0 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 70 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ ofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Neue Mannheimer Seit Mannheimer General-Anzeiger Eimelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mam breite 9 breite Textmillimeterseile 50 Pi Klein anzetgen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli oder Konkurſen wird keinerlei Ve Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 für Anzeigen in beſtimmten Ausns Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25,f ö folgend Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim und für fernmündlich erteilte Aufträge.— 45 Abend⸗Ausgabe A —— Mittwoch. 1. März 1030 150. Jahrgang— Nr. 100 Wier Jahre deutiche Lufnwaſbe. Das Konklave zur Papſtwahl begann-Wulgeheul über Spanien in Moskau Dem Slarken raubt man nicht ſo leicht den Frieden Generalfeldomarſchall Göring ſpricht zum erſten Tag der Luſtwaffe“ in Großbeutſchland über alle Sender ⸗ In begeiſterndem Aypell ſordert er die Fugend zum Eintritt in die Lufwaffe auf anb Berlin, 1. März. Aus Anlaß des Tages der Luftwaffe ſprach — Schöpfer dieſes jüngſten der drei Wehrmachts⸗ teile, Generalfeldmarſchall Göring, über alle deut⸗ 10 en Sender. Seine Anſprache wurde im Gemein⸗ chaftsempfang in allen Standorten der Luftwaffe in allen deutſchen Schulen gehört. Generalfelomarſchall Göring ſührte aus: Der 1. März iſt ein Ehrentag der ſür dchen Luftwaffe. Er iſt ein Gedenktag dOie ganze deutſche Nation, denn heute vor vier kreiſten die erſten deutſchen Flugzeuge unerer neu geſchaffenen deutſchen Luftwaffe über ſer Land, jubelnd begrüßt von dem Volk, das in ager Knechtſchaft aufs bitterſte geſpürt hat, was es eutet, inmitten einer hochgerüſteten Welt wehrlos We Arbeitsloſigkeit, Verelendung der Maſſen, 5 Kerlich Tributzahlungen. Kein Kulturvolk hat 1 emer Geſchichte je eine härtere Lehrzeit erlebt durchſchritten als das unſere. Der 1. März 1934 verkündete dem deutſchen Volk und aller Welt: Der Führer hat in kühner Ent⸗ ſchloſſenheit den wehrpolitiſchen Schlußſtrich unter die politiſche Schmach von 1918/19 gezogen. 8 benbatte ein ſtarkes Schwert geſchmiedet, damit das 3 Volk ſeine unveränderliche vitale Lebens⸗ t von ſelbſt zu wahren vermag. ſich it lenem denkwürdigen Tage habe ich, der Ab⸗ die des Führers folgend, mit meinen Mitarbeitern beſit modernſte Luftwaffe, die eine Nation aufgr kann, in beſchleunigtem T e m po and gebaut. In enger Verbundenheit mit den —— Wehrmachtsteilen haben wir Männer der Sch affe den Ehrenſchild geſchaffen, unter deſſen —9 ſich jetzt die deutſche Arbeit ungeſtört entfal⸗ Fü und entwickeln kann. Und wie wäre es dem Oſt rer möglich geweſen, die deutſche eerk trotz der Mißgunſt weiter Kreiſe des der ins Reich heimzuführen und mit ründung Großdeutſchlands den Traum vieler ſtreich ationen zu erfüllen? Wie hätten ohne Schwert⸗ Ne die ſudetendeutſchen Volksgenoſ⸗ on aus Unterdrückung und Terror befreit werden ——— wenn er nicht zuvor in ſeiner genia⸗ N ſtaatsmänniſchen Vorausſicht die Kra t der de ron für den Aufbau einer umfaſſen⸗ n Reichsverteidigung eingeſetzt hätte? Die Stärke Deutſchlands vor allem aber in der Luft hat jene Angriffsluſtigen in den ſchickſals⸗ chweren Tagen der Vorjahre zur äußerſten Vor⸗ ſicht gemahnt. Ich bin ſtolz darauk, daß die dent⸗ che Luftwafſe der ſchöpferiſchen Staatskunſt des Patbrers als ſchlagkräftiges Inſtrument gedient at. Ich weiß auch, daß gerade unſere herrliche Waffe bei —— Ueberlegungen kriegslüſterner Auslandsdema⸗ gen eine ſehr bemerkenswerte Rolle geſpielt hat weiterhin ſpielen wird. Dem Starken raubt man 5 nicht ſo leicht den Frieden ſalſch eünſt dem Schwachen. Es wäre daher geber ſich mit den erreichten Erſolgen zufrieden zu Pärfe⸗ Das würde Rückſchritt bedeuten; denn wir 11 en uns darüber nicht täuſchen, die weltpoli⸗ Süce Lage iſt verworren und reich an giärannungen. Die jüdiſchen Hetzer und profit⸗ tinenen Kriegstreiber ziehen über Ozeane, und Kon⸗ und verwirren den Sinn der Völker. Es 5 geht in der letzten Zeit kaum eine Woche, ohne ir wir durch gehäſſige Verleumdungen gendeines ausländiſchen Politikers daran erinnert —— häufig unſere friedliche Arbeit und ge⸗ et tes Streben auf ſachlich und moraliſch unbegrün⸗ e Feindſchaft ſtößt. In alledem hat ein Rüſtungsfieber die großen Staaten erſaßt. Einſt, als Deutſchland noch waf⸗ lenlos war, lehnten ſie die ehrlich gemeinten Vorſchläge des Führers zur Rüſtungsbegren⸗ zung ab. Jetzt aber bemühen ſie ſich, uns Deut⸗ che für ihre ungeheuren Rüſtungsausgaben ver⸗ antwortlich zu machen. Der notwendige weitere Ausbau unſerer Luftwaffe erſtreckt ſich nicht allein auf die Beſchaffung zuſätz⸗ lichen Materials. Dieſe Frage läßt ſich leichter löſen, zumal wir über ſehr große Werkſtätten ver⸗ fügen, die uns mit erſtklaſſigen Geräten und Ma⸗ ſchinen verſorgen, die heute in der ganzen Welt einen großen Ruf haben. Die vielen Rekorde und Höchſtleiſtungen ſprechen für die Qualität unſeres Materials. Entſcheidend iſt und bleibt auch hier allein der Einſatz des Menſchen. Noch ſo gutes Material, noch ſo hervorragende Flugzeuge ſind wertlos, wenn ſie nicht von Män⸗ nern mit unerſchrockenem Herzen und Hand bedient werden. Das gilt beſonders für die Luftwaffe. Keine Waffe braucht Kühnheit, Begeiſterungsfähigkeit und Stärke des Charak⸗ terg notwendiger wie unſere. Unſere Waffe iſt jung, und ſie braucht Jugend. Nir⸗ gendwo bietet ſich einem Freiwilligen in höherem Grade die Gelegenheit, die Tugenden des Mannes zu üben, opferbereiter Nationalſozialiſt zu ſein und in Pflichterfüllung beſtes deutſches Soldatentum zu entwickeln und zu bewahren. ſeſter „Ich kann und will nur Freiwillige haben“! Ich bin glücklich darüber, daß die Beſten aus der jungen Mannſchaft des Volkes immer wieder zu den Formationen meiner Luftwaffe drängen. Ich kann und will nur Freiwillige haben. Die Sehnſucht, fliegen zu können, lebt heute in jedem ternigen deutſchen Jungen, ſo wie dieſe Sehn⸗ ſucht uns einſt durch Jahrtauſende beſeelt hat. Sie iſt ſo groß, dieſe Sehnſucht, ſo ſehr viel größer, als die ältere Generation vielleicht ahnt. Ich habe dieſe Sehnſucht ſtets gehabt. Sie hat die deutſche Jugend zur Segelfliegerei getrieben, ſelbſt in den Jahren der deutſchen Schmach und Schande, als Materialismus und Gewinnſucht ſich ausbreiteten. Wie oft habe ich die deutſche Jugend in ihrer fri⸗ ſchen Begeiſterung beim Segelfliegen beobachtet auf der Inſel Sylt, in der herrlichen Landſchaft der Rhön oder über den weiten Dünen der Kuriſchen Nehrung. Man ſpricht nur von Gefahren und Opfern, die der Fliegerdienſt in der Luftwaffe fordert. Gewiß, Gefah⸗ ren ſind vorhanden, wo aber wären ſie im Zeitalter der Technik nicht? Man denke nur an den ſtarken Verkehr unſerer Großſtädte. Geſunde Jugendtrotzt ſolchen Gefahren und der Umfang der Gefahr wird ja auch ſehr oft übertrieben. Führernachwuchs und Führerausleſe ſind für die Luftwaffe beſonders wichtig. Flieger werden iſt nicht das Vorrecht irgendeiner Geſell⸗ ſchaftsſchicht. Ich habe ſtets beſonderen Wert darauf gelegt, ein Offizierkorps zu haben, das ſich in die natio⸗ nalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft einfügt und in enger Tuchüblune mit den Nolksgenrden bleiht. Darum iſt die Offizierslaufbahn in der Luft⸗ waffe dem Nachwuchs aller Volksſchichten glei⸗ chermaßen offen, beſonders aber deuen, die ſich durch Kühnheit und Einſatzbereitſchaft auszeich⸗ nen und damit wetimachen, was ſie da und dort auf der Schulbank vielleicht nicht mithekommen haben. Bei mir entſcheidet nicht das Wiſſen, ſon⸗ dern der Kerl allein. Entſcheidend iſt, ob der junge Mann ein ganzer Kerl iſt. Kann er etwas leiſten, beſitzt er Charakter? Das ſind die Fragen, wie wir ſie ſtelben werden. Wenn dann noch die notwendigen geſundheitlichen Voraus⸗ ſetzungen ſelbſtverſtändlich gegeben ſind, ſteht ſeiner Aufnahme nichts mehr im Wege. Nirgends gibt es eine frohere und engere Kameracdſchaft, als in den Standorten der Luft⸗ waffe. Die Aufſtiegsmöglichkeiten ſind für Offiziers⸗ anwärter, wie ich eben ſchon ſagte, und für junge Offiziere außerordentliche. Die Fliegerei bringt es mit ſich, daß hier das Vorwärtskommen ein ſchnelleres iſt als bei anderen Waffengattungen. Techniſch Begabte können ſogar beſondere Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen der Luftwaffe finden. Wenn ich heute vergleiche die Werbungen, wie ſie in ſo manchem anderen Lande für die Luftwaffe geſchehen, und wenn ich leſe, wie immer nur von materiellen Dingen die Rede iſt, und hier dem einzelnen alles mögliche an irdiſchen Gütern verſprochen wird, ſo kann ich mich nicht auf dieſe Plattform begeben. Bei uns entſcheiden nicht die irdiſchen Güter, ſondern bei uns entſcheiden allein die Ehre und der Ruhm und der Dienſt für das Vaterland, Unſere ſchöne ſtolze Waffe wird ſtets die Be⸗ geiſterung unſerer wehrfähigen Jungmannſchaft ent⸗ fachen. Wieviel Geſuche von Jungen erhalte ich an jedem einzelnen Termin, die bei ihrem kühnen Stre⸗ ben, Flieger zu werden, auf irgendwelche Schwierig⸗ keiten oder auf Unverſtändnis und unnütze Befürchtungen im Elternhaus ſtoßen. Ich laſſe ſolche Geſuche ſtets genaueſtens prüfen. Ich bin bereit zu helfen, wo hier geholſen werden kann. Auf die jungen freiwilligen Mannſchaf⸗ ten meiner Formationen bin ich ſtets beſon⸗ ders ſtol z. Das Schickſal jedes einzelnen liegt mir-am Herzen. Für ſeine ſoldatiſche Laufbahn wird, beſtens geſorgt. Denn ich brauche die tüchtigſten Kräfte, die die vielſeitigen Aufgaben der Luftwaffe erfüllen können. Appell an die Fugend: Kommt zu uns! Und darum möchte ich mich heute mit einem drin⸗ genden Appell an die deutſche Jugend wenden, an euch, ihr Jungen, die ihr Flieger werden wollt, an euch, ihr Jungen, die ihr noch zögert und überlegt: Raus aus den Stuben! Kommt zu uns! Bedenkt, daß ihr damit der ſtolzeſten Waffe angehören dürft, die es gibt. Bedenkt, daß dieſe deutſche Luftwaffe heute ſchon der Schrecken unſerer Gegner iſt und es immer bleiben muß. Wir werden den Vorſprung zu halten und zu wahren wiſſen. Und darum, weil dieſer Vorſprung gewahrt werden muß, und darum, weil es der Menſch iſt, der die Leiſtungen auch hier ent⸗ faltet, rufe ich euch auf. Die Ehre der Nation und eure eigene verlangt es, dort zu ſtehen, wo ſtets der Dienſt für das Vater⸗ land am ſchwerſten, damit aber auch am ſtolzeſten und am ſchönſten iſt. ee eeene Heute beginnt das Konklave: Patelli als Papſtanwärter?! Morgen beginnt der Wahlgang Römiſche Kandidaten-Gerüchte Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 1. März. Heute früh um.30 Uhr begann mit der Heiligen⸗ Geiſt⸗Meſſe in der Paoliniſchen Kapelle das Kon⸗ klave und heute nachmittag beziehen die Kardinäle, während ſie den Geſang anſtimmen„Komm, heiliger Geiſt“, ihre für das Konklave vorgeſehenen Wohn⸗ und Schlafräume im Konklavegebiet des Vatikans, das um 18 Uhr geſchloſſen wird. Von dieſem Augen⸗ blick an hat niemand mehr das Recht, von der Außen⸗ welt her das Konklave zu betreten. Die Kardinäle ihre Begleiter, Aerzte, Küchenperſonal, zu dem auch zwölf Nonnen gehören, Diener uſw. können von nun an nicht mehr mit der Außenwelt in Verbin⸗ dung treten, bis der neue Papſt gewählt iſt. Für die ſtrenge Abſperrung der Konklavemitglieder iſt der Marſchall des Konklave, Fürſt Chigi, der heute nachmittag den Eid auf ſtrikte Erfüllung ſeiner Amtspflichten leiſtet, verantwortlich. Die eigentlichen Wahlen beginnen morgen früh. Im Gegenſatz zu früheren Papſtwahlen wird dies⸗ mal vor⸗ und nachmittags jeweils nur ein Wahl⸗ gang ſtattfinden. Ueber den Ausgang der Abſtim⸗ mungen werden die ſchwarzen und weißen Rauch⸗ fahnen der auf dem Petersplatz wartenden Menſchen⸗ menger Auskunft geben. Rings um den Petersplatz ſind Lautſprecher aufgeſtellt, die die Wahlausgänge mitteilen werden. In der Zwiſchenzeit hat es ſelbſtwerſtändlich nicht an Gerüchten über den mutmaßlichen Wahlausgang gefehlt. Im Gegenteil iſt Rom voll von Vorausſagen und unkontrollierbaren Mut⸗ maßungen, zu denen nicht zum geringſten Teil die vielen ausländiſchen Beobachter beitragen, die ſich zur Zeit hier aufhalten. Ueberraſchend oft wird in letzter Zeit Kardi⸗ nal Pacelli als Papabile genannt. Das iſt des⸗ wegen erſtaunlich, weil angenommen worden iſt, die Wahl würde dieſes Mal auf einen Kardinal fallen, der politiſch nicht abgeſtempelt iſt. Kardinal Pacelli ſcheint der Kandidat vieler nichtitalieniſcher Kardi⸗ näle zu ſein, die ihm beſondere Geſchicklichkeit in Verhandlungen mit den autoritären Staaten zu⸗ trauen. Auf franzöſiſcher Seite leugnet man aller⸗ dings auf das beſtimmteſte, daß Frankreich auf die Wahl Pacellis Wert lege. Die Elite der Nation ſoll in unſeren Reihen ſtehen, nur die Starken im Charakter, nur die, die ſich höchſten Ruhm erwerben, denn höchſter Ruhm winkt ihnen. Denkt an die Namen eines Richthoſen, eines Boelke und wie ſie heißen, all' die jugendlichen Helden, einſt und heute der Stolz der Nation. Wie jung waren ſie mit ihren ſiebzehn, achtzehn, zwan⸗ zig Jahren, und doch, was galten ſie ſchon ihrem Volke! Was für kühne Taten vollbrachten ſie ſchon damals! Und das, meine Jungens, könnt ihr genau ſo, wenn das Vaterland euch rufen wird. Es iſt noch ein ritterlicher Kampf dort oben in den Wolken, an der Sonne. Man muß aber die Kühnheit im Herzen tragen. Wenn man dieſe Kühnheit im Herzen trägt und ver⸗ bindet mit Können und in einem unermübdlichen Eifer fleißig lernt und wieder lernt, jeden einzelnen Hebel am Flugzeug zu bedienen und das nötige Ver⸗ ſtändnis für das Fliegen aufbringt. dann weiß ich nicht, was es Schöneres geben kann als Fliegen. Es iſt ein königliches Gefühl, wenn ihr durch die Lüfte dahinbrauſt und wißt: unter euch liegt Deutſchland, das ihr ſchützt. Und auf euren Schutz, auf eure ſtarke Seele kommt es an, daß die⸗ ſem Deutſchland das koſtbarſte Gut bewahrt bleibt:; der Friede. Und darum wende ich mich heute an die Eltern, Seid nicht zaghaft! So viele Volksgenoſſen haben ihre Söhne dieſer Waffe gegeben, und wenn auch dieſer und jener ge⸗ blieben iſt, ſo wußten die Eltern: es hat ſein müſſen. Sie gaben ihr Beſtes dem Vaterlande. Und ſo iſt es zu allen Zeiten geweſen. Und wenn Deutſchland aus dieſer tiefen Nacht von Not und Elend, Schmach und Schande wieder emvorgeſtiegen iſt zur Höhe, dann d nochhweil wir jetzt endlich wieder Deutſche gew Hu und und jene Tugen⸗ den wieder als die Kchſten achten, die uns zu allen Zeiten ſoſtark gemacht haben. Hemmt nicht eure Kinder und eure Jungens, ſondern glaubt daran, daß es für ſie und für euch das Schöyſte iſt, dieſe tanſendjährige Sehnſucht fliegen zu können, wahrmachen zu ürſen. Ich zweifle keinen Augenblick daran, daß ich mich auch in Zukunft bei dem weiteren Aufbau und Aus⸗ bau der Luftwaffe auf die volle Begeiſterungsfähig⸗ keit unſerer Jugend verlaſſen kann wie ebenſo auf das Verſtändnis der Eltern. Junge deutſche Mann⸗ ſchaft hat einſt in ſchwerſter Zeit aus eigenem An⸗ trieb für des Vaterlandes Größe gekämpft und keine Opfer geſcheut. Dieſe herviſche Tradition lebt in dem nationalſozialiſtiſch erzogenen deutſchen 2. Seite /Nummer 100 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 1. März 19³⁰ Nachwuchs ſtärker und bewußter denn je zuvor. In ihren Adern fließt das gleiche Blut, in ihren Her⸗ zen wohnt der gleiche Geiſt. 8 Ich glaube an die ſieghafte Kraft unſerer Jugend. Ich glaube an die Unüber⸗ windlichkeit der deutſchen Luftwaffe. Glückwünſche für Göring zum Tag der Lufnvafſe (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 1. März. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, richtete anläßlich des Tages derx Luftwaffe an Generalfeldmarſchall Göring fol⸗ gendes Telegramm: „In kameradſchaftlicher Verbundenheit und treuer Waffenbrüderſchaft grüßt das Heer die Luft⸗ waffe und ihren Oberbefehlshaber.“ gez. von Brauchitſch. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Gene⸗ raladmiral Dr. h. c. Raeder hat Generalfeld⸗ marſchall Göring ſeine und der Kriegsmarine Glückwünſche zum Tag der Luftwaffe perſönlich überbracht. Die Anruhen in Paläſtina dnb. Jeruſalem, 28. Februar. Im Zuſammenhang mit dem Bombenfund in der Altſtadt von Jeruſalem iſt über das Judenviertel ein Ausgehverbot verhängt worden. In Haifa iſt ein weiterer Araber den Ver⸗ letzungen, die er bei dem Bombenwurf erhalten hatte, erlegen. In Jeruſalem iſt ein Jude durch Schüſſe werletzt worden. In Nordpaläſtina, in dem Gebiet zwiſchen Akko und Safed, kam es wieder zu einem heftigen Feuer⸗ gefecht zwiſchen Freiſchärlern und engliſchem Mili⸗ tär, bei dem ſogar Flugzeuge zum Einſatz kamen. Sechzehn Freiſchärler kamen bei der Verteidigung ihrer Heimat ums Leben. Bei einer Suchaktion in den Bergen nordöſtlich von Nablus wurden zwei be⸗ waffnete Araber bei Beitumrin erſchoſſen. In Rangun kam es aufs neue zu Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Hin dus und Mohammeda⸗ wern, in deren Verlauf ein Moslem getötet und 17 Hindus ſchwer verletzt wurden. In bri⸗ tiſchen Kreiſen Ranguns befürchtet man ein neues Anwachſen der Unruhen. Feierſtunde im Reichsluftjahrtminiſterium Feſtliche Anſprache Görings ⸗Vorbeimarſch der Ehrenformationen der Luftwaffe (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 1. März. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen am Tage der Luftwaffe, dem erſten Erinnerungstage im Groß⸗ deutſchen Reich, ſtand die Feierſtunde im Ehren⸗ ſaal des Reichsluftfahrtminiſteriums. Mit den Ver⸗ tretern aller Wehrmachtsteile nahmen zahlreiche Neichsminiſter, Reichsleiter und Staatsſekretäre, die Führer der Formationen der Bewegung und zahl⸗ reiche andere Ehrengäſte an der Feierſtunde teil, deren Höhepunkt eine feſtliche Auſprache des Generalfeldmarſchalls war. Kurz nach 12 Uhr marſchierten die Fahnen der am Vorbeimarſch beteiligten Ehrenformationen, von den Anweſenden mit erhobener Rechten begrüßt, in den Ehrenſaal und nahmen unter dem großen Moſaikadler der Stirnwand zu beiden Seiten des Rednerpultes Auſſtellung. Wenig ſpäter meldete der Chef der Zentralabteilung im Reichsluftfahrt⸗ miniſterium General der Flieger von Witzen⸗ dorf dem Generalfeldmarſchall, der, begleitet von dem Chef der Luftwehr General der Flieger Stumpff, dem Chef des Generalſtabes der Luft⸗ waffe Oberſt Jeſchonnek, dem Chef der Luft⸗ fotte J General der Flieger Keſſelring und Generalmajor Bodenſchatz den Feſtſaal betrat. Ein vom Muſikkorps des Fliegerhorſtes Staaken ge⸗ ſpielter Feſtmarſch leitete die Feier ein. Dann nahm Generalfeldmarſchall Göring das Wort zu ſeiner Anſprache, deren Wortlaut bei Redaktionsſchluß noch nicht vorliegt. Nach einer hymniſch⸗feierlichen Weiſe brachte der Generalfeldmarſchall das Sieg⸗Heil auf den Ober⸗ ſten Beſehlshaber und Führer Adolf Hitler aus, in das die Feſtverſammlung begeiſtert einſtimmte. Mit den Liedern der Nation klang die eindrucksvolle Stunde der Erinnerung an die Erringung der Frei⸗ heit unſerer Luftwaffe aus. Kurz nach 13 Uhr erſchien der Generalfeldmar⸗ ſchall im Ehrenhof des Miniſteriums an der Wilhelmſtraße, von den ungezählten Tauſenden, die Kopf an Kopf die gegenüberliegende Straßenſeite, alle Balkone und Fenſter beſetzt hielten, mit toſen⸗ den Heilrufen empfangen. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchwenkte das Spielmanns⸗ ——————— Auch eine Folge der Anerkennung Frantos: Hilfloſe Wutausbrüche in Moskau „Vrawda“ macht ſich um Frankreich und England Sorgen (Funkmeldung der NM3.) + Moskan, 1. März. Die Nachricht von der Anerkennung Francos durch England und Frankreich wird in der ſowjet⸗ ruſſiſchen Preſſe mit Wutausbrüchen zur Kenntnis gegeben.„Eine ſchändliche Ka⸗ pitulation“ tobt die„Prawda“ über den Schritt der beiden Regierungen, von dem ſie ſchein⸗ heilig behauptet, daß er in Wirklichkeit gegen die eigenen Intereſſen Englands und Frankreichs gerich⸗ tet ſei.„Auf der Tagesordnung ſteht jetzt die Frage der unmittelbaren Lebensintereſſen von England und Frankreich, vor allem natürlich von Frankreich.“ Das Blatt malt die Gefahren aus, die Frankreichs Grenzen von allen Seiten angeblich bedrohen und zu denen noch die Ungewißheit komme, ob nicht die engliſche Diploma⸗ tie nötigenfalls auf Franzöſiſch⸗Tunis oder Dſchi⸗ buti als Scheidemünzen verwenden werde. Die „Prawda“ ſieht ſchon jetzt eine ernſtliche Be⸗ drohung des franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Kolonialbe ſitzes voraus. Noch ſchärfer zieht der Pariſer Korreſpondent der „Isweſtija“ gegen die Regierungen vom Leder, welche die Anerkennung Francos beſchloſſen. Die Begriffe der Ehre und der Moral ſeien zu unver⸗ zeihlichen Anachronismen geworden. Frankreich habe unterſchrieben, was ihm vorgelegt worden wäre. Die Feder, die in München gearbeitet hätte, kennen ihren Platz. Der Berichterſtatter gibt jedoch die rot⸗ ſpaniſche Sache noch nicht verloren. Madrid halte ſich vorerſt, wenn auch die Lage Rotſpaniens tragiſch genannt werden müſſe. Geheimſitzung Negrins und Konſorten EP. Paris, 1. März. In den ſpäten Abendſtunden des Dienstag wurde in Paris bekannt, daß gegenwärtig in einem Ort in der Nähe Valencias Negrin ſeine ihm noch verbliebenen Kommiſſare zu einer Geheimſit⸗ gung zuſammengerufen hat. Man nimmt in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen an, Negrin wolle zunächſt raſch die Fragen einer Löſung näher bringen, vor die er und ſeine Ge⸗ noſſen ſich jetzt geſtellt ſehen, und zwar durch die end⸗ gültige Abdankung Azanas. Darüber hinaus ſolle auch die Frage entſchieden werden, ob der militäriſche Widerſtand weiter fortgeſetzt werden ſolle. Del Vayo in Madrid EP. Paris, 28. Februar. Der ſowjetſpaniſche Außenkommiſſar del Vayo iſt, wie aus Madrid gemeldet wird, dort am Montag mit dem Flugzeug von Toulouſe kommend ein⸗ getroffen. Er hatte ſofort nach ſeiner Ankunft eine Unterredung mit Negrin. Bettere Wahrheiten für die engliſche Oppoſition EP. London, 1. März. In ihrem Leitartikel vom Mittwoch, der ſich mit der Unterhaus⸗Ausſprache befaßt, hält die„Times“ der engliſchen Oppoſition ein paar bittere Wahrhei⸗ ten vor. Sie erwähnt vor allem die Tatſache, daß piele Zehntauſende durch die„Internationalen Bri⸗ gaden“ hindurchgegangen ſeien und für Sowiet⸗ ſpanien gekämpft hätten. Das Blatt erwähnt dies im Zuſammenhang mit dem arbeiterparteilichen drids genau eine Woche nach dem König Alfons anerkannt hat. Vorwurf, Franco habe ſich auf ausländiſche Hilfe geſtützt. Die„Times“ erinnert ferner daran, daß es eine Arbeiterregierung in England war, die vor acht Jahren die neue republikaniſche Regierung Ma⸗ Abgang von Im übrigen gibt es nach der Meinung des kon⸗ ſervativen Blattes Anzeichen dafür, daß das Ver⸗ trauen in den„demokratiſchen Ländern“ zur britiſchen Führung im Wachſen begriffen ſei. Der Kern der „Times“⸗Ausführungen liegt in der Feſtſtellung: „Die britiſche Regierung hat den richtigen Weg ein⸗ geſchlagen, um den Einfluß zu behalten, den ſie auf Franco auszuüben hoffen kann.“ In einer Rede, die der chineſiſche Botſchafter in London hielt, erklärte er, gegenwärtig würden in China über 2,4 Millionen Mann aus⸗ gebildet, von denen je ein Drittel in den beſetz⸗ ten Gebieten zur regulären Kriegführung und zum Guerillakrieg verwendet werden ſollten. Insbeſon⸗ dere dieſer ſolle erheblich verſtärkt werden. kriegsſchule Gatow, internationaler Klaſſe. und Muſikkorps des Regiments Hermann Göring ein, um gegenüber dem Ehrenhof Aufſtellung zu nehmen. Als erſte marſchierte dann die Fah⸗ menaborönung der am Vorbeimarſch beteiligten Ehrenformationen vorüber, gefolgt von zwei Kom⸗ panien des Regiments Hermann Göring, die im Paradeanzug mit aufgepflanztem Bajonett und muſtergültig ausgerichtet unter dem alten Marſch⸗ lied„Der Jäger aus Kurpfalz“ an dem General⸗ feldmarſchall und ſeinen Ehrengäſten vorbeimar⸗ ſchierten. Den Ehrenformationen des Regiments General Göring folgte eine Kompanie der Luft⸗ eine Kompanie Flieger, die Mannſchaften zweier Flakbatterien und zwei Nach⸗ richtenkompanien. Den Beſchluß machten zwei Kom⸗ panien des Wachkommandos der Luftwaffe. Die Zu⸗ ſchauer verfolgten das feſſelnde Schauſpiel mit be⸗ geiſterter Anteilnahme und dankten dem Schöpfer der ſtolzen deutſchen Luftwaffe mit brauſenden Ova⸗ tionen. Verſchiedene Einheiten der engliſchen Kriegsflotte werden, wie Havas meldet, Ende März der Inſel Korſika einen Beſuch abſtatten. Die Reichsfrauenführerin beim Dute Beſuch bei der Landesgruppeuleitung der A0 dnb. Rom, 28. Februar. Reichsfrauenführerin Frau Scholtz ⸗ Klink iſt Dienstagnachmittag im Palazzo Venezia vom Duce in Audienz empfangen worden. Der italieniſche Regierungschef ließ ſich über die Reichsfrauenorgant⸗ ſation berichten und unterhielt ſich längere Zeit mit der Reichsfrauenführerin und ihren Begleiterinnen. Anſchließend bat er Frau Scholtz⸗Klink, dem Führer, dem deutſchen Volk und im beſonderen den deutſchen Frauen ſeinen Gruß zu übermitteln.— Vorher war Frau Scholtz⸗Klink vom Parteiſekre⸗ tär Miniſter Starace im Parteihaus empfangen worden, wo die Reichsfrauenführerin in der Ge⸗ dächtniskapelle für die Gefallenen der faſchiſtiſchen Revolution einen Kranz niederlegte. Anſchließend ſtattete Frau Scholtz⸗Klink der San⸗ desgruppenleitung der AO der NSDAP einen Be⸗ ſuch ab. Landesgruppenleiter Geſandtſchaftsrat Etiel berichtete über die Tätigkeit der Landesgruppe und im beſonderen über die Organiſation der Frauenſchaft in Italien. Am Dienstagabend wurde zu Ehren der Reichs⸗ frauenführerin von Botſchafter und Frau von Mak⸗ kenſen in den Räumen der Botſchaft ein Empfang veranſtaltet, zu. dem auch Parteiſekretär Miniſter Starace erſchienen war. der Marſeiller Korruptlonsſumpf Ein Todesopſer ais Jolge marxiſtiſcher Wahlkorruption Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 28. Februar. Die ſchmutzige marxiſtiſche Wahlkorruption in Marſeille hat geſtern ein Blutopfer gefordert. Der ſozialdemokratiſche Bürgermeiſter Taſſo, der bisher Abgeordneter in der Kammer war, iſt bei den letzten Senatswahlen in das Oberhaus des franzöſiſchen Parlaments gewählt worden. neuer Abgeordneter gewählt werden. Die Sozial⸗ demokratiſche Partei hatte dazu als ihren Kandidaten den Arzt Dr. Franchi beſtimmt, obwohl dieſer ge⸗ rade erſt vor wenigen Tagen aus der Unterſuchungs⸗ haft proviſoriſch wieder entlaſſen worden iſt. Er hatte nämlich bei dem Skandal mitgewirkt, bei dem zahl⸗ reiche„Freunde“ der marxiſtiſchen Stadtverwaltung als untauglich für den Heeresdienſt bezeichnet wor⸗ den Wren. Unter dieſen Untauglichen befanden ſich mehrere bekannte Sportler, Boxer, Radfahrer und Fußballer Die Auswahl dieſes Kandi⸗ daten machte in der Sozialdemokratiſchen Partei ſelbſt ſchon große Schwierigkeiten. Schlimmer aber wurde es, als der Kandidat ſich nun eine Anzahl von Managern zulegte, wie dies in ganz Frankreich üblich iſt. Die Diskuſſion wurde beſonders heftig, weil die Manager angeſichts der Anrüchigkeit des Kandidaten beſonders hohe Preiſe forderten. So kam es geſtern im Rathaus von Marſeille zwiſchen einem dieſer Männer namens Taino und perſönlichen Freund des Kandidaten namens Mat⸗ teuci zu einer wilden Revolverſchießerei Taino wurde durch mehrere Kugeln in der Bruſt und den Unterleib getötet. Eine junge Frau, die zu⸗ fällig am Rathaus zu tun hatte, wurde durch einen Schuß am Bein ſchwer verletzt. ————————— Warum den Weltpoliziſten ſpielen? (Funkmeldung der NM3) Waſhington, 28. Februar. Im weiteren Verlauf der Senatsdebatte über das rieſige 358 Millionen Dollar erfordernde Wehrpro⸗ gramm, verlangte der republikaniſche Senator Van⸗ Es muß alſo nun ein einem denberg, daß der Senat vor der Annahme des Pro⸗ gramms eine klare Auslegung der amerikaniſchen Außenpolitik erwirke. Die nähmen, ſo ſagte der Senator, an einem Wettrüſten teil, das die Auflöſung der Ziviliſation durch einen Bankrott, wenn nicht ſogar durch Konflikte herauf⸗ beſchwören müßte. Vandenberg nahm weiter Bezug auf eine Aeußerung Rooſevelts in einer Rede in Chi⸗ kago bezüglich Schaffung einer„Quarantäne gegen Angreifernationen“ und erklärte, eine ſolche Forde⸗ rung ſei höchſt gefährlich. Der Redner fügte hinzu, er ſei für eine angemeſſene Verteidigung,„um uns um unſere Angelegenheiten zu bekümmern“ und um die Monroe⸗Doktrin durchzuſetzen. Er ſei aber ge⸗ gen jeden Verſuch,„Angreifernationen eine Quaran⸗ täne aufzuerlegen oder den Weltpoliziſten zu ſpie⸗ RNü Ein Luſtmörder hingerichtet + Berlin, 1. März. Am 1. März wurde der am 3. Auguſt 1913 ge⸗ borene Heinrich Brabänder aus Mains⸗ Ginsheim hingerichtet, der durch Urteil des Schwurgerichtes in Mainz zum Tode verurteilt wor⸗ den iſt. Brabänder hat in Mainz⸗Ginsheim einen Luſtmord an einem ſieben jährigen M äã d⸗ chen verübt. Houpeſchtifteiter und beräntwortlich für Politik: Or. Alots Winbdaner⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters and verantwortlich füe Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Elſenbart.— Hau⸗ delsteil: Or. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hamme e, — Sport: Willy Maller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Feynel, ſämtliche in Mannbeim⸗ Schriftieitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Füe unverlangte Beitrage keine Gewähr.— Kücktendung aur bel Rückvorto. Herausgeber, Deucker und Berleger: Neus Mannbelmer Zeituns Dr. Fritg Bode& Co., Mannheim, R 1.—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude. Moynbeim. Zun Zeit Preieliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe Abend und à Mittag erſcheinen glel⸗/ teitig in der Ausgabe B Ausgabe& Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jannar iber 21 500 Kurt Atterberg und Hans Pfitzner Maunheimer Erſtaufführungen im dritten Kammer⸗ orcheſterkonzert Kapellmeiſter Heinrich Hollreiſer hatte das dritte ſtädtiſche Kammerorcheſterkonzert mit dem Na⸗ tionaltheaterorcheſter intereſſant auſgebaut. Die Hörer dankten es ihm mit gutem Beſuch der„Har⸗ monie“. Begonnen wurde mit dem vierten der ſechs Brandenburgiſchen Konzerte von J. S. Bach. Holl⸗ reiſer wählte für dieſes Grenzgebiet zwiſchen Kam⸗ mer⸗ und Orcheſtermuſik die rechte kleine Beſetzung, die das günſtigſte Verhältnis zwiſchen Soloinſtru⸗ menten und Tutti ſichert. So konnte er als obligate Klavierbegleitung ſogar das Cembalo einſetzen, an das man ſich ſonſt nur in kleineren Räumen wagt. Dem Allegro und dem Andante geben die Flöten das bezeichnendſte Gepräge; im Preſto umſpielte die So⸗ lovioline Max Kergls prächtig die(heute ge⸗ bräuchlichen„Travers“⸗) Flötenſtimmen. Kapellmei⸗ ſter und die Flötiſten wurden mehrfach herausgeru⸗ fen und mit Blumen bedacht. Wohldurchdacht wirkte es, daß auf Bach ausgerech⸗ net„Barocco“ folgte, das iſt die Suite Nr. 5 von Kurt Atterberg, dem großen ſchwediſchen Sin⸗ foniker. Dieſes Opus 23 läßt mit ſeinem hinreißenden melodiſchen Schwung und ſeiner ſatztechniſchen Reife und Ueberlegenheit nichts davon ſpüren, daß ſein Schöpfer als Komponiſt„Selbſt⸗ verſorger“ iſt und tagsüber als Radio⸗Ingenieur im Kgl. Patentamt in Stockholm ſchafft! Selbſt durch dieſe bewußt barocken Kompoſitionsformen klopft deutlich der Pulsſchlag ſchwediſcher Eigenart. Der Reichtum nordiſchen Seelenlebens ergießt ſich in die alten überlieferten Tanzformen des Südens, der Sarabande und Gavotte, des Paſtorales, Sizilianos und der Gigue, wie ſie noch J. S. Bach zuſammen⸗ ſtellte. Hans Pfitzner ſchloß den erſten Teil der Vor⸗ tragsfolge mit dem tiefſchürfenden Werk 43:„Duo für Violine und Violoncello mit Begleitung des Kleinen Orcheſters oder des Klaviers“. Es ent⸗ ſtand im Herbſt 1937 und wurde zuerſt in privatem Kreis bei Reichsminiſter Ruſt geſpielt. Die eigent⸗ liche Uraufführung war am Z. Dezember 1937 in einem Frankfurter Muſeumskonzert, beide Male geſpielt von den Künſtlern, denen die Arbeit dedi⸗ ziert iſt(Max Strube und Ludwig Hoelſcher). Beim Hauskonzert begleitete Elly Ney am Flü⸗ gel. Pfitzner ſelbſt führt in das Weſen des Werkes ein:„Dieſes Stück iſt nicht virtuos und konzertant gedacht, ſondern durchaus kammermuſikaliſch; wenn mit Klavierbegleitung, ſozuſagen als Hausmuſik. Die beiden Soloſpieler ſollen daher ihren Part nie⸗ mals auswendig ſpielen, ſondern am Pult ſitzend vor Noten“. Dieſe„Frucht reifſter Meiſterſchaft“ iſt bewußt ſchlicht in der Diktion und einſach in den Mitteln gehalten. Die Arbeit beſteht nur aus einem Satz, der ſich in drei Teile gliedert. Hollreiſer be⸗ tonte insbeſondere den Einſchnitt nach dem erſten Abſatz. Das Ausgangsthema iſt ſehr ſeelenvoll und zugleich ſchwerblütig. Max Kergl und der Solo⸗ celliſt des Nationaltheaterorcheſters Helmut Doſt, der uns leider bald wieder verlaſſen will, führten uns tief in die tondichteriſchen Schönheiten des herr“ lichen Duos, eines„echten“ Pfitzner hinein und ern⸗ teten verdiente ſtarke Zuſtimmung. Mit Franz Schuberts prächtiger. Sympho⸗ nie Nr. 5(B⸗Dur), ſchloß der gehaltvolle Abend. Die ungewöhnlich kleine Beſetzung iſt darauf zu⸗ rückzuführen, daß Schubert dieſe Sinfonie für einen Dilletantenkreis ſchrieb, der damals noch nicht recht komplett war. Lebensfreude durchklingt dieſe ent⸗ zückende kleine Arbeit. Dr. Fritz Hau bold 5355 Aus dem National⸗Theater. Die bisherigen Aufführungen der Oper„Die diebiſche Elſter“ von Roſſini im National⸗Theater haben den Erfolg der Mannheimer Erſtaufführung beſtätigt. Ein zu Unrecht vergeſſenes Werk des italieniſchen Meiſters iſt