— — 9 ——— — S Srlseluunasweile: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Gef Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren — Ppaktaftellen abgeholt.25 Pek., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. ia. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ * 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44 Meerſeldſtr. 13, eFiſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, SeFreiburger Str. 1. beſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ofſtr annhei 14 2 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1..0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtichec⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann hei m 10 Px. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzelle 9 Pfennig, 70 min breite Textmilimeterzeile 50 Viennia Für Familien⸗ und Kleinangetgen ermätzlate Grundpreiſe. Allaemein aültig iſt dte Anzetgen⸗Pretsline Nr. o0. Bei Bwangsvergleichen oder Konkurſen wirs keinetler Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Auſträge Ketne Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A u. B àupſsgenfalt bel der undotbung dts Reperler deulſhen Zolkehundts ittwoch. 22. Februar 1939 Wellwettrüſten oder Wellbankrott! Chamberlain ſieht es ein- aber trotzdem wird weiter aufgerüſtet Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 0— London, 22. Februar. derIm Unterhaus ergtiff geſtern am zweiten Tage Miniſt ebatte über die neue Verteidigungsanleihe ber 5 erpräſident Chamberlain das Wort. Cham⸗ ein in zeichnete vom finanziellen Standpunkt aus ſagte ußerordentlich peſſimiſtiſches Bild. Er wenn die Regierung in dieſem Jahre, wie es pro bſicht iſt, Steuererhöhungen für das Rüſtungs⸗ Gramm vermeidet und über 4 Milliarden Mark für öütrediten für Rüſtungen nimmt, dann ſtünden resplan beiden letzten Jahre des britiſchen Fünflah⸗ für Rüſtungen nur noch 3 Milliarden Notnt zur Verfügung. Das ſei ſo wenig, daß die ufzun⸗Diakeit weitere Kredite für den Rüſtungsplan erheh ehmen, nicht ausgeſchloſſen ſei. Damit aber ſein e ſich die große Gefahr, daß es nicht möglich — aus Steuereingängen den Zinſendienſt 8 redite und die laufenden Ausgaben ſür Vertei⸗ waszwecke zu beſtreiten. Aus dieſem Grunde werde die Regierung jede elegenheit ergreifen, um das Rüſtungsgeſpräch R Gang zu bringen, da andererſeits das jetzige üſtungswettrennen zu einem Bankrott in allen Andern führen müſſe. Scheitinas ſei die Regierung der Anſicht, daß ein als ern einer Abrüſtungskonferenz ſchlimmer ſei, Ch wenn überhaupt keine Konferenz ſtattfinde. ie erlain bezog ſich auf die Verſicherungen aller ertelduugen, daß ihre jeweiligen Rüſtungen nur für ieſe Agungszwecke beſtimmt ſeien und ſägte, wenn Vorausſetzungen in allen Ländern zuträfen, erhä müſſe man zu dem Schluß kommen, daß die änzennisvollen Rüſtungen, die die Wirtſchaft der ruinierten, wegen —19 ſes aufgetürmt würden. wurde auſſallend in der anſchließenden Debatte 8 Wies in parlamentariſchen Kreiſen bezeichnet, immer 70 ſt on Churchi ll, der in Rüſtungsfragen gehört zu den heftigſten Kritikern der Regierung r in at, geſtern außerordentlich milde war, ſie „Einzelheiten kritiſierte und im übrigen mit war. ttiſchen Erfolgen in der Aufrüſtung zufrieden aus 0 n parlamentariſchen Kreiſen ſchloß man dar⸗ außer aß die britiſche Aufrüſtung im letzten Jahre ordentliche Fortſchritte gemacht hat. ahlon Churchill griff daun aber den Punkt lich— Chamberlain ſorgfältig vermieb, näm⸗ ein de, Frage, ob England ſich verpflichten ſolle, 0 Expeditionsheer im Kriegsfalle nach Fronk⸗ Rech au entſenden. Dieſe Frage wurde von der Dlegterungsſeite jedoch nicht weiter behandelt. difon Kanzler für die Grafſchaft Lancaſter, Mor⸗ der Re⸗ beendete die Rüſtungsdebatte als Sprecher Ghurchtulsrung. Er ſtimmte der Auffaſſung Winſton weiſe Rills zu, daß, wenn England„unglücklicher⸗ verwickelnals wieder in einen kontinentalen Krieg „Gru 0 werden ſollte“, man nicht nach dem könne ſas begrenzter Verpflichtungen“ verfahren einſetzen. ugland müſſe dann alle ſeine Hilfskräfte —9 Regierung könne verſichern, erklärte Morri⸗ weiter, daß die Geſpräche, die zwiſchen den berneralſtäben Englauds und Fraukreichs ſchon hätten, weiter ſortgeſetzt würden, und 5 ö atürlich auch die Frage, welche Rolle Eng⸗ i im Anfangsſtadium eines Kouflittes zu eines Mißver⸗ ſpielen hätte, berührt werde. Die Preſſe iſt nicht recht zufrieden (Gunkmeldung der NM3) + London, 22. Februar. der der riae Rüſtungsdebatte im Unterhaus, bei hat, wird remierminiſter ſelbſt das Wort ergriffen ſprochen in der heutigen Morgenpreſſe lebhaft be⸗ Bezeichnend iſt die Tatſache, daß ſelbſt die etbianngsblatter ſich nicht ganz einig darin ſind,„ob oder— Rüſtung das Geſteckte Ziel erreicht hat Wenie die„Times“ beiſpielsweiſe ſchreibt, daß Churchilli ſelöſt ein ausgeſprochener Kritiker wie werten(.ugeben müſſe, daß man einen beachtens⸗ daß in rad an Verteidigungswert erreicht habe und Art, die aber Zutunft die Rüſtungsfabrikation aller wülrde letzt ſchon groß ſei, enorm werden e, vertritt der ebenfalls im Regierungslager ſtehende„Daily Telegraph“ keineswegs dieſen Standpunkt uneingeſchränkt. Er bemängelt vielmehr die Tatſache, daß man immer noch kein Miniſterium geſchaffen habe, das die Munitionsfragen regele und macht ſich die Auffaſſung Churchills zu eigen, daß die Schaffung eines Munitionsminiſteriums das öffentliche Vertrauen ſtärken würde. „Daily Herald“ wirft der Regierung vor, daß ſie zugunſten der Rüſtungszwecke eine inflationaliſtiſche Kreditpolitik treibe, daß ſie derartige Vorſchläge zu⸗ gunſten der Arbeitsloſen bisher aber ſtets hartnäckig abgelehnt habe. Zwei neue Schlachtſchiſſe werden deraut dnb. London, 22. Februar. Die britiſche Admiralität hat beſchloſſen, den Vau zweier neuer Schlachtſchiſſe des 1938 auſgeſtell⸗ ten Bauprogramms den Vickers⸗Armſtrong⸗Werken in New Caſtle am Tyne und den Cammel⸗Laird⸗ Werken in Birkenhead zu übertragen. Balkaubund beſchließt De⸗Jure⸗Anerkennung der Frauco⸗Regierung. Wie man von unterrichteter jugoſlawiſcher Seite hört, wurde auf der Tagung des Balkanbundes in Bukareſt prinzipiell die De⸗ Jure⸗Anerkennung der Regierung General Francos beſchloſſen. lain fiber die Allung 150. Jahrgang— Nr. 87 olilik 9 9 Amttta-lugzeune für Frantreic Line weitere große Anzahl der amerikaniſchen Curtiß⸗ Kampfmaſchinen; und eine große zweimotorige Lockhead, die eine Teilliefevung aus den in Amerika getätigten Käufen Frankreichs ſind, kamen in Le Havpre an. (Aſſocioted Preß, Zander⸗M.) Bekehrt ſich Paris? BVedingungsloſe Anerkennung Frantos? Frankreich möchie jetzt noch retten, was zu reiten iſt!— Jubel um Franto in Vartelona Drahtb. unſ. Pariſer Korreſpondenten Paris, 22. Februar. Senator Bérard hatte geſtern abend eine teleſoniſche Unterredung mit dem Miniſterprä⸗ ſidenten Daladier. In franzöſiſchen Regie⸗ rungskreiſen nimmt man nunmehr an, daß Frankreich die Anerkennung General Fraucos am Samstag dieſer Woche oder ſpäteſtens am Montag der nächſten Woche bedingungslos voll⸗ ziehen werde. * Bérard ſelbſt erklärte in einem Preſſeinterview, daß die Anerkennung eines Staates eine„einſeitige Handlung“ ſei, die ihrer Natur nach an keinerlei Bedingung geknüpft werden könnte. Gleichzeitig würde dann Frankreich den neuen Botſchafter für Burgos ernennen. Co ſchnell geht es nicht. 5 Wie Frankreich mit Franto wieder gut Freund zu werden hoſt! Drabtbericht unſ. röm. Vertreters 7— Rom, 21. Februar. Zu den Beziehungen zwiſchen Nationalſpanien und Frankxeich bringt heute das„Giornale'Jtalia“ ſehr intereſſante Aufſchlüſſe in Berichten aus Bern. Das halbamtliche römiſche Blatt iſt in der Lage, den Inhalt des Berichtes wiederzugeben, den der Vor⸗ ſitzende der franzöſiſchen Parlamentskommiſſion, die ſich nach Nationalſpanien begeben hat, der Abgeord⸗ nete Badie dem Generalſekretär der Radikalſoziali⸗ ſtiſchen Partei Mazet über die Möglichkeiten einer Annährung Frankreichs an Nationalſpanien gege⸗ ben hat. In dem Bericht Badies heißt es, daß die fran⸗ zöſiſche Kommiſſion in Nationalſpanien im allgemei⸗ nen freundlich aufgenommen worden ſei. Von den höheren Offizieren und Beamten Francos ſei ſie allexdings mit ſpürbarer Kühle empfangen worden. Auch die katholiſchen Geiſtlichen hätten ſich zurück⸗ haltend benommen. Das Anſehen Muſſolinis und der römiſchen Legionäre ſei nach dem großen Siege in Katalonien noch merklich geſtiegen. Die Männer um Franco ſeien faſt entſchloſſen, keine Rückkehr zu den alten Zuſtänden zu geſtatten und ganz allgemein herrſche der Eindruck, daß die Regierung Franco dauerhaft ſein werde, und daß Franco die Unter⸗ ſtützung, die Frankreich den Roten gewährt habe, noch nicht ſo bald vergeſſen werde. Die Annäherung Frankreichs an Nationalſpanien müſſe ſehr vorſichtig angebahnt werden. geleitet worden. Badie empfiehlt dazu in erſter Linie dreierlei: 1. Di Die ſpaniſchen Flüchtlinge auf franzöſiſchem Boden müßten 100 Km. hinter'die Pyrenäen zurück⸗ gezogen werden, 5 2. müßten alle Mitglieder der einſtigen rotſpani⸗ ſchen Regierung aus Frankreich entfernt werden, 3. dürfte unter keinen Umſtänden die Bildung von rotſpaniſchen Emigrantenzirkeln auf franzöſi⸗ ſchem Boden, die Fraucos Aufbauarbeit ſtören könn⸗ ten, geduldet werden. Dieſer Bericht iſt Miniſterpräſident Daladier zu⸗ Weiterhin wird im„Giornale 'Italia“ aus Bern ein Bericht des Generalfekretärs der franzöſiſchen kommuniſtiſchen Partei, Thorez, an die Komintern vom 15. Februar gemeldet. In dieſem Bericht führt Thorez lebhaft Klage über die Behandlung, die den flüchtigen Rotſpaniern in den franzöſiſchen Lagern zuteil werde. Thorez ſchreibt die Schuld daran Daladier zu, der ſich gegen jede Verbeſſerung der Lage der Flüchtlinge ſträube. Da⸗ ladier habe überdies die Abſicht, alle rotſpaniſchen Flüchtlinge, die vor den franzöſiſchen Gerichten wegen Kriminalverbrechen verurteilt ſeien, nach Guayana abzuſchieben. Daladier ſtehe in der ſpani⸗ ſchen Frage in dauerndem Gegenſatz zu ſeinem Mi⸗ niſter Sarraut und unterſtütze die Spanienpolitik Bonnets. Thorez ſchreibt Daladier die Abſicht zu, dach den Präſidentenwahlen Sarraut, Campinchi und Mandel aus dem Kabinett auszubooten. folgedeſſen an mehrere„befreundete Als wichtigſte Kandidaten gelten nach wie vor zwei Generäle, der Marſchall Catroux, Oberkom⸗ mandierender des 2. algeriſchen Armeekorps von Oran, und General Duval, der bekannte Militär⸗ kritiker des„Figaro“ und des„Journal des Ds⸗ bats“. General Duval hat noch vor wenigen Ta⸗ gen an einer franzöſiſchen Militärmiſſion nach Spa⸗ nien teilgenommen. Falls die Wahl des neuen Bot⸗ ſchafters jedoch auf einen Parlamentarier fallen ſollte, werde in erſter Linie Senator Berard ſelber, dann der Abg. Miſtler, Vorſitzender der außenpoli⸗ tiſchen Kommiſſion der Kammer, der geſtern ſchon eine Unterredung mit Bonnet hatte, und der Abg. Malvy genannt, der früher Innenminiſter war, dann unter Clemenceau im Caillaux⸗Prozeß mit Verbannung beſtraft wurde, und ſeine Strafzeit in Spanien verbrachte, wo er ſich zahlreiche Freunde gewinnen konnte. Von franzöſiſcher amtlicher Seite wird mitgeteilt, daß die Unkoſten für die Beherbergung und Ver⸗ pflegung der rotſpaniſchen Flüchtlinge in Frankreich ſich auf täglich 3,5 Millionen Franken belaufen. Dieſe Unkoſten werden vorausſichtlich vom franzöſiſchen Staat'gedeckt. Die franzöſiſche Regierung hat ſich in⸗ Mächte“ ge⸗ wandt mit der Anfrage, ob ſie ſich nicht etwa an den Laſten beteiligen wollten. England und die Ver⸗ einigten Staaten hätten eine finanzielle Mithilfe in Ausſicht geſtellt. Darüber hinaus jedoch lehne Eng⸗ land die Aufnahme auch nur eines einzigen ſpani⸗ ſchen Flüchtlings bei ſich ſelber ab. Die Vereinigten Staaten erkläxten ſich bereit, alljährlich ganze 252 rotſpaniſche Flüchtlinge zuzulaſſen, was nicht gerade viel iſt bei einer Flüchtlingszahl von beinahe 400 000. Die Sowjets von Moskau jedoch haben auf die fran⸗ zöſiſche Anfrage überhaupt nicht zu antworten geruht. Wie aus einer Havas⸗Meldung hervorgeht, machen ſich die franzöſiſchen Behörden„gewiſſe Sor⸗ gen“ um die Unterbringung der im Anſchluß an den Fall Kataloniens von den Spanien⸗Bolſchewi⸗ ſten über die Pyrenäengrenze getriebenen Viehher⸗ den. Von Toulouſe ſind, Havas zufolge, bis jetzt bereits über-eine Milſion Stück nach Paris und —— — —————— Mandat aufzugeben. 2. Seite( Nummer 87 240 —— nach Elſaß⸗Lothringen befördert wor⸗ en. Dieſe Sorgen erſcheinen nicht recht verſtändlich, da es wahrſcheinlich bedeutend näher läge, dieſe„be⸗ ſorgniserregenden“ Viehherden dorthin zurückzu⸗ ſchicken, wo ſie von den Roten geſtohlen wurden, ſtatt ſie in die entfernteſten Teile Frankreichs zu bringen. Frantos feierlicher Einzug in Bartelona EP. Barcelona, 22. Febr. Am Dienstag hat Franco ſeinen feierlichen Ein⸗ zug in Barcelona, der Hauptſtadt Kataloniens ge⸗ halten. Auf die Kunde von der Veranſtaltung einer großen militäriſchen Parade vor Franco ſtrömten ſchon ſeit den frühen Morgenſtunden rieſige Men⸗ ſchenmengen nach dem Innern der Stadt, wo ſie dem Platz von Katalonien zuſtrebten. Bereits um 9 Uhr war ſchätzungsweiſe rund eine halbe Million Menſchen rund um den Platz von Katalonien und in den benachbarten Straßen verſammelt. Inzwi⸗ ſchen waren die Truppen, die an den letzten ſiegrei⸗ chen Kämpfen um den Beſitz von Katalonien teil⸗ genommen hatten, auf den für ſie beſtimmten Plätzen angetreten. Franco wurde bei ſeinem Erſcheinen mit beiſpielloſem Jubel begrüßt. Am Dienstagabend hielt Franco über alle natio⸗ nalſpaniſchen Sender eine Anſprache. Er würdigte die ungeheure Leiſtung der nationalen Armee, die das rot⸗gold⸗rote Banner auf die Pyrenäengipfel ge⸗ pflanzt habe. Hieran könne die Welt den Schwung und die Kraft des neuen Spanien erkennen. Die Blutſaat der ſpaniſchen Jugend werde fruchtbar auf⸗ gehen in Geſtalt eines neuen Spanien.— Die Be⸗ freiung Kataloniens bezeichnete General Franco als die größte Waffentat des Krieges, denn innerhalb 44 Tagen ſei die geſamte Provinz befreit worden. Luftſchutzpflicht in Volen Nach dem Muſter des deutſchen Luftſchutzgeſetzes dnb. Warſchau, 22. Febr. Im polniſchen Geſetzblatt erſchien am Dienstag ein Erlaß des Miniſterrats über die Pflicht der Vor⸗ bereitung für den Gas⸗ und Luftſchutz in Friedens⸗ zeiten. Danach ſind die Beſitzer bzw. Leiter von in⸗ duſtriellen Unternehmungen, Banken, Handels⸗ und Warenhäuſern, aber auch die Eigentümer von Pri⸗ vathäuſern verpflichtet, für die Gas⸗ und Luftſchutz⸗ ausbildung ihres Perſonals ſowie für die Bereit⸗ eſtellung geeigneter Gerätſchaften und Vorkehrungen für den Luftſchutz auf eigene Koſten Sorge zu tragen. Die Nichtbefolgung dieſer Vorſchriften wird mit Ge⸗ fängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldſtrafen bis zu 3000 Zloty beſtraft. Sie kümmern ſich nicht darum Wieder ein Sowjetſlugzeng über Finnland. anb. Helſinki, 21. Febr. Die finniſche Gebietshoheit iſt am Dienstag durth ein ſowjetruſſiſches Flugzeug auf das ſchwerſte ver⸗ letzt worden. Das Sowietflugzeug hielt ſich längere Zeit bei dem Leuchtturm Stryreſudd in der Gegend von Wiborg in finniſchen Hoheitsgewäſſern auf und flag bei Terijoki über finniſches Landgebiet in Rich⸗ tung Leningrad zurück, nachdem es vergeblich von der finniſchen Grenzſchutzwache beſchoſſen worden War. Die Paläſtina-Konferenz Engliſche Zugeſtändniſſe an die Araber? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 22. Februar. Das engliſche Kabinett wird ſich in ſeiner heutigen Wochenſitzung unter anderem mit der Paläſtina⸗ Frage beſchäftigen. In der Paläſtina⸗Konferenz iſt das vorbereitende Stadium erledigt. Sowohl die Araber wie die Juden haben ihren Standpunkt vor⸗ gebracht. Es liegt nun an der engliſchen Regierung, Dazu Stellung zu nehmen und ihrerſeits Vorſchläge auszuarbeiten. Während die Verhandlungen mit den, Juden augenblicklich ins Stocken geraten ſind, machen diejenigen mit den Arabern Fortſchritte. Es hat den Anſchein, daß die engliſche Regierung bereit iſt, Zugeſtändniſſe an die arabiſchen Forderungen zu erwägen. Sie iſt nicht mit dem Herzen auf der arabiſchen Seite, ſieht aber politiſche und ſtrategiſche Notwendigkeiten, die ſie zu einer ſtärkeren Rüchſicht⸗ mahme auf die Araber zwingen. Wie ich von unterrichteter Seite höre, ſollen ſich die engliſchen Zugeſtändniſſe auf das Abſtoppen der jüdiſchen Einwanderung und auf die Einrichtung einer eigenen Paläſtina⸗Regierung beziehen. Die große Frage iſt es aber, ob England bereit iſt, ſein Solange dieſe Frage nicht geklärt iſt, iſt an eine Verſtändigung mit den Arabern nicht zu denken. Die Einmiſchung der Ver⸗ einigten Staaten in die Paläſtina⸗Frage und der Druck, den ſie auf die engliſche Regierung zugunſten der Juden ausgeübt haben, hat in der letzten Zeit nachgelaſſen, nachdem Ibn Saud in einem perſön⸗ lichen Brief an Präſident Rooſevelt die arabiſche Sache auseinandergeſetzt hat. Ein netter Polizeichef Die Unterſuchung des Polizeiſkandals von Toulon Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 22. Februar. Die Unterſuchung wegen des ſeit Monaten ſchon andauernden Polizeiſkandals in Toulon hat nun zu einer Rethe von Diſziplinarverurteilungen geführt. Der Polizeiſenator Caitucouli, Chef der Sittenpoli⸗ zei in Toulon, wurde vom Diſziplinargericht aus dem Staatsdienſt ausgeſtoßen. Es hat ſich als erwie⸗ ſen herausgeſtellt, daß Caitucouli die„gaſtlichen Häuſer“ in Toulon nicht etwa überwachte, ſondern im Gegenteil noch ſorgfältig ſchützte. Auch warnte er vor jeder Polizeiſtreife die ihm ergebenen Freunde in der Unterwelt von Toulon. Vier weitere höhere Polizeibeamte des ſtädtiſchen Polizeidienſtes werden in den nächſten Tagen vor dem Diſsiplinargericht erſcheinen. Weiterer Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche. Nach dem Stand vom 15. Februar iſt erneut ein merklicher Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche zu verzeichnen. Die Geſamtzahl der verſeuchten Gehöfte im Reich iſt auf 7258 zurückgegangen gegen⸗ über noch faſt 10000 am 1. Februar. Die Neuver⸗ ſeuchungen betragen nur noch 3658 Gehöfte gegen⸗ über mehr als 5500 am 1. Februar. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Sie geben keine Ruhe: Jiülidiſcher Neberfall auf Neunorker Deutſchen Volksbund Ein misglückter Anſchlagsverſuch- Sollen die Deutſchen für die jübiſchen Ausſchreitungen büßen? dub Neuyork, 21. Febrnar. Bei der Maſſenverſammlung, die der Amerika⸗ Deutſche Volksbund anläßlich des Geburstages Wa⸗ ſhingtons einberuſen hatte und bei der 22 000 Be⸗ ſucher die Rieſenhalle des Madiſon Sauare Garden bis auf den letzten Platz füllten, kam es zu einem Zwiſchenfall. Als der Leiter des Bundes, Fritz Kuhn ſprach, verſuchte ein jüdiſches Jndivi⸗ dunm, namens Greenbaum, ſich auf den Red⸗ ner zu ſtürzen, offenſichtlich in der Abſicht, auf ihn einen Auſchlag zu verüben. Der Jude wurde recht⸗ zeitig verhindert, ſein Vorhaben auszuführen und von dem empörten Ordnungsdienſt gebührend zu⸗ rechtgewieſen. Die Polizei nahm ihn in Gewahrſam. Greenbaum wurde daun im Schnellverfahren zu einer Gefängnisſtraſe von 10 Tagen ver⸗ urteilt, iſt aber am Dienstagabend wieder freige⸗ laſſen worden. Eine jüdiſche Organiſation hatte für ihn Bürgſchaft geleiſtet und die Geldſtraſe be⸗ zahlt. „Hallet den Dieb“ dnb. Nenyork, 21. Febr. Die geſamte amerikaniſche Preſſe bringt heute mit zahlreichen Bildern verſehene Berichte über die Maſſenverſammlung des Amerika⸗Deutſchen Volks⸗ bundes. Bei Angriffen des jüdiſch⸗kommuniſtiſchen Pöbels auf die Polizei am Rande der Bannmeile wurden, wie nunmehr feſtſteht, zehn Perſonen, dar⸗ unter fünf Poliziſten, verletzt. 13 Demonſtranten wurden verhaftet. Die berüchtigte Hetzliteratin Dorothy Thomp⸗ ſon, die bei Beginn der großen Verſammlung we⸗ gen ihres hyſteriſchen Geſchreies an die Luft geſetzt werden mußte, benutzte die Gelegenheit, um ſich ihrem Publikum wieder einmal in gebührende Er⸗ innerung zu bringen. In einem ſpaltenlangen In⸗ terview in der„Herald Tribune“ beklagt ſie ſich über„Beraubung verfaſſungsmäßiger Rechte“ und zetert darüber, daß ſie von Poliziſten aus dem Saal befördert worden ſei, die„von den von ihr gezahlten Steuern lebten!“ Eine Meldung der„Aſſociated Preß“ aus Wa⸗ ſhington zeigt klar und deutlich, wie ſich gewiſſe Kreiſe im„Land der Freiheit“ die Freiheit eigent⸗ lich denken. Es heißt darin »Kongreßkreiſe erörtern die Frage, ob derartige öffentliche Veranſtaltungen änkünktig geduldet werden ſollten. Der Sprecher des Bundesſenats Baukhead, habe dieſe Frage verneint und em⸗ pfohlen, alle diejenigen, die„unamerikaniſche Agitation“ betrieben, in Zwangsanhaltelagern unterzubringen! Das Mitglied des Senatsausſchuſſes für Einwande⸗ rung, Hollman, habe wiederum der Meinung Aus⸗ druck gegeben, daß durch die Neuyorker Zwiſchenfälle die Frage aufgeworfen werde, ob nicht zweckmäßiger⸗ weiſe die geſamte Einwanderung eingeſtellt werden ſollte, bis Amerika die bereits im Lande befindlichen „unverträglichen Elemente aſſimiliert“ habe. Zahlreiche kommuniſtiſche und marxiſtiſche Or⸗ ganiſationen ſchickten Vertreter zu La Guardia mit „bitteren Beſchwerden“ darüber, daß er dieſe Kund⸗ gebung erlaubt habe. Das übliche Waſhingtoner Kriegsgeſchrei (Funkmeldungder NM3.) + Waſhington, 22. Februar. Im Verlauf der heutigen Unterhausdebatte über die 53⸗Millionen⸗Dollar⸗Vorlage zur Errichtung neuer Flottenſtützpunkte, worunter ſich auch die In⸗ ſel Guam befindet, erklärte der Vorſitzende des Marineausſchuſſes Wilſon, Amerika halte es für notwendig, gegenüber den autoritären Staaten eine„beſtimmte Sprache“ zu ſprechen. Die SA gebe hiermit der Welt Beſcheid,„daß ſie ſich niemals zerſtören laſſen würden“. Auf eine Einwendung des Abgeordneten Fiſh, daß Guam der Dolch an der Kehle Japans ſei, und ſeine Befeſtigung der kürzeſte Weg zum Krieg bedeuten würde, entgegnete Wilſon, die ſtrategiſche Lage der Inſel im weſtlichen Stillen Ozean entginge ihrem unſchätzbaren Wert als Verteidigungsbaſis der USA⸗Flotte. Als im Verlauf der Senatsdebatte das Wort „Angreifernationen“ fiel, führte Senator Reynolds aus, daß von allen ſogenannten„Angrei⸗ fernationen“ England die größte und blutigſte ſei. Es ſei eine Unverſchämtheit und Jronie, wenn ge⸗ rade die Engländer mit dem Finger auf die Erobe⸗ rung Abeſſiniens durch Muſſolini hinweiſen werde. „Rooſevelt verfolgt Kriegskurs“ EP. Walhington. 