1 82 — — iinneere⸗˖⸗ eiuinüaunnüunuuünün 4 99 Frlgeiaunagweile: Täalich 2wet entzer Sonntaag Beaugsvpreile: ſcha aus monatlich.08 Me und 62 Via Trägerlohn in unieren äftsſtellen abgebolt.20 Mk. durch die Poß.70 Mk einſchl a. Poſtbet.⸗Geb Sterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abbolſtellen: Wald⸗ No Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 1 — cherſtr. 1 Fe Hauptſtr 6u. Opoauer Strs Se Lutſenſtr 1. elunaen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. dofſt Poſtſcheck⸗Konto: Karisruhe Nummer 17590 Verlag. Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Neue Mannheimet Zeit Mannheimer General-Anzeiger W Einzelpreis 1 0 Pf. g Anzeies; Nennig. 29 mm breit Gamilten⸗ und Rlet Pette. Allgemein aültig iſt die Sei Zwangsveraleichen oder Konkur aewährt Keine Gewähr für Anzeigen aben. an beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim tür fernt Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 20. Februar 1930 150. Jahrgang- Nt. 84 „Die Abſchiedsſtunde in Klagenfurt der Fühter erweiſt ſeinem alten Vorkämpfer Gauleiter Klausner die letzte Ehre Die Londoner Lufchuttunnel Ergreijende Trauerfeier Rudolſ Heß nahm in bewegten Worten Abſchied dub. Klagenfurt, 18. Febr. Unter rieſiger Auteilnahme des Kärntner Bolkes, fanden am Samstag die Trauerſeier⸗ lichkeiten für den verewigten Gauleiter von Kärnten, Hubert Klausner ſtatt. Der Füh⸗ ter erwies durch ſeine Anweſenheit bei dem Staatsakt ſeinem alten Vorkämpſer in der Oſt⸗ 8 dem erſten Ganleiter von Käruten die etzte und höchſte Ehrung. Lrndie ganze Oſtmark hatte zu Ehren des Toten dex erbeſlaggung angelegt. In allen Orten, die bur F ührer auf ſeiner Fahrt berührte, in Salz⸗ die* Biſchofshafen, in Spittal und Villach, wehten ware ahnen auf halbmaſt und die grünen Girlanden wicen mit ſchwarzem Trauerflor umwunden. Nicht jule ſonſt mit lauter, überſchäumender Herzensfreude, ern in ehrerbietigem Gedenken an den traurigen 5 ſeines Beſuches und in Erinnerung an den Füttigten Gauleiter grüßten die Oſtmärker den rer auf ſeiner Fahrt durch ihr verſchneites Land. eine m Wappenſaal des Landhauſes, in dem vor detem Jahr Hubert Klausner den Eid in die Hände ſeit Stellvertreters des Führers abgelegt hatte, war Tagen der Leichnam des letzten illegalen Kärt esleiters und ſpäter des erſten Gauleiters Halbocns im Großdeutſchen Reich aufgebahrt. Im Ba ammer des Saales, von deſſen Wänden die geſchlen und Namen der alten Kärntner Adels⸗ Ehr echter herabſchimmerten, ſtand der Sarg. Die Sc ſtellte die ⸗Verfügungstrruppe. Vor ches Sarge, der mit der Flagge des Dritten Rei⸗ s bedeckt war, lagen die Mütze, die Orden und der des Verſtorbenen. Ein rieſiger Holzleuchter Jlechs Kerzen überragte die Bahre. ſaal eim Eintreffen des Führers war im Wappen⸗ arh mit den Angehörigen und den engſten Mit⸗ 9—— des Verſtorbenen zahlreiche Reichsleiter, Sta Osminiſter, Reichsſtatthalter, Gauleiter und zaatsſekretäre ſowie Generale verſammelt. Gau⸗Sinſonieorcheſter unter der Stabfüh⸗ g des Generalmuſikdirektor Reichwein leitete die rauerfeier mit dem zweiten Satz aus Beethovens Giihrer ein. Darauf nahm der Stellvertreter des Reichsminiſter Rudolf Heß don dem ä r in bewegten Abſchied. alten Kämpfer in bewegte Rntner Erde nimmt heute den ſterb⸗ 0 Teil eines ihrer beſten Söhne r in ſich auf. Ein Mannesleben hat ſich fün ſeinem Höhepunkt vollendet, das beiſpielhaft war — einen deutſchen Soldaten der Oſtmark und liebt großdeutſchen Kämpfer. Nur denen, die es volle⸗ geſtattet das Schickſal, ein Leben wirklich zu e enden und es zu enden im Zeitpunkt des ſchön⸗ — Erlebens— am Ziele des Strebens auf dieſer rde. Dieſes Ziel iſt für unſeren Parteigenoſſen Flausner geweſen: eine freie Heimat im Großdeut⸗ R. Reich, und dieſes Ziel hat er mit erreichen ürfen. Als blutjunger Offizier im Weltkriege ſtellte bert Klausner tapfer ſeinen Mann. Trotz ſchwe⸗ Verwundung, die einen gelähmten Arm zurück⸗ lebt ging er wieder an die Front hinaus. Immer öſt eer in der Ueberzeugung, daß er auch an den enarreichiſchen Fronten und im Kampf für ſeine Heimat deutſchen Boden verteidigt. Es war — ſtverſtändlich, daß er dann, als es galt, im Kärnt⸗ der Freiheitskampf deutſchen Boden zu retten, unter 160 Freiheitskämpfern zu finden war. Für leden, der ihn kannte, war es klar, daß er nicht nur den Freiheitskämpfern gehörte, ſondern daß er einer ihrer wenigen Führer wurde. Klausner trat 1922 der NSDAp bei. Er ging ſaf Nationalſozialiſt den Weg ſo vieler Gefolg⸗ Daftsmänner des Führers, die ſich mit Leib und eele Adolf Hitler hingaben, ſeiner Idee und dem Anlk Worten Hu rer ließ, deußen Ziele. Der Major Klausner wurde aus Iſterreichiſchen Bundesheer ausgeſchieden und weil d e r Familie der Not ausgeſetzt, nur 8 er Nationalſozialiſt war und blieb. Oſtentativ * e ſich der aktive Offizier in einem beſonders be⸗ dentangsvollen Augenblick für die Bewegung in 0* Gemeinderat der Stadt Klagenfurt als National⸗ berufen laſſen. Der Schwerkriegsverletzte erlitt alle Verfolgungen, die damals Nationalſozia⸗ liſten erlitten. Er wurde gejagt und gehetzt. Er mußte in die Gefängniſſe oͤer Syſtemregierung. Je ſchlimmer die Verfolgung wurde, deſto verbiſſener wurde ſein Einſatz. Es lag nicht in ſeiner Art, im Vordergrunde zu ſtehen, an die Führung zu drän⸗ gen oder Geltung zu heiſchen. Dennoch war er zum Führen geboren. Sein Führer hieß Vorbild ſein. Für den Nationalſozialismus und damit für Groß⸗ deutſchland hat er alles gegeben. Doch alle Opfer waren für ihn Selbſtverſtändlichkeit. Als im nervenzerreibenden Kampf der illegalen Zeit neben all den tapferen Kämpfern, die durch⸗ hielten, auch manch einer die Kraft zum Durch⸗ halten verlor, als mancher wankte, mancher zweifelte und zauderte, da war dieſer ſtille Mann des geraden Weges, dieſer Mann, mit dem güti⸗ gen Soldatenherzen ein ruhender Pol der Zu⸗ verſicht und Siegesgewißheit gerade in dieſer ſchwerſten Zeit der Unterdrückung des National⸗ ſozialismus. Die Machtergreifung in Oeſterreich war für ihn die Krönung des irdiſchen Lebens. Mit der Frau, die ihm in den Jahren des ſchweren politiſchen Kampfes treu und aufopfernd zur Seite ſtand, ja, die mit ihrer Hände Arbeit materielle Not fern⸗ halten half, hat er die großen Tage der deutſchen Oſtmark geſchaut, die Tage der Heimkehr ins Reich. Sie haben, mein Führer, einſt, als einer ihrer alten Gauleiter hinſchied, das Wort geſprochen: „Ich will, daß die Namen der erſten Apoſtel der Bewegung eingehen in die Ewigkeit der deutſchen Geſchichte. Das iſt der Dank für ihre Treue, das haben ſie verdient.“ Unter dieſen Namen, die in die Ewigkeit der deutſchen Geſchichte eingehen, wird der Name Hubert Klausner mit obenan ſtehen. Wir, Ihre Gefolgsleute, mein Führer, wiſ⸗ ſen, wie ſehr der Tod eines Ihrer Getreuen Sie ſchmerzt. Wir fühlen mit Ihnen und wir trauern mit Ihnen. Wir trauern mit Ihnen um den erſten Gauleiter Ihrer oſt⸗ märkiſchen Heimat, der von uns gehen muß. Die Trauer aber wird verſchönt durch den Troſt, daß es ihm vergönnt war, noch die Erfüllung ſei⸗ nes Schaffens, Wünſchens und Kämpfens zu er⸗ leben, denn er ſtarb, nachdem Großdeutſchland ge⸗ boren wurde. Pg. Hubert Klausner: Du wirſt nun gebettet in die freiſe Erde Deiner ſchönen Heimat, die Du mit beſreit haſt. Dein Geiſt aber wird um uns und unter uns ſein wie der Geiſt vieler alter treuer Kämpfer, die eingingen in Walhall. Der Geiſt von Männern für alle Zeiten, damit die Freiheit nie wieder ver⸗ loren gehe. Für Deines Volkes Größe haſt Du ge⸗ lebt, für Deines Volkes Glück haſt Du in nim⸗ mermüder ſtiller Arbeit und im ſteten Einſatz Deiner ganzen Perſönlichkeit gekämpft. In dem Herzen der Männer und Frauen und der Jugend Deiner Heimat Die Luftſchutztunnel, die gegen der kurz vor der Fertigſtellung. ren verſenkt in der Erde. Sand zu ſehen. Im Hintergrund iſt ein South Kenſington Station in London gebaut wurden, ſtehen Große Stahlröhren wurden in die ausgehobenen Gräben gelegt und ſpäter mit Erde und Raſen zugedeckt.— Unſer Bild zeigt im Vordergrund eine der Stahlröh⸗ Arbeiter beim Bedecken der Röhren mit (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ſteht Dein Denkmal. Den Geiſt Deines Führers haſt Du errungen. Die ehrende Anerkennung künf⸗ tiger Generationen, die die Geburt des Großdeut⸗ ſchen Reiches als entſcheidenden Markſtein deutſcher Geſchichte feiern wird, iſt der Erſolg Deines Lebens. Die Fahnen und Standarten des ſiegreichen Natio⸗ nalſozialismus geleiten Dich auf Deinem Gang in die Ewigkeit deutſcher Geſchichte. Deine Kampf⸗ genoſſen, an der Spitze Dein Führer, grüßen Dich, Hubert Klausner!“ Die Trauerverſammlung erhob ſich bei den letzten⸗ Worten. Dann klang aus dem Hintergrunde der Chor der Hitlerjugend:„Fallen müſſen viele und in der Nacht vergehn, ehe am letzten Ziele groß die Banner wehn.“ Nach Beethovens Coriolan⸗Ouvertüre ſprach der Führer den Angehörigen, der Frau und dem Bruder des Verſtorbenen ſein Beileid aus. Er trat dann vor den Sarg und nahm mit feierlichem Gruß Abſchied von Hubert Klausner. Nach Beendigung der Trauerfeier in Klagenfurt, verließ der Führer wieder die Stadt. „Shylotk will uns beichlitzen“ Ralionatſpaniſche Seitſchriſt gegen das Liebeswerben des Judentums dnb. San Sebaſtian, 19. Februar. In der Zeitſchrift„Domingo“ ſchreibt der be⸗ kannte nationalſpaniſche Journaliſt Pujol unter der Ueberſchrift„Shylock will uns beſchützen!“ über die Pläne des internationalen Judentums, National⸗ ſpanien einen Kredit für ſeinen Wiederaufbau zu Die Beiſetzung Klausners in Billach nmitten ſeiner erhabenen Vergheimat fand der Gauleiter die letzte Ruheſtäne dnb Villach, 18. Februar. Während der Führer ſich in Klagenfurt wieder zum Bahnhof zurückbegab, bewegte ſich der Trauerzug über den Hauptplatz der Stadt, der Stadtgrenze zu. Tauſende und aber Tauſende hatten ſich auch wieder zu einem ſtummen Spalier zuſam⸗ mengefunden, die mit erhobener Hand und ehrfürch⸗ tigem Schweigen ihren toten Gauleiter begrüßten. Von weither aus dem Kärntner Land waren die Bauern gekommen, um A b⸗ ſchied zu nehmen, und viele von ihnen trugen das Ehrenkreuz der Abwehrkämpfe. Bei der Steinernen Brücke wurde der Sarg auf eine Geſchützlafette gehoben, und nun trat der tote Gauleiter ſeine letzte Fahrt durch ſeine geliebte Heimat an. Es war ein unſagbar er⸗ habener Trauerzug, dem zur Linken die ſchneebe⸗ deckten Gipfel der Karawanken, zur Rechten die Waldberge der Kanzel majeſtätiſche Wache ſtanden. Die Berge aber wiederum ſpiegelten ſich in dem Wörther See, der zwiſchen ihnen eingebettet liegt, und dem entlang die Fahrt ging. Keine ſchönere letzte Ruheſtätte kann ein Sohn der Kärtner Bergheimat finden als im Friedhof von Villach. Inmitten des Kranzes der mächtigen Berge wird Gauleiter Klausner ſeinen letzten Schlaf tun. Vor dem Friedhof hatte eine Ehrenkompagnie der Wehrmacht, eine Ehrenformation der Partei und eine Abordnung des Villacher Faſcio und um das oſfene Grab auf dem Friedhof Sturmfahnen der SA Aufſtellung genommen. Es dämmerte ſchon, als der Leichen⸗ kondukt vor dem Friedhof anlangte. Unter dumpfem Trommelwirbel eines Spielmann⸗ zuges der SA⸗Standarte„Feldherrnhalle“ wurde der Sarg, dem der Kranz des Führers vorangetragen wurde, zum Grabe gebracht. Ihm folgte, geleitet non dem ſteieriſchen Gauleiter Uiberreither und Gauleiter a. D. Globocnik, die Witwe des Verſtorbenen. Der Sarg wurde vor dem offenen Grabe aufgeſetzt, flankiert von einer SA⸗ und /6⸗ Standarte, gewähren, um ſomit Spanien in die Zinsknechtſchaft des internationalen Börſenkapitals zu bringen. Shylock als Prototyp des Judentums habe den Spanienkrieg mit allen Mitteln unterſtützt und die Sowjetſpanier mit Waffen verſorgt, um den Krieg in die Länge zu ziehen und Spanien zu ver⸗ armen. Shylock ſei Herr internationaler Börſen⸗ regimenter, von Parlamentariern in ſeinen Dien⸗ ſten.— Früher habe er Menſchenfleiſch nach Pfunden ver⸗ kauft, jetzt wolle er mit Tonnen handeln. Braye franzöſiſche Bürger und untadelige britiſche Gentlemen fielen auf die Manöver Shylocks herein. Frohlockend habe dieſer aus den Händen der roten Verbrecher ſpaniſches Nationalvermögen und rieſige Mengen Goldbarren empfangen, um mit dieſen ge⸗ raubten Werten jetzt großzügigerweiſe den Spa⸗ niern einen Kredit zu gewähren. Der Artikel ſchließt mit der Feſtſtellung, daß Spanien keineswegs auf füdiſches Geld angewieſen ſei. Es fordere zwar ſein Nationaleigentum zurück, im übrigen genüge aber ſeine eigene Kraft, um den Wiederaufbau vorzu⸗ nehmen. Keine Zeit für verſpätele Beſucher! Bérard trifft in Burgos auf verſchloſſene Türen dub. San Sebaſtian, 18. Febr. Am Samstag traf Senator Bérard zu ſeinem zweiten Beſuch in Nationalſpanien in San Sebaſtian ein. Er wird am ſpäten Abend in Burgos erwartet. Politiſche Kreiſe in Burgos nehmen an, daß der Beſuch wenig Zweck haben wird, da Außenminiſter Jordana nicht in Burgos anweſend iſt. Ueberdies . 1 N E U 0 * 00 —*9 1 4 3 15 39 0 6 75 3 0 90 1 9 3 9 1 9 +5 * 6 6 WMII 80 0 9 0 4 1 36 beſchloſſen wurde, 2. Seite(Nummer 84 Neue Manuheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgab⸗ Montag, 20. Februar 1889 ſindet in Barcelona am Montag eine große Parade ſtatt, die das bisher größte derartige Ereignis in Nationalſpanien darſtellt. Generaliſſimus Franco, alle Mitglieder der Regierung, die Führer der Fa⸗ lange, das Diplomatiſche Korps und Vertreter aller Behörden nehmen daran teil. Dieſe Truppenſchau beanſprucht die Aufmerkſamkeit ganz Spaniens, ſo daß vorläufig keine Möglichkeit zu Beſprechungen mit Bérard gegeben ſei. Die Preſſe nimmt überhaupt eine Kenntnis von der Ankunft Börards. * Del Vayo nach Valencia unterwegs anb. Paris, 18. Febr. Der rotſpaniſche„Außen⸗ miniſter“ del Vayo hat Paris in der Nacht zum Samstag im Kraftwagen verlaſſen und ſich nach Toulouſe begeben, von wo er am Samstagmorgen an Bord eines Flugzeuges in Richtung Valencia abgeflogen iſt. . De⸗jure⸗Anerkennung Nationalſpaniens durch Polen 3 dnb. Burgos, 18. Februar. Außenminiſter Graf Jordana gab die De⸗jure⸗ Anerkennung Nationalſpaniens durch Polen bekannt. Offene Worte an England Verfaſſung für Indien auf( Grundlage des Selbſtbeſtimmungsrechtes gefördert dnb. Delhi, 8. Februar. Der wiedergewählte Präſident des Indiſchen Nationalkongreſſes, Subhas Chandra Boſe, hat gelegentlich einer politiſchen Verſammlung die Hauptpunkte ſeines Programms entwickelt, das dem Nationalkongreß auf der Tagung von Tripuri vor⸗ gelegt werden wird. Im beſonderen wird hier das Prinzip der Selbſtbeſtimmung für Indien gefordert. Das indiſche Volk, ſo erklärte Boſe, fühle, daß die Anwendung des Prinzips der Selbſt⸗ beſtimmung viel zu lange herausgezögert worden „ſei. Nunmehr ſei die Indien ſeine Freiheit erlangen müſſe. Zeit gekommen, in der Die indiſche Verfaſſungsreform vom Jahre 1908 werde vom Volk ebenſo wie vom Kongreß verworfen, da ſie den Erforderniſſen nicht entſpreche. Weiter erklärte Boſe in aller Deutlichkeit, der Kongreß fordere für Indien das Recht, ſich ſeine eigene Verfaſſung durch ſeine Vertreter in einer„konſtituierenden Verfaſſung“ ſelbſt zu ſormen. Die auf dem Grundſatz der Selbſtbeſtimmung beruhende zu⸗ künftige Verfaſſung müſſe von der britiſchen Regie⸗ rung in ihrer Geſamtheit anerkannt werden. Wei⸗ ter müſſe ein Bündnisvertrag zwiſchen Groß⸗ britannien und Indien entworfen werden, der von beiden Parteien anzunehmen ſei. Dieſer Bündnis⸗ wertrag ſolle die Beziehungen zwiſchen beiden Län⸗ dern auf der Grundlage vollſtändiger Gleichheit definieren. Falls England Indiens nationale For⸗ derungen nicht beantworten werde, ſo werde das „Komitee des Kongreſſes ermächtigt werden, geeig⸗ nete Schritte zu unternehmen, um dieſe nationalen Forderungen zu erzwingen. Konſerenz des Balkanbundes Gemeinſame Haltung in der ſpaniſchen Frage dub. Bukareſt, 18. Februar. Die am Montag in Bukareſt beginnende Kon⸗ ſerenz des Balkanbundes, zu der die vier Außen⸗ miniſter der Mitgliedsſtaaten Rumänien, Jugo⸗ lawien, Griechenland und die Türkei zuſammentreten, dient der gemeinſamen Ausſprache der vier Außenminiſter, die ſich kennen zu lernen wünſchen, da öͤrei von ihnen erſt vor kurzem ihr Amt angetreten haben. Bemerkenswert iſt vielleicht, daß man ſich über die gemeinſame Haltung in der ſpaniſchen Frage zu einigen wünſcht. Zu einem feſtzulegenden Zeitpunkt wollen die vier Balkanſtaaten die De⸗facto⸗Anerkennung der Bur⸗ gos⸗Regierung, die vor ſaſt einem Jahr in Ankara in eine De⸗jure⸗Anerkennung umwandeln und ihre diplomatiſchen Vertreter in Rotſpanien zurückziehen. Kommt das Ende der Laternengarage? Reichsgaragenordnung ab 1. Ay Garagen müſſen gebaut werden- Berbilligende bauliche Erleichterungen dnb, Berlin, 18. Februar. Am 17. Februar 1939, am Tage der Eröffnung der Deutſchen Automobilausſtellung, hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter die neue Reichsgaragenordnung er⸗ laſſen, die am 1. April in Kraft treten wird. Die Zunahme der Kraftfahrzeuge im Straßenver⸗ kehr erfordert, daß die öffentlichen Verkehrsflächen für den fließenden Verkehr freigemacht und mög⸗ lichſt wenig durch ruhende Kraftfahrzeuge belaſtet werden. Zu dieſem Zweck wird in der Reichsgaragen⸗ ordnung beſtimmt, daß künftig bei der Errichtung von Wohuſtätten, Be⸗ triebs⸗ und Arbeitsſtätten oder bei Um⸗ und Er⸗ weiterungsbauten, die den Wert ſolcher baulicher Anlagen erheblich ſteigern, Einſtellplatz für die vorhandenen und zu erwartenden Kraftfahrzeuge der Bewohner, des Betriebes und der Gefolg⸗ ſchaft anf dem Grundſtück oder in deſſen Nähe freigehalten wird. Es wird hiermit verlangt, daß die Kraftfahrzeuge da, wo ſie regelmäßig längere Zeit ſtehen, alſo bei den Wohnungen und bei den Arbeitsſtätten, außer⸗ halb der öffentlichen Verkehrsflächen untergebracht werden. Die Laternengarage ſoll durch einen Einſtell⸗ platz auf dem Grundſtück des Kraftfahrzeng⸗ beſitzers erſetzt werden. Es wird jedem Kraftfahrzeugbeſitzer überlaſſen blei⸗ ben, ob er ſeinen Einſtellplatz mit einem Schutzdach beſteht auch die Möglichkeit, die Einſtellplätze und Garagen nicht auf dem Baugrundſtück ſelbſt zu ſchaffen, ſondern ſie in der Nähe geſondert oder auch als Gemeinſchaftsanlage mit anderen Ein⸗ ſtellplätzen und Garagen zuſammen zu errichten. Dieſe ſtädtebaulichen Fragen ſollen künftig ſchon in den Bebauungsplänen für neu zu erſchließende Baugebiete geklärt und einheitlich geregelt werden. Die Bau⸗ und die Betriebsvorſchriften gründen ſich auf die alte Reichsgaragenordnung. Sie ril 1930 ſichert, oder ob er auch eine Garage bauen will. Es Benzinabſchneider wurde werden aber nach dem heutigen Stande der Technik erweitert und vertieft. Sie bringen erhebliche Er⸗ leichterungen namentlich für die ſogenannten Kleingaragen, deren Grunofläche 100 Geviertmeter nicht überſchreitet. Es iſt zu erwarten, daß dadur eine weſentliche Verbilligung der Garagenbeſchaffung eintreten wird. Auch die Beſtimmungen über den Einbau der gelockert. Künftig ſind Benzinabſchneider nur noch da notwendig, wo bei Einſtellplätzen oder Garagen Kraftfahrzeuge au? Tankanlagen mit Kraftſtoff verſehen oder mit brenn⸗ baren Flüſſigkeiten gereinigt werden. 5 8 N Die neue vom Reichsarbeitsminiſter erlaſſene Reichsgaragenordͤnung iſt in ihrer Geltung zunä auf das Altreich beſchränkt. Ausdehnung auf die Oſtmark und das Sudetenland iſt aber vor⸗ behalten. 