—— —— —PE( ͤ——T——— Neue Mannheimec Seitunig Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, NeFiſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str.8, SeFreiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzetaen ermäßiate Grundoreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. Bei Zwanasvergleichen oder Konkurſen wird keinerler Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 10. Februar 1030 150. Jahrgang— Nr. 68 Payſt Pius XI. plötlich geſtorben- Demiſſion der belgiſchen Regierung Die Inſel im Flaogenſchmuck Die roten Gewalthaber entfliehen im Flugzeug- Franto befreit die Bevölkerung aus Hunger und Not dub Burgos, 9. Febrnar. Amtlich wird die Beſetzung der Balearen⸗ inſel Minorca durch die nationalſpaniſchen Truppen bekanntgegeben. Am Donnerstagmorgen erhoben ſich rote Truppenteile und die Mehrheit der Bevölkerung unter Leitung von Oberſt Rodrignez gegen die marxiſtiſche Herrſchaft. Spä⸗ ter landete ein nationales Expeditionskorps unter Oberſt Ropira, dem in den Mittagsſtunden die 105. nationale Diviſion unter Oberſt Lopez Bravo folgte. Die roten Gewaltherrſcher ſind ſchlennigſt auf dem Luftwege ins Ausland entflohen. Alle Orte der Fnſel ſind beſetzt (Funkmeldung der NM3Z.) + Bilbasd, 10. Febr. Zu der Beſetzung der Inſel Minorca wird ge⸗ meldet, daß das nationalſpaniſche Landungskorps zunächſt den Ort Villarcalos nebſt dem Waf⸗ fenarſenal La Mola beſetzte. Anſchließend wurde die Hauptſtadt Mahon und die Orte Fornells und Ciudadela, die alle an der Küſte liegen, ein⸗ genommen. Die Bevölkerung, die die nationalſpaniſchen Truppen begeiſtert begrüßte, unterſtützte alle Operationen, ſo daß in kürzeſter Zeit auf Mi⸗ norca die Ordnung wieder hergeſtellt werden konnte. Nachdem die nationalen Truppen vollſtändig die Küſte beherrſchten, wurden alle Orte im Innern der Inſel beſetzt. Befreiung aus höchſter Not dub Barcelona, 10. Februar. Wie aus Minorca gemeldet wird, prangt die Hauptſtadt der Inſel Minorca im Flaggen⸗ ſchmuck. Die Bevölkerung jubelte den national⸗ ſpaniſchen Soldaten als ihren Befreiern zu. Ueber die Einnahme der Inſel werden noch wei⸗ tere Einzelheiten bekannt: Die Lage der Inſel war ſeit 14 Tagen troſtlos, da jegliche Lebensmit⸗ telzufuhr vom Feſtlande fehlte. 50 000 eeeeeee Leberraſchung in Belgien: Einwohner oͤer Inſel waren nahe dem Hun⸗ gertode. Als Donnerstag morgen die erſten Franco⸗Truppen landeten, wurden ſie von der Be⸗ wölkerung als Retter in höchſter Not empfangen. In den 27 Kriegsjahren war die Inſel von der Außenwelt völlig abgeſchnitten. Nur 86 Perſonen waren während dieſes Zeitraumes ge⸗ landet. Aber ſelbſt dieſe Gruppe beſtand hauptſäch⸗ lich aus ausländiſchen Fachleuten, die Befeſtigungs⸗ anlagen auf der Inſel bauen ſollten. Kennzeichnend für die Lage Minorcas war die Sprengung und Einrichtung von zahlreichen unter⸗ irdiſchen Wohnungen, die tief in das Fels⸗ geſtein hinein gebaut wurden, um Schutz vor Flie⸗ gerbomben zu gewähren. Die Höhlenwohnungen waren mit elektriſchem Strom verſehen und hatten Verbindung miteinander. Zu Beginn des Bürgerkrieges war⸗ General Atienza Militärgouverneur der Inſel. Er ſchloß ſich mit der geſamten Garniſon der Franco⸗ Bewegung an und erhob ſich gegen die roten Bon⸗ zen. Die Erhebung ſcheiterte jedoch in⸗ folge Verrats. Außerdem beſaßen die Mar⸗ riſten ſchon ſeit langem heimliche Waffenlager, ſo daß ihre Ausrüſtung der der Garniſon weit über⸗ legen war. Der Aufſtand wurde nach einem furcht⸗ baren Blutbad niedergeworfen. Dabei wurden über 200 Soldaten und Offiziere ermordet. Militärgouverneur wurde ſodann der ehemalige Unteroffizier Marquez, unter deſſen Gewaltherr⸗ ſchaft der furchtbarſte Pöbelterror begann. Mit der Zeit erhielt die Inſel durch ausländiſche Sachverſtändige ganz moderne Verteidigungsanla⸗ gen, die mit Vickers⸗Küſtenbatterien beſtückt waren. Die Geſchütze waren neueſte Modelle. Die Hilfe des Auslandes verfehlte aber trotzdem ihren Zweck, und die bolſchewiſtiſchen Bonzen mußten die Inſel in ſchleuniger Flucht verlaſſen. Auf dem Nürnberger Weſtfriedhof fand die Bei⸗ ſetzung des heimgegangenen Adjutanten des Gauleiters Julius Streicher, SͤA⸗Oberführer und Reichstagsabgeordneter Hanns König ſtatt. Mehr als 30000 Menſchen waren nach dem Weſt⸗ friedhof gekommen, um von Hanns König Abſchied zu nehmen. Stürmiſche Unabhängigkeitsfeiern in Indien. Nach einer Meldung aus Kalkutta kam es bei den Feiern anläßlich des Unabhängigkeitstages in Gaya zu Reibereien unter den Eingeborenen. 51 Perſonen wurden verletzt, davon 37 ſo ſchwer, daß ſie ins Kran⸗ kenhaus übergeführt werden mußten. ,, 2 9939+1777. Rach (Kartendienſt, E. Zander,.) Papſt Pius XI. geſtorben Eine plötzliche Erkäitung raffte den Kirchenfürſten dahin Rom, 10. Februar. Papſt Pius Kl. iſt am Freitag früh um halb 6 Uhr, 82 Jahre alt, geſtorben. Die Nachricht vom Ableben des Papſtes kommt überraſchend, denn nach der vor einiger Zeit erfolgten Erkrankung ſchien ſich der Kirchenfürſt wieder völlig erholt zu haben. Wie jedoch eine geſtern ausgegebene Meldung aus Rom beſagte, erlitt der Papſt im Zuſammen⸗ — Plötzlicher Rücktritt des Kabinetis Spaak Ein von den Liberalen geführter Schlag gegen die flämiſche Bewegung dnb. Brüſſel, 9. Februar. Das Kabinett Spaak trat Don⸗ nerstag um 14.30 Uhr plötzlich zurück. Die Demiſſion erfolgte nach einer Sonder⸗ ſitzung des Kabinetts, die im Zuſam⸗ menhang mit den Streitigkeiten um die Ernennung des flämi⸗ ſchen Arztes Martens in die flä⸗ miſche Akademie einberufen worden war. * Im Zuſammenhang mit der Regierung Spaak ewurde nach der Sonderſitzung des Kabinetts folgende Verlautbarung ausgegeben: „Die liberalen Miniſter haben dem Kabinettsrat mitgeteilt, daß ſie ihre Mitarbeit in der Regierung nicht mehr fortſetzen könnten, wenn Dr. Martens nicht ſein Amt als Mit⸗ gKlied der flämiſchen Akademie für Heilkunde niederlegen würde. Der Miniſterpräſident war der Anſicht, daß dieſe Stel⸗ Iungnahme eine Fortſetzung der Regierungstätigkeit werhindert, und feſt entſchloſſen, dem König die Demiſſion des Kabinetts einzureichen.“ Die liberalen Miniſter hatten bereits am Don⸗ nerstagvormittag den Miniſterpräſidenten aufge⸗ ſucht und ihm mitgeteilt, daß ſie die Regierung ver⸗ laſſen würden, wenn die Ernennung von Martens, die bekanntlich die Erregung mehrerer walloniſcher Frontkämpferorganiſationen hervorgerufen hat, nicht rückgängig gemacht würde. Schon am Mittwoch war das Gerücht in Umlauf, daß Martens, um die Strei⸗ tigkeiten zu beenden, von ſich aus auf ſeinen Poſten zu verzichten beabſichtige. In der Kabinettsſitzung am Donnerstag erklärten jedoch die flämiſch⸗katholi⸗ ſchen Miniſter, daß ſie die Demiſſion von Martens nicht annehmen würden. Wenn Martens ſeinen Akademie⸗Titel infolge des Druckes der Liberalen und der walloniſchen Frontkämpfer niederlegte, dann würde das in ganz Flandern als ein neuer Eingriff in die politiſchen und kulturellen Rechte der Flamen aufgefaßt werden. Vertagung der Kammer Spaak mit der Weiterführung der Geſchäfte beauftragt dib. Brüſſel, 9. Februar. Miniſterpräſident Spaak begab ſich am Don⸗ nerstag nachmittag zum König, um ihm die Demiſ⸗ ſion des Kabinetts mitzuteilen. Der König hat ihn mit der Weiterführung der Regierungs⸗ geſchäfte beauftragt. Die Kammer iſt infolge der Regierungskriſe bis auf weiteres vertagt worden. Albanien geht gegen den Kommunismug vor. Wegen Beſitzes von kommuniſtiſchen Hetzſchriften verhaftete die Kriminalpolizei in den letzten Tagen in den Städten Korca, Tirana und Skutari 69 Per⸗ ſonen. Eine Unterſuchung über die Herkunſt des Hetzmaterials iſt eingeleitet. hang mit einer zunehmenden Erkältung am Donnerstagnachmittag einen Anfall von ſtarker Herz⸗ und Atemnot, die bei den Aerzten lebhafte Beſorgnis hervorgerufen hat. Der Anfall ſelbſt ging zunächſt vorüber, in der Nacht verſchlimmerte ſich aber der Zuſtand der⸗ art, daß in der Morgenfrühe des Freitag der Tod eintrat. Pius XI. Papſt Pius XI. wurde am 6. Februar 1922 hach nicht ganz viertägigem Konklave als Nachfolger Be⸗ nedikts XV. gewählt. Die Wahl beendete eine Ge⸗ lehrtenlaufbahn von Weltruhm, die dem bisherigen Kardinal Achille Ratti, dem Leiter der berühmten Ambroſianiſchen Bibliothek in Mailand und ſpäteren Leiter der Vatikaniſchen Bibliothek neben der Mit⸗ gliedſchaft in faſt allen hiſtoriſchen Geſellſchaften der Welt auch die in der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften eintrug. Pius Xl. war ſeit langem wieder der erſte Papſt, der fließend die deutſche Sprache beherrſchte. In nähere Beziehung zu Deut⸗ ſchen trat er ſchon als junger Kanonikus am Dom zu Mailand, wo er den Dienſt im Beichtſtuhl für die Deutſchen vertrat. Und einer ſeiner erſten Re⸗ gierungsakte als Papſt war die Erhebung ſeines früheren Vorgeſetzten, des berühmten deutſchen Je⸗ ſuitenpaters und langjährigen Präfekten der Vati⸗ kaniſchen Bibliothek, Franz Ehrle, zum Kardinal. Die hiſtoriſche Schulung, die Gewohnheit, die Ge⸗ ſchehniſſe der Vergangenheit mit dem Augenmaß des unbeſtechlichen und kritiſchen Gelehrten zu betrach⸗ ten, iſt eine gute Vorbereitung für den Mann ge⸗ weſen, der in politiſch außergewöhnlich erhitzten Zeiten zum höchſten Amt der Chriſtenheit berufen wurde. Wenn man bei ſeiner Wahl noch hin⸗ und herriet, ob er ein„religiöſer“ oder ein„politiſcher“ Papſt ſein werde, ſo weiß man heute, daß er in mancher Hinſicht beides geweſen iſt. Achille Ratti, dies der bürgerliche Name Pius XI., der am 31. März 1857 zu Deſio in der(damals noch öſterreichiſchen) Lombardei geboren wurde, ward frühzeitig zum Prieſter beſtimmt und erhielt ſeine Ausbildung auf dem lombardiſchen Kolleg in Mai⸗ land, ſondern auf der ehrwürdigen Gregoriana in Rom, an welcher er auch den Doktorgrad erreichte⸗ 1879 zum Prieſter geweiht, ward er zunächſt Lehrer am Petrus⸗Seminar in Mailand, dann am dortigen theologiſchen Seminar. Der junge Dozent zeichnete ſich durch ſein reiches Wiſſen aus, ſo daß man ihn bald an die weltberühmte Ambroſianiſche Bibliothek berief. Zwanzig Jahre arbeitete er dort als„Skrip⸗ tor“, bis er 1907 zu ihrem Vorſtand aufrückte. Doch nur vier Jahre bekleidete er dieſe Stellung, dann mußte er nach Rom an die Vaticana überſiedeln, um dem hochbetagten Jeſuitenpater Ehrle als erſter Helfer beigeſellt zu werden. In jenen Bibliotheksjahren begründete Achille Ratti ſeinen hohen wiſſenſchaftlichen Ruhm durch eine Reihe von Publikationen, die ihm in der Ge⸗ lehrtenwelt eine ſehr angeſehene Stellung verſchaff⸗ ten. Auch als verwegener Alpiniſt gelangt er in Francos Truppen auf Minorca gelandet 5 N 6 2. Seite“ Nummer 68 Freitag, 10. Februar 1999 den Kreiſen der Gipfelklimmer zu Ehren; er hat über ſeine ſportliche Tätigkeit auch ſehr intereſſant Berichtet. Benedikt XV. ſandte den Gelehrten Ratti in di⸗ plomatiſchen Miſſionen fort; 1918 zunächſt als„apo⸗ ſtoliſchen Viſitator“ nach dem neuen Polenreiche, um ihn 1919 zum Nuntius in Warſchau zu ernennen. 1921 empfing er den Kardinalshut und wurde auf den Stuhl des hl. Ambroſius und des hl. Borro⸗ mäus, zugleich als Erzbiſchof von Mailand berufen. Dieſes der Ernennung nach faſt jüngſte Mitglied des hl. Kolleg ward wenige Monate darauf zum Nach⸗ folger Petri im Konklave erwählt. Eine einzigartige Saufbahn: Lehrer, Gelehrter, Diplomat und dann Pontifex Maximus. Die große Tat ſeines Lebens war das Konkor⸗ Dat, der Ausgleich mit dem Quirinal nach jahr⸗ zehntelanger ſcharfer Spannung zwiſchen den beiden Mächten. Auf dieſem Konkordat iſt der eigene Päpſt⸗ liche Staat gegründet, die Citta Vaticana, die die Päpſtliche Reſidenz und Kirche umfaßt. In das Pontifikat Pins Kl. fallen weiter als wichtige kirchenpolitiſche Ereigniſſe die Abſchlüſſe der Konkordate mit Lettland, Bayern, Polen, Litauen und Preußen, denen die mit dem deutſchen Reich unter Hitlers Führung und mit der Wiener Regie⸗ rung folgten. Es hat aber in ſeiner Regierungszeit auch nicht an ſchweren Schlägen für die katholi, je Kirche gefehlt. Abgeſehen von den Verfolgungen, denen alles kirchliche Leben in Rußland ausgeſetzt iſt, herrſchte in Spanien ein ſchrecklicher Kampf gegen Kirchen und Klöſter. In ſeinen Enzykliken hat Papſt Pius vornehmlich zu den Gebrechen und Wirrniſſen unſerer Tage Stellung genommen, zur Hilfsbereitſchaft für die notleidende Menſchheit, zumal in Rußland, aber auch für die Kinder und Mütter aufgefordert, über die Ehe geſchrieben und zu vielen anderen Problemen das Wort ergriffen. 3 Das Haupt der Fren⸗Verſchwörung entdeckt? Iſt es eine Fran? — London, 10. Febr. Die Polizei glaubt, als Haupt der iriſchen Berſchwörung, die die Bombenattentate in Eugland in den letzten Wochen burchgeführt hat, eine Frau eutdeckt zu haben, die in Mancheſter wohnt. Ihre Verhaftung ſoll innerhalb der nächſten 24 Stunden erfolgen. In Liverpool iſt geſtern eine Anzahl Iren verhaftet worden, die ebenfalls zu der Zentrale der iriſchen Extremiſten gehören ſoll. Die Paläſtina-Konferenz Die Araber einigen ſich dnb. London, 9. Februar. Zwiſchen den beiden arabiſchen Gruppen auf der Paläſtina⸗Konferenz iſt ietzt eine Eini⸗ gung zuſtande gekommen. Danach werden die arabiſche Gruppe des Mufti und die Anhänger des Naſchaſchibis eine gemeinſame Gruppe bilden. In der Abordnung der Paläſtina⸗Araber wird die Naſchiſchibi⸗Gruppe oͤurch Naſchaſchibi ſelbſt und dem Vizepräſidenten der Nationalen Berteidigüngspürtei Jakoub Parraf vertreten ſein. Augenblicklich iſt Jakoub Parrae nicht in Jerufalem. Man hat ihn jedoch telegraphiſch erſucht, ſofort nach London zu kommen. Englandwahlen erſt im Herbſt? dnb Lonbon, 8. Februar. In der Frage, ob noch im Laufe der nüchſten Monate in England Neuwahlen ſtattfin⸗ den ſollen, beſtehen nach der Anſicht verſchiedener Londoner Morgenblätter auch in Regierungskreiſen noch ſtarke Meinungsverſchiedenheiten. Sämtliche Zeitungen, die dieſes Thema heute anſchneiden, ſtimmen darin überein, daß eine Reihe von Miniſtern und Anhängern der Regierung für eine baldige Neuwahl ſeien, während vor allem die außenpolitiſchen Berater des Miniſter⸗ präſidenten einen ſpäteren Zeitpunkt für günſtig hielten. „News Chroniele“ und„Daily Expreß“ glauben ebenfalls, daß Chamberlain die Wahl bis zum Herbſt verſchieben werde. 0 Strapellauf des Schlachtſchiſſes„Ee. Am 14. Fe⸗ bruar mittags wird in Hamburg auf der Werft von Blohm 8 Voß das Schlachtſchiff„“ vom Stapel laufen. Stabschef Lutze hat in Begleitung des General⸗ ſtabschefs der faſchiſtiſchen Miliz, General Ruſſo, den Keina beſtiegen. Nach ſeiner Rückkehr wurde der Slabschef in Catania von der Bevölkerung lebhaſt begrüßt. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Was werden England und Frankreich tun? Das Problem der Anerkennung Francos wird brennend Ein Miniſterrat in London angeſetzt ⸗ Erwartet England Zugeſtändniſſe in der Freiwilligenfrage? Loudon, 10. Februar. Heute findet unter Chamberlains Vorſitz ein Miniſterrat ſtatt, in dem über die Anerken⸗ nung General Francos und weitere engliſche Schritte in der ſpaniſchen Frage Beſchluß gefaßt werden ſoll. Grundſätzlich hat das Kabinett in ſeiner Mittwochſitzung der Anerkennung Francos zu einem geeigneten Zeitpunkt zugeſtimmt. Die Zeitungen be⸗ zeichnen die Anerken ung Francos nur noch als eine Frage von Tagen, doch glaubt der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſagen zu können, daß eine Veränderung der Verhältniſſe nötig ſei, um die Anerkennung Francos ſo ſchnell löſen zu können. Mit dieſer Aenderung der Verhältniſſe iſt offenſichtlich gemeint, daß England irgendwelche Zu⸗ geſtändniſſe General Francos hinſichtlich der aus⸗ ländiſchen Freiwilligen erwartet. „In dieſem Zuſammenhang ſpricht man in unter⸗ richteten Kreiſen davon, daß die auſſehenerre⸗ gende Erklärung Chamberlains im Unterhauſe am Montag über die engliſche Bündnisverpflich⸗ tungen gegenüber Frankreich unter anderem unter dem Geſichtspunkt abgegeben worden ſind, die Stellung Daladiers in Frankreich ſo zu ſtär⸗ ken, daß er in der ſpaniſchen Frage auf die von England vorgeſchlagene Linie einſchwenken könnte und die Beziehungen zu General Franco aufnehmen könnte. Nur mit dieſem Argument iſt es gelungen, Cham⸗ berlain zu der Abgabe der Erklärung zu bewegen. Inzwiſchen iſt die engliſche Regierung dabei, ihre Beziehungen zu Franco weiter auszubauen. Der britiſche Agent in Burgos, Hudgeſon, begibt ſich jetzt nach Spanien zurück. Er hatte geſtern eine längere Unterredung mit dem Außenminiſter Lord Hali⸗ fa x. Man nimmt hier an, daß Hudgeſon unter anderem auch Vorſchläge für eine weitergehende bri⸗ tiſche finanzielle und wirtſchaftliche Hilfe mit nach Spanien nimmt. Mit den Erfolgen der Minorca⸗ Aktion iſt man hier außerordentlich zufrieden. Man ſieht darin ein Zeichen dafür, mit welchen Mitteln England eingreifen kann, um zwiſchen den beiden Parteien in Spanien zu vermitteln und eine fried⸗ liche Regelung der noch ausſtehenden Fragen zu erreichen. Es iſt bemerkenswert, daß die rotſpaniſche Seite von dem beabſichtigten britiſchen Schritt vorher nicht unterrichtet worden iſt, ſondern erſt oͤurch die Zeitungen davon erfuhr. Außer einer großen Erhöhung deg engliſchen Preſtiges in Spanien ſelbſt glaubt man hier durch dieſe Aktion auch politiſch klug gehandelt zu haben, da man ſowohl Italien wie Frank⸗ reich mit der Beſetzung Minorcas durch Fran⸗ cos Truppen zuvorgekommen ſei, und damit einen neuen politiſchen Konflikt vermieden habe, „Frankreich ſoll endlich anerkennen“ db Burgos, 9. Februar Nachdem die nationalſpaniſchen Truppen die franzöſiſche Grenze in Katalonien erreicht haben, fordert die Preſſe Nationalſpaniens einmütig energiſch, daß Frankreich endlich die Francoregie rung anerkenne und dieſer Einſtellung gemäß handele.„Correo Eſpanol“ ſchreibt mit unmißverſtändlicher Deutlich⸗ keit: Spanien verlangt die Rückgabe der non den Roten nach Frankreich verſchleppten Gelder und Kunſtſchätze. Wenn Frankreich in zwölfter Stunde die Beziehungen zu Nationalſpanien aufnehmen will, muß es zuächſt den Beweis ſeines guten Wil⸗ lens liefern, nachdem es uns zwieinhalb Jahre lang ſeinen ſchlechten Willen bewieſen hat. Der„Temps“ veröffentlicht aus autoriſierter Quelle einige Einzelheiten der Miſſion des Senators Bérard in Burgos. Dieſe erſte Fühlungnahme mit den Vertretern National⸗ ſpaniens habe ſehr ermutigende Ergeb⸗ niſſe gezeitigt, wenngleich die Beſprechungen einen allgemeinen Rahmen nicht überſchritter. hät⸗ ten. Der„Temps“ betont, es beſtehe kein Zweifel darüber, daß die Burgos⸗Regierung den wiederholt abgegebenen feierlichen Erklärungen ge⸗ mäß an der Unabhängigkeit der ſpani⸗ ſchen Nation und an der Unverſehrtheit ihrer Beſitzungen nach Beendigung des Krieges feſthalten würde. Irantos Fahnen an Frankreichs Grenze: Ganz Katalonien iſt frei! Alle nationalen Korys haben die Grenze erreicht duh Barcelona, 10. Februar. Dex Sonderberichterſtatter des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros an der Katalonien⸗Front würdigt die Operationen des Donnerstag und kommt zu dem Schluß, daß der Krieg in Katalonien been⸗ digt iſt. Die einzelnen nationalen Armeekorps haben den Vormarſch bis zur Grenze planmäßig und in ſtändiger Verbindung untereinander auf der ganzen Front durchgeſührt. Die Hinderniſſe, die die Bolſchewiſten ihrem Vor⸗ dringen durch Sprengungen und Anlegung von Ver⸗ hauen in den Weg zu legen verſuchten, wurden ohne Schwierigkeiten überwunden. Gegen 12 Uhr mittags hatten die Navarra⸗Brigaden als erſte die franzöſi⸗ ſche Grenze bei La Junguera an der Straße Bar⸗ celona—Le Perthus erreicht. Wenig ſpäter gelangte das Armeekorps Arragon unter General Moscardo im Abſchnitt Ripell bei Kloſter Nuria zur Grenze. Es nahm ſofort Verbindung auf zu dem benachbarten Korps Maeſtrasco. Au allen Grenzſtellen wurbe ſofort die National⸗ flagge rot⸗goldsrot ſeierlich gehißt, und mit den franzöſiſchen Beamten wurden Grüße ausge⸗ tauſcht. In den folgenden Tagen bürften die Truppen die noch unbeſetzten Ortſchaften nationalen in den Pyrenäentälern von zurückgebliebenen roten Trupps ſäubern und beſetzen. Perihus beſetzt dinb. Perthus, 9. Februar. Nationalſpaniſche Truppen, die ſich aus Angehöb⸗ rigen der Navarra⸗Brigaden und Mitgliedern der Falange zuſammenſetzten, haben am Donnerstag kurz vor 14 Uhr den franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenzort Perthus erreicht und den ſpaniſchen Teil der Stadt in Beſitz genommen. Die Zopaner auf Salnan gelandet Neue japaniſche Operationsbaſis Sunkmelbung der RN3) —+ Tokio, 10. Febr. Wie das Kaiſerliche Hauptauartier mitteilt, ſind in den frühen Morgenſtunden des Freitag java⸗ niſche Truppen auf der Jnſel Hainan ge⸗ laudet. 8 Parallelen zu Frantos Mnorta-Erior9 Die erſten Truppenlandungen auf Heinan, die ge⸗ meinſam von Armee und Marine durchgeführt wur⸗ ben, beurteilt man in Tokio als Entſchluß des Haupt⸗ quartiers, die Blockade Südchinas im Rahmen des Chinakonfliktes wirkſamer du geſtalten. Urſprüng⸗ lich ſei nur Beſetzung durch Marinetruppen geplant geweſen zwecks Schaffung einer ſeeſtrategiſchen Baſis zur Kontrolle der Bucht von Tonking und dex nörd⸗ lich von Hainan gelegenen Kwaichow⸗Bucht. Die Landung von Truppen des Heeres, die ſich dereits im Vormarſch befinden, könnte darauf hindenten, daß eine vollkommene Beſetzung Hai⸗ nans geplaut iſt.. Wichtig ſei Hainan als Ausgagspunkt für mili⸗ täriſche Operationen nach der Kwangſi⸗Provinz und als Flugbaſis. Nach Beſetzung Hainans würden alle wichtigen Verkehrslinien zwiſchen Südchina und Franzöſiſch⸗Indochina und Singapur durch japaniſche Marine kontrolliert werden. Mit Intereſſe beobach⸗ tet man, welche Haltung dritte Staaten, insbeſondere Frankreich, einnehmen werden, da ja bereits gele⸗ gentlich der Beſetzung der ſüdlich Hainans gelegenen Paracel⸗Inſeln durch Frankreich die Frage einer Beſetzung Hainans durch Japan als„unvereinbar mit der Sicherheit von Franzöſiſch⸗Indochina“ be⸗ zeichnet worden ſei. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring und Frau Emmy Gbring veranſtalteten zu Ehren des aus Berlin ſcheidenden jugoſlawiſchen Geſandten und neu ernannten jugoflawiſchen Außenminiſter Ale⸗ rander Cincar⸗Markovitſch und deſſen Gattin ein Frühſtück, an dem u. a. Staatsſekretar Körner, Generalleutnant Udet, ferner Reichswirtſchafts⸗ miniſter und Reichsbankpräſident Funk, Staatsſekre⸗ tär Brinkmann, Generalmajor Kaſtner und General⸗ major Bodenſchatz mit ihren Damen teilnahmen. Ueber die Beſetzung des Ortes liegt der Bericht eines Augenzeugen vor, der mit großer Eindring⸗ lichkeit die Vorgänge an der Grenze ſchildert. Kurz vor 13 Uhr, ſo heißt es, ſei die Nachricht in Perthus eingetroffen, daß die nationalen Truppen den Ort La Junguera erreicht hätten und bereits in wei⸗ terem Vormarſch auf die Grenze begriffen ſeien. Dieſe Nachricht habe wie eine Bombe in die Maſſe der roten Milizen eingeſchla⸗ gen, die ſofort in panikartiger Flucht den ſpaniſchen Teil von Perthus räumten und in wil⸗ der Unordnung die ſchützende Grenze nach Frank⸗ reich überſchritten. In wenigen Minuten ſeien die Häuſer in Spaniſch⸗Perthus völlig leer geweſen. Nach dieſem Zwiſchenfall vollzog ſich die Beſetzung des Grenzortes in völliger Ruhe. Bar jeder Vernunft? Will das rote Madrid wirklich weiterkämpfen? dob. Bilbao, 9. Februar. In Masörid kam es zwiſchen den roten Partei⸗ bonzen, namentlich den Kommuniſten und Anarchiſten, und den militäriſchen Leitern zu ernſten Spannungen. Während das Militär die Notwendigkeit einer Uebergabe an Franco er⸗ kannt hat, da es jeden weiteren Widerſtand für ſinnloſen Selbſtmord hält, ſind die marxiſtiſchen Parteien entſchloſſen, notfalls das Leben aller Rotſpanier zu opfern und Zentralſpanien in einen einzigen Trümmerhaufen zu verwandeln. Die marxiſtiſchen Verbände CNT und uGt mobiliſierten 40 000 Frauen, die die Männer im Hinterland erſetzen ſollen. Die Anarchiſten verſuchen bereits die Allein⸗ herrſchaft an ſich zu reißen. In mehreren Orten kam es zu Schießereien zwiſchen Anarchiſtengruppen und Polizei. Verſchiedene Offiziere des roten Gene⸗ ralſtabes ſind geflüchtet und halten ſich im Lande verborgen. In Cartagena machten Anarchiſten den Verſuch, ſich eines Kriegsſchiffes zu bemächtigen. Dabei gab es zwei Tote und zahlreiche Verwundete. In Valencia wurden mehrere politiſche Kom⸗ miſſare abgeſetzt, weil ihnen vorgeworfen wurde, ſie ſympathiſierten mit dem Gedanken an Uebergabe. Die angenblicklichen Behöroen von Valencia ſind den Kxeiſen der Anarchiſten gegenüber machtlos, die ſchon zu Plünderungen aller Ar! übergingen. Azana in Paris gelandet dub Paris, 9. Februar. Das Oberhaupt des noch den Bolſchewiſten ge⸗ bliebenen ſpaniſchen Reſtteils, Azana, iſt am Don⸗ nerstagvormittag, von Genf kommend, in der fran⸗ zöſiſchen Hauptſtadt eingetroffen. Er wurde auf dem Bahnhof u. a. von einem Vertreter des Quai'Orſay abgeholt. Azana hat ſich vom Bahnhof aus im Kraftwagen unmittelbar in die rot⸗ ſpaniſche Vertretung begeben. Rote Milizen für Franto Tanſende eilen täglich nach Nationalſpanien dub. St. Jean de Luz, 9. Februar. In Hendaye treſſen täglich zahlreiche Grup⸗ ven ehemaliger Angehöriger der rotſpa⸗ niſchen Armee ein, die nach ihrem Grenzüber⸗ tritt aus Katalonien den Wunſch ausgeſpro⸗ 657 haben, ſich nach Nationalſpanien zu be⸗ geben. So trafen am Donnerstagvormittag von Perpig⸗ nan kommend weitere 500 ehemalige Milizſol⸗ daten in Hendaye ein, die eine ſofortige Abbeför⸗ derung nach Nationalſpanien gewünſcht hatten. Im Laufe des Tages werden noch 3000 Milizſolda⸗ ten erwartet, die ebenfalls nach Nationalſpa⸗ nien weitergeleitet werden. Am Nachmittag über⸗ ſchritten gegen 100 Offiziere, die bisher höhere Poſten in der roten Armee inne hatten die inter⸗ nationale Brücke von Hendaye. Generalfeldmarſchall Göring hat die Schirm⸗ herrſchaft über die diesjährige große Ber⸗ liner Früjahrs ⸗ Ausſtellung„Berge, Menſchen und Wirtſchaft der Oſtmark“ übernommen, die vom 26. Mai bis 25. Juni d. J. in den Ausſtellungshallen und auf dem Freigelände am Funkturm veranſtaltet wird. Mit dieſer Aus⸗ ſtellung wird die Oſtmark ein geſchloſſenes Bild ihres Lebens und Wirkens, ihrer Kultur und ihrer Wirtſchaft geben. * Im neuen Stabsgebände der Korpsführung des NeS⸗Fliegerkorps in Berlin fand, wie die NSc be⸗ richtet, ein Betriebsappell der geſamten Ge⸗ — PPP—————————— „Besser“ rauchen heiſg nicht anspruchsvoll, sondern vernünftig sein ATIKAn 3⁰⁰ folgſchaft ſtatt, in deſſen Mittelpunkt eine Anſpracha des Korpsführers Chriſtianſen ſtand. * Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, hat an Aodmiral v. Reuter folgendes Telegramm gerichtet: Zu Ihrem 70. Geburtstage meine aufrichtigſten Glückwünſche eingedenk Ihrer Leiſtungen im Weltkriege und ganz beſonders Ihrer Tat in Seapa Flow. 8 ee 593 * 4 0 3 0 Das Judengeſetz für die Tſchecho⸗Slowakei, an dem gegenwärtig gearbeitet wird, wird demnächſt dem Parlament vorgelegt und für alle drei Länder Gültigkeit haben. Der ſlowakiſche Miniſterpräſident Tiſo betonte, daß die ſlowakiſche Regierung der füdi⸗ ſchen Auswanderung nach Paläſtina lebhaftes Inter⸗ eſſe entgegenbringt. Politik in Kürze Zugunſten des Hilfsfonds veranſtaltete das deutſche Erdbeben⸗Hilfskomitee in der chileniſchen Hauptſt adt ein Flugfeſt, bei dem deutſche Flieger auf Segel⸗ und Motorflugzeugen ihre hohe Flugkunſt vor zahlreichen Zuſchauern unter großem Beifall zeigten. Das Feſt war ſehr gut be⸗ ſucht und brachte einen vollen Erfolg. *. Laut Mitteilung des Oberkommandos der Wehr⸗ macht beträgt der Vergütungsſatz für die auf Grund des Wehrleiſtungsgeſetzes angeſorderte Quartier⸗ verpflegung ab 1. Januar 1939 je Tag 1,85 Reichsmark. Davon entfallen auf die Mittagskoſt 0,64, die Abendkoſt 0,45 und die Morgenkoſt 0,28 Reichsmark. 