Einzelyreis 10 Pf. wiheimer Seit Mannheimer General-Anzeiger“, Gamilten⸗ und iſt die Erſcheinunasweile: Täattc ꝛwel ener Sountaa. Beruasvreile: Srer Haus monatlich.08 Mk und 62 Pia Trägerlohn. in unſeren Deſchaftsſteuen abgebolt.0 Mk. durch die Voſt.70) Prf. einſchl. Pia Poſtbet.Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abbolſtellen: Wald⸗ „etie. Allaemein aültig Sel Zwangsveraleichen oder 9 ——— — — Sonntags⸗Ausgabe A u. B Kule. Wirkung der. Beunet. Del Laue-⸗Auslprache iſtr 12. feldſtr. 1 8 Ronkury gewährt Keine Gewähr für Ne Puschernr.. e 8* Verlag. Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1. 46 Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen Zaben. an beſonderen Pläten und lbbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, — Samstag. 18 Februar 1930., Sonntag, 19. Februar 1930 150. Jahrgang— Nr. 83 die neue Aklion der DAF:„Jeder hiljt bei der Betriebsgeſtaltun!“ Burgos ipt oplimiſtijch „Wenn Reorin verſchwindet, ſind alle Schwierigleiten behoben EP. Burgso, 18. Februar. In Burgos mißt man der Beſprechung, die am Freitag in Paris zwiſchen dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter Bonnet und dem ſowjetſpaniſchen Außenkommiſſar del Va yo ſtattgefunden hat, be⸗ londere Bedeutung bei. In politiſchen Kreiſen weiſt man ernent darauf hin, daß ein Verſchwinden des Negrin⸗Ausſchuſſes mit einem Schlage alle Schwierigkeiten, die einer Anerkennung der nationalſpaniſchen Regierung durch Frankreich und England angeblich ent⸗ gegenſtehen, beheben würde. Man glaubt, daß die Unterredung in Paris dieſem Zweck gute Dienſte geleiſtet habe. Dagegen übergeht man hier die Frage der„milderen Uebergabebedingungen“, die Paris und London zur urausſetzung ihrer Bemühungen um die Aufgabe es Widerſtandes ſeitens der ſowjetſpaniſchen Macht⸗ gber gemacht zu haben ſcheinen, mit Stillſchweigen. Wan iſt der Auffaſſung, daß das von der natio⸗ alen Regierung erlaſſene Geſetz über ie politiſche Verantwortlichkeit, das die trafbarkeit der Handlungen während des Bürger⸗ rrieges im einzelnen feſtlegt und ſich au chauf die ehandkung derjenigen Elemente be⸗ dieht, die ſich in der noch ſowjetſpaniſchen — ne befinden, alle diesbezüglichen Fragen ge⸗ lärt habe. Damit ſei für jede Vermittlungsaktion eine geſetzliche Schranke gezogen. „Die nationale Regierung trifft im übrigen zur Beit nicht nur militäriſch, ſondern auch verwaltungs⸗ Uchniſch die nötigen Vorbereitungen für die baldige kebernahme des reſtlichen, noch nicht national⸗ waniſchen Gebietes. Mabdrio bildet politiſche Kommiſſare aus Aufruſe zur Stärkung des Verteidigungswillens dnb. Burgos, 18. Febr. EurIn Madrid begann eine Schule zur Ausbil⸗ 3 ug politiſcher Kommiſſare, an der mehrere auslän⸗ diſche Marxiſten als„Lehrer“ eingeſtellt ihre Tätigkeit. Als zitkünftige politiſche Kommiſſare unnen ſich ſolche Agenten bewerben, die durch be⸗ ſondere Rührigkeit, gemeint iſt Grauſamkeit, hervor⸗ wurden, getreten ſind ſowie„bewährte Mitglieder“ der Kom⸗ muniſtiſchen Partei. Genoſſe General Miaja erließ eine Beſtimmung, wonach der Widerſtandsgeiſt durch hinter der vorder⸗ ſten Stellung aufgebaute Lautſprecher verſtärkt wer⸗ den ſoll. Dieſe Lautſprecher ſollen Tag und Nacht den roten Milizen zurufen, daß jeder eigenmächtige Rückzug mit dem Tode beſtraft werde. Die Roten nennen das ſtolz Technik im Dienſt der Verteidi⸗ gung. Will die ſowielſpaniſche Flotte noch kämpfen? EP Paris, 18. Februar. In Frankreich hat der Umſtand beſondere Auf⸗ merkſamkeit erregt, daß die ſowielſpa⸗ niſchen militäriſchen Leiter zux Zeit den ihnen zur Verfügung ſtehenden Flotlen ſtreit⸗ kräften eine erhöhte Beachtung ſchen⸗ ken. So melden die Pariſer Blätter am Samstag⸗ morgen, der ſowjetſpaniſche Befehlshaber Miaja ſei am Freitag im Kriegshafen Carthagena eingetroffen und habe eine Beſichtigung der dort liegenden Kriegsſchiffe vorgenommen. In ſeiner Begleitung ſei der ſowjetſpaniſche„Juſtizminiſter“ geweſen. Zur gleichen Zeit habe Negrin mit einigen anderen Mitgliedern ſeiner„Regierung“ Valencia einen Beſuch abgeſtattet, um mit den ört⸗ lichen Beſehlshabern die Verteidigungsmöglichkeiten der Stadt zu erörtern. Det Führer in der Auto⸗ Ausſtellung Der Füh rer, Generalfeldmarſchall Göring und Reichsminiſter Dr. Goebbels beſichtigen die Erzeugniſſe der internationalen Automobilinduſtrie. Franzöſiſchen Blättermeldungen zufolge ſind am Freitag mehrere Befehlshaber der internationalen Brigaden in Madrid eingetroffen. Es handelt ſich um die berüchtigten„Oberſten“ Liſter, Modeſta und Gallon. 8 Das amerikaniſche Flugzeuggeſchäft „Eins von zwei werſvollen Geheimniſſen“ wird mit der Lic ferung von Dougias⸗Bombern preisgegeben Anb. Waſhington, 18. Februar. Aus den geſtern veröffentlichten Protokollen über die Geheimverhöre des Militärausſchuſſes des Senates vom 26. bis 28. Januar geht hervor, daß Was im roten Bartelona möglich war Sranzöſiſcher General ſchlldert die Foltermethoden—„Frankreich wurde zwei 3 dnb. Paris, 16. Februar. 8 Der ſranzöſiſche General der Reſerve Dufieux, der eine achttägige Beſichtigungsreiſe nach National⸗ anien unternommen hat und am 10. Februar, di h. wa zwei Wochen nach dem Einzug der Truppen deneral Francos, in Barcelona eintraf, ſchildert im igaro“ ſeine Eindrücke. eneral Dufieux ſtraft zunächſt die in einem großen Teil der internationalen Preſſe verbreiteten Sehauptungen Lügen, die national⸗ vaniſchen Flugzeuge hätten die kata⸗ aniſche Hauptſtadt in einen Trümmer⸗ haufen verwan delt. Er habe feſtgeſte“t, daß ſe Innenſtacdt faſt überhaupt nicht gelitten habe. uf dem Ramblas verkehrten die Straßenbahnen wie früher. Die ganze Stadt ſei erhalten, und wenn man ſich überhaupt über etwas wundern müſſe, ſo ſei es die Tatſache, daß das Stadtbild durch die Bombar⸗ Rerungen nicht mehr gelitten habe. In dieſem Funkt ebenſo wie in vielen anderen habe man te Franzoſen ſeit zwei Jahren ge⸗ täuſcht. General Dufieux ſchildert ſodann ſeinen Beſuch 8* verſchiedenen Gefängniſſen und die ungehener⸗ ichen Foltereinrichtungen, die er dort angetroffen habe. Alles, was die menſchliche Fantaſie au grauſamen Qualen für die Mitmenſchen erfinden konnte, lei dort zuſammengetragen. Wenn man wie er dieſe Gefängniſſe beſichtigt habe, ſo verſtehe man, daß die Spanier, die das Gefühl der natibnalen Ehre Fätten, ſich weigerten, anzunehmen, daß ihre eigenen Volksgenoſſen derartige Grauſam⸗ et Jahre lang getäuſcht!“ keiten begehen konnten und daß ſie dafür ein anderes Land verantwortlich machten, deſſen Ruf nach dieſer Richtung hin bekannt ſei. In einem der Gefängniſſe habe er den Gerichtsſaal beſichtigt. Der Angeklagte habe ſich auf einen elektriſchen Stuhl ſetzen müſſen, den er, Ge⸗ neral Dufieux, genau unterſucht habe. Die elektri⸗ ſche Leitung ſei durch den Fußboden in den Stuhl gelegt geweſen. Während der Vernehmung habe man von Zeit zu Zeit den Strom eingeſchaltet und den An⸗ geklagten ſo lange gefoltert, bis er ein Geſtänd⸗ nis ablegte. In den Gefängniszellen ſei der Fuß⸗ boden entweder mit friſchem Teer belegt oder aber mit aufrechtſtehenden und feſtgemauerten Backſteinen, ſo daß die Inſaſſen ſich weder ſetzen noch legen konn⸗ ten. Andere Zellen wieder ſeien eigens dazu einge⸗ richtet, den Häftling bis zu den Knien in eiskaltem Waſſer ſtehen zu laſſen. An den Decken ſeien eiſerne Ringe angebracht, an denen man die Verhafteten mit den Füßen befeſtigte, um ſie dann durch Peitſchen hiebe zum Geſtändnis zu bewegen. Barcelona prange heute wieder im Lichterglanz. Eine freudige und freie Menſchenmenge bewege ſich durch die Straßen, und er habe verſtanden, ſchreibt General Dufieux weiter, daß Spanien nunmehr auf⸗ gehört habe, die Menſchheit durch die abſcheulichſten Erfindungen zu entehren, und daß das Spanien Ge⸗ neral Francos eine von jeher ritterliche Nation, deren Rolle in der Welt noch nicht beendet ſei, nun⸗ mehr ſehr viel ſchaffen könne, ſehr viel mitwirken und ſich ruhmreicher denn je wieder entwickeln werde. ‚ 5 auch Generalſtabschef Eraig die Frankreich ver⸗ kauften leichten Douglas⸗Bomber als„eins von zwei wertvollen militäriſchen Ge⸗ heimniſſen, wenn. USA, hinſichtlich der Luft⸗ waffe führen wolle“, bezeichnete. Außerdem ſagte, wie ſich aus den Protokollen ergibt, Finanzminiſter Morgnthau aus, die franzöſiſche“ Militärmiſſion hätte überhaupt keine Kampfflugzeuge gekauft, wenn ſie nicht die allerbeſten bekommen hätte. Dazu bemerkt heute das Kriegsminiſterium, daß die amerikaniſche Luftwaſſe andere, noch beſ⸗ ſere Typen beſitze, die Morgenthau nicht kenne. Dieſe ſeien den Frauzoſen unzugänglich geblieben. Wie verlantet, bezahlen die Franzoſen für jeden Douglas⸗Bomber 100 000 Dollar, während der Julandspreis 60 000 bis 70000 Dollar beträgt. Ein Protokoll enthüllt weiter, Kriegsminiſter. Woodring habe ausgeſagt, es ſei unmöglich, den Franzoſen nur eine einzige Maſchine vor dem 1. Juli zu lieſern, da die Lieferungen an Frankreich mit Amerikas Programm dierten. Engliſche Flugzeugmotore für Frankreich dnb. London, 18. Februar. Wie der Luftfahrt⸗Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet, hat die fran zöſiſche Luft⸗ fahrtabordnung, die zur Zeit unter Führung von General Caquot in England weilt, eine Reihe britiſcher Flugseug⸗ und Flugzeugmotoren⸗ Werke beſucht. Während ſeines England⸗Beſuches verhandelt General Caquot mit dem britiſchen Luftfahrtminiſte⸗ rium und der engliſchen Induſtrie über die Lie⸗ ferung von Material für die fran⸗ zöſiſche Luftwaffe. Beſonders ſei die Kom⸗ miſſion an dem Kauf einer Anzahl von Rolls⸗ Royce⸗Merlin⸗Mot oren intereſſiert, die für die neueſten Typen der franzöſiſchen Bomber geeig⸗ net ſein ſollen. Die Societe Induſtrielle et Gene⸗ ral des Moteurs'Aviation Sigma habe kürzlich mit dem Bau der engliſchen Briſtol⸗Herkules⸗Moto⸗ ren in der Nähe von Lyon im Lisenzverfahren be⸗ gonnen, für den Flugzeugbau kolli⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Sperrgebiet um Leningrad Sonderberichterſtatter für die Sowjetunion) S.., Im Februar 1939 Gleichzeitig mit den von Jahr zu Jahr ſteigenden Rüſtungsausgaben der Sowjetuinion iſt die Sowjet⸗ regierung in zunehmendem Maße bemüht, die wich⸗ tigſten Zentren ihrer Rüſtungsinduſtrie dem Ein⸗ blick unbefugter zu entziehen. Zu dieſem Zweck ſind neben militäriſchen auch eine ganze Reihe von admi⸗ niſtrativen Maßnahmen ergriffen worden. die für die Beyölkerung der betreffenden Gebiete ſelbſtverſtänd⸗ lich große Härten enthalten. In erſter Linie wurden in dem weſtlichen Grenzgebiet beſondere Sperrzonen geſchaffen, von denen ohne Zweifel dem Leningrader Sperrgebiet inſolge ſeiner Lage die größte Bedeu⸗ tung zukommt. Dieſe zweitgrößte Stadt der Sowjet⸗ union, in der Nähe der eſtniſchen und finniſchen Grenzen gelegen, mit einem für ſowjetruſſiſche Ver⸗ hältniſſe lebhaften Hafenverkehr, iſt durch einen be⸗ ſonders undurchdringlichen Kordon geſichert worden. Der Aufenthalt in dieſen Gebieten iſt auf Grund der erlaſſenen Regierungsverordnungen außerordentlich weitgehenden Einſchränkungen ünterworfen. Beſtimmend für dieſe Maßnahmen war, daß ſich in Leningrad große Werke der ſowfetruſ⸗ ſiſchen Rüſtungsinduſtrie befinden. Es ſeien z. B. nur die großen Kirow⸗Werke(vormals Putilowwerke) erwähnt. Außerdem iſt Leningrad mit ſeinen vier großen Werften ein wichtiges Zen⸗ trum des im Zeichen des Wettrüſtens zur See ſtehenden ſowjetruſſiſchen Schlachtſchiffbau. Von die⸗ ſen Werften ſind die Neue Admiralitätswerft und die Baltiſche Werft, vor allem aber die Kirowwerft in den letzten Jahren bedeutend exrweitert und aus⸗ gebaut worden. Auf dieſen Werften werden zur Zeit das Schlachtſchiff„Tretji International“ mit 35000 Tonnen, drei Flugzeugträger zu je 12000 Tonnen, ſowie ſchließlich der ſchwere Kreuzer„Maxim Gorki“ mit 8000 Tonnen, insgeſamt alſo fünf weitere Ein⸗ heiten der ſowjetruſſiſchen Schlachtflotte gebaut. Zum Schutz dieſes großen, kriegswichtigen Indu⸗ ſtriezentrums ſind in den Leningrad vorgelagerten Ortſchaften Seſtroretzk, Peterhof und Oaxnienbaum, ſerner in verſchiedenen Oxten zur finniſchen Grenze hin, ſowie, auf der Kronſtadt vorgelagerten Juſel Kotlin ſtarke Befeſtigungen errichtet worden. Sie ſollen Leningrad gegen einen möglichen Angriff non der See⸗ und Landſeite aus ſchützen. Zur Ab⸗ wehr von Luftangriffen ſind in dieſem Raum be⸗ trächtliche Einheiten des ans fünf Brigaden be⸗ ſtehenden ſowjetruſſiſchen Marinefliegerkorps kon⸗ zentriert. Bei der Marineluftwaffe werden außer den beiden einmotorigen Typen Ml 4 und MR 5 in erſter Linie zweimotorige Typen verwandt. Am häufigſten anzutreffen ſind die mit zwei 680 PS⸗Motoren aus⸗ gerüſteten Typen MDR=I1, MDR-2 und MTBI, doch gibt es auch die im Lizenzverfahren Hergeſtellten So⸗ (Von unſerem ——————— — ——— —— —— E Seite? Nummer 83 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 18. Febr. 7 Sonntag, 19. Febr. 1939 woia⸗Flugboote 8⸗55 mit zwei 750 PS⸗Motoren. Ohne Zweifel ſind die Stationen der Matineflug⸗ waffe in letzter Zeit durch den Bau und die Anlage neuer Flugzeugſtützpunkte bedeutend erweitert wor⸗ den. In dieſem Zuſammenhang mag darauf hinge⸗ wieſen werden, daß bei den in Leningrad ſtehenden Marinefliegerabteilungen zur Zeit Verſuche mit Fallſchirmabſpürngen über dem Meer gemacht werden, Verſuche, bei denen beſonders kon⸗ ſtruierte Fallſchirme zur Verwendung gelangen. Schon 1935 hatte das Executipkomitee des Lenin⸗ Brader Gebiets plötzlich eine Reihe von Küſtenaus⸗ fugsorten zu ſogen.„beſonderen Grenzbezirken“ erklärt. Der dadurch von den Behörden verfolgte Zweck war, nach Möglichkeit niemandem einen Ein⸗ blick in den Umfang der vorgenommenen rieſigen Befeſtigungsarbeiten zu gewähren. Bei dem vor allem gegen die„kapitaliſtiſchen Staaten“ gerichteten Mißtrauen, daß jede ſowjet⸗ Kuſſiſche Inſtitution beherrſcht, war es natürlich un⸗ kerläßlich, daß beſonders harte Maßnahmen gegen die wenigen, noch in Leningrad anſäſſigen Auslän⸗ der ergriſſen wurden. Da in jedem von ihnen ein Spion und Verräter gewittert wurde, man aber an⸗ dererſeits die Beamten der Konſulate und General⸗ konſulate ausländiſcher Mächte auch nicht ſo ohne weiteres der Spionage bezichtigen konnte, legte mam vorerſt den betreffenden Regierungen nahe, ihre Bertretungen in Leningrad zu liquidieren. Dieſe Forderung wurde in den meiſten Fällen damit be⸗ gründet, daß die Sowjetregierung ſelbſt in dieſen Ländern auch nur wenige Vertretungen unterhalte. Außerdem erklärte ſich die Sowjetregierung be⸗ Keit, entſprechende Einſchränkungen auch bei den eigenen Auslandsvertretungen vorzunehmen. Auf dieſe Weiſe wurde dann die Schließung ſämt⸗ licher ausländiſcher Konſulate in Lenin⸗ grad erreicht. Im Sommer des vorigen Jahres be⸗ ſchloß der Vollzugsausſchuß des Leningrader Ge⸗ biets auf Anweiſung der Moskauer Zentralbehörden, weitere einſchneidende Maßnahmen, nämlich die Ausweiſung ſämtlicher Ausländer, ſoweit ſolche Rberhaupt noch in Leningrad beſchäftigt waren. Neuerdings hat der Leningrader Gebietsvollzugs⸗ ksſchuß weitere weſentliche Verſchärfungen der ſchon beſtehenden Verordnungen in der Sperrzone ver⸗ kügt. Es wurden vor allem das Sperrgebiet ſelbſt wäumlich durch die Einbeziehung von Seſtroretzk und Tokſowo erweitert. Aus den neuen Beſtimmungen ſeien außerdem noch einige weitere charakteriſtiſche Punkte angeführt, deren Befolgung die Bewegungs⸗ freiheit der ortsanſäſſigen Bevölkerung zuſätzlich ſtar⸗ ken Einſchränkungen unterwirft. Abgeſehen von den vielen, jetzt ſchon erforderlichen Ausweiſen und Be⸗ ſcheinigungen haben z. B. die Schaffner auf allen in der Sperrzone befindlichen Verkehrsmitteln die Pflicht, nicht nur die Fahrkarten, ſondern zugleich unch die Dokumente der Reiſenden einer genauen Prüfung zu unterziehen. Waſſerfahrzeuge aller Art müſſen regiſtriert und am Heck mit deutlich wahrnehmbaren Nummern werſehen ſein. Die Beſitzer dieſer Waſſerfahrzeuge müſſen dafür Sorge tragen, daß Lande⸗ und Anlege⸗ plätze umzäunt und die Fahrzeuge ſelbſt, ſobald ſie ſich nicht in Gebrauch befinden. unter Verſchluß ge⸗ halten werden. Beſonders trifft die Fiſcher die Be⸗ ſtimmung, daß ſie ohne Genehmigung der zuſtän⸗ digen Grenzkrüppenteils nicht das Recht haben, ſich uweiter als 12 Meilen von der Küſte zu entfernen. Für den Fall der Nichteinhaltung dieſer Vorſchriften ſind ſtrenge Strafen, u. a. die Unterbringung in Zwangsarbeitslagern, vorgeſehen. * Sinnlos Betrunkene kommen ins Konzentrationslager Fine Erziehungsmaßnahme des Reichsführers (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 18. Februar. Zwei Männer, die Freitag in den ſpäten Abend⸗ ſtunden in der Nähe des Schleſiſchen Bahnhofes ſinnlos betrunken und in menſchenunwür⸗ digem Zuſtande auf dem Fahrdamm lagen, wurden auf Veranl ſſung des Reichsfüh⸗ rers 3 und Chef der deutſchen Polizei feſtgenommen und auf vier Wochen einem Konzentra⸗ kionslager zur Erziehung überwieſen. „Feder hiljt bei der Betriebsgeſtaltung“ Bor einer neuen Aklion der Dag- Kunögebung im Sportpalaſt dub Berlin, 18. Februar. Mit einem Großappell im Berliner Sportpalaſt wurde am Freitagabend eine neue Aktion der Deutſchen Arbeitsfront er⸗ öffnet, die ſich an jeden ſchaffenden deutſchen Men⸗ ſchen wendet. Die hier verkündete Parole:„Jeder hilft bei der Betriebsgeſtaltung“, wird in den kom⸗ menden Wochen und Monaten in jeden, auch den kleinſten Betrieb, hineingetragen werden mit dem Hauptziel, dem brennendſten Problem des deutſchen Wirtſchaftslebens, dem Mangel an Arbeitskräften wirkſam zu begegnen und die deutſche Wirtſchaft zur Höchſtleiſtung zu be⸗ fähigen. Betriebsführer und Obmänner waren aus dem ganzen Reich nach Berlin zuſammenberufen worden, um hier neben den verantwortlichen Männern der Betriebe der Reichshauptſtadt aus berufenem Munde die Zielſetzung dieſer Aktion zu erſahren. Der Lei⸗ ter des Amtes für Berufserziehung in der DAß, Profeſſor Dr. Arnhold, und der Gauobmann der DAc, Spangenberg, entwickelten in der Groß⸗ kundgebung die Grundſätze einer Betriebsgeſtaltung, die bei geringſtem Kraftaufwand die höchſtmögliche Leiſtung verbürgt. Profeſſor Arnhold befaßte ſich eingehend mit dem Problem des Arbeitseinſatzes, insbeſondere im Zuſammenhang mit der Bekämpfung des Mangels an Arbeitskräften. Prof. Arnhold wies u. a. darauf hin, daß durch die Heranführung des rechten Man⸗ nes an den rechten Arbeitsplatz die Leiſtung zahl⸗ reicher Betriebe um 5 v. H. durch eine zuſätzliche Schulung ſogar um 10 v. H. geſtiegen iſt. Dazu komme die Steigerung der Leiſtungsfähigkeit jedes einzelnen durch beſondere Schulung, ſo daß mit An⸗ ſteigen der Einzelleiſtungen gleichzeitig ein Wachſen der Geſamtleiſtung zu verzeichnen iſt. Prof. Arn⸗ hold betonte die Wichtigkeit der Lehrwerkſtätten, in denen der beſte Facharbeiter der Welt heranwachſe. Eine neue Betriebsordnung werde die techniſchen und ſeeliſchen Hemmniſſe beſeitigen helſen, um die Höchſtleiſtungen mit geringſtem Kraftaufwand zu erreichen. Der deutſche Betriebsführer muß dabei Vorbild und zugleich Kamerad ſein. Anſchließend richtete Gauobmann Spangenberg den dringenden Appell an die verantwortlichen Män⸗ ner der Betriebe, aus dieſen Worten die Nutzanwen⸗ dung zu ziehen und unbeirrt den Zielen nachzuſtre⸗ — die der Führer der deutſchen Wirtſchaft geſtellt at. Das Auslund und die Aule-Schau Starke Beachtung des Köz⸗Wagens— Stimmen aus Frankreich, Volen und vtalien unb Paxis, 18. Februar, Die Eröffnung der Berliner Automobil⸗Ausſtel⸗ lung und die richtungweiſende Rede des Führers haben in der franzöſiſchen Preſſe ſtarke Beachtung gefunden. Die Blätter unterſtreichen, daß der Koͤß⸗Wagen den Hauptanziehungs⸗ punkt darſtelle. „Epoque“ hebt hervor, daß der Führer in ſeiner Rede die außerordentliche Vermehrung der deutſchen Produktion unterſtrichen habe. Der Ber⸗ liner Vertreter des„Journa!“ hebt aus der Rede des Führers beſonders hervor, daß das Auto kein Luxusartikel mehr ſei und daß der Kaufpreis der Kaufkraft der breiteſten Volksmaſſen angepaßt werden müſſe. Die Deutſchen ſeien ſich wieder bewußt geworden daß die deutſchen Kraft⸗ wagen zu den beſten der Welt zählten. Schließlich ſtellt das Blatt den Hinweis des Führers auf Herabſetzung des überflüſſigen Gewichtes der Kraftwagen heraus und die Ankündigung, daß das Autobahnnetz noch in dieſem Jahr 4000 Kilometer erreichen werde. Beſonders beeindruckt iſt der Korreſpondent von der ſcharſen Kampfanſage des Führers gegen die rückſichtsloſen Auto⸗ lenker und gegen die Autobanditen. Der„Excelſior“ befaßt ſich beſonders ein⸗ gehend mit dem Kdö⸗Volkswagen und dem Spar⸗ ſyſtem, das jedem Arbeiter ermögliche, in den Be⸗ ſitz eineg Kraftwagens zu gelangen. Der Preis von rund 1000 Mark ſei für den vierſitzigen, geräu⸗ nt⸗ und ſparſamen Wagen mnzweifelhaft ſehr niedrig. Starke Veachtung in Polen anb Warſchan, 18. Februar Der Eröffnung der Automobil⸗Ausſtellung wid⸗ met die polniſche Preſſe ſtarke Beachtung. Sie veröffentlicht Berichte über die Eröffnungsfeier und geht dabei beſonders ausführlich auf die Rede des Führers und ſeine Erklärung über die Schaf⸗ fung einer eigenen Rohſtoffbaſis für die deutſche Automobilinduſtrie ein. Auch die Ausführungen des Führers über ſcharfe Maßnahmen gegen leichtfertige Autofahrer werden wiedergegeben. „Deuiſchland zeigl uns den Weg⸗ Sunkmeldung der NM3.) + Mailand, 18. Februar. Die Rede des Führers bei der Eröffnung der Internationalen Automobilausſtellung fin⸗ det in der geſamten oberitalieniſchen Preſſe ein über⸗ aus ſtarkes Echo. In ſpaltenlangen Berichten wird das bedeutſame Ereignis, das einen klaren Ueberblick über den Stand der Motoriſierung des Deutſchen Reiches bietet, eingehend geſchildert. Aus der Führerrede wird beſonders hervorgeho⸗ ben, daß das Auto kein Luxusgegenſtand ſei. Auch die anderen Punkte ſeiner Ausführungen und die von ihm aufgezeigten Fortſchritte der Motoriſierung in den letzten Jahren werden ausführlich wieder⸗ gegeben. Mit beſonderem Intereſſe verfolgt man alles, was über den deutſchen Volkswagen geſagt und geſchrieben wird. Durch die Tat werde hier zum Ausdruck gebracht, daß der Wille Adolf Hitlers auch auf dieſem Gebiete, dem Volksganzen zugutekom⸗ men, in die Praxis umgeſetzt werden.— Die Worte Dr. Goebbels werden ebenfalls ausführlich gebracht. Der Führer im Kreiſe der Auiomoblarbeiterſchaſt dnb Berlin, 17. Februar. Für den Nachmittag des Eröffnungstages der Großen Internationalen Automobil⸗ und Motor⸗ radausſtellung Berlin 1939 hatte Reichsminiſter Dr. Goebbels im Namen des Führers 400 Arbei⸗ ter der Automobilin duſtrie, der Reichs⸗ autobahnen, Männer des NSKK und der motoriſierten Teile der deutſchen Wehr⸗ macht ſowie eine kleine Zahl von Betrie bS⸗ führern zu einem Empfang in den Kaiſer⸗ hof geladen. Mit den Abordnungen, die aus allen Teilen des Reiches an dieſem für das deutſche Kraftfahrweſen ſo bedeutſamen Tage in die Reichshauptſtadt gekom⸗ men waren, nahmen Reichsleiter NSͤͤKu⸗ Führer Hühnlein und der Generalbaninſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr.⸗Ing. Todt an dem ——————————————————————— Junkrückſchau der Woche Mannheim, im Februar. Zunächſt obliegt dem Chroniſten eine traurige PPflicht. Am vergangenen Sonntag ſtarb im 84. Le⸗ bensjahr der Senior der deutſchen Schau⸗ ſpielerſchaft und Rundfunkſprecher, Theodor Branôt, in Stuttgart. Mit ihm verliert der Reichsſender Stuttgart nicht nur ſeinen geliebten „Vater“ und älteſten Mitarbeiter. Die geſamte deutſche Künſtlerſchaft trauert um den ehemaligen Burgtheaterſchauſpieler, der ein gut Teil künſtle⸗ riſcher Entwicklung miterlebte und geſtalten half. Der Reichsſender Stuttgart ehrte den Toten durch eine würdige Gedenkfeier.— In muſterhafter Weiſe brachte der Funk in der perfloſſenen Woche eine Reihe von Gedächtnis⸗ ſendungen zu Ehren großer Deutſcher. Am 12. Februar hatte der Reichsſender Stuttgart das prächtige Hörſpiel:„Eduard Mörikes Letzte Tage“ von E. Reinacher mit Muſik von . Wolf und Willi Fröhlich aufs Programm geſetzt unter der muſikaliſchen Mitwirkung des großen Rundfunkorcheſters unter Willi Steffen; die Spiel⸗ leitung führte W. Kutter.— Am 14. Februar brachte der Reichsſender Frankfurt das funkiſch prächtig aufgelockerte Hörſpiel um Goethe,„Prome⸗ theus.“ Die elfte Sendung der Reihe„Der junge Goethe“ fiel auf, durch die funkiſch richtig ge⸗ baute Handlung. Der Spielleiter R. Rieth führte eine große Anzahl von guten Sprechern zu einem ſſchönen Erfolg. 3 Der Reichsſender Stuttgart gedachte jedoch auch der lebenden Dichter. Zum 60. Geburtstag Hermann Burtes am 15. Februar ſandte der Landſchreiber aus Karlsruhe unter Vermittlung W. Kutters dem Jubilar einen duftenden Geburtstags⸗ ſtrauß. Lieder, Gedichte, Grüße aus der Heimat⸗ ſtadt Lörrach haben nicht nur den Malerpoeten, ſon⸗ dern alle Hörer beglückt. 5 Am 16. Februar ſprach zum 75. Geburtstag des Schleſierdichters Hermann Stehr E Sorke, über den Eine Berliner Sendung, die am 15. Februar der Reichsſender Stuttgart übernahm, befaßte ſich mit einem Großen aus einem anderen Gebiet. Ein auf⸗ fallend gutes Hörſpiel hatte Joachim Altemark um den bekannten Muſiker und Orgelbauer des 16. Jahrhunderts Schlick gebaut, der das Werk„Spie⸗ gel der Orgelmacher und Organiſten“ ſchrieb und eine ganze Reihe berühmter deutſcher Orgeln ge⸗ baut hat. Prächtig ſind die großen Figuren jener Zeit in den geſchichtlichen Hintergrund hineingeblen⸗ det. Beſonders köſtlich waren die hiſtoriſchen Muſik⸗ einlagen, die auf den alten Originalorgeln geſpielt wurden. Eine muſtergültige Sendung, die ſich her⸗ vorragend für den Schulfunk eignete! Selbſtverſtändlich läßt der Funk in der Fas⸗ nachtszeit den muſikaliſchen Frohſinn und Humor in vermehrtem Maße zu Wort kom⸗ men. Dies beweiſen die täglichen Unterhaltungskon⸗ zerte der Sender Stuttgart und Saarbrücken zur Genüge. Auch der Nebenſender Mannheim war mit einem luſtigen Beitrag„Um die ominöſe 13“ vertreten. Die Sendungen des Reichsſenders Saar⸗ brücken aus Mannheim„Bunt und ſchön — ab zwo Uhr zehn“ mit dem Unterhaltungs⸗ quintett O. Heyden erwerben ſich immer mehr Freunde. Die Freunde klaſſiſcher Muſik kamen in der vergangenen Woche ebenfalls auf ihre Rechnung. Da iſt zunächſt das ſehr gute Richard Wagner⸗ konzert zu erwähnen, das der Sender Stuttgart am 13. Februar anläßlich des 56. Todestages des Meiſters brachte. Das große Orcheſter unter R. Görlich muſizierte tonſchön und begleitete den ſtrah⸗ lenden Tenor J. Ralf und den ſatten Bariton H. Niſſen, die immer gerne gehört werden. Das Stuttgarter Nachtkonzert übermittelte am 15. Februar die Romantiſche Sinfonie Anton Bruckners in der Urfaſſung in begeiſternder Weiſe und machte uns wieder einmal vertraut mit der intereſſanten Celloſonate(Opus 30) in mann, deſſen Cellokompoſitionen bei den führen⸗ den Eelliſten ſehr beliebt ſind. Ein feſtliches Erlebnis war die Sendung des Deutſchlandſenders am 16 Februar, da Hans Pfitzner das große Orcheſter des Deutſchlandſen⸗ ders dirigierte und u. a. das Vorſpiel zu„Käthchen von Heilbronn“ und das ſelbſt komponierte Cello⸗ konzert von ſich ſelbſt mit Ludwig Hoelſcher und die d⸗Moll⸗Sinfonie von R. Schumann glanzvoll aufführte. Den 60. Geburtstag des Münchener Tonkunſt⸗ präſidenten Richard Trunk, der auch hier Schü⸗ ler und Freunde beſitzt, feierte der Reichsſender Hamburg am 14. Februar in einem ſehr liebens⸗ würdigen Konzert. Unſer Landsmann, der Komponiſt Julius Weismann, beſtritt am 13. Februar im Reichs⸗ ſender Berlin eine gelungene Sendung. bei der die Sopraniſtin M. Wetter anſprechend„Spaniſches Volkslied“,„Sommer“,„Elfe“,„Der Schalk“,„Der Huſſchmied“, hingebungsvoll von dem Komponiſten begleitet, ſang. Weismann ſpielte noch das liebens⸗ würdige Klavieropus 48 und erwies ſich wieder ein⸗ mal als ein Meiſter der kleinen Form. Die Hitlerjugend kam am 14. Februar beim Reichsſender Stuttgart mit der ſchönen Sendung „Das Vermächtnis“ zu Wort. Die Rundfunk⸗ ſpielſchar der HJ unter Leitung von Werner Köttgen, Ludwig Leutze und Robert Vogel machte ihre Sache ausgezeichnet.— Noch höheres Niveau hatte am 15. Februar die Reichsſendung„Stunde der jungen Nation“. Der muſikaliſche Nachwuchs aus den Reihen der Hitlerjugend iſt von bedeutendem künſtleriſchen Format. Die Zeitgeſchichte fand ihre funkiſche Prä⸗ gung in den Sendungen des Senders Saarbrücken am 12. Februar:„Pirmaſens, Fanal zur Freiheit“, Augenzeugenberichte vom Sturm auf das Bezirksamt am 12. Februar 1924 und„Der 12. Februar in Pirmaſens“. Die Separatiſtenzeit er⸗ ſtand in den Sendungen in ihrer verabſcheuungswür⸗ digen Wahrheit. Vom Geſchehen dre Gegenwart berichtete am 14. Februar eine Reichsſendung über den Stapel⸗ lauf des Schlachtſchiffes Bismar 4 Empfang teil. Den Höhepunkt dieſes kameraoſchaſt⸗ lichen Beiſammenſeins der Staatsführung und der Arbeitsmänner der Front der Motoriſierung brachte das Erſcheinen des Führers, der längere Zeit unter ſeinen Gäſten weilte und zu ihrer großen Freude auch das Wort an ſie richtete, um ſeiner beſonderen Verbundenheit mit ihrem Schaffen durch eine längere rückblickende und zukunftweiſende Anſprache Ausdruck zu geben. Die Arbeiter der Automobilinduſtrie und der Reichsautobahnen folgten in atemloſer Spannung und immer ſich wiederholenden Zuſtimmungskundge⸗ bungen den eindringlichen und zutiefſt überzeugen⸗ den Worten des Führers, dem auch jetzt wieder die Herzen aller Schaffenden entgegenſchlugen, die dasß Glück hatten, ihm nahe ſein zu können. Dem Empfinden ihrer Freude und ihres Dankes für dieſe unvergeßlichen Stunden, die ſie mit dem Führer verbringen durften, gab Dr. Goebbels in einem„Sieg Heil!“ Ausdruck, in das die Teilnehmer begeiſtert einſtimmten. —————————— Nicht nur den Gästen sich selbst bessere Cigaretten anbietenl Arican 5, eee eee 5 Das ſyriſche Kabinett zurückgetreten (Funkmeldung der NM3) 9 + Beirut, 18. Febrnar, Miniſterpräſtdent Mardam Bey hat am Sams⸗ tag mittag den Rücktritt des geſamten Kabinetts erklärt. Grippeepidemie in Leningrad EP Moskau, 17. Febr. In Leningrad, das mit 2740 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Sowjetunion iſt, ſind ſchätzungsweiſe zehn v. H. der Bevölkerung an Grippe erkrankt. Ein großer Teil der der Fälle iſt ernſter Natur. Die Krankenhäuſer ſind nicht in der Lage, alle Kranken aufzunehmen. Aue hat ſich erwieſen, daß die pharmazeutiſche Induſtrie nicht in der Lage iſt, ausreichende Mengen von Arzneimitteln zu liefern. Goeihe-Medaille für Hermann Burte und Foſef Stolzung-Cerny 99 35 8 + Berlin, 18. Februar“ Der Führer hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda dem Dichter Hermann Burte aus Anlaß ſeines 60. Geburts⸗ tages in Anerkennung ſeiner Verdienſte um das deutſche Schrifttum die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Die gleiche Ehrung erfuhr der Schriftſteller J oſef Stolz⸗Cerny in München, der das 70. Lebens⸗ jahr vollendete und der ſich um die nationalſozia⸗ liſtiſche Kulturpolitik große Verdienſte erworben hat. Aufregender Vorfall in einem Hotel Ein Hotelgaſt von einem Schießwütigen getötet — Danzig, 18. Februar. Heute um 11 Uhr gerieten in der Gaſtſtätte des Eden⸗Hotels an einem Tiſch, um den mehrere Perſonen ſaßen, zwei Gäſte in Streit. Der eine Gaſt zog eine Piſtole und ſchoß ſeinen Geg⸗ ner nieder. Als das Ueberfallkommando eintraf, verfolgte der Täter gerade den Direktor des Hotels und hätte ihn wahrſcheinlich auch erſchoſſen, wenn nicht das Ueberfallkommando eingegriffen hätte. Der Täter entfloh daraufhin in die Kellerräume, wo er ſich verbarrikadierte. Er ſoll durch Vergaſung unſchädlich gemacht werden. Ein vom Anheil verſolgter Flugiag dub. Warſchau, 18. Februar. Bei einer flugſportlichen Veranſtaltung in Lub⸗ lin mußten 26 Maſchinen, die ſich auf einen Strek⸗ kenflug begeben hatten, kurz nach dem Start infol dichten Nebels entweder wieder zurückflie⸗ gen oder unterwegs notlanden. Drei Flug⸗ zeuge werden vermißt, und alle Bemühun⸗ gen, ſie aufzufinden, blieben bisher erfolglos. Ein Flugzeug des Bereitſchaftsdienſtes, das ſich an der Suchaktion beteiligte, ſtieß gegen einen Baum und ging in Trümmer. Die drei Inſaſſen wurden lebensgefährlich verletzt. Sowjetſpaniſche Teufeleien Sprengſtoff in der Kaffeemaſchine (Funkmeldung der NM3Z.) Paris, 18. Februar. Zu welch grauenhaften Untaten die rot⸗ ſpaniſchen Horden fähig waren, beweiſt wieder ein folgenſchweres Exploſionsunaglück in Figueras, bei dem elf nationalſpaniſche Soldaten ums Leben gekommen ſind⸗ Vor ihrem Rückzug hatten die Bolſchewiſten in einem Kaffeehaus in einer Kaffeemaſchine Sprengſtoff ver⸗ ſteckt. Als ſich jetzt nationalſpaniſche Soldaten Kafſee bereiten wollten, wurde durch die angezündete Gas⸗ flamme der Keſſel zur Exploſion gebracht. Das gaͤnze Gebäude flog durch die Gewalt der Sprengladung in die Luft. Unter den Trümmern wurden die entſetz⸗ lich verſtümmelten Leichen von elf Sol⸗ daten geborgen. Wie das franzöſiſche Miniſterium für Landesver⸗ teidigung mitteilt, werden im kommenden September und Oktober alle dielenigen junge Leute einberufen werden, die zwiſchen dem 10. Dezember 1918 und dem 31. Dezember 1919 geboren ſind. Weiter werden alle diejenigen Wehrtüchtigen erfaßt, die bisher Auf⸗ ſchub für ihre Militärdienſtzeit erhalten oder zeit⸗ weilig zurückgeſtellt worden rraren. — 5 ** 2— ——— —— ——— Samstag, 18. Febr.) Sonntag, 10. Febr. N Neue Naunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 88 Die Siadtseite Mannheim, 18. Februar. Im Ernſt ſer Bancher lernt es nie und dann noch nicht!“ Die⸗ * gehört als letzter Verzweiflungsſchrei in Repertoir jedes Lehrers. Genau ſo iſt es aber mit der Faſchingsfreude. Wir wiſſen— lernen n man das nie, das iſt eine Herzensſache. Dieſe reude iſt kein Leichtſinn, iſt auch kein ſinnloſes Hin⸗ wegtäuſchen über den Ernſt, den das Leben täglich —— neu an uns heranträgt. Sie iſt Atemholen, —— mporſprudeln aus dem freigebigen Bronnen, der erſiegbar Kraft zu unſerem Lebenskampſe ſpen⸗ Es gibt deshalb auch niemanden, der da einwen⸗ ab könne, das Faſchingstreiben ſei in unſerer Zeit zerlebt. Die Wirklichkeit mag einen ſolchen„Zeit⸗ rdiger“ eines Beſſeren belehren— von Jahr zn ahr ſchlagen die Wogen der Fröhlichkeit höher, und 8 ihnen laſſen ſich freudige Menſchen treiben— ieſelben Menſchen, an die der Alltag heute wie mor⸗ gen mit größten Anforderungen herantritt. Denn es wirklich eine Urweisheit: Kraft durch Freude. Es geht jetzt in die letzten Runden des diesjähri⸗ — Faſchingstreibens. Die Zeit war kurz. Aber wie ſchon Kathreiner ſagt—„der Gehalt machts“, 8 da haben wir uns wirklich nicht zu beklagen. 5 Wenn Sie jetzt ſagen, lieber Leſer,„das Gſchreib⸗ ſel do is en großer Quatſch— der muß ausgerechnet Wir verzehle.., dann ſind Sie— nein, dann biſt Die⸗ Narrenbruder und ⸗ſchweſter in Ordnung! Für ich ſtelle ich gerne meinen Autorſtolz zugunſten er Vergnügungsanzeigen unter den Scheffel. Nur unb ganz kurz einige kleine Tips! Eiferſucht iſt ein unbekanntes Wort im Faſchingsalphabet! Die Haus⸗ lüſſel gehören— nein, ſo egoiſtiſch ſind wir Taſaner garnicht— ſowohl Mann wie Frau in die aſche lſoweit dies bei der jeweiligen Maske noch anglich iſt!). Auf den Planken möchte ich keine farlonen über 25 ſehen— maßgebend iſt ſelbſtver⸗ kändlich das Alter des Herzens. Ich bin überzeugt, O5 ich mit dieſem Satz die geſamte Mannheimer amenwelt auf die Planken beſchworen habe. —— Meckerer wird keine Garantie übernommen. Bklbſtverſtändlich kommt niemand ohne Hütchen und Blume auf die Straße. Ihnen, Frl. Elegant, darf verraten, daß das beſtgelungene Hochgebirgsge⸗ ſicht ſelbſt zuſammen mit dem verſtohlen hervorge⸗ olten feſchen Frühjahrsmantel ohne die oben er⸗ zähnten Zutaten am Sonntag die geſamte Mann⸗ kermer Herrenwelt kalt läßt. Aber— es würde ver⸗ kehrt ſein, hier einen„Leitſaden für Faſchingsfreude“ ſchreiben zu wollen. 85 Offenbach hat im Theater in„oͤͤer“ Büttenrede die Feute mit Humor als die reichſten Mannheims be⸗ zeichnet. Lieber Joſef— wir wollen Dir beweiſen, 5 unſere Stadt nur aus Reichen beſteht. Allerdings 0b, ſich das auf die Theatergagen auswirkt, das un ich Dir nicht verſprechen. 10 Pardauz!— da fällt ſogar der gute alte Gold⸗ liteitt-Schiller vom Tiſch und— wehe euch Maro⸗ 9 en!— was liegt da aufgeſchlagen? Ja— da ſagt ſoch derſelbe Schiller, mit deſſen Zitaten ihr den Fa⸗ Sing als„bar jedes äſthetiſchen Empfindens“ ver⸗ urteilen wollt, im Band drei, Seite 47 oben, an eure dreſſe— ſagt, iſt das nicht geradezu eine klaſ⸗ che Büttenrede?: Was zürnſt Du unſerer holden Jugendweiſe nd lehrſt, daß Lieben Tändeln ſei? u ſtarreſt in des Winters Eiſe, Und ſchmäleſt auf den goldenen Mail Eennd weiter werden euch gehörig die Leyiten ge⸗ en— ja das alles wollt ihr nicht mehr ſein! Aber Wenn damals aus der Achſen ewichen wär der Erde ſchwerer Ball-* Das war im Fahre 1853: Das Theater im Lichte von faufend ſtrahlenden Kerzen Faſchingstrubel vom Parterre bis zum Juchhe O Karneval, o Karneval, Wie ſüß ſind deine Freuden. So beginnt eine Beſchreibung der tollen Laune unter dem Zepter des Prinzen Karneval in der Hauptſtadt Mannheim im Jahre 1853. Die Stadt zählte genau 24316 Einwohner. Als Feſtraum für die Faſchingsunterhaltungen dienten ſämtliche Räume des Theaters. Wie es damals in dem Theater zuging, das mögen die„Unterhaltungs⸗ blätter“ erzählen: „Der Faſching iſt da. Der friſche, liebliche, luſtige Knabe. Kaum ſechs Wochen lebt er. Am grauen Aſchermittwoch, wenn die Glocke in der Frühe fünfe heult, gibt er ſein letztes Lebenszeichen von ſich. Ueberall um ihn Freude und Frohſinn. Wo du einziehſt, lieblicher Knabe, tönt fröhliche Muſik, und im fröhlichen Reigen drehen ſich die hüpfenden Paare. Auf den Straßen ertönt herzzer⸗ reißende Muſik, und in verſchiedenen Koſtümen tanzen die ſchäkernden Masken. Wie feſtlich iſt die weite große Halle des Theaters geſchmückt. Das ganze Theater, Parterre, Logen, Galerie, Bühne bis hinaus über den großen Konzertſaal, alles nur ein Raum, erleuchtet durch touſend ſtrahlende Kerzen. Mit einbrechendem Abend bewegt ſich alles nach dem herrlichen Ballſaal, und die mannigſaltigſten Koſtüme ergötzen die Augen der Menge. Gold und Silber werden den gähnenden Kaſſen zugeworfen, bis mehrere tauſend Gulden ſich anhäufen, wie die Finanzmänner verſichern, ein bedeutender Unter⸗ ſchied gegen die Jahre 1848 und 1849, jene Fort⸗ ſchrittszeiten, wo man den Wiſſenſchaften, der Kunſt, dem Handel und der Induſtrie dadurch aufhalf, daß man die Künſtler hungern ließ und den Putz in einer Zwilchjacke ſuchte, alles der lieben Gleichheit wegen. Beim Schall von zwei großen Orcheſtern tanzen und bewegen ſich alle Völker und alle Stände der Erde, auch miſcht ſich hie und da etwas Himm⸗ liſches darunter, doch ſind es nur Halbgötter. Ruſſen. Armenier, Griechen, zuckerpapierene Kreuzritter, Chineſen, Spanier und beſonders Türken füllen die Säle. Phantaſiekoſtüme ſind in Menge zu ſchauen, und ſie ſcheinen beſonderen Ständen vorbehalten: In Liebesknäuln mit Julien verwachſen, Du hätteſt überhört den Fall! Wohl wenn ins Eis des klügelnden Verſtandes Das warme Blut ein bißchen munterer ſpringt! Laß den Bewohnern eines beſſeren Landes, Was nie dem Sterblichen gelingt! Da kann man ergänzend nur noch ſagen: Ihr lebt— und Schiller mußte ſterben N. B. Für„Beleidigte“ ſteht der Unterzeichnete am Dienstag auf den Planken mit der Klatſche, auf beſonderen Wunſch auch mit„Knallblättlein“ zur Verfügung. Sekundantinnen ſind erwünſcht. Beſte Behandlung zugeſichert! gr. un Zeuge geſucht. Am 13. Februar hat ein etwa 45 Jahre alter Mann am Schalter der Stadtkaſſe hier einen Zwanzigmarkſchein gefunden. Eine Frau hat ſich als Verliererin gemeldet und den 20⸗Mark⸗ Schein unberechtigt an ſich genommen. Der Finder des Geldſcheines wird gebeten, ſich zwecks Vernehmung bei der Kriminal⸗Polizei⸗Geſchäfts⸗ ſtelle zu melden. Köchen, Schneidern, Schauſpielern, Putzmacherinnen, Nähmamſellen, Wahrſagern, Ladenjungfern, Kam⸗ merjungfern und anderen Jungfern. Doch alle ſind fröhliche Masken und traute Zwiegeſpräche verleiten manchmal zu unberufenem Lauſchen. Um die zwölfte Stunde iſt die Göttin Fortuna zum Dienſte beſtimmt. Aus der verhängnisvollen Urne ſollen zwölf Glückliche hervorgezogen werden. Dazu ſchmettern die Trompeten, die Pauken wirbeln, und die Poſaunen mahnen zum jüngſten Tag. Harlekins purzeln an mir vorüber und ſind witzig mit ihren hölzernen Pritſchen. Hatte ich doch ſchon tags zuvor junge Hanswürſte zur kindlichen Freude der Alten in den Gaſſen herumlaufen ſehen. Eine junge Tochter des Kaiſerreichs wird von der Freund⸗ lichkeit ihres galanten Begleiters beinahe über⸗ ſchüttet. Ein ruſſiſcher Wahrſager vertraut den Neu⸗ gierigen ſeine Weisheit an. In einer Niſche ſitzt ein Prieſter Aeskulaps mit einer Tochter der Heba in traulichem Geſpäch. Er iſt um ihre Geſundheit ſehr beſorgt und hört nicht auf, die Schläge ihres Pulſes zu meſſen. Hart daneben ſteht Mephiſto, ein wahrer Wegweiſer der Verirrten. Das Theater iſt für derlei Veranſtaltungen zu klein! Bei dieſer ſo gemiſchten Geſellſchaft von Tauſenden von Menſchen ſtört nichts den Jubel und die Freude. Nur ein Wunſch wird lebhaft durch die ſprechende Tatſache hervorgerufen: Vergrößerung des Theaters. Es iſt eine notwendige Befriedigung der Anforderungen der Zeit, und die Einnahmen be⸗ weiſen, daß der Aufwand nach wenigen Jahren ge⸗ deckt ſein wird. Drum auf! Schneidet die Zöpfe ab und fällt die Zedern des Libanon zur werdenden Bühne. Doch was bedeutet das raſende Toben der Muſik in immer ſchnellerem Tempo? Wie von Furien ge⸗ peitſcht, toben die bachantiſchen Reigen und ſchlürfen gierig den letzten Tropfen der wonnigen Luft. 's iſt der Kehraus! Schreckliches Wort kalter gemeiner Proſa. Die Hörner ſchweigen. die Tror⸗ peten und Pauken ſind verſtummt, den Geigern ent⸗ fällt der Bogen. Die ganze Natur trauert.“ So feierte Mannheim nach den Freiheitsträumen 1848/49 die Fasnacht. 4— Kindermaskenzug am Roſenmontag Um das Straßenleben am Roſenmontag durch recht viele Kindermasken farbenreich und lebendig zu geſtalten, iſt, wie mitgeteilt, vom Karnevalaus⸗ ſchuß beſchloſſen worden, den Kindermaskenzug wie⸗ der in das Programm der Hauptfasnachtstage auf⸗ zunehmen. Die Aufſtellung erfolgt in der Collini⸗ ſtraße. Es wird gebeten, dafür zu ſorgen, daß die Kinder bis um 14.30 Uhr zur Stelle ſind. Der Ab⸗ marſch erfolgt um 15.11 Uhr. Wir geben nochmals den Zugweg bekannt: Friedrichsring bis zur Friedrichbrücke, untere Breite Straße bis Paradeplatz, Nordſeite der Plan⸗ ken bis zur Muſikhochſchule, Gegenzug auf der Süd⸗ ſeite der Planken und der Heidelberger Straße bis zum Waſſerturm, zurück zum Paradeplatz, durch die Breite Straße bis zum U⸗Schulplatz. Dort Auf⸗ löſung. Man hat keinen längeren Weg gewählt, um die Kinder nicht zu ermüden. Ordner werden dafür ſorgen, daß der Zug einen ungeſtörten Verlauf nimmt. Der Karnevalausſchuß legt Wert darauf, daß ſich recht viel koſtümierte Kinder be⸗ teiligen, denn erſt dadurch erhält der Zug ſein charakteriſtiſches Gepräge. Es mußte wieder eine Bluwrobe gemacht werden Polizeibericht vom 18. Februar Fünf Verkehrsunfälle. In vergangener Nacht fuhr ein Kraftradfahrer auf der Waldhofſtraße gegen eine Verkehrsinſel. Ein im Beiwagen des Kraftrades ſitzender jiunger Mann wurde auf die Straße geſchleudert und erheblich verletzt. Nach An⸗ legung eines Notverbandes wurde der Verletzte nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Das Kraftrad wurde ſtark beſchädigt. Nach Entnahme einer Blut⸗ probe wurde der Kraftradfahrer in das Gefängnis eingeliefert. Der Führerſchein wurde eingezogen.— Bei vier weiteren Verkehrsunfällen wurde eine Per⸗ ſon leicht verletzt und zwei Kraftfahrzeuge und der Anhänger eines Fahrrades beſchädigt. Schlechte Verkehrsdiſziplin erfordert Einſchreiten. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ verkehrsordnung wurden 30 Perſonen gebüh⸗ renpflichtig verwarnt und an acht Kraftfahr⸗ zeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehän⸗ digt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwie⸗ ſen. Außerdem wurden ſieben jugendlichen Radfahrern deren Fahrräder nicht in Ordnung waren, die Ventile abgenommen. Wegen groben Unſugs angezeigt werden. mußten zwei Perſonen Hornhaut, Schwielen, Warzen u. dergl. wer · den raſch und ſchmerzlos entfernt mit Efaſit · Hühneraugentinktur. Ein neuartiges, hex⸗ Hühnerqugen vorragend bewährtes Spezialpräparat mi ſtarker Tiefenwirkung. Verlangen Sie nur Preis Mk. 75 Sit In Apotheken, Drogerien und Fachgeſchäften auch Efaſit⸗Fußbad, Efaſit⸗Kreme, und ⸗Fußpuder erhältlich. Jude ſtiehlt mehr als 40 Fahrräber und gibt bei der Vernehmung drei Diebſtähle zu Am 15. Februar wurde der hier wohnende 77 Jahre alte jüdiſche Ausläufer Leopold Rubin wegen Verdachts des Fahrraddiebſtahls ſeſtgenom⸗ men; bei der Vernehmung gab er der Kriminalpoli⸗ zei drei Fahrraddiebſtähle zu. Durch umfangreiche Nachforſchungen konnte feſtgeſtellt werden, daß Ru⸗ bin hier Fahrräder in großer Zahl geſtohlen und ſie jeweils ſofort an Pfälzer Händler, welche auf den hieſigen Markt kommen, zum Preiſe von 8 bis 10 Mark verkaufte, die ſie wieder in ihren Hei⸗ matorten für 30 bis 40 Mark an Landwirte weiter⸗ verkauften. In Zeiskam und Oberluſtadt konnten bis jetzt 40 von Rubin geſtohlene Räder beſchlagnahmt werden. Der Täter und zwei Hehler aus Zeiskam wurden feſtgenommen. Er ſuchte die Bäcker heim Warnung vor einem Betrüger In den letzten Monaten treibt hier ein ſeit lanenn gem geſuchter Betrüger ſein Unweſen. Es handelk ſich um einen gut ausſehenden, ziemlich großen Mann im Alter von etwa 30 Jahren, mit guten Umgangsformen und ſchwäbiſcher Mundart. Der Mann ſucht Bäcker⸗ und Konditorgeſchäfte auf, kauft ſich ein Stück Kuchen u. ſucht dabei mit der Ver⸗ kaufsperſon ins Geſpräch zu kommen. Im Laufe des Geſpräches gibt er ſich als Fachmann aus, er be⸗ hauptet, Vertreter der Bäckereieinrichtungsfirma „Werner Pfleiderer“ in Bad Cannſtatt zu ſein und läßt ſich die Bäckereieinrichtung zeigen. Dieſe Gelegenheit nimmt er dann wahr, um ein Zinn⸗ pulver anzupreiſen und zu verkaufen. Alle Käu⸗ fer fallen herein, da es ſich bei dem Zinnpulver um ein minderwertiges Putzmittel handelt, das weit über den Preis verkauft wird. Geſchädigte und Zeugen werden erſucht, ſich bei der Kriminalpolizei zu melden. DERZEITVORAUS SEl K 8 PlONIER sein heigt durch die Zeit gerechtſertigt werden. Vor mehr als zwei Jahren schuf ADLER die Stromſorm für den Cebrauchswagen. Heute wird diese Pioniertat durch den starken Willen zur Wirtschaſtlichkeit immer mehr anerkannt. 2 BEEEESFE 2,5 LITER 58 UND 30 PS SECHSZVLINDER fRANKFURT AM MAILN ADLERWFEKE VOR M. HEENRECH KLENERKKTHLENOSE S NTEBSNATIONALE AUTOMOSII-AUuSSTEIITUNG MALIEE 5S AN 9 32 Filiale Mannheim, Neckarauer Strage 150%%52 Telefon 4205½ Ausstellungsräume: N7, 4 4 Seite /Nummer 83 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgab⸗ Somstag, 18. Febr.) Sonntag, 19. Febr. 1000 Muſik von Pult und Podium Wie kommt der Schlagerkomponiſt zu ſeinem Geld?— Die Abgaben für öffentliche Piuſikaufführungen— Aus der Arbeit der„Stagma“— Mannheim als Mittelpunkt weitverzweigter Muſiküberwachung Wer viel im Kaffeehaus ſitzt, der weiß, daß im Preis für ſeine Taſſe Kaffee auch das Honorar für die Kapelle und für die Autorenrechte an den Stücken und Schlagern drinſteckt. Und wenn man gerade nichts anderes zu tun hat, kann man ſich auch den Kopf darüber zerbrechen, wie ſo ein Komponiſt wohl zu ſeinem Geld kommt. Er ſitzt in Wien oder Berlin, und woher ſoll er wiſſen, wieviel mal in Mannheim„Oh Aha“ oder„Kulleraugen“ geſpielt wird? Und ſelbſt wenn er's wüßte, wie wird denn ſowas berechnet? Muß der ehrliche Kapellmeiſter für jedes Mal„Kornblumenblau“ mit und ohne Schunkeln——3 Pfennige für die Verfertiger Furücklegen? So ähnlich war's allerdings früher. Da gab's vepſchiedene Ueberwachungsgeſellſchaften für ſchwere Muſik, für leichte, für Oeſterreich geſondert, viele Hunderte von Kontrolleuren waren unterwegs, und ſchrieben auf, was in den Kaffees, Konzerthäuſern, Tanzdielen geſpielt wurde, und wenn der Kapell⸗ meiſter die Stücke nicht brav anmeldete, wurde er verklagt. Das Syſtem war umſtändlich und koſtſpielig und iſt ſeit einigen Jahren wunderbar vereinfacht wor⸗ den, wie in den Geſchäftsräumen der„Stagma“ in 07 zu erfahren iſt, die von Mannheim aus mit — t7 d raber 9——— Saungegffen. Kaufh 0 eee ee * mit 28 Angeſtellten einen rieſigen Bezirk verwaltet; mämlich Noröbaden und Saarpfals, Rheinheſſen und Rheingau, alſo auch Städte wie Frankfurt, Darm⸗ ſtadt, Wiesbaden und Trier. Wie arbeitet die Stagma? Stagma bedeutet„Staatlich genehmigte Geſell⸗ ſchaft zur Verwertung muſikaliſcher Urheberrechte“, und dieſes„ſtaatlich“ vornedran bedeutet ſchon ſehr wiel; denn heute kann man zur Wahrnehmung die⸗ ſer Rechte auch mit ſtaatlichen Verwaltungsorganen worgehen. Man ſollte glauben: Muſik und Polizei, das liegt weit auseinander, aber die Verwaltungs⸗ und Kon⸗ trolltechnik iſt wunderbar verfeinert heutzutage. Grunbſätzlich ſind heute alle Autoren, die nicht ſchon 50 Jahre tot ſind, ge⸗ ſchütz t. Das bedeulet, daß es kaum noch Muſikver⸗ anſtaltungen gibt, bei denen nicht der eine oder an⸗ dere Komponiſt mit darunter iſt, ältere Unterhal⸗ tungskomponiſten ſind faſt immer bearbeitet. Jeder Muſikveranſtalter, Wirt, Kaffeehausbeſitzer, Tanz⸗ ſaalvermieter muß eine Genehmigung der Stagma für ſeine Kapelle, ſeinen Tanzabend uſw. bei der polizeilichen Anmeldung mit vorlegen. Macht er dauernd Muſik, gibts Pauſchalverträge für Jahre und Monate, kommt's nur an einzelnen Ta⸗ gen vor, holt er ſich für jedesmal eine Einzelge⸗ nehmigung. Die Preiſe richten ſich nach der Größe des Saales, der Größe der Kapelle und auch nach der Dauer der Veranſtaltung. Das bedeutet alſo eine gewaltige Korreſpondenz, die in Mannheim zuſammenläuft., Der Geflügel⸗ zuchtverein von Hanau ſchreibt, der Schützenverein aus Heiligkreuzſteinach, der Schachklub von Darm⸗ ſtadt. Sie alle kommen jetzt in der Karnevalszeit mal auf Touren, wollen Betrieb machen, und es koſtet ein genau ausgerechnetes Sümmchen. Tauſende und aber Tauſende von Karteikarten halten die Daten feſt, man weiß genau über alle Säle oͤes Be⸗ irks Beſcheid, und natürlich gibt's auch einige Wi⸗ derſpenſtige, die nicht recht ziehen wollen. Die wer⸗ den beſonders kontrolliert, ob das auch ſtimmt, daß ſie nur ungeſchützte Muſik ſpielen, wie ſie angeben, was aber praktiſch kaum möglich iſt. Die Stagma hat beiſpielsweiſe auch Verträge mit dem Nationaltheater, mit der Stadtverwal⸗ tung Ludwigshafen, mit der Kurverwaltung Wies⸗ baden.„ aber auch mit den Geſangvereinen, die übrigens billig davonkommen. Sie zahlen 25 Pf. je Aktiven, und dafür können ſie in aller Welt ſin⸗ gen, ſoviel ſie Luſt und Puſte haben. Auch Rundfunk und Tonfilm müſſen blechen(im Tonſilm wird jede Muſikminute geſtoppt und verrechnet), aber das geht ja meiſt über Berlin. Es gibt ja überhaupt in der Stagma die Unterſcheidung von großen und kleinen Rechten. Wenn ein Komponiſt ſein Werk an den Tonfilm oder an einen Verleger verkauft, ſo iſt das großes Recht, das kleine aber iſt die Ueberwachung der Unzahl von Aufführungen. Jedenfalls, das neue Syſtem hat ſich bewährt, die Ueberwachung iſt leichter, die Unkoſten kleiner, die Gebührenſätze konnten geſenkt werden, und trotz⸗ dem iſt der Umſatz der Stagma, ſeitdem der hieſige Bezirk 1934 neu aufgebaut wurde, von rund 1000 000 auf 4 300 000 Mark geſtiegen. Wie kommt der Autor zu ſeinem Geld? Mit dem oben geſchilderten Genehmigungs⸗ und Vertragsſyſtem bekommt man nun das Geld herein, es beſteht zu 90 v. H. aus Unterhaltungsmuſik, und es wird ein ordentlicher Fond zur Stützung der ernſten Muſik von dieſen Einnahmen abgezweigt. Wie wird nun das Geld wieder verteilt? Denn die Stagma iſt ja kein Erwerbsunternehmen ſondern eine Treuhänderin der Autoren. Die Kapellmeiſter ſind angewieſen, Programme auszuſchreiben, in denen alles angegeben iſt von der Art des Stücks an(Marſch, Potpourri, Fox, Wal⸗ zer, Intermezzo) bis zum Komponiſten, Bearbeiter und Verleger. Dieſe Programme werden in Berlin nach einem Punktſyſtem georoͤnet und gewertet, und danach bekommen nun die Komponiſten, Textdichter, Verleger, Bearbeiter in beſtimmten Verhältniszah⸗ len ihre Gelder. Es wird übrigens ſelbſt an be⸗ gehrten Schlagern viel weniger ver⸗ dient als man gemeinhin annimmt. Die Lebensdauer eines Schlagers iſt nur 2 höchſtens 3 Jahre, und die Einnahmen ſinken ſo vapid wie ſie anſteigen. Und was den Schlager„In München ſteht ein Hofbräuhaus“ betrifft, von dem es hieß, er hätte 30 000 Mk. eingebracht, ſo ſind an die Autoren bis vor kurzem ganze 2600 Mk. ausgezahlt worden. Von dem Textdichter des bekannteſten Schlagers der letzten Jahre„Regentropfen“, gibt es übrigens eine recht betrübliche Geſchichte. Er war ein ſtel⸗ lungsloſer öſterreichiſcher Schauſpieler, der aus ſei⸗ nem Vaterland ausgewieſen worden war. Er ſitzt eines Tages mit Palm, einem Schwager von Willi Oſtermann in Köln, ſie wollen was zuſammen aus⸗ Enobeln, er ſchüttelt den Text nur ſo aus dem Aermel, und der Schlager ſchlägt ein. Aber bevor die Stagma⸗Gelder an zu laufen fangen, wird unſer Dichter krank, wird ins Krankenhaus eingeliefert ohne auch nur eine Zigarette in der Taſche und ſtirbt. Aus ſolcher Armſeligkeit werden oft die Texte ge⸗ boren, die andere Leute für kurze Zeit glücklich machen. Allerdings auch meiſt nur für kurze Zeit; denn auf einmal iſt ſo eine harmlos⸗konventionelle Tonfolge ein Hexenlied,— ein Plage bei der Ar⸗ beit,— ein Alpdruck am Morgen. Wie ſteht's mit unſerem Vezirk? Herr Salbeck, der Leiter der Mannheimer Ge⸗ ſchäftsſtelle der Stagma, gibt Auskunft auf Fragen: „Wird hier viel oder wenig Muſik gemacht?“ „Viel, wir ſtehen mit an der Spitze. Aber im Jahresdurchſchnitt iſt uns Thüringen, Mittel⸗ deutſchland und Sachſen über, und im Faſching natürlich Köln und Rheinland. In Thüringen und Sachſen wurde ſchon immer ſehr fleißig getanzt, und dann hat ſich dahin in den letzten Jahren auch viel neue Induſtrie gezogen, das macht auch was aus. Auch kommen ja die meiſten Muſiker aus Sachſen. Gehen ſie mal ins Nätionaltheater⸗Orche⸗ ſter, hören ſie mal zu, wenn die ſich in der Pauſe unterhalten, ſie werden eine ganze Menge ſächſiſch hören. „Fallen wir ſonſt noch angenehm auf hier im Bezirk?“ „Tia, es iſt natürlich rheiniſches Temperament beſtimmend hier, und dann haben wir durch Gar⸗ niſonen und Bauunternehmen Weſt einen ziemlichen Aufſchwung erlebt. Wenn plötzlich aus einer ganz ſtillen Ecke dauernd Anmeldungen zu Tanzveranſtal⸗ tungen kommen, dann wiſſen wir daß da Soldaten angekommen ſind, oder auch Bauarbeiter. Kürzlich war mal ein Reichskontrolleur hier, der im ganzen Bezirk herumreiſte und Stichproben machte. Er war mit den Mannheimeriſchen Kapellen ſehr zufrieden, es würde wiel ſeriöſe Muſik geſpielt und faſt gar keine ausländiſche und jüdiſche Muſik mehr. Gerade in dieſem letzteren Punkt haben wir ihn beſonders überraſcht. Sie werden es ja kennen, das muſika⸗ liſche Juden⸗ABé, won Rock und Brückner; es wird dauernd ergänzt und verbeſſert und iſt uns natürlich eine gute Hilfe bei den Kontrollgängen“. „Gibt's eigentlich auch ganz muſikarme Ge⸗ genden?“ „Ja, in Oſtpreußen, in der Oberpfalz, im Bayeri⸗ ſchen Wald. So unmuſikaliſch brauchen die aller⸗ oͤings nicht zu ſein. Aber dort gibt es noch Kapellen, richtige alteingeſeſſene Tanz⸗Muſiker⸗Familien, die ſpielen ſeit Generationen dieſelben Tänze, die aus dem 18. und 17. Jahrhundert ſtammen, da haben wir nichts mehr damit zu tun.“ „Bitte, was wird heuer hier am wildeſten ge⸗ ſpielt?“ „Augenblick, das werden wir gleich haben; mal ein paar Programme her!„Oh— Aha“ und„Korn⸗ blumenblau“,„Das kannſt du nicht ahnen, du munteres Rehlein, du!“—„Kinder wie die Zeit ver⸗ geht!“,—„Du biſt mit Gold nicht zu bezahlen!“— „Kann denn Liebe Sünde ſein?“—„Lamberts Nacht⸗ lokal“,—„Bitte, bitte, bitte...,—„Nun, Doktor, langt'?“ Es langt, wir wiſſen Beſcheid und können be⸗ ruhigt in die Karnevalsſchlußkurve gehen. Während wir tollen, wird alles durch kunſtvolle Organiſation geleitet, und der Muſikmaſſenverſchleiß des Faſchings wird auf Heller und Pfennig verrechnet. Wie ſich's gehört! Dr. Hr, Libelle“ auf Welle Fasnacht Ein fröhliches Programm für fröhliche Tage Nicht nur an karnevaliſtiſch infizierten Kräppel⸗ Kaffeenachmittagen geht es heuer in der„Libe lle“ fröhlich zu, auch das„normale“ Programm iſt von den Bazillen der Faſchingsbeſchwingtheit angeſteckt worden. Als man für dieſe närriſche zweite Februarhälfte Max Wendeler prolongierte, tat man den richtigen Griff. Er verſteht es als Con⸗ ferencier ſamos, das Queckſilber der guten Laune im Thermometer ſteigen zu laſſen. Zwei erſtaunliche Jungens ſind die beiden aus der Schweiz ſtammenden Götſchis, eigentlich noch rechte Knirpſe, aber„ganz groß“ als kühne Balance⸗ künſtler, die auf kleinſter Fläche Rad zu fahren und zu fiedeln verſtehen. Lebhafter Beifall belohnte ſie bei ihrem Mannheimer Debüt.— Blandina und Fee Tacay ſind zwei blonde Mädels, die bereits einmal über die Bretter der„Libelle“ gewirbelt ſind. Sie bringen akrobatiſche Tanztricks, die dem Publikum gefallen. Zweifellos der Clou des Abends iſt die witzige Nummer der ſchönen eleganten Zauberin Trux und ihres drollig⸗ſchüchternen Partners Mackie. Die beiden ſind Illuſionskünſt⸗ ler von Rang, die uns auf die luſtigſte und ſchar⸗ manteſte Weiſe hinters Licht führen. Blumen, Waſ⸗ ſer, Zeitungen und brennende Zigarren ſind ihre Requiſiten, mit denen ſie verblüſfend zu bluffen verſtehen Auch Ernſt Suppek, die Berliner Type vom letzten Programm, iſt in Mannem geblieben. Er hat ſich diesmal in einen Dienſtmann verwandelt, der mit ſeinem Fernſehapparat neue Attacken auf die Zwerchfelle unternimmt. Eine brillante Vor⸗ tragskünſtlerin, die uns eine Viertelſtunde auf das vergnüglichſte unterhält, iſt Polly Janiſch, die aus Wien kommt und mit ihren reizenden witzig⸗ pikanten Sächelchen auch in Mannheim ſchnell eine lachbereite Gemeinde findet. Auch eine Tiernummer gibt es wieder zu ſehen. Und zwar ſind es Merian Marinoffs theater⸗ ſpielende Hunde, die in ihrem Sketch„Skandal im Grand Hotel“ heiterſte Wirkungen erzielen. Den Beſchluß des Abends machen Rodella Ruis und Artix mit ihren Velocipedkünſten. Eine ſehr ele⸗ gante Darbietung, die ſtärkſten Beifall findet. Hier kann man— ſchon in Anbetracht der nicht allzu ge⸗ räumigen Bühne— von wahrhaften Wunderleiſtun⸗ gen auf dem Rad reden.— Um die muſikaliſche Um⸗ rahmung iſt wieder Meiſter Gräſſer und ſeine Getreuen wacker bemüht. Curt Wilb. Fennel Am Sonntagabend Große Fremdenſitzung der Grokageli im Roſengarten zugunſten des WHW. Drei frohe Stunden mit anſchließendem Tanz. Die Waſſergräfin Ruth von Bellengrabien erwartet die Huldigungen ihres närriſchen Volkes! zae Der Haus⸗ und Grundbeſitzerverein Mann⸗ heim hatte ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung eingeladen, die der Aufklärung über die Einkommen⸗ ſteuererklärung dienen ſollte. In der von Vereins⸗ führer Pg. Weickum geleiteten Verſammlung im Friedrichspark ſprach der Rechner des Heidelberger Vereins, R. Weiß, an Hand des roſaroten Frage⸗ bogens über die Ausfüllung der einzelnen Punkte. Er wußte jede Einzelheit klar zu machen, gab auf Fragen bereitwillig Auskunft und machte den trocke⸗ nen Stoff einer notwendigen, aber nicht übermäßig ſympathiſchen Sache in liebenswürdig⸗humorvoller Weiſe ſchmackhaft, nachdem ſchon Ratsherr Weickum auf die grundlegende Aenderung in den Verhält⸗ niſſen des Haus⸗ und Grundbeſitzes hingewieſen, die das Dritte Reich durchgeführt oder angebahnt hat. Niemand in der Welt wird uns Whelfen, außer wir helfen uns ſelbſt. SS— Gr Adolf hitler“ Bei der Eroffnngsfeĩer des WHlb. 1958 /89. —— Abgekämpft Der heiße Kaffee weckt neue Lebensgeiſter Scherl Bilderdienſt, Zander⸗N. — ieeeee, Wiſſen Sie ſchon daß man erömeförmiges Glyzerin erfunden hat? 65 brennt und klebt nicht und iſt von erſtaunlicher Heil⸗ twirkung. Es heißt Glyſolid und koſtet nicht m als Hauterémes.— „Fasnacht, die Pann kracht“ Seckenheimer Fasnachtsbräuche Allmählich werden jetzt die Tage wieder länger, Noch arbeitet der Bauer zu Hauſe, aber er denkt doch ſchon an die bald wieder beginnende Feldarbeit⸗ denn an Lichtmeß heißt es ſchon: Lichtmeß, ſpinn vergeß, Die Herren bei Tag zu Nacht eß, Und die Armen, wenn ſe was hawe. Aber noch einmal iſt es nötig, die böſen Geiſten der Dunkelheit durch möglichſt viel Radau zu ban⸗ nen. Fasnacht kommt. Am Sonntag iſt die„Her⸗ renfasnacht“. Man ſieht in den Straßen nur ſchöne Masken. Wenn man aber am Fasnacht⸗ montag abends durch die Dorfgaſſen geht, kann man durch die Luft blaue Dünſte ziehen ſehen. 2 allen Häuſern werden die Fasnachtsküchle in zu Teil ungeheueren Mengen gebacken. Richtig Betrieb bringt aber erſt der Dienstag, die„Lumpenfas⸗ nacht“. In den phantaſtiſchſten Koſtümen treiben ſich die Kinder durch die Straßen. Sie ziehen Haus zu Haus und ſingen: Fasnacht, die Pann kracht, Kichl ſein gebacke, Hab ſie höre krache, Is e gute Fra im Haus, Gibt ſe mir e Kichl raus, Zucker drauf, Zucker drauf, Oder i krabbl die Wand nauf. Loß mi net lang warte, Sunſt krieg i krumme Wade, Loß mi net lang hocke, Sunſt krieg i krumme Knoche, Loß mi net lang ſitze, Sunſt fang i an zu ſchwitze, Kichle raus, Kichle raus, Oder i ſchlag e Loch ins Haus. Kaminbrand in der Breiten Straße Heute, 10.38 Uhr, wurde der Berufsfeuerwebl eine ſtarke Rauchentwicklung im Hauſe P 1, 3a, ge; meldet, und ein hingeſchickter Wagen ſtellte alsbald Kaminbrand feſt. Er war recht hartnäckig, und die Feuerlöſchpolizei hatte über anderthalb Stunden zu tun ehe der Kamin wieder vom brennenden Ruß befreit war. Daß dabei auch einiger Rauch in die Wohnungen ſchlug und den Bewohnern das Leben ſchwer machte, iſt leider unvermeidlich. Immer wieder mußte der runde Reinigungsbeſen mit d Gewicht angeſetzt und bis in den Keller hinunter“ gelaſſen werden. Von der Halteſtelle der Straßenbahn gegenüber hatte man einen guten Blick auf die Feuerlöſchpoli⸗ ziſten die zu zweit neben dem Schornſtein rittling auf dem Dache ſitzend arbeiteten, und mancherlei Er⸗ ſahrungen und Betrachtungen wurden bei hochge⸗ ſtrecktem Kopf an die Umſtehenden preisgegeben. Und vor allen Dingen betont, was durchaus richtig iſt: ſo ein Kaminbrand iſt nicht ſo harmlos, wie er ausſieht, zündet er auch bei Regenwetter nicht glei die Häuſer an, ſo kann er doch bei Nacht viel Rau in die Wohnungen ſchicken, und unter ſchlafenden ſchwere Rauchvergiftungen hervor⸗ rufen. Warum fürchten Sie ſich da vor 7 warum denhen Sie lo vngern an das fielnemachen auf dem dodent ctauben se toirtiici, das dato vieſ qem ono Rrbeit koſtetꝰ wenn Sie luil zu hilfe nehmen, dann werden gle erſtaunt lein, wie ldmell Sie mit der Nrbeit fertig ſindt Mit inni kann man laſt alles läubern. ibii iſt wirttchaftuich · es wirkt gründlich und dabei doch ſchonend. muuonen fausfrauen loben icti- auch Sie werden don dielem vielleltigen Reinigungohelfer degelſtert ſein Auf oEM soot Rönnen ste iü zum Seilptel tor tolgende sachen oerwenden: fusbõden, wande, coren, kentterichelben, dorb⸗ und stahlmöbel, fannen, Elmer, kröge, flaſchen, con⸗ und Steintöple, Rolze, Meluing⸗ und elſenſtangen, Zinn⸗und ainkgerate, Glasa, Marmore und ſiolzplatten, füler und Wo, ——— — ——— 11 — — ——— 5. Seite 7 Nummer S Samstag, 18. Febr./ Sonntag, 19. Febr. 1989 Ahoi! 9 Jetzt awer her die Schellekapp Un uf de Dez gedrickt, Gebt euerm Herz en kleener Schtoos; Seid all mol recht verrickt. Die Sorge unners Bett gekehrt, Die Hausmiet ſichergſchtellt, Un was dann noch verfügbar is, Sei unſer Fasnachtsgeld. Schnell noch die Falte aus'm Gſicht Un awer dann beherzt Mit ener Naas vun Glaſerskitt Nei in de Truwel gſchterzt. Lacht mit, wo's was zu lache gibt, Singt— ſchunkelt— muſiziert. Das Du is Vorſchrift drei Tag lang. Kopp hoch un nit ſcheniert. Un nit geziert, geht aus euch raus, Zeigt Mannemer Humor, Un is de Petrus bei de Sach, Dann werd's, wie immer, kloor. Macht Schtimmung, wo Ihr geht un ſchteht, Verderbt kee fröhlich Schpiel. Ganz groß ſoll unſer Fasnacht ſeiz Hinein ins Volksgewihl! Mit oder ohne Schneeketten? Wochenbericht des DDAc Deutſches Reich: Ohne Ketten befahrbar: Aflenzer Seeberg, Brenner, Niederalpl, Semmering. Nit Ketten befahrbar: Achenpaß, Adolf⸗ Hitler⸗Paß, Arlberg, Fernpaß, Katſchberg(nicht empfehlenswert), Lueg, Obdacher Sattel, Packſattel, Sattel, Pötſchen, Präbichl, Pyhrn, Schober, rn. Schweiz: Ohne Ketten befahrbar: Fau⸗ e, Lenzerheide; ferner die Zufahrten nach Göſche⸗ nen, Lauterbrunnen, und durch das Unter⸗Engadin. it Ketten befahrbar: Brünig, Julier, Maloja, Moſſes, Ofen, Wolfgang; ferner die Zu⸗ fahrten nach Davos, Aroſa, Grindelwald, Engelberg d das Ober⸗Engadin. Italien: Ohne Ketten befahrdar: An⸗ dalo, Brenner, Fugaze, Mendel. Mit Ketten be⸗ ahrbar: Aprica, Cimabanche, Karerpaß, Predil, Reſchen, Rolle, Tenda, Tonale Tre Croci. Sämtliche übrigen Alpenpäſſe ſind geſperrt. — 5 in„„Rurh Rurnaus 920m. An d. Schweraw.-Hochste. 5.-Baden-Freudenstadt. Herri. — Bage i. Tennenhochw. Pens. ab —.50. fl. Mass.,.-Hzg. Bes.: Uiebr. Kiumgp Schornſteinbrand- unvermeiolich? Eine Gefahrenquelle für alle Hausbewohner: ſchadhaſte Schornſteine Auch heute iſt ein„brennender“ Schornſtein noch At genug die Urſache eines mehr oder weniger Kroßen Dachſtuhlbrandes mit all ſeinen verheerenden Folgen. Daß eine ſolche Urſache trotz der nun ſchon lahrelang durchgeführten Aufklärungsaktionen noch möglich iſt, muß als ein ſchwerer Vorwurf gegenüber allen für die ordnungsgemäße Inſtandhaltung der Häuſer Verantwortlichen gewertet werden. Denn ein Schornſtein„brennt“ ja nicht von ungefähr ohne außere Urſache, ſondern immer wird ein Riß im Putz, werden zerbrochene Ziegel, verroſtete Eiſen⸗ ſtützen, ungeſchützte Holzverkleidungen u. ä. die Ur⸗ ſein. Ungepflegte Kamine, Räucherkammern, Schornſteine erhöhen die Gefahr des Funkenfluges bilden ſomit eine ſtändige Gefahrenquelle für e Bewohner des Hauſes. Hier hilft nur eine regelmäßige, gründliche Konkrolle, die eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein ſollte, die aber allzu⸗ t verſäumt wird. „Natürlich— nicht jeder ſchadhafte Schornſtein, icht jedes verroſtete Eiſenrohr führen zu einem Dachſtuhlbrand. Das iſt wohl der tieſſte Grund ner ſonſt unverſtändlichen Sorgloſigkeit der Ver⸗ Hch. Cr. antwortlichen. Aber gerade dieſer uns Deutſchen im Grunde genommen eigentlich weſensfremde atalismus kann nicht energiſch genug bekämpft werden. Denn wenn dann wirklich einmal ein Un⸗ Surck geſchieht, iſt es mit Reue oder Uebernahme es Schadenerſatzes auch nicht getan. Durch Feuer und Waſſer zerſtörte Werte, leichte und leider oft Heung auch ſchwere geſundheitliche Schäden durch randwunden und Rauchvergiftungen, Aufregung und Schrecken(um nur einige mögliche Folgen eines jeden Brandes herauszugreiſen)— ſie alle laſſen ſich weder durch Gewiſſensbiſſe noch durch Geld wieder wettmachen. Wer aber möchte— bei ruhiger eberlegung— ſchuld an ſo viel Unglück haben? Doch ſchon lockere Ziegel und brüchige Schorn⸗ ſteine ſind für Schornſteinſeger und Fußgänger eine ſchwere Gefahr, das ſollten die verantwort⸗ lichen Hausbeſitzer und ⸗verwalter nicht vergeſſen, wenn ſie die Prüfung der Schornſteine und Kamine ihres Hauſes vornehmen. 1. A. RAS) Im Rilfswern mutter und füind“ gab die ſusd. in ihren ſieimen 277 820müitern Erholung und neue fraſt. Bei dieſem Werk Rannſt auch du mithelſen durch Deinen 2 miigliedbeitrog z0 nse. Hinein in den Faſching! Engel Zauder⸗M. Neues von der Leinwand Palaſt⸗Lichtſpiele:„Geheimnisvolle Paſſagiere“ Unſer„Rheingold“⸗Zug bietet gewiß wahre Weltwunder an Reiſe⸗Bequemlichkeiten. Ueber Tanzſaal, Eintänzer, Bar und Tonfilm⸗Theater wie ſein großer Bruder, der„Florida⸗Expreß“, verfügt er freilich nicht. Dazu ſind die Entſernungen zwi⸗ ſchen der Schweiz und Holland zu winzig(und die reiſenden Mitteleuropäer vielleicht auch nicht blaſiert genug). Der Paramountfilm von den„Geheimnis⸗ vollen Paſſagieren“(in deutſcher Sprache) ſpielt aus⸗ ſchließlich während einer Reiſe von Neuyork nach Richmond. Der fünfzigfache Dollar⸗Millionär Si⸗ meon Stafford macht ſich und anderen die Reiſe zur Qual dadurch, daß er für ein ganzes ſchönes rundes Milliönchen Dollar Juwelen mit ſich herumträgt, wohl aus Geiz, um die Verſicherungs⸗Prämien zu ſparen. Wie kann ein Menſch mit ſolcher Knauſrig⸗ keit und Kleinzügigkeit 50 Millionen Dollar erwer⸗ ben und bewahren? Dieſes Sparen am ſalſchen Platz bringt Verbre⸗ cher auf den Plan, koſtet ein Todesopfer, fünf Ver⸗ haftungen, eine hohe Prämie für einen Kriminaler, der eigentlich auf Urlaubsreiſe iſt als Leibwache, und allerhand Aufregungen für die Nächſtbeteiligten, die ſonſtigen Fahrgäſte und die Zuſchauer; aber ge⸗ rade das iſt ja wohl der einzige„tiefere“ Sinn und Zweck all der Aktionen und überraſchenden Inter⸗ mezzi. Damit auch Herz und Gemüt der Beſucher zu ihrem Recht kommen, finden Jenny Quinn, eine entzückende Stewardeß und Willy Nelſon, ein ver⸗ liebter junger Mann, zueinander. Zu Mord und Totſchlag, Raub und Diebſtahl, Tanz und Flirt mixt Max Tucker, ein vorwitziger Reporter, den für amerikaniſche Bedürfniſſe unent⸗ behrlichen Schuß Humor. Vally Eilers und Kent Taylor ſtellen das ſympathiſche Hochzeitspaar. Jack Oakie zeigt als USA⸗Zeitungsmenſch beträcht⸗ liche Aufdringlichkeit und Geriſſenheit, verbunden mit einer gutgewogenen Portion Mutterwitz. Claude Gillingwater reproduziert in prächtiger Stu⸗ die überzeugend den Kröſus, der ſich aus Geiz wie ein armer Schlucker gibt und ſich auch im Speiſe⸗ wagen von Brot und Buttermilch ernährt. Frances Drake ſpielt eine junge Millionenerbin, und Sid⸗ ney Blackmer einen Gentleman⸗Verbrecher. Im ganzen kann man an dem Einblick in den Pullman⸗ Car⸗Betriebe ebenſoviel Spaß haben wie an der Zuſpitzung und Endlöſung der kriminellen Seite der aufregenden Südlandfahrt, in der Verbrechen, Scherz und Liebe zu buntſchillerndem Moſaik zuſam⸗ mengeſchüttelt ſind, Das Beiprogramm zeigt„Urkräfte am Werk“, Wind und Waſſer, Ebbe und Flut, Ausſchnitte aus der Ewigkeit, Erdformung in Zeitrafferform. „Amerika— mal anders“— iſt wirklich einmal etwas anderes. Dr. Fritz Haubold Schauburg:„Spaßvögel“ Das kommt davon, wenn man nicht nur ein tüch⸗ tiger Bürgermeiſter iſt. Eines Tages iſt an die Rat⸗ haustür ein Kinderwagen angebunden, in dem meh⸗ rere Puppen liegen: eine ölgmable Anſpielung auf die Seitenſprünge des Oberhauptes eines Moſel⸗ ſtädtchens. In der in der Nähe gelegenen Mühle tagt eine fidele Kneipgeſellſchaft, die dieſen idyl⸗ liſchen Winkel nicht nur des köſtlichen Tropfens wegen auſſucht, den oͤas zur Mühle gehörige Wein⸗ gütchen hergibt. Ein weiterer Magnet iſt die ent⸗ zückende Müllerin. Der Bürgermeiſter, der auf der richtigen Fährte iſt, als er annimmt, daß ihn die Kolumbusleute— ſo nennen ſich die Stammgäſte— den Streich mit dem Kinderwagen geſpielt haben, brennt ſofort lichterloh als er in die feuchtfröh⸗ liche Runde einbricht, denn die ſcharmante Müllerin iſt auch eine entzückende Tänzerin. Der Bürgermei⸗ ſter rächt ſich für zwei Streiche: die Kolumbusbrü⸗ der haben verſucht, ihn eine ganze Nacht auf einem Baume ſitzen zu laſſen, auf dem ſie im Freien zu kneipen pflegen. Auf einer Moſelfahrt, zu der der Bürgermeiſter geladen hat, bleibt das Schiff abſicht⸗ lich ſtecken. Der Bürgermeiſter begibt ſich mit dem Kapitän an Land, angeblich um Hilfe zu holen. In Wahrheit ſollen die Kolumbusleute erſt am Morgen erlöſt werden. Inzwiſchen hat ſich der Bürgermeiſter zur Mühle zurückbegeben. Aber er erreicht nicht ſein Ziel. Die Müllerin ſperrt ihn ein und als er durchs Fenſter ſteigt, gerät er in den Mühlbach. Mit Mühe wird er von ſeinem Ratsdiener, der mit ihm unter einer Decke ſteckt, gerettet. Der Bürgermeiſter liegt im Ehebett des Müllers, um das Trocknen der Klei⸗ der und Wäſche abzuwarten. Die Müllerin iſt ge⸗ flüchtet. Der Müller zieht, als er zurück⸗ kommt, die Kleider des Bürgermeiſters an und ge⸗ langt auf dieſe Weiſe unerkannt in deſſen Schlaf⸗ gemach. meiſter in der Kleidung des Müllers auftaucht, kann er erleichtert aufatmen. Er hat, ohne daß ſich beide Paare in Bezug auf die eheliche Treue etwas vor⸗ werfen müſſen, durch ſeine ebenſo nette wie kluge Frau eine Lehre erhalten, die ihn hoffentlich end⸗ gültig heilt. Man ſieht, eine Handlung, die durchaus in die Faſchingszeit paßt. Da die Darſtellung ausgezeich⸗ net iſt, ſieht man leicht über ſo manche Unwahrſchein⸗ lichkeit hinweg. Fritz Kampers gibt den Bürger⸗ meiſter mit einem Draufgängertum, das ſeine Er⸗ folge beim ſchönen Geſchlecht verſtändlich macht. Heinz Schorlemmer iſt als Müller Stro⸗ bel in dem Beſtreben, ſein Eheglück nicht gefährden zu laſſen, weniger diplomatiſch wie ſeine Frau Sett⸗ chen, die durch Dinah Grascc ſo verführeriſch dar⸗ geſtellt wird, daß man begreift, daß nicht nur die Es reiſt ſich gut Reisebüro der Humburg- Amerika Linie, Mannheim, O 6, 4,(gegenü Jeden Donnerstag Aber als ſchließlich der richtige Bürger⸗ Kolumbusleute, von denen jeder eine Type iſt, be⸗ zaubert ſind. Spielleiter Dr. Fritz Peter Buch, der auch das Drehbuch geſchrieben hat, arbeitete in die⸗ ſem ABC⸗Film der Tobis das weinſelige Kleinſtadt⸗ milieu ausgezeichnet heraus, wie er auch für eine gute Beſetzung der übrigen Rollen geſorgt hat. Aus dem Beiprogramm iſt ein lehrreicher Gang ödurch ein Aquarium erwähnenswert, bei dem man allerlei Seltenheiten zu ſehen bekommt. Richard Schönfelder S2 durch Reude⸗ Montag, 20. Februar Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule Neckarauer Uebergang. Betriebsſportkurſe: 18—19. Uhr Stadion Gymnaſtikhalle (Arbeitsamt, Friedr.⸗Wilh.⸗Verſ.). 19 bis 20 Uhr Stadiou, Gymnaſtikhalle(Süddeutſche Fettſchmelze). 17.30 bis 19 Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule(Olex). 18 bis 19.80 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule(Hutchinſon) 19 bis 29.30 Uhr Eliſabethſchule(Rhenania⸗Rheinſchiffahrt). Uhr Peſtalozziſchule(Adolf Pfeiffer). 20—21.30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium(Joſ. Vögele AG). 19.90 bis 21 Uhr Luiſenſchule(Kunze). Fröhliche Gymnaſtik und Spiele. Ofſene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.30 Uhr Dieſterwegſchule. 19.50 bis 21 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule⸗ Betriebsſportkurſe: 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule(Joſ. Vögele AG). 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule U 2(Kauf⸗ aus Anker) 20 bis 21.30 Uhr Werner⸗Siemens⸗Gewerbe⸗ chule(Modehaus Neugebauer). 18 bis 19.30 Uhr Tulla⸗ 5 Grippe rkältungskrg lehr leicht Vor Ansteck ung schützen G Panſſarin PELie das Fieber. n die Behandlung Oberſchule(Nahrungsmittel⸗Berufsgen.). 20 bis.30 Uhr Hans⸗Thoma⸗Schule(Kaufhaus Vetter). Kinderturnen. 17.00 bis 18.00 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. Schwimmen Betriebsſportkurſe: Jewerls Städtiſches Hallenbad von 20 bis 21.30 Uhr Daimler⸗Benz Ac in Halle 1. Kauf⸗ haus Hanſa AG in Halle 1 und Motorenwerke in Halle 3. 21.30 bis 28 Uhr Kaufhaus Anker in Halle 2. Deutſche Gymnaſtik Oſſene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20.30 bis 21.50 Ubr Schulhoſſtraße 4(am Roſengaxten). 20 bis 21 und 21 bis 22 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtraße 8. Volkstanz Oifener Kurſus für Burſchen und Mädels: 20 bis 21.99 Uhr Lifelotteſchule, Colliniſtraße. Boxen Oſfener Kurſus für Männer: 20—21.30 Uhr Stadion Gymnaſtikholle. eiten. Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 15 hor, 15 bis 16 Uhr, 21 bis 22 Uhr und 22 bis 23 Uhr Reithalle, ſtädtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof.— 6 00 Dinstag, 21. Februar Schwimmen: Offener Kurſus für Hausfrauen:—10.90 Uhr Städk. Hallenbad, Halle 2. Sämtliche Nachmittag⸗ und Abendkurſe ſallen heute ans Sageokaleucles Sountag, 19. Februar Nationaltheater: 20 Uhr Faſchingskabarett. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Familien⸗Vorſtellungg 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Eisſtadion im Friedrichspark: 20—22 Uhr Eis⸗Karneval. .11 Uhr: Wecken durch die Garden in allen Stadtteilen⸗ 11.11 Uhr: Einholen ihrer närriſchen Hoheiten des Prin⸗ zen und der Prinzeſſin Karneval an den Ufern des Rheins. Anſchließend närriſcher Einzug in dero Reſidenz MNa unhe imia. 14.11 Uhr: Großer Karnevalsumzug. Anſchließend Zu⸗ ſammenkunft der Kornevalsgeſellſchaft„Fröhlich Pfalz“ in der„Liederhalle“. Roſengarten: Große Prunkſitzung der Großen Karnevals⸗ geſellſchaft„Lindenhof“ mit anſchließendem Fasnachts⸗ anz. Meßplatz: Vergnügungsmeſſe. Faſchingstreiben: Palaſthotel, Parkhotel, Kaffee Wien, Kaffee Koſſenhaſchen, Hotel National. und Palaſtkafſer „Rheingold“. 398 Lichtſpiele: „Unſere kleine Frau“.— Alhambra:„Ver⸗ liebtes Abenteuer“.— Schauburg⸗„Spaßvögel“.— Gloria:„Der Spieler“.— Palaſt:„Geheimnispolle Paſſagiere“.— Capitol:„Café Metropol“.— Scala: „Peter ſpielt mit dem Feuer“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis 16 Uhr⸗ Theatermuſeum, E 7. 20: Gebiſnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr Städtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Geöffnet von U bis 16 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 11 bis 13 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöſfnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffner von 8 bis 12 Uhr. Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von—12 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr. Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern Bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Flughaſen: Täglich 10 bis 17 Uhr Runoflüge und Keuch⸗ duſtenflüge. Alle Austünſte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 313 21. Ufa⸗Palaſt: * Grünſtadt, 15. Febr. Wegen fortgeſetzter Hin⸗ lerziehung von Einkommenſteuer für die Jahre 1928 bis 1937 wurde der jüdiſche Lehrer und Kantor Heinrich Iſrael Lion zu einer Geld⸗ ſtrafe von 2550 Mark rechtskräftig perurteilt. Erholungs⸗,Studien⸗ Schnelldienſt und Beſuchsreiſen mit d Schon vor der Reiſe verſpüren B0⁰ rk geſellſchaft in allen Fragen des Reiſever⸗ nach Hamburg⸗Amerika Sie, was in der Seefahrt Erfahrung] Cherbourg mit den Dampfern kehrs zu Waſſer, zu Lande und zu Luft! Fahryreiſe ab Raot Bax.- ein · 55 bedeutet. In wahrhaft vorbildlicher entföland“) Hurſab, Fordern Ste Proſcrte un bähers Moskapſte über ſchüleglih ſechetäkiem Rer, Weiſe berät Sie die Hamburg⸗Amerika aber Southampton, die ſchonen und lohnenewerten Aimerikafahrten der][ Bore- Anſenthalt mit inter. Linie als älteſte beutſche Schiffahrts⸗..4 l Hamburg⸗Amerika Linie 7 ber dem Plankenhof), Fernruf 20 41 ee Se, Wch, d 20.00 bis 21.30 ——— 9106 99* 99 60 4 9 * 9 789 8 * — 66* 0, —— 9 8 8 6. Seite/ Nummer 83 Aus Baden Brandunglück im Kinderzimmer Dreijähriges Kind in Konſtanz verbrannt Konſtanz, 18. Febr. In den Vormittags⸗ ſtunden wurde der Löſchäng der Fenerwehr zur Be⸗ kämpfung eines Zimmerbrandes gerufen, der zuerſt nicht ſo gefährlich ausſah. Leider iſt aber dem Brand ein junges Menſchenleben zum Opfer gefal⸗ len. Die beiden Kinder der Familie des Medizinal⸗ rates Dr. Heid im Alter von über drei Jahren, lagen in ihren Bettchen und waren durch Gürtel ge⸗ ſichert. Das eine Kind ſcheint auf bisher ungeklärte Weiſe in den Beſitz von Streichhölzern gekom⸗ men zu ſein, und dieſe angezündet zu haben. Das Feuer ergriff im Nu das Spielzeng des Kindes, eine Zelluloidpuppe. Obwohl die Mutter nach kurzer Zeit im Kinderzimmer erſchien, ver⸗ mochte ſie nur noch das eine ihrer Kinder zu retten, während beim anderen der Tod durch Verbrennen eingetreten war. Doch hat auch das zweite Kind er⸗ hebliche Rauchvergiftungen erlitten. 7 rrl ce Sen⁴ rinne) Si An der Bahre eines alten Kämpfers Bürgermeiſter Wurth⸗Altenheim ſtarb Altenheim bei Kehl, 18. Febr. Nach kurzer Krankheit verſtarb an einer Lungenentzündung Bür⸗ germeiſter D. F. Wurth im Alter von erſt 58 Jah⸗ ren. Seit ſechs Jahren leitete der Verſtorbene als Bürgermeiſter die Geſchicke unſeres Dorfes. An dem Fortſchritt auf dem Gebiet der Pferdezucht in Baden hatte er entſcheidenden Anteil, war er doch Veiter des badiſchen Pferdeſtammbuches. Auch gehörte er dem Reichserbhofgericht in Berlin an. Wurth iſt Mitbegründer der Ortsgruppe Al⸗ tenheim der NSDAP. und Träger des goldenen (ührenzeichens der Partei. 75 Fahre Schwarzwaloͤberein Der Feldberg als Tagungsort 01., Freiburg, 17. Febr. Im Winter gehört der Peldberg dem Skiläufer. Wenn aber im Frühiahr der Föhn kommt, Schneeſchmelze eintritt, die Bäche zu reißenden Waſſern werden, dann kommt auch der Banderer wieder zu ſeinem Recht. Eines ſeiner Hauptziele iſt der Feloͤberg. Wenige Berge im Schwarzwald ſind von einem ſo muſterhaften Netz von Fußpfaden überzogen, wie dieſer Rieſe unter gen Höhen des Schwarzwaldes. Solange es einen Schwarzwaldverein gibt, waren Hauptvorſtand und Ortsgruppen beſorgt, gerade dieſen Berg dem Wan⸗ derer leicht zugänglich zu machen. Die Wanderer dankten es auch. 75 Jahre beſteht nun dieſer gemein⸗ nützige Verein. Zu ſeiner Jubiläumsjahres⸗ verſammlung wählte er ſich den Feloͤberg als Tagungsort. In den großen Räumen des Feloͤber⸗ gerhofes wird ſich in den Junitagen die Schwarz⸗ waldvereinsgemeinde treffen zu ernſter Feier und fröhlichem deſt. Hauptſchriftleiter i. R. Beeſer 7 Karlsruhe, 18. Febr. Im Alter von 72 Jahren verſchied Hauptſchriftleiter i. R. Julius Beeſer, der von 1919 bis 1924 und von 1929 bis 1987 am „Reſidenz⸗Anzeiger“ tätig war. * Lauf bei Bühl, 14. Febr. Der 22jährige Karl Friedrich Hund aus Lauf bei Bühl prallte auf der Reichsſtraße zwiſchen dem Stadtteil Oos und Sinzheim mit ſeinem Motorrad auf einen Rad⸗ fahrer und kam dabei ſo unglücklich zu Fall, daß er ſich tödlich verletzte. Der Radler kam mit leich⸗ teren Verletzungen davon. * Schopfheim, 18. Febr. Der oberhalb Schopf⸗ heim auf dem Dinkelsberg gelegene Eichener See, der bekanntlich vor einigen Wochen wieder ausge⸗ treten iſt, iſt nunmehr unter Lanoͤſchaftsſchutz ge⸗ ſtellt worden. .* 2* 8 4 0⁰* ——————— —* — — 5* LuüE e IL e U m Neue Maunheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Fröhliches Badener Land: Auch Karlsruhe ftartet Maskenzug Am Fasnachtsdienstag wird er die Gauhauytſtabt beherrſchen-Rärriſche Wiloweſt-Trapper machen der Indianergemeinde der Sücdſtadt Konlurrenz Karlsruhe, 18. Februar. Schöne und große Säle haben die Karlsruher, das muß ihnen der Neid laſſen, und jeden Abend iſt irgendwoanders was los, manchmal ſogar überall gleichzeitig. In dieſer Beziehung hat ſich die vom Verkehrsverein ausgegangene Einrichtung der Fas⸗ nachtsbezirke in den Vororten hervorragend be⸗ währt, denn die bezirklichen Arbeitsausſchüſſe machen — ſofern ſie noch ein wenig angeſchuckt werden— ganz eifrig und ehrgeizig mit und wollen einander womöglich mit Sitzungen und Volksfeſten überflü⸗ geln. So iſt zu der berühmten Indtanerge⸗ meinde der Südſtaöt, die auf Grund jahrelan⸗ ger„Kriegs⸗ und Beutezüge“ in den Wigwams ihres ſchönen Stadtteils kaum zu übertreffende Meetings zu veranſtalten pflegte, ein neuer Konkurrent getre⸗ ten, der ſich als Verband der Wild⸗Weſt⸗Trapper der Weſtſtadt⸗ gemeinde entpuppte. Hier handelt es ſich um eine Wieber⸗ gründung, die von der Karlsruher Jugend ſehr be⸗ grüßt wird. Daß natürlich der jüngſte Karlsruher Stadtteil Durlach unter den vorörtlichen Darbietun⸗ gen den Vogel abſchießt, iſt wohl verſtändlich und gereicht den„Lätſchenbachern“ nur zur Ehre. Sie haben ein neckiſches Motto gefunden, in deſſen Zei⸗ chen ihre ſämtlichen Veranſtaltungen ſtehen, wie auch ihr Maskenumzug, der am Sonntag, dem 19. Febr., ſteigen wird. Die Durlacher Lokalpatrioten können es; ſich nicht verkneifen, daß ſie nun Karls⸗ ruher geworden ſind, und, eingedenk der hiſtoriſchen Tatſache, daß der ſchnöde Markgraf Karl Wilhelm ihr geruhſames Städtchen verlaſſen, und ſich zwiſchen dem Rhein und dem Schwarzwald eine neue Reſi⸗ denz gebaut hat, ſchufen ſie das öͤraſtiſche Motto„Die Tochter frißt die Mutter auf, Durlach bleibt doch oben auf“. Wie man hört, ſoll der Durlacher Mas⸗ kenzug dementſprechend witzig geſtaltet ſein und auch eine äußerſt gute Beteiligung aufweiſen. Der große Fasnachtszug des Verkehrsvereins Karlsruhe ſteht ebenſo wie die ganze Volksfasnacht 1939 unter dem Motto„Zur Fasnacht ſchießt los Karleruhe ganz groß“, und dieſer när⸗ riſche Wahlſpruch verpflichtet! Soweit es ſich heute überblicken läßt, werden zahlreiche, von Künſtler⸗ hand gefertigte Entwürfe für Wagen⸗ und Fußgän⸗ gergruppen ebenſo witzige, wie volkstümliche Form und Geſtalt annehmen; Zivil⸗ und Militär⸗ kapellen beleben in Maſſe den Zug, die Wehr⸗ macht ſtellt wieder wie im Vorfahr Landsknechts⸗ abteilungen zu Fuß und zu Pferö, die Schul⸗ jugend iſt dabei, und das Künſtlervolk, Vereine und Organiſationen ſtellen hübſche Gruppen und Symbole. Am Fagnachtsdienstag, dem 21. Februar, wird ganz Karlsruhe im Zeichen dieſes großen Fas⸗ nachtsumzuges ſtehen, Geſichter aus Donaueſchingen Die Masken zweier närriſcher Hanſele (Photo: Städt. Verkehrsamt Donaueſchingen.) und dank der günſtigen Rückfahrtmöglichketten der Reichsbahn(Sonntagskarten) iſt es auch unſeren Volksgenoſſen aus der näheren und weiteren Um⸗ gebung möglich, das prächtige und humorvolle Schau⸗ ſpiel zu genießen. Im bunten Kranz deer fasnachtlichen Vranſtal⸗ tungen, die jetzt nur ſo hageln, bilden die Darbie⸗ tungen der„Gro—ka—ge“ die Ausleſe hinſichtlich der betont närriſchen Idee und des humorgewürz⸗ ten Zuſammenſeins. Die Preſſe Badens findet ſich zum traditionellen Roſenmontagsball im Hotel Germania ein, eine Veranſtaltung, die den Höhepunkt der fröhlichen Saiſon darſtellt. Die Deidesheimer zucker-Diebſtühle Noch einmal Berufungsverhandlung * Fraukenthal, 17. Februar. Aus dem Lagerhaus des Darlehenskaſſenvereins in Deidesheim waren Ende 1935 viele Doppelzent⸗ ner Weinzucker geſtohlen worden. Als Diebe wurden der 25jährige Franz Schultz und der 22jqährige Karl Reber ermittelt. Erſterer er⸗ hielt vier Fahre, ſteben Monate Zuchthaus und letz⸗ terer ein Jahr, drei Monate Gefängnis. Bei der im April 1938 ſtattgefundenen Strafverhandlung waren auch der Ajährige Alfred Schechinger Auſſtrebende Orienau-Saupfſtatt Offenburgs Haushaltsplan 1938/39 Offenburg, 16. Februar Der Hanshaltsplan für das Rechnungs⸗ jahr 1938 wurd im ordentlichen Haushaltsplan in den Einnahmen auf 4 420 150 RM in den Ausgaben auf 4 492 150 RM und im außerordentlichen Haus⸗ haltsplan in Einnahmen und Ausgaben auf ie 697 200 RM pfeſtgeſetzt. Die Hebeſätze für die Gemeindeſtenern betragen: 1. Grundſteuer für die land⸗ und forſtwirtſchaftliche Betriebe 290 v.., für Grundſtücke 187 v... 2. Gewerbe⸗ ſteuer nach dem Gewerbeertrag und dem Gewerbe⸗ kapital 280 v. H. 3. Zweigſtellenſteuer 364 v.., f. Warenhausſteuer ebenfalls 364 v.., 5. Bürger⸗ ſteuer 500 v. H. Der Geſambetrag der Darlehen wird auf 180 000 RM. feſtgeſetzt. Der Betrag ſoll zur Erſchließung von Gelände für die Artillerie⸗ kaſerne im Galgenfeld verwendet werden. Es iſt geplant, auf dem Gelände zwiſchen Weingartenſtraße, Moltkeſtraße und Friedhof eine große neue Platzanlage zu ſchaffen. Nachdem ſich Gelegenheit bot, in der Nähe Auf⸗ füllmaterial günſtig zu erhalten, wird die Moltek⸗ ſtraße zwiſchen Weingarten⸗ und Hindenburgſtraße aufgefüllt. Die Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Angeſtelltenheimſtätten plant, an der Bunſen⸗, Tulla⸗ und Haſelwanderſtraße einen großen Wohnblock mit billigeren Wohnungen zu errichten. Die Stadt wird für einen Teil der Baudarlehen die Ausfall⸗ bürgſchaft übernehmen. Auch die Handwerker⸗ Wohnungsbaugenoſſenſchaft Karlsruhe errichtet lin der Sarlandſtraße) neue Drei⸗ und Vierzimmer⸗ wohnungen. Das Bauvorhaben wird von der Stadt ebenfalls gefördert. Demnächſt werden die von dieſer Baugeſellſchaft am Albersbacherweg er⸗ richteten 70 Neuwohnungen beziehbar. Sie ſind ſeit länderer Zeit bereits vermietet. Ein Teil der Anlage öſtlich der Adolf⸗Hitler⸗ Straße wurde zu einem Parkplatz umgeſtaltet. Die Einfahrt erfolgt nur von der Adolf⸗Hitler⸗ Straße her, die Ausfahrt nach der Stadthalle. Für den Platz bei der Stadthalle mußte Parkverbot er⸗ laſſen werden. Die Arbeiten in der Schlachtvieh⸗ markthalle gehen der Vollendung entgegen. Die Kreisleiſtungsſchau ſoll mit ſtädtiſcher Unterſtützung vom 20.