962äGtoßlieſerant für Kriegsmateriol Auch Holland iritt jetzt als Käufer auf anb Waſhington, 18. Februar. Amerikas Kriegsinduſtrie ſcheint wieder einmal gute Geſchäfte zu machen, nachdem in letzter Zeit mehrere große Staaten als Käufer aufgetreten ſind. So wird jetzt ein neuer Großkauf bekannt: Hol⸗ land hat umfangreiche Beſtellungen der amerika⸗ niſchen Rüſtungsinduſtrie zukommen laſſen. Seit einigen Tagen weilt, wie jetzt erſt bekannt wird, eine Abordnung der holländiſchen Marine in Wa⸗ ſhington, die mit dem Marineminiſterium Verhand⸗ Ein„Gerichtsyräſident“, der 9 1700„Todesurteile“ ausjprach Die Opfer erſt eryreßt, dann hingerichtet ⸗Fünf Willionen Peſeten ins Ausland verſchoben Erſchütternee Bercchte über zahlloſe Greuel dnb. Barcelona, 18. Februar. Die Verhandlungen der Militärgerichte, die in unermüblicher Arbeit beſtrebt ſind, die Träger der Verantwortung für die bolſchewiſtiſchen Greueltaten in Barcelona ans Tageslicht zu bringen, ergeben immer wieder erſchütternde Einzelheiten. Der„An⸗ geklagte“ Barriobero, der ehemals„Präſident“ des bolſchewiſtiſchen„Gerichtshoſes“ in Madrid und ſpä⸗ ter in Barcelona war, wurde überführt, 1700 Per⸗ ſonen ſchuldlos in den Tod geſchickt zu haben. Außerdem wurde feſtgeſtellt, daß er 5 Millionen Peſeten ins Ausland verſchoben hatte. Ueber die Herkunft des Geldes befragt, erklärte er, zes als Bezahlung für ſeine Dienſte erhalten zu haben. Es wurde jedoch erwieſen, daß er den„An⸗ geklagten“ ſeines Gerichtes den Freiſpruch gegen Bezahlung hoher Geldſummen vorſpie⸗ gelte, um ſie dann, nach Erhalt des Geldes, ſo raſch als möglich hinrichten zu laſſen. Ebenſo erſchütternd ſind die Ausſagen der Mit⸗ glieder der ſogenannten roten„Kontrollpatrouillen“, die die Aufgabe hatten,„politiſch Verdächtige“, zu verfolgen. Die Patronillen beſaßen das Recht, die Wohnun⸗ gen ihrer Opfer vollſtäudig auszuplündern. Dabei verſchafften ſich die einzelnen Milizleute er⸗ hebliche Vermögen, mit denen ſie ſpäter im Aus⸗ lande ein gutes Leben führen wollten. Die gegenſeitigen Beſchuldigungen der Verhaf⸗ leten ergeben ein grauenvolles Bild über die Zu⸗ ſtände unter der bolſchewiſtiſchen Henkersherrſchaft. So gab es z. B. einen Hauswart, der alle Familien ſeines Hauſes als„Faſchiſten“ denunzierte, um ſich deren Möbel aneignen zu können. Außerdem konnte dieſem Mann ein Mord an einemachtjähri⸗ gen Kinde nachgewieſen werden Ein Angeklagter gab zu, eigenhändig 170 Morde ausgeführt zu haben. Für die Verhältniſſe bezeichnend iſt der Umſtand, daß 60 v. H. aller Morde erwieſenermaßen nicht aus politiſchen Motiven, ſondern aus rein perſönlichen Gründen erfolgten, in den meiſten Fällen, um die Opfer ungeſtört ausplündern zu können. Es wurde ſeſtgeſtellt daß dabei auch über 150 ſchwangere Fraue ermordet wurden. ————— Die Abwicklung der Getreideernte Preiszuſchläge auch bei Weizen- Alle geeigneten Lagerräume bereitſtellen dub. Berlin, 18. Februar. Aus nationalpolitiſchen Gründen iſt ſeinerzeit der Aufbau einer umfangreichen Brot⸗ getreidereſverve in Angriff genommen wor⸗ den. Die große Ernte 1938 hat den Ausbau dieſer Reſerve ſtark beſchleunigt. Es kann angenommen zudentum gleich Demokratie Demokratie gleich Fudenherrithaft Deweieführung durch Rooſevolts freimauriſch-jübiſche Freundſchaft dub. Neuyork, 18. Februa“ Die freimaueriſch⸗jüdiſchen Kreiſe, die trotz ihrer geringen Zahl als treibende Kraft hinter Rooſevelt friedenszerſtöreriſcher Außenpolitik ſtehen, führen gegenwärtig zur„Rehabilitierung“ des Judentums einen planmäßigen Agitationsfeldzug Hurch. In deſſen Verlauf wird— Aſſoeiated Preß zufolge— Mitte arz unter dem Titel„We unite against antisemitism“(Front gegen den Antiſemi⸗ tismus) ein Buch erſcheinen, das von mehreren Regierungsmitgliedern und vielen anderen Perſonen des öffentlichen Lebens gemeinſam verfaßt iſt und als deſſen Herausgeber der kommuniſtiſch verſeuchte Verband der amerikaniſchen Schriftſteller zeichnet. Unter dieſen Parteigängern des Judentums befin⸗ den ſich Innenminiſter Lokes, Landwirtſchafts⸗ miniſter Wallace, Generalrechtsanwalt Jackſon, der Direktor des Sing⸗Sing⸗Gefängniſſes, Lawes und die jüdiſche Literatin Fanny Hurſt. Das Buch will nachweiſen, daß Judentu: und Demokratie ibentiſch ſind und zieht daraus die Folgerung, daß Verteidigung der Demokratien Löſung des Indenproblems bedente. Kehrt man die Gleichung um, ſo ergibt ſich: Demokratie gleich Herrſchaft des Indentums! Das iſt aber genau das, was der Nationalſozialismus ſchon immer geſagt hat. Die Juden und Iudengenoſſen um Rooſevelt kommen alſo von ihrem entgegengeſetzten Stand⸗ punkt zu der gleichen Erkenntnis. verhaftete Straßendirnen freizuſprechen. Rooſevelts Manöverreiſen db. Waſhington, 18. Febr. Präſident Rooſevelt iſt nach Florida abgereiſt, wo er ſich am Samstag an Bord des Zerſtörers„Warring⸗ ton“ und ſpäter an Bord des Kreuzers„Houſton“ be⸗ geben wird. Wie verlautet, hängt vom Ausgang der Flotten⸗ manöver die Entſcheidung Rooſevelts ab, ob die ge⸗ plante Erweiterung des Panamakanals genügt oder ob der Bau des Nicaragua⸗Kanals erforderlich wird. Die Flotte wird ihren Angriff auf den Pana⸗ makanal konzentrieren. Korruption um einen Neuyorker Polizeirichter dnb. Neuyork, 17. Februar. Das Neuyork des ſattſam bekannten La Guardia hat einen Skandal, in deſſen Mittelpunkt diesmal der jüdiſche Polizeirichter von Brooklyn, Rudich, ſteht. Er wurde am Freitag von ſein em Amt ſuspendiert, nachdem eine dreimonatige Unterſuchung ſeiner Amtsführung haarſträu⸗ bende Zuſtände zutage gefördert hat. Ein großer Teil der Geſchworenen beſchuldigt den jüdiſchen Richter, zuſammen mit mehreren jüdiſchen Zuhältern und Wucherern gegen Entgelt Dirnen Pro⸗ tektion verſchafft zu haben. Rubich ſoll ſogar verſucht haben, andere Neuyorker Richter zu beſtechen, Daneben ſoll ſich Rudich auch anderer Betrügereien ſchuldig gemacht hab i. werden, daß das geſteckte Ziel bereits mit dim Ende des laufenden Wirtſchaftsjahres erreicht wird. Aus techniſchen Gründen kann die Aufnahme der noch bei Erzeugern und Verteilern befindlichen Ernteüberſchüſſe nicht in wenigen Wochen vor ſich gehen. Um denjenigen, deren Getreide in den nächſten Wochen noch nicht abgenommen werden kann, die Möglichkeit ſpäterer Ablieferung oder Ein⸗ lagerung zu geben, ohne daß ſie dabei Verluſte er⸗ leiden, wird in einigen Tagen eine Verordnung ergehen, durch die auch beim Weizen Preisauf⸗ ſchläge in den Monaten März, April und Mai 1939, wie ſie beim Roggen bereits durch die Getreidepreis⸗ veroroͤnung vom 29. Juni 1938 feſtgeſetzt ſind, ein⸗ geführt werden, und zwar in folgender Weiſe: Im März 1939 ſtatt des Zuſchlages von 15 RM nunmehr 17 RM je Tonne, im April 1939 ſtatt des Zuſchlages von 15 RM uunmehr 19 RM je Tonne, im Mai 1999 ſtatt des Zuſchlages von 13 RM nunmehr 20 RM je Tonne, im Jnni 1939 ſtatt des Zuſchlages von 13 RM nunmehr 20 RM je Tonne. Die hierdurch entſtehenden geringfügigen Mehr⸗ koſten werden nicht auf die Verbraucherſchaft abge⸗ wälzt. Den Mühlen ſoll ein angemeſſener Ausgleich für die höheren Einſtandspreiſe durch entſprechende marktordneriſche Maßnahmen geſchaffen werden. Um die Geſchäftsabwicklung und die Verſorgung der Mühlen für die Zeit bis zur neuen Ernte zu er⸗ leichtern, wird die Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft die Beſtim⸗ mung, daß Getreideabſchlüſſe nur zwei Monate vor⸗ aus getätigt werden dürfen, bei Roggen und Weizen aufheben und ſchon jetzt den Kontraktabſchluß für die Monate Mai und Juni zulaſſen. Die Weizenpreiſe ab 1. Juli 1939 werden durch die Veroroͤnung zur Regelung der Getreide⸗ —— im Wirtſchaftsjahr 1939/0 neu ſeſtgeſetzt wer⸗ en. Es ergeht nunmehr die Aufforderung an Bau⸗ ern, Landwirte, Genoſſenſchaften und Landkauflente, bei dieſer Regelung alle geeigneten Lager⸗ räumlichkeiten in den Dienſt der Sache zu ſtel⸗ len, um die Reichsſtelle für Getreide in den Stand zu ſetzten, die Reſtmengen unter Berückſichtigung der techniſchen Möglichkeiten ordnungsgemäß vor Ende des Wirtſchaftsjahres abzuwickeln. ſamten lungen über den Ankauf von Kriegsmaterial auf⸗ genommen hat. Von Seiten der holländiſchen Ge⸗ ſandtſchaft wurde mitgeteilt, daß Holland Waſſerflug⸗ zeuge, Motor⸗Torpedoboote, Flakartillerie ſowie Maſchinengewehre benötige. Der Marineattachs der Geſandtſchaft erklärte, daß man verausſichtlich 100 Flugzeuge in den USA kaufen würde, falls man ſi über den Preis einig werden könne.“ Holland hat bereits vor längerer Zeit zahlreiche Flugzeuge für Niederländiſch⸗Indien hier gekauft, und zur Zeit weilen zwei Kolonialoffiziere in den Vereinigten Staaten mit dem Auftrage, etwa 1 Flugzeuge von den Firmen Glenn⸗Martin und Lockhead zu kaufen. Blühendes Kampfflugzeuggeſchäft in ASe dnb. Waſhington, 18. Febr. Die Burbank⸗Flugzeugwerke(Kalifornien) mel⸗ deten in Waſhington einen mit Auſtro'en 50 und mit Niederländiſch⸗Indien für 12 Kampfflug⸗ zeuge abgeſchloſſenen Kontrakt an. Auch die Lock⸗ head⸗Werke gahen Einzelheiten eines vor einiger Zeit unterzeichneten 27⸗Millionen⸗Dollar⸗Kontraktes mit England über 250 Kampfflugzeuge, von denen die erſten Maſchinen in den letzten Tagen gelieferk wurden, bekannt. Wie man weiter erfährt, hat Holland im letzten Jahr in den Vereinigten Staaten für über zehn Mil⸗ lionen Dollar Flugzeuge gekauft. Verhängnisvoller Aebermittlungsfehler führte zur Preisgabe amerikaniſcher Militärgeheim⸗ niſſe an die franzöſiſche Luftfahrtkommiſſion Aub. Neuyork, 18. Februar. „„Starkes Auſſehen erregt das Bekanntwerden eines verhängnisvollen Uebermittlungsfehlers, durch den vermütlich wichtige Militärgeheim⸗ niſſe Amerikas an die in Kalifornien wei⸗ lende franzöſiſche Luftfahrtkommiſſion preisgegeben worden ſind. Wie zuverläſſig mitgeteilt wiro, ſandte der ame⸗ rikaniſche Luftwaffenchef General Arnold Ende Dezember aus Waſhington eine chiffrierte Depeſche an den Vertreter des amerikaniſchen Kriegsmini⸗ ſteriums in Los Angeles, die die Erlaubnis enthielt, den Franzoſen die ſoeben fertiggeſtellten neuen Douglas⸗Bomber ohne die geheimen Zubehörteile vorzuführen. Das Wörtchen„ohne“ war jedoch bei der telephoniſchen Weitergabe verlorengegangen, daß der Befehl bei der Ankunft das Gegenteil be⸗ ſagte. Ob ein Verſehen oder Abſicht vorliegt, iſt unbekannt. Feſt ſteht jedenfalls, daß Arnold das Telegramm gegen ſeine Ueberzeugung auf Anwel⸗ ſung Rooſevelts abſandte. Die Erregung in Syrien dnnb Beirut, 18. Februar Unmittelbar nachdem in Damaskus die Nachricht vom Rücktritt des Kabinetts Mardam Bey bekannt⸗ geworden war, ſchloſſen ſämtliche Geſchäfte ihre Läden und es fanden rieſige Kundgebungen ſtatt. Die ganze Stadt war auf den Beinen. bildeten ſich große Demonſtrationszüge. Fortgeſetzt wurden Rufe gegen Frankreich ausgebra t. Immer wieder hörte man den Ruf:„Syrien den Syrern!“ Die urſprünglich aufgebotene Polizei wurde zurückgezogen. Die Gebäude der franzöſiſchen Mandatsbehörde ſtanden unter ſtarkem Polizeiſchutz. Die Verhandlungen über die Neubildung de Kabinetts ſind noch im Gange. Rom ſchaut nach Damaskus dnb. Rom, 18. Februar. Die Unabhängigkeitsbewegung in Syrten wird von der römiſchen Preſſe ſtark beachtet und als eine ſchwere Niederlage der franzöſiſchen Diplomatie im Nahen Oſten gekennzeichnet. „Giornale'Jtalia“ betont in einem Bericht aus Damaskus, daß Syrien in ſeiner Auflehnung gegen die franzöſiſche Unterdrückung die Solidarität der ge⸗ iſlamitiſchen Welt finde. Frankrei habe ſtets verſucht, Syrien in einem Zuſtand der Knechtſchaft und inneren Zerſpliterung zu erhalten, und gegen die nationalen Intereſſen des ſyriſchen Volkes gehandelt. Damit habe Frankreich aber ſeine feierlichen Verpflicht ungen als Man“ datsmacht verletzt. Es habe das Mandat nur, ausgenutzt, um das Land in Beſitz zu nehmen un ſeine ſtrategiſchen Poſitionen im öſtlichen Mittelmeer zu befeſtigen. Dies alles räche ſich keute. „Köpfe und Hohlköpfe.“ Reichsminiſter Dr⸗ Goebbels veröffentlicht in der Sonntagsausgabe des„VB“ unter dem Titel„Köpfe und Hohlköpfe einen Leitartikel, in dem er die Diskuſſion über den Intellektualismus weiter fortſetzt. Die auſtraliſche Bundesregierung verwarf am Mittwoch einen Vorſchlag, im Hinterlande Neu⸗ Guineas eine füdiſche Kblonie einzurich⸗ ten. Der Vorſchlag zur Gründung einer Juden⸗ kolonie in Auſtralien ſelbſt war bereits früher ab⸗ gelehnt worden, da die Regierung geſchloſſene Gruppenſiedlungen von Fremdſtämmigen nicht dul⸗ den will. —3 5 3 6 Montag, 20. Februar 1999 Nene Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 84 Ganz Mannheim im Seichen des großen karnevaliſtiſchen Ereigniſſes: Und wieder eroberte der Maskenzug die Stadt! Jehntauſende umſäumten die Straßen— Räeriſche Muſik und Geſchunkel— Fidele Stimmung allenthalben, doch der Wettergott zeigte ſich als arger Spaßverderber! Der Auftakt Die Einholung der Rekruten am Samstagabend 1 Der Auftakt der Ereigniſſe der Hauptfasnachts⸗ uge war am Samstag die Rekruteneinholung 90 die drei Karnevalgeſellſchaften. Die Elſerräte, Or allem die Kommandeure der Garden mit ihren ieren konnten am Hauptbahnhof wieder eine tliche Schar in Empfang nehmen, von denen die ——— in ihrer Aufmachung ſchon recht närriſch —9— Manche Type hätte verdient, im Bilde feſt⸗ 10 alten zu werden. Unter Vorantritt des Trommler⸗ 0 rps der Ranzengarde und der Kapelle Mohr ewegte ſich der ſtattliche Zug unter Fackel⸗ und Lampionſchein — den Kaiſerring und Friedrichsring, um in die raße zwiſchen R und S einzubiegen, weil hier 85 Prinz wohnt. Nach Umrundung des R 7⸗Qua⸗ rates wandte ſich der Zug, der von einer großen enge begleitet wurde, der Heidelberger Straße ou, um an der Koſſenhaſchen⸗Ecke 05 nach dem Habereckl abzubiegen. Während hier die Elferräte des „Feue rio“ und die ſonſtigen Feuerivaner, die ſick Abenolliche Zahnpſſege mnit Chlorodont ist ejn Gebot der Gesundheit“ mit an der Einholung beteiligt hatten, mit ekruten die Stammbung betraten, marſchierten „Fröhlich Pfalz“ und Große Karneval⸗ eſellſchaft„Lindenhoſ“ zu ihren Stand⸗ guartieren. Nur kurze Zeit konnten ſich die Elferräte Der Zug N Fanfarenklänge leiten den Zug ein. Wie die erſte Ser ſin“ dieſe„Lungengymnaſtiker“ beritten. Schildträger, die„Allerlei— Narretei!“ verkünden. ſchreiten den„Mannemer⸗Dreck“wegmachern voraus: — ei Kehrmaſchinen mit einer Gruppe von traßenreinigungsräten vom Mannheimer Tiefbau⸗ amt. Und nun grüßt das Mannheimer Wahrzei⸗ chen, der Waſſerturm in fünffacher Aufmachung, zu⸗ Aleich das Titelblatt des Zugprogramms verkörperr mit einer Litfaßſäule in der Mitte. Spielnöpſen Urma Heinrich Lanz) und der Kapelle Rohr folgt Pfe Zugseröffner Till Eulenſpiegel zu ſerde, dargeſtellt von einem Reiter des Zirkus ar⸗ 4„Zwe wo ſich öͤran hebe“ ſchwingen rieſige ſei⸗ 305 Fahnen. Eine„närriſche Geſellſchaft“, aus der r Alte mit einem großen roten Schirm und eine eitere mit einem Kinderwagen hervorſtechen, lei⸗ n zu dem Kleppergardeauſmarſch — 0 Der Kapelle Krug, die wie alle übrigen eilnehmer dieſer Abteilung das charakteriſtiſche unte Papierkleid trägt, flattert die Fahne der Klep⸗ dergarde unter Begleitung der dreizehnköpfigen Reit⸗ Kerde⸗Erſatz⸗Reiterei voran. Der Kleppergarde⸗ wicnmandeur Wolfert von Wolfsheim ſitzt e auf einem rieſigen Schockelgaul, der ſich auf mem Wagen wiegt. Und nun folgt die vielköpfige eppergarde. Nun ſtellt ſich Mannems Jugend vor un kleppert uns jetzt was ins Ohr! 1 ndet das Programm. Mehrere Marketenderin⸗ Fre ſchreiten der in einem Kraftwagen ſitzenden ran Kommandeur Wolfert von Wolfsheim voraus, mit einigen jungen Mädchen den Zuſchauern in kredenzt. 11„Töneſchbucker“ nennt ſich die Kapelle der ſtäo⸗ iſchen Betriebe, der eine drei Meter hohe ntaſtiſche Figur folat, die ſich als Mars be woh⸗ er vorſtellt. Nun weiß man, wie die Weſen aus⸗ uen, die kürzlich Amerika überfallen haben: Rie⸗ lenkopf mit langer ſpitzer Naſe, floſſenartige Flügel und Floſſenfüße. Kein Wunder, daß in dem„Lande unbegrenzten Möglichkeiten“ damals eine Panik ausgebrochen iſt.— Das Emblem der Mannhei⸗ mer Werbegemeinſchaft, diesmal mit Nar⸗ Wagens und Stadtwappen geſchmückt, macht auf den n verſchnaufen, denn ſchon wieder rief die Pflicht. Sie mußten heimeilen, um ſich zum Beſuche des zweiten ſtädtiſchen Maskenballs umzuziehen. Sch Feierlicher Empfang des Prinzenpaares Prinz und Prinzeſſin Karneval wurden am Sonn⸗ tagvormittag in der üblichen feierlichen Weiſe am Rheinvorland empfangen. Ein vielhundertköpfiges Publikum hatte ſich an der Bootsüberfahrt unterhalb der Schlageterbrücke verſammelt, wo Prinzen⸗ und Ranzengarde mit Muſik Paradeaufſtellung genommen hatten. Mit viel Humor waren wieder mehrere Einer, Zweier und Vierer ausſtaffiert, die vor dem Anlegeplatz bei ihrer Hin⸗ und Herfahrt viel Heiter⸗ keit erregten. Pünktlich 11.11 Uhr zeigten Böllerſchüſſe das Nahen des Schiffes Ihrer Tollitäten an, das von der Firma Lerſch und Kruſe zur Verfügung geſtellt wor⸗ den war. Auf dem Landeſteg hatten ſich die Elfer⸗ räte der oͤrei Karnevalsgeſellſchaften im Ornat ver⸗ ſammelt. Präſident Theo Schuler ſprach in aller Namen herzliche Begrüßungsworte, die in dem Wunſche gipfelten, daß Ihren Tollitäten die Stunden, die ſie in dieſer Fasnacht noch vor ſich haben, unver⸗ geßlich bleiben mögen. Die verſammelte Menge brach in begeiſterte Ahoirufe aus, als das Prinzen⸗ paar mit ſeinem Gefolge die Front der Garden ab⸗ ſchritt. In den bereitſtehenden Kraftwagen wurde als⸗ dann die Fahrt am Schloß vorbei durch die Breite Straße und die Straße zwiſchen Q und R zum Habereckl angetreten. Auf dem ganzen Wege wurde der Zug auf das herzlichſte begrüßt, ein Beweis dafür, daß die Bevölkerung immer mehr aus ſich herausgeht und zum Ahoirufen nicht erſt lange ge⸗ nötigt werden muß. Im Habereckl⸗Bankettſaal blieb der Elferrat mit dem Prinzen und ſeinem Stabe, den Prinzegardenoffizieren und einigen Ehrengäſten bei⸗ ſammen, bis es galt, zur Zugaufſtellung zu fahren. marſchiert Verfrühte Weihnachtsbeſcherung“ aufmerkſam. Drei Polizeibeamte führen Buben ab, die die an den Weihnachtskränzen aufgehängten Spiel⸗ ſachen heruntergeholt haben. Auf dem Wagen ſieht man, wie man ſich in dieſem Jahre vor den Klet⸗ terkünſten der Mannemer Buben ſichert. Die Stan⸗ gen, die die Kränze mit den Spielſachen tragen, ſind mit Stacheldraht umwunden. Einige Buben blicken ſehnſüchtig zu den nunmehr unerreichbaren Herrlich⸗ keiten empor.„Mir hawe unſer Sach!“ verkündet eine Bubengruppe, die triumphierend die herunter⸗ geholten Spielſachen ſchwingt, während drei Buben die ihres Schmuckes beraubten Kränze tragen. Zu einer von der Mannheimer Konditoren⸗ Innung geſtellten Gruppe gehören vier engler, die an langen Bambusſtangen rieſige Faſe küchle ins Publikum ſchleudern. Dieſe Mannemer Spe⸗ zialität iſt aber nicht eßbar, da ſie aus Stoff beſteht, ebenſo wenig wie das auf einer großen Platte lie⸗ gende Fasnachtsgebäck, in deſſen Mitte eine mächtige Kaffeekanne dampft. Ein Trommlerkorps marſchiert drei hohen Antennen⸗Türmen verſchiedener Größe voran, die Blitze nach allen Seiten ſchleudern. Der höchſte ſtellt den Deutſchlandſender, der kleinere den Reichsſender Stuttgart und der kleinſte den Straßburger Sender dar. Unter Hinweis auf die Straßburger Lügentante macht das Zugprogramm darauf aufmerkſam, daß „Lügen kurze Beine haben“. Deshalb ſind auch die Beine, die den rot angeſtriche⸗ nen Straßburger Sender tragen, am kürzeſten. Acht Schilderträger verulken das Progreeem des„Schwo⸗ beländer Muſchterſenders“. Die ſieben Schilde, die das Programm der Woche anzeigen, weiſen darauf hin, daß man jeden Tag dasſelbe hört: Bach, Mozart, Beethoven! Sehr originell iſt der völlig mit Tinte bekleckſte Wagen, der dieſen Schildern folgt: Man⸗ nemer Beſchwerdebuch“. Zwei Stadtſoldaten klappen mit dem Säbel ein Rieſenbuch auf. Auf der einen Seite ſteht:„Wir wollen ein anderes Rund⸗ funkprogramm von Stuttgart! und auf der zweiten „Los vom Adagio⸗Sender Stuttgart!“ Ein dritter Stadtſoldat trägt aus einem Rieſentintenfaß mit einer Kielfeder die vorliegenden Beſchwerden in das Buch ein. „Schun widder Tonkünſchtler!“ ruft das Zugpro⸗ gramm. Es iſt die Kapelle Becker, die die umfangreiche Gruppe der Großen Karneval⸗ Geſellſchaft„Lindenhof“ Mannheim einleitet. Zwei Fahnenſchwenkern, reitenden Schild⸗ trägern, einem Spielmannszug, drei Herolden zu Pferde und einer Reitergruppe mit dem alten Ban⸗ ner 1907 und dem neuen 1939 folgt die Lindenhof⸗ garde mit dem Hauptmann, die vor dem Dagen des hohen Elferrates mit der Waſſergräfin Ruthvon und zu Bellengrabien marſchiert. Daran ſchließen ſich Kraftwagen mit den Ehrengäſten der„Grokageli“. Krachmacher(Kapelle Hohmann⸗Webauh, die „Weck— Worſcht— Wei“, Embleme eine Rieſen⸗ So freuten ſich die Mannemer beim Anblick des Karnevalzuges: fahne, die von einem„Bewegungsakrobaten“ ge⸗ ſchwenkt wird, und„Uffbaſſer““ folgt der Wagen „Die neue Laternengarage“. Hier iſt in höchſt einfacher Weiſe das ſchwierige Problem des Parkens auf der Straße gelöſt. Zwei Arbeiter zie⸗ hen an der brennenden Laterne den Kraftwagen i die Höhe und laſſen ihn wieder herunter, wenn er benötigt wird, Weil auf den Straßen kaum noch Platz, empfiehlt ſich dieſer Raum⸗Erſatz! Mit dieſem Zweizeiler macht das Programm auf die unter Nummer 111,111 geſchützte Erfindung auf⸗ merkſam.— Die nachfolgende Gruppe„Familie Vorſichtig“ betitelt, illuſtriert die Folgen der Verkehrsſünden. Der erſte hat den Kopf vexbunden, der zweite den Arm geſchient und der dritte wird auf der Bahre von Sanitätern getragen. Fünfzehn Reiter mit ſechs Standarten in den Mannheimer Farben traben einer Fußgruppe voraus, die eine weitere Mannemer Spezialität empfiehlt. Vier Angler in Metzgerkleidung ſchleudern rieſige Serwela, die aber genau wie Faſeküchle nur aus Stoff ſind, ins Publikum. In der Mitte der von der Mannheimer Fleiſcher⸗Innung ge⸗ ſtellten Gruppe wird eine Platte mit einem Rieſen⸗ ſaukopf getragen, der von Würſten umgeben iſt.— „Schunn widder Krachmacher!“ ruft das Programm. Es iſt die Kapelle Mohr, die einer Gruppe Markt⸗ weiber voranſchreitet. Ob Lindenhof— ob Neckarſtadt ſteht auf einem andern Blatt! Doch dies Problem noch ſtrittig bleibt wie es dieſer Wagen zeigt! Mit dieſem Vierzeiler deutet das Programm den Wagen an, der ſich „Wohin mit der neuen Markthalle?“ betitelt. Unter einem Rieſenſchirm ſitzen die Ver⸗ treterinnen der Mannheimer Markthändlerinnen Die Lindenhöflerinnen zerren nach der einen und die Neckarſchleimerinnen nach der andern Seite. In das wilde Gekreiſch ſtimmen auch die unzufriedenen Hausfrauen ein, die dieſem Wagen folgen. Sechs Wolfsangeln mit närriſchen Geſich⸗ tern und wehenden Bändern folgt in Kraftwagen der Elferrat der„Großen Karneval⸗Ge⸗ ſellſchaft„Eule“ Frieſenheim. Eine Rie⸗ ſenhand zeigt auf einige„Patrioten“, die in den kri⸗ tiſchen Septembertagen die Koffer packten. Eine mit Ruckſäcken ausgerüſtete Fußgruppe führt auf einem Handwagen u. a. einen Rieſenzuckerhut und ein Rieſenfettpaket mit ſich. Dieſen Hamſterern folgen drei Männer, die eine Puppe im Arm halten, die in der Lage iſt, ihren Hals ins Endloſe zu verlän⸗ gern, ein Scherz, der auf dem ganzen Jugwege große Heiterkeit auslöſt. Voraus marſchiert ein Vierter mit dem Schifferklavier „Blechſymphoniker“ (Kapelle Schußmüller) leiten den von Direktor Barlay zur Verfügung ſtellten närriſchen Zirkus ein, der ſich aus Pferden, Kamelen und vier Elefanten zuſammenſetzt. Alle Tiere, die Hüte, Halskrauſen un ſonſtigen när⸗ riſchen Schmuck tragen, ſind beritten die Kamele mit Beduinen, die Elefanten mit Clowns. Und nun paradiert die Große Korneval⸗ Geſellſchaft„Fröhlich Pfalz“. Der Standartenträger zu Pferde, vier Fanfaren⸗ bläſer, ſechs Fahnenſchwenker, der Spielmannszug und die Ranzengarde⸗Kapelle(Kapelle Schönig) ziehen der Ranzengarde voraus, die von Gene⸗ ralfeldmarſchall von Seeger mit ſeinem Stabe angeführt wird. Zu der Fahnengruppe mit der hiſto⸗ riſchen Ranzengardefahne 1840 geſellen ſich die ſchmuk⸗ ken Marketenderinnen. An die Ranzengarde ſchlie⸗ ßen ſich zwei luſtige Pfälzer, fünf Pfälzer Schode und Fahnenſchwenker. Und nun folgen die Lrunk⸗ wagen Ihrer närriſchen Tollität der Prinzeſ⸗ Feinkerbise Waschflanelle Für Slueen und Kinderkieider ANXEETKEANNPDENPLCANKENN ESEL OE² H D ſin„Liſelotte.