbende Kraft entfalten, auch wenn ſie das verwaſchen Inter⸗ nationale nun abgeſchüttelt hat und wieder ganz deutſch iſt. Berlin vermag Wien manche Anregung zu geben, jedoch wäre es umgekehrt auch erſ ſprießlich. Kein anderes europäiſches Land beſitzt zwei Städte von gleichem Rang, die Englänber haben London, die Franzoſen Paris, die Italiener Rom; wir haben außerdem noch München, Hamburg, Dresden und Köln, wenn man Vergleiche mit Marſeille, Manche⸗ ſter, Neapel ziehen will. Aber man muß ſich deſſen bewußt werden. daß eine Stadt vom Format Wiens eine unvergleichliche Bereicherung unſerer Lebens⸗ möglichkeiten darſtellt, eine Ergänzung, die jeder einzelne ſich liebend zu erwerben hätte. Aus dem Gefühl heraus, daß die beſondere Aus⸗ prägung des deutſchen Weſens in der Oſtmark uns viel zu geben hat, bin ich vor zwanzig Jahren nach Wien gegangen, um dort zu ſtudieren. Es läſt ſich kein fruchtbarerer Austauſch denken, wie er jetzt in großem Umfang eingeſetzt hat. Was das Altreich an iugendlicher Friſche geben kann, das erhält es dop⸗ pelt zurück an ausgewogener Form. Wer ſich an Aeußerlichkeiten ſtoßen will, mag dieſes und jenes Wir werden uns dieſe Stadt innerlich zu eigen machen müſſen, dann wird ſie uns zu einem beglückenden Geſchenk. 05 lächelnde Wien will Wik dem Herzen erobert ſein grundbahnhof zu bringen. Jetzt! Da kam jemand. „Würden Sie wohl die große Güte haben.“ Er ging vorüber. Er hatte mich garnicht gehört. Ich ſtand und wartete, wie mir ſchien, endlos lange. Irgendwo ſchlug eine Uhr. Es wurde immer dunkler.“ die Angſt, daß ich in den Anlagen um den Temple, deſſen Beamte ſchon lange die Büros verlaſſen haben mochten. niemand treſſen konnte und ſchließ⸗ lich hier die ganze Nacht wie eine Tränenweide ſtehen müßte. „Iſt jemand in der Nähe der mir helfen könnte?⸗ 7 rief ich ein über das andere Mal ſo laut wie. mög⸗ lich. Keine Antwort. Das dicke Wolkengewölbe, das mich wie eine Mauer umgab, hielt meine Worte gefangen. Ich war nahe daran zu weinen, als ich plötzlich eine leiſe Berührung an meiner Handtaſche ſpürte. Laut ſchrie ich auf vor Schrecken. Im ſelben Augen⸗ blick hörte ich eine Männerſtimme: da?“ Gott ſei Lob und Dank, eine menſchliche Seele, Ich ahnte die Umriſſe einer großen Geſtalt in einem Wettermantel. Sie ſtand plötzlich ſo nahe vor mir, daß es beinahe einen Zuſammenſtoß hätte.„Würden Sie wohl die große Güte haben.“ ſagte ich meinen Vers auf. „Wenn Sie fremd ſind, werden Sie ſich hier nicht zurechtfinden, unſer Winternebel iſt nicht angenehm. Kommen Sie, nehmen Sie meinen rechten Arm, links iſt mein Hund zu gehen gewöhnt, der Sie wohl eben erſchreckt hat.“ Zaghaft ging ich neben ihm. Er war viel größer als ich und hatte einen feſten, bedächtigen Schritt. Allmählich verließ mich dieg„Angſt: zund ich begann die Situation wie, Lind kleines Abenteuer zu fühlen. Ich ſprach von mei⸗ nem Frrgang und wie dankbar ich ihm wäre.„Es. freut mich, daß ich einer Dame dienlich ſein kann“, antwortete er mit einer gewiſſen Feierlichkeit.„Ich gehe ſeit vielen Jahren immer den gleichen Weg⸗ von Temple zum St. Jamespark und am Schloß und an Viktoriaſtation vorbei. Ich laufe immer, da ich den ganzen Tag über im Büro ſitze. Sie werden den 9⸗Uhr⸗Zug noch erreichen.“ Seine Stimme hat einen guten Klang, dachte ich, und ein gewiſſer Ton ſchwingt darin, der mein Herz anrührt. Wo habe ich ihn wohl ſchon gehört? Sollte ich meinen Begleiter kennen? Uebrigens könnte das Ganze auch die Einleitung zu einem Kriminalroman abgeben: ein junges Mäd⸗ chen verſchleppt, ausgeraubt und nach Südamerika K Unwillkürlich griff ich nach meiner Hand⸗ aſche. „Sie fürchten ſich wohl vor mir?“, fragte im ſelben Augenblick die etwas hohle und zugleich rüh⸗ rende Stimme.„Wir kommen gleich unter Men⸗ ſchen, wenn wir am Schloß vorbei ſind.“ „Nein, nein“, perſicherte ich beſchämt und. begann von meinem Aufenthalt in England zu ſprechen. Schemen glitten an uns vorüber, Omnibuſſe mit Dann und wann ſchienen wir an erleuchteten Fenſtern vor⸗ überzukommen. Jetzt ſah ich eine leichte, immer ſtärker werdende Helligkeit, hörte Worte Vorüber⸗ gehender, ſah die Silhouetten einzelner und kleiner Gruppen, ein ſtärker werdendes Geräuſch rollender Wagen näherte ſich— Viktoriaſtation. Er gab meinen Arm frei:„Nun werden Sie ſich ſchon auskennen.“ „Wie ſoll ich Ihnen danken?“ „Aber bitte ſehr, keine Urſache!“, antwortete er. „Daß ich Sie führen konnte, war mir eine herz⸗ liche Freude, denn“— die Stimme zitterte ein wenig „ich gehöre zu den Krieasblinden.“ Und ſchon hatte er ſich umgewandt und war mit ſeinem Hund nach wenigen Schritten meinen Augen entſchwunden. Witze aus dem Weltkrieg Unſer Feldwebel iſt ein Freund der Kürze. Neu⸗ lich beim Abendappell ſchließt er folgendermaßen: „Starke feindliche Angriſſe bei Verdun ſowie der Urlaub des Musketiers Siebenbrod wurden abge⸗ ſchlagen. Stillgeſtanden! Tretet weg!“(Armee⸗ Zei⸗ tung Nr. 195. * Ein hoher Offizier kommt in der Morgendämme⸗ rung an eine Straßenſperre.„Halt, wer da!“ ruft Pflichtgemäß der Poſten,„Loſung ſagen!“ „Donnerwetter,“ ſagt ſeine Exzellenz,„wie iſt ſie doch gleich? Die habe ich vergeſſen! Na, du kennſt mich wohl von Anſehen, mein Sohn? Wer bin ich denn?“ „Seine Exzellenz, der Herr Diviſionskomman⸗ „Na alſo, da ſiehſt du doch, daß ich kein Spion bin, da kannſt du mich ja auch ohne Loſung durchlaſſen!“ „Nee, das darf ich nu gehm eegendlich nich, aber wenn Se mechten giedichſt emal„Dräsden“ ſagen, da gennt ich Sie vielleicht baſſieren laſſen.“ Und ſo geſchah es. Kriegszeitung Nr. 98.) Niemand näherte ſich. Obwohl ich garnicht zu den Haſenfüßen gehöre, überfiel mich doch plötzlich „Iſt jemand (Kriegsflugblatt der Lillen — —— Montag, 30. Januar 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Seite/ Nummer 49 Die Siadiseiie Mannheim, 30. Januar. Patrouillen vor den Schaufenſtern Der Sountag vor dem Winter⸗Schluß⸗Verkauf Noch niemals haben wir ſo viel Polizei auf den Straßen geſehen wie am vergangenen Wochenende, das als„Tag der deutſchen Polizei“ began⸗ gen wurde. Näheres darüber iſt an anderer Stelle zu leſen. Aber es ſtand in dieſen Tagen auch noch manch anderes auf dem Programm. Man braucht nur daran zu erinnern, daß der Faſchingsbe⸗ trieb mit jeder Woche mehr„auf Touren“ kommt, und daß damit die Zahl der feiernden Narren immer größer wird. Wochenende wieder ſtark zur Geltung. Im Fußball geht es ja allmählich dem Höhepunkt zu, und wenn gar noch Lokalkämpfe geſtartet werden, dann kom⸗ men gleich beſonders große Menſchenmaſſen auf die Kampfbahn. Nicht zu vergeſſen iſt, daß der Gau Baden des NSRe in Mannheim am Wochenende zu einer bedeutſamen Tagung zuſammentrat. Für die Frauenwelt hatte der Sonntag aber noch eine ganz beſondere Bedeutung. Heute beginnt der Winterſchlußverkauf. Dieſe günſtige Gelegenheit wiſſen die Frauen und Mädel zu nützen! Schon am Samstag und vor allem am Sonntag waren ſie bereits unterwegs, um die Schaufenſterauslagen zu muſtern. Dieſe„Pa⸗ trouillengänge“ gehören traditionsgemäß zu jedem Schlußverkauf. Es wird bei ihnen die Kauf⸗Stra⸗ tegie entwickelt, deren Erſolg dann der bekannte Monkagmorgen⸗Sturm auf die Geſchäfte iſt. Man⸗ ches Mittageſſen wird heute etwas einfacher als üb⸗ lich ſein, denn die Frauen habe heute vormittag wenig Zeit, am Kochtopf zu ſtehen. Sie müſſen kau⸗ fen, und kaufen koſtet Zeit und Geld. Wieviel— das erfahren wir Männer ſtets noch früh genug. —wm. Sechs Verkehrsunfälle- ſechs Perſonen verletzt ſechs Fahrzeuge beſchädigt Im Laufe des Samstags ereigneten ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, hier ſechs Verkehrsunfälle, wobei ſechs Perſonen verletzt und ſechs Fahrzeuge beſchädigt wurden. Zwei der Verletzten fanden Auf⸗ nahme in einem Krankenhaus. Achtung, Bilderſchwinoler! Ein falſcher Jugenieur prellt Künſtler Wie vor kurzem ſchon in Karlsruhe, trat neuer⸗ dings in Mannheim ein„Ingenieur“ Paul Hoff⸗ mer geſchickt und von den Hermann⸗Göring⸗Werken beauftragt zu ſein, von allen Künſtlern Bilder uſw. für dieſe Werke zu erwerben. Er müſſe den vorhan⸗ denen Beſtand nachſehen, um eine Auswahl zwecks Vorlage an den Herrn Generaldirektor zu treffen. In dem Mannheimer Falle gelang es dem Schwind⸗ ler durch ſein ſicheres Auftreten, eine Malerin dazu zu bewegen, ihm Bilder zu überlaſſen. Die Nach⸗ prüfung der Anſchrift(Ludwigshafen a. Rh.) ergab, daß man es mit einem Schwindler zu tun hatte. Es werden hiermit ſämtliche Künſtler vor dieſem Betrüger gewarnt. u* Bei der Reichsbahn war der Stadtbeſuchsver⸗ kehr ſowohl am Samstag wie am Sonntag ſehr gut. Dagegen war der Fernverkehr nur mäßig, während der Nahverkehr nicht unbeträchtlich genannt werden kann. Sonderzüge wurden nicht gefahren. a Bekannter Mannheimer ſtarb. Auf dem Mannheimer Friedhof wurde der Kolonialwaren⸗ Händler Albert Fiſcher, eine bekannte hieſige Per⸗ ſönlichkeit, beerdigt. Als begeiſterter Soldat war der Verſtorbene bei den Kämpfen im Weltkrieg im Ober⸗ elſaß verwundet worden. Auch der Sport kam am lej akuſtiſchen Genüſſen auf. mann auf, der vorgab, von der Reichskulturkam⸗ Mannheim am Tao der deutſchen Polizei“ Polizei- aber mal ohne Amtsmiene! Vom Aufheulen der Luftſchutzſirenen am Samstagnachmittag bis zum großen Sapfenſtreich am Sonntagabend Das hinter uns liegende Wochenende ſtand ganz im Zeichen der Polizei. Mit einem gro⸗ ßen Programm ſtellte ſie ſich in den Dienſt des Winterhilfswerkes und dokumentierte damit ernent ihre innige Verbundenheit mit der deutſchen Volksgemeinſchaft. „Noch ein Parkplatz gefällig?“ Punkt 15.30 Uhr heulten am Samstag die ſta⸗ tionären Luftſchutzſirenen auf. Aber das war kein Fliegeralarm, ſondern nur das Zeichen zum Beginn der großen Straßenſammlung. Allenthalben erſchienen Schutzpolizei, Gendarmerie, , Feuerwehr und Techniſche Nothilfe auf der Straße und ſchwangen die Sammelbüchſen. Für jede Spende gab's ein Miniatur⸗Verkehrs⸗ zeichen zum Anſtecken. Bald trug jedermann eine dieſer farbenfrohen und formſchönen Anſtecknadeln. Man hatte die Wahl zwiſchen„Hauptverkehrsſtra⸗ ßen“ und Vorſichtsdreiecken, zwiſchen„Einbahn⸗ ſtraßen“ und„Einfahrt verboten“, zwiſchen„Park⸗ plätzen“,„Parkverboten“ und„Halteverboten“ und manchem anderen. Die kleinen Verkehrszeichen haben ſicherlich manchen angeregt, ſein Wiſſen über die Bedeutung der Verkehrsſchilder zu vervollkomm⸗ nen. So hat dieſe Sammlung über ihren unmit⸗ telbaren Zweck(Zuwendung an das Winterhilfs⸗ werk) hinaus auch einen praktiſchen Nutzen für den Alltag gebracht. Ob ſich das in erhöhte Verkehrs⸗ diſziplin umſetzen wird, bleibt abzuwarten. Auf den Planken zwiſchen Waſſerturm und Paradeplatz ſammelten die Führer der Po⸗ lizei und die ihr unterſtellten Organiſatio⸗ nen ſowie die Führer der Ss. Vor der Hauptpoſt ſah man den Polizeipräſidenten Dr. Ramſperger. Beim Plankenturmhaus ſam⸗ melte Reg.⸗Rat Schüffner, der Verkehrsdezer⸗ herrſchte Hochbetrieb nent des Polizeipräſidiums. Vor der„Alhambra“ begegnete man dem Führer der hieſigen Ortsgruppe der Techniſchen Nothilfe, Ingenieur Geßler. Beim Waſſerturm traf man den ſtellvertretenden Kom⸗ mandeur unſerer Schutzpolizei, Major Sachße, und nicht weit davon entfernt der Leiter unſerer Be⸗ rufsfeuerwehr, Oberbaurat Kargl. Die enge Ver⸗ bundenheit von Polizei und/ trat bei dieſer Samm⸗ lung ſichtbar in Erſcheinung, indem ſtets ein Polizei⸗ führer oder ⸗Offizier zuſammen mit einem ⸗Füh⸗ rer ſammelte. Die motoriſierte Gendar⸗ merie, die bekanntlich in der früheren Luftſchiffer⸗ kaſerne, der heutigen„Hermann⸗Göring⸗Kaſerne“, untergebracht iſt, betreute den Vorort Sandhofen. Am Samstag baute ſie ſich an der Endhalteſtelle der Straßenbahnlinie 10 auf, zog über die Fahrbahn einen dicken weißen Strich, über den kein Kraſtfahrer hinwegkam, ohne daß er eine Spende für das WHW gegeben hatte. Die Jugend vergnügte ſich unterdeſſen damit, an einem Fahrzeug der Gendarmerie immer wieder das Polizeiſignal zu betätigen. Die Buben hatten bald heraus, daß man ihnen etwas, das ſonſt ſtreng ge⸗ ahndet wird, ausnahmsweiſe erlaubte. Die Straßenſammlung wurde am Sonntag um 10 Uhr fortgeſetzt. Die Bahnſchutzpolizei aber, die in ihrer Sammeltätigkeit auf das Bahngelände beſchränkt war, ſchwang die Sammelbüchſe ſchon erheblich frü⸗ her. Das hing einmal damit zuſammen, daß im Bahnhof der Perſonenverkehr ja die ganze Nacht nicht abreißt. Zum anderen hatte es die Bahnſchutz⸗ polizei aber auch auf jene abgeſehen, die noch„vom Samstag übrig geblieben waren“ und ſich in aller Frühe im Bahnhofs reſtaurant einfanden, um dort nach ſchlafloſer Nacht den Anbruch des neuen Tages zu erwarten. Wer eine ganze Nacht hindurch zechen kann, kann auch noch für das WHW etwas tun! Zahlreiche Stanokonzerte Zu jeder Straßenſammlung gehören Standkonzerte. Sie wurden uns am Wochen⸗ ende in großer Zahl beſchert. Am Samstagnachmit⸗ tag wurde gleichzeitig auf vier Plätzen konzertiert. Bei O7 legte das neugebildete Polizei⸗Muſik⸗ korps unter Polizeimeiſter Walter ſeine„Feuer⸗ probe“ ab. Zur gleichen Zeit warteten die Werk⸗ kapellen von Lan z, BBC und Zellſtofffabrik auf Marktplatz, Paradeplatz-und Meßplatz mit aller⸗ 3 Am Sonntag gegen mittag konzertierte dann das Polizei⸗Muſikkorps nochmals aun Waſſerturm, und die Zellſtoff⸗Kapelle kounte man am frühen Nachmittag erneut hören, diesmal auf dem Marktplatz. Unſer Waſſerturm wurde„eingeſeift“ Den langen Reigen der Vorführungen und Dar⸗ bietungen zum„Tag der deutſchen Polizei“ in Mannheim eröffnete unſere Berufsfeuer⸗ wehr, die ſeit einigen Monaten organiſatoriſch auch zur Polizei gehört. Sie fuhr am Samstag um 16 Uhr mit einem Löſchzug am Waſſerturm auf. Eine große Menſchenmenge hatte ſich ſchon einge⸗ funden, als eine rote Kraftſpritze und eine dunkel⸗ grüne Kraftfahroͤrehleiter unter den jedem bekann⸗ ten Signalen anfuhren. Das Grün iſt die neue Farbe für die Feuerwehrfahrzeuge, die Umſtellung der Lackierung kann natürlich nur allmählich voll⸗ zogen werden. Der Löſchzug unſerer Berufsfenerwehr— es war natürlich nur einer von mehreren rührte zunächſt eine vollautomatiſche Meahn fahrdrehleiter vor. Mancher von den Zuſchauern hatte den Einſatz einer ſolchen Leiter, die er bisher nur eingezogen auf fahrendem Löſchzug geſehen hatte. noch nicht erlebt und ſtaunte über die Fixigkeit, mit der die vierteilige Leiter ſich bis auf dreißig Meter hoch⸗ reckte. Dieſes Ausziehen wurde einige Male wiederholt und dabei zugleich die Schwenkbarkeit der Leiter demonſtriert. Dann kletterte ein Feuerwehrmann bis zur oberſten Sproſſe hinauf und grüßte aus luftiger Höhe mit erhobener Hand die ſtaunende Menge, die ſchon an dieſer einfachen Vorführung erkennen konnte, daß für den Dienſt bei der Feuerwehr nur„ganze Kerle“ in Frage kommen, Männer, die vor allem Schwindelgefühle nicht kennen. Von jedem Feuerwehrmann wird über ſein feuertechniſches Können hinaus Mut verlangt. Das offenbarte ſich deutlich auch daran, wie ſich drei Mann am Waſſerturm abſeilten. Sie ſtiegen aus den in etwa 25 Meter Höhe befind⸗ lichen Fenſtern heraus, ſtemmten ſich in wagrechter Lage mit geſpreizten Beinen gegen das Mauerwerk, und dann ging's raſchen„Schrittes“ abwärts. Sol⸗ ches Handhaben der Abſeilerei will verſtanden ſein! Jeder Wehrmann muß dieſe Kunſt beherrſchen, denn bei einem Innenangriff kann es vorkommen, daß ihm die Flammen den Rückweg verſperren. Dann kann er ſich nur mit Hilfe der Leine aus dem Gefahren⸗ bereich bringen. Zum Schluß gab's am Waſſerturm noch eine für das Auge berechnete Löſchvorführung mit Luftſchaum. Aus vier großen Schaumſtrahlrohren ſchoſſen Schaumſtrahlen in die Höhe und„ſeiften“ unſeren Waſſerturm mächtig ein. Der Schaum floß in Strö⸗ men wieder herab und ergoß ſich in Fülle über die Stufen der breiten Treppen, als ſeien dieſe Kaskaden. Vor dem Waſſerturm ſchwoll der Schaum zu be⸗ trächtlicher Höhe an. Kaum waren die Schaum⸗ rohre abgeſtellt und kaum hatten die zu„Schnee⸗ beſonders nachdrücklich männern“ gewordenen Feuerwehrleute die Schläuche eingezogen, da ließ ſich die Jugend nicht mehr hal⸗ ten. Sie tummelte ſich freudeſtrahlend im Schaum, der ihr bis zu den Knien hochſpritzte. Im Ueber⸗ eifer glitten einige Buben und Mädel aus, wobei ihnen die unangenehme Erkenntnis wurde, daß Löſchſchaum naß iſt. Aber den Kleidern hat der Schaum nichts geſchadet, ebenſowenig wie dem Waſ⸗ ſerturm ſelbſt. Löſchſchaum vergeht nach einiger Zeit, ohne irgendwelche Rückſtände zu hinterlaſſen. Wenn die Berufsfeuerwehr einige Zeit nach der Vorführung den Schaum vom Waſſerturm mit Waſ⸗ ſer abſpritzte, ſo nur, um die Zerſetzung des Schau⸗ mes zu beſchleunigen. „Heißt Flagge!“ Der Sonntag begann mit einer feierlichen Flaggenparade. Teils weil die Polizeikaſerne Herzogenried etwas abgelegen iſt, teils wohl auch, weil ſonntags 7 Uhr morgens als recht früh zu Be⸗ trachten iſt, ging dieſer feſtliche Akt faſt ohne Zu⸗ ſchauer vor ſich. Gehört haben es aber ſicherlich nicht wenige. Die ſchneidigen Weiſen des Poli⸗ zeimuſikkorps hallten hinüber zu der Kron⸗ prinzenſtraße, zum neuen„Flußnamen⸗Viertel“, zum öſtlichen Erlenhof und zum Herzogenriedge⸗ biet, und ihr Schall kam an dieſem friſchen Morgen im Echo zurück. Die Flaggenparade dauerte kaum zehn Minuten. Zunächſt marſchierten die Spielleute, das Po⸗ lizeimuſikkorps und eine Abteilung Schutz⸗ polizei aus der Kaſerne und nahm vor der Po⸗ lizeiunterkunft Aufſtellung, Blick auf den großen Fahnenmaſt. Im rechten Winkel dazu poſtierte ſich eine Abteilung Motoriſierte Gendarmerie. Kommandos hallten ſcharf durch den dunklen Mor⸗ gen:„Stillgeſtanden“—„Das Gewehr über!“— „Achtung, präſentiert das Gewehr!“—„Augen rechts!“—„Heißt Flagge!“ Langſam wurde unter den Klängen des Präſentiermarſches die Polizei⸗ fahne am Maſt hochgezogen. Unmittelbar an den Präſentiermarſch ſchloſſen ſich die Lieder der Nation an. Damit war die Flaggenhiſſung zu Ende. Es folgte das große Wecken. Großes Wecken Polizeihauptmann Mattes zu Pferd übernahm den Befehl über das Weck⸗Kommando. Die Gen⸗ darmerie⸗Abteiluung ſetzte ſich an den linken Flü⸗ gel. Wenige Augenblicke ſpäter begann der Marſch durch die Stadt. Die Straßen waren zunächſt noch faſt menſchenleer. Je heller es wurde, umſo beleb⸗ ter wurden ſie natürlich, und beim Rückmarſch des Weck⸗Kommandos zur Polizeikaſerne herrſchte ſo⸗ gar ſchon einigermaßen Betrieb. Es gehört zum Weſen eines„großen Weckens“, daß Muſikkorps und Begleitkommando nicht durch menſchengefüllte Stra⸗ ßen marſchieren. Das Wecken ſoll die Schläfer doch erſt aus den Federn holen! Wenn ſo in früher Stunde das Weck⸗Kommando auſmarſchiert, dann ſchiebt mancher mit noch ſchläfrigem Geſicht vorſichtig die Schlafzimmergardine zur Seite und„linſt“ auf die Straße. Wer aufmerkſam die Häuſerfronten beäugte, konnte dieſe Feſtſtellung auch am Sonntag früh machen. Das Weck⸗Kommando trug Paradenniform. Das war für Mannheim nichts Neues mehr. Die Mannheimer hatten ja vor einigen Monaten bei der Uebergabe der Polizeifahne Gelegenheit, ihre Schutzpolizei und Gendarmerie in der ſchmucken grün⸗grauen Paradeuniform zu ſehen, und ſie wiſſen ſeitdem, daß zur Paradeuniform der Offiziere weiße und zu der der Mannſchaft ſchwarze Federbüſche ge⸗ hören und daß die Schutzpolizei weißes und die Gendarmerie braunes Lederzeug trägt. Von beſon⸗ derem Intereſſe war geſtern früh, daß erſtmals auch rote Haarbüſche bei unſexer Polizei in Erſcheinung traten, nämlich die des Polizei⸗ Muſikkorps. Bei der Fahnenübergabe hatten wir uns noch ein Muſikkorps von Frankfurt bor⸗ ſieine Phralen, ſondern wirklich gute Ratſchläge wollen die fundinnen hören⸗, lagt die junge dame, die täglich in einem großen dextilgeſchãft hinter dem Laden⸗ tiſch ſteht. ⸗deshalb empfehle ich zum waſchen von oberhemden immer perſil. Wäſcheptlege gelernt und wels auch aus eigenen Erkahrungen, das perſilge⸗ pflegte Wälche hygienilſch und luſtdurch⸗ lälſig iſt- und immer tadellos ausſiehtl⸗ Frau fjöflich beſucht ein 9100 Jextilgeſchäft 59a, wenn die Wälche immer ſo ſchön weis bliebe⸗, lagt die ſiundin, als die verkäukerin ihr gerade ein bettlaken vorlegt.⸗daran brau⸗ chen Sie nicht zu zwelfelne, erwidert die gut unterrichtete verkauferin.⸗Vor allem: regelmäsig mie perſil waſchen, dann ſtalkichleier abſetzen- und die Wäſche kann ſich aufk dem Gewebe kein erüber bleibe rein und weis wie am erſten dagl⸗ vDir ſind oft der gündendock für manche fehler der fundlchanl⸗, lagt der chetr des groben dextilgeſchaſtes. Nuch das beſte Wãſchegewebe geht bel einer kalſchen und ſtrapazlerenden 8e⸗ handlung kaputt. deshalb laſſe ich durch meine Verkäuferinnen perſil empfehlen. denn wenn alle meine ſundinnen mieper⸗ ſil- und zwar richtig nach der Gebrauchs⸗ anweilung ⸗ waſchen würden, dann hätte ich kaum noch Reklamationen.⸗ Bei den Meiſterinnen der Sreimdlichleit. Ich trage meine ſiemden immer nur einen Cag⸗, ſagt der Rbtellungeleiter zu frau fð-. Uch. ⸗Sonſt fühle ich mich nicht wohl. Und dieſen kleinen Cuxus kann man ſich ſchon leiſten, denn perſil ſchont ja die Wäſche ſo lehr, das das waſchen für das Gewebe keine finſtrengung mehr bedeu⸗ tet. deshalb nimmt mir meine frau dieſe Sigenheit auch nicht übel, denn ſie ſagt, Derlil wäſcht eigentlich ganz allein. Hicht nur gewaſchen ⸗ nicht nur rein, perſilgeptlegt ſoll Wäſche lein! — 8. Seite /Nummer 49 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. Januar 1939 gen müſſen. Inzwiſchen iſt das anders geworden. Die Mannheimer Polizei hat jetzt ein eigenes Muſikkorps, das ſich beim großen Wecken erſtmals in ſeiner ſchmucken Paradeuniform mit dem roten Haarbuſch zeigte. Das Weck⸗Kommando machte übri⸗ gens unterwegs einmal kurz Halt: Von der An⸗ lage vor 0 7 aus brachte es dem Polizeipräſident vor deſſen Wohnung ein Ständchen. Eine Behelſsbrücke wurde geſchlagen Auch die Techniſche Nothilfe, die der Po⸗ lizei unterſtellt iſt trug in beſonderem Maße zum Gelingen des„Tages der Deutſchen Polizei“ bei. Am Sonntag früh um 9 Uhr rückte eine Abteilung des TN⸗Inſtandſetzungsdienſtes vor U 1 an, um auf dem Raum der alten Grünanlage eine Behelfsbrücke zu errichten. Schwere Hölzer wurden ausgeladen, dazu Rammbären, Seile, Sä⸗ gen, Werkzeuge und was ſonſt notwendig war. Bald ſtanden die erſten Schwelljoche, und gegen Mittag war eine vollſtändige Behelfsbrücke mit Rampen und Geländer fertig. Man merkte es dem Inſtandſetzungstrupp an, daß die meiſten Mitglieder einmal bei den Pionieren gedient haben. Zur Scho⸗ nung des Materials mußte übrigens weitgehend auf die Verwendung von Nägeln verzichtet werden, da hieß es dann ſachgemäß rödeln. Die Behelfsbrücke blieb bis nach 15 Uhr ſtehen. Während dieſer Zeit konnte ſich jedermann, der eine Spende in die WoHW⸗ Büchſe tat, von ihrer Feſtigkeit überzeugen. Er⸗ freulicherweiſe ſchritten ſehr viele über die Brücke, womit ſie nicht zuletzt der Techniſchen Nothilfe für ihren ſelbſtloſen Einſatz Anerkennung zollten. Freivallon„Baden⸗Pfalz“ gefeſſelt! Zur gleichen Zeit, da die.N. vor U1 zu wirken begann, machte man ſich auf dem Flugplatz Neu⸗ oſtheim an die Füllung des Freiballons „Baden⸗Pfalz“. Polizei, NS⸗Fliegerkorps und Flieger⸗HJ arbeiteten einträchtig zuſammen. Das Füllen eines Ballons iſt keine Kleinigkeit. Schon die Vorbereitungen, die notwendig ſind, ehe das Leuchtgas durch einen dicken Anſchlußſchlauch in die Hülle eingelaſſen werden kann, ſind recht umfang⸗ rei. Langſam blähte ſich der Ballon auf. Jedes Höherheben ſeines Kopfes brachte der Haltemann⸗ ſchaft neue Arbeit. Die gegen hundert je 15 Kilo ſchweren Sandſäcke müſſen dem jeweiligen Füllungs⸗ ausmaß entſprechend fortlaufend um je eine halbe Maſche tiefer gehängt werden. Da kommt man ſchon in Schweiß! Gegen 11 Uhr hing der Ballon prall an ſeinen Gewichten. Das Einlaßventil wurde ſachgemäß ver⸗ wahrt. Dann wurde der Paſſagierkorb heran⸗ geſchafft und angehängt. Nun war der Freiballon ſtartbereit und man hätte ihn aufſteigen laſſen kön⸗ nen, aber er ſollte ſich ja nicht einfach„aus dem Staub“ machen, ſondern auch etwas für's WHW ein⸗ bringen. So wurde er an eine Motorwinde gefeſſelt: Er ſollte einigemale als„Feſſelballon“ je ͤreihundert Meter hoch ſteigen und jeweils durch die Drahtſeilwinde wieder heruntergeholt werden, auf daß er neue zahlende Fahrgäſte aufnehme. Leider war es uns nicht möglich, Zeuge eines ſolchen Feſſelaufſtiegs zu ſein. Wir mußten gegen 12 Uhr den Flugplatz verlaſſen, um noch rechtzeitig zur Polizeikaſerne Herzogenried zu kommen. Eine Verbrecherbande wird ausgehoben Unſere Polizei hatte in die Polizeiunterkunft an der Hochuferſtraße zu einem öffentlichen Mit⸗ tageſſen eingeladen. Das ließ ſich die Mann⸗ heimer Bevölkerung nicht zweimal ſagen! In außerordentlich großer Zahl fanden ſich die Eſſens⸗ gäſte ein, zumal es ja auch noch einiges zu ſehen gab. In zwei Speiſeſälen wurde der Koſtprobe aus dem Speiſezettel unſerer Polizei ordentlich zugeſprochen. Es gab Schweinebraten, Rotkraut und Salzkartof⸗ ſeln. Dieſes Eſſen mundete vorzüglich. Nachher war jedermann Gelegenheit geboten, die Räumlichkeiten der Kaſerne zu beſichtigen. Ab 13 Uhr wartete die Hunbertſchaßt der Schutzpolizei mit einer Gefechtsvorführung auf. Ein Stoßtrupp wurde eingeſetzt. Ihm oblag die Auf⸗ gabe, ein Haus zu ſtürmen, in dem ſich eine Berbrecherbande verſchanzt hatte. Der Angriff wurde unter Einſatz von Handgrana⸗ ten und MG⸗Feuer durchgeführt. Da es ſich um eine Demonſtration handelte, begnügte man ſich natürlich mit Uebungshandgranaten und Platzpatro⸗ nen. Dem Stoßtrupp wurde von den Zuſchauern die verdiente Anerkennung zuteil. 