—21. Mai 1939 durchgeführt werden. Die Stelle eines Leiters der ſtädtiſchen Sammlungen wurde Profeſſor Dr. Kähni übertragen, nachdem der langjährige hochverdiente Kuſtos der Sammlun⸗ gen, Profeſſor Dr. Batzer vor längerer Zeit ge⸗ ſtorben iſt. Das Deutſche Frauenwerk wird in Ver⸗ bindung mit der NS⸗Frauenſchaft im Schulhaus in der Goldgaſſe eine Müttexſchule einrichten und die Räume werden zu dieſem Zweck umſonſt zur Ver⸗ fügung geſtellt. EEEEe aus Neuſtadt und der 30jährige Joſef Benkler aus Neuſtadt noch ermittelt worden. Den geſtohlenen Zucker hatte der 26 Jahre alte Georg Lambert nach Weyher zu dem Bäjährigen Metzger Adam Jung und deſſen Ehefrau Emma geb. Ziegler, ſowie dem 47 Jahre alten Peter Ha⸗ genbuch gebracht, die willige Zuckerabnehmer waren, weil ſie ihn 10 Mark billiger bekamen. Vor der Strafkammer des Frankenthaler Landgerichtg wur⸗ den noch einmal die ganzen Vorgänge und die Tä⸗ tigkeit jedes einzelnen der Beteiligten einer ge⸗ nauen Prüfung unterzogen. Das Urteil lautete gegen Schechinger und Benkler auf Verwerfung ihrer Berufungen. Sch. verbüßt gegenwär⸗ tig in einer anderen Sache eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr, dieſe wurde mit dem vorliegenden Falle zur Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Jahren, zzwei Monaten suſammengezogen. Unterſuchungs⸗ und Straſhaft wurden in Anrechnung gebracht. Benkler wurden ſechs Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Lambert iſt freigeſprochen worden. Die Eheleute Jung wurden ebenfalls freigeſprochen. Dieſes Urteil iſt rechtskräftig. Der Mainzer Raubüberfall findet ſeine Sühne Die Täter zu ſchweren Zuchthausſtrafen verurteilt * Mainz, 18. Febr. Das Darmſtädter Sonder⸗ gericht hat in einer Verhandlung in Mainz den Raubüberfall abgeurteilt, bei dem die Täter in einer Autozentrale 600 Mark erbeuteten. Die Abgeurteilten hielten eine Angeſtellte der Auto⸗ zentrale mit einem Spielzeugrevolver in Schach. Der Anſtifter zu dem nächtlichen Ueberfall, der 29⸗ jährige Wilhelm Daum, wurde zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von acht Jahren und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Sein Komplize, der um vier Jahre jüngere Hermann Diegelmann, erhielt ſechs Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Bei beiden Angeklagten iſt auf die Zuläſſigkeit der Stellung unter Polizeiauſſicht erkannt worden. —— * Unteröwisheim, 18. Febr. Der 70 Jahre alte Landwirt Fichtner, der vor einigen Tagen durch ein Kalb auf die Bruſt geſchlagen worden war, iſt nun an den inneren Verletzungen im Krankenhaus geſtorben. 4 Samstag, 18. Febr./ Sonntag, 19. Febr. 19³0 Nachbargebiete 1300 Beſucher werden erwarlet Künſiler gaſtieren im„Ankerhof“ dr. h. Lubwigshafen, 18. Febng Nach dem bisherigen Ergebnis des Vorverkan erwarten der Ankerhofwirt Jakob und die Ankee⸗ Liſett für heute Abend, zum Saarpfälziſchen Kün lerfeſt, 1300 Beſucher in ihren gaſtlichen Räume, Zum Tanz ſpielen nicht weniger als vier Kapellen auf. Ferner wurden verpflichtet: Hans⸗Heinz Kli⸗ ver vom Gautheater Saarbrücken lals Anſager Humoriſt) und Ernſt Günther von der Pfalzope, in Kaiſerslautern, Kammerſänger Franz Schu 5 vom Badiſchen Landestheater in Karlsruhe Rheinlieder. Auch Franz Koblitz vom Nationa, theater Mannheim wirkt mit. Zu den Genüſſen ſür, Ohr treten Leckereien fürs Auge in Geſtalt e tüchtigen Tänzerin(wahrſcheinlich Lotte Kron!). Al ehrenamtliche Bedienung ſtellten ſich junge Dam der Ludwigshafener Stadtverwaltung freundlichſt zur Verfügung. Der Erbauer der Vagdaobahn geſtorben Geheimrat Otto Rieſe Fraukfurt a. M. 17. Febr. Im 89. Lebensſahr dſt der frühere langjährige Vorſitzende des Vorſtan“ des der Philipp Holzmann.., Frankfurt a. Geheimer Baurat a. D. Dr. Ing. e. h. Otto Rieſe verſtorben. Geheimrat Rieſe eröffnete ſeine tech⸗ niſche Laufbahn im Eiſenbahndienſt, wurde 1896 zum Staötbaurat der Stadt Frankfurt a. M. gewählt, be⸗ Wärum piagen Sie sich. mit Husten und Heiserkeit! Sie ſollten Huſten, Erkältungen, Katarrhe, Verſchleimung und Heiſerkeit ſtets Zechtgeitta bekämpfen und ſich nich von ſolchen Beſchwerden Ihre Nachtruhe rauben laſſeie Nehmen Sie in ſolchen Fällen Anſy⸗Huſtenſirup. Sie werden bald wieder freier atmen. Der Schleim wird Een lockert, der Huſtenreiz ſchwindet, und die entzünde . Schleimhäute finden die zur Heilung notwendige Ruhe, Die natürlichen aus der Rinde der virginiſchen Tran 85 kirſche und Her Fichtennadel hergeſtellten Beſtandteile 0 Anſy⸗Huſtenſirups ſind auch für Ihre Kinder völlig un ſchödlich. Dabei iſt Anſy⸗Huſtenſirup nich: teuer. Ex kan von Ihnen leicht ſelbſt bereitet werden. 250 g ucken, E Liter kochendes Waſſer und aus der Apotheke ein, Flaſche Anſy⸗konzentriert für./.75, das iſt alles, c0 Sie für etwa 7 Liter Anſy⸗Huſtenſtrup brauchen. Er re. für eine ganze Familie lange Zeit, um Erkältungen Huſten wirkſam zu bekämpfen. Den von der Mutter ſelbſ bereiteten Huſtenſirup nehmen auch Ihre Kinder gern 9⁴⁵——— gann als ſolcher gegen Ende der 90er Jahre die Elektrifizterung der Frankfurter Pferdebahnen⸗ 1900 wurde er zum Vorſtandsmitglied der Phi Holzmann.G. beſtellt. Damit verknüpft ſich ſein Name eng mit der Durchführung der geſchichtlichen Bahnbauten in der Türkei, der Bagdadbahn und im ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika, deren Verwirklichung ſeinem fachlichen Können und organiſatoriſchen Ta⸗ lent zu verdanken war, 1924 trat er in den Ruhe⸗ ſtand, blieb aber bis zum Tode Mitglied des Auf⸗ ſichtsrates ſeiner Geſellſchaft, Am 21. Febrnar: Kuſeler Fasnachtsmarkt 4 Kuſel, 17. Febr. Am Dienstag, 21. Februar wird unſer altbekannter und überall beliebter Fas⸗ nachtsmarkt abgehalten werden. Wiederaufnahme der Auggrabungen in Laufenburg * Laufenburg, 14. Febr. Dem Vernehmen nom werden die Ausgrabungen an den Ruinen der 9530 ßen römiſchen Villa auf der Sitthöhe im Laufe de Fahres wieder aufgenommen werden, um die An⸗ lage völlig frei zu legen. Um die wichtigen Teile gegenüber den zerſtörenden Einflüſſen der Witte⸗ rung zu erhalten, werden das Bad, der Porticu⸗ uſw. mit einer ſchützenden Zementdecke verſehen werden. Mosbach, 18. Febr. Giterbeſtätter Geors Kühne iſt im Alter von 65 Jahren verſchieden, Der Kriegerverein, die Landſturmkameradſchaft, den Kleintierzuchtverein, die Gefolgſchaft der Reichs“ eiſenbahn Mosbach und viele hieſige Leidtragende gaben dem angeſehenen Mann das letzte Ehren⸗ geleite.— Eine Neuerung hat die Mosbache, Reichsbahnhofverwaltung dadurch getroffen, daß über dem Bahnhofeingang eine weithin ſichtbar⸗ Uhr angebracht wurde.— Architekt Anton Kech in Mannheim wurde Anfang Februar als Bezirks“ baumeiſter an das hieſige Landratsamt angewieſen — Durch den Vorſtand der Bahnmeiſterei Mosbach wurde dem Rottenführer Martin Baier das gol⸗ dene Treudienſtehrenzeichen für 40jährige treue Arbeitszeit ausgehändigt. An der Ehrung nahm die geſamte Gefolgſchaft teil. I. Faiertal, 18. Febr. Die Spielvereinigurg „Phönix“ veranſtaltete am Sonntag eine Win terfeier, bei der eine Reihe auserleſener Darbietun⸗ gen die Beſucher in beſter Stimmung hielt.— An Reichsberufswettkampf nahmen bier 29 Perſonen teil. Abends fand man ſich zu einen Kameradſchaftsabend zuſammen, bei dem Wett⸗ kampfleiter Pfiſter an die Mitwirkenden Worte des Dankes ſprach. 4* Freiburg i. Br., 18. Febr. Der im 73. Lebend jahr geſtorbene Oberſtaatsanwalt i. R. Franz Eſ ch⸗ bacher wurde hier eingeäſchert. Der Verſtorbene war zunächſt Amtsrichter in Schopfheim und ſpäter Staatsanwalt in Waldshut. Seit 1004 wirkte er mit kurzen Unterbrechungen als Staatsanwalt, Land⸗ gerichtsrat und zuletzt als Oberſtaatsanwalt in Freiburg i. Br. Im Mai 1931 trat er nach Er“ reichung der Altersgrenge in den Rubeſtand. — —— 50. 97 12 F a. n i reers 7. Seite/ Nummer 88 4 Billige und teure Automobile ſür jedermann 1 Perſonenkraftwagen auf der Berliner Auloſchau Die eigenen Wege die unſer deutſcher Kraftverkehr in den letzten Jahren ging, die beſonderen Aufgaben, die ihm geſtellt wurden, haben es herbeigeführt, daß man heute von einer typiſch deutſchen Konſtruktionsnote ſprechen kann, wenn man unſeren Automobilbau überſieht. Unſere Autos mußten in früheren Notzeiten zu denkbarx großer Wirt⸗ ſchaftlichkeit entwickelt werden, und ſpäter dann in den Jahren des Aufſtiegs galt es, dieſe Werlſchaftlichkeit bei⸗ zubehalten, denn der deutſche Käuſer war an ſie gewöhnt, gleichzeitig aber die Leiſtung immer weiter zu ſteigern, da die Autobahnen hohe Spitzengeſchwindigkeiten, aber auch größte Dauerleiſtung verlangten. Die gleichen Wagen jedoch, die auf der Autobahn beſonders ſchnell ſein müſſen, haben auch im Stadtverkehr lebendig zu ſein. Wie im übrigen der deutſche Autobau durch neue Wertſtoſſe beeinflußt wurde, varüber haben wir bereits in unſerem erſten Ueberblick berichtet, und genau ſo wieſen wir auch ſchon darauf hia, das der Volkswagen Hurch ſeine erſtannliche Leiſtungs⸗ ähigkeit eine allgemeine Leiſtungsſteigerung der übrigen Iuduſtrie verlangt. Es iſt, wie man ſieht, die Kraſtver⸗ kehrspolitik, die auch die konſtruktive Entwicklung unent⸗ wegt weitertreibt. Wir können wahrhaft ſtolz ſein auf das, was unſere Antomobilſabriken zu leiſten imſtande ſind. Dieſe fort⸗ ſchrittlichen Wagen, dieſe ſchnellen ſormſchönen Fahr⸗ Jeuge, ſie ſind nicht umſonſt überall in der Welt be⸗ rüümt, die ſehen nicht nur ſchön aus, ſondern verkörpern 85 ihrer Fortſchrittlichkeit und Zuverläſſigkeit jebes für ſich beſte deutſche Wertarbeit. Sieht man ſich jetzt in der großen Perſonenwagenhalle der Berliner Automobil⸗Ausſtellung um, ſpaziert man durch dieſe Parade unſerer Automobil⸗Induſtrie, dann lommt man in einen wahren Rauſch der Begeiſterung. Jedem wird etwas geboten, dem mit dem kleinen und dem mit dem großen Gelobeutel; jeder Wunſch kann er⸗ füllt werden, und wie in jedem Jahr, ſo kann auch dies⸗ —90 wieder feſtgeſtellt werden, unſere Induſtrie bietet für das gleiche Geld wieder mehr an Komſort und Leiſtung. Eine Vielzahl an Eindrücken ſtürzt auf den Beſchauer ein. Man möchte gerne gleichzeitig unter drei Motorhauben gucken, möchte ſich in die weichen Polſter großer Reiſe⸗ wagen ſchmiegen und fühlt ſich zugleich hingezogen zu einem ſportlichen Wogen, der daneben ſteht. Vom Klein⸗ wagen bis zum großen Acht⸗Liter, vom Sportwagen bis zum braven Gebrauchspferd, was gibt da nicht alles! Wir wollen ſyſtematiſch vorgehen, undere Einorücke ordnen und ſichten und ſo berichten, daß jeder das her⸗ ausfinden kann, was ſeinen Wünſchen und ſeinem Geld⸗ beutel am beſten entſpricht. Fangen wir drum zunächſt bei den Neuerungen an, den Neuſchöpfungen, die erſtmals auf der Ausſtellung ſind, zund ordnen wir dann das große Produktionsprogramm, wie es ſich auf der Ausſtellung darbietet, in Kleinwagen, Mittel⸗ und große Wagen. Die Mittelwagen woſlen anth von 1,5 bis 2,5 Liter zufammenfaſſen, wenn das auch etwas willtürlich/ iſt, als Kleinwagen die unter 1,5 Liter und als große Wagen die über.5 Litex anſehen. Die Neuſchöpfungen „Die Anto⸗Union iſt daran, gegangen, ihre DaW⸗ Modelle, die ſeit Jahren unverändert zur Zufriedenheit ihrer Beſitzer auf unſeren Lanoſtraßen laufen, in einigen Vunkten umzukonſtruieren und noch weiter zu verbeſſern. In ihrem äußeren Bild haben ſich die kleinen Wagen zwar nicht weſentlich verändert, doch haben nun alle Reichs⸗ und Meiſterklaſſe⸗Modelle ein neues Fahrgeſtell bekommen. 84 einen neuen Doppelprofil⸗Rohrrahmen haben die Wagen größere Bodenſretheit erhalten und bieten für die Unſaſſen eine weſentlich erhöhte, Bewegungsfreiheit. Vorn haben die neuen Modelle Einzelraoſederung, hinten hoch⸗ liegende Querſedern. Eine weſentliche einſachere Führung es Leukgeſtänges ergibt ſich durch eine neue Zahnſtangen⸗ lenkung, und die Bremſen ſind in ihrer Wirtung durch ein neues Syſtem verbeſſert worden. Der Motor blieb zwar unverändert, iſt jetzt jedoch an zwei Punkten auf Gummi gelagert. Stehende Kühlerſchlitze geben der Kühlerhaube ein neues Geſicht. Im Zuge dieſer Neuerungen hat auch er DaW⸗Luxus⸗Zweiſitzer eine noch ſchnittigere Form durch eine Verlängerung des Verdecke nach hinten be⸗ Lommen. Auch ein zweites Modell der Auto⸗Union iſt im Dezember vorigen Jahres in neuer Form auf dem Markt ouchienen, der 3,3 Liter Audi mit ſeinem 6⸗Zylinder⸗ Motor, der 75 PS leiſtet. Man iſt hier vom Vollſchwing⸗ achſer Audi⸗Frontwagen zum Hinterrad angetriebenen Wagen mit Kaſtenauſhängung Syſtem„Schwebeachſe“ über⸗ gegangen, um zu einer konſtruktiven Vereinheitlichung im Bauprogramm zu kommen. Hängende Ventile, oben lie⸗ gende Nockenwelle, ein in allen vier Gängen ſynchroni⸗ ſiertes Getriebe ſind Merkmale dieſes ſchönen ſchnittigen und ſchnellen Wagens, der bei der 130 Stkm. Spitze 10,6 Liter verbraucht. Hoch in ſeiner Leiſtung, äußerſt ſchnell und dobei wirt⸗ ſchaftlich im Verbrauch iſt auch eine andere raſſige Neu⸗ konſtruktion, der Typ„355“, den BMW erſtmals auf der Autoſchau zeigt. Es iſt ein fünſſitziger, Wagen, deſſen 6⸗ Zylinder⸗Motor 90 PS leiſtet und der eine Spitzengeſchwin⸗ iakeit von 145 Km. Std. hat. Die Autobahn⸗Danerge⸗ chwindigteit wird dabei mit 135 Km.⸗Std. angegeben und dor Verbrauch bei 100 Kilometer mit 14 Litern. Einige Merkmale des Motors: Pleuel und Kurbelwelle in Blei⸗ kronce Lagern, Zweiſtuſen⸗Vergaſer, Viergang⸗Allſynchron⸗ letriebe. Den neuen Typ gibt es ols Limonſine und als Kabriolett. Dem Grundſatz treu, das Gute durch immer noch Heſſeres zu erſetzen, hat man bei Mercedes⸗Benz den Typ 200, einen allgemein beliebten Reiſewagen, in einigen unkten umkonſtriert. Dieſer 2, Liter mit ſeinem 55 PS leiſtenden 6⸗Zylinder⸗Motor hat jetzt das beim Typ 170 V veſtens bewährte x⸗förmige Opalrohrrahmen⸗Fahrgeſtell be⸗ zommen. Dabei wurde die Pendelachſe hinten mit einer auſtatt früher zwei, Schraubenfedern abgeſtützt. Die Hand⸗ bremſe wurde als ſogenannte Stockhandbremſe ausgebildet und wirkt auf die Hinterräder. Der Tankinhalt wurde ver⸗ größert und es gelang— was beſonders wichtig iſt— die Autobahn⸗Dauergeſchwindigkeit auf 110 Km⸗Std. zu er⸗ höhen. Auch die Aufbauten haben nach neueſten techniſchen Erkenntniſſen eine Neugeſtaltung erfahren. Man war be⸗ müht, glatte Formen zu erreichen, ohne den konſer⸗ vativen Mercedes Stil zu verleugnen und erzielte größere Teſtigkeit bei Ausſchaltung ſämtlicher Karoſſeriegeräuſche. Der Innenraum konnte dabei vergrößert werden. Eine weitere Neukonſtruktion, die ſich bereits vor der Aisſtellung der Oeffentlichkett präſentterte, iſt der 1, Liter Hanomag, der durch ſeine Stromlinien⸗Formgebung SS= xXFERIEORICHSPARK S in ſeiner Karoſſerie⸗Geſtaltung zu Modellen des deutſchen Marktes gehört und mit ſeinem Liter Vierzylinder⸗Motor, der 32 PS leiſtet, erſtaunlich leiſtungsfreudig iſt. Beſonders intereſſant iſt die Verwen⸗ dung von Schwingmetall bei der Abfederung der einzel geführten Vorderräder. Ein ſchmuckes fortſchrittliches Fahr⸗ zeug mit den bekannten robuſten Eigenſchaften aller Hanomag⸗Erzeugniſſe. So wie der Hanomag iſt auch der neue Opel„Kapitän“ als Nachfolger des„Super 6“ bereits vor der Ausſtellung bekannt geworden. Nach langer, ſehr intenſiver Erprobung kam dieſer Wagen im Dezember auf den Markt und hat ſich mit ſeiner ſelbſttragenden Stahlkaroſſerie, die man als ſenſationelle Neuerung in dieſer Stärkeklaſſe betzeichnen kann, bereits glänzend durchgeſetzt. Der 6⸗Zylinder⸗Motor leiſtet 55 PS und erreicht eine Spitzengeſchwindigkeit von 126 Km.⸗Std. bei einer Autobahn⸗Dauergeſchwindigkeit von 122 Km.⸗Std. Neu auf der Ausſtellung den ſortſchrittlichſten 1,8 iſt ſchließlich auch noch ein ſeltſames Fahrzeug, ein ſchwimmfähiger Kraftwagen der Trippelwerke. Dieſer Schwimmkraftwagen hat einen 4⸗ Zylinder⸗Motor von 1910 cem, der 48 PSS leiſtet. Er iſt als ofſener Sportwagen karoſſiert, hat aber dabei die Eigenſchaft, daß man ſich mit ihm nicht nur auf dem Lande, ſondern auch auf dem Waſſer fortbewegen kann. Man kann vom Land ins Waſſer oher vom Waſſer ans Land ohne anzuhalten fahren und braucht dabei nur vom Fahrerſitz aus einen Handgriff zu betätigen. Wir haben dieſen Wagen noch nicht ſelber gefahren, ſind alſo auf die Angaben des Werkes angewieſen. Das wären die Neuerungen im Perſonenkraftwagenban. Daneben aber bietet ſich wieder dem Käufer die reiche Skala der bereits bekannten und bewährten Typen, die zum großen Teil in mancher Einzelheit weiter verbeſſert worden ſind. Was gibt es unter den Kleinwagen? Das Kleinwagen⸗Programm iſt bis auf DRW, über deren Neukonſtruktion wir ſchon berichteten, unverändert geblieben, nur wurden manche Typen verbeſſert und der Kampf galt immer iierer Fortentwicklung. Bei Adler z. B. hat man den bewährten und beſtens bekannten Trumpf⸗Junior, den 4⸗Zylinder mit ſeinen 995,4 cem. und 25 PS Leiſtung, dadurch verbeſſert, daß man ihm einen neuen Zylindertopf mit kiopffeſtem Kompreſſionsraum gab und für größere Bodenfreiheit durch Hochlegung der vor⸗ deren Stoßdämpfer ſorgte. Ein neues Kombinattonsinſtrn⸗ ment bildet eine karoſſerietechniſche Verbeſſerung. Im übri⸗ gen wurde dieſer Junior des Adler⸗Programms, ſo wie er war, beibehalten. Nächſtgrößerer Typ iſt dann der„Kleinſte“ des Opel⸗ Programms, der„Kadett“, der mit ſeinem 1,1⸗Liter⸗Motor leiſtungsfreudig mit einer Spitzengeſchwindigkeit von 93 Km.⸗Sto. bis heute ſchon in über 300000 Stück gebaut wor⸗ den iſt und unveröndert beibehalten wurde. Das gleiche gilt auch für den 1,5 Liter 4⸗Zylinder, den„Olympia“, der nor Jahresfriſt in ſeiner jetzigen Form herauskam und ein beſonders erſolgreiches Exportprodukt darſtellt. Auch er brauchte in ſeiner Konſtruktion nicht verändert zu wer⸗ den. Das Opel⸗Programm verſpricht, daß man den„Ka⸗ dett“ mit einer Autobahn⸗Dauergeſchwindigkeit von 90 Km.⸗Std. und den„Olympia“ mit einer Dauergeſchwindig⸗ keit von 100 Km.⸗Std. fahren könne. Der Borgward 1,1 Liter iſt vom Produktionsprogramm verſchwunden. Den neuen 1,3 Liter⸗Hanomag haben wir bereits beſprochen, und dann käme der kleinſte Typ von Ford, der„Eifel“, mit ſeinem 4⸗Zylinder⸗ 1⸗Liter⸗Motor, der 32 Pes leiſtet. Auch dieſer kleine ſchneidige Ford, den man als verhältnismäßig ſchnell und ſparſam kennt, iſt nur in Kleinigkeiten verbeſſert worden und blieb ſo, wie wir ihn aus den Vorfahren kennen, als Limouſine, Kabriolett⸗Limonſine und zweiſitziger Roasoͤſter⸗ lieferbar. Hier in dieſe Reihe der größeren Kleinwagen gehört auch der DaW.Sonderklaſſe mit ſeinem 1/1 Liter•Zy⸗ lnider⸗Motor. Er hat jetzt Follſtrom⸗Vergaer bekommen und hat nun eine Kaxoſſerieentlüftung durch geteilte Sei⸗ tenſcheiben. Ein neues Armaturenbrett verſchönt zudem dieſen„großen Daw“, der im übrigen unverändert blieb. Der Stoewer⸗Greif iſt, wie auch der Borgward, vom Produktionsprogramm verſchwunden und der Hanomag⸗ Rekord hat dem 13 Liter Platz gemacht, wird alſo auch nicht mehr geliefert. Das wären alle„Kleinen“, die unſere Induſtrie zu lieſern hat. Abgeſeßen Havon, daß drei ven enen ſeit dern vergoygenen Jahr verſchwunden ſind, und daß DRWö mit Neukonſtruktionen aufwartet, und der 1,3 Liter Hanomag neu iſt, hat ſich nichts verändert, wenn auch mancherlei verbeſſert und verfeinert wurde. — 7 82 ——— Deſſauer Rekorde anerkannt Die AJACR als aufſichtsführende Behörde des Auto⸗ ſports hat die von Caracciola auf Mercedes⸗Benz und Ingenieur Häberle nuf Hanomag an den erſten Tagen der Deſſauer Rekord⸗Verſuchsfahrten aufgeſtellten Beſtleiſtun⸗ gen offiziell anerkannt. Inzwiſchen ha. Caracciola den Klaſſenrekord mit dem Z⸗Liter⸗Wagen ſchon wieder ver⸗ beſſert, die Anerkennung als internationaler Klaſſenrekord wird in den nöchſten Tagen erfolgen Die neuen Re⸗ korde ſind: Klaſſe D(2000 bis 3000 cem): Rudolf Caracciola[Mer⸗ cedes⸗Benz): 1 Kilometer ſtehender Start 20,56 Sek. 1 Meile ſtehender Start W,32 Sek. 1 Kilometer fliegender Start 9,04 Sek.•8,2 Kr 1 Meile fliegender Start 14,50 Sek.— 399,6 Km.⸗Std Klaſſe Dleſelfahrzenge: Ing. Häberle(Hanomag): 1 Kilometer ſtehender Start 41,44 Set.— 869 Km.⸗Stö. 1 Meile ſtehender Start 58,73 Sek. 98,6 Km.⸗Sid. 5 Km. fliegender Start:55,43 Min= 155,9 Km.⸗Std. 5 Meilen fliegend. Start:06,35 Min. 155,5 Km.⸗Sed. Guſtav Schäfer wieder im Rennboot In Berlin nahm am 1. Februar unter der Leitung ven Trainer Cordery die Grünauer Skͤullerzelle ihre Arbeit wieder auf. In dieſer Arbeitsgemeinſchat findet man überraſchenderweiſe auch den Olympiaſieger von 19/6, Guſt. 175,1 Km. 204,6 Ki 9 d. d d Schäfor, der nach ſeiner Ueberſiedlung von Dresden in die Reichshauptſtadt dem Berliner RV 1876 beigetreten iſt. Sthäſer will alſo offenſichtlich wieder Rennen beſtreiten, wozu er mit ſeinen 2 Jahren durchaus noch nicht zu alt iſt. Zur Grünauer Skullerzelle gehören gur Zeit noch H. Klotz(Eſſen), H. Lindner(Riß Breslau), F. Skoda (Beuel), K. Scheidung(Hannover), E. Schramm(Kali⸗ berge) und W. Pſeiſſer(Berliner RVe76). Nach geſicherter Berufsausübung in Berlin geſellen ſich zu ihnen noch W. Kaidel(Schweinſurt), P. Seedorf(Tangermünde) und H. Neuburger(Godesberg). In Riga oder Kairo Gewichtheber⸗Weltmeiſterſchaften 1939 Die diesjährigen Weltmeiſterſchaften im Gewichtheben wurden beim letzten Kongreß anläßlich der in Wien veran⸗ ſtalteten Titelkämpfe on UsA vergeben, deſſen Delegierter eine Reiſeentſchädigung von 10000 Dollar für die euro⸗ päiſchen Mannſchaſten in Ausſicht ſtellte. Inzwiſchen iſt dieſer Betrag auf 2900 Dollar gekürzt worden, die bei wei⸗ tem nicht ausreichen, da darin auch die hohen Koſten für die Aegypter enthalten ſind. Reichsfachomtsleiter Kurt Frez hat in ſeiner Eigenſchaſt als Vizepräſident des Inter⸗ Hationalen Verbandes der J60 den Vorſchlag unterbreitet, über die noch oſſeuen Bewerbungen von Lettland und Aegypten innerholb der Landesverbände eine Abſtimmung zu veronſtalten. Es iſt zu hofſen, daß der Vorſtand der Is dieſen Vorſchlag annimmt. Herber⸗Baier wieder Weltmeiſter Auch in dieſem Jahre wieder wurde die harte Trai⸗ ningszeit unſerer Olympiaſieger Moxie Herber⸗Ernſt Baier mit der höchſten Würde gekrönt, errangen die beiden Deut⸗ ſchen doch in Budapeſt zum vierten Male in ununter⸗ brochener Reihenſolge die Weltmeiſterſchaft im Eiskunſt⸗ lauf. Von den ſieben Richtern ſetzte ledialich der Jusoflawe die Geſchwiſter Pauſin auf den erſten Platz, alle übrigen entſchieden ſich einmütig für Herber⸗Baier, die damit bei Platzziſfer 8 und 11,64 Punkten Weltmeiſter wurden. Genau wie bei der Europa⸗Meiſterſchaft belegten die Geſchwiſter Pauſin den zweiten Platz, zum dritten Rang kamen Koch⸗Noack, die ganz klar das ungariſche Geſchwiſterpaar Szekrenyeſſy übertraſen. Schon ſeit Tagen war die Buda⸗ peſter Kunſteisbahn vollkommen ausverkauft, über 6090 Zuſchauer umſäumten die tadelloſe Eisfläche. Maxie Herber. die ſich vor einigen Tagen beim Training eine kleine Ver⸗ letzung zugezogen hote, war wieder vollſtändig auf der Höhe und auch im vollen Beſitz der Sicherheit. Das Weltmeiſter⸗ paar zeigte ſeine Kür in vollendeter Form und kam zu einem überlegenen Sieg vor dem Wiener Paar Geſchwiſter Pauſin, die gleichfalls ſehr ſicher liefen, aber an Schwierig⸗ keitsgraden doch gegenüber Herber⸗Baier zurückblieben. Die Ergebniſſe: Kunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaften der Paare: 1. Herber⸗ Boter(.) Platzz. 8, Note 11,64; 2. Geſchw. Pauſin(.) 13/11,4; 3. Koch⸗Noack(.) 2/11,0; 4. Geſchw. Szekrenyeſſy (Ungarn) 32/10,84; 5. Ehepaar Cliff(England) 38/10,7; 6. Geſchw. Dubois(Schweiz) 42,5/10,54; 7. Zzilaſſy⸗Kerteiz (Ungarn) 48/10,43; 8. Baſch⸗Bareza(Ungorn) 51/10.17j 9. Geſchw. Kaluſz(Polen) 62,5/9,985, 10. Palm⸗Dr. Schwob (ugoſlawien) 64/,04. Graham Sharp in Füheung Die letzten Weltmeiſterſchafts⸗Wettbewerbe im Eiskunſt⸗ lauſen wurden om Freitag in Budapeſt mit dem Pflicht⸗ lauf der Männer eingeleitet. Bei 4 Grad Wärme war das Eis auf der Kunſtelsbohn trotzdem in guter Verfaſſung. Elf Bewerber, drei Engländer, drei Deutſche, zwei Un⸗ garn, je ein Däne, Eſtländer und Rumäne, nahmen den Kampf über die ſechs Pflichtübungen auf. Der Europa⸗ meiſter Graham Sharp(Englandſ ſetzte ſich mit gutem Vorſprung vor dem deutſchen Meiſter Horſt Faber an die Spitze. Tomlins(England) belegte den dritten Platz vor dem für Enagland ſtartenden Wiener Alvard und dem Deutſchen Edi Recda. Eiskunſtlanf⸗Weltmeiſterſchaft der Männer(Pilichtloufh: 1. Sharp(England) Platzz. 6, 216,6.; 2. Faber(D. 17/½11,02: 3. Tomlins(.) 17,5/210,46 4. Alvaro(69 19/211,02; 5. Rada(.) 24/207,02; 6. Tertat(.) 21,5/208,34; 7. Loichinger(.) 38/199,76; 8. Eock Clauſen(Dänemärkf 40/196,98; 9. A. Kalay(.) 42/195.69; 10. Binda(Rum.) 551/174,12; 11. Dr. Hirv(Eſtl.) 54/167,08. Ehrung der deutſchen Patrouille Nach dem großartigen Erſolg Fer deutſchen Mannſchaft beim Militär⸗Patrouillenlauf in Zakopane fand am Abend die Preisverteilung ſtott. Generol Luezynſki händigte dem Führer der Reichenhaller Jäger, Oblt. Guum, den von Marſchall Rydz⸗Smigly geſtifteten Ehrenpreis aus und übergab jedem Läuſer eine Erinnerunosplatette. An⸗ ſchließend vereinte ein interner Kameraoſchaftsabend die noch in Zakopane anweſenden deutſchen Teilnehmer. Reichsſochamtsleiter Räther dankte für den vorbildlichen Einſatz, der ſo hervorragende Erfolge gebracht hat. Welt⸗ meiſter Guſtl Berauer verſproch im Namen der Deutſchen Kleine Syort-Nachrichten Die Eishockey⸗Mannſchaften von USA und der Tſchecho⸗ Slowakei trennten ſich am Freitagabend in Prag vor 8000 Zuſchauern 010 unentſchieden. Die ungariſche Amateur-Nationalboxſtaffel ſtellte ſich auf der Rückreiſe von Warſchau in der Freien Stadt Dan⸗ dig vor und trennte ſich in der Meſſehalle von der Dan⸗ ziger Vertretung unentſchieden 010. Ungarns Fußball⸗Nationalmannſchaft trägt vor ihrem Länderſpiel gegen Holland am 26. Februar noch zwei Spiele aus, und zwar am Sonntag, 19. Februar in Lille gegen eine nordfranzöſiſche Auswahl und am Dienstag, 21. Februar, in Lüttich gegen die„Roten Teufel“. Hollands Fußballelf trug in Rotterdam ein Uebungs⸗ ſpiel gegen die drittklaſſige engliſche Berufsſpielerelf Wat⸗ ſord aus und verlor überraſchend mit:4 Toren. Bei der Pauſe lagen die Briten bereits 310 in Führung. Lothringens Fußballelf, die am Sonntag in Saar⸗ brücken gegen die Auswahl des Gaues. Südweſt ſpielt, wurde nochmals geändert. Zehn Spieler des Féé Metz ſind jetzt aufgeboten, und der Torhüter Papas iſt vom FC. Nancy. Der Singener Kark Maier wird bei den Berufshox⸗ kämpfen in Baſel am 21. Februar auf den ſchweizeriſchen Schwergewichtsmeiſter Walter v. Bueren treſſen. Der Wellmeiſter hatte zu kämpfen Deutſche Billardmeiſterſchaft im Zweiball⸗Cadre In Hannover, begann die Deutſche Billardmeiſterſchaft 1999 im Zweiball⸗Cadre 45 Zim. Abſtrich mit den erſten Kämpfen. Am erſten Spleltage oſſenbarte ſich eine ſuſt völlig ausgeglichene Stärke oller Bewerber, ſo daß noch mit Ueberraſchungen zu rechnen iſt. Größte Beachtung fand der Fasnacht-Sonntag und Montag 20- 22 Uhr Fasnacht-Dienstag 16· 18 Uhr ElS-K —Sdel allgemeinem Laufbetrieb Kampf des Weltmeiſters Lütgehetmaun(Fraukfurt am Main) gegen Wagner(Nürnberg) Der Nürnberger zeigte eine ſeine Technik und brochte den Weltmeiſter in die Gefahr, geſchlagen zu werden. Schließlich ſetzte ſich die größere Routine und Sicherheit des Weltmeiſters urch. Auch noch dem zweiten Tag erwies ſich der Frankſurter als beſter Spieler, obwohl auch Rudolph(Eſſen! und Thielens(Gelſenkirchen) noch ohne Verluſtpunkte waren. Lütgehetmann beſiegte diesmal den Aachener Förſter mit 400:152 und Rudolph war über Unshelm mit 400:381 er⸗ folgreich, während Thielens gegen Wagner(Nürnberg). 400:297 ſiegte. Im Kompf der beiden Wiener blieb Dekner über Schwarzer mit 400:192 erſolgreich. Stand nach zwei Tagen: 1. Lütgehetmann(Fronkfurt) 4½23,523 Rudolph (Eſſen) 4/18,18; 3. Thielens(Gelſenkirchen); 4. Del⸗ ner(Wien) 2/155 5. Schwarzer 2/10; 6. Förſter(Aachen) 012,69; 7. Wagner(Nürnberg) 0/12,53; 8. Unshelm(Mag⸗ deburg) 0/10,52. — Lütgethetmann führt weiter Im weiteren Verlauf der Beutſchen Billard⸗Meiſter⸗ ſchaft für Amatenre im Zwelball⸗Cadre mit 45 Ztm. Abſtrich ließ Weltmeiſter Lütgehetmann(Frankfurt a..) den Magdeburger Unshelm gor nicht zur Entwicklung kemmen. Er beſiegte einen Gegner mit dem hohen Punkt⸗ unterſchied von 397, wobei er einen Durchſchnitt von 44, und Höchſtſerien von 157 und 169 erreichte. Im Kompf gegen Dekner erzielte Lütgehetmgun ſogar eine Serie von 186 Bällen. Der Weltmeiſter führt wefterhin mit acht Gewinnpunkten und einem Generoldurchſchnitt von 29,00 vor dem Eſſener Rudolph und Thielens(Gelſenkirchen), Lie gleichfalls noch ohne Niederlage ſind.— Wettere Ergebniſſe: Förſter(Agchen) ſchlägt Wagner(Nürnbere) 4007186; Thielens(Gelſenkirchen) ſchlägt Unshelm(Mogdeburgj 100182; Lütgehetmann(Frankfurt o..) ſchlägt Dekner (Wien) 400:140; Rudolph(Euen) ſchlägt Schwarzer(Wien) 400:144). auch weiterhin bedingungsloſen Einſatz für den Notional⸗ ſozialiſtiſchen Reichsbund für Leibesübungen. Eine Beteiligung deutſcher Skiſportler an den Holmen⸗ kol⸗⸗Wettbewerben vom 4. bis 6. März ſtand ſchon ſeit län⸗ gerer Zeit feſt, die Auswahl ſollte jedoch erſt nach den Ski⸗ Weltmeiſterſchaften in Zakopone erfolgen. Noch vor Ab⸗ ſchluß der Titelkämpfe wird jetzt die ſechsköpfige deutſche Mannſchaft genonnt, die ſich als Träger der deutſchen Farben ſicherlich hervorragend ſchlagen wird. In der Kom⸗ bination ſtarten Weltmeiſter Guſtl Berauer und Günther Meergans, den Langlauf beſtreitet Hans Bach, ſtarten Joſef Bradl, Franz Haſelberger ſowie Paul Häckel. Ausſcheidungsſpringen in Villach Wie reich der deutſche Skiſport an hervorragendem Nach⸗ wuchs iſt, bewies am Freitag das auf der Hubert⸗Klaus⸗ ner⸗Schanze in Villach nach der Cröffnungsfeier durch⸗ geführte Ausſcheidunos'pringen für den Sxrunolauf⸗ Wetſbewerb der Nes⸗Winterkampfſpiele. 107 Männer Ler SA, ½, NScit und NScd, Räd und der Ordensburg Krefeld ſp'elt im Mannheimer Eisſtadion Wie Kreleld telegraphiſch mitteilte, triſſt es zuſam⸗ men mit Düſſeldorf in Mannheim ein, um am Samz⸗ tagabend gegen Krefeld im Neuen Mannheimer Eisſtadion zu ſpielen. Sonthoſen ſowie die 25 Hitlerfungen gingen zweimal über die kleine Schanze und beide Male zeigte der NSock⸗Mann Steinmüller von der Gruppe 7 Elbe⸗Saale mit 47,5 baw. 48 Meter die weiteſten Sprünge. Mit einer Sprungweite von 51 Meter wurde Steinmüller von Wiedemann(RA D⸗ Gan 30) übertroſſen, der allerdings ebenſo wie Eisgruber (SA-Gruppe Hochland) mit 41 Meter und der aus Zako⸗ pane zurückgerehrte Abſahrts⸗Weltmeiſter Heln Lantſchner (SA-Gruppe Alpenland) mit 46,5 Meter als Angehöriger der erſten Leiſtungsklaſſe nicht gewertet wird Der RAD⸗ Sprunglaufſieger von Innsbruck, Wagenbichler(RAD⸗ GGau 33) kam, nachdem er mit 45 Meter bereits in der Spitzengruppe lag, im zweiten Durchgeng zu Fall und ſchied mit Hautabſchürſungen und einer leichten Wirbel⸗ ſäulenprellung aus. Für die Entſcheidung quolifizierten ſich 80 Springer. Bei der HJ, die beſonders gewertet wurde, ſetzte ſich Hardwiger(Kärnten) mit Note 116,5 und Sprüngen von 42 und 45 Meter knaun vor dem Salsburder Hitlerfungen Wieſer an öte Spitze, der bei Sprungweiten von 44 und 45,5 Meter nur die Note 116,4 erhielt. Acht Hitlerjungen mußten ausſcheiden, ſo daß am Sonntag noch 17 im Wettbewerb verbleiben. Am Nachmittag wurde zum erſten Male auch die große Schanze eingeſprungen. Wieder erzielte Steinmüller in tadellvſer Haltung mit 74 Meter die größte Weite. Köhler(6⸗Oberabſchniti Süd ſtürzte bei 76,5 Meter, nachdem er vorher 71 Meter geſtanden hatte. Stadelmann(SA⸗Gruppe Alpenland) zählte mit 72 Meter zu den beſten Springern. Kitzbühel rüſtet Mit den alpinen Wettbewerben, Torlauf und Abfahrt, werden, die Deutſchen und Heeres⸗Slimeiſterſchaften 1999 om 25./26. Februar abgeſchloſſen. Der Tiroler Winterſport⸗ platz Kitzbühel wor ſchon einmal Kampſplatz für die Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften, im Jahre 1925 veranſtoltete der da⸗ malige öſterreichiſch⸗deutſche Skiverband und der dentſche Skiverband gemeinſam die Titelkämpſe, ous denen Kurt Endler(Schreiberhauf als Sieger hervorging. Erwähnens⸗ wert, daß ſeinerzeit unſer Reichsfochamtsleiter Räther be⸗ reits den Sprunglauf leitete. Einige Sorge bereitet in Kitzbühel noch der Schneemangel, doch iſt die Durchführung der Meiſterſchaft anf alle Fälle geſichert. Die Abfahrts⸗ ſtyecke auf der Stretſolm iſt nur Teilnehmern an den Titel⸗ lämpfen zugänglich, um die vorhondene Schneedecke nicht über Gebühr zu bean'pruchen, Die Torlaufſtrecke aus den HKängen bei Hinterbräuleiten hat zur Zeit noch wenig Schnee, ſo daß vielleicht eine Verlegung des Wettbewerhs auf den Hahnenkamm erſorderlich wird. 17 Nationen in Drontheim Für die 6. Interngtionalen Akademiſchen Winter⸗ ſpiele, die am kommenden Sonntog in Drontheim(Nor⸗ wegen) beginnen, liegen 236 Meldungen aus 17 Ländern vor. Der norwegiſche Kronprinz wird am Sonntag in Lillehammer die Winterſpiele eröſſnen. Anſchließend fin⸗ den hier Eishockeyſpiele ſtatt, on denen Ungarn, Polen, die Tſchecho⸗Slowakei, Schweden und Norwegen beteiligt ſind. Am Montag werden in Lillehammer die Abfahrtsren⸗ nen, am Dienstog die 5 mal 6⸗Km.⸗Staſſel unter Teil⸗ nahme von Deutſchkand, Finnland, Schweden, Polen und Norwegen und am Mittwoch der Torlaut durchgeführt. Der zwette Teil der Winterſpiele findet in Trontheim ſtatt, nnd zwar werden hier am Donnerstag und Freitag die Eis⸗ laufwettbewerbe, am Samstog der 17⸗Km.Langlauf und 8 am Sountag das Springen für die Kombination und die Spezialiſten entſchieden. Mit einem Fackelzug werden am Abend des 26. Februar die 6. Akademiſchen Winterſpiele feſtlich ausklingen. 93 —————— KARNEVAI. — mit Georg von Birgelen Europas destem Sisektobs“ und Spyungehempion und Nerbert Naertel Berlin, tröherer deutscher Kunstlauf- Meister . Seite/ Rummer 83 Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. AMſgemeines Frau L. H. 1. Welche Bedeutung hatte die Füh⸗ rerrede am 21. Mai 19352? 2. Waren die Flugzeuge in dem Film„Pour le merite“ alte Kampfſlugzeuge oder neugebaute? 3. Wer war Ernſt Baſſermann, deſſen Denkmal am oberen Luiſenparkweg ſteht?— 4. Wieviel Sitz⸗ und Stehplätze hat das National⸗ Theater? Wann war Aenne Geier Theatermitglied und wer waren ihre Vorgängerinnen und Nachfolge⸗ kiunen?— 5. Wie oder wo kann ich meine durch die KMN Jahre dunkel gewordene Meſſingflurgarderobe auf⸗ W friſchen laſſen?“—— Am 21. Mai 1935 richtete der Führer einen Friedensappell an die Welt, wobei er 13 Punkte des deutſchen Friedenswillens bekanntgab. — Es handelt ſich um nachgebaute Maſchinen.— Ernſt Baſſermann war Rechtsanwalt in Mannheim und Reichstagsabgeordneter. Er wurde am 26. Juli 1854 in Wolfach geboren und ſtarb am 24. Juli 1917 in Baden⸗Baden. Seit 1904 war er Parteiführer der Nationalliberalen.— Das Mannheimer National⸗ theater hat ungefähr 1165 Sitz⸗ und 155 Stehplätze. M Wegen Aenne Geier ſetzen Sie ſich am beſten mit dem Sekretariat des Nationaltheaters perſönlich in 960 Verbindung.— Kaufen Sie ſich in einem Fachgeſchäft ein Putzmittel und behandeln Sie die Meſſingteile damit nach der Vorſchrift. Patent.„Wie hoch iſt die Anmeldegebühr für ein M Patent? Was iſt der Unterſchied zwiſchen Gebrauchs⸗ M muſterſchutz und Patent?“—— Die Anmeldegebühr für ein Patent koſtet 25 Mk. Nach dem Schutz beträgt die Gebühr für das erſte bis einſchl. vierte Jahr 635 30 Mk., im fünften Jahr 50 Mk., dann 75, 100, 150, 200, 300 uſw. und im 18. Jahr 1200 Mk. Bei Ge⸗ 45 brauchsmuſterſchutz dauert die Schutzzeit drei Jahre 45 nur durch gerichtliche Klage. Anmeldegebühr 15 Mk. Verlängerungsgebühr 60 Mk. Der Unterſchied zwi⸗ ſchen Gebrauchsmuſter und Patent iſt der, daß das Gebrauchsmuſter ſofort nach Anmeldung gewährt wird, während eine Patenterteilung erſt nach ein⸗ gehender Prüfung durch das Patentamt erfolgt. Beim Muſterſchutz muß der Antragſteller ſelbſt prü⸗ ſen was ſchon auf dem Markt iſt. Bei der Patent⸗ anmeldung ſind Zeichnungen und Beſchreibungen mit einzuſenden. Bei Gebrauchsmuſter kann ein Modell mit vorgelegt werden. R. H.„Wer iſt berechtigt, ſich Diplom⸗Ingenieur 1 18 zu nennen?“ Diplomingenieur darf ſich nur nennen, wer an einer Hochſchule nach abgeſchloſſenem Stu⸗ dium ſeine Ingenieur⸗Prüfung beſtanden und ein Diplom erhalten hat. Nach§ 360 des Reichsſtraf⸗ 905 2 85 5 90 geſetzbuches iſt es verboten, ſich nicht zuſtehende Titel 619 zuzulegen. Eine Uebertretung in dieſer Richtung wird mit Geld⸗ oder Haftſtrafe geahndet. 8— 16 9 A. B.„Werden bei der Lufthanſa Flugzeugführer 0 ausgebildet? Was iſt Vorausſetzung und wie iſt die Bedingung zur Ausbildung, wie lange dauert die⸗ ſelbe? Wie lautet die Anſchrift? Iſt auf dem Flug⸗ platz Mhm.⸗Neuoſtheim eine Werft mit dabei, und wie lautet die Anſchrift derſelben?—— Die Aus⸗ bildung erfolgt auf Fliegerſchulen. Ueber den Bil⸗ dungsgang uſw. gibt Ihnen auch die Lufthanſa Aus⸗ kunft. Werft. Frau E. B. Setzen Sie ſich mit der Berufsbera⸗ 18 tungsſtelle des Arbeitsamtes in Verbindung. K. Seh.„Seit wann iſt die Tätigkeit der deut⸗ ſchen Reichstagsabgeordneten ehrenamtlich? Weviel Diäten oder Aufwandsentſchädigung erhielten die Abgeordneten vorher? Was verſteht man unter 16 Werlhof'ſcher Krankheit?“—— Die Tätigkeit iſt ſeit eeinigen Jahren ehrenamtlich. Früher erhielten die Abgeordneten rund 600 Mark Diäten im Monat. Bei der Werlhoſ'ſchen Krankheit kommt es zu ausge⸗ dehnten Haut⸗ und Schleimhautblutungen, außerdem N Blutungen in die Gelenke, in die Rippenfellhöhlen, 3 Naſen⸗, Magen⸗, Darm⸗ und Nierenblutungen. Hän⸗ ſig beſteht Milzſchwellung und unregelmäßiges Fieber. H. H. Hierüber kann Ihnen die Roſengartenver⸗ waltung genau Auskunft geben. A. C.„Darf ein ſtädtiſcher Beamter nach ſeiner Geſchäftszeit Gelegenheitsarbeiten ausführen?“—— Im allgemeinen nicht. Es kann aber ſein, daß er aus irgendeinem Grunde die Genehmigung ſeiner vorgeſetzten Dienſtſtelle dazu hat. 4711. Ich bin in einem kleinen Betrieb tätig. Hat der Arbeitgeber ein Recht darauf, Privat⸗ geſpräche abzunehmen, ohne ſie an die Angeſtellten weiterzuleiten? Ich möchte dabei vorausſchicken, daß Privatgeſpräche in unſerer Firma nicht gewohn⸗ 0 heitsmäßig geführt werden. Außerdem iſt feder einzelne darauf bedacht, dieſelben ſo kurz wie möglich 0 gu halten, was doch dem Geſchäft gewiß nicht von Schaden ſein kann.“—— Privatgeſpräche allgemei⸗ ner Art kann der Geſchäftsinhaber ablehnen, er braucht darüber dem Angeſtellten keine Mitteilung 3 zu machen. Privatgeſpräche ſollen im Geſchäft über⸗ haupt nicht geſührt werden. 5 L. R. IIſt der verheixatete Sohn, der 3 Kinder mit Frau und ein Einkommen von 42 Mk. wöchent⸗ lich hat, der Mutter unterhaltspflichtig? Wir kom⸗ men mit dieſem Verdienſt ſelber kaum aus.“ Die Pfändungsgrenze iſt 35 Mk. Bei Ihnen ſind zwei Drittel des darüber hinausgehenden Betrags weiter pfändungsfrei, ſo daß nur ein kleiner Betrag für den Unterhalt der Mutter pfändbar wäre. Wenn die Unterſtützung— auch wenn es nicht viel ſein kann— ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein. M. S.„Gibt es hier in Mannheim einen Mund⸗ 13 barmonikaklub und wo muß man ſich anmelden? 40 Wie ſind die Bedingungen?(Kann ſchon ſpielen).“ —— Iim Mannheimer Einwohnerbuch finden Sie die Anſchriften ſolcher Vereine. E. F. IIch möchte an Oſtern mit dem Wagen nach Plauen i. Vogtl. fahren. Welche nächſte Strecke auf guten Straßen empfehlen Sie mir? Wieviel und bei Verlängerung weitere drei Jahre, Löſchung⸗ Mieter die Auf dem Mannheimer Flugplatz iſt keine die Mutter in bedrängten Verhältniſſen lebt, ſollte Neue Nannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Kilometer ſind zurückzulegen?“—— Sie fahren am beſten von Mannheim nach Heidelberg, weiter nach Heilbronn, Nürnberg, dann über Bayreuth nach Plauen. Auf dieſer Strecke können Sie einen großen Teil die Autobahn benutzen. Es ſind rund 420 Klm. H. L.„Woher kommen die Namen Jutta, Axel und Rainer?“—— Axel iſt ein däniſcher Vorname. Jutta iſt die Kurzform von Judith. Rainer iſt die Kurzform von Reinhard. Der Name kommt vom Althochdeutſchen und bedeutet regin⸗hart und harti⸗ ſtark. Der Name Judith kommt heute nicht mehr in Frage. Nieter und 1Wonhmmumng Ch. A.„Ich habe meine Wohnung über 25 Jahre inne. Vor 2 Jahren gab ich dem Hausverwalter einen im Vertrag verzeichneten Zimmerofen, weil veraltet zurück, und beſchaffte mir einen neuen. Nun will ich vom Hausverwalter nichts als die ſchriftliche Beſtätigung, oder die Mietvertragsberichtigung, welches er mir bis jetzt verweigerte, trotz vielfacher Aufforderung. Er erklärte mir, er habe es zur Kenntnis genommen. Kann ich durch Urteil, um ſpä⸗ teren Zwiſtigkeiten vorzubeugen, den Hausbeſitzer zwingen, daß der Mietsvertrag berichtigt wird? Im zum Hauſe gehörigen Hofe ſtehen zwei überflüſſige Gerümpelhütten, deren Böden und andere Teile vollſtändig faul ſind und die Herberge für unzählige Schnaken uſw. bildet. Kann man ſich da an eine Be⸗ hörde, und an welche wenden, um vor Eintritt der wärmeren Jahreszeit und der damit verbundenen Brutzeit Abhilfe zu ſchaffen?“—— Wenn Sie nicht durch Kündigung den Abſchluß eines neuen, die ge⸗ gebene Rechts⸗ und Sachlage berückſichtigenden Mietvertrags zu erreichen ſuchen wollen, müſſen Sie Klage auf Feſtſtellung des Eigentums an dem in Rede ſtehenden Ofen erheben. Man ſollte aber doch meinen, daß der hier vorliegende Fall ohne Klage gütlich geregelt werden kann. In dieſem Sinne vor Klageerhebung nochmals an den Vermieter her⸗ anzutreten, würden wir empfehlen. Das Polizeiprä⸗ ſidium wird Abhilfe ſchaffen können. Nr. 115.„Dem Mieter iſt ſeit einem Jahr be⸗ kannt, daß er ſich nach einer anderen Wohnung um⸗ ſchauen ſoll. Die Wohnung beſteht aus einem Zim⸗ mer und Küche. Vom geſundheitlichen Standpunkt aus iſt das doch nicht zuläſſig, daß in einem Zimmer fünf Köpfe, dͤrei Kinder und Eltern leben. Möchte nun meine Mutter zu mir nehmen, da ſie alt und alleinſtehend iſt. Was iſt in dieſem Fall zu unter⸗ nehmen?“—— Wenn kein Grund vorliegt, kann dem Mieter nicht gekündigt werden. Ideal iſt es aber ſicher nicht, daß die Familie eine ſo kleine Woh⸗ nung hat, aber wahrſcheinlich reicht das Einkommen nicht für eine größere Wohnung. Vielleicht verſuchen Sie eine gütliche Einigung zu erzielen. P. B.„Bin ich verpflichtet eine Entſchädigung in einer Wohnung zu zahlen, in welcher der vorige Mieter vor einigen Jahren das elektr. Licht legen und einige Arbeiten zur Verſchönerung auf ſeine Koſten ausführen ließ?“—— Wann der frühere Leitung, ohne Entſchädigung von dem Hauseigentümer zu verlangen, in der Wohnung lie⸗ gen ließ, kann er von Ihnen keine Entſchädigung verlangen. Ebenſowenig kann er eine Entſchädigung für die Verſchönerung der Wohnung verlangen. Jnaristische Sragen O. R.„Wie wird das eheliche Güterrecht und das Erbrecht der Ehegatten nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch gehandhabt?