21. Febr. „Rooſevelts Außenpolitik hat die USA. an den Rand des Krieges gebracht,“ erklärte Senator Bridge aus New Hampſhire in einer Rundfunkrede am Montagabend. Der Senator erklärte dann wei⸗ ter, Rooſevelt verſolge einen ausgeſprochenen Kriegk⸗ kurs. Hierzu gehörten auch die von ihm ohne Zu⸗ ſtimmung der Oeffentlichkeit oder des Kongreſſes getroffenen Abmachungen mit anderen Staaten wie ſein augenſcheinlicher Vorſatz, ſich als Polizel⸗ büttel der Welt aufzuſpielen. Wird es ſelbſt England zu ſoll? EP. London, 22. Februar. Eine Erklärung, die der Vorſitzende des Auswär“ tigen Ausſchuſſes des amerikaniſchen Senats, Pitk⸗ man, über die amerikaniſche Auffaſſung der„Poli⸗ tik der Befriedung“ abgab, hat in England peinlich berührt. Pittman s Rede wurde über den Waſhing⸗ toner Sender verbreitet. Er attackierte die von Ehamberlain in München verfolgte Politik und er⸗ ging ſich in Angriffen und Verdächtigungen gegen die autoritären Länder. Die Hyſterie, mit der man ſelbſt in höchſten ame⸗ rikaniſchen Kreiſen die Vorgänge in Europa betrach⸗ tet, war gerade in den letzten Wochen in Engla ſehr unangenehm aufgefallen. Man ha jedoch nicht erwartet, daß ſie in einer ſolch ſcharfen Weiſe in einer Erklärung, die über den ganzen amerikaniſchen Kontinent verbreitet wurde, ihren Ausdruck finden würde —— 1 Jür alle Fälle Fialien priüft ſeine Verteidigungsſtürke Auch eine Inſpeklionsreiſe des Generalſtabschefs des Heeres Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Nom, 22. Februar. Der Generalſlabschef des Heeres. der zugleich Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium iſt, Geue⸗ ral Parian i, hat geſtern eine Inſpektion des ober⸗ italieniſchen Armeekorps angetreten. General Pa⸗ riani beſichtigte zunächſt die in Trient liegende moto⸗ riſierte Diviſion und wird die Jnſpektion der aude⸗ ren Garniſonen in den nächſten Tagen fortſetzen. „In Rom bringt man die Juſpektionsreiſe Paria⸗ nis in Znſammenhang mit der Reiſe des Marſchalls Badoglio nach Libyen, und in der Tat zeigen beide Studienreiſen, mit welcher Aufmerkſamkeit die zu⸗ ſtändigen italieniſchen Stellen gegenwärtig den Stand der Rüſtungen an den italieniſch⸗franzöſiſchen Grenzen prüfen. Reue Fiallener⸗Berhaſtungen in Zunis dnb Rom, 21. Februar. Wie die„Tribuna“ aus Tunis erfährt, ſind 16 Italiener wegen angeblicher„Spionage“ verhaftet worden, unter ihnen befinden ſich der Leiter des italieniſchen Auswanderungsbüros und der Direktor eines Hotels in Tunis. Der Zweck dieſer Verfol⸗ gung ſei, wie der Korreſpondent des Blattes betont, klar genug. Man wolle eine italienfeindliche Stim⸗ mung ſchaffen und bediene ſich dazu eines plaumäßi⸗ gen Haß⸗ und Verleumdungsfeldzuges. Graf Canos Beſuch in Warſchau Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 22. Februar. Der bevorſtehenden Reiſe des Grafen Ciano nach Warſchau mißt man in Rom angeſichts der geſpann⸗ ten internationalen Lage ſehr große Bedeu⸗ tung zu. In gutunterrichteten Kreiſen nimmt man London proleſtierk wieder einmal in Tokio Angeblich griffen japaniſche Flugzenge engliſches Hoheitsgebiet an Tokio, 22. Febrnar. Der Sprecher des Außenamtes teilte heute mit, daß die britiſche Botſchaft geſtern wegen der Bom⸗ bardierung des Engliſchen Hoheitsgebietes durch japaniſche Flieger am 21. Februar Proteſt erhoben habe. Einzelheiten des Zwiſchenfalles ſeien noch unbekannt, da man die Unterſuchungen noch nicht abgeſchloſſen habe. Neuer Mord in Schanghai EP Schanghai, 22. Februar. Marquis Li Kuochi, ehemaliger chineſiſcher Ge⸗ ſandter in Brüſſel und Enkel des berühmten chine⸗ ſiſchen Staatsmannes Lihungchang, wurde am Diens⸗ tag in der Sinza⸗Road in der Internationalen Nie⸗ derlaſſung Schanghais durch chineſiſche Nationaliſten erſchoſſen. Dieſes Attentat folgte nur 36 Stunden gach der Ermordung des Nankinger Außenminiſters Chinlu in Schanghai, die die japaniſche Regierung zur Ankündigung von ſcharfen Gegenmaßnahmen 98 hat, falls weitere politiſche Morde erfolgen ollten. Von dem erſchoſſenen Marquis Li Kuochi wird angenommen, daß er in Beziehungen zu der Japan naheſtehenden Nankinger Regierung ſtand. Li wurde vor fünf Jahren viel genannt. Er wurde damals als Direktor der Chineſiſchen Handels⸗Schiffahrts⸗ Geſellſchaft wegen projapaniſcher Einſtellung an⸗ geklagt, zu Gefängnis verurteilt und verlor die chineſiſche Staatsbürgerſchaft. Fapaniſche Abwehrmaßnahmen anb. Tokio, 21. Febr. Im Unterhaus fragten am Dienstag mehrere Parteienvertreter die Regierung, welche Maßnahmen ſie hinſichtlich der zahlreichen Terrorakte innerhalb der Fremdenkonzeſſionen in Schanghai ergreifen werde. Hierbei kam auch der Fall der Ermordung des Außenminiſters Chen⸗Lu von der Nanking⸗Re⸗ gierung zur Sprache. Die Frageſteller ſtellten feſt, daß die Verteidigung des Lebens und des Eigen⸗ tums der Japaner in Schanghai und der Mitglieder der neuen Regierung höher ſtehe als die internatio⸗ nalen Verträge und die Sonderrechte dritter Staa⸗ ten in der internationalen und der franzöſiſchen Niederlaſſung. Die Anfragen bezifferten die Zahl der Terrorakte auf mehr als zwanzig. Uebereinſtimmend erklärten der Miniſterpräſi⸗ dent, der Außen⸗ und der Wehrmachtsminiſter, daß die urſprünglich für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung eingerichteten Niederlaſſungen heute einen Terrorherd und einen Sammelplatz des anti⸗ japaniſchen Mobs darſtellten. Falls die dritten Staa⸗ ten weder die Macht noch den Willen hätten, den Terror zu verhindern, werde Japan zu ſcharfen Ge⸗ genmaßnahmen greifen. Sowietrußland baut neue China-Bahn EP. Moskan, 22. Februar. Amtlich wird der Beſchluß bekanntgegeben, eine Anſchlußbahn von der Sowjfet⸗Turkeſtan mit Sibi⸗ rien verbindenden Turkſib⸗Bahn zur chineſiſchen Grenze zu bauen. Es ſollen auf Grund des dritten Fünfjahresplans in der Chineſiſch⸗Turkeſtan(Sin⸗ kiang) benachbarten Sowjetrepublik Kaſakſtan nicht weniger als fünf Anſchlußlinien an die Turkſib ge⸗ legt werden. Politiſch bedeutungsvoll iſt davon die Zweigbahn nach der chineſiſchen Grenze. Straferlaſſe aus Anlaß des litauiſchen Unabhän⸗ gigkeitstages. Der litauiſche Staatspräſident hat aus Anlaß des Unabhängigkeitstages eine Reihe von Straferlaſſen und Ermäßigungen verfügt für Per⸗ ſonen, die von Kriegsgerichten verurteilt wurden. Unter den 67, die davon betroffen werden, befinden ſich 11 Memelländer, denen die Strafe gänzlich er⸗ laſſen iſt. an, daß Graf Ciano mit Oberſt Beck über die ertl. Rückwirkungen des Kabinettswechſels in Juso, ſlawien und Ungarn auf die internationale 8 ſprechen wird, da man ——.——— Wer bedãchtig raucht besserl -——— als an den ſüdoſteuropäiſchen größere Staaten 10 anſieht: Fragen intereſſiert und für ſie maßgeblich Deutſchland, Italien, Polen. Weiter wird angenommen, daß die volniſchn, Forderungen nach Kolonien oder doch zum Eden deſten nach erleichterter Rohſtoffperſorgung in Warſchauer Beſprechungen eine Rolle ſpiele den. Man ſieht es hier als gewiß an, daß 8 5 Beck dieſe Probleme in London zur Sprache Prirge wird, wohin er nach den Warſchauer Verhandlunge mit Graf Ciano ſich begeben wird. ie Endlich ſchreibt man hier dem Grafen Ciand 5 Abſicht zu, ſich in Warſchau nach der Auslegung zu e 1 kundigen, die Polen im Falle eines europäiſchel Konfliktes ſeiner vertraglichen Bindung 5 Frankreich geben würde, das heißt aus der olen ſichtigen Sprache der Diplomatie überſetzt: ob ſich in ſolchem Falle an Frankreich gebunden erach würde. 4 Die Zahl der ausgezahlten Eheſt and S Ren⸗ lehen bat im Jahre 1938 in Auswirkung der 29on ſchaffung des Geſetzes, wonach die Gewährung der Eheſtandsdarlehen nicht mehr von der Aufgabe ird/ Erwerbstätigkeit der Ehefrau abhängig gema rden beträchtlich zugenommen. Im Jahre 194 lehen im alten Reichsgebiet 2435691 Cheſtandsdarahre ausgezahlt, das ſind über 60 000 mehr als im 1937. Insgeſamt ſind damit bisher über 1/12 Hier⸗ lionen Eheſtandsdarlehen ausgezahlt worden. zu kommen für Oeſterreich bisher 13 571. Furchibares Eiſenbahnunglück in Rationalſpanien Bisher über 100 Tote anb. Paris, 21. Februar, In der Provinz Saragoſſa ereignete 5 am Montag in der Nähe des Ortes Ariza ſchweres Eiſenbahnunglück. Zwei v ber beſetzte Militärzüge fuhren mit 90 die Geſchwindigkett aufeinander. eber Rel⸗ Zahl der Opfer liegt bisher keine endgültige„te dung vor, doch ſind bereits über 100 aus den Trümmern der Züge geborgen wor In der Geſchichte unſeres Bolkes wird das Jahr 1958 ein großes⸗ ureroergeßliches, ſtolzes Jahr ſein· Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk 1038/0 der geſchichtlichen Größe dieſes Jahres entſpricht.“ .2 Adolf Hitler. Belder Ersfhunngrheie des WHW. glg Miliwoch, 22. Jebruar 1030 ſo⸗ in Rom vornehmlich drei olI⸗ ——— — S— 2— ** ES —— — Keue Mannheimer Zeitung 7 Mitiag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 89 Mittwo ch, 22. Februar 1999 4——— 8 Die Siadiseite Maunheim, 21. Februar. Karneval auf allen Straßen „Nach drei Uhr und der närriſchen Kappenfahrt, die den meiſten Narrenkehlen wohl den Reſt gab, ging es in den beiden Hauptſtvaßen wieder mächtig os, verteilte ſich aber auch in die abgeſperrten ebenſtraßen, ſofern hier ein Radiogeſchäft was für ie muſikaliſche Ermunterung tat. An Schunkel⸗ und Tanzbetrieb auf der Straße fehlte es 0 Prbaftig nicht, ſo gab es Muſik zwiſchen O 6 und 7, und ein Gedränge, daß kaum noch durchzukom⸗ men war. Gewaltig ſtaute ſich auch die Menge um einen Lautſprecherwagen, der lange in der Nähe des lankenhofs, mitten auf der Straße zwiſchen P 5 0 5 parkte. Hier gab es im Gegenſatz zu den geſitteteren Nachmittagsſtunden in den Abendſtunden eider auch öfter eine recht ungemütliche, ja rohe raftmeierei mit Ellenbogenrammen, das die klei⸗ neren Buben und empfindlicheren Mädels völlig an ie Wand drückte, aber auch erwachſene Frauen zu 50 brachte. Es war weniger ein närriſches Mas⸗ entreiben als draufgängeriſches Getrampel von halb⸗ üchſigen Leuten, die meiſt gar nicht maskiert aren, und nur wenig närriſch. barsolche Ecken mit Lautſprechergeſchunkel gab es n noch öfter, vor allen Dingen der Lautſprecher om Koſſenhaſchen zog viel Volk an, und hier iſt ja ch viel Platz. Aber auch in der Breiten Straße zwiſchen U 1 und K 1 gab es ausgelaſſene Tanzluſt zu einem Lautſprecher, der beſonders praktiſch als urm auf dem Gehweg ſtand. In einem Etagen⸗ geſchäft in H 1 wurde fleißig getanzt, und da die Vor⸗ Warde von den breiten Fenſtern ganz zurückgezogen aren, hatte man guten Einblick und es hieß:„Guck, 1 rehe ſich wie die uffg'zochene Danzböbbelcher!“ 90. tatſächlich, auf die Entfernung haben die Tan⸗ euden hinter Glas ſchon etwas Puppenhaftes. Je⸗ Ials eine nette Idee des Chefs, ſo einen kleinen Minuten⸗Kameradſchaftsabend vor Geſchäſtsſchluß improviſieren. dief enſchen gab es genng auf den Straßen, aber eh Maſſierung an einzelnen Ecken hat doch auch rere Nachteile. Das Volk ſtaut ſich zu ſehr und —.— dadurch das gemütliche Flanieren und Spa⸗ —* die Kleinen mit ihren tollen Masken MNotverrückten Kleidungsſtücken aus Großmutters ottenkiſte, ihrer Muſik und ihrer Schlagfertigkeit en in dieſem Tanzrummel verloren. Sie kriegen mei ie Füß getreten und rufen wehklagend:„Au Zehe! Baß Se doch uff, Sie Simbl großmächti⸗ Soll ich Ihne mol vors Schienbein trete, daß e wiſſe wie's oͤhut?“ derbrüher konnte man Dutzende von netten Kin⸗ monruppen herausfiſchen, die mit Geſang und Har⸗ nikaſpiel uns manchen Zehner aus der Taſche ſtraßen Sest⸗ verzieben ſie ſich in die Höfe, Seiten⸗ einſäll ſtillen Ecken, und weil ihnen nichts anderes ſchralt, rauchen ſie leider auch Zigaretten, bis ihnen eine t wird. In den Abendſtunden habe ich nur St ch0 geſehen, der immer wieder zu ſtaunendem kleidenbleiben veranlaßte, es war ein mädchenver⸗ Lock eter Rollſchuhläufer mit langen ſchwarzen keit 5 Der ſauſte mit unglaublicher Geſchicklich⸗ auch urch die Gruppen und Reihen, und vergnügte Amit mancherlei pantomimiſcher Verrenkung. Vor. d ſ ſieht man wieder mal, daß alles ſeine und Nachteile hat, und die Idee des Prinzen gelerrbl richtia ſein, in allen Hauptſtraßen zentral —9 itete Lautſprechertürme aufzuſtellen, von nunge aus teils mit Späßen und närriſchem Anord⸗ Volks, teils mit Marſch⸗ und Tanzmuſik der Halten und Straßenkarneval flüſſig und locker ge⸗ mo en werden kann. Sowas iſt nicht von heute auf eigen n zu verwirklichen, aber die Technik hat ihre 10 8 Logik, und ſo wie ſie jetzt ſporadiſch und zufäl⸗ jo dauſtaucht, wirkt ſie in mancher Weiſe ſtörend,— ſie Abrtbar man im übrigen den Geſchäften iſt, daß Freude aaupt etwas tun, was den meiſten doch viel macht und uns um wertvolle Erfahrungen reicher act. Hr. Der Feuerio-Elferrat im Nationaltheater Weates Dienstag⸗Faſchings⸗Kabarett des National⸗ Beſucr war ſchon ſeit Tagen ausverkauft. Dem die 8 dieſer letzten Fasnachts⸗Vorſtellung entſprach Sch0 immung, die die Beſucher mitgebracht hatten. Luftſchlon Beginn war das Haus dermaßen durch än angen eingeſponnen, daß ſich die oberen den Blitur dadurch zu helſen wußten, daß ſie die Parket ick behindernde Papierflut abriſſen und ins t warfen, von wo die Ballen in den Orcheſter⸗ Als 8 auf die Bühne geſchleudert wurden. Butten Tankwart Joſef Offendach ſeine witzige eine krede unter größtem Beifall beendet hatte, kam rat daus beſondere Ueberraſchung. Der Elfer⸗ ner„Feuerio“ zog mit dem Prinzen Wer⸗ Jeueriound ſeinem Gefolge unter den Klängen des ein wbmarſches durchs Parkett zur Bühne. Es war Ren-Elſrerſchones Bild, das die Gäſte mit dem Büh⸗ Elferr errat im Hintergrund boten, da immer ein garde⸗O im ſchwarzen Frack mit einem Prinzen⸗ lex„Ofſtzier abwechſelte. Präſident Theo Schu⸗ Verbun rttrich in einer humorvollen Anſprache die Aberrei enheit von„Feuerio“ und Theater und Goldenichte Intendant Brandenburg den Orden vom zeichnmen Vlies mit Brillanten. Die gleiche Aus⸗ erbritd ließ er Miniſterpräſident Walter Köhler Lung ringen, der mit ſeiner Gemahlin der Vorſtel⸗ Ehre beiwohnte. Auch das langjährige Feuerio⸗ Eiferrmttalied Lene Blankenfeld, der Bühnen⸗ ezeichn, und Kapellmeiſter Klaus wurden aus⸗ und 93— Der Prinz ſchmückte den Intendanten oſef Offenbach mit ſeinem Hausorden. Inten⸗ randenburg ſchloß ſeine Dankesworte Der große Kdx-Kehraus im Roſengarten 2500 Perſonen— Tanz bis morgens vier Ahr bei beſter Stimmung Das war nun endlich eine paſſende Anzahl Nar⸗ ren im Roſengarten, 2500, nicht zu viel und nicht zu wenig, Tanzluſtige und mehr Seßhafte, Sehluſtige und mehr Nahrhafte, Maskierte und auch Sozu⸗ friedene mit ihrem eigenen Geſicht. Eiferſüchtige, Troſtbedürftige, Verdrehte, Verärgerte, Verwöhnte, Verkaterte, Verliebte, Verliebte.. Was halt ſo auf einem letzten Maskenball alles zuſammenkommt, vielfach auch ſchon mit knapper Börſe, aber voll der Hoffnung, doch noch einen rettenden Freund zu finden. Nachdem man eine Weile getanzt und getrunken, ſich beäugt und beſchwatzt hatte, trafen Prinz und Prinzeſſin mit großem Gefolge ein, es gab einen prächtigen Aufmarſch, und die Erklärung der Prinzeſſin, daß ſie leider heißer und nicht zu einer Anſprache fähig. Der Prinz aber, immer noch bei beſten Kräften, ließ dem Mannheimer Karneval alle Anerkennung zuteil werden, dankte für Stärke und Ausdauer in der Narretei, hoffte daß Mann⸗ heim bis zum nächſten Jahr eine wahre Hochburg des Karnevals werde, und verſprach im übrigen am morgigen Tage den Mantel der Barmherzigkeit über alles Geſchehene zu decken. Das war nun gut geſprochen, und in Vertretung der Prinzeſſin erhob nun ſeine Stimme Präſident Reiſcher von der„Fröhlich Pfalz“, deſſen Elfer⸗ rat auch vollzählig vertreten war, erzählte von dem Bedauern der Prinzeſſin, die nun ins Exil zurück müſſe, und brachte ein kräftiges„Aha!“ aus, und da⸗ mit alle andern auch zufrieden ſeien, auch ein ebenſo kräftiges„Ahoi!“ Präſident Schuler, der nun eigent⸗ lich hätte ſprechen ſollen, war plötzlich von tiefer Hei⸗ ſerkeit ergriffen und überließ das Wort dem Prin⸗ zen, der dann im Namen des Elferrats einige dan⸗ kend⸗abſchließende Worte fand. Mit Trara zog das Ganze ab durch die Mitte, und das ehrliche Ahoi⸗ Geſchrei aus des Volkes Mitte erklang mit Urkraft. Hierauf hatten wir alle wieder ein wenig tanz⸗ frei, als ſich das Preisgericht, diesmal in un⸗ gewohnt vielfältiger und reichhaltiger Zuſammen⸗ ſetzung, Kreiswart Edam an der Spitze, in allen möglichen Kleidern und Kappen placierte, und ohne viel muſikaliſches Aufhebens davon zu machen, ſich an die Arbeit begab. Eine lange mindeſtens 60—70 Nummern umfaſſende Maskenreihe ſtellte ſich auf zur Vorſtellung. Es gab alle Völkerſtämme Europas und Aſiens und der Süoſee meiſt in weiblichen koren: Exemplaren, der ebenfalls weiblich bevorzugten Waffengattungen und ſonſtigen Möglichkeiten mit kurzem Rock und langen Beinen etwas zu zeigen, was das Intereſſe ͤͤer Umſtehenden und des Preis⸗ gerichts hätte erregen können. Es gab Amazonen und Bäuerinnen, Girls und Gretchens, Rot⸗ſchwarz und Blondhaarige, ein Gerippe und ein Waſſer⸗ untier, und zwei weibliche Cowgirls, die ſogar einen Kugelwechſel mit nachfolgender Erdolchung vorführten. Es war im ganzen wohl vielſeitig, aber man hätte ſich ruhig ein bißchen mehr an⸗ ſtrengen können. Nach einiger Zeit war man dann von der Bera⸗ tung wieder zurück, und hatte folgende 1. Preiſe er⸗ Herren: Dämon, jenes grünlich⸗wäſſrige Fabeltier, das ſchon ſo eine reife Aſchermittwoch⸗ ſtimmung mitbrachte. Unter den Damen holte den Preis eine niedliche kleine Südſeeinſulanerin, und den Gruppenpreis gab's für die 4 ruſſiſchen Bäue⸗ rinnen, die ja alle nicht übel ausſahen. Troſtpreiſe gab's für einen Clown, eine zweite Südſeeinſulane⸗ rin, die zwei ſchieß⸗ und dolchluſtigen Cowgirls und ſchließlich die feſche Spanierin. Die Gruppe der ſie⸗ ben Rothaarigen ging leer aus, ſie hatten ſich zu ſpät angemeldet; denn auch im Karneval iſt Anpaſſung an die Ordnung vonnöten, ſoll man durchkommen. Chancen hatten ſie wohl, denn ſo große Gruppen ſind ſchon ſelten, und ſie ſtellten ſchon etwas mehr dar als die übliche Kopftücherverkleidung auf der Baſis eines möglichſt kurzen Rocks. Die Preiſe be⸗ ſtanden ſämtlich aus Gutſcheinen für Köc⸗Fahrten im Werte von 35—10 Mark. Hierauf gings dann wieder mit verſtärkter Kraft an die tanz⸗ und ſpaßkarnevaliſtiſche Eigenarbeit. Es ſpielten abwechſelnd in der Mitte des Saales die Tanzkapelle des SA⸗Muſikzugs unter Weick, und der Kreismuſikzug auf dem Podium unter Mohr, und in der Wandelhalle wieder Rup⸗ pert mit 10 Mann. Im Parkett konnte man län⸗ gere Zeit hindurch das Ballett des Nationaltheaters in ſeidener Marineuniſorm ſehen, auch ſonſt waren eine Reihe von Künſtlern des Nationaltheaters zu ſehen, vorneweg natürlich Oſſenbach, der Groß⸗ und Oberkarnevaliſt. Um 4 Uhr war Schluß mit der Tanzerei, und nun fragte es ſich, ob man rechtzeitig im Bierkeller eine gute Ecke gefunden, um mit Würſtchen und Bier dem unausweichlichen Aſchermittwoch noch ein erträglich⸗ aufrechtes Kontra bieten zu können. Hr. JCPTPPPTPPPPPTPPPPPPTTPPTTPTTT———————— mit dem Ruf:„Arm in Arm mit dir fordern wir den Griesgram in die Schranken!“ Und dann zog nach einem Ahoi! auf den„Feuerio“ der hohe Beſuch wie⸗ der ab. Sch. rockene Kappenfahrt Das war doch etwas ganz anderes als beim Zug am Sonntag: die Kappenfahrt, die die drei Karnevals⸗ Geſellſchaften am Fasnacht⸗ Dienstag durch die Innenſtadt veranſtalteten. Gegen .30 Uhr ſetzte ſich der ſtattliche Zug am Habereckl in Bewegung. Die Spitze hatte diesmal der „Feuerio“. Dem Elferrat, der in Talaren im raftwagen ſaß, marſchierte die Prinzengarde, die durch die heftigen Gefechte, die ſie in den letzten Tagen zu beſtehen hatte, ſtark zuſammengeſchmolzen war, voraus, Büttenredner ſchloſſen ſich an. Dann kam die Grouße Karneval⸗Geſellſchaft „Lindenhof“ in Kraftwagen mit Anhang und den Schluß machte die„Fröhlich Pfalz“. Der Elfer⸗ rat hatte den glücklichen Gedanken, ſich in die Mondrakete zu ſetzen, mit der er am Sonntag all⸗ gemeines Aufſehen erregte. Auf dem ganzen Wege, den der Zug durch die Innenſtadt nahm, bildete eine große Menſchenmenge Spalier, die die Ahoirufe auf das lebhafteſte er⸗ widerte. Am ſtärkſten war der Andrang in der Heidelberger Straße und auf den Planken. Hier mußte der Zug durch eine enge Gaſſe fahren. Nach Gutſeln war ſtarke Nachfrage. Aber da unſerm Wagen nur eine Schachtel zugeteilt war, mußten wir ſehr ſparſam umgehen und uns in der Hauptſache auf das Werfen von Luftſchlangen beſchränken. Ja die Gutſel. Auch ſo ein Kapitel. Die wenigſten wiſſen, daß die Munition zum größten Teil gekauft werden muß. Und da man am Sonntag ſich völlig verſchoſſen hatte, war geſtern eben großer Mangel. Am Marktplatz blieb die„Fröhlich Pfalz“ zurück, um hier noch einen zünftigen Volkskarnevat mit Büttenreden und ſo aufzuziehen. Ein tauſend⸗ köpfiges Publikum ſpendete begeiſtert Beifall. Mit der Kappenfahrt war die Tätigkeit des Elferrats des „Feuerio“ keineswegs zu Ende. Ein Teil beaab ſich, als man ſich im Nebenzimmer des„Habereckls“ ge⸗ ſtärkt hatte, ins Eisſtabion. Und um 10 Uhr traf man ſich von neuem in der Kantine des National⸗ theaters, um das Klingelzeichen zum Erſcheinen auf der Bühne abzuwarten. Wir berichten über den „Zwiſchenfall“ im Rahmen des Faſchinaskabaretts an anderer Stelle. Vom Nationaltheater fuhr der Elfer⸗ rat zum Roſengarten, um einer Einladung zum KöͤcF⸗Kehraus zu folgen. Sch. Letzter Abend der ⸗Fröhlich Pfalz“ beim Vohmanns Aod'! In der Liederhalle trafen ſich geſtern abend die Mitglieder der Fröhlich Pfalz zum letzten Kappen⸗ abend, wobei man übrigens beſonders viele Neckar⸗ ſtädter bemerkte, die ihrem Vohmanns Ad'l die Treue hielten. Es gab zünftige Büttenreden von Fritz Körner und Spindler ſen. und Voh⸗ manns Aol ſelber, der meiſt bei der Kapelle als Schlagzeuger wirkte und dabei die rothaarige Jung⸗ frau verkörperte, die er ſchon am Nachmittag bei der Kappenfahrt ſo trefflich dargeſtellt hatte, kam dann auch als Moritatenſänger wieder einmal zu ſeinem unbeſtreitbaren Rechte. Im übrigen gab es in der Liederhalle viel zu gucken, denn der Adl iſt ein gro⸗ ßer Freund bildmäßiger Ausſchmückung; ſo hatke Arthur Müller den Flugplatz gemalt mit einem richtiggehenden Ventilator alz Flugzeugmotor, und Willy Weber hatte den Schwetzinger Schloßgarten gemalt. Auch ſonſt gabs noch ſchöne Anſichten wie die Angeſtrahlte von Heidelberg und nicht zuletzt einen Büttenredenleitſpruch:„Liewer ge'ſcheit ſeufe als dumm babble!“ Blick auf Seckenheim Leicht geſagt— aber auf den erſten Blick war Seckenheim in den letzten Tagen garnicht mehr wie⸗ derzuerkennen. Der Vorort ſtand auf der ganzen Linie unter dem närriſchen Zepter des Faſchings⸗ prinzen und— jetzt können wir es ſagen— die Seckenheimer entrichteten der Narrheit recht gerne ihren Tribut. Die Vereine hatten alles aufgeboten, um jedem gerecht zu werden. Es war wirklich zünf⸗ tiger Karneval. Die 98er Turner machten eine„in⸗ Aſchermittwoch Jäh verſunken iſt der Zauber Toller Faſchingsnarretei. Aus dem Spiegel ſchaut bekümmert Dein zerfurchtes Konterfei. Narrenpritſche, Schellenkappe Liegen ſonder Glanz im Eck. Drehſt den Beutel du nach außen, Merkſt du, reichlich Draht iſt weg. Bunte Blumen, bunte Schlangen, Geſtern noch der Narren Zier, Heute kehrt man ſie gefühllos Von der Straße: Altpapier! Kummer will dein Haupt umdüſtern Ob des Wahns der ſchnöden Welt. Armer Tor. du nahmſt für bare Münze, was nur falſches Geld. Laß den Morgenwind entrümpeln Kopf und Herz von Trug und Traum! Neues Leben winkt und—„Frühling!