9 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mak außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pig Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ ue Mannheimer? Mannheimer General-Anzeiger hofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. lobeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eirtzelpreis 10 Pf. ing al Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Y breite Textmillimeterzeile 50 Py Kleinanzeigen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzetgen⸗Preisli⸗ oder Konkurſen wird keinerlet für Anzeigen in beſtimmten Ans und für fernmündlich erteilte Aufträge“ Abend⸗Ausgabe A —— Montag. 20. März 1959 150. Fahrgang— Nr. 132 En⸗ Häches Sündnisangebelan Woskauz CEint„unheilige Allianz“ der weſtlichen Demokratien mit Sowieirußland! Berlin im Feſtichmuck Das Einkreiſungsbindnis!! London übernimmt die Führung in der demokratitchen Allianz gegen Deutſchland dub. London, 20. März. 3 Die Zeitungen Englands begegnen dem großen eutſchen Schritt zur Sicherung Zentraleuropas weiter mit einfältigen Drohungen und albernſten Einſchüchterungsverſuchen. Die politiſche Aktivität, ie in London während des Wochenendes herrſchte, ildet den Gegenſtand der Beſprechungen der Mon⸗ agsmorgenpreſſe. Sümtliche Blätter berichten über⸗ einſtimmend, daß für Montagvormittag 10.30 Uhr eine Son⸗ derſitzung des britiſchen Kabinetts einberufen ſei und daß Lord Haliſax am Nachmittag im Oberhaus eine längere Erklärung abgeben werde. Die Spekulationen der Preſſe drehen ſich um den vermutlichen Inhalt dieſer Miniſterbeſprechungen. ierhei ſtellen die Blätter die von London erfundene und in Bukareſt längſt dementierte„drohende Hal⸗ dun Deutſchlands gegenüber Rumänien“ in den Vor ergrund. Mit Ausnahme der„Times“ ſprechen die Blätter in mehr oder weniger deutlicher Form von der Möglichkeit einer gemeinſamen Front aller demokratiſchen Staaten unter Englands Führung, wobei aber eigentümlicherweiſe die Somjetdiktatur neben Frankreich als einer der weſentlichſten Faktoren eines ſolchen demokra⸗ tiſchen Paktes angeſehen wird. Auch„Daily Telegraph“ ſchreibt, das Kabinett prüfe die Frage, ob es ratſam ſei, ſofortige Bera⸗ tungen mit Frankreich, Sowietrußland und den Balkanſtaaten() zu eröſfnen. Man erfahre, daß der Sowjetbotſchafter Maiſſy erſucht wor⸗ den ſei, die Anſicht ſeiner Regierung über„gewiſſe Sunkte“ einzuholen, denen man in London weſent⸗ liche Bedeutung beilege. Der politiſche Korreſpondent der„News Chro⸗ nicle“ will von maßgebender Seite erfahren haben, daß das Kabinett in ſeiner letzten Samstagsſitzung den Gedanken des praktiſch längſt beſtehenden Bünd⸗ niſſes zwiſchen England, Frankreich, Sowietruß⸗ land und anderen Staaten grundſätzlich gutgeheißen Kein deutſches Alim In allergrößter Aufmachung meldet„Daily Mail“ bereits, daß die britiſche Regierung die ſowietruſſiſche Regierung formell aufgefordert habe, ihre Beteiligung an einem Pakt mit Eug⸗ laud und Frankreich zn prüfen. Chamberlain erneut beim König EP. London, 20. März. Miniſterpräſident Chamberlain begab ſich geſtern kurz vor 19 Uhr in den Buckinghampalaſt, wo er vom König, der kurz vorher von Schloß Windſor nach London zurückgekehrt war, in Audienz empfan⸗ gen wurde. Dem Vernehmen nach erſtattete Cham⸗ berlain dem König Bericht über die letzte Entwick⸗ lung der Lage und über den Verlauf der Kabinetts⸗ ſitzung vom Samstagabend. Die Audienz Chamberlains beim König dauerte über eine Stunde. Im Anſchluß daran hatte der Miniſterpräſident in ſeiner Amtswohnung neue Be⸗ ſprechungen mit Lord Halifax und dem Staatsſekre⸗ tär des Auswärtigen Amtes. Die Feier der entente tordiale EP London, 20. März Die Feierlichkeiten zu Ehren des franööſiſchen Staatspräſidenten haben, wie die„Dimes“ mitteilt, eine Erweiterung erfahren. Für den Präſidenten Lebrun und ſeine Gattin werden Oberhaus und Un⸗ terhaus gemeinſam am Donnerstagmorgen in Weſt⸗ minſter einen Empfang veranſtalten. Die franzöſi⸗ ſchen Ehrengäſte werden von Lordkanzler Maugham und dem Sprecher des Unterhauſes willkommen ge⸗ heißen werden. Oberſt Beck fährt nach London dnb. Warſchau, 20 März. Wie hier verlautet, wird der polniſche Außenmi⸗ niſter eine ſeit langem angekündigte Reiſe nach Lon⸗ don am 3. April antreten. Für den Aufenthalt in London ſollen drei Tage vorgeſehen ſein. alum an Rumänien Bukareſt weiſt engliſch⸗franzöſiſche Verſuche der Brunnenvergiftung zurück dub Bukareſt, 19. März. Die rumäniſche Sonntagspreſſe veröfſentlicht übereinſtimmend und teilweiſe in großer Auf⸗ machung eine Mitteilung der amtlichen Nach⸗ richtenagentur Rador, in der die Behauptung von einem angeblichen„Ultimatum“ des Reiches an Rumänien im Verlauf der gegenwärtig ſtatt⸗ ſindenden Wirtſcha'tsverhandlungen aufs ent⸗ ſchiedenſte in Abrede geſtellt wird. Die engliſche und franzöſiſche Preſſe hatte in drei⸗ ſter Weiſe die Lüge verbreitet, daß Deutſchland im Zuge der zur Zeit im Gange befindlichen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen einen Druck auf Rumänien ausgeübt habe. In politiſchen Kreiſen Rumäniens iſt man empört über dieſes durchſichtige Manöver, mit dem die deutſch⸗rumäniſchen Wirtſchaftsverhandlungen geſtört werden ſollten. Die für die rumäniſche Außenpoli⸗ tik maßgebende Stelle hat ſofort eingegriſfen und durch ihr Dementt alles getan, um die freundſchaft⸗ liche Atmoſphäre zu erhalten, in der ſich dieſe Ver⸗ handlungen zwiſchen der rumäniſchen Regierung und dem deutſchen Vertreter, Miniſterialdirektor Wohltat, bisher abgeſpielt haben. Englands Intereſſe an Rumän'en dnb. Paris, 20. März. „Epoque“ plaudert über die Schleichwege der eng⸗ liſchen Diplomatie von USA bis Sowietrußland. Das Hauptziel der britiſchen Aktion ſei, Ru⸗ mäuien, eine der größten Weltquellen von Ge⸗ treide, Petroleum und Holz, nicht zu friedlicher Zuſammenarbeit mit dem deutſchen Nachbar kommen zu laſſen. Rumäniens rieſige Reichtümer würden die Wirkun⸗ gen einer Blockade um Deutſchland() auf Monate hinaus abſchwächen. Dies hätten die Militär⸗ und Wirtſchaftsſachverſtändigen Londons verſtanden. Da⸗ her handle London in Warſchau, Sofia, Ankara, Belgrad und Athen, vor allem aber in Sowjetruß⸗ land. Und deshalb habe ſich eine regelrechte eng⸗ liſch⸗ſowjetruſſiſche Annäherung während des geſtri⸗ gen Tages abgezeichnet. Früher, als die Tſchecho⸗ Slowakei ſich noch in die Flanke des Reiches bohrte, als 40 Diviſionen eine der reichſten deutſchen Pro⸗ Blick in die prächtig ausceſchmückte Halle des Görlitzer Bahnhofs in Berlin, wo Generalfeldmarſchall Göring an der Spitze der führenden Männer von Partei und Staat Adolf Hitler begrüßte. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗M.) vinzen bedrohten, und als die Flugzeuge von der böhmiſchen Plattform nach Berlin, Dresden und München aufſteigen konnten, wäre dies alles viel leichter geweſen. Heute ginge es nur noch, wenn man ſich auf„die rieſige Baſtion Sowjetrußland“ ſtütze. Bulgarien ſoll aufgeputſcht werden! (Funkmeldung der NM3.) —+ Sofia, 20. März. Die„Sora“ nimmt in ihrem heutigen Leitartikel, den der Hauptſchriftleiter des Blattes zu verfaſſen pflegt, in heftigen Worten gegen jene ausländiſchen Kreiſe Stellung, die ihre Hauptaufgabe in Bulgarien darin ſehen, das bulgariſche Volk gegen Deutſchland mit Schlagworten wie„Drang nach Oſten“ und „Panſlawismus“ aufzuputſchen. Wie gemeldet wird, gab die Rede eines nach So⸗ fia gekommenen Angehörigen eines Nachbarſtaates Bulgariens Anlaß zu dieſem Artikel. Auf der Jubel⸗ feier eines bulgariſchen Jugendverbandes hielt der Betreffende eine Rede, in der er die Bulgaren zur Einigkeit mit den anderen Slawen aufforderte, um ſo dem„deutſchen Druck“ auf die Balkanländer widerſtehen zu können. Man kann vermuten, daß es ſich hier um die An das deutſche Heer! Von Brauchitſchs Dank an die beim Einmarſch beteiligten Truppen (Eigenbericht der NM3.) + Olmütz, 20. März. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat folgenden Tagesbefehl ausgegeben: An das deutſche Heer! Am 16. März ſprach mir der Führer auf dem Hradſchin in Prag ſeine Auerkennung für die her⸗ vorragenden Leiſtungen der in die Tſchechei einmar⸗ ſchierten Teile des deutſchen Heeres aus. Ich habe die anerkennenden Worte freudigen Herzens eutge⸗ gengenommen. Auf meinen Fahrten zu den einge⸗ ſetzten Armeekorps habe ich mich dann ſelbſt von der ausgezeichneten Haltung der Truppe allerorts über⸗ zeugt. Ich kann heute allen Stellen des Heeres, die zu dem großen Erfolge der letzten Tage beigetragen haben, meinen auſrichtigen Dank ſagen. Ich bin mir deſſen bewußt, daß die militäriſchen Erfolge die Frucht harter, unermüdlicher Arbeit ſind, die ſeit Jahren im Heere geleiſtet wird, Arbeit auf dem Gebiet der Vorbereitungen zum blitzſchnel⸗ len Handeln und zur peinlichſten Durchführung der beſohlenen Operationen, Arbeit auf dem Gebiet der Erziehung und Ausbildung, die die Truppe zur Ausführung der gegebenen Befehle unter ſchwierigen Berhältniſſen befähigt. Soldaten des Heeresgruppenkommandog 3, des IV., XIII., XIV. und XVI. Armeekorps, des VIII. Armeekorps und ihr jungen oſtmärkiſchen Verbände des Heeresgruppenkommandos 5, des XVII. und XVIII. Armeekorps! Ihr habt den Beweis erbracht, daß unſere mit heißem Herzen für die Größe und Stärke des Heeres geleiſtete Aufbauarbeit erfolgreich war. Ihr alten und ihr jungen Verbände des deut⸗ ſchen Heeres habt gezeigt, daß in euch— treuer Ueberlieferung gemäß— die alten Soldatentugenden leben, ohne die ein Heer nicht beſtehen wird und nicht ſiegen kaun. Auf euch, die ihr jetzt die Ehre hattet, feinen Namen zu vertreten, blickt das ganze Heer mit Freude, Genugtuung und Stolz. Es lebe der Führer! Es lebe Großdentſchlaud! Es lebe das deutſche Heer! von Brauchitſch, Generaloberſt. Feier des bulgariſchen Jugendverbandes„Junak“ handelt, zu der auch der Vizepräſident der ſerbiſchen Sokol⸗Gengel erſchienen war, der heftige Angriffe gegen Deutſchland richtete. Die kleineren Länder ſollen eingeſchüchtert werden (Funkmeldung der NM3.) + Helſinki, 20. März. Auf dem Wege über das ſchwediſche Nachrichten⸗ büro T.., über Auszüge aus der Londoner„Times“ und ſchließlich über United Preß iſt in die geſamte finniſche Preſſe jene zu durchſichtigen Zwecken er⸗ fundene Meldung über das angebliche deutſche Ulti⸗ matum in Bukareſt gelangt, welches zu gleicher Zeit bereits dementiert war. Die auch vom Fin⸗ niſchen Telegraphenbüro und dem finniſchen Rund⸗ funk übernommene Meldung, mit der verſchiedene kleinere Länder beirrt werden ſollten, wurde be⸗ dauerlicherweiſe in Finnland groß aufgemacht. Das diesbezügliche Havas⸗Dementi aus Bukareſt und das DNB⸗Dementi wurden von der finniſchen Preſſe gleichzeitig nur klein auf den folgenden Seiten gebracht. Heute morgen veröffentlicht die finniſche Preſſe ein Dementi, welches der hieſige rumäniſche Ge⸗ ſchäftsträger Berea ihr durch das finniſche Notiz⸗ büro zugeſtellt hat. Berea bezeichnet darin im Auf⸗ trage ſeiner Regierung alle Behauptungen von einem deutſchen Ultimatum an Rumänien als un⸗ richtig und weiſt darauf hin, daß die deutſch⸗ rumäniſchen Wirtſchaftsverhandlungen nicht den üblichen Rahmen überſchritten hätten. Alle von der ausländiſchen Preſſe an die Meldung von dem Ultimatum geknüpften Vermutungen ſind daher als völlig erfunden zu bezeichnen. Aus der Schußlinie bleiben + Neuyork, 20. März. „Herald Tribune“ meldet aus Waſhington, im Senat bilde ſich eine deutliche Oppoſition gegen eine Teilnahme der USA an einer angeblich beabſichtigten Viermächte⸗Konferenz in London mit England, Frankreich, Sowjetrußland und den Ver⸗ einigten Staaten, die eine gemeinſame Front gegen Deutſchland bilden ſollten. Auch bei ſolchen Senato⸗ ren, die die letzten europäiſchen Ereigniſſe ablehn⸗ ten, beſtehe ein ſtarker und weit verbreiteter Wider⸗ wille, auf ſolche Bündniſſe einzugehen. Tuka in Budapeſt. Prof. Tuka iſt am Freitag in Budapeſt eingetroffen. Sidor weilt in Warſchau. — —————————— 2 — 2. Seite/ Nummer 132 ** Montag, 20. Märs 1989 Wie Daladier ſeine Vollmachten anwenden will: Wirtſchaft wird auf Aufriſtung eingeſtellt „Sir können jetzt nicht mehr weiter zurück, nur noch vorwärts“- Frankreichs ensgültige Abkehr von München Drahtber. unſ. Pariſ. Korreſpondenten — Paris, 20. März. Das franzöſiſche Parlament hat der Regierung Daladier das geforderte Ermächtigungsgeſetz zur un⸗ begrenzten Verſtärkung der Militärmacht Frankreichs genehmigt. Die Kammer hat das Ermächtigungs⸗ geſetz mit 321 gegen 264, der Senat mit 286 gegen nur 17 Stimmen augenommen. In beiden Häuſern des Parlaments hatte Daladier erklärt, daß für Frankreich nun die Zeit der ſchönen Reden und der parteipolitiſchen Diskuſſionen vorüber ſei. Heute heiße es handeln, arbeiten, ſich der Diſziplin beugen. Gerade weil er, Daladier, den Münchener Frie⸗ den unterzeichnet habe, habe er jetzt in doppeltes Pecht zu ſagen, daß der Friede in Gefahr ſe i. Frankreich ſei heute an die Mauer ge⸗ drückt.„Wir können nicht mehr weiter zurück. Wir können jetzt nur noch vorwärts.“ Die Regierung verlange die Vollmachten nicht, um irgendwelche parteipolitiſchen Ziele zu erreichen, ſon⸗ dern einzig und allein, um raſch und entſchieden alle notwendigen militäriſchen und wirtſchaftlichen Maß⸗ nahmen zur Rettung des Friedens treffen zu kön⸗ nen. Im Senat ſtieß das Ermächtigungsgeſetz ſozu⸗ ſagen auf keinen Widerſtand. In der Kammer aber verſuchten die Marriſten bis zum letzten Angen⸗ blick eine tolle Obſtruktionspolitik, die lediglich zu Zwiſchenfällen führte, aber am Endergebnis nichts änderte. Die Oppoſition gegen das Ermächigungs⸗ geſetz richtet ſich vor allem gegen zwei Tatſachen: einmal behauptet die Oppoſition, daß Daladier nicht der rechte Mann ſei, um hente den Diktator in Frankreich zu ſpielen, denn er habe in München ein diplomatiſches Sedan erlitten, das ſeinen Kredit zer⸗ ſtört habe. Dann aber wäre es beſſer geweſen, die nationale Union aller Parteien zu verwirklichen, anſtatt ein unbeſchränktes perſönliches Regiment ein⸗ zuführen. Daladier könnte, wenn er wollte, nicht nur durch Notverordnung die für den 5. April an⸗ geſetzte Neuwall des Präſidenten der Republik wie⸗ der abſagen und einen neuen Staatscheſ ſelber ke⸗ ſtimmen, ſondern er könnte auch das Parlament in Ferien ſchicken, die Oppoſitionsparteien auflöſen, kurz: er könne eine unbeſchränkte Willkürherrſchaft einführen. Was die marxiſtiſche Oppoſition aber vor allem beunruhigt iſt, daß durch die gebieteriſche „Notwendigkeit einer höheren Macht die dreimal geheiligte 40⸗Stundenwoche eudgül⸗ tig wieder abgeſchaſft werden muß. Deshalb hat auch der Gewerkſchaftsring der CG ſeinen traditionellen Proteſt exhoben, ohne aber in der Oeffentlichkeit dadurch irgendwie Ein⸗ oͤruck zu erzielen. Immerhin iſt unter der partei⸗ politiſchen Einwirkung der Marxiſten mit der Mög⸗ lichkeit ſozialer Spannungen in Frankreich zu rech⸗ nen. Das alles hinderte aber nicht, daß die franzö⸗ ſiſche Regierung ſchon geſtern abend zu einem Kabi⸗ nettsrat zuſammengetreten iſt, um dije erſten Not⸗ verordnungen auszuarbeiten. Heute müſſen näm⸗ lich dieſe Notverordnungen endgültig beſchloſſen und verkündet werden, weil der Präſident der Republif am Dienstag zu ſeinem Staatsbeſuch nach London aufbricht. Inwieweit durch die erſten Notverord⸗ nungen die Arbeitszeitregelung in Frankreich ſchon verändert wird, kann nicht vorausgeſagt werden. Man nimmt jedoch als ſicher an, daß jetzt ſchon für alle Staatsaufträge die Priorität beſtimmit wird. Weiter ſoll eine Reihe finan⸗ zteller Maßnahmen getroffen werden. Endlich ſind auch wieder neue Polizeimaßnahmen ge⸗ gen die Ausländer geplant. Wenn man dem „Intranſigeant“ glauben darf, ſoll ein beſonderer Regierungskommiſſar für das Fremdenweſen einge⸗ ſetzt werden, der die Ueberwachung aller Ausländer in Frankreich in die Hand nehmen ſoll. Der Qnai'Orſay eutfaltete in den letzien 24 Stunden eine außerordentliche Tätigkeit. Der Außenminiſter Bonnet hatte mehrere Ausſpra⸗ chen mit dem engliſchen Botſchafter. Er empfing auch den amerikaniſchen und ſowjetruſſiſchen Bot⸗ ſchafter. Schließlich hatte er auch Beſyrechungen mit dem polniſchen und rumäniſchen Botſchafter ſowie mit dem litauiſchen Geſandten. Inzwiſchen hat in Paris eine Reihe tſche⸗ chenfreundlicher Kundgebungen ſtattge⸗ ſunden, insbeſondere vor dem Kriegerdenkmal für die gefallenen tſchechiſchen Freiwilligen aus dem Weltkrieg auf dem Friedhof Pere⸗Lachaiſe in Paris ſowie im„tſchechiſchen Nationalmuſeum“, dem Hauſe Nr. 16 in der Rue Bonaparte, wo einſt unter Maſa⸗ ryk, Beneſch und Oſuſky die erſte unabhängige tſche⸗ chiſche Regierung gebildet worden war. ————— Berlins großer Tag: Hochſtimmung auf dem Wilhelmplatz Immer wieder zwingt der Jubel der Maſſen den Führer ſich der Menge zu zeigen dnb Berlin, 19. März. Seit den ſpäten Nachmittagsſtunden war der Wilhelmplatz die hiſtoriſche Stätte, an der bei ſo vielen großen Stunden das Volk von Berlin dem Führer ſeine begeiſterten Huldigungen dargebracht hatte, das Ziel von Zehntauſenden, die ſich bis hin zum Kaiſerhof drängten. Standkonzerte von Mu⸗ ſikzügen der SA und des NScKK hatten mit ihren flotten Märſchen aufgeſpielt. Prächtig das Bild des Platzes. Neben den Fah⸗ nen ſind es vor allem die vielen tauſend Lichter an den Fenſtern, die das herrliche Bild ausmachen. Auf dem Firſt der Dächer ſtehen, ein leuchtender Kranz, Fackelträger. Fieberhaft war die Spannung geſtie⸗ gen, bis endlich das Kommando„Präſentiert das Gewehr!“ an die Soldaten gegeben wurde und der Donner des Feuerwerks vom Brandenburger Tor das Naben des Führers verkündete. Im Wagen ſtehend fährt Adolf Hitler in lang⸗ ſamer Fahrt die Wilhelmſtraße entlang. Der Jubel der Menſchen kennt keine Grenzen mehr. Ihre Heil⸗ ruſe Übertönen das Donnern des Feuerwerks. Allein die ſchmetternden Fanſaren des Muſikkorps durch⸗ dringen den Begeiſterungsſturm. Eine Gruppe Egerländer, Sie ſich an der Einfahrt zur Reichskanzlei aufgeſtellt hat, grüßt der Führer im Vorbeifahren vor allen anderen. Kaum iſt der Führer in der Reichskanzlei, da durchbrechen die Maſſen die Abſperrung, und mit einem einzigen Jubelſchrei auf den Lip⸗ pen ſtürmen ſie über die Straße. Denn ſie wiſſen, kange dauert es nicht mehr, bis der Führer auf dem Balkon erſcheinen wird. Und es vergehen Minuten, in denen die Hunderttauſende ſchaffende Berliner nicht aufhören. ihrer Begeiſterung Ausdruck zu geben. Endlich öffnet ſich die Tür. Hunderttauſend Hände ſtrecken ſich zum Gruß.„Sieg Heill, Sieg Heill, unſerem Führer!“, ſo grüßen ihn die Ber⸗ liner und danken ihm. So macht ſich Berlin zum Dolmetſch der Gefühle des ganzen deutſchen Volkes. Als Adolf Hitler das erſtemal auf dem Bal⸗ kon erſcheint, ſind in ſeiner Begleitung Generalfeld⸗ marſchall Hermann Göring und der Reichsminiſter des Auswörtigen von Ribbentrop. Dreimal noch zeigt ſich der Führer, dann aber zieht er ſich zurück zu dringenden Beſprechungen. Erſt nach und nach verebbt die Hochſtimmung auf dem Wilhelm⸗ platz. „Hitler der Eroberer“ dnb. London, 20. März. Die Blätter berichten ausführlich und in groß aufgemachten Meldungen über die Heimkehr Adolf Hitlers, wobei ſie die Anſprache Görings in den Bordergrund ſtellen. Die meiſten Zeitungen ſpre⸗ chen in ihren Ausführungen von„Hitler dem Eroberer“. Trotz der ſonſt recht unfreundlichen Ein⸗ ſtellung der Blätter gegenüber Deutſchland können ſie hier nicht umhin, die ſpontane Begeiſterung der Berliner Bevölkerung beim Einzug des Führers in Berlin zu beſchreiben, von der die Preſſe ſichtlich beeindruckt iſt. Ueber die Truppenparade in Prag wird von den Zeitungen allgemein berichtet. Sömtliche Blä'ter melden, anſcheinend auf Verabredung, daß gie tſchechiſche Bevölkerung die Soldaten„ſchweigend und ohne jede Anteilnahme“() habe vorbeimarſchie⸗ ren laſſen. Paris und der Empfang des Führers anh. Paris, 20. März. Der begeiſterte Empfang des Führers durch die Bevöllerung der Reichshauptſtadt wird von den franzöſiſchen Frühblättern ſtark beachtet. Der „Figaro“ hält es ſür wichtig, unter Anſpielung auf das Schneetreiben ſeſtzuſtellen, daß das Wetter„den Führer nicht begünſtigt“ habe. Das„Journal“ ſagt kummervoll:„Während die ganze Welt auf einen „Gewaltſtreich“ reagiert, bereitet Berlin dem Füh⸗ rer einen triumphalen Einzug!“ Der ſtändige Berliner Korreſpondent des Blattes bringt eine ausführliche Schilderung des Empfanges und gibt zu, der Einzug ſei eines großen ſiegreichen Führers würdig geweſen. Beſonderen Eindruck hat auf den Berichterſtatter der von zahlreichen Schein⸗ werfern gebildete rieſige Lichtdom gemacht. Es ſei unmöglich, die rieſigen Menſchenmaſſen näher zu be⸗ ziffern. Der Berliner Vertreter des„Jour“ verſucht, den Empfang abzuſchwächen und möchte ſeinen Leſern weismachen,„Berlin habe ſeine Angſt am Sonntag⸗ abend in einem Taumel betäuben wollen“. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die geplanten Einzelma nahmen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 20. März. Drei Stunden lang hat der Kabinettsrat der franzöſiſchen Regierung gedauext. Heute nachmittag um 5 Uhr tritt der übliche Miniſterrat unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik zuſammen, um die fälligen Verordnungen zu ratifizieren und zu verkünden. Was nun im einzelnen geſchehen ſoll, iſt noch nicht bekannt geworden, zumal Daladier allen Miniſtern ſtrengſtes Stillſchweigen auferlegt hat. Immerhin glaubt der„Matin“ ſolgende Ueberſicht geben zu können: Militäriſche Maßnahmen: Feſtle⸗ gung der Priorität für alle ſtaatlichen Rüſtungs⸗ auſträge, Reorganiſation des altiven Heeres zur Erhöhung der Alarmbereitſchaft, Erhöhung der Kriegsreſerven aller Art in den Arſenalen, Vor⸗ bereitungen zux raſchen Einberufung von Maun⸗ ſchaften. Wirtſchaftliche Maßna hmen: Au⸗ hebung der 10⸗Stunden⸗Woche in allen Betrieben, die birekt oder indirekt für die Landesve gung arbeiten, Erhöhung der Zahl der Arbeits⸗ kräfte, Rationaliſierung und Dezentraliſiernus dex Betriebe. Finauzmaßnahmen: Die Organiſakion einer ſtaatlichen Vorſchuß⸗Kreditkaſſe für künftige Induſtrie, dagegen keinerlei Jnf Politiſche Maßnahmen: Verſchärfung deg Geſetzeg über die Geheimhaltung der N richten über die Landesverteidigung, Strafmaß⸗ nahmen gegen die Verbreitung von Falſch dungen. Was die diplomatiſchen Verhandlungen angeht,* xichtet ſich augenblicklich das Hauptintereſſe auf Sowjetrußland. Man betont Habei, da der engliſchen Diplomatie den Vortrit aſſe. Bolſchaſterſtelldichein bei Vonnet (Funkmeldung der NM3) * Paris, 20. März, Außenminiſter Bonnet empfing am Montagvor⸗ mittag nacheinander den franzöſiſchen Botſchafter i* Berlin, Conlondre, den ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Raris, ſowie den britiſchen Geſchäſtsträger, da der britiſche Botſchafter Phipps in London iſt. —— Großkundgebung in Memel: Memels Wunſch:„Seim zum Reich!“ Eindrucksvolles Treuebekenntnis des Memellandes zum Grofdeuiſchen Reich anb. Memel, 19. März. Unter gewaltiger Teilnahme der memeldeutſchen Bevölkerung ſand am Sonntag in Memel die Ein⸗ weihung des wieber aufgerichteten Deukmals Kaiſer Wilhelm J. ſtatt, das vor 16 Jahren von litauiſchen Frevlerhänden geſtürzt wurde Der Me⸗ meldeutſche Kriegerbund, dem als Träger der ſolda⸗ tiſchen Tradition dieſes alten preußiſch⸗deutſchen Landes die Führung der Feier übertragen wurde, war in Stärke von 3000 Mann aufmarſchiert, dane⸗ ben Ehrenſtürme und Abordnungen ſämtlicher Glie⸗ derungen der Memeldeutſchen Bewegung. Die Stadt prangte bereits ſeit Tagen in reichem Flaggemſchmuck, da die Memeldeutſchen ihrer inneren Anteilnahme an dem hiſtoriſchen Geſchehen in Böhmen und Müh⸗ ren durch Hiſſung der Fahnen ſpontan Ausdruck ge⸗ geben hatten. Neben den grün⸗weiß⸗roten Memel⸗ fahnen waren beſonders viele Hakenkreuzfahnen zu ſehen. Der Führer der Memeldeutſchen, Dr. Neu⸗ mann, wurde bei ſeiner Ankunft von den Maſſen mit „Sieg⸗Heill“⸗Rufen begrüßt. Der Memeler Gebietskriegerführer Dr. Schwarze hielt die Weiherede. Wenn verblendete Menſchen, ſo fagte er u..), vor 16 Jahren glaubten, dFurch die Beſeitigung der deutſchen Denkmäler auch die Treue aus den deutſchen Herzen reißen zu kön⸗ nen, ſo hätten die Memeldeutſchen durch ſechs Wah⸗ len aller Welt bewieſen, daß ſie deutſchen Blutes ſeien. Blut aber ſei ſtärker als Stein und Erz. 20 Jahre lang ſei das Selbſtbeſtimmungsrecht der Me⸗ meldeutſchen mit Füßen getreten worden. Ohn⸗ Volksbefragung ſeien ſie vom Reiche abgetrennt und nach dem litaniſchen Putſch im Jahre 1923 gegen ihren Willen Litauen einverleibt worden. 12 Jahre lang habe das Memelland unter dem Kriegszuſtand geſchmachtet, die memeldeutſchen Führer ſeien in Zuchthäuſer geworfen und die Wirtſchaft des Memel⸗ landes wurde in einen Trümmerhaufen verwandelt. „Wenn wir heute“, ſo ſagte Dr. Schwarze, wieder einer lichteren Zuknnft entgegenſehen, ſo verdanken wir das dem Führer. Nie mehr werden wir uns durch politiſche Grenzen das Recht nehmen laſſen, uns zur deutſchen Welt⸗ anſchanung zu bekennen.“ Der Redner ſchloß mit einem Treuegelöbnis und mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer Großdeutſchlands und den Führer der Memeldent⸗ ſchen, Dr. Neumann, in das die Maſſe begeiſtert einſtimmte. Als Dr. Neumann den Platz am Denkmal ver⸗ ließ, um den Vorbeimarſch der Kriegerkamerad⸗ ſchaft und der übrigen Verbände abzunehmen, brauſten ihm erneut ſtürmiſche Heilrufe entgegen und aus den dichten Menſchenmaſſen, die weikhin die Straßen umſäumten, erklang immer wieder der Ruf: „Wir wollen heim zum Reich!“ ———— Neuer Erfolg der deutſchen Ilugzeuginduſtrie: Deutſcher Bomber fliegt neuen Wellrelotd Deſſau-— Zugſpitze und zurück in 116 Minuten mit 517 Stundenkilometer anb Berlin, 20. März. Mit einer überragenden Flugleiſtung hat die deutſche Luftſahrt einen neuen ſtolzen Erſolg zu verzeichnen. Am Sountagmittag gelaug es einem zweimotorigen Zunkersfluggeng, den internatio⸗ nalen Geſchwindigkeitsrekord für Landflugzenge über 1000 Km. mit 2000 Kg. Nutzlaſt für Deutich⸗ land zu erobern. Die Beſatzung, Flugzeugführer Ingenieur Eruſt Seibert und Diplom⸗Ingenieur Kurt Heintz, erreichte auf der Meßſtrecke Deſſau Zugſpitze und zurück eine Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit von 517 Km.⸗Sid. und überbot damit den bisher vom Auslaud mit 474 Km.⸗Stb. gehaltenen Rekord um 43 Km.⸗Std. Das Rekordflugzeng iſt ein bei der deutſchen Luftwalſe nen einge⸗ führter Bomber der Junkersflugzeug⸗ 3 Erſchütternder Unglücksfall in Wolhynien: 42 Gchulkinder erteunken 45 Kinder auf dem Eis eingebrochen—-Nur 3 wurden gerettet dnb. Warſchau, 20. März. Ein erſchütternder Unglücksfall trug ſich auf einem See bei Krzemieniec in Wolhynien zu. 45 Kinder, die ſich mit ihrem Lehrer auf einem Ausflug beſanden, begaben ſich, noch ehe der Lehrer ſie daran hindern kounte, auf die dünne Eisdecke des Sees, die bald unter ihnen zuſammenbrach. Sämtliche Kinder ſtürzten ins Waſſer. Unter Einſatz ſeines eigenen Lebeng gelaug es dem Lehrer, drei Kinder zu ret⸗ ten, während 12 den Tod fauden. Unter den Opfern des Unglücks befindet ſich auch die Tochter des Lehrers. Zur Bergung der ertrunkenen Kinder ſind alle umliegenden Dörſer mobiliſiert worden. Die Ber⸗ gungsarbeiten ſtoßen jedoch inſolge der Größe des Sees und der Tieſe des Waſſers auf große Schwie⸗ rigkeiten. Abſturz eines amerikaniſchen Großflugzenges anb Neuyork, 10. März. Ein viermotoriges Stratoſphärenſlugzeng der Boeing⸗Werke in Seattle ſtürzte bei einem Probe⸗ flug über dem Staat Waſhing on ab. Zehn Juſaſſen kamen umz Leben. acht waren Rya⸗ſinllie den Boeing⸗ Werle und zwei Beamte der Royal Dutch Air Lines, die an dem Probeflug als Beobachter teilnahmen. Augenzeugen berichten, das Flugzeug ſei aus großer Höhe in eine Bergſchlucht hinabgeſtürzt und es habe den Anſchein gehabt, als ſei es während des Ab⸗ ſturzes auseinandergebrochen. Die Trümmer logen weithin verſtreut. Es handelt ſich um ein neues Großſlugzeug für 33 Fluggäſte, das zunächſt als Verſuchsflugzeug her⸗ geſtellt wurde. Die Boeing⸗Werke in Seattle arbei⸗ ten augenſcheinlich au ſechs dieſer 20 Tonnen ſchwe⸗ ren Stratoſphärenflugzerge, deren jedes eine halbe Million Dollar koſtet. Der Weiterbau der Flug⸗ zeuge, die für die Panamericau Airways beſtimmt ſind, ſoll, wie die Werke mitteilen, eingeſtellt werden, bis die Einſturzurſache feſtgeſtellt iſt. Falangiſtenführer bei Muſſolini. Muſſolini emp⸗ ſing am Sonntag den Führer der ſpaniſchen Fa⸗ langiſten, Cueſta. Regierungsratswahlen im Kauton Zürich. In dem volksreichſten Kanton der Schweiz, dem Kanton Zürich, fanden am Sonntag Erneuerungswahlen zum Regierungsrat und zum Kantonsrat ſtatt. Die Wahl zum Regierungsrat ergab die Beſtätigung Les bisherigen Beſißſtandes. Es wurden vier bürgerliche und örei ſozialdemokratiſche Vertreter gewählt, Die Angen der Ausgabe Abend und& Mittag erſch werke, ein Ganzmetall⸗Tiefdecker, ausgerüſtet mit zwei Motoren„Jund 211“. Die Borbereitungen für den Angriff auf den Rekord wurden unter Auſſicht von Sportzeugen der FA? in aller Stille getroffen. Nach den einzuhal⸗ tenden Rekordbeſtimmungen war es am zweck⸗ mäßigſten, als Flugweg eine 500 Km. lange Metß⸗ ſtrecke zu wählen, die zweimal durchflogen werden mußte. Die um die Zeit des Rekordverſuches herr⸗ ſchenden Wetterverhältniſſe ließen es ratſam er“ ſcheinen, hierfür die Strecke Deſſau⸗Zugſpitze feſt⸗ zulegen. Das Rekordflugzeug überflog die e linie auf dem Werkflughafen der Junkerswerke in Deſſau um.47 Uhr vormittags, bereits nach 5 Minuten umrundete die Maſchine um 10.43 Uhr die Wendemarke auf der Zugſpitze und überflug um 11.43 Uhr wohlbehalten wieder die Meßlinie bei Deſſau, wo der erfolgreichen Beſatzung durch die Gefolgſchaft des Werkes ein begeiſterter Empfang bereitet wurde. Das Flugzeng hat ſomit mit ſeiner Nutzlaſt von zwei Tonnen für die 1000 Kilometer lange Strecke Deſſau-—Zugſpitze—Deſſau eine Flugzeit von 116 Minuten benötigt. 5 Der Motor„Juno 211“ ſtellt eine Weiterentwick⸗ Iung dͤes bekannten„Juno 210“ dar, der auf man? chem internationalen Wettbewerb deutſchen Flug⸗ zeugen gegen ſchärſſte Konkurrenz zum Siege ver⸗ balf. Auch die deutſche Flugmotoreninduſtrie hat am Sonntag wieder gezelgt, daß ſie den vor wenigen Jahren noch beſtehenden Vorſprung des Auslandes voll und ganz eingeholt hat. Mit der erfolgreichen Durchführung Rekordfluges haben die Junkerflugzeug⸗ und Moto⸗ renwerke einen der wichtigſten internationalen Re⸗ korde, der vor allem auch von weſentlicher militäriſcher Bedeutung iſt, in deutſchen Beſitz gebracht. Hauptſchriftleiter und vexantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Stenpertretar des Hauptſchriftloiters und berantwortlich für Hon⸗ Wiſſenſchaſt und Unterhaltung: Carl Ouno Eiſenbark.—mes- detsteil: 1. B. W. Müller.— Lokaler Teil: Or. Fritz Ha*66 iche — Sport: Willy Müller.— Südweſideulſche Umſchau. 1 und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannh Schrifkleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin, Eüdweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung 95 bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Maunhelmer Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, K l.—6. Verantwortlich für Anteigen und geſchäſtliche Mittellung⸗ Jaokob Faude, Mannbeim. einen Glelch⸗ Zeitun, Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. jeitig in der Auegabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ansgabe& Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 c0⁰ Geſamt⸗D.⸗A. Mongt Februar über 2¹ 500 dieſes rundliche, würdigen Sportworten anfeuerte, und faſt Montag, 20. März 1939 Neue Maunheimer Seitung? Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 182 Unsere Wehrmacht Bot ein glänzencles Programm Zehntausende von Mannheimern am Sonntag begeistert den Vorführungen Flakkanoniere zeigten Arbeit am Geſchütz Das Publikum ſtand ſichtlich im Banne der Vorführungen unſerer Flak Ganz Mannheim bei ſeinen Goldaten Angeheurer Andrang bei den Darbietungen der verſchiedenen Truppenteile— Alle H-Abzeichen reſtlos abgeſetzt Bei der Artillerie Lange Reihen von Pferdeboxen, ſchlanke und ſchwere und ſchnelle darin. Die gute Mannheimerin, die ſowas vielleicht zum erſtenmal betritt, äußert ſich ſehr ſtädtiſch:„Au, do riechts awwer gomiſch! Nit ſo weit rei', Männele, kumm.“ Schon waren ſie wieder draußen. Das war die erſte Begegnung von Bürgerin und berittener Artillerie, die heftigſte Ablehnung des edelſten Parfüms, das unſereins kennt. Beim Boxen nebenan hatte ſie gar nichts dagegen, daß ihr Männle mit viel merk⸗ ſelber in den Ring geſtiegen wär. Es gab dann noch Geſchützexerzieren mit Unterricht im direkten Schuß für jedermann, kleine Buben konnten die ſchwere Rohre da und dorthin ſchwenken, und zwiſchendurch gings auch mal wieder ernſthafter mit Kommando gu, und außerdem wurde auf dem großen Platz ein zünftiges e hingelegt. Die Hauptſache aber war weit hinten in der Reit⸗ halle beim Jagdſpringen. Da war jeder ver⸗ fügbare und erklimmbare Platz beſetzt, die Pferde taten ihre Pflicht oder auch nicht, bockten und bra⸗ chen aus, und die Reiter zeigten ihre Kunſt, und Willenskraft. Hier waren die Frauen auch ganz bei dex Sache, und hatten allen Pferdeduft ganz 99 5 geſſen. „Aha, der Ober reit aa mit!“ ſagte ein Kanenter zum andern, womit ein Oberwachtmeiſter gemeint iſt. Alles ſtaunte„Guck, er is aa mit null Fehler dorch; jo, der kann was, guck wie'r ſtrahlt!“ Der Beifall brauſte, aber ein Obermachtmeiſter iſt doch keine Diva, er geniert ſich, und ſteigt ſchleunigſt ab. Uebrigens wurde für die vielzuvielen. die drau⸗ ßen herumſtanden, auch genügend vorgeritten in der abwechſlungsreichen Reitbahn, auch hier tat nicht jedes Pferd gleich wies ſollte, und es klopften die Herzen.„Du, ich glaab, des is doch ſchwerer, wie e ſchwere ſechshunnerter Maſchin'fahrel“ war das einſichtsvolle Schlußwort bei der jüngeren Gene⸗ ration. Bel der Beobachtungsabteilung Die Beobachter, ich weiß nicht, ob das genügend bekannt iſt, ſind für den hohen Stab da, und wiſſen mit Funk und Telephon, wo der Feind iſt wie die eigenen Truppen. Sie haben ſehr viel Wagen und feingeſponnenes Gerät, ſind Baſtler und Mathematiker, und vielfach voll künſtleriſchem Fein⸗ gefühl. Sie haben alſo den Eingang der Kaſerne mit den luſtigſten Soldatenleben⸗ Karikaturen vollgehängt, und jeder WHW⸗Spender kriegt auch eine ſelbſtgefertigte Poſtkarte, auf der zu ſehen iſt, wie die Mannemer durch ihre Karuſſellwagen motori⸗ ſiert werden. Was da aber an engen Kuryen ge⸗ fahren wurde, war dann auch danach: „Bill ſchenner wie uff der Meß!“ rief der Bub, deſſen Mütze ſchon längſt heruntergeflogen war. Die Mädels durften mal an das Zwillings⸗ MG heran, das da auf einem Wagen als Flieger⸗ ſchutz montiert iſt. Bum⸗Bum ſind drei, vier Schüſſe weg, und der Schrecken iſt groß. Anſonſten hatten ſie eine Garage frei gemacht, Tiſche und Stühle zu heiden Seiten, mit Schieß⸗ und Wurfgelegenheit im Hintergrund, alles bis zum letzten Platz beſetzt; Bier, Wurſt, Butterbrote, in der Mitte auf dem Podium Theo Fiſcher mit ſeiner fabelhaften Kapelle, die unentwegt zum Tanze auſſpielte, wenn Fiſcher nicht gerade mal wieder einen Filmſtar parodierte. Außerdem lief ein Film aus dem Soldaten⸗ leben, ein Handballſpiel gegen Polizei ergab:7 bei fein⸗fairem Spiel, und hoffentlich hat auch der eine oder andere mal die Schönheit der Gebäude be⸗ wundert mit den Kunſtſtein⸗ i dem Uhr⸗ türmchen, dem Adler am Eingang. Das ſind keine Kaſernenbauten mehr,— was man früher ſo darunter verſtand. Kleine Szene: Der Poſten unter Gewehr, der plötzlich zuſammenzuckt als zwei Frauen und ein Kleines vorbeigehen. Er ſagt keinen Mucks, winkt einen Sammler herbei, der ſpritzt zur Wache, ſchon kommt einer, der ihn formvollendet ablöſt; und ſchon ſauſt jener mit wackelndem Stahlhelm, aber ohne Gewehr hinter ſeiner Frau her. Nur einen Kuß kann es nicht geben, denn mit Stahlhelm geht das anſcheinend nicht ſo recht. Bei der Flak Draußen an der Flak⸗Kaſerne ſtand eine unfaß⸗ bare Menge von Wagen und Motorrädern; gedräng⸗ ter ſtehen ſie nicht bei einem internationalen Fuß⸗ ballſpiel am Stadion. Tauſende und aber Tauſende 10 000 aßen Eintopf bei der Flak von Menſchen ſind gekommen, und die Oé bringt dauernd mehr. Nun hatte die Flak auch beſonders viel zu bieten. Der Film„Der Verräter“, KK⸗ Schießen. Eintopf und Tanz in zwei Kan⸗ tinen, Lochners fabelhafte Kunſtflüge, und vor allem der Reigen der Krad, der Kraftradfah⸗ rer. Rad vom Beiwagen während der Fahrt ab⸗ und anmontieren, allerlei Equilibriſtik, die ganze Kapelle auf einem Motorrad, einer der fahrend ſeuert uſw. Es war ſchon bewundernswert, und das be⸗ ſonders erfreuliche waren zwei Hügel, von denen man einen guten Ueberblick hatte. Dann aber hieß es:„die Fliecher un die Panzer kumme, Platz mache!“ daten als gemütliche Polizei betätigen, ehe ſie den Platz ordentlich geräumt hatten.„Alles nach links ausrichten!“ hieß es. Und aus Frauenkreis ſchallte es zurück:„Ha, mir ſin doch kee Soldate, des hawwe mr nit'lernt doheem...“ Enoͤlich war das offene Viereck groß genug, und es konnte losgehen mit dem Großangriff anf die Flakkaſerne Hinten aus dem Wald Tempo⸗Tempo ein paar Wagen mit kleinen Kanönchen hintennach. Schrumm halten ſie, ſchwupp ſind ſie auch ſchon getrennt, der Schütze ſitzt, die andern ſchwenken, der vierte guckt durch den Entfernungsmeſſer. Der e ſt e Flieger brauſt herunter, und Tak⸗Tak gibt die Revol⸗ verkanonen Feuer. Zwei— drei vier von ihrer Sorte protzen ab. Auf dem Hügel da hinten ſauſt eine andere Sorte, die ſcheint kräftiger zu ſein, ſie kläfft ſchon nicht mehr, die bellt und weißer Rauch liegt drum herum. Immer wieder Tiefangriffe der Flieger, und dann kommen auch noch ein paar unechte nachgemachte Panzer heran. So ſchnell wie unſereins den Arm ſenkt, iſt auch ſchon die Revolver⸗ kanone herum auf ſie gerichtet, kläfft und er zieht ab Da kommen aber ſchwere Viecher aus dem Wald, ratſch in die Kurve! Es ſind Raupenſchlepper mit den großen Flaks, Kommandogerät in die Mitte, die Geſchütze im Viereck weit verteilt, ſchwere Kabel nach allen Seiten, die Spreizlafetten raus, jeder Mann auf dem Poſten und auf die Signale vom Kom⸗ wandogerät geachtet, Handzeichen des Geſchützfüh⸗ rers:„Fertig“ Da nahen auch ſchon die feind⸗ lichen Bomber in größerer Höhe, gleichmäßig folgen ihnen die Rohre, und dann ſchlagen mannsdicke Flammen aus den Mündungen, geht ein Gepolter, ein Donnerdreinſchlagen über die Menge, daß die lachenden Frauen von vorhin ganz ſtill werden. Außerdem ſtreuen die Pfropfen der Kartuſchen Fet⸗ zen von Holz und Pappe in der Gegend herum. Angſt für Hut und Mantel flackert, ein paar ganz Kleine fangen an zu heulen. Die Buben aber führen In⸗ dianertänze auf vor Glück Bei alledem ſind die Flakkanoniere angeſtrengt an der Arbeit und zeigen das beſte was ſie je ge⸗ lernt haben, als wenn's um die Wurſt ging. Unent⸗ wegtes Feuer auf die Bomber und die Tief⸗ flieger, ſogar die zehn Mann mit den Karabinern Maſchinenkanonen aber bellen weiter. Lange mußten ſich die Sol⸗ Krafträdern. knattern mal mit. Dann ſpritzt wieder alles an den ſchweren Flaks auseinander zur Fliegerdeckung, die Merkwürdig glockenhell klingt in allen dem Höllenlärm das Meſ⸗ ſing der hingeworfenen leeren Kartuſchen. Allmäh⸗ lich ſtrömt die Menge, von den Frauen angeführt, zurück aus der ärgſten Knallerei. Sie halten ſich die Ohren zu, ſie haben genug Krieg für heute. Verwegene Fahrt durch brennenden Reiſen Photo: Labor⸗Schmiht Die Bomber verſchwinden. Die drei ſchweren Maſchinen mit eingezogenem Fahrgeſtell, die noch⸗ nial vorbeifliegen, werden nicht mehr beſonders aufs Korn genommen... Es war ein großartiges Schauſpiel, und wenn man nicht wüßte, daß die Dinger in Wirklichkeit noch ſchärfer knallen, könnt' man ſich was drauf einbilden, dabei ausgehalten zu haben. Der Beſuch der Eintopfgäſte beim Flak⸗Regi⸗ ment 49 war, wie wir erfahren, über alles Erwarten groß. Es wurden nicht weniger als 10000 Eſſen⸗ Portionen ausgegeben— eine Beanſpruchung, die an die Küche allerlei Anforderungen ſtellte, die ſelbſtverſtändlich glänzend gemeiſtert wurden. Die Geſamtzahl der Beſucher, die den höchſt eindrucks⸗ vollen Vorführungen der Flak beiwohnten, wird auf ungefähr 15 000 geſchätzt. Gedränge im Fliegerhorſt Der Andrang, der am Sonntag zum Fliegerhorſt herrſchte, übertraf alle Erwartungen. Man hatte zwar bei der Neuheit dieſer Waffengattung mit einem ſtarken Beſuch gerechnet, aber eine derartige Völkerwanderung war bisher nur bei ganz großen Tagen im Flughafen zu verzeichner. Als wir gegen 1 Uhr an der Endſtation in Sandhofen die überfüllte Straßenbahn verließen— ſchon jeuſeits des Neckars konnte der aus drei Wagen beſtehende Zug niemand mehr mitnehmen—, warteten hunderte auf den Om⸗ nibus, der ſie ans Ziel ihreg Ausfluges bringen ſollte. Und ſo ſchloſſen wir uns, zumal das ſonnige Wetter zu einem Spaziergang ſehr geeignet war, den Fußgängern an, die in ununterbrochener Kette dem Fliegerhorſt zuſtrebten. Schon um dieſe Zeit park⸗ ten in der Nähe hunderte von Kraftwagen und Aber da der zum Parken zur Ver⸗ fügung ſtehende Platz im Laufe des Nachmittags bei weitem nicht ausreichte, waren ſelbſt am Ausgang von Sandhofen noch viele Kraftfahrzeuge aufgeſtellt. Die Inſaſſen hatten es vorgezogen, hier bereits zu parken, um den Reſt des Weges zu Fuß zurückzu⸗ legen. Das Hauptor des Fliegerhorſtes war geſchtoſſen, als wir vor ihm anlangten. Man hatte zu dieſer Maßnahme greifen müſſen, weil der Andrang bereits ſo ſtark war, daß man die Gäſte nur truppweiſe ein⸗ laſſen konnte. Einer der Torwächter war ſo ein⸗ ſichtsvoll, daß man bei einem Zeitungsmann eine Ausnahme machen mußte, und ſo ſchlüpften wir durch eine Seitentür und ſchloſſen uns zunächſt einem Trupp an, der die Unterkünfte beſichtigte. Als man ſich unter Führung eines Unterofſiziers, der auf alle Fragen bereitwilligſt Antwort gab, genau über das neuzeitliche Wohnen unſerer Flie⸗ ger orientiert hatte, wurde der Weg zum Schieß⸗ ſtand angetreten, wo zwei Maſchinen ſtanden, die ebenfalls erklärt wurden, ſoweit dies für den Laien notwendig war, und ſogar mit dem Maſchinengewehr feuerten. Und dann ſtanden wir ſchließlich vor einer der mächtigen Flugzeughallen, in denen jede Staffel ihre Maſchinen unterbringt. Auch hier ͤͤurften die Gäſte ganz nahe an die Flugzeuge heran. Im Freien hatte zuvor jeder, der dazu Luſt verſpürte, auf die Trag⸗ fläche klettern und in das Innere des Apparates ſchauen dürfen. An das Rollfeld kam man ſchon ge⸗ gen 3 Uhr nicht mehr heran, weil es von tauſenden Als der Reckar rauchte Angriffsübung und Brückenſchlag bei unſeren Pionieren Das beſte Manöpriergelände nach Lage und Aus⸗ dehnung hatten ſicher die wackeren Pioniere. Es lag ſozuſagen im Herzen der Stadt und konnte vom Neckarvorland aus zwiſchen Adolf⸗Hitler⸗ und Friedrichsbrücke bequem überblickt werden. Selbſt⸗ verſtändlich wußten auch die Ziviliſten die günſtigen Bedingungen dieſes Geländes zu würdigen; ſie be⸗ ſetzten die Dämme und die beiden Brücken in dichten Scharen. Schon die Vorbereitung zu den militäriſchen Vor⸗ führungen waren imponierend. Hüben und drüben waren je ſechs hohe Fahnenmaſten aufgeſtellt, die Brücken köp e ſtanden ſchon, und zu Nutz und Frommen der Zuſchauer hatte man ſogar eine komplette Lautſprecheranlage gebaut. Gegen drei Uhr ging ein Ruck durch die Kolonne. Unter den Klängen eines Präſentiermarſches gingen auf das Kommando„Heißt Flagge!