“—— Das geſetzliche ehe⸗ liche Güterrecht(Güterrecht ohne Ehevertrag). Wird ein Ehevertrag nicht geſchloſſen, ſo greift das geſetz⸗ liche Güterrecht des ſeit 1. Januar 1900 geltenden Bürgerlichen Geſetzbuchs Platz. Danach behält jeder Ehegatte das Eigentum an dem Vermögen, das ihm bei der Eheſchließung gehört, oder das er während der Ehe durch Erbſchaft, Vermögensübergabe, Schen⸗ kung oder ſonſtwie erwirbt. Dagegen ſteht dem Manne an dem Vermögen der Frau die Verwal⸗ tung und Nutznießung zu. Ausgeſchloſſen davon iſt das Vorbehaltsgut der Frau. Zum Vorbehaltsgut gehört unter anderem alles, was die Frau durch ſelbſtändige Arbeit, z. B. als Fabrikarbeiterin, Wä⸗ ſcherin, Taglöhnerin uſw. erwirbt. An dem Vermö⸗ gen, welches der Mann während der Ehe durch ſeine berufliche Tätigkeit erwirbt, erlangt die Frau keinen Anteil, auch dann nicht, wenn ſie im Geſchäft oder der Landwirtſchaft uſw. des Mannes mit tätig iſt. Die Erträgniſſe des beiderſeitigen Vermögens und die Arbeitserträgniſſe(mit Ausnahme des Vorbe⸗ haltsguts) gehören alſo dem Mann; an der Errun⸗ genſchaft hat die Frau keinen Anteil. Das geſetzliche eheliche Güterrecht entſpricht demnach insbeſondere für diejenigen Stände, bei welchen eine Mitarbeit der Frau in der Haushaltung und dem Geſchäfte des Mannes üblich iſt, z. B. für Landwirte, Handwerker uſw. zumeiſt nicht der Rechtsanſchauung und den⸗ Bedürfniſſe der Eheleute.— Das vertragsmäßige eheliche Güterrecht(Güterrecht mit Ehevertrag). Die Brautlente können ihr eheliches Güterrecht durch einen Ehevertrag regeln. Auch nach der Eheſchlie⸗ ßung kann ein Ehevertrag jederzeit geſchloſſen oder geändert werden; die Gebühren ſind aber dann höher. Der Ehevertrag iſt nur dann gültig, wenn er von einem Notar errichtet wird. Durch Ehevertrag kann insbeſondere vereinbart werden: allgemeine Gütergemeinſchaft, Errungenſchaftsgemeinſchaft, Gü⸗ tertrennung, Fahrnisgemeinſchaft. In Baden wird ſehr häuſig die Errungenſchaftsgemeinſchaft verein⸗ bart. Sie unterſcheidet ſich vom geſetzlichen Güter⸗ recht hauptſächlich dadurch, daß das, was die Ehe⸗ leute durch Arbeit und Sparſamkeit erringen, alſo die Errungenſchaft, beiden Ehegatten gehört und deshalb bei der Auflöſung der Ehe zwiſchen den Ehegatten geteilt wird. Belehrung im einzelnen wird von den Notaren erteilt. An Orten, an welchen kein Notar ſeinen Sitz hat, kann der Ehevertrag an einem Grundbuchtag abgeſchloſſen werden, ſo daß den Brautleuten oder Eheleuten der Gang nach dem No⸗ tariatsſitz erſpart bleibt.— Das Erbrecht der über⸗ lebenden Ehegatten kann durch Teſtament oder öurch Erbwertrag beſtimmt werden. Iſt dies nicht geſche⸗ vorzubringen. erfolgt die Feſtſtellung der Entſchädigung, vorbe⸗ Briefkasten der XAM2 hen, dann tritt das geſetzliche Erbrecht ein. Danach erhält der überlebende Ehegatte, wenn der verſtor⸗ bene Ehegatte noch Kinder oder Enkel oder ſonſtige Abkömmlinge hinterlaſſen hat, ein Viertel des Nach⸗ laſſes. Sind keine Abkömmlinge, ſondern nur El⸗ tern, Geſchwiſter, Geſchwiſterkinder oder Großeltern des verſtorbenen Ehegatten vorhanden, ſo erhält der überlebende Ehegatte die Hälfte des Naachlaſſes⸗ Sind nur noch entferntere Verwandte vorhanden, ſo erhält der überlebende Ehegatte den ganzen Nach⸗ laß. Iſt der überlebende Ehegatte neben Eltern, Geſchwiſtern, Geſchwiſterkindern oder Großeltern des verſtorbenen Gatten geſetzlicher Erbe, ſo gebüh⸗ ren ihm außer dem Erbteil die zum ehelichen Haus⸗ halt gehörenden Gegenſtände, ſoweit ſie nicht Zube⸗ hör eines Grundſtücks ſind, und die Hochzeitsge⸗ ſchenke als Voraus. K. Das Eigentum und ſonſtige Rechte an Grund⸗ ſtücken können im Wege der Enteignung nur für ein beſtimmtes, dem öffentlichen Nutzen dienenden Un⸗ ternehmen und nach vorgängiger Entſchädigung ent⸗ zogen oder beſchränkt werden. Ueber die Verbind⸗ lichkeit zur Abtretung oder zur Duldung der Be⸗ ſchränkung entſcheidet das Staatsminiſterium. Wenn die Stadt das Grundſtück enteignen will, ſo muß ſie erſt einen diesbezüglichen Antrag an das zuſtändige Bezirksamt richten. Der Grundſtückseigentümerin iſt die Möglichkeit geboten, in dieſem Verfahren ihre Rechte geltend zu machen und ihre Einwendungen Wird die Enteignung angeordnet, haltlich des Rechtsweges, durch den Landeskommiſſär unter Mitwirkung mehrerer ſachkundiger Beiſitzer. E. D.„Muß meine 18 Jahre alte Tochter das Kochbuch annehmen, das ſie beſtellt hat? Sie war 5 Wochen in Stellung, durch ein Unglücksfall iſt ſie krank geworden und iſt zu Hauſe bei den Eltern, von denen ſie unterſtützt wird. Die Firma droht mit dem Gericht.“—— Nach§ 107 BGBpbedarf der Minderjährige zu einer Willenerklärung, durch die er nicht lediglich einen rechtlichen Vorteil erlangt, der Einwilligung ſeines geſetzlichen Vertreters. Im Hinblick auf dieſe Beſtimmung kann die Lieferfirma weder von Ihnen, noch von Ihrer Tochter Abnahme und Zahlung verlangen, da Sie der Anſchaffung des Kochbuchs nicht zugeſtimmt haben. R. H.„Mir ſchuldet ein früherer Kunde ſeit faſt zwei Jahren 500 Mark. Verfällt dieſer Betrag nach zwei Jahren ohne gerichtliche Klage oder nicht?“— — Ihre Forderung verjährt in zwei Jahren, es ſei denn, daß die Leiſtung für den Gewerbebetrieb des Schuldners erfolgte. Wenn Sie alſo nicht bis Ende dieſes Jahres im Beſitz einer Schuldanerkenntnis ſeitens des Schuldners ſind, oder nicht einen Schuld⸗ titel über Ihre Forderung erwirkt haben, verjährt Ihre Forderung. chen, wenn der Schuloner ſchriftlich die Schuld aner⸗ kennt oder eine Teilzahlung auf die Schuld leiſtet. Eine Mahnung unterbricht die Verjährung nicht. Der Schuldner kann die Einrede der Verjährung geltend machen, wenn Sie nicht dafür ſorgen, daß bis zum Ende dieſes Jahres die Verjährung unterbro⸗ chen oder gehemmt wird. Dr. Sch.„Drei Großelternteile meiner Kinder ſind ariſch; ein Teil nicht. Der§ 5 der Erſten Ver⸗ ordnung vom 14. 11. 1935 zum Reichsbürgergeſetz (Reichsgeſetzblatt 1. Seite 1333) beſtimmt bekannt⸗ lſich, daß Jude iſt, wer von mindeſtens 3 der Raſſe nach volljüdiſchen Großeltern abſtammt.(§ Abſ.). „Rigoletto“ im Nationaltheater Eine, ſieghafte Neueinſtudierung unter Cremer Von den Werken der mittleren Schaffensperiode Verdis übt der„Rigoletto“ als wahrhaft mei⸗ ſterlicher Wurf auch heute noch ungemindert ſeine zündende Wirkung.„Rigoletto“ iſt keine Amüſier⸗ oper, ſondern es ſteckt in dem Spiel ein tiefer Sinn. Etwas von jener geſpannten Atmoſphäre, wie ſie großen revolutionären Bewegungen voranzugehen pflegt, ein unheilſchwangerer Hauch liegt über dem Ganzen und durchzieht die Einzelſzene. Zwar be⸗ ſchränkt ſich ſchnellfertige Librettiſtenarbeit im Text⸗ buch(dem üherdies einſt die Zenſur erheblich mit⸗ geſpielt hat) auf Andeutungen, aber Verdi ſorgt da⸗ für, daß der ernſte Grunocharakter des Werkes nicht verkannt wird. Die finſter drohende Fauſt, die ſich im Vorſpiel aus der Tiefe emporreckt, iſt ja nicht zu überſehen, und das Gefühl, Zeuge tragiſcher Be⸗ gebniſſe zu werden, läßt nach dieſer knappen und vielſagenden muſikaliſchen Vorbereitung den Hörer auch dann nicht los, wenn ſich längſt der Vorhang über dem galanten Mummenſchanz beim Herzog ge⸗ hoben hat. Und wie ſehr läßt doch das großartige wutknirſchende dritte Finale mit aller Deutlichkeit er⸗ kennen, daß hier ein Kampf ausgetragen wird, bei dem es nicht nur äußerlich um Leben und Tod geht, ſondern es ſich um große innere und ewige Konflikte handelt. Dieſem dramatiſchen Charakter der Rigoletto⸗ Muſik mit lebhaftem Empfinden nachzuſpüren, ließ ſich Kapellmeiſter Dr. Cremer mit ſchönem Ge⸗ lingen angelegen ſein. Das elementare und raſſige, aus herbem Geiſt geborene Melos und ſeine ſprung⸗ haft wechſelnden fiebrigen Kurven wurden ebenſo wie die Inſeln einer blühenden kantablen Lyrik plaſtiſch und eindringlich gedeutet. Auch auf der Bühne war unter der Gaſtregie von Erich Kronen, deſſen Spielanordnungen von lebendigem Theaterſinn zeugten(obwohl der„Rigo⸗ letto“ ſchließlich kein erſchöpfender Prüfſtein für die Fähigkeiten eines Opernregiſſeurs iſt), in neuen Bildern von Kalbfuß das Beſtreben ſpürbar, dem Geiſt des Schickſalmäßigen und Unheimlichen optiſch gerecht zu werden. Das erſte und dritte Bild löſten das Raumproblem der Herzog⸗Säle neu und geſchickt, das zweite, die zwiſchen zerfallenen Steinmauern eingeklemmte Behauſung Rigolettos und Gildas zeigend, wirkte durch die Zeriſſenheit der Konturen und die reichlich willkürliche Zerſtücktheit des Auf⸗ baus, zu der ſich überdies eine problematiſche Wir⸗ kung des Lichtes hinzugeſellte, wenig günſtig. Das Syndikus genau Beſcheid wiſſe. Ich habe deshalb Die Verjährung wird unterbro⸗ Samstag, 18. Febr.) Sonntag, 10. Febr. 1000 Nun ſoll der§ 14g der Badiſchen Schulgeldordnung eine Geſchwiſterermäßigung für Miſchlinge nicht vorſehen. Es iſt mir dies unbegreiflich, nachdem auch die Finanzämter die Steuerermäßigungen nur für Juden in Gemäßheit des§ 5 der Erſten Verordnung vom 14. 11. 35 ausſchließen. Hinzu kommt noch, daß in meinem Falle die Kinder nur zu 55 v. H. nicht⸗ ariſch ſind. Sind für die Schulgeldermäßigung bei mehreren Kindern nicht die gleichen Beſtimmungen maßgebend und wie lautet§ 144 der Badiſchen Schulgeldordnung?“—— Die Schulgeldordnung vom 8. 6. 36 iſt zwar formell noch nicht aufgehoben, wird aber auch nicht mehr der Erhebung des Schul⸗ geldes zugrundegelegt. Die Erhebung des Schul⸗ geldes erfolgt z. Z. nach den Weiſungen des Mini⸗ ſters des Kultus und Unterrichts. Die in 8 14 der Schulgeldverordnung vorgeſehene Schulgeldermäßi⸗ gung für Geſchwiſter gilt nicht für Miſchlinge. ——* ———— H. S. 1939.„An meinem Hausgrundſtück muß der Gartenzaun erneuert werden, weshalb ich bei Ihnen anfragen möchte, wer nach den geſetzlichen Beſtimmungen zur Tragung der Koſten für die ein⸗ zelnen Grenzſeiten verpflichtet iſt. Mein rechter Grundſtücksnachbar(vom Grundſtück aus nach der Straße zu geſehen), lehnt eine Beteiligung an den Koſten für ſeine Seite mit der Begründung ab, doß immer der linke Eigentümer verpflichtet ſei, den rechten Zaun inſtand zu halten, worüber er als den Zaun an der rechten Seite meines Grundſtückes auf meine Koſten reparieren laſſen. Nun behauptet aber mein linker Nachbar, der nach den vorigen An⸗ gaben zur Unterhaltung meines linken Zaunes ver“ pflichtet wäre, daß wir die Koſten für die Erneuerung dieſes Zaunes gemeinſam tragen müßten, weil es ſich bei unſerem Haus um ein Doppelhaus(Zwil⸗ lingsbau) handelt. Des lieben Friedens wegen habe ich mich bereit erklärt, die Hälfte der Koſten(die für mich allein 36 Mark für die Seite beträgt), auſ mich zu nehmen. Wie iſt die Rechtslage in dieſen Fragen, da ich mich noch mit zwei weiteren Nachbarn, deren Rückſeite ihrer Gärten an die Rückſeite meines Gartens und an den hinteren Teil meiner rechten Grundſtücksſeite angrenzen, auseinanderſetzen muß?“ —— Steht der Gartenzaun auf der Grenze, ſo werden die beiden Angrenzer den Zaun in Ordnung zu halten haben. Steht der Zaun auf dem alleinigen Eigentum eines der beiden Angrenzer, ſo wird dieſer Grundſtückseigentümer den Zaun inſtand zu halten haben. Eine Beſtimmung, daß immer der linke Grundſtückseigentümer herrichtungspflichtig iſt, gibt es nicht. — —————————————————— Haupeſchelfelelter und derantwortlich für Politik: Or. Alois Wiabauer⸗ (in Urlaub) i. V. Carl Onno Eiſenbarxt.— Stellvertreter des Hauptſchriftlelters and verantwortlich kür Tbeater, Wiſſenſchaft und linterbaltung: Cart Onno Ellen boet, Haßx, delsteil: Br. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hamme 9„ — Sport: Willo Mäller.— Südweſtdeulſche Umſchau, Geriche und Bilderdtenſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannbeini Schriftieikung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für urwperlangte Beiträge keine Gewäbr.— Kückſendung out bel Rückvorto. Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannbelmer Zeltuns Dr. Frie Bode& Co., Mannbeim, R 1,—6,. Verantwortlich lür Ameigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Manubeim. gun Zeit Preisliſte Nr. 9 güleig⸗ Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und Mittag erſcheinen glelch⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B. ſüber 11 0⁰⁰ Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jannar iber 21500 vierte Bild jedoch, die in die freie nächtliche Land⸗ ſchaft des Südens zwiſchen hohe Säulentrümmern hineingebaute Spelunke Sparafuciles war von einer den düſteren Vorgängen ſtark entgegenkommenden unmittelbaren Eindruckskraft. Unter den Sängern, die durchweg mit ſchöner Hingabe ſich an das Werk verſchwendeten, ging lei⸗ der der Grippe⸗Dämon„hörbar“ um. Er hatte mehr oder minder faſt alle Soliſten erfaßt, und ſo blieben, allem anerkennenswerten Bemühen zum Trotz, hier und da Erdenreſte. Hans Schweska war unter Aufbietung ſeines erheblichen ſtimmlichen und dar⸗ ſtelleriſchen Bermögens ein achtunggebietender Rigo⸗ letto. Freilich hatte es den Anſchein, daß der Sän⸗ ger, dem wir manche ſchöne Leiſtung verdanken, in die Interpretationsgeheimniſſe ſpeziell des Ver⸗ diſtils, dem ungeachtet ſeines erregten Brio⸗Charak⸗ ters nur aus letzten Erkenntniſſen einer von innen geſtaltenden Vortragskultur beizukommen iſt, noch nicht völlig eingedrungen war. 0 Durch ſehr ſchöne und geſchmeidige, mit eminenter⸗ Muſikalität eingeſetzte Soprantöne und gepflegten Ziergeſang errang ſich Erika Schmidt als auch ſchauſpieleriſch charaktervolle Gilda unverhohlene Zuſtimmung des dichtbeſetzten Hauſes. Als ihr der Grippe⸗Bazillus dennoch einen unvorhergeſehenen Streich ſpielte, ſetzte das Publikum dem eine faſt de⸗ monſtrative Kundgebung für die Künſtlerin entge⸗ gen. Franz Koblitz ſang und ſpielte den Heröog mit Charme und Feuer. Aber auch ihn hatte es ge⸗ packt, und wenn er dennoch ſang und ſogar in ſeinen Hauptſtücken mit glücklichem Wagemut beſtand, ſo ſoll ihm das gedankt ſein. Prächtig der Sparafueile Hölzlins, der im Verein mit Schweska zur ſehr einfühlſamen Orcheſterbegleitung jene geniale Szene des Meuchelmord⸗Angebots an Rigoletto zu einem erleſenen Kabinettſtück machte. Irene Ziegler? raſſige Maddelena, Nora Landerichs Giovanna, Trieloſfs kraftvoller Monterone, Könkers Ceprano, ferner Peter Schäfer und Bartling als Hofkavaliere Marullo und Borſa, ſtanden wie immer an ihrem Platz. In der kleinen Partie der Gräfin Ceprano fiel die ſauber gebildete und mit muſikaliſchem Feingefühl behandelte Stimme El⸗ ſriede Bergers angenehm auf. Den Chören, die Karl Klauß betreute, und die große Wach⸗ ſamkeit der Sänger verlangen, ſei nach Verdienſt ein Lob geſagt. Carl Ouno Eiſenbart. * Ji Zule ſudſen Des ist's worauf es beim iöbelkeuf anrommt. Bei uns tinden Sie Quslitäts- diobel von einfschster bis reichster Ausführunę Möbel-Spezialhaus Fichert& Merkle 11. 12 Buf 217 60 Kinderwagen- Kinerdetten usn. billiest in groBer Auswoll S E M. Meianer Tubr un.16 Der Wunsch au gefallon idiie netoriſche Eigenscheſt de- Frau. Was liegt de nöher, als deh sle eine nstüriſche K̊Srper- und Formenpfſege zur Enffal- nung unci Erhoftung ihrer Schön- heif treibt.— faſfröfige Hilſe leisten dabei die Thelysie-Nio- delle. Die sinnreiche Anorduung ihrer Sfütz- und Formkröffe Sichert dem frauenköérper auch in schwierigen Föllen Wohlbe⸗ finden, ohne zu beengen. Aui- klsrencde, Biſderreſche brück- schriften erheſten Sie cosfenos. Ln Alleinverkauf Mannueim, 0 2, 2 11 (a. Paradepiatz) Ferneprecher 26237 Heidelberg auptstraße 61. 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Angeſtellter Walter Daubmann— Luiſe Mehls Kfm. Emil Bihlmaier— Ingeborg Rütgers geb. Salding Techn. Zeichner Ludwig Baumann— Klara Hugin Unteroffizier Waldemar Jordan— Emma Wilhelm Reichsangeſtellter Kuno Winter— Hildegard Nohke Heizungstechniker Georg Roſenkranz— Ilſe Kleinſchroth Elektromonteur Ludwig Hellinger— Liſelotte Schüßler Mechaniker Rudolf Koppenhöfer— Erika Leihbecker Dreher Guſtav Ernſt— Maria Seilheimer Hilfsarbeiter Leonhard Eger— Margarete Schittenhelm Spengler u. Inſtall. Karl Boſſert— Wilhelmine Menges Kaufmann Erwin Müller— Hildegard Biſchoff Metzger Geora Roth— Erika Rudolph Ingenieur Joſeph Storz— Eliſabeth Fritz Kraftwagenführer Friedrich Stein— Herta Hilkert Arbeiter Karl Röhring— Lina Koffler Kraftwagenſührer Joſeph Müller— Roſa Baumann Schloſſer Karl Benhard— Hilda Reeber Kraftwagenführer Albert Ruoff— Elſa Henninger Maſchinenſchloſſer Adam Gabel— Emma Maner Maurer Erwin Geſchwill— Hildegard Margaſſer Glektromechaniker Wilhelm Albert— Emilte Bernhard Kraftwagenführer Otto Hertner— Hedwig Mohr Vertreter Heinrich Bickel— Emma Herrmann Kaufmann Alfred Götz— Elfriede Peter Geborene: Februar 1939 Betriebsingenteur Emil Korn e. S. Hans⸗Jürgen Pol.⸗Hauptwachtm. Robert Bleſch e. T. Helga Marieluiſe Hauptlehrer Loͤw. Theod. Wittinger e. S. Hans Joſ. Vitus Kraftwagenführer Heinrich Straßner e. T. Chriſta Liſette Techn. Angeſtellter Georg Schaab e. S. Georg Ludwig und e. T. Urſula Katharina Kraftwagenf. Otto Peter Hanſen e. T. Renate Franziska Prediger Georg Julius Würfel e. S Rudolf Arbeiter Franz Jakob Scheller e. T. Gerlinde Eliſabeth Schloſſer Friebrich Wilhelm Keil e. T. Eleonore Doris Flugzeugmonteur Albrecht Karl Joh. Borger e. S. Klaus Ehriſtian Verw.⸗Angeſtellter Peter Klee e. T. Rita Eliſabeth Landwirt Adam Hermann Bach e. T. Eliſabeth Brigitte Eiſendreher Karl Peter Striehl e. S. Peter Dreher Guſtay Wilhelm Frietſch e. S. Hermann Gerhard Flugzeugſchloſſer Guſtav Mohr e. S. Eberhard Arbeiter Felix Häberle e. T. Chriſta Anna Maria Fräſer Emil Failmezger e. S. Karlheinz Elektromonteur Karl Sommer e. T. Gertraud Hannelore Kindetwagen Klappwagen Kinderbetten Wickelkommoden Kinderstühle H. Reichardt F 2. 2 111 2 Kochschule des Frauenvereins vom Deutschen foten Kreuz Zwelgverein Mannheim, l. 3, 1 Grungliches Briernen der bürgerlichen u. ſeinen sowie der vegetertschen Hüche und des Backens in swetmonatl. Hursen. Unterrichtsseit von 8¼ 1 Uhr Hreie des Hurses Rid. 65.—. Sprechstunden täglich sur Anmeldung don1 13 Ude. Auswäritge Gchüle⸗ rianen können als bensionäre im tausé wohnen rur verutstunge Adend- Murse 35.— Hu. Seine Ruh' ist hin, sela Schlat gestört durch deo ewicgen Nrech im biaus. Warum denutzt er sber soch nicnt OROERNX- Oerguschsch 7 Plasisch formbere Ku- geln zum Ad den des Gehöroanges, S htel mit 6 PBar RM 180 in Apotheken, Orogerien und oeschsfion. Nen Negwer, Apotheker. Potsdar Haushaltartikel- Oefen. Herde Eisenwaren · Werkzeuge Küchepweegen, Protkasten Fleischheckfleschinen Köffeemũhlen, Brotschneid- Naschinen, Taschenmesser Kohlenkasten 12 Maſchinenformer Hans Münd e. T. Marianne Friedel Adol Pfeiffer Labor.⸗Gehilfe Hch. Großmann e. S. Manfred Leonhard Hilfsarbeiter Ludwig Haſemann e. T. Eleonore Thea Verw.⸗Aſſ. Walter Meder e. S. Dietrich Gunter Philipp K 1, 4(Steite Sttebe) Arbeiter Friedrich Stein e. S. Fritz Karl Pförtner Hermann Schneider e. S. Robert Ingenieur Ludwig Paul Dutzi e T. Ute Hilde Spengler Hans Werle e. T. Helaa Anna Arbeiter Wenzl Habenberger e. S. Walter Paul Metzger Hugo Stanger e. S. Rolf Dieter Eiſenbieger Rudolf Maſchin e. S. Werner Kurt Elektroſchweißer Hermann Hilbert e. S. Klaus Eduard Arbeiter Geora Frohn e. T. Ellen Maria Kraftwagenführer Willi Breiſch e. T. Erika Gewindeſchleifer Ernſt K. Reinhold e. S. Jürgen Ernſt Hilfsheizer Bertold Jungkind e. T. Rita Flugzeugſpenaler Richard Wamſer e. T. Gerda 0 Kraftwagenführer Otto Mehls e. T. Irmtraud Elſe Schweißer Joſeph Ferdinand Härle e. T. Marianne Oberwachtmetſter Wilhelm e. T. Ingrid Elftiede Bauingenieur Joſeph Bernhard Heinrich Maubach e. T. Heidi Gerda Johanna Lithograph Karl Hoffſchult e. S. Alfred Otto Oberzahlmeiſter Juſtus Julius Adolf Steinmetz e. T. Roſe⸗ marie Friederike Käthe Gipſermeiſter Eugen Adam Heckmann e. T. Maria Chriſta Maurermeiſter Michael Faltermann e. T. Inge Anna Arbeiter Philinn Hinfeld e. S. Wanfred Pßilino Werkmeiſter Joh. Irdr. Paul Scholl e. T. Urſula Juliana Magdalena Wetkger Kriedrich Kakob Schäter e. T. Maria Margareta Händler Hermann Eugen Gulde e. S. Herbert Horſt Schuhmacher Willy Bachmeier e. T. Giſelo Marianne Reiſender Johannes Livs e. S. Mankred Georg Kim. Friedrich Robert Koſ. Dempewolf e, T. Friaga Beate Heinrich Philipp Karl Ullrich Aueb Kind Sauuglin,, Ausslattung ——————— VO fachgeschäiſt 1 5 Waunbsgan Trockenbellung O —592 NEU EScIUUENEN Gustav Wiederkehr Mannheim Kfm. Anguſt Ernſt Louis Kimpel e. S. Hans Jüren Eiſendreher Rudolf Max. Werle e. S. Karlheinz Peter Poſthelſer Philiyp Jakob Vetter e. S. Roland Heinrich Kaufmann Friedrich Kurt Seitter e. T. Chriſta Irene Wagner Phiſinn Reiber e. T. Marianne Hauntfeldwebel Heinrich Joſeph Mels e. S. Robert Joſeph Kreisreferent Jakob Wolf e. T. Helga Arbeiter Leo Schreiner Karl Walther e. T. Margot Su Kollfacherb⸗ Joh. Wilhelm Wolfert e. T. Ilſe Ruth Helena Werkzeugdreher Karl Wilh. Lanz e. T. Roſemarie Anna Heizer Hermann Weiß e. S. Siegfried Hermann Wagner Karl Johann Herrmann e. S. Horſt Techniker Karl Stecher e. S. Rolf Juſtizangeſtellter Peter Ewald e. T. Irmgard Schloſſer Heinrich Strobel e. S. Dieter Horſt 4 Fabrikant Rich. Franz Karl Waldherr e. T. Urſula Kläre Wilhelmine Kaufmann Theodor Paul Weber e. S. Wolfgang Kurt Arbeiter Hans Karl Hugo Oßwald e. S. Heinz Kaufmann Hans Schmitt e. S. Hans Jörg Pol.⸗Hauptwachtm. Benedikt Oberkirch e. S. Gerhard Rud. Kfm. Ludwig Otto Schmeltzle e. S. Klaus Otto Wilhelm Arbeiter Heinrich Kempf e. S. Günter Röntgen⸗Ing. Helmut Heinrich Bucher e. S. Hans Peter Hilfsarb. Nik. Willi Bletſch e. S. Dieter Stephan Wilhelm Buchhalter Robert Val. Künzig e. S. Volker Siegbert Zahnarzt Dr. Hermann Botz e. S. Wolfram Hermann Mechaniker Heinrich Bogen e. S. Jochem Metzgermeiſter Albin Wilhelm Preis e. S. Edgar Kaufmann Jakob Bonin e. S. Hans Jürgen Feldwebel Heinrich Walter Vogt e. T. Helga Friſeurmeiſter Guſtav Adolf Neureuther e. S. Karlheinz Bauingenieur Paul Heinrich Kaletſch e. S. Bernd Landwirt Jakob Klever e. S. Hugo Werner Schloſſer Hans Erwin Schönleber e. S. Hans Spenglermeiſter Georg Joh. Friedr. Hornung e. T. Anna Sattler Albert Mörmann e. T. Renate Gefreiter Oskar Schmitt e. T. Margot Erna Architekt Karl Schneider e. S. Werner Kaufmann Karl Junghäns e. T. Senta Ingenieur Heinrich Johann Klein e. T. Urſula Konditormeiſter Ernſt Johannes Wagenbach e. S. Ernſt Bäcker Albert Zähringer e. S. Gerhard Albert Bauhilfsarbeiter Karl Kiefer e. T. Urſula Expedient Karl Alfred Albrecht e. S. Horſt Dieter Monteur Joſeph Georg Rieg e. S. Hubert Karl Autoſattler Friedr. Wilh. Heß e. S. Friedrich Wilhelm Steindruckmaſchinenmeiſter Adam Hotz e. S. Werner Bantbeamtex Karl Hermann Mannal e. T. Ingrid Renate Kaufmann Wilhelm Peter Rihm e. T. Heidi Irmgard Schloſſer Franz Karl Hoffmann e. T. Renate Marig Emma Tankwart Herbert Otto Keil e. T. Doris Anna Margarete Friſeurmeiſter Karl Lorenz Dittmar e. S. Klaus Schreiner Otto Eder e. T. Gerlinde Hexta Raumgeſtalter Hans Wilhelm Heinrich Heyer e. T. Helga Mechanikermeiſter Karl Lowinger e. S. Karl Herbert Kaufmann Albert Grab e. T. Helga Bankbeamter Alfred Hecht e. T. Jutta Karin Kim. Angeſt. Ludwig Egon Otto Künkel e. S. Maufred Kfm. Friedr. Wilh. Horſt v. Bültzingslöwen e. T. Almuth Flugzeugſchreiner Hch. Eckel e. T. Marlieſe Waltraud Ingenieur Karl Adolf Herm. Henn e. S. Adolf Heinz Bäckermeiſter Walter Linn e. T. Erikg Helene Parkettleger Karl Eugen Ochs e. S. Rolf Bertram Schloſſer Philiyp Kuhn e. T. Urſula Irmgard Kaufmann Joſeph Willi Hahner e. S. Rolf Dieter Kfm. Martin Gottfried Michael e. S. Otto Karl Burkard Schloſſer Johann Peter Brauch e. T. Maria Tüncher Karl Frank e. T. Urſula in Sage und Geschichte Ote voltstümiiche Darstellung dreihundert- jährigen Stadtschicksals in neuem dewande Preis gebunden.60 Reichsmark Zu haben in allen Buchhendlungen und im Verlag Druckerei Dr. Haas, Maunheim. 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Röſchner— Elſa Anna Eckert Flugzugführer Friedrich Karl Müller— Johanna Roſa Margareta Fiſcher Neyiſionsdirektor Peter Raule— Maria Magdalene Emilie Sophie Müller Kaufm. Wilhelm Lorenz Schönberger— Reging Katharina Welcker geb, Fuchs Schriftleiter Willi Parth— Eliſabeth Anna Geißler Wachm. Stephan Lutz— Eva Eliſabetha Hörr Möbelpol. Walter P. Berger— Erna Paula Hel. Möller Kfm. Angeſt. Georg Karl Schölch— Liſelotte Brandt Elebtrofarrenführer Ernſt Müller— Frieda Knecht Tapeziermeiſter Erwin Alfred Johannes Neuber— Emma Lina Eliſe Ullrich Techn. Angeſtellter Emil Otto Michael Riedlbauer— Anna Maria Dörzenbach Schweißer Friedrich Kurt Wunſch— Elſa Helene Kriem Schuhmacher Otto Friedrich Buttmt— Maria Reinhard geb. Leppla Kfm. Ernſt Joſ. Theodor Wailersbacher— Hedͤwig Troubal Inſtallateur Karl Rothermel— Frieda Eberhard Verkäufer Hans Karl Rohrer— Anna Martha Charlotte Bluhm Autoſchloſſer Georg Friedr. Nörr— Melitta Erhardt Maler Ernſt Herm. Schmidt— Karoline Auguſte Runkel Schreiner Willy Hans Karl Henk— Maria Marg. Tatan geb. Weiler Feldwebel Karl Fr. Maier— Ludia Herm. Maria Naegele Pol.⸗Hauptwachtmeiſter Joſeph Schädel— Kath. Dallinger Kontrolleur Karl A. Klemm— Katharina Biegi geb. Blum Maſchinenſchloſſer Hugo Bal. Koch— Anna Eliſe Utech Kfm. Angeſt. Alfred Willi Franz Chriſt. Weiß— Hedͤwig Maria Luiſe Rimmele geb. Teichmöller Geſtorbene: Februar 1939 Verkäuferin Friederike Janſon, geb. 16. 10. 1876 Dorothea Otto geb. Neumann, Ehefrau des Verſ.⸗Beamten Karl Auguſt Otto, geb. 13. 2. 1873 Robert Schneider, geb. 3. 2. 1939 Rentenempf. Philipp Wilh. Lindenmaier, geb. 21. 4. 1883 Karl Breitinger, geb. 18. 4. 1038 Kaufmann Ernſt Weiner, geb. 18. 8. 1855 Maria Martha Helene Albrecht geb. Waldecker, Ehefrau des Schloſſers Albis Otto David Rud. Albrecht, geb. 19. 5. 96 Dipl.⸗Ingenieur Franz Eugen Hecht, geb. 23. 9. 1883 Fürſorgerin Katharina Scherer geb. 6. 4. 1877 Barbara Niebel geb. Eiſelein, Witwe d. Rentenempfängers Jakob Niebel, geb. 8. 1. 1864 Kſm. Karl Eugen Friedrich Oſiander, geb. 18. 1. 1868 Helmut Albert Robert Appelt, geb. 26. 11. 1398 Arbeiter Karl Georg Haſſelmann, geb. 5. 5. 1901 Mathilde Schulz geb. Bornſtein, Witwe des Flößers Her⸗ mann Schulz, geb. 16. 1. 1854 Maria Martha Helene Albrecht geb. Waldecker, Ehefrau des Schloſſers Alois Otto David R. Albrecht, geb. 19. 5. 1896 Dipl. Ing. Franz Eugen Hecht, geb 29. 9. 1883 Fürſorgerin Katharina Scherer, geb. 6. 4. 1877 Barbara Niebel geb. Eiſelein, Witwe des Rentenempfäng. Jakob Niebel, geb. 8. 1. 1864 Kfm. Karl Eugen Friedrich Oſiander, geb. 18. 1. 1868 Emma Dauenhauer geb. Gottſchall, Witwe d. Bürodieners Jakob Dauenhauer, geb. 20. 9. 18683 Maria Katharina Sperber geb. Nauerz, Witwe des Eiſen⸗ drehers Georg Sperbex, geb. 11. 11. 1864 Rentenempfänger Heinrich Mühle, geb. 24. 9. 1864 Anng Maria Hornung geb. Braun, Ehefrau des Bäcker⸗ meiſters Alfred Anton Hornung, geb. 1. 11. 1008 Berufsl. Karl Ludwig Kronmüller, geb. 5. 1. 1920 Bagenführer i. R. Chriſtian Gottlob Weber, geb. 7. 11.1871 Karoline Brandner geb. Kirchner, Witwe des Kaſſenboten Gottlob Robert Brandner, geb. 3. 3. 1879 Maria Schüßler geb. Glasbrenner, Ehefrau des Oberpoſt⸗ ſchaffners Adam Alſred Schüßler, geb. 5. 2. 1883 Strafanſt.⸗Inſp. Karl Heinrich Felger, geb. 15. 10. 1876 Karoline Wilbelmine Roth geb. Schäfer, Witwe des Hobel⸗ meiſters Heinrich Roth, geb. B. 4. 1859 Johanna Maria Bolz, geb. 18. 7. 1932 Maria Chriſtiang Gaa geb. Häfner, Witwe des Stations⸗ vorſtandes Philipp Gaa, geb. 19. 11. 1867 Auguſte Gromer geb. Zimmermann, Witwe d. Rentenempf. Bernhard Friedrich Gromer, geb. J. 8. 1855⁵ Mechaniker Willi Roth, geb. 7. 7. 1911 Wirt Karl Beil, geb. 13. 2. 1875 Anna Klever geb. Bühler, Ehefrau des Landwirts Jakob Klever, geb. 18 5. 1913 Roſemarie Anna Lanz, geb. 6. 2. 1989 Muſiker Georg Schröder, geb. 14. 7. 1896 Nentenempfänger Franz Julins Lauer, geb. 11. 10. 1855 Katharina Pauline Helfrich geb. Kühner, Ehefrau des Ober⸗ poſtſchaffners Joſeph Helfrich, geb. 14. 8, 1876 Maxia Anna Stolz geb. Pfeiffer, Ehefrau des Tapezierm. Joſeph Friedrich Stolz, geb. 17. 1. 1875 Juſtizoberinſp. Ernſt Robert Gottſchalk, geb. 26. 11. 1876 Unteroffizier Reinhold Ludwig Altmeyer, geb. 23. 10. 1911 Karoline Wilhelmine Preller geb. Mangold, Ehefrau des Rentenempf. Friedrich Adolf Preller, geb. 28. 3. 1866 Reichsbahnoberſchaffner i. R. Wilh. Karle, geb. 17. 1. 1860 Margarete Brückl geb. Nörbel, Witwe des Wirts Konrad Brückl, geb. 4. 6. 1875 Peter Striehl, geb. 1. 2. 1999 Landwirt Jakob Albert Frey, geb. 16. 2. 1910 Schloſſer Heinrich Johannes Koch, geb.. 1. 1901 Eliſabeth Bieber geb. Edelmann, Ehefrau des Schneider⸗ 90 15 Pirte S E geb. 3. 1. 1884 oſa Hilda Voit geb. ard, Ehefrau des odellſchl 8 Willi Voit, geb. 16. 10. 1895 Arbeiter Johann Auguſt Winter, geb. 26. 7. 1889 Rentenempf. Joſeph Matthias Jagſchitz, geb. 31. 1. 1866 Rentenempfänger Ludwig Mohr, geb. 28. 5. 1867 Oberpoſtinſp. i. R. Gottlieb Schmitt, geb. 18. 6. 1863 Baumeiſter Adam Watzel, geb. 21. 3. 1868 Anna Auguſte Hügel geb. Leonhardt, Ehefrau d. Schneiders Heinrich Ludwig Hügel, geb. 19. 2. 1880 Friederike Marie Walter geb. Schelling, Wwe. d. Metzgers Julius Walter, geb. 25. 8. 1869 Konſtanzta Gerard geb. Benno, Witwe des asſchleifers Eduard Gerard, geb. 12. 7. 1876 Karoline Johanna Schlafhäuſer geb. Rübe, Ehefrau des Theateruntern. Joſ. Mich. Schlafhäuſer, geb. 6. 8. 1884 Rentenempfänger Franz Joſ. Diefenbach, geb. 1. 7. 1866 Marie Herta Dukatz geb. Lux, Ehefrau des kauſm. Angeſt. Karl Auguſt Heinrich Dukatz, geb. 15. 2. 1900 Kraftfahrer Karl Peter Stätter, geb. 3. 12. 1882 Anna Margareta Müller geb. Dezel, Witwe des Schneider⸗ meiſters Johann Georg Müller, geb. 31. 5. 1856 Zugmeiſter i. R. Heinrich Bühler, geb. 29. 3. 1861 Werkmeiſter Karl Joſeph Biba, geb. 17. 2. 1870 Rentenempf. Joh. Jak. Friedr. Schmidt, geb. 5. 11. 1876 Heinz Oßwald, geb, 9. 2. 1939 Vernickler Ferdinand Stein, geb. 24. 9. 1886 Emma Roſina Ballweg geb. Baumann, Eheſrau d. Privat⸗ manns Auguſt Ballweg, geb. 21. 16. 1878 Metzger Maximilian Arnold, geb. 18. 8. 1869 Anng Eliſabetha Ida Traum geb. Rachel, Witwe d. Haupt⸗ lehrers i. R. Franz Traum geb. 4. 2. 1879 Anna Maria Beyer geb. Janda. Ehefrau des Laboranten Arthur Beyer, geb. 4. 12. 1909 Anna Maria Pfenning geb. Grab, Witwe des Maurers Georg Pſenning, geb. 4. 6. 1873 Willi Hermann Schmitt, geb. 4. 2. 1933 Rentenempfänger Johannes Hauck, geb. 26. 10. 1857 5 geb. 10. 2. 1939 atharina Keck geb. Höſer, Ehefrau des Fenſterreinigers Friedrich Georg Keck, geb. 18. 4. 1885 Kranenführer Peter Heinrich Thielen, geb. 17. 7. 1908 Dreher Georg Adam Reis, geh. 9. 6. 1905 Roſine Berberich geb. Daßdorf, Ehefrau des Rentenempf. Julius Berberich, geb. 8. 1. 1868 27 SelegenſieitsgauF! 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Bieſe Richtlinien werden jetzt unter dem Datum vom 1. im Reichsminiſterialblatt für die innere Ver⸗ waltung vom 1. Februar 1939 veröffentlicht. Sie — für das Rechnungsjahr 1938 maßgebend. Für' ter ſind weitere Weiſungen vorbehalten. Ibr Geltungsbereich iſt auf diejenigen Wrundſtücke begrenzt, in denen der Eigentümer eigenen Beherbergungsbetrieb unterhält und e Erlaubnis zu dieſem Betrieb nach dem Gaſtſtät⸗ Se etz beſitzt. Die Steuervergünſtigungen wegen laſtungserhöhung anläßlich der Umſtellung der runöſteuer richten ſich nach den Beſtimmungen der gemeinen Richtlinien von 1938 für die übrigen enutzten Geſchäftsgrundſtücke. Die Steuervergünſtigung wegen Erkragsmin⸗ berung iſt in den neuen Richtlinien für das Be⸗ — 5 ugsgewerbe beſonders geregelt. Bei der Ermittlung dieſer Minderung iſt von den wertmäßi⸗ zen Umſätzen leinſchließlich der umſatzſteuerfteien) unszugehen, die auf dem Grundſtück in dem Kalen⸗ derjahr 1038 erzielt worden ſind. Dieſe ſind einem umſatz gegenüberzuſtellen, bei dem die Steuer in der aulagten Höhe als tragbar zu gelten hat(Aus⸗ Rangsumſatz). Der Unterſchiedsbetrag ergibt die für Erlaßzeitraum maßgebende Ertragsminderung: iſt in einem Hundertſatz des Ausgangsumſatzes Tuszudrücken. Als Ausgangsumſatz gelten bei Jah⸗ esbetrieben und bei Saiſonbetrieben in den Kur⸗ Badeorten, die mindeſtens drei Monate im Jahr geſchloſſen ſind, 190 v. H. und bei Saiſonbetrieben in oͤen Nord⸗ und Oſtſeebädern 130 v. H. des der Be⸗ ſteuerung zugrunde liegenden Einheitswertes. Beiſpiel: Der Einheitswert dͤes Hotelgrund⸗ ſtücks(Jahresbetrieb) beträgt 100 000 Mark. Als „Ausgangsumſatz“ iſt anzunehmen(190 v..) 190 000 Mark, Umſätze im Kalenderjahr 1938 114 000 Mark, Unterſchied 76000 Mark. Der Hundertſatz der Er⸗ tragsminderung errechnet ſich mithin zu 76 000. 100/ 190 000= 40 v. H. Die ſich danach ergebende Ertragsminderung iſt grundſätzlich auf den ganzen Steuergegenſtand zu beziehen. In den Sonderfällen jedoch, in denen bei der Bewertung des Grundſtücks einzelne Teile(Ho⸗ telbetrieb, Gaſtwirtſchaft, vermietete Räume) beſon⸗ ders behandelt worden ſind,, iſt die Ertragsminde⸗ rung für jeden Teil geſondert zu ermitteln. Dabei iſt hinſichtlich des Grundſtücksteils, der dem Hotel⸗ betrieb dient, nach den vorſtehend angeführten neuen Beſtimmungen zu verfahren, während für den dem Gaſtwirtſchaftsbetrieb dienenden Teil und hin⸗ ſichtlich der vermieteten Räume die entſprechenden Beſtimmungen der Grunoͤſteuer⸗Billigkeitsrichtlinien vom April, 1938 angewendet werden. Als Ertrags⸗ minderung für den ganzen Steuergegenſtand gilt in dieſen Fällen das gewogene Mittel aus den Ertrags⸗ minderungen für die einzelnen Grundſtücksteile. Bei den unterſchiedlichen Verhältniſſen des Be⸗ herbergungsgewerbes können Ausnahmefälle eintre⸗ ten, in denen wegen der beſonderen Notlage des Be⸗ triebs ein ſtärkeres Entgegenkommen geboten iſt. als es nach den vorſtehenden Richtlinien möglich iſt. Ebenſo kann im einzelnen Fall ein Steuererlaß in Betracht kommen, wenn nach den vorſtehenden Richt⸗ linien keine Ertragsminderung vorliegt, die Einzie⸗ hung der Steuer aber nach den wirtſchaftlichen Ver⸗ bältniſſen des Betriebs eine beſondere Härte dar⸗ ſtellen würde. Ueber das Ausmaß des Entgegen⸗ kommens haben die Gemeinden in derartigen Fällen Grundsiũcksbeweriung nach der Jahresrohmieie Als Jahresrohmiete, deren Vielfaches den Ein⸗ heitswert von Mietwohngrundſtücken oder gemiſcht⸗ wirtſchaftlich genutzten Grundſtücken ergibt, gilt grundſätzlich ͤie vom Mieter(Pächter) an den Eigen⸗ tümer des Grundſtücks gezahlte Miete. In einem dem Reichsfinanzhof zur Entſcheidung vorgelegten Fall wurde mit Berufung auf dieſe Beſtimmung der Durchführungsbeſtimmungen zum Reichsbewertungs⸗ geſetz dagegen Einſpruch erhoben, daß die Mietein⸗ nahmen des Pächters aus Untervermietung als Jah⸗ resrohmiete der Bewertung zugrundegelegt würden. Dieſe Beſchwerde wies der Reichsfinanzhof mit folgender Begründung zurück. Die vom Pächter an die Beſchwerdeführerin gezahlte Miete kann ſchon deshalb nicht maßgebend ſein, weil ſie ſich wegen der vom Pächter übernommenen Nebenleiſtungen und der vorgeſehenen Pachterhöhung ſchwer ermitteln oder ſchätzen läßt. In Fällen aber, in denen ſich die Rohmiete für die dafür in Frage kommenden Grund⸗ ſtücke ausnahmsweiſe ſchwer ermitteln oder ſchätzen läßt, geben die Durchführungsbeſtimmungen die Möglichkeit einer Bewertung nach dem gemeinen Wert; d. i. in dieſen Fällen der im gewöhnlichen Ge⸗ ſchäftsverkehr erzielbare Kaufpreis. Für den vor⸗ liegenden Fall erklärte jedoch der Reichsfinanzhof eine Feſtſtellung des gemeinen Wertes nach dem Vielſachen der Jahresrohmiete und nicht nach dem Kaufpreis für angemeſſen. Wenn jemand, wie in dem zur Entſcheidung ſtehenden Falle, ein ganzes Grundſtück mietet oder pachtet, um es wie ein Eigentümer weiter zu ver⸗ mieten, ſo iſt die an den Eigentümer gezahlte Miete keine geeignete Grundlage für die Ermittlung des gemeinen Werts, denn ſie iſt um den Gewinn ge⸗ mindert, den der Pächter durch die Untervermietung erzielen will. Würde der Eigentümer ſelbſt das Grundſtück an die eigentlichen Benutzer vermieten, ſo würde er die gleiche Miete erhalten wie der Päch⸗ ter. In einem ſolchen Fall gehört die Zwiſchenſchal⸗ tung eines Pächters zu den„ungewöhnlichen oder perſönlichen Verhältniſſen“, die bei der Bewertung nicht zu berückſichtigen ſind. Dann entſpricht es dem Zweck der Vorſchriften über die Bewertung nach der Jahresrohmiete, die vom Unternehmer an den Päch⸗ ter gezahlte Miete als Jahresrohmiete der Bewer⸗ tung zugrunde zu legen. DGOK. Keine Siedlung nach Beruſen Gemeinſchaftliche Siedlungsform bei Behörden⸗ bauten maßgebend Der Zentralbeirat des Fachamtes Energie— Verkehr— Verwaltung der Deutſchen Arbeitsfront befaßte ſich in einer Sonderſitzung unter Vorſitz des Fachamtsleiters Körner mit dem Siedlungs⸗ und Werkswohnungsban für die im öffentlichen Dienſt tätigen Volksgenoſſen. Bislang haben die einzelnen Reſſorts, Verwaltungen und Betriebe nicht nach ein⸗ heitlichen Richtlinien gebaut. Um eine Zuſammen⸗ faſſung aller Kräfte in der Siedlungsfrage herbeizu⸗ führen, hat der Zentralbeirat nach eingehenden Be⸗ ratungen angeregt, Trägergemeinſchaften für die öffentliche Hand zu bilden. Durch die einheitliche und gemeinſame Siedlung ſoll das Auseinanderſiedeln nach Berufen und Ständen ver⸗ hindert werden. Außerdem wird angeſtrebt, die büro⸗ mäßige Erledigung der Anträge und Formulare für neue Bauten zu vereinſachen. Die geſchloſſene und einheitliche Siedlung wird auch die gleichmäßige Mietbildung fördern und dadurch die Sozialpolitik des nationalſozialiſtiſchen Staates unterſtützen. Die Siedlungen ſollen ſelbſtverſtändlich in die ſtädtiſchen Bauplanungen eeingeführt und möglichſt in der Nähe der jeweiligen Arbeitsſtätte gebaut werden. Die ge⸗ ſamte Aktion wird in engſter Zuſammenarbeit mit dem Heimſtättenamt der DAc durchgeführt. Das Fachamt der DAc wird den zuſtändigen Stellen demnächſt entſprechende Vorſchläge für die einheit⸗ liche Geſtaltung der Siedlung in der öffentlichen Hand zuleiten. Mieiänderungsanirãge Wer iſt zuſtändig? Bei dem Reichskommiſſar für die Preisbildung häufen ſich in der letzten Zeit die Einzelanträge auf Mietſenkung oder Mieterhöhung, auf Nachprüfung einzelner Mieten ſowie auf Auslegung von Preis⸗ beſtimmungen. Für derartige Anfragen iſt der Reichskommiſſar für die Preisbildung jedoch nichk zuſtändig. Einzelanträge auf Erhöhung oder Sen⸗ kung von Mieten und Pachten für Wohn⸗ und Ge⸗ ſchäftsräume ſind vielmehr in doppelter Ausferti⸗ gung bei der zuſtändigen Gemeindebehörde einzu⸗ reichen. Dieſe Stelle veranlaßt alsdann die Weiter⸗ gabe an die in Frage kommende Preisbehörde, ſo⸗ fern ſie nicht ſelbſt die Tätigkeit der Preisbehörde wahrnimmt. In gleiſer Weiſe ſind Anfragen über die Auslegung von Preisbeſtimmungen durch Ver⸗ mittlung der Gemeindebehörde an die zuſtändige Preisbehörde zu richten. Anzeigen wegen der Ver⸗ letzung der Preisſtopverordnung ſind an die örtliche Polizeiverwaltung zu richten, die ſie an die zuſtän⸗ dige Stelle weiterleitet. induirie vbſette 2, „(.(—;;m—ñ— 2 Fabrikhallen NannReien 1 2 1400 und 1000 am, beiderſeit. immoblilen Fel. 281 82 el 2 erg Ststa t Ststa 8 U Tlmictog! Werkſtätten, Laufkran, Gleis⸗ Großgarage Anſchl., Anzahl. 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Deutſchland, das zur Veit ſeines wirtſchaftlichen Verfalls in der Weltauto⸗ mobilproduktion ſo gut wie nichts mehr zu bedeuten hatte, iſt in den vergangenen ſechs Jahren einer der größten Kraftfahrzeugexporteure der Welt gewor⸗ —0 Heute zeigen die namhafteſten Automobilfabri⸗ en der Welt ihre Spitzenerzeugniſſe in Berlin, wenn ſie dieſe aus Gründen qualitativen und finan⸗ ziellen Wettbewerbs auf dem deutſchen Markt auch abſetzen können; ſie haben aber ein Intereſſe Haran, Deutſchland als Kräftwagenexportland, ſeine Erzeugniſſe ſowie ſeine Fabrikations⸗ und For⸗ ichungsmethoden kennen zu lernen. 32 Länder und Nationen werden Beſucher ſein Nicht weniger als 32 Länder haben ſich als Beſucher der diesjährigen Automobil⸗ und „Motorrad⸗Ausſtellung angemeldet. Der europäiſche Kontinent wird mit Kraftfahrzeugintereſſenten der verſchiedenſten Art aus Belgien, Bulgarien, Däne⸗ mark, Danzig, England, Eſtland, Frankreich, Grie⸗ Henland, Holland, Jugoſlawien, Italien, Lettland, Xitauen, Memel, Norwegen, Polen, Portugal, umänien, Schweden, der Schweiz, Spanien, der ſchecho⸗Slowakei, der Türkei und Ungarn auf der Berliner Ausſtellung vertreten ſein. Aus Afrika und Meldungen aus Tunis eingegangen, aus ſien werden von der Inſel Cypern, von Indien, vom Iran und vor allem aus Japan Ausſtellungs⸗ beſucher nach Berlin kommen. Von der anderen Seite des Atlantik erwarten wir Gäſte aus Luba, der Domin. Republik, von Rio Cuarto. Dieſe lufzählungen laſſen erkennen, wie ſtark der inter⸗ nationale Ruf der Berliner Automobilausſtellung überall iſt, wo die Einfuhr deutſcher Wagen nicht künſtlich unterbunden wird. „Die deutſche Automobilinduſtrie begrüßt die Gäſte des Auslandes mit ganz beſonderer Freude und iſt beſtrebt, immer ein wahrheitsgemäßes und eindruckvolles Bild vom Schaffen der deutſchen (Kraftfahrzeuginduſtrie und vom Stand der deut⸗ ————— Die Zielsetzung: Leistung durch Gemeinschaft Das Ausſtellungsweſen der liberaliſtiſchen Epoche ſtellte in den Vordergrund ſeiner Zielſetzung die kapitaliſtiſche Sorge, das Geſchäft und den Nutzen um jeden Preis. Damit waren der organiſatoriſche Zuſchnitt und der volkswirtſchaftliche Effekt dieſer zogenannten„Ausſtellungen“, die meiſt aber nur Börſen und Meſſen waren, auf eine einſeitige Käuferſchicht beſchränkt; dem Volksganzen blieb lediglich die Rolle eines mehr oder wenigere intereſ⸗ herten Zuſchauers offen. Seit der Machtergreifung Sdolf Hitlers iſt das anders geworden. Der Natio⸗ nalſozialismus betrachtet das Leben des Vol⸗ kes in allen ſeinen Aeußerungen, auch in ſeinem üteraustauſch und ſeinen Produktionsmethoden, als eine immer wiederkehrende Förderung zur Ge⸗ meinſchaſt aller für alle. Dieſes nationale und ſoziale Ethos, das zu einer Umkehrung aller Werte geführt at, überantwortete auch der deutſchen Wirtſchaft die Aufgabe, ihr ganzes Tun und Handeln nicht mehr für ſich ſelbſt, ſondern für die Volksgemein⸗ ſchaft zum Einſatz zu bringen. Das Beiſpiel eines ſolchen Einſatzes bietet die Lutſche Automobilinduſtrie, wenn ſie all⸗ Weltgeltung der ſchen Motoroſierung zu geben. Und dies alles aus der Erkenntnis heraus: Immer wird es in einer ſo bedeutenden Frage, wie ſie der Kampf um die Führung im Kraftfahrzeugbau der Welt dar⸗ ſtellt, Hemmungen gegen Deutſchland geben, aber letzten Endes wird doch die nüchterne Wirklichkeit und die abſolut beſte Leiſtung den Sieg in dieſem Kampf erringen. Exportrekorde— warum? In ſeiner Autoſchau zu Berlin nimmt das deutſche Volk die Fortſchritte auf dem Gebiete der Motori⸗ ſierung zur Kenntnis. Das Erreichte vermag den, der es vollbracht hat, zu befriedigen, aber nicht überheblich zu machen. Für das ſchöpferiſche deutſche Temperament dienen einmal errungene Leiſtungen aber nur dazu, durch neue, noch größere Fortſchritte abgelöſt zu werden. Die internationalen Beſucher der Ausſtellung, die Autofreunde und Sachverſtändi⸗ gen aller Welt haben dann das Wort. Wenn dieſe ſchon früher die deutſchen Leiſtungen als„wunder⸗ bar“ bezeichnet haben, ſo werden ſie auf der Inter⸗ nationalen Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung dieſes Jahres Gelegenheit haben, ſich aufs neue von der nie erlahmenden ſchöpferiſchen Arbeit und den Fortſchritten der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie zu überzeugen. In kaum ſechs Jahren hat es Deutſch⸗ land vermocht, Exportziffern zu erringen, die doppelt ſo groß ſind wie die Ziffern der Geſamtpro⸗ duktion an Automobilen von 1932. Es iſt daher begreiflich, daß die ausländiſchen Kraftfahrzeugfirmen nach Berlin kommen, um ihre Spitzenerzeugniſſe mit den bedeutendſten Kraftfahr⸗ zeugexporteuren der Welt bekanntzumachen, wenn⸗ gleich dieſe Erzeugniſſe auf dem deutſchen Markt keinen Abſatz finden können. Auch in dieſem Jahre werden aus allen Teilen der Welt Tauſende von Kraftfahrzeuginduſtriellen, Technikern, Händlern, Behördenvertretern und Kraftfahrern Gäſte der motorfachlichen Weltſchau des deutſchen Volkes ſein. In Belegſtücken und Schaubildern von einziger Art wird die hinreißende Wirklichkeit der deutſchen Mo⸗ toriſierung das Urteil der Welt beſtimmen. Der Volkswagen, die Reichsautobahnen und die Spitzen⸗ * 4 DER FORTSCHRTTT CEEHT WETrER jährlich mit ihrer machtvollen Juternationalen Auto⸗ mobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung am Berliner Funkturm vor das deutſche Volk tritt, um über ihre Arbeit für das Volksganze Rechenſchaft zu geben. Es iſt nicht nur eine repräſentative, ſondern eine ebenſo ſymbolhafte Handlung, daß Jahr für Jahr der Führer ſelbſt die Internationale Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung eröffnet, und daß er Jahr für Jahr mit einer Rede von grundſätzlicher Bedeutung Zielſetzung und Weſen des deutſchen induſtriellen Schaffens auf dem Gebiete der Motoriſierung vor den deutſchen Volksgenoſſen und vor aller Welt herausſtellt. Die Entwicklung der Motoriſierung in Deutſch⸗ land, der hohe Stand von Material, Technik und Formgebung des deutſchen Kraftfahrzeugs, die ein⸗ heitliche Ausrichtung ſeiner Produktionsſtätten kenn⸗ zeichnen nur das eine Ziel: deutſche Leiſtung der Welt als das Ergebnis eines Willens und einer Führung vor Augen zu führen. Kein Wunder, daß der Autoſchau am Funkturm neben dieſer nationalen auch eine von Jahr zu Jahr wachſende inter⸗ nationale Geltung zukommt, da das Ausland eifrig bemüht iſt, die deutſchen Spitzenleiſtungen mit den eigenen zu meſſen. In einer kurzen Rundſchau wollen wir einen Ueberblick über die Neuerungen der deutſchen Kraft⸗ fahrtinduſtrie geben. ——— Adler Die Produktion oex Adlerwerke umfaßt die bekannten Ippen Adler Trumpf Junior, Adler 2 Liter und Adler — Liter. Der kleinſte von den Adlerwerken fabrizierte Iup, der Adler Trumpf Junior, erhielt einen neuen Inlinderkopf mit kloyffeſtem Kompreſſionsraum. Ferner wurden die vorderen Stoßdämpfer höher gelegt, wodurch 2 chr Bodenfreiheit erreicht werden konnte. Bei dem Aoler Liter wurde ein gleichmäßigerer Oeldruck durch ein ver⸗ Frößertez Ueberdruckventil erzielt. Zur Bequemlichkeit es Fahrers wurde der Dreiwegehahn für den Kraftſtoff⸗ Adler, 3,5 Liter, Fahrgestell und-Zylinder-Motor zufluß in bequemer Reichweite an das Inſtrumentenbvett verlegt. Der Adler 2, Liter erhielt als techniſche Ver⸗ ſeinerung einen neuartigen Oeltemperatur⸗Regler, der ſich in dem Waſſerkaſten des Kühlers in Rohrſchlangen⸗Anord⸗ nung befindet, wodurch eine betriebswirtſchaftliche Abſtim⸗ mung der Oeltemperatur mit der Waſſertemperatur ge⸗ währleiſtet wird. Ein Kräftſtoff⸗Dreiwegehahn, der vor cem Führerſitz angebracht iſt, ermöglicht eine Kraftſtofſ⸗ reſerve von etwa 8 Liter bei Bedarf einzuſchalten. Auch in karoſſerietechniſcher Hinſicht werden einſchnei⸗ dende Verbeſſerungen vorgenommen. Der Adler 2,5 Liter Sport/80 PS, der aus dem ſerienmäßigen 255 Liter ent⸗ wickelt wurde, zeigt ſich 1939 als ein Fahrzeug von höchſter Form⸗Vollendung mit einer Höchſtgeſchwindigkeit von 150 Km.