der deutſchen Bühne wiedergewonnen worden. Die Oper wird heute Donnerstag im National⸗ Theater wiederholt. Es wirken mit die Damen Landerich und Schmidt und die Herren Baltruſchat, Bartling, Hölzlin, Koblitz, Lienhard, Schäfer und Trieloff. Muſikaliſche Leitung: Ernſt Cremer. er Erſter planmäßiger Lehrſtuhl für Theaterwiſ⸗ ſenſchaft. Unter Ernennung zum beamteten außer⸗ ordentlichen Profeſſor wurde Prof. Dr. Carl Nieſſen der neuerrichtete Lehrſtuhl für Theater⸗ wiſſenſchaft an der Univerſität Köln übertra⸗ gen. Der neue Lehrſtuhl für Theatergeſchichte iſt der erſte planmäßige Lehrſtuhl ſeiner Art an einer deut⸗ ſchen Univerſität. Ausbau der Händel⸗Sammlung in Halle. Im Jahre 1035 wurde in Halle die Händel⸗Sammlung begründet, die im Städtiſchen Muſeum in der Moritz⸗ burg eine würdige Stätte erhielt. Anfang 1938 ver⸗ zeichnete ein Katalog der Sammlung bereits 160 Einzelſtücke, darunter viele Kupferſtiche, Radierun⸗ gen und Oelbilder, die den großen Komponiſten zu verſchiedenen Zeiten ſeines Schaffens zeigen, Hand⸗ ſchriften und Noten. Im vergangenen Jahre konn⸗ ten weitere 150 Neuerwerbungen gemacht werden, die von in⸗ und ausländiſchen Kunſthändlern und Sammlern ſtammen. Unter ihnen befinden ſich wertvolle zeitgenöſſiſche Theaterpläne von Händel⸗ Aufführungen. In nächſter Zeit ſollen auch perſön⸗ liche Erinnerungsſtücke, z. B. Möbel, die Händel einſt gehörten, erworben werden. Eine große 3 von Beſuchern aus allen Erdteilen hat die Samm⸗ lung beſichtigt. Ein neuentdeckter Goldoni im Müuchner Reſidenztheater. Das Bayeriſche Staatsſchauſpiel unter der Leitung von Alexander Golling brachte die in Deutſchland faſt völlig unbekannte Komödie „Der Fächer“ von Carlo Goldoni in einer Ueber⸗ tragung und Bearbeitung heraus, die Albert Fiſchel, der das Stück in Italien entdeckte, zum Verfaſſer hat. Das heiter beſchwingte Spiel das Albert Fiſchel ſelbſt inſzenierte, fand in dem Büh⸗ nenbild von Alfons Win dau mit der Muſik von Robert Tants im Reſidenztheater bei Publikum und Preſſe ungewöhnlich ſtarken Beifall. Kleine Theater- und Muſikchronik Das Berliner Roſetheater, eine echte Volls⸗ und Familienbühne, hat ſich ſchon mehr als einmal auch durch eigenartige und reizvolle Klaſikeraufführungen aus⸗ gezeichnet. Am 1. März wird dieſe Bühne wieder eine bemerkenswerte Aufführung dieſer Art zeigen. Das Roſe⸗ theater wird Goethes„Egmont“ in der Bearbei⸗ tung von Schiller als eine Huldigung an die beiden Großen von Weimar herausbringen. *. Der Komponiſt und Klavierkünſtler Peter Kreude 7 tritt eine Auslands⸗Gaſtſpielreiſe an, die ühn nach Holland, Belgien, Frankreich und Skandinavien, ſpäter nach Südamerika und Japan führen wird. Wie man hört, beſchäftigt ſich der Künſtler zur Zeit mit muſikaliſchen Plänen für eine Komödie, eine große Operette und ein Bearbeitung von Eichendorffs„Aus dem Leben eink“ Taugenichts“. Vereinigten Staaten —— EKANMERA Alccłt in cliæ DERTAG IN BILD0E Zum Tag der Luftwaffe Der Führer und Generalfeldmarſchall Hermann Göring, der Schöpfer der neuen deutſchen Luftwaffe. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Hier findet die Papſtwahl ſtatt Schulſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ in Falmonth Im Vatikan ſind die Vorbereitungen in der Sixtiniſchen Kapelle für das Konklave jetzt beendet, Das deutſche Schulſchiff weilte einige Tage zu Beſuch in Für die 32 an der Papſtwahl beteiligten Kardinäle wurden Thronſeſſel aufgeſtellt. Der Seſſel der füdengliſchen Hafenſtadt Falmouth, wo dieſes luſtige es Pacſtes iſt ſortgeſchafft worden, um anzudeuten, daß alle Kardinäle jetzt gleichberechtigt ſeien. Bild entſtand (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) KAtlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) 3 Die Brücke hielt nicht! Die Pfeiler der Brücke über den Pataha⸗Fluß im Staate Waſhington waren von dem Hochwaſ⸗ ſer ausgewaſchen, ſo daß ſie, als ein Güterzug darüberfuhr, zuſammenſtürzte. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Franco von Frankreich und England auerkannt Der franzöſiſche Innenminiſter Sarraut, Dritter von rechts, verlieſt das Kommuniqus des Mini⸗ ſterrates, der die Anerkennung Francos einſtimmig beſchloß.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) König Faruk von Aegypten bei Manövern am Suezkanal In Anweſenheit von König Faruk von Aegypten(links) britiſchen Truppen fanden an der Suez⸗Kanalſtraße große ſtatt. und des Oberkommandierenden der Manöver der ägyptiſchen Artillerie (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) — Hier lacht Hines noch Der Chef der Tammany Hall iſt aber inzwiſchen in allen 13 Anklagepunkten für ſchuldig befun⸗ den worden. Hier verläßt er zuverſichtlich mit ſeinen Söhnen das Gericht. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Flottenparade vor General Franco In den Gewäffern vor Tarragona fand vor General Franco eine nationalſpaniſche⸗ Flottenſchau ſtatt. Unſer Bild zeigt das Schlachtſchiff„Canarias“.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Das Auge der Luftwafſe Der Entfernungsmeſſer des geheimnisvollen neuen 1,1⸗Ztm.⸗Flak⸗Geſchütze 8, das wie verlautet, irgendwo in der engliſchen Grafſchaft Kent aufgeſtellt wurde und von Vertretern des engliſchen Kriegsminiſteriums und des Generalſtabes übernommen wurde. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) 4. eite/ Nummer 100 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mannheim, 1. März. Ruck, ruck, ruck ⸗ Bitte— das Folgende iſt keine Polemik gegen Vollſchlanke, ebenſowenig eine Verherrlichung der Schlankheit andererſeits oder umgekehrt. Deshalb nicht beleidigt dieſe Zeilen übergehen; denn ſie gehen alle an. Ich glaube wir ſprechen uns das ruhig ein⸗ mal vom Herzen herunter— vielleicht kann ich damit auch einen beſcheidenen Beitrag zur Platzerhöhung in der Straßenbahn liefern. Denn— eine Stelle gibt es, wo alle Mannheimer auf Schlankheit nicht den geringſten Wert zu legen ſcheinen. Man ſollte wirklich nicht glauben, daß man ſich nach einer oder mehreren bbitte nur mit Ge⸗ nehmigung des Arztes!) Taſſen Frühſtückskräuter⸗ tee in der Elektriſchen derart in die Breite legen kann! Zugegeben— die Zeitung, die der gute Mann aus der Taſche zieht mag ſehr intereſſant ſein. Aber es gibt da welche, die ihr Berufsideal, nämlich den Generaldirektor ſchon zu früher Morgenſtunde er⸗ reicht zu haben ſcheinen. Was macht es denn auch, wenn man die angenehme Dicke der Brieftaſche durch ſchräges Sitzen erſetzt. Die Damen ziehen indeſſen es vor, ihrem„Anſehen“ durch ein vollgepfropftes Einkaufsnetz an der Seite nachzuhelfen. Meine Da⸗ men Sie ſind doch ſonſt nicht ſo! Prüde ſind wir doch auch nicht.. was wollten jedenfalls dann erſt wir „nichtumzuwerfenden“ Plattformſtehplatzbeſitzer ſa⸗ gen?—— Spaß beiſeite— es iſt in den meiſten Fällen ſicherlich nur Nachläſſigkeit und keineswegs immer Rückſichtsloſigkeit— aber beim„Kampf um die Plätze“ in der Straßenbahn kann ein gan z klein wenig guter Wille vieles ändern und beſſern. Es ſoll hier nicht davon geſprochen werden, daß die Herren bei Ueberfüllung ſelbſtverſtändlich ihren Platz den Damen zur Verfügung ſtellen, ohne ſich vorher bei einer Auskunftei über Alter und„ob ſchun verlobt“ unterrichtet zu haben. Sage mir ja keiner man könne nicht weiter zuſammenrücken. Wer mir ſo kommt, den darf ich vielleicht an Faſching erinnern. Nur halb ſoviel gerückt als dort und für jede Straßenbahn ſind wenigſtens vier Plätze ge⸗ wonten Alſv, lieber Leſer— denke morgen mal an dieſe Zeilen. „Zuſammengerückten“ eine nette Kleine zu ſitzen. Aber nicht, daß Ihr lieben Frauen— die Ihr, nicht zu vergeäen, nicht minder rücken ſollt— ietzt Eueren ſelbſtloſen Männern ab heute die Streynbahnkarten entzieht! Nochmals aber, Ihr Mannheimer„ruck, ruck, ruck...“— ſelbſt wenn nicht gerade ein Mä⸗ dele in Sicht iſt. gr. Heute morgen am Bahn hof: Kinder aus Sudetenland auf der Durchreiſe in die Saar-Pfalz Der Kinder⸗Sonderzug aus dem Sudetenland war heute morgen auf 6,42 Uhr angemeldet, und es ſtand alles fertig: Kannen und Becher, Tee und 1200 belegte Brote für 600 Kinder mit 42 Begleitperſonen. Pg. Domek von der NSW hatte das Kommando über zwanzig Frauen und Mädels der NSV. Als die Meldung kam: Kinderſonderzug 50 Minuten Ver⸗ ſpätung, verzogen wir uns wieder in das wärmende Innere des Bahnhofs. Aus den 50 Minuten wurde eine Stunde, und dann war er da, der Zug mit 13 Wagen, und die Kin⸗ der alle wach, Naſen platt an den Fenſterſcheiben, alles neu eingekleidet. Aber wenn man genauer hin⸗ ſieht, doch Bläſſe und Mattigkeit in den Augen, ge⸗ nug dünne Händchen und die ganzen Geſtalten doch etwas wackelig. Von der Bräune mancher Geſichter darf man ſich nicht verblüffen laſſen, das iſt Natur, Raſſe und öſtlicher Einſchlag; doch iſt es je nach Lage und Wirtſchaft der Dörſer, wo ſie herkommen, ſehr verſchieden.« So habe ich aus Böhmiſch⸗Eiſenſtein viel hübſche kleine Mädels geſehen, die glänzende Augen hatten, luſtig lachten und klare Antwort ohne Schüchternheit gaben. Wann ſie zuletzt zu eſſen be⸗ kommen?— In Regensburg.— Hat es geſchmeckt? — Au ja, Regensburger Würſtel, zwei Stück.— Wann war das?— So um eljſe herum.— Habt ihr geſchlafen?— Ja natürlich!— Könnt ihr auch ſin⸗ gen?— Ja freilich!— Was denn? Böhmerwald.— Probiert einmal, wie es gerade geht, los, dann ſchmeckt es noch beſſer... Sie ſingen und es iſt eine ganz andere Melodie aber klangvoll und rhythmiſch. Die von der NSV haben überall die großen Milchkannen mit Tee verteilt, und die Begleiter, unter ihnen 20 Frauen aus der hieſigen Gegend und vor allem aus der Pfalz, ſorgen für Verteilung und Weitergabe. Da iſt auf einmal ein großes Rennen. Es ſind viel mehr Kinder als gemeldet, ſtatt 600 ſind es 738. Wie mit den Brötchen auskom⸗ men? Pg. Domek ſauſt ſchnell entſchloſſen in die Bahnhofswirtſchaft. Dort ſind; gerade friſch ange⸗ kommen, ein ganzer Wäſchekorb voll. Es geht wie der Wind, ſchon haben auch die Nichterwarteten ihre Ration. Seit geſtern 15.45 bis 16 Uhr ſind ſie nun unter⸗ wegs, die kleinen Winterberger und Prachatitzer mit den dunklen Augen, den Sommerſproſſen, den feſt⸗ gefügten Flechten im Blondhaar und dem typiſchen Kinderblick über den Becher hinaus, beim Schlürfen. Alles in guter Verfaſſung ſagt der alte Sanitäter, der mit Arzt und Sanitäterin amtiert. Und jetzt ſind ſie ja bald da. Schon in Ludwigshafen und Neuſtadt gehen etliche hundert ins Frankenthaler und in das Landauer Gebiet, der Reſt bis Saarbrücken. Sechs Wochen Pfälzer Frühiahr, das wird ſchon gut tun! e Die Gemeindegetränkeſtener nach Wegfall der Gemeindebierſtener. Nach den bisherigen Beſtim⸗ mungen war die Erhebung der Gemeindegetränke⸗ ſteuer nur zuläſſig, wenn die Gemeindebierſteuer er⸗ hoben wurde. Nach dem Wegfall der Gemeindebier⸗ ſteuer iſt dieſe Verkoppelung gegenſtandslos gewor⸗ den. Der Reichsinnenminiſter ſtellt in einem Erlaß ausdrücklich feſt, daß die Gemeinden berechtigt ſind, die Gemeindegetränkeſteuer auch nach Wegfall der Gemeindebierſtener weiter zu erheben oder neu einzuführen. Vielleicht kommt gerade zufällig auf den mäßigen Achtung! Wer kennt die Tote? Ein Frauenmord im Waldpark? Die Leiche einer dreißigjährigen Frau im Gebüſch aufgeſunden Die Mannheimer Kriminalpoli⸗ zei gibt folgendes bekannt: Heute früh wurde im Waldpark, etwa in Höhe des früheren Birkenhänschens, im Gebüſch lie⸗ gend die Leiche einer bis jetzt unbekaun⸗ ten Frau aufgefunden; es muß angenom⸗ men werden, daß die Tote einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Die Tote iſt etwa 30 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 Me⸗ ter groß, breites Geſicht, breiter Mund, gutes Gebiß, linker oberer Eckzahn ſchadhaft, blonde Haare. Bekleidung: Grüner Filzhut mit braunem Samtband, ſchwarzes Seidenkreppkleid mit ſchwar⸗ zem ſoutacheähnlichen Stickereien, rotbrauner Man⸗ tel, roſakunſtſeidenes Hemd, lachsfarbige Schlupf⸗ hoſe, roſafarbener Gummihüftgürtel mit Strumpf⸗ haltern, hellblaue ſeidene Unterhoſen, beigefarbige Strümpfe, ſchwarze Wildlederſandaletten mit ſchma⸗ ler Spange und Druckknopfverſchluß, Größe 88 bis 39. Auf dem linken Mantelaufſchlag Elfenbein⸗ abzeichen(zwei weiße Hündchen). Bei der Leiche befanden ſich: Eine dunkelgrüne Saffianlederhandtaſche mit zwei Schlüſſeln, einem Taſchentuch und einem Spiegel, braune Strickhand⸗ ſchuhe mit dunklen Längsſtreiſen. An Schmuck trug die Tote: Ein vergoldetes Armbandkettchen, vergoldete Ohrringe(hängende Ringe, verſilberten Armreif, eine vergoldete dicke, ſchnurähnliche Halskette. Wer über die Perſon der Toten irgendwelche Auskünfte zu geben vermag, wird gebeten ſo⸗ fort bei der Kriminalpolizei Mann⸗ heim oder der nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerie⸗ ſtation vorzuſprechen.(Rriminalpolizei L 6, 1, Tele⸗ phon Nr. 35851.) Mannheims Einwohner werden im Mal gezählt Amfang und Zweck der Volkszählung von 1939— Was muß man von der Durchführung der Zäh ung wiſſen?— Mitten im Herzen der Reichshauptſtadt, in un⸗ mittelbarer Nähe des„Alex“ ſteht ein rieſenhaftes Gebäude, das„Statiſtiſche Reichsamt“, in dem zur Zeit die letzten Vorbereitungen für die nunmehr endgültig am 17. Mai ſtattfindende Volks⸗ zählung getroffen werden. Die Maßnahmen zur Erfaſſung der Oſtmark und des Sudetenlandes, die eine Verſchiebung der bereits 1938 geplanten Zäh⸗ lung erforderlich machten, ſind abgeſchloſſen. Die Volkszählung Großdeutſchlands kann am 17. Mai 1939 beginnen. Was wird alles gezählt in Mannheim? Die Zählung iſt nicht nur allein eine Zählung unſerer Einwohner, ſondern zugleich eine Zäh⸗ lung der Betriebe und Berufe unſerer Ein⸗ wohnerſchaft. Weiterhin bezieht ſich die ſchlichtweg nur„Volkszählung“ genannte Zählung auf Fragen über den Perſonen⸗ und Familienſtand, die Reli⸗ gion, die Staatszugehörigkeit, die Volkszugehörig⸗ keit, die blutmäßige Abſtammung, die Mutterſprache, die Grundſtücke und Wohnungen. Schließlich iſt mit der Zählung der landwirtſchaftlichen Betriebe zu⸗ gleich eine Bod en benutzungserhebung ver⸗ bunden. Der Umfang der kommenden„Volkszäh⸗ lung“ iſt alſo ganz gewaltig! Welchen Zweck hat die Zählung? Im Sommer 1933 wurden wir bekanntlich zuletzt gezählt. Seitdem hat ſich aber in Deutſchland ein gewaltiger Umſchwung vollzogen, der nicht nur hin⸗ ſichtlich der Bevölkerung, ſondern auch in wirtſchaft⸗ licher Beziehung ſehr vieles geändert hat. Damals hatten wir noch viele Millionen Arbeitsloſe und mancher Hektar Land lag ungenutzt da. Die kom⸗ mende„Volkszählung“ hat nun den Zweck, im Hin⸗ blick auf den Vierjahresplan und zahlreiche ſonſtige Aufgaben ſtaats⸗ und bevölkerungs⸗, ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſcher Art neue Grundlagen zur Beurteilung der Verhältniſſe von Volk und Wirt⸗ ſchaft innerhalb unſerer Stadt und darüber hinaus für ganz Deutſchland zu gewinnen. Die alljährlich in den Gemeinden ſtattfindenden Perſonenſtandsauf⸗ nahmen und die auf dem Lande ſtattfindenden regel⸗ jährlichen Bodenbenutzungserhebungen allein genügen nicht um einen Einblick in die Ver⸗ mehrung oder die Geſtaltung der ſozialen Lage unſerer Bevölkerung zu geben. Nur wenn genau feſtſteht, wieviele Einwohner wir in unſerer Stadtgemeinde haben, kann danach die ernährungs⸗ und wirtſchaftspolitiſche Lage unſerer Einwohner⸗ ſchaft beurteilt werden. Es iſt außerdem für jeden Einwohner ſehr intereſſant zu wiſſen, welche Be⸗ rufe vorhanden ſind und wieviele Betriebe in der letzten Zeit zugekommen ſind oder geſchloſſen wur⸗ den. Die Volkszählungsergebniſſe liefern eine ein⸗ wandfreie Ueberſicht über die wirtſchaftliche, ſoziale und die bevölkerungspolitiſche Lage unſerer Stadt. Was muß der Mannheimer von der Durchführung wiſſen? Auch die größte Sorgfalt der Behörden gibt noch keine ſichere Bürgſchaft für das Gelingen des gro⸗ ßen Werkes, wenn nicht das ganze Volk an der Zählung verſtändnisvoll mitarbeitet. Es iſt unbe⸗ dingt erforderlich, die hauptſächlichſten Vorſchriften über die geſetzliche Verpflichtung der Haushaltsvor⸗ ſtände, Inhaber oder Leiter der Betriebe und Ar⸗ beitsſtätten ſowie der Hauseigentümer zur Aus⸗ füllung der Zählpapiere zu kennen! Die Bevölkerung wird daher zur Genüge aufgeklärt werden, damit falſche Angaben unterbleiben. Das Amt der Zähler iſt ehrenamtlich und dieſe Tatſache ſollte Veranlaſſung geben, den Zählern ihre Aufgabe zu erleichtern. Insbeſondere wer⸗ den mit dem Zähleramt die Beamten einſchließlich der Lehrer, die bei Behörden im Privatdienſtvertrag beſchäftigten Angeſtellten ſowie Schüler der höheren Lehranſtalten betraut. Selbſtverſtändlich wird auch die Polizei in den Dienſt der geſtellt. E.