“ an den zwölf Maſten die Fahnen hoch. Faſt im gleichen Augenblick donnerten zwei Flieger heran und überkreuzten in einem tollen Auf und Ab immer wieder das Ge⸗ lände, und die Motorboote der Pioniere zogen mit wildſchäumender Waſſerverdrängung vorbei. Kaum hatten ſich die Wellen wieder beruhigt, zeigten die Pioniere Wettrudern auf Faltbooten, klei⸗ nen und großen Schlauchbooten, ſachmänniſch Floß⸗ ſäcke genannt, kleinen Pontons und ſolchen von Ma⸗ mutgröße. Aber daun wurde es ernſt. Rauchbomben in Stellung gegangen. wurden geworfen, Verneblungsbomben explodierten. Auf dem Neckar zog eine mächtige Rauchſchlange da⸗ hin. Vom Damm herunter ratterten die Maſchinen⸗ gewehre. Und ſchon bahnte ſich der Vortrupp mit kleinen Schlauchbooten einen Weg durch die Schwa⸗ den. Ehe man ſich recht verſah, hatten ſie die Boote in das Waſſer geſetzt, waren drüben gelandet und Immer noͤch explodierten Rauchbomben, immer wieder machten die beiden Flug⸗ zeuge beängſtigende Angriffe. Da erſolgte auch ſchon der Hauptſtoß. Die Pioniere ſauſten mit ihren großen Schlauchbooten die Böſchung hinunter. Genau ſo raſch wie ihre Kameraden vorher hatten ſie maſchinengewehrbeſtückte Gefährte in das Waſſer ge⸗ ſetzt und nach dem anderen Ufer gerudert. Raus aus den Schlauchbootn und ſofort in Stellung! Hand⸗ granaten flogen, Gewehre knatterten und Maſchinen⸗ gewehre hämmerten und alles im geſpenſtiſchen Nebel. Ein ſchaurig⸗ſchönes Bild Der Abſchluß der Vorführuggen war wieder gemütlicher: Eiwe Brücke wurde gebaut, eine Angelegenheit von Minuten. Die Kopfſtücke ſtanden ja ſchon, da brauchten alſo die Pontons mit dem Belag nur heranzufahren und anzulegen. Das ging ſo ſelbſtverſtändlich und ſicher wie mit dem Baukaſten. Mancher alte Pionier unter den Zu⸗ ſchauern mag ee geweſen ſein auf ſeine jungen Kameraden. Nachher gab es Standkonzert und aus den Feldküchen. Er wärmte wohlig auf. — 2 Schwetzingen und permel auf wurde auch durch den Lautſprecher und aber Tauſenden in mehrfacher Kette umſäumt wurde. Aber da ſich die Hauptſache in der Luft ab⸗ ſpielte, kamen auch diejenigen auf ihre Rechnung, die über ihre Vorderleute nicht hinwegſehen konnten. Wenm man ſich in der Nähe des Befehlsgebäudes aufhielt, wurde man zudem durch den Lautſprecher auf dem Laufenden gehalten. Und als ein Apparat ſo prächtige Kunſtflüge ausführte, daß man zugeben mußte, daß ſelbſt unſere nichts Beſſeres leiſten können, da Sbel e Dietrich Filialen: wurden wir auf jede Einzelheit dieſes wunben Schauſpiels aufmerkſam gemacht. Als einen Höhepunkt der Vorführungen, die bis 5 Uhr dauerten, darf man auch einen Luftkampf bezeichnen, der ſich zwiſchen zwei Bomberſtaffeln und einem Jagdgeſchwader abſpielte. Da die Apparate mit Funkgerät ausgerüſtet ſind, konnte durch den Lautſprecher bekanntgegeben werden, daß das Ge⸗ ſchwader den Anlauf zum Fliegerhorſt von— Darm⸗ ſtadt aus nahm. So weit war es in den wenigen Minuten nach dem Aufſtieg geflogen. Wirklich— es gibt in der Luftfahrt keine Entfernungen mehr. Dar⸗ hingewieſen, als die Bomber die Wolkenwand, die den nördlichen Hori ont bedeckte, durchbrachen und mit raſender Schnelligkeit ſich näherten. Aber ſie waren doch nicht ſo ſchnell wie die Jäger, die ſie im Handumdrehen erreicht und eingekreiſt hatten. Die Loſe, durch die man für 50 Pfennig einen Freiflug erlangen konnte, wurden gut abgeſetzt. „Herr Klink aus Großkarlbach bei Grünſtadt“, wurde durch den Lautſprecher gerufen,„Sie haben das tußergewöhnliche Glück, an zwei Flügen teil⸗ nehmen zu dürfen. Melden Sie ſich am Befehls⸗ gebäude bei dem roten Strich!“ Ob Herr Klink beide Flüge mitgemacht hat, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Aber ſo viel iſt ſicher, daß ihn Viele um ſein Glück beneidet haben. Als wir um 4 Uhr den Rückweg nach Sandhofen antraten, war der Zuſtrom der Gäſte noch immer nicht abgeebbt. Hunderte gingen und Hunderte kamen, um den Reſt der vorzüglich organiſierten Borführungen zu erleben. Wohl verkehrten zwiſchen Fliegerhorſt und Sandhofen ununterbrochen die Omnibuſſe, aber ſie reichten auch diesmal bei weitem nicht aus. Und ſo wpanderten die meiſten wieder nach Sandhofen zurück, wobei wir die Beobachtung machen konnten, daß die Sandhöfer Gaſtſtätten ſtark davon profitierten, denn in der Kantine des Flieger⸗ horſtes hatte nur ein geringer Teil der Gäſte etwas bekommen können. Zudem war es nach dem Ver⸗ ſchwinden der Sonne ſo kalt, daß man froh war, daß man in einer geheizten Gaſtſtube etwas wärmendes zu ſich nehmen konnte. Und am Endpunkt der Straßenbahn kam es zu Kämpfen, weil hier wieder Hunderte auf die Wagen warteten. Sch. * Eine Teilübung des zivilen Luft⸗ ſchutzes findet am 21. März im Bereich des 13. Luftſchutzreviers, Sandhofen, ſtatt. Das Uebungsgebiet zwiſchen Scharhofer Straße, Schön⸗ aner Straße, Dorfſtraße, Hintergaſſe, Ausgaſſe bis Scharhofer Straße iſt abgeſperrt. Alle Anord⸗ unngen müſſen genan beſolgt werden. * Zum Oberſtleutnant befördert wurde der Kommandeur des Wehrkreiskommandoz Maunheim, Major Hans Freiherr von Bilfin ger. ** Eutwendet wurde am 11. März in einem Kaufhaus der Unterſtadt aus einer Handtaſche ein ſchwarzlederner Damengeldbeutel mit zwei Fächern und Reißverſchluß, enthaltend einen größeren Geld⸗ betrag in Silber. ——— — ———— 4. Seite/ Nummer 132 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausaabe Montag, 20. März 1939 Vernhard Sy'elmeyer 7 Der am Freitag im Alter von 76 Jahren in Ber⸗ in verſchiedene Kommerzienrat Bernhard Spiel⸗ meyer gehörte zu den Mannheimer Wirtſchafts⸗ führern die ſich durch ihre Tätigkeit bleibende Ver⸗ Hienſte erworben⸗ haben. Im Oktober 1902 über⸗ nahm Spielmeyer die Leitung der Süddeutſchen Ka⸗ belwerke, die damals ſchwere Zeeiten durchzumachen hatten. Seiner vor keiner Schwierigkeit zurück⸗ ſchreckenden weitblickenden Führung iſt es gelungen, das Unternehmen zu einem der erſten deutſchen Ka⸗ belwerke zu entwickeln deren Erzeugniſſe in alle Welt gehen. Als er im Jahre 1928 in den Ruheſtand trat, konnte er nach der Reichshauptſtadt in dem Be⸗ wußtſein überſiedeln. das Unternehmen, dem er zu⸗ letzt als Generaldirektor vorſtand, zu maßgebender Bedeutung entwickelt zu haben. Trotz ſeiner umfaſſenden beruflichen Tätigkeit ſtellte Spielmeyer ſeine reichen Erfahrungen bereit⸗ willig mehreren Fachverbänden zur Verfügung. Wir erinnern an den„Süddentſchen Exportverein“, den er lange Jahre leitete. Außerdem war er Mitglied der Mannheimer Handelskammer und des Bürger⸗ ausſchuſſes. Wie er ſeiner Gefolgſchaft ein fürſorgender Be⸗ triebsführer war, ſo hat er auch viel Gutes im ſtil⸗ ien getan. Im Weltkrieg verlor er ſeinen einzigen Sohn und im Jahre 1926 die Lebensgefährtin. Zum zweiten Male verheiratet, trauert um ihn mit der Witwe und einer verheirateten Tochter ein großer Freundeskreis, der dem auch durch ſeine Charakter⸗ eigenſchaften hochgeſchätzten Mann mit dem markan⸗ ten weißen Haar und Bart ein bleibendes Andenken bewahren wird. Sch. Kameradſchaftsabend der NSͤKOn-Ehrenabtellung Im vollbeſetzten Friedrichspark⸗Saal trafen ſich geſtern K meraben der NSr Ois zu einem Ka nen)⸗ ſchaftsabend der Ehren⸗ und Schießabteilung. Die Begrüßungsanſprache hielt Kamerad Weber, wäh⸗ rend Kamerad Sinn über die Aufgaben der vor zwei Jahren gegründeten Ehren⸗ und Schießabtei⸗ lung der NscͤOv ſprach, wobei er auch die großen Ereigniſſe der Gegenwart nicht vergaß. Nach dem Ausmarſch der Fahnen folgte dann ein Inſtiger und gefälliger bunter Teil unter Hans Hamms Anſage und Leitung. Es trat auf das Doppelquartett des Poſtſportvereins, mehrfach auch Bertel Schad mit ſeinen ſpaßigen Pälzer Schnur⸗ ren; und im übrigen war es immer wieder die lange Reihe der Hamm⸗Tänzerinnen in allen Alters. größen, die den Abend in Schwung hielten, immer vielſeitiger werden, ſogar ſchon kleine Mundart⸗Ge⸗ ſpräche Surchfüßrten. akrolcliſch« Kunſt zeigten und mehrmals zeigte ſich der Meiſter ſelber im Kreiſe der Schülerinnen, einmal auch mit Gertrud Minne ſtepend, und dann mit Mela Bauer in einem figurenreichen Bühnenwalzer. Die Kapelle Ludwig Ottuſch ſpielte und begleitete ſehr gut. Unter den Anweſenden viel Offiziere der Wehrmacht. ng. e Sieben Skilénſer⸗Omnibuſſe kehrten geſtern abend vom Schwarzwald zurück. Zwei luden am Waſſerturm aus, etwa 60 Perſonen, die ſogar von weither, von Menzenſchwand und Todtnwberg, kamen. Fünf waren kurz vorher, gegen 10 Uhr, am Paradeplatz angekommen, vollbeſetzt, an die 200 Perſonen. Vor⸗ügliche Stimmung bei allen; denn allzu friſchem Schnee kann man durch Wachſen be⸗ gegnen, und viele Damen ſind auch zufrieden, wenn's nicht allzu glatt iſt. Nur der Wagenführer war froh, daß er wieder daheim auf Mannheimer Fehrbahn war; denn der Schnee auf den Straßen macht doch arg zu ſchaf'en. und man weiß nicht, wann man ſtecken bleibt. Aber es ging alles gut, und zu rech⸗ ter Zeit war man zurück. „Wo wir ſlehen, ſteht die Lreue“ Die abenduche Kundgebung der NS dAP im Schoßtof— Aufmarſch und Fadelzug aller Parieiformat onen Um halb neun am Sonntagabend marſchierten die Formationen in den Schloßhof ein, kurz vor neun ertönten die letzten Kommandos, und mächtige Rake⸗ ten, die ſich krachend entluden, ſtiegen als Einleitung der Feier zum nächtlichen Himmel, der ein wenig leichten dünnen Schnee herniederrieſeln ließ. Um die Marſchblocks von SA bis zu den Werkſcharen Tauſende von zivilen Teilnehmern. Nach dem Einmarſch der Fahnen ein Gedicht über die Fackel und das gemeinſam geſungene Lied„Volk ans Gewehr“. Dann ergriff ſtellv. Kreisleiter Schnerr das Wort: Dieſe letzten acht Tage, ſo etwa führte er aus, brachten uns Weltgeſchichte in einem Ausmaße, wie ſie vor uns noch keine deutſche Generation erleben durfte. Alter deutſcher Lebensraum wurde dem Reiche eingegliedert, ohne daß ein Tropfen Blut darum floß. 5 Bei der Frage nach der Möglichkeit ſolcher Ereig⸗ niſſe ſchweifen unſere Blicke zurück nach den Novem⸗ bertagen des Jahres 1918, da im Innern der Auf⸗ ruhr tobte und die Siegerſtaaten an ſich riſſen, was ſie exreichen konnten. Wehrlos und damit ehrlos waren wir, die meiſten verzweifelten in ihrem Glau⸗ ben an Deutſchland... Aber einer nicht, der unbe⸗ kannte Soldat des Weltkrieges: Adolf Hitler. Er behielt ſeinen Glauben und ſetzte ihn durch. Nach einer Zeit des Haſſes und des Niedergangs ward er der erſte Diener der Nation, um ſich gechart eine kleine Minderheit fanatiſcher Kämpfer, die er mit ſeinem Glauben, ſeiner Energie und ſeiner Unbeug⸗ ſamkeit zu erfüllen verſtand. 1932, in ſchwieriger Zeit ſagte er:„Ich habe den Kampf gewählt, habe mich ihm verpflichtet. Es iſt möglich, daß ſie meine Freunde töten, daß ſie mich töten iſt auch möglich. Daß wir kapitulieren,— niemals, niemals, nie⸗ mals!“ Es kam der Tag der Machtergreiſung, da ſich die geſchichtliche Sendung erfüllte. Man ſagte dem jungen Staate keine lange Lebensdauer voraus, man gab ihm wenige Monate. Daun, 1935, als man ihn für geſährlich halten wollte, da holte der Fehler das Saargebiet, im Jahre drauf die Wehrheheit, den Rhein, die Achſe wurde erprobt und hielt, und voriges Jahr kamen Oſtmark und Sudetenland. Immer aber brauchten wir noch Raum und Platz. Uraltes deutſches Land wurde nun auf friedlichem Wege dem Reiche wieder angegliedert. Wer es wagt, ſich wegen einem Viertelpfund Butter, wegen Kaffee oder dogmatiſch religiöſer Spitz⸗ findigkeit von dieſem Dank an den Führer ausgu⸗ ſchließen vor dieſer Größe des Geſchehens die Augen zu verhüllen, der iſt nicht wert, ein Deut⸗ ſcher genannt zu werden. Freilich, die Zeit der Bequemlichkeit iſt vorbei, aber wir haben unſe⸗ ren Platz an der Sonne zurückerobert. Dank der Vorſehung, die uns Zeitgenoſſen dieſes größten aller Deutſchen ſein ließ. Wir gedenken ſeiner in dieſer Stunde, des Wahrers der Ehre, des Mehrers des Reichs, des Schöpfers Groldeutſchlands: Sien Heill Donnernd ſchallte die Antwort über den Ehren⸗ hof, dann kommandierte Oberſturmführer Rein⸗ muth„Stillgeſtanden zum Abmarſch der Fahnen“, und Oberſturmbannführer Noack gab die Reihen⸗ folge der Formationen für den Fackelzug bekannt. Er führte über Paradeplatz, Waſſerturm, Ring, bis zur Friedrichsbrücke, und von da aus wieder direkt zum Schloß gegen halbelf Uhr war er beendet, und die Abteilungen rückten zu ihren Standorten ab, oder löſten ſich ſofort auf. Mannheim hat in einem hiſtoriſchen Augenblick in ſchlichter Feier ſeine Treue zum Führer bekundet. ger. Muſikaliſches Allerlel vom Wochenende Vergnügte bunte Abende— Alle ſangen mit beim WOoW-Gemeinſchaſts⸗ Konzert in Das Wochenende beſcherte gleich zwei Bunte Abende mit Tanz. Beide waren zur großen Freude der Vereinekaſſen außerordentlich gut beſucht. Im Saal des Kolpinghauſes gab der Kurpfälziſche Männerchor 1933 den Ton an. Wir hörten u. a. einen Tenor, wohl aus den Reihen der Ver⸗ einsmitglieder, deſſen Liedergaben recht freundlich aufgenommen wurden. Franzl Schneider ſang Operettenſchlager mit angenehm weichem Organ; Sänger Mungay erwies ſeine Befähigung auch als Kompoſiteur. Der gaſtgebende Männerchor ſang mit hingabe und ſichklicher Freude an der Sache Lieder. Ein junger Xylophoniſt wandelt ſchon recht ſicher auf den Fußſtapfen Kurt Engels und gab ſogar einen ſelbſtkomponierten Galopp(„Bahnfrei!“) zu. Irma Traum eine Berufskünſtlerin von Temperament, be⸗ richtete humorvoll von ihren Erfahrungen als Ber⸗ linerin. Als Unterhaltungs⸗ und Tanzkapelle war das Philharmoniſche Orcheſter unter Maurer ver⸗ pflichtet. 53 Das Handharmonika⸗Orcheſter Diehl erfreute ſich im Friedrichspark ebenfalls eines völlig ausverkauften Hauſes. Die„Zellwald⸗Harmoniker“ (das ſind die Volksmuſiker der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhofl) hatten wegen mehrfacher Erkrankungen zwar abſagen müſſen. Dafür erfreute aber das Poly⸗ Feudenheim phon⸗Handharmonika⸗Orcheſter Diehl, das ſich aus einigen fünf Inſtrumentengruppen zuſammeuſetzt, namentlich durch Wicdergabe des Johann Strauß⸗ ſchen Konzertwalzers. Auch das Handharmonika⸗ Orcheſter der Werkfrauengruppe„Felina“ war zur Stelle. Die zwanzig Frauen beſtanden gut ihre Fcuerprobe, obwohl ſie erſt ein Vierteljahr lang unterrichtet wurden. Die bekannten Akkordion⸗So⸗ lichen Ziegler⸗Nagler machten ihre fröhliche Rund⸗ funkreiſe im Koſtüm, als ausgeſprochene Varieté⸗ Nummer. Lotte Stündebeek tanzte. Die„Knorze⸗ bachin“(Lene Kamuf) wiederholte zwei ihrer wir⸗ kungsvollſten Büttenreden. Ein Orcheſter freiſtehen⸗ der Berufsmuſiker ſpielte hinterher zu Tanz auf. * Ein ausverkauftes Haus gab es am Sonntag auch in Feudenheim. Dort hatten ſich die Geſangver⸗ eine„Deutſche Einheit“,„Frohſinn,„Ger⸗ mania“ und Teutonia“ zu einem Gemein⸗ ſchafts⸗Konzert zuſammengetan. Der große Erſolg wird auch dem Winterhilfswerk einen erfreu⸗ lich großen Betrag ſichern. Geleitet wurden die durchweg ſauber, klangſchön und mit ſtarkem Aus⸗ öruck wiedergegebenen Chöre abwechſelnd von Al⸗ fons Meißenberg, Julius Neck, Willy Bilz und M. Schellenberger. Ein Teil der Vortragsfolge galt Friedrich Silcher, deſſen Geburtstag ſich am 27. Juni zum 150. Male jährt. Wir hörten im Satz von Hein⸗ rich Caſſimir das bergiſche Volkslied aus dem 18. Jahrhundert„Es fiel ein Reif in der Frühlings⸗ nacht“, das zwar ſinngemäß wehmutsvoll, aber kei⸗ neswegs ſentimental aufgeſaßt und wiedergegeben wurde. Beſonders zeitgemäß erſchien das böhmiſche Volkslied„Es ſcheinen die Sternlein ſo hell“, ge⸗ ſetzt von Hugo Jüngſt. Auch Hermann Grabners Vertonung des Walter Flexchen Oſtmarkenliedes fügte ſich prächtig in die Gedanken, die uns heute bewegen. In Würdigung des ſchönen Ziels, aus dem muſikhörenden deutſchen Volk ein ſelbſt muſizie⸗ rendes zu machen, faßte man erfreulicherweiſe auch geſtern in Feudenheim die Hörerſchaft zu gemein⸗ ſamem Singen zuſammen in Heinrich Spittas „Heilig Vaterland“ Hechmann ging in ſeiner Anſprache von dem eben verklungenen Wort des Oſtmarkenliedes aus:„Du heiliger deutſcher Oſten“: Der Sinn dieſes Begriffs ſei uns ſo recht zum Bewußtſein gekommen, als dieſe Provinzen zu uns heimkehrten. Wir danken dieſen Sieg dem Führer und der deutichen Wehr⸗ macht, die er ſchmicdete. Keiner der Teilnehmer ging unberührt aus dieſer ſchlichten Feierſtunde heim. dr. f. h. Wann beſteht Anſpruh auf die hoͤhere Tarifgruvpe? Entſcheidung des Mounheimer Arbeitsgerichts Der Angeſtellte wurde nach Ks bezahlt, aber er war der Ueberzeugung, daß für ihn die Gruppe K 4 maßgebend ſei. Er vertrat ſieben Jahre lang den Abteilungsleiter und verlangte durch Klage beim Arbeitsgericht die Nachzahlung der Tarifdifferenz von über 1100 Mark., Das Gericht beauftragte einen Sachverſtändigen mit der Prüfung der Sachlage und fällte dann auf Grund des Gutachtens das Urteil. Die Beklagte wurde verurteilt, an den Kläger 250 Mark zu bezahlen. Die Urteilsbegrün⸗ dung nimmt Bezug auf das Ergebnis des Sachver⸗ ſtändigengutachtens, demzufolge der Kläger in die Gehaltsgruppe K 3 einzuordnen ſei. Das Gericht (e ſich den überzeugenden Ausführungen des Gut⸗ achtens nicht verſchließen können. Die Arbeit des Klägers erfordere nicht unbedingt umfangreiche kauf⸗ männiſche Spezialkenntniſſe und praktiſche Erfah⸗ rung. Die zeitweilige Stellvertretung des Abtei⸗ lungsleiters habe nicht die von der Tarifordnung ge⸗ forderte Dauer von drei Monaten erreicht. Ein An⸗ ſpruch auf K 4 ſtehe dem Kläger daher nicht zu. Die Entſcheidung des Arbeitsgerichts führt weiter aus, daß einzelne der vom Kläger zu leiſtenden Ar⸗ beiten nahe bei der Grenze der Tätigkeitsmerkmale der Gehaltsgruppe K 4 liegen. Mit Rückſicht auf den großen Umfang der vom Kläger zu leiſtenden Mehr⸗ arbeiten erſcheine es als gerecht und billig, einen Ausgleich zu gewähren. Es ſei mit den Grundſätzen von Treu und Glauben nicht vereinbar, den Kläger jahrelang Arbeiten verrichten zu laſſen, die min⸗ deſtens zum Teil in die Gruppe K 4 einzuordnen ſind, ihn aber nur nach Es zu entlohnen. Wenn der Betriebsführer für das Wohl der Geſolg⸗ ſchaft zu ſorgen hat, ſo habe er die Pflicht, für ein angemeſſenes Verhältnis von Leiſtung und Gegenleiſtung zu ſorgen. Hinzu komme noch der Grundgedanke des Tarifver⸗ trages, aus dem ſich ergebe, daß ein Ausgleich des Einkommens dann zu gewähren iſt, wenn ſich das Vorwiegen einer Tätigkeit nicht einwandfrei feſt⸗ ſtellen laſſe. Das Gericht ſetzte den Betrag der Ausgleichszulage auf 250 Mk. feſt, der Kläger hatte nach Vorliegen des Sachverſtändigengutachtens ſeinen Anſpruch auf 280 Mk. ermäßigt. Fördert durch kure miigliedſchaß zur nsb. deren ſonlate Einrichtungen. 2, is 2⁰ 18 Goldhyp. Pfandbeiefe 20, 18 20 is 20 18 70 18. 20 18. % Br. G8.⸗Bfdrg.% Kd. oop.⸗Ot. adiſche Mach 77.—.5 vronkraft. Mhn„Oartſtein ritemd. Eiektr 90.— 90.—- F rankfur ee ee„ eee eh“ ee Nie 99.— 9o. Har, ieeie J0., 6, rön PGütlane,.:, 2, Oene, berher ude Seuern 8, 8. cnen Deutscte verheſſ. Pe.⸗Anl... R 19. 100, 100, 9/ do. R 35,30,39 00.— 00,. Bavr. 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Kom.k 30 98,50 Auasb.⸗ aich. 139,0.. Idraaduer Garbie 11,0. Bochuen U⸗G.„ 143,0 Wergo.6,0 aan 10%%. de. Beinsek, 108,7 108,7 Schanr-. MG DIE KANERA Mitteleuropa im Blickfelcd o ER TAGINn SILoE Des Führers Gabe für das WoW ein Wien Der Führer in Brünn Der Führer wirc in Ger mähriſchen Hauytſtabt e e Kindern begrüßt. Kurz vor ſeiner Abreiſe aus Wien ſpendete der Fühver ſeine Gabe für das Wo zum Tage SPreſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multtplex⸗K⸗) ber Wehrmacht. Knapp rechts vom Führer erkennt man Dr. Seyß⸗Inquart.