⸗Std., einer Dauergeſchwindigkeit von 130 Km.⸗Sid. und einem Normperbrauch von 14,8 Liter. Auto-Union Die Auto⸗Union DͤW⸗ Wagen erſhielten bei der Reichsklaſſe 18 Ps ein neu durchkonſtruiertes Fahr⸗ geſtell. Beim DaW⸗ Frontwagen wurde die Lenkung weſentlich verbeſſert, ebenſo die Bremſen. Der Motor wurde an zwei Punkten auf Gummi gelagert, ſo daß Schwingungen weitgehend ausgeſchaltet werden. Die Kupplungsbetätigung erfolgt durch Seilzug. Das neu⸗ durchkonſtruierte Fahrgeſtell iſt völlig identiſch mit dem neuen Reichsklaſſe⸗Fahrgeſtell. Das Verdeck des Front⸗ Luxus⸗Zweiſitzers 20 PeS erhält neuen Verſchluß Der Motor erhält Fallſtromvergaſer, die Karoſſerie Enttüftena durch geteilte Seitenſcheiben vorn wie bei der Meiſt r⸗ klaſſe. Alle Wanderer.24⸗Modelle erhalten eine neue Küh⸗ lerverkleidung, ſonſt bleibt das Bilo ünveräert. Di roe ibt ocs 10 .23⸗Modelle erhalten Stoßſtangen mit Fanshörnern Beim Wanderer W 26 kommt ein landges Sonderfahracſtell zur Verwendung. Die Kühlerverkleidung iſt dem Modell W 23 angeglichen Die Auto⸗Union, Audi⸗Wagen wurden meiter vervoll⸗ lommnet. Ebenſo wurde der Auto⸗Union⸗Horchwagen noch weiter verbeſſert. unſere Leiſtung entgegen. B erzeugniſſe der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie wer⸗ den der Welt zeigen, daß in Deutſchland nicht das Wort, ſondern die Tat regiert. Und die deutſchen Werkſtoffe Die Schaffung von Kraftfahrzeugen von höchſter techniſcher und wirtſchaftlicher Leiſtung iſt keine Re⸗ kordanſpannung um des Rekordes willen, ſondern eine zwangsläufige Erſcheinung des Prinzips der deutſchen Motoriſierung. Die Erſchließung Deutſch⸗ lands durch ein ganz neuartiges und ebenſo gigan⸗ tiſches Syſtem des Straßenbaues, wobei man nur an die Reichsautobahn und die deutſchen Hochſtraßen zu denken braucht, ſtellen auch den deutſchen Kraft⸗ wagen vor bisher nie gekannte Aufgaben. Wenn es ſich darum handelt, für den deutſchen Kraftwagen der Gegenwart den richtigen Wertmeſſer zu finden, ſo wird man vor allen Dingen die große Bedeutung der neuen deutſchen Werkſtoſſe im Rahmen der Kraftfahrzeugherſtellung kennenlernen müſſen. Dazu bietet die Automobilausſtellung die⸗ ſes Jahres jede nur denkbare Gelegenheit. Es wäre ganz und gar abwegig, wollte gerade das Ausland mangels an Erfahrungen auf dieſem Gebiete die Qualität der deutſchen Kraftwagen wegen der Verwendung dieſer Werkſtoffe in Zwei⸗ fel ziehen; denn es ſteht feſt, daß im deutſchen Fahr⸗ zeugbau nur neue Werkſtoffe zur Anwendung kom⸗ men, die in ihren Eigenſchaften auf Grund ſorgfäl⸗ tigſter Prüfungsergebniſſe den zu erſetzenden frü⸗ heren Werkſtoffen mindeſtens ebenbürtig, meiſtens aber überlegen ſind. Worauf es der deutſchen Kraftfahrinduſtrie letz⸗ ten und allerletzten Endes ankommt, iſt die unnach⸗ ſichtliche Forderung, daß die deutſchen Kraftwagen nicht wegen ihres Materials, alſo ihrer Qualität, als Spitzenleiſtung des Weltkraftfahr⸗ deugbaues angeſehen werden können. Die Sach⸗ kundigen der Welt haben vom 17. Februar bis 5. Mänz dieſes Jahres in Berlin Gelegenheit, dieſe Behauptung der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie zu prüfen, und wir ſehen der kritiſchen Wertung des auf Auslandes mit Ruhe und voll Vertrauen 1 Bayerische Motorenwerke Buw, 3,5 Liter, 90 PS Von BMW⸗Wagen werden zum erſten Mal ausgeſtellt ein 3/6 Liter Sechszylinder, 90 PS. Es handelt ſich hidr um einen fünfſitzigen Wagen. Die Spitzengeſchwindigkeit beträgt 145 Km.⸗Std. und die Autobahn⸗Dauergeſchwindig⸗ keit 135 Km.⸗Std.; der Verbrauch iſt 14 Liter Kraftſtoff auf 100 Kilometer für gleichbleibende Dauergeſchwindkeit. Die Vorderachſe iſt die BMW⸗Schwingachſe mit Querfeder, für die Hinterachſe wurde die BMW⸗Starrachſe mit der war⸗ tungsfreien Drehſtabfederung gewählt. Die Innenaus⸗ ſtattung wurde mit allen Neuerungen verſehen. Gleich⸗ ſalls das erſte Mal wird der 2 Liter BMW 80 PSS Sechs⸗ zylinder als Sportkabriolet mit 2 Sitzen und einer Not⸗ ſitzbank gezeigt. Daneben wird der 2 Liter 50 PS⸗Wagen Sechszylinder ausgeſtellt, ebenſo der 2 Liter Sechszylinder Sportwagen 80 Ps und das Sport⸗Kabriolet 80 PS. Da⸗ neben ſieht man noch den veränderten 2 Liter 45 PS⸗Wagen als Kabriolet. F. W. Borgward Bremen Die früheren Hanſa⸗Wagen heißen ietzt„Borgward 2000“¼. Die Wagen haben konſtruktiy weſentliche Verbeſſerungen erfahren. Es wurde eine Verſteifung des Rahmenis und Verbeſſerung der Straßenloge vorgenommen. Die Motor⸗ aufhängung hat gleichfalls eine Veränderung erfahren durch Verwendung des Schwingmetalls. Auch die Innen⸗ ausſtattung wurde verbeſſert und das Geſamtgewicht herabgeſetzt. Die Wagen machen wie immer einen aus⸗ gezeichneten Enidruck. ſind jetzt Serno⸗Bremſen. Heutschen Kraftfahrt Ford Die Typen„VS“ und der„Eiſel“ wurden weiter ver⸗ beſſert. Beim Ford V wurde eine Veränderung der Kur⸗ belwelle und der Kurbelwellen⸗Hauptlager vorgenommen, außerdem wurde die Lenkung verfeinert. Die Bremſen ſ Im Ford„Eifel“ wird eine verſtärkte Kurbelwelle eingebaut werden, ſo daß der Motor noch ruhiger läuft. Hanomag Hanomag bringt einen neuen 1,3Liter⸗Wagen heraus. Beim Bau dieſes Wagens ging man ganz neue Wege. Neben der ſtrömungsgünſtigſten Formaebung wurde be⸗ ſonders auf zweckmäßige Auswohl und Anordnung der maſchinellen Ailage und großen Fahrkomfort geachtet. Die Vorderradfederung erfolgt unter Anwendung von Der neue Hanomag, 1,3 Liter-Wagen Gummi. Gang neu iſt die Schwingmetallabfederung. Zum erſten Mole wurde die Stromlinienform verwendet. Der Motor hat vier Zylinder, der Geſamtzylinderinhalt betrügt 1299 cem. Das Getriebe hat 4 Vorwärtsgänge, die ſehr geräumſcharm ſind. Die Dauergeſchwindigkeit iſt ungeſähr 100 Km.⸗Std. und die Spitzengeſchwindigkeit ungefähr 115 Km.⸗Std. Der Kraſtſtrof ormverbrauch iſt 8,5 Liter für 100 Km. Die ſelbſttragende Karoſſerie iſt aus Ganz⸗ ſtahl. Der Kraftſtoffhehälter faßt 42 Liter Brennſtoff. Der Ramm iſt ſehr gut ausgenützt. Das Geſicht des Wagens iſt modern und harmoniſch ausgebildet. Maybach-Motorenbau Der Maybach⸗Motoreabau zeigt wieder ſeine Boll⸗ ſchwingachstyve„SW 38“ des 6⸗Zylinder⸗Perſonen⸗Wagens, In dieſem Jahre ſind die Maybach⸗Schwingachſer mit einem. neuartigen, waſſergetühlten Wärmetauſcher für das Mo⸗ ausgeſtattet, wodurch die ſeitherige Splttzengeſchwin⸗ eit⸗gleichzeitig auch Dauergeſchwindigkeit für die Auty⸗ bahn wurde. Außerdem ſind fetzt die Gelenke der Botden achſe in Gummi gelagert. Die Folge hiervon iſt noch geringere Abnützung und der Wegfall jeglicher Wartung dieſer Teile. Ausgeſtellt werden: Ein 44ſitziger SW 38⸗Sportwagen mit verſenktem Verdeck und hochkurbelbaren Fenſtern, ein 4⸗ bis S⸗ſitz. SW-38⸗Sport⸗Cabriolet auf Chaſſis mit lon⸗ eem Radſtand, ein 4⸗ bis 5⸗ſitz. SW⸗38⸗Touren⸗Cabriolet auf Chaſſis mit kurzem Raodſtand, eine 6⸗ bis 7eſitz. WS⸗38⸗ Pullmann⸗Limouſine, ein haäfenſtr. Traunsſormations⸗ Cabriolet SW 38, das ſowohl ganz oſſen wie auch als Coupé gefahren werden kann, Als Neuheit iſt ein 66ſitz. SW-ss⸗Touren⸗Cabriolet ausgeſtellt, bei dem- ſämtliche Sitze in 2 Reihen ſind, und bei dem auf jeder Bank drei erwachſene Perſonen Platz haben. Ferner wird ein blan⸗ kes Ausſtellungs⸗Chaſſis der 3,8 Liter Schwingachstype „Maybach SW 38“ gezeigt. 88— Mercedes Benz Die älteſte Automobilfabrik der Welt ſtellt ihre bekann⸗ ten Typen mit praktiſch erprobten Neuerungen aus. Beim Typ 170 V hat der.7 Liter Vierzylindermotor von? 28 Ps einen Kurzſchlußthermoſtat erhalten, das Faſſungs⸗ vermögen des Brennſtofftanks wurde auf 43 Liter erhöht. Die geſtoppte Spitzengeſchwindigkeit iſt 108 Km.⸗Std., der Kraftſtoff⸗Normalverbrauch beträgt 9,7 Liter für 100 Km. Mercedes-Benz, Typ 170 V, Kabriolett Der Typ 290 hat om Motor eine automatiſche Sougrohr⸗ beheizung erhalten. Das K⸗förmige Ovalrohrrahmen⸗Fahr⸗ geſtell wurde jetzt auch für die Innenlenker und Cabriolet neu geſchaffen. Die Handbremſe wurde als ſogenannte Stockhandbremſe ausgebildet und wirkt auf die Hinter⸗ räder. Die Spitzengeſchwindigkeit beträgt jetzt 110 Km.⸗Std., bei einem Kraftſtoff⸗Normalverbrauch von 11,95 Liter auf 100 Km. Die Karoſſerien ſind im Innenraum in der Breite und in der Höhe weſentlich vergrößert worden. Beim Typ 320 wurde das Hubvolumen des Sehhzylinder⸗ motors von 3,2 auf 3,1 Liter erhöht. Ein ZF⸗Ferngang⸗ Ford Eifel, Kabriolett, 34 PS „(—::7PPFPPPPFPPPPPEAPFAPTPPPPPT——TPTPTPTTPTPT—TTTTTTT Samstag, 18. Febr. 7 Sonntag, 19. Febr. 1939 Hendwerk u. Gewerbe Zündapp-u Triumph⸗ Motorräder 1939 übettreffen älle Etwaftungen. Besichtigung sämtlicher iodelle bei der Fsbrik-Vertretung Der Tortſckeritt gelnt weiter Werkſtoff Parole ganz allgemein Noch lange wird man ſich in der Welt mit der Antwort auf die Frage quälen, wie der in ſeinen Leiſtungen ans Wunderbare grenzende Wirtſchaftsaufbau des Dritten Reiches möglich geweſen iſt. Für uns Deutſche ſteht feſt, daß wir dieſes Wunder einer beiſpielloſen wirtſchaft⸗ lichen Entfaltung aller Kräfte einzig und allein dem Rufe Adolf Hitlers verdanken, den er vor Jahren, um Deutſchlands Freiheit und Unab⸗ hängigkeit auf dem eigenen Boden zu ſichern, an Deutſchlands Technik und Erfindungsgeiſt gerichtet hat. Dieſer Ruf des Führers war die Geburtsſtunde der neuen deutſchen Werkſtofſe, jener Werkſtoffe auf allen Gebieten, ohne die die Ingangſetzung, das Tempo und die von Fortſchritt zu Fortſchritt eilende Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft nicht denkbar geweſen wäre. Und für die Kraftfahrzeuginduſtrie noch beſonders Wenn der Begriff des Werkſtoff⸗Fortſchritts heute auch eine ganz allgemeine Erſcheinung iſt, die alle Produktionsgebiete erfaßt, ſo läßt ſich doch ſagen, daß gerade der deutſche Kraftfahrzeugbau eine der ſicht⸗ (trüher Hansa) Wagen, die Schönheit und Zweck⸗ mäßigkeit in sich vereinen Borgward 1100 28 Ps Borgward 2000 53 Ps Borgward 3500 90Ps Fahren Sie diese Wagen einmal zur Probe Generalvertretung für Nordbaden u. Pfalz barſten und erfolgreichſten Wirkungsſtätten für die Anwendung neuer E SS 5 0 rZ⁊e Werkſtoffe geworden iſt. Im Kraftfahrzeugbau iſt der neue Werkſtoff 7 nicht—* ei uf 265 45 lage ſtimmter Teilgebiete, ſondern eine weſensmäßige Voraus⸗ 9 97, 22 ſetzung aller techniſchen Fortſchritte überhaupt. Konſtruktion, Leiſtung, 5³⁵ Formgebung und Preis des Fahrzeugs werden heute maßgebend von der Verwendung neuer Werkſtoffe beeinflußt. In techniſcher Hinſicht haben die neuen Werkſtoffe die Löſung alter Aufgaben mit neuen Methoden herbeigeführt, neue Fortſchritte gezeitigt und mit der Ge⸗ nehmigung neuer Anwendungswmöglichkeiten und qualitativer Verbeſſe⸗ rung der Erzeugniſſe auch beſſere Wirtſchaftlichkeit geſichert. Stoffelaschüttler Mannheim N 7, 17 Ruf 200 45/200 46 Borgward 1100 sofort neterbart Orro Mautli Was wir dem Werkſtoffortſchritt verdanken Auf den Automobilbau bezogen, bedeutet neuer Werkſtoff neuen Die äußere Formgebung des deutſchen Kraftwagens iſt heute ebenſo von 4*⁰⁰ 0 der Verarbeitung neuer Werkſtoffe beſtimmt, wie der maſchinelle Teil 2 9 etwa nur ähnlich Gutes, geſetzt wurde. Niemals iſt es die Abſicht der Nangeee 4+ deutſchen Technik und des deutſchen Erfindergeiſtes geweſen, vorhandene Automoblie felbar überlegen ſind. Wo immer man ein neuzeitliches Kraftfahrzeug in ſeinen Einzelheiten Generalvertreter: ſache verdanken wir der Erfindung der deutſchen Werkſtoffe, aber auch Wolt& Diefenbach Fortſchritt auf allen Gebieten. Die neuen Werkſtoffe haben den deutſchen 4 Kraftwagen äußerlich immer ſchöner, techniſch immer zuyerläſſiger, be⸗ und das Zubehör. Das war aber nur möglich, weil in der Bearbeitungs⸗ ſü˖ technik wie im Material an die Stelle des Alten immer Beſſeres, nicht 1000 ſondern Verſchlechterung bedeutet. Es galt vielmehr, durch planmäßigen e 0 2 f 8 1 17 Einſatz von Naturgeſetzen Erzeugniſſe zu ſchaffen, die irgendwie natür⸗ AuLSUNeN Neue Werkſtoffſchöpfungen ſolcher Art wie neue Stähle, Leichtmetalle, Preßſtoffe, ſynthetiſcher Kautſchuk, Kunſtfaſern und Kunſtleder vermögen betrachten mag, erſcheint es als ein Produkt jener neuen deutſchen Werkſtoffe, die das deutſche Fahrzeug in der eigenen Heimat wie in der triebswirtſchaftlich immer leiſtungsfähiger und preisgünſtiger gemacht. 0 — Werkſtoffe durch Erſatzſtoffe abzulöſen, denn das hätte keine Verbeſſerung, lich gegebenen Stoffen an Brauchbarkeit für beſtimmte Zwecke unzwei⸗ 8 + dieſen Anforderungen in immer neuer und beſſerer Weiſe zu genügen. Welt als mit Recht bewunderte Leiſtung erſcheinen laſſen. Dieſe Tat⸗ MANMMrEIMI, OAUSERGSTRASSE S EEENsPRECHEH 22207 der zielbewußten, immer vorwärtsſchauenden Kraftfahrzeuginduſtrie, die en on wachel, wab ſte he in Be necilersfeldet Stk, 51— femmuf 2354715 land und in der Welt bedeuten. 5 1 Ständige Ausstellung P 6. 26 planken-Neubau Auto-Elektro-Schmid— Kraftfahrzeugelektromeister 22 1.10 kemntuf 282 20— Noris-Dienst— Autobatterien · Ladestation Verkauf von Bosch- und DKW.-Ersatzteilen—— trüner Naxsa Spezial Werkstatt TVPE„1100“ 28 Ps für DKW Elektro- Anlagen TVPE 2000, 53 Ps 0 TVPE„3500. 90 PS Feintut 28504 —..HT—:——ͥꝓ2—¾ã 1— sofort lieterbar dureh die Fabrikvertretung — Vertretung Verkaut lindenhefgarage Karl Heinr. Mayer KAFTFAHRZEUG-IisrAupnsBTzUne 05 Meerfeldstraße 9/11 Mannheim Fernsprecher 23166 ohme Uttenthaler& Maverr Nonnneim 47, 24-25(hieldgatage) 0 8 242 ENERAL· VERTRETER Anhänger SSSS AUro⸗ienr 6 offen und Seschlossen in je de Aus- WM Steyr und Stoewer——— schradin& Unterleo 9 ouis R E cMr ührung bis zum elegent àausgestatteten Wertigarage— Werfitstr. 23-25 Wochenend-wohnwagen——— N 7, 1 Ru 44457 7, 25 6 6 5 W i Cärtnerstr. 20 SSketer Auto-Elektrik 1 9 85 0l Garagen, Tankestelle, Autozubehör d Eelig dll r. Eig feimtuf 505 10 Fernsprecher 27302 24 2— Lastwagen-Reparaturwerk A 6 R— A für alle Fabrikate Seilerstroge 12 465 Fernruf 27545/46 Büssin 3 N A 5 Omnibusse N Autohaus d. Repätẽtuwerk 9osef Heitger W — Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 15. Seite/ Nummer 83 Straßenlage, Bodenhaftung, Kurvenfertigkeit, Federung uſw. ſind ſehr gut. Die Dauergeſchwindigkeit beträgt 112 Km.⸗Std. und die Spitzengeſchwindigkeit 126 Km.⸗Std. Beſonders garoß und geräumig iſt der Kofferraum aus⸗ gefallen. Für die Lenkung iſt geringſter Kraftaufwand er⸗ forderlich, die Fahrgänge ſind ſynchroniſiert. Die Be⸗ ſchleunigung des Motors iſt außerordentlich, der Kraftſtofi⸗ normverbrauch iſt 13,4 Liter auf 100 Km. Die Federung iſt hervorragend, die Hinterſitze liegen vor der Achſe. Be⸗ ſonders überſichtlich und einſach wurde die Armaturentaſel ausge⸗ Stoewer Die Stoewer⸗Werke haben ihre Typen„Greiſ“,„Se⸗ ding“ und„Arkona“ weiterentwickelt und verbeſſert. Stoe⸗ wer⸗Sedina, 2,4 Liter und Stoewer⸗Arkona, 3,6 Liter, wer⸗ den nach dem gleichen Konſtruktionsprinzip gebaut. Das Fahrwerk beider Typen beſteht aus zwei durchgehenden. aus hochſtehendem ovalen Rohr beſtehenden Laſtträgern, die verwindungsfrei und biegungsfeſt miteinander verbun⸗ dermotor von Doppelschwingachse-Fahrgestell für Innenlenker und Kabriolett vom Mercedes-Benz-Typ 230 —— wird ſerienmäßig eingebaut. Die Höchſtgeſchwin⸗ erbr beträgt 126 Km.⸗Sid. bei einem Kraftſtoff⸗Normal⸗ om auch von 16,6 Liter auf 100 Km. Beim Typ 540 mit Rieſem Gor wurde ein Fünfgang⸗Getriebe eingebaut. Bei und Getriebe ſind der.,., 4. und 5. Gang ſychroniſiert wupderränſcharm ausgebildet. Auch ſonſtige Neuerungen SSles? hier noch eingebaut. Auch der Typ„Großer Mer⸗ Ebeng hat ein ſynchroniſiertes Fünfgang⸗Getriebe erhalten. o wurden Typ 260 D und Typ 6 5, geländegängiger verſehennit Vierradantrieb und ⸗Lenkung mit Neuerungen Opel „Die Opelwerke haben ſich auf vier Typen beſchränkt. n neben dem„Kadett“ der„Olympia“, der„Ad⸗ und als Neuſchöpfung der„Kapitän“ gebaut. Die Es werde miral“ PS. Das Gesicht des neuen Opel Kapitän Die Vorderradaufhängung des neuen Opel Fapitän knberetts heſtehenden Typen wurden weiter vervoll⸗ iun zuet. Mitte Dezember 1038 wurde mit der Produk⸗ udes„Kapitän“ begonnen. Er iſt eine Weiterentwicklung „Super“, der heute nicht mehr gebaut wird. Der 710 bitän“ iſt wie„Kodett“ und„Olympia“ nach dem Prin⸗ iſt—— ſelbſttragenden Ganzſtahlkaroſſerie hergeſtellt. Er Sein Fünſſitzer; der Radſtand iſt 5 Ztm. länger, ſeine Zim. breiter, ſeine vorderen Sitze ſind 6,5 Itm. And die hinteren Sitze 8 Ztm. breiter als beim„Super 6“ Ardie-Werke Die Ardie⸗Werke kommen mit verſchiedenen ganz neuen Die„S 125“ iſt ein Klein⸗Kraftrad von 42 Es handelt ſich um einen 125 cem Flach⸗Kolbenzwei⸗ tokter mit Kreuzſtromſpülung und Dreiganggetriebe. Der Zylinder iſt auch Leichtmetall. Die Maſchine wiegt fahr⸗ ſertig, voll getankt 69 Kilo. Brennſtoff je 100 Kilometer. rad iſt beſonders einſach, das Schalten fällt fort. Ein weiteres neues Modell iſt die„RBZ. 250“/. Modell wurde aus der RZ 200“ entwickelt. ganz beſonders leiſtungsſtarken Flachkolben⸗Zweitakter mit Kreuzſtromſpülung, der ein faſt ſchaltungsfreies Fahren 1 Die Vordergabel und Scheinwerfergehäuſe ſind zu Modellen. zuläßt. einer Einheit zuſammengeſetzt. in einem Spezial⸗Geländemodell geliefert. Der verbrauch iſt 3,1 Liter je 100 Kilometer. Das Motorfahrrad„MF 125“ wurde vollkommen neu und mit einem neuen Rahmen verſehen. Es wird auch als Damenrad gebaut. geſtaltet Bayerische Motorenwerke BMW-Kraftrad, Baumuster R 66 1939 Die BMWMaſchinen des Jahres 1999 weiſen gegen früher, abgeſehen von techniſchen Feinheiten, keine Aen⸗ derungen auf. ſich voll bewährt. beſitzen ein Einheitsfahrgeſtell. Die beiden kopfgeſteuerten Sportmotore„R 51“ und„R 66“ erzielen eine beſonders hohe Geſchwindigkeit. ſprechen für die Maſchine. bildet. Die übrigen Neuerungen 5 38 3 der Opelwagen, Entlüftung den ſind. Bei den Motoren ſind viele Einzelteile gleich. uſw., ſind weiter vervollkommnet Während der Sedina⸗Motor mit einem Vertikol⸗Solex⸗ worden. Der Wagen wirkt in ſei⸗ Startvergaſer ausgerüſtet iſt, ſind für den Wagen Arkona zwei Vergaſer vorgeſehen. Die Vorderräder ſind achslos aufgehängt. In beiden Fahrzeugen werden 3F⸗Getriebe mit geräuſcharmen Gängen eingebaut. Bei„Sedina“ ſind der 3. und 4. Gang und bei„Arkona“ ſämtliche 4 Gänge ſynchroniſiert. Beim Stoewer„Greif“ luftgekühlt 1,5 Li⸗ ter wurden lediglich weitere techniſche Verbeſſerungen vor⸗ genommen. ner ganzen Bauart ſehr ſchnittig und elegant. Opel iſt auch hier neue Wege gegangen. Der„Kapi⸗ tän“ wird gebaut als zweitürige Li⸗ mouſine, als viertürige Limouſine und als Kabriolett. ———— —— —— Steyr 220, Kabriolett Steyr-Daimler-Puch.-G. Die Eingliederung Steyrs in die großdeutſche Autome bil⸗Induſtrie hat gezeigt, daß der Weg, den Steyr bisher gegangen iſt, richtig war. Auch 1939 werden die Typen 55, 200 und 630 weiterhin hergeſtellt. Im Borgergrund der Ausſtellung ſteht aber Typ 220. Er ha: einen Sehszylin⸗ 55 PS⸗Leiſtung. Die Motoraufhängung erfolgt in Gummi auf drei Stellen. Der Wagen hat ein Vierganggetriebe mit zwei ſynchroniſiarten Geſchwindig⸗ keiten. Das Armaturenbrett iſt äußerſt überſichtlich. Typ 220 hat Steyr⸗Schwingachſen⸗Antrieb mit feſt am Rahmen auſgehängtem Hinterachsgehäuſe. Die Vonderräder liegen achslos und bruchſicher zwiſchen zwei Querzedern mit ſtoß⸗ freier Einzellenkung. Die Ausrüſtung dieſes Touren⸗ wagens iſt erſtklaſſig, die Straßenlage iſt ſeör gut. Die Höchſtgeſchwindigkeit iſt 120 Km.⸗Std. bei einem Kraftſtoff⸗ Normverbrauch von 14,6 Liter auf 100 Km. Der Wagen wird gelieſert als Innenlenter, Kabriolett und als Sport⸗ Kabriolett. dieyr 55, Innenlenker NEUES BEI DEN MOTORRAEDERN maſchine, 10 Ps mit Teleſkop⸗Vorderradgabel und Fuß⸗ ſchaltung;„R 35“ 350 cem Geländeſport, 14 PS mi: Te⸗ leſkop⸗Vorderradgabel und Vierganggetriebe;„R 61“ 600 cem Reiſemaſchine, 18 PS mit Allradſederung, Vier⸗ ganggetriebe und Vollſchwingſattel;„R 71“ 750 cem, So o⸗ Seitenwagen⸗Reiſemaſchine, 22 PS mit Allradfederung, Vierganggetriebe und Vollſchwingſattet;„R 51“ 500 cem, Sportmaſchine, 24 PS mit Allradfederung, Vierganggetriebe und Vollſchwingſattel;„R 66“ 600 cem Seitenwagen⸗Sport⸗ maſchine, 30 PS mit Allradfederung, Vierganggetriebe und Vollſchwingſattel. DKW Daw kommt mit verſchiedenen Neuerungen und Ver⸗ beſſerungen. Die R 3 PS erhält eine verſtärkte elektriſche Anlage und die Schwungſcheibe iſt mit einer Kappe ab⸗ gedeckt. Bei KS 200 erhielt der Motor einen höheren Zylinder und entſprechend höhere Kolben. Die Kupplung wird jetzt durch Spindel betätigt. Bei dem NZ⸗Modell werden wärmefeſte Kolbenringe verwendet Die Kühlrippen ſind untereinander durch Stege verbunden um Schweungun⸗ gen zu vermeiden. Die Kupplung kann ohne Verwendung von Werkzeug mit der Hand nachgeſtellt werden. Die Bremshalter ſind von Aluminium hergeſtellt Bei der SB 500 Reiſemaſchine iſt die Fußſchaltung neu, die mit der Handſchaltung kombiniert wird. Die DaW⸗Rennſport⸗ Der Verbrauch iſt 2,1 Liter Das getriebeloſe Motorfahr⸗ Dieſes Es beſitzt einen Die Maſchine wird auch Norm⸗ Die BMW. Teleſkop⸗Hinterradfederung hat Die vier BMW⸗Zweizylinder⸗Motoren Die Erſolge im vergangenen Jahr 2 RV Auto-Union, DKW-Motorrad-Motor(Schnittzeichnung) maſchine Da 88 250 weiſt eine geſchütztere Vergaſer⸗ anordnung auf und erhält als ſerienmäßige Zugabe künftig vier verſchiedene Getrieberitzel. Die Ter 8s 350 hat zwei Vergaſer, Vierganggetriebe mit Fußſchalzung, Rohr⸗ rahmen, Hinterradſederung. Die Spitzengeſchwindigkeit iſt 175 Km.⸗Std. Hereules-Werke Die Nürnberger Hercules⸗Werke AG bringen ein neues 125⸗c m⸗Modell. Der hierbei verwandte Motor iſt der 125c em⸗Sachs⸗Motor 3,5 PS. Der Rahmen der Maſchine iſt von Hereules völlig neu durchkonſtruiert. Es iſt ein Nohrrahmen mit überaus ſchnittiger geradliniger Form. Der Hinterrahmen überragt die Hinterachſe bogenförmig⸗ Das Modell hat eine 25 Watt Wechſelſtromanlage und Naßbatterie von Boſch, mit großem tropfenförmigen Scheinwerfer. Weiter ſtellen Hercules ein außerordentlich hübſches Motorfahrrad aus. Hier iſt der Verſuch geglückt, das Motorſahrrad einmal nicht vom Fahrrad her, ſondern vom Motorrad her zu entwickeln. Man ſieht deutlich, wie bei der Konſtruktion des Motorfahrrades das 125⸗cem⸗ Motorrad von Hercules Pate geſtanden hat. NSU Die NSu⸗Werke zeigen neben ihren bewährten Typen ein neues Modell„NSu 125 2DB“. Dieſen neuen Motor iſt mit Flachkolben ausgerüſtet. Die Leiſtung des Mo⸗ ee Der Motor der neuen NSU, 125 ZE 8 B leistet über 4 Ps. Ber Stahlronzer bietet außerordentliche Sicherheit. Die Ausgeſtellt werden:„R23“ 250 cem Touren⸗Sport⸗ ————— 1 0 —— SNoBOoR Wn²p puch Gtoßes leger sämtlicher Hodelle 1939 EEE Joliugen 4 Augartenstrage 84 Ruf 407 56 Paten BNZ- M. W..- Motoren Hür Handel, Industrie. Lar cwirtschatt, kurzfristeg lieferbar Senerst-Vertretung: A. SLAUTH S 4. 23/24 Fernru 243 00 Croßtankstelle Bestens eingerichtete Reparaturwerkstett U. 8. Spezielinstendsetzung von DEW-Wagen Immer vorwärts- immer aufwäris! Tscienp- und illfadenst auch nechts und Sonntegs Der Beſuch der Berliner Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung bedeutet von Jahr zu Jahr ein neues Erlebnis, denn niemals iſt die kommende Ausſtellung eine Wiederholung der geweſenen. Das Leben des deutſchen Volkes kennt keinen Stillſtand, es wächſt und verjüngt ſich in ewiger Erneuerung. Auch die geiſtige und materielle Werkarbeit am deutſchen Automobil iſt von dieſem, man möchte ſagen, ewigen Leben erfüllt. Darum ſteht und fällt ihr Arbeitsziel für die Gegenwart und Stadt-Garage Liebl 16, 13—17 Fernruk 21401 571 ihr zukünftiger Wille mit dem Fortſchritt, mit der immer vollkom⸗ meneren Leiſtung, die ſie erringt. Die diesjährige Automobilausſtellung wird auf der erweiterten Ebene des großdeutſchen Reiches unter Beweis ſtellen, daß deutſche Er⸗ findungskunſt und deutſche Werkarbeit in Technik, Stoff und Form von der Kraft eines nie erlahmenden Lebensgeſetzes erfüllt ſind, daß ſie immer Vollkommeneres, immer Schöneres zu ſchaffen vermögen. Die weitausſchauenden Maßnahmen des Führers auf dem Gebiete der Motoriſierung des deutſchen Volkes geben der ſchöpferiſchen Arbeit der Automobilinduſtrie eine Schlagkraft ohnegleichen, denn die kraftver⸗ kehrsfreundliche Haltung der Reichsregierung, die Beſeitigung der ſteuerlichen Hemmungen, die neuen Verkehrsordnungen, die Förderung von Autoſport und Autotouriſtik, die Erſchließung des Kraftfahrzeuges für immer weitere Käuferſchichten, und nicht zuletzt das gigantiſche Werk der Reichsautobahnen erfüllen auf dem Gebiete der Motoriſierung jenen Gemeinſchaftsgedanken, wie ihn bis jetzt kein anderes Volk ver⸗ wirklicht hat. 38 Es iſt notwendig, aus Anlaß der kommenden Ausſtellung am Funk⸗ turm dieſe Zuſammenhänge bewußt herauszuſtellen, denn dieſe nationale und volkspolitiſche Zielſetzung des deutſchen Kraftfahrweſens in allen ſeinen Zuſammenhängen iſt zugleich der Leitgedanke der diesjährigen Raab Karcher-Thyssen Hannheim 1 10, 12 Sbaren ..-TREIBGASC fahren 50- 75 Hiozent Steueretmaßigung Aus KUnt und Angebole durck Fernsprecher 3460 130¹ Internationalen Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung, die alle Vor⸗ bereitungen getroffen hat, um die Beſucher erleben zu laſſen, wie macht⸗ voll hier im Spiegel der Motoriſierung die Ueberlegenheit eines geſchloſ⸗ ſenen, durch Gemeinſchaft ſtark gemachten Volkes zum Ausdruck kommt. Die deutſche Kraftfahrt hat in mehr als einem Sinne das deutſche Welt⸗ bild geprägt. Drucksachen 1S der Afi hetert schnell und hillig Druckerei Dr. Haas, R 1,-6 2³³ OPEL- 91 8 A. u. H. HagIN Besteinger. Reparaturwerkstätte Kundendienst UGARTENNTa 919 0 0 + 45 9 6418 W 09 9 10 1 4 1 1 WR 6 M 1 1 68 195 W N 8 9 9 +757 93 13 0 110 16. Seite/ Nummer 83 tors beträgt etwas über 4 PS, die Höchſtgeſchwindigkeit ungefähr 70 Km.⸗Std. Das Getriebe, das mit dem Motor verblockt iſt. beſitzt drei Gänge. Der Motor wird von einem geſchloſſenen Rohrrahmen auſgenommen. Die Pa⸗ Lallelogramm⸗Federgabel iſt mit einer Druckſeder verſehen. 5 * Triumph-Werke Als Neuſchöpfung zeigt Triumph zum erſten Male die Triumph E 125. Es handelt ſich hier um eine 12cem⸗ Maſchine mit dem neueſten Zweitart⸗Blockmotor. Die Ausbaumöglichkeit aller Motorteile iſt ſehr einfach. Das Dreigang⸗Getriebe har den Kickſtarter nach neuer Kraſt⸗ fahrnorm auf der linken Seite. Das Fahrgeſtell wird Hurch einen lötſtellenfreien, geſchloſſenen Doppelrahmen gebildet, bei dem der Lenkungskopf und die Rahmenend⸗ teile mit den Rohren vernietet ſind. Die übrigen Rahmen⸗ teile ſind verſchränkt. Die fahrtſertige Maſchine wiegt 82 Kilo, die Geſchwindigkeit beträgt ungefähr 75 Km. in der zunde und der Kraitſtoff⸗Normalverbrauch 2,5 Liter auf 100 Kilometer. Gleichzeitig wird die Triumph BD 250 gzeigt, eine Ma⸗ ſchine, die ſich abſolut bewährt hat. Es iſt eine 250 cem Zweitakt⸗Doppellolben⸗Blockmaſchine mit Viergang⸗Ge⸗ kriebe und beguem angeordneter Fußſchaftüng Das Ein⸗ heitsfahrgeſtell wird von den Modellen E 201 E, B 254 E und B 350 übernommen. Victoria⸗Werke Bei den Victoria⸗Rädern hat man die Stromlinien⸗ ſorm weitgehend zur Anwendung gebracht. Durch das Victoria⸗Drucklötverfahren iſt die Bruchſicherheit des Rah⸗ mens ſehr groß Die Leiſtungen der neuen Büctoria⸗ Motoren ſind beachtlich. Die Victoria KR 15 N, 150 cem, 5 PS hat den neuen 142 cem Bictoria⸗Zweitakt⸗Blockmotor Eine Schwinggabel macht das Fahren bequemer. Weiter werden ausgeſtellt die verbeſſerten und mit Neuerungen verſehenen Maſchinen NSu Quick, NSU 251 Osk, NSil 351 O8L.. und die NSu 601 08L. Das NSu Baupro⸗ gramm 1939 umfaßt alſo Maſchinen von 100 bis 600 cem. — NSUU 351/501 0SL, die schnelle Sportmaschine mit eingebautem Dreiganggetriebe mit Kickſtarter und Handſchaltung. Bei 50 Kilometer Geſchwindigkeit iſt der Verbrauch 1,75 Liter für 100 Kilometer. Die Victoria Lux KR 20 EN, 7 PS hat einen 196 cem Victoria⸗Zwei⸗ takt⸗Blockmotor mit Kickſtarter, Aluminium⸗Flachkolben mit Steilſtromſpülung und abnehmbarem Leichtmetall⸗ Victoria-Pionier K R 35, 350 cem. Zylinderkopf. Ferner ein eingebautes Dreiganggetriebe mit Handſchaltung. Die Victoria Aero KR 25 8 250 cem, 9 PS iſt in der Ausführung ähnlich wie die vorher be⸗ ſchriebene Maſchine, ſie hat jedoch 245 cem Kubikinhalt und ein eingebautes Vierganggetriebe mit Hand⸗ oder Fußſchaltung. Die Victoxia Pionier KR 55 SN, 350 cem, 18 PS, iſt eine ſchnelle Sportmaſchine mit einem 342 cem Victoria⸗Blockmotor, eingebautem Vierganggetriebe mit Neue Mannheimer Zeitung Sonniags⸗Ausgabe —* umklappbarem Kickſtarter und Fußſchaltung. Alle be⸗ weglichen Teile ſind gekapſelt. Die Höchſtgeſchwindigkeit Maschinenfabrik beträgt 110 Km⸗Std. Der Benzinverbrauch beträgt bei 75— Kilometer. Geſchwindigkeit bei 100 Kilometer 288 Liter. Augsburg-Nürnberg Die Victoria Pionier KR 75 88, 350 cem, 20 PS, ent⸗ den neuen ſpricht in der Ausſtattung dem Modell KR 35 SN. Die ge⸗ 9 95 iſt 605 Waörtkakibus⸗ f öchſtgeſchwindigkeit beträgt 12— Richtlinien des einheitli aus teten F. ſtoppte Höchſtgeſchwindigkeit beträgt 120 Km.⸗Std. programmes der deutſchen Laſtwageninduſtrie entſprenn. — und die als Grundbautypen ab 5 ausgewäbte im 6 Sämtliche MAN⸗Fahrgeſtelle und Motoren wur 5 Zündapp nergangenen Jahre in hohem Maße autobahnfeſt 99 Bei 0 ieſ s die Verbrennu. Zündapp hat auf Grund ſeiner Erfahrungen und Er⸗ 3 Wiri⸗ ſolge weitergebaut. Alle Motorräder ſind mit Vorder⸗ und ſchafllichkeit röber Die Grundzüge der Hinterrad⸗Steckachſe ausgerüſtet. Alle Zweitakt⸗Modelle 1939 05 Baurichtliſtien— Sihie 44To ſind zur beſſeren Reinigung mit auseinandernehmbaren Ausd 3. 5 41 5 der mittel⸗ Schallzämpfern verſehen. Ab Modell DBͤ 250 haben alle Pgeten zum MI Aiſte Näder Schwingſattel. Sämtliche Modelle haben verſtell⸗ ſchweren 0 Rich Eien 5 Gelände bare Fußraſten und Lenker. Bei DB200 kommt ein Hond⸗ An beder ſerlenmäßigen Ausfü ſchalthebel am Tonk zum Einbau, während die Modelle ſind Seiem Fahrzeng in der erier ge 1durch Fin⸗ DS 350 mit Fußhaltung und Ke 600, mit kombinierter erfüllt. Darüber hinaus kann dieſes Fahrzeug di in ein Hand⸗ und Fußhaltung Ausge üſtei ſind Bei Des 350 und bau eines Vorderradantriebes in wenigen Stunden K S 600 iſt eine Seitenſtütze ſerienmäßig eingebaut. Die allrad⸗angetriebenes Fahrzeug verwandel; un Vordergabe der K 600 hat eingebauten, verſtellbaren S— 66Ton⸗ Zündapp⸗Oeldruckſtoßdämpfer, SS ꝛne Aen⸗ Gesetat⸗ merden n Des 200, Zündapp DBK 250, ner Typ F 4, erwieſen ſich einſchneidende konſtruktive A Zündapp DeS 350, Zündapp K 500, Zündapp KS 600. 4. Samstag, 18. Febr./ Sonntag, 19. Febr. 10 Neuester Zweitakt⸗Motor der Triumph B 125 FORTSCHRTITT IM LASTWAGENBAU Auto-Union Bei den Auto⸗Union⸗Nutzfahrzeugen fällt beim Auto⸗ Union⸗DKe⸗vie erwagen 2 Pe tas neue Fah geſeell, Baumuſter 1939, wie dei allen TeW⸗Frontwagen auf. Der 20⸗PS⸗Motor iſt ohne Freilauf mit Triebwerküberſetzung. Die Karoſſerte hat die neue Kühlerverkleidung wie die DKW⸗Frontwagen erhalten. Eine Neukonſtruktion ſtellt Nutz ahrzeug für Gerätetransport Fahrerſitze ſind eingebau:. Horch lieſert weiter den 3,5 Liter Krankenwagen. Büssing NAG Büſſing⸗NAc konzentriert ſich auf zwei Haupttypen, den 4% ⸗Tonner und den 6½⸗Tonner. Von dieſen beiden Typen ſind je ein Fahrgeſtell, ein Laſtkraſtwagen und ein Tram⸗ bus ausgeſtellt. Die Leiſtung des Sechszylinder⸗Dieſel⸗ motors für den ½½Tonner iſt auf 160 PS erhöht worden Zur ſerienmäßigen Ausrüſtung des 4½ und)/⸗Tonners gehören ein Fünfganggetriebe mit Schnellgang, doppelt unterſetzte Hinterachſe, Druckluft⸗Oeldruck⸗Bremſe und die umfallſichere Anhängerkupplung. Der Dieſelmotor des 6/5 Tonners hat eine Leiſtung von 135/145 PS In dem%⸗Tonner ertennt man den Typ 500 wieder, der mit einer Fahrgeſtelltragfähigkeit von 600% Kilo bei normalem Führerhaus und Aufhau eine Nutzlaſt bis zu 5 Tonnen beiördern kann. Der Wagen iſt geländegängig, er wird als Normal⸗Laſtkraftwagen und als hydraulicher Dreiſeitenkipper gebaut. Der Trambus(Der Name iſt für Büſſina⸗Nch geſetz⸗ lich geſchützt) iſt nach neuen Geſichtspunkten gebaut. Der Sitz des Fahrers iſt vorn unmittelbar hinter der Stirn⸗ wand des Fahrzeuges und neben dem Motor, der von Aufbau umſchloſſen wird. Die geſamte Fahrzeuglänge ſteht Hadurch für die Unterbringung der Fahrgäſte zur Ver⸗ fügung. Dieſer Tnp hat ſich beſanders im Ausland ſehr raſch durchgeſetzt. Auch die übrigen Fahrgeſtelle und Laſt⸗ kraftwagen, die Büſſino⸗NAch aysgeſtellt ßof, geben einen genauen Einblick in die Arbeit Hieſes Werles. ein Geräte wogen gis da. Zwei bequeme Daimler-Benz Daimler Benz hat ſeine Nutzwagen weiter entwickelt. Reu herous kommen zwei ſteuerbegünſtigte Typen, ein 3⸗ Tonner und ein 4½⸗Tonner(geländefähig) und ein zwei⸗ ochſenangetriebenes Fohrzeug der 3⸗Tonnen⸗Kloſſe. Der Mercedes-Renz, Allwetter-Omnibus, Typ 0 3750 mit 100 PS-SechszylinderDieselmotor 3⸗Tonner, Typ J. 3000§, iſt mit einem 70 Ps Vier⸗ zylinder Dieſelmotor ausgerüſtet. Sein Rosſtand beträgt 4250 Millimeter bei einer Ladelä ge von 4000 Millimeter Das Fahrzeug entſpricht den Bedingungen des Reichs⸗ verkehrs⸗Miniſteriums für geländefähige Wagen, genan Büssing NAG, Trambus Laſtwagen⸗Fahrgeſtell wie der 3⸗Tonnen⸗Typ LGF 3000. Dieſes Fahrzeug hat einen Zweiachſenantrieb. Sein Racſtand beträgt 4250 Millimeter bei einer Pritſchenlänge von 4000 Millimeter. Der Dieſelmotor leiſtet 80 PS. Ueber eine Einſcheiben⸗ Trockenkuyplung und ein Vier⸗ oder Fünſganggetriebe geht der Kraftfluß zu einem Verteilergetriebe mit zwer Geſchwindigkeiten. Vom Verteilergetriebe aus werden über Gelenkwellen die Vorder⸗ und Hinterachſe angetrieben. Der Typ IL. 4500, S iſt aus dem Typ UL. 3750 eutwickelt. Er wird als%½⸗ bis 5⸗Tonner angeboten. Die Motor⸗ leiſtung beträgt 120 Ps bei einer, Rahmentragfähigkeit von 6000 Kilo. Auch alle anderen Fohrzeuge, Omnibuſſe und Spezialſahrzeuge, werden weiter gebaut. Mercedes-Benz, Typ L 4500 S, geländefähiger 4½4-To. mit Sechszylinder-Dieselmotor, 120 P8 Hanomag Hanomag zeigt wieder eine ganze Reihe 9on Dieſel⸗ Schleppern. Beim 55 PS⸗Hanomag⸗Dieſel ſind Laſt und Zug getrennt. Er erſetzt gleichzeitig eie Zugmaſchine für Schwertransporte und Laſtwagen für ſchnelle Beſörde⸗ rungen. Auf ebener Straße kann der Schlepper zwei An⸗ hänger und 12 To. Nutzlaſt mit 33 Km.⸗Std. Geſchwindig⸗ keit ziehen. Der Brennſtofſverbrauch iſt ſehr gering. Die Hanomag⸗Dieſel⸗Zugmaſchine ic durch ihre unverwüſt⸗ liche Bauart und durch die Einfachheit der Bedienung in jedem Gelchde geeignet. Der Hanomag⸗Dieſel⸗Schnell⸗ Transporter, Typ„Gigant“, hat einen Sechszylinder⸗Motor mit einer Höchſtleiſtung von 100 PS. Die Ausſtottung iſt vorbildlich. Weiter werden noch gezeigt die Hanomag⸗ Dieſel⸗Raupe, 50 PS, und der Hauomag⸗Dieſel⸗Klein⸗Zug⸗ wagen, 20 PS. 30 Henschel Die Firma Henſchel ſtellt in dieſem geſtelle aus mit einer Tragfähigkeit von zwar das Laſtwagen⸗Fahrgeſtell Typ„40 S“ mit hinter dem Motor angeordnetem Führerſitz und das Omnibus⸗ Fahrgeſtell„40 S Tram“ mit Führerſitz neben dem Motor. Das Laſtwagen⸗Fahrgeſtell kann mit normalem Aufbau eine Nutzbaſt von 4,5 Tonnen beſördern, während! das Omnibus⸗Fahrgeſtell mit entſprechendem Aufbau 40 Per⸗ ſonen auf geräumigen Sitzplätzen beſördern kann. Beide Fahrgeſtelle ſind mit kräftigen Druckluftbremſen und 5 Gang⸗Getrieben ausgerüſtet, das Laſtwagen⸗Fahrgeſtell mit Berggang, das Omnibus⸗Fahrgeſtell wahlweiſe mit Schnell⸗ oder Berggang. Es ſei noch erwähnt, daß das nach den Richtlinien für gelände⸗ fähige Fahrzeuge gebaut iſt und in Zukunft mit entſpre⸗ chender Bereifung ſteuerbegünſtigt gelieſert werden kann. Jahr 2 Fahr⸗ 5500 Klg., und (Sämtliche Bilder Werkphate) Beide Fahrzeuge haben den Henſchel 6 Zyl. 95 PSS Die⸗ ſelmotor Typ S, der auch als Vergaſermaſchine beſonders ausgeſtellt iſt. Dieſer Motor kann, wie die ebenfalls aus⸗ geſtellten Zuſatzaggregate zeigen, als normaler Vergaſer⸗ motor mit einem Treibſtoff der Oktanzahl 74, Reichgaſen (Propan, Buton), Hochdruckgaſen(Methan⸗ und Leuchtgas) ſowie Generatorgas wie Holz⸗, Holzkohlen⸗ und Braun⸗ kohlengas betrieben werden. Friedr. Krupp.-G. Krupp zeigt u. a. den neuen 3⸗To.⸗Krupp⸗Schnellaſtwagen LD 3 H 62 mit. 80 ks⸗Sechszylinder⸗Dieſelmotor als Fohrgeſtell, als Pritſchenwagen und als Kipper. Das Fahr⸗ geſtell ohne Aufbou läßt die techniſche Durchbildung in allen Einzelheiten erkennen. Die Lüngs⸗ und Querträger ſind zur Erzielung einer beſonders hohen Widerſtonds⸗ feſtigkeit miteinander verſchweißt Ferner wird der Krupp⸗ Omnibus OD 3 N 62 mit gekröpftem Niederrahmen⸗Fahr⸗ Krupp-Schnellastwagen für 3 Tonnen Nutzlast mit 80 PS- Sechszylinder-Krupp-Dieselmotor geſtell ausgeſtellt. Bei dieſen vier Fahrzeugen handelt es ſich um Dieſelwagen für 4000 Kg. Fahrgeſtell⸗Tragfähigkeit. Als Antrieb dient der waſſergekühlte 80 PS⸗Sechszylinder⸗ Krupp⸗Dieſelmotor ein Vorkammer⸗Viertaktmotor. Die Höchſtgeichwindigkeit des 3⸗To.⸗Schnelloſtwagens mit An⸗ länger beträgt bei 20 Liter Kraftſtoffverbrauch 72 Km.⸗Std. Der Krupp⸗Omnihus erreicht mit fünfgängigem Getriebe mit Schnellgang 90 Km.⸗Std. Der 6,5⸗Tonnen⸗Krupp⸗Dieſel⸗ wagen mit 125 PS⸗Krupp⸗Dieſelmotor iſt mit reiner Knorr⸗Druckluftbremſe ausgerüſtet. Lanz.-G. Der 55 PS⸗Lauz⸗Eil⸗Bulldog hot weſentliche Verbeſ⸗ ſerungen erfahren. Er elhielt eine Schwingſeder⸗Sitzbank, elektriſchen Anlaſſer, Auspuff mit beſonderer Geräuſch⸗ dämpfung uſw. Dieſer Bulldog wird in oſſener Ausfüh⸗ rung mit Seilwinde und mit Führerhaus gezeigt. Außer⸗ dem wird der 25 PS⸗Lanz⸗Eil⸗Bulldog mit Führerhaus vor⸗ geführt, Auch dieſer Typ wurde mit allen Verbeſſerungen ausgeſtattet. Büssing NAG,-Zylinder-Diesel 5 Henschel-Omnibus, Typ 40 S Tram derungen nicht notwendig. Die Vergrößerung der Reieg auf 22“ brachte eine geringe Geſchwindigkeitsſteigerung 6 ſich. Die Leutung erſuhr eine weitere Bervoll-ommane Als Nebentyp zeigt die MAN den Rundfahrwagen 9 das Reichsparteitagsgelände. Das Fahrgeſtell dieſes rih⸗ nibuſſes war ſchon auf der letztjährigen Ausſtellung ſeine niedere und zweckmäßige Bauart allgemein S gefallen und hat ſich in der Praxis ausgezeichnet bewa 5 Beſonderes Intereſſe findet ein Oberleitun 91 omnibus⸗Fahrgeſtell Typ Nermbus I. Um u nutzloſe Typenzerſplitterung zu vermeiden, ſind zwei Buß muſter feſtgelegt worden: Normbus 1 mit 40 bis 45 Normbus 11 mi: 55 bis 60 Perſonen Faſſungsnermöh Die Deſterxeichiſche Automohil⸗Fabriks Ach vornt Auſtro⸗Fiat(MAN⸗Lizenznehmerin und Beriretung g⸗ die Oſtmart) zeigt erſtmals aus ihrem bisherigen Rufs wagenprogramm einen 4½ Tonner⸗Dieſel a Laſtkraftwagen Kipper und Omnibus. Opel Opel baut 1999 den Geſchäftswaaen mit 1½ Leaſk .Zylinder⸗Motor von 23 Ps Leiſtung füx eine Nutzlo⸗ von 500 Kg., ferner den 3⸗To.⸗Opel Blitz Schnellaſtwagen⸗ Das Fahrgeſtell wiegt 1760 Kg., es trägt aber 3940 Der Wagot het einen 3,6 Liter kopfgeſteuerten Sechs“ Kondenswasserwagen auf-TPo.-Opel-Blitz- Fahrgestell zylinder-Kurzhubmotor von 75 PS. Die Höchſtgeſchwin⸗ bigteit liegt bei eiwa 95 Km.⸗Sid, die Aukobahn⸗Dauen⸗ geſchwindigieit bei 8500 Km. Std. Das Niederrohmen⸗ Fahrgeſtell findet immer mehr Verwendung im Omnibuſe bau. Neben der hohen Reiſegeſchwindiakeit der Smnibuſſe auf Opel Blitz⸗Fahrgeſtell iſt das niedrige Gewicht he merkenswert. Die 3 To. Opel Blitz finden vielſache wendung u. a. als Kipper, Kaſtenwagen, Tonkwage, Sprengwagen, Straßenſtaubſouger uſw. Die 75 PE Maſchine des 3 To. Orel Blitz iſt imſtande, eine Geſamt⸗ laſt von 10 Tonnen zu transportieren. Phänomen-Werke Die Phänomen⸗Werke bauen den preßluſt⸗ gekühlten Anderthalb⸗Tonner⸗Motor. Gezeigt wird der Phänomen„Granit“ 25 cs Schnellieferwagen mit Kaſten⸗ aufbou, als Leichtlaſtwagen mit Pritſchenaufbau, al“ Reiſe⸗ und Geſchäſtswagen, als Kombinations⸗Kaſtenwagen und als Krankenwogen„DRͤ“. Ueberall wurden Ver⸗ beſſerungen angebracht. Eine Neukonſtruktion iſt der 60 Pe preßluftgekühlte⸗ Phänomen⸗Dieſel⸗Motor. Der Zylinderinhalt iſt 4,1 Liter bei 60 PS. 5 Tempo-Werk Dieſe Firma ſtellt ihren Tempo⸗Dreiradlieſerwagen für 750 Kg. Tragkraft mit verſchiedenartigen Aufbouten zut Schau. An den langjährigen bewährten Konſtruktians“ prinzipien wurde nichts geändert. Dagegen wurde großer Wert auf die Moderniſierung der Aufbouten gelegt. n, Führerhaus wurde verbreitert, ſo daß die Sitzgelegenheiten für Fahrer und Beifahrer noch bequemer geworden ſing, Die Straßenloge der Tempo⸗Wagen iſt ebenſalls durch eine Verbreiterung der Spur weiter verbeſſert. Dadurch konnten auch die Ladeflächen der Aufbauten geräumiger gehalten werden. Als neues ſerienmäßiges Modell wmird der Temyo, Wogen Typ 4 400 mit extrabreiter, tiefliegender Stahl⸗ blechpritſche— Ladefläche 1504250 Ztm.— gezeiat. Außer⸗ dem zeigen die Tempo⸗Werke den Tempo⸗Geländewagen, der heute ſchon in faſt allen Ländern der Welt gefohre wird. Die Konſtruktion wurde in dieſem Jahr weiter fort⸗ entwickelt. Vomag Das neue Typenprogromm der Vomag⸗Maſchinenſabrik Ach weiſt nur noch Schwer⸗Laſtkraftwagen und großé Omnibuſſe auf. Bei dem ausgeſtellten 6⸗Tonnen⸗Fahr, geſtell fällt auf, daß die Motorleiſtung jetzt 160 Ps bes trägt, obwohl eine Vergrößerung des Zylinderinhalts und eine Erhöhung der Tourenzahl nicht vorgenommen wurde⸗ Weiter fällt bei dem Fahrgeſtell die neue Bremsanlacke auf, die im vorigen Jahr bereits bei dem großen Vomag, Omnibus gezeigt wurde. Dieſer Schwerlaſtwagen⸗Typ iſt hauptſächlich für den Fernverkehr beſtimmt und beförder mit Anhängewagen bis 22 Tonnen Nutzlaſt bei einer Ge⸗ ſchwindigkeit von 60 Km.