— * 9 * Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugsyreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pic Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ kofftr. 12, Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25, f. d folgend. Monat erfolgen. eimer Seit⸗ Mawih elmer General-Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchaftsſtelle: R1,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maun he m Einzelpreis 1 O²¹ m8 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Y breite Textmillimeterzeile 50 Pf⸗ Kleinanzeigen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli oder Konkurſen wird keinerle für Anzeigen in beſtimmten Ause und für fernmündlich erteilte Aufträge. 9 Abend⸗Ausgabe a —* Donnerstag, 16. Sebruar 1930 150. Jahrgang— Nr. 79 Euglands Rieſenrüſtung begeiſtect Paris Freunoſchaftskundgebungen in der deutſch⸗engliſchen Geſellſchaft Was das briliſche Weißbuch verrüt M vorgeſehen, darunter 2 Großkampfſcheſſe ⸗250 Millionen Mark für den Luftſchutz-Ausbau 43 neue Kriegsſchiſfe dub. Paris, 16. Februar. 6 Die franzöſiſche Frühpreſſe verzeichnet mit gro⸗ Genugtuung und Freude die gewal⸗ e Aufrüſtung Englauds, die der britiſche Schatzkanzler am Mittwoch im Unterhaus angekün⸗ digt hat. Die Zeitungen lenken mit rieſigen Schlag⸗ zeilen die Aufmerkſamkeit der Oefſentlichkeit auf die weitere Verſtärkung der Militärmacht des eugliſchen undesgenoſſen. Sie weiſen in dieſem Zuſammen⸗ ung auch darauf hin, daß das ameriküniſche Rebräſentantenhaus ebenfalls mit über⸗ wiegender Mehrheit das Aufrüſtungspro⸗ kramm Ryooſevelts genehmigt hat. Einige Blät⸗ er verſichern, daß nunmehr„der Block der drei gro⸗ zen Demokratien unaufechtbar daſteht“. Der Außenvpolitiker des rechtsſtehenden„Epoque“ meint, die britiſche Aufrüſtung, die Anſtrengungen der üsa und die Wiederaufrüſtung Frankreichs leien für die Sache des Friedens nützlicher-als zahl⸗ reiche diplomatiſche Demarchen. Der Londoner Berichterſtatter des„Jour“ bezeichnet die Erhöö⸗ zung der engliſchen Rüſtungskrebite als„enorm“ und betont, daß alle Er wartun⸗ gen übertroffen worden ſeien. Angeſichts der Sewaltigen Aufrüſtung könne man ſich nicht über die Entſchloſſenheit Englands tänſchen, die Lebensinter⸗ eſſen ſeines Weltreiches und diejenigen ſeiner Ver⸗ ndeten zu verteidigen. Dieſe volitiſche Eutſchloſ⸗ ſeuheit ſtütze ſich in Zukunft auf die„gewaltigſte „militäriſche Macht der Welt“. Rüſlungsfieber in Zahlen Drahtbericht unſ. Londoner Bertreters — London, 16. Februqr. „„Das engliſche Weißbuch, das ſoeben ver⸗ öffentlicht wurde, gibt ein deutliches Spiegelbild Der gigantiſchen engliſchen Aufrüſtungspläne. Im einzelnen ſind folgende Angaben beſonders auf⸗ lußreich: Die Flugzeugproduktion wurde im ver⸗ gangenen Jahre verdoppelt und wird im kom⸗ menden weiter erhöht. 37 neue ſogenannte Kuftſtativnen, wie Flugplätze, Fliegerſchulen uſw. werden angelegt. Der Etat der Lufftwaffe wird ½ Milliarden Mark überſchreiten. Die Marine ſtellt in dieſem Jahr 60 neue Kriegsſchiffe — Dienſt mit einer Tonnage von 120000 Tonnen. Dazu kommen 25000 Tonnen kleinere Schiffe. Für das kommende Jahr iſt der Ban von zwei Großkampfſchiffen geplant. Damit wären nenn Großkampſſchifſe in Bau. Die beiden neuen Schlachtſchiffe ſollen 40 000 Tonnen groß ſein und 40⸗Ztm.⸗Geſchütze erhalten. Ferner iſt der Bau von vier neuen Kreuzern mit 18⸗Zentimeter⸗Geſchützen vorgeſehen ſowie ein Flugzeugträger für 60 Flugzeuge. Damit beſäße England dreizehn Flugzeugträger ein⸗ ſchließlich der im Bau befindlichen. Ferner ſind 16 ne'ue Zerſtörer und 20 neu⸗ artige Begleitſchiffe geplant. Dieſe zuletzt genann⸗ ten 36 Schiffe ſind vor allem als U⸗Boot⸗Jäger und für Flugabwehr ausgerüſtet. Der Flugabwehr in — Flotte auch auf den alten Schiffen ſoll beſondere üfmerkſamkeit gewidmet werden. Insgeſamt ſind im kommenden Haushalt 43 neue Kriegsſchiſſe vorgeſehen. Die Tonnage für Neubauten ſoll im Jahre 1940/41 um 219000 Tonnen erhöht werden im Vergleich mit 170000 Tonnen Neubauten im Jahre 1914. Ueber die Armee wird mitgeteilt, daß im ab⸗ gelaufenen Jahre 72142 Freiwillige ſich für die Territorialarmee(Miliz) gemeldet haben. Im neuen Jahre würden 100000 benötigt. Für die reguläre Armee haben ſich 37 323 Freiwillige gemeldet. Beides ſind Rekordzahlen. Beſonders groß iſt die Ausgabenſteigerung für die zivile Verteidigung, für die 1937/38 uur 40 Millionen Mark, 1938/39 100 bis 120 Mill. Mk. eingeſetzt waren. Allein für den Bau bezw. die Vervollſtändigung der ſtädtiſchen Luftſchutz⸗ gräben und den Ausban von Hauskellern ſind im nenen Haushalt 250 Millionen Mark vorgeſehen. Für Notſtände, die bei Evakuierung, Kindexver⸗ ſchickungen uſw. auftreten könnten, ſind 700000 Beit⸗ decken und 50000 Matratzen beſtellt. Die Zahl der Freiwilligen im Luftſchutz betrug im Dezember .150 000.*3 Am Schluß drückt die Regierung ihr Bedauern über die Notwendigkeit ſo großer Rüſtungsausgahen aus und erklärt ſich zu Nüſtungsbeſchränkungen bereit, falls andere Regie⸗ rungen ſolche Vorſchläge erwägen würden. Die eng⸗ liſchen Rüſtungsausgaben betrugen im letzten Finanzjiahr, das am 31. März abläuft, 4,7 Milliarden Mark, im Jahr vorher 3,2 Milliarden Mark. Siarkes Aufſeheninderengliſchen Preſſe dnb. London, 16. Februar. Die Veröffentlichung des Rüſtungsweißbüches der britiſchen Regierung mit der ſenſationellen Enthüllung, daß England im Fingusſahr 1939 580 Millianen Pfund für. Rüſtungs⸗ z wecke ausgeben wolle, hat in der Preſſe ein 5 verſtändlich ſtarkes Aufſehen gusgelbſt. Die Blätter ſchneiden dabei ſämtlich die Frage an, ob dieſe größere Anleihevollmacht genügen werde, um die rieſigen Rüſtungskoſten zu decken. Die Möglich⸗ keit einer abermaligen Erhöhung der Einkommen⸗ ſteuer wird überall angedeutet. Die„Times“ begrüßt es, daß man jetzt auch die Koſten der Zivilverteidigung in den Verteidigungs⸗ haushalt einbezogen habe. Der„Daily Telegraph“ ſchreibt, die Koſten ſeien zwar beunruhigend, die Regierung könne aber deſſen ſicher ſein, daß das Land einſtimmig bereit ſei, alle Laſten für die nationale Sicherheit zu tragen. Auch der marxiſtiſche„Daily Herald' ſagt, die Rüſtung ſei zwar eine harte Aufgabe für eine Demokratie. Bei der Lage der Dinge aber ſei ſie unnermeidlich. Die oppoſitions⸗liberale„New Chronicle“ muß ebenfalls feſtſtellen, daß die Vergrößerung der Anleihevollmacht für die Regierung nur auf wenig Kritik ſtoßen werde und daß ſie von inorta⸗Flüchtlinge landen in Frankreich Unſer Bild zeigt den britiſchen Kreuzer„Devonſhire“ mit 450 Flüchtlingen aus Minorca⸗ bei der Ankunft in Marſeille. Unter-dieſen Flüchtlingen, die kurz vor der Beſetzung der⸗Inſel durch die Franeo⸗Truppen Minorco nerließen, befindet ſich der ſpaniſche dem Einkommenſteuerzahler in der Hoffnung be⸗ grüßt werden würde, daß er nicht ſoviel zu zahlen haben werde. „Daily Mail“ ſtellt zu den, Veröffentlichungen des Weißbuches über die Fortſchritte der Rüſtungen. feſt, wenn dieſe Berichte auch ermutigend ſeien, ſo liege doch deswegen noch kein Anlaß vor, alles für befriedigend zu halten(11) Man müſſe weiter arbeiten. England könne das, denn es ſei noch weit davon entfernt, ſich den Rie⸗ men enger ſchnallen zu müſſen. Die Regierung Ausban des britiſchen Funkdienſtes Lord Winterton hält ihn für unparteliſch“- 110 000 Pfund allein für die britiſche Kulturprovaganda dnb London, 16. Februar. Der britiſche Rundfunknachrichtendienſt beſchäftigt immer mehr die britiſche Oeffentlichkeit. Nachdem bereits erſt am Mittwoch die„Daily Mail“ gegen die Panikmache der britiſchen Rundfunkſender Stellung genommen und ihre Linkstendenz ſowie ihr Geſchrei gegen die autoritären Staaten angeprangert hatte, wurde am Abend desſelben Tages im Unterhaus ein Antrag über die britiſche Rundfunkpropa⸗ ganda eingebracht und nach einer Ausſprache a n⸗ genommen. Dieſer Antrag ging von dem konſervativen Ab⸗ geordneten Grant⸗Ferres aus und beſagt, die Regierung ſolle moraliſch und finanziell alle Pläne unterſtützen, die darauf hinauslaufen, britiſche Nach⸗ richten im Auslande wirkſam zu verbreiten. In ſei⸗ nen Ausführungen forderte Grant⸗Ferres noch, daß England noch mehr als bisher unpar⸗ teiiſche Rundfunknachrichten in frem⸗ den Sprachen ſenden ſolle.* In der anſchließenden Debatte wieſen ſämtliche Abgeordnete auf die Wichtigkeit eines einwand⸗ frei funktionierenden, guten britiſchen Nachrich⸗ tendienſtes hin, der das beſte Mittel ſei, um „einer gegen England gerichteten Propaganda entgegenzutreten“. Lord Winterton betonte für die Regierung, daß die finanzielle Unterſtützung für den Britiſh Council, dem die britiſche Kul⸗ turpropaganda übertragen worden iſt, von 5000 Pfund im erſten Jahr ſeines Beſtehend auf 110000 Pfund(1) im laufenden Finanzjahr au⸗ geſtiegen ſei. Lord Winterton ſaug daun ein Loblied auf den Nachrichtendienſt der engliſchen Preſſe und behanxtete weiter, daß! der geſamie Rundſunknachrichtendienſt Euglands„beiſpiellos daſtehe“. Seine Nachrichten gäben„ein richtiges und unparteiiſches Bild“. *. Daß dieſe Anſichten Lord Wintertons ſelbſt in England nicht geteilt werden, beweiſt ſchlagend der eingangs erwähnte bekannte„Daily Mail“⸗Artikel, der zahlreiche Beiſpiele der Tendenz⸗ mache„der fetten Burſchen des britiſchen Rund⸗ funks, die die Welt mit ihrem antifaſchiſtiſchen Ge⸗ ſchrei graulen machen wollten“, anführt. Militärgouverneur Luis Gonzales Ibeita und ſein Stab. (Aſſocioted Preß, Zander⸗M.) brauche ſich nicht zu fürchten. Das eng⸗ liſche Volkſeifbereit, ſeinen Anteil an dey Bürde zu tragen. Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood ſprach am Mittwochabend in Croydon über die britiſche Rü⸗ ſtungspolitik. Er knüpfte dabei an die Veröffent⸗ lichung des Weißbuches an und betonte, daß Eng⸗ land jederzeit bereit ſei, irgendwelchen in⸗ teirnationalen Rüſt ungsabkommen zu⸗ zu ſtimmen. Das Ziel der britiſchen Rüſtungs⸗ politik ſei, den Frieden aufrechtzuerhalten und Eng⸗ land ſtark zu machen. Die engliſchen Rüſtungen be⸗ deuteten nicht, daß man an einen Krieg glaube oder ihn erwarte.“ Rooſevelts Rüſtungevrogramm mit großer Mehrheit angenommen dnb Waſhington, 17. Februar. Das Abgeordnetenhaus nahm mit 367 gegen 14 republikaniſche und eine demokratiſchs Stimme Rooſevelts Wehrprogramm an, das u. a. den Aus bau der Luftwafſe in den nächſten zwei Jahren um 3032 Flugzeuge auf 5500 vorſieht. Ein republikaniſcher Zuſatzantrag, der zur Verhütung eines Auhäufens überalteter Flugzenge den Flugzeugbau auf drei Jahre ausdehnen wollte, wurde vom Abgeordnetenhaus abgelehnt. Die Wehrvorlage geht nunmehr dem Senat zu. eeeegeeeee. Ftunto braucht die Anerkennung nicht Kritik an England und Frankreich in der nationalſpaniſchen Preſſe anb Burgos, 16. Februar. Die nationalſpaniſche Preſſe übt weiter⸗ hin Kritik an der zögernden Haltung Frankreichs und Englands in der Frage der Anerkennung. Die Blätter heben hervor, daß Francos Regierung ſtark genug und keines⸗ wegs auf Anerkennung angewieſen ſei. „Diario Vasco“ ſchreibt, Spanien habe ohne An⸗ erkennung und unter der Feindſchaft der großen Demokratien den Krieg durchführen können, daher ſeien auch für die zukünftige Entwicklung offizielle Beziehungen zu Paris und London keinesfalls er⸗ forderlich. Jeder Kuhhandel in der Frage der Anerkennung ſei eine Beleidigung Natio⸗ nalſpaniens und bewirke eine ſofoxtige Ab⸗ weiſung. Die Zukanft Spaniens ſei geſichert dank der glücklichen Lage, des Reichtums ſeines Bodens, der Stärkung ſeines Heeres und der Freundſchaft mit ausländiſchen Mächten, die in Notzeiten er⸗ probt ſeien. Nationalſpanien legt keinen Wert auf franzöſiſchen Kredit dnb Burgos, 16. Februar Der Sender Burgos nahm am Mittwoch in einer außenpolitiſchen Betrachtung zu den franzöſiſchen Bemühungen Stellung, Nationalſpanien im Tauſich gegen. Ireundſchaft Kredil zu gewähren. Sirire Rümmer 7 Der Sender ſtellt feſt, daß derartige Bemühungen verſpätet oder fehl am Platze ſeien. Spanien ſei keineswegs auf franzö⸗ ſiſchen Kredit angewieſen und könne auch ohne Anexrkennung durch Frankreich auskommen. ue2 will noch nicht anerkennen dnb. Waſhington, 16. Februar. In der Preſſekonferenz lehnte Außenminiſter Hullſes ab, auf die Frage zu antworten. wann eigentlich die Regierung des Generals Franco von den USAanerkannt werde. 1500 Menſchen ingementöfen verbrannt Tauſende von Mädchen geſchändet und ermordet dnb Barcelona, 16. Februar. Die eingehenden Nachforſchungen über die Tätig⸗ keit des rotſpaniſchen Spionagedienſtes „Sim“ haben ergeben, daß dieſe Organiſation Bar⸗ celona und Katalonien in der Art der ſowjetruſſi⸗ ſchen GPu terroriſieren. Vor allem ſtand ſie den Gpu in den Foltermethoden in keiner Weiſe nach. Aus einer in Barcelona gefundenen Kartei geht hervor, daß die„Sim“ 100 000 aktive Agenten, darunter 15 000 Frauen, beſchäftigte. Die einzige Aufgabe dieſer Agenten war die Be⸗ ſpitzelung der Bevölkerung und die Heranſchaffung neuer Opfer. Es wurde ein Kerker der„Sim“ entdeckt, der aus⸗ ſchließlich dem Verhör wehrloſer Frauen und Mädchen diente, die unter furchtbaren Foltern gezwungen wurden, ihre Familienmitglieder zu belaſten. Nach dem Verhör wurden die Mäbchen meiſtens geſchändet und ermordet. Es wurde feſtgeſtellt, daß mindeſtens 2000 Mäochen nicht mehr aus dem Kerker zurückkehrten, unter ihnen eine große Zahl Minderjähriger. SEine andere Folterſtätte der„Sim“ war eine Zementfabrik bei Mondada in der Nähe von Barcelona, wo über 1500 Perſonen bei lebendigem Leibe in den Zementöfen ver⸗ brannt wurden. Weiterhin wurden bisher über 50 geheime Friedhöfe entdeckt, wo die von den bol⸗ ſchewiſtiſchen Untermenſchen Ermordeten verſcharrt wurden. Franzöſiſches Konzentrationslager als Seuchenherd Unbeſchretbliche Zuſtände im Lager von Argeles dub. Paris, 15. Februar. Die Sozialdemokratiſche Partei hat eine Abord⸗ nung in die Konzentrationslager für die rotſpaniſchen Milizen geſchickt, um ein⸗ gehende Unterſuchungen über in der Oeffentlichkeit bekanntgewordene Mißſtände in hygieniſcher Hinſicht und beſonders hinſichtlich der Verpflegung und Unterbringung durchzuführen. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung wird von einigen Mitgliedern der ſozialdemokratiſchen Abordnung in der Preſſe hekanntgegeben. So berichtet der Abgeordnete Le Troquer ausführlich über die Mängel vor allem im Konzen⸗ trationslager von Argeles. Die rotſpaniſchen Milizen würden von ſchwerbewaffneten Senegalſchüt⸗ zen und marokkaniſchen Spahis mit aufgepflanztemm Bajonett empfangen und im Lager ſtreng überwacht, tritt Imredys etwa wie Leute, die ſtandrechtlich erſchoſſen werden ſollen. Für die rund 75000 Mann, darunter zahl⸗ reiche Schwerverwundete, die im Lager untergebracht ſeien, ſtehe nur eine kleine Krankenſtation und ein Militärarzt zur Verfügung. Faſt alle Lagerinſaſſen ſchlieſen deg nachts unter freiem Himmel am Strand in einer entſetzlichen Unſauberkeit. Es gebe nicht einmal genug Waſſer zum trinken, ge⸗ ſchweige denn zum waſchen. Der geſamte Strand ſtelle ein großes Abladefeld für Unrat dar. Wenn keine Abhilfe käme, ſei Typhus unausbleiblich. Die Ernährung ſei ſchlecht. Bisher hätten viele Milizen täglich nur ein Stückchen Brot erhalten. Le Troquer befürchtet den Ausbruch von Epidemien, wenn ſich Regenfälle einſtellen ſoll⸗ ten, woraus eine große Gefahr für ganz Frankreich entſtehen würde, denn der Lagerinſaſſen könnte ſich eine Panik bemächtigen. Sie könnten ausbrechen. Dies würde laut den militäriſchen Anordnungen die Wachen zwingen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Es könnte Tote und Verwundete geben oder zu einer regelrechten Kataſtrophe kommen. Reue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Jür eine deutſch-engliſche Freunoſchaft! „Deulſchland und England ergünzen ſich⸗ Der Berüner briliſche Volſchafter zum Ehrenmitglies der deutſch-engliſchen Geſellſchaft ernannt— Gute Worte ſür die friedliche Zuſammenarbeit beider Völker — Berlin, 16. Februar. Am Mittwochabend veranſtaltete die Deutſch⸗ Engliſche Geſellſchaft im Haus der Flieger ihr traditionelles Jahreseſſen. Der Prä⸗ ſident der Geſellſchaft, NSKK⸗Obergruppenführer, General der Infanterie Herzog von Koburg, konnte als Ehrengaſt des Abends den Königlich Britiſchen Botſchafter in Berlin Sir Neville Henderſon, mit den Mitgliedern der Britiſchen Botſchaft, den Vizepräſident der Anglo⸗German Fellowſhip, Lord Brocket, mit zahlreichen Mit⸗ gliedern der Schweſtergeſellſchaft in London. fer⸗ ner den Vertreter des Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen von Ribbentrop, /½Oberaruppenführer Lorenz ſowie weitere namhafte Vertreter von Staat, Partei, Wehrmacht und des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens begrüßen. In ſeiner Anſprache erinnerte der Präſident der Geſellſchaft an die richtungsweiſenden Worte, die der Führer in ſeiner Reichstagsrede vom 30. Ja⸗ nuar für die deutſch⸗engliſchen Beziehungen gefun⸗ den habe:„Es würde ein Glück ſein für die ganze Welt, wenn unſere beiden Bölker zu einer vertrauensvollen Zu⸗ ſammenarbeit gelangen könnten“. Alle, denen ein enges freundſchaftliches Verhält⸗ nis zwiſchen England und Deutſchland am Her⸗ zen liege, erhofften von dem pexſönlichen Kon⸗ takt, in den der Ablauf ber großen geſchichtlichen Ereigniſſe des vergangenen Jahres den Leiter dex engliſchen Politik mit dem Führer des Rei⸗ ches gebracht habe, eine weitere Klärung der internationalen Beziehungen und ſeien über⸗ zeugt, daß ein neues fruchtbares Elemant in die Zuſammenarbeit der beiben Völker hineingetra⸗ gen worden ſei“. Der Redͤner bezeichnete das wechſelſeitige Ver⸗ ſtändnis für die Notwendigkeiten und Lebensrechte des anderen als Vorausſetzung für das Verſtehen zweier großer Nationen. Es ſei daher zu begrüßen, daß ſich in letzter Zeit auf dem Gebiete der Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Eng⸗ land erhebliche Fortſchritte hätten erzielen laſſen. In dieſem Zuſammenhang erwähnte der Präſi⸗ dent die erſt kürzlich erſolgte Einigung zwiſchen Deutſchland und England auf einem ſo lebenswichti⸗ gen Gebiete wie dem des Abſatzes von Kohle und wies auf die demnächſt beginnenden Beſprechungen zwiſchen den Spitzengruppen der deutſchen und der —............... ˖ç7r˖(˖....PPCPP——ðf⁊—————————— Selbſt der Militärkommandant General Fagalde habe die unhaltbaren Zuſtände zugegeben und er⸗ klärt, daß die Lage im Konzentrationslager von Argeles vor einigen Wochen kaum zu beſſern ſein würde. Le Troquer empfiehlt daher die ſofortige Unterbringung der Flüchtlinge auf verſchiedene zur Zeit leerſtehende Truppenübungslager in Süd⸗ frankreich. Auch die„Action Frangaiſe“ beſaßt ſich mit den unglaublichen Zuſtänden in den Konzentrations⸗ lagern und verlangt dringend ein Geſetz zur Ver⸗ meibung einer Kataſtrophe. Die Ueberwachung der Lager müſſe ſchleunigſt verſtärkt und der verbre⸗ cheriſchen Umſturzagitation gewiſſer kommuniſtiſcher und