“ Ruft die Amſel hoch im Baum. 5 Zocus. ternationale Studienreiſe zu den Südſeeinſulanern“, nicht minder unternehmungsluſtig waren die Rad⸗ fahrer und Schützen. Sie erfaßten ſofort die Lage „Heute Nacht oder nie“— ſchließlich entſchied man ſich doch für das„Heute nacht“. Der Sängerbund fuhr indeſſen in alter Friſche nach Oberbayern, auf deſſen Almen es ja bekanntlich keine.. Am Ro⸗ ſenmontag waren es die Fußballer, die im„Stern“ die Wogen der Faſchingsfreude hochſchlagen ließen. Selbſtverſtändlich gab es daneben auch Kappen⸗ . Ind cie eemeg abende in allen Lokalen, die an Stimmung den grö⸗ Eruf Erol Jrip 2 atarrh-Bonbons ßeren Veranſtaltungen kaum nachſtanden. Die Kin⸗ der folgten gerne und freudig der Einladung des „Sängerbundes“, der im„Schloß“ mit einem bun⸗ ten Kindermaskenball mit Maskenprämiierung auf⸗ wartete. Auch die Turnvereine ſorgten für die Un⸗ terhaltung der Kleinen in ihren Vereinsheimen. Am Dienstag war überall großer Kehraus, ent⸗ weder in Form von Maskenbällen oder ſonſtigem Rummel. Sämtliche Veranſtaltungen wieſen recht guten Beſuch auf. Ihren 90. Geburtstag feiert am heutigen Mittwoch in voller geiſtiger und körperlicher Friſche Frau Anna Oswald, Mannheim, M 3, 4. Unſern herzlichſten Glückwunſch! Kehraus beim T 46. Auch dieſes Mal hatte der Turnerruf gezogen und ſämtliche Abteilungen vom Himmel bis zur Hölle waren beſetzt. Im Him⸗ mel gab diesmal die Kapelle Hammer den Takt an, ſonſt war die Muſik dieſelbe wie voriges Mal, und auch die Stimmung war dieſelbe: allerbeſte, hundert⸗ prozentige. Das erwies ſich am deutlichſten, als um 1 Uhr herum der Prinz ankam und ein Getöſe losging, wie noch nie zu hören. Es war ein Prin⸗ zenempfang von der ſeltenen Sorte, wie man ihn nicht immer haben kann; mit ebenſoviel Begeiſte⸗ rung der Untertanen, wie blauen Flecken für die Tollität. Ein bärenſtarker Zimmergeſelle, namens Stenger, mußte Platz ſchaffen und den Prinzen in ſeine Obhut nehmen, ſo verrückt waren die Nar⸗ ren, und von einer Abteilung zur anderen bewegte er ſich nur im Goldſtuhl oder Schulterſitz, und hielt im übrigen wieder zahlreiche Reden. Ganz beſon⸗ ders großartig war ſein Talent, Sprechchöre zu im⸗ proviſieren und Raketen ſteigen zu laſſen. ——— Fasnachtsumzug in Feudenheim Allerlei luſtige lokalhumoriſtiſche Einfälle Wenn die„Heiterkeit“ auch dieſe Fasnacht nicht weiter mit Sitzungen hervortrat, ſo ließ ſie ſich doch die Hauptſache, einen zünftigen Karnevalszug, nicht nehmen. 34 Nummern wurden zuſtandegebracht und aufgebaut; an feſten Wagen, kräftigen Roſſen und ſpaſſigen Einfällen fehlt es nie, und gebefreudig waren die Spender, denn der Zug iſt Ehrenſache. Es ſollten mehr Innenſtädter herausfahren, ſie wür⸗ den dieſes und jenes lernen, u. a. auch die Feidemer Sproch, die bekanntlich ihre vom Mannemeriſchen weit abweichenden Eigenheiten hat. „Aw'l kumme ſe!“ heißt es z. B. hier und bald ſolgen prächtig uniformierte Vorreiter, Herold, Fah⸗ nenſchwenker, Ulkköpfe, und wahrhaftig die ganze Muſik des Pionierbataillons in Dreiſpitzen und fein geſtickten Fräcken aus der Rokokozeit. Ein Hauptwagen war der mit dem ſprichwört⸗ lichen Feudenheimer Gartenzaun(Lallehag) und der Aufſchrift: „Eiſe'gegiller wird abgeräumt!“ „Mit Lallehag wird ei'gezäunt!“ Bald darauf das große Gaudi mit der Feld⸗ ſt üß e. Voriges Jahr hatte man doch den dort verbreiteten Dreck ſinnbildlich⸗tendenziös in einem Auto aufgeſtapelt mitgeführt. Im Sommer war ge⸗ pflaſtert worden, und nun hieß es„Die Stroßekoſte' freſſe die Häuſeln weg!“ Die Feldſtraßler weigern ſich zu bezahlen, am 21. März wär letzter Termin und man hätte noch kein Geld im Haus, es ſoll das Kamel die Laſten tragen. Dieſes Kamel hatten ſie wahrhaftig von Barlay im Schlachthof ausgeliehen, es hing hinten und vorne voller Geldſäcke mit Na⸗ men und gewaltigen Summen beſchrieben und war mit einem Feidemer Beduinen bemannt, der manch fröhliches Spaßwort von ſich gab.„Sparverein Deutſcher Michel“ zeichnete hier verantwortlich. „Feidemer ja nicht, es gab viel Werden Gie ſich der Annehmlichkeit bewußt, perſil⸗gepflegte Wäſche zu Im übrigen gab es viel ſchöne Prachtwagen. Es gab einen Wagen von einem„Hausdrachen vun Feideme“ mit einer raffinierten Hausordnung, die nicht ohne Tief⸗ und Nebenſinn war. Einen mit al⸗ lerlei Karikaturen vom Eheleben(Schimpf Alde, daß ich mei' Bett find!“) und manches mehr. Eine große Beutelwäſche war natürlich zu ſehen, die „Gockelrobber“ durſten nicht fehlen, der Turnverein „Badenia“ ſtellte ſich mit dem Leitſpruch vor„Und neues Leben blüht aus den Ruinen“, und dann hatten die Kinder ſich auch einiges ausgedacht, z. B. einen Schofhammel vom Sandbug. Der Hohe Elſerrat der Heiterkeit machte ſeinem Namen alle Ehre, war auch mit Gutſel wohlverſehen, die beiden Gründungsmitglieder der Heiterkeit(die ſchon 51 Jahre alt iſt), Scherdem und Wolf, fuhren in der Kaleſche für ſich, und zwinkerten ver⸗ gnügt mit den Augen, und dann gab es natürlich auch einen blonden Prinzen mit viel Gefolge. Roland J. von Lippſtätten war ſein Name, wobei das„Stätten“ karnevaliſtiſche Zutat iſt, und die Prinzeſſin hatte die ſchönſten tiefgrünen Augen, und hieß Elfriede von Ehlien. Das alles und mancher andere Verein und Stammtiſch zog nun um.40 Uhr nachmittags von der Eberbacher Straße durch die Neckarſtraße und Hauptſtraße, und den größten Teil von Feudenheim über die Wallſtadter Straße zur Schwanenſtraße, wo man ſich auflöſte. Es war viel Volk unterwegs, das Willkommgeſchrei in den verſchiedenen Vierteln hallte bis zum Neckar hinunter. Verfroren ſind die hübſche Mädels zu ſehen, und der Chef der Organiſation und Abwick⸗ lung, Max Schauenburg, konnte mit ſeiner Leiſtung ſehr zufrieden ſein. tragen— zum geyſlegten Körper gebört perſil, geyflegte Leibwäſchel 4. Seite/ Nummer 87 Neue Maunheimer Zeitung /Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Februar 1009 Freiwillige für die Fallſchirm-Zrupye Die nächſte Einſtellung von Freiwilligen für die Fallſchirm⸗Truppe erfolgt im Herbſt 1940. Den ernſten Aufgaben des Dienſtes in dieſer füngſten Waffengattung der Luftwaffe entſprechen beſon⸗ ders hohe Anforderungen. Nur ſittlich, geiſtig und körperlich tüchtige Bewerber, die Luſt und Liebe zum Wehrdienſt in der Luftwaffe mitbrin⸗ gen, ſind dieſen Aufgaben gewachſen. In die Fallſchirmtruppe werden Freiwillige vom 17. bis zum vollendeten 23. Lebensjahr eingeſtellt, die ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügt haben müſſen. Die Dienſtzeit im Fallſchirmjägervegiment 1 beträgt zwei Jahre. Auch iſt die Möglichkeit, 12 Jahre zu dienen, hier beſonders günſtig. Der Freiwillige muß ins⸗ beſondere auf Grund eines militäriſchen Gutachtens ſallſchirmtauglich und nach Ableiſtung einer pſycholo⸗ giſchen Eignungsprüfung als Fallſchirmſchütze ge⸗ eignet ſein. Die Unterſuchungen werden von der Dienſtſtelle veranlaßt. Er muß unverheiratet ſein, eine Körpergröße zwiſchen 160 bis 185 Zentimeter beſitzen und darf ge⸗ richtlich nicht vorbeſtraft ſein. Bewerber, die ſport⸗ lich vorgebildet, Freiſchwimmer und Beſitzer des SA⸗ Sportabzeichens ſind werden bevorzugt eingeſtellt. Die Bewerber ſollen körperlich gut entwickelt, kräftig gebaut und frei von Fehlern ſein, die ihre Geſund⸗ heit, Beweglichkeit und Ausdauer beeinträchtigen. Die Einſtellungsgeſuche werden an das Fall⸗ ſchirmjäger⸗Regiment 1, Stendal⸗Alt⸗ mark, Abteilung Einſtellung, gerichtet. Der Meldeſchluß für Angehörige der landwirt⸗ ſchaftlichen Bevölkerung, ſofern ſie ihrer Arbeits⸗ dienſtpflicht nicht genügt haben, iſt am 1. Mai 1939, und für alle anderen Freiwilligen am 1. Oktober 1939. Auskunft bei den Wehrmeldeämtern. Die Pflcht zur Schaffung von Aulounerkünſten Höchſtens 500 Meter bis zur Gemeinſchaftsgarage Die neue Reichsgaragenordnung wird von zu⸗ ſtändiger Stelle eingehend erläutert. Ihre wich⸗ tigſte Forderung iſt die Pflicht zur Schaffung von Einſtellplätzen oder Garagen zur Beſeitigung der ſogenannten Later⸗ nengaragen. Bei den Vorbereitungen dur Reichsgaragenordnung ſpielte auch der Vorſchlag eine Rolle, für alle Neubauten eine abſolute Garagen⸗ baupflicht einzuführen. Dieſe wäre aber voraus⸗ ſichtlich doch als ſtarke Belaſtung empfunden worden, namentlich dann, wenn die Wohnungsinhaber keine Kraftfahrzeuge beſitzen und infolge ihres Alters oder anderer Umſtände ſich auch wohl nie mehr ein ſolches anſchaffen. Der allgemeine Garagenzwang hätte auch dann zu unbeabſichtigten Härten geſührt, wenn neben der Heimatgarage für den gleichen Wagen an der Arbeitsſtätte eine zweite Garage ge⸗ baut werden müſſe. 5 Da das öffentliche Verkehrsintereſſe lediglich fordert, daß die dauernde A b⸗ ſtellung von Kraftfahrzeugen auf den Straßen und Plätzen vermindert wird, ſchien die Vorſchrift ausreichend, daß bei neuen Wohnſtätten, Betriebs⸗ und Arbeitsſtätten oder größeren Um⸗ und Erweiterungsbauten die vor⸗ handenen oder zu erwartenden Kraftfahrzeuge der oder der Geſolgſchaft auf dem Grund⸗ Nähe außerhalb ber Bewohner ſtück ſelbſt oder in deſſen öffentlichen Verkehrsflächen untergebracht werden müſſen. Dabei bleibt es in der Regel dem Bau⸗ herrn überlaſſen, ob er ſie offen auf einen Einzelplatz ſtellen will, oder ob er ſie dort mit einem Schutzdach gegen Wit⸗ terungseinflüſſe ſchützen oder ob er eine Garage bauen will. Nur wenn bei Wohnſtätten zu befürch⸗ ten iſt, daß durch das offene Einſtellen die Verkehrs⸗ oder Feuerſicherheit gefährdet oder das Wohnen und Arbeiten in den umliegenden Gebäuden erheblich geſtört werden, kann ſtatt eines Einzelplatzes die Schaffung von Garagen verlangt werden. Dies wird meiſt nur bei geſchloſſener mehrgeſchoſ⸗ ſiger Miethausbebauung der Fall ſein, wo ſelbſtverſtändlich nicht zugeſtanden werden kann, daß die Freifläche im Invern des Baublocks dauernd faſt völlig mit Kraftfahrzeugen beſetzt wird. Bei der Luftſchutzraumgarage muß Ge⸗ währ dafür gegeben ſein, daß der als Garage be⸗ Autzte Luftſchutzraum bei Aufruf des Luftſchutzes in Kürze ſeinem Hauptzweck zugeführt werden kann. In den ſt⸗ädtebaulichen Vorſchriften iſt auch die Schaffung von Gemeinſchaftseinſtell⸗ Plätzen und Gemeinſchaftsgaragen vor⸗ geſehen. Der Weg zwiſchen der Gemeinſchafts⸗ garage und den Wohnungen ſoll nicht weiter als 500 Meter ſein. Die Reichsgaragenoroͤnung gilt bereits als ein Teil der künftigen Reichs⸗ bauorònung. Nur noch in Ausnahmefällen Nachtſchicht beim Vauen Wegen erhöhter Unfallgeſahr Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtſchaft, Generalinſpekteur Dr. Todt, hat eine Anordnung erlaſſen, die die Arbeitszeit auf den Bau⸗ ſtellen betrifft. Sie will alle Umſtände. de zu einer Minderleiſtung führen könnten, ausſchließen und nennt als einen ſolchen Umſtand die Arbeit in der Dunkelheit, die neben einer meiſt weſentlic⸗ geringeren Leiſtung auch eine erhöhte Unfall⸗ gefahr in ſich berge. Zwangsläufig ſei damit ferner eine Erhöhung der Baukoſten ver⸗ bunden. Endlich bedeute das Arbeiten in drei Schichten eine Erſchwerung in der Unterbringung der Arbeiter und in der Inſtandhaltung der Bau⸗ maſchinen und Geräte. Im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsminiſter wird daher angeordnet, daß grundſätzlich auf den Bauſtellen nur in zwei Schichten gearbeitet werden darf, wobei im Rahmen der Reichstarifordnung die Arbeitszeil je Schicht bis zu zehn Stunden täglich auscedehnt werden kann. Die Einlegung einer dritten Schicht iſt nur in Ausnahmefällen und nach Zuſtimmung des Gewerbeauſſichtsamtes zuläſſig. Es iſt ſchon ſtolzer, daß wir Deutſche heute entſchloſſen unſere Probleme ſelbſt löſen und uns auch ſelbſt helſen. Adolf hitler. Bei der Eröffnungsfeier des)l0. 1958/9. Aus Lehelingen wollen Geſellen werden Die Manuheimer Malermmnung zeigt Prüfungsarbeiten der erſten Dreijäheigen“ In jedem Handwerk, ebenſo wie in der Schule, gibt es zum Frühjahr ſeit jeher ſo was wie eine große Oſterverſetzung, die Geſellen zu Meiſtern und vor allem Lehrlinge zu Geſellen befördert, wobei ein paar arme, unglückliche Ausnahmen hier wie dort jeweils die Regel vom glatten und erfolgreichen Ab⸗ ſchluß beſtätigen. Die Tatſache allein, daß auch bei der Mannheimer Malerin nung wieder ein⸗ mal 35 Lehrlinge den praktiſchen Teil ihrer Ge⸗ ſellenprüfung hinter ſich gebracht haben,— dieſe Tatſache allein würde alſo wohl kaum genügen, um ſolchem löblichen Tun ein beſonderes öffentliches Intereſſe zu ſichern. Aber dieſe 35 ſind eben auch ganz beſondere Lehrlinge. Es ſind dien erſten, denen auf Grund der neuen, erſt im vergangenen Herbſt erlaſſenen neuen Reichsbeſtimmungen ſtatt der bisher vier⸗ jährigen Lehrzeit bereits nach drei Jah⸗ ren der große Schritt aus den handwerklichen Kin⸗ derſchuhen in den mit größerer Verantwortung und wohlverdientem Lohn bedachten Geſellenſtand zu tun erlaubt iſt. Gerade die kurze Zeitſpanne vom In⸗ krafttreten dieſer Beſtimmungen bis zum gegenwär⸗ tigen Prüfungstermin aber hat die Sache für Leh⸗ rende und Lernende einigermaßen ſchwierig gemacht, weil ihnen nach dem ja urſprünglich noch auf vier Jahre angelegten Schulungsplan nun plötzlich für das Drittel der geſamten Lehrzeit kaum noch ſechs Monate zur Verfügung ſtanden. Da iſt denn alſo, — Obermeiſter Körner und Lehrlingswart Du b⸗ bernell beſtätigen es mit Anerkennung,— natür⸗ lich allerſeits ganz beſonders tüchtig gearbeitet wor⸗ den, um das erſehnte Ziel trotzdem zu erreichen, wobei freilich auch die neue Form der Zenſierung mit über 70 verſchiedenen Noten den Prüflingen einen erfreulich weiten Spielvaum läßt, ihr prak⸗ tiſches Können und ihr theoretiſches Wiſſen zu be⸗ weiſen. Was da geſtern vormittag im Oberſtock der Werner ⸗ Siemens ⸗ Gewerbeſchule von der hohen Kommiſſion beſichtigt und nach Punk⸗ ten begutachtet wurde, war vom Standpunkt der Handwerksmeiſter aus freilich nur ein Teilgebiet. Dem Laien erſchien es dafür umſo beachtlicher, wie⸗ viel doch von ſolchen 17⸗ bis 18jährigen Burſchen nach örei Jahren ſchon verlangt wird. Da hieß alſo die erſte Aufgabe: ein Wandſtück an den großen Uebungswänden in den beiden oberen Korridoren des Schulgebäudes nach vorgeſchriebenem Muſter zu tönen, mit verſchiedenen, vorgeſchriebenen Liniatu⸗ ren zu verſehen und eines der drei gleichfalls vor⸗ geſchriebenen Abzeichen des Deutſchen Handwerks, des Reichsarbeitsdienſtes, oder das SA⸗Wehrſport⸗ abzeichen aufzubringen, während eine beſondere Flä⸗ chenbelebung des immerhin einige Geviertmeter gro⸗ ßen Arbeitsfeldes jeweils dem perſönlichen Ge⸗ ſchmack und Können des einzelnen überlaſſen blieb. Waren nun die techniſch⸗dekorativen Werkvorgänge von allen Prüflingen mit bemerkenswerter Sorgfalt bewältigt wörden, ſo zeigte ſchon jene Flächenbele⸗ bung durch Wickeln, Rollen oder frei von der Hand ausgeführtes Stupfen ſpürbare Unterſchiede in den Temperamenten und Begabungen. Erſt recht zeigte ſich dies aber, nach der als zweite Aufgabe geſtellten Bearbeitung je einer Muſter⸗ tafel in paſtoſer und Laſurtechnik, an der dritten und ſchwierigſten Aufgabe: ein Schild zu beſchriften, wobei wiederum jede techniſche Ein⸗ zelheit wie Farbenmiſchung, die beiden Schriftarten und der Text vorgeſchrieben waren, die räumliche Aufteilung in Hoch⸗ oder Querformat ſowie die An⸗ oroͤnung des Schriftbildes dem einzelnen überlaſſen blieb. Und da geſtanden uns denn Obermeiſter wie Lehrlingswart freiwillig zu, daß zwiſchen unſern Pionieren der dreijährigen Lehrzeit von 1989 und den„Vierjährigen“ von früher inſofern noch eine gewiſſe Spanne geblieben ſei, als die„Länger⸗ gedienten“ einen beſſeren Durchſchnitt ersielten, während hier einige hervorragend Berufs⸗ geeignete mit ſo guten Geſamtnoten dazwi⸗ ſchen ſind, daß die Bilanz über alle zuſammen am Ende das⸗ ſelbe Ergebnis bringen wird. Doch ob ſich nun die Punkte ſo oder anders verteilen,— eines ſieht man aus all' dem wackeren Bemühen: daß hier mit Luſt und Liebe zur Sache geſchafft worden iſt, um ſchon den jungen Menſchen von vornherein einen klaren Begriff von Handwerksehre und tüchtiger handwerk⸗ licher Leiſtung zu vermitteln. 8 Auch in Freiburg: Roſenmontagszus ak Freiburg, 21. Febr. Den Höhepunkt der ober⸗ badiſchen Fasnacht bildete, wie alljährlich, der Frei⸗ burger Roſenmontags⸗Umzug. Als Auf⸗ takt fand am Vormittag die Beſchießung der Nar⸗ renſtadt und der Einmarſch des Bürgerkorps ſtatt, das von dem Protektor der Breisgau⸗Narrenſtad Oberbürgermeiſter Dr. Kerber, unter Anweſen⸗ heit der Behörden und der„närriſchen Spitzen“ feier⸗ lich verpflichtet wurde, Anſchließend wurde gemein⸗ ſam die Ratsſuppe eingenommen. Um 773 Uhr be⸗ gann der Roſenmontags⸗Umzug, bejubelt von Tau⸗ ſenden von Einheimiſchen und Fremden. —— atSchwetzingen, 21. Febr. Im Alter von 75 Jah⸗ ren iſt hier Bäckermeiſter Gottlob Hettenbach geſtorben. Er war Ehrenmitglied und Obermeiſter der Bäckerinnung. ar Plankſtadt, 21. Febr. Am Samstagnachmittag wurde unter großer Teilnahme der hieſigen Bevbl⸗ kerung der im Alter von 70 Jahren geſtorbene Hein⸗ rich Huckele, Reichsbahnaſſiſtent a.., zur letzten Ruhe getragen. * Neckargemünd, 21. Febr. Mit Rückwirkung vom November 1938 wurde Gewerbeſchulaſſeſſor Walter Beck zum Studienrat ernannt. Studienrat Beck iſt ſeit der Errichtung der hieſigen Gewerbeſchule, die in der ehemaligen Schule zu Kleingemünd unter“ gebvacht iſt, Leiter derſelben. 1030 muß die Slerſenche überwunden werden! dZ Berlin, 11. Februar. Der Leiter der Veterinärabteilung des Reichs⸗ innenminiſteriums, Miniſterialdirektor Dr. We⸗ ber, äußerte ſich zu einem Vertreter des Ndg. über den Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche und die Erfolge der Bekämpfungsmaßnahmen. Der gegenwärtige Stand der Seuche iſt nicht ungün⸗ ſtig, ſeit dem Herbſt zeigt ſie abnehmende Tendenz. Während am 1. Januar 1938 im Reich 25000 Gehöfte verſeucht waren, ſind es anfangs 1939 nur 19 000 ge⸗ weſen. Bis zum 15. Januar iſt ein weiterer ſcharfer Abfall auf 14 700 Gehöfte erfolgt, bis zum 1. Februar ein noch bedeutenderer, 9863. Der Zugang an neu verſeuchten Gehöften, der am 1. Januar noch 10 000 betrug, iſt am 15. Januar auf rund 6500 zurückge⸗ gangen, am 1. Februar auf 5500. Alle Anzeichen deu⸗ ten darauf hin, daß die Seuche an Gefährlichkeit er⸗ heblich eingebüßt hat. Wenn auch im Frühjahr mit der Aufnahme der Feldarbeiten und mit dem Weide⸗ auftrieb nochmals eine Ausbreitung zu erwarten iſt, iſt man doch bei den zuſtändigen Stellen davon über⸗ zeugt, daß der Gipfel des Vorjahres— 140 000 ver⸗ ſeuchte Gehöfte im Auguſt— bei weitem nicht mehr erreicht werden wird, daß in dieſem Teil das Jahr 1939 das Ende der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche als Seuchenzug bringen wird, wenn auch vereinzelte Verſeuchungen noch immer vorkommen werden. Für die abnehmende Tendenz ſpricht auch, daß ſich neuerdings ein anderer Typ der Seuche zeigt, was immer am Ende eines Seuchenganges einzutreten pflegt, wenn die Wirkung des Erregers ſchon nachläßt. Die bisherigen Verluſte Der Umfang der Seuche, die im Herbſt 1937 aus den weſtlichen Nachbarſtaaten ins Reich eingeſchleppt wurde, iſt nur zu vergleichen mit dem Seuchenzug von 1920/21, mit dem Unterſchied allerdings, daß der Brief aus der Mainmetropole Reichsbahn und Jugend— Das Gutenberg-Denkmal geht auf die Wanderſchaft Frankſurt a.., 20. Februar. Es gibt wohl kaum einen Jungen oder ein deut⸗ ſches Mädel, das ſich nicht für die Reichsbahn mit ihren zahlreichen Einrichtungen und ihrem gewal⸗ tigen techniſchen Apparat intereſſiert. Man hat nun in Frankfurt den Verſuch gemacht, in einer Aus⸗ ſtellung, mit der man den wiederhergeſtellten Warteſaal dritter Klaſſe auf der Nord⸗ ſeite des Hauptbahnhofes eröffnete, der Jugend einiges aus dem Reichsbahnbetrieb zu zeigen. Sie lernt dort am laufenden Modell die Lokomotiven und Wagen kennen, es wird ihr gezeigt, wie man eine Strecke ſichert und ſperrt und an zahlreichen Apparaten, die die Reichsbahn bei ihren pſychotech⸗ niſchen Eignungsprüfungen benutzt, kann ſie praktiſch feſtſtellen, ob ſie etwa den Anforderungen eines Weichen⸗ oder Schrankenwärters, eines Stellwerk⸗ oder Schalterbeamten genügen könnte. Und wie ſtaunen die Buben und Mädels, wenn ſie hören, daß nahezu 1200 Reichsbahnbeamte Dienſt tun müſ⸗ ſen, um einen Schnellzug ſicher und ohne Zwiſchen⸗ fälle von Berlin nach Frankfurt zu bringen. Das Streichholzkarlche ſtarb Frankfurt iſt arm an Originalen geworden. Der Boden der Großſtadt ſagt ihnen nicht zu, und eines der letzten hat ſich dieſer Tage„aus dere bucklige. Weltapothek“, wie der Maler Boehle ſtets zu ſagen pflegte, gedrückt. Jeder Frankſurter kannte das Streichholzkarlchen, ein kleines Männlein, ſtets mit einem langen, grauen Mantel bekleidet, das Abend für Abend von einer Wirtſchaft zur anderen ging, um aus ſeinem großen ſchvarzen Holzkaſten Streichhölzer anzubieten, die ſchlichten einfachen Schächteſchen und die Flachyackungen„for die Herrn in der Weſteſack unn die Dame in der Ridekühl“! Beſcheiden und ſtill hat ſich das Karlchen nun davon⸗ gemacht und die Frankfurter ſind ein wenig traurig darüber denn ſie haben einen guten Kerl und einen lieben Freund verloren. Erforſchung der heimiſchen Tierwelt Im allgemeinen glauben wir unſere heimiſche Tier⸗ und Pflanzenwelt zu kennen, und wenn mar den Dingen einmal auf den Grund geht, muß man feſtſtellen. daß wir vieles doch nicht wiſſen. Deshalt haben es die Naturfreunde in Frankfurt begrüßt daß nun unter Führung von Profeſſor Giesbergo von der Naturwiſkenſchaftlichen Jakultät der Frank⸗ furter Univerſität und dem neuen Direktor des Tiergartens Dr. Steinbacher eine Arbeitsgemein⸗ ſchaft zur Erforſchung der einheimiſchen Tierwelt in Heſſen⸗Naſſau und Heſſen gegründet wurde. Dieſe neue Arbeitsgemeinſchaft hat keineswegs die Abſicht, die alten, bewährten naturwiſſenſchaftlichen Vereine überflüſſig zu machen, ſondern ſie will mit ihnen und mit den großen naturwiſſenſchaftlichen Muſeen in Frankfurt und Wiesbaden eng zuſammenarbeiten, um ſo Zweifelsfragen über die heimiſche Tierwelt zu klären und die Ergebniſſe der Forſchung einer grö⸗ ßeren Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Auch die Frauen ſind als Mitarbeiterinnen in dieſer Arbeits“ gemeinſchaft ſehr willkommen. 