⸗Std. Das Omnibus Fahrgeſtell hat in reichem Maße ein“ heitliche Aggregate mit dem Schwerlaſtwagen⸗Fahrgeſtell, z B. Motor, Vorderachſe, Vorder⸗ und Hinterradbremſe⸗ Vorder⸗ und Hinterräder, Lenkung, Bremsanlage uſw, Der Motor erreicht eine Leiſtung von 160 PS bei nur 1500 Umdrehungen in der Minute und iſt autobahnfeſt Die Spitzengeſchwindigkeit bei 48 Perſonen Beſetzung beträg 105 Kilometer der Reiſedurchſchnitt auf normalen Land⸗ ſtraßen etwa 60 Kilometer auf der Autobahn etwa 85 bis 90 Kilometer in der Stunde. Weiter wird ein Fernreiſe⸗ wogen euf gleichem Fahrgſtell g zeigt Ein Autobahn“ Omnibus iſt auf dem Stand der Deuiſchen Reichsbahn zu ſehen und ein ſolcher für die Deutſche Reichspoſt bei der Waggonfabrik Schumann Gmbc. Verantwortlich: Willy Müller. 1 2 * — 6 SorN R —2 — 00%6 aoiu Myabeaſl? B Zarah Leander in der„Rauſchenden allnacht“. Nach dem Film„Heimat“ inſzeniert Proſeſſor Cart 1c9 Zarah⸗Leander⸗Film„Es war eine rau⸗ chende Ballna cht“, in deſſen Mittelpunkt die Froelich für die Ufa ſeinen zwei⸗ uſik Tſchaikowſtys ſtehen wird. Mit den Auf⸗ nabmen wurde bereits begonnen. Unter der Regie Ma Carl Froelich ſpielen u. a. Zarah Leander, arika Rökk, Hans Stüwe, Aribert Wäſcher, Paul Dahlke und Leo Slezak. * Carl Boeſe dreht„Hallo, Janine“. Karl Boeſe iſt der Spielleiter des neuen Ufa⸗Films „O llo, Janine“, der demnächſt ins Atelier 9 Die Darſteller ſind: Marika Rökk, Johannes deeſters, Mady Rahl, Rudi Godden, Erich Ponto, Zubert v. Meyerinck, Ernſt Dumcke, Olga Limburg. Pr. K. G. Külb ſchrieb das Drehbuch. An der Ka⸗ era ſteht Konſtantin Irmen⸗Tſchet. Die Bauten onmmen von Frohberg und Albrecht. Peter Kreuder Lomponiert die Muſik. * bieatfa- kommt nach Deutſchland.„Katja, fra ungekrönte Kaiſerin“ iſt der Titel eines neuen anzöſiſchen Großfilms nach dem gleichnamigen Ro⸗ Ooefilul iñ Moiun, Wioilly Birgel und Sibylle Schmitz, die im Ufa-Film„Hotel Sacher“ die Haupt⸗ rollen spielen Photo: Ufa⸗Quick Wan von Prinzeſſin Marthe Bibesco mit anielle Darrieux und John Loder in den Dauptrollen, der ſoeben in Originalfaſſung zenſiert worden iſt und im Can do⸗Filmverleih er⸗ ſcheint. Der Film ſchildert den Liebesroman des Zaren Alexander II. von Rußland. —** Wieder zwei Ufa⸗Filme beendet, Bei dem von Karl Ritter in Babelsberg gedrehten Ufa⸗ Film„Die Hochzeitsreiſe“ und dem von Erich Sngel in Wien inſzenierten Ufa⸗Film„Hotel Sacher“ wurden die Schnittarbeiten beendet. In dem Karl⸗Ritter⸗Film ſpielen Francoiſe Roſan nnd inſzenierte Peter Paul Brauer. Bom Drehbuc zum Jelluloiũbando. .. und Lizzi Singi Waldmüller ist die Darstellerin der Chansonette Rachel in Willy Forsts neuem To⸗ bis-Film„Bel a mit, einer Ko- mödie aus dem Paris der Jahr⸗ hundertwende. Photo: Tobis⸗Exik Borchert Mathias Wiemann mit Angela Salloker, Etrſta Löck, Eliſabeth Wendt, Paul Dahlke. Sibylle Schmitz, Willy Birgel, Wolf Albach⸗Retty, Elfie Mayerhofer, Hedwig Bleibtreu ſind die Darſteller des Films „Hotel Sacher“. 4* Lilian Harvey filmt in Wien. Nach Beendigung der Aufnahmen zu ihrem neuen Film „Frau am Steuer“, ͤreht Lilian Harvey unter der Spielleitung von Auguſto Genina noch eine Reihe von Außenaufnahmen in Wien für ihren in Italien entſtandenen Aſtra⸗Film im Ufaleih„Ins blaue Leben“, 4 Lingen ͤͤreht„Marguerikers“. In die⸗ ſen Tagen ging der Minerva⸗Film der Bavaria „Marguerite: 3“ ins Atelier. Die Regie dieſes Films führt Theo Lingen, der gleichzeitig eine der Haupt⸗ rollen übernommen hat. Weitere Hauptdarſteller ſind: Guſti Huber, Grete Weiſer, Franz Schafheit⸗ lin, Richard Romanowſky, Hans Holt und Hermann Thimig. 5 Schnittarbeiten beendet. Die Schnittar⸗ beiten an den beiden Ufa⸗Filmen„Die Geliebte“ und„Ich bin gleich wieder da“ ſind beendet. Das Drehbuch des Films„Die Geliebtel, der unter der Spielleitung von Gerhard Lamprecht ge⸗ dreht wurde, ſchrieb Walter v. Hollander nach einer Idee von Eva Leidmann. Die Darſteller ſind: Willy Fritſch, Viktoria v. Ballasko, Karl Mar⸗ tell, Grete Weiſer, Paul Bildt, Erich Fied⸗ ler.— Den Film„Ich bin gleich wieder dal, Von den Darſtel⸗ lern ſind zu nennen: Paul Klinger, Mady Rahl, Urſula Grabley, Jeſſie Vihrog und Rudolf Platte. 242 „Drunter und Drüber“ iſt ſein Titel. Die Aufnahmen des Algefa⸗Film im Siegel⸗Verleih „Drunter und Drüber“ ſind ſoeben unter der Spielleitung von Hubert Mariſchka beendet, wor⸗ den. Die aparte Lizzi 19. FEEBRUAR 1539 Wir blicen INS FLMATELIER Heiße Urbeit für die Peinuand— Uillij Birgel und Sybille Schmilæ in„otel Sacher“ Zarah Deandet, der Stern einés neuen Garl Froelich-Films lüchuuanuwnutaggunumaamnaunguücauasaangagswuonaaueamicnnnauupnsurnppaanusnaaanneunmn iludlnunfbamukünansunpeammiweanatugnnrnunntunumnusaeaſuunnrsnarunmnunanmennnnnsanmawinwnspafkanmarux Er scheint von ihrer Zärtlichkeit nichts zu merken Marianne Hoppe und Carl Ludwig Diehl spielen in dem neuen Gustaf-Gründgens-Film der Terra„Der Schritt vom Wege“ die Hauptrollen der jungen Effie Briest und ihres Mannes, des Barons von Instetten. Donß lan, Nin, ſſon Daß Albert Matterſtock ſich vor ſeinem Thea⸗ terſtart in Deutſch⸗Südweſtafrika kümmerlich als Autoverkäufer durchs Leben ſchlagen mußte? Daß der Filmregiſſeur Robert A. Stemmle, der als Volksſchullehrer und Wanderbühnenſchau⸗ ſpieler begann, heute zu den berufsreichſten Män⸗ nern zählt: Drehbuchautor, Spielleiter— und Ehemann Schauſpielerin Gerda Maurus? Daß Fritz Hoopts früher Steuerinſpektor im Reichsfinanzdienſt war und daß er bis vor zwei Jahren ausſchließlich aus ideellen Motiven, ohne jede Entſchädigung auf der Bühne auftrat? Erſt mit 60 Jahren wurde er von Carl Froelich für den Film entdeckt. Daß Hilde Weißner zwei Jahre die Staatliche Frauenſchule in Hamburg beſuchte und anſchließend in der dortigen Pflege⸗ und Heilanſtalt tätig war? Daß Heinz Rühmann ſeine Theaterlaufbahn bei Falckenberg in München als Naturburſche und Verkörperer blutvoller Shakeſpeare⸗Figuren be⸗ gann? der Holluwoaò hat Gorgen Es wird in der ganzen Weltschwieriger, amerikanische Filme unterzubringen Die Tatſache, daß ſich langſam, aber unausweich⸗ lich eine geſchloſſene Front gegen den amerikaniſchen Film in Europa bildet, erkennt niemand genauer als ein Amerikaner, der das ganze Jahr über die Welt durchreiſt, um für den Abſatz der ameri⸗ kaniſchen Filme tätig zu ſein; er legt 100 000 Kilo⸗ meter im Jahr zurück und hat dabei die Aufgabe, den Geſchmack der weißen, gelben und ſchwarzen Kinobeſucher feſtzuſtellen, den gegenwärtigen und kommenden Bedarf zu ermitteln. Er iſt jetzt in Lon⸗ don, nachdem er zum zweitenmal im vorigen Jahre drei Monate durch die europäiſchen Länder gereiſt iſt. Er macht ſchwieriger wird, amerikaniſche Filme unterzubrin⸗ gen. In Frankreich Harf z. B. kein Tonfilm in engliſcher Sprache öfter als 15mal gezeigt wer⸗ den, wenn er nicht mit franzöſiſcher Beſchriftung oder Synchroniſierung verſehen iſt; in Italien müſſen alle Filme italieniſche Texte haben. Auch die Zahl der Filme, die den Amerikanern abgenom⸗ men werden dürfen, wird in jedem Lande immer ſtärker eingeſchränkt. England hat eine Quote von 15 v. H. von nationalen Filmen feſtgeſetzt, Frankreich beſchränkt die Auslandsfilme mit fran⸗ zöſiſcher Bearbeitung auf 94 im Halbjahr, Auſtralien hat eine Quote von 3 v.., Südafrika von 15 v.., Neuſeeland von 20 v. H. Polen hat beſondere Quoten feſtgeſetzt für die verſchiedenen Filme, die eingeführt werden ſollen, je nach ihrem Urſprungs⸗ land, und erhebt ſtarke Abgaben für die Erlaubnis; Portugal hat eine Quote von 15 v.., Ungarn för⸗ dert die eigene Produktion mit dem Ertrag der Einfuhrerlaubnis, Jugoſlawien hat eine Quote von kein Hehl daraus, daß es überall 10 v.., Japan verbietet das Zeigen ausländiſcher Filme außer den Wochenſchauen überhaupt, in Ita⸗ lien iſt ein neues Geſetz angekündigt, durch das der Regierung volle Kontrolle über alle eingeführten engliſchen und amerikaniſchen Filme gegeben wird, wie ja auch bei uns in Deutſchland eine ſtaatliche Kontrolle der Einfuhr beſteht. Die Zeiten ſind alſo vorüber, in denen die Auslandsmärkte für die amerikaniſchen Filmproduzenten ein unbeſchränktes Feld darboten. Jener Amerikaner hat auf ſeinen Fahrten durch die Welt auch manche merkwürdige Beobach⸗ tung gemacht, von der er ſehr unterhaltſam er⸗ zählt.„Ich erinnere mich, daß ich einmal in Spa⸗ nien vor dem Bürgerkriege in ein kleines Dorf⸗ kino zwiſchen Barcelona und Madrid geriet. Da gab es keine Eintrittskarten, vielmehr drückte die Kaſſie⸗ rerin den Leuten, wenn ſie das Eintrittsgeld bezahlt hatten, einen Stempel auf die innere Handfläche, und der Mann an der Tür hatte alſo nicht eine Karte anzureißen, ſondern verwiſchte mit dem Dau⸗ men, an dem er oft lecken mußte, den Aufdruck. Da⸗ mit aber kein Beſucher, wenn er ſich nicht ſorgfältig genug wuſch, in die Lage kommen konnte, den Stem⸗ pel noch einmal als Eintrittskarte vorzuweiſen, wurden die Stempel jeden Tag in Geſtalt und Größe verändert... In manchen ärmeren Kinos Europas wird auch die Leinwand möglichſt dünn ge⸗ halten und es gibt ganz billige Plätze hinter ihr. Die Leute ſehen alles völlig klar, aber ſeitenverkehrt, was ja nur eine Rolle ſpielt, wenn Schrift auf der Fläche erſcheint. Ich habe viele Leute geſehen, die dann den Kopf umdrehten und einen kleinen Spiegel vor die Augen hielten, den ſie ſich mitgebracht hat⸗ ten um auch die Schriſt leſen zu können.“ er iſt Buchſchriftſteller, Bühnendichter, Bekannt lich ist dieser Film nach Fontanes berühmten Roman„Efflie Briest“ gedreht worden. een Photo: Gründgens⸗Prod. Terrg Daß Max Gülſtorff, bevor er zum Theater und dann zum Film kam, Aſſiſtent einer Zauber⸗ bude und Ausrufer auf einem Jahrmarkt geweſen iſt? adob Komaliumul Olga Tſchechowas Erlebnis im Berliner Norden Schön und ſtrahlend, im pikanten Koſtüm der Pa⸗ riſer Mode von 1900, ſteht Olga Tſchechowa in der Rolle der Madelaine bei Willy Forſts Verfil⸗ mung des Romans„Bel ami“ von Manpaſſant im Atelier. Der Standphotograph macht gerade Aufnahmen von ihr. „Bitte ein wenig nach rechts den Kopf, damit der Hut das Ohr nicht verdeckt. So dante!“ ſagte der Photograph. Die Aufnahmen ſind beendet. „A propos, Ohr“, lächelt Olga Tſchechowa, nach⸗ dem die Berichterſtatter ſie begrüßt haben.„Da fällt Olga Tschechowa in dem neuen Tobis-Film„Bel ami“ M. Photo: Tobis mir ein Erlebnis ein, das ich neulich im Norden Berlins hatte. Ich fuhr zu einer Bunten Morgen⸗ veranſtaltung. Als ich vor dem Theater hielt, ſtan⸗ den viele Menſchen da, um die Künſtler zu erwar⸗ ten. Ich ſtieg aus. Man ſorgte ſehr aufmerkſam da⸗ für, daß ich nicht ins Gedränge geriet. Aber daun brach ein junger Mann aus der Menge hervor, ſtürmte auf mich zu begrüßte mich ſo ungeſtüm, daß ich beinahe einen Schreck bekommen hätte. ‚Ach Olga', ſagte er dann in reinſtem Berliner Dialekt, mit einem Blick auf meine ſchillernden Ohr⸗ gehäuge, wal haſte für ſinnliche Mahxe zeilen wollen?“ Es hatte ſchon Mitternacht geſchlagen. Ungehört verhallte es in den leeren Straßen. Aber in Xaver Matzingers Weinſtube ging es hoch her. Draußen war klare Nacht mit zwinkernden Sternen und gei⸗ ſterbleich lauerte mondſüchtige Kälte auf Dächern und Wänden, ſtumm wie der Tod. Aber drinnen glomm das Leben mit trunkener Verführung. Rote Papier⸗ laternen ſchwelten trübe und heiß im Rauchnebel, der breit über dem quirlenden Menſchenhäuflein lagerte. Flammen zuckten auf erhitzten Geſichtern: ein Unge⸗ fähr noch, und die Lohe mußte auffahren im tollen Schrei der Luſt. Wer Namen hatte unter den allzu⸗ vielen Künſtlern der Stadt, war da, ein jeder phan⸗ taſtiſch vermümmt, willig zum Rauſch, gierig nach Wein und Duft von Frauen. Der klotzige Kamin glühte von zahlloſen Scheiten, Mann und Weib vom Koten Gold in klingenden Kelchen, auch von be⸗ ſchwingten Siegesgedanken, himmelherrlichen Plä⸗ nen und erfüllungnahen, verbotenen Träumen. In einem dämmrigen Winkel hockte Adrian, ab⸗ ſeitig, allein, wie immer, ſtummer Zuſchauer mit brennenden Augen. Ein langer, dummer, dunkler Mantel umhüllte ihn, faſt wie ein Schlafrock, ſo floß er träg von den ſchmalen Schultern bis über die Füße, machte alt und ſeine Miene widerſprach nicht. — Was wollte er hier? Er ſann darüber nach: wohl weiter nichts als fröhlich ſein mit den Fröhlichen, mitſchwingend im Bunde? Es gelang ihm ja doch nicht, heut' nicht und nie! Aber er fand auch nicht wieder fort von hier— lechzende Sehnſucht, frei zu wachſen aus der verdammten Schwere des läſtigen Selbſt trieb ihn her und hielt ihn unlöslich. Die Stimmung ſtieg raſch. Muſik rann wie zer⸗ ſtiebendes Geſchmeide klirrend durchs Bunte. Das wogte und toſte im Tanz. Greller brandete Geläch⸗ ter, wilder blühte Luſt, feſſelfrei tobte Ulk. Kühnes, lockeres Bild prangenden Lebens, ſelig⸗ſelbſtbewußt! Im Uebermut wiegten ſich Mädchen und Frauen auf den Knieen der Freunde, wirrer flatterten Haare, Gewänder, ſchmiegſamer brannten Küſſe. Und der ſelſenruhige blonde Wirt mitten im Saal, freute ſich mit leichtem Lächeln flüchtiger Macht. Ruhig ſchritt Kaver hierhin, dorthin, beſchwichtigte einen ſonder⸗ lichen Brauſekopf, ſcherzte mit einer Rothaarigen, reichte neuen Trunk. Aorian ſah ihn an. Der Mann gefiel ihm ſchon immer. Ein Tavernenwirt? Mehr noch: ein ganzer Kerl und ein lebenskundiger Mei⸗ ſter in ſeiner Art!— wie aus weiter Ferne verebbt da ein Glockenſchlag vom Turm im Ohre; kaum ge⸗ hört: halb eins am neuen Tag. Da fliegt die kleine Tür am Schanktiſch auf, wie von einem Windſtoß, herein flattert Steſſi, die junge Wirtsfrau. Wo blieb ſie ſo lange? Jauchzer aus dutzenden Kehlen huldigen ihr rauh, durſtige Blicke hangen ſchon rings an ihr wie Bienen an honig⸗ ſüßer Blüte. Wie zierlich ſie iſt, klein beinahe, doch voll Raſſe und Feuer, ſchwarz dazu Haar und Augenpaar, ſo gewiß von Spanier⸗ oder Ungarblut! Kaver hat ſchlau die Gitarre gepackt, peitſcht ſchon Akkorde: hei, da klatſcht ſie in oͤie Hände und tanzt und tanzt— ſie verhalten alle den Atem offenen Mundes und ſtarren und meinen, ſie müſſe nun um⸗ ſinken vom raſenden Drehen, weil ihnen ſelber ja danach, nicht bloß vom Zuſehen! Adrian iſt aufgeſprungen, wild pocht ſein Herz, ex will ſie wohl ſpießen mit ſeinen Blicken, reglos ſteht er wie zum Sprung. Der Tanz iſt aus. E OER NEUEN MA. SRiææe von Malther Heiner Lachend fällt ſie dem Nächſten auf den Schoß und küßt ihn. Adrian wendet ſich jäh, bitter quillts hoch— Unfug— er würgts wieder hinunter. Und neu Muſik, ein Liedlein, melodiſch, prickelnd, be⸗ feuernd:„Die Gunſt der Frau'n erringt man nur mit der Keckheit, mit der Keckheit—!“ Da ſtürzt er auf Steffi zu, die eben wieder tanzen will, reißt ſie einem weg, in ſeine preſſenden Arme hinein und tanzt nun ſelber mit ihr! Weiß nicht, wie ihm ge⸗ ſchieht, woher der Mut, tanzt nur mit aller befrei⸗ ten Leidenſchaft, ſpürt dͤurch den ungelenken Man⸗ tel gar das Fluten ihres geſchmeidigen Leibes und iſt ſehr trunken, unendlich fern von ſich. Läßt ſich ganz treiben von Duft, Leuchten, Lachen, Muſik! Hört ihr lockend Verſchleiertes:„So angriffsluſtig, mein Herrchen, mit einem Mal? Woher das? Hat er denn gar nicht ſein ſanftes Gewiſſen dabei?“ Es ſticht ihn leicht und doch will er jetzt ſtolz ſein auf dieſes„Lob“— doch da bleibt ſie ſtehen, die Muſik bricht ab, Stille ringsum— Steffi grüßt wen mit ſtrahlendem Geſicht,— Aoͤrian wendet ſich dahin: da ſteht Sartorius, der Baumeiſter, bei dem er mit⸗ ſchaffen darf, ein törichter Anfänger, weltenfern noch der Meiſterſchaft! Oh, Sartorius iſt ein erfahrener Mann! Er tritt herein, wie's ihm gerade gefällt, und alles, was ſein Auge ſieht, muß ihm untertan ſein.— So verneigt ſich Adrian tief und der Meiſter nickt ihm zu, ſogar recht freundlich, ſcheint es, nimmt dann NIETER Von Georg Büsing 1,62 Meter groß. Kein Gardemaß. Klein, ſchmal, aber ſehnig. Strohblondes Haar. blaue Augen, energiſches Kinn. Etwas wortkarg, aber gern ge⸗ ſehen auf der Werft. Kurz und gut: Müller zwo. Morgens 6 Uhr mit der Fähre über den Strom, nachmittags 4 Uhr zurück. Dienſt am Niethammer, tagaus, tagein. Schon 28 Jahre lang. Dazwiſchen vier Jahre Galizien, Flandern und Verdun. Na ja, es wurde nicht viel darüber geredet. Man hatte ſein kleines Haus vor der Stadt, ſeinen Garten, ſeine Arbeit, ſeine Kinder. Der Alteſte ſtand bei den Pionieren in., der Jüngſte lernte in der Schloſ⸗ ſerei auf der Werft. Und die fünf dazwiſchen waren auch nicht ſchlecht geraten. Die„Maria Luiſe“ lag im Trockendock. Oſtaſien⸗ dampfer, geſtern mit verbeultem Vorderſteven und erheblichem Leck eingeſchleppt. Kleiner Zuſammen⸗ ſtoß vor der Hafeneinfahrt mit einem engliſchen Kohlendampfer. Kommt mal vor. Beſonders wenn 5 ſeit Wochen vie Watte auf dem Waſſer iegt. Müller zwo und ſein Kollege Karl Brandt ſitzen auf ſchaukelndem Brett, 15 Meter über der Sohle des Trockendocks, außenbord. Die Preßlufthämmer knattern. Der Kran bringt ihnen die Stahlplatten zu. Vorſichtig taſtet das Seil ſich durch den Nebel, die Platten ſchwimmen wie Rieſenſchollen in der milchigen Maſſe. Gefährliche Sache. Den Vormit⸗ tag über geht alles gut. Gegen Mittag paſſiert es dann, daß eine der zentnerſchweren Stahlplatten gegen das Brett ſchlägt, auf dem die beiden Nieter⸗ Karl Brandt ſitzt neben Müller zwo. Adrian begreiſt Fasching aber öͤoch, mit großartiger Selbſtverſtändlichkeit, Steffi in den Arm, Taver beginnt wieder lächelnd. Und das Lärmen und Schwirren brauſt wieder auf, es tönt wieder die Luſt und alle tanzen; inmitten, alle um Haupteslänge überragend, Sartorius mit Steffi, die nicht fragt, nein, hinnimmt, was er ge⸗ währt, der große freundliche Meiſter! Adrian ſitzt wieder in ſeinem Winkel; nun drückt ihn der Mantel, aber in ſelbſtquäleriſcher Wolluſt zieht er ihn noch feſter um die Schultern und ver⸗ ſtrickt ſich in ſeine Falten wie ſeine Seele in düſtere Gedanken. Was nagt denn ſo an ihm, was bohrt ſo und zerrt und zwackt unhold? Was jagt ihm den brandroten Wein jetzt ſtromweis die Kehle hinab? Daß Gret, die hübſche Kleine kaum ſo geſchäf⸗ tig zwiſchen Theke und Tiſch ſein kann? Will er ſichs geſtehn, kann ers überhaupt?— Er ſtarrt wütend hinüber, heimſt ein paar ſpöttiſche Blicke ein und friert plötzlich zuinnerſt. Wie fremd und fern iſt ihm dies doch alles! Was gehen uns denn die leichtfertigen Menſchen an, die albernen Genießer— ach, die Glücklichen, die nicht geſchmolzenes Blei in den Adern kochen haben wie er! Und wer iſt die Steffi denn? Ein rätſel⸗ volles Weib? Eine Zigeunerin!— Nein, ſie iſt keinel Kennt er ſie denn nicht auch ganz anders? Wenn er ſonſt, außer der tollen Zeit, ſo an Mittagen die ſtille, trauliche Gaſtſtube beſucht und ſie ihm ein kräftig Mahl vorſetzt, einen leichten Wein dazu, für ——— bei der Arbeit hocken. Karl Brandt verliert das Gleichgewicht, rutſcht aus— nur im letzten Augen⸗ blick bekommt er noch eins der Seile zu faſſen, an dem die Bretter befeſtigt ſind. Da hängt er nun, 15 Meter über der Sohle des Trockendocks. In 30 Sekunden wird,s mit ihm vorbei ſein, länger kann man ſich an dem öligen Seil nicht halten. Aber da iſt ja Müller zwo. Der kriecht blitz⸗ ſchnell über das lange, ſchwankende Brett, legt ſich auf den Bauch und ſtreckt ſeinem Kollegen die Hände zu. Es langt gerade, man bekommt ſich mit den Fingerſpitzen zu faſſen. Und was ſich dann in den nächſten Sekunden abſpielt, das iſt mit Worten ſchwer zu ſagen. Es iſt ein ſtummer. unenolich ſchwerer Kampf mit dem drohenden Abſturz. Karl Brandt muß auf das Brett zurück und Müller zwo zieht ihn hoch! Seine Kinnbacken ſpringen wie Sicheln vor, ſeine Lungen keuchen, ſein Blut brauſt in den Schläfen. Ueber ihm ſchaukelt die ſchwere Stahlplatte. Aber als der Kranführer aus dem Nebel ruft: ob etwas nicht ſtimme, da iſt ichon alles wieder in Oroͤnung.—„Nix paſſiert“, ruft Müller ziwo und Karl Brandt murmelt ihm mit bebenden Lippen die zwei Worte nach. Dann knattern ſchon wieder die Niethämmer. Niemand hat außer den beiden geſpürt, daß der Tod eine Minute lang ganz nahe war. Nachmittags 4 Uhr zurück über den Strom. Es dunkelt, der Nebel iſt noch immer undurchdringlich. Er preßt die Hand den Birnbaum ſeines Kollegen.„Kannſt haben, weißt ja, Fritz, der die dicken ſaftigen trägt“, ſagt Karl Brandt und ſeine Lippen beben.—„Laß man, Karl“, antwortet Müller zwo ruhig,„iſt ſchon gut ſo.“ Mehr wurde über dieſe Angelegenheit nicht ge⸗ ſprochen. beſcheidenes Entgelt, und dann mit friſchem, harm⸗ loſen Wort teilnimmt an ſeinem ruhigen Leben. Wenn ſie dann manchmal auch ihr Kind dabei hat, das rege, klugäugige Geſchöpfchen, und nur Mutter iſt— kommt es ihn da nicht oft an wie reines We, hen vom Erntewind über warme, ſchwellende Flur Iſt nicht ein wenig Kameradſchaft zwiſchen ihnen! Und ihr Mann, der ſchweigſame, blonde, ſo ſelbſt⸗ ſicher lächelnde Kaver— mit keinem Blick beachtet er ſie jetzt bei dem Treiben— iſt's Vertauen— iſt kalte Berechnung? Weg, wer da zweifeln könnte! Dieſer klare, geſunde Menſch kennt ſein Weibl Was ſoll's denn! Iſt der Adrian nicht glücklich genug mit ſeiner Kunſt? Könnte er ſich je verlieren— um ſolche kleinen, ſeltſamen Einſamkeiten ſeines törich⸗ ten Herzens? Ein Frohgeſühl will da aufwallen in ihm, er hebt den Kopf mit neuem Mut— da ſieht er tief zu⸗ ſammenzuckend, Steffi auf ſeines Meiſters Knieen, lachend die hellen Arme um deſſen Hals werſen und ihn küſſen, flüchtig, weinberauſcht, voll unbe⸗ kümmerter Fröhlichkeit. Adrian möchte brüllen vor Schmerz, über ſie, über alle hier, über ſich ſelbſt. Er weiß es: ſein eigenes, verwünſchtes Blut iſt ſchuld! Schuld an dieſem Beiſeiteſtehen, dieſem Ge⸗ hemmtſein, dieſer lächerlich⸗ſinnloſen Eiferſucht! Der⸗ lei quält ihn nun jahrelang ſchon, macht ihn unſtet, ſchlaff. Bläht ſich auf zu einer Schemenwichtigkei in ihm, nichts wie feiler Ballaſt des Herzens! Wa dachte er ſich eigentlich? Was ſollte Sartorius von ihm denken, Xaver gar und ſie ſelbſt, die törichte Geliebte! In welch' abgeſchmackte Rolle ſpielte er ſi hinein— der Wein war ſchuld— der wüſte Lärm 77 der ſtickige Dunſt hier drinnen— Er ſchrickt auf vor jäher Stille, erhebt ſich unwill⸗ kürlich. Alle Gäſte ſtehen jetzt, ſo gut ſie noch kön⸗ nen, gefüllte Gläſer in leichthin zitternden Händen und warten— warten worauf? Auf eine Entſchei⸗ dung? Auf welche? Ueber ihn—? Mit fiebernder Spannung wartet auch er. Und Sartorius beginnt zu reden, heiter vom Vollgefühl der geſteigerten Stunde. Ein Trinklied ſpricht er, leiſe anhebend, raſch anſchwellend, ein glühendes, herzhaftes Lied, aus glühender Künſtler⸗ ſeele entſprühend. Jubelnd fallen alle ein in den rauſchenden Refrain. Hei, das iſt wahres Jungſein, wie ein Blitz ſchießt es gell jetzt durch Aoͤrians“ Seele, zerſchellend alle Verſtocktheit. Bevor noch das Klingklang der Gläſer verhallt iſt, bevor neuer Ruf fauchzend aufſpringt, ſchnell Adrian jetzt mit einem Freudenſchrei in die Mitte, ſteigt im Schwung auf einen breiten Tiſch, pflanzt ſich rank vor den Verwunderten auf, zerrt, reißt am Mantel, wirft den ſchweren, dunklen weit von ſich und ruft:„Weg mit dir, dumpfe Kutte, weg, ver⸗ brauchte Schale— das alte Leben iſt tot— es lebe das neuel“ Jubelnd ſtimmen alle Gäſte mit ein, er ſteht immer noch da oben im luſtigen, kraus⸗ bunten Kleid und hebt ſein Glas himmelan:„Weg alles Schwere und Trübe heut nacht— es lebe die Jugend, es lebe das Leben! Leben wir Künſtler nicht doch drum den heiligſten Lebensernſt, leben wir nicht die Wunderkraft unſerer Schaffenstreue, ganz ſelbſtverſtändlich und ohne Wort? Aber wölbt, ſich uns nicht darüber der blaueſte Himmel göttlich⸗ heiteren Leichtſinns, unbedacht ſüßen Genießens? Den ſollen uns keine Wolken trüben, kein Regen, keine Schwüle, kein Froſt! Lachender Frühling ſoll in uns ſein, ewige Jugend— für unſer Werk! So grüßen wir Neuverjüngte, im nahen Lenze die neu⸗ verjüngte Zeit!“ Er faſelt noch weiter in ſeiner Begeiſterung, alle lachen vergnügt über ihn— iſt ja doch alles ſo ſelbſt⸗ verſtändlich, was er da, endlich auch für ſich, entdeckt hat! Wer hat denn je Faſchingsluſt verkannt? Wenn er Künſtler oder doch Lebenskünſtler iſt, und kein ſauertöpfiſcher Spießer!—„Meine Freude! L werteſte Damen“, ſchwelgt Aoͤrian weiter.„laßt un“ LKFoman von Harald Baumgarten Edith Frenz, die Leiterin der Paſſagier⸗Abtei⸗ Iung der Kosmos⸗Linie, blickte auf, als der Herr in dem hellgrauen Sommeranzug an die Barriere trat und ſich liebenswürdig verbeugte. „Mein Name iſt Reinhold Greger. Ich hatte be⸗ Teits von Berlin aus wegen einer Sommerreiſe an Sie geſchrieben.“ Fräulein Frenz lächelte entgegenkommend.„Ich Lrinnere mich, Herr Greger. Ich habe Ihnen Proſpekte geſchickt. Dampfer iſt keine zweibettige Kabine mehr frei.“ Ariane Helbich, die während dieſer kurzen Unter⸗ haltung das Modell betrachtet hatte, das den Typ der Schiffe der Kosmos⸗Linie darſtellte, örehte ſich tem⸗ peramentvoll um und lachte.„Wir brauchen zwei Einzelkabinen, Fräulein.“ Eine leichte Röte ſtieg in das Geſicht von Fräulein Frenz. Sie beugte ſich tief über eine Liſte, da ſie etwas kurzſichtig war.„Das wäre vielleicht noch zu machen.“ Ihr Bleiſtift tupfte auf das Papier.„Auf der„Oran“ iſt noch eine kleine Einzelkabine auf dem Promenadendeck frei. Dann iſt noch in Kabine 16 ein Bett unbelegt. Das andere hat eine Dame aus Elmshorn genommen.“ Sie hob den Kopf und ſah Greger fragend an. Dabei ſchweiften ihre Gedanken ab. Alſo ſo ſah der Komponiſt aus, deſſen Muſik ſie ſo ſehr liebte. Was für ein leidenſchaftliches Geſicht er hatte! Die junge, breite Stirn war von Falten zerriſſen. Sie er⸗ innert an die Stirn Beethovens, fand Fräulein Frenz. In ihrem, Zimmer hing ein Bild, das den großen Meiſter im Alter von dreißig Jahren dar⸗ ſtellte. Zetzt lächelte Greger.„Was meinſt du, Ariane, würdeſt du mit der Dame aus Elmshorn die Kabine Ariane nickte. In ihren dunklen Augen ſprühte der Schalk.„Aus Elmshorn finde ich hochinter⸗ Lvolle Aber ich habe keinen Auftrag bekommen, Paſſage zu buchen. Für die nächſten eſſant. Können wir die Kabine nicht einmal ſehen? Iſt es ein kleines Schiff?“ „Die„Oran“ iſt einer unſerer neueſten Dampfer. Es fahren zehn Paſſagiere mit. allerdings heute noch entſcheiden. Wir haben noch Anfragen vorliegen. Uebermorgen geht die„Oran“ bereits in See. Sie läuft Liſſabon an und geht dann nach Tanger.“ Lebhaft ſtimmte Greger zu. in Ordnung. fahren?“ „Gewiß. Es liegt beim Schuppen 38. Sie den Hafen, Herr Greger?“ „Nein. Ich bin zum erſtenmal in Hamburg.“ „Dann werde ich Ihnen einen unſerer Herren mitſchicken. Wenn Sie eine Tari nehmen, ſind Sie ſchnell draußen.“ Fräulein Frenz hob ſchon den Telephonhörer auf.„Herr Thorſen möchte zu mir kommen.“ Eine heiße Juliſonne ſchien grell durch die Scheiben des Büros der Kosmos⸗Linie. Sie durch⸗ glühte die in die Fenſter eingelaſſenen Wappen, daß ſie in ſatten Farben aufleuchteten. Ein paar Schreibmaſchinen klapperten. Sonſt war es ſtill in dem Büro. Greger und Ariane warteten. Er ſah ſie an und freute ſich über die ſtrahlende, helle Schönheit ihres ovalen Geſichtes. Wie glücklich ſie ausſah! Wie ein Menſch, vor dem die Zukunft glatt und blank daliegt. Er erinnerte ſich in dieſem Augenblick genau an die Sekunde, da ſie ihm auf der Bühne des Opern⸗ hauſes vorgeſtellt wurde. Abweiſend und kühl hatte ſie ihm gegenübergeſtanden. In ihrem melancholiſchen Lächeln hatte Einſamkeit gelegen. Etwas Rätſel⸗ haftes war um ſie, was den Künſtler in ihm reizte. Er begann ſich ihr zu nähern. Aber faſt ſcheu verbarg ſie ihr Innenleben. Nur auf der Bühne ſang ihre Stimme und erweckte die ganze weite Skala aller menſchlichen Empfindungen. Er war Sie müßten ſich „Unſere Päſſe ſind Können wir jetzt zum Schiff hinaus⸗ Kennen bezaubert. Es war wie ein Wunder für ihn, wie ſie den geheimſten Empfindungen, die er in ſeine Muſik hineingelegt hatte, nachſpürte und ſie zum Ausdruck brachte. Als nach der Premiere alle Künſtler ſich in dem Theaterreſtaurant zuſammenfanden, hatten ſie ſich gegenübergeſeſſen. Und er hatte faſt nur zu ihr ge⸗ ſprochen. Sie hatte geantwortet, langſam, wie taſtend, und ihre dunklen Augen hatten prüfend in die ſeinen geblickt. Beinahe ſchmerzlich und wie gegen ihren Willen hatte ſich ihre Liebe entfaltet. Aber dann hatte ſie ihm ihr leidenſchaftliches, zärtliches Herz geoffenbart. Seit der Zeit waren ſie zuſammen. Tag für Tag, Stunde für Stunde. Impulſiv drückte er ihre Hand.„Ariane Ihr Mund und ihre Augen lächelten ihn an, und er fand alles darin, was er ſich vom Leben erſehnt hatte. Die Tür des Büros klappte.„Ein ſchmächtiger, blaſſer Menſch trat ein. Unter dem Arm hielt er eine Aktenmappe.„Was ſoll ich, Fräulein Frenz?“ „Fahren Sie doch mit den Herrſchaften zur „Oran“, Herr Thorſen. Sie möchten ſich das Schiff auſehen. Kabine 3 und Kabine 16. Wenn ſich die Herrſchaften entſchließen, können Sie alles weitere auf dem Schiff beſprechen. Bringen Sie die Päſſe mit.“ Sie wandte ſich an Greger.„Wir ſchicken Ihnen dann die Schiffskarten und die Papiere zu. Wie iſt Ihre Adreſſe?“ „Elite⸗Hotel.“ „Danke ſchön.“ Fräulein Frenz machte ſich eine Notiz.„Alſo übermorgen um zwölf Uhr geht die „Ich habe Könnte 1 „Oran“ in See.“ Thorſen beugte ſich über die Barriere. noch die Konnoſſemente fertig zu machen. nicht jemand anders...“ „Es geht nicht, Herr Thorſen. Buckler iſt im Freihafen. Sie müſſen ſchon ſo freundlich ſein. Die Herrſchaften ſind fremd in Hamburg.“ Der Makler Thorſen kniff die Lippen zuſammen. Dann drehte er ſich um und verbeugte ſich vor Greger und Ariane. „Thorſen. Wenn es Ihnen recht iſt, fahren wir ſo⸗ fort.“ Faſt ausgelaſſen faßte Greger Ariane unter. „Wir ſind ſchon dreiviertel entſchloſſen. Alſo los!“ Er rief noch einmal zu Fräulein Frenz zurück.„Wir brauchen dann alſo nicht mehr hierherzukommen?“ „Nein, Herr Thorſen wird alles erledigen.“ Sie grüßten und gingen hinaus. In dem großen Geſchäftshaus wer es angenehm kühl. Die Paternoſteraufzüge ſummten leiſe. Aber als ſie auf die Straße traten, fiel die Glut des heißen Julinachmittages erbarmungslos über ſie her. Ob⸗ wohl es Geſchäftszeit war, machte die Stadt einen faſt ſonntäglichen Eindruck. Die wenigen Paſſanten gingen langſam an den Häuſerfronten entlang, um in dem Bereich des Schattens zu bleiben. Der Himmel war türkisfarben. Die Luft flimmerte. Greger ſtrich ſich das eigenwillige Haar aus der Stirn.„Ich hätte meinen weißen Anzug anziehen müſſen, den ich für Marokko gekauft habe. Man könnte glauben, man ginge ſchon in Marrakeſch ſpazieren.“ „Es iſt außergewöhnlich heiß heute“, bemerkte Thorſen, während er eine Taxi herbeiwinkte,„es iſt faſt tropiſch heiß.“ Die blonden Haare Arianes ſprühten in der Sonne rötlich. Der kleine Hut gab die glatte, hohe Stirn frei. Sie war voll heiterer Unruhe. Ihr hellblaues Sommerkleid, das einen zarten, herben Duft von Parfüm ausſtrömte, wirkte wie ein Symbol von Kühle und Friſche. Thorſen öffnete den Schlag der Taxi.„Zu Kai 39!“ ſagte er zu dem Chauffeur und wartete, bis Greger und Ariane Platz genommen hatten, dann ſtieg auch er ein und klappte den unbequemen Rückſitz herab. Der Wagen fuhr. Je näher ſie dem Hafen kamen, um ſo deutlicher⸗ drangen ſeine Geräuſche auf ſie ein. Der erregende Salzgeruch, der die Ferne in ſich zu tragen ſchien, ſtrich durch die herabgelaſſenen Fenſter des Wagens⸗ „Iſt das noch weit bis zum Kai?“ fragte Ariane, „Eine Viertelſtunde“, antwortete Thorſen. Die ſtählernen Bogen der Elbbracke Das Waſſer des Hafens lag träge. Es roch na Muſcheln, Tang und Teer. Die gr den Ueberſeer lagen unbeweglich an den Pfählen. Nur die flinken Barkaſſen riſſen ſilberne Streifen in den breiten Strom. Ihre Sirenen bellten. Die Fähren ſtießen ſchrille Schreie aus, wenn ſie ſich einer Halteſtelle näherten. Die Rauchſchwaden von Dampfern, die längſt außer Sicht waren, ſtanden wie ſchwarde Schleier in der unbewegten Luft. Der Makler hatte ſeine Mappe auf die Knie ge⸗ legt und verſchränkte die Finger ineinander. Sein farbloſes Geſicht war von der Hitze gänzlich unbe⸗ rührt.„Wir ſind gleich da!“ ſagte er. Seine Stimme klang irgendwie erregt. Ariane ſpürte es, Prü⸗ fend ſah ſie den Makler an und bemerkte, daß ſeine Augen flirrten. Die Taxi fuhr an die Bordſchwelle und hielt. Greger öffnete den Schlag und war Ariane beim Ausſteigen behilflich. Thorſen war auſ der anderen Seite ausgeſtiegen.„Warten Sie hier“, ſagte er zu glänzten. — 3 — Peiern, bis es Tag iſt! Laßt es ein Feſt ſein wie eines zuvor! Und gebt dieſem Feſt ſeine Königin! Sebt ſie: Stefft— laßt ſie hochleben— es lebe Steffi, des Feſtes Königin!“ Alle ſtimmen zu, grüßen ſie, rinken auf ſie, laſſen die Gläſer klingen, füllen ſie neu, heben ſie wieder und wieder, ſo oft er es ge⸗ bietet, Adrian, der leichtherzige, fröhlich⸗hefreite: Steffi ſoll leben— es lebe Steffi!“ Und über allem ront das kluge Lächeln des großen Sartoxius. Auch Steffi lächelt, nimmt die Huldigung an, dann kordert ſie Schweigen, ſagt dann in die mühſame käuschenſtille vernehmlich und ſchelmiſch:„Gott ſei Georg Foerster: Dank!“ Dabei geht ſie auf Adrian zu, hebte die Hände, er ſteigt geſchwind vom Tiſch und neigt das Haupt ein wenig; ſie nimmt es in ihre ſchönen ſchma⸗ len Hände, dann— küßt ſie ihn auf die flammen⸗ den Lippen, vor allen Gäſten— behutſam ein wenig ſcherzhaft über einem kleinen Ernſt, aber ganz— ohne Gefahr! Ritter! Er iſt ſehr jung geworden, der Adrian, faſt wie ein großer Knabe, und ſtammelt immer nur wie ein Verzückter:„Steffi ſoll leben— des Feſtes— des feſtlichen Herzens Königin—1 Und er bleibt für dieſe Nacht ihr letzter Lebenssorgen— Lebenssiege Freude ist die Kunst des Geſingens „Seit es wenig gefreut: Das allein, meine Brüder, iſt unſere Erbſünde!— Und lernen wir beſſer uns reuen, ſo verlernen wir am beſten, anderen wehe zu tun und Wehes aus⸗ Es liegt eine tiefe Wahrheit in die⸗ m lem Satze Nietzſches. Iſt nicht uns allen ſchon eine uner problematiſchen Naturen begegnet, die der Mitmenſchen nicht gerade das Beſte wünſchen, die ihn lieber betrübt und belaſtet froh und begnadet ſehen? Für gewöhnlich ſagt man dann, das ſei eben ein ſchlechter Charakter, ein unſympathiſcher, von ißgunſt und allen möglichen anderen negativen Spannungen erfüllter Menſch, dem man am beſten im großen Bogen aus dem Wege geht. Aber liegen da die Dinge nicht doch verwickelter? Zwar nicht in ledem Falle, aber ſehr häufig? Am Ende haben wir Es gar nicht mit einer grundſätzlich abträglichen Ge⸗ ſinnung zu tun, ſondern mit einem Menſchen, der ſelber unglücklich iſt, dem die Freude ſehlt und der ſich nun, meiſtens unbewußt, für ſeinen eigenen gefährlichen ſeeliſchen Zuſtand am Leben und den anderen Menſchen„rächt“? Vielleicht tut er„anderen wehe“ und„denkt Wehes aus“, weil er nicht mit dem Daſein zurechtkommt? Sicher hat bier Nietzſche, der geniale Erforſcher der menſch⸗ lichen Seele, ſehr tief geſehen, wie übrigens auch Schopenhauer, der einmal ſagt, daß eine gewiſſe rauſamkeit und Härte, die ein Menſch im Leben zeigt, darauf beruhen kann, daß er ſelber zuviel leidet. Dieſer„Grauſame“ iſt alſo eigentlich gar nicht grauſam, er überträgt nur ſeinen eigenen kataſtrophalen inneren Zuſtand. Beobachten wir uns einmal ſelber! Iſt es nicht edem ſchon paſſiert, daß er ein ungewöhnlich ſcharfes Wort ſagte, in irgend einer Handlunag beträchtliche Härte zeigte, daß er einen anderen Menſchen ver⸗ wundet hat, weil er ſich ſchwer verletzt, empfind⸗ lich„getroffen“ fühlte? Meiſtens reaulieren ſich ſolche Spannungen ziemlich raſch. Jeder erkennt ſeinen„Fehler“, die Sache„renkt ſich ein“ Es kann aber auch ſehr ernſt damit werden. Es kann ſich jemand, obwohl er im Grunde gar keinen ſchlechten harakter hat, tatſächlich vollkommen im Negativen verrennen und kaum wieder herausfinden. Wodurch wird das möglich? Eben dadurch, daß er die ſchöpfe⸗ riſche Macht, die ganze ungeheuer reiche ſeeliſche Jone der Freude, die von Natur aus in iedem Men⸗ — liegt nicht hinreichend beachtet und entwickelt Es iſt ja das gewiſſeſte Zeichen dafür, daß jemand Hobrbaft glücklich iſt und freudig lebt, wenn er aus faltem Herzen wünſcht, der Mitmenſch möchte eben⸗ — ſroh und glücklich ſein. Für denjenigen, der die rechte Lebensfreude in ſich trägt, iſt es eine pfycho⸗ ogiſche Unmöglichkeit,„anderen wehe zu tun und CCCPP dem Chauffeur,„die Herrſchaften fahren mit Ihnen durück.“ 5 Rechts und links lagen die großen Schuppen, in enen die Güter aufgeſtapelt wurden. Das Sonnen⸗ icht prallte auf das weiße Band der Uferſtraße. horſen kam um den Wagen herum auf Greger nd Ariane zu.„Bitte, folgen Sie mir!“ 8 Sie gingen um die Ecke eines Schuppens. Die nupperſteine der Straßen waren unregelmäßig. er Kai war faſt unbelebt. Nur das Kreiſchen einer Dampfwinde ſchnitt in die Stille hinein. „Iſt das die„Oran“?“ fragte Greger und wies einen Frachter, auf den Thorſen zuging. 0„Nein. Das iſt die„Lankadiva“.“ Die Stimme es Maklers war ſo leiſe, als ſpräche er ein Geheim⸗ nis aus.„Die„Lankadiva“ löſcht ihre Ladung.“ 5 Ariane horchte auf.„Lankadiva“? So nennen och die Eingeborenen Ceylon?“ a— ich glaube. Die„Lankadipa“ iſt ein Schiff unſerer Geſellſchaft. Sie bringt Güter und einen tertransport nach Ceylon.“ Er ging an dem Schiff urbei.„Hier nebenan— dies iſt die„Oran“.“ Eine breite Laufplanke führte auf das hochlie⸗ gende Deck der„Oran“ hinauf. Ein Matroſe lehnte über die Reling. „Die Herrſchaften möchten die Kabinen beſich⸗ igen!“ rief ihm Thorſen zu.„Sagen Sie dem Steward Beſcheid.“ Der Matroſe lief über das Deck. „Der Makler wandte ſich an Greger.„Bitte, gehen Sie an Bord. Der Steward wird Sie führen. Ich erwarte Sie hier unten. Ich habe noch auf der „Lankadiva“ zu tun.“ In dieſem Augenblick zerriß ein Schrei die Stille. Er ſpann ſich von einem tiefen Ton des Zornes zu einem hellen Mauzen der Verzweiflung hinauf. rfüllte den ganzen Kai plötzlich mit einem fremden, unheimlichen Leben. „Was war das?“ fragte erſchreckt Ariane. „Tiger!“ Eine Blutwelle ſchoß in Thorſens farb⸗ Loſes Geſicht.„Die„Lankadiva“ bringt Tiger aus Sumatra.“ Ariane zog die Schultern hoch, als fröſtle ſie. Auf Deck der„Lankadiva“ erſchien ein Mann. er trug einen weißen Tropenanzug. Er lief von der rücke herunter und beugte ſich in den Niedergang am Achterdeck.„Djono!“ rief er mit lauter Stimme. Ein Malaie tauchte aus dem Niedergang auf. Der große Mann in dem Tropenanzug beugte R00 zu ihm und ſchrie ihm unverſtändliche Worte zu. Dann richtete er ſich auf, ging an die Reling und ſah zu Greger und Ariane hinüber. Menſchen gibt, hat der Menſch ſich zu Wehes auszudenken“. Tatſächlich fragwürdige Charaktere? Ohne Zweifel gibt es auch ſolche! Doch ſicher nicht ſo oft. Ueber unſeren„Charakter“ ent⸗ ſcheidet eben auch der beſondere ſeeliſche Zuſtand, in dem wir uns befinden. Und ſo ſollten wir, wenn wir einem traurigen oder innerlich verkrampften Menſchen begegnen, mit unſerem Urteil zunächſt einmal vorſichtig ſein. Wir ſollten verſuchen, ihn zur Freude hinzuführen; denn nur aus einem beſtimmten ſeeliſchen Beſitz an Freude heraus vermag ſich jeder von uns poſitiv zu geben und ſich ſinnvoll zu entfalten. Niemand kann ohne einen ge⸗ wiſſen Vorrat an Freude auf die Dauer leben, nie⸗ mand ſeine beſten Kräfte und Fähigkeiten zur Geltung bringen. „Freude“ iſt der ſchöpferiſche Antrieb unſeres Lebens, zwar nicht der einzige, aber doch einer der weſentlichſten— wo die Freude am Daſein ſich in prinzipielles Mißvergnügen werwandelt, da geraten wir in unlösbare Verwicklungen hinein. Eigentlich ſind wir ja nicht nur körperlich, ſon⸗ dern auch geiſtig⸗ſeeliſch ein ganzer, recht kompli⸗ zierter Organismus, deſſen einzelne Teile von ein⸗ ander abhängig ſind und in dem fortwährend ſehr viel vor ſich geht. Wir haben, um einmal dieſes Bild zu gebrauchen, die Muskeln unſeres arbeit⸗ ſamen, ſtrebenden, kämpfenden Willens, die Lunge unſerer Ausdauer, das Gehirn unſerer Vorſätze und Ideen, haben auch die Galle unſeres Aergers, un⸗ ſerer Launen. Vor allem haben wir aber auch in dieſem geiſtig⸗ſeeliſchen Organismus ſozuſagen ein erſt Herz, das ſtark oder ſchwach, mutig oder verzagt, in Freude oder in Trauer ſchlägt. Aber ein in Trauer ſchlagendes Herz iſt matt. Nicht umſonſt grüßen ſich die Griechen mit dem Zuruf:„Chaire“ — Freue dich! Freue dich auf dein Werk, deine Arbeit, deine Pflicht; freue dich, daß du an jedem Tag neu beginnen kannſt, daß dich jeder neue Tag dazu aufruft, ſchöpferiſch zu leben; freue dich über den tiefen Sinn deines Denkens und über den Glanz und die Schönheit der Welt! Ja, in der Freude, die zugleich ſchöpferiſche Spannung iſt, ſchlägt unſer Herz erſt richtig und durchpulſt uns mit dem Blute, das unſer Daſein kräftig macht. Iſt es nicht tatſächlich ſo, als lebte der freudige Menſch aus dem ſchöpferiſchen Kern. aus der eigent⸗ lich ſinn⸗ und kraftgebenden Zone des ganzen Lebens oder ſeines eigenen geiſtig⸗ſeeliſchen Orga⸗ nismus heraus? Bei ihm jedenfalls funktioniert zalles aufs beſte; er hat dreimal ſo viel Kraft; er wird förmlich vom Leben getragen und ſcheint gegen viele Widerwärtigkeiten und Hemmniſſe von vornherein gefeit. Er iſt eben geiſtig⸗ſeeliſch geſund, ſerner andere hingegen krank. Aber niemand braucht in dieſem Sinne,krank“ zu ſein! Ueberſehen wir da nicht vor lauter Anſpannungen und Anforderungen, wie ſie das tägliche Leben nun einmal mit ſich bringt, allzuoft die ſich uns bietenden Möglichkeiten zur Freude? Verhalten wir uns da nicht dem Leben gegenüber manchmal wirklich un⸗ gerecht? Sollten wir ihm nicht öfters auf eine tiefere Weiſe dankbar ſein? Ja, es iſt wohl auch eine Kunſt, ſich wirklich zu freuen, eine andächtige Kunſt, die gelernt ſein will,— die vor allem in zweierlei beſteht: erſtens darin, daß wir das Gute, Schöne und Heitere, mit dem uns das Leben be⸗ gegenet, auch in uns hinterlaſſen, es mit offenen Au⸗ gen ſehen und mit willigen Händen ergreifen, zwei⸗ tens darin, daß wir, wenn wir ohne Freude ſind, nicht das Leben, ſondern uns ſelber dafür verant⸗ wortlich machen. Sind wir dabei ganz auf uns an⸗ gewieſen? Keineswegs! Die, ſchöpferiſche Zone der Freude gibt es ja auch im ſozialen Organismus. Neben den Schichten oder Bereichen, in denen ge⸗ arbeitet, geſorgt, gekämpft und geſtrebt wird, gibt es auch in ihm die Feier und das Feſt, die ſeeliſchen Kraftquellen der freudigen Sinnbejahung unſeres Daſeins nebſt ſeinem Ernſt und ſeinem Kampf. Er⸗ leben wir dieſe Feiern und Feſte mit aufrichtigem Herzen, dann werden ſie uns zu helfenden Mächten werden auf den Strecken des Lebens, auf denen es ganz einfach darum geht, daß wir tapfer ſind und uns bewähren. Das qweigeſnann ſat bs luhen kter In verſchiedenen Staaten der großen amerikani⸗ ſchen Union gibt es Inſtitute, deren alleinige Auf⸗ gabe es iſt, mit wiſſenſchaftlicher Gründlichkeit zu unterſuchen, weshalb in dem betreffenden Bezirk Ehen geſchieden wurden; ja, es gibt ſogar an ame⸗ rikaniſchen Univerſitäten Abteilungen für Bevölke⸗ rungskunde, die ſich mit ſolchen intimen Problemen beſchäftigen, aber auch beſonders glückliche Ehen in dͤen Kreis ihrer Beobachtungen einbeziehen. Es iſt ſehr intereſſant und aufſchlußreich, daß man in neue⸗ ſter Zeit in allen Staaten der Welt der Ehe eine er⸗ höhte Aufmerkſamkeit ſchenkt, denn in allen Landen iſt es längſt bekannt, daß die Ehe, die kleinſte Zelle der Gemeinſchaft unter den Menſchen. von allergröß⸗ ter Wichtigkeit iſt für das Geſamtwohl des Staates. Die Welt iſt von mehr oder weniger guten, geiſt⸗ reichen, bösartigen und dummen Scherzen über Ehefreuden und Eheleiden, aber damit kommt man in einer ſo delikaten Frage nicht weiter. Seine Hand fuhr über ſein von der Sitze der Tropen rotgebranntes Geſicht, als wolle ſie eine Sinnestäuſchung hinwegtäuſchen. Seine hellen Augen vereingten ſich. Dann lachte er ſchallend auf, daß ſeine weißen Zähne blitzten. Greger bemerkte, wie Ariane zuſammenzuckte und blaß wurde.„Was haſt du denn:“ fragte er be⸗ ſorgt. „Ach, nichts. Ich kann die Hitze ſo ſchlecht ver⸗ tragen.“ Ihr Atem ging ſchnell und flach. Das Blut rauſchte in ihren Ohren, daß ſie die Stimme Gregers wie aus weiter Ferne hörte. „Aber du haſt doch früher nie darunter gelitten. Du haſt doch ſo lange in den Tropen gelebt.“ Ihre Hand bebte leicht, als ſie ſie jetzt ausſtreckte, um ſich an Greger feſtzuhalten.