marxiſtiſcher Senbboten ein Ende geſetzt wer⸗ den. Die Bevölkerung ſei derart beunruhigt, daß ſie die Verhängung des Ausnahmezuſtandes in jenen Grenzgebieten mit Erleichterung begrüßen würde. Seate er darne-aumuceek Graf Teleki Nachſolger Imreöys? anb Budapeſt, 1. Februar. Das Abgeordnetenhaus, dem der Rücktritt der Regierung Imreödy um halbzwölf Uhr mittags offiziell mitgeteilt wurde, vertagte ſich mit Rückſicht auf die innenpolitiſche Lage bis auf weiteres. Die erſten Nachmittagsblätter bringen den Rück⸗ in größter Aufmachung. In aus⸗ führlichen Berichten wird jede Einzelheit der vor⸗ bereitenden Beſprechungen zwiſchen den Kabinetts⸗ mitgliedern und den Politikern ſowie der heutigen entſcheidenden Audienz Imredys beim Reichsver⸗ weſer, die um 11 Uhr vormittags ſtattfand, wieder⸗ gegeben. Die Nachricht vom Rücktritt Imredys wurde wenige Minuten nach elf Uhr im Miniſter⸗ präſidium amtlich mitgeteilt. Sämtliche bisher erſchienenen Nachmittagsblätter unterſtreichen, daß in der politiſchen Linien⸗ führung der Regierung keinerlei Aende⸗ rung zu erwarten ſei. Die Zeitungen nennen als ausſichtsreichſten Nachfolger Imredys den Kultus⸗ miniſter Graf Paul Teleki. Im Namen des Führers hat der Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine dem Bootmannsmaaten Hans⸗Joachim Paulſen vom Kommando der 2. Marine⸗Unteroffizierslehrabteilung für die Ret⸗ tung zweier weiblicher Perſonen vom Tod des Ertrinkens im Hafen von Kiel die öffentliche Belobigung ausgeſprochen. keiner Zeit(höchſtens, daß einmal ein frierender Schneeſchuhlauſen Von Sigismund von Radecki Wir genießen jetzt die Natur mit Zucker beſt reut; wir gleiten über ſie hinweg, pfeilſchnell in die weiß⸗ glitzernde Tieſe, immer der einen blauen Spur nach. Wir ſpüren mit Entzücken, daß der Schnee einen be⸗ ſonderen Duft hat: wir lernen ihn perſönlich ken⸗ nen, den Schnee, und begreifen ſehr wohl, warum die Lappländer zweihundert Bezeichnungen für ihn haben. Wir gleiten ſo leiſe durch den Wald, daß die Rehe ruhig weiteräſen; wir fühlen die ſchläfrige Schönheit des Schneiens und die Luſt des Tauwin⸗ des, der donnernd von Hügel zu Hügel brauſt. Wir lieben den Winter. Frühling Sommer und Herbſt dienen den Geſet⸗ zen des Blühens, des Wachſens und der Fruchtbar⸗ keit; der Winter aber bedeutet die Idee der Rein⸗ heit: er iſt die geiſtigſte Zeit. Alle irdiſchen Un⸗ ebenheiten ſind von weichem, glatten Schnee ausge⸗ füllt, ſo daß die Landſchaft einſache, mathematiſche Formen gewinnt, wie Schneeverwehungs⸗Halbmonde und ſanfte weiße Kuppeln von verſunkenen Moſcheen. Der reine Schnee hat das friſche Gedächtnis eines Kindes, auf dem ſich alles in Spuren abdrückt, dann ebenſo ſchnell wieder zugeweht iſt, und doch irgendwo in der Tiefe aufbewahrt wird. Der Wald aber iſt neu wie ein eben ausgepacktes Weißnachtsgeſchent, an dem noch die Watte daran hängt. An Sonntagen kriſiert das goldene Licht auf ſeinemn Pelz, während er in ſtumpfen, waſchbläulichen Schatten erſchauert“ und das Grünblau des Himmels ſich um ſo klarer über ihn wölbt. Und die Tanne iſt der Lieblings⸗ baum des Winters. Andere Bäume recken ihre Aeſte auseinander, zueinander; ſie ſuchen Wärme, es ſind geſellige Bäume. Die Tanne aber wächſt kerzen⸗ gerade, wie ein einziger Gedanke; die breiten Na⸗ deltatzen ihrer Zweige ſind verſchwiegen, ſie hüten ein Geheimnis. Sie hat im Winter ſchwerere La⸗ ſten zu tragen als jeder andere Baum, aber dafür rubt ihr Geheimnis ſo wohlverwahrt wie ſonſt an Haſe ſich dort hineinverkriecht). Darum ſpürt auch kein anderer Baum den Frühling ſo ſchmerzhaft wie die Tanne. Noch laſtet der Schnee auf ihr, aber er iſt nicht mehr das, was er früher war— und es kommt der Augenblick, wo ſie mit einem Seufzer ihre Zweige hebt und in einem Strom von glitzernden Tränen erwacht. Dieſes Blau und Gold und Weiß und wieder Blau des Nordens iſt ſeine Entſchäbigung dafür, daß er nicht Italien ſein kann. Im Sommer verklärt die Sonne jedes Ding in deſſen eigener Farbe: ſie macht den Grashalm grün⸗durchſcheinend und das Roſen⸗ innere purpurn, auch ſetzt ſie den Dingen die Glanz⸗ lichter auf. Dem Schnee aber leiht ſie ihre eigenen Farben— ſie überhäuft ihn mit dem Gold und Blut ihres Lichtes. Wie erfroren, wie ſchaurig⸗violett verendet ſo ein Sonnenuntergang auf der öden Schneefläche. Das Unglaublichſte aber geſchieht im Schnee⸗ walde bei Mondſchein. Man kommt in ein fremdes Reich: die Luft hängt voll von ſilbernem, grünem, blauem Schnee, und man gleitet blitzſchnell in Win⸗ dungen über Luft, über Schatten, die wie ſchwarze „Tücher auf dem ſtrahlenden Weiß gebreitet liegen. Der Wald duftet friſch und zugleich nach vermoder⸗ ten alten Büchern: man fährt durch Grimms Kin⸗ der⸗ und Hausmärchen, überſchattet von ſilbernen Monſtren. Ein alter Rabe flattert träge vom Aſt auf, ſtäubt glitzernden Puder durch die Luft und ſchwebt langſam auf den Mond zu. Die Landſchaft iſt verzaubert und ertrunken, ſie ruht am Grunde des gewaltigen Nachtmeeres, deſſen ferner Wellen⸗ ſchlag ſich nur am Flackern der Sterne kundtut. Schneeſchuhe ſind alſo weniger ein Sportgerät als ein Kommunikationsmittel: um irgendeine verlorene Verbindung mit der Natur wieder herzu⸗ ſtellen. Ich habe vergeſſen, daß es da noch eine Menge von Dingen gibt: den Grätenſchritt, 50⸗Me⸗ ter⸗Sprünge, gräßliche giftbunte Sweater. echt nor⸗ wegiſche Geſichsfarbe, Sporthotels mit Jazzmuſik, und vor allem Menſchen. Dieſe Dinge ſind aber Reue Probuktionschefs im deuiſchen Iiim dib Berlin, 15. Februar. Der bisherige Proöuktionschef der Terra, Alfred Greven, hat die Produktionsleitung der Ufa, der bisherige Reichsfilmdramaturg Ewald von Demanbdowſky die Produktionsleitung der To⸗ bis und der Regiſſeur Dr. Peter Paul Brauer die Produktionsleitung der Terra übernommen. Die Produktionsleitung der Bavaria bleibt wie bisher in den Händen ihres Produktionschefs Hans Schweickart, die Produktionsleitung der Wien⸗ 8..b. H. in den Händen des Regiſſeurs Karl artl. Grunolegende italleniſche Schulreſorm dnb gtom, 16. Februar. Der Große Rat des Faſchismus hat unter dem Vorſitz des Duce am Mittwochabend eine Sitzung abgehalten, die, wie in einer amtlichen Auslaſſung beiont wird, nach der Regelung der Arbeits⸗ und Raſſenfrage dem italieniſchen Volk die Schulreſorm bringt. Erziehungs⸗ und Unter⸗ richtsminiſter Bottat hat die„magna chaxta“ der Schulreform, die in 29 Erklärungen gipfelt, erläu⸗ leben“, engliſchen Induſtrien zur Steigerung des wechſel⸗ ſeitigen Handelsverkehrs hin. Neben dieſer Verſtändigung ſtehe die ebenſo wich⸗ tige Kleinarbeit des einzelnen und nicht zuletzt die Tätigkeit der Deutſch⸗Engliſchen Geſellſchaft. Auch ſie bemühe ſich, das Führerwort vom 30. Januar im Rahmen der ihr geſtellten Aufgaben in die Tat um⸗ zuſetzen. Obergruppenführer Herzog von Koburg überreichte dem Botſchafter anſchließend eine in be⸗ ſonderer Ausführung hergeſtellte Urkunde über die der Deutſch⸗Engliſchen Geſell⸗ ſchaft. In ſeiner Antwort gab Sir Neyile Henderſon ſeiner Ueberzeugung von der Notwendigkeit Aus⸗ druck, daß das deutſche und das engliſche Volk früher oder ſpäter, und beſſer früher als ſpäter, in ihrem eigenen Intereſſe, im Intereſſe des Weltfriedens im allgemeinen, und des europäiſchen Friedens im be⸗ ſonderen, zu einer Verſtändigung gelangten und gute Freunde würden. Bezugnehmend auf die feierliche Verſicherung des britiſchen Premierminiſters, der ſagte:„Unſer aller Wunſch iſt, in Frieden mit unſeren Nachbarn zu erklärte der Botſchafter, daß trotz aller Mißver⸗ ſtändniſſe die Grundlagen des Friedens u einer guten Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Großbritannien in München gelegt worden ſeien. Auf dieſer Grundlage werde das Gebände letztlich und ſicher gebaut werden. Es wider⸗ rigkeiten machen, die übernunden werden Küß land und Großbritannien als politiſche Wider⸗ ſacher zu betrachten. Deutſchland als große Laudmacht und Eugland als große Seemacht ſich beide und ſeien nicht unverſöhn⸗ ar. „Dies bedeute nicht, daß Großbritannien keine kon⸗ tinentalen Intereſſen, oder Deutſchland keine Inter⸗ eſſen in Ueberſee hätten. Aber beide Länder lägen geographiſch ſo, daß ihre Lebensintereſſen nicht auf⸗ einander zu prallen brauchten. Es ſei genügend Raum in der Welt für die volle Betäti⸗ gung beider Länder auf wirtſchaftlichem und ziviliſatoriſchem Gebiet. In dieſer Hinſicht mögen Deutſchland und England in Wettſtreit treten, in einen Wettſtreit, der haxt ſein könne, aber weder feindlich noch friedensſtörend ſein dürſe und im beſten und eigentlichen Sinne eine Wohltat für die Menſchheit im allgemeinen und für unſere Nachbarn im beſonderen bedeuten würde. Man ſollte nicht ſortfahren, über die Dinge zu ſtreiten, die vergänglich ſeien und den Gang der Entwick⸗ lung nicht beeinfluſſen könnten, die letzten Endes zu einer feſten Freundſchaft zwi⸗ tert, und die„ſämtliche Grundſäse für eine revolu⸗ aſch en dem kontinentalen Deutſchland und dem tionäre Erneuerung der Schule gemäß der faſchiſtiſchen Doktrin enthält“. Der Präſibenk der Reichsſchriſtiumskammer, Staatsrat Hauns Johſt, ſandte dem deutſchen Dichter Hermann Stehr zu deſſen 75. Geburtstag ein herzliches Glückwunſchtelegramm. Der japaniſchc Botſchafter in Berlin, Generalleut⸗ nant Oſchima, traf am Mittwochnachmittag in Hamburg zu einem offiziellen Beſuch ein, der bis Freitag dauert. In ber St.⸗Hedwigskathedrale in Berlin fand Donnerstag vormittag ein feierliches Requiem anläßlich des Ablebens des Papſtes Pius Kl. ſtatt. Als Vertreter des Führers nahm der Chef der Präſidialkanzlei, Drs Meißner. an der Trauerſeier teil. In Vertretung des Reichsminiſters des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop war Staatsſekretär Frei⸗ herr von Weiſzäcker mit dem Chef des Protokolls, Geſandten Freiherrn von Dörnberg, erſchienen. Ferner nahm das Diplomatiſche Korps an der Feier teil. unwichtig. Wichtig iſt höchſtens die Tatſache, daß ſie wichtig genommen werden. Die Winterlandſchaft jedoch ſteht ſchweigend ͤͤraußen und läßt alles mit ſich geſchehen. Ab und zu nur lockt ſie einen, und gewöhnlich einen der Beſſeren, zu tief in ſich hinein, den ſie dann mit grandioſer Grauſamkeit erfrieren läßt. Neue Oper von Wolf-Ferrari Erfolgreiche Urauſſührung in der Mailänder Scala Wie aus Mailand berichtet wird, wurde eine neue Oper von Wolf⸗Ferrari zum erſten⸗ mal in der Scala mit großem Erfolge aufgeführt. Der Komponiſt, der eine beſondere Vorliebe für Themen aus dem 17. und 18. Jahrhundert hat, hat diesmal ein altes ſpaniſches Luſtſpiel zur Vertonung gewählt,„La Nina Boba“(Das törichte Mäd⸗ chen) von Lope de Vega. Der Text iſt von dem Verſaſſer des Librettos Ghiſalberti, nur leicht ver⸗ ändert und verkürzt. Der Inhalt iſt die Geſchichte eines ſcheinbar dummen Mädchens, das aber, als es ſich verliebt, plötzlich ſehr klug wird und dies durch allerhand ſchlaue Kunſtgriſſe beweiſt, durch die ſie den jungen Mann, den ſie liebt, für ſich er⸗ obert. Die Geſchichte iſt voll Humor, und die Muſik iſt, wie die Kritik allgemein rühmend hervorhebt, ſehr lebendig und farbig, dabei zart und ungezwun⸗ gen; ſie ruft bisweilen die Erinnerungen an alte Lieder und Melodien wach. Die barocke Atmoſphäre, die ſpaßhaften Situationen und die Heiterkeit des Originals ſind dabei gut gewahrt. Die Aufnahme der Oper war ſehr gut, die Sänger, unter denen beſonders Mafalda Favero ſich auszeichnete, und der Komponiſt wurden oftmals gerufen. Auß dem Nationaltheater. Unter der muſi⸗ kaliſchen Leitung von Ernſt Cremer wird morgen Freitag Verdis Oper„Rigolettr“ in neuer In⸗ ſzenierung im Nationaltheater gegeben. Die Sypiel⸗ leitung hat Erich Kronen von den Städtiſchen Büh⸗ nen Breslau als Gaſt. Die Titelpartie ingt Haus Wümtritimen Großbrktannten führen müßte. Man bürſe ſich keine Illuſionen über die Schwie⸗ rigkeiten machen, die überwunden werden müß, ten, oder über die Zeit, die vergehen werde, he⸗ vor dieſes Ziel erreicht ſei. Als Botſchafter Seiner Britiſchen Majeſtät ſehe er als ſeine vornehmſte Aufgabe an, für eine gute Verſtän⸗ digung zwiſchen Deutſchland und England, die beide Völker in der Tieſe ihrer Herzen aufrich⸗ tig wünſchten, zu arbeiten. Er rechne auf die Deutſch⸗Engliſche Geſellſchaft in Berlin und ihrer Zweigſtellen bei der Unterſtützung des Ausbaues eines ſoliden Gebäudes, auf das nicht nur wir ſelbſt ſtolz ſein würden, ſondern für das ganz Europa Hankbar ſein werde. Lord Brocket, der Leiter der Anglo⸗German Fellowſhip in London, dankte im Namen ſeiner Ge⸗ ſellſchaft für die gaſtliche Aufnahme, die er und ſeine Freunde wiederum in Deutſchland gefunden hätten. Er ſprach die zuverſichtliche Hoffnung aus, daß die freundſchaftlichen Beziehungen der beiden Schwe⸗ ſtergeſellſchaften in Berlin und London das gemein⸗ ſam erſtrebte Ziel erreichen werden. Schweska, den Herzog: Lutz⸗Walter Mil⸗ ler, die Gilda: Exika Schmidt.— Das Schau⸗ ſplel bereitet für Donnerstag, den 23. Februar, die Erſtaufführung des Luſtſpiels„Trau, ſchau, wem?“ von Albert Kehm vor. Spielleitung: Hel⸗ muth Ebbs. Neue Bücher Joſeſ Magnus Wehner: Struenſee. Das Schickſal des Gra⸗ ſen Struenſee und der Königin Karoline Mathilde. (Hanſeatiſche Verlagsanſtolt Hamburg. Leinen.50 /. Die Weltgeſchichte kennt monches exſtounliche Schichſal; nicht viele indeſſen können ſich an Abenteuerlichkeit und Phantaſtik mit dem des deutſchen Arztes und Häniſchen Staatsmannes Juhonn Friedrich Struenſee(1787—1772 meſſen. Im Zeitalter des ausgehenden Abſolutismus, ols in wilden Stürmen menſchlicher und geiſtiger Leidenſchaſten eine neue Welt ſich zu ſormen beginnt, iſt er geboren. Als ein Urbekannter iſt er dank ſeiner beenden geiſtigen Fähigkeiten und der bezwingenden Sicherheit ſeines Auf⸗ tretens emporgeſtiegen in einem Staate, deſſen vpolitiſche und mirtſchaftliche Orönung völlig zerrüttet war und den ein unfähiger, früh verdorbenex Herrſcher nicht mehr zu leiten verſtand. Der Leibarzt König Chriſtians VII. von Dänemark und ſeiner jungen Gemahlin Karoline Mathilde wurde raſch der mächtigſte Monn im Lande und— der Geliebte der Königin. Ehrgeiz und Herrſchſucht haben. Sttuenſee emporgetragen. Beſeelt von den Idealen der Aufklärung, ſuchte er im Rauſch ſeiner ſcheinbar unbe⸗ ſchränkten Macht ſich über alles Herkommen und olle über⸗ lieſerten Rechte im Staote hinwegzuſetzen. Im Taumelr ſeinex hemmungsloſen Leidenſchaft verletzte er Anſtaud und Wſtrde; nach zwei Jahren der Herrſchaft erlog er dem Anſturm ſeinex Feinde und endet auf dem Schafott. Drama und Film haben dieſes von tiefer Tragik um⸗ ſchottete Leben geſtaltet; dem Romanſchriftſteller hätte Struenſees Schickſol Stoff für ein an Abenteuern und Spannungen überreiches Buch geben können. Wehner hat auf die Wirkunesmöglichkeiten des hiſtoriſchen Romans ver⸗ zichtet: er ſchriet eine wiſenſchatliche, umſichtig und ſorg⸗ fältig auf hiſtoriſchen Quellen und Dokumenten begrün⸗ dete Biographie, die durch die Sprache allein des tatſäch⸗ lichen Geſchehens an Spannung und Bewegtheit auch die kühnſte Erſindung übertrifft. Er hat den Beweggründen im Handeln Struenſees und den ſeeliſchen Tieſen ſeines Ehaxakters mit den Mitteln pſychologiſcher Deutung nach⸗ geſpürt. Wie er Struenſee ſchildert, als ein Kind ſeiner zwieſpältigen Zeit, läßt er zugleich ein Bild erſtehen der von ſchickſalhoften Kämpfen bewegten Eroche, in der ſich dos Leben dieſes Mannes kragiſch vollendete. L. Böhm —— — c N 2 * » mu. — Kleiner Globetrotter wurde geknipſt Ausgerüſtet für alle Eventualitäten trat dieſes ſieben Monate alte Baby eines engliſchen Fliegerſergeauten von England kürzlich die Reiſe zu ſeinem Vater nach (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Prinz Karneval regiert im ſonnigen Nizza Dieſe Wecker dürften ſelbſt im lauteſten ausgelaſſenſten Faſchingstrubel zu hören ſein. Indien an.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Echte Kameradſchaft Wehrmacht— Volk Ein Angehöriger des Offizierskorps in Oldenburg meldete ſich freiwillig für 14 Tage als Ar⸗ beiter in einer Fleiſchwarenfabrik, um einen Arbeitskaweraden abzulöſen, der ſo eine Kd.⸗ Reiſe mitmachen kann. Unſer Bild zeigt den Fliegeroffi zier(6weiter von rechts). iee 55 853(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Modell für den Neubau der italieniſchen Botſchaft in Berlin Für den Neubau der italieniſchen Botſchaft im neuen Geſandſchaftsviertel im Tiergarten wurde jetzt am Bahn⸗ bof Hohenzollerndamm eine Probefaſſade in natürlicher Größe aus Gips hergeſtellt. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) eee, e Die zerſtörte Brücke von Barcelona In fieberhafter Arbeit ſind die Pioniere Generel Francos dabei, über den Llobregat⸗Fluß eine Nyot⸗ brücke zu bauen.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Ruhe und Frieden in der Rieſenſtadt Barcelona Die typiſchen ſpaniſchen Kaffeehäuſer bieten wi eder das gewohnte Bild. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) Es geht zum Jahresempfang des Königs Dieſer ſchottiſche Oberſtleutnant in ſeiner farbenfren digen Uniform der Gordon⸗Highlanders begibt ſich zum Jahresempfang der engliſchen hohen Offiziere in den Buckinghampalaſt.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Vor dem Abzug Munitionslager geſprengt Vor der Beſetzung der Stadt Puigcerda in den Pyrenäen durch die Francotruppen ſpreng „ten Flüchtlinge die Munitionslager, um ſich Laun über die franzöſiſche Grenze zu begeben. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Rundfunkſprecher in arktiſcher Ausrüſtung Ein Bild von den FöcS⸗Rennen in Zakopane, wo der Rundfunkſprecher bei dem dort herrſchenden Schneeſturm ſchon einen Schafspelz vertragen kann. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Mit dem Volkswagen zum Winterſport in das Hochgebirge (DAcF., Zander⸗Multiplex⸗K.) Rote Propagandapavillons werden zerſtört Nach der Beſetzung Barcelonas wurden von der Bevölkerung die Propagandapavillons der früheren Machthaber reſtlos zerſtört.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Hausſuchung beim Mufti Unſer Bild beſtätigt, daß die Wohnung des Jeru⸗ ſalemer Mufti bei der Hausſuchung durch engliſches Militär vollkommen in Unordnung gebracht worden ſei,(Weltbild, Zander⸗M.) 55—————XÄͤm:ee—— ——..—.—..—.