9 — — ——— — ————— 3F CC————————— Einzelpreis 10 P̃. Neue Mannheimer Sriteng Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtelen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mel einſchl. 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abbolſtellen: Wald⸗ Poiſtr. 12, Kronprinzenſtr 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, „Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſt — eſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. k, d folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Anzeigenpreiſe: 22 mum breite D breite Textmillimeterzeile 50 Pi⸗ Kleinanzetgen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli' oder Konkurſen wird keinerlei Drahtanſchrift: Nemazeit Manuheim für Anzeigen in beſtimmten Aus und für fernmündlich erteilte Aufträge,. Abend⸗Ausgabe A * 8 Donnerstag, 9. Mär; 1939 150. Jahrgang— Nr. 114 Waſſenſtillſtand in Spanien? Großſeuer ain ſranzöſiſchem Dzeandampfer-Die Spannung Preßburg-Prag Generale und Admirale beim Führer Pariſer goffnungen! Angebliche Verhandlungen Caſados mit Frauto- Angeklärte Lage in Maorio Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 9. März. tiſ Das ganze Intereſſe der politiſchen und diploma⸗ chen Kreiſe richtet ſich nach wie vor auf Spanien. 54 höchſter Spannung erwartet man ſozuſagen pörndlich die Nachricht, daß zwiſchen der Militärjunta on Madrid und General Franco ein Waffenſtill⸗ zand abgeſchloſſen worden ſei. Obwohl man nicht te geringſten greifbaren Nachrichten über derartige erhandlungen beſitzt, gibt man ſich doch den An⸗ ein, als ſeien ſie ſchon längſt im Gange. 8 ieſe etwas merkwürdige und geheimnisvolle daltung der franzöſiſchen intereſſierten Kreiſe läßt wohl darauf ſchließen, daß namentlich die engliſche iplomatie augenblicklich alle Mienen ſpringen läßt, um einen ſchnellen Abſchluß des Bürgerkrieges zu erreichen. Der engliſche Konſul in Madrid bemüht ch anſcheinend weiter darum, daß ein roter Parla⸗ Rentarier unter dem Schutz der weißen Flagge in le nationalſpaniſchen Linien eingelaſſen würde. ſich nzwiſchen ſind die roten Bürgerkriegshelden, die Bildtacd Frankreich geflüchtet hatten, völlig von der ſie fläche verſchwunden. Man intereſſiert ſich für P. nicht mehr. Wo ſich der Bolſchewiſtenhäuptling Pohrin aufhält, weiß wohl außer der franzöſiſchen izei niemand anzugeben. Der ſogenannte„Außen⸗ miſter“ del Vayo wurde geſtern bei einem Spazier⸗ ang in der Nähe des Eiffelturmes geſichtet. Der 0 narchiſtenoberſt Liſter iſt geſtern mit dem Nacht⸗ er telläug von Toulouſe in Paris eingetrofſen. Er zählte den neugierigen Reportern furchtbare ordgeſchichten aus dem roten Lager. Drei Tage ſei er, von der Militärjunta verfolgt, im roten Fager umhergeirrt, bis er endlich nach Frankreich liabe flüchten können. Die Militärjunta habe näm⸗ die Abſicht gehabt, die führenden Perſönlichkeiten Fr„republikaniſchen Widerſtandes„an General auszuliefern, und zwar vor allem Negrin, 8 ſelbſt.. die Paſſionaria. Jeneral Modeſto und ihn Caſado bei Franto? EP. Paris, 9. März. 4 Der„Matin“ veröfſentlicht eine Agenturmeldung 80 Madrid, derzuſolge dort das— zwar noch kei⸗ eswegs beſtätigte— Gerücht umgeht,„Oberſt“ Ca⸗ ſado habe als Unterhändler des Ausſchußvorſitzenden Miaja mit Abgeſandten des Generals Frauco Füh⸗ lung genommen. Er habe zu dieſem Zweck die Ma⸗ drider Verteidigungslinie überſchritten. „Verabſcheuungswürdige Verbrecher“ EP. Burgos, 9. März. Die ſcharfen Angriffe in Madrid werden fortgeſetzt. reich iſt die Stellungnahme der Zeitung„Unidad“, in der es heißt:„Miaja, Beſteiro und Caſado ſind einzeln und gemeinſam verabſcheu⸗ ungswürdige Verbrecher. Wir paktieren nicht mit ihnen und werden auch nicht mit ihnen pak⸗ tieren. Der Krieg wird nur durch die Gewalt der Waffen oder durch die bedingungsloſe Uebergabe der Roten an den ſiegreichen Führer Franco zu Ende gehen. Die großen Blätter Englands und Frank⸗ reichs mögen noch einmal und für immer davon Kenntnis nehmen.“ Von zuſtändiger Seite wird betont, daß die natio⸗ nalſpaniſche Regierung die Mitglieder des Madrider „Verteidigungsrates“ mit der gleichen und abſoluten Entſchiedenheit ablehne, wie deren Vorgänger. Man habe in Burgos kein Verſtändnis für Nuancen zwi⸗ ſchen Negrin und Miaja. der nationalſpaniſchen Preſſe gegen den rotſpaniſchen„Verteidigungsrat“ Beſonders aufſchluß⸗ Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hatte die Oberbefehlshaber und Komman⸗ dierenden Generale des Heeres und der Luftwaffe ſowie die, Kommandierenden Admirale der Kriegsmarine mit ihren Damen zu ſich eingeladen.— Der Führer im Geſpräch mit General der Infanterie Hoth, dem Kommandierenden General des XV. Armeekorps. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Waswill ParismutenFlüchtlingenmachen? en re Perhe Bisher ſind 450 000 auf franzöſiſchem Voden, 100 000 wollen bleibon Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 9. März. Die Paſſionaria iſt geſtern abend in Mar⸗ ſeille eingetroffen. Die Bolſchewiſtenfrau war ſehr ſchlechter Laune. Sie verlangte zunächſt, daß die franzöſiſche Polizei ihr alle Reporter und Photogra⸗ phen der bürgerlichen Zeitungen vom Halſe halte, denn ſie wolle auch in Frankreich mit„ſolchen Fa⸗ ſchiſten“ nichts zu tun haben. Dann beſchwerte ſich die Dame aufs leidenſchaftlichſte darüber, daß ſie bei ihrer Landung in Oran von der franzöſiſchen Polizei Brand auf ſranzeſiichem Ozeanrieſen Das Erſatzſchiff füe die verbrannte„Atlantique“ wäre faſt ebenfalls verbrannt (Funkmeldung der NM3Z.) + Paris, 9. März. An Bord des in St. Nazaire im Bau beſind⸗ lichen 30 b00⸗Tonnen⸗Dampfers„Paſteur“, der den vor einigen Jahren völlig ausgebrannten Dampfer„Atlantique“ erſetzen ſoll, brach in der vergangenen Nacht ein Feuer aus, dem beinahe „das ganze Schiff zum Opfer gefallen wäre. Der Brand entſtand aus noch unbekannter Ur⸗ ache im Schornſtein, der innen und außen mit Holz⸗ derüſten umgeben war, damit er mit dem Farben⸗ anſtrich verſehen werden konnte. Brennende Teile dieſes Gerüſtes fielen in den Schiffsrumpf hinab und zwar in die unmittelbare Nähe der bereits gefüllten Brennſtoff⸗Behälter. Nur durch das ſchnelle Ein⸗ greifen der Feuerwehr, die mit mehreren Rohren das Innere des Schornſteins unter Waſſer ſetzte ge⸗ lang es ſchließlich, der Flammen Herr zu werden. Die Geſahr war einige Zeit ſehr groß, daß das Feuer auf die Brennſtoffbehälter übergreiſen und das ganze Schiff in die Luft fliegen würde. Erſt gegen 6 Uhr morgens war jede Gefahr be⸗ ſeitigt. Der Schaden ſoll erheblich ſein. Das Schiff ſollte im Juni in Dienſt geſtellt werden. FCCCCCCPCCPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTTT———————— Lohnerhöhung in Ftalien Als Ausgleich für die geſtiegenen Lebenshaltungs⸗ koſten Drahtber, unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 9. März. Die geſtrige Sitzung des Zentralkomitees der orporationen hat, wie vorausgeſagt worden war, ine allgemeine Lohnerhöhung für die Arbeiter und ugeſtellten der Privatinduſtrie, des Handels und er Landwirtſchaft gebracht, die in den verſchiedenen ernegorien von 6 bis 10 v. H. reicht. Dieſe Lohn⸗ frhöbung iſt auf die Initiative des Duce zurückzu⸗ ühren, der eine Angleichung des Lohnniveaus an ie geſtiegenen Lebenshaltungskoſten herbeizuführen entſchloſſen war. e Um Preisſteigerungen als Folge der Lohnerhö⸗ hungen zu vermeiden, hat das Zentralkomitee ſtrenge Anweiſung erlaſſen, das augenblickliche Preis⸗ niveau zu halten. Die Lohnerhöhungen, die am 23. März in Kraft treten, werden für ungefähr ſieben Millionen Menſchen wirkſam werden. Das Volumen der auszuzahlenden Löhne ſteigt um eine Milliarde Lire. Schulſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ wieder in Kiel. Das Schulſchiff der deutſchen Kriegsmarine„Schles⸗ wig⸗Holſtein“ iſt Donnerstag früh wieder in ſei⸗ nem Heimathafen Kiel eingelaufen. Die„Schleswig⸗ Holſtein“ hatte eine mehrmonatige Ausbildungsreiſe nach Weſtindien unternommen. ſchlecht behandelt worden ſei. Man habe ſie wie eine Gefangene behandelt und habe ihr erklärt, daß ſie in den franzöſiſchen Kolonien in Nordafrika un⸗ erwünſcht ſei. Der Proteſt des Bolſchewiſtenweibes wurde aber kleinlauter, als auch in Marſeille der leitende Polizeibeamte der Paſſionaria erklärte, daß die Regierung ihr den guten Rat gebe, ſich außer⸗ halb Frankreichs ein Aſyl zu ſuchen. Vor allem wurde ihr geſagt, daß ſie auch vorübergehend ihr Zelt nicht in Paris aufſchlagen dürfe. Aber das hinderte die Paſſionaria nicht, zuſammen mit dem franzöſiſchen Kommuniſten Catelas in den Nacht⸗ ſchnellzug nach Paris zu ſteigen. Der rotſpaniſche„Außenminiſter“ del Vayo, der geſtern in Paris geſichtet worden war, hat in⸗ zwiſchen eine zweite Warnung der franzöſiſchen Re⸗ gierung erhalten, daß er die Hauptſtadt ſofort ver⸗ laſſen müſſe. In der Finanzkommiſſion der Kammer hielten der Innenminiſter Sarraut und der Außenmi⸗ niſter Bonnet geſtern erneut einen Vortrag über die rotſpaniſchen Flüchtlinge in Frankreich. Der Innenminiſter erklärte dabei, daß die Zahl der Flüchtlinge nun beinahe 450 000 erreiche. Nach einer amtlichen Rundfrage unter den Flüchtlin⸗ gen könne man annehmen, daß 350 000 davon früher oder ſpäter wieder nach Spanien zurückkehren wür⸗ den. Etwa 100 000 blieben in Frankreich zurück. Da⸗ von ſeien etwa die Hälfte als„geſunde Elemente“ anzuſehen, zumal ſie meiſtens aus der Bauernſchaft ſtammten. Die letzten 50000 Flüchtlinge aber ſeien reſtlos unerwünſcht. Was mit dieſen Elementen ge⸗ ſchehen ſolle, gab der Miniſter nicht näher an. In der Tat handelt es ſich dabei um etwa 20000 aus den Gefängniſſen freigelaſſene Sträflinge ſowie 30 000 notoriſche Bürgerkriegsverbrecher aller Art. Der Innenminiſter gab eine Ueberſicht über die ver⸗ ſchwindend geringen Möglichkeiten, einen Teil der rotſpaniſchen Flüchtlinge nach anderen Ländern ab⸗ zuſchieben. Beinahe alle Staaten wollen nur Bauern und behielten darüber hinaus ſich das Recht vor, jeden einzelnen Fall ſorgfältig zu prüfen. Der Vortrag der beiden Miniſter machte auf das Parlament augenſcheinlich tiefen Eindruck, denn die ſozialdemokratiſche Partei Léon Blums nahm nach⸗ her eine Entſchließung an, worin ſie ihre kommuni⸗ ſtiſchen Geſinnungsgenoſſen auffordert, daß dieſe auf die Sowfetregierung einwirken, um eine täti⸗ gere Mithilfe der Moskauer Machthaber bei der Unterbringung der roten Flüchtlinge zu erreichen. Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 9. März. Die Militärverwaltung von Paris kündigt für heute die erſte Verteilung von Gasmasken an die Zivilbevölkerung an. Es ſind 200000 Masken für eine Bevölkerung von rund 4 Millionen Köpfen vorhanden. Angeſichts dieſes Mißverhältniſſes wur⸗ den die glücklichen Nutznießer durch das Los ausge⸗ wählt. Die übrigen werden damit getröſtet, daß im Laufe der nächſten Monate die geſamte Bevölkerung Gasmasken erhalten ſolle. Die meiſten der augen⸗ blicklich vorhandenen Masken ſtammen aus der Tſchecho⸗Slowakei. Sie ſind auch entſchieden die techniſch beſten. Sie beſtehen völlig aus Kautſchuk, aber ſie ſind von einem beſonders großen Modell, ſo daß ſie alſo in den meiſten Fällen nicht paſſen, werden. Ein kleinerer Beſtand von franzöſiſchen Masken, die lediglich aus Stoff beſtehen, wird mor⸗ gen ebenfalls der Zivilbevölkerung verpaßt werden. Das wollten Sie doch nicht! Ein Zwiſchenfall bei einer Einladung Herxiots Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 9. Mürz. Die franzöſiſche Regierung tritt morgen zu einem Miniſterrat zuſammen, um das Datum für die Nen⸗ wahl des Präſidenten der Republik endgültig und offiziell ſeſtzuſezen. Wie ſchon gemeldet, dürfte der Mittwoch in der Oſterwoche, der 5. April, in Frage kommen. Der Kammerpräſident Herriot, der als einer der Kandidaten für die Nachfolge des Präſidenten Lebrun gilt, gab geſtern ein großes Frühſtück für etwa hundert Parlamentarier. Es handelte ſich da⸗ bei in der Hauptſache um Abgeordnete aus der Hauptſtadt. Dabei kam es aber zu einem unange⸗ nehmen Zwiſchenfall. Die kommuniſtiſche Partei hatte nämlich gefor⸗ dert, daß auch der„Verräter der Schwarzen⸗Meer⸗ Flotte und Schlächter von Albacete“, der Abgeord⸗ nete Marty, eingeladen werden müßte. Im letz⸗ ten Augenblick hatte Herriot dem kommuniſtiſchen Drängen nachgegeben. Nun aber wollte es das Unglück, daß ſich die nationalen Abgeorödneten von Paris, 28 an der Zahl, ſich mit Marty an einen Tiſch ſetzen ſollten. Im letzten Augenblick ſagten die nationalen Abgeordneten alle ab und begaben ſich unter Führung des Abg. Taittinger in ein Pariſer Reſtaurant, wo ſie zufällig auch mit dem Miniſter⸗ präſidenten Daladier zuſammentrafen. Um der „Hausfrau“ für ihr unentſchuldigtes Fernbleiben eine Gefälligkeit zu erweiſen, ſchickten die 23 proteſt⸗ leriſchen Abgeordneten einen Blumenſtrauß an Frau Herriot. ——————— ————————— 2. Seite /Nummer 114 Reue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 9. März 1930 Die Auseinanderſetzung Preßburg-Prag: Die Slowakei geht ihren eigenen Weg. „Keine Neugeſtaltung Mittelenropas gegen die Intereſſen Großdeutſchlands“ EP. Preßburg, 8. März. Zu dem Ergebnis der Montagsſitzung der ſlowa⸗ kiſchen Landesregierung, in der die Richtlinien für die im Laufe dieſer Woche zu führenden Verhand⸗ lungen mit der Prager Zentralregierung feſtgelegt wurden, ſchreibt das Blait der Slowakiſchen Volks⸗ partei,„Slovak“:„In den Beratungen wurde feſt⸗ geſtellt, daß ſich in den weſentlichen Exiſtenzfragen des flowakiſchen Volkes die Anſichten aller entſchei⸗ denden Faktoren auf der Linie des Silleiner Mani⸗ feſts vom 6. Ottober 1938 und der Regierungserklä⸗ rung vom Februar 1938 bewegen. Damit wurde allen Alarmmeldungen. mögen ſie nun innenpoliti⸗ ſchen oder anderen Charakter tragen, die Spitze abge⸗ brochen. Auch bei den letzten Beratungen wurde dahin entſchieden, daß ſich die Slowakei beim Aufbau einer beſſeren Zukunft freie Hand vorbehalte, ſich durch keinerlei Rückſichten auf fremde Inter⸗ eſſen beeinfluſſen läßt, und nicht der Sklave fremder Ideologien werden wird. Die Slo⸗ wakei iſt ſich deſſen bewußt, daß das Schickſal Mittelenropag nicht ohne den großen deutſchen Nachbarn und eben deshalb nicht gegen die Ju⸗ tereſſen Großdeutſchlands geſtaltet werden kann. Die neue Slowakei hat ſich nicht nur aus dieſen Gründen, ſondern auch auf Grund ihres zwanzig⸗ jährigen Kampfes und des Willens detz ſlowakiſchen Volkes aufrichtig an die Seite jener großen Völker geſtellt, welche den Kampf gegen jüdiſchen Marxis⸗ mus führen. Der Weg des ſlowakiſchen Volkes in die Zukunft ſteht im Zeichen des Strebens nach Freundſchaft und Zuſammenarbeit mit allen Nach⸗ barn.“ Ueber die Kabinettsſitzung ſelbſt macht das Blatt ſolgende ergänzende Mitteilungen:„Der Miniſter⸗ rat genehmigte den Rahmen der Abkommen, die von den flowakiſchen Miniſtern Dr. Pruzinſky und Dr. Durcanſky in Berlin abgeſchloſſen wurden. Wei⸗ ter wurde beſchloſſen, daß außer dem Staatéminiſter Sidor auch der Vorſitzende der Regierung. Dr. Tiſo. und Minſter Teplanſky nach Prag reiſen werden, um die Erfüllung der flowakiſchen Forderungen. welche bereits früher vorgelegt wurden, zu fordern und die ſlowakiſchen Vorſchläge zu vertreten, die Prag eben⸗ ſolls ſchon bekanntgegeben wurden.“ Chuſt gegen Prag EP. Prag, 9. März. Die Spannung, die in der Karpatho⸗Ukraine durch die Amtsenthebung Miniſter Revays und durch die Vereinigung der wichtigſten Aemter der Landes⸗ regierung in den Händen des Generals Prehala her⸗ vorgerufen wurde, dauert an. Sie findet ihren ſchärfſten Ausdruck in den Proteſttelegrammen, die⸗ der Vorſitzende der Landesregierung, Voloſin, an den Präſidenten der Republik, den Miniſterpräſiden⸗ ten Beran und den Außenminiſter Chyalkoyfky ge⸗ ſandt hat. In dieſen Telegrammen heißt es: „Zur Ernennung der neuen Regierung erkläre ich, daß ich nicht mein Einverſtändnis zur Ernennung eines Miniſters nichtukrainiſcher Nationalität ge⸗ geben habe, weil dieſe Ernennung ein Mißtrauens⸗ votum gegen das ukrainiſche Volk und eine Ver⸗ letzung der geſetzlichen Beſtimmungen darſtellt. Ich ſtelle ſeſt, daß der Gegenſatz zwiſchen der ukraini⸗ ſchen Bevölkerung und der Beamtenſchaft tſchechi⸗ ſcher Nationalität die Folge der Ernennung des Ge⸗ nerals Prchala zum Miniſter der Karpatho⸗Ukraine iſt. Dieſe Ernennung iſt durch keinerlei politiſche Notwendigkeit begründet. Wir fühlen uns am mei⸗ ſten dadurch getroffen, daß das Innenminiſterium ohne meine Zuſtimmung einem Miniſter nichtukrai⸗ niſcher Nationalität zugeteilt wurde. Zur Be⸗ ruhigung der außerordentlich gereizten Bevölkerung verlange ich dringend. daß das Reſſort des Innenminiſters beim Borſitzenden der Regierung belaſſen wird.