3 Während noch der Stoßtrupp an der Arbeit war, fand ſich ſchon auf dem Marktplatz die Polizei⸗ Kraftfahrſtaſfel mit Polizeifahrzeugen ein. Man konnte den gepanzerten Sonder⸗ wagen unſerer Polizei und den Wagen des Un⸗ fallkomman dos beſichtigen und mit der Polizei auch kleine Rundfahrten machen. Auch der Sport kam im Rahmen des„Tages der deutſchen Polizei“ zur Geltung. Auf dem Schießſtand des Polizeiſportvereins knallten am Samstagnachmittag und den ganzen Sonntag hin⸗ durch die Kleinkalibergewehre. Geſtern nachmittag gab es im Herzogenriedpark noch ein Handballſpiel, bei dem ſich Polizei und Turn⸗ verein 1846 gegenübertraten. Ehrung der Toten Am Ehrentag der Polizei gedachte man natürlich auch der toten Kameraden. Am Sonntag um 11 Uhr legte Polizeipräſident Dr. Ramſperger in Begleitung von Major Sachße auf dem Haupt⸗ friedhof am Grabe des 1923 im Dienſt gefallenen Polizeioberwachtmeiſters Böttger einen Kranz nieder. Auch die Stadtverwaltung ehrte den toten Polizeibeamten, indem ſie durch Oberbaurat Kargl einen Kranz übermittelte. In das Totengedenken wurde auch Feuerwehrmannn Oskar Schlecht, der am 15. November 1928 beim großen Brand der Oel⸗ fabrik den Tod fand, eingeſchloſſen. In Gegenwart des Polizeipräſidenten legte der Leiter der Berufs⸗ feuerwehr, Oberbaurat Kargl, auch an ſeinem Grabe einen Kranz nieder. Zur gleichen Zeit führte der Kamerab⸗ ſchaftsbund der Polizeibeamten an der Gedenktafel im Polizeipräſidium eine Geüfal⸗ lenenehrung durch. Außerdem wurde geſtern in Ettlingen im Auftrage des Mannheimer Polizei⸗ präſidenten das Grab des Polizeiwachtmeiſters Am Samstag im Nibelungenſaal: Aja⸗Sterne glänzten Der große Kö⸗Abend Die Wandelhalle war mit einer Reihe meiſt noch unbekannter Filmplakate belebt und ufamäßig her⸗ gang und auch Empore gut beſetzt in der Runde. gerichtet. Im Nibelungenſaal hing der eiſerne Orient von der Empore herunter, vor der Orgel die KoF⸗Fahne. Das war der Rahmen; denn die Sterne bringen ſelber genug Glanz mit. Parkett, Säulen⸗ gang und auch Empore gut beſetzt in der Runde. Müller⸗Rues hatte die Anſage, ein tempe⸗ ramentvoller junger Mann mit Improviſationsta⸗ lent, offenbar auch Sportsmann; denn er kam immer in vollem Lauf auf die Bühne geſtürzt. Er kann ſehr amüſant und geiſtreich ſein, ſo etwa in dem ausgezeichneten„Laß Dir Zeit“, in den Münchner Geſchichten, den ländlich⸗ſaftig pointierten Gedichten. Auch die Moſer⸗Parodie war wahrhaftig nicht ſchlecht mit der nunmehr„gewöhnlichen Wienern, heutzu⸗ tage Paar zu 20 Pfg.“ Aber die an ſich tüchtige Jod⸗ lerei war im Aufbau zu umſtändlich, die Einführung mit der Kritik der Nichtlacher längſt Kliſchée und verſchrottungsreif, und ödann arbeitet er als Betrieb⸗ macher und Schunkelmeiſter mit Mitteln, die wohl immer ziehen, die er aber, gerade er mit dem Ta⸗ lent, garnicht nötig hat. Rein als Anſager faßte er ſich kurz, und das iſt ja immer nur zu loben. Es ſang dann uuſer berlin⸗arrivierter Mannheimer Hans Ballmann eine Reihe Schlager von Friedel Schröder, z. T. auch mit Iwa Wanja zuſammen. Ein Tenor von bemerkenswerter Fülle und männlicher Kraft in den mittleren Lagen, der für dieſe ſentimentalen Klänge beſonders gut geeignet iſt. Es gab bei:„Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“,„Ich werde jede Nacht von Ihnen träu⸗ men“ und erzielte mit noch anderen Wunderwerken der Schröderſchen Schlagerwerkſtatt viel Beifall; bei einer übrigens gänzlich konventionellen Begleitung des großen Komponiſten, der wie viele ſeiner Kol⸗ legen kein eigentlicher Pianiſt iſt. Marianne Simſon, die blonde, blendend ge⸗ wachſene junge Tänzerin mit dem entzückenden Stupsnäschen, konnte ſich auf dem ſchmalen Grat des vorderen Podiums ſchlecht entfalten; man ſah deutlich die jugendlichen Hemmungen vor Wänden und Abgründen, die ſie einengten. Sie gab ſich wien⸗walzeriſch und ſeemänniſch, und wirkte am beſten als Cowboy, mit kleinen pantomiſchen An⸗ ſätzen, zu einer originellen Spezialmuſik von Schröder. Iwa Wanja ſang mit einem urſprünglich⸗ ſlawiſchen Temperament„Die Liebe iſt das Element des Lebens“; es kam ſehr ſchwungvoll trotz Mangel der Begleitung heraus, und auch zuſammen mit Ballmann bewährten ſich bei ihr Stimme und Stimmung und mühelos⸗mimiſches Mitgehen. Carmencita, das kleine ſchlanke Stepweſen, erwies ſich dann als ein Star von Format nach Stimme, ſicherem Auftreten und Talent. Heiſſa, wie ſie tanzte und die Locken ſchüttelte, a la Shirley, a la Marita Gründgens, Chevalier, Elea⸗ nor Powell, Zarah Leander... Es war alles ganz hervorragend, am luſtigſten vielleicht die Chevalier⸗ Parodie. Es iſt ja wohl keine eigentlich bewußte Parodie, ſondern mehr eine hervorragende Kopie, aber dabei ſo ausgetüftelt, genau bis zum Knipſen an den Hutrand, zum Gang und Spiel der Augen, und das alles von einem winzigen ſchlanken neun⸗ jährigen Gör, da iſt man hingeriſſen und lacht ſich einen Aſt. Dabei iſt die Stimme bei allem rauhen Mezzo wirklich wohlklingend. Lambeth Walk ſchließlich von ihr,— das laßt man ſich gefallen! Kirſten Heiberg beſtätigte dann in den beiden Hauptliedern aus„Napoleon“ und „Frauen für Golden Hill“ ihren Ruf als hervorragende Revneſängerin. Auf der Bühne kommt der ſinnliche Reiz, das warm betörende Timbre der Stimme natürlich noch ganz anders echt heraus, wirkſam vor allen Dingen auch darum, weil hier der ſchwüle Hafenſong Eisbren⸗ ners nicht mit einer heroinenhaften Wucht wie bei der Leander herauskommt, ſondern getragen und eingerahmt iſt von einem grazilen Frauenkörper, nur ganz leicht unterſtrichen und akzentuiert durch das feine Lippen⸗ und Augenſpiel. Franz Grothe begleitete übrigens hervorragend mit faſt virtuoſem Schwung. Schließlich zeigte noch der junge ſudetendeutſche Dolf Brandmayer allerhand Muſikalität und Vortragskunſt am Flügel, am beſten wohl weaneriſch: „I muß an Doppelgänger hoam...“ Immer wieder meldete ſich auch Heinz Wehner mit ſeiner Bühnenſchau, d. h. alſo dramatiſch arran⸗ gierten Schlagern, in denen gelegentlich ein zu opern⸗ haftes Poſaunen⸗ und Trompetergepränge obwal⸗ tete; natürlich immer gut geſpielt, am beſten viel⸗ leicht„O mia bella Napoli“, und Wehner ſelbſt iſt ja ein vielſeitiger Mann als Dirigent, Sänger und Geiger. An Stelle von Jutta Freybe und Victor Staal kam dann Olaf Bach vors Mikrophon. Das war ja nicht einfach, aber er zog ſich doch ganz gut aus der Affäre; er erhielt für eine an dieſem Abend leicht deplacierte frieſiſche Rettungsbootballade ſo⸗ wie eine typiſch norddeutſche Verlobungshumoreske viel Beifall. Es wurde dann zu Wehners Telefunkern noch fleißig, wenn auch übertrieben viel„hot“ getanzt. Auch in der Wandelhalle und im Bierkeller gabs vom Fleck weg Gelegenheit zu guter Muſik von Homann⸗Webau Mannen. Die Stars wurden aufs Podium placiert, und ſchrieben, bei unendlichem, dͤurch Werkſchar geregeltem Zuſtrom, unermüdlich Autogramme. Bei der Verloſung nach Ein⸗ trittskarten gab es Starbilder auf Büttenpapier, Noten, Filmweltabonnements und Schallplatten. Der Arrangeur und Geſamtleiter Hans Ballmann hatte wirklich was für die Vaterſtadt getan. Große Trübſal herrſchte, als um halb drei die Muſik ein⸗ packte. Erich Hunger. PPCPCPC00PPPPPP0PPPPPP0PcPPcoPPcCccCCccPPc———PPPPP———TTT————TP—PP Traub, der 1923 im Dienſte ſein Leben gelaſſen hat, durch die dortige Polizeiverwaltung mit einem Kranz geſchmückt. Der„Tag der deutſchen Polizei“ fand am Sonn⸗ tag mit einem Unterhaltungsabend im Nibelungenſaal ſeinen Abſchluß. Wir werden darauf noch zu ſprechen kommen. de. W. th. eeee Am kommenden Donnerstag: Der Reichsberufswettkampf beginnt! 24 000 Teilnehmer im Kreis Mannheim Wie ſehr im Kreis Mannheim bie Bedentung des Reichsberufswettkampfes erkannt worden iſt, geht aus der diesjährigenn Beteiligungs⸗ ziffer von zirka 24000 Teilnehmern beſteng hervor. Gegenüber dem Vorjahre ſind demnach weiter: 8000 Teilnehmer hinzugekommen und es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß der Sinn des Reichsberufswett⸗ kampfes von den Werktätigen in Fabrik und Büro verſtanden worden iſt. Damit kommt aber auch deutlich zum Ausdruck, daß man insbeſondere im Kreis Mannheim beſtrebt iſt, ſeine Kräfte im Wett⸗ kampf zu meſſen und damit ſeine Einſatzbereitſchaft zum guten Gelingen des Vierjahresplanes unter Be⸗ weis zu ſtellen. Am Donnerstag, dem 2. Februar, abends 19 Uhr, findet nunmehr die feierliche Eröff⸗ nung des Reichsberufswettkampfes im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Neben den Spitzen der Partet, der Wirtſchaft. des Staates und der Wehrmacht werden insbeſondere die Träger des Reichsberufswettkampfes, Werkſcharen und HJ, zum Appell im Muſenſaal erſcheinen. Nach der Eröffnung durch den Kreisobmann wird der Gaubeauftragte für Arbeitsbeſchaffung, Oberregie⸗ rungsrat Pg. Nickles, das Wort ergreifen und über die politiſche Bedeutung des Reichsberufswett⸗ kampfes und die Notwendigkeit des Arbeitseinſatzes im Zeichen Großdeutſchlands ſprechen. Im Anſchluß wird der Kreisleiter den Reichsberufswettkampf des Jahres 1939 für eröffnet erklären. Das Rahmen⸗ programm beſtreiten die Werkſcharen ſowie das Bannorcheſter der HJ. Karten zum freien Eintritt ſind auf der Kreiswaltung und an der Abendkaſſe er hältlich. u Vom Plauetarium. Der nächſte Vortrag der Reihe„Strahlung und Leben“ findet am Dienstag, dem 31. Januar, ſtatt. Prof. Dr. K. Feurſtein ſpricht an Hand von Lichtbildern und Expeximenten über„Die Sonnenſtrahlung als Motor des Lebens — Strahlung und Klima— Sonneneruptionen und Elektronenſtröme“. dingungen erhältlich. Bernhard von Weimar Lichtbildervortrag im Kaſino Die diesjährige Vortragsreihe des Landesvereins Badiſche Heimat eröffnete der Direktor des Städt. Zeughausmuſeums Dr. Rob. Pfaff⸗Giesberg im großen Saal des Kaſino mit dem Thema„Bern⸗ hard von Weimar und die Kämpfe am Oberrhein vor 300 Jahren“. Es erſchien dabei wohl angebracht, das große Geſchehen von 1618.1648, alſo die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in Daten, in ſeinem inne⸗ ren Sinn oder ſinnloſem Zuſammenhang von neu⸗ traler Warte aus zu beleuchten oder zu rekonſtruie⸗ ren, um Perſönlichkeit und Handlungen des Herzogs von Weimar verſtändlich machen zu können. Herzog Bernhard wurde der eigentliche ſpätere Führer der proteſtantiſchen Heere, beſſer geſagt, der ſchwediſch⸗franzöſiſchen Truppen, nachdem in der denkwürdigen Schlacht bei Lützen am 17. Nov. 1632 der Schwedenkönig Guſtay Adolf auf dem Kampffeld tot zurückblieb. Allmählich erkannte man, daß es ja gar kein innerdeutſcher Krieg mehr war, den man führte, ſondern mehr eine Einmiſchung der auslän⸗ diſchen Mächte, die ſich von dem ſich zerfleiſchenden Reich noch einige große Stücke wegſchneiden wollten. Frankreich hatte es beſonders auf Elſaß⸗Lothringen abgeſehen. Es war ſo kein Wunder, wenn„rößere Teile der bislang auf proteſtantiſcher Seite kämpfen⸗ den Truppen und auch proteſtantiſche Fürſten zu⸗ ſammen mit den Kaiſerlichen ſich zu einer nationalen Kampfgemeinſchaft zuſammenſchloſſen, um die raub⸗ Und denken Sie bitte daran: Werbedruckscchen vom knfwurf bis zur fer· tigen Arbeit liefert lhnen Druckerei Dr. Haas R1,-6, Fernsprecher 249 44 5 Hannen. kessel, Mit Vorschlägen stehen wir jederzeit zu ihren Diensten Amtl.Bekanntmachungen! Lieſerungs⸗Vergebung. Lernmittelbedarf für den Ele⸗ mentar⸗Unterricht in der Grund⸗ und Hauptſchule. Angebote bis ſpäteſtens Dienstag, den 14. Febr. 1939, vorm. 11 Uhr, an die ſtädt. Beſchaffungsſtelle, F 6. 1. Daſelbſt ſind Angebotsvordrucke und 8 St mes hinen. vieles Uugenannte. Tel. 23584 * Versteigerune Schlaflos? Dienstag. 31. Januar und folsende Tose vormittass 70 Unr und nachmittags 3 Uhr versleigere ici im Aufteag des biquidetors die Restbestände einer nichtarischen Bisenwarengroß- hendlung 8.& D. Sternhetmer 0 F 7, 31 öfentlich gegen Bargahlung. Kuchen · und Gasherde, Gesbacköſfen. Helzöten für Wohnund und Bod, Badeöfen Ofenschieme und Vorsetzer. Hüchen- u Geschäftawaagen. Wosen⸗ Dosenoerschlußmaschinen mit Dosen. emailt. und Alluminlumtöpfe, Scusseln. Plannen. Bssenträͤger. schiitten. Feuerionkiossette, heu-, Dung-, Rüben- und Hoksgabeln. Spaten, Hartohelherken. Dunghacken. Rechen, Seusen. Sichen Schaufenn. Säqden, Nägel. Dachfenster. Tafalblech, Rohrschellen. Haffeemühlen, Mauseſallen Hläött⸗ unc Gasbügeleisen, Gteßkannen, Bundiormen. Wärmefleschen, Thermosflaschen. Thermometer. Maulkörbe. Gewichte. Hohlenfüller usto. Inventar; Schreibtische. Kassenschrünke, klom- moden. Horbmöbel. Garderobeständer, Fische Stühle. Bronseluster. Dawpen, Oeſen: Peitern. Gesimalwaage, beiterwagen, Sackkarren und Beste Kaufgelegenheit für Wiederverkäufer. Besichtigung: Dlenstas ab 9 Unr Alois Stegmüller wusigen 1. Sher Mannheim luſtigen Fremden aus dem eigenen Land zu ves⸗ treiben. Manche proteſtantiſche Fürſten allerdings woll⸗ ten in ihrem bitteren Haß gegen alles Habsburgiſche nichts von einem Zuſammengehen mit der Liga wiſſen und gingen lieber in franzöſiſchen Sold wie Bernhard von Weimar, der ſo für die Ausführung der machtpolitiſchen Pläne Frankreichs am Ober⸗ rhein ein williges Werkzeug wurde. Zunächſt bekam der Herzog von Weimar ein angemeſſenes Jahrgeld, mit dem er ſich eine beachtliche Truppe zuſammen⸗ ſtellen konnte. Das Elſaß erhielt er als ſelbſtändiges Herzogtum verſprochen. Die Kaiſerlichen, die 1638 am Hochrhein ſtanden und da zum erſtenmal mit der Soldatenmacht Bernhards ſeit ihrem erfolg⸗ reichen Kampf bei Nördlingen zuſammentrafen, wur⸗ den bei Rheinfelden in die Flucht geſchlagen. Nun zog der Herzog auf Breiſach zu, der beſten und ſtärkſten habsburgiſchen Feſte im Weſten. Wochenlang lag er mit ſeinen Truppen vor den Feſtungsmauern und wartete auf die freiwillige Uebergabe des wich⸗ tigen Plattes. Die immer wieder zu Hilfe eilenden kaiſerlichen Entſatzheere wurden abgeſchlagen. Erſt als man die Breiſacher ſo weit aushungerte, daß ſie ſogar Menſchenfleiſch aufaßen und die Soldaten zu ſchwach waren, ihre Wafſen zu halten, da wurde die Feſtuna übergeben. Bald darauf ſtarb jedoch Bernhard von Weimar, der fähigſte deutſche Feldherr der Macht⸗ politik Richelieus, von ſeinem Auftraggeber belogen und betrogen. Dr. Pfaff⸗Giesberg zeigte noch einige Lichtbilder, die Soldatenleben und Trachten nach zeitgenöſſiſchen Stichen darſtellten. Dem Vortrag wohnte u. a. auch Stadtkommandant Oberſt Buchert bei. f. Verkehrsregeln, die man kennen muß: „Parkoerbot“—„Halteverbot“ Hateverdot Haru (roοεα Parken, das heißt Abſtellen von Fahrzeugen auf längere Zeit; iſt grundſätzlich nur auf der rech⸗ ten Straßenſeite geſtattet. Ausnahmen hiervon be⸗ ſtehen für Einbahnſtraßen, wo man rechts und links parken darf, und für ſolche Straßen, in de⸗ nen ein Parken auf der rechten Seite(zum Beiſpiel wegen eines Bahngleiſes) nicht möglich iſt. Im übrigen iſt wichtig zu wiſſen, ͤaß Fahrzeuge nur in einem Abſtand von mindeſtens zehn Meter vor und hinter Straßenkreuzungen und Straßenbahnhalteſtellen geparkt werden dürfen. Ferner darf an engen und unüberſichtlichen Straßenſtellen ſowie in ſcharfen Straßenkrümmun⸗ gen(zum Beiſpiel bei der Einmündung der Heidel⸗ berger Straße in den Kaiſerring) nicht geparkt werden. Aus beſonderen Gründen kann das Parken über das Geſagte hinaus an beſtimmten Stellen verboten werden, dieſe ſind aber ſtets durch Parkverbots⸗ tafeln(ſie zeigen ein P mit ſchrägem rotem Strich auf einer weißen Scheibe mit rotem Rand) beſonders zu kennzeichnen. Auf ſolche Weiſe iſt in allen die Breite Straße und die Planken kreuzenden Straßen teilweiſe das Parken auf einer Straßenſeite unter⸗ ſagt, weil ſonſt die Gefahr beſtehen würde, daß dieſe ſehr ſtark befahrenen, verhältnismäßig engen Stra⸗ ßen in einem den Verkehr behindernden Maße„zu⸗ gebaut“ würden. Vom Parkverbot zu unterſcheiden iſt das„Halte⸗ verbot“. Es wird durch eine blaue Scheibe mit rotem Schrägſtrich angezeigt. Während man beim Parkverbot ein Fahrzeug nur nicht für längere Zeit abſtellen darf, iſt beim Halteverbot je⸗ des Anhalten verboten. Halteverbote gibt es in Mannheim nur auf der Reichsautobahn. Im fillgewerk„Mutter und Rind“ gah die Nsv. in inren ſieimen 277 820mütuern trhelung und neue Krotk. Bei dielem Werk kannft 5 ieeee auch du mithelſen durch Deinen miigliedbeitree zur nssv. Hinweis 1. Veranſtaltung der Hochſchul⸗Woche. Mittwoch, dem 1. Februar findet im Muſenſaal im Rahmen der Hoch⸗ ſchul⸗Boche das Orcheſterkonzert ſtatt. Es bringt die vierte Sinfonie von Beethoven, ſowie das be⸗ rühmte Klavier⸗Konzert Es⸗Dur von Franz Liſzt und das virtuoſe Konzertſtück in k⸗Moll von Karl Maria v. Weber für Klavier und Orcheſter. Soliſt iſt der einheimiſche Pianiſt Richard Laugs. Die muſikaliſche Leitung hat Direktor Rasberger. Als Einleitung des Konzer⸗ tes findet die Erſtaufführung zweier Orcheſterſtücke von Wilhelm Peterſen ſtatt, die beſonders für die Eröff⸗ nung der Hochſchul⸗Woche komponiert wurden. Verſuchen Ste rote Ruhe⸗ Perlen, ſchon vielen brachten ſie tiefen, traumloſen Schlaf. Genau auf rote Ruhe⸗Per⸗ len achten! Pak..50 u..— Verkaufsſtellen · Ludwig& Schütthelm, O 4,3 u. Friedrichsplatz 19 Neckar⸗Drogerie Mittelſtr.282 Viktoria Drogerie, Schwetzinger Straße 26, Merkur⸗Drogerie, Gontardpl.2 Haarwässer ausgewogen, wie Birkenwaſſer, Brenneſſelwaſſer, Portugal, Kölniſchwaſſer, Lavendelwaſſer, kaufen Sie faſt zum halben Preiſe wie in Ortginalflaſchen. Bringen Sie Flaſchen mit. S Storchen-rogeris as H 1, 16 Radio- 4 SERGBOITID it der grohen Auswahll 9 4, 7 CFresgane) Fernrut 218 7 SNA Wasserschifte, Rodel- Handwaschbecken Baumskgen, Butter⸗ B1. 1 — ——— —— —— Montag, 30. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe Slick auf Ludwigshefen Friedliche Sprengung eines Wohnhauſes Glauzleiſtung unſerer techniſchen Rothüfe zum Tag der deulſchen Polizei“- Am 11.34 Ahr verſchwand das—* 58 Straße- Platz frei ür das Stadion h Ludwigshafen, 29. Januar. Gefolgſchaftsführer Schaaff, der Führer der Techniſchen Nothilfe, Ortsgruppe XII/30 Ludwigs⸗ bafen a. Rh., hatte für den„Tag der deutſchen Po⸗ lizei“ zur Beſichtigung eines einzigartigen Einſatzes eingeladen, der ſelbſt im Laufe von Jahren einmalig bleibt. Es handelte ſich um die wohlvorbereitete Sprengung und Umlegung eines einzelnſtehenden vierſtöckigen Wohnhauſes in der Mundenheimer Str., das bis jetzt dem großen Stadion, das ſeiner Voll⸗ endung entgegengeht, im Wege ſtand. Seit Sonntag⸗ vormittag 11,34 Uhr iſt dieſer Block des„Anſtoßes“ dem Erdboden gleichgemacht. Zugleich mit dem letz⸗ ten Stein, der nach der Sprengung zu Boden ſchlug, fiel auch dem verantwortlichen Leiter der Sprengung, Gefolgſchaftsſführer Schaaff, und dem Spreng⸗ meiſter Friedrich, dem Führer des Luftſchutz⸗ dienſtes, ein ganz großer Stein vom Herzen, denn bei ſolch großen Sprengungen mit Hunderten von Nächſtbeteiligten und Tauſenden von Zuſchauern iſt die Verantwortung für aller Leib und Leben rieſen⸗ groß. Trotz allerſorgſältigſter Vorbereitungen kommt es ſchließlich ganz anders, als man denkt. Vor allem aber: die Chemiſche Fabrik Dr. F. Raſchig, ein ſehr empfindlicher Fabrikations⸗Organismus, liegt un⸗ mittelbar dem Sprengobjekt gegenüber auf der an⸗ deren Straßenſeite. Das Haus verſank ſo prächtig und planmäßig in ſich ſelbſt, daß nicht eine einzige Fenſter⸗ ſcheibe der Fabrik durch Schleuderſtücke oder durch den in Trümmer ging. Natürlich hatte man vorſorglich die Rolladen her⸗ untergelaſſen und alle Fenſter weit geöffnet. Eine Anzahl halbierter und geviertelter Ziegelſteine ſchleuderte die Spreugwirkung der gewaltigen Ladungen bis zu uns her⸗ über, die wir, etwa 70 bis 80 Meter ent⸗ fernt, am Eingang zur Raſchigfabrik uns poſtiert hatten. Ihnen ſolgte eine rieſige Staubwolke, die den blauen Himmel und bold uns ſelbſt„vernebelte“. 7 Die T. N. hatte nach Feierabend, in ehrenamtlichem Dienſt, 150—160 Bohrlöcher gebohrt mit einem Preßluft⸗Spezialgerät, das das Tiefbauamt vom Städtiſchen Gaswerk zum Sprengobjekt geſchickt hatte. Manche Bohrlöcher durchdrangen die ganze Mauer, ſo daß nur 122 der geeignetſten Bohrlöcher. geladen werden konnten. (meiſt 80 bis 100 Zentimeter unter Straßenniveau) geböhrt, daß ſelbſt die Kellerzugänge völlig verſchüt⸗ tet wurden. Ebendarum mußte man hinterher auch auf die Einſatzübung des Roten Kreuzes verzichten, das„Verſchüttete“ aus den Trümmern bergen wollte. Vier Minuten vor dem gewaltigen Knall waren wir noch als einzige Ziviliſten im Luftſchutzkeller der Firma Raſchig, von dem aus die unheimlichen La⸗ oungen elektriſch entfeſſelt wurden. Dort lagerten um dieſe Zeit nur noch die nicht mehr benbtigten Reſerven an Sprengmaterialien der Dynamit⸗AG. vormals Alfred Nobel& Co., Abteilung Zünd⸗ hütchenfabrik Troisdorf. Von den Patronen koſtet der Dopvelzentner(Gelatine⸗Patronen) 168 Mark. Angefordert waren 45 Kilo, aber gebraucht wurden nur etwa zwei Drittel davon. Nicht viel größer iſt 31 Uö 0cll Q8]UU.UU]—EUülliiUl.!—?:;—!! Schnellverfahren Von E. C. Chriſtophé „Die Sitzung iſt eröffnet“, ſagte der Richter in Neuyork.„Führen Sie den Angeklagten vor.“ Man brachte ihn. „Sie werden beſchuldigt, Fräulein Gwendolin in einem öffentlichen Park ohne ihre Genehmigung um⸗ armt und geküßt zu haben. Angeklagter, geben Sie das zu?“ „Jawohl“, ſagte der Mann und ſenkte den Kopf. „Geben Sie ferner zu“, fuhr der Richter mit er⸗ hobener Stimme fort, und ein zorniges Blitzen brach aus ſeinen Augen,„daß Sie, als Fräulein Gwendo⸗ lin ſich wehrte, ihr in der Hitze des Gefechtes die Naſenſpitze abgebiſſen haben?“ „Jawohl“, murmelte der Angeklagte, und ſein Haupt ſank faſt bis auf ſeine Bruſt. „Sie haben das junge Mädchen dadurch für ihr ganzes Leben entſtellt. Dieſe Untat fordert exem⸗ plariſche Beſtrafung, Sie werden ins Gefängnis 8* Angeklagter, wiſſen Sie, was das bedeu⸗ 8 „Nein“, ſagte der Mann, aber er ſchüttelte ſich ſchon vor Entſetzen. „Sie werden zwiſchen alten grauen Mauern hau⸗ ſen“, donnerte der Richter,„bei Waſſer und Brot. Kein menſchliches Weſen wird um Eie ſein, nur ein alter, vertrockneter Wärter, der mit roſtigen Schlüſ⸗ ſelbunden raſſelt. Wollen Sie das, Angeklagter?“ Der Richter fragte es drohend. „Nein“, flüſterte der Mann und kroch ſaſt in ſich zuſammen. „Aber es gibt noch ein Mittel“, fuhr der Richter gütig fort,„Sie vor dieſem entſetzlichen Los zu be⸗ wahren, es gibt noch ein Mittel, Sie wieder auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Sie werden dieſes junge Mädchen heiraten, Angeklagter. Haben Sie mich verſtanden?“ „Sehr gerne“, ſtöhnte der Angeklagte.„aber „Keni Aber“, grollte der Mann der Juſtiz,„Sie ſind noch verſtockt, wie ich ſehe. Anſtatt glücklich zu ſein, daß ich Ihnen dieſe Chance gebe, kommen Sie mit einem Aber! Wollen Sie alſo ins Gefängnis? Zwiſchen dieſe kalten Mauern, wollen Sie täglich die roſtigen Schlüſſelbunde raſſeln hören, oder wol⸗ len Sie lieber dieſes reizende junge Mädchen zur Frau. Alſo ins Gefängnis, nicht wahr?“ 2 7 Alle Löcher waren ſo tief, Wort weiter! die benötigte Menge ſonſtigen Sprengſtoffs. Dage⸗ gen iſt das einzig wirklich Koſtſpielige des Verfah⸗ rens die„Detonations⸗Zündſchnur“, die mit einer „Detonations⸗Geſchwindigkeit“ von etwa 7500 Meter je Sekunde zündet(oder eigentlich beſſer„explo⸗ diert“ und die 122 Patronen ſo miteinander verbin⸗ det, daß praktiſch alle auf einmal zünden. 