— —— —— ————— 55———— —————— ————— —— 4. Seite Nummer 790— e 3— 5 Sere NN e e S e, u — Donnerstag, 16. Februar 10³⁴ Die Stadiseite Maunheim, 16. Februar. Ein altes Lagerhaus Ernſt, faſt feierlich, ſteht ein altes Lagerhaus am Mühlauhafen. Die Patina der Zeit hat die Back⸗ ſteine, aus denen es aufgebaut iſt, ganz dunkel wer⸗ den laſſen. So eine Farbe haben die hohen, ſchmalen Häuſer mit den ausladenden Kränen, die in den Aroßen Seeſtädten zeitbeladen an den düſteren Fle⸗ ten ſtehen und Güter von überallher in ihren Mau⸗ eErn aufnehmen. Als man vor Jahrzehnten dieſes Lagerhaus baute, war es ein Koloß, auch heute imponiert es noch. Was mag darin ſchon alles aufgeſpeichert geweſen ſein an Gewicht und Wert? Achtſtöckig ſteigt der Bau auf. Stockwerk türmt ſich auf Stockwerk und man muß ſchon den Kopf in den Nacken werſen, wenn das Auge das Abſchlußgeſims erreichen will, das ſcheinbar mit ſeinem Schwergewicht ſein weiteres Aufſteigen verhindern wollte. „Im romaniſchen Stil hat der Baumeiſter die breite und hohe Faſſade geſtaltet und in ein Mittel⸗ teil und zwei Flügel gegliedert. Geradezu über⸗ Häuft mit leuchtenden Augen in Form rundbogiger gekuppelter Doppelſenſter iſt das mächtige Backſtein⸗ ſeld, aus dem Pfeiler hervorragen, die über alle Stockwerke hinweglaufen und ganz oben ͤurch Rund⸗ bogen mit einander verbunden ſind. Wirkungsvoll Hringen ſie Leben und Ordnung hinein. Die Glanz⸗ zeit hat der gewaltige Bau hinter ſich, aber noch Iange hat er nicht ausgedient. Ehrwürdig iſt er aber bereits geworden und man ſollte ihn ſchon eines Blickes würdigen, ſo man gelegentlich an ihm vor⸗ übergeht. Bisher habe ich es zwar auch nicht getan, aber das ſoll jetzt anders werden. Zählt doch dieſes alte Lagerhaus mit zu den Wahrzeichen unſerer Staodt. Tuem und Tärcchen fallen Die Lauerſchen Gärten bieten ietzt, wie viele meinen, einen betrüblichen Anblick. Ueberall wird zuſammengehauen, abgetragen, Schutt ver⸗ laden, das brauchbare Geſtein zu Haufen geſchichtet. Das Gartenhäuschen fiel. Friede ſei mit ihm, aber es hatte doch Patina. Die Villa verſchwand, ſie war ja auch überholt und gänzlich unmodern. Nun fiel auch der Turm, und er mußte wohl, denn er war kaum echt und beſtand aus ſchmutzigen Ziegelſteinen. Zetzt gehen ſie auch an die Mauer heran. Das eine Wachtürmchen iſt zertrümmert, und die Zinnen wer⸗ den Stück für Stück abgeſchlagen, abgetragen. Damit iſt nun aber bald die wirkliche echte Romantik er⸗ reicht und wir erſahren, daß es dabei bleibt. Es wurde geſtern eine Art Demarkationslinie nach der Erledigung der Zinnen feſtgelegt. „„Ein Glück, daß die heutige Jugend in dieſen Dingen doch beſonnener und diſziplinierter als „Fuüber, iſt. Was meinen die von der älteren Gene⸗ ration, wie ſich die jungen Leute vor 40 bis 50 Jah⸗ ren benommen hätten, wenn ſo in ihren heiligſten „romantiſchen Rechten gewühlt und gegraben worden wäre. Die armen Arbeiter würden Störung und Kummer in Maſſen erlebt haben. Aber heute ar⸗ beiten ſie in aller Ruhe, kaum daß einmal einer den Kopf nach ihnen wendet, und das iſt gut ſo. Denn gern möchten wir ja auch bis im Juni einen brauch⸗ baren kleinen Park mit Raſen, Spielplatz, Brunnen und lauſchigen Bäncken⸗Ecken ohne Schnaken haben. Nach dem was wir heute bereits wiſſen, wird es ſehr Hübſch werden, ſo traurig es ietzt auch noch ausſieht. Alſo Geduld, ihr Brummler. Ab 20. Febrnar: Ausſall verſchiedener Reiſezüge Die Aenderungen im Maunheimer Bezirk Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit: Ab 20. Februar entfallen folgende Reiſezüge: E 276 Ludwigshafen a. Rh. ab 10.30 Uhr; Heidelberg an 10.59.(Bleibt zwiſchen Wiesbaden und Ludwigshafen a. Rh. und befördert durchlauſende Wagen Wiesbaden.München, die ſeither mit D 101, Wiesbaden ab.28, geführt worden ſind. Zwiſchen Ludwigshaſen a. Rh., ab 10.42, und Mannheim ver⸗ kehrt 5 104 zum Anſchluß an D 204, Mannheim ab 11.04 nach München.) E 209 Heidelberg ab 13.47, Ludwigshafen . Rh. an 14.11(Wiesbaden). E 314 Oſterburken ab.48, Ludwigshafen a. Rh. an 10.52. 3164 W Heidelberg ab.44, Wiesloch⸗Walldorſ an *.00.— 3165 W Wiesloch⸗Walldorf ab.14, Heidel⸗ berg an.32.— 3166 W Heidelberg ab.05, Wiesloch⸗ Walldorf an.21.— 3167 Wiesloch⸗Walldorf ab.92, Heidelberg an.51. „ 3021 Schwetzingen ab 10.04, Mannheim Höbf. an 10.22.— 3022 Mannheim Hbf. ab 10.57, Schwetzingen an 11.15. Auch im Gebiet der Schwarzwaldbahn, der Höl⸗ lentalbahn und des Bezirks Freiburg fallen Züge aus. Die Schnellzüge D 369/D 970 verkehren bis auf weiteres nur noch zwiſchen München und Lud⸗ wigshafen a. Rh. lanſtatt Wuppertal—Oberbarmen). In Ludwigshaſen a. Rh. beſteht von D 369 unmittel⸗ barer Anſchluß an D 269 Baſel—Köln-Dortmund, während in der umgekehrten Richtung in Mann⸗ heim unmittelbare Uebergangsmöglichkeit von D 270 von Dortmund.—-Köln auf D 370, in der Richtung nach Stuttgart—München vorhanden iſt. D 360 wird am 20. Februar nochmals bis Wuppertal—Ober⸗ Harmen durchgeführt. 92— — „ iu Der letzte Kräppelkaffee, ſo teilt der Feuerio mit, beginnt in der Libelle am Roſen⸗Montag bereits um 4 Uhr nachmittags. Der Anſang der nachfol⸗ genden Großen Fremden⸗Sitzung, bei der Koſtümie⸗ rung erwünſcht iſt, wurde auf 8 Uhr 11 abends feſt⸗ geſetzt. Die Karten zu dieſer Sitzung berechtigen zur Teilnahme an dem folgenden Koſtümball. en Ordnungsſtraſen dürſen nicht abgezogen wer⸗ den. Im Zuſammenhang mit der Abgabe der Ein⸗ kommensſteuererklärung die bis Ende Februar er⸗ folgt ſein muß, iſt ein Erlaß des Reichsfinanzmini⸗ ſters vnn Bedeutung, worin feſtgeſtellt wird, daß Ord⸗ nungsſtraſen bei der Ermittlung des Einkommens KMicht abgezogen werden können. — RNlene Maunbeimer Zeitung“ Abenb⸗Ausgabe————— Erſolgreichſter Ausflug in die Neckarſtadt: Eine Bombenſitzung im Floraheim Alle großkalibrigen Feuerio-Büttenkanonen entfachten ein unwiderſtehliches Trommelſeuer Der Ausflug, den der„Feuerio“ wie alljährlich in die Neckarſtadt unternahm, geſtaltete ſich am Mitt⸗ woch zu einem außergewöhnlichen Erfolge. Das Floraheim war bereits zum Ueberlaufen voll, als Präſident Theo Schuler die Sitzung eröffnete und unter Hinweis auf den hinter der Elfertatstafel ſich ausbreitenden Proſpekt beſonders diejenigen be⸗ grüßte, die unter Vermeidung des Umweges mit der Straßenbahn den Neckar auf der„chineſiſchen Brücke“ überſchritten und ſich in den Stadtteil begeben hatten, in dem die„Welt mit Brettern verrammelt“ iſt: Der Präſident ließ, um zu betonen, daß der Karneval in der Neckarſtadt immer in höchſter Blüte ſtand, den Blick in die Zeit vor 40 Jahren zurückſchweifen, in der „Butzebabbe“ und„Große Karneyal⸗Geſell⸗ ſchaft Neckarvorſtadt“ die Träger boden⸗ ſtändigen Humors waren. Noch heute trage er mit Stolz die Orden, die ihm als jungem Büttenredner damals verliehen wurden. Erfreulicherweiſe ſei geſunder Nachwuchs vorhanden, der auch dem„Feuerio“ zu gute komme. Wenn er als Neckarſtädtler nicht darauf verzichte, alljährlich eine Sitzung im Floraheim abzuhalten, ſo geſchehe es, weil er hier ſtets das dankbarſte Publikum vorfinde und weil„Feueriv“ und„Flora“ ſchon lange engſte Freundſchaft verbinde. Zum humoriſtiſchen Teil ſeiner Anſprache übergehend, machte der Präſident auf die „Rohrſtiefelmode“ der holden Weiblichkeit aufmerk⸗ ſam. Weil dadurch die Löcher in den Strümpfen ver⸗ deckt würden, ſo werde, meinte er, der Aufwand für Strümpfe bedeutend verringert. Ein hervorragender Büttenwettſtreit Als der Präſident mit einem begeiſtert aufgenom⸗ menen Ahoil auf die Fasnacht in Mannheim ſeine zündenden Ausführungen geſchloſſen hatte, ſetzten nach einem allgemeinen Lied die Darbietungen mit Dodol Schäfers Protokoll ein, in dem er ſich einige An⸗ ſpielungen auf die Erlebniſſe der Elferräte nicht ver⸗ kneifen konnte, die an der Jubiläumsſitzung des Mainzer Carnevalelubs teilgenommen hatten. Als äußeres Zeichen der Anerkennung zehnjähriger Tätigkeit im Mannheimer Karneval wurde dem Protokoller der Orden vom Goldenen Vlies um⸗ gehängt. Ebenſo Fritz Weinreich, der beſonders mit ſeinem Frauenlob einen großen Erfolg hatte. Adolf Wagner nahm in ſeinem gut pointierten Vortrag das Stadion aufs Korn, das demnächſt Rück⸗ ſtrahler erhalte, damit es blinzeln könne, wenn in Berlin ein Länderſpiel beſchloſſen werde. Ganz her⸗ vorragend war Leonhard Schramm als„Schutz⸗ mann in Zivil“. Er bewies mit dieſem Vortrag, in dem ſich die Witze nur ſo jagten, daß er nicht nur ein vorzüglicher Liederdichter iſt. Eugen Liſt unter⸗ Sotge, daß du delnen Arbeitslag ohne Anfall beendeſt nahm wieder einen feinſatiriſchen Ausflug ins Poli⸗ tiſche, während Eugen Gehrig und Heinfich Eichinger in einem Zwiegeſpräch dafür ſorgten, „daß die Lachſalven nur ſo dröhnten. Gerhard Helfenſtein leitete die zweite Halb⸗ zeit mit einem ungemein witzigen Vortrag ein, mit dem er die Mannheimer Kunſtignoranten frozzelte, um ſich dann mit den Bauvorhaben zu beſchäftigen und mit einem begeiſterten Loblied auf Mannheim zu ſchließen. Karl Gichele, die unnachahmliche Sackträgertype, wurde ebenfalls Ritter des Goldenen Vlieſes, Bertl Schad erläuterte in ungemein när⸗ riſcher Weiſe den Einkommenveranlagungszettel vom Standpunkt des Handwerkers, Kunze Michl und Frau Gregan machten in einem ulkigen Zwie⸗ geſpräch aus ihrem Herzen keine Mördergrube, Lene Kamuf war als Knorzebachin die beliebte Urtype und ſchließlich ſetzte der Gerſchteſerzlmit einem inhaltlich und mimiſch unübertrefflichen Vortrag das Tüypfelchen aufs„“. Womit zugleich geſaat iſt,— der Präſident die ausgezeichnet geleitete Sitz wieder wirkungsvollſt zu ſteigern wußte. 3 Bei einem ſo glänzenden Büttenwettſtreit konnte man mit dem„Füllſel“ ſparſam umgehen. 94 Ritz, die in der erſten Februarhälfte in der„Libelle ſehr gefiel, eroberte ſich auch in dieſem Kreiſe a Herzen durch ihren bezaubernden Scharm und parodiſtiſche Verwandlungskunſt, Karb und Frau ſangen mit großem Erfolg ihre ſchlagkräftigen Duette und Mayer ſpielte mit gewohntem Schmi Von den vielerlei Ehrungen mit Orden, Mützen unb Ehrentrunk iſt in erſter Linie dieienige des Generalſeldmarſchalls Wöllner zu erwähnen, der anläßlich ſeines ſil⸗ bernen Jubiläums als Kommandeur der Prinzen⸗ garde mit dem wohlverdienten Orden ausgezeichne wurde. Vereinsführer Safferling feierte die Freundſchaft, die„Flora“ und„Feuerio“ rerbin und Prinz Werner l. ſchmückte die Speyerer Prinzeſſin, die ſich mit Elſerräten der Speyerer Kar⸗ neval⸗Geſellſchaft und einer Hofdame eingefunde hatte, ſowie das Gardemariechen mit ſeinem Haus⸗ orden. Dafür ſteckte der Speyerer Präſident Tbeo Schuler einen prächtigen Spezialorden an, der von einem Mitglied des Elſerrates unter dem Eindruck der Düſſeldorſer Tagung des Bundes Deutſcher Karneval geſtiftet wurde. Man ſchied nach Mitter⸗ nacht unter dem Eindruck: Es war ein Bombenſitzung! Sch. Welcht StrafendroheneanBerkehrsfünderꝰ Die juriſtiſche Sentrate des Oduce gibt Aufklärung Seit der Gründung bemüht ſich der Deutſche Automobil⸗Club(DDAc) innerhalb ſeiner Mit⸗ gliedsreihen mit anerkanntem Erſolg um beſte Ver⸗ kehrsſchulung. Er leiſtet damit, wie Reichsleiter Korpsſührer Hühnlein füngſt in München bei der Amtseinführung des neuen Präſidenten erklärte, auch auf dem Gebiet des Verkehrs dem National⸗ ſozialiſtiſchen Kraftſahrkorps wirkſame Hilfsſtellung in der Zuſammenarbeit mit den Behörden zur Ver⸗ kehrsplanung und Geſtaltung und vor allem mit dem NSKäK⸗Verkehrserziehungsdienſt. Seit Jahr und Tag ſchafft dié Juriſtiſche Zentrale des DDAc in verkehrsrechtlicher Beziehung wertvolle Aufklärungsarbeit. Man muß es dankbar begrüßen, daß auch einmal die Frage„Welche Straſen drohen dem Verkehrsſünder“ in erſchöpfender Kürze ihre Beantwortung findet. Bekanntlich werden nach dem Reichsſtrafgeſetzbuch Verbrechen mit dem Tod oder mit Zuchthaus, Ver⸗ gehen mit Gefängnis, in leichteren Fällen mit Geld⸗ ſtrafe und Uebertretungen mit Haft oder Geldſtrafe geahndet. Als Verbrechen kommt im Verkehr wohl nur das Drahtſeilattentat in Frage, das neuerdings mit der Todesſtrafe bedroht iſt. Iſt dürch Fahrläſſigkeit ein Menſch ge⸗ tötet oder verletzt worden, ſo beträgt der Straf⸗ ei e ene e e e een e ee e ee„ Wirkſame Anfallberhütung durch das Bi'd Hölche.Udsg, Oo PeigenArteitsfog öhne Ugfolhbeengest“ I 2 15 9 Ben-. 377 eicserhaages der gewerhüüchen derufrgenossenzchaften e. V. deiis Im Jahre 1886 verunglückten von je 10 000 Arbeitern in der gewerblichen Wirtſchaft 7 bei der Arbeit tödlich. 1937 dagegen nur noch 3,5. Der Siegeszug der Maſchine und die Steigerung des Arbeitstempo in den letzten 50 Jahren laſſen das Abſinken der tödlichen Unfälle als ſichtbaren Erfolg planmäßiger Unvallverhütung werten. Ein weſentliches Verdienſt haben ſich hier die Berufsgenoſſenſchaften erworben. Die Reichs⸗ verſicherungsordnung verpflichtet ſie, dafür zu ſor⸗ gen, daß Unfälle verhütet werden und ordnet den Erlaß, beſonderer Unfallverhütungsvorſchriften an. Dieſe Leitfäden der Betriebsſicher⸗ heit zeigen dem Betriebsführer, wie man den Be⸗ trieb baulich und techniſch unfallſicher einrichtet; ſie enthalten Gebote zur Betriebsregelung und wenden ſich vor allem auch an die Mitarbeit der Ge⸗ folgſchaft. Anleitungen für das Verhalten der Schaffenden ſind nötig, weil erfahrungsgemäß die Urſache vieler Unfälle nicht in mangelhaftem Maſchinenſchutz oder untauglichen Betriebseinrich⸗ tungen, ſondern in menſchlichen Fehlhandlungen liegt. Auch die beſten Unfallverhütungsvorſchriften ſind wertlos, ſolange ſie nicht beachtet werden. Des⸗ halb entſenden die Berufsgenoſſenſchaften lauſend in die Betriebe ihre mit umfaſſenden Rechtsbefug⸗ niſſen ausgeſtatteten techniſchen Aufſichts⸗ beamten, die nun perſönlich mit den Beteiligten die Fragen der Betriebsſicherheit erörtern und im⸗ 0 erneut auf das Beachten der Vorſchriften hin⸗ weiſen. »Als wirkſames Mittel, zwiſchen dieſen Be⸗ triebsbeſichtigungen, ſozuſagen täglich, zu den Verſicherten zu ſprechen und darüber hinaus den Unfallſchutzgedanken in weite Kreiſe zu tragen, haben ſich die Unfallnerhütungsbilder bewährt. Im Zahre 1924 nahm der Reichsverband der gewerb⸗ Unfall⸗ Mverhiitung EI a gewerdilchen Berursgenoszenzschaften 4. V. derilo Partei und die Wehrmacht. m 8 655 9 22 8 2* gen · M. 99 es Reichwerdeater der gewerüchen Berutsgenoasecrchalten e. V. Betiio lichen Berufsgenoſſenſchaften die Schaffung und Verbreitung von Unfallverhütungsbildern in ſeinen Arbeitsplan auf. Bei dem berufsſtändiſchen Aufbau der Berufsgenoſſenſchaften waxen die Hauptgefahren⸗ quellen der einzelnen Erwerbszweige und die zu Un⸗ fällen führenden Grundfehler im Verhalten der Ver⸗ ſicherten bekannt. Das wurde nun bildlich aus⸗ gewertet. Die Bilder ſanden bei den Betriebs⸗ führern und den Geſolgſchaften ſo großen Anklang, daß auf Auregung der Betriebe und durch die Mit⸗ arbeit der einzelnen Berufsgenoſſenſchaſten bis heute runb 600 verſchiedene Darſtellungen herausgegeben wurden, die in ihrer Zuſam⸗ menfaſſung als„bildlicher Kommentar“ der— Unfallverhütungsvorſchriften anzuſehen ſind. Was ſonſt gewöhnlich durch viele Sätze ausgedrückt werden muß, bringen die Bilder dem Beſchauer ohne wiſſenſchaftliches Beiwerk in einfacher Form ſchlag⸗ artig und wirkſam zum Bewußtſein. Zu dieſem Zweck laſſen die Bilder möglichſt deutlich den Vor⸗ teil ſachggemäßen Verhaltens bei der Ar⸗ beit erkennen, ſind alſo in der Darſtellung bejahend und poſitiv. Statiſtiſch läßt ſich der Erfolg der Bilbpropaganda bei der außerordentlichen Entwicklung unſerer Wirt⸗ ſchaft nicht belegen. Daß aber das Unfallver⸗ hütungsbild ein gutes Mittel zur Verbeſſerung der Betriebsſicherheit iſt, beweiſen die Schaffenden mit ihrem Urteil. Ein großes Werk fragte die Ge⸗ ſolgſchaft im Rahmen eines Preisausſchreibens nach dem Wirkungsgrad der verſchiedenen Maßnahmen zur Unfallverhütung. Das Bilcd ſtand bei dem Ergebnis mit an erſter Stelle. Seit 1924 verteilte der Reichsverband der gewerblichen Bexufsgenoſſen⸗ ſchaften insgeſamt zehn Millionen Stück. Empfänger waren die bei den Berufsgenoſſenſchaften verſicherten Betriebe, Behürden, Schulen, die Dienſtſtellen der rahmen bei fahrläſſiger Tötung Gefängnis bis 1 9 Jahren, für Berufsfahrer bis zu 5 Jahren, bei fahrläſſiger Körperverletzung Gefängnis bis zu zw Jahren und bei Berufsfahrern bis zu drei Jahren, Als Vergehen iſt ferner mit Geſängnis oder Geldſtraſe bis zu 10 000 Mark bedroht: die Fahrerflucht(Gefängnis bis zu zwei Monaten); der Verſtoß gegen den Führerſcheinzwang, wobei auch der Halten — örtent- und Perser-Tebpiche „Sausback keut B 1. 2 kut 26467— als Mittäter in gleicher Weiſe ſtrafbar ſein kann(Ge⸗ fängnis bis zu 2 Monaten) ein Verſtoß gegen den Kennzeichnungs⸗ und Zulaſſungs⸗ zwang(Gefängnig bis zu drei Monaten); das Verlaſſen in hilfloſer Lage(Geſängnis bis zu ſechs Monaten). Verkehrsübertretungen, das heißt alſo Verſtöße gegen die Straßenverkehrs⸗ ordnung, die einen Körperſchaden nicht zur Folge hatten, ſind mit Haft oder Geldſtrafe bis a 150 Mark bedroht. Jede Strafe wegen Verletzung von Verkehrsvorſchriften wird in den Führerſchein eingetragen, wenn ſie mehr als fünf Maxk beträgt. eeeeeeeZeigt- qich auf Grund einer Häufung von Eintra⸗ gungen in einem kurzen Zeitraum oder auch ſonſt, daß ein Fahrer zum Lenken von Kraftfahrzeugen ungeeignet iſt, ſo wird ihm der Führerſchein en zogen. Ungeeignet zum Führen von Fahrzeugen oder auch Tieren iſt, wer unter erheblicher Wirkung geiſtiger Getränke oder Rauſchaift am Verkehr teil⸗ genommen oder ſonſt gegen verkehrsrechtliche Vor⸗ ſchriſten oder andere Straſgeſetze erheblich verſtoßen bat.(6 8 Abf. 2 Straßenverkehrs⸗Zulaſſungsord⸗ nung.) Durch eigene Anvorſichtiokeit verſchuldet Polizeibericht vom 16. Februar Drei Verlehrsunfälle. Am 15. Februar gegen 12 Uhr ereignete ſich in Feudenheim ein Unfall da⸗ dͤurch, daß ein 7 Jahre altes Kind in unvor⸗ ſichtiger Weiſe hinter einer marſchierenden Abtei⸗ lung über die Straße in einen aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen lief. Da⸗ Kind, das hierbei einen Oberſchenkelbruch davontrug, mußte in das Städt. Krankenhaus ein⸗ gelieſert werden. Bei zwei weiteren Verkehrs“ unfällen, die ſich inſolge Nichtbeachtens der be⸗ ſtehenden Verkehrsvorſchriſten ereigneten, wurden zwei Perſonen leicht verletzt. Ein Straßenbahn⸗ wagen und 4 Kraftſahrzeuge wurden beſchädigt. Sie keunen die Vorſchriften immer noch nichtk Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen“ verkehrsordnung wurden 10 Perſonen gebüh⸗ renpflichtig verwarnt und an 8 Kraftſahrzeug“ halter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen⸗ Kurszettel der Hausfrau Winterlicher Markt auch heute wie ſeit Wochen; viel leere Bänke, zwiſchen denen kein ſonderliche Gebränge war. Angeboten war in ſchöner Beſchaf⸗ ſenheit Spinat und Feldſalat, daneben Kreſſe und Endivie. Möhren ſehlten nicht, doch überwogen die Gelberüben, die an manchen Ständen die Dicke eine kräftigen Bierrettichs erreichten. Blumenkohl u Schwarzwurzeln, und Sellerie vermögen auch de Speiſezettel der Beigaben zu Fleiſch, Fiſch und Mehl⸗ ſpeiſen abwechflungsreicher zu machen. Es fehlte nicht an Zitronen, Apſelſinen, Mandarinen und Aepfeln⸗ In den Fiſchbottichen ſchnalzten die Hechte und Karpſen, die Breſem und die Backfiſche, und an See⸗ ſiſchen war kein Mangel. Der friſchgewäſſerte Stock⸗ fiſch iſt wohl ſchon ein Vorklang auf die am Aſcher⸗ mittwoch beginnende Faſtenzeit, wie die ſchöne Aus⸗ wahl an blühenden Blumen ſchon an die in Sich kommenden Konfirmattonsſonntage erinnert. „Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher“ preiſe für Kilo in Pig. ermittelt: Kartofſeln 44—47 Salatkartoſſeln—9; 88 20—25; Weißkraut 11—1. Rotkraut 15—16; Blumen obl, Stück 25—40; Roſenkohl 3 bis 50; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 10—12; Spina 20—30; Zwiebeln 15—18; arzwurzeln 20—95; Endi⸗ vienfalat, Stück—25; Felbſalat 100—130; Tomaten 40—60) Rettich, Stück—20: Stück 10—50: Suppen“ rünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl. 15—18; Echnittlauch, ſchl.