Reue Mannheüner Sit Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite 9 2 breite Textmillimeterzeile 50 Pf⸗ Kleinanzetgen ermäßi⸗ Einzelpreis 10 Pf. Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. oder Konkurſen wird keinerlei 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, für Anzeigen in beſtimmten Ausz und für fernmündlich erteilte Aufträge. 8 Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. 150 Jahrgang— Nr. 77 Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: NRemazeit Mannheim Montag. 13. Februar 1930 lbbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25.f. d. folgend. Monat erfolgen. Abend-Ausgabe A —— ——— Wird es ernſt mit der Anerxkennung Francos * Neues deutſches Schlachtſchiſf läuft morgen in Hamburg vom Stayel Ehamberlain ſoricht heute im Anterhaus Mittwoch ſoll in London ein Miniſlerrat die Entſcheidung treffen- Der Pariſer Miniſterrat tritt Diensiag zur Beratung zuſammen dinb London, 13. Februar. Die geſamte Londoner Morgenpreſſe iſi ſich a us⸗ nahmslos darüber einig, daß Frank⸗ reich und England vorausſichtlich in den näch⸗ ſten Tagen die Regierung General Frau⸗ eos anerkennen werden. Der diplomatiſche Mitarbeiter des marxiſtiſchen „Daily Herald“ zweifelt nicht mehr daran, daß die Anerkennung Francos in den nächſten Tagen erfolgen werde. Man prüfe nur noch die Form die⸗ ſer Anerkennung, ob man Franco de facto oder de jure anerkennen ſolle. „Daily Mail“ fordert nachdrücklichſt die An⸗ erkennung Francos. Man ſollte daran denken, daß te europäiſchen Beziehungen dadurch vergiftet wor⸗ den ſeien, daß man ſich weigerte, die Eroberung beſſiniens anzuerkennen. Mihwoch Anerkennungs-Veſchluß? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters „Times“ ſieht noch zahlreiche Schwierigkeiten — London, 13. Februar. Chamberlain wird heute im Unterhaus eine Ertlärung über die Rolle abgeben, die der Kreuzer„Devonſhire“ bei der Ueber⸗ gabe Minorcas an General Franco geſpielt hat. Es gilt aus unwahrſcheinlich, daß er bereits defini⸗ tive Mitteilungen über die de-jure⸗Anerken⸗ nung Fraucos durch England machen wird, aber als möglich, daß er die Anerkennung ankün⸗ tgen wird. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ weiſt auf zahtreiche Schwierigkeiten hin und ſchreibt, das Problem ſei ſehr verwickelt und be⸗ dürfe der Beratung. Unter anderem gehöre ba⸗ zu auch die Frage, wie dann die dipiomatiſche Auertennung von der roten Seite her zurück⸗ gezogen werden ſolle. Es müſſe auch noch dahin⸗ geſtellt bleiben, ob die Lage am kommenden Mittwoch, wenn das Kabinett ernent über die Anerkennung Francos berät, bereits reif für den formellen Beſchluß der Anerkennung ſei. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ ſchreibt daß der britiſche Agent in Burgos, Hodgeſon, bei ſeiner Rückkehr nach Spanien auch Vorſchläge mitgenommen habe, die Eng⸗ lands und Frankreichs Mitwirkung am ſogenannten Spanien⸗Aufbauplan betreffen. Es ſei aber verfrüht, von Verhandlungen hierüber zu ſprechen. Der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Bonnet trete für eine raſche Anerkennung Francos ein. Eng⸗ land jedoch wolle zunächſt gewiſſe Bedingungen er⸗ füllt ſehen. Nach der„News Chronicle“ wird die eugliſche Oppoſition ſich der Anerkennung Francos ſo⸗ lange widerſetzen, als die Roten noch kämpfen oder erklären, daß ſie bereit ſeien, zu kämpfen. Nach der„Sunday Times“ hat die Ankündigung der Roten, den Kampf fortzuſetzen, nur formale Bedeutung. Der Artikel Serutators der„Sun⸗ day Times“ enthält im übrigen intereſſante Andeu⸗ tungen über die engliſchen Vorſtellungen der innerpolitiſchen Zukunft Spaniens. Serutator ſchreibt, die verſchiedenen Teile Spaniens leien in ihrem Charakter ſo unterſchiedlich, und der rieg habe zum Teil territoriale Weſensunterſchiede zutage gefördert, daß nur eine föderative Löſung in Spanien möglich ſei, das heißt alſo eine Auf⸗ löſung Spaniens in mehroder weniger ſelbſtändige Teile. Der politiſche Korreſpondent des„Sunday Ex⸗ preß“ meldet, die britiſche Regierung habe bereits beſchloſſen, General Franco grundſätzlich und bedingungslos anzuerkennen. Am Mittwoch würden die britiſchen Miniſter dieſen Be⸗ ſchluß formell beſtätigen. Wie verlautet, würden England und Frankreich dann Wirtſchafts⸗ und Han⸗ delsangebote machen. Man erwäge ſogar die Frage einer engliſch⸗franzöſiſchen Anleihe zum „% „Wiederaufbau“ Spaniens Pariſer Miniſterrat berät Dienstag die Anerkennunas-Frage dnb Paris, 13. Februar. In Zuſammenhang mit dem für Dienstag einberufenen Miniſterrat ſind ſich die heutigen Morgenblätter einig, daß die franzöſiſche Regierung in erſter Linie die Frage der Herſtellung normaler Beziehungen zwiſchen Frank⸗ reich und Spanien prüfen werde. Einige Blät⸗ ter wollen bereits vorausſehen, daß Frankreich und England die Regierung Francos anerkennen wer⸗ den. Ebenſo wie die öffentliche Meinung iſt in Frankreich auch die Anſicht der Preſſe hin⸗ ſichtlich der Opportunität der Anerkennung Fran⸗ cos geteilt. Die eine Strömung tritt für eine ſofortige und bedingungsloſe de jure⸗Anerkennung Francos ein. Die andere Tendenz, die von den marxiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Blättern vertreten wiroͤ, lehnt jede Aufnahme diplomatiſcher Beziehungen mit dem„Rebellen⸗General“ ſchärſſtens ab. Da⸗ zwiſchen gibt es Auffaſſungen, die zwar juriſtiſche und techniſche und auch politiſche Erwägungen in den Vordergrund ſchieben, aber eine Anerkennung Francos grundſätzlich nicht ablehnen. Die An⸗ hänger dieſer Methode empfehlen, wie der„Excel⸗ ſior“ ſchreiht, der franzöſiſchen Regierung, unter allen Umſtänden in engſter Uebereinſtimmung mit London und Waſhington zu handeln. Irland erkennt Frantos Regieruna an dub. London, 13. Febr. Wie in Dublin am Sonntag offiziell bekanntgege⸗ ben wurde, hat die iriſche Regie'rung die Re⸗ gierung General Francos als legitime Regierung Spaniens anerkannt. Frantos Flagge über Perthus Francos Soldaten des 25. Navarra⸗Infanterie⸗Regiments, die als erſte die franzöſiſche Grenze erreichten, mit ihrer Fahne in Le Perthus. „Freunde in letzter Slunde“ Der Trick ſcheinheiliger Demokratien dnb. Rom, 12. Febr. Frankreichs und Englands verzweifelte Verſuche, ſich die Gunſt Francos zu erſchleichen und ſich als „Freunde in letzter Stunde“ aufzuſpielen, um Na⸗ tionalſpanien von Deutſchland und Italien zu tren⸗ nen, werden auch am Sonntag von der römiſchen Preſſe aufgegrifſen und in ihren egoiſtiſchen Beweg⸗ gründen ungeſchminkt dargelegt. Die Blätter ſtel⸗ len feſt, daß man jetzt mit allen Mitteln verſuche, General Franco von einem Beitritt zum Antikomin⸗ ternpakt abzuhalten und ihn durch wirtſchaftliche Ver⸗ ſprechungen zu ködern. Der Direktor des„Giornale'Italia“ betont, daß die Demokratien bei ihrer Taktik Wege einſchlügen, die eine ſchwere Beleidigung des ritterlichen Geiſtes und der Intelligenz Nationalſpaniens ſeien. Der Stellungswechſel in Frankreich und England, demzufolge die nationalſpaniſchen Soldaten für die Demokratien heldenhafte Kämpfer ſeien, nachdem vorher nur die roten Milizen in dieſer Weiſe einge⸗ ſchätzt wurden, könne Italien nicht übermäßig inter⸗ eſſieren. wenn er für Rom nicht mit der Befriedi⸗ gung verbunden wäre, daß dieſe Mächte— wenn auch mit dreißigmonatlicher Verſpätung— der Politik Deutſchlands und Italiens Recht geben müßten. Die Meinung. daß Nationalſpanien auf dieſen Trick hineinfallen werde, ſei nichts als eine Be⸗ leidigung ſeines ritterlichen Sinnes und ſeiner Jutelligenz. Man tue ſo, als ob niemand in Spanien wüßte, daß vor allem Frankreich an der langen Dauer des Blutvergießens ſchuldig ſei. Denn es ſei klar ge⸗ weſen, daß der Bürgerkrieg kurz nach ſeinem Be⸗ ginn mit dem völligen Sieg Francos geendet hätte, wenn die Bolſchewiſten nicht von der franzöſiſchen Regierung, den Parteien ermutigt und unterſtützt, und auf der europäiſchen Bühne verteidigt worden wären. Nationalſpanien aber durchſchaue das Dop⸗ pelſpiel Frankreichs, das ſelbſt heute, da es dem Ge⸗ neral Franco ſeine Freundſchaft anbietet, weiterhin die Bonzen des einſtigen Sowjetſpaniens unterſtütze. Negrin und del Vayo in Maorio EP. Paris, 12, Februar. Hier vorliegenden Meldungen aus Madrid zu⸗ folge ſind der Vorſitzende des Valencia⸗Ausſchuſſes, Negrin, und der ſowjetſpaniſche Außenkom⸗ miſſar del Vayo am Sonntagvormittag in Ma⸗ drid eingetroffen. Ferner veröffentlichen die Pariſer Blätter eine Erklärung del Vayos an Preſſevertreter. Darin heißt es, die geſamte„Regierung“ befinde ſich in dem von General Franco nicht beſetzten Teil Spaniens. In Madrid, ſo heißt es in der Erklärung weiter, befinde ſich die„Regierung“, im „Beſitz ihrer vollen Autorität“. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) nimmt Maorid unter Feuer Auch Alicante bombardiert dnb. Paris, 12. Febr. Die nationalſpaniſche Artillerie hat von 10.30 Uhr bis 11 Uhr und nach viertelſtündiger Pauſe weiter big 11.30 Uhr Madrid unter Feuer genom⸗ men, das ſich auf alle Viertel der Stadt erſtreckte. Dann wurde die Beſchießung eingeſtellt Ein Geſchoß traf die franzöſiſche Botſchaſt, in der die Fenſterſchei⸗ ben in Trümmer gingen. Durch eine Bombardierung von Alicaute wurden zwanzig Gebände zerſtört, darunter die Markthalle und das Haupttheater der Stadt. Franto ee Schüſſe in Indien Britiſches Militär in Cowupur eigeſetzt- 31 önder von der Volizei erſchoſſen dub London, 13. Februar. Nachdem es in den letzten drei Wochen in verſchie⸗ denen Teilen Judiens zwiſchen Polizei und Bevöl⸗ kerung zu zahlreichen blutigen Zuſammen⸗ ſtößſen gelommen iſt. treffen jetzt aus den Ver⸗ einigten Provinzen und aus Burma Nachrichten ein, die auf Unrnhen großen Ausmaßes ſchlie⸗ ßen laſſen. Nach den bisher vorliegenden Meldun⸗ gen, die auffallend kurz und ſpärlich ſind, wurden insgeſamt von der Polizei 31 Perſonen erſchoſſen, 219 zum Teil ſchwer verletzt und viele hundert verhaſtet. In Cownpur(Vereinigte Provinzen) ſchwe⸗ len die Unruhen ſchon ſeit Tagen, wie jetzt zugegeben wird. Der zündete Funke zur Plünderung von Läden und Aufruhr unter der Bevölkerung ſoll das Muſizieren von Hindus vor einer Moſche geweſen ſein, dem ſich die Moslems widerſetzten. Eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge ſtrömte daraufhin zuſammen. Nachdem die Polizei das Feuer ſechsmal auf die Menge eröffnete und 20 Perſonen erſchoſſen ſowie 200 verwundet hatte, wurde die Lage etwas ruhiger. Schließlich wurden Truppen des 2. Bataillons des Stafforöſhire⸗ Regiments und Polizeiſtreitkräfte aus den benach⸗ barten Bezirken in Cownpur eingeſetzt. Ueber 50 Verhaftungen wurden vorgenommen. Obwohl Polizei und Militär nach Verhängung des Belagerungszuſtandes Herr der Lage ſein ſollen, nimmt die Unruhe in der Anderthalb⸗ millionenſtadt, wie Reuter in einem Bericht aus Cownupur melbdet, zu. In Mandaley(Burma) ging, wie bereits kurz be⸗ richtet, die Polizei gegen eine Prozeſſion, an der 20000 Menſchen teilnahmen, auf Grund des An⸗ ſammlungsverbotes mit blanker Wafſe vor. Einer amtlichen Meldung aus Rangoon zufolge wurden dabei elf Menſchen erſchoſſen und 19 ver⸗ letzt, darunter eine Anzahl Mönche. Am die Selbſtändigkeit der Araber Welche Gebiete hat England den Arabern verſprochen? Drahtbericht unſ. Londoner Büros — London, 13. Februar. Die Beratungen zwiſchen der engliſchen Re⸗ gierung und den arabiſchen Vertretern auf der Paläſtina⸗Konferenz werden in den nächſten Tagen von erhöhtem Intereſſe ſein. Die Araber haben gefordert, daß die britiſche Regierung den bisher ſtets geheimgehaltenen Briefwechſel zwiſchen Sir Heury Mac Ma⸗ hon und Sheriff Huſſein von Mekka aus den Jahren 1915 und 1916 nunmehr veröffentliche. In dieſem Briefwechſel hat England ſeinerzeit den Arabern ſtaatliche Selbſtändigkeit verſprochen und das Gebiet näher umſchrieben, das von die⸗ ſen Abmachungen betroffen werden follte. Der Streit geht darum, ob Paläſtina in dieſes Gebiet eingeſchloſſen war oder nicht. Sir Heury Mac Ma⸗ hon war damals engliſcher Oberkommandierender in Aegypten. —— ————————————————— ———— ———————— ———— 17* 14 U 11 906 60 60 1 60 9 9 4 10 0 5 1 0 10 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. Februar 19³0 2. Seite Nummer 73 Abſchluß der Leipziger Reichsmuſiktage: Baldur v. Schirach über Muſikerziehung der Jugend „Fedes Kind das in unſerem Volke geboren wird, iſt Erbe eines unermeßlichen Kulturbeſitzes“ db. Leipzig, 12. Febr. Die Reichsmuſiktage der Hitler⸗ Iugend 1039 in Leipzig wurden nach arbeitsreichen Tagen und erfolgreichem Verlauf am Sonntagabend Hurch eine Feierſtunde im Gewandhaus beſchloſſen. Zahlreiche Ehrengäſte aus Partei und Staat waren erſchienen. An der muſikaliſchen Umrahmung der Veranſtaltung wirkten Muſikzüge, Chöre und Spiel⸗ ſcharen der Hg mit. Die friſch und lebendig muſi⸗ zierenden Einheiten bezeugten noch einmal den neuen nationalſozialiſtiſchen Rhythmus und die Schönheit dex praktiſchen muſikaliſchen Arbeit in den Formatio⸗ nen der Jugend.— Sodann ſprach der Reichsjugend⸗ führer. Balöur von Schirach ſyricht: Er ſprach von der wirklichen Begeiſterung, welche die Jugend von heute erfüllt. Er erinnerte an die kürzliche Eröffnung des Reichsberufswettkampfes und an den bevorſtehenden Auftakt für den Landein⸗ ſatz der Hitlerjugend.„Mit Worten und ſchwärmeri⸗ ſchen Vorſtellungen“, ſo erklärte er,„iſt es bei uns nicht getan. Das Feuer der Jugend ſoll nicht in der Zeit der rein altersmäßigen Zugehörigkeit zu dieſer Jugend auflodern und verglühen; es gilt, ſeine hei⸗ lige Flamme für immer zu bewahren, den grauen Alltag des beruflichen Lebens immer aufs neue mit ſeinem Schein zu erhellen und zu beſtrah⸗ len. Wenn wir für unſer tägliches Brot arbeiten, meinen wir damit nicht allein die Nahrung unſeres Körpers, wir meinen damit zugleich auch jene ſee⸗ liſche und geiſtige Nahrung, die für unſer Daſein als Deutſche unentbehrlich iſt. Daß die Kunſt Luxus ſei— dieſe Behauptung konnte nur von Individuen aufgeſtellt werden, die unſerer Raſſe und unſerem Weſen ſeeliſch fremd ſind. Jedes Kind, das in unſerem Volte geboren wird, iſt ein Erbe unermeßlichen Kulturbeſitzes. Dar⸗ um gehören wix zu den reichſten Völkern dieſer Erde, denn wir alle ſind Mitbeſitzer eines Kunſt⸗ —ſchatzes, den ſich das deutſche Volk einſt geſchaffen hat und auch zu jeder Zeit fleißig mehrt, „Mögen andere“, ſo fuhr der Reichsleiter fort, „auf ihren inſularen Gold⸗ und Pfefferſäcken ſitzen und ſich ihres materiellen Reichtums erfreuen, an dem ein paar tauſend Menſchen teilhaben, während Millionen in Armut ihr Daſein friſten; wir be⸗ ſitzen Schätze, die man mit keinem Gold kaufen kann, die darum aber ausnahmslos jedem Ange⸗ hörigen unſerer Nation zugute kommen. Wer ſich als Deutſcher auszuweiſen vermag, prädeſtiniert ſich als Mitglied einer Kulturgemeinſchaft, die der Menſchheit unvergeßliche Dokumente ihres ſchöpfe⸗ riſchen Genius geſchenkt hat. Keines dieſer Erzeugniſſe könnte geſtrichen wer⸗ den, ohne daß die menſchliche Kultur einen Teil ihres Lebens verlieren würde. Es gibt aber ein anderes Volk auf dieſer Erde, das ſich gern und oft zum Vorbild der anderen Nationen macht, deſſen ſchöpferiſche Leiſtung aber im umgekehrten Ver⸗ hältnis zu ſeiner Kritikſucht ſteht. Ich könnte mir worſtellen, daß z. B. auf muſikaliſchem Gebiet alle wergangenen und gegenwärtigen Bemühungen dieſer Nation geſtrichen würden, ohne daß die Menſchheit das Gefühl hätte, etwas verloren zu haben. Ja, ich glaube, die ganze Welt käme in Verlegenheit, wenn ſie plötzlich auch nur eine geniale muſikaliſche Lei⸗ ſtung dieſes Volkes nennen müßte.“ Baldur v. Schirach ſprach ſodann von der kul⸗ turellen Sendung, die die deutſche Jugend heute er⸗ füllen müſſe. Er ſetzte ſich mit jenen Muſikphilologen auseinander, die der Hitleriugend glaubten den Vor⸗ mwurf magchen zu müſſen, die Inſtrumentalmuſik zu twenig zu pflegen. Mit Partituren unſerer großen Sinſonien ſei wenig auszurichten, Das ſchließt nicht aus, daß viele ihre ſeeliſche Reſerve im Kampf um die Freiheit unſeres Volkes aus den tiefen Schich⸗ ten unſerer Dichtung und Muſik bezogen hätten. „War es nicht beſſer, die mitreißenden Rhythmen neuer Lieder zu erfinden, mit denen Tauſend, Hunderttauſend und Millionen ihrem Glauben an Volk und Führer Ausdruck geben konnten? Im Anſang war das Lied! Der gemeinſame Geſaug der ganzen Ingend unſeres Volkes, die⸗ ſer Choral des Glaubens und der Schönheit iſt und bleibt die Grundlage aller muſikerzieheri⸗ ſchen Tätigkeit im Volk. Ohne unſer Singen hätten wir nie das Wunder er⸗ lebt, daß wir heute mehr Orcheſter beſitzen als je auvor, und vor allem ſolche Orcheſter, die aus Jugendlichen aller Berufe zuſammengeſetzt ſind.