300 Meter brauchte man von dieſer Snachellzündſchnur. Ein einziger Meter koſtet eine ganze Reichsmark oder gar noch mehr. Gewöhnliche Zünoſchnur iſt nicht zu gebrauchen, weil ſie viel zu langſam arbeitet. Als wir den Luftſchutzkeller verließen, begann gerade der Sprengmeiſter mit einer kleinen Spe⸗ zialprüfuhr zu klären, ob nirgends in der Lei⸗ tung Kurzſchluß zu befürchten war. Vier Minuten ſpäter legte er mit einem kleinen Hebeldruck das große Gebäude um. Aus ihm waren längſt alle verwertbaren Einrichtungsgegenſtände entfernt und auch die Böden der oberſten Stockwerke entfernt oder angeſägt. Uebrig blieb nach der Spreugung nur ein kleines Mauerſtück, das der Inſtandſetzungs⸗ trupp der.N. im Handumdrehen umlegte., Sofort hatte er auch die Straße geräumt. Der vor⸗ 9. Seite“ Nummer 20 züglich gelungenen praktiſchen Einſatzübung wohn⸗ ten Polizeidirektor Antz, SA⸗Standartenführer Karbinſky,„½Oberſturmführer Schmitt, der Bezirksführer der.N. der Bezirksgruppe Saar⸗ pfalz, Gehrling, aus Saarbrücken bei. Das niedergelegte Haus iſt gut 40 Jahre alt, barg eine Gaſtwirtſchaft und mußte enteignet wer⸗ den. Die guterhaltenen Backſteine verwendet die Stadt beim Bau einer Halle im neuen Stadtteil Oggersheim. Der Reſt dient zum Auffüllen der Böſchung für das Stadion. Bald nach der Spren⸗ gung überflog ein Luftballon die Trümmerſtätte. In Kaiſerslautern ſprengte man nachmittags das alte Geſängnis. Thelma Reiß im Städtiſchen Sinſoniekonzert Morgen, Dienstag, den 31. Januar, findet das 4. Städtiſche Sinkoniekonzert im JG⸗ Feierabendhaus ſtatt. Als Soliſtin iſt die gefeierte Londoner Celliſtin Thelma Reiß verpflichtet, die das Dvorak⸗Konzert für Violonoello mit Orcheſter⸗ begleitung ſpielen wird. Als Gaſtdirigent wird Ge⸗ neralmuſikdirektor Franz Konwitſchny aus Frankfurt a. M. eine Luſtſpielouvertüre(Ouvertüre zur komiſchen Oper„Die verkaufte Braut“) von Friedrich Smetana und die 3. Sinfonie(Eroica) von Ludwig von Beethoven dirigieren. Im Vorverkauf ſowie an der Abendkaſſe ſind noch einige gute Plätze zu haben. * Karlsruhe, 28. Jan. In der Kaiſerallee bei der Schillerſtraße lief ein 10jähriger Schüler in einen Perſonenkraftwagen. Schwerverletzt mußte der Junge ins Krankenhaus gebracht werden. L. Rettigheim, 28. Jan. Der im Weſten beſchäftigte 29jährige Joſef Werſtein, Sohn des hieſigen Ratsdieners, iſt auf ſeiner Arbeitsſtelle tödlich verunglückt. Blitk in den Mannheimer Gerichtsjaal Vom Regen in die Traufe Wegen unerlaubter Rechtsberatung verurteilt Weil er glaubte, daß er wegen ſeiner uner⸗ laubten Rechtsberatung mit einer Strafe von ſechs Tagen Haft viel zu hart beſtraft worden ſei, legte der verheiratete H. von hier, vor dem Mannheimer Amtsgericht ganz entſchieden Beru⸗ fung ein. Allerdings, der Schuß ging nach hinten, dieſe zweite Inſtanz ſprach in dem Berufungsver⸗ fahren eine Geldſtrafe von 60 Mark oder er⸗ ſatzweiſe eine Gefängnisſtrafe von zwölf Tagen aus. Die Strafe hat ſich ſomit verdoppelt. Der Ange⸗ klagte hatte in drei prozeſſualen Verfahren für andere Leute die Schriftſätze aufgeſtellt und bear⸗ beitet, ohne daß er die zu derartiger Rechtsberatung notwendige Erlaubnis des Landgerichtspräſidenten beſaß. Für die Mühe des Schriftverkehrs hatte ſich die Frau des Angeklagten Entgelt geben laſſen. Der in dem derartiger Schriftverkehr für die Kundſchaft erledigt wurde. Deshalb beſaß der Beſchuldigte ſchon eine Angeklagte beſaß vor Jahren ein Büro, gewiſſe Erſahrung auf geſetzlich⸗gerichtlichem Gebiet. Durch die Aufmerkſamkeit eines Richters, der den gleichen Schriftſtil in mehreren Strafverfahren ent⸗ deckte, kam auf die ſtrafbaren Handlungen des Ange⸗ klagten. An ſich wäre gegen die Handlungen des An⸗ geklagten nichts einzuwenden geweſen, wenn er die Erlaubnis dazu eingeholt hätte, wie er es damals tat, als er das Schreibbüro führte. Der Angeklagte wollte dem Gericht glaubhaft machen, daß er zwar gewußt habe, daß er die Genehmigung einholen muß, nicht aber wußte, wohin er ſich zu wenden habe. Der Amtsrichter hatte aber für dieſe unwahrſchein⸗ lichen Einwände kein Verſtändnis und kam wegen dreier Vergehen zur Verhütung von Mißbräuchen in der Rechtswahrung zu der bereits erwähnten Ur⸗ „Um Gotteswillen“, wehrte der Mann mit beiden Händen ab. „Na alſo, ich dachte es mir gleich“, ſtellte der Richter ſeſt,„man hole ſofort den Standesbeamten.“ „Aber das geht doch alles ſo ſchnell, ich kann doch unmöglich gleich jetzt und hier...“, rief der Mann händeringend und blickte flehend zur rettenden Tür. „Nichts geht zu ſchnell, mein Lieber, und keine Ausrede mehr. Gefängnis odͤer geheiratet und kein Baſta!“ Der Standesbeamte ſetzte den Ehevertrag auf. Richter und Schreiber waren Trauzeugen. Das Mäd⸗ chen Gwendolin lächelte lieb. Nur der Angeklagte blickte mit ſtarren Augen um ſich, doch der Richter teilsfindung, zumal der Angeklagte erheblich vor⸗ beſtraft iſt und auch ſo für eine Rechtswahrung un⸗ zuläſſig wäre. * Liebe unter Stiefgeſchwiſtern Das Schöffengericht befaßte ſich in ſeiner geſtri⸗ gen Sitzung mit einem Fall von Blutſchande, der von zwei Stiefgeſchwiſtern, die beide dieſelbe Mutter hatten, begangen wurde. Angeklagt waren der ledige 30 Jahre alte G. und die 20 Jahre alte ledige K. Die beiden halbblütigen Geſchwiſter räum⸗ ten ein, längere Zeit miteinander intim verkehrt zu haben. Dabei wurde die K. noch von ihrem Stiefbruder in andere Umſtände gebracht. Die bei⸗ den Stiefgeſchwiſter hatten ſich erſt vor einiger Zeit bei ihrer Tante in einem Städtchen in der Nähe von Mannheim zum erſtenmal in ihrem Leben geſehen und kennen gelernt. Die Angeklagte will nicht gewußt haben, daß ihr Stiefbruder die⸗ ſelbe Mutter wie ſie hat! Ihre Tante, übrigens die Schweſter ihrer Mutter, ſoll ihr das nicht geſagt haben— behauptete die Angeklagtel Die beiden Angeklagten wohnten eine zeitlang in Mannheim beieinander. Das Mädel wollte ſogar ihren Stiefbruder heiraten. An ſich hat der Geſetzgeber für das Verbrechen der Blutſchande eine Zuchthausſtrafe ausgeſetzt. Für Blutſchande unter ſogenannten verſchwägerten Stiefgeſchwiſtern, wie es bei dieſer Verhandlung der Fall war, ſteht eine Gefängnisſtrafe bis zu zwei Jahren im Ge⸗ ſetzbuch verzeichnet. Der geſtändige Angeklagte er⸗ hielt antragsgemäß eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten zudiktiert. Außerdem faßte das Gericht den Beſchluß, das Verfahren gegen die Angeklagte abzutrennen und auf einen beſtimmten Termin zu vertagen, da noch Erkundigungen eingezogen werden müſſen. hob warnend die Rechte, als ſchüttelte er unſichtbare, raſſelnde, roſtige Schlüſſelbunde. Da unterſchrieb der Mann, zu Tode erſchrocken. „So“, lächelte der Richter froh,„jetzt gratuliere ich Ihnen aufrichtig und von Herzen. Nun können Sie auch, wenn Sie noch wollen, etwas ſagen, denn dem Gefängnis ſind Sie glücklich entronnen.“ „Aber ich bin doch verheiratet“, ſchrie der Mann. „Gewiß— genau ſeit fünf Minuten.“ „Nein“, ächzte der andere,„genau ſeit gehn Jahren.“ 9 5 „Zwei Jahre Zuchthaus wegen Bigamie“, ent⸗ ſchied der Richter ſchnell und ſicher.„Die Sitzung i geſchloſſen.“ 55 Fliegender Holländer“ mit Gäſten Das Grippewetter ſpielt dem Nationaltheater man⸗ chen Streich, und die häufigen Erkrankungen im Per⸗ ſonal wirkten ſich bereits mehr als einmal ſpielplan⸗ ſtörend aus. Auch in der Samstag⸗Aufführung des „Fliegenden Holländer“ machte ſich der Grippe⸗Bazillus inſofern bemerkbar, als Frau Huſzka, die die Senta ſang, wegen ſtarker Indiſpo⸗ ſition um Entſchuldigung bitten ließ, und für den ebenfalls erkrankten H. Hölzlin Herr Schweebs aus Frankfurt als Daland eingeſprungen war. Der künſtleriſchen Diſziplin Roſe Huſzkas war es zu ver⸗ danken, daß trotz der Behinderung kaum irgendwelche ſtörenden Momente ihre eindrucksvolle Geſangs⸗ leiſtung beeinträchtigten, was in dieſem Fall beſon⸗ ders viel beſagen will, denn die Partie der Senta gehört zu den heikelſten Sopranpartien Wagners. Der Frankfurter Gaſt imponierte durch ſeine wohlgeformten voluminöſen Mittel, die er mit Geiſt und Geſchmack einſetzte. Die Leiſtung war auch techniſch bis in kleine Einzelheiten durchdacht und ausgefeilt, ohne jede Uebertreibung der Charakte⸗ riſierung, die dennoch an Plaſtik nichts zu wünſchen übrig ließ. Der Magnet des Abends war Rudolf Bockel⸗ mann, der heldiſche Bariton der Berliner Staats⸗ oper, der als Holländer naturgemäß in erſter Reihe ſtand. Die metalliſche Kraft dieſer großen Stimme, die vornehme und künſtleriſche Art des Vortrags begeiſterten das vollbeſetzte Haus mit Recht. Und wenn cuch, wie es ſchien, ſelbſt Bockelmann nicht voll disponiert war und die Tongebung gelegentlich nicht durchaus Linie hielt, ſo war die Darbietung als Ganzes doch von hoher Künſtlerſchaft diktiert und von echt Wagnerſchem Stilgefühl getragen. Lutz⸗Walter Miller ſang den Erik mit ſchöner tenoraler Glanzentfaltung, Franz Koblitz zeigte ſich in der lyriſchen Epiſode des Steuermannliedes als feinempfindender Sänger und Nora Lande⸗ rich blieb der kleinen Partie der Mary nichts ſchuldig. Ernſt Cremer ſtand am Pult und führte So⸗ liſten, Chor und Muſiker mit feſter energiſcher Hand durch Seylla und Charybdis dieſer von elementarem Elan angetriebenen und immer wieder hinreißen⸗ den Muſik. Endloſe Ovationen für alle am Schluß. Carl Onno Eiſenbart Syiege!, Scherben, Spiegel“ Uraufführung in Darmſtabt Ein großer Entwurf und ein tiefes Thema: Das Vergängliche des Lebens erſcheint im Spiegelbild einer gefeierten und verachteten Wiener Buhlerin des 16. Hahrhunderts. Ein Spiegel verklärt Schön⸗ heit und Jugend und ſpricht bitterſte Wahrheiten im abblühenden Leben. Die Welt ſieht nur die fal⸗ ſche Schönheit, ein Künſtler aber das verewigte Schönheitsbild auch hinter einer häßlichen Schale. Die ſchöne Leone beherrſcht das leichtlebige Wien der Renaiſſance. Der Spiegel iſt ihr Zepter. Ihrer N** 1 N 19*99 38 5 6 8** S Montag, 30. Januar— Allgemeine Körperſchule 3 Betriebsſportkurſe: 18—19 Uhr Stadion Gymnaſtikhalle (Arbeitsamt, Friedr.⸗Wilh.⸗Verſ.). 19 bis 20 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle(Süddeutſche Fettſchmelze). 17.30 bis 19 Uhr Werner⸗Stemens⸗Gewerbeichule(Olex). 18 bis 19.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule(Hutchinſon). 19 bis 20.30 Uhr Eliſabethſchule(Rhenanta-Rheinſchiffahrt). Fröhliche Gumnaſtik und Spiele Betriebsſportkurſe: 18 bis 19.30 Uhr Tullo⸗Oberſchule (Nahrungsmittel⸗Berufsgen.). 18 bis 19.90 Uhr Schiller⸗ ſchule(Joſ. Vögele AG). Reiten: Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 15 Uhr und 15 bis 16 Uhr Reithalle, Sädt Schlacht⸗ und Viehhoß. Heute fallen ab 20 Uhr ſämtliche Kurſe des Sportamte aus. Dienstag, 31. Januar Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule Betriebsſportkurſe: 18—19 Uhr Stadion. Gomnaſtikhalle (Daimler⸗Benz Verkaufsſtelle). 20—21.30 Uhr Peſtalozzi⸗ ſhule B(Engelhorn u. Sturm). 17.45—19.15 Uhr Nebenius⸗ ſchule(Gerling⸗Konzern). 18—19.30 Uhr 11⸗2⸗Schule(Tele⸗ funken). 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule am Neckarauer Uebergang(Enzinger Unionwerke 18.30 Uhr bis 20 Uhr Peſtalozziſchule B(Schenker u. Co.). 20 bis 21.30 Uhr Nebeniusſchule(Klöckner Eiſenhandel). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: Ofſene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.30 Uhr Weberſtraße 19.30 bis 21 Uhr Wald⸗ ofſchule. Betriebsſportkurſe: 16.90 bis 18.30 Uhr Mäd henberufs⸗ ſchule(Arbeitsamt). 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule U 2 (Vollmer). Schwimmen: Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städ⸗ ziſches Hallenbad Halle 2 Betriebsſportkurſe: 18 90 bie 20 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bad, Halle 2(Hildebrand⸗Rheinmühlenwerke und Werner und Nicola). Bo re · Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV.Halle Waldhof (Bopp u. Reuther!. Reiten Ofſene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reitballe Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. Mittwoch, 1. Februar Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 bis 21.30 Ubr Friedrichſchule U 2 und Adolf⸗Hitler⸗Gumnaſinm. 20.15 bis 21.45 Uhr Kirchgartenſchule Neckarau 9 8 Betriebsſportkurſe: 19 bis 20 Uhr Tulla⸗Oberrealſchule (Andreae Noris Zahn). 16.15 bis 20 Uhr TV⸗Halle Wa öhof (Boppeu Reutherſ. 9 bis 11 Uhr Stadion. Feld 2(Alham⸗ bra). 17.30 bis 19 Uhr Schillerſchule(Nagel u. Co.). 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule B(Rheiniſches Braun⸗ kohlenſyndikath. 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Bgt. Armaturen⸗Geſ.) 18.30 bis 20 Uhr Peſtalozziſchure A (AEG). 17.30 bis 19.00 Uhr Eliſabethſchule 1J. Reiß). 18.90 bis 20 Uhr U⸗2⸗Schule(NMZ). 18 bis 19 Uhr Sta⸗ dion(Nahm.⸗G.). 17.15 bis 18.45 Uhr Luſſenſchule F. Wolt Nachſ.). 16.45 bis 18 Uhr Fortbildungsſchule U 2 (Autanz⸗Verſicherung). 19.30 bis 21 Uhr Eliſabethſchule (Agrippinal. 19 bis 20.30 Uhr Humlboldtſchule(Huth u. Co.). 17.30 bis 19.30 Uhr TV⸗Halle Walöhof(Drais⸗ werke). 19.20 bis 20.45 Uhr und 20.45 bis 22.00 Uhr je Karl⸗Friedrich⸗Hymnaſium(DAf Ortsgruppe Strohmarkt. 15 bis 16.30 Uhr Mädchenberufsſchule(Hota). Fröhliche Gomnaſtik und Syiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.90 Uhr Albrecht⸗Dürerſchule, Käfertal; 21—22 Uhr Uhlandſchute. 19.30 bis 21.00 Uhr Wohlgelegenſchule. Betriebsſportkurſe: 16.15 bis 17.45 Uhr Wehlgeienen⸗ ſchule(Herbſt⸗Felingl. 20 bis 21 Uhr Uhlgnoſchule(Pebr. Braun KG). 17.30 bis 19.00 Uhr TV Jahn⸗Turnhalle, Neckaran(Seilinduſtrie). 20.00 bis 21.30 Uhr Liſelot:e⸗- ſhhule(Daut). Kindergymnaftik 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal. Goetheſtr. 8. 15.45—16.90 Uhr Gumnaſtikſaal Goetheſtr. 8. 18.00—19.00 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käſertal. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.90 bis 23 Uhr. Städtiſches Hallenbad Halle 1. 3 Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Stödt. Hallenbhadd, Halle 2(Strebelwerke, Draiswerke und Joſ Vögele AG); 18.30 bis 20 Uhr Stödt. Hallenbad, Halle 3(Hommelwerke); 5 21.30 bis 23 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(F. A. Neidig Söhne und Gebr. Braun KG). 0 Schwerathletik 8 Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TB⸗Halle Waldhox (Bopp u. Revther!. 3 Reiten Oſiene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 17 bis 18 Ubr Reitballe. Städtiſcher Schlacht⸗ und Viebboſ. Schönheit verfallen die Kavaliere der Stadt. Einen Bildhauer, der in Leone das Urbild der Schönheit ſieht und von ihren ſinnlichen Reizen nicht berührt wiro, ſtößt ſie von ſich. Die Königin der Schönheit will um ihrer ſelbſt willen begehrt werden. In die⸗ ſem Augenblick beginnt der Abſtieg Leones. Eine Nebenbuhlerin tritt auf. Leone ſieht, daß der Spie⸗ gel ihr ein anderes Bild zeigt. Lebenshungrig ſtürzt ſie ſich noch einmal in ein Feſt der Freude. Ein Kind der Gaſſe wird an ihrer Stelle zur Schönheits⸗ königin erhoben. Der Spiegel ihrer Jugend und 8 Schönheit iſt vom Leben zertrümmert. Die Frau, der eine Welt huldigte, ſinkt bis an den Rand der Straße. Rauſchvoll zieht der Taumel des Lebens vorüber. Frühere Verehrer begegnen ihr in einer Freudengaſſe. Gebrochen flüchtet Leone in eine Kapelle. Hier erblickt ſie in einer Madonnenſtatue des Bildhauers noch einmal ihre Schönheit. Vor dem vom Leben unverſehrt gebliebenen Hoheitsbils. das ſie einmal verſchmähte, findet ſie den Frieden. Sie ſtirbt in verdämmerndem Licht. Erich von Hartz, der Verfaſſer, wird in dieſem dramatiſchen Entwurf, bei vielen allzu menſchlichen Dingen, über die wir gerne ſchweigen, ſehr deutlich. Den Spiegel verallgemeinert er als Sinnbild des Vergänglichen. Das Schemenhafte des Lebens wird ſichtbar in der Schönheit einer Frau, in der Laune der Welt und im Verfall aller ſinnlichen Werte. 8 Echtes und Falſches prallen in dramatiſierten Ge⸗ genſätzen aufeinander. Man ſpürt in der Steigerung der kußeren Geſchehniſſe faſt eine ſchickſalshafte Geſetzmäßigkeit, die aber auch der äußerſten Not immer noch einen Lichtſchimmer läßt. Flüchtige, zu impreſſioniſtiſch angelegte Bilder, laſſen das große Thema in manchen Szenen verſchwimmen. Andere wieder kontraſtieren um des Effektes willen. Allegorien erſetzen nicht immer vollwertig, die Wirk⸗ lichkeitsſchau. Das Allgemeingültige, das mit einer dichteriſchen Sprache zu uns dringt, bindet das große Geſchehen dieſer Lebensgeſchichte auch über neben⸗ ſächliche Stationen hinaus. 8 An dem ſtarken Uraufführungserfolg hatten die Träger der Hauptrollen Urſula v. Seibnitz als Leone, Lilo Dietrich als Liane und Walter Seg⸗ ler als Bilödhauer Stephan unter der Regie de Intendanten Franz Evert beſtimmenden Antei 8 Dr, Otte Beters. 5 Morgen- Ausgabe 150 Jahrgang Nr. 49 Neuer deutſcher Fußball-Länderſieg Belgien verliert das Fußball-Länderſpiel gegen Deutſchland in Brüſſel vor 60 000 Zuſchauern:4(:2) (Von unſerem nach Brüſſel entſandten B..-Sonderbericht⸗ erſtatter) Brüſſel, 29. Januar.(Eig. Drahtber.) Everton kommt Am Sonntagmorgen iſt in Brüſſel die deutſche Reiſegeſellſchaft noch durch Prof. Dr. Nerz verſtärkt worden. Dr. Nerz kam aus London, wo er auf der Suche nach einem Trainingspartner für Spiele deut⸗ ſcher Auswahlmannſchaften im Mai geweſen iſt. Wenn auch Dr. Nerz keine beſtimmten Aeußerungen machte, ſo weiß man doch, daß er die engliſche Spit⸗ zenmannſchaft verpflichtet hat. Mit den Spielen gegen Everton werden im Mai unſere eigentlichen Aufbau⸗ arbeiten für das Olympiſche ſetzen. An dieſem Turnier dürfen bekanntlich ehe⸗ Wer richtet Ihre 5 K Kiepper-Karie fachmännisch 07.24-Tel. 51092 malige Berufsſpieler nicht teilnehmen, alſo kommen auch die gegenwärtigen Wiener Spitzenſpieler nicht in Betracht. 45 000 Zuſchauer Das Wetter in Brüſſel iſt annehmbar geblieben. Die deutſche Mannſchaft beſuchte morgens noch ein⸗ mal das Stadion und die wichtigſten Sehenswürdig⸗ keiten der Stadt. Sehr früh hatte dann bereits der Anmarſch zum Stadion eingeſetzt. Im Stadion machte ſich inzwiſchen ein eiſiger Wind auf, aber die Ränge ſind doch ſtark beſetzt. Lange war in Brüſſel bei einem Länderſpiel kein ſo großer Andrang zu verzeichnen. Während eine Militärkapelle ſpielt, füllen ſich die Lücken. Die 70 000 Perſonen faſſende Fußballturnier ein⸗ Anlage iſt zur Stunde des Spielbeginns nach offi⸗ zieller Angabe mit 45 000 Menſchen beſetzt. Unter den Ehrengäſten erſcheint auch der deutſche Botſchafter von Bülow⸗ Schwandte. Der Reichsſportführer hat an die beiden Mannſchaften ein Telegramm geſandt, worin er ihnen ein gutes Spiel und eine neue Vertiefung der ſportlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Ländern wünſcht. An den beiden Kopfſeiten des Spielfeldes ſind an hohen Maſten die deutſche und die belgiſche Nationalflagge gehißt. Die/ Mannſchaften werden mit ſehr herzlichem Beifall begrüßt. 2000 Reichsdeutſche ſind auf dem Platz. In den Morgenſtunden kamen noch Sor er⸗ züge aus Köln und Duisburg und die Landsleute fallen kräftig in die deutſchen Nationalhymnen ein. Es ergibt ſich nicht die leiſeſte Störung. Mit Achtung hören die Belgier die Lieder unſerer Nation und klatſchen nach Beendigung kräftig in die Hände. Stynen und Lehner, die Mannſchaftskapitäne, wählen. Die Deutſchen müſſen zuerſt gegen den Wind ſpielen. In den Mannſchaftsaufſtellungen hat ſich keine Aenderung ergeben, ſie ſpielen alſo in der angekündigten Aufſtellung wie folgt: Belgien: De Raedt; Paverick, von Caelenberg: Dalem, Stynen, Paul Henry; Winnepenninck, Voorhoof, Iſemborghs, Braine, Buyle. Deutſchland: Platzer; Streitle, Schmaus; Rohde, Goldbrunner, Gelleſch; Lehner, Hahnemann, Bin⸗ der, Schön, Arlt. Der Kampf beginnt Belgien eröffnet im Anſtoß mit einer großen Offenſive. Zunächſt geht der Ball aber ins Aus. Nun gibt es einen deutſchen Gegenvorſtoß auf dem linken Flügel, aber dann drängen die Belgier mit aller Kraft. Braine ſtößt hindurch, Rohde iſt über⸗ ſpielt, aber Platzer rettet. Die roten Teufel ſind äußerſt lebhaft. Goldbrunner und Schmaus müſſen ſich immer wieder ins Kampfgetümmel werfen. Immer wieder ſtoßen die Belgier in der Mitte durch. Platzer liegt am Boden und der Ball rollt auf unſer Tor, aber im letzten Moment bringen Goldbrunner und Schmaus den Ball noch zur Ecke weg.— Ein ſchöner Vorſtoß unſeres rechten Flü⸗ gels iſt der einzige Troſtblick in dieſer Drang⸗ periode der Belgier. 9 Binder ſteht dann abſeits. Platzer wehrt dann durch Fußabwehr vor zwei Belgiern. Unſere Außen⸗ läufer ſind ſchwach. Die Belgier drängen. Nach ſechs Minuten ſcheint der erſte Anſturm abgeſchlagen, aber noch immer gibt es große Not vor dem deutſchen Tor. Platzer hält glänzend einen Schuß und einen Nachſchuß. Das deutſche Spiel will nicht in Fluß kommen. Man ſieht lediglich einige ſchöne Momente auf dem linken Flügel Schön—-Arlt. Immer wieder ſtoßen die Belgier vor. Schön iſt unſer aktivſter Stürmer, immer wieder reißt er den Ball nach vorne. Von der 9. Minute an beſſert ſich das deutſche Spiel. Unſere Männer ſind leicht überlegen und kommen auch bereits in der 10. Minute zum erſten Treffer. Der linke Flügel hat den Ball nach vorn gebracht, ein Kopfſtoß von Binder wird abgewehrt, Lehner legt nochmals den Ball vor und ſchon ſitzt Binders Schuß im Netz. Kurz darauf ſchießt Binder aus 30 Meter unplaciert. Unſer Linksaußen Arlt zeichnet ſich aus. Zwar ſieht man immer noch Gegenſtöße der Belgier, aber in wachſendem Maße wird unſere Mannſchaft überlegen. Eiſern ſteht die Hintermann⸗ ſchaft, die Läufer bauen ſich weit in das Angriffs⸗ ſpiel ein und der Sturm macht bald was er will. Der ViR Mannheim bleibt ungeſchlagen Neecharau erzwingt ein Anentſchieden Bie Neckaran— VfR Mannheim 070(:0) m. Mannheim. 29. Januar(Eig. Ber.) Die durch den Beſchluß des Führers angeordnete Um⸗ wandlung des DR in den NSRe zeigt im Mannheimer Bereich als erſte Auswirkung den ſtärkeren Einbau des Sports in die Parteiveranſtoltungen. Die Stiftung eines Pokals durch Kreisleiter Schneider mit der gleichzeitigen Beſtimmung, daß bereits die laufenden einheimiſchert Gaurundentreſſen zugleich als Aus⸗ ſcheidungskämpſe um dieſe Trophäe zu werten ſind, haben in letzter Stunde den ſchon über das Entſcheidungsſtadium hinausgreifenden Gaumeiſterſchafts⸗ wie Abſtiegskämpfen in Mannheim ein doppeltes Gewicht verliehen. Die wei⸗ tere Feſtlegung, daß beim Kreisparteitag im April die beiden beſten Vereine um den Pokal ſich ſtreiten werden, wird emeut noch einmal die Kräfte der Mannſchaften ſpannen, um vielleicht auf diefem Gebiete noch zu beſon⸗ — zu kommen. Selbſtverſtändlich wurde auch der jüngſte Gang au der ſtädtiſchen Großkampfſtätte in ſeiner Sc weſentlich gehoben, denn hier eröfſnete ſich auch für den Vf Neckarau eine neue Perſpektibe. Auch für den Zu⸗ ſtrom wirkte ſich die Verkettung von Punkte⸗ und Pokal⸗ treffen offenſichtlich aus, denn rund 4000 Beſucher dürften ———5 0 um die, ſoviel n e ne Meiſter allet: * chaft in kaum in Frage Bfs Neckaran: Dieringer; Lutz, Gönner; Benner, —— Größle; Veitengruber, Henneberger, Roth, Hack, BſR. Mannheim: Vetter; Conrad, Rößking; Hennin⸗ — Seth. Rohr; Spindler, Herold,— 8 Abum Strie⸗ In Anweſenheit von Vertretern der Bewegung. 