t, — ſ— Neue Mannhei⸗ Erſcheinungsweiſe: Däglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 3 Haus Monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mt., durch die Voß.70 Mk einſchl 0 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ ofſtr. 12. Kronnrinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerteldſtr. 13 Fecischerſtr 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8. SeFreiburger Str. 1. Ebeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen ler Seit Mannheimer General-Anzeiger Veriag, Schriftieitung u. Hauptgeſchaitsſtelle: K 1-0. Fernſprecher: Sammei⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemajeit Maunheim für Anzeigenpreiſe: breite Tertmillimeterzeile 50 DTleinanzeinen ermaßtate, iſt die Anzeigen⸗Preisline Ni 9 Konkurſen wir⸗ Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an fernmündlich Einzelpreis 10 Pf. 22 tim breite Milltmeterzette 9 Pfennig, 79 wm Pfennia Für Famtlien⸗ und Grundptette Allgemein aültig Bet Bwanasveraleichen oder iemahrt Keine Hemahr(r beſonderen Plätzen und Gorichtsſtand Mannheim. keinerte. Nachtaz erteilte Aufträge Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 21. ee 1939 150 Jahrgang— Nr. 133 — Aulribkungsdiktater Dalodier England baſtelt an einer Kollektio⸗ Erklürung der Müchte gegen Deulſchland herum Daladiers Vollmachten Amfaſſende Ermächtigungen militäriſcher und wirtſchaftlicher Art 4—. 2 Brahtber. unſ. Pariſ. Korreſpondenten — Paris, 21. März. Die franzöſiſche Regierung hat geſtern abend in über dreiſtündigen Beratungen eine erſte Gruppe von Notverordnungen zur Verſtärkung der Militär⸗ blacht Frankreichs fertiggeſtellt. 16 dieſer Notver⸗ ordnungen ſind bekanntgegeben worden. Man be⸗ ſtätigt aber nichtamtlich, daß eine Reihe rein mili⸗ ſüriſcher Maßnahmen geheim gehalten worden eien. Die erſten 16 Notverordnungen bilden, alles in allem genommen, ein umfaſſendes Rahmengeſetz, das lediglich die unbeſchränkten Diktaturvollmachten der Regierung für die einzelnen Verwaltungszweige ſeſtſtelt. Drei Notverordnungen Art. Danach kann die Regierung, wenn ſie es für liotwendig erachtet, die erſten Reſexven des Heeres, das heißt die zwei gerade abgedienten Jahrgänge es aktiven Heeres, wieder einberuſen. Sie kann den augenblicklich dienenden Jahrgang noch länger unter den Fahnen halten. Sie kann die Organiſa⸗ lion der Reſerviſtenübungen reſormieren, ſie kann Spezialtruppen aller Art zu Süne enhkn ein⸗ ziehen, ſie kann die Zahl der Offiziere und Unter⸗ oſfiziere Srb und ſie kann, oder in dieſem Fall ſie wird, das VI. Armeekorps vergrößern. Alle dieſe Maßnahmen ſind dazu beſtimmt, die in den Pyre⸗ näenprovinzen zur Ueberwachung des ſpaniſchen Bürgerkriegsheeres und die in Tunis in den Jeſtungswerten gegenüber Trivotis feſtliegenden aktinen T ruppen ſofort wieder zu erſetzen. Neun weitere Notverordnungen beziehen ſich auf die induſtrielle Rüſtung, die Erhöhung der Arbeitszeit auf 60 Stunden, die Feſtlegung der Uueberſtundentariſe und dergleichen mehr. Auch im Kriegsminiſterium iſt ein beſonderer Or⸗ ganismus gebildet worden, der etwa die Rolle ſpielt, ie einſt während des Krieges das Rüſtungsmini⸗ ſterium. Dieſem Organismus ſoll die Ueberwachung über die geſamte Rüſtungsinduſtrie übernehmen. Die letzten Notverordnungen„verſchiedener Art“ beziehen ſich auf die Geheimhaltung militäriſcher Nachrichten, auf die Organiſation einer einheitlichen Nachrichten⸗ dentrale für malitärpolitiſche Nachrichten aller Art ei der Miniſterpräſidentſchaft, auf die Verſtärkung es waſſiwen Luftſchutzes uſw. Der Finanzminiſter Reynaud hat drei Notver⸗ ordnungen vorgelegt, durch die die finanziellen Mehr⸗ ausgaben der erhöhten Rüſtungen gleich wieder ein⸗ ſind rein militäriſcher gebracht werden ſollen. Es handelt ſich dabei um zahlreiche Erſparniſſe in der Zivilverwaltung, um den Beginn einer Verwaltungsreform, um die Her⸗ abſetzung der Zahl der Beamten durch Beſchränkung der Beamtenrekrutierung uſw. Von den vorgeſchla⸗ genen einzelnen Maßnahmen ſind bereits mehrere bekanntgegeben worden: Abſchaffung von 16 ſelb⸗ ſtändigen Staatsämtern aller Art, die ein etwas all⸗ zu luxuriöſes bürokratiſches Daſein führen. Die ſenſationellſte Reform iſt die Einrichtung der ſtaatlichen Vormundſchaft über die Stadtverwaltung des großen franzöſiſchen Mittelmeerhafens Mar⸗ ſeille in Zuſammenhang mit dem bei der Brandkata⸗ ſtrophe auf der„Cannebieére“ entdeckten Schlendrian und der ſchweren Korruption der Polizei. Variſer Allianz- und Konferenzpläne eeeee uünſ. Pariſer Vertretere — Paxis, 21. März. Im Quai dOrſay berrich weiterhin lebhafteſte diplomatiſche Tätigkeit, wenn man auch offen zugibt, daß, bei dem diplomatiſchen Spiel wieder einmal England durchaus die Führung hat. Der Außen⸗ miniſter Bonnet empfing geſtern zunächſt den fran⸗ zöſiſchen Botſchafter in Berlin, Coulondre, den er zur Berichterſtattung nach Paris zurückgerufen hatte. Auch der ſowjetruſſiſche Botſchafter, der nun wieder ein täglicher Gaſt am Quai'Or⸗ ſay geworden iſt, ſprach beim Außenminiſter vor. Man glaubt in Paris ſchon ankündigen zu können, daß die„neue Verteidigungslinie“ gegen Deutſchland in den Hauptzügen ſchon feſtliege. Wohrſcheinlich werde in nächſter Zeit eine inter⸗ natipnale Konferenz in London ſtattfinden, an Lord Ha Das engliſche Kabinett berät immer dub. London, 21. März. Am Montagnachmittag ſprach Lord Halifax, der engliſche Außenminiſter, vor den Lords im Ober⸗ haus. Er ſchilderte die letzten Ereigniſſe in Mittel⸗ europa und gab dabei, ähnlich wie Chamberlain, einer vom britiſch⸗egoiſtiſchen Geſichtspunkt diktierten Auffaſſung Raum, indem er die Neuordnung in Lebrun nach London abgereiſt Wiederwahl Lebruns zum Präſidenten der franzöſiſchen Repubitt? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. März. Der Staatspräſident Lebrun fuhr geſtern, beglei⸗ tet vom Außenminiſter Bonng zum offiziellen Staatsbeſuch nach London ab. Dieſe Reiſe, die jetzt latürlich ganz beſonders den Charakter einer eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Schutz⸗ und Trutztundgebung erhält, wird drei Tage dauern. Beſondere diplomatiſche Verhandlungen werden dabei wohl nicht geführt werden, denn es hat durchaus den Anſchein, als wolle ſich Daladier ſelbſt das Kapitel der engliſch⸗ kranzöſiſchen Waffenbrüderſchaft als ſein eigenſtes rbeitsgebiet vorbehalten. Deshalb hatte auch die naliſche Regierung Daladier zur Mitreiſe nach London eingeladen. Aber der franzöſiſche Miniſter⸗ bräſident glaubte den Boden Frankreichs unter den augenblicklichen Umſtänden nicht verlaſſen zu dürfen. Nach der Rückkehr Lebruns aus London wird ſich dann endlich auch die Frage der Neuwahl des räſidenten der Republik ſtellen. Der Wahltag vom 5. April iſt nun ſchon fehr nahe heran⸗ gerückt, aber 85 hat ſich kaum der übliche Wahl⸗ kampf entwickelt. Zwei Phantaſiekandidaten, der Ar⸗ chitekt Lop von Paris, der bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten ſeine Kandidatur für den„Diktator Frankreichs“ aufſtellt, und ein Apothe⸗ ker aus dem Hafenſtädtchen Honfleur an der Seine⸗ mündung, haben ſich offiziell als Kandidaten für das Elyſee gemeldet. Aber dieſé beiden Außenſeiter wirk⸗ ten heute kaum mehr luſtig. Wahrſcheinlich wird man nach der Rückkehr aus London erneut auf den Präſidenten der Republik, Lebrun, einzuwirken verſuchen, daß er die Laſt ſeines Amtes noch ein zweites Mal freiwillig auf ſich nehme. Die Kandidatur Daladiers iſt nun, nachdem der Miniſterpräſident ſich mit den diktatoriſchen Voll⸗ machten bis zum November dieſes Jahres hat aus⸗ rüſten laſſen, nicht mehr möglich. Auch der Senats⸗ präſident Jeanneney und der Kammerpräſident Her⸗ riot haben entſchieden abgeſagt. Es blieben alſo nur noch die„Gentleman⸗Kandidaten“ übrig, d. h. die⸗ jenigen Politiker, die mehr aus allgemeiner Sym⸗ pathie als aus politiſcher Ueberzeugung gewählt werden könnten: der ehemalige Kammerpräſident Bemiſſon, der Ackerbauminiſter Quenille, der frü⸗ here Marineminiſter, Petri, der frühere Geſund⸗ heitsminiſter Gedard und ſchließlich der Senator Rey. Alle dieſe Kandidaten könnten natürlich das Amt des Präſidenten der Republik recht wohl verſehen, aber ihre Wahl erſcheint doch keineswegs von gebie⸗ teriſcher Notwendigkeit. Dazu käme, was augen⸗ blicklich zahlreiche Kreiſe in Frankreich befürchten, daß dieſe neuen Männer, von denen einer durch⸗ aus gegen den anderen ausgetauſcht werden könnten, alle eine gewiſſe Zeit zur Einarbeitung in ihr neues Amt brauchen und das iſt ein Argument mehr, um gegebenenfalls den Präſidenten Lebrun zu einer zweiten Kandidatur zu beſtimmen. Die Heimkehr des Führers Die Fahrt des Fühters durch die feſtlichen der jolgende Staaten teilnehmen werden: Eng⸗ laud, Frankreich, Sowjetrußland, Polen und Runänien, ſowie Griechenland und die Türkei. In gewiſſen marxiſtiſchen Kreiſen in Paris ketzert man ſchon davon, daß man jetzt wieder zum Böhmen und Mähren in einer Form darſtellte, die auch nicht die Spur eines objektiven Verſtändniſſes für die Folgerichtigkeit und Notwendigkeit dieſer Entwicklung im deutſchen Raum erkennen ließ. Wie wenig die Auffaſſung Lord Halifax' mit den realen Tatſachen in Uebereinſtimmung zu bringen iſt, geht ſchon aus der Behauptung hervor, daß die Deutſchen nach ſeiner Auffaſſung in der Tſchecho⸗ Slowakei nach München„außergewöhnlich privi⸗ kegiert“ geworden ſeien. Gegenüber den zur Abwehr der engliſchen Hetze gelegentlich betonten Erinne⸗ rungen an die Geſchichte der Entſtehung des briti⸗ ſchen Weltreiches erklärte Lord Haliſax, der Grund⸗ ſatz, nach dem das britiſche Weltreich geleitet werde, ſei„Selbſtregierung“, und wo immer es in der Welt aufgetreten ſei, habe es die Spuren der „Freiheit und Selbſtregierung“ hinterlaſſen. Lord Hälifax gab immerhin zu, daß Oſteuropa ein natürliches Feld für die Ausdehnung des deut⸗ ſchen Handels ſei. Er begrüßte es ſogar, daß die rumäniſche Regierung ſelbſt einen„Bericht“— wie er die Lügenmeldung nennt— dementiert habe, der von einem deutſchen Ultimatum an Rumänien phan⸗ taſierte und beſtritt auch nicht, daß das engliſche Volk „einige der Fehler erkenne, die im Verſailler Ver⸗ trag eine Korrektur exfordern“. Im übrigen ließen ſeine Ausführungen jedoch jede Einſicht in die geſchichtlichen Zuſammenhänge, die ſich in den jüngſten Ereigniſſen in Mitteleuropa offenbaren, und jede unvoreingenommene Erkennt⸗ nis des hiſtoriſchen und natürlichen Rechts Deutſch⸗ lands auf Lebensraum ſowie der vorbildlich fried⸗ lichen und legitimen Maßnahmen der deutſchen Po⸗ litik vermiſſen. Aufgeregle Londoner Beralungen unſ. Vertreters in London London, 21. März. Die engliſche Regierung unternahm geſtern Ver⸗ ſuche, die Bewegung in den internationalen Be⸗ ziehungen wieder zum Stillſtand zu bringen. In Straßen (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) ken der kollektiven Sicherheit zurückkehren nrüſſe, weil eben Deutſchland der Welt den kollektiven Krieg aufzwinge. Was die neue Einkreiſungs⸗ koalition praktiſch bedeuten könnte, iſt noch nicht genau zu erſehen. lijax bleibt verſtändnislos noch über die nächſten Maßnahmen“— Sowietruflands zweideutige Antwort der außerordentlichen Kabinettsſitzung, die Stunden dauerte, wurden die weiteren ſchen Pläne Englands beſprochen. zwei diplomati⸗ Auf die engliſche Aufrage an Sowiietrußland, was es im Falle einer Verletzung der Unver⸗ ſehrtheit Rumäniens zu tun gedeuke, lag die ſowjetruſſiſche Antwort vor, Sowjetrußland könne ſeine Stellungnahme erſt bekauntgeben, wenn England ſeinerſeits erkläre wieweit es zu gehen beabſichtige. Sowjetrußland wollte alſoeine Garantieerklä⸗ rung für Rumänien von England erreichen. Im Kabinett wurden gegen jede autonome Garantie⸗ verletzung Bedenken, vor allem vom ſtrategiſchen Standpunkt aus geltend gemacht. Da England im Konfliktsfalle ſelbſt in Gefahr ſei, müſſe es ſich den Zeitpunkt und die techniſchen Einzelheiten ſeines Eingreifens in anderen Teilen Euxopas vorbehal⸗ ten, unbeſchadet ſeiner grundſätzlichen Entſchloſſen⸗ heit, jedem angegriffenen Staat beizuſtehen. Dem⸗ entſprechend wurde die formelle Autonomie⸗ garantie zunächſt abgelehnt. Entgegen⸗ geſetzte Gerüchte, Rumänien habe die Garantie er⸗ halten, waren anſcheinend von der hieſigen rumäni⸗ ſchen Geſandtſchaft in Umlauf geſetzt, 55 in der vori⸗ gen Woche bereits das Ultimatum Deutſchlands an Rumänien erfunden hatte. Weiter lag dem Kabinett Seite der Vorſchlag woe in Bukareſt eine Sechs⸗ mächte⸗Konferenz abzuhalten, an der Eng⸗ land, Frankreich, Sowfetrn Polen. Rumänien und die Türkei teilnehmen ſollen. Das Kabinett entſchied ſich dafür, auch dieſen Plan abzule hnenr und zwar mit der Begründung, die Nachrichten, die die engliſche Regierung habe, bewieſen, daß die Lage nach wie vor ernſt ſei und ein raſches Handeln er⸗ ſordere. Die Einberufung einer Konferenz ſei zu langwierig. Außerdem könnten nicht alle Außen⸗ miniſter das Land verlaſſen. Statt deſſen wurde ein von ſowjetruſſiſcher engliſcher Gegenvorſchlag gemacht, den Halifax ſpä⸗ ter dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter Maiſky übermit⸗ England legte eine gemeinſame Erklä⸗ telte. ————— 2——.—— — —— —— — * 8 2 ——— — — ——— SS ———— ——————ꝙ —— 2. Seite/ Nummer 133 Neue Maunheimer Zeitung Mitiag⸗Ausgabe Dienstag, 21. März 1060 rung der intereſſierten Möchte vor, die folgende drei Punkte enthalten ſoll: 1. einen Proteſt gegen das deutſche Vorgehen im Gebiet der ehemaligen Tſchechei. 