—107 Aepfel—45; Zitronen, Stuc—3; Orange! 25—46; Bananen, Stück—12; Markenbu ter 160 Land⸗ butter 112; Weißer Käſe 35—90; Eier, Stück 10½—122 Hechte 120; Barben 80; Karpſen 90; Schleien 120; Breſem 50—60; Bacfiſche 40; Kabeljau 90—46, Schellſiſche 40—40 Goldbarſch 40; Seehecht 70; Stockfiſche 95; Hub⸗ geſchlatet 100—110; Gänſe, geſchlachtet 120—140; RindfAſch 91, Kalb⸗ fleiſch 110—116; Schweinelleiſch 92. ES AA KESR SSSS — — —— Dunnerstag, 16. Februar 1939 Neue Maunheimer Zeitung Adend⸗Ansgade 5. Seite 7 Nummened 9 t Anb. Lörrach, 16. Febr. Die tieſe Verehrung und 10 ukbarkeit, die die engere alemanniſche Heimat Dichter Hermann Burte zu ſeinem 60. Ge⸗ Hürtstag entgegenbrachte, ſand ihren überzeugenden usdruck in einer Feierſtunde, die die Stadt Lörrach 9357 ihren großen Mitbürger veranſtaltete. Im Mit⸗ telpunkt der zahlreichen Ehrungen ſtand die Ver⸗ leihung des Ehrenbürgerbrieſes. 6 Lauter Beifall ertönte, als der Bürgermeiſter die Arnennung Burtes zum Ehrenbürger der Stadt Förrach bekanntgab und ihm darauf eine kunſtvolle ſülbergetriebene Kaſſette mit dem Ehrenbürgerbrief übergab. Aber noch eine weitere Gabe wurde Her⸗ 4 8 0 29 12* der körperlichen und geiſtigen Entwicklung zurück⸗ ant der Heimat an Hermann Burte Die Blattreblaus auf Hybriden Lörrach verleiht dem Dichter das Ehrenbürgerrecht reichte. Zahllos ſind die Blumenſpenden, die dem Dichter zu ſeinem 60. Geburtstag aus allen Kreiſen des Volkes zugegangen ſind. Eine Unzahl von Telegrammen und ſchriftlichen Glückwünſchen ſind auf dem Flachsländer⸗Hof eingetroſſen. An der Spitze ſteht das Telegramm des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels, das folgenden Wortlaut hat: Sehr geehrter Herr Burte! Zu Ihrem 60. Geburtstag ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus. Ich gedenke an dieſem Tag beſonders Ihrer großen Verdienſte, um die 1874 trat die Reblaus in der Gegend von Bonn erſtmals in Deutſchland auf. Nach Baden kam ſie glücklicherweiſe erſt ſpät, im Jahre 1913. Durch die Blattreblaus wurde ſie dann über das ganze badi⸗ ſche Weinbaugebiet verbreitet. Wenn heute die Entfernung der Hybriden ver⸗ langt wird, ſo nicht nur wegen der Gefahren für den Rebbau, ſondern auch für die menſchliche Ge⸗ ſundheit. Es läßt ſich nicht beſtreiten, daß in Ge⸗ genden, wo der Hybridenwein von Jugend auf in reichlichen Mengen getrunken wird, die Kinder in Die Nahrungsquelle der Reblaus, eines winzigen, kaum 1 Millimeter großen Inſektes, iſt zunächſt die Wurzel. In Scharen auftretend, entziehen die Läuſe dem Rebſtock durch Saugen den Saft, ſo daß er ſchließlich eingeht. Im Laufe eines Sommers ent⸗ ſtehen drei bis vier Generationen. Es entwickeln ſich beſondere„Nymphen“, aus denen die fliegenden Reb⸗ läuſe hervorgehen. Dieſe legen im oberirdiſchen Teil, der Rebe Eier ab, die ſich und zwar nur an den Hybriden zu Blattläuſen weiterentwickeln. An den Blättern bilden ſich grüne gallartige Knoten. Die Blattrebläuſe fliegen bis zu 30 Kilometer und verſeuchen in kurzer Zeit weitere Gebiete. Ein Teil geht wieder in den Boden und ſetzt dort das Zer⸗ ſtörungswerk an den Weirzeln der Edelreben fort. 1933 wurde bereits begonnen, die Hybriden auf Pfropfreben umzuſtellen. Dies iſt heute ſchon ſoweit durchgeführt, daß von 3000 Hektar Hybriden nur noch 500 Hektar in Nordbaden noch nicht umgeſtellt ſind. Die Umſtellung auf Pfropfreben verhindert, daß die Blätter von der Blattreblaus Eie, wie geſagt, nur an Hybridenblätter geht) und die Wurzeln von der Wurzelreblaus befallen wer⸗ den. Unter Pfropfreben verſteht man einheimiſche Reben, gepfropft auf Amerikaner⸗Unterlagsreben, die der Reblaus im Boden widerſtehen und uns unſere altbekannten edlen Weingewächſe auch in Zukunft ſichern. Man benötigt für die Propfreben außer den Edelreiſern das Amerikanerunterlags⸗ holz, das entweder in eigenen Amerikanermutter⸗ gärten herangezogen oder aus dem Ausland— aus den uns freundlich geſinnten Staaten— bezogen ovird. Die Rebenveredlungsanſtalt des Weinbauinſti⸗ tuts in Freiburg mit rund 4 Hektar Rebſchulgelände iſt die größte Rebveredlungsanſtalt des Landes. Her⸗ geſtellt werden jährlich rund 13 Millionen Pfröpf⸗ linge, die jeweils— bei 33 Verwachſungsprozenten — jährlich rund 430 000 verpflanzfähige la Pfropf⸗ reben liefern. Es beſtehen 4 ſtaatliche Veredlungs⸗ ſtationen, die zuſammen jährlich 4 Millionen Pfropf⸗ reben herſtellen. Außerdem wurden vom Reichs⸗ nährſtand 42 Pfropfrebengenoſſenſchaften ins Leben mann Burte durch die Stadt Lörrach zuteil. Der innere Erneuerung unſeres Volkes und Ihrer rei. Zur Bekämpfung der Reblaus wurden von ſtaat⸗ geruſen mit dem Ziel, in Zukunft ganz allgemein chen Dichterwerke und wünſche Ihnen noch viele licher Seite frühzeitig Maßnahmen ergriffen, die dem Winzer die Heranzucht ſeines Pflanzmaterials Dichter erhielt auf Lebenszeit das freie unent⸗ keltliche Benutzungsrecht des Flachs⸗ känder Hoſes, des Sitzes des Dichters. Dieſes Anweſen iſt Eigentum der Stadt. 9 Darauf nahm der Geehrte ſelbſt das Wort. Er ankte dem Feſtredner ſowie dem Bürgermeiſter für die Ernennung zum Ehrenbürger. Mit dem Dank dafür, daß der Flachsländer Hof ihm nunmehr als unenkgeltlicher Wohnſitz eingeräumt worden ſei, ver⸗ kuüpft Hermann Burte den Wunſch, daß Lörrach im alemanniſchen Raum einmal eine bedeutendere „Rolle zufallen möge. Der Dichter ſchloß mit einem Dankesgruß an den Führer, dem Freund und För⸗ derer der Künſtler. Zahlloſe Glückwünſche ⸗ zahlloſe Jahre ungebrochener Schaffenskraſt. Heil Hitler! gez. Dr. Goebbels. Reichsſtatthalter Robert Wagner ſandte fol⸗ gendes Telegramm:„Zur Vollendung Ihres 60. Le⸗ bensjahres ſpreche ich Ihnen meine herzlichen Glück⸗ wünſche aus und gebe der Hoffnung Ausdruck, es mögen Ihnen viele Jahre kraftvollen im Heimat⸗ boden wurzelnden Schaffens beſchieden ſein.“ Reichsſtatthalter Robert Wagner. Ferner hatten noch Miniſterpräſident Köhler und Kultusminiſter Dr. Wacker Glückwünſche übermittelt. Dr. Wacker teilt mit, daß er aus An⸗ laß des 60. Geburtstages des Dichters und Malers von den Winzern auch nicht immer gleich verſtanden wurden, heute aber allgemein als notwendig aner⸗ annt werden. Als kurz vor dem Krieg das Ver⸗ bot des Hybridenbaus zeitweiſe von der badiſchen Landesregierung aufgehoben wurde, zeigten ſich in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren die Folgen gleich in verheerender Weiſe. Als die Blattreblaus 1927 bei Weingarten feſtgeſtellt wurde, wurde der Hy⸗ bridenanbau in Baden wieder verboten. Die Hy⸗ bridenfläche betrug damals annähernd 3000 Hektar gegenüber einer Geſamtrebfläche von 12 000 Hektar. Streng gehandhabt wurde das Verbot allerdings erſt von 1933 ab. Und der Erfolg hat ſich bereits deutlichgezeigt. Die verſeuchten Rebſtücke ſind von 13,89 Hektar im Jahr 1937 auf 7,69 Hektar zurückgegangen. Waren es 1937 noch 45 Blattreb⸗ ſelbſt zu überlaſſen. Vorläufig ſind die ſtaatlichen und ſtaatlich genehmigten Veredlungsbetriebe noch dringend notwendig zur Befriedigung des großen Bedarfs an Pfropfreben für die Reblausgeſchädigten, Hybridenpflanzer und ſonſtigen Winzer. E. Dietmeier. Fröhliche Haubenſitzung in Mainz Der MCC beſchloß ſeine„Sitzungsperiode“ * Mainz, 16. Febr. Der Mainzer Carneval⸗ Elub beſchloß die Reihe ſeiner diesjährigen Sitzungen mit der bekannten und beliebten„Hau⸗ benſitzung“. Es iſt jene Sitzung, zu der nur der badiſchen Kunſthalle in Karlsruhe ein 8 9 Blumen S 9—5 La überweiſen 9—3 lausherde, ſo wurden 1938 nur noch elf gezählt. Männer zugelaſſen ſind, die aber alle mit einer rich⸗ Auch Dr. Goebbels und Reichsſtatthalter Wagner das für die engere Heimat und ſein Künſtlertum in Die Amerikaner⸗Unterlagsrebe tigen Haube als Kopfbedeckung erſcheinen müſſen. gratulierten gleicher Weiſe kennzeichnend iſt. Als wirkſamſte Bekämpfungsmaßnahme gegen die Der diesjährige Preisträger der Einzelmasken trug * Lörrach, 16. Februar. Im Dichterheim Flachsländer⸗Hof herrſchte am Mittwoch den ganzen Tag über ein ſtetes Kom⸗ men und Gehen der Gratulanten. Gegen 12 Uhr mittags erſchien der badiſche Innenminiſter Pflau⸗ mer, der Hermann Burte die Glückwünſche des Reichsſtatthalters und der badiſchen Staatsregierung darbrachte und ein prächtiges Blumengebinde über⸗ Weitere Glückwünſche ſind u. a. einge⸗ gangen vom Präſidenten der Reichsſchrifttumskam⸗ mer, vom Präſidenten der Reichskammer der bilden⸗ den Künſte, vom Landeskulturwalter Schmid⸗Karls⸗ ruhe, Obergruppenführer Ludin, Miniſterialdirigent Rainer⸗Schloſſer⸗Berlin, Gauamtsleiter Karl Gärt⸗ ner ſowie von zahlreichen Künſtlern, Schriftſtellern, Freunden und Verehrern des Dichters. eeeeeeeeeneen Die Umſtellung des Fybridenweinbaus Die guten Eigenſchaſten von Europäer- und Amerikanerreben in der Pfcopf⸗ krebe vereinigt- NSG. Karlsruhe, 16. Febr. Bereits in den Vorkriegsjahren haben Rebtrank⸗ heiten derart überhand genommen, daß man ernſt⸗ ich um den Beſtand des Weinbaues in Baden fürch⸗ en mußte. Erſt in den letzten Jahrzehnten geht es wieder aufwärts. Die Durchſchnittserträge haben ſich ganz beträchtlich erhöht; erbrachte um die Jahre 1910—1917 ein Hektar Rebfläche im Durchſchnitt rund kedertoliter jährlich, ſo ſind es heute rund 40 Hekto⸗ Noch ein weiteres wurde erreicht: Die badiſchen 1 eine, die noch vor wenigen Jahren auf der Wein⸗ arte an letzter Stelle rangierten oder im Reich über⸗ aupt unbekannt waren, ſind heute hauptſächlich dank ber verbeſſerten Kellerwirtſchaft ſehr begehrt. 1˖ Wenn jetzt der badiſche Rebbau als geſichert gel⸗ zen darf, ſo iſt dies ganz weſentlich der in ſtändiger Fühlung mit der Winzerſchaft erfolgenden Tätigkeit des ums Jahr 1920 gegründeten Weinbauinſtituts in Freiburg zu danken, als deſſen derzeitiger Leiter r. Bogt ſungiert. Der Berichterſtatter des Ne⸗ Gaudienſtes ſchildert uns ſeine Eindrücke von einem Beſuch bei dem Inſtitut. Ueber 35 Jahre im Dienſt des badiſchen Weinbaus 8 Ein Thema intereſſierte uns vor allem, wämlich as der Rebveredlung in Zuſammenhang mit dem erſchwinden der Hybriden. Das Inſtitut beſitzt in einbauoberinſpektor Dümmler einen langfähri⸗ gen Praktiker auf dieſem Gebiet. Er war um die Hahrhundertwende der einzige Weinbauinſpektor in . en. Seine Arbeiten in der Rebveredlung gehen uf das Jahr 1003 zurück, er hat ſie eigentlich in Die Wiſſenſchaft hilft dem Winzer Beſuch beim Staail. Weinbauinſtitut Freiburs Baden aus der Taufe gehoben. 20 Jahre kang hat er in Vorträgen und Veröffentlichungen aufgeklärt, Wanderungen mit Winzern veranſtaltet und die Kel⸗ lerwirtſchaft in jeder Weiſe gefördert. Im Jahr 1911 ſchuf er die erſte Staatliche Rebenveredlungs⸗ anſtalt am Turmberg bei Durlach. Seine rAbeit hat reiche Früchte getragen, das Vertrauen der Winzer zur Pfropfrebe iſt ſtändig gewachſen. ſahen ſie doch die Ergebniſſe: neben Reblauswiderſtandsfähigkeit reichlichere und ſchönere Früchte ſelbſt vor Augen. Und ſchließlich ſetzte eine ganze Völkerwanderung nach dieſen Anlagen ein. Ueber die Methode der Veredlung wird noch zu ſprechen ſein. Zunächſt ein⸗ mal etwas über die Geſchichte der Hybriden. Die Amerikanerreben wurden, wie Dr. Kaiſer darlegte, um das Jahr 1860 von einem Weingutsbe⸗ ſitzer in der Gegend von Bordeaux eingeführt und zu Verſuchszwecken angebaut. Durch die Kreuzung der Amerikanerreben mit Europäerreben wurden die Amerikanerdirektträger oder Hybriden gezüchtet. Von Frankreich gelangte dann dͤie Hybride auch nach Ba⸗ den. Mit der Amerikanerrebe, die erſt mit der Euro⸗ päerrebe gekreuzt werden mußte, um Trauben zu tragen, wurde eine verheerende Seuche eingeſchleppt, die in wenigen Jahrzehnten den ſo blühenden fran⸗ zöſiſchen Weinbau zum Erliegen zu bringen drohte: die Reblaus. Obendrein kam mit ihr die Blattfall⸗ krankheit über den Ozean. 1879 waren von 2,5 Mil⸗ lionen Hektar Weinland in Frankreich 20 v.., d. i⸗ mehr als das Sechsſache der ganzen deutſchen Rebfläche zerſtört. B 1 16 15, 8 16. 15. 16 15. 16. 15. 10 216. 10 15. 16. 15, eErlin Sert e.-., Uandecnanon P 0t, acge ſgta,r 11 fes, rggeee erhee, Piner- 1050 wooſhegrexrrtv. I6h9 is Srgte Ler 142,Ler r Püez4 2 1683 ****6* Ä 0 5 N„——* preff 49 5——9——9—*„* 68, der u E2*3 52. u. 8 1 Deuische Dommern Alib. 1. 5¼, bo, Liquid. 101,2 101.2 Safali.⸗G.. 60,30 66,75] Poren. Meralw' Boll. Holzmanr 147,7 148,5 Niederl. Ketle 15040 Steatit⸗Magneſia 164,5... Deutſche Bank.. 118,2 119,2 Estverzinst. 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Aufforderung zum Tanz Zu ſtürmiſch verliebt— Ein gerichtliches Nachſpiel * Berlin, 15. Februar. In einem Tanzlokal in Bernau bei Berlin hielt der 23jährige Alfons K. Umſchau unter den Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechtes. Da ent⸗ deckte er plötzlich ein junges Mäochen, blond und feſch, das es ihm ſofort angetan hatte. Er ging an den Tiſch und forderte die junge Dame zum Tanz auf, erhielt aber einen Korb. Das war nicht weiter verwunderlich, denn ſie war beſtens mit„Herren“ verſorgt. Zuſammen mit ihr ſaß ihr Freund, ein bekanntes Ehepaar und noch ein Herr. Alfons ſah ein, daß zunächſt nichts zu machen war. Er wartete daher bis zum Aufbruch der Geſellſchaft. An der Tür ſtand er plötzlich neben dem jungen Mädchen und erklärte kategoriſch,„fetzt bringe ich dich nach Hauſel“ Die ſo ſtürmiſch umworbene Schöne glaubte nicht richtig gehört zu haben und verbat ſich den unverſchämten Ton, worauf ſie mit unſanftem Schwung an der nächſten Mauer landete. Ihr Freund wollte nun den rohen Patron zur Rede ſtellen, hatte aber im nächſten Augenblick einen Stich an der Stirn weg. Dann zog ſich der ſtürmiſche„Freier“ in einen dunklen Toreingang zurück, wo er auch noch den anderen beiden Beglei⸗ tern des jungen Mäochens Vevletzungen mit ſeinem Meſſer beibrachte. Die in Formen recht ungewöhnliche Aufforderung zum Tanz fand ihr gerichtliches Nachſpiel vor dem Berliner Schöffengericht, wo der Angeklagte über⸗ haupt leugnete, geſtochen zu haben. Angeblich will er ſich nur mit der Fauſt zur Wehr geſetzt haben, zum den Freund des jungen Mädchens als„Angrei⸗ fer“ abzuwehren. Er konnte aber durch die Beweis⸗ aufnahme einwandfrei als Meſſerſtecher überführt werden. Bei ſeinem räuberiſchen Verhalten konnte natürlich von Notwehr gar keine Rede ſein. Das Gericht erkannte auf acht Monate Gefängnis. als Abſchluß ſeiner Haube in naturgetreuer Nach⸗ bildung das Podium des MCC mit ſeinem Komitee. Ab 20. Februar: Ben intexeSante Fall Das vergeſſene Komma 40 Lämmer ſtarben daran * Paris, 16. Febr. Das zuſtändige Gericht von Rouen hat ſich mit einer Schadenerſatzklage zu beſchäftigen, deren Grundlage ein vergeſſenes Kommit iſt: Ein Tierarzt wurde zu Rate gegogen, weil in einer Schafherde epidemiſch eine Wurm⸗ krankheit ausgebrochen war. Vierzig Schaſe litten unter Eingeweidewürmern. Nach dem Regzept ſollte den Tieren Kupferſulfat, vermiſcht mit Waſſer ein⸗ gegeben werden. Das geſchah auch nach Vorſchriſt. Ein großes Sterben brach aus. Vierzig Schafe ver⸗ endeten nach dieſer Medizin. Eine Nachprüfung er⸗ gab, daß den Tieren 665 Gramm auf ein beſtimm⸗ tes Quantum Waſſer gegeben worden waren. Ge⸗ meint waren allerdings nur 6,65 Grammz; der Tier⸗ arzt hatte es unterlaſſen, das Komma zu ſetzen. In dem Schadenerſatzprozeß wird nun geltend gemacht, daß man das Verſehen bei einigem Nachdenken hätte bemerken müſſen. Der Keberfall auf die Au'ozenkrale Mainzer Räuber kommen vor das Sondergericht * Darmſtadt, 16. Febr. Der Oberſtaatsanwalt in Darmſtadt hat gegen den 29jährigen Willi: aum, wohnhaft in Mainz, und den 25jährigen Hermann Diegelmann wegen ſchwerer ränuberiſcher Er⸗ preſſung Anklage vor dem Sondergericht in Darm⸗ ſtadt erhoben. Die Beſchuldigten haben in Mainz in der Nacht vom 1. zum 2. Februar 1939 auf die Kaſ⸗ ſiererin der Autozentrale einen Ueberfall aus⸗ geführt. Sie haben ſie unter Vorhalten eines einer Schußwaffe ähnlichen Feuerzeuges gezwungen, ihnen etwa 600 Mark auszuhändigen. Die Hauptverhand⸗ lung vor dem Sondergericht findet am 17. Februar in Mainz ſtatt. * Bergzabern, 14. Febr. Infolge Platzmau⸗ gels mußte der diesjährige Oſtermarkt abgeſagt werden. 14½0 110 ... Metallgeſellſchaft ½urand 0 9 8— 4 enbg.30 99, 99. 4½ Rheinpr. A 1 100,2 100,/ Pr. Hyp.⸗Be⸗ Ammendork, Bay 60,25 89,25 Kibier⸗Werke 9,0 9 deſſ. u. Herkul Br. iag Mäxlenoan 131½/0 13½0Schuckert& 179,5 178,7 Aug. 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Kem.k 20 99,50 98,50 Assb⸗Kele 1423 149,2 bruar im Berliner Olympiaſtadion Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Blick über die Grenzen: Jußball im Ausland Franzöſiſche Fußball-,Rangliſte“ und Nationalelf Schon oft hat man in der letzten Zeit Gelegenheit ge⸗ Habt, ſich über Sinn, Zweck und„Wert“ von Rangliſten im Sport zu unterhalten. Das Wort Wert ſollte man dabei aber immer in Anführungsſtrichlein ſetzen. Tennis⸗ rangliſten laſſen wir uns zur Not noch gefallen, Rang⸗ Iiſten, in denen die Stärke eines Landes in einer be⸗ kreffenden Sportart nach Punkten klaſſifiziert wird, bilden auch keinen abſoluten Maßſtab, weil die Breitenleiſtung dabei nicht berückſichtigt iſt, zwangsläufig auch nicht be⸗ rückſichtigt werden kann. Wenn man uns nun aber auch mit Fußball⸗Rangliſten kommt, ſo ſind wir nicht nur ſehr ſkpetiſch, ſondern müſſen ſie darüber hinaus ſogar ablehnen. Wir kennen die Mo⸗ tive, die zu der Auſſtellung derartiger Rangliſten führen. recht genau. Wir wiſſen, daß ſie dem Senſationsbedürfnis der Leſer entgegenkommen ſollen. Und weil wir wiſſen, daß der„Paris Soir“ ein ganz auf Senſation eingeſtelltes, nicht gerade ſehr deutſchfreundliches Pariſer Abendblatt iſt, ſchätzen wir die nachſtehend genannte Rangliſte der euro⸗ päiſchen Fußball⸗Nationen, die unter Fortlaſſen der bri⸗ tiſchen Länder geſchrieben wurde, auch dementſprechend ein: 1. Italien, 2. Ungarn, 3. Tſchecho⸗Slowakei, 4. Frankreich, 5. Deutſchland, 6. Schweiz, 7. Polen, 8. Portugal, 9. Norwegen, 10. Schweden, 11. Holland, 12. Belgien, 13. Jugoſlawien. Es lohnt ſich an ſich nicht, viel darüber zu ſagen. Merk⸗ würdig berührt es uns nur, daß der Verfaſſer dieſer „Wertung“ Frankreich vor Deutſchland, das an fünfter Stelle ſteht, geſetzt hat. Er begründet das damit, daß die Länderkämpfe des Vorjahres und die Erfahrungen der Weltmeiſterſchaftskämpſe Berückſichtigung gefunden hätten. Dann hätte allerdings auch die Schweiz vor Deutſchland geſetzt werden müſſen. Aber ſchließlich macht ſich ja ein vierter Platz Frankreichs ſehr gut... Ueberhaupt ſind unſere Nachbarn jenſeits des Rheins im Augenblick über⸗ aus optimiſtiſch. Der:0⸗Erſolg über Polen gibt ihnen einige Berechtigung dazu, und geſpannt warten ſie nun auf den Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich, der am 23. April in Paris zum Austrag kommt. Reichstrainer Herberger hat ſich über das Spiel der Franzoſen wie folgt geäußert:„Es iſt durchaus falſch, die Länderſpiele in leichte und ſchwere einzuteilen. Jedes Länderſpiel iſt ſchwer, beſonders dann, wenn es im Aus⸗ Land durchgeführt werden muß. Nach meinen Erfahrungen an Paris glaube ich, daß wir im April vor einer ſehr, ſehr ſchweren Aufgabe ſtehen werden. Das ganze Spiel der franzöſiſchen Mannſchaft iſt von koloſſalem Schwung ge⸗ tragen, ſchnell, hart und ſachlich. So wie eine engliſche Profimannſchaft haben die Franzoſen geſpielt; ihre Kon⸗ dition war ausgezeichnet. Und dazu kommt noch, daß einige Spieler ganz hervorragende Fußballer ſind. Der Mar⸗ ſeiller Ben Barek beiſpielsweiſe hat alles gezeigt, was ein erſtklaſſiger Mann können muß, neben ihm iſt der Halblinke Heißerer ebenſalls aufgefallen und die Körper⸗ beherrſchung Mattlers, des großen, ſtämmigen Seniors der franzöſiſchen Nationalmannſchaft, war erſtaunlich. Es war ein Genuß, ihrem intelligenten Spiel zuzuſehen.