3 Hochbetrieb im„Haus der Jugend“ Frankfurt hat in ſeinem„Haus der Jugend“ im Norden der Stadt eine der ſchönſten deutſchen Jugendherbergen und die größte dazu. 900 Betten ſtehen zur Verfügung. Das Jahr 1938 brachte ihr 60 000 Uebernachtungsgäſte, darunter 6000 Auslän⸗ der, die meiſt mehrere Tage in Frankfurt blieben. Die Zahl der Uebernachtungen wird nur noch von Hamburg übertroffen, das aber weniger Betten hat, als Frankfurt. Wieder eine elektrotechniſche Ausſtellung Die Frankfurter elektrotechniſche Ausſtellung im Jahre 1891 war ein Weltereignis. Damals fand die erſte Opernübertvagung von München nach Frank⸗ furt und die erſte Fernleitung elektriſchen Stromes von Lauffen am Neckar zum Main ſtatt. Ediſon führte ſeinen Phonographen vor und die Er⸗ kenntnis dieſer Ausſtellung bahnten der Elektrizität den Weg. 1941 jährt ſich die Ausſtellung zum 50. Male. Dies iſt der Anlaß zu einer neuen Elek⸗ trotechniſchen Ausſtellung auf dem Feſt⸗ gallengelände, die eine umfaſſende, internationale Schau der modernen Elektrizität und ihrer Anwen⸗ Jung ſein wird. Frankfurter Denkmäler wandern! Nachdem das Frankfurter Schillerdenkmal von der Hauptwache nach dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz gewan⸗ hert iſt, muß nun auch das Gutenberg⸗Denk⸗ nal, dem Erfinder der Buchdruckerkunſt gewidmet, zuf die Reiſe gehen. Es behindert den Verkehr, da s mitten in der Achſe einer Durchgangsſtraße (liegt. Das Denkmal wird etwa vierzig Meter wei⸗ er am Roßmarkt aufgebaut und bildet dann den natürlichen Mittelpunkt des an dieſer verkehrsrei⸗ chen Stelle erſtrebten Kreisverkehrs. R, M. Hie„Macht des Schickſals“— 23.10: angerichtete Schaden dank unſerer fortſchrittlichen Abwehrmaßnahmen in keinem Verhältnis zu dem damaligen ſteht. Immerhin ſind die Verluſte au jetzt nicht unbedeutend. Bis Ende Oktober 1938 ſin in Reich an der Seuche rund 80 000 Rinder über drei Monate und 78 000 Kälber bis zu drei Monaten, ferner ebenſoviele Schweine und Ferkel eingegangen. Das ſind etwa 0,7 v. H. unſeres Rinderbeſtandes u 0% v. H. unſeres Schweinebeſtandes. Wenn man be⸗ denkt, daß früher bei einem ſolchen Seuchenzug gande Beſtände vernichtet wurden, daß beiſpielsweiſe Würt⸗ temberg allein ſeinerzeit 10 v. H. ſeiner Klauentiere verlor, während die jetzigen Verluſte noch nicht 1 v. H. unſerer Beſtände betragen, dann erkennt man Erfolg der neuzeitlichen deutſchen Bekämpfungsmaß⸗ nahmen. Unſere Nachbarländer haben ungleich ſchwerer unter der Seuche zu leiden, Luxemburg, da zu den Ländern gehört, deren Veterinärverwaltung mit der deutſchen vergleichbar iſt, hat beiſpielsweiſe im laufenden Seuchenzug trotz hygieniſch günſtigerer Bedingungen etwa das Hundertfache an Tieren ver⸗ loren wie der deutſche Regierungsbezirk Trier, der ungefähr die gleiche Zahl von Klauentieren beſitzt. Die neue Schutzimpfung hat ſich bewährt— Der Einſatz wird erweitert Ein wichtiges Hilfsmittel im Kampf um die Ausrottung der Seuche iſt uns im von den Forſchern auf der Inſel Riens Hand gegeben worden, die aktive Immuniſierun, gegen die Seuche durch Schutzimpfung. Das ne 5 Mittel iſt bisher vorwiegend in Oſtpreußen een ſetzt worden und hat ſich ausgezeichnet bewähr, Sbwohl von ſchwer verſeuchten Nachbarländern um geben, iſt Oſtpreußen nur gering verſeucht und 70 den Grenzkreiſen faſt völlig frei von der Seuche, Die Produktion des Schutzmittels iſt inzwiſchen t, der Inſel Riens vervielfacht worden. Je nach Produktion wird der Einſatz dann auf weitere* biete ausgedehnt werden. Das neue Mittel 11 zunächſt ausſchließlich im Reich eingeſetzt. Um 07 die internationale Welt von der ausgezeichneten Wirkung zu überzeugen und es ſpäter auch über Reich hinaus nutzbar zu machen, wird es zur bei je einem Auslandsverſuch in der Schweiz! in Italien erprobt. Mitarbeit iſt notwendig! Im Kampf gegen die Seuche haben ſich im a gen vor allem die Abſperrungs⸗ und Sicherung.⸗ maßnahmen bewährt, die überall durchgeführt 5 den, wo dies möglich war. Sie ſind und bleiben en ſt vo⸗ ſelbſt Zeit ſcheidend für den Enderfolg, und hierzu iſt allem die wirkſame Unterſtützung der Bauern notwendig. Mit polizeilichen Mitteln allein die erforderlichen Maßnahmen nicht erzwungen wen den, der Tierbeſitzer muß mithelfen. Als wi 5 tigſte Forderungen gelten nach wie oh., rechtzeitige Anmeldung, Aufſtalluna der Dienh Sicherung der Ställe gegen das Betreten— fremde Perſonen und ſtrengſte Abſperrung der v ſeuchten Gehöfte. * Walldürn, 21. Febr. Tradittonsgemäß 8 während der Wintermonate zahlreiche Volksgenhe⸗ ſen mit Sammeln der Tannenzapfen ſchäftigt. Die Zapfenernte iſt alljährlich eine eſe Einnahmequelle für die Sammler. Durch Tätigkeit, die in einzelnen bieſtgen Famllien von Generation zu Generation eingebürgert ha⸗ finden die emſigen Sammler Arbeit und Brot. ar Sandhauſen, 21. Febr. Im Alter von 70 Jab⸗ ren ſtarb hier Landwirt Georg Hambrecht 1 kurzem Leiden. Der Verſtorbene erfreute ſich a gemeiner Wertſchätzung. Was hören wir? Donners'ag, 23 Februar Reichsſender Stuttgart hue .00: Morgenlied.—.30: Frühkonzert.—.30: 900 5 Sorgen jeder Morgen.—.20: Für Dich daheim.— 1 en⸗ Vollsliederſingen.— 11.30: Volksmuſik und Bauernka 5 der.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Nahrichten.— 13.15: Mittagskonzert.— 14.00: Zauber der Stimme, ad 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18 00: Aus Zeit Nach⸗ Leben.— 10.00: Melodie und Rhythmus.— 20.00:.00: richten.— 20.15:„Singendes klingendes Kaſſe“. Lih6 Genius der Arbeil.— 22.00: Nachrichten— 22.25: Re bal⸗ meſſe Großdeutſchlands—. 22.35: Unterbe tungsmuſik— 24.00: Nachtkonzert „Deutſchlandiender ühkon⸗ .00: Glockenſpiel.—.30: Aus Dresden: Frühn zert.—.00: Nachrichten.— 10.00: Volksliederſingen et. 11.30: Dreißig bunte Minuten.— 12.00. Mittagskonzgis Volks⸗ und — 13.00: Glückwünſche.— 14.00; Allerlei von zme gart drei.— 16.00: Muſik am Nachmittag— 18.00 Das gern⸗ hat der Sporf.— 1900: Deutſchlandech).— 20,005„Koder ſpruch.— 20.35: Orcheſterkonzert.— 23.20.„Verdi“, Ernani. vorigen Jahr das ind können ſind gute —— —— „5„ 00 79 — + 238 ———— ——— 4 Bee Biles im ꝙmanattxcckten Deutscher und englischer Frontsoldat lernten sich vor 22 Jahren kennen London, im Februar. drew Wildgooſe aus Glasgow erhielt 3* Tagen einen Brief von einem Mann, den 0 leit 22 Jahren für tot gehalten hatte. Ein ſelt⸗ mer Zufall fügte es, daß ſich zwei ehemalige Entegsgegner, ein Deutſcher und ein 9 änder, lange nach dem großen Völkerrin⸗ tennen lernten. le beitwar im Herbſt des Jahres 1916. Ypern, latumkämpfte Stadt in Weſtflandern, die die ſchen uder hartnäckig gegen die fortgeſetzten deut⸗ kitt lungriffe verteidigten, ſt and wieder einmal im G0 vunkt der Kampfhandlungen. Ein engliſcher genangriff brach unter dem deutſchen Artillerie⸗ 0 zuſammen. Der junge britiſche Soldat An⸗ einen Wildaooſe ſuchte in dieſem Hexenkeſſel für Augenblick Zuflucht in einem Granattrichter. ei—— etwas— eine deutſche Bibel, wie ſich —— Betrachtung herausſtellte. Auf der In⸗ 6 eite ſtanden die Worte:„Für Karl Fritz, 25. De erue⸗Infanterie⸗Diviſion, von ſeiner Mutter.“ Fer engliſche Soldat barg ſeinen Fund in ſeinem ——9 Was mochte aus dieſem Karl Fritz, — 0— ie ſorgende Mutter eine Bibel an die Front Zechickt hatte, geworden ſein? Sicherlich lag ſein neben denen zahlreicher anderer toter Helden der Ppernfront. Mit börew, Wilogooſe überſtand den Kugelregen. — em Abſchluß der Feindſeligkeiten zog er aus Mr. An u dieſen 8 zerſtörten Ppern ab. Und mit ihm reiſte Jah ibel aus dem Granattrichter nach England. zuhrzehnte vergingen; Wildgooſe hatte die kleine Da— im Hexenkeſſel von Ppern längſt vergeſſen. ſchen allte es der Zufall, daß er unlängſt den deut⸗ un Konſul in Glasgow, Dr. Gregor, us Man tauſchte Kriegserinnerungen —— bei dieſer Gelegenheit erinnerte ſich Wild⸗ * der Bibel, die noch bei ihm zu Hauſe lag.„Es eigentlich ſchön, wenn man dieſe Bibel den Angehörigen des gefallenen deutſchen Soldaten zu⸗ kommen laſſen könnte“, meinte er im Verlauf der Unterhaltung. Der deutſche Konſul griff den Ge⸗ danken auf und verſprach, Wildgooſe dabei behilf⸗ lich zu ſein. Seine Bemühungen waren in der Tat von Erfolg gekrönt, aber wie erſtaunt war Wild⸗ gooſe, als er nun durch Vermittlung des deutſchen Konſulats einen perſön lichen Brief von jenem Mann erhielt, den er damals, als er die Bibel fand, totglaubte! Karl Fritz war gleichfalls dem Kugelregen ent⸗ ronnen. Er hatte in jenem Granattrichter in der⸗ ſelben Weiſe bei einem Angriff auf Yypern Schutz geſucht, wie der Engländer Wildgooſe. Bei dem kurzen Aufenthalt verlor er die Bibel, die er ſtets bei ſich trug. Er bemerkte den Verluſt erſt, als er wieder in ſeinem Schützengraben lag. Umſo er⸗ freuter war er, nun von einem engliſchen Soldaten nach mehr als 22 Jahren ſein Eigentum zurück⸗ zuerhalten. Er ſchrieb aus Morfelden bei Frank⸗ furt ſofort einen Brief nach Glasgow, den die Londoner Zeitungen im Wortlaut veröffentlichten. „Lieber Herr Weldgooſe“, heißt es da,„ich erhielt durch das deutſche Konſulat in Glasgow meine Bi⸗ bel, die Sie mir freundlicherweiſe übermitteln ließen. Ich danke Ihnen ſehr für dieſe Aufmerkſamkeit und bitte Sie, mir, wenn möglich, die Stelle etwas näher zu beſchreiben, wo Sie das Buch gefunden haben. Ich würde mich rieſig freuen, von Ihnen perſönlich eine Nachricht zu erhalten, die ich gerne beantworten will. In der Hoffnung, daß es Ihnen gut geht, bin ich Ihr ergebener Karl Fritz.“ Mr. Wildgooſe hat erklärt, daß er dieſen Brief nicht nur beantworten wolle, ſondern ſich auch vor⸗ genommen habe, den Beſitzer der Bibel kennen zu lernen und, wenn ſich die Möglichkeit dazu ergebe, noch in dieſem Jahre eine Reiſe nach Deutſch⸗ land zu unternehmen. eeeeeeeee. Der Sielloer⸗veter Mohammeds König Faruk ließ ſich zum Kalifen ausrufen Kairo, im Februar. A 5 bat in der Welt der Mohammedaner großes ——— Kben erregt, daß ſich König Faruk ſen Legopten vor kurzem in Kairo zum Kgli⸗ Titelsüsrufen ließ. Was hat es mit dieſem derſch der ſeit 15 Jahren völlig von der Bildfläche eichwunden war, für eine Bewandtnis? Die Be⸗ eine—— Kalif— arabiſch„Chalifa“— blickt auf ſetzun eſchichte von 1300 Jahren zurück. Die Ueber⸗ mit des Wortes heißt„Stellvertreter“, wo⸗ 1eder Nachfolger Mohammeds in der Herrſchaft die islamitiſche Geſamtgemeinde gemeint iſt. — 8 Mohammed, der Stifter des Iſlam, geſtorben den— es einen Nachfolger für ihn zu finden, der 682 Vropheten würdig vertvat. So wurde im Jahre ausgern Bekr zum erſten Kalifen des Iſlam den ekufen, der ebenſo wie die Männer, die nach ihm Laliſentitel erhielten, die Aufgabe hatte, die ſch ammedaniſche Religion zu verbreiten. Aber Kalifat r bald entſtanden Streitigkeiten um das Medin⸗ deſſen Sitz urſprünglich die heilige Stadt ſiedeln⸗ war, um ſpäter nach Damaskus überzu⸗ das Kar Is Moawija aus dem Geſchlechte Omaſja und falifat erhielt, machte er dieſen Titel erblich, O 9 blieb es hundert Jahre der Familie der med Haden vorbehalten, die Stellvertretung Moham⸗ den dienszuüben. Dann nahmen ihnen die Abbaſi⸗ dem ſes Recht gewaltſam ab, die behaupteten, mit ropheten näher verwandt zu ſein als die —— war. Omafiaden. Sie entledigten ſich ihrer Rivalen in blutigen Kämpfen und erweiterten das rieſige Reich der Araber, das ſich über drei Erdteile ausbreitete. Bis zum Jahre 1258 verblieb der Kalifentitel, in zahlreichen Kriegen verteidigt, im Beſitz der Abba⸗ ſiden. Ihre berühmteſten Vertreter waren der „Märchenfürſt“ Harun al Raſchid und Al Mu⸗ tamid billah, der den Sitz des Kalifats nach Bagdad verlegte, nachdem er ſich porübergehend in Samarra befunden hatte. Als die Mongolen im 13. Jahrhun⸗ dert Bagdad eroberten, war es um das Kalifat und um das großarabiſche Reich geſchehen. Die Abba⸗ ſiden flohen nach Aegypten, wo ſie nur noch dem Namen nach als geiſtige Oberhäuptlinge des Islam fungierten. Jahrhunderte vergingen, während denen der Kalifatsgedanke in den Hinterarund getreten Ein neuer Bewerber um den Titel des Stell⸗ vertreters Mohammeds tauchte in der Perſon des türkiſchen Sultans auf, der ſozuſagen als Entſchädigung für die Gebietsverluſte, die der Tür⸗ kei durch die vordringenden Ruſſen zugefügt wur⸗ den, den Titel eines„Oberkalifen der Mohamme⸗ daner“ erhielt. Der Begriff des Kalifen hatte ſich freilich in⸗ zwiſchen grundlegend gewandelt. Während die alten Kalifen zugleich die Herrſcher des arabiſchen Reiches waren und ſomit eine weltliche und geiſt⸗ liche Macht von gleicher Ausdehnung beſaßen, erhoß der türkiſche Sultan, deſſen volitiſcher Machtbereich ja ſtark begrenzt war, Anſpruch auf die geiſt⸗ liche Hoheit auch über die außerhalb ſeines Reiches, unter der Herrſchaft europäiſcher Kolo⸗ Frrgang der Liebe/ von ernſt Sander ectten, Abend, wenn Bruno Frehſe von der Zoll⸗ Meta er den Deichveg heimging, geſchah dieſes: Anng' ſeine junge Frau, kam ihm mit der kleinen 0 entgegen. Man traf einander ſtets an unge⸗ weſ gleichen Stelle— bei Bauer Thomſens An⸗ ſeits von mächtigen Ulmen beſchirmt, dies⸗ er, küt Beiches lag. Dann beugte ſich Frehſe nie⸗ dann ßte das Kind und gab Meta die Hand. Und in 3 Sngen die drei, der ſchwere langſame Mann Frau„Arünen Grenzeruniform. die ſchmale, blaſſe große und das Kind, in deſſen blondem Haar eine Deichwe bleife leuchtete, durch die Dämmerung den mit doeg entlang, bis zu dem kleinen roten Haus Schornſt grünen Fenſterumrahmungen, aus deſſen wenig ſtein dünn der Herdrauch wölkte. Sie ſprachen vor ſich Hi dieſem abendlichen Heimweg; ſie ſahen baften Sin oder auf das Kind, das mit kleinen, ernſt⸗ dem Schritten zwiſchen ihnen ging. Und erſt nach⸗ auch ſedie Haustür geſchloſſen halte, küßte Frehſe eine Frau. batte Mal an einem der erſten Tage ihrer Ehe, warum eta ihn mit einem kleinen Licheln gefragt, tet als er das tue; und Frehſe hatte mehr angedeu⸗ ausgeſprochen, daß es nicht angehe, ihr vor Mef, ügen anderer Bärtlichkeiten zu erweiſen. wenige ne in einer Umgebung aufgewachſen war, wo in 5 ſtrenge Anſchauungen herrſchten, hatte ſich ten neie Erklärung geſchickt wie in alle Gewohnhei⸗ einem Anſchauungen ihres Mannes, den ſie in ſig Donderbaren Gemiſch aus ſcheuer, unterwür⸗ ter„Dankbarkeit und unausgelebter, ja, unterdrück⸗ Seidenſchaft liebte. war in war Frehſes zweite Frau. Anna, die erſte, zündungesbalb weniger Tage an einer Lungen⸗Ent⸗ en mang geſtorben, während eines langen, öden, kal⸗ alt gemiters, als ihre kleine Tochter juſt drei Jahre wie ſch orden war. Niemand hatte Frehſe angemerkt, 'wer ihn der Tod ſeiner Frau getroffen hatte. ſein—* vor, verſchloſſen und langſam, hatte er ielt ih Bienſt als Zollbeamter obgelegen. Man keinez yn für zuverläſſig und ſchwerblütig, aber wohl Kauf 9 tieſeren Gefühles fähig; und als er nach Ab⸗ danao rauerjahres Meta kennengelernt und bald habe feſhebeiratet hatte, meinte man allgemein. en ſten einem Kinde eine Mutter und ſeinem verwai⸗ Hausweſen eine Wahrerin geben wollen, und ſonſt nichts. Er war nicht mehr der füngſte, ſchon jenſeits der Vierzig; und Meta war nicht hübſch, ja, nicht einmal anziehend, wenigſtens nicht für die Be⸗ wohner jenes nordweſtdeutſchen Grenzſtriches. Als die beiden am Nachmittag der Trauung nach Hauſe gekommen waren, hatte Frehſe das Bild ſei⸗ ner erſten Frau von der Kommode genommen, es angeſchaut und wortlos weggeſchloſſen, als er merkte, daß Meta ihm über die Schulter zu ſehen verſuchte. Sie öffnete niemals die Schublade, in der ſie das Bild wußte, und ebenſowenig wurde die Ver⸗ ſtorbene zwiſchen den beiden je erwähnt. Aber ein⸗ mal— Meta hatte im Garten gearbeitet und war unvermutet in die Stube gekommen— hatte ſie ge⸗ ſehen, wie ihr Mann das Kind, das jetzt fünf Jahre alt war, zwiſchen den Knien gehalten und mit einem entrückten Ausdruck angeſtarrt hatte. Und auf ihre Frage, hatte er leiſe, ohne ſich umzuwenden, ge⸗ antwortet:„Sie hat Annas Augen....“ Und dann hatte er geſeufzt wie ein Erwachender, hatte das Kind weggeſchoben und war, beide Hände in den Hoſentaſchen, ans Fenſter getreten“ Meta war der Kleinen eine gute Mutter. Sei es, daß ſie das Mädchen wirklich liebgewonnen hatte— ſei es, daß ſie meinte, der Weg zum Her⸗ zen des Mannes den ſie liebte und der ſie kaum zu beachten ſchien, führe über das Kind—: ſie ließ es an nichts fehlen. Sie warb um die Neigung des Mädchens und war glücklich. wenn ſie kleine Zei⸗ chen der Annäherung, der Freude und Dankbarkeit gewahrte; aber es gelang ihr nicht, das Bild der Mutter ii dem Kinde auszulöſchen. Anfangs war ihr dies unkindliche Erinnerungsvermögen, dies Feſthalten an der Verſtorbenen in einem Alter, da man leicht und ſchmerzſos vergißt. rätſeſhaf- erſchie⸗ nen. Dann jedoch beobachtete ſie, daß Frehſe, wenn er Meta abweſend gloubte, mit ſeiner kleinen Toch⸗ ter lange, leiſe Geſpräche über die tote Mutter führte und auf ſolcherlei Weiſe das Andenken der Hingeſchiedenen, von deren leibhaftigem Sein das Kind ſeit langem nichts mehr wußte, zu bewahren ſuchte. So lebte Meta dahin in der Abgeſchiedenheit die⸗ ſer Grenzlandſchaft, verloren in der erdrückenden Weite der Ebene, wortend in dumpfer ihr kaum be⸗ wußtex Sehnſucht. Frehſe war gleichmäßig gut zu eeeeeeeeeeeee eeeeeeeeee eeeeee ceeeieedeae rurnee fNepe BILDER VORITAGE So war der Karneval 1939 in Köln Ein Wagen aus dem ſonntäglichen Feſtumzug:„1 PS mit Beiwagen“, eine Anſpielung auf die Internationale Verkehrsausſtellung im Jahre 1940. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Nultiplex⸗K.) 4 ... und in München Ein luſtiger Wagen aus dem vier Kilometer langen Münchener Faſchingszug, der trotz Schnee⸗ geſtöber und eiſigem Nordwind Hunderttauſende in närriſche Stimmung verſetzte. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) EPFPPCTCTTT0T0T0TPTTPPPPPPPPPPPPP0TTPPPTTPPPPPPTPTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP— nialmächte lebenden Mohammedaner. Auf dieſe Weiſe wurde das Kalifat immer mehr nur eine Scheinmacht, und es verſchwand ſang⸗ und klang⸗ los von der Bildfläche, als der im Vorjahre ver⸗ ſtorbene nationale Erneuerex der Türkei Kemal Atatürk zugleich mit der Beſeitigung der osmani⸗ ſchen Sultansfamilie das Kalifat abſchaffte. Kemal Atatürk ſelbſt wäre als türkiſcher Staatschef berechtigt geweſen, den Titel des Kalifen zu führen. Aber er verzichtete im Jahre 1924 auf dieſe Würde. Nun iſt nach 15 Jahren der Kalifentitel erneut erſtanden. Der junge Könige Faruk von Aegypten ließ ſich in Kairo vor kurzem zum Kalifen aus⸗ rufen. Das iſt im Augenblick freilich nur eine Geſte, denn die Stellvertretung Mohammeds hat längſt aufgehört, eine politiſche Bedentung zu haben. ihr; es gab weder kleine noch große Verſtimmungen zwiſchen den beiden; aber der Zuſammenklang, den Meta erhoffte, wurde nie ſpürbar. Sie kam dem Manne nicht näher, den ſie liebte mit einer ſchier verbotenen, ſündigen und ausſichtsloſen, demütigen und wehen Liebe, die ſich nicht zu äußern wagte und die, ſtets niedergepreßt, weder Form noch Erfüllung fand, und von der der Mann nichts ahnte. Wenn Frehſe ſie anſah, war es, als ſuche er die andere in ihr und wende ſich ſtets von neuem innerlich ab, wenn er ſie nicht fand. Zwiſchen ihnen ſtand die Tote und ſtand das Kind, das ernſthaft und fröhlich ſein kleines Leben lebte und von dem, was in der Stiefmutter vorging, nichts ahnte— ſo wenig wie der Vater noch einer der Nachbarn etwas ahnten. Denn Meta fuhr fort, das Haus zu beſtellen und für die Kleine zu ſorgen, bis zum letzten Abend, ja, bis zur letzten Minute, bis Frehſe ging heim, wie an jedem dienſtfreien Abend. Es war Herbſt über dem träge und moorig hinfließenden Grenzkanal qualmten dünne Nebel; der Mond ging groß und rot auf, und die Luft roch brandig von den Kartuffelfeuern und nach aufge⸗ brochener Erde. Dann tauchte der Mond hinter ſlache Wolkenſtreifen, leuchtete noch einmal böſe auf und blieb verſchwunden. Ein fremder Nond ſtrich gleichmäßig vorüber; von den Ulmen an Bauer Thomſens Gehöft wehten ein paar gelbe Blätter Frehſe entgegen; die Dämmerung fiel ſtärker ein mit jedem Schritt, den er tat. Meta und die kleine Anna kamen ihm nicht ent⸗ gegen wie an jenem Abend während der beiden letzten Jahre wenn ſie ihn auf dem Heimweg wußten. Frehſe ging ſchneller; dieſes Abweichen vom Gewohnten ſchuf ein dumpfes Unbehagen in ihm, das ihn um ſo heftiger und beklemmender würgte, je niher er ſeinem Hauſe kam. Er ſah im Halbdunkel Menſchen, viele Menſchen vor der Gartentür; ihr Gemurmel verſtummte, als er heran war; ſie traten zurück Frehſe ſtand vor dem Gendarmen und Meta. Sie verſuchte nicht zu leugnen; es hätte gar nicht des Zeugniſſes bedurft, das Bauer Thomſen, hart und karg ablegte: Er hatte, als einziger, geſehen, wie Meta das Kind in den Kanal geſtoßen hatte. Thom⸗ ſen, ein verkrümmter, verwitterter Greis, hatte nichts zur Rettung tun können Frehſe, bäumend in einem jähen, wilden Schmerz, drang mit den Fäuſten auf Meta ein, ſtand aber ſo⸗ gleich und ließ die erhobenen Arme matt ſinken, noch ehe der dazwiſchentretende Gendarm ihn berührt hatte. Sein Geſicht war dicht vor dem Metas, die ihn aus ausdrucksloſen Augen mit einem irren Lächeln anſah. „Warum?“ ſtammelte er ſchluchzend.„Warum?“ Niemand außer ihm hörte, was Meta als Ant⸗ wort flüſterte: „Sie hatte Annas Augen, länger ertragen...“ Und dann begann ſie, mit geneigtem Kopf und zuckenden Schultern, tränenlos zu weinen und wurde fortgeführt. Ein paar Tage ſpäter machte ſie durch einen Sprung in den Treppenſchacht des Unterſuchungs⸗ gefängniſſes ihrem Leben ein Ende. Frehſe lebte ſein dumpfes Daſein weiter. Er hatte nichts verſtanden— aber er klagte auch nicht an. Er kam nicht einmal um ſeine Verſetzung ein; und nach ein paar Jahren heiratete er ſeine Haus⸗ hälterin, eine ältliche Witwe. ich konnte es nicht „Es tut ſich was bei Hammermann.“ Ein von Hans Müller verfaßtes Stück heiterer Begebenhei⸗ ten, die ſich in vier Tagen im Büro der Firma Hammermann zutragen, erfüllt von Tempe⸗ rament und Laune, und ſtrotzend von Unmöglichkei⸗ ten, ließen die Baden⸗Badener Schauſpiele in den Karnevalstagen vom Stapel. Die Aufführung unter der turbulenten und einfallreichen Regie von Rolf Gerth war in allen Teilen(Darſtellung— Muſik— Geſang) erſtklaſſig. Couplets und Schlager trafen entzückend den Ton leichter Muſik, das Zu⸗ ſammenſpiel war lückenlos und vollzog ſich in einem Tempo, daß nicht nur den Darſtellern, ſondern auch den Zuſchauern faſt der Atem ausging. Die ſehr an⸗ ſprechende Muſik von Herbert Waltereuyrde au zwei Flügeln ſicher und muſikaliſch berteut von Eugen Oſchatz und Willi Plato. Der Kreis der ausgezeichneten Darſteller wurde angeführt von Max Mairich, deſſen auf Frechheit und Kaltſchnäu⸗ zigkeit aufgebaute Rolle als Hannes Flink ihm er⸗ möglichte, alle Minen ſeiner vielſeitigen Begabung ſpringen zu laſſen. Fnge Karſten —— Die Uraufführung des Muſikdramas„Dorian“ von Hans Leger iſt am badiſchen Staatstheater Karls⸗ ruhe auf den 18. März feſtgelegt. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat der Komponiſt, der bekanntlich in Pforzheim als Kapellmeiſter wirkt. mein Kleines, ſetzen Sie ſich her! ſchämen“ 6. Seite /Nummer 87 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nxuub wüb oullux Sordt — Die Königlich Zentralaſiatiſche Geſellſchaft in London hat in dieſem Jahr ihre Lawrence⸗Gold⸗ Medaille dem Ehepaar Ingrams verliehen, das in Aden telegraphiſch von der Ehrung in Kenntnis ge⸗ ſetzt wurde. Mr. Ingrams iſt Beamter im Kolonial⸗ dienſt, ſeine Gattin, die Tochter eines ehemaligen Innenminiſters, eine perfekte Arabiſtin. Beide ha⸗ ben ſowohl wiſſenſchaftlich wie auch politiſch wert⸗ rolle Arbeit in Hadramaut geleiſtet. Mr. Ingrams iſt Reſident in Mukalla und Seiyum und Berater des dortigen Sultans, politiſcher Kontrolleur dreier weiterer Sultanate und das eigentliche Verwaltungs⸗ oberhaupt von Hadramaut und ſpricht Arabiſch ſo fließend, daß man ihn als einen„zweiten Lawrence“ bezeichnet. Mrs. Ingrams iſt ihm ſogar noch vor⸗ aus: ſie ſpricht nicht nur, ſondern ſchreibt Arabiſch vollkommen. Im Jahre 1934 brachte das Ehepaar eine abenteuerliche Reiſe durch Südarabien zuwege. Stammesfehden, Morde waren an der Tagesord⸗ nung— ſie ſchliefen eine Nacht lang in den Zelten der Araber, die gerade einen Mord begangen hatten — von räuberiſchen Beduinen wurden ſie überfallen und feſtgehalten. Doch was bisher keinem Araber oder Beduinen geglückt war, das gelang den beiden Engländern. Sie ſtifteten Frieden unter den ſich ſeit ewigen Zeiten bekämpfenden Stämmen, und dieſer Friede iſt bis heute nicht gebrochen worden. Dafür— und für ihre arabiſchen Studien— er⸗ hielten ſie nunmehr die Goldmedaille. 