—s. Blick auf Seckenheim Man muß lange ſuchen, um unter unſeren neue⸗ ren Luſtſpielen eines zu finden, das ſich ſo lange auf den Brettern gehalten hat wie der unverwüſtliche „Schneider Wibbel“. Mit ihm hat auch die „Badiſche Bühne“ keinen ſchlechten Griff getan, das bewies die Aufführung in Seckenheim erneut. In⸗ tendant Ludwig Tiefenbrunner hat ſeine Spielge⸗ meinſchaft zu einer prächtigen Einheit zuſammenge⸗ faßt. Walter Ulrich gab einen Wibbel ab, der ſich gewaſchen hatte. Theo Friedrich und Arthur Heidel⸗ berg faßten die Geſellen von der richtigen Seite an und Aenne Wogritſch war eine herzhafte Meiſterin Beweis ungd verblüftte durch den ihre Vielſeitig⸗ Wer hilft mit bei der großen Zählung? keit. Freigebig geſpendeter Beifall dankte am Schluß den Künſtlern für die gute Leiſtung. Der Kleingärtnerverein Mannheim⸗ Seckenheim rief ſeine Mitglieder zu einer Verſamm⸗ lung zuſammen. Landesſchulungsleiter Kaiſer forderte die Verſammlungteilnehmer auf, den Obſt⸗ anbau in einer zielbewußten und zweckmäßigen Weiſe zu vermehren. Wertvolle Hinweiſe erteilte er über Pflanzung, Pflege und Schnitt. Zur Er⸗ läuterung wurden aufſchlußreiche Lichtbilder gezeigt. **„Der Manöverſepp“ kommt. Im Laufe des März wird die Münchener SA⸗Bühne von Konrad Dreher im Gebiet der Gruppe Kurpfalz ſpielen. Sie wird am 14. März in Mannheim(Roſen⸗ garten) auftreten. u Am nächſten Samstag keine Gasmaskenaus⸗ gabe. Am Samstag, dem 4. März bleiben die Aus⸗ gabeſtellen für die Volksgasmaske geſchloſſen, weil die ReB⸗Amtsträger ſich an der 5. Reichsſtraßen⸗ ſammlung für das WiW beteiligen. Ab Samstag, den 11. März ſind die Verpaſſungsſtellen zu den bekannten Zeiten wieder geöffnet. Wieder ſieben Verletzte Polizeibericht vom 1. März Vier Verkehrsunfälle. Heute vormittag gegen .30 Uhr ſtießen an der Einmündung der Unter⸗ mühlauſtraße in die Waldhofſtraße ein Kraſtradf rer und ein Radfahrer zuſammen. wobei beide Fa rer zu Boden geſchleudert wurden. Der Kraftfahrer trug eine ſchwere Schädelverletzung davon, während der Radfahrer Prellungen an der linken Hüfte erlitt. Die Verletzten wurden mit dem Sani⸗ tätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen im Gange. Ber 3 weiteren Verkehrsunfällen, die ſich geſtern ereigne⸗ ten, wurden fünf Perſonen leicht verletzt. Sämtl Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Die Diſziplinloſen werden nicht alle. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ verkehrsordnung wurden 19 Perſonen ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und an ſieben Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mänge aufwieſen. Die kurzfriſtige Ausbildung der Fahrgänge 1906 und 1907 Muſterung von Ende März bis Ende Mai Das Oberkommando der Wehrmacht hat im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern. die Muſterung der Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 eine Anordnung getroffen. Vom März bis 31. Mai werden alle Wehrpflichtigen Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 gemuſtert mit Au nahme derjenigen, die ſich in der erwähnten Zeit in der Wehrmacht oder ⸗Verfügungstruppe befinden. Wehrpflichtige der erwähnten Geburtsjahrgänge, die dem RAD angehören, werden durch dieſen Muſterung vorgeſtellt. Die tauglichen und die be⸗ dingt tauglichen Erſatzreſerviſten 1 der genannten Geburtsjahrgänge werden zur kurzfriſtigen Aus⸗ bildung in der Wehrmacht im Herbſt 1939 oder Herbſt 1940 herangezogen. Gediente Währpflichtige des Beurlaubtenſtandes, die aus den ſudetendeutſchen Gebieten ihren Aufent⸗ halt ins Altreich oder ins Land Oeſterreich verlegen, ſind durch die Meldebehörden zu befragen, ob ſie in der tſchechiſchen Wehrmacht ihre aktive Dienſtpflicht erfüllt haben. Trifft dies zu, ſo ſind ſie von der polizeilichen Meldebehörde im vereinfachten Ver⸗ fahren zu erfaſſen. ar Der Almenhof erhält eine Apotheke. Die Be rechtigung zum Betrieb einer im Almenhof zu er⸗ richtenden Apotheke wird zur Bewerbung aus⸗ geſchrieben. Bewerbungen ſind unter Beifüauns der erſorderlichen Nachweiſe bis ſpäteſtens 25. Märs einzureichen. Für die Neuerrichtung kommt die Ge⸗ gend zwiſchen Langemarckſtraße und Achtundvier“ zigerplatz in Frage. eeeeee ee ree, Zu ſchnell durch die Quadrate gefahren! „Vorfahrterechtfanatiker“ erbien Gelöſtraſe Aus Mannheimer Gerichtsſälen Es herrſcht ſo unter den Fahrern„aller Sorten“ die landläufige Meinung, daß das Vorfahrtsrecht unter allen Umſtänden gilt, das heißt, daß bei einem etwaigen Verkehrsunfall immer der im Unrecht und der Schuldige iſt, der das Vorfahrtsrecht des anderen nicht beachtet hat. Beſtimmt ſpielt die Achtung oder Nichtachtung des Vorfahrtsrechtes bei einem Verkehrsunfall und ſeiner gerichtlichen Verfolgung eine ſehr bedeutende Rolle. Man kann nun aber nicht, beſonders nicht innerhalb unſerer Quadrate, auf Grund eines Vor⸗ fahrtsrechtes mit einer Geſchwindigkeit, wie in dem gegebenen Falle, von vierzig Stundenkilo⸗ metern, herumfahren. Denn ſollte ſich unvorher⸗ geſehenerweiſe etwas in den Weg ſtellen, ſo kann das Fahrzeug bei einer ſolchen Geſchwindigkeit nicht mehr rechtzeitig zum Stehen gebracht werden. Das Gericht ſteht auf dem Standpunkt, daß eine Geſchwindigkeit von 25 Stundenkilometern innerhalb der Quadrate, auch„wenn es eilt“L ausreichend iſt. Das hieſige Schöffengericht verurteilte daher in ſeiner letzten Sitzung einen„Vorfahrtsrechtfanatiker“, der mit 40 Stoͤkm. mit ſeinem Perſonenkraftwagen durch die Quadrate brauſte und einen Verkehrs⸗ unfall verurſachte, bei dem auch etwas Blut floß, wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu einer Geldſtrafe von 50 Mark. Das Quadrateſyſtem unſerer Stadt, das bekannt⸗ lich bei den meiſten Städten im Reich unbekannt iſt, macht eben durch ſeine verkehrstechniſchen Schwie⸗ rigkeiten beſondere Einſchränkungen, beſſer geſagt, haarſcharfe Einhaltung der Verkehrsgeſetze not⸗ wendig. + Gefängnisſtrafen für Amtsunterſchlagungen Die Erſte Strafkammer des hieſigen Landgerichts verurteilte den 60jährigen Angeklagten H. aus Diſtelhauſen und den 44 Jahre alten D. aus Frei⸗ ſtett, die beide in Mannheim als Beamte tätig waren, wegen Amts unterſchlagung zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten und acht Monaten. Die Beweisaufnahme der Haupt⸗ verhandlung und das offene Geſtändnis der An⸗ geklagten, die von ihren Vorgeſetzten als zuverläſſige und fleißige Beamte geſchildert wurden, brachten ſol⸗ gende Verfehlungen an den Tag. Der Angeklagte H. hatte in ſeiner ihm unter⸗ ſtehenden Portokaſſe einen Fehlbetrag von fünf Mark. Da er dieſen Betrag, wie es ſich gehörte, nicht aus ſeiner eigenen Taſche erſetzen wollte kam er auf die Idee, ſich das Geld auf andere, für ihn billigere Weiſe zu beſchaffen. Dazu bediente er ſich ſeines Mitangeklagten., der als Briefträger Nach⸗ gebühren von Briefen, die nicht zu ſeinem Reſſorts gehörten, einzog und ſo etwa acht Mark herauswirt⸗ ſchaftete, von denen er fünf dem Angeklagten H. ab⸗ gab, damit er ſeinen Fehlbetrag decken konnte. Das⸗ ſelbe Manöver wiederholte ſich noch einmal, weil ſpäter wieder ein Fehlbetrag von zwei Mark aus⸗ geglichen werden mußte. ſchon erwähnten Urteil. Nun hat aber der Angeklagte D. für ſich 93 ſtrafbaren Handlungen weitergeführt und ſo na und nach einen Geſamtbetrag von 21 Mark un⸗ rechtmäßig in die eigene Taſche geſteckt. Unter Anrechnung weitgehender mildernder Um⸗ ſtände wurden für die Beſchuldigten, die aus un begreiflichen Gründen, von einer ausgeſprochenen Notlage konnte keine Rede ſein, wegen dieſer läches lich kleinen Beträge als alte Beamte ihre Lebens ſtellung verdorben haben, kam das Gericht zu dem Der Publikumsraum mußte zeitweiſe wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden. Er wußte, daß es verbolen war Jnde machte ohne Wandergewerbeſchein Geſchäfte Was fragt der 31jährige Jude Israel Bernhardt Goldſchmidt, wohnhaft in Mannheim, nach der deutſchen Geſetzgebung.„Ich habe gewußt, daß er verboten iſt, was ich tue“, ſagte er zum Richter, er wolle aber durch die Umſtände dazu gezwungen wor? den ſein. Im Zuge der Bereinigung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft vor jüdiſchen Einflüſſen mußte der Jude ſeine bisherige Tätigkeit aufgeben und ſeine Legitimita⸗ tionskarte, die ihm die Berechtigung zur Ru 5 mit Angeboten gab, abliefern. Obwohl der aug klagte Jude ſo keinen Wandergewerbeſchein meh hatte, ſuchte er im Umkreis von Mannheim und der Pfalz Ortſchaften auf, ging zu zahlreichen Bauern und tätigte dort Aufnahmen zur Liefe rung von Futterkalk, bis er eines Tage von der Polizei auf friſcher Tat ertappt wurde · einer Woche hatte der geſchäftstüchtige Angeklagte rund 25 Beſtellungen entgegengenommen. Jude gab ſeine Straftaten ſofort zu und bat das Ge⸗ richt, doch nur eine Geldſtrafe zu verhängen, da nach Auſtralien auswandern wolle. Das Amtsgeri verurteilte aber den Juden wegen ſeiner Straftaten zu ſechs Wochen Gefängnis und außerdem 16 Koſtentragung des Verfahrens. Der Verurteil nahm die Strafe ſofort an.—.— Hinweiſe ein gebürtiger Mannheimer, der als Organiſt hervt ragenden Ruf genießt, ſpielt Samstag. den 4. Mea, abends 20 Uhr, in der Trinitatislirche Werte von Pache bel, Buxtehude, Bach, Reger und Cöéſar Franck. *. Die Konzertgemeinſchaft deutſcher blinder Künftlen veranſtaltet am 6. März(20 Uhr) in der„Harmonie 5 Mannheim einen ihrer beliebten und gern beſuchten Abende. Ausführende ſind: Adolf Spaug(Baß), Frong Meggle(Violine), Erwin Wieland(lavier). Programm bringt u. a. ein Konzert für Violine und Klo⸗ vier von Nardini, Lieder von Schubert, Schumann, Spoh, Loewe, Wolf und Kaun, ferner die Sonate eis⸗Moll Ob. 6. (genannt„Mondſcheinſonate“) von Beethoven. Mit Geneh, migung des badiſchen Miniſteriums des Innern findet der Kartenverlauf durch Werbung von Haus zu Haus ſtatt. noͤreiſe 0 —— — —— Wittwoch, 1. März 1090 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 100 Deviſenſchieber in Karlstuhe verurteilt: Auch Goldſtücke reiſten über die Grenze. Goloſtücke, Photoapparate, Armbanduhren und Pelze für einen Fuden ins Ausiand verſchoben- Geld- und Gefängnisfirafen wurden verhangt Eigener Bericht der NM3 Ser. Karlsruhe, 1. März. „Das Karlsruher Schöffengericht verhandelte gegen eine ſechsköpfige Deviſenſchiebergeſell⸗ chaft, die im Auftrag des inzwiſchen nach Neuyork ausgewanderten Juden Hermann Grünewald aus Guntersblum hochwertige Gegenſtände im Wert von rund 5000 Mark nach Frankreich verſchoben — Wegen Vergehens gegen das Deviſengeſetz aßen auf der Anklagebank der 31jährige geſchiedene vorbeſtrafte Karl Friedrich Beck aus Guntersblum, te 25jährige Hilde L. aus Mannheim, der 20⸗ ige verheiratete Heinrich Allebrand aus orms, deſſen 27jährige Ehefrau Eliſabeth Alle⸗ rand aus Worms, der 32jährige verheiratete Jude lbert Klein aus Karlsruhe, der vor dem Beginn er Verhandlung einen Fluchtverſuch unternahm, och wieder gefaßt werden konnte und die 57jährige verwitwete Jüdin Leny Windecker, geb. Kahn aus Karlsruhe, die Schwiegermutter Grünewalds. er Angeklagte Beck war mit dem Juden Grüne⸗ dald, welcher 1938 ſeine Auswanderung nach Ame⸗ tika betrieb, befreundet. Der Jude beſtimmte Beck, Lerſchiedene hochwertige Gegenſtände für ihn nach rankreich zu ſchmuggeln. Er kaufte für das Geld, ches er von Grünewald erhielt, mehrere Photo⸗ rate, Armbanduhren ſowie Photolinſen, die er n Karlsruhe in Empfang nahm, worauf er nach traßburg fuhr und dort die Gegenſtände für Grüne⸗ wald abgab. Dieſe Schmugglerreiſen, auf denen ihn die Mitangeklagte Lang begleitete, führte er mehrmals durch. Auch die Eheleute Allebrand unter⸗ nahmen ſolche ˖ Schieberfahrten nach Frankreich i Auftrag des Juden, der auf dieſe Weiſe ſein brermögen nach dem Ausland ſchaffte. Grünewald rachte Beck mit dem Mitangeklagten Klein in Ver⸗ ſeindarng, der danach trachtete, auf die gleiche Weiſe ne Vermögenswerte nach dem Ausland ſchaffen zu laſſen. Klein kaufte für über 1000 Mark Photo⸗ parate, die er Beck übergab, der darauf eine Ver⸗ anügungsreiſe nach Brüſſel zuſammen mit der Lang miternahm, wo die Schmuggelware an einen Mittels⸗ diann abgegeben wurden. Von Brüſſel aus wurden zie Photoapparate nach Luzern geſchickt. Beck er⸗ ielt dann von Klein weitere 700 Mark zum Kauf — Photoapparaten und Armbanduhren, die eben⸗ 8 s über die Grenze verſchoben werden ſollten. Die re Schiebung ſcheiterte jedoch dank der Wach⸗ 4 ferenſehnbimasbeamten. Beck war weiter La lungsmittel verfügte. Von Grünewald erhielt er S0 Franken. Die Jüdin Windecker hat den * muggel eines Pelzes ermöglicht, welchen ſie an 5 n Bahnhof brachte und den„Vergnügungsreiſen⸗ en“ übergab. babe Jaibt im weſentlichen den Sachverhalt zu. Er 5 ſich dazu hergegeben, weil der Jude Grüne⸗ ihm 1000 Mark verſprochen habe. Er habe da⸗ 5 gehofft, ſeine Schulden bezahlen und die., mit kör er in näheren Beziehungen ſtand, heiraten zu nnen. 5 Die Pelze, Photoapparate, Armbanduhren uſw. wurden nach Frankreich geſchafft, um dort veräußert zu werden. L. begleitete ihn auf dieſen Reiſen nach Straß⸗ und Hagenau. Solche Schieberfahrten unter⸗ derm er Ende Juli Mitte Auguſt und im Septem⸗ fühlte ſich dem Juden gegenüber verpflich⸗ ün a ihm dieſer Geld für die Koſten ſeinez Schei⸗ in uubrozeſſes geliehen und ihm eine Stellung ihn annhei m verſchafft habe. Grünewald brachte die auch zu Klein, mit dem er„auch etwas ver⸗ könnte, da Klein ebenfalls auswandern wollte. U. a. hat Beck örei Zehnmarkſtücke in Gold er die Grenze geſchmuggelt. Au die ausgeführten Photoapparate gaben die aundeklagten beim Grenzübertritt als ihr Eigentum Auch Allebrand, der für den Juden„Ver⸗ backannasreiſen⸗ ins Ausland unternohm, wußte, die mitgefüsrten Gegenſtände drüßen verkauft werde eite ngeklagt, weil er unerlaubt über ausländiſche Zah⸗ Die urg n ſollten. Der mitangeklagte Jude Klein hat ras gegeben. Er erklärt heute, von Beck und Grüne⸗ wald betrogen worden zu ſein. Jedenfalls hat er auch einen Teil ſeines Vermögens ins Ausland ſchaffen wollen. Er hätte ſich aber fragen müſſen, warum der Jude dann nicht ſelbſt die Sachen ins Ausland brachte. Der Staatsanwalt ſtellte feſt, daß die Angeklag⸗ ten fortgeſetzt hochwertige deutſche Qualitätserzeug⸗ niſſe für jüdiſche Auswanderer ins Ausland ge⸗ bracht haben. Beck und L. haben für den Juden Grünewald ungefähr für 2000 Mark Werte über die Grenze geſchafft. Ebenſo hat das Ehepaar Allebrand Waren über die Grenze gebracht. Der Angeklagte Klein hat Waren fortbringen laſſen, deren Wert ſich auf ungefähr 2000-Mark beläuft. Darüber hinaus hat Beck über Auslandsguthaben bzw. ausländiſche Deviſen verfügt. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten Beck zu zwölf Monaten Gefängnis und 3750 Mark Geldſtrafe, die Angeklagte L. zu fünf Monaten eine Woche Gefängnis und 1500 Mark Gelboſtrafe, den Angeklagten Heinrich Allebrand zu zwei Mona⸗ ten Gefängnis und 600 Mark Geloſtrafe, die Ehe⸗ frau Allebrand zu 300 Mark Geldſtrafe, den Juden Klein zu ſechs Monaten Gefängnis und 1500 Mark Geldͤſtrafe und die Jüdin Windecker zu 400 Mark Geldſtrafe anſtelle von einem Monat Gefängnis. Die Verurteilung ſtützt ſich auf eine ausdehnende Auslegung des§ 13 des Deviſengeſetzes, weil die Angeklagten zweifellos davon ausgegangen ſind, die hochwertigen Gegenſtände, die ſie in Deutſchland ge⸗ kauft haben, über die Grenze zu ſchaffen, um dort Deviſen zu erhalten. Für inländiſches Geld woll⸗ ten ſie ausländiſches Geld erhalten auf dem Umweg über die Warenbeſchaffung. Rheinſchiffer verſchob Deviſen In Landan verurteilt * Landan, 1. März. Vor der hieſigen Großen Strafkammer hatten ſich die Eheleute Hermann und Ldia Reiſert aus Neuburg wegen Deviſenver⸗ gehens zu verantworten. Beide fahren auſ einem Frachtſchiff für eine Schweizer Firma ſtändig von Baſel bis Mannheim. Trotz geringen Einkom⸗ mens haben ſie ſich ein Haus im Wert von 15000 Mark erbauen laſſen und bezahlt, was den Verdacht aufkommen ließ, daß die günſtige Gelegenheit der Rheinfahrt zu Deviſenſchiebungen benutzt wurde. Aus ihren Deviſenſchiebungen haben beide einen Gewinn von mehr als 13 000 Mk. erzielt. Das Ge⸗ richt verurteilte Hermann Reiſert zu einem Jahr Gefängnis, 6000 Mk. Geloſtrafe und ſeine Ehe⸗ frau Lydia, zu ſieben Monaten Gefängnis, 3000 Mk. Geloͤſtrafe. Eingezogen wurden 5000 Mark. Engelmacherin wandert ins Zuchthaus Wegen gewerbsmäßiger Abtreibung verurteilt * Frankenthal, 1. März. Das Schwurgericht Frankenthal verurteilte die 41 Jahre alte Ehefrau Auguſte Bauer geb. Klohe aus Ludwigshafen a. Rh., die ſich ſeit 22. Oktober 1938 in Unterſuchungshaft be⸗ findet, wegen eines fortgeſetzten verſuchten und eines vollendeten Verbrechens der gewerbsmäßigen Abtrei⸗ bung gemäß dem Antrag des Staatsanwalts zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von drei Jah⸗ eeeneeeen Biedermeiertage werden lebendig: Poſtkutſche rollt über Großſtadtoflaſter Badens erſier Eiſenbahnzug bummelt durch Karlsruhe-Rolokotoſtüme beleben die Straßen— Wochenende der Aeberraſchungen NSG Karlsruhe, 1. März. Nein, es iſt keine Phantaſterei. Der erſte ba⸗ diſche Eiſenbahnzug von„Anno domini“ wird am kommenden Samstag und Sonntag durch die Straßen der Gauhauptſtadt fahren. Er beſteht So romantiſch reiſte man einſt: Eine Poſtkutſche aus dem 18. Jahrhundert, wie ſie heute wieder durch das ſchöne Markgräfler Land rollt.