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mulkiplexa Der neue Leiter der Hlinka⸗Garde Ir iherr von Nenrath, Tſchechiſche Soldaten verlaſſen Preßburg der Reichsprotektor für Böhmen und Mähren Tſchechiſche Solbaten der Preßburger Garniſon beim Verpacken der Bagage vor dem Verlaſſen Der neue Leiter der Hlinka⸗Garde, Mungaſch, (Aſſonkated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) wurde der Nachfolger von Sidor. 69 (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) der flowakiſchen Hauptſtadt. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Der Einmarſch der ungariſchen Truppen in die Karpatho⸗Ukraine Erſte Begegnung ungariſcher und polniſcher Soldaten an gemeinſamer Grenze Ungariſche Inſanterie bei der Beſetzung des karpatho⸗ukvoiniſchen Ortes Taſoo in der Nähe der Als erſte der in der Karpatho⸗Ukraine einmarſchierten ungariſchen Truppen ſtanden fünf Mann Aungariſchen Grenze.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) einer Kavallerie⸗Patrouille polniſchen Soldaten an der neuen gemeinſamen Grenze gegenüber. Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) 60 Marſchall Sirovy in der Prager Burg Engliſcher Drill Am Tage der Abfahrt Adolf Hitlers aus Prag ſah 8 33 5 Die engliſche Armee führt ein neues Exerzker⸗ —5 0 Bllöberichterafter auch im Hofe der Prager Freubentanogebnugen in Warſchau Reglement in Dreier⸗Formationen gegenüber dem Kaiſerburg den tſchechiſchen Marſchell Sirovy. Aus Anlaß der neuen ungariſchen polniſchen gemeinſamen Grenze fanden in Warſchau vor der bisherigen Exerzieren in Vierer⸗Formationen ein. (Weltbild, Zander⸗) Angariſchen Geſandtſchaft große Freudenkundgeb ungen ſtatt.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.)(Aſſociated Preß, Zander⸗N) Abeckt in die Mιε,⏑ẽ — Seeeeeeee ———* ———— — —— ————— —— 1 00 2 Seite/ Nummer 132 Aus Baden Neue Straße Weinheim-Biernheim wirs eröſſnet Am 25. März in Anweſenheit des badiſchen Miniſterpäſidenten D Weinheim, 20. März. Am Samstag, 25. März, wird die neue Zubringerſtraße Wein⸗ heim—Viernheim dem Verkehr übergehen. Um 11 Uhr ſammeln ſich die Teilnehmer und geladenen Gäſte aus Baden und Heſſen am Weſtausgang der Stadt Weinheim. Nach Begrüßung durch Bürger⸗ meiſter Dr. Bezler meldet Miniſterialrat Spieß, Karlsruhe, die Fertigſtellung der Straße, die Mini⸗ ſterpräſident Köhler mit einer Anſprache dem Ver⸗ kehr übergibt. Anſchließend findet eine Fahrt nach Viernheim und zurück nach Weinheim ſtatt. Die Stadt Weinheim hat die Teilnehmer zu einem Im⸗ biß auf der Wachen burg eingeladen. Die Einfahrt zur Stadt Weinheim wurde durch Anlagen und verkehrstechniſche Neuerungen vorteilhaft ge⸗ ſtaltet. Mit der Verkehrsübernahme wird man in Zukunft in 20 Minuten mit dem Kraftwagen die Strecke Mannheim—Weinheim zurücklegen können. Die Bergſtraße iſt nun unmittelbar mil der Straße des Führers verbunden. BadensGauhauptſtaöt dankt dem Füheer Der Ganleiter ſprach in nächtlicher Stunde * Karlsruhe, 20. März. Viele tauſend Volksgenoſſen füllten am Sonntag zu nächtlicher Stunde den Adolſ⸗Hitler⸗Platz zu einer Dankes⸗ kundgebung. Die Formationen und der Reichsarbeitsdienſt wa⸗ ren im Sternmarſch auf den Platz gezogen. Auf der Freitreppe des Rathauſes hatten ſich führende Per⸗ ſönlichkeiten der Partei, Vertreter des Stagtes und der Wehrmacht. ſowie der Stadtverwaltung einge⸗ funden. U. a. bemerkte man den Miniſterpräſidenten Walter Köhler. Vom Rathausbalkon aus ſprach der Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner. Er wies auf die gewaltige Größe des weltgeſchichtlichen Ge⸗ ſchehens der letzten Woche hin und fuhr ſort, nicht die Abſicht. Eroberungen zu machen, habe den Füh⸗ rer nach Prag geführt, nein es war das gute Recht. An der Tatſache der Vereinigung alten deutſchen Kulturbodens, wie es Böhmen und Mähren dar⸗ ſtellen, mit dem Großdeulſchen Reich werde ſich nie und nimmer etwas ändern. Der Gauleiter ſchilderte dann den harten Lebenskampf der Nation und hob hervor, daß Deutſchland niemanden ein Unrecht zu⸗ füge, heiß es aber leben und wirken wolle auf dem Platz auf den es ein Höherer geſtellt hat. Heute meilten unſere Herzen bei dem Manne in dem die Schickfalsfragen des deutſchen Volkes ihren Meiſter oefunden baben. Wir bitten den Herrgott, daß er den Führer noch viele, viele Jahre geſund erhalten möge, und wollen geloben die treueſten und opferwillig⸗ ſten Soldaten des Füßrers zu ſein. Mit einem„Sieg Heil!“ und dem Geſang der Lieder der Nation wor die Kundgebung beendet, worauſ Fackelzüge der Gliederungen durch die Stadt zogen. Freiburger Geſchenk an die deutſche Prager Aniperſität * Freiburg, 18. März. Im Hinblick auf die An⸗ gliederung Böhmens an das Reich und die damit wiedergeſchaffene Verbindung der älteſten Univer⸗ ſität in Prag zu Großdeutſchland dürfte es inter⸗ eſſieren, daß der auf dem Gebiet der Röntgen⸗Spek⸗ troſkopie bekannte Freiburger Phyſiker Dr. See⸗ mann der deutſchen Univerſität Prag ein von ihm erfundenes Kriſtall⸗Röntgen⸗Mikroſkoy mit hundertmillionenſachex Vergrößerung als Ge⸗ ſchenk überwieſen hat. Es iſt dies das erſte Ge⸗ ſchenk, das die Univerſität in ihrem neuen Lebens⸗ abſchnitt erhalten hat. Es iſt zu hoffen, daß eine ſolche tätige Hilſe nunmehr Nachahmung ſindet. Der Apparat, der eine Frucht langjähriger Verſuche iſt, hat für die ſo wichtig gewordene Materialprüfung beſondere Bedeutung. Durch den Reichsinnenminiſter empfangen * Freiburg, 20. März. Reichsminiſter Dr. Frick empfing dieſer Tage den Rektor der Univerſität Freiburg. Proſeſſor Dr. Mangold und den Pro⸗ rektor Prof. Dr. Maunz zu einer perſönlichen Unterredung, um von ihnen einen Bericht über die kulturellen Aufgaben und Leiſtungen der Univer⸗ ſität Freiburg entgegenzunehmen. Heddesheim, 20. März. In das Mannheimer Unterſuchungsgefängnis eingeliefert wurde ein auf dem Muckenſturmerhof beſchäftigter land⸗ wirtſchaftlicher Arbeiter. Er beging in verſchiedenen Wirtſchaften Zechprellereien und erſchwindelte ſich bei einem Fahrradhändler aus Viernheim ein Fahr⸗ rad.— 83 Jahre alt wird am Samstag Frau Pe⸗ ter Moos Witwe, Oberdorfſtraße. Am gleichen Tage feiert der Arbeitsinvalide Georg Michael Klemm ſeinen 77. Geburtstag. L Neckargemünd, 18. März. Der lange Jahre als Oberpedell an der Univerſität Heidelberg tätige Karl Bauſt, der hier nach längerem Leiden ver⸗ ſtorben iſt, wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zur letzten Ruhe geleitet. Unter ehrenden Nachruſen legten an ſeinem Grabe Kränze nieder: die Ortsgruppe Neckargemünd der NSDAp, der Rektor der Univerſität, die Dekane der theolo⸗ giſchen und juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Hei⸗ delberg und die Ortsgruppe Heidelberg des Bundes ehem. Berufsſoldaten. ., Walldorf, 19. März. Der frühere Beſitzer der Bierbrauerei und Gaſtwirtſchaft„Zum Ochſen“, Pe⸗ ter Gieſer, iſt im Alter von 84 Jahren in Hocken⸗ heim, wo er bei ſeiner verheirateten Tachter den Lebensabend verbrachte, geſtorben. *—— 8 ——— Auf dem Flvesheimer Feſtplatz: Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Zirkus Barlan ging an den Start Ausgezeichnetes Programm- Starker Beſuch- Nächſtes Siel: die heſſiſche Bergſtraße Ilvesheim, 20. März. Eine kleine Völkerwanderung hatte am Sams⸗ tagabend den Ilvesheimer Feſtplatz zum Ziel, wo der Cireus Barlay in der großen Halle ſein Win⸗ terquartier hatte und nunmehr vor Antritt ſeiner Weiterreiſe eine große Eröffnungsvorſtellung gab. Das Rieſenzelt, deſſen 42 Meter lange Faſ⸗ ſade im Scheine vieler tauſend Glühbirnen er⸗ ſtrahlte, war gut beſetzt, als die ͤͤrei Stunden dau⸗ ernde bunte Folge der Darbietungen begann. Dex Zirkus verfügt über eine Anzahl prächtiger Tiere. denen der Win⸗ teraufenthalt in Mannheim ſichtlich gut be⸗ kommen iſt: nichtsdeſtoweniger waren die Dreſſuren ſo gut in Form, daß man den weiteren Gaſtſpielen Barlays beſte Erfolge vorausſagen darf. Zahlenmäßig und hinſichtlich der Vielſeitigkeit ihrer Leiſtungen ſtehen die Pferde an der Spitze. Hohe Schule und Vol⸗ tige, Pas de deux und Freihitsdreſſuren werden in gleicher Vollendung vorgeführt, ſo daß man nicht weiß, ob man dag Können von Reiter und Pferd oder die wunderſchönen Raſſepferde mehr bewundern ſoll. Zwei rieſige Elefanten und zwei poſſierliche Babies von der gleichen Art beweiſen, daß die Schwerfälligkeit der Dickhäuter auch ihre Reize hat. Dann fegten die zierlichen Shetland⸗Ponys durch die Manege, nach ihnen kamen Dromedare und ſibi⸗ riſche Kamele. Die erſt kurze Zeit in Dreſſur be⸗ findlichen ſechs Königstiger zeigen ſchon recht willig ihre Künſte und bilden den wirkungsvollen Abſchluß des Programms. Artiſten mannigſacher Art wechſelten mit den verſchiedenen Tiergruppen ab. Da ſind zunächſt der afrikaniſche Feuerſpeier und die Schlangentänzerin und ein kleiner Clown, der im Laufe des Abends allerlei Scherze mit ſich ſelbſt und ſeinem Partner macht. Die Sylveſt⸗Truppe bringt bewundernswerte Akrobatik auf den verſchie⸗ denſten Rädern und macht ihre Arbeit noch ſchwie⸗ riger durch gleichzeitiges Muſizieren. Ein Akt tur⸗ neriſcher Höchſtleiſtung wird von den Tarantel⸗ las am dreifachen Reck vorgeführt. Ein Jongleur von Format iſt Italo. Was die Burketts über dem Netz zeigen, iſt nicht neu, aber ſolide Artiſten⸗ arbeit. Schließlich ſeien noch die 4 Medini ge⸗ nannt, italieniſche Muſikal⸗Clowus, die mit ihren grotesken Späſſen wahres Künſtlertum verbinden. Das Publikum ſparte nicht mit Beifall, den alle Mitwirkenden ebrlich verdient hatten. Am Sonntag⸗ mittag und ⸗abend herrſchte nochmals ein Maſſen⸗ andrang, nicht nur aus Ilvesheim und Seckenheim, ſondern auch aus allen Nachbarorten und ſelbſtver⸗ ſtändlich von Mannheim, ſo daß Zirkug Barlay un⸗ ter günſtigen Vorausſetzungen ſeine Gaſtſpielreiſe 1930 beginnen konnte. In der Nacht zum Montag wurde bereits mit dem Abbau begonnen; nächſtes Ziel iſt die heſſiſche Bergſtraße. B. Weinheim ſtand im Zeichen des Commertagszuges Am Sonniag Lätare (Eigener Bericht der NMz3) Ik. Weinheim, 20. März. Der Weinheimer Sommertagszug am Sonntag fand nach altem Brauch am Sonntag Laetare ſtatt. Er bot ein farbenprächtiges Bild. Beſonders⸗ hervorzuheben iſt die Mitwirkung der Weinheimer Schulen. Zwiſchen den ſingenden Kinderſcharen, in denen der Grundgedanke in vielen einfallreichen Formen verſinnbildlicht war, befanden ſich zahl⸗ reiche Wagen, auf denen ebenfalls der Einzug des Frühlings dargeſtellt war. Die Friedrichſchule ſtellte allein 650 Buben und Mädchen. Im ganzen iſt das einheitliche Niveau, wie es ſich hier in vier Jahrzehnten, ſeit der Sommertagszug hier wieder aufgelebt iſt, herausgebildet hat, auch diesmal wieder gewahrt worden. 15 Preiſe wurden für Gruppen und Wagen verteilt. Tauſende, darunter viele Fremde, umſäumten den Weg von der Adolf⸗Hitler⸗ Straße zum Marktplatz. Vom Balkon des Rathauſes, von wo aus Landrat Veſenbekh, Ortsgruppenleiter Niceus und Bock und weitere Ehrengäſte das Eintreffen des Zuges erwartet hatten, hielt Bürgermeiſter Dr. Begler eine Anſprache an die Jugend, in der er von dem Sinn des Tages ſprach, von der Freude, in der mit den Kindern die Eltern den Frühling er⸗ warten. Dann ſang die Jugend das Lied„Winter ade!“, während eine hohe weiße Stofſpuppe ver⸗ brannt wurde.„Schtrieh, Schtrah, Schtroh...“ er⸗ klang es zum Abſchluß. Auf dem Juxplatz fand ein Volksfeſt im Zuſam⸗ menhang mit dem Sommertagszug ſtatt.— Am Sonntagmittag trafen aus Berlin die erſten Teil⸗ nehmer einer der Geſellſchaftsfahrten ein, die nun wieder regelmäßig aus der Reichshauptſtadt veranſtaltet werden. Am Abend bewegte ſich ein langer Fackelzug von der Nordſtadt zum Marktplatz, wo aus Anlaß des großen politiſchen Geſchehens eine Treuekund⸗ gebung ſtattſand. * Eberbach a.., 19. März. Aus unbekannter Urſache ſchoß ſich ein 17jähriger junger Mann mit einer Vorlade⸗Piſtole in die Bruſt. Nach Ein⸗ lieferung ins Bezirkskrankenhaus wurde er ſoſort operiert. Die Operation iſt gut verlaufen. I. Baiertal, 18. März. Unter Mitwirkung von Muſiklehrer Karl Schmitt und Oskar Kern (Wiesloch) ſowie der beiden Geſangpereine„Froh⸗ ſinn“ und„Männerquartett“ veranſtaltete die NSG „Kraft durch Freude“ im„Falken“⸗Saal einen Dorf⸗ abend. Nach der Begrüßung durch Ortswart Lep⸗ pert folgte eine Geſallenenehrung, die Kamerad⸗ ſchaftsführer Ratsſchreiber Gefäller vornahm. Nach einem Lichtbildervortrag über deutſche Heimat auf fremder Erde dankte Ortsgruppenleiter Pfiſter für die eindrucksvolle Veranſtaltung. * Oberdielbach, 18. März. Hier fand eine lehr⸗ reiche bäuerliche Tagung ſtatt, bei welcher einige Schüler der Winterſchule Eberbach Vorträge fachlicher Art hielten, denen ſich eine Ausſprache an⸗ ſchloß. Die Tagung war von Liedern umrahmt.— Der hieſige Schützenverein veranſtaltete ein Saalſchießen, das ſehr gut beſucht war. Beſter Schütze wurde bei den älteren Teilnehmern Willi Köbler⸗ Waldkatzenbach.— Der Geſangverein hielt ſeine Generalverſammlung ab, bei welcher Vereins⸗ leiter Neureuther wegen 50jähriger Sängertreue be⸗ ſonders geehrt wurde. Der Deuiſche Frühlingsweg“ eniſteht An der Bergſtraße * Darmſiadt, 20. März. Der Gebietsausſchuß Darmſtadt des Landesfremdenverkehrsverbandes, der Odenwaldklub und alle beteiligten Gemeinden an der Bergſtraße haben ſich entſchloſſen, am Fuße des Odenwaldes einen Randpfad zu bauen, der von Darmſtadt nach Heidelberg führt und der von Tau⸗ ſenden und Millionen Mandel⸗, Pfirſich⸗, Kirſchen⸗ und Aprikoſenblüten umſtanden wird. Der Weg wird durch die früheſte Baumblüte Deutſchlands füh⸗ ren und die Dörfer an der Bergſtraße miteinander verbinden. Der Weg ſelbſt wird in ſeiner ganzen Länge von Mandel⸗, Aprikoſen⸗ und Kirſchbäumen bepflanzt, und wird ſich wie eine duftige Zeile durch das Blütenmeer der Bergſtraße ziehen. Mit dem Ausbau dieſes Rand⸗ und Blütenweges wird noch in dieſem Jahre begonnen. Nachbargebiete Im Schneeſturm vom Zug getötet Tragiſches Endes eines Bahnwärters * Bad Krenznach, 20. März. Bei Niederhauſen wollte der 63jährige Bahnwärter Heinrich Heblich mittags auf der Bahnſtrecke zu ſeiner Arbeit gehen. Im dichten Schneetreiben bemerkte er dabei einen Arbeitszug nicht, wurde erſaßt und auf das Neben⸗ gleis geſchleudert. Mit ſchweren Verletzungen kam Heblich ins Krankenhaus, wo er ſtarb. LVjährige wurde überfallen * Erbach i.., 20. März. Ein 171ähriges Mädchen aus Breitenbrunn, das zu ſeiner Ar⸗ beitsſtätte in Neuſtadt ſahren wollte, wurde von einem jungen Burſchen in der Nähe von Rimhorn überfallen. Der Unhold mißhandelte die Ueber⸗ fallene ſo ſchwer, daß das Mädchen bewußtlos wurde. Der Täter, der nach der Tat die Flucht ergriff, wurde noch am gleichen Tage von der Gen⸗ darmerie verhaſtet. Graf Syees Schweſter 7 Auf dem Stammſitz Burg Hettingen * Sigmaringen, 20. März. Auf der Burg Hettin⸗ gen, dem Stammſitz der Familie des berühmten Seehelden und Siegers von Coronell, Admiral Graf Spee, iſt dieſer Tage die Schweſter des Grafen, Maria König, geb. Reichsgräſin von Spee, im Alter von 71 Jahren geſtorben. Frau König war bekannt⸗ lich am 22. Juni 1936 die Auszeichnung zuteil ge⸗ worden, dem Stapellauf des Panzerkreuzers„Ad⸗ miral Spee“ beizuwohnen und das ſtolze Kriegsſchiff auf den Namen ihres mit ſeinen beiden Söhnen bei den Falklandinſeln heldenhaſt gefallenen Bruders zu taufen. So endete eine Schwarzfahrt Betrunken am Steuer! Drei Fußgänger wurden überfahren * Zweibrücken, 20. März. Auf der Straße von Dellfeld nach Falkenbuſch wurden drei Fußgän⸗ gänger von einem Laſtkraftwagen angefahren und ſchwer verletzt. Der zur Zeit hier wohnende Arbeiter Karl Joſten erlitt lebensgefährliche Bruſt⸗ verletzungen. Eine Frau Helene Gevatter, die hier zu Beſuch weilte und ihr vierjähriges Söhnchen Heinz trugen Unterſchenkelbrüche davon. Der Autofahrer, der 92ährige Karl Knerr aus Pirmaſens, der den Wagen nach links riß, fuhr die Böſchung hinab, blieb aber unverletzt. Knerr hatte in einer Wirtſchaft gezecht und ſich einen vor der Wirtſchaft parkenden Laſtkraftwagen widerrechtlich angeeignet und war mit ihm, ohne im Beſttz eines Führerſcheines zu ſein, los⸗ gefahren. Ueber den Unfall, den er verſchuldete, war er ſo wenig betroffen, daß er gleich wieder das Wirtshaus aufſuchte. Er wurde dort feſtgenommen und ins Gerichtsgefängnis Zweibrücken eingeliefert. OJen intexe Hante 7 800 Mark für ein Schwätchen Zwei Frauen tauen Waſſerleitung auf » Berlin, 21. März. Als in dieſem Winter wieder einmal die Waſſer⸗ leitung in dem Hermsdorfer Siedlungshäuschen der Frau Frieda F. eingefroren war, verſuchte ſie zu⸗ ſammen mit ihrer Mieterin, der Frau Erna 2. die Leitung durch eine Schaufel mit Kohlenglut aufzu⸗ tauen. Sie ſtellte die Kohlenglut neben ein Loch, das ſich an dem Leitungsſtrang an der Wand im Korri⸗ dor befand. Dies Verfahren hatte ſie ſchon oft ange⸗ wendet, und immer begann das Waſſer bald wieder zu laufen. Diesmal aber ging die Sache ſchief aus. Während die Frauen ein Schwätzchen miteinander hielten, ſahen ſie plötzlich den Dachſtuhl des Häus⸗ chens in Flammen ſtehen. Ein in der Wand befind⸗ licher Hohlraum, der mit Torf und Papier ausgefüllt war, hatte Feuer gefangen. Die Feuerwehr konnte zwar den Brand löſchen, aber immerhin war bereits ein Schaden von 700 Mark entſtanden. Jetzt wurden beide Frauen außerdem noch zu je 85 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Weiter müſſen ſie die Gerichts⸗ koſten in Höhe von 30 Mark bezahlen. Das kurze Shepaßchen hatte alſo alles in allem rund 800 Mark gekoſtet. Brieſmarken reiſten ins Auslanod. Millionenſchiebungen zweier Brüder — Berlin, 20. März. Vor der 4. Berliner Sträfkammer begann ein neuer großer Deviſenprozeß von voraus ſichtlich dreimonatiger Dauer, bei dem es um umfang⸗ veiche Schiebungen auf dem Gebiet des Briefmarken⸗ handels geht. Die Anklage richtet ſich gegen die Brü⸗ der Wilhelm und Walter Bartels aus Stettin und weitere Helfer, unter denen die 49jährige Mar⸗ garethe Stock aus Berlin eine beſonders aktive Rolle geſpielt haben ſoll. Der 36jährige Hauptangeklagte Wilhelm B. unter⸗ hielt zunächſt in Stettin einen kleinen Briefmar⸗ kenhandel, den er ſeinem Bruder Walter über ließ, als er ſelbſt nach Berlin überſiedelte. Nach 1933 wandte er ſich ſeinen großangelegten Schtebergeſchäf⸗ ten zu und verſtand es, ſich innerhalb von drei Jah⸗ ren ein Vermögen zuſammenzuſchefſeln, das auf eine * Million& geſchätzt wird. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen hat Wilhelm B. ſeit 1933 plan⸗ mäßig Reichsmarkbeträge und Briefmarken ins Ausland verſchoben. Nach England ſollen mit Hilfe der Mitangeklagten rund 200 000 Mark in Reichsbanknoten gefloſſen ſein, während die Ge⸗ ſchäſte mit der Schweiz noch umfangreicher waren und auf insgeſamt 234000 Mark beziffert werden. Ungewöhnlich hoch waren die Umſätze, die Wil⸗ helm B. für einen früher in Deutſchland tätigen holländiſchen Juden getätigt hat. Ihm ſoll er für rund 640 000 Mark Briefmarken beſchafft haben, die der Jude dann ins Ausland brachte. Eine Ohrſeige ſür Suſpälkommen Der Richter hatte Verſtändnis dafür London, 20. März. Im Mittelpunkt der Verhandlung, die ſich vor kurzem vor dem Gericht in Tottenham abſpielte, ſtand eine Ohrfeige. Ihre Empfängerin iſt ein junges Mäochen, der ein junger Mann ſeit zwei Jahren heftig den Hof macht. An die hundertmal hatten ſich die beiden in dieſer Zeit zum Stelldichein getroffen, und das Glück wäre ungetrübt geweſen, menn Miß Evelyn nicht gar ſo unpünktlich geweſen wäre. In Schnee und Regen, in Nebel und glühen⸗ der Sonne ließ ſie ihren Anbeter ſtets mindeſtens eine halbe Stunde warten, ehe ſie erſchien. Und juſt an dem Tage, an dem der funge Mann ſeinen Hei⸗ ratsantrag machen wollte, verſpätete ſich Epelyn gar um 50 Minuten. So wurde aus dem Heiratsantrag eine ſchallende Ohrfeige, die der erzürnte Liebhaber ſeiner Evelyn auf die zarte Wange klebte. Und dann kam es zu einer Gerichtsverhandlung, ſtatt zu einer Trauung, denn Evelyn ließ die Ohrfeige nicht auf ſich ſitzen, ſondern klagte auf tätliche Be⸗ leidigung. Der junge Mann verteidigte ſich auf dem Gericht mit dem Notizbuch in der Hand. Darin ſtand, wie lange er jeweils beim Stelldichein gewartet hatte. Die Verſpätung belief ſich ohne Ausnahme auf 20 bis 40 Minuten.„Ich wundere mich, daß dieſe Ohr⸗ ſeige erſt nach zwei Fahren gegeben wurde“, ſagte ͤͤer Richter und verurteilte den jungen Mann zu einer Geloͤſtrafe. Evelyn flüſterte dem Angeklag⸗ ten am Schluß der Verhandlung zit:„Wollen wir uns morgen um 5 Uhr treffen? Ich werde ganz Hünktlich ſein!“ Montag, 20. März 199 — —2 9=SSeessSeSs2rrS3 S2SKKSSS8S2SZSSSS2SSSZSS3S223S322 24 ——— *x——— C 14 Montag. 