“ und des Elferrates der „Fröhlich Pfalz“. Die ſchwere Artillerie, eine mächtige Bierflaſche und die Wagen der Mitwirken⸗ den, Büttenredner und ſonſtigen Ehrengäſte beſchlie⸗ ßen die ſtattliche, farbenprächtige Gruppe der„Fröh⸗ lich Pfalz“. Und weiter gehts in der Narretet! wie Schildträger verkünden. Wickelpuppen als„Nar⸗ rentänzer“ folgen die Kapelle Rohr und eine Rieſenfahne.„Exzentriker“ betitelt ſich eine aus etwa fünfzehn jungen Leuten beſtehende ſehr le⸗ bendige Gruppe, die zum Teil auf Rollen ſich fort⸗ bewegt. Und dann kommt nach einer Rieſenfahne „Das Rheinſchanz⸗Schiff auf großer Fahrt zum Ankerhoft, eine repräſentable Ver⸗ tretung der Großen Karneval⸗Geſellſchaft„Rhein⸗ ſchanze“ der Schweſterſtadt Ludwigshafen. Das Ge⸗ folge ſetzt ſich aus einer Gruppe Sackträgern und Schiffern, und in einem Sonderwagen mit den links⸗ rheiniſchen Büttenkanonen zuſammen. Sechs Later⸗ nenträger ſymboliſieren den Karnevalausſchuß, denn jede Laterne trägt auf der einen Seite die Buch⸗ ſtaben„MKA“ und auf der andern Seite prangt das Mannheimer Stadtwappen. Sehr originell ſind die nachfolgenden grotesken Rieſenſiguren, die„Lord Schbelzegries mit ſeiner Fraa“ darſtellen. Fünfzehn närriſchen koſtümierten Reitern marſchiert ein Spielmanns⸗ zug der H J. voraus. Vielverſprechende Zukunfts⸗ muſik iſt „Das Finanzamt als Fernſeher““ Dem Wägen ſchreiten ſechs„Fernſehgugger“ vötälts, die mit Fernſehapparaten ausgerüſtet ſind. Auf dem Wagen iſt das Finanzamt aufgebant, aus dem ein Beamter ſchaut, deſſen Augen von langen Spiralen getragen werden, die in alle Häuſer, Bücher und Geloͤbeutel ſehen können. Vor dem Finanzamt brei⸗ ten ſich die Gegenſtände aus, die für dieſe„einneh⸗ mende“ Behörde von beſonderem Intereſſe ſind: Bü⸗ cher und offene Geldbeutel. Sechs Vollſtreckungs⸗ beamte, von denen je zwei mit Magneten, Kuckucken und großen Mappen ausgerüſtet ſind, beſchließen dieſe originelle Gruppe. „Die verbreiterte Neckarbrücke“ betitelt ſich eine närriſche Löſung des Brückenverbrei⸗ terungsproblems. Zwei weibliche Perſonen, Ideen⸗ ausheckerinnen und Geſtalterinnen in einer Perſon, ſtecken in einem Kleid. Sie brauchen nur auseinan⸗ derzugehen und ſchon iſt die Verbreiterung vollzogen. Ein Fahnenſchwinger ſchreitet einer von der Rad⸗ ſportvereinigung 1924 Mannheim geſtellten Gruppe voraus, die die Entwicklungdes Fahr⸗ rades vom Draisſchen Laufrad bis zum heutigen Stahlroß darſtellt. Mannheims Liebling“ gloſſiert ein Wagen, der einen fünf Meter langen Straßenbahnwagen trägt, vorn der Wagen⸗ führer, hinten der Schaffner, in der Mitte die när⸗ riſch geſchmückten Fahrgäſte. Die Außenſeite iſt be⸗ deckt mit ulkigen Sprüchen, u. a.„Jeder kann mit⸗ laufen!“ Womit gleichzeitig der nachfolgende Vierzei⸗ ler gedeutet iſt: Kommt die Bahn mal angewetzt, heißt es meiſtenteils„Beſetzt“. Die beſſ're Löſung ſiehſt du hier, empfohlen ſei ſie günſtig dir! Und nun kommen vier Angler, die eine dritte Spezialität empfehlen: Gebackene Rhein⸗ —— Reifenleistung-Reifenqucllität- Hüter Ihrer Sicherheit und Ihres Geldesl Zuverlässige Reifen sind lebenswichtig im wohrsten Sinne des Wories. Die Qualität, die Kilometer-Leistung der Bereifung. beeinfluß! sehr wesentlich die Betriebskosten, also die Wirtschaftlichkeit des Fchrzeuges. Wenn Sie ein neues Fahrzeug kaufen oder neue Reifen benötigen, so verlangen Sie ſontinenfal-BEIPEN Denken Sie auch an„CONTI-STRASSEN KARTEN und ATLANTEN, die bequemen, zuverlässigen Wegweiserl 8 9 18 0 K 6 M N A. Seite/ Nummer 94 Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Monkag, 20. Februar 1939 jiſchel In der Mitte der Gruppe wird ein Emblem mit den geangelten Fiſchen getragen. Die Kapelle der ſtädtiſchen Betriebe marſchiert einer Gruppe voraus, die die Entwicklung der Mode vom Biedermeierpaar, das ein Korbwägelchen ſchiebt, bis zu der heutigen Mode von 1939, die im Kraft⸗ wagen fährt, zeigt. Auf dem Wagen„Damen hut mode“ 1939/40—„Der letzte Schrei“ ſpiegelt ſich ein junges Mädchen mit dem„letzten Schrei“— einem rieſigen Trichter. Auf der andern Seite probiert ein junges Mädchen eine rieſige— Rübe auf. Kraut⸗ köpfe, Zuckerhüte, Waſſereimer, mit denen der Wa⸗ gen verziert iſt, weiſen darauf hin, daß es auch noch andere Löſungen bei der Suche nach neuartigen Hut⸗ formen gibt. Der prunkvolle Schlußakt naht! Die Große Karneval⸗Geſellſchaft„Feue⸗ rio“! Voraus Schildträger, der Reiter mit dem Gründungsbanner„Feuerio, löſchender Verein“, Fahnenſchwinger, Rieſenfahne und Prinzengarde⸗ kapelle(Muſikkorpes der 110er). Der närti⸗ ſche Generalfeldmarſchall Wöllner reitet mit ſei⸗ nem Stabe der Fahne der Prinzengarde voraus, der das Garde⸗Mariechen mit Gefolge, die Prin⸗ zengarde, des Prinzen närriſcher Sekretär und des Prinzen Leibwache folgen. Und nun kommen der um⸗ jubelte Prunkwagen Sr. närriſchen Tollität des Prin⸗ gen Karneval„Werner l. von Zanziborien“. Den niedlichen blauen Funken wird die Funken⸗ fahne vorangetragen. Sr. Tollität närriſche Hof⸗ kapelle(Kapelle Mayer⸗Mayer) ſpielt dem Prunkwagen des hohen Elferrats der Großen Karneval⸗Geſellſchaft„Feuerio“ auf. 8 Jung⸗Feuerio ſitzt auf dem nächſten Wagen unter einem rieſigen Schirm, der die Verwirklichung des Ausſpruches des Oberbürgermeiſters beim Neu⸗ jahresempfang deuten ſoll: der Schirm wird künftig über dem Paradeplatz bei Regenwetter aufgeſpannt. Nach den Wagen der Ehengäſte und Büttenredner macht eine Rieſenfahne mit einem Hering auf den Aſchermittwoch aufmerkſam. Sch. Die Prunkwaznen verdienen beſonders lobende Erwähnung, weil auf ihre Ausſtattung die größte Sorgfalt verwendet wor⸗ den war. Hatte man das miſerable Wetter voraus⸗ geahnt, als man ſich entſchloß, drei Wagen Schiffsgeſtalt zu geben? Auf dem Prunkwagen der Großen Karneval⸗ Geſellſchaft„Lindenhof“, der ſich zuerſt zeigte, waren die Sitze des Elferrates terraſſenförmig angeordnet. Am höchſten ſaß die Waſſergräfin„Ruth J. von und zu Bellengrabien“. Und auf der Rückwand ſah man ein Bild des Eichels⸗ heimer Schloſſes. Der Elferrat der„Fröhlich Pfalz“ ſaß in einer Rakete, eine ſehr originelle Idee, und die Prinzeſſin„Liſelotte.“, der zwei Mohren beigegeben waren, hatte beſonders in einem Schiff Platz genommen. Die Lebhaftigkeit, mit der Ihre Tollität die Untertanen begrüßte, zeigte, daß ſie trotz des Regens, gegen den ſie ſich mit keinem Schirm ſchützen konnte, daß ſie entſchloſſen war, bis zum Schluß wacker auszuharren. „Der„Feuerio“ war mit drei ſehr geſchmackvoll von Maler Paul geſtalteten Wagen vextreten. Prinz„Wernex l. von Zanzüborien“ ſaß weit beſſer als die Prinzeſſin geſchützt in einer gol⸗ denen Muſchel, die von zwei Putten gehalten und von zwei Schmetterlingen gezogen wurde. Der Elferratswagen trug den Charakter Wickingerſchiffes, denn zu beiden Seiten trug je ein Schild einen Buchſtaben des Namens unſerer erſten Karneval⸗Geſellſchaft. Abgeſchloſſen wurde der Wa⸗ gen von Laterne und Schalksnarr, während den Kiel ein Clowugeſicht ſchmückte. Der Wagen war ebenſo fein in den Feueriofarben abgeſtimmt, wie der Prinzenwagen in Gold und Weiß. Einen buntſchil⸗ lernden Wagen hatte auch Jung⸗Feuerio er⸗ halten, auf dem eine beſonders luſtige Geſellſchaft herumwimmelte. In die Geſtaltung der übrigen Wagen teilten ſich die Kunſtmaler Barſchfeld, Paul, Merkel, Schäfer, Straub, Malermeiſter Tholey und Dekorationsmaler Ziegler. Die Handwerker, die bei der Geſtaltung des Zuges mit⸗ wirkten, müſſen ſich mit einem Geſamtlob begnügen. Stimmung trotz Regentropſen Mitten unter dem Publikum Auf einmal iſt alles auf. der Straße und läßt nichts mehr durch. Jeder hat ſeinen Deckel auf, ſeinen Bart um, ſeine Kriſcherkehle locker, und ein großes Wiedererkennen geht los zwiſchen Wald⸗ und Sandhöflern, zwiſchen Sportparteien aus In⸗ nen⸗ und Vorſtadt, zwiſchen Mädels und Chef, und Freundinnen aus der Gaß in Käfertal. So kann man die Zeit hinbringen, bei der Herum⸗ ſteherei, ſo lange die Wagen mit den guten Geſchäf⸗ ten und Gelegenheiten, mit dem beſten Stoff aller Zeiten gegen Nüchternheit ſowohl wie gegen Kater, ſolange ſpielt das herzliche Anfrozzeln von Be⸗ kannten noch eine große Rolle. Und im übrigen wird ja für die Unterhaltung rührend geſorgt. Am gro⸗ ßen Defakaturmhaus dringt Lau tſprecher⸗ muſik ins Volk, ebenſo von Vollmer herunter, von der Poſt, am Marktplatz und anderwärts. Auf dem Balkon der Hauptpoſt geben ſie gutes Beiſpiel im Schunkeln, und tatſächlich es ſchlägt ein, und ſetzt ſich hier und da wellenförmig die Planken hinunter ſort. Verſchnaufen wir mal eben von Müncher Hof⸗ bräuhaus und Heckenxoſen mit Küſſen und Koſen, nebſt Holzhackern und Matroſen, ſo fliegen da dutzendweiſe die wohlverpackten Faſeküchle aus dem Fenſter, dort Papierſchlangen zum Weiter⸗ ſchmeißen, Gutſel aller Sorten und Farben und Geſchmäcker. Jetzt wird es allerdings ernſt, der Regen wird ſchwer und bösartig und Schirme breiten ſich aus, daß man kaum noch etwas ſieht und Hauptſache bleibt, ſich vor den Stahlſtangen zu ſchützen, die ſich ins Auge bohren wollen, und einem die ſchöne bunte Kappe in den Dreck ſchmeißen. Die Kappen litten, und waren nicht alle ſo farbenecht, wie man wünſchen ſollte, auch Puder und Schminke verteilen ſich zu ori⸗ ginellen Streifenmasken. 5 Aber beileibe tut das der Stimmungs⸗ und Schrei⸗ freudigkeit keinen Abbruch. Es kommen die großen eines zahlreichen, Elegant und ſchön So war der Städtiſche Maskenball Auch in den Hotels im Schatten des Waſſerturms ging es fröhlich zu Die fröhlich⸗bunten Regionen des Nibelun⸗ genſaales, in denen in dieſer Faſchingsſaiſon be⸗ reits eine ganze Anzahl närriſcher Schlachten ge⸗ ſchlagen worden ſind, empfingen am Samstagabend eine erfreulich große Zahl von Pußtakindern, Schottengirls, kecken Polinen, Cowboys und die, unvermeidlichen ernſthaften Ritter des Smokings und des Fracks. Schon gegen 10 Uhr waren Saal und Wandelhalle bunt belebt und drei Kapellen gaben ſich anerkennenswerte Mühe, die Tanzgelüſte zu wecken und auf dem Parkett ein gewaltiges Gewoge entſtehen zu laſſen. Wie üblich war mit närriſchem Zeremoniell die Eröffnung dieſes Abends der Tanzluſt und der guten Laune erſolgt, aber auch ſpäterhin ſah man viele„Prominente“ des Mannemer Karnevals auf der glanzvoll ausgeſtatteten Bühne, auf der zur Linken übrigens der für die gegen Mitternacht ſtei⸗ gende Maskenprämiierung effektvoll auf⸗ gebaute Tiſch mit den wertvollen Preiſen manchem und mancher in die Augen ſtach. Juſt, als wir noch uns dem Lambeth Walk mit komiſchem Eifer und erſchröcklich ſtarken„Oi“⸗Ge⸗ ſchrei hingaben, blus es von weitem ſehr heftig. Mit Ahoi⸗ und Aha⸗Rufen freudig begrüßt, rückten die hohen Elferräte unter Trompetenſchall in den Saal ein. Die Prinzeſſin, welche die„Fröhlich Pfalz“ er⸗ koren hat, erſchien mit ihrem ſtattlichen Gefolge und nahm nach dem ſie die„liebwerten Narren und Närrinnen“ durch das Mikrophon begrüßt hatte, Platz im Schatten der heiter verhüllten Orgel. Dann wurde zur Masken⸗Polonäſe aufgeruſen. Und es gab eine ganze Anzahl teils reizender teils luſtiger Geſtalten, die ſich dem geſtrengen Preis⸗ gericht ſtellten, das in ſchwarzen Talaren und eben⸗ ſolchen Hüten im Ramvenlicht an langer Tafel ſaß und alles ſehr kritiſch unter die Lupe nahm, was da mehr oder minder drollig vorübertänzelte. Unter den Preisrichtern(wie übrigens auch unten im fröhlichen Saal) bemerkte man manches bekannte Geſicht, ſo unſeren Polizeipräſidenten Dr. Ramsperger, Amtsrat Kleemann, Verkehrs⸗ direktor Böttcher, und vom Theater gwei char⸗ mante Frauen, Guſſy Heiken und Irene Zieg⸗ ler, die ſämtlich mit ſchönſtem Eifer ihrem Amt oblagen. Daß das pechichwarze Negerlein, ein blu⸗ mentragendes Mädchen aus Haway und ein obſt⸗ transportierender mit Bananen und Orangen male⸗ riſch drapierten Inſulaner unter den Einzelmasken die meiſten Chancen haben würden, lag auf der Hand. Aber auch ein maleriſch koſtümiertes Silber⸗ nes Brautpaar, großartig brüllende Tomahawak ſchwingende Indianer und ein, Schottenenſemble waren Favoriten des Publikums. 8 Mittlerweile wurde dem heiter gelaunten Volk zim Saal auch 8 92 die Ehre des Prinzenbeſuches zuteil. Umgeben von ſeinem Gefolge betrat Wer⸗ ner J. unter Beiſall und Zuruf die Bühne, um ſo⸗ gleich eine kurze Anſprache zu halten und dann mehrere kräftige„Ahois“ und diverſe Raketen köll⸗ ſchen Muſters ſteigen zu laſſen, was dem Saale ſicht⸗ lich Vergnügen bereitete. Auch zum Schunkeln for⸗ derte Seine närriſche Hoheit auf und unter dem zur Zeit aktuellen Lied„Du kannſt nicht treu ſein“ ſchun⸗ kelten die Hunderte feſte mit. Dann war endlich der Augenblick gekommen, da die Prämiierung vorgenommen werden konnte. Unter rauſchendem Beifall betrat das niedliche Negermädchen die Bretter, die auch ihr diesmal die Welt bedeuteten, um als Preis⸗ trägerin Nr. 1 eine blitzende wertvolle Kaffee⸗ maſchine in Empfang zu nehmen, natürlich nicht ohne vorher dem Ueberreicher der Spende einen herzhaft⸗ſchwarzen Schmatz auf die Backe gegeben zu haben. Den zweiten Damenpreis empfing wie vorauszuſehen, ein ſchwarzgelocktes Kind der Süd⸗ ſee, und Dritte wurde das Mädel aus Haway, Vierte eine niedliche Göhrl, die mit Schulranzen und Butterbrot bewaffnet war, Fünfte eine Aegypterin, die ſtolz mit einer Bonbonniere abzog, Sechſte „Mannheim ganz Groß“, dann eine reizvolle Fan⸗ taſiedekolletée und ſchließlich landete ein Pußtamäd⸗ chend. Vom ſtarken Geſchlecht wurde natürlich der Wilde mit den Südfrüchten der Sieger. Er zog mit prächtiger Schale und einem Kuß von Guſſa Heiken von dannen. Zweiter war ein ſchnaps⸗ bietendes Original und dann endlich zogen die Gruppenmasken auf, von denen das„Sudeten⸗ deutſche Ehepaar“ den impoſanten„Freßkorb“ ge⸗ wann, die Schottinnen den zweiten Platz einnahmen und ſchließlich die beiden prachtvoll kriegsbemalten Sibuxindianer ſich zwei Flaſchen edlen ſchäumenden Feuerwaſſers erobern konnten. Dann war es mit dem ofſiziellen Teil des Balles geſchehen und der inoffizielle hob an. Im Bierkeller kreiſten Humpen, ziſchte der Saft der Bockwurſt und wurden Liebes⸗ ſchwüre gegen Küſſe eingewechſelt. Den Nibelungen⸗ ſaal aber beherrſchte der Tanz bis zum Morgen⸗ grauen. Natürlich beſchränkte ſich die karnevaliſtiſche Fidelitas im Bannkreiſe des Waſſerturms keines⸗ wegs auf den Roſengarten, ſondern auch die beiden großen Hotels waren von Kopf bis Fuß auf Faſching eingeſtellt. Im Mannheimer Hof war es ſchwer, ein Plätzchen zu erobern, ſo voll war das Haus. Die maleriſch im Stil eines Feſtes am Hofe Karl Theo⸗ dors dekorierten, ſchönen und eleganten Säle waren erfüllt mit einem heiteren Treiben. Beſonders in der Bar, die heuer beſonders reizvoll in Gold, Sil⸗ ber und Roſa gehalten iſt, ging es ſtürmiſch be⸗ wegt zu. Der Jupp und ſeine Getreuen hatten ihr Revier weſentlich ausgebaut und walteten im Schmuck von grimmigen Rauſchebärten ihres alko⸗ holiſch berauſchendem Amtes. In allen Räumen wurde getanzt, unter den Panoramen des„Schwet⸗ zinger Schloßgartens“ wie im Glanz des großen Saales. Und auf der Hoteltreppe hatten es ſich alle die gefährlichen Herzensbrecher bequem gemacht, die Arm in Arm mit ihren Schönen das Jahrhun⸗ dert in die Schranken forderten. Im Weihen⸗Ste⸗ phan⸗Keller und in der„Holzkiſtel⸗Bar“ ging es natürlich wie immer„ganz groß“ und geräuſchvoll zu Nebenan im Park⸗Hotel, wo Familie Weil Regie führt, bot ſich in den wie im letzten Jahr wie⸗ der ſehr japaniſch ſtilvoll ausgeſtalteten, ſchönen und behaglichen Räumen ein karnevaliſtiſch bunt beweg⸗ tes Bild. Aus der Bar war eine Schauſpielerbude geworden, in der ſich Tänzer und Gaukler teils aus den fernen, teils aus dem hieſigen Oſten trafen, um tief ins Glas oder in die Augen einer ſchönen Spa⸗ nierin oder wo das Mägdelein ſonſt her ſein mochte, zu gucken. Im„Zaubergarten zur Pfirſichblüte“ wurde ebenſo hingebungsvoll unter einem Blüten⸗ meer getanzt, wie auf der anderen Seite in den Speiſeſälen, die gleichermaßen japaniſch angehaucht waren. 3 In der„Unterwelt“ der geräumigen Tucher⸗ ſtuben trafen ſich alle bierbedürftigen Seelen bei ſtärkendem Gerſtenſaft und traditionellen Weiß⸗ würſten. Auch hier gaukelte allerlei Faſchingsſchmuck an Decke und Wänden. Nicht vergeſſen ſei übrigens die Hotelhalle mit ihren ſtilechtem Pagodenfenſtern und formſchönen Bildern von edlen Samurais, Schauſpielern und reizvollen Geiſhas. Man fühlte ſich wohl im Hauſe Weil, was daran zu erkennen war, daß auch um 4 Uhr morgens noch ausdauernd und unermüdlich zu den Klängen des„Fräulein Gerda“ getanzt wurde. cwf. — UUPPP...... PPPPPP——PPPPPPPPPPP———PPPPPP—PP—PP——PPP————————————— Nummern, die Marsbewohner, der Muſchterſender, die Laternengarage, die neue Markthalle, und das Geſchrei ſteigt in gewaltigen Tönen gen Himmel. Da ſehlt nichts mehr, und es wird beſſer und beſſer je mehr wir uns der guten alten Unterſtadt nähern, wo eben doch die wahre Karnevalnatur zu Hauſe iſt. Und die trefſenden Bemerkungen zur Schönheit der Prinzeſſin und des Gardemariechens, über die Naſe jenes Elferrats und das mutmaßliche Gewicht dieſes vor und nach dem Frühſchoppen, ſie alle gehen unter im großen Hallo. Dann aber überraſchte das Wetter mit neuen Regenmaſſen, nach vier Uhr fing es ordentlich an zu gießen. Da verſagte auch Ludwigshafener Stimmung und Kriſcherluſt. Kühl iſt es auch; der heruntergefallene Regen dringt wie Baum und Strauch ſich hoch⸗ ſaugend in Fuß und Strumpf, und ſo viel Reſpekt vor der Grippe und geſunde Vernunft hatte doch mancher, daß er zum Rückzug blies. Beſonders die Frauen ſchrien nach Mann und Kind trotz aufgeſpannten Regenſchirmes Schutz, und ſcharen⸗ weiſe zog man ab zur nächſten Wirtſchaft oder Ver⸗ wandtſchaft. Stark gelichtete Reihen der Unentwegten hielten nur noch durch und ſchau⸗ ten ſehr tapfer dͤrein. 4 698 Vorzeitiger Abbruch Das Wetter war daran ſchuld Eiſern hielt zunächſt auch der Zug durch. mit nur geringer Tendenz zum Abblätteln, trotz vollſtändi⸗ ger Durchnäſſung, daß die bunten Kleider nur ſo um die Glieder ſchlenkerten. Einmal einen ganz und gar naſſen Zug marſchieren zu ſehen, iſt ja ein Gaudi für ſich, und für die Mühe wurde mit herz⸗ lichem Lachen quittiert. Die Fahnenſchwinger hatten ſchwere Arbeit, durften dafür aber auch mal ſo ſchwingen, daß der eine oder andere einen kleinen feuchten Klatſch an der Backe ſpürte. Aber um 16.45 Uhr war man am Marktplatz doch ſoweit, daß der Ehre Genüge getan ſchien, da marſchierte die Ranzengarde noch geradeaus, der Elferrat der Fröhlich Pfalz aber ſchwenkte öſtlich ab, ebenſo die Prinzengarde, und ſo ſuchte jedermann die ſtärkenden Wirtſchaftsquartiere auf, die Auf⸗ löſung ging glatt und flüſſig vonſtatten. ——— und morgen zum Kehraus bei Koͤß! Morgen um 20.11 Uhr treffen ſich zum letzten Mal⸗ die Mannheimer Narren und Närrinnen im Roſen⸗ garten zum„Kehraus bei Kd“. Unter perſön⸗ licher Anweſenheit der Tollitäten dem Prinzen und der Prinzeſſin„Karneval“ ſowie den beiden Elfer⸗ räten des„Feuerio“ und der„Fröhlich Pfalz“ wird ein großer Maskenwettbewerb herrliche KöF⸗Fahr⸗ ten als Preiſe zur Verteilung bringen. Vier Kapellen werden noch einmal den Mann⸗ heimer Karneval in Hochſchwung verſetzen und damit für einen günftigen Rausſchmiß des Mann⸗ heimer Karnevals 1939 ſorgen. Ach tung! Hz-Lanodienſt! Meldeſtellle: Mannheim, Schlageterhaus, M da, Zimmer 66. Dienſtzeit:—12 und 14—18 Uhr. Wieder 6 Verkehrsunfälle Was der Polizeibericht meldet: Im Laufe des Samstag ereigneten ſich ſechs Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen ver⸗ letzt und drei Fahrzeuge beſchädigt wurden. Ein Verletzter wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Unfälle ſind größtenteils auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Morgen, Jasnachtdienstag, erſcheint nur eine Ausgabe der„Neuen —* Zeitung“, und zwar gegen 12 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens.30 Uhr vormittags auf⸗ geben zu wollen. Die Schalter für Anzeigen, Bezug und Offerten ſind bis 14 Uhr geöffnet. Straßenkarneval bei Sag und Nacht Am ſpäten Samstagnachmittag fings ſo langſam an mit den Verkäufern von Naſen, Hüten, Renolvern und Knallerbſen. Es nahm mal einen Anlauf, un wer aus einem Lokal kam, der dachte, er müſſe do mal was für die Stimmung tun und ließ mal eine Papierſchlange ſauſen. Aber er begegnete doch nur kühler Ablehnung, wenn nicht gerade ein Haufen Kinder da waren, aber auch die waren nur da, um ſich über ſeine Luſtigkeit luſtig zu machen.„Au aucke⸗ mol, do is eener wo mas gibt,'s wird doch kee Reklom' ſei? Sie, ſtrenge Se ſich nit aa,'s hot keen Wert, hier falle Si bloß uff! Gewwe Se uns die Knallblättcher!