— Aufnahme aus einem Ufa⸗Kultur⸗ aus einer Lokomotive und zwei Wagen und wird gegen Eutrichtung einer kleinen Spende, Kin⸗ der, die daran gewiß ihre Frende haben werden, befördern. Nicht allein das. Auch die einzige badiſche, in Baden⸗ weiler ſtationierte Pferdepoſtkutſche wird zu ſehen ſein, wie ſie, von munteren Roſſen gezogen, über den ſtädtiſchen Aſphalt rollt, während der„Schwager“ luſtig ins Horn ſtößt. Für 50 Pfennige darf man die Kutſche beſteigen, jenes ſo hübſche Ueber⸗ bleibſel aus„Gvoßmütterleins“ Tagen. Die bunten Rokokokoſtüme wird man wieder ſehen, und wären nicht die Straßenbahnen und die moder⸗ nen Autobuſſe der Reichsbahn, die gleichfalls gegen Entgelt Kinder und Erwachſene mitnehmen, man würde ſich wahrhaftig in die„gute, alte Zeit“ ver⸗ ſetzt glauben. Es iſt wirklich ein Wochenende der Ueberraſchungen, das uns erwartet. Zollſchran⸗ ken werden uns den Weg ſperren, ſo lange bis wir unſer Scherflein entrichtet haben. Kleine Wäldchen werden auf den Plätzen der Städte geradezu aus dem Boden wachſen, So man Glück hat, kann man für 50 Pfennig einen Feldhaſen erſtehen, der ſich nicht übel auf dem Familientiſch ausnehmen würde. 28 Millionen farbenprächtige Porzellanfiguren wer⸗ den im Reiche zum Verkauf gelangen, viele Tauſende davon in unſerem Gau. Rund 12 000 Beamte und etwa 40 000 Hand⸗ werker werden in Baden jeden Volksgenoſſen um eine beſcheidene Spende angehen. Aehnlich wie in der Landeshauptſtadt haben ſich alle größeren badiſchen Städte bemüht, etwas Beſonderes zu bieten, um den Volksgenoſſen, die gewiß gerne geben werden, ein wenig Freude als Entgelt für ihre kleinen Opfer zu geben. Eine Ueber⸗ raſchung wird es ferner ſein, daß Handwerks⸗ meiſter, Geſellen und Lehrlinge in ihrer beruflichen Tracht ſammeln werden. Der „ſchwarze Mann“, der Schornſteinfeger, wird die Kinder fürchten machen, die Bäcker werden in ihrem weißen Habitas und ihren hohen Ballonmützen zu ſehen ſein, Zimmerleute werden in weiten Manche⸗ ſterhoſen und mit derben Knotenſtöcken über das Pflaſter ſchreiten. Vergeſſen ſei nicht der Reichsluftſchutz⸗ bund, deſſen Amtsträger ſich zahlreich in den Dienſt ren und drei Jahren Ehrverluſt. Die Unter⸗ ſuchungshaft wird mit vier Monaten fünf Tagen an⸗ gerechnet. Der Gangſter in ſpe Er wollte eine Bank ausplündern * Dillingen, 1. März. Ein junger Mann aus Dillingen wollte einen Ueberfall auf eine Bank ausführen, um ſo zu Geld zu kommen. Er berichtete über ſeinen Plan einem Arbeitskame⸗ raden, der ihn jedoch nicht ganz ernſt nahm. Eines Tages jedoch traf er den jungen Mann, der ihm ſtolz berichtete, daß er jetzt ſeinen Plan ausführen wolle. Er zeigte ihm ſogar voller Stolz eine Ar⸗ meepiſtole, mit der er ſich bewaffnet hatte. Der unternehmungsluſtige„Bankräuber“ wurde von einer Polizeiſtreife geſtellt und zunächſt einmal in ſicheren Gewahrſam gebracht, wo er entwaffnet wurde. Ireilicht⸗Over im Bruchſaler Schloßgarten Im Monat Juni wird ſie aufgeführt * Bruchſal, 1. März. Durch die Veranſtaltung der Hiſtoriſchen Schloßkonzerte, die dieſes Jahr am 10. und 11., 25. und 26. Juni ſtattfinden, wurde Bruchſal mit ſeinem Schloß weit über die engere Heimat hinaus bekannt. In dieſem Jahr fügt der Muſikverein den Schloßkonzerten eine neue Veranſtaltung hinzu, eine Oper mit Ballett, die auf der Gartenſeite des Schloſſes zur Aufführung gelangen wird. Der langjährige muſikwiſſenſchaftliche Bearbeiter der Hiſtoriſchen Schloßkonzerte, Pg. Fritz Zobeley, hat auch dieſes Werk in der Schönbornſchen Muſik⸗ bibliothek in Wieſentheid ausgegraben. Der Kom⸗ poſition unterlegte Zobeley eine neue Handlung, wo⸗ bei ſich die Notwendigkeit ergab, eine Arie und das Finale neuzuſchaffen und Ballettſätze einzufügen. Das Ballett iſt ein Werk aus der Zeit der Garten⸗ figuren im Schloßgarten. Die techniſche Leitung von Oper und Ballett hat Oberſpielleiter Wildhagen unter Mitwirkung von Frl. Silberbort vom Bad. Staatstheater. Oper und Ballett ſind auf den 17., 18., 24. Juni und 1. Juli feſtgelegt. Alle Soldaten feiern Geburtstag Generalleutnant a. D. Klotz 75 Jahre alt * Freiburg, 1. März. Generalleutnant a. D. Klotz, der hier ſeinen Lebensabend verbringt, feierte am Donnerstag ſeinen 75. Geburtstag. Seine militäriſche Laufbahn begann er beim Kur⸗ heſſiſchen Pionierbataillon 13 in Ulm. Zuletzt war der Altersjubilar, der 1923 als Generalleutnant ver⸗ abſchiedet wurde, Inſpektor der Pioniere und Fe⸗ ſtungen. Generallentnaut a. D. Fritſch 88 Jahre alt * Oberkirch, 1. März. Der in Oberkirch im Ruhe⸗ ſtand lebende Generalleutnant a. D. Eduard Fritſch konnte am 26. Februar ſeinen 88. Geburtstag feiern. Der Jubilar hat als Offizier des Bad. Leibgrenadier⸗ Regiments 109 den Krieg 1870/71 mitgemacht und wurde bei Nuits verwundet. Heute iſt er der ein⸗ zige noch lebende Offizier des Regiments aus dem 70er Krieg. Vor kurzem wurde er zum Ehren⸗ präſidenten der Karl⸗Friedrich⸗Ordensgemeinſchaft ernannt. * Eppingen, 1. März. Auf der Station Steb⸗ bach wurde dem Schüler Weißert durch zu frühes Ausſteigen aus dem Zug, ein Fuß abgefahren. Der unvorſichtige Junge wurde ins hieſige Krankenhans übergeführt, * Karlsruhe, 1. März. Der 27 Jahre alte, in Etzenrot gebürtige und wohnhafte verheiratete Bahn⸗ unterhaltungsarbeiter Wilh. Schwab geriet gegen 16 Uhr beim Stellwerk des Hauptbahnhofs wäh⸗ rend des Rangierens zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen. Es wurde ihm der Bruſtkorb eingedrückt, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. L. Neckarbiſchofsheim 1. März. Der 18jährige Heinz Leutz von Neckarelz, der auf ſeinem Motor⸗ rad mit ſeinen Kameraden eine Ausfahrt machte, verunglückte in der Nacht in der unüberſichtlichen Kurve unter dem Viadukt der Straße Helmſtadt.— Waibſtadt. Der junge Mann erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er unmittelbar in das Heidelberger Krankenhaus gebracht wurde. Tragiſches Ende eines 17 jährigen Vom Starkſtrom getötet * Bensheim, 1. März. In Schönberg kam der 17jährige Heinrich Kindinget einem Leitungsver⸗ ankerungsdraht zu nahe, der unter Strom ſtand. Der junge Menſch iſt ſoſort getötet worden. Kin⸗ dinger war mit anderen Kameraden damit beſchäftigt, eck zweimal Geld zum Ankanf bochwertiger Kame⸗ film.(Photo: Humann⸗Ufa.) des Winterhilfswerks geſtellt haben. die Werkshalle zu einem Betriebsappell zu ſchmücken. — Berlin 9 9.2. 533* 333 933 %Raſſelz. Berd 96,12% Rhein. Hypdr achm Kvobemtg.. 175,0 dresbner⸗Leipz. doeſch. Köta Oge 108,2 109, 10Patrengenſtey 120,0 121,0SMenent& Saten 194,7 136,5 Dent. Sandetsgeſ. 120,5 120,5 Särrelg. Aueſ, e R 35. 36, 39. 99.— 90.— Hae. Mafgenen 1082 110,8]“ Schnenpreſſen Seſhm.⸗Stärke.* A Mee.“ 108,0 108,5 Stader Er.. 140,0/ Com.“ u. Privatb 1130 113.0 Deutsche Pemmern Nlib. 1, 148,0 r Pneſz 90.. o0- 8½ De, Siquld, 101,“ 10i,]Kaſali Arc 60.25. 67.— Daren. Metaue. Boll, Holgmans 148.8 130,5 Miederl. Kobl.... 153,00Steatii, Magnenle. 161,0 SeuicheBank: 118, 118,3 testverzins! Werte Köinprov.Alibei 134.7 134, S 3„*. 4½do, Kom. 1.1 90,— 99,—Bayr. El. Lief. Geſ Düſſeld. Hoefelbo.... Sotelbetried.. 76,25 77,25Nordd. Rabelok... 140,0 Stettin. Portl⸗ Di Lentrelb.⸗Kr. 112,5 1125 .-Holſt. Altbei. 1½ Weſtf.e Bopf, 54½ Kh⸗Weſtſöde do. Elektr⸗We..... Donam. M. Rodel 80,50 81,—Hulſchenreuter, 86, 86,25 do. Steinguiſo 128.0. Stock 4 Cie 100,5 Dt. Eff.⸗ u..⸗Bi. 88.12 88,37 Anleihen: Weſtfalen Altbei. 133.7 133.809/ de. Ubfind 101,5 101,5] 26,12, 10, 4 90,— 99.— Pergmann Elekt, 120,2 tracht Praunk 152,0 152.0 Orannteinc bosen 106,5 107,00 StöhrKammgarn 117,0 119, Di. Golddisc.⸗Bk, 101.0 171.0 Reich, Länder, Neichspoſt, 77 U 2⁰ 4½ Sächſ Botred. Berl. Kindl Br. oſſne vergdan.. 150,[Uenabtück. uvfes.. Sielberger Fink. 82.—.., Dt. Hypoth.⸗Sanf 112.2 12275 Aemenbriefe⸗ Schusgebiete 49891 03—.8 79 Stadtschaften 1 16—21... 99,— 99,— do. St.⸗Pr. 220,5 227.00Clettr Lieferung 127/1 125 do. Genußſch 130,2 130,0 Pohnr⸗ Braunk. 103.0 99,75 Sebr. Steiweri 121,7 121.00 Dt.üeberſee⸗Ban“ 95.— 97.— 8S% Pecun 8 d8.25 ½ Schtel. dkred. do aft u. g. 179,0 159.0 Elektr vicht u. Kr. 124,0 12 Ummeb, Münch 68,75 60,87 Pittler, Werkgeug... Sücd Kucke 218.0 277,5 Dresdner Bank 111 1114 * E 2* 5 4½ Berl. Pfbrum: Goldpf. kn. 22 99.— 09, Betou⸗ u Monier. 147,0 147.0 Engelbardt Brau 80.——* InduſtriePlauen 102.0 162,5 Pomm Eiſengieg... femoelhoſer der 74,— 74, Reining Hop 9k 113,0 113,0 Drgieichsant.2) 101.6 101.6/ 5* ½ elbofl. 99.— 99.—3½ güdd. Bdkred. Zoswaukunauer 141.2 142,7Cuinger Unt 2 0/ſacodſen. W. 80,50 Ponarth Brau. 220,0 219.7/ Uoür Elektr u...... Keichsbank“ 180,0 180,2 4 4½ Breslau 28 1 Enzinger⸗Union 114,7 11. 88.75 89. „-Schatz 86 99.50 90,504% Dutsburg 28 98.75 ½ Pr., Zeniral, 2 9, 10 1c0,0 100,00 Bcaug Nürnberrg. Ceümennsd 8 1153 715,9lohn. R... Bongs 4 Zahn... Triumoh. Werte R9.9p. öt. Nöm. 135,7 136,5 Gbe. 186 2. F. 90,12 00, 12½ Düfenbsef 26.. Siabtich. K.7 90,- 90.—½ Thür. gandes Braunk. u. Briketi.. 186,0 3 111.2 142 Preußengrube.. Fucher. Brauerei 103,5... K0 Weſt. Bober 12¼0 128.5 Reſchaan! 10 4 60,62 09.50 ½ Düſſeldorf 28—** 5.B1 121 90.— 09,Brem. Wolläm. 0 Erlang ⸗Baumw 152,0 151, ag Porzellan 141,5 142.5 5 Tuchf br. 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März 10 Die leizie Kaiserin der Franzosen „ Der Sducksalsweg eines gekrönten Haupfes In Paris krachen die Bombenl Eine alte Rechnung wird prãsentiert— Und Eugenie von Montijo lernt, wie man ein Land und einen Kaiser lenkt Wie eine Ahnung kommenden Frühlingsglücks liegt eine wunderbar weiche, faſt laue Luft über der Stadt. Der Kalender zeigt den 14. Januar des Jah⸗ res 1858. Ganz Paris freut ſich des ſelten milden Abends. Man ſteht vor den Haustüren, plaudert, promeniert, ein ſehnſüchtiges Lied klingt auf, verliert ſich in den tauſend Tönen dieſer ſchwatzenden, drän⸗ genden Menge. Auf den Boulevards in der Umgebung des Opern⸗ hauſes ſtaut ſich der Verkehr. Galavorſtellung für den berühmten Bariton Maſſol. Einen Akt aus „Wilhelm Tell“ wird er ſingen, Bruchſtücke aus der „Stummen von Portici“, dazwiſchen wird das Bal⸗ lett tanzen. Kaleſchen rollen heran, ſchöne Frauen huſchen in das hell erleuchtete Portal, Kavaliere wandeln zu zweien und dreien herbei, Schmuck glit⸗ zert, Seidenkleider kniſtern zart und zärtlich. Es iſt halb neun geworden. Die Vorſtellung hat begonnen. Vor dem kaiſerlichen Privateingang der Oper ſteht der Herzog von Koburg; mit geſpannter Aufmerkſamkeit ſpäht er die Straße hinab. Das hat ſeinen Beſuch angekün⸗ Lärm rauſcht auf, ſchwillt an, bricht ſchallend um die Ecke: Der Wagenzug biegt in die Rue Le Pele⸗ tier ein. Zwei Fahrzeuge ſind es heute nur, im vor⸗ derſten die Adjutanten und Offiziere vom Dienſt, danach der Landauer mit den Majeſtäten und dem General Graf Roquet. Eine Abteilung Lanzenxeiter eskortiert den Zug; gleichmäßig nicken die Pferde⸗ köpfe im Rhychmus eines kurzen Trabes. Einen Kchrſtt vorgetreten iſt der Koburger, die — 80 ſtrecktdey aus, der Kaiſerin aus der Kaleſche zu elfen.— Bomben krachen in Paris Ein donnerndes, toſendes Krachen. ein zweiter Schlag, eine ͤͤritte Exploſion! nonenſchüſſe; rollend bricht ſich das Echo Schlucht der Nachbarhäuſer Für eines Herzſchlagslänge iſt es ſtill. Toten⸗ ſtill. Dann bricht die Hölle los. Schreiend wälzen ſich verwundete Menſchen auf dem Pflaſter, ſchaurig verhallt das Röcheln der Sterbenden; ein zu Tode getroffenes Pferd ſtößt in höchſter Qual einen durchdringenden, gellenden Schrei aus. Noch einen, immer wieder noch. Todesfanfaren über einer Stätte des Grauens. Die Gasbeleuchtung der Straße iſt erloſchen. Die Fenſterſcheiben der Häuſer ſind in Atome zerſplit⸗ kurz darauf Wie Ka⸗ in der tert; in Fetzen hängt der Baldachin über dem Ein⸗ gang der Oper auf die ſplitterbeſäte Straße. Ohne Grenzen iſt die Angſt der Menge. Vor⸗ wärts drängt ſie, rückwärts, planlos hin und her. Poliziſten kämpfen ſich durch die Mauern zitternder Frauen; rötlich lodernde Fackeln werden herbeige⸗ tragen. In ihrem Licht ziehen die Lanzenreiter einen Kreis In ſeiner Mitte liegt der Wagen des Kaiſers. 14. Februar 1858, abends 8 Uhr 25: Attentat auf das Kaiſerpaar! Ein Tafsachenbericht von Heinz Hatferl Umgeſtürzt auf der Seite. Die Pferde im wirre⸗ Haufen übereinander. Die dritte Bombe, die bei der Ankunft vor dem Theater gegen den Kaiſer geſchleudert wurde, explo⸗ dierte unter ſeiner Kutſche. Die erſte hatte die Kaleſche der Offiziere in Stücke geriſſen, die zweite war links neben dem kaiſerlichen Landauer auf das Pflaſter gefallen. Geheimpoliziſten haben den geſtürzten Wagen umringt. Sie wollen den Kaiſer decken— wer weiß, wieviel Bomben noch folgen werden? Einer, der Agent, Aleſſandri, hilft der Kaiſerin, die blutbefleckt aus der verbogenen Tür klettert. Sie iſt— gottlob— unverwundet; von weither ſpritzte das Blut der Getöteten in das Wagenfenſter. Vor dem Pariſer Opernhaus werfen der Italiener Orſini und ſeine Helfer drei Bomben gegen den kaiſerlichen Wagen. davongetragen wurden,— begeiſterte Pariſer, die dem Kaiſerpaar zujubeln wollten. Attentäter wurden geſtellt und verur teilt. Wie durch ein Wunder bleibt das Kaiſerpaar unverletzt, während faſt 150 Tote Die Zeitgenöſſiſche Darſtellung. Blick über den Großdeutſchen Fußball Die Lehre aus dem Gang mit Jugoſlawien— Schwere Aufgabe des Südens in den Geuppenſpielen— Ausklang der Gaumeiſterſchaftskämpſe maßlichen Vertreter, iſt der VfR Mannheim, was Wir ſtehen noch immer umer der Nachwirkung der Pariſer Weltmeiſterſchaftskämpſe 1938. Was Einſichtige Jort vorausſahen, iſt prompt eingetroffen: Der Zuwachs durch die Oſtmark brachte dort nicht den erwarteten gewal⸗ tigen Auftrieb für die Kampfkraft unſerer Nationalvertre⸗ tung, was ja auch ganz natürlich war, denn auh die Hereinnahme neuer und ſtärkſter Kräfte hilft nichts, wenn nicht die Verſchmelzung der Formation— im Sinne gegen⸗ ſeitiger Anpaſſung un“ Verſtehens, wie auch in der An⸗ gleichung verſchiedener Auffaſſungen und Syſteme gleichen Schrit hält. Das iſt aber in ſolch kurzer Zeitſpanne ein⸗ jach unmöglich. Dazu kommt, daß der ungeheure Reichtum an überra⸗ genden Spielkräften, wie ſie heute der Großdeutſche Fuß⸗ ball zur Verfügung hat, eine Belaſtung für die eigentliche Ausleſe darſtellt. das, was auf den erſten Blick als ein beneidenswerter Segen für uns erſcheint— eben die Ueberfülle des Raterills— ſtellt die verantwortlichen Männer vor eine faſt unlösbare Auf⸗ gabe. Denn hier zu ſichten und zugleich die unentbehrlichen Zukunſtsreſerven zu ſchafſen, iſt eine Kunſt, die zur wirk⸗ lichen Bewältigung den Weg von Jahren braucht. Kein Land des Erdballs ſteht in dieſer Hinſicht vor einem ſolch gewaltigen Torſo an Formungsmöglichkeiten wie dieſe überhaupt größte Fußballorganiſtion der Welt. Die Auf⸗ gaben der kleinen Länder gar, wie z. B. der Schweiz, Hol⸗ kand, Ungarn, Tſchecho⸗Slowakei uſw. ſind(auch ſchan rein geographiſch betrachtet) viel vereinfachter: Welche Möglich⸗ keiten aus ſolcher Vereinfachung herauszuholen ſind, zeig⸗ ten die Fußballweltmeiſterſchaften auch ſchon früher (Urugnay), und das jüngſte Ereignis im Olympiaſtadion zu Berlin, ließ die deutſche Mannſchaft wieder einmal mit einem blauen Auge davonkommen Wir können ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht immer die mutmaßlich beſte Nationalvertre⸗ tung ins Feuer ſchicken, ſchon aus Gründen der Ueber⸗ laſtung, aber hier beginnen eben die Schwierigkeiten, eine dem jeweiligen Gegner angepaßte Formation ins Feld zu ſchicken, was beſonders delika: iſt, wenn es ſich— wie bei Jugoflawien— um einen Partner handelt, der uns zum erſtenmal gegenüberſteht, und deſſen Stärke nur aus deſſen Begegnungen mit andern Löndern ungefähr abgeſchätzt werden kann. Seien wir ganz offen: Der moraliſche Erfolg lag diesmal bei den Jugoflawen, die neben dem knappen, und ſhließlich auch glücklichen Ergebnis, noch dorauf pochen können, in fremdem Milien und vor einer ſuggeſtiv wirkenden Zuſchauermaſſe von 70000 das Spiel ausgetragen zu haben. Am 26. März geht es in Florenz gegen den ſchwer⸗ ſten kontinentalen Gegner, und man kann an den Erfah⸗ rungen des 26. Februar, wie an der hier aufgezeigten Ge⸗ ſamkkonſtellation ermeſſen, vor