“ Der Reichsjugendführer ſtreiſte dann ironiſch den Streit muſikaliſcher Fachgelehrten, ob Dur oder Moll als heldiſche Tonart anzuſehen ſei. Er ſagte dazu unter anderem:„Es ſteht unumſtößlich feſt, daß einige der Lieder, die unſere Jugend in ihren Jah⸗ ren ſingt, unſerem Volk bereits ſo ans Herz geoͤrun⸗ gen ſind, daß unſere Enkel ſie noch in Jahrhunderten vernehmen werden.“ 4 Sodann nannte Baldur von Schirach eine Anzahl der bekannteſten Lieder, die die ganze deutſche Ju⸗ gend ſingt, und gedachte der jungen Kameraden, die in den Liedern der Jugend und aus ihren Märſchen die Lieder dichteten und gleichzeitig in Ton ſetzten. Den Wert des Volksliedes könne man nicht hoch ge⸗ nug anſchlagen.„Denn, wie des Volkes Stimme Gottes Stimme iſt, ſo iſt auch des Volkes Weiſe Got⸗ tes Weiſe.“ Sodann erklärt der Reichsjugendführer, in einem höheren Sinne einſach zu ſein — das bedeute die Kunſt im Leben und das Leben in der Kunſt. Nach der Hervor⸗ hebung der Erziehung durch Muſik, ſchloß Baldur v. Schirach:„Ob die Töne des Deutſchlandliedes erklin⸗ gen oder die Schickſalsſchläge von Beethovens fünf⸗ ter Sinfonie— dieſe Klänge ſind mehr als die Men⸗ ſchen, die ſie ſchufen. Die deutſche Sprache entſtrömt dem Mund unſeres Volkes als erhabener Ausdruck ſeines Weſens und ſeiner Art, Deutſchlands Muſik aber tönt zurück vom Herzen unſeres Volkes her. Mit dieſen Worten ſchloß der Reichsjugendführer die Reichsmuſiktage der Hitlerjugend zu Leipzig. 4000 Politiſche Leiter bei Dr. Ley dah Dortmund, 12. Februar Der Reichsorganiſationsleiter der NS DAP, Dr. Ley, hat am Sonntag in Eſſen und Dortmund weit über 4000 Politiſche Leiter in zwei großen Ausbildungsappellen um ſich verſammelt. Nach eingehender perſönlicher Muſterung ſprach er zu ihnen über den Sinn und die Geſtaltung dieſer von ihm in allen Gauen der NSDApP durchgeführten Appelle. In Eſſen nahm Gauleiter Terboven, in Dortmund der ſtellvertretende Gauleiter Vetter gleichzeitig mit Hauptamtsleiter Mehnert vom Hauptorganiſationsamt in München teil. Dr. Ley wies bei ſeinen Anſprachen in Eſſen und Dortmund darauf hin, daß der Politiſche Leiter von heute mit den Parteibonzen des alten Syſtems weder in der inneren noch in der äußeren Haltung etwas zu tun habe. Die Ziviliſten mit Zigarre und Regen⸗ ſchirm, die ſich in den vergangenen Jahren angemaßt hätten, dem Volke Führer zu ſein, ſeien hinweg⸗ gefegt worden durch den vom Führer ge⸗ prägten Menſchentyp des politiſchen Soldaten. Ein weiter Weg war bis zu dieſem Ziele zurückzulegen, und auch heute ſei noch kein An⸗ laß, auf den errungenen Lorbeeren auszuruhen. Mit Genugtuung aber könne feſtgeſtellt werden, daß das Volk mit Achtung dem Politiſchen Leiter von heute und ſeiner Arbeit verbunden ſei. r— Ein Feſitag für ganz Deutſchland: Schlachtjchiyj, 5 laujt morgen vom Stapel Hamburg ſchmückt ſich zu ſeinem Ehrentag dnb. Hamburg, 13. Februar. Am Dienstag um 13 Uhr wird auf der Werft von Blohm und Voß in Hamburg das 35000⸗Tonnen⸗ Schlachtſchiff„5“ vom Stapel laufen. Ganz Deutſchland wird an dieſem Tage nach Hamburg blicken. Ein Gigant aus Stahl und Eiſen iſt in angeſtrengter Arbeit deutſcher Hirne und Hände emporgewachſen, beſtimmt, Arbeit und Leben unſeres Volkes zu ſichern, unſere Küſten zu ſchützen und von deutſcher Macht und Größe auf allen Mee⸗ ren oͤer Welt zu künden. Bei einer Länge von 241 Meter und einer Breite von 36 Meter weiſt der gepanzerte Rieſe eine Beſtückung von acht 38⸗Ztm.⸗Geſchützen als ſchwe⸗ rer und zwölf 15⸗Ztm.⸗Geſchützen als mittlerer Artillerie auf, wozu noch die Flakbeſtückung tritt. Auf dem Gelände der Werft von Blohm und Voß cwerden neben den zahlreichen Ehrenformationen die Betriebsführung mit der geſamten Gefolgſchaft und zahlloſe Gäſte anweſend ſein. Die gewaltige Teilnehmerzahl von 50 000 deut⸗ ſchen Mäunern und Frauen ſpiegelt die Bedeu⸗ tung, die dieſem Stapellauf beizumeſſen iſt. Zu der Feier iſt das Panzerſchiff„Admiral Scheer“ bereits am Sonntagnachmittag im Ham⸗ burger Hafen eingetroſſen und hat an der Ueber⸗ Leipzig, im Februar. Die Vierten Reichsmuſiktage der Hit⸗ ler⸗Jugend, die im Anſchluß an das Reichsmuſik⸗ lager vom 9. bis 12. Februar in Leipzig durchge⸗ führt worden ſind, wurden im Feſtſaal des neuen Rathauſes in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte durch Gebietsführer Möckel im Auftrag des Reichsjugendführers eröffnet. Der„Feſtliche Ruf“ von Georg Friedrich Händel, von drei Trompeten und Keſſelpauken ausgeführt, leitete die Feierſtunde ein. Ein Führerausſpruch über das Weſen der deut⸗ ſchen Muſik, bei der nicht der individuelle Verſtand, ſondern das überquellende muſikaliſche Gemüt Pate zu ſtehen hahe, gaben den Muſiktagen das Geleit. Es folgte ein Marſch von Georg Friedrich Händel, vom Streichorcheſter des Bannes 107, Leipzig, exakt und klangſchön vorgetragen. Anſchließend richtete der Leipziger Bürgermeiſter Haake ein Grußwort an die Tagung. Dann erklang die Kantate von Wal⸗ ter Rein„Die Sonne hat die Nacht bezwungen“, zu deren vollendeter Wiedergabe ſich das Bannorcheſter 207 und der gemiſchte Chor des Reichsſchulungsla⸗ gers unter Leitung des Referenten im Kulturamt der Reichsjugendführung Friedrich Wilhelm Göß⸗ Ler vereinigt hatten. Gebietsführer Möckel, der die Grüße und Wünſche des Reichsſtatthalters und Gauleiters Mutſchmann überbrachte, führte in ſeiner Eröff⸗ nungsanſprache aus, daß die Muſikerziehung von der Arbeit der heutigen fungen Genera⸗ tion nicht mehr weggedacht werden könne. Mit Stolz blicke die Hitler⸗gugend auf die muſikaliſche Erziehungsarbeit, die als ſchönſte Freizeitgeſtaltung in ihren Reihen geleiſtet werde. Das ſoeben durch⸗ geführte Schulungslager ſei daz beſte Zeugnis da⸗ für. Das gemeinſam geſungene Lied„Wenn die Stürme Leben wecken...“ ſtand ſymbolhaft am Schluß der Feierſtunde. Die weiteren Veranſtaltungen der Reichsmuſik⸗ tage ſchlug in ihrer Fülle eine Brücke vom Volkslied bis zur höchſten Kunſt. In einem Chorkonzert im Feſtſaal des Rat⸗ Hauſes erwies ſich der Mozart⸗Chor der Berliner Die Reichsmuſiktage der Hitlerjugend in Leipzig Hitler⸗Jugend unter Leitung von Erich Steffen als ein Klangkörper, der mit ſeinem hochkultivier⸗ ten Singen die Abendlieder, die Chöre alter deut⸗ ſcher Meiſter wie die Chorwerke unſerer Zeit, die er zum Vortrag brachte, zu einem Erlebnis werden ließ. Ergänzt wurde das reichhaltige Programm durch einige Inſtrumentalſtücke von Walter Felix. Ein Bild des ureigenſten Muſizierens der Hitler⸗ Zugend gab ein muſikaliſcher Volkstumsabend, der unter dem Leitgedanken„Klingende Land⸗ ſchaft“ im Städtiſchen Kaufhaus durchgeführt wurde. Es war kein Konzert im üblichen Sinne, ſondern Ausübende und Giiſte bildeten eine engver⸗ bundene Muſizier⸗ und Hörgemeinſchaft. Bernd Poieß als launiger Sprecher und Gerhard Maaß als muſikaliſcher Leiter führten dieſe Gemeinſchaft durch die deutſchen Gaue und ließen vor ihr in Lie⸗ ſeebrücke ſeſtgemacht, der Kreuzer„Nürnberg“ und die vierte Torpedobootsflottille vervollſtändigen mit dem Aviſo„Grille“ das prachtvolle militä⸗ riſche Bild. Der Bedeutung dieſes Stapellaufes entſprechen die Vorbereitungen, die die Hanſeſtadt trifft. Tau⸗ ſende von fleißigen Händen ſind Tag und Nacht un⸗ ermüdlich am Werk, um die Stadt für dieſes große Ereignis feſtlich zu ſchmücken. Ein Wald hoher Maſten ragt empor, an denen ſich die Banner des neuen Deutſchland im Winde bauſchen. Beſonders die Innenſtadt und die Straßenzüge zum Hafen haben überaus kunſtvollen Schmuck erhalten. Die Ausſchmückung des Adolf⸗Hitler⸗ Platzes iſt dabei mit beſonderer Sorgfalt und Liebe vollzogen worden. Flaggen in großen Vierer⸗ und Achtergruppen, eindrücksvolle Doppelpylonen und das fließende Rot rieſiger, ganze Häuſerfron⸗ ten verdeckende Hakenkreuzbanner formen den wei⸗ ten Platz gleichſam zu einer einzigartigen Feſtſtätte um. Im herrlichen Schmuck präſentieren ſich be⸗ ſonders auch die Hafenanlagen. Die St. Pauli⸗Landungsbrücken verſchwinden faſt unter friſchem Tannengrün. Darüber hinaus trägt ganz Hamburg ttbergoſſen von Hunderttauſenden im Winde flatternder, leuchtender Banner das Gepräge der Freudenſtimmung. Straſenräuber zum Tode vernrtein Ein Neunzehnjähriger ſtelit Autofalle dub. Könzsberz, 13. Februar. In Rieſendurg(Weſthr.) begann am Freitas“ abend die Vizbendlang dis Elbinger Sonder⸗ gerichts gegen den 19jähzigen Walter Porſch aus Kunthen. Die Antlige warf Porſch das Stellen eine: Autofalle, Trausportgefährdung, ſowie verſucht en Merd vor. Der Ansetlagte batte in der Nacht vom 3¹. Jannax zum 1. Febinar auf der Straße Rieſen⸗ burg⸗Mazienöurg wit einer Eiſenſtange und Strauch⸗ werk eine Auirfalle geſtellt, weiter du Heranwälzen eines ſan vter Zentner ſchwen ren Betonkloges euf die Schienen der Eiſenbahn Mſchenleben und Transport⸗ matecial geſehrdet, Ec hatte die Abſicht, Menſchen zu töten, um dieſe daun zu berauben. Durch die um⸗ ſichtige Arbett des Mari⸗ ⸗Hurger Bahnſchutzes konnte jedoch der Angeklagte erkannt und verhaftet werden. Glüclicherweiſe kam es auch nicht zu dem beabſichtigten Unglück. Beweisauſnahme und Sachverſtändigengutachten ergaben, daß bei weniger glücklichen Umſtänden un⸗ überſehbares Unheil angerichtet worden wäre. Die Autofalle war raffiniert geſtellt, und auch das Eiſenbahnattentat hätte zur Entgleiſung eines Perſonenzuges geführt, wenn nicht zufällig der Betonblock noch neu, alſo verhältnismäßig weich ge⸗ weſen wäre. So zerſchnitt der Zug den Block, ohne ernſte Beſchädigungen davonzutragen. Nach faſt dreitägiger Verhandlung wurde um Mitternacht vom Sonntag zum Montag nach über dreiſtündiger Beratung das Urteil verkündet, Porſch wurde wegen Verbrechens des Straßen⸗ raubes mitels Autofalle und verſuchten dordes gum Tode, wegen Verbrechens der Eiſenbahn⸗ transportgefährdung in beſonders ſchwerem Falle und Tateinheit mit verſuchtem Mord zu 12 Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt, weiter zu lebensläng⸗ lichem Ehrverluſt und zur Tragung der Koſten des Verfahrens. Beiſetzung des Papſtes Dienstagnachmittag dub. Rom, 13. Februar. Die Beſtattung von Papſt Pius Kl. in der Peterskirche wird, einem Beſchluß des Kardinals⸗ kollegiums zufolge, am Dienstag, 16 Uhr, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor ſich gehen. Für den Beginn des Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Pius Kl. iſt noch kein end⸗ gültiges Datum feſtgeſetzt worden, doch wird es nicht vor dem 26, Februar und nicht ſpäter als am 1. März zuſammentreten. Die karpatho-ukrainiſche Wahl Bis zu 99,6 v. 5. Stimmen für die Einheitspartei dub. Prag, 12. Februar. Die erſten Ergebniſſe beſtätigen den Wahlſieg der Karpatho⸗Ukrainiſchen Einheitspartei bei den Landtagswahlen am 12. Februar. Im Be⸗ zivk Wolowe waren bei einer Wahlbeteiligung von 93 v. H. 99,6 v. H. der abgegebenen Stimmen Ja⸗ Stimmen und im Bezirk Velke Berezne betrugen die Ja⸗Stimmen 98 v. H. der abgegebenen gültigen Stimmen. Das Wahlergebnis der Hauptſtadt Chuſt zeigk ein typiſches Bild: 6208 Stimmen entfielen auf die Regierungsliſte, während 2122 Stimmen gegen die Regierungsliſte(Nein⸗Stimmen) waren. Dieſes Drittel, alſo ein relativ hoher Hundertſatz, iſt darauf zurückzuführen, daß vor allem Juden, die einen be⸗ trächtlichen Hundertſatz der Beyölkerung darſtellen, gegen die ukrainiſche Einheitsliſte geſtimmt haben. Die wahre Geſinnung der Bevölkerung kommt in dem Wahlergebnis des Chuſter Bezirks zum Aus⸗ oͤxuck, wo 87,5 v. H. der gültigen Stimmen Ja⸗Stim⸗ mnen ſind. Im Bezirk Swaljawa machen die Ja⸗ Stimmen h2 v. H. aus. dern und Chören ihre Volksmuſik erſtehen. Beſon⸗ ders wirkungsvoll waren die Kanons, die von allen Seiten des Saales aus geſungen wurden. Das Freiburger Bann⸗Orcheſter muſi⸗ zierte im Feſtſaal des Neuen Rathauſes und brachte friſch und lebendig alte Meiſter zu Gehör. Der So⸗ liſt dieſes Kongertes, der 151jährige Hitlerjunge Schärnack aus Freiburg im Breisgau konnte mit der hervorragenden, oon bewußtem Leben zeugen⸗ den Wiedergabe des Violinkonzertes E⸗Dur von Joh. Sebaſtian Bach einen Kroßen perſönlichen Erfolg er⸗ ringen. Ein offenes Singen zur Werkpauſe in dem nationalſozialiſtiſchen Muſterbetrieb Leipziger Woll⸗ kämmerei ließ eine der ſchönſten Kraftquellen der Jugend, die Verbindung mit dem ſchaffenden Men⸗ ſchen, zu einem großen Erlebnis für die Kameraden der Arbeit werden. Ein feſtlicher Bläſer⸗Abend „Mit Pfeiſen, Trommeln und Tromye⸗ ten“ brachte in der Ausgeſtaltung von Helmut Ma⸗ jewſki und Bernd Poieß ein weiteres Gebiet der 0 Erziehungsarbeit der Hitler⸗Jugend nahe. eeee F. S. Bach und ſeine Nachkommen Orgelkonzert von Arno Landmann Das Orgelkonzert Landmanns am Sonntag in der Chriſtuskirche war beſſer beſucht, als man es in dieſen Tagen karnevaliſtiſchen Hochbetriebs erwar⸗ tete, Diesmal führte der Veranſtalter Werke J. S. Bachs und ſeiner Nachkommen vor. Landmann begann mit J. S. Bachs Präludium und Tripelfuge in Es⸗Dur, die zu den großen Leipziger Kompoſitionen zählen und die großen Choräle ein⸗ ſchloſſen, die 1789 als dritter Teil der Klavierübung erſchienen. Es iſt eins der Werke, mit denen der gereifte Meiſter zur Kunſt Buxtehudes zurückkehrte. Das Es⸗Dur⸗Präludium iſt Sinnbild der göttlichen Majeſtät, und die Tripelfuge ſtellt in naiver from⸗ mer Schau des Künſtlers die göttliche Dreieinigkeit dar. Obwohl J. S. Bach ſeine Söhne und ſonſtigen Schüler vorzüglich unterrichtete, wurde keiner ein ganz großer Komponiſt. In der Familie der Orga⸗ niſten Bach ſchien ſich die Natur in dem einen ver⸗ ſchwendet zu haben; die Nachkommen zeigten nur vereinzelt letztes Aufblitzen der genialen Begabung des Vaters. Am eheſten erinnern Friedemann Bachs Vokalkompoſitionen an den großen Vaterz auf dem Gebiet der Orgelkompoſition iſt ſein d⸗Moll⸗ Orgelkonzert das einzige Werk von Rang aus der Nachkommenſchaft. Landmann ſpielte zwei Choral⸗ vorſpiele des Friedemann, in lichter zarter Regi⸗ ſtrierung. Von Philipp Emanuel Bach, der mit ſei⸗ nen Arbeiten Haydn ſtark beeinflußte, trug Land⸗ mann die Phantaſie und Fuge e⸗Moll vor. Ez iſt wie Jronie des Schickſals, daß die Werke Carl Phi⸗ lipp Emanuel Bachs, die dem Geſchmack und Geiſt ihrer Zeit ſehr entſprachen, bereitwilligſt gedͤruckt und verbreitet wurden, während die des Vaters als Manufkripte vergilbten und verſtaubten und erſt vom Kreis der Romantiker um R. Schumann wiederer⸗ wecht wurden. Der Phantaſie k⸗Dur des Joh. Ernſt Bach, des Sohnes von J. S. Bachs Vetter Joh. Bernhard Bach in Eiſenach, ſolgte die F⸗Dur⸗ Fuge von Joh. Chriſtoph Friedr. Bach(1782 bis 1795); er war wohlbeſtallter Kammermuſiker N von Kollos neuer Oyperette beim Grafen von der Lippe in Bückeburg. Mit ſei⸗ nem Sohn Wilhelm Friedrich Ernſt Bach(geb. 1759), der ſpäter als Cembaliſt der Königin Luiſe diente, ſtarb 1845 die direkte männliche Linie J. S. Bachs aus. 1843 hatte dieſer Bach noch an der Enthüllung des Bachdenkmals in Leipzig teilgenommen. Das Landmannkonzert ſchloß mit dem Grave und Allegro moderato e⸗Moll des Joh. Chriſtian, des letzten Sohnes J. S. Bachs, der in Mailand als katholiſcher Domorganiſt und in London als Opernkomponiſt dem Namen der Familie große Ehren eintrug. Mit ſeiner Arbeit bahnte er Mozart den Weg zu ſchöpfe⸗ riſcher Geſtaltung. Dr. Fritz Haubold Dr. Goebbels beglückwünſcht Franz Staſſen. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Kunſtmaler Franz Staſſen in Berlin mit beſonderer Aner⸗ kenung ſeiner Verdienſte um die bildnériſche Geſtal⸗ tung der Gedankenwelt Richard Wagners zu ſeinem 70. Geburtstag die herzlichſten Glückwünſche aus⸗ geſprochen. Die Bereinigung des italieniſchen Bücher⸗ marktes. Auf Grund der italieniſchen Raſſe⸗ geſetze iſt jetzt auch eine Bereinigung des italieniſchen Büchermarktes durch⸗ geführt worden. Der von dem Miniſter für Volks⸗ kultur Alfieri für dieſen Zweck eingeſetzte und ge⸗ leitete Ausſchuß, dem Vertreter der Akademie, der Preſſe, des Verbandes der freien Berufe und Künſt⸗ ler, der Partei, der Verleger ſowie der Buchhändler angehören, hat eine größere Anzahl von Büchern geprüft. Nach den Richtlinien zum Schutz der hiſto⸗ riſchen Ideale und moraliſchen Werte des Faſchis⸗ mus wurde die Zurückziehung einer Reihe von Werken beſchloſſen. Kleine Theater- und Muſikchronik Margit Stoehr, erſte Soubrette des Kölner Apollo⸗Theaters, eine Mannheimerin und früheres Mit⸗ glied des Nationaltheaters, erzielte in der Uraufführung „Das Schiff der ſchö⸗ nen Frauen“ einen großen Erfolg. Wie die Kölner Preſſe ſchreibt,„Hat ſie alle Ausſicht, ein Liebling des Kölner Publikums zu werden.