“ Das war das Leben in den Planken, eigentlich ein normaler Samstag⸗Nachmittags⸗Bummel, wo man ſich ſtatt Schaufenſter ein paar maskierte Kinder und bunte Hunde zeigte, und wenn einer eine Knall⸗ erbſe ſchmiß, war man regelrecht wütend. Närriſches Leben brachte dann endlich die Rekrutenabholung wieder mit ihrer Rennerei und Auskneiferei⸗ Endlich waren dann die Damen ſo um neun, halb⸗ zehne herum mit ihren Koſtümen ſertig, und es ga wieder was zu ſehen, beſonders auch, wenn ſie dem Wagen entſtiegen, und ſich in karnevaliſtiſche Hoch⸗ form brachten, womöglich ſogar die Larve vor die Naſe klemmten. Doch wird das ſelten durchgehalten. Die modernen Damen haben es verlernt, für die Idee, für eine Maskierungsidee zu leiden und zu ſchwitzen. Dieſe kleine Uebergangsbelebung von der Straße zum Lokal war dann auch bald beendet, hier und da gabs kleine Stauungen von mißvergnügten Narren, die nicht mehr reingelaſſen wurden un die nun ſehr brav Schlange ſtanden. Es waren meiſtens Stammnarren, die auch nicht in tollſter Ausgelaſſenheit von ihrem angeſtammten Kaffee⸗ haus laſſen, und für die es natürlich beſonders bitter und ſchuerzlich iſt, wegen Ueberfüllung nicht 'reingelaſſen zu werden.. Um elf— halbzwölf war's in der Freßgaſſ noch am lebhafteſten, es wurde doch mit Freude und Ausdauer geſchmiſſen, was an Wurfgeſchoſſen zur Hand war, man hieb ſich den Znlinder krachend ein und ſagte: Dankeſchön, jetzt hat er jedenfalls Patina!“ Eine langwierige Katzbalgerei um zwei Luftballons, die ſich ſogar bis auf die Breiteſtraße fortſetzte⸗ war auch ganz nett. Um zwölf und ein Uhr ſah man ſchon wieder mehr weibliche Masken über die Planken gehen, den, Standort zu wechſeln. hören„Un dann hot'r ee Bier hie'gſtellt, der Simbl, un hots a noch ſelwer halwer ausg'ſoffe. Do bin ichm dorch.“ So war das Leben auf den Straßen. Ab und zu mal einer mit ſteifem Kopf und wiegen⸗ den Schritt, der auf übergeſchrittene Maße und ſchwere Steine ſchließen läßt. Alte Krieger mußten es alle ſein; denn was wir auch an Knallerbſengra⸗ naten und Revolverſchüſſen gegen ſie löſten, ſie waren nicht aus der Ruhe zu bringen. Um vier Uhr herum ein wenig Anſatz zu Reihenbildung mit dem originellen Text„Eins—zwei—drei—vier⸗ fünſ“ uſw., und ſchießlich eine große Sehnſucht nach Kaffee. Am Sonntagvormittag war's anders. Da kamen die Kinder wieder vor, und machten Geſchrei in Trapper⸗ und Indianerdialekten beider Nachbarſtädte und ſämtlicher Vorſtädte. Sie ließen auch mal was Solideres knallen und gebrauchten auch ſchon ſchüchtern und unter ſich die Pritſchen, Konfettivernebelung ſtob durch die Gegend, und dann kamen auch immer ſchon mal Wagen für den Zug durch die Gegend gerollt. rat löcker gemacht. Feuertofahnen flatterten im Wind, auch die auderen Vereine waren vertreten, beim Tribünenaufban gabs was zu gucken und zu ſtaunen, wie das die Pioniere mal wieder wie geſchmiert hinlegen. Heißa und Traral kommt auch ſchon die Prinzen!“ garde mit Prinz und Elferrat über den Parade⸗ platz:„Kumm, mr ſchreie e biſſel“, ſagten pflicht⸗ bewußt einige jüngere Mitbürger„Se hawwe's gern, die Herrſchafte,—'s doch des eenziche Vergnije, wo ſe hawwe. Nochher ſtet's wioͤder in der Zeidung,'u könnte nit'r kreiſche. Alla, druff, alle Mann: Ahoi— hoi— hoi“ Das fleckte und ſteckte an. Aber dann hatten ſie ihre Pflicht getan und ſchwätzten kopf⸗ hängeriſch von den Mädchen von geſtern, noch nik emolſe Telefonnummero hot'rk! cha 54 Ebuünese u Alles fuhr nach Mannheim! Samstag war dey Stadtbeſuch ſchon recht gut. Sonntag war der Aus⸗ flugsverkehr ſchwach. Alle Züge nach Mann⸗ heim wurden verſtärkt gefahren, um den Zuſtrom der Schauluſtigen für den Fasnachtszug öu bewältigen. Natürlich wurden auch die abgehenden Züge zur Rückbeförderung der Stadtbeſucher ver⸗ ſtärkt gefahren.— Einige Ko F⸗Züge berührten Mannheim. Das Hallo der fröhlichen Urlauber miſchte ſich trefflich hinein in unſere karnevaliſtiſche Feſtſtimmung! Schließlich kam noch ein Winter⸗ ſportzug hier an, für Ulm, Oberbayern un Schweiz beſtimmt, der hier geteilt wurde, der eine Teil ging nach Ulm, der andere nach Baſel. un Wegen groben Unſugs wurden fünf Perſonen zur Anzeige gebracht. Die wurden heim⸗ geſucht und gelegentlich wurde was vom Gutſelvor⸗ Im Vorübergehen war zu ee ee ee e e TifACR c l — 2 — 13 8 ———— Morgen- Ausgabe Montag, 20. Februar 1939 Baden ſiegt in Lyon I. Lyon, 19. Februar.(Eig. Drahtber.) Ligne du Lyonnais— Baden 023 ——„Samstagabend fand in den Räumen der Ligue du n Pais ein offigieller Empfang ſtatt. Hierzu war auch des deutſchen Konſuls erſchienen. Der Prä⸗ * Ligue du Lyonnais begrüßte die badiſchen Gäſte — herzlichſte Er wies bei ſeiner Anſprache beſonders auf 085 idellen Wert der ſportlichen Beziehungen der beiden ſtersearvölser hin. Der badiſche Gauſportführer Mini⸗ 18 alrat Herbert Kraf: dankte für die überaus gaſt⸗ Feundliche Aufnahme und verſicherte eine ebenſo herzliche Auſnahme beim Rückſpiel in Karlsruhe oder Mannheim. E Präſident der Ligue du Lyonnais überreichte —— an jeden Einzelnen eine kleine Erinnerung an ——* Jeine weltbekannte Seideninduſtrie, ein ſeidenes 9— Sonntagmorgen über Lyon mochte ein an⸗ vom ſt Beſicht als bei unſerer Ankunft. Die Sonne ſcheint von,—— blauem Himmel, der ſich über den Fluten hone und Saone wölbt. Wir machen,einen kleinen 9* durch die Stadt und unſere Gaſtgeber geben ſich wie andenkliche Mühe, um uns den Aufenthalt ſo angenehm Singenpalich zu machen. Inzwiſchen wird das Mittageſſen 9 R nen. Ein bereitſtehender Autobus bringt uns Angefäh Stode de Municipale, ein herrliches Stadion, das ſein ähr 70 000 Zuſchauer umfaßt. Aber das Spielſeld hat 0 Tücken, der Platz iſt nicht ganz eben. ſeinenchay. der Gauſportlehrer gibt an ſeine Schützlinge 1 Inſtruktionen. In dem weiten Oval mögen wohl ſchaft Zuſchauer erſchienen ſein, als die beiden Mann⸗ * leen, lebhaft begrüßt, ins Feld ſpringen. Schieds⸗ ſchit iſt Baumgartenn(Schweiz). Die deutſche Mann⸗ erbekrhült beim Ausbringen des deutſchen Grußes Son⸗ —— Baden hat Anſtoß. Beha kommt zu einem Flü Schuß. Auf der Gegenſeite hebt der linke enen geſchickt an Schneider und Conrad vorbei, von Vetter kann. retten. Einen ſchulmäßigen Angriff, Abſeiterc und Klinger eingeleitet, daebt Herbold Hurch Heſchickt 5 Bauer ſetzt ſich gegen den rechten Verteidiger möglich urch. Beha erhält den Ball aber aus faſt un⸗ 9 dem Schußwinkel. Aus der äußerſten Ecke kann folgt ranzöſiſche Torwächter den Ball fiſchen, Sofort er⸗ at ein ſehr gefährlicher Angriff ouf der Gegenſeite. Betider ſranzöſiſche Mittelſtürmer kommt zum Schuß, aber ſehr e eine fabelhafte Glanzleiſtung und hält den in durſen Schuß ſicher. Hack und Klingler ſpielen ſich vergibt Sch, aber Klingler wird behindert. Den Strafſtoß kommt Wieder ein Faul an Klingler. Hoch er ſch er Ball von Feth getreten in den Strafraum, aber Naunſchef Schuß von Bauer geht vorbei. Die, badiſche Flü 3* hat ſich noch nicht richtig geſunden. Der linke der—— Franzoſen iſt ſehr gefährlich und erzwingt in ſchlage; Minute die erſte Ecke, die von Better ins Feld ge⸗ S ird. Durch Abſeits bleibt wieder eine ſchöne durch Herbolds ungenützt und unſere Mannſchaft kommt 0 ihre ſyſtemvolleren Aktionen leicht in Vorteil. In 25 er 8 Gog ⸗Minute hält Lienſe einen unheimlichen Schuß von * dem Badener Tor ſpielt ſich eine tolle Sache ab. Sclimal wird auf Vetters Gehäuſe geſchoſſen, bis Vetter ießlich den Ball unter ſich begrub. Latte und Spieler —— der rettende Engel. Das Spielgeſchehen wird nun —— ſchnell und abwechſungsreich. Nacheinander ſchie⸗ abe Beba und Bauer vorbei. Und wieder iſt Bauer durch, —55 Lienſe hält den ſcharfen Schuß, in die äußerſte Ecke Ge. öt. Die erſte Ecke wird von Beha verköpft. Auf der 5 verſchießt der Halbrechte eine ausſichtsreiche + egenheit. Sieben Minuten vor Schluß, als die badiſche 1 annſchaft durch ihr entſchloſſenes Spiel ſich immer mehr tden Vordergrund ſchob, bekommt Baner eine ſchöne Vorlage, geht am rech⸗ ten Verteidiger vorbei, gibt überlegt an den mit⸗ gelaufenen Hack, der aus vollem Lauf auf:0 erhöht. Eine ſehr ſchöne Leiſtung von Hack. Wenige Minuten ſpäter geht der Halblinke der Fran⸗ 0 8 5 öbſen an Lorenzer vorbei, aber ſein Schuß geht in die Wolken. Vetter rettet herauslaumend eine totſichere Sache vor Rous. Ueberraſchend fällt der Führungstreſfer für Baden. In der Mitte kommt der Ball zu Klingler, der ſich geſchickt an zwei Mann vorbeidrippelt, zu Beha verlängert und deſſen Schuß ſauſt ans 15 Metern ins Netz. Vom Anſtoß weg rettet Gramlich vor dem anſtürmenden Rechtsaußen. Die zweite Ecke für die Franzoſen befördert Lorenzer ins Feld. Klingler und Hack ſind im Angriff vorerſt die beſten Kräfte. Das Spiel unſerer Mannſchaſt iſt zügiger und zielſtrebiger. Trotzdem aber ſind die Fran⸗ zoſen in ihren Aktionen mitunter gefährlicher und beſon⸗ ders Konrad und Gramlich müſſen bei den ſehr ſchnellen Außenſtürmern oft ihre ganze Kraft aufbieten, um die Angriffe abzuſtoppen. Lorenzer ſpielt konſequent Stopper⸗ mittelläufer und zwar mit beſtem Erſolg. Immer wieder ſtößt er mit dem Kopf das Leder vor einem anſtürmenden Gegner weg. Mit dieſem Reſultat von:0 geht es in die Pauſe. Der appe:0⸗Vorſprung iſt wohlverdient. Vetter iſt bei ſeinen Handlungen wie gewohnt ſicher und erringt ſich einmal Sonderbeifall, als er einen Gewaltſchuß von Heß meiſterte. Die beiden Mannſchaften kommen wieder. Die Frau⸗ zoſen ſtoßen an. Hack übernimmt das Leder, wird unfair Auswahlſpiel: angegangen, den Strafſtoß verſchießt Schneider nach Wie⸗ derholung. Konrad kann auf der Gegenſeite Heß nur noch mit der Hand halten; der Strafſtoß landet im Aus. Unſere Mannſchaft, beſonders der Angriff ſpielt ſetzt ganz hervorragend. Klingler und Hack bringen immer wieder Gefahr vor das gegneriſche Tor. 15 Minuten nach der Pauſe wird Gramlich verletzt und muß ausſcheiden. Die Franzoſen kommen dadurch etwas auf und werden noch dazus von ihren aLudsleuten mächtig angefeuert. Unſere MaManſchaft hat in dieſer Phaſe des Spieles ſchwer zu kämpfen, aber die Hintermannſchaft wehrt ſich mit Ber⸗ zweiflung. 25 Miunten nach der Pauſe kommt Gramlich wieder. Herbold treibt den Ball nach vorn. Hack ſteht gün⸗ ſtig, doch der Schuß ſtreicht knapp am Pfoſten vorbei. Die zweite Ecke, anſchließend von Hack getreten. wird von dem franzöſiſchen Hüter ins Fald getreten. Klingler ſchießt nnochmals gegen die Latte, Hack immt das zu⸗ rückſpringende Leder auf und ſchießt eine Sekunde vor dem Abpfiſf den dritten Treffer. Der Schlußpfif geht im Beifall der Zuſchauer unter. Die Zuſchauer waren ſehr objektiv. Die badiſche Mannſchaft lieferte ein hervorragendes Spiel. Gramlich, Klingler und Hack waren die Spieler. die aus dem Mannſchaftsrahmen beſonders heryorſtachen, ohne die auderen Spieler damit irgendwie zurückzuſetzen. Ein ſchöner Erfolg der badiſchen Mannſchaft, der auch von den wenigen anweſenden deutſchen Volksgenoſſen mit Freude aufgenommen wurde Bei dem Spiel war auch der deutſche Konſul von Lyon onweſend. Südweſt und Lolhringen ſpielen unentſchieden Südweſt— Lothrin en:4 m. Saarbrücken, 19. Februar.(Eig. Drahtber.) Die Mannſchaften traten in folgendex Auſſtellung au: Lothringen: Papas(Nancy), Noch, Zehren, Lieſierio, Foſſet, Marſchall, Rohrbacher, Ignake, Telezhe, Bakhuys, Weißkopf. Sämtliche Spieler, mit Ausnahme von Papas, von Metz. Südweſt: Müller(Neunkirchen), Harter(Darmſtadt), Schmitz(Saarbrücken), Volz(Kaiſerslautern), Herz(Roc⸗ Weiß Frankfurt), Klees(Homburg), Reinhardt(Franken⸗ thal), Walter(Kaiſerslautern), Eckert, Pohle(beide Wor⸗ matia Worms), Bille(Pirmaſens). Schiedsrichter war Hamus⸗Luxemburg. Die lothringiſche Elf erſchien in den Farben ihres Lau⸗ des, im rot⸗gelben Fußballdreß. Es waren etwa 4000 Zuſchauer anweſend. Oberhuber (Bayern) ſprach als Vertreter des Reichsſuchamtes zu den Gäſten, wofür der Vizepräſident Donnedien herzlich dankte. Die erſten aufregenden Augenblicke ergaben eine gefähr⸗ liche Flanke Weißkohls und ein feiner techniſcher Kopfball von Ignake, ein Dribbling des Nationalſpielers Marſchall, ſodann ein ſchneller Durchſtoß Eckerts, der von dem kleinen Pohle ſehr geſchickt in Szene geſetzt wurde und den Papas nach dem gefährlichen Schuß hechten mußte. Die Südweſtelf fand ſich ſchnell. Noch hatte Klees geſchickt gerettet, do ſiel auch ſchon der erſte Treffer für Südweſt. Rechts wurde der Ball geſpielt, Walter ſah Pohle in die Mitte vorſpurten, ſchon ſaß der Ball genan dort und Pohle ſchoß ein. Bald darauf öͤrang ein raffiniertes Innenſpiel ſo verblü'⸗ fend durch die Metzer Abwehr, daß der herausſtürmende Torwächter nur mit viel Glück den nahen Schuß von Wal⸗ ter holen konnte. Fünf Minnuten ſpäter fiel dann doch der zweite Treffer. Bille trippelte ſich an drei Gegnern vorbei zur Mitte lau⸗ fend durch, gab an Reinhordt ab, der den Ball mit hohem Schuß in die entfernte Torecke lancierte. Aber in der 30. der Schiedsrichter eine Regelwidrigkeit von ees ab. Gelungener Startder Mannheimer Kunſteisbahn 3000 Zuſchauer bezeugen ihr Intereſſe— Raſſanter Eishockeykampf EG Düſſe dorf— EG KN Am Mant Samstagabend war es endlich ſo weit, daß die 9 iheimer Kunſteisbahn den ſportbegeiſterten Maſſen „annheims zum erſten Male ſeine Pforten öffnen konnte. Der 7a 8 8 25 Fer. Termin war, nach der durch die Verzögerung der Vertigſtellung bedingten längeren Verſchiebung, eigentlich —— gerade günſtig. Der Faſching lockte an allen Ecken r Enden und gerade der Faſching⸗Samstag mit ſeinen Maskenbällen ſchien wenig geeignet für eine Erſt⸗ zanſtaltung. Umſo höher iſt der Erfolg des Mannheimer Rollſport⸗Klub von 1938 einzuſchätzen, der mit glänz röffnung des Eisſtadions am Samstagabend eine zend verlaufene und ſportlich erfolgreiche Veranſtal⸗ Rän beſcherte. Etwa 5000 Zuſchauer füllten die weiten 8 Eiskunſtbahn, wobei man lediglich bei den einige kleine Lücken vermerken mußte. Zwar teilw der äußere Ausbau, Zugang uſw. der Bahn noch 30 beie zunpollſtändig, aber dieſe Aeußerlichkeiten konn⸗ en feſtlichen Rahmen des Abends keineswegs ſtören. Cisl. kann vielmehr mit Genugtuung feſtſtellen, daß der 8* ſich in Mannheim mit einem Schlage eine — Stellung im ſportlichen Leben geſichert hat, die er 0 beſtimmt noch auszubauen in der Lage ſein wird. 80 8575 Fall hat ſich bereits gezeigt, daß das Eisſtadion Gedanzetwendiakeit war, und daß der jetzt verwirklichte 93 einiger wagemutiger Optimiſten von vollem Er⸗ gekrönt iſt. Daß die Kunſteisbahn mit ihrer prüch⸗ Hau; nicht allein für Mannheims Sportwelt einen Samunziehungspunkt bilden wird, bewies bereits am der zahlreiche Beſuch aus der näheren und wei⸗ Umgebung Mannhems. Nessbortlich bot der Samstagabend für Mannheim etwas ——— Kunſtlauf und Kampfſpiel auf dem Eiſe kennte funk in Mannheim bisher nur durch Zeitung oder Rund⸗ mäbk Mi: dem ſportlichen Erfolg des erſten Abends konnte —.— vollkommen zufrieden ſein. Leicht verſtändlich war es, Kamof beſondere der tempogeladene, raſante Eishockey⸗ die Maßtwiſchen, dem EV Kreſeld und der Ech Düſſeldorf wurd aſſe der Zuſchauer in Begeiſterung verſetzte. Erhöht af e die Bedeutung und Spannung des Kampfes dadurch, die 885 ſich um eine Begegnung in der Zwiſchenrunde um Kunſteltiche Eishockenmeiſterſchaft handelte. Aber auch der 5 blier lauf kam voll und ganz auf ſeine Koſten, und daß Bießlich Georg von Birgelen, der ſeinem Namen Jeintengechampion“ alle Ehre machte, ſein großes Können o, wor eine unerwartete aber um ſo begeiſterter anſ⸗ oemene Ueberraſchung. 5 Dee Düſſeldorf— EV Krefeld 21(:1,:0,:0) gegnun, Höhepunkt des Abends bildete unſtreitig die Be⸗ Kegnung der beiden rheiniſchen Mannſchaften Düſſeldorf und Kreſeld im Zwiſchenrundenſpfel um die Dentſche Kis⸗ reſels:1— Kunſteistauf begeiſtert Mannheim— v. Virgelen eine Klaſſe für ſich hockeymeiſterſchaft. Beide Mannſchaften traten in beſter Beſetzung an, ſo daß man einen harten, mit techniſchen Feinheiten geſpickten Kampf zu ſehen bekam, der die Zu⸗ ſchauer begeiſterte und mitriß. Den beiden Schiedsrichtern Sigwart(Frankfurt) und Walker(Stuttgart) ſtellten ſich folgende Mannſchaften: EG Düſſeldorf: Rohde; Tobien, Decker; 1. Sturmreihe: Schmittinger, Keßler, Dawidow; 2. Sturmreihe: Blumen⸗ berg, Orbanowſki. E Krefeld: Kaulertz; Ring. Schwinghammer; 1. Sturm⸗ reihe: Schmitz, Kremershof., Müller; 2. Sturmreihe: Kremershof., Steeg, Fink. Die überragenden Erſcheinungen des Spieles waren auf Seiten der Kreſelder die beiden Deutſch⸗Kanadier Ring und Schwanghammer. deren ausgezeich⸗ netes Spiel der Mannſchi⸗t ſtärtſten Rückhalt bot. Ihre Schnelligkeit und Scheibenführung gepaart mit einer un⸗ übertroffenen Ueberſicht bewirkten allein, daß Kreſeld nur äußerſt knapp unterlag. Im erſten Drittel hatte Kre⸗ feld mehr vom Spiel nerd konnte auch durch Ring, der im Alleingang die geſamte gegneriſche Deckung überlief, in Führung gehen. Das zweite Drittel gehörtee jedoch be⸗ reits Düſſeldorf, das als Mannſchaft die beſſere Einheit war. Hier waren es vor allem die Natirgalſpieler Schmit⸗ tinger— Keßler im Sturm und Tobien in der Veriei⸗ digung, welche überragten. Der Ausaleich fällt, als Ring bei einem Angriff durch Tobien geſtoppt: wird, der die Scheibe an Schmittieiger vorlegt, ſo daß dieſer aus näch⸗ ſter Nähe einſchießen konnte. Faft wäre Kreſeld ſofort wieder in Führung gegangen, aber ein Alleingang von Schwinghammer über das ganze Feld ſcheitert im letzten Augenblick an Rohde. Härteſten Kampf brachte das dritte Drittel, in dem die beiden Kanadier mit Macht ver⸗ ſuchen, die Entſcheidung zu erzwingen. Auf beiden Sei⸗ ten ſah man prächtige Leiſtungen, aber erſt eine Minute vor Schluß glückte Düſſeldorf aus einer harmlos erſchei⸗ nenden Situation das 2. Tor. Nuch. einem Weitſchuß neben das Tor nohm Schmittinger einem zögernden Kre⸗ felder die Scheibe ab, gab ſie blitzſchnell vor das Tor, wo Keßler aus einem Gedränge heraus einſchieben kann.:1 und Schluß! Im Rahmenprogramm zeigten die badiſche Meiſterin Elli Gall, Freiburg, ſowie die Europameiſterin im Rollſchuhlauſen, Lydia Wahl, Nürnberg, mit Begeiſte⸗ rung auſgenommene Leiſtungen. Auch das vielſeitige, ſchwierige Programm des 2. Reichsjugend⸗Siegers Wal⸗ ter Hofer, Nürnberg, ſowie die 1. Reichsſieger im Paarlaufen Traudel Rudolph— Rudolf Unger, Nürnberg, ernteten für ihr ſchönes Könnect reichen Bei⸗ fall. Nicht vergeſſen ſei auch Geora von Birgelen, der mit ſeinem erſten Auftreten in Deutſchland am Sams⸗ tagabend mit ſeinen Sprüngen über Stühle, Tiſche und Menſchen wärklich imonieren Lrrs, Der bekannte Holländer Bakhuys ſchoß den 25⸗Meter⸗ Freiſtoß gauz glatt und genan in die linke Torecke. Torwächter Müller hatte ſich zwar geworſen, und den Ball berührt, konnte ihn aber nicht halten. Nun drängten die Lothringer fünf Minuten lang z um Ausgleich. Die Halbſtürmer Thole und Walther mußten hintereinander aushelfen. Geſchickte Dribblings von Pohle wurden gefällig aufgenommen. Es war in der erſten Hälfte ein ſtets flot⸗ tes, einfallreiches und geſchicktes Spielen beider Mann⸗ ſchaften. Was die Metzer an Routine voraus hatten, erſetzte die Sücweſtelf durch einen lobenswerten Eifer und beachtliches taktiſches Verſtändnis. Dies iſt umſo bemerkenswerter, weil die Spieler in dieſer Auſſtellung zum erſtenmal zu⸗ ſammenſpielten. Die Metzer hatten in der Pauſe den Auf⸗ trag erhalten, unter allen Umſtänden zu ſiegen, Aber es ſah nach Wiederbeginn beinahe nach einem drit⸗ ten Treffer der Südweſtelf aus. Der kräftige Foſſet ging wiederholt ſehr hart gegen Eckert vor, der ſich in der Mitte und rechts durchſetzte und öfters den linken Flügel durch⸗ brach. Das weitmaſchige Zuſammenſpiel der Sücweſtelf war aber auf dem mit Schneelachen bedeckten Spielſeld zweckmäßiger, als die noch ſo kunſtvollen Innenkombinatio⸗ nen der Lothringer. Fein ſpielte ſich vor allem der ſchnelle rechte Flügel Reinhardt—Walther gegen die Profis durch. Selbſt Bakhuys eilte wiederholt zurück. um die wendigen Pfälzer abzubremſen. In der 10. Minnte ſiel der dritte Treſſer unſerer Gauelf, als Eckert ſich durchzuſetzen ſuchte und dem auſmerkſam umgehenden Walther den Ball zum Ein⸗ ſchuß überließ. Wenig ſpäter ſchoß Eckert zweimol an Latte und Pfoſten. Leicht hätte es olſo ſchon:1 für Südweſt ſtehen können. aber dieſe Schüſſe waren das Signal für die Metzer, noch einmal energiſch aufzudrehen. Sie drängten eine Viertelſtunde lang vorwiegend. Die Südweſtmannſchaft zog ſich in ihre eigene Hälfte zurück und riegelte die Angriffsverſuche der Lothringer geſchickt ab. Dieſe änderten ihre Taktik und verſuchten es jetzt oft mit hohen Bällen. Als Bakhuys wieder einen Angriff ein⸗ leitete, flankte der Linksaußen hoch vor das Tor und Rohrbacher köpfte den Ball ein. Aber ſchon fünf Minnten ſpäter kam Südweſt zu einem vierten Treſſer. Eckert war nach links vor⸗ geſtürzt, flankte flach, und Walther, dieſer behende Halbrechte, war rechtzeitig da und ſchoß ein ſehr ſchönes Tor. Das war eine Viertelſtunde vor Schluß. alſo wieder 412. Schon drei Minuten ſpäter ſtand der Kampf:3, als eine ſchöne Innenkombination der Lothringer dem ehemaligen Argentinier Telezhe die Gelegenheit aum dritten Treffer herausſpielte. Nun wurde die Südweſtabwehr in den letzten Minuten etwas zu nervös. Selbſt bei dieſen hochgeſchleuderten Flanken konnten ſie die Kopfbälle der Lothringer Innen⸗ ſtürmer nicht recht parieren. Weißkopf erzielte denn auch zwei Minuten vor Schluß den Ausgleich von:4. Wie das Ingendſpiel zuvor, endete Treffen mit dem gleichen Ergebnis. monie kann es nicht geben. Die Südweſt⸗Mannſchaft brachte eine überra⸗ ſchend aute Leiſtung zuwege. Man hatte nichk glauben wollen, daß die erſtmals in dieſer Aufſtellung autretende Mannſchaft ſich ſchon ſo vorzüglich zuſammenſinden würde. Ueberraſchend gut waren die beiden Halbſtürmer. Der kleine Wormſer Pohle auf Halblinks war der beſte Dribb⸗ ler auf dem Felde und übertraf darin ſogar den als ſolchen berühmten Ignake. Aber auch der Kaiſerslauter⸗ ner Walter war, nachdem er die erſte Unſicherheit abgelegt hatte, ein ſehr nützlicher und geſchickter Stürmer. Die rechte Seite Reinhardt⸗Walter war im ganzen eſſektiver als die linke, weil der Pirmaſenſer Bille als einziger in der vorzüglichen Reihe nicht zweckmäßig genug ab⸗ ſpielte. In der Läuferreihe wor Herz⸗Frankfurt als Stop⸗ per der beſte Mann der Hintermannſchaft. Klees konnke in der zweiten Hälfte ſeine Leiſtung der erſten Halb⸗ zeit nicht wiederholen. Schmioͤt, der Saarbrücker Vertei⸗ diger, hatte Schwierigkeiten gegenüber den hohen Bällen der Lothringer. Auch Müller im Tor war nicht bei jeder Parade ſicher, während Harter und Volz zu den guten Spielern gehörten. Jedenfalls darf der Gaufachwart Karl Zimmer mit ſei⸗ ner neuen Südweſt⸗Mannſchaft ſehr zuſrieden ſein. In der lothringiſchen Mannſchaft waren beſonders die drei Innenſtürmer ‚ein Holländer ‚ein Argentinier und ein Pole, die behen Spieler, außerdem der linke Läufer Mar⸗ ichall, ein franzöſiſcher Nationalſpieler, der äußerſt ofſen⸗ ſiv ſpielte und ſeiner Hintermannſchaft die Abwehr aller⸗ dings erſchwerte. Der wirkſamſte Mann in der Tordeckung Südweſt führte alſo auch dieſes Eine ſchönere Har⸗ war zweifellos der herkuliſche Foſſet, der Eckert lange Zeit beſchattete und auch in der Schlußviertelſtunde am Ausgleich der Lothringer weſentlichen Anteil hatte. Auch Foſſet ſpielte ſchon in der franzöſiſchen Nationolmannſchaft. Der Schieds⸗ richter Hamus⸗Luxemburg hatte keine Schwierigkeit, ſo lebhaft auch das Spiel war. Die Lothringer waren von dem Oberbürgermeiſter der Stodt Saarbrücken im Rathausſaal feierlich empfongen worden. Die ausgetauſchten Reden betouten die wertvolle Freundſchaſt der Nachbarn an der Grenze. Die offiziellen Vertreter von Partei und Staat waren trotz des ſchlechten Wetters auch bei dem Spiel anweſend. Die Stimmung auf dem Bankett war eine ausgezeichnete und beide Expeditio⸗ Ren. Waten mit dem Ergebnis aufrieden. Die badiſche Auswahlmannſchaft beſiegt Ligue du Lyonnais nach ſchönem Spiel:0 Gau XIn Sücweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Bunkt Wormatla Worms 17 11 4 2 34.19 26˙8 Eintracht Fronkfurt 16 11.