5 15 0 ————— ———— ——„„ Neue Mannheimer Jeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: RI,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Erei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgebolt.25 Mt., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofkr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 13, Neciſcherſtr. 1, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str.8, SeFreiburger Str. 1. bbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ——— Einzelpreis 10 Anzeigenpreiſe: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pſennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzetgen ermäßiate Grundpreiſe. Allaemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Konkurſen wird keinertet Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien⸗ und Bet Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr kür Gerichtsſtand Mannheim⸗, Mittag⸗Ausgabe A ———— Dienstag, 14. Februar 1939 150. Jahrgang— Nr. 74 England zur Anerkennung Frantos bereit Führerbeſuch in Hamburg⸗ Freiwillige vor zum Landdienft! Rapſt Pius XI. in St. Peter aufgebahrt Chamberlains Anterhaus-Erklärung Auch in Paxis befaßt ſich heute der Miniſterrat in entſcheidender Sitzung mit der Anerkennungsfrage Drahtbericht unſ. Londoner Ver treters —— London, 14. Februar. 1 Miniſterpräſident Chamberlain machte geſtern im Unterhaus offiziell Mitteilung von der engliſchen Aktion, die Beſetzung Minor⸗ 25 durch Franeo⸗Truppen zu ermög⸗ en. Aus ſeiner Mitteilung ergab ſich, daß ein ritiſches Kriegsſchiff von den örtlichen militäriſchen Stellen in Palma auf Malorca angefordert wor⸗ den iſt. Die britiſche Regierung habe daraufhin den Kreuzer„Devonſhire“ zur Verfügung geſtellt. Sie habe ſich weder mit den rotſpaniſchen Behörden noch mit der Burgosregierung in Verbindung geſetzt, aber die örtlichen Stellen in Palma ſeien in Füh⸗ zung mit General Franco geweſen. Die fran⸗ 39 Regierung ſei unterrichtet geweſen und habe en Plan gebilligt. Die engliſche Regierung habe ſich auf die Zur⸗ verfügungſtellung des Kreuzers beſchränkt und habe keinerlei Anteil an den Verhandlungen gehabt. Der Kreuzer habe nur die Gelegenheit beuntzt, 430 Flüchtlinge an Bord zu nehmen und in Marſeille ſpäter zu landen. Auf eine weitere Anfrage teilte Chamberlain mit, ß' wegen der Bombenan griſſſe während der Verhandlungen, keine Vorſtellungen bei der zäalie nüſch en Regierung gemacht wurden, — aber Vorſtellungen bei General Franco erhoben Purden ſeien. Er las ein Telegramm vor, das der ritiſche Konſul in Palma geſchickt hat. Der Konſul at von dem nationalſpaniſchen dienſtälteſten Ma⸗ zineoffizier eine mündliche Erklärung des Be⸗ Sarsrns über die Bombenangriffe er⸗ nalten. Der Offizier betont, daß die Bomben⸗ angriffe entgegen dem Befehl unternommen worden zeien. Er hat eine ſchriftliche Mitleilung in Ausſicht Beſtellt. Auf eine weitere Anfrage, ob ähnliche Vorkeh⸗ Mugen für eine rein ſpaniſche Beſetzung, wie ſie in tnorca ſtattgefunden hat, auch auf Malorca An⸗ 0 endung finden könnte, beantwortete Chamberlain ahin, daß keine beſonderen Verpflichtungen ſeitens taliens gegeben worden ſeien, aber daß die allge⸗ meinen Verpflichtungen hinſichtlich Spaniens ſelbſt⸗ verſtändlich ſich in Kraft befinden. Hinſichtlich der Anerkennung General Fran⸗ Dos teilte Chamberlain mit, daß eine Entſchei⸗ dung noch nicht getroffen ſei. Hierzu ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ eute, daß die Haltung der franzöſiſchen Regie⸗ rung, die auf der heutigen Kabinettsſitzung feſt⸗ gelegt würde, für die morgige Kabinett⸗ litzung in London möglicherweiſe von ent⸗ ſcheidendem Einfluß ſein könne. Nach Auſicht der britiſchen Regierung ſei der beſte Weg, zu einer Löſung in Spanien zu kommen, die von eneral Franco geforderte bedingungs⸗ loſe uebergabe und Niederlegung er Waffen. Die engliſche Regierung ſei des⸗ balb bereit, General Franco auzuerken⸗ nen, ohne irgendwelche Bedingungen zu ſtellen, die die Roten zu einer Fortſetzung des Kampfes ermutigen könnten. Immer noch Doppelſpiel in Frankreich Heute Miniſterrat in Paris (Funkmeldung der NM3.) + Paris, 14. Februar. Die franzöſiſche Regierung tritt heute zu einem außerordentlichen Miniſterrat zuſammen, um ihre neue Politik gegenüber dem nationalen Spa⸗ nien feſtzulegen. Die heutige Morgenpreſſe kün⸗ igt, übereinſtimmend an, daß die nationale Regie⸗ rung des Generals Franco gleichzeitig von rankreich und England anerkannt wer⸗ en würde. Allerdings würde dieſe Anerken⸗ nung nur im Prinzip erſolgen. Die praktiſche urchführung würde dann in ſpäteren Etappen vollzogen werden, und die erſte Etappe würde heute ſchon im Miniſterrat feſtgelegt werden. Der Sena⸗ or Bérard, der vor 14 Tagen eine„Privatreiſe“ nach Burgos unternommen hatte, wird nunmehr in offizieller Miſſion die Reiſe wiederholen. erard wird alſo den Charakter eines außer⸗ ordentlichen Botſchafters erhalten, nicht aber ſchon den eines regelmäßigen Botſchafters, Wenn ſo auf der einen Seite Frankreich uun die offiziellen Beziehungen mit dem nationalen Spauien im Prinzip wieder aufnimmt, ſo wird es deshalb doch nicht endgültig die Beziehungen zum roten Spanien abbrechen. Allerdings nehmen dieſe Beziehungen nun eine recht problematiſche Form an. Da der ſogenannte Prä⸗ ſident der Republik, Azana, ſich in Paris nieder⸗ gelaſſen hat, iſt auch der franzöſiſche Botſchafter Henry nach Paris berufen worden. Im eigentlichen roten Lager befindet ſich kein franzöſiſcher Diplo⸗ mat mehr. Henry werde mit Azana heute ſchon die Verhandlungen über die endgültige Beilegung des Bürgerkrieges in der Zone Madrid—Valencia aufnehmen. Man glaubt in Paris ſagen zu können, daß Azana durchaus von der Nutzloſigkeit eines wei⸗ teren Widerſtandes gegen die nationale Ernene⸗ rung Spaniens überzengt ſei. Auch alle bürger⸗ lich⸗republikaniſchen Kreiſe im roten Lager ſeien des Blutvergießens müde. Nur die Kommuniſten wollten den ſpaniſchen Bürgerkrieg mit aller Gewalt noch weiter führen. Der ſogenannte„Miniſterpräſident“ Negrin, deſſen traurige Rolle in Barcelona allzu grauſam enthüllt worden ſei, ſei völlig in der Hand der Kommuniſten. Dagegen wäre es möglich, Miaja für eine Verſtän⸗ digungspolitik zu gewinnen. Die feierliche Aufbahrung der ſterblichen Ueberreſte des verſtorbenen Papſtes in der Peterskirche zu Rom. (Aſſociated Preß. Zander⸗M.) Führerbeſuch in Hamburg Am Vortag des Stapellaufs des größten deutſchen Schlachtſchiffes bereiten ihm die Hamburger jubelnden Empfang dub Hamburg, 13. Februar. Das ganze deutſche Volk weilt heute und morgen mit dem Herzen in Hamburg, denn der Führer, der Neuſchöpfer der deutſchen Wehrhoheit, wird de m Stapellauf des neuen größten Schiffes unſerer Kriegsmarine, des 35 000⸗To.⸗ Schlachtſchiffes„F“ beiwohnen und Worte der Weihe ſprechen. Stolze Freude erfüllte die Hanſeſtadt ſchon am Montag in Erwartung der Ankunft des Führers. Seit den frühen Morgenſtunden kündigte ſich der Pulsſchlag dieſes großen Ereigniſſes an. Unüber⸗ ſehbare Menſchenmaſſen fluteten zu den großen Stra⸗ ßenzügen der Innenſtadt, um dem Führer auf ſei⸗ nem Weg vom Dammtor⸗Bahnhof nach dem Hotel Atlantik zuzujubeln. In den Mittagsſtunden ver⸗ ſtärkt ſich der Zuſtrom immer mehr und in den erſten Nachmittagsſtunden ſchwoll der Verkehr in beängſtigenden Ausmaßen an. Vor dem Dammtor⸗Bahnhof waren ein Ehren⸗ bataillon der Wehrmacht— ie eine Kompanie der Kriegsmarine, des Heeres und der Luftwaffe—, ferner eine Ehrenkompanie der ⸗Standarte„Ger⸗ mania“ und eine Ehrenhundertſchaft der Polizei aufmarſchiert. Hier vor allem hatten die Abſperr⸗ mannſchaften größte Mühe, dem Andrang der Zehn⸗ tauſende ſtandzuhalten. Der Führer trifft ein Pünktlich um 16.11 Uhr traf der Sonderzug des Führers auf dem feſtlich geſchmückten Dammtor⸗ Bahnhof ein. Der Führer verläßt ſogleich den Zug und wird, während die Mauern des Bahnhofs von den Heilrufen der Zehntauſende erzit⸗ tern, auf dem Bahnſteig von Reichsſtatthalter Gau⸗ leiter Kaufmann, Bürgermeiſter Krogmann, Staatsſekretär Ahrens, dem Kommandierenden General des 10. Armeekorps, General der Kavalle⸗ rie Knochenhauer, dem Kommandierenden Ad⸗ miral der Marineſtation der Nordſee, Admiral Saalwächter, dem Flottenchef Admiral Behm, ſtellvertretenden Gauleiter Henningſen, SA⸗ Obergruppenführer Kaſche, SS⸗Gruppenführer Prützmann, NSKK⸗Obergruppenführer Jür⸗ genſen, NScK⸗Gruppenführer v. Bülow, dem Admiral der Kriegsmarinedienſtſtelle Hamburg, Konteradmiral Wolf, Generalmajor Sattler und Reichsbahndirektionspräſidenten Goudfroy empfangen. Mit dem Führer trafen zum Stapellauf in Ham⸗ burg ein: der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, Reichsminiſter von Ribbentrop, die Reichsleiter Reichspreſſe⸗ chef Dr. Dietrich, Bouhler und Bormann, Staatsminiſter Dr. Meißner, die Staatsſekretäre Frhr. von Weizſäcker, Hanke und Eſſer, die perſönlichen und militäriſchen Adjutanten des Füh⸗ rers, an der Spitze Obergruppenführer Brückner und Oberſtleutnant Schmundt; außerdem Reichs⸗ bildberichterſtatter Profeſſor Hoffmann. Nicht endenwollende Begeiſterungsſtürme klingen dem Führer entgegen, als er das Bahnhofsge⸗ bäude durch die von mächtigen Plaſtiken des Hoheitszeichen bekränzte Ehrenpforte verließ. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt der Führer die Frout der Ehrenforma⸗ tionen ab. Dann beſtieg der Führer mit ſeiner Begleitung und den leitenden Perſönlichkeiten der Hanſeſtadt die Kraftwagen zur Fahrt ins Hotel„Atlantit“. Vor dem Hotel drängen ſich die Maſſen beſonders dicht am Ufer der Alſter. Auf den Bootsſtegen, den Dächern der Hochhäuſer und in den Bäumen der Uferanlagen haben ſich muntere Jungen ein be⸗ vorzugtes Plätzchen geſichert. Immer wieder hallen die Sprechchöre dex begeiſterten Hamburger auf, und erſt in den ſpäten Abendſtunden verläuft ſich allmäh⸗ lich die Menge, die inzwiſchen den zahlreichen hohen Ehrengäſten bei ihrem Eintreffen ebenfalls herzliche Begrüßungskundgebungen dargebracht hatte. In Hamburg treffen im Laufe des Montag und des Dienstagvormittag zahlreiche weitere hervor⸗ ragende Perſönlichkeiten der Reichsregierung ein, Unter ihnen vor allem Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring, der im Lauſe des Dienstagvormittag erwar⸗ tet wird, weiter der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rud. Heß, Reichsminiſter Dr. Frick und Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda Dr. Goebbels, Reichserziehungsminiſter Ruſt und die Reichsminiſter Dr. Frank und Dr. Dorpmül'ler. Ferner werden erwartet der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei, Himmler, Reichsleiter Alfred Roſenberg, Reichsſchatzmeiſter Schwarz, Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der Oberſte Richter der NSDaAP Walter Buch, NScͤK⸗Korpsführer Chri⸗ ſtianſen, Reichsarbeitsführer Hierl, die Reichs⸗ leiter Fiehler und Grim m. Weiter haben ihr Erſcheinen angekündigt die Reichsſtatthälter Ritter von Epp, Mutſchmann, Murr, Robert Wagner, Sauckel, Hildebrandt, Röver und Dr. Meyer, die Gauleiter Lohſe⸗Kiel, Eggeling⸗Halle, Grohé⸗Köln, Adolf Wagner⸗München, Schwede⸗Coburg⸗Stettin, Dr. Jury⸗Wien und Dr. Rainer⸗Salzburg. Von ſührenden Perſönlichkeiten der Wehr⸗ macht werden weiter vertreten ſein: der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt Kei⸗ tel, Staatsſekretär Generaloberſt Milch, Generaloberſt von Bock als Vertreter des Oberbefehlshabers des Heeres, dͤer Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 4, General der Artillerie von Reichenau, der Chef der Luftabwehr, General der Flieger Stumpff ſowie die geſamten Kommandierenden Admirale und Generale und viele Adͤmirale der alten Marine. Der Führer am Grabe Bismarcks Kranzniederlegung in Friedrichsruh anb. Friedrichsruh, 13. Febr. Auf der Fahrt nach Hamburg nahm der Führer am Montag in Friedrichsruh Aufenthalt, um am Grabe des Alt⸗Reichskanzlers Otto von Bis⸗ marck am Bismarck⸗Mauſoleum einen Lorbeerkranz niederzulegen. Anſchließend weilte der Führer als Gaſt des Fürſten und der Fürſtin Bismarck einige Zeit in Schloß Friedrichsruh. Die Bevölkerung von Friedrichsruh und Umge⸗ gend, die dem ſeierlichen Akt der Kranzniederlegung in ergriffenem Schweigen beiwohnte, bereitete dem Führer bei ſeiner Ankunft und Abfahrt begeiſterte Kundgebungen. ———— Am Sonutag feierte der älteſte SA⸗Mann Deutſchlands, SA⸗Sturmführer Andreas Hof⸗ mann, in Preſſeck in Oberfranken, Gau Bayeriſche Oſtmark, ſeinen 93. Geburtstag. Zahlreiche Glückwünſche und Ehrengaben der Partei und ihrer Gliederungen gingen dem Jubilar, der noch regel⸗ mäßig als aktiver SA⸗Mann ſeinen Dienſt voll verſieht, an ſeinem Ehrentage zu. Der Führer ſprach ihm telegraphiſch die beſten Glückwünſche aus. ——— 1937 mehr als 15 600 und SSeike/ Kummer 74 Dienstag, 14. Febrüdr 184 Der Appell der Partei an die deulſche Fugend: Freiwillige vor! Hinan Keue Wanühetmer Zäiüus, Mittad⸗Ausgabkte 6²² s Lan 9 Die große Verliner Sportpalaſtkundgebung des Lanodienſtes der H3— Eindrucksvolle Anſprachen des Stellvertreters des Führers Rubolf Heß, des Reichsführers SS Himmier und des Reichsjugendſührers Baldur von Schirach anb Berlin, 13. Februar, Der Berliner Sportpalaſt erlebte am Montag⸗ abend den machtvollen Auſtakt zur„Heim aufs Vaud“⸗Aktion der Ingend des Führers. Durch die Teilnahme des Stellvertreters des Führers ge⸗ ſaltete ſich die Kundgebung zu einem machtvollen Appell der Partei an die deutſche Jugend, die von Kubolf Heß zur Bildung einer neuen deutſche Banernarmee aufgerufen wurde. Auf der Stirnſeite der lauggeſtreckten Halle ſtreckte der Aar der Hitlerjugend ſeine ſchwarzen Kieſenſittiche, Schwert und Hammer in den Händen. „Heim aufs Land!“ rief es in freiten Spruch⸗ Pändern von den Rängen herab. Reichsleiter und Ganleiter, Obergruppeuführer und Gruppenführer, Generäle und Staatsſekretäre waren zu der bedeut⸗ ſamen Kundgebung von Partei und Jugend gekom⸗ men. Reichsjugendführer Baldur von Schirach ge⸗ keitete den Stellvertreter des Führers mit dem Reichsführer unter dem brauſenden Jubel der Jugend und ſchallenden Fanſarenklängen in den Saal. Die Begeiſterung der Tauſende draußen guf der Potsdamer Straße und der Präſentiermarſch des Muſikkorps der ⸗Leibſtandarte Adolf Hitler hatten Rudolf Heß angekündigt.„Erde ſchafft das Neue!“ Symbolhaft erſchallt die Hymne aus jungen Kehlen nach dem feierlichen Einmarſch der Bann⸗ und Jungbannfahnen. Obergebietsführer Axmann er⸗ Iffnet die Kundgebung mit einem ehrenden Ge⸗ denken für den verſtorbenen Gauleiter Klaus⸗ ner, den erſten illegalen Landesleiter der Partei in Oeſterreich. Dann hieß er Rudolf Heß aufs herz⸗ lichſte willkommen. Seine weiteren Begrüßungs⸗ worte galten dem Reichsführer/ und Ehef der deutſchen Polizet, Himmler, als dem aktiven För⸗ derer der Hitler⸗Jugend und des Landdienſtes, fer⸗ ner den zahlreichen führenden Vertretern des Staa⸗ zes des Reichsarbeitsdienſtes und der Wehrmacht. Axmann ließ dem erkrankten Reichs⸗ bauernführer die beſten Wünſche für ſeine bal⸗ dige Wiederherſtellung übermitteln. Dann nahm Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er betonte, die Anweſenheit des Stellver⸗ äreters des Führers verlethe der Veranſtaltung ihre ganz beſondere Bedeutung, bekenne ſich doch der Stellvertreter des Führers durch ſeine Teilnahme ausdzüclich zur Sache des Landdienſtes.„Wir alle danken J9 3 daß Sie hierhergekommen find“ um mit der Jugend des Mannes, deſſen Stellvertreter Sie ſind, eine Feierſtunde zu begehen, die als eine Ehrung der Arbeit des deutſchen Landdienſtes gelten ſoll.“ Der Reichsjugenöführer kennzeichnete die Ziele des Landdienſtes in der 50 als einer Bewegung des deutſchen Idealismus, einer Bewegung der inneren Umkehr. Im erſten Jahre 1004 hätten nur 500 Jungen im Landdienſt gearbeitet. Dieſe Zahl ſei im Jahre darauf ſchon auf 3500 Landdienſtler geſtiegen; 1990 habe der Landdienſt 6600 Jugendliche umfaßt, im vergangenen Jahre rund 18 000 Jugendliche, darunter 6500 Mädel. „In einer Anſtrengung“— ſo rief der Stellver⸗ kreter des Führers aus—„wie ſie kaum je zuvor in ber Geſchichte eine Nation größer auf ſich genom⸗ men hat, ſtehen wir heute inmitten des Wiederauf⸗ Haues und zugleich inmitten der Sicherung des Er⸗ keichten für alle Zukunft. Der Führer hat die Kräſte Hes vergangenen Jahres auf die großen Ziele ge⸗ kichtet und er hat die großen Ziele erreicht! Das Peſtungswerk im Weſten ſtehtl Die Stra⸗ Pon, die wir brauchen, ſind dal Die Schlacht⸗ ſchifſe, die wir zu uuſerer Sicherung nötig haben, oufen pünktlich vom Stapel! Flugzeuge, Kanonen, Tanks, Panzerwagen und Maſchinengewehre ent⸗ Rehen in einer Zahl und Güte, wie der Führer es befahl.(Stürmiſcher Beifall unterſtreicht dieſe Sätze des Stellvertreters des Führers). Es iſt ganz ſelbſt⸗ Hherſtändlich, daß bet dieſer Rekoröleiſtung auch Re⸗ Tordanſpannungen nötig ſind. Rekordanſpannungen, für die in der Rüſtungsinduſtrie, im Straßenbau, im Feſtungsbau und in vielen anderen Zweigen der Wirtſchaft Arbeitskräfte zum Einſatz kamen, die der Landwirtſchaft entzogen wurden, die ihr damit ſeh⸗ len. Wir können das ruhig eingeſtehen, weil der Anlaß der auffaugenden Konzentration von Ar⸗ Veitskräften ein ſo erfreulicher iſt; eben die Geſun⸗ dung der Wirtſchaft und ihrer Sicherung. Aber dies entbindet uns nicht von der Pflicht, zu ſorgen, daß nun, nachdem ein Teil der geſtellten Auf⸗ Hähen erfüllt iſt, auch dem Lande wieder mehr Arbeitskräfte zugeführt werden, vor Allem aus dem Nachwuchs, aus der Jugend heraus. Es iſt nicht zuletzt die deutſche Jugend ſelbſt, die Hleſe Notwendigkeit erkannt hat! Und es gereicht der HJ zur beſonderen Ehre“— mit dieſen Worten wendet ſich Rudolf Heß au den Reichsjugendſührer von Schirach,— daß ſie das Problem mit der Tat angepackt hat. Es gereicht auch all den einzelnen Angehörigen der H3 zur Ehre, die dem Ruf„Heim aufs Land“ bereits Folge geleiſtet haben. Wir wenden uns heute an die Zugend in ihrer Geſamtheit. Wir wenden uns an die Jungen mit karkem Herzen, an die Jungen, denen der Nattonal⸗ ſogialismus in Fleiſch und Blut übergegangen iſt! men— den Jungen— und ſedem einzelnen unter Hynen tufe ich zu:„Nicht, was Du tun möch⸗ zeſt, mußt Du tun, ſondern was Du tun mRußt für die Geſamtheit, das ſollſt Du tun! Im Vertrauen auf die ſittlichen Werte unſe⸗ Insgeſamt ſeien alſo in den erſten fünf Jahren 43 000 Ingendliche durch den Lanbdienſt der Hit⸗ ler⸗Ingend eingeſetzt worden. Beſonders ſtolz ſei der Landdienſt dawauf, daß 20 v. H. der Landdienſtler des letzten Jahres auf dem Lande geblieben ſeien, um endgültig einen landwirt⸗ ſchaftlichen Beruf zu ergreifen oder weiter im Land⸗ dienſt zu wirken. Die Tätigkeit im Landbienſt werde vollgültig und für die geſamte Zeit auf die Berufs⸗ ausbildung angerechnet, und die weibliche Jugend habe die Möglichkeit, ihr Pflichtjahr im Landdienſt der Hitlerjugend abzuleiſten. Nun ſolle die ganze deutſche Jugend lernen, ihre Gebanken auf die Arbeit des deutſchen Bauern zu richten. Sie müſſe ſich in Erkennt⸗ nis dieſer ſittlichen Pflicht ſelbſt hazu erziehen, den Blick auf die Aecker und Wieſen, auf den Boden der heiligen Heimat zu lenken. Sie ſolle nie vergeſſen, daß ihre Väter einſtmals Banern geweſen ſeien. Der Reichsführer„ und Chef der deutſchen Heinrich Himmler erklärte, man habe früher auch einmal geſagt, es ſei unmöglich, einen marxiſtiſchen deutſchen Volks⸗ genoſſen zu einem ſein Vaterland liebenden, die Nation beiahenden und für das deutſche Volk kämpfenden Menſchen zu machen. Was unmöglich ſchieni, iſt möglich geworden! Der marrxiſtiſch ver⸗ hetzte deutſche Arbeiter iſt zum Nationalſozialiſten geworden! Mit der Löſung der Lanofluchtfrage würde es nicht anders ſein. Er gedachte der erſten Verſuche, die Landflucht zu bekämpſen und nannte, den vor zehn Jahren verſtorbenen Gründer der Artamanen⸗Bewegung, Haus Holfelder. Stolz be⸗ kannte ſodann der Reichsführer /6/: 1920/21 bin ich ſelbſt ein Fahr lang Bauernknecht bei einem ober⸗ bayeriſchen Bauern geweſen, dem ich heute noch aus tieſſtem Herzen dankbar bin für dieſe Zeit auf dem Lande. Es wird nicht allen unter euch beſchieden ſein, ein ganzes Leben lang auf dem Lande zu leben; aber wer auch nur vorübergehend auf dem Lande iätig ſein wirb, wird dieſe Zeit ſpäter immer mit zu der reichſten Periode ſeines Lebens zählen. Das⸗ 99 muß euch dagu treiben, hinauszugehen auf das Der Reichsführer/ wies auf das von ihm und dem Reichsſugendführer unlängſt geſchloſſene Ab⸗ kommen hin, wonach im Landdienſt ſich bewährende Hitler⸗Aungen ſpäter im Rahmen des Siedlungs⸗ werkes der // als„Männer die Moglichteit ge⸗ geben werden kann, einmal Wehrbauern an Sen deulſchen Grenzen zu wer den „Einſt werden wir wieber ein Volk mit vielen Kindern guten Blutes ſein. Einſt wird es burch eure Kraft, durch Euren Willen und Eure Zähigkeit keine Flucht mehr vom Lande in die Stadt, ſondern es wird ein bewußtes Sammeln der beſten Ingend aus der Stadt zur Scholle zum neuen Leben geben, Der Beifall für die zündenden Worte des Freun⸗ des der Jugend Heinrich Himmler iſt verhallt, dann nimmt das Wort der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß. Rudolf Heß ruft: Freiwillige vor! rer Jugend— glaube ich, daß eine Ausleſe der Jugend freiwillig hinausgeht. Frei⸗ cwillig hinausgeht im vollen Bewußtſein der höheren Anforderungen und zugleich im vollen Bewußt⸗ ſein, daß die Arbeit öraußen geleiſtet werden muß. Und eines ſei ſich ein jeder bewußt: Wer dem Londe ſich gauz gibt, für den hat das Land ſeine Gegengabe bereit. Aus der Berührung mit der ewigen Natur ſtrömen ſtarke Kräfte über in den Meuſchen. Wo⸗ her nähme der Bauer ſonſt ſeine Ruhe, ſeine Nerven, ſeine Ausgeglichenheit? Alles das, was dem Aſphaltmenſchen verloren gegangen iſt!