“ Truppenkommandeure beim Führer Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht ſprach im Sitzungsſaal der Krolloper zu den Truppenkommandeuren des Heeres. Im Anſchluß an die Rede waren die Ofſiziere Gäſte Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) des Führers⸗in der neuen Reichskantzlei. Frankreichs Vertreter in Burgos Senator Berard, der kürzlich bereits in Spanien Die Beiſetzung Sir Henry Deterdings In ſeiner deutſchen Wahlheimat Mecklenburg, in Dobbin, wurde der in St. Moritz geſtor⸗ bene Gründer des holländiſchen Royal Dutch⸗ Oelkonzerns, Reichsamtsleiter Hilgenfeldt' legte einen prachtvollen Kranz des Führers an der Gruft nieder. Sir Henry Deterding, beigeſetzt.— (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Rumäniens„ſtarker Mann“ weilte. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die nationalſpaniſchen Tkappen an Frankreichs Grenze Die Truppen General Francos haben bei Le Perthus die franzöſiſche Grenze erreicht: Der(Atlantie, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der gegenwärtige Innenminiſter Calinesen, der vom König zum Vizepräſidenten des Mini⸗ ſterrats zum interimiſtiſchen Kriegsminiſter ernannt wurde. Befehlshaber des 16. franzöſiſchen Wehrkreiſes, General Fagali, begrüßt an der Grenze den Chef der 5 General Solchaga, und beglückwünſcht ihn zum ſchnellen Vormarſch ſeiner Armee. Barcelona bekommt wieder Apfelſinen! Schnell kommt nun nach der Befreiung der Schiffsverkehr im Hafen von Barcelona in Gang. Hier iſt eine Ladung eingetroffen, eine lang entbehrte Freude für die Bewohner Barcelonas. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Augenblicke des Schreckens: Brand und Einſturzunglück in Amerika Ueber dreihundert Mann arbeiten fieberhaft, um acht Feuerwehrleute zu befreien, die bei dieſem Brand eines Se e und dem darauffolgenden Hürzen (hreſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Unüberſehbarer Autopark wurde nach Frankreich entführt Tauſende von Panzerwagen, Ambulanzen und Automobile, die von den geflüchteten Barcelona⸗ Truppen über die Grenze gebracht worden ſind, wurden in Le Boular auf einem rieſigen Feld öuſammengezogen.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Wieder Ueberſchwemmungen am Ohio⸗Strom Der Ohio⸗Strom iſt wieder einmal über die Ufergetreten, und durch Dammbrüche ſind weite Gebiete überſchwemmt. 2* wurde in der Stadt Huntington aufgenommen. 981(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) 4. Seite“ Nummer 73 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. Februar 1860 Die Siadiseife Mannheim, 13. Februar. Ein luſtiges Preisausſchreiben des NS-FIhegerkorps „Die beſte heitere Darſtellung aus dem Gebiet der Fliegerei in Wort und Bild“ Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht die NSK⸗ Gruppe 16(Südweſt) ein Preisausſchreiben, das ſich an alle wendet, die in der Lage ſind, in Wort und Bild erlebte oder frei erfundene Darſtellungen aus dem Bereich der Luftfahrt wiederzugeben. Es iſt bekannt, daß die Flieger— und wir wollen die Luftſchifſer nicht vergeſſen, damit ſie uns nicht böſe werden— ein Völkchen für ſich ſind, das ſich in ſeinem Humor wie in ſeiner ganzen Sprache etwas „herausnimmt“. Viele Verſuche ſind unternommen worden, dieſe Art künſtleriſch in Wort und Bild darzuſtellen. Wir haben da Verſe und Büchlein, die der Kenner unter die„Klaſſiker“ zählt! Wenn es die NScFK⸗Gruppe 16(Südweſt) unter⸗ nimmt, nun öffentlich einen Wettbewerb auszuſchrei⸗ ben, der Anregungen auf dieſem Gebiet bringen ſoll vor allem deshalb, weil ja auch in der Südweſtecke des Reichs Männer ſitzen, die fliegen und erzählen können. Wir haben ſchon oft erlebt, daß Männer die Feder und den Zeichenſtift ſo gut zu führen wußten wie den Steuerknüppel. Die Einzelheiten über den Wettbewerb ſind auf der nächſten Dienſtſtelle des NS⸗Fliegerkorps zu erfahren, wo Merkblätter koſtenlos zu erhalten ſind. Kameradſchaftsabend mit Alarm In der Hauptſenerwache war es trotzdem richtig In der Hauptfeuerwache iſt Platz. da kann man ſchon feiern; und die Kameraden ſind vielſeitige Leute, die kochen, ſervieren, dekorieren und Stim⸗ mung machen können, Da fehlts nicht, gleichwohl iſt ſo ein Kameradſchaftsabend eine ſeltene Sache; der letzte war 1937 anläßlich des 25jährigen Beſtehens der Hauptfeuerwache. Nun, am Samstag wollte man's mal wieder riskieren, es iſt eine Jahreszeit, wo's nicht ſo viel brennt... Es ſaß alles ſchön beiſammen, die dienſtfreie Mannſchaft von der Feuer⸗ wache 1 und 2(Neckarau) und die 2. Abteilung der Hauptfeuerwache, während die 2. Abteilung in Nek⸗ karau allerdings ſchön auf der Wache bleiben mußte. Als Gäſte waren da, Vertreter von Partei, Staat, Staödt, zahlreiche Offiziere der Schutzpolizei vor allem. Rippchen mit Sauerkrant waren eben ſerviert, kräftig wollte man einhauen... Rrrr klingelten die Alarmglocken durchs Haus, und die von Ab⸗ teilung 2 ſauſten in ihre Koppel rein. die Rutſch⸗ ſtangen hinunter, und waren ſchon draußen, ehe wir anderen den ſteckengebliebenen Biſſen im Halſe runtergewürgt hatten. Es war gottlob keine große Sache, nur das Gartenhäuschen in den Spelzengärten, von dem wir bereits melde⸗ ten und das nur wegen der langen Schlauchleitung einige Extraarbeit koſtete; und mit geſchärftem Ap⸗ petit konnten nach einer tunde die Männer wieder an die Vertilgung der Rippchen gehen. Inzwiſchen hatte es einige Anſprachen gegeben. Oberbaurat Kargl hatte begrüßt, und für das Er⸗ ſcheinen der zahlreichen Gäſte gedͤankt. Er dankte auch der Mannſchaft, die ja in den vergangenen Jah⸗ ren manches gute Stück Arbeit in der Bekämpfung großer und kleiner Brände verrichtet hat, und wünſchte einige genußreiche Stunden. Dr. Chle⸗ bowſki ſtellte ſich als der neue Referent für Feuer⸗ löſchpolizei bei der Stadt vor Ratsherr und Orts⸗ gruppenleiter Gawran hatte viel perſönliche Er⸗ innerungen mitzuteilen, Brandmeiſter Behrin⸗ ger von der Hauptſtelle des Amtes für Beamte, dankte für das Zuſtandekommen dieſes Abends, ge⸗ lobte für die Gefolgſchaft weitere eifrige Pflicht⸗ erfüllung, und brachte das„Sieg Heil!“ auf den Führer aus. Eine luſtig⸗launige Rede hielt ſpäter Branddirektor i. R. Knäbel. Für die Unterhaltung ſorgten die Kapelle der Ortsgruppe Käfertal, die Geſangsabteilung der Be⸗ rufsfeuerwehr, und die 5 Harmoniſten, die manch muntere Liedlein vom Blumentopf wie vom kleinen Fräulein Hella in den Saal ſchmetterten. ger, Narretei bei Erbſen und Speck Die gelbe Brigade in Tuchfühlung Zu einem närriſch⸗kameradſchaftlichen Treffen geſtaltete ſich der Kantinenabend der ehe⸗ maligen 112er unter Führung von Dr. Hieke und der ehemaligen 142er mit ihrem Kameradſchafts⸗ führer Dr. Selting. Die Räumlichkeiten der Ger⸗ mania⸗Säle gaben die Kantine ab. So eng hatten die alten Soldaten der gelben Brigade ſchon lange keine Tuchfühlung mehr. Man merkte neben zahl⸗ reichen Offizieren in Zivil, den alten Diviſionskom⸗ mandeur der 2her, Exzellenz General v. d. Hayde, der beſonders herzlich willkommen geheißen wurde. Eine Batterie von Unterhaltungskanonen zog bis bald auf Mitternacht zu die Blicke der Anwe en⸗ den auf die Bühne. Das Kinderballett, ein⸗ ſtudiert von Frau Heß, bewegte ſich allerliebſt über die Holzplanken, die„Stimmungskanonin“ der Fröh⸗ lich Pfalz, Grit Merkel, drehte recht tüchtig auf, und Kunſtpfeifer Stephan pfiff wie ein Murmel⸗ tierchen oder der dienſttuende Unteroffizier vom Dienſt, wenn er zum„Aufſtehen!“ ermahnt. Der „Fröhliche Pfälzer“ Spindler, hat ſeinem karnevali⸗ ſtiſchen Ruf auch an dieſem bunten Soldatenabend Ehre gemacht, dann ſeien noch die Kameraden Ber⸗ tram und Schramm genannt. Echt wie einſt erſchien der ehemalige Kompanie⸗ ſpieß, Kolb, in der Vorkriegsuniform auf dem Po⸗ dium, zog das dicke Buch aus dem Knopflochzwiſchen⸗ raum zwiſchen dem zweiten und dem dritten Knopf, und legte los... Als hätte er ſich ſeine ſämtlichen guten und ſchlechten Erfahrungen auf dem Kaſernen⸗ hof aufgeſchrieben auf der Stelle, ſo lebendig erſchie⸗ nen die Kaſernenhofſcherze. Daß man ſich wieder ganz wie in ſeiner Soldaten⸗ seit fühlte, gab es in der Pauſe für alle die traditiv⸗ nelle Speckerbſenſuppe. Als der Stabstrom⸗ peter der amtievenden Kapelle Kunrpf ſo um die Zap⸗ fenſtreichzeit das Signal blies Bei nahezu 3333 Beſuchern: Duietſchvergnügte Stunden im„Schnolekaſchte“ Hervorragende Prunkſitzung der Fröhlich Pfalz“- Originelle Note durch die Mitwwirkung der Breiſacher Narrenzunſ Die Prunkſitzung, die die„Fröhlich Pfalz“ am Sonntag im Nibelungenſaal abhielt, verdient vollſte Anerkennung. Präſident Reiſcher, der wieder mit viel Humor das närriſche Zepter ſchwang, konnte zwar kein völlig ausverkauftes Haus begrüßen, aber es waren doch weit über 3000 Perſonen erſchienen, denn im Verlaufe der Sitzung wurden der 1111. und 2222. Beſucher mit je zwei Siegel der Narrenzunft Breiſach Mater: Narrenzunft Breiſach Flaſchen Sekt erfreut. Zum 3333. fehlten nur noch fünf. Man hatte diesmal den Höhepunkt der Sitzung, die Proklamation der Prinzeſſin Karne⸗ val, an den Anfang verlegt, offenbar wegen der Breiſacher Narrenzunft, die in ihrem Auftreten auf das angenehmſte überraſchte. Nach mehreren Muſikſtücken der Kapelle Schönig, die Ranzengardeuniform angelegt hatte, erſchien Till Eulenſpiegel(Julius Setzer) vor dem Mikrophon, um die verſammelten Narren und Närrinnen aufzufordern, für mehrere Stunden recht fröhlich mit der„Fröhlich Pfalz“ zu ſein. Als er den Elferrat herzlich willkommen geheißen hatte, ſchloß er ſeine ſchwungvollen Verſe mit dem Ruf: „Achtung! Es regiert der Frohſinn! Aha!“ „Naach dem herkömmlichen Einzug des Elferrates durch das Spalier der ſchmucken Ranzengarde hielt Präſident Philipp Reiſcher die Eröffnungs⸗ anſprache. Er begrüßte alle Förderer des Mannheimer Volks⸗ karnevals auf das herzlichſte und wünſchte ihnen eine quietſchvergnügte Stimmung, ferner die Gaſt⸗Elfer⸗ räte, die an einer langen Tafel an der Bühne Platz genommen hatten: Ludwigshafener„Rheinſchanze“, „Hans Warſch“, Oggersheim, die Prinzeſſin von Speyer mit ihrem hohen Miniſterium, Karneval⸗ Geſellſchaft Frankenthal und Große Karneval⸗ Geſellſchaft„Lindenhof“, ferner den italieniſchen Vizekonſul Spinielli mit mehreren Mitarbei⸗ tern und die Vertreter der Partei, der Wehrmacht, des Staates und der Stadt. Unter Hinweis auf das diesjährige Motto der„Fröhlich Pfalz“:„Lach doch, Schode,'s is nit verbote!“ taufte er den Nibelungen⸗ ſaal, der, wie er mit Recht betonte,„in vorbildlicher Weiſe närriſch ausgeſchmückt“ ſei,„Schnoke⸗ kaſchte“, wobei er verſicherte, daß man verſuchen werde, allen giftigen Schnoken, in die ſich etwaige Meckerer und Mucker verwandelt hätten, den Gar⸗ aus zu machen. Einzug und Proklamation der Prinzeſſin Als der Präſident ſeine humorvollen Ausführun⸗ gen mit einem jubelnd aufgenommenen Aha! ge⸗ ſchloſſen hatte, wurde die Prinzeſſin von Ranzen⸗ gardegardiſten in einer Sänfte in den Saal getra⸗ gen. In ihrem, Gefolge beſand ſich diesmal eine zwölfköpfige Ehrengarde, für die man die feſcheſten Mäcdchen aus der„Fröhlich⸗Pfalz“⸗Familie aus⸗ geſucht hatte, und die im Verlaufe der Sitzung mit einer Zirkus⸗Quadrille entzückten. Der Präſident begrüßte Ihre Tollität, die nach der Proklamation als„Prinzeſſin Karneval Liſelotte.“den Aufruf an ihr närriſches Volk verlas. Als ſie gelobt hatte, ihr närriſches Volk mit Frohſinn und Humor in den wenigen Tagen, die uns noch vom Aſchermittwoch trennen, zu regieren, ſprach ſie ihre beſondere Freude über die Anweſenheit der italieniſchen Freunde mit dem Wunſche aus, daß ſie die mit der„Fröhlich Pfalz“ verlebten Stunden nicht vergeſ⸗ ſen möchten.„Genießt die Freude, genießt die Stunden und ſchlagt dem Griesgram tödliche Wun⸗ den! Karneval iſt Volksgut und muß es bleiben!“ Mit dieſen anfeuernden Sätzen beſchloß die Prinzeſ⸗ ſin ihren Aufruf, aus dem ſie die Begrüßung der ita⸗ lieniſchen Gäſte in ihrer Sprache wiederholte, was ihr auch gut gelang, denn ſie iſt Sprachlehrerin, heißt Lieſelotte Bley und iſt Dr. phil. Der Einzug der Breiſocher Narrenzunft Hinter dem Präſidenten war ein Thronſeſſel auf⸗ geſtellt, auf dem die Prinzeſſin Platz nahm. Und dann zog die Breiſacher Narrenzunft ein, voran der Zunftmeiſter Harry Schäfer, eine im⸗ PPPCCC 0TPPPPPPPPPPPGPPPGPPGPPPPGPPPTTTTPPTPPPTPTPTTPPTTTTPTPPTPTTGTGTGPPGGPͤPTPTPPTT—TͤTPTPbPGTbTPTGTbTGTbT——TbTbTbTbT————ÄÄ— „Soldaten müſſen heim ins Bett“, kümmerte ſich keiner der Anweſen⸗ den darum, blieben ſitzen und lächelten. Zünfiiger Abend bei den Kriegsfreiwilligen Die ehemaligen Kriegsfreiwilligen hat⸗ ten ſich die Säle des Friedrichsparkes als Stätte fröhlichen Treibens ausgeſucht, und jedes Eckchen wurde ausgefüllt, und beim Tanzen konnten die Pärchen nur in einem Quadratmeter im Geviert ihre Figuren drehen. Das gab Stimmung, und die war in kurzer Zeit o ſtark, daß die offziellen Obernarren, die vom Podium aus etwas zu ſagen, zu ſingen und zu mani⸗ pulieren hatten, ſich nur mit Mühe bei dem brodeln⸗ den Narrenvolk durchſetzen konnten. Kameradſchaftsführer Siegmann wünſchte ein leichtes Eingehen in das Land ohne Sorge und über⸗ ließ im übrigen das ganze Arrangement der Kar⸗ nevalskanone Fritz Körner, der denn auch unter ſeinem bimmelnden farbenſtrotzenden Narrenhut mit lauter Stimme und viel gereimten, allerhand an den Mann und an die Frau zu bringen hatte. Als ſäße der Narr Körner ſelbſt jahrelang im Vorſtand der Kriegsfreiwilligen, ſo genau hat er über jenes und jenen Beſcheid gewußt, und ſeine Beobachtungen worm großen Saale und den zwei kleinen ſich anſchließenden Räumen humorvoll bloß gelegt. Bei⸗ fall und Raketen praſſelten als Anerkennung. Bei ſich hatte Meiſter Körner Anita Berger, Zu deren Lob nichts mehr zu ſagen iſt. Zauberkünſt⸗ ler Beſt führte bewährte Tricks ſauber und ſchnell vor, Kamerad Horn verlas das Kappenabendpro⸗ tokoll und nahm die Seinen aus der Kameraoͤſchaft aufs Korn. Polizeimeiſter Keil blieb auch im Nar⸗ renland bei ſeinem Leiſten und gab ſein Verkehrs⸗ reglement bekannt. Die Kapelle Rohr ſpielte zum —— Tanz auf— zünftig war's! „Feuerio-Fremden-Sitzung in der Neckarſtaot“ Wie alljährlich, unternimmt kommenden Mitt⸗ woch der Feurio mit ſeinem Büttenrednerſtab einen Ausflug in die Neckarſtadt, um im Heim der be⸗ freundeten„Flora“ eine Sitzung abzuhalten. Die⸗ ſelbe hat ſtets einen großen Zuſpruch, ſo daß es ſich empfiehlt, ſich rechtzeitig einen Platz zu ſichern. Be⸗ währte Büttenkanonen bürgen wieder für eine ge⸗ mütliche und zünftige Sitzung. Alſo, beſonders ihr lieben Neckarſtädtler, auf in die„Flora“! Beginn der Sitzung.11 Uhr. Die Grokageli erheitert die Neckarauer In ihrem Beſtreben, karnevalarme Stadtteile und Vororte„heimzuſuchen“, iſt jetzt die„Grokageli“ auch nach Neckarau gekommen, wo man ihnen die Aufmerkſamkeit durch guten Zuſpeuch im Vereins⸗ haus„Volkschor“ dankte. Ueber die ſchön verlaufene Sitzung, wie gewohnt von Seppel Holz geleitet, ein paar Worte. Sie wurde getragen von Leuten, die zum Teil dem Nachwuchs zuzurechnen ſind. Wir denken hauptſächlich an die Büttenredner Berg aus Viernheim und Schlamp aus Speyer. Der blut⸗ junge Schlamp aus Speyer hat das Zeug zu einem Karnevaliſten, man ſollte ihn einmal zurecht⸗ ſchleifen. Aus Viernheim war auch der Kölner Mierſch mit ſeiner kleinen Tochter gekommen. Die „Grokageli“ ſelbſt hatte ſich durch Miniſter Hotz und Töchterlein redͤneriſch vertreten laſſen. Ferner waren noch Rudi Frank, der routinierte Komiker und Humoriſt, das ſamoſe Parodiſtenpaar„Dux und Dax“ und der Lumpenmaler„Ka⸗Ma“ mit von der „Partie. Den Neckarauern hat es ſicher gut gefallen. —tt. Sängermaskenball im Kolpinghaus Die Liedgemeinſchaft Liederhain⸗Sänger⸗ heim lud am Samstag ins Kolpinghaus zu einem Maskenball ein unter dem Motto:„Tanz bis ſich die Liebe rührt!