— 5 43˙25 22²10 SB Fronkfurt 1⁵ 7 5 2 33.22 19⸗11 Rickers Offenbach 18 9 1 8 40.30 19-17 Boruſſia Neunkircher!6 5 4 7 29 1418 SB Wiesbaden 10 2 8 FK Pirmaſens 17 6 2 9 23.35 14.20 Rot⸗Weiß Frankfurtl8 6 2 10 24:35 14.2² TSG Luowiashaten17 6 1 10 2740 13.21 FBeSaarbrücken 16 5 1 10 24 40 11•21 Gau XV Württemberg Stuttgarter Kickeis— F Zuffenhauſen(Sa.] 520 SSB Ulm— Sporifr. Stuttgart:1 Vereine Spiele gew. uneniſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 13 11— 2 43.13 234 BſB Stuttgart 1³ 8 2 2 26.18 18.8 Union Böckingen 14 6 3 5 30.30 15•13 1. SSV Ulm 2 6 3 3 23.22 15.9 FVZuffenhauſen 13 6 2 5 21.25 14•12 Ulmer§B64 14 5 3 6 26:.21 13.15 Sportfr Stuttaart 13 5 2 6 32:29 12ð14 SpVa Cannſtatt 14 3 3 8S 17.30 919 SC Stuttaart 3 3 2 8 11.24 818 SV Feuerbach 13 2 9 21:43 620 Stuttgarter Kickers— FV Zuffenhanſen:0(:0) Dieſem bedeutungsvollen Meiſterſchaftsſpiel wohnten am Samstagnachmittag in Stuttgart trotz des ſchlechten. Wetters über 4000 Zuſchauer bei, die einen klaren 50(:)⸗ Sieg der Kickers erlebten, die damit weiterhin als klarer Favorit der Meiſterſchaft entgegenſteuern Den Stutt⸗ gartern kam allerdings zugute, daß der Mittelläufer des FV Zufſenhauſen bereits nach 3 Minuten verletzt auf Rechtsaußen gieig und ſpäter ganz ausſcheiden mußte.— Schiedsrichter Dörbecker(Stuttgart) SS Ulm— Sportfr. Stuttgart:1(:0) Obwohl Ulm mit Erſatz für Tröger, Mohn 2 und Bolz ſpielte, gewann es vor 1800 Zuſchauern verdient gegen die Sportfreunde Stuttgart mit:1(:). Stuttgart hatte das Pech, in der 25. Minute Fuchs durch Verletzung zu ver⸗ lieren; mit zehn Mann konnten die Sportfreunde das Spiel nicht halten. Aubele ſchoß in der 25. Minute den Führungstreffer. Nach der Pauſe glich Bühler für Stutt⸗ gart aus. In der 13. und 25. Minute erzielte Aubele zwei weitere Treffer, Horn verwandelte einen Foulelfmeter zum:1, und drei Minuten vor Schluß ſtellte Baum⸗ gärtner das:1 her. Schiedsrichter: Walter⸗Stutttgart SGau XVI Bahern 1. FC Nürnberg— Spg Fürth:0 Neumeyer Nürnberg— Schwaben Augsburg:1 Schweinfurt— 1860 München 92 Jahn Regensburg— Bayern München:1 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte 1860 München 14. 6 6 2 18:10 Neumeyer Nürnbergls 8 2 5 25:19 18.12 FC05 Schweinfurt 14 7 3 4 29:20 17-11 Jahn Regensburg 16 7 3 6 37:21 17.1 1. FE Nürnbera 14 6 2 6 209.28 14:14 SpVa Fürth 15 6 2 7 19.24 14:16 Bayern München 13 5 3 5 18.22 13·13 BC Augsburg 14 4 5 5 23.23 13•1⁵ Schwaben Augsburg 13 3 3 7 24•41.17 BVſB Cobura 15⁵ 4 1 10 18:36.21 1. Fé Nürnberg— Spgg Fürth:0(:0) Die Zeiten ändern ſich! Früher waren die Spiele zwi⸗ ſchen dem 1. FC Nürnberg und der SpVa Fürth für die Meiſterſchaft entſcheidend, heute ging es ſowohl für den „Club“ als auch für„Kleeblättler“ darum, wertvolle Punkte zu ſichern, um aus dem Abſtiegsſtrudel zu kommen. Vor 7500 Zuſchauer lieferten ſich die beiden alten Rivalen im Zabo einen ziemlich ausgeglichenen Kampf, den die Nürnberger dank ihrer beſſeren Mannſchaſtsleiſtung ſchließ⸗ lich verdient mit:0⸗Toren für ſich entſcheiden konnten. Nur ein einziges Mal konnte der Club erfolgreich ſein, denn mehr als eine Gelegenheit ließ die ſichere Hinter⸗ mannſchaft der Spielvereinigung nicht zu. Uebelein war der Schütze dieſes einzigen Tores und erkämpfte damit für den Elub zwei wichtige Punkte— Schiedsrichter Fau ſt(München). Schwaben Angsburg:1(:0) geſchlagen „Etwag 2500 Zuſchauer ſahen einen verdienten:1⸗(:0⸗0 Sieg der Wac Neumeyer Nürnberg über die Augsburger Schwaben⸗Elf. Die Neumeyer⸗Elf war faſt durchweg ton⸗ angebend und zeigte auch im allgemeinen die beſſeren Lei⸗ ſtungen. Schiedsrichter: Steinsdorfer⸗München. EFFCCCCT—T Glückwunſch des Führers an Chriſtl Cranz Der Führer hat Chriſil Cranz zu ihren bewunderungs⸗ wärdigen Siegen bei den Skiweltmeiſterſchaften tele⸗ graphiſch ſeine herzlichſten Glückwünſche übermittelt. goſef Bradl Wellmeiſter im Spezialſprunglauf Der dentſche Skiſport feierte am Sonntag bei den Welt⸗ meiſterſchaften in Zakopane einen weiteren Triumph. Joſef Bradl wurde im Spezialſprunglauf Erſter und damit Weltmeiſter, wobei er Weiten von 80 und 76,5 Meter er⸗ reichte. Nach ihm placierten ſich Birger Rund[Norwegen) mit Weiten von 72,5 und 81,5 Meter, Arnholdt Kongsgard (Norwegen) mit Weiten von 76,5 und 79 Meter, Spen Eriksſon mit Weiten von zweimal 78 Meter, während der Pole Stanislans Maruſarz mit Weiten von 74 und 78,5 Meier den fünften Platz belegte. Adlerpreis— Vorrunde in Wiesbaden: Südweſt— Heſſen:7 in Karlsruhe: Baden— Mittelrhein:2 in Geislingen: Württemberg— Oſtmark:9 in Minden: Weſtfalen— Mitte 75 in Hamburg: Nordmark— Berlin⸗Kurmank 10:13 in Lintford: Niederrhein— Niederſachſen:7 * Der erſte Gaumeiſter im Basketballſpiel wurde jetzt ermittelt. Es iſt dies der Luftwoffen⸗SV Spandau, der Furch einen 26:20⸗(10:13)⸗Sieg über den MrB Wünsdorf die Beisterſchaft des Sanes Berlin⸗Kurmark gewann. N —— Montag, 20. Februar 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe „Seite/ Nummer B Handball-Adleryreis Vorrunde Baden ſchaltet Mittelrhein aus Baden— Mittelrhein:2(.2) Zum dritten Male ſtartete das Fachamt Handball zu dem Gaupokalſpiel um den Adlerpreis des Reichsſport⸗ führers. Baden, das beſtimmt zum mindeſten in der Spitze zu den ſpielſtärkſten Gauen des Reiches gehört, hat ſich in dieſem Wettbewrb noch nicht zur Geltung bringen können. Allerdings in den vorherigen Pokalſpielen der Gaue hatte ſich unſere Mannſchaft zweimal ſchon bis zur Vorſchluß⸗ runde bringen können, mußte hier allerdings herbe Ent⸗ täuſchungen erleben. So wurde bei den Kampffſpielen 1934 in Nürnberg unſere Mannſchaft von Mitte hoch geſchlagen, um Hann jedoch nöch gegen die Nordmark den dritten Platz eu retten. Müller, Schmidt und Kritter waren damals ſchon mit von der Partie. 1936 wurde ebenfalls die Vor⸗ ſchlußrunde erreicht, aber der ſpätere Endſieger Südweſt machte Badens weitere Hoffnungen zunichte. In dieſem Jahre beſitzt die Gauführung mit Gaufach⸗ wart Neubert und Spielwart Steinbach an der Spitze den Ehrgeiz, wieder ein Stück weiterzukommen. So hatten ſie für den vergangenen Donnerstag die Mannſchaft nochmals zuſammengerufen, um ihr abermals klar zu machen, um was es geht. Wie ſchon keim Kampf gegen Südweſt ſtellten ſich aber auch diesmal Schwierigkeiten in der Mannſchaftsauſſtellung ein. Da kam zunächſt die Sperrung von Heiſeck, der aller⸗ dings nur zehn Tage ausſetzen muß, ſehr ungelegen. E ———————** Müller iſt verletzt, Specht krank und auch Sornberger dom BfR, der für Müller verteidigen ſollte, mußte wegen einer noch nicht geheilten Verletzung gleichfalls abſagen. So waren denn die Vorausſetzungen für dieſen ſchweren Rampf gegen Mittelrhein immer ungünſtiger geworden, ja, als wir gegen 1 Uhr das ſich zur Huldigung des Prin⸗ zen Karneval rüſtende Mannheim nur ſchweren Herzens verließen, machte uns nicht nur das Wetter, ſondern auch die Mannſchaft Sorge. In letzter Minute fehlten zu allem Ueberfluß am Bahn⸗ Hof auch die beiden Stürmer Hinengaß und Glück vom BfR So ſtellten ſich denn dem Schiedsrichter ſolgende Mannen im ſchwarz⸗grünen Dreß: Trippmacher, Kritter, Schmidt, Gehr, Reidel, Elbers, Reinhardt, Sutter, Spengler, Mor⸗ gen, Hauß. Als Unparteiiſcher war der Würzburger Schmidt erſchienen. Die badiſche Mannſchaft ſtützte ſich alſo in der Läuferreihe auf die beiden Freiburger, nachdem Kritter in die Vereidigung zurückgenommen werden mußte. Der Gau Mittelrhein kam faſt in der angekündig⸗ ten Aufſtellung mit Dr. Gründmann, Görres, Kauſmann, Pudelko, Bauch, Schimmelburg, Winkels, Kolb, Möller, Voſſenkol, Schiffers Nachdem das Wetter ſich immer mehr verſchlechtert hatte um zum Teil in Regen, dann wieder in Schnee den Spie⸗ lern ſehr zu ſchaffen machte, was ſchon bei dem Vorſpiel der Kreis⸗ gegen die Bezirksklaſſe aufgefallen war, konnte man für das Haupttreſſen keine beſonders großen Leiſtun⸗ en mehr erwarten. Aber dennoch wurden die ewa 1000 8* in der erſten Hälfte doch überraſcht von dem guten Können, das beide Mannſchaften auf dem Felde wie auch in der Ballbehandlung zeigten. Sutter konnte etwa in der vierten Ninute durch geſchickt placierten Freiwurf die Führung für den gaſtgebenden Gau erringen. Bei einem guten Zuſammenſpiel mit Spengler kann der gleiche Spieler dann der gleiche Spieler dann nur die Latte tref⸗ ſen. Bei einem ſcharſen Wurf von Kolb kann Trippmacher Rur noch zur Ecke lenken und ſchon im Gegenzug wirft Reinhardt an die Latte. Dieſe wenigen hervorſtechenden nur bei 10⁰0 Klepper-Karle 0 7. 24 Tel. 51992 Spielugenblicke kennzeichnen ſchon den Charakter dieſes faixen und intereſſanten Pokalkampfes. Auf und ab wogte der Kampf. Hüben und drüben ſetzte man ſich · kämpfte, um den Sieg zu erringen. Zunächſt können die Mittelrheiner durch Möller, nachdem ein Rückhandwurf bei Trippmachex keine Gnade gefunden hatte, durch ſcharſe Bürſe usgleichen. E Der horte Ball war Trippmacher durch die Hände ge⸗ gongen. Aber nicht lange währte die Freude des Gaſtes, denn Sutter holte die Cub eſ zurück und erhöhte wenig ſpäter, nachdem Reinhardt einen Ball knapp am Pfoſten vorbeigejagt hatte, auf 31. Der Sturm der Mittelrheiner ſpielte an und für ſich beſſer zuſammen als die badiſche Mannſchaft, ober ſie übertrieben dieſe Kombinationen und ſcheiterten ſo ſelbſt bei einigen günſtigen Gelegenheiten. Bei der badiſchen Monnſchaft wirkte ſich Morgens zurückgezogene Stellung als Halbſtür⸗ mex günſtig aus. Von ihm aus wurden die meiſten An⸗ griſſe von hinten her aufgebout. Auf der Gegenſeite iſt Gber Gehr zunächſt zu offenſiv, aber Kritter kaun manche dodurch heraufbeſchworene heikle Lage retten. Den vierten Treſſer erzielt abermals Sutter durch Freiwurf. Mittelrheins Deckung weiß nicht, wie ſie ſich bei den Wür⸗ jen dieſes großen wurfgewaltigen Mannes, der auch in derKombination ſehr Schönes zeigte, ſtellen ſoll. Görres wirft zur Abwechſlung knap pam Tor vorbei, dann hot Schiffers mit einem ſcharfen Wurf Pech. Trippmacher kann den Ball des Internationalen noch zur Ecke lenken. Dann kommt Baden endlich zu einem Kombinotionstor. Nein⸗ „ der diesmal beſſer Platz hält, wird freigeſpielt und 3— ſcharſen Wurf kann Dr. Gründmann nicht mehr halten. So geht Baden mit einer überraſchenden, aber durchaus verdienten:2⸗Führung in die Halbzeit, won der erwartet wurde, daß ſie einen badiſchen Sieg bringt, was denn auch eingetroffen iſt. Seider verſchlechterte ſich das Wetter immer mehr und die zweite Hälfte begann unter ſtrömendem Regen. Die Mannſchaften traten in der gleichen Aufſtellung wie zuvor guſammen, doch hatte nunmehr zunächſt Mittelrhein mehr wom Spiel. Das Innentrio verſteht es nicht, das Spiel anseinanderzuziehen und ſcheitert ſo immer wieder an der aufmerkſamen Maunhimer Deckung, der der Freiburger Reidel eine weeſutliche Verſtärkung bedeutete. Die erſte Chance haben nun auch wieder die Mannheimer. So ver⸗ ein und wirft Spengler, und auch Reinhardt kann nicht ine Schwarze treffen, da einmal zu hoch geworfen und zum anderen Dr. Grundmann zunächſt noch alle Bälle meiſtern kann. Auch Trippmacher bekommt Gelegenheit, ſein Kön⸗ nen unter Beweis zu ſtellen und tut dies in gewohnter Manier. Die Latte iſt wieder einmal in letzter Minute Retter für Mittelrhein. Dann hat Baden eine große Chance, doch verſchießt Reinhardt beim gegebenen 13 Meter. So vergeht foſt eine Viertelſtunde, ohne daß eine Partei zu einem zähl⸗ baren Erfolg kommt. Aber immer klarer ſtellt ſich heraus, daß die Badener Mannſchaft doch die ſtärkere iſt und daß ſelbſt dieſe erſatgeſchwächte Mannſchaft Hervorragendes leiſtet. Die Läuferreihe machte kaum einen Fehler und auch im Angriff fand man ſich immer beſſer zurecht. Etwa in der 18. Minute kann Reidel ganz groß retten, ſpielt den Ball zu Morgen, von da kommt er zu Spengler, der aber in beſter Stellung gelegt wird. Den verhängten Freiwurf kann Sutter ſicher zum 6. Treffer verwandeln, wie es auch wenige Minn⸗ ten ſpäter Spengler möglich iſt, auf die gleiche Weiſe auf:2 zu erhöhen. Wenn ſo guch bei Baden von den bis jetzt erzielten ſieben Treſſern ſechs aus Freiwürfen reſultieren, ſo darf dabei ouch nicht vergeſſen werden, daß unſere Stürmer in den beſten Wurfgelegenheiten unfair, wenn auch nicht hart, ge⸗ hindert wurden. Der Linksaußen Hauß hat nochmals eine große Chanee, trifft aber nur die Latte. Dieſer Stürmer könnte weſentlich erſolgreicher ſein, wenn er ſeine Bälle nicht immer in Kniebeuge aufnehmen würde, wodurch er ſich ſelbſt an der raſchen Weitergabe hindert. In der vorletzten Minute hat Baden nochmals Gele⸗ genheit, durch ein prächtiges Tor ſeine Ueberlegenheit unter Beweis zu ſtellen und auch das Reſultat zu erhöhen. Spengler, Reinhardt und Sutter ſpielten ſich präch⸗ tig durch und als Reinhardt im Torraum unoch⸗ mals gehalten wird, ſieht er noch den vorbeigelau⸗ fenen Sutter, der den Reſt beſorgt. Mit:2 hat Baden den verdienten Sieg errun⸗ gen, von dem man feſt behaupten kann, daß er auch in der Höhe dem Spielverlauf gerecht wird. Wenn auch Mittel⸗ rhein mindeſtens ebenſo oft im badiſchen Strafraum weilte wie umgekehrt, ſo waren dieſe Angrife immer ungefährlich, oͤa ihnen die Zündung fehlte. Es hat keinen Wert, immer mit dem gleichen Tricks den Ball nach rechts, nach links, nach hinten wandern zu laſ⸗ ſen, wenn kein Mann da iſt, der den Mut und die Ent⸗ ſchloſſenheit aufbringt oͤurchzubrechen und zu ſchießen. Da ſah es in Badens Hälfte doch beſſer aus. Sutter war wohl wiederum der Beſte, nicht wegen ſeiner Tor⸗ erfolge, ſondern insbeſondere wegen ſeinies uneigennützi⸗ gen und recht überlegten Spieles. Syengler gab dieſer Reihe die nötige Ruhe und verſtand es überhaupt, die ganze Mannſchaft zuſammenzuhalten. Die beiden Außen Rheinhardt und Hauß verſtanden es. immer wieder ge⸗ fährlich zu werden und Morgen trat, wie gewohnt, üi erſter Linie als Aufbauſpieler in Erſcheinung. Reſtlos iüberzengen konnte die Läuferreihe. Reidel, Elbers und Gehr ſtanden immer dort, wo ſie von den Mittelrhein⸗ Mannen nicht erwartet werden konnten. Ritter und Schmidt verſtanden ſich, als ob ſie ſchon ewig zuſammen⸗ ſpielen würden. Ohne Tadel war Trittmacher im Tor. Die unterlegene Elf hatte in der Hintermann⸗ ſchaft ihre Schwächen. Bei allem Können von Sutter Hoffnungsvoller Boxernachwuchs im Vann 171 Hätten doch die Freiwürfe nicht ſo oſt freie Bahn haben dürfen. Da war es für Dr. Grundmann wirklich ſchwer, ſein richtiges Können zu zeigen. Von den beiden Ver⸗ teidigern war Kaufmann der Stärkere. Von der Läufer⸗ reihe intereſſierte in erſter Linie Schimmelburg, der ja von ſeiner Tätigkeit beim Vfk Mannheim noch in beſter Erinnerung war. Er hat uns nicht enttäuſcht, wie auch ſeine Kameraden Bauch und Podelko. Im Angriff konnte der Internationale Schiffers nicht ganz das zeigen, was wir von ihm erwarteten. Er wurde aber auch von ſeinen Kameraden nicht oder nur wenig bedient. Sonſt iſt über dieſe Reihe im Verlaufe des Spieles ſchon das Weſentlichſte geſagt. Zum Schluß geben wir mit den Ausführungen des Rundfunkſprechers einig, der die Fairnes dieſes Kampfes hervorhob und beiden Mannſchaften das beſte Los zollte. Everton ſiegt weiter Fußball auf dem Juſelreich Obwohl der FC Everton Mitte der vergangenen Woche ein ſchweres Pokol⸗Wiederholungsſpiel gegen den FC Birmingham zu beſtehen hatte, konnte er am Samstag ſeinen Siegeszug in der Liga⸗Meiſterſchaft fortſetzen. Die Bolton Wanderers, die mit zu den Spitzenmannſchaſten der 1. Liga zählen, wurden mit:1 geſchlagen. Da Derby County zu gleicher Stunde auf eigenem Gelände vom Tabellenletzten Birmingham mit 110 geſchlagen wurde, hat Everton nun einen klaren Vorſpruna erlangt. Die Aus⸗ ſichten auf einen Doppelerfolg in Meiſterſchaft und Pokal ſind für die Liverpooler Vorſtädter alſo nach wie vor necht günſtig. Von den Verfolgern kamen die Wolver⸗ hampton Wanderers zu einem neuen Erſblg. Dagegen wurde die Siegesſerie der Londoner Charlton Athletie in Huddersfield unterbrochen. Meiſter Arſenal gewann den Lokalkampf gegen Chelſea mit:0 und rückte an die ſiebente Stelle Hor. Die Spitzengruppe: Ein Gauligaſpiel in Sücweſt: SSG Luowigshafen⸗ TS Ludwigshafen— 5S Frankfurt:0(:0) Abſtiegsſorgen auf der einen und Meiſterſchaftshoffnun⸗ gen auf der anderen Seite diktierten an der Lagerhaus⸗ ſtraße zu Ludwigshafen das Tempo eines mörderiſchen Ringens, das infolge ſeiner Wichtigkeit trotz König Kar⸗ neval, der beſonders in Mannheim mit aller Macht re⸗ — nahezu 4500 Zuſchauer in ſeinen Bann gezogen e Mit großer Wucht und einem Siegeswillen ohneglei⸗ chen kämpften da der FS Frankfurt und die TS um einen hohen Einſatz, der die gewaltigen Anſtrengungen beider Mannſchaften verſtehen ließ. Ging es für die Frankfurter um die letzte Wahrung ihrer noch vorhan⸗ denen Meiſterſchaftsausſichten, ſo war die TSc, die im bisherigen Verlauf der Verbandsrunde ſehr viel Pech hatte, mit aller Energie beſtrebt, die Chance auf den Klaſ⸗ ſenerhalt zu behaupten, zumal ihr ein glücklicher Zufall die Reiſe nach der Mainmetropole erſpart hatte. Vom erſten Augenblick an hallten die Temporuſe über das Feld; ſie galten der TSG⸗Elf, die vor einer ihrer ſchwerſten Prüfungen ſtand, und genau wie ihr Gegner Vielverſyrechende Leiſtungen bei den Bann-Ausſcheibungskämpfen Die im Monat Februar im geſamten Gebier der badiſchen Hitlerjugend zur Durchführung kommenden Baunmeiſterſchaften im Boxen, ſtehen im Zeichen einer großzügigen Werbeaktion, die der Erfaſſung aller boxeriſch begabten Jungen des Gaues 14 dienen ſoll. Wenn auch den Ausſcheidungskämpfen in den Bannmeiſter⸗ ſchaften 1939 am Freitagabend kein zahlreicher Beſuch be⸗ „ſchert war, ſo eröffnete doch ihr Verlauf die größten Per⸗ ſpektiven auf einen überraſchenden Auſſchwung im Jugend⸗ boren des unterbadiſchen Kreiſes. Die 32 Jungen, die ſich in der mit HJ⸗Fahnen geſchmückten Halle des Turnvereins von 1877 in Mannheim⸗Waldhof gegenüberſtanden, über⸗ zeugten uns davon, daß das boxeriſche Intereſſe bei mi⸗ ſerer Jugend wieder wachgerufen wurde. Die Veranſtal⸗ tung, als Auftakt einer neuen Aera im Mannheimer Jugendboxen, war würdig, wenn ſie auch im ſchlichten Rohmen bei ſaſt nur jugendlichen Zuſchauem ſtieg. Die meiſten der Meiſterſchaftsonwärter waren kraſſe An⸗ fänger, die noch keinen Kampf beſtritten und zum großen Teil noch nicht einmal eine gründliche Schulung genoſſen hatteu. Bannfachwart Fath woltete mit Gewiſſenhaftig⸗ keit ſeines Amtes als Ringrichter; Eſter(BfR) traf als Punktrichter einwandfreie Entſcheidungen. Der Verlauf der Treffen: Fliegengewicht(Leiſtungsklaſſe für Anfänger): Burk⸗ hardt(Fähnlein 5. 11/171) beſiegt Willi(Geſolgſchaft 14/17) nach Papiergewicht(Leiſtungsklaſſe für Anfänger): Buſch (Gefol 49/171) beſiegt Ruoff(Motorgeſolgſch. 6/171) na unkten. dergewicht(Seiſtungsklaſſe für Anfänger): Kreß (Gefolgſchaft 2/171) verliert gegen Horn(Marine⸗§). ltergewicht(Leiſtungsklaſſe für Anfänger): Schöl⸗ lex(nach nicht zugeteilt) verliert gegen Riehle(Geſolg⸗ ſchaft 2/66) noch Punkten. tergewicht(Leiſtungsklaſſe für Anfänger): Nord 2 (Gefolgſchaft 2/171) unterliegt gegen Flörſchinger (Motorgefolgſchaft 6/171) nach Punkten. Mittelgewicht A(Leiſtungsklaſſe f. Anſänger): Ebert (Marine⸗) verliert gegen Muß(Motorgefolgſch. 