80 — Dieſer Tage wurden die Rigaer Feuerwehren zum Löſchen eines Zimmerbrandes alarmiert, der im Erdͤgeſchoß eines kleinen Vorſtadthauſes ausge⸗ brochen war. Der Inhaber der Wohnung, ein Straßenbahnſchaffner und ſeine Frau, waren aus⸗ gegangen, nachdem ſie ihre beiden Kinder, einen ſechsjährigen Buben und ein dreijähriges Mädchen, zu Bett gebracht hatten. Ueber dem gemeinſamen Bett der Kinder hatten die Eltern eine Glühbirne brennen laſſen, die mit einem Stück Stoff abgeblen⸗ det war. Durch die entſtandene Hitze geriet der Stoff in Brand und verqualmte das Zimmer. Nach einiger Zeit erwachte der kleine Knabe unter ſtar⸗ kem Huſtenreiz. Als er die brennende Lampenhülle erblickt hatte, ſchob er ſchnell einen Tiſch heran, und riß das brennende Zeug herab. Dabei fiel der brennende Stoff auf das Bett, in welchem das kleine Schweſterchen friedlich ſchlief und die Bett⸗ decke begann ebenfalls zu brennen. Der geiſtes⸗ gegenwärtige Knabe verlor ſeine Kaltblütigkeit nicht. Er riß ſein Schweſterchen aus der Bettſtatt, trug es zum Fenſter, öffnete dies in großer Eile, kletterte über die Fenſterbank auf den Hof hinaus und brachte die Kleine in Sicherheit. Erſt nachdem er ſich überzeugt hatte, daß der Schweſter keine Ge⸗ fahr mehr drohe, eilte er in eine Nachbarwohnun!. wo er um Hilfe rief. Die Nachbarn benachrichtigten dann die Feuerwehr und nahmen ſich der beiden frierenden, nur mit dem Hemochen bekleideten Kin⸗ der an. Unterdeſſen hatte das Feuer bereits auf die Wohnungseinrichtung übergegriffen, wurde je⸗ doch ſchnell gelöſcht. Der geiſtesgegenwärtige Knabe iſt als Retter ſeiner kleinen Schweſter nun der Held des Tages in Riga. Wie verlautet. iſt die Verleihung einer Auszeichnung für Lebensrettung aus großer Gefahr in Ausſicht genommen worden. Auch die deutſche Volksgemeinſchaft in Lettland hat ſich des Falles angenommen, da es ſich bei der Fa⸗ milie um volksdeutſche handelt. *. — In Polen beſtehen noch immer zwei Kalender nebeneinander, obwohl der Sejm im Jahre 1937 auf geſetzlichem Nnge eine Vereinfachung erzwingen wollte. Während in den katholiſchen Gebieten des IEDDA WESTENBEROGER Aber Mrs. Alderman, ſo nahe ſie auch ſaß, ſchien von Millys wütender Miene nichts zu bemerken. „Millychen!“ ſchrie ſie heiſer.„Kommen Sie her, Kennen Sie den Witz von dem Lakat und der Pompadour? Alſo paſſen Sie auf. Aber Milly rührte ſich nicht. Sie ſah hochmütig und feindſelig auf Mrs. Alderman herunter und auf die beiden Männer, um deren Hals ſie ihre Arme ge⸗ Legt hatte. Mrs. Alderman erwiderte ihren zornigen Blick voll Staunen:„Ja, was iſt denn, Kindchen? Warum machen Sie denn ſo ein giftiges Geſicht?“ Milly Uhlfeldt zuckte die Achſeln.„Giftig, Mrs. Alderman? Ich wundere mich nur, daß Sie mich dazu auffordern, Witze mitanzuhören, die Papa nicht einmal auf einem Herrenabend zum beſten geben würde!“ Das klang in dieſer Umgebung doppelt ſcharf. Und es wurde nicht leiſe geſagt. Alle. die zufällig in der Nähe waren, ſahen verblüfft auf und dann zu Mrs. Alderman hin, deren Lächeln zu einer Grimaſſe erſtarrte und dann gänzlich von ihrem ſtark gepuderten Geſicht verſchwand. Sie nahm langſam ihre Arme von den Schultern ihrer beiden Nachbarn und ſchob ſich dann ebenſo langſam den tiefen und ſtark verrutſchten Ausſchnitt ihrer Bluſe zurecht. Ihre Augen begannen zu glitzern und vom beſeligt ſchwimmenden Blau ins Grünliche hinüberzuwechſeln.„Mein liebes Fräu⸗ lein Uhlfeldt“, ſagte ſie ſchließlich, nachdem ſie ſich gefaßt hatte, kühl,„wenn Ihnen meine harmloſen Witzchen nicht gefallen oder wenn Sie mehr hinein⸗ Hören, als drin iſt, ſo ſteht es Ihnen ſelbſtverſtänd⸗ lich frei, unſeren Tiſch zu meiden. Im übrigen wird Ihr lieber Papa ſich bei mir ſehr für die ſcharfe Zunge ſeiner Tochter entſchuldigen müſſen, wiſſen Sie— und er wird ſich für Sie bitter „Oder auch über Sie. Mrs. Alderman!“ Da ſprang Mrs. Alderman auf, hochrot vor gorn.„Ich verbitte mir das!“ ſchrie ſie mit ſchriller Stimme. der größten Zichoriehändler, Landes der Gregorianiſche Kalender Geltung hat, iſt die griechiſch⸗katholiſche, orthodoxe und altgläubige Kirche bei der alten Julianiſchen Zeitrechnung ver⸗ blieben, ſo daß die Durchführung des Kalender⸗ geſetzes in weiten Landſtrichen des Oſtens und Sü⸗ dens nur auf dem Papier ſteht. Das Nebeneinander beider Kalender hat doppelte Feiertage zur Folge, die ſich in Handel und Wirtſchaft ungünſtig aus⸗ wirken. Deshalb wandte ſich der Seim⸗Abgeordnete Lubelſki in einer Interpellation an die Regierung, in der er Maßnahmen zur Durchführung des Ka⸗ lendergeſetzes fordert. E — Nach einer Unterſuchungsdauer von elf Jahren beginnt jetzt enoͤlich vor dem Schwurgericht von Saint Omer im Pas de Calais ein Rieſenbetrugs⸗ prozeß, im Volksmund der„Prozeß der falſchen Zichoriewechſel“ genannt, weil einer der Haupt⸗ darſteller dieſes unerhörten Betrugsſchauſpiels, einer ein gewiſſer Hubert aus Dünkirchen, iſt. Die beiden anderen Angeklag⸗ ten ſind das Bankhaus Cammas und Maſſet, das die von Hubert in Zahlung genommen Wechſel dis⸗ ———— — Mit'woch, 22. Februar 1909 kontierte, ſowie der Buchhalter und der Vertrauens⸗ mann Huberts, eine höchſt abenteuerliche Figur namens Ducrocg, Ser durch ſeine Flucht nach Al⸗ gier den Prozeßbeginn ſolange verzögert hat. Ducrocg war in der Zwiſchenzeit aber auch nicht müßig„geweſen“s Er hatte ſich nämlich auch im „Exil“ durch zahlreiche Schwindeleien hervorgetan. Die Geſchädigten, die franzöſiſchen Geſchäftsleute und die Bank von Frankreich, haben bei der Affäze der falſchen Zichoriewechſel den außergewöhnlich hohen Betrag von 33 Millionen Franken eingebüßt. Die Geſchworenen werden 3000 Fragen zu beant⸗ worten haben. *. — Als der angeſehene Lyoner Bürger Cena⸗ Zandotti eines Tages Wind davon bekam, daß ihn ſeine Frau mit einem anderen hinterging, kam es zu häufigen Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Ehepaar, wobei Zandottti die Ungetreue mehrmals bedrohte. Die ungetreue Gattin nahm die Drohun⸗ gen offenbar nicht für bare Münze und trieb das Spiel ſogar ſoweit, am hellichten Tage mit ihrem Liebhaber Arm in Arm in den Straßen von Lyon zu luſtwandeln. Als der hintergangene Gatte das Paar eines Tages von ſeinem Kraftwagen aus be⸗ merkte, ſah er rot und raſte in voller Fahrt auf die beiden zu, wobei das an eine Mauer gedrückte Lie⸗ bespaar erheblich verletzt wurde. Der rachſüchtige Gatte wurde wegen Körperverletzung mit Vorbe⸗ dacht zu zehn Monaten Gefängnis mit Strafauf⸗ Holland in dichtem Rebel Zahlreiche Verkehrsunfälle in allen Teilen des Landes dnb Amſterdam, 22. Februar. Der ungewöhnlich dichte Nebel hat am Dienstag in Holland zahlreiche ſchwere Ver⸗ kehrsunfälle verurſacht. Auf dem Wege Den Haag—Utrecht ſtieß der Dienſtwagen des niederlän⸗ diſchen Fin anzminiſters, de Wilde, mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Miniſter de Wilde trug eine tiefe Schnittwunde an der Stirn davon und mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein Beamter des Miniſteriums wurde bei dem Unfall ſchwer verletzt. Bei Meppel wurde an einem unbewachten Bahnübergang der Kraftwagen eines Getreide⸗ händlers von einem Motorzug zertrümmert. Der Beſitzer des Wagens, Vater einer zwölfköpfigen Familie, wurde getötet. Das gleiche Schickſal er⸗ eilte eine Frau auf einem unbewachten Bahn⸗ übergang bei Haarlem. In Liſſe geriet ein Kraftwagen mit drei Inſaſſen bei dichtem Nebel in einen Kaual, wo⸗ bei zwei Fahrgäſte ertranken. Ferner wurden aus allen Teilen Hollands Ver⸗ kehrsunfälle gemeldet, die zum Teil ſehr großen Schaden zur Folge hatten. Jaſchingsende in München dnb. München, 21. Februar. Die Faſchingszeit, die in dieſem Jahre in Mün⸗ chen unter dem Zeichen„ſTauſend Stunden lachendes Glück“ ſtand, iſt am Dienstag mit einem großen öfſentlichen Faſchingstreiben auf den Straßen in Lachen und Fröhlichkeit, Tanz und Le⸗ bensfreude zu Ende gegangen. Auf den fünf großen öffentlichen Plätzen der Stadt ſpielten bekannte Kapellen zum Tanz auf, an dem ſich viele Zehntauſende faſchingsfroher Volks⸗ genoſſen beteiligten. Dichte Menſchenſtröme bil⸗ — 17 Weiter kam ſie nicht. Denn auf einmal ſtand Silly Alders⸗Schöna da. Er nahm Mrs. Alderman beim Arm und riß ſie mit einer beinah groben Be⸗ wegung vom Tiſch weg, ſü daß ein Weinglas um⸗ ſtürzte und klirrend auf den Boden fiel. Und Mrs. Alderman erſchrak über ſein heftiges und wortloſes Eingreifen derart, daß ſie ſich ohne Widerſtand hinwegführen ließ, zwiſchen all den engen Tiſchen und den wirr umherſtehenden Stüh⸗ len hindurch und bis hinaus vor die Schwingtür, die den Saal pom Vorraum des Gaſthofts trennte. Erſt dort draußen brach ſie in heftiges Weinen aus. Aber der ſonſt ſo liebenswürdige Silly ſagte nicht ein einziges tröſtendes Wort, und auch der Skilehrer Hegerle, der beiden gefolgt war, ſagte nichts, ſon⸗ dern ſtand perlegen dabei, bis Mrs. Alderman die größte Wut aus ſich herausgeſchluchzt hatte. Mit Hilfe eines ſchwarzen Kaffees brachten die beiden Herren ſie dann auch wieder ſo weit zur Vernunſt, daß ſie an Hegerles Arm in den Saal zurückkehren und tun konnte,„als ſei nichts weiter vorgefallen“. Inzwiſchen bemühte ſich Silly darum, Milly Uhl⸗ feldt aufzufinden, von der er wohl annahm, daß ſie über das Geſchehene nicht ſo ſchnell hinwegkommen würde. Aber Milly war nirgends zu finden. Der Tiſch, an dem ſich der peinliche Auftritt abgeſpielt hatte, lag leer und verlaſſen, und wen von allen Bekannten er auch nach Milly fragte— niemand hatte ſie mehr ge⸗ ſehen, niemand wußte, wohin ſie gegangen war. Das beunruhigte Silly Alders⸗Schöna merkwür⸗ digerweiſe ſehr. Mit gerunzelter Stirn ſtand er zwi⸗ ſchen den Tanzenden herum und ſuchte, ſuchte. Und als zufällig die Burgel an ihm vorbeiwirbelte, hielt er ſie haſtig feſt und zog ſie mit ſich aus dem Gewühl heraus.„Haſt du Fräulein Uhlfeldt irgendwo ge⸗ ſehen, Burgel?“ Die Burgel löſte zuerſt einmal ihr Handgelenk aus ſeiner eiſenſeſten Umklammerung.„Freilich hab ich ſie geſehen“, ſagte ſie dann.„Mit'm Jochem iſt ſie aus'm Saal...“ „Verdammt—!“ deten eine ewig flutende Brücke zwiſchen den muſik⸗ und tanzbelebten Plätzen. Hinrichlung eines Mörders dinb München, 21. Februar. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Am 21. Februar iſt der am 28. Oktober 1913 zu Rittſteig geborene Walter Veigel hingerich⸗ tet worden, der vom Schwurgericht München 1 wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt war. Veigel hat am Abend des 23. April 1938 ſeinen Arbeitskameraden Franz Schamper aus München auf dem Heimwege von einem Betriebsabend er⸗ ſchlagen, um in deſſen bevorzugte Arbeitsſtelle zu gelangen. Eine hinterliſtige und gemeine Tat hat hierdurch ihre Sühne gefunden. Tſchechiſches Militärflugzeug verunglück. dib. Prag, 22. Februar. Am Dien agvormittag verunglückte nöroͤlich von Piſtyan ein tſchechiſches Beobachtungs⸗ flugzeug. Es ſtieß gegen ein Haus und geriet in Brand. Auch das Haus wurde eingeäſchert. Die zwei Mann der Beſatzung kamen ums Leben. Mißolückter amerikaniſcher Geſchwaderflug dnb. Penſacola(Florida), 21. Febr. Ein Geſchwader von zwölf Marine⸗ flugzeugen wurde während eines nächtlichen Ausbildungsfluges von großem Pech heimgeſucht. Sieben der Maſchinen mußten infolge plötzlich auf⸗ getretenen ſtarken Nebels und wegen Erſchöpfung der Benzinvorräte notlanden, teilweiſe ſtürzten ſie ab. Ein Flugzeug ging in Flammen auf, wobei ein Leutnant ums Leben kam. Die Inſaſſen der anderen Maſchinen konnten ſich alle durch Fallſchirme in Sicherheit bringen. Die Burgel ſah ihren Freund Silly verſtändnis⸗ los an.„Hat's denn was geben?“ „Freilich. Einen Mordskrach ſogar, zwiſchen Mrs. Alderman und Fräulein Milly.“ Da lachte die Burgel hellauf:„Ach ſo, zwiſchen denen? Und drum biſt du ſo grantig? Aber nein, Silly, was geht's dich an? Da hätt' ich an ganz an⸗ deren Grund zum Grantigſein: Mir iſt der Jochem auf und davon Sillys Mienen hellten ſich ein klein wenig auf: „Und warum iſt er auf und davon?“ Sie ſahen ſich mit verſchmitzt lächelndem Blick an, dann legte die Burgel ihren Kopf ſanft gegen Sillys Schulter und drängte ihn mit ihrem ganzen Körper wieder in das Gewühl der Tanzenden hinein.„Er iſt davon“, gab ſie langſam zurück,„weil er halt nit mit anſchaun mag, daß ich dir gut bin... Und da kann man nix machen.“ Silly Alders⸗Schöna lachte leiſe, und ſeine hellen Augen begannen wie geſchliffene Steine zu ſchim⸗ mern.„Alſo komm, Burgel!“ raunte er zärtlich. „Dann laß ſehen, wie gut du mir biſt!“ Und ſtatt zum Tanz, führte er ſie vors Haus, wo die Dunkel⸗ heit der Nacht ſie in ihren Schutz nahmm Indeſſen ſtapfte Milly Uhlfeldt tatſächlich mit dem Jochem Kees zur Seite durch die ſtille Nacht heim⸗ wärts. Ober obwohl ſie beide ziemlich kräftig aus⸗ ſchritten und durchaus nicht den Eindruck machten, als ob ſie nur zögernd und ungern die Stätte des Muſikballes hinter ſich ließen, blieben ihre Gedanken dennoch dort zurück. Ich werd' die Burgel halt doch lieber laufen laſ⸗ ſen! dachte der Jochem verbittert, während der Schein ſeiner Taſchenlampe unruhig vor ihm her⸗ hüpfte und die weiße, furchenreiche Straße an⸗ ſtrahlte. Sie verdient es nicht anders! Der Andreas hat ganz recht gehabt— recht! Aber ich Trottel, ich Depp wollt' ja nicht hören. Ich mußt' ſie erſt noch zum Ball einladen und an Mordsgeld an ſie ver⸗ ſchwenden... Und gleich morgen ſag' ich's ihr! Oder, wart, ich ſag nichts, ich ſchau' ſie einfach nicht mehr an, und wenn der Winter zu End' iſt, geh' ich zu meinem Bauern zurück, und wenn's mich auch noch ſo hart ankommt, wieder Bauernarbeit tun zu müſſen... Aber zuvor geb' ich's dem Silly noch! Zuvor kriegt der noch an Denkzettel, der ekelhafte Lackel der! Der Jochem ballte die Fäuſte in der Taſche vor lauter Tatendrang. Und er ahnte nicht, daß neben ihm noch jemand die Fäuſte ballte, wenn auch nicht gerade aus Tatendrang. Was tu' ich nur? grübelte Milly Uhlfelbt ver⸗ zweifelt. Was hab' ich nur getan, daß ſo eine wie die ſchub verurteilt. Damit war aber noch nicht das letzte Wort geſprochen, denn die Verſicherungsgeſellſchaft lehnte unter dem Vorwand, daß es ſich nicht un einen gewöhnlichen Verkehrsunfall handele, ſonder vielmehr um einen mittels eines Automobils cut, geführten Angriff, die Bezahlung einer Entſchäadt gung ab. Das Lyoner Handelsgericht iſt gegenten, ger Anſicht und hält die Verſicherungsgeſellſchaft 55 zahlungspflichtig. Das letzte Wort hat aber offenbe doch das Strafgericht, das ſein Urteil aufgrund ei bewußt herbeigeführten Verkehrsunfalls, bei be⸗ ſich der Angreifer ſeines Autos als Waffe gedienle⸗ gefällt hat. 6* — In Frankreich hat man einen nenen Tanz erſun, den, den man paſſend„Chamberlaine“ nennen 0 müſſen glaubte, ſpielte doch ein Regenſchirm ein Rolle dabei. Der neue Tanz wurde bei einem er in Bihorel⸗les⸗Rouen von den Mitgliedern ein Muſikeramateurgruppe, Maizard und Jouas, la ciert und er wird folgendermaßen beſchrieben: 316 rend das Orcheſter einen One⸗ſtep ſpielt und Paare tanzen, begibt ſich ein Tänzer, der einen genſchirm im rechten Arm hält, mitten unter ſie · Mann mit dem Regenſchirm wählt unter den Paaum die Tänzerin, die ihm am meiſten gefällt, und 155 ſie ihrem Kavalier zu rauben, ſteckt er den Rege ſchirm dieſem unter den Arm und tanzt mit der 3 wählten ab, während der Herr mit dem Regenſche zurückbleibt und nun gegen ein anderes Paar 5 dieſelbe Weiſe losgehen kann. Man zweifelt 11 daran, daß dieſer Tanz bei allen Bällen in Fra 5 reich und bei den— Regenſchirmhändlern groß Beifall finden wird. 0 — Wehrwirtſchaft iſt die Einſtellung des geſamte⸗ wirtſchaftlichen Denkens und Handelns auf den 95 danken der Landesverteidigung. Wie die Stratenkt die militäriſchen Kräfte zum Einſatz bringt, ſo lalle die Wehrwirtſchaft die wirtſchaftlichen Kräfte. lie⸗ Länder haben ſich die im Intereſſe der Wirtſchaft he genden und die Vorausſetzung für eine neuzeitli Landesverteidigung bildenden Erfahrungen 1e Weltkrieges zu eigen gemacht und bekennen ſich 940 zur Wehrwirtſchaft. Beachtlich ſind Stellung Auf Aufgaben der Wehrwirtſchaft im totalen Krieg. ihr beruht die nationale Widerſtandskraft. In ho uch Maße wurden und werden neben dem Weltkrieg a Begebenheiten der letzten Zeit auf wirtſchaſtliche, Gebiet überlagert, z. B. die Auseinanderſetzungn, zwiſchen Italien und Abeſſinien, China und Ja und die Kampfhandlungen in Spanien. Wehrwi ſchaftliche Gedanken ſtehen im Vordergrund jedes 5 litiſchen Geſchehens. Wehrwirtſchaftliche Forderunglf, ſind es, die die Politik aller Völker ſtark beeinſſen ſen. Der politiſche Machtkampf bewegt ſich bei au Staaten hauptſächlich um Raum, Ernährung, br⸗ ſtoffe und Abſatz. Die hohe Bedeutung des wirtſchaftlichen Arbeitsgebietes erkennt man beſten durch die umſangreichen Maßnahmen, die troſ⸗ dem großen Kriege von den meiſten Staaten genun⸗ ſen wurden. Deutſchland allein war durch den— ſailler Vertrag an allen derartigen Maßnahmen rei⸗ hindert. Erſt nach Wiedererlangung der W* heit konnte es an die Löſung dieſer Aufgaben ſüch⸗ angehen.— Drei Aufgabengebiete ſind es haupt und lich, die für die Wehrwirtſchaft im Vordergr ſtehen: Die Einſtellung der Friedenswirtſchaft rei⸗ den Gedanken der Landesverteidigung; die Vorben tung der Umſtellung der Friedenswirtſchaſt fts, Kriegswirtſchaft; die Vorbereitung des Wirtſch acht krieges. Generalmajor Heinrich Kannengießer m 105 zu den einzelnen Punkten in der Februarxfolge⸗ un⸗ „Weſſermanns Monatsheften“ anregende Ausfußcfe, gen. Wir hören über die Ernährung, die Rohlegs⸗ den Kriegsſchatz, den Menſchen. Ueber die gechefte⸗ fabrikation, das Verkehrsweſen und den Wirtſ krieg an ſich weiß Generalmajor Kannengießer Aus⸗ führliches zu ſagen. — apa Alderman einfach daherkommen und mir den Wle nehmen darf? Wenn es wenigſtens eine wäre, ge⸗ den Papa glücklich macht! Aber die, mit ihrenn nd färbten Wuſchelkopf, macht ihn niemals glücklich, un das ganze iſt beim Papa ja nur ein Strohfeuer⸗ Ser O Gott, wie allein man doch eigentlich iſt n hilft einem nun, dieſe Perſon irgendwie abſchũ Pob⸗ Keiner; Niemand kümmert ſich um einen, der 53 ſelber am wenigſten. Wer weiß, ob er über cheir⸗ gemerkt hat, daß ich weggegangen bin? Wahrſch lich nicht. Er hat ja nur noch Augen für ſeine ihr. derman, und ſicher tanzt er jetzt wieder mit Und wie er tanzt—1 E Nein, nein— nur nicht darüber nachdenke, en, ertrag' es nicht— ich ſchrei' glatt in die Nacht hinne oder ich renn davon, irgendwohin in den beſtel oder in eine Lawinenwand. Ja, das wäre das un Was hat man denn auch noch vom Leben, Fran einem der Papa vo ſo einer genommen wird? itwete Uhlfelot, geborene Senhorita Soundſo, vern, ier⸗ Mrs. Alderman, heißt es dann. Scheußlich! lich! Ein Geſpött für die ganze Welt! z⸗ Aber das würde ihr der Papa vielleicht nich det tun. Sder etwa doch? War er nicht während el ganzen letzten Zeit ſchon verändert geweſen? ilel⸗ gleichgültiger gegen ſein. Tochter, viel untn eſſierter?. An allem, was ſie tat, was ſie plante ſche ſie kaufſte oder unternahm, was ſie ſich wü wie und erhoffte, hatte er früher Anteil genommeauft, ein guter Freund. Nie hatte ſie ſich ein Kleid Sanmel ohne daß er es begutachtet hätte. Ach, nicht a60 er⸗ einen Schal, ein Paar neue Schuhe hatte ſie 250rt ſtanden, ohne daß er's ſofort ſah und ein nettes““ darüber ſagte. Und jetzt? Nein, das ging nicht ſo weiter! Sie w 13 ein Ultimatum ſtellen: Dief Perſon oder ich ent⸗ Und wenn er ſich dann für die Aldermar, ſich ſchiede—? Ein Zittern überlief ſie, ſo daß ſi⸗ in⸗ unwillkürlich auf Jochems Arm ſtützte. Wahrſſſhe, lich ſogar würde er ſich für die Alderman ehſieht den! Wahrſcheinlich! Denn wenn Männer verge⸗ ſind, ſind ſie blind und rückſichtslos obendrein an, gen alles, was ſich ihnen entgegenſtellt. und wa⸗ wenn er ſich für die Alderman entſchiede— dann? 8 urde ihs⸗ (Fortſetzung folgt) FfRörprrE vonteilkcöft— —— —— rrr»**o nn. e. e —* — — —— —— — ————— Srittwoch, 22. Februar 1599 Verſorgung bei Sportunfällen Satzungen der Stiftung„Deutſcher Sportöank“ Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau die Errichtung der Stitfung„Deutſcher Sportdank“ vertündet. Aus der Stiftung ſollen deutſche Sportler, die durch einen Sport⸗ unfall eine dauernde und ſchwere Beeinträchtigung ihrer Erwerbsfähigteit erlitten haben, und die Hinterbliebenen tödlich verunglückter deutſcher Sportler eine zuſätzliche Ver⸗ orgung erhalten. Der Reichsminiſter des Innern hat nun⸗ —. im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers, em Reichsmintſter der Finanzen und dem Reichsarbeits⸗ miniſter die Satzungen der dieſer Stiftung feſtgelegt. 51 Nachſtehend einige der grundſätzlichen Beſtimmungen, ie für die Oeffentlichkeit von beſonderem Intereſſe ſind: 6 Als Sportunfall gilt jede Verletzung, die ein Sportler bet einer unter Aufſicht ſtehenden Ausübung des von ihm Letriebenen Zweiges der Leibesübungen erlitten hat. Die Hilfe der Stiftung greift dann Platz, wenn durch den Un⸗ ſall eine dauernde Erwerbsminderung von wenigſtens 0 v. H. eingetreten iſt. Die Unterſtützung erfolgt aus⸗ ſchließlich durch die Gewährung eines Geldbetrages, und zwar entweder in Geſtalt einer Rente oder durch Zahlung —9 einmaligen Beihilfe. Die Leiſtungen der Stiftung — zuſätzlich; durch die Bewilligung der Unterſtützung Hulen daher andere Leiſtungsträger, beſonders die öffent⸗ iche Fürforge, in ihren Leiſtungen nicht entlaſtet werden. Not Stiftung greift nur dann ein, wenn eine beſondere f otlage oder Bedürftigkeit vorliegt. Ihre Leiſtungen ſind Seiwillia. ein Rechtsanſpruch beſteht daher nicht. Aus der 8 tiftung werden nach Maßgabe der vorhandenen Mittel in —.— Linie die Unfälle verſorat, die im Sportbetrieb des NSRos ſich ereignen. Da nach Artikel 1II des Erlaſſes des Führers vom 21. 12. 38 alle zur Pflege der Leibesübungen ſiebildeten deutſchen Gemeinſchaften dem NSR angehören, 1e ein umfaſſender Schutz der Sportgeſchädigten gewähr⸗ Faler Daneben können in ganz befonders gelagerten veulen auch außerhalb der RSRs auftretende Sportunfälle erſorgt werden. Uebdte Stiftung wird durch den Reichsſportführer geleitet. 5 er die Bewilligung der Unterſtützung beſchließt ein minttter lusſchuß. der aus dem Staatsſekretär des Reichs⸗ poniſtertums des Innern als Vorſitzenden, dem Reichs⸗ lreteiübrer als ſtellvertretenden Vorſitzenden, ans Ver⸗ 8 beteiligten Reichsminiſterien, einem Vertreter und NSgis, einem in der Unfall⸗Fürſorge erfahrenen Arzt pfle einem Sachverſtändigen der gemeindlichen Wohlfahrts⸗ * beſteht. Anträge auf Gewährung einer Unterſtützung Su an die Reichsgeſchöftsſtelle der Stiftuna„Dentſche Ebartornler, die die lanfenden Geſchäfte miterſedigt, Berlin⸗ rlottenburg 9, Haus des deutſchen Sports, zu richten. Deutſchland bewerbt ſich für 1942 — 9 Röchſten Ski⸗Weltmeiſterſchaften ſinden im kommen⸗ 204 Jahre in Oslo ſtatt. In Zakopane vergab der inter⸗ altuale Verband die eiſterſchaften von 1941 nach Es ten und auch für 1942 liegen bereits Bewerbungen vor. wierbandelt ſich hier um Deutſchland, USa und Jugoſla⸗ 80 n. Die Entſcheidung hierüber ſällt auf dem nähſten Sühnbres 1940 in Budapeſt. Für 1913 liegt noch keine Kan⸗ Soatur vor, wohl aber für 1912(), für das ſich die Schweden beworben haben, Beginn der 4. Winterkampfſpiele der Hð 5 Flaggenhiſſung und dem Fahnenſpruch wurden die 4. Winterkampfſpiele der§8 in Garmiſch⸗Partenkirchen ienstag von rund 1100 Teilnehmern aus 33 Gebieten⸗ begonnen. Anſchließend wurde der Wettkampfbetrieb gleich an drei Plätzen aufgenommen. Im Olympia⸗Skiſtadion abſolvierten HJ und Jungvolk das Ausſcheidungsſpringen, Pimpfe und Jungmädel begannen im Olympia⸗Eisſtadion mit der Pflicht im Kunſtlauf, und auf dem Rießer See fielen im Beiſein des Reichsjugendführers Baldur von Schirach die erſten Entſcheidungen im Eisſchnellaufen. Eis⸗ hockeygkämpfe beendeten am Nachmittag die Wettkampffolge des Eröffnungstages. Die Ergebniſſe: Eisſchnellaufen H3 Klaſſe A über 500 Meter: 1. Uhlig (Düſſeldorf) 50,5; 2. Bublitz(Oſtland) und Bönſch(Weſt⸗ ſalen) je 60,5; 4. Hofmann(Hochland) 60,8; 5. Gehrke(Oſt⸗ land) 61,0.