“ Es ergibt ſich aus dieſer Auſſaſſung unſeres erprobten Reichstrainers, daß wir am 2B. Aptil eine ſehr ſtarke Vertretung nach Paris ſchicken werden. Vor uns liegt ja ollerdings noch neben dem Kampf gegen Ingoflawien der Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Italien in Florenz am 26. März, alſo genau vier Wochen vorher. Im enropäiſchen Fußballſport war am vergangenen Sonntag nicht all zu viel„los“. Iu England ſollten am Wochenende die„letzten Acht“ im Pokalwettbewerb ermittelt werden. Da jedoch genau die Hälfte der Spiele der fünften Hauptrunde uneutſchieden endete, wurde daraus nichts. Auch Everton kämpfte un⸗ entſchieden gegen Birmingham und muß ſich nun ein zwei⸗ tes Mal zum Kampf ſtellen. Dagegen ſetzte ſich der zweite große Pokalfavorit— Wolverhampton Wanderers— gegen Liverpool— alſo die Stadt⸗Konkurrenzelf Evertons— durch. Auch der Pokalverteidiger Preſton Northend ge⸗ wann und macht nun weiter mit. In der erſten eng⸗ liſchen Liga gab es nur drei Meiſterſchaftskämpfe. Wäre Derby County daten Brentſord geſtrauchelt, ſo hätte es vor Everton die Spitze einnehmen können. Nun haben zwar beide Clubs die gleiche Plus⸗Punkt⸗Zahl, aber Everton hat zwei Kämpfe weniger ausgetragen. Nur ¼000. Torunterſchted iſt in der Tabellenführung der zweiten engliſchen Diviſion zu verzeichnen. Sheffield United führt mit einem relativen Vorſprung von 2 Punkten vor den Blackburn Rovers, aber der Torunterſchied be⸗ trägt nur die anfangs genannte winzige Summe. In der Schweiz ſtand man ganz im Zeichen der Eis⸗ hockey⸗Weltmeiſterſchaft, was zur Folge hatte, daß das ſonſt ſo fußballbegeiſterte Land nur wenig Kenntnis nahm von der Tatſache, daß in Liſſabon eine ſchweizeriſche Na⸗ tionalmannſchaft gegen Portugal kämpfte und:2 ſiegte, obwohl die ſchweizeriſche Elf gegenüber der Mannſchaſt, die auf der Weltmeiſterſchaft ſpielte, weſentliche Aende⸗ rungen aufwies. Es war ein völlig neues Verteidigungs⸗ trio eingeſetzt und auch in der Läuferreihe und im Sturm waren Aenderungen vorgenommen. Um ſo höher iſt dieſer Sieg über das gefürchtete Portugal zu bewerten. In Italien ſetzte ſich der Neuling Sampierdarena(Li⸗ guria) wieder an die Spitze vor Bologna, da Sampier⸗ Sareng gigen Neapel mit:0 gewann, während Bologna gegen Livorno einen wichtigen Punkt einbüßte. Auch der Tabellendritte, Turin, verlor einen Punkt gegen Luccheſe, und der Meiſter und Tabellenvierte Ambroſiana Mailand im Lokalkampf gegen den FC Mailand durch eine:9⸗ Niederlage ſogar beide. Dieſe Punkte dürften dem Meiſter in Zukunft noch ſehr fehlen. BVetter-BfR ſpielt in Lyon Die badiſche Mannſchaft, die am Sonntag in Lyon gegen eine franzöſiſche Auswahlmannſchaft ſpielt, mußte geänder: werden. An Stelle des verletzten Torhüters Gärtner vom 1. FC Pforzheim, ſpielt der talentierte Torwart Vetter vom ViR Mannheim. Die Mannſchaft hat jetzt folgendes Ausſehen: Vetter (Bin Mannheim); Conrad(Bfit Mannheim), Gramlich 05 Billingen); Schneider, Heermann(beide S Waldhof), Feth(Bigi Nannheim); Herbold(SB Walohoſ), Hack(Bfe Neckarau), Beha(FC Freiburg), Klingler(§ Daxlanden), Striebinger(UfR Mannheim). Fugoſlawiens Fußballelj Zum erſten Länderkampf mit Deutſchland am 26. Fe⸗ hat der Jugoſlawiſche Fußballverband ſeine Mannſchaft bekanntgegeben. Die Reiſe nach Berlin werden 15 Spieler ontreten, in deren Begleitung ſich der Verbandspröſident Andreſevitch, der Verbandkapitön Simonovitch und der Sekretär Popovitch befinden werden. Die enogültige Aufſtellung der Elf ſoll erſt in Berlin exſolgen, ſie wird jedoch vorausſichtlich lauten: Tor: Glazer(Gradjanſki Zagreb); Verteidiger: Huegel Gradjaufti)— Andjelkoviich(Jugoflawia Belarad); nicht gegen den Londoner Abſtiegskandi⸗ und den Einſatz des Sportes hierbei herausſtellte. Läufer: Lehner(Belgrader SK)— Stevovitch(Belgrader SK)— Korotovitch(Belgrader Sa); Sturm: Chipoch (radjanſki)— Vujadinovitch(Belgrader Sa)— Wolfl (Gradjanſki)— Bijovitch— Poohraſki(Belgrader); ſer⸗ wer ſtehen bereit: der Torhüter Lokritch(Jugoſlawia), die Verteidiger Dubatz(Belgrader SKͤ) und Jazbinchek (Gradjanſki) ſowie der Stürmer Petroviich(Jugoſlawia). Deutſche Bobmeiſterſchaſten in Garmiſch Mit Rückſicht auf die durch günſtigere Witterungsbedin⸗ gungen beſſeren Bahnverhältniſſe hat der Deutſche Bob⸗ und Schlittenſportverband die Deutſchen Meiſterſchaf:en im Zweier⸗ und Viererbob von Schierke nach Garmiſch⸗Partea⸗ kirchen verlegt. Die diesjährigen Titelkämpfe, die gleich⸗ zeitig mit als Ausſcheidungen für die olympiſchen Bob⸗ rennen bei den Winterſpielen im Februar 1940 in St. Moritz gelten, bilden den Abſchluß einer großen Bobwoche, die am 19. Februar mit der Süddeutſchen Viererbob⸗Mei⸗ ſterſchaft beginnt. Am 20. wird auf der inzwiſchen umgebau⸗ den Olympiabahn die Süoddeutſche Zweierbob⸗Meiſterſchaft entſchieden, am 21. kämpfen die Vierer um den Wander⸗ preis des Deutſchen Bobverbandes, und nach einem Ruhe⸗ tag werden am 23. und 24. Februar die Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften im Zweier⸗ und Viererbob geſtartet. Ob die nach Oberhof vergebenen Deutſchen Junioren⸗Meiſterſchaften noch gefahren werden, ſteht zur Stunde noch nicht feſt. Auslandòsſtarts unſerer Turnierreiter Der Turnierſtall der Heeres⸗Reit⸗ und Fahrſchule, der aller Wahrſcheinlichkeit nach erſt im nächſten Jahr als letzte Abteilung der früheren Kavallerieſchule Hannover in ſein neues Heim Krampnitz bei Potsdam überſiedelt, übernimmt auch 1939 wieder die offizielle Vertretung des deutſchen Turnierſports auf den großen Veranſtaltungen des Aus⸗ landes. Das Programm liegt in großen Zügen feſt. Zu⸗ nächſt geht es nach mehrjähriger Pauſe— wir ſtarteten zu⸗ letzt 1033 an der Riviera— nach Nizza vom 15. bis 26. April. Gleich anſchließend folgt Rom vom 30. April bis 8. Mai, wo unſere Reiter mit den Mannſchoften von Belgien, Polen, Griechenland und Italien zuſammentref⸗ fen. Die zweite Reiſe führt nach dem Oſten; vom 27. Mai bis 5. Juni ſollen wir wieder Gäſte in Warſchau ſein, und von ͤort aus geht es nach Rumäniens Hauptſtadt Bukareſt, in der ſich nach dem vorjöhrigen Gaſtſpiel der(6⸗Hauptreit⸗ ſchule unſere Reiterofſiziere zum erſtenmat zeigen und da⸗ mi: die zahlreichen Beſuche der Rumänen in Deutſchland erwidern. Ueber Dublin(.—12. Auguſt) iſt die Entſchei⸗ dung noch nicht endgültig gefallen, dagegen wird der Viel⸗ ſeitigkeitsſtall beſtimmt einige Teilnehmer zur Olympia⸗ Vorbereitungs⸗Military vom 23. bis 25. Juni nach Turin entſenden. Beim Tennisturnier in Cannes wußte Frankreichs Spitzenſpielerin Frau Simone Mathien im Endſpiel abermals durch die Luxemburgerin Frl. Weivers eine :3,:3⸗Niederlage hinnehmen. Im Mannereinzel war wieder der Chinieſe Kho Sin Kie über den Jren Rogers 623, 64,:0 erfolgreich. Die Oſtmark⸗Gauelf zum Handball⸗Adlerpreisſpiel gegen Württemberg am kommenden Sonntag in Geis⸗ lingen hat ſolgendes Ausſehen: Jurtitſch; Kellner. Dr. Bannert; Licha, Dr. Houſchla, Wohlrab: Reinhart, Reips, Schubert, Kreei, Volak. Reichstagung des 230 Männer der Fußbollſront, Fachwarte und engere Mitarbeiter des Reichsfachamtsleiters waren zur erſten großdeutſchen Fußball⸗Arbeitstagung im Haus des Deut⸗ ſchen Sports zuſammengekommen. Auf den Rängen des großen Hörſaals wurde„Fußball⸗Verwaltungsſtrategie“ ge⸗ trieben, wurden Pläne und Abſichten der erfolgreichſten Arbeitsgeſtaltung beraten, wurde Bilanz gezogen über die rückwärtsliegende Zeit und wurde der Marſchplan der nächſten Wochen und Monatae beſtimmt. Der Fußballſport ſteht, was ſeine internationale Aufgabe anlangt, vor ſchwe⸗ ren Kämpfen gegen ſtarke Nationen. Was ſeinen nationolen Spielbetrieb betrifft, ſteht er dor bedeutungsvollen Ent⸗ ſcheidungen, wie das Arbeitsgebiet im allgemeinen eine weitgehende Geſtoltung der kommenden, ſtändig ſteigenden Arbeiten mit ſich bringt. 6100 neue Fußballpäſſe im Januar 1939. Auftakt der Tagung war ein weit ausholendes Referat des Reichsſachamtsleiters Linnemann, der die Arbeiten der letzten Jahre, die kommenden Aufgaben und die Grund⸗ lagen für die Entwicklung und Geſtaltung der Arbeit am Fußballſport einer Betrachtung unterzog. Ueber 25 000 Fußballmannſchaften warten allſonntäglich auf ihren Ein⸗ ſatz im Pflicht⸗ und Privatſpielbetrieb. Faſt eine halbe Million Spiele werden durchgeſührt. Daneben läuft die Vorbereitung in Uebungsabenden und im Ergänzungs⸗ ſport mit einer Millionenzahl von Uebungsſtunden. Daß der Zuſtrom zum Volksſport Fußball nicht abreißt, zeigt der Umſtand, daß z. B. im Januar 1939 allein 6100 neue Fußballpäſſe an Sportkameraden ausgegeben worden ſind, die ſich erſtmals aktiv zum Fußballſport bekennen. Reichsfachamtsleiter Linnemann wies auf die Zahl der Mannſchaften und Gemeinſchaften hin, die heute noch nicht der Betreuung des Fachamtes Fußball unterſtehen, die aber, bebingt durch die Erhebung des Reichsbundes zu einer anerkannt Nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft durch den Erlaß des Führers, ſich dem NSRe einzugliedern ha⸗ ben. Hier ſtecken noch ſtarke Kräfte, die zu uns ſtoßen und damit das Heer der Fußballer erheblich vergrößern werden. Der Abgang zu Arbeitsdienſt und Wehrmacht iſt beim Fußball beſonders groß, aber der Zuſtrom neuer Kräfte verhindert einen Rücklauf der Bewegung. Fußball erfüllt ſeine Aufgaben Nicht der Spielbetrieb iſt Sinn der Arbeit am Fußball⸗ ſport, ſondern das Ziel iſt die Erfüllung einer erzieheri⸗ ſchen Aufgabe. Kameradſchaft, Ritterlichkeit, Gemeinſchafts⸗ ſinn und Diſziplin werden in freiwilliger Arbeit des ein⸗ zelnen on ſich ſelbſt zur Grundlage der körperlichen Er⸗ tüchtigung. Dieſe wiederum dient nicht nur dem einzelnen perſönlich, ſondern wird ein Aktinum unſerer Volksgemein⸗ ſchaft. Sichtbores Zeichen wirkungsvoller Arbeit für die körperliche Ertüchtigung iſt die Tauglichkeit zum Wehr⸗ dienſt. Aus der Fülle der Zahlen ſei hier ein Beiſpiel an⸗ geführt: In einem Gau ſind von 80 zu Oberjungſührern durchgebildeten Fußballſpielern 78 militärtauglich geweſen. Von dieſen wiederum haben 69 dann die militäriſche Lauf⸗ bahn gewählt. Gibt es ein beſſeres Zeichen für die Auf⸗ gabenerfüllung des Fußballſportes 8 emſiger Kleinarbeit, es ſind tauſend und aber tauſend Stunden im Jahresablauf, muß die Grundlage für den Spielbetrieb als dem äußerſten Zeichen der Fußball⸗ beweguna, geſchaffen werden. Nicht nur die Spielanſetzung und die Beſtellung von Schiedsrichtern gehört hierzu; viele Fragen der Verwaltung, wie Spielkontrolle, Spielwertung. Spielentſcheidungen uſw. bedingen eine einheitliche Aus⸗ richtung der Tauſende von Amtswaltern, die in den 18 Gauen nach den Anweiſungen der Fachwarte ehrenamtlich tätig ſind. Der Reichsſportführer ſpricht Höhepunkt der Tagung war das Erſcheinen des Reichs⸗ iportführers, der vor den Männern des Fußballſportes die hohen volkspolitiſchen Auſgaben des NSRL er Reichsſportführer zeichnete aber auch den Umriß der Ax⸗ Donnerstag, 10. Febrnar , 9 eeeeee, Der Film vom Deutſchen Turn⸗u. Sportfeſt kommt Der NSqRéè zeigt ſein großes Jeſt von Bres au 1938 Im Juli 1938 gab es für die deutſche Turn⸗ und Sport⸗ welt, ja für die ganze deutſche Oeffen lichteit nur ein Wort: Breslau. Beim 1. Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in der Hauptſtadt des Schleſierlandes ſond ſich die geeinte deutſche Sportbewegung zu einem begeiſternden Feſt zu⸗ ſammen. In einem noch nie geſehenen Rahmen und mit Zahlen, die die Welt noch nicht gehört hatte, traten das deutſche Turnen und der deutſche Spont im merma u⸗ Göring⸗Sportſeld an. Darüber hinaus aber zeigten die politiſchen Großkundgebungen dieſes Feſtes, wie ſehr im nationalſozialiſtiſchen Staate die Leibeserziehung zu einem Grundbegriff des geſamten nationalen Lebens geworden iſt. Höhepunkte dieſes Feſtes war die Teilnahme der deut⸗ ſchen Brüder und Schweſtern aus dem Ausland, die mit ihrem Bekenntnis zum Führer für alle ein unvergeßliches Ergebnis ſchufen. Alle aroße Stunden von Breslau wurden mit der Ka⸗ mera eingefangen. Dr. Brieger, der ſchon im vorigen Jahr den Film geſtaltet hat, der die deutſchen Turner und Sportler nach Breslau rief, hat auch diesmal wieder ein großartiges Werk geſchaffen. Die Uraufführung im Gau 14(Baden) geht am Sonntag, 26. Februar, vormittags 10.30 Uhr, im Studentenhaus und in Mannheim um die gleiche Zeit im„Alhambra“ vor ſich. Wir weiſen daher jetzt ſchon auf die Veranſtaltung hin, die demnächſt der Nationalſozialiſtiſche Reichsbund für Leibes⸗ übungen mit Hilje der Reichspropagandaleitung 5 NSDAP, Amtsleitung Film, und ihren Gaufilmſtellen 3 Durchführung bringen wird. Gerade infolge des einzig⸗ artigen Bilddokumentes von cen Stunden, in denen Führer in Breslau weilte, werden ſich neben den Turn, und Sportvereinen auch alle Volksgevoſſen für Film intereſſieren. Kernmannſchaft der Leichtathleten in Berlin Im Rahmen der Vorbereitungen auf die Olumpich⸗ Spiele 1940 in Helſinki findet am Wochenende ein kurg Lehrgang für die leichtathletiſchen Spitzenkönner auf de Reichsſportſeld in Berlin ſtat“ Etwa 100 Athleten, von denen man annimmt, daß ſie für Helſinkt in Betracht kom⸗ men, nehmen an dem Lehrgang teil. Die Auswahl erfolg nicht ſchematiſch und erſtreckte ſich nicht auf alle Zugebörigen zur internationalen Klaſſe. Chriſtian Buſch und Fir Hel⸗ ſportwart Troßbach werden die geſtellten Aufgaben für 1 ſinkt erläutern. Fachliche Unterweiſungen geben Reichstrainer Thiele, Gerſchler und Ehriſtmann, die Lehr warte Stöck, Huhn, Schwab, v. d. Planitz, Lambert u Richter und die Gaufachlehrer Schmücker und Rüßmann⸗ Kleine Sport⸗Nachrichten Bayerns Handballelf wurde für den Vorrundenkampf des Adlerpreis⸗Wettbewerbs gegen Sachſen in Leipzig wie ſolgt aufgeſtellt: Schelchshorn; Socher. Bannaſki; Zucker (alle Poſt München), Peßler 1(1. Fé Bamberg), Fuchs (Poſt München); Peßler 2(FC Bamberg), Leibl(RSV München), Muzenhard(Poſt München), Kuſch(1860 Fürth), Sobel(1883 Nürmberg). Ivar Ballangrud wurde einmal mehr Norwegens Eis⸗ ſchnellaufmeiſter mit 196,700 Punkten vor Charles Mathiſen (196,878) und Edvard Wangberg. Die 1500 Meter gewann Staksrud in:21,4 vor Ballangrud und Mathiſen, die 10 000 Meter Wangberg in 17:33,4 vor Mathiſen und Ballangrud. Ein Straßenrennen gab es bereits in Italien. Das Kriterium von Savone gewann Guiſeppe Olmo über 54 Km. im:15 Std. vor Learco. Guerra, Ginelli, Bini, Leoni ſowie dem Tour de France⸗Sieger Gino Bartali. Die Austragung der alpinen Wettbewerbe zur Allgäuer Stimeiſterſchaſt auf der Kegelbergſtrecke bei Schwangau mußte vom 18. und 19. Februar auf den 4. und 5. März verlegt werden. Die Rodel⸗Europameiſterſchaften mußten erneut verlegt werden da die Schneeverhältniſſe auf der Jeſchken⸗Bahn bei Reichenberg ungenügend ſind. Ein neuer Termin ſteht noch nicht feſt. Das zu den Reichswettkämpfen der Sͤ gehörende Fecht⸗ turnier wird in dieſem Jahr nicht im Rahmen der Reichs⸗ wettkämpfe durchgeführt, ſondern im Frankfurter Hippo⸗ drom ausgetragen. Als Termin für die Kämpfe der SA⸗ Fechter gelten die Tage vom 6. bis 9 Juli. Fé Bayern München unternimmt an Oſtern eine Gaſt⸗ ſpielreiſe in den Niederrheingau. Er ſpielt am Oſterſonn⸗ tag in Duisburg gegen den Altmeiſter Duisburger Spiel⸗ verein und tags darauf gegen die Bsc Deutſche Edel⸗ ſtahlwerke Kreſeld. Scé Rießer See ſchlug im Zwiſchenrundenſpiel zur Deutſchen Eishockey⸗Meiſterſchaft in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen am Dienstagabend den Klagenfurter AC:0(:0, :0,:). Wild und Schenk ſchoſſen die Tore. Fachamtes Jußball beit der Amtsträger im einzelnen auf und in packenden Worten legte er unter Einbeziehung von Tagesfrogen ve⸗ ſchiedener Art die großen Ziele dar. Die Fachwarte ſpürten, daß der Reichsſportführer Verſtändnis für Hemmniſſe und Schwierigkeiten der Kleinarbeit hat. Er gab jedem den Mut für ſein verantwortungsvolles, aber auch bedeutungsvolles Wirken. Als er dann zu den Fragen des Fußballſportes überging, hotte er nicht nur das Ohr, ſondern auch das Herz der Fachwarte gewonnen, die ihm am Schluß ſtürmiſch dankten. Fußball im Rahmen der NSRe⸗Arbeit Der Leiter der NSRa⸗Wirtſchaftsabteilung, Artur Stenzel, ſelbſt ein alter Fußballhaſe mit faſt 40jähriger Sportarbeit auf dem Rücken, gab dann einen Einblick in die erheblichen Wirtſchaftszahlen, die eine Gemeinſchaft wie der NSg in ihrer tauſendfachen Veräſtelung ins Rol⸗ len bringt. Der Fußballſport iſt gemäß ſeiner Größe und Bedeutung hieran nicht gering beteiligt. Der Leiter des Referates Ausbildung, Meuſel, gab eine umfaſſende Ueber⸗ ſicht über die Geſamtplanung und den Ablauf der Ausbil⸗ dugsorbeit der großen Leibesübungsgemeinde, ſowohl in ſportpraktiſcher, wie verwaltungstechniſcher Beziehung. Die neuen Wege, die der NSRo hier geht und die auch für den Fußballſport ſich ergeben, bedeuten eine Vertieſung und damit eine werbe⸗ und zweckmäßig ſtärtſte Förderung der Aufgaben der Leibesübungen. Aenderungen im Ablauf der Kämpfe Dann kam wieder der fußballpraktiſche Teil zu Wort. Hauptſportwart Wolz legte den Jahresplon für den rei⸗ bungsloſen Ablauf der ſportlichen Spitzenkämpfe dar, wie ſie Länderkämfe, Deutſche Meiſterſchaft, Reichsbundpotal und Tſchammerpokal darſtellen. Die erſtmaligeEinbeziehung der beiden neuen Gaue Oſtmark und Sudeten in das Spielprogromm brachte notwendige Aenderungen gegenüber der bisherigen Spielſolge mit ſich. Aber auch dieſe Frage fand eine gute Löſung und ſo werden die 18 Gaumeiſter am erſten Aprilſonntog zu den Gruppenkämpfen im Rah⸗ men der erſten großdeutſchen Fußballmeiſterſchaft antreten, am erſten Juniſonntag die Vorſchlußrunde beſtreiten und am 18. Junt im Endſpiel den Meiſter ermitteln. Auch die Kämpfe um den