“ Rudolf Heß ſpricht dann von der inneren Ver⸗ bundenheit aller deutſchen Menſchen und der Natur ſeiner Heimat. Es iſt zweifellos ein großer Eniſchluß bes ein⸗ rechergruppe zialiſten für Torturen, der aus Barcelona mit dem gelnen, ſein Leben zu geſtalten nach dieſer Ziel⸗ ſetzung!l Und Achtung, Anerkennung und Ehre verdient, der für dieſes Ziel ſich zu entſcheiden die Kraſt hat: Verdient der Bauernſohn, verdient die Bauerntochter, die auf ſeiner Scholle bleiben, auch wenn im Augenblick lohnendere Arbeit ihm winkt. Achtung und Ehre verdienen Landarbeiter und Lanbarbeiterinnen, die ihren Bauern tren blei⸗ ben— auch wenn ein Verdienſt am anderen Ort in Ausſicht ſteyt, verdienen der Jungs und das Mädel, die aus der Stadt hinausgehen in ein ihm neues und ungewohntes Daſein. Die Pflicht derer öraußen aber, zu denen eine junge Generation im Landdienſtjahr kommt, iſt es: dieſen Jungen ihren Entſchluß leichter zu machen, ſie in der Umſtellung zu unterſtützen, nichts Unmögliches zu verlangen, kurz, ihnen kameradſchaftlich zur Seite zu ſtehen. BVon allen Volksgenoſſen, von den Gemeinden, vor allem aber von der Parteigenoſſenſchaft und den Dienſtſtellen der Bewegung erwarte ich, daß ſie Sorge tragen für ein geſundes und wohnliches Unterkommen der Landdienſtjugend, daß ſie ſtets mit Rat und Tat zur Stelle ſind und Hilfe und Ab⸗ hilfe ſchaffen, wo dieſe vonnöten. Treue um Treue muß auch hier die Loſung ſein! Meine deutſchen Jungen! Noch nie, ſo lange es deutſche Menſchen gibt, iſt der Appell„Frei⸗ willige vor!“ vergeblich geweſen. Und ich weiß, auch bei euch Jugend des Führers iſt er nicht vergeblich(begeiſterte Zuſtimmung). Ihr ſeid vom gleichen Blut wie Tauſende, Zehntanſende, Hunderttauſende, die vor euch dieſem Ruf ge⸗ folgt. Ihr ſeid vom gleichen Blut wie die, die ihm einſt folgten: in ſchwerſten Stunden der Nation! Sie folgten ihm ohne Hoffnung auf ein Leben voller Schaffensluſt für ihr Volk, ſie folgten ihm angeſichts von Not, Gefahr und Tod! Ihr hingegen ſollt einſetzen: eure Ar⸗ beitskraft und enten Willen, enrem Volk auch in Frieden treu zu dienen, wo es euch am nötigſten braucht. In eurem Einſatz ſeid ihr Träger des Geiſtes derer, die wußten, was es heißt, das Leben in die Waagſchale zu werſen für die Nation! Und das wußten einſt die Ubootmänner, die in minenver⸗ ſeuchte Gebiete fuhren, die verſuchten, trotz allen, Horchgerätes und aller Sperren einzudringen in die Schlupfwinkel der großen engliſchen Flotte in Scapa Flow. Minderheit, und auf unterlegenen MWaſchinen in geg⸗ nefiſche Staffeln niederſtießen. Das wußken aber auch vor allem die Unzähligen, die während der langen Jahre des Weltkrieges ſich immer wieder meldeten, wenn es hieß:„Freiwillige vorl“ — die ſich meldeten zu einer Patrouille durch den ſeindlichen Drahtverhau, zu einem Stoßtruppunter⸗ nehmen in den gegneriſchen Graben ooͤer zu einem Meldegang durch ſchwerſtes Feuer. Das wußten die Flieger, die in der Ihr ſollt eingedenk ſein derer, die ſich meldeten, als das Leben ihres Volkes den Einſatz bi zum Tode verlangte. Ohr ſollt eingedenk ſein zugleich all derer, die in. den Kampfjahren der Bewegung auch freiwillig ſich einſetzen mit all ihrem Hab und Gut und mehr als dem, ſich wiederum einſetzten mit dem Leben, auf daß das Leben der Nation gerettet werde. Denkt an die, die als SA⸗ oder SS⸗Männer, als Politiſche Leiter oder aber auch als Hitler⸗Jungen von einſt ohne den geringſten Zwang, nur dem Befehl ihres Gewiſſens ſolgend, ihr Leben in die Waagſchale warfen. In die Wiagſchale warſen in Verſammlungen, in⸗ mitten eines an Zahl überlegen brutalen Gegners oder auch einſam in dunkeln Straßen umlauert von der Kommune. Ihr wißt, wieviele von ihnen verblu⸗ ieten. Auch die kleinen Freuden des Lebens geniegen—: besser“ rauchenl ArfKan 55. Denkt vor allem aber auch an den, der ſelbſt als Meldegänger des Weltkrieges ſich wieder und wieder freiwillig meldete, der ſpüter freiwillig den ſchweren Weg des unbekaunten Führers ber Natlon begann— der freiwillig ſich an die Spitze des Marſches zur Feldheruhalle ſetzte— und der wieder und wieder in den vergaugenen Jahren aus eigenſtem Entſchluß Entſcheidungen auf ſich nahm, faſt zu ſchwer zu tragen für einen einzel⸗ nen Menſchen. Gedenkt des Führers und daß er 10 braucht au der Stelle, an der Not am Mann iſt. Ihr werdet dort am unmittelbarſten mitwirken au der Zukunft unſeres Volkes. Frohen Mutes möget ihr den Pflug ergreiſen, möget ihr ſäen und ernten, ſtolg daxguf, aus, freien Stücken ſchaffen zu können als ein Teil von Adolf Hitlers Bauernheer. Freiwillige vor! Nach minutenlangen, begeiſterten Beifallsſtür⸗ men geben die Jungen und Mädel ihrer Ent⸗ ſchloſſenheit Ausdruck, dem Appell des Stellvertre⸗ ters des Führers Folge zu leiſten. Madrid will wellerkämpien Brutale Blulherrſchaſt der Tſcheka-Kriegsverletzte müſſen wieder an die Front duh. Bilbao, 13. Februar. Mabris ſtehk im Zeichen des neuen wahnſin⸗ nigen Befehls der bolſchewiſtiſchen Verbrecher, Widerſtand bis zum Letzten zu leiſten. Tauſende von Plakaten und Flugzetteln fordern die Bevöl⸗ kerung einſchließlich der Frauen und Kinder auf, aktiv an der Verteidigung Zentral⸗ ſpaniens mitzuwirken. Kriegswichtige Fabri⸗ ken arbeiten zwölfſtündig ohne Pauſe und Schicht⸗ wechſel. Bisher wurden 15000 Frauen zu Zwangs⸗ arbeiten gepreßt. Um Proteſtkundgebungen zu verhindern, wird von der Tſcheka die brutalſte Ge⸗ twaltherrſchaft ausgeübt. Dieſe bolſchewiſtiſche Ver⸗ ſteht unter der Auſſicht eines Spe⸗ Flugzeug eingetrofſen iſt. Ferner wurden ſechs Kriegsgerichte und acht„Volks“⸗Gerichte eingeſetzt. Der„Militärgouverneut“ von Madrid,„General⸗ Martinez Cabrera ordnete die rückſtchts⸗ z0ſeſte Säuberung aller führenden Poſten in Die Forderungen der Flamen Sie verlangen kulturelle Autonomie 8 Anb, Brüſſel, 13. Febr. Während des Wochenendes iſt durch führende flämiſche Perſönlichkeiten und Organiſationen eine große Offenſive für eine kulturelle Autonomie Flanderns eingeleitet worden, Zunächſt hat der Ver⸗ band Flämiſcher Kulturvereinigungen, dem ſich andere flämiſche Verbände anſchloſſen, eine Erklä⸗ rung an den bisherigen Miniſterpräſidenten Spaak und den mit der Kabinettsbildung beauftragten Staatsminiſter Jaſpar geſandt, in der eine Demiſ⸗ ſion oder Abberufung des flämiſchen Arztes Mar⸗ tens von der Flämiſchen Akademie für unan⸗ nehmbar erklärt wird. Am Sonntagabend fand im Rathauſe von Antwerpen unter dem Vorſitz des flämiſchen Oberbürgermeiſters und Kammerpräſi⸗ denten Huysmans eine geheime Sitzung führen⸗ der flämiſcher Politiker der Katholiſchen und der So⸗ zialdemokrätiſchen Partei ſtatt, auf der— wie man annimmt— allgemeine Richtlinien für die Schaffung der kulturellen Autonomie beſprochen wur⸗ den. Es wird erwartet, daß als erſte flämiſche For⸗ derung an die neue Regierung die Zweiteilung des belgiſchen Kultusminiſteriums in eine flämiſche und eine walloniſche Abteilung aufgeſtellt wird. Der Vordergrund geſtellt werde. Die neue katholiſch⸗flämiſche Miniſter Marck erklärte in einer Rede, daß die flämiſche Frage auf Grund der Angelegenheit Martens nunmehr energiſch in den Regierung werde in dieſer Hinſicht einer ſchweren Aufgabe gegenüberſtehen. Swiſchenfälle in Antwerpen Flämiſche Nationaliſten zertrümmern zweiſprachige Schilder dnb. Autwerpen, 13. Februar. Der bekanute flämiſche Nationaliſt Borms und ein anderes Mitglied des„Rates der Tat“ zerſtörten am Sonntag auf der Antwerpener Straßenbahn meh⸗ rere zweiſprachige Schilder durch Ham⸗ merſchläge. Sie wurden feſtgenommen und einem Polizeiverhör unterzogen. Dabei erklärten ſie, aus Proteſt gegen die Gefangenhaltung von Grammens gehandelt zu haben, der bekanntlich wegen ſeines Vorgehens gegen kranzöſiſche Auf⸗ ſchriften in Flandern zu mehreren Wochen Gefäng⸗ nis verurteilt worden iſt. der Polizei und im Heer an. Nach einer ſoeben er⸗ laſſenen Verfügung werden jetzt au ch die Kriege⸗ Verletzten mobiliſiert, um wieder für den Frontdienſt oder für die Kriegsinduſtrie eingeſetzt eu werden. Die bolſchewiſtiſche Preſſe Madriös hebt den Ernſt der Lage hervor und betont die Notwen⸗ digkeit, die größten Opfer zu bringen. Gleichzeitis ſordern die Madrider Blätter diktatoriſche Voll⸗ machten für die bolſchewiſtiſche Regierung. Wachſender Wiberſtand der Bevölkerung dub Bilbao, 13. Februar. Kennzeichnend für den wachſenden Wider⸗ ſtand der Madrider Bevölkerung gegen die bolſchewiſtiſche Gewaltherrſchaft iſt ein Urkeil des roten Sondergerichtes. Nicht weniger als 172 Perſonen wurden in Madrid wegen„Hochverrats“ zum Tode oder zu lebenslänglichem Zuchthaus oden zur Eingliederung in ſogenannte Diſsiplinar⸗Stoß⸗ trupps verurteilt. enee eeeeeeee Als Aufkakt der Königsberger Kant⸗ Kopernikus⸗Woche, die am nächſten Sonntag mit einer Großkundgebung des Gaues Oſtpreußen der NSDAP in der Stadthalle ihren Abſchluß fin⸗ den ſoll, auf der Reichsleiter Alfred Roſenberg ſpre⸗ chen wird, fand am Samstag am Kant⸗Grabmal am Dom eine ſeierliche Kranzniederlegung ſtatt. Der Sonntag, der„Kant⸗Tag der Univerſität“, wurde mit einer Morgenſeier zum Gedächtnis Kants in den Neuen Aula der Univerſität eröffnet. Huupeſchelttielter unb verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Lin Urlaub) i. V. Carl Onns Elſenbart Slellvertretet des Häuptſchriftleiters und verantwortlich kür Thenter, Wiſſenſchaft und Unkerbaltung: Cati Dano Elſenbark.— Hame delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes⸗ — Sport: Willß Maller.— Südiweſtdeulſche Umſchau, Geriche und Bilderdienſt: Curt Wiltelm Fennel, ſämtliche in Mannheim Schriftleitung in Berlint: Dr. E. F. Gchaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Füt ulvertängte Beittage keine Gewähr.— ückſendung mur 6 bri Räckvorto. Hetatisgeber, Drücker und Berleger: Neue Mannbelmer Belkung Dr. Fritz Bode& Go., Männheim, R 1,—6. Verontwortlich für Ameigen und geſchäftliche Mittellungen Hakéb Faude, Mannheim. Bun Zeit Pteisliſte Ne. 9 gültig. Hie Anzeigen der Ausgabe Abend and K es erſchelen glelh⸗ zeitig in det Ausgabe Ausgabe& Mittag aber 10 500 Ausgabe& Abend. über 9500 Au 14 er 1 Geſamt⸗Drsel. Wionat Zaunar iber 21500 — —————— —— Dienstag, 14. Februar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Sia dtseite Mannheim, 14. Februar. Tabakliebendes Rebhuhn am Friedreichsplatz 8 Aufgehende Rebhühner können ſelbſt alte Jäger am Buſch erſchrecken; aber wenn ſie ſchon über den Briedrichsplatz flattern und unter die Arkaden, und obendrein noch in einen Tabakladen rein! Das gab ein Juchhu! Tabakläden ſind ſonſt eine heilige Stätte ſtiller, ſchnüffelnder Prüfung; man läßt die Naſe und die Zunge wirken und iſt ſehr vertieft... Gottlob war m Samstagabend ſchon eine gewiſſe karnevaliſtiſche Haflockerung in der Kundſchaft da, Masken und luf⸗ 8⁰ geſchürzte Mädchen belebten die Andacht der Sonntagsbraſilprüſung, und als der Rebhahn⸗ Pudtebun g ſich in kühner Linkskurve ins kaufende Iunblikum miſchte, da wollte ſich niemand verblüffen zaſſen. Es iſt ja Karneval, da wird einem allerlei uſug um die Ohren geſchlagen. Wer weiß ob das ieſt echt iſt. Ja, wo bleibt dann der Jäger, wo do dezu'hört? waren ſchon die nächſten pfälziſch⸗ flinten Ueberlegungen. Aber dem Rebhahnjüngling, bekanntlich zu den Feldhühnern gehörig— dummes Volk, mit wenig Sinn für Humor—, war wohl der karnevaliſtiſche Tand zu lebhaft, vielleicht auch der Tabak für ſeine ugend zu ſtark; er verkroch ſich in eine Ecke, und exwartete, daß man ſich um ihn bekümmere. Dies geſchah auch mit jener ruhigen Tatkraft, die — Umgang mit ſtarken Zigarren ſo mit ſich bringt. Der Tierſchutzverein wurde angerufen, doch da war ſchon Büroſchluß. Eine Zoohandlung wurde bemüht, aber die hatten nur den Rat:„Naus an die Friſchluft mittem!“ Doch da war ein Jägersmann und weid⸗ gerechter Stammkunde zur Hand. Der nahm das verſchüchterte Tierlein unter den Arm und verſprach das Nötige zu tun, und das iſt bis jetzt das vorläu⸗ ige Ende unſerer Erkundigung. Es erhebt ſich nun aber folgende tiefbedeutſame eberlegung: wo kam das tabakliebende Huhn über⸗ upt her, noch dazu bei dieſer offenſichtlichen Jugend? Vielerlei hypothetiſche Erwägungen ſind möglich. Iſt es auf Spaziergängen in den Luiſen⸗ Park geraten, von Hunden aufgeſtöbert worden, und Vor Schrecken losgezwitſchert iſt über Hecken und Nicht ſehr wahrſcheinlich, aber möglich. Eine zweite Möglichkeit wäre die, daß es auf der Autobahn in einen offenen Wagen hineingeraten iſt, es bleibt betäubt im Fond liegen, wacht vorm Palaſt⸗ hotel wieder auf, und ſtrebt dem nervenberuhigen⸗ en Tabak zu, den es vielleicht in rohem Zuſtande auf Seckenheims Gemarkung ſchon kennen und hätzen gelernt. Schließlich kann's natürlich auch — Dame, nur eine Dame betäubt auf der Auto⸗ ahn aufgeſammelt haben, um es zum Tierſchutz⸗ verein zu bringen. Das ſind ſo Fragen, aber damit ſind wir nicht an Ende. Wild, gefangen, gefunden oder geſchoſſen, dehört dem Jagoͤberechtigten, in dieſem Falle, auf er Gemarkung der Hauptſtadt Mannheim. Iſt alſo reisjägermeiſter und Stadtrat Hofmann in hohem Sute zuſtändig, und hohe Freiheitsſtrafen ſind in wenn hier nicht nach klaren Rechtsvorſchriften ald ſchleunige Ablieferung ſtattgehabt hat. Wie aber enn der obenerwähnte Jägersmann in einer An⸗ wandlung von Milde und in Anſehung der Jugend eines Schützlings ihn wieder hat laufen oder fliegen t laſſen. Iſt das u. a. nicht Amtsanmaßung? —— er einem ſchon durch Betreten öffentlicher Plätze und Anlagen längſt der Stadt verfallenen, ſo⸗ zuſagen ſchon als Inventar zu führenden Rebhuhn, Sigenmächtig die Freiheit wiedergeben? Und wenns nun ſchließlich ein zahmes aus einer Etagenwoh⸗ ug entflogenes war? Fragen über Fragen, und dabei ſoll man die Junze Zeit ſtrohnüchtern bleiben, während einem das Waſſer im Mund zuſammenläuft. Ein Rebhuhn, mortzabne gebraten, ihr Männer!— Wer ſpricht da wrigens überflüſſigerweiſe von Sahne... Dr. Hr. Kehraus auch dieſes Jahr wieder bei Koͤg * Den Mannheimer Narren und Närrinnen iſt die arole„Kehraus bei KöF.“ ſchon beſtens bekannt. er Mannheimer Karneval iſt ohne den Kehraus 8„KocF. am Fasnacht⸗Dienstag nicht mehr denkbar. Hier wird Köͤc. wieder zum letzten Male und Mannheimer Narren und Närrinnen aufrufen, —90 ſie zu einem ſchwungvollen„Rausſchmiß“ ver⸗ ſin en. Ihre Tollitäten, der Prinz und die Prinzeſ⸗ Karneval, werden ſich wieder mit den Elferräten —— Feuerio und Fröhlich Pfalz von den Mannhei⸗ 3 verabſchieden. Ein großer Waskenwett⸗ ewerb mit herrlichen Kö§⸗Fahrten als Preis Kibt dieſer Veranſtaltung ein beſonderes Gepräge. Wie Parole alſo lautet: Rechtzeitig Karten beſorgen ür den Kehraus am Fasnacht⸗Dienstaa bei Koͤx. Der Paypierkorb iſt kein Müllkaſten 6oß immer wieder wird die Wahrnehmung gemacht, für die Altpapierſammlung völlig verunreinigtes 40 75 Verarbeitung daher ungeeignetes Papier wird. Fettiges, verſchmutztes und feuch⸗ Einwickelpapier gehört aber in den Müll, wo es eilweiſe noch verwertet werden kann. Auch iſt nichts — zu ſagen, wenn ſolches Papier zum Anfeuern 0 utzt wird. Gutes ſauberes Altpapier. iſt für die⸗ zu gut. Ferner gehören Obſtreſte, Sar⸗ 5 doſen, Zigarettenſchachteln aus Blech u. dergl. 9 den Papierkorb oder die Papierkiſte. Die tonnsevorlammelſtelle in den Häuſern ſind keine Müll⸗ nen und müſſen unter allen Umſtänden von Ver⸗ unreinigungen freigehalten werden. 3. Seite Nummer 74 Die Räuberhöhle feierte Jubiläum Hundert Fahre geiſivoller, nationaler und lünſtleriſcher Männer-Geſelligkeit Die Mannheimer Räuberhöhle feiert in die⸗ ſen Tagen den hundertſten Jahrestag ihrer Grün⸗ dung. Es iſt dies einer der traditionsreichſten geſel⸗ ligen Vereine aus der Zeit da Mannheim ſich an⸗ ſchickte, aus einer idylliſch biedermeieriſchen Klein⸗ ſtadt mit dem berühmten Theater zu einer Handels⸗ ſtadt von Rang zu werden. Die Räuberhöhle ver⸗ dankte ihre Entſtehung äußerlich einer zufälligen Laune und einer wohlgelungenen Fasnachtsveran⸗ ſtaltung. Da aber die Menſchen, die dieſe Stimmung und Laune hatten, Leute von Format, Witz und Ge⸗ meinſchaftsſinn waren.— meiſt eng befreundet von der Schule her— ſo haben ſie, und vor allem ihr Stifter Franz von Davans, geſellſchaftsbildend im höheren Sinne, d. h. ſtilbildend gewirkt. Dieſe Auflockerung des philiſtröſen Bürger⸗ daſeins durch Räuberromantik, die enge Verbin⸗ dung mit der Kunſt und den Künſtlern, die kühl⸗ reſervierte Ablehnung des Judentums, das Bekenntnis zum Menſchlichen in der Ignorierung von Titel und Würden, die Deviſe:„Einigkeit, Freundſchaft und Frohſinn“,— das alles iſt nicht nur deutſch und pfälziſch, ſondern letzten Endes rein mannheimeriſch. Dieſe beſondere Romantik, dem Räuber⸗ und Künſtlerleben gleich zugetan und damit den erſten Anſtoß zu einem ſchwungvoll⸗originellen rheiniſchen Karneval gebend, iſt eine Pflanze, die nur in Mannheim gedeiht, undenkbar ohne Schillers Räu⸗ ber und den Freiheitsſinn des rheiniſchen Bürger⸗ tums, und ſo gibt es ja auch nur eine Räuberhöhle in aller Welt. Kein Wunder alſo, daß ihr durch die Jahre die beſten Namen der Stadt angehörten. Räuber und ihre Gäſte Der Beginn der Jubiläums⸗Feierlich⸗ keiten, von denen es im Laufe des Frühjahrs noch mehrere geben wird, machte ein offitzieller Feſtakt am Sonntag mittag im Hauſe der„Räuberhöhle“ in M7. Der große Saal, die eigentliche„Räuber⸗ höhle“, eine altdeutſche Halle mit blankgeſcheuerten Tiſchen im Stil der achtziger Jahre erbaut, mußte wohl an die 300 Perſonen an Räubern und Ehren⸗ gäſten von nah und ſern faſſen. Es iſt der Mühe wert, ſich einige zu merken. Es waren von der Par⸗ tei zu ſehen Kreisleiter Schneider, Kreisobmann Schnerr und Kreispropagandaleiter Fiſcher, vom Staat Polizeipräſident Dr. Ramsverger und Landrat Veſenbeckh, von der Stadt Ober⸗ bürgermeiſter Renninger, Bürgermeiſter Walli, Stadtrat Hofmann, von der Wehrmacht Generalmajor Ritter von Speck, Generalmajor Zimmermann, Oberſt Buchert und eine Reihe höherer Offiziere hieſiger Truppenteile. Vom Theater waren Intendant Branden⸗ burg und Friedrich Hölzlin da, aber im übrigen auch eine lange Reihe von Künſtlern, die ſchon längſt aktive Räuber ſind; denn die Verbindung mit dem Theater, mit Komponiſten und Muſikern iſt alte Tradition. So ſind Räuber: Furtwängler und Bir⸗ gel, der ein herzliches Gratulationsſchreiben ge⸗ ſchickt hat. Unter den auswärtigen Räubern ragten der 80 Jahre alte Generalmajor Hubert Lamey und Karl Schoerlin hervor, der bis zum vorigen Jahre Räuberhauptmann war, als er durch die Be⸗ rufung zum Reichsgerichtsrat Mannheim verlaſſen mußte. Eine muſikaliſche Araufführung durch Räuber Der Feſtakt wurde eingeleitet durch den Feſt⸗ marſch von Kretzſchmer und durch eine kernig⸗kurze Begrüßungsanſprache des Hauptmanns, Major a. D. Alexander Vierling, der mit Energie betonte, daß auch die Räuberhöhle dem neuen Staate diene und ſich in der Liebe zum Vaterland von niemand übertreffen laſſen wolle. Die Räuber Kergl, Carl Müller und Weinreich ſpielten zwei Sätze aus dem Schubertſchen-Dur⸗Trio. Ein wei⸗ terer muſikaliſcher Genuß von Rang war eine Ode, die Räuber Auguſt Wernicke, Flötiſt und lang⸗ jähriges Mitglied des Theaterorcheſters, für dieſen Tag gedichtet und komponiert hatte, und deren Ur⸗ aufführung er perſönlich dirigierte. Das Tenorſolo hatte Opernſänger Koblitz übernommen, das Baß⸗Solo Räuber Heinrich Hölzlin, außerdem waren beteiligt: der Chor der Räuberhöhle und das Philharmoniſche Orcheſter. Der Tert der Baß⸗Solo⸗ Partie gibt den Geiſt des Werkes treffend kund. „Wahrhaftigkeit ſei uns höchſt' Gebot, Die Ehre ſei uns heilig bis zum Tod! In Einigkeit ſoll unſer Streben Der Freundſchaft Wegbereiter ſein, Zu allem Tun in unſerm Leben Uns Frohſinn, Kraft und Mut verleih'n. Verſe, in die Ausſprüche des Gründers Franz von Dayans und die Deviſe der Höhle ſinnreich hin⸗ einverwoben ſind. Wie entſtand die Räuberhöhle? Prof. Dr. Leupold, auch ein alter Räuber, der die hervorragend geſchriebene und ausgeſtattete Feſt⸗ ſchrift des Jahres herausgegeben hat, hielt die Feſtrede, die einen überſichtlichen Rückblick auf die kulturgeſchichtlich außerordentlich intereſſante Ent⸗ wicklung des Vereins bot. Jugenöfreunde aus Mannheim und Umgebung, größtenteils Schüler des Mannheimer Lyzeums trafen ſich 1839 nach der Studienzeit wieder. Es war eine Zeit, in der es ökonomiſch wieder auf⸗ wärts ging, der Rheindurchſtich war vollendet, der rheiniſche Karneval blühte auf. Einer von der Tiſch⸗ runde im Kaffee Zutt, E 1, 1, ein Maler namens Ernſt Fröhlich, und mit dieſer Namenskombi⸗ nation ſicher zu allem fähig, hatte ein blutig⸗ulkiges Räuberlied aus einer Münchner Künſtlerkneipe mitgebracht, dazu eine Moritat gemalt, und auf einem Theatermaskenball wurde.— wie es heißt, um die Anweſenheit der Großherzogin Stephanie beſonders zu ehren—, dieſe Moritat vorgetragen. Das war am 8. 2. 39. Tags darauf ſchlug Franz von Davans, der junge Leutnant im hieſigen 4. Inf.⸗Regt.„von Stockhorn“, vor, eine„Räuber⸗ höhle“ zu gründen und das„Räuberlied“ zum Bun⸗ desgeſang zu erheben. Mit Schiller wurde er ſofort erkoren„Du ſollſt unſer Hauptmann ſein!“ und auch ſpäter hat die Schillertradition, wie z. B. in einer „notgedrungenen Erklärung des Dichters a. D. aus Elyſium die Anton Pichler, der Hofſchauſpieler, zum 25. Stiftungsfeſt erfand, weitergewirkt. Die Räuberhöhle iſt einige Jahre lang Trä⸗ ger des Mannheimer Karnevals geweſen. Man veranſtaltete zwei Maskenzüge„Hubertus und ſeine Geſellen“ und„Der Hochzeitszug Kaiſer Fried⸗ richs II. und der Prinzeſſin Iſabella von England 1235.