— Klaſſe B über 250 Meter: 1 Wirth(Wien) 29,5; 2. Leberzammer(Franken) 20,6; 3. Geuer(Mittel⸗ rhein) 29,9; 4. Klein 30,6, 5 Eſſer(Oſtland) 90,6; 6. Morgenroth(Oſtland) 30,7.(Klaſſe A 29 Teilnehmer, Klaſſe B 17 Teilnehmer).— Eishocken⸗Vorrunden⸗Ergeb⸗ niſſe: Jungvolk: Hochland— Franlen 2·1: Düſſeldorf— Berlin:0; Hitlerjugend: Kärnten— Berlin 312(111, 9, 90 Finniſcher Staffelſieg Akademiſche Welt⸗Winterſpiele in Lillehammer Bei ſtrohlendem Sonnenſchein, der aber bei der 6 Grad kalten Luft der guten Schneedecke nichts anhaben konnte, wurde am Dienstag der 5 mal 8⸗Km.⸗Staffellauf bei den 6. Akademiſchen Welt⸗Winterſpielen ausgetragen. Die bei⸗ den Schleifen der in Form einer Acht gelegten Rennſtreck⸗ wieſen die typiſchen Unterſchiede der„finniſchen“ und„nor⸗ wegiſchen“ Langloufſtrecken auf. Die norwegiſche Schleiſe ging über hügeliges Gelände, durchſetzt mit Abfahrten, während die finniſche Strecke in faſt durchweg flachem Ge⸗ lände über freie Ebenen geloufen wurde. Ohne deutſche Beteiligung lag das Ende nur zwiſchen den Studenten der ſkandinaviſchen Länder. Vom Start weg führte Finnland vor Norwegen, Schweden und Frankreich, und dieſe Reihen⸗ folge blieb bis ins Ziel, lediglich die Franzoſen goben nach dem vierten Wechſel auf. Finnlands Studenten ſicherten ſich die Weltmeiſterſchaft in:46:38 Sto. vor Norwegen in :51:14 Std. und Schweden in:54:54 Std. Die Ergebniſſe: 5 mal 8.⸗Staffellauf: 1. Finnland:40:88 Stb. 7. Norwegen:51:14; 8. Schweden:54:54.— Cisbockey⸗Bor⸗ runde: Ungarn— Norwegen 11:0(:0,:0,:), Schweden gegen Tſchecho⸗Slowakei:1(:0,:0,:); am Montag gab es noch folgende Ergebniſſe: Polen— Norwegen 311, Ungarn— Tſchecho⸗Slowakei:0. Deutſchland iſt im Eis⸗ hockey nicht vertreten. Beim Frankfurter Boxabend werden neben dem Haupt⸗ kampf Neuſel-Lenglet noch zwei weitere Schwergewichls⸗ kämpfe ausgetragen. Santa di Leo(Italien) trifft auf Vin⸗ zenz Hower(Köln) und der Frankfurter Joſt auf Jakob Schönrath(Krefeld). Fritz und Chriſtian Kaufmann, die beiden bekonnten Schweizer Skiſpringer, verunglückten auf der Schanze von Pontreſina, als Chriſtian ſeinem Vetter im Sprunge zu ſchnell folgte. Beide Springer zogen ſich erhebliche Ver⸗ letzungen zu. Fritz Schäfer(Ludwigshaken), unſer Europameiſter im Ringen, ging beim internationalen Turnier in Helſinki im Weltergewicht mit nur einem Fehlerpunkt als Sieger hervor. Liebern(Dortmund)] kam im Schwergewicht auf den dritten und Sperling(Dortmund) im Leichtgewicht eni den vierten Platz. Deutſche Laſtkraftwagen weltbegehrt In der Ausſtellungshalle der Giganten der Lanoſtraße Die auf der Uen der Krafträder und Perſonenkraftwagen ſind 9 43 Automobilausſtellung zwar für dos breite Publi⸗ oöjektelirkſamer, denn hier ſtehen für den einen Kauf⸗ zu 5N für den anderen Wunſchgebilde, jedenfalls Dinge, in d. nen jeder irgend eine Beziebung hat, wenn das auch ſtraße Laſtkraftwagenhalle, dort, wo die Giganten der Land⸗ nicht zteben, nicht ſo der Fall iſt, ſo ſoll man doch dabei baueglbörſehen, daß gerade das Gebiet des Nutzfahrzeug⸗ und„für unſere Wirtſchaft, für Verkehr und Wehrmacht größtenicht zu vergeſſen auch für den Außenhandel von hän— Wichtigkeit iſt. Die ſchweren Laſtzüge mit An⸗ Laſter I die umfangreiche Skala der großen und kleinen Zugm. die Omnibuſſe ſowie die kleinen ſchnellen Flitzer, die zwei, oſchinen und Schlepper, ſie ſtellen einen Wirtſchafts⸗ 7 0 Har, der einen Großteil unſeres Verkehrs trägt und Iungsbafte Wehrmacht die hauptſächlichſte motoriſierte Hand⸗ deutſch aſts darſtellt. Darüber hinaus aber iſt gerade das allende Nutzſahrzeug ein glänzender Exportartikel und vor ihre dein unſeren Dieſel⸗Motoren, die jarz in Deutſchland Welt Fürmat haben und mit denen wir nach wie vor in der ren lübrend ſind, ſind wir von der ausländiſchen Konkur⸗ 5 trum zu ſchlogen. fahrze nen beſonderen Beſtimmungen gemäß ſteht der Nutz⸗ Reichenobau unter dem Einfluß von Behörden, Wehrmacht, beſond ahn und Reichspoſt, zum anderen aber auch ſeiner daß 1 eren Exportbeſtimmung. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, fluß* übrigen auch hier die Autobahnen weſentlichen Ein⸗ boneg uf die Konſtruktionen, vor allem die des Omnibus⸗ auf genommen haben und ſich ſowohl auf Motoren als karoſert rgeſtelle auswirken. Winoſchnittige Stromlinien⸗ geſchwinen ermöglichen heute Schnellomnibuſſen Dauer⸗ ſie z Poigkeiten von mehr als 100 Km.⸗Sid. und machen gebende ügen der Autobahn. Es gibt bereits richtig⸗ Vage e Omnibuszüge mit einer Kopplung zwiſchen zwei natürli und auch auf die großen Laſttransporter haben Laſtve* die Autobahnen eingewirkt. Tempo iſt auch im ſchwindlehr die Parole und es iſt erſtaunlich, welche Ge⸗ zuhole gteiten heute aus unſeren Nutzfahrzeugen heraus⸗ vielenn ind. Der Kampi⸗Dieſel Benzinantrieb wird von Nutzkr Fabriken dadurch geloſt, doß vor allem bei leichten motorent agen wahlweiſe Dieſel⸗ oder Benzinantriebs⸗ Fabrik eingebaut werden können. Doneben hat faſt ſede Treibgagan ihrem Programm zumeiſt noch Holzgas⸗ oder fürmſipesantriebsarten anderer Art vorgeſeben. Das ſiger(be. Vororingen der Generalor⸗Holgnas⸗ oder ſon⸗ konnte, asſahrzeuge, das man vor einigen Jahren ſeſtſtellen ehebat leboch einem langſameren Temdo Plat gemacht Vielzahl den normalen Fahrzeugen gibt es zudem eine wehr⸗ von Spezialtypen, Kommunalfahrzeugen, Feuer⸗ Be öroelbouten, geländegängigen Wehrmachtstypen und Ausſt Uutausführungen. Das alles kann man jetzt auf der enn ög in Ruhe betrachten, und vor allem der Beſucher ſchen Kn Auslande wird ſich gerade dieſen Zweig des deut⸗ raftfahrzeugsoues beſonders intereſſiert anſehen. Die gan Heichkoftentiche Ruskraftwageninduſtrie i elhüveränolich orgwien aufmarſchtert. Sie ſind alle do, die aroßen Werke: Forgward, früh No er Hanſa, die Büſſing NAG, Daimler⸗Benz, Frupz Ford, Hanomag, Henſchel, Klöckner⸗Humboldt⸗Deutz, Bomag Lanz, MAN, Opel, Phänomen, Standard, Vidol, Oſt⸗ 05 und dazu geſellen ſich nun auch die Fabriken der Leichtſch. wie die Froß⸗Bhpſing Kch aus Wien, die Deſter⸗ Sourere„Automobil⸗ Fabriks⸗ A6., die bſterreſchiſche Ach vre Werke und die Wiener Automobilfabrik ſchwerſemals Gräf u. Stift. Sie bieten ſchwere, leichte und nibus⸗x Laſtkroftwagen, Motoren, Omnibuſſe und Om⸗ reich Tahrgeſtelle, Schlepper, Kleinlieferwagen und zahl⸗ ſahrze spezialfahrzeuge, Borgward z. B. zeigt ſeine Leicht⸗ antrieb“e, und den Dreitonner für Benzin⸗ und Dieſel⸗ 8 Hugmaſchinen, Pritſchenwagen und Spezialfahr⸗ hat dabei den 1,5⸗To.⸗Dieſel in ſeinem Hub⸗ konſtruktt 3 Liter vergrößert und bringt eine zweite Neu⸗ Fa weſteon im 8⸗To.⸗Dieſel, einem 6⸗Zylinder, deſſen auſweſſten Leländegängig iſt und der ein Fünfganggetriebe dehert Büſſing NAch hat ſeine Anhängerkupplung ver⸗ einem“ Daimler⸗Benz wartet mit zwei neuen Typen auf. 164.Tonzländeſähigen 9Tonner ſowie einem geländefähigen dehfnſtinen„die beide Vierradantrieb auſweiſen und ſteuer⸗ Fahrze at ſind. Weiterhin kommt ein zweiochsongetriebenes Neu der J⸗Tonnen⸗Klaſſe gleichfolls neu heraus. NSyltuget auch von der„Deuliewag“ ein Eilſchkepper mit .Pplinder Güldner⸗Dieſel und ein Straßenſchlepper mit ichlepperer⸗üldner⸗Dieſel. Bei Kaelble iſt ein Schwerleft⸗ r ult zwei angetriebenen Hinterachſen, der Typ„ 6 R 2 A“ neu entwickelt worden. Saurer kommt mit einem neuen 3⸗Zylinder⸗Viertakt⸗Dieſel, der 140 PS leiſtet, heraus, Phänomen hat einen neuen 60 PS preßluftgekühl⸗ ten Dieſelmotor, einen 4⸗Zylinder⸗Reihenmotor zu präſen⸗ tieren, Vomag konzentriert ſich ganz auf einen neuen 5,5 bis 6 Tonner Laſtkraftwagen, der einen 6⸗Zylinder Dieſel mit 100 PS⸗Leiſtung unter der Haube hat. Im übrigen gibt es techniſche Verbeſſerungen einzelner Typen bei Büſſing, Daimlery⸗Benz, Faun, Ford, Hanomag, Kaelble, MAN, den öſterreichiſchen Saurer⸗Werken, Opel, Primus, Vidal, Vomag und auch bei der Wiener Automobilfabrik AG. Sie alle zu nennen iſt leider nicht möglich, weil der Platz dazu nicht ausreichen würde, aber wie man ſieht, herrſcht reges Leben auch bei der Nutzkraftfahrinduſtrie. Auch hier gilt der Kampf immer weiterem Fortſchritt und die kühnen Geſichter unſerer Omnibusaufbauten drücken Fortſchrittlichkeit aus, während die ſchwere Wucht unſerer Laſtkraftwagen die Zuverläſſigkeit verkörpern. Fortſchrittlichkeit und Zuverläſſigeit! 7. Seite/ Nummer 87 Hakenkreuzfahnen über Zakopane Langen Jleißes erſter Kohn. Der Verlauf der Weltmeiſterſchaften 1999 im Skiſport ſteht in der Geſchichte der deutſchen Leibesübungen wie auch im Sport der Welt ohne Beiſpiel da. Man müßte ſchon auf die Ereigniſſe 1936 im Berliner Olympiſchen Stadion zurückgreiſen, um überhaupt nur ähnliches zitieren zu können. Aber damals kämpften unſere Athleten vor deutſchen Zuſchauern, hatten die Heiwat als ſtärkende Rückendeckung. Diesmal holten ſie in fremdem Land ſieben Weltmeiſtertitel 9on insgeſamt elf, und das im Skiſport. In einem Sport alſo, in dem wir bis zum Vorjahr noch nicht einmal in Mitteleuropa als beſte Nation galten. Etliche Nationcu werden dieſen Sturzbach deutſcher Welt⸗ meiſterſiege zweifellos als Senſation bezeichnen, weil ſie die wohren Gründe zu dem gewaltigen Emporwachſen des deutſchen Skiſports nicht kennen und auch die Veran⸗ laſſung zu dieſem plötzlichen Durchbruch kaum ahnen. Der Grund iſt für uns klar erkenntlich: Die ſtetige und ſich durch nichts, ſelbſt größte Mißerſolge nicht beirrenlaſſende Lehrarbeit des Fochamtes Skilauf im Nationalſozialiſtiſchen Reichsbund für Leibesübungen iſt es, die jetzt Früchte zu tragen beginnt. Langer, jahvelanger Fleiß brachte erſten Lohn! Immer wieder iſt Deutſchland gegen die großen nordiſchen Skinationen angerannt, immer wieder ſchlugen die Skandinavier unſere Angriffe ab und brachten uns, ſo 1996 in Garmiſch⸗Partenkirchen in den flaſſiſchen Wett⸗ bewerben und in der Staffel, ſchwere Niederlagen bei. Aber immer wieder auch ſchickten wir mit dem gleichen Ehrgeiz unſere Stoßtrupps gegen die Phalanx der nor⸗ wegiſchen Kombinierten und der finniſchen und ſchwediſchen Langläufer, der überragenden Springer, vor Einmal mußte ja der Tag kommen, wo die Saat jahrelanger zäher Arbeit aufging und die Veranlaſſung für den großen Er⸗ folg war ſchließlich die Heimkehr der Oſtmark und des Sudetenlandes ins Reich. Hüben und drüben hatten wir vorher ſchon hervorragende Könner und Kämpfer von aller⸗ erſter internationaler Klaſſe. Aber der Durchbruch konnte erſt gelingen, als alle Not und Pein und Fremoͤherrſchaft aus Oſtmark und Sudeten⸗ land gewichen woren und das Altreich ſeiner kräfte⸗ zehrenden Sorgen ledig wurde. Das Können an ſich war ſchon vorher da, es bedurfte lediglich des befreienden Aus⸗ löſens der gewaltigen, inzwiſchen angeſammelten Kräfte. Von einer Senſation kann alſo beine Rede ſein. Selbſt nachträglich dann nicht, wenn kommende Proben nicht ſo glonzvoll wie Zakopane beſtanden werden können. Aber haben wir ſo lange gekämpft, um die Stellung im Sti⸗ ſport der Welt zu erobern, ſo werden wir ſetzt kämpfen, um ſie Deutſchland zu erhalten. Und wir ſehen ſehr be⸗ ruhigt in die Zukunft, woran auch unter Umſtänden hin und wieder auftretnkönnende Mißerfolge nichts ändern. Siebenmal ging bei den Weltmeiſterſchaften in Zakopane das Hakenkreuzbanner am Siegesmaſt empor, nur zwei⸗ mal das ſchwarzblaue Finnenkreuz und nur einmal die Flaggen Norwegens und der Schweiz. Schwedens gelbes Kreuz im blauen Feld fehlte ganz. Zum erſten Mal ſeit Beſtehen der Fis⸗Rennen war der Kombtnationsſieger kein Norweger, ſondern ein Deutſcher. Und zum erſten Mal mußte ein Norweger einem deutſchen Spezialſpringer zum Siege gratulieren. Eine weitere Ueberraſchung, kein Finne und kein Schwede Sieger der 50 Km., ſondern ein Nurweger. Das hatte es ſeit 1931 im Boberhof nicht mehr gegeben. Ueberraſchungert alſo auf der ganzen Linie. Legt man die bei den Olmypiſchen Spielen übliche Punktwertung zu⸗ grunde, alſo 6 für den Sieger, 5, 4, 3, 2, 1 P. für die nächſten, ſo tritt Deutſchlands Ueberlegenheit in Zakopane gleichfalls klar zutage. Denn die Deutſchen ſind nicht nur an der Spitze geweſen, ſondern ſie haben auch gute Plätze belegt, ein Beweis für die Richtigkeit der Breitertarbeit. Insgeſamt kommen wir nach dieſer olympiſchen Punkt⸗ rechnung ouf 97 Punkte. Die zweitbeſte Nation iſt trotz allem Norwegen, aber mit nur 34., es folgen dann wei⸗ ter Finnland mit 31., die Schweiz mit 28 vor Schweden mit 25. Den ſechſten Platz teilen mit je 5 P. Polen, Ita⸗ lien und Frankreich vor dar Engländern mit Iſabel Roes 1 Punkt aus der Abfahrt der Frauen Rechnet man allein die Alpinen Wettbewerbs ſo wird Deutſchlands Ueberlegenheit noch erdrückender. Hier ſammelten wir 81., die Schweiz deren 26, Schweden ſolgt an dritter Stelle mit 7., vor Norwegen und Frank⸗ reich mit 5, Italien und England bilden mit je 1 P. den Schluß, während Finnland und Polen leer ausgingen. Ungünſtiger ſieht die Sache in den klaſſiſchen Wett⸗ bewerben aus, wo— ohne Staffel— Norwegen mit 26 Punkten einen Punkt vor Finnland liegt. Aber ſchon an dritter Stelle mit 15 P. und vor den Schweden mit 13 P. folgt Deutſchland. Nimmt man Frauen⸗ und Männer⸗ wettbewerbe geſondert, ſo ergeben ſich folgende Zahlen: Frauen: 1. Deutſchland 37 P. 2. Schweiz 12.; 3. Schwe⸗ den 7.; 4. Norwegen und Frankreich mit ſe 3., Eng⸗ laud 1 P.— Männer lohne Staffel): 1. Deutſchlond 59.; 2. Norwegen 28.; 3. Finnland 25.: 4. Schweiz 14.; 5. Schweden 13.; 6. Polen 5.; 7. Frankreich 2.; 8. Italien 1 P. Die nicht zur Weltmeiſterſchaft zählende Militär⸗Ski⸗ patrouille wurde ebenfalls von Deutſchland gewonnen. Auch hiex bat bewußte zähe Vorbereitungsarbeit endlich zum Sicge geführt, auch hier wurde endlich der Bann gebrochen. Arm in Arm mit den NSge und dert Män⸗ nern der Formationen hat alſo auch die Wehrmacht im Skiſport beigetragen zum anerſtrebten höchſten Ziel: Volk in Leibesübungen! Kleine Syort⸗Nachrichten Kid Tanner, Engkands Bantam⸗ und Federgewichtsmei⸗ ſter im Boxen, bekam in Liverpool gegen den bekannten Spanier Ortéga einen unverdienten Punktſieg zugeſpro⸗ chen, da Ortéga den Kampf klar gewonnen hatte. Die Zehlendorfer Weſpen beſiegten am Montagabend im Berliner Sportpalaſt in einem Zwiſchenxundenſpiel zur deutſchen Eishockey⸗Meiſterſchaft mit:1(:0,:1,:0:0) nach Verlängerung. Die ſüddeutſchen Bob⸗Meiſterſchaften, die für Dienstag vorgeſehen waren, wurden erneut verlegt, da die Olympia⸗ Bobbahn in Garmiſch⸗Partenkirchen für die deutſchen Mei⸗ ſterſchaften am Donnerstag und Freitag geſchont werden ſoll. Südamerikaniſche Schwimmrekorde Die panamerikaniſchen Schwimm⸗Weltkümpfe wurden von Argentinien, Chile, Ecuador, Uruguay und den USA in Buenos Aires beſtritten. Die kleine Mannſchaft der Nordamerikauer holte ſich erwartungsgemäß die größte Anzahl der Siegespreiſe. Peter Fick gewann das 100⸗ Meter⸗Kraulſchwimmen in 58,2 Sekunden, als Zweiter ſchlug Luiz Alicar(Ecuador) in der neuen ſüdamerika⸗ niſchen Retordzeit von:01 Minuten an. Ueber 200 Meter Kraul ſiegte Steve Clark(USA) in:19 Einen weiteren Siütdamerika⸗Rekord gab es im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen durch Carlos Sos(Argetinien) in:48,4. Sein Lands⸗ mann Campis ſiegte über 100 Meter Rücken in 1111.2. Berroeta(Chile), Alocar(Ecuador) und Chriſtenſen(Ar⸗ gentinien) ſchlugen in der 3⸗mal⸗100⸗Meter⸗Lagenſtafſel in :29,1 Minuten die Nordamerikaner Woznick, Clark und Fick. Die Olympia⸗Zweite Katherine Rawls⸗Thompſon ſiegte überlegen im Kunſtſpringen und im 100⸗Meter⸗Zruſt⸗ ſchwimmen, unterlag aber über 100 Meter Kraul knapp gegen Jeanette Campbell(Argentinien), die für ihren Sieg :09 Minuten benötigte. Wheeler-Henkel im Enoſpiel Bei den ſücdfranzöſiſchen Tennismeiſterſchaften in Nigza hat das amerikaniſch⸗deutſche Paar Wheeler⸗Henkel im Gemiſchten Doppel die Schlußrunde erreicht, in der die Franzoſen Mathieu⸗Leſueur die Gegner ſein werden. In der Vorentſcheidung gelang Henkel und Partnerin ein 673⸗ Der Koͤß-Wagen in ausländiſcher Beurteilung Däuemark zur Internationalen Automobil⸗Ausſtellung Der Internationalen Automobil⸗Ausſtellung in Berlin widmet die Kopenhagener Preſſe ſehr ſtarte Beachtung. „Dieſe Motoriſierung,“ ſo ſchreibt der Sonderbericht⸗ erſtatter der„Berlingste Blätter“,„iſt faſt ein Symbol für die heutige Placierung Deutſchlands in der Welt“.— Dem Sonderberichterſtatter von„Politiken“ erſcheint die Aus⸗ ſtellung als ein Beiſpiel für das unübertroffene Vermögen des neuen Deutſchland, zu organiſieren und zu arrangieren und dafür auch die Mittel in der Form von Geld und Arbeitskraft zu ſtellen. Der Sonderberichterſtatter von„Berlingske Tidende“ ſchreibt über den Köͤc⸗Wagen, man habe ſich in Dänemark wohl vorgeſtellt, daß ein beſcheidenes, billiges Etwas das Ergebnis der Arbeit an dem Vollswagen werden würde. Statt deſſen ſehe man ein in jeder Hinſicht wohl ausge⸗ ſtaltetes, ſchnittiges Automobil mit verblüffend geräumigem Innern und einem Motor von diminutiver Größe, aber von bahnbrechender Konſtruktion. Die deutſche Automobil⸗Induſtrie habe der Forderung des Führers nach der Motoriſierung Deutſchlands in einer Weiſe entſyrochen, die überwältigte. In der Berichterſtattung der Blätter über die Berliner Ausſtellung iſt im ührigen die Eröffnungsrede des Führers an die Spitze geſtellt. Ausländiſche Fachmänner bewundern die Autobahn und die Leiſtungen des Kößß⸗Wagens Auf Einladuna des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen unternahmen am Montag 70 Kraftfahr⸗ ſchriftleiter aus allen europäiſchen Ländern eine Fahrt auf der Autobahn Berlin—Leipzig nach dem Raſthaus Magbe⸗ burger Börde. Um ihnen gleichzeitig die Leiſtungsfähig⸗ keit des Köcß⸗Wagens praktiſch vor Augen zu führen, ſtellte die DAc dazu zehn Köc⸗Wagen zur Verfügung. Zur beſſeren Vergleichsmöglichteit und objektiven Beurteilung wurden außerdem einige Merecedes⸗Wagen und eine Reihe neueſter Opel⸗Wagen, alſo Wagen mit international an⸗ erlannter Leiſtung, in die Kolonne eingereiht. Aus den Urteilen der Ausländer— es waren Nord⸗ länder, Franzoſen, Engländer, Schweizer, Vertreter meh⸗ rerer Südoſtſtaaten und Polen, Dänen und Holländer unter ihnen— konnte man nur Superlative heraushören. Das Erſtaunen der Ausländer ſetzte ein, als die kilometer⸗ weit auseinandergezogene Wagenkoſonne ſchnell und ſicher aus der Stadt bis auf die Autobahn geleitet wurde. Es ſteigerte ſich, als ſie dann die breiten Bänder der Auto⸗ bahn vor ſich halten, und war wohl kaum zu übertreſſen, als die Koͤß⸗Wagen im 100⸗Kilometer⸗Temyo ſicher dahin⸗ brauſten und dieſe ſchnelle Fahrweiſe mühelos auch bet Steigungen durchhielten. Auch die Raſtanlagen der Magdeburger Börde, die als Fernfahrerheim beſonders für Laſtwagenfahrer gedacht ſind, nötigten den Ausländern unverhohſenes Lob ab Ihre rück⸗ haltloſe Anerkennung der Zweckmäßigkeit und Schönheit der Autobahnen und die uneingeſchränkte Bewunderung der hohen Geſchwindigkeit, des raſchen Beſchleunigungs⸗ vermögens, der alänzenden Straßenlage, der Berafreudig⸗ keit und der Antobahnfeſtigreit des Koͤß⸗Wogens ſind um ſo bemerfenswerter, als es ſich um ein Urteil ansländi⸗ ſcher Techniker handelt, die gewohnt ſind, rückſichtsloſe Kritik zu üben. Mannſchaftskämpfe im Ringen Mainz 88 in der Zwiſchenrunde Bei den Endkämpfen um die Südweſt⸗Mannſchafts⸗ meiſterſchaft im Ringen iſt der Saarmeiſter SVg Thaleiſch⸗ weiler bereits ausgeſchieden. Nachdem er ſeinen Vorkampf in Mainz gegen den Main⸗Heſſen⸗Meiſter Mainz 88 glatt mit:0 verloren hatte, mußte er auch beim Rückkampf auf eigener Matte die Ueberlegenheit der Mainzer anerkennen. Dieſe gaben diesmal die beiden Punkte im Bantam⸗ und Federgewicht(einen wegen Uebergewichts) ab, ſiegten alſo mit:2 und im Geſamtergebnis mit 12:2 Punkten. Mit Mainz ſteht damit ein weiterer Teilnehmer der Zwiſchen⸗ runde feſt, in der der Vſck Schifſerſtadt oder Lampertheim ſein Gegner ſein wird. Vor der Entſcheidung in Baden Von den vier Teilneßmern an den Endkämpfen um die badiſche Ringer⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft ſtehen endültie lediglich Altmeiſter Eiche Sandhofen als Sieger der Gruppe Nord und der S St. Georgen als Sieger der Grupye Süd feſt. Der Zweite der Gruppe Nord muß in einem Stich⸗ kamyf zwiſchen Meiſter VfTuR Fendenſeim und A8V Wieſental, der zum 25. Fehruar nach Neulußheim angeſetzt iſt, ermittelt werden. Ob der KS Kuhbach⸗Lahr als Zweiter der Gruppe Süd an den Endkämpfen teilnimmt, iſt fraglich geworden, da die Kuhbacher zwei Kämpfer ge⸗ ſperrt bekamen, die ſich beim Treffen in St. Georgen un⸗ ſportlich benahmen und nun drei Monate 1184 müſſen. Die beiden Gruppenſieger Sandhofen und St. Georgen treffen ſich bereits am kommenden Somstag in St. Georgen, und am 4. März ſteigt dann in Mannheim der Rückkampf. Der Steger iſt badiſcher Meiſter, während der Verlierer mit dem Sieger der„Runde der Zweiten“ um die zweite badiſche Vertreterſtelle bei den Kämpfen um die ſüddeutſche Meiſter⸗ ſchaft kämpfen muß. Neuer Sieg von Reichsbahn Neuaubing In Südbayern hat nach wie vor die Staffel des Reichs⸗ bahn⸗TS Neuaubing die beſten Ausſichten auf den Ge⸗ winn der Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen. Am ver⸗ zangenen Wochenende hatten die Neuaubinger den 7 1860 Nünchen zu Gaſt und ſchlugen ihn glatt mit:1 Punkten. Die Meiſterſchaftsentſcheidung fällt in den Treſſen zwi⸗ ſchen Neuaubing— SBg München und Reichenhall— Ren⸗ aubing. Norerſt führt Neuanbing flar mit 14:0 Punkten nor der Münchener SBg(10:), Armin München(10.2) und Reichenhall(:). :4⸗Sieg über Frl. Weivers⸗Pöétra(Luxemburg⸗Frankreich), und in der anderen Hälfte ſchlugen Fran Mathieu⸗Leſueur ihre Landleute Frau Henrotin⸗Martin Légeay mit 612, 226 612.— Im Frauen⸗Einzel iſt die Entſcheidung bereits ge⸗ fallen. Die Franzöſin Simone Mathien ſicherte ſich den Titel durch einen 610⸗,:2⸗Sieg über die Amerikanerin Gracyn Wheeler. Im Männer⸗Einzel, an dem Henner Henkel nicht beteiligt war, ſtehen der Chineſe Kho Sin Kie und der Rumäne Tanacescu im Enoſpiel, während im Männer⸗Doppel Hecht⸗Caſka(Tſchecho⸗Slowakei) und Brug⸗ non⸗Kho Sin Kie(Frankreich⸗China) die Schlußrunde be⸗ ſtreiten. Das tſchecho⸗ſlowakiſche Paar ſchlug überraſchend die Franzoſen Peétre⸗Pellizza, die angeblich glaubten es würde auf drei Gewinnſätze geſpielt, mit 678, 10:8. NSDAP-Miiſeilungen Partetomticheo Ben ch Ortsgruppen der NSDAP Waſſerturm. 