“ ———— Ein Blick hinter die Kuliſſen: Pariſer Reederei- eine Cowielagentur? Der Handelsminiſter lehnt oſtentauw jede Berührung mit der Geſellſchaſt ab EP. Paris, 8. März. In ſenſationeller Form macht die Pariſer Preſſe eine für die Kommuniſten ſehr peinliche Angelegen⸗ heit auf. Der Handelsmarineminiſter de Chapede⸗ laine und andere franzöſiſche Perſönlichkeiten waren von der im Jahre 1937 gegründeten Schiffahrts⸗ geſellſchaft France Navigation zur Einweihung ihrer neuen Geſchäftsräume in Paris eingeladen worden. Daraufhin gab der Handelsmarineminiſter in der Preſſe bekannt, er lehne die Einladung ab und habe auch den Beamten ſeines Miniſteriums die Teilnahme an der Einweihungsfeier verboten. Die gleiche Haltung nahm der Vorſitzende des Handels⸗ marine⸗Ausſchuſſes des Senats, Senator Rio, ein. Die Gründe für Sieſen öffentlichen Boykott der France Navigation liegen vor allem in dem um⸗ fangreichen Waffenſchmuggel, den die Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaft mit Rotſpanien betrieben hat. Die Blätter erinnern daran, daß am 1. Januar dieſes Jahres ein Dampfer der Geſellſchaft den Hafen von Bordeaux anlief und mehrere tauſend Tonnen Kriegsmaterial, darunter 160 Flugzeugmotoren ſo⸗ wie Jagd⸗ und Bombenflugzeuge ſowfetruſſiſcher Herkunft an Bord hatte. Dieſes Kriegsmaterial wurde in einem Sonderzug nach Rotſpanien weiter⸗ befördert. Ein weiterer Grund des Boykotts der Ge⸗ ſellſchaft iſt nach den Blättern darin zu ſehen, daß die France Navigation durch beſonders niedrige Tarife ——— Der Winter kehrt wieder: Schneeſturm-Störungen in Bayern Sogar die Weichen froren zu · Schwere Hagelſtürme über Freiburg u. Frankſurt anb. München, 9. März. Schneeſturm und der damit verbundene Kälteein⸗ bruch haben im Angsburger Hauptbahnhof empfind⸗ liche Störungen verurſacht. Am Bahnhof riß die elektriſche Oberleitung und bei Gerſthofen froren die Weichen teilweiſe zu. Die Züge aus Nürnberg und Ulm hatien mehrſtündige Verſpätungen. Bei Füſſen im Allgän hat der Sturm alle Fern⸗ leitungen unterbroche n. Auf der Strecke Füſſen⸗ Kaufbenren bei Seeg, wurden vier Leitungsmaſten umgelegt und auf die Gleiſe geworfen, ſo daß der Verkehr einige Zeit unterbrochen war. Hagelſturm über Freibueg dub Freiburg, 9. März. In den frühen Morgenſtunden des Donnerstag ging über Freiburg und Umgebung ein außer⸗ ordentlich heftiges Gewitter nieder. Ein orkanarti⸗ ger Hagelſturm richtete ſchwere Schäden an den Dä⸗ Wie ſah es im Pa aſt des Minos aus? Auſſchlußreiche Ausgrabungen auf Kreta Der engliſche Archäologe Sir Arthur Evans hat den letzten Band ſeines Ausgrabungswerkes auf der Inſel Kreta„Der Palaſt des Minos“ ver⸗ öffentlicht und ſchließt damit ſeine vierzigiährige For⸗ ſchungsarbeit über jene Zeit ab. Der„weiſe“ König Minos und das Ungeheuer, der Minotaurus, ſind jedem aus der Schulteit betannte Figuren der grie⸗ chiſchen Mythologie; der letztere und ſein Tod durch Theſeus und noch manches andere gehört natürlich der Mythologie an, dagegen hat Minos vor rund 4000 Jahren gelebt und zwar ſchon in einer Zeit hoher Kunſt und hoher Kultur. Das beweiſen die von Sir Evans ausgegrabenen Reſte eines großen Palaſtes in Konoſſos. Dieſer Palaſt war zugleich Feſtung und Tem⸗ pel. und an ihn ſchloß ſich eine Arena für Tier⸗ kämpfe an eine Arena, in der 20 000 Perſonen zu⸗ ſchauen konnten; man kann daraus die Größe des Ganzen ermeſſen. In dieſem Palaſt haben ſich au den einzelnen Wänden viele Malereien. Fresken, er⸗ halten, die nicht bloß eine hohe Kunſtfertigkeit der ſchaffenden Künſtler zeigen, ſondern auch das Leben jener Zeit genau charakteriſieren. Wir kehen da ein Bildnis vom König ſelber, von ſeinen Waffen, den Helmen, den Schilden. der Doppelaxt, dann von ſei⸗ nen Heeren, ferner Zimmereinrchtungen uſw. Ein⸗ zelne Zimmer ſind deutlich erkennbar als Audienz⸗ zimmer, Beratungszimmer, Privatzimmer des Kö⸗ nigs. Man hat auch die Hauptgöttin der Kre⸗ ter gefunden, eine Statne aus Gold und Elfen⸗ bein, gehüllt in ein leichtes, dem Männerkoſtün ähnliches Gewand. Sie iſt die„Göttin der Stier⸗ kämpfe“ geweſen, und wahrlich, die Stierkämpfe hat⸗ ten eine Göttin für ihren ſchweren Beruf nötig: denn ein großer Teil dieſer Kämpfer waren junge Mädchen. Sic waren für dieſen Beruf erzogen; ihr Haumtrick hatte darin zu be⸗ ſtehen, den wütend auf ſie eindringenden Stier an den Hörnern zu packen und ſich über ihn hinweg zu chern an und riß zahlreiche ſtarke Aeſte von den Bäumen. Im Gebirge ſind wieder reichliche Schneemengen gefallen. Der Feldͤberg verzeichnete in den beiden letzten Tagen 60 Zentimeter Neuſchnee. Auch das Rhein-Main-Gebiet wurde heimgeſucht iSunkmeldung der NN3. 48— Frankfurt a.., 9. März. In der Nacht zum Donnerstag wurde das Rhein⸗ Main⸗Gebiet von einem Gewitter⸗ und Schneeſturm heimgeſucht, der vielſach Schäden an Dächern und Schornſteinen ſowie in den Wäldern verurſachte. Der Blitz ſchlug in den Turm der katholiſchen Kirche in Kriftel, deſſen Spitze abbrannte. Taunus, Vogelsberg, Odenwald und Rhön ſind mit einer hohen Schneedecke überzogen. Die Ge⸗ birgsbäche führen überall ſteigende Waſſermaſſen. ſchwingen. Manche iſt natürlich bei dieſem gefähr⸗ lichen Trick vom Tiere erfaßt, zertreten und zer⸗ fleiſcht worden. Auf ein Menſchenleben kam eß aber damals nicht an. Das gleiche galt auch von den männlichen Stierkämpfern. Von dieſen Kämpfern, männlichen und weiblichen. von Tänzern und Tän⸗ zerinnen ſind Bilder in Menge erhalten, die auch eine genaue Auskunft über ihre Koſtümierung geben. Aus dem National⸗Theater Mannheim. Die Reihe ſeiner diesjährigen Klaſſiker⸗Aufführungen ſetzt das National⸗Theater mit Schillers romantiſcher Tragödie„Die Jungfrau von Orléans“ ſort, die zum Heldengedenktag am Sonntag, dem 12. März in neuer Inſzenierung gegeben wird. Unter der Spielleitung von Intendant Friedrich Branden⸗ burg ſpielt Herta Zietmann die Titelrolle, Ria Roſe die Agnes Sorel, Eliſabeth Stieler die Iſabeau, Erwin Linder den König Karl den VII., Walter Kiesler den Dunois, Herbert Bleckmann den Lionel, Robert Kleinert den Talbot, Karl Marx den Her⸗ zog von Burgund, Friedrich Hölzlin den La Hire, Joſef Renkert den Du Chatel, Ernſt Langheinz den Ravul, Rudolf Hammacher den Erzbiſchof, Karl Hartmann den Montgomery, Klaus W. Krauſe den Vater Thibaut, Heinz Evelt den Raimond und Jo⸗ ſef Oſſenbach einen Ratsherrn. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß, techniſche Einrichtung Otto Junker. Jahrhunderte alte mauxiſche Muſik ohne Noten. Vom 6. bis 10. Mai findet zu Fez in Marokko ein marokkaniſcher Muſikkongreß ſtatt, auf dem zum erſten Male mauriſche Melodien, die Jahr⸗ hunderte alt ſind, für die Nachwelt auf mechaniſchem Wege feſtgehalten werden ſollen. Bisher geſchah die Ueberlieferung nur durch das Ohr— und das durch Generationen. Allerdings würde es ſehr ſchwierig ſein, dieſe Melodien in die bekannte europäiſche No⸗ tenſchrift ganz genau zu übertragen, weil die Saut⸗ werte verſchieden ſind. Man wird daher zunächſt die alten mauriſchen Melodien— ſie haben ohne Zweifel teilweiſe auch ſpaniſche Einflüſſe aufzuweiſen— auf Grammophonplatten aufnehmen. den alten franzöſiſchen Geſellſchaften in der Mittel⸗ meer⸗Fahrt ſcharfe Konkurrenz macht und ihr Per⸗ ſonal weit höher bezahlt als die anderen Geſell⸗ ſchaften. Der ſozialiſtiſche Abgeordnete von Marſeille, Daher, hat deshalb den Antrag auf Einleitung einer Unterſuchung über die Frage geſtellt, ob die Geſell⸗ ſchaft geheime Unterſtützung vom Ausland erhalte, wie vermutet werde. Das Syndikat der Schiffahrts⸗ angeſtellten von Marſeille hat öffentlich erklärt, die Geſellſchaft ſei eine ſowjetruſſiſche Agentur. Es iſt möglich, daß es in der Kammer zu einer Ausſprache über die Beſitzverhältniſſe dieſer Schif⸗ fahrtsgeſellſchaft kommen wird, ſobald die Unter⸗ ſuchung abgeſchloſſen iſt. Die Nachfolgerſchaſt Lebruns Präſidentenwahl am 5. und 6. April Draht b. unſ. Variſer Korreſpondenten — Paris, 8. März. Der Miniſterpräſident Daladier hatte geſtern eine eingehende Konferenz mit dem Kammerpräſidenten Herriot. Die Unterhaltung drehte ſich um die Neu⸗ wahl des Präſidenten der Republik. Vorausſichtlich wird das Datum für die Einberufung der National⸗ verſammlung in Verſailles zur Wahl des Präſiden⸗ ten auf den 5. oder 6. April feſtgelegt werden. Darüber hinaus aber unterhielt ſich Daladier mit Herriot auch über das Arbeitsprogramm der Kam⸗ mer. Da der Präſident der Republik Ende des Mo⸗ nais ſeine offizielle Staatsreiſe nach London antritt, und da die franzöſiſche Verfaſſung verbietet. daß in Abweſenheit des Präſidenten der Republik das Par⸗ lament tagt, wird die Kammer vorausſichtlich am 17. März in die Ferien geſchickt werden. Dieſe Ferien dürften mindeſtens bis 28. März, wahrſcheinlich bis 5. April dauern. Nach den Oſterferien findet dann die Tagung des Generalrates ſtatt, ſo daß nunmehr alſo praktiſch das Parloment ununterbrochen bis Anfang Juni in Ferien ſein wird. Kanadas Haltung im Kriegsfalle Dag Land ſoll ſelbſt darüber entſcheiden (Funkmeldung der NM Z. + Montreal, 9. März. Das Blatt„Le Devoir“ bringt in größter Auf⸗ machung und ſtark hervorgehoben den Inhalt eines Manifeſtes, das in Toronto veröfſentlicht worden iſt. und die Unterſchrift von 74 bekannten kanadiſchen Männern aus Wirtſchaft, Handel und Wiſſenſchaft trägt. In der Erklärung, die ſich durch eine ſcharfe Formulierung auszeichnet, wird eingangs betont, daß es für die Einheit Kanadas gefährlich wäre und dazu in Widerſpruch zu ſeiner neuen Verfaſſung ſtehen würde, wenn eine andere als die kanadiſche Regie⸗ rung das Land an kriegeriſchen Verwicklungen be⸗ Oſterſpey⸗Uraufführung in Lübeck. Mit ſeinem oramatiſchen Erſtling, einem im Jahre 1936 am Mannheimer Nationaltheater uraufgeführten Weih⸗ nachtsmärchen„Frau Holle“, war Walter Oſterſpey bereits über ſeine pfälziſche Heimat hinaus bekannt geworden. Sein an den Kammer⸗ ſpielen der Lübecker Städtiſchen Bühnen jfetzt urauf⸗ geführtes Drama„Palm“ zeigt die Entwicklung des Dichters, der mit einem überraſchend bühnen⸗ wirkſamen und in prägnanter Klarheit geformten Werk nunmehr auch die Aufmerkſamkeit Norddeutſch⸗ lands auf ſich lenkte. Die fünf Akte ſeines in enger Anlehnung an die geſchichtlichen Tatſachen, dafür aber in linearer Kontrapunktik dichteriſcher Hinter⸗ gründlichkeit geführten Werkes ſpielen in einer Deloration: im Kontor der Steinſchen Buchhand⸗ lung, die Palm in Nürnberg übernahm und von der aus die Verteilung des Traktats gegen Napoleon „Deutſchland in ſeiner tiefſten Erniedrigung“ ſeinen Ausgang nahm. Aber in dieſem Raume kommen die Spannungen der Zeit wie die der Menſchen zu ſolchem Austrag, daß man die Aktion Palms nicht als die eines Aufrührers wertet, ſondern als die nach langen inneren Kämpfen ſolgerichtig ſich er⸗ gebende Tat eines Freiheitshelden, der ſo und nicht anders handeln kann, um ſeinem Volke ein retten⸗ des Ziel zu zeigen. Die Verteilung von Licht und Schatten, die auch dem Landesfeinde alle Gerechtig⸗ keit läßt, macht das auch ſprachlich eindrucksvolle Werk liebenswert. Trotzdem die Spielleitung um einige Nuancen zu laut akzentuierte und mehr har⸗ tes Preußentum als fränkiſche Beweglichkeit auf die Bühne ſtellte, ſand die Aufführung den lebhaften Beifall der Zuhörerſchaſt, die mit den Spielern dem Dichter dankte. Dr. Walther Eggert. Kapellmeiſter Karl Maria Pembanr geſtorben. An der Stätte ſeines Wirkens vom Tod ereilt wurde der Kapellmeiſter Karl Maria Pembaur vom Dresdner Opernhaus. Im Alter von 24 Jahren kam der verdiente Künſtler. der ein Sohn des Innsbrucker Univerſitätsmuſikdirektors Joſeph Pembaur iſt, nach Dresden und an die Oper, an der teiligen könnte. Eine wachſende Zahl kanadiſcher Bürger halte die Formeln von 1914 nicht mehr der Wirklichkeit angepaßt. 5 Es könnten heute allerdings bei fremden Mäch⸗ ten Zweifel über die Haltung Kauadas im Kriegs⸗ falle beſtehen, auf der anderen Seite ſei ez ebenſo verſtändlich, daß England mit einer automatiſch ein⸗ ſetzenden Unterſtützung Kanadas rechne, da 8 Land von ſeinen Rechten, eine eigene Wahl zu treſ⸗ ſen, bisher keinen Gebrauch gemacht habe. In dem Manifeſt wird daher eine kanadiſche Er⸗ klärung befürwortet, nach der das Land über Kriegsführung oder Neutralität allein ſeine Eutſcheidungen treffen ſolle. Engliſch⸗auſtraliſche Rüſtungsbeſprechungen dnb London, 7. Märs. Nach einer Mitteilung des auſtraliſchen Vertei⸗ digungsminiſteriums begibt ſich Generalſtabschef General z. D. Lavarack demnächſt nach England, 100⁰ er mit dem Chef des Reichsgeneralſtabes techniſch Fragen der Organiſation und Mechaniſierung de auſtraliſchen Heeres beſprechen werde. Außerdem wird Lavarack an den Frühjahrsmanövern des britl⸗ ſchen Landheeres teilnehmen. Verhaſtungen in Bagdad Früherer Miniſterpräſident und 50 Offiziere verhaftel dnb London, 9. Märs⸗ Einer Meldung aus Bagdad zufolge iſt der frühere Miniſterpräſident Hikmat Soliman ſowie 50 höhere Offiziere der Frakiſchen Armee verhaſtet worden, weil ſie beabſichtigt haben ſollen, die irakiſche Regie⸗ rung zu ſtürzen. Amerikaniſche„Neutralität“ Ghineſen hindern in Portland Schiff für Japan am Auslauſen dub Portland(Oregon), 9. Märs, Der griechiſche Dampfer„Stathatos“ der bereits vor fünf Tagen mit einer Schrotteiſenladung nach Japan auslaufen ſollte, wurde bis jetzt von Chineſen und amerikaniſchen Kommuniſten daran gehindert, ſeine Ladung ordnungsgemäß zu übernehmen. Etwa 300 Chineſen haben mit Hilſe einer kom⸗ muniſtiſchen Gewerkſchaft eine Blockade um das Schiff errichtet. Sie leben ſeit Tagen in einer Zelt⸗ ſtadt am Pier, wo ſie ſich von einer Gulaſchkanone verpflegen laſſen, und verhindern jeden 3 1⸗ gang zu den Dampfern. Die Behörden wei⸗ gern ſich, dagegen einzuſchreiten. Daher hat das ja⸗ paniſche Konſulat in Portland am Donnerstag dura den japaniſchen Botſchafter in Waſhington beim Staatsdepartement Proteſt gegen dieſe merk⸗ würdige Blockade eingelegt. — Zum letzten Mal das Große Los ge o en n dnb. Berlin, 9. März⸗ Am Donnerstagvormittag wurde im Ber⸗ waltungsgebände der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie in der Viktoriaſtraße in Berlin zum letzten Male das Große Los der„Preußiſch⸗ Süddentſchen“ gezogen. Bereits das zweite Los war ein Zoh⸗Mark⸗Gewinn, auf den beſtim⸗ mungsgemäß das Große Los ſiel. Gezogen wurde die Nummer 1468, die in der erſten Abteilung in Vierteln in Hamburg und in der zweiten Ab⸗ teilung in Achteln in Berlin geſpielt wird. E⸗ werden alſo je vier Hamburger je 200 000 Mark und acht Berliner je 100 b00 Mark ausgezahlt erhalten. Damit hat die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlot terie aufgehört zu beſtehen. In einigen Wochen wi Fortuna mit alten Nummern neues Glück unter ihre Anwärter ſchicken. Und zwar wird die Deutſche Reichslotterie, in der alle bisherigen Landeslotte⸗ rien, die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie, die Sächſiſche Landeslotterie, die Hamburger Klaſſen, lotterie und die Oſtmärkiſche Klaſſenlotterie, nerein ſind, in Zukunft als einzige offizielle ſtaatliche Lot⸗ terie im Reich dafür ſorgen, daß das Geld unter die Leute kommt. Vorfrühling Von Wilhelm Neureuther Es fegt der Sturm durch die noch kahlen Aeſte, und jagt in Lüften wirr⸗zerfetzte Wolken, die meine Blicke fragenſchwer verfolgen: Wie weit ſie eilen bis zum Tagesreſte?—— Wie ſoll ich ihren ſchnellen Flug nur deuten? Was ſagen mir die flinken Regentropfen, die da in Wald und Flur ſo mahnend klopfen? Was ſoll das Stürmen, Drängen nur bedeuten? Nun wache auf aus deinem dumpfen Träumen, du Mukter Erde! Darfſt nicht länger ſäumen!— So tönt des Sturmwinds weckender Geſang. Und dieſe Weiſe tragen Aetherflügel durch alle Lande.— Ueber Felder, Hügel ſchwebt wirbelnd hin der ſelbe Frühlingsklang. ——— QQ¶—[¶ĩů¶¶— er z8 Jahre hindurch wirken ſollte. Er war ein Schl⸗ ler ſeines Vaters, beſuchte die Münchner Akademie und war zunächſt Solo⸗Repetitor in München, ehe er nach Dresden kam. Seit 1903 war er auch Diri⸗ gent der Dresoͤner Liedertafel, ſeit 1919 leitete er die Schumannſche Singakademie. Er war der Grün⸗ der des Sinſoniechörs der Staatskapelle(1924). Biele Chormuſiken aber auch Bühnenmuſiken, Lieder und Geſänge ſchuf der Unermüdliche. Das letzte Werk des G2jährigen war„Deutſches Bekenntnis“ für drei Chöre, das kürzlich ſeine Uraufführung erlebte. Bingen erwarb das Stefan⸗George⸗Haus. Noch dem Tode der Schweſter Steſan Georges beſtand die Gefahr, daß das Geburtshaus des Dichter in fremde Hände überging. Die Vaterſtadt Steſan Georges hat dos Haus jetzt käuflich erworben.(“ ſoll in dem Zuſtand bleiben in dem es ſich bei Leb⸗ zeiten des Dichters befand und als Stefan“ George⸗Gedenkſtätte weitergeführt werden. — 11 —— — DIE KANER 3 Gauleiter Mutſchmann 60 Jahre alt Italiens Landwirtſchaftsminiſter in München Unſere Afrikaflieger wieder in Berlin Am 9. März vollendet der Reichsſtatthalter und Der italieniſche Landwirtſchaftsminiſter Roſſoni traf in Begleitung von Staatsſekretär Taſſinari Nach ſiebenwöchiger Abweſenheit kehrte die drei Gauleiter von Sachſen, Martin Mutſchmann, als Gaſt des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, Reichsbauernführer Daxré, zu Mann ſtarte Flugzeugbeſatzung mit ihrer„Sie⸗ das 60. Lebensjahr. einem mehrtägigen Beſuch in München ein.(Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) bel FH 104“ von ihrem 10 000⸗Klm.⸗Afrikaflug (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) zurück.(Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Frau Scholtz⸗Klink traf in London ein Barcelona von heute Unſer Bild zeigt Frau Scholtz⸗Klink(links), die bei ihter Ankunft von derkGattin des⸗ deutſchen Auf einem der größten Plätze der Stadt, der Plazza Cataluna, ſpielt eine Militär⸗ WS Wokſchalkets in von 1 Dirtſen, wurde. 8 kapelle, und Tauſende von Zuhörern lauſchen dem langentbehrten Genuß. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗.,„APreſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K 3 — —— 4 Dekorationen fü f r Lebruns Staatsbeſuch Nanu, was iſt denn das? Ein Steuermann im Weſtenkaſchenſormat i Ein origineller Schnappſchuß von einer Zuſchauerin hatſich dieſes Mal die Rudermannſchaft von Orford zugelegt. V. P. Maſſey ſcheint beſonders 0 8 05 bei einem engliſchen Hürdenrennen in Cheltenham. leicht zurſein, wenn man ihn mit ſeinen Mitſtudenten vergleicht. frangöſiſchen Präſtdenten ſchmücken des (Aſſociated Preß, Zander⸗M.)(Aſſociated Preß, Sander⸗M.)(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) 2 2 * N 8 * *5 Er lebte länger als ſein Lebens⸗ pverſicherungstermin! Wahres Angler⸗Latein Dieſer Fall ereignete ſich in Seattle, wo die Ver⸗ Der amerikaniſche Kapitän Tranter verlor ſein Ge⸗ 4250 000 Volt Röntgenſtrahlen für 8 Cents Die mit den ſchönſten Schultern ſicherungsgeſellſchaft die Verſicherungsprämie an den biß im Golfſtrom. Bald darauf fing ſein Sport⸗ Für den Gegenwert 5 Strom per Sibylle Schmitz iſt die Partnerin von Willi Birgel in dem 06jährigen Brigham Buſwdell auszahlen mußte. Die kamerad einen„roten Schnapper“, in deſſen Magen Stunde ergibt dieſer amerikaniſche Apparat eine von Film„Hotel Sacher“. 65 Jahre. Tranter ſein Gebiß wiederfand. dauernde Verſorgung von 1 250 000⸗Volt⸗Röntgen⸗ „pPhoto: Ufa⸗Kuderhalt) 3(Aſſociated Preß, Zander⸗M.).(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) röhren.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) —— ——————— —————————— —— —— 4. Seite /Nummer 111 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Die Siadiseite Mannheim, 9. März. Jallende Balkons Keine Angſt, es iſt noch nichts paſſiert! Es ſind auch nicht diejenigen gemeint, die früher mal mit Arm⸗, Bein⸗ und Schädelbruch der Beſitzer herunter⸗ kamen. Gemeint ſind diejenigen Balkons, die in den Abbruchsquadraten daheim ſind, und die einem wirklich leid tun können. Es gibt nämlich in Mannheim ſo ein paar Ecken, die machen einen faſt italieniſchen, wenn nicht gar ſpaniſchen Eindruck. Da denkt man unwillkürlich an Carmen und Caballero, Mantilla und Sevilla, an Bilder von Goya und Velasquez. Wenigſtens im Frühling darf man das. Es ſind nun gerade zwei Häuſer, die auf dem Abſterbeetat ſtehen, das Grundbuchamt in N 6 und das Haus neben der Polizei in Q 6, das ia ebenfalls in Bälde dran glauben wird, ſogar ohne Auferſte⸗ hungschancen, zum kahlen Parkplatz für Roſengar⸗ tengroßveranſtaltungstage und Abventſonntage be⸗ ſtimmt. Dieſe Häuſer aus einem 19. Jahrhundert. das noch nicht bluffte, das Prunk und Pracht mit Maßen und Geſchmack zu pertreten verſtand, ſind nicht mehr ſo friſch und wohlerhalten, daß man nichts an ihnen auszuſetzen hätte; aber ihr Altertumswert iſt auch nicht ſo groß, daß man Reſtaurierungskoſten dran wenden würde. Aber ihre Balkons haben ſo etwas von ſüblicher Charme, am einen hängt ſogar noch eine richtige Markiſe, und wer es nicht allzu eilig iſt, der kann ſich vorſtellen, wie faltenreiche Roben, lange Schleppen, Fächer und Spitzen ſich von da oben machen mußten, wenn unten der Kavalier hoch zu Roß vorbeiritt oder mindeſtens in einem Landauer vorbeikutſchierte. Bei ſolchen Balkons aus zartem Gitterwerk, da lohnte es ſich noch Umzüge zu machen und Kußhände zu werfen. Blumen zu fangen und toll verliebt zu tun; bei Mondſchein zu ſchmachten und eine Gitarre gans ſacht zu ſtreicheln. Es muß ſehr ſchön geweſen ſein, und der alte Herr, den ich darob befragte, geriet ganz außer ſich vor Rührung. und ſagte, doß mit dieſen Balkons die Eſſenz von Altmannheimer Lebensart dahingehe, wobei er auch ein Wort darüber fallen ließ, daß die Kleider damals lang, ſehr lang ſein mußten. Sonſt hätte man ſich überhaupt nicht getraut hinauf zu gucken, und das höchſte der Gefühle war, einen Knö⸗ chel zu ſehen, und der noch meiſt von hohem Schuh bedeckt. Tia, es fallen die Balkons, und die Mäochen, die daxauf(darin, dahinter?) ſtanden. verſchwinden gWazlich, und der Faſchingszug geht bier nicht mehr vorbei. Es wäre auch nicht der Mühe wert, denn aus einem Grundbuchamt, aus einem Fabriklager für Küchen⸗ und Waſchmaſchinen, für Armaturen und ſanitäre Einrichtungen können unmöglich ſchöne Frauen rausgucken. Und wenn ſie könnten, ſo hät⸗ ten ſie keine Zeit. Eine Epoche geht dahin, ſo kann man kopfhänge⸗ riſch klagen, eine Epoche weiblicher Repräſentation. Baltons für Männer, für Anſprachen und Jubel der Maſſen wird es noch weiterhin geben. Aber weib⸗ liche Balkons der Koketterie, der diſtanzierten höfi⸗ ſchen Verehrung, der abendlichen Familienfeierſtunde bei gedämpftem Licht, die gibt's nicht mehr. Die Bal⸗ kons, die man vor 30—40 Jahren in rieſigen Men⸗ gen auf die Mietskaſernen aufklebte oder liebevoll in die Villen hineinkomponierte, ſie dienen beſten⸗ ſalls der fleißigen Blumenpflege, aber meiſt dem Wäſchetrocknen oder auch als Abſtellplatz für leere Weinflaſchen, Werkzeugkiſten und Konſervenbüchſen. So weit iſt es gekommen. Die Autos, die ſo ſchnell vorbeiflitzen, der Straßenlärm, der Ruß und überhaupt die Haſt der Zeit, haben dieſen kleinen Käfig der friſchen Luft und des freien Ausblicks, dieſe Erfindung ſüdlichen Gemeinſchaftsgefühls zwi⸗ ſchen Straßenvierteln und Quartieren verſchwinden gemacht. und in dieſen Tagen fallen ihre typiſchen Vertreter in Mannheim in N 6 und Q6. Wer Zeit hat, lege den Weg dort vorbei, zerdrücke eine Tröne, ſage, es käme vom Abbruchſtaub und laſſe daheim das Radin laufen, um wieder ganz in der Jetztzeit zu leben; denn ſo alt und klapprig ſind wir nun wie⸗ der doch nicht, um bloß von ſchöner Erinnexung zehren zu wollen. Dr. Hr. Sandhofer Notizen Schon ſeit Jahren hat Sandhofen ſeine Sänger⸗ arbeitsgemeinſchaft, die es ermöglicht auch einmal größeren Aufgaben gerecht werden zu kön⸗ nen. Im Lokal„Zur Reichspoſt“ wurde nun Jahres⸗ Rüchſchau gehalten. Auf das Jahresprogramm für 1939 wurden geſetzt ein Gemeinſchaftskonzert zu Gunſten des WHW und eine geſellige Veranſtaltung. Weiterhin nehmen die Geſangvereine am Wertungs⸗ ſingen beim goldenen Jubiläum des Geſangvereins „Aurelia“ 1889 teil. Ortsſängerſchaftsführer iſt er⸗ neut Karl Rullmann, Stellvertreter Karl Klein, Kaſſenwaxt Karl Kratzer, Schriftwart M. Schenkel. Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten die Eheleute Franz Ahl und Frau Eliſabetha geb. Armbruſter und die Eheleute Joſeph Zielinſki und Frau Paula geh. Marzak. Herr Zielinfki konnte gleichzeitig ſeinen 80. Geburtstag feiern.— Frau Katharina Bakeſch vollendete das 88. Lebensiahr. Herr Joſef Ruckert, Scharhof, wurde 80 Jahre alt. Vorwitzige gelbe Forſythienblüten hatten am Paradeplatz bereits ihre Näschen in die erſten Früh⸗ lingslüfte geſtreckt. Als der kalte Sturm mit Gewit⸗ ter und Schnee kam, haben ſie ſich fröſtelnd wieder zurückgezogen und die kleinen Kelche geſchloſſen. Nun warten ſie, wie wir, auf neuen Sonnenſchein, und dann werden mit einem Male die Büſche ihr gelbes Kleid über ſich werfen und die dicken Flieder⸗ knoſpen nebendran ihre zarten erſten Blätter ent⸗ ſalten. uen Die alten Straßenbahnſchienen zwiſchen G1/H1 und G 2/12 ſind nun ausgebaut worden, nur ein kleines Stück am Straßenübergang harrt noch der Entfernung. Inzwiſchen wird der Sand unter den ausgeräumten ehemaligen glatten Pflaſterſteinen abgefahren, damit das neue Pflaſter tiefer gelegt werden kann, bevor der Ranhaſphalt aufgetragen wird. Auch Regen vergrümte die Wanderer nicht Höhenwanderung des Odenwalöklubs von Weinheim nach Walomichelbach Die Frühlingsſonne am blauen Wochenende lockte und der Odenwaldklub rief zur friſch⸗fröhlichen Vyr⸗ frühlingswanderung am Sonntag, dem 5. März, über die Höhen des Weſchnitz⸗ und Ulfenbachtals. 420 Getreue folgten dem Ruf und die Hoffnung auf einen ſchönen Wandertag leuchtete aus den Augen der Wanderluſtigen trotz dem griesgrämigen Geſicht, das der Himmel aufzuſetzen für gut fand. Unbe⸗ kümmert um die regendrohenden Wolken zog man durch das ſonntägliche Weinheim der Höhe des Wa⸗ chenberges entgegen. nur bedauernd, daß in der Farbenpalette der Mutter Natur das Grau der herrſchende Don im großen Landſchaftsgemälde der weiten Ebene war. Winterliche Ruhe lag noch im ſchlummernden Wald, da und dort leuchtete die vorwitzige Haſel mit ihren gelben Blütenkätzchen zwiſchen den ſchwellenden Knoſpen des Buchenwal⸗ des hervor und nur zaghaft ertönte der Lockruf der luſtigen Meiſen. Die Höhe über Buchklingen konnte nur verſchleierte Bilder enthüllen mit wenigen Tupfen roter Ziegeldächer von Birkenau und Löhr⸗ bach und die bekannten Gipfel zogen es vor, ſich in die Taxnkappe der ziehenden Nebelgeiſter zu hüllen. Des Himmels Segen begann leiſe zu rieſeln und ein ungeſtümer Südweſt jagte feuchte Wolkenreiter in dichten Geſchwadern über Täler und Höhen, ſo daß man ſchließlich in Oberabtſteinach froh war, den himmliſchen Riesling mit einem erdae⸗ wachſenen, rheinpfälzer Herkunft vertauſchen zu kön⸗ nen. Nach des Leibes Atzung konnten die Launen des Wettergottes nicht mehr ſtören. Letzte Spuren des Kampfes zwiſchen Frühling und Winter lugten noch leuchtend weiß an ſonnenloſen Hängen und das leerſtehende Forſthaus am Lichtenklinger Hof ſtand mit geſchloſſenen Läden gleichſam trauernd um des Winters vergangene Pracht. Die Kapellenruine träumt von längſt vergangenen Zeiten und nur der muntere Quell ſang ein luſtig murmelndes Lied vom kommenden Frühling. Das Eiterbachtal hinaufwandernd war das hochgelegene Siedelsbrunn bald erreicht, wo der um⸗ ſaſſende Blick von der geſchloſſenen Terraſſe des ſchön gelegenen Gaſthauſes über die Ulfenbachhöhen die Kaffeeraſt etwas länger werden ließ als beabſichtigt war. Nach kurzem Marſch talab fand man ſich in Waldmichelbach wieder. Bei Geſang und mun⸗ terer Geſelligkeit wurden ſchon wieder neue Pläne geſchmiedet für die nächſte Wanderung Neckar⸗ ſteinach—Schönbrunn—Hirſchhorn und nur zu ſchnell war die Zeit bis zur Heimfahrt verflogen. * Der bekannte Mannheimer Bergſteiger Fritz Schütt hält am Freitag, dem 10. März, im Ver⸗ einsheim des Odenwaldklubs, im Wartburghoſpiz, einen Lichtbildervortrag: Im Banne des Matter⸗ horns. 85 Diapoſitive führen die Beſteigung von vier Gipfeln in 4000 Meter Höhe nor und zeigen neben den geheimnisvollen Wundern der Schnee⸗ und eisſtarrenden Gletſcherwelt die herrlichen Land⸗ ſchaftsbilder der Hochalpen, die ſich nur dem uner⸗ ſchrockenen Bergſteiger nach Ueberwindung größter Schwierigkeiten und Gefahren erſchließen. Der Norden als Völkerheimat Lichtbildervortrag im Volksbildungswerk Prof. Schulz von der Landesanſtalt für Volk⸗ heitskunde in Halle, legte gleich mit den Lichtbil⸗ dern los, zeigte Günthers Raſſenkarte und dazu eine ſchöne Karte der letzten Eiszeit, da alſo der nordi⸗ ſche Menſch, den nach Norden zurückweichenden Renntieren nachrückend, in ſteter Bewährung gegen harte Natur, aus einer alteuropäiſchen Langſchädel⸗ raſſe entſtand. Die erſten Holzruder aus dem Du⸗ venſee bei Hamburg wurden gezeigt, und wie man ſchon früh(8000 v. Chr.) zur See gefahren, beſonders auf der entſtehenden Oſtſee. Die Zuſammenhänge von früher aſtronomiſcher Orientierung, von Welt⸗ achſe, Leitſtern, Irminſul wurden aufgezeigt, der Sonnenwagen von Trundholm und die Verbrei⸗ tung des Hakenkreuzes über die Welt dazu, und wie man heute Waffen und Wagen. ſelbſt wenn ſie im Süden bei den Aegyptern gefunden werden, doch ihrer Herkunft nach durch Analiſe der Me⸗ talle feſtſtellen könne. Dies ging nun in Eile durch die Jahrtauſende ſo weiter, die indogermaniſchen Wanderungen um 2000, da die nordiſchen Stämme der Skythen, Sar⸗ maten, Sarden, Hettiter, Philiſter, Parther, Perſer, Inder bis nach Aegypten und übers Kaſpiſch⸗ Meer hinaus vorſtießen. Dazu natürlich auch Bilder des mutmaßlichen Ausſehens der Broncezeitleute(von dem hier beſonders kenntnisreichen Maler Peterſen). Die Illyrier und Kelten wurden verfolgt, die Bewe⸗ gungen der Steppennomaden und Turkvölker beob⸗ achtet, die aus der ungariſchen Tiefebene meiſt vor⸗ brechend, keine Kultur mitbrachten, aber meiſt hat⸗ Spaniens Freiheitskampf Ein Mitkämpfer ſpricht im Volksbilbungswerk Am Freitag, dem 10. März, ſpricht in der Kunſt⸗ halle auf Einladung des Volksbildungswerkes Dr. Schiffaner, Freiburg, über ſeine Erlebniſſe an der ſpaniſchen Front. In Dr. Schiffauer. Freiburg, hat die NSG„Kraft durch Freude“, Abt. Volksbildungsswerk, einen Red⸗ ner zu einem Lichtbildervortrag verpflichtet; der— tätig als deutſcher Lektor an der Univerſität Oviedo — felbſt an der Verteidigung der Stadt Oviedo teilgenommen hat. An Hand ſeiner ausgezeichneten Aufnahmen, die er unter Lebensge⸗ ſahr in den Kampfabſchnitten aufgenommen hat, ſchildert Dr. Schiffauer den heldenhaften Kampf des Generals Aranda gegen eine große Uebermacht und der endgültigen Rettung der Stadt Oviedo die drei Monaten lang von einer zehnfachen Uebermacht voll⸗ ſtändig umzingelt war, vor der drohenden Zerſtö⸗ rung. Auch von den Kämpfen um Teruel und von den Schlachten die an der Ebrofront geſchlagen wur⸗ den, wird der Redner berichten und zugleich ſeinen Voxtrag durch die anſchaulichen Schilderungen vieler Erlebniſſe, die ein anſchauliches Bild von den Zu⸗ ſtänden der Front geben bereichern. Wer von unſe⸗ ren Leſern aus dem Mund eines Augenzeugen und Kämpfers, Träsers einer ſvanſſchen Tapferkeits⸗ medaille, der„Medalla de Oviedo“— die wabren Hintergründe des Geſchehens in Sponien erfahren möchten, dem ſei dieſer lehrreiche Lichtbildvortrag eindringlich empfohlen. Wendet Euch an den Handwerker! Es iſt notwendig, immer wieder die gediegene Handwerksarbeit in Empfehlung zu bringen, und zwar nicht nur für Reparaturen und ſonſtige Klein⸗ arbeiten, ſondern auch für Neuanfertigung. Der Handwerker, der im Geiſte unſerer Zeit arbeitet und norwärts ſtrebt, wird das ihm entgegengebrachte Vertrauen durch fachmänniſche Beratung und Arbeit ſeiner Kundſchaft danken. Gerade jetzt zu Beginn des Frühfahrs aibt es viele Anſchaffungen. Ein neuer Jahrgang kommt zu Oſtern zur Schule. Da müſſen die Eltern heute ſchon an die notwendige Ausrüſtung denken. Bü⸗ cherranzen, handfeſte und pvaktiſche Schulkleidung und all die andern aroßen und kleinen Dinge wird ihnen der Hondwerker dauerhaft und farhmänniſch herſtellen. Man läßt ſie immer am beſten beim Sattler, Schneider und Schuhmacher am Ort machen. Sie werden dann bei ſpäteren Revaraturen mit Luſt und Liehe darangehen. ihr eigenes Werk wieder in⸗ ſtand zu ſetzen, und beide Teile werden zufrieden ſein. ten ſie doch mal eine nordiſche Herrenſchicht gehabt. So kamen wir langſam in die Nähe der Ge⸗ ſchichte, zum ſterbenden Baſternen, der einzigen griechiſchen Skulptur eines Germanen, zu den Kim⸗ bern, Teutonen und Wandalen, die alſo aus Nord⸗ jütland kamen, und wie neuere däniſche Forſchung zuverläſſig bewies, von großer Landnot gedrängt wurden, wehrhafte Bauern alſo, wie immer wieder feſtgeſtellt wurde. Die Karten der Völkerwanderung brachten nichts weſentlich Neues; einige vergleichende Bilder von Fibeln und anderem Kunſtgewerbe verſchiedener Stämme wieſen wieder wandtſchaft auf. Bemerkenswert der Vergleich des Kuppelſteins auf dem Grabmo Theoderichs in Ra⸗ venna mit den Dolmengräbern der Steinzeit. Ab⸗ ſchließend dann die Wikingerzüge mit einigen Bil⸗ dern von Wikingerburgen, Neweaſtle in Enoland. und Monreale auf Sizilien, und die neueren Funde von Herjolfsnes auf Grönland, von wo wir merk⸗ würdigerweiſe ſim Eiſe bewahrt) die einzigen gui⸗ erhaltenen Kleidungsſtücke des Mittelalters im 14. Jafirhundert haben. 8922 Der Vortrag war leider ſchlecht beſucht. Viel⸗ leicht erklärt ſich das, abgeſehen von der Ueberfülle an Vorträgen in dieſen Wochen ſo. daß die Hörer nach fünf Jahren ſich überſchneidender und wieder⸗ holender Ueberſichten einmal in die einzelnen Epochen eindringen möchten. 