0. März 1939 DELS- D WI der Neuen Mannheimer Zeitung Piälzische Hypoſhekenbank in Ludwegshafen a. Rh. kerdie Pfälziſche Hypothekenbank in Ludwigshofen a. Rh. lchtet Lationen während ds ganzen Jahres gut abſetzbar waren. öin Rückflüſſe hielten ſich in angemeſſenen Grenzen. ublick auf die Emiſſionsſperre ſür Pſan“brieſe mußte en Ende Auguſt die Bewilligung weiterer Darlehen ein⸗ kttelt werden; die Bank beſchrä kte ſich ſeildem auf die wicklung der bis dahin und zwar meiſt auf Neubauten 7— eſogten Darlehensbewilligungen. Im Boerichtsjahr wur⸗ u 518(i. V. 859) Pfandbrieſdarlehen mit 14,32(1487) 144 1. A neu bewilligt, darunter 499(843) Poſten mit 13,27 %0 Mill. als unkündbare Tilgungsdarlehen. Außer⸗ in wurden 107 Poſten Aufwertungshypotheken mit 1,875 1. 4 umgeſchuldet. Die Auszahlungen beliefen ſich auf ) Poſten mit 13,48(13.85) Mill. Tilgungsdarlehen — 0(17) Peſten mit 1,41 10,21) Mil kündbare Dar⸗ * Von den Bewilligungen kamen 967(10 50) Mill. 9— den Auszahlungen 9,37(9,17) Mill. 4 dem Woh⸗ aönsneubon zugute. Auf der Grundlage von Kommunal⸗ Ugationen wurden auschließlich als Ib⸗Hypotheken mit eichsbürgſchaft 42(272) Darlehen mit 0,15(2,70) Mill. — bewillzgt und 235(32) Poſten mit 1,05(1,74) Mill. 4 sbezahlt. An Auszahlungsverpflichtungen aus bereits gr abgeſchloſſenen Darlehensverträgen auf Pfandbrief⸗ ubridlage gingen 3,54(.81) Mill., auf Kommunal⸗ Sahe ipnengrunologe 022(1,1)) Mill. auf das neue Johr über. Der Geſamthypotheken⸗Darlehensbeſtand ein⸗ ließlich der aus Mitteln der Deutſchen Rentenbank⸗ keditanſtalt gegebenen Darlehn hat ſich um 4,07(,9) Mill. der ermebrt. Der Umlauf an Pfandbriefen einſchließlich 5 nicht einſelsſten verloſten und unter Hinzurechnung der dem DRe autgenommenen Darlehen hat ſich um 1,81 Piar⸗ auf 19891 Mill. gehoben: dabei ſind eigene ͤbrieſe der Bank im Nennwert von 1,29(8 46) Mill. Nnenct eingerechnet. Der Geſomt⸗Kommunaſdarlehens⸗ WIn einſchließlich Ler IhHypotheken hat ſich um 097 i. 4 auf.25 Mill./ vermindert. Der Umfauf an 9 550 Poſten mit 14,62(1406) Mill und zwar 571 83.95 Mill. J, wobei der eigene Beſtand von 0,24 „100 Mil. 4 eingerechnet iſt. Wil ſtäbticchen Darlehensgeſchäft konnten wieder ver⸗ edene notleidende Grundſtücke ſaniert werden. Im land⸗ ſch cchartlichen Darlehensgeſchäft ſind im Berichtsjahr 4 den Entſchuldun⸗sverfahren neu eingeleitet worden, Lie zu am Jahresbeginn ſchwebenden 78 Verfahren hinzu⸗ 0⁰'n. Davon wurden 68(67) Verfahren durchgeſührt, 7 aufgehoben. Relidie Zinsrückſtände aus Golö⸗ und Rentenbankönvotheken Bo —— ſich anf 076 Mill. gegen 1 Mil 4 im r. Sie ſind mit im Laufe des Brrichtsfaßrs ein⸗ getre⸗ enen Zinsausfällen in Höße von 004(.10) Mill 4. und mit zuſammen 50(0 89) Mifl. 4 über die Gewinn⸗ 4 Berluſtrechnung abgeletzt. 28(84) mit 207(381 Mill. beließene Grundeſcke mußlen zwewasweiſe verſteigert öen, wobei der Bank 7(7) zugeſchtagen wurden, von —05 3(8) wied er abgeſtoßen werden konnten. An Zwangs⸗ kendolentren ſchwebten am Kahresende 110(130), von nen 51(58) von der Bank allein betrieben wurden. nii Gefamterträce des Berichtsiaßres belarfen ſich an“ Min., monon 1186( 01) auf Knpotheken⸗ 10 60 Darfeßenszirſen. 031(0 28) auf ondere Zinſen,.42 „0 enf Dirlehensyropiſioven,.78 0641 auf cd. Erträce * 40,8/ onf ſonſtiee Erträse entiollen. Ardererteits 0 Wrnchten Zinsoufwendungen 9 70(9 52). Steuern 055 ur Berſonolaufwenduren unv. 059. Ahechreibungen wers Wertö-rictianneen 16%(% we alle übrieen Auf⸗ Fortungen 0 40(0 46) Einſckließlich.5(0116/ Mill. em de verbleint ein Gewinn ron 4% 492(470 750 ons v. wie bereiis Rerſchi⸗t. eine Fäiyiterie von wieber 5 ſor Jonf 680 Miſſ. Stammaktien ausdeſchüttet werden 500) D. in der lertiähricen Hi beſchhoſſane Kinviernyo her iaß Vorzuesaktien wurde im erſten Feil Les Berichts⸗ es durchteknhrt. Zum Vortran verbleiben 123 792„. 180 1u8 der Bilanz: Koſſe uſw 007(.06), Wertpapiere oöl 69), eirene Hyrpothelenvſanébrieſe urd Kommunol⸗ gukkeionen im Nennbetron von 155(3,56) Mill. /, Bant⸗ Sprtden 5 44(5,76). ſonſtice Forderunden 041(0441), eptzekenbeſtand 208 63(20457), Lommunaldarlehen 7,25 O1 aklivierte, Sinſen 40(1⸗, Betetiarneen 10 4 8. J. Grursſtücke und Gelände.77(0 89). Ankaden des Poten Rrforoeferss c78(0 78) Mill. 4, andererſeits Ho⸗ eeyrfertéheiere urd Kommunclicationen im Um⸗ (0 208,64(207 10). Renterbenlkreditenftalte-lehen 0,48 lbfh5. Vertirslickeiten 1,60(228), Caxunter 0%(0 78) ver⸗ ah ard ceküreaste Srthelennfayzbriefe. Grundravital 0(805), Räcklacen 445(.44), Wertb⸗richlieunasvoſten ſon 50). vaßſivierte Zinſen 2/1(241. Beamtenfürſorge⸗ unds 0,0(0,80) Mill.. SB am 90. Märs. Vereinigte Deuischebietatwerke AG, Frankiuri a. M. Gesielgerie Leisfungen 9 Die zum Konzern der Metallgeſellſchaft gehörende Ver⸗ nigte Deutſche Metallwerke AG, Frankfurt a.., be⸗ tet, daß 1937/88(20. September) der Umſatzwert, ge⸗ Urllen an dem bereits erheblich geſtiegenen vorfjährigen mſatz(plus 50 v..), bei z. T. niedrigeren Preiſen der etalle und Erzeugniſſe nochmals um rund 15 v. H. ge⸗ Aren iſt und, doß die geſteigerte Leiſtung einen weiteren f u der Werksanlagen erforderte. Der Wert der Aus⸗ uhr ſei trotz vergrößerter Schwierigkeiten auf den inter⸗ tionalen Märkten geſtiegen. Für Auſgaben der For⸗ Gerte. Entwicklung und Erzeugung, insbeſondere auf dem bebiet der Werkſtofſumſtellung, wurden wiederum erheb⸗ iche Mittel au gewandt. Die von den VͤEM gegründete upferbergbau⸗Geſ. m. b.., Nietermarsberg(Weſtf.), ſtehe Produktion, die bisher von ihr betriebene Metallver⸗ arbeitungs⸗Gef. m. b. H. wurde nach Erwerbung ſämtlicher ammanteile in eine Zweigniederlaſſung der VDM um⸗ iewandelt. Die Fabrik für Marcotty⸗Apporate und Arma⸗ m VDM⸗Beſitz; wurde durch Uebertragung auf VDM 9 inren Gmbc., Berlin,(Stammkapital 25 600 bisher ſchon 8 Ingewandelt. Der Anteil an der Wilh. Berg Komm⸗Geſ., üdenſcheid, wurde abgeſtoßen. Die Gefolgſchaſtsgahl er⸗ oͤhte ſich um rund 3400. Für ſoziale Zwecke und Spen⸗ en wurden insgeſamt über 4 Mill. 4 verausgabt. 60 Der Jahresertrag bezifſert ſih auf 66,70 Mill.&(i. V. 5 wovon 7,75 Mill.„ übrile Aufwendungen zum Ver⸗ ſeich abzuziehen ſind) Beteiligun⸗serträge erbrahten 0,64 Nr ſonflige Erträge 0,09(0,05), ao Erträge 3,05 31 ne, während Mieten und Pachten(i V. ½18 M U. ch: mehr geſondert ausgewieſen werden. Bei den ao. uxträgen handelt es ſich in der Hauytſache um Verrech⸗ Reugen bzw. Auläfung früßerer Rückſellungen, auch des veelbeſtandes der Sonderrückſtellun von 3,4 Mill.„ des origen Jahresabſchluſſes, die zur Erhkhun⸗ der Abſchrei⸗ ung und Rücklagenzuweiſung herangeſogen worde ſind. Tomgegenüber ſind Lie Ausgaben für Lihne und Gehäſter, antiemen und Prämien auf 3470(80 40), ſiziale. Ab⸗ aben auf 2,53(2,20), andere ſoziale Aufwendungen auf 00(2,6) Mill.„geſticven. Zinſen erf werten 111(,00, teuern 10,93(11.24), Berufsvertretyun-sbe'träge.09, ao. ufwendungen 003 Mill. ¼, ſo daß nach 2,25 Mill.& Zu⸗ eiſung an die Rücklage(i. V..94 Mill.“ beſondere Müceſtenung und Wertberichtigung) ſowie 1244(871) kinl. Abſchreibungen— Lanon 12,17(790%0 auf Anlagen 8 6,265(68%C Mill. auf Umlanisvermögen— einſchl. R 443(184 015) Vortrag 2827 867(55008%/ ala eindeminn verbleiben. Bekonntlich werden 10 ſt. V. 9) v. H. als Dividende au' 20,575 Mill. Altientapital vor⸗ feichkacen. wonon 2(i R 1 v. K. dem Axlaeſtock zu⸗ ſliexav i, narbeaisen nͤnn Neuvortras Sennts der Vilanz ſin Mill. 0: Anladevermwören ohne und 19.4(79% Wechrekaeneen 20% ken Kr, Betenenn⸗ Sen bei 324(2,1) Zu⸗, 5,00(—) Abgängen und 0,06(0,68) für 1938, daß Piandbriefe und Kommunalobli⸗ Im ommunakobli⸗ationen hob ſich dog⸗gen um 0425 Mill. teihoyrgen bei 10 02(.95) Zu⸗,%8 h Roängen ————————————— AFrs.-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 132 Kleiner Geschãfisumfang am Wochenbeginn Akien meisi schwächer- Renien gehalien Rhein⸗Mainiſche Börſe: Aktten meiſt ſchwächer Frankfurt, 20. März. An der Börſe beſtand die Zurückhaltung in vollem Um⸗ fange ſort, insbeſondere die Kundſchaſt blieb dem Geſchäft nahezu völlig ſern. Am Altienmaret bewireten bei der herrſchenden Geſchäſtsſtille und mangelnden Aufnahme⸗ neigung Ueine Abgaben ein durchſchnittliches Zurückgehen der Kurſe um—1 v.., denen Beſſerungen nur ver⸗ einzelt und in kleinſtem Ausmaße gegenüberſtanden. Von den Hauptwerten Lonnten ſich JG Farben mit 148(148,6) gut behaupten, dagegen büßten Verein. Stahl 1 v. H. ein auf 108, Mannesmann verloren v. H. auf 108 und eben⸗ ſoviel rückläufig waren AG auf 113 ſowie Lahmeyer auf 11193. Stärler gedrückt waren Geſfürel auf 131.50(133) und Rheinmetall auf 128.75(130). Sonſt kamen vorläufig noch Schuckert mit 173.50(174.50), Adlerwerke mit 105.25 (105.50), DdM mit unv. 180 und Cement Heidelberg mit 152.50(152) zur Notiz. Am Rentenmarlt erſuhren die Kurſe bei kleinem Geſchäft nur wenig Veränderung. Reichs⸗ altbeſitz jedoch 4 v. H. ermäßigt auf 129.75, Kommupal⸗ Umſchuldung bewegten ſich zwiſchen 03.15—98.20.— Am Pfandbriefmarkt blieben die Kurſe behauptet. Frankſurter Hyp.⸗Liqnib. 4 v. H. höher mit 10076. Stadtanleihen no⸗ tierten unverändert, hingegen ließen Induſtrie⸗Obli⸗ gationen vorwiegend leicht nach, etwas mehr 5 v. H. Hoeſch auf 101.(10176). Im Verlaufe dauerte die ſchwächere Haltung am Aktien⸗ markt fort und die Kurſe ließen vielfach weiter nach. Die anfangs behaupteten JG⸗Farben verloren 1 v. H. auf 147, Mannesmann ermäßt⸗ten ſich auf 10753 noch 108, AC auf 1127/4 nach 113, Schuckert auf 173 nach 173, dagegen Verein. Stahl bei kleiner Nachfrage ½ v. H. erholt auf 108½. Bei den ſräter notier'en Parieren ſteſten ſich meiſt Rück-änhe ron—14 v. H. ein. Darüber hinaus waren Weſtdeutſche Kauſhof auf 10174 103) und frchlten nach Pauſe auf 131(19) gedrückt. Der Freiverkehr lo⸗ ruhig und gehalten, Dingler v. H. höher mit 1074—10935. Berliner Börſe: Aktien ſtill und abbröckelnd, Renten gehalten Die von der Bankenkundſchoft zum Wochenbevinn erteil⸗ ten Auſträge hielten ſich wiederum in verſchicdenen Rah⸗ men. Infolgedeſſen war der Geſchäftsumſang im allgemei⸗ klein, zumal der berufsmäßige Handel ſich eben⸗ 1 nur gelegentlich betätigte; dabei waren aber meiſt Deckungen feſtzuſtellen. Unter dem Einfluß der Geſchäfts⸗ ſtille bröckelten die Kurſe an faſt allen Marktgebieten ab, ohne daß dabei größere Einbußen zuſtonde kamen. Kenn⸗ zeichnend für die ſehr weitgehende Umſatzſchrumpfung war, daß an einem ſo großen Marktoebiet, wie dem der Braun⸗ kohlenwerte, überhoupt keine Anſangsnotiz zuſtande kam. Am Montanmarkt büßten Rheinſtohl 1, Buderus und Mannesmann je 1 v. H. und Verein. Stahlwerke 7 v. H. ein. Von chemiſchen Papieren erhöhten Farben einen Au⸗ fanosverluſt von 74 v. H. ſchon in der erſten halben Stunde auf 1 v. H. Von Eleftro⸗ und Verſorguneswerten waren Deſſ. Gas um 1, Licht und Kraft um 1. Schuckert und Siemens um je 1 v. H. gedrückt. An den üb igen Morkt⸗ gebieten ſind mit größeren Veränderungen gecen densams⸗ tagrchluß noch hervorzuheben: Zellſtoff Wabyhof und Engel⸗ harpdt mit ſe minus 1, Hotelbetrieb und Salzdetfurth mit ie minus 174, Feldmützle mit minus 16 und Weſtd. Kauſchof mit minus 136 v. H. Im variablen Rentenverkehr ermäßigten ſich Reichs⸗ altbeſitz um 10 Pfg. auf 190. Die Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe wurde mit 9,15(minus 5 Pfg.) notiert. Im Börſenverlaufe verſtärkte ſich verſchiedentlich die Verkaufsneigung, ſo daß weitere Kuürsabſchläge zu ver⸗ zeichnen waren. Mannesmann büßten. Wintershall 74, Rütgers 1 und Felten 7 v. H ein. Siemens waren um 2 v. H. rückgängig. Farben ſtellten ſich auf 146.50. Höber lagen Alkumulatoren mit plus 174 v. H. Am Kaſſarenten⸗ markt lagen Liquidations⸗Pfandbriefe eher etwas freund⸗ licher. Sonſt wurden Pfandbriefe und Kommunal⸗Obli⸗ gationen unverändert notiert. Von Induſtrieobligationen ſtellten ſich Mir u. Geneſt ſowie Gute Holfnung je v. H. niedriger. Andererſeits ſtiegen 4½ proz. Harvener um 74 und Leopoldarube um v. H. Die Reichsaltbeſitzanleihe wurde im Verlaufe mit 129.75 notiert. Die zu Einheitskurſen gehardelten Bankaktien verän⸗ derten ſich kaum. Nur Deutſche Ueberſee und Vereinsbank Hamburg ſtellten ſich je v. H. niedriger. Von Hypo⸗ thekenbanken waren Deutſche Zentralboden um 1 v.. rückgängig. Am Markt der Kolonialwerte büßten Schan⸗ tung, Doag 4 und Kamerun 1 v. H. ein. Neu⸗Guinca wurden andererſeits gegen die Notiz vom 16. März 1939 um 2 v. H. herauſgeſetzt. Bei den Induſtriepapieren ſtell⸗ ten ſich Schönebeck Metall und Mülheimer Bergwerk ze um 3 v. H. höher. Rückgängig waren Nalhgeber Waggon um 3/½/ und Glasſabrik Schalke um 6 v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1910er 100 G 100,75 B; 1949er 90,37 G 100,12 B: Iga4der und 1035er 99 6 99,75 B; 1946er bis 1948er je 98,87 G 99,62 B. Wiederauſbauanleihe: 1914⸗45er 82,75 G 83,5 B; Aproz. Umſchuld.⸗Berb. 92.775 G 93.525 B. Abgeſehen von Weſtdeutſche Kaufhof und Vereinigte Stahlwerke, die zum Börſenſchluß 7 bzw. 6 v. H. höher notiert wurden, ſetzten ſich zumeiſt weitere Einbußen durch. Felten und Wintershall gaben um ie 76 v. H. nach. Ge'fürel verloren v. H. Farben ſchllonſen zu dem nie⸗ rigſten Togeskurs von 146, ſo daß der Tagesverluſt 2 v. H. beträgt. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki * Berlin, 20. März. Die Geldmar'tlage zeichnete ſich beute durch ſtarke Flüſſigleit aus. Die Tagesgeldſätze wärden im Zuſammenhang mit dem reichlichen Angebot kurzfriſtiger Mittel um 7 auf 2½½ bis 298 v. H. herunter⸗ geſett. Zu berückſichtigen iſt, daß heute Liegenſchats⸗ auweiſungen fällig werden. Dementſprechend war im Wechſelgeſchäft verſtärktes Kaufintereſſe für ⸗alle verfüg⸗ baren Abſchnitte zu beobachten. Der Privatdislontſatz war mit 27 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten fiel auch heute wieder der Schweizer Franken mit zunehmender Schwäche⸗ neigung auf, die durch ſtärkeren Abfluß fremder Gelder aus der Schweiz zuſommenhängen. Die Londoner Frankennotiz ſtellte ſich auf 20,78 ½(20,676), aus Amſterdam und Poris loen Notierungen der Deviſe Schweiz noch nicht vor. Von den übrigen kontinentalen Baluten waren der franzöſiſche Frane urd der holläriſche Gulden naßezu unverändert, erſterer eber etwas feſter. Von den andeſächſiſchen Valuten zog der Dollar cerinofügig an. aber auch dos Pfund konnte eine leichte Beſſerung verzeichnen. Pfunde⸗Kabel ſtellten ſich auf 4,6815(4,6821). Diskont: Reichebank 4. Sombard 6. Prioat 9 v. 0. Amtlich in m Dis⸗ 20 März 18 März fib1 ont 0l Brie' welx Brief Aegvoten lögypt.%8 0 11,055 11.985 11,050 11,090 Argentinien 1P.⸗Peſoſ 0,572] 0,76 0,573/.577 Beigien 10Beige 7 e 11,91 41.09 Braſiiien 1Milreiss 0,146 0,148 0,145.148 Bulgarien, 100vevaf 0.047] 2,053.047.053 Dinemark 100Kronenſ 4 52 05 52,15 52,07 52,17 Danzin 100Gulden 4 47, 47,10 47,—47,10 Engfand IPfid 2 11,55511,685 11.6600 11,600 Eſtland 10 eſtu Kr4“ 68.13 68,27 68,1368,27 Finnlanduonna Mr4 5,140 53.150 5,1400 5,150 F ankreich 100F 2 6,593.607 6,503/ 6,607 Griechenland 1005t 0.353 2,357.353 2,357 Holl ud 1046 iden 2 132.18 132,14 122,24 132,50 Ir imTeheran, iba EenI. 14.40 14.51 1440 14c1 Jstand„ 100 48½K[5/% 5145274 5,16 52.20 Malien 10 Lire 4 13.09 13,11 13,09 13.11 Japan 1en].29] 0,689] 9,092 0,0 0/.682 e⸗o g 5.694.705 5,604 2700 onado 1 tan. Dollar:⸗.478.432 2,4800 25484 Leliland 100 vatts] 5“ 48,7 48.85 48,75 48,85 Sitauen. 1008118 5 41,94 42.02 41.—4— 22.02 Rorwegen 100Kronen] 3 58,57 88,69 58.0058.72 Polen 100 Jtotu 47.— 47,10 47.— 47.10 Vor ugal 10(, Eskude 33 10.580 10,000 10.585 40,605 mö 6*————— Scuden b040 7760.02 co,is 60,03 60,15 Schwerg 100Franten—•1056,22 50.39 30.51 Span en 100 Peſeten5——9——* türkei. atu 1 Pid.]% 1,978.982.978.982 Ungarn. 10Rengsf— 4—* 92 Urugnag Goldpeſooſ 0,899 1,901 0,80/ 1,901 Orr. Siaaten Toller! 2,4011 245.4911.495 * Frankfurt, 20. März. Tagesgeld unv. 2,25 v. H. Abſchreibungen 0,25(2,07), Umlaufsvermögen ſtark er⸗ höht 75,45 66,20), darunter Vorräte 80,02(24,14), Wert⸗ papiere 1,07(1,78), Forderungen insgeſamt 35,47(28,42)— darunter wiederum 1,28(0,33) Anzahlungen, 224(0,49) Konzern⸗ und 31,52(27,25) Warenſorderungen⸗, Wechſel 3,24(0,21), Bankgulhaben 2,88(1,18), Kaſſe 0,90(0,47), Schecks 0,95(0,05). Auf der Paſſipſeite entſtanden z. T. durch Umbuchungen von Rückſtellungen auf Rücklagen grö⸗ ßere Veränderungen. Rücklagen betragen jetzt 6,68(2,56), Wertberichtigungen 2,60(2,50), Rückſtellungen für Wäh⸗ rungsriſiken und abzuführende Abwertungsgewinne 3,88 (4,49), andere Rückſtellungen 20,09(10,64). Verbindlichket⸗ ten betragen insgeſamt 40,16(82,83); davon ſind 2,97 (1,09) Anzahlungen von Kunden, 21,27(2,28) Waren⸗, 0,04(0,17) Konzernverbindlichkeiten, 9,50(68,82) Bankkre⸗ dite, von denen 5,14(6,41) unter das deutſche Stillhalte⸗ abkommen fallen; neu erſcheinen 6,24 ſonſtige Verbindlich⸗ keiten, d. ſ. Beträge für Steuern, Sozialverſicherung, Unterſtützungskaſſen uſw. Die erhebliche Vermehrung der „anderen Rückſtellungen“ begrürdet der Berlcht mit Umbuchungen aus den Verbindlichkeiten, die zum großen Teil feſtſtehende Steuern betrafen. Ueber das lauſende Geſchäftsjahr enthält der Bericht keinerlei Angaben.— HV am 23. März in Frank⸗ furt a. M. Badiſche Bank.— Wieder 6 v. H. Divibende. In der heutigen Auſſichtsratsſitzung der Badiſchen Bank wurde beſchloſſen, der HV am 31. März die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v.., wie im Vorjahr, vorzuſchlagen. * Rhenania Schiffahrts⸗ und Speditions⸗Geſellſchaft mbcb, Maunhelm. In der außerorkentlichen Geſellſchafter⸗ Verſammſung der Rienania Schiffahrts⸗ und Speditions⸗ Geſellſcha't mtb, Mannheion, wurde für das Geſchäſtsfahr 1938 die Ausſchüttung einer Dividende von 6(473) v. H. beſchloſſen. *Ein Mitlelmarkt in Bruchſal. Wie in einer Verſamm⸗ lung der Fleiſcherinnung Bruchſal mitgeteilt wurde, er⸗ hält demnächſt Bruchſal an Stelle der bisherigen Vieh⸗ verteilerſtelle einen Mittelmarkt. * Baumwoll⸗Spinnerei Speyer, Speyer a. Rh. Der Auf⸗ ſichtsrat der Baumwoll⸗Spinnerei Speyer, Syeyer a. Rh., hat beſchloſſen, der auk 22. April einzube uſenden HV für das Geſchäftsjahr 1938 aus dem nach erhöhten Abſchreibun⸗ gen und einer Zuweiſung von 25 000„ zur Speziolrücklage verbleiberden Reingewinn von 71 760(59 109) // wießer 6 v. H. Dividerde auf 750 000 /„ AK auszuſchü'ten. Bei ungeſähr gleichbebliebener Gefoleſchaftszahl ſionnte die Produktion gegenüber dem Vorjahr um etwa 12 v. H. ge⸗ ſteigert werden. Bei geſicherter Rohſtofflage werden die Ausſichten für das neue Geſchäftsfahr günſtig beurteilt. Ach Kühnle, Kopp und Kauſch, Frankenthal(Pfalz). Die HW der Ach Kühnle, Kopp und Kauſch, Frankenthal (Pfalz), für das am 30. September 1938 abgelauſene Ge⸗ ſchäftsjahr findet am 5. April 1999 in Frank'enthal ſtatt. Wie vorlautet, waren der Geſchäftsgang befriedigend, Auf⸗ tragseingang und Umſatz höher als im Vorfahr Der HV ſoll die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. auf 1 Mill„ AK vor⸗eſchlacen werden(i. V. 85 994 Rein⸗ gewinn, um den ſich der Verluſtvortrag auf 21154 4 ver⸗ minderte). e Lederwerke Rothe AG, Bad Kreuznach. Die Leder⸗ werke Rothe A0, Be) Kleuznach, berichtet über eine leb⸗ hafte Nachfrage nach den Erzeugniſſen in 1938, ſo daß, da auch in der Rohwarenzuteilung eine gewiſſe Erleichterung eintrat, Produktion und Umſatz geſteigert werden konnten. Die Hadurch bedingte rationellere Arbeitsweiſe und die Er⸗ mäßigung der Geſtehungskoſten trugen zum günſtigeren Er⸗ gebnis bei.— Der Rohüberſchuß wird mit 0,77(i. V..67) Mill. außgewieſen. Nach Anlageabſchreibungen von 0,018(0,017) Mill./ verbleiben 132 544(80 445)„ Rein⸗ gewinn. Das nunmehr einheitlich 850 000 betragende AKx erhält hieraus 7 v. H. Dividende(i. V. auf 500 000 4 VA 6/4 v.., auf 200 000% Sta 7½ v. H. Dividende). Zum Neuvortrag gelangen 58 599.— Ueber die Ge⸗ ſchäftsausſichten für das laufende Jahr ließen ſich nach Ablauf von erſt zwei Monaten kaum Vorausſagen machen. Auftragseingang und damtit der Beſchäftigungsgrad ſeien weiterhin zufriedenſtellend, ſo daß— wenn keine Ver⸗ ſchlechterung in der Rohſtoſſperſorgung eintritt und die Ausfuhrbemühungen erfolgreich ſind— auch für 1939 mit Ergebnis zu rechnen ſei.(§B am 2. ärz. * Nürnberger Hercules⸗Werke A, Nürnberg. Nach dem Bericht des Vorſtandes lonnte während des am 30. September 1938 abgelauſenen Geſchäſtsſahres dex Geſamt⸗ umſatz auf der Höhe des Vorjahres gehalten werden. Her⸗ vorgeruſen durch Witterungs⸗ und marktmäßige Einflüſſe iſt der Fahrradumſatz um 15 v. H. zurückgegangen. Dieſer Ausſall lonnte jedoch durch einen entſprechenden Mehr⸗ umſatz in Motorſahrzeugen ausgeglichen weren. Der Anteil am Auslandsgeſchäſt blieb unverminsert beſtehen. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ergibt ſich für das Geſchäſtsjahr 1937⸗88 ein Verluſt von 59 478(i B. 9415 4 Reingewinn) der nach Verrechnunz des Gewinnvortrages aus dem Geſchäftsjahr 136⸗87 von 8215„ mit 41261 1 auf neue Rechnung vorgetragen wird Einem auswiszp lich⸗ tigen Rohüberſchuß von 0,67(6,96 bei 0,30 Mil& ſonſtigen Au wendungen) und außerordentlichen Erträgen von 0,03 Mill. ſtehen Löhne und Gehälter mit 0,55 0,54), ſoziale Abgaben und Zinſen je unv. mit 0,04 und Abſchreibungen mit 0,05(0,04), Mill/ gegenüber. In der Bilanz iſt das Anlagevermöden mit 0,69 10,63) Mill/ aufgeführt. Das Umlaufsvermögen wird mit 0,93(1,06) Mill. 4 aus⸗ gewieſen, darunter Vorräte mit 0,57(0,6.) Minl /, Waren⸗ forderungen 0,80(0,40) Mill. 4. Demgegenüber betragen bei unv. AK ven 0,02 Mill. und unp. geſetzticher Rück⸗ lage(.06 Mill. /) die Rückſtellungen 0,13(0,11)'U. 4. Wertberichtigungen auf Außenſtände machen 0,08(0,05) und die Geſamtverbinölich“eiten 0,82(.83) Mill. aus, darunter Hypotheken 0,12(0 13), Warenverkirdlichkeſten 0,½13(0,20), Schuldwechſel 0,17(6,22) un) Ban verbinolich⸗ keiten 0,38(0,26) Mill.„. In ͤen abgelantenen vier Mo⸗ naten des neuen Geſchätsjaßres hat ſich der Umian gün⸗ ſtig entwickelt. Auch für die kommende Saiſon liegen be⸗ reits recht zufri⸗denſtellende An'träe vor, ſ. das eine gün⸗ ſtige Forten-wicklung der Geſeſſhaft zu erwarten ſein dür'te. Die H findet am 27. März in Nürnberg ſtatt. * Der Nexſonenverkehr der Straßenbahnen in Baden im Jahr 1938. Im Jahre 1988 beförderten die Straßen⸗ bahnen in Baden leinſchließlich Ludwigshaſen a. Rh.) ins⸗ ceſamt 112 916 600 Perſenen— im Tagesdurtſchnitt rund 900 000 Perſonen— bei rund 29 Mill zurückgelesten Wa⸗ genbiſept-tern. Der Axte:“ dayr Friingeen an§7 Zahl Her indgeſant zunvelrgten Magenſio i⸗ter be i⸗ſ ſi auf 78,/3 v.., der der Beiwagen auf 26,7 v. H. An Betriebs⸗ einnahmen wurden insgeſamt 15,831 Mill.& und je keſör⸗ derte Perſon 13,6 Pig. vereinnahme. 4 Waren uncd Märkte Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. März. Om Ber⸗ liner Getreideverkehr beſchränkte ſich die Geſchäſtstätigkeit auch zu Beginn der neuen Woche auf einzelne Umſätze in Futter⸗, Ineuſtrie⸗ und Braugerſte. Die Zufuhren beweg⸗ ten ſich eiwa im Rahmen der Vortage, ſo daß Brotgetreide weiterhin mebr am Martte war, als die Mühlen zur Zeit aufzunehmen in der Lage ſind. Für Futterhaſer zeigt ſich laum Intereſſe. Auch von Futtermitteln finden lediglich leien und Oelkuchen Beachtung. Das Mehlgeſchäft bewegt ſich in verhältnismäßig ruhigen Bahnen. Hamburger Schmalzuotierungen vom 20. März.(Eig. Dr.) Marktlage ruhig, Tendenz uny. Bremer Baumwolle vom 20. März.(Eig. Dr.] Soto 10,24. E Magdeburger Zuckerterminnotierungen von 20. März. (Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig— Gemahlener Melis prompt pex 10 Tage 31,35; per März 31,45—81,507 Tendenz rubig; Wetter heiter. . Berliner Metall⸗Notierungen vom 20. März.(Eig. Dr.) Es notierten in für die 100 Kilo Electrolytkupfer (wirebars) 58,75; Standard⸗Kupfer(ſd. Monat 53 nom:; Originalhüttenweichblei 18,50 nom.; Standard⸗Blai lfd. M. 18,50 nom.; Originalhützenrohzink ab nordd. Stationen 17,25 nom.; Standard⸗Zink lſd. Monat 17,5 nom.; Origi⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 98.—99 w. H. in Blöcken 133, Sto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 187; Fein⸗Silber 37,70 Eis 30,90. Der Londoner Goldpreig betrug am 18 März 1939 für eine Unze Feingold 148 ſh 6½ d gleich 86,712 4, für ein Gramm Feingold demnach 57,3087 Pence gleich 2,78783 K4. e Kennziſſer der Großhandelspreiſe. Die Keunzifſer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 15. 3. 1939 auf 106,7 11913 gleich 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (106,6) wenig verändert. Die Kennzifſern der Haupt⸗ gruppen lauten: Agrorſtoffe 108,1(unv.), Kotonialwaren 93,7(plus 0,1 v..), induſtrielle Rohſtoſfe und Halbwaren 94,5(plus 0,1 v..) und induſtrielle Fertigwaren 18538 wlus 0,2 v..) ir habenſoviel Glück indieſem Jahre erfahren daß wir alle die Pflicht⸗ haben dieſem Glück freiwillig unſer opfer 8 Su bringen Dergührer zur kroffnung do⸗ Frauen-Handball Um die badiſche Frauen⸗Handballmeiſterſchaſt BfR— Phönix Karlsruhe:0(:0) TV 46— FB Karlsruhe:0(120) Obwohl im Karlsruher Bezirk die Spiele noch nicht zu Ende geführt ſind, begannen am Sonntag die Spiele um die batiſche Meiſterſchaft. In Karlsruhe ſelbſt ſtehen Phönix und I punktgleich, doch ſtehen ihre beiden erſten Plätze feſt. Mannheims Spitze iſt ja bekannt: VfiR Mann⸗ heim vor dem Mannheimer Turnverein, wobei aber in dieſem Johr der Turnverein einen großen Schritt vorwärts gemacht hat. Der Beginn der Endrunde wurde auf dem T B⸗Plot gemacht, auf dem zu gleicher Zeit Winterhilfstniele des Fathamts Hockey ſtattfanden wodurch wohl der Erlös für beide Vereine gedrückt wurde. Aber, deunoch hatten ſich zu den Handballſpielen eine anſehnliche Anzohl Zuſchauer ein⸗ gefurden, die ſich alle in die Sonye flüchteten, kletterte doch dos Thermometer noch ſo um Null⸗Gra herum Der Bfatz allerdings hatte unter den wärmenden Sonnenſtrahlen ſchon ſehr gelitten und war faſt am Pande der Unbeſpielbar⸗ keit zum mindeſten für Frauenſpiele. Die Raſenſpielerdenen hatten als erſten Geoner die Mannſchaft des F C Phönix Korlsruhe. Die Gäſte komen in einem netten blau⸗ſchwarzen Dreß, die Mann⸗ heimer ſpielten Rot⸗Blan. Doch vermißte wan bei ihnen im Sturm Kehl, Egger und Bauer. Der Sieg in dieſem Spiel ſtand aber doch nicht in Frage. Phönix ſetzte ſich zwar mächtia zur Wehr, konnte auch lange Zeit im Feld ebenbürtig ſpielen. cher in Tornähe war es mit der Kweſt vorbei. Schießen konnten dieſe Mädels garnicht, ſonſt hätte wenigſtens der berühmte Ehrentreſfer ſallen müſſen. Aber auch das Spiel des Siegers befriedigte wenig. Es ſehlte die große Linie und vor allem die Ueberſicht. Man muß zwar berückſichtigen, daß der Boden ungemein zu ſcha'fen maßte, aber dennoch hätte es beſſer ſein dürten. Frl. Schleicher 12) urd Ungſtetter brioen ihre Mann⸗ ſchaft bis zum Wechſel mit:0 in Führung, die ſräter wieder Martha Schleicher mit 2 Treifern urd Frou Oſer auf 6i0 erböhen kann. Die Spiell itung hatte Brecht⸗ in Händen. Ihm wurde das Amt nicht ſchwer gema Im zweiten Spiel ſtanden ſich K F V. der vorausſichtliche Karlsruher Meiſter, uypd Mannßheims Zweiter, der TV 46, cedenüber. Die Monnſchaft des Kü. die ſich durchweg aus Spielerinnen der Booß Wolff u. Sohn zuſammenſetzte, zeigte ſchon eine wetentliche beſſere Leiſtung. Sehr aut hielt die Torwächterin Bernhardt und auch die Mitelläukerin Sieben koynt⸗ gefallen— dieſe beiden waren neben Hart⸗ mann von Phönir wol die beſten Spielerinnen der Gäſte. Leider mußte die Elf in letzter Minute zwei Spielerinnen erſehen, aber auch dieſe hätten wohl den Turnerſieg nicht verhindern können. „In der erſten Spielhälfte waren ſich die Mannſthaften ſo ebenhürtig Loch war in dieſer Spieſehgie ſchon Mann⸗ beim im Wurf beſſer. Ein einzices unhalthareg Tor von Frl. Teubert ceworfen. brachte die Holbgettführung. Nach der Pauſe wurde Mannheim dann klarer überleren. Zwei ieine Treffer von Frau Hoffmann nrc eine weitere Ten⸗ berffene ſchafften einen feinen:0⸗Siee der Jger⸗Mädel. Dieies Sriel brachte übrigens beſſere Leiſtung als die erſte Begegnung. ——— —— 9* ———— Punkt aller ehrgeizigen Träume. 8. Seite/ Nummer 132. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Montag, 20. Mär3 8— Die leizie Kaiserin der Franzosen 19 Der Schüccselsweg Einies gekrönfen Haupfes Noch fünfzig endſose Jahrel Aſſe gingen davon, einer nach dem andern— Ein ruheloses Wanderſeben Dem Volke schon gestorben— Doch immer noch im Banne der Politik „Nun kommt das Leben zu mir zurückk“ Zur Höhe des menſchlichen Ruhms war einſt das Fräulein von Montiſo in raſchem Anlauf geſtiegen. Was Menſchenwünſchen begehrenswert ſcheinen mag, war ihr zugefallen. Alles. Nichts war ihr verſagt, kein Bezirk, in dem Ruhm, Macht, Reich⸗ tum herrſchen, ihr verſchloſſen geblieben. Wie aus einem unerſchöpflichen Füllhorn hätte das Schickſal die Tochter des ſpaniſchen Oberſten überſchüttet, der ſich für den Vorgänger und Onkel des Man⸗ nes hatte zum Krüppel ſchießen laſſen— und noch ſtolz darauf war!—, der ſie dann wenige Jahr⸗ zehnte ſpäter auf den Thron Frankreichs hoob Was aber ſoll ein Leben noch erfüllen, wenn ihm alles genommen wird, was es bisher lebens⸗ wert machte? Wenn Glanz, Ruhm, Reichtum, Macht verſinken, wenn ein Thron zerbricht, wenn das geduldete Da⸗ ſein in der Verbannung den Anſpruch und das Recht erſetzen muß? Dies alles aber wäre zu verſchmerzen, auch dies Leben der Enge könnte ein Inhalt erfüllen und be⸗ neidenswert machen, wenn die Menſchen, die es zu teilen beſtimmt waren, es nicht verließen. Einer nach dem andern. Der Gatte— gewiß, ſein Herz hatte nie ihr al⸗ lein gehört, auch ihre Liebe war durch Gefühle er⸗ ſetzt worden, die der Verſtand beſtimmte, aber ſchließlich binden zwanzig Jahre der Gemeinſam⸗ leit, und die Güte, die er ihr immer wieder entge⸗ genbrachte, war immer wieder der Kitt einer ſchon bröckelnden Ehe geweſen. Der Sohn. Das einzige Kind. Der Mittel⸗ Der geliebte und immer wieder zärtlich verwöhnte Lul u. Der Erbe eines Reiches ſollte er werden; ſpäter, in der Ver⸗ bannung, umrankten ihn alle Pläne, die zur Wie⸗ dergewinnung dieſes Reiches und ſeiner Bewohner fähren ſollten. Nun iſt es ſo ſinnlos geworden, ſolchen Plänen nachzugrübelln Prinzeſſin Mathilde, die alte Widerſacherin, die im Unglück die Wünſche des eigenen, immer noch unruhigen Herzens überwand und treu zu Eugenie ſtand— Ferdinand von Leſſeps, der als verbitter⸗ ter, vom Skandalgeſchrei um die dunklen Geſchäfte der Panama⸗Kanal⸗Geſellſchaft zu Tode getroffene Greis in der Einſamkeit dahinſiechte— Madame Lebreton, die Gefährtin jener tollen Fluchttage vom Herbſt 1870— die Hofdamen, die Kammerherren, die Generale, die Miniſter. Die Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich, die ſich, vom gleichen Schmerz um den Verluſt des Soh⸗ nes betroffen, Eugenie in Freundſchaft genähert 1 bis in Genf der Dolch des Anarchiſten ſie raf.— Viktoria von England, die großmütige Freun⸗ din, deren Gaſtlichkeit das Exil hätte zur neuen Heimat werden laſſen können, wenn ſie nicht, nun, wenn ſie nicht wie alle die andern aus dem Blick⸗ ſeld der Einſamen geſchwunden wäre, die nun al⸗ lein, ohne Weggefährten, weiter ihre Straße zog. Der Platz in der Mitte blieb frei Fünfzig endloſe Jahre, ſeit ein hilfsbereiter Zahnarzt die geſtürzte Kaiſerin aus dem Hexen⸗ keſſel einer tobenden Hauptſtadt gerettet hatte. Fünfzig Jahre— ſie allein ſchon ſind ein Menſchen⸗ leben, hier aber nur der Nachklang einer verſunke⸗ nen Melodie. Die Neffen und Nichten teilen dieſe Fahre, die Kinder und Enkel der unvergeßlichen Schweſter Paca, die Söhne und Töchter der alten Gefährten, der Freunde von einſt. Auch ſie ſchon reife Men⸗ ſchen, die ihre eigenen Kinder der Greiſin bringen, die ihren Großeltern einſt naheſtand. Unvorſtellbar weit iſt die Spanne, die dies Leben umfaßt „Eine Vitalität, die Freunde und Feinde immer wieder verblüfft, läßt Eugenie dieſe Spanne über⸗ dauern. Kalt ſei ſie, gefühllos und ohne die Fähig⸗ keit, Regungen des Schmerzes und der Trauer län⸗ gere Zeit wachzuhalten, haben ihre Gegner ihr nach⸗ geſagt. Nur bedingt und in geringem Maße iſt dieſe Kritik berechtigt. Der Schmerz um Lulu iſt ungeheuer und ſo echt, daß man fürchten muß, er werde ihren Lebenswillen wie eine erſterbende Kerze verlöſchen. Nein— es iſt wohl die über⸗ durchſchnittliche Enͤrgie, die ſie erhält, die ſie in dieſen fünfzig Jahren des Nachlebens bisweilen ſo⸗ gar neue Menſchen ſuchen und aus neuen Plänen neue Taten werden läßt.— Ein Grabmal, wie es ihrer Trauer würdig erſcheint, baut ſie in ihren Lieben. Bei Alderſhot— manchmal weht der Wind die Trompetenklänge zu ihr herüber, nach denen einſt auch Lulu das britiſche Exerzierreglement er⸗ lernte— findet ſie den rechte“ Platz. Kiefern krönen einen flachen Hügel, auf dem nun das Mauſoleum errichtet wird, in dem rechts und links vom Altar die Granitſarkophage Napoleons und Lulus Platz finden. Die Stelle in der Mitte hat ſie ſich ſelbſt vorbehalten Zwei Unsichtbare bewohnen das Haus Noch aber iſt es Zeit bis dahin. Sie ſcheint es zu fühlen, daß noch ein langes Daſein vor ihr liegt. Das nahe Landhaus Farnborough Hill er⸗ wirbt ſie als Ruheſitz. Es wird vergrößert und ausgebaut. Ein Park entſteht— Compiegne nennt ſie ihn. Auch dieſes Haus, faſt ſchon eine kleine Reſidenz, iſt ein Mauſoleum, ein Grabmal, wenn es auch noch von Lebenden bewohnt wird. Denn die jungen Herzoginnen von Alba, das Fräulein von Baſſano, die Prinzeſſin de la Moskowa; die Söhne ihrer toten Verwandten, dürfen zwar, weilen ſie zu Be⸗ ſuch in Farnborough Hill— die vielen Gaſtzimmer ſind faſt immer beſetzt— Tennis ſpielen, Radfah⸗ ren, in London das Theater beſuchen und ſich jeder modernen Beſchäftigung hingeben. Sie haben ſich aber damit abzufinden, daß zwei Unſichtbare das Haus mit ihnen teilen. In der Vorhalle, auf allen Fluren, in den Sa⸗ Ions, in den Gaſtzimmern, im Speiſeſaal, überall blicken aus kahlen, lebloſen Augen Napoleon und ſein Sohn auf die jungen, fröhlichen Gäſte. Ihre Porträts und Büſten aus Bronze und Stein ſchmücken jeden Raum; wie in einem Muſeum ſchreitet der Beſucher an den Dingen vorbei, die zum Leben der beiden Toten gehörten. Lulus Wiege ſteht da, ſeine Schulhefte liegen auf“ dem Pult, ſeine Kinderkleider, des Kaiſers Orden, ſeine Uniſformen Und die alte Frau, der dieſe lebloſen Dinge von der Vergangenheit erzählen, durchwandert an je⸗ dem Morgen das ganze Haus, gibt den Blumen vor den Bildern und Bronzen friſches Waſſer, ſtrei⸗ chelt wohl auch über den raſchelnden Waidbehang aus dürrem Gras, das ſie von Lulus Todesſtätte holte, und dann ſchreitet ſie weiter durch den Park, dem Hügel zu, auf dem neben der Kapelle eine richtige Abtei entſtanden iſt. Vierzig aus Frank⸗ reich vertriebene Benediktiner leben dort, den Got⸗ tesdienſt an der Gruft verſehend und ſich im übri⸗ gen gelehrten Studien widmend. Immer wieder kehrt sie heim van! Immer aber, man kann ſchon mit Sicherheit da⸗ mit rechnen, kommt nach einigen Monaten die Un⸗ ruhe über ſie. Dann wird die Vergangenheit laut, zu ſtark der Einfluß der Geſtorbenen. Dann uß ſie fliehen, reiſen, neue Länder ſehen, andere Men⸗ ſchen, andere Bilder. Dann werden die Koffer gepackt. Zwei oder auch drei Begleiter genügen. Zögernd nur ſchritt ſie anfangs in die Welt, die doch für ſie geſtorben war. Beſuche bei Viktoria, in Windſor oder in Osborne galten als kühne Unternehmungen. Bald aber, zu⸗ mal nach Viktorias Tod, ſteckt ſie ſich weitere Ziele. Nach Italien, zum Nordkap, nach Aegypten. Acht⸗ zig Jahre alt iſt ſie ſchon, aber wie eine junge Frau überſteht ſie alle Strapazen der Nilfahrt und der ausgedehnten Ritte durch die ſonnendurchglüh⸗ ten Wüſten. Auch nach Frankreich führt der Weg. Die Repu⸗ blik hat mit ihr Frieden geſchloſſen. Mit Lulu ſind auch alle Pläne, durch eine neue Revolution den Thron zurückzugewinnen, begraben worden. So verbringt ſie die Sommermonate in Cyrnos— ſo nannte ſie das Landhaus, das ſie ſich bei Cap Mar⸗ Muſikaliſche Cocklail⸗Pariy Peter Kreuder und ſeine Soliſten im Nibelungenſaal Es ſind nicht nur die witzig⸗eleganten Schaum⸗ ſchlägereien des Schlagzeugmeiſters Hans Klage⸗ mann, der mit ſeinen virtuos gehandhabten klei⸗ nen Stahlbeſen den Vergleich mit Barmixers Jong⸗ leurkunſtſtücken heraufbeſchwört. Auch in ihrer gan⸗ zen Atmoſphäre hat Peter Kreuders Art des Muſizierens ja viel mit geſellſchaftlich gehobener Mitternachtsſtimmung zu tun. Und ſchließlich wird ſie,— das hört man an einem ſolchen Abend doch unabweisbar heraus,— ebenſo wie ſelbſt die beſten Drinks immer nach dem gleichen Rezept gemacht. Zugegeben: das Rezept iſt genial, und die Miſchung der Klangfarben hört ſich oft beſtrickend an, wobei die Beſetzung dieſes Sechs⸗Mann⸗Orche⸗ ſterchens mit Klavieer, Schlagzeug, Gitarre, Kla⸗ rinette, Kontrabaß und Violine ebenſo erſtaunlich erſcheint, wie die vom den Künſtlern erreichte Mei⸗ ſterſchaft des Zuſammenſpiels, deſſen größter Vorzug wohl darin beſteht, daß der Hörer von keiner techni⸗ ſchen Erdenſchwere beeinträchtigt wird, ſondern durch⸗ aus den Eindruck der genial⸗ſpieleriſchen Improvi⸗ ſation behält. Dieſer Eindruck aber beherrſcht nicht nur die von Film und Funk her beliebten Schlager und Operet⸗ tenmelodien von den berühmten„12 Minuten Peter Kreuder“ bis zu Paul Lincke, Lehar und der unver⸗ meidlichen„Eſelſerenade“, ſondern bleibt dem fein⸗ nervigen Pianiſten Peter Kreuder auch bei ſeinen Abſtechern in klaſſiſches Gebiet treu. Für ſolche mu⸗ ſikaliſchen Delikateſſen wie Ravels„Pavane pour une Infante défunte“ oder ein mondänes Genrebild⸗ chen wie der„Colliwogg's Cake Walk“ von Débuſ⸗ ſiy mag hingehen. Aber ob man Schumanns „Kinderſzenen“,— vor allem die ſchon ſo oft in ähn⸗ licher Weiſe mißhandelte„Träumerei“ in ſolcher pi⸗ kanten Soße ſervieren darf...2 Der bis auf den letzten Platz der oberſten Gale⸗ rien beſetzte Nibelungenſaal klatſchte freilich nach je⸗ der neuen Nummer immer begeiſterter Beifall und wurde nicht müde, neben dem modiſchen collegium musicum vor allem die junge chileniſche Sängerin Ein Tatsachenbericht von Heinz Halter tin in der Provence gebaut hat. Ein weißes Haus am Felſen, mit einem traumhaft ſchönen Blick über das Meer. Proſper Mérimée hatte ihr den Platz einmal empfohlen, vor langen, langen Jahren ſchon; nun hat ſie ſich des Rates des alten Freundes entſon⸗ nen. Dreißig Jahre iſt er nun auch ſchon tot; ne⸗ benan, auf dem Friedhof von Cannes, beſucht ſie bisweilen ſein Grab. Neue Reiſen folgen; durch den Suezkanal— als ſie ihn zum erſtenmal befuhr, erlebte ſie den glück⸗ lichſten Tag ihres Lebens!— geht die Fahrt nach Ceylon. Indiens Wunderwelt ruft und lockt. In Colombo erkrankt ſie, eine Lungenentzündung läßt ihre Begleiter das Ende fürchten. Sie täuſchen ſich: Eugenie wird auch ſie überleben! Kaiſerin Eugenie im Jahre 1920 Letzte Aufnahme vor ihrem Tod (Sammlung Handke/ Roſita Serrano zu feiern. Als ein dunkelhaari⸗ ger Traum in vergißmeinnichtblauem Panne war dieſe ſüdländiſche Schönheit mit ihrer ungemein bieg⸗ ſamen, ſilbrigen Stimme und ihrem Charme voll ſpitzbübiſcher Aufgewecktheit ſogleich exklärter Lieb⸗ ling der Mannheimer, die wir am 2. April bei einem als Abſchluß des Kreisparteitages vorgeſehe⸗ nen„Bunten Abend“ noch einmal werden begrüßen können. Auch ſie machte ihre Sache reizend: ſang zuerſt mit eigener Gitarrebegleitung als Proben latein⸗amerikaniſcher Volksmuſik ein paar girrende kleine Liedchen, und brachte im zweiten Teil auch einige deutſche Schlager, über deren textlichen Sinn wie immer nicht zu ſprechen iſt. 3 Alles in allem: ein amüſanter Abend, der inter⸗ eſſante Einblicke in die Schaffensweiſe unſerer viel⸗ gefeierten„Gebrauchsmuſiker“ gewährte. Margot Schubert. Darmſtädter Gäſte in der Hochſchule -capella⸗Chöre von Rang Die Pflege des Madrigals, das iſt die kunſtreiche Art des weltlichen Chorliedes(urſprünglich insbe⸗ ſondere des Hirten⸗ oder Schäferliedes), iſt Daſeins⸗ zweck der Madrigal⸗Vereinigung Darmſtadt. Sie gaſtierte mit großem Erfolg im Kammermuſikſaal der Hochſchule. Muſikaliſcher Betreuer iſt Profeſſor Dr. Friedrich Noack, ein Muſikwiſſenſchaftler von Format und Feinſinn. Er führte das ausverkaufte Haug klar und liebevoll in Sinn und Aufbau der Vortragsfolge ein. Zuerſt gab es fünf alte Volkslieder in Original⸗ ſätzen des 16. Jahrhundert. In tief beſeeltem, hoch kultipiertem vielſtimmigem-capella⸗Chor, in dem die Mittel⸗ und tiefen Stimmen ſich als ganz be⸗ ſonders tragfähig erwieſen, ſangen die zwölf Frauen und acht Männer gleich zu Aufang das unvergleis⸗ lich ſchöne, wehmutsvolle„Innsbruck, ich muß dich laſſen“. Dann folgten zwei Weiſen aus der Feder von Ludwig Serfl, darunter das draſtiſch⸗komiſche „Es wollt' ein! Frau zum Weine gah'“, mit der eigenartigen bäueriſchen Stimmunasmalerei des Kehrreims„Guretſch, guritza maretſch, herori ma⸗ tori“. Prof. Noack leitete dann zu der Gruppe der zug. Wenige Menſchen nur, auch ſie ſchon a Drei kleine Hoteſzimmer Und unn kehrt ſie auch nach Paris zurück. ders, als ſie es erträumte, damals, in den 5 Jahren nach dem Sturz... vom Volk beimaehge Napoleon an ihrer Seite, ſpäter Luln, vom Ju emporgetragen wie von einer köſtlich ſchäume Woge— 9 Ganz anders. Eine alte Frau hält—9 9 gebeugt, empfangen ſie auf dem Bahnhof. Weiß 4 Eugenies Haar, das der wehende Schleier 9 Krepphutes umſchließt. Schwarze Kleider trägt ſie, die man einmal die eleganteſte Frau Europah nannte. Nicht der Louvre iſt ihr Ziel, nicht Comwieen, oder Saint⸗Cloud. Die Schlöſſer der franzöſiſche, Herrſcher ſind ihr verſchloſſen, die Tuilerien hat di Blutherrſchaft der Kommune im Mai 1871 in einen Trümmerhaufen verwandelt. 20 Im Hotel Continental ſteigt ſie ab. Im zweit Stock hat ſie für immer drei Zimmer gemietet. 