23.., 21 Uhr, Beſprechung des Ortsgtup⸗ pen⸗Stobes und der Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle. 0 Feudenheim⸗Oſt und ⸗Weſt. Am 25.., 20 Uhr, findel im Saale des Gaſthauſes„Badiſcher Hof“ eine Bereitſchafts⸗ ſchulung ſämtlicher Politiſchen Leiter, Walter und Warte ſtatt. Die Politiſchen Leiter, Walter und Warte von Feu⸗ denheim⸗Oſt treten 19.90 Uhr vor dem Ortsgruppenheim an. 8 Rheinau. 24.., 20 Uhr,„Badiſcher Hof“ Dienſtappell für alle Politiſchen Leiter, Walter und Warte. Ilvesheim. 22.., 20 Uhr, Sport der Politiſchen Leiter. — 24.., Bereitſchaftsdienſt für Pol. Leiter, Walter und Warte in Seckenheim. Antreten 19.30 Uhr im Hof der Ge⸗ ſchäftsſtelle.— 26. 2. Kleinkaliberſchießen. Antreten 8 Uhr im Hof der Geſchäftsſtelle. Plankenhof. 24.., pünktlich 20 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter, Walter und Warte zur Teilnahme an der Bereitſchaftsſchulung im Sagle des„Eichbaum“, P 5 Dienſtanzug. Zivil mit Armbinde. Platz des 30. Jannar. Am 24.., 20.15 Uhr, findet ein allgemeiner Schulungsabend für ſämtliche Pol. Leiter und alle Walter und Warte der DAß und der Ne ſtatt. Uni⸗ form Ozw. Zivil mit Armbivhe. Ausweis iſt mitzubringen. Antreteplatz: Vor dem Verſteigerungsſaal. Schulungslokal: Verſteigerungslokal. Rheintor. 24.., 20 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Lei⸗ ter, NSV⸗Walter, Straßenzellen⸗ und Blockobmänner vor der Ortsgruppen⸗Geſchäftsſtelle in F 5, 1, zu den vor⸗ geſehenen Schulungsvorträgen an. NeS⸗Frauenſchaft Käfertal⸗Süd. 23. 2. fäll der Gemeinſchaftsabend aus. Waldhof. 23.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im„Moh⸗ S achthof. 23.., 20 Uhr Stab⸗ und Zellenfrauen⸗ ſchaſtsleiterinnen⸗Beſprechung in der Viehhofſtraße 2. Tätigkeits⸗ und Stimmunasberichte mitbringen Rheinan. 23.., 20 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftsleiterinnen und anſchließend Singen im „Bad. Hof“. Berichte mitbringen. 30. Januar. 23.., 20.15 Uhr, Stab⸗, Zellen⸗ und Block⸗ frauenſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung bei Fügen, Rhein⸗ häuſer Straße 47. Waſſerturm. 23.., 20.15 Uhr. Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Reſtau⸗ rant„Roſengarten“. „Humboldt. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der Hildaſchule. Für Zellenkrauenſchaftsleiterinnen Pülicht. Scheren mithringen. Plankenhof. 23.., 20.30 Uhr, Beſpre hung fämtlicher Stab- Zellen⸗ und Blockfrauenſchaftslei“erinnen im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P 4. Abteilung Jugendarnvpe .⸗Gr. Neckarau⸗Nord. 23.., 20 Uhr abend im„Lamm“. 83 Gefolgſchaft 53/171 Rheinau. Heute abend fällt Her Dienſt aus. Am Freitag pünktlich um 20 Uhr Sport in der Turnhalle. NSBDi— Mech. Technik Amt für Technik. 23. 2. Vortrag des Dr⸗ang E. Hegel⸗ mann über„Thermodnnamiſche Beoriffsfaſſung der Entro⸗ pie“. Beginn 20 Uhr Handelskammer, IL 1, 2. ———.———.——..w— Houpeſcheltetelter und derantpvortlich für Politik: Or Aloie Wiobaoer. lellvertreter des Hauptichriftleitere and derantwortlich kür Tbeat Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Cor! Onne 6(enbart 0 delsteſl· Dr Fritz Bode.— Lokaler Teil. Dr Fritz Hammes. — Sport: Wilov Müllee.— Gädweſtdeueſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſl? Curt Wilbelm Nennel ſämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Süs unveriangte Seitrage keine Geipäbr Racktendung aur Rückvorto. Herausgebet. ucker und Derleger Neue Mannbeimer geitun Dr Frich Bode& R 1.—6. Berantwortlich ar Ameigen und geichältlich⸗ MNittetlungen Jakod Faude. Monubeim. Zut Zeun Dreisliſte Nr 9 aclicia. Oie Anzelgen der Ausgabe 4 Abend und 4 Mittaa erſcheinen gletch⸗ teitia in der Ausgabe B renkopſ“. Gemeinſchafts⸗ Ausgabe A Mittag äber 10 300 Ausgabe A Abend äber 9 500 Ausgabe B aber 11 00⁰ Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jaunar iber 21 500 Mittwoch, 22. Febtuat 1939 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Dämoniſches Etwas, nock wenig erforſchdt Rudolf Schneider-Schelde plaudert von der Lauf Masche Alle Männer,— um von allen Frauen zu ſchweigen—, kennen ſie zwar und fürchten ſie; mit Ausnahme der Herren aus der Seiden⸗ ſtrumpfbranche, denen ſie gar nicht ſchnell genug laufen können. Aber faſt alle Leute ſtellen ſich nichts Rechtes darunter vor. ONNENWTNTO5OÄ Llk GbrE Uxd PpkISW/ERIE Soccenbeii Füg bas KiEMEIG Was iſt eine Laufmaſche?— Lieber Himmel, hört man überlegen antworten, es iſt eine Maſche, die läuft.„Sehen Sie, ſo..“ wird man von den meiſten Damen erfahren können und mit einer ent⸗ ſprechenden reizenden Gebärde den Hinweis auf eine, natürlich ſoeben erſt entſtandene:, Laufmaſche bekommen. Stimmt, aber man gehe der Sache auf den Grund und man wird feſtſtellen, daß die meiſten,— Herren der Schöpfung wenigſtens,— der Anſicht huldigen, eine Laufmaſche ſei eine irgendwo am Strumpf Die freundliche Betrachterin von hinten: „Sie, junger Mann, bei Ihnen laaft's im linke Strumpfl“ (2 Photos: Archiv NM3) aufgegangene Maſche, die mit Eilzugsgeſchwindig⸗ keit, auch in Art und Vorgang einem Eilzug ver⸗ gleichbar, den Strumpf hinunterlauſe, ſo etwas wie ein Geleiſe oder eine Spur im Gewebe hinterlaſſe und ſchließlich unten irgendwo ſitzen bleibe, wo ſie nicht weiter könne, wieder dem Eilzug ähnlich, der an der Endſtation angekommen iſt. Die Anſicht iſt natürlich grundfalſch. Die Lauf⸗ maſche verdankt ihre Bezeichnung lediglich einer optiſchen Täuſchung. In Wahrheit läuft da gar nichts(außer dem ängſtlichen Auge des erſchreckten Beobachters, erſchreckt, weil er„zwangsläufig“ an die Anſchaffung neuer Strümpfe denkt), der Vor⸗ gang iſt vielmehr ſo: Wenn durch Gealt oder Mürbwerden in einer Maſchenkette ſich ein Faden löſt, ſo fallen bei entſprechendem Gewebezug die ſämtlichen, in dieſer Kette gelegenen und gelegten Maſchen auseinander. Die Maſche iſt keineswegs, wie der flüchtige Bewunderer ſeidig beſtrumpfter Beine wähnt, ein reales Etwas, die Maſche an ſich gibt es nicht, ſondern ſo wie beim Zuſammentreffen zweier Menſchen unter gewiſſen Umſtänden eine Verbindung entſteht, die Liebe heißt, entſteht durch die in beſtimmter Weiſe angeordnete Verſchlingung zweier Fäden das, was man Maſche nennt Sie iſt ein Begriff. Um es an einem Vergleiche zu erhärten: Wenn hundertfünfundvierzig zauberhafte Girls an hundert⸗ fünfundvierzig, in gleichem Abſtand übereinander geſpannten Telephondrähten ſenkrecht übereinander⸗ ſäßen, ſo wäre das keine Maſchenkette. Eine Ma⸗ ſchenkette würde es erſt, wenn jedes dieſer Girls, vom unterſten beginnend mit einem kühnen Schwung in den Hanoſtand käme und, um ſich in dieſer Lage zu halten, ſeine Beine um die Arme des über ihm be⸗ findlichen Girls ſchlänge. Wenn nun das oberſte der Girls das Gleichgewicht verlöre und herabpurzelte und an den andern vorbeigleitend nach unten ſauſte, ſo wäre das keine Laufmaſche. Wenn aber das oberſte Girl ſein Gleichgewicht verlöre und ſchwankte, und dadurch das nächſte Girl nötigte, die Verſchrän⸗ kung zu löſen, und nun die hundertfünfundvierzig Girls der Reihe nach in eine ſo unſichere Lage kämen, daß ſich dieſer Zwang zur Löſung der Verſchränkung nach unten fortpflanzte,— das wäre eine Lauf⸗ maſche. Dann ſäßen nachher zwar die hundert⸗ fünfundvierzig Girls noch auf ihren Telephon⸗ drähten aber die Maſchenkette, die ſie verbunden hatte, beſtände nicht mehr. Soviel für die Herren. Und nun noch etwas, das die Damen intereſſiert: Wenn endlich die hundertfünfundvierzig Girls wie⸗ der von unten beginnend ſich bemühten, die ſo ſchön geweſene Kette durch neue Schwünge und Verſchlin⸗ gungen wieder herzuſtellen, das wäre das Aufheben einer Laufmaſche, das Sie alle, meine Damen, mit —— Freie Bahn der Begabung! Eitern und Töchter vor der Frage der Verufswahl Mancher wird bedauert haben, daß man in den vergangenen Jahren einem berufſuchenden Mädel kaum einen anderen Rat geben konnte, als in einen hauswirtſchaftlichen oder ſozialen Beruf zu gehen, ſo notwendig und befriedigend dieſe Arbeiten an ſich auch ſind. Wußte man doch aus Erfahrung im Kriege nur zu gut, wie vielfältig die Begabung der deut⸗ ſchen Frau iſt, und daß ihr nicht nur viel Arbeits⸗ freude, ſondern unſerer Wirtſchaft und Kultur auch manche wertvolle Kraft verloren geht, wenn ihre Berufsmöglichkeiten eingeengt werden. Mußte aber damals dieſe Selbſtbeſcheidung aus den bekaunten Gründen von der Frau verlangt werden, ſind wir heute doppelt froh, daß auch für ſie nun das Wort wieder gilt: „Freie Bahn der Begabung und Tüchtigkeit“, und das umſo mehr, als ja durch Arbeitsdienſt, Pflichtjahr und andere obligatoriſche Ausbildungs⸗ und Betätigungsmöglichkeiten die nach wie vor für jede Frau unerläßliche hauswirtſchaftliche Ausbil⸗ dung geſichert iſt. Ganz weſentlich haben ſich namentlich in den tech⸗ niſchen und handwerklichen Berufen die Ausſichten für die Frauen gehoben. Hier ſucht man ſie nicht eeeeeeeeeeee e Maria Grengg/ Die öſtereichiſche Dichterin Maria Greugg ſt eine der großen, beglückenden Erſcheinungen änſerer Zeit, bei denen das Werk und der Menſch unbediugt eins ſind. Ein ſtarker, ſehr zuchtvoller Menſch mit einem überſtrömend warmen Herzen lebt ganz ihrer Kunſt, ein zurückgezogenes Leben: doppelt begnadet, dichtet und malt ſie zugleich. Sie ſagt von ſich ſelbſt: „Ich bin in Stein an der Donau geboren als Tochter eines in Oeſterreich berühmten Waſſer⸗ bauers. Mein Vater ſtammte aus einem ſteier⸗ märkiſchen Patriziergeſchlecht, meine Mutter aus einer Familie von Aerzten, Beamten und Muſikern. Meine Kindheit verbrachte ich im ſchönſten Stück des öſterreichſchen Donaulandes, in der Wachau. Dieſes von Kindheit an innige Verbundenſein mit der Natur, mit dem Tier und mit dem Volk iſt immer wieder eine Quelle meiner Arbeiten. Schon als vierfähriges Kind zeichnete ich und als zehniäh⸗ riges Schulkind ſchrieb ich heimlich meine erſten Ge⸗ ſchichten. Nach dem Bau der neuen Donaubrücke, die mein Bater mitbaute, wurde er nach Wien ins Miniſte⸗ rium verſetzt, ein Ereignis, das mich wie ein heſtiger Schlag traf, weil ich mich nie an das Stadtleben ge⸗ wöhnen konnte. Die gute Seite dieſes Wiener Auf⸗ enthaltes war nun freilich die, daß ich eine gediegene Schulbildung genießen konnte. Noch als Schülerin des Lyzeums, mit 16 Jahren, zeichnete ich im Auftrage eines Verlages mein erſtes Buch. Dieſes Buch ermöglichte mir ohne die übliche ſtrenge Prüfung die Aufnahme in die damals ſehr ſchwer zugängliche Kunſtgewerbeſchule. Während der Schulzeit zeichnete ich für reichsdeutſche Verlage und ſchrieb für mich jene Begebenheiten auf, die mich er⸗ grifſen und ſeſſelten, die ich aber nicht durch das Bild ausdrücken konnte. Erſt viele Jahre ſpäter, als man in einem Verlage, bei dem ich zeichnete, einen kunſt⸗ hiſtoriſchen Aufſatz brauchte, bekannte ich, daß ich ja auch ein wenig ſchriebe und machte dieſen Auffatz zur Der Dichterin und Malerin zum 30. Geburtstage am 26. Februar vollen Anerkennung des Auftraggebers und der Le⸗ ſer. Seit damals trat ich öſters mit kleineren Ge⸗ ſchichten hervor, die ich immer ſelbſt illuſtrierte, da bei mir Wort und Bild ſtets Hand in Hand gehen, und ich ſehr oft vom Bild zum Wort komme. Meinen erſten Roman ſchrieb ich 1930, ihm folg⸗ ten von Jahr zu Jahr weitere Bücher. Vor dem Kriege war ich öfters in Südtirol, deſſen Berge mir das große Erlebnis waren, gleichfalls in Dalma⸗ tien. Während der Rheinlandbeſetzung erlebte ich am Rhein das Elend des deutſchen Volkes, wodurch meine Liebe zu Deutſchland noch geſteigert wurde. Mein Herz gehörte aber ſeit je beſonders meiner Heimat Niederöſterreich, deſſen unbekannte land⸗ ſchaftliche Schönheiten ich meiſtens in meinen Bü⸗ chern hervorhebe. Der Heimatboden iſt zumeiſt auch der Schauplatz meiner Geſchichten. Im einzelnen iſt zu den Werken von Maria Grengg noch dieſes zu ſagen: Auf ihren erſten Roman„Flucht zum grü⸗ nen Herrgott“(1930) und auf das„Peterl“ folgte der Roman„Das Feuermandl“(1935), der die Frage raſſiſcher Ausleſe und deren Verant⸗ wortung gegenüber den Nachkommen in klarſter Form behandelt. Für ihre hervorragenden Novel⸗ len erhielt die Dichterin den großen öſterreichiſchen Staatspreis für Dichtung. Die Krönung ihres bisherigen Schaffens dürfte der neue große Roman„Die Kindlmutter“ ſein. Sein Titel deutet nur an, daß er ein hohes Lied auf die geſunde, echte deutſche Mutter iſt; aber er verrät noch nicht, daß es hierin um nahezu alle wichtigen Fragen deutſchen Lebens geht: Erhal⸗ tung des geſunden Blutes, Ehrfurcht vor den Ahnen, Wahrung deutſchen Landbeſitzes an den Grenzen, Schutz auch des unehelichen Kindes aus geſunder Herkunft, Reinheit der Liebe und Ehe. Mit kraftvoller Hand ſtellt Maria Grengg ihre Geſtalten in eine lebhaft bewegte Handlung hinein und ver⸗ liert dabei niemals die Tieſe und Behutſamkeit in der Behandlung ſeeliſcher Bezirke. nur in den Fächern, die von jeher für ſie üblich waren, oder ſtellt ſie in anderen nur als ungelernte Arbeiterinnen ein, ſondern man nimmt ſie gern als Lehrlinge, ſo daß ihnen ſpäter auch die gehobenen Poſten offen ſtehen. So zum Beiſpiel in der Fein⸗ mechanik, der Elektrotechnik, der Uhr⸗ macherei, Buchbinderei, weiter in der photographiſchen In duſtrie, Ge⸗ brauchsgraphik. Man ſucht ſie auch als tech⸗ niſche Aſſiſtentin für chemiſche Betriebe, als Metallographin für die Laboratorien der Me⸗ tallinduſtrie wie der Hochſchulinſtitute ebenſo wie als Ingenieurin Chemikerin, techniſche Phyſikerin, dabei hält die Nachſrage in den kaufmänniſchen Be⸗ ruſen unvermindert an. Ja, neuerdings ſtellen auch die Bauken und Ver⸗ ſicherungen, bei deuen die Frauen bisher zumeiſt nur als Stenotypiſtinnen tätig waren, weibliche Lehrlinge ein, da der Zug der Zeit durchaus dahin geht, bei dem Mangel an Männern in Zukunft auch mit bank⸗ be⸗ ziehungsweiſe verſicherungsfachlich ausgebildeten Frauen zu arbeiten. Ueberhaupt kann man heute ja die Feſtſtellung machen, daß unter dem Druck des Menſchenmangels ſich die Arbeitszuteilung nach Geiſtes⸗ und Körperkräften jedes einzelnen Menſchen ſtatt nach dem Geſchlecht immer mehr durch⸗ ſetzt, und deshalb dürfte mit der Zeit noch mancher Poſten bei Wirtſchaft und Behörden, wo die männ⸗ lichen Kräfte anderwärts beſſer ausgenutzt werden können, den Frauen zufallen. Ganz entſcheidend hat ſich heute auch die Stellung der Frau in den akademiſchen Be⸗ ruſen geändert, wo ſie eine Zeit laug gerade⸗ zu ſcheel angeſehen wurde. Im Apothekerberuf, in der Medizin, Zahnheilkunde, im höheren Lehrberufe — den Beruf des Volkswirts, Ingenieurs, Chemi⸗ kers und Phyſikers erwähnten wir bereits— überall haben heute die Frauen wieder Ausſichten, die noch durch die große Nachfrage der nationalſozia⸗ liſtiſchen Frauenorganiſationen für ihren Schulungsbedarf vemehrt werden. So kann heute wohl jedes Mädel, das den Trieb in ſich hat, einen Beruf finden, in dem es ſich nach ſeinen Ga⸗ ben betätigen kann. „Das iſt ja alles ganz ſchön“ hören wir manche Eltern ſagen,„aber lohnt ſich denn auch die teure Ausbildung? Das Mädel heiratet ja doch“. Hierauf kann man nur erwidern, daß leider ſo manche Ehe vorzeitig endet oder die Familie auch ſonſt auf den Verdienſt der Frau angewieſen ſein kann, und daß nichts ſchlimmer iſt, als wenn ſie dann keine beruf⸗ liche Grundlage hat. Wer damals bei Kriegsausbruch die verzwei⸗ felte Lage vieler Frauen geſehen hat, die nichts gelernt hatten, dem iſt es eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß die Tochter den gleichen Anſpruch wie der Sohn auf Berufsausbil⸗ dung hat. Nichts iſt ja auch für die Entwicklung eines Men⸗ ſchen wertvoller, als berufliche Betätigung, die zu Pflichtgefühl, Sicherheit und Selbſtvertrauen er⸗ zieht. Und ſchließlich, wer möchte in einer Zeit, in der Deutſchland jede Kraft braucht, untätigt bei Seite ſtehen? Auch gibt es heute ja nicht nur ein Recht auf Arbeit, es beſteht auch eine Pflicht, ſeine Kräfte dem Aufbau unſerer Kultur und Wirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen, und hier⸗ zu wird ſich ein wahrer deutſcher Menſch ſicherlich nicht erſt morgen nötigen laſſen. Der freundliche Betrachter von hinten: „Reizend, reizend, ſolche Durchbruchsarbeit!“ ſchmerzlicher Geduld, ſelten belohntem Fleiß unß unter Zuhilfenahme von Häkelnadeln, andern Na⸗ deln, Apparätchen und Wirkmaſchinchen en miniature ſtändig zu erlernen ſich bemühen. Man könnte über Laufmaſchen natürlich auch noch anderes ſagen. Zum Beiſpiel wäre die Frage inter⸗ eſſant, mit welcher Geſchwindigkeit ſie eigentlich lau⸗ —— Feine Stalil. re Monnheim 0 2 15. femsprecher: 20280 Abelte fen, und wer den Rekord darin hält. In dieſem 85 ſammenhang wäre die Veranſtaltung von Lauf⸗ maſchenrennen gewiß nicht ohne Reiz, ſie würde ſicherlich Bewunderer und Förderer finden, und iſt für lange Abende als Geſellſchaftsſpiel im kleinen Kreis zu empfehlen. Oder man könnte zu unterſuchen beginnen, ob Härchen am Bein das Ent⸗ ſtehen von Laufmaſchen begünſtigen, reſpektive hem⸗ men, die genze Frage iſt ja wiſſenſchaftlich bisher wenig erforſcht. Kurz, eine Fülle der reizvollſten Ausblicke eröff⸗ net ſich dem Betrachter von Laufmaſchen, aber hier ſollte nur einmal ſachlich darüber berichtet werden, was dieſer— von allen Männern, geſchweige von allen Frauen, gefürchtete Dämon eigentlich iſt. Haben Sie das ſchon verſucht? Herz, wie Wild zubereitet Das ſauber gewaſchene und von Blut befreite Herz wird in Fett angebraten und langſam eine Taſſe halb Waſſer, halb Rot⸗ oder Weißwein zuge⸗ goſſen. Man ſchmort eine Tomate mit und gibt eine Zitronenſcheibe, 1 Lorbeerblatt und zerſtoßene Wach⸗ holderbeeren daran. Ein Kalbsherz, das füö(3 Perſonen reicht, iſt nach—1/ Stunden ſon ge⸗ dünſtet. — Aus dem Reich der Frühjahrsmode 1939 Schirner, Zander⸗⸗M.) Verantwortlich; Maraot Schubert Mannheim — —4* —* — * 55——————————— 4 — ——— Gunsſige Einlagenbewegung irotz Jahresschluß- Weliere der Neuen Mannheimer Zeitung Mittwoch, 22. Februar 1939— Nr. 87 Die Banken im Januar Zunahme der jederzeii lälligen Geider— Abbau der Anleihebestände— Erhöhier Wechselbestand 3 Banke für Ende Januar vorgelegten Monatsbilanzen der — bieten regelmäßig etwas erſchwerte Vergleichs⸗ ilguuchkeiten, denn da für das Jahresende keine Monats⸗ mit 2 veröffentlicht werden, müſſen die Januar⸗Ziffern — en November⸗Bilanzen des Vorjahres verglichen wer⸗ — Das bedeutet, daß ſich in den feſtſtellbaren Verände⸗ —— auch verſchiedene Abſchlußbuchungen und Zins⸗ ſich errechnungen niederſchlagen. Im übrigen handelt bei den ſich ergebenden Veränderungen zum den —9 WMaus der üblichen Beanſpruchung der Kreditinſtitute zem Jahresultimo und den Rückflüſſen, die in der Regel Rück Küar kennzeichnen. Während im Vorjahre dieſe üſſe bei weitem nicht ausreichten, um die Dezember⸗ —— zu kompenſieren, ſo daß ſich damals die Bilanz⸗ ver me gegenüber dem Novemberſtand um faſt 900 Mill.“ Peränhrte, hat ſich diesmal die Bilanzſumme nur wenig ſich f. ert. Für ſämtliche Kreditinſtitute zuſammen ergibt bintleaar ein Zuwachs um 99 Mill. Mark, der allerdings 0 dem Zuwachs im November 1938(um 986 Mill. 4 erſche tlich zurückbleibt. Das Bild der Einlagenbewegung — heint aber bei näherer Analyſe noch günſtiger; denn 8 Fedanuarausweis iſt weitgehend beeinflußt durch einen eb Agewöhnlichen Einlagenabzug bei der Deutſchen Ver⸗ er Kredithank, der Hausbank der Deutſchen Reichsbahn. 9 ark cminderten ſich die ſonſtigen Gläubiger um 242 Mill. ſch 15 Schaltet man dieſen Sondervorgang aus, ſo haben — N übrigen die„ſonſtigen Gläubiger“, verglichen mit wobei ovemberſtand, ſogar noch um 160 Mill./ erhöht, kum gutbeſondere der Zugang bei den Regionalbanken W Mill. J) und bei den übrigen Svezialbanken(um Srebtnr 0. auffällt. Bei den Großbanken hat ſich der ſich ie beſtand dagegen kaum verändert. Daneben haben 90 Spareinlagen außergewöhnlich günſtig entwickelt; —— 154 bten ſich insgeſamt in den beiden letzten Monaten ſelbſr Mill.(gegen nux 90 Mill. i..), wobei Eink erſtändlich die Zinsverbuchung mitſpricht. Auch die detrichenn von Kreditinſtituten ſtiegen bei einigen Gruypen als—3— So eraab ſich für die regionalen Girozentralen Zuad aldo aus den Dezemberabzügen und den Fanuar⸗ ſich 8109 ein Plus von rund 66 Mill. /: ebenſo erhöhten und be Banken⸗Einlagen bei den Syeziolbanken um 37 Mill. ei den Regionalbanken um 21,5 Mill. I. kenan der Fälliareit der Einlagen ergab ſich eine bemer⸗ werte weitere Verſchiebung zu den jederzeit fälligen weiſen Dieſe nahmen gegenüber den November⸗Aus⸗ n um 251 Mill.“ zu, während die auf feſte Termine — eingelegten Gelder ſich um 85 Mill. verminderten. Da die Verkehrs⸗Kredit⸗Bank den erwähnten beträcht⸗ lichen Einlagen⸗Abzug durch eine Verminderung ihrer Gut⸗ haben bei anderen Banken um 224 Mill./ finanzierte, nahmen insgeſamt die Guthaben bei Banken beträchtlich (um 197 Mill. /) ab. Im übrigen iſt der bemerkenswer⸗ teſte Vorgang auf der Aktivſeite der Bilanzen der Abbau des Anleiheportefenilles der Banken, das ſich im Novem⸗ ber im Zuſammenhang mit der, Auflegung der letzten gro⸗ ßen Reichsonleihe um 546 Mill. erhöht hatte. Dieſe zunächſt von den Banken übernommenen Beträge wurden in den Monaten Dezember und Januar faſt reſtlos wei⸗ terveräußert, ſo daß ſich das Reichsanleihekonto bei den Großbanken um 235 Mill. /, bei den Girozentralen um 209 Mill. J, bei den Staatsbanken um 70 Mill./ und bei den Spezialbanken um 38 Mill./ verminderte. Nur die Regionalbanken erwarben ſogar noch einen kleinen Be⸗ trag(10,5 Mill. /) Reichsgnleihen neu hinzu. Die Banken legten die auf dieſe Weiſe freigewordenen Mittel reſtlos in Wechſeln an, die ſich dementſprechend um insgeſamt 566 Mill.“erhöhten. Da es ſich bei dieſen Erwerbungen vor⸗ wiegend um Blockwechſel und um Solawechſel der Golddis⸗ kontbank handeln dürfte, kam die Unterbringung der Reichsanleihe letztens der Reichsbank aks Entlaſtung zu⸗ gute. Darüber hinaus benutzten die Banken die ihnen nen zufließenden Mittel vor allem zum Erwerb von Schatz⸗ anweiſungen. Insgeſamt nahm der Beſitz der Kreditinſti⸗ tute an Schatzwechſeln und unverzinslichen Schatzanweiſun⸗ gen um 220 Mill./ zu, wobei der Neuzugang ganz von den Girozentralen( 140 Mill. /) und den Spezialban⸗ ken( 114 Mill. /) aufgenommen wurde, während die Groß⸗ und Regionalbanken ihre Beſtände ſogar um 36 Mill.“ verminderten. Da ſich insgeſamt der Umlauf an unverzinslichen Schatzanweiſungen des Reichesim Dezem⸗ ber und Januar um 226 Mill. erhöhte, wurde alſo ſaſt der geſamte Neuzugang von den Kreditinſtituten aufgenom⸗ men. Daneben waren aber in den letzten beiden Monaten auch ſteigende Kreditauſprüche der Wirtſchaft zu befrie⸗ digen. Die Warenvorſchüſe und ſonſtigen Debitoren, die ſich im Oktober und November wieder merklich vermindert hatten, erhöhten ſich gegen Ende Jonuar um 120 Mill. und auch die Banken⸗Debitoren ſtiegen um 34 Mill. J. Die ſtärkſte Erhöhung tritt hier bei den Staatsbanken in Er⸗ Apme deren Debitorenkonten insgeſamt um 81 Mill.“ anſtiegen. 2 17 Zuſ.163 in Millionen RM. Dtſch.[Dresdn. Gommu Reichskr.] Berl. 5 62Spez.⸗ 62 Staats⸗ 19 redit⸗ T8 Bank Bank[Privatb.] Geſ. Hd.-.] Großbk.] Banken ſonſtige u. Löbk Giroz Banen Gaſte(Diſch. ausl., Zahlungsm. Gold) 35.3 24,2 16,3 8 2,2 80,2 9,0 30,4 8,3 10,4 130,3 8 Kab a. Reichsbankgiro u. Poſtſcheckk. 