10 000 Jahre in 175 Stunden iſt ja auch zu viel. Was ließe ſich z. B. allein aus den Wikingerzügen alles machen! Hr. Erſter Großdentſcher Reichskriegerag Der erſte Großdeutſche Reichskriegertag findet vom 3. bis 5. Juni in Kaſſel ſtatt. Das Feſtpro⸗ gramm bringt neben der feierlichen Eröffnung einen Empfang durch den Oberbürgermeiſter der Stadt Kaſſel ſowie eine Kranzniederlegung am Ehrenmal, ferner einen Kameradſchaftsabend mit den ausländi⸗ ſchen Frontkämpfer⸗Organiſationen. Der Sonntag ſteht im Zeichen des Aufmarſches des NS⸗Reichskrie⸗ gerbundes auf der Karlswieſe mit anſchließendem Vorbeimarſch. Feſtſpiels„Ewiges Soldatentum“. 80 Jahre alt. Frau Roſina Hagedorn, Wwe., R 7. 13, frühere Hebamme, feiert am 10. März ihren 80. Geburtstag. Unſeren Glückwunſch. gemein⸗germaniſche Ver⸗ Am Abend ſolgt die Aufführung des Donnerstag, o. März 140 Kurszettel der Hausfrau Der letzte Märzenſchnee von heute nacht lag noch auf den Dächern, und ein Wind wehte, daß die Markt⸗ leute mehr als einmal beſorgt nach ihren Zeltplanen greifen mußten. Aber der Vormarſch des Früh⸗ lings iſt dennoch unaufhaltſam: nun blühen ſchon Vergißmeinnicht von leuchtendſtem Blau§wi⸗ ſchen den Veilchen, den Schneeglöckchen. den Im⸗ mortellen! Beim Gemüſe hat ſich das iunge Wachs⸗ tum freilich noch nicht ſo merklich herumgeſprochen, und man hält hier immer noch vorwiegend beim Italiener⸗Blumenkohl, beim prächtigen Pfälzer Ge⸗ müſelauch, Spinat, Kraut und Rüben. Dafür Kreſſe und Löwenzahn, Radies und Huflattich, En⸗ divie und Feldſalat mit den beiden unentbehrlichen Zutaten der„grienen Soß“ oder pikanten Frühlings⸗ ſuppe neuen Zuwachs bekommen, denn es wurde allerdings noch aus Treibhäuſern ſtammend— der erſte Kerbel und der erſte Sauerampfer an⸗ geboten. Die Ausſichten für Konfirmations⸗ und Oſter⸗ kuchen ſind nach wie vor gut: es gibt in⸗ und aus⸗ ländiſche Friſcheier ſoviel man will. Auch bei den Geflügelhändlern ſieht es dank reichlicher Ver⸗ ſorgung mit preiswerten Zickel(das Halbkilo koſtet nur 90 Pfennige) ausgeſprochen öſterlich aus. wem es zu einem ſeiſten ungariſchen Suppenhuhn oder ein paar der heute wieder einmal zahlreicher vorhandenen Täubchen nicht reicht, der greife ruhig nach dieſem zarten, wohlſchmeckenden Fleiſch, das ſich auf ſo vielſeitige Art zubereiten läßt und zu jedem Gemüſe patt. Wem der übliche Zickelbraten jedoch ſchon zu gleichgültig geworden iſt, der verſuche es einmal mit einem kräftigen Ungariſchen Ziegen⸗Gul⸗ jas(Gulaſch). Hierzu wird das in Portionsſtücke ge⸗ ſchnittene Fleiſch mit Zwiebeln oder Porree von al⸗ len Seiten gut braun angebraten, nach Beifügen von ½ Teelöffel Pavrika, 1 kleinen Büchſe Toma“ tencreme, wenig Thymian, Baſilikum, Beiſuß, Mayoran, ſowie zwei Taſſen Milch mit einer Taſſe Waſſer ſehr langſam weichgedünſtet. Mit Kartofſel⸗ mehl verdickt, ſchmecke man das würzige Fleiſch mi Salz ab. Paſſend zu dickem Reis oder Banönudeln. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ½ Kilo in Pfg. ermittelt: Kaxteffeln—5; Sa⸗ latlaxtoffeln—9; Wirſing 25; Weißkraut 13—15; Rotkraut 15—18; Blumenkohl, Stück 25—60: Roſenkohl 45—50, Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 12—12; Spinat 18—28; Zwie⸗ beln 15—16; Schwarzwurzeln 25—45; Endivienſalat. Sück 10—25; Felöſalat 100—120; Lattich 120—140; Tomaten? bis 50; Radieschen, Bſchl. 25; Rettich, Stück—20; Meer⸗ rettich. Stück 10—50: Suppengrünes. Bſchl.—10; Petex⸗ ſilie, Bſchl 15—18; Schnittlauch, Bſchl.—10: Aeyfel 28 ¹² 45; Zitronen, Stück—7; Orangen 50—50; Bananen. Stück —15: Markenbutter 160; Landöutter 142: Weißer Käſe 35 bis 90; Eier. Stück 10—13: Hechte 120; Barben 70—80; Karpfen—100: Breſem 50—60; Backfiſche 40—50; Kabeljan 90—40; Schelliiſche 40—50; Golsbarſch 25; Seehecht 507 Stockfiſche 35: Huhn. geſchlachtet 100—110; Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 90—190: Gänſe, geſchlachtet 120—140; Ri fleiſch 91; Kalbfleiſch 140—116; Schweinefleiſch 92. ——————— * Das Märzheſt der„Gemeinſchaft“ mit den Monatsprogramm der NSG.„Kraft durch Freude für den Gau Baden wiederholt die betrübliche Mit⸗ teilung, daß das fällige Jahresfahrten⸗Programm noch nicht erſcheinen kann. Dafür enthält das Heft eine Zuſammenſtellung der hauptſächlichſten Ur⸗ laubsfahrten bis Ende Juni. Da die Be⸗ anſpruchung aller Verkehrsmittel im Sommer eine Einſchränkung des Fahrtenprogramms mit ſich bringt, wird man gut kun, ſich ſofort ſeine Urlaubs⸗ pläne zurechtzulegen und ſich anzumelden, ſonſt gibt es bittere Enttäuſchungen. Schon jetzt ſind manche Fahrten, ſo die Ripiera⸗Fahrt Anfang Juni ausver⸗ kauft. Das Heft, wieder ausgezeichnet bebildert, iſt reich an anregenden und unterhaltenden Aufſätzen, von denen wir hervorheben:„Heiraten, aber wen? und die zwei Betrachtungen über Betriebseinrich⸗ tungen. Das Preisausſchreiben für den Köc⸗Wagen beginnt mit der erſten der ſechs Fragen. Es lohnt ſich, ein wenig darüber nachzudenken, ſchwer iſt ſie nicht zu beantworten. Hinweis Das nächſte Orgelkonzert in der Chriſiuskirche ſindet zur Feier des Heldengedenktages am kommenden Sonn“ tag, dem 12. März, von 18 bis 18 Uhr ſtatt. Der Abend wird mit der c⸗Moll⸗Phantaſie des Reger⸗Schülers u ehemaligen Thomaners Karl Haſſe begonnen. Weiter erſcheinen neben Werken von Brahms und J. N. Dauid drei gemiſchte Chöre in Uraufführung von Arud Landmann nach Dichtungen von Wilhelm Steinmeyer“ Schleſten. Mitwirkende: Heinrich Hölzlin(Baß-Solo), Elſe Landmann⸗Drieſcher(Klovier) und Mit- glieder des Bachchors. Die einheitliche Ausrichtung des Beamtenkörpers Neue Ausbildungs⸗ und Prüfungsorönungen für Anwärter des gehobenen und mitiieren Dienſtes in der allgememen und inneren Verwaltung Auf Grund der am 28. Februar von der Reichs⸗ regierung erlaſſenen Verordnung über die Vorbil⸗ dung und die Laufbahn der deutſchen Beamten hat der Reichsminiſter des Innern nun Bildungs⸗ und Prüfungsordnungen für die Anwärter des gehobe⸗ nen und des mittleren Dienſtes in der allgemeinen und inneren Verwaltung erlaſſen. 5 Dadurch werden die Laufbahnen der Beamten der allgemeinen und inneren Verwaltung einheitlich ausgerichtet. Im einzelnen ſei beſonders her⸗ vorgehoben: 1. Die neuen Vorſchriften gelten für alle Be⸗ hörden der allgemeinen und inneren Verwaltung des Reiches und der Länder. Dadurch werden zahl⸗ reiche, auch inhaltlich verſchiedene Beſtimmungen früherer Zeit aufgehoben, die Verwaltung wird ver⸗ einfacht und durch die gleichmäßige Ausrichtung ein leiſtungsfähiger, für alle Aufgaben einſatzfähiger Beamtenkörper geſchaffen. 2. Begünſtigt wird dieſe Entwicklung durch die in der Verordnung vorgeſehene Herabſetzung der Anforderungen an die ſchuliſche Borbildung. Von den Bewerbern für den mittleren Dienſt wird Volksſchulreiſe, von den Bewerbern für den geho⸗ benen Dienſt anſtelle der bisher geforderten Reife⸗ prüfung das Abſchlußzeugnis einer anerkannten voll ausgeſtalteten Mittelſchule oder eines als voll aus⸗ geſtaltet anerkaunten Aufbauzuges an einer Volks⸗ ſchule oder das Zeugnis des erfolgreichen Beſuches von ſechs Klaſſen einer öffentlichen oder ſtaatlich an⸗ erkannten höheren Lehranſtalt oder von vier Klaſſen einer ſolchen in Aufbauform verlangt. 3. Der Zuſammenarbeit von Partei und Staal dienen verſchiedene Beſtimmungen. Der nationalſozialiſtiſche Staat muß von den ausbilden⸗ den Behörden verlangen, daß ſie die ihnen anver⸗ trauten Anwärter im nationalſozialiſtiſchen Geiſte erziehen und ausbilden, und muß von ſeinen Be⸗ amten fordern, daß ſie jedes Geſetz und jede Ver⸗ ordnung im nationalſozialiſtiſchen Sinne anwenden. Denn Partei und Staat bilden eine Einheit, beide haben das gleiche Ziel. 4. Die Forderung der ſportlichen Ertüch⸗ tigung. In der Erkenntnis der hohen Bedeutung, die den Leibesübungen als Mittel zur Erhaltung der Geſundheit und der Wehrkraft unſeres Volles zukommt, wird von den Anwärtern am Schluß des Vorbereitungsdienſtes der Nachweis verlangt, das ſie im Beſitz des Reichsſportabzeichens oder des SA⸗ Wehrabzeichens ſind. Bewerbungsgeſuche ſind zu richten a) in Preußen, Bayern, Sachſen und in den ſude⸗ tendeutſchen Gebieten an den Regierungsprö⸗ ſidenten, b) in Oeſteerreich an den Landeshauptmann, c) in den anderen Ländern— alſo auch in Ba⸗ den— an die Landesregierungen. — 1 — * ſchließl Do 9*2 unerstag, g, März 1939 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite(Nummer 114 * — 8— Neuer Wintervorſtoß im Kochſchwarzwald Reichlicher Neuſchneeſegen—Temperaturen zwiſchen-6 Grad Kälte Eigener Bericht der NM3 i0. Freiburg i. Br., 9. März. Wer ſich durch die plötzliche Wärme und den Re⸗ fh am erſten Wochenwechſel des März hatte irre im ren laſſen und an ein Ende des Winterregimentes Schwarzwald geglaubt hatte, wurde ſchnell eines eſeren belehrt. Kaum 48 Stunden ſpäter kam mit altlufteinbruch und heftigen Gewittern in der einebené ein ſcharfer Wetterumſchlag. Die emperaturen, die am Dienstagvormittag auch im nd hwarzwald ſieben Grad Wärme erreicht hatten, 0 auf ſechs Grad Kälte alſo um 13 Grad ückgegang en. Auch die Rheinebene iſt von in Betterſturz durch ſcharfe Abkühlung und ſchwere 1 egen berührt. Im Schwarzwald iſt die Zone über auſend Meter zunächſt in den Froſt und den Neu⸗ ſchnee einbezogen worden. Schnell ſank dann die Proſtgrenze tiefer und zur Wochenmitte ſchneite es exeits bis auf 700 Meter herunter, Das Gebirge, das nur noch in den Hochlagen den Skiſport erlaubte, erlebt einen völligen Winterrückſchlag von beſonderer Stärke mit Di ſehr ergiebigen Neuſchneefällen. ieſe ſind am ſtärkſten im Südſchwarzwald, wo ſie bereits am Dienstagmittag begannen und wo ſie am Mittwoch früh ſchon 30 Ztm. Neuſchnee erreichten, ſo daß die Geſamtſchneehöhe wieder auf 70 Ztm. ge⸗ ſtiegen war. Im Hochbereich des Schauinslandes fielen 25 em Neuſchnee, in den Hochlagen des Mit⸗ telſchwarzwaldes am Brend und des Nordſchwarz⸗ waldes an der Hornisgrinde 20 em. Hter hatten die Schnefälle ſpäter eingeſetzt. Höhenlagen wie Hinter⸗ zarten melden die Bildung einer neuen Schneedecke, nachdem das Land inzwiſchen ſchneefrei geworden war. Am Mittwoch und in der Nacht zum Donners⸗ tag haben die Schneefälle ſich mit wenigen Unter⸗ brechungen verſtärkt fortgeſetzt. E Wie uns hierzu heute mittag noch telephoniſch aus, Karlsruhe mitgeteilt wird, wies heute morgen der Feldberg eine Schneehöhe von 90 Ztm. auf. Am Schauinsland lag der Schnee Don⸗ nerstag früh 60 Ztm., in Hinterzarten und auf der Hornisgrinde je 30 Ztm. hoch. Die Kälte hält auf der Höhe weiter an. Es werden dort Temperaturen pon— 4und— 6 Grad gemeldet. Der Winter verteidigt, wie man ſieht, er⸗ folgreich ſeine Poſitionen! —— Mit dem Walzenrevolver auf Beutezug: Gefährlicher Räuber ſchachmatt geſetzt Sieben Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für einen Pforzheimer Einbrecher * Pforzheim, 9. März. te Pforzheimer Große Strafkammer v Wateilte den 38jährigen ledigen Georg Sedel⸗ einer zehn Zuchthausſtrafe von ſieben Jahren; Jahren Ehrverluſt und ordnete die Sicherungs⸗ verwahrung an. 8 iſt in der Nacht vom 16. Oktober v. J. in ein er 8 der Brunnenſtraße eingedrungen, nachdem 3 Hoftor mit einem Stemmeiſen erbrochen und ſchen Fenſter eingeſchlagen hatte. In der Schmitt'⸗ Heimſ Wohnung entwendete der Einbrecher zwet Rachtſrarbüchſen der Dienſtmädchen und aus einem mark chränkchen Schmuck im Werte von 50 Reichs⸗ Den Sparbüchſen entnahm der Verbrecher würdeichsmark. Als S. weiter nach Geld ſuchte, inhene erimdürch die heimkehrende Wohnüngs⸗ Haberin und deren Begleiter überraſcht. Er er wegen eines räuberiſchen Diebſtahls zu bedeoßte Beide mit einem gelabenen und eni erten Walzeurevolver und verſuchte dann zu entfliehen. Unter dem Hoftor wurde er rraſcht und überwältigt. Die Polizei eut⸗ ckte in der Wohnung des Einbrechers ein auzes Arſenal von Einbrecherwerkzeugen, di erklärr Täter in Stuttgart gekauft haben wollte. Er den te, daß er ſich mit dem Revolver habe erſchte⸗ Arbeit en, nachdem alle ſeine Bemühungen um Straf ergebnislos geweſen ſeien. Seine letzte r— drei Jahre Zuchthaus— verbüßte S. im 1037. Er iſt wiederholt vorbeſtraft, faſt aus⸗ ich wegen ſeiner Einbrüche. Aus Eiferſucht in den Tod Unglücklicher Liebhaber erklettert Maſt einer Starkſtromleitung ein lestuttgart, 9. März. Auf ſeltſame Weiſe flüchtete feinen Ger Mann aus Rottweil aus den Qualen den P krankhaft entarteten Eiferſucht. Ex erkletterte 8 5 n Betonmaſt einer Starkſtromlei⸗ wa 9 und berührte das Leitungskabel. Die Folge r ſein ſofortiger Abſturz und Tod. Dreifacher Mord vor zehn Fahren Schwiegereltern und Schwager ermorbert? D Im letzten Sommer erregte in Bergen an der ime bei Salzwedel die Ausgrabung von S3 Leichen auf dem Friedhof großes Aufſehen. handelte ſich um die Leichen des Altſitzerehepaa⸗ —— res Schulz und deſſen Sohnes. Die Ehelente Schulz waren vor mehr als zehn Jahren kurz hin⸗ tereinander angeblich an den Folgen eines Unfalls geſtorben. Einige Zeit ſpäter wurde dann auch der damals 19 Jahre alte Sohn der Verſtorbenen ver⸗ mißt. Nach einem halben Jahr fand man die Leiche des jungen Mannes mit einer Schlinge um den Hals auf dem Boden eines alten Holzſtalles. Als der Schwiegerſohn des Ehepaares Schulz wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetruges Zuchthausſtrafe zu verbüßen hatte, wollte in Bergen das Gerücht nicht verſtummen, daß der Branoſtifter namens Schmidt ſeine Schwiegereltern und ſeinen Schwager umgebracht habe, um ſich in den Beſitz des Erbes zu bringen. Als Schmidt nun ſeine Zuchthaus⸗ ſtrafe abgeſeſſen hatte, wurde er erneut feſtgenom⸗ men und unter die Anklage des dreifachen Maordes geſtellt. Der Prozeß wird am 20. März vor dem Lüneburger Schwurgericht ſtattfinden. Franzöſin bereiſte den Gau Baden Beſuch in Mannheim, Heidelberg, Wiesloch und im Schwarzwald— Sie lernte die Frau im neuen Deutſchland kennen NSG. Karlsruhe, 9. März. Die driite franzöſiſche Frauen⸗ gruppe war vom 15. bis 22. Februar von der Reichsfranenführung nach Berlin eingeladen. Auf der Rückfahrt machte eine der Teilnehmerinnen einen zweitägigen Beſuch im Gau Baden. Sie hatte ihrerſeits zwei Mitarbeiterinnen der Gau⸗ frauenſchaftsleitung Baden Mitte Jannar bei einem Beſuch in Paris geführt. Der zweitägige Aufenthalt von Madame R. hat die in Paris ange⸗ bahnten freuudſchaftlichen Beziehungen vertieft. Die Gauabteilungsleiterin für Grenzland⸗Aus⸗ land erzählt über dieſes Zuſammenſein: Madame R. kam ſtark beeindruckt von Beſuchen in Nürnberg und Rothenburgeo d. T. nach Heidel⸗ berg. Bei ſtrahlendem Vorfrühlingswetter beſuch⸗ ten wir das Schloß, den Ehrenfriedhof und die Feier⸗ ſtätte auf dem Heiligenberg. Nachmittags erfolgte eine eingehende Beſichtigung der ſchönen Mannheimer Stadtrandſiedlung unter Führung der Siedlungsberaterin der Kreis⸗ frauenſchaftsleitung. Am zweiten Tag fand eine Führung durch die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch ſtatt. Dann fuhren wir auf der Autobahn nach Baden⸗ Baden und von dort ging es über die herrliche Schwarzwalöhöhenſtraße nach Oppenau, um das Lager des weiblichen Arbeitsdienſtes zu beſuchen. Am Spätnachmittag kamen wir in der Gauſchule der NS⸗Franenſchaft in Oberkirch an. Madame R. erzählte hier von ihren„8000 Töchtern in Paris“, den jungen Franzöſinnen, die in den von ihr geleiteten Sportvereinen Leibes⸗ übungen pflegen. Jeden Samstag und Sonntag werden ehrenamtliche Riegenführerinnen ausgebil⸗ det. Von Zeit zu Zeit finden auch Fahrten und frohe Feſte ſtatt. Auf Hunſch von Madame R. erzählte ich dann von meinen Eindrücken während des Pariſer Be⸗ ſuches. Als der Zug zur Abfahrt nach Paris bereit⸗ ſtand, ſagte unſer franzöſiſcher Gaſt:„Ich bin glück⸗ lich, daß ich das neue Deutſchland kennen gelernt habe. In Berlin ſah ich die Zentralſtellen, im Gau Baden lernte ich die Frauen des deutſchen Volkes kennen, die in täglicher ehrenamtlicher Arbeit Gro⸗ ßes leiſten. Unſere gemeinſame Aufgabe iſt es, für die Verſtändigung zwiſchen unſeren beiden Nationen zu arbeiten.