“ Die muſikaliſche Grundlage hierfür war denn auch beſtens erſtellt worden: Ka⸗ pelle Schönig in zwei Abteilungen amtierte oben zwiſchen großem und kleinem Saal, alſo ſchon eine Menge von mehreren 100 Paaren mit Rhythmus ver⸗ ſorgend, und außerdem wars im Parterreſaal ge⸗ drängelt voll. Das Kolpinghaus gehört zu den Ge⸗ bäuden, in denen geſchmackvolle Dekoration einem leicht gemacht wird, es hat von Haus aus Flächen und Farben, auf denen ſparſam verteilter Staniol⸗ flitter ſich glänzend macht, und der Bierkeller iſt ſo⸗ wieſo ſchon ſo altdeutſch gemütlich und ausgemalt; da gehört nur ein wenig Bänderwerk und Far⸗ bengeglitzer hin, und die Ruhigen, die nur ſolange tanzen bis die Liebe gefunden iſt, ſind hier nicht mehr wegzukriegen. Sektbunker für die Flüchtigen, die kaum den nächſten Tanz erwarten können, und Weingarten auf der Bühne, für die, die im Lampion⸗ ſchimmer zurückgezogen zugucken, wie die andern ſich abſchuften... Es war für alle geſorgt, die Stimmung war glänzend, 800 meldete die Kaſſe. eei Die Kanzlei des Standesamts Mannheim— Altes Rathaus, Zimmer 4— iſt wegen Arbeitsüber⸗ laſtung bis auf weiteres vormittags geſchloſ⸗ ſen und für das Publikum geöffnet von 14.30 bis 17 Uhr. u* Seinen 70. Geburtstag begeht heute in voller Rüſtigkeit Herr Albert Lotz, 6 3, 8. Seit 30 Jah⸗ ren iſt er Bezieher der Neuen Mannheimer Zeitung. Wir wünſchen ihm alles Gute für die kommenden Jahre! un Luftſchutz für Tiere! Im Einpernehmen mit dem Reichsluftfahrtminiſter, und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat der Reichsinnenminiſter den Tier⸗ ſchutzbund dahin verſtändigt, daß die Maßnahmen, die in Deutſchland zum Schutz von Tieren bei Luftangriffen eingeleitet ſind, vom Reichsluftfahrt⸗ mintſterium angeordnet werden und nicht zum Auf⸗ gabenbereich der Tierſchutzvereine gehören. Tier⸗ halter und die mit der Tierwartung betrauten Perſonen ſind durch den Reichsluftſchutzbund unter Aufſicht und nach den Weiſungen des leitenden Luftſchutztierarztes über die erforderlichen Vorbe⸗ reitungen und über die erſte Hilſe im Fall ein⸗ tretender Schädigungen der Tiere nach Luftangrͤf⸗ fen zu unterrichten. kie Auftragsvergebung im Dienſt der Berufs⸗ ausbildung. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat an⸗ geordnet, daß bei der Vergebung öffentlicher Auf⸗ träge diejenigen Betriebe bevorzugt zu berückſich⸗ tigen ſind, die ſich bei der Ausbildung von Lehrlingen beſonders auszeichnen. Die bevorzugte Erteilung öffentlicher Aufträge ſoll zu⸗ gleich den in der Ausbildung von Lehrlingen vor⸗ bildlichen Betriebsführern einen Ausgleich für die beſonderen Aufwendungen bieten, die ſie bei der Durchführung ihrer Berufsförderungsmaßnahmen haben. Damit werden die Betriebe erneut an⸗ geſpornt, der Nachwuchsſicherung größte Aufmerk⸗ ſamkeit zu widmen. die allergünſtigſten Eindrücke hinterlaſſen zu ponierende Erſcheinung, alle in der charakteriſtiſchen bunten Flecklestracht, die in der feinen Farben⸗ abſtimmung überaus maleriſch wirkt, mit der nur das Geſicht freilaſſenden Kappe, die von zwei Teu⸗ felhörnern gekrönt iſt. Als die Breiſacher Gaukler an der für ſie auf der Bühne reſervierten Tafel ſich niedergelaſſen hatten, wurden ſie vom Präſidenten herzlich willkommen geheißen, der ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, daß es endlich gelungen ſei, die ſo außerordentlich in Anſpruch genommens Narrenzunft freizubekommen. Der Zunftmeiſter und ſein Vertreter erhielten den Elferratsorden. Außerdem überreichte der Präſident dem Zunftmei⸗ ſter als bleibendes Andenken an den Mannheimer Beſuch ein eingerahmtes Bild dͤes Waſſerturmes und ſein eigenes Lichtbild. Zunftmeiſter Harry Schäfer, der als ehe⸗ maliger Schauſpieler ſehr ſprachgewandt iſt, ͤͤankte herzlich für den pompöſen Empfang bei der Ankunſt in Mannheim und beim Einzug in den Nibelungen⸗ ſaal. Wie die„Fröhlich Pfalz“ beſtrebt ſei, die alten Volksbräuche ſo zu pflegen und alte Kultur⸗ güter ſo zu hegen, wie es der Bund Deutſcher Karneval vorſchreibe, ſo betätige ſich die Narren⸗ zunft Breiſach, die älteſte Zunft am Oberrhein, im kleinen. Als der Zunftmeiſter verſichert hatte, daß man der Einladung in die wunderſchöne Stadt Mannheim gern gefolgt ſei, vor allem dem„präch⸗ tigen Kerl“ Philipp Reiſcher zu liebe, überreichte en als äußeres Zeichen der Anerkennung ihres Wir⸗ kens dem Präſidenten Reiſcher, Vereinsführer 5 und Elferrat Rau den großen Gaukler⸗ oröden. Ueberraſchend ſchöne und originelle Gauklertänze Und nun folgte der erſte Tanz, der von drei Gauklerinnen ausgeführte hiſtoriſche Dreier⸗ Tanz, bei dem ſich ſchon zeigte, daß dieſe Hüpf⸗ Sir 2 2—— 188% MSBelves Dietrieh 5 unci Lamperthelm und Schrittreigen auf uraltes Brauchtum zurück⸗ führen. Die weiteren Tänze waren geſchickt in die übrigen Darbietungen eingefügt. So führten zwölf Gaukler und Gauklerinnen einen eigenartigen Rei⸗ gentanz vor, ſieben Gaukler entpuppten ſich ſogar als geübte Parterreakrobaten und Bodengymnaſti⸗ ker, neun Gauklerinnen traten zum Pan durin⸗ nentanz an, der auf die Zeit zurückzuführen iſt, in der die Panduren Breiſach beſetzt hielten— rei⸗ send ſahen die Mäöchen aus: rote Röcke, ſchwarzes Mieder, ſchwarze Stiefel, als Haarſchmuck ein Reif in ruſſiſcher Art— und als Abſchluß boten acht Gaukler den„Kleinen Gauklertanz“. Zunftmeiſter Schäfer hatte außerdem zwei vor⸗ zügliche Soliſten mitgebracht: den Lautenſänger Hugo Frank aus Staufen, der mehrere Volkslieder zu Ehren der Prinzeſſin mit feinſter Charakteriſie⸗ rung vortrug, und den alemanniſchen Humoriſten Ernſt Scheu aus Herdern, der zur Freiburger Narrenzunft gehört und ſehr witzig war. Vorzügliche Büttenreden Den Reigen der Büttenreden eröffnete zündend Malaga als Zuckerbäcker. Ihm folgte nicht min⸗ der erfolgreich Richard Schumann als Schorn⸗ ſteinfeger. Aber die beſte Leiſtung war doch wieder das Zwiegeſpräch Fritz Bitzers und Heinrich. Hofſtetters als Mannheimer Dienſtmann Nr. 7 und Ludwigshafener Dienſtmann Nr. 8. Nach der Pauſe ſtieg ſogar der bis dahin beruflich verhinderte Vergnügungskommiſſär Evelts in die Bütte, um mit viel Witz den Begriff„Vergnügen“ zu definie⸗ ren. Nach Spindler dem Aelteren kam noch Fritz Körner an die Reihe, der in trefflichen Rei⸗ men den Volkskarneval der Schweſterſtädte Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen feierte und zur Einigkeit auch in närriſchen Dingen ermahnte. Zwei ausgezeichnete Stimmungsmacherinnen ſtellten ſich in Anita Berger, die mit ihren belieb⸗ ten Schlagerliedern wieder gefiel und und in Grete Merkel⸗Moll vor, die als Geiſha und ſpäter in einem Czardas zeigte, daß ſie eine ebenſo vor⸗ zügliche Sängerin wie Tänzerin iſt. Und auch die „Fünf Harmoniſten“ trugen mit feinabge⸗ ſtimmten Vorträgen zur Hebung der Stimmung we⸗ ſentlich bei. Selbſtverſtändlich wurden auch mehrere allgemeine Lieder geſungen. Vielerlei Ehrungen Im Mittelpunkt der Ehrungen, die im Laufe des fünfſtündigen närriſchen Tuns vorgenommen wur⸗ den, ſtand die Auszeichnung des Vizekonſuls Spinielli und ſeines Stellvertreters, die mit der Ehrenmütze und dem Elferratsorden geſchmückt wurden. Vize⸗ konſul Spinielli betonte in ſeinen Dankes⸗ worten, daß Deutſche und Italiener in Zukunft nicht nur in der Politik, ſondern auch in der Freude zu⸗ ſammenhalten würden. Der Präſident der Karneval⸗ Geſellſchaft Speyer, der mit ſeinen Miniſtern im rot⸗ weißen Talar und mit der reizenden Prinzeſſin mit ihrem nicht minder anmutigen weiblichen(kefolge de würdigſte Vertretung der Speyerer war, über⸗ reichte einen Korb mit Sekt, der Präſident der Oggersheimer Karneval⸗Geſellſchaft„Hans Warſch“ ihr Wahrzeichen, ein Horn, und der Präſident der Frankenthaler Karneval⸗Geſellſchaft einen kleinen Zuckerhut. Auch zahlreiche Ehrengäſte und die Mit⸗ wirkenden wurden mit Orden, Mützen, Blumen und Süßigkeiten bedacht. Und der ſilberne Pokal mußte zum Ehrentrunk immer wieder gefüllt werden. Mitternacht war ſchon vorüber, als Präſident Reiſcher die Sitzung ſchloß, auf die die„Fröhlich Pfalz“ ſtolz ſein darf, weil ſie vor allem durch die Mitwirkung der Breiſacher eine von der üblichen Schablone abweichende originelle Note erhielt. Die Breiſacher beteiligten ſich noch an der Nachſitzung im Weinzimmer des Roſengartens, bis gegen 4 Uhr ihr Zug in die Heimat abging. Sie durften in dem Bewußtſein die Rückfahrt antreten, in Mannheim 8 ———* 55———————————— Montag, 13. Februar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5————— 5. Seite/ Nummer 73 a 5 Straßenverkehrsunfälle in Baden nehmen zu: Faſt jeden Tag ein Todesopfer Die Zahl der Verkehrsopfer belrächtlich erhöht Karlsruhe, 13. Februar. Nach den beim Statiſtiſchen Landesamt eingegan⸗ genen Meldungen der Polizeibehörden haben ſich in aden während der letzten drei Monate des vergan⸗ genen Jahres insgeſamt 3051 Straßenverkehrsun⸗ fälle ereignet, das ſind 341 oder 126 v. H. mehr wie in gleichen Zeitraum des Vorfjahres. 2168 Straßen⸗ unfälle wurden innerhalb und 833 außerhalb von ge⸗ ſchloſſenen Ortsteilen feſtgeſtellt, wobei jedoch die letzteren vergleichsweiſe erheblicher zugenommen haben, wie die erſteren. Auffallend ſtark hat ſich die 8 der an Unfällen beteiligten Laſt⸗ und Liefer⸗ draftwagen vergrößert, deren Unfallziffer gegenüber ſtirg 4. Vierteljahr 1937 um 435 auf 1282 Wagen an⸗ Die Zahl der Fahrräder, bei denen Unfälle zu Srbeüchnen waren, betrug nur 670 gegen 747 im Radſahr. Die dauernd wachſende Erſtellung von adfahrwegen wirkt ſich hier offenbar günſtig aus. Dagegen iſt die Zahl der Fußgänger, denen ein Straßen⸗ verkehrsunfall zugeſtoßen war, von 573 um 124 auf 497 geſtiegen. Für dieſe muß daher künftig eindringlicher denn ie die Warnung gelten:„Augen auf im Straßen⸗ verkehr.“ 3 Dies erſcheint um ſo notwendiger, alg ſich die Zahl der Verkehrsopfer leider recht beträchtlich er⸗ ht hat. Unfälle, bei denen Perſonen verletzt oder Kar getötet wurden, wurden im Berichtsvierteljahr 582 gezählt gegen 1413 im Jahre 1937. Im ganzen verloren 89 Perſonen, darunter 9 Kinder unter 14 abren dͤurch einen Vekehsunfall ihr Leben. Wir haben ſonach in Baden durchſchnittlich jeden Tag ein Todesopfer — Straßenverkehr zu beklagen. Bezeichnenderweiſe ereignen ſich die Straßenunfälle mit Todesfolge in —* weitaus meiſten Fällen außerhalb der geſchloſ⸗ ——9 Ortsteile(allein 54 Tote). Im 4. Vierteljahr —4* haben im ganzen nur 63, alſo gegenüber 1938 un enſchen weniger ihr Leben durch Straßenun⸗ e eingebüßt; immerhin fiel 1038 das ſchwere Omnibusunglück am Eiſen⸗ bahnübergang bei Wiesloch J4 12 Toten ſchwer ins Gewicht. Aber auch die der Unfallverletzten hat weſentlich zugenom⸗ —4 ſie iſt von 1725 auf 1950 geſtiegen; ſie alle haben oder weniger ſtarken körperlichen Schaden ge⸗ Wie oft dabei Leichtſinn und Fahrläſſig⸗ t nie wieder gut zu machenden Schaden geſtiſtet Hätle der bei einigem Verantwortungsbewußtſein e vermieden werden können. lber auch die Fußgänger haben mehr wie im —9 durch ihr ſchuldhaftes Verhalten zu den hen Unfallziffern beigetragen. Ihnen war ein keiſechnlen in 277 Fällen gegen nur 203 im 4. Vier⸗ —* 1937 nachzuweiſen. Die Radfahrer dagegen un wohl etwas vorſichtiger geworden., da ſie nur Fällen gegen 316 im Vorjahr für einen Ver⸗ 5 rsunfall verantwortlich zu machen waren. Der elfach auftretende Nebel trug in 89(Voriaßr 57) 0 en, ſarker Regen und Schneegeſtöber in 81 Fäl⸗ n die Schuld an einem Straßenverkehrsunfall. Von einem Hund angefallen und rebiſſen Böſes Erlebnis einer Winzerfrau eyr Herxheim, 12. Febr. Eine hieſige Winzer⸗ — u wurde durch ihren jungen Dobermann iSökelten. Der Hund warf ſie zu Boden und tete die Frau mehrmals in den Arm. Darauf flüch⸗ die Frau in einen Nebenraum, in den ihr der * folgte. Sie fand keinen anderen Ausweg, als Socmals n Fenſter zu ſpringen, wobei ſie 0 als von dem Hund gebiſſen wurde. Der Haus⸗ nich der Zeuge dieſes Vorfalles war, getraute ſich 65 in den Hof, da er ſelber ſchon von dem biſſigen und angefallen worden war. Razzia im Hauptbahnhof Was Ludwigshafens Polizei notiert h. Ludwigshafen, 13. Febr. Im hieſigen Haupt⸗ bahnhof wurde unter Beiſtand der Bahnpolizei eine Razzia nach unzuchttreibenden Frauen durch⸗ geführt. Dabei nahm man fünf feſt, weil ſie im Ver⸗ dacht der Geſchlechtskrankheit ſtanden. Die Feſt⸗ genommenen wurden mit Gefangenenwagen zum Städtiſchen Krankenhaus gebracht.— Nach dem Unterſuchungs⸗Ergebnis waren nur zwei der fünf Frauen geſund 1 Beim Abladen von Briketts vor einem Haus der Ludwigsſtraße kamen mehrere Stücke auf die Fahr⸗ bahn zu liegen. Durch einen vorüberfahrenden Kraftwagen wurde ein Brikett gegen den Bür⸗ gerſteig geſchleudert und traf eine verhei⸗ ratete Frau von hier im Geſicht. Sie verletzte ſich dabei am Unterkiefer erheblich und verlor auch einen Zahn. In der Nacht zum Sonntag ſtieg ein Unbekannter in eine Gaſtſtätte in der Maudacher Straße ein und brach mit einem Brecheiſen mehrere Behältniſſe auf. Dabei fiel ihm ein größerer Geldbetrag in die Hände. Wer hat von dem Täter etwas wahrgenommen? Mitteilungen, die vertraulich behandelt werden, ſind an die hieſige Kriminalpolizeiſtelle zu richten. „Ha-jooh“ wurde Baden-Vadens Narrenruf! Auch an der Oos regiert Prinz Karneval Der große Kurhaus-Maskenball wirft ſeine Schatten voraus —wr. Baden⸗Baden, 12. Febr. In der letzten Sitzung des Elferrats wurde der närriſche Schlachtruf für den Großen Maskenball 1939 kreiiert:„Ha— joohl“ lautet er, und er wird bei allen Baden⸗Badenern einſchließlich der auswär⸗ tigen Maskenball⸗Beſucher wohl freudige Zuſtim⸗ mung auslöſen, denn er paßt ſo richtig zur badiſchen Gemütlichkeit und zum Närriſchſein. Nach den Voranmeldungen zu ſchließen, iſt in dieſem Jahre wieder mit einem Maſſen beſuch beim Faſching an der Oos zu rechnen. Die Tiſche im Großen Bühnenſaal ſind bereits ausverkauft, auch im Kleinen Bühnenſaal und im anſtoßenden Ball⸗ ſaal ſind nur noch wenige Tiſchplätze frei. Es liegen heuer ſehr viele auswärtige Anmeldungen vor. Die Leitung des DDAC. hat eine Sternfahrt nach Baden⸗Baden zum Großen Maskenball ausgeſchrieben. Unter der künſtleriſchen Oberlei⸗ tung von Oberbaurat Haag, dem bekannten Schöp⸗ fer der berühmten Baden⸗Badener Lichtfeſte, entſteht in den Sälen des Kurhauſes eine glanzvolle Welt, die bei aller närriſchen Einſtellung ihr künſtleriſches Niveau behält, wie es dem traditionellen Baden⸗Ba⸗ dener Kurhaus⸗Maskenball gebührt. Und da in dieſem Jahre wiederum wertvolle Preiſe ſ6 Damenpreiſe und 5 Troſtpreiſe, 5 Herrenpreiſe, 4 Paarpreiſe und 2 Gruppen⸗Geldpreiſe) für das ſchönſte und originellſte Koſtüm winken, ſo werden ſich die Teilnehmer erneut anſtrengen, im Wettſtreit um den Siegerpreis beſtehen zu können. Die Vorarbeiten für die Ausſchmückung der Säle ſind in vollem Gange. Eine Hauptattraktion wird die deutſche Kleinſtadt ſein, die im Rundgang vor den Bühnenſälen erſteht. Die eeeee kätekreae Bei Viernheim entbeckt: Brnenfriedhof aus der Bronzezeit Biernheim war ſchon 1000 Fahre vor der Zeitrechnung beſiedelt Ein neuer frühgeſchichtlicher Fund * Viernheim, 18. Februar. Vor einigen Monaten waren in der Feldflur „Gemeindetannen“ bei Viernheim Spargelbauern damit beſchäftigt, einen neuen Acker anzulegen, wo⸗ bei ſie 80 Zentimeter tief gruben und dabei auf Tonſcherben ſtießen, aus denen ſich ein äußerſt wertvoller Fund herausſchälte. Nachdem die Ergeb⸗ niſſe mühſam ſichergeſtellt waren, wurden ſie auf Weiſung des Denkmalspflegers für Heſſen, Prof. Dr. Behn an das Heſſiſche Landesmuſeum zu Darmſtadt zur Wiederherſtellung überwieſen. Kürzlich wurden die Urnen dem Viernheimer Orts⸗ muſeum wieder zugeleitet. Ueber die Art der Wieder. herſtellung und die Arbeit des Konſervators hat der Leiter der archäologiſchen Abteilung des Heſſiſchen Landesmuſeums einen Auſſatz veröffentlicht, worin es heißt: der Fund ſtellte ſich bei der Wiederherſtel⸗ Iung als eine reichhaltige Urnenbeſtattung aus der Bronzezeit dar. Beſonders bemer⸗ kenswert ſind kleine Taſſen und ein dünnes Tellerchen aus dünnem Ton. Die Toten waren, wie es um das Jahr 1000 vor der Zeitrechnung Sitte war, auf dem Schei⸗ terhauſen verbrannt, der Leichenbrand dann in der großen Urne geſammelt und die Urne zu⸗ ſammen mit den hineingeſtellten Beigefäßen der Erde übergeben worden. Da von Viernheim eine weitere aus vierzehn Gefäßen beſtehende Urnenbe⸗ ſtattung der gleichen Zeit erhalten iſt lim Wormſer Muſeum), iſt anzunehmen, daß der Boden dort noch mehr ſolcher Urnen birgt. Auf jeden Fall iſt mit Pirmaſens ſeiert ſelnen Befreiungstag 8 Zum 15. Male jährte ſich der hiſtoriſche 12. Februar, an dem der everatiſienſpuk niedergeſchlagen wurde— Gauleiter Bürckel war anweſend * Pirmaſens, 13. Februar. 