Tſchammerpokal ſind ſporttechniſch durch eine Zuſommendrängung der Termine der Schlußrunden praktiſcher geſtaltet. Am 20. Auguſt treten zu den 46 in den Hauptrunden ſiegreich gebliebenen Mannſchaften die 18 Gaumeiſter und in ſchneller Folge werden die beiden un⸗ geſchlagenen Mannſchaften für den Endkampf, der am erſten Dezemberſonntag ſtattfindet, ermittelt. Die Länderſpiele bringen Begegnungen mit ſpielſtarken⸗Nationen. Es ſind dies: Frankreich, Italien, Norwegen ‚Schweden, Dänemork, Schweiz, Jugoſlawien, Luxemburg, ſo daß die deutſche Vertretung auch hier vor ſchweren Aufgaben ſteht. Jugend⸗ und Schiedsrichterfragen Hauptjngendwart Dr. Erbach wies auf den Rahmen hin, in dem ſich die Arbeit on der Jugend abzuwickeln hat. Er zeigte die Hemmniſſe auf und ließ erkennen, wo die Männer der Jugendarbeit noch um die beſtmögliche Form ringen. Die Jugend muß frühzeitig zum aktiven Sport ge⸗ bracht werden weil ſich techniſche Fähigkeiten dann eben am beſten entwickeln laſſen. Wir müſſen im Jutereſſe einer hohen Geſamtleiſtung den Nachwuchs in ſeinen jungen Jahren gewinnen, erhalten und erziehen und müſſen den Weg freilegen der hier die Jugend ungehemmt zu uns ſtrömen läßt. Gute körperliche Leiſtungen dienen auch der charakterlichen Schulung; ſo werden aus den Jungen ſtahl⸗ harte Kämpfer und Männer, wie ſie gebraucht werden. Das Schiedsrichterweſen hat, wie der Sachbearbeiter Koppehel hierzu ausführte, in den letzten Zeitabſchnit⸗ ten zweifellos Fortſchritte hemacht, ſowohl in techniſcher Beziehung bei den aktiven Spielleitern, wie in bezug auf das Verſtändnis bei den am Fußballſport ſonſt beteiligten Kräften. Die hier beſchrittenen Wege werden zum Ziel führen, wenn nur olle das notwendige und die Arbeit fördernde Vertrauen aufbringen. U Weſtfalens Handballelf für dos Ablerpreis⸗Spiel gegcr Mitte in Minden lautet: Botnert(Minden); Hönfne (Dortmund), Bandholz(Minden); Topp(Minden), Knautz (Minden), Ukan(Gevensberg); Helligrath(Grindm⸗ Decker(Hagen), Rathenow(Dortmund), Mennina(Mi den), Mackowiak(Dortmued). Schön/ Wengler haben am Sonntag in Paris gefollen und wurden daraufhin zum Pariſer Sechstagerennen ver⸗ pflichtet. Gerhard Purann(Berlinf ſtortet am kommenden Sonntag auf der Pariſer Winterbahn. Lothringens Fußballelf beſtreitet den Freundſchaftskampf gegen den Gau Südweſt am kommenden Sonntag in Saar⸗ brücten in ſolgender Aufſtellung: Papas; Nock— Zehren? Hary— Poſſet— Marchal; Rohrbacher— Ignage— Vaſtag — Backhuys— Weißkopf. Südamerikaniſcher Fußballmeiſter wurde Peru, das am Sonntag in Lima in einem heißen Kampf die Mannſchaft von Urugugy 211 ſchlug. Finulands Skiläufer verteidigten in Zakopane die Welt⸗ meiſterſchaft in der 4⸗mal⸗10⸗Kilometer⸗Staffel erfolgreit gegen Schweden, Italien, Norwegen und die Schweiz. Di deutſche Staffel mit Lochbihler, Wöß, Bach und Burk be⸗ legte den ſechſten Platz. 1 Die Eisſchnellaufmeiſterſchaften von Norwegen wurden bei zwei Grad Wärme in Oslo begonnen. Die 500 Meter gewann Krog in 43,4 Sekunden vor Engneſtangen(3,5 und über 5000 Meter war Wangberg in:33,1 Minuten vor Mathiſen(:34,5) und Ballangrud(:36) ſiegreich. Abermals ohne Eutſcheidung. und zwar torſos, trennten ſich in dem Wiederholungsſpiel zur fünften Runde um den engliſchen Fußballpokal am Montog Shekfield Wednesdon und Chelſea. Die Wiederholung war durch dos 121 am Samstag notwendig geworden. Die deutſche Ringerſtaffel zum 0 Dänemark am 19. Februar in Nyköbing wurde ge⸗ ändert und ſteht nun wie folgt: Pulheim(Köln), Vondung (Ludwigshafen), Freund(Ludwigshafen), Ehrl(München)⸗ Schweickert(Berlin), Ehret(Ludwigshafen) und Horn“ fiſcher(Nürnberg). Der Berliner Purann ſtartet am Karfreitag, 7. April, in London bei einem internationalen Fliegerkampf. 1 ſeinen Gegnern zählen u. a. Deny(Belgien), Maton (Frankreich) und der Italiener Aſtolſi. Graham Sharp, der neue Enropameiſter im Eiskunſt⸗ lauſen, hatte am Dienstag in Wien einen aroßen Erſolg. Neben ihm geſielen vor allem noch Hedy Stenuf, dir Pauſins, Horſt Faber, Edi Rada, Hanne Niernberger, Martha Muſilek, Emmy Puzinger und das Tanzvaor Wagner/Staniek. Die Deutſche Sieglinde Lenk ſtellte bei Schwimmwett⸗ kämpfen in Bello Horizonte bei Rio de Janairo mit 122² Minuten für die 100 Meter Rücken einen neuen Süd⸗ amerika⸗Rekord auf. Jack Crawford ſteht in dieſem Jahr wieder auſtraliſchen Davispokalmannſchaft, der außerdem John Bromwich und Ardian Quiſt angehören. Start zu den Vox⸗Bannmeiſter⸗ ſchaften in Mannheim⸗Waldhof in der uoch Das Meldeergebnis zu den Boxmeiſterſchaften des Bannes 171 befriedigte, wenn ouch der Bannfachwart mi einer größeren Zahl von Teilnehmern aus der Anfänger⸗ (Erſtlings⸗) Klaſſe rechnete, zumal es das Ziel des Gau⸗ fachamtes iſt, das Jugendboxen in Baden auf breiteſter Grundlage aufzubauen. Am Freitag finden in der Halle des Turuvereins von 1877 in Mannheim⸗Waldhof(bei der evangeliſchen Kirche) die Ausſcheidungskämpfe ſtatt. und iſt allen HJ⸗Angehörigen ſowie Jungvolk⸗Jungen die letzte Gelegenheit gegeben, ſich an den Meiſterſchaften zu beteiligen und ihre Kräfte im ritterlichen Fauſtkampf zu meſſen. Es iſt zu erwarten, daß ſich vor den Kämpfen noch Meiſterſchaftsanwärter beim Bannfachwart melden vor allem werden noch Meldungen von Anfängern er“ wartet, d. h. von ſolchen Jungen, die bisher noch keinen Kampf beſtritten haben. Die Bannmeiſterſchaften ſollen nicht eine kleine Ausleſe kampferprobter Jugendboxer dar⸗ ſtellen, ſondern ein ſtattliches Aufgebot beherzter, mutiger Jungen ſein, die zeigen wollen, daß ſie Kraft in ihren Fäuſten beſitzen und über die nötigen geiſtigen Fähig⸗ keiten verſügen, einen friſchen und klug berechneten Kamp zu führen. Darum muß die Parole heißen: Auf zu den Bannmeiſterſchaften im Boxen! Es iſt wohl eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß die Kameraden der Hitler⸗Jugend ihre Meiſterſchaftsanwärter in den Kampf begleiten, und möge der Beſuch der Ausſcheidungskämpfe am Freitagabend ein zahlreicher ſein. Der Eintrittspreis beträgt für die In⸗ gend nur 10 Pfennig. Aber auch mit dem Beſuch von zahlveichen Erwachſenen, die ſich über flotte Jugendtreffen freuen wollen, rechnet der Bann 171. und derantwortlich für Politik: De. Atois Winbdaner⸗ (in Urlaub) i. V. Carl Onno Eiſendart Stellvertreter des Hauptſchriſtleitere und verantwortlich für Theaker, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno Elſen bart.— 1 delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammec — Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Ger und Bilderdienſt: Curt Wilbeim Fennel, ſämtliche in Mannbeim“ Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Faür unverlangte Beitrage keine Gewähr.— Rückſendung um bei Räckvorto. Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Maanbelmer Zeitund De. Feig Bode& Co., Mannbeim, R 1.—6. Berantwoctlich lür Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Saude, Manyuheim. Zu Zeit Preisliſte Nr. 9 güttig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſcheinen glelc⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe Mittag öber 10 500 Ausgabe à Abend über 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jaunar iber 21 500 die Länderkampf gegen + 28 —— — 0 — — ——— —— —— — S. ————— FF——P ĩͤ HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Stand und Auigaben der deuischen Verkehrswirischafi kür Berte akuncsorobe, der das deutſche Verkehrsſyſtem gezelgt ſt des vergangenen Jahres unterwopfen wurde, hat kekehrse, die gegenwärtige Leiſtungsfähigkeit einzelner eroßz Sträger den veränderten Anſorderungen, die die Wirtſchaft an den Verkehrsapparat ſtellt, nicht andl u vollem Umfang gewachſen iſt. Nach einer Ab⸗ funkturſg im neuen Wochenbericht des Inſtizuts für Kon⸗ Enſenel chung dünfte im alten Reichsgebiet im abge⸗ urch en Jahr ein Verkehr von rund 705 Mill. Tonnen 5 Bahn und Binnenſchiffahrt bewältigt worden ſein, 48—3 30 Mill. Tonnen oder rund 4 v. H. mehr als * Davon wurden rund 80 v. H. auf der a e befördert; knapp 20 v. H. entfielen auf die Binnen⸗ Reichs. Der Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen des — Kraftwagen⸗Betriebsverbanos, der Deutſchen Reichs⸗ 5 und des Werkverkehrs blieb demgegenüber mit 15,2 die G Tonnen im Jahre 1937(für das letzte Jahr liegen In e noch nicht vor) noch verhältnismäßig gering. den elchem Umfang die deutſche Verkehrswirtſchaft aus 5 nach der Machtübernahme durchgeführten Wiederauf⸗ maßnahmen Nutzen gezogen hat, geht daraus hervor, Tiftan das Volumen des Güterverkehrs gegenüber dem Atand im Jahre 1932 nahezu verdoppelt hat(plus 91 Weie In dieſem Zuſammenhang mag ferner erwähnt Deſterr daß die Güterbeförderung im Reichsgebiet ohne 12 5 reich und Sudetenland im Jahre 1938 bereits um 6920 H. Höher lag als im beſten Jahr der Nachkriegszeit Rei urd daß ſelbſt der Verkehrsumfang im ehemaligen ichsgebiet von 1913 erheblich überſchritten wurde. —— Gegenſatz zur Güterbeſörderung hat der Perſonen⸗ Zun⸗ auf den öfſentlichen Verkehrsmitteln trotz raſcher im hme des Volkseinkommens den Vorkriſenſtaud(1026 Pielelgemeinen noch nicht wieder erreicht. So war bei⸗ ön die Geſamtzahl der von der Deutſchen Reichs⸗ 2— eförderten Perſonen im abgelaufenen Jahr noch um H. geringer als 1928; läßt man den Stadt⸗, Ring⸗ 5 Borortverkehr der Reichsbahn in Berlin und Ham⸗ — unberückſichtigt, ſo ergibt ſich ſogar noch ein Fehl⸗ Stand von mehr als 12,5 v. H. gegenüber dem damaligen Stabe Noch ausgeprägter iſt das Zurückbleiben bel den liche enbahnen und bei den Privat⸗ und nebenbahnähn⸗ —— Kleinbahnen. Offenbar haben alſo in der Per⸗ Gefundels derung in ſtärberem Maße Umſchichtungen ſtatt⸗ wicl en als im Güterverkehr. Allerdings iſt dieſe Ent⸗ aute 1 weniger dem gewerblichen Perſonenverkehr zu⸗ wieß gekommen; die Verlagerung hat ſich vielmehr vor⸗ + S im Wege ſteigender Verwendung von privaten rzeugen vollzogen. Eine de ſeit 5 der auffallendſten Erſcheinungen im Auſſchwung — iſt das anhaltende Sinten des verſugbaren Lade⸗ Lohn bei den Trägern der Maſſenguttrausporte(Eiſen⸗ kehrsunnd Binnenſchiſſahrt) trotz tändia wachſendem Ver⸗ ſtart mfang. Die gegenüber dem Stand vor der Kriſe Binn verringerte Tragfähigleit des Wagenparks und der LOowotl gotte iſt in erſter Linie darauf zurückzuſühren daß Jahrel die Eiſcg-bahnen als auch die Binnenſchiſſahrt im den 281086 mit einem hohen Ueberhang an Lederaum in bocte iederauſbau bineingegangen ſind. Die Kriſenjahre herchn die Beſchäftigung im Berlehrsgewerbe ſo weit Fahpgedrückt, daß nur ein Bruchteil der vorhandenen r* e eingeſetzt zu werden hrauchte, um die anſallen⸗ Cinſch Im Zuge der auf in,erkehrsmengen zu bewältigalt. Eiſenhankung gerichteten Maßnahmen war' der dei den faſt 7 abnen verſügbare Laderaum von 1002 bis 1906 um 5 v. H. der Kahnraum ber Binnenſchiffohrt um knapp der S. zurückgegangen, während die Güterbeförderung auf 58 Ichiene in der gleichen Zeit um 65 v. H. und auf den S Keciaße um 58 v. H. zunahm. ſich die Fnte wiſchen Leiſtungsſäbigleit und tolſächlicher Be, bahn gung des vorhandenen Ladeiaumes bei der Reichs⸗ aufboum Ende einer vierfährigen Periode deg Wirtſchafts⸗ ark bereits wieder ſo weit geſchloſſen, daß der Wagen⸗ um con im Herbſt 1936 ſtellenweiſe nicht mehr ausreichte, Mit 8 Anſorderungen reibungslos nachzukommen. Bierſahm Ingangkommen des im Herbſt 1986 verliebeten erk resplaus änderte ſich dann das Bild der deutſchen kerunrswirtſchaft grundlegend. Die planmäßige Erwei⸗ des 0 der heimiſchen Rohſtofſbaſts bebingte ein Anwachſen Les kcſſengutverkehrs, 2 Weltkr Lenden 5 der in der nach der Beendigung ieges einſetzenden Rationaliſierungsperiode eher öieſen Ren des ſtrukturellen Abſinkens gezeigt hatte. Für gen erfehr, der ſich zum Teil auf erheblichen Entſernun⸗ das Hpielt, können in großem Stile nur die Bahn und tereff innenſchiff eingeſetzt werden, zumal auch im In⸗ ͥe 10 der Niedrighaltung des Preisniveaus die Belaſtung äußerweiterten Rohſtoſ' produktion mit Frachtkoſten auf das Verkele beſchränkt werden muß. Der damit zu erwartende Deutforsanftieg verlangte nunmehr, namentlich bei der dortaben Reichsbahn, eine ſofortige Erweiterung der Ka⸗ Le Anlätlich der Ernte des Fohres 1057 ſtellte ſich be⸗ belaſ eraus, daß im Bereich der Schiene bei Spitzen⸗ trat ungen ein fühlbarer Mangel an Transportraum auf⸗ 9 fer lucht man, den künftigen Frachtraumbedarf der Deut⸗ eſtanzteichsbahn abzuſchätzen, ſo ergibt ſich ſolgender Tat⸗ 1. De etwa 155 66 0 fb an Laberaum dürfte gegenwärtig auf Lein. Dabei 20 v. H. der jetzigen Kopogität zu veranſchlagen iſt aber zu beachten, daß das Güterauſkommen niehrt Jahreszeit entſprechend— gegenwärtig beſonders den 8 ziſt und daß die Beanſpruchung der Reichsbahn nach 28 isabrungen der letzten 5 Jahre im Herbſt um etwa Winte, 30 v. H. höher liegt, als in den voraufgegangenen 9 Amonaten. 10585 her jährliche Verkehrszuwachs betrug in den Jahren i de s 1997 etwa 11 bis 13 v..; im abgelauſenen Jahr durchr öſſenttiche Güterverkehr der Reichsbahn infolge der ſtierenuführenden Sonderaufgaben nur um etwo 4 v. H. ge⸗ nimmt Man wird kaum zu hoch greifen, wenn mon an⸗ dag daß die jährliche Zuwachsrate im Güterverkehr für 5 und 1ende und für die beiden nächſten Jahre zwiſchen 10 v. H. liegen wird. der 2rderücſchtigt ſind biertel die Anſorberungen, die on uſban der Oſtmark und der ſudeiendentſchen Gebiete reichs Verkehrsnetz ſtellen. Mit dem Anſchluß Oeſter⸗ 2665, und der Sudetenlarde iſt bei der Reichsbahn eine krangeung der durchſchnittlichen Verſandweite im Güter⸗ e8 Hort einetreten, die teilweiſe eine Verlangſamung Eyutmsggenumſchlagg zur Folge hatte. Ein für die weitere weiſe dlung ebenfalls bedeutſamer Umſtand, deiſen Trag⸗ Auſchu noch nicht überſehen läßt„iſt ferner die durch den ehrebaß ousgeloſte Umlagerung und Neuhildung von Ver⸗ muß Fiiebungen denen die Reichsbahn Rechnung tragen zujczuällle dieſe Teudenzen löſen in gewiſem Umſong noch slich einen erhöhten Wagenbebarf aus. —. kranktfurt Deuische lestrer Einsl. werte duoh Siaatsanieſhen 185⁰ 16. 15 101,6 101 6 99,50 99,50 98.75 98.75 99.— 93 75 90,25 09, 16 15 Anleihen d. Kom.-Verb. Iberheſſ. Pr.⸗Unl. Stedtenteldes 4% Augelurg 2 98.50 4½%9 ⸗Baden 20 98,— 4½ Berlincholdz6 102 3 4½ Darmſtabt 40 97,0 4½ Dresden 28. 97,50 97,54 4ſ% C) Frankf. 20 98,75 98.75 4% Hanau 28 97/.— 7. 4½ Heidelberg 26 90,77(.7. 4½ Lubwigsg. 20 8,12 4½ Mainz 20 A. 07. 4½ Mannheim26 97.87 45 do. 27 97 87 5 6½ Pirmaſens 76 69.— 5 Ulm 26 AC Nannbeim ne 133,7.7 Pftanddtieteu Schuiq verschreibungen Kreditanstalten der LAade- do 98.50 9 102.5 97.02 4* aden 27 5 eſern, 27. 90, „eſſen es.0.50 98,5“ 70 Ir.-Ant.28 140,0 106.0 9 büringen 26 69.75 99,75 o. 27-B 00,62 00.62 ——.—27. K..62 99.02 4 Dr. R. 5 *. R. dayn 35 100,2 1 0,2 483e v..“ 00,35 00.35 den 100.1100. 4/ *9 4õ—* minus)1 v. H. die größten Veränderungen. 6% Br..⸗Bfbry. Unt.„Pforf. R 12 do..⸗omzt) 100.0 100,4 4* „„* Landes- und Provinz · banken, kom. Giroverb 2 Bad.⸗dbk. Mannb. 20, R 7 99.25 90,50 4• do, Golds, Al * 20 8 % Udskom. ⸗ Bk. Giros 9 R 8 09. H 10 98.50 R 12 4½ Naſſaabdebk. Gpfbr. 28, K 1 4½ do, Rom. 26 81 der Neuen Mannheimer Zeitung Bonnerstag. 16. Februar 1939 Abend-Ausgabe Nr. 79 Akiien anziehend Leichi gesteigerie Kauſlusi— Renien ſreundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: ſtill und behauptet Frankſurt a.., 16. Februar. Die Börſe erhielt auch hente ihr Gepräge durch die anhaltend geringe Geſchäftstätigkeit. Das Pulikum betei⸗ ligte ſich wiederum kaum, ſo daß auch der Berufshandel keinen Anreiz zu Eigengeſchäften ſah. Bet feſter Grund⸗ tendenz, die ſich infolge Fehlens von Abgaben erhielt, wieſen die Kurſe am Aktienmarkt nur ganz geringfügige Veränderungen auf. Die Zahl der zunächſt notierten Werte war außerordentlich klein. In der chemiſchen Gruppe blieben 86 Farben zu uny, 15276 beachtet, ebenſo Motallgeſellſchaft zu unv. 1211. Von Montanwerten kamen vorläufig nur Verein. Stahl mit unv. 110½ und Mannes⸗ mann 4 v. H. leichter mit 11456 zur Notiz. Am Elektro⸗ markt ſtellten ſich Siemens auf unv. 19566. Von Maſchi⸗ nenaktien gingen Demag auf 14671(1476) zurück, anderer⸗ ſeits ſtiegen Eßlinger Maſchinen auf 110½(10994). Im übrigen wurden noch Sübd.⸗Zucker mit 218(217½), Cement Heidelberg mit 155(154)½, Weſtdeutſche Kaufhof mit unv. 106/6 und Conti Gummi mit 217(210) notiert. Auch am Rentenmarkt Hauerte das ſehr ſtille Geſchäft in vollem Umfange ſort. Reichsaltbeſitz lagen mit 129,50 un⸗ verändert und im Freiverkehr nannte man Kommunal⸗ Umſchuldung mit 93,15 nach 93,20 geſtern abend. Gold⸗ pfandbrieſe und Stadtanleihen notierten wie geſtern, von Liquidativnswerten beſeſtigten ſich Frankf. Hyp. auf 10,20 (101), dagegen Meininger 101(101,25). Von Induſtrie⸗ Sbligationen erhöhten ſich 5 v. K. Mittelſabt auf 10026 (440%), 6 v. H. 36 Farben auf 119,75(1199½) und 5 v. H. Eiſenbahn⸗Bank ſtärker, und zwar um 1,25 v. H. auf 81,28. Im Verlanf blieb das Geſchäft unverändert ſehr klein, die Haltung war aber überwiegend feſter. Weitere Um⸗ ſätze waren nur vereinzelt. JG Farben 153,5 nach 152/6, Rzeinfabt 188 nach 187, Bemberg 136 nach 185,25 Berger 146 nach 145, Mannesmann 111,75 nach 1117&. ie erſt ſpäter notierten Papiere wieſen nur wenig Veränderungen auf und waren überwiegend ohne Umſatz. Im Freiverkehr bröckelten Dingler weiter ab auf 105,25 bis 107,25(105,75—107,75), andererſcits waren Verein. Fränk. Schuh ohne Angebot und mi: 81(78,50) geſucht. Berliner Börſe: Aktien eher freundlich Berlin, 16. Februar. Von ber Kundſchaft der Depoſitenbanken waren heute einige kleine Kauſorbers erteilt worden, die bei dem Feh⸗ len nennenswerten Angebotes an einigen Marktgebieten zu kleinen Kursſteigerungen führten. Da die Ermittlung der Notierungen aber vielſach auf der Grundlage von Min⸗ deſtſchlüſſen bzw. Kompenſotionen vorgenommen wurde, traten bei einer Reihe anderer Werte auch Rüchgänge ein. An ſich blieb die Börſe auf einen freundlichen Grundton geſtimmt, der durch die aus ᷣer Wirtſchaſt vorliegenden Mitteilungen unterſtützt wurde. Beachtung fand insbeſon⸗ dere der ſeit Jahren unerxeichte Spareinlagenzuwachs im Januor. Von Montanaktien waren Verein. Stahlwerke, Rheinſtahl, Foeſch und Buderus um etwa—1 höher, während Mannesmann und Harpener etwa im gleichen Ausmaß zurückgingen. Nicht anders waren die Verän⸗ derungen bei den Braunkohlenwerten und den chemiſchen Papieren; während aber bei erſteren Einbußen überwogen, kamen letztere, ſo ouch Forben, um etwa v. H. höher on. Eine Ausnahme bildeten v. Heyden, die auf Zufallsangebot 2 v. H. niedriger ankamen. Bei den Elektro⸗ und Verſor⸗ gungswerten verzeichneten Geſſürel mit minus 74, EW Schleſien mit plus und Waſſerwerk Gelſenkirchen mit Schließlich ſind nur noch, Deutſcher ⸗Eiſenhandel und Berger mit je minus 1 und Dierig mit plus 1 v. H. als über Prozent⸗ bruchteile hinaus vom Vortoosſchlußkurs abweichend zu er⸗ wähnen.