“ Der Gaulelter muſtert die Adolf Hüler-Schüler NSG. Karlsruhe, g. März. Am Dienstag, dem 14. März nimmt Gauleiter Nobert Wagner auf der Gebietsführerſchule in Lahr die Muſterung der für 1939 einzuberufenden Adolf⸗Hitler⸗Schüler vor. Vor einem Jahr hatte der Gauleiter erſtmals Bewerber für die Adolf⸗Hitler⸗Schulen ausgewählt, die da eine gaueigene Schule noch nicht beſteht, auf die Ordensburg Sonthofen kamen, um den ſechs⸗ jährigen Ausbildungsgang anzutreten. Die Jun⸗ gen, die deſes Jahr zur Ausmuſterung gelangen, 15 Vor ſechs Jahren Remmele und Genoſſen wurden in Kieslau eingeliefert »Photo Archiv ſind vom Obergebietsführer und den Sachbearbeitern für den Führernachwuchs beim Gauperſonalamt aus den Reihen des Jungvolks in den Kreiſen aus⸗ geſucht worden. Zur Zeit ſind ſie auf einem Ausleſe⸗ lehrgang in Lahr zuſammengezogen, wo ſie auf ihre entwicklungsfähigen Anlagen hin geprüft werden. Zu dieſem Lehrgang wurden 40 Jungen ein⸗ bernſen, die großenteils aus kinderreichen Familien ſtammen. Es ſind Söhne von Bauern, Arbeitern, ſelbſtän⸗ digen Handwerkern, Gewerbetreibenden, Zug⸗ und Poſtſchaffnern, Inſpektoren und Direktoren, freien Berufen uſw. vertreten, Auch hinſichtlich der Berufs⸗ zugehörigkeit der Eltern wurde auf einen der vor⸗ nehmſten Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung Bedacht genommen daß nämlich die Führung das getreue Abbild des Volkes in allen ſeinen Schich⸗ ten darſtellen ſoll. Für die Eltern bedeutet die Aus⸗ wahl eines Jungen für die Adolf⸗Hitler⸗Schule eine große Auszeichnung, da der— bekanutlich unentgeltliche— Beſuch der Schule die Vorbereitung für den höchſten Beruf darſtellt, den es im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland gibt, den der Volks⸗ führung. Im Baden⸗Badener Kurhaus: Gavymed im Examen Feierliche Losſprechung der Koch⸗ und Kellnerlehrlinge * Baden⸗Baden, 9. März. Am 7. und 8. März fand im Kurhaus zu Baden⸗Baden die Gehilfenprüfung für Köche, Kellner und kaufmänniſche Lehrlinge des Gaſtſtätten⸗ gewerbes ſtatt! An der Prüfung beteiligten ſich 64 Lehrlinge, und zwar 40 Köche, 21 Kellner und 3 kaufmänniſche Lehrlinge. Die Lehrabſchlußprüſung ſchloß mit der feier⸗ lichen Freiſprechung der Lehrlinge im Marmorſaal. Hotelbeſitzer Alfred Brenner, als Beiratsmitglied der Induſtrie⸗ und Handelskammer Karlsruhe, konnte dabei u. a. auch Vertreter des elſaß⸗lothrin⸗ giſchen Gaſtſtättengewerbes begrüßen. In ſeiner Anſprache wies er die Prüflinge auf die erweiterten Pflichten gegenüber Berufsſtand und Volk hin, die ſie mit Beendigung ihrer Lehrzeit übernehmen. Anſchließend ſprachen Oberregierungsrat Klep⸗ per: im Namen des Miniſters des Kultus und Unterrichts, Pa. Hehn im Auftrage des Gau⸗ obmannes der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Touſ⸗ ſaint für die Gauarbeitsgemeinſchaft für Berufs⸗ erziehung im Gaſtſtittengewerbe und Hotelbeſitzer Peter für die Wirtſchaftsgruppe des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes. Zwei Prüflinge konnten mit einem Buchpreis ausgezeichnet werden, und zwar der Kochlehrling Erwin Mattes⸗Baden⸗ Baden, und die Saaltochter Maria Hock⸗Baden⸗ Baden. Des weiteren hat der Kochve ein von Straßburg, deſſen Vertreter ſich von den Leiſtun⸗ gen der Prüflinge überzeugte, den beiden beſten Kochlehrlingen ein Diplom überreicht. Das eine Diplom fällt ebenfalls an den Kochlehrling Erwin Mattes, das zweite Diplom an den Kochlehrling Wilhelm Schäfer⸗Baden⸗Baden. * Grötzingen bei Karlsruhe, 9. März. Die Pfinz hat am geſtrigen Tage die anliegenden Wieſen über⸗ ſchwemmt. Das Waſſer drang auch in die Keller der tiefgelegenen Ortsteile. Die Gefahr eines Damm⸗ bruches bei der Eiſenbahnunterführung konnte durch Reichsarbeitsdienſt und Feuerwehr gebannt werden. * Karlsruhe, 9. März. Die politiſch hochbedeut⸗ ſame und lehrreiche Ausſtellung der NSDAP „Deutſchlands Schickſalskampf im Oſten“, die anläßlich des Reichsparteitages 1938 erſtmals zu Nürnberg veranſtaltet worden war, wird nun nach Karlsruhe kommen und in der Zeit vom 14. bis 30. April in den Räumen des Badiſchen Landes⸗ gewerbeamtes gezeigt werden. Eine enſmenſchte Mutter Grauenhafter Kindesmord in Ludwigshafen h. Lndwigshafen, 9. März. Wie uns die hieſige Kriminalpolizei mitteilt, hat die Ehefrau Thereſe Wippert aus Ludwigshaſen a. Rh. am 2. März 1939 ihrem zehn Wochen alten Kind weiblichen Geſchlechts ein lauges dünnes Holz⸗ ſtäbchen durch den After in das Junere des Körpers gedrückt, um auf dieſe Weiſe das Kind aus der Welt zu ſchaffen. Durch ihre Handlungsweiſe hat die Wippert dem Kinde innere Organe verletzt und durchſtoßen. An den Folgen der erlittenen Ver⸗ Aetzungen iſt das Kind am 5. März geſtorben. Der Grund der Tat bedarf noch der Klärung. Die ent⸗ menſchte Mutter wurde in Haft genommen. 4 8 B Erli 8 9. 8. 9 8. 9 8 3 8* 1 R ½ RaſſelBz.Verb 96,50 95.25 Landschafte 4% Rhein. Hvpbk ſachm Kgademtg 105,0 109,0 Dresdner⸗Leipz. 107.7 108.(Ratrengen Br Deut Oſtpreuß. Altbeſ. 133,5 133.5%e 8 R 35. 36, 39. 99.— 99.— Ralat Waptn 106,2 105,0 Schneupreſſer 80,50 80,50 9 e 5 2305 110.7 18 Com—— 13 1153 Sche Pommern Alib. i. 4% Schl. Landſch. 5¼8 do. Liquid. 101.0 101,00 Saſali.G.. 65,50. Düren Metallw JPoil. 6 150,0 140,50 Niederl. Rohle, 154,0 38 jcher 4 hil. 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Mimoſa 138,0 5 8 8 tych.-Oitaxrita 101,0 101, 8395 10 88 We- u. 26 4 1 00. 00.% Ur Kifandbr Unoult.KRoblenw 100.7 600 930— FSFo„„101.5 101,0 95 9 5 Siiend 83,50 * o Gclogop., 89 89. 98,, ulchaffog, Zellſt. 102,0 103.)] de Unionbr.. 410,5 218.2 Pirſchbelg, Vedert 153,0 Muole Ruuengen 1430 4, Seld KNanuun 142 8 eu-unnea*— le. 428 28,75 98,621 U5 5⁰ 0 Aägle, 0 0— Seis KNaunaun 1420 Sapr 9. u. Gb. 100,5 100,3 Otapi⸗Minen; 23.— 2. — beeeeee de, emk 28 68,30 66,50 Mussk-MaIG- 141,5 1420lber Grbi 110.0 fI0,0HSoce-d.. 143,7, LGulgei. ieee ff.s 104l, Ec. Wraä, 1007 107 — 8 Warum Formrückgang? Rechtſertigung für Deutſchlanos beſte Eäuferreihe Nach dem Fußball⸗Länderkampf gegen Jugoſlawien und nach dem Reichsbundpokal⸗Endſpiel Schleſten— Bayern wurde in der deutſchen Preſſe nahezu einſtimmig feſtgeſtellt, doß unſer altbewährtes Schweinfurter Außenläuferpaar Kupfer⸗Kitzinger und— in bezug auf den Dresdner Kampf — Mittelläuſer Goldbrunner nicht die Leiſtungen gezeigt hätten, die man eigentlich von ihnen erwartet hatte. Gewiß, es ſteht feſt, daß Deutſchlands— auch heute noch— beſte Läuferteihe die Glanzſorm des Jahres 1937, als ſie ein kaum zu überwindendes Bollwerk bildete, nicht wieder erreicht hat Es war erfreulicherweiſe feſtzuſtellen, daß der Großteil Her deutſchen Preſſe nicht nur bemerkte, daß die Leiſtungen ſchwächer geweſen ſeien als vor zwei Jahren, ſondern auch eine Erklärung dafür gab. Die beſte Erklärung ſprach der Schweinſurter Kitzin⸗ ger aber nach dem Dresdner Pokalkampf aus, als ihn ein Journoliſt danach fragte, weshalb er und ſeine Kamera⸗ den nicht jene Friſche und jenen Elan zeigten, die man früher von ihnen gewohnt war. Kitzingers Antwort war knapp, kurz und bündig:„Wir können einfoch nicht mehr!“ Der fumpathiſche Läufer äus der„Kugelſtadt“ hat damit vollkommen recht. Man bedenke: am 19. Februar wirkte er zuſommen mit Kupfer im Meiſterſchafts⸗Entſcheidungsſpiel gegen den Tabellenzweiten München 1850 mit, am 26. Februar half⸗er den Sieg über Jugoſlawien miterkämpfen, und am 5. März ſtand er wieder zuſammen mit Kupfer im Entſcheidungskampf um den Reichsbundpokal. Man halte ſich vor Augen: drei ſchwere und ſchwerſte Kämpfe hinter⸗ einonder. Das iſt ſelbſt für den phyſiſch ſtärkſten Mann reichlich viel. Weiter muß man bedenken, daß Deutſchlands Fußball⸗ ſpieler Amateure ſind, daß ſie nicht nur Fußball ſpie⸗ len, ſondern daß ſie in der Hauptſache— einem Beruf nach⸗ gehen. Und wenn wir uns recht erinnern, ſo ſind beide Handarbeiter, gehen alſo einem Beruf nach, der ſie ſechs Tage jang in der Woche körperlich ſtark beanſprucht. Und am 7. Tag ſpielen ſie dann noch FußbalXl Und auf noch eins möchten wir in dieſem Zuſammen⸗ hang hinweiſen: Die Frage nach der Arbeitsleiſung eines Fußbollſpielers während der Spielzeit von 90 Minuten iſt ſchon oft oufgeworfen worden. Die Antwort darauf fällt verſchieden aus, und muß es natürlich auch. Im allgemei⸗ nen neigt man jedoch der Anſicht zu, den Läufern die größte zurückgelegte Strecke zuzuſchreiben. Von ihnen wird dann beſonders der Mittelläuſer als Hauptträger der Ar⸗ beitsloſt angeſehen. Verläuft ein Wettſpiel halbwegs nor⸗ mal, ſo dürfte auch der Mittelläufer tatſächlich die größte Loufſtrecke zurücklegen. Es gibt aber auch Spieler auf die⸗ ſem Poſten, die bei weitem nicht ſo viel laufen, weil ſie ſich infolge ihres taktiſchen Könnens die Laufarbeit ſtark ver⸗ mindern, wenn nicht faſt ganz exſparen. Ihre taktiſchen Maßnahmen und ihre genaue Placierungskunſt ermög⸗ lichen es ihnen, wenig zu lauſen. So viel zur Recht⸗ fertigung„Lutte(Goldbrunners. Wir Hürfen, wenn ſchon einmol die Frage nach der Ar⸗ Heitsleiſtung eines Fußbollſpielers auſgeworſen wird, auch wohl noch darauf hinweiſen, daß das Spielſyſtem der deut⸗ ſchen Nationalmannſchaft ſehr viel Kraft anſordert, vor allen Dingen hoben die Außenläufer in den 1½ Stunden nahezu paufenlos zu arbeiten. Beim Länderſpiel gegen Jugoſlawien ſaß auf der Tri⸗ büne ein Mann, dem die dicke Zigaare ofſenſichtlich außer⸗ urdentlich aut ſchmeckte. Als das Spiel der dentſchen Mann⸗ ſchaft in der erſten Hälfte nicht ſo lief, wie er— und wir ouch— es gern geſehen hätten, bemerkte er zu ſeinem Sitz⸗ Nächbarn:„Worum ſtellt denn bloß der Herberger immer wieder'ne neue Mannſchaft auf, er ſollte es doch bei einer belaſſen!“ Sein Nachbar nickte dazu. Wir können ihm nur ſagen, daß Reichstrainer Herber⸗ ger und die anderen verentwortlichen Männer des Fach⸗ omtes Fußball genau wiſſen, wesholb ſie das tun. Ihnen Fürfte wohl am beſten bekannt ſein, daß mit Amateuren kein Raubbau zu treiben iſt. Und Reichstrainer Herberger und Profeſſor Dr. Nerz, die auch in Dresden zugegen waren, werden ihre Anſichten ſicher noch einmal beſtätigt gefunden haben. In etwas mehr als zwei Wochen geht es nun gegen Zialien. Hoffentlich haben wir dann eine Läuferreihe Kup⸗ ſer⸗Goldbrunner⸗Kitzinger auf dem Felde, die all dieſen Meckerern beweiſt, daß ihr Formrückgang nicht an mangeln⸗ dem Wollen liegt— dovon ſind wir ſtets überzeugt ge⸗ ſondern ollein in der Tatſache begründet liegt, ſchwere und ſchwerſte weſen—, daß ſie Sonntog für Sonntag in Kämpfe eingeſpannt ſind. Im übrigen: Der Menſch iſt ſchließlich keine Ma⸗ ſchine Keine Zeilnahme Deutſchlands am Europa-Waſſerballturnier? Es iſt damit zu rechnen, daß ſich Deutſchland an dem Europa⸗Waſſerballturnier um den Horthy⸗Pokal, das An⸗ ſang Auguſt in Amſterdam ſtattfindet, nicht beteiligen wird, ebenſo wie der Schwimmländerkampf Deutſchland— Hol⸗ land, der urſprünglich geplant war, zum Austrag kommen dürſte. Da nun an Stelle Deutſchlands vermutlich Eng⸗ laud am Amſterdamer Turnier teilnimmt, müßte der für den 29. und 30. Juli nach Erfurt vereinbarte Länderkampf. Deutſchland— England auf einen anderen Termin verlegt werden. In dieſem Zuſammenhang ſei mitgeteilt, daß ſich dem⸗ nächſt der engere Vorſtand des Internationalen Schwimm⸗ verbondes mit verſchiedenen Fragen, ſowohl das Woſſerholl⸗ ſpiel als auch die Austragung der⸗ Europameiſterſchaſten betreiſend, beſaſſen wird. Der Internationale Waſſerball⸗ rat wird ſeinerſeits eine Reihe von Anrerungen und An⸗ trägen beſprechen, die deutſcherſeits hinſichtlich einer um⸗ faſſenden Reſorm der z. Z. geltenden Waſſerballregeln vor⸗ getegt werden und die jetzt ihre Ergänzung durch Vor⸗ ſchläge Ungarns finden. 8 Ne-Turngemeinde Die zukünftige Organiſationsſorm der Leibesübungen im Gau Sudetenland des NSR läßt ſich aus einer Ver⸗ fügung erkennen, die der Stillhaltekommiſſar des Reichs⸗ kommiſſars gelegentlich der Einweiſung der Turnvereine des Jeſchken⸗Iſer⸗Turngaues erlaſſen hat. Danach gliedert ſich der Gau 18 entſprechend der gebietlichen Gliederung des Gaues Sudetenland der NSDAp in Oberkxeiſe, Unter⸗ kreiſe und NS⸗Turngemeinden. Eine„Nationalſozialiſtiſche Turngemeinde“ iſt in jedem Ort zu errichten. Mehrere in einem Ort beſtehende Ver⸗ eine des Deutſchen Turnverbandes ſind zu einer NS⸗ Turngemeinde zuſammenzuſchließen. Sie iſt die örtliche Gliederung des NSRL. Ihre Aufgabe iſt: 1. die Leibes⸗ erziehung der deutſchen Volksgemeinſchaft durch turneriſche Grundſchulung der Männer, Frauen, Zugendlichen und Kinder zu gewährleiſten; 2. die fachliche Weiterbildung auf ollen Gebieten des Leiſtungsſports durchzuführen; 3. die Einrichtung und Führung aller turneriſchen Schulungs⸗ ſtätten zu übernehmen; 4. die Ausbildung der Turn⸗ (Sport)⸗Lehrerſchaft beiderlet Geſchlechts für alle Gebiete der Leibeserziehung, auch für das Schulturnen, vorzu⸗ nehmen; 5. die Ausbildung und Schulung der Sport⸗ reſerenten der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände der NSDAp zu beſorgen. SA und Miliz im Skiwettkamyf Die enge ideelle Verbindung der Faſchiſtiſchen Miliz Italiens mit der SA, die eine ſtarte Zuſammenarbeit der Kampfgliederungen der beiden befreundeten Mächte aus⸗ löſte, wird auch bei den Skimeiſterſchafen der Faſchiſtiſchen Miliz zum Ausdruck kommen. Dieſe Titelkämpfe finden zur Zeit in Madonna di Campiglio im herrlichen Breuta⸗ Gebiet in den Dolomiten ſtatt. Waren bei den Ns⸗Winter⸗ lampfſpielen 1939 in Villach Generalleutnant Tarabini und acht Milizoffiziere Zeugen der Stiwettkämpfe der Gliede⸗ rungen der Bewegung, ſo werden jetzt in den Dolomiten die deutſchen SA⸗Skiläufer den Italienern einen Gegen⸗ beſuch machen. Die Titelkämpfe, die am Dienstag begannen, bringen am Freitag das Mannſchaftsſchießen der ſogenannten Füſilier⸗Abteilungen. Am Sametag findet dann der Staſſel⸗ lauf, ſtatt, an dem ſich, wie bereits gemeldet, zwei SA⸗ Mannſchaften beteiligen werden. Es geht hierbei um den Pokal„Cent Capellano Reginaldo Giuliani“, den 1937 und 1938 die„. Zone der Schwarzhemden Mailand“ gewann. Unter der Führung des bewährten Obertruppführers Stein⸗ hauſer werden folgende SA⸗Mannſchaften in Madonna di Campiglio antreten: 1. Staſſel: Truppf. Leupold, SA⸗Mann Simon, Ober⸗ truppführer Fidel Wagner und Oberſcharf. Schreiner; Er⸗ ſatz: Scharf. Wöhrle. 2. Staffel: Scharf. Mittermaier, Oberſcharf. Zahler, Truppf. Wörndle, Sturmf. Rößner; Erſatz: Scharf. Joſef Maier. Die großen Fortſchritte der Italiener im Langlauf ſtellen die SA⸗Mannſchaften vor eine ſchwere Aufgabe. Die Meiſterſchaften der Faſchiſtiſchen Miliz werden am 12. März mit dem Spähtrupplauf der Grenzmilizen und der Spezial⸗ milizen beendet. Ohne Zweifel wird auch dieſe Veran⸗ ſtaltung wieder mit dazu beitragen, die enge Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen SA und Miliz auf dem Gebiet der wehr⸗ ſportlichen Erziehung weiter zu feſtigen und zu fördern, eine Zuſammenarbeit, die ſich im wechſelſeitigen Verkehr in Zukunft noch ſtark auswirken wird. Internationale Felöberg-Skiwettbewerbe verlegt Die für den 18./19. März angeſetzten Internationalen Feldberg⸗Skiwetthewerbe⸗ haben eine Verlegung erfahren. Sie werden nunmehr am 25./26. März zur Durchführung gelangen. Winterhilfskegeln bei den Mannheimer Keglern! Der Verein Mannheimer Kegler führt vom 12. bis 19. März das vom NSRe, Fachamt Kegeln, angeordnete Winterhilfstegeln in ſeiner Sporthalle durch. Es iſt Pflicht eines jeden Keglers, gleichviel, ob er dem Verein Mann⸗ heimer Kegler angeſchloſſen iſt oder nicht, ſich an dem aroßen Hilfswerk unſeres Führers zu beteiligen. Dobei ſteht es ihm frei, an den Kämpfen in derſehenswerten Mannheimer Kegelſporthalle teilzunehmen oder ſeiner Pflicht an ſeinem Kegelabend zu genügen. Die Klubführer ſämtlicher Mannheimer Keglerklubs ſind dafür verantwortlich, daß alle Mitglieder reſtlos er⸗ faßt werden. 0 Der eingegangene Betrag iſt auf das Poſtſcheckkonto des gereins Mannheimer Kegler E. V. 17781 Ludwigshafen oder on die Kreisamtsleitung der NSVW in. 5, 6 ein⸗ zuzohlen. Peter Winkler, Vereinsſührer. Deutſchland-Schweden im Kegeln Eingebaut in ein großes Turnier in Malmö findet am kommenden Wochenende der 10. Länderkampf zwiſchen den Nationalmonnſchaften von Deutſchland und Schweden ſtatt. Jedes Land ſtellt dazu eine Ser⸗Mannſchaft auf inter⸗ nationaler Bahn. Die bisherigen Begegnungen endeten in den erſten Jahren ſtets zugunſten der Schweden, welche die internatiannale Einheitsbahn ſchon ſeit Jahrzehnten be⸗ nutzen. In Deutſchland wurde ſie erſt im Jahre 1926 ein⸗ geführt. Seitdem konnten rund 100 Anlagen in Betrieb genommen werden. Nach zehn Jahren gelang uns der erſte Sieg im Jahre 1936 über die Schweden, dem gleich darauf in Stockholm ein zweiter ſolgte. Die letzte Begegnung 1938 in Stuttgart ging dagegen für Deutſchland wieder knapp verloren. Geſchicklichleitsprüfung beim Sahara-Runoflug Am zweiten Wettbewerbstag hatten die Teilnehmer am 4. Sahara⸗Rundflug unweit von Tripolis Geſchicklichteits⸗ prüſungen abzulegen Die einzelnen Aufgaben beſtanden aus Zielabwürſen, Auffinden von Sichtzeichen, verſteckter Ziele uſw. Die Leiſtungen wurden nach Punkten be⸗ wertet. Den Vogel ſchoſſen hierbei die Italiener Regoli und Crocco ab, die mit je 140 Punkten in dieſer Reihen⸗ folge den erſten und zweiten Platz vor dem Franzoſen de la Cheneliere mi: 125 Punkten beſetzten. Als beſter Deutſcher kam Bader mit 105 Punkten auf den vierten Platz vor Oblt. Götz e mit 101,5 Punkten. Dietrich wurde mit 95 Punkten Zwölfter und Flugkapitän Zieſe mit 65 Punkten Achtzehnter. Das eigentliche Rennen hat jedoch fetzt erſt mit dem Streckenflug von Tripolis in drei Etappen nach dem 1823 Km. entfernten Bengaſi begonnen. Mertedes-Benz in Monza Mercedes⸗Benz hat dieſer Tage in Monza Verfuchs⸗ fahrten mit dem Grand⸗Prix⸗Modell 1939 auſgenommen. Für die Verſuchsfahrten ſtehen in erſter Linie die Spitzen⸗ ſahrer des Mercedes⸗Benz⸗Rennſtalles, Rudolf Carac⸗ cio la, Manfred von Brauchitſch und Hermann Lang zur Verfügung. Das neue Mexrcedes⸗Benz⸗Rennwagen⸗ Modell wurde auf Grund der im Vorjahr gewonnenen Er⸗ fahrungen weiter entwickelt und hat insbeſondere auch in⸗ ſolge einiger karoſſerietechniſcher Aenderungen eine neue Form mit charakteriſtiſchem Geſicht erhalten. 