“ Und wenn man ſich von ſolch gewaltigen Unternehmungen, deren Ruhm in ganz Deutſchland Mit Colin Roß durch die Welt Das Univerſum zeigte in einer Sonntagvormit⸗ tags⸗Vorſtellung„Achtung! Auſtralien— Achtung! Aſien“, einen der bedeutendſten Reiſe⸗ ſilme von Colin Roß. Es entrollte ſich damit nicht nur eine Welt voll unfaßbarer Wunder und Schön⸗ heiten der Natur, ſondern auch voll größter menſch⸗ licher Spannungen und Probleme. Von der Aus⸗ fahrt durch das Treibeis der Elbemündung bis zu den allzuraſch hochwachſenden Küſtenſtädten Auſtra⸗ liens, durch wertvolles Farmland und quer durch die ſchauerliche Wüſte im Herzen des Erdteils, durch Rieſenherden zahmen und wilden Getiers, zu Ein⸗ geborenen⸗Schutzgebieten und Mitſſionsſtationen führte zunächſt die an ſtarken Eindrücken überreiche Fahrt. Eine rechte Familienfahrt mit Frau und Kin⸗ dern, aber dadͤurch nicht weniger ſportlich⸗tüchtig und menſchlich aufſchlußreich. Tiefſter Eindruck nach dex fruchtbaren, überaus ſchwach beſiedelten Nord⸗ küſte Auſtraliens— den„Raum ohne Volk“,— als kraſſer Gegenſatz die drangvoll fürchterliche Enge im Gewirr der Bootsſtädte chineſiſcher Flüſſe, — mühſelige Kuliarbeit eines„Volkes ohne Raum“ am Jangtſe, wie auch am Ganges und den berühm⸗ ten Tempelſtätten Indiens. Und hier zudem die he⸗ landarmee; widerhallte, ſpäter zurückzog, ſo blieb doch die Erin⸗ nerung an den Karneval ſtets lebendig; denn aus einer Faſchingslaune war die Räuberhöhle geboren worden. Große Räuberſöhne Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch Friedrich Hecker, der Revolutionär, gegen den übrigens Davans 1849 im Felde ſtand, als er ganz in der Nähe von Kandern einen Bahnhof von Auf⸗ ſtändiſchen zu ſäubern hatte. Hecker hat für Ein⸗ ladung zum 25. Stiftungsfeſt herzlich gedankt. Sein Brief war datiert vom Hauptquartier der Cumber⸗ denn Hecker war im amerikaniſchen Sezeſſionskrieg Oberſt der Noroſtaaten. Vinzenz Lachner war ebenfalls Räuber, und iſt unter den Freunden zu ſeinen humoriſtiſchen Ehorgeſängen und zur Vertonung der Scheffel⸗Lieder angeregt worden. Scheffel ſelber war auf dem Stif⸗ tungsfeſt 1862 anweſend. Räuber Ferdinand Lan⸗ ger hat der Räuberhöhle verſchiedene Kompoſitionen gewidmet; und das Höhlenquartett, aus den Hof⸗ opernſängern Stepan, Ditt, Schlöſſer und Rocke be⸗ ſtehend, erlangte als Mannheimer Quartett Be⸗ rühmtheit in ganz Deutſchland. Auch heute ſind eine lange Reihe von Mitgliedern des Nationaltheaters Räuber, ebenſo andere Künſtler, wie Arno Land⸗ mann, der die Lachner⸗Tradition fortſetzt. Vaterländiſcher Sinn Die Höhle hat aber nicht nur ͤem Frohſinn und der Kunſt gelebt, ſondern auch bei verſchiedenen Gelegenheiten bewieſen, daß vaterländiſcher Geiſt in ihr lebendig war. So gratulierte man proteſtierend gegen den bekannten Reichstagsbeſchluß Bismarck zum 80. Geburtstag. Man telegraphierte auch an E. M. Arndt. Parteipolitik war in oͤrohlichen Gegenſätze von Regierungsſchicht und der von Ghandi geführten nationalindiſchen Bevöl⸗ kerung. Den Höhepunkt und Schluß bildeten herrliche Aufnahmen von Neuguinea und Neuſee⸗ land,— Eingeborenen⸗ und Farmerleben, Erin⸗ nerungen zugleich an ruhmvollen deutſchen Kolo⸗ nialbeſitz; Neuſeeland recht eigentlich als Land der unbegrenzten Möglichkeiten in Natur und Men⸗ ſchendaſein: Berge voll ewigen Schnees hinter Pal⸗ men und Rieſenfarnen; Gletſcherbeſteigung und Bad in heißen Quellen; Geyſire, Schlammpulkane und paradieſiſche Küſten,— alles geſchickt mit der Kamera eingefangen zu Bildern voll großartiger Schönheit und Eindruckskraft. M. Schubert. * Im Verein für Naturkunde ſpricht heute Abend in der Aula Profeſſor Freudenberg, der Direktor des chemiſchen Inſtituts an der Univer⸗ ſität Heidelberg, über„Das Holz als chemiſcher Roh⸗ ſtoff“. Verſuche begleiten den Vortrag. Ka Das Winterhilfswerk iſt ein Frie · denswerk des deutſchen Volkes. der Höhle verpönt, Hilfsbereitſchaft und ſozialer Geiſt bewies ſich an vielen Beiſpielen, ebenſo Opferbereitſchaft für Kulturgüter und Ein⸗ richtungen der Stadt und des Landes. In einem weſentlichen Punkte war die Räuber⸗ höhle ſogar von einer klar betonten Entſchiedenheit, ſie nahm keine Juden auf. Franz von Da⸗ vans hat ſich hier ſehr charakteriſtiſch geäußert.„Die Juden gehören einer fremden Raſſe an, und ihr ganzes Weſen. ihr ganzes Tun und Handeln, ſteht deutſcher We⸗ ſensart ſo diametral fremd und feind⸗ lich gegenüber, daß ein einziger Jude hier auf der Höhle die Wirkung einer Dynamitpatrone haben würde.“ Davans, der Eiſenfranz(Räuberhauptmann 1839—95), der ſehr genau wußte, was er tat und verantworten⸗ konnte, hat aus dem Inſtinkt einer deutſchen Ge⸗ ſelligkeit heraus das Richtige erkannt, und die anti⸗ ſemitiſche Linie iſt dann ſpäter auch von Hauptmann Glöcklen in den 90er Jahren feſtgélegt worden. Die Räuberhöhle hatte übrigens bis in die Sher Jahre kein eigenes Haus, ſondern tagte in einer Reihe von Wirtſchaften und Gaſthöſen wie„Zum Rothen Schaft“„Zu den drei Glocken“,„Zum Sil⸗ bernen Anker.“ Die Statuten wurden nie ſchriftlich F Frischer Atem gründliche, schgnende Reinigung. vethindert den Ansãtz von Zohnstein. geoſſe Tube 40 Pi., kleine Tube 25 Pf. niedergelegt, ſondern ſind nur durch mündliche Ueberlieferung weitergegeben worden. Die Verfaſ⸗ ſung iſt eine ausgeſprochen ariſtokratiſche mit maß⸗ gebender Funktion des Hauptmanns und einem, Aelteſtenrat. Räuber Leupold, deſſen Feſtſchrift und Rede wir dieſen hiſtoriſchen Abriß entnehmen befaßte ſich auch mit dem Verhältnis der Höhle zur heutigen Zeit. Er betonte mit Althauptmann Schoerlin, daß die Höhle immer ein Hort des deutſchen Idealismus und der Romantik geweſen ſei, und kommt zu der ſchönen Schlußformulierung: „Ihre Gedanken und Einrichtungen ſind wohl alt, aber nicht veraltet, vielmehr immer noch jugend⸗ friſch und zeitnah.“ Der Feſtakt wurde abgeſchloſſen durch einige mar⸗ kante Abſchiedsworte von Hauptmann Vierling, der auch das„Sieg Heil!“ auf den Führer ausbrachte, dem die nationalen Lieder ſolgten. Es war eine Stunde voll Würde, Feierlichkeit und frohem Ge⸗ denken alter Zeiten, dieſer Feſtakt der Räuberhöhle. —Ler. Füdiſcher Betriebt führer verurteilt Vom badiſchen Sondergericht Der jüdiſche Betriebsführer Abraham Kirch⸗ hauſen aus Schluchtern hatte ſich wegen Ver⸗ gehens gegen das Heimtückengeſetz vom Dezembéer 1934 zum Schutz von Partei, Volk und Staat vor dem badiſchen Sondergericht in Mannheim zu verantworten. Der Angeklagte leitete bisher in Schluchtern eine Zigarrenfabrik und hat ſich dabei vor ſeinen weiblichen Arbeiterinnen, von denen einige als Zeugen auftraten, in böswilliger Weiſe gehäſſig über Partei und Staat geäußert. Der Beſchuldigte gab ſelbſt zu, ſeine Aeußerun⸗ gen„nur in der Aufregung getan“ zu haben,„da könne er nichts dazu, das wäre bei ihm eben ſo“. Der zur Hauptverhandlung hinzugezogene gerichtsmedi⸗ ziniſche Sachverſtändige gab auch ſein Urteil dahin ab, daß der Angeklagte durch verſchiedene Gehirn⸗ krankheiten und ⸗operationen zeitweiſe nicht voll zurechnungsfähig iſt, worauf der erſte Staatsanwalt in ſeinem Strafantrag auf eine Gefängnis⸗ ſtrafſe von acht Monaten und auf Unterhringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt plädierte. Das Ge⸗ richt verurteilte den noch nicht Vorbeſtraften zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten und ließ weit⸗ gehende Milderungsgründe deswegen wal⸗ ten, weil der Verurteilte zu Anſang des Weltkrieges ſich freiwillig zum aktiven Heeresdienſt gemeldet hat und auch verwundet wurde. Außerdem wurde dem Krankheitszuſtand des Angeklagten Rechnung getra⸗ gen. Dem Verurteilten wird es außerdem in Zu⸗ kunft unmöglich ſein, als Betriebsführer— dabei war er manchmal im Schlafanzug durch die Arbeits⸗ räume ſeiner weiblichen Angeſtellten gegangen— einem Betrieb mit deutſchen Arbeiterinnen vorzu⸗ ſtehen. Dem Angeklagten war ein jüdiſcher Rechts⸗ beiſtand beigegeben, der zu milderen Verurteilung ſeines Mandanten beſonders auf den§ 51 abhob. — Die neuen elektriſchen Fahrradlampen Der Reichsverkehrsminiſter nimmt nochmals zum Inkrafttreten des Paragraphen 67, Abſ. 3, der Stra⸗ ßenverkehrszulaſſungsorͤnung am 1. April Stel⸗ lung. In dieſer Beſtimmung wird vorgeſchrieben, daß elektriſche Fahrraoͤlampen in einer amtlich genehmigten Bauart ausgeführt ſein müſſen. Auf den Fahrradlampen muß das amtliche Prü⸗ fungszeichen angegeben ſein. Nach einer früheren Entſcheidung des Miniſters tritt dieſe Vorſchrift am 1. April für erſtmals in den Verkehr gebrachte Fahrradlampen in Kraft. Hierzu ſtellt der Mini⸗ ſter nunmehr klar:§ 67, Abſ. 3. tritt m 1. April nur für dieienigen Fahrradlampen in Kraft, die von dieſem Tag ab vom Herſteller geliefert werden. Auf die vor dieſem Tag ſchon in den Warenlägern der Händler befindlichen Fahrradlampen iſt§ 67, Abſatz 3, bis auf weitere Anordnung nicht anzu⸗ wenden. Rheuma, Gicht, Meuralgien cche Funxenleiden, Blutarmuf, Alferskranlcherten. Austcunft d. Prospelſe quten Bad Heideſberg A. G. Bäder 8 Inhalationen Trinkkuren —— e auee 4 4 fenden Rechnungsjahres. alle 7 6 N 14 EE 4. Seite Nummer 74 Aus Baden Auto prallt auf Leitungsmaſt Verkehrsunfall in Plankſtadt L. Plankſtadt, 14. Febr. Ein von Heidelberg ommender Kraftwagen ſuhr am Ortseingang mit ſolcher Wucht gegen einen Leitungs⸗ maſt, daß der Kühler eingedrückt und die Wind⸗ ſchutzſcheibe zertrümmert wurden. Der Fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon, während ein mit⸗ fohrendes Mädchen aus Brühl mit erheblichen Schnittwunden in das Schwetzinger Kranken⸗ baus eingeliejert werden mußte. Brief aus Weinheim UJ Weinheim, 13. Februar. Nachmittags fuhr ein Perſonenkraftwagen von hier in der Grundelbachſtraße gegenüber dem RN. EN Krankenhaus beim Ueberholen eines Lieferkraſt⸗ wagens gegen das Geländer des Grundel⸗ baches. Das Fahrzeug wurde ſo ſchwer beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. Perſonen kamen micht zu Schaden. 28 8 Das Standesamtsregiſter verzeichnet in der Berichtswoche vom 30. Jauuar bis 5. Februar 5 Geburten, eine Heirat und 4 Sterbefälle. *.— Auch in dieſem Jahre finden wieder zwei Kin⸗ dermaskenbälle am Fasnachtſonntag und am Dienstag nachmittag im Saalbau ſtntt. Ratsherrentagung in Neckargemünd I. Neckargemünd, 11. Febr. In der füngſten Sitzung der Ratsherren gab Bürgermeiſter Dr. Müßig Bericht über die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe der Stadt im Lauſe der erſten Monate des lau⸗ Das endgültige Bilanz⸗ bild läßt ſich heute noch nicht feſtſtellen, doch konnte von der Aufſtellung eines Nachtragshaushaltsplanes und einer Nachtragshaushaltsſatzung Abſtand ge⸗ nommen werden, da verſchiedene Poſitionen abgeän⸗ dert wurden.— In Auswirkung der am 1. April 1929 in Kraft tretenden reichsrechtlichen Regelung über das Kaſſen⸗ und Rechnungsweſen der Gemein⸗ den wurde die Trennung der Stadtkaſſe von einem auf den 1. April zu errichtenden Steuer⸗ und Rech⸗ nungsamt in Ausſicht genommen. Die beiderſeitigen Aufgabengehiete werden noch durch nähexe Dienſt⸗ unweiſung ümkiſſen werden. Zum Leiter des Steuer⸗ und Rechnungsamtes wurde Stadtrechner Graf be⸗ ſtimmt, während der ſeitherige Beamte der Stadt⸗ kaſſe, Karl Reinmuth, zum Kaſſenwalter beſtimmt wurde.— Zwiſchen der Stadtverwaltung und der Reichsbahndirektion ſind Verhandlungen im Gange zum Zwecke der Ueberlaſſung eines Teiles des reichs⸗ bahneigenen Geländes zwiſchen dem alten und neuen Bahnhof. Zur Verbeſſerung des Stadtbildes ſoll auf dieſem Gelände eine größere Anlage errichtet wer⸗ den. U Lützelſachſen, 13. Febr. Durch die Gendarmerie wurde hier ein junger Mann aus Wien wegen Zechbetrugs feſtgenommen und dem Mannheimer Bezirksgefängnis zugeführt. Es ſtellte, ſich heraus, daß er noch weitere Betrügereien und Unterſchlagungen begangen hat. * Neulußheim, 15. Febr. Dem hieſigen Poſt⸗ agenten Pg. Friedrich Hagmann wurde durch den Oberpoſtmeiſter von Schwetzingen das goldene Treudienſtehrenzeichen für 40jähriges Dienſtjubiläum überreicht. NSDAP-Miiſeilungen Partetamilichen Bekauntmachungen saii,οααmαο Ortsgruppen der NS DAP Bereüſchaft 5(Erlenhof und Humboldt). Am 15. 2. iſt Bereitſchaftsdienſt. Die Politiſchen Leiter der Ortsgruppen Erlenhof und Humboldt haben hierzu um 20 Uhr in den Gefolgſchaſtsräumen der Verbrauchergenoſſenſchaft(Ecke Induſtrieſtraße— Pyramidenſtraße) anzutreten. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Heute Dienstag, 14.., 20.15 Uhr, Dienſtappell im Sagle des Leihamtes(Platz des 30. Ja⸗ muar). Zu erſcheinen haben ſämtliche Pol. Leiter, Ob⸗ männer der DAß, Walter der NSV ſowie die Zellen⸗ und Blochfrauenſchaftsleiterinnen. Humboldt. Am Mittwoch, 15.., 19.45 Uhr, Antxeten ſämtlicher Pol. Leiter zum Bereitſchaſtsdienſt auf dem Neckarmarktplatz. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Neu⸗Oſtbeim. Am 14.., 19 Uhr, Antreten der Politi⸗ ſchen Leiter, Walter und Warte ͤer Zellen 1 und 2 zum Schießen vor der Schule Neu⸗Oſtheim(in Uniſorm). Neueichwald. Heute, 14.., 20.15 Uhr, Zellenleiterbe⸗ ſprechung auf der Geſchäftsſtelle. Perſönliche Anweſenheit der Zellenleiter iſt Pflicht. NS⸗Frauenſchaft Lindenhof. Heute 14.., 20 Uhr, Zellen⸗ und Block⸗ Frauenſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung im„Rennershoſ“. Honbarbeiten und Liederbbücher mitbringen. Friedrichspark. Heute, 14.., 20 Uhr, Gemeinſchaſts⸗ abend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Ballhaus. Humboldt. 15.15 Ubr, HBeute, 11. 2 treffen ſich die „Franen am Meßplatz oder 15.45 Uhr vor dem Kohlenkontor, Parkring 31. Neckarau⸗Nord. abend im„Lamm“ Neckarau⸗Süd. 15.., Frauenſchaſts⸗ „Krone“. Heute 14.., 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für und Frauenwerksmitglieder in der ,—, Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Narrentum vor Mannheims Toren: Viernheim in großer Fasnachtsform Die Jubiläumeſitzung im Ratskeller—„Sühnelermin“ am Roſenmontag * Viernheim, 14. Febr. Die große Sitzung in der Narrenburg„Zum Ratskeller“ war wieder einmal überfüllt, und mancher Narr mußte ärgerlich umkehren. Unter den Gäſten war auch der ganze Elferrat der Mann⸗ heimer Grokageli auf der Bühne zu ſehen. Präſident Haus Winkler begrüßte ſo herzlich wie luſtig; es gab einen netten kleinen Eulenſpiegel⸗ Vorſpruch von Winkenbach. Kritzelminiſter Ben⸗ der verbreitete ſich über die hohe Politik ſowohl wie über die einheimiſche. Angeſichts der Anweſenheit des Bürgermeiſters wurde nachdrücklich auf das kommende Strandbad und den Marktplatz hingewie⸗ ſen. Sein Abſchlußſpruch wurde allgemein aner⸗ kannt:„Habt Sonne im Herzen und einen Beutel voll Geld!“ Aus der Büttenrede der„Marktfrau“ Konrad Martin merk ich mir den Spruch„Wer nicht liebt Weck, Worſcht und Wei', der iſt nit wert, vun Verne'ſei.“ Auch mit ſeinem„Geflüſter hin⸗ term Gaswerk“ ſchien er auf viel Berſtändnis zu ſtoßen. Eine Attraktion und erſte Exprobung war das Viernheimer„Ge⸗Ce⸗Vau⸗Qnartett“, acht junge Leute in lachsfarbenem Seidenhemd mit ſchwarzem Querſchlips, die eine ſchlanke, blonde Schöne mit Namen Hilde Hofmann als Flügel⸗ führerin bei ſich hatten. Sie ſangen von den Som⸗ merſproſſen, vom„Liebling mit dem blonden Haar“, und vom Serpusgruß bei eventuellem Abſchied; haben recht gute Stimmen, und dafür, daß ſie erſt öͤrei Monate beiſammen ſind, paſſen ſie recht gut zu⸗ ſammen. Uebrigens wirkten ſie am beſten mit ihren Volksliedern, wo es mehr auf Kraft oder Solo, denn auf gefühlvolles Zuſammenſingen an⸗ kam. Eine große mit Spannung exwartete Neuerung war auch die Zitierung des Bürgermeiſters Bechtel auf die Bühne, der nämlich eine Jubiläumsgabe mitzubringen verſprochen hatte. Er trug eine große Sonnenblume im Knopfloch, verbreitete ſich wort⸗ N3 8. 2 9 Ortsableilungsleiterinnen tagen in Schwetzmoen * Schwetzingen, 14. Februar. Die Erzeugungsſchlacht fordert nicht nur vom Bauern, ſondern auch von der Landfrau höchſten Einſatz, liegen doch in der Hand der Frau wichtige Arbeitsgebiete. Unter höchſtem Einſatz iſt jedoch nicht nur der Einfatz der Körperkraft zu verſtehen. Ohne ein genügendes Maß von Kenntniſſen und Erfahrungen iſt dieſe Leiſtungsſteigerung nicht zu erreichen. Dazu iſt eine ausgedehnte Beratung und Schulung erforderlich. Um hierbei jede einzelne Landfrau zu erfaſſen, iſt die tatkräftige Mitarbeit einer jeden Ortsabteilungsleiterin nötig. „Um ihr für ihre vielen Aufgaben neue Richtlinien und auch neue Kraft mitzugeben, iſt auf dem Kreis⸗ „Hesbauernſchaft ſprechen. Die Tagung beginnt pünktlich um 10 Uhr im Schloßgartenkaffee Schwetzingen. Auch an der großen Kundgebung am Nachmittag, bei der der Landesbauernführer ſpricht, nehmen ſelbſtverſtänd⸗ lich alle Ortsabteilungsleiterinnen teil. * über alle wichtigen Aufgaben Der Tod hat hier wieder bei zwei Familien Ein⸗ zug gehalten. Im Alter von 53 Jahren verſtarb nach kurzer ſchwerer Krankheit Herr Karl Bren⸗ ner, Viktoriaſtraße 14. Ferner verſchied im Alter von 67 Jahren Frau Erneſtine Appel Ww,, geb. Horn, Kurfürſtenſtraße 7. Sonntagsrückfahrkarten zum Kreisbauerntag Mit Verfügung vom 9. 2. 1999 teilt die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe folgendes mit:„Aus An⸗ laß des Kreisbauerntages geben die in den Amts⸗ Schlachthof. 15.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Gaſthaus „Zur Oſtſtadt“, Seckenheimer Straße 126. Käſertal⸗Nord. 15.., 15 Uhr, treffen ſich die Frauen vor dem Kohlenkontor, Parkring 31. Ilvesheim. Heute, 14.., 20.15 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend im„Pflug“. Neckarſtadt⸗Oſt. Heute, 14.., 19.30 Uhr, Amtswalter⸗ innen⸗Beſprechung; 20 Uhr: Sing⸗ und Spielprobe bei Bode; 15.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im„Derlacher Hof“, Käfertaler Str. 168, nicht wie angegeben am 16. 2. Achtung Abteilungsleiterinnen für Kultur. 15.., 15.30 Ubr, wichtige Beſprechung in L. 9, 7. Erſcheinen iſt unbe⸗ dingt Pflicht, keine Vertretung ſchicken. Zugendgruppen: 36 Lindenhof. 14.., 20.15 Uhr, Baſtelabend im Frö⸗ belſeminar. J06 Almenhof. 14.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei. Holzwarth, Goeggſtraße 10. 36 Erlenhof. Heute, 14.., fällt der Gemeinſchafts⸗ abend aus. 83 Pfingſtberg, Geſolgſchaft 54. Heute, 14.., Heimabend der Schar 1. Am 15. 2, Heimabend der Schar 2. Die Scharen treten jeweils um 19.50 Uhr auf dem Pfingſt⸗ bergplotz an. 15 Pfg. ſind mitzubringen. Sämtliche Be⸗ urlaubungen von 1938 ſind aufgehoben. Motorgefolgſchaft 1. Die Gefolgſchaft tritt am Mittwoch, 15.., 20 Uhr, auf dem Gockelsmarkt zum motortechniſchen Dienſt an. Mitzubringen ſind Bleiſtift und Schreibpapier. Streifengefolgſchaft 171. Achtung! Am 15, 2. Geſolg⸗ ſchaftsdienſt. Die ganze Geſolgſchaſt tritt um 20 15, Uhr im Hofe des Schlageterhauſes an. Beurlaubungen ſind auf⸗ gehoben..3 mit Inſtrumenten. BDM Gruppe 47/171 Seckenheim. Heute, 14.., 20 Uhr, Dienſt⸗ abend für„Glaube und Schönheit“ im Heim. Arbeiten mitbringen. Ebauerntag eine Sondertagung der OAL vor⸗ geſehen. Dort werden die Vertreterinnen der Lan⸗ Plankſtadts für das Rechnungslahr 1oas geſchrittene(bis 80 Silben) M 2/½209(Fortgeſchrittene), bezirken Mannheim und Heidelberg gelegenen Bahnhöfe am Donnerstag, 16. Februar Sonn⸗ tagsrückfahrkarten lauch Blanko) mit ein⸗ tägiger Geltungsdauer von 0 bis 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) nach Schwetzingen aus. Stopſtraße in Neulußheim I. Neulußheim, 14. Febr. Die aroße Gefahren⸗ quelle, die die Kreuzung in der Dorfmitte der bei⸗ den Straßen Speyer.—Wiesloch und Hockenheim Karlsruhe bisher einſchloß— zahlreiche Verkehrs⸗ unfälle beſtätigten die Gefährlichkeit dieſer Kreu⸗ zung, iſt jetzt damit weſentlich herabgemindert wor⸗ den, daß die Straße Speyer—Wiesloch zur Stopſtraße erklärt wurde und die Be⸗ nützer dieſer Straße bei der Kreuzung alle anhalter müſſen. Plaukſtabts Haushaltsſatzung für 1038 * Plaukſtadt, 14. Febr. Die Haushaltsſatzung ſtellt ſic⸗ im ordenklichen Haushaltsplan in der Einnahm auf 353 216., in der Ausgabeauf 358 216, M- und. nicht ſein mochte. Bergnügungsminiſter Schorſch im außerordentlichen Haushaltsplan in der Ein⸗ nahme auf 53 508 Mark, in der Ausgabe 53508 M. Die Steuerſätze für die Gemeindeſteuern, welche für jedes Rechnungsjahr neu feſtzuſetzen ſind, wev⸗ den wie folgt feſtgeſetzt: Grundſteuer: für die land⸗ und fortſtwirtſchaftlichen Betriebe Hebeſatz 250 v..; für die Grundſtücke 110 v. H. Gewerbeſteuer: nach dem Gewerbeertrag und dem Gewerbekapital 300 v. H. Die Bürgerſteuer beträgt 600 v. H. Die er⸗ forderliche Genehmigung der Auſſichtsbehörde iſt erteilt. * Brühl, 14. Febr. Frau Margarethe Böckli, Witwe, geb. Dech, Hildaſtraße, konnte ihren 75. Ge⸗ burtstag feiern. Frau Eliſe Brehm. Witwe, geb. Heinzelmann, beging den 69. Geburtstaa. e Hockenheim, 14. Febr. Dem Poſtinſpektor a. D. Valentin Hahn wurde das goldene Treudienſt⸗ für 40jährige Dienſtzeit verlie⸗ en. 8 Dienstag, 14. Februar 1939, gewandt und ſtimmkräftig ſowohl in Proſa wie Reim über den Karneval in Vernem und im allgemeinene und überreichte dem Präſidenten wie dem Elferrak gewichtige, ſchmuckvolle Ehrenketten mit Viernheimer Wappen und anderen Verzierungen; denn Präſident⸗ Winkler feiert doch 20jähriges Jubiläu m Der Präſident beförderte ihn daraufhin in der⸗ Dankesanſprache zum Ober⸗Bürgermeiſter, erbat dafür aber die Erſtellung einer großen Viernheimer Feſthalle, und legte einen feierlichen Beſchluß des Hohen Elferrates zur Unterſchrift vor, wonach man am Roſenmontag um 11,1 Uhr zum Sühnen termin auf dem Rathaus erſcheinen wolle⸗ Dies ging auf eine Klage zweier Viernheimer Bür⸗ ger, die ſich durch Winklers Fasnachtszeitung zu ſtark verulkt gefühlt, zurück, und ſchon mit dem Reichsgericht gedroht hatten. Die Einſtellung des Bürgermeiſters ſcheint aber für die Erledigung der harmloſen Geſchichte les handelt ſich um das liebe Vieh) die närriſche Gerechtigkeit walten laſſen zu wollen, zumal der eine der Gefrozzelten ſchon dis Klage zurückgezogen hat. Trudel Weſchmann, von Worms nach Viern⸗ heim übergeſiedelt, hatte es mit den Sorgen Liner Weißnäherin, den Schlitzen und Blitzen der Mode, und bekannte ſich zu dem alten Grundſatz:„Was mer hot, des ſoll mer zeige“. Im ganzen eine allerdings mehr frauliche als närriſche Rede.— Der Muſter⸗ gatte Oskar Berg bisher als Stimmungsſänger bekannt, drang als Büttenredner nicht durch obwohl ſeine Idee von dem Mann, der das Haus verſorgen muß, nicht ſchlecht iſt.