— Von variablen Reuten zog die Reichsollbeſitz⸗ anleihe um 7¼ Pfg.(bei einem Umſatz von nur 5000 4) auf 129,70 an. Die Gemeinͤeumſchuldun⸗sanleihe ver⸗ harrte auf dem ſeit Tagen behaupte:en Stand von 93,15. Im Börſenverlauf blieb das Geſchäft eng begrenzt, le⸗ doch traten verſchledentlich leichte Steigerungen ein. Licht⸗ Traft und Reichsbank wurden um je ½ v. H. heraufgeſetzt, Berger gewannen 1 und Lahmeyer 1 v. H. Junghans ſtellten ſich 54 v, H. höher, auch Farben wurden mit 153/½ etwas feſter nytiert. Rückgängig waren Schuckert mit— und Daimler mit— 1 v. H. Vereinigte Stahlwerke bröckelten um v. H. ab. Am Kaſſarentenmarkt traten keine nennenswerten Veränderungen ein. Pfanöbrieſe und Kommunalobliga⸗ tionen wupden unverändert notiert. Bei den Stadtanlei⸗ hen kamen 29er Stettin 7 v. H. höher an. Zu erwähnen ſind noch von Zweckverbandsanleihen Kaſſeler Bezirk, die nach Unterbrechung§6 v. H. verloren, ſowie 8öer Ruhr⸗ verbanb, die gleichſalls nach Pauſe v. H. gewannen. Von Reichs⸗ und Länberanleihen gaben lediglich 27er Baden Staat um v. H. nach, Am Markt der Induſtrie⸗ obligationen hamen 4½ proz. Harpener ſowie Farbenbonds je 6 v. H. höher zur Notiz. Aſchinger gewannen 0,45 und Feldmühle v. H. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Baukaktien ſtie⸗ gen Deutſche Ueberſee um v. H. und Vereinsbank Ham⸗ burg um 1 v. H. Bei den Hypothekenbanken kamen Baye⸗ riſche Hypotheken 4 v. H. höher zur Notiz. Am Markt der Kolonialwerte zogen Neuguinea um und Schantung um v. H. an. Bet den Induſtriepapieren wurden Lin⸗ des Eis und Siegersdorſer Werke je um 271 v. H. her⸗ aufgeſetzt. Steinfurter Waggon kamen nach Unterbrechung 44 v. H. höher zur Notiz, wobei Zuteilung vorgenommen wurde. Lindener Bräu und Roſitzer Zucker verloren an⸗ dererſeits nach Pauſe je 21 v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchulöbuchforderungen Ausgabe 1: 19ber 99,87 G 100,62 B; 1941er 99,75 G 100,5 B; 1042er 99,5 G 100,25 B: 1043er 99,37 G 100,12 B; 1944er 98,87 G 99,62 B: 19ʃ6er 98,75 G 99,5 B: 1947er 98,87 G 99,62 B; 1948er 98,75 G 99,5 B.— Ausgabe: 1999er 99,62 G 100,37 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗45 und 1946⸗48er ſe 82,5 G 83 B; 4proz. Umſchuld. Verb, 92,775 G 93,525 B. Am Börſenſchluß traten kaum Veränderungen von Be⸗ leug ein. Soweit Schlußnatierungen zuſtande kamen, la⸗ gen ſie etwa auf Baſis des Börſenverlaufs. Durch keſte Haltung zeichneten ſich Farben aus, die zu 153// ſchloſſen. Die Reichsaltbeſitzanleihe wurde im Verlaufe mit 129,60 nottert. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki Berlin, 16. Februar. Trotz des an und für ſich leichten Medios waxen heute noch gewiſſe Verknappungserſcheinun⸗ gen zu beobachten, die in der Hauptſache wohl mit arößeren Abrufen für Lohnzahlungen zuſammenhängen. Allerdings wurden die Blankotagesgelöſätze bei unverändert 2/½ bis 2 v. H. belaſſen. Das war umſo eher möglich, als dem größeren Bebarf auch wieder einige Fälliokeilen gegenüber⸗ ſtonden. Im Wechſelgeſchäſt war zudem etwas Angebot vorhanden. Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unver⸗ ändert 276 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten zeigte bas engliſche Pfund heute leichte Schwächeneigung. In London waren für ein Pfund nur 4,6850(4,6878) Dollar zu zahlen, die Amſterdamer Notiz gab auf.727(68,7856) und die Züricher auf 20,63(20,644) nach. Bei den übrigen Valu⸗ ten traten Veränderungen von Belang kaum ein. Der Dollar ſtellte ſich an den beiden letztgenannten Plätzen auf 1,864/10(1,864) baw. 4,40%1(4,4036). Etwas leichter lag der franzöſiſche Franken, während der Gulden und der ſchweizer Franken auf geſtriger Baſis behauptet waren. Später gab es keine bemerkenswerten Aenderungen mehr. Diskonk: Reichebank 4. Lompard 8. Urivat 8 v. 6. Amtlich in Mm Disz⸗ 16 Februar 15. Februat für elo kont Brie Geld J Brief Aegvoten lägyp. d. 11,65 11,905 11, 70 12, 000 Argentinien 1B.⸗Beſoſ 0,572] 0,576 0,572.570 Beiqien 100Beiga] 2½¼[11,0942,07 41.99 22,07 Braſiſien IMireis 0,146 0,148 0,1460 11 Bulnarien. 100Levaſ 0.047.057.047/ 3,053 „Dänemart 100Kronen 4 52 09 52,10 52,1152,21 Danzig 100Gulden 4 47,.— 47,10 47.— 47,10 Enhland. 1f85 2 11.65344695 16700 1700 Eſtland loten Kr“/ 68,13 68,27„13 68,27 Finniandiähinn Me.4 5,140 5,150 5,145/ 5,455 F ankreich 1008 2 6,503 6,607 6,503/ 6,607 Griech⸗nland 10016.353 2,357.353/ 2,757 27 und 100 lden? 133.72 133,08 133,70133.90 ran(Teheran, ipa un 14. 14.52 14,5014,52 Nüen„100 46/ K% 5,½2 52.34 52,2 52,38 Ftalien„. 10ʃ, Lire 4[13.00 13,11 13,09 13,11 Javan... Ihen 329] 0,580 0,582 0,090 0,582 Seneiel0 oe 5,094] 5,700 5˙694% 3700 onada 1lan. Dollar2“.479.483 2,480 2,484 Settland. 160 Latts 5/ 48,75(48.85 48,75 45,85 Sitauen„ 100Sitas 3 41,04 42.02 41.9442.02 Rorwegen ioönronen 3/[ 38,0258,74 64 358.70 Polen. 00otp 4½ 47,— 4710 47,— 77.10 Por ugal 100 Eskudo—9 10.590 10,610 10.595 10,615 9 72 70 9—** Schweben 1008f%7 0 oi 6525 Schwer 100Franken 5 50,53 50,09 5052 30,04 Spanien 100 Peſeten—————*e Türtei 5 1. 57% 1,978/.982.978 1,982 Ungarn. 100Rengs—.———— Uruguag IGoldoeſoh 0,919 1,921 6,919].921 Ber. Staaten Dollex 1 2,491 2495.491“.495 * Fraukfurter, 16. Februar. Tagesgeld unp. 2,50 v. H. 4. Der Wagenpark der Reichsbahn iſt gegenwärtig über⸗ beanſprucht und bedarf künftig einer gewiſſen Schonung. Nach Rückkehr„normaler“ Beanſpruchung iſt auch mit er⸗ höhter Ausmuſterung zu rechnen, die inſolge der Laderaum⸗ not zunächſt etwas verringert wurde und gegenwärtig wohl nicht ihren normalen Satz erreicht. 5. Schließlich muß die Deutſche Reichsbahn als Haupt⸗ träcerin des Güterverkehrs auch gewiſſe Reſerven für un⸗ vorhergeſehene Störungen(beiſpielsweiſe bei Behinderung der Binnenſchiſſahrt durch Niedrigwaſſer, Vereiſung uſw.) oder ondere außergewöhnliche Belaſtungen bereithalten, wenn das deutſche Verkehrsſyſtm allen Anſorderungen ge⸗ wachſen ſein ſoll. Eine weſentliche Vermehrung des Fahrzengparks der Reichsbahn iſt demnach unabweisbar. Vergleicht man nun das zum Jahresende bekanntgegebene Beſchoffungspro⸗ gramm der Reichsbahn mit dem vorhandenen Bedorf, ſo er⸗ gübt ſich, daß erſt ein Teil der notwendigen Beſchaffungen in Auftrag gegeben werden konnte, obwohl für das lau⸗ fende Jahr bereits mehr als dos Dreiſache der Summe ausgeworſen wird, die 1938 für Fahrzeuge bereitgeſtellt worden iſt Dabei iſt die raſche Erweiterung des Fahrzeug⸗ parks zur Zeit nicht nur eine Frage der Rohſtofſverſor⸗ gung, ſondern auch eine Frage der Leiſtunosfähigkeit der Lieſerwerke und vor allem auch ein Finanzierungs⸗ problem. Obgleich es 1937 gelungen iſt, weſentlich höhere Summen als in den früheren Jahren für Erſatz und Neubau aus dem Betriebsergebnis freizumachen, muß das Prinzip der 10 ,% Ro. Syv.⸗Ot. Mannah R2—4 9% Bo. ft 35,96,88 %/ bp. Via. Bfbr. 6% Ryo.-Gvg-Be. .dom. llũ 5% Südd Bodcr.27 Siq. Gpfbr. 8 unbd U 6,.. % Württ öpp⸗ for. 1, 2, 100.2 100, *//o Fidte. 46 Schuldverschreibuns Goldhyp. ⸗Ptandbriete 1⁵ v Hypothekenbanker 16 15 8 90.— 00,- 109,0 100,4% Sayr Bodener. Würzb. % Boyr. endw⸗ dank R 32„ *½ Berl. huv.· Ba pon 28. %Frkfir öop. Bk. Gre gi vöt „ 5 .K. pfbr- Kalü u. 9/% d6. Vid. 4 101,0 101.0 4½ do. Ram. 1 98,0 99.5 99,75 99,75 101,0 101, 99, 90, 99,— 99,— 101.2 1014 98.50 98.50 99.— 00, 99.— 90.— 09.50 90,51 60 25 90.2• 99.62.99.51 2* 6 Vinpnerdrau26 5 Neckar Siuttg 23 Koch ing. Eiſe ——„% 161,2 201.3 101,0 10ʃ,0 100.0 100.0 0 Rruppreibſtoff 101,0 101,0 10%2 kö.3 2 88,50 96,50 985. 98.02 im aktien amwandelbar A. J den RN. Anl. o, 27 % Gotd. Arber.⸗ 101½ 101.1 98.62 4% Mein. Puo. 9 1197 1192 Bank A/ 99.— 09. Gpfbr. k 1.. A % Pfätz.p. Bk. 401/10-x 99,50 ohne Binsverrechunne 69.50 99,0 90554 00.75 09,75 — —e 83 100,1 100. Iu. 28, 1 7 6 und 995 90.— 09. 4½% do. Gold⸗ —19 98,50 98.5 ½Heſſ..⸗Hopbl. S 8 4 101½0 101,01 E. 1936.. 103,5 1635 10½%5 111,5 105,5 110 Di Reich 129 103, 107,5 1116 105, 110,0 129,3“ Steuur- Guefchein- 4 Dr-Ram. S. Mbl.51 du. 12 15ʃ.2 Candschaften .„Oſtor⸗Bandſ EBN I* do. Lig. 26.0 9. A, A8. 6% do. Bolbaem R 9% Preuß Boder. Lig. Goid* Lit. n. le. 105,1 101,1 134.1 134,1 0 industrie Aktien 1* Gebruder 4 G. Andrege-Norie Aſchaff. Bu itvag Ner * 101,0 101.0 .75 88˙2 „* eee— „ReckarStutig.21 99.37 99.20 67.25 68,25 121.3 021.2 170% 170.0 Selbſtfinanzierung bei dem Umfang des Finonzbedarfs nunmehr aber weitgehend verlaſſen werden. Dazu kommt, daß auch die Entwicklung der Ertragslage zur Vorſicht mahnt. Die gegenwärtige Entwicklung von Auſwond und Ertrag läßt jedenfalls nicht erwarten, daß im laufenden Jahr weſentlich höhere Beträge aus den Betriebseinnah⸗ men für Inveſtitionszwecke freigemacht werden können— ſelbſt wenn die Reichsbahn in ſtärkerem Maße von be⸗ triebsfremden Belaſtungen befreit werden ſollte. Verſucht man nämlich, den Auſwond, den die in den nächſten 3 bis Fahren durchzuführenden Aufgaben im großdeutſchen Eiſenbahnnetz erſordern, überſchlägig zu ſchätzen, ſo dürfte ſich bei Berückſichtigung der notwendig werdenden Sonder⸗ inveſtitionen ein Betrag ergeben, der an eine elſſtellige Ziſſer ziemlich nahe herankommt. Davon Hürfte ſich im aleichen Zeitraum vorausſichtlich etwa ein Drittel aus eigenen Mitteln finonzieren laſſen. Die Deutſche Reichs⸗ bahn wird daher bei Durchführung ihrer Bauvorhaben den Kapitalmarkt in den nächſten Jahren in beträchtlichem Umfang in Auſpruch nehmen müſſen. Bürgerliches Brauhans Bonn, Bonn. Beim Bürger⸗ lichen Brauhous Bonn in Bonn hat ſich im Geſchäſtsjohr 1037/8 die Abſatzentwicklung ireterhalb des Reichsdurch⸗ ſchnitts gehalten. Nach Anlageabſchreibungen von 126 777 (117 992) 4 verbleibt einſchließlich 9000(9955) Gewinn⸗ vortrag ein Reingewinn von 46 111(46 607) 4. Die HB Auguſt Horch Ehrenbürger der Stadt Zwickan. Die Stadt Zwickau hat Dr. Ing. e. h. Auguſt Horch, den fetzt 70jährigen Pionier des deutſchen Automobilbaues, deſſen Name und Arbeit mit der Stadt Zwickau für immer ver⸗ bunden ſind, zu ihrem Ehrenbürger ernannt. Gleichzeitig wurde Dr. Horch die neugeſchafſene Stadtplakette als Erſtem verliehen. Rheinreeder und Partikuliere.— Prof. Dr. Moſt zum Schlichter berufen. Nachdem die Verhandlungen zwiſchen den Rheinreedern und den Partikulierſchiffern über die Verlängerung der Schiffsgeſtellungsverträge ergebnislos abgebrochen worden ſind, iſt nunmehr im Einvernehmen mit den Parteien auf Anregung dex Strombauverwaltung als Aufſichtsbehörde Prof. Dr. Moſt⸗Duisburg zum Schlichter berufen worden, um die beſtehenden Meinungs⸗ verſchiedenheiten zu beſeitigen. Profeſſor Moſt hat die Parteien auf den 18. Februar zu ueuen Verhandlungen zuſammenberufen. * Neue Anteile der Billiton Mij. mit 250 v. H. voll untergebracht. Das„Allgemeen Handelsblad“ meldet, daß die Ausgabe der 3500 Anteile von je nom. 1000 hft. der Billiton Maatſchappii zu einem Kurs von 250 v. H. ge⸗ glückt ſei und daß der angebotene Betrag voll untergebracht werden konnte. * Belgiſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft.— Für 30 Mill. pfrs. Materialbeſtellungen an die belgiſche Induſtrie. Der Ver⸗ waltungsrat der Belgiſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, Materialbeſtellungen über 30 Mill. bfrs. an die belgiſche Induſtrie zu dergeben, was in Kreiſen der Eiſenbörſe von Brüſſel und Charlerof ein ſehr günſtiges Echo geſunden hat. Bei der letzten Eiſenbörſe von Charleroi ſchien attſprechend der Entwick⸗ lung der Vorwoche die zuverſichtliche Stimmung über die zukünftige Entwicklung anzuhalten. Der Auftragseingang hat ebenfalls leicht zugenommen. “ Die Arbeitsloſigkeit in der Schweiz.— Leichte Ab⸗ nahme. nde Januar waren bei den Arbeitsämtern in der Schwei; 80 079 Erwerbsloſe einoeſchrieben gegotüker 84 B8 im Jannar des Vorjahres. An dem Rückgang ſind beinahe ſämtliche Berufsgruppen beteiligt, nur die Uhren⸗ induſtrie verzeichnet. verglichen mit dem Vorfahrsſtand, eine Zunahme der Arbeitsloſigkeit, Gegenüber dem De⸗ zember 1938 verminderte ſich die Erwerbsloſenziſer um 3897 Perſonen. und zwar Lurch die Wiederaufnahme der Baugrbeiten. Von der Geſamtzahl der im Jannar ar⸗ beitsloſen Perſerren waren 5208 außerberuflich bei Not⸗ ſtandsarbeiten, beim Arbeitsdienſt uſw. beſchäftigt. Waren unel Märkte Berliner Getreidegroßmarkt vom 16. Februar. Die Anlieferungen im Berliner Getreideverkehr waren, gea meſſen an den Abſatzmöglichkeiten, weiterhin recht umfang⸗ reich. Hierbei ſei erneut darauf hingewieſen, daß die Be⸗ ſtrebungen der Landwirtſchaft dahin gehen ſollen, die Zu⸗ fuhren auch auf die ſpäteren Monate des Wirtſchaftsjahres zu verteilen, da dann bei der zweiten Hand der notwendige Lagerraum zur Verfügung ſteht. Von Brotgetreide iſt am Platze nur Kleberweizen abzuſetzen. Futtergetreide und auch Hafer und Gerſte zu Inouſtriezwecken ſtehen über Be⸗ darf zur Verfügung. Regere Kaufluſt zeigte ſich jedoch für hochwertige Braugerſten, die in den gewünſchten Sorten allerdings verhälinismäßig ſpärlich am Markte waren. Mehle hatten ruhiges Geſchäft. Bremer Banmwolle vom 16. Febr.(Eig. Dr.) Loko 9,93. 2 Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 16. Febr. (Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Febr. 31,46; Weißzucker⸗ bzw. Raſſinerir⸗eraſſe 3,06 3,6; Tendenz ruhig; Wetter bewölkt, milde. EHamburger Schmalzuotierungen vom 16. Febr.(Eig. Dr.) American Setamlard tranſito ab Kai 18/87 Americn Puxelard rafſ., per vier Kiſten je 25 Kilo netto, verſchiese dene Standandmarken, tranſito ab Kai(Preiſe in Dollar für 100 Kilo) 1876—196. * Zählung der Schweine. Am 3. März findet in allen Gemeinden mit Ausnahme dHer Großſtädte(mit über 100000 Einwohner) eine Zöhlung der Schweine ſtatt. Damit ver⸗ bunden iſt eine Ermittlung der in jedem der drei Monate Dezember 1938, Januar und Febrnar 1939 vorgen m⸗ menen nichtbeſchaupflichtigen Schlachtungen der bis zu drei Monate alten Schafe⸗ und Ziegen, Lämmer ſowie der in dieſen Monaten geborenen Kälber. *Flotter Handel auf der dritten Bremer Tabakeinſchrei⸗ kung. Unter der regen Teilnahme des geſamten bremiſchen Roh⸗Tabak⸗Handels und zohlreicher auswärtiger Käuſer aus Tabakhandel und Tabakinduſtrie, deren Zahl guf über 200 geſchätzt wird, brachte am Mittwoch die Tabakpflanzung Batſchenga Jonny Oellrich im großen Bremer Börſenſoak 1401 Ballen Kameruntabak zur Eiycchreibung. Auf dieſer oͤritten in Bremen abgehaltenen Tabokeinſchreibung, an der auch einige Vertreter des holländiſchen Tabakmarktes teil⸗ nahmen, war wiederum ein voller Erfolg beſchieden, und der Geſamterlös war für die Tabakpflanzung Batſchenga beſriedigend. Die Taboke werden ebenſo wie im Vorfohr auf das Wertlontingent nicht angerechnet und wurden ſei⸗ tens des Handels mit geringem Nutzen ſo aufgeteilt, daß ſie in möglichſt viele Kanäle der verarbeitenden Induſtrie gelangten. Die Kameruntabake fanden ihren Weg in alle Kanäle des Reiches, beſonders in die Hauptzentren der Tabakinduſtrie Weſtſalen und Süddeutſchland. Viele Par⸗ tien wurden vollſtändig geräumt und von anderen blieben nur verhältnismäßig kleinere Reſte zurück. Im nächſten Jahr ͤürfte mit einer weiteren Steigerung der Kamerun⸗ portien der Pflanzung Batſchenga zu rechnen ſein. Nach der vorläuſigen Ernteſchätzung werden vorausſichtlich 1940 rund 1800 Ballen in Bremen zur Einſchreibung gelangen. & Die Reichsſtenereinnahmen im Januar. Die Ein⸗ nahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Ah⸗ gaben betrugen im Jannar 1989 insgeſamt 1429,6 Mill.% gegen 1105,9 Mill. im gleichen Monat des Vorfolres. Dabei erbrachten die Beſitz⸗ und Verlehrsſteuern 9572 (694.1) wid die Zölle und Verbrauchsſteuern 4724(4118) Mill. 4. In der Gruppe der Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern haben im Vergleich mit dem Vorfahrsmonat die Haupt⸗ voſten folgendes Aufkommen: Einkommenſteuer 3120 (242,1), Körperſchaſtsſteier 97,9(50,0), Vermögensſtener 10,2(4,6), Umſatzſteuer 392,9(312,7), Beförderungſtener 30,5(24,6) und Reichsfluchtſteuer 298(5,4 Mill. 4. In der Gruppe der Zölle und Verbrauchſteuern ſind die Houpt⸗ poſten folgende: Zölle 219,4(198,0), Tabafſteuer 79,9(72,0), Zuckerſteuer 32,6(33,5), Bierſteuer 83(22,3), Reichs⸗ anteile an der Gemeindebierſteuer 14,0(—). Einnahmen aus dem Spiritusmonopol 86.2(23.), Mineralölſteuer 8,2 (,8), Fettſteuer 27.3(25,3) rerd Schlachtſteuer 178(19,4) Mill..— Im Zeitraum von April 1938 bis Jonuor 1939 ſind an Steuern insgeſamt 14451 1 Mill. aufgefommen 10s 102 beſchloß, hieraus unv. 2 v. H. Dividende auf das 1,6 und zwar an Beſitz⸗ und Verkehrſteuern 105470 Mill.% Mill.& betragende AK auszuſchütten. und an Zöllen und Verbrauchſteuern 3904,1 Mill.“. 10 15 10 15 10 15 16 15. 16 15. abiſche Malch 96.— 96.Bronkraft. MhyWm 147.5 147.0 0 5 aor, Nr Mend., Srän Biikkase 25310 25o0ſD' Hartter RR Bahr. Motorem. eli Walbbef 122.5 123.5 Oob. Ad. f. Nbeto⸗ Bemberg, J. B. 135.5 130.0 Prterwürerd⸗ 12½0 121,0(chiff. und Tee⸗ Julius Berger 145,0 145,0fflafenmugie.„ 167,0 10, Pfätz Mütlen. 134/0 1340 zransvortRBhn Brauer. Rleinlein 115,5 115. Uatd u. Ken..., P. Dretd.⸗Svrtt 1580 158,“ Sank-Aktien Pi-Keicheb Nor 123.1 1232 Secea Sene 130 1f1 Seriert, Kſen 1600 160,% Perte Sraunteg 213.00 Padtiche Sank. 114.8 114.5 6 Brown Boser 12,0 12,50garbenet* 7 83 St. 2135,.0/ Ceme-u Sütnat 1130 1182 Versicherungen ement Heidelba. 154.]Hartmann 4 Be. 138.2 138. do BOor.. entc, an 2 11[Sab uffekur bem. Albert 83 105,00 SenningerSrauer— 118.0 bermmetal 13½. Dresdner dam 111.7% A. G S beſſen⸗Raſf Gas 37 87. R C. 1170 117,00Krankfurter Bang 95,75 95 75 Nannbeim. Beri. fatmter⸗Beng. 758 80 dolzmann. Vb. 148,2 148.2 Roeder, Gebt. 48, 98, 9081 o———* l3 Württ Transvor:. e ema*3*. 9 2 ov.· 6 03 Pt. Bold. a. Süͤben 209,5 209.7 en** 97.— 0750 Falawk.Heilbronn 259.0 259,0 Keichsdank„ 181.7 181.7 Di. Steinzeug chlinc a&o.. Khein. Hvo.,Hauk 137,5 157.5 Dürrwerte„. 110.5 110,50 Flein. Schanzlin 136,3 136.5 Sprrrtg. tem-“ 94.50 94.50 Wärttbg. Vank. 113.0 113.0 Durlacher 6 108,0 108, docr. 255,0 25540 S 115.0 108.8 zoneeeee 1l4)h LilS Seserg, Srger 440 84.50 Strate-Kaie.. 3** i N S 88 Eſch veilergergw,„ Kraltw At'wirn. 65,——9. 3 amtlien nient nonerte Werte Eölinger Maſch 110.0 100, l70. Glettrisitat 102.2 102.20 Stuttgart. Hoſbr Obteat Zulinger Spiun 0,0 10, käwendr Müns 169.5 189, Südd Zucker„ 218/0 2178 Umiausch Sbenimalg. 16½% 107, Budwigb. At.9O 112,0 112 Taus Bergber 5 raber u. Schleich 101,0 101,dt« Walhmübte 130,0 130, 115,7 110,7 i. I16 Februar Lahr, Gebr 8 faunkraftwert, 9/25 01,— ſer in dt. 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Februar 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 10 000 KR. 86413 348012 2 Gewinne zu 3000 RM. 129819 18 Gewinne zu 2000 RM. 42130 82780 273404 273881 28034³ 292406 328724 371802 62 Gewinne zu 1 RM. 12197 22321 26225 50832 64105 68648 79387 87553 104589 118584 142536 149483 171753 179931 188021 214179 233223 248985 283614 295752 302822 311469 312883 326187 887084 341728 346838 348569 852137 359350 398607 56 Gewinne zu 500 RM. 10586 148 26394 87019 37089 62641 72 651 37289 152718 183854 173050 176089 187464 187883 192164 291053 211076 248092 305912 321140 327214 827307 327976 354102 356478 398303 399842 Hochelegante 5⸗Zimmer⸗Wohnung mit freier Ausſicht, Südbalkon, Zentralheiz. u. Heißwaſſerverſorg., einger. Küche u. Bad, im geſondert abgeſchloſſ. 