7 Punkie! Zum Sport gehört heute untrennbar ein Begriff, der ihm eigentlich leineswegs im Kern eigentümlich war, ſon⸗ dern ſich ſpäter mit ihm verbunden hat, aber nun ſo feſt, daß er nicht mehr von ihm getrennt gedacht werden kann, ein Wort, das dem Nichtfachmann ſtets ein Buch mit ſieben Siegeln bleibt, aber dem Sportler von heute alles ſagt und eigentlich den Sport erſt richtig zu ſeinem Spoxt ſtempelt: „Punkte“. Dieſe„Puntte“ ſind faſt in alle unſere Sport⸗ arten eingedrungen, um ſie dreht es ſich überall, wo der Sport in wettkampfmäßiger Form betrieben wird; ſie ſind ſcheinbar geradezu die Seele unſeres Sportbetriebes ge⸗ worden, die Art und Weiſe, wie er am deutlichſten vielfach nach außen hin in Erſcheinung tritt. Leſen wir Berichte von ſportlichen Ereigniſſen, von Wettkämpfen, von Meiſterſchaften, immer tauchen dann die unvermeidlichen Punkte auf, geht es um ſie, heißt es, ſie erobern. Die Punkte! Die Punkte! Der Syport ſelbſt tritt faſt in den Hintergrund. Es iſt das die unausbleibliche Folge einer Entwicklung, die den Wettkampf immer ſtärter zum Ausdruck gebracht und die Frage nach dem Beſſeren, dem Beſten, dem Meiſter immer mehr in den Vordergrund geſtellt hat. Die Punkte ſind das Hilfsmittel, ſie geben die Möglichkeit, feſtzuſtellen, zu berechnen, wer beſſer iſt als der andere, den Meiſter zu ermitteln, den jeder Wettkampf ſucht. Sie ſind ein unvermeidliches Uebel geworden, der Sport von heute kann ſie nicht mehr entbehren, nicht mehr ohne ſie auskommen. Die größte Rolle ſpielen die Punkte unſtreitig im Fußballſport, wo der Kampf um ſie alljährlich die ganze Winterſpielzeit hindurch Tauſende von Vexeinen und damit Hunderttauſende von Spielern und Anhängern in Atem hält. Die Meiſterſchaft nicht allein, auch Aufſtieg und Abſtieg hängen von dieſen koſtbaren Punkten ab, die Sonntag für Sonntag auf Tauſenden von Fußballfeldern unſeres weiten Vaterlandes gewonnen oder verloren wer⸗ den. Oh, er iſt ſpannend und aufregend, dieſer wöchentliche Kampf um die Punkte, der ſchließlich ſeinen krönenden Ab⸗ ſchluß in der am meiſten erſtrebten deutſchen findet. Und was für Fußball gilt, gilt in dem gleichen Maße auch für die anderen deutſchen Kampfſpiele, die ebenſo nach dem Punkteſyſtem durchgeführt werden, für Handball und Hockey. Man kann auch noch andere Mann⸗ ſchaftsſviele anführen, z. B. Waſſerball und Eishocken; auch hier geht es bei der Ermittlung der Meiſter nicht ohne die Punkte. 4. 8 eV Aber auch in den Einzelſports ſind ſie nicht. zu ent behren. So z. B. in der Leichtathletik, wo ſie einerſei 2 nötig ſind bei der Feſtſtellung der Leiſtungen in den Mehs⸗ kämpfen, zum andern natürlich wieder bei den Mannſchaft 75 kämpfen, bei den Vereinswetttämpfen und dann vor E fe bei den Ländertämpfen. Wie hart wird hier im Kampf mit einem gleichwertigen Gegner um jeden Punkt gerungen, von dem Sieg oder Niederlage abhängen kann. In 1 licher Weiſe müſſen ſich Boxer, Ringer uſw. mit ſtärkſte Einſatz um die Punkte bemühen, wenn ihre Staffeln 558 mit der eines anderen Landes meſſen. Und in dem zelnen Kampfe ſelbſt, was entſcheidet hier wieder, falls e zu keinem glatten Niederſchlag oder einem Schulterſieg kommt? Natürlich wieder die beſſere Punktzahl. c9 Bei allen dieſen Punktberechnungen kann meiſtens au der Zuſchauer noch mitgehen; ſchwieriger wird es ſchon, wenn es ſich um eine Wertung handelt, die rein gefühle. mäßig getroffen werden muß, die Anſichtsſache iſt. Hier iſt die Punktzahl, die der Kämpfrichter nach der Art de Ausführung der Uebung nach ſeiner beſten Meinung. g¹ nicht nur oft umſtritten, ſondern ſie bleibt auch vielfach de großen Menge verborgen und unverſtändlich. Aber kommen unſere Turner ebenſowenig ohne dieſe Punkt, wertung aus wie die Kunſtſpringer, die Eiskunſtläufer un teilweiſe auch die Skiſpringer, bei denen allerdings 05 meßbaren Weiten, die ſie erzielt haben, auch entſcheiden ſind. Auch der Reitſport iſt hier anzuführen. Wen ſollen wir noch nennen? Der Tennisſpieler und der Golfſpieler kämpfen um ieden einzelnen Punkt, mag er hier auch teilweiſe einen anderen Namen tragen.“ 1 Radfahrer iſt darauf bedacht bei beſtimmten Wettbewerber Punkte zu ſammeln die entſcheidend ſind. Der modern Fünfkämpfer kann nur nach einem Punkteſyſtem ſeinen Wettkampf durchführen. Der Segler kommt bei ſein Regatten nicht ohne ſie aus. Immer und überall. ſind 5 die nicht zu entbehrenden Punkte, die im Mittelvünkt de⸗ ſportlichen Wettkampfes ſtehen, um die es ſich dreht un die unſerem Sportbetrieb eine ſo beſondere Note gebeng daß wir uns gar nicht mehr vorſtellen können, daß es au einmal anders geweſen iſt, daß es einmal im Sport nair keine Punkte gegeben hat. Vergeſſen mir nur nicht. ſie 65 den Sport ſelbſt zu ſetzen, ſie als deſſen Seele zu ſebeng ſondern denken wir immer daron, daß ſie nichts andere) ſind und ſein dürfen, als ein Hilfsmittel und ein nun ein⸗ mal unvermeidliches Uebel. Kleine Svort⸗Nachrichten Der FS Frankſurt iſt am Sonntag, 19. März, beim Deutſchen Fußballmeiſter Hannover 96 zu Gaſt. Die Handball⸗Mannſchaft der Berliner Polizei kam bei ihrem erſten Start in Upſala gegen die dortige Stadt⸗ mannſchaft mit 12:10(:5) zu einem ſchönen Eyfolg. Der Sc Rießer See, Deutſchlands Eishockeymeiſter, führt bei den Zwiſchenrundenkämpfen um die Deutſche Meiſterſchaft die Gruppe B mit:1 Punkten vor Klagen⸗ furt, Düſſeldorf, Zehlendorf und Krefeld an, während in der Gruppe A Altmeiſter Berliner SC mit:0, Punkten vor Raſtenburg(:05), Füſſen, Rotweiß Berlin und Engel⸗ mann Wien an der Spitze ſteht. Bei den japaniſchen Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften im Shibaura⸗Rink in Tokio erwies ſich die zierliche Etſuto Inada, die 1936 ihr Land in Garmiſch⸗Partenkirchen ver⸗ trat, nach wie vor als unübertrefflich. Bei den Männern ſiegte Hiroſhi Kanda. In Sapporo ſiegte bei den japaniſchen Skimeiſterſchaften Kurao Kuji in der Kombination Lang⸗ und Sprunglauf, während im Sprunglauf überraſchend Fumio Aſaki trium⸗ phierte. Japans Olympiakämpfer Maſaji Jguro und Goro Adachi belegten nur den, zweiten bzw. fünften Platz. Einen Dreifrontenkampf tragen Deutſchlands Radbacler am 18./19. März aus, und zwar am 18. März gegen die Schweiz in Singen und am 19. März gegen Frankreich in Bremen und gegen Belgien in Schwäbiſch⸗Gmünd. Walter Neuſel(Berlin), der deutſche Schwergewichts⸗ Boxmeiſter, ſchließt am Donnerstag ſein Trainina zum Kampf gegen den Franzoſent Lenglet, der am gleichen Tag in Frankfurt a. M. erwartet wird. 0 Wiens Amateurboxer, mußten auf ihrer Polenreiſe eine weitere Niederlage hinnehmen. In Kattowitz ver⸗ loren ſie gegen eine Auswahl Oſtoberſchleſiens mit:10 Punkten. Die SG 46 Neuſtadt a. d. W. veronſtaltet am Pſingſt⸗ ſonntog, 28. Mai, ein großes nationales Leichtothletik⸗Feſt, zu dem zahlreiche Spitzenkünner eingeladen werden. Das 2. Internationale Arlbergrennen um den Preis des Reichsſportführers wird nunmehr endgültig am 18. und 19. ausgetragen. Startberechtigt ſind ſämtliche Mitglieder er FISS. Maxi Herber⸗Eruſt Baier, das deutſche Weltmeiſter⸗ paar im Eiskunſtlaufen, ſtellte ſich in Hamburg 7000 Zu⸗ ſchauern vor und wurde ſtürmiſch umjubelt. Die Vorſchlußrunde um Englands Fußballpokal wird am 25. März ausgetragen. Die Paarungen lauten: Portsmouth⸗ Huddersfield Town oder Blackburn Rovers und Wolver⸗ hampton Wanderers⸗Grimsby Towu. Adolf Witt, der Kieler Halbſchwergewichtsboxer, konnte in Antwerpen ſeinen 10⸗Runden⸗Kampf gegen den Belgier Wegner, der mehrfach am Boden und angeſchlagen war, überlegen nach Punkten gewinnen. 5 Dänemark unterſtützt deutſchen Antrag Der Kamyf des Reichsfachamts Handball im NSRe um ein Olympiſches Handballturnier bei den Spielen 1940 wird von Dänemarls Handballverband energiſch unterſtützt. Der Präſident Franklin Sörenſen hat in einer amtlichen Erklärung ſich an das finniſche Organiſationskomitee ge⸗ wandt und darauf hingewieſen, daß eine Nichtaufnahme des Handballſpieles in das olympiſche Programm einer brüsken Zurückſetzung des zwar jungen, aber ſchon in der ganzen Welt anerkannten Spiels gleichkommen würde. Olympia-Sammelglocke auch auf See Seit etwa einem halben Jahr findet man die Olympia⸗ Sammelglocke der Deutſchen Sporthilfe auch auf den deutſchen Schiſſen. Mit dem Erfolg kann man rech: zufrie⸗ Zermine der ſüddeutſchen Klein-Radrennbahnen Der deutſche Bahn raöſport iſt ohne die Veranſtoltungen der kleinen beſcheidenen Rennbahnen im ganzen Reich nicht denkbar. Es iſt klar, daß die wenigen Zementbahnen, die ja immer nur ein beſchrauktes Gebiet betreuen können, die Pflege und Fördexung unſerer Bahnamateure nicht allein übernehmen können. Sie müſſen vielmehr in ihrer radſpartlichen Propagandaarbeit lebhaft unterſtützt werden von den Kleinbahnen, die zwar an äußerem Gleaiz hinter den großſtädtiſchen Anlagen zurückſtehen, aber in ihrem Wirkungsbereich eine Volkstümlichteit beſitzen, um die ſie manche Großbahn beneiden muß. Vielerorts haben die Aktiven ſelbſt bei der Errichtung ihrer Kampfſtätte mit⸗ geholfen, und es iſt daher verſtändlich, daß das Publikums⸗ echo nicht ausbleibt. Beſcertders lebhaft waren ſchon immer die ſüddeutſchen Bahnen, die ſich auch für 1939 wieder viel vorgenommen haben. Das zeigt ein Blick in die Terminliſte, deren Umfang natürlich die Aufſtellung der großen Sommerbohn⸗ Veranſtaltungen um ein Vielfaches übertrifft. In der neuen Kampfzeit wird auf den ſüddeutſchen Amateurbahnen ſolgender Kampfplon abzuwickeln ſein: Dudenhofen: 9. April, 21. Mai, 11. Junt, 8. Juli, 13. Auguſt, 17. September, 8. Oktober.— Gießen: 30. Aprit, 30. Juli.— Göppingen: 23. April, 13 Auguſt.— Kaſſel: 30. April, 21. Mai, 2. Juli, 30. Juli 27. Auguſt, 24. Sep⸗ tember.— Mannheim: 10. April, 30. April, 29. Mai, 24. Juni, 6. Juli, 6. Auguſt, 3. September.— München: 23. April, 7. Mai, 8. Juni, 2. Juli, 6. Auguſt, 27. Auguſt, 24. September 15. Oktober.— Oeſchelbronn: 30. April. 9. Juli, 10. September.— Singen: W. Mai. 17. September. — Stuttgart⸗Feuerbach: 14. Mai, 2. Juli, 3. September.— Stuttgart⸗Zufſenhauſen: 7. Mai, 11. Juli, 6. Auguſt, 27. Auguſt.— Ulm: 7. Mai, 6. Auguſt, 17. September.— Saarbrücken: 90. April, 4. Juni, 2. Juli, 13. Auguſt.— Kaiſerslautern: 21. Mai, 20. Auguſt.— Rülzheim: 28. Mai, 30. Juli.— Landan: 12. Auguſt.— Klarenthal: 28. Julij 24. September.*3 — Sport: Willy Müller. den ſein, ſchon manch namhafter Betrag iſt aus den pielen kleinen Spenden der Seefahrer⸗Sportler gieſer Sti tung des Reichsſportführers zugeführt worden. Die Seefahter wollen auch weiterhin mithelfen, dieſes große ſoziale Went der deutſchen Sportbewegung in ſeinen Leiſtungen erhalten und zu ſteigern. Aus dieſem Grund häl⸗ ieth, nach der Olympia⸗Sammelglocke auch die Schützen⸗Ehren, ſcheibe der Deutſchen Sporthilfe ihren Einzug auf unſere Schifſe. Die ſaſt ſprichwörtliche Schießluſt unſerer Sßſe fahrer wird auf dieſem Weg in Spenden verwandelt, d den' beim Sport verletzten Kameraden zugute kommen⸗ „Kameradſchaftliche Fürſorge iſt kameradſchaftliche Pflicht', das weiß vor allem der Seemann. Maler und Bildhauer als Kamyfrichter Zu den Sonderpreiſen für die beſte Kür und Wflicht h, den Großen Preiſen der Reichshauptſtadt vom 24. bis it⸗ März im Berliner Sportpalaſt iſt jetzt noch der Aeſtheki Preis hinzugekommen. Geſondert von den Preisrichtern die Pflicht und Kür nach ſportlich⸗techniſchen Grungſäten beurteilen, wird ein aus namhaften Malern, Bildhauene und darſtellenden Künſtlern beſtehendes Kampfgericht Läuſer nach rein künſtlexiſchen Geſichtspunkten betrachten und der Läuferin bzw. dem Läuſer den Sonderpreis 3 erkennen, deſſen Lauſen nach ihrer Anſicht den Geſetzen d 5 Aeſthetik am beſten entſpricht. Für den Tanzwetthewen⸗ nannten bereits acht Paare, darunter die Wiener Meiſte paare Staniek⸗Wagner und Winkelmann⸗Löhner ſowte 580 engliſchen Landesmeiſter Wallis⸗Wilke. An dem S laufen beteiligen ſich Maxi Herber⸗Ernſt Baier und Ing Koch⸗Günther Noak. Spielberechtigung zu den Spielen um die Deutſche Hanoballmeiſterſchaft Kameradſchaft über alles Die Spiele um die Deutſche Meiſterſchaſt ſind die Fort, ſetzuung der Spiele um die Gaumeiſterſchaft. Die Mann⸗ ſchaſt, die ſich in 18 Spielen beſtens bewährt hat und Gau⸗ meiſter werden konnke, hat die Ehre, um den höchſten Tits des deutſchen Handballs zu kämpſen. Erfahrungsgemaß haben ſich noch immer die Mannſchaften durchgeſetzt un bewährt, in denen das Können der Mannſchaſt, die Ha tuaig der Mannſchaft, die Kemerodſchaft innerhalb Mannſchaft höher geſtellt wurden als die Leiſtung und deutüng des einzelnen. Um dieſem Prinzip auch in Zukunft Rechnung zu tragen und um übereifrige Vereins⸗ und Abteilungsführer davor zu bewahren, die bewährte Einheit zu zerſchlagen und, ſi vermeintlich durch irgendwelche neue Kräſte zu ſtärlen/ hat jetzt der Fachamtsleiter für Hadball, ½/ Brigade, führer Herrmann, beſtimmt, daß bei den Spielen um 1 Deutſche Meiſterſchoft, die Ende März baw. Anfang Aprt beginnen, nur Spieler mitwirten dürſen, die mindeſten in drei Spielen um die Gaumeiſterſchaft in der hetreſ⸗ fenden Mannſchaſt geſpielt haben. Spieler der Reſer“““ mannſchaft können für Spiele um die Deutſche Meiſter⸗ ſchaft eingeſetzt werdon, wenn ſie für ebenſalls drei Spie— in der erſten Mannſchaft teilnahmeberechtigt geweſen waren. Wer gegen dieſe Anordnung verſtößt, hat Spie!“ verluſt zu erwarten. Jeder wahre Sportsmann wird die Verfügung des Fachamtsleiters für Handball begrüßen., Es iſt ein leider garnicht zu ſeltener— Akt der Undonkbarkeit, wenn man einen Spieler, der ein Ziel— in dieſem Fall 05 Gaumeiſterſchaft— erringen half, dann einſach„über Bord“ gehen läßt, weil man einen an Können vielleicht beſſenen Monn„zufällig“ gewonnen hat. mit dem man die Mannſchaft zu verſtärken glaubt. Immer noch muß Kame⸗ radſchaft höher im Kurs ſtehen uid wertvoller ſein a. jeder Erfolg, als jeder Titel. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Steuvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſeubart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes — Südweſideutſche Umſchau, Geri und Bilderdienſt: Eurt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannheine Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herousgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeituns Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe& Mittag über 10 500 Ausgabe A Abend über 9500 Ausgabe B üher 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Februar über 21 500. ber DDonnerstag, 9. März 1939 3 — — Donnerstag. 9. März 1949 HaNvDELS- ο WIRIIr der Neuen Mannheimer Zeitung CHAFTS-zZEr —————— Abend-Ausgabe Nr. 114 — Die Invesiiionen im Wohnungsbau 1958 und ihre Aulbringung 3000000 Wohnungen lerliggesteili- EWa 2 Milliarden Investitionen Mobun Jahr 1638 ſind im Altreich ſchätzungsweiſe 300 000 Sutfielenden fertiggeſtellt und bezogen worden. Hiervon und* etwa 270 000 bis 275000 auf Neubauwohnungen rücſ 0⁰⁰ bis 30 000 auf Umbauwohnungen. 9⁰ lcbtigung der Abgänge durch Brand, Abbruch uſw. in Boch von vielleicht 20 000 verblieb, wie in dem neueſten —5 enbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung“ aus⸗ wird, ein Reinzugang von etwa 280 600. Damit 05 2 der Wohnungsbeſtand im Altreich von 17,8 Millio⸗ 1937 auf 18,1 Millionen Ende 1938 erhöht. In er 0. der beſonderen Umſtände des vergangenen Unauſ war dies Bauergebnis ein beachtlicher Erfolg. Die hroße ſchiebbaren Arbeiten, die im Zuſammenhang mit den 5 8 politiſchen Entſcheidungen des vergangenen Jahres mußt auwirtſchaft unter Einſatz aller Kräfte durchſühren 5— wirkten zwangsläufig auch auf den Wohnungsbau zurück. Dadurch wurde der„Ueberhang“ in der Durch⸗ erbeblt begriffener Bauten zu Beginn des Jahres 1939 Jahr ich höher als“ vor Jahresfriſt: Anfang des neuen es waren etwa 180000 bis 200 000 Wohnungen im gegenüber nur rund 155 000 Anfang 1938. 3 Inveſtitionen im Wohnungsbau(Neu⸗ und Umbau chließlich Aufſchließungstoſten), die 1957 rund 2,1 Mrd. betragen hatten, beliefen ſich nach vorläufiger Schätzung 0 Jahr 103s auf mindeſiens 2,0 Mrd. 4. Der Kapital⸗ nu wand nahm nicht entſprechend dem geringeren Woh⸗ naszugang ab. Dies lag vor allem an dem höheren —— Hinzu kamen zum Teil nicht unerhebliche nan nerböhungen inſolge höherer Transvortkoſten, inſolge — Baberſtundenzuſchlägen u. dergl. Der von der Seite des Haukoſten her wirkenden Tendenz zu einer Erhöhung * Invpeſtitionsaufwands wirkten aber entgegen die ſtär⸗ mehrterlagerung zum Arbeiterwohnſtättenbau, der ver⸗ Anteil Bau von kleineren Wohnungen und der größere — der Bautätigkeit in den kleineren Städten und auf ———— an der geſamten Bauleiſtung. Von den ge⸗ 4 K n Inveſtitionen in Höhe von mindeſtens 20 Mrd. 1938 ſchätzungsweiſe 250 Mill./ oder 12,5 Mittel: 200 Mill. 4 oder 9,5 v..) auf öfſentliche oer 5) 1195 Mill. 4 oder 59,7 v. H.