— Zwei Tänzerinnen, Elſe Sieger und Elfriede Dietz ſchwebten ungariſch und wienerwalzeriſch dahin, ſehr hübſche und wohl⸗ geſtaltete Mannemer Mädels, ſchüchtern obendrein und immer in wilder Flucht von der Bühne herun⸗ ter, wenn der Präſident ſie ehren wollte. Freilich können ſie auch noch nicht viel, aber Anlage, Figur und Eiſer ſind da. Bei der Ehrung auswärtiger Gäſte gab es Ehrengaben meiſt in Sekt, vom Altriper Caſtell⸗Präſidenten Schlöſſer ſogar in Form eines närriſchen Geſetzbuches überreicht. Präſident Hols von der Grokageli wies in ſeiner Auſprache freudevoll darauf hin, daß Bürgermeiſter Bechtell ein Lindenhöfler ſei und Präſident Deißler vom Keglerverein der ja ſeit zwei Jahren auch karneva⸗ Iiſtiſch tätig iſt, freute ſich ſehr über Zuſammenarbeik mit Hans Winkler. Mit rieſengroßen Viernheimer Original⸗Zigarren und Brezeln wurden die Gäſte entlaſſen. Es kräten noch auf die kleine Herti Mierſch, ie ſehr hübſch vortrug von dem was ſie ſein und Mierſch ſelber mit ſeinem zündenden Schunkel⸗ Schlager Kornblumenblau: der ſehr tüchtige und rhythmiſch erſtaunliche kleine Weinlein mit der Ziehharmonika, Frau Wolf vom Lindenhof als Zimmervermieterin, und die beiden Altriper Nachtigallen. Die Kanon' des Abends war freilich wieder Adam Pfennig als Baurebu, frei⸗ lich ein ſehr verſierter und gewitzter, aber doch von einer echt⸗ländlichen Saftigkeit. Unter den vielen Liedern, die natürlich fleißig geſungen wurden war auch ein neues vom Strand⸗ bad, von Fritz Körner gedichtet, der ſich übrigens ſelber verhindert auch mit einer papiernernen Bütt aktuell und lokalpolitiſch vernehmen ließ. Die Garde unter Generalfeldmarſchall Klemm amtierte zuſammen mit der Lindenhöfler, alſo daß es ein doppelt prächtiges Bild gab, und die neue Gemeindekapelle unter Lehrer Müller begleitete das Ganze mit Marſch und Tuſch. Dr. Hr. Gruppeuführerinnen: Sofort Fächer leeren. BDM⸗Werk„Fragen detz Bölk. Lebens“, Heute, 14.., 20 Uhr, Dienſt in der Mollſtraße 88, part., r. BDM⸗Werk Arb. Geſundheitsführung. Die Arb.⸗Gem. Dr. Bärenklau(Donnerstag) fällt für 14 Tage aus, Gruppe 26/171 Humboldt. Heute, 12.., fällt der Sport aus. deutſche Rrbeitsfront Rreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Bernfserziehungswerk 0 4,—9 Kurzſchrift. Am Donnerstag, 16. Februar, beginnen fol⸗ gende Abendlehrgemeinſchaften: 17.30 Uhr: K 1½02, K 2/210, 19 Uhr: K 1/204, K 2/½212, K 3/216, K 4/220, 20.30 Uhr: K 1/206, K 2/214.— Am Freitag„17. Februar, beginnen folgende Abendlehrgänge: 19 Uhr: K 1/205, K 2,213, K 5/218; 20.30 Uhr: K 1/207, K 2/215. Für fämtliche Lehrgänge: Kurzſchrift Anſänger ⸗ K1; Kurzſchrift Fort⸗ K 2; Kurzſchrift, Einfüh⸗ rung in die Eilſchrift ⸗ Kg; Eilſchrift ⸗ K 4.— Es wer⸗ den noch Anmeldungen beim Berufserziehungswerk 0 4, 8/9 und in der Rheinſtraße 3/5 entgegengenommen. Maſchinenſchreiben. Am Donnerstag, 16. Februar, be⸗ ginnen folgende Abendlehrgemeinſchaften: 17.30 Uhr: M 2/209; 19 Uhr: M 1/204, M 2/211; 20.90 Uhr: M /06, M 1/207.— Am Freitag, 17. Februar, beginnen folgende Lehrgänge: 17.30 Uhr: M 2/10; 19 Uhr: M 1/205, M 26212, 20.50 lihr: M 1/208, M 2/213. Für folgende Maſchinenſchreib⸗Sehrgemeinſchaften wer⸗ den noch Anmeldungen in O 4, 8/9 und in der Rhein⸗ ſtraße 3/5 entgegengenommen: M /½08(Anfänger), Unter⸗ richtszeit: Dienstag und Freitag von 20.30 bis 22 Uhr; Unterrichtszeit: Montag und Donnerstag von 17.30 bis 19 Uhr; M 2/212(Fortgeſchrit⸗ tene), Unterrichtszeit: Dienstag und Freitag von 19 bis 20.30 Uthr). Am Montag, 20. und Dienstag, M. Februar(Fasnacht), fallen ſämtliche Lehrgemelnſchaften aus. Die Lehrgemeinſchaften Nr. 157„Mahn⸗ und Klage⸗ weſen“ ſowie Nr. 155„Rechtspraxis“ fallen am kommen⸗ den Mittwoch, 15. Februar, wegen Verhinderung des Uebungsleiters aus. Krauenabteiluns Beſprechung der Ortsfrauenwalterinnen des Bezirkes 1 am Dienstag, 14. Februar, um 20 Uhr, in P 4, 12, eine Treppe hoch, links. Hausgehilſen Nen⸗Oſtheim. Mittwoch, 15. Februar, um 20.90 Uhr, Fach⸗ gruppenabend in der Grünewaloſtraße 2434 bei Schmitt. Waſſerturm. Mittwoch, 15. Februar, um 20,45 Uhr, Fach⸗ gruppenabend in der Beethovenſtraße 15(„Der Deutſche Haushalt“, Folge II, mitbringen). Kraft durch grende uß 41/9 nom 16..—21. 2. in die Reichshauptſtabt, Berlin zu der Internationalen Automobil⸗Ausſtellung, Teilnehmerpreis beträgt für Bahnfahrt, drei Uebernach⸗ tungen mit Frühſtück. Eintritt in die Ausſt. 28 RM, Bahn⸗ fahrt und Eintritt zur Automobil⸗Ausſtellung(Uebernach⸗ ten; bei den Verwandten) 17,50 Mark.— Die Abfahrt erſolgt am 16. 2. ab Karlsruhe Hbf. 17.52 Uhr, Ankunft in Berlin Auh. Bhf..94 Uhr. Soſortige Anmel⸗ dung erforderlich, da Sonderzug immer frühzeitig aus⸗ verkauft. Anmeldungen bei allen Koͤc⸗Geſchäftsſtellen. Feierabend Kehraus bei Kͤß Am Dienstag, 2. Februar, im Roſengarten großer Maskenball mit Prämiierung. und.60 ſind bei den Koͤc⸗Verkaufsſtellen erhältlich. Volksbildungswerk „Grunblagen des Nationalſozialismus“, Der achte Abend der weltanſchaulich⸗politiſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft unter Leitung von Kreispropagandawalter Pg, Fiſcher findet heute, Dienstag, um 20.15 Uhr, im großen Saal der Handelskammer ſtatt. Weichmachen des Waſſers mit Senko⸗Bleichſoda ſichett beſſere Ausnutzung von Hboſchmittel und Seiſe.— In weichem Baſſer ſchäumt die Lauge viel beſſer! Karten zu Reichsmark 1900 Dienstag, 14. Februar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 72 Beſucher aus Südamerika Argentiniſche Pädagogen kommen nach Heidelberg Drei der hervorragendſten argentiniſchen Päda⸗ gogen die Profeſſoren Dr. R. Caillet⸗Bois und Dr. Marcos Victoria ſowie der Direktor des Inſtituto Germano⸗Argentino der philoſophiſchen Fakultät von Buenos Aires, Profeſſor Dr. Juan Probſt, befinden ſich gegenwärtig auf einer Deutſch⸗ kandreiſe, die einem gründlichen Kennenlernen des neuen Deutſchland dienen ſoll. Die argentiniſchen Gäſte weilten zunächſt einige Tage in Berlin und haben dort zahlreiche Beſichtigungen vorgenommen. Am Donnerstag wurde die Reiſe in andere deutſche Städte angetreten. Auch Heidelberg wird beſucht. Ernſt Krieck und ſein Merk Der Gauſtudentenführer ſprach in einer Feierſtunde Gauſtudentenführer Dr. Scherberger hatte die Bevölkerung und die Studentenſchaft Heidelbergs zu einer Feierſtunde zu Ehren des Schöpfers national⸗ ſozialiſtiſcher Erziehungswiſſenſchaft, Ernſt Krieck, in der Aula der neuen Univerſität eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung in der ſeſtlich ge⸗ ſchmückten Aula ſtand eine Rede des Gauſtudenten⸗ führers, in der er den Menſchen, Wiſſenſchaftler und politiſchen Kämpfer, Ernſt Krieck, im Namen des nationalſozialiſtiſchen Studententums ehrte. Ein⸗ gehend auf die Lehre und Werke des Gaukulturpreis⸗ trägers zeichnete der Gauſtudentenführer ein Bild des wiſſenſchaftlichen Vorkämpfers für das Dritte Reich. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit einer Krieck⸗ ſchen Forderung: Dem nationalſozialiſtiſchen Staat eine nationalſozialiſtiſche Hochſchule zu ſchaffen! Die Veranſtaltung war umrahmt von Bachſcher und Hän⸗ delſcher Muſit und Leſungen aus Werken Ernſt Kriecks. 90jähriger Heidelberger. Am 14. Februar wird Sudwig Betz, Hauptſtraße 160, 90 Jahre R Er wurde 1849 in Gräfenhauſen in Heſſen geboren und kam in die Schneiderlehre. 1871 ging Betz zur weiteren Ausbildung nach Brüſſel, diente dann drei Jahre beim Heſſiſchen Garde⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 115. Nach ſeiner Verheiratung machte er ſich in Heidelberg ſelbſtändig. Sein Geſchäft entwickelte ſich gut, und neben der Bürgerſchaft hatte er viele Studenten als Kunden. Unzählige Kneipjacken der Heidelberger Studenten gingen aus Meiſter Bet⸗ zens Werkſtatt hervor. Im Jahre 1914 ſetzte er ſich zur Ruhe. * 75jähriges Doktorjubiläum in Heidelberg. Pro⸗ feſſor Dr. Adolf Mayer, eine durch ſeine For⸗ ſchungen im Dienſte der Landwirtſchaft weithin be⸗ kannt gewordene Perſönlichkeit unſerer Staoͤt, er⸗ lebte in dieſen Tagen ſein 75jähriges Doktorjubi⸗ läum. Er hat ſich am 12. Februar 1864 an der Ruperto⸗Carola durch eine Prüfung in den Natur⸗ wiſſenſchaften, vor allem Chemie, die Doktorwürde erworben. Ein Autobrand. Am Sonntagnachmittag entſtand vor dem Haus Uferſtraße 72 an einem Perſonen⸗ kraftwagen ein Brand. Die Feuerſchutzpolizei wurde alarmiert und löſchte ͤas Feuer. Der Wagen trug das Kennzeichen„Saar“. Es entſtand ein Scha⸗ den von etwa 800 Reichsmark. Eine Fahrverbindung zur neuen chirurgiſchen Klinik über Bergheimer Straße—Hindenburgbrücke durch die Heidelberger Straßenbahn wird bis zu dieſem Frühjahr eingerichtet. Sie erfolgt in feſtem Fahrplan durch Pendelverkehr. Der Steg am Wieblinger Stauwehr wird in we⸗ nigen Wochen für die Bevölkerung benutzbar ſein. Mit ſeiner Freigabe für die Oeffentlichkeit er⸗ halten die dortigen Teile der Stadt, ſo insbeſondere auch der Tiergarten und die neue Klinik, erletchterte Verbindung vom jenſeitigen Uſer, alſo auch aus Rich⸗ tung Bahnhof und Innenſtadt her. Betriebswirtſchaftliche Arbeitswoche abgeſchloſſen Die Betriebswirtſchaftliche Arbeitswoche der DAc, welche zahlreiche Betriebsführer und Mit⸗ arbeiter aus dem ganzen Gau Baden ſeit Montag in der„Stiftsmühle“ vereinigt hatte, fand am ver⸗ gangenen Samstagvormitag ihren Abſchluß. Tags zuvor hatten die Lehrgangsteilnehmer einen frohen Kameradſchaftsabend verlebt. Verlegtes Konzert. Das Konzert des Heidelber⸗ ger Kammerorcheſters findet am 22. März ſtatt. Es mußte— auf vergangenen Freitag angeſagt— we⸗ gen Erkrankungen auf dieſen Zeitpunkt verlegt werden. Faſchingsoperette im Stadt⸗Theater. Die Fa⸗ ſchingsoperette„DDer goldene Pierrot“ von Walter W. Goetze gelangt im Städtiſchen Theater am kommenden Samstag erſten Male zur Aufführung. Heidelberger Veranſtaltungen zum Hente Städt. Theater:„Der müde Theodor“(St. Pl. Miete A N, Pr.⸗Gr. 3. 20 bis nach 22 Uhr). Aus den Kinos: Capitol:„Im Namen des Volkes“.— Schloß⸗Filmtheater: „Das unſterbliche Herz“.— Gloria:„Narren im Schnee“. — Kammer:„Geheimnisvolle Paſſagierel.— Odeon: „Hotel Ritz“. licb ali, RCdiεμ]φε Mannheimer Nachkommen der „Ankerhof“-Wirtsleute dr. h. Ludwigshafen, 14. Februar. In erleſener ſtilgerechter Form lädt in Tagen Gaukulturwart Kurt Kölſch und Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Stolleis zum Saarpfälziſchen Künſtlerfeſt im Ankerhof zu Ludwigshafen a. Rh. ein, das die Stadt in Gemeinſchaft mit der ſaar⸗ pfälziſchen Künſtlerſchaft am kommenden Samstag in fämtlichen Räumen des„weitberühmten Anker⸗ hofs“, das iſt das Städtiſche Geſellſchaftshaus in der Bismarckſtraße 46, veranſtaltet. heißt willkommen zunächſt das Künſtlervolk aus nah und fern und alle aus der weiten Welt, die an der Rheinſchanze in dieſen Faſchingstagen vor Anker gehen; Handelsherren und Schiffsleute mit ihren Frauen, Bürger aus der Pfalz und von der Saar, aus dem Badiſchen und Heſſiſchen, Pfälzerinnen dies⸗ und jenſeits des Rheins; aber auch das Landvolk aus der. Ebene und von der Haardt, die Soldaten und Marketenderinnen, die Sackträger der Rhein⸗ dieſen Der„Ankerhof“ Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: ſchanze, Zöllner, Feldſchützen und Jäger. Zum Feſt ſpielen vier Tanzkapellen auf, darunter das Kleine Orcheſter des Reichsſenders Saarbrücken unter Edmund Kaſpar. Eine beſondere Ueberraſchung wird die An⸗ weſenheit zweier„filià hospitales“ aus direkter Nachkommenſchaft des Gaſtwirts⸗Ehepaares Graf, das vor 100 Jahren die Gäſte freundlich bewirtete, ſein. Wir ſpürten ſie in der Perſon von Fran Schäfer⸗Hackmann, Mannheim, N 2, 10 und von Fräulein Fuhrer, Mannheim, Akademie⸗ ſtraße 3, auf. Beider Damen Großvater iſt Jakob Hackmann, einziger Sohn der einzigen Tochter Chriſtine der Wirtin und Wirtsfrau Graf vom Ankerhof in Ludwigshafen. ak Ludwigshafen a. Rh., 14. Febr. Als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher wurde von dem Sachverſtän⸗ digen der 39 Jahre alte geſchiedene Ludwig Flick aus Ludwigshafen bezeichnet, der ſich vor dem hieſigen Schöffengericht wegen ſchwerer Privaturkun⸗ denfälſchung in Verbindung mit Betrug zu verantworten hatte. Mittels ungedeckter Schecks legte er eine ganze Reihe von Firmen hinein. Er fälſchte Beſtellſcheine, um ſich die Proviſion und der⸗ gleichen mehr zu erſchwindeln. Ein Jahr und zehn Monate Zuchthaus hielt das Schöffengericht als ausreichende Sühne. Die Flucht aus dem Leben. Zwiſchen Ludwigs⸗ hafen⸗Nord und Oggersheim iſt ein 32jähriger jun⸗ ger Mann von Oggersheim, es handelt ſich um einen Schreiner, aus bisher noch unbekannten Gründen, durch einen fahrenden Zug überfahren worden. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Pfalzbau⸗Konzertſaal: 20 Uhr„Buntes Faſchings⸗Kaba⸗ rett“ der NSG„Kraft durch Freude“. 9 Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend Städt. Geſellſchaftshaus: 18.30: Uhr zweite Preſſebeſich⸗ tigung des„Ankerhoſes“. Bayeriſcher Hiell: Kenzert und Tanz Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Geöffnet 15 dis 20 Uhr, Lichtſpiele: Ufa⸗Lichtſpiele im Pfalzbau:„Der Edelweißkönig“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Tanz auf dem Vulkan“.— Uſa-Röein- gold:„Störker als die Liebe“.— Union⸗Theater:„Café Metropol“.— Atlantik:„Shirley auf Welle 303“. Alhambra Mundenheim:„Spiegel des Lebens“. 3 Aclel, uue ler Racer ſicl uelelr.. „Menſchen aus aller Herren Länder „Herren aus Griechenland und aus der Türkei, Bulgaren und Aegypter, verlangen die„Aſtra“, erzählte uns Herr Hugo Steinert, Barmeiſter im Hotel 4 Jahreszeiten, Wiesbaden, am 22. 1. 1939. „Denn ſie erfüllt die beiden großen Wünſche des Kenners: Leichtigkeit und vollen Wohlgeſchmack. Da kommt die„Aſtra“ mit jeder anderen noch ſo teuren Cigarette mit.“ verlangen ſie!“ „Friſche Fiſche— gute Fiſchel...“ . meinte ſchmunzelnd Herr Max Wan⸗ ſchura, Glatz, Schl. Brücktorberg, als wir uns am 23. J. 39. unterhielten.„Als der Mann, der berufsmäßig ſchon an die 40 Jahre mit Cigaretten zu tun hat, verlange ich zunächſt einmal Friſche. Man ſtimmt nicht immer mit ſeinen Kunden überein. Aber die Vorliebe für die„Aſtra“ teile auch ich: Friſch, leicht, gromatiſch— deshalb rauche ich ſie ſelber.“ Hier findet der Wunſch des modernen Rauchers Erfüllung: Reiches Aroma und natürlich 8 Halten Sie Hochſeetaucher für Schwächlingeꝰ Her ſchwere Beruf eines Tauchers ſtellt ganz beſondere Anforderungen— das muß ſchon ein ganzer Kerl ſein, der Taucher werden will.„Schwerer Toback iſt kein Beweis für Männlichkeit“, ſagte zu uns Herr Vergien, von Beruf Hochſeetaucher, der in Berlin⸗Nieder⸗ 0——— Schloßallee 28, wohnt, am 23.1. 1939., Eine Cigarette muß ſchmecken und weil obendrein noch fo leicht iſt, deshalb rauche ich ſchon lange die„Aſtra“.“ Familiengebundenes Wiſſen und die Technik der Organiſation. Jata- und Djebel⸗Tabake der berühmteſten Höhenlagen Mazedoniens, Smyrna und Samſun ſind die ſelbſtverſtändlichen Her⸗ kunftsprovinzen der„Aſtra“. Wiſſen Sie aber, daß zum Beiſpiel der berühmte „Steinberger“, der auf den preußiſchen Domänen im Rheingau wächſt, eine Anbau⸗ fläche von nur etwa 25 ha hat bei einer Ge⸗ ſamt⸗Weinanbaufläche von über 73000 ha im Altreich? Genau ſo mit Tabak. Zu der Technik der Organiſation tritt im Hauſe Kyriazi das familiengebundene Wiſſen durch Erziehung von Kindesbeinen an. Erſt beides zuſammen gibt die Sicherheit, in jedem Jahr unabhängig vomwechſelnden Klima immer aus dem Beſten das Richtige auszuſuchen. 4„Jetzt sind es schon ſast alle Freunde meines Mannes, die— ie er— dlie„Astra“ rauchen/ Ilse Kroschel erlin- Steglita, Munsterdamm 30 C1..39%0 * gewachſene Leichtigkeit in einer Cigarette vereint. Darum greifen täglich mehr und mehr genießeriſche und überlegende Raucher zur„Aſtra“. Beſondere Kenntnis der Miſchkunſt und der Provenienzen iſt das ganze Geheimnis. Aber nur im Hauſe Kyriazi lebt ſie nun vom Großvater auf den Enkel vererbt, in dritter Geſchlechterfolge als die erſte und vor⸗ nehmſte Pflicht des Inhabers. Rauchen Sie„Aſtra“ eine Woche lang. Dann werden Sie wiſſen, was es heißt, ard; matiſch und doch leicht zu rauchen. Kaufen Sie noch heute eine Schachtel„Aſtra“! ——— Leicht und aromatiſch rauchen— mehr Freude für Siel——— B. Seite/ Nummer 74 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 14. Februar 1984 Jußball in der Pfalz Ein goldener Tag für Tura—.90 Kaiſerslautern vor dem Ziel noch im Begriff, Mit größtem Intereſſe verſolgt man in der Stadt der Arbeit die harten Kämpfe der Spitzenmannſchaften der Be⸗ dirksklaſſe. Da hat der Funte gezündet und die Maſſen mobiliſiert, ſo daß allein 3000 Zuſchauer den Weg nach Mundenheim ſanden. Spg Mundenheim— Bſch Frankenthal:0 Bie Frieſenheim— Tura Ludwigshafen 91 Mutterſtadt— 7S Oppau:1 Bie Speyer— VfR Bürſtadt:2 Spcg Oggersheim— Olympia Lorſch:4 Oiympia Lampertheim— Norm. Worms 312 Reichsbahn Ludwigshafen— Blaumeiß 016 Dort ſtanden ſich die Spͤg Mundenheim unz der BfR Frankenthal in einem Großkampf gegenüber, in dem ſich veide Hintermannſchaſten überragend ſchlugen und keine Erfolge der viel zu aufgeregt ſpielenden Stürmerreihen zuließen. Mundenheim ſpielte zeitweilig nur mir 9 Mann, da Deuſchel nach Halbzeit wegen Foulſpiel. hinausgeſtellt wurde und Keil infolge einer Verletzung ausſchied.— Das alte Sprichwort von in dieſem Falle wieder einmal in neuem Glanz gezeigt, denn das Unentſchieden der beiden Erſtplacierten war für die Tura, das gegebene Reſultat, die mit einem hart⸗ erkämpften 110⸗Sieg auf der Rabrennbahn in Frieſenheim ihre Chance wahrte. Ofer war der glückliche Schütze, der kurz vor Schluß das einzige Tor des Tages ſchoß. Die Mutterſtädter hatten gegen Oppau, das wieder ſein erſtarkt iſt, reichlich Glück, denn nur mit Hilſe eines Elf⸗ meters vermochten ſie gleichzuziehen, und ſpäter ſtand die „Latte“ mehrmols ihrem tüchtigen Torwart Heinrich bei.— Der Bſ Bürſtadt hätte in Speyer beinahe überroſcht, da ex ſich mit einer Spielfreudigkeit ohnegleichen in den Hompf ſtürzte, den der Vis nur dank der Schußſertigkeit von Kubeck und Liebchen(fſr. Sondhofen) für ſich zu ent⸗ ſcheiden wußte. Die Oagersheimer Anhänger erlebten gegen Olympia Sorſch aualvolle 90 Minuten, da der exwartete Sieg nicht nur ausblieb, ſondern auch die Mannſchaft überhaupt keine „Bonde“ bekam.— Olympia Lampertheim ſpielte gegen die Pormannio eine halbe Stunde lang wie aus einem Guß und legte auch drei Tore vor. Schließlich mußte man aber noch um den Sieg bangen, als die Gäſte in raſcher Folge zwei Treſſer aufzuholen vermochten.— Endgültig den An⸗ ſchluß verpaßt hat die Reichsbahn⸗Ell. Man hat am Schlachthof das Rennen aufgegeben und fügt ſich leider widerſtondslos in das Geſchick des Abſtiegs. In der Mittelpfalz iſt die Meiſterſchaftsentſcheidung in Kreifbare Nähe gerückt: 1. 76 Kaiſerslautern— FC Homburg⸗Nord 70 SG Neuſtadt— Reichsbahn Kaiſerslautern:0 BoB Zweibrücken— TSWöLandſtuhl 511 Kammgarn Kaiſerslautern— 7S0 61 Kilautern 220 Rodalben— S Niederauerbach 20 Bie Homburg— SC 05 Pirmaſens 52 Der 1. Jéc zieht unwiderſtehlich davon und iſt dabei en„Zweien die ſich ſtreiten“ bat ſich einen Torrekord von beiſpielloſer Höhe aufzuſtellen. Diesmal waren es die Leute von Homburg Nord, die böſe unter die Räder kamen und ſchließlich noch „mauern“ mußten, damit es bei 7 Toren blieb.— Neu⸗ ſtadt war gegen die Lauterer Reichsbahn reſtlos auf Re⸗ wanche eingeſtellt. Man hatte aber ſchwer zu tun, um den tüchtigen Gegner niederzuringen, da ſich im Sturm das Fehlen des ſchußgewaltigen Flohr zeitweiſe ſehr auswirkte. In den weiteren Spielen gab es zum Teil recht„dicke“ Siege der gaſtgebenden Vereine. Während ſich hier die Unterlegenen mit ſportlichem Anſtand in ihre Niederlagen fanden, ſiel der S Niederauerbach in Rodalben bedenk⸗ lich aus dem Rahmen. Innerhalb weniger Minuten hatte ſich Rodalben mit 2 Toren einen Vorſprung geſichert und als gar noch ein Elfmeter ſällig wurde, da verſagten den Auerbachern leider derart die Nerven, daß ſie wie blutige Anfänger vom Felde liefen. Nachſtehend die Tabellen beider Abteilungen: Es wird Rekord gejahren! Kieine Vetrachtungen zu großen Leiſtungen Es iſt eine ſeltſame Sache mit Rekordfahrten— das Publikum macht ſich von dem Rekordvorgang ſelbſt zumeiſt großartige Vorſtellungen, beurteilt Kbex die gezeigten Leiſtungen meiſtens garnicht groß⸗ axtig genug. Umgekehrt wäre es richtiger. Der Rekorovorgang ſelbſt nämlich iſt mit kalten Füßen, tropfender Naſe, owigem Warten und Herumſtehen verbunden. Ein paar Mal am Tag brauſt ſo ein Rekord⸗Geſchoß über die Bahn, die übrige Zeit iſt mit Baſteln, Montieren und Ver⸗ ſuchen ausgefüllt. Der Zuſchauer aber bekommt da⸗ bei, wenn er nicht eine beſonders feine Naſe hat, kaum Einblick in die Vorbereitungen, denn die wer⸗ den natürlich in größter Heimlichkeit getroffen, weil man verſtändlicherweiſe, der breiten Oeſſent⸗ lichkeit ungern die Karten aufdeckt. Wie gehen ſolche Rekordverſuche, wie die jetzt auf der Deſſauer Autobahn⸗Strecke, nun eingentlich vor ſich? Da verſammeln ſich zunächſt im Morgengrauen wiele Leute—. Die meiſten ſind Zuſchauer, die einen aus fachlichem Intereſſe, die andern aus Neu⸗ gier. Sie warten auf die Dinge, die da kommen ſollen. Die Strecke wird inzwiſchen abgeſperrt, der Verkehr umgeleitet. NScK. übernimmt im Verein mit Polizei die Abſperrung, und die Zeitnahme bereitet ſich auf ihre Aufgaben vor. Die Männer der Zeitnahme— ſie ſteben unter Oberbefehl der ONS., dem Kopf der ganzen Organiſätion, haben eine ſchwierige und verantwortungsvolle Aufgabe. Sie werfügen über elektriſche Meßgerät, die auf hun⸗ Heriſtel Sekunden genau jede Geſchwindigkeit regi⸗ ſtrieren. Kleine Hämmer fallen auf weiße Papier⸗ rollen und die Männer der Zeitnahme leſen dann HSieſe geheimnisvolle Orakelſchrift ab.