9 —Der neue jugoſlawiſche Außenminiſter Cincar⸗Markowitſch (Atlantie, Zander⸗M.) DDBBZBBBBBBBBBBBBr————————— Haupeſchrittieltter und verantvortlich für Politik: Dr Alols Winbauer. (in Urlanb) 1. V. Carl Onno Eiſenbart Stellvertreter des Hauptichrittleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Cari Onno Etſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes⸗ — Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, lämtliche in Mannheim⸗ Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unvertangte Beitrage keine Gewähr.— Rücklendung dur bei Rückvorto. Herausgebex, Orucker und Berleger: Neue Mannbeimer Reitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R I,—6. Berontwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Maroheim. Zus geit Preisliſte Nei 9 gäleig. die Anzelgen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſchelnen gleich ⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgobe& Mitrag über 10 800 Ausgabe à Abend über 9 500 9 Ausaabe über 11 000* Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jaunar über 21500 — —— * Freitag, 10. Februar 1999 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9 G —2 8 — 8 — 8 85 ⁰ Die Siadiseite Mannheim, 10. Februar. Der Steuer⸗Fragebogen Er-hat jedes Jahr eine andere Farbe, aber er kommt immer im Monat Februar. Er liebt, wie die⸗ ſer Monat, die farbige Buntheit, im übrigen aber verſteht er keinen Spaß. Denn er iſt ſchließlich die Legitimation einer Behörde, die es mit ihrer Pflicht ernſt nimmt. Den Menſchen Geld abnehmen zu müſ⸗ ſen, iſt immer eine dornige Verpflichtung. Säckel⸗ meiſter waren noch zu keiner Zeit im Volke beliebt. Niemand kann über ſeinen eigenen Schatten ſprin⸗ gen, der Steuerzahler auch nicht über ſein Gefühl. Damit haben ſich die Finanzämter übrigens längſt abgefunden. Aber der Steuer⸗Fragebogen, der uns zur Abgabe einer Steuererklärung auffordert, appelliert auch gar nicht an unſer Gefühl, ſondern an unſer Ge⸗ wiſſen. Er beanſprucht keine Liebe, aber er ver⸗ langt Wahrhaftigkeit. Er will nicht wiſſen, wie die Kammer unſeres inwendigſten Herzens be⸗ ſchaffen iſt, ihn intereſſiert nur der Inhalt unſeres Geldbeutels. Wir ſind verpflichtet, ihm nach beſten Wiſſen und wiſſen auf ſeine Fragen Antwort zu geben. Denn er iſt ja nicht irgendein Stück Papier, ſondern die Stimme des Staates. Der Staat hinwiederum ſind wir ſelbſt. Seine Geſetze ſchützen und erhalten uns. Die ſtaatliche Ordnung dient dem Wohle der Volksgemeinſchaft. Geſetze ſind keine Hür⸗ den, die uns einengen, ſie ſind vielmehr die Schran⸗ ken, die Freiheit, Weite und Grenze unſeres Le⸗ bensraumes beſtimmen. Darin liegt kein Zwang, denn alles Leben iſt an Grenzen gebunden. Kein Le⸗ ben kann ohne Schaden die ihm geſetzten Grenzen willkürlich überſpringen. Die Perſönlichkeit aber ſentwickelt ſich nur in der Gemeinſchaft. Die Gemeinſchaft aber lebt durch ſich ſelbſt. Sie lebt in einem geordneten Staatsweſen von den Mit⸗ teln, die der einzelne Staatsbürger für das Wohl der Gemeinſchaft beizuſteuern hat. Es iſt, wie in der Familie. Der Vater verdient das Geld nicht für ſich allein, er ſchafft für Frau und Kinder. Das iſt ein ſittliches Geſetz. Die Staatsfamilie könnte micht leben, wenn die Hausväter nur für ſich ſorgen wollten. Den Verteilungsſchlüſſel aber für den Staatshaushalt haben die Finanzämter in der Hand. Und unſer Beitrag zum gemeinſamen Volksgemein⸗ ſchaftshaushalt heißt Steuer. Das Wort habe einen üblen Beigeſchmack, meinen wiele Menſchen. Aber wenn man den Sinn der Volksabgabe richtig erfaßt, kommt man auch hinter en Segen der Steuer. Denn ſie ſorgt ja dafür, daß wir im Staate alle ſatt werden. Nicht nur ſatt an leiblichen Genüſſen. Satt auch an der Schönheit des Eandes, an der Wohlgepflegtheit der Straßen und Verkehrswege, an den ſozialen Einrichtungen. Und mit dem Sattſein kommt das Gefühl der Kraft und Stärke. Wir wollen als Volk groß und ſtolz daſtehen, Zeachtet in der Welt, Herr ſein im eigenen Haus. Dieſe volkliche Selbſtbeſtimmung erwächſt zwar aus dem Willen derer, die uns führen, aber wir müſſen ihnen die Mittel an die Hand geben, daß ſie uns zur Freiheit der Gemeinſchaft auch hinſteuern können. rum alſo die Steuer. Sie macht ein Volk aus uns. Seht, jetzt hat der Steuer⸗Fragebogen eine hohe Miſſion. Seine Fragen ſind uns nicht mehr peinlich. Er fragt nicht für das Finanzamt, er fragt für uns ſelbſt. Und unſere Wahrhaftigkeit iſt unſer Gewinn. Durch ſie gewinnt der Staat. Und der Staat 08 wir. a 80 Jahre alt. Am 11. Februar kann Frau Katharina Schloſſer, geb. Neudörfer Wwe., Wald⸗ hof, Hubenſtraße 18, im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ihren 80. Geburtstag begehen. Sie ver⸗ bringt ihren Lebensabend bei ihrer jüngſten Tochter. Der Jubilarin, die ſchon lange Jahre die„Neue Mannheimer Zeitung“ lieſt, wünſchen wir noch viele Fahre der Geſundheit.— Frau Maria Rettich, Mannheim⸗Wallſtadt, Wernerſtraße 1, ſeiert heute ihren 83. Geburtstag in geiſtiger und körper⸗ er Friſche. Frau Rettich iſt ſchon weit über 40 ahre Leſerin unſerer Zeitung und intereſſiert ſich noch ſehr für alle Geſchehniſſe. Unſeren herzlichen Glückwunſcht— Seinen 77. Geburtstag feiert heute Herr Sebaſtian Berberich, Seckenheimer Straße, der ſchon ſeit 45 Jahren ein treuer Leſer der NMi iſt. Wir wünſchen ihm für die kommen⸗ den Jahre alles Gute! faal zu einem Vortrag des Die Loſung des BodA: Ein Volk, ein Führer, ein Wille! Erfolgreiche Werbearbeit unter neuer Führung— Verſammlungswelle im Kreis Mannheim im März Die Leitung des Stadtbezirks Mann⸗ heim im Landesverband Baden für das Deutſchtum im Ausland hatte am Donners⸗ tagabend die Amtsträger in den unteren Ballhaus⸗ 0 Landesgeſchäftsführers Pg. Mampel über die volksdeutſche Aufgabe Groß⸗ deutſchlands und über die künftige VDA⸗Arbeit im Gau Baden und im Kreis Mannheim geladen. Kreispropagandaleiter Fiſcher wies bei der Begrüßung der zahlreich Erſchienenen darauf hin, daß durch die Heimholung der Oſtmärker und der Sudetendeutſchen ins Reich die VDA⸗Arbeit keine Einbuße erlitten hat. Je ſtärker und einheitlicher das Volk und ſein Wille werde, deſto mehr werde man die volksdeutſchen Fragen bearbeiten können. Es ſei deshalb kein Zufall, daß man nunmehr zu einer viel größeren Aktivität in der'DA⸗Arbeit kommen müſſe. Landesgeſchäftsführer Mampel kam einleitend auf die Veränderungen zu ſprechen, die ſich in der Organiſation des VDA im Jahre 1938 vollzogen haben. Dadurch, daß die Bundesleitung und die Leitung der Landesverbände in die Hände bewährter Nationalſozialiſten gelegt wurden, werde offenkundig, daß die Arbeit des VoDA eine un⸗ bedingte Notwendigkeit für die Volksgemeinſchaft ſei. Es wäre falſch, in irgendeiner Weiſe dem VDA den Vorwurf zu machen, daß er früher falſch ge⸗ arbeitet habe. Man bürfe nie vergeſſen, daß der VDA in ſeiner erſten Form Anerkennung in dem Buch der Deutſchen gefunden habe. Wenn der Füh⸗ rer von dem„Schulverein der Südmark“ als einer Einrichtung ſpreche, die in einzigartiger Weiſe den Kampf um das Volkstum aufgenommen habe, dann erſehe man daraus, daß man auf der bisherigen Grundlage weiterarbeiten müſſe. Dabei ſei aber zu beachten, daß der VDA in ſeiner neuen Ausrichtung niemals eine Arbeitsvermittlungsſtelle ſein und die VDA⸗Arbeit keine bloße Schutzarbeit für Not⸗ leidende bleiben könne. Im Landesverband Baden wurde die Umſtel⸗ lung im Juli 1938 dadurch vorgenommen, daß Gaupropagandaleiter Schmid durch den Reichsſtatthalter den Auftrag bekam, die Ar⸗ beit nach den neuen Richtlinien zu beginnen. Die erſte Aufgabe war, dafür zu ſorgen, daß alle Amtsträger von der zuſtändigen Stelle als politiſch zuverläſſig erklärt wurden. Ferner wurde der Poſten des Bezirksleiters zu einer Dienſtſtelle erhoben. Der Landesverband beſitzt heute 27 der⸗ artige Bezirksleiter, die der Kreispropagandaleitung gegenüber verantwortlich ſind. Alle Bezirksleiter⸗ poſten ſind mit Männern beſetzt, die ſich für die VDA⸗Arbeit voll einſetzen. Von Oktober bis Januar ſind in Baden annähernd 400 Verſammlus⸗ gen durchgeführt worden, davon je die Hälfte für Erwachſene und für Schüler. Außerdem ſeien in die⸗ worden. ſer kurzen Zeit etwa 2800 Mitglieder gewonnen Dieſe Zahlen zeigten, daß die ſtraffere Gliederung und das Einſetzen der Redner nach einem zentralen Willen zu ganz anderen Ergebniſ⸗ ſen führe. Wenn im März in dem bisherigen Tempo weitergearbeitet werde, habe man in Baden alle Be⸗ zirke mit Ausnahme eines einzigen durchgearbeitet. Wenn man bedenke, daß z. B. im Bezirk Bruchſal von rund 40 Gemeinden 32 mit Verſammlungen bedacht wurden, dann könne man damit rechnen, daß die VDA⸗Propaganda jedes willige Ohr erreicht habe. Wenn man einen Volksbund erſtrebe, der in je⸗ dem Dorf eine Gruppe habe, dann könne man dem Ortsleiter die ganze Arbeit nicht allein überlaſſen. Man brauche vielmehr eine gewiſſe Gruppe, die mit ihm zuſammenarbeite. Es gehe nicht an, daß nur drei bis vier Leute Stadt und Bezirk bearbeiteten. Die VDA⸗Frauengruppe ſei nicht ins Frauenwerk eingegliedert worden, damit ſie in der Geſamtarbeit der Partei aufgehe, ſondern dieſe ehemaligen Mit⸗ glieder der Frauengruppe müßten die Mitarbeiterin⸗ nen für die geſamten volksdeutſchen Fragen ſtellen. Und auch die Männergruppe dürfe ſich nicht auf die Zahlung des Mitgliedsbeitrages beſchränken, ſondern müſſe intenſiv mitarbeiten. Der VꝰiA ſei kein Verein in der Partei, ſondern ein Sektor, der die ihm zugewieſenen ſpeziellen Aufgaben zu bearbeiten habe. Neben der propagandiſtiſchen Tätigkeit durch Ver⸗ ſammlungen ſei es notwendig, jedem Volksgenoſſen einzuhämmern, daß wir ein Volk von hundert Mil⸗ lionen ſind, von denen zwanzig Millionen außerhalb der Reichsgrenzen leben müſſen. Für den VDA ſei die Parole die gleiche, die Dr. Neumann für das Memelland ausgegeben habe:„Ein Volk, ein Füh⸗ rer, ein Wille!“ In ſeinen weiteren Ausführungen gab der Red⸗ ner u. a. bekannt, daß im kommenden Sommer von Baden aus eine Auslandsfahrt geplant ſei, bei der vornehmlich junge Leute eingeſetzt werden ſollen, die ſicher mit unauslöſchlichen Eindrücken heimkehren werden. Jeder Kämpfer für den volks⸗ deutſchen Gedanken könne ſeinen Auftrag nur erfül⸗ len, wenn er ſich zu dem Führer der Gemeinſchaft aller Deutſchen, zu Adolf Hitler, bekenne. Kreispropagandaleiter Fiſcher gab im An⸗ ſchluß an die aufſchlußreichen Ausführungen des Landesgeſchäftsführers bekannt, daß im Stadtbezirk Mannheim vom 16. bis 21. März eine VBerſamm⸗ lungswelle durchgeführt werde. Ferner werde eine Ortsgruppenleitung des VDA in jeder Partei⸗ ortsgruppe erſtrebt. Obwohl die Verſammlungswelle durch die Parteiortsgruppen propagiert werde, möchte er jeden Amtsträger bitten, auch ſeinerſeits bei der Werbung ſich voll einzuſetzen. Als Kreispropaganda⸗ leiter Fiſcher ſeine Ausführungen mit dem„Sieg Heill“ auf den Führer geſchloſſen hatte, blieb man noch ein wenig in angeregter Unterhaltung bei⸗ ſammen. Sch. Eiuhellliche Annugspreiſe im Ortsverkehr Ein wichtiger Erlaß des Reichsverkehrsminiſters und des Preislommiſſars Der Reichsverkehrsminiſter und der Reichskom⸗ miſſar für die Preisbildung haben unter dem 23. Januar 1939 den Leiter der Reichsverkehrsgruppe Spedition und Lagerei, Dr. Döberl, ermächtigt, den Tarif für Orts⸗ und Nahumzüge für die Mit⸗ glieder der Fachgruppe Möbeltransport verbindlich feſtzuſetzen. Von dieſer bis zum 31. Dezember be⸗ friſteten Ermächtigung hat der Leiter der Reichsver⸗ kehrsgruppe Spedition und Lagerei ſoeben Gebrauch gemacht. Um die einheitliche Ordnung im Möbel⸗ transportgewerbe für Orts⸗ und Nahumzüge mit Möbelwagen ſicherzuſtellen, hat Dr. Döberl für alle den Fachgruppen Nahumzüge und Fernumzüge der Fachgruppe Möbeltranspor' augehörenden Unter⸗ nehmer und Unternehmungen angeordnet, daß Orts⸗ und Nahumzüge mit Möbelwagen ge⸗ mäß dem neuerlaſſenen Tarif zu berechnen ſind, und daß dieſer Tarif mit Wirkung vom 15. Fe⸗ bruax in Kraft tritt. Die Ueberwachung des Ta⸗ riſes unterliegt nach der gleichen Anordnung dem —— Erweilerungsbauten, Gthtweinehaltung, Schankkozeſſionen Aus der geſtrigen Bezirksrateſitzung Die geſtrige Bezirksratsſitzung brachte einige genehmigte Baugeſuche, ſo der Süddeutſchen Fettſchmelze, die im Städt. Schlachthof erwei⸗ tern und umbauen will, ebenſalls dem Georg Bohr⸗ mann(Sandhofen) für die Erweiterung eines Fiſchweihers, ferner der Oberrheiniſchen Brikettfabrik Gmbh., die eine Pumpanlage im Mühlauhafen erſtellen will. Um das Baugeſuch des Hugo Knoll, Friedensſtraße 26, der eine Hinter⸗ hauswohnung erweitern will, gab es eine kürzere Auseinanderſetzung, in dem die allgemeinen Ge⸗ ſichtspunkte, die für eine Auflockerung der Wohn⸗ und Baudichte ſprechen, und auch Luftſchutzerwägungen geltend gemacht wurden. Aber man entſchied ſich dann doch für die vorliegenden ſpeziellen Verhältniſſe, und ſo wurde der Bau genehmigt. Eine Beſchwerde gegen eine baupolizeiliche Verfügung im Anweſen Bäckerweg 84, die Schweine⸗ haltung betraf, wurde abgelehnt. Es ſchien nach⸗ gewieſen zu ſein, daß Geſtank und weitere Unan⸗ nehmlichkeiten eines Schweineſtalls, der hier noch zum Unterſchied von andern die Bezeichnung Sauſtall erhielt, den Anwohnern nicht zugemutet werden können. Schankkonzeſſionen wurden erteilt an: Frau Maria Beitzel für die Wirtſchaft„Drei Haſen“ im Hauſe Eichelsheimer Straße 4, mit Branntweinausſchank.— Friedrich verſchiedener Art Grau für die Wirtſchaft Glastalſtraße 1 in Luzen⸗ berg, mit Branntweinausſchank.— Heinrich Zell⸗ ner für eine Baukantine mit Ausſchank von Bier und Wein im Gelände der Flugzeugführerſchule, Neuoſtheim.— Max Meiſch für die„Wirtſchaft zur Vorſtadt“, Mannheimer Straße 64 in Käfertal.— Katharina Maßholder für die Wirtſchaft„Gol⸗ dener Rappen“ in S 5, 5, mit Branntwein.— Robert Setzinger für die Wirtſchaft„Goldener Ring“ in H 3, 11.— Wilhelm Grön er für die Beſtellung von Eliſe Brock als Stellvertreter für die Wirtſchaft im Hauſe R 4, 3, mit Branntweinausſchank.— Karl Spott für die Wirtſchaft„Zum Bahnhof“ in der Römerſtraße 39 in Wallſtadt.— Fritz Tſcheulin für die Wirtſchaft„Alter Fritz“ in U6, 8, mit Branntweinausſchank. Es gab dann noch dͤrei Geſuche über Flaſchenbier⸗ handel, von denen eins vertagt wurde, während ſie genehmigt wurden für Otto Kirchgäßner in Feudenheim, Ziethenſtraße 25 und Emma Schenk, Pflügersgrunoſtraße 25(mit Einſchluß von Brannt⸗ wein). Außerdem wurde der Ausſchank alkoholfreier Getränke im Verkaufshäuschen Ecke Karl⸗Benz⸗ und Geibelſtraße für Frau Eliſe Fiſcher, Bürger⸗ meiſter⸗Fuchs⸗Straße 68 erlaubt. Der Reſt der Tagesoronung war den Ausnahme⸗ bewilligen für Handwerker meiſt nach dem§ 3 der oͤritten Handwerker⸗Veroroͤnung von 1935 gewidmet. ger. Leiter der Fachgruppe Möbeltransport. Die dafür er⸗ forderlichen Anordnungen und Durchführungs⸗ beſtimmungen erläßt der Leiter der Fachgruppe Möbeltransport. * Was bedeutet dieſe ſoeben herbeigeführte Neu⸗ regelung? Sie bedeutet die ſchon ſeit langem als notwendig anerkannte Schaffung einheitlicher Grundlagen in der Preisgeſtaltung bei Möbel⸗ transporten im Orts⸗ und Nahverkehr. Man muß dabei daran erinnern, daß ſeit dem 30. September 1936 bereits ein einheitliches Tarifwerk für den Mö⸗ belfernverkehr auf Schiene und Landverkehr beſteht, das damals von der Reichsverkehrsgruppe Spedi⸗ tion und Lagerei und ihrer Fachgruppe Möbeltrans⸗ port auf Grund entſprechender Erlaſſe des Reichsver⸗ kehrsminiſters eingeführt worden iſt. Dieſe einheit⸗ liche und für die Kundſchaft des Möbeltransportge⸗ werbes zuverläſſige Regelung der Preiſe und Beför⸗ derungsbedingungen hat ſich ausgezeichnet bewährt, für die Fachkreiſe ebenſo wie für die Kundſchaft. Nunmehr iſt dieſes Oroͤnungswerk nach der Seite des Orts⸗ und Nahverkehrs hinüber erweitert und ergänzt worden. Für den Kunden heißt das, daß er beim Umziehen überall gleiche und ange⸗ meſſene Preiſe antreffen wird, daß er auf der einen Seite keine überſetzten Preiſe zu zahlen haben wird, daß auf der anderen Seite aber auch verfüh⸗ reriſche Schleuderpreiſe unterbunden werden, die weder die treuhänderiſche Betätigung des Möbeltransportfachmannes ermöglichen, noch die Erfüllung ſeiner treuhänderiſchen Pflichten ſicher⸗ ſtellen. Der neue Tarif ſchafft ein einheitliches und ver⸗ binöliches Preisgebäude ſür alle Haushaltsumzüge, die im Ortsverkehr und im Nahperkehr, alſo bis 50 Kilometer, mit Möbel⸗ wagen ausgeführt werden. Die Preiſe für alle mit einem Haushaltsumzug verbundenen Leiſtungen werden durch den neuen Tarif, der nach Ortsklaſſen, Entfernungen, Länge der Möbelwagen und ſo weiter geſtaffelt iſt, eindeutig feſtgeſetzt. Die Vorausſetzung für eine einheitliche Betreuung in der Ausübung der Orts⸗ und Nahumzüge mit Möbelwagen inner⸗ halb der bezirklichen und örtlichen Gliederungen iſt damit geſchaffen worden. Die Fachkreiſe ſehen in dem Ordnungswerk einen neuen wichtigen Abſchnitt für das Möbeltransportgewerbe. Die ſtrenge Be⸗ achtung der ergangenen Anordnungen iſt durch Ord⸗ nungsſtrafen für vorſätzliche und fahrläſſige Ver⸗ ſtöße ſichergeſtellt worden. Ueber die Gliederung des Tarifs ſei hier nur kurz geſagt, daß der erſte Abſchnitt des Tarifes Ortsumzüge auf Entfernungen bis drei Kilometer, bis ſechs Kilometer und bis 10 Kilometer umfaßt. Sonderbeſtimmungen ſind hinſichtlich des Transpor⸗ tes von Flügeln und Klavieren, Geldſchränken, . 2 . ,. Sochncint Büro⸗ und Geſchäftsumzügen getroſſen worden. Der zweite graße Abſchnitt des Tariſwerkes betrifft Nahumzüge auf Entſernungen von 11 bis 50 Kilo⸗ meter. Ein dritter Abſchnitt befaßt ſich mit Umzü⸗ gen innerhalb der Nahzone im Sinne des Güterſern⸗ verkehrsgeſetzes auf Entfernungen von 50 bis 100 Bahnkilometer. Der vierte Abſchnitt beſchäftigt ſich mit dem ſogenannten Metergeld(Trinkgeld). Das Metergeld iſt danach an denjenigen Orten, in wek⸗ chen ſie durch Tarifordnung vorgeſehen oder orts⸗ üblich iſt, in der für Orts-⸗ und Nahumzüge vorgeſe⸗ henen Höhe zu berechnen. Der fünfte Abſchnitt bringt die Anwendungsbeſtimmungen zum Tarif für Orts⸗ und Nahumzüge und der letzte Abſchnitt umreißt die Ordͤnungsſtrafen. Das Möbeltransportgewerbe erhofft aus dem Ordnungswerk eine Feſtigung ſeiner Beziehungen zum umziehenden Volksgenoſſen. Es verſpricht ſich daraus einen Fortſchritt in der Bekämpfung des Wettbewerbs berufsfremder Ele⸗ mente, die vielfach das Anſehen des Fachgewerbes in Mißkredit brachten. Entſcheidend aber iſt die nun herbeigeführte Preisklarheit bei allen Haushaltsumzügen im Nah⸗ und Ortsverkehr: Die Einheitlichkeit und Angemeſſenheit der künftig zu berechnenden Preiſe. 4 Auf in's närrische ⸗ 3 2—40— Alelier-Fest Samstss. den 11. Februar, 20.11 Uhr im UNlON-HoTEL „Kurzfriſtige Ausbildung der Fahrgänge 66107 Muſterung in der Zeit vom 28. März bis 31. Mat Im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſten wird für die Muſterung der Wehrpflichtigen der Ge⸗ burtsjahrgänge 1906 und 1907 folgendes angeordnet: In der Zeit vom 28. März bis einſchließ⸗ lich 31. Mai werden gemuſtert: alle Wehrpflich⸗ tigen des Geburtenjahrganges 1906 und 1907 mit Ausnahme derjenigen, die ſich in der Zeit vom 28. März bis einſchließlich 31. Mai in der Wehrmacht oder /Verfügungstruppe befinden. Wehrpflichtige der genannten Geburtenjahrgänge, die Angehörige des Reichsarbeitsdienſtes ſind, werden durch dieſen zur Muſterung vorgeſtellt. Die tauglichen und be⸗ dingt tauglichen Erſatzreſerviſten l der genannten Geburtenjahrgänge werden zur kurzfriſtigen Ausbildung in der Wehrmacht im Herbſt 1939 bzw. Herbſt 1940 herangezogen. „Grokageli“ auf fremdem Gelände Die„Grokageli“ hat getreu dem Grundſatz neben 2 — W* ihrer eigentlichen Jindenhofmiſſion auch die Stadt⸗ teile karnevaliſtiſch aufzupulvern, in denen ſich die Närriſchkeit nicht ſo richtig heraustraut, im Gaſt⸗ haus„Kranz“ eine Sitzung aufgezogen. Zunächſt ſchien es ia, als ob die Narren der Schwetzingerſtadt von dieſer Gelegenheit einer Selbſtauflockerung wenig Gebrauch machen wollten, aber im Verlaufe des Abends wurden dann die unbeſetzten Stühle doch rar. 5 Ein paar Worte über den Verlauf. Seppel Holg war der kundige Führer, Ehrentrunküberreicher und Liederdirigent; die unermüdliche Frau Vize Wolf ſtieg zweimal in die Bütte, um ſich Hausfrauenſor⸗ gen vom Leibe zu reden, Hans Winkler belehrte die Gemeinde darüber, wie wenig dazu gehöre, um glücklich zu ſein, und ſtellte einen ſaftigen Type vom Land in die Bütte, Fritz Körner hatte ſich einen blitzſaauberen Gruß an die Schwetzingerſtadt zuſam⸗ mengebraut, ſpäter beackerte er in ſeiner bekannt reimfeſten Art Mannheimer Fragen, Herr Mierſch der Kölner aus Viernheim hielt eine kölſche Bütt mit groteskem Einſchlag und machte mit dem neuen „Kornblumenblau“ bekannt. Soweit die Quaſſel⸗ abteilung. Jetzt zu den ſchönen Tönen: Hans Karaſek und Oskar Strubel von den„Na⸗ tionalharmoniſten“ hatten ſich an dieſem Abend ſelbſtändig gemacht und ſangen, Karaſek mit metal⸗ liſchem Tenor und Strubel mit hohem, markigem Bariton, einige bekanntere Lieder. In dieſe Sparte gehört auch Anita Berger, die temperamentvolle Stimmungsſängerin mit der glücklichen Gabe, das Publikum unter allen Umſtänden zu„nehmen“. Der Herr Ka mmermuſiker vom Nationaltheater⸗ Orcheſter, der zwar nicht auf dem Programm ſtand, aber durch ſein nettes Gemecker viel zur Belebung des Abends beitrug, ſoll auch nicht vergeſſen ſein. Wilhelm Schönig am Schlagzeug und zwek Mann bildeten die Hauskapelle. Ihr wackerer Pianiſt Lübben, konnte auch als Harmonikaſpieler glänzen. Die Schwetzingerſtadt hat Grund ſich beim Lin⸗ denhof zu bedanken.— tt. ** Auf 40 Jahre Arbeitstreue konnte bei der Zellſtofſfabrik Waldhof das Gefolgſchaftsmitglied Gottlieb Wieland zurückblicken, auf 25 Jahre Gottlieb Talmon, beide aus Sandhofen. W5 43 1 66 M 9 6 IE 5 —— A. Seite/ Nummer 68 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Februar 1939 Lerne Schlittſchuhlaufen bei Koͤg Im Eisſtadion lehrt Meiſter Haertel Durch die Errichtung des Eisſtadions im Fried⸗ richspark hat nun jedermann Gelegenheit, dieſen ſchönen und geſunden Volksſport zu erlernen und zu Pflegen. Auch das Sportamt der NSc„Kraft durch Freude“ hat als Lehrkraft für ſeine Eislaufkurſe den früheren deutſchen Kunſtlaufmeiſter Haertel ge⸗ wonnen. Für Kinder und Jugendliche führt das Sportamt die Kurſe in den Nachmittagsſtunden burch, für Erwachſene abends. Bei genügender Betei⸗ ligung ſind auch Vormittagskurſe vorgeſehen. Für die Kurſe ſind ſolgende Zeiten geplant: Vormittagskurſe: montags von 10—13 Uhr, mittwochs von 10—13 Uhr. Nachmittagskurſe: montags, mittwochs, donnerstags und ſamstags von 15—18 Uthr. Abendkurſe: dienstags und freitags von 19.