9 Stadt wie der ſportlichen Behörden, an 1 5 Epibe Kreisleiter Schneider, Gauſportſührer Kraft und Gauamtmann Groth, beginnt das Spiel mit Anſtoß des gegen den Wind ſtehenden ViR der nicht gleich in Schwung kommt, ſo daß die ſich ſchneller findenden Neckar⸗ auer den erſten gefährlichen Moment durch Zuſammen⸗ ſpiel Roth—Wohl herausarbeiten, doch Vetter iſt auf der Hut und vereitelt in ſicherem Sichwerfen die letzten Ab⸗ ſichten. Ein aus dem Lauf geſchoſſener, ſehr kitzliger Ball von Veitengruber, wird von Vetter aleichfalls auf der Torlinie geſtoppt. Neckarau ſetzt den erſten, allerdings er⸗ Eckball, worauf ein gut placierter Kopfball eitengrubers abermals die Beute des tadellos ſunktio⸗ nierenden VfR⸗Hüters wird. Auch ein Fernſchuß von Roth findet bei dieſem keine Lücke. Ein von Roth herein⸗ gegebener Ball wird von Veitengruber, der ſehr aktiv iſt, wenige Schritte vor dem Kaſten danebengefagt. Neckorou behält das Heft auch weiter in der Hand. da VfR keine Anſtalten macht, zu einer wirklichen Geſchloſſenheit zu kommen. Der erſte ernſtliche Schuß des PfR(Herolb) entgleitet Dieringer, doch dieſer kann das hochgeherrde Leder noch auffangen. Nun ſetzt auch der Gaumeiſter end⸗ lich ſeinen erſten Druck, holt ſich ebenfalls ſeine erſte Ecke. und ein ganz bedrohlicher Schuß von Adam landel neben dem Netz. Das Bild dreht ſich nun mehr; auch Bi bekommt brerizliche Situationen zu koſten. Allerdings iſt der ſcharf bewachte Lutz noch nicht im Blet. Hack und Henneberger behindern ſich donn gegenſeitig im Bemühen um das Leder, ſo daß der wirklich klare Moment verpaßt wird. Die zweite Ecke ViR wird von Spinöler wohl wunderbor getreten, doch von Neckarau herausgeköpft. Ein tſicher geglaubter Treſſer durch Kopfball Lutz' endet beim niedergehenden Dierinoer. Unter weiteren vergeblichen Bemühungen geht es in den:0⸗Pauſen⸗ ſtand, nachdem BfR noch einen mächtigen Dreh vor ſei⸗ nem Gehäuſe glücklich überſtanden. Nach Seitenwechſel ſteht VinR mit Rückenwind und man erwartet nun doch eine ſchärfere Aenderung des Ge⸗ ſemtabloufs. Beide Mannſchaften gehen nach Wiederanſtoß ſchärſer in die Angelecenbeit, doch wird ein Treſſer von Veitengruber infolge Abſeits nicht gewertet. Auf der an⸗ deren Seite lenkt Lutz aus vollem Lauf knapp daneben. Leider verläßt nun Wahl infoloe Verletzuna das Feld. was die Anoriſſskraft der Neckorauer weſentlich ſchwächt, do zumeiſt ſich nur—3 Stürmer vorne beſinden. Nach zehn Minuten erſcheint Wahl wieder, was dem Kampf über den Strang geſchlagen, ober wieder mehr Schwung gibt. Striebinger ſchießt dann Die⸗ ringer überhaſtet glatt an, aber ein mißgeſchickliches Hände von Lutz führt zu Händelſer, den Spindler aat den Pfoſten ſetzt; im Anſchluß dritte erfolgloſe Ecke für VfR. Dieſer ſpielt unter der wachſenden Unſicherheit Neckaraus nun voll überlegen. Lutz knallt an die Latte und noch einer Reihe weiterer Ecken ſtreicht ein Schuß Spindlers hart über den Kaſten. Trotz dauernden Drucks des Spitzenhalters will bei der maſſierten und ceitſchloſ⸗ ſenen Abwehr von Neckarau die Entſcheidung nicht kom⸗ men. In der Hitze des Gefechts wird beiderſeits mal e überroſchenderweiſe bleibt die Sache unentſchieden und neben einem wertvollen Punktgewinn bleibt Neckarau auch die weitere Teilnahme am Pokal offen. Der Gaumeiſter, der diesmal ohne Fuchs antrat und ſich ſtreckenweiſe bei dem geſicherten Führungsſtand offenbar Reſerve auferlegte, brachte in der erſten Hälfte wiederum nicht ſein früher gewohntes Spiel zuſtande, woran neben der zeitlichen Langſamkeit im Innenſturm auch die gute Deckungsarbeit Neckoraus mit verantwort⸗ lich zeichnete. Herold auf Halbrechts fiel wohl in keiner Hinſicht direkt auf, konnte aber Fuchs natürlich nicht er⸗ ſetzen, was gleichfalls für die Sturmleiſtung ſich fühlbar machte. Ausgezeichnet wor wieder Vetter, der in der Hauptſache den Spielſtand vor dem Scitenwechſel heraus⸗ arbeitete, aber auch die Verteidigung hielt, wie immer, ſtand. Auffallend war diesmal die Zurücknahme von Henninger an Stelle Ferths als Stopper, während letzterer im Mittelfeld ſich nicht ohne Erfola am Auſbau beteiligte. Spindler hatte mitunter ebenfalls ausge⸗ zeichnete Strecken, und Adam fiel durch die geiſtige Verarbeitung des Spielgedankens angenehm auf. Jeden⸗ falls iſt der Mannſchaft, trotz einer gewiſſen Verſteifung in der Leiſtung, durch den heutigen Ausgang nach menſch⸗ licher Vorausſicht die Meiſterſchaſt geſichert. wobei wie⸗ derum ins Gewicht fällt, daß auch dieſer Sonntaa un⸗ geſchlagen überſtanden wurde. Dem VfL fehlte es genau wie dem Gegner im Innen⸗ ſturm an Schnelligkeit und Schußentſchloſſenheit. Der wirkſamſte Teil war die Läuferreihe in der neben Größle, der wohl etwas langſam ſchien, beſonders Klamm beſriedigen konnte. In der Fünſerreihe war Veitengruber der aktivpſte und ſchußfreudigſte, hatte aber teilweiſes Pech in ſeinen Schüſſem. Die Geſamt⸗ leiſtung erhält ihr Zeugnis aus der Tatſache des ver⸗ dienten Ergebniſſes, denn vor der Pauſe hätte die Elf mit mindeſtens zwei Toren in Vorſprung kommen müſſen. Auch das Schlußtrio war alles in allem auf der Höhe. Lauer⸗Plankſtadt hätte mitunter— und auch ſchon früher — ſchärfer durchgreiſen dürſen, brachte aber das Gaaize gerade noch ſo zum annehmbaren Ausklang. A. M. Mühlburg ſchlägt Sanohofen BſB. Mühlburg— SpBg. Sandhofen:0 o. Karlsruhe, 29. Januar.(Eig. Drahtber.) Mühlburg: Becker, Bohner, Rink, Joram, Moſer, Noe, Ebert, Raſtätter, Fiſcher, Seeburger, Oppenhäuſer. Sandhofen: Rohrmann, Schenkel, Streib, Krukoyſky, Michel, Wehe, Weickel, Barth, Erbacher, Fenzel, Vogel. Schieoͤsrichter: Wack e r⸗Niefern. Zuſchauer etwa 2000. Man wußte nicht richtig, was man von den Sandböfern holten ſollte. Ihre Poſition in der Tabelle ſpricht nicht für eine beſondere Stärke, aber verſchiedene Ergebniſſe an den letzten Sonntagen ließen doch den Schluß zu, daß man es hier mit einer Mannſchaft zu tun hat, die im Laufe der Saiſon an Stärke gewonnen hatte. Man hatte deshalb auch einige Bedenken für Mühlburg, zumal dieſe Elf bekann⸗ termaßen in den Verbandsſpielen lange nicht das gehalten hatte, was man von ihr erwartete. Die Klippe iſt von Mühlburg überraſchend gut umſchifft worden und das des⸗ halb, weil ſich die Mannſchaft enoͤlich einmal wieder zu der Spielweiſe zuſammenfand, die ihr im Laufe des vergan⸗ genen Jahres zu ſo herrlichen Erfolgen verhalf und ſie im Pokalwettbewerb ſo weit vorbrachte. Das Spiel wird von Mühlbura vom Anſtoß weg diktiert. Ueber die ganze erſte Spielhälfte war Mühl⸗ burg die eindeutia beſſere Mannſchaft. die in jeder Hin⸗ ſicht größeve Qualitäten aufwies Das Leder lief von binten bis nach vorn mit der notwendigen Schnelligkeit und Präziſion. An dem ſchönen Erfola ſind ganz beſonders beteiligt die geſamte Hintermannſchaft, insbeſondere der linke Läufer Noe und im Sturm Oppenhäuſer, Raſtätter und Fiſcher und mit einigem Abſtand Seeburger, während Ebner der ſchlechteſte Mann im Mühlburger Sturm war. Man kan auf Grund ſeiner gebotchien Leiſtung ſagen, daß das Experiment, ihn auf dem rechten Flügel zu ver⸗ wenden, nicht geglückt iſt. Sandhofen war, wie ſchon erwähnt, bedeutend ſchwächer als man erwartet hatte. Erſt gegen Mitte der zweiten Spielhälfte kam die Mannſchaft etwas beſſer zuſammen und konnte jetzt das Spiel offcner geſtalten. Bis dahin ſah man aber auch wirklich wenig von dem, was mon ſchlechterdings von einer Gauligamannſchaft verlangen muß. Man kann aber auch nicht einen Mann erwähnen, der über den Durchſchnitt hinausragte, wohl waren ver⸗ ſchiedene Spieler da, die ſich redlich Mühe gaben und erkennen ließen, daß ſie Sinn und Verſtand ſür ein gutes Spiel haben, aber das reichte eben nicht aus. Man hatte allerdings auch den Eindruck, daß Sandhofen einen ſchlech⸗ ten Tag erwiſcht hatte, denn ſo ſchwach kann die Mann⸗ ſchaft uormalerweiſe nicht ſein.— Spielverlauf Mühlburg hat ſofort die Oberhand und hält ſich minu⸗ tenlang vor dem Sandhofer Tor auf. Ihr Spiel iſt aber noch nicht flüſſig und gefährlich genug, ſo daß die Aktionen vorläufig nicht erfolgverſprechend ſind. Sandhofen ſtößt nur vereinzelt durch. In dex 13. Minute leitet Mühlburg einen zügigen Angriff ein. Seeburger gibt an Oppen⸗ häuſer, der ſich kraftvoll einſetzt und faſt von der Außen⸗ litie das Führungstor erzielt. Mühlburg behält die Ober⸗ hand. In der 20. Minute ſcheint der zweite Erfolg zu reifen. Moſer gibt einen Freiſtoß an Seeburger, der direkt verlängert, aber knapp neben die Latte trifft. Erfreulicherweiſe kommt Mühlburg mehr und mehr ins Spiel und verbindet damit wieder jene Gefährlichkeit, die man ſchon ſeit Wochen vermißt. Ein zweites Tor war der Erfolg der Umſtellung auf die produktive Spielweiſe. Ra⸗ ſtätter bekommt einen von Rohrmann eben abgewehrten Ball. Bevor Rohrmann wieder in feinem Gehäuſe war, läßt Raſtätter einen Schuß los und Rohrmann, der nur noch berühren konnte, war geſchlagen. Das Spielgeſchehen wird nach wie vor von Mühlburg diktiert. Man verſteht nicht, wie Sanoͤhofen verſchiedentlich ſo deutliche Siege er⸗ zielen konnte bei dieſer Mannſchaftsleiſtung. Bei der Pauſe ſteht das Spiel immer noch:0 für Mühlburg. Nach dem Wiederanſpiel leitet Mühlburg eine neue An⸗ griffsſerie mit einem Vorſtoß auf der rechten Seite ein. Oppenhäuſer verzapft einen fabelhaften Kopfball, der ein Tor verdient gehabt hätte. Doch es ſollte nicht ſein. Er ging knapp neben den Pfoſten. Mit Mühe und Geſchick hält dann Rohrmann einen Seeburger⸗Schuß. In der 9. Minute der zweiten Hälfte iſt er der Situation nicht mehr gewachſen. Raſtätter gibt einen Strafſtoß an Ebert, dteſer verlängrt an Fiſcher, der auf:0 ſtellt. Mühlburgs Spiel behält weiter ſeine angenehme Seite. Jeder Ball wird unverzüglich in den Strafraum Sandhofens weitergegeben. Das bringt Leben und in der 18. Minute das vierte Tor. Noe war der Schütze des glücklichen, aber deshalb nicht we⸗ niger ſchönen Tores Ohne einen Augenblick zu zögern ſchlug er den Ball aus der Luft halb vom Sandhofer Tor abgewendet wuchti ab und traf in die linke obere Ecke. Das wanr der Schlu des Torreigens. Sandhofen gab ſich in den letzten Minuuten die reolichſte Mühe, doch noch wenigſtens das Ehrentor zu retten, aber es bleibt bei dem verdienten 410 für Mühlburg. Schiedsrichter Wacker⸗Nietern hat wieder einmal gezeigt, daß er einer unſerer beſten Pfeifenmänner iſt. Entſprechend war auch diesmal ſeine Spielleitung. So fällt in der 15. Minute ein wahres Muſter⸗ tor. Arlt gibt eine herrliche Flanke und Schön ſtößt den Ball mit Wucht ins Tor. Im Gegenangriff der Belgier ſchießt Braine erſt über das Tor und gleich darauf daneben. Wieder iſt unſere Mannſchaft überlegen, und leicht wehrt ſie einen belgiſchen Zwiſchenſpurt ab. Bei wachſender Ueberlegenheit ſchießt unſere Mannſchaft nicht placiert genug, ſonſt müßten in dieſer Zeit weſentlich mehr Tore fallen. Ganz aus⸗ gezeichnet in Schuß iſt der linke Flügel Arlt⸗Schön. Die Halbzeit ſcheint mit einer verdienten:0⸗Füh⸗ rung der Deutſchen abſchließen zu wollen, da ſollen kurz vor der Pauſe die Belgier zu einem Gegentor kommen, als ein hoher Schuß aus dem Hinterhalt aufs deutſche Tor kommt, Platzer den Ball verfehlt und das Leder ſcheint ins Tor rollen zu wollen, da ſpringt Schmaus herbei und ſchlägt es mit der Hand über das Tor. Belgiens Mittelläufer Stynen verwandelt den Elfmeter. Faſt zu gleicher Zeit wird bei einem Zuſammenſtoß mit Schmaus Belgiens Innenſtürmer Voorhoof verletzt. Während der ganzen zweiten Halbzeit müſſen die Belgier mit 10 Mann ſpielen, da der verletzte Voorhoof nicht wieder kommt. Dennoch leiſten ſie großen Widerſtand. Zwar iſt die deutſche Mannſchaft während des größten Teils der zweiten Halbzeit noch überlegen, hatte aber auch viel Arbeit in der Abwehr. Das Spiel hat wechſelvoll begon⸗ gen. Binder und Lehner verpaſſen große Chancen. Schmaus wird erneut am Koyf verletzt. Die Bel⸗ gier hatten gleichfalls einige Chancen, ſo vor allem Braine. Das Publikum freut ſich über die große Widerſtandskraft der 10 Belgier. Die Deutſchen bleiben überlegen. Eine ſchöne Kombination endet mit einem Vorbeiſchuß Hahnemanns. Unſere Flü⸗ gel erhalten zeitweilig zu wenig Bälle, andererſeits haben die Belgier in der Abwehr Glück. In der 20. Minute fällt dann noch ein drittes Tor für die Deutſchen. Es gab ein großes Gewühl vor dem belgiſchen Tor, Schuß auf Schuß ging aufs Tor und wurde abgewehrt, der Tormann lag am Boden, als ſchließlich Lehner das Leder erwiſchte Hund ins Netz ſtieß. Bei einem ſchönen Kombina⸗ tionsangriff ſchoß Arlt eine feine Vorlage Hahne⸗ manns daneben. Die deutſche Ueberlegenheit ver⸗ liert ſich zeitweilig. Während der letzten 10 Minu⸗ ten haben die Belgier nur noch 9 Mann im Feld, da auch der Mittelläufer Stynen verletzt worden iſt. Alle Verletzungen der Belgier ſind aber auf den eigenen Uebereifer der roten Teuſel zurückzu⸗ führen. Kurz vor Schluß erzielte Hahnemann das 4. Tor für Deutſchland, ſo daß das Spiel 411 ausging. Unſere Mannſchaft hat das Spiel verdient ge⸗ wonnen. Sie vermochte nach ſchwachem Beginn das Spiel überlegen zu geſtalten. Die hervorragendſten Spieler waren Schön, Goldbrunner und Schmaus, ſowie in der zweiten Halbzeit die beiden Außen⸗ läufer. Weniger gut ins Spiel gekommen ſind Hahnemann und Streitle, eine gute Mittellinie hielt Arlt ein. Offenburg klar geſchlagen 5 Waldhof— FV Offenburg:0 t. Mannheim, 29. Januar.(Eig. Ber.) Man muß in der Chronik des vielfachen Meiſters SV Waldhof lange zurückblättern, um auf ähnliche Beiten zu ſtoßen, in denen er ſo ſehr mit Schwierig⸗ keiten zu kämpfen hatte, wie gerade jetzt in dem Augenblick, in dem die Spiele um Badens Meiſter⸗ ſchaft in ihr letztes und entſcheidendes Stadium ge⸗ treten ſind. Eine Unzahl von Spielerverletzungen hat ſich mit einem Male eingeſtellt und die gefürchtete Schlag⸗ kraft der Blau⸗Schwarzen wenn auch nicht geſchwächt, ſo doch immerhin erſchüttert. Auf Pfeifer, Draiß und Erb, die zum Teil ſchon lange auf der Kranken!,iſte ſtehen, kann nicht zurückgegriffen werden. Das iſt natürlich zu viel Pech auf einmal, ſelbſt wenn man wie bei Waldhof, über den Nachwuchs begabter und blendender Techniker verfügt, die gerade in Zeiten der Not mit umſo größerer Liebe und einem heißen Wällen im Herzen ihre jungen Kräfte zur Verfügung ſtellen, während ein Spieler mit Namen, der noch über ein Jahrzehnt in der Liga ſtehen müßte, den Weg zurück nicht finden kann, und lieber einmal mit⸗ unter als Torſchütze in einer Privatmannſchaft ge⸗ fällt, die den Namen des Treueſten der Getreuen von Waldhof trägt, der ſtets ein wahres Vorbild der Jugend war und unvergeſſen bleibt, ſolange das runde Leder rollt. Gegen den Fußballverein Offenburg, der immer noch um den Klaſſenerhalt kämpft, hatte man nun in Kilian; Ramge, Siegel; Maier, Heermann, Molenda; Herbold, Bielmaier, Schneider, Pennig und Günde⸗ roth eine Formation aufgeboten, in die ſich die jun⸗ gen Leute vielverſprechend, ja ſogar ſehr gut einfan⸗ den und im Bunde mit den„Alten“ ein durchweg überlegenes Spiel lieferten. Torwart Kilian, groß und ſtämmig, ließ ſich vielverſprechend an, und der lange Ramge zeigte neben dem ſchlagfertigen Siegel ein brauchbares Verteidigerſpiel. In der Läufer⸗ reihe fand ſich Heermann, deſſen Aufſtellung bis auf die letzte Minute fraglich war, in alter und be⸗ währter Güte zurecht, ſo daß er bald wieder in ſei⸗ nem„Element“ war, ſo wie Maier und Molenda auch. Im Sturm ſorgte der wiedergeneſene Pennig Montag, 30. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 11. Seite/ Numme--— r legte einen ausgezeichneten Flachpaß an den ag, übertrieb aber auch mitunter, wenn die Sache 8 gut zu klappen ſchien. Günderoth ſtand in der Veiſtung Herbolds etwas nach. Schneider und Biel⸗ maier waren ſehr angriffsfreudig und ſchoſſen auch glänzend: Die Offenburger Streitmacht mit: Pabſt; Gresbach, Göbel: Bruder, Merz, Glattacker; Dalbütting, Bauer, Wagner, Fries und Schaaf er⸗ ſchien reichlich um⸗ und neuformiert auf dem Plan. Die gehegten Hoffnungen, einen geſchwächten Geg⸗ ner anzutreffen, erwieſen ſich zu ihrem Leidweſen ledoch gar zu ſchnell als eitel Schall und Rauch, denn im Handumdrehen lag man ausſichtslos geſchlagen im Feld. Als man ſich aber von ſeiner Ueberraſchung erholt und einigermaßen gefunden hatte, da blitzten mitunter ganz nette Züge auf, ſo daß die Sache nicht ganz einſeitig blieb. Im Sturm ließ Wagner einige⸗ Abteilung 1 Peaene— Phönix Mannheim 20 Fendenheim— Heddesheim 91 äfertal— Seckenheim•1 Weinheim— 07 Mannheim 311 Hockenheim— Brühl ausgeſallen Viernheim— Ilvesheim:2 Bunkie BVeereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Amicitia Viernbeim 16 10 4 2 51.22 24-8 B Weinheim 16 9 2 5 32.20 2012 Slympia Neulußbeinié 8S 4 4 38˙32 20512 Germ. Friedrichsfeld17 7 6. 4 28.17 20.14 SC Käfertal 17 5 6. 4 3827 20.14 98 Seckenheim 17 6 6 5 29.25 18.16 Mannheim 17 6 35 6 27.30 17:17 Phönix Mannheim 17 5 6 6 2131 1618 BfTu Feudenheim 16 5 3 8 35.33 15·17 Alemann Hlvesheim 17 5 5 7 34:.88 15.19 FB Brühl 15 6— 8 28:27 1218 08 Hockenheim 15 8 4 8 17.37 10.20 Fortuna Heddesheim16 SNS˖ 18 146358:27 o9 Weinheim— 07 Maunheim:1(:1) Wenn man von einem wechſelvollen Spielverlauf ſpre⸗ chen kann, ſo trifft dies hier zu. Außerdem waren die Leiſtungen und zwar beſonders der Weinheimer Mann⸗ [chaft in den beiden Spielabſchnitten ſehr unterſchiedlich. Die Gäſte kämpften buchſtäblich bis zum Schlußpfiff um eine Wendung und erſt in der letzten Minute wurde der Sieg des Platzvereins ganz ſichergeſtellt. Nachdem die Wein⸗ N 2, 11 Rub: 283533 LSKl Sport-Dobier heimer Deckung am Anfang ſehr unſicher war, nützte der gegneriſche Sturm eine Gelegenheit zu einem geſchloſſenen Angriff ous, wobei nach ſchlechter Abwehr der in die Mitie Bans Linksaußen Rühr das Führungstor ſchießen nte. Es dauerte einige Zeit bis ſich Weinheim etwas gefun⸗ 5 hatte. Nach einem Eckball, der von Rechtsaußen Hut⸗ er wunderbar zur Mitte gegeben wurde, lenkte der Halb⸗ beiden Seiten beim nach einer geſchloſſenen Kombination durch den Halblinken Knapp in Führung, nachdem bei Weinheim Akrfei Mittelläufer und Gumb für dieſen in die Verteiz digung gegangen war. Ein Weinheimer Angriff wurde gegen Schluß im Gäſteſtrafraum von einem Verteidiger mit der Hand gewehrt. Den Elfmeter, den Knapp nicht ſehr plaziert geſchoſſen hatte, lenkte Torwart Hildenbrand dur Ecke. In der letzten Minute fiel dann auf Flanke non Rechtsaußen Hutter das entſcheidende Tor durch Linksgußen Kohl. Bei Weinheim ſind beſonders Moſer und Vollmer hervorzuheben. Bei 07 waren Rüht und Beckerle, ſowie die auſmerkſame Deckung am beſten.— Schiedsrichter Huckele⸗Heidelberg, ließ in der 2. Hälfte leden Ueberblick vermiſſen. Feudenheim—Heddesheim 9·1(68:1) Zu einem ſehr notwendigen Siege kam am Sonntag⸗ nachmittag Feudenheim auf eigenem Platze gegen den Ta⸗ bellenletzten Heddesheim. In einem ſchnellen Kampfe ſetzten ſich die Einheimiſchen, die die weitdus beſſere Mannſchafts⸗ leiſtung boten, ſchon vor der der Pauſe entſcheidend durch, menn auch den Gäſten beſcheinigt werden muß, daß ſie ſich einſetzten und mit ihren raſhen Vorſtößen das Feuden⸗ beimer Tor oft bedrohten. Bei Hedͤdesheim bot die Vertei⸗ digung eine überraſchend ſchwache Leiſtung. Der Feuden⸗ geimer Sturm, der in Amburger ſeine gefährlichſte Kraf: hatte, konnte die gegneriſche Verteidigung immer wieder berlaufen, ſo daß Tore fallen mußten. Bis zur Pauſe war Salles im Heddesheimer Tor, bei dem ſchwache und ſtarke Momente abwechſelten, bereits drei⸗ mal geſchlagen. Amburger exöffnete mit ſchönem Kopfboll den Torreigen, dann überlief er dreimal in raſantem Spurt die Heoͤdesheimer Deckung und lenkte überlegt ein. Beim Stande von:0 kam Heddesheim zum erſten Gegen⸗ treffer; für den Erſatzmann Müller unhaltbar ſpritzte ein herrlicher Schuß des Halblinken unhaltbar ins Tor. Mit 91 für Feudenheim wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Halbzeit wurde Feudenheim drückend über⸗ legen. Rechtsaußen Lohr drückte eine Hereingabe von Uhrig ein, dann ließ Gallei einen Weitſchuß des Mittel⸗ läuſers ins Tor und ein Prachttor von Amberger, der diesmal enorm geſährlich war, zum 6. Treffer. Das 4 Tor war ein Eckball, den Gallei ins eigene Tor fau⸗ ſtete und eine Minute ſpäter mußte ſich Heoͤdesheim zum 8. Male geſchlagen bekennen. Erneut war Amburger für die Treffer verantwortlich und eine Minute vor Schluß war es der gleiche Spieler, der eine ſchwache Abwehr aus⸗ nuützte und das Reſultat auf 911 ſtellte und damit zugleich ſeinen 6. Erfolg erzielte. Käfertal— Seckenheim:1:1) Nach dem unglücklichen Spiel in Brühl, in deſſen Folge die Käfertaler für obiges Treſſen für Rube, Rutz, Helfenſtein und Jenne Erſatz einſtellen muß⸗ C ten, korrigierten die Gaſtgeber das:1 vom Vorſpiel mit einem verdienten:1⸗Sieg vor etwa 600 Zu⸗ 9 ſchauern, unter denen eine ſtattliche Seckenheimer Vertretung feſtzuſtellen war. Käfertal riß bald das Kommando an ſich und nach knapp 20 Minuten hieß es auf ſchönes Zuſpiel Ketterer— Heering durch prächtigen Kopfball:0. Die vierte Ecke für Käfer⸗ tal, von Pauels ſauber hereingegeben, führte in der 38. Minute durch Hofſchult zur 210⸗Führung, 4 dem die Gäſte jedoch poſtwendend durch Gropp auf Fernſchuß aus etwa 25 Meter das einzige Tor ent⸗ gegenſetzten. Die folgende ſtarke Drangperiode der Gäſte ſah Schmitt mit ſeinen Vorderleuten auf dem Poſten. Verheißungsvoll begann die zweite Spielhälfte für die Käfertaler, die mächtig drängten und weit in die gegneriſche Spielhälfte aufrückten. Wiederholt mußte Wohlfarth eingreifen und zeigte glänzende Paraden. Seckenheim hatte während der folgenden 4 N prächtig und unermüdlich für ein forſches Tempo. Fachmann und-Berater mal ein gutes Schußvermögen durchblicken, und die rechte Flanke war verſchiedentlich ſehr gefährlich. Die Läuferreihe war naturgemäß in der Defenſive gebunden und mußte meiſtens den Verteidigern, von denen Gresbach ſehr gefiel, unter die Arme greiſen. Torwart Pabſt hat ſich wacker geſchlagen. Bereits in der 1. Minute ſaß der Waldhof⸗Füh⸗ rungstreffer im Netz. Pennig war im Gedränge Sieger geblieben und legte Bielmaier vor, der mit Seelenruhe ſtoppte und dann einſchoß. Gleich danach erhöhte Pennig auf Hereingabe von Schneider auf :0. Das allgemeine Preisſchießen ſchien nun ſeinen Anfang genommen zu haben, denn bereits in der 9. Minute knallte Herbold den dritten Ball in den Kaſten. Offenburg erholt ſich aber ſichtlich und gab ſich volle Mühe, die gegneriſche Torausbeute im Rahmen zu halten. Schneider hatte Pech, als er nach Umſpielen des Torwartes das Leder an die Latte ſchoß, aber dann fiel doch in der 29. Minute das Die Spiele der Vezir Viernheim klar in Front Schwächeperiode der Käfertaler genügend Aus⸗ gleichsmöglichkeiten, doch verſtand es dieſe nicht aus⸗ zunützen. Etwa 20 Minuten vor Schluß führte ein blitzſchneller Durchbruch Pauels mit abſchließender Flanke an Heering durch Bombenſchuß zum 321. Der flotte Spielverlauf brachte keine weiteren Torerfolge. Schiedsrichter Schlemmer⸗Karlsruhe leitete gut. Friedrichsfeld— Phönix Maunheim:0 In Friedrichsfeld mußte ſich am Sonntag die Mannheimer Phönix den beſſeren Stürmerleiſtungen des Platzbeſitzers beugen, der vor allem nach der Pauſe, den Gäſten wenig Chance gab. Bei Spiel⸗ beginn ſind die Einheimiſchen ſofort im Bild und nach 10 Minuten fällt das Führungstor durch Bech⸗ told, der eine Flanke von rechts einſchleßt. rechte Vollmer 2ein. Nach Wiederbeginn ⸗war der Kampf wiederüm längere Zeit oſfen und die Gelegenheiten auf gleich groß. In der 67. Minute ging Wein⸗ chancen au verwerten in der Lage ſind, kommt Die Mannheimer ſind zwar eifrig bei der Sache, aber vor dem Tore verſagt die Kunſt. Aber auch beim Gegner werden nun die ſchönſten Sachen ausgelaſſen, ſo daß es bis zur Pauſe bei dem:0 bleibt. Nach Seitenwechſel ſind die Fried⸗ richsfelder die beſſeren, die immer wieder Gefahr in den Gäſteſtrafraum bringen. Ein Bombenſtrafſtoß von Heil knallt an die Latte, dann rettet Kögel auf der Gegenſeite in höchſter Gefahr. Erſt kurz vor Schluß fällt der zweite Treffer durch Graf, der einen Nachſchuß ins Netz ſetzt, nachdem der Strafſtoß von Marie kurz abgewehrt wird. 4. Tor durch Bielmaier juſt in dem Augenblick, als der zähe Maier ausgeſchieden war, der im Knien unter rückſichtsloſem Einſatz ſeines Körpers eine feindliche Bombe auf der Torlinie geſtoppt hatte. Bei Wiederbeginn war aber Maier wieder mit von der Partie. Zunächſt blieb jedoch nur ein Lattenſchuß des „offenſipgeiſtgeladenen“ Heermann zu regtſtrieren, aber dann ſchoß dieſer doch in der 57. Minute den fünften Treffer. Offenburg zog nun den gewichtigen Gresbach nach vorn, aber auch dieſer Spieler vermochte dem Angriff keine nennenswerte Durchſchlagskraft zu geben, obwohl man ſich in anerkennenswertem Eiſer um einen Ehrentreffer be⸗ mühte. Die Arbeitsfülle des Offenburger Torwarts, der wiederholt glanzvoll hielt und ſich als der beſte Mann ſeiner Elf herausſtellte, wollte jedoch nicht abreißen. ſo zwingend und unwiderſtehlich lief die„Maſchine“ des Waldhof-. Daß mit einem Strafſtoß von Heermann nur noch das fechſte Tor fiel, war einzig und allein dieſem Torwart zu danken, der dafür beſorgt blieb, daß ſeine Vorderleute mit einem„halben Dutzend“ davonkamen. Schiedsrichter Möſſinger⸗Durlach hatte bei fatren Gangart des Treffens ein leichtes Agt. sklaſſe Die Gäſte verlieren nun Behringer durch Platz⸗ verweis. Trotz guter Chancen ändert ſich das Er⸗ gebnis doch nicht mehr, da auf beiden Seiten alles verſchoſſen wird. Die Einheimiſchen haben ſich den Sieg verdient. Als Unparteiiſcher hinterließ Tiſch⸗ ler⸗Durlach, einen guten Eindruck. der * Amicitia Viernheim— Alemannia Ilvesheim 42 Die Flvesheimer Alemannen, die erſt am Vorſonntog in Seckenheim eine empfindliche Niederlage einſtecken mußten, hatten wieder einen ſchweren Gang zu tun. Man mußte im Viernheimer Wald, in der Höhle des Löwen an⸗ treten, und man machte ſich über die Erſolgsausſichten in dieſem Treffen keine Illuſionen. Immerhin gab man das Rennen nicht ſchon im voraus verloren, ſondern wehrte ſich ſeiner Haut ſo gut es ging. Viernheim begann mit recht guten ſpieleriſchen Leiſtungen, wundervoll lief der Ball von Mann zu Mann, ober dieſes Niveau konnte nicht lange gehalten werden. Bald kamen auch die Gäſte zu Wort, aber deſſen ſehr gefährliche Durchbrüche verliefen er⸗ gebnislos. In der 20. Minute kam Viernheims Linksaußen Kiß aut durch, und ſchon ſaß der Ball unter dem ſich wer⸗ fenden Torwart im Netz. Mit zwei weiteren Toren von Kiß 3 und Kob, an denen Ilvesheims Verteidigung nicht ſchuldlos war, ſchaffte die Amicitia dann einen Halbzeit⸗ ſtand von:0.