welch ſchwerer Aufgabe die verantwortlichen Stellen ſtehen Nicht geringere Sorgen wenn auch in weſentlich verengtem Rahmen, macht ſich der unvoreingenommene Beobachter bei der Abwägung der Ausſichten der ſüddeutſchen Vertretungen in den rapid näherrückenden Gruppenmetſterſhafts⸗ kämpfen. Der einzige bisher ungeſchlagene, der mut⸗ blitzhaft die Lage des Geſamtaufgebots des Südens be⸗ leuchtet. Selbſt der Verein, der vor knappen Monaten noch als Meteor am Fußballhimmel leuchtete— der F S B Frankfurt— hat in wenigen Wochen allen Glanz ver⸗ loren. Aehnliche, wenn auch langſamere Wandlungen gingen in Bayern, und weniger kraß auch in Württemberg vor ſich. Baden, mit ſeiner— im ganzen geſehen— imponierend⸗ ſten Vertretung, bekommt, wie im Vorjahr mit Schalke, nun mit der Oſtmarkvertretung einen Partner eingeſpannt, über den wir uns als Ereignis freuen, aber dabei doch nicht gewiſſe Bellemmungen los werden. Der Süden ſtagniert in ſeiner Geſamtleiſtung, weshalb es ſchon beſſer iſt, beizeiten auf die Schwere ſeiner, kommenden Aufgaben hinzuweiſen. In Bayern müht ſich der„Club“ mit wechſelndem Glück um den An⸗ ſchluß nach oben. Das jüngſte Ergebnis gegen den Tabel⸗ lenletzten zeugt nicht von der Spannkraft, die nötig iſt, um in letzter Stunde noch entſcheidend in die Meiſterfrage ein⸗ zugreiſen. Die Ueberraſchung Bayerns wie des geſamten Südens bleibt nach wie vor Neumeyer Nürnberg, der Neuling, der es fertig brachte, ſich ununterbrochen in der Spitze ſeßhaft zu machen. Hier liegt die eigentliche Großleiſtung unter den vierzig Gauligavereinen des Südens. Im Schwabengan ging es weit ſenſationsloſer zu, denn die bereits ſchon ſichere Ablöſung von VſB Stuttgart durch Kik⸗ kers geht traditionsmäßig in Ordnung. Ob der würt⸗ tembergiſche Bereich aber einen weſentlich ſchlagkrä tigeren Vertreter als in letzten Jahren herausbringt, muß ab⸗ gewartet werden. Mannheim wird ja Gelegenheit haben, dieſe Frage im April— Mai beantwortet zu, bekommen. Eine Verſtärkung der Kickers bedeutet der Wiedereintritt von Conen, dem bekannten Nationalmittelſtürmer. In Südweſt hat ſich der F SVvon ſeinem Schlag aus dem Pokalend⸗ ſpiel und deſſen Nachwehen nicht mehr erholt. Auch Ei n⸗ tracht konnte den Meiſterſchaftshafen nicht mehr an⸗ ſteuern. Wormatia hat ihren Thron wieder beſtiegen und damit— allerdings durch den kataſtrophalen Rückſchlag der Bornheimer begünſtigt— eine hochachtbare Leiſtung vollbracht. Das einſchneidendſte Geſchehnis(wenigſtens für das nahe verbundene Mannheim) iſt aber in dieſem Gau die Rettung der TSG 61 Ludwiashaſen, die dieſe Tatſache durch die zwei wuchtigen Abſchlußtreffen der letzten Sonntage gegen FSV und Pirmaſens vollzog. Der alte FR Pirmaſens mit ſeiner reichen Tradition iſt auf Grund des Torverhältniſſes nicht mehr zu retten. Einen tragiſchen Anſtrich erhält die Sache durch den wohl einzig daſtehenden Umſtard, als ſämtliche Rubriken der Tabelle (mit dem Unterſchied von wenigen Toren) mit Rot⸗ Weiß Frankfurt gleichlautend ſind. Im Gau Baden bedarf der Titelverteidiger VfR Mannheim aus den noch ausſtehenden drei Spielen nur noch eines einzigen Punktes zur äbermaligen Meiſterſchaft. Es hieße wirklich Spitzfindigkeiten treiben, an dem Vollzug dieſer letzten Anforderung zu zweifeln. Allerdings, die drei reſtlichen Begegnungen laſſen bei der ſeit langem gezeigten Form noch die Frage offen, ob dos hohe Ziel der ungeſchla⸗ genen Durchtragung der Runden errecht wird. Der am Sonntag ſteigende Lokal⸗Spitzenkampf Vf R— Wald⸗ hof hat nüchtern betrachtet keinen Einfluß mehr auf die Meiſterſchaftsfrage ſelbſt, aber dem alten Rivalen Waldhof iſt es ſchon zuzutrauen, ſeinen Ehrgeiz daranzuſetzen, viel⸗ leicht der einzige Beſieger des Meiſters zu ſein Eine wei⸗ tere Sondernote kommt in den traditionellen Gang durch deſſen Doppelcharakter als Pokalkampf um die Trophäe des Kreisleiters. Wie auch der Ausgang nun ſei, wie auch die Hoffnungen der einen oder anderen Seite erfüllt werden mögen: Es werde ein ſairer, ritterlicher Kampf, der ein anſtändiges Echo aus dem großen Oval der Zornbebend ſteht ſie zwiſchen den Poliziſten⸗ Wütend will ſie ihr Enkſetzen in die Menge ſchreien — da ſieht ſie, daß der Poliziſt Aleſſandri verle iſt. Gütig rät ſie ihm, ſich ſofort verbinden zu laſſen. Der Kaiſer tritt zu ihr. Hautwunden im Geſicht — ſonſt unverſehrt. Aber ſein Hut iſt von drei Bombenſplittern durchbohrt. Mit ruhiger Stimme befiehlt er, für die Verwundeten zu ſorgen. Dann reicht er Eugenje den Arm— im dunkeln Portal des Sberubantes verſchwindet das Kaiſerpaar⸗ Mit ungeheurem Jubel wird es drinnen empfan, gen. Totenbleich, aber gefaßt und krampfh. lächelnd, ſitzt Eugenie in der Loge. Immer wieder brandet der Lärm des Publikums zu ihr auf. Sie lächelt ihm zu— mit unbewegtem Geſicht ſtiert Na⸗ poleon auf die Bühne. Ein Kammerherr tritt hinter die Kaiſerin, flüſtert ihr ins Ohr; ſie atmet auf, lacht befreit: Der Prinz iſt unverſehrt in den Tui⸗ lerien, der Kammerherr hat ſich überzeugt, daß wei⸗ tere Anſchläge nicht ſtattgefunden haben. Im Triumph geleitet Paris das Kaiſerpaar zum Schloß zurück. Unter der Schärpe verbirgt Eugenie das ſteifgeronnene Blut, das in dunklen Flecken die helle Seide ihres Kleides bedeckt. Ein Wort soll eingelöst werden Die Vergangenheit hat ſich gemeldet. Ein Ber⸗ ſprechen einzulöſen, mahnt ſie. In bleichem Entſetzen hat der Kaiſer im Donner der Exploſion Stimmen vernommen, die er längſt verſtummt glaubte. 5 Einmal— endlos dünkt ihm die Zeit, die ſeit⸗ dem vergangen iſt— einmal hat er geſchworen, Italien zu befreien, ſeinen Patrioten im Kar gegen Habsburg, um die eigene Einigkeit, wider Zwietracht und Zerriſſenheit beizuſtehen. Ein Car⸗ bonaro, ein italieniſcher Verſchwörer, war der Prinz Louis Napoleon einſt geweſen— Jetzt war er Kaiſer der Franzoſen. Den Eid hatte er vergeſſen. Der eigenen Stellung galt ſein Kampf. Die andern aber, die Freunde von damals, hatten das Wort nicht vergeſſen: Oft hatten ſie gemahnt. Vergebens. Vielleicht hatten die letzten Botſchaften ihn nicht mehr erreicht. Vielleicht hatte er ſie ni hören wollen? Vielleicht hatte die Kaiſerin, die Spanierin, ihn gehindert, ſeinen Eid zu halten? Ja, das war's! Wußte nicht ganz Europa, daß die fromme Katholikin, die jetzt neben Napoleon auf Frankreichs Thron ſaß, einer Vernichtung des Kir⸗ chenſtaates, des italieniſchen Landes, in dem des heilige Vater Souverän war, nie zuſtimmen würde hatte ſie nicht oft genug erklärt, daß die Einigung Italiens vor dem Kirchenſtaat, vor dem ewigen Rom, haltzumachen habe? 3 Konnte es aber ein einiges Italien geben, iu dem wie ein Fremdkörper das Gebilde des Papft⸗ ſtaates ſteckenblieb? 3 Er wollte alſo nicht hören, der Franzoſenkaiſer Gut— man würde ihn zwingen können, und ein toter Mann iſt beſſer denn ein lebender, der ſein Wort bricht Nicht zum erſtenmal waren italieniſche Ver⸗ ſchwörer nach Paris gekommen. Mehrere Attentats pläne waren an der Wachſamkeit der Polizei ge⸗ ſcheitert. Auch diesmal hatte ſie, wie der Botſchafter Graf Hübner berichtet, durch ihre Agenten in Lon⸗ don und Brüſſel erfahren, daß ein neuer Anſchlag auf das Leben des Kaiſers geplant war. Zu ſpät. Während man in ſieberhafter Eile nach den Mord⸗ geſellen ſucht, einen von ihnen + Bombe, einen Dolch und zwei Revolver— it letzter Minute feſtnehmen kann, krachen vor dem Opern? haus ſchon die Bomben. Hundertzweiundvierzig Menſchen, ſo ſchätzt man, denn genau iſt die Zahl nie bekannt geworden, ſind getötet und verwundet. (Fortſetzung kolgt.) —— * zur Ehre K5185 Mann⸗ ſchaften, zur re der heimiſchen Fußballgemeinde. 9 Anguſt Müble. Kameradſchaftsſpringen in Sypindelmühle Der größte Teil der in Horrachsdorf geſtarteten Soiten⸗ ſpringer traf anſchließend am Dienstag in dem ſudeder⸗ deutſchen Städtchen Spindelmühle zu der erſten Sporichen onſtaltung mit großdeutſcher Beteiligung. Vor zahlre Zuſchauern gingen 25 Teilnehmer über die Schande ler feine Leiſtung zeigte der Erzgebirgler Rudolf KöH ter. (Schwaderboch) mit zwei Sprüngen von 69,5 und 72 Er war damit ſogar dem Harrachsdork⸗- Hans Lahr ühe legen, der 70,5 und 71 Meter ſtand, dabei aber eine mäßich Haltung zeigte. Anton Steinmüller(Harrachsdorf) mit t und 69 Meter, ſowie Heinz Adolf(Hirſchberce Jäger) 1. 61,5 und 66,5 Meter überragten noch die übrigen Springer⸗ Das Urteil gegen den Karlsruher 3 Wegen der Ausſchreitungen beim Spiel KFV— BfR Mannheim auf dem Platz des Karlsruher FV am 5. Fe⸗ bruar erging jetzt folgendes Urteil: 1. Der Platz des Kỹ wird für zwei Heimſpiele ge⸗ ſperrt. 2. Der Spieler Lndwig Damminger vom Kỹ wird vom 6. Februar 1939 bis 19. September 1939 einſchließlich aus dem Spielverkehr ausgeſchloſſen. 3. Der Spieler Helmnt Morlock vom KFV wird für 12 Monate vom 6. Februar 1939 bis 5. Februar 1940 einſchließlich aus dem Spielverkehr ausge⸗ ſchloſſen. 4. Schiedsrichter Anton Bräutigam, Freiburg, wird für die Leitung jeglicher Spiele bis einſchließlich 31. Auguſt 1939 geſperrt. Damit hat eine Angelegenheit ihren Abſchluß geſunden, die in ihren Begleiterſcheinungen ſo abſtoßend für jeden Sportfreund war, daß man ſich eine Wiederholung dieſer Art nicht mehr wünſcht. Warum der KV— nur der KüyB, wie das eindeutige Urteil jetzt beweiſt— eine ſolche Schärſe in dieſes Spiel trug, iſt heute noch unverſtändlich. Beim Ke ging es um nichts mehr, da ſeine Mannſchaft vor dem Abſtieg ge⸗ ſichert war. Daß der KiV von vornherein verſuchte, dem badiſchen Meiſter VfR Mannheim die erſte Niederlage bei⸗ zubringen, iſt verſtändlich. Dagegen hat kein Menſch etwas einzuwenden, denn der Endzweck des Spieles iſt ja der Sieg. Angeſpornt durch die offenſichtliche Unfähigkeit des Schiedsrichter, der alles durchließ, ging der Kauis ganze. Daß dabei von vornherein die ſportlichen Grenzen weit überſchritten wurden, iſt gerade bei einem Verein mit ſo alter, glänzender Tradition, wie der KißV bedauerlich. Hier liegt unbedingt ein Mangel an Erziehung und an Beherrſchung vor. Wir wollen hier nicht noch einmal den Spielverlauf aufrollen, ſondern nur feſtſtellen, daß durch das Urteil nur die zwei Haupttäter erfaßt wurden. Was dieſen beiden ſich aber auch während und nach dem Spiel leiſteten, iſt und bleibt hofkentlich einmalig. Schuld an ſolchem Verhalten der Spieler auf dem Spielfeld iſt einmal die Erziehung durch die Vereinslet⸗ tung und dann das Aufpeitſchen durch unheilvolle Fana⸗ tiker, die teilweiſe nicht einmal Vereinsmitglieder ſind⸗ Von dieſen Fanatikern glaubt jeder über ſeine Mitmen, ſchen herfallen zu müſſen, wenn dieſe einmal eine andere Meinung als ſie felbſt haben. Mit einem ſolchen Fart⸗ tiker ſich in eine Auseinanderſetzung einzulaſſen iſt S os, da dieſe ſich jeder beſſeren und richtigen Einſicht vutr ſchließen. Es gibt nur eine Meinung, die ihrige, und n 0 einen Verein, dem ſie ſich gerade verſchrieben haben. Schon. mancher anſtändige Spieler wurde durch die Fanati il für immer verdorben. Der Fanatiker iſt mit ſeinem* ſehr raſch fertig, er ſieht nur die Fehler des Gegners, mals aber die ſeiner eigenen Mannſchaft. Hier 9755 bei manchen Vereinen noch die Erziehung eingreifen Solange außerhalb der Barrieren noch nicht bei allen 3 ſchauern eine reine ſportliche Auffaſſung herrſcht, ſo 10 15 wird es auch auf dem Spielfeld ſelbſt nicht immer muſte gültig zugehen. 5 Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß beim Fußballſpiel in Hitze des Gefechts der eine oder andere Spieler Tritt oder ſonſt etwas abbekommt. Wenn die Handlung aus dem Spiel heraus und ohne Abſicht geſchieht, ſo 70 dagegen nichts zu ſagen, da Fußball eben einmal ein ha tes Kampfſpiel iſt, das ganze Menſchen verlangt. Sob aber ein Spieler darauf ausgeht, ſeine Sportkamerad auf der Gegenſeite— wir ſchreiben abſichtlich nicht Art ner, da Sportler keine Gegner ſind— auf unfaire rt⸗ kampfunfähig zu machen, ſo verſtößt er gegen die 1 lichen Geſetze und muß deshalb beſtraft werden. Du ſt ſolche Unſportlichkeit ſchwächt er nicht nur die Mannſchal des anderen Vereins, ſondern durch ſeinen Ausſ ſeine eigene Mannſchaft. Wie ſtark ein Schiedsrichter auf den Verlauf zeder. Spieles Einfluß nehmen kann, ſieht man immer wiher Ein Schiedsrichter, der von Anſang an beſtimmt und rifſſt, auftritt und ſeine Entſcheidungen ſchnell und klar B wird während des ganzen Spieles kaum Schwierigken en haben. Ein Schiedsrichter, der am Spielbeginn in ſe⸗ iel Entſcheidungen etwas ſchwankend iſt, hat 4 ſchon ſo gut wie verloren. Leider haben verſchleden, tigen liga⸗Spiele der letzten Zeit nicht immer die rich Schiedsrichter gehabt. 5 Bel der ganzen Angelegenheit bleibt nur das eine hoffen, daß das Urteil abſchreckend und klärend wirkt. er trägt eine — — 9 ———— „„5B VVPTPTPPTTTPTT0TP B. HANDELS- ο WIRTSCHAFTSZMTU — — Mittwoch. 1. März 1939 der Neuen Mannbeimer Zeitung —————— ˖——— NG Abend-Ausgabe Nr. 100 Ausnutzung von Leisfungs⸗ Jeserven im Handwerk Arrobunng über die Durchführung des Vierjahres⸗ nes auf dem Gebiet der Handwerkswirtſchaft. Der Reichswirtſchaftsminiſt ine im Rei ſetz⸗ blatt vom 28 2800 0 Se0 — Durchführung des Vierfahresplanes ouf dem Ge⸗ er Handwerkswirtſchaft erlaſſen, um auch im Hand⸗ Akſienmarki wieder eiwas schwächer Geringe Kaulaniräge— Renien kaum veränderi Rhein⸗Mainiſche Börſe: Aktien ſchwächer Die Börſe war am Aktienmarkt weiter etwas ſchwächer und zwar traten bei äußerſt kleinem Geſchäft durchſchnitt⸗ liche Rückgänge von—1 v. H. ein. Während Kaufaufträge perk eine möglichſt 80 Lei nach wie vor faſt völlig fehlt d auch günſtige Nachri große Ausnutzung vorhandener Lei⸗ faſt völlig ſeblten und auch günſtige Nachrich⸗ Sreſerven, insbeſondere in— motoriſch überfetzten ten aus der Wirtſchaft ohne Einſluß blieben, ſetzten ſich 5 werkszweigen ſicherzuſtellen. Da eine Durchkämmung kleine Verkäufe fort, die ſich heute vorwiegend aus jü⸗ eſer Handwerkszweige notwendig iſt, ſieht die Verordnung diſchen Abgaben auf Grund der neu erteilten Geneh⸗ ur daß die nicht am richtigen Arbeiisploz ſtehenden oder mienvollſtändia mit ihrer Arbeitskraft in Anſpruch ge⸗ einf menen Handwerker für einen zweckvolleren Arbeits⸗ ſatz herangezogen werden. beiswei Gruppen von Handwerkern ſind es vor allem, die — Vorhandenſein der Arbeitseinfatzfähigkeit zum Einſatz alle Facharbeiter gelangen ſollen: die erſte Gruppe umfaßt in iejenigen Honowerker, die perſönlich oder betrieblich * eſondere den fachlichen Vorausſetzungen, die zur Füh⸗ ſi a eines ſelbſtändigen Handwerksbetriebes erforderlich eine nicht genügen, es ſei denn, daß die Aufrechterhaltung Weite derartigen Betriebes volkswirtſchaftlich notwendig iſt. 5 derbin wird die Gruppe derjenigen Handwerker erfoßt, für ein volkswirtſchaftlich gerechtfertigtes Bedürfnis ie Aufrechterhaltung ihres Betriebs nicht beſteht. N Verordnung, bei deren Durchführung ſtaatliche und 91 zeidienſtſtellen zuſammenwirken, iſt befriſtet bis zum Dezember 1942. 1038 Die badiſchen öffentlichen Sparkaſſen verwalteten Ende Land nach den Ermittlungen des Badiſchen Statiſtiſchen ich esomtes insgeſamt 742,02 Mill./ Spareinlagen, die Gir auf 1 223 000 Sparbücher verteilten. An Depoſiten⸗, 12805 und Kontokorrenteinlagen waren Ende 1938 auf Milt Konten 105,17 Mill./ vorhanden, dorunter 76,42 Geld⸗ jederzeit fällige Gelder und 8,75 Mill. feſte der er und Gelder auf Kündigung. Die Geſamteinlagen in iſchen öffentlichen Sparkaſſen betrugen Ende 1938 28 847,790 Mill. 4. Fürſtlich Fürſtenbergiſche Brauerei K, Donan⸗ Ibingen. Die mit 2 Mill. Eigenkapital arbeitende —5 kutlich Fürſtenbergiſche Brauerei Kc, Donaueſchingen, ftel elte im Geſchäftsjahr 1937.38 entſprechend der Abſatz⸗ —— einen auf 3,26(2,83) Mill. erhöhten Roh⸗ Aufas⸗ Dazu treten noch 2000(0)& as. Erträge. Von den Stemendungen erſorderten Löhne und Gehälter 0,43(0,40), Irderern 1,05(0,90) Mill. 4. Nach 0,16(0,15) Mill. entlichen Anlageabſchreibungen ſowie 0,84(0,44) Mill. 4 1 jerordentlichen Abſchreibungen, Rückſtellungen uſw. ver⸗ eib: ein Jahresreingewinn von 368 705(79 435). * Ezli: Bürttemhergiſche Baumwoll⸗Spinnerel und Weberei, Märngen a. R. Der Aufſichtsrat beſchloß, der am 27. von ſtattfindenden HB die Verteilung einer Dividende von 7(0) v. H. auf die Stammabien vorzuſchlagen. Da⸗ 0 Vet 1 p. H. tn den Anleiheſtock. Wieb ereinigte Zünder⸗ und Kabelwerke AG, Meißen.