40 Da ſitzt ſie am Fenſter, die Knie mit einer De verhüllt, denn ſie friert jetzt leicht, auch im Som mer. Auf einen Garten ſieht ſie. Ein Gitter mu nergoldeten Spitzen friedet ihn ein. Menſchen 1 Alltagskleidern durchwandern ihn. Kinder ſpielen auf den Wegen, die einſt nur ſie allein betreten durfte. Es iſt der Garten der Tuilerien 0 Erinnerungen ſteigen auf und gehen wieder. S ſchmerzen nicht mehr. Zu fern liegt jene Zeit. Keiner kennt sie meht Vergeblich wird man iw den Archiven der 9 publik Frankreich nach einem Dokument ſuchen, den Verzicht der Kaiſerin auf Thron und Herr⸗ ſchaft bekundet. Noch immer fühlt ſie ſich als Kal⸗ ſerin, zwar vertrieben, aber dennoch im Beſitz ihrer Rechte. Für ſie iſt der Krieg mit Preußen uh nicht beendet. Sie hat es abgelehnt, Frieden zu ſchließen, wenngleich Bismarck dieſe Ablehnung, d kein Angebot vorausging, wohl nur als unzeitge, mäßen Scherz empfunden hat. Daß die Republi dieſen Frieden an ihrer Stelle ſchloß, hat ſie zu Kenntnis genommen. Hindern konnte ſie es nich es aber anzuerkennen, weigert ſie ſich bis an ihr Ende. Trotzdem hat ſie auch zu dieſer Republik oie geeigneten Umgangsſormen gefunden. Das kaiſerli Privatvermögen, aus Geld, Wertpapieren, Juwe⸗ len, Möbeln, Schlöſſern, Landgütern und Liegen“ ſchaften beſtehend, hat man ihr nach langem, erbit⸗ tertem Rechtsſtreit ausgehändigt. Die Güter hat 16 verkauft, einen Teil der Möbel und Andenken au den Schlöſſern den Muſeen geſchenkt. Das heißt, nur jenen Sammlungen, deren Leitung ſich verpfli tete, jedes einzelne Stück mit dem Hinweis zu ver⸗ ſehen: „Geſchenk Ihrer Majeſtät der Kaiſerin Eugente, Witwe Seiner Majeſtät Napoleons III., Kaiſer“ der Franzoſen.“ 5 Nicht viele haben ſich bereit gefunden. harmloſen, liebenswürdigen Propaganda Vorſch zu leiſten. Die es taten, wie das Muſeum von Mal⸗ maiſon, wurden mit großzügigen Stiftungen über“ anf Wenn Eugenie aber in dieſen letzten Jahren ihres Lebens Compiegne beſucht oder Saint⸗Cloud, oder im Garten der Tuilerien prominiert oder in Malmaiſon die Möbel und Teppiche betrachtet, die das Schild tragen:„Geſchenk Ihrer Majeſtät der Kaͤiſerin Eugenie...“, dann ſteht ſie mitten unte gleichgültigen Beſuchern, und keiner kennt ſie. Kei⸗ ner zieht den Hut, keiner erſtarrt in höfiſcher Ver⸗ neigung, keiner tuſchelt dem andern erregt zu, di weißhaarige Dame mit dem feinen Geſicht wäre doch wohl—— Wenn aber einer ſo aberwitzige Vermutungen geäußert hätte, dann hätte der andere ihn entſetzt angeſehen. Denn die Kaiſerin Eugenie ⸗laßt ſehen“ aber Beſter, das war doch die Witwe des letzten Na⸗ poleon, und der iſt ſchon faſt fünfzig Jahre tot! Nein, keiner kannte ſie mehr. Keiner außer den Menſchen, mit denen ſie ſtändig in Berührung blieb. Sie war dem Volk geſtorben, ehe der Tod ſie abrief⸗ (Schluß folgt) vier eigentlichen„Madrigale“(Kunſtliedern des 16 Jahrhunderts) über. John Bennet's„Fließet da⸗ hin, ihr Tränen“, zeugt davon, daß die engliſche Kunſt der italieniſchen gleichberechtigt war. Luen Marenzios„Liebesbund“, ein Hochzeitslied, wurde im italieniſchen Text geſungen. Die Muſik ſchließt ſich den Worten ganz beſonders innig an und charak⸗ teriſiert die Dichtung in ſchönſter Kleinmalerei. Das franzöſiſche Beiſpiel, Clement Jannequins„Nym⸗ phe“ iſt verhältnismäßig einfach gehalten. Im deut⸗ ſchen Lied, Daniel Fridericis„Cupido und da Bienlein“, iſt das Herzeleid aufgelockert geſchildert. Zum Schluß gab es Chorkunſt der Klaſſik und Neu⸗ zeit, eine überaus ſpaßige Sache von Haydn etwa Schumannſche Romantik und drei Lieder aus op. 10 (nach Gedichten C. F. Meyers) des anweſenden Wil⸗ helm Peterſen:„Vor der Ernte“ ſtrömt viel Ton“ poeſie aus; es iſt ein ſommerreifes Schwingen un Weben in dieſer kurzen Tondichtung. Der„Säer⸗ ſpruch“ umreißt in aller Kürze nicht weniger als die letzten Geheimniſſe vom Werden, Sein und Ver⸗ gehen. Im„Requiem“ hört und erlebt man den Wohlklang vertrauter Kirchenglocken dörflicher Hei⸗ mat. Der Abend ſchloß mit Brahms' temperament⸗ voll hinbrauſenden„Zigeunerliedern“(op. 103), Eigenartig wechſelt ungariſcher Stimmungszauber mit romantiſchen Gefühlselementen. Das zigeune⸗ riſche“„Brauner Burſche“ mußte wiederholt werden ⸗ Prof. Noack dem Chor und den Soliſten Annelieſe und Heinrich Landzettel, Aga Zeh⸗Landzet⸗ tel und Ludwig Herwig wurde ſtürmiſch Dan geſagt. Dr. Fritz Haubold. — „Roſe Berndt“ in Baden⸗Baden. Die„Schau⸗ ſpiele Boden⸗Baden“ brachten Gerbart Hauptmann „Roſe Berndt“ neu heraus. Das im unerbitt⸗ lichen Ablauf eines Menſchenſchickſals gewiß be⸗ drückende Werk riß auch diesmal in ſeinem mit Dy⸗ namik geladenen theatraliſchen Aufbau das Publi⸗ kum zu ſtärkſtem Beifall hin. Rolf Gerths kluge Spielleitung tat dazu das übrige, unterſtützt durch die packende Darſtellung, in deren Mittelpunkt die ergreifende Wiedergabe der Titelfigur durch Kitty alore Lüdenbach ſtand. Herzos⸗ „* dieſer — S 3 rSS — 2 EC7C* FSFFF 55F——PPP0 ie/ F FaN ASAKSKTSNS XR re 4 mit zwlſchen Byslerz Srssehterter Heiſall degrüßte ote deutſchs Meiſerin bei die Zuſchauer mit ihrem großen Können zu immer neuen Wied * Paphe Veranſtaltung, die laum ſchwächeren Sport ver⸗ Dra Durchführung gebracht. ontag, 20. März 1939 Neue Manuheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dritter Turnländerſieg über Angarn Deutſchland ſient in Vaſſau vor 10 000 Zuſchauern mit 350340,9 Punkten Note, öagegen hatte Willl Stadel einiges Pech, denn mit immerhin 18,6 Punkten kam er nicht mehr für die Wer⸗ en Pentſchlands Gerätturner hahen im Sonntag in Paſſau dritten Länderkampf gegen Ungarns junge Mannſchaft iger, gewonnen. Mit 350 340,9 Puntten wurde es der erſte und erſte auf deutſchem Boden erſtrittene Steg. 1 In der mit den Fahnen beider Läuder geſchmückten ibelungenhalle, der größten Verſammlungsſtätte der deut⸗ —* Oſtmark, hatten ſich rund 10000 Zuſchauer einge⸗ Unden. Unter ihnen bemerkte man den Präſidenten des kebariſchen Turnverbandes, Dr. Szukopahy, den Ge⸗ Ekaltonſul Szabov lMünchen), Graf v. d. Schulen⸗ urg als Stellvertreter des Reichsſportführers, der in inem Begrüßungstelegramm der Veranſtaltung einen füten Verlauf gewünſcht hatte, ferner den NSRe⸗Gan⸗ Eibrer. SA⸗Brigadeführer Schneider. Beim feierlichen menmarſch der beiden Nationalmannſchaften ſtanden den eun deniſchen nur acht ungariſche Turner gegenüber. Für — verletzten und nicht mitgekommenen Ludwig Toth —3 der Erſatzmann Franz Barköi ein. Gewertet wur⸗ Ma in dem Wetkkampf nur die ſechs beſten Turner beider annſchaften. 7 Auftakt war für uns nicht gerade ſehr verheißungs⸗ Bar denn Friedrich verſehlte gleich zu Beginn ſeiner Mershübung die Holme und erhielt nur ganze vier Punkte. Blerbings machten ſeine Kameraden den Verſager durch kusgezeichnetes Turnen wett und holten ſchon nach der en Uebung einen Vorſprung von ſechs Punkten heraus⸗ Am Seitpferd fielen die Gäſte noch mehr zurück. An Reſem Gerät haben die Ungarn zweifellos noch zu ler⸗ gen. Walter Steffens, der am Barren zuſammen Willi Stadel mit ſe 19,7 Punkten beſter Einzel⸗ KArner war, polte ſich hier mit 19,0 Punkten die beſte * Den Höhepunkt der bisherigen Mannhetmer Eisſoort⸗ ſatſon bildeie, nach verſchiedenen kleineren Veranſtaltungen. zer Sonntagabend mit dem erſtmaligen Auftreten der deut⸗ ſchen Eislaufmeiſterin und BDM⸗Meiſterin Sydia Geicht(München). Sportlich wie auch finanziell war der Abend ein voller Erfolg für den Veranſtalter. 4000 5000 Zuſchauer hatten ſich im Eisſtadion am Sonntag⸗ abend eingefunden, die Tribüne war faſt ausverkauft und auch die Stehränge waren über die Hälfte beſetzt. 8 Wenn wir aus dem wirklich ausgezeichneten Programm 0 Aberos Lydia Veicht herausgreifen, ſo geſchieht es nicht, weil ſie den deutſchen Meiſtertitel trägt, ſondern. — lſie mit ihrem großartigen Können ſich bereits bei Urem erſten Auftreten im Eisſtadion in die Herzen der unheimer hineinlief. Bei einer doutſchen Meiſterin kann mau zwar viel verlangen, das, was ſie aber zeigte, über⸗ kaf öoch alle Erwartungen bei weitem und ſtellte alle bis⸗ Ver gozeigten Leiſtungen klar in den Schatten. Hofſent⸗ 5 uch daben wir bald wieder einmal Gelegenheit, die Münch⸗ Melin it Mimnheim bewundern zu könnenn überaus raſſiger Kampf war das Eishockenſpiel dem Es Kreſelb und dem Züricher Akademiſchen . Hatte man die Züricher am Vortage nur im Sptel mit einem weitaus unterlegenen Gegner bewundern dür⸗ ſen, jo ſah man ſie diesmal auf eine durchaus gleichwertige 1 uſchaft treſſend, wobet man wieber einmal die Feſt⸗ ellung machen konnte, daß zu einem ordentlichen begei⸗ ernden Kampf nicht allein große Leiſtungn, ſondern in —84 Linie auch einigermaßen gleichwertige Gegner ge⸗ en. Krefecb: Tor: Kaulertz: Verteldigung: Ring, Erusmann. Sturm: Kremershof, Fink, Müller; 2. Sturm: Anqpvorth, Schmitz, Steeg. Jürich: Tor: Künzler; Verteiölgung: Babrutt, 1. Sturm: Lohrer, Keßler, Minghint; 2. m: Roſſi 1, Noſſi 2, Buol. 5 eide Mannſchaften begannen ſehr kraktvoll und ſchon S0 zeigte es ſich, daß ſie ſich ziemlich gleichwertig waren. Nür erſten ernſten Verſuche auf beiden Seiten, aber ſowohl kernzler, der Notionaltorwart der Schweig, wie auch Krau⸗ erſte, Reßen ſich von dieſen nicht überraſchen. Bei der en Pauſe hieß es: 010. 85 ſe Nachdem das württ. Meiſterpaar Trantl ſein gerw ge⸗ denes Programm vordetragen hatte, betrot die Münch⸗ kerin zum erſten Male das Eis. Rein äußerlich machte ſie ſchon einen ſehr cuten Eindruck. Lydio Veicht beherrſchte Pfort öie weie Fläche, die bei manchen anderen Dar⸗ etungen als zu groß erſchienen war, überlegen. Ihr mit Eößter Sicherheit und äußerſt temporeich vorgetragenes Framm riß die Maſſen ſofort in ihren Bann. Herrliche Sahcune, und Pironetten in allen Vorictionen folgen in chwune in ber blendend zulammendeſtellten Kür, aſch S Put. ouch der Uebercang nicht als ftörend empfunden „ Die Eisbocken⸗Maunzchoften kannten ſich kett und ver⸗ 3 rften dos Tempo. Während auf ſeiten der Kreſelder, die kiens ihren Deutſchkanadier Schwinghammer erſetzen derden, deſſen Sandsmann Ring die überlegene Kraft und * ruhende Pol war, halte die etwas ausgeglichenere kannſchaft der ſchweizer Gäſte in dem Nationolvertel⸗ 8 Babrutt, wie auch den knternationalen Süürmern Ihrer und Keßler ſeine beſten Kräſte. Auch das zweite Briltel verlief torlos. im Wiedererſcheinen auf dem Eis. Nochmals riß de Veifeusſtürmen hin und zahlreiche Zugaben der ſetzt ganz u grün laufenden Münchnerin bilbeten den ſich immer Abſchied von Deutſchleſids Eiskunſtlauf⸗ erin. 3 E, Unſtreitig ter Höbepunxt des Eishocennampſes war das Splel von Ring. Ring auf Seiten der Krelelder war nicht zu halten und fließ immer wicder aus der Ver⸗ Soieung vor. Im letzten Drittel erzielte jede Partet ein or, ſy daß der intereſſanie Kampf 111 endet. 90 Damit ſand ein wirklicher Großkampftag ſein Ende, dex eine beſſere Propafanda für den Eisfrort war als Nek'ame iid der dohür geſorgt haben wird. daß die dt, vor aulrerrauttem Hauſe vor ſich gehen wird. Reber das nächſte Großprogramm bringen wir bereits morgen nähere Angaben. Wie wir erſuhen, iſt für Sams⸗ ug ein Koc⸗Abend zu verbilligten Preiſen vorgeſehen, — rend am Sonntag daz Freſfen Berliner Sport⸗Club S Füſſen um die Deutſche Meiſterſchaft ſteigt. Hotkey-Städteſpiel der Frauen Mannheim— Heidelbera:0 Ars Auswahlſpiel für die badiſche Gaumannſchaft der nen wurde am Sonntag auf dem XV.4s⸗Platz im Luiſen⸗ dork ein Städteler Manrbeim ſegen Heibelberg zur Wie ſchon in den letzten Jahren woxen auch diesmal die einheimiſchen Frauen ihren Geg⸗ Rexinnen aus Heidelbetg klar überlegen und brachten dies Lurch 7 Tore deutlich zum Ausdruck, während den Heidel⸗ bergerinven ſelbſt das Ehrentor verſagt blieb. Den beiden einwandereien Schiessrichtern Zunge(BfR) und Kieſer B 46), die bei dem fatren Spiet ein leichtes Amt hatten. kellten ſich die Mannichaften in folgender Auſſtellung: Mannheim: Stahl(Germania); Seubert(BfR), Mayer E 4c0; Simon(Germania) Wenk⸗Wolif(BfRy Stür⸗ mer[Vihn; Bold(VfiR). W Bänerle(TB 46, Hütter Giay, R. Banerle(TB 40, Nuß(.). BſL⸗Mannſchaft zur feſtgeſetzten Spielzeit das Sviel chnehlaſen. tung in Betracht. Mit 16 Punkten Vorſprung hatte die deutſche Maunſchaft ihre Führung erheblich ausgedehnt. Weſentlich knapper war der Unterſchied im Können beim Pferdſprung. Ein bildſauberer Hecht von Krötz ſch erhielt mit 19,0 Punkten die höchſte Bewertung. An den hängen⸗ den Ringen zeigten dann unſere Turner ſich ſtark ver⸗ beſſert und als gleichwertige Gegner der ungariſchen Spe⸗ zialiſten an dieſem umſtrittenen Gerät. Alfred Müller und Stephan Gaal ſchnitten mit je 19,7 Punkten am beſten ab. Erſtmalig konnten beim Bodenturnen die Gäſte einen geringen Vorſprung herausholen. Ihre Kürübungen wirkten vielleicht formſchöner, ohne aber den größeren Schwierigkeitsgrad unſerer Turner zu erreichen. Patakt wurde mit 199 am höchſten ausgezeichnet. Glanzleiſtungen beider Mannſchaften gab es im abſchließenden Reckturnen, und in erſter Linie war es der Münchener Stanal, der für ſeine prachtvolle Kür die einzige Höchſtnote, eine volle „20“, erhielt. Alfred Müller tat wegen einer Verletzung nach dem Tuxnen an den Ringen nicht mehr mit. Beſter Einzelturner war der Deutſche Walter Stef⸗ fens mit 1175 Punkten vor ſeinen Kameraden Willt Stadel mit 116,9 Punkten, Kurt Krötzſch mit 116,4. Inno⸗ zeng Stangl mit 116,3 und Karl Stadel mit 114,8 Punkten. Erſt dann folgt mit 114,4 Punkten der beſte Ungar Sautha auf dem ſechſten Platz. Lydia Veicht begeiſtert Mannheim Die deulſche Kunſtlaufmeiſlerin im Eisſtabion-ESBV Kreſelo-ACC Zürich :1(:0,.0,:1) Heidelberg: Happold(5T 46); Kleves(8TB 4ch, Geißer(§65); Grünberg, Ueberle(Tch 78), Steckert(5T 46); Rudolf, Brunner(HCc), Reichard§TB 46), Waldeis (T 78), Schmidt(§TV 46). Schon nach wenigen Minuten hoben die Heidelberge⸗ rinnct Pech, Frl. Schleicher durch eine Verletzung zu ver⸗ lieren. Sofort ftellt ſich die beſſere Leiſtung der Mann⸗ beimer Mannſchaft heraus, die ſtürmiſch zum Angriff über⸗ geht. Nach kurzer Zeit hat R. Bäuerle den Führungs⸗ treſſer erzielt. Eine ſchöne Vorlag⸗ von rechts verwakt⸗ delt dieſelbe Spielerin zum zweiten Tor. Eine Strakecke wird ſchön hereingegeben und wieder iſt es R. Bäuerle, die zum dritten Mal einſendet. Noch ror der Pauſe wird ein viertes Tor erzielt. Am Schußkreis erhält R. Bäuerle die Kugel und mit einem wunderbaren Schuß iſt das vierte Tor im Netz. In der zweiten Hälfte macht ſich durch die ſchlechten Platzverhältniſſe ſauſgeweichter Boden) eine leichte Ermüdung bewerkbar. Erſt Mitte der Halo⸗ zeit zeigen die einheimiſchen Fraugt wieder mehr An⸗ griffsluſt und jetzt kommen auch noch drei Tore heraus, die alle R. Bäuerle für ſich buchen kann. Das erſte Mal iſt es ein kurzer ſchorſer Schuß beim zweiten ein Er⸗ ſolg aus dem Gedränge heraus und zum Schluß nimmt ſie einen Freiſchiag ihrer Schweſter direkt auf und damit iſt ea beim 7 Undelänagt. Die Mannheimerinnen boten eine ſehr ſchäne Geſamt⸗ leiſtung, was bei den ſchlechten Bedingungen beſonders her⸗ vorzuheben iſt. Ausgezeichnet beide Verteibigerinnen und in der Läuſerreibe Frau Wenk⸗Wolff. Frl. Stürmer auch im Angriff eut. Im Sturm waren die Geſchwiſter Bäuerle die treibenden Kräfte. Bei Heidelberg mongelte es vor allem im Verſtändnis untereinander und donn waren ſie techniſch threm Geaner nicht gewachſen. Die beſte Leiſtung bot Frau Ueberle in der Läuſerreiße und neten ihr Frau Steckert. Im Sturm die beiden Außen am gefährlichſten. Die Fußball-Gaumeiſter 1939 Es wird noch einige Sonntage dauern, ehhe fämtliche Gan⸗ meiſter ſeſiſtehen. So benötigt man in Schleſien noch zwei Spieltage, ehe der Titel vergeben werden kann, denn der Titelverteidiger Vorwärts Raſenſport Gleiwitz ließ ſich in Hindenburg von den Preußen 211 ſchlagen und kann nun nur noch Hurch das Torverhältnis Meiſter werden. Osno⸗ brück hat jetzt in Niederſachſen das Zielband paſſiert, trotz der Niederlage beim ASW Blumenahal. Das Torverhältnis verdommte den deutſchen Meiſter Hannover 96 auf den zweiten Platz. Das nennt man aushleichende Gerechtigkeit, denn im Vorjahre mußte Vſeè Osnabrück aus dem gleichen Grunde zuſchauen. Fortung Düſſeldorf ſchaffte es am Nie⸗ derrhein und SC 0s Kaſſel in Heſſen. Der Oſtmark⸗Meiſter heißt Almira Wien. Die Gruppen⸗Einteilung zu den End⸗ ſpielen hat nunmehr folgendes Ausſehen: Gruppe 1: Okpreußen: Me Hindendurg Allenſtein; Berlin⸗Brandenburg: Blauweiß Berlin: Niederſachſen: Bfs Osnabrück; Nordmark: Hamburger SB. Gruppe 2: Pommern: Viktoria Stolp: A. Niederrhein: Fortung Düſſeldorf; Mittelrhein: SpVag Köln⸗Sülz 07: B. Sachſen: Dresödner S Coher Bſih Leipzig; Boyern: Schweinfurt o5 oder 1860 München; Sudetenkand: Tepliter Fik oder Warnsdorſer Fͤ. Gruppe 3: Mitte: SV 05 Deſſau; Baden: BfR Monn⸗ — Württemberg: Stuttgarter Kickers; Oſtmork: Admira ien. Gruppe 4: Schleſien: Vorwärts⸗Raſ. Gleiwitz oder Preu⸗ ßen Hindenburg; Weſtfalen: FC Schalke 04; Heſſen: SC 039 Kaſſel; Südweſt: Wormatia Worms. Süddeutſche Gauliga im Kampf Gau XV Württemberg Stuttgarter S— FB Zuffenhanſen 53 BiB Stuttgart— Stuttgarter Kickers 424 Vereine Spiele gew uneniſch. vert. Tore Bunkte Stuttgarter Kickers 17 14 1 2 61:18 28.5 Bin Stuttgart 17 9 4 4 38.40 22.12 1. SS Ulm 16 8 4 4 82·21 20.12 Union Böckingen 16 8 8 5 35-33 19.13 Sportir Stuttgare 16 65 3 7 43235 15.17 Ulmer 85Vog 16 8 8 7 20.29 15.17 S6 Stuttgart 17 6 8 S 2833 15.19 FB Zulſenhauſen 15 5 2 S 22.34 12.18 Spa Cannſtatt 16 3 8 10 17:35.23 S Feuerbach 16 2 2 12 27261 626 VſB Stuttgart— Siutigarter Kickers:4(210) Vor 15000 Zuſchauern lieferten ſich beide Mann⸗ ſchaften bei gutem Wetter und anſprechenden Bodenverhält⸗ niſſen einen flotten Kamp' in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn, der mit:4(:0) Toren einen unentſchiedenen, aber ge⸗ rechten Ausgang nahm. In der erſten Halbzeit war der 'B klar überlegen. Nach dem Bechſel dominierten die Kickers, die die beſſeren körperlichen Reſerven hatten. Be⸗ merkenswert iſt. daß der VfB eine:0⸗Führung hatte und dann doch noch froh ſein mußte, mit einem Unentſchieden bavonzukommen. Die Kickers mußten auf ihre beſten Leute Förſchler und Conen verzichten; nach dem Wechſel ſetzten ſie ſich aber gut durch und bewieſen ihre meiſterlichen Qua⸗ litäten. 4 Schon in der. 1s Minnte kam der Bi Lurch Kneer zur Führung; in der 36. Min. erhöhte Böckle auf:0. So blieb es bis zur Pauſe. Vorher mußte der Schiedsrichter Fink(Frankſurt) den VfB⸗Linksaußen Lehmann wegen Foulſpiels vom Platz ſtellen. Der Kickers⸗Mittelläufer zoſſeler wurde dabei verletzt und vom Platz getragen. Nach dem Wechſel war Kickers in Front nachdem dem BſB durch Schäfer ein drittes Tor geglückt war(6. Min.) In der 11. Min. erzielte Kipp für die Kickers den erſten Gegentrefſer. und in der 25. führte Frey die Kickers auf 82 heran. 1. Mins fpäter'glich Kivp für die Kickers aus, und dann kam nöchmöls der Bſ durch Steinbrunner in Front. Kurz Haräuf ſtellte Miller für die Kickers urit den Spielendſtand her—8 Stuttgarter SC— F Zuſſenhauſen:8(:0) Im zweiten Spiel der Doppelveronſtaltung gab es einen klaren und eindentigen Sieg des Stuttgarter S, der die heſſere Läufer⸗ und Stürmerreihe hatte. Zufſenhauſcot war ohne ſeinen Mittelſtürmer Fiſcher nur halb ſo lawpfſtark. Stuttgart kam durch Schleehauf(), Volz, Hons und Lang⸗ feihr zu ſeinen fünf Toren, während für Zufſenhauſen Braun(2) und Feyhler erſolgreich waren.