2. eine Warnung gegen jede künftige„Angriffs⸗ handlung“, & gemeinſame Beratung(Konſultation) der Un⸗ texrzeichnerſtaaten im Falle eines Angriſfs auf irgend⸗ einen europäiſchen Staat. Aus einer guten Quelle verlautet, daß der zeit⸗ weilig aufgetauchte Gedanke, eine autonome gemein⸗ ſame Hilfsverpflichtung für jedes„Opfer eines An⸗ griffs“ in die Erklärung aufzunehmen, wieder ſallen gelaſſen wurde, daß aber Punkt g eine gemeinſame Beiſtandsaktion ſtillſchweigend einſchließen ſoll. An⸗ geblich verlange Frankreich in dieſer Frage Zurück⸗ haltung. An der Erklärung werden laut Preſſeperäſſent⸗ lichung die oben bereits beim Konſerenzplau ge⸗ nannten ſechs Mächte ieilnehmen. Ich erfahre iedoch glaubwürdig, daß nur England, Frank⸗ reich, Somjetrußland und Palen die Erkläxung unterzeichnen werden. Die Unterzeichnung und Beröſſentlichung wird binnen ein bis zwei Ta⸗ gen erwartet. Danach wird Chamberlain im Unterhaus eine län⸗ gere Erklärung abgeben. Obwohl in der Preſſe und in politiſch intereſſierten Kreiſen die unmittelbare Bedeutung der geplanten Erklärung in übertriebener Weiſe dargeſtellt wird, da man im übrigen mie im⸗ mer in erregten Zeiten zu bluffen verſucht, hirgt ſie uhne Frage doch die Gefahr einer Verſteifung der internationalen Beziehungen in ſich. Die Nachrichten aus Rumänien oder beſſer über Rumänien klingen ſedoch im übrigen meniger aufgeregt. Vor allem hat der beyorſtehende deutſch⸗rumäniſche Handelsvertrag ernüchternde Wirkungen gehabt. England läßt dieſer Erſolg keine Ruhe. Die Regierung bat. wie Handesminiſter Stanlen geſtern im Unterhaus mitteilte, beſchloſſen, eine engliſche Wirtſchaftsabordnung nach Rumänien zu entſenden. Bei der Abſicht, die engliſch⸗xumäni⸗ ſchen Wirtſchaftsbeziehungen zu erweitern, ſpielen jedoch anſcheinend außer den politiſchen Gründen auch ſinanzielle Privatintereſſen hochgeſtellter rumä⸗ niſcher Kreiſe eine Rolle. In politiſchen Kreiſen heißt es jedoch, Ungarn be⸗ abſichtige im Augenblick nicht, ſeine traditionellen Reviſionsſorderungen gegenüber Rumänien vor⸗ wärtszutreiben. Hinſichtlich Jugoſlawiens hält man eine direkte Geſahr nicht für gegeben. Dagegen tritt die Möglichkeit einer inneren Entwicklung ſtark in den Vordergrund. Im ganzen herrſcht die Hoffnung, daß man nicht in die Lage kommen werde, die prak⸗ tiſche Bedentung und Wirkſamkeit der beabſichtigten Mächteerklärung ausprobieren zu laſſen. In den Verhandlungen, die Sir Thomag Infkip mit den Dominien geſührt hat, hat ſich hexaus⸗ geſtellt, daß die Dominien der geplanten Erklärung zurückhaltender gegenüberſtehen. Sie haben Be⸗ denken, England bei ſeinen weitgehendn Bindungen zur Seite zu ſtehen. Die Berpflichtungsbereitſchaft der Dominien bezieht ſich im allgemeinen nur auf den Fall, daß England oder ein Teil des Imperiums angegriffen wird. Obwohl Halifax geſtern im Ober⸗ haus den Eindruck zu erwecken verſuchte, die eng⸗ liſche Regierung verſtehe unter der Konſultation mit anderen Mächten eine Art neuer kollektiver Sicher⸗ heitspolitik, hat man in den Dominien anſch⸗inend doch ein Gefühl dafür, daß die Erklärung in Wirk⸗ lichkeit eine Art von Bündnispolikik darſtellt. Eine weitere Frage, die hier erörtert wird, iſt die, ob England allein oder mit anderen Unierzeich⸗ nermächten den ſchfeindliche Achſſicht en anf wirtſchaftlichem Gebiete hege. Das deutſch⸗engliſche Induſtrieabkommen, das in der vorigen Woche in Düſſeldorf unterzeichnet wurde und die Zuſtimmung der deutſchen Regierung fand, iſt in Gefahr. Lord Halifax deutete geſtern im Ober⸗ haus an, Haß die engliſche Regierung möglicherweiſe ihre Zuſtimmung verſagen werde. Auch die Preſſe hat eine ſtarke Propaganda gegen das Abkommen erüffnet. Wirtſchaftskreiſe haften au ihm feſt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Re⸗ gierung dem Parlament Möglichkeit zur Meinungs⸗ äußerung hierüber geben wird. Auf innerpolitiſchem Gebiet ſchließlich ſind keine aufſehenerregenden Vorgänge zu verzeich⸗ nen. Es iſt jedoch bemerkenswert, daß trotz der Abſicht der Regierung, dieſe Frage nicht zu beſchleu⸗ nigen, ein einflußreicher Unterhausabgeordneter geſtern erneut an die Regierung die Forderung richtete, die nationale Dienſtpflicht einzuführen. Aus konſervatipen Kreiſen verlautet, daß die Mög⸗ lichkeit beſteht, daß eine Zwangsſtammrolle für alle Erwachſenen und die Pflicht zu mehrmonatigen Uebungen für alle 18jährigen eingeführt wird. Im übrigen ſoll aber hinſichtlich des Nationaldienſtes, vox allem des Wehrdienſtes, der Grundſatz der Frei⸗ willigkeit gewahrt bleiben. Ueber die Stellung Chamberlains wur⸗ den in politiſchen Kreiſen ſehr vorſichtige Andeutun⸗ gen gemacht, daß die Autorität des Miniſterpräſiden⸗ ten trotz ſeiner Birminghamer Rede und trotz ſeiner außenpolitiſchen Schwenkungen nicht reſtlos wieder hergeſtellt ſei. In dieſem Zuſammenhang wurde eine einſtündige Unterredung beachtet, die Chamberlain vor der geſtrigen Kabinettsſitzung beim König hatte. Geaf Weltzeck nach Verlin berufen dbn. Berlin, 20. Märs. Der dentſche Botſchafter in Paris, Graf Welezeck, hat heute Anftrag erhalten, zur Berichterſtattung nach Berlin zu kommen. Dranto graluliert dem Führer anb Berlin, 20. März. Der ſpaniſche Staatschef Generaliſſimo Franed bat namens des nationalen Spanien dem Führer in einem Telegramm ſeine Glückwünſche zur friedlichen Wiedereinbeziehung alten Reichsge⸗ bietes in die Grenzen Deutſchlands ausgeſprochen, wofür der Führer telegraphiſch ſeinen Dank über⸗ Mittelt hat. „——— Darmouth im Dunkelm Anſchlag auf bas Elektrizitätswerk Fünf Perſonen ſchmer verletzt dnb. London, 21. März⸗ Der Kriegshaſen und die ganze Stadt Darmouth wurden am Montagabend durch mehrere Exploſionen im Elektrizitätswerk über eine Stunde lang in völ⸗ liges Dunkel gelegt. Der Verkehr ſtand ſtill, und die Lichtſpieltheater unterbrachen ihre Vorführungen. Aus bisher unbekannten Gründen ereignete ſich im Schalthaus des Elektrizitätswerkes eine Ex⸗ ploſion, bei der vier Arbeiter ſchwer verletzt wur⸗ den. Als kürz darauf mehrere Polizeibeamte in das Schalthaus eindrangen, ereigneie ſich eine zweite Ex⸗ ploſion, bei der ein Polizeibeamter ſchwere Brand⸗ wunden erlitt. Prager Poltzei gegen Greuelmeldungen Schuthaſtuunge zum Zeil wieder am freiem Fußz · Keine gunahme der Selbſtmorde anb Prag, 21. Närz. Die Prager Polizeidirektion ſtelt mit Nückſicht auf verſchiebene Gerüchte, beſonders beireſſs Berich⸗ ten in der ausläudiſchen Preſſe ſeſt, daß am 15. März d. J. in Prag und auf dem Laude eine beſtimmte Anzohl von Perſonen, in der Hauptſache Kommuni⸗ ſten und Deviſenſchieber, in Schutzhaft genommen worden ſind, daß aber dieſe Perſonen nach durch⸗ geführten Vernehmungen nach und nach wieder auf freien Fuß geſetzt wurden, was größtenteils ſchon geſchehen iſt. Die Sicherſtellung dieſer Perſonen wurde ausſchlietzlich von der hieſigen Polizei Bzw. der hieſigen Gendarmerie durchgeführt. Bezüglich der angeblichen Selbſtmorde und Selbſtmordverſuche betont die Prager Polizeidirektion ausbrücklich, daßz die Statiſtik der Prager Selbſtmorde keine Zunahme aufweiſt. Schließlich wird ausdrücklich erllärt, daß kein einziges Konzentrationslager in Böhmen oder Mähren errichtet worden iſt. Die deuſche Sprache in Prag EP. Prag, 20. März. Während bisher der Gebrauch der deutſchen Sprache im Verkehr mit den Prager ſtädtiſchen Aem⸗ tern nicht nur verpönt, ſondern durch eine Reihe von Vorſchriſten geradezu verboten war und vor weni⸗ gen Tagen noch gegen die letzten deutſchen Firmen⸗ aufſchriſten in Prag ein ſcharſer Kampf geführt wurde, iſt jetzt eine grundlegende Aenderung ein⸗ getreten. Am Montag hat das Präſidium der Stadt Prag ein von dem Primator Dr. Klapka gezeichnetes Rundſchreiben an alle Sektionen und Reſerate er⸗ laſſen, in dem über den Gebrauch der deutſchen Sprache bis zur endgültigen Regelung folgendes be⸗ ſtimmt wird: 1. Die deutſchen Vertreter aller Gemeindekörper⸗ ſchaften ſind befugt, bei allen Verhandlungen ihre Mutterſprache zu benützen. 2. Deutſche Eingaben werden angenommen und in deutſcher Sprache erledigt. Iſt der zuſtändige Be⸗ amte der deutſchen Sprache nicht mächtig, ſorgt er für die Beiziehung eines anderen, ſprachenkundigen Beamten. Für den mündlichen Verkehr Deutſcher 70— ſtädtiſchen Aemtern gilt ſinngemäß das gleiche. 3. Eintrittskarten zu allen Veranſtaltungen kön⸗ nen in deutſcher Sprache abgefaßt werden. 4. Es ſteht jedem frei, bei Geſchäftsaufſchriften, Bekanntmachungen und Plakatierungen ſich der deut⸗ ſchen Sprache zu bedienen. Ariſche Geſchäſte in Braz EP. Prag, 21. Rärz. Der führende kaufmänniſche Verband Merkur hat im Einvernehwen uit den Stellen Aushänge für die Auslagen mit der Auf⸗ ſchrift:„Ariſches Geſchäft“ drucken laſſen. Der Ver⸗ band fordert in einem Rundſchreiben alle Prager Kaufleute auf, dieſe Aushänge ſofort in der Aus⸗ lage anzubringen. Hacha berãt über die Regierungsbilsung dnb. Prag, 20. März. Unter dem Vorſig des Präſidenten Dr. Hacha ſanden am Montag auf der Prager Burg eingehende Beratungen über die Neubildung einer einheitlichen tſchechiſchen Front mit einer entſprechenden Umöil⸗ dung der Prager Regierung ſtatt. Wie dem Vertreter des„Ceſky Narodny Vybour“ (Tſchechiſcher Nationalausſchuß) mitgeteilt wurde, wird der Ausſchuß bei der Umbildung berüchſichtigt werden. Der Staatspräſident wird vor ſeiner Ent⸗ ſcheidung die den Verträgen entſprechenden Ver⸗ einbarungen mit dem Reichsprotektor treſſen. Man nimmt an, daß bereits morgen eine Mittei⸗ lung über dag neue Kabinett kommen wird. „Welchen Vorteil hat Italien?“ Rom ſagt Abwarten! Rom zeigt für die hämiſchen Pariſer u. Londoner Hinweiſe gebührende Verachtung Drahtber. anſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 20. März. Die engliſchen Einwände gegen die Errichtung des deutſchen Protektorats in Böhmen und Mäh⸗ ren, mie ſie beiſpielsweiſe in der Rede Chamber⸗ lains zum Ausdruck kommen, werden in Rom mit abſoluter Ruhe aufgenommen. Man ſtellt hier feſt, daß die an den Ereigniſſen unmittelbar intereſ⸗ ſierten Länder wie Polen, Rumänien und Jugoſla⸗ wien vollſtes Verſtändnis bewieſen haben, und man betrachtet die engliſch⸗franzöſiſchen Aeußerungen lediglich als Vorwände für verſtärkte Rüſtungsmaßnahmen und als Propaganda der Demokratien gegen die autoritären Staaten. Im übxigen ſpricht man den Weſtmächten das Recht zu willkürlichen Urteilen ab, die obendrein keinerlei praktiſche Bedeutung hätten. Hinſichtlich der bösartigen Auslaſſungen der enge⸗ liſchen und franzöſiſchen Preſſe über die Vorteile, die die Achſe einſeitig uur Deutſchlaud böte, be⸗ merkt die Sonntagsausgabe des halbamtlichen „Giornale'Ftalia“, daß man doch erſt die Zu⸗ kunft abwarten müſſe, bepor man ſich über dieſe Frage ein Urteil erlaube. Im übrigen hätten die Bündniſſe, die Italien vorher gehabt hätte, ihm nicht den geringſten Nutzen ge⸗ bracht. Mit England ſei Ztalien praktiſch von 1915 bis 1935 verbündet geweſen: Das Ergebnis waren die Sanktionen. Für Frankreich habe Italien im Weltkrieg gehlutet, aber die Beteiligung am Kolo⸗ nialerwerb ſei ihm verweigert worden. Als Italien 1935 trotzdem mit Frankreich einen neuen Vertrag geſchloſſen hätte, habe ihm Paris nicht, wie vertrags⸗ mäßig zugeſichert war, freie Hand in Aethiopien ge⸗ laſſen, ſondern an der Sanktionspolitik teilgenom⸗ men und die Sanktionen mit äußerſter Strenge an⸗ gemendet, Das offiziöſe Blatt kennzeichnet die Stellung, die Italien heute unter den Großmächten einnimmt, mit den Worten:„Die italieniſche Bilanz iſt alſo auf die⸗ ſer Seite paſſiy, und vergeblich haben die Italiener bis heute darauf gewartet, daß ein Aktivypoſten ſicht⸗ bar werde.“ Saval foll in Rom vermitteln Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. März. In politiſchen Kreiſen geht ſeit geſtern abend das Gerücht um, daß der frühere Miniſterpräſident La⸗ val dieſer Tage in beſonderer Miſſion nach Rom ge⸗ ſchickt werben könnte, um zu verſuchen, eine Verſtän⸗ digung zwiſchen Rom und Paris herbeizuführen und zwar womöglich im Sinne des gekündigten Layal⸗ Muſſolini⸗Abkommens von 1935. Lavals Berſuch—gerade u lächerlich“ Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 21. März. Ueber die antideutſchen und anttitalieniſchen Stimmungen und Maßnahmen in den demokratiſchen Ländern gibt man ſich italieniſcherſeits keinen Illu⸗ ſionen hin. Die Berichte der italieniſchen Korre⸗ ſpondenten aus Paris, London und Waſhington ver⸗ heimlichen nichts. So heißt es im Londoner Bericht der„Tribuna“: „Die Sprache, die die engliſche Preſſe getgen Deutſchland gehraucht, ſteht mit Ansnahme der Zeit non 1914 bis 1918 ohne Beiſpiel da. Un⸗ ſerer Anſicht nach ſind die Beziehungen zwiſchen Großbritannien und dem Deutſchen Reich in eine wahrhaſt delikate Phaſe eingetreten.“ Geradezu lächerlich aber wirken hier die Hoffnungen, die jetzt in Paris geäußert werden, daß Italien, be⸗ eindruckt von der Machtzunahme Deutſchlands, von ſeinen afrikaniſchen Forderungen abgehen und eine Annäherung an Frankreich anſtreben würde. Wenn das halbamtliche„Giornale'Italia“ heuie noch ein⸗ mal wörtlich verſichert, „Die nativnalen Fordernngen werden nicht all⸗ n ſpät vorgebracht und mit äußerſter Entſchloſ⸗ ſenheit aufrecht erhalten werden“, ſo ſagt das wohl klar genug, aus welcher Richtung heute der Wind in Rom weht. In gut unterrichteten Kreiſen ſieht man in dieſen Ausführungen des Gior⸗ nale'Italia die italieniſche Antwort auf die fran⸗ zöſiſchen Lockungen mit einer Jtalienreiſe La⸗ vals nach Rom, bei der Laval als Vextreter einer proitalieniſchen Richtung Italien vielleicht Keine Konzeſſionen machen könnte. Gerade die Ereigniſſe, die zur Errichtung der deutſchen Schutzherrſchaft über Böhmen und Mähren Auch in Belgien und Solland wird gehetzt Keine militäͤriſchen Mafnahmen Belgiens- Holland braucht keine Sorge zu haben anb Brüſſel, 20. März. Das belgiſche Kabinett irat am Montagnachmit⸗ iag zu einer Sonderſitzung zuſammen, um ſich mit der internationalen Lage zu befaſſen. Im Verlaufe des Nachmittags wurde auch Miniſterpräſident Pier⸗ lot vom König in Audienz empfangen. In gewiſſen Kreiſen waren Gerüchte in Umlauf geſetzt worden, daß die Regierung ſich u. a. mit „vorbereitenden Maßnahmen für die Herbeifüh⸗ rung bes verſtärkten Friedenszuſtandes der bel⸗ giſchen Armee“ beſchäftigte. In zuſtändigen belgiſchen Kreiſen ſeien jedoch dieſe Gerüchte als unzutreffend bezeichnet worden. Es wird betont, daß kein Anlaß zu der⸗ artigen Sondermaßnahmen beſtehe. „Keine Sorge“ dnb. Amſterdam, 21. März⸗ Der„Maasbode“ vertritt die Auffaſſung, daß nach dem ſchnellen Gang der Ereigniſſe in der Tſchecho⸗Slowakei nun eine gewaltige politiſche Kam⸗ pagne in Szene geſetzt werbe. Dabei ſei die Tcche⸗ Praktiſch geſprochen, von den Weſtmächten aufgegeben morden. Im Südoſten habe die Zeit ohnehin für Deutſchland gearbeitet. Der deutſche Einfluß ſei dort ſtändig gewachſen. Dasſelbe Blatt ſchreibt an anderer Stelle, daß man von gewiſſer Seite dem holländiſchen Volke ſeit dem Verſchwinden der Tſchecho⸗Slowakei Angſt und Sorge um die Unabhängigkeit Hollands einreden wolle. Dieſe Sorge ſei jedoch wenig begründet, da der deutſche Schritt auf die ſchwierige Wirtſchafts⸗ lage Deutſchlands zurückzuführen ſei. Der„Drang nach Oſten“ ſei wirtſchaftlich zu einem„Zwang nach Oſten“ gewarden und ſei daher die Haupttriebfeder des deutſchen Vor⸗ gehens. Deutſchland habe aber nicht denſelben Drang nach Weſten. Kranzniederlegung am Grabe Großahmirals von Tirpitz. Im Auftrage des Oberbefehlshabers der Krtegsmarine Generaladmiral Dr. h. e. Raeder dat Kapitän zur See Ihſſen am 10. März anläßlich des 90. Geburtstages des Großabmirals von Tir⸗ hitz am Grahe einen Kraug niebergelegt, geführt baben, und die jetzt von dem dem Außenmt⸗ niſter naheſtehenden Telegrafo mit ſehr genauer Sachkenntnis dargelegt werden, die Bemühungen Englands und Frankreichs, ihre alte Vorherrſchaft in Südoſteuropa wieder herzuſtellen, der Sturz von Stojadinowitſch, der Druck