„Ach, es iſt auch nicht die Hitze. Ich muß dir etwas ſagen, Reinhold. Aber nicht jetzt, nicht hier. Später. Wenn wir allein ſind. Ja, ſpäter werde ich es dir ſagen.“ Verwundert und erſchrocken zugleich nahm er ihren Arm unter den ſeinen.„Wollen wir ins Hotel zurückfahren? Du ſiehſt ganz elend aus.“ Sie verſuchte ein kleines Lächeln.„Nein, nein. Es geht ſchon vorüber. Laß uns aufs Schiff gehen. Wir wollen doch die Kabinen...“ In einer un⸗ geduldigen Haſt ſtrebte ſie vorwärts. Es iſt unmöglich, dachte ſie immer wieder, es iſt unmöglich, es iſt ein Spuk, der mich narrt! Aber da hörte ſie die Stimme des Maklers Thorſen, der noch auf dem Kai ſtand.„Willkommen, Mynheer de Vries 15 In dem holzgetäfelten Speiſeraum der Lanka⸗ diva“ waren die Fenſter herabgelaſſen. Grüne Gardinen ſchloſſen die Sonnenſtrahlen aus. Vorhänge wehten leicht, wenn der Steward Sven Mitzlaff die Tür öffnete, um Mynheer de Vries friſches, eisgekühltes Bier zu bringen. Das war der einzige Luftzug, der in dem Raum zu ſpüren war. Der Makler Thorſen ſaß auf dem halb in die Wand eingelaſſenen Sofa. Bor ihm auf dem Tiſch lagen ausgebreitet die Papiere, die er dem Kapitä. Pahl überbringen ſollte. Der Kapitän war ein blonder Hamburger, groß, ſchlank, mit einem offenen, klaren Geſicht. Mit ſeinen achtunddreißig Jahren war er der jüngſte Kapitän der Geſellſchaft. Er ſaß Thorſen gegenüber auf einem der feſtgeſchraubten Stühle. De Vries durchmaß mit unruhigen Schritten den Raum. Wenn er nach Steuerbord kam, wo der kleine Tiſch ſtand, auf den der Steward die Getränke ſtellte, öffnete er eine Flaſche Bier, goß ihren Inhalt in ein Elas und ſtürzte das eiskalte Getränke hinunter, Die Es iſt zu allen Zeiten ſo geweſen, daß die vor den Ehekarren geſpannten Partner oft nicht zuſammen auskamen; wir kennen Eheſcheidungsbriefe aus dem alten Aegypten, die außerordentlich modern anmu⸗ ten, und über die wenig glückliche Ehe des griechi⸗ ſchen Philoſophen Sokrates mit ſeiner ehrenwer⸗ ten Gattin Kanthippe gibt es viele teils ver⸗ bürgte, teils unverbürgte Scherze, wobei nicht ver⸗ ſchwiegen werden ſoll, daß ſich der weiſe Athener, der auch äußerlich eine etwas komiſche Figur machte, um ſeine Familie wenig kümmerte und zeitweilig ein ungemein lebensluſtiger, den Freuden der Welt nicht abgeneigter Mann war, der dem Bacchus und der Venus gleichzeitig ſeine Opfer darbrachte. Ganz ſo unbegründet wird der Zorn und die Fertigkeit der Kanthippe, weithin hallende Gardinenpredigten zu halten, nicht geweſen ſein. Wenn der große Feldherr Herzog von Marlborougyh in einem Briefe ſelbſt zugibt, daß er ſich im Kampfgetümmel wohler Mit eintöniger Stimme las Thorſen ein Blatt nach dem anderen vor und reichte es dann Pahl zur Begutachtung herüber. Ein beizender, ſcharfer Geruch lag in der Luft. Von Zeit zu Zeit hörte man das Mauzen des Tigers und einen Trompetenſtoß des Elefanten Maya. De Vries reckte die Arme. Er war ein großer, gewaltiger Mann und berührte mit den Fingerſpitzen faſt die Decke.„Toll!“ ſagte er,„toll— dies Europa! Es macht mich beſoffen! Beſoffener, als dieſes Bier, das merkwürdig ſchal ſchmeckt.“ Der Kapitän ſah ihn an.„Sie ſind zu ſehr an Whisky gewöhnt, Mynheer.“ Thorſen feuchtete ſeine Lippen an, als wolle er ſprechen. De Vries fing den feindſeligen Blick des Maklers auf. Er lachte.„Seltſam redſelig ſind Sie, Thorſen. Was macht die Frau? Wie geht es Eliza?“ Die Brauen Thorſens zogen ſich zuſammen. Er 93 eine winzige Pauſe.„Danke, Eliſabeth geht es gut.“ Der blonde Kopf des Kapitäns beugte ſich tieſer über die Papiere.„Mit den Kaffeeſäcken ſtimmt etwas nicht. Thorſen. Wir müſſen da noch einmal vergleichen.“ Es war offenſichtlich, daß er das Ge⸗ ſpräch in andere Bahnen lenken wollte. „Störe ich etwa, Käpten?“ De Vries ſtützte die beiden Fäuſte auf die Platte des Tiſches.„Iſt das zu glauben, Käpten, was mir eben paſſiert iſt?“ Pahl hob den Kopf. Er wunderte ſich nicht mehr über die Sprunghaftigkeit von de Vries.„Was iſt —Ihnen denn eben paſſiert?“ Wieder nahm de Vries ſeinen ruheloſen Gang auf.„Fünf Jahre habe ich ſie nicht geſehen! Fünf Jahre keine Silbe von ihr gehört!“ Er ſtockte und ſann vor ſich hin. Ein gereizter, jähzorniger Au“ druck ließ ſeine hellen Augen ſchmal werden. Dann fuhr er ſich wieder mit der Hand über das Geſicht und lachte unvermittelt auf. Es war ein drohendes, unnatürliches Lachen.„Sie verſchwand von Ceylon wie ein Spuk— leider! Und jetzt liegen wir ein paar Stunden hier am Kai— und da ſteht ſie da! Was macht ſie, Thorſen? Was will ſie hier? Sie haben ſie doch hergebracht.“ „Wenn Sie von der Dame ſprechen, mit der ich gekommen bin— ich kenne ſie nicht. Die Herrſchaſten wollten die Kabinen auf der„Oran“ beſichtigen.“ „Sie wiſſen nie etwas, Thorſen. Sie Unſchulds⸗ engel! Wer das Mädel war, will ich wiſſen.“ Er ſchob ſein hageres, rotbraunes, herriſches Geſicht, das die Leidenſchaften verwüſtet hatten, dicht vor⸗ das blaſſe, teilnahmsloſe Geſicht des Maklers.„Ant⸗ worten Siel Wie heißt ſie jetzt, die Himmelblaue? * fühlt, als daheim bei ſeiner ungemein herrſch⸗ ſüchtigen Gattin, und wenn ſelbſt König Kreon die Liebe der Ehegatten Fluch und Segen zugleich nennt, dürfen auch gewöhnliche Sterbliche, die die Feſſel des Hymenaios aneinanderband, zuweilen aneinander etwas auszuſetzen haben.— Aber zurück zu den Eheunterſuchungsämtern der Vereinigten Staaten! Es intereſſiert hier vor allen Dingen, daß übereinſtimmend zum Ausdruck ge⸗ bracht wird, daß ſehr häufig eine zu kurze Zeit des Sichkennenlernens die Urſache einer ſchlechten Ehe war; in ſehr vielen Fällen heiraten die jungen Leute, nachdem ſie von der„Liebe auf den erſten Blick“ hypnotiſiert waren, nach drei, vier Monaten Bekanntſchaft. Nun aber das Gegenſtück! Viele unglückliche Ehen waren darauf zurückzu⸗ führen, daß beide Partner als Verlobte viele Jahre, in manchen Fällen ſieben, acht, ja zehn Jahre mehr oder weniger intim zuſammen⸗ lebten. Es ließ ſich zeigen und nachweiſen, daß eine Verlobungsdauer von ein bis zwei Jahren für die eheliche Verbindung am glücklichſten iſt. Einem auch nur einigermaßen über die Welt und das Leben nachdenkenden Menſchen werden die Gründe dieſer Erſcheinung durchaus klar ſein. „Liebe auf den erſten Blick“ iſt etwas ſehr Schönes; wen entzückt nicht das Zuſammenſchlagen zweier junger Herzen mit all der Liebesgeſelligkeit, die noch nicht durch grau und ſtaubig gewordene Erfahrun⸗ gen beſchwert iſt! Aber wir wiſſen auch, daß ſich, darauf noch lange keine Ehe aufbauen läßt. Hier ſpielt das Aeußere eine zu große Rolle, hier über⸗ wiegen zu ſehr die erotiſchen Empfindungen, die die Natur nun einmal aus ganz eindeutigen Gründen in Mann und Frau legte. Während der Honigwochen ſieht man ſich nur im Sonntagsge⸗ wand, in der Ehe aber ſieht man ſich vor allem in der Alltagskleidung, denn das Leben iſt eine ernſte Angelegenheit, und auf ſechs Wochentage ſolgt nur ein Sonntag!— Man muß doch einen Menſchen, mit dem man eine ſo enge Gemeinſchaft für ein ganzes Leben eingehen will, ſorgſam auf ſeine charakterlichen Eigenſchaften prüfen, muß ſorgſam in das eigene und in das zu uns drängende andere Herz hineinlauſchen, ob es einen harmoniſchen Zu⸗ ſammenklang gibt, auch für die Stunden des Ern⸗ ſtes, der Sorge, der Verantwortung. Aber auch umgekehrt! Es muß in den beiden Menſchen die Freude und die Sehnſucht erhalten bleiben, ſich eines Tages ganz zu beſitzen, es darf von dem bunten Schmetterlingsflügel der Liebe, des Begehrens, der Schönheit, der ſich anſchmiegenden Wärme, nicht ſchon alle Farbe abgewiſcht und abge⸗ griffen ſein. Das aber tritt offenbar leicht ein, wenn man bereits eine ganze Reihe von Jahren vor der Eheſchließung zuſammenlebte. Gewiß, nun kennt man einander genau, und wenn nun noch ſtark und ungemindert von beiden Seiten(von bei⸗ den Seiten, erlaube ich mir zu betonen) der Wunſch beſteht, ſich für das ganze Leben zu binden, obwohl die Flammen nicht mehr hoch in den Himmel ſchießen und die Roſen nicht mehr ſo dunkelrst blühen und betäubend duften, dann hat man zwei ernſte, ganz ineinanderverwurzelte Menſchen vor ſich, die ruhig bis ans Ende ihrer Tage beieinander bleiben können. Es gibt kaum etwas Rührenderes als zwei altgewordene Menſchen zu ſehen, die durch alle Kämpfe hindurch ihre Liebe, ihre Kameradſchaft, ihre Achtung voreinander hinüberretteten in die Tage, da die Herbſtnebel des Lebens aufſteigen und die Blätter ſallen.,— Wie alles Schöne in der Welt iſt das keine Alltäglichkeit. Es gibt Selbſtverſtändlichkeiten, die auszuſprechen banal iſt; dennoch werden ſie oft überſehen. Die Ehe⸗Unterſuchungsämter ſtellen feſt, daß ſehr häufig nach einer Eheſcheidung beide Partner, wenn ſie eine neue Verbindung ein⸗ Wer war der Mann, der bei ihr war?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er ſich dann jäh um, ging an den kleinen Tiſch und ſchenkte ſich wieder Bier ein.„Wie ſie ſich verändert hat“, ſagte er zu ſich ſelbſt und hatte ſchon ſeine Frage vergeſſen. „Damals war ſie ein ſchmales Ding, angefreſſen von der Hitze Colombos. Empfindlich! Aber das Haar! Das leuchtende Haar! Verfluchter Weiberkram!“ Er ſchlug mit der knochigen Fauſt auf den Tiſch, daß das Glas klirrte.„Ariane— richtig, Ariane hieß ſie. Hol' mich der Teufel— und nun ſteht ſie am Kat in Hamburg und will und will— was?“ Er beugte ſich zu Thorſen.„Die Kabinen auf der„Oran“ be⸗ ſichtigen?“ „Ja, ich ſagte es ſchon. ausgeladen, Käpten?“ „Heute abend. Es war keine angenehme Ladung, Thorſen. Wenn Sie mir das nächſtemal etwas Aehnliches aufladen wollen, werde ich revoltieren.“ De Vries ſtopfte ſich eine Pfeiſe. Dabei wippte er auf den Fußſpitzen.„Es ging ſoch wohl alles glatt, Käpten. Wir haben nur ein Viertel des Be⸗ ſtandes eingebüßt. Das iſt ein ganz anſtändiges Reſultat. Die Tiere ſind heute unruhig, weil etwas ſpüren. Meinen Sie, daß wir ein Gewitter bekommen?“ „Es kann ſein, Mynheer. „Na alſo— das ſpüren die Bieſter.“ ſich die Pfeife an, und paffte.„Wiſſen Sie die Adreſſe der Himmelblauen, Thorſen. Muß ſie doch Wann werden die Tiere Heute nacht vielleicht.“ Er ſteckte im Büro angegeben haben.“ „Nein, ich weiß nichts. Ich habe die Herrſchaften nur zum Schiff geführt.“ „Weiß nichts“, äffte de Vries höhnend nach. „Wann hätten Sie jemals etwas gewußt! Wohnen Sie noch in dem Häuschen in Finkenwärder?“ 3 1 8 Ungeduldig ſchlug Pahl mit der flachen Hand auf die Papiere.„Wir müſſen fertig werden, Thorſen. Die Fahrgäſte der„Oran“ werden auf Sie warten.“ De Vries ließ ſich nicht ſtören.„Kann ſein, daß ſie mich ſchneller loswerden, als Sie denken, Käpten. Vielleicht fahre ich gar nicht mehr mit Ihnen nach Bremen. Kann ſein, daß ich in Hamburg bleibe.“ (Fortſetzung folgt) IfRürſppr Vorteilhäaft Bei — 4 60 K. zu befaſſen. gingen, glücklich wurden und eine frühe Ehe⸗ ſcheidung immer einer zu ſpäten vorzuziehen ſei. Dieſe Feſtſtellung hängt innig damit zuſammen mit der Auffaſſung, daß zwei Leute, die miteinander nicht leben können, irgendwie unzugänglich ſeien, einen ſchlechten Charakter hätten uſw. Jeder Erfahrene kennt wohl Ehen, in denen es nicht gut ausſieht, obwohl beide Partner vortreffliche Leute ſind; aber Charaktergegenſätze, die mit„gut“ und„böſe“ über⸗ haupt nichts zu tun haben verhindern die Harmo⸗ nie.— Ueber ſeltſame Eheſcheidungsgründen in anderen Staaten iſt ja ſchon oft humorvoll berichtet worden. Vor kurzem wurde in Amerika eine Ehe geſchieden, weil die Frau dem Manne den Vorwurf mächte, daß er„zu brar“ ſei und ſo„langweilig“ wirke.— Wie viele Frauen wären glücklich, dieſen zu braven Mann ihren Gatten nennen zu dürfen. und wieviele Männer werden ſich dieſe kapriziöſe und offenbar ſehr temperamentvolle, lebensluſtige Frau wünſchen! Wir Menſchen ſind ja nicht wie ein Paket Schrauben, von denen die eine ſo iſt wie die andere, wir haben alle unſere Eigenſchaften, liebens⸗ würdige und auch weniger erfreuliche; dem einen ſagt das zu, was den andern verſtimmt. Die ganz große Liebe freilich deckt auch noch die Fehler des anderen mit dem wärmſten Mantel des Verſtehens zu, denn wie viele Menſchen gibt es. die erſt durch ihre kleinen Fehler liebenswert werden und eben dadurch nicht ſtarren Götterbildern gleichen, ſondern Lebenskämpfern mit ihren Widerſprüchen! Vergnügliches von großen Männern Bismarck und die Tabakſtener Zu Zeiten Bismarcks hatte ſich der Reichstag ein⸗ mal mit der Erhöhung der Tabakſteuer Eine lebhafte Debatte mit vielem Für und Wider entſtand, in deren Verlauf ein Redner ſeine Befürchtung äußerte, die Erhöhung des Prei⸗ ſes für Rauchtabak könnte zur Folge haben, daß ſich viele Raucher den Tabakgenuß abgewöhnen würden, wodurch eher eine Senkung als eine Erhö⸗ hung der Steuereinnahmen zu erwarten ſei. Da erhob ſich Bismarck und erwiderte lächelnd:„Meine Herren— dieſe Gefahr ſcheint mir nicht groß zu ſein. Ich habe in meinem ganzen Leben nur einen Fall kennengelernt, in dem ſich ein leidenſchaftlicher Raucher den Tabakgenuß wollſtändig abgewöhnte; es handelte ſich um einen Arbeiter in einem Pulvermagazin, der ſeine Pfeife mit dem noch glühenden Aſchenreſt an einer offenen Pulverkiſte ausklopfte.“ Wenn die Lachyflanze lacht Mark Twain hatte einmal den Redakteur eines landwirtſchaftlichen Wochenblattes zu vertreten und mußte in dieſer Zeit auch die„Briefkaſten⸗Ecke“ bearbeiten. Als ein Leſer anfragte, was für einen Nutzen die ſogenannte„arabiſche Lach⸗ flanze“ habe, und ob es rentabel ſei, die Pflanze in Amerika zu züchten, ſuchte der Dichter, der nie von der Exiſtenz einer ſolchen Pflanze gehört hatte, vergebens, darüber etwas im Lexikon zu finden. Schließlich rief er ſeine Phantaſie zu Hilſe und ſchrieb in die Briefkaſtenecke folgende Antwort:„Die in Arabien heimiſche Lachpflanze macht ihrem Namen vollkommene Ehre. Keiner ſieht es dieſer beſcheidenen Pflanze an, daß ſie eines der merkwürdigſten Ge⸗ wächſe der Welt iſt. Wüſtenreiſende, die ihre be⸗ ſondere Eigenſchaft nicht kennen, haben ſich ſchon oft Abſchied von der Luftpoſtmarke And was der Sammler dazu ſagt und Beförderungsmöglichkeiten ſucht und die Marken erſt in zweiter Linie beachtet. Doch am Ende iſt ja das Für und Wider des Im Amtsblatt der Deutſchen Reichspoſt ſtand ein kurzer Satz:„Luftpoſtmarken werden nicht mehr hergeſtellt“. Und mit dieſer lakoniſchen Feſtſtellung findet ein Sammelgebiet ſeinen Abſchluß, deſſen Marken den Deutſchlandſammler ein gutes Viertel⸗ jahrhundert lang auf den Seiten ſeines Albums be⸗ gleitet haben. Mit einem heiteren, einem naſſen Auge nimmt der Sammler die Veränderung zur Kenntnis. Es iſt über die Berechtigung der deutſchen Luftpoſtmarken im engeren philateliſtiſchen Sinne viel geredet wor⸗ den. Da ſie auch zum Freimachen von gewöhnlichen Poſtſendungen benutzt werden konnten und noch be⸗ nutzt werden können, waren ſie im eigentlichen Be⸗ reich ihres Namens überflüſſig. Ebenſo konnten ija auch Luftpoſtſendungen mit den üblichen, poſt⸗ läufigen Marken freigemacht werden. Die Frage:„Wozu alſo eigene Luftpoſt⸗ marken?“ hat deshalb eine gewiſſe Berech⸗ tigung. Auf der anderen Seite begrüßt jeder Sammler eine Abwechſlung in den Marken ſeines Landes mit Freude, und die Luftpoſtmarken gewährten dieſe Abwechſlung, beſonders in der vorbildlich ſchönen Ausführung der letzten Reihe. Sie waren deshalb bedeutungsvoller für den Allgemeinſammler, als für den Luftpoſtſpezialiſten, der ſeinen Briefen Flug⸗ Marken der Inflationszeit ſtrecken abzuleſen Sammlers für das Beſtehen einer Markenreihe nicht ausſchlaggebend, und ſo wird man ſich damit abfinden müſſen, daß das Ende der Luftpoſtmarken der poſtaliſchen Zweckmäßigkeit entſpricht. Eine kurze Ueberſicht möge das Gebiet noch einmal zuſammenfaſſen. Am Anfang der deutſchen Luftpoſtreihen ſtehen die für die Flugpoſt am Rhein und Main, die vorerſt nur halbofſiziellen Charakter hatten. Sie galten nur bei gleichzeitiger Verwen⸗ dung der Germaniamarken, ihr Ertrag wurde zur Förderung der Luftfahrt verwendet. An dieſe Marken ſchloſſen ſich im Jahre 1919 die beiden erſten offiziellen Luftpoſtwerte, im großen Querformat mit der Zeichnung eines Poſthorns und eines Doppeldeckers. Waren dieſe Entwürfe ſchon nicht ſonderlich an⸗ ziehend, ſo darf man mit Fug und Recht die Reihen als greulich bezeichnen. Ein ſtiliſiertes Geflügel, das wohl eine Taube ſein ſoll, ziert hier die verſchiedenſten Wertſtufen der Geldentwertung und findet auch noch für die erſte Goldmarkreihe Verwendung. Dann endlich ent⸗ ſchloß man ſich zu einem neuen Entwurf, und nun EP ĩͤ0õããĩͤ)ã0P0PPGPPPPPPTGPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPPPPPPPPPPPPPPPPTPTP—T0TbT'''''T7T''''''''''''TT———''——TbTT—'''———— erſchreckt, wenn plötzlich, ohne daß ſie ein menſchliches Weſen in der Nähe ſahen, ein helles Gelächter hinter ihnen aufklang. Die Ausatmung dieſer Pflanze er⸗ folgt in mehreren, ſchnell kommenden Stößen unter einem Schall, der ganz an unſer Lachen erinnert. Man kennt zwei Arten von Lachpflanzen, die kleine, mit löwengelben Blüten, ſtößt nur ein kleines Ki⸗ chern aus, während die große Sorte, mit mächtigen roten Blüten ein Gelächter anſtimmen kann, das an Heiterkeitsausbrüche gemahnt. Wenn Sie ſich ein paar Knollen verſchaffen können und hier Lachpflan⸗ zen züchten, werden Sie manche vergnügte Stunde haben.“ Der Galan mit der Kerze Bernhard Sham weilte in ſeinen jungen Jah⸗ ren einmal zu Beſuch auf dem Landſitz eines ſchot⸗ tiſchen Lords. Bei dieſer Gelegenheit fand er viel Gefallen an einer gleichfalls als Gaſt anweſenden jungen hübſchen Dame. Eines Nachts überraſcht der Hausherr den Schriftſteller, wie er. mit einer bren⸗ nenden Kerze ausgerüſtet, eben vor der Tür jener jungen Dame ſtand.„Wohin wollen Sie denn mit Ihrem Licht, Mr. Shaw?“ erkundigte ſich der Lord lächelnd und ſetzte die Unterhaltung, als Shaw ver⸗ legen ſchwieg, mit der ironiſchen Feſtſtellung ſort: „Dazu braucht man doch kein Licht! Ich habe auch keine Lampe mitgenommen, als ich einſt um meine Frau warb!“ Da fand Shamw, der ſich über die Takt⸗ loſigkeit ſeines Wirtes ärgerte, die Sprache wieder. „Ich habe mir das gleich gedacht“, ſagte er,„als ich zum erſten Mal Ihre Frau ſah...“ „Na, die Dame da ſcheint auch ſchon verſchiedene Umzüge mitgemacht zu haben!“ (Zeichnung: Kleppe) Uaeee NQãt olecho Kreuzworträtſel. F 7 5 222 14 4 Bedeutung der einzelnen Wörter: von links nach rechts: 1. nordiſche weibliche Sagengeſtalt, 4. Haustier, 5. Rieſe im Märchen 8. altgrie⸗ chiſcher Dichter, 9. Höchſtleiſtung, 12. Arm⸗ knochen, 13 Nebenfluß des Rheins, 14. Teil des Hauſes; von oben nach unten: 1 durchſichtiges Gewebe, 2 Kunſtſtil, 3. napoleoniſcher Mar⸗ ſchall, 4. Erziehungsſtätte 6 Schiffseigner, 7, kleines Raubtier, 10. Nebenfluß des Rheins, 11. Schwimmvogel. Wie hoch iſt er wirklich? Müller und Lehmann ſind in Paris. Es iſt ein ſonniger Als Hauptſehens⸗ würdigkeit Keben ſie ſich den Eiffelturm bis zuletzt aufgehoben Beide ſind hingeriſſen von der gewaltigen Eiſenkonſtruktion.„Dreihun⸗ dert Meter“ meint Müller„wenn man dieſe Höhe bedenkt!“—„Wetten mein Freund, daß der Turm höher iſt als dreihundert Meter“. wirft Lehmann ein. Es entſpinnt ſich eine Auseinanderſetzung. Der Führer nennt 300 Meter Höhe. Wiſſenſchaftliche Werke, die man in den Bibliotheken einſieht, geben ebenfalls 300 Meter an. Lehmann bleibt dahei. Hatte dieſer Dickkopf recht oder die wiſſenſchaftlichen Werke, um nicht zu reden von Müller? 4 Kartenkunſtſtück. Mit neun Karten, je drei Karten einer Farbe iſt ein magiſches Rechteck zu legen, in der Weiſe, daß jede Querreihe und Längsreihe in der Summe 15 ergibt. Wie iſt dies zu machen? Bitatenverſteckrätſel. J. Des Lebens Mai blüht einmal unb nicht wieder. Stark iſt des Menſchen Arm, wenn ihn die Götter ſtützen. Oh hat der Himmel keine Engel mehr? Gehorſam iſt des Chriſten Schmuck. Die Fabel iſt der Liebe Heimatwelt. Hoch über der Zeit und dem Raume webt lebendig der höchſte Gedanke. Obigen Zitaten Schillers entnehme man ſe ein Wort derart, daß die entlehnten Wörter ein weiteres Zitat desſelben Dichters ergeben. 8 Bilberrätſel. Buchſtabenrätſel. a—- a— b--e- i-P— 9g—t t— t— w Jeder der vorſtehenden zwölf Buchſtaben iſt eine Silbe eines e Wortes(3. B. 3 es d⸗ de). Es ſind aus den angeführten Buchſtaben demnach ſechs Wörter zu bilden. Wie lauten dieſe? Verwandlungsrätſel. Wie kann man„Tortur“ durch Aenderung des erſten, dritten und fünften Buchſtaben verdeutſchen? Kürzungsrätſel. Konditor— Neſtel— Orgie— Senſe— Ocker — Lehne— Monitor— Kieſel— Stiefel— Wiemen— Kantate— Tenne— Sandale. In vorſtehenden Wörtern ſtreiche man je zwei nebeneinanderſtehende Buchſtaben e daß neue ſinnvolle Wörter in Erſcheinung treten. Die erſten Buchſtaben dieſer Buchſtaben⸗ paare ergeben dann, aneinandergereiht, ein Winterſpiel der lieben Jugend. Bu Scharade. 990 du, ſo richt auf die erſte den Blick; 8 eſt du, wär' eine zweite dein Glück. oll dir das Jagen und Fiſchen gedeihn, Darfſt du vor allem ein Ganzes nicht ſein. Of wird die erſte des Schießenden Beute, Oft auch gelingt mit dem Netze die zweite. Schwerlich wird aber eins⸗zwei was erwiſchen, Fehlt doch die Ruh ihm zum Jagen und Fiſchen. Homonſm. Wie heißt es, was die Kaufmannswelt In ſteter Tätigkeit erhält? Tagtäglich wünſcht ſie dies ſich 1255 Und freut ſich, wird es immer mehr. Nach jeder Zeile im Gedicht Da kommt's dem Leſer zu Geſicht; n guter Proſa iſt es auch, Beim Uebergang zum neuen, Brauch. Noch wieder hat es andern Sinn: Mit euch kommt's allenthalben hin. Es iſt darum bald hier, bald dort; Ihr habt's am Fuß und tragt's mit fort. Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Galatea. 2. Lauf⸗ graben, 3. Unkraut, 4. Erbswurſt, 5. Chronik, 6. Kittel, 7. Leibgericht. 8. Jridium, 9. Chlod⸗ wig, 10. Hauſierer, 11. Ingwer, 12. Samstag, 13. Torero, 14. Wieſel, 15. Evviva 16. Rekrut, 17. Werkzeug, 18. Appetit, 19. Sirius. 20. Erasmus, 21. Revolver, 22. Lanolin, 23. mproviſator, 24. Endivie, 25. Borſte.— luecklich iſt, wer, was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt. Sil Fe⸗ luke, Lauſitz Inſekt. Travers, Taxock, Ein⸗ druck Roulade Wismut, Orange, Celliſt, Hel⸗ lene, Edmund Nuhier— Flitterwochen. Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Gyges, 4. Hegaar 7. Anode, 3 Mer, 9. Elm, 11. Eſel, 12. Nakur, 13. Niere, 14. Elend.— Senkrecht: 1. Gas. 2. Goſſe, 3. Seele, 4. Hymne, 5. Geſte, 6. Ar, 10. Urd 11. Ei.. Gegenſätze: 1. Spaßvogel, 2. Wind⸗ beutel, 3. Vorhand, 4. Todfeind 5. Reinhold, 6. Nachhut, 7 Kernhaus, 8. Grünſpan. Ein Buchſtabe wenizer: Banſd), Ba 83(el Belloht, Fbhe⸗ hhne, Pol(hhen, Felſhte, Riſchte, Alhhle. Kl(happe, Syeliher, an()on, Watlthe, Korleha, Zoln)e.— Der Rodelſchlitten. Rätſel: Licht. Abſtrichrätſel: Charis, Berka Meiran, Erfurt. Aſter, rford, Kreiſel, Streber Skalde.—„Habe kein Futter, erfriere baldl“ Erdkundliches Doppelgitter: 1. Aequator, 2. ukareſt, 3. Bayreuth, 4. Konſtanz. Streich Anfang und Schluß: Doſc, Eris, Rat, Aſſel, Beri, Roſa Emma Irland. Seni. Zar, Kar, Arie, inze Erda Nota, Drei, R, Riga.—* Der Abxeißkalender. 1472). faee boren?“ fand das Adlermuſter acht Jahre lang Verwen⸗ dung, um endlich durch unſere heute noch gültige ſchöne Reihe vom Jahre 1934 abgelöſt ön werden. Sie iſt zum mindeſten ein würdiger Ab⸗ ſchluß. Mit Ablauf des Dezember 1939 verlieren unſere Luſtpoſtmarken ihre Gültigkeit. Die Reſtbeſtände aller Werte ſind auf die Reichs⸗ poſtdirektionen und auf die Sammlerſtelle verteilt worden und werden aufgebraucht. Ein verlockender Briefmarkentanſch In einer Schweizer Zeitſchriſt für Markenſamm⸗ ler konnte man vor kurzem nachſtehende Anzeige leſen:„Villen und Bauterrains in ſchönſter Lage 65 Ascona werden gegen Briefmarken umgetauſcht. Es iſt ſicher ein reizvoller Gedanke, endlich einmal ſeine doppelten Briefmarken los zu werden und da⸗ für eine Villa am ſchönen Lago Magaiore einzu⸗ tauſchen— freilich ein Gedanke, der ſchon aus De⸗ viſengründen zu ſchön iſt, um verwirklicht werden zut können! Danzig. Auch in dieſem Johr kamen wieder pünktlich die Marken für das Winterhilfswerk an den Schal⸗ ter. Die Reihe, die in der Reichsdruckerei im Raſter⸗ tiefdruck hergeſtellt wurde, zeigt Schiſſe, die entweder in Danzig gebaut wurden, oder ſonſt mit der Geſchichte der Freien Stadt in Verbindung ſtehen. 5 + 5 Pfg. ruſſiſchgrün (Hochſeejacht„Peter Danzig“), 10— 5 Pfg. rotbraun (Saugbagger Fu Shing, der größte Saugbagger der Welt, im Auftrage der Hafenverwaltung von Schanghai auf der Schichau⸗Werft erbaut), 15— 10 Pfg, grünoliv(Dampſer Columbus, auf der gleichen Werft erbaut), 25— 10 Pfg⸗ dunkelblau(Matorſchiff Hanſeſtadt Danzig, das den See⸗ dienſt zwiſchen Danzig und dem Deutſchen Reiche verſieht), 40—+ 15 Pfg. braunlila(Hanſekogge„Peter von Danzig“, * 5 Dänemark änderte die Forbe der poſtläuſigen Marke zu 10 Oere im Ziffernmuſter* violett. Frankreich. Hier erſchien eine Zuſchlagsmarke zugunſten eines Komitees für ſoziale Arbeiten zur Un⸗ —— notleidender Studierender. 65 c. 60 c. grün⸗ au. 195 Außerdem wurde in der Merkurzeichnung ein neuer Wert zu 5 c. roſa herausgegeben. 8 4* Monako. Auch hier erſchienen zugunſten der Inter⸗ nationalen Vereinigung zur Kreb kämpfung zwei Sondermarken zu Ehren der Entdecker des Radiums. 65 c. 25 c. dunkelgrün, 1,75 Fr. 0,50 Fr. blau. 4 Schweiz. Auch die ͤiesjährigen Juventute⸗Mor⸗ ken ſind in der gewohnten ſchönen Ausführung erſchienen. Der kleinſte Wert zeigt wieder einen bedeutenden Mann des Landes, den Dichter Solomon Geßner, bekannt durch hübſche E ferdichtungen, der auch als Maler Bedeutendes leiſtete. Die drei folgenden Werte bringen Schweizer Volkstrachten. 5 15 R. blaugrün, 10 5 R. violett⸗ſämiſch (St. Gallerin), 20 +E 5 R rot⸗ſämiſch(Mädchen aus Uri) 30 +E 10 R dunkelblau⸗ſämiſch(Aargauerin). * —— —— „Ich hab dir ja immer geſagt, du ſollſt nicht mit dem Finger zeigen!“ (Zeichnung: Bergſtröm) Kaum zu verſtehen „Wo biſt du geboren?“ fragt der kleine Willi ſei⸗ nen Papa.„In Breslau.“„Und wo iſt Mutti ge⸗ „In Hannover.“„Und wo bin ich ge⸗ boren?“„In Berlin.“„Das iſt doch aber zu merkwürdig, wie wir drei nun zuſammen gekommen ſind“ — — — e. 6 — — Samstag, 18./ Sonntag. 19. Februar 1939 der Neuen Mannheimer Zeitung MANDELS- ο WIRTSCHAFFTS-ZETTUNG Sonntags-Ausgabe Nr. 83 ———— Der Kapiialmarki bereii fur neue Auigaben ——5 deutſche Geldmarkt zeigt gegenwärtig eine Ranpakeit, wie ſie ſeit zwei Jahren nicht mehr be⸗ nden hat. Im Januar 1937 gab es zuletzt Tages⸗ gelbſätze von 2 v. H. und darunter. Seitdem wur⸗ — ſo niedrige Marktſätze nicht mehr erreicht. Im nuar 1938 lagen die Tagesgelbſätze für erſte Geld⸗ 8 bei 26 bis 276 v. H. und im Januar 1939 gaben wir zum erſtenmal wieder Geldſätze unter 0 H. In den Tagen der größten Flüſſigkeit konnte agesgeld ſchon für 176 v. H. aufgenommen werden. ieſer niedrige Satz liegt 74 v. H. unter dem niedrig⸗ —— 160 Satz vom Januar 1938. Die an ſich ſchon immer un erſten Jahresmonat erhebliche Geldflüſſigkeit iſt neſesmal vermehrt worden durch eine beträchtliche Nealigkeit an Lieferſchatzanweiſungen um die Mitte es Monats. Es handelt ſich um einen Betrag von mehreren hundert Millionen Mark. Man muß da⸗ 8 allerdings berückſichtigen, daß auch der Geld⸗ edarf der Wirtſchaft weſentlich größer iſt als etwa vor einem Jahr. So haben die Umſatzſteuerzahlun⸗ am 10. Januar und die wöchentlichen Lohnzah⸗ letgen, ferner aber die Reſteinzahlungen auf die etzte große Reichsanleihe gewaltige Geldmittel ge⸗ inden. Die anhaltend flüſſige Haltung des Mark⸗ es hängt letzten Endes mit der Umſchaltung der tnanzierung der öffentlichen Aufträge zuſammen, welche am 1. April vorigen Jahres vorgenommen wurde. Der Markt kann ſeit Oktober regelmäßig ieden Monat über die großen Mittel verfügen, welche ihm durch die Fälligkeit der ſechsmonatigen Lieferſchatzanweiſungen zufließen, die ſeit April an Stelle der früher begebenen Sonderwechſel vom eich an die Lieferfirmen gegeben werden. 85 Umlauf an Solawechſeln der Golddiskont⸗ uk hat gegenwärtig wieder eine Höhe von etwa — Milliarden erreicht, nachdem der Umlauf im infolge deg größeren Geloͤbedarfs der irtſchaft zu Weihnachten und zum Jahresultimo Rles auch infolge des Zeichnungsbedarfs für die 18 chsanleihe ſtark vermindert worden war. Die Huſſiae Verfaſſung des Geldmarkts, die ihren Aus⸗ in den niedrigen Geldſätzen und in der zeit⸗ geradezu ſtürmiſchen Nachfrage nach kurz⸗ mittelfriſtigen Anlagepapieren findet, bildet eine er beſten Voransſetzungen für die von der Staats⸗ 2 ung in Ausſicht geſtellte Lockerung der bisherigen apitalmarktſperre. Es kann natürlich kein Zwefei arüber herrſchen, daß auch im laufenden Jahr die Forbandlung kurzfriſtiger Reichsſchulden in die — rm langfriſtiger Anleihen den unbedingten Vor⸗ Mi gegenüber allen anderen Anſprüchen an die ittel des Kapitalmarktes haben wird. Aber die anzielle Entwicklung zahlreicher Induſtrieunter⸗ nebmen im Zug der weiteren Durchführung der ieriahresplanaufgaen läßt von Fall zu Fall eine ckerung der Kapitalmarktſperre wünſchenswert er⸗ ſcheinen. Solche Ausnahmen von der Sperre hat Führer in ſeinem Schreiben an den neuen Reichs⸗ ankpräſidenten Funk angekündigt, als er davon prach, daß es zu den Aufgaben des neuen Präſiden⸗ zen gehöre, den Kapitalmarkt in gewiſſem Umfang⸗ Ten dem privaten Geloͤbedarf zu erſchließen. Große Teile unſerer Induſtrie haben ſchon ſeit langem beträchtlichen Kapitalbedarf. Schon im No⸗ —— waren einigen wichtigen Induſtriewerken miſſionen am Kapitalmarkt zugeſagt worden, die n aber infolge der Auflegung der Reichsanleihe h einmal zurückgeſtellt wurden. Inzwiſchen ſind itere derartige Fälle dringend geworden. 8 Unſere Kreditbauken haben große Aufgaben in —* Finanzierung des Außenhandels, beſonders der Ausfuhrgeſchäfte und in der Finanzierung des in⸗ 18. 17 — 18 krankkfurt anieihen.cm. Verb. B. Phet 9 5 8 d0. 2 0 ½9 dener. d esxh 100·0 100.00 Se Wodn „„„ 09,50 69,50 doerheſſ. Pr.⸗Unod. Deuische destverzinsi. Werie Stadtaaleibes % Augeburg 2d 98.50 98,50 4/½08.⸗Baden 26 98.— 98,— R u Otach. Staatsanieihen 4/ StelinGotdie 103.5 1025 —⁰⁰ 16. 17. 4½ Dresden 28, 97750 67,50 D. N. 90„ Sn 83 f. 4½85 99,50 99,50 4½ Heidelberg 16 96,75 90,75 1. 2. 50 4 F 4½ % 87.8..75 98.754½ Raing 26 K. 92.— 97— 4 Saden 277c 88,50 99.— 97 23 ◻ 2 e. en2 K. 98.50 98,94½5 4%-Anl.25 109.0 105.0 S ülm 29 K E 9½ 9¼ Nare, 17% Pe. 435 1— 20„ 97.— 97 irmaſens 36 99,— 99,— 20— 1% Darmſtabt 20 97.18 ,¶Landes- und Provinz- Er-uel. Bu 101,6 101.6ſ 4/ c) Frantt. 10 S8.7s Se, 75 banken, lom. Girovord — e Sant 8 8 annh. 20, 5 9. 8 ubwigah. 28 64.12 08,12 23 e 89.25 90 25%be. Welba⸗ 0 8 aſſel„„„%% 5 KruppTreibſtof, 101,0 101,0 4½ Maunheim4 9787 97.87 8 bazf 977* Sotberr 1 0 950 6½% bo, Pför.⸗ Bt⸗ Oiret, Keen R 0 90,.— 99.— Oott. Grder.⸗ Deuischlands Außenhandel Saisonbedingier Rüdsgang/ Im Januar im Altreich ersimalig wieder Ausiuhrũberschuß Nach einer Steigerung im Dezember des vergangenen Jahres ſind die Außenhandelsumſätze im Jonuar 1939 in Ein⸗ und Ausfuhr wieder geſunken. Auf der Ausfuhrſeite iſt die Verminderung ausſchließlich als jahreszeitliche Er⸗ ſcheinung zu betrachten. Die Ausfuhr iſt in den letzten Jahren regelmäßig von Dezember zu Januar ſtark zurück⸗ gegongen. Auch der Einfuhrrückgang iſt durch jahreszeitliche Tendenzen mitbedingt, jedoch die Abnahme hier erheblich ärker als im Durchſchnitt der vorangegangenen Jahre. Im Außenhandel Großdentſchlands nahm die Einfuhr von 541,0 Mill. im Dezember auf 472,3 Mill.„ im Januar, d. h. um 13 v.., ab. Die Ausfuhr ging von 504,1 Mill. auf 441,3 Mill. d. h. um rund 12 v.., zurück. Die Handelsbilanz des geſamten Reichsgebiets ſchließt mit einem Einfuhrüberſchuß von 31,0 Mill./ gegenüber 37,8 Mill. im Dezember ab. Im Außenhandel des Altreichs einſchl. der angrenzenden ſudetendeutſchen Gebiete nahm die Einfuhr um 76 Mill. 4 auf 409,8 Mill./ ab. Die Verminderung(— 15,0 v..) war hier alſo noch größer als bei der Einfuhr des geſam⸗ ten Reichsgebiets. Die Abnahme beruht ausſchließlich auf einer Verminderung des Einfuhrvolumens. Der Durch⸗ ſchnittswert iſt kaum verändert. Warengruppen Einfuhr) Januar] Dez. Ernährungswirtſchaft155,5 205.0 0) Lebende Tiertet.9 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs. 44.9 53,5 e) Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs[ 79.0 113.1 d) Genußmitteeteell4 2⁴.7 30,1 Gewerbliche Wirtſchaft.„„„„6„ 4„ 2„„250,5 276,2 0 a) Rohſtoffe 136.2 147,4 b) Halbwaren 79,0 88,7 c) Fertigwaren 35,3 40,1 1. Vorerzeugniſſe. 20.5 2¹,4 .Enderzeugniſſe 5 14,8 18.7 Außerdem Rückwaren.8 4. Zuſammen.. 409,8 485,8 Gold und Silbeuuu.9 2,1 Die Einfuhr Von dem Rückgang wurden alle Warengruppen betrof⸗ fen. Am ſtärkſten hat die Einfuhr im Bereich der Ernäh⸗ rungswirtſchaft abgenommen(— 50 Mill.), und zwar ſind hier vor allem die Bezüge von pflanzlichen Nahrungs⸗ mitteln geſunken; jedoch wurde auch in der Einfuhr von lebenden Tieren, Nahrungsmitteln tieriſchen Urſprungs und Genußmitteln der Stand des Vormonats nicht erreicht. Im Bereich der Gewerblichen Wirtſchaft hat die Einſuhr iusgeſamt um 26 Mill. /, d. h. erheblich weniger als bei der Ernährungswirtſchaft, abgenommen. Bei Rohſtoffen, deren Einfuhr im Dezember geſtiegen war, wurde das Vormonatsergebnis um 7,6 v.., der Menge nach ſogar nur um rund 5 v. H. unterſchritten. Bei Halbwaren betrug rund 11 p. H. und bei Fertigwaren rund v. H. Regional betrachtet entfällt die Abnahme der Einfuhr in erſter Linie auf Europa. Insgeſamt waren die Bezüge aus den europäiſchen Ländern um 51,4 Mill./ geringer als im Vormonat. Im Verkehr mit Ueberſee betrug die Verminderung der Einfuhr demgegenüber nur 25,7 Mill. L. Abgenommen haben lediglich die Lieferungen Nord⸗, Süd⸗ und Mittelamerikas(insgeſamt— 28,7 Mill.%), ſowie Aſiens(— 4,8 Mill.). Die Lieferungen Afrikas waren dagegen höher(+ 7,6 Mill.) als im Dezember 1988. Warengruppen(Ausfuhr) Januar Dez. Ernährungswirtſchafft 6,3 7,5 a) Lebende Tie·rerereeerr 0,2.3 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs⸗ 0,3 0,4 c) Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs 4,1.1 d) Genußmittt1.ll.3—— Gewerbliche Wirtſchafttete 412.2 471,0 a) Rohſtofrtrr„ 4379 35.5 b) Halbwaren 431,8 35,0 c) Fertigwaren%„%„„% 342,5 400,5 1. Porerzeugniſſe 4105,2 117.6 2. Enderzeugniſſe„ 4237,3 282.9 Außerdem Rückwaren.1.7 Zuſammen. 418,0 479,2 Gold und Siibenn 178 115 Die Ausfuhr des Altreichs leinſchl. der angrenzenden ſudetendeutſchen Gebiete) war im Januar mit 418,6 Mill. um 126 v. H. geringer als im Vormonat(479,0 Mill.). Der Rückgang ergibt ſich zum ausſchlaggebenden Teil aus einer Vermin⸗ derung des Ausfuhrvolumens, jedoch iſt auch der Ausfuhr⸗ durchſchnittswert etwas geſunken. Die Verminderung der Ausfuhr war ſowohl wert⸗ als auch mengenmäßig erheb⸗ lich geringer als im gleichen Vorjahrsmonat, in dem die Ausfuhr dem Wert nach um faſt ein Fünftel abgenommen hatte. Das Januarergebnis 1938 wurde daher nur um rund 6 v. H. unterſchritten. Die Abnahme der Ausfuhr im Januar d. J. entfällt zum ousſchlaggebenden Teil auf Fertigwaren. Insgeſamt betrug der Rückgang hier 57,9 Mill. /. Hieron waren Vor⸗ erzeugniſſe mit 12,2 Mill. und Enderzeugniſſe mit 45,7 Mill. beteiligt. Der Abſatz von Halbwaren war nur um 3,2 Mill. geringer als im Dezember. Die Ausfuhr von Rohſtoffen(Kohlen) hat ſogar leicht zugenommen. Von den einzelnen Erdteilen war uptſächlich Europa an dem Ausfuhrrückgang im Januar, und zwar mit 44,4 Mill.& veteiligt. Im Verkehr mit Ueberſee war die Aus⸗ furh insgeſamt um 15,6 Mill. geringer als im Vor⸗ monat. Abgenommen hat die Ausfuhr nach Aſien(— 9,0 Mill. 4) und Amerika(— 5,9 Mill.“, in der Hauptſache Südamerika). Die Handelsbilanz des Altreichs ſchließt im Januar erſtmalig ſeit Juli 1938 wieder mit einem Ausfuhrüberſchuß, und zwor in Höhe von 8,8 Mill. ab, nachdem der Paſſivſaldo bereits im Dezember auf 6,7 Mill. zurückgegangen war. neren Warenumſchlages zu erfüllen. Sie haben ihre großen Aufgaben auch bei der Uebernahme und der Unterbringung von Reichsanleihen. Sie wären auch in der Lage, dem Reich kurzfriſtige Kaſſenkre⸗ dite zu gewähren, falls es bei verminderter Bege⸗ bung von Schatzanweiſungen erwünſcht wäre. Kaſſen⸗ vorſchüſſe würden übrigens dem Reich auch weſent⸗ lich billiger zu ſtehen kommen, als die Schuldver⸗ mehrung auf dem Weg der Schatzanweiſungen. Es wäre aber nicht zu vertreten, wenn die am Vierjahresplan und an der Weiterführung der Wehrhaftmachung beteiligten Induſtrien genötigt wären, ihre in erheblichem Umfang erforderlichen Erneuerungs⸗ und Exweiterungsinveſtionen guf dem Umweg über den Bankkredit zu finanzieren. Indu⸗ ſtrielle Anlagen müſſen normalerweiſe langfriſtig finanziert werden, ſei es durch Hypothekenkapital, ſei es durch Ausgabe von Aktien oder Obligationen oder aber durch den Einſatz eigener Mittel. Der letztgenannte Weg iſt der einfachſte und der billigſte, nicht aber immer der im volkswirtſchaftlichen Sinn weckmäßigſte. In den letzten Jahren hat unſere Induſtrie im Zeichen der Kapitalmarktſperre den größten Teil ihres Anlageausbaus im Weg der Selbſtfinanzierung durchgeführt. Infolge der Ko⸗ 17[Goldhyp.⸗Pfandbriete 7 18. 1 6% Ny. ⸗Bk. kiypothekenbanker, WfnW7 9% do. R 95,36,80 90,— 90.— Würzb.§-in 99.75 99,756½% 4% Bayr. Landw⸗.⸗Kom. Rl-Il 99,.— 99,— dant R 82„. 101,0 101,05% Südd Bodcr.27 do. Si 5 M. R W. 101,0 101,0 Schuldverschreibung. 6 Sindner9ran Spför. kall u. 1 99.— 99.— 9 8½ be. Big, k U 101,1 101,0 2 98,50 S8, 50% de. Rem. Eü 98,50 98.50 ** 5% do. Lig. Pfbr. 101,2 101,2 * Lig. Gpfbr. 8 90 u fet dn: win 1 47 ir 2 r 9· Wüeer c- me 80 85 Ko. Srdtv. 1 l8 100,0 100,0 tu Aktien amwendelbar ſtenſteigerung werden die Möglichkeiten der Selbſt⸗ finanzierung immer geringer. Es bleibt der In⸗ duſtrie in oͤringenden Fällen außerordentlichen Ka⸗ pitalbedarfs daher nur der Weg zum Kapitalmarkt. Auch aus Koſtengründen iſt dieſer Weg zu empfeh⸗ len. Neue Bankkredite zur Finanzierung des An⸗ lageausbaus würden natürlich eine neue Zinsbe⸗ laſtung bedeuten, die letzten Endes über höhere Preiſe vom Auftraggeber, alſo vom Reich, getragen werden müßte. Die Lockerung der Marktſperre wird allerdings nur in unaufſchiebbaren Ausnahmefällen genehmigt werden. Zu dieſen Fällen wird wahrſcheinlich auch die Reichshahn gehören, die zur Finanzierung ihres ungeheuren Erſatzbedarfs, vor allem an Fahrzeugen, einen beträchtlichen Kapitalbedarf bereits angemeldet hat. Durch das Anwachſen ihrer Ausgaben, nicht zuletzt auch für die verkehrspolitiſche Erſchließung der Oſtmark und des Sudetengaues, reicht der Ein⸗ nahmeüberſchuß nicht mehr aus, um den aufgeſtauten Inveſtitionsbedarf zu decken. Aber auch noch andere Aufgaben werden vom Ka⸗ pitalmarkt des Jahres 1939 zu erfüllen ſein. Von der Staatsführung iſt die Schaffung geſunder und ausreichender Wohnungen für Arbeiter und Ange⸗ 18 17. 18. 17 abiſche Ralch. 96,— 96,—Groß R — G Srün 2 Biicre. 2³3,0 233.0 — 138—470 S nee ent. 104 9 8 166,0 166,0 Brown, Boveri 120,3 120,5—.— Füſſen 134,0 134.0 ent Heidelb fadnane à be. 88•2 138 em a. 154.7 154,5 ann, 135.2 135˙2 bem. Aldert.. 108,5 108,0 deſſen⸗Raſl. Sas 87— 87, ſemag. 146,2 146,2 Di. Steinzeug Dürrwer.125,0 120,0 Durlacher ö07 108,0 108,0 8 255,0 255,0 baum-Wergen ͥ 111,5 0 500Kenſerven Braun 89,50 89,50 3 55 Union 114,0 114,0 Krafte. Mliwiä 8 18. D. harthein 148,0 148,0—— 98,75 98,50 Verkehrs-Aktlen reb.⸗Svtä 153·0 158,00 Sank-Axtien dein. Braunkobht. 213,20 Dadiſche Gank. 113.5 114.5 einelektra St. 5 Com-- u. do. Vorz,—9 enningerBrauer 11 18,5 Rbeimmetall., 133,6 134.7] Dresdner Bant 2750 3K... 11756 117,5 Franktrrter Sanf 95,75 95.75 Mannheim. Beril.— falmter-Beng.. 130,1 137.8Pelsmann. Uö, 148,0 149,0ſGioeder, Gebr. 7, 68,— 96, Dit. Gold. u. Stüber 208,2 209.5 Paabens„ 96,25 259,0 259,0] Reichsdank..„ 181,2 181.6 Schrifig Stemeei 05. 95,— 151·0.008 8 0 5 Kolb u. Schüle. 126,0 126,0Seilind,(Wolff) 107.7 107.8 9 9 140,0 140.0 nales ſtellte als vordringliches Ziel unſeres Aufbauwerks wiederholt bezeichnet worden. Nach vielfachen An⸗ deutungen von ſachkundiger Seite iſt daher wahr⸗ ſcheinlich damit zu rechnen, daß im laufenden Jahr auch neue Pfandbriefausgaben aufgelegt werden, wenn auch nicht in ſehr erheblichem Umfang. Vor allem würden aber die Erlöſe aus ſolchen Emiſſio⸗ nen an ganz beſtimmte Verwendungszwecke auf dem Gebiet des ſozialen Wohnungsbaus gebunden wer⸗ den. Das würde alſo eine ſtärkere Einſchaltung auch der privaten Hypothekenbanken in die Finan⸗ zierung dieſes Zweigs unſerer Wohnbauwirtſchaft bedeuten. Für die Bereitſtellung des Kapitals für Zwecke außerhalb des unmittelbaren Reichsbedarfs iſt der Markt gut gerüſtet. Die laufende Kapitalbildung iſt unvermindert ſtark. Der gute Erfolg der in den letzten Jahren aufgelegten Induſtrieanleihen hat übrigens gezeigt, daß neben dem Kapital, das zur Anlage in den Reichsanleihen zur Verfügung ſteht, auch genügend Kapital vorhanden iſt, das in den Ob⸗ ligationen der großen Induſtrieunternehmen eine reizvolle Anlage erblickt, ganz abgeſehen von et⸗ waigen jungen Aktien ſolcher Unternehmungen. Einen guten Begriff von dem Fortgang der ſtar⸗ ken Neubildung von Geldkapital gibt die nachſtehende Ueberſicht: Jährl. Zuwachs Mill. 4 1933 1935 1937 1038 Spareinlagen⸗ Einzahlungsüberſchuß 2¹3 5⁰³ 972 1319 Sozialverſicherung Vermögenszuwachs 139 455 873 ca. 950 Lebensverſicherung Vermögenszuwachs 2⁵¹ 435⁵ 5²9 ca. 600—623 Das iſt ein ſtolzer Anſtieg in den ſeit der Macht⸗ übernahme dürch den Nationalſozialismus vergan⸗ genen ſechs Jahren. Noch eindringlicher wird das Bild unſerer Kapitalbildung, wenn man die Be⸗ ſtände an Spareinlagen und Reinvermögen Ende 1932 und Ende 1938 miteinander vergleicht. Die Angaben für die Sozialverſicherung und die Le⸗ benswerſicherung reichen allerdings nur bis Ende September bzw. Oktober. Die endgültigen Zahlen werden alſo noch höher liegen. Mill. Ende 32 Ende 98 Zunahme Beſtand an Spar⸗ einlagen(Sparkaſſen) 9917 17687. 7770 78,4 Sozialverſicherung (Vermögen) 3 9⁴² 2 522 + 3180 95,2% Sept. Lebensverſicherung 3 699 68 + 2886 78,0% Okt. Die drei Zahlenreihen geben natürlich nur einen Teil der geſamten Kapitalbildung in Deutſchland wieder. Für andere Formen der Kapitalbildung, wie ſie z. B. im Wertpapierkauf ihren ſichtbaren Ausdruck findet, liegen die Zahlen noch nicht vor. Das Geſamtergebnis wird für 1938 jedenfalls erheb⸗ lich umfangreicher ſein als für das Vorjahr. Trotz⸗ dem wird die Staatsführung wahrſcheinlich dem Ka⸗ pitalmarkt eine gewiſſe Schonzeit gewähren, be⸗ vor ſie größere Emiſſionen für die Zwecke der Pri⸗ vatwirtſchaft genehmigt. Das wird ſchon mit Rück⸗ ſicht auf die Kursentwicklung bei Induſtrieobliga⸗ tionen geſchehen, die in den letzten Wochen im Zug der Liquidationsabgaben aus nichtariſchem Beſitz etwas ſchwächer lagen. Das iſt jedoch ein einmaliger und“ wahrſcheinlich höchſt kurzlebiger Vorgang, utit dem zu rechnen war. Insgeſamt haben unſere An⸗ leihen und ſonſtigen Rentenwerte darunter vor allem die Pfandbriefe, im ganzen Jahr 1938 eine erfren⸗ liche Kursſtabilität und gegenüber dem Vorjahresſtand eine weitere Kurserhöhung gezeigt, eine Entwicklung, die in angenehmem Gegenſatz ſteht zu den häufigen Kurseinbrüchen, die gerade im letz⸗ ten Jahr wieder an allen großen Auslandsbörſen zu verzeichnen waren. Dr. Hermann F. Geiler. 18 17 18 17. 17. ulle, Brauerel Bayr. Motoxenin 153,0 153,0 0 iseb. 0.. betn⸗ 8 B. 135,5 135.0 1 121.0 12½½0* Waldbof. 123,.0 121.50 ſchiff. und Pee⸗ Fulius Berger 145,5 140.0 167,0 167,0*9 Mühlen. 134,0 transportNhm. Ui-Reicheb Ror- 123,1 123,2 13,1 113,0 Versicherungen 118,2 118,2 111,7 111½. * IIdeutſche Banr. d0.——— 112.2 112.20 Bürtt Trausvori .⸗Bank 100,3 100,3 Rhein. Hon.⸗Sank 137,0 137.0 Württda, Vank 113,0 113,0 4%. Nis 0 002 Aee diſe 1ics lios ies oietene, 1072 107, Sige, Sig dö.- J Amtnen nient notlerte werte W R 1003 100,4 Pfandbrlete u. Schuid- 4% nafeudbebl.. LrferTM K M 03.