6/171) nach Punkten. ittelgewicht B(Leiſtungsklaſſe ſür Anſänger): En⸗ gelhorn(Gefolgſchaft 39/171) verliert gegen Schön (Motorgefolgſchaft 6/171) nach Punkten. Miitelgew((Leiſtungsklaſſe): Müller(Ge⸗ folgſchaft 1/171) unterliegt gegen Hubſchneider(Mo⸗ torgefolgſchaft 1/171) nach Punkten. Leichtgewicht(Leiſtungsklaſſe): Ritzert(Motor⸗ gefolgſchaft 6/171) gegen Nord 1(Gefolgſchaft 1/171). Nord 1 war an Erfahrung ſeinem Gegner hoch überlegen. Ritzert gab diach einem ſtürmiſchen Anariff den ausſichts⸗ loſen Kampf auf. Sieger Nord 1, Norwegens erſter Titel Lars Bergendahl Weltmeiſter im 50-km-Dauerlauſ Endlich hat auch Norwegen in Zakopane eine Ski⸗Welt⸗ meiſterſchaft gewonnen. Lars Bergendahl war es, der die lange Serie norwegiſcher Niederlagen unterbrach und im 50⸗Km.⸗Dauerlauf den ſtolzen Titel für ſeine Heimat ge⸗ wann. Sein Sieg war nie gefährdet, ſelbſt dann, als ihm beim 37. Kilometer ein Bindungsbruch ereilte. Auf der nächſten Kontrolle nahm er Skiwechſel vor und war dennoch 3 Minuten ſchneller als der Zweite dieſes großen Rennens, der Finne Klaes Karppinot, der:00:27 Std. benötigte, Bergendahls Zeit war:57:56 Std. Der Norweger hat ſchon einmal einen Weltmeiſtertitel erobert, 1997 im 18⸗ Km.⸗Langlauf in Champonix. Im vergangenen Jahr be⸗ 4. NS-Winterkampfſpiele in Villach Die SA-Gruppe Hochland gewinnt die Meldeſtaffel Am Samstagmorgen wurde bei den NS⸗Winterkompf⸗ ſpielen in Billach die 5⸗mal⸗8⸗Km.⸗Meldeſtaſfel ausgeſah⸗ ren. Bei bedecktem Himmel fanden ſich 60 Mannſchaften zu je fünf Mann gegenüber nur 38 im Vorfohr am Start in der Hubertus⸗Klausner⸗Kampſbahn ein. Nach Entgegen⸗ nahme der Meldetaſchen wurden die Läufer auf die Strecke ſchickt, die drei Schleiſen über ie 8 Km., davon eine mit 900 Meter Anſtieg, aufwies, während die anderen floch ge⸗ Halten waren. Später klarte das Wetter auf und die Sonne kam zum Vorſchein. Beim erſten Wechſel war die Staffel SA⸗Gruppe Südmark 1 durch Rößner in Front, dann aber ſchoben ſich die Läufer der SA⸗Gruppe Hoch⸗ land und der Ordensburg Saithoſen an die Spige. Hoch⸗ Land führte im weiteren Verlauf überlegen. Lochbihler von der Ordensburg Sonthofen verringerte den Abſtand zu Hochland auf rund zwei Minuten. Bach als Schluß⸗ mann der Sonthofener überholte Zeller(Hochland) auf halber Strecke. Zeller ließ ſich von Bach führen. und auf den letzten anderthalb Kilometern kam es dann zwiſchen den beiden zu einem erbitterten Kampf um den Sieg. Bruſt an Bruſt kämpfend erſchienen ſie am Waldrand in Sicht der Hubert⸗Klausner⸗Kampfbahn, wo ſich auch das Ziel beſand. Auf den letzten 40 Meterr arbeitete ſich Zeller Nouiſummſluu?l kFtwes Neues— versuchen Sie bel Conditotei 1 im grandioſen Endſpurt nach vorn und fing Bach noch mit einer Sekunde ab. Die SA⸗Gruppe Hochland hatte damit, wie im Vorjahr, das Rennen für ſich entſchieden. Es wurde in zwei Gruppen geſtartet. In der zweiten Gruppe, die eine halbe Stunde nach der erſten auf die Strecke ging, war ⸗Oberabſchnitt Süd 1 ſehr ſtark. Die SA⸗Gruppe Alpenland fiel nach dem dritten Läufer zu⸗ rück. Peſentheimer als Schlußmann der /½Stafſel fiel ein großes Rennen, ſchaffte es aber nicht mehr, die bervor⸗ ragenden Zeiten von Hochland und Alpenland die in der erſten Gruppe lieſen, zu erreichen. Die Ergebniſſe: S⸗mal⸗S⸗Km⸗Meldeſtafſel: 1. S A⸗Gruppe Hoch⸗ land 1(Schreiner, Wöhrle, Zahler, M. Wörnole, Zeller) :93:01; 2. Ordensburg Sonthofen(Wimmer, Haſelwanter, Solgadi. Lochbihler Bach) 2783203; 3..Sberabſchnitt Süd 1(Hering, Geiger. Seiphold, Seeweg, Peſentheimer) 2·84:28; 4.(/⸗Sberabſchnitt Donau 1 2736:04, 5. SA⸗Gruppe Alpenland 1:96:17; 6. ⸗Oberabſchnite Südoſt 1 239:32; 7. SA⸗Gruppe Südmark 1:39:59; 8. SA⸗Gruppe Südweſt :41:04; 9. NSKK⸗Gruppe Süd(Altreich) 1:42:33; 10. SA⸗Gruppe Schleſien 1:43:04 Sid. legte er in Lahti in den 50 Km. den dritten Platz. Die beiden Deutſchen hatten gegen das ſtarke Aufgebot der Norweger nichts zu beſtellen. Joſef Rehrl(Salzburg) wurde in:37:46 Std. Dreißigſter, und der Mtwichener Kern belegte in:37:51 Std. den nächſten Pl. Als beſter Mitteleuropͤer erwies ſich wieder einmal dér Jugo⸗ ſlawe Franz Smolei, der mit:16:06 Std. auf den neunten Platz kam Auf dem harten und ſchnellen Schnee gab es ein ſehr ſchweres Rennen. Von 68 gemeldeten Läufern traten 54 ant, und nur 43 beendeten es. Lars Bergendahl legte ſo⸗ fort nach dem Start an der Gubalowka⸗Höhe ein ſchnelles Tempo vor, und ſchon der erſte Kontrollpoſten meldete einen Vorſprung Bergendahls on nicht weniger als drei Minuten auf die Finnen Karppinen und Kurikkala. Nach 14 Km. gab Kalle Jalkanen, Finnlands großer Staffelläufer von 1936 in Garmiſch⸗Paxtenkirchen, das Rennen erſchöyft auf. Nach Exledigung der erſten Runde— es wurden zwei⸗ mal 25 Km. gelaufen— hatte Bergendahl klar die Spitze mit::03 Std. vor Karppinen:29:24 Std., Hedlund (Schweden):80:56 Std. und Kurikkala:31254 Std. Kurik⸗ kala wachſte hier um, verſchwand aber nach 40 Km. aus dem Rennen. Vorger, bei 37 Km., hatte Bergendahl den ſchont erwähnten Bindungsſchaden, und auch dem Finnen Vonninen ging es nicht anders. Zwiſchen dem 36. und 97. Kilometer kam Karppinen bis auf 2 Minuten an Bergendahl heran, fiel dann aber wieder zurück. Als Erſter erreichte der als Nr. 17 geſtarrete Norweger Oscor Gjöslien das Ziel. Sehr aufregend der Enoſpurt Karp⸗ pinens und Bergendahls. Der Norweger erreichte mit ſeiner Starmummer 88 den Finnen(Nr. 35) bis auf 16 Meter. Die Ergebniſſe: 50⸗Km.⸗⸗Dauerlauf: 1. Bergendahl(Norwegen) :5753 Std.; 2. Karppinen(Finnland):00:27; 3. Giöslien (Norwegen):05:42; 4. Vanninen(Finnland):05:56; 5. Niemi(Finnland):06:48; 6. Hedlund(Schweden):08:06; 7. Atterdoy(Schweden] 311:55; 8. Nenzen(Schweden) :12:17; 9. Smolef(Jugoſlawien):16:6; 10. Lillegielten (Norwegen):18:84...; 30. Rehrl(Deutſchland) :37:46; K. Kern(Deutſchland):37251. 1 1. Evertou 2³ 57 2⁰ 145 2. Derby County 80 53:87 96 3. Wolverhampton Wanderers 28 52:22 4. Charlton Athletie 25%% 4 In der 2. Liga bezog Sbeffiend united, noch ermin von den kräfteraubenden Pokalkämpfen, in London ab Millwall eine:4⸗Niederlage und mußte den erſten wieder an die Blackburn Rovers abgeben die gegen Bu ley:0 gewonnen. Die Spitze: 1. Blackburn Rovers 80 72•44 90 2. Sheffield United 20 47838 g. Sheffield Wednesday 27 67243 3⁵ 10 Bei den Kämpfen der dritten Pokalrunde kam 659 Schottland zu einer großen Ueberraſchung gelang es 100 Clyde, den Spitzenreiter, die Glasgow Rangers, auf K15 genem Platz mit:1 zu beſiegen. In Edinburgh trenn e ſich Hearts und Meiſter Celtie unentſchieden mit Außerdem gab es noch zwei Meiſterſchaftsſpiele. Par 19 Thiſtle ſchlug Kilmarnock 4˙3 und Queen of the Ser⸗ beſiegte Hamilton Academicals:0. Ein Amateurlän 13• ſpiel wurde in Belfaſt zwiſchen Irland und England 0 getragen, das Irland:1 verlor. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Chelſea:0; Aſton Billa Liverpool 20; Blackpool— Mancheſter United:5, Bron ſord— Stoke City:0; Derby County— Birmingham 071 Everton— Bolton Wonderers 21: Grimſby Town le⸗ Midlesbrough 02; Huddersfield Town— Charlton Alh 5 tic:0; Portsmouth— Preſton Northend.0; Sundek⸗ land— Leiceſter City 20½ Wolverhampton Wanderere Leeds United 41.— 2. Liga Blackburn Rovers— Bufrg len:0; Bradford— Luton Towu:1; Burn— Covenun⸗ Ciiy:0, Eheſterfield— Weſthromwich Albion 371; Fu⸗ ham— Tottenhom Hotſpurs:0; Mancheſter City— 5 mouth Argyle 173; Millwoll— Sheffield United:0; Shel⸗ field Wednesday— Southampton:0; Swanſea Town 9 Norwich Eity:1; Tranmere Rovers— Neweaſtle Unite 0ꝛ3; Weſtham United— Nottingham Foreſt:0. Schottland: 3. Pokalrunde: Buckie Thiſtle— Third Lo⸗ nark:6; Rangers— Clyde:4; Dunfermline— Allca 45 Motherwell— St. Mirren:2; Hearts— Celtie 212; 0 kirk— Aberdeen:3,— Meiſterſchaftsſpiele: Partick Thittle — Kilmarnock:3; Queen of the South— Homilton Aech demicals:0.— Amatenrländerſpiel: Irland— Englan 021 lin Belfaſt). 5SB Jrankfurt:0 noch veichlich nervös war, um zu reibungsloſen Angriffen zn kommen. Die TS buchte die erſte Ecke, doch der von Rübm ſehr gut hereingebrachte Ball ſand im Innentrib nicht die richtige Aufnahme, ſo daß der ſichere und rieſige Dietſch im Mittellauf abwehren konnte. Im Gegenſtoß kam Frankfurt glanzvoll durch und Schuchardt ſchoß mi unehimlicher Wucht. Zettel war jedoch auf dem Poſten und hielt ganz überragend ſchön. Trotzdem ſich in der Folge etliche Bälle in der Frankfurter Abwehrmauer ver⸗ fingen, hatte nach etwa 20 Minuten der Gaſtgeber meh vom Spiel und bei etwas beſſerer Ueberſicht hätte es beim Gegner ſehr leicht rauſchen können, ſo gefahrvoll waren of die Beſuche im Frankfurter Strafraum. Ein Strafſtoß von Ullrich wurde gewehrt, doch ſein Nachſchuß— den Ball hatte er famos abgefangen— wurde genau am rechten Tor⸗ pfoſten von Wolf gehalten, nachdem Maſſar zuvor tatenlos zugeſehen hatte. Nach einigen gegnneriſchen Eckbällen un etwas eigenem Leerlauf zog die TScc in den letzten Mi⸗ nuten vor der Pauſe noch einmal mächtig an, verſtand abe trotz zweier Chancen nicht, die„Feſtung“ des Gegners 51 ſtürmen. Gleich nach Wiederbeginn ſchien nach einer ſchwache Abwehrleiſtung die Führung an Frankfurt zu gehen. Doch der Halbrechte Schuchardt hatte kein Glück und ſetzte den Ball aus kurzer Entfernung an die Latte. Die Spannung ſkteg faſt ins Unerträgliche, als Hübinger danſ einen Stkoſ⸗ ball knapp am Tor vorbeizog und Rühm, in ausſichte teicher Poſition, eine Schulvorlage von Dattinger vor de Stiefelſpitze davonlief. Von der 60. Minute an lagen die Schwarzblauen wieder mehr im Angriff und zwangen den Torwart Zettl wiederholt zum Fauſten. Mit einem Ge⸗ waltſchuß holte Lukas auf der Gegenſeite eine Ecke heraus, die ſehr gut hereingegeben, im feindlichen Strafraum abeß vertändelt wurde. Nach einem Foul von Hinkel, der ſich übrigens manches Mätzchen erlaubte, kam TSG zu einem Strafball, in deſſen Anſchluß Dattinger den Ball ganz knaph über die Latte köpfte. Inzwiſchen hatte ein ſtändiger Regen das Feld ſchwer und glatt gemacht und ſteigerte die An⸗ ſtrengungen der abgekämpften Mannſchaften, die beiderſeits die letzten Kraftreſerven zum Endſpurt eingeſetzt hatten ins Ungemeſſene. Maſſar unterband einen Angriff durch unnötiges Handſpiel, als die Frankfurter Deckung etwasd“ „ſchwamm“. Noch ganze drei Minuten waren zu ſpielen, als doch noch der entſcheidende Treffer fiel, nachdem man ſich ſchon mit einem Unentſchieden abgefunden hatte⸗ Grimbe— den die aKmeraden vor Begeiſterung faſt zer⸗ riſſen— war der glückliche Schütze des erlöſenden Tores. Im letzten Augenblick lag der Ball nach einem Strafball im Frankfurter Tor, fand aber keine Wertung mehr. Die Mannſchaften ſtanden in ſolgender Aufſtellung: TS0: Zettl; Schäfer, Hellmoun: Hübinger, Ulrrich, Müller; Rühm, Lukas, Dottinger, Grimpe, Maſſar. 5S: Wolf; Schweinhardt, Hinkel: Böttgen, Dietſch, Fend; Heldmann, Schuchardt, Doſedzahl, Fauſt, Wörner⸗ Die TSG⸗Elf ſtand in Kampfkraft und Ausdauer dem Ge nenr keineswegs nach, trotzdem ſich im Sturm das Feblen von Hörnle, für den ſich Grimpe verſuchte, ſtark bemerkbar machte, ſo daß auch Maſſar nicht on ſeine ge⸗ wohnten Leiſtungen herankam urid Dattinger 2 vergel lich auf Bälle wartete, die ihm eine Gaſſe durch die Frankfurter Deckung bahnen ſollten. Rühm kam einige Male ſchön zur Geltung, wenn er auch in der Geſamt⸗ leiſtung— wie übrigens alle Leute— nicht ganz ſo das Spiel wie gegen Wiesboden zu zeigen vermochte. Ein Paradeſtück war die Läuferreihe. Ullrich ſtand eiſern int der Mitte und auf den Außen kämpften Hübinger un Müller, der etwas ſchneller und genauer abſpielen ſollte, eine ſaubere Partie. Schäſer und Hellmonn— letzterer klein aber oho⸗— erwieſen ſich als ein tadelloſes Ver⸗ teidigerpaar und Zettl hielt wie in ſeinen beſten Tagen. Die Frankfurter haben ſich alle Mühe gegeben, ihre kataſtrophale Niederlage vor acht Tagen in Ofſenbach ver⸗ geſſen zu laſſen. Die geſamte Hintermannſchaft ſtand wie eine Mauer, die nicht zu wanken ſchien. Wolf im Tor hielt ſehr aufmerkſam und die Verteidiger Schweinharbt und Hinkel blockierten ihren Strafraum in Härte un aualitätvoller Abwehr. Zwiſchen den Verteidigern lie⸗ ferte Dietſch ein großes Mittelläuferſpiel, das beſte Um⸗ ſicht verriet. Böttger und Fend auf den Außenpoſten der Läuferreihe waren in Zerſtörung im Aufbau meiſt gut auf der Höhe. Der Sturm ſpielte in langen weiten Zügen⸗ Doſedzahl lag ſtets vorn auf der Lauer und der tüchtige Techniker Heldmann ſervierte brauchbare Flanken, ſchoß unüberlegt und haſtig, wenn er vor dem Kaſten ſtand. Schiedsrichter Beck⸗Wiesbaden traf einige kleinere Fehlentſcheidungen, leitete aber ſonſt das ſchwere Spiel ſehr zufriedenſtellend. Hgt. Gan XIII Sübweſt Bereine Splele gew. unentſch. verl. Tore Punkts Wormatia Worms 17 11 4 2 34.19 26˙8 Eintracht Fronkfurt 16 11— 5 43.25 2210 FSVFronkfurt 1⁵ S S 191 Kickers Offenbach 18 9 1 8 40.30 19⸗17 Boruſſia Neunkircherlb. 5 4 7 29.25 1418 SPV Wiesbaden 16 6 2 8 10·25 14:18 FK Rirmaſens Rot⸗Weiß Frankfurt18 6 2 10 24˙35 14.22 TS Luowiashaſen17 6 1 10 27.40 16•21 Saarbrücken 16 5 1 10 111 RANTR C1ü del von latz ru⸗ le⸗ r⸗ n⸗ l⸗ ⸗ + l⸗ le 2 SRSES * —— ————— M ontag, 20. Februar 192 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer — Billige und teure Automobile ſür jedermann II. Die Mittelklaſſe 00 Die Wagen der Mittelklaſſe haben wir, wenn das auch ielleicht etwas willkürlich iſt, zwiſchen 1500 und 2500 cem zuſammengeſaßt. Hier iſt der 1,7 Liter von Mercedes, ſeit mit ſeinem 4⸗Zylinder⸗Motor von 38 Pe Leiſtung leit Jahren bekannt iſt, der kleinſte Schnell ud leiſtungs⸗ —— iſt dieſer kleine Mercedes. Taufende haben an ihm lick Freude. Er iſt ſortſchrittlich und zugleich wirkſchaft⸗ —— In den Grundzügen ſeiner Konſtruktion blieb er mberändert. Doch hat ſetzt der 1,7⸗Liter⸗Motor einen netez Bcuß⸗Khermoſtat erhatten, wurde mit vervollkomm⸗ en Anſauggeräuſchdämpfer ausgerüſtet und das Faſ⸗ Augsvermögen des Tanks wurde auf 43 Liter erhöht. Der —* dieſes„170“, der„170 Heck“. iſt nicht mehr zu der ächſtgrößerer Mittelwagentyp iſt dann der kleine Wan⸗ 0 er, der„W 24“, mit ſeinem 4⸗Zylinder⸗1,8⸗Liter⸗Motor 2 PS.Leiſtung. Auch dieſer Typ. der 1937 erſtmals wurde und nach neueſten Erkenntniſſen ſehr fort⸗ * ittlich kreiſtruiert worden iſt, hat keine Veränderung n ſeinen Grundzügen erfahren. Nur das Geſicht des di uderer hat ſich durch eine neue Kühler⸗Verkleidung, Abriverteilhaft die Geſamtlinie verſchönt, verändert. Im Sirigen ſind auch alle Auſbauten die gleichen geblieben. Sowohl dem Innenlenker als auch dem Kabriolett gibt 33 bewährte Federungsſyſtem„Schwebeachſe“ eine ſichere kraßenlage. 8 Dean kommt der Adler 2 Liter. derorößertes Ueberdruckventil auf aleichmäßigeren Oel⸗ —9 gebracht. Kleine Verbeſſexungen ſind weiterhin die, Aarun den Dreiwegehahn für den Kraftſtoffzufluß an das verleuwentenbrett verlegte, eine vereinfachte Kabel⸗ Kabreung nach Farbſyſtem vornahm, und daß nun die riobettausführung eine Keilſcheibe und einen von u bequem zugänglichen und verſchließbaren Kofſer⸗ um bekommen hat. Sonſt blieb ſich auch dieſer Aoͤler, r aus dem früheren Trumpfe entwickelt wurde, gleich. Bu nächſt ſtärkerer Wagen folgt dann der 2⸗Liter⸗ Won, der 6⸗Zylinder 50 PS ſowie der 2Liter 80⸗PS⸗ Erſtmals ſieht man auf der Ausſtellung ein blitz⸗ S kes Sportkabriolett mit dem ſieagewohnten 80⸗PS⸗ einesmotor latter der Haube, der gleichzeitig die Vorzüge — 8 Sport⸗ und Gebrauchswagens bietet. Der Sport⸗ — ſelbſt iſt ja bereits bekannt und hat ſich ſchon in — 500 ſiegreich beſtandenen Sportfahrten bewährt. Be⸗ 8 iſt auch der 2 Liter 50 PSS als viertüriges Kabrio⸗ gehe Auch BMW hat alſo wieder am Bewährten feſt⸗ alten, was die 2⸗Liter⸗Wagen anbelangt. .Cilus, dem Hanſa⸗2iter iſt inzwiſchen der Borgwarb⸗ auch 7 geworden. Mit der Aenderung des Namens iſt — 4 konſtruktiv der Wagen in manchem verändert und fei eſſert worden. Der Rahmen wurde verſteift, eine Ver⸗ tracung der Hinterradaufhängung zielte auf beſſere in ubenſage hin. Für ruhigen Lauf ſorgt Schwingmetall —.— Motorauſhängung und das Gewicht kointe geſenkt —9 Im übrigen iſt dieſer 2 Liter ſchlank und ele⸗ ſeinem Aeußeren ja beſtens bekannt und hat viele ErHanomag⸗Wagen ſind unverwüſtlich. Robuſt wie alle niſſe dieſes Stalles iſt auch der„2,3⸗Liter⸗Sturm“ it ſeinem 6⸗Zyluder⸗Motor, der 55 Peleiſtet. Man gibt ihn nicht zu— und es ach wie vor als Kabriolett u 15 Sportkabriolett. 5„ Ser Meer konſtruktiven Umgeſtaltung des raſſigen 2,3⸗ age erceds haben wir bereits berichtet. Zwei 23⸗Lit.⸗ — man im vorigen Jahr auf der Ausſtellung Er wurde durch ein ehen konnte, ſond inzwiſchen verſchwunden. Der von Wanderer wird nicht mehr gebaut und der gebeLiter⸗Audi“ iſt im größeren.0Liter⸗Typ auf⸗ gegangen. Pegrenteßhich marſchieren in der von uns bis 2,5 Liter 208 nzte Mittelklaſſe noch örei ſchnelle und repräſentative Stromer, auf. Der 2,5⸗Hiter⸗Adler, der ſich mit ſeiner —2 Intenkaroſſerie und ſeiner Svitzengeſchwindigkeit noch 5 Km.⸗Std. glänzend durchgeſetzt hat, wurde weiter verfeinert. Manche kleine Verbeſſerung vervoll⸗ kommnete ihn ſowohl motor⸗ als auch koroſſerietechniſch. Ueber den zweiten 2,5 Liter, den Opel„Kapitän“, ſprachen wir bereits und der dritte im Bunde iſt dann der Stoewer „Sedina“, ent nicht nur ſchneller, ſondern auch ſehr durch⸗ ſtandsfähiger 4⸗Zylinder⸗Wogen mit 55 PS Leiſtung. Auf einer Autobahndauerfahrt legte dieſer Wagen die Strecke Stettin— Piding(kurz vor Salzburg) hin und zurück in einem Tag hinter ſich. Er lam dabei auf über 100 Km.⸗Sid. Durchſchnitt. Der große Wagen Und ietzt die großen Wagen, Wunderwerke an Voll⸗ kommenheit, efriedigen ſie jeden Anſpruch an Bequemlich⸗ keit und Fahrkomfort, ſind glitzernde wirklichkeitgewordene Wunſchträume der Technik. Die Spitzenerzeugniſſe von Mercedes oder Horch, Maybach oder Opel, wo gibt es anderswo Gegenſtücke ſolcher Formenſchönheit und Lei⸗ ſtungsfähigkeit. Das ſind die Könige der Landſtraße und wenn ſie ouch nicht für jeden Geldbeutel geſchaffen ſind, ſo haben ſie es doh alle gemeinſam, daß wir ſie in ihrer techniſchen Vollendung beſtaunen. Der kleinſte dieſer Gruppe, die wir von 2,5 Liter auf⸗ wärts begrenzt haben, ſind der 2,6⸗Liter⸗Perſonenwagen Dieſel von Mercedes Benz, den wir nn ſchon eine ganze Zeit lang kennen. Er blieb unverändert gegenüber dem vowigen Jahr, nur wurde die Batterie⸗Kapazität auf 125 Amp. h. erhöht. Sein Anſchaffungspreis iſt be⸗ kanntlich höher als der gleich ſtarker Benzinwagen, aber durch ſeine Erſparniſſe auf der Betriebsſtofſſeite macht er das nach eniger Zeit wieder wett. Es folgen dann ſtärkenmäßig die beiden 2,7 Liter 6. Zylinder Wanderer⸗Typen mit 62 PS. Leiſtung, die gleichfalls in ihrer bewährten Konſtrukkion beibehal⸗ ten wurcen, und nur klelne Neuerungen auſwpeiſen. Der„W 23“ z.., den es als Innenlenker und Kabrio⸗ lett gibt, hat neue Stoßſtangen, der ⸗W'ü26“, die Pull⸗ man⸗Limouſine, hat die neue Waderer⸗Kühlerverkleidung, die das Geſamtbild verſchönt, erhalten. Der bisher größte Typ des Adlerwerkes, der„Di⸗ plomat“, kehrt auf der Ausſtellung diesmal nicht wie⸗ der, und auch der 3,5 Liter der Borgward⸗Werke iſt werſchwunden. Dann käme der große Ford. der„V“, Das deutſche Ford⸗Werk hat ſeinen großen Typ in einigen Einzelheiten verſeinert und iſt damit den Weeg des techniſchen Fortſchrittes wieder um ent Stück weiter⸗ gegangen. Man hat die Kurbelwelle des Motors ver⸗ ſtärkt, die Kurbelwellenlager verbeſſert, die Wirkungs⸗ weiſe des Vergaſers erhöht und den Motor nun in vier Gummipuſfern aufgehängt. Eine eue Lenkung arbeitet noch leichter als bisher und die Sicherheit des Wagens iſt durch mechaniſche Bremſen mit Servonwirkung erhöht worden. Etwas ſtärker als der Ford iſt mit ſeinen 39 Litern der„kleine Horch“ mit ſeinem 92 PS leiſtenden 8⸗Zylinder⸗ Motor. Hier iſt übrigens der Typ„830 DIL.“ weggefallen und es gibt nur noch den„930 V/880 BI.“. Ihn gibt es als Innenlenker Sportkabriolett, viertüriges Kabriolett und als Pullmann⸗Limouſine auf der Ausſtellung zu ſehen. Er wurde in ſeiner Konſtruktion beibehalten und was braucht man zu dieſem ſchönen Reiſewagen noch zu ſagen. Man kennt ihn. Man kennt auch den großen Repräſentationswagen von Opel, den„Admiral“ der ſich mit ſeinem 6⸗Zylinder 3,7⸗ Liter⸗Motor mit 75 PeS Leiſtung nicht nur bei uns, ſon⸗ dern auf dem Weltmarkt ollenthalben durchgeſetzt hat. Er iſt Extraklaſſe und dabei wirtſchaftlich. Spitzentyp der Stoewer⸗Erzeugung iſt der 6⸗Zylinder „Arkona“ mit 3610 cem, der 82 PS leiſtet. Auch dieſer Stoewer⸗Typ zeigte kürzlich bei einer Autobahndauerfahrt von der Oſtſee zu den Alpen und zurück, daß er auf der Autobahn mit Vollgas ſtundenlang ausgefahren werden kann. Mit einer Spitzengeſchwindigkeit von rund 140 iſt er ſehr ſchnell und empfiehlt ſich zudem durch ſeinen Fahr⸗ komfort als bequemer Reiſewagen. Extraklaſſewagen ſind die ſchnellen und bekannten 6⸗ Zylinder⸗Wagen des Maybach⸗Typs„Sx/ 38“, den man auf ——— Todesverächter aus Nächstenliebe: Bas CHxenliucl dlex&elenνtteꝛ 3100 Volksgenossen tragen die Rettungsmedaille am Bande Der Reichsbund der Inhaber der Rettungs⸗ medaille gab ſoeben ein Buch„Unbekanntes Heldentum“ heraus, das den Tauſenden deut⸗ ſcher Männer und Frauen ein Denkmal fetzt, die das eigene Leben verachteten, um das eines Mit⸗ menſchen retten zu können. 