(1987: 1210 Mill. 4 Auf 60 v..) brachten die organiſierten Kreditgeber auf. 855—0 nicht näher erfaßbare Reſtkapital entfielen rund v„Mill.— oder 27,8 v. H.(1037: 600 Mill.& oder 32,9 9000. In der Wohnungsbaufinanzierung des vergange⸗ den Jahres nahmen alſo die öffentlichen Mittel an Be⸗ Sagieh zu. Gemeſſen an den Geſamtinveſtitionen und im ober eich zu den Jahren der„Hauszinsſteuer⸗Aera“ blieb Mites Anteil am geſamten Hapitalaufwand gering. Die 4 der organiſierten Kreditgeber konnten ſich im gan⸗ Laßbar auf Vorfahrshöhe halten. Das nicht näher er⸗ Berſcht, Reſtkapital trat an Bedeutung zurück. In dieſer trat* der Quellen der Wohnungsbaufinanzierung ſtättevte ſortſchreitende Verlagerung zum Arbeiterwohn⸗ enbau deutlich in Erſcheinung. ie für den Bohnungsbau des vergangenen Jahres ge⸗ wakenen öffentlichen Wiſtel(ächäeundswetfe 50 Mi, +5 als ibr. rund 50 Mill. 4 oder um ein Fünftel höber Reichsmi Im letzten Johr wurden nicht nur erheblich mehr Kleinſt nittel für die Snitzenfinanzierung des Baues von iedlungen und Volkswohnungen ausgezahlt. Hinzu rſtmalig ein größerer Betrag für die 1937 eingeleitete Nüdflüte Förderung des Landarbeiterwohnungsbaues. Aus lens ſſen früherer Hauszinsſteuerdorlehen wurden min⸗ weiſe wieder die gleichen Mittel wie 1937(ſchätzungs⸗ 0 40 Mill. 4 bereitgeſtellt. Die Wehrmacht gob wie⸗ kamen nicht unerheblicher Beträge für Wohnbauten; hinzu der Ge rbeitgeberdarlehen und ſonſtige Mittel der Län⸗ emeinden uſw. weiſee organiſierten Kreditgeber beſtritten mit ſchätzungs⸗ Miße 1105 Mill. 4 Hyvothekenouszahlungen(1937: 1210 ohnn“) xund drei Fünftel der Geſamtinveſtitionen im gangen nsbau. Das war noch etwas mehr als im ver⸗ ten Kren, Jahr(58 v..). Unter den einzelnen organiſier⸗ kaſſe; reditgebern ſtanden wiederum, wie 1037, die Spar⸗ Miän an erſter Stelle. Sie gaben erneut onnähernd 400 der für die Finanzierung des Wohnungs, eubaues und Bofumbautätigkeit. Die Pfandbriefinſtitute ſteten für die Verfüungsſinonzierung 1938 zuſammen 425 Mill. zur beioncgung, gegenüber 390 Mill. im Jahre 1987. Ins⸗ ihre Aus die öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten konnten zwar uszohlungen für die Neubautätigkeit erhöhen, und usz„von rund 135 Mill. auf rund 175 Mill. 4. Die erreßablungen der Hypothekenbanken für den Wohnungsbau en nach vorläufiger Schätzung etwa 250 Mill. 4, ie wia wieder den Betrag des Vorfahres(255 Mill.). neömerivoten und öfſentlich⸗rechtlichen Verſicherungsunter⸗ etwa* gaden nach vorläufiger Schätzung wieder wie 1937 Auslt00 Mill. 4 unmittelbar für den Wohnungsbau. Die nungstungen der Sozialverſicherungsträger für den Woh⸗ noch et au hingegen waren geringer. Sie betrugen 1998 nur vor. n 125 Mill. 4, gegenüber 180 Mill. im Jahr zu⸗ ſi er Rückgang lag überwiegend bei der Reichsver⸗ für öi illsanſtalt für Angeſtellte. Die Bauſparkaſſen gaben le Neubaufinanzierung(alſo ohne Entſchuldungsdar⸗ im 3 4058 ſchätzungsweiſe 85 Mill. 4 genenüber 80 Mill. 4 ahre 1037. 556 Milonſtigen nicht näher erfaßbaren Mittel waren 1038 1937— Jum 185 Mill. 4 niedriger als apitdt0 ill. 0. In dieſen Poſten teilen ſich Eigen⸗ darlehe Selbſthilſe, Berwandtſchafts⸗ und Gefälligkeits⸗ gebde en, Stundungen von Reſtkaufgeldern und Reſtbau⸗ mutur, Betriebsdarlehen, Zwiſchenkredite u. a. Die Ver⸗ Arbens liegt nahe, daß mit der weiteren Verlagerung zum genonterwohnſtättenbau der Anteil des Eigenkayitals ab⸗ ſchräüntnen hat. Hierfür ſpricht auh die noch ſtärkexe Be⸗ kapitals ſolcher Bauten, bei denen der Anteil des Eigen⸗ im—9 im allgemeinen höher iſt. Immerhin Hürfte auch für gelauſenen Jahr die Bedeutung des Eigenkapitals nie Wohnungsbaufinanzierung erheblich geweſen ſein. einer Erhebung der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank nungtei den mit Reichsbürgſchaften geförderten Kleinwoh⸗ finahen, im Jahre 1037 noch über die Hälſte der Reſt⸗ ürfteerung echtes Eigengeld(1935. 60 0.). Dagegen für 5 im letzten Jahr die Bedeutung der Betriebsdarlehen dern le Wohnungsbaufinzierung von Geſolgſchaftsmitglie⸗ gru weiter geſtiegen ſein. Nach Feſtſtellungen der Reihs⸗ Krie 9e, Induſtrie hatten ſich die Aufwendungen der Indu⸗ rden Bau von Arbeiterwohnſtätten 1937 bereits ieſe Mill, erhöht, d. h. gegenüber 193 verdoppelt. erhöhr Betrag dürfte ſich im abgelaufenen Jahr weiter eine haben. Die Deutſche Arbeitsfront hat mit Erfolg dese gtatkräftige Werbung für die finanzielle Unterſtützung geleit rbeiterwohnſtättenbaus durch die Betriebsführer ein⸗ et. des Vierjahresplanes hat ch war Die Durchführung Unter Be⸗ u mäßiger. dem Druck der Geſchäftsſtille ſogar etwas zurück, die bei den, ſbri Akiien fireundlich Leichi überwiegende Kauſlusi— Renien gehalien Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Leicht gebeſſert Frankfurt, 9. März. Die Börſe wor ſtimmungsmäßig leicht gebeſſert, nachdem die letzttägigen Abgaben im weſentlichen aufgehört haben, Bgleich die Närkte noch nicht ganz frei von Angebot waren. Dies und nur zögernde Kaufneigung der Kunsſchaft führ⸗ ten am Aktienmarkt daher kursmäßig zu kleinen Erhöhun⸗ gen von durchſchnittlich—74 v. H. Die Umſätze waͤren dabei ebenſo gering wie in den letzten Tagen, teilweiſe noch Im Verlaufe gingen die Kurſe vereinzelt unter nenem Bedarf etwas ſtärker befeſtigt wäͤren. Feldmühle Papier mit 114½(114/1 und Conti Gummi mit 211(208¼). Von Elektrowerten erholten ſich AEch auf 1134(11276). JG-Farben lagen mit 150,(151) ſtill und unverändert, ebenſo hatten Bergbauwerte nux kleine Umſätze und ge⸗ ringe Abweichungen, Verein. Stahl 109(110), Monnes⸗ mann 10996(109/4), Buderus 103/(103/6), Hoeſch unv. 108. Maſchinenaktien logen gut behauptet, Rheinmetall 54 n. H. höher mit 130/1. Von Einzelwerten Feinmech. Jetter weiter gefragt mit 94(93). Der feſtverzinsliche Markt blieb ſtill bei im allgemeinen gehaltenen Kurſen. Reichsaltbeſitz 5 Ryfg. höher mit 130,30, Kommunal⸗Umſchuldung unv. 93.30. Am Pfandbriefmarkt ſchwankten Liquidationswerte bei v.., ebenſo wieſen Stadtanleihen und Induſtrie⸗Obligotionen bei denkbar kleinſtem Geſchäft nur geringe Abweichungen auf, von letz⸗ teren 5 v. H. Mittelſtahl 1009&(101). Im weiteren Verlauf kam das Geſchäft nahezu zum Er⸗ liegen und die meiſten Papiere blieben ohne Veränderung. JG⸗Farben leicht erhöht auf 150½ nach 150/6—4150, ferner u. a. AEG 114 nach 1134, Mannesmonn 109/ nach 1099&, Verein. Stahl 109% noch 10974, Geffürel 135/ nach 1395¼ umd Hapag 61 undv. 61. Etwas rückläufig u. a. Demag mit 15 nach 1455, Aſchoffenburger Zellſtoff 102(103). Der Freiverkehr war nohezn geſchäftslos bei unveränder⸗ ten Kurſen Verein. Fränk. Schuh v. H. höher mit 81½ bis 835. Berliner Börſe: Aktien freundlich Berlin, 9. März Den vorbörslichen Erwartungen entſprechend, boten die Aktienmärkte ſchon zu Beginn des heutigen Verkehrs ein ſreundlicheres Bild als an den Vortagen. Die Kurs⸗ erholung war im weſentlichen auf die Erledigung der Geld⸗ beſchaffungsvekkäufe zur Finanzierung des Steuertermins zurückzuführen. Daneben konnte man ober auch etwas regeres Kaufintereſſe der Bankenkundſchaft auf faſt allen Marktgebieten beobachten. Hierdurch angeregt, ſchritt auch der Berufshandel zu kleinen Anſchaffungen. Nennens⸗ wertes Ausmaß nahmen die Umſätze allerdings vorerſt noch nicht an. Montanwerte waren kaum verändert. Bei den Braunkohlenwerten kamen wiederum nur zwei Papiere zur erſten Notiz, wobei Deutſche Erdöl v. H. gewannen. Ilſe Genußſcheine dagegen 77 v. H. einbüßten; in beiden Fällen wechſelten nur je 4000 den Beſitzer. Von che⸗ miſchen Papieren zogen Farben um 36 v. H. auf 15026 an. Weiter erholt waren bei den Gummiaktien Conti Gummi mit einer kräftigen Steigevung von 3 v. H. Wäh⸗ rend Verſorgungswerte mit Ausnahme von RWo(plus Nr..) kaum nennenswerte Abweichungen aufwieſen.— allerdings wurde nur die Hälfte der hier variabel gehan⸗ delten Werte notiert— lagen Elektrowerte durchweg um KA— v. H. feſter, ſo u. a. Schuckert(plus 7/ v..). An Marktgebieten fielen als beſonders ſtaxk ver⸗ ändert auf: Schübert und Feldmühle mit ſe plus 1 ſowie Dortmunder Union mit minus 1 und Dietig mit minus 77 v. H.— Von den variabel gehandelten Reuten waren Reichsaltbeſitz mit 180,30 unverändert. Die Gemeinde⸗ umſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unverändert 93,20. Im Bürſenverlauf nahm das Geſchäft wieder an Unrſang ob, ſo daß die Kursgeſtaltung vielſach von Zufälligkeiten ab⸗ bing. Lohmeyer und Hotelbetrieb verloren ſe“ Dema⸗ gaben um 77, Conti Gummi und Dortmunder Union je um 1 w. H. nach. Andererſeits befeſtigten ſich Acch um 77, Klöckner um 76 und Ilſe Genuß⸗Scheine ſowie Feldmühle gleichſalls je um 71 v. H. Farben notierten 1503. Am Kaſſareutenmarkt bliehen Pfandbriefe und Kom⸗ munal⸗Obligationen im allgemeinen unverändert. Von landſchaftlichen Goſöpfandbrieſen ſtiegen Pommern Ahfin⸗ dung um d6 n. H. Liquidations⸗Pfandbriefe lagen niht ein⸗ heitlich. Stadt⸗ und Provinzanleihen erfuhren kaum Ber⸗ änderungen. Auch Reichs⸗ und Länderanleihen wurden zu⸗ meiſt auf Vortagsbaſis notiert. Bei den Induſtrieobliga⸗ tionen büßten 36er und s7er Mittelſtahl, Concordig Berg⸗ bau, Deutſche Conti Gas und Deuiſche Erdöl je 6 v. H. ein. Mont Cenis waren um/ und Fer Harpener um 9s v. H. rückgängig. Durch dieſe Entwicklung haben verſchie⸗ dene 5proz. Papiere den Pari⸗Stand unterſchritten. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien kamen Deutſche Ueberſee/ v. H. höher, Halle Bankverein und Vereinsbank Hamburg jedoch s bzw. 1 v. H. niedriger zur Notiz. Bei den Hypothetenbanren zogen Hamburger Hypotheken um und Meininger Hypotheken um 1 v. H. Am Martt der Koloniälwerte waren Kamerun gegen an.— 22—2 R— die Notiz vom 28. Februar um 3/½ v. H. rückgängig, Schan⸗ tung ſtellten ſich v. H. höher. Von Induſtriepapieren wurden Stettiner Portlandzement und Amperwerke um je 2 v H. heraufgeſetzt. Kochs Adler⸗Nähmaſchinen gewannen nach Pauſe 3 v. H. Im gleichen. Ausmaße niedriger wurden Steatid Magneſia und Rabetzke u. Gieſecke notiert. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1939er 99.62 G 100,37 B; 1949er 100 G 100,75 B; 1941er 99,75 G 100,5 B: 1942er 99,62 G 100,37 B: 1913er 90,5 G 100.25 B; 1935er 98,87 G 99,62 B; 1046er bis 1948er je 99 G 99,75 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗Her und 1916⸗49er je 83 G 83,75 B; 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 92,825 G 93,575 B Am Börſenſchluß konnten ſich, abgeſehen von einigen Ausnahmen, die Notierungen behaupten. So ſtellten ſich Wintershall, Reichsbank und Bank für Brauinduſtrie je v. H. höher. Farben ſchloſſen zu 150.50. Niedriger lagen AEch um 6, Ac für Verkehr um“/ und Mansſeld um ½ v. H. Die Reichsaltbeſitzanleihe wurde im Verlaufe mit 130½ notiert. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 8. März. Am Geldmarkt wurden die Blanko⸗ tagesgeldſätze heute, einen Tor vor dem Steuertermin, um % auf 29 bis 29“ v. H. heraufgeſetzt, obgleich die Ab⸗ züge naturgemäß noch unbedeutend blieben. Man will aber offenbar eine allmähliche Angleichung an den morgen zu erwartenden höheven Satz herbeiführen. Im Anlagegeſchöft herrſchte ſtarke Zurückhaltung. Angebot war indeſſen in nennenswertem Umfange kaum vorhanden. Der Privat⸗ diskontſatz blieb mit 276 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten erlitt das eng⸗ liſche Pfund einen mäßigen Rückgang. Pfunde⸗Kabel ſtell⸗ ten ſich heute früh auf 4,6903(4,6909), die Züricher Pfund⸗ notiz ermäßigte ſich auf 20,63½(20.63), die Pariſer auf 176,90(176,94). Gegen Amſterdam zeigte das Pfund mit 8,8296(8,8296) Hagegen eine geringe Befeſtigung, die in⸗ deſſen mit dem Guldenrückgang zuſammen hängt. Naher unverändert blieb der Dollar. Auch bei den kontinentalen Valuten traten im allgemeinen nennenswerte Abweichungen gegen den Vortag nicht ein. Der franzöſiſche Frauc war geringfügig feſter. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 3. Privat 8 v.. 1 Dis⸗ 9. März 8 Mär, kont cGeid] Brie Bel) Bries Aegupten lägypt. PfD 11,980/ 12,010 11,080 12,010 Argentinien 1B.⸗Pelo 0,574.578 0,573 0,577 Belgien 100Belga] 2¼ 11.91 41.99 41,00 41,93 Braſilten 1 Milreiss 0,146% 0,148 0,146 0,148 Bulgarien, 100Leva 0 3,047 3,053 3,.047] 3,053 Dänemark 100Kronen 4 52,1052,26 52.10[52,20 Hanzig 100Gulben] 4 47.— 47,10 47.— 47,10 England 1Pfb 2 11,680/ 11,710 11.680 11,710 Eſtland 10(en Kr.(/ 68,1368,27 68.13 68,27 Jinnlandi0hhinn..4 5,150(5,160[ 5,150/ 5,160 Fantreich 100851 2 5,603 6,617 0,603% 0,677 Hriechenlund 00 9 2,353.357.353 2,357 Soll ind 100 iden? 132,35 132561 132.31 132,57 IrantTeyeran) ſpaſenn 14,5214,54 14.52 14.54 Jsland. 100 18/ Kr. 5½ 3225 52,35 52,.2 52.35 Ftalien 10ʃ, Lire] 4[ 13,.00 13,11 13.00 13,11 Japan 1en].29] 0,091 0,683 0,581 0,083 Iugoflavienioo Dia 5,6044 5,700 J 5,604.705 Ronado 1 kan. Dollar 2,483] 2,487 2,483.487 Zettlond 150 Latts 48,75 48,85 48,75 48.85 Sitaven, 10081tas 3 41.94 22,02 41,04 42.02 Rotwegen io0fronen 3 58.60 88.8ʃ 58,69 55,81 Polen 100Bloty] 4 47,— 47.10 47.— 47,10 Por ugal 100 Eskudo 857 10,605 10,625 10.605 10,025 aIni ͤ N 72—*——*„*——* Echweben, icoar c,i is c. 1(035 Schweiz 160Franlen 50.61 50.70 50,52 50,74 Spanſen 100 Peſeten] 5*92— 95 8 Fürtei. in t. Pfd.5¼.078.982.978.982 Angarn. 100Pengo] 4——— Uruguan, 1Goldpeſo.909.911 0,909] 1,911 Ber. Staaten Dollar 1 2. 491.405.4911 2,485 * Frankfurt, 9. März. Tagesgeld unv. 2,25 v. H. PCCCCCCſſGGGGGGPCGFPPPPPCPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPPPPPGPPPPPGöPPPPPPPcc überdies die finanziellen Beihilſen der Viexjahresplan⸗ werke für den Wohnſtättenbau ihrer Gefolgſcha tsmitglieder beſonders dringend gemacht. Die Wohnungsverſorgung des Jahres 1939 hat in dem hohen Ueberhang von 180 000 bis 200 600 An⸗ ſang des Jahres in dex Durchführung begriſſener Wohnun⸗ gen einen Rückhalt. Der größere Teil dieſer Wohnungen Fürfte bis zur Jahresmitte fertiggeſtellt und bezugsfertig jein. Das Geſamtergebnis des Wohnungsbaues 1039 und mehr noch das der nächſtfolgenden Jahre hängt ſreilich vor allem davon ab, wieviel Arbeitskräſte, Bauſtoſſe und Ka⸗ pital für den Wohnungsbau bereitgeſtellt werden können. Im letzten Jahr reichte ber Wohnungszugang nur an⸗ nähernd an den hohen Zugang an Haushultungen heran. Im Jahr 1939 wird wahrſcheinlich mit einem gleich hohen Haushaltungszugang zu rechnen ſein. Neben der Frage der Arbeitskräfte und Bauſtoffe wird für den Wohnungs⸗ bau 1939 die Finanzierungsfrage eine weit größere Bedeu⸗ tung haben als in den beiden vergangenen Jahren. Die Wirkungen der beſtehenden Hypotheteuſperre für neue Hypothekenzuſagen werden immer fühlbarer. Wieviel neue Wohnbauten in den kommenden Monaten begonnen werden können, hängt neben Her Bereitſtellung von Arbeitskräften und Material entſcheidend davon ab, wann und in welchem Umfang die Hypothekenſperre oder die Emiſſionsſperre für Pfanöôbriefe gelockert ober aufgehoben werden kann und wie raſch eine ſolche Maßnahme ſich in der tatſächlichen Inangriffnahme neuer Wohnbauten auswirkt. * Gebrüber Kieſer Ac, Duisburg.— 8(6) v. H. Divi⸗ dende. Der§B om 22. März wird für 1938 die Vertei⸗ lung einer Dividende von 8(6) v. H. auf das 0,78 Mill.“ betragende Ax vorgeſchlagen. k. Philippsburger Städt. Sparkaſſe. Die Kaſſe ſtellt in Wreim, Geſchäſtsbericht ſür 1938 einen regen wirtſchaftlichen Auſſchwung feſt. Um 30 v. H. ſtieg der Geſamtumſatz auf 17,1 Miäll.„ und die Bilanzſumme erhöhte ſich um 16 v H. auf 2,71 Mill. 4. Die Sporeinlagen erhöhten ſich carf 2,3 Mill. mit 2947 Sparbüchern. An Hypotheken waren 1,2 Mill. ausgeliehen und der Reingewinn mit 33,512 wurde größtenteils der Sicherheitsrücklage zuge⸗ führt, die bereits auf 207 000 angewachſen iſt. * Mecklenburgiſche Depoſiten⸗ und Wechſelbank, Schwe⸗ rin.—.5(5) v. H. Dividende. Der Geſchäftsumfang⸗ hat ſich 1938 erheblich vermehrt. Die Bilanzſumme ſtieg um 6,2 Mill.% auf 80,6 Mill. 4. Die Einlagen erhöhten ſich von 70,5 auf 77 Mill. 4. Der Reingewinn ſtellt ſich, nachdem den offenen Rücklagen wie im Vorjahre 100 000 Ü zugeführt ſind, auf 172 488(163 879) 4. Der auf den 29. März einberuſenen HB ſoll die Verteilung einer Di⸗ vidende von 5½(i. V. 5) v. H. vorgeſchlagen werden. * Gotthard Allweiler Pumpenfabrik AG. Radolfzell.