— Sie ſtehen untereinander in telefoniſcher Verbindung und alle — Meldungen von der Strecke lauſen bei Dienemann, dem Chef des ganzen, zuſammen. In einer möglichſt verſchwiegenen Ecke der Bahn Pauen inzwiſchen die Rekord⸗Ställe ihr Lager auf. — Die Monteure von Mercedes holen die Rekord⸗ wodelle aus den Transportwagen heraus. Machen die Hauben auf, wechſeln die Kerzen, baſteln, mon⸗ tieren. An anderer Stelle ſteht der Hanomag⸗Die⸗ ſel mit Häberle— und wieder etwas weiter hat Bi mit der 500er⸗Rekordmaſchine ſeine Zelte aufgeſchlagen. Wird es dann Ernſt, dann werden an den Kilo⸗ meter⸗ und Meilen⸗Grenzen weiße Fäden über die Bahn geſpannt, die beim Durchſahren die elek⸗ triſchen Meßapparate auslöſen. Reiſenfachleute un⸗ texſuchen noch einmal genau die Reiſen— ihre Di⸗ menſion, die Stärke ihrer Lauffläche, die Zuſammen⸗ ſetzung ihres Aufbaues ſind ſeſte Werte. mit denen der Konſtrukteur des Rekordwagens rechnen muß, ſonſt übernimmt der Reifenherſteller keine Garan⸗ tie für die Sicherheit. Noch eine letzte Erkundigung nach der Winoſtärke, die entlang der Strecke mit Windmeſſern regiſtriert wird, dann gibt Rennleiter Neubauer Caracciola das Zeichen, daß er ſtarten kann. Caratſch ſteigt in den Sitz des Rekordgeſchoſſes. „Uleber ihm ſchließt ſich der Deckel des Fahrerſitzes. Man ſieht nur noch einen Teil ſeines Kopfes von den Augen aufwärts, und dann wird der Wagen, Her einer Rakete gleicht, angeſchoben und verſchwin⸗ Het mit einem heidniſchen Krach den Blicken der Zu⸗ ſchauer. Man wartet geſpannt am Telefon. Die einzelnen Poſten melden, daß der Wagen durch iſt. die Fäden zerreißen an den Marken. die Hämmer⸗ chen fallen. Es gehört dabei zu den Rekordbeſtim⸗ mungen, daß jede Strecke hin und zurück befahren werden muß. Das Mittel beider Richtungen er⸗ Nheinpfalz; Vexeine Splele Tare Vunkte Spvg Mundenheim 2⁰0 52219 350.10 VfR Frankenthal 19 65:25 28 10 Turo Ludwigshafen 19 47˙21 27.11 8 Mutterſtadt 70— 5 81 Speyer 9 5⁵ 45 89 Oppau 10 50.33 22216 Vis Frieſenheim 19 28228 21ꝛ1⁷ Olumpia Lorſch 8—7— 5 SpBa Oagersheim 53 9 Normonnig Worms 19 42˙55 15.23 Olympia Lampertheim 20 2⁰ 5¹ 13.27 Bfg Bürſtadt 20 25•48 18.27 Blau⸗Weiß Worms 19 30.56 11:27 Reichsbahn Ludwigshafen 20 26·⁰⁰ 7·33 Mittelpfalz: Vereine Sylele Taxe Punkts 1. FC Kaiſerslautern 18 93 16 33 3 SG 46 Neuſtadt 18 57·26 25711 BSG Kammaarn 19 5624 23.15 Homburg⸗Nord 18 47 29 21˙15 Reichsbahn Kaiſerslautern 18 39·83 21:ʃ5 Vf Kaiſerslantern 18 33:39 20:16 VBB Sweibrücken 18 88:43 17·19 Vie Homburg 3 44 54 16722 SG 61 Kaiſerslautern 17 33.35 14.20 SVNiederauerbach 16 40˙45 1418 FC Rodalben 16 27751 10.22 TSp Landſtuhl 17 4483 10 24 05 Pirmaſens 16 22˙4.28 gibt dann die Rekordleiſtung. Kurz darauf ſtartet alſo Caracciola wieder zur Rückfahrt. Wieder zer⸗ reißen die Fäden. Dieſe Rückfahrt muß nach den internationalen Beſtimmungen in einer beſtimmten Beit erſolgen Die Sekunden der Fahrt ſelbſt ſind natürlich auf⸗ regend, doch dann hat man wieder lange Zeit, um ſich„abzuregen“. So beſonders publikumswirkſam ſind alſo ſolche Rekordfahrten gar nicht. Dafür aber ſind die Lei⸗ ſtungen um ſo ſenſationeller. Ueber 400 Sachen mit einem 3⸗Liter⸗Wagen! Was bedeutet es zum Beiſpiel, wenn am Don⸗ nerstag Caracciola mit dem 3⸗Liter⸗Mercedes auf ein Tempo von über 400 Kilometern kam! Das iſt eine Leiſtung, die gar nicht ſenſationell genug be⸗ wertet werden kann. Denken wir doch nur daran, daß der bisherige Rekord des Italieners Furmanik über den Kilometer mit fliegendem Start in dieſer Klaſſe auf 249,653 Studdenkilometer geſtanden hatte. Jetzt verbeſſerte ihn Caratſch mit dem Mercedes auf 398,23 Stundenkilometer. Der Rekord über die Meile mit fliegendem Start hatte auf 248,547 Stundenkilo⸗ meter geſtanden, jetzt ſteht er auf 390,560 Stunden⸗ kilometer. Auf der Rückfahrt über die Meile kam Caracciola auf 400,112 Stundenkilometer. Dieſe Ge⸗ ſchwindigkeiten wurden nicht etwa mit einem Ueher⸗ rennwagen erzielt, ſondern mit einem 8⸗Liter⸗Grand⸗ Prix⸗Motor, der in die gleiche Vollſtromlinien⸗Ka⸗ roſſerie eingebaut worden war, mit der Caracciola ſchon im vergangenen Jahr die Rekorde der—8⸗ Liter⸗Klaſſe erfolgreich angriff. Damals kam er mit dem dopeplt ſo ſtarker Motor auf etwas über 430 Stundenkilometer, heute fährt er mit einem 3⸗Liter über 400 Stundenkilometer heraus. Dabei hat er das Maximum der Leiſtung noch nicht erreicht. Bei den Verſuchen herrſchte ſtarker Wind und außerdem war der Wagen noch nicht niedrig genug überſetzt, ſo daß Caracciola auf viel zu hohe Drehzahlen kam. Der Europameiſter meinte, daß man unter günſtigeren Bedingungen auf 420 Stö.⸗Km. kommen könne. Dieſe Ge⸗ ſchwindigkeiten beleuchten ſchlaglichtartig die enorme Entwicklungsarbeit, die bei unſern nach der neuen Formel entwickelten Grand⸗Prix⸗Typen geleiſtet worden iſt. Nun ſoll man freilich nicht denken, daß nun die normalen Rennwagen gleichfalls auf über 400 Std.⸗Km. in der Spitze kommen. Denn ein Rekordwagen, wie er hier eingeſetzt wurde, ⸗begreiflicherweiſe könnte wohl kaum die große Dauerbeanſpruchung eines Rennens durchhalten. Immerhin, ſolche Spitzenleiſtungen ſind möglich! Wollen wir aber über den hohen Geſchwindig⸗ keiten auch nicht die kaum weniger beachtlichen Re⸗ kordleiſtungen vergeſſen, die Caracciola mit dem 3⸗ Liter⸗Wagen über die Kilometer⸗ und Meilen⸗ Strecken mit ſtehendem Start erzielte. Hier kamen keine ſo impoſanten 400⸗Kilo⸗ meter⸗Ziffern heraus, denn die Leiſtung wurde ja bereits von dem Moment an gemeſſen, in dem der Wagen aus der Ruheſtellung anrollte. Wenn hier aber Caracciola über den Kilometer auf 175,95 Stundenkilometer und über die Meile auf 204,577 Stundenkilometer kam, ſo beweiſen dieſe Tempis den enormen Anzug unſerer Wagen. Lob auch dem Hanomag! Etwas im Schatten der großen Geſchwindigkeiten hat Häberle mit dem 2⸗Liter⸗Hanomag⸗Dieſel ſeine Rekorde aufgeſtellt. Drum ſind aber auch ſie nicht weniger beachtlich. 155.945 Stoͤkm. erreichte am Donnerstag der Dieſel über die 5⸗Kilometer⸗Strecke und über die 5⸗Meilen⸗Diſtanz kam er auf 155,459. Das iſt für einen Wagen, der ſeine Dauerhaftigkeit erſt jetzt bei der Monte⸗Carlo⸗Fahrt durch ſtraf⸗ punktfreies Durchkommen bewies, eine ſehr ſchöne Leiſtung. Dieſes Rekordfahrzeug hatte im übrigen ja das gleiche Fahrgeſtell wie der 1,6⸗Liter⸗Serien⸗ wagen, nur daß man es mit einer Leichtmetall⸗Ka⸗ roſſerie verſehen, und den Motor auf 2 Liter ver⸗ ſtärkt hatte, ſo daß 40 PS herauskamen. Hanomag hat nun die Abſicht, ſich dem Dieſel⸗Rennwagen zu widmen. Für die Ausfuhr mögen die Rekorde dem Dieſel neue Wege geöffnet haben. Vier internatio⸗ nale Beſtleiſtungen ſind eine wirkſame Empfehlung! BMwW hat vorläuſig noch keine Rekordabſichten gehabt. Man wollte vorerſt nur Gall an die Rekord⸗ maſchine gewöhnen und Werkverſuche bei dieſer günſtigen Gelegenheit machen. Rekordſtrecke hat ſich bewährt! Für die neue Autobahn⸗Rekordſtrecke ſind dieſe Verſuche die Feuertaufe geweſen. Die Bahn hat ſich glänzend bewährt. Jetzt haben wir in Deutſchland nun endlich eine wirklich ideale Verſuchs⸗ und Re⸗ koroſtrecke und brauchen nicht mehr ins Ausland zu gehen. Der Dank, den dafür Reichsleiter Hühnlein, der Führer der deutſchen Kraftfahrt, dem General⸗ inſpektor für das Straßenweſen abſtattete, kam aus dem Herzen aller am Kraftfahrſport Beteiligten⸗ Wenn man ſich unter den Fachleuten umhörte, dann lautete das Urteil überall: die Bahn iſt gut— ein paar Bäume müſſen noch am Rande weggenommen werden— an einer Stelle fehlt noch etwas Wind⸗ ſchutz, und durch Wind. kann noch Sand Strecke getragen werden. Das aber ſind Kleinig⸗ keiten, die ſich leicht beſeitigen laſſen. les ideal. Wenn ſich Organiſatoren und Preſſe noch etwas wünſchen dürften, dann Arbeits⸗ und Telefon⸗ Unterkunft am Beginn der Rekordbahn. So, das wären ein paar kleine Zwiſchenbemer⸗ kungen zu großen Leiſtungen, die Rekorde können nun weitergehen! Megan Taylor wieder Weltmeiſterin Eydia Beicht kommt auf den vierten Platz Das Ergebnis der Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaft für Frauen ſiel ſo aus, wie es erwartet wurde. Einſtimmig ſetzten die fünf Schiedsrichter die engliſche Titelverteidigerin Megan Taylor auf den erſten Platz. Hart war der Kampf zwiſchen der ſrüheren Wienerin Hedi Stenuf(USA und der jungen Daphny Walker(England), aber knapp be⸗ hauptete ſich Stenuf als Zweite. Lydia Veicht, die Deutſche Meiſtexin, belegte den vierten Platz. Auch Emmi Puzinger und Maxtha Muſilek waren noch unter den ſieben Erſten. In Anweſenheit des Miniſterpräſidenten Beran führten die 15 Teilnehmerinnen am Sonntagabend vor den 10000 Zuſchauern im ausverkauften Prager Winterſtadion ihre Kürübungen vor. Im Bewußtſein, keine ernſthafte Gegnerin zu haben, lief Megan Taylor frei und unbeſchwert. Hedi Stenuf arbeitete ſich durch ihr anmutig gelaufenes und ſicher vorgetragenes Kürprogramm auf den zweiten Platz vor, während Daphny Walker etwas zurückfiel. Ludia Veicht unterzog ſich ihrer ſchweren Aufgabe nicht in der ſonſt an ihr gewohnten Form. Immerhin konnte ſie ſich in der Spitzengruppe als beſte Deutſche behaupten. Die kleine Eva Niklova(Tſchecho⸗Slowakei) wurde ſehr gut bewertet, und ſo mußte ihr Emmi Puzinger den Vortritt laſſen. Die Ergebniſſe: Kunſtlauſ⸗ Weltmeiſterſchaft für Frauen: 1. und Welt⸗ meiſterin Megan Taylor(England) Platzz. 5, 373,022.: 2. Hedi Stenuf(uSA) 14/58,084; 3. Daphny Walker(Eng⸗ land) 18/359,788; 4. Lydia Weicht(Deutſchland) 18/353,981; 5. Eva Niklova(Tſchecho⸗Slowakei) 27/350,686; 6. Emmi Puzinger(Deutſchland) 29/349,262; 7. Martha Muſilek (Deutſchland) 37/342,190... 11. Anita Wägeler(Deutſch⸗ land) 54/326,786. Die Männer und Paare in Budapeſt Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaften am 17.—19. Februar. Für die letzten Meiſterſchaften der Eiskunſtläufer, die Weltmeiſterſchaften der Männer und Paare, die vom 17. bis 19, Februor in Budopeſt ausgetragen werden, liegen jetzt die Nennungsliſte und das genaue Programm vor. Beim Paarlaufen ſtaxten: Herber⸗Baier, Geſchw. Pan⸗ ſin, Koch⸗Noack(alle Deutſchland). Geſchw. Dubois (Schweiz), Ehepaar Cliff(Englond), Eheporr Cattaneo (Italien), Geſchw. Kauſz und ein zweites Paar aus Po⸗ len, Geſchw. Szekrenyeſſy, Baſch⸗Barczo und Szitloſſy⸗Ker⸗ teſz ſalle Ungarn). An den Wettbewerben der Männer nehmen teil: Horſt Faber, Edi Rada, Günter Lorenz, Franz Loichin⸗ ger und vielleicht auch Helmut Man(alle Deutſchland), Graham Sborp, Fred Tomlis, Tom Auſtin(alle England), Per Cock⸗Klauſen(Dänemark), Hentiott(Frankreich), Ter⸗ tok und Kalai(beide Ungarn]. Die Zeiteinteilung lautet: 17. Februar: vormittags: Pflicht der Männer, 19 Uhr: Paarlauf⸗Weltmeiſterſchaft; 18. Februar: Pflichtloaufen für den Internationalen Frauenwettbewerb, 19 Uhr: Kür für Männer und Frauen; 55 Tanzwettbewerb und internationales Schau⸗ aufen. Preisrichter aus Deutſchland ſind: (München), Paul Weiß(Königsberg), (Wien), Hans Ruſchko(Wien). Deutſchlands Ringer gegen * Dänemark Vor einer neuen, wenn auch nicht ſo ſchweren Aufgabe wie gegen Schweden, ſtehen unſere Ringer am 19. Februar. An dieſem Tage wird gegen Dänemark in Nykiöbing im klaſſiſchen Stil gekämpft. Die ſchon bekanntgegebene deut⸗ ſche Staffel iſt auf zwei Poſten geändert worden. Für Vondung(Ludwigshafen) ringt Ferdinand Schmitz im Federgewicht und für Seelenbinder(Berlin) tritt Fritz Leichter(Frankfurt a..) im Halbſchwergewicht ein. Die endgültige deutſche Mannſchaſt lautet(pom Bantam⸗ bis Schwergewicht): Georg Pulbeim(Köln), Ferdinand Schmitz(Köln), Otto Freund(Ludwigshafen), Wolfgang Ehrl(München), Ludwig Schweickert(Berlin), Fritz Leichter(Frankfurt a..), Willi Liebern(Hörde). Dänemark ſtützt ſich auf: Eigil Kohanſen, Robert Voigt, Aage Meier, Einer Chriſtenſen(alle Kopenhagen), Otto Jenſen, Karl Siboſka(Nykjöbing) und Peter Larſen(Ko⸗ Ing. Kaler penhagen). Als Mattenrichter wird der Schwede Nils Nilſſon (Malmö) tätig ſein. Die Mitglieder der deutſchen Mann⸗ ſchaft werden im Anſchluß an den Länderkämpfen noch an einigen ſücſchwediſchen Plätzen auf die Matte gehen. Sudelen'and nimmt teil Großdentſche Fußballmeiſterſchaft An der erſten Großdeutſchen Fußballmeiſterſchaft wer⸗ den in dieſem Jahre alle 18 Gaue des NSRe teilnehmen. Eder und Beck verteidigen ihre Meiſterſchaft BVerufsboskämpfe in der Dortmunder Weſtfalenhalle Nach longer Pauſe ſtartete am Sonutag der neue Köß⸗ Ring Weſtſalen⸗Süd in der Weſtfalenholle wieder die erſten Boxkämpfe, die mit 11000 Zuſchauern ein voller Erſolg wurden. Mit einem k..⸗Sieg wurde der Tag eingeleitet. Der Hamburger Examateur Vogt beherrſchte ſeinen Geg⸗ ner Paggen(Kreſeld), mit der Linken ſchlug er ihn in der erſten Runde kurz zu Boden und nach einem weiteren Niederſchlag in der 2. Runde ſtoypte der Ringrichter den Kampf zugunſten von Vogt. Federgewichtsmeiſter Karl Beck(Düſſeldorf) hatte es gegen ſeinen alten Gegner Kurt Bernhordt(Leipzig) im Titelkampf wieder ein⸗ mal ſchwer. Er ſchlug aber den tapfer angreiſenden und zähen Sochſen über 12 Runden weg durch techniſche Ueber⸗ legenheit. Mit einem neuen Sieg verteidigte Guſtay Eder die deutſche Wellergewichtsmeiſterſchaſt gegen den Wiener Alex Huditſch. Der Herausforderer hatte körperlich in der Reichweite Vorteile, war aber techniſch eine ganze Klaſſe ſchlechter ols der Meiſter Mit Klammern und Haken verſuchte er Eder in der vollen Entwicklung des techniſch 5 geführten Kamyſes zu hindern, wurde aber nach drei Runden verwarnt. In der 6. Runde wurde der Wiener mit einer denanen Rechten bis acht zu Boden geholt. Er kam noch einmol hoch, gab aber in der folgenden Runde völlig hilflos den ausüchtsloſen Kampf ouf. Neuſel—Santa di Leo unentſchieden. Der Houptkampf der Dortmunder Beruſsboxkämpſe brachte für die Zuſchauer eine Enttäuſchung. Nach 12 we⸗ nig ſchönen Runden erzielte der Schwergewichtsmeiſter Walter Neuſel(Wanne⸗Eickel) gegen Len Italiener Santo di Leo(Tripolis) ein mageres Unentſchieden, das den Goſt vielleicht ſogar noch etwas benachteiligte. Santa di Leo zeichnete ſich durch aroße Schnelligkeit und eine her⸗ vorragende Linke aus, die Neuſel oſt zu ſpüren bekam. Auch verſtand es der Tripolitaner, ſich immer glänzend von ſei⸗ nem Gegner mit einem Auſwärtshaken zu trennen. Neuſel verſuchte in ſeiner bekonnten Art, tiefgeduckt ſtändig zu wühlen, aber ſeine ſchweren Schläge konnte di Leo zumeiſt vermeiden. Nach 12 Runden lag der Itoliener knapp in mußte ſich aber mit dem Unentſchieden zufrieden geben. 3 Kreitz k..⸗Sieger Der Kampftag endete mit dem dritten k..⸗Sieg des Ta⸗ ges. Der Aachener Halbſchwergewichtler Jean Kreitz war dem luxemburgiſchen Meiſter Emil Konter klar überlegen und keſug die ſchwerſten Treſſer ſeinem härten Gegner an den Kapf. Die Sekundanten von Konter warfen in der G, Runde das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. E 1 Titeltämpfe auf der kurzen Strecke Fritz Schober gruppe Strohmarkt). Hanſa AGf mens). Der frühe Beginn der Endſpiele am 2. April erfordert die rechtzeitige Meldung der Gaumeiſter bis 16. Mörz. Den letzte Termin iſt der 26. März. Der Meiſter des Sudeten⸗ gaues iſt der Gruppe 2 zugeteilt worden, die wiederum ihre Spiele in zwei Abteilungen durchſührt. Die beiden Ab⸗ teilungsſieger ermitteln im Hin⸗ und Rückſpiel den Gruy⸗ penmeiſter, der zuſammen mit den übrigen drei Gruppen⸗ meiſtern am 4. Juni zur Vorſchlußrunde antritt. Das Endſpiel iſt für den 18. Juni angeſetzt. Die Gruppenein⸗ teilung ſetzt ſich wie folg: zuſammen: Gruppe 1: Oſt⸗ preußen, Berlin⸗Kurmark, Niederſachſen, Nordmark.— Gruppe 2az, Pommern, Niederrhein, Mittelrhein.— Gruppe 2b: Sachſen, Bayern, Sudetenland.— Gruppe 3: Mitte, Baden, Württemberg, Oſtmark.— Gruppe 4: Schle⸗ ſien, Weſtſalen, Heſſen, Südweſt. Großdeutſche Kanumeiſterſchaſten in Mannheim Reichsfachamtsleiter Dr. Eckert hat die Gaufachworte, Sportwarte und Hauptreſerenten im Kanuſport des NSRO. — 100 3. März zu einer Arbeitstagung nach Innsbruck erufen. Die erſten Großdeutſchen Kanumeiſterſchaften werden in der Zeit vom 21.—23. Juli in Mannheim⸗Ludwigshafen ousgetragen. Die Wettbewerbe in der langen Strecke wer⸗ den auf dem Rhein von Speyer nach Ludwigshafen, die im Mühlauhafen der Stodt Mannheim durchgeführt. ————— Dienstag, 14. Febrnar Nationaltheater: 19.30 Uhr„Struenſee“, Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Kaffee Wien: Kindermaskenball Plauetarium: 16 Uhr Vorſührung des Stergenprofektors. Aula⸗Gebände, A 4, 1: 20.15 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Karl Freudenberg: (mit Verſuchen). Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Wintergarten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Der Edelweißkönig“.— Alhambra:„Hoheik tanzt inkognito“.— chauburg:„Die Unſchuld vom Lande“.— Palaſt und Gloria:„Napoleon iſt an allem ſchuld“,— Scala und Capitol:„Pour le mérite“. Srändige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöfſnet von 10 bis 12.30 ung von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöfknet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: Geöſſnet von 10 bis 13, 15 17 und 19.30—21.80 Uhr. Mannheimer, Kunſtverein, l. 1, 1: Geöſinet von 10 bis 23 und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. Städtiſche Volksbücheret: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 18: Ausleihe 10.30 bis 12.30 Uhr. Leſeſaal 11 kis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Geöfſnet von 14 bis 17 Uhr. Jugendbücherei, R 7, 46: Ausleihe: 16 bis 20 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2. 9: Ausleihe ven 10 bis 43 und von 16 bis 19 Ubr Städtiſches Hallenbad, 0, 1: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr, Valmenhaus am Luiſenpark: Geofinet von.30 bis 17 Uhr, Tiervark im Käſertaler Wald am Karlſtern Bis Einbruch der Dunkelheit geöifnet. Flnghaſen: Täglich 10 bis 17 Uhr Runoflüge und Keuch⸗ duſtenſlüge. ——— Donnerstag, 16. Februar Allgemeine Körperſchule Oſſener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule. is bis 19 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. Betriebsſportkurſe: 18 00 bis 19.30 Uhr Peſtalosziſchule B(Kohlenkontor Weyhenmeyer). 18.30 biés 20.00 Uhr in der Schillerſchule(Rohr und Federhaff). 16.00 bis 18.00 Uhr TB⸗Platz Waldhof(Bopp u. Reuther). 18 bis 21 Uhr Dieſterwegſchule(Och. Lanz). 17.30 bis 19 Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule(Bad. Aſſekuxanz). 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B(Handwerkerwerkſchax 219) 19— 20.30 Uhr Schillerſchule A(Mohr 3 Federhaff), 19 bis 21 Ithr Schillerſchule B(Deutſche Aſbeſtwerke). 18.00 bis 20 Uhr Nebenius⸗Gewerbeſchule(Kleinbetriebe der Orts⸗ 19.00 bis 20.15 Uhr Sporthalle am 110er Weg(DAc Ortsgruppe Neu⸗Eichwald). Fröhl. Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: Feweils 90 bis 21.30 Uhr in der Humboldtſchule, Feudenheimſchulc und Wohlgelegenſchule. Betriebsſportkurſe; 16 bis 17.30 Uhr Uhlondſchulg (Herbſt⸗Felinal. 20 bis 21.30 Uhr Uhlandſchule(Kaufhaus i8 bis 19.90 Uhr Mäochenberufsſchule(Sie⸗ 17.80 bis 19.00 uhr Wohlgelegenſchule(Allgem. Ortskrankenkaſſe und Arbeitsamt. 20. bis 21.45 Uhr Sporthalle am 110er Weg(DAß Ortsgruppe Neu⸗Eichwald. Ski⸗Gymnaſtik Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, Eingana Otto⸗Beck⸗Straße. Kindergymnaſtik 18.00 bis 19.00 Uhr Humboldtſchule und 14.00 bis 15 U93 Feudenheimſchule. 18.00 bis 19.00 Uhr Sporthalle am 110er⸗ Weg(DAc Ortsgruppe eiten Oifene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 15 Uhr, 17 bis 18 Uhr 21 bis 22 und 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhef. Koſtenloſe ſportliche und ſportärztliche Beratangsſtelle: 16.30 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgemeinen Ortskrankenkoſſe. Haupteingang. Zimmer 121. mne Auskünſte durch den Berkehrs⸗Berein, Telelon 348 2t, auf die Sonſt iſt al⸗ „Das Holz als chemiſcher Rohſtoff“ turforſchung ſtellt ——— FF— ĩ· ⁵ð— —————— EEEEBB——Tb—XTX—————— Dienstag, 14. Februar 1929 —— der Neuen Mannheimer Zeituns HaxvopnLS- uο WIRTSCHATTS-ZRrrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 74 — Die deuischen Versandgeschäſie fur uls Sonderheſt 47 der Schriſten des Inſtituts * Konjunkturſorſchung erſcheint ſoeben eine um⸗ Agreiche Unterſuchung von Robert Nieſchlag über 8 ie Verſandgeſchäſte in Deutſchland“(Hanſeatiſche erlagsanſtalt.⸗G., Hamburg). Damit wird das * einigen Jahren veröffentlichte Sonderheft 39 die erſte Darſtellung über den deutſchen Ver⸗ andhandel— als dritte Auflage vollſtändig neu Larbeitet und weſentlich erweitert vorgelegt. Die erſandgeſchäſte— vor wenigen Jahren noch ein — bekanntes Glied des Einzelhandels— haben mmer mehr an Geltung gewonnen. Zahl der Betriebe und Umſätze: Obwohl die amtlichen Statiſtiken(3, B. die ge⸗ erbliche Betriebszählung) den Verſandhandel noch nicht geſondert ausweiſen, kann man ſich— dank er Organiſation der Wirtſchaft— nun ein eini⸗ germaßen zuverläſſiges Urteil über die Zahl der wärlandgeſchäfte und ihren Umſatz bilden. Gegen⸗ Dernc gibt es etwa 2700 Verſandgeſchäfte in eutſchland, die 1937 einen Umſatz von etwa 700 illionen Mark erzielt haben. Das ſind etwa v. H. des Einzelhandelsumſatzes. Bei dieſen ahlen ſind die Ve.ſandabteilungen der Laden⸗ geſchafte— teilweiſe ſehr bedeutende Betriebe— nicht einbezogen. ei Die 2700 Betriebe verteilen ſich allerdings auf ne überraſchende Fülle verſchtedener Branchen. ie neue Unterſuchung des Inſtituts für Koniunk⸗ gibt zum erſtenmal eine vollſtändige ulzählung der Handelszweige, in denen ſich der Serſandkaufmann betätigt, und der wichtigeren 5 knborte, an denen man die Betriebe zu ſuchen at. Es gibt kaum eine Branche, in der der Ver⸗ and nicht zu finden wäre. ——— die wichtigeren Gruppen des Verſandhandels 11 8 en für die Zeit ſeit 1931 eingehende Angaben r die Bewegung des Umſatzes, der Zahl der Sen⸗ ugen und die Höhe des Umſatzes je Sendung ge⸗ und zum Teil auch Vergleiche mit dem Laden⸗ Wicklnt gezogen. Es zeigt ſich dabei, daß die Ent⸗ di ng nicht gleichmäßig verlaufen iſt. So lagen —5 Umſätze der Butterverſandgeſchäfte 1997 noch 48 er dem Stand von 1933; die Kaffeeverſand⸗ —.— haben dagegen in dieſer Zeit einen Achtung 3 ietenden Aufſtieg erlebt.