—22 Uhr. Die Kurſe werden geſchloſſen durchgeführt und er⸗ ſtrecken ſich auf je 6 Uebungstage. Mitglieder ſämtlicher Betriebsſportgemeinſchaften, die des Eislaufſports ſchon kundig ſind und keinen Lehrerunterricht in Anſpruch nehmen wollen, erhalten gegen Vorzeigen der Jahresſportkarte den er⸗ mäßigten Eintritt. Nach Eingang der Meldungen, die an das Sport⸗ amt der NSG„Kraft durch Freude“ zu richten ſind, werden die Kurſe eröffnet. Oo enlſchted das Arbeitsgericht: Friſtloſe Entlaſſung berechtigt Der langjährige Angeſtellte wurde friſtlos entlaſſen, weil er ſich unpaſſend benom⸗ men hatte. Der Anwalt des Klägers plädierte auf „unbillige Härte“ und bezweifelte, daß die der Ent⸗ laffung zugrunde liegenden Vorkommniſſe ſein wich⸗ tiger Grund zur friſtloſen Löſung des Arbeitsver⸗ hältnis bedeuten. Das Vergehen des Klägers ſei auch gemildert durch Krankheit. Der Vertreter der Beklagten vermies darauf, daß dieſe erhöhte Anſor⸗ derungen an das perſönliche Verhalten ihrer Ange⸗ ſtellten ſtellen müſſe, und daß ein weiteres Verblei⸗ ben im Betriebe daher unmöglich ſei. Die Angeſtelltenkammer des Arbeitsgerichts wies die Klage ab. In der mündlichen Begründung wurde ausgeführt, daß das Gericht zur Ueberzeugung ge⸗ kommen war, daß der dem Kläger zur Laſt gelegte Vorfall ausreichend ſei, um einen wichtigen Grund des§ 626 BStGh abzugeben. Es könne der Be⸗ klagten als öffentliches Unternehmen nicht zugemu⸗ tet werden, daß ſie den Kläger weiter beſchäftigt. Dies auch mit Rückſicht auf die Gefolgſchaftsangehöri⸗ den, denen es nicht zuzumuten ſei mit dem Kläger weiter zuſammenzuarbeiten. Die neue Stelle ohne Friſt verlaſſen Im Januar 1938 war der junge Mann etwa dͤrei Wochen in einem Verkaufsgeſchäft tätig. , eeeeeeeeeee Hiſtoriſche Erinnerung in närriſchen Tagen: Was war eigentlich der, Ankerhof“ Einſt das Herz der alten Rheinſchanze * Ludwigshafen, 10. Febr. Maunheimer Beſucher auf der linken Rhein⸗ ſeite grüßt gleich vor dem früheren Zollhäuschen, mit jeder Jahreszeit wechſelnd, irgend eine pla⸗ ſtiſche cer dekorative Werbeſchau aus Ludwigs⸗ hafener Künſtlerhand. Seit kurzem iſt der„Geſtie⸗ felte Kater“ der Weihnachtswochen abgelöſt von einem Kavalier und ſeiner Angebeteten aus der Biedermeierzeit. Bewußtes Pärchen entſteigt ge⸗ rade dem Nachen, mit dem es von Mannem über⸗ geſetzt iſt zum Beſuche des Gaſthauſes„Zu⸗ Anker“ dicht bei der Rheinſchanze. Der„Anker⸗ hof“, vön dem jetzt angeſichts der gewaltigen Vor⸗ arbeiten zum großen Ludwigshafener Künſtler⸗ ſeſt(18. bis 21. Februar) überall ſo viel geſpro⸗ chen wird, darf ſich ſtolz als erſte und älteſte Lud⸗ wigshafener Gaſtſtätte ausgeben. Nachſtehend etwas über ſeine Geſchichte: Um die Wende vom 18. in das 19. Jahrhundert verlor die Rheinſchanze ihre militäriſche Bedeutung und damit waren ihre Tage als Feſtungsanlage ge⸗ zählt. Doch ſollte ſie als Rheinbrückenkopf einen un⸗ geahnten handelspolitiſchen Aufſchwung erleben. In dieſe Zeit fällt auch die Geburtsſtunde des„Auker⸗ hofes“, der jahrzehntelang der geſellſchaftliche Mit⸗ telpunkt der zaſch wachſenden Handelsniederlaſſung war. eeee Große Truppendurchmärſche in den Napoleoni⸗ ſchen Kriegen, der notwendige Nachſchub für die Be⸗ ſatzungsarmeen, der zugleich einen großen Waren⸗ austauſch von Weſt nach Oſt im Geſolge hatte, ließen den Wandel der Lage recht deutlich erkennen. Da die Franzoſen die Schiffbrücke nach Mainz verſchleppt Hatten, an deren Stelle nur eine Fähre anlegten und zugleich eine Zollgrenze am Rhein aufrichteten, ent⸗ ſtanden hier unliebſame Verkehrsſtockungen bzw. lange Auſenthalte bei der Zollabfertigung. Ein Nachkomme der Gräfenauer Erbhofbauern, Jakob Graf, erkannte die veränderten günſtigen Verhält⸗ niſſe. Am Schnittpunkte der oben erwähnten Stra⸗ ßen— heute Ecke Kaiſer⸗Wilhelm⸗ und Ludwigs⸗ ſtraße—, nur wenige Schritte von der Rheinſchanze entſernt und noch auf der Gräfenauer Flur gelegen, erbaute er im Jahre 1804 einen großen, in ſich abgeſchloſſenen Baueruhof. In dem den ganzen Hof beherrſchenden Eckgebäude, mit Eingang von der heutigen Ludwigſtraße aus, kichtete er neben ſeiner Wohnung eine Gaſtwirt⸗ ſchaft und eine Handlung ein. In rechteckiger An⸗ lage reihten ſich daran Fremdenzimmer, Wohnungen für das Geſinde, ſerner Scheunen, Schuppen und Stallungen. Ein breites Tor führte von der heuti⸗ gen Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße in den völlig umbauten Hof, der neben der Unterbringung der eigenen Landwirtſchaft Raum genug zur Einſtellung von fremdem Fuhrwerk bot. Graf hatte ein ſorgenvolles Jahrzehnt verlebt. Am 4. Jauuar 1794 wurden die Gebäude ſeines Erbhofes Gräſenau von der kurpfälziſchen Beſatzung der Feſtung Mannheim bei der Annäherung der Franzoſen aus ſtrategiſchen Gründen nieder⸗ gebrannt und dem Erdboden gleichgemacht. Innerhalb von 2 Stunden mußte er mit ſeiner Fa⸗ milie Haus und Hof verlaſſen, nur das Allernot⸗ wendigſte durfte er mitnehmen.— Nun beſaß er endlich wieder ein Eigenheim und die Möglichkeit der regelmäßigen Beſtellung ſeiner ererbten Felder. Er nannte darum ſein Gaſthaus— vielleicht auch in Vorahnung einer hoffnungsfrohen Zukunſt— „Gaſthaus zum Anker“— und bald war ſein geſamtes Anweſen unter dem Namen„Ankerhof“ überall bekanut. Der Zuſammenbruch der napoleoniſchen Macht brachte in den erſten Januartagen des Jahres 1814 die Wiederherſtellung der Schiffbrücke durch die ver⸗ bündeten Truppen. Der glückliche Ausgang der Befreiungskriege und die folgenden Friedensjahr⸗ gehnte förderten nicht nur den Warenaustauſch zwiſchen den beiden Rheinufern, ſonbern belebten auch den Schiffsverkehr auf dem Rhein. Der von dem Wirte Hornig in der Rheinſchanze geſchaf⸗ fene Anlegeplatz wurde infolge der günſtigen Stromverhältniſſe auch bei niedrigem Waſſerſtande von den Rheinſchiffern lieber zum Ein⸗ und Aus⸗ laden benutzt als die übrigen Lade⸗ und Landeplätze am pfälziſchen Rheinufer und vor allem auch als der Mannheimer Hafen, der im Oſten der Stadt am Neckar lag. Das angeſehene Handelshaus Scharpf⸗Lich⸗ tenberger aus Speyer, das ſich in erſter Linie mit dem Handel der landwirtſchaftlichen Produkte aus Baden ünd Pfälz befaßte, trug den Gepflogen⸗ heiten der Rheinſchiffer Rechnung und verlud bald ſeine Handelswaxen ſaſt ausſchließlich in der Rhein⸗ ſchanze. Nach dem Tode Hornigs erwarb dieſes Haus die Anlageſtelle in der Rheinſchanze, errichtete das erſte Handelshaus und einen hölzernen Kranen. 1824 ſchenkte der Rhein der Handelsnieder⸗ laſſungn einen Hafen, als bei einem Hochwaſſer die reißenden Fluten einen größeren Kolk(Waſſerloch) mit dem Strom verbanden. Bei Eisgang und Hochwaſſer fanden die Schiffe hier eine Zufluchtsſtätte und nicht ſelten lagen dieſe den ganzen Winter über feſt. So wuchs die Bedeutung der jungen Niederlaſſung und ſchon fünf Jahre ſpäter ſtattete der bayeriſche König Ludwig T mit ſeinem Gefolge ihr einen mehr⸗ ſtündigen Beſuch ab. Es darf nicht wundernehmen, daß der nahe gele⸗ gene Ankerhof der geſellſchaftliche Treſſpunkt der Beſucher der jungen und raſch wachſenden Siedlung wurde, und bald den Ruf einer weitberühmten und gern beſuchten Gaſtſtätte genoß. Hier hielten alle Einkehr. Die Handelsherren mit ihren Vertretern und Schreibern, Schiffer und Ma⸗ troſen aus allen Rheinhäfen beſonders aus Holland und der Schweiz, Mannheimer Bürger mit ihren Frauen und Töchtern, Hafenarbeiter und Sackträger, Bauern und Bäuerinnen aus Pfalz und Baden. Die braven Wirtsleute Graf mit ihrem Schwie⸗ gerſohne Frank waren aufrichtig bemüht, ihren Gäſten das beſte aus Keller und Küche zu bieten. Wohl iſt der Ankerhof ſeit mehr denn fünfzig Jah⸗ ren ein Opfer der ſchnell wachſenden Groß⸗ ſtadt geworden, die in ihrer Mitte keinen Bauern⸗ hof dulden konnte. Doch iſt die Erinnerung an ihn noch recht lebendig geblieben. Die Stadt trägf heute noch den„Auker“ in ihrem Wappen. In dieſen Tagen iſt die Ludwigshafener Künſtler⸗ ſchaft bemüht, die Räume des zum größten Teile noch auf dem alten Ankerhofgebäude gelegenen Städtiſchen Geſellſchaftshauſes umzu⸗ geſtalten, um darin den hiſtoriſchen Ankerhof wiederum erſtehen zu laſſen. Noch einmal will er ſeine gaſtlichen Pforten öffnen, um das Leben und Treiben in ſeinen Räumen vor 100 Jahren zu zei⸗ gen. Alle ſind eingeladen. Wer will da fehlen? Neſſeler Er glaubte, die zu Dekorationszwecken verwendete Strohbedachung nicht ertragen zu können und ging von dannen. Er erhielt kein Gehalt und erhob ein Jahr nach der Begebenheit eine Klage beim Ar⸗ beitsgericht auf Auszahlung des Reſtgehaltes. Zwiſchen dem Geſchäftsinhaber und dem Dekorateur war ein Vertrag abgeſchloſſen worden auf Auszah⸗ lung eines beſtimmten Gehaltes, wenn der Kläger bis mindeſtens 1. Oktober 1938 im Betrieb bleibt. Daß er ſchon nach kurzer Zeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt ſortging, führte der Kläger — neben dem eingangs erwähnten„wichtigen Grund“ mit dem Dach— auf zu niedriges Gehalt zurück, das jedoch vereinbart war. Der Forderung des Klä⸗ gers hielt die Beklagte eine Gegenrechnung für Scha⸗ den gegenüber, der ihr durch das Davonlaufen des Klägers entſtanden war. Der Vertreter der Ar⸗ beitsfront verwies davauf, daß es nicht angängig wäre für einen Angeſtellten, den Unternehmer ein⸗ fach ſitzen zu laſſen und eine beſſere Stelle anzutre⸗ ten. Der Kläger hatte hierfür wenig Verſtändnis und den Hinweis auf ſeinen Vertrag ſuchte er in gewandter Rede mit ſeiner Notlage abzutun. Der Gerichtsvorſitzende legte dem Kläger dringlich nahe ſeinen Prozeß nicht bis zur Entſcheidung zu treiben und einer vergleichsweiſen Regelung den Vorzug zu geben. Während die Gegenſeite dazu grundſätzlich bereit war, dauerte es lange, bis der Kläger von ſeinem noch ausſtehenden Reſtgehalt von etwa 80 Mark die Hälfte ſich ſtreichen ließ als Ausgleich für den dem Unternehmer zugefügten Schaden. In dem abgeſchloſſenen Vergleich erhielt der Kläger 34,60 Mart und nahm ſeine Klage zurück. Wenn das Waſſer in den Motoren einfriert Bei dem überraſchenden Froſt im Dezember fror das Waſſer in den Motoren ein und verſchiedene Wagen mußten repariert werden. Der Kraftfahrer, dem dieſe Nachläſſigkeit zur Laſt gelegt wurde, erhielt Mitte Jannar ſeine Entlaſſung, wobei auf die⸗ ſes Verſchulden hingewieſen wurde. Er ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß die Sache, die im Dezember Worgefallen war, nicht als Entlaſſungsgrund im Januar herangezogen werden könne. Der Vor⸗ ſitzende des Arbeitsgerichts ließ in der Verhandlung bei der Beleuchtung der Rechtslage erkennen, daß dies wohl möglich ſei, da der Kläger eine Kün⸗ digungswiderrufsklage eingereicht hatte Ueber die Sachlage ſelbſt wurde viel hin und her geredet. Die Beklagte war der Auffaſſung, daß es Pflicht des Fahrers geweſen wäre, an einem Tag mit Froſt⸗ graden ſofort das Waſſer in den Wagen abzulaſſen. Der Kläger wandte demgegenüber ein, es ſei Sonn⸗ tag geweſen und er habe keinen Zugang zur Halle gehabt. Wie nun die Schuloͤfrage in dieſer Sache avar, blieb ungeklärt, denn der Gerichtsvorſitzende viet dem Kläger zur Zurücknahme der Klage. Ein Verſuch zur Weiterbeſchäftigung wurde von der Firma abgelehnt, ebenſo eine Abfindung(der Klä⸗ ger war vier Jahre im Betrieb). Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, da er die Ausſichtsloſigkeit ſeiner Sache einſehen mußte, die Klage zu rück⸗ zunehmen. Auch die Firma zog ihre Klage auf Erſatz des Schadens, den ſie auf 1800 Reichsmark geſchätzt hatte, zurück. un Das Ehrenkreuz der deutſchen Mutter. Der Führer hat, wie bekannt, für Mütter mit vier und mehr erbgeſunden Kindern ein Ehrenkreuz geſtiftet, das erſtmalig am Muttertag dieſes Jahres verliehen werden ſoll. Dieſe Auszeichnung ſollen, da eine Be⸗ arbeitung aller in Frage kommenden Fälle bis dahin nicht möglich ſein wird, zunächſt die älteren Frauen erhalten. Der Oberbürgermeiſter erläßt dazu eine Bekanntmachung mit der Aufforderung, die ſchriftlichen Anträge nur für über 60 Jahre alte Mütter einzureichen. Perſönliche Vorſprachen ſind unerwünſcht. z Blinder Alarm. Am Donnerstagabend wurde die Berufsfeuerwehr zum Schloß beordert. Sie brauchte jedoch hier nicht in Tätigkeit zu treten, denn es handelte ſich, wie es ia manchmal vor⸗ konnmt, um„blinden Alarm“. an Das Mannheimer Eisſtadion, das am vergan⸗ genen Sonntag der öffentlichen Benützung über⸗ geben wurde, hatte ſich bisher bereits eines guten Beſuchs zu erfreuen, obgleich die Anlage, wie be⸗ kannt, noch nicht ganz fertiggeſtellt iſt. Beſonders an den Nachmittagen ſindet ſich die Jugend zu dem von ihr ſo hochgeſchätzten, bisher aber nur ſo ſeltenen Vergnügen des Eislaufs auf der idealen künſtlichen Eisbahn ein, der weder Regen noch Sonnenſchein etwas anhaben können. Auch die Zuſchauer fühlen ſich angelockt.* a Mit dem Schnitt der Bäume und Sträucher wird zur Zeit in unſeren öffentlichen Anlagen und Gärten in verſtärktem Maße begonnen. Die Verlängerung der Tage, die ſeit Lichtmeß ſtärker wahrnehmbar wird, iſt ein Zeichen dafür, daß es, wie der Mannheimer ſagt, wieder„binausgeht“. un Ueber den geſtern gemeldeten tödlichen Un⸗ fall auf der Reichsautobahn bei Heidelberg berichten wir ausführlich auf der Seite der Südweſtdeutſchen Umſchau. u Raſſenpolitiſche Schulung der Hitler⸗Jugend. Um eine einheitlich ausgerichtete raſſenpolitiſche Schulung auch in der HZ⸗Arbeit ſichenzuſtellen, hat das Raſſenpolitiſche Amt mit der Reichsjugendfüh⸗ rung ein Abkommen getroffen, durch das die Grund⸗ lage für eine enge Zuſammenarbeit geſchaffen iſt. In der Reichsleitung des Raſſenpolitiſchen Amtes iſt eine beſondere Stelle für vaſſenpolitiſche HJ⸗Ar⸗ beit eingerichtet worden. „Der Boden unſerer Heimat Eine auregende Vortragsreihe Heute abend ſindet in der Aula, A 4, 1, der erſte Vortrag des natur⸗ tragsdienſtes, den das Volksbildungswerk Mann⸗ heim durchgeführt, ſtatt. Hauptlehrer Fr. Kramer wird über das Thema„Der Boden unſerer Heimat“ referieren und zugleich ſeinen Vortrag durch Lichk⸗ bilder ergänzen.— Im folgenden geben wir ſämtliche Veranſtaltungen dieſer Vortragsreihe be⸗ kannt, die insbeſondere der Vertiefung unſerer Liebe zur Heimat und Natur dienen.„Der Boden unſerer Heimat“, Freitag, den 10. Februar.„Die Bodenſchätze unſerer Heimat“, 24. Februar.„Alt⸗ und heimatkundlichen Vor⸗ rheinarme, ihre Tier⸗ und Pflanzenwelt“. 3. März. „Naturſchutzgebiete unſerer Heimat“, 10. „Aus der Geſchichte Mannheims“. 17. März.„Das geopolitiſche Antlitz unſerer Heimat“, 24. März. Zum Kraftfahrer ungerignet Der Reichsverkehrsminiſter gibt eine Zuſammen⸗ ſtellung über Verſagungen und Entziehun⸗ und Fahrlehrſchen⸗ gen von Führer⸗ Märä. nen für Kraftfahrzeuge im Jahre 1938 bekannt. Danach wurde in 4662 Fällen der Führerſchein ver⸗ ſagt, während die Zahl der Führerſchein⸗Entziehun⸗ gen 9069 beträgt. Die meiſten Führerſchein⸗Entziehungen, nämlich in 4307 Fällen, erfolgten Trunk oder zu Ausſchreitungen. wegen Neigung zum In 1421 Fällen war fahrläſſige Körperverletzung oder fahr⸗ läſſige Tötung der Grund für die Entziehung, in 1193 Fällen Uebertretung der polizeilichen Vor⸗ ſchriften oder Nichterfüllung von geſetzlichen Anfor⸗ derungen. In 839 Fällen lagen ſchwere Eigentums⸗ vergehen ziehungen und Urkundenfälſchung vor. haben Führerflucht zur Urſache, 281 Enta Die übrigen Fälle entfallen auf körperliche Gebre⸗ chen, nichterſetzten Schwarzfahrten uſw. Schaden, Sittlichkeitsverbrechen, Bei den Verſagungen von Führerſcheinen ſtehen zahlenmäßig ſchwere Eigentumsver⸗ gehen und Urkundenfälſchungen an der Spitze, nämlich in 1671 Fällen. In 983 Fällen wurde die Prüfung nicht beſtanden. Neigung zum Trunk oder zu Ausſchreitungen führte in 240 Fäl⸗ len zur Verſagung des Führerſcheines, Uebertretung der Vorſchriften in 412 Fällen. Fahrlehrerſcheine wurde in 22 Fällen verſagt und in 127 Fällen entzogen, überwiegend wegen Uebertretung der Vorſchriften oder Nicht⸗ erfüllung von geſetzlichen Anforderungen. Ferner ſind im Gelegenheitsverkehr 87 Verſagungen und 38² Entziehungen, im Güterfernverkehr 63 Ver⸗ ſagungen und 125 Entziehungen ausgeſprochen worden. Feder Volksgenoſſe auf'ner Karie Mit dem geplanten großzügigen Ausbau des Meldeweſens iſt begonnen worden. Für jeden Ein⸗ wohner des Deutſchen Reiches wird vom 5. bis 70. Lebensjahre ein Karteiblatt vorhanden ſein. Alle Blätter werden zu einer„Volkskartei“ zu⸗ ſammengefaßt, eine Bezeichnung, die ſich bexeits int Sprachgebrauch 2* der Behörden eingebürgert hat. Zunächſt werden überall im Reich, in Dorf und Stadt, die Schultinder erfaßt. In allen öffentlichen und privaten Schulen werden Karten ausgegeben! Braune Karten ſind für die Jungen, grüne für die Mädchen. Die Karten jüdiſcher Schüler haben in der linken oberen Ecke ein„“. Wüenn alle Ein⸗ wohner, die heute im Kindesalter ſtehen, erfaßt ſein werden, ergehen durch den Reichsminiſter des In⸗ nern weitere Anweiſungen über die Aufnahme von Perſonen über 14 Jahren in die neue Volkskartei. Geſundheit iſt leichter verloren als wieder⸗ gewonnen! Geſundheit iſt ein Gut, das erſt erkannt wird, wenn es verloren iſt! PPTT0TTTT un Jnbiläums⸗Maskenball in Seckenheim. Am Samstag veranſtaltet der Turnerbund„Jahn“ in ſeinem Lokal„Zum Kaiſerhof“ einen großen Masken⸗ ball, der im Hinblick auf das 40jährige Be⸗ ſtehen des Vereins eine beſonders feſtliche Note erhalten ſoll. Die teitende Idee des bends iſt:„Sport in Karikatur und phantaſtiſchem Kleid, vom Jahre 1870 bis in die jüngſte Zeit“. Das heißt, der Abend ſoll in humoriſtiſcher Weiſe den Sport der Gegenwart und Vergangenheit beleuchten. Einen beſonderen Anreiz für entſprechende Koſtümierung bieten die Preiſe, die der Verein für die ſchönſten und originellſten Koſtüme ausgeſetzt hat. Da der Sport alle Völker und Zonen umfaßt, ſollen auch Masken aller Völker und Nationen vertreten ſein. Hinweis Wiederholung des Kammer⸗Konzertes und des Beet⸗ hoven⸗Abends. Aus dem Programm der Hochſchul⸗Woche⸗ werden zwei Veranſtaltungen inſolge ihres außergewöhn⸗ lichen Erfolges und wegen ſtarker Nachfrage wiederholt. Das Kammer⸗Konzert mit der Tanz⸗Suite von Richard Strauß und der Kantate von Wilhelm Peterſen findet zum zweiten Male am Sonntag, dem 12. Fe⸗ bruar im Kammermuſikſaal ſtatt. Der Beethoven⸗ Abend der Herren Baltz, Laugs und Spitzenberger wird am Montag, dem 13. Februar zum zweiten Maloe gegeben. Nutzen Sie darum die letzten Stunden. 8 lorgen ist SchiIu5f Alles hat einmal ein Ende, so auch die kleinen Preise auf hnohem Roß. Denn einmal nur im Jahr ist WINTER-ScHluss- VERKAUF K AUFSTATTEMANNHEIN 71.1 &. LeK den reichhaltigen An zeigenteil der NMZ genau zu lesen. Er gibt auch Ihnen neue An regungen und Preis- angebote, die jeder Sparsame prüten muß. oich ãmme —+ Bas Cellen des Itenkens iun HanEeαe BIILDER VOHTAGE Zum Tode Anatole Deiblers — — —* Paris, im Februar. Mit dem Tode Anatole Deiblers, des franzöſiſchen Scharfrichters, der, wie berichtet, vor einigen Tagen auf dem Wege zu einer Hinrich⸗ tung im Untergrundbahnhof von einem Schlag⸗ anfall betroffen wurde, hat eine tragiſche Lauf⸗ bahn ihr Ende erreicht. Deiblers Leben war einem ickſal verfallen, dem er ſich nicht entziehen konnte, ſo ſehr er darum bemüht war. Anatole Deibler ge⸗ rte einem Geſchlecht von Henkern an, das dem berühmten der Sanſon, dem Henker der Revolution, ſolgte. Der erſte Henker der Familie war Joſeph Deible r, der als Krämer bankerott gemacht hatte, darauf 1820 Gehilſe des Henkers wurde und ſchließ⸗ lich deſſen Poſten übernahm. Dieſer Mann war ſehr ſtolz auf ſein düſteres Amt, zu dem er ſich wirklich berufen glaubte und das ſich vom Vater auf den n vererbte. Der letzte Nachfolger, Anatole, wußte bis zu ſeinem 16. Lebensjahr nicht, welchen Beruf ſein Vater ausübte. Als er es in der Höhe⸗ ren Schule, in die er ſeit früheſter Kindheit ge⸗ bracht worden war, erfuhr, erſchütterte ihn dieſes Wit⸗ ſen tief. Er wußte jetzt, warum ſeine Schulkameraden ihn mieden und auch ſeine Lehrer ihn von ſich fern⸗ hielten. Seit damals begann für ihn ein trauriges Daſein. Er war ein heiterer Junge geweſen, jetzt wurde der Charakter des künf⸗ tigen„Monſieur de Paris“ verſchloſſen, ſarkaſtiſch und zyniſch. Er ergab ſich in den Fluch, der ihm auf ſeiner Familie zu laſten ſchien, und machte ſich ein Vergnügen daraus, ſeine Altersgenoſſen zu er⸗ ſchrecken. Er hatte davon geträumt. das ruhige Le⸗ ben eines Angeſtellten führen zu können, aber ſein Name verſperrte ihm alle Türen. Ihm blieb nur die Laufbahn, die ſein Vater und Großvater gehabt hatten, die des Henkers. In einer Märznacht des Jahres 1882 weckte ihn ſein Vater:„Es iſt Zeit, Anatole!“ Dem neunzehn⸗ jährigen Jüngling war zu Mute, als ob er ſelbſt zum Tode verurteilt wäre. An dieſem Morgen war er zum erſten Mal der Gehilfe ſeines Vaters bei dem traurigen Werk. Einige Jahre ſpäter entſchloß ſich der Vater, nach ſeiner 163. Hinrichtung, von ſeinem Amt zurückzutreten, und am 1. Januar 1899 wurde Anatole Deibler als Nachfolger ſeines Vaters be⸗ rufen, der ihm ſeinerſeits bei der erſten Hinrichtung, die er vollzog, als Gehilfe diente. In vierzig Jahren ſeiner Tätigkeit als„Groß⸗ henker Frankreichs“ hat er perſön lich 402 zum To de Verurteilte guillotiniert. Er rühmte ſich ſelbſt, daß er die Hinrichtung mit größ⸗ ter Schnelligkeit und ohne Schmerz vollziehe. Auch in ſeinem Familienleben erfuhr Deibler Trauriges. Selbſt der Tiſchler, der Guillotinen baute und in alle Welt verkaufte, ver⸗ weigerte dem Henker die Hand ſeiner Tochter. Der junge Anatole ſuchte ſeinen Troſt im Radfahren und nahm ſelbſt erſolgreich an Rennen teil, und bei einem dieſer Wettbewerbe lernte er eine hübſche Rad⸗ fahrerin kennen, die den Mut hatte, Mme. Deibler zu werden; ſie führten eine glückliche Ehe. Den einzigen Sohn aber verlor er infolge eines verhängnisvollen Irrtums eines Apo⸗ thekers, der ihm eine Giftmiſchung machte ſtatt des Heilmittels, das der Arzt vorgeſchrieben hatte. Deibler hinterläßt eine Tochter, die keinen Ehemann gefunden hat. Sein Nachſolger wird bekanntlich ſein Neffe und erſter Gehilfe Obrecht. eaed k eleree Der tätowierte Staatevertrag Paris, im Februar. Präſident Albert Lebrun, deſſen Amtszeit als franzöſiſches Staatsoberhaupt in Bälde ablaufen wird, hat die Abſicht, ſich aus dem politiſchen Leben vollſtändig zurückzuziehen. Wie man hört, beab⸗ ſichtigt der Präſident, ſeine Erinnerungen niederzu⸗ ſchreiben. Hat er doch während ſeiner langjährigen politiſchen Tätigkeit, beſonders während der Zeit, da er Kolonialminiſter war, viele intereſſante und beitere Epiſoden erlebt. Eine dieſer Ge⸗ ſchichten, die Präſident Lebrun anläßlich eines Em⸗ pfanges zum Beſten gab, ſoll hier ihrer Originali⸗ tät wegen erzählt werden. In den Archiven des franzöſiſchen Kolonial⸗ miniſteriums befindet ſich heute noch die Photo⸗ graphie eines tätowierten Menſchen⸗ arms. Sie iſt die Kopie des ſeltſamſten„Staats⸗ vertrages“, den Frankreich jemals abgeſchloſſen hat und datiert in jene Zeit zurück, da Albert Lebrun dag Kolonialminiſterium innehatte. Der Miniſter wollte damals, um eine territoriale Grenzfrage zu ſtudieren, in einen Vertrag Einſicht nehmen, der vor vielen Jahren zwiſchen einer franzöſiſchen Mili⸗ tärkommiſſion und einem Negerhäuptling namens akoko im dunkelſten Dſchungel Afrikas abge⸗ ſchloſſen worden war. Dieſes Dokument war jedoch trotz aller Bemühungen der Beamten des Kolo⸗ nialminiſteriums nicht aufzufinden: Man wußte nur, daß es die Miſſion des Oberſten de Brazza war, die einſt dieſes Abkommen getroffen hatte. Nach langen Nachforſchungen bekam man heraus, daß noch ein Mitglied dieſer Militärkommiſſion am Leben war, nämlich der im Ruheſtand befindliche Oberſt Fournier, der damals an jener Expedi⸗ tion als junger Leutnant teilgenommen hatte. Mini⸗ ſter Lebrun ließ bei dem Oberſt anfragen, ob er etwas über den Verbleib des erwähnten Vertrages wiſſe. Zum Erſtaunen des Miniſters erwiderte der alte Oberſt, daß er ſich des mit dem Negerhäuptling getroffenen Abkommens ganz genau erinnere; denn dieſes befände ſich in ſeinem perſönlichen Beſitz. Etwas ärgerlich macht Lebrun den Offi⸗ zier darauf aufmerkſam, es ſei nicht üblich, daß ſich diplomatiſche Schriftſtücke im Beſitze von Privat⸗ perſonen befänden. Er bäte daher dringend, daß der Herr Oberſt das Dokument ſofort dem Staatsarchiv übergeben möge. Das ſei leider nicht möglich, ent⸗ gegnete Oberſt Fournier ruhig, er könne dem Herrn Miniſter höchſtens einen Einblick in den Ver⸗ trag gewähren, müſſe ihn dann aber wieder mit nach Hauſe nehmen. Nun geriet der Miniſter über dieſes ſonderbare Benehmen in Harniſch. Er forderte den Oberſt auf, das Dokument augenblicklich herauszugeben. Dieſer erſchien im Kolonialminiſterium, meldete ſich bei Lebrun und begann in deſſen Arbeitszimmer ſeelen⸗ ruhig ſeine Jacke auszuziehen und langſam den Hemdärmel empor zuſtreifen, ſodaß Lebrun zunächſt den Verdacht bekam, einen Wahnſinnigen vor ſich zu haben. Oberſt Fournier aber hielt dem Miniſter den entblößten Oberarm unter die Naſe. „Da ſteht der Vertrag mit dem Negerhäuptling Makoko geſchrieben“, ſagte er.„Es exiſtiert kein anderes Exemplar. Nach der dortigen Landesſitte der wir uns damals aus Oiplomatiſchen Gründen unterwarfen, wurde das Abkommen dͤurch Austauſch von Blut beſiegelt. Sehen Sie ſelbſt, wie gut die von Meiſterhand ausgeführte Tätowierung bis heute erhalten blieb!“ Tatſächlich war das Abkommen in die Haut des damaligen Leutnants Fournier geritzt worden. „Und da man dieſe Haut nicht in Aktendeckel legen konnte“, ſchloß der Präſident lächelnd ſeine Geſchichte, „ließ ſich eine Photokopie dieſes Vertrages anfer⸗ tigen, die heute noch in den Archiven des Kolonial⸗ miniſteriums liegt, während Oberſt Fournier längſt das Zeitliche geſegnet hat...“ Ein Sergeant kommt mit ſeiner Familie aus Indien Als das aus Indien kommende Truppentransportſchiff „Lancaſhire“ in Southampton eintraf, befand ſich u. a. auch der Sergeant A. V. Coodger mit ſeiner Familie an Bord, die aus Frau und neun Kindern beſtand. 55 (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Schottenparade vor dem engliſchen Königspaar König Georg VI. beſuchte in Begleitung der Königin Eliſabeth Aldershot, paar die Einweihung des neuen Weſtflügels der St. Andrew⸗Kirche vornahm. jetzt ein Denkmal, das den im Weltkrieg gefallenen Soldaten geweiht wurde. hungszeremonie nahm das Königspar den Vorbe imarſch von vier Schottenregimentern ab. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Sein Trick Ein Kaufmann hatte einen jungen Mann als Einkaſſierer verpflichtet, aber da er zu dem ſchüch⸗ ternen Jüngling nicht viel Zutrauen hatte, übertrug er ihm zunächſt als Probe das Einziehen einer For⸗ derung bei einem hartgeſottenen Schuldner, der in wo das Königs⸗ Die Kirche iſt Nach der Einwei⸗ dem Rufe ſtand, nirgends zu bezahlen. Nach einer halben Stunde brachte der junge Mann das Geld. Auf die Frage, wie er das ſertig gebracht, erwiderte der Jüngling:„Ich habe ihm geſagt, wenn er nicht ſofort bezahlte, würde ich allen ſeinen anderen Gläu⸗ bigern erzählen, er hätte mich bezahlt.“ SSBBZ BB—BB————————————,ʃ——————————————————————————.—.—.—.—.—.——.—.—.———.——.—— Stijn Streuvels Von Franz Hammer Das kleine flämiſche Volk, das in Sprache und Kultur zu unſeren nächſten Artverwandten zählt, hat mehr denn einmal die Aufmerkſamkeit auf die erſtaunlichen künſtleriſchen Kräfte ſeines Landes ge⸗ lenkt. Man braucht nur die Namen Rubens, van, Dyck, Brueghel, van Gogh und Maſereel zu nennen, um die Vorſtellung von etwas Großem und Bedeut⸗ ſamem zu wecken. Jedoch nicht nur auf dem Gebiete der bildenden Kunſt hat das flämiſche Volk Hervor⸗ ragendes geleiſtet. Nur die wenigſten wiſſen, daß das größte muſikaliſche Genie, das deutſchem Geiſt entſproß, Beethoven, flämiſchen Geblütes war. Aber auch in der Dichtung dürfen die Flamen Anſpruch auf Bewunderung erheben. Da iſt Coſters„Ulen⸗ ſpiegel“, der— allerdings erſt durch die deutſche Ueberſetzung!— Weltberühmtheit erlangt hat. Der große Verhaeren gab einer ganzen Genexation von Lyrikern ein leuchtendes Vorbild. Und nicht zuletzt die Lebenden nehmen Anteil an der dankbaren Ver⸗ ehrung, die wir für das künſtleriſche Werk des flä⸗ miſchen Volkes empfinden. Neben Felit Timmermans, der bisher in Deutſch⸗ land bekannteſte und erfolgreichſte Dichter der Nen⸗ zeit, gewinnt nun der große flämiſche Bauerndichter Stiin Streuvels bei uns in letzter Zeit im⸗ mer mehr Freunde ſeines Werkes und die längſt ver⸗ diente Anerkennung. In einer Zeit, wo der deut⸗ ſche Bauer und ſeine Welt in den Vordergrund des dichteriſchen Schaffens gerückt werden, iſt das von beſonderer Bedeutung— und das Werk des größten lebenden Bauerndichters, das bereits in die Welt⸗ literatur aufgenommen iſt, wird zum anſpornenden Beiſpiel Als Sohn eines Paſtetenbäckers am g. Oktober 1871 in Heule(Weſtflandern) geboren, erlernt Frans Lateur nach Beſuch der Volksſchule mit 15 Jahren das Handwerk ſeines Vaters und führt mit ſeiner Mutter die Paſtetenbäckerei weiter. Dieſe Mutter war die Schweſter von Guido Gezelle dem bedeu⸗ tendſten flämiſchen Lyriker der Neuzeit. Im Firmen⸗ ſchild des Bäckerladens zu Avelghem vereinigten ſich alſo die beiden größten Namen des neuen Flan⸗ dern: Witwe Lateur⸗Gezelle. Der junge Dorſbäcker fühlt ſich in ſeinem Beruf arg beengt. Ohne fremde Hilfe erlernt er die wich⸗ tigſten lebenden Sprachen und verſchlingt die Werke aller großen Schriftſteller. Mit 25 Jahren beginnt er— zuerſt unter dem Einfluß von Maupaſſant, Tolſtoi und Björnſon— ſelbſt zu ſchreiben und ver⸗ öffentlicht ſeine Arbeiten unter dem Namen Stijn Streuvels. Die erſte Erzählungen und Romane ma⸗ chen den jungen Dichter raſch berühmt und tragen ſeinen Namen weit über die Landesgrenzen. 1927 erhält Streuvels den großen Flamenpreis, der nur alle ͤrei Jahre zur Verteilung kommt— 1935 den Fünfjahrespreis des belgiſchen Staates und im Jahre 1936 den Rembrandtpreis der Hamburger Univerſität. Die Königin von Holland ernennt ihn zum Großoffizier des Ordens von Oranien⸗Naſſau, die flämiſche Univerſität Löwen zu ihrem Ehren⸗ doktor. Doch trotz all dieſer Ehrungen wurde Streuvels kein„Literat“. Er lebt nach wie vor als einfacher Bauer unter Bauern und iſt ſtolz auf ſein Brot, das er für den eigenen Bedarf immer noch ſelbſt backt. Wie weit ſeine Beſcheidenheit geht, erhellt ein kleines Erlebnis, das einer von Streuvels Ueberſetzern hatte. Er war mit dem Dichter zu einem größeren Ausflug ſortgeweſen, und ſie mußten in dem Gaſthof eines flandriſchen Städtchens übernachten. Am Mor⸗ gen blättert Streuvels Begleiter zufällig im Frem denbuch und findet, von des Dichters Hand geſchrie ben, folgende Eintragung: Frans Lateux, Landwirt Dieſer ſo einfache Menſch iſt aber ein Dichter von ſeltener Größe. Hellhörig belauſcht er die geheim nisvollen Geſetze alles Werdens und verwächſt ſ unmittelbar mit den ewig ſchöpferiſchen Kräften de) Natur. Streuvels ſchildert die flämiſche Landſchaf“ all ihre beſonderen Eigenarten und den in ihr ver wurzelten flämiſchen Bauern mit einer ſaſt nüch ternen und dabei doch höchſt eindringlichen Sprach die von urwüchſiger Darſtellungskraft getragen wir' Seine Anteilnahme gilt beſonders dem miißſame Leben des kleinen Bauern und des Landayheiter deren Schickſal er in ſeinem größten Roman„Knee Jan“, in einigen Erzählungen des Bandes„Weih nachtsgeſchichten“ und in den hervorragenden Novel⸗ len„Der Arbeiter“,„Die Ernte“ und„Die Män⸗ ner am feurigen Ofen“ ergreifend geſtaltet. Er be⸗ ſitzt aber auch ein warmes Herz für die armen ver⸗ ſtoßenen Kreaturen, wie den„Martje Maartens“ und die Kinder in„Frühling“,„Kinderſeelchen“ und „Das Chriſtkind“. Daß ſich dieſes Herz aber auch mit großer Liebe ſeinen eigenen Kindern zuwendet, beweiſt der köſtliche Roman„Prütske“, in dem er ſeinem Töchterchen ein ſchönes Denkmal chuf. In den großen Bauernromanen„Liebesſpiel in Flandern“ und„Der Flachsacker“ zeigt der flä⸗ miſche Meiſter nicht nur ſein überragendes Können im Geſtalten echter menſchlicher Schickſale, die uns zutiefſt anrühren— ſondern auch den wahren Hu⸗ mor des Weiſen, der mit einem gütigen Herzen über dem Leben ſteht und, deſſen Größe und Nichtigkeit brandtpreiſes der Hamburger Univerſität erkennend, unſterbliche Werke ſchafft, die ihren Schöp⸗ fer ohne jeglichen Abſtand neben einen Hamſun ſtellen Schon in ſeinen dichteriſchen Anfängen hat Stijn Streuvels als Ueberſetzer deutſcher Werke ſeine Liebe für Deutſchland bewieſen. Während des Krie⸗ ges kam er wegen ſeiner„prodeutſchen Haltung“ bei manchem in Mißachtung. Die Verleihung des Rem⸗ im Jahre 1936 war dann der ſchönſte Beweis für die Zuſam⸗ mengehörigkeit des deutſchen Volkes mit dieſem gro⸗ ßen Flamen. Als aber im Herbſt vorigen Jahres eine Gruppe junger deutſcher Buchhändler den Dich⸗ ter an ſeiner Wirkungsſtätte auſſuchte, um ihm per⸗ ſönlichen Dank zu ſagen, war das ſicher für ihn eine noch ſchönere Freude— und zugleich die Ge⸗ wißheit, daß ſeine Werke in Deutſchland ſortan eine Heimat gefunden haben. —— Aus dem Nationaltheater. Heute, Freitag, 20 Uhr, für Koͤc⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen „Tiefland“, Oper von Eugen'Albert.— Die ſechs Vorſtellungen des„Faſchings⸗Kaba⸗ retts“, deſſen erſte Aufführung morgen, Samstag, ſtattfindet, ſind ausverkauft Um einen all zu ſtarken Andrang an der Abendkaſſe zu vermeiden, bittet die Leitung des Nationaltheaters dringend, die vorbeſtellten Karten rechtzeitig an der Tageskaſſe abzuholen.— Als nächſte Neuinſzenierungen be⸗ »eitet das Nationaltheater in der Oper Verdis„Ri⸗ Loletto“, in der Operette„Wiener Blut“ von Johann Strauß und im Schauſpiel Schillers„Jung rau von Orleans“ vor. Als nächſte Erſtauf ührung des Schauſpiels erſcheint außerdem End Februar das Luſtſpiel„Trau, ſchau, wem?“ von lübert Kehm im Spielplan des Nationaltheaters. (D Avpotheker⸗Tagungen in Dresden und Berlin. der Deutſche Apothekertag wird in der rſten Juniwoche in Verbindung mit der Hauptver⸗ ummlung der Akademie für Pharmazeutiſche Fort⸗ ldung und einer außerordentlichen Verſomemlun er Dentſchen Pharmazeutiſchen Geſellſchaft in dresden obgebhalten. Die Generalveramm ung der Internationalen Apothekervereinigung findet in der Zeit vom 27. bis 30. Auguſt in Berlin ſtatt. Zu dieſer Tagung hat ſich ſchon heute eine Reihe namhafter Pharmazeuten aus Italien, Frankreich, England, Holland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Ungarn und der Schweiz angemeldet. Kleine Theater- und Muſikchronik Eugenie Schumann, die im September 1938 in Bern geſtorbene füngſte Tochter von Robert und Clara Schumann, hat dem Zwickauer Robert⸗Schu⸗ mann⸗Muſeum den in ihrem Beſitz befindlichen hand⸗ ſchriftlichen Nachlaß ihrer Eltern vermacht. Unter dem Nachlaß befinden ſich u. a. die Manuſkripte der vier⸗ ꝛig Klavierſtücke für die Ingend und 38 Briefe von Clara Ichumann an Johannes Brahms. * „Oel“ Schauſpiel von Hanns Schopper und Fraug Wunderer(Bühneneinrichtung Bernd Pöhle), wurde vom Städt. Theater Heidelberg zur Uraufführung uingenommen. * Zum 60. Geburtstage des in Tauberbiſchofsheim am 0. Februar 1879 geborenen Liedmeiſters und Präſidenten der Akademie der Tonkunſt in München, Richord Trunk, bexeitet der Reichsſender Stuttgort eine Stunde aus Mannheim vor, in der Trünklieder in ſchöner Auswahl geboten werden. Die Begleit⸗Geige übernahm Konzertmeiſter Adolf Barg⸗Heidelberg. 7 2— Aeei oi llur BorAM obwohl es ſein eigenes Weckerl geweſen war, aus mit nicht nur, Neue Mannheimer Zeitung IMitiag⸗Ausgabe Freitag, 10. Februar 13397 Nummer 68 — Seit Jahr und Tag prangt auf vielen Wein⸗ karten unſeres deutſchen Vaterlandes als ureigener Lagenname des weingeſegneten Kröv der Name „Kröver Nacktarſch“. Allen Anforderungen der Aeſthetik entſprach das Flaſchenſchild zwar nicht, aber der Tropfen war gut und manchen humorbegabten Zecher reizte zur Freude der Kröver Winzer der originelle Name. Erregung herrſcht nun ſeit Jah⸗ resfriſt unter den Winzern des weinfrohen Ortes, ſintemalen der Werberat der deutſchen Wirtſchaft da⸗ mwals die Bezeichnung und das Flaſchenſchild„Krö⸗ ver Nacktarſch“ verbot und lediglich geſtattete, die noch vorhandenen Flaſchenſchilder mit dem Jahrgang 1937 aufzubrauchen. Der 1939er aber und die ſpäte⸗ ren Jahrgänge ſollten den Namen nicht mehr führen dürfen. Nicht allein die Kröver, auch die anderen Moſelwinzer aber wollen dieſes Verbot nicht recht verſtehen. Die Kröver Weine— ſo führen ſie zur Begründung ihres Widerſtandes an— genießen Weltruf, und gerade der„Kröver Nacktarſch“ beſaß eine beſondere Werbekraft für den Moſelwein. Nach⸗ dem ſich dazu noch im Laufe der letzten Monate her⸗ ausgeſtellt hat, daß wegen des ſehlenden Namens nachweislich Hunderte von Fudern Wein keine Käu⸗ ſer ſanden und die Kröver Weine nicht mehr die früheren Preiſe erzielen, was für den bekannten Weinort, der jährlich 1500 Fuder Wein erntet, einen aroßen Ausfall bedeutet, wurde dieſer Tage durch die Ortsbauernſchaft eine Verſammlung der geſamten Kröver Winzerſchaft einberufen, um zu ſehen, wie da Abhilfe zu ſchafſen ſei. Auch der Weinwirtſchafts⸗ werband Rheinland hatte zu der Tagung einen Ver⸗ treter entſandt, um ſich an Ort und Stelle von dem Stand der Dinge zu überzeugen. Der Amtsbürger⸗ meiſter und Kreisleiter trat, ebenſo wie der Orts⸗ 3 Lucie Engliſch zols„Unſchuld vom Lande“ in bem gleichnamigen Film. Die Künſtlerin wird Freitag und Samstag Rin der Schauburg anweſend ſein. gruppenleiter und der Ortsbauernführer von Kröv, für den Wunſch der Winzer ein, ihnen den werbekräf⸗ tigen alten Namen ihres meiſtbegehrten Wachstums zu belaſſen. Nun hat wieder der Werberat der deut⸗ ſchen Wirtſchaft das Wort. — In einem Vortrag berichtete kürzlich der Di⸗ rektor des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für mediziniſche Forſchungen in Heidelberg Prof. Dr. R. Kuhn über außerordentlich intereſſante und faſt an das Un⸗ glaubliche grenzende biologiſche Wirkungen des Lich⸗ tes. Die Geſchlechtszellen gewiſſer Grünanlagen tragen Geißeln, die im Dunkeln ſtarr ſind, aber un⸗ ter dem Einfluß des Lichtes beweglich werden. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, iſt für das Zuſtandekommen dieſer Reaktion eine ganz beſtimmte chemiſche Sub⸗ ſtanz notwendig. Bei dieſem chemiſchen Stoff han⸗ delt es ſich um das auch im Safran enthaltene Crocin, deſſen biologiſche Wirkung die aller bisher bekannten Wirkſtoffe der Natur übertrifft. Croein läßt ſich nämlich noch in einer Verdünnung von:250 000 000 000 000 nachweiſen, wobei je Zelle nur ein einziges Molekül Farbſtoff erforderlich iſt, um die entſprechenden Reaktionen auszulöſen! Es konnte weiter gezeigt werden, daß durch längere Be⸗ lichtung zuerſt die weiblichen, dann die männlichen Geſchlechtszellen reif werden, und daß die chemiſche Differenzierung der Geſchlechter auf dieſer niedͤrigen Stufe des Lebens ausſchließlich und allein auf einer verſchiedenen räumlichen Anordnung der Atome be⸗ ruht. Der weibliche Würkſtoff läßt ſich dabei über⸗ raſchenderweiſe allein durch die Wirkung des Lichts leicht in den männlichen umlagern, während die um⸗ gekehrte Reaktion nicht auslösbax iſt. Mit Er⸗ ſtaunen ſieht man alſo, wie weit es dem Forſcher⸗ geiſte bereits gelungen iſt, Klarheit ſelbſt über die allerfeinſten Vorgänge der Zelltätigkeit zu erhalten und wie ungeheuer winzige Kräfte letzten Endes am Werke ſind, um Exiſtenz und Fortpflanzung der Lebeweſen zu gewährleiſten! * — In den kälteſten Gebieten des Erdballs kann man hinſichtlich der Temperaturwirkungen die merk⸗ würdigſten Erfahrungenn machen. Arktisforſcher be⸗ richten beiſpielsweiſe, daß es nicht ratſam ſei, bei un⸗ gewöhnlicher Kälte in der freien Luft ein Auge zu ſchließen, wenn man es nicht erleben will, daß das Ange buchſtäblich zufriert, weil die Augenflüſſigkeit unter dem Einfluß der niederen Temperatur feſt wurde. Auch, daß der Mund zufriert, hat 1. an ſchon erlebt. Die Vorbedingung dieſer höchſt peinlichen Er⸗ ſcheinung iſt, daß man einen Bart auf der Oberlippe und am Kinn trägt. Dann kann es geſchehen, daß die oberen Barthaare mit den unteren zuſammen⸗ frieren und automatiſch den Mund verſchließen. Ja, es kann ſogar vorkommen, daß die Zunge, die man der eiſigen Luft ausſetzt, an der Lippe feſtfriert. Eine intereſſante Feſtſtellung iſt die Tatſache, daß ein Stück Metall, das ſich bei Rekordkälte an der Außenluft be⸗ fand, regelrechte Verbrennnungserſ N GE vorrufen kann, wenn man es mit er Häu rührung bringt. Die Gefühle, die einem Menſchen in ungewöhnlichen Kältetemperaturen übermannen, ſind ſchwer zu beſchreiben. Sie führen nach den Schil⸗ derungen von Menſchen, die ſich längere Zeit in den Kälteregionen des Erdͤballs aufgehalten haben, zu einer Art von Lähmungszuſtano, indem man all⸗ mählich die Entſchlußfähigkeit und die Kraft, irgend⸗ welche Bewegungen auszuführen, vollſtändig verliert. Es iſt ähnlich, als habe man von einem Elektriſier⸗ apparat einen heftigen Schlag erhalten. Hinzu ge⸗ ſellt ſich ein kaum zu bezwingendes Schlafbedürfnis. Der Kältetod iſt bei weitem nicht ſo furchtbar, wie Das etwa der Hitzetod, weil in dem Zuſtand der Lähmung und Schläfrigkeit jegliche Ueberlegung und Schmerz⸗ empſindungen ſchwinden und von einem ruhigen Da⸗ hindämmern abgelöſt werden, ohne daß die Gedan⸗ ken im Gehirn kreiſen. * — In Wien, der Stadt der Sammler⸗Originale, gibt es auch ein Privatmuſenm der Artiſtik, dem ge⸗ wiß ein beſonderer Seltenheitswert zukommt. Der Beſitzer des Muſeums, Heino Seitler, hat die in vielen Jahren mühſam zuſammengebrachten Schätze in ſeiner Wohnung ausgeſtellt und nach den ver⸗ ſchiedenen Spezialzweigen überſichtlich geordnet. Da iſt zunächſt eine kleine Fachbibliothek mit Werken, die ſich irgendwie mit der Entwicklung des Zirkus befaſſen. Ein Lieblingsgebiet des Schriftſtellers Heino Seitler, der ſelbſt in ſeiner Jugend zu einem Wanderzirkus durchgebrannt war, ſind die Clowns. In einer Vitrine ſehen wir die Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände des Clowns, ſeinen Kleiderſchrank und ſeine⸗ Masken. In anderen Käſten werden Clown⸗Piſtolen, Zylinder und Mützen gezeigt. Heino Seitler beſitzt eine ziemlich lückenloſe Sammlung von Bildern und Beſchreibungen der berühmteſten Spaßmacher aller Zeiten. Wir erfahren, wie zufällig die Figur des „Dummen Auguſt“ entſtanden iſt, deſſen erſter Ver⸗ treter Tom Bellin war. Dieſer hatte im Umkleide⸗ raum die viel zu großen Kleiöer eines Stallmeiſters angezogen, womit er ſeine Berufskameraden er⸗ heiterte. Der Zirkusdirektor erfaßte die komiſche Wirkung dieſer Verkleidung und ließ Tom Bellin in die Manege hinausgehen, wo er einen ungeheuren Beifall erhielt; die Figur des„Dummen Auguſt“ war aus der Taufe gehoben. Das Wiener Zirkus⸗ muſeum enthält allein über 15000 Zeitungsaus⸗ ſchnitte mit Artikeln über die Manege, mit Zirkus⸗ witzen und Beſchreibungen aller Art. Zirkuspro⸗ gramme aus vielen Jahrzehnten ſind ſorgfältig zu⸗ ſammengetragen, ebenſo Preſſephotos und Ankündi⸗ gungsplakate. Es wird gezeigt, wie ein moderner Zirkus umzieht und ſeine Zelte aufſchlägt. Die be⸗ rühmteſten Zirkuſſe der Welt ſind mit Darſtellun⸗ gen vertreten, aber auch die beſcheidenen Wander⸗ zirkuſſe früherer Zeiten haben ihren Platz gefunden. Theatergeſchichtlich bemerkenswert iſt der Nachweis, wie die Figur des Clowns urſprünglich auf die Ge⸗ ſtalt des Hofnarren und auf die Darſteller van Ver⸗ ſtorbenen zurückgeht. In mittelalterlichen Myſte⸗ riumſpielen finden wir bereits Vorläufer der Clowns. * — Man ſollte eigentlich annehmen, dͤaß Menſchen, die mit Senkfüßen behaftet ſind, ſich nicht beſonders für den Sport eignen und zum mindeſten keinerlei Ausſicht hätten, irgendwelche Höchſtleiſtungen auf dieſem Gebiete zu vollbringen. In dieſer Hinſicht ſind Fußunterſuchungen an 180 Olympiakämpfern aus allen Teilen der Welt außerordentlich auf⸗ ſchlußreich, die kürzlich von Dr. Wunderlich durch⸗ geführt wurden. Es hat ſich bei dieſen Unterſuchun⸗ gen ſowohl kliniſch als auch im Röntgeubilde die überraſchende Tatſache ergeben, daß faſt 10 v. H. der olympiſchen Kämpfer Senkfußerſcheinungen auf⸗ wieſen, ohne daß irgendͤwelche Beſchwerden beſtan⸗ den. Grundſätzliche Beziehungen zu den einzelnen von Sportarten wgren nicht feſtzuſtellen. iglich untex den, Sprin⸗ 9Ee Kekne ieoefen 50 eeun en. — Vor kurzem entdeckte man, daß eine Meeres⸗ ſchnecke namens Crepidula in ihrer Jugend frei herumſchwimmt und männlichen Geſchlechtes iſt— dann aber ſetzt ſie ſich feſt und wird regelrecht zum Weibchen, nicht nur den Geſchlechtsorganen nach, ſondern auch im Schalenbau. Auf dieſes Nmibchen ſetzt ſich nun wieder ein Männchen, das nach der Paarung ebenfalls zum Weibchen wird uſw. So kann man ganze Schneckenketten finden, deren ober⸗ ſtes Glied immer männlich iſt. In der Mitte findet man zuweilen„Uebergänge“, unten ſitzen immer die lehnung. land zurück. Einen Monat ſpäter ſchickte er Eliſa⸗ Typiſchen Weibchen. Es war ſchon früher von ge⸗ ja ſogar von Fiſchen, ein wiſſen Muſcheln, aber kein Tie ſchlechtswechſel bekannt geworden, zeigt dieſe Erſcheinung in ſo grotesker jene kleine Meeresſchnecke. ae — Viermal hat Miß Eliſabeth Kay nein geſagt, als Mr. William Mackintoſh, ein wohlhabender Farmer aus Neuſeeland um ihre Hand anhielt⸗ Aber Frauen ſind unberechenbar; als der hart⸗ näckige Farmer ſeinen fünften Heiratsantrag machte, wurde er erhört. Die Romanze begann im ver⸗ gangenen Sommer in einem Schweizer Kurort, wo Fräulein Kay, Sekretärin einer Firma in Edin⸗ brugh, ihre Ferien verlebte. Mr. Mackintoſh, ein 40jähriger Witwer verliebte ſich auf den erſten Blick in das hübſche junge Mädchen und fragte be⸗ reits nach zweiſtündiger Bekanntſchaft, ob Eliſabeth die Seine werden wolle. Ein energiſches„Nein war die Antwort. Miß Kay reiſte nach Paris ab⸗ Mr. Mackintoſh eilte ihr nach. Nach tagelangen Bemühungen gelang es ihm, die Angebetete aus⸗ findig zu machen. Er wiederholte ſeinen Antrag u wurde abermals abgewieſen. Miß Kay fuhr nach England zurück. Der erſte Mann, der ihr im Hotel in London begegnete, war Mr. Mackintoſh aus Neuſeeland.„Wollen Sie mich?“ fragte er mit flehenden Augen.„Nein“, erwiderte Miß Kay kühl; ſie begab ſich nach Edingburgh und ſetzte ſich wieder an ihre Schreibmaſchine. Zwei Tage ſpäter fänd ſich auch Mr. Mackintoſh in Edingburgh ein. Im Hauſe von Eliſabeths Eltern wiederholte er ſeinen Heiratsantrag. Aber Miß Kay blieb bei ihrer Ab⸗ Der Farmer fuhr traurig nach Neuſee⸗ beth einen telegraphiſchen Heiratsantrag.„Jal“ kabelte das junge Mäochen zurück. Und nun hat ſie den Dampfer beſtiegen, um nach Neuſeeland in die Arme Mr. Mackintoſh's zu reiſen. PFPPPTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT——— Brandbombe ſollte Holzlager vernichten dub London, 9. Februar. Auf einem Londoner Holzlagerplatz wurde am Donnerstag früh von Arbeitern eine be⸗ reits ſchwelende Brandbombe gefunden⸗ Dieſe rechtzeitige Entdeckung verhinderte noch im etzten Augenblick eine Exploſion, die auf dem voll⸗ gefüllten Lagerplatz ſicher zu einem Großfeuer ge⸗ führt hätte. 4⁰ 7 90 Aen, cilimou! Machen Sie ſich darum die Solidox Jahnpflege zur regelmäßigen guten Gewohnheitl Solidos be⸗ kümpft durch den Gehalt an Sulforizin-Oleat, ge⸗ ſchütft durch Deutſches Reichspatent, den Jahn⸗ ſtein. Seine Neubildung wird verhütet. 50 bleiben Ihte Jähne weiß, ſeſt und geſund. ZAHNPASTA erbDA WESTEVBEROEx Der Jochem kaute trübſelig an ſeinem kaffeedurch⸗ weichten Weck, und eine ganze Lawinenmauer von Kummer und Weltſchmerz trennte ihn von den ande⸗ ren, die um ihn herum ſchwatzten und ſchmatzten und alle Augenblicke etwas anderes zum Lachen fanden. Ach, er, der Jochem, fand gar nichts zum Lachen! Grau war die Welt, und er war der Graueſte darin⸗ nen. Wär' er nur bei ſeinem Bauer geblieben, bei den Kühen und den Schweinen und bei der dickwadi⸗ gen Rofl, die immer die Augen ſo nach ihm verdreht hatte... Er ſeufzte tief, und während die übrigen nun ſchon eines nach dem anderen mit viel Gepol⸗ ter aufſtanden, um wieder an die Arbeit zu gehen, griff er gedankenlos zum dritten Weckerl. Der Hausmeiſter Andreas neben ihm ſah es, und das der Jochem jetzt in verzweifeltem Angriff nahm, dul⸗ dete er es gutmütig. Denn dem Andreas war's mehr ums Trinken zu tun, als ums Eſſen— um den Roten vor allen Dingen. Und außerdem tat ihm der Jochem wirklich leid... Er wartete, bis alle anderen gegangen waren. Dann ſtieß er den Jochem ſanft in die Seite:„Du, Jochem, warum reot denn auch ſo an Schmarrn zuſammen vor dem Gendarm?“ Der Jochem blickte finſter auf. Er ſah über den leeren Tiſch hin, auf dem hie und da eine kleine Kaffeepfütze trübſelig im Lampenlicht ſchimmerte, und über die Stühle hinweg, die jetzt in wilder Un⸗ ordnung im Raum umherſtanden.„Ich hab doch die Wahrheit nit ſagen können!“ Der Andreas betrachtete ihn eine Weile prüfend über die Schulter hinweg. Sollte da doch irgend etwas nicht ſtimmen? zweifelte er flüchtig. Aber dann ſchüttelte er den Verdacht entſchloſſen ab. Er trug ſeine grüne Hausmeiſterſchürze ſchon ſehr lange, der Andreas, und er hatte die ſchwarzen Satinärmel ſeiner Jacke ſchon an vielen Hausleuts⸗ tiſchen abgeſcheuert; er kannte ſich alſo ein bißchen Geſichtern und Menſchen. Er verſtand von den Koffern, die er treppauf und treppab trug, auf die Gäſte zu ſchließen, ſondern er wußte auch meiſtens ſehr raſch, wie er ſeine Kameraden einzuſchätzen hatte. S Und dieſer oͤa—? Er drehte ſich vorſichtig zum Jochem herum, beide Arme breit auf den Tiſch ge⸗ legt:„Gefenſterlt haſt halt— gell, Jochem?“ Ueber Jochems Geſicht glitt ein Schimmer von Lächeln, aber es erloſch ſofort wieder. Gefenſterlt — ach ja, das war amal...„Na—“, ſagte er un⸗ ſchlüſſig,„gefenſterlt hab' ich gerad nit...“ Eine lange Pauſe entſtand. Der Jochem kaute luſtlos am Andreas' Weck, und der Andreas benutzte die Zweiſamkeit, um ſich raſch eine Zigarette an⸗ zuſtecken, obwohl es verboten war, im Dienſt zu rauchen, und obwohl er, der Hausmeiſter, es dem Hausburſchen gegenüber erſt recht nicht hätte tun dürfen. Aber, du lieber Bott,„es ſein ja alles bloß Menſchen!“ „Ich tät' auf alle Fäll' dem Gendarm amal die Wahrheit ſagen“, riet er dann,„auch wenn es viel⸗ leicht für irgendein Madel nit gerad angenehm wär'. Und unter vier Augen, Jochem: Die, für die du am End' das Maul hältſt— auf die braucht unſereins ſchon gar nichts mehr geben!