2 Als jüngſt dem Hochwaſſer des Rheins im letzten jurcenblick ein Kind entriſſen wurde, wollte der cinge Mann, der dieſes Rettungswerk vollb rachte, inen Namen mit dem Hinweis verweigern: Ich 0 ia nur meine Pflicht!“ Mit dieſen ſchlichten 5 rten erhielten Tauſende deutſcher Männer und 5 rauen ungezählten Menſchen das Leben, das dieſe —55 verloren glaubten, und eine endloſe Schar extvollſter Volksgenoſſen ließ das eigene, um es —5 5 eren zu erhalten. Dieſen tapferen Kämpfern der 3 en Nächſtenkiebe hat nunmehr der Reichsbund der Inbaber der Rettungsmedaille in ſeinem ſoeben er⸗ ehlenenen Buch„Unbekanntes Heldentum“ An Denkmal geſetzt, in dem freilich nur eine kleine usleſe von Rettungstaten verewigt werden konnte. Aber ſie genügten ſchon, um aufsuzeigen, wie mannigfach die Gefahren ſind, in denen Menſchen — chen Tod und Leben ſchweben und wvelche Wege ie Retter, die aus allen Volksſchichten ſtammen, geben mußten, um Gevatter Hein ſeine Beute im etzten Augenblick zu entreißen. Rettung aus Feuer und Waſſer 8 Weihnachten 1927 bricht in einem Mietshaus in dalte Feuer aus. Bevor noch die Feuerwehr Fugerückt iſt, kommt der Bierfahrer Stiehler an em brennenden Haus vorbeigefahren. Als er hört, 1 5 zwei kleine Kinder in der Stube eingeſchloſſen nd, iſt ſein Entſchluß ſchon gefaßt. Aber zweimal uß er den ſchweren Gang antreten, bis er die bei⸗ Rint Kleinen in ihrem Bettchen regungslos auf⸗ und in Sicherheit bringt. Die ſofort angeſtell⸗ * Wiederbelebungsverſuche ſind von Erfolg ge⸗ Tübnt.— Die Ausſtellungshallen in Ber⸗ in brennen! SA⸗Obertruppführer Werner —— ſein Kamerad Dietze ſtürmen die endloſen reppen zum Funkturm hinauf, zu deſſen Spitze be⸗ reits die Flammen lecken. Acht Menſchen iſt der Weg geſchnitten. Die beiden Retter kommen noch zur Spen Zeit. Sie werden ſpäter auf der Bahre vom chauplatz des Unglücks getragen. „Dann erzählt das Buch von Ertrinkenden, Schiff⸗ brüchigen und im Eiſe Eingebrochenen. Die Zahl der Retter wird zur Legion. Staatsſekretär Hans fundtner war damals, als er einem Kame⸗ raden nachſprang, der im eiskalten Waſſer unter⸗ ging, ein 17jÿähriger Primaner. Man hört ferner von einem Gottfried Hankemeyer, der neunmal kremde Menſchen aus höchſter Todesnot gerettet hat. Die neunte Tat zog dem Mutigen ſo ſchwere Ge⸗ ſunöheitsſtörungen zu, daß er zwei Jahre ans Bett gefeſſelt blieb. Welche Ironie des Schickſals: In dieſer Zeit ertrank ſeine Frau beim Baden. Ri⸗ chard Friedrich Thäns iſt ein alter Seemann, der nicht weniger als 400 Menſchen vor dem ſicheren Tode bewahrte. Auf einer Verſuchsfahrt des Pan⸗ zerſchiffes„Brandenburg“ platzt plötzlich das Haupt⸗ Hoch! Jrene von Meyendorff, Rudi Godden, Dinah Grace und Theo Fiſcher der Ausſtellung wieder in verſchiedenſten Ausführungen ſeken kann. Maybach braucht ſeine bewährten Modelle nicht alljährlich zu verändern. Man hält auch dieſes Jahr am bekannten feſt, hat jedoch die Schwingachſer mit einem neuartigen waſſergekühlten Wärmetauſcher für das Mo⸗ In der Kreisklaſſe iſt die Lage mindeſtens unverändert, torenöl ausgeſtattet, ſo daß die bisherige Spitzengeſchwin⸗ digkeit jetzt auch gleichzeitig zur Autobahn⸗Dauergeſchwin⸗ digkeit wurde. Und dann die großen Mercedes⸗Typen. Sei es der 3,2 Liter oder gar der„540“, der 8⸗Zylinder 5,5 Liter, die ſchnellen ſchnittigen Mercedeswagen, ſie ſind weltbekannt in ihrer Fahrbequemlichkeit, Leiſtungsfähigkeit und For⸗ menſchönheit. Sowohl der Typ„320“ mit ſeinem 6 Zylinder 3,4 Liter⸗Motor und ſeinen 78 PSS als auch der„540 K ſie bedurften keiner Umkonſtruktion in ihren Grundprin⸗ zipien. Man hat jedoch weiter verbeſſert. Das Hubvolumen des„320“ wurde auf 3,4 Liter erhöht, die Anſauggeräuſch⸗ dämpfung wurde vervollkommnet, die Batteriekapazität ge⸗ ſteigert und ſerienmäßig kommt nun ein-Ferngang⸗ getriebe zum Einbau. Auf dieſe Weiſe iſt nun dieſer 3,4 Liter zum vollkommenen Autobahnfohrzeug geworden, deſ⸗ ſen Höchſtgeſchwindigkeit von 126 Km.⸗Std. auch gleichzeitig als Autobahn⸗Dauergeſchwindigkeit angegeben wird. In dem„50“, dem Kompreſſorwagen, wurde zur Er⸗ zielung noch beſſerer Ausnützung der Leiſtung ein Fünf⸗ ganggetriebe eingebaut und der Wagen läßt ſich jetzt im fünften Gang ohne Betätigung des Kompreſſors mit einer Dauergeſchwindigteit von 145 Km.⸗Std. fahren. Um Die Straßenlage zu verbeſſern, wurden vorn und hinten die Stoßdämpfer größer dimenſioniert ‚und die Bremſen wur⸗ den vorne verbeſſert. 6 Sonderklaſſe— Auto⸗Union⸗Programms iſt der große Horch, der 8 Zylinder 5 Liter mit ſeiner, 120⸗PS-Leiſtung. Ihn gibt es jetzt nur noch im Typ„855/951“/. Mit ſei⸗ nem langen Kühler, beſonders ſormenſchön und elegant wirkend, vollkommen bis ins Letzte ausgeſtattet, fällt Hieſer Horch ſowohl als Sportkabriolett wie auch als Pullmau⸗ Limouſine überall auf und gehört, was Formenſchönheit angelangt, ganz zweifellos zu den glücklichſten Löſungen deutſcher Autobaukunſt. * für ihn iſt Höchſtgeſchwindigkeit gleichbedeutend mit Autobahndauertempo. Auch er blieb unverändert ſo, wie wir ihn vom Vorjahr kennen. 3 5 Grötter der Großen und Stärkſter der Starken iſt ſchließ⸗ lich der„große Mercedes“, der 8 Zylinder, 7,7 Liter mit ſeiner 155/230 PS⸗Leiſtung. Dieſes Spitzenerzeugnis der Untertürkheimer iſt weltbekannt als Repräſentotionsfahr⸗ zeug und wurde bekanntlich auf der vergangenen Aus⸗ ſtellung in neuer Ausführung herausgebracht. In ſeiner Konſtruktion, dem Mercedes⸗Rennwagen ſehr ähnlich, er⸗ reicht er Geſchwindigkeiten, die gleichfolls denen vom Rennwagen ſehr nabe kommen. Ein Repräſentant, der un⸗ ſern Autoban in letzter Vollkommenheit vertritt. Erſtmalige Verleihung des „Deutſchen Motorſportabzeichens“ Durch Korpsführer Hühnlein— Eine Feierſtunde des deutſchen Kraftſahrſportes Die alljährliche feierliche Zuſammenkunſt der Män⸗ ner des deutſchen Kraftfahrſportes, die nach einem ſchon zur Tradition gewordenen Brauch am Tage nach der Automobil⸗Ausſtellung ſtattfindet, ver⸗ einigte auch diesmal wieder die Elite des Kraftfahr⸗ ſportes mit führenden Männern der Partei, der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Wehrmacht, der Polizei, der Kraftfahrzeug⸗ und der Zubehörinduſtrie ſowie der Wirtſchaft zu einer eindrucksvollen Feier⸗ ſtunde im Ufa⸗Palaſt am Zoo. An der Spitze der ausländiſchen Ehrengäſte ſah man den Präſidenten des Weltverbandes der Automobilklubs, Viomte de Rohan(Paris), und den Präſidenten des Weelt⸗ verbandes der Motorradklubs, Graf Bonacoſſa (Rom). Im Mittelpunkt der feſtlichen Veranſtaltung ſtand nach einer Ehrung der deutſchen Automobil⸗ und Motorradmeiſter des Jahres 1938 die erſtmalige Ver⸗ leihung des zur vorjährigen Automobil⸗Ausſtellung vom Führer geſtifteten„Deutſchen Motorſportab⸗ zeichens“. 66 hervorragende Pioniere des deutſchen Kraftfahrſportes aus den Reihen des NSccd, der Wehrmacht und der ſowie DDAC⸗Angehörige, unter ihnen weltberühmte Namen wie Manfred von Brauchitſch, Rudolf Caracciola und Hans Stuck, konnten dieſe hohe Auszeichnung, die der Führer als Anerkennung für„hervorragende Lei⸗ ſtungen und opferwilligen Einſatz“ auf den Renn⸗ bahnen der Welt, beim Angriff auf Rekorde, auf Langſtrecken⸗ und Zuverläſſigkeitsfahrten oder im Kraftfahrgeländeſport geſtiftet hat, in der 1. Stufe in Gold aus der Hand des Korpsführer entgegen⸗ nehmen. Weiteren 57 baw. 167 Kraſtfahrſportlern iſt das Abzeichen in der 2. und 3. Stufe, d. h. in ſil⸗ berner und bronzener Ausführung zuerkannt wor⸗ den; noch nicht einbegriffen in dieſe Ehrung waren die erfolgreichen Männer des Kraftfahrſportes der Oſtmark und des Sudetengaues. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſportes, Reichsleiter Hühnlein, verknüpfte die Verleihung der Abzeichen mit einer Anſprache, in der er unter Würdigung der hervorragenden, in der ganzen Welt höchſte Bewunderung findenden Leiſtungen des deutſchen Kraftfahrſportes das Ethos dieſes wich⸗ Fachmann und-Berater SKl Spori-Dobier 2 tigen Zweiges des modernen Sportes charakteri⸗ ſierte. Der deutſche Kraftfahrſport ſolle weder eine Art Unterhaltung darſtellen, noch ſolle er der Sen⸗ ſationsluſt oder der Wettleidenſchaft Vorſchub leiſten. Seine große Aufgabe ſei die Schulung und Erziehung des Menſchen, ſei der Kampf um Fort⸗ ſchritt und techniſchen Vollendung. Es gelte, Menſch und Maſchine zur Vollkommenheit zu entwickeln und ſie ſoweit wie irgendmöglich zu einer Einheit zu⸗ ſammenzuſchweißen im Dienſter der Motoriſierung der Nation. Der Triumph der deutſchen Kraftfahrt bei all den vielen großen Veranſtaltungen innerhalb und außerhalb des Reiches ſei letzten Endes aus der Urkraft der Forderung des Führers erwachſen, auch das Letzte für Deutſchland einzuſetzen. Dieſe For⸗ derung habe Erfinder und Konſtrukteure, Inge⸗ nieure und techniſche Arbeiter und Fahrer ange⸗ ſpornt und zu nie gekannter Höchſtleiſtung beflügelt. Den Abſchluß der Feierſtunde bildeten die mit ſtärkſtem Beifall aufgenommene Uraufführung der Ufa⸗Kultur⸗Filme„Jungens, Männer und Motoren“ und„Sieg auf der ganzen Linie“. umas 93 9* Siedende Dämpfe ſtrömen über das ganze Schiff, ſiedende Dämpfe legen ſich vor Augen und Mund und brennen, brennen! 49 Maſchiniſten und Heizer ſind im Keſſelraum eingeſchloſſen, 450 Mann an Bord.„Retten“, das iſt der einzige Ge⸗ danke, der Thäns beherrſcht. Die Ventile der Heiz⸗ keſſel müſſen unbedingt abgeoͤreht werden, ſonſt iſt dampfrohr. die ganze Beſatzung verloren. Er wagt ſich in die Hölle, er achtet nicht der Brandwunden, die ihm wahnſinnige Schmerzen verurſachen, er taſtet ſich zu den einzelnen Ventilen und es gelingt ihm, ſie tat⸗ ſächlich zu ſchließen. Mit ſeiner heldenhaften Tat Prinz Karneyat! hat Thäns den größten Teil der Beſatzung gerettet. Die 49 Maſchiniſten und Heizer freilich fand er nur mehr als Leichen vor. Der Mann auf dem Pulverſaß Nicht weniger Todesentſchloſſenheit legte Kapitän Schmehl vom Hilfskreuzer„Wolf“ an den Tag, als er im Jahre 1903 im Hafen von Bombay eine unüberſehbare Kataſtrophe verhütete. Der Hanſa⸗ dampfer„Ockenfels“ war in Brand geraten; ſchon drohte das Feuer die aus 2000 Kiſten Dynamit, 620 000 Dynamitzündern und Spiritusfäſſern be⸗ ſtehende Schiffsladung zur Exploſion zu bringen. Nicht nur die Beſatzung, ſondern ſogar die Be⸗ völkerung des ganzen Bombayer Hafenviertels be⸗ ſand ſich in größter Gefahr, als der damalige Erſte Offigier Schmehl das Feuer endlich zum Erſticken brachte. Nachdem er im brennenden Schiffslade⸗ raum, den Waſſerſchlauch in der Hand, vier Stun⸗ den auf Dynamitkiſten gelegen hatte, ſchleppte man ihn mit verbranntem Rücken beſin⸗ nungslos an Land.— An einem ſchönen Juni⸗ tage des Jahres 1922 bewegt ſich ein froher Zug von 400 Kindern nach dem Ausflugsort Zſchertnitz bei Dresden. Plötzlich ſcheuen die Pferde eines Fuhr⸗ werks und rennen im geſtreckten Galopp auf die Kinder zu. Der Kirchenbeamte Hermann Wei⸗ nert erkennt die Geſahr und ſtürzt ſich den wil⸗ den Gäulen entgegen. Er wird von ihnen mitge⸗ riſſen, aber er läßt ſie nicht los trotzdem ſeine Beine gegen Mauer und Zäune geſchlagen werden. Sein Körper iſt arg zerſchunden, als man ihn ins Kran⸗ kenhaus einliefert, aber was hat das alles zu ſagen — die Kinder ſind gerettet! So folgt in dieſem Heldenbuch eine mutige Tat der anderen. Und ob nur ein einziger Menſch dem ſicheren Tod entriſſen wird, oder Hunderte einem einzigen Retter ihr Leben verdanken, ob es Polizei⸗ beamte, Feuerwehrmänner, Matroſen, Handwerker, Beamte, Arbeiter, Mütter. Jungens ſind, die in Stunden der Gefahr ihr Leben zu opfern gewillt ſind, um ein anderes zu erhalten— immer ſtand die⸗ ſen Tapferen die Pflicht vor Augen, die ſie aus dem innerſten Gewiſſen erfüllen mußten, weil jedes Menſchenleben für die Volksgemeinſchaft wert⸗ voll iſt. — Außf einer der zahlreichen Berliner Abbruchs⸗ ſtellen in der Nähe des Tiergartens kam es zu einem ſchweren Unglück. Ein Haus war bereits bis zum zweiten Stockwerk abgetragen worden, lediglich die Faſſade der Vorderfront ſtand noch mit einem Gerüſt und einer Auffanavorrichtung verkleidet. Plötzlich ſtürzte die etwa acht Meter hohe Faſſade ſamt dem Gerüſt und der Bretterverſchalung vornüber auf die Straße. Ein Arbeiter, der mit dem Abbruch beſchäf⸗ tigt war, konnte ſich nicht mehr in Sicherheit brin⸗ gen und wurde von den herabſtürzenden Steinen in die Tiefe geriſſen wo er ſchwer verletzt liegen blieb. Als man die Trümmer auf die Seite räumte, ſand man unter dem Sutt ein« junge Frau von etwa dreißig Jahren, die im Augenblick des Einſturzes an dem Haus vorübergegangen war. Sie wurde ſo⸗ fort ins Krankenhaus geſchafft, erlag jedoch ſchon auf dem Wege dorthin ihren inneren und äußeren Ver⸗ letzungen. —— 6 0 8. Seite/ Nummer 84 ———..—..—— —————— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9 90 23 939 Montag, 20. Februar 1 In texzen Mannlieimo DAS EISSTADION Ein Banu ſchreitet vorwärts Ein Feſt, ein Bau, ein Haus, ein Spielzeug ge⸗ winnt man doppelt lieb, wenn man daran geſtal⸗ tend und liebend mitgearbeitet hat. Was fertig aus der Schale gepellt daſteht, kann man nie ganz lieb gewinnen, weil man mit ihm nicht gelebt und ge⸗ litten hat. So iſt es mit der Hütte auf dem Lande wie mit einer Sportanlage im Stadtzentrum, man muß die erſten einfachen Anfangs⸗ und Einleitungs⸗ wochen ebenſo mitgemacht haben, wie die rauſchenden Feſte der Einweihung. Dann erſt weiß man was man hat. Das Eisſtadion iſt uns liebenswert, die wir auf der Fahrt nach Ludwigshafen ſtoppten oder ſonſtmal mehr oder weniger dienſtlich hineinſchauten, weil wir ſeine Entwicklung wie eine aufblühende Pflanze verfolgt haben. So waren wir denn in den vergangenen Wochen über jede Verbeſſerung erfreut. Mal war der Fahr⸗ radſchuppen mit Abſtellgerippe in Ordnung, mal waren die Sitze für die Umkleidung da. Schon funktionierte der Lautſprecher, um auch wieder mal aufzuhören, und wie frohlockte man, als das Tele⸗ phon auch in Ordnung war und man gute Freunde bei gutem Wetter herbeſtellen konnte. Heute iſt der Lautſprecher mit ſämtlichen ſechs Verſtärkern völlig in Ordnung. Hauptverbeſſerung: das ſchöne Mond⸗ licht der Leuchtbuchſtaben überm Eingang ſoll nicht mehr über einem Gewirr von Drähten, Brettern, Planken, Betonmiſchmaſchinen und Zementſäcken leuchten, ſondern wirklich über einem Eingang, einem majeſtätiſchen Eingang, der in Ordnung iſt, wie dieſe ganze Wand mit Klinkerplatten überhaupt. Und das Eis iſt die Hanptſache Der wahre Sportler fragt nach Platz und Eis und iſt zufrieden. Denn die Maſchinen arbeiten, die Sole wird gequirlt und geht herunter auf die vorſchriftsmäßigen 20 Grad minus, und ſie wird gepumpt und verteilt ſich auf die kilometerlangen — und kühlt mit Kraft ſo von unten, daß jedes Quäntchen Feuchtigkeit ſofort gefriert. Und wenn das Eis bei Regenwetter auch nicht vollkommen ſein kann, ſo iſt es doch Eis und beſſer als Holz oder Aſphalt, man kann ſchon allerhand darauf zeigen, wie leicht zu ſehen iſt an Hand der trainie⸗ renden Jugend, die ſich durch ein paar Tropfen nicht unterkriegen läßt. Da haben wir nun für dieſe Tage des Kurſes vom Reichstrainer Laß die beſten Fign⸗ ren und entzückendſten Mädel zu Gaſt in Mannheim. Sie ſind nicht alle vollkommen. Die Vollkommen⸗ heit intereſſiert uns gar nicht ſo; denn ſie iſt für Fachleute. Aber dieſe Schüler ſind Nachwuchs mit Ehrgeiz; ſie haben Eiſer und glänzende Augen, ſie hängen an den Worten und Bewegungen des Lehrers; denn ſie wollen lernen. Einzelne dabei, die bisher nur als Rollſchuhläuſerinnen wirklich was konnten. Im Eisstadion ist ein reger Sportbetrieb Wie intereſſant nun die Umſtellung in der Technik, und wie begeiſternd zu ſehen, daß Talent und inne⸗ rer Schwung nachkommt und alle Hemmungen über⸗ windet. Es fleckt, und manche feine Figur wird aus⸗ gefeilt und ſitzt beim fünften— ſechſten Male. Die Meiſterinnen aus Freiburg und Nürnberg ſchalten Der Reichstrainer für Eiskunstlauf Theo Laſ hält Kurse ab, die eine groſie Beteiligung aufweisen, Ganz links Frl. Gall, Freiburg, Bad Meisterin. Photo(2) Göller ſich mal ein und auch das Meiſterpaar. Es ſchallt ein wenig Klatſchen über den Platz, was aber um ſo ſchwerer wiegt, weil es von den Verſtändigen kommt, die wiſſen, wie ſchwer es iſt. Und wenn die letzte Rundung bei Regeneis hier und da noch feh⸗ len mag, ſo iſt auch dafür fachliche Berückſichtigung der Kundigen gegeben. Diejenigen, dies noch ni können, dürfen überhaupt froh ſein, daß es nicht fa ganz aalglatt iſt, ſonſt liegen ſie da. Blick ins Freie Und einmal im März wird alles rundum an Bäumen und Sträuchern des Friedrichsparks, was durch die Lücken, durch die Türen des Reſtaurant⸗ und über die Stehtribüne hinweg zu ſehen iſt, grün und voller Frühlingsduft ſein. Und wir werden immer noch Eislaufen, Eishockey und kunſtvolles Figurenſchneiden haben. Der Kaffee wird da ſein, und wir werden nicht immer warnend beſorgte Worte von Grippe und Rheuma für die Freundin zur Seite haben müſſen. Ohne Schauer und Zähne⸗ klappern dürfen wir hier den ganzen Nachmittag verplaudern, wir Inaktiven, Verſtändnisvollen, wir Gucker und Spaßmacher, auf die's doch letzten Endes ankommt, für die all die Schönheit und Elegans⸗ die raffinierten Strumpfbeine und faſchingskurzen Höschen doch gemacht Frühling in der Luft und Winter unter den Füßen, Milde und Weichheit rundum und Kälte und Eiſigkeit als Boden und Grundlage, mit anderen Worten: Sport und Flirt, kühles Herz und klopfen⸗ des Blut, beherrſchter Kampf und diſziplinierte Ver⸗ liebtheit... das ſind die Gegenſätze einer modernen Zeit und mit dieſem Eisſtadion iſt Mannheim ſo modern, daß es das geſellſchaftliche Zentrum kom⸗ mender Jahre ſein wird. Wer von Anfang an dabei geweſen ſein will, der iſt heute und morgen zur Stelle, um ſpäter erzählen zu können: vom erſten Eiskarneval 19391 —— 0 Grundwesser Erschließung dutch Roht- und Schöchtbrunnen- Bodenuntersuchungen- Tiefbohtungen-Wassewerksanlagen · Grund- Wosserabenkung-BOhrpfahlgründung-Tief- REUrER- TixFt Gm.. ki. bauarbeiten Beton- und Eisenbetonbau MODERNE ScHu/IMMSAOER MANNNREIM-WALDNOE komplett mit allen Nebenanlagen 6000 9 Auskührung der Mälte-Isolierungs-Urbeiten August Roth 9 Sipser- u. SütnfeRuHurgeschäüft 8 B R N S 8 8 Leltat: Frucntbohnhotstrebe 4b Nuf 225 60 0 tienninger& Co, Gesellschait für 123 Ausfühtung der Gloset- u. Stukkatuleldeiten Wärme-, Kälte- und Schalisoietung— m b. K Zerrebezungen U Tiefbaugeschäft Mannheim, M 2, 17 Ruf 214 30 Wiln. lehr riuridorter 2 Ruf 457 97 4 1 ausführung der Entwässerengs-änlagen 64• U 6, 3 fernruf 238 51— 9 KARI GGTZZETMANN B 4, 13 Schlosserei Ruf 22382 Carl Fr. Gordt, R3,2 5 Schlosserarbeſten Holzbau Franz Spie eeee Lieierung u. Moage ter eländer 1. der Peustiflicen Careabeanlage B. N Rut 242 46— Rurtührung und uer Josef Kirsch ae e Jos. Strickle lesas· 22 f0t 2440 Tribünen-Baues Holzlonitruktionen————— Kleine Nierzelstr. 5 Ruf 416 89 1 E der zanttären Elnrichtung und der Gasmehund Holztreppen- Fenster-Tüten-Inneneintichtungen Austühfong Semtſſcher Foicrorbeſten 1 Ausführung der Ans Martung Sawetsingen aaren 0 kriecrichstrage 39-Tel. Nr. 365 eierdruck · Anisge N3 —— — — Montag, 20. Februar 1930 . Seite/ Nummer 84 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nauub urub uulluu Nonll ——— — Es iſt eine alte Tradition, daß in Friendly, Aner Kleinſtadt in Ohio, die Franen die öfſentlichen Aemter verwalten, während die Männer ihren meiſt landwirtſchaftlichen Arbeiten nachgehen und froh Und, wenn ſie nichts mit Lokalpolitik zu tun haben. Im Jahre 1920 erhielt Friendly ſeinen erſten weib⸗ ichen Bürgermeiſter. Der bewährte ſich ſo gut, daß es die Männer nicht nur bei dieſer Einrichtung be⸗ ließen, ſondern auch die übrigen Beamtenpoſten, die as kleine Ohio⸗Städtchen zu vergeben hatte, in weibliche Hände legten. Gegenwärtig iſt demzufolge nicht nur der Bürgermeiſter, Mrs. Stella Edoͤy, eine rau, ſondern auch der— Polizeihauptmann, zu em man eine recht energiſche Dame, die Mrs. Jo⸗ epbine Cline, erwählt hat. Außerdem ſind ſämtliche emeinderatsmitglieder weiblichen Geſchlechts. Und da es die Finanzlage des Städtchens nicht geſtattet, für ſolche Poſten anſehnliche Gehälter auszuſetzen, läßt man die Ehefrauen, die nur eine kleine Speſen⸗ vergütung beziehen, nach Herzensluſt ſchalten und walten. Es muß bei dieſer Gelegenheit geſagt wer⸗ den, daß es in Friendly weder Gangſter noch Kidnap⸗ per gibt, und daß man hier durchaus keine kleinlichen Berordnungen über Polizeiſtunde, Alkoholbeſchrän⸗ kungen und Länge der Badeanzüge kennt. Der „Amazonen⸗Gemeinderat“ iſt ſo großzügig wie mög⸗ lich, denn die Frauen von Friendly wollen es ganz und gar nicht mit den Männern verſcherzen. Ver⸗ brechen und Eigentumsdelikte haben ſich hier ſeit ahren nicht ereignet, nicht einmal ein Korruptions⸗ kandal hat ſich in den Mauern von Friendly zugetra⸗ gen— ein Beweis, daß die Stadtverwaltung vor⸗ bilölich durchgeführt wird. Nun iſt aber Friendly in lüngſter Zeit doch der Schauplatz eines Skandälchens geworden. Und ſo muß man, um den entſtandenen Streit zu ſchlichten, nun einmal die Männer zu Hilfe rufen, ſo ungern man ſich auch dieſe„Blöße“ gibt. — hat ſich zugetragen, daß die Polizeichefin Mrs. —38 der Frau Bürgermeiſterin Mrs. Eddy bei der Vemeinderatsſitzung in aller Oeffentlichkeit eine challende Ohrſeige gab. Die Bürgermeiſterin hatte nämlich der Polizeichefin vorgeworfen, daß ſie die efolgung einer Verordnung, die das Halten von Schweinen innerhalb der Ortsgrenzen verbietet, nicht genügend überwacht habe. Das beantwortete Mrs. Cline, wie geſagt mit einer Maulſchelle, und es war ar, daß dieſe auf der bürgermeiſterlichen Wange nicht ungeſühnt ſitzen bleiben konnte. Man alar⸗ mierte die Männer von Friendly, die dann auch Kerſtändnis für dieſen Sonderfall zeigten und ein Komitee bildeten, das ſich mit der Ohrfeige befaßte. Man war bereit, ſich dem Urteil dͤieſes männlichen orums zu unterwerſen. Das Komitee zeigte ſich als ſehr diplomatiſch.