— 6(-12/ Kiliner Sviu, 103.0 102,0 Lüg ndr. Münch 02 1655 Sübt e 2102 Umtausch-Obllgationen 44⁴—— R 2 705 8 vorschreibungen Gofbr. 28, K 1 99,50 99,50½ Pfälg. Gyp. Bk. ohne Sinsverrechnung Erportmals.. 167,0 107,0 Sudwigb-Ak.Hr. 112,0 112.0———— : 1001 100.1 rcessta ten 4es K44ce, ,er1 970 920 945—— ooers Haaearersanea o5.1 do.5yſfagg, 4ssels 102 2 Jonoſ Weedd 14 Pe Lalig 18 Februar — 5 SR Slc. 28. 1, Seir.., 180.0 80-Werte— 3 1336 3 3 8. A,-.. 101,0 101,0 industrie-Aktlen P Eeeeee 895—*— won 1929. 1951 99.— S 2. 103.8 103,.1. K 1, 1 72 151,2/% do. Gelbgen 3 Ainmech(Jeiter) 90, 25 c0.25 Meg.G. 75 91,50) de. Mlanzſtoſj... Oreßteaft Wannbetn u Pfalzwerke 1841 10,— —1835.„ 107,5 107,5 J, 9 und 9 99,— 99.— u. 3 98.25 98.29 dr, Gebräder.. 67,25 67,25 ibmübleBapies 0 do. Gothania—*9 Ms.-Weſtf. Elcktr. Unl. bon 1937 1852 90.— S. 1889, 111,5 111,5% de, Geld⸗ Uandschaften u. 2.... 98.25.2 8.„ 1218 124,8 Cetebrichsee Reenus. 125,0 125,.00 de. Strohſteff 118,0 118,0½.„ 10381853 60,— S—3* 98.50 98.50 en e 170,0 170,0 We 8 Notoren Darmſs, 116,0 116.0„ 1090/ 1955 90,20 85„%peſ..-Pypbk n aff. Buntrag.. Belbſomnid: 1302 Boigt 4 Haeffne 44— 4 49⁵6 288•70 Scnzs 136.5 120,41 Efel 10.0 101.2&CBT S e K 101.1 101. 11. e 2, 108,olKeater- Bses. Irrt-.. 20.0 205,00 BlferS ————ů— 5 Berlin 18.*. 18. 17. 18. 17. 18 17. 18. 17. 18. 77 18. 17. 1 17 SLRaſſele,. Berb Landschaften 4% Rhein. Hyvoe achm KSabewig Dresbner⸗Leivz. oeſch. Köta Ogw 109.2 109,3 Patrengen ge... 122,0 Stemene& Glse 196,8 100,5 Oert. Hanbelsgef. 120,7 120,5 Düpreub. Alipeſ, R 35. 60, 49.% 99. Hace, Ke ne 520 F Schneſtereſſee... Heſſm-Stürke.. 161,8 Kecerwerle.“. 10740 Stader 88N— 14⁰.2 Len. Peise4 173..113.0 Deutsche Bommern Alib. 1 4% Schl. Lanbſch..5½, 0, Liquib. 401.! 391,2 Saſalt, Arch... 60,50 60.500 Dauren. Metalw.. Poil. Colzmant 148,5 140.20Niederl. Kohle“, 157)0 157,20Steattt⸗Magneſic... Deuiſche Sank. 118, 118, testwerzinsi. Werte Bnsrer e. 18.00 f4 65 99.504/ 90., Sem, 4. 9,— 09, BabrEitütel Gi. Duſſeld Horfelbe...[oteiveteich.. 78, 18.3/ Rordd, Kabel..é.“Sienin- Vorkl-J. 2, 108.0 D Senteslg-r 11 118 Anieihen: k A 17 1% W. ubn 6— 46 10 do, Elekte Wi 72.. Donam. M Robel 8i,— si,—Sutjchenteute, 1 87.50 67,250 de. Steingutfb 134 13·0Stec We. 2. 19,0 StC-.-% 835 nieihen: Weſtfalen Alibef. 133,7 133,7%% do.„7 1, 12, 10, 4. 99.— 99,— Bergmann Elekt, 2, fintracht Praunk 150,0 154.2 Urrgeing Senbe 109,3 109,1 Stöhrammgarn 83 119,0 Dt. Volddise⸗Bt, 104.5 1970 Rechch, Känder, Reichzen. // Aachen v. 7 665 trer Berl. Kindl Ur. 22,0 1— Remenbriefe, Schugebier⸗ 90,— do. St. 3 gebiere 4Berinc⸗ S 28 Stadischaften S ,, bo. Kraff u. 8. 158.9 158,3 10 16.. 4½ Sechuf 20 06,38 98.55 Perl. Pfbruru„Ee. k. 2 60,— 00,— Belen- foner. 148, 148/7 8 Di. 4½Draunſchw.2e ent 5 J0130 301j04% Pretkan 26 1 97720 o1430 8 90,12 00,12 Keicaent 194 99.50 60,50/ Düſſelderf 20 —9 2071 03 4% Eſſen 289 90,— 99,— 4½ Südd. Bdlred. 0l „-Schatz 35 90,50 99,50 ½ Pr. Zentral⸗ 19, 10 94 10342 4½ Duisburg 28. 98,02 R.7 90,— 99,— 4½ Thür, Sandes⸗ 100,0 100,0 BSrauh Nürnderng —* Bk. 99,.— 99,— Drem. Wolltamm Hox 1 21 99.„Erewn, Bon. 4 C 12070 120,0 —5 8 3 Weſtd⸗ 37 reuhen 10u6 109,0 109,04½ Kaſſel 20.„ 97.0 97,50Hypothek.-Bank Werte 90.— 90, Duderus, Eiſenw, 107,0 107,1 0% Leipsig 28. 4½% Baben 27. 68.50 98,504½ Maunbeim 2.% Bayr Hdbt..e. 7½ Wüxtt-bL. 00. 27. ½% BayrVereins⸗ 100.0 Buſch, Opt.*„„ artonn. Dresdben arl. Waſſerw. 113,0 113,0 *5 B 4% do. 0 rru 9100 89.0 4½ Pr, 93— 9 101,2 1612 Industrie-ObiigationenChem. Budkau 9 b 0% üU„„ 90 ee—— RFSFFFFC. 56, S Herdes Mt 1 —325 un. Hyp. 5—— rclen 1877 98,50 O8.80/ Ranndeimu..Cenfebtr.2 6,— 80,—3 92 0 1 1935 RR 4½ Nchspoſt.57 100,1 100.1 K Do. 30 F. 1 10044 100.0 143 K5 K* Bdartbk. 47 0 Se.CigSbrttzz 103.5 103.5 Siſch. Anl Ausl 120,5 120,5 1½ D Hypoth.-Bk. Sel 25 olbpfbr. ½ D. Mohnſtät.⸗ 5Ro-M⸗Don., 9 29.— 99,— W. inbrii: 55.50 99,50/ Pfandbr. und Schuld 6. 4 14 99.— 90.— öktentl. Kredit-Anstalt.½% Gotha Grbtr. Holdpfbr. 18,9 99,.— 99, Mittelnahl 36 101.0 167/0 Se 32 00.— 09, 2 „ 8 1087 27. Concordia Bergd. 105,5 108,8 Aucder Kr-Gt. 103.3 103,3 Conit Gumud 21005 405 ſalmler⸗wenz„ 137,3 137,3 insberech ema⸗ ſwbiſch Mtlant, Täc 106,0 108,0 9 Aſchinger 20 Boswauckunauer 141,0 140,5 4 liſe Bergbann iſenb.⸗Verkrsm do. Senusſch 130,2 130,5 Elektr Licht u. Kr. 133,83 Engelhardt Brau 90,50 Induſtrie Plauen 159,9 158,2 nzinger⸗Union 114,90lagobſe 28... 89.— 69.— Erdmannsb. Spi 111.5 111.7 lein S..... Ttlang⸗Baumw.„ 151,0 4 ellan 142,0 li⸗Chemie farbergteis„ 15858 18.50Call Uschercleb⸗ arbenind. H. G. 1530 154.0 Feibiſch, 8 121,5 12ʃ,0 Fe en ulll. 135.5„„ Roksw. u. hem. Frauſtadt. Zucce 9 7778 96,2 Raacbäla, Baf 114,6 120,5 Ssuper 30e 85 edharbt à C0. 141,0 141,00Braffwerk Thür. Gerreahm, G Geſ. f. al. Untern 130,/s 13½50Küpperabuſch, 88 4—9 oedhart, Gebn...„ Or.— Goldſchmidt, T5. 130,7 136,) 88 120,. S Sinde'sCiemaſch. 171.7 uano-Werlke.. eindner, Gottfa floergete Wuert. Audaut Ulipeſts: 135,2.% rſgmet. Ah 99.50 Sert e s eſdenbee ner%— 90,— 4are Ben 115.7 115,1] 5e Pabcec 18 Uring. Altb R. 4, 4, 7-E“ 9% 9,%% Harr Berg 7 115,10 do, Cont Gas 115.5 114,7 ———— 4½ bo. R. I. 11 00.—. Hann Sodk. 99 Siem& Halske.... do. Erdöl 127,5 1205 Su, Sudgeb 4½015.St.f......„Sickee 116 9½ 99,— do. Kabelwerke.. Anleihe, 1900 ½ Sf N% Sa Mitteld. öot Almnen do. Binoleum 155,2 155,0 Sroſer N. 100,0 100,0, K 11..... 99.— 99.— do. Spiegeial. ürtiWir.... ½ Pe. Bodenke industrie-Aktien da. Steinzeng. 183.8 185,5 Anleihen: nne.Pr.Einteten.—— Sen 60 1 oring Bezirks⸗, gweckver⸗ 4 Kaſſ-Loer 140. 99,50%t;„Daugeſ Beng 118, o. Ton u. Stis 149, ade, Kreiſe nb Städte.½ WittelbGok.80 99,- 870.0 1 9% 90..8. 122.0 122,0% do. Waffen. 143,2 0, Giauib. 20 101/0 101,1 Uiſen, Portl. Sem 4½ 0b—33*.„ do. Eiſenhand. 141,0 141½0 % randenbgo 90.— 90.— 26 8 9 100.2 100,2 6½% Pr. Hyp.⸗Bk. 99,— Ammendorf. Pap 91,— 90,50 Pibler-Werke 91587 91,25 ½ Uumnoven 4u 90.— 99.— 4½05 972711 98,37 98.37 vi. 20 5 14 99.—%[Amperwerke 116,7 116,1 Dierig. Thriſtian... 180,5 SSSS* 6½%9, Bf. K. 26 1 1 d9, 00. R UnhaltKoblenw.... 100,7] Dortim. Akt.⸗Br. 178,0 .03 18„ 95. Seln. A4 98,62. C% t Rom, 26/20 98,50 98, 501 ½ bo, Rem. k 80 99.— 90, Aſchaffög. Zellſt, 108,0 108 20 96,50 98,50 Alal aſch, 142,6— Se 112.7 110,518 geda: 114,0 115,0 Halleſche Maſch. Bamburg. Eleitr. 145,5 145,0 MRarkt, u. fühlg Harburg. Gummi heldenau. Bapf. 78,— 78,-[Mercur Wollw. Hemmoor Vortl. Hildebrand Mühlll, Mimoſoo Hindrichs⸗Auff. 144,0 144,0Mitteldtſch. Stah) um.. 129,0lSiemensé 49 snabrück. Kupfer„Stolberger Fink. on Eletir Lieferung 123,2 122,5 mmob. Münch. 69,50 69,75 Peeler, Werkzeug 4 Zahn „* —. 138,0 Kateberd rporte...„ Tuchfabr. achen . Uasquin Farbwre.. 2 Keramag..„ 140,8 140,7 Reichelt Metallſch 170,0 170,5 Klscner⸗Werke 117,0 11/½00F. C. Reinecker Rnorr, C... 255,5 Rheinfelden Rraht Rhein. Braunk. do. Elektrizität 143,0be. Spiegelglas 1— 180,0 26 8 8 ſehe& 93—(Krefft,....„ 86,25 87,75f9.⸗Weſtf, Elekte 8 8 Kronpr. Metal 135,0 138,0/u RiedeckMontan —.— de Haen. 95,75 00 oſent Glas Schalte labrc 4 60, 115,3 116,7 urahütte. 14,25 15,25 Roſiger Zucker 1. Raed ütgerswerte achſenwerk achtleben.⸗G. facethal. Dragt 146,0 145.5 Gom. Gaus. Sangerl. Kaſc ſannesmann. 112,0 111.7Sarotti echtak. ansfeld. Bergg 133 Schieß⸗Defries — Schl. ... Naſchinenöuckau 120/ 7. Eiehrg u. Geh darven. BSergbau 141,5 140,7] Mech. Web. Sorau 108.2. bo. Vortl.⸗Zem. 9 2 Schöfferhof Br. „ Retallgeſellſchaft 121,0 121,1 Schubert& e Heckuf Sr... f00/Riag Müvlenbas 13130., Schuger 4 Ca. 3 ˖.6 8 wabenbräu. irſchberg. Bederk....[Rühle Rüningen 134,0 Seid&N chtief K⸗G. 173,51ülbeim. Ber Slastas ... Dt. Hypoth.⸗Ban, 112,5 112. .„ Gedr. S 121.2.. Dt.eberſee⸗Ban“ 99.25 99,50 Südd. Rucker.. 217,2JDresdner Bank 111,7 113, —*32* E Fed.... Reining. Hop.or 114.2 114½ .„ Ubütr. Elektr. u... Keichskan 181,½7 182,2 .„ Ttiumpb. Werke. Rh. Hyp. Bt. Möm. 1370 13/0 .. Tucher, Brauerei.. 103,00&h Weſt. Boder. 130 130,0 *—.8,30Sächſiſche Bank 104,5 104,5 em ured 90,.—. Südd. Bodenerdd Bereinsbk. Hamb. 122,0 123,0 Bi„Spielkarten.. 210,0 Wſtt. Bodenkredtt 113.0 —4 90 uben: Kgack 100.7 214,5 214,2Jde. Gumd Maſch. 94.—[Verkehrs-Aktlen do, bt. Nickelwerke 167.0 114,0.144,2 0 13,AachenKleinbaun 5 52„en Sieb Bede 11,0 1ii- Achf Verkedese, 120 1842 13, 159.7ſo6 Ulitamaelr 1339 100//Adg.Setb. u Sris 1430 142.5 117,7 118,0%% Ultramarin 123,2 124•7 iſenb. ⸗Betr. 00.37 60.37 e,, 114 lii,sTGoaal Tal.-Draßt 1585 159.7—. 62,25 6230 Pargeieert. 1585 358,50 Bamdg-öocbadn 97,50 9725 5 8—15 160.8 20.10 Pamog. Südam.. 109,5 62[Waſſerwk. 3 84,— Wenderotd.. 65 Nordd. Lloyd, 67,— 67, 143,0 142,8Weſtd-Kauft. K- 100,5 106,5 Versicherungs-Aktlen 8 Weſteregella. Uach. u. M. Feuen 164.0 14,0 Bicke d: e, Rüdser 140,0 139,0 erefRübn... Allianz u. Sttg. 2540 254,0 „Stershac..... 115, do. Lebensvök.. . Wiſſner Metal.... 92.25 Berlin. Feuerverf 144,5 143,5eis Akon... 143.9 143.7/ Colenia-Feuerv. 87.50.. leiger Maſch.⸗Jd. 183,0 1825 Rase 150 Rae Waldhe 123,7 122,0 Nagdebg. Feuen. 132,7 133, Auckettfl. Waull..Tpuringlaekt. 4 s10.0 815 134.7/ Bank-Alctien Kolonial-Werte 9..Anſt. 90,50 90,50 Otſch. 3 102 8 102,5 Sadiſche Bank———— .„Bank. Brauind. 116/7 118,0 Reu⸗Gulnea.„ 21/½0 208,0 ., 143,00Baor. Hpp. u. Wü. 103,7 102,20 Stavi⸗Minen„ 24.25 24. 110,0 110,0 80, 108,7 109,0 0 106,0 105,0 —*—— —————— 5————— Samstag, 18. Febr.7 Sonntag, 19. Febr. 1939 JJJJ S8S Es war am 11. Juli 1920. Im Ealten Prunk eines spanischen Adelspalastes zu Madrid verschied nach kurzem Kampf eine uralte Erau. Wenige Tage vorher hatte sie sich den Star operieren lassen, um wieder und noch immer Anteil an. Getriebe der Welt haben zu können. Und diese laute Welt der ersten Nachkriegs- jahre hielt erstaunt für einen Augenhlick inne, als sie vernahm, in Madrid sei an diesem Tage die Kaiserin Eugenie von Frankreich gestorben Die Gemahlin Napolecns III.2 Man rechnete nach, und ein ganzes Jahrhundert europäischer Geschichte wurde wieder wach: 1826 geboren.. ein unbegütertes Edelträulein. Begegnung mit dem Prinzen Napoleon, der wenig später sich zum Kaiser Frankreichs aufschwingt und sie neben sich auf den Thron zieht... der Krimkrieg, der Feldzug mit Italien gegen Habsburg... die erste große Weltausstellung, Eugeniens Reise zur Einweihung des Suezkanals. Paris gilt als die Stadt der Welt— und dann: Sedan, Napoleon gefangen. Paris in Flammen, Aufstand der Kommune, die Kaiserin auf der Flucht nach England. Und dann waren noch fünfzig endlos lange Jahre der Einsamkeit, der Verbannung gekommen. Ihre Lieben waren gestorben, der Kaiser, Prinz Loulou, der einzige Sohn, in einem englischen Kolonial abenteuer von Kaffern erschlagen. endlose Jahre! Fünfzig Fast ein Jahrhundert umspannt dieses Leben. Aus dem jungen Edelfräulein wird die Herrscherin, die nach der Macht greift, die der Politik des Landes, dem sie nach Geburt nicht einmal angehört, ihr Gepräge gibt; als sie auf dem Gipfel menschlicher Macht zu stehen glaubt, stürzt sie abgrundtief. Gescholten und ge- priesen wurde dieses Leben, das nicht denkbar ist ohne den buntfarbigen Hin- tergrund zeitgeschichtlicher Ereignisse, auch nicht ohne das Widerspiel der Men- schen dieser Zeit. Politiker, schöne Frauen, Modekönige und Zeitungsmänner, Fürsten, Abenteurer und Künstler umrahmen diese Frau, die man— nicht zu Unrecht— einst als die schönste ihrer Zeit umschwärmte. Folge bewegter Szenen soll ein Leben, In einer lockeren das ein gut Teil europäischer Ge⸗ schichte des vergangenen Jahrhund erts umschließt, noch einmal abrollen. Im Schatten Napoleons „Oberst— Sie sind tapfer und treu!“— Ein Herzog wird abgewiesen, wer tritt an seine Stelle? „Ja, Kind... da lag ich nun im Lazarett, auf einem ſtinkenden Strohſack, die Uniform zerfetzt und durchblutet... ein Auge fehlte und ein Arm, und im Bein ſaß ein Steckſchuß— ia, es war nicht mehr wiel heil an deinem alten Vater— du weißt, bei Sa⸗ kamanka hatte es mich erwiſcht, als eine Kanone in die Luft flog... ja, und da ging der Kaiſer langſam durch die Reihen unſerer Lager, ſah rechts und links hier und dort einem ins Geſicht, ſo ganz kurz und durchbohrend..“ Mit ruchartiger Bewegung warf der hagere Mann den kahlen Kopf auf die Seite und verſuchte, das KHeine Mäochen zwiſchen ſeinen Knien mit dem un⸗ verletzten Auge— das rechte wurde von einer ſchwarzen Seidenkappe verhüllt— ſo durchbohrend und ſcharf anzuſchauen, wie damals der erſte Napo⸗ leon den ſchwerverwundeten Oberſt im Lazarett von Salamanka. Uch habe dir neulich erzählt, daß der Kaiſer einen langen, langen Krieg um Spanien führen mußte. Ich diente ihm als Soldat, weil er Spanien groß und ſtark machen wollte. und nun blieb er im Gang zwiſchen den Strohſäcken ſtehen, und das glän⸗ zende Gefolge hinter ihm, Marſchälle Generäle, Miniſter, hielt auch an, aber ich ſah nur ihn.. wie Hurch einen grauen Schleier. da ſtand er vor mir, ganz nahe—— einen Orden hielt er in der Hand, den legte er mir auf die Bruſt, und dann ſagte e“ Presper Mérimée, der bekannte französische Dichter, der in Eugenien's Kinderzeit im Hause ihrer Eltern verkehrte. Porträt eines Unbekannten. Sammlung Handke Verl. Ueberwältigt hielt er inne. Er war alt, ein Krüppel, ein müder, einſamer Mann ohne Freunde. Nur die kleine Familie hatte er noch— und dies. Dieſe unſagbar beglückende, Herz und Hirn berau⸗ ſchende Erinnerung.„.. dann ſagte er:„Oberſt, Sie ſind tapfer und treu...“ Nichts weiter hatte Napoleon geſagt. Dieſe ſechs Wörter. So oft Graf Teba die Geſchichte ſeiner erſten Begegnung mit Napoleon auch erzählte— es wurden nicht mehr. Sechs Wörter. Für ihn eine Welt. Denn dann „... dann gab der Kaiſer mir die Hand! Nie tat er dies ſonſt, kaum ſeinen Verwandten.., mir, ſchichte von der explodierenden Kanone dem ſpaniſchen Oberſten, gab er die Hand, die an den Grundmauern der Welt rüttelte..“ Mit weit aufgeriſſenen Augen hatte Eugenia ge⸗ lauſcht. Sie kannte die Geſchichte ſchon. Oft hatte der Vater ſie erzählt. Es war ſo ſchön, ihm immer wieder zuzuhören. Da ſtand man zwiſchen ſeinen Knien oder kletterte auf ſeinen Schoß, ſchmiegte das Geſicht eng an ſeinen Hals oder ſah ihm unver⸗ wandt in das Auge— oh, ein Held war der Vater Viel ſchöner waren des Vaters Geſchichten, als die des Herrn Proſper Mérimée, des franzöſiſchen Dichters, der die Mutter jetzt oft beſuchte, ihr Ge⸗ dichte vorlas und von Paris erzählte. Was waren Gedichte oder Märchen gegen die Ge⸗ bei Sala⸗ manka, vom Lazarett mit den ſtinkenden Stroh⸗ ſäcken— der arme Papa, nur gut, daß er jetzt ein weiches, feines Bett hatte!— und welche Verſe konnten wohl ſo erhaben, ſo rührend klingen wie die ſechs Wörter, die ſie oft, wenn ſie allein war, mit ſorgfältiger Betonung langſam vor ſich hin ſprach: „Oberſt, Sie ſind kapfer und tren.“ So hatte die Kindheit der kleinen Eugenia, Grä⸗ ſin de Teba, im Schatten Napoleons geſtanden. Der Name des Kaiſers war dem Mäschen ſo geläufig wie der irgendeines der vielen Bekannten der Mut⸗ ter. Vielleicht begriff ſie nicht immer, was den Vater bewegte, daß er immer von neuem nur ſchwer verhaltener Rührung verfiel. wenn er die kurze Begegnung mit dem Kaiſer ſchilderte, die nur Sekunden gedauert und doch ein ganzes langes Soldatenleben erfüllt hatte. Vielleicht begriff ſie das noch nicht. Sie liebte den Vater über die Maßen, und ſie wußte, daß es ihm wohltat, ihr und der älteren Schweſter Paca von ſeinen Kämpfen und ihrem Lohn zu erzählen. So lauſchte ſie ihm gern, und wenn er den Namen Na⸗ poleon ausſprach, dann erwuchs in ihr wohl die Vorſtellung eines prachtvollen Glanzes, der un⸗ trennbar mit dieſem Namen verbunden war. Daß der Kaiſer, wie der Vater ihr erklärt hatte, ſeit zehn Jahren tot war, daß ſeine Familie ohne Macht und ohne Glanz verſtreut in den Hauptſtädten Europas und nicht in Frankreich lebte— konnte die Wirklichkeit die träumenden Phantaſien eines Kin⸗ des beſiegen?— Wenn Don Cypriano Guzman Palafox y Porto⸗ Carrero, Graf von Teba, ſich im Scherz mit ſeiner Gemahlin Donna Marie Manuela um die Entſchei⸗ dung ſtritt, wer von ihnen tiefer geſunken ſei, als er dem anderen in die Ehe folgte, dann pflegte er gern auf den erlauchten Ahnherrn ſeines Geſchlechtes hinzuweiſen, auf jenen Alonzo Perez de Guzman, der im Jahre 129t lieber ſeinen Sohn von den Mauren hinrichten ließ, als daß er den Belagerern die ihm anvertraute Stadt Tariſa übergab. Daß die Guzmans mit den vornehmſten Grandenfamilien Spaniens— mit den Olivares, Medina Sidonia, Las Torres— verſippt waren, daß eine Luiza Guz⸗ man im ſiebzehnten Jahrhundert Königin von Por⸗ tugal wurde, daß Kärdinäle, Miniſter, Feldherren in ſeiner Verwandtſchaft zu finden ſeien— darauf wies Don Cypriano nur beiläufig hin. Denn er wußte, daß Donna Makie Manuela darauf brannte, ihre höchſte Trumpfkarte enoͤlich auf den Tiſch zu legen, und er gönnte ihr gern den klei⸗ nen Triumph. Wenn auch ihr Vater als einfachſter Kaufmann in Granada lebte, mit Wein, Früchten und Kolo⸗ nialwaren handelte und daneben dazs Amt eines Vizekonſuls der Vereinioten Staaten verſah— ſtammten die Kirkpatrik of Cloſeburn nicht aus älte⸗ JJ 886 ſtem ſchottiſchem Adel, waren ſie nicht, wenn auch auf Umwegen, mir dem Stuarts verwandt? Ihres katholiſchen Glaubens wegen hatten ſie nach dem Sturz ihres Königshauſes die Heimat verlaſſen müſſen— um ſo achtbarer, ſo pflegte Donna Marie Manuela dann abſchließend zu betonen, ſeien der Beruf und der beſcheidene Wohlſtand ihres Vaters. Lächelnd— daß er in froher Laune laut auflachte, hatte ſeine Familie nur ſelten erlebt— lächelnd gab Don Cypriauo dann zu, Donna Marie Manuela habe alſo eigentlich eine tief beklagenswerte Mesal⸗ liance geſchloſſen, als ſie in das Grandengeſchlecht der Guzmans heiratete. Wenn auch— mit ſchlecht verhehlter Bitterkeit pflegte er das hinzuzuſetzen— ſein Herr Bruder anderer Meinung ſei. Nidits blieb- nur die Kinder Eugenio nämlich, Don Cyprianos Bruder und das Haupt der Familie— er führte neben dem ſtolzen Namen Montijo, Herzog von Penaranda, noch acht andere Grandentitel Erſter Klaſſe— hatte ſeine Wahl als durchaus unwürdig abgelehnt. Von abenteuerlichen Geſchichten aus den Mäochenjahren dieſer Weinhändlerstochter hatte er gemurmelt, von ihrem maßloſen Ehrgeiz, den einſamen Oberſt Cypriano nur als Werkzeug zum Aufſtieg in Spa⸗ niens höchſte Geſellſchaftsſchicht zu benutzen; von Napoleon III. als Gefangener in Straßburg 1836 Nach seinem mißlungenen Putsch. Zeichnung nach dem Leben im Gefängnis ven Figoux. Sammlung Handke ihrem, wie er behauptete, leichtfertigen und wenig einwandfreien Lebenswandel vor und auch nach der Hochzeit wußte er manches Hiſtörchen zu erzählen. Ein Zerwürfnis der Brüder war die Folge ge⸗ weſen. Ach Gott— der Oberſt Cypriano, dem ein Auge und ein Arm fehlten und der überdies ſtark lahmte, war wohl am erſtaunteſten geweſen, als das viel umworbene, ſchöne, hochbegabte Fräulein Kirk⸗ patrik gerade ſeine, des zerſchoſſenen Krüppels, Werbung angenommen hatte. Mußte er nicht glück⸗ lich ſein, daß ihm überhaupt eine Frau zugefallen war? Und da er zudem ein Kavalier beſter Schule war, aſtellte er ſich ſchützend vor Donna Marie Manuela. Die beiden Mädchen Paca und Eugenie waren ſein Glück. Nichts hatte er— außer ſeinen Erin⸗ nerungen— als ſie. Mit überſtrömender Zärtlich⸗ keit liebte er ſie, mit der ganzen zurückhaltenden und doch ſo heißen Liebe des Kriegers. Wenn Eu⸗ genia das rotgoldene Lockenköpfchen zutraulich und ſchmeichelnd an ſeine hagere Wange lehnte, dann wollte das Gefühl unſäglich köſtlichen Glücks ihm das Herz ſprengen. Acht Jahre alt war Eugenia, als ihre Eltern nach der franzöſiſchen Julirevolution Madrid ver⸗ ließen und, wie viele liberale Spanier, ſich im Jahre 1834 in Paris niederließen. Wenige Wochen zuvor hatte Don Cypriano nach dem Tode ſeines Bruders Eugenio deſſen Rang, Titel und Vermögen geerbt. Aber die Güter waren durch die Requiſitionen des Carliſtenkrieges ſo verwüſtet worden, daß ſie kaum noch Ertrag brachten; oft mußte der Beſitzer ſeine darbenden Pächter noch unterſtützen. Der große Freund Die Wohnung, die Proſper Mérimée der Gräfin und ihren Kindern— Graf Montijo, wie Don Cy⸗ priano ſich jetzt nannte, wollte ihnen ſpäter folgen — gemietet hatte, entſprach daher wohl den be⸗ ſchränkten Mitteln der Familie, aber nur wenig den Vorſtellungen Donna Marie Manuelas. Ein Salon, drei ſpärlich möblierte Schlafzimmer— die Nachkommen ſpaniſcher Granden, portugieſiſcher S und ſchottiſcher Könige mußten ſich be⸗ ſcheiden. Die schönste Frau ihrer Zeit Kaiserin Eugenie(1826—1920). Brustbild im Profil von Winterhalter Sammlung Handke Dennoch führten ſie ein großes Haus. Merimées, des jungen Dichters, Freundſchaft mit Donna Marie Manuela, die in Madrid begonnen hatte und nie abgeriſſen war, war zärtlicheren, in⸗ timeren Neigungen gewichen. Mit dem Herzen der Mutter hatte er die Liebe der Kinder gewonnen. Be⸗ ſonders Eugenia war ihm zugetan. Er unterrichtete ſie, überwachte ihre engliſchen und franzöſiſchen Sprachſtunden, begleitete ſie auf ihren Spaziergän⸗ gen, beſchenkte ſie für jede gelungene Arbeit mi Naſchwerk. Don Proſpero, wie die Gräfin ihn zärtlich nannte, brachte ihr ſeine Freunde ins Haus. Schriftſteller, Künſtler, den Polizeipräfekten Deleſſert mit ſeinen graziöſen jungen Frau, vor allem aber Henri Beyle⸗ der eben unter dem Namen Stendhal ſeinen erſt ſpäter ſo berühmt gewordenen Roman„Rot un Schwarz“ herausgegeben hatte. Allabendlich kam er zum Tee. Ein breiter, ſchon ſchwerfälliger Mann; von tückiſcher Krankheit gezeichnet. Er konnte wundervoll erzählen. Bilder von un⸗ erhörtem Farbenreichtum zauberte er mit wenigen⸗ Sätzen in eine ſchwatzende, Nichtigkeiten verſtreu⸗ ende Geſellſchaft. Die Geſtalten ſeiner Geſchichte ge⸗ wannen Leben durch ein paar ſpärliche Worte. Eugenia liebte ihn. Denn Henri Beyle erzählte nur von Napoleon. Atemraubende Viſionen ließ er erſtehen. Von der harten Jugend des Kaiſers ſprach er, vom Zug nach den Pyramiden, von Marengo, Wagram, Auſterlitz, von der Herrſchaft über Europa, von der Furcht der Könige und der Liebe der Franzoſen, von Elba und den hundert Tagen, erfüllt von neuem Glanz, von der Einſamkeit der Verbannten. Dann weinte Eugenia. Um den Kaiſer, um ſeinen verlorenen Ruhm, um den verlaſſenen Mann auf der Felſeninſel im Weltmeer. Und darum, daß keiner ſeine Macht hatte retten können.— Schönheit= besser als Bildung? Graf Montijo war geſtorben. Er hatte in Paris nicht leben mögen, war, ein alter, einſamer Mann, nach Spanien zurückgekehrt. Jetzt iſt Donna Marie Manuela eine recht wohlhabende Witwe, zumal da die Lage ihrer Beſitzungen ſich weſentlich verbeſſert hat. Jetzt kann ſle reiſen, einen alten Wunſch er⸗ füllen. Ruhelos iſt das Leben der nächſten Jahre. Sechs Monate in Madrid, wenn der alte Palaſt der Monti⸗ jos im Herzen der Stadt gerade einmal nicht von Revolutionären als Feſtung benutzt wird, dann wieder Kur in Pau oder einem der andern franzöſiſchen Modebäder, Abſtecher nach England, Rom, Neapel, ein Winter in Paris, ein Sommer in Homburg und Langenſchwalbach. Die Töchter begleiten ſie. Freilich wird ihre Er⸗ ziehung lückenhaft. Sprachen, nicht zuviel, ſprunghaft und planlos; außer engliſchen Romanen leſen ſie kaum Bücher⸗ Schönheit, meint die Gräfin, ſei beſſer als Bildung und die beſte Schule ſei das Leben ſelbſt. Sie ſcheint recht zu behalten. Paca heiratet einen Einen zwölfachen ſpaniſchen Granden, den Herzog. Herzog. Einem zwölfachen ſpaniſchen Granden, den Stuarts verwandt, über die Maßen reich. Er hal ſich um Eugenia beworben. Paca aber liebt ihn. So glühend, daß ſie in Schwermut zu fallen droht. Da bringt Eugenia der geliebten Schweſter das Opfer: ſie verzichtet, lenkt Albas Gedanken auf Paca, bittet ihn endlich, die Schweſter zu heiraten. Am 14. Februar 1844 wird die Hochzeit mit großem Prunk gefeiert. Und immer noch begleitet Napoleons Schatten Eugenias Leben. Es iſt nicht mehr der Name des Kaiſers allein, der ſich ihren Ahnungen von Ruhm und Macht verbindet. Andere ſeines Geſchlechtes ſind in ihr Leben getreten. Da lebt in Pau eine alternde Sängerin. Madame Gordon nennt ſie ſich. Auch ſie zehrt, wie einſt Don Cypriano, von der Erinnerung. Einem Prinzen Louis Bonaparte hat ſie einmal nahegeſtanden. An ſeinem verunglückten Putſch in Straßburg, der ihm Frankreichs Thron erobern ſollte, war er beteiligt⸗ Und als man ihn nach Amerika, ſpäter nach Eng⸗ land verbannte, da war ſie wieder an ſeiner Seite geweſen, als er in toller Verzweiflung Boulogne zu überrumpeln trachtete, abermals alle ehrgeizigen Pläne ſcheitern ſah und zur Strafe in der Feſtung Ham feſtgeſetzt wurde. Nun hatte Madame Gordon nur noch zärtliche Erihnerungen. Gern erzählt ſie davon. Kann ſie ſich eine beſſere Zuhörerin wünſchen als die kleine Spanierin, die alles, aber auch alles wiſſen will, was mit dem Namen Napoleon Bonaparte zuſam⸗ menhängt? Die ſie beſtürmt, ſich immer neue Züge aus dem Leben dieſes Gefangenen zu entſinnen? (Sortſetzung folat! — —— Proſper Ein wenig Malerei,, Geſang, — —— — — 2 5S ** 9* — Samsiag, 18. Febr./ Sonntag, 19. Febr. 1939 Reue Maunheimer Zeitung/ Sountags⸗Ansgabe 23. Seite/ Nummer 83 Sehr sſiller Wochenschluß Akiien uneinheiilich— Whein⸗Mainiſche Mittagsbörſe faſt ohne Geſchäft Frankfurt, 18. Februar. An An der Wochenſchlußbörſe hat die Umſatztätigkeit eine Geitere Schrumpfung erfahren, ſo daß auf den meiſten zeten des Aktienmarktes nahezu Höllige Geſchäftsſtille Zunc Von der Kundſchaft lagen kaum Aufträge vor. ächſt kam ctur eine verſchwindend geringe Zahl von n zur Notiz, die keine einheitliche Linie aufwieſen, 4 Gingen die Veränderungen nur vereinzelt über v. H. hinaus. Weiter ſchwach waren aber Aſchaffen⸗ Ger Zellſtoff mit 107(100). Am Montanmarkt be⸗ man kleine Glattſtellungen des Berufshandels. 8⁰ esmann 112(1127), Verein. Stahl 111—111(1114), nominell ½ v. H. höher mit 109,50. — Reutenmarkt zeigte ſich erhöhtes Intereſſe für Pa⸗ ſchäſt mi: kurzfriſtiger Fälligkeit, im übrigen war das Ge⸗ iſt äußerſt begrenzt und die Kurſe kaum verändert. eichsalt 1 verä— v. H. höher mit 12096. Dekoſama 1 un⸗ — Verlaufe kamen weitere Abſchlüſſe kaum mehr zu⸗ 96 e„ man nannte im allgemeinen wenig veränderte Kurſe. Farben nochmals 7 v. H. nachgebend auf 15354. Die — ſpäter, vorwiegend ohne Umſatz notierten Kurſe zeig⸗ nur geringe Abweichungen. Nach Pauſe gewannen Sfelder Bergbau 2 v. H. auf 1354. Im Freiverkehr war das Geſchäft ebenſalls gering. s ſchwächer lagen Katz und Klumpp mit 89—91(90 ), im übrigen nannte man unveränderte Kurſe. Berliner Börſe: Aktien nur wenig verändert Berlin, 18. Februar. Articn der Bochenſchlußbörſe wickelten ſich die Umſätze des 1 enmarktes wieder in ſehr engen Grenzen ab. Unter Semonhaumftänden blieben die aus der Wirtſchaft bekannt⸗ erhö nen Mitteilungen, insbeſondere die Dividenden⸗ Stahl ung und die ſehr günſtigen Abſchlußziffern der Verein. der Geberke ohne anregenden Einfluß auf die Geſtaltung 28 Heeſamitendenz. Die Notierungen waren, wie bereits en Vortagen, vielfach von Zufällen abhängig und Siahi Aneinheitlich. Am Montanmarkt wanen Verein. um werke im Reaktion auf den geſtrigen Anſtieg ſogar dogen v. H. auf 111 gedrückt. Mansfelder und Harpener 8* je 1½ v. H. an, während Klöckner 1 v. H. her⸗ Aberba Elektro⸗ und Verſorgungswerte kamen, ſofern Im upt Notierungen erfolgten, etwas höher an.— Anlelpn iablen Rentenverkehr wurde die Reichsaltbeſitz⸗ Gemihe auf unveränderter Baſis von 12976 gehandelt. Die Plendeumſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unverändert Im — Börſenverlauf traten bei kleinſten Umſätzen kaum Pudgamwerte Veränderungen ein. Durch einen ſtärkeren Siemonn fielen lediclich Rheog auf, die 2 v. H. verloren. 56 mens waren um 71 v. H. rückgängig. Farben gaben um v. H. noch. Tuben Koſſa⸗Mentenmarkt verlief dos Geſchäft gleichſalls Siwe Pfandbriefe und Kommunal⸗Obligationen wieſen ſich Beränderungen auf. Liquidationspfondbriefe ſtellten wurdrrrſchiedentlich etwas höher. Bei den Stadtanleihen be 555 gegen letzte Notiz um 5 v. H. unveränekt. r Privatdiskontſatz blieb mit 276 v. H. Bon den i zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien elten ſich Vereinsbank Hamburg 1 v. H. niedriger. Bei cen Sppotbekenbanken lagen Bayriſche Hypotheken im glei⸗ Scha Ausmaße feſter. Am Morkt der Kolonialwerte zogen Inbntung um 1 und Neu⸗Gninea um 5 v. H. an. Bei den Warfe 1 waren Braunſchweiger Induſtrie nach Pe v. H. feſter veranlagt. Stenergutſcheine blieben unverändert. Reichs f 5 100,70 Bechuldkuchforderungen Ausgabe 1: 1940er 100 G 5 B; 1g41er 99,75 G 100,5 B; 1943er 99,37 G 100,12 B; 9,09 e und 1946er 98,87 G 00,62 B.— Ausgabe 2: 1030er * G 10037 B. Wnb Wrauſbauanleibe: Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 92,775 G Renien kaum veränderi Am Börſenſchluß gaben Reichsbank und Mannesmann je um /½ v. H. nach, während Eharlotte Wager und RWi je 6, Siemens und Hanſabank je 7 v. H. gewannen. Far⸗ ben ſchloſſen zu 153. Die Reichsaltbeſitzanleihe ſtellte ſich im Verlaufe auf 129,60. Nachbörslich wurden unveränderte Kurſe genannt. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 18. Febr. Am Geldmarkt war heute eine wei⸗ tere Verflüſſigung zu beobachten, die eine Exmäßigung der Blankotagesgeldſätze um 7 auf 2½ bis 2½ v. H. zur Folge hatte. Dementſprechend zeigte ſich erhöhter Anlage⸗ bedarf, der ſich bei dem Fehlen von Reichswechſeln und Privatdiskonten auf die bekannten Abſchlüſſe erſtreckte. Der Priwatdiskontſatz blieb mit 276 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr erzielte das eng⸗ Iiſche Pfund eine geringe Befeſtigung, und zwar in Amſter⸗ dam auf 8,7456(8,74%), in Zürich auf 20,65½(20,64). Pfunde Kabel ſtellten ſich auf 4,6878(4,6856). Der Dollar war auf geſtriger Baſis gut gehalten. Auch bei den kon⸗ tinentalen Währungen zeigten ſich keine weſentlichen Ver⸗ änderungen gegen den Vortag. Der franzöſiſche Franc log etwas höher. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 3, Privat 8 v. H. IDis⸗ 1 Is Februar 17. Februar untiie) in em ftenf zein Briee Geld f Brie Aegvoten Lögopt.Pld... 11,970 12,000 11,605 11,995 Argentinien A Peſe 204 0,571] 0,575 0,572 0,570 Belgien 100elga 2½ 41,90 42,04 41,99042,07 Braſilien 1Milreis 0,146 0, 148 0,1400„„4 Bulgarien, 100Levaf 6.047.053.047/ 3,053 Dänemark 100Kronen] 4 52.11 J52,21 52,09 32,19 Danzig 100ulden] 4 47,.— 47,10 47.— 47,10. Engiand„ 10fb 2 11,70 11,700 J 11,665 11,605 Eſtland 100leſen Kr. 4/[68.13 68,27 68,13 68,27 Finnland100fiun. Mi, 4 5,145] 5,155 5,140 5,150 Frankreich 1605r2 6,593] 6,607 6,593 6,607 Griechenland 100r6.353 2,357.353 2,357 Hollind 100Golden? 133,53 133,70 133,47 133,73 Fran(Teheran) 1palan 14.50 14.52 14,5014,52 sland. 100 181 Kr. 5½ 52,24.2,34 52,2452,34 Italien, 100 Sire 4½ 13,00 13,11 13,0913,11 Japan. iden].29] 6,581 0,683 0,080 0,682 Jvgoſlavieni00 Dinar 5 5,604 5,700 5,694] 5,700 anado 1 ian. Dollar2 2,479.483 2,479] 2,483 Settland. 100 Latts] 5/[48,75 48,85 48,75 48,85 Sitauen. 100Sitas 5 41,04 42.02 41.94 42,02 Rorwegen 100f̃ronen 3½ 55,64 58,70 58.62 58.74 Polen. 100gloty] 4½ 47— 4710 47, 47.10 Vortugat 100 Eskudo 95 10,595 10, 615 10,590 10,610 äni 2———*————*— Echwenen, 1008 ½60,60 6031 606 0910 Schiweig 160Franken 50,53 5,05 50.53 50,65 Spantien 100 Peſeten———2*—99 Türkel, 0 d⸗ 7% 18 i 1i8 15562 Ungarn„ 100Pengo——*—** Uruguay, 1Goldpeſoo 0,899 1,931 0,900] 1,911 Ger. Siaaien 1 Dollar l 1 2,2911.405.4911.405 * Frankfurt, 18. Februar. Tagesgeld 2,25(2,50) v. H. 0PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPR————————— Pariſer Börſe: Luſtlos Paris, 18. Februar. An der Pariſer Börſe kam in der verfloſſenen Woche wie⸗ der eine ſtärkere Geſchäftsunluſt zum Durchbruch. Selbſt die Berufsſpekulation hielt ſich infolge der ungewiſſen in⸗ ternationalen Lage zurück. Die Kurſe gaben bis Mitte der Woche 1 bis 3 v. H. nach. Erſt am Donnerstag konnte ſich das Geſchäft etwas beleben. Die meiſten Werte ver⸗ zeichneten auch Kurserholungen. Franzöſiſche Renten gaben bei geringem Geſchäft bis Mittwoch im Durchſchnitt 1,50 bis 2 ffs. ab; die Donners⸗ tognominierungen lagen indeſſen wieder 0,80 bis 1 ffs über den Mittwochkurſen. Lediglich die 4/4proz. Rente von 1937 war auch am Donnerstag ſchwach und ſchloß bei 152,15 gegen 156 ffs. am vergangenen Freitag. Das Geſchäft für franzöſiſche Bank⸗ und Induſtrieaktien war ebenfalls recht luſtlos, die Tendenz bis Mittwoch ab⸗ bröckelnd und am Donnerstag widerſtandsſähig. Die Kurs⸗ unterſchiede ſielen hier geringer aus. Immerhin lagen die Donnerstagkurſe in den meiſten Fällen unter den Frei⸗ togsnotierungen. Internationale Werte wieſen die gleiche Haltung wie franzöſiſche Aktien auf. Gegen Wochenende geſtaltete ſich dus Geſchäft für Amſterdamer Werte bei einigen Kurs⸗ gewinnen etwas lebhafter. Gut behauptet war gegen Wochenſchluß die Younganleihe, die nach einer Montag⸗ notiz von 310 ffs. am Donnerstag bei 320 ffs. ſchloß. Der Geldmarkt iſt nach wie vor ſehr flüſſig. Die Medio⸗ abwicklung vollzog ſich wieder ſehr leicht. Der außer⸗ ordentlich niedrige Reportſatz von v. H. Ende Januar konnte jedoch nicht beibehalten werden; der offizielle Sotz betrug 7“ v.., aber in vielen Fällen wurden niedrigere Sätze verzeichnet. Die Regierung ſetzt ihre Politik der Zinsverbilligung fort. Der Wochenausweis der Bank von Frankreich verzeich⸗ net keinerlei größere Veränderungen; die Golddeckung hat ſich von 62,50 auf 62,72 v. H. erhöht. Londoner Börſe: Zurückhaltend, Abgabenneigung London, 18. Februar. Im Verlauf der Berichtszeit hat an der Londoner Börſe der Entſchluß der Regierung, im kommenden Haushalt weitere 4 Mill. Pfund für Rüſtungszwecke auf dem An⸗ leihewege aufzubringen, die Kursentwicklung merklich be⸗ einflußt. Mit der Ankündigung der Regierung wurden zugleich Vermutungen über eine neuerliche Erhöhung der Steuern, u. a- der Luxusſteuer laut. Sowohl die Renten⸗ als auch die Aktienmärkte ſtanden in den letzten beiden Tagen der Woche vorwiegend unter Abgabedruck, ohne daß es aber 30 einer ſonderlichen Ueberſtürzung kam. Die Freitagsbörſe ſchloß in befeſtigten Kurslagen. Am Rentenmarkt waren heimiſche Papiere wie die 3,5proz. Kriegsanleihe und die 3,5proz. Konverſionsanleihe Schwankungen unterworfen. Die Kriegsanleihe ſchloß am Freitag bei 97,50. Auslandsrenten tendierten demgegen⸗ über gut behauptet. Bei den Aktienwerten zeigten die Eiſen⸗, Kohle⸗ und Stahlgruppe in Aubetracht der zu erwartenden Auftrags⸗ ſteigerung ſeitens der engliſchen Regierung Anſätze zu Kursverbeſſerungen. Internationale Werte, wie Inter⸗ national Nickel und US. Steel folgten dieſer Entwicklung zeitweilig, notierten dann jedoch wieder niedriger. Auch einige Oelaktien waren gefragt, in gleicher Weiſe wie weſtafrikaniſche Goldminen. Silber notierte 20/% bzw. 194⅜0 für Barren und 2296 Pzw. 2196 für Feinſilber. Der Notenumlauf der Bank von England iſt nach dem am Donnerstag veröffentlichten Ausweis in der Berichts⸗ woche um 1777 102 Pfund zurückgegangen. Waren unci Märkte S Rotterdamer Getreidenotierungen vom 18. Febrnar. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per März 3,50; Mai 3,72/4; Juli 3,55 Br.; Sep⸗. 4,05; Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per März 90; Mat 87,75; Juli 86,75; Sept. 87,. Bremer Baumwolle vom 18. Febr.(Eig. Dr.) Loko 10,03 . Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Februar.(Eig. Dr.) Febr. 482; März 482; April 479; Mai 475; Juni 467; Juli 459; Auguſt 445; Sept. 449; Okt. 443; Nov. 442; Dez. 442; Jan.(40) 442; Febr. 442; März 443; Mai 444; Juli 444; Okt. 438; Loko 516; Tagesimport 20 000; Tendenz ſtetig EMagdeburger Zuckerterminnotierungen vom 18. Febr. (Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Me⸗ lis per Febr. 31,45—31,50; Tendenz ruhig, Wettex Regen. Hamburger Schmalzuotierungen vom 18. Febr.(Eig. Dr.) Marktlage ruhig, unverändert. Schweinemarkt Eberbach. Auftrieb 13 Milchſchweine, 8 Löufer. Preiſe: Milchſchweine 58—75 /, Läufer 100. Berliner Metalluotierungen vom 18. Febrnar.(Eig. Dr.) Es notierten in für die 100 Kilo Eleltrolytkupfer wirebars) 57,25; Standardkupfer lid. Monat 51,50 nom.; Originalhüttenweichblei 18 nom.; Standard⸗Blei lfd. M. 18 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17 nom.; Standard⸗Zink lid. Monat 17 nom.; Original⸗Hüt⸗ ten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 183; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 137; Fein⸗Silber 37,90—40,90. Frachienmarki Duisburg-Ruhror Auch beute war das Geſchäft ſehr ſtill. Berg⸗ wie tal⸗ wärts wurde nur wenig Raum eingeteilt. Die Frachten blieben nach allen Richtungen unver⸗ ändert. Nürnberger Hopfenmarkt vom 11. bis 17 Februar Das Geſamtbild des Nürnberger Hopfenmarktes hat ſich auch in der heute ſchließenden Berichtswoche nicht geändert; es bleibt nach wie vor beſtimmt vom Angebot, das aber jetzt nur noch ſchwach und meiſt unzulänglich iſt. In der Berichtswoche blieben bereits zwei Markttage mangels An⸗ gebot ohne Umſatz. Die ſämtlichen Produktionsplätze und auch die Lager der Dentſchen Hopfenverkehrsgeſellſchaft ſind reſtlos geräumt. Die Beſtände aus der letzten Ernte, ſo⸗ weit ſie ſich noch in den Händen der Hopfenverteiler be⸗ finden, vermögen infolgedeſſen die derzeitige Nachfrage nicht mehr zu befriedigen. In Hopfenhondelskreiſen iſt man ſich darüber einig, daß kaum noch 250—300 Da. für den Markt verfügbarx ſind. Obwohl nun aber die heimiſchen Brauereien für die vorliegende Brauperiode voll und ganz eingedeckt ſein dürften, zeigt ſich doch täglich Nachfrage für Inlandsbedarf, und es wird daher jeder angebotene Poſten zu verhältnismäßig hohen Preiſen aufgenommen. Der Exporthandel hat ſeine Käufe eingeſtellt, obwohl auch da noch vereinzelte Aufträge unerfüllt geblieben ſind. Die Preiſe haben zum Teil die zuläſſige Höchſtgrenze erreicht. In der Berichtswoche wurde ein Geſamtumſatz von 41 Do. erzielt und dabei bezahlt für gutmittlere bis prima Haller⸗ tauer 260—270, für geringe Hallertauer 200 4 Ge⸗ ringe Gebirgshopfen brachten 170—175 /, geringe Jura⸗ hopfen und geringe Spalter ſe 200 4 und beſtvorhandene Aiſchgründer 190 je 50 Kg. Schlußſtimmung: bei un⸗ zureichendem Angebot Preiſe ſehr feſt. Der Saazer Markt iſt vollkommen ausverkauft. *„Eſſeff“ Chemiſche Induſtrie⸗ und Handels⸗Ach, Linz⸗ Die Geſellſchaft beruft zum 14. März ihre HV ein, die den Abſchluß für das Geſchäftsiahr 1938 entgegennehmen und die Auflöſung und Liquidation des Unternehmens be⸗ ſchließen ſoll. Die mit einem AK von 465 000 S. ausge⸗ ſtattete Geſellſchaft übernohm ſeinerzeit die Betriebe der „Eſſeff“ Chemiſche Induſtrie⸗ und Handelsgeſellſchaft, Linz, und erwarb außerdem faſt ſämtliche Aktien der Linzer Per⸗ manganatfabrik AG, die 1927 liquidierte. Für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1937 wies die Geſellſchaft einen Reingewinn von 35 364 S. aus. * Der Wiener Textilhandel war früher zu 70 v. H. und der Konfektionshandel zu über 90 v. H. jüdiſch. Von den 118 Produktionshändlern der Wiener Produktenbörſe waren 116 Juden. * Erweiterung der Kölner Frühiahrsmeſſe. Nachdem im letzten Jahr bei der Frühjahrs⸗ und Herbſtmeſſe zahl⸗ reiche Anfragen nach Ausſtellungsfläche abgelehnt werden mußten, da die geſamten Hallen bereits Wochen vor Beginn belegt waren, hat ſich die Meſſeleitung nun entſchloſſen, für die Gruppe Haus⸗, Küchen⸗ und Wohnbedarf das Ober⸗ geſchoß der Nordhalle, das bisher als Verſammlungsraum diente, nach einer baulichen Veränderung in die Aus⸗ ſtellungshalle mit einzubeziehen. Dadurch konnte die Aus⸗ ſtellungsfläche um rd. 500 qm erweitert und für neue Aus⸗ ſteller Platz geſchafſen werden. * Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt inm Januar um 4839 Konten auf 1282 902 geſtiegen. Die Guthaben betrugen am Monatsende 1157 und im Monatsdurchſchnitt 1227 Mill. 4. * Deutſch⸗niederländiſche Wirtſchaftsverhandlungen. Am 20. Februar beginnen in Haag deutſch⸗niederländiſche Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen. Es handelt ſich ſowohl um Unter⸗ handlungen über ein neues Handelsabkommen, da das augenblicklich geltende Abkommen am 1. April d. J. ab⸗ läuft, als auch um eine der üblichen Tagungen des deutſch⸗ niederländiſchen Regierungsausſchuſſes, der ſich mit ak⸗ tuellen Fragen des gegenſeitigen laufenden Handels⸗ und Wirtſchaftsverkehrs befaſſen wird. Die deutſche Delegation ſteht unter der Führung von Miniſterialdirektor Dr. Walter. * Die ſchwebende Schuld des Deutſchen Reichs betrug am 31. Januar 1999 5274,8 Mill. 4 gegen 5013,0 Mill.% am J1. 12. 1938. * Polniſche Jreg⸗Ausfuhrquote noch nicht endgültig neu⸗ geregelt.— Neues Proviſorinm. Mitte dieſer Woche haben in Paris Beſprechungen des Joint Coordinating Commit⸗ tee der Internationalen Rohſtohlexportgemeinſchaft ſtattge⸗ funden. Im Vorderarund der Erörterungen ſtand die Frage einer endgültigen Neuregelung der Ausfuhrquote für die polniſche Eiſeninduſtrie. Do eine abſchließende Verſtän⸗ digung hierüber noch nicht herbeigeführt werden konnte, mußte den polniſchen Vertretern eine Verlängerung des proviſoriſchen Abkommens für Februar und März zuge⸗ ſtanden werden. Die bisherige Ueberbrückungsregelung bat der polniſchen Eiſeninduſtrie einen verhältnismäßig gün⸗ nur mit Rückſicht auf Nie für Polen mit öder ſtigen Exportzuwachs gebracht; augenblicklichen Schwierigkeiten, die Einverleibung des Olſagebietes verbunden ſein mußten, war das Ausfuhrzuſatzkontingent für Polen zunächſt auf zuſammen 17 000 To. für zwei Monate ſeſtgeſetzt und ent⸗ gegen der urſprünglichen Abſicht nochmals verlängert wor⸗ den. Im Hinblick auf die beträchtliche Höhe der Export⸗ zulage iſt jetzt für den März eine Kürzung des Zuſotz⸗ kontingents um 20 v. H. vereinbart worden. vadgRergentheim Gaille Leber Fertsucht Zucker Megen Darm Kuranstalt Hohenlohe wiederersttnung am 1. Härz. Erstes Haus am Piatze mit eigener Bäderableilung. In der Vorkurzeit ermäßigte Kurtaxe und Pensionspreise/ Pauschalkuten Zuflauskuren: Hergentheimer Karlsquelle u. Mergentheimer natürl. 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Er ruhe in Frieden Hauptsiraße 30 Friedrichsplatz 1 Coties Wille ist geschehen! Unser guter und immer sorgender Vater, Schwiegetvater und Peier Madc, 1,4 ist heute frũh ½5 Uhr nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren, nach knapp 4 Jahren, unserer unvergeßlichen Mutter im Tode nach- Leutershausen, Mannheim, den 18. Februar 1939 Ladwig Madé u. Frau Beria, geb. Haas und Enkelkind Peier Deier Madc u. Frau Erna, geb. Huben Heinrich Madc u. Frau Mia, geb. Binz In tiefer Trauer: Die Beerdigung findet Montag. 20. Februar, nachm.½4 Uhr, vom Trauerhause in Leutershausen aus, statt Beitouches Spez.: Doppelbett mit Schlaraffia⸗ Kiſſen in Noßhaar, fer⸗ tigt laufend an Brillanten Reen gegen sof. Kasse Mustermesse yom 5. bis mit 10 Mãr⁊ Croße ſechnische Messe ungd Baumesse vom 5. bis mit 15. März Auskunft ertellen: die Vertrauensstelle Baden des Leipziger Mesamts, Karlsrune, Karistr. 10, Vet. 4510/a;(daselbst bis 28. 2. auch Messewohnungen) der ehrenamiliche Vertreter des Leipziger Messamts: Fabrikduektor Karl Gebhardt, Kar lsruhe, Karl-Wilhelm-Str. 44, Tel. 4380/83; die Industrie- u. Handelskammer Mannheim, I. 1, 2, Tel. 35731; das Lloydreisebüro, G. m. b.., Karisruhe, Kaiserstr. 187, Tel. 734/5; das Reisebüro Karlsruhe, Inh. Willy Thomas, Karlsruhe, Kaiserstr 148(gegenũber Haupt⸗ post) Tel. 7240; die Norddeutsche.loyd, Generalvertretung Mannbeim, Lloydreisebüro G. m. b.., Mannheim, O 7, 9, Heidelberger Str., Tel. 23251/52 und das Mannhérmer Reise- büro G. m. b.., Mannheim, Plankenhof, P 6. Messabzelchen im Vorverkauf: bei vorgenannten Adressen, außer bei der Indu- von je Band RM.— aut Post- eipziger Meßamts, G. m. b.., Karten zu RM.50,.50 und.50 im 235⁵ Werkſtätte strie- und Handelskammer in Mannheim. Emil Stöſſel, Sonderzüge nach Leipzig; 50% ermäßigt. 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