— Nach der Pauſe brachte das Spiel bei ausgeglichenen Leiſtungen nicht viel Erhebendes mehr. Schon in der 4. Minute ſchaffte Zeh durch unhaltbaren Schuß in die linke Ecke den erſten Gegentrefſer, dem ollerdings bald darauf Kiß 8 den 4. Amieitigerfolg ent⸗ gegenſetzte, indem er eine Flanke von rechts direkt ein⸗ lenkte. Mit einem von Schwarz aut getretenen Strafſtoß, der von der Pfoſtenkante ins Netz prallte, kam dann Ilves⸗ heim noch auf:2 heran. Schiedsrichter Schmitt⸗Karlsruhe leitete das Spiel ſicher. Plankſtadt ſchlägt Limbach Abteilung 2 Schwetzingen— Wiesloch:3 05 Heidelberg— Rohrbach:3 Union Heidelberg— Eberbach 211 Limbach— Plankſtadt:8 Walldürn— Neckarhauſen ausgefallen . * *3 Vereine Spiele geib unentich. verl. Tore Tunkte TS Plankſtaot 16 10 4 2 45.28 24.8 Kirchheim 19 4“ Fen gi ieieeeien Sch Rohrbach 15 8 3 4 B5•93 10:11 Wiesloch 3 E 4 6 34.29 16 16 Unton Heidelbera 15 7 1 14 29.33 15·15 Schwetzingen 180. 5 5 6 B35.86 1517 Vikt. Neckarhauſen 15 6 2 7 95˙43 1416 SC 05 Herdelberg 14 5 2 7 31.29 12 16 Walonnen 1117 Eberbach 5„„ 14 2 8 22:81 10.18 Freya Limbach 1 0, 27751.2¹ S Schwetzingen— BfB Wiesloch:3 labgebrochen) Unter Leitung von Schiedsrichter Schmetzer, Mannheim⸗Waldhof, trafen ſich auf dem Schwetzin⸗ ger Schloßgartengelände zwei alte Kampfmann⸗ ſchaften, welche in der vorletzten Spielzeit mitein⸗ ander um den Meiſtertitel gekämpft haben. Heute hat Wiesloch in Schwetzingen einen eindeutigen Sieg davongetragen. Leider wurde das Spiel durch den eine Minute vor Schluß erfolgten Abbruch getrübt. Nach beiderſeits gut aufgelegtem Anfang finden ſich die Platzherren eher zuſammen und tönnen auch manchmal im Strafraum vor dem Gäſtetor gefähr⸗ lich werden. Das zwingt Wiesloch, die Verteidigung zu verſtärken und wiederholt ſind nur vier Stürmer vorne. Aber dieſe Vier verſtehen es auch, die Platz⸗ herren⸗Verteidigung in Schach zu halten. Der Schiedsrichter mußte bei dem harten Spiel wieder⸗ holt energiſch auftreten, um Ruhe im Felde zu be⸗ wahren. Jetzt ſpielen ſich die Gäſte eine kleine Ueberlegenheit heraus und überraſchend kommt Wies⸗ loch durch Keßler zum erſten Tor. Noch zehn Minu⸗ ten bis zur Halbzeit. Schwetzingen ſpielt ſehr zer⸗ fahren, was Wiesloch benützt, um Angriff auf An⸗ griff vorzutragen. Bis zur nahen Halbzeit kann Schwetzingen den Ausgleich nicht mehr herbeiführen. Nach Wiederanſpiel kommt Wesloch ſehr billig zum zweiten Tor. Der Tormann läuft aus dem Tor, verfehlt aber den Ball. Die flinken Wieslocher Spieler benützen die Gelegenheit, und Keßler war es wieder, der das zweite Tor erzielte. Ueberraſchend kommt Schwetzingen ſofort nach Anſpiel durch einen Elfmeter zum erſten Gegentreffer. Schwetzingen ver⸗ ſucht nun, durch eifriges Spiel die Partie auszuglei⸗ chen, aber die Gäſte ſetzen mit Energie ihr ganzes Können ein, ſo daß ein offenes Spiel zuſtande kam. Beide Mannſchaften kämpften hart um das Leder, können jedoch vorerſt etwas Zählbares nicht erreichen. Erſt der Wieslocher Endſpurt bringt für die Platz⸗ herren dramatiſche Minuten. Drei Minuten vor Schluß erreicht Keßler im Verlauf eines Strafſtoßes ſein drittes Tor für Wiesloch. Da wird nun der Schwetzinger Spieler Haas des Feldes verwieſen und läßt ſich alsdann zu Tätlichkeiten hinreißen, was den Schiedsrichter veranlaßte, das Spiel eine Minute vor Schluß abzubrechen. Der Schiedsrichter leitete das harte Treffen äußerſt korrekt. 05 Heidelberg— Rohrbach:9 Die Rohrbacher, die am vorletzten Sonntag gegen Union Heidelberg eine überraſchende Niederlage bezogen haben, leiſteten om Platze des Heidelberger Klubs einen einwandfreien und verdienten Sieg, der um ſo bemerkens⸗ werter iſt, als ſie wieder nicht weniger als 4 Mann Erſatz einſtellen mußten. Die Elf der Platzherren hatte zwar durchweg mehr vom Spiel, verſtand es aber nicht, die Torgelegenheiten auszunutzen. Von Anſang an über⸗ nahmen die Emheimiſchen das Kommando, die Rohrbacher mußten ſich zunächſt auf Abwehr beſchränken, Während die Heidelberger ober keine der gebotenen guten Tor⸗ puor der h nicht mehr ſolgen konnte. Der Punkkſtea ſiel an Bra zum erſten Gegenangriff, der bereits in der 8. Minute auf Flanke von rechts durch den Mittelſtürmer Renſch ziim Führungstreffer füthrte. Alsbald danach ſtellte Rohrbach das Ergebnis auf 210. Somit hatte dieſes Treffen einen Stand genommen. für das für die Heidelberger die größte Möglichkeit einer Niederlage bevorſtand. Endlich konnte etwa 10 Minuten gebnis für die Platzherren auf 211 verbeſſern. Damit war für den Gaſtgeber wenigſtens die Möglichkeit noch geboten, die Partie auszugleichen und eventuell einen Punkt zu retten. Jedoch, die Spielweiſe der Einheimiſchen wurde nach Wiederbeginn nicht beſſer. Die Rohrbacher verteidigten zäh ihren Vorſprung und konnten andererſeits ihre An⸗ oriffe immer wieder vor das Tor des Gegners verlegen, wo der Sturm der Verteidigung ſwwer zu ſchaffen machte. Kreismeiſterſchaften der Voxer in Mannheim u. Mannheim, 29. Jannar.(Eig. Ber.) Von den in acht Gewichtsklaſſen angeſetzten Titelkämpſfe der Amateurboxer, konnten nur in vier Klaſſen Meiſter ermittelt werden. Leider mußte man auf die mit großer Spannung erwarteten Begegnungen zwiſchen Stätter Geisler und Bolz— Keller verzichten. Stätter, der ſeine Militärzeit beim Panzerregiment in Schwetzingen ableiſtet, zog ſich im Dienſt eine Handverletzung zu. Nach den von Geisler geſehenen Leiſtungen, iſt es kaum anzu⸗ nehmen, daß für Stätter die Wiedererringung der Mei⸗ ſterſchaft in Gefahr geſtanden hätte. Bolz war beruflich verhindert ſeine Startverpflichtung einzulöſen. Auch die im Leicht⸗ und Weltergewicht angeſetzten Vorkämpfe muß⸗ ten ausfallen. Rapp⸗VfR verzichtete, ſich mit Pio⸗ trowſki zu meſſen und Scharſchmidt ging mit ge⸗ ringem Uebergewicht über die Waage Nur Zloteki⸗ VfK 86 mußte mit Braun⸗Bec Bopp und Reuther einen Zwiſchenkampf beſtreiten, den er wohl klar in der dritten Runde durch Aufgabe gemann, dann aber im Ent⸗ ſcheidungskampf gegen überraſchend unterlag. Das Kampfgericht mit Kraft⸗Karlsruhe im Ring, Kremb und Kloos beide Kaiſerslautern als Punkt⸗ richter, arbeitete zufriedenſtellend. Der Beſuch war ausgezeichnet. Die alte Kampfſtätte unſerer Amateurboxer, das Kolpinghaus war faſt ausver⸗ Weiß⸗BSG Bopp und Reuther kauft. Organiſatoriſch wies dieſer Kampfabend keine Mängel auf. Angenehm ſiel der pünktliche Beginn und die flotte Abwicklung der Kämpfe auſ. Der Gaupreſſewart im Fachamt Boxen, Keppler, nahm die Begrüßung vor. Sein ganz beſonderer Gruß galt den Herren der Gauleitung des NSRe, an ihrer Spitze der ſtellvertretende Gauſportführer Linnenbach. Der Sprecher benützte dieſe Gelegenheit und bat ſeine Kameraden vom Gau, daß ſie ſich nun endlich mal ein⸗ ſetzen ſollen, daß nach Mannheim der längſt verſprochene Län derkampf kommt. Dieſe Worte wurden von den Zu⸗ ſchauern mit großem Beifall begleitet. Reihenſolge der Kämpfe: Zwiſchenrunde im Mittelgewicht; Zlote k i⸗Vin 86 gegen Brau n⸗BS Bopp und Reuther. Der 86er über⸗ nahm ſoſort den Angriff. Auf Diſtanz ſammel: er mit einer ſeinen Linken reichlich Punkte. Braun muß viel nehmen. Die Ueberlegenheit hätte Zloteki klarer beraus⸗ ſtellen können. In der Schlußrunde gab Braun auf. Einen Einlagekampf mit Meiſterſchaftsleiſtung zeigten die Fliegengewichtler Wiglinſki⸗AfR und Antes⸗ BSch Bopp und Reuther. Beide gehören noch der Ju⸗ genöklaſſe an, verfügen aber über ein anſprehendes Kön⸗ nen. Das techniſch beſſere Können lag auf ſeiten von Wiglinfki. Das vom Kampfgericht gegebene Unentſchieden wupde von den Zuſchauern mit großem Beifall quittiert. Kraft⸗ViK 86 und Reis⸗Bsch Bopp und Reuther konnten geſallen. Beide Boxer zeigten eine vielverſpre⸗ chende erſte Runde. Nun kam für die Zuſchauer nach dem Gong zur zweiten Runde ein etwas unverſtändliches Urteil. Kraft mußte disqualifiziert werden, da er ſeinen Tieiſchutz verlor. Wettkampfregeln ſchreiben nun mal vor, daß ohne Tiefſchutz nicht gekämpft werden darf. Große Sympathie für den Gäſteboxer Brabandt⸗ Kaiſerslautern, der im Jugend⸗Mittelgewicht mit Fröh⸗ li ⸗VſR boxte. Sofort ſetzte lebhaſter Schlagwechſel ein, der aber mitunter etwas unrein wurde. Der Mannheimer hat nach den erſten zwei Runden etwas mehr vom Kampf. Sehr hart und erbittert ziehen beide in die Schlußrunde, die ja die Entſcheidung bringen muß. Brabandt legt einen ſcharfen Endſpur: vor, dem Fröblich 4 8 12 8 5 N 23 da war das Schickſal der Heidelberger beſiegelt. Unter Pauſe der HeidelbergerHalblftke Meidedas Er⸗ Hurch Herker 8 ve Spielſchluß konnte Plankſtadt im Anſchluß an eine beſten in dem folgenden Weltergewichtskampf zwi⸗ andt. für einen knappen, ober durchaus verdienten Sieg 97*K Als dann Rohrbach zum dritten Male erſolgreich war, Umſtänden kann dieſes Spiel, das der Heidelserger Klub mit Recht verloren hat, für den Abſtieg entſcheidend ſein. 5 Schiedsrichter Unverfehrt⸗Pforzheim, leitete gut. Union Heidelberg— Eberbach:1(:0) Unter der Leitung von Schiedsrichter Möſſin⸗ ger⸗Durlach trafen die Unioniſten auf die gleich⸗ falls mit Abſtiegsſorgen kämpfende Elf der Neckar⸗ täler. Beide Mannſchaften beſtritten dieſen Kampf mit zur Zeit beſte Aufſtellung. Schon vom Anſtoß weg kamen die Platzherren ſchön durch und erzielen die erſte Ecke, welche ſchön hereinkommt und im Nachſchuß von Mittelſtürmer Kiſchle zum Führungs⸗ treffer verwendet werden konnte. Obwohl die Ein⸗— heimiſchen auch weiterhin in der erſten Spielhälfte mehr vom Spiel hatten und auch gute Torgelegen⸗ heiten herauszuarbeiten vermochten, blieb ihnen ein weiterer Erfolg bis zur Pauſe verſagt. Nach Wiederanſpiel iſt das Spielgeſchehen anfäng⸗ lich ziemlich verteilt. Bei einem Angrifſ der Ein⸗ heimiſchen wird Sauß in günſtiger Stellung im gegneriſchen Strafraum unfair gelegt. Der zuge⸗ ſprochene Elfmeter brachte den Rotjacken den zweiten Erfolg. Langſam ſchaffen nun die Platzherren wieder eine leichte Feldüberlegenheit heraus, aber es wird im Strafraum vielzuviel kombiniert, ſo daß immer wieder rechtzeitig die Gefahr beſeitigt werden konnte. Durch einen Straſſtoß von Hermann konnten die Gäſte gegen Schluß des Spieles einen Treffer auf⸗ holen.— Schiedsrichter Möſſinger, Durlach, leitete das Spiel zufriedenſtellend. 8 5 Freya Limbach— TSpG Zlankſtadt:8 Unter der Leitung von Schiedsrichter Schever⸗Nek⸗ karau entwickelte ſich zwiſchen beiden Mannſchaften ein von Anſang bis Ende beiderſeits ſorſch durchge⸗ führter Kampf. Denn auf eigenem Gelände iſt es ſchwierig den Platzherren Punkte zu nehmen. Die Gäſte⸗Elf, welche den Platzherren in Bezug auf Tech⸗ nik etwas voraus hatten, fand aber an dem energi⸗ ſchen ampfeifer, den die Einheimiſchen entgegenſetz⸗ ten, großen Widerſtand. In dieſem Treſſen, welches als das ſchönſte und ſpannendſte, was bisher in Limbach ausgetragen wurde, waren die Einheimi⸗ ſchen bis weit in die zweite Spielhälfte hinein ton⸗ angebend. Trotzdem die Platzherren Erſatz für Wet⸗ terauer und den rechten Verteidiger einſtellen muß⸗. ten, konnten ſie nach etwa einer Viertelſtunde durch Mittelläufer Martin Führung gehen. Doch kurz da⸗ nach gelang es den Gäſten. ein Mißverſtändnis der Hintermannſchaft der Einheimiſchen auszunützen und durch Berlinghof den Ausgleich zu erzielen. Limbach hat auch in der Folgezeit mehr vom Spiel, doch wer⸗ den zahlreiche Torgelegenheiten im Uebereifer ver⸗ geben. 8 Schon glaubte man an ein Unentſchieden in der Pauſe, als Müller⸗Plankſtadt durch Strafſtoß den Gäſten die Führung gab. Nach Wiederanſpiel ſtürmte Limbach energiſch los und konnte durch den Linksaußen Herkert wiederum den Ausgleich erzie⸗ len. Und wenige Minuten ſpäter brachte Breunig der Limbacher Elf durch einen dritten Treffer erneut die Führung. Doch bald darauf konnte Müller wie⸗ derum durch Strafſtoß die Partie auf remis ſtellen. Plankſtadt legte nun mächtig los und konnte in kur⸗ zen Abſtänden weitere 4 Tore durch Berlinghof und Müller erzielen, wogegen die Platzherren nochmals tu einem 4. Treffer kamen Kurz vor Ecke nochmals durch Berlinghof den achten und letz⸗ ten Treffer erzielen. Schiedsrichter Scherer, Neckarau war dem Spiel ein gerechter Leiter. Technik ſiegte über Kraft. Dies konnte man wieder am ſchen Treber⸗VſR gegen Dietz⸗Vf d6 feſtſtellen. Dietz legte in der erſten Runde ſcharf los und kann auch dieſe für ſich buchen, denn Treber war anfänglich gegen Lie kraftvollen Angriffe machtlos. Die Mittelrunde ſieht den BfR⸗Mann beſſer zum Zug kommen. Trebers ſchnelle Tref⸗ fer kann Dietz nur ſelten parieren. Der Söer wird mit Treffern buchſtäblich eingedeckt und mußte auf ausſichts⸗ loſem Poſten aufgeben.— Geisler⸗VſR feblt es an Auedauer, ſonſt dürſte er ſeie⸗ nen Kampf gegen den kleinen Eiſenhauer⸗Kaiſers⸗ lautern nie verlieren. Ueber die Frage, ob er ſeinen—3 Kampf mit Recht verloren hat, läßt ſich ſtreiten. Wir erwar teten nach dem ganzen Kampfperlauf geſehen, ein Unent⸗ ſchieden. Eiſenhauer, ſaſt ein Kopf kleiner ats ſein Geg⸗ ner, aber ein mit großer Energie geladener und techniſch ausgezeichneter Borer der in der Schlußvunde den Mann⸗ heimer ſtark auf Rückzug drängt. Man erwartet ein Un⸗ entſchieden, nachdem Geisler die erſten zwei Runden für ſich buchen konnte, aber das Kampfgericht gab dem Mann. der die größere Ausdauer hatte, den Sieg. Nun fiel die erſte Meiſterſchaſtsentſcheidung. und zwar in der Federgewichtsklaſſe. Hoffmann⸗Vin und Koch⸗ BSch Bopp u. Reuther waren die Gegner. Der VfR... Mann wurde vor Beginn des Kampſes von dem VfR⸗. Sportführer Regierungsrat Gepvert für ſeinen 75. 1 9 Kampf geehrt. Die erſte Runde nahm einen unerwarteten Verlauf. Koch hat ſich ſcheinbar ſehr viel vorgenommen. Er 155 fürchtete die harten Schläge ſeines Gegners, auf die ſchon mancher Boxer mit Namen für über die Zeit zu Boden ge⸗ ſchlagen wurde nicht. Die größere Erſahrung von Hoffe mann fetzte ſich nun doch durch. Der Punktſieg fiel an Hoßkmann. Eine klare Sache für Riotrowffi⸗RiK da war dey Ent⸗ ſcheidunaskampf im Leichtgewicht, wo er auf ſeinen Vereinskamerod Weaſcheider traf. Piotrowſki ließ ſein oro⸗ ßes Können ſpielen und gewann die Meiſterſchaft, ohne ſichh belanders ausgeben zu können. In der Welter gewichtsentſcheidung eine lccmgche Leiſtung. Von der Kampfkroft des Gaumeiſters Mühlum⸗ IR 110 Keidelberg wurde man etwas ent⸗ fäuſcht. Nüller⸗Bf borte ſo aut es aing. Er zog den Nahkamyof vor und Müblum ließ ſich in die Kampſesweiſe ſeines Geaners hinreißen. Erſt in der Schlußrunde beſann ſich Mühlum auf ſeine gefürchtete Rechte,. er kam nun einige Male ſehr hart durch und konnte ſich in der Schluß⸗ runde ein Plus hergusboren, was für ſeinen Sieg aus⸗ ſchlaraebend war. Punktſieger und Kreismeiſter wurde Mſhlum.— Einen Kampf, auf den mon lieber verzichtet hätte, lie⸗ ſerten ſich Waaner⸗ Vfä 86 und Keller⸗BfR. Da brauchte einer nicht viel vom Boren zu verſtehen⸗ ober das hatte jeder ſoſort gemerkt, daß ſich die beiden nicht wehtun wallten. Um einen Sieger zu ermitteln, wor es aber zu ſpät. Das gegebene Unentſchieden wor die beſte Löſung. Im Schlußkampf noch eine Ueberraſchung. Hier mußte zwiſchen Zloteki⸗VfK 86 und Weiß⸗ BScß Boyy u. Reuther die Entſcheidung im Mittelgewicht zäallen, Zloteki war durch den Swiſchenkamyf, den er im gleichen Programm beſtritt, nicht unweſentlich benachtetligt, denn er traf auf einen friſchen und ausgeruhten Geoner. Der Kampf wurde durchweg ſehr vorſichtig geführt. Weiß übers iieß mit kluger Berechnung ſeinem Geaner den Ang denn er ſoh ſeine größere Chance im Kontern. Im ganz geſehen, war Weiß unbedinat der techniſch beſſere Bo Zlotekt borte zu eifen ung muß aus ganzer Diſtanz händi⸗e Trefſer kaſſieren. Geren Schluß zeiat ſich be eine Ermüdung, ober ſein Vorſprung reichte im 8 3 12. Seite/ Nummer 49 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 30. Januar 1939 Handball-⸗Gau-Auswahlſpiel in Karlstuhe: Baden verliert gegen Südweſt:9 k. Karlsruhe, 29. Januar.(Eig. Drahtber.) Das Jahr 1939 bringt für Baden eine Reihe ſportlicher Großveranſtaltungen, wie wir ſie in die⸗ ſem Ausmaß noch nicht erlebt haben. Das erſte Gau⸗ feſt des NSRoe wird dabei in Mannheim den Höhe⸗ punkt bringen. Der Auftakt hierzu fand an dieſem ſchönen Sonntagvormittag in der Turnhalle des Mannheimer Turnvereins von 1846 ſtatt. Noch ganz Hheeindruckt von dieſer Kundgebung ging es auf die Fahrt zur Gauhauptſtadt, wo es dem Fachamt Hand⸗ Hall vorbehalten blieb, den Beginn der ſportlichen Veranſtaltungen zu machen. Südweſt und Baden ſtanden ſich dabei in einem Gauvergleichskampf gegenüber, mit dem beide Gaue das Ziel verfolgten, für die Adler⸗Preisſpiele die richtige Mannſchaft zu finden. Baden hatte dabei mit ſeiner Mannſchaft Pech, da Trippmacher und Gehr wegen Verletzung bzw. Er⸗ krankung bis zum Samstagabend abgeſagt hatten. So wollten die Badener Kinzer ins Tor ſtellen und betrauten mit dem Poſten des Mittelläufers den Walödhöfer Kritter, während der BfR'ler Specht nach außen rückte. So ſtellte ſich die badiſche Mannſchaft dem württembergiſchen Schiedsrichter Schweizer aus Altenſtadt, nachdem zu aller Ueberraſchung doch Trippmacher zur Stelle war, in ſolgender Auf⸗ ſtellung: Trippmacher; Stohner, Müller; Kiefer, Kritter, Specht; Bohner, Heiſeck, Sutter, Herzog, Reinhard. Die badiſche Mannſchaft ſpielte in ſchwanz⸗rotem Dreß. Der Gau Sücweſt konnte in der vorgeſehenen Aufſtellung antreten: Steinmetz; Hauſer, Krämer: Seeberger, Avemarie, Dörſam; Mahnkopf, Böhmer, Hertner, Huxhorn, Becker. Nachdem die beiden Jugendmannſchaften des Turnvereins Rintheim und eine Karlsruher Stadt⸗ mannſchaft die Zuſchauer gut unterhalten hatten, wobei die Vereinsmannſchaft aus Rintheim mit 18:9 nicht nur einen hohen Sieg errang, ſondern auch ein hervorragendes Spiel gezeigt hatte, begann das Haupttreffen vor etwa 1000 Zuſchauern, unter denen neben den beiden Gaufachwarten Neubert⸗Karlsruhe mit ſeinem Stab und dem Frankfurter Reitz, Bür⸗ germeiſtere Dr. Fribolin aus Karlsruhe, Kreis⸗ führer Landhäuſer und Verwaltungsdirektor Lacher zu ſehen waren. Daßs Spiel begann mit einem überraſchenden An⸗ griff von Südweſt, den aber die Verteidigung noch rechtzeitig ſtoppen konnte. Dann war gleich Baden heim Zug, aber auch ohne Erfolg. Es entwickelte ſich nun ein flotter Kampf, bei dem einerſeits bei den Rot⸗Schwarzen auffiel, daß Reinhard als Außen⸗ ſtürmer doch nicht der gegebene Mann war oder ſein wollte. Jedenfalls fiel es ihm ſchwer, Platz zu hal⸗ ten. Auf der anderen Seite brachte Südweſt mehr⸗ mals durch ſeine ſchnellen und auch überlegt vor⸗ gebrachten Angriffe etwas Verwirrung in die ſchwarz⸗rote Hintermannſchaft, die aber auch heute nicht immer bei der Sache war, beſonders da Krit⸗ ter als Mittelläufer ganz hervorragend ſpielte und auch die beiden Verteidiger Stohner und Müller ſich beſſer verſtanden, als man vermutete. Sehr gut war Trippmacher im Tor. Der erſte Treffer fiel für Südweſt, als Huxhorn Becker in un⸗ gedeckter Stellung ſah. Den Ball konnte Tripp⸗ macher nicht halten. Auf ähnliche Weiſe kamen die Gaſtgeber zum Ausgleich. Diesmal wurde Sutter von Reinhard bedient. Ein herrliches Spieltor iſt dann die Folge einer hübſchen Kombination zwiſchen Reinhard und Sutter, wobei letzterer Vollſtrecker war. Auch das dritte Tor geht auf das Konto des ſtarken Poſtlers, der einen Freiwurf unhaltbar in die hohe Ecke ſetzte. Baden hatte ſo raſch eine etwas un⸗ verdiente:1⸗Führung erringen können. Aber auch Südweſt war nicht müßig, doch war zu⸗ nächſt immer wieder Trippmacher der letzte Retter, ſofern es gelungen war, über die Läuferreihe und Verteidigung hinauszukommen. So hielt der Wald⸗ böfler nacheinander vor Mahnkoyf, Hartner und Huxhorn, wobei auch das unter Beweis ſtellen ſoll, wie flüſſig das Spiel und wie abwechflungsreich es war. Ein Freiwurf Hertners bringt Südweſt auf :2 heran. Dann hat Huxhorn eine Chance, aber Trippmacher hält hervorragend. Ein herrlicher Al⸗ leingang von Reinhard bringt Baden auf:2 davon, doch nun nimmt wieder Südweſt das Heft etwas mehr in die Hand. Trippmacher, Stohner und Mül⸗ ler bekommen nacheinander Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu ſtellen. Vorübergehend läßt der badiſche Sturm, bei dem die Halbſtürmer etwas ſehr zurückhängen, nach, was dieſe Ueberlegenheit von Südweſt verſtändlich macht. Herrliche Kampfmomente bringen die letzten Minu⸗ ten vor der Pauſe. Eben hat Trippmacher einen ſchönen Effet⸗Ball Härtners mit letzter Kraft mei⸗ ſtern können, als auch ſchon Reinhard an die Latte knallt und der gute Steinmetz den vom Tor abpral⸗ lenden Ball, den Heiſeck ſchon wieder zum Torwurf verwendet, noch halten kann. Der Gegenzug des Gaſtes bringt Huxhorn in gute Schußſtellung, die dieſer auch auszuwerten vermag. So werden mit :3 die Seiten gewechſelt. Baden will nach der Pauſe umſtellen und hofft ſo ein günſtigeres Ergeb⸗ nis erzielen zu können. Die zweite Hälfte brachte eine große Enttäuſchung der badiſchen Mannſchaft. Man hatte tatſächlich die Aufſtellung geändert, Re nhard in die Mitte genom⸗ men, den Läufer Kiefer in den Sturm, für welchen Rutſchmann in der Hintermannſchaft ſtand, während Herzog herausgenommen wurde. Eine Verſtärkung bedeutete dieſe Umſtellung durch die badiſche Mann⸗ ſchaft aber in gar keiner Hinſicht. Das Spiel des Angriffes blieb wie zuvor zerfahren, und alle die gekommen waren, ein wirklich gutes Spiel zu ſehen, wurden auf das Härteſte enttäuſcht. Ein Außenſtür⸗ merſpiel kannte man nicht. Immer wieder konnte man beobachten, daß nach einem gewiſſen Schema in der Mitte geſpielt wurde, gleichgültig, ob rechts oder links die beiden Beiertheimer in günſtige Stellung gelaufen waren oder nicht. Anders ſah es bei Süd⸗ weſt aus. Die Mannſchaft hatte nach dem frühen Ausgleichstor von Böhmer 1 plötzlich Kontakt bekom⸗ men und berannte zeitweiſe das badiſche Tor. Be⸗ ängſtigend allerdings wurde ſie auch dadurch unter⸗ ſtützt daß Badens Läuferreihe faſt leichtſinnig offen ſpielte. 