31,1 20.7 18,3 9,4 3,1 88,0 16,6 20,5 10.0 123,0 2⁵,4 8 ige Zins⸗ u. Dividendenſcheine 7,7 4,0 2,2 0,5 0,7 15,2 0,5 279 7,6 2,3 52,5 ——EA 14,1 19,8 20•2 1753 0,1 61/5.0 125,7„4.3 80,9 8—.—— 1166,9[ 707½0[ 464,9[ 220.2 6, 2710,8] 90,7] 363“O[ 745,2[1493.7[ 63274 5 atzwechſ. unverzinsl Schatzandveiſ. 386,3 414,6 160,0 137,7 62, 1162,1 330, 183,5 579,3[1250,3] 3505,7 e erapiere 410,1J/ 203,0 131.7 54,0 572 922,9] 504,5[ 445,5 503,2 1169,8 3005,0 nſortlalbeteiligangen 347,1 43,9 15,7 3,8 4,2 101,7 1751 22,1 5,1— 130,0 Soröfr. Forderungen geg. Krebitinſtit. 5⁰,4 33,3 14.0 14,6 14,2 126,5 434,7 182,5 194,9 1153.9[2092,6 omb urds geg. börſen⸗ Borſchiſe Wertpapiere 3,4 6 2 0,8 0,3.3 10,1 3,1 5,5.4 2655 Wcn ea. verfracht. od. eingelagerte SSSS 141,3 60,0 47,6 26,6 16.5 292,0 124,0 58,6.1.2 470.0 Lahuldner 2222 6,„102 6³5⁵,9 139,9 80,1 3250,1 J 1003,7 J1079.2 550.6 610%[ 6508,7 ngfr. Ausleih geg. Kommunalbeckg. 55 9———— 6558 22,2]231,5[ 214,% 2451, Paſſtoanernde Beteiligungen 517,1 42,1 C 4,0 4,4 109.3 120,5 00,1 315⁴ 30,8 358,1 Gläubiger 2001,8 2083,2[ 1115,5[ 511.1 245,8] 6867 3[ 2720,7[1901,3[2128.7[ 5658,7 J 19276,8 Shepte und Solawechſell 230,5233,6 150,4 31,7 22,5 683,7 7⁰⁵5 100,4.7— 858,0 418,2 233,0[ 189,5—— 800,6] 195,1 423,90[ 230,7 42,8 1702,2 Ründ⸗ und Geſchäftskapital 130,0[ 150,0 80,0 40,0 28,0 428,0 512,3] 24ʃ,6 150,5 211,9[1553,3 Aucklagen, im Sinne von§ 11(W 31,0 2¹⁵5 10,0 20,0 10,0 92,5 605,3 88,3 41,0 76.7 907, Glae, Bürgſch. u. Gar.⸗Rerpflicht⸗[2840[ 200,0 8351 65.4 25, 60600 88.8[1090 30⁰0 10,½7 906, Du ne Intboſſ ⸗Verbindlichkeiten 161,9[ 104,7 7172 49,2 9,0 395,0 1272,3 147,0 74,8.9 1850, „lümme auf beiden Seiteg.. 37970 28425 L 1008,7 621,8] 313,8 J 9183,5 5415,0 4020,8 J 3549,7 J 8884,2 J 30753, Ein Omnibusführerschein Rtene Regelung für den gewerblichen Perſonen⸗ Aaftverkehr— Gründliche Ausleſe der Fahrer— ufban der Omnibuſſe nur noch aus Metall— enau geregeltes Ueberwachungs⸗ und Unter⸗ ſuchungsverfahren Sand zahlreichen ſchweren Verkehrsunfälle des ver⸗ noch nin Jahres haben gezeigt, daß die Verkehrsſicherheit Geſa nicht den Stand erreicht hat, der im Intereſſe der Gien mtheit erforderlich iſt. Der Förderung dieſes Zweckes blatt eine im Reichsgeſetzblatt und im Reichsverkehrs⸗ winiſt veröffentlichte Verordnunig des Reichsverkehrs⸗ erſ ers, die eine umfaſſende Regelung des gewerblichen onenkraftverkehrs enthält. beit on entſcheidender Bedeutung für die Verkehrsſicher⸗ zerlich, die Sicherheit der Wageninſaſſen ſind die charak⸗ köbreren und fahrtechniſchen Eigenſchaften der Fahrzeug⸗ ufm Dieſer Frage wendet die Verordnuntg ihre volle rerl erkſamkeit zu. Einer gründlichen Ausleſe der Fah⸗ men, Al die Einführung eines beſonderen Ausweiſes die⸗ führe es„Omnibusſührerſcheines“, wie ihn der Korps⸗ wirö des NSͤc genannt hat. Ein ähnlicher Ausweis langt n Zutunft auch von allen Droſchkenfahrern ver⸗ Die Verantwortung der Omnibusfahrer iſt beſon⸗ Aroß. Täglich vertrauen unzählige Volksgenoſſen Leben und Geſundheit an. Von ihrer Zuverläſſig⸗ und ihrer Fahrlunſt hängt es ab, ob alle Fahrgäſte für Aund geſund ans Ziel kommen. Das gilt nicht nur den 10 lugs⸗ und Beſichtigungsfahrten, ſondern auch für äglichen Vertehr zwiſchen Wohnung und Arbeitsſtätte. „Iprechen ſtreng mußten die Vorausſetzungen für nur„Imnibusführerſchein“ feſtgeſetzt werden. Ihn kann Eiguunwerben, wer die nötige geiſtiae und körperliche Fahr ug beſitzt, perſönlich zuserläſſia und mindeſtens 23 bat. elt iſt und ſich eine genügende Fahrpraxis erworben verlängee öwei Jahre muß der Juhaber ſeinen Ausweis Auforürern laſſen, wobei geprüft werden wird, ob er dieſen ſahrer rungen noch genügt. Aehnliches allt für Droſchken⸗ eine mur daß hier ein Mindeſtalter von 21 Jahren und ougeſehehrpraxis auf Perſonenkraftwagen für ausreichend zur Ben wird. So wird in kurzer Zeit ein Fahrerſtand 0 twormügung ſtehen, der den hohen Anſprüchen an Ver⸗ einer ungsgefühl und Fahrkunſt genſtat, die im Intereſſe 100 eren Verkehrsabwicklung geſtellt werden müſſen. leiſtun Berordnung ſorgt weiterhin dafür, daß dieſen geben gstäbigen Fahrern Kraftſahrzeuge in die Hand ge⸗ en, die den neueſten Erſahrungen entſprechen Inſaſſen den nach dem derzeitigen Stand der e ſchrieb ßder Aufbau kü ſüg v,—— u vorgeſchrieben, daßder Aufbau künftig nur u anel hergeſtellt werden darf und daß ſämkliche Fen⸗ ichert 5 Sicherheitsglas beſtehen müſſen. Dieſe Regelung dem he en Inſaſſen einen größeren Schutz als dies bei Holzaufbte noch vielfach anzutreſſenden, wenig ſtabilen Bremel au wit üblicher Verglaſung möglich iſt. An die Mibuſſen rkung und an die Bauart der Bremſen von Om⸗ u werden Anforderungen geſtellt. die über das Maß und den Fahr, 4* 10 1 Omnöuſtechnik erreichbaren Schutz gewähren. 4 ſter a N Bremichwerere Fahrzeuge iſt neben den beiden üblichen werdehn als dritie eine Mokorbremſe nckente Reige von Vorſchriften dient zugleich der Bequem⸗ Pöglichteer Fahrgäſte, wie einer ſchleunigen Räumungs⸗ Mittel eit bei Gefahr. Dazu gehört das Freihalten des eines Honges von Notſitzen und Gepäck, das Anbringen größere Fabezeh ſowie eine Vermehrung der Türen bei rzeugen. * ebin bedeutend verminderte Brandgefahr wird noch wei⸗ ſtoffleit verringert, daß Kraftſtofſbehälter und Kraft⸗ untergungen nicht mehr im Fahrer⸗ Jöer Fahrgaſtraum De. racht werden dürfen. ortklcht Vau und Betrieb der Kraſtbroſchken, bisber gurch alls e Polizeivexordnungen geregelt, iſt nunmehr eben⸗ ſindet öreipbeitlicht worden. Den ſinnfälligſten Ausdruck r ie Neuoroͤnung in dem künftigen äußeren Gewand Leifahrwächken. Sie werden, um Verwechſlungen mit Poli⸗ und fäkugen zu vermeiden, ihr meiſt grünes Kleid ablegen beinfact deſſen in dunkelblauer Farbe mit einem elfen⸗ ͤrel Jahigen Streiſen um die Hüftlinie erſcheinen. In ahren ſoll die Umſtellung durchgeführt ſein. Die bis⸗ ür den gewöhnlichen Kraſtverkehr erbeblich hinausgehen. vorgeſchrieben Die bei modernen Kraftfahrzeugen ber vielfach üblichen Sondervorſchriften über den Bau und die Inneneinrichtung der Droſchken fallen gelaſſen worden. Künftig ſollen alle ſerienmäßig hergeſtellten Per⸗ ſonenkraftwagen auch als Droſchken verwendet werden können. Ein genau geregeltes Ueberwachungs⸗ und Unter⸗ ſuchungsverfahren wird daſür ſorgen, daß die neuen Vor⸗ ſchriften, von denen hier nur die wichtigſten herausgegrif⸗ fen worden ſind, eingehalten werden, und daß der Zuſtand der Fahrzeuge ſtets betriebsſicher bleibt. Insbeſondere die Omnibuſſe müſſen ſich neben einer alljährlich vorzunehmen⸗ den umfaſſenden Hauptunterſuchung alle zwei Monate einer Prüfung der Bremſen, Bremsbeläge, Reifen und Lenk⸗ einrichtungen unterziehen. Die neue Verordnung, die vorläufig nur für das alte Reichsgebiet gilt, legt den gewerblichen Kraftſahrtunter⸗ nehmen erhebliche Laſten auf. Es ſpricht für die Einſicht und den unermüolichen Willen zur Mitarbeit anden gro⸗ ßen Plänen der Motoriſierung Deutſchlands, daß die Ge⸗ werbevertreter bei den Vorarbeiten zur Verordnung den Forderungen der ſtaatlichen Stellen und des NSͤcK Gehör gaben und die Notwendigkeit von Vorſchriften gnerkannten, deren vornehmſtes Ziel es iſt, die Verkehrsſicherheit zu heben. Erneuſes Anwachsen des Weli-Kupierbesiandes Preiſe leicht gedrückt— Nachlaſſender Verbrauch Eu ꝛopas Die bereits ſeit Mitte Januar erwartete Verſchärfung oͤer Kupfer⸗Reſtriktion der außeramerikaniſchen Länder, die ſeit dem 1. Januar dieſes Jahres 100 Prozent der Baſis⸗ Tonnagen beträgt, iſt bisher noch nicht zum Beſchluß er⸗ hoben worden. Die ſoeben veröffentlichte Welt⸗Kupfer⸗ ſtatiſtik für den Januar ergibt ein weiteres Anſchwellen der Weltbeſtände an raffiniertem Kupfer um 23000 Ton⸗ nen auf insgeſamt 480 000 Tonnen. Damit ſind die Welt⸗ Kupfervorräte in den letzten zwei Monaten zuſammen um 55 000 Tonnen geſtiegen. Der Hauptteil der Steigerung entfiel auf den amerikaniſchen Markt, deſſen Vorräte im Dezember und Januar von 269 000 Tonnen auf 301 000 Tonnen angewachſen ſind. Die im Degzember begonnene Wiedereinſchränkung in den außeramerikoniſchen Produktionsgebieten hat in dem Sinken der Welt⸗Kupfererzeugung von 190 000 Tonnen im Dezember vorigen Jahres auf 175000 Tonnen im Januar bereits ſeinen Niederſchlag gefunden. Die im Januar ver⸗ fügte 10prozentige Droſſelung der amerikaniſchen Kupfer⸗ erzeugung wird ſich erſtmals in den Februarziffern wieder⸗ ſpiegeln. Aber auch der Welt⸗Kupferverbrauch hat ſeine rückläufige Richtung beibehalten. Nachdem er noch im Ok⸗ tober vorigen Jahres den ſehr hohen Stand von 200 000 Tonnen erreicht hatte, war der Verbrauch im Dezember ſchon auf 157 000 Tonnen und im Januar weiter auf 151.000 Tonnen abgeſunken. Der außeramerikaniſche, ſpeziell der europäiſche Ver⸗ brauch, der ſeit Herbſt 1937 weſentlich zur Behauptung des Kupferpreisniveaus beigetragen hatte, iſt im Januar auf 100 000 Tonnen zurückgegangen, nachdem er noch zwiſchen Auguſt und Oktober vorigen Jahres bei 140 000 bis 180 000 Tonnen gelegen hatte. Der USA⸗Verbrauch hat ſich da⸗ gegen im Januar mit 51 000 Tonnen wieder auf den Stand vom November 1938 erholen können. Unter dieſen Umſtänden war die Preisentwicklung für oͤas rote Metall leicht abwärts gerichtet. Standardkupfer gab in London ſeit Anfang Februar von 45 Pfund auf zu⸗ letzt 42 Pfund nach, desgleichen Flektrolytkupfer von 4094 auf 48 Pfund. In den Vereinigten Staaten iſt die Loko⸗ notierung zwar mit 1174 Ceuts unverändert geblieben. Aber die Außenſeiterpreiſe ſind erneut nämlich von 10,02 auf 970 Cents abgebröckelt. Eine gewiſſe Stütze erhält der Markt zur Zeit ͤurch die der amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie erteilten belangreichen Rüſtungs⸗ ſowie Bauaufträge. HANDRLS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG * Dortmunder Ritterbrauerei Ac, Dortmund.— Abſatz⸗ ſteigerung über Reichsdurchſchnitt. Die Brauerei berichtet über das am 30. September abgelaufene Geſchäfts jahr 1337/8 von einer weiteren Abſatzſteigerung, die betvächtlich über dem Reichsdurchſchnitt liege. Die Urſachen des Ab⸗ ſatzguwachſes werden hauptſächlich in dem fortſchreitenden wirtſchaftlichen Aufſtieg erblickt. Wenn das Betriebs⸗ ergebnis ſich trotzdem nicht weſentlich verbeſſert habe, ſo ſei das auf die Koſten für Inſtandſetzungsarbeiten an den Betriebsanlagen ſowie auf Mehrausgaben für Steuern und Abgaben zurückzuführen. Der erzielte Rohertrag er⸗ höhte ſich auf 9,24(7,78) Mill., Beteiligungserträge nah⸗ men auf 0,07(0,04) Mill., Zinsüberſchüſſe auf 0,15(0,11) und außerordentliche Erträge auf 0,13(0,12) Mill.% zu. Demgegenüber erhöhten ſich Löhne und Gehälter auf 1,51 (1,34), Sozialabgaben auf 0,11(0,08), Steuern und Ab⸗ gaben auf 4,49(3,38) und ſonſtige Aufwendungen auf 2,20 (1,68) Mill. /, letztere hauptſächlich infolge großer An⸗ ſchaffungen von Flaſchen und Käſten im Zuſammenhang mit dem ſteigenden Flaſchenbierabſatz. Nach 550 917(518 890) Anlage— und 144 538(272 803)/ anderen Abſchrei⸗ bungen ergibt ſich einſchließlich 12 719(12 217)/ Vortrag ein Gewinn von 498 130(483 535) //, woraus wieder 7 v. H. Dividende auf 6,2 Mill.— Stammaktien verteilt werden ſollen, während die 10 000% Vorzugsaktien Lit. A ebenfalls wieder 7 v. H. und die 160 000% Vorzugsaktien Lit. B wieder 6 v. H. erhalten. Zum Vortrag verbleiben 90 145 /, Auch im neuen Geſchäftsjahr hält ſich die Ab⸗ ſatzſteigerung bis jetzt wieder über dem Reichsdurchſchnitt. (5V 6. März.) Waren unel Märkte Die Geireideernie 1938 Selbsi das Rekorderge bnis von 1935 überschriſien Bei der endgültigen Schätzung der Getreideernte war eine weitere Aufbeſſerung zu erwarten, da die Druſch⸗ proben verhältnismäßig gut ausfielen. Dieſe Erwartungen ſind in vollem Umfang erfüllt worden. Nach den von den amtlichen Berichterſtattern abgegebenen Schätzungen be⸗ ziffert ſich, wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, die Ge⸗ treideernte(mit Mais) im alten Reichsgebiet auf 20,36 Mill. To., das ſind 0,5 Mill. To. mehr als auf Grund der Erntevorſchätzung zu Anfang September zu erwarten war, 4,04 Mill. To.(plus 18,1 v..) mehr als im Vorjahr und 3,7 Mill. To.(plus 16,3 v..) mehr als im Durchſchnitt 1932—37. Von dem Mehrertrag im Vergleich zum Vorjahr entfielen; auf Roggen 1,7 Mill. To.(plus 24,4 v..), auf Weizen 1,1 Mill. To.(plus 24,9 v..), auf Wintergerſte 0,5 Mill. To.(plus 3,9 v..), auf Sommergerſte 0,06 Mill. To.(plus 2,4 v..), auf Hafer 0,45 Mill. To.(plus 7,6 v..). Im Jahre 1938 iſt ſomit infolge außergewöhnlich höherer Hektarerträge, die in einzelnen Gebieten faſt doppelt ſo hoch waren wie im Vorjahr, eine Rekordernte eingebracht worden, hinter der jedes frühere Ergebnis, ſelbſt das Ernte⸗ ergebnis des Jahres 1933, weit zurückbleibt. Die Brotgetreideernte für das alte Reichsgebiet wird auf 14,20 Mill. To. veranſchlagt gegen 11,49 Mill. To.(plus 24,3 v..) 1937 und 12,69 Mill. To.(plus 12,6 v..) im Durchſchnitt 1932—37. Die endgültige Gerſten⸗ und Hafer⸗ ernte mit rund 10,61 Mill. To. iſt trotz dem Rückgang der Anbaufläche(minus 4,1 v..) um 1,1 Mill. To. größer als im Vorjahr und um 12 Mill. To.(13,0 v..) größer als im langjährigen Durchſchnitt. Die Ernte an Meng⸗ getreide übertrifft mit 1,28 Mill. To, das Vorfahrsergebnis um etwa 130 000 To.(plus 11,4 v..) und das Durch⸗ ſchnittsergebnis um 0,4 Mill. To.(plus 51,1 v..). Rotterdamer Getreidenotierungen vom 21. Februar. Beizen(in Hfl. per 100 Kilo) per März.950 Mai 3,75; Juli 3,95; Sept. 4,05; Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per März 89,75, Mai 88,75; Juli 87,75; Sept. 88. SE Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 21 Febr. Hebt Dr.) Unverändert, Tendenz ruhig.— Gemahlener 5 is 73. Febr. 31,45—31,50; Tendenz ruhigf Wetter auf⸗ eiternd. Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. Febr.(Eig. Dr.) Febr. 485; März 485; April 482; Mai 479; Juni 4707 Juli 462; Auguſt 457; Sept 450; Okt. 445; Nov. 444; Dez. 444; Jan.(40) 444; Febr. 444; März 445; Mai 446, Juli 447; Okt. 441; Jan.(41) 441; Tendenz ſtetig. * Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche. Nach den im Reichsanzeiger vom 21. Februar veröffentlichten Berichten der beamteten Tierärzte waren am 15. Februar im Reichs⸗ gebiet lohne Oeſterreich) von der Maul⸗ und Klauenſeuche Sagesbaleucleꝛ Mittwoch, 22. Februar Nationaltheater: 20 Uhr„Emilia Galotti“, Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors. Habereckl: Heringseſſen des„Feuerio“. Liederhalle: Heringseſſen der„Fröhlich Pfalz“. Hubertusburg: Heringseſſen der Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof. „Stadt Baſel“: Konzert(Verlängeruna). Tanz: Palaſthotel, Parkhotel. Libelle, Wintergarten. Lichtlptele: Ufa⸗Palaſt:„Unſere kleine Frau“.— Alhambra:„Ver⸗ liebtes Abenteuer““— Schauburg:„Spaßvögel“— Gloria:„Ungeküßt ſoll man nicht ſchlafen gehn“.— Palaſt: „Dir gehört mein Herz“.— Scala:„Drei wunderſchöne Tage“.— Capitol: 5 Capriccis“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffner von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Leſeſaal: Geöifnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Ubr. Leſeſäle:—13 und 15—10 Uhr. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 11 bis is und 16.30 bis 21 Uhr Städtiſches Hallenbad, U 8. 1: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr. Palmenhaus am Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern Bis Einbruch der Dunkeiheit gebifnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Runoflüge und Keuch⸗ duſtenflüge. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 21. Sr Mittwoch, 22. Febrnar Allgemeine Körperſchule Ofiene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule U 2 und Adolf⸗Hitler⸗Realgym⸗ naſium. 20.15 bis 21.45 Uhr Kirchgartenſchule Neckarau. Betriebsſportkurſe: 19.00 bis 20.00 Uhr Tulla⸗Oberſchule (Andreae Noris Zahn). 16.15 bis 20.00 Uhr TVeHalle Waldhof(Bopp u. Reuther). 9 bis 11 Uhr Stadion(Alham⸗ bra). 17.30 bis 19 Uhr Schillerſchule(Nagel u. Co.). 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule B(Rheiniſches Braun⸗ koblenſyndikat). 17 bis 18.30 Uhr Peſtalozziſchule A(Bgt. Armaturen⸗Geſ.) 18.30 big 20 Uhr Peſtalozziſchuſe A (AEG), 17.30 bis 19.00 Uhr Eliſabethſchule(F. Reiß). 18.80 bis 20 Uhr 0⸗2⸗Schule(NM3). 18 bis 19 Uhr Sta⸗ dion(Nahm.⸗G.). 17.15˙ bis 18.45 Uhr Luiſenſchule (A. Wolf Nachf.). 16.45 bis 18 Uhr Fortbildungsſchule U 2 (Allianz⸗Verſicherung) 19,30 bis 21 Uhr Eltſabethſchulé (Agrippina)l. 19 bis 20.30 Uhr Humboldtſchule(Huth u. Co.). 17.80 bis 19.30 Uhr TV⸗Halle Waldhof(Drais⸗ werke). 19.20 bis 20.45 Uhr und 20.45 bis 22.00 Uhr je Karl⸗Friedrich⸗Hymnaſium(DAß Ortsgruppe Strohmarkt), 15.00 bis 16.00 Uhr Mäcchenberufsſchule(Hotaſ. befallen: 573(am 1. Februar 1099: 601) Kreiſe mit 3038 (4815) Gemeinden und 7258(9 863) Gehöften. Für die Geweinden ergibt ſich in der Berichtszeit ein Neu⸗ zugang von 1782(1583) und für die Gehöfte ein ſolcher von 3658(5589). In Preußen waren am Stichtag be⸗ fallen 327 Kreiſe mit 2507 Gemeinden und 5008 Gehöften, davon neu 791 Gemeinden und 2648 Geböfte. Für Bayern lauten die entſprechenden Zahlen: 113 Kreiſe. 880 Ge⸗ meinden und 575 Gehöfte, davon neu 110 Gemeinden und 292 Gehöfte.— Für das Land Oeſterreich wird für den 1. Februar einn Befall von 76 Kreiſen mit 442 Gemeinden und 1378 Gehöften angegeben, gegenüber 34 Kreiſen mit 680 Gemeinden und 3056 Gehöften am 15. Januar 1099. 888 waren neu 61(115) Gemeinden mit 492(912) ehöften. Wochendurchſchnitt Januar⸗ 132—182. 62—11.2. Durchſchnitt Aktienkurſe(Index 1924/1926 100) Bergbau und Schwerinduſtrie, 108.62 100 28 106.91 Berarbeitende Induſtrie... 100.26 100.27 99,04 Handel und Verkerr 109.68 109.22 100,44 Gefamt 104.93 105.11 10³,88 ½9% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 99,15 99.15 99,15 Pfbbc. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.15 99,19 99.22 Kommunalobligationen. 98.70 08, 80 98.84 Anſeihen der Länder u. Gemeinden—.2—.32 28532 Durchſchnitt.88 98.90 99.00 Uußerdem 5% Induſtrieobligationen..„ 100.73 100,95 101.14 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 98,15 93.17 9²,90 Geid- und Devisenmarki Loudon, 21 Februar.(Schluß amtlich). Neuvork 478.65 Liſſabon 110,18 Hongkong 1⁰⁰ Montreal 466.93 Helſingfors 226,80 Sch anghal 0,881 Amſterdam 871,62 Budapeſt 2362, okohama— Paris 75.98 Belarad 209,— uſtralien 125, Vrüſſel 2784.50 Sofſia 280,— Mexiko— Italien 8007,— Moskau 2475, Montevideo 1850,— Berlin 1166.25 J Rumänten 655,— Valparaiſo 117, Schweiz 2054,25 lKonſtantin580.— Buenos Spanien 0 Athen 548.— auf London 200,— Kopenbagen 2240,— J Warſckau 2475.— Sübdafrika 100,12 Stockholm 1942,25 Auenosires 1700,— Cslo 1984,37 1 Rio de Jan. 361.— NMeialle Hamburger Metallnotierungen vom 21. gebruar Banca- u. i Kupfer raitszinn Brieih GeldſBrieiſceld[Hüttenrohzink cp. 100 49) 17, 17.— Januar- Feinſilber(RM per kg). 40.90/37,90 ebruax 651 75ʃ51.75272.00272,0 Feingold(RM per 9).84/ 2,79 ärz 51.7551.75272.00272.0 Uit⸗Platin(Abfäue) April 51,7551.75272.0272.]. Circapr. RM per g· 2,30 2,40 Mai 51.7551,75272,00272,0 Techn. reines Platin — 51.75/51.75272.0272.0] Detailpr. RM perg) 3,522 Juli 51,7551,75272,00272,0 Auguſt%„„ ee Loco] Abl Septembe Anti Regules chineſ. Oktober 0„„„66„„ee 5 &per to) 1,—.— November.... Queckſüiber(Sper Flaſche).. 78,50 Dezember.. I I ee II Wolframerz Hinex in en) 52 e Die Metallkurspreiſe wurden wie ſolat geändert: **. RM 091 1 694 RM 691 7 835 in Kraft ab in Kraft a 2 10 4222 Alum. n. leg.] 133—137 133—137 Bronzeleg. 81,„—84%81½— 84½ do. Legier. 58 61 58 61 Reuſilberleg.51(.—54½% 52—54½¼ Blei nichtleg. 16—18 16—18[Nickel n. leg.] 230—246236—246 Hartbiei 18.—20, 18/—20, Zint ſein. 19—2119—21 Kupfer n. leg.55½—58 56½ 58/ do roh. 15—17 15—17 Meſſingleg. 30//42 39/—42½ Zinn n. leg.] 251— 201250—250 Rotguß leg. 150½— 59 56½—59⸗„[Banka⸗Zirnl 263 273[262— 272 2 Berliner Metallnotierungen vom 21. 8(Eig. Dr.) Es notierten in“ für die 100 Kilo Elektrolytkapfer (wirebars) 57,0; Standardkupfer lſd. Monat.; Originihüttenweichblei 18 nom.; Standord⸗Blei kfb. Mona⸗ 18 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17 nom.; Standard⸗Zink lid. Monat 17 nom.; Original⸗Hüt⸗ ten⸗Aluminium 98.—09 v. H. in Blöcken 133; öto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 37,90—40,90. . Der Londoner Goldpreis betrug am A. Februar für eine Unze Feingold 148 ſh%½ d gleich 86,6881, für ein Gramm Feingold demnach 57,2444 d gleich 278708. Am Dienstag wurde Gold im Werte von 528 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148/4½ ſh pro Unze fein verkauft. TTTPTTTTTTTTTTTT———TTTT Fröhliche Gumnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20—21.30 Uhr Albrecht⸗Dürerſchule, Käfertal; 21—22 Uhr Uhlandſchute. 19.30 bis 21.00 Uhr Wohlgelegenſchule. Betriebsſportkurſe: 16.15 bis 17.45 Uhr Wohlgelegen⸗ ſchule(Herbſt⸗Felinah. 20 bis 21 Uhr Uhlanoſchule(Gebr. Braun KG). 17.30 bis 19.00 Ubr T Jahn⸗Turnhalle, Neckarau(Seilinduſtrie). 20.00 bis 21.30 Uhr Liſelotte⸗ ſchule(Daut). Kindergymnaſtik 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal. Goetheſtr. 8. 15.45—16.90 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.80 bis 23 Uhr, Stästiſches Hollenbad Halle 1 Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Stödt. Hallenbad, Halle 2(Strebelwerke, Draiswerke und 5 Vögele AG); 18.30 bis 20 Uhr Stödt. Hallenbad, Halle 8(Hommelwerkef; 21.30 bis 23 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(F. A. Reidig Söhne und Gebr. Braun KG). Schwerathletik Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV.Halle Waldhef opp u. Reyther!. Reiten Ollene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Ubr Reithalle, Städtiſcher Schlacht, und Viehhof, Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Fraukfurt a.., vom 22. Februar: Der hohe Luftdruck über dem Feſtland wird raſch abgebaut. Vom Atlantik her hat bereits eine Störung Frank⸗ reich erfaßt und führt dort unter Temperaturanſtieg zu verbreiteten Regenfällen. Auch bis Weſtdeutſch⸗ land wird ſich der Einfluß dieſer Störung ausdehnen, ſo daß wieder unbeſtändigeres Wetter mit anſteigenden Temperaturen zu erwarten iſt. Vorausſage für Donnerstag, 23. Februar Meiſt ſtärker bewölkt und zeitweiſe auch leichter Regen, bei auffriſchenden ſüdweſtlichen Winden Temperaturanſtieg. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. Februar + 433 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 22. Februar— 22 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 2, Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Phein-Reae] 18.“ 1920, 5 2² Rhein⸗Regel19 20 2. 22. Rheinfelder.811 80.701,781.61 U Naub. 1,881,852.002,06 Breiſach. 18501%/184ʃ5 Köln. 20320020%/2,.23 gehl ꝗ.831801811.8478 8 Maxau“.203333.323293.2 Mannheim 2 2⁰⁴⁵ 2,40/ 2,542 54 Mannheim 2488 260.872, 78 40. Seite Nummer 87 Neue Maunheimer Zeitung/ Witiag⸗Ausgabe uNsER euſig SES Oiga Lschechowa in rem naussten Srobtülm DerliebtesADEmH H. er— Paul Kuinger— Erika v. mnellmann lahrky, sugelsssen .20 alexande cnit Geors 820 8⁰ Für jugenduche über 14 Morgen letzter Tag: Beg.: alHäriBRR p 7. 23(Planken) Fernrut 229 02 2 Fümerſolg 99 50 wären“ Uhr ulich rol le der gi 10 müloen Aüurxtüdl. 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