auf Budapeſt, die Ermuti⸗ gung der Prager Zentraliſierungspolitik, das Vieb⸗ äugeln mit den Sowjets, die kriegshetzeriſche Politil Rooſevelts— alles dies hat in Rom immer mehr die Ueberzeugung befeſtigt, daß Deutſchland in Südoſt⸗ europa durchgreiſen mußte, und daß die Stunde der großen Auseinanderſetzung immen näher rückt. ETTTTTT————————————————————————— Von heute ab wird „besser“ geraucht! aau 5, 000PGPPTGTPTPTPTPTPTPTPTPTTTTTTTTTTTT Dabei fällt Italien eine wichtige, wenn nich entſcheidende Rolle zu. Noch hat Rom ſeine mate⸗ riellen Forderungen an Frankreich nicht bekannt ge⸗ geben. Aber immer mehr beſeſtigt ſich hier der Ein⸗ druck. daß das in nächſter Zeit geſchehen wird, und vielfach hört man die Anſicht äußern, daß die großen nationalen Feiern dieſer Woche die Gelegenheit zur feierlichen Bekräftigung der völkiſchen Anſprüche deg faſchiſtiſchen Italien bieten werden. Der Oyti⸗ mismus, der in Paris vielſach in Bezug auf die Ge⸗ ſtaltung der franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen ge⸗ äußert wird, iſt nach römiſcher Auffaſſung du nichts berechtigt. Daran können noch ſo bedrohliche Reden, Zeitungsartikel und Rüſtungen der Weſt⸗ mächte nichts ändern. General Nogues wieder in Paris EP Paris, 20. März Der franzöſiſche Generalreſident in Marokko, General Nogues, iſt aus Caſablanca kommend am Sonntagnachmittag in Toulouſe eingetroffen. Er reiſte am Abend nach Paris weiter, wo er Be⸗ — mit der franzöſiſchen Regierung haben General Noques hat erſt kürzlich eine Beſichte⸗ gung der franzöſiſchen Maßnahmen in Tünis vor⸗ genommen, Wahlen in der Schweiz Bürgerliche Front in Zürich geſchwächt EP. Zürich, 21. Märs. Nach einem außerordentlich heftigen Wahlkampf fanden am Sonntag die Erneuerungswahlen zum Regierungsrat und Kantonal⸗Parlament ſtatt. Ergebnis wird por ollem durch einen ſtarken Ein⸗ bruch der Partei des Migros⸗Direkiorg Duttweiler in die bürgerliche Front im Kantonrat gekennzeich⸗ net. Im Regierungsrat bleibt das Verhältnis bür⸗ gerlich⸗marxiſtiſch:3. Doch bedeutet dieſes Ergebnis einen Mißerfolg der vereinigten bürgerlichen Par⸗ teien, da dieſe das bis zu den letzten Wahlen vor vier Jahren beſtehende Verhältnis:2 wiederher⸗ zuſtellen ſuchten. Der Kantonsrat bleibt ebenfalls in der Mehrhent bürgerlich, doch haben die Unabhängigen Duttwei⸗ lers, die früher im Kantonsrat nicht vertreten wo⸗ ren, mit einem Schlage dreizehn Sitze gewonnen⸗ und zwar auf Koſten der Bürgerlichen und der Frontiſten. Letztere haben ihre fämtlichen ſechs Mandate verloren, die Baueruportei 4 die Demokraten einen und die Freiſinnigen zwei Sitze. Bei den Wahlen im Kanton St. Gallen zum Großen Rat(Kantonsparlament) ſtiegen die Sitze der linksgerichteten Demokraten und Jungbauern von 10 auf 18, während die der Freiſinnigen von 55 auf 40 Mandate, die der Katholiſchen Konſervativen von 7 auf 74 und die der Sozialdemokraten von 28 auf 27 zurückgingen. Die unabhänaige Duttwei⸗ ler Gruppe kam von fünf auf ſechs Manbate. Eſtlands Auhenmintſter in Warſchan. Der eſt⸗ ländiſche Außenminiſter Selters, der am Sonntag in Warſchan eingetroffen iſt, hatte am Montag eine Unterrebung mit Außenminiſter Beck. Belgien erkennt Burgos de jure au. Nach einer Sonderſitzung des belgiſchen Kabinetts wurde eine Verlautbarung veröffentlicht, aus der hervorgeht, daß die belgiſche Regierung nunmehr die endgültige Anerkennung der Franco⸗Regierung beſchloſſen hat. Hauptſcheifeteiter und verantwortlich für Volitik: Dr. Alois Winbaner Sienvertretar des Hauptſchriftteiters und v für Tbaaser, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Cart— delskeit: 1. B. W. Rälter.— Lokaler Teil: He. Frit Hamme, —„Spore: Wils Nülter.— Südweſideuſche Umſchan, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wiſhelm Fennel, fämtliche in Mannßeim⸗ Scheiftleitung in Berlin: De. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſfkorſo G0. Sür underlaugte Beiträge keine Gewähr.— Rückſerndrung wur bel Rückporto. „ Drucker und Berleger: Naue Mannheimen Saun 0 Dr. Fritz 8— e 3—4 larnrwortlich für n0 S 11 Mietailagen Jakob 8 de. Mannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 güleig. Die Narchhen ber Ausgabe A Abend und A Miecag erſcheimem Gh⸗ teitig in der Ausgabe B Aasgabe A Mittag aber 10 S0 Anegabe Abend über 9 500 Ausgabe B Aber 11 00 Velarite Doaf. Wonat Febrnar fber 21 899 9 3 1 Dienstag, 21. März 1939 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mannheim, 21. März. Englandfahrer Begegnung mit unſeren jungen Hockeyſpielern Wie wir ſchon im Sportteil meldeten, kehrten dieſer Tage unſere MTG⸗Hockeyſpieler unge⸗ chlagen aus England zurück. Und das will ſchon etwas heißen, wenn man gegen die älteſten und beſten College⸗Mannſchaften von England kämpft. Sie ſonnen ſich im Glanze ihres Ruhmes und ſind auf den Planken zu ſehen; ſie haben ganze Pa⸗ zete von Photos in der Taſche. Ihr ſportlicher Be⸗ treuer, Martin Dingeldein, kann darauf ſtolz ſein, 6 die Mannſchaft nicht nur ſportlich, ſondern auch menſchlich einen tadelloſen Eindruck in den engliſchen Schulen hinterließ. Die Jungens ſtehen ſeit Jahren zuſammen in der Mannſchaft, vertragen ſich und hal⸗ zen Diſziplin. Nachdem ihre Gaſtgeber, ob College⸗ trektoren, ob Privatleute, immer reizend waren, ben ſie auch viel geſehen. Engliſch konnte über die lfte von ihnen, die meiſten der Engländer auch Deutſch. Vielfach wußten ſie auch wo Mannheim lag, oder mindeſtens, daß es in der Nähe von Heidelberg Und dann wurde halt immer viel geſungen; Sing⸗Sang“ gemacht, wie die Engländer es nann⸗ ten. Deutſche Volks⸗ und Soldatenlieder erklangen mmer wieder, und da unſere Freunde ſämtlich in 90 ſind, ſo fiel es ihnen nicht ſchwer, hiermit zu dienen. Bei einem Beſuch im Bergwerk bei Ack⸗ worth wollten die Bergleute unbedingt die deut⸗ ſchen Nakionalhymnen hören. Sie wurden geſungen 800 Meter tief unter der Erde und mit niel Beifall aufgenommen. Ganz ulkige Engländer wollten nur einmal ſehen, wie die Germans ſich auf⸗ ten und den deutſchen Gruß entboten, und dann Sogen ſie wieder vom Sportſeld. Für Hockey hatten le kein Intereſſe. Ob man ſonſt noch viel geſehen hat? Ja, wahr⸗ haftig. In Ackworth alſo das Kohlenbergwerk, in Derby die berühmte LMS⸗Lokomotivenfabrik, in therham gabs eine Omnibusfahrt durch ſämtliche Beſitzungen des Herzogs von Devonſhire, Schlöſſer, Höfe, Fabriken, Parks. ladenfabrik mit guten ſozialen Einrichtungen; und 6 in London iſt man etwas herumgekommen, wo⸗ ei man ſich öfter freuen durfte, was Mannheim doch r eine ordentliche und wohlgepflegte Stadt iſt. „Habt ihr viel Erinnerungen mitgebracht?“ Mi Aerlei Abzeichen von den Klubs, einige College⸗ i jeder Verrichtung Strohhut und ſteifen Kragen. Und jetzt kriegen wir alle viel Briefe, vor allen Angen natürlich von den Mädels „Mädels?“ „Ja natürlich, in Ackworth waren im Internat, außer den Jungens doch noch 200 Mädels, und nun war das doch ein Bombenſieg, 11:01, Das haben ſie noch nicht erlebt, und da haben wir überall Adreſſen ſchreiben müſſen. Das tolle iſt nur: kaum einer von s weiß, wer das iſt, und wie die im einzelnen ausſehen. Aber wir ſchreiben mal liebevoll zurück, dann werden die Photos ſchon nachkommen.“ „Wann kann man denn auch mal wieder Eng⸗ länder in Mannheim erwarten?“ „Oh, ſchon zu Oſtern, gerade die Ackworther kommen, aber durch Yorker Spieler verſtärkt, weil bei ihnen das Hockey noch ziemlich neu iſt. Es wird ſein werden, und das Engliſch ſoll bis dahin auch noch beſſer klappen. Good by!“ ger. * i Ernenerungsarbeiten am Zollamtsgebände. Die etwa 300 Meter lange Front des Zollamts⸗ gebäudes iſt ſeit einigen Tagen beinahe zur Hälfte is über den Dachrand eingerüſtet, da ſich das Dach, either mit Schiefer gedeckt, als ſchadhaft erwieſen Jetzt nimmt man Ziegel, auch die Kandel müſſen erneuert werden. Vielleicht unterzieht man auch das Geſicht des in ſchönem Rotſandſtein erbauten Ge⸗ des mal einer gründlichen Wäſche. Mit den Jahren hat es eine grauſchwarze Kruſte überzogen. Es wird dann etwas zur Verſchönerung des Park⸗ ringes beitragen. In der Nachbarſchaft des Ge⸗ des auf der anderen Seite geht das Börſen⸗ gebäude im Friedrichspark auch in der Innenein⸗ richtung der Vollendung entgegen. Das Dach hat ein ſchmuckes Türmchen erhalten. In ork war eine Schoko⸗ üzen und Strohhüte. In Repton tragen ſie doch —»———— Seite/ Nummer 133 Erzlehung der zugend zur Kunſt Eine intereſſante Leiſtungsſchau in der Leſſingichule Es iſt wohl zum erſten Male, daß eine Mann⸗ heimer höhere Lehranſtalt den öſterlichen Jahresab⸗ ſchluß dazu benützt, um nicht nur in Allgemeinüber⸗ ſicht Ergebniſſe des Zeichen⸗ und Werkunterrichtes vorzuführen, ſondern zugleich damit auch in ſyſte⸗ matiſchem Aufbau die Forderungen der neuen Lehr⸗ pläne und deren praktiſche Verwirklichung zu zei⸗ gen. Aus dieſem Grunde kann die noch bis ein⸗ lich Mittwoch, den 22. März, und am Donnerstag⸗ nachmittag und am Freitag im Zeichenſaal der Leſſing⸗Oberſchule für Jungens für den freien Beſuch geöffnete Ausſtellung ein beſonderes Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. In einer Preſſe⸗Vorbeſichtigung gab Studienrat Kiby im Krei ſe von drei weiteren Fachkollegen Aufſchluß über Weſen und Ziel dieſer Schau. Nicht mehr wie früher geht es darum, die Kinder zu einer gewiſſen Fertigkeit im Abmalen beſtimmter Gegen⸗ ſtände, zur Beherrſchung der nur verſtandesmäßig erfaßten konſtruktiven Regeln von der Perſpektive anzuhalten und bei ſolcher Methode allenfallg ein paar tatſächlich vorhandene Begabungen zu fördern. Aufgabe der modernen Kunſterziehuna iſt es vielmehr, die in jedem Menſchen vorhande⸗ nen lebendigen Kräfte zu wecken und zu eige⸗ nem Geſtalten anzuregen, ſo wie es der na⸗ türlichen Entwicklung in den acht zur Verfü⸗ gung ſtehenden Schuljahren entſpricht. Vorausſetzung daſür iſt, ſo etwa führte der Red⸗ ner aus, vor allem ſtrengſte Selbſtbeſcheidung des Lehrenden, der ganz hinter dem Werk des Schülers zurückzuſtehen hat. mit dem ſoviel gewandteren Strich bringt alſo heute den angefangenen Blumentopf in Ordnung, ſondern der moderne Kunſterzieher wirkt nur anſpornend, unterweiſend, Schaffenskräfte freilegend. Nicht in raſchem Zugriff hie und da einen Schüler zum „Bildle machen“ bringen, nicht nach dem raſch ver⸗ blühenden„Genius im Kinde“ ſuchen, ſondern in geſunden Grenzen Schritt um Schritt mit ſorgſam bedachter Arbeit vorwärtsſchreiten 8 und damit das Führerwort erfüllen, das da Wahrheit, Klarheit und Materialechtheit als erſte Stütze jeglicher Kunſtübung fordert. Beim einfachſten kindertümlichen Geſtalten nach geſtellten Themen oder auch aus eigenem Erlebnis fängt dieſe Erziehungsarbeit an, die ſich vom Sex⸗ taner bis zum Primaner über vier große Gruppen von Sachgebieten erſtreckt: 1. Freies Geſtalten; 2. Werkarbeit, Schrift; 3. Gebundenes Zeichnen: 4. Kunſtbetrachtung(Lichtbildervorträge, Beſuch der Kunſthalle Wiedergabe des künſtleriſch Erlebten in Aufſätzen uſw.). Die Ausſtellung gibt dieſen grundſätzlichen Richtlinien entſprechend, treffliche Ouerſchnitte durch die Arb eit jeder Klaſſe, wobei die 75 Kenninis und rechte Verwendung der Schreibmaſchine Film und Vortrag im Planetarium Die DAc, Abt. Berufserziehungswerk, läßt An⸗ fang April wieder eine Reihe von Kurſen für Ma⸗ ſchinenſchreiben ſteigen. Aus dieſem Grund lud ſie am Sonntagvormittag in Verbindung mit einer be⸗ kannten Schreibmaſchinenfirma zu einem Film mit Vortrag im Planetarium ein. Kreisberufswalter Pg. Wandres ſprach einleitende Worte über den Grundſatz der Leiſtungsſteigerung, den man um ſo mehr beherzigen müſſe, als es ja an Menſchen fehlt. Ueher Geſchichte und Konſtruktion der Schreib⸗ maſchine ſprach hierauf Robert Forbreig, der daran erinnerte, daß ſchon 1713 in England eine Maſchine patentiert wurde und daß ſeit Anfang des vorigen Jahrhunderts drübem die Vorteile der Schreib⸗ maſchine ſchon eingeſehen wurden, während hier Drais mit ſeinen Vorſchlägen links liegen gelaſſen wurde, es handle ſich ja doch nur um eine„techniſche Narretei“. Von einem weiteren Mannheimer Fall konnte er unterrichten: eine alte Dame. im Saal an⸗ weſend, ſchreibt ſchon ſeit 1878 auf einer alten ame⸗ rikaniſchen Maſchine und konnte ſich damals von führenden Firmen beſcheinigen laſſen, daß ſich mit Maſchine dreimal ſchneller als mit der Hand ſchrei⸗ ben laſſe. Dieſe erſten brauchbaren amerikani⸗ ſchen Maſchinen waren übrigen von Deutſchen —— Libelle in guter Form Das ogramm gefällt— Max Eberihy dreht auf— Marionetten, Spaß am Flügel und durch Bobby Dieweil draußen der Schnee ſehr wenig früh⸗ lingsmäßig zur Erde rieſelt, und ſich abſolut nicht an die Kalenderordnung gewöhnen will, ſteigt in der Sibelle“ allabendlich ein Programm. das ſozu⸗ ſagen von A bis Z gefällt, und man darob das„ver⸗ drehte“ Wetter ſchnell vergißt. Den Startſchuß feuert Max Eberthy ab. Als Conferencier zeigt er ſich jeder Situation glanzvoll gewappnet. Er hat Humor, und er hat auch das Ta⸗ nt, ihn richtig und effektvoll anzubringen. Auch diesmal iſt er wieder in großer Form. Zieht mit Macht alle fröhlichen Regiſter, ſo daß es viel Spaß im Hauſe gibt. Eine Jüngerin Frau Terpſichores. Edith He⸗ le na, leitet den Reigen des Programms mit ver⸗ chiedenen tänzeriſchen Darbietungen ein. In ein ſchneeweißes Abendkleid gehüllt, mit blauen Blumen im Haar betritt ſodann Barbara Annen, eine iunge Sängerin die Bühne, um mit einem Bukett anſprechender Lieder und angenehmer Stimme ſich en Beifall des Publikums zu erringen.— Le⸗ quin ſtellt ſich als eleganter Maagier vor, dem es eine Kleinigkeit iſt, uns mit allerhand Tricks hinters cht zu führen. Wohin er ſchließlich ſeine Partnerin verſchwinden läßt, bleibt ebenſo ungeklärt wie die ache mit dem Feuerzauber.— Hierauf präſentiert noch einmal Helena den Blicken. Ibr Partuer iſt jedoch kein antiker Paris, ſondern ein Tanzkava⸗ lier, mit dem ſie die tollſten Exerzitien unternimmt. Viel Gelächter.— Aber auch Joſchi Neck gibt keinen Anlaß, die gute Laune wieder zu verlieren. Im Gegenteil: Was er da an Parodien am Flügel her⸗ unterklopft und mit Baß⸗Tenor oder Sopranſtimme dazwiſchen dröhnen und flöten läßt, iſt ſo urkomiſch, daß man dieſem jungen ſympathiſchen Künſtler noch gerne eine weitere Viertelſtunde zugehört hätte. Seine Chanſons, wenn man dieſe muſikaliſchen Rin⸗ gelnatziaden ſo nennen ſoll, ſind vollRhythmus und Witz mit Pfeffer und Salz.