51 Am 12. Februar feierten die Pirmaſenſer 3* Wiederkehr des Tages, an dem ſie urch die Erſtürmung des Bezirksamtes und die usräucherung der Separatiſten den letzten 1 lag gegen die Verräterklique führten, der e Pfalz von rohen Tyrannen und fremder Herrſchaft befreien ſollte. ganze Bevölkerung war auf den Beinen, um —5—— beizuwohnen, die aus dieſem Anlaß von 23 veranſtaltet wurde. Sie begann mit Kameradſchaftsabend am Samstag. Am Sonn⸗ 3 10 Uhr morgens, marſchierten die Forma⸗ en durch die fahnengeſchmückten Straßen vor das ezirksamt, wo die r Einweihung einer Gedenktafel —— Gefallenen des 12. Februar ſtattfand. Zur — 3 der Bevölkerung erſchien an der Spitze des S des Gaues Gauleiter Bürckel, be⸗ ſelbſt ein aktiver Mitkämpfer an jenem maſena digen Tag, der eigens von Wien nach Pir⸗ 0 5 gekommen war. An der Gedenktafel ſtand —5 hrenwache der SA zu beiden Seiten an den ſens nden Flammen. Der Kreisleiter von Pirma⸗ 5 kurze Worte des Gedenkens an jene ihr— n der Männer aufſtanden, die bereit waren, für die Einheit des Vaterlandes einzu⸗ * Als vor 615 Jahren die Flammen aus dem Pirmaſenſer Bezirksamt zum Himmel ſchlu⸗ gen, war ein tauſendjähriger Kampf am deutſchen Rhein für immer beendet. Die Opfer ſind nicht umſonſt gefallen. Der Kreisleiter übergab hierauf dem Oberbürger⸗ meiſter die Gedenktafel. Anſchließend marſchierten die Formationen und das Führerkorps durch die Straße zum Ehrenfriedhof hinaus, wo die Toten des 12. Februar beigeſetzt ſind. Dort waren Ehrenfor⸗ mationen der Wehrmacht und des Arbeitsdienſtes aufmarſchiert. Die Feierſtunde auf dem Friedhof wurde eingeleitet durch ein ernſtes Gedenken an die Gefallenen. Nach einem Choral legte zuerſt Gau⸗ leiter Bürckel einen Kranz am Ehrengrab nie⸗ der. Es folgten Kreisleitung, Stadtverwaltung, Landratsamt, die Wehrmacht, der Arbeitsdienſt und der NS.Reichskriegerbund. Nachdem ein Sprecher der SA. nochmals auf das Opfer der Toten hin⸗ gewieſen hatte, hielt SA⸗Gruppenführer Oberbür⸗ germeiſter Schwitzgebel eine Gedenkrede, in der er darauf hinwies, daß am 12. Februar 1924 das deutſche Herz und das deutſche Blut über eine fremde Konſtvuktion geſiegt hätten. Nach den Liedern der Nation gingen die Teilnehmer der Trauerfeier, an der Spitze wiederum der Gauleiter, in die Volks⸗ gartenhalle zum gemeinſamen Eintopfeſſen. einer Beſiedlung von Viernheim für die Zeit um die Wende des erſten Jahrtauſends vor der Zeitrech⸗ nung mit Beſtimmtheit zu rechnen. Grundſteinlegung in Karlsruhe ... und Hauptverſammlung der Wirtſchaftsgruppe Gas⸗ und Waſſerverſorgung NSG. Am 24. und 25. Februar findet in Karlsruhe die diesjährige Hauptverſammlung der Bezirksgruppen der Wirtſchaftsgruppe Gas⸗ und Waſſerverſorgung und der Vereinsbezirke des Deut⸗ ſchen Vereins von Gas⸗ und Waſſerfachmännern e. V. Heſſen und Baden/ Saar⸗Pfalz ſtatt. Den einleiten⸗ den Vortrag hat der Gauamtsleiter des Amtes für Technik, Baurat Klingler über das Thema„Der nationalſozialiſtiſche Träger der Technik— ſeine Be⸗ rufsehre und ſein Berufsſtand“ übernommen. Am S. Februar, 11 Uhr, findet im Rahmen der Tagung die Grundſteinlegung des neuen Gas⸗ inſtituts auf dem Gelände der Techniſchen Hoch⸗ ſchule ſtatt. Die Tagesordnung ſieht ferner eine Reihe wichtiger fachlicher Vorträge von Reoͤnern aus dem Bereich der Wirtſchaftsgrupe und dem Reich vor. Welche Aufgaben hat der Hofberater? Betreuer der Landwirte in der Erzengungsſchlacht * Schwetzingen, 11. Februar. Eine Einrichtung, wie ſie in keinem anderen Lande der Welt zu finden iſt, wurde der deutſchen Landwirtſchaft durch den Reichsnährſtand in der Form des Hofberaters geſchaffen. Die Auf⸗ gaben des Hofberaters ſind vielſeitig. Außer der Beratung in betriebstechniſchen Dingen erſtreckt ſich ſeine Tätigkeit auch auf die ſtändige Ueber⸗ wachung des Betriebsablaufs während des Wirt⸗ ſchaftsjahres. Ein vorzügliches Hilfsmittel ſteht dem Hofberater durch die vor etwa zwei Jahren vom Reichsnährſtand eingeführte„Hofkarte“ zur Ver⸗ fügung für Betriebe mit mehr als zwei Hektar Nutzfläche. Dieſe Karte enthält eine genaue Wirt⸗ ſchaftsbeſchreibung des einzelnen Betriebes und läßt ſich in mancher Beziehung mit einer Art Buchfüh⸗ rung vergleichen. Hofberater und Hofkarte ſind zu den unentbehr⸗ lichen Hilfsmitteln zu rechnen, die den einzelnen Betrieb und den Reichsnährſtand dazu befähigen, die Leiſtungen der heimiſchen Scholle ſo zu ent⸗ wickeln und zu ſteigern, wie es die Lebensnotwen⸗ digkeiten des deutſchen Volkes erfordern. Anläßlich des Kreisbauerntages 1939 der Kreis⸗ bauernſchaft Heidelberg am 16. Februar 1939 in Schwetzingen, findet um 10 Uhr im Gaſthaus„Zum Ritter“, Schloßplatz, eine Sondertagung der Orts⸗ und Abſchnittshofberater, ſowie der Ortsbauernführerſtellvertreter ſtatt. * Neckargemünd, 11. Febr. Neckargemünd hat nun auch ſeine Stopſtraße bekommen, und zwar wurden die roten Markierungszeichen mit der Warn⸗ tafel in der Einmündung der Bammentaler Straße zur Adolf⸗Hitler⸗Straße angebracht.— Der diesjäh⸗ rige Karneval ſieht ſolgende Veranſtaltungen vor: 12. Februar: Bunter Abend in der„Weißen Roſe“. 18. Februar: Maskenball im Hotel Kredell. Roſenmontagsball mit Prämiierung in der„Weißen Roſe“. Durchführende ſind die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in Verbindung mit der Kar⸗ nevalsgeſellſchaft 1926, Spielvereinigung 1911 und dem Männergeſangverein. Beſucher können ſich ein Häuschen mieten, in das ſie ſich zurückziehen, vom Tanze ausruhen oder auch da⸗ rin richtigen Budenzauber veranſtalten können. Der kleine Bühnenſaal wird in dieſes Kleinſtadt⸗Idyll miteinbezogen. Er bildet gleichſam die Ausblick⸗ Terraſſe der Kleinſtadt, für die noch„Nachtwächter“, „Polizeiorgane“,„Ratsherren“ und ſonſtige„Ge⸗ meindebeamte“ geſucht werden, die die ehrenamtliche Arbeit an dieſem Abend übernehmen. Während in dieſer Kleinſtadt echte deutſche Gemütlichkeit zu Hauſe ſein wiro, werden die übrigen Säle weltſtäd⸗ tiſche Eleganz ausſtrahlen und dem feſtlich⸗närri⸗ ſchen Völkertreffen den würdigen Rahmen verleihen, der weder Straßenanzüge noch helle Anzüge, ſon⸗ dern nur Koſtüme oder Geſellſchaftsanzug(aber die⸗ ſer beſtimmt mit irgendeinem närriſchen Schmuck) verträgt. Und nun noch einiges vom eigentlichen Betrieb. Acht Kapellen werden zum Tanze auſſpielen. Prinz Karneval(Schauſpieler Ewald Roſen) hat Zu ſehen am Ludwigshafener Hauptbahnhof: Dieſes monumentale Plakat, das uns ein biedermeierliches Liebespaar zeigt, welches ſich anſchickt, zum„Ankerhof“ am Rhein überzuſetzen. Bekanntlich ſteigt dort das große Faſchingsver⸗ gnügen der Chemiemetropole. Zum hiſtoriſchen„Anker⸗ hof“ iſt das„einſtige“ Städt. Geſellſchaftshaus geworden. Photo: Verkehrsverein EE in einem Aufruf an ſein närriſches Volk den großen Umzug und die Masken⸗Prämiierung auf 24 Uhr ſeſtgeſetzt, der ſich vom Veſtibül aus über die große Treppe in den Großen Bühnenſaal begibt, wo die Prinzen⸗Garde zunächſt mit Tanzvorführungen auf⸗ wartet. Gegen.30 Uhr wird die Preisverteilung ſtattfinden. Eine Inſel der Ruhe und des Ausruhens vom närriſchen Treiben wird die neugeſtaltete Kurhaus⸗Terraſſe ſein, wo weder Muſik noch Tanz ſtattſindet, aber jeder nach Löſung einer Verzehrkarte Zutritt hat und ſich aufhalten kann, ſolange es ihm beliebt. Warme Küche gibt es nur in der Kurhaus⸗Terraſſe, kaltes Büfett ſelbſtverſtändlich in den oberen Sälen. Für die Spielbankbeſucher iſt ein Sonderzugang durch die Wandelhalle geſchaffen worden; ſie können aber auch von den Spielſälen aus, gegen Löſung der üblichen Eintrittsgebühr in die Kurhausſäle und umgekehrt die Beſucher des Maskenballs in die Spielſäle gelangen. Für die auswärtigen Beſucher ſei noch darauf hingewieſen, daß der Kurgarten für dieſen Abend als Sonder⸗Parkplatz gilt. Schriesheimer Maſha'ſenmarkt vom 26. bis 28. Februar * Schriesheim, 12. Febr. Der beliebte Mathaiſen⸗ markt wird dieſes Jahr vom 26—28. Februar ſteigen. Ein Reitturnier und ein Feſtzug werden den Mit⸗ telpunkt des beliebten Volksfeſtes bilden. 10 Fahre Orisgruppe Adelshofen h. Adelshoſen, 12. Febr. Die Ortsgruppe Adels⸗ hofen feierte am Sonntag, 12 Februar. das zehnjäh⸗ rige Beſtehen. In der großen öffentlichen Kund⸗ gebung an dieſem Tag ſprach Pg. Ullmer, Kreisleiter in Buchen. Diamantene Hochzeit in Heppenheim U Heppenheim, 13. Febr. Das Feſt der Dia⸗ mantenen Hochzeit feierten am Sonntag, 12. Februar die Eheleute Glaſermeiſter Johann Mef⸗ fert und Katharina, geb. Neher. Mit dem Jubel⸗ paar— das 88, bzw. 87 Jahre alt iſt, feierten zahl⸗ reiche Kinder, Enkel und Urenkel. 84 Jahre goit wurde Küfermeiſter Peter Schmut⸗ Stermaier 5. 3 —— ——— Wontag, 13. Februar-082 Deutſchlands Jußballelf gegen Zugoſlawien Tibulſki Gelegenheit, ſich zwiſchen den beiden Schwein⸗ furtern auszuzeihnen und im Angriff kommt der Rechts⸗ außen Biallas zum erſten Male zu Länderſpiel⸗Ehren. 3 Die Dentſchland⸗Spiele von Everton Die Kampfplätze der vier Spiele, die von der engliſchen Für den erſten Fußball⸗Länderkampf gegen Jugoſlawien, cher am 26. Februar im Berliner Olympia⸗Stadion aus⸗ getragen wird, iſt die deutſche Nationalmannſchaft wie ſolgt aufgeſtell: worden: Klodt (Schalke 04) Janes Streitie (Fort. Düſſeldorf)(Bayern Münihen) Kupfer Tibulſki Kitzinger (Schweinfurt)(Schalke 01)(Schweinfurt) Stroh Gauchel Briallas Hahnemann Urban (Duisburg 99)(Auſtria)(Neuendorf) (Admira)(Schalke) Gegenüber der Mannſchaft, die gegen Belgien mit 41 einen ſchönen Sieg erſtitt, hat die Elf gegen Jugoſlawien eine vollſtändige Aenderung erſahren, die im erſten Augen⸗ blick überraſchen muß. Nur Streitle und Hahnemann ſind wieder eingeſetzt. Reichsfachamtsleiter Linnemann und Reichstrainer Herberger haben aber aus wohlüberlegten Gründen ihre Entſcheidung getroffen. Einmal zwangen die vor der Entſcheidung ſtehenden Meiſterſchaftsſpiele in den Gauen, von der Wahl dieſer oder jener von ihrer Mannſchaft dringend benötigten Spieler abzuſehen, zum anderen ſollen unſere Nationalen angeſichts der vielen noch bevorſtehenden Länderkämpſe nicht überanſprucht werden. So iſt eine ausgezeichnete Miſchung zwiſchen erprobten alten Kämpen und jungen, zu noch aroßen Hoffnungen be⸗ rechtigenden Kräften zuſtande gekommen. Der wieder her⸗ eſtellte Janes wird mit Streitle und Klodt im Tor einen icheren Abwehrblock bilden. In der Läuferreihe erhält Jußball Bezirksklaſſe Südweſt Saarpfalz: Vs Dudweiler— Vſ St. Ingbert 411; Sportgem. Burbach— S 09 Völtlingen:4, Saar 05 Saarbrücken— FC Quierſchied:0; FV Diefflen— BfB Dillingen:7; Saar Saarlautern— FC Mittelbexbach 36. Main: Vſe Germania 94 Frankfurt— Spg 03 Fe⸗ chenheim:1; Sportfr. Frankfurt— Vfx 47 Rödelheim:3; Spg 03 Neu⸗Iſenburg— J6 Frankfurt:0; VfB Unter⸗ liederbach— Viktoria Eckenheim:2; SpBg Bergen⸗Enk⸗ heim— Spg 02 Griesheim:1; Germania Schwanheim gegen FV Sprendlingen:0 Starkenburg: VfB Offenbach— Haſſia Dieburg 511: Gis Darmſtadt—§V Heuſenſtamm:2; Germania Bie⸗ ber— S 98 Darmſtad::1; MS Darmſtadt— FC 03 Egelsbah:1; Spg Arheilgen— Germ. Oberroden 211. Rheinheſſen: Opel Rüſſelsheim— Haſſia Bingen 710; SKoſtheim— FVg 03 Mombach:0; TS Abenheim— Biktoria Walldorf:3; FB 02 Biebrich— Spg Weiſenau :4; SV(0 Flörsheim— Fontana Finthen:1; FV Hof⸗ heim⸗Ried— Tura Kaſtel 312.* Rheinpfalz Spyg Mundenheim— VfR Frankenthal 00 Vis Frieſenheim— Tura Ludwigshaſen 021 5V Mutterſtadt— 89 Oppau 121 10 Vie Speuer— BfR Bürſtadt.2 Spg Oggersheim— Olympia Lorſch:4 Olympia Lampertheim Normannia Pfiffligheim 44 Reichsbahn Ludwigshafen— Blauweiß Worms:6 Mittelpfalz 1. FC Kaiſerslautern— Fé Homburg⸗Nord 70 ViL Neuſtadt— Reichsbahn Kaiſerslautern:0 VB Zweibrücken— TSWLandſtuhl 51 Kammgarn Kaiſerslautern— S 61'lautern:0 Fé Rodalben— SNiederauerbach 270 Vie Homburg— SC 05 Pirmaſens.2 Jußball in Württemberg Auterland: VfB Sontheim— F Backnang:1; VfR Heilbronn— Knorr Heilbronn:1, Spyg Aſperg— Heil⸗ Pronner Spög:1; FV Neckargartach— SpBg Rennin⸗ en:0. 3 Stuttgart: Vaihingen— Spög Untertürkheim:2, gegen Normannia Gmünd 711. Zollern: SSV Reutlingen— FcC Hechingen:1; VfB Obereßlingen— V Eningen:2; BiB Kirhheim— FB Plochingen:0; FV Nürtingen— Eßlingen 011. Schwarzwald: FB Tuttlingen— BfR Schwenningen :3; Speßg Oberndorf— Spog Freudenſtadt 41t; SC Schwenningen— So Spaichingen:1; FC Mengen— Spög Troſſingen:1; FC Tailfingen— TSWAiſtaig:0. Als; SV Göppingen— Fc Uhingen:0; FV Geißlin⸗ gen— BiR Aalen:1; Bfe Heidenheim— Luftwaſſe Göp⸗ Ppingen:2; FC Eislingen— TSMergelſtetten:5. Abteilung 3 Brötzingen— Würm 52:1 8 Dillweißenſtein— BSc Pforzheim:1 ViR Pforzheim— Blankenloch.1 Grötzingen— Eutingen 221 Frankonia Karlsruhe— Niefern:1 Söllingen— Unterreichenbach:2 Abteilung 4 Germania Durlach— Knielingen:2 Durmersheim— Ettlingen:1 Raſtatt— Daxlanden:0 Beiertheim— Weingarten:0 Rüppurr— Baden⸗Baden:0 Neurent— Kuppenheim:0 Abteilung 5 Jahn Ofſenburg— Kehl:2 Achern— Elgersweier:0 Endingen— Gutach:4 Abteilung 6 Lörrrach— Weil:1 Sc Freiburg— Schoyfheim:2 Fahrnau— Rheinſelden:4 Abteilung 7 BfR Konſtanz— Mönchweiler:0 Radolfzell— Villingen 04 Stockach— Donaneſchingen ausgefallen Singen— St. Georgen:1 Deutſchland ſchlug Angarn Mit einem prächtigen Sieg über Ungarn ver⸗ abſchiedete ſich die deutſche Eishockey⸗Nationalmann⸗ ſchaft bei den Weltmeiſterſchaftskämpfen von Zürich. Sie reiſte am Samstagabend noch nach Baſel ab, wo ſie am Sonntag das letzte Spiel gegen Polen aus⸗ trägt, das für den 5. Platz entſcheidend iſt. Deutſch⸗ land beſiegte Ungarn:2(:2,:0,:). Vor 3000 Zuſchauern gab es ein ſehr ſchönes Spiel, ob⸗ gleich die warme Sonne das Eis ſo ſtark aufgeweicht hatte, daß die Scheibe ſtellenweiſe förmlich kleben blieb. Die Deutſchen begannen recht ſorglos und wurden von den unentwegt angreifenden Magyaren mit zwei Treffern von Dr. Margo und Dr. Bekeſi überraſcht. Mit Beginn des zweiten Drittels wen⸗ deie ſich das Blatt. Die Deutſchen ſtürmten mit vier Mann und im Nu hatte Nowak. Demmer und FC Urbach— VſeL Böblingen:2; SpBg Allianz Stuttgart Kuhn nicht nur den Ausgleich, ſondern auch mit:2 aktlonen und verzweifelte Gegenſtöße die Führung erreicht. Im Schlußdrittel erzielten Berufsfußballelf Everton Liverpool auf ihrer Deutſch⸗ land⸗Reiſe in der Zeit vom 10.