— Als Schieds⸗ rikchter amtierte Schuon⸗Stuttgart. den Ausgleich und da⸗ And nun Brandenburg gegen Sachſen Oſimark und Niederrhein im Ad erpreis ausgeſchaltet Unter denkbar ungünſtigen wurde am Sonntag die Vorſchlußrunde der Handballgaumannſchaſten um den Adlerpreis ausgetragen. Brandenburg und Sachſen ſiegten über Oſtmark und Niederrhein jeweils mit einem einzigen Tor Unterſchied und beide mit dem gleichen Er⸗ gebnis von:7. Brandenburg und Sachſen beſtreiten alſc am 2. April das Enöſpiel. Niederrhein— Sachſen 778(:5) In Wuppertal kamen die Sachſen über den Gau Nieder⸗ rhein mit:7(:4) zum knappen, aber dem Spielverlouf nach verdienten Sieg. Bei eiſigem Wind und glaltem Bo⸗ den hatten es die Spieler recht ſchwer, ſo daß auch das Zu⸗ ſammenſpiel zu leiden hatte. Für die Sachſen warfen die Tore Rechtsaußen Viering(), Halbrechter Hofmann(2, Mittelſtürmer Rietzſchel urd Halblinker Münger, während für Niederrhein Mittelſtürmer Dr. Recker(), Halorechter Daun(2, Linlsaußen Oleiniczak und Rechtsaußen Fechten⸗ hövel erſolgreich waren. Braudenburg— Oumark:7(:9 Bei Schneetreiben ſtanden ſich in Berlin Brandenburg und die Oſtmark gegenüber, und auch hier wo en die Platz⸗ verphältniſſe alles weniger als ideal. Während in der erſten Hälfte die Stürmer noch einen guten Stand hatten, war es in der zweiten Spielzeit gerade umgekehrt. Berlins Hand⸗ baller ſiegten knapp mit:7(:). Dem Führunastreſſex des Wünsdorfer Herrmann ſetzten die Oſtmärker vor dem Wech⸗ ſel vier Treſſer durch Perwein, Volak(2) und Figla ent⸗ gegen. Nach der Pauſe kamen die Gäſte durch Schuberth(9) und Perwein nur noch zu örei Treſſern, danegen bolten Ortmann und Herrmann(Wünsſorf) mit ſe drei Toren und der Berliner Herrmann den knappen Sieg heraus. Phönir Karlsruhe⸗Vie Neckarau Zum Spiel Phönix Karlsruhe— Vſs Neckarau ſehen wir uns veranlaßt, ſolgende Erklärung abzugeben: „Wir führen die Fehrten zu unſeren Auswärtsſpielen ſeit Jahresfriſt mit Perſonenwagen durch. Hierzu wurde vom Verein die Genehmigung der Gaubehörde eingeholt. Auf der Fahrt nach Karlsruhe blieb ein Perſonenwagen mit Spielern auf der Autobahn zwiſchen Heidelberg und Bruchſal liegen. Der Schaden konnte ohne fremde Hilſe nicht behoben werden. Aus dieſem Grunde konnte die in Karlsruhe nicht vollzählig anweſend ſein. Der Schiedsrichter ſtellte zur amtlich feſtgeſetzten Spielbeginnszeit formgemäß feſt, daß Neckarau nicht antreten kann, daß er aber eine an⸗ gemeſſene Zeit wartet und die Entſcheidung über die Wer⸗ tung des Spieles der Behörde überläßt. Es wurde als⸗ dann in Erwägung gezogen, ein Freunoſchaftsſpiel aus⸗ zutragen und die ſehlenden Spieler durch Spieler der Reſervemannſchaft vorläufig zu erſetzen, um ſie ſpäter mit den etatsmäßigen Spielern auszuwechſeln Darauf liet ſich der Schiedsrichter jedoch nicht ein und konnte auch keine entſprechende Zuſicherung machey, was, von ſeinem Standyunkt aus, verſtändlich war. Die Vereinsführung des Vis konnte es ſelbſtverſtändlich nicht verantworten, nachdem nun maf Las Unglück vorgekammen war, Spteler der Reſervemannſchaft, die bereits 1 Stunden auf ſchwe⸗ rem Boden gekämyft hatten, heranzuziehen, und ſo wurde von dem Foßrer des von dem „ 60 Unglücksfall betroffenen Wagens gemacht worden ſind, um ters⸗Vitt. Mühlheim:0; Germ. Oberroden rechtzeitig nach Karlsruhe zu gelangen, darüber kann das Bedienungsperſonal der Tankſtelle Bruchſol, wo auch ſpä⸗ ter der Wagen in Stand geſetzt wurde, Auskunft geben. Der Vie Neckarau bedauert dieſen Vorfall außerordent⸗ lich, zumal die Mannſchaft vollſtändig war(der Verteidiger Vutz z. B. wurde von Köln herbeigeholt), ganz abgeſehen von dem ſinanziellen Schaden, der durch den Ausſall ent⸗ ſtand. Bezirksklaſſe Südweſt Gruppe Rheiupſalz: Olympipa Lampertheim— Olympia Sorich 68; Pſch Frauientbal— Bſß Frieſenheim 2·1; Norm. Pfiffligheim— Spog Mundenheim:0, Ufv Speer gegen Tura vudwigshaſen:4, 2S 8 Oppau— Blau⸗ weiß Worms:3; Bfen Bürſtadt— Reichspahn Ludwigs⸗ haſen:1; Spg Oggersheim— 3o 0s Mutterſtadt 071. Gruppe Mitterpfalz: ViR Kaiſerslaulern— 86 Hom⸗ burg⸗Nord ausgef.; 1. Fé Kaiſerslautern— Sco 46 Neu⸗ ſtadt ausgef.; Se 05 Pirmaſens— Richsbahn Kaiſerslau⸗ tern 4s, Su Niederauerbach— TuSeo Lauopuhl ausgef.; Sch 61 Kaiſerstautern— BB Zwerbrücken 320; Kamm⸗ garn Kaiſerslautern— Bis Homourg ausgef. Gruype Main: Spog Neu⸗Iſenburg— Union Nieder⸗ rad:1, Germ. Schwanheim Sydg Bergen⸗Eurbeim .2; Vikt. 1912 Eckenheim— Bſc 47 Rödelheim 42; 90 K Bi Unterliederbach 9⸗0; Sobg(s Fechen⸗ eim— Spg 62 Griesheim:1; F Sprendlingen— Sportfr. Fran⸗ſurt 670. Gruppe Starkenburg: Sé 07 Bürgel— Ois Darmſtadt 4z4; Kickers Obertshauſen— Uſch Eſſenbach 50 Soxg Arheilgen—§c(68 Egelsbach:0, Haſſia Dleburg 8 rm. Bieber 21; BScé 99 Ofſenbach— Su o8 Darmſtadt öꝛs; Wecz Darmſtadt— 3S Heuſenſtamm 570. Gruppe Rheiuheſſen: FV Biebrich— Haſſia Bingen 61; S 09 Flörsheim— Opel Rüſſersheim 0·9;* heim⸗Ried— 5Va Mombach(8:0; Spg Weiſenan Tura Kaſtel:2; MriS Mainz 05— TS Abeuheim 222: Fontana Finthen— Vikt. Walldorf:0. Gruppe Saar: Saar 05 Saarbrüchen— FI Dieſſten :0; F Mittelberbach— Sportgem. Burbach:5: S Suläbach— Bſ Güdingen:0; Saar Saarlautern— Bſe St. Ingbert:1; BfB Billingen— Se 99 Völtlingen:3. Kapitän Erich Balck, der verdlenſtvolle Führer des ſchwe⸗ viſchen Houcballſporis iſt im beſten Mannesalter Jahren geſtorben. Er war Mitbegründer des Schwediſchen Handball⸗Verbandes. Donald Bubge gewann jetzt auch den 8. Kampf gegen Fred J. Perry. Der Enoländer wurde in Philadelphia mit :0,:4,:2 wieder ſehr leicht abgefertigt. Für die Ski⸗Weltmeiſterſchaften, die Norwegen 1930 bei Oslo ausrichten wird, wurde bereits ein Achttage⸗Programm in drei verſchiedenen Faſſungen ausgearbeitet. Polens Radſportverband erhielt eine Führung, die in Zuſammenarbeit mit Deutſchland die Etappenſahrt Berlis — WMarſchau wieder aufleben laſſen möchte. Vielleicht kommt dieſer Länderkampf der Straßen⸗Amgteure noch in dieſem Herbſt zum Austrag. Denineeh und Nolen tracen am 2. Juli in Breslau einen Leichtathl⸗tik⸗Länderkampf der Frauen aus, der ous zehn Konkurrenzen beſtehen wird, von 45 Gau XVI Bayern Schwaben Augsburg—§c 05 Schweinfurt 38 Spg Fürth— Jahn Regeusburg 121 Bereim Spiele gew unentſch. verl Tore FC 05 Schweinſurt 16 9 3 4 85.28 241 1860 München 6 3 28˙.18 20.12 Jahn Regensburag 18 8 4 6 48.24 20 16 Neumeyer Nürnberglö6b 8 2 6 25.20 18 1 1.&C Nürnberg 16 8 2 6 24•29 18.14 SoVa Fürtb 17 7 3 7 22.24 1717 BC Auasbura 16 4 8 6 B2729 14:18 Bavern München 14 5 8 5 19•24 18⸗15 Vin Cobura 16 4 2 10 2189 10.22 Schwaben Auasbura 15 8 8 9 2840 9˙2¹ Spas Fürth— Jahn Regensburg 1·1(000 In einem flotten und temperamentvollen Spiel konnte die SpVgg Fürth am Rohnhof gegen Jahn Regensburg ein verdientes:1(:0) herausholen. Der Fürther Angriff hatte viel Pech, während die Gäſte diesmal nicht ganz übrzeugen konnten. Mit⸗ telſtürmer Färber wurde jederzeit in Schach gehal⸗ ten. Bis zur Pauſe vergaben die„Kleeblätter“ zahl⸗ reiche gute Gelegenheiten. Leikam brachte Regens⸗ burg in der 50. Minute in Führung. Regensburg hatte jetzt mehr vom Spiel. In der 82. Minute glich Fiederer aus.— 5000 Zuſchauer. Schwaben Augsburg—J6 Schweinfurt:5(:8) Das Augsburger Spiel, das ſowohl für die Meiſter⸗ fchaft wie für die Aufſtiegsfrage von außerordentlicher Be⸗ deutung war, nahm inſofern einen unerwarteten Ausgang, als die Schwaben anfänglich den Gäſten vollſtändig geich⸗ wertig waren, dann aber durch ſchwache Torwartleiſungen doch den Mainfranken den Sieg überlaſſen mußten⸗ Schweinfurt bot die weitaus geſchloſſenere Mannſchaſtslei⸗ ſtung; vor allem war der Sturm auf der Höhe. Schiecs⸗ richter Gerner(Nürnberg).* 3 Roc0 Süddentiche Freundſchaftsſpiele 5 Kickers Offeubach— Union Böckingen 40 Wormatia Worms— SS Troisdorf:2 8* Saarbrücken— S8 Waldhof 22 FC Nürnberg— Eintracht Fronkfurt 31 MeS Jngolſtadt— Wach Nenmerer Nüruberg 223 Wehrmacht München— Stadt München 43 Reichsprüfungswettkämpfe der H. Mit zahlreichen Vorkämpfen wurde der erſte Tag der Reichsprüfungswettkämpfe der Hg3 im Schwimmen eingeleitet. Im Leipziger Weſtbad fiel am Samstag nur die Entſcheidung in der 400⸗Mtr.⸗ Kraulſtrecke. Der Magdeburger Hitlerjunge Kö⸗ ninger gewan in:02.5 Minuten vor dem Berliner Schlüricke in 503.1. Im einzigen Waſſerballſpiel ſiegte das Gebiet Franken 10:5(:3) über daßs Ge⸗ biet Berlin. 400. Mtr. Kraul: 1. Köninger Mittelelbe) :02 5, 2. Schlüricke(Berlin):03.1; 3. Waßmann (Weſtfalen):09; 4. Feicht(Berlin):09. „Frankreichs Davispokal⸗Mannſchaft beſtebt aus den Spielern Bernard Deſtremeau, Jean Leſneur, Pierre Péligza, Jvon Pétro und Henry Bolelli, die unter Leiſtung des Kcbitäns Brugnon bereits dos Trainina aufgenommen Haben. 9 0 88 Die Kreiſe Frankſurt und Darmſtadt beſtreiten am 2k. Märg vor dem Spiel Südweſtdeutſchlond— Ialien B einen Vorrundenkamof zum Fußball⸗Gaupobal. Frank⸗ furts Mannſchaft lautet: Blanbenberg(Sportfreunse); Kolb(Eintracht), Pflug(Union); Erſurth(Unterlieker⸗ bach), Roab(Poſt⸗S), Ferſchon(Obervadſ); Groß— 9 Krebs, Gumbmann, Seibert(alle Union), Fleſſa(§S8). Ausicl Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankſurt am Main, den 20. März 1039: Nach dem Durchzug einer Niederſchlagsfront im Lauſe der Nacht vom Sonntag auf Montag, die wieber leichte Schneefälle brachte, herrſcht zunächſt wechſel⸗ haftes Wetter. Es wird vereinzelt zu leichten Schnee⸗ ſchauern kommen. Die unbeſtändige Witte⸗ rung hält auch weiterhin an da die Störungstätig⸗ keit über dem Norbdatlantik ſich fortſetzt. Vorausſane für Olenstan, 21 März Wechſelnd bewölkt, zeitweiſe leichte Schneefälle, Tagestemperaturcu wenig über Null, nachts leichter bis mäßiger Froſt, Winde um Nord. Höchſttemperatur in Mannheim am 19. März + 553 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 8— 1,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr—.8 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0, Millimeter = 0,6 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Wonat März bein. Wes 16 18 1 /1. em nege,17 18 ſi9 2 ARbeinſelde 2 28/2 20/2 20½2 242.1% aut.912.822,74268 Noraun. 17 175213 Mannhein⸗.60158.5105.35 Kannbetm 13 6s f3.38.48(RU0 ———— —* ———— 10. Seite/ Nummer 132 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 20. März 1999 Drei deutſche Raoball⸗Siege Deutſchland ſch ägt die Schweiz:2 In der ſtark beſetzten Scheſſel⸗Hall⸗ in Singen kam am Samstagabeno der Raoball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und der Schweiz zur Durchſührung, der der deutſchen Vertretung einen ſchönen:2⸗Sieg einbrachte. Die Schweizer Oſterwalder⸗Gabler konnten nur gegen die Konſtanzer Kaiſer⸗Stöckle mit:à Toren gewinnen, die übrigen drei Spiele wurden von den Deutſchen gewonnen. Schreiber⸗ Blerſch ſiegten gegen Mächler⸗ de Zordi mit:3, Kaiſer⸗ Stöckle gegen Mächler⸗de Zordi:7 und Schreiber⸗Blerſch gegen Oſterwelder⸗Gabler mit:3 Toren. Das Rahmen⸗ programm der über vierſtündigen Veranſtaltung brachte neben Einer⸗Kunſtfahren und Sechſerreigen zum erſtenmal Rollſchuh⸗Kunſtlaufen, deſſen Programm die dritte Schwei⸗ zer Meiſterin Frl. Kähnel und die beſte Schweizer Jugend⸗ klaſſe, Hans Gabriel⸗Frl. Pancaldi, beſtritten. Mit der Veranſtaltung wax auch eine Ehrung des Vereinsführers des Radfahrervereins Singen, Stefan Spörle, verbunden, der ſeit 35 Jahren im Singener Radſport tätig iſt. Frankreich:3 geſchlagen Im Bremer Caſino⸗Saal wurde der Radball⸗Länder⸗ kampf Deutſchland gegen Frankreich am Sonntag ab⸗ gewickelt, der den deutſchen Vertretern mit:3 Punkten den Geſamtſieg eintrug. Frankreich war durch Ferrand⸗ Doell(Cronenburg) und Heitz⸗Mathis(Schiltigheim)⸗ Biſchheim) vertreten, während die Gebr. Simeth(Leipzig⸗ Lindenau) und Dietz⸗Drzewicki(Hamburg) die deutſchen Intereſſen zu wahren hatten. Ferrand⸗Doell, Frankreichs erſte Mannſchaft, ſchlug die zweite deutſche Vertretung Dietz⸗Drzewicki knapp:6(:), während ſie gegen Deutſch⸗ land 1(Gebr. Simeth):9(:3) unterlag. Frankxeich 2 verlor auch gegen Deutſchland 1 mit:7(12) Toren. Da⸗ gegen ſpielten beide zweiten Vertretungen unentſchieden :8(:)½ wobei der Halbzeitſtand zu Gunſten der Fran⸗ zoſen lautete. Am Bormittag wurden die franzöſiſchen uud Heutſchen Radballſpieler im Senat empfangen. Deutſchland-Belgien:2 In der überfüllten Gmünder Stadchalle kam am Son⸗ kagobend der Radball⸗Länderkompf Deutſchland— Belgien zum Austrag. Die deutſchen Vertreter ſiegten klar mit :2 Punkten. Die Veranſtaltung war in ſeder Beziehung ein voller Erfolg. Deutſchland hatte als erſte Mannſchaft Schulz⸗Rudolf(Chemnitz] eingeſetzt. während Spindler⸗ Feucht(Normonnia“ Gmünd) als zweite deutſche Vertre⸗ tmig ſtarteten. Belgien trat mit ſeinen Meiſtern Bevos⸗ Rogghe(Gent) und Hendrir⸗Roſtagni an. Alle vier Spiele wurden erbittert ausgefochten, wobei das Publikum begeiſtert mitging. Gmünd ſchlug ſich trotz der Nieder⸗ lage ſehr gut. Die Ergebniſſe: Deutſchland 2— Belgien 1:4(:); Deutſchland 1— Belgien 2 10:1(:): Deutſchland 2— Belgien 2 10:1:); Deutſchland 1— Belgien 1:0(:). Winter-Turnier im Mannheimer Schachtlub Vor der Entſcheidung in der 1. Klaſſe Das Winter⸗Turnier 1936⸗39 des Mann⸗ heimer Schachklubs, Abt. Stadt, geht ſeinem Ende ent⸗ gegen. In der 1. Klaſſe ſtehen lediglich noch 8 Partien aus, welche die letzten Entſcheidungen bringen werden. Nach den Kämpfen dieſer Woche dürſte on dem Endſieg von Heinrich(:0.) nicht mehr zu zweiſelt ſein. Ledig⸗ lich wenn Heinrich ſeine noch ausſtehenden 8 Partien ver⸗ lieren und Br. Müller(:2.) ſeine 3 Partien, darunter den Kampf gegen Heinrich, gewinnen würde, wäre Hein⸗ rich der erſte Platz noch zu nehmen Da dies aber nicht oatzunehmen iſt, haben die Niederlagen ſeiner ſchärfſten Gegner Heinrichs Stellung befeſtigt, ohne daß der Titel⸗ verteidiger ſelbſt eingriff. Außer Br. Müller haben ſämt⸗ liche anderen Spieler auch tehoretiſch keine Chance mehr, Heinrich zu überholen, da ſie bereits 3 und mehr Verluſt⸗ punkte haben. Von entſcheidender Bedeutung waren die beiden Nieder⸗ lagen, welche Weinacht(:3.) gegen Dr. Meyer(:5.) und Schumacher(:3.) einſtecken mußte. Dr. Meyer kam durch dieſen Sieg erſtmals und endgültig vom Tabellen⸗ ende weg, während Schumacher mit ſeinem Konkurrenten jetzt punktgleich geworden iſt. Den einzigen Sieg holte ſich Weinacht gegen Beck, der ſeine gute Tabellenſtellung durch zwei Niederlagen gegen Weinacht und Ochs ver⸗ ſcherzte und damit die Reihe ſeiner letzten überraſchenden Mißerfolge fortſetzte. Da Beck nur noch gegen Heinrich und Schumacher zu ſpielen hat, iſt er bedenklich an das Tabellenende gerutſcht und muß in der letzteren Partie auf Punktgewinn bedacht ſein, um nicht dort zu bleiben. In der 2. Klaſſe wurden nur 2 Partien beendet. Büchle (:4.) und Reiſer(44:6½.) beendeten ihre Spiele, wobei Reiſer überroſchend zu einem weiteren Siege kam und damit einen guten Tabellenmittelplatz einnimmt. Auch Heger(:4.) kam zu einem neuen Siege, diesmal gegen Müller(:8.). Tabelle der 1. Klaſſe: Heinrich:0.; Schmaus 673:84 .; Br. Müller:2.; Götz 44:5½.; Weinacht 4·8.; Schumacher:3.; Ochs 34:5.; Beck:5.; Dr. Meyer:5.; Mühl:7.; Schnepf 2/:6½ P. Spannende Torläufe am Arlberg Rudi Matt und Chriſtl Cranz Tſchammer-Pokal-Sieger Clauſing wurde Aeberraſchungsſieger Schneefälle am Arlberg 106 Männer und 10 Frauen hatten ſich am Samstagvormittag am Start zu den zweiten Arl⸗ verg⸗Abfahrtsrennen um den Pokal des Reichs⸗ ſportführers bei St. Anton eingefunden. Die 4,5 Kilometer lange Strecke mit einem Höhenunterſchied von 800 Metern wies erhebliche Schwierigkeiten, über die auch ſo gute Läufer wie Weltmeiſter Joſef Jennewein, der deutſche Meiſter Willi Walch und der Reichenhaller Joſef Pertſch ſtolperten. Nur die durch ſtarke Schneefälle ſehr hohe Schneedecke ließ ſie ohne erhebliche Verletzungen davon kommen. Uebérraſchungsſieger wurde der Garmiſcher Walter Clauſing, der in:42,4 vor Thaddäug Schwabl ſiegreich war. Bei den Frauen belegte erwar⸗ 5. Städt. Symphonie-Konzert in Zusemmenerbeit— mit der NS- Semeinschaſt, Kreft dufch Freude“ — Vortrégitolge: emnm Diensteg, dem 21. Hörz 1059, obends 20 Uhr im..-Feierabendhaus in Iudwigshaten a. Rn. Das verstöltkte Soetofelz-Orchester Sastcilrigent: Prof. Hans Knappertsbusch. Wien, Generelmusikdirełtor Solist: Poldi Hildger, Wien, Uevler Hans Pfitzner: Scherzo für Orchester · peter Tscheicows/: Erstes Konzert für Pianoforte(-moi) opus 25. Nicherd Strus:„Don quan“ Tondichtung(nech. Nikoleus Leneuj f. grobᷣ. Orchester opus 20 Luqwig von Beeihoven; Eiste Symphonie (-qur) opus 21 Einzelkarten: Zu RBM..50..50,.50 0 80 an d. Abendkssse u. in den Vorverkeufsstellen: KF., Bismarckatr. 45. Musikhaus Slatz, Sismarcksr. 79 Musikhaus Spiegel& Sohn, Ludwigatr. 34 b (Rheinb oc)- Vetkehrskiosk Kohler, am Ludwigspletz- in Mannheim im Musikhaus K. Ferd. Heckel, O 3, 10 Gunststrabgꝰ 84⁰⁵ ietgesuche Geſchäftsſt. ²⁰8 Vermietungen Oststadt- elecaute ,.-Uohn. Zentrum 2 Zim. 37. Zentrum 1 Zim. 25. eut mübl. Zimmer .Ehep.(Kochgel.) Sc 4. zu verm. ſiserring 46, 3. St. ¹5 Möbl. Zimmer zu vermieten. Neckarſtadt⸗Oſt Zu erfr. in der Geſchſt. d. Blatt. —9729 Heute kKrifft man zick 9 3719 zur verlüngerung im Buunnen Päautub, e Offene Stellen UPkl-SeuiakHunteur möal. mit Diplom, zum sofortigen Eint itt, in Wochemohn gesucht. 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Harro Cranz(Freiburg):49,0. Frauen: 1. Chr. Cranz(Freiburg):37,0; 2, L. Hoferer(München):54,8; 3. G. Niſſl(Innsbruch) und H. Walter(Wien):56,0. Einen glanzvollen Ausklang hatten die U. Ark⸗ berg⸗Rennen um den Tſchammer⸗Pokal am Sonn⸗ tagmittag mit dem Torlauf zu verzeichnen. Bei ſchönſter Winterſonne gab es vor einem internatio⸗ nal durchſetzten Publikum— man ſah viele Englän⸗ der, Franzoſen und Schweizer— vaſſige Kämpfe, die ihren H. nkt in dem großartigen Zweikampf zwiſchen Helmuth Lantſchner und Rudi Cranz um .0:0) Toren. den Sieg im Torlauf hatten. Der Freiburger hatt im erſten Durchgang mit 53,1 die beſte Zeit, 1 Lantſchner lag nur um vier Zehntel Sekunden hir ter ihm. Der Innsbrucker ſetzte im zweiten Dur 5 gang alles auf eine Karte, und obwohl Cranz gleichfalls ſeine Fahrt verbeſſerte, gelang es Lan ch⸗ ner, dieſe phantaſtiſche Zeit noch um acht Zen Sekunden zu unterbieten und damit Torlauſſieger zu werden. Den dritten Platz belegte Rudi Ma (Arlberg), der 1932 in Schreiberhau den deutſchen Titel in der klaſſiſchen Kombination gewann, Walter Clauſing und ſicherte ſich damit den Kombi⸗ mationasſieg. Bei den Frauen gab es den ſchon längſt gewohnten Sieg von Chriſtl Cranz, die ſo⸗ wohl im Torlauf als auch in der Kombination den erſten Platz vor der Münchenerin Liſl Hoferer be⸗ legte. Dr. Salcher hatte einen ausgezeichneten Hang mit etwa 220 Meter Höhenunterſchied ausgeſucht, auf dem 21 Tore einen ſehr flüſſigen Lauf ge⸗ ſtatteten. Die Ergebniſſe: Torlauf der Frauen: 1. Chriſtl Cran(Freiburg 120,3: 2. Lisl Hoferer(München) 1276; 3. H. Palte, (Wien) 142.4: 4. G. Nißl(Innsbruck) 152,5: 5. R. Riezle (Junsbruck) 152,6, 6. J. Todt(Tolz) 1978.— Kombinatio Abfahrt und Torlauf: 1. Chriſtl Cranz.13,5: 2. Lig Hoferer:44,5; 3. G. Nißl:58,3; 4. H. Walter 10423 5. R. Riezler 11:26,7; 6. J. Todt 13:20,0. 00 Torlauf der Männer: 1. Helmuth Lantſchner(Innsbene 104,6; 2. Rudi Cranz(Freiburg) 105,0; 3. Rudi Matt(Ar berg) 106,1; 4. E. Kneißl(Geb.⸗IR 136) 108,0; 5. W. S ſing(Garmiſch⸗Partenkirchen) 108,8; 6. E. Heider(Seefeld 100,3; 7. Th. Schwabl(Kiebübel) 100,8: 8. R. Wörndle(Pat⸗ tenkirchen) 110,0; 9. R. Moſer(Arlberg) 111,2; 10. A. Pie ſer(Sonthofen) 112,0; 14. Alvera(Italien); 15, Armat (Italien).— Kombination Abfahrt und Torlanf: 1. Rug Matt:43,4; 2. W. Clauſing:47,4; 3. Th. Schwabl:49,33 16 H. Vantſchner:50,4; 5. R. Cranz:57,1: 6. R. Wörnd, 7ꝛ59,8; 7. Harro Cronz:00,1; 8. P. Gabl:02,6; 9. 825:07,5; 10. A. Pfeifer:09,0.; 18. Armond(Italien 23,8. Georg von Metaxa[Wien) wurde beim internationalen Tennistuxnier in Cannes von dem jungen Franzoſen Abdeſſelam:6 68.ausgeſchaltet. Die. Hocken⸗Gebietsmeiſterſchaften on Baben, dbe a 16. und 19. März in Kaylsruhe ſtattfimden ſollten, mußten des ſchlechten Wetters megen abgeſagt werden u ſollen nun an einem ſpäteren Termin nachgeholt werden, Die Hocken⸗Nachwuchsmannſchaft des Gaues Südwe ſiegte in dem Wo⸗Spiel in Ludwigshafen vor zahlre, chen Zuſchauern gegen eine Auswahl der Vorderpfalz un und Wingertsau, 11. Küferſtraße zwiſchen Talſtraße und Wingertsan in Mannheim⸗Feudenheim gemäß; den Vorſchriften des bad. Orts⸗ ſtraßengeſetzes und den für die; Stabt Mannheim geltenden allge⸗ meinen Grundſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie bei⸗ gezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebenen ſonſtigen An⸗ gaben; b) die Straßenvläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu er⸗ ſehen iſt, während 14 Tagen vom 27. März 1939 ab im Rathaus N 1 hier, ſtädt. Vermeſſungs⸗ und Liegen⸗ ſchaftsamt(2. Stock Zimmer 44) zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb⸗ einer vierwöchigen Friſt, die am 27. März 1939 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürger⸗ meiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 13. März 1939. Der Oberbürgermeiſter. Mannheim, den 20. März 1939. Zum Zwecke der Beiztehung der—— 8 Angrenzer zu den Koſten der Her⸗ Verkäufe— Elservice——— —5 9180 Wt f ld Ul ſüür— 1. Am Bogen von der aße„Am———— zu verff. Schelmenbuckel“ bis Wingerts⸗ 6, 14, ort. 1ks. Sie haben S 2. Hauffſtratze von der aße„Am es nic n 0 Schelmenbuckel' Pis Marchen⸗Schleftane: Pfaffenhuber Damen- u. Aae 5 1 1 Herrenrad etwes 8bzuwer 3. Am Märchenp von der Hauff⸗ 95 in tadelloſ. Zuſt. 825 5 am Marktplaßſb. a Traft⸗ Einfach—3 4. Grimmſtraße von der aße lieir „Am Schelmenbuckel“ bis Mär⸗ 588 80 equem ist . Sae lch——— für Sie. vorteſh 8. Scheffelfiraße von der Straßei Hoder 165.— Kassenschrank Doſt EN zn, Schelmenbuckel“ bis Tal- Gſa, 750. Jille zulaufen. Kraße: eade Mr. 490.-Prunter Tisch Der Anzeigentel 6. Talſtraße von der Straße„Am 8 Anzeigen —— bis„Am Schel- Hl. 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März 1939, abends.50 Uhr, entschlief sanft, im festen Glauben an seinen Erlöser, nach schwerem Leiden, mein innigstgeliebter, teurer Gatte. unser lieber, treusorgender Vater, Grobvater, Schwiegervater, Bruder Generaldirekior i.., Kommerzienrat Bernhard Spielmeyer Ehrensenaior der Techn. Hochschule Fridericiana, Karlsruhe Inhaber hoher orden nach einem arbeits- und erfolgreichen Leben, im Alter von 76 Jahren. Lichtenau über Bühl Baden), Berlin-Schmargendorf(Cunostr. 69), In tiefer Trauer, im Namen der Hinterbliebenen: Cläre Spielmeyer, geb. Knoll Ediih Küchler, geb. Spielmeyer Dr. med. Conrad Küchler, Sieſianle Küchler Heinz Knoli Die Einäscherung findet auf Wunsch des Entschlafenen in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen wird gebeten abzusehen. TAa, 13, Kuaug.. B *