— Als eine tolle Type erweiſt ſich ſchließlich Bobby Reuß, der übrigens mit einer ſehr ſcharmanten Partnerin„behaftet“ iſt. Er, der als Hankee von der Pleiße herauskommt und ein Sprungkünſtler von vielen Graden iſt, verurſacht einen wahren Orkan des Vergnügens. Das reizende Finale des Programms bilden Teu⸗ bers Marionetten, die in einem ſehr großen Rahmen höchſt poſſierlich agieren. Ein richtiges klei⸗ nes Theater iſt auf der Bühne aufgebaut, in dem ſich allerhand Komiſches tut. Ein nettes Mädel kommt zum Schluß heraus und verneigt ſich, wobei es noch ein wenig ſvielerei einführt. Fred Gietmann und ſeine Getreuen ſind wie immer auf jeglicher muſikaliſcher Höhe. Eas. Fengel in die Geheimniſſe der Puppen⸗ Nicht mehr der„Zeichenlehrer“ verantwortlichen Herren immer wieder betonen, daß es ſich hier nicht um eine Ausleſe, ſondern um den Leiſtungsdurchſchnitt handelt, der in der Tat erſtaunlich genug erſcheint. Denn ob die kleinſten Buben ihrem eigenen Einfall nach mit Waſſerfarben eine„Wunderblume“ auf das Papier malen und da⸗ bei an beſte Volkskunſt gemahnende bunte Orna⸗ mente erſinnen,— ob die Quintaner im Faltſchnitt die ſtiliſierende Kunſt der Schwarz⸗Weißwirkung bis faſt zu biedermeierlicher Virtuoſität vorwärtstrei⸗ ben oder die größeren Jungen ſich mit der ins Gra⸗ phiſche umgeſetzten ſtofflichen Wirkung eines Haus⸗ rockes, eines vertragenen Schuhes, und— als ſchwie⸗ rigſte, techniſch gewandelte Aufgabe— der minutiös wiedergegebenen Lenkſtange eines Fahrrades her⸗ umſchlagen: man ſpürt immer wieder, daß hier nicht trockene Lehrpflichten abgehaſpelt, ſondern aus Eigenem errungene Fähigkeiten ſinn⸗ voll ausgewertet werden. Da haben Tertianer aus weicher Zinnfolie reizende kleine Bildchen in Reliefſtil geprägt, dort mit ſachlicher Genauigkeit am Schulgebäude Architekturzeichnen geübt. Hier feſſelt eine Reihe hübſcher Linolſchnitte, während bei den Primanern einige ſo famoſe Kreidezeich⸗ nungen figürlicher Art zu finden ſind, daß ſie jeder Kunſtakademie zur Ehre gereichen könnten. Als zwei Sondergebiete für ſich betrachtet man ſchließlich noch die Erzeugniſſe des Werkunter⸗ richtes mit ſauber ausgeführten Papparbeiten, ſowie die famoſen Ergebniſſe töpferiſchen Wirkens in der neuerrichteten Abteilung Keramik, die den ſchon ſeit einem Jahrzehnt im Schulhaus vorhandenen Muffelofen plötzlich wieder zu größtem Anſehen und reger Inanſpruchnahme verholfen hat. Dies nach allen Regeln der Kunſt vorgenommene Kneten in Ton, das Werkeln an der Drehſcheibe bis zum richtigen Freihandtöpfern, dem Bemalen mit Engobe, dem fachmänniſch einwandfreien Herſtellen von Gipsformen für gießbare Hohlfiguren ſcheint nämlich den Buben aller Altersſtufen ganz beſon⸗ dere Freude zu machen. Und nicht hoch genug zu veranſchlagen iſt dabei der erzieheriſche Wert ſolcher Einfüh⸗ lung in echte Werkmannsarbeit, die den Blick für alles Unechte ſchärfen hilft und im Kampf gegen den Kitſch manchen kulturellen Stütz⸗ punkt für's Leben gewinnen hilft. So kann dieſe Ausſtellung, zu der auch noch einige hübſche Segelflugmodelle und— als Gemeinſchaftsarbeit ganzer Klaſſen— die nach Vor⸗ bildern aus der Maneſſiſchen Handſchrift bunt ge⸗ ſtupften Wappenſcheiben im unteren Flur des Schulhauſes gehören, wirklich als ausgezeichnete Lehrſchau moderner Jugenderziehung gelten, deren Beſuch nur wärmſtens zu empfehlen iſt. Margot SGnbert. Ueberſicht über die Konſtruktion, die Präziſions⸗ arbeit, die verwandten Edelſtähle, die Feinabſtim⸗ mung bis hinunter auf 1/200 Millimeter. Das alles verdeutlichte dann der Film, unter Leitung von W. Borchert entſtanden, der im erſten Teil durch ſchöne Querſchnitte ins Innere der Ma⸗ ſchine einführte, die Zuſammenarbeit von Taſthebel, Zwiſchenhebel und Typenhebel veranſchaulichte, den Lauf der Walze, die Schaltung der Zeilen, den Farbbandtransport, und all dieſe tauſend feinen Dinge, die wir ſo achtlos im Tagesdienſt beanſpru⸗ chen und vielfach ohne Verſtändnis für die Empfind⸗ lichkeiten einer ſolchen feinmechaniſchen Konſtruktion auch mißhandeln. Garnicht zu reden davon, daß viele praktiſche Einrichtungen aus Unkenntnis gar nicht gebraucht werden, wie etwa die Tabulator⸗ einrichtung. Der zweite Teil des Films führte dann in die Vorteile der richtigen Arbeitsmetho⸗ dick ein, kurz geſagt, des Zehnfingerſchreibens. Wo⸗ bei alſo durch vielerlei arbeitsphyſiologiſche Unter⸗ ſuchung und bildhafte Erklärung dargetan wurde, daß die Zweifingertipper ihre Nerven vuinieren. Allein der reine Kraftaufwand des Zehnfinger⸗ ſchreibers beträgt nur ein Fünftel ſeines ner⸗ vöſen auf der Taſtatur herumhuſchenden Kollegen, der mit dem ewigen Klavieranfänger verglichen wurde. So war es alſo eine gute Werbung zur richtigen Pflege und Behandlung ſowohl wie zur Erlernung der richtigen Schreibtechnik, und jedermann, der weiß, was hier tagtäglich in tauſend Betrieben geſündigt wird, begrüßt das herzlich. Das Planetarium war gut beſetzt. ng. „Mein Ritt öurch Sentralaſien“ Dr. Stötzner ſpricht am Mittwoch Die Sehnſucht nach fernen Ländern und anderen Menſchenxaſſen lebt vielleicht keinem Volke mehr im Blut als gerade dem unſeren. Wieviele Forſcher und Forſchungsreiſende hat Deutſchland hervorge⸗ bracht, die auf dieſem Gebiet Großes geleiſtet haben. Einer von dieſen Menſchen, die insbeſondere die Geheimniſſe des Fernen Oſtens, Zentralaſiens und Tibets zu ergründen verſuchten, iſt Walther Stötzner. Die NSG„Kraft durch Freude“, Abteilung Volksbildungswerk, bietet nun Hörern und Volks⸗ genoſſen Gelegenheit, Walther Stötzner zu hören und ihn zu begleiten auf ſeinem„Ritt durch Zen⸗ tralaſien. 4000 Kilometer im Sattel durch die Mon⸗ golei und Wüſte Gobi“. Dieſer einmalige Lichtbildervortrag fin⸗ det am Mittwoch, dem 22. März, im Planetarium ſtatt. Eintrittskarten ſind bei allen Köc⸗Vorver⸗ kaufsſtellen, Plankenhof, Langſtraße 39a, Zigarren⸗ kiosk Schleicher, Völkiſche Buchhandlung und an der Abendkaſſe zu haben. iut Konſulariſche Vertretung Polens. Dem an Stelle des Generalkonſuls Jelenſki zum Polniſchen Generalkonſul in München ernannten Mieczyſlow Grabinſki iſt vom Reich unterm 11. März das Exequatur erteilt worden. Zu ſeinem Amtsbereich gehört auch das Land Baden. ENDESg Kalb ScEBen. SMMEITZUIR SRHSSENLSANHNHLONGA. 2SuUNο 2G. NNKRE m Bannkreis deutſcher Waloheimat Peter⸗Roſegger⸗Feier im Saal des Friedrichsparks Ein vollbeſetztes Haus fand dieſe Peter⸗Roſegger⸗ Feier. Der Männergeſangverein„Frohſinn“ 1897, der über 85 Aktive verfügt, eröffnete die Feier⸗ ſtunde unter Dr. Karl Riehls Leitung mit dem Sängergruß. Dann begrüßte der Leiter des Evan⸗ geliſchen Volksvereins die zahlreichen Gäſte und die Mitwirkenden, insbeſondere den Vertreter der Ortsgruppe Badiſche Heimat und der Landsmann⸗ ſchaft der Alemannen in Unterbaden. Grüße über⸗ O,REIclis- mittelten der Leipziger Verlag der Werke des Dich⸗ ters(L. Staackmann), die Steiermark Roſegger⸗Bund. Die Poſt brachte Bilder von St. Kathrein ein Päckchen Heimaterde uſw. Klangſchön und ſtimmungsvoll ſang der„Froh⸗ ſinn“ die ſchönſten Volkslieder der Steiermark und WDoibt den Schuheg Srfesten Hochglonz“ A e eee orscN Kärntens, aus Tirol, dem Ober⸗ und Niederdonau⸗ gebiet⸗ Das Konzertzither⸗Trio unter Adäm Riehl ergänzte dieſe Heimatklänge ſtilgerecht mit den zar⸗ ten innigen Weiſen dieſes echten Volksinſtruments. Zwiſchendurch würdigte Stadtpfarrer Max Bürck Peter Roſegger als volksdeutſchen Dichter und Sän⸗ ger. Er knüpfte an ſeinen vorjährigen Vortrag über ſeinen eigenen Landsmann Johann Peter He⸗ bel, den alemanniſchen Dichter aus dem Wieſental, an und zog intereſſante Parallelen. Dann ging der Redner mit liebevoller Eindring⸗ lichkeit den Kraftquellen von Roſeggers Schaffen nach. Allem ſtemmte er ſich entgegen, was das das deutſche Volk innerlich zerſetzte, ſah aber auch nicht tatenlos zu, als es von außen überſchwemmt wurde; er ſchrieb ſeinen Aufruf zur Nationalſpende für den Deutſchen Schulverein, dem dreieinhalb Million Goldkronen daraufhin zugeführt werden konnten. Stadtpfarrer Bürck dankten die Hörer mit herzlichſtem Beifall. B. Dem Führer unſere Herzen! Wir Badener haben unſere Opferwilligkeit in der WHW⸗Arbeit längſt bewieſen. Augenſcheinlich lkegt es nur daran, dem Dankgefühl unſerer Volksgenoſ⸗ ſen eine beſtimmte Form zu geben. Wir haben zu und der allen Zeiten an den großen Problemen, die uns Deutſchland ſtellte, tätigen Anteil genommen. Jetzt, da der Führer alten deutſchen Reichsboden für Groß⸗ deutſchland wiedergewonnen hat, muß der Dank erneut bekräftigt werden. Und ſo wollen wir uns von keinem anderen deutſchen Gau über⸗ treffen laſſen, wir wollen verſuchen, den letzten deut⸗ ſchen Mann, die letzte deutſche Familie für die Opfergemeinſchaft aller Deutſchen zu gewinnen. 330 000 Volksgenoſſen haben ſich bisher im Gan Baden bereit erklärt, die NSV⸗Mitgliedſchaft zu erwerben. Wir zählen indeſſen in unſerem Gan Baden 611000 Familien. Demnach entſpricht die gegenwärtige Zahl der NSV.Mitglieder bei weitem noch nicht der Bevölkerungszahl, noch weniger unſe⸗ rer wiederaufgebauten Wirtſchaftskraft. Erſt dann, wenn al le in der NSV vereinigt ſind, haben wir wenigſtens einen Teil unſerer Dankes⸗ ſchuld an den Führer erfüllt. Die Arbeit der RSV iſt Angelegenheit aller Volksgenoſſen. a Der Odenwaldklub, Zweigverein Mannheim⸗ Ludwigshafen unternahm am Sonntag eine Zwi⸗ ſchenwanderung durch den Käfertal⸗Viernheimer Wald nach Lampertheim. Eine ganz anſehnliche Zahl Wanderer fand ſich am Start an der Waldpforte in der Gartenſtadt ein. Die Wanderung ging kreuz und quer und teilweiſe durch ſchneebedeckte Pfade nach Neuſchloß, wo nach dreiſtündiger Wanderung Mittagsraſt gemacht wurde. Von dort wurde dann die Richtung auf Lampertheim genommen, wo die Bahnfahrt zurück nach Waldͤhof angetreten wurde. Ver Furchtſame erſchricht vor der befahr, ber Feige in ihr und der Mutige nach ihn. gean Pars Der üluge lieſt„ampf der Gefahr“ und ver⸗ hütet ſie. 55 Daras — —————— — ———— ——— ——— ——————————— ———— —— SS 92 — K. Seite T Nummer 133 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. März 1039 Jußball in der Pfalz Frankenthal ſo gut wie Meiſter— 1. JC Kaiſerslautern am Ziel Die Verbandsſpiele der Bezirksklaſſe ſind nun ſoweit vorgeſchritten, daß man in beiden Abteilungen ſchon recht klar ſieht. Die Meiſterſchaften ſind ſo gut wie entſchieden, da es Kaiſerslautern ſchon geſchafft hat und die Franken⸗ thaler nur noch einen Punkt benötigen, um an das heiß⸗ erſehnte Ziel zu gelangen. VicR Frankenthal— Bſe Frieſenbeim 211 Spg Oggersheim— 08 Mutterſtadt 01 Olympia Lampertheim— Olympia Lorſch:3 Vfe Speyer— Tura Ludwigshafen:4 89, Oppau— Blauweiß Wormg 423 Normannia Worms— SpBa Mundenheim 30 BfR Bürſtadt— Reichsbahn Ludwigshafen:1 Während Murndenheim, der einzige noch im Rennen ver⸗ bbiebene Mitbewerber um die Meiſterſchaft, in Worms auf der Strecke blieb, taten die Zuckerſtädter den letzten vor⸗ entſcheidenden Schritt zur Meiſterſchaft. Man hatte den Vis Frieſenheim zu Gaſt, der bereits nach wenigen Minu⸗ ten mit:0 in Führung lag und dann verſuchte, den knap⸗ pen Vorſprung mit allen Mann zu halten. Franbenthal ver⸗ ſtond aber im zweiten Spielabſchnitt das Bollwerk des Gegners zu ſtürmen, ſo daß ein knapper, verdienter Sieg gelang.— Die Mutterſtädter trofen in Oggersheim auf einen ganz gewaltigen Widerſtand. Etwa 50 Minuten lang hatten ſie dazu nur noch 10 Spieler im Feld, da es einer der Leute nicht laſſen konnte, immer wieder durch Hand⸗ ſpiel aufzufallen, ſo daß er ſchließlich vom Spielleiter wegen dieſer andauernden Regelverſtöße des Feldes verwieſen wurde. Aeußerſt torreich verlief die Partie der Namensſchwe⸗ ſtern in Lampertheim. Die Einſtellung junger Syieler beim Gaſtgeber bewährte ſich blendend, ſo daß dieſer kaum erwartete Sieg zur Tatſache wurde.— Der Vfs erlebte in Speyer vor eigenem Anhang eine etwas peinliche Ueber⸗ raſchung. Die Tura war ihrem Gegner prächtig gewachſen und kanterte dieſen, der nie auf die Beine kam, überaus ſicher und imponierend nieder. Die Furcht vor dem Abſtieg verlieh den„Blauweißen“ von Worms Rieſenkräfte. Sie überraſchten in Oppau auf das angenehmſte, ſtanden aber nicht reſtlos durch, ſo daß Oppau eine:0⸗Führung dieſer tapferen Elf aufholen und ſpöter in der Schlußminute, nachdem es ſchon nach einem 313⸗Unentſchieden ausgeſehen hatte, das Siegestor ſchießen konnte.— In einem ſchwachen Spiel begab ſich Munden⸗ heim bei der Normannia ſeiner letzten Chancen. Die Wormſer waren auf Draht und erkämpften ſich mit dieſem verdienten Sieg den Klaſſenverbleib.— Die Reichsbahnelf überraſchte in Bürſtadt durch ein beſonders eifriges Spiel Baz⸗ kam zu einer Punkteteilung, die man nicht erwartet atte. In der Mittelpfalz kamen von den ſechs angeſetzten Spielen nur zwei zum Austrag: 1. FC Kaiſerslautru— SG Nenſtadt:0 SVNiederauerbach— TS Landſtuhl:3 Auf dem„Betzenberg“ hob man den Meiſter aus der Taufe. Man lieferte Neuſtadt eine ſtramme Partie und ſchoß drei Tore, ſo daß das„Pluskonto der Schützenliſte“ die ſtolze Zahl von 101 Treffern erreichte. Wahrhaft ein ſtolzer Rekord, der für ſich ſpricht und den 1. Féc zum Favoriten der Aufſtiegsrunde ſtempelt. In Niederauerbach waren zwei Abſtiegskandidaten un⸗ ter ſich, die ſich ein hartes und aufreibendes Geſecht lie⸗ ferten. Die Platzherren verfügten über die etwas beſſere Durchſchlagskraft, ſo daß ſie knapp in Front blieben und zwei Punkte„erbten“, die für einen Klaſſenerhalt vielleicht noch ſehr, ſehr wichtig ſind. Generalprobe für die neue Rennſaiſon Die Induſtrieverſuchsfahrten in Hockenheim haben begonnen Genau einen Monat vor Beginn der neuen Motorrad⸗ Rennzeit, die am 15./16. April wieder mit dem Eilenriede⸗ Rennen in Hannover eingeleitet wird, haben nunmehr auf Europas ſchnellſter Straßen⸗Rundſtrecke, dem Hockenheim⸗ Ring in Baden, die erſten Verſuchsfahrten begonnen, bei denen zwei unſerer im Rennſport führenden Werke— näm⸗ lich Auto⸗Union⸗DKw und NSu— ſowohl neue Fahrer als auch neue techniſche Verbeſſerungen an ihren Konſtruk⸗ tionen eingehend erproben wollen. Die wenigen Eingeweihten. die vom Erſcheinen des Auto⸗Union⸗Rennſtalls zu Beginn der vergangenen Woche „Wind“ betommen hatten, bekamen gleich eine ganze Portion von„Seuſationen“ ſerviert. Die erſte hievon war die, daß Oberingenieur Prüſſing außer ſeinen altbekannten und bewährten Rennfahrern Kluge, Winkler, Petruſchke und Hamelehle noch den Nürnberger Heiner Fleiſchmann mit⸗ Keit e e, der als langjähriger Spitzeufghrer, von NSun 4165 zur DͤW⸗Mannſchaft hinübergeſwe kt iſt. Die zweite Ueberraſchung gab es in Geſtalt eines neuer⸗ lichen unerürteten Wintereinbruchs, der ſo viel Schnee beſcherte, daß die DaWLeute zunächſt zur Untäkkgkelt ver⸗ dammt waren. Auch als die Märzſonne die weiße Pracht weggetaut hatte, mußten die Auto⸗linion⸗Leute mit Hilſe des Renndienſtwagens erſt bei der Stadtverwaltung Speyer eine Kehrmaſchine pumpen und mit ihr die Strecke, ab⸗ ſegen, woran ſich die Rennfahrer„alle Mann hoch“ be⸗ teiligten, weil ſie das„Kugellagerfahren“— wie ſie es neunen— vor allem in den Kurven wenig ſchätzen! So wurde es glücklich Donnerstagnachmittag, bis die erſten Proberunden ſteigen konnten und man weitere Ueber⸗ raſchungen ſerviert bekam. Im Gegenſatz zu den meiſten Fahre die den Wechſel vom Viertatter auf eine Zwei⸗ taktmaſchine nicht von heute auf morgen fertigbringen, gelang Fleiſchmann das„Umſteigen“ von der NSu auf die DK ſſozuſagen auf Anhieb. Der Nürnberger kam nach wenigen Proberunden mit der 350er Maſchine bereits bis an die 3⸗Minuten⸗Grenze heran, blieb alſo mit einem Durchſchnitt von rund 155 Km.