— S er 9 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrat beſchloß, der d. am 28. März für 1938 eine Dividende von wieder 9 „H. in Vorſchlag zu bringen. migung zuſammenſetzten. Von den führenden Werten gin⸗ gen JG⸗Farben von 150(1504) auf 14934, Verein. Stahl auf 10996(110/4), Mannesmann auf 10934(11096) und ACG auf 11556(11524) zurück. Stärker ermäßigt waren Geſfürel mit 196)4(138) und Conti Gummi mit 211(212½4). Im übrigen ließen A Gfür Verkehr auf 12174(122) nach, Zell⸗ ſtoff Waldhof auf 120/(12034)), Weſtdeutſche Kaufhof auf 104(104/4, RWeE auf 1165(117) und Scheideanſtalt auf 204¼(205¼) nach. Gut behauptet blieben Reichsbank mit 180(1794) und Hoeſch mit unverändert 109. Am Renten⸗ markt war dos Geſchäft gering bei wenig veränderten Kurſen. Reichsaltbeſitz 76 v. H. niedriger mit 129, Reichs⸗ bahn⸗VA unverändert 123/6, ebenſo Kommunal⸗Umſchul⸗ dung halbamtlich mit 93,20. Pfandbrieſe lagen ruhig, von Liquidationswerten Frankfurter Hyp. 10078(161,15), Rheiniſche 101(101,10). Induſtrie⸗Obligationen ſchwankten zwiſchen—71 v.., Stadtonleihen notierten zumeiſt un⸗ verändert. Dekoſama 1 zogen 36 v. H. an auf 1347“, Reichsbahn⸗VA bröckelten ſpäter v. H. ab auf 123. Im Verlaufe ſetzte ſich die Rückbildung des Aktienmark⸗ tes fort. Im Durchſchnitt traten neue Rückgänge um 74—1 v. H. ein, da gegenüber den anhaltenden kleinen Abgaben kaum Aufnahmeneigung beſtand. JG⸗Farben 149½ nach 150, Mannesmann 109/ nach 10993, Verein. Stahl 109¼4 nach 10956, Rheinſtahl 135/ noch 13594, Ac für Verkehr 1205 nach 1214, Weſtdeutſche Kaufhof 10991 nach 104 uſw. Maſchinen⸗ und Autowerte kamen ebenſo wie Bau⸗ und Bauſtoffwerte bis 1 v. H. niedriger zur Notiz, weiter leicht erhöht jedoch Eßlinger Maſchinen mit 111/(111). Im Freiverkehr bröckelten Dingler Maſchinen auf 1044—106% (1054—107%4) und Ufa auf etwa 85/(86) ab. Berliner Börſe: Aktien ruhig und uneinheitlich, Renten kaum verändert. Obwohl das Kursbild der Aktienmärkte zu Beginn ber heutigen Börſe wieder keine Einheitlichkeit zeigte, über⸗ wogen doch eher Rückgänge, die ſich im allgemeinen unter der Grenze von 1 v. H. bewegten. Sie wurden ausgelöſt durch die neuerdings ſtets om Monatserſten zu beobachten⸗ den genehmigten 1000⸗„Verkäufe jüdiſcher Wertpapier⸗ beſitzer zur Finanzierung der laufenden Verpflichtungen. Bei dem allgemeinen kleinen Umſatz ſpielt das eine Rolle, obwohl das anfallende Material kaum bedeutend iſt. Der be⸗ rufsmäßige Handel, der geſtern noch Material ſchuldig ge⸗ blieben war, konnte daher heute auf ermäßigter Baſis Dek⸗ kungen vornehmen. Am Montanmarkt waren, ſofern No⸗ tierungen vorgenommen werden Fonnten, Abſchwächungen bis zu 1 v. H. zu beobachten; ſo gaben Klöckner um 76 * Bremer 1— Mindener lepp.— 4(0) v„und Rheinſtahl um v. H. nach. Von Braunkohlenaktien Dividende. Wie 155 waren nur Bubiog mit plus 1 v. H. nennenswert ver⸗ remer Schleppſchiffah 18⸗G üſchaft in B nd Min⸗ ändert. In der chemiſchen Gruppe ermäßigten ſich Farben 0 eppſchiffahrts⸗Geſellſchoft in Bremen u in: um v. H. auf 15056, Rütgers um 7 v. 9 Auch Elektro⸗ Abrer Schleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Minden legen die ter ö nungen für 1938 vor. Der niedrige Waſſerſtand, un⸗ hälft em die beiden Geſellſchaften in der zweiten Jahres⸗ 05 ſte 1937 beſonders zu leiden hatten, gab auch dem Be⸗ chtsjahre ſein Gepräge. Jede, wenn auch nur geringe ſchiſſrabnabe an Waſſer, trage zur Stärkung der Weſer⸗ tabrt bei. Sie habe durch die unzureichenden Waſſer⸗ —— der Weſer dauernde Ausfälle in ihrer Leiſtungs⸗ * und natürlich auch in ihrer Frachteinnahme, ſo — das oringende Verlangen nach einer bald herzuſtellen⸗ — vollſchiſfigen Weſer⸗Waſſerſtraße durchaus verſtändlich Samüſſe. Dig Bremer Geſellſchaft beförderte an Maſſen⸗ und Stückgütern 0,88 Mill. Tonnen gegen 0,86. Mill, Ton⸗ zen im Jahre 1957 und 0,92 Mill. Tonnen im Jahre 1090, 3 indener Unternehmen beförderte insgeſamt 0,86 cen 0,70 özw. 0,91 Mill. Tonnen. Beide Geſellſchaften noch Abſchreibungen, einer Zuweiſung an die ge⸗ Rücklage von 60 000/ und des Ausgleichs unter⸗ 4 nder einſchl. Vortrag mit einem Gewinn von 105 340 Beh. 3795„/, der vorgetragen wurde). Beide Geſell⸗ 4 40 ſchlagen vor, hieratls einen Gewinnanteil von — v. H. auszuſchütten und den Reſt von 25 940 4 neue Rechnung vorzutragen. Aie Vereinigte Lederſabriken Fleſch Gerlach, Moritz Ach, de6 n.— Beſitzwechſel. Wie man erfährt, ſind 60 v. H. Mill. S. betragenden AK der Vereinigte Leder⸗ ſi0* Fleſch, Gerlach, Moritz Ac, Wien, aus dem Be⸗ er Länderbank Wien A in private Hände, und zwar ie verſchiedene Käufer, übergegangen. Eine Gruppe, die ſtehabſolute Mehrheit des Ak der Geſellſchaft beſitzt, be⸗ iah nach dieſer Transaktion nicht mehr.— Im Geſchäfts⸗ trar 1937 exzielte das Unternebmen einſchl. 69030 S. Vor⸗ Dioz einen Reingewinn von 100 032., aus dem 4 v. H. 2 bende ausgeſchüttet wurden. Die Bilanzarbeiten für 75 Geſchäftsjahr 1938 ſind noch nicht abgeſchloſſen, jedoch rſte diesmal mit einer Dividendenausſchüttung nicht zu Ser ſein, da die Verwaltung beabſichtigt, den zu er⸗ ſozt enden Gewinn zur Verbeſſerung der Anlagen und für Einrichtungen zu verwenden. Seit dem Umbruch dop ſich die Gefolgſchaft des Unternehmens nohezm ver⸗ *3 Zur Zeit iſt die Beſchäftigung der Geſellſchaft ner Die Aktien des Unternehmens werden an der Wie⸗ Börſe notiert, 1 Vereinigte Dentſche Metallwerke A, Frankfurt a. M. 0(6) v. H. Divibende. Der Aufſichtsrat genehmigte werte erlitten Einbußen, die ober größeres Ausmaß nur bei Siemens(minus 17) und Geſfürel(minus 1 v..) annahmen. Bei den Tarifwerten fielen Waſſerwerke Gel⸗ ſenkirchen mit minus 394 v. H. auf. Am Textiloktienmarkt rundeten Stöhr Kammgarn, ofſenbor auf Grund des Auf⸗ ſichtsrotsbeſchluſſes eine Dividende von 5/½ v. H. nach 7 v. H. vorzuſchlagen, einen Anfangsverluſt von 176 ſogleich auf 2 v. H. ab. Sonſt ſind noch Vogel Draht mit plus 2, da⸗ gegen Bemberg mit minus 1 und Eiſenbahnverkehr mit minus 2 v. H. als dem Vortagsſchluß gegenüber ſtärker ver⸗ ändert zu nennen. Im variablen Rentenverkehr ſich die Reichsaltbeſitzanleihe um 10 Pig. auf 129,70. die Gemeindeumſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unverändert 93,10. Reichsbahnvorzüge gingen um 6 v. H. zurück. Im Börſenverlauf machten ſich verſchiedentlich Neigung zu Verkäufen geltend, ſo daß die Kurſe überwiegend zur Schwäche neigten. AC, Salzdetſurth, Rheinſtahl, Conti Gummi und Mannesmann büßten je, RWe, Waldhoſ und Felten je v. H. ein. Ferner gaben Farben um 1 v. H. auf 14094 nach, im gleichen Ausmaß ſchwächten ſich Siemens und Deutſche Erdöl ab. Stöhr verloren weitere 1% v. H. auf 116,50. Wintershall waren um 1,25, Berger um 1,50 und Deſſauer Gas um 176 v. H. rückgängi. Der Kaſſarentenmarkt lag ruhig und wenig verändert, Liquidationspfandbrieſe vermochten ſich vielfach nicht voll zu behaupten. Pfandbrieſe und Kommunalobligationen ſtellten ſich im allgemeinen auf Vortags baſis. Am Markt dex Lanoſchaſtlichen Goldpfandbriefe verloren Pommern⸗ Abfindung und Schleſiſche Reichsmark⸗Pfandbriefe(früher Roggen⸗Pfanödbrief) je* v. H. Von Stacdtanleihen ſtiegen 28er Dresden Gold um 7& und 29er Aachen um 74 v. H. Demgegenüber verloren Ber Zwickau& v. H. Reichs⸗ und Länderanleihen wieſen kaum Wertſchwankungen auf. Bei den Induſtrieobligationen kiigen Daimler um 74, während 4,5proz. Harpener 7. Bank für Brauinduſtrie und Hoeſch ie v. H. verloren. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien wurden Halle Bankverein v. H. niedriger, Vereinsbank Hamburg im gleichen Ausmaße höher bewertet. Deutſche Ueberſeebank ſchwächten ſich um 1 v. H. ab. Bei den Hypothekenbanken waren Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Bodenkredit um /½ und Rheiniſche Hypothekenbank um v. H. rück⸗ gängig. Am Markt der Kolonialwerte ſtellten ſich Schan⸗ tung 2 v. H. niedriger. Bei den Induſtriepapieren wur⸗ den Phönix Braunkohle um 3½ v. H. höher notiert. An⸗ dererſeits büßten Balke Maſchinen 296, Lindes Eis ſowte Rheinfelden je 3 und Norodeutſche Steingut 37 v. H. ein. Steuergutſcheine wurden geſtrichen bzw. unverändert notiert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1939er 99,62 G 100,37 B; 1940er 100 G 100,75 B; 1941er 99,75 G 100,5 B; 1942er 99,5 G 100,25 B; 1943er 99.37 G 100,12 B; 1941er 99 G 99,75 B; 1945er 98,87 G 99,62 B; 1947er 98,75 G 99,5 B.— 1947er 98,75 G 99,5 B.— Wiederaufbauanleihe: 1944⸗45er und 1946⸗48er 83 G 83,775 B; 4proz. Umſchuld.⸗ Verb. 92,725 G 93,475 B. Am Börſenſchluß waren teilweiſe Anzeichen einer Er⸗ holung zu verzeichnen. Vereinigte Stahlwerke ſtiegen um 74, Charlotte Waſſer befeſtigten ſich im gleichen Ausmaß, während Waldhof 1 v. H. höher ankamen. Andererſeits büßten Stolberger Zink v. H. ein. Farben, in denen insgeſamt etwa 150 000/ den Beſitzer wechſelten, ſchloſſen zu 14994. Die Reichsaltbeſitzanleihe wurden im Verlauf mit 1297“ notiert. Nachbörslich blieb es ruhig.⸗ Geld- und Devisenmarki Berlin, 1. März. Am Geldmarkt war die Situation im allgemeinen wenig verändert. Der Ultimo Februar iſt an ſich überwunden, doch waren heute noch keine nennens⸗ werten Rüchflüſſe zu verzeichnen, ſo daß die Blanko⸗Tages⸗ geldſätze bei unverändert 276 bis 3 v. H. belaſſen wur⸗ den. Im Anlagegeſchäft blieb es ruhig. Der Priwat⸗ diskontſatz ſtellte ſich auf unverändert 27 v. H. Im internationalen Deviſenverkehr zeigte der Dollar anziehened Tendenz. Dementſprechend waren in London für ein Pfund heute nur 4,669(4,6909) zu bezahlen, während das Pfund in Amſterdam auf 8,8294(8,8176) an⸗ zog. In Zürich war es mit 20,60(20,626) etwas ſchwächer, auch die Pariſer Notiz ging leicht zurück. Der Dollar ſtellte ſich in Amſterdam und Zürich auf.8856(1,88) bzw. 4,3976(4,3996). Von den kontinentalen Valuten war der Gulden, wie ſich ſchon aus den obigen Notierungen der anderen Valuten in Amſterdam ergibt, etwas ſchwächer, während der ſchweizer Franken und der franzöſiſche Fran⸗ ken unverändert blieben. Diskont: Reichébank 4. Lombard 3. Privat 8 v. H. Dis⸗ 1. Mär 28. Februar GHeld J Brief Kegypten lögopt.Pfo.. 11,070 12,000 11,0800 12,010 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,572 0,576 0,572] 0,576 Belgien 100Belga] 2½ 41,00 41,08 41,8941,97 Braſilien. 1 Milreis 0,146 0, 148 0,146 0. 148 Bulgarien. 100Levaf 6 3,047] 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100Kronen 4 52.12 52,22 52,16 52.20 Danzig 100Gulden4 47,.— 47,10 47.— 47,10 Engiand.. 1Pfd 2 11,670 11,700 11,680 11.710 Eſtiand 100ſeſin Kr. 4, 68,13 68,27 68,1368,27 innland100finn Mk.4 5,145 5,155 5,1500 5,760 tankreich 1008 2 0,598 6,612.6030 6,617 riechenland 100Dr 0 2,.353 2,357.353 2,357 oll ind 1000 den2 132,24132,50 132,39 132,05 ran(Teheran) IpaniI 14.51 14.53 14,52 14,54 sland. 100 181 K 5½[ 52,252,31 52,2532,35 Italien, 100Lire 413,00 13,11 13,09 13,11 apan. ihgen.29] 0,681]/ 0,683 0,010 0,683 Jeign 5 5094/ 5,705 569% 277700 enada 1 kan. Dollar 2,482.486 2,482 2,486 Vettland 100 Latts 5/ 48,75 4,85 48,75 48, 85 Sitauen.. 1008itas3 41,04 42,02 41.04 42,02 Korwegen 100 ronen 3½ 59,64 58,0 58.7058.82 volen. 100gloty 4½% 47 47,10 47,.— 47.10 Poriugal 100 Eskudo 85 10,595 10,015 10.605 10,625 * 2—*——„————— Echweben“ 100f 4 c0⸗08 600 00,1) 65755 Schweig 100Fraaken 15— 56,00 50,72 50,04 56,70 Spanſen 100 Peſeten 5 Türkei.. ktüt.Pfdb. 5¼ 1,978.982 1,978 1,982 Ungarn. 100Pengö] 4—.——— 3— Uruguany, 1Goldpeſo⸗ 0,909] 1,911 0,900] 1,911 Ger. Staaten 1 Dollar l1 2,4911.495.4911.405 * Frankfurt, 1. März.(Eig. Dr.) Tagesgeld 2,50(3) u. H. Fördert durch kure miignedſchaß zur 5v. deren Vorſorgearbeit ſür die se⸗ ſunderhaltung des deuiſchen menſchen. nehmen iſt nunmehr erfolgt. Die vorhandene Kapital⸗ grundlage iſt dadurch erhalten worden, daß das bisher ſtellvertretende Vorſtandsmitglied der Deutſchen Induſtrie⸗ bank, Berlin, v. Dadelſen, als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter eingetreten iſt und die Deutſche Induſtriebank ſich kommanditiſtiſch beteiligt hat. Die neue Firma lautet Wachenfelds Erben und von Dadelſen. Komm.⸗Geſ. Schmalkalden. *Die Belaſtungsprobe des gewerblichen Kraftwagenver⸗ kehrs. In einem Aufſatz über die Bedeutung des Laſtkraft⸗ „Arbeit und bohn nicht mehr aus. Die Reichsbahn hat, wie General Lutz feſtſtellt, einen Beſchaffungsrückgaug von ſchätzungsweiſe 50 060 Güterwagen, der leider nicht in kurzer Friſt nach⸗ geholt werden kann. Wie die Reichsbohn alle ihre Kräfte in Zukunft daxauf konzentrieren müſſe, den Schienenverkehr zur vollen Leiſtungsſähigkeit zu bringen, ſo werde das Ge⸗ werbe mit Nachdruck die Motoriſierung des Güterkraftver⸗ kehrs weitertreiben. * Ausban von Gnöme et Rhöne. den Abſchluß. Der Bruttogewinn beziffert ſich auf 62(53) Die G genehmigte zubeziehen. * Zur Erhöhung der Einfuhrzölle in Holland. Der zweiten Kammer iſt am 25. Februar ein Geſetzentwurf zur Aenderung des Zollgeſetzes von 1934 und des Geſetzes betr. ſtatiſtiſche Abgaben zugeleitet worden. Dieſer Entwurf enthält im Zuge der Arbeitsbeſchaffung und zum Schutz und zur Stärkung verſchiedener Induſtriegruppen auf dem heimiſchen Markt, wie wir ſchon kurz berichteten, eine um⸗ fangreiche Liſte von Zollerhöhungen) die für im einzelnen aufgezählte Erzeugniſſe der Textil⸗ und Bekleidungs⸗ induſtrie, der Leder⸗ und Lederwareninduſtrie und der Metallinduſtrie gelten. Die Zollſätze ſollen danach um 50 bis 100 v. H. erhöht werden, und zwar bis zur Höchſt⸗ grenze von 20 v. H. des Fakturen⸗Wertes. Rund 13 v. H. der geſamten niederländiſchen Einſuhr werden von dieſem Geſetzentwurf betroffen. Wie dazu noch verlautet, iſt es nicht die Abſicht der Regierung, in abſehbarer Zeit auch andere Induſtriegvuppen in dieſe Schutzzollmaßnahmen ein⸗ Von der niederländiſchen Regierung werden die Tarifänderungen noch als gemäßigt bezeichnet. Die Regierung erwartet von den Zollerhöhungen weder einen allgemeinen ſcharfen Rückgang der Einfuhr noch eine nennenswertes Steigerung der Lebenshaltungskoſten; ſie befürchtet auch keine ausländiſchen Gegenmaßnahmen. Die Zollerhöhungen beziehen ſich ausſchließlich auf induſtrielle Halb⸗ und Fertigerzeugniſſe. Zu den vorgeſehenen Zoll⸗ erhöhungen teilt das niederländiſche Wirtſchaftsminiſterium mit, daß der königl. Beſchluß auf Grund des Ermächti⸗ gungsgeſetzes von 1938 bezüglich des ſofortigen Inkraft⸗ tretens der Zollerhöhungen noch nicht erſchienen iſt. Man erwartet ihn vielmehr im Laufe der nächſten Tage. Die vorgeſehenen Zollerhöhungen ſind alſo noch nicht in Kraſt. Als vermutliches Datum für ihr Inkrafttreten wird der 1. März 1939 genannt. * r Neugründung zur Förderung des Han⸗ dels mit Deutſchland. Unter der Führung des radikalen Abgeordneten Elbel, früher Miniſterialdirektor im Han⸗ delsminiſterium, hat ſich eine Gruppe unter dem Namen „Deutſch⸗franzöſiſches Wirtſchaftszentrum“ gegründet. Die⸗ ſer Gruppe gehören neben einer größeren Anzahl von Abgeordneten und Senatoren der bürgerlichen Paxteien auch die Handelskammer von Paris und mehrere fran⸗ zöſiſche Wirtſchaftsverbände an. Den Vorſitz der Gruppe führt der Algeordnete Elbel, während der Präſident der Pariſer Handelskammer Feraſſon den Poſten des Schrift⸗ führers übernommen hat. Die Gruppe ſtellt ſich zur Auf⸗ gabe, die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland nach Möglichkeit zu entwicklen und zu erleichtern. Waren uncd Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 1. März. Abgeſehen von der mit der Monatswende in Kraſt getretenen Er⸗ höhung der Feſtpreiſe ſowie der Preisaufſchläge für Wei⸗ zen haben ſich am Berliner Getreidegroßmarkt kaum neu⸗ nenswerte Veränderungen ergeben. Die Zufuhren ſind nicht ſonderlich reichlich, überſteigen jedoch in den meiſten Getreidearten die Kaufluſt erheblich. Von Brotgetreide wird lediglich Kleberweizen aufgenommen. Am Futter⸗ getreidemarkt finden ſchwere Braugerſten Intereſſe. In Induſtriegetreide hat das Geſchäft eher an Umfang abge⸗ nommen. Braugerſten guter Qualität ſind nach wie vor verkäuflich. Am Futtermittelmarkt ſtehen Kleien und Oel⸗ kuchen im Vordergrunde. Von Mehlen werden die be⸗ kannten Markenſabrikate bevorzugt abgerufen. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 1. März. (Eig. Dr.) März 4,00 B 3,00 G; April 4,05 B 3,05 G; Mai 4,20 B 4,10 G; Juni 4,25 B 4,15 G: Juli 4,25 B .15 G; Auguſt 4,30 B 4,20 G, Tendenz ruhig.— Gemahl. 58 per März 31,45—31,50? Tendenz ruhig; Wetter edeckt. Hamburger Schmalznotierungen vom 1. März.(Eig. Dr.) Marktlage ſtetig, unveränderk“ An E Berliner Metallnotierungen vom 1. März.(Eig. Dr.] Es notierten in für die 100 Kile Etektrokhtkupfer 58; Standardkupier lid. Monat 52,25 nom.; Originalhüt⸗ tenweichblei 18 nom.; Standard⸗Blei lid. Monat 18 nom.: Originalhüttenrobzink ab nordoͤ. Stationen 17 nom.; Stan⸗ dard⸗Zink lid. Monat 17 nom.; Originalhütten⸗Aluminiym 98.—99 v. H. in Blöcken 133; Ito. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 99 v. H. 187; Fein⸗Silber 37,60—40,90. “ Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsomt errechneten Börſenkennziſſern ſtellen ſich in der Woche vom 13. bis 18. Februar im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: 5 Januar⸗ — 6+. 