— Im Baumwollwaren⸗ rfand waren die Betriebe mit nur ſchriſtlichen Wetteboten noch vor wenigen Jahren wegen ihrer ttoewerbstraft eine beſonders gefürchtete Gruppe. demitauſe der Zeit haben ſich aber die Gegenſätze mildert. Zudem zeigt ſich, daß die Umſätze dieſer Kariebe nicht ſo ſtark geſtiegen ſind wie die des Fadenhandels. Setzt man 1933— 100, ſo lag der Werland auf Grund von Katalogen in Baumwoll⸗ 5* 1937 bei 118,4, der Ladenhandel mit Textilien 1 Bekleidung bei 147,3. Stärker öͤagegen war der mſatzanſtieg bei denjenigen Verſandgeſchäften der und Leinenbranche, die mit Vertretern deiten und vor allem das Geſchäft in Wäſche⸗ usſteuern pflegen. Die Werbung und die Werbekoſten: bersdie kommen die Verſandͤgeſchäfte an die Kunden „Wie muß die Werbung beſchaſfen ſein? Wie — 8 ſich die Werbekoſten? Dieſe Fragen ſind nicht * die Verſanoͤgeſchäfte ſelbſt von größter Be⸗ gelhängr ſie gehen auch jeden aufgeſchloſſenen Ein⸗ ſchli und Werbefachmann an und bewegen 0 leden, der an abſatzwirtſchaftlichen Fragen veſſiert iſt. Die Unterſuchung zeigt die einzel⸗ Kat idege zum Kunden: Anzeige, Wurſſendung, —3 Werbebrief auf der einen Seite und Ange⸗ geſe urch Vertreter auf oͤer anderen werden ein⸗ mitte jedoch nicht planlos. Die einzelnen Werbe⸗ haben verſchiedene Aufgaben, und jede. Ware angt eigene Methoden und Formen der Wer⸗ die- Der Vertreter hat— zumal in einer Zeit, 0 mit der menſchlichen Arbeitskraft ſparſam fülerben muß— ganz beſtimmte Funktionen zu er⸗ anitliche Angebot— alſo Anzeige. Proſpekt und alog— nicht ausreicht, um die Verbindung mit 1331 Kunden herzuſtellen. Waren während der Kriſe und und 1932 viele Arbeitskräfte in die Verteilung ein damit auch in den Beruf des Warenvertreters Uche drungen, ſo hat ſich inawiſchen wieder eine deut⸗ 11 e Arbeitsteilung gwiſchen ſchriſtlichem und münd⸗ dem Angebot vollzogen. Der Vertreter iſt auf ſonderen Gebieten tätig, z. B. beim Abſatz von eineßen Obiekten“(wie Haushaltmaſchinen), bei neu ſcikt. hrenden Waren u. ögl. Doch kann eine ge⸗ * kte ſchriftliche Werbung durch Anzeige, Werbe⸗ 11 ef und Proſpekt die Arbeit der Vertreter weſent⸗ lich erleichtern und ihren Erfolg ſteigern. —3 Werbekoſten bieten im Verſandhandel zwei⸗ Slers ſchwierigere Probleme als im Ladengeſchäft. —0 erdurch erklärt es ſich zum großen Teil auch, daß dief ex Sperranoröͤnung vom Mai 1937, die Anfang 4 s Jahres eine neue Form erhalten hat, ſo viele 650 loſe Gründungen von Geſchäften im Verſanbd⸗ Armbel zu verzeichnen waren. Gleichgültig ob durch woüsigen und Kataloge oder durch Vertreter ge⸗ 5 rben wird, die Werbekoſten— beſonders die Ko⸗ ent für die Werbung neuer Kunden— ſtellen ein itſcheidendes Problem für den Aufbau der Be⸗ kiebe dar. Die Narbung neuer Kunden erfordert Inveſtition größerer Mittel, und erſt nach Ueber⸗ keitouna der in der Regel großen Anlauſſchwierig⸗ — 95 zeigt es ſich, ob dieſer Einſatz gerechtfertigt * k. Auch in der Praxis ſetzt ſich daher mehr und —0 die Unterſcheldung der Werbekoſten nach„Neu⸗ — Altwerbung“ durch, je nachdem die Werbung 8 Kunden gewinnen will oder ſich an bereits ge⸗ onnene richtet. Nicht nur die Problematik der teſten iſt verſchieden, ſondern auch die Aufgaben, e dem Werbefachmann in dieſen beiden Fällen ge⸗ — ſind. Die Schriſt des Inſtituts für Konjunktur⸗ lich Hang behandelt dieſe Fragen beſonders ausführ⸗ — 5 22 verſchiedene Gruppen des Verſandhandels Serden die wichtigſten Werbemittel, Entwicklung, 8 e und Zuſammenſetzung der Werbekoſten angege⸗ gaf So ſind beiſpielsweiſe die Werbekoſten der aſfeeverſandgeſchäſte von 4,7 v. H. des Umſatzes im ahre 1936 auf 3,3 v. H. im Jahre 1937 zurück⸗ segangen. Die geſamten Koſten: So wichtig auch die Werbe⸗ zoſten für den Verſandhandel ſind, ſo iſt doch für iele Zwecke die Kenntnis der geſamten Koſten(alſo Er wird vor allem dort eingeſetzt, wo das Preußische Siaaisbank(Seehandlung) Größerer Umsaßb— Neue Auigaben— Weliere innere Siärkung Die Geſchäftstätigkeit der Staatsbank hat ſich auch im verfloſſenen Johre weiter vergrößert. Die Umſätze ſtiegen um rund 7,9 v. H. auf 39,46(i. V. 36,77) Mrd.. Gleich⸗ falls lag auch die Bilonzſumme im Durchſchnitt erheblich über der des Vorjahres, obwohl die durchlaufenden Kredite zurückgegangen ſind. Der Status wor während des Jahres⸗ verlaufs nach wie vor flüſſig. Die Liquiditätsziffer gemäß KW ß 16 Abſ. 1 und 2 betrug am Jahresende 74,09 gegen 69,24 Ende 1038; Ende September 1988 ergab ſich keine Be⸗ einträchtigung der Liquidität. Das Geldgeſchäft, gegenwärtig das wichtigſte Tätigkeits⸗ feld der Staatsbank, geſtaltete ſich während dem ganzen Jahr recht lebhoft. Der geſomte im Geldgeſchäft inveſtierte Betrag log im Tagesdurchſchnitt weſentlich über dem des Vorjahres. Die Befeſtigung am Geldmarkt ließ die aus⸗ Funktion der Staatsbank noch ſtärker in den ordergrund treten; die Staatsbank berichtet, doß ſehr ſchnell die Geſchäftsverbindung mit den Bankinſtituten der Oſtmark aufgenommen wurde, die von den Einrichtungen der Stagtsbank zur Geldbeſchaffung und Geldanlage in gleicher Weiſe wie die Kreditinſtitute im Altreich Gebrauch machen. An Stelle der ſeit dem 1. April nicht mehr aus⸗ gegebenen Sonderwechſel ſind in der Geldanlage die unver⸗ zinslichen Schatzanweiſungen ſtärker in den Vordergrund etreten. Die Staatsbank hat durch ihre Tätigkeit am Markt der Lieſerungsſchatzanweiſungen einen beſonderen Beitrag zur Finonzierung der öffentlichen Auſgaben ge⸗ leiſtet, und auch durch Hereinnahme von Blockwechſeln die Reichsbank unterſtützt. Die Staatsbank erwähnt, daß Hie Anlage in Solawechſeln nach wie vor hoch war, während Warenwechſel und Privatdiskonten nur in ſehr beſchränk⸗ tem Umſang zur Verfügung ſtanden. Von der Möglichkeit, vorübergehend verfügbare Gelder bet der Staatsbank be⸗ friſtet oder unbefriſtet anzulegen, haben die Kreditinſtitute im Jahr in erhöhtem Umfange Gebrauch ge⸗ macht. Die von der Stoatsbank der Induſtrie durch Vermitt⸗ lung von Bonken und Bankenkonſortien zur Verfügung geſtellten Kredite erfuhren im abgelaufenen Jahre eine be⸗ trächtliche Erhöhung. Wie in früheren Jahren wurden er⸗ hebliche Kredite zur Gewinnung deutſcher Rohſtoffe und ferner größere Kredite an den Getreide⸗ und Holzhandel ſowie zur Förderung der Landeskultur zur Verſügung ge⸗ ſtellt. Darüber hinaus hat ſich die Staatsbank in erheb⸗ lichem Umfange an neugebildeten Konſortien zur Gewäh⸗ rung von Krediten on die Wirtſchaft der Oſtmark und des Sudetenlandes beteiligt. Im Intereſſe der Bekämpfung ber Landflucht gewährte die Stgatsbank der Preußiſchen Landesrentenbank zur Finanzierung des Baues von Heuerlings⸗ und Werkwoh⸗ uungen und Eigenheimen der Landarbeiter größere Zwi⸗ ſchenkredite. Die endgültig Aufbringung dieſer Mittel ſoll durch Begebung von Landesrentenbriefen erſolgen. Es dürfte damit zu rechnen ſein, daß im laufenden Jahre ein großer Betrag von Landesrentenbriefen auf Grund der er⸗ teilten Genehmigung dem Markt zugeführt werden kann. Die Staatsbank wird hierbei Emiſſionsſtelle ſein. Der Umſchuldungsverband deutſcher Gemeinden, deſſen Geſchäfte von der Staatsbonk erledigt werden, ſtand im Zeichen weiterer Tilgung von umgeſchuldeten Forderungen. Neben der planmäßigen Tilgung von 89,7 Mill./ wur⸗ den außerplanmäßig 50,3 Mill.% getilgt. Insgeſamt waren Ende 10388 17 v. H. der urſprünglich umgeſchuldeten Beträge planmäßig und außerplanmäßig getilgt. Der Ein⸗ gang der Zahlungen der Gemeinden war nach wie vor gut. Der dͤurch Zahlung des Reichsfinanzminiſters zu Laſten der Anteile an den Ueberweiſungsſteuern zu deckende Rück⸗ ſtand bewegte ſich im Jahre 1937 zwiſchen 0,12 und 0,53 v.., im Jahre 1938 zwiſchen 0,03 und 0,16 v.., er iſt alſo unbedeutend. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung betragen die Einnahmen(in Mill.%) aus Zinſen 15,12(15,76). Dle von der Staatsbank errechnete Zinsſpanne belief ſich auf 0,84(i. V. 1,0t) v..; der Rückgang tſt wie i. V. im weſentlichen auf die Senkung der Aktiozinſen zurückzu⸗ führen. Die Einnahmen aus Proviſionen ſind mit 0,73 (0,78) ausgewieſen. Die Erträge aus Gemeinſchafts⸗ geſchäften, Beteiligungen und Deviſen beliefen ſich auf 1,18 (1,85). In dieſer Poſition ſehlen 1938 die Erträge aus Wertpapieren; angeſichts des geſtiegenen Beſtandes an eigenen Wertpapteren ſind dieſe zu Rückſtellungen ver⸗ wandt worden. Die Verwaltungseinnahmen und ſonſtigen Erträge ſtellen ſich auf 1,03(1,45). Die Verringerung iſt in der Hauptſache durch den diesjährigen Fortfall ein⸗ maliger außerordentlicher Erträge, die ins vergangene Jahr flelen, verurſacht worden. Unter Auſwand werden Verwaltungskoſten mit 5,96(5,81) ausgewieſen, Steuern und Abgaben mit 2,84(1,97), Abſchreibungen auf Grund⸗ ſtücke und Einrichtungen ſowie Beteiligungen mit 0,20 (0,13). In der Vorjahrsziffer ſind Abſchreibungen auf Beteiligungen nicht enthalten. Die Zuweiſung an die ſonſtigen Reſerven betragen 0,96(1,30). Der hiernach er⸗ zielte Reingewinn beläuft ſich auf 8,89(10,65); dazu kom⸗ men noch 0,30(0,65) Vortrag, ſo daß insgoſamt 8,69(11,30) zur Verfügung ſtehen. Der Rückgang des Reingewinns wird zum Teil auf Steigerung der Ausgaben, insbeſondere für Steuerleiſtungen, zum größeren Teil auf den Rück⸗ gang der Einnahmen zurückgeführt, der im weſentlichen durch erhöhte Reſerveſtellung ſowie durch den Ausfall ein⸗ maliger Einnahmen bedingt. Gemäß den Beſtimmungen des Staatshaushaltsgeſetzes werden 4,5(4,0) an die Ge⸗ neralſtaatskaſſe abgeführt. 4,0(5,0) werden dem Grund⸗ kapital zugeteilt(i. V. noch 20 den Rücklagen). Der Reſt von 0,19(0,30) wird vorgetragen. Das Grundkapital be⸗ trägt danach 65 Mill., die Reſerven 10 Mill., außerdem ſind eine Sonderreſerve von 3,5(4,3) ſowie Rückſtellungen von 4,9 6,1) vorhanden. Die hauptſächlichſten Zahlen des Hauptabſchluſſes ſind (in Mill.): Gläubiger 1013,41(934,53)— davon jeder⸗ seit fällige Gelder(ohne Noſtroverpflichtungen) 448,44 (404,11), feſte Gelder und Gelder auf Kündigung 567,26 (620,01)—, Liquiditätsreſerven der Sparkaſſen 15,88(22,51), durchlouſende Kredite 67,70(98,11), Bllanzſumme 1195,44 (1152,05); auf der Aktipſeite: Barreſerve 6,76(4,39), Wechſel 458,21(505,81), Schatzwechſel und unverzinsliche Schatz⸗ anweiſungen des Reichs und der Länder 344,04(222,76), eigene Wertpapiere 124,50(93,33)— darunter Anleihen und verzinsliche Schatzanweiſungen des Reichs und der Länder 102,17(75,76)—, Konſortiolbeteilieungen 0,24(0,24), kurzfriſtige Forderungen gegen Kreditinſtitute 51,33(90,58), Reports und Lombards 6,16(7,70), Schuldner 94,89(84,68), Beteiligungen 1,35(1,99), Grunoſtücke und Gebäude 3,57 (5,95). Eigene Ziehungen der Staatsbank woren am Jah⸗ resende nicht im Umlauf. Die Indoſſamentsverbindlichkei⸗ ten bezifferten ſich auf 36,58(28,14). —————————————.—— Werbung, Innenbetrieb, Verpackung, Steuern uſw.) von ebenſo großer Bedeutung. Wir erfahren, daß die Koſten der Butterverſandgeſchäfte 1987 15,6 b. H. des Umſatzes betrugen, bei den Kaffeeverſandgeſchäf⸗ ten machten ſie 17,7 v. H. aus, im Baumoolwaren⸗ Katalogverſand 20,1 v. H. und im Tuchverſandgeſchäft 84 w. H. Es iſt hier nicht möglich, alle Gruppen anzuführen.— Auch die Zuſammenhänge zwiſchen Umſatzbewegung und Koſtengeſtaltung werden auf⸗ gedeckt und der Einfluß der verſchiedenen Vertriebs⸗ ſormen(ſchriftliches oder mündliches Angebot) auf Koſtenhöhe und Koſtenentwicklung gezeigt. Es iſt leicht verſtändlich, daß ſich der Verſandhandel in die⸗ ſen Fragen vom Ladengeſchäft teilweiſe unterſcheidet. Die Arbeit leiſtet einen weſentlichen Beitrag zu der dem Handel geſtellten Rationaliſierungsaufgabe. Für den Verſandkaufmann, den Einzelhändler und den Werbefachmann wird die Schrift ein wichtiges bei der Löſung der aktuellen Fragen ſein. Aus dem Zutereſſenbereich der Bopp u. Reuther Gmbch, Mannheim. Bei der Treudlo f⸗Vamag Vereinigte Armaturen⸗ und Maſchinenſabriken Ach, Wien, wurden Dr. Fritz Reuther(Mannheim), Dir K218 Steitz(Mann⸗ heim) und Fabrikant Dir. Fritz Schaller(Nürnberg) zu Vorſtandsmitgliedern beſtellt. Dieſe Ergſſnzung der Ver⸗ waltung des Wiener Unternehmens iſt auf den Erwerb dex Mehrheit des 500 000 S betragenden Aktienkapitals Hie Armaturen⸗Geſellſchaft mbc(EBA6) in Mannheim zurückzuführen, in der ſechs Firmen der deutſchen Armaturen⸗Induſtrie unter Snorchſ der Bopp zu. Reuther Gmbc, Mannheim, zuſammengeſchloſſen ſie d. Zwei der Mitgliedsfirmen der Va6, die Bopp u. Reuther Gmbc, Mannheim und die der Klein, Schanzlin u. Becker Ac Frankenthal naheſtehende Amag⸗Hilpert Pegnitzhütte, Nürnberg, waren Alleinaktionäre der 99 Bereinigte Armaturen⸗ und Maſchinenfabriken A6 eſterreichiſche Hilpert⸗Reuther⸗Werke, Wien, die 1932 in Liquidation treten mußte. Mit bem Erwerb der Altlenmehrheit haben die beiden Firmen die RER aus der Vamag⸗ Zeit in Wien⸗Atgersdorf in die Geſellſchaft eingebracht und verlauft. Die Treudloff⸗Vamag hat ihre Fabrikations⸗ räume, die bisher in Wien ſelbſt lagen und räumlich und fabrikatoriſch ſehr beſchränkt waren, nach Wien⸗Atgersdorf verlegt. Das Hortige Werk wird moderniſiert und ſtark ausgebaut. Die Beſchäſtigung des Unternehmens iſt ſehr gut, die Belegſchaft von z. Z 400 Mann wird nach erſolg⸗ tem Ausbau des Werkes weiter verſtärkt werden. n Der Steuerkurs für Steuergutſcheine: 82,5 v. H. In einem Runderlaß führt der Reichsminiſter der Finanzen aus, daß der Durchſchnittslurs dex an die Geſellſchafter von Kapitalgeſellſchaften im Jahre 1938 aus dem Anleihe⸗ ſtock ausgeſchütteten Steuergutſcheine auf 82,5 v. H. ihres Nennwertes feſtgeſetzt wird. Danach ergibt ſich für die ſteuerliche Behandlung der Ausſchüttungen aus dem An⸗ leiheſtock das Folgende: Es iſt regelmäßig davon auszu⸗ gehen, daß die Kapitalertragſteuer im Betrag von einem Neuntel der bei der Aufteilung des Anleiheſtocks den Ge⸗ ſellſchaftern zufließenden Beträge an das Finanzamt ab⸗ geführt worden iſt. Bei der Veranlagung ſind zur Ermitt⸗ lung der Einkünſte der Wert der an den Steneryflichtigen ausgeſchütteten Steuergutſcheine mit 82,5 p. H. des Nenn⸗ betrages, die an ihn bar ausgeſchütteten Beträge und ein Neuntel des Werts der Steuergutſcheine und der Bar⸗ beträge anzuſetzen. Auf die Stenerſchuld iſt als einbehaltene Kaypttalertragſteuer ein Neuntel des Wertes der aus dem Anleiheſtock ausgeſchütteten Stenergutſcheine und Bar⸗ beträge anzurechnen. Sind die Stenergytſchelne in einem Betrieß angefallen, deſſen Gewinn durn Nermögensveraleich zu ermitteln iſt. ſo iſt ein Neuntel des Wertes der Steuer⸗ autſcheine und der ausbeſchütteten Barbeträge dem Gewinn außerhalb der Bilanz hinzuzuſetzen. Auch in dieſem Fall iſt das Neuntel unter Zugrundeſegung eines Durchſcnitts⸗ kurſes der Stenerautſcheine von 82,5 v. H. ihres Nenn⸗ betroges zu errechnen. Waren uncd Mörkte Rotterdamer Getreiden-tierungen vom 19. Febr. (Eia. Dr.] Weizen lin Kel per 100 Kile rer Mör! 3,47: Rai 3,75 B; Juli 9,07½; Sept. 405 G; Mais(in Hel. per Leſt von 2000 Kilo) per März 88,50; Mai 87 Br.; Juli, 86 Br.; Seyt. 800 Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Febr.(Eig. Dr). Febr. 460; März 460; April 467; Mai 465; Duni 460; Juli 455; Auguſt 452, Sept. 448; Okt. 445; Nov. 445, Dez. 447; Jan.(40) 447; Febr. 448; März 450, Mai 454, Juli 453; Okt. 453; Tendenz ſtetig. ELeinölnotierungen vom 13. Febr.(Eig. Dr.) London: Leinſ. Pl. per Febr. 1076: Leinſ. Klk. per Febr. 1291; Bom⸗ kay per Febr. 13; Leinſagtöl loko 25,00, dio. per Febr. 24; Baumwoll⸗Oel äg. 17,6; Baumwoll⸗S. täg. per Febr. 6963 „Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr. 27 Milchſchweine, 41 Läuſer. Preiſe: Milchſchweine 22—28 /, Läufer 8 bis 45„. Marktverlauf mittel. Der Londoner Goldpreis beirug am 13. Februar für eine Unze Feingold 148 ſh. 4½ ꝰ gleich 86,6510 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,2444 pence gleich 2,78589 l. * Die Ergebniſſe der Oelgewinnung aus Traubenkernen. Die im Herbſt 1937 erſtamals durchgeführten Großver⸗ ſuche der Trauenkernölgewinnung hatten ein überaus be⸗ friedigendes Ergebnis. In Rheinheſſen»* im Rheingau erbrachten dieſe erſte Verſuche 40 000 Liter vorzügliches Speiſeöl. Weitere Verſuche in den genannten Gebieten hatten das Ergebnis„daß on 18 Entkernungsſtellen 22 000 Dz. naſſe Kerner geſammelt wurden. Die Ausbeute an Oel betrug 5 bis 10 v. H. Der Herbſt des Jahres 1938, mit ſei⸗ nem doch beträchtlichen Ausfall infolge der Frühjahrsfröſte, wird erſtmols genauere Erfahrungen über die Trauben⸗ kernölgewinnung bringen. Solange die Zahlen aber noch nicht genan feſtſtehen, müſſen die Zahlen der voraus⸗ gegangenen Verſuche dienen, um bei dieſem Problem die Mitarbeit der Winzergenoſſenſchaften, bei denen in der Hauptſache die Entternungsmaſchinen aufgeſtellt ſind, beur⸗ teilen zu können. Es wurde berechnet, doß bei einer Durch⸗ ſchnittsernte von 2,5 Mill. Hl. Moſt nach entſprechender Be⸗ arbeitung der Traubenkerne durch Vortrockner und über die Oelbereitung etwa 500 To. Speiſeöl von beſonderer Güte und außerdem 3400 To. Schrotrückſtände für die Bei⸗ miſchung zum Biehkraſtfutter hergeſtellt werden können. Der Weinbau— und in ihm in hervorragender Weiſe die Winzergenogenſchaft— wird alſo künftig im Sinne des zweiten Vierjahresplanes dabei mitwirken können, die Lücken bei der Eiweiß⸗ und Fettverſorgung ſchließen zu helfen. Außerdem hebt die Verwertung der Traubentreſter eine Unkoſtenquelle für den Winzer auf. Für den Dop⸗ pelzentner Rebſamen erhalten die Anlieferer der Treſter 1 von der Entkernungsſtelle ausbezahlt, während die Oelfabrik 3,98“ für den Dz. Kerne vergütet. * Reges Intereſſe für Kamerun⸗Tabak. Die Beſichtigung der Kamerun⸗Tabale von der Pflanzung Barſchenga, die am kommenden Mittwoch, 15. Februar, in der Bremer Börſe zur Einſchreibung gelangen werden, hat begonnen. Es handelt ſich um eine Partie von insgeſamt 1401 Ballen. Die Tabake werden wie im vorigen Jahr auf das Wert⸗ kontingent nicht angerechnet und ſeitens des Handels ſo aufgeteilt, daß Gelegenheit gegeben iſt, dibſe Tabake in möglichſt viele Kanäle der verarbeitenden Induſtrie zu leiten. Der am erſten Beſichtigungsta; zu verzeichne de rege Beſuch der Proberäume zeugte von dem ſtarken Inter⸗ eſſe, dem dieſe Tabake in den Kreiſen des Handels und der Induſtrie begegnen. Für Montag und Dienstag wer⸗ den noch Hunberte von Käufern aus ganz Deutſchland erwartet. * Lubwigshaſener Wirtſchaftszahlen. Nach den Er⸗ hebungen des Statiſtiſchen Amts der Stadt Ludwigshafen⸗ a. Rh. betrugen im Dezember 1938 bet der Städtiſchen und Bezirksſparkaſſe die Einzahlungen 1247 972(im Vor⸗ monat 1 271 137), die Auszahlungen 959 858(764 6365 /, ſo daß ſich am Monatsende ein Sparguthabenbeſtand von 35,878(35,591) Mill. ergab.— Auf dem Gebiete des Wohnungsbanes wurden im Berichtsmonat 28 Banaufträge für 142 Wohnungen(im Vormonat 17 bzw. 53) geſtellt, zehn Baugenehmiagungen über 32 Wohnungen(12 baw. 35). erteilt, ferner 93 Baubeginne mit 73 Wohnungen(12 baw. 24) und 17 Banvollendungen mit 26 Wohnungen(16 bzw. 63) gemeldet. Ende Dezember 1938 waren in Groß⸗Ludwigs⸗ hafen 40 351(40 317) Wohyyngen vorhanden.— Huyotheken⸗ Einträge erfoſaten in Hihe von 1974800(591 7000 J, Hypotheken⸗Löſchungen in Höhe von 561 100(274 160). Frachienmarki Dufsburo-Nuhrort An der heutigen Börſe war das Geſchäft ſehr ſtill. Von einem kleineren Schiff abgeſehen, wurde für bergwärts wichts eingeteiſt. Durch die tiefere Abladung ſchwöchten die Frachten um 10 je Tonne ab und wurden mit.50/ ab Ruhrort und.70/ ab Kanal Baſis Mannheim feſtgeſetzt. Die Talfrecht blieb mit.10%/ bzw..80“ nech Rotterdam und.45 bzw..65 nach Antwerven⸗Gent unverändert notdert. Der Beracchſeyytohn wurde mit 110/ Pzw..20% ah Wainz und 120 b⸗w. 130„/ nach Mannheim notiert. Der Talſchlepplohn beträgt immer noch 12 3 für größere beladene Kähne aß Ruhrort nach Rotterbam. Rhein-Mainische Abendbörse Uneinheiilich Fraukfurt, 13. Februar. Die Abendbörſe gab das gleiche farbloſe Bild wie die Mittagsbörſe ab. Wiederum kamen nur für eine be⸗ ſchräntte Anzahl von Werten Notierungen zuſtande. Die Haltung war uneinheitlich, die Veränderungen nach beiden Seiten hin unbedeutend. Am Montaumarkt Stahlverein 110,50(—), Mannesmann 11156(— 38), Hoeſch 109 (—*), unv. Rheinſtahl 187,75, Laura 146, Buderus 107 (plus ½6), D. Erdöl 127,75(plus). Unter den Chemie⸗ aktien hörte man Jch Farben 151,50(—), uny. Scheide⸗ anſtalt 209,50. Von Elektropapieren Geffürel 140,50 (plus), unv. Licht u. Kraft 132. Ohne Veränderungen Reichsbank 181, Deutſche 118,50, Dresdner Bank 1117, Commerzbank 119/6. Im übrigen Mansfeld 133(plus 55), Weſtd. Kaufhof 106,50(plus), Lindes Eismaſch. 170 (plus 26), unv. Nolerwerke 107,75, Dt. Linoleum 156,50, Rheinmetall 133,50, MAN 144,50, Moenus 125, Hartmann und Braun 194, Hobzmann 149. Am Renteumarkt Reichsbahnvorzüge 123(— 60 * Holländiſche Ford⸗Geſellſchaft.— Wieder 20 v. H. Dividende. In der am 10. d. M. abgehaltenen Verſamm⸗ lung des Verwaltungsrates der Rederlandſche Fovd Auto⸗ mobiel Fabrieken wurde beſchloſſen, der kommenden die Ausſchüttung einer Schlußdividende von 14 v. H.(unn.) vorzuſhlagen. Mit der bereits im Dezember ausgezahlten Zwiſchendividende von 6 v. H. beträgt alſo die Geſamt⸗ dividende unverändert 20 v. H. Geid- und Devisenmarki Paris, 13. Februar.(Schluß amtlich London 176.96 Belgien 637.12 Oslo 887.78 Neuyor!l 3776,50 Schweiz 855,75 Stockholm 913.25 Berlin 1516.50 Kopenhagen 791,50 Syanien* Italien 1 108,75 Holland 2025,75 Warſchau 713,.— Melalle Hamborger metallnolierunnen vom 13. Jebruar Banca- u. ri Ruvier kraltsſinn Brieiſ GeldſBrieiſGeld ſHüttenrohznk w. 100 K9 17, 17. Januar. Feinſuber(RMper K9). 40,30/3½9 Februat 652 50052.5/278.0275,0 Feingold(RMpet 9.84/ 279 Mürz 52.5052.50275,00275,0 Att⸗Biatin(Asfäle) April 52.50ʃ52.50275.00275.0 Circapr. RM per g 2,30 2,40 Mai 52.5052,50275.0275,0 Techn reines Plätin Juni 52,5052.5 275.00275.0 Detailpr(Rverg 3,54 Juli 52,0/52,5275,00275,.0 Auguſt—„l Locbf Abi Septembeii. IIAntimon Regules chineſ. Oktober(T per to)) 43.