⸗Std. nur ganz knapp hinter der Rekordrunde zurück, die er beim letzten Hockenheimer Rennen auf der Kompreſſor⸗NSu mit 156,2 Km.⸗Std.„bin⸗ G485 hatte! Und dabei dürfte weder er noch einer ſeiner KW.Kameraden alles gezeigt haben, denn die ſchwäbiſche Konkurrenz verfolgte dieſe kurzen Probegalopps ziemlich genau mit Auge, Ohr und Stoppuhr. Und was Auge und Ohr bei dieſen DͤW“⸗ Verſuchs⸗ fahrten außerdem noch wahrnahmen, war eine weitere Ueberraſchung: dieſe neuen DKW's haben neue Motoren erhalten, ſenkrecht ſtehende Drehſchieber⸗Zweizylinder, die durtch den mittels Kette angetriebenen, vor dem Kurbel⸗ gehäuſe angeflanſchten Kompreſſor überladen werden, der — dem Motorton nach zu urteilen— ſehr hohe Touren drehen dürfte. Damit ſcheint man alſo die im Vorfahe erſtmals vetſuchsweiſe beim Training zum„Großen Preis von Dentſchland“ auf dem Sachſenring gelaufene Neu⸗ konſtruktion jetzt bis auf Kleinigkeiten ſo weit zu haben, daß ſie dieſe Saiſon bereits in der 250er und 350er Klaſſe eingeſetzt werden kann. Jedenfalls machten die DͤW⸗Leute recht zufriedene Geſichter, trotzdem das Wochenende neue Schneefälle und dazu noch Froſt brachte, ſo daß die Ver⸗ ſuchsfahrten eine abermalige Unterbrechung erlitten. Bis Montag hoffen die Zſchopauer„ſertig“ zu ſein und ihre Heimreiſe antreten zu können. Sobald ſie das Feld ge⸗ räumt haben, erwartet man die Neckarſulmer in Hocken⸗ heim, denn auch Miſter Moore will techniſche Konſtruftions⸗ verbeſſerungen des Kompreſſormodells erproben und ſeine Fahrer, von denen außer Bodmer⸗Ebingen alle übrigen Nenverpflichteten, nämlich Wilhelm Herz⸗Lampertheim, Otto Rührſchneck⸗Nürnberg und der Engländer White— „der fliegende Schulmeiſter“, wie er in ſeiner Heimat ge⸗ nannt wird— dieſes Jahr erſtmals auf NSul ſtarten, einer gründlichen Schulung unterziehen. Die BMWLeute hingegen, die ebenfalls nach Hockenheim kommen wollten, um Nachwuchsprüfungen vorzunehmen, haben ſich nunmehr endgültig für den Nürburgring entſchieden, wo ſie eben⸗ falls noch vor dem Eilenriede⸗Rennen einige Talente aus⸗ findig zu machen hoffen! Italiens ſtarke-Mannſchaft Der Gegner Südweſt⸗Deutſchlands in Frankfurt Die italieniſche B⸗Mannſchaſt, die am kommenden Sonn⸗ tag im Frankfurter Sportfeld den Fußballkampf gegen Südweſtdeutſchland beſtreiten wird, wurde bereits vom italieniſchen Fußballverband bekanntgegeben. 14 Spieter werden die Reiſe mitmachen, und mit größter Wahrſchein⸗ lichkeit wird folgende Elf den Kampf aufnehmen: Tor: Caimo(AC Novara]; Verteidigung: Marchie— Sardelli(beide Genua 93); Läuſer: Balde— Milano (beide Lazio Rom)— Corſi(AC Bologna); Sturm: Zironi (§6 Modena)— Perazzolo(Genua 90)— Boffi(Nailand) — de Maria— Ferraris(beide Ambroſiana Mailand). Als Erſatz ſtehen der Torhüter Grifſanti(Jc Florenz), der Verteidiger Ricei(AC Bologna und der Läufer Ra⸗ mella(Lazio Rom) bereit. Die Mannſchaft, die bereits am Freitag in Frankfurt eintreſſen wird, hat als überaus ſtark zu gelten. Die be⸗ kannteſten Spieler ſind Baldo, Ferraris, de Maria und Perazzolo, die ſchon oft die Farben ihres Landes in Län⸗ Ferſpielen trugen. Perazzolo ſpielte 1934 in Berlin im :2⸗Spiel gegen Deutſchland und gehörte 1938 der Wel:⸗ meiſterſchaſts⸗Expedition an. Auch Ferraris, der ſchon 1990 in Frankſurt asgen Deutſchland mitwirkte, war in Paris dabei und der Außenläuſer Baldo gehörte der 1936 in Berlin ſiegreichen italieniſchen Olympiamannſchaft an. Die deutſchen Amateur-Boxmeiſterſchaften Feierliche Eröffnung durch Dr. Metzner m Sonntag kurden Lie erſten großdeutſchen Amatenr⸗ vund 170 Titelanwärter Boxmeiſterſchaften mit einer Feierſtunde im Eſſener Saal⸗ bau eröffnet. Der größte Teil der Gaue war mit ſeinen Mannſchaften ſchon zur Stelle und eine ſtattliche Schar der marſchierte in Begleitung ihrer Begleiter und Fachwarte auf. Eine Spielſchar der H3 lei⸗ tete die Feier ein und anſchließend wurden den jungen Kämpfern aus allen Gauen noch einmal die bekannten Worte des Führers über den Boxſport aus ſeinem Buch „Mein Kampf“ übermittelt. In einem Telegramm ent⸗ boten die verſammelten Boxer und ihre Führung dem Führer bei ſeinem triumphalen Einzug in Berlin ihre Grüße und gelobten reſtloſen Einſatz und treue Geſolg⸗ ſchaft. Reichsſachamtsleiter Dr. Metzner hielt ein groß angelegtes Referat über die Auſgaben und Ziele des deut⸗ ſchen Bayſpoxts und gab dabei Kuch noch einen guſſchluß⸗ reichen Rückblick über das letzte Hahr. Er berührte Labei unſere Stellung und das Stärkeverhältnis zu den anderen Nationen Europas im Boxring, die Nachwuchsſrgge als eine der brennendſten des Tages und ehrte zum Schluß die veröienſtvollſten deutſchen Amateurboxer durch die beſondere Würdigung ihrer Leiſtungen in Länderkämpfen. Am Montag traten zunächſt die Fachwarte zu einer Arbeitstagung zuſammen. Mannheim bleibt die ſüödeutſche Hochburg des *•— 44 4 7 7 ee, Die Spiele der Hanoball-Bezirksklaſſe Siaſfel 1: Nur ein Freundſchaftsſpiel Tbd Jahn Oggersheim—PoſtSp 48(:4) Wegen des Tages der Wehrmacht waren in dieſer Staffel ſämtliche Spiele vom Spielplan abgeſetzt worden. So waren denn die Monnſchaften frei für Freundſchaftsſpiele. Bekannt wurde von ſolchen aber nur die Begegnung mit dem in der Vorderpfalz an zweiter Stelle liegenden Turnerbund Jahn Oggersheim. Der Poſtſportverein konnte ſich auch in dieſem Trefſen gegen die gewiß nicht ſchwache Mannſchaft von Jahn ſicher durchſetzen. Schon beim Wechſel hieß es:4 für die Mann⸗ heimer. In der zweiten Hälſte kamen die Einheimiſchen etwas mehr auf und geſtalteten das Spiel nun ausgegliche⸗ ner. Der Sieg der Poſtler konnte aber dennoch nie in Ge⸗ fohr kommen. Der ſchwere Boden beeinfhußte, wie überall, auch hier die Kampfhandlungen beider Mannſchaften ſtark. Staffel 2: T Friedrichsfeld geſchlagen In der Staffel 2 waren örei Spiele angeſetzt. Zum Aus⸗ trag kam aber nur eins. Sowohl die Begegnung Hand⸗ ſchuhsheim— Hockenheim wie auch Doſſenheim— St. Leon kam nicht zum Austrag. Das einzige zum Austrag gelangte Spiel endete mit einer Rieſenüberraſchung. Die am Tabellenende rongieren⸗ den Turner aus Ziegelhauſen brachten dem Tabellenführer und Spitzenreiter die erſte Niederlage bei. Ziegelhauſen hatte ſeinen Sturm verſtärkt— Bär war wieder mit von der Partie— und ſetzte ſeinen Gäſten ſo zu, daß dieſe nicht auf die Füße kamen. Beſonders in der erſten Hälfte ging der Torſegen allein über Friedrichsfeld nieder. Die Fried⸗ richsſelder Hintermannſchaft war den raſanten und auch gut durchdachten Angriffen des Gegners einſach nicht gewachſen und mußte ein um das andere Mal kapitulieren. Da aber auch der eigene Angriff nicht den richtigen Kontakt fand, war das Debakel unaufhaltbar. Nach der Pauſe. in die es mit:2 für den Gaſtgeber ging, wurde es dann etwas beſſer, aber die Niederlage konnte nur noch erträglicher geſtaltet werden. Mit 11:6 holte ſich Ziegelhaufen kurz vor Torſchluß den ſchönſten Erſolg in der diesjährigen Runde der Pflichtſpiele. I Brühl— PoſtSp 2..0 Der Poſtſportverein mußte mit ſeiner Reſervemannſchaft in Brühl mit:0 trotz tapferer Gegenwehr eine knappe Nie⸗ derlage hinnehmen, die bei beſſeren Stürmerleiſtungen ver⸗ meidbar geweſen wäre. TV Rot Bauumeiſter 110 Poſt Mannheim führt in Maunheim bei den 171ern Im Kreis Heidelberg konnte der TB Handeehsheim ſei⸗ nen Titel als Bannmeiſter nicht mit Erfolg verteidigen. Im entſcheidenden Spiel gegen den TV Ryt ließ die Mannſchaſt die Geſchloſſenheit und auch Uneigennützigkeit vermiſſen, die ihr in ſo manchen Spielen zuvor die Ueberlegenheit über den Gegner gebrocht hatte. Da waren die Roter Jungene aus anderem Holz geſchnitzt. Gutes ſchnelles Stürmerſpie mit überlegten Abgaben waren die Grundlage für einen verdienten 11:7⸗Sieg, der die Meiſterſchaft im Bann 110 brachte. Im Bann 171, alſo in Mannbeim, iſt man noch nicht ſo weit. In der erſten Runde hatte es die Poſtiugend au dem Reichsbahnplatz in Mannheim mit dem TV Friedrichs⸗ feld zu tun. Die Friedrichsfelder Jugend, die einen aner⸗ kannt guten Handball ſpielt, war inſofern im Nachteil, als ſie ihren Torwächter erſetzen mußte. Allerdings verſah aue der Erſatzmann dieſen Poſten gut. Geſiegt hat die Mannbei⸗ mer Poſt Hank ihres techniſch reiferen Spieles und au beſſeren Wurfvermögens. Mit 12:5 ſiel dabei dieſer Sieg eindeutig aus. Im zweiten Spiel hatte die zweite Monnſchaft des Poſt⸗ ſportvereins den Staffelſieger 4, die TG Ketſch, als Gegner. Die Ketſcher Jugend gewann dieſes Spiel mit:2 zwar knapp, aber doch verdient. Nach dieſen Ergebniſſen ſind im Bann 171 noch Poſt Mannheim., TGuKetſch und Jahm Weinheim im Rennen. „Der Breslaufilm läuft wieder!“ Der Film vom Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Bres⸗ lau läuft am Dienstag, dem 21. März 1939 in Seckenheim, Turnhalle 8 Mittwoch, den 22. März 1939 in Ladenburg, Turnhallé (Pflaſtermühle) Freitag, den 24. März 1939 in Sandhofen, Turnhalle Samstag, den 25. März 1939 in Neckarau, Evang. Ge⸗ meindehaus. Der Film wurde bei dex Erſtaufführung in Mannheim begeiſtert auſgenommen und wird ſicher auch in den Mann⸗ heimer Vororten gut beſucht. Drei Eisſporiveranſtaltungen in Mannheim Berkiner Schl. Club und Eꝝ Füßen im Mannheimer Eisſtadion um die Zwiſchenrunde der deutſchen Eishockey-Meiſterſchaft Das Mannheimer Kunſteisſtadion Friedrichspark bringt auch am kommenden Wochende wieder ein ausgezeichnetes Programm, wobei im Eishockey der frühere deutſche Mei⸗ ſter Berliner Schlittſchuh⸗Club und der EV Füſſen ſowie eine Südweſt⸗Mannſchaft und die Mannſchaft des Maunheimer REC antreten wer⸗ den.— Am Samstaguachmittag ſteigt bereits die erſte Ber⸗ anſtältung, bei der EV Füſſein auf Mäuuheim trifft. Am Abend findet dann die große Kö⸗Ver⸗ a n ſta ltungſtatt, die neben ausgezeichneten Kunſtlauf⸗ programm den Berliner Schlittſchuh⸗Club im Kampf gegen die Südweſtmannſchaft ſieht und am Sonntagabend wird daun das Zwiſchenrunden⸗ ſpiel zur dentſchen Meiſterſchaft zwiſchen Ber⸗ lin und Ex Füſſen Hauptanziehungspunkt ſein. Für Amateurſports Große Woche verteilt 96 000 Mark In dem ſüddeutſchen Raume Frankfurt— Mannheim — Stuttgart hat die ſo zentral am Neckor und am Rhein gelegene badiſche Großſtadt Mannheim in den ſchwierigſten Zeiten ihr Belcuntnis zum Rennſport auſrechterhalten und war beſtrebt, über olle Widerſtände hinweg die Linie einer großen Tradition zu wahren. Mannheim, einer der bedeutendſten rheiniſchen Umſchloghäfen, hat von jeher dem Pferdeſpoxt Verſtändnis entgegengebracht und iſt in dieſem Beſtreben ſchon zur Vorkriegszeit von emigen großzügigen Induſtriellen, die die Bedeutung des Pferde⸗ ſports für die Landespferdezucht erkannten, opferwillig unterſtützt worden. Iſt es noch nötig zu ſagen, daß in dieſem Zuſammenhang der Name Röchling für immer be⸗ ſenders guten Klong haben wird? Die Rennen auf der Neckarwieſe, die anläßlich des Maimarktes ſtattfinden, haben von ſeher nicht nur einen großen Zulauf aus den ländlichen Kreiſen des Badener Landes, des Odenwaldes, der Pfalz, von der Bergſtroße und auch aus dert höher gelegenen Bezirken des Schwarzwaldes zur Folge gehabt, ſondern auch die Städte Frankſurt a.., Mainz, Ludwigs⸗ haſen, Darmſtadt, Karlsruhe, Heidelberg und die be⸗ kaunten Weinorte der Pfal füllten an dieſen rennſport⸗ lichen Volksfeſten die Tribünen. Die pferdeſportlichen Kämpfe waren bis Kriegsbeginn ausſchließlich den Ama⸗ teuren vorbehalten, die hier eine ſtarke Pflegeſtätte ge⸗ funden haben. Mannheim darf ſich rühmen, durch ſeine großzügigen Veranſtaltungen dem Rennſport in Süd⸗ deutſchland wertvolle Dienſte geleiſtet zu haben und wenn eine Rennbahn unter den Süddeutſchen durch die Tat das Anſehen des Sports in weitere Kveiſe getragen hat, ſo iſt es dieſe anmutige und ſo geſchmockvoll ausgerichtete badiſche Handels⸗ und Induſtrieſtadt aeweſen. Die diesfährigen Ausſchreibungen. die im letzten Kalender erſcheinen, zeigen, daß auch der Süden des Reiches und gerade das ſo zentral gelegene Mannheim die allgemente Aufbeſſerung im Rennſport bejaht. Zwar hat man in richtiger Erkenntnis der augenblicklichen Marktlage die Hauptprüfungen der einzelnen Tage in der Preishöhe des letzten Jahres belaſſen und die Auſ⸗ beſſerung von 6000 Mk. dem ſo ſehr bedürftigen mittleren und kleineren Material zugewendet. Es wäre wirklich verfrüht geweſen, hinſichtlich der Spitzenrennen eine wei⸗ bere Steigerung norzunehmen die zu ſehr aus dem großen Rahmen unſeres Provinzſports herausragen würde. Ren⸗ nen mit 16 000 Mk. für die Badenia, je 10 000 Mk. für Saarbefreiungs⸗Preis und Preis der Stadt Mannheim 80 ſind Ereigniſſe, die nicht nur durch ihre Tradition, ſon⸗ dern auch durch ihre gute geldliche Ausſtattung unſere Ställe anziehen werdent. Wieder umfaßt die Mannheimer Woche drei Toge, die ſich auf zwei Sonntage und den dazwiſchenliegenden Badenia⸗Tag am Dienstag, dem 9. Mai. verteilen. Jeder Tog ſieht acht Rennen vor, ſo daß im ganzen 24 Konkurrenzen abgewickelt werden. Der Er⸗ öſſnungstag hat als tragendes Ereignis den 202 Saarbefreiungs⸗Preis. Ehrenpreis und 10 000 Mk., 2000 Meter Das Rennen wendet ſich an vierjährige und ältere in Deutſchland ſtändig troinierte Pferde, die ſeit 1. April 1933 kein Rennen von 6000 Mk. gewonnen haben. Die Auf⸗ gewichte werden den verſchiedenſten Gewinnmöglichkeite gerecht und pönaliſiepen Gewinne in Ausgleichen nur zur Hälfte. Pferde, die 1997 ein Altersgewichtsrennen von 7000 Mk. gewonnen haben, tragen ohne weiteres ſechs Kilo Aufgewicht und haben keine Gewichtserlaubnis. 