“ 75 Er warf den Reſt ſeiner Zigarette auf den Boden und trampelte ausgiebig darauf herum. Dann klopfte er dem Jochem väterlich auf die Schulter, aber es war ſchon mehr ein aufmunterndes und auf⸗ putſchendes Stupfen, und als der Jochem daraufhin nur wehleidig grinſte und mit ſchieſem Blick für den guten Zuſpruch dankte, ging er davon, den Jochem ſich ſelbſt überlaſſend. Der Jochem ſah dem Hausmeiſter eine Weile nach, ohne zu denken. Er ſah ihn durch die Küche hindurch⸗ und zum hinteren Ausgang hinausgehen. Er ſah ihn dann draußen am Fenſter vorbei durch den Schnee ſtapfen, einen großen Korb mit unge⸗ putzten Skiſchuhen am Arm. Und er ſah, daß An⸗ dreas' Hoſentaſche von irgend etwas Flaſchenarti⸗ gem ſanft aufgebäult war. Hatte der ſich am Ende von der Beſchließerin wieder Schnaps zuſtecken laſſen? Der Jochem nickte trüber vor ſich hin: Warum nicht? Man ſollt am beſten auch zum Schnaps übergehen. Da kümmerte einen die Welt nicht mehr, und die Gedanken an die blöden Weiberleut' zer⸗ platzten einem im Gehirnkaſtel wie Seifenblaſen Und hatte der Andreas nicht hundertmal recht, wenn er ſagte, auf die Burgel brauchte unſereins ſchon überhaupt nichts mehr zu geben? Freilich hatte er recht. Aber vom Kopf bis ins Herz hinunter war's ein verteufelt weiter Weg, und bis der Entſchluß, der Burgel endgültig den Rücken zuzukehren, ins Herz hinunterrutſchte, war er ins Gegenteil umgeſtülpt. Und außerdem: Bevor dieſer damiſche Silly aufgetaucht war, war die Burgel doch ganz brav und treu geweſen. Sie hatte ſich dem Jochem zar noch nicht ſo richtig verſprochen, aber in ein paar Wochen hätte ſie's ſicherlich getan— das wußte er ſo genau wie nur was, oder ſie hätt' eine Morös⸗ falſche ſein müſſen. Und das war ſie nicht! Das war ſie auch heute noch nicht, wo ſie nur noch Augen für den Silly hatte— dieſen deppeten Silly! Aber reiſte der nicht in ein paar Wochen wieder ab? Vielleicht mußte man nur Geduld haben, warten, nicht wanken und weichen? Und vielleicht änderte ſich die Geſchicht' auch ſchon früher! Denn das Fräulein Schneider aus Düſſeldorf war doch biz über die Ohren in den Silly verliebt— das wußte ſchon jeder im Haus, und der Silly würd's alſo auch wiſſen. Und das Fräulein Schneider war ſchließlich ein verflucht hübſches Mädel, faſt ſo hübſch wie die Burgel— oder am End' gar hübſcher Ach, wär' ſie doch hübſcher! Gäb's doch da was zwiſchen der kleinen Schneider und dem Silly! Und inzwiſchen müßt' man halt ſchauen, daß man der Burgel ein biſſerl imponieren könnt'. Aber vom Herrn Silly bekam die Burgel halt Zitronenſpeiſ'... Und in ſeinem Zimmer, an ſeinem Bett hatte die Burgel geſeſſen und die Speiſ' gegeſſen... Er verſuchte, ſich das vorzuſtellen: die Burgel an Herrn Sillys Krankenbett laber, bitt' ſchön, in der Nacht hatte ſie eben nicht dort geſeſſen, das wußt' er jetzt genau, ſeit er aufs Terraſſendach hinaufgeklettert war und— hm— und den Schnee⸗ beſen geholt hattel)— die Burgel an Sillys Kran⸗ kenbett alſo, und die hübſchen Beine frech über⸗ einandergeſchlagen und den Teller mit der Zitronen⸗ ſpeiſ' auf dem Schoß, und wie ſie den kleinen Finger beim Löffeln zierlich abſpreizte und wiee ſie den Kopf ſchief hielt— und dicht daneben ſaß der Herr Silly und ſah zuu Herrgottſakrakruzitürken noch mal— verrückt könnt' einer werden! Und irgendwann würd' einen die Luſt, Rache an dem Kerl zu nehmen, derart zwicken, daß man's tät'. Der Jochem ballte die Fäuſte und hob ſie, als wolle er ſie krachend auf den Tiſch niederfallen laſ⸗ ſen. Aber plötzlich löſten ſich die Fäuſte wieder, und ſeine Arme in den verſchliſſenen Aermeln ver⸗ ſchränkten ſich auf dem Tiſch, und ſein heißer Kopf mit dem blonden ſtrohigen Schopf ſank verzweifelt und müde darauf nieder. Hundsgemein und ekel⸗ haft war das Leben in ſo einem Hotel! Und ſchwer! Schwerer als die ſchwerſte Kraxen, die der Jochem je bergauf geſchleppt hatte Uebrigens verdunkelte aber dieſen Tag nicht nur der breite Schatten des Gendarmen Unterhäuſer. Sondern—— Gegen fünf Uhr, als die Dunkelheit ſich ſchon ſanft über das Silderer Tal legte, fuhr vor dem Hotelportal ein Schlitten vor, dem ein einzelner, ziemlich ergrauter Herr entſtieg. Der Jochem trug ihm das wenige Gepäck nach, als der Gaſt, am Por⸗ tier vorbei, geradewegs ins Büro ſteuerte und nicht nur ein Zimmer, ſondern auch den Herrn Direktor Lauders perſönlich zu ſprechen verlangte. Herrn Lauders? Das war ein Anſinnen, auf das Fräulein Margret hinter ihrem Schreibtiſch nur mit einer höchſt gekränkten Miene antworten konnte. Was wollte denn dieſer fremde Wichtigtuer von Herrn Lauders? Wozu, bitte, ſaß ſie denn da, wenn man über ihren Kof hinweg einfach Herrn Lauders verlangte, und noch dazu mit ſolch ruhiger Selbſtverſtändlichkeit, Dennoch blieb ihr nichts anderes übrig, als den Fremden, der ſich Hartwig nannte, bei ihrem Chef zu melden. Und wenige Minuten ſpäter empfing ihn Herr Lauders im gleichen Raum, der kurz vorher noch der Schauplatz ſo vieler ergebnisloſer Verhöre geweſen war. „Ich komme von der Verſicherungsgeſellſchaft Schade und Co., Herr Lauders“, begann der Fremde, noch ehe er Platz genommen hatte.„Sie telepho⸗ nierten uns, daß die Aufklärungsarbeiten bezüglich des Einbruchs nur ſehr langſam in Gang kämen Wir kennen das— es iſt immer das gleiche Lied. Und drum möchten wir uns erlauben—— Hier, bitte, mein Ausweis! Wenn Sie geſtatten, ſehe ich mich im Auftrag meiner Firma ſelbſt mal ein biß⸗ Wen n (Fortſetzung folgt) vorteiſh ber Mü Weiſe wit — — ————————— Aus Baden Günſtiger Saatenſtand in Baden Wintergetreide gut eutwickelt— Schöne Oelfrucht⸗ und Grünlandbeſtände * Karlsruhe, 9. Febr. Die Winterſaaten kamen im Herbſt 1998 durch das günſtige Wetter recht gut in den Winter hinein. Alle Beſtände haben ſich kräftig und geſund entwickelt. Deshalb iſt zu erwarten, daß die Saaten genügend Wider⸗ ſtandskraft gegen die eiſigen Winde gehabt haben, die infolge des Mangels einer Schneedecke ſcharf auf ſie einwirken konnten. Man ſieht heute teilweiſe eine recht üppige Wintergerſte und wirklich ſchöne Winterroggenbeſtände. Sehr gut ſtehen im ganzen Lande auch die Winteröl⸗ früchte, und auch der Winterweizen zeigt eine normale Entwicklung. Lückenlos und gut im Wuchs ſind auch die Aecker, die mit Rotklee, Klee⸗ gras und Luzerne eingeſät ſind. Auch die Winter⸗ ö wiſchenfrüchte, namentlich das Landsberger zemenge, konnte faſt überall als wirklich befrie⸗ digend beobachtet werden. Wenn das Wetter in den nächſten Wochen und Monaten einen einigermaßen günſtigen Verlauf nimmt, dann iſt zu erwarten, daß die Winterſaaten in verheißungsvoller Form in das Frühjahr hineinkommen. Damit wäre ſchon wieder ein wichtiger Schritt getan, um eine gute Ernte auch in dieſem Jahr zu erringen. Hoffentlich werden wir auch auf dem Gebiete des Wein⸗ und Obſtbaues durch günſtige Witterungsverhältniſſe für die ſchwe⸗ ren Ausfälle entſchädigt, die das Jahr 1938 den Bau⸗ ern unſerer Heimat beſchert hat. Neuerungen in Walldorf L. Walldorf, 9. Febr. Im Zug der Maßnahmen zur Stadtverſchönerung wurden in der oberen Hauptſtraße Fahnenmaſthalter aufgeſtellt, die verſchiedenartigen Aushängekäſten beſeitigt und durch einheitliche erſetzt und den Hausbeſitzern zur Inſtandhaltung der Gehwege Kies zur Verfügung geſtellt. Sehr vorteilhaft hat ſich auch die neue Verwiegehalle bei den Tabakeinwiegungen erwieſen; die ſeitherige Wiegehalle wurde inſtand⸗ geſetzt und der Feuerlöſchpolizei zur Unterbrin⸗ gung ihrer Geräte zur Verfügung geſtellt. Eine wichtige Neuerung iſt auch inſofern zu ver⸗ zeichnen, als jetzt keine Bekanntmachungen mehr durch die Ortsſchelle erfolgen, ſon⸗ dern un beſtimmten Anſchlahstaſeln jeweils die Bekauntmachungen ausgehängt werden. Sinsheimer Nolizen L. Sinsheim, 9. Febr. Zur Steigerung der Ver⸗ kehrsſicherheit rurden die Wilbelmſtraße, die Bahnhofſtraße und die Dührener Straße in der Einmündung zur Adolf⸗Hitler⸗Stvaße jeweils zu Stopſtraßen erklärt und mit dem erſorderlichen Haltezeichen verſehen, Der Turn⸗ und Sportverein wird am 18. Februar einen großen Maskenball mit Prämi⸗ ierung abhalten. Vereinsführer Kullmer konnte bei der letzten Turnratsſitzung die beiden Breslau⸗ ſieger Kätchen Ebert und Erwin Diefenbacher mit Ehrendiplomen auszeichnen. Der Bürogehilfe Chriſtian Fürſtenberger beim Landratsamt Sinsheim wurde unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Verwaltungsaſſiſten⸗ ten ernannt.— Frau Eliſe Schick konnte in guter Geſundheit hier ihren 70. Geburtstag begehen. * Eberbach, 9. Febr. Mehrere Einwohner fan⸗ den in der Gemarkung Steckenhalde einen ſeit einigen Tagen vermißten Eberbacher. Er hatte ſich ſelbſt entleibt. Euunαd um Was bringt das Frühjahr dem Schloßthecer? Ein Bukett muſikaliſcher Veranſtaltungen * Schwetzingen, 10, Febr. In der neuen Spielzeit wird das hieſige Rokokotheater, dant der Zu⸗ ſammenarbeit aller maßgebenden Kreiſe einen neuen Spielplan und damit einen neuen Auf⸗ trieb erhalten. Das kulturelle Programm ſieht zu⸗ nächſt dreigroße Abende vor. Am Montag, dem 6. März, wird das Kammerorcheſter Heidelberg unter Leitung des Kapellmeiſters Pfortner mit Werken von Mozart, Haydn und Bach ein Gaſtſpiel geben. Das Kergl⸗Quartett wird Mitte März im Tanzſaal des Zirkels einen Muſik⸗ abend und ſchließlich wird am 5. April bei einem Kammermuſikabend der berühmte Flötiſt René de Roi als Soliſt mitwirken. Während der Mannheimer Maiwoche wird im Schloßtheater ein Empfangsabend der ba⸗ diſchen Regierung ſtattfinden. * Schwetzingen, 10. Febr. Anläßlich des Kreis⸗ bauerntages am 16. Februar in Schwetzingen wird im Saale„Zum Ritter“ eine aufſchlußreiche Wan⸗ derausſtellung zu ſehen ſein, die Fingerzeige für die Ertragsſteigerung im Hackfruchtbau geben wird. In wenigen Tagen wird in der Hildaſchule eine intereſſante Ausſtellung von Originalwerken unſeres badiſchen Meiſterz Hans Thoma zu ſehen ſein. Die wertvolle und reichhaltige Schau iſt von Rektor Willendorf zuſammengeſtellt. Am kommenden Samstagabend findet der alljähr⸗ liche große Preismaskenball der Geſellſchaft Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Anfallkette dicht vor Heidelberg: Im Rebel auf der Reichsautobahn verunglückt Fahrzeuge prallen zuſammen- Beifahrer eines Möbeitransvortautos getötet ⸗ Der Mann, der ihm zu Hilſe eilte, ſchwerverletzt 8— Heidelberg, 10. Febr. Mittwoch abend, um 20 Uhr, ſuchte bei Kilometer 80 der Reichsautobahn ein Fahrer, aus Bruchſal kommend, mit einem Möbellaſtzug nach der Süd⸗ ausfahrt nach Heidelberg, konnte ſie aber im Nebel nicht gleich finden. Der Beifahrer ſtieg auf der linken Seite aus um nachzuſehen, als ſchon ein Reichsbahnautobus heranſuhr, der den An⸗ hänger hinten ſtreifte und auch den Beifahrer Kaufmann aus Heidelberg erfaßte. Wie ſich herausſtellte war der Möbellaſtzug nicht genügend rechts herangefahren, und der Anhänger ſtand noch ein Stück über den Mittelſtreifen heraus, ſo daß hiermit ſchon eine Gefährdung des Verkehrs gege⸗ ben war. Der Reichsbahnomnibus wurde etwa 150 Meter weiter angehalten, ein nachfolgender Perſonenkraft⸗ wagen konnte noch gerade am Anhänger vorbei kommen und hielt zwiſchen Möbellaſtzug und Om⸗ nibus. Eine rote Lampe zum Abwinken wurde ſo⸗ fort vorgeholt. aber es war zu ſpät, ein zweiter Perſonenkraftwagen fuhr auf den an⸗ geblich unbeleuchteten Anhänger auf, allerdings ohne den Fahrer ernſtlich zu verletzen. Jetzt kam aber ein vierter Wagen angefahren, ein ſchwerer Fernlaſt wagen, in dem man von dem roten Licht nichts bemerkt haben will. Der fuhr nun mit voller Wucht auf den Wagen, der den Anhänger ge⸗ rammt hatte auf, zertrümmerte ihn total und ſchob ihn unter den Anhänger. Der Anhänger aber riß ſich los, rollte quer über die ganze Auto⸗ bahn hinüber, blieb aber glücklicherweiſe außerhalb der Fahrbahn ſtehen. Durch dieſen Anprall wurde nun der Motor⸗ wagen des Möbellaſtzuges auch weiter vorgeſchoben, und fuhr einem Fahrgaſt aus dem Reichsbahnauto⸗ bus über die Beine, der ſich um den ſchwer⸗ verletzten Beifahrer Kaufmann bemühte. Denn Kaufmann hatte man ſchon ſofort nach dem erſten Zuſammenſtoß nach vorne ins Scheinwerferlicht des Möbeltvansportwagens gebracht, um ſeine Ver⸗ letzungen zu unterſuchen. Uebrigens wurde auch der zwiſchen Möbelwagen und Autobus ſtehende, bisher noch unbeſchädigte Wagen erfaßt und hinten ſtark lädiert, ſo daß weder Tank noch Beleuchtung ganz waren. Der an den Beinen ſchwerverletzte Fahr⸗ gaſt konnte ſofort nach Mannheim ins Krankenhaus gebracht werden. Der Beifahrer Kanſmann ſtarb bald darauf an ſeinen ſchweren Verletzungen. Da die Fahrer des Möbellaſtzuges ſtark nach Alko⸗ hol rochen, wurde eine Blutprobe entnommen. Es wurde zugegeben, daß man einige halbe Liter 9 getrunken habe. Die Ausfahrt Heidelberg⸗Süd ot das Bild einer wüſten Trümmerſtätte. Aufräumen und Zeugenvernehmung haben viel Ar⸗ beit gemacht. Das Unfallkommando der motoriſier⸗ ten Gendarmeriebereitſchaft, das von Mannheim an den Unfallort fuhr, hatte von 20 Uhr abends ab die ganze Nacht durch bis mittags zu tun. Der Vorfall zeigt einmal wieder, daß man bei Nebel auf der Autobahn nicht vorſichtig genug fahren kann. Hr. Iuischen Dicd und Berastrabe Maſtſchweine flogen auf den Acker Anutounfall durch Glatteis UViernheim, 10. Febr. Inſolge Glatteis ereigneten ſich verſchiedene Verkehrsunfälle. Selbſt bei größter Vorſicht kamen Kraftfahrer von der Fahrbahn ab. Auf der Straße nach Weinheim beim Pflaſter waren zwei Unfälle zu verzeichnen. So geriet ein mit Schlachtſchweinen beladener Laſt⸗ zug bei der Kurve auf die linken Straßenſeite und kippte auf dem erſten Nachtweideacker um, wobei der Motopwagen zertrümmert wurde und die Laoͤung ſich auf die Fluren ergoß, und eine ganze Herde won Maſtſchweiwen den Acker bedechte. Kurz vor der Landgrabenbrücke vutſchte ein zweiter Laſtzug, der mit Buchenſtämmen beladen war in den rechtsſeitigen Graben. In beiden Fällen entſtand Materialſchaden. 5 Auch Viernheim wird närriſch Fröhliche Rekruteneinholung UViernheim, 10. Febr. Der Geſangverein „Sängertreue⸗Harmonic“ hielt im„Schüt⸗ R 0 „Runder Tiſch“ im ſchön geſchmückten Saale „Zum Falken“ ſtatt. Es iſt der Wunſch der Geſell⸗ ſchaft„Runder Tiſch“, daß die Ballbeſucher maskiert erſcheinen. Familienabend des Mo Sängerbund⸗Liederkrauz * Hockenheim, 10. Febr. Der zur Tradition ge⸗ wordene Familienabend des MGV Sän⸗ gerbund⸗Liederkranz erfreute ſich auch die⸗ ſes Jahr wieder eines ſehr guten Beſuches. Die Kapelle Hoffmann eröffnete mit einem flotten Marſch das ſchöne Programm, worauf Vereinsführer Walter die Anweſenden in einer herzlich gehal⸗ tenen Anſprache begrüßte. Alsdann überreichte er dem Sänger Adolf Marker für 2jährige aktive Mitgliedſchaft die ſilberne Ehrennadel des Sänger⸗ bundes. Neben verſchiedenen Männerchören erfreu⸗ ten die beiden Vereinsſoliſten Karl Roth(Tenor) und M. Mitſch(Baß) die Anweſenden mit Soli. Während den Tanzpauſen erlebten die Anweſenden bei der Gabenverloſung manche nette Ueberraſchung. * Reilingen, 10. Febr. Die Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft hielt im Saale„Zum Hirſch“ einen Kameradſchaftsabend mit Kriegerehrung ab. Kameradſchaftsführer Karl Eich⸗ horn begrüßte die Anweſenden. Darauf nahm Kamerad Dohm die Ehrung für 25jährige Mit⸗ gliedſchaft vor und überreichte den Kameraden Karl Eichhorn, Jakob Decker, Karl Kief, Johann Decker, Anöreas Aſtor, Philipp Kief, Philipp Dorn, Karl Römpert, Otto Jourdan, Ludwig Schmitt, Jakob Kief 4 und Joſef Hauer das Ehrenzeichen des Reichs⸗ kriegerbundes. am 12. Februar ſtattſindende große zenhof“ einen Familienabend ab mit der Aufführung Im ſchönen Böhmerwald“, die ein guter Erſolg wurde. Die bereits im 12. Jahre erſcheinende„Ver⸗ nemer Fasnachtszeitung“, das Narrenblatt der Großen Carnevalsgeſellſchaft, ausgefüllt mit Humor und Witz, iſt nunmehr erſchienen und war ſchnell vergriffen. Der Erlös wird reſtlos für die Jubiläums⸗ fremdenſitzung im„Ratskellerſaale“ verwendet. Dieſe findet unter Mitwirkung des Elferrates der„Gro⸗ ſßen Carnevalsgeſellſchaft“ Mannheim⸗Lin⸗ denhof ſtatt. Ein närriſches Ereignis war die Rekrutenabholung unter General von und zu Klemm, der mit ſeiner Garde am.E..⸗Bahn⸗ hof auſzog. Dieſer erſtmalig in dieſem Jahre er⸗ folgte fröhliche Aufzug hatte eine große Menge Schauluſtiger herbeigelockt. Nach einem arbeitsreichen Leben ſtarb Landwirt Aödam Weidner 10, Weinheimer Weg 51. Blick auf Ladenburg Ehrung treuer Gefolgſchaftsmitglieder * Ladenburg, 8. Febr. Die Ortsbauern⸗ ſchaft Ladenburg veranſtaltete am Samstag⸗ abend im Bahnhofshotel einen Bauernball, dem auch zahlreiche Ehrengäſte beiwohnten. Im Rah⸗ men einer bunten Vortragsfolge überreichte Orts⸗ bauernführer Nilſon im Auftrag der Landesbauern⸗ ſchaft einigen Gefolgſchaftsmitgliedern ein Bild des Führers mit perſönlicher Widͤmung des Landes⸗ bauernführers Engler⸗Füßlin. Die Auszeichnung erhielten für langjährige treue Dienſtleiſtung in einem landwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Be⸗ trieb: Karl Vorgeitz, Gärtner(19 Jahre Kreis⸗Lehr⸗ und Verſuchsgarten), Hermann Jäger, Obergärtner (10 Jahre Gärtnerei Bitſch), Ludwig Janſon, Fuhr⸗ mann(15 Jahre bei Hans Heſſenthaler), Edmund Frey, landw. Arbeiter(15 Jahre Gärtnerei Bitſch), Richard Lend, Gartenbauarbeiter(11 Jahre Gärt⸗ nerei Reinwald), Adolf Lutz, Gärtnerobermeiſter (11 Jahre Kreis⸗Lehr⸗ und Verſuchsgarten) und Monika Würzburger(10 Jahre Gärtnerei Wilhelm Ruckelshauſen). Außerdem erhielt dͤer Gärtner⸗ gehilfe Johann Kominatzki(Gärtnerei Jean Ratz), der im vorjährigen Reichsberufswettkampf als Kreisſieger in der Gruppe Nährſtand hervorging, das Reichsdiplom, die Siegerplakette und als Ehrengabe des Reichsnährſtandes ein Buch. Konzert in Schriesheim — Schriesheim, 10. Febr. Unter dieſem Zeichen ſtand ein großes Konzert, das die NSKK⸗ Standartenkapelle M/153(Heidelberg) mit Spielleuten unter Leitung von Oberſturmführer Pfeifſer im Saal„Zur Pfalz“ veranſtaltete. Das Konzert war von der Einwohnerſchaft ſehr gut be⸗ ſucht, was beſonders deshalb erfreulich iſt, weil der Reinertrag dem Winterhilfswerk zugeführt wurde. Die Kapelle ſpielte Orcheſterſtücke und Märſche und begleitete die Lieder eines aus Schriesheimer NSKK⸗ Männern und Hitlerjungen beſtehenden Chores, den Oberſcharführer E. Lotz leitete. Neben Vertretern der Partei und der Gemeinde wohnten der neu⸗ 7. Seite/ Nummer 68 ernannte Führer der Motorſtandarte 153, Staffel⸗ führer Otto Zierenberg und Staffelführer Reith der Veranſtaltung bei. Brief aus Weinheim Hauptverſammlung der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Ik. Weinheim, 9. Febr. Eine außerordentliche Hauptverſammlung der Gemeinnützi⸗ gen Baugenoſſenſchaft der Stadt Weinheim fand im Lackierbau ſtatt. Namens des Vorſtandes würdigte Fabrikant Hans Freudenberg die Verdienſte von Oberbürgermeiſter Huegel, der in den 18 Jahren, in denen er der Staot vorſtand, tren zur Genoſſenſchaft hielt und erreichte, daß aus der Baugenoſſenſchaft die Baugenoſſenſchaft der Stadt Weinheim wurde unter tatkräftiger Hilfe in ſchwie⸗ rigen Zeiten. Groß war die Trauer um den heim⸗ gegangenen Geſchäftsführer Fr. Grimm, der die Genoſſenſchaft gründete. Bürgermeiſter Dr. Bezler, der einſtimmig zum Auſſichtsratsvorſitzenden gewählt wurde, dankte für das Vertrauen und anerkannte die bisher geleiſtete Arbeit. Bau⸗ und Finanzpolitik der Genoſſenſchaft ſeien geſund. Es ſollen weiter geſunde Wohnungen für die ſchaffenden Volksgenoſſen erſtellt werden. Weinheim ſtrebt nicht danach, Großſtadt zu werden. Vielmehr wird die Baugenoſſenſchaft auch dazu übergehen, auf dem Lande Wohnungen zu bauen, für ſolche Genoſſen, die in Weinheim ar⸗ beiten. Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen, wobei Bürgermeiſter Dr. Bezler auch Stadtrech⸗ nungsrat Simon für die geleiſtete Arbeit dankte, wurde die außerordentliche Hauptverſammlung ge⸗ ſchloſſen. — Edingen, 10. Febr. Altbürgermeiſter Johann Georg Ding konnte bei guter Geſundheit ſeinen 84. Geburtstag feiern.— Sein 83. Lebensjayr vollendete Landwirt Michael Stahl, der trotz ſeines hohen Alters noch rüſtig in Hof, Garten und Feld mitarbeitet. L. Doſſenheim, 9. Febr. Die Kriegerkamerad⸗ ſchaft 1874 hielt unter Leitung des Kameradſchafts⸗ führers Ad. Miltner ihren Jahresappell ab. Der verſtorbenen Mitglieder Chriſt. Schork, Jak. Braun und Adam Bähr, ſowie der Gefallenen des Welt⸗ krieges wurde in ehrender Weiſe gedacht. Schrift⸗ führer Burghardt gab den Tätigkeitsbericht, Kaſſen⸗ wart Wagner den Kaſſenbericht und Kamerad Stammler den Schießbericht bekannt. Für 50jäh⸗ rige Mitgliedſchaft wurden acht und für Wſchkige Mitglieoͤſchaft 41 Kameraden ausgezeichnet. Die Kameradſchaft wird im Lauſe des Sommers ihr 65⸗ riges Beſtehen im Rahmen eines Walofeſtes ab⸗ halten. L. Ziegelhauſen, 9. Febr. Kohlenhändler Niko⸗ iaus Simon konnte hier in guter Geſundheit ſei⸗ nen 70. Geburtstag begehen. Menſchen im Sumpf Ehefrau wandert ins Beſſerungslager h. Ludwigshafen, 9. Februar. Von der hieſigen Kriminalpolizei wurde ein⸗ 1902 geborene Ehefrau, wohnhaft in Ludwigshafen a. Rh., in polizeiliche Verwahrungshaft genommen. Sie ging in den letzten Jahren fortgeſetzt der ge⸗ werbsmäßigen Unzucht nach und mußte wegen Geſchlechtskrankheit in Zwangsbehandlung genom⸗ men werden. Ihr 7jähriges Kind ließ ſie ſeeliſch und körperlich vollkommen verwahrloſen, ſo daß es in Fürſorgeerziehung genommen werden mußte. Um der völligen Verwahrloſung der Frau vorzubeugen, wurde ſie in ein Beſſerungslager eingewieſen. 4 Ein bisher leider unbekannter Mann hat am Abend des 25. Januar in der Königsbacher Straße in der Gartenſtadt Hochſeld ein dreijähriges Mäd⸗ chen an ſich gelockt und an ihm unzüchtige Hand⸗ lungen vorgenommen. Perſonen, die zweckdienliche Angaben machen können, wollen ſich bei der Krimi⸗ nalpolizei melden. Altersjubilare. 80. Geburtstag feierte in aller Rüſtigkeit Frau Nikolaus Bruch Witwe, Ludwigs⸗ hafen, Bismarckſtraße 57.— 75. Geburtstag ſeierte Oberlehrer i. R. Otto Graf, Ludwigshafen⸗ Mun⸗ denheim.— Die 60. Wiederkehr des Wiegenfeſtes beging Schriftleiter i. R. Karl Fluhr, Ludwigs⸗ hafen, Amtsſtraße 10.— Berufen wurde Dr. Lauterbach, der frühere Erſte Bürgermeiſter von Oggersheim, der ſeit der Eingemeindung Rechtsrat der hieſigen Stadtverwal⸗ tung iſt, als Beigeordneter nach Würz⸗ burg. Juiùulbuucyuο Oſ ſuſuill Ein Lichtbildervortrag des Stadtbibliothekars bringt am kommenden Sonntagabend Hagedorns Fabeln, Wielands Erzählung in Verſen„Muſarion“, Goethes Schauſpiel„Torquato Taſſo“ und Schillers Geſchichte des Abfalls der Niederlande. Begleitlicht⸗ bilder nach Gemälden von Kaulbach, Richter, Stie⸗ ler, Feuerbach und anderen unterſtützen das geſpro⸗ chene Wort in dieſer für jedermann freien Ver⸗ anſtaltung. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Der Herzog von Enghien“ (St. Pl.⸗ Miete C 19, Pr.⸗Gr. 3, 20—22.30 Uhr) Harmonie: 3. Konzert des Heidelberger Kammerorcheſterk. Aus den Kinos: Schloß⸗Filmtheater:„Das unſterbliche Herz“.— Capitol, Gloria, Kammer und Odeon: Jeweils neues Programm⸗ ————— —— S————3 ———— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Februar 1930 Eishockey-Weltmeiſterſchaft Europameiſter England bleibt ohne Punkt. Daß England als Verteidiger des Europameiſtertitels in dieſem Jahre bei den Eishockey⸗Weltmeiſterſchaften mit ſeiner ſtark verjüngten Mannſchaft und ohne Unterſtützung der Konadier nur eine untergeordnete Rolle ſpielen würde, war von vornherein klar. Ganz ohne Punktgewinn hätte man aber die Engländer in der Zwiſchenrunde doch nicht erwartet. Am Donnerstagnachmittag kam die Tſchecho⸗ Slowakei über England zum verdienten:0(:0,:0, D0)⸗Sieg, womit zugleich aber auch die Ausſichten für Deutſchlond ‚in die Endrunde zu gelangen, ſehr gering ge⸗ worden ſind, trifft doch Deutſchlands Nationalmannſchaft im letzten Zwiſchenrundenſpiel auf den Weltmeiſter Ka⸗ nada, deſſen Uebertegenheit wohl kaum angezweifelt wer⸗ den kann. Zu Beginn des Kampfes zwiſchen der Tſchecho⸗Slowakei und England wurden die rund 6000 Zuſchauer auf der Dolder⸗Eisbahn in Zürich durch den Lautſprecher aufge⸗ ſordert, gegen olle ausländiſchen Mannſchaften die gleich⸗ freundliche Haltung einzunehmen, da die Schweiz als Ver⸗ anſtalter ein Intereſſe daron habe, daß in der ausländiſchen Preſſe über ein objektives Publikum berichtet werden kann. Gegen die ſtarke engliſche Verteidigung gelang der Tſchecho⸗Slowakel in den beiden erſten Spielabſchnitten nur ein Tor durch Trojak und Jirotka. Im Schlußdrittel wurde der ausgezeichnete tſchecho⸗ſlowakiſche Torhüter Modry durch die Scheibe am Kopf nicht unerheblich verletzt und durch Hertl erſetzt, der aber wie bereits ſein Vorgäu⸗ ger das Tor reinhalten konnte. In Baſel kam USA im Zwiſchenrundenſpiel über Po⸗ len mit:0(:0,:0,:0) zu einem klaren Sieg, wodurch * und USA als Teilnehmer der Endrunde feſt⸗ ehen. Kanada in Hochſorm Die dentſche Eishockeymannſchaft:0 geſchlagen Das Entſcheidungsſpiel um den Eintritt in die Schluß⸗ runde endete mit einem über Erwarten hohen:0(:0,:0, 250) Sieg der Kanadier, die am Donnerstagabend auf der ſchönen Züricher Dolderbahn vor 5000 Zuſchauern in bezug auf Schnelligkeit und Stockſi herheit einſach nicht zu über⸗ bieten waren. Bei der deutſchen Mannſchaft machte ſich die Beanſpruchung durch die Verlängerung und das Wieder⸗ holungsſpiel gegen die Schweiz ſtark bemerkbar. So klappte es nich immer in der Deckung, die Kombinationen erſtick⸗ ten ſchon in den Anfängen und ſelbſt der Wiener Sturm kam diesmal nicht zur Geltung. Von Anfang bis Schluß beherrſchten die Kanadier das Spiel. Als Beweis ihrer klaxen Ueberlegenheit iſt hervorzuheben, daß von thnen allein Dame zweimal erfelgreich war, alle übrigen Tore vexteilten ſich auf alle Feldſpieler. Anerkennung verdient auch das Publikum, das diesmal eine vorbiloliche ſportliche Haltung zeigte. Im Baſler Zwiſchenrundenſpiel war die Schweiz mit .2(:1.:0,:1) über Ungarn ſiegreich, ſo daß nunmehr alle Enöſpielteilnehmer feſtſtehen. Es ſind dies Kanada, die Tſchecho⸗Slowakei, die Schweiz und die USA. Gruppe Zürich: Kanada 3 Sp., 15:1 Tore,:0.; Schwarzwaloͤmeiſterſchaften in den Tſchecho⸗Slowakei 8 Sp.,:3 Tore,:3.; Deutſchland 3 Sp.,:10 Tore,:3.; England 3 Sp., 07 Tore,:6 P. Gruppe Baſel: Schweiz 3 Sp., 12:4 Tore,:0.; SA 3.,:3 Tore,:2.; Polen 3 Sp.,:11 Tore,:4.; Ungarn 3 Sp.,:13 Tore,:6 P. Ehrenvolle Plätze der Deutſchen Belgien ſiegt in der Zweierbob⸗Weltmeiſterſchaft Die Abſchlußläufe der Zweierbob⸗Weltmeiſterſchaft am Donnerstag auf der Olympiabahn in St. Moritz ſtanden im Zeichen eines ſcharfen Kampfes zwiſchen Belgien und Deutſchland, aus dem die Belgier als glückliche Sieger hervorgingen. Der zweite und dritte Platz unſerer Mann⸗ ſchaften ſind in dem auserleſenen Feld eine hervorragende Leiſtung, zumal Major Zahn ſchon vorzeitig ſeinen Platz verlaſſen und Schläffer das Steuer ſeines Bobs dem ein⸗ ſpringenden Kilian überlaſſen mußte. Bei ſchönem Winterwetter war die Bahn in noch beſſe⸗ rem Zuſtand als am Vortag, ſo daß Baron Lunden gleich bei ſeiner erſten Fahrt mit:21,3 einen neuen Bahn⸗ rekord aufſtellen konnte. Auch im zweiten Lauf waren die Belgier nicht viel langſamer. In den beiden Läufen des Schlußtages hatten ſie mit:43,5 die beſte Zeit er⸗ sielt. Fiſcher/ Thielecke kamen auf:44,4,, Kilian/ Schlaffer auf:45,45 und die Schweizer Feierabend/ Beerli auf :46,1. Damit war die Weltmeiſterſchaft entſchieden. Baron Lunden/ Cooper(Belgien) eroberten mit einer Ge⸗ ſamtzeit von:20,2 für vier Fahrten den begehrten Titel vor Fiſcher/ Thielecke mit:90,1 und Kilian/ Schlaſſer mit :33,4. Das Geſamtergebnis: 1. Belgien 1(Baron Lunden/ Cooper):29,2; 2. Deutſchland 1(Fiſcher /Thielecke):30,1; 3. Deutſch⸗ land 2(Kilian/ Schhaffer):93,:; 4. Schweiz 1(Hptm. Feierabend/ Beerli) 534,5; 5. England 1 5795,0; 6. Bel⸗ gien 2:36,0; 7. Rumänien 1:36,0; 8. England 2:96,9; 9. USA 1:97,6; 10. Italien 1:39,9; 11. Schweiz 2 .42,3; 12. Italien 2:48,3.