—25. Mai durchgeführt wer⸗ dert, ſtehen jetzt endgültig feſt. Everton wird der Reihe nach an noch zu beſtimmenden Terminen in Berlin, Wien, Stuttgart und Dortmund gegen deutſche Auswahl⸗Mann⸗ ſchaften ſpielen. Portugal— Schweiz 2·4(:2) Das Stadion Belem bei Liſſabon war am Sonntag der Schauplatz des Fußball⸗Länderſpiels zwiſchen der Schweiz und Portugal. Vor 45 000 Zuſchauern ſicherten ſich die Schweizer mit:2(:1) einen ſchüuen Sieg. Die Häſte führten in techniſcher Beziehung das beſſere Spiel vor, hatten aber das Glück, daß die Portugieſen weit unter ihrer gewohnten Form blieben. Unter der Leitung des franzöſiſchen Schiedsrichters Capdeville entwickelte ſich von Beainn an ein ſchneller Kampf. Der ausgezeichnete ſchweizer Linksaußen Aebi legte bald zwei Tore vor. Erſt kurz vor dem Bechſel ver⸗ ringerte der portugieſiſche Rechtsaußen Cruz auf 211. Unmittelbar nach Wiederbeginn erzwang Linksaußen Soeiro ſogar den Ausgleich. Unter der großartigen Führung von Trello Abegglen kam jedoch der Angriff der Schweiz gut in Fahrt. Bald hatte Rechtsaußen Bickel das dritte Tor erzwungen und Syder ſtellte mit einem weiteren Tor, das Endergebnis her. im Reich die Deutſchen durch Nowak, Demmer und Jaenecke noch drei Lreffer zum hohen Sieg. Nach dieſer Nie⸗ derlage ſteht feſt, daß die Ungarn vor England auf den 7. Platz der Geſamtwertung gelangen. Kurz vor Schluß gab es noch eine heitere Szene. Jaenecke jagt auf das Ungarn⸗Tor, ſchoß vorbei, konnte ſei⸗ nen Schwung nicht mehr bremſen und ſauſte in das Tor, verfing ſich mit den Schlittſchuhen in den Ma⸗ ſchen und mußte unter dem großen Hallo der Zu⸗ ſchauer von einem Schiedsrichter aus ſeiner unan⸗ genehmen Lage befreit werden. Heuſer-Lazek genehmigt! Der Berufsverband deutſcher Fauſtkämpfer hat jetzt den für den 17. März nach Berlin abgeſchloſ⸗ ſenen Kampf der Europameiſter der beiden ſchwer⸗ ſten Klaſſen, Adolf Heuſer(Bonn) und Heinz Lazek(Wien) genehmigt. Dr. Metzner weiſt je⸗ doch darauf hin, daß Kämpfe zwiſchen Meiſtern zweier Gewichtsklaſſen höchſt unerwünſcht ſind und hier nur eine Ausnahme gemacht wurde, weil Heuſer ſchon immer Gewichtsſchwierigkeiten hatte und eigentlich als leichtes Schwergewicht anzuſehen iſt, ſo daß der Gewichtsunterſchied nicht allzu kraß iſt. Es ſteht nunmehr nur noch die Anerkennung der IBu aus, damit dieſer Kampf um den Titel im Schwergewicht ausgetragen wird. Handball TV 62 Weinheim— TVSeckenheim 12:7(:4) Auf dem prächtig gelegenen Platze der 62er Turner in Weinheim hatte ſich am geſtrigen Sonntag eine anſehnliche Zuſchauermenge eingefunden, die von dem Gebotenen reſt⸗ los zufriedengeſtellt wurden. Für den TV Seckenheim geht es darum, ſeine Poſition zu feſtigen, die Gautlaſſe zu er⸗ halten. Wohl liegt man drei Punkte vor den beiden Ta⸗ bellenletzten, aber dennoch iſt die Gauliga noch nicht ge⸗ ſichert. Die Weinheimer ſelbſt haben den berechtigten Ehr⸗ geiz, ihren vierten Platz in der Tabelle zu behaupten. So waren denn mit dieſem Spiel alle Vorausſetzungen für einen harten Kampf und den vollen Einſatz der Mann⸗ ſchaften gegeben. Der Spielverlauf war auch dementſpre⸗ chend. Die Seckenheimer entpuppten ſich vor der Pauſe als ein durchaus ebenbürtiger Gegner, der es verſtand, die wenigen Lücken, die ihm geboten wurden, prompt zu nutzen, dabei aber ſelbſt ſtets auf der Hut war und ſich nicht gar zu leicht ins Bockshorn jagen ließ. Auf und ab ging das Spiel während dieſen 30 Minuten, in denen kaum eine Partei der anderen gegenüber einen Vorteil aufzuweiſen hatte. So ging es auch mit einem verdienten:4 in die Halbzeit. Nach der Pauſe änderte ſich aber auch das Bild. Wohl maren die Gäſte auch jetzt noch in den erſten Minuten der gleichſtarke Gegner, doch hielten ſie nicht durch. Es gab auch hier zwiſchenherein eine Periode harten Spiels. Da aber Kauß die Zügel ſeſt in der Hand behielt, ging bald alles wieder in normale Bahn nur mit dem einen Unter⸗ ſchied, daß der Weinheimer Angriff nun beſſeren Kontakt bekommen hatte und damit ſanken auch Seckenheims Hoff⸗ nungen auf einen Punktgewinn. Dabei hatten die Gäſte noch das Pech den gegneriſchen Torwart Ehret in Hoch⸗ form anzutreffen, ſonſt hätte die Verwandlung zweier Dreizehn⸗Meter⸗Bälle nicht mißlingen dürfen. Mit 12:7 Toren blieben die Platzherren doch noch verdiente Sieger, wenn vielleicht auch im geſamten betrachtet, die Torſpanne etwas zu hoch ausgefallen iſt. * 7 Ski⸗Weltmeiſterſchaſten in Zakopane Oeut'che Aeberlegenheit im Abfahrtslauf Der Abfahrtslauf als erſter Wettbewerb der Ski⸗Welt⸗ meiſterſchaften 1939 in Zakopane endete mit einem gewal⸗ tigen deutſchen Erſolg. Auf der teilweiſe ſtark vereiſten Strecke des 2000 Meter hohen Kaſprowy erkämpfte ſich Helmuth Lantſchner vor Joſef Jennewein den Welt⸗ meiſtertitel bei den Männern. Willy Walch wurde hinter dem Schweizer Karl Molitor Vierter, und Rudi Cranz belegte den 10. Platz. Bei den Frauen holte ſich Chriſtel Cranz den Titel vor ihren Kameradinnen Liſa Reſch und Helga Gödl. Liſl Hoferer ſtürzte und wurde nur Vierzehnte. Im Nebel über Eis Dichter Nebel hüllte den Gipfel des Kaſprowy ein, ſo daß ſich der Start zum Abfahrtslauf verzögerte. Die Strecke der Männer war 3600 Meter lang und wies 800 Meter Höhenunterſchied auf. Sie war nach Anſicht der füh⸗ renden deutſchen Läuſer nicht ſchwer, da ſie keine hohen Anforderungen an das techniſche Können ſtellte, alſo die beſten alpinen Läufer benachteiligte. Bald brach die Sonne durch, ſie konnte aber das völlig vereiſte erſte Teilſtück nicht mehr ſchmelzen, ſo daß mit größter Vorſicht ge⸗ laufen werden mußte. Prächtige Kämpfe ſpielten ſich ab und zeigten die verſchiedenen Stilarten und Temperamente der Teilnehmer. Drei Tore unterbanden gefährliche Ge⸗ ſchwindigkeiten. Das Rennen bewies die eindeutige Ueberlegenheit der deutſchen Spitzenklaſſe. Der dreiſache Deutſche Meiſter Helmuth Lantſchner erzielte mit:25,9 Minuten die weitaus beſte Zeit und wurde Weltmeiſter. Der 18jährige Joſef Jennewein von der Ordensburg Sonthofen ſtand zum erſten Mal in einem ſo verant⸗ wortungsreichen Kampf. Er ſchlug ſich als Zweiter über⸗ raſchend gut. Zwiſchen die deutſche Phalanx ſchob ſich der Sieger von Megeve, der Schweizer Molitor. Dann ſolgte Willy Walch, hinter dem Louis Agnel(Frankreich) und Vittorio Chierronni(Italien) einkamen. Der Sieger von Garmiſch⸗Partenkirchen, Hans Hanſon(Schweden), wurde Neunter vor dem zu langſam gelaufenen Rudi Cranz. Der Titelverteidiger James Couttet(Frankerich) mußte ſich mit dem 13. Platz begnügen. Insgeſamt ſtarteten 36 Teil⸗ nehmer aus 14 Nationen. Chriſtl Cranz 14 Selunden ſchneller Die um 400 Meter kürzere Frauenſtrecke wurde von, unſerer Chriſtl Cranz in der fabelhaften Zeit von Minuten durchſagt. 14 Sekunden mehr benötigte die Titel⸗ verteidigerin Liſa Reſch als Zweite. Ausgezeichnet ſchlug ſich die für Käthe Graſegger eingeſetzte Innsbruckerin Helga Gödl, die in:40,7 Minuten noch ſichere Dritte wurde. Francoiſe Matuſſiere(Frankreich; war die beſte Nicht⸗ deutſche vor Margrit Schaad(Schweiz). Hier hätte man eher Nini v. Arx(Schweiz) oder die Norwegerin Laila Schou⸗ Nielſen hinter den Deutſchen erwartet. Unſere vierte Ver⸗ treterin Lisl Hoferer ſtürzte und kam über den 14. Plab nicht hinaus. Die engliſche Meiſterin Iſabel Roe führ ein gutes Rennen und wurde Sechſte. Trotz eines langen und beſchwerlichen Aumarſchweges fanden ſich am Ziel an der Kalatowy⸗Alm 4000 Zuſchauer ein. Polens Staatspräſident Moſeicki verfolgte das Rennen vom Startplatz. Mit großem Beifall wurden die in ſchneller Fahrt anflitzenden Läufer und Läuferinnen empfangen. Der Norweger Per Foſſum, der ſchon im oberen Teil der Strecke geſtürzt war, trotz einer Hüftprellung aber tapfer weiter⸗ fuhr, ſtürzte am Ziel nochmals, wobei der elektriſche Ze meſſer zerſtört wurde und nun mit der Hand geſtoppt wer⸗ den mußte. Die Ergebniſſe: 4 Abfahrtslauf: 1. Helmuth Lantſchner(.):20 2. Joſef Jennewein(.).28; 3. Karl Molitor(Schweiz) :20,6; 4. Willy Walch(.).30,3; 5. Louis Agnel(Frank⸗ reich):32,8; 6. Vittorio Chierronni(Italien]:33,37 7. Maurice Lafforgue(Frankreich):33,9; 8. Kriſtofer Berg (Norwegen].34,8; 9. Hans Hanſon(Schweden).35,47 10. Rudi Cranz(.):35,6. Frauen: 1. Chriſtl Cranz(.).25,4; 2. Liſa Reſch(.J .30,1; 3. Helga Gödl(.):40,7; 4. Froncoiſe Matuſſiere (Frankreich):42,9, 5. Maragrit Schaad(Schweiz):46,27 6. Mabel Roe(England):50,7; 7. Cecile Agnel(Frankreich) :51,1) 8. Nini v. Arx(Schweiz]l:53,4; 9. Laila Schou⸗ Nielſen(Norwegen) geſtürzt:55.9; 10. Helen Palmer Tomkinſon(England):56,6; 14. Lifl Hoferer(.) geſtürzt 99,,//. 3 Kleine Syort Nachrichten „Die bayeriſchen Skimeiſterſchaften in der alpinen Kom⸗ bination wurden am Samstag in Rottach⸗Egern mit dem Abfohrtslauf begonnen, bei dem es zahlreiche Stürze gab und vier Teilnehmer ins Krankenhaus geſchafft werden mußten, u. a. auch Peter Jennewein(Sonthofen). Bei den Männern ſiegte Joſef Gantner(Bad Wieſſee) vor Ulli Beutter(Kreuth), während bei den Frauen Reſi Freun⸗ dorfer(München) erfolgreich war. Walter Franklin beſiegte den Amerikaner Babe Risko im Neuyorker Coloſſeum in der ſechſten Runde entſcheidend. In Anweſenheit des norwegiſchen Kronprinzen wurden in Kriſtianſund die norwegiſchen Skimeiſterſchaften mit dem 17⸗Km.⸗Langlauf fortgeſetzt. Sieger wurde Gunnar Hermanſen in:05:49 Std. vor dem Dauerlauſmeiſter Brodahl in:06:50 Stö. Ragnhild Hpeger und Juge Sörenſen waren auch am zweiten Tage des internationalen Schwimmfeſtes in Oslo ſiegreich. Inge Sörenſen gewann das 400⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen in:24,2 vor B. Nielſen(Oslo) in:28,1(norw. Rekord) und R. Hyeger ſiegte über 100⸗Meter⸗Kraul in:08,4 und über 200⸗Meter⸗Rücken in:49,1 vor Bea Ballentjen in:00,5. In Württemberg wurden zwei Fußball⸗Gauligaſpiele neu angeſetzt. Die Stuttgarter Kickers ſpielen am 18. Februar gegen den FV Zuffenhauſen und der SSV Ulm empfängt am 19. Februar die Sportfreunde Stuttgart. Die Südweſt⸗Skimeiſterſchaften, die nach mehrmaliger Verlegung nun am kommenden Sonntag in Oberreifenberg ſtattfinden ſollten, wurden erneut abgeſagt. Das Jugend⸗Schwimmfeſt in Darmſtadt am 12. Februar wird eine ſehr gute Beſetzung aus dem, HJ⸗Gebiet und BDM⸗Obergau Heſſen⸗Naſſau erhalten. Unſer Olympia⸗Sieger Sepp Manger(Freiſing) tritt beim Pariſer Gewichtheber⸗Länderkampf Frankreich gegen England gegen den Franzoſen Florent an. Manoer will bei dieſer Gelegenheit eine neue Beſtleiſtung im Olympiſchen Dreikampf aufſtellen. Frankfurter Reitturnier Oblt. v. Meyer(Darmſtadt) gewinnt das Glücksjagdſpringen Am Sonntagnachmittag war das 6. Frankfurter Reit⸗ und Fahrturnier in der„Feſthalle“ recht gut beſucht. Das Intereſſe galt diesmal in erſter Linie dem Glücks⸗ jagoͤſprüngen der Klaſſe M um den„Preis des /Ober⸗ abſchnittes Fulda⸗Werra“. Von den rund 80 Teilnehmern nahmen nur drei alle 20 Sprünge. Unter ihnen gab die Zeit den Ausſchlag zugunſten von Oblt. v. Meyer(Darm⸗ ſtadt) auf Ave mit 82 Sek. Sehr ſtattlich war auch das Starterfeld zum Jagdſpringen der Klaſſe 1 um den„Preis vom Hippodrom“, zu dem über 100 Pferde geſattelt wurden. Hier teilten ſich„Oſtuf. Seyfert(Chemnitz) auf Lands⸗ mann und Oberſtlt. Frhr. v. Broich(Bensheim) auf Wanderfalke mit o Fehlem und je 61 Sek. den erſten Platz. Die Ergebniſſe: Preis vom Hippodrom(Jagoͤſpringen der Klaſſe)2 Kanada zum 10. Male Eishockey-Weltmeiſter Die beſte Mannſchaft, die Europa je ſah Auf der Baſler Kunſteisbahn im Tiergartenpark trat Kanada zum 12. Male zum Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Eishockey an und, wie ſo oft, war USA der Endſpiel⸗ gegner. 15 000 Zuſchauer ſahen wohl den größten Kampf, den eine kanadiſche Mannſchaft je geliefert und gewonnen hat. Verdient ſiegte Kanada:0(:0,:0,:). Die Ameri⸗ kaner konnten ſich nicht über das Niveau der europäiſchen Spitzenmannſchaften hervorheben, lieferten aber das beſte Spiel in den Weltmeiſterſchaftskämpfen. Kanada gewann den Kampf nicht wie es wollte, das wäre zuviel geſagt, aber es beſtimmte während der ganzen 45 Minuten das Spielgeſchehen und gewann den Titel in dem Augenblick, der dafür am geeignetſten erſchien. Das war, als der ſehr energiſch ſeines Amtes waltende Schweizer Schiedsrichter Paul Martin einen Amerikaner wegen allzuharten An⸗ gehen eines Kanadiers des Feldes verwies, die Amerikaner alſo nur vier Feldſpieler hatten. In dieſer Minute, der ſechſten im erſten Spieldrittel, ſtellte zuerſt Benoit, 60 Sek. ſpäter wieder Benoit und gleich darauf Dame ein Tor⸗ verhältnis von:0 her. Dann gab es einen rieſigen Tumult, als Brennan ſich an einem Amerikaner für eine Unſport⸗ lichkeit handgreiflich rächte und alle Spieler im Nu ein un⸗ entwirrbares Knäuel bildeten. Der Schweizer Schiedsrichter mußte beide Uebeltäter des Feldes verweiſen. Der ſchönſte Spielabſchnitt war das zweite Drittel, in dem Morrris eine Glanztat vollbrachte. Er angelte ſich die Scheibe hinter dem kanadiſchen Tor, umſpielte Sturm und Verteidigung des Gegners und es gelang ihm noch, in der 14. Minute am Torwart vorbei auf:0 zu erhöhen. Im letzten Drittel gab es Augenblicke von Einmaligkeit an brillantem Funk⸗ tionieren der kanadiſchen Kombination. phantaſtiſche Einzel⸗ der Amerikaner. Doch blieb es beim:0, und alles war ſich einig, daß man die beſten Kanadier geſehen hatte, die je in Europa ge⸗ ſpielt haben. Um die Europameiſterſchaft Das Entſcheidungsſpiel um den Europameiſtertitel und dritten Platz in der Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen der Schweiz und Tſchecho⸗Slowakei endete vor 15 000 Zu⸗ ſchauern auf der Züricher Dolder⸗Eisbahn am Sonntag⸗ Nachmittag trotz dreimaliger Verlängerung:0. Der Kon⸗ greß wird am Abend in einer Sitzung Beſchluß ſaſſen, wer Europameiſter wird. Schweiz und Tſchecho⸗Slowakei torgleich Der Europameiſter im Eishockey wird wohl am grünen Tiſch ermittelt werden. Im Entſcheidungskampf trennten ſich die Schweiz und die Tſchecho⸗Slowakei nach dreimaliger Verlängerung:0. Damit ſind beide Länder punktgleich. Ob die Schweiz auf Grund beſſeren Torverhältniſſes den Titel erhält oder ob ein Wiederholungsſpiel angeſetzt wird, darüber hat der Kongreß zu entſcheiden. Die 15 000 Zu⸗ ſchauer wollten foſt verzweifeln. Ständig lag die Schweiz im Angriff, doch ſo oft auch das Tor angegriffen wurde, zu einem Tor reichte es den Eidgenoſſen nicht. Geſamtwertung: 1. Mannſchaft und Weltmeiſter Ka⸗ nada; 2. USA; Tſchecho⸗Slowakei; 5. Deutſchland; 6. Polen; 7. Ungarn; 8. England; 9. Ungarn; 10. Lettland. Wie nunmehr feſtſteht, hat die Schweiz nach Berluſt punkten gerechnet mit:9 gegen die Tſchecho⸗Slowakei mit 0ꝛ5 ein beſſeres Torverhältnis. 3 3. Europameiſter: Schweiz oder 1. 6⸗Oſtuf. Seyfert(Chemnitz) auf Landsmann und Oberſtlt. Frhr. v. Broich(Bensheim) auf Wandexfalke je 0 Fehler und 61 Sek.; 3. Hauptwachtm. Stoefflex(Kay.⸗ Reg. Cannſtatt) auf Jronie 0/64.— Preis des ⸗Ober⸗ abſchnitts Fulda⸗Werra(Glücksjagdſpringen Klaſſe)⸗ 1. Oberlt. b. Meyer(Darmſtadt) ouf Ave 20 Sprünge, 82 Sek.; 2. Oblt. Frhr. v. Rotberg(Cannſtatt) auf Helios 20/86; 3. E. Müller(Wehringen) auf Arabia 20/2. Schlechtes Wetter verhindert Rekordverſuche Die Verſuchsfahrten auf der neu eröffneten Deſ⸗ ſauer Rekordſtrecke konnten auch am Samstag we⸗ gen des ſchlechten Wetters nicht fortgeſetzt werden. Während BMW und Hanomag ihre Fahrten bereits abgebrochen haben, hält ſich Mercedes⸗Benz noch immer bereit und hofft, am Montag die Rekord⸗ fahrten wieder aufnehmen zu können, ſofern ſi das Wetter bis dahin gebeſſert hat. Am Mittwoch ſollen die Verſuche beendet werden. Eliskaſes-Bogoljubow 11½:7½ Dramatiſcher Endkampf der beiden Meiſter.— Wohl⸗ gelungener Abichluß der Mannheimer Schachwoche Am Sonntag fand der Wettkampf Bogoljubow— Elis⸗ kaſes mit der 20. Partie ihr Ende. Der junge Innsbrucker Meiſterſpieler, dem zum Endſiege nur noch ein halber Punkt fehlte, konnte in einem mit größter Spannung von den zahlreichen Zuſchauern verfolgten Kampfe ein Remis herausholen. Bogoljubow gab ſich keineswegs leicht ge⸗ ſchlagen. Da er wußte, daß nur ein Sieg die Entſcheidung im Wettkampf hinauszögern konnte, ſpielte er in einem Damengambit ſehr energiſch auf Angriff. Er opferte ſchon bald einen Bauer, dem ſpäter ein zweiter jolgte, aber Eliskaſes verteidigte ſich ſo geſchickt, daß Bogoljubow keine ausreichende Angriffsflähe ſand. Der Kampf, der um 3 Uhr im Klublokal des Mannheimer Schachklubs, Kaffes Merkur, begonnen hatte, wurde abends nach einer kurzen Pauſe fortgeſetzt. Wohl holte ſich der Triberger die ge⸗ opferten Bauern wieder, aber zum Gewinn reichte es nicht mehr, ſo daß die Partie nach 56 Zügen remis gegeben wurde. Der Enoͤſtand des Wetkampfes iſt folgender: 5 11% P. Eliskaſes 20 Sp. 6 gew. 11 unentſch. 3 verl. Bogoljubow 20 Sp. 3 gew. 11 unentſch. 