25 Unterſchriften werden verlaugt. Der gleiche Tag bringt drei Jagdrennen, von denen der Preis der Induſtrie, der mit 5200 4 ausgeſtattet iſt, eine beachtliche Zulaſſungsſpanne zeigt, da er nur Pferde ausſchließt, die ſeit 1. März 1998 weder ein Rennen von 5000 Mark noch ſeitdem in Sa. 15000 Mark gewonnen ha⸗ ben. Einer Höchſtpönalität von acht Kilo ſteht eine Er⸗ laubnis von drei Kilo gegenüber, ſo daß alſo in dieſem Rennen eine Spanne von elf Kilo Gewichtsunterſchied möglich iſt. Erfreulicher Weife hat der Verein an dieſem Tag wie überhaupt während der Woche die Ausgleiche etwas ein⸗ geſchränkt. So ſteht nur ein Ausgleich 3 und ein Aus⸗ gleich 4 auf der Karte. Eingeleitet wird der Tag mit einem Klaſſe B⸗Rennen, dem ein Flachrennen ſür Renn⸗ reiterinnen folgt. Im ganzen bringt der Tag 30 550„ und in den meiſten Rennen noch Ehrenpreiſe und Andenken. Die Badenia mit 16 000 als Höhepunkt des Meetings bringt dem Sieger neben einem prachtvollen Ehrenpreis 10 000 4 und verteilt die reſtlichen 6000/ auf ſechs gute Platzgelder. Das über 4200 Meter führende Amateur⸗ Jagdrennen iſt wieder als Ausgleich 1 gedacht und ſchließt gleich den beiden anderen Hauptrennen am 4. April. Die Amatenre kommen an dieſem Tage noch im Heyden⸗ Linden⸗Flachrennen ſowie im Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen und im Graf⸗Holck⸗Jagörennen zu Wort, das allerdings den Offizieren vorbehalten iſt. Neben der Badenia bringt der Tag noch einen Ausgleich 3, nämlich den Maimarkt⸗Preis und zwei gleiche 4, ferner wieder als Eröffnungs⸗Nummer ein Klaſſe B⸗Rennen. Die Geſamtausſtattung des Tages: 34 600 4. Der letzte Tag bringt am Sonntag, 14. Mai, den Preis der Stadt Mannheim, Ehrenpreis und 10 000 X4 der wieder über 4000 Meter führt und ein Altersgewichts⸗ rennen für vierjährige und ältere Inländer Horſtellt, die im laufenden Jahre kein Rennen von 5000 gewonnen haben. Hier gibt es Aufgewichte mit ſieben Kilo und eine Erlaubnis von drei Kilo. Der Sieger erhält einen Ehren⸗ preis und 6000. Die verbleibenden 4000 werden auf ſechs Platzgelder verteilt. Das Rennen zählt ſicherlich zu den begehrteſten Jagdrennen, die in dieſem Jahre unſeren Beruſsreitern oſſen ſtehen. Auf der Flachen iſt an dieſem Tage der Preis des Mannheimer Flughaſens, ein Aus⸗ gleich 2 iüber 2000 Meter, die beſondere Anziehungsnummer. Daneben gibt es noch einen Ausgleich 3 und einen Aus⸗ gleich 4. Im Gegenſatz zu den beiden erſten Tage iſt das Klaſſe-Rennen hier als letzte Nummer vorgeſehen. Der Schlußtag, deſſen Konturrenzen auch wieder durchweg mit ſchönen Ehrenpreiſen und Andenken, wie an den vorher⸗ gehenden Tagen, ausgeſtattet ſind, bietet den Ställen 30 850 4. Die Ausgleiche 3 wurden als Jagdrennen mit 3500 4, als Flachrennen mi: 3100/ ausgeſtattet, wovon auf die Sieger 2000/ entfallen. Für die Ausgleiche 4 liegen die Summen zwiſchen 2700 und 2800“ auf der Jagobahn mit 1600 Sieggeld und 2500/ auf der Flachen mit 1500 4 für den Sieger. Fünf Gelder ſind in allen Rennen vor⸗ geſehen, die beſſeren Prüfungen und die Amnateur⸗Jagd⸗ rennen weiſen ſechs Gelder auf, das iſt auch im Saar⸗ befreiungs⸗Preis der Fall. Noch weiter geht die Vertei⸗ lung in der Badenia und im Preis der Stadt Mannheim, in beiden werden ſieben Gelder gegeben. Der erſte Nennungsſchluß ſteht für den 4. April an, man darf erwarten, daß er einen vollen Erſolg bringt. Die Beſtrebungen von Mannheim ſind allgemein und bezüglich des Amateurſports im beſonderen ſo lobenswert, daß die Ställe allen Grund haben, ſich der Woche mit größtem Nachdruck zu widmen. Jetzt iſt durch die vielen vorgeſehenen Platzgelder das Riſiko ſo vermindert, daß ſelbſt aus ent⸗ ſernten Orten eine Erxpedition erfolgverſprechend gewopden das Kunſtlaufprogramm wurden bereits die Müuchener Hintermeyer/ Dürſchel für das Paarlaufen, ſowie Grete Bierfax(München) verpflichtet. Der Rennſport in Böhmen und Mähren Die Oberſte Behörde für Vollblutzucht und Prüfung wird in Zukunft auch den Pferdeſport in den unter deut⸗ ſchem Protektorat ſteehnden Ländern Böhmen und Mähren leiten. Das Direktorium des tſchecho⸗ſlowakiſchen Jockey⸗ Clubs, das ſchon immer den größten Wert auf eine enge Zuſammenarbeit mit, dem deutſchen Rennſport gelegt hat, hat die Oberſte Behörde gebeten, das Protektorat über den Rennſport in Böhmen und Mähren zu übernehmen. Der Rennbetrieb im Gebiete des Reichsprotektorats Böhmen und Mähhren umfaßt die Bahnen Prag⸗Kuchelbad, Pardubitz und Podebrad. Zur Zeit ſtehen in der Trainings⸗Zentrale Kuchelbad 90 Vollblüter, die zum größten Teil Eigentum des Geſtüts Nachajede ſind, in dem ſich drei Hengſte, 4 Mutterſtuten und 21 Jährlinge befinden. Henkel ſchlug auch Puntet Im Männereinzel des Turniers in Bordighera kam es im Männereinzel zu einer Begegnung zwiſchen den beiden Dapispokalſpielern Henner Henkel und Franjo Puncec. Der Berliner ſcheint endlich ſeine Form gefun⸗ den zu haben. Er beherrſchte den Jugoſlawen vom erſten Ball an und bezwang ihn blar:3,:0, 624.— Seine Partnerin im gemiſchten Doppel, die Amerikanerin Whee⸗ ler, gewann das Fraueneinzel ebenſo ſicher:4, 6˙1 gegen die Jugoſlawin Florian. Olympiſches Tennisturnier oder Welimeiſterſchaſten Iniereſſanter Vorſchlag des italieniſchen Tennisverbandes Schon vor einigen Wochen hat der italieniſche Tennis⸗ verband in Helſinki angefragt, wie ſich das Organiſations⸗ komitee für die 12. Olympiade zur Ausrichtung eines Olym⸗ piſchen Tennisturniers ſtellt. Helſinki hat, auf die Kürze der noch zur Verfügung ſtehenden Vorbereitungszeit hin⸗ weiſend, ablehnend geantwortet. Jetzt hat Italien im Anſchluß an die Jahrestagung des Internationalen Tennis⸗ verbandes in Paris dieſe Frage erneut angeſchnitten, und der Vorſchlag des Italieners Fontana ſcheint bei einem großen Teil der 40 in Paris vertretenen Nationen Gegen⸗ liebe gefunden zu haben. Italien wird der nächſtjährigen Hauptverſammlung des Internationalen Verbandes einen entſprechenden Antrag unterbreiten, der im übrigen für den Fall der Ablehnung die in Abſtänden von vier Jahren ſtattfindende Veranſtaltung von Tennis⸗Weltmeiſterſchaften vorſchlägt. Horſt⸗Emſcher(19. März). Miſſonri⸗Rennen: 2400, 1400 Meter. 1. F. Dillmann'⸗ Staatsoper(R. Randow); 2. Manoli, 3. Eile. Ferner: Spanga, Talfahrt, Immno, Selim, Bolivia, Askania. Toto; 22, 14, 19, 13:10; Lg.——5; GW.: 850:10. Fidelio⸗Jagdrennen: 2700 4, 3000 Meter. 1. Dr. 4 Schlichtes Baſtkorn(R. Vaas); 2. Herkules, 3. Bpunhilde⸗ Ferner: Ramillies, Antiochus. Toto: 19, 15, 23:10; Og⸗ VW.—3; EW.: 158:10. Goldtheater⸗Rennen: 3000, 1600 Meter. 1. H. Buch⸗ monn's Pont Lovis(K. Werner); 2. Maſerati, 3. Stobno, 4. Lockruf. Ferner: Thronfolger, Mario, Gnom, Senſe, Met⸗ ternich, Zénodore. Toto: 21, 19, 19, 24, 17:10; Lg.—K23 CW.: 128210. Mörſer⸗Jagdrennen: 2700, 3000 Meter. 1. G. Schröder⸗ Hona's Mailänder(W. Jallas); 2. Mahatma, 3. Spitzweg, 4 Menno. Ferner: Geländeritt, Sonny Boy, Maiglöckchen, Prior, Jock, Goldborn. Toto: 222, 51, 38, 17, 32:10; Lg⸗ -K; EW.: 8312:10. Palander⸗Rennen: 2400 /, 1400 Meter. 1. W. Duad⸗ beck's Friggo(H. Schiemann), 2. Feſtland, 3. Bolero. Fer⸗ ner: Furchtlos, Alp, Goldprobe. Doto: 87, 26, 29, 20107 Lg.——2; EV.: 708:10. Troſt⸗Hürdenrennen: 2700 4, 2800 Meter. 1. H. Mer⸗ tens', Torpedo(Bauer), Janiculus, 3. Der Wind. Fer⸗ ner: Saarburg, Landois, Melle, Sankt Peter. Toto: 53, 19, 14:10; Lg...—1; EW.: 252:10. Numea⸗Reunen: 2400“, 1800 Meter. 1. E. Dilthey's Gradelauf(L. Sauer), 2. Noſtrus, 3. Heidekönig, 4. Ku⸗ e 3 8 Heidgraf, hatte, Gladius, Silveſter, Marland. Toto: 45, 28, 55, 20·107 2.-— 75 —2+———— ++—23—2 23—2— 232 —————2————— 23— 2 2——— 5939•982 0 56———— ◻⏑⏑— .—————————— —— S „nSen oarrr e Deutscacandö ocginel⁸tes Sat Der Keller, in dem sich Studenten aus allen Erdteilen verewigten Berlin, im März. 3 Mit dem berühmten Muſeum, dem Altar des eus, hat er nur den Namen gemein, der Perga⸗ unKeller im Zentrum der Reichshauptſtadt. ind dieſer inhaltsreiche Name, der jedem Pennäler genug eingepaukt wurde, iſt nur flüchtig mit Lehide über die Tür hingeworfen, als habe ihn der hebrer geſchrieben und würde ihn im nächſten ugenblick wieder wegwiſchen! Das iſt ſicherlich eutſchlands originellſtes Kneipenſchilo, u1s einer Laune geboren und mit derſelben Kreide Pflereichrieben, mit der der Wirt„anzukreiden“ und nun ſteht es da zu leſen, ſeit Jahren keitt und trotz allem Wind und Wetter! Neugierig rä man in das niedrige, verwitterte und ver⸗ ucherte Kellerlokal mit dem hochtrabenden Namen hit kommt ſich vor wie ein Kunſt⸗ und Literatur⸗ ſtoriker auf Entdeckungsfahrt. ob Es iſt ein Studentenkeller, wie er ſein muß, von en bis unten mit Kreide beſchmiert. An den Platen der zwei Räume iſt auch nicht ein einziges ir tchen frei, alles, jede Ecke, jeder Winkel iſt mit 38 vollgekritzelt. Hier haben ſich Studenten 5 Saller Welt verewigt, Namen aller Natio⸗ ſtehen da und die Städte und Länder, von wo 0 amen und wo ſie wieder hinzogen nach boendig⸗ — Studium: London, Paris, Durban, Sidney, Banz Tokio, Peking, ja ſogar Samoa, prangen an en und Decken, auf Tiſchen, Geſtellen, Fäſſern. kr iſtreiches und weniger Geiſt reiches iſt da ange⸗ eidet und Zitate in Fülle. Wer gehört nicht alles zu den Stammgäſten dieſer originellen Erdgeſchoß⸗Kneipe? Der Wirt ſelbſt ſpricht nur von„Studenten und Doktoren, Schriſt⸗ gelehrten und Spitzbuben“, er ſagt das aber in väterlichem Tone unter rauher Hülle. Er war ja ſelber mal„ſo einer“ geweſen, war Kunſtakademiker und Bildhauer und hat weite Reiſen gemacht; er kennt die Neue Welt und das alte Pharaonenland. Ueber den Kreidekritzeleien hängen Urkunden über die Verleihung der Silbernen Medaille Lüttich 1905, dazwiſchen eine Photographie, die ihn im Gefolge eines chineſiſchen Diplomaten zeigt, für den er archi⸗ tektoniſche Arbeiten ausgeführt hat. Und ſogar ein Werk von ſeiner Hand ſchmückt das Büfett: die Büſte des Clowns Bourbenel vom Zirkus Buſch. Wer dieſes Berliner Manege⸗Ori⸗ ginal gekannt hat, der muß ſagen, daß Papa Kuhl es gut getroffen hat. Er hat dem Gips⸗Bourbenel einen Sombrero aufgeſtülpt und ihn, der gern einen guten Happen ſchätzte, übers„Freßaquarium“— In⸗ ventar: Rollmöpſe, Bratheringe, Oelſardinen— ge⸗ ſtellt. Von der Decke herab baumeln ſeltſame Dinge: Teufelsfiſche und Schildkröten, Schiffsmodelle und Sitdſeegötter, aber auch ein großer Kamm hängt da, für„lauſige Zeiten“ und ein geſtreifter Schlips, ein Selbſtbinder— wer übermütig iſt und mit Meſſer und Schere darangeht, muß'ne Stubenlage be⸗ rappen. Studentenhumor, mit Spreewaſſer geſal⸗ zen, herrſcht in dieſen zweimal vier kreidebeſchmier⸗ ten Bierkellerwänden, in denen jeweils am Wochen⸗ ende, neben dem Wirt, nur noch ſeine Schweſter das Zepter führt, der, wie ſie ſtolz ſelber ſagt, der Ruhm vorangeht, die„einzige Frauenperſon zu ſein, die im Pergamon⸗Keller geduldet“ wird. Der Per⸗ gamon⸗Keller iſt alſo eine Angelegenheit ernſter Männer! Radio im Kuhſtall Schwediſche Landwirte haben feſtgeſtellt, daß ſich der Milchertrag der Kühe durch ſtändige Radio⸗ muſik erheblich ſteigert. O, holde Kunſt, laß nie verwelken den bunten Kranz, der reich dich ſchmückt. Sogar die Kuh wirde bei dem Melken durch deinen Zauber ſtill beglückt. Sie unterliegt den zarten Tönen, gleichgültig, ob in Dur, ob Moll, und in dem Reich des ewig Schönen wird leicht der größte Eimer voll. Man braucht nur zart im Takt zu ſtreichen. Will man die Milch beſonders fett, ſo kann man ihren Sinn erweichen durch ein beſeeltes Streichquartett. Und hört ſie gar erſt einen Walzer, ein heiteres Idyll von Strauß, ſo macht ſie wohlig einen Schnalzer und läuft vor Wonne gänzlich aus. Doch wenn man, um die Glut zu ſchüren, den Lambeth Walk dazwiſchen ſchiebt, o wird ſie das ſo heftig rühren, daß ſie ſtatt Milch gleich Butter gibt! — Puck. Der Tod in Hausſchuhen 0 Auch in ſeinen vier Wänden kaun man verunglücken W enn man amerikaniſchen Statiſtiken Glauben chenken darf, dann iſt es 166 mal ſo gefährlich, in guemen Hausſchuhen zwiſchen den vier Wänden u ſitzen, wie in einem Paſſagierflugzeng zu reiſen. Ert vergangenen Jahr haben über 5 Millionen einawohner der Vereinigten Staaten wüen Unfall im eigenen Hein erlitten, ährend von den 561 000 Fluggäſten des Jahres Blau lag das Meer in der Bucht von Neapel. „Geſtatten?“ 55 „Bitte.“ „Iſt dieſer Stuhl frei?“ „Bitte.“ »Ich ſtöre doch nicht, mein Herr?“ „Keineswegs.“ „Danke.“ er fremde Herr, der an dem kleinen Tiſch vor ldlichen Eleganz. In ſportlicher Hagerkeit und at dem ſcharfgeſchnittenen Profil edler ſüdländi⸗ ber Geſchlechter und dem erſten Grau an den ſchma⸗ ſen Schläfen ſchien er ſeine ganze Kleidung auf die⸗ s Grau abgeſtimmt zu haben. Ex faltete ſeine grauen Handſchuhe zweimal zuſammen und legte le ſorgfältig neben ſich. 50„Das Meer!“ ſagte er dann mit einer weitaus⸗ dolenden Handbewegung, als ob er dem Fremden 0 0 Kaffeehaus Platz nahm, war von einer vor⸗ ein Geſchenk überreiche. In Der andere nickte, ohne von der Zeitung aufzu⸗ licken. Der Herr in Grau lächelte. „Sie ſind Nordländer?“ fragte er. „Ja.“ „Aus Wien?“ „Nein.“ „Verzeihen Sie!“ „Bitte.“ „Sie haben ſicher ſchlechte Erfahrungen in Neapel gemacht, mein Herr. Es läuft zu viel Geſindel in der Stadt herum. Jungen mit Korallen und Mu⸗ Seln und anderen wertloſen Kram, Burſchen mit 0 Fabrik aus Möildvattkämmen, die hier in einer ilch gepreßt werden, Spitzenhändler und jeder zweite Menſch iſt ein Fremdenführer. Man macht ſchnell ihre Bekanntſchaft und wird ſie zu ſchwer wieder los.“ 0 „So iſt es“, ſagte der Fremde kühl. »Ich kenne dieſes Neapel. Ich reiſe das ganze nur 157 einen Unfall erlebten. Während alſo jeder —— 24. Menſch in ſeinem Hauſe auf irgendeine Weiſe zu Schaden kam, wurde nur jeder 3184. Luftreiſende in einen Unfall verwickelt. Auf welch ſeltſame Weiſe man in ſeinen vier Wänden verunglücken kann, erzählen uns die Akten der größten amerikaniſchen Verſicherungsgeſellſchaft. Songlitt eine Mrs. Barker in Gary im Staate Indiana in der Badewanne aus, als ſie auf ein Stück Seife trat, und ſtürzte durch das nahe offene Fenſter bei dem Verſuch, ſich feſtzuhal⸗ ten, aus dem dritten Stock auf das Straßenpflaſter. Dem kleinen Jonny Andreß aus Chikago wollten es die Eltern aus Angſt vor den Gefahren des Großſtadtverkehrs nicht erlauben, mit dem Fahrrad auf der Straße ſpazieren zu fahren. Jonny benützte daher das große flache Dach des Elternhauſes als Radfahrweg. Plötzlich verlor er die Gewalt über das Rad und fuhr gerade an jener Stelle über den Rand des Daches, wo in der vergangenen Nacht ein Stück des Schutzgitters heruntergebrochen war. Eine kleine Maus gab den Anlaß. daß ein ganzes Haus in die Luft flog. Eine Fa⸗ milie in Kentucky machte Jagd auf die Maus, die man in der Speiſekammer entdeckt hatte. Das ver⸗ ängſtigte Tier ſchlüpfte ſchließlich um ein Ausguß⸗ rohr, das ſeit Jahren nicht mehr benutzt worden war. Die Hausfrau ſtieß mit dem glühenden Schür⸗ haken in das Rohr hinein, um die Maus zu töten. Sie wußte nicht, daß ihr Mann, ein Anarchiſt, dort Sprengſtoffe verſteckt hatte. Die augenblicklich eintretende Exploſion ſprengte das ganze Haus in die Luft und forderte 14 Todesopfer. Auf ſehr merkwürdige Weiſe kam koliforniſcher Plantagen⸗ beſitzer namens George Howard in ſeinem Schau⸗ Im filiſewerk„Mutter und Kind“ gab die nab. ic iniren ſieimen 277 S20müttern Erholung und bei bielen, Werh auun EI.e Sutheiten durch Deiann miigtiedbeiteae z8e nsv. BILDER VORITAGE S0 verlief der„Iag der Wehrmacht“ in Berlin Rieſige Mengen von Schanluſtigen beſichtigten im Berliner Luſigarten die erſte„Ballonſperre“ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) General Siroyy vom Führer empfangen Im Gegenſatz zu gewiſſen Zeitungsmeldungen aus London beſindet ſich General Siouy in Prag, wo er vom Führer in einer freundſchaft⸗ lich verlaufenen Andienz empfangen wurde. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ein Fieſeler⸗„Storch“ landete und ſtartete Unter den Linden in Berlin (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Karl Hermann Frank Staatsſekretär beim Reichshrotektor Der ſtellv. Gauleiter des Gaues Sudetenland, Karl Hermann Frank, wurde vom Füßrer zum Staatsſekretär beim Reichsprotektor in Böhmen und Mähren ernannt. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) kelſtuhl ums Leben. Er ſaß gemütlich vor ſeinem Hauſe, als ein Kraftwagen in raſchem Tempo vor⸗ überfuhr. Eines der Räder erfaßte einen etwa taubeneigroßen Stein, der mit großer Wucht gegen die Schläfe des Mrs. Howard geſchlendert wurde. Vor den Augen ſeiner Frau ſank der Unglückliche tot zu Boden. In Los Angeles wollte ein funger Mann ſeinem Leben ein Ende bereiten und drehte zu dieſem Zweck Der große Abenteurer/ un 55 bame duste Jahr durch die Welt. Zu meinem Vergnügen. Aus Luſt am Abenteuer. Kennen Sie Tunis?“ „Nein.“ K Der Herr in Grau ſchwärmte begeiſtert: „Tunis müſſen Sie ſich anſehen! Tunis, die intereſſante Stadt, voll von Geheimniſſen und den wunderlichſten Abenteuern. Als ich das letztemal drüben war— ich langweile Sie doch nicht, mein Herr?“ „„Bitte, erzählen Sie— „Ich war im Grand⸗Palaſt⸗Roxi⸗Hotel abgeſtiegen und fand im erſten Stock ein unerhört luxuriös ein⸗ gerichtetes Appartement mit Liegeterraſſe, Bad, Die⸗ nerzimmer und allem was man ſo auf Reiſen ungern entbehrt. Neben mir wohnte die jugendliche Gattin eines bekannten Neuyorker Milliardärs, man ſprach davon, daß ſie in Scheidung lebte und erzählte von ihren extravaganten Streichen. Sie war allerdings unglaublich ſchön, daß man ihr gern Dinge verzieh, die bei einer weniger begehrenswerten Frau einen Skandal hervorgerufen hätten. In der zweiten Nacht geſchah etwas Ungewöhnliches. Die Tür meines Zimmers wurde aufgeriſſen und meine Nachbarin ſtünzte im Schlafgewand auf mich zu. „Ich liebe Sie, Jonny! Ich kann ohne Sie nicht mehr leben, Jonny! Entführen Sie mich!“ Mein erſter Gedanke war, woher Sie meinen Namen wußte. Ich ſaß ziemlich ſprachlos und wohl auch mit einem dummen Geſicht im Bett und fragte nur:„Winn?“— 7¹ „,̃Morgen früh, Jonny, um neun Uhr! Ich muß nur noch meine hundertdreizehn Koffer packen!“ Und da⸗ mit war ſie auch ſchon aus der Tür. Ich langweile Sie doch nicht, mein Herr?“ „Keineswegs“, ſagte der Fremde, ſchon ein wenig wärmer geworden,„ich nehme an, Sie erwachten jetzt aus Ihrem Traum?“ „Nein. Es war kein Traum. Ich kniff mich in den Arm, ein altes Rezept, das die Novellenſchreiber erfunden haben. Es ſchmerzte. Die Tür meines Zimmers ſtand noch offen. Ich ſprayg aus dem Bolt, ſie zu ſchließen. Ich trat auf den Gang hinaus. Er 5 lag ſtill und ruhig. Ich lief auf die Terraſſe, ob ich Licht in ihren Fenſtern erblickte. Ja, ihre Fenſter waren taghell erleuchtet, Schatten, die Kleider ſal⸗ teten, fielen in den Garten. Lange ſtand ich ſo. Plötzlich ſpürte ich ein leichtes Fröſteln, und ehe ich wieder in mein Zimmer treten konnte, mußte ich heftig nießen. Einmal, zweimal, dreimal. Ich langweile Sie doch nicht, mein Herr?“ Der Fremde reichte dem Gegenüber ſeine Zigarettendoſe. „Im Gegenteil“, ſagte er herzlich,„ich bin ſehr auf das Ende geſpannt.“ „Nun, das Ende ſollte eine andere Wendung neh⸗ men“, fuhr der andere ſort,„ich leide ſehr unter Schnupfen. Wer leidet nicht unter Schnupfen, mein Herr? Der Schnupfen iſt eine heimtückiſche Krank⸗ heit. Die Augen treten aus dem Geſicht, die Naje wird rot und ſchwillt auf, man kann nicht ſprechen und von der männlichen Würde ſchwindet ein be⸗ trächtlicher Teil. Iſt dies ſchon im alltäglichen Leben eine große Plage, wieviel mehr für einen Liebhaber, der am nächſten Morgen eine wunderſchöne, ver⸗ wöhnte Frau entführen ſoll! Ich verwünſchte mein Schickſal und je mehr ich ängſtlich auf das Fortſchrei⸗ ten meines Schnupfens lauſchte, deſto heimtückiſcher trieben die Bazillen ihr Werk. Noch nie hatte in ſo kurzer Zeit ein Schnupfen meinen ganzen Körper erfaßt! Ich nießte ununterbrochen, die Augen trän⸗ ten mir. Es mußte etwas geſchehen. Der Hotelarzt konnte mir nicht helfen. 5 Nur noch fünf Stunden blieben bis zum Morgen. Man hatte mir die Adreſſe eines einheimiſchen Wunderdoktors genannt. Ich eilte noch in der Nacht zu ihm. Ich erzählte ihm mein Leid. Er verlangte ein Vermögen von mir. Ich gab es ihm, was ſollte ich tun in meiner bedrängten Lage? Da reichte er mir ein Pulver, miſchte es mit einem zweiten und ſagte: „In zehn Minuten iſt ihr Schnupfen verſchwun⸗ den!“ Das Wunder geſchah. Das Mittel wirkte. Am nächſten Morgen war ich geſund und neugeboren. Madame erwartete mich in ihrer weißen Luxus⸗ impuſine— den Reſt brauche ich Ihnen wohl nicht zu erzählen.“ den Gashahn auf. Als leidenſchaftlicher Raucher erwartete er den Tod mit einer brennenden Ziga⸗ rette. Die Folge davon war eine Eyploſion, die ihn dürch die immerwand in die Nachharswohnung ſchleuderte. Im Sturz verletzte er ein friedlich ſpielendes Kind. Er ſelbſt kam mit einigen Quetſchungen davon. Nachdem er einen nicht uner⸗ heblichen Betrag als Schadenserſatz entrichtet hatte, gab der junge Mann ſeine Selbſtmordabſichten auf. „Ich beglückwünſche Sie zu dieſem Abentener“, ſagte der Herr und klopfte dem anderen kamerad⸗ ſchaftlich auf die Schultern. Der Herr in Grau beugte ſich nach vorn. „Mein Herr“, ſagte er leiſe,„wenn ich Ihnen etwas von dem wundervollen Schnupfmittel abgeben darf; nur zehn Lire, Herr, das große Paket!“ Bach- Rrohms- Reyer Orgel⸗Feierſtunde der Konkordienkirche Organiſt Bruno Penzien eröffnete ſeine jüngſte Orgel⸗Feierſtunde mit der vorletzten und zugleich gewaltigſten und anſpruchsvollſten der zehn Bach⸗ ſchen Variationen und Fugen des zweiten Peters⸗ Bandes(in e⸗Moll). In der Choral⸗Bearbeitung „Vor Deinen Thron tret' ich hiermit“ läßt Bach die Gemeinde teilhaben an der kindlich frommen Schau der Audienz vor dem Höchſten. Zum Feſt Mariä Reinigung ſchrieb J. S. Bach die Cantate für eine Baßſtimme„Ich habe genug“; ſie beſteht aus Inſtrumental⸗Einleitung, drei Arien und zwei Recitativen. Begleitet an der Orgel von Penzien, ſang Karl Benz die ſchönſten Teile(Rezitatiy und Arie des Kernſtücks) mit weichem, ſeelenvollem hohem Baß, geſchulter Detlamation. muſikaliſcher und vor allem dem erforderlichen langen Atem. Ernſt, aber glaubensfroh erklangen dann zwei Brahmsſche Choralvorſpiele für Orgel(„O Welt, ich muß dich laſſen“ und„Herzlich tut mich verlangen“), der Paſſionszeit gut entſprechend. Karl Benz trug dann noch drei Geſänge für Baß aus den geiſtſichen Liedern Max Regers(op. 137) mit dem rechten Aus⸗ druck gläubiger Verſunkenheit vor. Brund Penzien ſchloß die Orgelſtunde mit Koſtproben aus Regers „Monologen“; er ſpieſte mit Introdyktion(Nr. 5) und die Paſſaeaglia(Nr.), beide in kWoll. In der Introduktion feilte der Organiſt die Stim⸗ mungsgegenſätze fein heraus. Er meiſterte das an⸗ ſpruchsyolle Werk ganz prächtig und legte den Aus⸗ bruch der Geſühle zu gewaller St igernng on. Dr. Fritz Haubold. Deeen 28 ——————*.—————ĩp—— ¶— ᷓ— Seite /Nummer 133 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. März 1939 1. März Nuuus vrnõ orln MMOI — Ein ungeheurer Vulkanausbruch von bisher gekanntem Umfang wird aus dem Gebiet des Sees Kivn(Belgiſch⸗Kongo) gemeldet, wo ein Gebiet von etwa 250 Quadratkilometern vollſtändig von den Lavaſtrömen verbrannt ſein ſoll. Der Vulkan Myamlagyra, der bereits im Jahre 1912 ausbrach und weite Gebiete verwüſtete, begann im Jahre 1938 und im November unverſehens wieder in Tätigkeit zu treten. Seitdem haben die Ausbrüche immer größeren Umfang angenommen und es iſt nur einem Glücksfall zuzuſchreiben, daß die Bevölkerung das bedrohte Gebiet rechtzeitig räumen konnte. Alles, was zurückblieb, iſt inzwiſchen völlig vernichtet worden. Der Lavaſtrom hat den Kilometer ent⸗ ſernt liegenden See Kivn in einer Breite von 1% Kilometern erreicht und ergießt ſich unter ungeheu⸗ ren Detonationen ins Waſſer. An einigen Stellen iſt der Lavaſtrom mehr als zehn Kilometer breit. Das ganze Land gleicht einem einzigen Flammen⸗ herd. Eine große Anzahl Eingeborenendörfer wur⸗ den eingesſchert. Der Verluſt von Viebherden wird von einigen Stellen gemeldet. Menſchenleben ſind, ſoweit bisher bekannt, nicht zu beklagen. — —„Der Apparat iſt außer Betrieb.“ Ein Pappſchild mit dieſer Jnſchrift ſchreckte die Pariſer zurück, die im Telephonkiosk Nr. 10, Rue Vignon, ihr gewohn⸗ tes Schwätzerchen erledigen wollten. Solche Stö⸗ rungen ſind gewöhnlich nach wenigen Stunden be⸗ hoben, in dieſem Falle hing aber das Pappſchild nuch am nächſten Morgen an der geſchloſſenen Tür. Es gab Anfragen und Beſchwerden bei der Fernſprech⸗ verwaltung. Die wußten von nichts und ſchickten ſchließlich einige Telephonarbeiter aus. Die Tür war verſperrt, ſie wurde nach Hinzuziehung eines Schutzmannes gewaltſam geſprengt. Die Aufbrecher wichen diskret zurück, als ſie das Innere des Kiosk überſchauten. Dort lag, trotz des Lärms noch immer friedlich ſchlummernd, das„glücklich liebende Paar“, das nach Schillers Rezept in der kleinſten Hütte Raum ſinden ſoll. Die junge Frau erwachte zuerſt und ſagte ſchlaftrunken:„In dieſem Paris kann man doch nirgends richtig ausſchlafen.“ Dann folgte die Erklärung der Kioskbeſchlagnahme. Es war tech⸗ niſche Nothilfe gegen die Pariſer Wohnungsnot. Das aus der Provinz zugereiſte junge Paar hatte noch immer keine Wohnung finden können und verfügte auch nicht mehr über die nötigen Mittel zum Hotel⸗ aufenthalt. Da wollte man mit Hilſe des Payp⸗ ſchildes den Telephonkiosk zur Notwohnung machen. * — In der nordlitauiſchen Stadt Uteng mußte ein Spaßvogel, wie das„Tageblatt in Heydekrug“ berichtet, einen Streich mit dem Leben bezahlen. Sein Nachbar, der Schuhmacher Lukoſchius, war als waghalſiger und mutiger Mann bekannt, der ſich vor nichts fürchtete. Der Spaßvogel wollte nun den Mut von Lukoſchius auf die Probe ſtellen. Er ver⸗ abredete mit ſeiner Ehefrau, einen Toten zu ſpie⸗ len, bei dem Lukoſchins Wache halten ſollte. So wurde Lukoſchius eines Abends von der Frau des Spaßvogels aufgefordert, zu ihr zu kommen, denn ein großes Unglück ſei geſchehen, ihr Mann ſei plötz⸗ lich geſtorben. Da ſie verſchiedene Beſorgungen in der Stadt erledigen wollte, bat ſie, beim„Toten“ eine Zeitlang zu wachen. Lukoſchius willigte ein, nahm aber gleichzeitig ſein Handwerkszeug mit, um nicht müßig zu ſitzen. Er bedauerte den„Toten“ ſehr, ſetzte ſich aber dann an einen Tiſch und flickte ſein Schuhzeug weiter. Plötzlich rührten ſich die Hände des„Toten“. Lukoſchiuz blieb bei ſeiner Ruhe und faltete dem„Tote“ die Hände wieder zu⸗ ſammen. Als ſich der„Tote“ jedoch nach einer Weile wiederum rührte und ſich zu erheben begann, wurde es dem Schuhmacher doch etwas gruſelig zu Mute. Er griff faſt unbewußt zum Hammer und ſchlug auf den Schädel des„Toten“ los. Dieſer ſank darauf nieder und regte ſich nicht mehr. Die zurückgekehrte Frau mußte mit Schrecken feſtſtellen, daß ihr Mann letzt tatſächlich nicht mehr am Leben war. Die Po⸗ lizei hat den Schuhmacher ſofort verhaftet und eine Unterſuchung eingeleitet. In Anbetracht der be⸗ ſonderen Umſtände dieſes bedauerlichen Falles dürfte der Schuhmacher mit einer geringen Strafe davonkommen. 65 — Miß Florence Woodrow in London iſt zur „Märtyrerin“ der Zigarette geworden. Die Vierundzwanzigjährige iſt mit Glücksgütern wenig geſegnet, und ihre Tante hatte ihr in den letzten Jahren die Unterſtützung geſperrt. weil ſie ſich über das viele Zigarettenrauchen der Nichte ärgerte. Jetzt iſt das Teſtamont Her vor kurzem verſtorbenen Tante eröffnet worden. Es ſtellt Miß Florence vor eine ſchwere Wohl. Die Tante ver⸗ macht ihr in dem Teſtament 8000 Pfund, beſtimmt aber, daß die ganze Erbſchaft hinfällig wird, wenn uueif dun Ullllo Furchtbare Biuttat eines Sechzehmährigen Den Vater und einen Untermieter erſchoſſen. * Siegen, 19. März. Auf dem Oranienhof, einem etwas abſeits ge⸗ legenen Geflügelhof und Ausflugslokal bei Siegen ereignete ſich eine furchtbare Bluttat. Nach einer Auseinanderſetzung erſchoß der 16jäh⸗ rige Gerhard Seifert, der Sohn des Beſitzers des Oranienhoſes, mit einem Gewehr ſeinen Vater und den Untermieter des elterlichen Anweſens, den 50jährigen Werkmeiſter Ewald Schwarz. Nachdem der Junge auch auf ſeine Mutter geſchoſſen, die Frau aber nicht ge⸗ troſſen hatte, griff er zu einem Revolver und tötete ſich ſelbſt. In den Mittagsſtunden war es zwiſchen dem 16⸗ jährigen Seifert und ſeinen Eltern ſowie dem Unter⸗ mieter Schwarz zu einer Auseinanderſetzung ge⸗ kommen. Der Junge ſollte zu einem Landwirt in Arbeit gehen, doch verlangten die Eltern, daß ihr Sohn nicht, wie dieſer es wünſchte, den Lohn ganz für ſich behalte, ſondern die Hälfte auf ein Spar⸗ kaſſenbuch einzahle. Der Junge entfernte ſich ſchließlich und begab ſich von den Wirtſchaftsräumen in das Wohnhaus, wo er ſich das Gewehr des Schwarz, eine kleinkalibrige Büchſe, holte. Als Schwarz und Frau Seifert ſich ebenfalls zum Wohn⸗ haus begeben wollten, gab der Junge auf ſie Schüſſe ab. Schwarz wurde von einer Kugel getroffen und auf der Stelle getötet. Die Schüſſe auf die Mutter verfehlten glücklicherweiſe ihr Ziel. Als auf die Hilferufe der Frau der Ehemann hinzukam, richtete der Junge die Waffe auch auf den Vater, der gleich⸗ falls getötet wurde. Die Mutter verſuchte nun, durch die oberen Wirtſchaftsräume zu entkommen und in der Nachbarſchaft Hilfe herbeizuholen. Auch jetzt noch ſchoß der Burſche auf die Frau, aber mieder nerfeblten die Kugeln ihr Ziel. Der Täter griff nun zu ſeinem Revolver und nahm ſich das Leben, nachdem er noch vorher einen Abſchiedsbrief geſchrieben hatte. die Erbin noch einmal eine Zigarette raucht. Nach kurzem Bedenken hat Miß Woodrow die Erb⸗ ſchaft ausgeſchlagen, die nun einer Geſell⸗ ſchaft zur Bekämpfung des Nikotinmißbrauches über⸗ wieſen wird. Das Bermögen könnte ſie gut gebrau⸗ chen, ſagte Florence zur Begründung ihres Ent⸗ ſchluſſes, aber das ganze Leben würde ihr vergällt werden, wenn ſie in Geſellſchaft rauchender Freun⸗ dinnen auf die geliebte Zigarette verzichten müßte. * — In Martina(Apulien) wurde die Polizei auf ſeltſame Vorgänge im Hauſe eines gewiſſen Angelo Convertini aufmerkſam gemacht. Seit Jahr und Tag hatte niemand mehr etwas von ſeiner Ehefrau, Roſa Calianno, geſehen, die im Ort einſtmals als blühen⸗ des junges Mädchen bektannt geweſen war. Angeb⸗ lich war ſie ſeit einer Fehlgeburt gelähmt und hatte das Haus nicht mehr verlaſſen. Doch hörte man nie⸗ mals, daß ein Arzt die Kranke beſuchte. Schließlich erſchien die Polizei im Hauſe und forderte Conver⸗ tini auf, ſeine Frau zu zeigen. Nach längeren Aus⸗ flüchten führte der Ehemann, deſſen Haus recht gut eingerichtet war, die Polizei in eine Dachkammer, wo ſie zu ihrem Schrecken ein kaum bekleidetes, nicht mehr der Sprache mächtiges ſkelettartiges Nuſen auf einem Stuhl hockend fanden. Mit allen möglichen Ausreden ſuchte Convertini den Zuſtand ſeiner Frau als Krankheit hinzuſtellen. Bald aber kam die Wahr⸗ heit ans Licht. Der Ehemann hatte vor vielen Jah⸗ ren ein Verhältnis mit einer Maria Faſano ange⸗ Rückkehr der Teilnehmer am Oaſenflug dnb. Berlin, 20. März. Am Montagnachmittag trafen die deutſchen Teil⸗ nehmer an dem internationalen Oaſen⸗ wettbewerb auf dem Berliner Zentralflughafen Tempelhof ein. Die Beſatzung der vier Flugzeuge, je zwet Meſſerſchmitt⸗Taifun und Type„Sie⸗ bel Fh 104“, wurden im Kameradenkreis vom Chef der Luftwehr, General dͤer Flieger Stumpff, begrüßt, der insbeſondere die in dieſem ſchwierigen Wettbewerb von den deutſchen Fliegern bewieſenen Mannſchaftsleiſtungen hervorhob. Für die Beſatzungen dankte Oberleutnant Goetze für den herzlichen Empfang und über⸗ brachte die Grüße des italieniſchen Luftmarſchalls Italo Balbo, der als Gouverneur von Libyen Schirmherr des vom Königlich Jtalieniſchen Aeroklub veranſtalteten Oaſenfluges war. 42 Kinder leben Eine Unglücksmeldung war glücklicherweiſe ſalſch dub. Warſchan, 20. März. Die Polniſche Telegraphenagentur teilt mit, daß die in der polniſchen Preſſe verbreitete Nach⸗ richt von einem Unglück in der Nähe von Krze⸗ mieniec, bei dem 42 Kinder ertrunken ſein ſollten, ſich nicht beſtätige. Vollſtreckung eines Todesurteils (Funkmeldung der NM3.) + Berlin. 