— Ausgeſchieden durch Sturz Rumänien 2. „Michel III“ ſiegte in Genua Trotz ſehr mäßiger Windverhältniſſe wurde om Mittwoch bei der Internationalen Segelregatta in Genug ein Kurs gefahren. Im Kampf um die Coppa Verona der 6⸗Meter⸗ R⸗Klaſſe kam das deutſche Boot„Michel I11“(Dr. Col⸗ lignon⸗Berlin) zum Sieg vor dem Norweger„Amok“ (Magnus Konow) und der italieniſchen„Saboudia“, die in Abſtänden von zwei Minuten das Ziel erreichten. Das deutſche Marineboot„Sleipnir IV“ wurde im Kampf um den Pokal des Kgl. Italieniſchen Jachtklubs Dritter hinter „Vega IIs und„Bellatrix“. In der Starbootklaſſe mußten ſich die Deutſchen mit Plätzen begnügen. Sieger wurde der ttalieniſche Privotſegler„Marin“ vor„Pegaſus“(Oblt. 5. S. Koppenhagen) und„Capella“(Lt. z. S. Chriſtianſen). 05 alpinen Läufen am Feloberg Am Scharuploß der Deutſchen und Wehrmachts⸗Meiſter⸗ ſchoften 1038 wird am Wochenende die Schwarzwaldmeiſter⸗ ſchaft in den alpinen Läufen entſchieden. Für die Ab⸗ fahrt wird dabei wieder die erſt vor zwei Jahren geſchaf⸗ ſene ſchwierigſte Strecke des Schwarzwalds vom Gipfel des Balöwengerbucks zur Kluſe im Zaſtler Tal benutzt, die bei 2,4 Km. Länge und 600 Meter Höhenunterſchied mit der-Kurve im letzten Steilhang alles in ſich hat, was man von einer modernen Abfahrtsroute Herlangen muß. Auch bei der Gauabfahrt am Samstag werdent die er⸗ ſchwerten Bedingungen der deutſchen Meiſterſchaften mit dem zweimaligen Durchlaufen der Strecke gefordert. Das Ermöglicht einmal eine beſſere Prüſung der Läufer und beeinflußt andererſeits dͤurch längere Abfahrtszeiten eine günſtigere Bewertung der Torläufe. Nach den jetzt vor⸗ liegenden Verhältniſſen tritt durch vereiſten Schnee eine weitere nicht zu verkennende Schwieriakeit hinzu. Das ſchöne Schwarzwald⸗Skiſtation im Fahler Loch bietet dann am Sonntagmittag den Zuſchauern eine gute Beobachtungsmöglichkeit über die Torläufe vom Start bis ins Ziel. Spannende und mitreißende Kämpfe um den Meiſtertitel für die Frauen und Männer wird es wie immer bei den Gauläufen auch diesmal geben, ſelbſt wenn die Skiſamilie Cranz wegat der Skiweltmeiſterſchaften nicht dabei ſein kann. Bereits im Vorjohr machten Rudolf Hoffmann und Ralf Rüdiger von der Skizunft Feloͤberg dem züngſten Sproß der„Cränze“ gerade im Torlauf das Leben und Siegen ſauer, als Hoffmann die Beſtzeit lief und Rüdiger nur durch zwei Strafpunkte hinter Harro Cranz placiert wurde. Beide gelten auch diesmal als ausſichtsreiche Be⸗ werber für die Meiſterſchaft, die im Vorjahr Harro Cranz exrang, dürften aber im Meiſter des Jahres 1937, Bruno Koch, ſowie ict Dr. Stober und Dr. Vetter(alle.3 Feld⸗ berg), ferner in Eruſt Romminger(SC Freiburg) ebenſo gahlreiche wie gefährliche Konkurrenten vorfinden. In der Frauenklaſſe iſt die Meiſterin der Jahre 1937 und 1938 Hildeſuſe Gärtner wieder in Front zu erwarten; aber auch Lotte Baader(S3 Feldberg) und Emil Niederheißer 83 Ryeinbrüder Karlsruhe) haben das nötige fki⸗ techniſche Rüſtzeug, um in die Entſcheidung einzugreiſen. Auch die Spruergläufer ſind am Sonntag nicht müßig und haben bei den gauoſſenen Sprungläufen der Ski⸗ zunft am Hochblauen erneut Gelegenheit, ihre Kräfte zu meſſen. 4 Wie und wozu Grundſchulung der Frauen im NSRe? „HGleich wichtig wie die Wehrhaftmachung und Ertüch⸗ tigung unſerer Männer iſt es, unſere Frauen geſund und fark zu machen für die Aufgaben, die ihnen zugewieſen ſiud. Viele Hunderttauſend haben bereits den Weg zu den Deibesübungen geſunden und ſind wertvolle Mitglieder der Vereine des NSRe. Hier gil: es, ſie ſtraͤſf zuſammen zu ſaſſen, die Gemeinſchaft zu fördern, ihnen eberſo Erholung wie Kraft für die Alltagsarbeit und das Wirken im Rah⸗ men unſerer Volksaufgaben zu ſchaffen. Wie das erreicht wird, das zeigte kürzlich die Gaufrauenführerin Sophie Dapper in ſechs anſchaulichen Arbeitsſtunden: Gemein⸗ ſchaftliche Spiele machen den Menſchen froh, lenken ihn vom Alltag ab und wirken deshalb erholend. Spiele ſtär⸗ ken Herz und Lungen, machen flink und beweglich, helſen auch Her Leiſtung. Pflegt und übt die lebensnotwendigen Tätigkeiten der Menſchen, alſo Gehen, Lauſen, Springen, Ziehen, Schieben, Heben, Tragen. Dieſe natürlichen Uebungen haben viele iviliſierte Menſchen ſchon verlernt oder mindeſtens wirken e bei vielen unnatürlich, ſteif, linkiſch, bewegungsarm. ccie müſſen alſo wieder„kultiviert“ werden. „Früher nannte man es Freiübungen, dann Körperſchule, und heute wird„gymnaſtikt“. Gleichviel welcher Name, es iſt die Ausgleicharbeit gegen Schwächen und Mängel des Körpers und wendet ſich mit allergrößter Aufmerkſamkeit an bie Hauptgelenke des Körpers und an die ſtarken Muske!⸗ partien. Dort wird gebeugt und geſtreckt, galockert und gedehn:, gerollt und geſpannt und vor allen Dingen gekräftigt. Ohne Medizinball tun wirs nicht mehr; er wird gewor⸗ ſen und gefangen, geſchleudert und geſtoßen, hoch und weit⸗ Boch, zügig und herzbaft, lebendig und kraſtvoll. Es wird Am den Ball gerungen, und das iſt immer Gemeinſchafts⸗ arbeit. Wut holt man ſich beim Turnen am Gerät: an den Schwebebänken, am Kaſten, am Barren mit ungleichen Holmen; Hinderniſſe werden errichte: und überwunden, lauſend und ſpringend. Tanz darf nicht ſehlen.Er macht fröhlich, er iſt nmut. 4 7 — Weitere Rekorde bei Deſſau Abſchluß des zweiten Rekordtages mit neuen Beſt eiſtungen— Carattiola erzielt mit dem-Eiter⸗Wagen über 400 sidkm Deſſau, 9. Februar. Nachdem der Hanomag⸗Fahrer Häberle eine zweite Fahrt über 5 Km. und 5 Meilen erledigt hatte und ſeine eigene Beſtleiſtung nochmals emporſchraubte, erzielte er doch für die 5 Km. einen Durchſchnitt von 155,9 und für die 5 Meilen einen ſolchen von 155,4, ging Caracciola mit ſeinem vollverſtromten 3⸗Liter⸗Mercedes⸗Benz an den Start, um Kilo⸗ meter und Meile mit fliegendem Start anzugreifen. Die bisher von dem italieniſchen Fur⸗ manik in dieſer Klaſſe D gehaltenen Beſtleiſtun⸗ gen ſtanden auf 249,6 für den Kilometer und 248,5 für die Meile. Caracciola erledigte ſchon die erſte Hin⸗ und Rückfahrt trotz beträchtlichen Windes, der aus Süden blies, mit einer Geſchwindigkeit von rund 392 Stoͤkm. Da ofſenbar der Motor zu hoch dͤrehte, wurde das Ueberſetzungsverhältnis nochmals geändert. Dann fuhr Caracciola ein zweitesmal gegen Süden. Er war hierbei erheblich ſchneller als bei der erſten Fahrt, und nun wurde für ſeine neuen Klaſſenrekorde das Mittel aus den beiden ſchnellſten Hin⸗ und Rückfahrten gewertet. Die neuen ſenſatio⸗ nellen Klaſſenrekorde lauteten: Kilometer mit flie⸗ gendem Start 9,04 Sek. 398.230 Stoͤkm.; Meile mit fliegendem Start 14,50 Sek.= 399,560 Stokm. Bemerkenswert iſt, daß Caracciola die Meile auf der Rückfahrt mit 14,98 Sek.= 400,12 Stoͤkm. bewältigte, ein Tempo, das man vor Jahresfriſt nur mit einem doppel ſo ſtarken Motor erreichen konnte. Da die Mercedes⸗Fahrer Caracciola und die als Zuſchauer anweſenden Stallkameraden v. Brauchitſch und Lang heute abend in Berlin beim Feſt der Sport⸗ preſſe den Koͤc⸗Wagen vorführen müſſen, brach Mer⸗ cedͤes⸗Benz um 2 Uhr mittags die Verſuche für heute ab. Nun ging der BMW⸗Fahrer Gall trotz ſtarker Erkältung mit der Rekordmaſchine auf eine erſte Verſuchsfahrt und erzielte dabei, obwohl er ſich zu⸗ nächſt einmal nur mit der Bahn vertraut machte, bereits über 220 St.⸗Km. Es beſteht berechtigte Hoffnung. daß Gall oder Kraus an einem der nächſten Tage den abſoluten Weltrekord, den Henne im Januar 1938 mit rund 279 St.⸗Km. ſchaffte, er⸗ neut angreifen werden. Um ½3 Uhr ſetzte leichter Regen ein, und da⸗ mit war natürlich für heute mit den Rekordver⸗ ſuchsfahrten Schluß. Die neuen Verſuchsfahrten können erſt am Freitagmittag beginnen, voraus⸗ geſetzt, daß das Wetter bis dahin günſtig bleibt. Die neuen Rekorde ſind: Klaſſe D(bis 3000 cem): 1 Kilometer fliegend: Rudolf Caracciola(Mer⸗ cedes⸗Benz); Hinfahrt 9,07 Sek.= 396,912 Std.⸗Km., Rückfahrt 9,01 Sek.= 399,556 Stö.⸗Km., Durchſchnitt 9,04 Sek.= 398,230 Std.⸗Km.; alter Rekord: Fur⸗ manik(Italien) 249,653 Std.⸗Km. 1 Meile fliegend: Rudolf Caracciola(Mercedes⸗ Benz); Hinfahrt 14,51 Sek.= 399,285 Stoͤ⸗Km., Rück⸗ fahrt 14,48 Sek.= 400,112 Stö.⸗Km., Durchſchnitt 14,50 Sek.= 399,560 Std.⸗Km.; alter Rekord: Fur⸗ manik(Italien) 248,547 Std.⸗Km. Rekord für Fahrzeuge mit Schweröl⸗Dieſelmotoren: 5 Kilometer fliegend: Ing. Häberle auf Hanomag, :55:42 Min.= 155,954 Std.⸗Km. 5 Meilen fliegend: Ing. Häberle auf Hanomag, :06:35 Min. 155,450 Std.⸗Km. Kleine Sport-Nachrichten Auſtria Wien wird am 24. und 55. Juni in Bad Harz⸗ burg zwei Fußball⸗Werbeſpiele beſtreiten. Bayerns beſte Handballſpieler ſind zur Zeit in München zu einem Lehrgang verſammelt. Am Mittwoch beſiegte bei 10 Probeſpiel die A⸗Mannſchaft über die B⸗Mannſchaft Noch iſt Bogoljubow nicht verloren Elistaſes gewann die 17. Partie, die 18. endete remis Spielſtand 104:7½ für Eliskaſes Geſtern Abend wurden die beiden abgebrochenen Mannheimer Partien vom Montag und Dienstag im Café Merkur zu Ende geſpielt. In der erſten (17.) Partie hatte Bogoljubow eine ſehr ſchöne er⸗ folgreiche Eröffnung durch einen Bauernvorſtoß, ſo daß es eine Zeitlang für Eliskaſes ſehr brenzlich ausſah, aber Bogoljubow verſuchte dann auch für ſeine Läufer mehr Operationsfreiheit zu gewinnen, das gab Eliskaſes Gelegenhett, einen Freibauern Der Sport am Sonntag Stärker als jemals zuvor in dieſem Winter tritt am kommenden Sonntag der Winterſport in Erſcheinung. Es iſt wie eine große Kundgebung des„weißen“ Sports, der nun— auf dem Gipfel ſeiner Macht, alle Kräfte ent⸗ faltet und dreimal die Beſten der Welt zum Kampfe ruft. Ueber Zakopane, dem ſchönen polniſchen Winterſporiort, weht die neu geſchaſſene blaue Fahne der§JS als Sym⸗ Eol der Weltmeiſterſchaften im Skiſport. In Zürich grei⸗ fen die Tüchtigſten nach der Weltmeiſterkrone im Eishockey und in Prag ſtreiten ſich die Eiskunſtläuſerinnen um den Weltmeiſtertitel. Darüber hinaus gibt es zahlreiche winter⸗ ſportliche Veranſtaltungen im In⸗ und Ausland.— Von den übrigen ſportlichen Ereigniſſen des Sonntags ſei der fünfte Rugby⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und dem aufſtrebenden Italien in Mailond erwähnt.— Im Fußball beherrſchen die Punkteſpiele allein das Feld. Immer näher rückt man an die endgültigen Entſcheidungen heran, immer größer wird aber auch das Intereſſe der Fußball⸗ freunde. In Süodeutſchland hat die Meiſterklärung zwar noch gute Weile, aber die Spannung wächſt von Sonntag zu Sonntag und immer ſchwerer fällt den Favoriten das Siegen: Diesmal ſpielen: Südweſt: Bor, Neunkirchen— Eintr. Frankfurt; FS Frankfurt—Kickers Offenbach(in Offenbach); Wormatia Worms— Reichsbahn Frankfurt; FK 03 Pirmaſens— FV Saarbrücken; TSG 61 Ludwigs⸗ hafen— S Wiesbaden. Baden: SV Waldhof— Vfs Neckarau; SpVg. Sanodhofen— FV Offenburg; 1.§ Pforzheim— ViR Mannheim; VihB Mühlburg— Phönix Karlsruhe. Württemberg: Stuttgarter Kickers— SS Ulm; F Zuffenhauſen— VſB Stuttgart; Spfr. Stuttgart — Ulmer FV 94; Union Böckingen— Stuttgarter SC, Spog. Bad Cannſtatt— Se Feuerbach. Bayern: Jahn Regensburg— FC 05 Schewinſurt; 1860 München— Bayern München; Spog. Fürth— VfB Coburg; Be Augsburg— Schwaben Augsburg. Heſſen: Hersfeld— ViB Friedberg; Hanau 93— Kurheſſen Kaſſel; SpV Kaſſel — SC 03 Kaſſel; Kewa Wachenbuchen— BC Sport Kaſſel. In England ſteigt die fünfte Hauptrunde zum Pokal, Uruguay und Peru kämpfen um die ſüdamerikaniſche Meiſterſchaft und in Liſſabon treſſen ſich die Schweiz und Portugal zum Länderkampf.— Im Handball erprobt der Gau Süoweſt, der ſich oſſenbar für die Adler⸗ preis⸗Spiele viel vorgenommen hat, ſeine Elf noch ein⸗ mal in Haßloch, wo der ViL als Gegner auftritt. Der Gau Württemberg ſucht ſeine beſte Adlerpreis⸗Vertretung in einem Auswahlſpiel zweier Gaumannſchaften. In beiden Gauen fallen die Punkteſpiele diesmal aus. Immer⸗ hin haben die übrigen Gaue ein umfangreiches Meiſter⸗ ſchafté⸗Programm: Baden: BfR Mannheim— S Wald⸗ hof; Tgd. Ketſch— Tſchft. Freiburg; Freiburger FC— TS Oſtersheim; TV Weinheim— D Seckenheim. Bayern: Poſt SV München— Bamb. Reiter; TV 60 Fürth —1860 München; Reichsbahn München— Pol. Nürnberg; 1. FC Bamberg— Spg. Fürth. Heſſen: TV Jahn Gen⸗ ſungen— TV Keſſelſtadt: CT Heſſ. Pr. Kaſſel— MSV Hanan; Sy Kaſſel—Tuſpo 86/09 Kaſſel; Ss Arolſen— Kurheſſen Kaſſel. Am internationalen Handball⸗Turnier in Berlin ſind u. a. auch die Städtemannſchaften von Karls⸗ krona und Kopenhagen beteiliat. Hocken Bei den kaöiſchen Meiſterſchaftsſpielen wird ſich ber HC Heidelberg ſeinen Weg zum Titelgewinn auch von der Tgöͤ 78 Heidelberg nicht verlegen laſſen. Außerdem ſpielen noch: TV 46 Mannheim— Mi Karlsrube, T 46 Hei⸗ delberg— BfR Mannheim, M7é Mannheim— Germania Mannheim. Auch im Gau Südweſt nehmen die Punklte⸗ ſpiele ihren Fortgang: Eintracht Frankfurt— TV 57 Sachſenhauſen, TSc 61 Kaiſerslautern— Mainzer HE, Mainzer RB— Wiesbadener THC. Dazu kommen im Gau Süsweſt die zahlrei hen Spiele um den Aufſtieg in die Gauklaſſe.— Im Rugby tritt die deutſche National⸗Mannſchaft in Mailand gegen die Italiener an. Unſere Freunde haben auch in Fieſer Sporart verblüffend ſchnell Fortſchritte gemacht und in vertrauter Umgebung muß man ſie ohne weiteres als ge⸗ fähnliche Gegner betrachten. Wir haben daher gut daran getan, unſere ſchlagkräftigſte Mannſchaſt aufzubieten, um bei den ehrgeizigen Italienern keine böſe Enttäuſchung zu erleben.— Einen großen Tag hat der Winterſport Es wimmelt geradezu von Veranſtaltungen. Das be⸗ deutſamſte Ereignis ſtellen unbeſtritten die Ski⸗Weltmei⸗ ſtepſchaften in Zatopane dar. Eine Woche lang kämpfen die Beſten der Welt, die„Sterne“ der Norweger und Schweden, die Polen, die Schweizer, die Italiener und die Deutſchen um insgeſamt acht Titel. Nach der Eröfſnungsſeier am Samstag tritt man mit den Entſcheidungen der Abfahrts⸗ läufe(für Männer und Frauen) in die Wettbewerbe ein. Von unſeren Frauen lallen voran natürlich Chriſtel Cranz) erwarten wir das ſchon traditionelle vorzügliche Abſchneiden; zu hofſen iſt, daß die Männer ihnen nach⸗ eiſern. In Zürich finden die Eishockey⸗Welt⸗ und Europa⸗ meiſtepſchaften nach einer Woche aufreibender Kämpfe ihren krönenden Abſchluß und in Prag erlebt das Duell zwiſchen den beiden famoſen Engländerinnen Megan Taylor und Cecilla Colledge im Kampf um die Weltmeiſterkrone im Eiskunſtlaufen eine Neuauflage. In Deutſchland iſt die Zahl der winterſportlichen Veranſtaltungen ſo groß, daß wir uns mit einer einfachen Aufzöhlung begnügen müſſen: Deutſche Meiſterſchaften im Skeleton und Lenkſchlitten in Schierke, Südd. Zweier⸗Bobmeiſterſchaft in Garmiſch, Ski⸗ wettkämpfe des RAD bei Innsbruck, Skiwettkämpfe des NScͤ in Innsbruck; Meiſterſchaften von Heſſen in Gers⸗ feld, von Bayern(alpine Komb.) in Rottach⸗Egern, Schwarz⸗ wald⸗Titelkämpfe am Feloͤberg, Schwäb. Meiſterſchaften (-mal⸗10⸗Km.⸗Staffel) in Wangen, Rennſteig⸗Dauerlauf in Oberhof, Südweſt⸗Meiſterſchaften in Oberreiſenberg. Beim Eisſchnellaufen in Oslo ſind auch die beiden Deutſchen Wazulek und Stiepl beteiligt.— Bei den Berufsboxkämpfen in Dortmund klettert Walter Neuſel, übrigens zum letzten Male vor ſeinem Frankſurter Kampftag, gegen den ita⸗ lieniſchen Meiſter Santa de Leo durch die Seile. Guſtav Eder verteidigt ſeinen Meiſtertitel im Weltergewicht frei⸗ willig gegen den Wiener Huditſch.— Die Turner leiſten ihren Beitrag zum Winterhilfswerk, indem ſie Reichsriegen nach Graslitz, Osnabrück, Aſch und Olden⸗ burg entſenden. Eintracht Frankfurt tritt zu einem neuen Vereinskampf gegn 46 Mannheim an.— Im Schwimmen ſeien die HJ⸗Kämpfe in Darmſtadt, das Treſſen Augsburg gegen Heidelberg, die Prüfungskämpfe der ſchwäbiſchen Shwimmer in Stuttgart und die reichsoſſenen Prüſungs⸗ kämpfe der Studenten in Leipzig erwähnt. Das hervor⸗ ragond beſetzte Frankfurter Reit⸗ und Fahrturnier findet ſeinen Abſchluß.— Im Gau Sücweſt beginnen die End⸗ kämpfe im Mannſchaftsxingen. Deutſche Ringer erledigen ihren letzten Start in Schweden und bei den Pariſer Rad⸗ rennen vertritt Wengler die deutſchen Farben. vorzuſchieben, und wie der abgewehrt wird, auch einen zweiten. Sein blockierter Läufer wird oben⸗ drein frei, die ſchwarze Königsſtellung gerät in Ge⸗ fahr, Bogoljubow überlegt lange wie er ſich aus der Affäre ziehen ſoll, zum Schluß ſtehen die beiden Geg⸗ ner materiell wohl gleich, aber Eliskaſes in der gün⸗ ſtigeren Poſition. Und richtig führte er das Spiel geſtern abend ſehr elegant und ſicher in Fünſviertel⸗ ſtunden zu Ende. Das zweite Spiel brachte ein raf⸗ finiertes Bauernopfer von Bogoljubow, ſehr maſſive und wirkſame Turmangriffe von Eliskaſes, auch die Damen ſind ſehr aktiv, es gibt etliche ſehr oͤrama⸗ tiſche Momente, aber Eliskaſes dringt nicht durch. Diesmal trifft er auf eine Abwehr, die nicht zu durchſchlagen iſt. Die Partie ſtand am Dienstag abend noch offen, wurde aber dann geſtern in einer halben Stunde auf remis zu Ende geſpielt. Damit ſteht der Wettkampf auf 10/4:7½, und Eliskaſes iſt gut im Vorteil. Theoretiſch kann aber Bogoljubow ſich noch durchſetzen, wenn er heute die ſchwarze Partie gewinnnt; denn Eliskaſes muß, um als reiner Gewinner daſtehen zu können, mindeſtens 11% Punkte beiſammen haben. Der Abend wurde dann mit ſehr anregenden und geiſtreichen Kombinationsvorträgen hingebracht, in dem jeder der Meiſter über„ſeine“ Partie ſprach. Bogoljubow betonte zum Schluß,— und darin hat er ja ſehr recht,— wenn man gutes Schach ſehen will, muß man den Spielern Zeit laſſen. Die große Simultanvorſtellung der beiden Mei⸗ ſter im„Deutſchen Haus“ am Mittwoch wurde ſo „abgewickelt, daß Bogoljubow 44 Gegner über⸗ nahm, Eliskaſes 3t, und der Mannheimer Stadt⸗ meiſter Heinrich 20, meiſt Feudenheimer Schüler, die ſich wacker hielten. Es war ein ſehr unterhalt⸗ ſamer Abend, beſonders natürlich auch bei Bogol⸗ jubows amüſanter Spielweiſe, der bei Simultanpar⸗ tien immer ſehr aus ſich herausgeht und mit erläu⸗ ternden Witzworten wie ein rechter Pädagoge nicht ſpart, während Eliskaſes auch hier als tief verſunke⸗ ner, ernſter Problematiker erſcheint. Eliskaſes gewann 25, verlor nur ein Spiel (Gleißner⸗Feudenheim) und machte 5 remis Jakob⸗Frankenthal, Schnepf⸗Mannheim, Wilh. Müller⸗Ludwigshafen, Dr. Müller⸗Ilvesheim und Weinacht⸗Feudenheim. Er gebrauchte 4,5 Stunden. Bogoljubow verlor in 5 Stunden von ſeinen 44 Partien 2 gegen Dirſchel(Mannheim) und Kam⸗ merer(Feudenheim). Remis erzielten die Mann⸗ heimer Spieler Häringer, Kohlmüller, Pfeifer, Reiſer, Schmeckenbecher, Spie⸗ ßer und Eichhorn aus Waldhof, Foltz aus Käfertal, Karch vom Pfingſtberg, Schrezer aus Speyer und Gramlich aus Sandhofen. Bleiben 31 Gewinnpartien. Meiſter Hein rich ließ ſeine Leute eine Zeitlang gut voranſpielen, und zeitweilig ſtanden ſie prächtig, aber dann mußte einer nach dem andern ins Gras beißen, und es blieben nur die beiden Remisſpieler Irmgard Bock und Wollmann aus Feudenheim. Die 19., wohl die abſolut entſcheidende Partie, wird heute entgegen dem Programm im Kaffee Merkur, geſpielt. Hr. Deutſche Ringerſiege in Malmö Auch am zweiten Tage des internationolen Ringer⸗ turniers in der ſchwediſchen Stadt Malmö konnten die deutſchen Vertreter einige Male ſiegreich ſein. Fritz Wei⸗ lart konnte auch den Schweden Widell bezwingen, aller⸗ dings»ur knapp mit:1 nach Punkten. Unſer Bantam⸗ gewichtler Kurt Allraum kam zu Sieg und Niederlage. Gegen den Schweden Erik Persſon unterlag er in 51768 Min. entſcheidend, ſiegte dann aber über den Schweden Thor Nilsſon ſiegreich. Ludwig Schweickert kam gegen Forsberg zu ſeinem zweiten Schulterſieg. Er legte den Schweden in:27 Min. auf beide Schultern. Gegen den Finnen K. Pihlamafäki konnte auch Schmitz nicht aufkom⸗ men, er wurde einſtimmig noch Punkten beſiegt. Nicht iel beſſer erging es dem Deutſchen Hoffmann, der allerdings in Ivax Johansſon einen ſchmer zu bezwingenden Gegner hatte. Einen ſchweren Staud hatte auch Paul Böhmer gegen Schwedens Olympiaſieger Axel Cadier. Bereits in:07 Min. unterlag Böhmer entſcheidend. — 0 Greitag, 10. Februar 1939 Neue Maunheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 68 *— 1 iiiei NSer Sageolaleuclen Hartelamitlichen Bekeuntmachunged eawommen X 2 n Nation altheater 7 eater: 2 r„Tiefland“. Au alle Ortsgruppen des Kreiſes Manuheim Keelswaltung Mannheim, Rheinſte. 3 Neues Theater n Roſengarten:„Die Karlsſchüler“. f Libelle: 16.15: Uhr Kräppelkaffee des„Feueriv“ Schießausbildung. 1. Die Piſtolenſchützen der Kreis⸗ 10 ma 2 Ortswaltungen 20.90 Uhr Kabarett und Tanz. S unſchaft treten am Samstag, 11.., ab 15 Uhr auf dem Friebrichspark. Dle Ortswalt iebri iſt v Kunſthalle: 20.15 Uhr: Lichtbildervortrag von Prof. Dr. K. 0 Schießſtand der Schützengeſellſchaft von 1744 an der Heie park. Die Ort ung Friedrichsvark iſt von Nießen⸗Köln:„Theater und Feſte des deutſchen Barock“, Straßenbahnhalteſtelle Neckarplatt an. Reſtloſes Erſcheinen D 5, 11 nach B 1, 10/1 verzogen. Der neue Dienſtſtunden⸗ Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ iſt Pflicht. 2. Die KK⸗Schützen der Kreismannſchaft treten plan wird noch bekanntgegeben.„Stadt Baſel“: Konzen(Lerlauderuna, ˖ k 10 Irn 2. In 9— am Samstag, 11.., ab 15 Uhr auf dem Polizeiſchießſtand Ortsjugendwaltung Strohmarkt. Am Freitag, 10. 2. Tanz: Palaſthotel. Parkhotel. Libelle. Wintergarten. ort Frankfurt a.., vom 10. Fe ruar: In der 1 an. Auf das perſönliche Schreiben wird hingewieſen. Monatsverſammlung. Sämtliche Betriebsjugendwalter und Lichtſptele: Nacht vom Donnerstag zum Freitag hat ſich eine Dienſtanzug. Referentinnen haben mit ihren Stellvertreternlinnen) e„Der S 9 ohnt grundlegende Aenderung des Wetters 4 pünktlich um 19.30 Uhr im Ortsgruppenheim in 6, 12 tanzt inkognito“.— urg:„Di. Unſchuld vom in Sü ſt ã Kreisorganiſakionsamt. Gaupiſtelle Schieten zu 9 e W Lande“.— Palaſt:„Pour le meérite“.— Gloria:„Napoleon— 93 70 9 Ortsgruppen der NS DAN iſt an allem ſchuld“.— Scala, Capitol:„Pour le mérite“, 5 5 192 9 0 Niederungen Ilvesheim. 10.., 20.90 Uhr, Appell der Politiſchen Ständige Darbietungen: 1 S1 SFr5 it von etwa 10 Grad geführt. Die Weſtſtrömung wird Leiter. Walter und Wärte der Gliederungen im Schulhaus. Kraſt durch Freude Städtiſches Schlokmuſeum: Geofiner von 10 bis 12.30 und für die nächſte 84——— bleiben ſo Ilvesheim. SA⸗Sturm 13/171, Mhm.⸗Seckenheim, be⸗ Achtung, Köͤß⸗Wanderer! Am Sonntag, 26. Febrnar, von 14.30 bis 16 Uhr.; ild ginnt mit der Auſſtellung und Durchführung einer Sac Großwanderfahrt nach Bad Dürkheim. Sonderzug ab Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. daß ſchnell wechſelndes und ziemlich mildes Wetter o abercen⸗Gemeinſchaft), Meldungen für den Er⸗ Höf. 10960 8 8 Dürkheim aus 3 E 7. 20: Geöliner von 10 bis 18 uno von zu erwarten iſt. erb des SA⸗Sportabzeichens haben ſofort bei der Dienſt⸗ werden vier verſchiedene mehrſtündige Wanderungen in 18 17* ſtelle S Em G5 S die herrliche Umgebung durchgeführt. Am Nachmittag Tanz⸗ Sonderſchau: Schatteurtſſe der Dalbergzeit. ———PP de2h*———.5 Rageunf eelg; e10 f6rfeaak. Gebinetoen 640 1 Borausſage für Samstag. 11. Februar inen.„ 5 1 N. äfts⸗ aal: Et V 2 3 JJJJJCCC0000 00T0T0PPT0TTGTGTTTTThTPTGTCbTTT—PTPTTPTTTTPP0cccc˖c 0 Mheintor. 10.., 2„Dienſt⸗ Lich buntag, 12. 2. i Sonderausſtellung: Meiſterwerke niederländiſcher Maler 4 0 politiſchen Leiter, NSV⸗Walter, Straßenzellen⸗ und Block⸗ dem Ruheſtein e 5 in alten Sepofſchen Wiedergaben. ſchläge, Temperaturen bei + 8 Grad, weſtliche obmänner im Wartburg⸗Hoſpitz, F 4, 7(hinterer Saal). Mannheim(P3 rabeplat) pünktlich 56 Ubr, 8 Manuheimer Kunſtverein. 1. 1. 1: Geöffnet oon 10 bts 19 Winde. 80 Waldhof. Am 10. 2. treten ſämtliche Politiſchen Leiter, gen bei Geſchäftsſtelle Plankenhof und O 15 0 1 5 und 14 bis 16 Uhr Daß⸗Walter und NSB⸗Warte zellenweiſe an der Station⸗ Ftli mnibusgeſellſchaft. Städtiſche Schlotzbücherei: Ausleibe von 11—13 und 17 bis 5 ſtraße(Luzenberg) Uniſorm, Zivil mit Armbinde naler, O6,5. 19 uhr Leſefäle:—19 und 15. 10 Uyr. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Februar ne(Sus 9 an. Un„Btvi Sonntag, 12.., nachm., in den Rheinauer Wald. Ab⸗ Gedächtnisausſtellungen für Giambattiſta Bodont und 8, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum an 10. 2, 20.15 Uhr, Sieung im Rathausſaal gang: Endſtation der Straßenbahn(Rheinau) Linie 10 Laurence Sterne. 10 Februar 6,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr ſorm SS Städtiſche Volksbücherei, Zweiaſtelle Necarſtadt, Lorging. 7³ Grad 4 8 5 nach dem befreiten Sudetenland. ſtraße 16 Ausleihe: 55 19 Leſeſaal geöffnet 8 NS⸗Frauenſchaft mnibusfahrt v. 12..—19. 2. nach Hurkental(idealer Win⸗ von 11 bis 18 und 16.30 bis 21 Uhr Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern fr Waldpark. 