4. Stock ohne Bedieng. an Dame zu vermieten. Näheres: B 2. 1, eine Treppe. 184 Oslstadt, Mielzsckestr. 20 EKanntmachungen Handelsregiſter Amtsgericht Mannheim FG. 3b. per ſof. od. ſpät. zu verm. Anzu⸗(Für die Angaben in() keine ſehen jederzeit. Näh. bei Fucke⸗ Gewähr!) Michels, Fernſpr. 417 77. 42232] Mannheim, den 15. Februar 1939. Neueintragungen: Gul möbl. Iimmer 2½0, Fr. SHoffftactter Ge⸗ ellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim(Kohlen⸗ und Holz⸗ handlung, Luiſenring 61), Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 3. Fe⸗ hruar 1939 errichtet. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Handel mit ſchaft, ferner mit drei Pferden und fünf Rollen, jedoch unter Aus⸗ ſchluß der Forderungen und Ver⸗ bindlichkeiten, nach dem Stand vom 1. Februar 1939 Dieſes Ein⸗ bringen erfolgt mit der Maßaabe, daß das Geſchäft von dieſem Zeit⸗ nunkt ab als für Rechnung der Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung geführt angeſehen wird. Der Wert dieſer Sacheinlage iſt auf 5000.“ feſtHeſetzt. Für dieſen Be⸗ trag wird die Sacheinlage an⸗ genommen unter Anrechnung auf die von der einbringenden Geſell⸗ ſchafterin übernommene Stamm⸗ die damit als voll geleiſtet gilt. tungs⸗ u. zeichnüngsberechtigt ſü⸗ K 285. Huber& Co., Mannheim (Schälmühle, Induſtrieſtraße 4/6). Bernhard Huber junior, Kaufmann in Neu⸗Ulm, iſt als weiterer per⸗ ſönlich haftender Geſellſchafter in die Geſellſchaft eingetreten. Seine Vertretungsbefugnis iſt vorläufig ausgeſchloſſen. A 1835. Rudolf Kurz& Cu., Mannheim(Neckarau, Altriper Straße 40—48, Holzhandlung und Kiſtenfabrik). Die Einlagen von fünf Kommanditiſten ſind erhöht; ein Kommtanditiſt iſt eingetreten. Erloſchen: A 26. Max Liebmann, Maun⸗ heim. Die Geſellſchaft iſt 2585 196 Gewinne zu 300 RM. 8133 9429 17658 18898 28718 24150 32570 50561 52528 59888 82247 68614 88797 70341 71025 72275 72426 73966 85415 90494 82221 165390 107191 08436 117489 120534 124930 419 128482 128882 128088 129867 1299 258346 378799 Außerdem wurden 4664 Gewinne zu je 150 RM. 26 Gewinne 108886 127279 264003 301161 48 Gewinne 72102 75041 152344 172942 250204 266191 938 394935 82 Sewinne zu 74145 75826 124872 130296 143576 218845 302108 340154 37 87 37112.37242 118349 147029 8 167641 181618 206651 223244 248730 275434 285287 334779 378570 388126 395617 360464 u 100 500 90517 13 170 Gewinne zu 300 RM 1 50254 56211 77785 83381 86242 958 322491 350461 381646 369584 385862 387083 392 12⁵3 RM. 88 146416 149799 86 0 RM 19742 183862 2 255477 279836 316665 26346 157946 232728 325115 877918 153303 231818 306860 362914 3 5759 63 78 103801 129111 121719 Außerdem wurden 4672 Gewinne zu ie Im Sewinnrad 1 000 000, 2 zu je 100 000, 10 zu je 30 000, 108 zu ſe 5000, 2 zu ſe 300 000, 1908 zu je 1000, 3260 zu und 130102 Sewinne zu ie 1802 e verblieben: 2 zu ſe 75 000, 10 zu je 20 000, 250 zu je 3000, 8468 32647 4227 107776 121902 123003 198805 RM. 97123 105175 109115 1007 132492. 135939 je 500, 44 145718 179230 26898 352783 373904 72⁷ gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 3000 RM. 2000 33149 176173 47802 792⁵1 1975⁵7 65292 143565 2³ 377⁴ 325534 335 387816 398317 bes. 7 525 112563 117887 180 RM. gezogen. 2 Gewinne zu jee 4 zu je 50 000, 70 zu je 10 000, 628 zu je 2000, 6640 zue 900 Angebote unt. .0O 21 an 1 „HSeſchit. J. Bl. Oſt.— Angeb. u. P Q 23 a. Geſch. —2231 IZim. u. Küche ſen. 2 od. 3 Zi.) eytl. Manſarde von berufst. geb. Ehepaar, penſ., ſofort geſucht. Ang. u. P W 29 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 2240 Geb. Dame ſucht hüut möbl. Zim. Nähe Waſſerturm oder Lindenhof, part. oder 1 Tr. Angebote unter K M 228 an die Geſchäſtsſtelle d. Blattes.*2235 Möbliertes Zimmer von berufstät. Herrn in der Oberſtadt, Nähe Schloß 9227 geſucht. Hühn Alle Winter artikel im großen Spezialhaus Auto- § 1. Leiſtungsverpflichtung— Bedarfsſtelle. Zu den Leiſtungen nach Maßgabe der folgenden Beſtimmungen ſind verpflichtet: die Eigentümer, Nießbraucher und Inhaber von Räumen und Plätzen, ſoweit ſie an der Benutzung der für ihre Wohn⸗, Wirtſchafts⸗, Berufs⸗ und Gewerbebetriebsbedürfniſſe Räume und Plätze nicht gehindert werden. Bedarfsſtellen ſind die Wehrmacht ſowie andere ſtaatliche oder mit ſtaatlichen Aufgaben betraute Stellen, die vom Oberkommando der Wehrmacht im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern beſtimmt werden. § 2. Umfang der Leiſtungsverpflichtung. Die Unterkunft kann beſtehen in: 1. Unterkunft für Angehörige der Bedarfsſtelle; Opel- Baufahr 38, neuwertis, ſtändehalber Kadeii um⸗ 2. Stallungen und gedeckten Räumen für Tiere und 1 1 Beförderungsmittel, Waffen und Geräte; de 8 6 3. notwendigen Werkſtätten, Dienſträumen, Plätzen und Lagerräumen. nur N 7, 2] Kuf Verlangen der Bedarfsſtelle hat der Untec⸗ rel. 27074/ 75 kunftgeber Verpflegung an Angehörige der Bedarfs⸗ 845 ſtelle zu verabreichen. Für die Beſchaffenheit und Ausſtattung der Un⸗ terlünfte ſowie für die zu gewährende Verpflegung ſind die geſetzlichen Beſtimmungen maßgebend. Die übrigen Leiſtungen nach dem Wehrleiſtungs⸗ geſetz, auch ſoweit Unterkunft und Verpflegung von einer Bedarfsſtelle ohne Inanſpruchnahme oder Vermittlung der Stadt gefordert werden, regeln ſich nach dem Wehrleiſtungsgeſetz. § 3. Verteilung der Leiſtungen. a) Die Leiſtungen ſind nach den Anforderungen der zu verkaufen. Bedarfsſtelle nach Stadtteilen zu verteilen; Anzuſehen 2596p) als Maßſtab für die Inanſpruchnahme von Unter⸗ Rheinguß⸗Garage künften in Wohnungen gilt die Größe der Woh⸗ Rheinhänſerſtr. nungen(Zahl der Wohnräume) unter Berück⸗ Nr. 24b⸗26. lichtigung der Zahl der Houshaltsangehörigen⸗ Ein Büro Schlafstelte Brennſtoffen und verwandten Pro(2170. Kuis Sohenadel. Mann⸗ die Firma erloſchen. verne r beträgtſceim(Hol⸗handlung, Nutzholz⸗ 1441. Alfred Weilheimer, Mann⸗ Näh IHausbeſit ir 9, IV, Sths. 20 000.4. Hans Greinert undlhandlung, Käfertaler Straße 319).[heim. Die Firma iſt erloſchen. L. 4, 4. 3. Stock.*2223 25 Die Normallaſt beträgt für Wohnungen mit: —— 10 ung 2 Wohnräumen 1 Mnn, wenn ein Zimmer mit Sch afgelegen⸗ Mietg Esöche heit für einen Mann verfügbar iſt; über die Gewährung von Unterkunft und Ver⸗— bei bis 4 Haushaltsangehörigen ⸗ Mann pflegung nach dem Wehrleiſtungsgeſetz.* 7535,0 0— 5 Auf Grund des§ 21 des Geſetzes über Leiſtungen eder b 80.5 3 4 7 für Wehrzwecke(Wehrleiſtungsgeſetz) vom 13. 7. 1988 1 9 8(RGBl. I S. 887) in Verbindg. mit§ 3 Abſ. 1 der 7 oder 8 bis 4 0— 0 0 DGdo. vom 30. 1. 1935(RGBl. I S. 49) wird nach„5 od 6 7—23„ mit Bad für Werksangehörigen Beratung mit den Ratsherren über die Gewährung 9 10—3 ſofort geſucht. 2507[von Unterkunſt und Verpflegung für Angehörige d. 10 5605 7. 9 40— Motor⸗Condenſator⸗Comp., der Bedarfsſtellen nach dem Wehrleiſtungsgeſetz 5„Sod mehr 0— 3 Mannheim, 93 folgende Satzung erlaſſen: Uod.mehr„ bis 5 0—8 2 Frieſenheimer Straße 23/5. 8 48 ee 209 5 N § 2. Umfang der Leiſtungsverp tung, 8 0 Aelt. Ehep. ſucht 3. Verteilung der Leiſtungen, 93—0 8 5 § 4. Ausgleich der Unterkunftsleiſtungen, In Hotels, Gaſthänſern, Hoſpizen und Fremden⸗ 2 Kl. Odl. 1 Hr.§ 5. Befreiung, heimen lönnen als Mindeſtbelegung 10 vom Hundert 1 V5§ 6. Anderweitige Unterbringung, der vorhaudenen Fremdenbetten belegt werden. Zimm. U. Küche§ 7. Anweiſung der Leiſtungen, Bruchteile von unter 0,5 Betten bleiben frei. mögl. oberſt. Stock§ 8. Pflichten der Unterkunftgeber, c) Kinder unter 14 Jahren zählen nur, wenn für ſofort od. ſpäter,§ 9. Kartei der Leiſtungspflichtigen, ihre Unterbringung beſondere Zimmer nötig ſind. eptl. Tauſch geg. F 10. Vergütung, Zu längerem Beſuch anweſende Perſonen zählen 2 gr. Zi. u. Kü. K11. Maßnahmen bei Nichterfüllung der Leiſtungen, als Haushaltsangehöxige. Untervermietete Räume m. eing. Bon ete. J12. Uebernahme d. Leiſtungen durch die Gemeinde, werden mie ſelbſtändige Wohnungen behandelt. Hochpart., Neck.⸗ 16. Infrakttreten⸗ d) Als Wohnräume in vorſtehendem Sinne gelten nicht: Küchen, Waſchküchen, Badezimmer, Flure, Vorräume, Kammern mit weniger als 6 am Bodenfläche, mit der Wohnung verbundene Werk⸗, Geſchäfts⸗, Laden⸗ oder ähnliche Räume, für welche eine Verwendung zu Schlafzwecken nicht in Betracht kommt. Bei Belegungen in geringerem Umfange ſollen nur die Hotels und Gaſthöfe herangezogen werden. Bei Anforderung von„enger Unterkunft“(nur Unterkunft unter Dach und Fach) und zur Ein⸗ richtung von Maſſenunterkünften können alle Räume in Anſpruch genommen werden, die zur Unterbringung von Angehörigen der Bedarfs⸗ ſtellen unter Dach und Fach verfügbar gemacht werden können oder die geeignet ſind, Unterkunft und Schutz gegen Wind und Wetter und Gelegen⸗ heit zum Anbinden von Pferden zu bieten. Als Geſchäfts⸗, Wach⸗ und Arreſträume ſind in erſter Reihe Räume heranzuziehen, die leer ſtehen oder ohne eine unverhältnismäßige Belaſtung der Inhaber verfügbar gemacht werden können. Zur Gewährung von Stallung ſind in erſter Reihe die Inhaber von ganz oder teilweiſe leer⸗ ſtehenden Stallräumen heranzuziehen. Reichen dieſe Stallungen nicht aus, ſo' treten die Be⸗ ſtimmungen unter k) in Kraft. Zur Lieferung von Lagerſtroh ſind zunächſt die Beſitzer von Beſtänden in den belegten Stadt⸗ teilen, hiernach die Beſitzer im übrigen Stadt⸗ gebiet heranzuziehen. § 4. Ausgleich der Unterkunftsleiſtungen. Bei der Zuweiſung und Ausgleichung der Be⸗ legung werden gerechnet: 1 Offizier od. Oberfeldwebel 2 Mann, — — 8 h — 1 Stabsoffizier 3 Mann, .General 4 Mann, 1. Wachſtubbte=4 Mann, Gartenſtock u. Part., Unterteilungſauch in Vororte kür abends(außer Sonntag Kostüm oder Abendanzug⸗ Sirnmer, Bad vim, Sſeuegnh, eefnten Flughafeugaſttätte Maunheim 3 Zimmer, Bad uſw., enheizung, u 0 ſofort beziehbar, Steuern pro Jahr Intereſſenten. 9 2 400 4, Preis äußerſt 28 500 4.— 0 den—— 2384 an die b. Weber Tanz in allen Räumen/ Sektbar/ Bierkeiler—— Geſchäftsſtelle d. Bl. 121 Eintritt am Samstag RM.50, sonstige Se 9——— mit e 0 wird al⸗ 1 Abende RM.00 zwei Tage ohne Verpflegung gezählt. 7 7 Feruſpr. 284 14. Runcfunkgersten. Plattenspiel- 8§ 5. Befreiung. I- 0 Wol alul 0 dus—23 Fasnachtdienstag, 16.11 Uhr, das traditlonelle Schränken Rodio- Lischen Neben den Befreiungen nach 88 28, 9 Sehr, Kl. Haus aasesss Kinoen-MasxZNTEsTI V. k. Unn. en ab Uber leleer lettiungsgeſes fönnen Leifkungenflichtige— 2773 Zimmer, 2 Nanf. Einbau⸗ Neckarſtadt Gesamtleltung Tenzlehrer hians Stündebeek 2 995 9 966 4486 8 mit 5 Kteirg- Tischbestellung unter Nr. 40385 erdsten Radio Lackus, 96 55 135 kiſſe befreit werden. 5 8 etnungen u. Werk⸗ 5 3 an 444000.% Arzabla, lofort Ratt,“ in, aufem— 7—— än verkauſen durch: 5558 e——— Aung, * 9 6 as Städt. Quartieramt anorbnen, daß Lei M. Sack. S 6, 30 e e neee 4 Störungen des Seelen- u Gemũislebens ffge müf nur 2 ober 3 S80hnzamen ane, Immobilien— Ruf Nr. 281 10. Mk. 12 000.— z u eldere wle Angst. Menschenschen. Minderwertigkeit, Erröten. Grübeln. freit bleiben und die größeren Wohnungen nur 5 ver kaufen. Unruhe. Schleflosigkeit einem Bruchteil belegt werden. B. Weber Oyotn Stoitern und Sprachstörungen Zur Abgabe von Verpfleaung ſind nicht verpflich 90 Kdofgesbche 33 7 6. U 8 1 0 klervorrogende Brſolge— Auch liebevolle kleuseufnahme 4) Empfänger von öffentlichen Fürſorgeleiſtunge eeer eeſ. Dr. Worms, Psycho- PSdegoge. Niannheim J% Kotkensanbelker,emeldete Arbeitsloſe, Cebr Regiskrierkasse Fernrut 221 96 Prins-lwilhelm-Stroße 8— Fernruf 48380— d) Empfänger von Invaliden⸗, Alters⸗ 8 wa 5 i er zu Earfen geſucht. Angebote unter Jitie* f Benos- A 11 8— Hohenadel, e—— der 555 37 in annheim, ſin eſchäfts⸗Kaufmann Viernheim. 7 0 3 8 E. R 24 an die Geſchäftsſt. 2227 Anzeigen. Bessie fübrer. Sind mehrere Geſchäfts⸗⸗ K 2171. Johannes garl Hirſch, e) E daß das Ein⸗ Gut erh. 2228 Anzeigen Bestellungenſſ Vererbe ſung führer beſtellt, ſo wird die Geſell. Männheim(Großhandel mit elek⸗“ kommen aller Häushaltsangehörigen zuſammen 333 4 deutlieh Zeilcemsbe(ſchaft entweder durch zwei Ge⸗trotechniſchen Maſchinen u. Mate⸗ dgs eineinhalbfache der Fürſorgerichtſätze nicht Teppich baben in der schreiben Dem ſſchäftsführer gemeinſam oder durchrialien, Seckenheimer Straße 84).] überſchreitet und daß ſie kein ſteuerpflichtiges Ver⸗ 2 3, an kauſen 808 Preise e zuſammen iſt en Karl Hirſch, mögen beſitzen. eſucht. A* mit einem Prokuriſten vertreten. Kaufmann. Mannheim. 87 an Geſch.] anten Ertolat Lis. Interess. Berner Harloff, Kaufmaun in 4 217 Haus Schmüſer Maun⸗⸗ Cine e — lrrtümer Ilvesheim, hat derart Geſamt⸗ heim(Vertretungen und Groß⸗ Unt—— 0 Kachten ige Uuterdringung ur nach prokura, daß er zuſammen mit handel in Haus⸗ u. Küchengeräten, 166 ee 3 i äftsfü t 3⸗[LS. 15).8 ber iſt Hans Schmü⸗—3 5 5 6 Vermietungen Automarkt Sere,— Mug en 18 K41, 0 amts zuläſſig. Die Genehmigung hierzu iſt ſpäteſten 4— nicht eingetragen wird veröffent⸗ 4 2173. Wilhelm Zahn, Mann⸗ ein Tag vor der Belegung unter Bezeichen ans 1 licht: Bekanntmachungen der Ge⸗ heim(Fabrikation von Damen⸗ u. S W Eeae aeeen Oststadt 2 fellſchaft erfolgen im Deutſchen Herrenmäntel, L. 8. 15). Inbaberkünfte innerhälb des von der Bedarfonelle bel Güinmingsnade) Reichsanzeiger, Die Mitgeſellſchaf⸗ſiſt Dr. Wilbelm Zahn, Kaufmann, S 0— — 9 Ei 0 a une Snne terin Frau Amalie Hoffſtaetter[Mannbeim. Elli Koch, Mannheim, See A Aue -Lin.-Wohnungen AtosäreärI dee Autoz Auerspe Ul. Wee Suealnhe Veränderungen: Rechtsmittel nicht gegeben. Für die orbnnasägte 95 7 N 2 2 3 mit Zentral⸗ und Ofenhetzung, neue Wagen Sſauf ihren Stammankeil mit 6000“ B 150. Deutſch⸗Niederländiſche Erfüllung der Leiſtungen bleibt der Verpflich per ſofort und 1. 4. zu ver⸗ Wasgert 1 ſſin die Gefellſchaft ein: das Schiffahrts⸗ und Handelsgeſellſchaft haftbar. Sofern ein Unterkunftspflichtiger zur Bei⸗ mieten. Näheres—10 Uhr— ihr 3— der Fi in: 8 Hoff⸗ mit beſchränkter in Mann⸗ der Belegung nicht anweſend iſt, hat er dem ſür täglich. 165—90 7. 8 9 feinrat 20704 ſtaetter“ in M* Koen 8 he eſheim, Zweigniederlaſſung, Haupt⸗ ſchen Quartieramt rechtzeitig mitzuteilen, wer f 8 eut 202 95 8 930 elsgeſchaft mit der Nirmn, lit, Duisburg⸗Ruhrort. Wilbelm ihn die Leiſtuna übernimmt. Hieron mi Immobilien( SSsstraſr. 4.17[den Warenvorräten, der Geſchäfts⸗ Brewig in Homberg d. Rhein hat§ 7. Anweiſung der Leiſtungen. 2 —eintictuna, den Geſchäftsbüchern, derart Protura, daß er gemeinſam. Die Zuweiſung und genaue Bezeichnung i⸗ —— dem Werbematerial Unönder Kund⸗ mit einem Geſchäftsführer vertre⸗Leiſtungen exfolgt durch beſondere ſchriftliche Le⸗ ſtüngsanweiſungen, die von dem ſtädt. Suartieruch⸗ ausgefertigt werden. Die bevorſtehende Inanſpruc nahme von Leiſtungen ſoll den Beteilichten an eignete Weiſe(3. B. Bekanntmachung, Anſchlas⸗ mündliche Verſtändigung) betanntgegeben werden⸗ 8 8. Pflichten der Unterkunftgeber. Die Verpflichtung zur Gewährung von Leiſtungem entſteht mit der Uebergabe der ſchriftlichen Leiſtungs⸗ anweiſung an die Leiſtungsverpflichteten oder b. ſonſtiger Anforderung des ſtädtiſchen Quartieramt⸗ gegenüber den Leiſtungsverpflichteten. Der Unte,, runftgeber hat den Zeitpunkt der Belegung und de Räumung auf der Leiſtungsanweiſung genau u vermerten. Der Anforderung von Leiſtungen iſt auch in 3 Fällen, in denen gegen die Heranziehung begründet Vorſtellungen erhoben ſind, bis zur Entſcheidung durch das ſtädt. Quartieramt zunächſt zu entſprechen 89. Kartei der Leiſtungspflichtigen. Ueber die nach§ 1 dieſer Satzung heranzuziehen“ den Pflichtigen und über die Art und den Umfang, in dem ſie in Anſpruch genommen werden können, wird eine Kartei geführt. 11 Jeder nach§ 1 Leiſtungspflichtige hat über Zah und Art der von ihm, ſeinen Laushaltsmitgliedern, Mietern uſw. bewohnten Räume, Kopfzahl der ſtän⸗ digen Bewohner ſowie über Zahl, Größe, Belegung fähigkeit und tatſächliche ſtändige Belegung vo fe⸗ Stallräumen auf Verlangen Auskunft zu geben⸗ Jeder nach§ 1 Leiſtungspflichtige iſt berechtigt⸗ die ſich auf ihn beziehenden Eintragungen in de Kartei einzuſehen. Jedes Jahr wird einmal auf die Möglichkeit zur Einſichtnahme durch öffentliche Be⸗ kanntmachung hingewieſen. Ueber Beſchwerden gegen Eintragungen in 8 fartei entſcheidet der Oberbürgermeiſter. Sie haben keine aufſchiebende Wirkung. Bis zur Entſcheidung iſt der Anforderung von Unterkunftsleiſtungen Folge zu leiſten. § 10. Vergütung. Die Veraſttungen für die Leiſtungen werden a Grund der Leiſtungsbeſcheinigungen der Bebarf⸗ ſtelle von der Stadtkaſſe gegen Rückgabe der ordnun 4 gemäß ausgefüllten Leiſtungsanweiſung gezahlt, Falls in beſonderen Fällen die Ausſtellung von Leiſtungsanweiſungen unterblieben iſt, oder Verluſt einer ſolchen, iſt für die Vergütung der Le. ſtungen die Beſcheinigung der Bedarfsſtelle mab⸗ gebend. „Die Vergütung richtet ſich nach den jeweils feßß⸗ geſetzten Gebührenſätzen der Bedarfsſtellen. Der Sberbürgermeiſter bann in beſonderen Fällen höhere als die feſtgeſetzten Vergütungen gewähren. Für Verluſte, Beſchädigungen uſw. ſowie Be⸗ ſchwerden über Vergütungen und Entſchädigungen ſind die 88 26, 27 WeG. maßgebend. 8 11, Maßnahmen bei Nichterfüllung der Leiſtungen, Leiſtungspflichtige, die ihren Obliegenheiten nicht nachlommen, können durch Zwangsmittel hierzu an gehalten werden. Iſt die ordnungsmäßige Erfüllun der Leiſtung nicht rechtzeitig zu erlangen, ſo kan die Leiſtung anderweit auf Koſten des Veroflichteten beſchafft werden. Die hierdurch entſtehenden Koſten können von dem Verpflichteten auf dem für die Ein ziehung von Gemeindeabgaben vorgeſchriebenen Wege zwangsweiſe beigetrieben werden. Die Leiſtung gilt als verzögert oder verweigert, wenn ſie inſolge ſchuldhaften Verhaltens des Leiſtungspflichtigen nich rechtzeitig bewirkt, unvollſtändig oder unbrauchbar i! 9 12. Uebernahme der Leiſtungen durch die Gemeinde, Der Oberbürgermeiſter iſt berechtigt, die na dem Wehrleiſtungsgeſetz vom 18. 7. 1938(RGBl. + S. 887) geforderten Unterkünfte mit Verpflegung ohne Inanſpruchnahme der Leiſtungspflichtigen auf Rechnung der Stadt zu übernehmen. Die Ueber⸗ nahme auf Rechnung der Stadt kann erſolgen, wenn, bei der Umlegung nur wenige Leiſtungspflichtig herangezogen werden könnten und ein Ausgleich mi den Leiſtungen der übrigen Pflichtigen des Stadé⸗ teils in abſehbarer Zeit nicht zu erwarten iſt. § 13. Inkrafttreten. Die Satzung tritt am Tage nach ihrer Bekannt⸗ machung in Kraft. Mit dem gleichen Tage tritt da Ortsſtatut zum Vollzug des Geſetzes über die be⸗ waffnete Macht während des Friedensſtandes v 14. 1. 1878 mit Aenderungen außer Kraſt. Mannheim, den 16. Februar 1930. —— 6* ——