6 verl. 81½% P. In der abſchließenden Siegerehrung übermittelte Ver⸗ einsführer Burger die Glückwünſche des Mannheimer Schachklubs und überreichte beiden Meiſtern als Erinne⸗ rung an die Tage in Mannheim zwei vom Verkehrsverein gegebene Bilder von Mannheim. Er betonte vor allem die Ritterlichkeit beider Spieler, welche bei aller Rivali⸗ tät ſtets die Achtung vor dem Gegner bewahrte. Beide Spieler dankten für die freundliche Aufnahme und das überaus große Intereſſe, das ihnen hier in Mannheim entgegengebrocht worden war. Bogoljubow kam dann noch⸗ mals auf den Wettkampf zu ſprechen. Sehr anerkennende Worte fand er für ſeinen Gegner Eliskaſes, deſſen Sieg er als vollkommen einwandfrei und verdient bezeichnete. Er betonte gleichzeitig, doß Eliskaſes, der bisher in Schach⸗ kreiſen als ausgeſprochener Verteidigungskünſtler ange⸗ ſprochen worden war, in dieſem Wettkampfe bewieſen hat, daß er auch im Angriff ein gefürchteter Gegner geworden iſt, und daß die Umſtellung, die Eliskaſes im letzten Jahre in ſeinem Stile vorgenommen hat, eine ſehr erſolgreiche war. Daß der Innsbrucker dabei als Meiſter der Vertei⸗ digung einige faſt ausſichtsloſe Partien noch hatte retten können, zeigte, doß ſeine alte Waffe der Defenſive nicht ſtumpf geworden iſt, ja heute ſchärfer denn je erſcheint, da er gerade dann am gefährlichſten war, wenn er merkte, do er in Nachteil geriet und mit blitzſchnellen Vorſtößen zurückſchlug. Dieſer Würdigung Eliskaſes, welche in ritterlicher Art die Vorzüge des jungen Meiſterſpielers zeigt, ſchließen wir uns vollkommen an. Wir möchten aber nicht zu er⸗ wähnen verſäumen, daß auch die Leiſtung Bogolfubows eine ſehr hoch einzuſchätzende geweſen iſt. Sein prächtiges Angriffsſpiel belebte ſtets die Partie und gab ſeinem Gegner erſt Gelegenheit, ſein Können richtig einzuſchätzen und der Wert der Partien erreichte daher auch eine all⸗ gemein anerkannte Höhe, wozu nicht zuletzt die ver⸗ längerte Bedenkzeit(nur 30 Züge in 2 Stunden) ihren Teil dazu beitrug. Wenn Bogoliubow einen Fehler machte, ſo war es, wie er ſelbſt zuaab der, daß er ver⸗ ſchiedene Male Herſuchte, Remisſtellungen noch zu ge⸗ winnen und dann ſchließlich ſelbſt verlor. Für den Mannheimer Schachklub bildete der geſtrige Somntag einen würdigen Abſchluß der wohlgelungenen Mannheimer Schachwoche, welche, wie zu hoffen iſt, dem Mannheimer Schach neuen, mächtigen Auftrieb geben wird. Mannheim, als eine Hochburg im deutſchen Schach, hat ſeine Stellung gewahrt und damit das Schachjahr 1980 gut begonnen. —— —— Heſchäft verblieb im I 106—108(105,50—107,50) und für Elſäſſ. Bad. Wolle zu 12976 auf 102 tere ————* —˙²— —————— Hontag., 13. Februar 1949 HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Akiien Schwach Sehr sililler Wochenbeginn— Renien nur wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Sehr ſtill 8 Frankfurt, 13 Februar. Die Börſe begann auch den neuen Berichtsabſchnitt mi mit entterndentlich ruhigem Geſchäft, da ſie ſeglicher Anregung — ehrte. Vor allem hielt die ſchwache Unternehmungsluſt holebl Her, Kundſchaft als au⸗ch des Beruſshandels in —95 Umfange an. Am Aktienmarkt war die Entwickung 5 Isbeitlich und vielſach vom Zufall abhängig. Die Kurs⸗ ſels wieſen erneut ſehr große Lücken auſ. Von den füh⸗ renden Werte in. S 11 30 Harben n lagen Verein. Stahl mi! 111 behauptet, 36 auf 12 v. H. höher mit 151,50, AC& v. H. ermäßigt Reichse Mannesmann verloren 74 v. H. auf 111,50 und De habank plus auf 181. Stärker abweichend waren Deutſche Linoleum mit 156,50(158), andererſeits Verein. * ſche Metall 182—189,50(182). Im übrigen hielten ſich eränderungen bei Kebis v. H. Etwas lebhafteres Freiverkehr für Dingler Maſchinen .50—98,50(95,75—87,75), Am Rentenmarkt lagen Reichsaltbeſitz recht feſt mit (1204), im übrigen auch hier ſtärkſte Geſchäftsſtille. gehaltenen Kurſen. Pfandbriefe und Stadtanleihen bei kleinen Umſätzen unverändert, Induſtrie⸗ igationen wichen leicht ab, öproz. Hoeſch 97 v. H, erholt ſchuidu Im Freiverkehr bewegten ſich Kommunal⸗Um⸗ uldung zwiſchen 99,15—93,20. uch im Verlaufe blieb die Börſe ſehr ſtill, ſo daß wei⸗ 5 Notierungen nur vereinzelt erfolgten wobei die Hal⸗ ſchw. weiterhin wenig verändert war. JG⸗Farben leicht mit 151/4—151/4—151½ ebenſo Mannesmann 4 10% 11136, Geſſürel /½ v. H. nachgebend auf Wöſchr„Die ſpäter notierten Papiere brochten meiſt leichte 19%0wächungen von—7 v.., Rheinmetall 1 v. H. auf Von unnotierten Werten nannte man außer den bereits — hnten noch Ufa mit 84, Katz u. Klumpp mit 90(92), aſtatter Waggon mit 56—58. und Verein. Fränk. Schub 49.* mit 78—79 Berliner Börſe: Aktien meiſt ſchwächer Berlin, 13. Februar 3 Die vorbörslich gehegten Erwartungen auf eine leichte Kelchigung des Kursniveaus erwieſen ſich als nicht zu⸗ Sen. Wohl hatte die Bankenkundſchaft, namentlich der epoſitenbanken, zum Wochenbeginn einige kleine Kauf⸗ erteilt; dieſe wurden jedoch überdeckt durch Po⸗ itionslöſungen des berufsmäßtgen Handels, der offenbar Somstag noch Material übrig behalten hatte. In⸗ 8 gedeſſen ergaben ſich mit wenigen Ausnahmen kleine Arseinbußen, die aber nur in ſeltenen Fällen über Pro⸗ Haroruchtele hinausgingen, Von Montanwerten waren Epener auf ein Zuſallsangebot von nur 6000%/ dem etzten Kaſſakurs gegenüber um 2 v. H. gedrückt. Mannes⸗ 8 n ermäßigten ſich um 7, im übrigen gingen die Ein⸗ ußen kaum über v, H. hinaus. Klöckner waren ſo⸗ 10 um 76 v. H. befeſtigt. Von Braunkohlenaktien er⸗ 3 en nur vier Papiere eine Notiz, wobei Rheinbraun zund Ilſe Genußſcheine 4 v. H. einbüßten. Bei den cemiſchen Papieren ſtanden Farben mit einem Anfangs⸗ 8 von ½ v. H. zunächſt im Gegenſatz zur Allgemein⸗ eindene doch ging der kleine Vorſprung ſchon in der —9 Viertelſtunde ſaſt völlig verloren(15136 nach 15194). 4 Elektrowerte, für die man vorbörslich noch Kauf⸗ menung feſtſtellen konnte, waren meiſt ſchwächer, ſo na⸗ entlich Siemens und Schuckert mit je minus 1/ v. H. Zellfctleichen, Ausmaß gingen ferner bei den Papier⸗ und und ktien. Felhmühle zurück, weiter waren Bemberg 9 Herger um je 11 v. H. ſchwächer. Zu den feſteren 8 gehörten foſt alle Schiffahrts⸗Aktien, namentlich —3— Lloyd und Hapag(plus 1½ bzw. v..) ſo⸗ e Bahnaktien. Auch einige Maſchinenbauwerte fanden Alch tung.— Im variablen Rentenverkehr zogen Reichs⸗ 5 eſitz um 17/ Pſg. auf 129/ und dann ſogleich weiter auf 130 an. während die Gemeindeumſchuldungbanleihe mit — wieder unperändert blieb. Reichsbahnvorzüge ge⸗ annen 76 v. H. Kildn weiteren Verlauf war das Geſchäft nach wie vor ſehr 5. 8—— die Kurſe bröckelten meiſt weiter um bis 1 ab. Elektriſche Werke Schleſien. BMW und Chemiſche —— uden verloren ſe 7, Rheinſtohl v. H. Ilſe Genuß annen andererſeits 1/, Geffürel v. H. Am Kaſſarentenmarkt hielt ſich die Umſatztätiakeit wei⸗ terhin in ſehr engen Grenzen. Liquidationspfandbrieſe wa⸗ ren verſchiedentlich leicht ermäßigt. In Hypothekenpfand⸗ brieſen und Kommunalobligationen entwickelte ſich bei ziemlich unveränderten Kurſen kaum Geſchäft. Stadt⸗ onleihen waren überwiegend geſtrichen. Provinz, Reichs⸗ und Länderanleihen bewegten ſich größtenteils auf letztem Stande. Auch ſonſt waren keine nennenswerten Ver⸗ änderungen feſtzuſtellen. Am Markt der Induſtrieobligatio⸗ nen herrſchte bei„veinheitlicher Kursentwicklung eher ein ſchwächerer Grundton. Farbenbonds ſtellten ſich allerdings 46 v. H. höher. Bei den zu Einheitskurſen notierten Werten ließen Banken kaum Veränderungen erkennen. Hypothekenbanken lagen verſchiedentlich etwas feſter. So ſtellten ſich Mei⸗ ninger Hypotheken“, Rheiniſche Hypotheken und Deutſche Zentralboden je ½ v. H. höher, Kolonialpapiere hatten unregelmäßige Kursbewegung und gaben eher nach. So⸗ weit für Induſtriepapiere Abweichungen eintraten, hielten ſich Verluſte und Gewinne ungefähr die Waage. Baye⸗ riſche Elektriſche Lieferungen waren gegen letzte Notiz um 6 v. H. rückläufig, während die Einbußen ſonſt 2 bis 4½ v. H. ausmachten. Die Beſſerungen hatten dagegen einen Umfang von 2/ bis 4 v. H. Stenergutſcheine blieben geſtrichen bzw. unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1999er 99 62 G 100,37 B; 1040er 99,87 G 100,62 B; ih4ſer 99,75 G 100,5 B; 1942er 99,62 G 100,37 B; 1943er 99,57 G 100,12 B; 1944er 75 1 99,2 B; 1945er 99 G 90,75 B; 1018er 908,87 G „6 9 Wiederaufbauanleihe: 1944⸗45er 82,25 G 83 B; 1946⸗48er 82,12 G 82,87 B; äproz. Umſchuld.⸗Verb. 92,775 G 93,55 B. Gegen Ende des Verkehrs blieb es on den Aktien⸗ märkten ſehr ſtill. Schlußnätierungen wurden nur in we⸗ nigen Fällen feſtgeſtellt. Vereinigte Stahl ſchloſſen mit 110/ im Vergleich zum Verlaufsſtande behauptet, während Farben mit 1517 und Hoeſch mit 109 gegenüber den letz⸗ ten Verlaufskurs nur knapp behauptet waren, Nachbörslich kamen Umſätze nicht zuſtande. Geld- und Devisenmarki Berlin, 13. Februar. Die Geldmarkilage war im all⸗ gemeinen dem Samstag gegenüber kaum verändert. Kurz⸗ friſtiges Geld war reichlich angeboten und zu unveränderten Sätzen von 94—291 v. H. zu haben. Am Diskontmarkt überwog eher etwas Nachfrage, die Umſätze blieben ſedoch im allgemeinen klein. Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unverändert 274 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten woren größere Schwankungen dem Samstag gegenüber nicht feſtzuſtellen. Pfunde⸗Kabel notierten nohezu unverändert 4,6856 (4,6853). In Amſterdam ſtellte ſich das Pfund auf 8,71/4. in Zürich im Zuſammenhang, mit dex Befeſtigung des Schweizer Franken auf 20,67/(20,68). Der Dollar wurde aus den letztgenannten beiden Plätzen mit 1,86 gegen 1,5576 zw. 4,41/(4,41/6) gemeldet. Von den kontinen⸗ talen Valuten waren der franzöſiſche Frane und der hol⸗ ländiſche Gulden unverändert. eine gewiſſe Später iſt bei ziemlich allen Währungen von Be⸗ Stabilität unverkennbar. Kursveränderungen Iang traten nicht ein. Diskont: Relchebank 4. Lombard 6. Brivat 8 0 H. Amtlich in Rm Dis⸗ J 13 Februar 11. Februar im kont velde] Brie Pytet Aegupten Iägypt UſB.11,965 11,905 11.005 11.993 Argentinien 1B.⸗Peſo 0,5710 0,575 0,571].573 Belgien 100Belga] ½¼[42,05 42,14 42, 0 42,14 Braſilten 1Milreis 0,1460 0,148 6,146] 0,148 Bulgarien. 100Levaf 0.047 3,053.047] 3,052 Dänemark 100Kronen] 4 52,09 52.10 52 09 52,10 Danzia l00Gulden] 4 47. 47,10 47, 47, 10% England 1PPf5 2 11,605] 11,005 11.66511,605 Eſtland 10(eſtu Kr 4/ 68,1368,27 68.13 68,27 Finnlonbiohinn Mk.4 5,140/ 5,50 5,149 5,750 5 ankreich 1008 2 6,593 6,607 6,593 5,607 riechenjand 0052 0.353/ 2,357.353.357 Holl end 100olden 2 133,72 133,08 133.03 134,10 Iran(Teheran) ſpen 14,50 14,52 14.50 14.52 sland 100 1s1 Kr 5½]52,2852,38 52,28 32.38 Ftalien. 10ʃ)Lire][ 4J13,0013,11 13,00 13,11 Japan 1den] 3,29] 0,080 0,582 0,689].682 Jugoflavienioh ina5 5,094 8,700.694.700 Konado tan, Dollar:⸗ 2,4700 2,483.479.483 Lettland. 100 Latis] 5/ 48,75. 48,85 48,7, 48.85 Eitauen. 100itas 3 41.9442,02 41.94 42,02 Norwegen 100Kronen 3½ 58.02 58.74 58,62 58,74 olen. 100floty 40½ 47,.— 47.10 47.— 47,10 oriugal 100 Estudo— 10,590] 10,610 10,590 10,010 1 7²——„„„„* Echween, 1008r cer0%10 642 Schwein 160 ranken 1/] 50,44 36,50 50,82 56,54 Spanſen 100 Peſetenf 5—29223—39”˖ 34 Türtet.. atü! t. Pfd. 5½ 1,978] 1,982.978.982 Ungarn, l00Rengö] 4 8* 48 9 Uruguay 1Goldpeſo.919/ 1,921 0,919 1,921 Oex. Staaten 1 Dollax l 1 2, 491.405 2,4911 2495 * Frankfurt, 13. Februar. Tagesgeld unv. 2,50 v. H. FFPPP0PPPPPPPPPPPPPPPPPGPGG000G0PGG00PGPG00GG000000c00c0cccCCccCPPCoccCòòßcPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPCPCPP Mussolini empiängi den Leiier einer deuiscnen Wirischaſis- abordnung Abschluſß deuisch-iialienischer Wirischaſis- und Zahlungsabkommen Muſſolini hat in Anweſenheit des Miniſters für Deyiſenbewirtſchaftung Guarneri den Leiter der beutſchen⸗ Wirtſchaftsabordnung, die zur Zeit in Italien weilt, empfangen, und ihm, laut einem amtlichen Kommuniqus, im Vexlauf der herzlichen Unterredung ſeine Genug⸗ tuung über den glücklichen Abſchluß der in dieſen Tagen mit der italieniſchen Abordnung gepflogenen Verhandlun⸗ gen zum Ausdruck gebracht. Dieſe Verhandlungen ſind, wie es in der Vetlaut⸗ baruug heißt, im Geiſte gegenſeitigen Verſtehens und mit dein Ziel, die Vorausſetzungen für eine immer engere Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen den beiden Wirtſchaften feſtzulegen, durchgeführt worden. Die bei den Verhandlungen ver⸗ einbarten Wirtſchafts⸗ und Zahlungsabkommen werden am heutigen Montag unterzeichnet. Sieuerliche Erleichierung der Judenauswanderung Geltungsdauer De⸗ Zur Verlängerung der der Reichsfluchtſteuer bis zum 31. tzember 1939 nimmt der Reichsſinanz⸗ miniſter in einem Runderlaß Stellung. Der Miniſter hatte bereits früher ſich damit einverſtan⸗ den erklärt, daß in den Fällen, in denen eine aus⸗ reichende Sicherheit für die Reichsfluchtſteuer ge⸗ leiſtet iſt, der zu ſichernde Betrag um ein Fünftel ermäßigt und der frei weroͤende Teil der Sicherheit auf die Sicherheitsleiſtung für die Judenver⸗ mögensabgabe angerechnet werden kann. Nunmehr beſtimmt der Miniſter, daß bei der Be⸗ meſſung der Reichsfluchſteuer von den um die Judenvermögensabgabe gekürzten Vermögen aus⸗ zugehen iſt. Es kann Fälle geben, ſo fügt der Miniſter hinzu, in denen es Juden nicht möglich ſein wird, die Reichsfluüchtſteüer rechtzeitig zu ent⸗ richten. Dieſe Juden würden die Friſten, die ihnen in den Viſen für die Einwanderung in andere Län⸗ der geſetzt worden ſind, nicht einhalten können, Der Miniſter iſt daher damit einverſtanden, daß ſolchen Juden, die ſich zur Auswanderung anſchicken, die ſteuerliche Unbedenklichkeitsbeſcheinigung auch dann erteilt wird, wenn die Reichsfluchtſteuer zwar nicht entrichtet, aber für ſie eine ausreichende Sicherheit, auch durch Hinterlegung von Wertpapieren oder ſicherungsweiſe Uebereignung von Grundbeſitz, ge⸗ leiſtet worden iſt. —— Abend- Ausgabe Nr. 73 Waren unci Märkete * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. Februar. Am erſten Geſchäftstage der neuen Woche ließ die Marttlage im Berliner Getreibeverkehr kaum irgendwelche Veränderun⸗ gen erkennen. Weizen und Roggen warcn weiter reichtich zu haben, ohne daß ſich nennenswerte Abſatzmöglichkeiten hierfür boten. Auch Futtergetreide lag ziemlich ruhig. Das Intereſſe ſür Braugerſten hat ſich hingegen bei mäßigen Einkaufsmöglichkeiten erhalten. Auch Induſtrie⸗ gerſten waren etwas beachtet. Mehle harten zögernden Handel. Bremer Baumwolle vom 13. Febr. Eig. Dr.) Loko 9,80. S Magdeburger Zuckerterminnotierungn vom 13. Febr, (Eig. Dr.) Unvexänder!; Tendenz ruhig.— S Hamburger Schmalzuotierungen vom 13. Febr.(Eig, Dr.) Marktlage ruhig, unverändert. 2 Berliner Metallnotierungen vom 13. Febrnar,(Eig. Dr.] Es notierten in für die 100 Kiſo Elektrelytkupfer (wirebars) 58,25; Standard⸗Kupfer lſd. Monat 52,50 nom. Originalhüttenweichblei 18 nom.; Standard Blei Iſo. M. 18 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17 nom.; Standard⸗Zink lid. Monat 17 nom.; Originalhütten⸗ Aluminium 98—99 v. H, 133; dto. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 99 v, H. 137; Fein⸗Silber 37,30—40½90. * Der Londoner Goldpreis betrug am 11. Februar für eine Unze Feingold 148 ſh 5 ö gleich 86,6754 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,2605 Penee gleich 2,78958„l. Am freien Markt wurde am 11. Februar Gold im Werte von 393 600 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 138/ ſh pre Unze ſein verkauit. * Die Nahe führendes Weinbaugebiet Europas. In einer großen Verſammlung von Winzern und Landwirten wurde mitgeteilt, daß wegen der ſtarken Verſeuchung der großen Kreuznacher Weinbaugemarkung eine Umſtellung auf reblausſeſte Unterlagen notwendig iſt. An der un⸗ teren Nahe iſt dieſe Umſtellung bereits ſeit zehn Jahren im Gange. Der Erſolg zeigt, daß dioſer Weg die einzige Rettung iſt. Mit der Umſtellung wird zugleich die Ge⸗ markung, die bisher ſtark zerſplittert iſt, umgelegt. Dazu wird ein Wege⸗ und Gewäſſernetz geſchafſen, das den Ver⸗ kehrs⸗ und Wirtſchaftsbedürfniſſen entſpricht. An der un⸗ teren Nahe iſt auf dieſe Weiſe der Ertrag auf das Zwei⸗ bis Dreifache geſteigert worden. In einem 25⸗Jahresplan des Kreuznacher Kulturamtes iſt vorgeſehen, daß mit der Umlegung etwa 1942 begonnen wird. Man hofft, die Um⸗ legung in 10 bis 14 Zahren durchſühren zu können. Das Weinbaugebiet der Nahe geht vorbildlich allen anderen Gebieten voraus. Nach der Anſicht führender Fachleute iſt damit das Nahegebiet für die nächſte Zeit das führende Weinbaugebiet nicht nurx in Deutſchland, ſondern in ganz Europa, Die Pfropfreben werden von Genoſſenſchaften herange üchtet. Im letzten Jahr konnten bereits 1,9 Mill. Pfropfreben an der Nahe zur Verfügung geſtellt werden. In etwa drei Jahren wird die Produktion bis auf 3 Mill. geſteigert. Der geſamte Weinbau an der Nahe ſoll ſo auf modernſte Grundlagen geſtellt werden. * Internationaler Weinbaukongreß Bad Kreuzuach 1939. Vom 21. bis 26. Auguſt d. J. wird in Bad Kreuznach unter dem Präſidium des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, Walter Darré, der Internationale Wein⸗ baukongreß ſtattfinden. Geſchäftsführender Präſident iſt der Reichsfachwart Weinbau, Brigodeführer Ed. Diehl, Generalſekretär dieſes Kongreſſes Direktor Günther. Es werden an dieſem Kongreß Vertreter aller Weinhau und Weinhandel treibenden Länder der Erde teilnehmen. * Die Werbeumſätze im Jahre 1938. Seit Auguſt des Jahres ſind die Geſamtwerbeumſätze ſtetig geſtiegen; ſie haben mit einer Kennziſſer von 168,8 im Dezember 1938 einen Höchſtſtand erreicht, wie er ſeit 1994 noch nicht zu verzeiſſnen wär. Umſätze einzelner Werbemitel im Dezem⸗ ber 1034 100. Werbemittel Dezember 1935 1936 1937 1938 Anzeigen in Zeitungen 122,1 132, 146,2 167,1 Zeitſchriften 12²,4 150,8 154,0 168,3 Anſchrift. u. Kolendern 148,7 184.4 232,.2 262,7 Faßt man die Geſomtergebniſſe des Johres 1938 für dos Altreich zuſammen, ſo ergtbt ſich, daß die Geſamtwerbe⸗ umſätze von 129,2 im Jahre 1997 auf 139,8 im Jahre 1998 geſtiegen ſind; Hamit haben die Umſätze den Vorjahrsſtond um 8,2 v. H. übertroffen. ——————————————PPP————PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP—PPPPPPPPPPP7P7+7P7P7PPP7PPN7PNNPPPNNN77N77 ꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰ ꝰ pp P—y p ꝓ ꝓ ꝓ ꝓꝓꝓꝓ— ꝰ ꝰ ¹i¹— ꝓꝑy—ͤᷣ—ͤ— 13 11 12 11 13 11 12 11 9 K 13 1 13 11[Soldnyp.-Pfandbriete 13. 11 „½ Pr. Ed. 6% Ro..⸗ Bt. iſche Naſch, 96.