0 Nachdem Steinmetz gut halten konnte und Specht durch die Latte getroffen hatte, ging Südweſt wie⸗ derum durch Böhmer nach herrlicher Kombination in Führung. Sutter ſchaffte im Alleingang wiederum den Ausgleich::5. Badens Sturm ſpielte mit dem Ball, aber ſtürmte nicht. Schlagender konnte dieſe Spielweiſe nicht bewieſen werden als dadurch, wenn einmal ein Badner im Strafraum freiſtand, dann war es ein Läufer, während die Stürmer dieſe ihnen zufallende Aufgabe in keiner Phaſe des Spieles be⸗ herrſchten. Härtner ſchaffte unmittelbar daran die Führung von Südweſt, die zwar Sutter nochmals aufholen kann. Als eine Freiwurfbombe Härtners etwa 10 Minuten vor Schluß den Landauer Stand mit:7 für Süoweſt herſtellte, glaubte man ſchon an das gleiche Ergebnis wie ſeinerzeit in der Vor⸗ ſchlußrunde um den Aoͤlerpreis. Leider blieb es aber nicht ſo, denn die letzten Minuten gehörten reſtlos den Männern, die das Vertrauen Südweſts hatten. Noch zweimal beweiſt Böhmer 1, der tüchtige Stürmer von TSG Ludwigshaſen, ſein eminentes Lauf⸗ und Wurfvermögen Mit 619 muß ſich Baden verdient geſchlagen bekennen. Die Mannſchaft erreichte in keiner Phaſe des Spieles die Erwartungen, die man in ſie geſetzt hatte. Ueberraſcht hat es nach der ange⸗ nehmen Seite, als Sücoweſt nach der Pauſe unter dem Druck der hervorragenden Läuferreihe zur Glanzform auflief und bald Badens Siegeshoffnun⸗ gen zunichte machte. Wenn Baden auch dieſen Freundſchaftskampf verloren hat, ſo hoffen wir doch, daß die Mannſchaft die Lehren aus dieſem Spiel ge⸗ zogen hat und in der Vorrunde um den Aolerpreis das zeigt, was man von ihr ihrem Können ent⸗ ſprechend erwarten darf. Hanſſon entführte alvine Kombination Internationale Winterſportwoche in Garmiſch Nach dem Abfahrtslauf am Donnerstag ſchien ein klarer deutſcher Kombinationsſieg bevorzuſtehen, drei Deutſche vor dem Schweden Hans Hansſon, drei Deutſche hinter ihm. Aber auch der beſte Torläufer kann einen ſchwarzen Tag haben, und zudem war der Schwede, wie ſich erſt am Hang herausſtellte, in St. Anton nicht müßig ge⸗ weſen. Er hat die berühmte Arlberger Skiſchule nicht um⸗ ſonſt genoſſen. Das beweiſt ſeine um neun Zehntel Sek. ſchlechtere Zeit als die von Rudi Cranz, der aber damit den Vorſprung des Schweden aus dem Abfahrtslauf— Cranz war 1,2 Sek. langſamer geweſen als Hansſon— Badiſche Skimeiſterſchaften in Schönwald Auguſt Lang⸗Hinterzarten iſt Schwarzwalomeiſter Paul Benitz-Karlsruhe Langlaufſieger Der Langlauf leitete die Kämpfe om Samstagnachmit⸗ tog ein und war der erſte Teil der hier zum Austrag ge⸗ langenden nordiſchen Kombination, alſo der Gemein⸗ ſchaftswertung in Langlauf unid Sprunglauf, aus der ſich dann die Meiſterſchaft ergibt. Das Teilnehmerfeld, das ſchon ſtark war und mit rund 80 Namen aufwartete, war durch Nachnennungen weiter gewachſen erlitt aber dann eine Einbuße, weil durch die erwähnte Verſchiebung der Meiſterſchaft um eine Woche Terminkolliſſionen nicht ganz zu vermeiden waren. Immerhut iſt eine Kampfhandlung, in der insgeſamt in allen Klaſſen doch gegen 100 Läufer auf die Spur gehen beachtlich und beſtimmt intereſſant. Heuer ſtoßen aber Namen wie Altmeiſter Morath, Mei⸗ ſterverteidiger Scherer, dann weitere wie Geiger, Schwarz, um nur wenige zu nennen unmittelbar auf⸗ einander, ſowohl im Einzellauf als auch in der Kom⸗ binatiem. Titelverteidiger Artur Scherer⸗Schonach, der⸗ zeit in Kitzbühel tätig, war zum Kampf angetreten. Die in ungemeiner Abwechſlung ausgeſuchte Strecke über die 18 Kilometer holte weſtwärts und ſüdweſtwärts in Richtung Weißenbach, Martinskavelle, Brend, Katzen⸗ ſteig, Eſcheck aus und hatte eine durchſchnittliche Höhen⸗ lage von über tauſend Meter. Der höchſte Punkt wurde im Brend mit 1150 Meter erreicht, der tiefſte Punkt lag im Katzenſteig mit 910 Metern. Der kritiſche Punkt der Strecke war in dem Queren des Katzertſteigs mit einer ſchüſſigen Abfahrt von 200 Meter Höhenunterſchied und einem onſchließenden Anſtieg von 170 Meter. Die Strecke wechſelte in offenem und woldreichem Land und hatte nur einen ſonnengelagerten Abſchnitt. eben der Anſtieg vom Katzenſteig. Die ſich ſteigernde Kälte ſchaltete aber eine Sonnenwirkung von Belang aus, ſo daß ſich eine gleichmäßige raſche Spur ergab. Die Lage der Strecke murde von Teilnehmern als außerordentlich intereſſant bezeichnet. Die Jungmannen gingen über eine unterwegs abzweigende gekürzte Linie von rund 8 Kilomtern. Im Zeitbild bewegen ſich die für den Spitzenkampf in Frage kommenden Namert in kleinen Abſtänden, ſo daß ſich dos Gütebild mit den Erwartungen deckt Das ergibt ſich auch wieder daraus, daß die Schätzung der etwaigen Grundzeit mit rund 75 Minuten bald auf die Minuten von den beſten Läufern erreicht wurde. Dieſe Syitze, unter ihnen die vorgenannten Namen, weiter der wackere Kämpe Benitz, und ſo weiter wird in der Lei⸗ ſtung um ſo höher zu werten ſein, als ſich in ihr Läuſer finden, die in Gormiſch teilgenommen hatten und in Nachtfahrt zur Schwarzwaldmeiſterſchalt geeilt waren. In die Gruppe der beſten Zeiten gehört als reiter Langlauf⸗ teilnehwer weiter auch der Schauinsländer Schweizer. Die Spitzenzeiten bewegen ſich. ſoweit die Ergebniſſe auf den Abend des Langlauftages bei dem großen Feld noch vorlagen, in den knappen Abſtänden von 1,17 Stunden bs.20, 1,22. Da es ſich, wie erwähnt, meiſt zualeich um Kombinationsläufer handelt. wird die Sprymgleiſtung damit ein beſonderes, entſcheidendes Gewicht erhalten. Der für die Meiſterſchaft lauſende ausgezeichnete Schön⸗ wälder Syringer Otto Viofe gab unterwegs auf. Die Zeit von Benitz wird im Wert unterſtrichen, daß er mit Skibruch verfolgt war. Die Ergebniſſe: 18⸗Km.⸗Langlauf, Klaſſe 1: 1. Poul Benitz⸗Schluchſee, Karlsruhe:18,87, 2. Eugen Schweitzer⸗SN Schauins⸗ land:19,18. 3. Eugen Geiger⸗Hinterzarten, Karlsruhe :20,06, 4. Richard 8 Freiburg:20,20, 5. Erich Schwarz⸗Freiburo:2750. 6. Art. Scherer⸗Schonach:22,50. — Klaſſe 2: 1. Matthios Haas⸗St. Georgen:22,25, 2. Adolf Sum⸗/ Karlsruhe:2231, 3. Hubert Brunnenkant⸗ Pioniere Uſm:29.95, 4 Anonſt Kästawmer⸗ Kar'sruhe :29.33, 5. Oßerſchütze Rees⸗EV Schauinslond.⸗R. 75 :24,27.— Altersklaſſe: 1. Oskar Falle r⸗Hinterzarten, 5 Karlsruhe:25,05, 2. Bernhard Burger⸗Schönwald :26,20; Jungmannen(8 Km.): 1. Otto Berthold⸗ St. Blaſien 88:45, 2. Karl Schubnel⸗Hinterzarten 38:55, 3. Hubert Straub⸗Friedensweiler 38:58, 4. Eduard Kal⸗ tenbach⸗Hüiterzarten 30::52, 5. Willi Kienzle⸗Hinterzarten 39:57 Minuten. Der zweite Tag Am zweiten Tag wurden bei etwas durch die Kälte ſtumpf gewordenem Schnee und bei kräftigem Gegenwind aus Oſten die Sprungläufe für die Mei⸗ ſterſchaft ohne Unfall durchgeführt. Beteiligung und ſportliche Ergebniſſe dürfen als zufriedenſtellend bezeichnet werden. Dem Wettlauf wohnten auch der Gaufachwart Ries⸗Eberbach und der Landrat Müller⸗Villingen ſowie die Vertreter der Partei, der SA, der örtlichen Behörden uſw. bei. In dem Kampf um die Meiſterſchaft hat ſich das Bild aus den Langläufen mit knappen Abſtänden weiterhin verſchärft, indem tatſächlich nur ganz geringe Bruch⸗ teile von Punkten zur Entſcheidung führten. Zwi⸗ ſchen den im Langlauf genannten Kombinations⸗ läufern entſpann ſich ein Kampf, der tatſächlich bis ins letzte hart ging. Die Springer, die an ſich durch den Gegenwind an der Erreichung der alten Sprungweite, der Adlerſchanze, von 50 Metern ge⸗ hindert waren, trieben ſich von Gang zu Gang jeweils einen Meter voran, ſo daß ſich ein außer⸗ ordentlich ſchönes Kampfbild ergab, zumal gerade die Meiſterſchaftsbewerber durch Startnummern hintereinander lagen. Es gab, nachdem am Anfang die Weiten zwiſchen 35 und 39 Meter lagen, im zweiten und dritten Gang mehr⸗ lach Ueberraſchungen. Die Höchſtweite des Tages erzielte der letztjährige Schwarzwaldmeiſter Arthur Scherer mit 42 Metern. In dem Sprunglauf erſter Klaſſe ergab ſich folgendes Leiſtungsbild: 1. Arthur Scherer, Weiten 38, 40 und 42 Meter, Note 310,7; 2. Geiger Note 303,7, Weiten 39, 41 und 41,5 Meter; 3. Schwarz Note 300,1, Weiten 37,5, 39 und 39,5.; 4. Morath Note 300,0, Weiten 39,5, 40,5 und 39 Meter. Für die Reihenfolge in der Meiſterſchaft ergibt ſich für die Zuſammenrechnung mit den Langlaufleiſtungen eine Ver⸗ ſchiebung in ſolgender Art: Erſter mit damit Schwarzwald⸗ meiſter wird Geiger Ss Sportgemeinſchaft Karlsruhe mit der Geſamtnote 650,2; 2. Morath Note 646,5; 3. Scherer Note 634,7 und 4. Schwarz Note 624,1. Aus den Ergebniſſen der Sprungklaſſe 1 iſt noch zu erwähnen als Fünfter die formſchöme Leiſtung des Schön⸗ walders Otto Pfaff mit Note 296 und Sprungweiten von 36, 37,5 und 57,5 Meter. In der Klaſſe 2 ſiegte Alfons Beckert⸗Neuſtadt, Note 290,3, Weiten 35, 37 und 38 Meter. Zweiter wurde Ludwig Rapp⸗St. Georgen, Note 277,3, Weiten M. 38 nend 39 Meter. In der Jungmannklaſſe 1. Hermann Schwer⸗Schönwald, Note 284,9. Weiten 36, 35,5, 86,5 Meter; 2. Hans Rieſterer⸗Hinterzarten. Note 284,8. Weiten 36, 35 39 Meter. Die Ergebniſſe: Klaſſe 2: 1. ee Karlsruhe 122:257 2. Adolf Sum⸗⸗Sportgemeinſchaft Karlsruhe :22:31; 3. Hubert Brunnenkant⸗Pionier⸗Bataillon 45 Neu⸗ Ulm:22:35; 4. Auguſt Käshammer⸗/⸗Sportgemeinſchaft Karlsruhe:.37.— Altersklaſſe 1: 1. Oskar Faller⸗ V⸗Sportgemeinſchaft Karlsruhe:25:05: 2. Bernhard Bur⸗ ger⸗Schönwald:26:20; 3. Heinrich Fritz⸗Bühlertal:33:40. Klaſſe der Funomannen: 1. Otto Bertoſd⸗ St. Bla⸗ ſien:38:45; 2. Karl Schubnell⸗Hinterzarten:38:55: 3. Hubert Straub⸗Friedenweiler:88:58. nicht ganz aufholen konnte. Willy Walch, der Gewinner der Abfahrt, fiel ebenſo wie Harro Cranz durch Sturz weit zurück, und Albert Pfeifer wies nicht genug an Torlaufklaſſe auf, um ſchneller durch die Fahnen zu kom⸗ men als der Schwede. So fiel zum erſtenmal am Kreuz⸗ eck der Kombinationsſieg im alpinen Wettbewerb an einen Ausländer, Kampfſtätte war wie im Vorjahr das Obere Horn im Kreuzeck⸗Gebiet, nur war die Strecke weitaus „bäriger“, und ihre 40 Tore verlangten den 85 Läufern alles ab. Trotz ſtarker Sonnenſtrahlung war der Schnee recht ſchnell. Unangenehme Ueberraſchungen bereiteten den Zuſchauern Willy Walch und Harro Cranz, die ſich durch Sturz um alle Ausſichten brachten. Walch riß drei Flag⸗ gen, erhielt ſechs Strafpunkte und endete ſo als 16., wäh⸗ rend Harro Cranz dieſen Rang immerhin noch halbierte. Rudi Cranz fuhr im erſten Durchgang zu ſehr auf Sicher⸗ heit und überließ damit dem ſchneidigen Hansſon Sekun⸗ denbruchteile, die ſpäter zum Sieg fehlten. Der Schwede gewann ſo mit Note 483,2 gegen Rudi Cranz 483,4 und Albert Pfeiſer 489,0. Preis des Führers an Guſtl Berauer Um ſo angenehmer war die Ueberraſchung, die uns der Sudetendeutſche Guſtl Berauer bereitete. Berauer der ſchon im 16⸗Km.⸗Langlauf eine Probe ſeines großen kämpferiſchen Einſatzes lieferte, behielt auch auf der Schanze ſeine Nerven im Zaun. Ruhig, ſehr ſicher und beherrſcht ſtand er auf der Kleinen Schanze im Olym⸗ piſchen Skiſtadion 51 und 52 Meter, während ſein ſtärkſter Konkurrent, der Olympiadritte von 1936 Sverre Brodahl, ſich mit 48 und 50 Meter in nicht ſo guter Haltung be⸗ gnügen mußte. Einen mächtigen Satz nach vorn machte der Deutſche Meiſter Günther Meergans, der ſich mit zwei ſtilreinen Sprüngen von 50 und 51 Meter den dritten Platz eroberte.. Schönſter Lohn für Guſtl Berauer war der vom Führer für den Sieger der Kombination, Lang⸗ und Sprunglauf, geſtiftete Preis, eine feuergetriebene Goldſchale. Den Kombinations⸗Sprunglauf beendete Tont Eisgruber als beſter Mann. Mit ſeinem zweiten Sprung von 55 Meter ſtellte der Partenkirchener ſogar einen neuen Schanzenrekord auf, der den alten des Polen Maruſarz um einen Meter überbietet. Mit Note 226,6 wurden die Sprünge bewertet. Hans Lahr, ein weiterer meiſterlicher Vertreter des Sudetenlandes, wurde mit 52 und 54 Mtr. und Note 214,1 Zweiter des Kombinations⸗Sprunglaufes vor Günther Meergans, Chriſtian Merz und Guſtl Berauer, dem der Oſtmärker Aſchenwald, der Norweger Brodahl und Bayerns Meiſter Burk folgten. Die Ergebniſſe: Torlauf der Männer: 1. Rudi Cran;(D) 69.9 plus 72,4 142,3; 2. Hans Hansſon(Schweden] 68,4 plus 748 — 143,2; 3. Albert Pfeiſer(D) 75,3 plus 72,7= 148,0; 4. Foſef Jennewein(D) 73,7 plus 75,2 148,9; 5. Berg (Norwegen) 73,1 plus 76,0 149,1; 6. Schwabl(Dj 74,4 plus 75,1 149,5. Kombination, Abfahrts⸗ und Torlauf: 1. Hans Haus⸗ ſon(Schweden) 483,2; 2. Rudi Cranz(D) 483,4; 4. A⸗ Pfeifer(D) 489,0; 4. W. Walch(D) 495,0; 5. Jennewein (D) 495,0 lentſcheidend die beſſere Abfahrtszeit von Walch); 6. Schwabl(D) 496,0.— Kombinations⸗Sprunglauf: 1. Eißgruber(D) 222,6(54, 55 Meter): 2. Lahr(Di 214/½ (52, 54); 3. Meergans(D) 213,3(50, 51); 4. Merz(D) 207,1(52, 52 Meter); 5. Berauer(D) 206,1 651, 52 Meter); 6. Aſchenwald 205,7(50, 52 Meter); 7. Brodahl(Norwegen) 202,9(48, 50 Meter). Kombination, Laug⸗ und Sprunglauf um den Preis des Führers: 1. Guſtl Berauer(D) 446,1; 2. Sgerxe Brodahl(Norwegen) 488,4; 3. Günther Meergans(D) 493,8; 4. Duſſeth(Norwegen) 420,8; 5. Merz(D) 419,35; 6. Prinzing(D) 418,2. Ergebniſſe der Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt: TW 1946— Reilingen:0 Rheinau— Kurpfalz Neckarau:0 Oftersheim— Rohrhof:0 Gruppe Oſt: Ladenburg— TViernheim:4 Schriesheim— Hemsbach:1 Neuer deutſcher Vox⸗Länderſieg Schweden verlor den Länderkampf in Hamburg gegen die deutſche Auswahl⸗Mannſchaſt Europameiſter Tandberg beſiegt Runge Aber Deutſchlands Boxer beſiegen Schweden 12:4 Die Hamburger Hanſeatenhalle war am Samstagabend mit rund 8000 Zuſchauern gefüllt, als Deutſchlands Ama⸗ teurboxer ihren 59. Länderkampf beſtritten. Gegner war Sthwedens ſtarke Staffel, die ebenſo wie vor wenigen Wochen Polen hoch mit 12:4 Punkten beſiegt wurde. Die deutſchen Boxer waren ihren Gegnern durchweg vor allem taktiſch überlegen und zeigten in der Schlußrunde auch di⸗ größere Härte. Den Höhepunkt des Abends bildete der Schwergewichtskampf zwiſchen Olympiaſieger Herbert. Runge und dem jungen ſchwediſchen Europameiſter Olle Tandberg, den zur Zeit wohl weltbeſten Amateur⸗ Schwergewichtlern. Nah einem hervorragend geführten Kampf mußte Runge eine knappe Niederlage in Kauf nehmen. Außer ihm verlor nur noch der deutſche Bau⸗ tamgewichtsmeiſter Geſr. Erich Wilke, der von dem Schweden Perey Alſtröm ausgepunktet wurde. Den einzigen k..⸗Sieg des Abends errang Leichtgewichts⸗ Europameiſter Herbert Nürnberg, der Stig Johnsſon in der dͤͤritten Runde zur Aufgabe zwang. Erſter Sieg von Obermauer Mit einer angenehmen Ueberraſchung wurde der Län⸗ derkampf eingeleitet. Der kaum 18jährige Kölner Fliegen⸗ gewichtsmeiſter Nikolaus Obermaner zeigte gegen den jungen Schweden Stig Kreuger eine taktiſch kluge Lei⸗ ſtung, ſo daß ſein Punktſieg gegen den in Rechtsauslage kämpfenden Gegner verdient war.— Der deutſche Bantam⸗ gewichtsmeiſter Erich Wilke hatte mit dem ſchwediſchen Ringfuchs Perey Almſtröm ſchwere Arbeit. Nach einer überlegen geführten Schlußrunde, in der Wilke zweimal zu Boden mußte, ſicherte ſich Almſtröm den verdienten Punktſieg. Eine ſchöne Leiſtung bot der Berliner Alfred Graaf im Federgewichtskampf gegen Schwedens Erſatz⸗ mann Larſen Rydell. Im Nahkampf landete Graaf wir⸗ kungsvolle Doppelſchläge, ſo daß ſein Punktſieg zum Schluß der verdiente Lohn für ſein kluges Boxen war. ko.⸗Sieg von Herbert Nürnberg Europameiſter Herbert Nürnberg hatte in dem ſchwediſchen Leichtgewichtler Stig Johnsſon einen recht ſchweren Gegner gefunden. Nürnberg landete rechte Haken auf Körper und Kopf, mußte dann in der zweiten Runde aber ſelbſt einſtecken. In der letzten Runde wurde der Schwede nach Serien von Kopfhaken zu Boden geworfen. Mühevoll kam er wieder auf die Beine, mußte noch zwei⸗ mal die Bretter aufſuchen, bis der Ringrichter den un⸗ gleich gewordenen Kampf abſtoppte und Nürnberg zum ko.⸗Sieger in der dritten Runde erklärte.— Schon zum fünften Male ſtanden ſich Europameiſter Michel Murach und Schwedens Weltergewichtsmeiſter Oscar Agren gegenüber. Mit leichten Vorteilen ging der Schwede in die zweite Runde, in der er von Murach durch Körpertreffer zermürbt wurde. In der Schlußrunde mußte Aaren dopyelt ſo viel im Nahkampf und auf Halbdiſtanz nehmen. ſo daß Murach der Punktſieg zufiel.— Auf einen ſchnellen Sieg ging der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Adolf Baum⸗ garten aus; der Schwede Allan Granelli mußte gleich linke Stopper zum Kopf und rechte Körperhaken hinnehmen, nutzte aber ſeine größere Reichweite geſchickt aus. Hoch überlegen beendete Baumgarten auch die Schlußrunde, doch mußte er ſich mit einem klaren Punkt⸗ ſieg begnügen. Gegen den ſtarken ſchwediſchen Halbſchwergewichtler Per Anderſſon erſchien der Hamburger Karl Schmidt ſtark benachteiligt Mit wuchtigen Schwingern ſchickte der Schwede den Hamburger in der erſten Runde bis„2“ zu Boden, in der zweiten Runde punktete der Deutſche mit genauen linken Geraden. Anderſſon war in der Schlußrunde ermüdet und knapp an Luft, ſo daß der 71 00 Schmidt noch zu einem knappen Punkteerfolg am. Den Höhepunkt des Abends bildete der Schwergewichts⸗ kampf zwiſchen Olympioſieger Herbert Runge und dem 2jährigen ſchwediſchen Europameiſter Olle Tandberg. In einem überaus verbiſſen geführten Kampf traf Runge zunächſt häufiger und klarer mit linken Geraden und Auf⸗ wärtshafen. In der zweiten Runde konnte der Deutſche den„ouſenlos fightenden Schweden nicht mehr ſo leicht auf Diſtanz holten und mußte ſchwere linke und rechte Kopfhaken einſtecken. Einmal rutſchte Runge kurz zu Bo⸗ den und büßte ſeinen Vorſprung ein. In der Schlußrunde mußte Runge verſchiedentlich die gefährlichen Kopfhaken Tandbergs nehmen. Der Schwede war auch in den letzten Sekunden noch friſcher, während Runge Luftſchwierigkeiten hatte. Nach einem herrlichen Kampf zweier großer Meiſter erhielt der hervorragende Schwede den knappen Punktſieg. Zur Einleitung erhielten nach Gefechten der Jugend der Wuppertaler Weltergewichtler Herchenbach über Mellin (Hamburg) und der deutſche Leichtgewichtsmeiſter Heeſe (Düſſeldorf) über den Hamburger Spitzkopf Punktſiege.— Gan XIII Südweſt Wormatia Worms— Eiutracht Frankfurt:2 FS Frankfurt— F 03 Pirmaſens:0 Reichsbahn Frankfurt— TS 61 Ludwigshafen:1 Kickers Offenbach— FV Saarbrücken:3 SV Wiesbaden— Bot. Neunkirchen:0 Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Vu'n Wormatia Worms 15 10 3 2 29:18 23˙7 FS Frankfurt 12 7 4 1 31:12 18·6 Eintracht Frankfurt 14 9— 5 39.24 1810 Kickers Offenbach 16 8 1 0 31:26 17.15 SVWiesbaden 14 6 2 6 17:21 14-14 Rot⸗Weiß Frankfurti6 6 1 9 23.30 13.19 Borniſio Neunkircher!4 4 4 6 2522¹ 12 16 FK Pirmaſens 15 5 1 9 21•31 11·19 SG Ludwiashaſen!4 4 23 9 22335.19 FVSaarbrücken 14 4 1 9 21.88.19 Gau XIV Baden Vie Neckarau— BfR Mannheim 00 1. FC Pforzheim— Karlsruher FB:1 SꝰV Waldhof— FB Offenburg:0 VfB Mühlburg— SpVg Sandhofen:0 Freiburger FéE— Phönix Karlsruhe:2 Vererne Spiele ew' unentſch. vert. Tore Vunkte ViR Mannheim 12 9 3— 27:9 2¹˙3 SV Walohof 13 8 1 4 41:16 17.9 FC Freiburg 4 8 1 B5 1. FC Pforzheim 13 7 1 5 31.21 15211 Karlsruher 7V 1 B. 1 ViL Neckarau 12 5 2 5 17:24 12.12 VfB Mühlbuta 12 4 2 6 18.16 10214 Phönix Korlsruhe 12 2 4 6 13.21:16 SoVa Sandhoien 13 3 1 9 14:37.19 FV' Offenbura 3 2 10 16.46 6˙2² Gau XV Württemberg Stuttgarter Kickers— Stuttgarter SC:0 SpVg Bad Caunſtatt— PfB Stuttgart:3 SSV Ulm— SWFeuerbach 92 FV Zuffenhauſen— Union Böckingen.1 vereine Spiele gew uneniſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 11 9.— 2 31:13 18.4 VfBStuttgart 12 8 2 2 24:15 18:6 1. SS Ulm 10 5 3 2 28.14 13.7 Union Böckingen 13 3 3 5 28.30 13·13 Sportfr Stuttaort 11 5 2 4 2816 15˙10 FVZuffenhauſen 11 5 2 4 18.18 12:10 Ulmer FV94 13 4 8 6 18 18 111⁵ SC Stuttgart 12 3 2 95 11.22 816 SpVa Cannſtatt 13 2 3 8 SB Feuerbach 12 2 2 8 20:39 618 Gau XVI Bauern TS 1860 München— 1. FC Nürnberg:0 Fé 05 Schweinfurt— SpBg Fürth 411 Bé Augsburg— Neumeyer Nürnberg:2 BVfB Coburg— Schwaben Augsbuig:0 Vereime Spiele gew unentſch. verl Tore Punktz FC 05 Schmeinfurt 12 7 3 1860 München 12 5 6 1 20˙12 16.8 Neumeyer Nürnberg!4 7 2 5 24518 16•12 Bis Augsbura 14 4 5 5 23:23 13.15 1 FC Nürnberg 12 5 2 5 19•21 12˙12 SpVa Fürth 13 5 2 5 15.23 1214 Bayern München 11 4 3 4 14-16 1111 Jahn Regensbura 18 4 3 Schwaben Augsburg 12 3 3 6 23.27.15 ViB Coburg 4 4 1 9 18.82 9·19 — 6 — „„60 2 60 223„ „„BFBFB. Montag, 30. Januar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 13. Seite Nummer 48 Dus Gaufeſt 1930 in Mannheim Vorbereitende Sitzung des NSRe Gau 14 Vaden in Mannheim— Oberbürgermeiſter Renninger, Kreisleiter Schneider und Gauſportſührer Kraft ſprachen Die erſte Tagung des NSRe⸗Gaues 14, Baden, zur Vorbereitikig des Gaufeſtes 1939 in Mannheim nahm am Famstagnachmittag im Palaſthotel ihren Anfang. Nach einer Beſichtigung der Stadion⸗Anlagen, wo ſich der glößte eil der Kämpſe abwickeln wird, fand dann eine Sitzung ex Vertreter aus ganz Baden ſtatt. Nach kurzer Be⸗ rütung durch den ſtellvertretenden Gauſportführer, Dir. innenbach, gab Proſ. Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe, der zuſammen mit dem Gauamtmann Groth und Gaufport⸗ wart Stiefel die Vorbereitungen für das Gauſportſeſt leitet, ungen. Einleitend wies Dr. Fiſcher darauf hin daß in dieſem Jabr in Deutſchland nur drei Gauſportfeſte ſtattfinden: n Baden, Gan 14, in Württemberg, Gau 15. und im Gau Bayern, Gau 16. Bei dem badiſchen Gaufeſt, dos vom 13. bis 25. Juni abgehalten wird, kommen die Meiſterſchaften aller Fach⸗ mter zur Durchführung. Man will aleichzeitig den Wert er Leibesübwigen überhaupt einer aroßen Oeſſentlich⸗ eit vor Augen führen. Die Fachämter werden ihre prak⸗ tiſche Arbeit zeigen und Zeugnis über ihre Leiſtungs ähig⸗ keit ablegen. Das Rahmenprogramm dieſer großen ſport⸗ chen Veronſtaltung wird ſo gehalten ſein, daß der Ge⸗ lamteindruck dadurch erhöht und. nicht geſtört wird. Das erſte Gauſportfeſt des NSge wird beſtimmt die Augen er ganzen deutſchen Sportöffentlichkeit auf ſich lenken. Den Auftakt des Gaufeſtes bildet die Mannheimer Regatia am 18. Juni im Mühlauhafen. Es iſt geplant, vom Regattaplatz aus eine Uebertrogung Lorzunehmen. bei der u. a. der Gauſvortführer und der erbürgermeiſter der Stadt Mannheim ſprechen werden. ie Uebertragung ſoll nach 500 Orten in Baden erſolgen, wo gleichzeitig Borführungen aller Fachämter ſtattfinden. er Montag und Dienstag wird in Mannheim örtliche eranſtoltungen bringen. Der Mittwoch iſt der Tag der Augend. Der Mann⸗ deimer HJ⸗Bann wird hier auf den Plan treten. Ober⸗ gebietsführer Kemper wird zu feiner Jugend ſprechen. Am Donnerstag beginnt die vraktiſche Arbeit der Fachämter Fußball und Handball, Fauſtball und Hockey. ends findet ein Hockey⸗Städteſpiel Mannheim— Heidel⸗ a ſtatt. Die Maunheimer Handhallfrauen die zu den beſten des Reiches überbaupt zählen, werden am Freitoc ihr önnen zeigen. Am Donnerstag abend ſoll auch das in Breslau neu verliehene Banner durch den Kreis 3, Mannheim, eierlich eingeholt werden. Am Freitag finden Einzel⸗ und Mehrkämpfe der Tunier Leichtathleten. Schwerathleten. Schützen, Kealer, oxer Entſcheidungsſpiele um Gaufeſtſieg im Fußball und andball ſtatt. Gleichzeitia nehmen die badiſchen Meiſter⸗ atten der Leichtathleten, Turner Schwimmer, Schwer⸗ athleten, Tennis, Fechter, Rollſchuh. Billard und Rad⸗ port ihren Anfang. Aut allen Plätzen, auch auf den Renn⸗ wieſen wird Hochbetrieb herrſchen. Der Samstag iſt der Tag der großen Mannſchafts⸗ kämpfe der Turner mid Schwerolhleten. der Eutſcheſdungen und der Meiſterſchaften. Man hofft, die Meiſterſchaften bis 5 Uhr zu Ende bringen zu können. um Lann nach dem inmarſch der Teilnehmer die Siegerverkündung vor⸗ nehmen zu können. elegenheit anweſend ſein. das Fußballſpiel zwiſchen Württembera und Baden. Do e Schwaben noch eine alte Rechnung zu begleichen haben, wird beſtimmt ein ſehr intereſſontel Treifen zuſtande⸗ kommen. Ein großes Wehrmachtskonzert wird dann den Tag im Stadion beſchließen und dem Samstaa einen würdigen Ausklana aeben. Den Höhepunkt des Feſtes bildet der Feſtzug am Sonutagvormittag, der ungefähr 2 Stunden dauern wird. Sammelplätze ſind die Gegend des Waſſerturms und die Hafenſtraße. Der ug wird in zwei Gegenzügen geführt Der eine kommt vom Waſſerturm durch die Planken und geht mit dem underen, der von der Rheinſtraße her kommt, vom Parade⸗ 3 atz aus nach dem Schloß, wo er ſich wieder beilt und urch die Bismarckſtraße und nach dem Friedrichspark zu abwarſchiert. Nachmittogs findet donn die Großkundgebung des Nee auf den Rennwieſen att. Die Maſſen werden in drei Blocks aufmarſchieren. en erſten Block bildet die Jugend, den zweiten die For⸗ ationen und den ͤritten der NSgis ſelbſi. Hier werden 90 einzelren Fachämter ihrer Größe entſprechend ver⸗ reten ſein. Die Vorführungen, von denen wir vor allem en Chorfeſttanz der Turnerinnen und die Keulen⸗ 8 ungen herausgreifen wollen, werden ein überwältigen⸗ — Bild und eine Leiſtungsſchau der Breitenarbeit des Sforts geben. Den Abſchluß des Gaufeſtes bildet die Siegerehruna der Mehrkämpfer und der Gauſeſtſieger. Machtvoll wird ſich der badiſche Sport, der viele Olym⸗ Waſieger in leinen Reihen hat, in den Tagen vom 18. bis .„ Juni vor der Heffentlichkeit zeigen. Neben der Spigenarbeit wird man einen. Einblick in die überaus wertvolle und aufbauende Breitenorbei“ hekommen. * einen Ueberblick über die geplanten Veranſtal⸗ Am Sonntagvormittag wurde di⸗ Tagung im kleinen des TV 46 mit internen Beratungen fortgeſetzt. Um 11 Uhr wurde im feſtlich ausgeſchmückten großen Saal des TB 46 der ſeierliche Auftakt zum Gauſeſt 1939 gegeben. Der Beſuch durch Vereine und Teilnehmer der agung war ausgezeichnet. Man bemerkte 1. a. Oberbür⸗ germeiſter Renninger, Bürgermeiſter Dr. Walli, Kreis⸗ eiter Schneider ſowie viele Vertreter der Partei, des Sfaates und der Wehrmacht. 