10.., 20 9 Uhr, Singen in der Dieſterweg⸗ ab Karlsruhe 47.00(mit Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 10 halb 8 beute früh 9019 Uhr 29 chule. 8 Skikurs 62.„ab Stuttgart 43.60(mit Skikurs—5 8 Horſi⸗Weſſel⸗Platz. Die Zellenfrauenſchaftsleiterinnen 48.60) RM. einſchl. Fahrt, Verpflegung, Unterkunft, Fü⸗. 5 5* 23 Liter je Geviertmeter. können die Hefte„Deutſche Hauswirtſchaft“ bei Stephan, rungen und Beſichtigungen. In München, der Stadt der Städtiſche Muſiebücherel, I.* Arete9e 760 10 bis 13 Brabmsſtraße 3, abholen. Bewegung, iſt ein Tag Auſenthalt(Stadtführungen) vor⸗ und von 16 bie 1 Uhr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar öntsmarcplac. Die Heſte„Volks⸗ und Honswirtſchaft“ geſehen. Anmeldungen bei den KoͤF⸗Geſchäftsſtellen. Städtiſches Hallenbad, U 3. 1: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. en bei Fenge, Heinrich⸗Lanz⸗Straße 2, abgeholt werden. Uuc 4/9 vom 16..—21. 2. in die Reichshauptſtabt. Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von.307bis 17 Uhr. Ppein- Meo⸗ 7.] 9 10, nhein ⸗Regei.8 0 10. Jugendgruppen: zu der Internationalen Automobil⸗Ausſtellung. Alle Auskünfte durch den Verkebrs⸗Berein. Teleion 949 21. Wpeinſelbey.01485.821 691.72 97.78 1. l168 Pag. Bismancblet, Enbeſ n eilnehmerpreis beträgt für Bahnfahrt, drei Uebernach⸗ Breiſach. 192ʃ1.67 1,651.65.40 Ksln 2800187 17717T1 boldt, Neckaran⸗Oſt, Waſſerturm und Wohlgelegen. 10.., tungen mit Frühſtück. Eintritt in die Ausſt. 28 RM, Bahn, 4 2 Kehl.222001.94 1951.5 Neckar⸗Vegei 20 lühr. Sportabend in der Lifelotteſchule, Nuitsſtraße. fahrt und Eintritt zur Automobil⸗Ausſtellung(Uebernach⸗ Was hören wir? Maran,: 8150 14%/ ee .⸗Gr. Waldpark. 10.,., 20.15 Uhr, kommen alle Mä⸗ ten bei den Verwandten) 1750 Mark.— Die Mannbeim.1/532.50 245 271 Mannheim.57252,248J2.40 Sel zu einer Probe für den Gemeinſchaftsabend in die Abfahrt erfolgt am 16. 2. ab Harlsruhe Hbf. 17.52 Uhr, Dieſterwegſchule. Ankunft in Berlin Anh. Bhf..34 Uhr. Soſortige Anmel⸗ Samstao, 11. Februar 0 05 Keiceſerde, Sielae Schneebericht Grelkurgeſolgſchaſt. Die, für, 98 Schieſen veſimmten b alen Kb8,Geſchektstellen. Selihn: Naorgenlled,—blte Gomneſer 1. Gzo, due Tameraden treien am 12..,.45 Uhr, am Schießſtand der Volksbildungswerk 2 rühkonzert.. Soo: Aus Frankfurt: Waſſer⸗ Schwarzwald: Achützengeſellſchaft gegr. 1744(Feudenheim) in tadelloſer Montag, 13..: Rechenkurs„Knifſe und Borteile bei ſtandsmeldungen.—.10: Gymnaſtik.—.30: Morgen⸗ 4 niſorm an. Für Munition ſind 40 Pſg. mitzubringen. e e tr. 1 8 i muſik.—.20: Für Dich daheim.—.30: Reichsſtatthalter Feldberg: ſtark bewölkt, +. 1 Grad, Schneehöhe 60 em; * Bannorcheſter. Die Proben finden von jetzt ab regel⸗———* bieſem 45 Aichafk 1000 Reiche rte 5 Sikler Ku—9 e e * mäßig jeden Dier 5 e, U 2, 5, amtenſchaft.— 10.00: Reichsmuſiktage der Hitler⸗Jugend. 1 73 S 5 * BF der Aula Kurſus werözen auch noch vor Kursbeginn angenommen.— 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender.— 12.00: Von— Se ee AnMarineGefoläſchaft 3/171. Sonntag, 12..,.30 Uhr, Volkschor Mitaas geek— 9 Soe 5 9 Bärentai⸗Altglashütten: Sprühregen, + 5 Grad, Schner⸗ Mierien A 2⁵ Maz zum Nöchſte Proben in der„Liedertaſel⸗, K 2: Montag, Gute Laune.— 16.00: Aus Köln:„Alaaf“ u.„Hetau“. 18.00: böhe 15 em, Pappſchnee, Sport mäßig. gen. Sämtliche Beurlaubungen ſind aufgehoben. 183.., 19.30 Uhr, Probe für Männer, Mittwoch, 8.., 20 Achtung— Achtung! Der Zeitfunk bringt den Tonberich! Hinterzarten⸗Titiſee: heiter, 0 Grad, Schneehöhe em, BDM Uhr, Probe für Frauen. 8 270** Lückenhaft, Sport mäßig. 4.10: es tanzt mit.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Biend⸗Furtwangen: ſtark bewölkt, 0 Grad, Schnee 5 Reg. Alle BDM⸗Mädel, die am Reichsberuſswelt⸗ Aus Wien„Wir blenden auf“.— 24.00: Nachtkonzert. 2⁵ 02 Raubrei Stt und Robel—* ampf teilnehmen, kommen in Dienſtkleidung. Achtung Baltikum⸗ und Freikorpskämpſer! Dentſchlandſender Schön ald⸗Schonach; + 1 Grad, Schnerböhe 28 cu Jugendſilmſtunde am 12. 2. im Capitol. Die Gruppen⸗ Am Samstag, dem 11. Februar, abenbs 20.90 Uhr, fin⸗.00: Glockenſpiel und Morgenruf.—.10: Eine kleine Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig. lührerin meldet umgehend deim Bann, wievtel Karten ſie bet in der Wirtſchaft„Tivoli“, Käfertalerſtraße 58, der Melodie.—.30: Frühkonzerk.— 10.00? Aus Leipzig: Hornisgrinde: ſtark bewölkt.. 1 Grad, Schneehöhe 50 ierzu benötigt. nächſte Kameradſchaftsabend der Mannheimer Freikorps⸗ Schulfunkfeierſtunde aus der Thomaskirche.— 11.00: Nor⸗ em, Pappſchne, Ski und Rodel gut. Führerauwärteriunen! 10.., 20 Uhr, Heimabend in kämpfer ſtatt. Angehörige ſind willkommen. malfrequenzen.— 11.30: Dreißig bunte Minuten.— 12.00: Ruheſtein⸗Hundseck: ſtark bewölkt,- 3 Grad, Papp⸗ 328 Die Bunbesgruppe Maunhein-Cabrwigsbeſen hes Bunbes Nenechs Rochrictel.— 14b0r, Alerlet won dwel 7is dreii ſorse, Si und Kcdel mükie⸗ * eueſte richten.— 14.00: erlei von zwei bis drei 4— 3 ee heimattreuer Schleſier— 15.15: Singender klingender Welbbtenreipek.— 16.00- f + 5 Grad, Schneehöhe 10 em, ee ät Aus Köln:„Alaaf“ und„Helau“.— 18.00: Das aroße Pappſchnee, Sport mäßig. er Schule in Uniſorm. Ausweis mitbringen. hält am Samstag, dem 11. Februar, abends 9,0 ubr, im Vorbild.— 18.45: Muſikaliſche Kurzweile— 1000: Sport Kaltenbronn-Hohloh: ſtark bewölkt, + 2 Grad, Spnee⸗ Antez, U4 und 1e Linpenbo aub Wolbpetk., 10. 2, 20 Ubr, een. RR 5 Oung Der, Voche.—18: Bunte Ausleſe.— 2040, Schwarzer böhe 2n em, Pappſchnee, Sport mäßig. Antreten Dieſterwegſchule. Sport mitbringen. ren Kabpenabend ab, zu dem alle Lanbsleute und Peter.— 22.00: Sportnachrichtenn 22.008% Inter Dobel⸗Herneunalb: Regen, 5 Grad, Schuerhöhe 8 eme Gäakabe Untergau 171. Sofort Fächer Leeren. eingeführte Gäſte herzlichſt eingeladen ſind. gnmationales Winterſportecho.— 28.00: Bunte Klange, 8 äckenhafk, kein Sport. W.40 Tealle nsss 1 E kuhren der Deut E Mutter Preug8 calleunuuxeRBeT Knatuiet So rE Le E278. Preuß. en⸗ 2333 .10 99— Führer und iGeigekanmer hat öurch Gie Mütter und anſchezerd die Ghn die Tlosfändier! Obne Sewähr Nachdruck verbeten erordnung vom ezember 1938 ein Mütter im er von 65 bis 70 und 60 bis 65 Schlafzimmer Ehrenkreuz der Deutſchen Mutter geſtiftet. Jahren vordringlich bearbeitet werden. Haur, mit 285.— dehe 8.. 8 2 Dieſes Ehrenkreuz exhalten raſſiſch und ſozial[ Die über 70 Jahre alten Mütter werden das(Foſſierk. 9—5 die Loſe gleicher Nummer in den beiden vollwertige Mütter, die vier und mehr Kinder Ehrenkreuz, ſofern eine unverzügliche Antrag⸗ 1 naturlack teilungen I und II Todes-Anzeige tlebend geboren haben. Die Vorbereitungs⸗ſſtellung erfolgt, bereits am Muttertage 1930/1 Anrichte 5 arbeiten für die Verleihung des Ehrenkreuzes(21. Mai 1939) erhalten können. Die anderen1.Liſch 3. Ziehungstag 7. Februar 1989 Nach langen, schweren Leiden wurde unser ſſind vom Reichsminiſter des Innern den Ge⸗ Mütter werden jedͤoch erſt bis zum Muttertag 1 165.⸗ dn der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 0 lieber Vater, Schwiegervater und Großvater meinden übertragen worden. Mit der Durch⸗ 1940 mit der Verleihung rechnen können. 0 0—— 2 Gewinne zu 20000 RM. 389628 83 1 fubgg iſt in Mannheim das Stadtjngendamtl um eine Ueberbelaſtung der Abteilungbreis M. 450. 2 Hewinne zu 3000 2785 L d 57 Mohr n Rö betraut, bei dem eine Ahteilung„Ehren⸗ zu vermeiden, wird dringend 15 Gewinne zu 3088 KM. 21837 118804 188800 udavig—4 65 Deutſchen Mutter“ gebildet wor⸗ 66 0 zun 10 5 Ader ch.Baumann älu. 2300 9 6 ee ee e, im 71. Lebensjahr durch einen santten Tod erlöst. den 9 Jahre einzureichen. Da nreichen derſerkauſehäuſer inne zu 8 Die Anträge auf Verleihung des Ehrenkren⸗ Anträge muß ſchriftlich erfolgen. Um einen 1 1. Nr.-6 378509 6761 20528 242587 248801 9898 Mannheim(Cangstr. 31), den 9. Febr. 1989. zes können von dem zuſtändigen Ortsgrup. reibungsloſen Ablauf des Geſchäftsverkehrs zuff Leraru en 8280 808 888/ 628 2 penleiter der DAp oder Lem Kreiswart ermöglichen, ſind perſönliche Vorſprachen Uorel Haus 230882 27006 274928 277552 8287 293038 des Reichsbundes der Kinderreichen oder aberſwenn irgend angängig, zu unterlaſſen. Das 1849 366504 387029 Augusi hiohr und Frau auch von anderer Seite, insbeſondere aber von Stadtjugendamt wird von Amts wegen die e ee Katharina Mohr den mündigen Kindern der Mutter geſtellt Mütter ooer volljährige Kinder vorladen, um But erhalt. 41884 110708s 116074 123525 168574 182808 1887289 1 Nia Mol werden. die notwendigen Unterlagen für die Antrag⸗ 83 3—— Johanna V, geb. Mohr Die große Zahl der Mütter, die vorausſicht⸗ ſtellung zuſammenzuſtellen. Lexron-Apzüge 2 278557 284586 288680 311861 3127 Joseſ hay lich das Chrenkreuz erhalten können, hat den Mannheim, den 7. Februar 1030. mittl. Gr., z. vk. 515884 359644 368315 384019 Reichsminiſter des Innern veranlaßt, daß 5 Eichendorffſtr. 8, 182 Gewinne zu 800 RM. 2918 7600 7728 1 Die Feuerbestattung findet Samstag, den 11. Febr., zunächſt die Anträge für die über 70 Jahre Der Ober ürgermeiſter. 3. Stock rechts. 17998 21441 25953 27023 28841 34330 380 41124 41587 48778 53861 58153 82818 884 um 12 Uhr statt. 0 65152 67599 82319 84744 94284 95885 97177 aniii jggn in ſi S — oopbBne 158421 181286 152823 182888 184758 1684 elKäufe 188737 169888 172872 174455 176628 1788 182946 193849 184798 19770 188222 20418 76863 277354 278824 281528 297884 309 Thürmer- 314180 318815 320305 322822 329733 3888 8 352814 356805 357548 377850 3782 2 561311 64 391831 382446 393144 5843 Der Allmächtige hat meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Piano K 3 7 1 180 Ke In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen Grobvater, Urgroßvater und Schwiegervater, Herrn 0 ue 22 En SCC soielt, preiswert 4 Gewinne zu 5000 RM. 152797 347588 abzugeben, a eyp Das ist es eben, was Sie einmal selbst 9 —*6 adit KRaten iestsiellen solleu.— Sie haben bel 24 Gewinne zu 2000 RM. 11013 20449 7782 5 12⁵ 163717 166452 219925 2845 ar old Nöbel-Schmid' in E 3, 2 die 97 5 3005540 2.* 3 32 Gewinne zu 1000 R 520 50229 934 A e 1 S 123540 13 V278 14399 2997 2% K 2. 12 e werden auch über die Pteise 217155 257216 305509 360788 367459 375547% ansenehm übertascht sein, deun 894799 Jrößtes Laget Gute Mövel brauch icht t. 80 Gewinne zu 500 RM. 80588 40051 44081 47930 Baumeisier am Platzs FF Sosis, 52288 55850 57579 81125 88529 84870 zu sein! 104987 130 135787 138779 178722 178118 10 5 182 244059 229758 251408 255657 2881840 263435 266454 273022 283001 284110 2887718 am Mittwoch, dem 8S. Februar 1939, im 71. Lebensjahre zu sich gerufen. 2 334903 339561 344157 350109 860081 362837 363664 364766 376123 180 Gewinne zu 900 RM. 1871 14702 17393 18062 18945 20356 30701 32800 37136 41975 45264 GE E S 48411 51470 52005 53564 86977 86823 8833 Mannheim, den 9. Februar 19309. 95 85260 88009 10056 185 0 86300 88099 00848 10851 113067 1179975 Große Merzelstraße 26 90 118268 121656 121703 123702 12 1272898 131406 131887 122180 134204 138648 144832 b——— ü Im Namen der Hinterbliebenen: klete 201840 217918 220083 227184 227211 22774 inn Waise! E K Ia 315707 318018 318603 321859 328981 329069 ran ai Grina atze Neckel 344280 352785 356429 356799 360079 361047 367573 560288 372405 397952 399208 Auherdem wurden 4670 Gewinne zu je 150 RM. gezogen, Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000 000 RM. 2 zu je 500 000, 2 zu je 300 000, 2 zu ſe 200 000, 2 zu je 100 000. 2 zu ſe 75 000, 4 zu je 50 000, 10 zu ſe 30 000, 18 zu ie 20 000, 90 zu ſe 10 000, 176 zu ſe 5000, 350 zu ſe 3000, 880 zu je 2000, 2724 zu je 1000, 4468 zu je 500, 922 zu je 800 und 215 086 Gewinne zu ſe 150 RM. Piauolager .—eeſuunterkord- FAeül — Külatummer Wägen ſmit Matr. ſowie (— ſ. gt. erh. Seegr.⸗ m. Stür. Spiegel⸗ hiu. zu verkauf. Matr. bill. abzug. Starker 1889ſchrank f. 190 4, + ö, 11(Ladenſ Langſtr. 97, pt.— *1909*1882 andxagen L Lest die NMz ———— ————— Die Beerdigung findet am Samstag, dem 11. Februar, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhaille aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. 10.— zu verkauf. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1 Seite 7 Nummer 68 Freitag, 10. Februar 1939 Ein Film, von dem man spricht: SECKENHEINMERSTLR.13 2Mänben-Vonstellungen Samstag E onntag 2 herrliche Stunden im Hörchenlend! 1. Frau Holle 2 Die sieben Schwaben 3. Die blaue Blume (ionnsteiner Puppenspiel) 4. Hicky-Maus u. Modhenschau Preise ſür Kinder 30, 40. 50, 60 Pig. Erwachsene ab 50 Pig- Vorverkauf hat begonnen Ein ganszes Bucd höunte maa füllen mit den Bobeshumnen der Presse über den ersten Curt-Goetz—Film jeweils 5 55 4 5 Paochos isk an allem schuld Curt Goeiz als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller. In weiteten Hauptrollen: Kirsten Heiberg Valerie von Hartens. Paul Henckeis, Else von Höllen- dortt. Max Gulistortt u. a. Ein Feuerwerk voll Witz, Humor und Komik.] Vorprogramm: Vom Hauswirt und Rieter auf dem Neeresgrund(Farbtontilm) .00.50.20 Uhr Ab heute: jugendliche nicht zugelassen! PAlAST Seckenheimer Strage 13 3B3BFF 15 ———— Karneval⸗ Goldnen Mainz 11.., 8ʃ Uhr: Maskenball 12. 2, 4u Uhr: I. Fremdensitzung 19. 2, 3u Uhr: Gr. Prunk-Fremd.-Sitaung 20.., IIu1 Uhr Rosenmontags-Zug 20. 2, 8ʃ1 Uhr: Rosenmontags-Ball 21. 2, 8u Uhr: Dlenstags- Ball Eintelttspreise i. Vorverk.: Maskenball 4.—. Pt.-Sitz.&.—..-,.-,.-,.-, Pr.-Ff.-Sltz.&.-,.-,.-,.-, 10.-, Rosen- montage-Baſl.&4.-, Dienstegs-Ball 2. Votverkauf in Mainz: Geschäftsstelle d. M..., Dominikanerstr. 6, Tel. 422 1T und D. Ftenz. Ludwigstraße& ſelefon 423 58. —— carneval · Verein.., P NMeute Freitas wieder der lustige Kangeęenabend mit Ueberraschungen im R 0 las; Sie euchen fndes garclinen dfecorsone e, 8 Kiein eAnseitgeſl äscht — i der NMM2 marbt 588 spannt Qu 1, 2 -Schule Knapp ⸗ 2z40 JMocRexe: Kursbeginn: 13. u. 16. Februar Einzelstunden jederzeit.— R&ceſaxeoo Alphornstr. 13 Ruf 533 30 —— Klein⸗ Transporie m. neuem Tempo⸗ lieferwagen b. billigſter Be⸗ rechng., auch nach auswärts. 546 Chr. Rieger, Käfertal, Eigene Scholle 56 Teſef. 500 16 Pelz⸗ Reparaturen Reuantertigungen billigſt Schüritz M 6. 16 560 9 1⁰ HERZ Konststtasse N4. 3/⁰4 Vier Nächte Ludwigshafener Karneval im„weitberühmten“ 5¹6 Ankerhof Damen-asken verleiht (Städt. Geſellſchaftshaus Bismarekſtraße 46) Vatter, Riedfeldſtraße 19 18. Februar, 20.11 Uhr: Das Saarpfälziſche Künſtlerfeſt im Ankerhof Alteisen Veranſtalter: Stadt Ludwigshafen und ſaarpfälziſche Altmaterial Künſtlerſchaft. AlteMaschinen Es ſpielt u. a, das Orcheſter des Reichsſenders Saar⸗ brücken unter der Leitung von Edmund Kaſpar. Karten zu RM..— im Borverkauf, zu RM..80 an der Abendkaſſe. 19. Februar, 17.11 Uhr: Der Ankerhof⸗Rummel„Ahoi!“ U. a. Ludwigshafens Büttenkanonen als Originale aus vergangener Zeit. Karten zu RM..— im Vorverkauf, zu RM..20 an der Abendkaſſe. Motoren usw. kauft gegen Kaſſe Heinrich Krebs, Pettenkoferſtr. 6. Fernſpr. 533 17. 590 Maske f. 6fähr. Mädchen zu kauf. geſucht. Da drœußen stehtein schwarzer Mann, die Kinder stqunen groß ihn an, der Karo bellt, die Eimma lacht und hat die Haustür qufgemacht. Der Schornsteinfeger sie belehrt, -weil hier so häufig rcucht der Herd- ie man die Klappe richtig stellt. Die Emma lacht, der Karo bellt Der Schornsteinfeger, qut gelcunt, bemerki erfreut und fast erstaunt, wie blitzeblank der Herd geputzt, er fragt, was Emma da benutz- Ich nehm' natürlich alle Tage Mein ATA-grob qus dem Paket, vrorquf der Name Henkel steht. 22 — „Gut“, scgt er,„und mit ATA-ſein krieg ich sogar die Hände rein.“ —Das scubre Mädchen ihm gefälli. Sie lacht, er lacht und Karo bellt. 20. Februar, 20.11 Uhr: Fernſos 205 40. Der Roſenmontags⸗Volksfaſching i. Ankerhof Weiner Karten, zugleich für den geſamten Volksfaſching Kielderschrank zu kauf. geſucht. Fernſpr. 223 65. 41822 Speisezimmer maſſ., dunk. Eiche, bis 1,80 Mtr., in Mur erſtklaſſ. Zu⸗ ſtand geg. Kaſſe geltend, zu RM..75 im Vorverkauf und an der Abendkaſſe. 21. Februar, 20.11 Uhr: Der Ankerhof⸗Maskenball des Verkehrsvereins und der Karnevalvereine mit Prämiierung der ſchönſten und originellſten Masken. Karten zu RM..— im Vorverkauf und an der Abendkaſſe. In die Preiſe ſind WHW⸗ Abgabe und Steuer ein⸗ zu kauf. geſucht. geſchloſſen. an d. Geſchäfts⸗ Vorverkauf in Mannheim: ſtelle.*188⁵ Muſikhaus Planken, am Waſſerturm, 0 7. 13, Ver⸗ kehrsverein, Plankenhof; Zigarren⸗Kivsk Schleicher, Gebrauchter am Tatterſall; Zigarrenhaus Dreher, E 1. 18. Auskünfte und Kartenverſand nach auswärts: Städt, Ver⸗ kehrs⸗ und Wirtſchaftsamt, Ludwigshafen a. Rhein, Fernſprecher: 620 11, 624 11, 625 11. Karuadnäuk zu kauf. geſucht. Ang. u. J X 62 an d. Geſchäfts⸗ ————————— ſtelle. 1894 Heute Verlängerung! Café RestaurantZzeughaus 0 4, 15 Semütiehee Pamillen-Sate D 4, 15 Stellengesuche formen, Bar tätig geweſen). ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Debernahme eines Sektbütetts während der Karnevalszeit ſuchen 2 Freun⸗ dinnen, 10 und 21 Jahre, mit guten Umgangs⸗ nette Erſcheinungen(bereits an der Kaution kann geſtellt werden. Eilangebote unter K E 69 an die Ge⸗ *1904 —— faanaathiue 50 Liter Wiener Modell, mit Kupferkeſſel ſehr gut erhalt., zu verkaufen. Ang. u. K B 66 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle.*1897 Marke, Thein“ techn. u. tonl. vorzüglich, billig bei Pfeiffer O 2, 9 Kunſtſtr. Zimmeröfen runder Tiſch u. Kommode bill. zu verkauf. M 3, 7. *1915 Porser- Teppich gowie Brücke und einige Vorlagen zu verkaufen. Anfragen unter Nr. 1884 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 1884 Ach uns! Gunst. Gelegenheit f. Milchhändler! Weg. Geſchäfts⸗ aufgabe ſofort prsw. abzugeb.: Gut erhaltene Muck-Kühnheke und Käsevitrine Anzuſ. Pflügers⸗ grundſtr. 26 b. G. Beckenbach Wwe., von 14—16 Uhr. 1781 Kinderbett mit Matratze faſt neu, preisw. zu Herkſ., ebenſo Lunaciumuun Kinderschaukel (ür 4 Kinder) f. Haus u. Gar⸗ ten geeign., bill. abzugeben. 91846 Lu.⸗Frieſenheim, Pfauſtraße Nr. 14 Anhänger f. Fahr⸗ u. Mot.⸗ Räd., 8 Gr. ab 25.- Ein uedes Reliches ganghoſen- Till Ein Ufs-Ffilm mit Hansi Knoteck⸗ Paul Richter Gustl Stark⸗ Gstettenbaur Katharina Berger- Ingeborg Wittmann⸗Hermann Erhardt- Viktor Gehring Drehbuch: Josef Delman, Ludwig Schmid- WIdy nãch dem glelchnamigen Romean von Ludwig Ganghofer Nusik: Franz E Ffiedl Produktion: PETER OSTERMAVYR Spielleitung: PAUL OSTERMAVR Einer der schönsten Romane ludwis Genshoters— mit einem zpannen· den Geschehen von liebe, Schuld und Sühne— erschließt sich uns in diesem wundervollen Füm; seine Menschen. Ungähligen durch das Buch bekannt und vertraut, nehmen Gestalt an, seine Band- Schaſt, die schweigenden Wälder und leuchtenden Berge. läßt uns ihren gansen Zauber empfiuden. Vorher: Ufa-Kulturfim„Arbeitsmaiden helfen“ und die neue Ufa · Wochenschau Füt Jugendliche zugelessent Exsi-Auffüſirumg ſieuie .43 4. 00.13.30 Uhr im Fahrradhaus Traitteurſtr. 17. 1848 Terkaulzanreines MationalTh lal— enenlung enete esgks große eachtung und dadurch guten Erfolg Vorstellung Nr. 195 KdF.: Kulturgemeinde Ludwisshafen Tiefland verk. Anzuſeh. vo—7 Uhr. H 4, 17. 3. St. ANZUGE NHANrEI Damen- NHäntel usw. Billigste Preise · Große Auswahll Etage für Damen-u. Musikdrama in einem Vorsplel und Günstig Zzu verkaufen: Antike u. moderne Möbel, Benler Teppiche und Brücken, Porzellan⸗ S ſiguren, Bronzen ete., Gold⸗ und 1% Brillautſchmuck. Silbergegenſtände J J. Diſtelhnt, M 1. 2a, Breite Str. S580 Herren-Kieldung,, S. Oltx —— Anf. 20 Uhr Eude gegen 22.30 Uhaꝝ Zahlungsaufforderung. Die 7. Rate der Platzmiete für 1938/39 war am 1. Februar 1939 fällig. Mieter, die bis 14. d. M⸗ nicht zahlen, ſind im Verzuge. 69 Nationaltheater, Ohrenleicen Hꝶt Ich vermeicen ſd eltes mindestens Iindern durch- Wo dro 8 90080 50. AKUSTIIKA- SPANDAU — 0 Die Deutsche Arbeitsfront Kreis Ludwigshaſen a. Rh. 0 Ns-Gemeinschaft Kraft durch Freude Der Höhepunkt des Faschings 1939 in sämtlichen Räumen des PEALZZBAUEsVs Maskenprämiierung, 5 Orchester, Sierkeller, Sar, Sektlauben Aotte: Frart eück clee Legene Sleuer u. WiW.10 Vorverkaut für Ludwigshaten: Kreisdieuststelle Kdf Lhafen Bismarckstr. 45; Buchhandiung Weinnold und Matthias, Bismarckstr.: Pelzhaus Chr. Schad Ludwiestt.Zigarren- naus Hauck Ludwigstraße.— Für Hannheim: 8. * Zigartenhaus Dreher; Zigartrenkiosk am Tattetsall. Karten an der Abendkasse Kassenöffnung 19 Uhr UFA-PaIs 2 + —— —4 — 9 ——— ——— Freitag, 10. Februar 1939 der Neuen Mannbeimer Zeitung HANDELS- WIRTSCHAFTS-zkrruNG Mittag-Ausgabe r. 68 —— Amislelier Prol. Dr. Arnhold: „Die deuische Raſionalisierung Im Rahmen der betriebswirtſchaftlichen Arbeitswoche zer Deutſchen Arbeitsfront in der Stiftsmühle bei Heidel⸗ And pra am Donnerstagvormittag in der Aula der Neuen Amtsleiter Prof. Dr. Arnhold(Berlin) über Baktuelle Thema„Die deutſche Rationaliſterung“. 1 Einleitend befaßte er ſich mit der Taylor'ſchen Arbeits ⸗ Uore, die einen grunoſätzlichen Fehler enthalte, indem ſie In Menſchen dem Werkzeug, der Maſchine gleichſtellt. — Deutſchland ſei dieſe Einſtellung ſchon lange über⸗ unden. Wir haben uns etwas grunoſätzlich neues ge⸗ chaffen, was auch zum Ziele hat, die Leiſtungen zu ſtei⸗ Bent Nicht die Maſchine, ſondern der Menſch iſt in den iebsmittelpunkt zu ſtellen; es gilt, ihm die Hilſe zu geben, die er zur Leiſtungsſteigerung braucht und alles zu Atltigen, was ihn dabei hemmt. In einer Zeit, in der f deutſche Wirtſchaft auf vollen Touren läuft, erhebt ſich — uns die Frage: wo nehmen wir die Menſchen, ihre Leiſtungen her, wenn ſie nicht da ſind. Von Jahr zu —** bekommen wir nicht mehr junge Arbeitskräfte, ſon⸗ kein weniger. Bis zum Jahr 1017 wird dies der Fall 8 Prof Arnhold aing dann kurz auf oie verſchledenen 1 orſchläge und bereits in Durchführung begriffenen Maß⸗ ahmen der Beſchafung von Arbeitskräften ein, die jedoch nur als einen Tropſen auf einen heißen Stein zu be⸗ zeichnen ſeien, wenn auch verſchiedentlich ſchöne Teil⸗ erfolge erreicht wurden. 14085 ſeien z. B. durch Umſtellung in den Betrieben, d. h. 8 urch, daß einzelne Arbeitskräfte der Arbeit zugeführt —— zu der ſie berufen ſind, Leiſtungsſteigerungen 5 ſchen.—8 v. H. erreicht worden. In bieſem Zuſammen⸗ mung ſtreiſte Prof. Arnhold auch die Förderung der Rück⸗ bändererbeweaung, die Heranziebung ausländiſcher Ar⸗ ſäötekräfte, die Frage der Einmannbetriebe, die Einſatz⸗ biokeit äkterer Leute und Unſallerletzter, die Verkürzung *5 Lehrzeit, das Problem der Frauenarbeit, die Frage —— Rangordnung der Berufe und der Ausbildungswer⸗ ſei eit der Ausbildungsſtätten. Zwei große Kraftquellen 50 en noch vorhanden. Die eine Möglichkeit liege in einer neſleren Ausbildung fedes Einzelnen. Dieſer Aufgabe die⸗ en die deutſchen Lehrwerkſtätten, in benen die fungen enſchen nach beſtimmten pädagoaiſchen Grundſätzen zu —— Leiſtung und höchſtem Wollen ausgebildet werden. In Deutſchlond ſind zur Zeit 2500 Lehrbetriebe vorhanden, von genen die Hälfte Lehrwerkſtätten ſind. Von dieſer plan⸗ Fanigen Ausbildung wurden bisher rund 150 000 deutſche Gengen erfaßt. Dazu kommt das Berufserziehungswerk der DAß, deſſen Entwecklung zwar erſt auf drei Jahre zurückreicht, zahlenmäßig aber imponierend iſt. Es bietet rwachtenen Menſchen Gelegenheit, ſich in ihrem Können und Wiſſen vorwärts zu bilden. 22 000 Lehrkräfte, Prak⸗ liker aus den Betrieben, ſtehen ihm zur Verfügung. Im letzten Jahr haben allein über dret Millionen Er⸗ wachſene an den gehrgängen teilgenommen. Aber nicht nur Menſchen müſſen ausgebildet werden, die Betriebe dertlen geordnet werden. Wir müſſen dafür ſorgen, daß her ausgebildete Menſch in den Betrieben eine Atmoſphäre, eine Orònung, einen Geiſt verfindet, in denen er ſeine Fähigkeiten entfalten kann. Viele innere Reibungen und Spannungen ſind in den Betrieben noch vorhanden. Alles as, was den Menſchen hemmt, ſeine volle Arbeitskraft zu Futſalten, muß beſeitigt, alles was geeignet iſt, ſeine Ar⸗ beitskraf⸗ vorwärts zu treiben muß geſtärkt werden. Prof. rnhold legte im einzelnen die pſyhologiſchen und tech⸗ niſchen Hemmniſſe o Hilfen dar, die hierbei in Frage ommen. Der organiſatoriſche Aufbau des Betriebes müſſe ein Führungsaufbau ſein. Dieſe ſoldatiſche Ordnung ent⸗ ſpre e allein dem Weſen des deutſchen Menſchen. Zur Irganiſchen Geſtaltung der Betriebe bietet das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung in der DAß ſeine Pelhe an durch beſondere euchten den Betrieb, ſuchen die kranken Stellen und nehmen den Aufbau des ganzen Betriebs vom Menſchen aus in Angriff. Betriebe, die ſo neu aufgebaut wurden, verzeichneten Leiſtungsſteigerungen von 30, 40, ja 70 v. H. Deutſchland habe, ſo betonte Proſ. Arnhold zum Shluß, die beſte Armee der Welt, nun gelte es, auch die beſte Wirt⸗ ſchaft neben ſie zu ſtellen. Im Anſchluß an die mit angeth Beifall auſgenommenen Welſabgangef Prof. Dr. Arnholds wies Gauberuſswalter Welſch darauf hin, daß man in Baden mit allen Kräften Pemüht ſei, dieſe Gedankengänge in die Tat umzuſetzen. So ſeten in etwa 2200 Lehrgängen rund 60 000 Menſchen exfaßt. Die Zahl der Lehrwerkſtätten ſei von 1935 von 12—14 auf eute 775 geſtiegen und neue Lehrwerkſtäten ſeien mit Unterſtützung der DAß im Entſtehen begrifſen. Auf dieſem ege werde man in Baden weiterſchreiten. ————— » Gebrüder Bender A, Mannheich Durch HB⸗Be⸗ lcluß wurde die Geſellſhaft Kühlhaus“ und Eisſabrik⸗ Hetrieb) in eine Gmbc umgewandelt unter der Fixma Debr. Bender Gmbh mit dem Sitz in Mannheim. Das Stammkapital beträgt 80 000 4. Geſchäftsführer ſind Direk⸗ zor Stto Schwind(Mannheim), bisher Vorſtand der A owie Kaufmann Albert Kümmerle(Mannheim). * R. Stock u. Co., Spiralbohrer⸗, Werkzeng⸗ und Ma⸗ Ichinenfabrik Ach, Berlin⸗Marienfelde.