202—*22828 D i Aktienkurſe(Index 1924/1926 2 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 108.62 108 0¹ 106.91 Verarbeitende Induſtie 100.20 100.27 99,04 Handel und Verkehr 109.68 109 37 100. 44 BSeongngn 333* 104.93 104 50 10³ 6½0% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 09,15 99 16 99,15 Pfdbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.15 90,74 90 22² Kommunalſobligationen. 98.70 08,79 08.84 Anſeihen der Länder u. Gemeinden 08.32.34 08.32 WMürchſchnitjth 98.98 98.98 99,00 Uußerdem 0 Induſtrieobligationen.. 100.73 100.78 101.14 4% Bemeinde⸗Umſchuldungsani. 93.15 03 12 92.90 * Tabakſteuerſtatiſtik im Jannar. Der Steuerwert der im Jannar 1939 gegen Entgelt verausgabten Tabak⸗ ſteuerzeichen und die aus dem Stenerwert berechnete Menge der Erzeugniſſe ſtellen ſich nach den Erhebungen des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamts wie folgt: Steuerwert Berechnete Menge der Er⸗ in Mill RM zengniſſe in Kg. oder 1000 81, ———— —— den 3 4 vorgelegten Abſchluß für das am 30. September 1038 wagens für Wirtſchaſt und Wehrmacht in 6 5 Ra B f daßetaafene Heichäfteahr 1937/38. Der Wert Umſatzes Wehr“ weiſt der Präſident des eſee Mill. ſſs, Abſchreibungen erforderten 15(7,5) Mill. ffs, 3828 3 521 907 1000 Stu 17 0 4 05 e 1* 1.˖ 8 2 1 5 5 Rei 60 Feing 3 4 t ſich bei zum Teil niedrigeren Preiſen der Metalle und verbandes, General der Panzertruppen z. V. Lutz, ſonſtige Unkoſten 30(29,7) Mill. ffs, ſo daß der Reinge Se Meuictabat 0,½10 934 FKg. 10 hin, daß die ungewöhnlichen Verhältniſſe des Jahres 1938 winn 17(15,8) Mill. ffs. ausmachte. Hieraus werden wie⸗ St⸗ gier Feinſchnitt eugniſſe nochmals nicht ſentl höbt. Bei ge⸗— 8 9˙8 1 Kiegenen nochm nicht unweſentlich erhöht. ei ge, dem deutſchen Güterverkehr erſtmalig Gelegenheit boten, der 50(1935/36: 80) ffs Dividende verteilt. Es wurde noch Krauſer.„.04 1528 871 fg. 10 27 887 9 ſtellt ſich der Reingewinn, auf ſeine Fähigkeiten in beweiſen. Die Lelſunasfähigreit Jo⸗ ansgeführt, daß infolge Niedrighaltung der Preiſe und auflabakkz 61? 11133 0 9 60 8(2 593 068) 4. Der zum 23. März einberufenen wohl der Reichsbahn als auch des Kraftfahrweſens habe ſich auſtet Unkoſten ſich der Gewinn nur noch aurf etwa Schnmftonarr 126 517 fra 19 0 ſi wird vorgeſchlagen, eine Dividende von 10 v. H. nicht als vollkommen ausreichende erwieſen. Dem vorbeholt⸗ 5 9 5 3 f 3 Sigarettenhülln 040 404 975 1000 Stück ſc. 9 v..) auf 20,575 Mill. 4 Aktienkapital ausgu⸗ loſen Einſatz des gewerblichen Kraftverkehrs ſei es zu 3 v. H. des Umſatzes beziffere. Die Werke könnten zur 1 u; dbon achen 2 1 0 leiheſtock. danken, wenn das Werk der Weſtbefeſtigung gelingen Zeit monatlich je 75 Motoren für Jagoflugzeuge und An Zigarettentabak ſind im Januar 35 899 Dz. in die davon gehen 2(1) v. H. an den Anleiheſtock. iflicherwei 2 600 Laſt⸗ i0 Lei Sfähigkeit a 1 3 Herſtellungsbetriebe verbracht worden gegenüber 4 860 Dz neue Rechnung werden 270367(138 443) vorge⸗ konnte. Begreiflicherweiſe konnten mebr als 15 aſt Bomber liefern, welche Leiſtungsfähigkeit aber auf je 100 im Oktob*„ geger* Dʒ. 00 tragen. Die Geſellſchaft gebört Kongern der Metall- wagen bei dieſer Aufgabe nicht eingeſetzt werden, ohne geſteigert werden könnte. Im abgelauſenen Geſchäftsjahr 617 Der Stenerwert beträgt für den Berichts⸗ i Leoeſelſchaft 10.* gehört zum Konzern der Meta daß an anderen Punkten die Verkehrsbedienung der deut⸗ beliefen ſich die Auslandsaufträge auf 95 Mill. ffs. Die monat 63,18(68,76) Mill. l. Nn 0*A 9 ſchen Wirtſchaft Schoden nimmt. Die Entblößung der Hei⸗ Neuanlagen im Bezirk Sarthe würden zu Jahresende Sch Liſierung des Bankgeſchäfſes Wachenfeld u. Gumprich, mat von Kraftfahrzeugen wor für die Wirtſchaft ſo lange ſertig geſtellt ſein, Gegenwärtig arbeite das Unternehmen* Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten Schermalkalden. Die Umwandlung ses zuletzt von den Wa“ erträglich, wie die Reichsbahn den ſtork geſtiegenen Anfor⸗ eertig geſtell FBFBB 7255 ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Februar auf 125,7 geſaeloſchen Erben in Schmalkalden betriebenen Bank⸗ derungen entſprechen konnle. Als aber dieſe Anſorderun⸗ an der Herſtellung neuer hochleiſtungsfähiger Motore, die(1913/14 100): ſie iſt gegenüber dem Vormonat(129,8 eſchäftes Wachenfeld u. Gumprich in ein ariſches Unter⸗ gen übermäßig wurden, reichte auch die Kraft der Reichs⸗ zum Teil ſchon ausprobiert werden konnten. kaum verändert(— 0,1 v..).*5 * 2 1 28[Goldhyp. ⸗Ptandbriete 1. 2³ 1 28⁸ 1— 2 1 2² 2 1 2³ 8% Pr. Sd. 4% Rü. Hyp. ⸗Ot. adiſce Maich 90.— 90.—Hroßkraft. Mhm 148.0 148,0 rankfur: anielhen d. Kom. Verb.%A 9— v. e—— 1. 14. Deaw. berthei—— 1,000 100,0 Verkenrs Aktien Deutsche Dderheſſ. Pr.⸗Anl. R 19. 100,0 100, 4½ do. K 35,96,30 90.— 00.—Bayr. Moiorenw. 1.5152,0 ellſt Walbbo. 110,5 121. 2 Oob. A. Ndein⸗ lezty E R 22. 100,0 100,0% BayrBodener. 5½ do. Lia. Pfbr. 101,0 201,10B.mberg. J. B. 1350 130.0 Pat-arherd 1270 1220 5 121.2 ſchiff. und Cer⸗ Erzinsl. werie Stedtantelnoe do..-Nom 1) 100.0 100.% Würzb. 7 J10 99,75 99.74% Ro.-Hyp- Be. Julius Berger 143.5 154,5 167.0 167.[Pfätz Mühlen. 134.0 134.0 transvortMom ½% Uugslurg 2 98.50 98,504 Württ. Woyn 4½ Vayt. vandwe.tom. RI-U1 90.— 99.—[Brauer.Kleinlein 115,5 115,5 9 7„ 103.0 102,0Pi. Breöd.⸗Sprit 158,0 158“ Sank-Aktien Pt-Reichab Nor 123.0 123,2 dwen 1% aben, 22 e. a8,, 30 00,300, Sank ft, 101,0 101, 5·BSürd Poeef F Padtich 9 130 115.0 Staatsanleihen 4/%BerlinGold24 1025 102,5 ½ Berl. bvv.⸗ vt Lig. Gofbr. 8 1 Brown. Boveri 119,5 119,2 53 werke Füſſen 14.5 134.5 detn. Braunkoht 214.0 214, 60 che Bank. 140 110 Vee e 18³⁰. ene e eee e eein, ee ee eee 0 662.0 Srane S. 8 WE 3 — 5 0 8 r. 0 018 33 n 99*.-Unt. 101.6 10,%0hSranti 20 98,75 08.75/ banken, kom. Giroverb 99.— 99, Wofbr. 1. 2• 100,2 100,Cem. Aldert. 106,2 108,8 Fenninger Brauer 119.0 119,0 Rbeinmetall. 133,0 134,0— 1 Bani 11 11% M Munk —38525 144,46 00,50 60,50 4% Peidelderg 16.50 330l“ 3 Bed. Arbre%. eig Sl 0% 6 101]““ 48. 46 100.0 ic0oſhermter-Bean. 1350 132.7 150,0 See e Ees-ent 1155——— Nd 5/%. 50 Heidelberg 26 95.50 9 Mannh. 29, R 2 90.25 90,50. A. RSS.. ema 7%*% pf,§or ⸗ 5 10˙5 rtt Transporri 9 8— 2 8 3 98,12 +. de. Sos Ai 00 25 00,25 ½. Welddem. Schuldverschrelbung Pi. Bolp.u. Süber 204,5 205,5 90,25 96,75 Kalzwk.Heilbronn 260,0 200,0 Saee 880 19 19053 „aden 27. 08.75 98,75 4/ Mannheim2 97˙87 9787 76 0 J0 Kruppreibſtofß, 101,0 101, Di. Steinzeng.— 80 chlinck a Co.—— Rhein. H9p.⸗Bank 155.7 130,5 6% Daxern 27. 0042 90.4½ 80. 27 97.87 978/„„.50 99.506½% de. Plbr vk,% 99, 6 Gindnerrau20...Dürcwerke 159,0 120,“hietn. Schanzlin 138.5 138,0Schruig.Stem,et 93, 03.500 Würnog Bank 113.0 113.0 Heſſen 28 A. 6 502% gens 20 40,— 99„bskem.. r Spfor. Eal 4. 1 10370 10100s NecarStuttg 23.. Durlacher 60 108,0 108,00 Knorr, eilbronn 255,0 255, Schwarg ⸗Storch, 14.0 1140 Feſien 28.-0 08,50 98,50 4½ Pirmaſens 20 69,— 99,— Gtrog 5¼ de. Big.( 101,0 10170 8 ·0 255% UrSt. ror f Heſſen Roch ing Eſſen 2 110,0 110, Kolb u. Schüle 128,0 128,0Seilind.(Wolff) 108,0 108,0 Sgen 2 59,5 60.78 Sene ref 155 FBBBR minner-Union. 114.8 119,00Sonferven Brgu,, 6,30 Stemens-Reinid·.. 4 8 8 ger⸗„ 93 8 5 E B 00,15 60.75 Mannsim 1 137 1337 113 05— 65 100,8 100,8 Eſchwellerergo Kraftw Allwürſe. Orünw, 93.— 93. Amtllen nicht notierte Werte 426 R 17 08.62 68,62 4% Mein. Hop. Br. Ant 24 120 7 120,7 Chliager Maſch 11,2 119.5 fech, Clekirtitat 102,0 102.2 Stutigart. Hoſbr · 0 40 Urde dadn 35.0,2 100.(Ptandbriefe u Schuld 4½ Naſfaugdabl. Gpfor. U. U. 1 99.— 90,——Fillinger Spinn 103,0 103,0 käwendr Münch 189,0 180 0 Südd. Zucker 216/s Umtausch Obitgatioden 1000 0% Lerschteibungen Goftz 18, i 09.50 9,0 4¼ Pfätz. Hyp. Vk. odne Zinsvertechnnne Arperimald. 107, 1670Sadwigsh. At. Or. 1120(12,0 aus 2————————————————————— —5 100.2J Krecdltenstelten der Ulode, Le,Kem. 26.81, 99.50 90,“]“ 24/15/6 Kli-IX 90, 75 09.7, Aearsutts.20 90.25 90,3. fabe. G. 105,0 1250 dte Walzmübl⸗ 131.0 13,0Peuus Vergban 115,7 115,7 — 50 do. Lig. 26.20 ahr, Gebr.„0Maintraftwerk. 8 ½— Dr. Kom.S Ubl.31 134.7 134,2 1 4* 91.50 92. erein di.Oelfab 132,5 132, Anl von 1 1051 3 S ies. 103,5 103,; 5 2 393 815. 100.8 100,8f ndustrie Axtien— 90,25 917500 U do Sianzffoſ.. ee Ptoßkeaf! Maungete, u Sialhwerke 1941— — 1635. 101 1, 4.— 00, KE 620 062 B Pa 115,2 115,30 Reens. 180 14, d2 8 S 7—141½5 111, 8 4 6. 5 5 5618• 1953 90,— 10 4 109 1960 1770 Vecde, W7 68,50 06.5 ee— 85„ 1965 9% 50 ., 119,0 11,0ʃ8, L.„Oſtpt. Land ſchaff. Buntvap.—. 0 5 5 errh. Seden. 205,0 205,0 8 1— 11058 05,70 WRzd 12,8 1,81Ls 10,0 10,0l KCBS. Se 100,8 100..ae 1030 104%6Uetrne“ Kesles 8, 86,%0 Leeiere Sc gör— o,-.%e Ver Stahlwek“. 1880 85483 4 N. 1 601 48 68 8 * * E. Seite Nummer 100 Mittwoch, 1. März 199 Selten hat der Reichsbund⸗Pokalwettbewerb der Fuß⸗ Hall⸗Gaumannſchaften eine ſolche Fülle von Ueberraſchungen gebracht wie der laufende Wettbewerb. Am meiſten über⸗ raſchte die ſchleſiſche Gaumannſchaft ihre Anhänger und die Fußballfreunde aller auderen Gaue. So nimmt es gar kein Wunder, daß man der Entſcheidung, die die Gaue B ohern und eben Schleſien am kommenden Sonntag, 5. März, im Dresdner Oſtragehege unter ſich ausmachen, mit ſo rieſengroßer Spannung eutgegenſieht. Mit einer gewaltigen Rückendeckung heimiſcher Anhänger werden die Schleſier, wie ſie es angekündigt haben, in Dresden an⸗ rücken und manch' einer aus den anderen Gauen wird es ſich nicht entgehen laſſen, zu ſehen, wie die tapfere ſchle⸗ ſiſche Elf ſich im Kampfe gegen das ſtarke Bayern, das —— Nationalſpieler in ſeinen Reihen hat, halten ird. „Die Ausſichten der beiden Mannſchaften ſind wirklich nicht leicht zu beurteilen. Die eindrucksvolleren Namen weiſen die Bayern auf, nachhaltiger aber wirkt ſich die Erfolgskette der Oſtdeutſchen aus, darüber beſteht kein Zweiſel. Wenn man nach dem eindeutigen:0⸗Sieg der Schleſier über den Pokalverteidiger Nordmark ſich noch allenthalben verwunderte, ſo wurde man bald eines Beſ⸗ ſeren ßelehrt, als die Schleſier wenig ſpäter auch den großen Favoriten Oſtmark mit:1 an die Wand ſpielten. Als dann aber in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ſelbſt die ausgezeichnete Mannſchaft der Schwaben mit 2ꝛ1 geſchlogen abtreten mußte, da wußte man. daß die lange Arbeit im ſchleſiſchen Fußball endlich Früchte ge⸗ tragen hatte, eine Mannſchaft von Format war erſtanden. Die Bayern dagegen hatten Mühe, in der Vorrunde Heſſen mit:1 aus dem Rennen zu werfen und auch der:1⸗Sieg Reue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Schleſien Reichsbunöpokalſieger? Am Sonntas ſteigt in Dresden der Endkampf gegen Bayern über Niederrhein hing lange Zeit am ſeidenen Faden. Die Qualiſikation für das Endſpiel erbrachte dann ſchließlich der:1⸗Sieg über Sachſen, der mit ſehr viel Glück in der verlängerten Spielzeit erſochten wurde. Eine Mannſchaſt aus einem Guß kämpft gegen elf vorzügliche Einzelſpieler, das iſt der erſte Eindruck, den die Mannſchaftsaufſtellungen vermitteln. Es wird den Bayern in Dresden nicht lange Zeit bleiben, ſich zu finden und einzuſpielen. Wenn ſie ihren Sieg von 1933 wieder⸗ holen wollen, dann müſſen ſie ſofort das Spiel in ihre bringen, ſonſt wird der Endſieger ſehr leicht Schleſien heißen. Dem Karlsbader Schiedsrichter Pfitzner werden ſich folgende Ginheiten zum Kampfe ſtellen: Bayern: Jokob(Jahn Regensburg); Streitle(Bayern München), Schmeißer(1860 München), Kupfer(Schwein⸗ furt 05), Goldbrunner(Bayern München), Kitzinger (Schweinfurt 05); Lehner(Schwaben Augsburg). Krumm (1860 München), Färber(Jahn Regensburg), Fiederer: (Spyga Fürth), Simetsreiter(Bayern München). Schleſien: Mettke(Vorw. Raſ. Gleiwitz); Koppa. Kubus (beide Vorw. Raſ. Gleiwitz): Wydra, Noſſek(beide(Vorw. Raſ. Gleiwitz), Langner(Breslau 02); Plener, Piſchzek (beide Vorw. Raſ. Gleiwitz), Pawlitzki(Breslau 02), Scha⸗ letzti(Vorw. Raſ. Gleiwitz), Renk(Sportſ. Klausberg). Tennis an der Riviera In Beaulieu wurden bereits drei Entſcheidungen durch⸗ geführt. Der Rumäne Tanaſco gewann das Männereinzel :5,:6,:6, 671, 618 gegen den Tſchecho⸗Slowaken Cafka, Hilde Sperling das Fraueneinzel:6,:0,.1 gegen Frl. Weivers(Luxemhurgſ und Leſueur⸗Pétro das Männer⸗ doppel:6,:6,:6,:2,:5 gegen Pélizza⸗Legeay.— Hen⸗ ner Henkel, der in Beaulie auch im gemiſchten Doppel zuſammen mit der Amerikanerin Fr. Wheeler ausgeſchieden iſt, ſchlug in Monte Carlo einen unbekannten Engländer in der erſten Runde, während Hans Redl von dem Polen Tloczynſki:6,:3,:3 beſiegt wurde. Im Butlerpokal er⸗ litten Redl⸗Stingl durch Shafſi⸗Deloford eine:6,:6,:6⸗ Niederlage. Veginn des Eisſport-Dreiſtädtekampfes Der Eisſport⸗Dreiſtädtekampf Wien—Berlin—München wurde am Montag vormittag mit dem Pflichtlaufen der Männer eingeleiket. Der deutſche Meiſter Horſt Faber (München) ſetzte ſich vor den Wienern Rada und Alward an die Spitze. Die erſte Abend⸗Veranſtaltung brachte dann nach dem Einmarſch der Teilnehmer und der Flaggenhiſſung als erſten Wettbewerb das Eisſchnellaufen über 3000 Meter, aus dem Wien in:09 Min. vor München und Berlin als Sieger hervorging. Ueber 5000 Meter ſiegte dagegen Mün⸗ chen in:51,1 über Wien und Berlin. Im Herausfor⸗ derungswettbewerb der Tanzpaare trugen unter neuen Paa⸗ ren Wagner⸗Staniek vor Winkelmann⸗Löhner den Sieg da⸗ von. Mit einem Wettbewerb der Eiskomiker, aus dem Benno Faltermaier mit ſeinem Schattentanz als Sieger hervorging ‚und einem Schaulaufen der Sieger von Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen wurde der Abend beſchloſſen. Weltmeiſterin im Eisſchnellaufen wurde Verne Leſche (Finnland) mit 239,793 P. vor Salmi(Finnland) mit 252,06 P. und Tamminen(Finnland) mit 252,786 Punkten. Henner Henkel unterlag zuſammen mit der Amerika⸗ nerin Wheeler beim internationalen Tennisturnier in Beaulien im Gemiſchten Doppel der franzöſiſch⸗rumäniſchen Paarung Frau Laffargue⸗Tanaſesco:3, 316,:6. Die deuiſche Bereinsmeiſterſchaft im turneriſchen Zwöll⸗ kampf wird am 16. April für die Reichsklaſſe in Flene burg entſchieden. Es ſtarten hierbei die Sieger der vie Gaugruppen. 11 Die deutſche Stehermeiſterſchaft wird in dieſem Johr— Chemnitz und in Wuppertal entſchieden, und zwar in Chemnitz die Vorläufe ſtatt, während in Wupperta dann die Entſcheidung fällt. Nur ein Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiel wird im Gau Boyern mit Rückſicht auf das Reichsbundpokal⸗Endſpiel am kom⸗ menden Sonntag ausgetragen; Schwaben Augsburg empfängt die SpVa Fürth ouf ſeinem Platz. 5 Herber/ Baier, das deutſche Weltmeiſterpaar im 1 kunſtlaufen ſtellte ſich in Krefeld vor 89000 Zuſchauern 5 und wurde ſtark gefeiert. Im Eishockey ſiegte Düſſeldo gegen Krefeld mit 53. Weltmeiſter Rudolf Rominger gewann das Parſenn; Derby, das klaſſiſche ſchweizeriſche Abfahrts⸗Skirennen über 11,2 Kilometer bei einem Höhenunterſchied von? Meter, in 18:27 vor dem Arlberger Rudi Matt. Zum Länderkampſ im Freiſtilringen zwiſchen Deulh, land und der Schweiz am 18. März in Mannheim en 5 ſenden die Eidgenoſſen vom Bantamgewicht aufwärts: 8 thias Gyſin(Muttenz), Ernſt Leemann(Zürich) Fritz Vor dermann(Glarus), Walter Angſt(Winterthur), 9 Angſt(Winterthur), Fritz Stöckli(Aigle) und Willy Lar⸗ don(Baſel). Der bereits mehrfach angeſetzte, aber immer wieder ab⸗ geſetzte Städtekampf Ludwigshafen— München im Ringen, der am 10. März ſtattfinden ſollte, wurde erneut von Mün⸗ chen abgeſagt. 932 Weltmeiſter im Eisſchnellauſen wurde Verne Leſche (Finnland) mit 239,793 P. vor ſeinen Landsleuten Salmt (252,506) und Nehringeva Tamminen mit 252,786.. Amateurboxmeiſter der Oſtmark wurden bei den in Linz durchgeführten Titelkämpfen vom Bantamgewicht auſ⸗ wärts: Schefzil, Jaro, Schwatoſch, Heißl, Fellner, Mollen (alle Wien), Blättle(Klagenfurt). Offene Stellen — 2 enolunigit für techn. Korrespondenz geodckt. AECG Mannheim, N7. 5 2 2 —. VERKäUEERIN für meine Abtet Artikel,(tlute N 1, 1, „ tleraden. Hra⸗ watten). für baid o. später ges Ausführl. Bewerbung mit Bild. Beugnisabschriſten u. Gehalts⸗ ansprüchen erdeten. 4089 E. W. Wannes lung Herren⸗ ähe Schios chauffeur mit langiähr. Fahrpraxis, vertraut mit ſämtl. Reparaturen, Führer⸗ ſchein 2 und 3b, verſehen mit den beſten Zeugniſſen, ſucht Stellung für Perſonen⸗ oder Laſtwagen. Angebote unter X H 31 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*2760 Tüchtige 2821 Kenotypiskin- Kontoxistin ſucht ſofort Stellung. Angeb. unt. V G54 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Perfekte Stenotypistin in allen Büroarbeiten durchaus bewandert, ſucht p. ſof. Stellung. Angebote unter X U 43 an die Geſchäftsſtelle d. 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