—43.— Nopembei D.„. Aueckſilber(Sper Flaſchen 70,50 Dezember..... I.... I Wolframerz chineſ“ in h 157,— Wetter⸗ SAussidn Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 14. Februar: Die Zufuhr kälterer Luftmaſſen hat zu einer Beruhigung der Wetterlage auf dem Feſtland geführt, wobei es zut Aufheiterung und in der Nacht zum Dienstag wieder zu leichten Fröſten kam. Da aber über den Britiſchen Inſeln und der Nordſee noch immerreine lebhafte Weſtſtrömung beſteht, in der kleinere Störungen vom Atlantik heranziehen, iſt länger an⸗ Beſtändigke it nicht wahrſchein⸗ 110. Vorausſage für Mittwoch, 15. Fehruar Zunächſt noch meiſt heiter, noch im Laufe des Tages zunehmende Bewölkung, nachts Froſt, Tagestemperaturen über Null, nordweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Februar + 8,4 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 14. Februar— 0,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 0,1 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb“8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,2 Millimeter — 0,2 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Mbein-Reo, 10, 11. 12 1. 14 Rhein ⸗Megeiſit. 12 1³ 14. Rheinſelden.721,811.811,50 1 88 l Kaub.80,J,74190293 Ureiſach..40/1601.01 1,551,53] Köln.721,781872,01 Kehl—11.301817188 Keckar⸗Begeit. Dlaxau.30 3,303.34 3,403.33——— Mannbeim 2 1 265 250.50/2.58 Mannheim 2,30/.5070.00 Schneebericht Taunus, Rhöhn, Vogelsberg, Speſſart, Odenwald, Pfäl⸗ zer Bergland, Eifel, Weſterwald, Sauerland, Heſſiſches Bergland und Waldeckſches Upland teine Schneeſportmög⸗ lichteiten. Sch warzwald: Feldberg: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 70 em. 25 cm Pulverſchnee, Sti und Rodel ſehr gut. Schauinsland: bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe em, 15 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sei und Rodel gut. Bärental⸗Altglashütten⸗Falkau: Schnerſall, +. 4 Grad, Schneehöhe W em, 15 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sli und Rodel gut. Hinterzarten⸗Titiſee: ſtark bewölkt,— 6 Grad, Schnee⸗ höhe 15 em, 10 em Neuſchnee. Pulverſchnee, Sti und Rodel nur ſtellenweiſe. 8 Schönwald⸗Schonach: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 7 em, Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport nur ſtellenweiſe. Hornisgrinde: bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe 30 em, Pulverſchnee, Sti und Rodel gut. Ruheſtein⸗Hundseck: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 29 em, 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sti und Rodel gut. Sand⸗Bühlerhöhe: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 10 em, 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, kein Spor⸗. Dobel⸗Herrenalh: Nebel,— 3 Grad, Schneehöhe 6 cm⸗ Neuſchnee, Pulverſchnee. kein Sport. Bayeriſche Alpen Sberſtborf: bewölkt, + 6 Grad, Schneehöhe b em, ver⸗ harſcht, Ski müßig, Rodel gut. Hindelang: heiter,. 3 Grad, Schneehöhe 19 em, ver⸗ harſcht, Sli und Redel ſehr gut. Garmiſch⸗Partenkirchen: bewölkt, +. 1 Grad, Schnee⸗ decke durchbrochen, Ski und Rodel nur ſtellenweiſe. Wank: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 55˙cm, verharſcht, Saͤi mäßig. Predigtſtuhl: bewölkt,— 1 Grad, vereiſt, Sti mäßig. Oeſterreſchiſche Alpen: St. Chriſteph: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 140 cm, Pulverſchnee, Ski und Resel ſehr gut. St. Anton⸗Arlberg: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 40 em, Firnſchnee, Ski und Rodel ſehr gut Seeſeld: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 30 em, Firn⸗ ſchnee, Sii mäßig, Rodel gut. Iunsbruck- Haſclekar; bedeckt.— 4 Grad, Schneehshe 55 em, Firnſchnee, nur Ski mäßig. Bae Wald rber⸗Brennes: Schneeregen, 0 Grad, Schueehöhe 22 em, 2 em Neuſchnee, Pappſchnee, Ski und Rodel mäßig⸗ Schneehöhe 60 em, ————— —— ———— ——— ———— Fasnachtsfeier vor 350 Jahren: Eu esenluat/ιαςt clen Liesenweck Von R. Th. Graf von Schlieben Wenn man die Chroniken aus früheren Jahr⸗ hunderten durchblättert, ſindet man eine Feſtfreudig⸗ keit, die uns zeigt, daß unſere Vorfahren es ver⸗ ſtanden, fröhliche und oft höchſt originelle Feſte zu veranſtalten. Beſonders um Fasnacht gab es viel an öffent⸗ lichen Umzügen, bei denen ſich ſpeziell die Zünfte hervortaten. Das Amüſanteſte auf dieſem Gebiete hat die„Fleiſchhauer⸗Innung“ in Königsberg vor 350 Jahren geleiſtet. Es iſt wirklich hoch⸗ intereſſant, einen Rückblick auf jene Veranſtaltung zu tun, die damals zu Fasnacht ſtattfand. Und es uns ermöglicht, einen Maßſtab für die kulinariſchen Genüſſe der„guten alten Zeit“ zu finden. 5 Durch die Straßen der uralten Pregelſtadt, die feſtlich geſchmückt und von einer fröhlichen, ſchauluſti⸗ gen Menge erfüllt waren, bewegte ſich ein ſeltſamer, appetitanregender Zug. Da trugen 91„Fleiſchhauer⸗ knechte“ eine 596 Ellen lange Bratwurſt. 434 Pfund wog dieſe ſtaatliche Wurſt, zu der unter anderem auch 36 Schinken mitverarbeitet wurden. Die„Fleiſchhauerknechte“ waren nicht nur ſehr ſauber und ordentlich angezogen, ſondern tru⸗ gen überdies noch, höchſt feierlich, über der Kleidung ein ſchneeweißes Hemd. Der an der Spitze des Zu⸗ ges Marſchiedende hatte den Anfang der Wurſt, ver⸗ mutlich um ihr erſt einmal vor allen Dingen irgend⸗ einen feſten Halt zu geben, mehrmals um den Hals goſchlungen, wobei ein längeres Stück herabhing. Die nachſolgenden 89 Geſellen trugen das Wunder⸗ werk auf der Schulter, wobei ſie in gleichen Abſtän⸗ den hintereinander nach den Klängen feſtlicher Muſik „in gleichem Schritt und Tritt“ marſchierten. Der letzte— 91.— Mann in dem Zuge, trug dann wie⸗ derum wie der erſte das zweite Ende der Wurſt mehrmals um den Hals geſchlungen, wobei ebenfalls ein Stück herabhing. Ueberall, wo der Zug vorbeikam, wurde er von der herbeigeſtrömten Menge jubelnd begrüßt. Und die Fleiſchhauer⸗Innung hatte gewiß allen Grund, mit Stolz auf den Erfolg ihrer feſtlichen Veranſtal⸗ tung zu blicken, die in einem ſolennen Mahl mit dem dazugehörigen fröhlichen Umtrunk ihren glänzenden Abſchluß fand. Hoffen wir, daß dazu noch mehr Gäſte geladen wurden, denn für die 91 Träger wären wohl am Ende die 596 Ellen Bratwurſt doch etwas reichlich geweſen, ſelbſt wenn man mit dem geſegneten Appe⸗ tit früherer Zeiten rechnet. Alſo geſchehen vor 350 Jahren zur Freude und Erbauung von ganz Königsberg in Oſtpreußen. Wieviel dieſes Wunderwerk von Wurſt die Fleiſchhauer⸗Innung gekoſtet hat, iſt uns leider nicht überliefert. Aber man kann ſich einen ungefähren Begriff von dem Werte machen, wenn man einen anderen Bericht damit vergleicht, den uns eine alte Chronik übermittelt, in der es folgendermaßen heißt: „Im Jahre 1601 haben die Fleiſchhauer allhier tzu Königsberg) eine 1005 Ellen lange Wurſt durch die Stadt nach dem Schloſſe getragen und Ihro fürſtl. Gnaden davon etliche Ellen verehrt, weil ſie innerhalb von 18 Jahren keine gemacht haben. Sie ſind mit Trommeln und Pfeifen aufgezogen, voran ein Führer, wohl ausgeputzet mit Binden und Federn, mit fliegender, weiß und grüner Fahne. Dieſem ſind gefolget 103 Fleiſchhauerknechte und haben die Wurſt getragen. Auf beiden Seiten ſind welche hergegangen, welche die Wurſt in acht nahmen, daß dieſelbe nicht Schaden litt. Im Schloſſe haben ſie Ihro fürſtl. Gnaden 130 Ellen von ſelbiger Wurſt verehret. Die ganze Wurſt aber hat ſtörungen gewogen 22 Steine 5 Pfund, macht 885 Pfund; hat gekoſtet in allen 412 Thaler(der Thaler zu 36 g. Gr. gerechnet) 16 Gr. 3 Pf.—“ Zu dieſer Rieſenſchlange von Bratwurſt wurden unter anderem auch 81Schinken und 18½ Pfund Pfeffer verwendet. Zu dem üblichen Gaſtmahl war diesmal die ganze Bäcker⸗Innung geladen. Der Ruhm der Fleiſcher⸗Innung ließ die Bäcker nicht ſchlafen. Es wurden nun aus 12 Scheffeln Weizenmehl 8 große Striezel, jeder 5 Ellen lang, und 6 ungeheurliche Bre⸗ zehn gebacken, die gleichfalls mit Muſik in der Stadt umhergetragen und dann bei einer ſolennen Feſtlich⸗ keit verzehrt wurden, wozu„vice-versa“ die Fleiſcher⸗ Innung geladen war. Man ſieht daraus, wie fröhlich man damals Feſte zu feiern verſtand, und wie gut der Appetit jener Generation geweſen ſein muß. Wunder der Chirurgie Hirnoperationen gehören zu den Großtaten der Me⸗ dizin Gehirntumor mit Motorſanger entfernt Neuyork im Februar. Der berühmte amerikaniſche Gehirnchirurge Har⸗ vey Cuſhing, ein Arzt, deſſen bahnbrechende Tä⸗ tigkeit auch in Deutſchland, das heute in der Hirn⸗ chirurgie an führender Stelle ſteht, allerhöchſte Aner⸗ kennung findet, hat unlängſt ſeinen 70. Geburtstag gefeiert. Profeſſor Cuſhing lebt heute im Ruheſtand. Aber er, der einer der erſten Hirnchirurgen der Welt war, hat während ſeiner ärztlichen Praxis nicht weniger als 2200 Gehirnoperationen durchgeführt und damit eines, der jüngſten und ſchwierigſten Gebiete der ärztlichen Wiſſenſchaft zum Wohle der leidenden Menſchheit erſchloſſen. Um die Jahrhundertwende führte eine Hirnge⸗ ſchwulſt noch zum ſicheren Tode. Das Wunder der Hirnoperation hat es zuwege gebracht, daß Hirnge⸗ ſchwülſte und Hirnabzeſſe heilbar wurden, und daß heute nahezu 95 Prozent aller derartigen operativen Eingriffe, wenn ſie rechtzeitig vorgenommen werden, erfolgreich verlaufen. Cuſhing war es, der als erſter den gefährlichen Hirntumor, der häufig zu Seh⸗ und Lähmungserſcheinungen führt, mit einem Motorſauger aus dem Gehirn entfernte, nach⸗ dem er nach vorausgegangener örtlicher Betäubung des Patienten einen Knochenlappen aufklappte und das Gewebe elektriſch aufſchnitt. Nach Entfernung der Geſchwulſt wurde der Knochenlappen wieder zu⸗ rückgeklappt und die Wunde vernäht. Der Eingriff gab dem Patienten faſt ſtets das Sehvermögen zu⸗ rück und befreite ihn auch von den Lähmungserſchei⸗ nungen. 85 5 Während dieſes ganzen Eingriffes bleibt heute der Patient ſtets bei vollem Bewußtſein und iſt in der Lage, mit dem Chirurgen zu ſprechen, der lediglich eine örtliche Betäubung der Kopfſchwarte vornimmt. Bei der ganzen Arbeit fließt, wenn ſie von Meiſterhand ausgeführt wird, kaum ein Trop⸗ ſen Blut. Nach Beendigung der Operation legt der Chirurg die Gehirnlappen ſo zurecht, wie er ſie haben will. Die Stirnlampe, mit der der Operateur ausgerüſtet iſt, bewahrt das freigelegte menſchliche Gehirn vor Abkühlung und jede Hirnfläche, die wäh⸗ rend des chirurgiſchen Eingriffes nicht geſehen zu werden braucht, wird durch Watte bedeckt. Während der Operation beobachtet eine Aſſiſtenzſchweſter den Blutdruckapparat und regiſtriert deſſen jeweilige Meſſungen. Den elektriſchen Schneideapparat, der BILDER VONHTAGE Drei Eisköniginnen in Prag Von links nach rechts: Megan Taylor, Daphne Walker, Cecilia Colledge, die bei den Weltmei⸗ ſterſchaften im Eiskunſtlaufen allerdings wegen einer Sehnenzerrung abſagen mußte. ———————— (Schirner, Zander⸗M.) Inder bewirten Londoner Arbeitsloſe Die Begriffe ſcheinen ſich verkehrt zu haben, wenn man dieſe engliſchen Arbeitsloſen mit ihrem Proteſtphakat ſieht, als ſie in einem in diſchen Reſtaurant in London zu Gaſt waren. Sie hatten auch hier erſt einen Liegeſtreik verſucht, wurden aber dann nicht von der Polizei hinaus⸗ geworfen, ſondern von den Indern eingeladen. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ————————— 72 P das Gewebe aufſchneidet und das Gehirn freilegt, bedient ein erſahrener Spezialtechniker. Als Cuſhing anläßlich ſeiner letzten Hirnopera⸗ tion, die er im Jahre 1934 vornahm, mit Glückwün⸗ ſchen aus aller Welt überhäuft wurde, da es ihm ge⸗ lungen war, einen beſonders komplizierten Fall zu meiſtern, ſagte er zu ſeinen Studenten:„Im Jahre 1904 hätte man einen Eingriff, wie Sie ihn eben zn ſehen Gelegenheit hatten, als ein Wunder bezeichnet. Warten Sie weitere 30 Jahre ab, und Sie werden es erleben, daß unſere jetzigen chirurgt⸗ ſchen Eingriffe unſeren Nachfolgern ebenſo roh vor⸗ kommen, wie uns heute die Operationen vor 30 Jah⸗ ren roh erſcheinen.“ Geſtorbene Muſik Von Philipp Gottfried Maler Ihr liebt ſie gewiß, die Lieder der wandernden Trompeter, die Weiſen, die in den kleinen Orgeln ſchlummern. Niemand ſingt ſie mehr. Sie ſind aus der Mode gekommen, ſind, wenn man es recht bedenkt, lange ſchon und gründlich verſtorben und können eigentlich nur von Kindern noch ernſt genommen werden. Mauchmal bleiben ihre Inſtrumente ſo lange aus, daß man glaubt, ſie ſchämten ſich wiederzukom⸗ men. Plötzlich aber ſind ſie wieder da, wenn wir au einem ſchönen Herbſtmorgen zum erſtenmal den Winter ahnen, oder wenn ſich im Frühling die Erde nerjüngt. Welch eine wunderliche Zählebigkeit müſ⸗ ſen dieſe Orgeln und Trompeten ſamt ihren treuher⸗ gigen Weiſen beſitzen, daß ſie vor den zeitgemäßen Formen muſikaliſcher Vermittlung nicht längſt end⸗ gültig die Flucht ergriffen haben! Glaubt ihr, es ſei ſchnöde Gewinnſucht, daß ſie immer wieder auſ⸗ erſtehen? Oder liegt es an der Trägheit deſſen was nun einmal da iſt, daß ſie ſtets wiederkehren? Nein, ſie müſſen ſich wohl für unentbehrlich halten im Ge⸗ triebe der Welt und ihren ſtets erneuten Lebensmut dem Glauben entnehmen, wir hätten ein unein⸗ geſtandenes Verlangen nach dieſen Liedern. Sie ſind, wie geſagt, längſt nicht mehr wahr, die Strophen von Mariechen, das weinend im Garten ſaß, das Lied von meinem Herzen, das einem Bienenhaus gleicht. Sie ſind wie ſo vieles um die Jahrhundertwende geſtorben und beſitzen nur noch eine geſpenſterhafte Art, dazuſein. Und darum ziehen ſie auch bloß noch in dieſen einſamen Inſtru⸗ menten durchs Land, die gleichſam von Angeſtellten der Ewigkeit bedient werden. Ein paar Räder alſo, ein ſingender Kaſten aus Gold und Samt mit einem Aefſchen darauf— und ſo etwas erwartet Verſtändnis von uns und ein ge⸗ neigtes Ohr und zuletzt einen Griff in die Börſe. Und hat, wie geſagt, ein Repertoir in ſeinem In⸗ nern, das unſere Großväter gewiß ergrifſen hat, ein treuherzig⸗ſentimentales, ein arabeskenreiches Reper⸗ toir. Hört, jetzt iſt es das Lied vom Elterngrab!— ein überholtes Repertoire—„Still ruht der See, die Vöglein ſchlafen, es flüſtert leis—“ ein ſehr verſtor⸗ benes Repertoir—„Waldeslu--uſt, Waldes⸗ lu—-uſt, o wie einſam ſchlägt die Bruſt“— aber ein Repertoir, das uns wider Willen zum Lauſchen zwingt und in dem ſchließlich und auf jeden Fall das unvermeidliche, überflüſſige aber ſehr zutreffend! Verslein zu finden iſt. „Und was das arme Herz auch ſinnt und dichtet, Zum chluſſe kommt das Auseinandergehn.“ Ach, wir haben nicht mehr die Stimmen, ſo törichte Wahrheiten zu ſingen, haben weder die Ge⸗ duld noch die Naivität, die nötig wäre, ſich auf all dieſe Touren und Figuren einzulaſſen, welche für ſolche Verslein vorgeſehen ſind. Wir ſind vernünf⸗ tiger und rentabler geworden als dieſen Liedern möglich iſt und viel zu kurz angebunden, uns in Melodien zu ergehen, die niemals aufhören wollen. Doch ſagt, zuckt es euch nicht in der Hand, wenn die Trompete Triller und Kadenzen um rührende Ge⸗ ſchichten bläſt? Laßt ihr nicht alles, was wichtig iſt, ———— Carl Orff: Der Mond“ Uraufführung der Bayeriſchen Staatsoper München, im Februar. Mit der erfolgreichen Erſtaufführung von M. Muſſorgſkys komiſcher Oper„Der Jahrmarkt von Sorotſchintzi, einem viel zu wenig be⸗ kannten dreiaktigen Werk von heiterſtem Einfalls⸗ reichtum und volkstümlich farbiger Melodik, verband die Bayeriſche Staatsoper die Uraufführung von einer neuen Arbeit Carl Orffs:„Der Mond“. Das Textbuch dieſes einaktigen Werkes, das bezeich⸗ nender Weiſe ohne Untertitel auftritt und ſo über ſeinen Gattungscharakter keinerlei Ausſage macht, geht auf das von den Brüdern Grimm aufgezeichnete Märchen„Der Mond“ zurück, darin berichtet wird, wie vier junge Burſchen von einer Wanderung in ihr dunkles Land eine leuchtende Kugel mitbringen, dieſe an einem Eichbaum aufhängen und bis an ihr Lebensende gegen Entgelt mit Brennſtoff verſehen; wie dann beim Sterben jeder von ihnen nach ſeinem Mondviertel verlangt; wie ſie ſpäter im Reich der Toten die vier Viertel wieder zuſammenſetzen, ſo daß alle Toten durch das ungewohnte Licht aus ihrem Schlaf erwachen und in die früheren Leidenſchaften zurückfallen; und wie endlich der alte Petrus nach dem Rechten ſieht, die Toten wieder zur Ruhe bringt und den Mond am Himmel aufhängt. ſtehn und liegen, um ans Fenſter zu treten und den Mann zu belohnen, der den Mut hat, nicht nach Generationen zu fragen mit ſeinem Repertoir? Ihr braucht euch nicht zu ſchämen, braucht nicht großartig zu tun. Ihr könnt es ruhig ſagen, daß ihr einen Groſchen für den wandernden Trompeter habt. Wenn es nämlich nicht ſo wäre, ſo käme er beſtimmt nicht mehr wieder. Denn dann begriffe er wohl oder übel, daß ſeine Stunde geſchlagen hätte und daß er ſein wehmütiges Inſtrument ins Raritäten⸗ kabinett zu ſtellen hätte neben die Orgel, die ſamten und golden auf Rädern durch die Jahrhunderte fuhr. Sie werden alſo doch eine Art Ewigkeitswert beſitzen, dieſe anſcheinend verſtorbenen Lieder, die eben wiederkehren, ſamt ihren unzeitgemäßen In⸗ ſtrumenten, die den Fortſchritt verſchlafen haben und die eigentlich, wie man meinen ſollte, nur von Kin⸗ dern noch ernſt genommen werden können. Es wäre möglich geweſen, dieſe Fabel zu einer wirklichen Märchenoper auszugeſtalten; es wäre weiterhin möglich geweſen, ſie von der Muſik her zu vertieſen und ſie ins Sinnbildliche, ins Mythiſche vorzutreiben. Orff indeſſen hat ſie von ihrer heite⸗ ren Seite her genommen und ein Bühnenwerk dar⸗ aus gemacht, das— unverkennbar von Eigenart— einem Singſpiel am nächſten kommt. Die Muſik iſt meiſtens nicht mehr als eine launige Untermalung; eine Untermalung allerdings, die— vor allem in der erſten Hälfte des Spieles— durch eine witzige, ja, geiſtreiche Munterkeit ergötzt und in ihrer ein⸗ fältig friſchen Rhythmik faſt darüber hinwegtäuſcht, daß ihre Einfachheit mehr bewußt als urſprünglich iſt und ein wenig ins Literariſche zielt. Wieviel mehr Orff mit dem Kopf als mit dem Herzen ar⸗ beitet, geht nicht zuletzt daraus hervor, daß ihm übermütig groteske Partien wie der Monddiebſtahl u. a. auf ſeine Art köſtlich gelungen ſind; daß aber die Stellen, die erhabene Naturſtimmungen aus⸗ drücken ſollen(etwa die Begleitmuſik zu den nächt⸗ lichen Wolken nach der erſten Szene oder zu dem verklärt am Himmel leuchtenden Mond in der Schlußſzene) ins Wenigſagende abgeglitten ſind. Läßt ſich auch nicht verſchweigen, daß„Der Mond“ in manchem mehr Programm als geglückte Aus⸗ führung iſt und daß die Stimmung des Münchener Premierenpublikums ein paarman ins Verlachen umzuſchlagen drohte, ſo iſt doch zuzugeben, daß Carl Orff allein ſchon darum Beachtung und Förderung verdient, weil er ſo unerſchrocken nach Neuland ſucht und in einzelnem ſogar ſchon zu den Findern zä Die Münchner Aufführung unter der muſikali⸗ ſchen Leitung von Clemens Krauß und der findige Regieführung Rudolf Hartmanns(beide Künſt⸗ ler teilten ſich auch in den Erfolg des Muſſorgſky) war Dienſt am Werk, wie er ſich hingabebereiter kaum denken läßt. Sie ſicherte dem Spiele auch einen überraſchend lebhaften Schlußbeifall. Karl ude. Das 7. Zyklus⸗Konzert des Baden⸗Badener Sinfonie⸗ und Kurorcheſters unter der Leitung von Ghd G. E. Leſſing brachte Richard Wagners „Fauſt⸗Ouvertüre“ und Anton „Vierte“(die„romantiſche“), dieſe zum erſten Male in der Originalfaſſung, zur Aufführung, zwer Werke, in ihrer Weſensart grundverſchieden. Liegt dem Werk Wagners das tieſpeſſimiſtiſche Wort Goethes zugrunde:„Und ſo iſt mir das Daſein eine Laſt; der Tod erwünſcht, das Leben mir zur Laſt⸗ ſo entführt Anton Bruckner in die beſchwingte Romantik des deutſchen Waldes, wo er Erlöſung von ſeinen Qualen ſucht und findet. Gibt es bei Wagner nur eine Erlöſung: die durch den Tod, ſo findet Bruckner nach Sturm und Naturgewalten, wie ſie zum Erlebnisbereich des romantiſchen Menſchen ge⸗ hören, wieder zurück zu Kraft und Lebensfreude⸗ Man erlebte alſo gewiſſermaßen einen Querſchnitt durch die muſikaliſche Romantik. Waaners„Fauſt⸗ Ouvertüre“ gehört zu den wenigen Werken, die er für den Konzert⸗Saal geſchrieben und wird auch nur ſehr ſelten geſpielt. Sie entſtand in einer Zeit ſchwerſter Enttäuſchungen, die Wagner in Paris er“ lebte. Das Werk wurde von Leſſing mit dem Sin⸗ fonie⸗ und Kurorcheſter mit größtem Verſtändnis interpretiert.— Der Höhepunkt des Abends war die Bruckner⸗Sinfonie. Mit der Darbietung dieſes frei aus dem Gedächtnis gebotenen Werkes ſicherten ſich Orcheſter und Dirigent einen großen Erfolg. Inge Karſten Kleine Theater- und Muſikchronik Generalmuſikdirektor G. E. Leſſing, Baden⸗Baben hat den ehrenvollen Auftrag erhalten, im April ein Kon⸗ zert mit dem Orcheſter der Gira in Rom zu dirigie⸗ ren. Am 3. März wird Leſſing in Danzig das Schluß⸗ konzert eines von der dortigen Konzertgemeinde veranſtal⸗ teten Mogartfeſtes leiten. Bruckners ———— 0* —— — 2 37FEFCFCC0 * Nunab W ollar Dort ——————— e Sienstag, 14. Februar 1939 ui Am Pont⸗Neuf in Paris ſteht ein Reiterſtand⸗ Heinrichs IV., jenes franzöſiſchen Königs, der einmal ſagte, am Sonntag ſolle jeder Bauer in Rrankreich ſein Huhn im Topfe haben. In letzter Beit mehrten ſich die Klagen darüber, daß ſich das⸗ in einem völlig verſchmutzten Zuſtand be⸗ e. Man ging von Amts wegen dieſen Beſchwer⸗ en nach und ſtellte feſt, daß die Statue ſeit vier Abden nicht mehr gereinigt worden iſt. Nun hatte — langem dem Hauswart eines nahegelegenen fa eine Jahresentſchädigung von 30 Mark regelmäßige Reinigung des Denkmals aus⸗ Man zog den Mann zur Verantwortung und Mielt von dem wackeren Denkmalsreiniger als atwort ein Klagelied, das in Paris nicht geringe venerkeit ausgelöſt hat. So oft nämlich der Mann 6. hatte, mit Leiter und Beſen die Säuberung Denkmals in Angriff zu nehmen, erſchien ein — smann, der ihm befahl, mit dieſem Unfug ſo⸗ aufzuhören, und auf der Stelle wieder herunter⸗ — Kein Einwand half— auch der Hin⸗ auf den amtlichen Auftrag zur Reinigung übte eine Wirkung aus.