— Wieder 12 v. H. Divibende. Für das Geſchäſtsjahr 198788 ſchlägt die Ver⸗ waltung die Ausſchüttung einer Dividende von 12 v. H. wie i. 6. vor. Der Umſat hat eine weitere Steigerung exfahren. Das Unternehmen iſt voll beſchäftigt.(V am 28. Februar). Haake⸗Beck erwirbt Aktienmehrheit der Winterhuder Bierbrauerei. Die Haake⸗Beck⸗Brauerei A6, Bremen, hat die Aktienmehrheit des 1 Mill.„ betragenden AK der interhuder Bierbrauerei Ach in Hamburg erworben. ieſe Transaktion iſt ohne Fnanſpruchnahme von Fremd⸗ kapital durchgeführt worden. Zum Intereſſenbereich der Haake⸗Beck⸗Gruppe gehören auch die Hemelinger Aktien⸗ Brauerei in Bremen und die Aktienbrauerei Karlsburg in Bremerhaven. * Aluminium⸗Induſtrie Ac, Neuhauſen.— Errichtung des engliſchen Werkes bevorſtehend. Die bereits ſeit län⸗ erer Zeit loufenden Verhandlungen der Schweizeriſchen luminium⸗Induſtrie Ac, Neuhauſen, über die Errich⸗ tung eines Aluminiumwerkes in Wals ſollen Fortſchritte gemacht haben, ſo daß mit dem Baubeainn für die nächſte Zeit gerechnet werden kann. Die Koſten für die Anlage des Werkes, das 500 Arbeiter beſchäftigen ſoll, werden mit uneefähr 1 Mill. Pfund angenommen. Von Sir Rhys Williams, der die Verhondlungen für die Aluminium⸗ Induſtrie⸗Geſellſchaft geführt hat, wird erklärt. daß bei der Werksanlage nur inländiſche Maſchinen verwendet werden, weil andernfalls die Gewährung der Notſtandsgebiet⸗Zu⸗ ſchüſſe in Frage geſtellt wäre. „Vogtländiſche Tüllfabrik A, Plauen i. V.— 9(7) v. H. Divibende. In der Bilanzſitzung wurde beſchloſſen, für das Jahr 1998 nach reichlichen Abſchreibungen eine zividende von 9(i. V. 7) v. H. in Vorſchlag zu bringen. (98 90. März). 4* Vereinigte Stahlwerke AG, Düſſeldorf. Der Auf⸗ ſichtsrat wird am 17. Februar zuſammentreten, um über den Anſchluß für das am 30. September abgelaufene Ge⸗ ſchäftsfahr 1937/8 zu beſchließen.— Im Hinblick auf die günſtige Produktions⸗ und Abſatzentwicklung des Konzerns im verfloſſenen Geſchäftsjahr, in das bereits ein Gewinn⸗ vortrag von 25.75 Mill./ übernommen werden konnte, vechnet man ziemlich allgemein mit der Verteilung einer Dividende von 6 gegen 5 v. H. im Vorjahr. Mit dieſem Ausſchüttungsſatz würden auch die Vereinigten Stahlwerke auf die Dividendenbaſis der übrigen großen weſtdeutſchen Montan⸗Konzerne kommen. Die Entſcheidung darüber, ob dieſe Dividendenerwartungen ſich erfüllen werden, wird ledoch erſt in der beyorſtehenden Aufſichts vatsſitzung fallen. eDie Kupferfürderung in Rumänien. Im Jahre 1938 wurden rund 800 Tonnen Kupfer in Rumänien gefördert, iig ſuß Kupſerfördernna des voranzegangenen Ingenieutkrupps Sie dutch⸗ „ Einlagerungspilichi der Mühlen und Mehl verarbeiſenden Beiriebe Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Ge⸗ treide⸗ und Futterwirtſchaft ordnet in Ergänzung der An⸗ ordnung vom 1. Juli 1938 über die Beſtimmungen für das Getreidewirtſchaftsjahr 1938/39 mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung und Lancwirtſchaft ſol⸗ gendes an(RNVbl. Nr. 10 vom 9. Februar 1930): Jede Mühle die ein Grundkontingent an Roggen nud Weizen zuſammen von mehr als 750 Tonnen beſitzt, iſt bis auf weiteres verpflichtet, mindeſtens die einem Sechſtel ihres Grundkontingentes an Roggen und Weizen ent⸗ ſprechende Menge an Rogegn und Weizen ſtändig für eigene Rechnung auf Lager zu halten. Die Mühle iſt be⸗ rechtigt, im Höchſtfalle die Hälfte der jeweils einzulagern⸗ den Roggenmenge in Roggenmehl und im Höchſtfalle die Hälfte der jeweils einzulagernden Weizenmenge in Weizen⸗ mehl ſtändig für eigene Rechnung einzulagern. Soweit die Mühle von dieſer Befugnis Gebrauch macht, erhöht ſich die in der Anordnung vom 15. Juli 1938 für die Lager⸗ haltung von Mehl feſtgeſetzte Höchſtmenge lein Monats⸗ anteil des Grundkontingentes) um die darüber hinaus je⸗ weils in Erfüllung der Einlagerungspflicht eingelagerte Mehlmenge. Für die Umrechnung von Getreide in Mehl iſt der Schlüſſel: 190 Kilo Getreide ⸗ 100 Kilo Mehl an⸗ zuwenden. Soweit eine Mühle, die am 91. Januar 1939 unter An⸗ rechnung auf das Pflichtlager gemeldete Mehlmenge gemäß den vorſtehenden Beſtimmungen in Brotgetreide um⸗ wandeln will, darf die Umſtellung nur in Höhe von ie einem Drittel bis 28. Februar, 91. März und 80. April 1039 vorgenommen werden. Die mit der Wehrmacht ge⸗ troffenen Abkommen über die Einlagerung von Getreide ſowie die auf Grund von beſonderen Auflagen der Hauptvereinigung Horgeſchriebene Einlagerungspflicht in Brotgetreide oder Mühlenfabrikaten bleiben hierdurch un⸗ berürht. Die auf Grund dieſer beſonderen Auflagen ein⸗ gelagerten Mengen werden auf die Pflichtlagermenge an⸗ erechnet. 4 Betriebe, die Mahlerzeugniſſe aus Roggen oder Weizen zu Brot, anderen Bockwaren oder Teigwaren verarbeiten, ſind verpflichtet, ieweils mindeſtens einen Vorrat an Mahl⸗ erzeugniſſen aus Roggen und Weizen auf Lager zu halten, der für die Verarbeitung in den nächſten drei Wochen er⸗ ſorderlich iſt. Das Pflichtlager ermäßigt ſich mit Wirkung vom 1. März 1989 auf die Maige, die für die Verarbeitung in den nächſten zwei Wochen erforderlich iſt. Für die Be⸗ rechnung dieſes Bedarfes iſt die im gleichen Zeitraum des Vorfahres verarbeitete Menge, die unter Zugrundelegung der von dem Betrieb abgegebenen Meblbeſtandsmeldungen zu ermitteln iſt, maßgebend. Ausnahmen von der getroffnen Regelung bedürſen der ausdrücklichen Genehmigwig der Hauptvereinigung diw. des zuſtändigen Getreidewirtſchaftsverbandes. Die Anordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Mit dem gleichen Zeitpunkt treten die An⸗ orönungen vom 5. Auguſt 1938 über die Einlagerungs⸗ pflicht der Mühten und vom 16. September 1038 über die Mehleinlagerungsverpflichtung, ſoweit ſie noch in Geltung waren, außer Kraft. „... 000)))))0òP)0ò0ééò0“PPPPP)0000)PG0P“00P00ßP0ßßßß0PßßPPPP“PPPP““. Die Lage der Rheinschifiahri O Mannheim, 9. Februar. Die Waſſerſührung des Rheines war in der ab⸗ gelaufenen Woche wieder rückgängig. Am 7. Febr. notierte der Pegel von Waldshut 194 Meter, der von Kaub gleichfalls 1,94 Meter. Das anhaltend trockene, neblige Wetter läßt ein weiteres Fallen der Waſſerſtände für die nächſte Zeit erwaren. Die Eintauchtieſen auf dem Oberrhein mußten daher weiter eingeſchränkt werden; nach Mannheim fährt man zur Zeit mit 2 Meter, nach Kehl⸗Straßburg mit 1,70 Meter und nach Baſel mit 1,60 Meter. Die bei dem guten Waſſerſtand der Vorwoche einge⸗ tretene leichte Frachtenſenkung iſt inzwiſchen durch die inſolge der neuerlichen Einſchränkung der Be⸗ laſtung vermehrte Nachfrage nach Leerraum durch eine feſtere Stimmung abgelöſt worden. Seit dem 6. Februar betragen die Notierungen der Schiffsmeldeſtelle Rotterdam für Erzfrachten nach der Ruhr 40—45 Cent bei vier bzw. acht Löſch⸗ tagen; für geſchloſſene Laoͤungen Getreide betragen die Kahnfracht⸗Notierungen 55 Cent und für ge⸗ miſchte Ladungen 60 Cent je To. Für Schiffsabgaben oberhalb Koblenz verlangt man bei Fahrzeugen über 1000 To. 3 Cent, bei 750—1000 To. 3 Cent und unter 750 To. 3½ Cent je Tag und To. nach Schiffsgröße bei 25 Garanttetagen und freier Rück⸗ lieferung nach Ruhrhäfen. Auch die Enbloc⸗Sätze der Kempenaar⸗Schiffahrt ſind heraufgeſetzt worden; man verlangt 225 fl nach Ruhrort, 250 fl nach Düſ⸗ ſeldorf und 275 fl nach Köln. Die Schleppnotierun⸗ für die Baſis⸗Strecke DordrechtRuhrort gehen nach dem 40⸗Cent⸗Tarif. Der Frachtenmarkt in den Ruhrhäfen hat gleich⸗ ſalls etwas angezogen; an Kahnfrachten für die Strecke Ruhrort—Mannheim werden 1,50 Mark, nach Kehl 2,20 Mark verlangt. Die Schleppſätze für Ruhr⸗ ort—Mannheim liegen bei 1,20 Mark, mit Zuſchlä⸗ gen nach Karlsruhe von 0,35 Mark und nach Kehl von 0,70 Mark. Das Ladungsangebot iſt wieder reichlicher geworden, ſo daß die Leerraum⸗Nachfrage, beſonders mit Rückſicht auf die geringere Aus⸗ laſtung, geſtiegen iſt. Für Maſſengüter verlangt man, Kahnraum Schlepplohn, bei ganzen Ladungen von Rotterdam nach Mannheim 3,00 Mark je Tonne mit entſpre⸗ chenden Zuſchlägen für Teilladungen. Die Anſchluß⸗ frachten nach Karlsruhe betragen 0,65 Mark, nach Kehl/ Straßburg 1,25 Mark und nach Heilbronn, einſchl. Neckarkanal⸗Abgabe, 1,75 Mark. Nach Frank⸗ furt wird auf die Mannheimer Fracht ein Zuſchlag von 0,15 Mark, ausſchließlich Main⸗Kanal⸗Abgaben verlangt. Bei Anhalten der derzeitigen Witterungslage und weiter zurückgehenden Waſſerſtänden iſt auch für die nächſte Zeit mit anziehenden Frachten zu rechnen. Das Ladungsangebot hat ſich gebeſſert; zur Ver⸗ ſchiffung kommen hauptſächlich Erze und Brenn⸗ ſtoffe, ſowie verſchiedentlich noch Oelfrüchte und Ge⸗ treide. Im Oberrhein⸗Verkehr nach der Schweiz, der ſich ausſchließlich auf dem offenen Rhein ab⸗ ſpielt, waren ſtärkere Getreide⸗Transporte zu be⸗ obachten; außerdem kamen noch Brennſtoffverſchif⸗ fungen zur Durchführung. Die Verſorgungslage der Schweiz iſt zur Zeit gut; die Läger ſind vielt ſach angefüllt, ſo daß man zur Zeit ſchon teilweiſe zu Schiffslagerungen ſchreiten mußte. * Bank für Brau⸗Induſtrie, Berlin.— Eine Verſamm⸗ 33 der Inhaber der 654proz. Teilſchuldverſchreibungs⸗ anleihe. Die Bank für Brau⸗Induſtrie beruft eine Ver⸗ ſammlung der Inhaber der von dem Inſtitut im Jahre 1928 ausgegebenen Teilſchuldverſchreibungsanleihe zum 28 Februor nach Berlin ein. Dieſer Verſammmlung ſollen folgende Punkte bekanntgegeben werden: 1. Eine Erklärung der Firma Gebr. Arnold in Berlin über die in Verfolg der teilweiſen Uebergobe des laufenden Geſchäftes an die Dresdner Bank in Berlin erforderlich werdende Nieder⸗ legung des Amtes als Gläubigervertreter der Anleihe. 2. Eine Erklärung der Dresdner Bank in Berlin über ihr Einverſtändnis, an Stelle der Firma Gebr. Arnold die Gläubigervertretung mitden ſich aus den Anleihebedingun⸗ gen ergebenden Rechten und Pflichten zu übernehmen und 3. eine Erklärung der Bank für Brau⸗Induſtrie über ihre Zuſtimmung zu den vorſtehenden Erklärungen. Die Gläu⸗ bigerverſammlung ſoll ſodann über die Beſtellung der Dresöner Bank in Berlin als Vertreter der Teilſchuld⸗ verſchreibungsinhaber on Stelle der Firmo Gebr. Arnhold, Berlin, Beſchluß ſaſſen. * Berufung als Leiter der Fachgruppe Haufinduſtrie. Direktor Ernſt Eckert, Mitglied des Vorſtandes der Hanf⸗ Unipn AG zu Schopfheim(Baden) iſt vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter als Leiter der Fahgruppe Hanfinduſtrie in der Wirtſchaftsgruppe Textilinduſtrie bexruſen worden. 175 000 neue Poſtſparbücher, Im Januar ſind 175 000 Poſtſparbücher mit einer Geſamteinlage non 15,2 Mill. ausgeſtellt worden. Auf ein Paſtſparbuch entfallen demnach — unter Berückſichtigung der Rückzahlung— etwa 82 J/¼ * Prudential Aſſurance Co., London. Für 1938 wird Se Kür a ſe tend an Dividende 19 ſh 896 ö(1. V. 10 ſh 526) und auf die * von 4 ſh eine ſolche von wiederum 2 ſh aus⸗ tten. * Tariſorbnung für das badiſche Metallhandwerk. Für das geſamte Metallhandwerk in Baden iſt in dem Reichs⸗ arbeitsblatt Nr. 36 vom 28. Dezember 1998 eine Tariſ⸗ ordnung erſchienen, die am 22. Januar 1939 in Kraft ge⸗ treten iſt. Die Tariſordnung erſtreckt ſich auf alle Sparten des Metallhandwerks, mit Ausnahme der Autoreparatur⸗ werkſtätten. Die Arbeitszeitbedingungen ſind der am 1. Januar 1939 in Kraft getretenen Arbeitszeitordnung an⸗ gepaßt. Mehrarbeitsguſchläge, Nacht⸗, Sonn⸗ und Feier⸗ tagszuſchläge ſind teilweiſe in völlig neuer Form aufge⸗ nommen. Neben der Regelung des Lohnanſpruchs bei Arbeitsausfall und bei Arbeitsverſäumniſſen enthält die Tarifordnung die allgemein üblichen Standardbeſtimmun⸗ gen hinſichtlich des Urlaubs für erwachſene und jugend⸗ liche Gefolgſchaftsmitglieder. Wenn auch eine Lohn⸗ regelung noch nicht aufgenommen wurde, ſo ſind doch die allgemeinen Grundſätze über die Entlohnung, über Akkord⸗ arbeit, über Lohnzahlung an Minderleiſtungsfähige in der Tarifordnung niedegelegt. Außerdem ſind Zulagen für Auswärtsarbeiten(Wegegeld, Auswärtszulagen, Wochen⸗ endheimſahrt, Rückreiſe) vorgeſehen.— Es iſt beabſichtigt, der Tariforöͤnung alsbald auch eine Lohnregelung für das geſamte Metallhandwerk folgen zu laſſen. Warenabkommen zwiſchen Litauen und der Sowjet⸗ union. Zwiſchen Litauen und der Sowjetunion ſind die⸗ Verhandlungen über ein Warenabkommen für das Jahr 1939 abgeſchloſſen worden. Der Waxenaustauſch bewegt ſich Züngefähr in demſelben Rahmen wie im Vorfahre, nämlich in Höhe von 12—14 Mill. Lit auf jeder Seite. Waren undd Märkte Mannheimer Geireidegroßmarki Maunheim, 10. Februar. Der Aufruf der Reichsgetreideſtelle, Lagerraum für die Unterbringung von Brotgetreide zur Verfügung zu ſtellen, gibt ein Bild von der Verſorgungslage auch im Mann⸗ heimer Bezirk; die Anlieferungen von Weizen haben eher zugenommen, während der Landhandel und die Mühlen bei nollen Lägern nicht in der Lage ſind, größere Mengen auf⸗ zunehmen. Das Beſtreben der Reichsgetreideſtelle geht natürlich dahin, nur beſte Qualitäten einzulegen, da nur dieſe eine Logerung ohne Qualitätsverluſte ermöglichen; ſoweit noch vorgetrockeneter Weizen vorhanden iſt, wird er den Mühlen zur baldigen Verwendung zugeführt. Futter⸗ weizen war reichlich zu haben. Auch Roggen wurde nur in Ausnahmefällen aufgenom⸗ men. Dabei handelte es ſich um Zuteilungen der..G. und in ſeltenen Ausnahmefällen auch um Käufe aus der unmittelbaren Nachbarſchaft der Kleinmühlen. In Braugerſte ſind die Bezugsſcheine nunmehr ausge⸗ geben oder aber die Brauereien benachrichtigt, in welcher Höhe ſie in den nächſten Tagen Bezugsſcheine erhalten werden. Die Umſatztätigkeit iſt ſehr flott; auch mittlere Qualitäten werden vielſach gekauft. Induſtriegerſte blieb ſtill, während ſich für Futtergerſte weiterhin aute Abſatz⸗ möglichkeiten ergeben. Für Induſtriehaſer und für Futterhaſer beſteht nur Amtlicher für Mannheim Ludwigshafen u. Heldelberg Winter-Ausgahe 1938/39 eeeeeeeeeeeeee eeeee eee UEBERALL 20 HASEN Rhein-NMainische Abendbörse Sfill Frankfurt, 9. Februar. Auch das Geſchäft der Abendbörſe gab wie an der Mittag⸗ börſe eine uneinheitliche Haltung ab. Dabei blieb es bei dem an Umfang ſehr kleinen Geſchäft. Für die meiſten Werte kam eine amtliche Notiexrung überhaupt nicht zu⸗ ſtande. Sonſt ergaben ſich nur Beränderungen nach beiden Seiten, die v. H. nicht überſchritten. Von Montanaktien Deutſche Erdöl 127, Rheinſtahl 139(beide wie am Mittags⸗ ſchlaß), Stahlverein 110.25(minus), Mannesmann 1128 (minus). Gut gehalten bei unveränderten Kurſen lagen Chemie⸗ und Bankenwerte; ſo JG Farben 150.25, Scheide⸗ anſtalt 208.50, Metallgeſellſchaft bei 121, Reichsbankanteile 182, Deutſche Bank 118.25, Dresdner Bank 112.25, Commers⸗ bank 113.25. wenig Kaufneigung; ſelbſt gute norddeutſche Herkünſte konnten nicht immer untergebracht werden. Weizen⸗ und Roggenmehl wurden beſtenfalls für den laufenden Bedarf aufgenommen. Futtermittel ſind mengenmäßig reichlich vorhanden. Eine Ausnahme macht Kleie; hier iſt das Angebot infolge der geringen Vermahlungsquote merklich zurückgegangen, da⸗ gegen war Futtermehl weiterhin gut angeboten. In Oel⸗ kuchen iſt das Geſchäft nunmehr langſamer geworden, nach⸗ dem die Verbraucher aus den letzten Zuteilungen verhält⸗ nismäßig gut verſorgt ſind. Heu und Stroh wurden zu den Höchſtpreiſen gekauft. Für Preßſtroh beſteht bei den indu⸗ ſtriellen Verarbeitern weiter guter Bedarf. 3 Rotterdamer Getreidenotierungen vom 9. Febr.(Eig, Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per März 957½; Mad 9,85 Br.; Juli 4,07½; Sept. 4,12/; Mais(in Hfl. per La von 2000 Kilo) per März 88,25; Mat 86,75; Juli 85,78 109. Leinölnotierungen vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Londonz Leinf. Pl. per Febr 107“; Leinſ. Klt. Febr. 18/67 Bom⸗ bay per Febr. 138; Leinſagtöl loko 24,9; dte. per Febr, 23,10; per Mai⸗Auguſt 3,7/; Baumwoll⸗Oel ög. 18,0; Neuyork: Terp. 20,50; Savannah: Terp. 24,50. eDer Saatenmarkt in Süddeutſchland. Inzwiſchen ein⸗ eiretene Kälte und Schnee haben das Saatengeſchäft in einer Weiſe beeinflußt. Es iſt auch münſchenswert, daß die Erteilung der Aufträge laufend aber ſtetig erſolgt und damit eine möglichſt ſtörungsfreie Verſorgung in den nächſten Hauptbedarfswochen zu unterſtützen. Der außer⸗ ordentlich große Bedarf in Rotklee hat ſich durch ent⸗ ſprechend geſteigerte Nachfrage ausgewirkt. Die Angebote im ſüddeutſchem Rotklee blieben bedentungslos, ſo daß Be⸗ darfsdeckung mit beſtbewährten ausländiſchen Herkünften erfolgen mußte. Luzerne blieb wieder viel begehrt. Der Abſatz für alle übrigen Kleeſaaten hielt ſich auf heachtlicher Höhe. Grasſaaten fanden neben ſtarker Kaufneigung des Provinzhandels und der Verbraucher unvermindert großes Intereſſe des Großhandels. Bevorzugt gefragt ſind deutſcherntige Herkünfte, deren Beſtände ſich im al⸗ gemeinen fühlbor verringerten, ſo daß in erhöhtem Maße ur Bedarfsdeckung ausländiſche Herkünfte dienen mußten. In günſtiger Weiſe entwickelte ſich ſchließlich noch der Abſatz bei Runkelſaaten, während Saatmais und auch Sag⸗ ten für den Feldfutterbau zunächſt noch nicht das all⸗ gemeine Interſſe gefunden haben. * Weinverſteigerung in Deidesheim.— 1937er Flaſchen⸗ weine ſehr gefragt. Das Weingut Joſeph Reinhordt 2. in Deidesheim, im Verband Deutſcher Naturwein⸗Verſtei⸗ gerer, ließ am Donnerstag im Saol des Deidesheimer Winzervereins 12 800 Flaſchen 1997ex Qualitätsweine aus guten bis beſten Deibesheimer, Forſter und Ruyverisber⸗ ger Lagen öffentlich verſteigern. Bei ſehr gutem Beſuch war dos Jutereſſe für die durchaus ausgezeichneten Gewächſe⸗ groß; es Wickelle ſich das Angebot flott ab. Sämtliche 84 Nummern fanden zu befriedigenden Preiſen Abnehmer⸗ Es betrug der Durchſchnittserlös für die Kollektion 3,10 je Flaſche. Im einzelnen gingen die Weine zu nachſtehen⸗ den Geboten in andere Hände über: 1937ex Flaſchenweine: Ruppertsberger Schloßberg 2,10, Deidesheimer Hayern 2,20, dto. Weinbach 2,20, dto. Martenweg Riesling 2,30, dto. 2,30, öto. Kirchberg Riesling.40,§to. Walöberg Riesling 2,60, dto. 2,70, dto. Tal Riesling 2,70, dto. Eides Riesling 2,70, öto. 3,—, Ruppertsberger Spieß 2,80, dto. Reiterpfad Riesling 3,—, Nußbien Riesling 3,.—, dio. Mandelgorten Riesling 3,—, dto. Schafböhl Riesling 3,—, Forſter Elſter Riesling 3,—, Deidesheimer Linſenbuſch Riesling 3,.—, dto. Hunger Riesling 3,—, öto. Kalkofen Riesling 3,20, ötv. Kehr Riesling 3,10, oͤto. Mäushöhle Riesling 3,—, öb⸗. Vogelſang Riesling.— dto. Kieſelberg Riesling 3,10, dto. Grainhübel Riesling 3,10, dio. Leinhöhle Riesling 8,20, öto. Grainhübel Riesling Ausleſe 4,.— dio. Mäushöhle Riesling Ausleſe 4,30, dto. Vogelſang Riesling Ausleſe .—, dio. Hunger Riesling Ausleſe 4,10, Forſter Elſter Riesling Ausleſe 5,10, Deidesheimer Kieſelberg Riesling Ausleſe 4,40, Deidesheimer Leinhöhle Riesling Ausleſe 5,— dto. Kalkofen Riesling Ausleſe 6,.— 4. Geid- und Devisenmark! Paris, 9. Februar.(Schluß amtlich London 177.03 nelgien 638 12 Oslo 887.75 Neuyork3776.25 Schweiz 850.— Stockholm 913.25 Berlin 1516, Kopenhagen 791.50 Zvanien* Italien 198.75 Holland 2034,50 Warſchau 713.— London, 9. Jebruar.(Schluß amtlich). Neuvork 465,78 Liſſabon 110,18 Hongkon.300 Montreal 466.93 Helfingfors 226,80 Sch Ann 0 831 Amſterdam 809,37 Bubapeſt 23025 Vokohama 13 Paris 171.01 Belgrad 209,— Auſtralien 125.— Vrüſſel 2772.—JSofia 280,— Mexiko— Italien 8906,— Moskau 2475, Montevideo 1850,.— Berlin 1165.25 JRumänien 655,— Valparaiſo 117.0 Schweiz 2065,75 J Konſtantin 580,— Buenos Spanien— Athen 548.— auf Londonf 200,— Kypenbagen 2240,— Warſchau 2475. Südafrika 100,12 Stockholm 1940.02[uenosAiresſ 1700.— Sslo 1984,37 1 Rio de Jan. 361.— Fielalle Hamburger Metallnotierungen vom 9 Jebruar Banca- u. Zrief 2 Kupterſ traitszinn Brieiſ GeldſBrieiſceld Hüttenrohzint p. 100 kg) 17,2517,25 Januar 95.. Feinſilber(RM ver kgy. 3,90/30,90 Februa 53 25/53.25275.0275,0[Feingold(RM ver gy.84/ 2,79 März 59.2553.25275,0275,0 U Alt⸗Platin(Abfälle) April 53.2553.2⸗275.00275.0 Circapr. RM per g⸗ 2,30 2,40 Mar 53.2533,25275,0275,0 Lechn. reines Platin — 53.2553.25275.00275.0 Detailyr(RMverg 3,52 Fuli 53,253,25275,0275.0 Auguſt Locof Abl Septembe.o„ Antimon megules chineſ Ottober SPP(& rer to);:⸗/. 43.—43.— November„. Queckſilber(Sper Flaſche 73,80 Dezemberr.. 4.. I Wolframerzchineſ' in 9„ 57,— e Die Metallkurspreile wurden wie ſolgt geändert: ** *. 686 687 SM 086 687 R K in Kraft ab in Kraft ab e 100 Kke ir 100 Kke.2. fl 9, Alum. n. leg.] 133—137133—137[Bronzeleg. 83/— 86%82¼—8¾ do. Legier. 58 01 58 61[Neuſilberleg]52½—5552/½— 55 Blei nichtleg. 16—18 16—18 Nickel n. leg.]“ 230—240230—240 Hartblei 18,,—20“, 18/— 20%Zint ſein 19½—2 19—21 Kupfer n. lex. 57„— 00 57 59˙ do roh, J15—17„ 15—17 Meſſingleg 40¼%— 43½ 40½—42¾ Zinn n. leg.] 253. 203353—203 Rotguß keg. 5860%57—60[Banka-Zi P1 265275265—275 * Der Londoner Goldpreis betvug am 9. Februar für eine Unze Feingold 148 ſh 3/ d ⸗ 86,6394„, für ein Gramm Feingold demnach 57,2122 Penee S 2,78552. Am Donnerstag wurde Gold im Werte von 815 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148/3 ſh. pro Unze zein verkauft. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Auch an der heutigen Börſe war das Berggeſchäft wiederum ſehr lebhaft. Dagegen blieb das Talgeſchäft nah wie vor ſtill. Die Frachten und Schlepplöhne erfuhren 3 —ů— —————.— 12, Seite/ Nummer 68 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Februar 1939 1930 stept wie zonst keine · man weib es aus der Broadwey- Helocie (Vachtanagabe/ Dos Wunder der Tenzkunst Melson Edd/-Tiona Masse Des aee Welt-Gifolg des Heiztertegigeurs W. S. van Dyke, de; Schöpfers von„San Franzi“o“ Die Krone allet Revue-Filme! dem neuentdecłten ungar. Geſengs-Star Tel. 23902 Darsteller von Weltrut unterhalten Sie! 500 entzülekende Müdchen singen für Sie! 1000 schöne Beine tenzen für Sle!i Eine lockende⸗ strohlende-Schillernde Revue, heiter, rthythmisch— beschwingt— voll köstlichen Humors! Belprogramm: Reueste Tobis-Wochenschau u. Kulturfüim:„Unbekanntes von Rügen' Heuts Premierel A NPANSSZEUTEN .00.35.20 82———————————— Eine Spitzenleistung deutschen Filmschaſfens! Ein bahnbrechender Uia-Film, dessen packende Handlung sieh über 2 Jahrzehnte- von 1917 bis heute erstreckt. kin umvergeghlices, ein großes Fxlepnis! Ein vom heroischen Geist unserer Zeit erfülltes Filmwerk! Soielleituna: Kuri Ritter In den Hauptrollen: P. Hartmann H. A. Böhme, Fritz Kampers, Heinz Welzel, P. Dahlke, Josef Dahmen Jutta Freybe Der Film hinterläßt einen Eindruck. wie man ihn selten erleht hat. Carsta Löck, Gisela von Collande, Käthe Kühl, Marianne von Ditmar Menschen, ihre Erlebnisse und Schicksale, ihr Handeln und Kämpfen stehen im Mittelpunkt des dramatischen Geschehens Staaispolltisch und kunstlerisch besonders werivoll— jugendweri! 4. 00.10.20 SCALA Lindenhot Meer ſeldsti 56 Photokopien un Düichbenlen Zeichuungen usw lieterf sotor! — 1 C A RTUM A Rl Us EE As Kedte För qugendliche zugelessen Beachten Sie auch die Vergnügungs Anzeigen an anderer Stelle .10 Mebptet: Mitie Auzeigen- Bestellungen deutlich schreiben Sie vermei⸗ den damit im eig. Interess Irrtümer CaPITOl. Selbstfahrer ertt. leihw. neue Waß. Th. Voelckel Inhab. dei tüzenz get Selbstfahrer- Union Deutschlands Aannheim Tel. 27512 Stanoplatz: J6, 18-17 57⁷ Waldhotesttatze Lowäuen l. Selbstfahrer oro km Pig. ähller-Carage Speyererſtr. 1/9 Fernſyr. 425 32 50⁵ Cucie englisdi ist heute persönlich anwvesend un d gibtin allen Vorstellungen Autogramme. Ankunit: Hauptbahnhot Mannheim 12.47 Uhr — Tebssoulvonbiute 693 (Lacſien! „Aut der Alm, da gibt's koa Sund“ es Meute ist umsere SCurole: Lacſien! Lacfien! E Spaß muß sein, e une Lucie Englisch„Die Unschuld vom Lande“ Ralph Arthur Roberts in tausend Nöten Oskar Sabo der Hausfreund Kurt Vespermenn ein Diener, wie er nicht sein soll um Beiprogramm: Fritz Servos in dem urkomischen Bustspiel: „Krach im Forsthaus“ Anfangszeiten:.45,.15,.15,.30 „SchabBUR K 1, 5, Breite Str. Fernruf 24088 34 Deutschſend- Filmn-Gmbri. Frenłkfurt 8. H. Der neue Uta Grobfilm.- Eine mutreibende Beportage von den Erlebnissen dreier Fhegeroffiziete vom Weltkrieg bis heute pour le Mérite P. Hattménn- H. Böhme- Fritz Kampets- Paul Otto- P. Dähike Theo Shäl- quttd Freybe Em Kunstwerk det Fümtegie u. deutsche- Schauspielkuntt, voliet Tempo u. Spannunę Jugend hat Zutritt Ab.00.10.20 ab 2 Uhr 8 c9 Idealer Wintersportplatz Altglashü itten im 19185. Feldberggebiet. Station 3 0 1100 m ü. d. der Dreiseenbahn.- Auskunſt: Verkehrsverein. bih⸗Pfet Sonntag, 12. Febr..11 Uhr im Nibelungensaal des Rosengarten Prunk- Sitzung UAſtwirkung: Die historische. ca. 300 jahre alte Narrenzunft Breisach m. Orig Darbietungen uraltem allemannischen Voiksbrauchtum, 30 Personen Erstmalis für Hannheim Kargevalistisch künstlerisch begeisternd! Hroklamation ihr Tou Prinsessin„Bisetotte.“ Buttenk Srößten Kalibers! IIBE IUE Heute.11 Unr nachm. Kräyyel⸗ Kafjee 4 Feuerio Vollständig neues Progracm. Montag u. Diensfag, 4. 11 Uhr nachm. Kinder-Maskenball mit oielen Ueberraschungen Auerbach a. Offene Stellen 8 eeeee Haal ausfall, Kopischuppen usn, Wenn inſhr. Fachgeschäft nich! zu haben, fragen Sie an beim Alleinhersteller: Paul Graichen& C0, d. Bergstrase bilanzſicher, firm Geſchäftsſtelle d. in Durchſchreibe⸗ buchhaltung, Mahn⸗ u. Klageweſen⸗ Sbfort oder später gesucht Angebote unter Nr. 1880 an 9 Bl. 80 geſucht. 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Innenſtadt be⸗ vorzugt.*4914 Zuſchriften unt. 73 an die Geſchſt. d. Blatt, ———— Suche ſofort 1 leer. Zinune- Ang. u. J W 6ʃ an ö. ſtelle. 1501 + —*