— 90,Proßkratt, MoWm.... ſgdenw. Hartſtein 147,0 147,00 aettenb. Siektz. 08,75 08,75] Verkehrs Aktlen 13 rank furtevenen.Com-verb, nt..-Pforſ. Kybotexenbanter]“/MannNz.— Sp,-(Band,. Bes..,, Sr Bidin 2320 230fU Deutsche berheſſ. Pr.⸗Anll..„ R 10. 100,0 100,0 13. 11 6% do. k 35,36,56 00.— 60.— Bapn, Wotorenm 153,0 152,5 Reta Srern n Walbboſ. 1240 126,20 Icif. un Ker⸗ lestve Sit do R 12. 100,0 100,4% Banrvodener, 4½½ N Kia, S. 10i,1 10i.10Seiberg 5. B..9 140. Roſenmudie.. 160 107, 85 Mublen. 130 zransvortMWbm.. Tnsl. werie do.RemRin 100,0 100.60 Würtd.( üß 09,78 99, 754% Rg.-O9o, Be. Zuuine derge, 115. 11, Kald a, Nen: 167½0 17, /Pſ. Preßb.⸗Socti 136.0 153% Senk-Axten Bi.Peichab Nor, 1230 120 9 9* 8„„% Bayr, vandw⸗* 7 9 2 Ots 100 Saben 10 99. 99 0 1 1 90,30 09.— 25 1 101,0 101,0 ed 999958 2 Solenk 10543 104%—4. Leſor 100.0 168. dein. Braunkodt Badiſche Bank. 114.5 13½0 ch. Staatsanieihen 44% aliezt 102,5 1025%½) Berl. Hup.- Bt Lia. 1 Brown. Boveri 119,8 121,0 34,5 144.0loeinelekirs St 210.0 216,7/Sem.u Pripatb 163 989 Verslcherungen 10 D 762 97,0„— 90, und l 0. U. 151* entc 18. 24 9 80 4% rerben 6 99550 0750% Landes- und Provinz- 96 5— 5 4% Württ 6ob ſement Heidelba. 154.5 154.0 Br. 254.0 134.0 Diesbner Gam 111˙8 111ʃ8 83 E m 101½6 10ʃ,6 400()Frankf. 20 08.75 08,75 banken, kom. Giroverb 4„. 69.— 90.— K 151 100,0 100,2]Lbem. Alverr.. 108,5 108,⸗ Peſſen⸗ faß 84 118,2——8 Frantfurier 93 21 25 57 Monnheim. 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Er ſchreibt u..: Die bevorzugte Lage Wiens als Handelsſtadt im Süd⸗ oſten hat in den vergangenen Jahrzehnten einen unge⸗ heuren Zuſtrom von fremden Elementen, vor allem von Zuden, zur Folge gehabt. Es gab in dieſer Stadt zur Zeit des Anſchluſſes unter den 1800 000 Einwohnern rund 300 000 Inden und Judenſtämmlinge. Weit ungünſtiger war aber dieſes Verhältnis bei dem Anteil der Juden an dem Beſitz der wirtſchaftlichen Unternehmungen. Ende des Jahres 1937 gab es hier rund 146 000 Betriebe, von denen rund 36 000 in jüdiſchem Beſitz waren. Noch deut⸗ licher zeigt ſich die ganze Bedeutung dieſes furchtbaren Zu⸗ ſtandes in einer Gegenüberſtellung der Vermögenswerte. Von insgeſamt 750 Millionen Reichsmark betrieblichen Vermögens befanden ſich zur Zeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus ungefähr 300 Millionen Reichsmark, das ſind 40 v.., in jüdiſchem Beſitz. Heute, alſo elf Monate nach dem Anſchluß, kann man mit Genugtuung feſtſtellen, daß das Problem der wirt⸗ ſchaftlichen Berjudung Wiens bereits ſoweit gelöſt iſt, daß ie reſtliche Entfernung der Juden aus der Wirtſchaft nur⸗ mehr eine Frage von wenigen Monaten geworden iſt. Hanswerk, Einzelhandel und das Geloweſen, nahezu auch das Verkehrsweſen, ſind vollſtändig vom Juden gereinigt. Großhandel und Induſtrie ſind zu mehr als einem Drittel entindet und werden bis auf geringe Reſte in ſpäteſtens einem halben Jahr ebenfalls von den Juden befreit ſein. * Pfandler⸗Werke AG in Schwetzingen. Aus dem Vor⸗ ſtand der Geſellſchaft ausgeſchieden ſind Direktor Gottfried Haſenkamp(Schwetzingen] und Elliot Geiſinger(Heidel⸗ berg). Zum Vorſtandsmitglied wurde der bisherige Pro⸗ kuriſt Ernſt Hallowell(Heidelberg) beſtellt. * Weſtdeutſche Textil AG, Wuppertal⸗Vohwinkel. Die Weſtdeutſche Textil AG, Wuppertal⸗Vohwinkel, eine Hol⸗ Hinggeſellſchaft verſchiedener Textilunternehmungen Weſt⸗ deutſchlands erzielte in dem am 30. September abgelaufe⸗ men Geſchäftsjahr 1937⸗38 nach wieder 629/ Abſchreibungen einen Reingewinn von 61 530(52 428) /. Die Erträge aus Beteiligungen beliefen ſich auf 79800(46 200) 4. Die Bi⸗ Lanz weiſt bei einem Grundkapital von 2,315 Mill. Rück⸗ Lagen mit 0,24(0,23) und Verbindlichkeiten mit insgeſomt 9,3(0,19), darunter Konzernverpflichtungen mit 0,18(0,18) WMill. aus. Demgegenüber ſtiegen Forderungen erheblich uf 0,57(0,39). dorunter Forderungen an Konzerngeſell⸗ ſchaften auf 0,30(0,39), während Forderungen auf Grund eines gegebenen Kredits unv. mit 0,20 Mill. erſcheinen. Anlagen ſtehen mit 0,04(0,05), Beteiligungen unv. mit 4,76 und Wertpapiere mit(0,43) Mill. zu Buch. * Gebler⸗Werke AG, Radebeul⸗Dresden.— Befriedi⸗ gende Erfolge. Die Geſellſchaft berichtet über eine gute Beſchäftigung und befriedigende Arbeitserfolge aller ihrer Abteilungen in dem am 30. September 1938 beendeten Ge⸗ ſchäftsjahr. Neben einer regen Nachfrage nach Gießerei⸗ erzeugniſſen fanden hochſäurebeſtändig emaillierte Apparate für die chemiſche Induſtrie in einem erweiterten Abnehmer⸗ kreiſe guten Abſatz, wozu die neuartige Spezial⸗Silicium⸗ Emaille der Geſellſchaft in beſonderer Weiſe beigetragen habe. Das Expor:geſchäft konnte dank ſorgfältiger Pflege trotz aller Schwierigkeiten auf Vorjahrshöhe gehalten wer⸗ den. Der ausweispflichtige Rohüberſchuß beziffert ſich auf 4,90(i. B. Bruttvertrag 2,00, dagegen übrige Aufwendun⸗ a. G. zu Berlin. gen 0,26) Mill.„. Dazu kommen Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge von 0,023(0,014) und außerordentliche Er⸗ träge von 0,017(0,021) Mill. //. An Aufwendungen ſind verbucht Löhne und Gehälter von 1,21(4,15), ſoziale Ab⸗ gaben von 0,094(0,092), Geſamtſteuern von 0,29(0,23) und Abſchreibungen auf Anlagen von 0,26(0,20, i. V. noch andere Abſchreibungen von 0,03) Mill. /, ſo daß ein⸗ ſchließlich 21 809(16 094)/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 101476(83 441)% ausgewieſen wird. Es wird vor⸗ geſchlagen, hiervon 5(4) v. H. Dividende auf die Stamm⸗ aktien und wieder 6 v. H. auf die Vorzugsaktien auszu⸗ ſchütten ſowie ſchließlich 19097/ vorzutragen. Das neue Geſchäftsjahr hat bisher einen günſtigen Verlauf genom⸗ men. Der vorliegende Auftragsbeſtand ſichert für die nächſten Monate ausreichende Beſchäftigung in allen Ab⸗ teilungen.(85V 27. Februar.) *Vaterländiſche Volksverſicherung Verſicherungsverein Zu der vor kurzem abgehaltenen Auf⸗ ſichtsratsſitzung der Vaterländiſchen Volksverſicherung VVach. zu Berlin wurde der Jahresabſchluß für 1938 feſtgeſtellt. Der Beſtand iſt auf 102,77 Mill./ ange⸗ wachſen. Der Netto⸗Neuzugang betrug 8,10 Mill. /. Die Zahl der verſicherten Perſonen erhöhte ſich um 20 421 auf 522 273 Verſicherte. Gleichzeitig ſtieg die durchſchnittliche Verſicherungsſumme des Neuzugangs von 304/ im Jahr 1937 auf 376%/ der beiden letzten Berichtsmonate Jahresdurchſchnitt 1938: 329 /. auch die Beitragseinnahmen die 5⸗Millionen⸗Grenze. Deckungsrücklage 20, Mill. auf 12,218 Mill. l. (im Erſtmalig überſchritten Die der Verſicherten erhöhte ſich um über An Einnahmen aus Zinſen und Mietserträgen hatte der Verein 595 001 /. Das durch⸗ ſchnittliche Zinserträgnis betrug 4,73 v. H. An fälligen 100 Mill. Zl. betragen wird. Das bedeutet, daß die bis⸗ herigen Umſätze zwiſchen den beiden Ländern um das Fünffache vergrößert werden. Die Sowietunion wird nach Polen vor allem Tabak, Felle, Pelze, Manganerze, Apatit⸗ Mineralien, Kaolin, Baumwolle und Baumwollabfälle, Polen hingegen in die Sowjetunion Steinkohle, Metall⸗ erzeugniſſe und Textilwaren ausführen. * Rückgängiger General Motors⸗Abſatz im Jannar 1939.— Halbierung des Reingewinnes. Im Januar 1939 hat die General Motors durch die Händler an die Verbraucher in USA 88 865 Fahrzeuge verkauft gegen 118 888 im Dezem⸗ ber und 63 069 im Januar. vor. Is.— Die Autoverkäufe an die Händler in USA bezifferten ſich auf 116 964 Stück im Januar 1939(150 005 und 59 936). Einſchließlich kanadiſchen und üüberſeeiſchen Verkäufe ſtellte ſich der Ge⸗ ſamtabſatz an die Händler auf 152 746(187 909 und 94267) Stück. Der Reingewinn von General Motors für 1938 be⸗ trug 102 320 000 gegen 196 437 000 Dollars im Jahre 1937, was je Aktie einem Betrag von 2,17(4,38) Dollor gleich⸗ kommt. Die Verwaltung rechnet damit, daß der Auto⸗ Abſatz im Jahre 1939 um 25 v. H. höher ſein wird als im abgelaufenen Geſchäftsjahr. * Mehr Schiffe auf amerkaniſchen Werften im Bau. Am 1. Februar 1939 beſanden ſich in den Auftragsbüchern der amerikaniſchen Schiffswerften 177 Schifſe mit 677 980 To. gegenüber 149 mit 583 830 To. am 1. Januar 1939 und 91 mit 390 990 To. am 1. Februar 1938. * Rückläufiger Gewinn bei der London⸗Midland⸗Scotland Railway. Der Geſchäftsbericht der London⸗Midland⸗Scot⸗ land⸗Railway für 1938 zeigt— ähnlich wie der Abſchluß der Southern Railway— im zweiten Halbjahr eine günſtigere Entwicklung in der erſten Hälfte des Jahres. Aller⸗ dings iſt die Beſſerung bei der LMS. nicht ſo weitgehend wie bei der„Southern Railway“. Von dem geſamten Ak⸗ tienkapital von 304 673 000 Pfund bleiben 135 336.000 Pſd. der Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 13. Februar: In der leb⸗ haften Weſtſtrömung, die über ganz Europa herrſcht, wurden am Montag kühlere Luftmaſſen nach Weſt⸗ deutſchland verfrachtet. Sie hatten leichten Tempe⸗ raturrückgang zur Folge, ſo daß in den Höhen der Mittelgebirge wieder leichter Froſt eingetreten iſt. Da jedoch die Weſtſtrömung unverändert fort⸗ beſteht, iſt mit weiterem Temperaturrückgang nicht zu rechnen. Vielmehr wird ſich das für die Jahres⸗ zeit zu milde, unbeſtändige Wetter fortſetzen. Vorausſage für Dienstag. 14 Februar Ueberwiegend bewölkt, vereinzelt leichter Regen, Tagestemperaturen um plus fünf Grad, weſt⸗ liche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Februar Verſicherungsleiſtungen zahlte das Unternehmen 1938 1,38 Mill. an die Anſpruchsberechtigten aus. Die Zahlun⸗ gen für Rückkauf bewegten ſich mit rund 48 000/ in ge⸗ ringen Grenzen. Die abſolute Höhe der Verwaltungs⸗ koſten konnte trotz der Vergrößerung des Unternehmens am faſt 100 000 gegenüber dem Vorjahre geſenkt wer⸗ den. Nach ausreichenden Abſchreibungen und Rückſtellun⸗ gen wurde für das Jahr 1938 ein Ueberſchuß von 400 000 erzielt, der mit 20 000/ der Sicherheitsrücklage und 380 000 /„ der Gewinnrücklage der Verſicherten zugeführt wurde. Der Verein ſchüttet erſtmalig in dieſem Jahr Ge⸗ winne aus. Das Geſamtvermögen ſtieg auf 13,75 Mill.. *Great Weſtern Railway.— Erhebliche Verminderung des Reingewinus. Die Great Weſtern Railway Com⸗ pany hat ebenſo wie die Southern Railway und die L. M. S. das Anſteigen der Koſten, das ſich im 1. Halb⸗ jahr 1938 gezeigt hat, in der zweiten Jahreshälfte auf⸗ halten können. Während in der 1. Hälfte 1938 die Ein⸗ nahmen im Vergleich zum entſprechenden Zeitabſchnitt des Vorjahres um 306 000 Pfund geſunken und gleichzeitig die Ausgaben um 552 000 Pfund angeſtiegen waren, ſtellen ſich für das ganze Jahr 1938 gegenüber dem Vorfahre bei einem verſchärften Rückgang der Einnahmen um insge⸗ ſamt.547 000 Pfund die Ausgaben nur um 268 000 Pfund höher. Infolge des ſtärkeren Sinkens der Einnahmen zeigt der Reingewinn eine Verminderung um 1843 000 Pfund auf 5044 000 Pfund. Zur Ausſchüttung kommt des⸗ halb für 1938 nur eine Dividende von 77 v. H.(i. V. 4 v..) auf die konſolidierten Stammaktien. * Polniſch⸗ſowjetruſſiſche Wirtſchaftsverhaudlungen vor dem Abſchluß. Nach polniſchen Preſſemeldungen werden die zur Zeit in Moskau ſtattfindenden polniſch⸗ſowjetiſchen Wirtſchaftsverhandlungen bereits in den allernächſten Tagen mit einem Wirtſchaftsvertrag abgeſchloſſen werden. Das Regierungsblatt„Dobry Wieczor“ weiß zu melden, daß der Warenaustauſch zwiſchen Polen und der Sowiet⸗ union auf dem Clearingwege ſtattfinden und jährlich rund ohne Ausſchüttung. Es handelt ſich hierbei um die aproz. Vorzugsaktien von 1923, für welche im Vorfahr die volle Dividende, und die Stammaktien, für welche im Vorjahr 1½ v. H. Dividende gezahlt wurden. Dagegen nehmen die Aprozentigen Erſten Vorzugsaktien und die ö5proz. amor⸗ tiſierboren Vorzugsaktien an der.. eung teil. Die vor einiger Zeit gehegten Befürchtungen, daß auch hier eine Kürzung der Ausſchüttung vorgenommen werden müßte, haben ſich auf Grund des weniger ungünſtigen Geſchäftsergebniſſes in der zweiten Hälfte des Jahres 1938 nicht erfüllt. Für das Geſamtjahr 1938 ſtellte ſich der Reingewinn der LMS. auf 11.345 000 Pfund gegen 14 956 000 Pfund im Vorjahr. * Frankreich ſieht ein: Jugoſlawien ſoll mehr aus⸗ als einführen dürfen. Der neue in Paris unterzeichnete fran⸗ zöſiſch⸗jugoſlawiſche Handelsvertrag ſieht eine ſtarke Er⸗ höhung der jugoſlawiſchen Ausfuhr nach Frankreich vor. Die Verhandlungen über das neue Handelsabkommen wur⸗ den foſt einen Monat in Paris geführt. Durch das Mißver⸗ hältnis zwiſchen der jugoſlawiſchen Ausfuhr nach Frank⸗ reich und Einfuhr aus Frankreich wurde der Zahlungs⸗ dienſt der jugoflawiſchen Anleihen in Frankreich in Frage geſtellt. Die fugoſlamiſche Ausfuhr nach Frankreich betrug im Jahre 1038 rund 75 Millionen Dinar, die Einfuhr aus Frankreich 122 Millionen. Die jugoſlawiſche Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß der Zinſendienſt in Frank⸗ reich nur aus den Ueberſchüſſen der Handelsbilanz mit den Nichtelearingländern bezohlt werden könne. Deshalb gab Frankreich im neuen Handelsabkommen Jugoflawien Vor⸗ zugsrechte für die Ausfuhr von Holz und Vieh, und es iſt eine beſſere Organiſierung der jugoflawiſchen Ausfuhr auf den franzöſiſchen Markt und eine Erleichterung bei der Ausgabe franzöſiſcher Einfuhrbewilligungen für Jugo⸗ ſlawien vorgeſehen. Auf Grund dieſer Erleichterungen rechnet man, daß die jugoſlawiſche Ausfuhr nach Frankreich im Jahre 1939 ſich auf 260 bis 300 Millionen Dinar be⸗ laufen werde. Ebenſo iſt vorgeſehen, daß die jugoſlawiſche Einfuhr nach Frankreich um 40 v. H. hüher ſein könne als die franzöſiſche Einfuhr nach Jugoſlawien. Auf dieſe Weiſe ſoll der Zinſendienſt für jugoflawiſche Anleihen in Frank⸗ reich ſichergeſtellt werden. + 11,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 13. Februar + 5,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 5,6 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,3 Millimeter — 1,3 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rbein⸗Pege 9 Rheinfelden 1 80 10, 11.12 13.[ Rbein⸗Begel 10 ſir 12.13. .721, 811.811,S0 Kaub.. 1,681,661,741.90 Breiſach 153.1611.80105 187 Köln.71/1.72ʃ1.781.87 1931811.801.92.87 8 —3 338.36 550054 5430 Mannheim 2⁴45.241.6302 50.50[ Mannbeim.402.90 200.70 Haupeſchriftielter and beranevortlich für Politik: Or. Alois Winbanere (in Urlaub) i. V. Carl Onno Eiſendart Schrift Dr. E. F. Schaf Für unverlangte Beitrage keine Gewähr.— Stellvertrerer des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl delsteil: Dr. Fritz Sport: Willy Müller und Bilderdienſt: Curt Wilbeim Fennel, ſämtliche in Mannheim⸗ 2 Onno Eiſenbart.— Hau⸗ Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hamme s. — Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht leitung in Berlin: fer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Rücktendung aus bei Rückvorto. Dr. Fritz Bode& Jakob F Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannbeimer Zeitung Co., Mannbeim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen aude, Manyuheim. Bun Zeit Dreisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheinen glelch⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe A Ausgabe A Abend über 10 500 über 9 500 über 11 000 Mittag Ausgabe B Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jannar iber 21 500 Einspaltige Kieinenzeigen bis zu oiner Höne von 100 mm je mm S8Pig. 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Paul Fiſcher, Ober⸗ ingenieur, Mannheim, hat derart Geſamtprokura, daß er gemeinſam mit einem ſtellvertretenden Vor⸗ ſtandsmitglied vertretungs⸗ un zeichnungsberechtigt iſt. B 441. Meyerhofer& Co Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim(Waldhof, Sandhofer Straße 112/124). Rudolf Ach, Mann⸗ heim, und die bereits eingetragenen Gut und ſauber Prokuriſten Hermann Dehler un Dr. Joſef Schaefer ſind derart zu Geſamtprokuriſten beſtellt, daß jeder gemeinſam mit einem Prokuriſten vertretungs⸗ A 393. Adam Ammann vorm. E. J. Stutzmann, Mannheim(03 Nr.). Die Firma iſt geändert in: Adam Ammann. Kaufmann Eugen Ammann, Mannheim, hat Prokura⸗ A 1198. Fritz Krieger, Zweig“ niederlaſſung Mannheim in Maun, heim(Heinrich⸗Lanz⸗Straße 37/30) als Zweigniederlaſſnug der Firma Fritz Krieger in Saarbrücken. Die Prokuren von Friedrich Dietz und Paul Hornſchuh ſind auf den Ger ſchäftsbetrieb der Hauptniederlaſ⸗ ſung Saarbrücken beſchränkt. Der Prokuriſt Luwig Dietz wohnt ietzt in Mannheim. A 611. Mannheimer Bettfedern⸗ fabrik vorm. M. Kahn Söhne Kom⸗ manditgeſellſchaft, Mannheim(In⸗ duſtrieſtraße 35). Die Firma iſt ge⸗ ändert in: Mannheimer Bettfedern⸗ fabrik Kaufmann& Co. 2²⁰⁷ * —— * h