8 3 Nach dem Einmarſch der Fahnen des NSgi begrüßte der ſtellvertretende Gauſportführer Direktor Linnen⸗ ach die Anweſenden. Hierauf ergriff Oberbürgermeiſter enninger das Wort. Er wies einleitend darauf hin, daß durch den NSRe der Sport eine neue Aufgabe erhal⸗ ten habe. Ueberall im Reich, ſo führte der Redner aus, in Sport trifft man kämpferiſche Menſchen, die Erziehu⸗g an ſich ſelbſt, an ihren Mitmenſchen und ihren Kameroden leiſten. Dieſe Arbeitſſtüht ſich auf eine Volksgemeinſchaft die ſo ſtark iſt, daß ſie lederzeit den Befehlen des Führers Folge leiſten und große utgaben erküllen kann. Aus dieſer Volksgemeinſchaft K wächſt das große deutſche Volk. Wenn ein Sportler große Aufgaben erfüllen will, muß er ſelbſt in ſich etwas nie⸗ derzwingen, er muß mutig und kampffreudig ſein und an Der Reichsſportführer wird hei, dieſer Den Abſchluß bilhet dänn ſeinen Erfolg ſelbſt glauben. Nur ſo kommt er zum Sieg. Der Führer ſtellte die Aufgabe, die Menſchen im ſport⸗ lichen Geiſt ſo umzugeſtalten und zu erziehen, daß ſie auch auf politiſchem Gebiet das leiſten können, was von ihnen verlangt wird. Oberbürgermeiſter Rewininger wies dann darauf hin, daß die Staödt den Rahmen für das Gaufeſt ſo ausgeſtalten werde, daß er der großen Aulgabe würdig iſt. Aus der Gemeinſchaft heraus, die hinter dem Führer ſteht, wird die große Auſgabe gelingen. Dann ſprach Kreisleiter Schneider. Vor einem Jahr bereits, ſo führte er aus, habe ich den Standpunkt der Partei zu den Aufgaben des Sports bereits heraus⸗ geſtellt. Ich habe damals erklärt, daß ich Ihre Arbeit unbe⸗ dingt anerkenne und daß ich ihren Wert zur Erziehung der deutſchen Schickſalgemeinſchaft voll werte. Ge⸗ rade die Turner und Sportler haben in den Gebieten, die nun zu uns gekommen ſind. an dieſen Aufgaben im Sinne Großdeutſchlands cearbeiſet. Es gibt keine größere Anerkennung für die ſportliche Arbeit als die Ueberführung in den NSR. Sie dürfen ſetzt an den großen Arbeiten der Partei mitarbeiten. Ich freue mich heute, Sie als Komeraden, als Mitarbeiter und Mit⸗ ſtreiter nun in der Partei begrüßen zu können. Ich weiß, daß Sie dieſe Anerkennung verdient haben und daß Sie auch ietzt wieder bereit ſind, die großen Aufgaben, die Sie erhalten haben, reſtlos zu erfüllen. Sie gehen wieder an Ihre Arbeit, geſtärkt durch den Glauben an den Führer. Die Partei iſt reſtlos bexeit, Sie auf Ihrem Weg zu un⸗ terſtützen. Unter der Fahne des Führers wollen wir ſein eine einige, geſchloſene Gemeinſchaft, dienſtbereit für den Führer und das ewige Deutſchland. Gauſportführer Miniſiertalrat Kraft ging dann in längerer Ausführung auf die Umgeſtaltung des Reichsbundes zum NSR ein. Er führte u. a. aus: Die letzten Tage des vergongenen Jahres haben die deutſchen Leibesübungen an einen entſcheidenden Wende⸗ punkt ihrer Geſchichte geführt; ſie ſind als ein lebendiger Organismus in das Leben des Volkes eingebaut worden. Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat die deutſchen Turn⸗ und Sportvereine 1933 nicht als ſchädliche und des⸗ wegen arundſätzlich zu beſeitigende Einrichtungen angetrof⸗ fen, ſondern, trotz ihrer Fehler und Mängel, als wert⸗ vollen Robſtoff des völkiſchen Wiedexaufbous. Mit dem klaxen und ſicheren Blick, der dem Führer eigen tſt, hat die⸗ ſer den deutſchen Sportvereinen anläßlich des Turn⸗ und Sportſeſtes in Stuttgart, wenige Monate nach der Machtübernahme, folgende Ehrenrettung ausgeſtellt: „In einer Zeit, da nun das Volk wieder in den Mit⸗ telpunkt des ſtaatlichen Sehens und Strebens tritt, kaun die Führung des Staates und damit der Nation nicht au⸗ ders, als in tiefer Dankbarkeit der Einrichtungen geden⸗ ken, die mithalfen, die koſtbarſte Subſtanz zu bewahren, die der Staatsmann zu verwalten hat: Das Fleiſch und Blut der lebenden Genoſſen des Volkes. Als Kanzler des deutſchen Volkes und Reicheg bewegt mich Freude und Stolz, deutſche Münner und Frauen begrüßen zu können, die als beſte Repräſentanten der Lebenskraft nſeres Voltes anzuſprechen ſind.“ Bor dieſer dokumentariſchen Feſtſtellung Adolf Hitlers haben alle Einwendungen zu ſchweigen. Die Aufgabe des Am die Mannſchaſtsmeiſterſchaft im Ringen Kreismeiſter konnten in vier Gewichtsklaſſen ermittelt werden— Ausgezeichneter Beſuch— Fionte Nüz u. R. Feudenheim verlor gegen KS Weeſental:4 Dieſes Treſſen mußte Feudenheim wiederum erſatz⸗ geſchwächt beſtreiten. Der Krat⸗Sport⸗Verein Wiefentäl kam in ſtärtſter Aufſtellung und konnte ſeinen Vorlampf⸗ ſieg Bent den letztjährigen badiſchen Meiſter wiederholen. Im Bantamgewicht konnte Baier⸗Feudenheim von ſeinem Vereinskameraden Heckmann niht vollwertig erſetzt wer⸗ den. Müller⸗Wieſental ſchlug den Feudenheimer in der 13. Minute durch Untergriff von vorn entſcheidend. Ries⸗ Feudenheim mußte im Federgewicht durch Kirſch erſetzt werden der gegen Scheuring⸗Wieſental in der 4. Minule durch Hammerlock verlor. Den erſten Sieg für Feudenheim errang Brunner im Leichtgewicht über Machauer⸗Wieſental nach 4 Minuten durch ſeitlichen Aufreißer. Eine harte Auseinanderſetzung gab es im Weltergewicht zwiſchen Ben⸗ zinger⸗Feudenheim und O. Heilig⸗Wieſental. Benzinger wurde verdienter Punktſieper. Der Mittelgewichtskampf wurde mit einem Punktſieg von Lauth⸗Feudenheim über E. Heilig⸗Wieſental entſchieden. Schmitt⸗Feudenheim ſtrengze ſich gegen den ſtarken Groß⸗Wieſental mächtig an. Er kontte es aber nicht verhindern, daß et nach 11 Min. durch Halbnelſon auf beide Schultern gedrückt wurde. Im Schwergewicht unterlag Bohrmann⸗Feudenheim gegen Maier⸗Wieſental nach Punkten. „Eiche“ Sandhoſen verliert in Bruchfal:4 Zu dem wichtigen Treffen, das„Eiche“ Sandhofen in Bruchſal gegen den dortigen ASV Germanta zu beſtreiten hatte, lam Sommer mit Uebergewicht und verlor ſo den Kampf auf der Waage, was dann auch für den Ausgang des Mannſchoftsfampfes ausſchlaggebend war. Für Sand⸗ hoſen ſiegte Allraum, Denn und Sommer. Guter Sport— Abwicklung der Kä npfe „Eiche“ Sandhofen über—9 Fendenheim kampflos eger Beide Mannſchaften ſollten bereits vor acht Tagen zu⸗ ſammentreſſen. Auf Wunſch von Feudenheim wurde dieſer Kampf verlegt. Der Gauſachwort Wiedmater⸗Korlsrube ſetzte den 25. Januar als neuen Austragungstermin jfeſt. Die Mannſchaft von„Eiche“ Sandhoſen erſchien in Feuden⸗ heim komplett, aber Feudenheim trat zum Kompf nicht an. Lout Anoronung des Gaufachwartes iſt dieſer Kampf nun für Sandhoſen gewonnen. Pfalz: „Siegfried“ Ludwigshafen ſiegt über Vic Schifferſtadt:0 zu obiger Begegnung kam die Mannſchaft vom Bfͤ Schifferſtadt zu ſpät, ſo daß lt. Kampfrichterſpruch der Kampf für„Siegſried“ Ludwigshafen mit 7˙0 gewennen iſt. Aber auch in dem dann durchgeſührten Freunoſchaftstref en kam Ludwigshaſen zu einem er ömpften 70⸗Sieg. Schiffer⸗ ſtadt ſtellte für Wahl, Heißler, Reeb und Kamb Erſatz. Bantamgewicht: Thomas⸗Lu. ſiegt über A Lochner⸗Schi. wegen Uebergewicht. Federgewicht: Impertro⸗Lu. warf A. Lochner⸗Schi. nach 10,25 Minuten durch Armfeſſel Welter⸗ gewicht: Leichtgewicht: Minuten durch. Armhebel. Mittei warf Keller⸗Schi. bereits nach 1 Miuute. Henze⸗Lu. ſiegt über Färber⸗Schi. durch Armhebel nach 9 Minuten. Schwergewicht: Ehret⸗Lu. warf Wißmann⸗ Schifferſtaoͤt durch Hüftſchwung nach wenigen Sekunden. R nach 6,15 „Mittelgewicht; In Freudenſtadt beganm die ſchwäbiſche Skimeiſter⸗ ſchaft mit einem Langlauf über 14,5 Kilomet“er, den Benk⸗ Ssun vor Finkbeiner⸗Fereudenſtadt gewann. Fritz Hoffmann⸗Greiz begleitet die deutſche Ringer⸗ ſtafel als zweiter Vertreter im Mittelaewicht nach Stock⸗ holm wo am 4. uid 5. Februar der zweitägige Länder⸗ kampf Deutſchland—Schweden mit ſtattfindet. Hocken⸗Verbandsſpiele in Vaden Bigt Mannheim—TB Germania Mannheim:1(:0) Die Reihe der Lokolkämpfe bilden für den Mannheimer Gaumeiſter VfR eine weitaus ſchwerere Belaſtung, wie ſie der ſchärfſte eGegner und Tabellenführer HC Heidelberg zu Hauſe findet. Nach dem Unentſchieden vor acht Tagen gegen den TV 46 Mannheim hatten die Raſenſpieler geſtern erneut ſchwer zu kämpfen, um den TB Germania knapp :1 niederhalten zu können. Die Raſenſpieler, bei ͤenen ſich das Fehlen von Dr. Kulzinger in der Abwehr ſtark bemerkbax machte, hatten zudem eine:8⸗Niederlage aus dem Vorſpiel wettzumochen„ eine Abſicht, die erſt nach einer Umſtellung in der 2. Halbzeit verwirklicht werden konnte, Erfreulich iſt die Tatſache, daß man dey beiden Schiedsrichtern Kögel(MrG) und Spieß(TV 46) reſtloſe Anerkennung zollen muß, ein Beweis dafür, daß durch⸗ Kreifende Schiedsrichter Verſchärfungen vermeiden können. Die Aufſtellungen: VfR: Zafic: Maier, Gener 2: Kärle. Schmab, Binger: Briegel, Heiler, Henſolt, Trautmann, Bauna h. TB Germania: Geinzer: Kenngott, Lo hegel 2; Nieber⸗ gall, Uier 1, Werner; Söllner, Ufer 2, Hochadel 1, Win⸗ dirſch, Chriſtophel. VfR zeigte lange nicht die Leiſtung, wie gegen den TVM 46. Vor allem der Sturm ſcheiterte trotz ſchönen Feldſpieles immer wieder an der gegneriſchen Abwehr. Erſt nach der Umſtellung wurde es beſſer. In der Läufer⸗ reihe überragte wieder Härle, während Schwab etwas ſchwankend in ſeinen Leiſtungen war. Geyer 2 zoa ſich hin⸗ ten als Exſatzmonn für Dr. Kulzinger gut aus der An⸗ gelegenheit, wenn er auch den Aufban und den, Druck nach vorne, den ſein Vorgänger zeigt, nicht guſweiſen konnte. Germania hielt ſich beſſer als erwartet. Im Sturm wurde allerdings manche Chance durch zu wenig Selbſtvertrauen oufgegeben. Söllner vor der Pauſe und Ufer 2 nach dem Wechſel waren die beſten Kräfte. Hochadel 1 wurde ſtark ab⸗ gedeckt. Die rückwärtigen Reihen zeigten in der Abwehr und im Zerſtörunestniel ihr Können Ueberrabend und ütberhaupt der beſte Spieler auf dem Platze war Kenngott, der der Germaniadeckung ſtärkſten Halt bot. HC Heidelberg— MVKarlsruhe:2 Eine Art Vorentſcheidung fiel am Sonntagvormittag auf dem HChH⸗Platz in Heidelberg, wo der Karlsruher MB zu Gaſt war. Die Karlsruher hatten in der Vorrunde den Heidelbergern die einzige Niederlage beibringen können und ſelbſt nur in ihrem erſten Spiel, als die Elf noch nicht komplett war, den Gaumeiſter VfR Monnheim:1 als den Sieger anerkennen müſſen. Die Mannſchaft mußte als ein⸗ ziger gefährlicher Widerſacher der beiden Spitzenreiter HC9 und BVfR gelten und hofſte daher ſtark, durch einen neuer⸗ lichen Sieg gegen die Heidelberger thre berechtigten An⸗ ſprüche auf den Titel geltend machen zu können. Die vor⸗ acht Tagen gegen die M7S gezeigten Leiſtungen ließen die Ausſichten der Karlsruher allerdings etwas herabſinken, das Spiel ſelbſt jedoch erbrachte den Beweis, daß die Elf des MV einen ſür den HCc gleichwertigen Gegner abgibt, der nur unverdient dem etwas glücklicheren Gegner einen 213⸗ Sieg überlaſſen mußte. Den beiden Schiedsrichtern Baumann(TV 46 Mann⸗ heim) und Volkert(Tch 78 Heidelberc) ſtellten ſich die Mannſchaften in folgender Aufſtellung: §Cc: Benkert; Weyrauch, Kerzinger; Eiſen, Gentes, Schollmeyer; Stieg, Henk, Peter, Svanier, Düring. MB: Glockengießer(Weber); Weidner, Glendenberg; Fiſcher. Rüland, Knorpp; Rammelmeyer, Schulz, Voth, Abek, Ziegler. 5 TV46 Heidelberg— TB 46 Mannheim:2 Der Kampf der beiden Namensvetter in Heidelberg en⸗ dete mit einem knappen:1⸗Sieg der Mannheimer, die ſpieleriſch zwar etwas überlegen waren, trotzdem ober gegen die gefährlichen Angriſje der Heidelberger gewaltig anzukämpfen hatten ‚um beide Punkte ſichern zu können. Heidelberg: Berbner; Genant, Balz; Schubert, Reine⸗ muth; Joos; Schmitt, Lauer„Berlinghoff, Bähr, Barber. Mannheim: Wietbrock; Greulich, Keller; Lutz, Schlicker, Hötl; Lutz 2, Bachnik, Schleenvoigt, Mayer, Kieſer. Vor der Pauſe konnten die Heidelberger durch Lauer ein Tor vorlegen, das bis zum Wechſel der einzige Erfolg ſein ſollte. Die Mannheimer kamen erſt noch der Pauſe richtig in Schwung, mußten ſich aber trotz einer leichten Ueber⸗ legenheit immer wieder bei den durchbruchartigen Vor⸗ ſtüßen der Heidelberger vorſehen, die äußerſt gefährlich wa⸗ ren. Ein Nachſchuß von Schleenvoiat nach Schuß von Lutz brachte die Mannheimer auf:1 beran ung ſchließlich war es wiederum Lutz, der eine Vorlage von Mayer zum Sie⸗ gestor umwerten konnte. Mannheim ſtellte die geſchloſſenere Elf ins Feld und hatte den(nayren Siea verdient“ die Nie⸗ derlage der Heidelberger war die ſchwache Leiſtung der Läuferxeihe, in der pur Reinemuth gefallen konnte. Mann⸗ heim lieferte trotz Erſatz für Seidel und Schenk ein ſchö⸗ nes Spiel, vor allem nach der Pauſe kam die Elf ſtark in Schwung, ohne allerdings das Niveau des Spieles gegen den VfR zu erreichen. Elasit- Fulbad(5 Bsdet)..90- Elaait-Fubpuder AM.—13.Elosil-Fo O. Vondung⸗Lu. Pünktſieger über Stürm⸗Schi. Schä er⸗Lu. Pi Doppelmannſchaften Reichsſportführers war es aber, das bunte Vielerlei der Meinungen in den unter ſich zerſpalteten deutſchen Turn⸗ und Sportverbänden zu beſeitigen. dieſe zu einer Einheit zuſammenzuſchmelzen und ihre Mitglieder und Anhänger zu Nationalſozialiſten zu erziehen. Ihm allein iſt es zuzu⸗ ſchreiben, daß die Berliner Olympiade 1936 die Deutſchen an die Spitze aller ſporttreibenden Nationen der Welt ſtellte, und ſeine Vorarbeiten in der öſterreichiſchen und in der ſudetendeutſchen Frage ſind unumſtritten. Die wich⸗ tige Rolle, die die öſterreichiſche Turn bewe⸗ gung in inniger Verbindung mit dem DRe im Be⸗ freiungskampi der Oſtmark geſptelt hat, iſt zwar noch wenig bekannt, ſie war aber einer der ausſchlag⸗ gebenden Faktoren des Erfolges. Noch ſtärker trat die poli⸗ tiſche Dynamik des deutſchen Turn⸗ und Sportlebens in Breslau zutage, als die 30 000 Sudetendeutſchen dort auf⸗ marſchierten. Das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau bildete den Hintergrund und den Auftakt zu den großen Ereigniſ⸗ ſen, die ſich wenige Wochen ſpäter abſpielten, und die das Großdeutſche Reich in ſeiner ganzen Macht und Herrlichkeit erſtehen ließen. Konrad Henlein betonte in ſeiner Rede in Berlin am 15. Januar ausdrücklich, daß im Endkampf des vergan⸗ genen Jahres aus den Reihen der Türner der freiwillige Schutzdienſt und die Organiſation der ſudetendeutſchen Volksjugend gebildet wurden, daß die Turner auch den Kern des Freikorps ſtellten und daß ohne die Turnbewe⸗ gung die ſudetendeutſche Frage nicht hätte gelöſt werden können. In Anerkennung dieſer Verdienſte hat der Führer und Reichskanzler Ende Dezember vorigen Jahres den Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen. in einen Nationalſozialiſtiſchen Reichsbund für Leibesübungen umgenannt. Was iſt nun der Sinn dieſes Erlaſſes des Führers? Mit einem Satz geſagt: Das deutſche Volk ſoll zu einem Volk in Leibesübungen werden!„Zum erſtenmal in der Geſchichte des Spories überhaupt“, ſagte der Reichsſportführer in Berlin,„erhält eine Organiſation die Erlaubnis und die Verpflichtung. nunmehr, ausgerüſtet mit allen Autoritäten und legitimiert durch die höchſte überhaupt mögliche Form, den Willen al⸗ ler derer zu vollſtrecken, die von Friedrich Ludwig Jahn an bis zu den im großen Weltkrieg gefallenen deutſchen Turnern und Sportlern die Freiſchärler der Idee eines Volkes in Leibesübungen waren.“ Mit dieſem ihm vom Führer gegebenen Auftrag iſt der Nationalſozialiſtiſche Reichsbund für Leibesübungen zur umfaſſenden Leibeserziehungsgemeinſchaft des deutſchen Volkes erklärt worden und zu einer von der Partei be⸗ treyten Organiſation geworden. Das„berſte und bünne en Leihesſthungen, nicht nur in Großdeutſchlond, ſondern in der ganzen Welt über⸗ haupt, iſt das Geſetz der Freiwilligkeit. Von dieſem Grundſatz auch nur Haaresbreite abzugehen, hieße, an den Fundamenten der Leibesübungen zu rütteln. Daher werden wir niemals dieſen Grundſatz der Freiwilligkeit aufgeben. Wir fordern nicht und wir beſehlen nicht, ſondern wir über⸗ loſſenz es jedem, einzelnen Voltsgenoſſen, ſeinem eigenen ewußtſein und der Stimme ſeines eigenen Gewliſens, 5b er Leibesübunigen treiben will oder nicht. Zu'der Freiwilligkeit der Sporttreibenden kömmt aber auch noch die Freiwilligleit der Zuſchauer und wir Ba⸗ dener ſind beſonders ſtolz darauf, daß in der letzten Zeit bei den Großkämpfen auf den Fußballfeldern hier in Mannheim wiederholt die höchſte Zahl von Zuſchauern nachgewieſen werden konnte, die es in Großdeutſchlond on dieſen Tagen überhanyt geoeben hatte. In den NegRo werden die treuen, tüchtigen und zuver⸗ läſſigen Mitarbeiter und Vereinsführer übernommen, die unter keinen Umſtänden abgelöſt werden dürfen, auch ſelbſt dann nicht, wenn ſie keine Parteigenoſſen ſind. Erſetzt werden ſollen nur ſolche Männer, die ſich nicht ganz und nicht rückhalt!os hinter den heutigen Staat und Die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung ſtellen Wir wiſſen auch, daß Breitenarbei! und Sypitzenarbeit keine gegenſätzlichen Begriſie darſtellen, und daß die eine genau ſo gut gepflegt und betrieben werden muß, wie die andere. Wir wiſſen ferner, daß im Turnen und Sport ein tieſer erzieheriſcher Wert ſteckt. Die Leibesubungen ſtärken den Mut und das Selbſtvertrauen des Einzelnen und da⸗ mit ergib: ſich nach Alfred Roſenbera zwangsläufig auch eine Stärkung des Geſamtwillens der Nation. Die organiſatoriſche Anpaſſung des NSRe an die Partel wird ſich in bezug auf die reoionale Gliederung nicht im ganzen Reiche durchführen laſſen. Es iſt aus techniſchen, wirtſchaftlichen und auch aus ſonſtigen Gründen einfach un⸗ möglich, 40 Reichsbundgaue zu bilden. Wir werden uns wahrſcheinlich mit den 18 Gauen die wir bisher eingeführt hatten, begnügen müſſen, wobei es aber möglich iſt, daß durch Untergliederung dex zwei größten Gaue Bayern und Mitte noch zwei weitere hinzukommen ſo daß ihre Zahl auf 20 ſteigen wird. Das iſt aber die Höchſtgrenze. Ferner erhoffen wir von der Neuorönung, daß der Zer⸗ ſplitterung im Turn⸗ und Sportleben, die— es ſei einmal vffen gusgeſprochen— ſeiteinigen Jahren erneut eingeriſſen iſt, Einhalt geboten wird. Wir haben Sie nun heute eingeladen zu einer öfſent⸗ lichen Kundgebung und zum Auftakt des Gaufeſtes Mannheim 1939. Damit will geſagt ſein, daß ähnlich wie bei dem erſten großdeutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau im vergangenen Jahre dieſes Feſt offiziell mit den Vorarbeiten beginnt. Das eigentliche Gaufeſt wird in der Woche vom 18. bis 25. Juni 1939 in der hieſigen Stadt abgehalten werden(Ueber den Aufbau des Gaufeſtes wurde am Samstagnachmittag durch Dr. Fiſcher ausführlich be⸗ richtet). Heute aber ſchon möchte ich der Stadt Mannheim und vor allem dem Oberbürgermeiſter Renninger und Kreisleiter Schneider, herzlichſt danken für die großzügige Unterſtützung die uns von dieſer Seite zugeſagt worden iſt. Unſere Mannheimer Arbeitstagung hatte den Zweck, der Oeffentlichkeit einen Einblick in die gewaltige Arbeit des NSRo zu geben. Die deutſche Turn⸗ und Sportbewegung hat in den letzen Wochen durch den Erlaß des Führers einen rieſigen Aufſchwung und Auftrieb erhalten. Es iſt daher unſere Pflicht, ihm auch heute unſeren Dank abzuſtatten. Hier, in Gegenwart eines großen Kreiſes führender Män⸗ ner geloben wir als Angehörige der jüngſten nationalſozia⸗ liſtiſchen Organiſation dem Führer des deutſchen Volkes Treue und Gehorſam mit dem Rufe: Das deutſche Volk und der Schöpfer des Großdeutſchen Reiches, Adolf Hitler, Sieg Heill Nach dem Abſingen der Nationalhymnen und dem Aus⸗ marſch der Fahnen wurde die feierliche Kundgebung ge⸗ ſchloſſen. Warum quälen Sie sich mii Kalten, wunden, müden, schwitzenden Füllen und Frostbeulen? Belreien Sie sich davon durch Elasitl Eiasit- Fubbad regt die Blut- zirkulalion an und verschallt dadurch angenehme, gesunde Wärme. Eliasit- Fuf. creme heilt wunde Fübe und Eririerungserscheinungen. Elesit· Fuſpuder beseitigt übermäbige Schweibabsonderung und üblen Geruch. Elasii-Tinktur belreit rasch und schmerzlos von Hühneraugen usw. Machen Sie noch heute einen Versuch, Ihre Fühe werden es Ihnen danken! Erhältlich in Apotheken. Drogerien und 6 hereme.—58x Elast Fichnerangenlinklur.—. Fachgeschäſten. Ausreichende Versuchsmuster kostenlos und unverbindlich von Eraalt-Mertrleb. Togalwerk. Munchen 27/81d Keue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe EUG Ux Wonn die Straßen Glatteis haben Wie begegnet man der Rutschgefahr bei Eis und Schnee? Man kann, was das Ausſtellungsdatum des Füh⸗ xrerſcheines anbetrifft, zu den alten, erfahrenen „Autohaſen“ zählen und über mehrere Trophäen aus kraftfahrſportlichen Wettbewerben verfügen,— wenn man aber auf ſchneeglatter Straße ſeine Fertigkeiten auszuſpielen verſucht, iſt man genau ſo verloren, wie jeder Anfänger, der in ſommerlicher Gewohnheit auf der vereiſten Landſtraße den Gashebel bis auf die Bodenbretter durchtritt. Sobald die Fliehkraft und das Beharrungsvermögen des Fahrzeugkörpers die Haftfähigkeit der Räder überſteigen, geht der Kraftwagen ſeine eigenen Wege, die meiſt im Stra⸗ ßengraben oder am Baum enden. Das Tempo beſtimmt die Straße! Das erſte Gebot der vernünftigen Winterfahr⸗ technik iſt daher für jeden Fahrzeuglenker: langſam fahren! Auch die beſte Rutſchverſicherung, wie zum Beiſpiel Schneeketten, befreit ihn nicht von dieſer Notwendigkeit. Sanftmütige Führung des Lenk⸗ rades und ein wenig Fahrgefühl ſind die zuverläſſig⸗ ſten Bürgen dafür, daß das Auto von der Winter⸗ reiſe wieder heil in die Garage zurückkehrt. Wer ſich ausgerechnet im Hochwinter auf die Rennfahrer⸗ laufbahn vorbereiten will, dem iſt nicht zu helfen. Der Bremsweg wird länger Man halte ſich immer vor Augen, daß das Lenk⸗ rad bei Schnee und Glatteis nur mit Fingerſpitzen⸗ gefühl regiert werden darf. Nur mit ruhigen und zügigen Lenkbewegungen kommt man zum Ziel. Jeder ſtarke Radeinſchlag bewirkt gerade das Gegen⸗ teil von dem, was man bezweckt: er entzieht dem Fahrer die Lenkgewalt über den Wagen. Vor allem aber iſt zu beachten, daß auch der Bremsweg mit der Glätte der Fahrbahn wächſt. Allen Hinderniſſen auf der Straße heißt es deshalb rechtzeitig entgegen⸗ arbeiten, damit man nicht ins Schleudern gerät. Weiter ergibt ſich für den Automobiliſten hieraus die Pflicht, die Geſchwindigkeit nicht ert im letzten Augenblick, kurz vor dem Hindernis, zu vermindern' Indeſſen, bremſen auf glitſchigem Boden will ge⸗ lernt ſein. Würde man, wie man das ſonſt gewohnt iſt, energiſch auf die Bremſe treten, ſo würden die Räder darauf unweigerlich mit einer„Blockade“ ant⸗ worten, und die gefürchtete„Karuſſellfahrt“ wäre wahrſcheinlich unvermeidlich. Es iſt ratſam, das Bremspedal nur ſanft zu betätigen und es am beſten drei⸗ bis viermal weich durchzutreten und ſofort wieder freizugeben. Das hemmt die Fahrt bereits Hbeträchtlich, ohne daß der Wagen jedoch rutſcht. Wem das Zurückſchalten vom dritten auf den öweiten Gang keine Schwierigkeiten mehr bereitet, der wird damit allerdings die gewünſchte Verzögerung noch ſicherer erreichen. Wenn der Wagen rutſcht Was aber, wenn man es doch einmal verpaßt hat und das Auto nun plötzlich zu tanzen beginnt? Dann bitte man Chriſtophorus um einen„guten Rutſch“, denn Glück gehört zu einem guten Ausgang ... Im übrigen tue man möglichſt wenig, das ver⸗ ſchlimmert die Sache nur. Insbeſondere darf nicht gebremſt werden. Das richtige iſt, man trennt die Räder von dem Einfluß des Motors, indem man auskuppelt und verſucht, den eigenwilligen Seiten⸗ ſprüngen des Wagens durch Gegenlenken zu begeg⸗ nen. Das Steuer muß dabei immer ſchnell nach der Seite geöreht werden, nach der die Hinterräder weg⸗ rutſchen. Das iſt aber auch alles, was man in dieſem Falle unternehmen kann. Es ſei denn, daß man eine Sandſtreuvorrichtung am Auto hat, mit deren Hilfe man die Haftung der Räder verbeſſern kann. Um der Gefahr im Notfalle gewachſen zu ſein, ſollten ſich Anfänger einmal mit der Technik des Wagenab⸗ fangens in„friedlichen Zeiten“ beſchäftigen, indem ſie ihr Gefährt auf einem freien Gelände künſtlich zum Gleiten bringen. Dazu genügt, daß man in mäßiger Fahrt ſcharf bremet oder eine unrichtige Lenkbewegung macht. Ein geſchickter Fahrer wird bei dieſer Uebung bald merken, wie er das Steuer einſchlagen muß, um ſein Auto wieder in die Gewalt zu bekommen. So fährt man bergauuf Das ſchwierigſte Kapitel iſt wohl die Bergfahrt im verſchneiten Gelände. Bergauf muß dabei folgen⸗ des beachtet werden: Frühzeitig auf den kleinen Gang herunterwechſeln, damit die Räder nicht plötz⸗ lich in raſcher Geſchwindigkeit durchgehen, ſondern ſtets greifen. Das ganze Kunſtſtück liegt dabei in der Einhaltung einer gleichmäßigen Geſchwindigkeit. Außerdem empfiehlt es ſich, ſtets in angemeſſenem Abſtand hinter vorausfahrenden Wagen zu bleiben, damit man von einem gegebenenfalls zurückrutſchen⸗ den Gefährt nicht„gerammt“ wird. Da das Anfah⸗ ren an einem ſteilen Berg unmöglich iſt, muß man weiterhin bereits vorher einen günſtigen Ort zum Anhalten wählen. Entweder lenkt man gleich um und ſtellt den Wagen entſprechend geſichert an den Verkehrsſchutz auf der Reichsautobahn. Motoriſierte Bereitſchaft Straßenrand oder man ſieht ſich nach einer Seiten⸗ ſtraße um, von der aus der Start keine Schwierig⸗ keiten bereitet. „„ und bergab? Iſt ſchon bei ſchneefreier Straße auf der Berg⸗ abfahrt große Vorſicht geboten, ſo kann letztere im Winter nicht genug übertrieben werden. Grundſätz⸗ lich ſollte man die Talfahrt ganz langſam beginnen und einen kleinen Gang einſchalten, damit möglichſt nicht gebremſt werden muß. Eine Fahrſpur in tiefem Schnee iſt im allgemeinen einer glatten Oberfläche vorzuziehen. Hierbei ſpielt aber auch das geſunde Schätzungsvermögen eine Rolle, denn es gibt Wege, die man in ungeſtreuten Zuſtand beſſer nicht abwärts fährt; zumal dann nicht, wenn die Möglichkeit be⸗ ſteht, eine weniger ſteil ins Tal führende Straße zu Archiv NM3 benutzen. Schließlich iſt es klüger, einen Umweg zu machen, als ſich der Ungewißheit einer glücklichen Ankunft auszuſetzen. Teiſiungsſteigerung burch die Sromſorm Lange Zeit hat man im Automobilbau den Luft⸗ widerſtand unbeachtet gelaſſen und das Fahrwerk mit einer Karoſſerie umgeben, die gerade dem Zeit⸗ geſchmack entſprach ohne Rückſicht auf jedwede Wind⸗ ſchlüpfigkeit. Es ſtellte ſich aber bald heraus, daß der Luftwiderſtand von einer gewiſſen Grenze an die weitaus beherrſchende Größe unter den Widerſtänden iſt, die der Erreichung einer hohen Geſchwindigkeit entgegenſtehen. Woraus ſetzt ſich der Luftwiderſtand zuſammen? Er wird gebildet aus der ſenkrecht am größten Umfang gemeſſenen Schnittfläche quer zur Fahrt⸗ richtung und einem Luftwiderſtandsbeiwert. Iſt durch den benötigten Raum der Querſchnitt des Fahr⸗ zeuges an eine beſtimmte Größe gebunden, ſo iſt der Luftwiderſtandsbeiwert beeinflußbar. Er errechnet ſich aus dem Widerſtand, den die dem Fahrzeug⸗ körper entgegenprallende Luft an der Wagenober fläche findet. Dieſer Widerſtand iſt abhängig von der Fahrzeugform, und zwar iſt er um ſo größer, je mehr kraftverzehrende Luftwirbel am Fahrzeug⸗ körper entſtehen. Bläſt man z. B. einen Ziegelſtein an ſeiner Stirnfläche an, ſo wird die Luft von der ſenkrechten Fläche zurückgeſtoßen und zerteilt ſich in mehrere Wirbelſtröme. Rundet man nun denſelben Stein allſeitig ab, ſo daß er die Form eines Tropfens annimmt, ſo gleitet die Luft an der Ober⸗ fläche des Ziegelſteines entlang, ohne erheblichen Widerſtand zu finden. Dasſelbe iſt auf den vom Fahrtwind angeblaſenen Kraftwagen anwendbar. Die Luft muß an dem Fahrzeugkörper„entlangfließen“, ohne groß in Aufruhr zu geraten, je glatter die Wagenoberfläche iſt und je allmählicher die Run⸗ dungen verlaufen, um ſo geringer iſt der Luftwider⸗ ſtandsbeiwert. Der Luftwiderſtandsbeiwert läßt ſich verringern. Welche Bedeutung dieſer Erkenntnis zukommt, geht daraus hervor, daß bei einem Tempo von 110 Stö.