„Wir wollen weder auf die Dienſte der Bürgermeiſterin, noch auf die der Polizeichefin Persichten,, lautete das Urteil.„Darum ſoll ſich die Polizeichefin für die Ohrfeige entſchuldigen, und die ürgermeiſterin ſoll dieſe Entſchuldigung wortlos annehmen.“ Und ſo geſchah es auch; nun herrſcht wieder Ruhe und Verträglichkeit in der Amazonen⸗ ſtabt Friendly.* * — Bor etwa achtzehn Monaten verhaftete die rot⸗ ſpaniſche Regierung einen engliſchen Hauptmann, em der Vorwurf gemacht wurde, während des rot⸗ ſpaniſchen Umſturzes Ariſtokraten, reiche Spanier. oder„Staatsfeinde“ der bolſchewiſtiſchen Machthaber entführt und in Sicherheit gebracht zu haben. Wie durch ein Wunder iſt der engliſche Hauptmann Ed⸗ win Chriſtopher Lance der roten Hölle entronnen und dieſer Tage in ſeiner engliſchen Heimat ein⸗ getroffen. Er ſelbſt berichtet, daß er in Rotſpanien ozuſagen als„Staatsfeind Nr. 1“ gegolten habe. ie Anklage warf ihm erſtens Spionage vor, zwei⸗ tens Mithilfe an verbotenen Befreiungsverſuchen — der in den roten Gefängniſſen Inhaftierten. Man ſprach von rund hundert Menſchen, die Hauptmann Lance über die Grenze geſchmuggelt haben ſoll. Anderthalb Jahre lang ſchmachtete der engliſche Offi⸗ zier in rotſpaniſcher Gefangenſchaft. Er berichtet, daß man ihn zuerſt auf der„Uruguay“, einem Ge⸗ fängnis⸗Schiff im Hafen von Barcelona, gefangen hielt. In den letzten Wochen, als die Kriegslage für die Roten bedrohlich wurde und Barcelona gefährdet war, wurden 2000 der politiſchen Gefangenen in einem früheren Kloſter in der Nähe von Figueras eingekerkert. Früher lebten hier 300 Gefangene. „Mit ſieben Häftlingen zuſammen wurde ich in eine dunkle Zelle geworfen“, berichtet Hauptmann Lanee, „täglich mußte ich gewärtig ſein, erſchoſſen zu wer⸗ den, und daß ich endlich freigelaſſen wurde, verdanke ich nur den energiſchen Bemühungen der engliſchen Regierung“. Der engliſche Hauptmann, der ſich jetzt in Suſſex in ländlicher Einſamkeit von den Schrecken der rotſpaniſchen Gefängniſſe erholt, erzählt lächelnd, daß er, als er endlich in Freiheit die franzöſiſche Grenze überſchreiten durfte, der unwiſſendſte Menſch von ganz Europa geweſen ſei. Denn anderthalb Jahre lang hatte er keinerlei Nachrichten über die politiſche Lage in Europa mehr erhalten und keine Zeitung zu Geſicht bekommen.„Wer iſt eigentlich König von England?“ fragte er zunächſt vorſichtig ſeinen Begleiter, um erſt allmählich die Nachrichten von den ungeheuren Umwälzungen in ſich aufzu⸗ nehmen, die ſich in den letzten anderthalb Jahren auf der politiſchen Bühne Europas vollzogen 2* — Selbſt in Gebieten und klimatiſchen Verhält⸗ niſſen, in denen man jegliches Leben erſtorben glaubt, vermögen ſich widerſtandsfähige Organismen im Kampf um das Daſein zu behaupten. Man hat zum Beiſpiel feſtgeſtellt, daß ſich Algen und Bak⸗ terien in den heißen Quellen des Hellowſtone⸗Parkes noch bei Temperaturen von 89 Grad vorfanden. Aber auch mehrzellige Tiere, wie zum Beiſpiel der Faden⸗ BEFFFECC———————— 3* 9 Eroͤftöße bei Serajewo dnb Belgrad, 18. Februar. Nach einer Meldung der in Agram erſcheinenden „Jutarnija Liſt“ waren in dem nördlich von Sare⸗ jewo im Bosnatal gelegenen Dorfe Semizovza in den letzten zehn Tagen Erdſtöße zu verſpüren. Die Bevölkerung lebt in großer Aufregung, da vor 20 Jahren nach ähnlichen Erſcheinungen ſchon ein⸗ mal ein ganzer Hügel in dieſer Gegend durch Ein⸗ ſturz einer unterirdiſchen Höhle verſunken iſt. Man befürchtet jetzt eine ähnliche Gefahr. Laſtkraflwaren von Güterzus gerammt Zwei Tote, zwei Schwerverletzte dnb. Wien, 18. Februar. Gegen 2 Uhr morgens ereignete ſich an der Bahn⸗ ſtrecke zwiſchen Melk und St. Pölten bei Markers⸗ dorf ein ſchweres Verkehrsunglück, dem zwei Men⸗ ſchenleben zum Opfer fielen. Ein Laſtkraftwagen aus Köln fuhr über das Bahn⸗ gleiſe, als ein Güterzug in voller Fahrt herankam und den Laſtwagen rammte. Der Laſtkraftwagen wurde von der Lokomotive einige hundert Meter weit geſchleift. Der Lenker des Kraftwagens Wil⸗ helm Wurt und der Polier Joſef Wagner, beide aus wurm, zeigten ſich im Yellowſtone⸗Park einer Tem⸗ peratur von 53 Grad durchaus gewachſen. Wie ſich widerſtandsfähige Tiere an extreme Lebensbedin⸗ gungen anpaſſen, beweiſt auch ein Fund in den Dampfquellen von Japans heiligem Berg Fufi⸗ſan. 3600 Meter über dem Meeresſpiegel entnahm man dem Kraterrand an einer Stelle, der ſtändig heißer Dampf entſtrömt, Proben des Algenbelages weg und entdeckte hier Rädertierchen und Fadenwürmer, die ſich in der Siedehitze offenbar recht wohl fühlten. Rädertiere und Bärtierchen hat man aber auch ſchon in Bolivien im Hochgebirge der Anden in Höhen von 6000 Metern feſtgeſtellt. Auf Polarexpeditionen hat man auch Lebeweſen gefunden, die ſich an extrem tieſe Temperaturen anpaſſen. Und zwar ſind es neben einzelligen Lebeweſen gleichfalls Bärtierchen und Rädertierchen, die, oft mehrere Jahre im Eis eingeſchloſſen, einen Sommer abwarten, der ſie vom Eiſe befreit, damit ſie ihren Lebensverrichtungen nachkommen können. Laboratoriumsverſuche er⸗ wieſen, daß dieſe Lebensweſen wahre Kältekünſtler ſind, und Kältegrade überſtehen, die dem abſoluten Nullpunkt(— 273 Grad) ſehr nahekommen. Man konnte ſie, ohne daß eine Schädigung eintrat, einem plötzlichen Temperaturwechſel von mehr als 400 Grad ausſetzen. * — Mit dem Heimchen, das in Großvaters Zeiten ſo oft poetiſch gefeiert wurde, hat ſich in neuerer Zeit die hygieniſche Zoologie eingehend befaßt und iſt dabei zu Ergebniſſen gekommen, die durchaus nicht zum Beſten des kleinen„Hausgeiſtes“ aus⸗ gefallen ſind. Von unſerer jungen Generation werden wohl die meiſten das nächtliche Zirpkonzert der Heimchen in alten Häuſern nicht mehr kennen, das ſo manchen nervöſen Menſchen zur Verzweif⸗ lung bringen konnte. Das kommt daher, daß unſere neuzeitlichen Häuſer für dieſe Art von Untermietern keine Schlupfwinkel mehr bieten. Verſchwunden ſind die Heimchen darum aber nicht, ſie ſind nur umgezogen und haben in den modernen Großküchen, in Lagerhäuſern, Speicheranlagen und auf Müll⸗ plätzen neue Siedlungsmöglichkeiten gefunden, wo ſie ſich um ſo reichlicher vermehren. Durch Fraß und Beſchmutzen von Lebensmitteln und anderen Waren ſtiften ſie bei Maſſenbefall empfindlichen Schaden, geradezu gefährlich werden ſie aber als ieeeeeeeeeeee e eet eeee et eee ie e Köln, wurden getötet; die übrigen Mitfahrer namens Diehl und Motſchmann, ebenfalls aus Köln, wurden ſchwerverletzt in das St. Pöltener Kranken⸗ haus gebracht. Eine Giftmörderbande in Philadelphia Zehn Menſchen umgebrcht dub. Nenyork, 18. Febr. In Philadelphia wurde ein Giftmordracket aufgedeckt. Gegen zwei Männer und zwei Frauen, die Lebensverſicherungsgelder der von ihnen mit Gift beſeitigten Opſer erhoben, wurde Mordanklage erhoben. Nach Erklärungen der Staatsauwaltſchaft hat die Bande mindeſtens zehn Menſchen umgebracht. Das iſt Amerika! + Nenyork, 17. Februar. Nach dem Hotelüberfall in Florida ereignete ſich ein neuer, nicht weniger ſenſationeller Raub⸗ überfall in South Norfalk im Staate Con⸗ nectieut. Am hellichten Tage überfielen hier vier Banditen zwei Bankboten und ihre polizeiliche Be⸗ gleitmannſchaſt. Die Banditen er beuteten 40 000 Dollar und konnten unerkannt entkommen. 2 7 7 7 7 8—————————3 Stürmiſche Faſchingsnacht „Der Himmel helfe den armen Männern, die in ſolcher Nacht auf See ſind!“ 5 Zeichnung von G. Sponholz(Scherl⸗M.) Krankheitsüberträger. Die Heimchen ſind flinke und gewandte Tiere, die leicht Krankheitskeime ver⸗ ſchleppen können, wenn ſie von Abfall und Schmutz auf Nahrungsmittel gelangen. Darum rückt man ihnen überall energiſch auf den Leib, und die neue SKeit muß ihnen das einſt gewährte Gaſtrecht ver⸗ ſagen, weil die Wahrheit über das Heimchen leider ganz anders ausſieht, als die Poeſie vergangener Zeiten. — Bei dem großen Aufräumen in Spanien haben die Nationalen in den Behauſungen der roten Ober⸗ häupter auch Briefe gefunden, aus welchen hervor⸗ geht, daß beide Präſidenten ihre Geliebten, die Schweſtern Roſita und Carmen, auf Staatskoſten unterhielten. Dieſe Schweſtern, mit vollem Namen Diaz Gimeno und den ſchönen Zunamen„Der Stern“ und„Die Kaſſiererin“, machten die Reiſe von Amerika an Bord des Schiffes„Normandie“ und ſchrieben häufig zärtliche Brieſchen an Negrin. Unter den Reyräſentationskoſten der„Generalidad de Cataluna“, dem kataloniſchen Parlament, findet man überraſchenderweiſe Mitteilungen über den Ankauf koſtbarer Pelze und andere Ausgaben dieſer Art vermerkt, die von Companys zugunſten ſeiner Freundin Carmen gemacht wurden. Die Verbreitung dieſer dokumentierten Nachrichten ruft in Spanien überall größtes Aufſehen hervor, da ſie beſtätigen, daß, während die Miliz und die Bevölkerung alle Unbilden des Krieges erdulden mußten, die leiten⸗ den Männer mit ihren Geliebten ein Lenen des Luxus und des führten. — Der enaliſche Naturforſcher G. J. Romanes berichtet von einer Katze, die mit Vorliebe agd auf Vögel machte und beobachtet hatte, daß ihr Herr Brotkrumen auszuwerfen pflegte. Die Katze ver⸗ barg ſich im Gebüſch und wartete auf die Vögel, die, durch die Krumen angelockt, in großer Zahl er⸗ ſchienen; dann ſtürzte ſie ſich auf ihr Opfer, und bemächtigte ſich ſeiner. Da geſchah es einmal, daß das Vogelfutter am Abend ausgeſtreut wurde und am Morgen unter neugefallenem Schnee verbor⸗ gen war. Was tat die beutegierige Katze? Damit die Vögel dennoch angelockt wurden, grub ſie die Krumen ſorgfältig aus dem Schnee aus, legte ſie an einer anderen Stelle des Gartens auf die Schnee⸗ oberfläche und verſteckte ſich ſelbſt in der Nähe im Gebüſch. REDDA WESEVBEROER „„Aber ich bitt' Sie, Herr Portier! Der Silly—1 Der Portier legte ihr beſänftigend die Hand auf den Arm:„Ja, ja— ich weiß: Sie legen die Hand für den Silly ins Feuer. Und jeder von uns legt lür irgendwen die Hand ins Feuer— und täuſcht ſich doch. Trotzdem will ich gar nicht mal behaupten, ß gerade Herr Silly irgendͤwie unrechten Gebrauch von dem machen würde, was er von Ihnen erfahren hat. Vielleicht iſt er ein hochanſtändiger Kerl, ob⸗ wohl—— Mir liegt er nicht... Na, aber ſelbſt zu hochanſtändigen Leuten ſoll man nicht über Dinge ſchwätzen, die beſſer geheimbleiben. Verſtanden? Und vor allem, Burgel, in unſerm Beruf..“ 8 Die Burgel ſaß wie vor den Kopf geſchlagen. Aber dann ſprang ſie haſtig auf und ſchüttelte ſich wie ein junger Hund nach dem Waſſer.„Ach, Sie— gehen S' ab, Herr Portier! Es wird einem ja angſt bei Ihrem Gered'! Und gerad beim Silly, da verlaß' ich mich auf mein Gefühl— da kenn ich mich doch aus... Naa, naa, tun S' nur nit den Kopf ſo hin und her wiegen! Ich laſſ' mich nit anſtecken von Ihrer Schwarzſchauerei. Und jetzt kommen S'— ſtehn S' endlich mal auf, daß wir abfahrn können!“ Der Portier ſah ſie noch einen Augenblick nach⸗ denklich an, wie ſie da ſtand und ſich die Brettl an⸗ ſchnallte; dann arbeitete auch er ſich mühſam von der Erde hoch und machte ſich ſtartbereit. Aber obwohl die Abfahrt durch Herrn Eppachers unaufhörliches Hinplumpſen unterhaltſam und luſtig genug war, wurden die beiden doch nicht mehr ſo recht froh. Wer weiß: Vielleicht fiel der Portier auch nur darum ſo oſt, weil er mit ſeinen Gedanken nicht ei der Sache, ſondern bei dem Geſpräch war, das er mit der Burgel gehabt hatte? Und auch das Lachen der Burgel klang nicht ganz unbeſchwert. Ja, als der Portier ſogar unten auf der ſaſt flachen Lanöſtraße noch zweimal der Länge nach binfiel und ſeine Beine maikäſerhaft in die Luft ſtreckte— ein Bild, über das ſie ſich ſonſt halb totge⸗ Iacht hätte— ſand ſie kaum noch ein Lächeln. Lampions und bunten 15 „Herr Eppacher“, ſagte ſie heiſer und haſtig at⸗ mend, als ſie ſich vor der Hoteltür von ihm verab⸗ ſchiedete,„gell, Herr Eppacher, Sie haben nix gegen den Herrn Silly? Ich mein', und Sie ſagen auch nie⸗ mand was von dem, was ich Ihnen erzählt hab“— gell nein?“ Dabei legte ſie ihre Hände flehend auf ſeinen Arm, und ihre dunklen Schuhknöpferlaugen ſchimmerten, als ob ſich dahinter ſchon eine ganze Sturzflut von Tränen angeſammelt hätte. Der Portier Eppacher blickte faſt mitleidig auf ſie herunter:„Nein“, ſagte er,„gegen Ihren Silly hab' ich nichts als vielleicht nur ein dummes Gefühl. Aber wird's denn auch das letztemal ſein, daß Sie aus dͤer Schul' ſchwätzen?“ „So wahr ich Burgel heiß'!“ ſchwor die Burgel. Aber ihr wurde oͤrum nicht leichter ums Herz. Noch nie hatte ſich der Jochem ſo ſorgſaln herge⸗ richtet, wie er es jetzt für den Muſikball tat. Er wuſch und ſchrubbte ſich, big er krebsrot war; er verbrauchte eine halbe Flaſche Haaröl, bis ſeine blon⸗ den Haar ſo glatt anlagen, wie er es für ſchön fand, und er wichſte ſeine Schuhe, bis ihn die Schultern ſchmerzten. Leider hatte die Burgel jedoch gar keine Zeit, den feſchen Jochem eingehend zu betrachten und zu be⸗ wundern, als er den Ballſaal betrat. Sie war ſo kribbelig und wirr vor lauter Feſtfreude, daß es vorerſt nur zu einem flüchtigen Händedruck reichte. Warum kam er auch ſo ſpät, der Jochem? Wär' er doch früher gekommen, ehe es drunter und drüber ging! Ja, das war wirklich ein Mordstrubel, daß ſelbſt dem Jochem nach kurzer Zeit die Augen verräteriſch zu glänzen begannen. Und ſo ſchön ausgeſchmückt wie dieſes Jahr hatte der Gaſtwirt ſeinen Saal für den Muſikball noch niel Das flimmerte nur ſo von Girlanden, von Papier⸗ ſchlangen und Fähnchen. Und die Muſik ſpielte, daß man ſich, wenn man vorbeitanzte, einfach die Ohren zuhalten mußte, ſo laut und ſo inbrünſtig. Und aus der Küche heraus roch's nach Bratwürſten und friſchem Schinken, und ein großes Bierfaß, friſch an⸗ gezapft, ſtand dicht neben der Muſik, und der Gaſt⸗ wirtsſohn ſelber ſchenkte unter lautem Geſchrei und Gejuchze aus. Aber natürlich drang er nicht durch mit ſeiner Stimme. Woher auch? Denn alle ande⸗ ren ſchrien mit, und jeder was anderes. Und be⸗ ſonders die Mädel kreiſchten, daß einem Sehen und Hören verging. Und eine Hitz't war— das Waſſer rann einem ſchon nach einer halben Stunde nur ſo übers Geſicht. Aber gerad ſo war's recht: Ohne Hitz' iſt kein Ball was wert, ohne Hitz' wird einer ja auch innen nicht warm. Es war noch gar nicht einmal elf, da hatte auch der Jochem ſchon keine Stimme mehr vor lauter Gaudi— er krächzte nue noch, und wenn er den Mund auftat, um der Burgel etwas Liebes zu ſagen oder um ſich im Hexenkeſſel der Tanzenden für ſeine wilden Wirbel freie Bahn zu ſchaffen, dann bog ſich die Burgel vor lauter Lachen über ſein ſtimmloſes Geſchrei, daß ſie ſaſt aus dem Takt kam, und dann war's eine Kleinigkeit, ihr raſch ein Buſſerl auf den Hals zu ſetzen, der ſo weiß und ſauber aus dem viereckigen Dirnoͤlkleid herauskam. Und— neben der allgemeinen Gaudi— was für ein Triumph auch für den Jochem! Denn als Haus⸗ meiſter konnt' er jetzt ruhig hingehen an den Tiſch, wo der Portier Eppacher und der Kondukteur ſaßen und wo auch die Skilehrex hockten, der Anderweit und der Hegerle, und konnt' ſich krachend zwei Stühle heranziehen und ſich großartig dazuſetzen, ſich und die Burgel. Jawohl, das konnt' er, der Hausmeiſter Jochem Kees, und er tat's, weiß der liebe Himmel, er tat's ſo gelaſſen und ſelbſtverſtändlich, als ſei's ſein Lebtag nicht anders geweſen. Ja, er brachte es ſogar über ſich, die Burgel nicht anzuſtoßen, als er ſah, wie die anderen, das„min⸗ dere Perſonal“, neugierig zu ihnen herüberſchielten und wie ſie nachher die Köyfe zuſammenſte kten und ſich gegenſeitig darauf aufmerkſam machten. Nein, obwohl es ihn in allen Fingern riß, ſtieß er die Burgel doch nicht an, ſondern er nahm ſein Bierglas und hob es und proſtete zu den anderen hinüber, und damit ergab ſich's von ſelbſt, daß auch die Burgel hinüberſchaute und bemerkte, wie ſehr ſie beneidet wurde. Und im Hochgefühl ſeines Triumphes tat der Jochem dann noch mehr: Er beſtellte Kuchen für die Burgel und Würſteln für ſich ſelbſt, noch ehe ein anderer am Tiſch es getan hatte und ohne daß er eigentlich hungrig war, und dann ging er noch und kaufte fünf Loſe— fünf Stück, bitte ſehr.„Und wenn dͤn halt ſo ein Papiermützerl habn möchteſt, Burgel, bitt' ſchön, ſuch dir nur eins aus, aber ein großes, gell, Burgel, daß du auch was haſt fürs Geld, und jetzt geſchwind zum Skiwalzer Madele, wirſt ſchauen, daß wir zwei einen Preis machen, heut iſt ſo ein Tag, wo alles glückt, meinſt du nicht, Burgele, wie? Und nachher, Burgel, wenn du's erlaubſt, würd' ich halt raſch amal die Frau Bürger⸗ meiſter und Frau Feuern ehrhauptmann zum Tanz nehmen, gell, weil— der Portier hat ſie auch ſchon geholt, und da muß ich's als Hausmeiſter auch tun, nicht wahr? Und vielleicht, daß nachher auch der Bürgermeiſter kommt und dich zur Revanch' holt. Ja, ſchau, ſo ändert ſich halt die Welt, Burgele: Wenn eins nur erſt mal hochkommt, nachher kommt alles übrige und die Ehr' ſchon von allein hinter⸗ Kin Jeſſes Maria: Die Frau Bürgermeiſter tanzte wahrhaftig mit dem Jochem, und auch die Frau Feuerwehrhauptmann ſagte nicht nein, und nachher glühten dem Jochem die Augen wie Zündhölzeln, und das Waſſer auf ſeiner Stirn preßte ihm nicht mehr die Hitze, ſondern der Stolz und die Begeiſte⸗ rung aus. Und jetzt kam's ſchon gar nicht mehr darauf an, ob man beim Tanzen dem Herrn Poſtſekretär auf die Zehen trat und der Frau Elektrotechniker den Ellenbogen in die Rippen ſtieß. Wer war ſchon der Herr Poſtſekretär, wenn der Hausmeiſter Jochem Kees mit der Frau Bürgermeiſter vorbeiwalzte? „Alſo proſt, Herr Sekretär! Proſt, Frau Gen⸗ darm! Wie geht's denn dem Herrn Gemahl? Gehes ihm gut? Iſt er noch alleweil hinter ſeinen Ein⸗ brechern her? Ja? Das iſt recht— da hat er was Guts zu tun! Und wenn ich halt bitten dürft', Frau Gendarm, um einen Walzer? Oder wenn die Frau Gendarm am End' lieber ſchießen möcht'? Bitt' ſchön, dann gehen wir halt ſchießen— drei Schuß einen Schilling, warum nicht? An ſo ein' Abend, Frau Gendarm, da bin ich nämlich fürs Springen⸗ laſſen, da ſchau' ich nicht auf an Groſchen mehr oder weniger. Dees Geld muß rollen, jawohl! Wer eins hat, ſoll's rollen laſſen— das iſt meine Mei⸗ nung, Frau Gendarm, wiſſen'...“ (Fortſetzung folgt) KRürtpr KGOF Man vorleilhaff bei——— 10. Seite /Nummer 84 ——————————————————— Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Februar 1909 Was kocht die ſparſame Hausfrau? Vom 20.—26. Februar Samstag: Linſengulaſch; abends: Grüne Kar⸗ toffeln mit gebratener Wurſt. Sonntag: Grießklößchenſuppe, Kartoffelklöße, Rindsbraten; abends: Röſtkartoffeln, Ochſenmaul⸗ Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Unſere kleine Frau“.— Alhambra:„Ver⸗ liebtes Abenteuer“.— Schauburg:„Spaßvögel“.— Gloria:„Der Mann von dem man ſpricht“.— Palaſt: Ge⸗ heimnisvolle Paſſagiere“.— Capitol:„Cafe Metropol“.— Haupeſchelfelelter und deranevortlich für Politik: Or. Alois Wiadauer⸗ i. V. Dr. Fritz Hammes 0 ater/ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Segan, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Car! Onno Eiſenbark. 7** ſalat. Scala:„Peter ſpielt mit dem Feuer“. delsteil: Or. Friß Bode.— Lokaler Teil: Or. Friz Hamme Montag: Haferflockenſuppe, Schinkenmakka⸗ Ständige Darbietungen: Egert, 18d0 Miter,— Eaorebeſch, rches, e, i; abends: Kartoffelpflutt Salat 9 und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mann roni; abends: Kartoffelpflutten, Salat. Städtiſches Schloß 3 Di: Kartoffelſ Fasnachtsküchlei dleo e muſeum: Geöfknet von 83 7. Schriftleitung in Berlin: Dienstag: Kartoffelſuppe, Fasnachtsküchlein, von 14.30 bis 16 Uhr. Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Güdweſtkorſo 6d. Malskaffee; abends: Bunter Salat. aus alten er keſidengen. Süe unverlangke Beitrage keine Gewäbr.— Nückhendung au Mittwoch: Reisſuppe, Kartoffelſchnitze, Leber⸗ Montag, 20. Februar FF weecee e geltun wurſtſoße, Salat; abends: Bücklingsbrotaufſtrich, Nationaltheater: 20 Uhr Fasnachts⸗Kabarett. Sonderſchau: Schattenrtſſe der Dalbergzett. We 8 Tee. Libelle: 15.33 Uhr Kräppelkafſee des„Feuerio“.— 20.11 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis Berantwortlich für Anzeigen und geſchöftliche Mittellungen Donnerstag: Weckſuppe, Lauchgemüſe, Kar⸗ Damenfremdenſitzung. 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. Jakob SFaude, Manuheim. 9907 Vereinshaus Turnverein 1846: Luſtiges Kindermasken⸗ Gedächtnisausſtellungen ſü iambattiſta t un Zut gzeit Prersliſte Nr. 9 gqũttia. koffeln, Hackbraten; abends: Kartofſelſalat, Hack⸗ 880 85 kür Giambätt un; Bodont and e pee deneeen e e ee ie Joh. eb Fichte. teitig in der Ausgabe B braten(ekalt). Kaffee Wien: Roſenmontagsball. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ee Freilag: Braune Krautſuppe, Fiſch im roten Eisſtadion im Friedrichspark: 20—22 Uhr Eiskarneval. 8 65 Leſeſaal geöffnet——— Rock, Kartoffel, Salat; abends: Weißer Käſe, Scha-. Faſchingstreiben: Kafſee Koſſenhaſchen, Hotel National. Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Gebffnet von 16 Ausgabe B aber 11 000 lenkartoffeln. Meßplatz: Vergnügungsmeſſe. bis 19 Uhr. Geſamt⸗D.⸗A. 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