„Das kennen wir ſchon!“ rief Or Poliziſt.„Mir machen Sie nichts weis! Wenn Sie augenblichlich herunterkommen, verhafte ich Ke. Das gab es der Hauswart entmutigt auf, das eiterſtandbild Heinrichs IV, vom Schmutz zu be⸗ reien. * vüct In Bordighera wurde der aus Offenburg ge⸗ zürtige Inde Ludwig Hahn verhaftet, weil er eine Italienerin um 64 000 Lite betrogen hatte. Er hatte Behauptet, er beſäße nicht nur ein unfehlbares Syſtem, um an der Ronlette zu gewinnen, ſondern lend das berühmte„Pulver von Tibet“ das Zuwe⸗ 55 Heiltraft verleihen ſollte. Der Verhaſtete — ſich auch als Hellſeher zu betätigen, doch wird Rine, Kundſchaft vorläufig ausſchließlich nur aus Res n beſtehen, vor denen er ſich zu verantworten 1 8 einer Ratsherrenſitzung der Stadt Kottbus Furde vom Oberbürgermeiſter mitgeteilt, daß im achtragshaushalt ein erſter Teilbetrag von 50 000 8 ark für die Errichtung eines Freilichtmuſeums bei Kottbus an der Reichsautobahn Berlin—Kottbus“ eingeſetzt worden iſt. In der Nähe der tadtgrenze ſoll ein Freilichtmuſeum geſchafſen wer⸗ ** in dem die bei den Erdarbeiten für die Reichs⸗ ſt obahn geborgenen vorgeſchichtlichen Funde aufge⸗ ellt werden ſollen. * 3 Der Maharadſcha von Baroda ſtarb nach lan⸗ Ir Krankheit im Alter von 75 Jahren in Bomhay. Der Fürſt war einer der bedeutendſten Jorſcher In⸗ 8 Zugleich war er wegen ſeiner gegenüber kardland ſtets bewieſenen unabhängigen Haltung be⸗ * Er galt mit einem Jahreseinkommen von der zwei Millionen Pfund als der drittreichſte Aurn Indiens und wurde nur übertroffen vom Gasam von Haiderabad und dem Maharadſcha von aſchmit. Er hatte ſein Land 60 Jahre regiert und Ror nach der Abſetzung ſeines Vorgängers aus einer eihe von Bauernfungen zum Nachfolger auserſehen worden. * 0— Eine ungewöhnliche Rache nahmen zwei betro⸗ ne Liebhaber an der Dorſſchönheit Deſſanka Sto⸗ akowitſch aus dem ſerbiſchen Dorfe Lipe. Zwei Vet⸗ Tobewan und Tſchedomir Schiwanowitſch wurden bel ſeinde, als ſie feſtſtellten, daß ſie Nebenbuhler El der ſchönen Deſſanka waren. Aber das Herz der chönheit war viel größer, und außer den ziver eitern hatte ſie noch andere Liebhaber. Als die 5 Nachdem er außer Sicht war, nahm Herr Lauders en Silly ein wenig beiſeite; er tippte ihm kame⸗ raoſchaftlich auf die Schulter und ſagte lächelnd: 40ch alaube, mein Lieber, Sie graſen da ein bißchen ſremdem Revter? Zetzt haben Sie die Wahl: 8 eder laſſen Sie das Graſen ſein, ober ihre Schuhe müſſen es büßen.“ Wieſo—2“ Finere Lauders ſah angelegentlich zu dem Fenſte ünauf, an dem die Burgel jetzt allerdings nicht ſecr ſtand.„Na—: Und Sie müſſen mir ſchon ge⸗ Wen, Sie daran zu erinnern, daß ich für etwaige lutige Köpfe bei dlesbezüglichen Zuſammenſtößen — 5 chen Einheimiſchen und Gäſten nur ganz be⸗ Irankt verantwortlich zeichne. Es iſt übrigens nicht ön Schlittenfahren mit ſo einem Tiroler Schädel, —9—0 er mal vor Eiſerſucht ſo richtig ins Brennen ommi „Silly Alders⸗Schöna lachte beluſtigt: ehmen die hier ſo ein biſſel Liebelei ſo drrer zu kum die Rippen zerbrechen ließe, iſt die Burgel nun wieder nicht.“ 0 Jetzt lachte auch Herr Lauders: lich o Schau an!“ „Jö EIö tragiſch? „Alſo iſt's wirk⸗ ich die Burgel? AUnd ihn am Arm wieder zu den anderen hinüber⸗ tebend, beſtätigte Sillb es übermütig:„Frellich —90 die Burgel— heut wenigſtens noch. Aber Ihnen gar ſo unlieb iſt, darſ's ab morgen 8 ch irgend a andere ſein. Ich laſſ mit mir reden, Herr Lauders... Und jetzt, bitt“ ſchön, ſehn Sie ich das Fränlein Lore an— wie frech ſo was aus⸗ chaut mit dem Seppl ſeiner verdreckten Mützel Ich muß ſchon wirtlich ſagen: Das Netteſte, was ihr ter 3 zu bi 98 5 — Haus zu bieten habt, iſt doch das Fräulein Herr Lauders lächelte liebenswürdig; dennoch war ſein Geſicht nicht wahrhaft fröhlich. Wenn ihn mwon das Fräulein Lore entzückt, dachte er ärgerlich, ——+ läßt er dann meine Angeſtellten nicht in uh'? Gott weiß, was ſo einer wie der in der Bur⸗ del ein Malheur anrichtet! Aber das iſt dem Sllli natürlich Wurſcht... Gleich darauf ſchüſtelte er ledoch über ſich ſelbſt den Kopf. Ich werde alll ſtellie ein gewiſſer Philippsborn geweſen ſein, Ihrer Beruhigung: So nett, daß ich mir großen Schritten an der Spitze ſpurte. beiden Vetter zu ihrem großen Bedauern dieſe uner⸗ freuliche Tatſache erfuhren, verſöhnten ſie ſich mit⸗ einander, beſchloſſen aber an der Untreuen Rache zu nehmen. Eines Abends paßten ſie die ſchöne Deſ⸗ ſanka in einer dunklen Dorſſtraße ab, als ſie gerade von einer Zuſammenkunft mit einem dritten Neben⸗ buhler zurückkehrte, verſtopften ihr den Mund, ban⸗ den ſie an Händen und Füßen und trugen ſie in einen nahen Wald. Dort zogen ſie die Vielgeliebte ere Mereteleer Belt,,Wifef-Alstete und Geſicht mit roter Farbe. trotz der bitteren Kälte nackt aus, ſchoren ihr die Haare vom Kopf und beſtrichen ſie am ganzen Leib Dann ließen ſie ſie lauſen, vergaßen aber nicht, im Dorf Alarm zu ſchlagen, damit die Dorfbewohner zuſehen können, wie die beſtrafte Schönheit nach Hauſe lief. Auch die beiden betrogenen Liebhaber konnten ſich aber ihrer Rache nicht lange freuen, denn am nächſten Tag wurden ſie verhaftet und wegen Hervorrufen öffentlichen Aergerniſſes zu Arreſt verurteilt. * — Vor der Leipziger Strafkammer hatte ſich die 60jährige Wilhelmine W. wegen fortgeſetzter Unter⸗ ſchlagung und Untreue zu verantworten. Die Frau, die das Grundſtück eines Auslandsdeutſchen zu verwalten hatte, hatte während eines Jahres rund ã Tf]½ilnl 2 Nuui, 2 Raketenapparat rettet ſieben Seeleute dnb Bremen, 13. Februar. Die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger meldet: Von dem geſtrandeten Dampfer „Eduard Geiß“, Kapitän Joerg, wurden am Montagmorgen ſieben Mann der Beſat⸗ dung durch den Raketenapparat der Sta⸗ tibn Kolberg⸗Oſt gerettet.— Bei dieſigem Wetter war der Dampfer am Samstag bei Boltenhagen geſtrandet. Da das Wetter verhältnismäßig günſtig war, blieb die Beſatzung von 16 Mann zu⸗ nächſt an Bord. Nur die Frau des Steuermannes wurde auf den Bergungsſchlepper genommen. Spä⸗ ter gingen mit dem Schiffsboot der Steuermann und vier Mann an Land. Inzwiſchen war ſtürmi⸗ ſches Wetter eingetreten, ſo daß die Lage gefährlich wurde. Die Rettungsmannſchaft der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger brachte daher den Raketenapparat zur Unfallſtelle. Am Sonntag⸗ morgen wurde bereits mit dem erſten Schuß die Leinenverbindung mit dem Schiff hergeſtellt. Bei Südweſt⸗Sturm, Stärke 8, und grober See wur⸗ den ſieben der noch an Bord befindlichen Per⸗ ſonen mit der Hoſenboſe von dem 240 Meter entfernt liegenden Schiff gerettet. 53 Tote beim Eiſenbahnunglück von Las Planas dub. Paris, 13. Febr. Die Zahl der Todesopfer bei dem ſchweren Eiſenbahnunglück von Las Planas, bei dem, wie gemeldet, zwei Züge in voller Fahrt aufeinander⸗ ſtießen, hat ſich, wie Havas aus Barcelona meldet, auf 53 erhöht, nachdem zahlreiche Schwerver⸗ letzte am Sonntag geſtorben ſind. Paſfälſcherbande hinter Schloß und Riegel Anb. Paris, 13, Febr. Die franzöſiſche Polizei hat eine Paßfälſcher⸗ bande ausgehoben, die ſich mit der Herſtellüng ſal⸗ ſcher Papiere, falſcher Viſen und mit Heiratsver⸗ mittlungen zum Zwecke des Erwerbs der franzöſi⸗ ſchen Staatsangehörigkeit befaßte, Das Haupt die⸗ ſer Bande, ein gewiſſer Uhry, wurde in Nizga verhaftet, als er ins Ausland fliehen wollte. Der Krößte Teil ſeiner„Mitarbeiter“ ſind jüdiſche Emigranten, und zwar Walter Jafſe, Hans Alexander Ränkel, der ruſſiſche Jude Nuchin, Marſchak, ſowie Gerhard Jung und ein gewiſſer Andreas Roth. Die rechte Hand von Uhry ſoll Die ganze Bande befindet ſich hinter Schloß und Riegel, er ſeſt. Ich rege mich über Dinge auf, die ichfrüher vielleicht ſelbſt nicht anders gemacht hätte. Das iſt das Alter. Oder: Der Beruf iſt daran ſchuld. Wenn der Silly zum Beiſpiel Hotelier wäre? Was iſt er eigentlich von Beruf, dieſer Silly? Herr Lauders wußte es nicht. Er ging ins Haus, um in der Kartei nachzuſehen. Auch könnte men einmal den Hartwig nach ſeiner Meinung über den Silly befragen. Aber ſchon im Speiſeſaal wurde er auſgehalten. Und dann vergaß er es. . „Wie weit iſt es denn noch?“ fragte Herr Uhl⸗ ſeldt ſchnauſend und blieb zum ſoundſovielten Male ſtehen, ſo daß um ſeinetwillen die ganze Skifahrer⸗ kette ins Stocken kam. Seine„Vordermänner“— Lore Schneider, Silly, Herr Köhler und ſeine Tochter Milly— ſahen ſich empört nach ihm um: Was hatte er denn bloß heute? Sonſt ging er ſo leicht bergan wie ein Junger. Und heute dies ewige Gefrage und Ge⸗ ſtöhne! Als ob er nicht ſchon ein dutzendmal auf dem Hörnlé geweſen wäre und den Weg genau ſo gut wußte wie die anderen. Aber das kam davon, menn ſolch ältere Herren ins Schlepptau nahm. Irgend⸗ wann verſagten ſie eben doch, 5 „Weitergehen!“ rief der Skilehrer Eugen An er⸗ weit, der die Gruppe führte und mit gleichmäßigen „Weiter⸗ gehen! Nit alleweil ratſchen! Nit alleweil ſtehen⸗ hleiben! Das macht einem nur müde...“ Aber Cann ſchien er mit Herrn Uhlfeldt doch ein bißchen Mitleid zu haben, und über die Schulter hin ſagte er kröſtend:„A kleine halbe Stund' noch, Herr Uhlfeldt— nachher können S' raſten!“ Pamit kam er fedoch bei den anderen ſchlecht an. Raſten? Wozu denn? Wo jetzt noch der ſchönſte Pülver liegt? Wer weiß, wie der Schnee nachher ansſchaut, wenn die Mittaosſonne ſo richtig hinein⸗ krennt? Und überhaupt!„Nix is es mit'm Raſten!“ ſchrie einer, der aanz hinten ging. Und ein anderer fügte hinzu:„Wer mid' iſt, kann ja hier auf uns warleul ſchyn Die Paßfälſchergeſellſchaft beſand ſich u. a. im Beſitz von geſälſchten Stempeln der Republik von Coſtariea und angeblicher Konſulate auf Korſika und Palma di Mallorca. Aeberſchwemmungskataſtrophe in Transvaal 40 Menſchen ertrunken EP London, 12. Februar. Eine Ueberſchwemmungskataſtrophe wird aus Johannesburg gemeldet. Im Transvaal⸗Be⸗ zirk iſt die Stadt Barberton zum Teil überflutet worden. Die Zahl der Ertrunke⸗ nen beträgt bisher vierzig; man befürchtet eine Erhöhung der Zahl der Opfer, da das Waſſer weiter ſteigt, Durch die Ueberſchwemmung iſt die Stadt von einer Hungersnot bedroht. Barberton liegt etwa 40 Kilometer nördlich des Fluſſes Komati und 280 Kilometer öſtlich von Pretoria. Eiſenbahnunglück in Sübafrika dnb Londou, 13. Februar. Nach einer Meldung aus Paarl in der Kap⸗ Provinz(Südafrika) iſt in der Nähe von Dal⸗ joſephat zwiſchen Paarl und Wellington ein Per⸗ ſonenzug entgleiſt. Nach den letzten Meldun⸗ gen ſind dabei fünf Fahrgäſte getötet und ſieben ſchwer verletzt worden. Paarl befindet ſich 50 Meilen von Kapſtadt entſernt. Rumäniſche Juden ſchmuggelten 50 000 Lammfelle dnb, Bukareſt, 13. Febr. Nach monatelangen Bemühungen gelang es den rumäniſchen Behörden, eine weitverzweigte zahl⸗ reiche Schmugglerbande unſchädlich zu ma⸗ chen, die ausſchließlich aus Juden beſtand, die erſt ſeit wenigen Jahren in Rumänien anſäſſig ſind. Die Schmuggler haben, wie einwandfrei feſtgeſtellt werden konnte, in der Zeit vom 1. Februar 1935 bis zum 1. Oktober vorigen Jahres mehr als 50000 Lämmfelle aus Rumänien ins Ausland ge⸗ ſchämilg gel't! Und zwar faſt ausſchließlich über die gebirgige Grenze zwiſchen Nord⸗Siebenbürgen und der Karpato⸗Ukraine. Mit Hilſe gefälſchter Fakturen, Urſprungszeugniſſe und anderer Papiere, die den Anſchein einer ordnungsmäßigen Ausfuhr erweckten, wurden dann die Felle. die um 200 bis 300 Leu aufgekauft wurden, im Ausland für 3000 Leu das Stück abgeſetzt. Die jüdiſchen Schmuggler wurden zu einer Geld⸗ ſtrafe von rund 60 Millionen Leu verurteilt, die auch von der Berufungsinſtanz beſtätigt worden iſt. „Magſt du, Papa? Bleib doch ruhig hier, wenn dir's zuviel wird! Aber ich verſteh gar nicht— ſonſt biſt du doch nicht totzukriegen.“ Herr Uhlfeldt gab keine Antwort. Mit geſenk⸗ tem Kopf ſchlurſte er hinter ſeiner Tochter her, ängſtlich daxrauf achtend, daß ſeine Skiſpitzen nicht auf die Enden der ihrigen träfen, denn das konnte ſie für den Tod nicht leiden. Und im übrigen—— Im übrigen wußte Herr Uhlſeldt ſelber nicht, warum es heute ſo ſchlecht ging mit dem Steigen, warum der wunderbare Anſtieg und der herrliche Blick auf einen ganzen Kranz weiß behaupteter Dreitauſender nicht im geringſten auf ihn wirkte. War er des Skifahrens überdrüſſig? Oder— wurde er wirklich langſam zu alt, ſo daß die An⸗ ſtrengung größer war als der Genuß? Ach, Un⸗ ſinn! Aber—2 Man ſollte ſich eben als älterer Herr nicht in einem Kreis ſo funger Menſchen herumtreiben; man ſollte bei ſeinesgleichen bleiben und mit ſeines⸗ gleichen auf die Berge ſteigen. Man war den Jun⸗ gen ja doch nur eine Laſt, ſo nett ſie auch mit einem taten. Und wieviel erfreulicher und gemütlicher war neulich die kleine Tour mit den beiden Auſtra⸗ liern und Mrs. Alderman geweſen! Da konnte man ſtehen bleiben, ſooſt man wollte. da durſte man reden, ſopiel man wollte, und Witzchen machen, und wenn man zwiſchendurch mal das Fläſchchen mit dem Kognak zog, waren es alle zufrieden. Uje, das ſollte man mal bei denen hier verſuchen: die Kog⸗ nakflaſche zu zücken! Gelyncht hätten ſie einen! Gott, zugegeben: Die Jungen hatten natürlich recht. Wenn man immerzu Alkohol in ſich hinein⸗ filterte, hatte der ganze Sport keinen Zweck, und die Leiſtung litt zuſehends. Aber kam's denn darauf an? Geleiſtet hat doch unſereiner im Leben ſchließ⸗ lich genug— da kommt's wohl auf das bißchen Ski⸗ fahren nicht mehr an. Oder doch? Ach, Unſinn! Da war er ganz Mrs. Aldermans Meinung. Die machte, wenn es ihr gerade paßte, nach einer Viertelſtunde kalt lächelnd Raſt und futterte dazu ein Pfund Pralinen, Ueberhaupt war dieſe Mrs. Alderman eine prachtvolle Frau. Die einzig richtige Gefährtin für ihn hier im Hotel Silders. Und auch ſonſt wäre ſie beſtimmt eine ent⸗ zückende Gefährtin. Sie war ja vielleſcht im großen ganzen ein kleines bißchen zu leichthin, aber gerade deshalb paßte ſie ganz gut zu den Leuten ins Rhein⸗ ans Obha, jetzt wäre er beinah wieder ſtehengeblieben und hätte die ganze Reihe aus der Ordnung ge⸗ bracht. Aber es war ihm da eben auch ein zu netter Gedanke gekommen: Er würde Mrs. Alderman einladen! Einladen zu ſich nach Düren! Er konnte 5000 Mark unterſchlagen, um ihrer 171ährigen Toch⸗ ter ein Inxuriöſes Leben verſchaſſen zu können. Die 17jährige Tochter hatte den Ehrgeiz die große Dame zu ſpielen und leiſtete ſich hierbei die tollſten Hochſtapeleien. In Nachtlokalen und Bars warf ſie das Geld um ſich, machte große Reiſen nach Süd⸗ deutſchland, ſtieg nur in den teuerſten Hotels ab und gab allein für Parfüms Hundert von Mark aus! Sie nannte ſich Baroneſſe Lolotte von Winter⸗ ſtein, ihr Vater, nebenbei bemerkt ein kleiner Hand⸗ werker, war in ihren Erzählungen deutſcher Ge⸗ ſandter. Sie gab ſich als Verlobte eines Guſen Harding von Eckerförde aus und erklärte gläudzgen Zuhörern, daß ſie ein hiſtoriſches Schloß„Hohen⸗ ried“ bei Königsberg beſitze. Schließlich ließ ſie Verlobungskarten drucken, in denen bekannt gegeben wurde, daß ſie ſich mit dem Sohn des amerikaniſchen Autokönigs Henry Ford verlobt habe. Dieſe ſanta⸗ ſievollen Ausſchmückungen ihrer Perſon benützte ſie, um ein krankhaftes Geltungsbedürfnis zu befrie⸗ digen, aber auch um einen begüterten Mann mit dem ſchlichten Namen Müller zu veranlaſſen, um ihre Hand anzuhalten. Die Mutter unterſtützte die hochſtapelnde Tochter nach allen Regeln der Kunſt. Das Gericht verurteilte die Mutter zu einem Jahr Gefängnis, während die Tochter als Jugendliche wegen fortgeſetzter Hehlerei mit ſechs Monaten Gefängnis beſtraft wurde. * — Die neuernannten Mitglieder des engliſchen Hochadels werden überlieſerungsgemäß einige Zeit nach Neujahr in ſeierlicher Weiſe und in Anweſen⸗ heit von zwei Paten in das Oberhaus eingeführt⸗ Dabei kam es in dieſem Jahr zu einem ergötzlichen Zwiſchenfall bei der Einführung des neuen Lord Fairfield, des früheren Lordrichters Greer. In, ſeiner Aufregung ſtieß der neue Lord zunächſt dem Lordkanzler ſeinen Dreiſpitz vom Kopf, als er ſich vor dieſem bei der Einführungszeremonie verbeugte. Als er daraufhin zur ſeierlichen Eidesleiſtung auf⸗ gefordert wurde, paſſierte ihm ein weiteres Pech, denn er erklärte vicht:„Ich, Lord Fairfield ſondern zunächſt:„Ich, Baron Greer..“. Dann verbeſſerte er ſich, aber immer noch verkehrt, in„Ba⸗ ron Fairfield“. Trotzdem ging die Geſchichte ſchließ⸗ lich gut aus: aber die Tatſache, daß auch einem eng⸗ liſchen Lord bei einer der perückenreichſten und traditionsſchwangerſten Zeremonie gleich zwei ſolche kleine Mißgeſchicke paſſieren können, hat etwas außer⸗ Lordentlich Verſöhnliches. — — In Südſerbien gilt noch immer der Gründ⸗ ſatz dͤaß eine Zeleidigung der Familienehre nur mit Blut abgewaſchen werden kann. Das zeigte ein, blutiges Ereignis, das ſich vor dem Strafgericht inr Städtchen Priſchtina abſpielte. Das Strafgericht verurteilte den angeklagten Mohammedaner Smail Alilowitſch wegen Schändung eines Mäbchens zu fünf Jahren Zuchthaus. Der Vater des Mädchens, der der Verhandlung beiwohnte, fand aber das Uy⸗ teil viel zu gering, zog im Gerichtsſaal einen Re⸗ volver und erſchoß vor dem Gerichtshof den ver⸗ urteilten Mohammedaner, der ſeine Familienehre beſudelt hatte. * — Die Prügelſtraſe für betrunkene Kraftfahrer ſoll einem HGeſetzesvorſchlag zufolge in Helena in, Montang eingeführt werden. Das Geſetz iſt vom Sefätör Röbert Pauline ausgearbeitet worden. Er hat dieſe draſtiſche Maßnahme in Vorſchlag gebracht, weit die Zähl der Unfälle durch die Schüld betrun⸗ kener Autofahrer in der letzten Zeit um ein Viel⸗ faches geſtiegen war und bisher eine geſetzliche Maß⸗ nahme gegen den Alkoholmißbrauch nicht vorlag. Vorgeſehen ſind als Straſe beim erſten Mal fünf Peitſchenhiebe, das zweite Mal 10 und das dritte Mal 15 Hiebe. Als Peitſche wird die berühmte „neunſchwänzige Katze“ verwandt, ein Inſtrument, das aus neun geſchmeidigen Lederſtriemen beſteht und auch in England bei gewiſſen Strafen im Ge⸗ fängnis noch heute angewandt wird. das ja ohne weiteres tun, er hatte doch eine Haus dame, die die„Honneurs“ machte, und, ſchließlich, in ſeinem Alter konnte er ſich's wohl leiſten, eine ein⸗ zelne Dame einzuladen, obwohl er Witwer und die betreffende Dame Witwe war. Ja— gleich nachher würde er mal mit Milly darüber ſprechen! Er ſah auf und betrachtete nachdenklich ſeine Tochter, die vor ihm ging. Ste trug einen ärmel⸗ loſen, rückwärts tief ausgeſchnittenen Pullover, der faßt den ganzen gebräunten Rücken freiließ. Ihre Arme mit den Skiſtöcken bewegten ſich in ſchöner Gleichmäßigkeit, und ihre Rückenmuskeln ſpielten ſo vorſchriſtsmäßig, daß es eine Freude war, hinter⸗ drein zu gehen und zuzuſehen. 0 Eigentlich dachte Herr Uhlſeldt, iſt ſie ein hübſches Mädel geworden, meine Milly. Ein bißchen wal⸗ kürenhaft freilich, aber tadellos proportioniert.“ Und ſo iſt ſie in ihrem ganzen Weſen: tadellos proportioniert. Drum gibt man ihr auch ſo viel nach, drum kann man auch unbeſorgt alles nach ihrem Willengehen laſſen, den Haushalt in Düren, alle Reiſepläne— überhaupt alle Pläne. Und es iſt ſo bequem. Allerdings—2 „Du, Milly“, ſagte Her Uhlſeldt auf einmal, und zjetzt ſchnaufte er nicht mehr vor Anſtrengung, ſon⸗ dern vor Schreck über ſeine eigene Unſportlichkeit, „ou— könnten wir nicht'n bißchen hierbleiben und die anderen allein bis zum Spitz pilgern laſſen?“ „Warum denn, Papa? Biſt du ſchon ſo müd'?“ „Ja. Und überhaupt...“ Milly Uhlfeldt ſtieg eine Weile wortlos weiter. Sie beugte ſich ein wenig zur Seite und maß mit den Augen die Strecke, die noch zurückzulegen war und die nachher, bei der Abfahrt, unzweiſelhaft die ſchönſte ſein würde. Und darauf ſollte ſie verzichten, weil ihr Vater vermutlich geſtern zu arg in Alkohol geſündigt und deshalb heute ein ausgeſprochener Faulpelz war? Sie kämrſte heftig mit ſich: Der Schnee war gerade heute ſo ſchön pulverig— und es waren faſt nur gute Fahrer in der Gruppe Der Papa könnte doch ſchließlich auch allein zurückblei⸗ ben und ſich hier ausruhen? Bei der Abfahrt nähme man ihn dann wieder mit... Aber wer weiß: Viel⸗ leicht flühlte ex ſich heute wirklich nicht ſo beſonders? Er war ja nicht mehr der Jüngſte...„Alſo gut!“ ſagte ſie entſchloſſen und trat zugleich ſchon aus der Reihe der anderen heraus. Fortſetzung folgt) f 85 6001 N —— 9. Seite/ Nummer 74 ——————————* Suain u. 1 0 F. —— ———————————— 10. Sette Nummer —— Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe F —.— Unser heutiges Filmprogramm: 38 ich: 9 SCEENHEN SSTB. Mittwoch letzter— Kurt Goetz- Kirsten Heiberg Napoſeon ist an allem senuid Voelerie v. Paul Henckela .50.20 Un⸗ nicht zugelasscn 1 Hüro-Möbel 4 Stockwerke Lager —— Aususta -Anlase 5 Ferntut 40900 und 40909 Schreihmaschinen Addier- u. Rechen⸗ maschinen Curt Goetz · Valer e v. Hartens Paul Henckels- Else v. Nöllendor: Lirsten Heiberg— Max Güistotf. NAPOLEON ist an aliem schuld Der große Cort-.etz-Film d. Cobis ieser Fim brinet ailes, wis die hern ehen Reyue-Schöne Frauen · Große Aus stattung- Witz- Komik- Satire Ab beute bis Slnschl, Donnersiag Täol..00.10.20- Jugend nicht 20- bro“es Varpro-r mm ſchwächt die Arbeitskraſt und Lebensfreude. Solarum, das vielbewährte Spezialmittel. In Apotheken, Packg. 18 Tabl.&.26 Hausfrauen- Machmittage Quälen Sie ſich nicht länger! Nehmen Sie Heute, Freitag und Samstag nachmittags.11 Uhr: Die letzien Linder- füinlx Rittwoch u. Donnerstag..11 Uhr: Närris c he Mittwoch..11 Unr abends: Letzter bunter Hausball Es wird besonders lustig! Sichern Sie sich wegen der Starten Nachfrage rechtseitig Harten für die Hauptiesnachts⸗ lage. vor allem för die beiden Feuerio- Veranstaltungen arn Roseumontag. nachm..33 Uhr: Kräppel-Kaffee abendt 8 Uhr: Damen-fremden-Sitzung Vorverkauf täglich 11.30 bis 13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Rinderball Café Carl Theodor (Kurpfalz) 0 6, 2 findet statt Mittwoch 15. Febr., Samstag 18. Febr., Rosenmontag 20. Febr. 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