⸗Km. der Luftwiderſtand eines geſchloſſenen Per⸗ ſonenwagens üblicher Bauart 62 v. H. des geſam⸗ ten Fahrwiderſtandes(Triebwerk⸗, Roll⸗ und Walk⸗ widerſtand) ausmacht. Verſuche im Windkanal haben ergeben, daß ſich der Luftwiderſtandsbeiwert von 0,6 auf einen ſolchen von 0,2 vermindern läßt. Das bedeutet praktiſch eine Benzineinſparung von 20 bis 30 Prozent oder eine Erhöhung der Geſchwindigkeit um etwa 25 Prozent bei gleichem Motor. Wie ein⸗ flußreich ſelbſt Kleinigkeiten ſind, zeigt das Beiſpiel des Rennwagens, bei dem die extra klein gehaltene Windſchutzſcheibe etwa 40 PS der Motorkräfte bei hohem Tempo verſchluckt. Die Stromlinie iſt alſo keine Modeerſcheinung, ſondern ein von den Beſtre⸗ bungen nach größerer Wirtſchaftlichkeit und Leiſtung diktierter Fortſchritt. Der Ko⸗Wagen hat Stromſorm Es war ſelbſtverſtändlich, daß ſich gerabe der Volkswagen dieſe Erkenntnis zunutze machte. Wenn man dabei trotzdem von einer ſtreng„wiſſenſchaft⸗ lichen“ Stromlinie Abſtand genommen hat und einer zweckvollen Form Ausdruck gab, die man am beſten mit Stromform bezeichnet, ſo deshalb, weil der An⸗ wendung der korrekten aerodynamiſchen Karoſſerie für den Gebrauchswagen Hinderniſſe im Wege ſtehen. torpedoförmigen, ſich nach hinten verjüngenden Fahrzeugkörper mit weit auslaufendem Heck. Dieſer hat aber eine große Oberfläche zur Folge, woraus wieder eine zu teure und ſchwere Karoſſerie reſul⸗ tiert. Ueberdies bedingt die reine Stromlinienform verkehrstechniſche Nachteile; durch ſeine Länge ver⸗ So fordert die reine Stromlinienform einen. liert das Auto an Wendigkeit und beanſprucht einen großen Parkraum. Die Lenkbarkeit der Räder ſowie die Kühlung der Reifen ſind ebenfalls Probleme, die bei einer nur von der Stromlinie diktierten Form gelöſt werden müſſen. Auch die Zugänglichkeit zum Motorraum ſowie die„Kopffreiheit“ auf den Rückſitzen iſt bei dem aerodynamiſch bis ins letzte durchgebildeten Wagen, zumal bei kurzem Radſtand, nicht immer vorbildlich. Bei dem Koͤß⸗Wagen hat man deshalb auf die letzte Konſequenz verzichtet und einen windſchlüpfigen, zweckentſprechenden Aufbau entwickelt, der eine ſtrömungstechniſch günſtige Form aufweiſt. Harmoniſcher Aufbau des Fahrwerkes und der Karoſſerie Die nach oben breiter werdende Fronthaube wölbt ſich von der Windſchutzſcheibe herunter bis zur Stoß⸗ ſtange und gibt dem Wagen ein charakteriſtiſches Ge⸗ ſicht. Die Kotflügel ſind ganz an die Haube heran⸗ gezogen und tragen die Scheinwerfer, die harmoniſch in ſie eingelaſſen ſind, um möglichſt wenig Luft⸗ widerſtand hervorzurufen. Auch die Unterfläche des Wagens iſt ohne erhebliche Vorſprünge— bei einem Stromlinienwagen ſehr wichtig, ͤa der Wagen ja nicht nur von oben, ſondern gleichfalls von unten von Luft beſtrichen wird. Der gedrungene, luft⸗ gekühlte Boxermotor iſt in unmittelbarer Nähe der Hinterachſe in das Fahrgeſtell eingebaut und erlaubt ein ſanft nach unten gezogenes, verhältnismäßig kur⸗ zes Heck. Dadurch wird eine gute Zugängigkeit zum Motor gewährleiſtet und ein enger Wendekreis des Wagens(10 Meter) verbürgt. Die Winoſchutzſcheibe iſt ſchräg geſtellt, um ein beſſeres Abfließen der Luft zu ermöglichen. Auch das Reſerverad hat man nicht an der von Luft beſtrichenen Wagenoberfläche ange⸗ ordnet; es liegt vielmehr unter der Fronthaube, ſo daß es keine Luftwirbel hervorrufen kann. Auch bei der Anbringung der beiden links und rechts am Heck ſitzenden Schlußlichter, bei der Unterbringung des Kennzeichens und des Rückſpiegels hat man auf die Windſchlüpfigkeit Rückſicht genommen. Und noch eins darf nicht überſehen werden: man hat nicht, wie das früher bei der„Pſeudo⸗Stromlinie“ die Regel war, erſt das Fahrgeſtell entworfen und dieſem dann eine Stromlinien⸗Karoſſerie aufgepappt, ſondern beide Teile, Fahrgeſtell und Karoſſerie, entſtanden gemein⸗ ſam, ſind organiſch miteinander verſchmolzen. Die Kavoſſerie bildet mit dem Fahrwerk des Volks⸗ wagens ein geſchloſſenes Ganzes, ſo daß der Koͤ⸗ Wagen vorzügliche Fahreigenſchaften beſitzt. Wenn der Köc⸗Wagen auf ſo günſtige Verbrauchs⸗ und Leiſtungswerte, wie 6 bis 7 Liter Brennſtoffbedarf auf 100 Kilometer Fahrſtrecke und 100 Kilometer Dauergeſchwindigkeit, kommt, ſo iſt das in erheb⸗ lichem Maße der Stromform ſeiner Karoſſerie zu danken..B. Zum Todestag Bernd Roſemeyers Am 28. Januar jährte ſich der Tag, da Bernd Roſemeyer bei einem Rekordverſuch auf der Frankfurter Reichsautobahn ſein junges Leben laſſen mußte. Ein ſchlichtes Kreuz, von unbe⸗ kannten Kameraden ſtets mit friſchen Blumen geſchmückt, zeigt die Stelle an, an der ſich der tragiſche Unfall ereignete.— Die Auto Union beabſichtigt ihrem unvergeßlichen Rennfahrer Bernd Roſemeyer an ſeiner Unfallſtelle ein Denkmal zu errichten. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Sachs- 5 + Vertretung Verkaut Moter KRaFTFAURZEuA IusTAMosETZuue eeeeeeeeee —— hert. Borguetc- Ohme lltlenihaler a Hager * 8 Nennheim— 17, 24-23— Heldgatege 6 Renaraturdienst Scachs-Motorräder- Saure— 05 Hans Kunzelmann 7 8„116 Schreiber Neckarauerstr. 245, ut 4299 ist ihr Wagen 00 ti9 2 0 Automobile ⸗Motorräder- Spestel-Reparatur-Werhstätte Hundendtenst— Ersatsteile Winischweiger Aussteliu 89 Friedrich-Karl-Straße? werkstätte: Traitteurstreße 6/10— Ruf 410 69 fkich Meben MAMMHEIM 156,.4 Fahrzeug- Gascii oα telkpnon 263 U² Fr. Weigold — Srgmerstr. 20 fernrut 505 16 khommen 8te aur Stacltgaage · Eiebl 16, 13-17 Bestens eingerichiete Werſestatt, u. a. Soeꝛialinstandsetzung von DKM.- Vagen Abschleppdlenst Tas und Necht Rut 21401 20066 Sofort ieferbar: Hansa Type 2000/2 Ltr. Cabrio-Lim. adriablau Mk. 3950 ab W. Hansa.1 Liter/28 Ps Cabrio-Lim. maroon Hansa Type 3500, 90 Ps Lim. olivgrün Vortührwagen z. Tarwert Borgward · Fabrikvertretung: Lindenhofgarage Feerfeidstraße 9· N Hannheim Rut 23166 Illa-unn-unid Krafifahrzeugelektromelster + 6. 16 Fernruf 28226 T 6, 16 Noris-Dienst— Autobatterien Beidestat on— Verkauſ von Bosch · uud DHW. Ersatsteilen zpezialwerkstatt für DKw. Elektro-Anlagen Karosserie und Wagenbau Amerikanerstraße 33 Fernsprecher 447 90 Gädrage Adam T 2. 30 Betriebsstoffe Reparaturon Durchgehend geöfinet Fernsprecher 263 71 21 Auomark.-Anzeigen in der NRIZ bringen Eriolg! 0 — — — — —— WrSgrSSS E für Bür o. Wirt Reiten ⸗ Proſiller Maschine byil. auch Kontortstin e atluaraue liedl, J ü. 5/J geſucht. Adreſſe zu erfr. in der[ür ein erſtklaſ.—. Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.[[Syeiſereſtaurant N2 Mernbeln Verloren Schönes Ffau Oder fel nger en ol.- Litler Labwaan kiu- Id. IWel⸗ denn aut das Selbstmusi- Lebenslauf, oh on- zieren kommt es an Erle- Hoatraul. 2 Orl⸗ Dreiseiten- 1. Selbsttahrer fümfen Ha b h Sie diese Freude uch Mädchen ginal⸗Zeugniſſen 7 oro um 8 pig in freier Lage en aug gesucht anß, 1365 lipper auf der leichi erlernbaren, i l, porto u. 7 46 Zimmer od. 1 1 4 S ga 9n d. Geſchſt. d gegangen. liller-Caragt 182 u. 13/ 8. tonremen u klangschõnen 60 Gallhans(bat, für, 2 Halbe, Blatt. einreichen. Abzugeben aecen Kälbe ⸗ Dieſel, Speyererſtr. 119 mit Küchen, Ein⸗ HOHNER-Handharmonika ⸗Zum Ritter“, Tage t. d. 6.—PBelobnung: vorn neue Luft⸗ Lager i Echwe, ingen. e 2i, arterre ſ f ſü171 reifen, binten. 43 ten, Garageplat, Ein rsichhaltiges Lager in 9823 21, parterre. ggt llie 1 N——9 HOfHNER's Qualitdtsinstru- — nur 6000 RM, finden Sie in allen eichene, wun⸗ l jurück⸗ Pijr gi 4500.—, chag ſof. erkauſ 1 * LAEE r. Weraunf e e eeeeeeeeeeee 3* Jaldldan, Adlanne ſ mieltn. rre LePdusik-Schwab IPpEAN g en 340. bShengebene, luna breiseiten- Anzeige Immobilien, SHr40.eſebend aue:———————* 210 0 2, 7 pianken 160 dreitür. Kleider⸗ emoſehlen wir Kipper u. ENIKA- Friſterk. 365. ſſchrank, 100 em., 133 8 Ex-365. e Llüne obenzezzre. RALUE Friſterk“ 385. 2 Angebote an: 0 1 2 en, 0** 9 Maschinen 90 en. 465. a 760 kaubeckee“ fUE- 45. e E bergef. uiſterr. 475.Nöbell.,.-B. 9. Los0 140 Dort ech, l0 bhem flalngung mit längster Motorrac r 8. Reparatur und Tregdeuer + 1,7—8 E zum 40t, Uültnehmen, 5chukinstondsetru. Standard Feruruf 27885. Haumülter Gustev 500 cem, f. neu, t 8 bzu⸗ —, Icler Hckr.P L/ HAHeWUrTL r, 2486f ——— oheringerstr. 11 Ferurul 260 09 e—5 35 1 Teleion 220 84 S805 Aler, kine Auger. r Vollfänd. ierb. Rundschiff- Mietgesue E roeieton 400 95 Bett für 35 4 Maschine 32232 e Hioſß Kan K. füür.4 60 b 80 1 20 aff, rke K, R..— ab⸗ Oohz f auch f. Schneider S812 Schöne 3 Zimmer 94 Wohnung t 61 Loto geeignet, zu ver⸗ ühoeniz⸗ mit allem Zubehör zum 1. 4. 30, 0 kaufen. Knauff, Nähmaſchinen, evtl. früher, geſucht. Innenſtadt be⸗ür eine An⸗ K 1. 12, 5. Stock. Mannheim, vorzugt. Ausf. Preisangeb. unterſſcetae in oteler *1358 N 4. 12(Kunſtſtr.)[U D 169 an die Geſchäftsſt. 1857U Grok⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgobe 15. Seite/ Nummer 49 die Deiner Atbeit S60 1 Gaft Spare auch Du bel Zeilten undregelmäsig zvu Delnem vorteil und zum Woh! des Volksganzen. Städt. Sparkaſſe Mannheim 24 Zwelg· u. Zahisteilen in allen Stadtteilen u. vVororten Snareinlagenbectand: 7⁵,5 HNillianen Neicliamarie ku wia das Besondere Schade, daß ich das nicht ſchon früher wußte —. werden Sie ſagen, nachdem Sie Köſtritzer Schwarzbier zum erſten Male verſuchten. Wenn ſie nämlich erſt wiſſen, wie vorzüglich es ſchmeckt — und außerdem merken, wie gut es bekommt, dann werden Sie mit dieſem nährkräſtigen Trunk eine Freundſchaft von Dauer ſchließen.— Generalvertrieb: Karl Köhler, Seckenheimer Straße 27, Tel. 431 66. Kaufgesuche Altgoid kauft zu reellen Preiſen: S9o9 Guſtay Stadel, Golbſchmied, Qu 6. 10. Beſch. II 48 512. Kaufe pia n0 gebr., geg. Kaſſe. Angebote unter A V 60 an die Geſchäftsſt. 1855 Diesel- Motor gebr., 50-80 PS, möglichſt MWM, ſoſort zu kaufen geſucht. Angebote unt. F L. 227 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 9825 zu verm. L 6. 7, 2 Treyp. Sün möhl. Am. wut a. fterty vn, L13.1. Brühl 97 1 Vermetuggef. Mahe Schoß-Lahnhot Gut möbl. Zim. an Hru. z. 1. 2. 1319 Waſſerturm Gut möbl. Zim. mit'heiz., Bad u. fl. k. u. w. W. f. vorübergeh. an H. zu vm. p. ſof. Ruf Nr. 267 44. 982¹ flobsch möbl. An evtl. Wohn⸗ und Schlafz., in ruh. Lage zu verm. Stamitzſtraße 4, 2 Tr. Üks. 21322 ſonnige, gut In ſchönſter, freier Lage am Paradenlatz ausgeſtattete 6»Limnmer-Wongung 3 Tr., Zentralheiz., eing. Bad und all. Zubehör, beſonders für Arßt, Anwalt geeignet, S441 Sokort zu vermieien Immobilienbüro M. Geiſel, N 7. 7,„Alſterhaus“, Tel. 208 09. Sfene Stellen Anfängerin A ochfger u. fAbiga Gesucht zum 1. Juli 39, evtl. ſpäter Enl. ol. Maael findet gut. Heim in gepflegt, Ge⸗ ſchäftshaush. bei gut, Lohn(Mit⸗ bilfe 1. Geſchäfth, zum 1. od! 15. 2 Keine Bäſcche, Hilſe vorhand. WINTERSCHLUSS- VERKAUF Montag ⸗ G. 0. Joner. —.— Sennaba- 4Kebroe- Automarkt Hutofahrerl Hein Rutachen und Sehieudern Inres Wagens mehr aul nassen dureh Sohes oolea elegentet Lulunad U 9.8 „Strosenmelster“ Suatzen 8908 Autos neue Wagen Nasserturngarage —Hot N 7. 8 Rut 202 93 Leg- u. Kachtb⸗trieb] Gute Damen⸗Kleidung im Winterſchluß⸗Verkauf vom 30. 1. bis 11. 2. 39 ———————— stellen: Mannheim; 1l. 409 22: innenstadt; C 2, 10, 6 5, 10; 0 entbnr be/ künt Meiſter Zwirn iſt leichtſinnig geweſen. Sogar 5, 15; E 4. 9j§ 6, 14. Schwetringers adt; Sechen- 9 ſeine beſten und ſchönſten Stücke hat er ohne heimer Stt. 20/ Schwetzinget Stt. 68 u 161; Augeiten amen EHe En uUn Ur 6 Luuto-Lubehör- Zögern im Preiſe heruntergezeichnet—— und stt. 44 und 72. Netkarstadt: Plittelstr. 54; Hetenbehn- wiel! Wenn Sie ein Koſtüm oder einen Mantel Str. 5; Löhgerötterstt. 40. Lindenhof: Gonterdplatz 4: Eichelsheimerstr. 25, Ecke Rheineustraße. Feudenheim: Schwanenstrabse 47 Ludwigshafen: fe, 409 22: Bohrlechstrege 46; Ogsers. heimei Stiäbe 5; Prinztegentenstt, 40; Lucv/igstr. 55; Schützenstt. 22; Heinigstr. 45. Mungenheim Kaise Allee 8. Friesenheim: Kreuzsttese 9. weinne m. fauptitr. 80. Schweixingen: Korlrhecdorstt. 10 Ueeacah zchwab allettzwayr Mannhem — mit oder ohne Pelz— gut und billig, billig, billig kaufen wollen— hier haben Sie eine willkommene außerordentliche Gelegenheit dazu! 14 Tage billig! billig! billig! Mannheim O5-7 in Sllen preislegen weit unter Notmelwett Wibl. ERs. Müilbeꝛ- kedermüiler 0 3, 11/12(cunststrase —— ————— 8˙⁰ 16. Seite/ Nummer 49 Montag, 30. Jannar 1939 Unser Füm aunmenn⸗ Cauter hoft— Hllde Welssner— Fita Benk grogra erster Regiefilm! Lügen Hertha Feller FBRR pianken Heinz sealnn: .50,.15,.13..25 55* nichi gedacht naltiim, vie werden kann men kr. Kampers, 35 er besset und packende des Volkes“ k. ch. Grabe w. Steinbec e 6U R 8 prelte Strabe Ein Krim! 9* R. te.neu. deslun⸗: 10 .43,.0..05.-23 * 1. 5 mperꝛ in Hell Finuenzellet. nans Holt. Fritz Kamp KoN t eltberühmts 4. letzter 1es! Lindenhot 56 Idstr. SCAL unaben Wiener 53 er 825.00. 8. Meerie Heute abend 8 Uhr Uebertragung der Fiiſirer-Nede. Anschließend wird das gesamte Programm gexeigt in unseren Theatern Alhambra, Schauburg und Scala. UEEB Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Mein Mann hat ſeinen Augen nicht getraut! erſagt, ich ſähe um Jahre, jünger aus! Ja— das waren Karls eigene Worte:„Du biſt auf einmal wie verwandelt— ich wußte gar nicht, was für eine ſchöne Frau ich habel“ — Wie glücklich war ich da! Denn noch kurz vorher hatte mir der Spiegel doch nur zu deut⸗ lich gezeigt, daß ich anfing, alt auszuſehen, weil meine Haut faltig und welk wurde. Und das ganze Geheimnis meines Erfolges heißt: Tokalon! Dieſen Zauber einer ſchönen, makelloſen Haut, eines immer friſchen, jugendlichen Ge⸗ Auxfoenaſt! 9 5 nerren- und Knabenkleidung 8447 kann man jetzt günstig kaufen! Am NHontag deshelb gleich zu uns iINE Senk5s VRNAUT Vom 30. Januar bis 11. Februar ſichts kann ſich jede Frau erwerben und erhal⸗ ten, trotz fortſchreitender Jahre und trotz anſtrengender Berufstätigkeit: Ein Profeſſor der Medizin von der Univerſität Wien hat bewieſen, daß ein Hautextrakt, von jungen Tieren gewonnen, der menſchlichen Haut Stoffe zuführt, die dazu beitragen, die Haut jung und friſch zu erhalten. Nur die roſafar⸗ bige Tokalon Hautnahrung enthält dieſen Extrakt„Biocel“. Sie macht die Haut jünger und ſchöner. Tokalon hat die ausſchließlichen Weltrechte der Erfindung des Wiener Profeſ⸗ ſors erworben. Jeder Morgen wird Sie jünger und ſchö⸗ ner finden, wenn Sie am Abend reichlich roſa⸗ farbige Tokalon Hautnahrung auflegen. Run⸗ zeln und Falten werden ausgeglichen, die Haut ſtrafft ſich, Unreinheiten verſchwinden, und dem Entſtehen neuer Hautfehler wird vor⸗ gebeugt. Für den Tag benutzen Sie die weiße, fettfreie Ereme Tokalon. Sie löſt Miteſſer, verengt erweiterte Poxen, ſchützt die Haut und macht dunkle und ſpröde Haut heller, geſchmei⸗ dig und weich. Gleichzeitig iſt ſie eine aus⸗ gezeichnete Puderunterlage. Wenn Sie mit Creme Tokalon trotz der ſachgemäßen Anwendung keine günſtigen Er⸗ gebniſſe erzielen, vergüten wir Ihnen gegen Rückſendung der angebrochenen Packung den vollen Preis. Packungen von 45 Pfg. an aufw. Photokopien von Dokumenten, tert 9 begeis aues per Skirley Temple Neidi Sot sohe Ich. Spyti nat Zuttiti in deutscher u dem Buch von nac Tügl. 4. 6, 820“ 8 ſcloria ne capiiol Secu enheimer Str. aAm Meßpiat, ſtaliona-Thgaterwaman Montax, den 30. Janaar 1939 Vorstellung Nr. 182 Miete E Nr. 15 l. Sondermiete ENr 8 Fesworstellung zum Jag der Machtübernahme dorch die natonale Reglerung Zum ersten Male: Struensee oder Der Sturz des Ministers Schauspiel von Eberhard Woltgang Möller Anfang 20 Uhr Hundekuchen S67⁴ 4 AFINM. 112 E 24220 Laekue) beste Mischungen und alle Bedaris- Artikel aur Vogel- haltung. Fischfutt. ete Hauer, s 6, 10 Ende etwa 23 Uhr Lost d0i0 NM2 Städt. Planetarium (mit Pichthildern und Bxperimenten): Vortragender: Dr. K. Feurstein. Dienstag, den 31. Januar, 20.15 Uhr 5. Vortrag der Reihe, Strahlung u. Leben“ Dle Sonnenstrahlung als Motor des Lebens- Strahlung Und Klüma- Sonneneruptionen und Elektronenströme Binzelkarte R.50, Schüler und Muttär Rti. 025 K Tanzschule Stündebeek Gefl. Anmeldune erbeten n der Harmonie. N 7, 8 Telefon 230 06 N 7, 8 Antfängerkurse 369 Kurse für Ehepsere Elnzeiunterrieht Prospekt kostenlos Samstag, den 4. februar Stündebeek-Haskenball 1 Chriet. Söder haum, Frits van Donge neuie abend 8 Unr: — erlicher Uta- füibkl iür 6 Beginn: 5,.45,.00 Unt —— 99 9 Ein Spitzenlim von einmaligei Wirkune Verwehie Spuren Kontag, 30. Jan. Frledr. Kayssler Paul Dahlke P. Tiedke- H. Stiebner Abheute.00.6. 10..20 Sroges Vorprosramm ucendl. nicht zuoelasse, Kürdilugan dis rs Worduun durch mehrmalige Ver⸗- öfkentlichung. Sie erhalten tzei mindeat. 3 Auſnahmen 8 v. H kolgende Nachlässe: E 5 9- 12 E 10 O —„„ 24— 1⁵ —5— 83—— 0. Heue Mannhelmer Zeltung Im UVinter-Sdiluß-Verhauf Sind die preise für unsere bekéennt gute und moderne Fertiskleldung wie IVintei- Uister, Spott Hnæũge, Spoti- Sakko u. Einaei: Bosen Im preise bedeutend reduzert UberiragungderFührer-Rede Anschliefend das Fiim-Programm! 9 alcolbschen Goldgräbetl 1 — Karl Marte — Vintor Staal olat Bach u. 3. Kirsten, e Meverhoter u*— Ute· Woche G. Weise. Arüsten der Arbel Sen jügendliche müch augelesen.... UrA-pASG 2 Märchenvorttellungen für die Jugend! nachmittags Olenstag, 31. Ian. Nur.00 Unr Der große Märchentonfilm nach Gebrüder Grimm Im lustigen Vorprogramm: Ali Baba u. die à0 Räube · Eiue tolle Fuchsiagd li Traumland!! GSandmännchen kommt) ein telzender Farbtonfilm Kinder Eine gonz besondere Gelegenhelt! 100 Anzug-Stofte prima Qualitsten ſedernzug kompl naeh 8 0 hren Maßen, soſenge Vortat Weeinr außerdem Tlere, unsere Freunde 30 50, 70, 90 Ptenn Erwachsene: 50, 70, 90, 110 Ptenni⸗ Wir empfehlen, diekleine zu begleite Beachten Sle unsere Auslagen. Durchcehend geöffnet LESCHAFFEUROENHERRN“ konteriert Acſe, Kräppel-Kafiee 9 Zeichſungen usw 3 4„keuerio“ Anonaus CaRTHARIUS Plankenneub mit neuem Programmi Ab Mitwoch, 1. 2. konferlert Reilche-Sonderwerbung v. 2. Ianuar bis 17. Febr. einschl. Herren-Hantel Damen-Mantel ar futen chem. reinigen einschl. bügeln 6 0 3. chem...— Cauſit cſuEmuscſn rin Gegr. 1851. Färberei * ramer Ruf Werk: 41427 h e m. Ruf Hauptladen: 402 10 Städt. Hochschule für Husik u. Iheater NANNHEIN, E 4, 12/17 Bockſckul⸗ Wocke vom 1. bis 11. Jebruar 1939 Mittwoch, 1. Pebr., 20 Uhr. Musensaal-tosengarten Orchester-Konzert Donnerstag. 2. Febr., 20 Uhr. Hemmermusiksael 1. Kammermusik-Abend Freitag, 3. Febr., 20 Uhr. Hammermusiksaal * 2. kammermusik-abend Satustag. 4. Pebr., 20 Uhr. tiommermustksael Kammerkenzert Sonntag. 5. Febr., 20 Uhr. Hammermusiksaal Vortrags Abend von Studierenden der Ausbiidungsklassen Mittwoch, 6. Febr., 20 Unr. Hammermostksaal 4 — B. v. Beetouen— 3 Donnerstag. 9. Febr., 20 Uhr. Hammermusſksgal 4. Kammermusik-Abend — Neue Musik— 156 Frettag. 10. Pebr., 20 Uhr. Musensaal-Rosengerten „Die Karisschüler“ — Schauspiel in Anten— 8 Vorausbestellungen und Hartenvoruerkauf bei allen Mustkatien Handlungen und vei der Derwaltung der Mustkhochschule B 4. 12/17. Fernsprecher Nr. 34021 ODas Haus der oguten 4 J. O. Fren EBEB ung Mannheim, an den Planken(tieldelberger Straße) um. reinigen einsch! Geer. 1851.— 8 Mänische Haustrauan-Vorstellungen au ͤ 27, 4 Freltag,.11 Uhr: -Schule Knapp gut 28401 ber erste, der bellebten Kursbeginn: 2. u. 6. Februa; Kinder⸗bſaskenbälle Zinzelstunden ſederzeit Stepkurs beg. 1. 8 Vowweftetüogt. Ul. 50.15 Un ul 22C00 14 Schön S0⁴¹— reruee, barer MastenkC. u. L. Helm mr 20 1 U r Rut 26917 Jnd aichn herum sdion Halr ſur Hah verleiht Vatter. Einttitt frei! P58 LüUstiges Eätzel⸗Qäten mit ren⸗ Wieviel 2 2 7 sind im Cefé Wien EIn Aben dder Heiterkeit! Riedfel Die Schule für Geselischatts-Tanz 8 dſtraße 191 eue Kurse beg. 3. und Rur noch bevte und morgen: ano vecl · auserwählte Attraktionen! Dlenstag. 31.., 4. 11 Uhr nachm.: Ha Wencleles- der liebling dei flannelme: das große Fasnachtsprogramm! B Lädsdlaver enterklarse ö Mittwoch u. Donnerstag 4. 11 Uhr nadm. , Februar. Einzeist. leder eit. Eib eine„Flleine“ heut noc auſ Und motqen kommt es rum VerRauſt Meine -ScRorE Heinr. Ungeheuer& Sohn Mannh- im, Caurentiusstr. 17 Anzeiger baben in den NM3 auten Erkola Kursbeg.: 3. Februar nnnce, Scerse 0 Privatstunden ſederzeit und Tante, Frau Hedvig Hlager geb. Göſitel Kenntnis geben. Friiz fHager Mein lieber, treusorgender Lebenskamerad. unsere Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin ist heute plötzlich und unerwartet nach kurzem Leiden von uns gegangen, wovon wir hierdurch Mannheim(KR 3. 15b). Katzenbach. Schrollbach Gries und Simmern, den 27. Januar 1939 In tiefer Trauer namens der Hinterbliebenen: Sanft entschlaten. inniggeliebte Frau, unsere herzensgute, stets opferung uns umsorgende Mutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Schwiegertochter und Nichte Hedvig Bilſinger mit Aut⸗ geb. Harier ist heute nach langem, schwerem, mit unendlicher Geduld und Stand- haftigkeit getragenem Leiden im noch nicht vollendeten 43 Lebensjahre Mannh eim Rennershofstraße), den 29. Januar 1939. In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Dr.-Ing. Wilhelm Bilſinger Horsi Bilfinger Sigrid Biliinger Gudrun Bilfinger Gisela Bilfinger Ote Feuerbestattung indet aut Wunsch in aller Sulle stat iag⸗ Die Beerdigung tindet in aller Stille statt. Wir bitten von Beileidsbesuchen abzusehen. —