— 6(5 v. H. Dividende. Aus dem Bericht für 1987/8 geht hervor, daß mit verſtärktem Einſatz der Exportanteil ge⸗ halten werden konnte, während das chorakteriſtiſche Merk⸗ mal des Flandsgeſchäftes die Steigerung der Produktion zu höchſter Leiſtung war. Auf dem Gebiete der Verwen⸗ dung von Spar⸗ und Austauſchſtoffen wurden umfangreiche Verſuche angeſtellt. Die mengenmäßige Steigerung des Umſatzes zeigt, daß die Bemühungen auch hier erfolgreich waren. Zur Erreichung der geſteckten Ziele wurde in aus⸗ gedehntem Maße ein Teil der Arbeiterſchaſt angelernt und umgeſchult. Eine Reihe baulicher Aenderungar und Ver⸗ beſſerungen des Maſchinenporks waren notwendig zur Er⸗ höhuna der Arbeitsfähigkeit der Anlogen. Der Rohertrag Reichsbankausweis Normale Enilastung Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. März haben die Kreditrückflüſſe in der erſten Märzwoche in nor⸗ malem Umfange eingeſetzt. Im ganzen hat ſich die Kapital⸗ anlage der Notenbant um 283 auf 8687 Mill./ vermindert, was einem Abbau der zuſätzlichen Ultimoſpitze um 32 v. H. gegenüber 35.2 v. H. im Vorjahr entſpricht. Im einzelnen haben ſich die Beſtände an Handels⸗ wechſeln und Schecks um 250 auf 7084 Mill., an Lombard⸗ jorderungen um 23 auf 38 Mill. und an Reichsſchatz⸗ wechſeln um 27,8 auf 0,2 Mill./ vermindert. Dagegen haben deckungsfähige Wertpapiere um 17 auf 677 Mill. 4 und ſonſtige Wertpapiere um 1 auf 288 Mill.„ zugenom⸗ men. Andererſeits haben die Giroguthaben, in der Haupt⸗ ſache durch Berminderung der Guthaben der Privatwirt⸗ ſchaft, um 78 auf 1027 Mill. abgenommen. Entſprechend dieſen Beränderungen hat der Umlauf au Reichsbanknoten um 202 Mill. und an Rentenbankſcheinen um 10 Mill.% abgenommen, während der Scheidemünzen⸗ umlauf unverändert geblieben iſt. Bei einem Umlauf von 7787 Mill. Reichsbanknoten, 368 Mill./ Rentenbank⸗ ſcheinen und 1744 Mill.“ Scheidemünzen ſtellt ſich am Ende der erſten Märzwoche der geſamte Zahlungsmittel⸗ umlauf auf 9850 Mill.“ gegenüber 10061 in der Vorwoche, 9629 im Vormonat und 7015 Mill. am entſprechenden Stichtag des Vorjahres. Die Gold⸗ und Deviſenbeſtände haben ſich um 0,17 ouf 76,49 Mill. erhöht. Davon entfallen unverändert 70.77 Mill. auf Gold und 5,72 Mill. auf deckungs⸗ fähige Deviſen. 9 EFPP beziffert ſich auf 2,45 Mill.(i. V..15 Mill. bei an⸗ dererſeits 6,80 Mill./ übrigen Auſwendungen). Dem⸗ gegenüber betragen Perſonalaufwendungen 1,86(1,81), Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagat.26(0,30), Zinſen und Steuern 0,25(0,20) Mill.. Einſchließlich 31132(27 718) Vor⸗ trag errechnet ſich ein Reingewinn von 103 983(89 9180 4, woraus auf.2 Mill./ AK eine Dividende von 6(6) v. H. verteilt wird. * Bremer Straßenbahn. Bremen.— Wieder 4,5 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrot beſchloß, der HBͤam 20. März die Verteilung einer Dividende von wieder 4½ v. H. für 1938 vorzuſchlogen. * Spinnerei und Weberei Ac, Steinen(Baden].— 8(6) v. H. Dividende. Die Geſellſchaft weiſt in ihrem Be⸗ richt für 1938 darauf hin, daß die günſtige Entwicklung des Unternehmens weitere Fortſchritte gemacht habe. Die im vergangenen Berichtsjahr durchgeführte Erhöhung der Ar⸗ beitszeit konnte ohne jede Einſchränkung aufrecht erhalten werden. Beſonders ausſchlaggebend hierfür war die erheb⸗ liche Beteiligung des Unternehmens am Exportgeſchäft. Die Ertragsrechnung weiſt einen Rohüberſchuß von 2,98 (68,42) Mill. aus. Dazu treten noch 0,09(0,235) Mill. Nebeneinnahmen. Es verbleiht ein Reingewinn von 143 862 (104 400) /, der ſich um den Vortrag auf 183 132(135 269)% erhöht. Auf das AK von 1,6 Mill./ wird eine auf 8 (6) v. H. erhöhte Dividende ausgeſchüttet, 25 000(100 000) 4 werden der Unterſtützungskaſſe zugeführt. Waren uncd Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 9. März. Die Müh⸗ len machten von den reichlichen Einkaufsmöglichkeiten im Berlinex Getreideverkehr kaum Gebrauch, da ſie über um⸗ jangreiche Vorräte verfügen und der Mehlabſatz anderer⸗ ſeits recht zögernd vor ſich geht. Selbſt zur ſpäteren Linſe⸗ rung kommen keine größeren Abſchlüſſe zuſtande. In Futter⸗ und Induſtriegetreide haben ſich die Anlieſerungen eher weiter verringert. Futterhafer bleibt nach wie vor vernachläſſigt, während Futtergerſte in guten Qualitcken, ſoweit am Markt, jeweils aufgenommen wird. Für Brau⸗ verſten hat ſich die Kaufluſt erhalten, jedoch ſind die Zu⸗ fichrem zuxegeit verhältnismäßig ſpärlich. Winterzerſte zit Induſtriezwecken wind in zweizeiligen und guten vier⸗ zeiligen Sorten beachtet. Am Futtermittelmarkt ſteten Oelkuchen im Vordergründe, S Bremer Baumwolle vom 9. März.(Eig. Dr.) Loko. 10,25 — Magdeburger Zuckerterwinndierurgen vom 9. März. (Eig. Dr.) März 4,00 B 3,90 G; April 4,5 B 3,05 G; Mai 4,20 B.10 G Juni 4,25 B 4,15 G; Juli 425 B 4,16 G Auguſt 4,30 B 4,20 G; Tendenz ruhig.— Gemaßblener Melis per März 31,47 Melaſſe 3,09; Rohzucker⸗d ter unbeſtändig. S Berliner Metall⸗Notierungen vom 9 März(Eig. Dr.] Es notierten in/ für die 100 Kile Elektrolytkupfer (wirebars) 58,25; Standardkupfer lſd. Monat 52,50 nom., Originalhüttenweichblei 18 nom.; Siandand⸗Blei lfd. M. 18 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 1725 nom.; Stansard⸗Zink lid. Monat 17,25 nom.; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133, dio. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Sitber 7/70 bis 40,90, * Lebhaftes Geſchäft im Saatenhaudel. Außerordentlich günſtige Witterungsverhältniſſe haben erhöhten Anveiz zur Saatenbedarfsdeckung gegeben, ſo daß damit auch der Hon⸗ del eine Hochflut von Auſträgen zu erledigen hatten. Die Nachfrage nach Rotklee war unverändert groß. Greifbare Poſten ſind ſtets ſchnell vergriffen. Luzerne iſt in ungari⸗ ſcher Saat ziemlich geräumt, während rumäniſche und jugo⸗ ſlawiſche Herkünfte noch ausreichend zur Verfügung ſtehen. Die Beſtände in Weiß⸗, Gelb⸗ und Hornſchotenklee räum⸗ ten ſich zuſehends, ſo daß auch bei dieſen Sorten auf neue Abladungen dringend gewartet wird. Der Bezug in allen übrigen Kleeſaaten war ebenfalls lebhaft, doch machten ſich hierbei keine Mangelerſcheinungen bemerkbax, Weſentlich zugenommen hat der Auftragseingang bei Grasſaaten. Deutſche Herkünfte ſind im Großhandel kaum noch erhält⸗ lich, ſo daß auf Auslandswaren in verſtärktem Maße zu⸗ rückgegriffen werden mußte. Wieſenſchwingel. Knouigras und Engl. Rangras waren meiſt geſucht. In Runkel⸗ ſaaten nahm das Geſchäſt gewohnten Verlauf, bei Saatmais iſt zunehmende Kaufkraft ſeſtzuſtellen. * Die Weinhandelsumſätze am Mittelr ein. ie. duſtrie⸗ und Handelskammer Koblenz teilt—— D18% im Weinhandel konnten gegenüber Februor 1988 geſteigert werden und lagen z T. über den Umſätzen im Vormonat⸗ Die Beſchaffung billiger Konſumweine bereitete nach wie vor Schwierigkeiten.— Eine Beſſerung im Ausfuhrgeſchäft iſt auch im Berichtsmonat nicht zu verzeichnen. 5 * Die öſterreichiſche Tabakrenie ſetzt die Preiſe herab. Im Zuge der Maßnahmen des Reichskommiſſars Gauleiter Bürckel zur Herabſetzung der Preiſe wichtiger Gebrouchs⸗ waren hat ſich die Oeſterreichiſche Tabakregie entſchloſſen, 15 55 für eine Reihe von Zigaretten herabzuſetzen. ie Ermäßigun im Ausmaß von /— Rpf. eeie 50; Weißzucker⸗ bzw. Raffinerie⸗ elaſſe 3,09; Tendenz ruhig; Wet⸗ kEr 4— ſsoldhys.-Ftangbciefef, 3 8 9 8 —.%Pr. r. Kb. Hüp.Bt. adiſche Ma„50 Srogkraf. Mynn 0—*. 148.0 3 Ankkfurt anieſhan d. Kom. Vorb. MnEG-Fforſ. 25 Manus M14 60,— 00.. Dade Pe Pfecze. 79.— 90. Irän e Bitfne. P. Sarmeie Wane Sranene 82.— B,e Vernents- Aletlen beutsche derheſſ. Pr.⸗Mnlll. R 19. 190,0 100, 4½ do. R 35,36,30 00.— 90.-Bayr, Motorenw. 148 5 140.6 Eün Weldbe: 1180 Sof. A0h. l. Mbeln doe 22.. 100,0 100,0 6% Bayrvodener. 5½ do. Lig. Pfbr. 201,0 101,00[Bemberg, J. B. 134.1 133.7 art-u. Burgerba 0 12² ſchiff. und Ger⸗ t* 117.0 122,0 Erzinsl. werie Stadtealeines e.-Kami 1000 100.0% Würzb.§ W. iin 99,75 90, 754%.⸗Pyp:Be. Julius Perger 148.0 Haſgte. 107.0 161. 15 Müblen. 134.0 1340 zranspertMUS.. ½% Augekurg 2 98.50 88.50 W 4% Uahr,Landw⸗ Gſom Kz 90.— 00.— Srauer-Kteinlein 05,0 168.94 d a. Ren. 103,0P.⸗Svrit 163.0 163.0 Sank-Aktien Pt.Reichab Ne— 123.3 1232 58»Baden* an 9 48˙½ cx. e n 0 0 auer He 5 Otsch S1 4½»Baden 26 98,25 08,25* U 90.50 09.30 bank N 32 101,0 101,[S% Südd Bodcr.47 Dronce Schlen 105.0 105,0 Hanauer Hofbr. aatsanleihen 1 Peuni 607 905 4½ Berl. hyv.· vi FFFFC0 e⸗——— S 1— und 6... 101,0 101, 22 en 2 112.5 en — 0 8 3 97,50 950 Candes- und Provinz- 4 5 55 Sel e FF—— 13. K Penutpe Fon 118.3 f18,/ Ged. Uſekngane- % SSagu2 m i01,5 101.60 4% C) Frankf. 20 98,75 08,75 banken, kom. Giroverb 14„ c0.— 90, Gofbr. 1, 7, 100,0 500,00bbem Alder, 108,0 108, Senninger rauer., 110,0 Rdeametal.„ 130/2 125,—— Wam 111.0 Mof MoW von 39 D. R.„Hanau 26. 97.— N. 4% Bad..Spbt 9/ do. gig. Vl. 4½0 Erdto.! 46 100,0 100.0 1 14 830 Beſſen⸗Raft Sas 87 87[K. W E... 115,2 115,5 ̃rankfurter Baut.75 93.75 Mannbeim. Beri. 777 10*3 64•75 99,50 99.50—— eidelberg 20 90,50—— annh. 29, R 7 99,25 00.25 8. A. R 8.. 100.6 100,0 Sen 5 Solzmann. Ph. 140.2 149,00 Roeder. Oebe 94, Sial, 92 9 45 110,7—5 Württ. Transvot a 23939 J.„% Subwigeg. 20 98.25 98,124%89. Goldzs A1 90,25 99 25%de. Wolb Kom, uldverschteibuns. Pt.Solb. u. Stibet 203.5 203,7 ungdans.. 94.— 95,— Falzwk.Heilbronn 260,00 Reichsbant 6% Vabe 278.5. 88.75 98.75 4½ Mainz 26 K. 97.12 97.12/4% Raſſel8kr. 36 8 98.50 98.5-Bold. u. Silbet 203, U St 6 8 200,0 250,0 Reichsbank 33——— uaden 27. 08.50 45 5 Kruppteibſtoff 101,0 101,0 Di. Steinzeunng n„„„ Rhein. Hop.⸗Bant 137,0 137.0 FFBGSG 45 850. 0% Se5 00.— o0. Sneeren.. Dürewerke::, ſiea. Scanzur 138.0 139, Scr-Sierg Würden Wauk- 110 1130 6 HeEn20.D 98,50 08,50 4% Pirmaſens 26 99.— 89.— Utre, Wger 5 30 100,8 lc0,* Durlacher dof 108,0 108.0 256,0 255,— 1142 114.2 S 67 80.566% S, er in e9 fiatteer fneege 159 113, /Sesteroen Penes 30. J% Serent-Kead. 140 100. 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März 1³⁰ Der Schicksalsweg eines gekrönfen Hauptes Die leizie Kaiserin der Franzosen Ein Tatsachenbericht von Heinz Halfer Eigenbrötler, ein Sektierer und Arnachiſt, der— ſpät erkannte, daß die ſchlimmſte Stunde ſeine Lebens die war, da er dem franzöſiſchen Konſul! Kairo ſeinen Plan vorlegte und um die B1 Frankreichs bat. Er ſtirbt wenig ſpäter, dieſer Barthelemy Pro⸗ ſper Enfantin, der zeitlebens ein Hungerleider blieb. Ein paar Freunde ſind bei ihm. Sie 45 4 ebenſo arm wie er, und auch ſie haben keine Mög⸗ lichkeit, in alle Welt hinauszuſchreien, daß der frau, zöſiſche Konſul in Kairo, der damals im Juli 18. die Pläne Enfantins als phantaſtiſchen Unſinn vex⸗ warf und jede Hilſe des gemeinſamen Baterlandes ſchroff ablehnte— Graf Ferdinand de Leſſeps hieß Derſelbe Leſſeps, der jetzt als der Erbauer des Suezkanals gefeiert und ausgeprieſen wirdl Piõtzlich stockt die Arbeit Frankreich erſchließt eine neue Welt, ſchreien die 13 ſſe „Mein letzter schöner Tag!“ Herr de Lesseps nimmt Miſlionen entgegen— Ein großer Plan wurde gestohlen Meister Verdi ist unpünktlich—„Dies Werk ist Ibr Werk. Majestät!“ An der Place Vendöme kann der kleine Sparer, der Rentner, der arbeitſame Handwerker, ſein Geld loswerden. Er weiß zwar nicht. genau, um was es eigentlich geht, wozu der Graf Ferdinand de Leſſeps ausgerechnet gegen dreitauſend mühſam zu⸗ ſammengeſparten Francs braucht. Berauſcht von der Vorſtellung einer ungeheuren, weltbewegenden Spekulation trägt er dennoch das Geld in das Büro, das eben dieſer Graf Leſſeps dort eröffnet hat, um die Zeichnungen für ſeine Kanalanleihe anzunehmen. „Einen Kanal will er graben— mitten durch Afrika... die Sahara bewäſſern... nein, Aſien von Afrika zu trennen——“ Was wiſſen ſie ſchon von Aegypten, was vom verkürzten Weg nach Indien? Was von der un⸗ geheuren weltpolitiſchen Bedeutung des gigantiſchen Projekts? Und ebenſowenig wiſſen ſie von den Kämpfen, die dieſer Graf Leſſeps, deſſen Namen ſie kaum ken⸗ nen, hatte beſtehen müſſen, ehe auch nur ein ein⸗ ziger Menſch an ſeinen Plan glaubte. Es iſt auch nicht nötig, daß ſie dies alles wiſ⸗ ſen. Wichtig iſt ihnen nur dies: Dieſer Graf Leſſens, der in wenigen Wochen 170 Millionen Franken durch die Zeichnung kleiner Kapitaliſten zuſammen⸗ bringt. iſt der Vetter der Kaiſerin und überdies vom Wohlwollen Seiner Majeſtät getragen „Und man weiß auch, daß der Kaiſer bei nächſter Gelegerheit in aſter Form den Schutz der Suez⸗ kanal⸗Kompagnie übernehmen wird. Man zeichnet. Oder iſt ein Unternehmen, das ſich ſo hoher Protektion erfreut, de, Vertrauens aller guten Franzoſen nicht würdig? Was Frankreich nicht erfahren darf. Noch ahnen ſie nicht, daß dieſer Graf Leſſeps in Kürze noch einmal an ihren Geldbeutel appellieren wird. 45 „Noch iſt Frankreich begeiſtert. Iſt dieſer tatkräf⸗ tige, ideenreiche Diplomat, der Freund des Vize⸗ königs Said von Aegypten, der Vetter der Kaiſerin Eugenie, nicht ein toller Kerl? Ein echter Fran⸗ zoſe? Hätte ein anderer gegen Englands heimliche und offene Abwehr den Bau dieſes gigantiſchen Ka⸗ nalprojekts durchgeſetzt? Nein— nur ein Franzoſe konnte das Werk vollbringen, an dem vor 2700 Jah⸗ ren— ſo prieſen die Zeitungen— der Pharao ge⸗ ſcheitert war, nachdem er hundertzwanzigtauſend Menſchenleben nutzlos geopfert hatte. Frankreich hat ſeinen Helden. Es lobt ihn und ſich. Als wäre alles ſchon vollbracht, ſingt es Ju⸗ belhymnen auf die Taten, die erſt die Zukunft er⸗ geben ſoll. Frankreich will die Welt beherrſchen. Und dieſer Graf Leſſeps— ſchon im Jahre 1828 war der Dreiundzwanzigjährige zum erſtenmal als franzöſiſcher Konſulatsattaché in Tunis, ſpäter wurde er Konſul in Kairo, dann Geſandter in Ma⸗ drid, bis er 1849, nach dem Scheitern ſeiner Pläne, Frankreich und das revolutionäre Italien Garibal⸗ dis und Mazzinis zu vereinigen, den Dienſt verläßt — dieſer Graf Leſſeps iſt der rechte Mann, ſeinem Land dieſen Anſchluß zu ſichern. Daß der Plan, das Mittelmeer und das Rote Meer durch einen ſchiffbaren Kanal zu verbinden, gar nicht von ihm ſtammt, davon ſpricht in dieſer Zeit kein Menſch. Vielleicht wiſſen es auch nur ein paar Eingeweihte, daß in einem elenden Quartier in Paris ein Mann dem Tode entgegendämmert, der dieſen Plan einſt erſann, alle Borarbeiten, Be⸗ rechnungen, Meſſungen mit wenig Geld und fana⸗ tiſchem Glauben allein ausführte, ein grübleriſcher Die erſte Durchfahrt der Schiſſe durch den Suez⸗Kanal Zeitgenöſſiſche Darſtellung von Briou Sommlung Handke. Zeitungen. Sie wiſſen nicht, daß dieſe neue Be am Zuſammenbruch iſt. „Leſſeps alter Gönner, der Vizekönig Said, iſt geſtorben. Sein Nachfolger Ismail ſchafft als eine ſeiner erſten Regierungstaten den Frondienſt ſeiner ägyptiſchen Bauern ab. Zwanzig Millionen Fel⸗ lachen werden mit einem Schlage frei. Und am gleichen Tage iſt die Suezkanalgeſellſchaft ohne einen einzigen Arbeiter. Die bisher gezwungen un unter der Aufſeherpeitſche Schaffenden ziehen na Hauſe. Lohn lockt ſie nicht. Was ſie zum Leben brauchen, gibt der Heimatboden ihnen ohne Fron⸗ dienſt. Die Arbeit am Kanal ruht. Totenſtille. Nur das ſanfte Singen des aufgewirbelten Wüſtenſandes unterbricht die Monotonie der verlaſſenen Arbeits⸗ ſtätten. Es iſt das Totenlied des Kanals. Unauſ⸗ hörlich muß hier gegraben und geſchachtet werden, ſonſt füllt der feine, ewig bewegte Sand das unfer⸗ tige, noch unbefeſtigte Kanalbett wieder aus. Schon beginnt der Sand ſein unheimliches Werk. In Haſt werden 15 000 Arbeiter angeworben. Aus Frankreich, Italien, Griechenland, Syrien und Dal⸗ matien transportieren die Agenten die Scharen her⸗ bei. Der Lohn, den man ihnen zahlen muß— die Fellachen arbeiteten umſonſt, nur fürs Eſſen 7 wirft jeden Voranſchlag der Kanalkoſten über den Haufen. Man muß ihnen Baracken bauen— die Fellachen ſchliefen auf nackter Erde; man muß üne Kräne, Bagger, Maſchinen geben. denn die Arbei ihrer Hände iſt viel zu teuer bezahlt. Baracken koſten Geld, Maſchinen koſten Geld. Hoſpitäler koſten Geld. Fellachen ſtarben zu Hunderten. ſie. Der Vizekönig ſchickte neue. Europäiſche, hoch bezahlte Arbeiter darf man nicht ſterben laſſen. Man muß ſie, erkranken ſie, ge⸗ ſund pflegen. In guten, reinlich gehaltenen Hoſpi⸗ tälern, bei weißgekleideten Pflegerinnen und ge⸗ übten Aerzten.— Bald ſind die Hoſpitäler über⸗ Man begrub füllt. Die Aerzte beraten. Meldungen fliegen nach Kairo. Und von Tag zu Tag ſteigt die Zahl der Toten Einmal wird es dann verraten: Cholera! Die Cholera wütet in den Lagern der Kanal⸗ baugeſellſchaft?! (Fortſetzung folat) 27 ker eebesteeee, Lze Lüngen Batzdorf und preiswerten Höbein sind 2 P Iger und eine Anzehl bestechender K Verlobungs⸗, PVVPVUPPP————————P PP——»*———————— wir immer. Das beweist uns ete Hodelte in unser Verkeufs⸗ 7 8* V 2 2 ermählungs⸗, schneltwechselnde fenster⸗ Möpel-Messe ptogtemm sufgenommen. Gesellscha t m·. Geburtsanzeigen dder ausſese. 50 heben wir euch die Sesuchen sie uns umverbindlich! Mannhe im⸗ Q¹ 7, 29 zeigen, Glückwunſchkarten 81 68 2 F 5. Klaſſe 52. 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