20. März. Am 20. März iſt der am 26. September 1893 in Kutzen(Oſtpreußen) geborene Kurt Krebs hinge⸗ richtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts in Inſterburg vom 8. Dezember 1937 wegen Mordes. zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte, ferner wegen weiterer Straftaten zu einer Geſamtſtrafe von fünfzehn Jahren Zucht⸗ fangen und ſeine Geliebte als Pflegerin für ſeine Frau ins Haus genommen. Beide hielten dann die Ehefrau, die damals tatſächlich krank geweſen war, in der aufs elendeſte eingerichteten Dachkammer G ſangen, mißhandelten ſie und ließen ſie ohne ärztliche Pflege. Das ſaubere Paar wurde verhaftet. 2* — In den amerikaniſchen Filmen ſind die Ge⸗ waltſzenen beſonders zwiſchen Banditen und Polt⸗ ziſten ſehr häufig, bei denen die Glasſcherben eine große Rolle ſpielen. Flaſchen und Gläſer werden anſcheinend auf den Köpſen der Darſteller in tauſen Stücke zerſchlagen, und auch die nervöſen Filmdiven betätigen ſich gern auf dieſem Gebiet. Bisher wal das Glas das einzige, wofür man keinen künſtlichen Erſatz unterſchieben konnte, der ungefährlich war, une ſo gab es immer wieder Verwundungen und lebhafle Proteſte der Betroffenen. Ein Erfinder, der ſi gerade mit den Erſatzſtoffen für die Filmherſtellun beſchäftigt, hat nun eine äußerſt gebrechliche, aber un⸗ ſchädliche Glasart hergeſtellt. Es handelt ſich um eine Zuſammenſetzung aus geſponnenem Zucker, die gau ſo ausſieht wie richtiges Glas und keine Verletzun gen hervorruſen kann. Die einzige Unannehmlichkel bei dieſem Glaserſatz iſt der hohe Preis. Bisher konnte man eine Flaſche für etwa 6 Pfennige au dem Schädel eines Banditen zerſchmettern, mit de Flaſche aus Zuckerglas aber koſtet es ſechs Mark. — Eine Gefängnisſtraſe von zehn Jahren für den Diebſtahl von zehn Ceuts ſetwa 25 Pfennige) wurde ſoeben vom Schnellgericht in Neuyork über den 18 jährigen Arbeiter namens Charles Sheridan ver⸗ hängt. Er hatte das Geld geſtohlen, indem er ein junges Mädchen in einem Lift eines Neuyorker Wolkenkratzers überfiel. Vor Gericht erklärte er unter anderem, daß er den Diebſtahl nicht aus Ar⸗ mut, ſondern aus Leidenſchaft verübt habe. EE————— haus und zu Sicherungsverwahrung verurteilt wor⸗ den war. Krebs hatte am 6. Juni 1936 ſeinen 71jährigen Schwiegervater, den Gaſtwirt Friedrich Schneiden, heimtückiſch erſchoſſen, um ſich in den Beſitz des Nach⸗ laſſes zu ſetzen. Städte und Dörfer hinter Schneemauern Wölfe ſallen die Herden an dub. Belgrad, 20. März⸗ Die ſtarken Schneefälle dauern in gand Jugoſlawien an. In Südſerbien ſind die Wege zur albaniſchen Grenze auf weite Strecken ſo tieſ verſchneit, daß zahlreiche Städte und Dör“ fer ſeit fünf Tagen von der Umwelt völlig abgeſchloſſen ſind, da die Telefonleitungen zer“ ſtört ſind ſowie der Eiſenbahn⸗ und Omnibusverkehr eingeſtellt wurden. Aus mehreren Gegenden Jugo⸗ ſlawiens treffen Meldungen ein, daß Wolfsrud el bereits in die Nähe der Dörſer kommen und am hellichten Tag die Herden anfallen. Million ſireitet alles ab Der Fortgang des Weidmann⸗Prozeſſes dnb Peris, 21. März. Im Raubmordprozeß Weidmann und Genoſſen iſt man jetzt bei dem letzten Opfer der Bande, dem jüdiſchen Emigranten Frommer, an⸗ gelangt, der ebenfalls in der Villa Weidmanns 2 Voulzie durch einen Revolverſchuß in den Nacken getötet wurde. Während der letzten beiden Sitzungen woßnte man in der Hauptſache einem Duell zwiſchen Weidmann und ſeinem Helſers⸗ helfer Million bei, der rundweg alles abſtreitet, was ihm Weidmann und die Anklage zur Laſt legen. Man rechnet damit, daß die Verteidiger Ende der Woche zu Wort kommen. iHI WESTEVBERGER Ob ich dann immer ſo glücklich bin wie heute? Oß es immer ſo ſtill und friedlich in mir bleibt? Ob nicht doch das andere wiederkommt, die Unruhe bis in die Fingerſpitzen, der Durſt nach dem Abentener, der Hunger nach dem Zigeunerleben, die Gier nach dem Wagnis, die Luſt des Doppellebens? Er preßte die Lippen zuſammen, und ſeine hübſche Stirn zog ſich nervös zuſammen. Etwas wie Angſt ſtieg in ihm auf: Angſt vor ſich ſelbſt, vor den dunklen Trieben in ihm, die die Mutter in ihm aufgezogen hatte, aus—— ach, wer wußte, warum? Wer ahnte, was alles in einer kleinen. lebensluſti⸗ gen phantaſiebegabten, geldgierigen portugieſiſchen Kellnerin vorgehen mußte, um ſie zu dem werden zu laſſen, was ſie heute war: eine Hochſtaplerin, eine Abenteuerin? „Lore“, ſagte Silly plötzlich, heiſer vor innerer Erregung,„ich hab' eine Bitte an dich— eine große Bitte Lore hob zärtlich den Kopf:„Und—?“ „Laß uns recht bald abfahren, zu deinen Eltern! Und Meran laſſ' ich aus, weißt du. Ich mag hier wicht mehr bleiben; es iſt ſchrecklich, ſo als Braut⸗ paar herumzulaufen, immerzu von neugierigen Augen und grinſenden Geſichtern verfolgt. Ich hab' auch das Bedürfnis, erſt einmal mit deinen Eltern alleg ins reine zu bringen, verſtehſt du? Und überhaupt... Wärſt du ſehr traurig, wenn wir bald führen?“ „Aber nein, Siy— mir iſt alles recht! Wann wollteſt du denn fahren?“ „Gott— vielleicht in fünf, ſechs Tagen? Ich würde dann vorher noch die Tour auf den Saukopf machen „Muß das ſein? Der Saukopf iſt ſchwierig. Und jetzt im Frühjahr erſt recht.“ „Aber es iſt die ſchönſte Tour in der ganzen Ge⸗ gend, Lore— die längſte Abfahrt.“ „Und mit die ſteilſte“ „Aber dafür auch die wundervollſte.“ „Alſo meinetwegen! Aber wenigſtens gehſt du nicht allein?“ „Nein— ich werde mir jemand mitnehmen Jochem Kees. Und hör, Lore: Daß wir bald abfahren wollen, ſagſt du niemand, gell? Sonſt kommen wir aus dem Ab⸗ ſchiedsfeiern nicht heraus.“ „Darf ich's auch Herrn Uhlfeldt nicht ſagen? Ich denke, der wird übrigens auch bald wegwollen. So⸗ bald ſich Milly einigermaßen erholt hat, jedenfalls.“ „Na alſol Da kannſt du ja zunächſt mal ab⸗ warten, ob Herr Uhlfeldt etwas vom Abfahren ſagt. Und ſonſt— es hat ja noch Zeit, nicht wahr, mein Süßes?“ „Sicherlich, Silly. Du— weißt du, ich breu' mich ſchrecklich darauf, wie dir wohl unſer Haus gefällt und mein alter Herr und die Mama“ „Es wird mir ſchon alleg gefallen, Lore! Be⸗ ſtimmt ſogar!“ „Na, wer weiß, du oller Verwöhnter, du?“ „Ich bin gar nicht ſo verwöhnt, wie du denkſt. Ich erzähl' dir ſpäter mal, wie armſelig und beſcheiden ich's als kleiner Junge gehabt habe. Glaubſt du, das vergäße man jemals wieder?“ Sie ſahen ſich an, lächelnd, mit glänzenden Au⸗ gen.„Komm“, ſagte Lore dann.„Noch einen Kuß, und dann gehen wir wieder hinein. Die andern werden uns vermiſſen.“ Innig, verträumt, küßten ſie ſich.„Du Gu⸗ tes—! ſagte Silly leiſe, und beinah inbrünſtig dachte er: Auch ich will ein guter Menſch werden. Ich will! Ich will! Dann kehrten ſie, zärtlich umſchlungen, in den fröhlichen Wirbel des Feſtes zurück, ein Brautpaar, bei deſſen glücksfrohem Anblick jedem das Herz weich wurde... Nur einem nicht: dem Hausmeiſter * „Was ſchauſt du mich denn ſo an, Burgel?“ „Darf ich dich nicht amal mehr anſchaun?“ „Doch, doch. Aber——“ Sillu Alders⸗Schöna verſtummte und neſtelte nervös an ſeinem Schliys herum. Nicht auszuhalten war das jetzt mit der Burgel! Immer dieſe traurigen runden Augen hinter einem her, immer dies anklogende Geſicht und bei allem auch wieder ſo ein feindſelig⸗mißtraxiſcher, beinah lauernder Ausdruck um den Mund herum und in der ganzen Haltung... Was für ein ge⸗ dankenloſer Trottel war er doch geweſen, ſich derart weit mit der Burgel einzulaſſen! Jetzt hatte er die Laſt davon. Und es war wirklich ein Glück, daß in ein paar Tagen die ganze Silderer Herrlichkeit zu Ende ginge! Er warf einen verſtohlenen und unſicheren Blick zur Burgel hinüber, die ſchweigſam und irgendwie wehmütig im Zimmer Staub wiſchte. Konnte ſie damit nicht warten, big er zur Tür hinaus war? Konnte ſie nicht überhaupt ſein Zimmer erſt dann herrichten, wenn er es endgültig verlaſſen hätte? Ich ſag' es ihr! dachte er gereizt. Aber dann ſah er ein, daß nichts ungeſchickter und törichter wäre als gerade dies. Denn anfänglich war ja er es ge⸗ weſen, der dieſe allmorgendlichen Begegnungen her⸗ beigeführt hatte. Er war es geweſen, der ſich mon gens ſo lange im Zimmer herumtrieb, bis die Bur⸗ gel mit ihrem Beſen und ihrem Staubtuch auf⸗ kreuzte. Und er hatte es, weiß Gott, nicht nur des⸗ halb getan, weil es bisher zu ſeiner„Arbeitsme⸗ thode“ gehörte, ſich in jedem Hotel mit irgendeiner Angeſtellten zu befreunden, ſondern ebenſoſehr, weil er die Burgel recht niedlich und nett gefunden hatte — viel niedlicher und netter als Lore Schneider und alle anderen. Jetzt freilich—2 Aber auf keinen Fall konnte und durfte er der Burgel Vorwürfe darüber machen, daß ſte ſich in jeder freien Minute unter irgendeinem Vorwand bei ihm herumtrieb, und daß ſie trotz ſeiner Verlo⸗ bung auch ihre alte Gewohnheit, das Zimmer ſchon ſauberzumachen, während er noch drinnen war, nicht aufgegeben hatte. Nein, auch das durfte er ihr nicht vorwerfen; er hatte ihr ja immer wieder beruhigend erzählt, daß ſeine Annäherung an die reiche Düſſel⸗ dorferin nur unter Zwang geſchähe, daß nur ſach⸗ liche Gründe dahinter ſtünden. Und anfänglich war es ja auch ſo geweſen. Daß ſich dann innerhalb ganz kurzer Zeit ſeine Einſtel⸗ lung zu Lore und vielleicht zu ſeinem ganzen Leben— derartig ändern würde, hatte er ſelber nicht geahnt, und die Burgel ahnte es auch heute noch nicht. Sollte er ſie aufklären, ihr die Wahrheit einge⸗ ſtehen? Nein, daßs wäre grauſam und ſinnlos ge⸗ weſen und außerdem äußerſt unklug. Am beſten, er fuhr einfach ab, hielt ſein Verſprechen, nach Sul⸗ den zu kommen, aufrecht und tat. als trenne er ſich nur mit blutendem Herzen von ihr. Merkwürdig! dachte er. Da ſteh' ich nun mit dem feſten Vorſatz, Lore zuliebe ein neues Leben zu beginnen, ehrlich und aufrichtig zu handeln— und ſchon beim erſten Problem, das mir begegnet, gibt es nur einen einzigen Weg, den ungeraden! Denn es iſt ungerade, daß ich die Komödie mit der Burgel bis zu meiner Abreiſe weiterführe. Aber ich bin dazu gezwungen, und außerdem iſt es ſogar der barmherzigere Weg. Denn die Burgel hat mich arg lieb Die Burgel hatte indeg ihre Staubtucharbeit zn Ende gebracht. Nun machte ſie ſich am Schrank zn ſchaffen, wo ſie die Wäſche einräumte. Silly lächelte ein wenig. Kleine, herzige Burgel! Vielleicht ſchick, ich dir mal irgendwas Hübſches aur Erinnerung und zum Troſt dafür, daß ich nicht na Sulden komme. Aber wenn ſie ihn nur nicht immer ſo merk⸗ würdig anſehen wollte..„Du, geh,—, ſagte er nervös,„kram nicht ſo lang mit der blöden Wäſch herum. Schau lieber amal, ob drunten Poſt fü mich liegt!“ Die Burgel ſah ihn mit einem ſchiefen Lächeln an! „Du magſt wohl nicht, daß ich hier im Zimme bleib'? Haſt wohl Angſt, dees Fräulein Braut könnt' kommen?“ „Ganz und gar nicht. wewn du die tätſt.“ „Hm! Gar ka ſpitze Bemerkungen. Aber ich muß doch jetzt Rückſichten nehmen, gell?“ Wütend und mit dem Fuß ſtampfen, drehte ſich Silly ihr zu.„Rückſichten nehmen ſollteſt du aller⸗ dings— auf meine Nerven nämlich! Oder glaubſ du vielleicht, ich ſpür' nichts mehr von der Tour zum Höllengrat? wollte er hinzufügen. Aber er ließ es; er war des Streitens und Sichverteidigens gegenüber der Burgel ſo überdrüſſig. Eine Weile ſchwiegen ſie nun alle beide. Die Burgel kramte noch immer im Schrank herum. Sill ſuchte zerſahren ſeine Siebenſachen zuſammen, die teils noch im Abendanzug, teils in dem Skianzug ſteckten, den er geſtern getragen hatte. 4 Auf einmal ſagte die Burgel halblaut:„Des alaub' ich ſchon, daß deine Nerven nicht zum beſten 05— wenn einer den Maudler zum Freund R „Den Maudler?“ Silly Alders⸗Schöna fuhr wie der Blitz herum.„Was ſoll das heißen? Was willſ du allweil mit deinem verfluchten Maudler?“ (Fortſetzung folgt) KRünpr A5 Aber es wäre mir lieb, ewigen ſpitzen Bemerkungen laſſen VorteilRaft bei ie * Technik Dienstag, 21. März 1939 HANnmS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mansheimer Zeitung Adam Opel Ad, Rüsselsheim Weiier im Auischwung Neuer Höchsisiand der Produkiion des In- und Auslandsverkauſes— Große Wohnungsbauabsichien iur Geiolgschafi— Ser flüssige Bilanz 9 Die Adam Opel Ac, Rüſſelsheim, legt ſoeben ibren Geſelfeſchlut für 1088 vor. Mit vollem Einſatz hat oie bei ellſchaft an der Erfüllung der neuen Aufgaben mitgear⸗ itet, die die Schaffung des Großdeutſchen Reiches der Eſchen Induſtrie und im beſonderen der deutſchen Auto⸗ obilinduſtrie brachte. Die allgemeine Exkenntnis der Be⸗ entung des Kraftfahrzeuges wurde durch die bedeutenden Krensportleiſtungen des vergangenen Jahres außerordent⸗ * geſteigert und damit das große Intereſſe der Allgemein⸗ . für die Kraftverkehrswirtſchaft vergrößert. Während 6 deutſche Kraftwagenerzeugung um 4, v. H. auf 340 700 denen auſtiea—ohne die oſtmärkiſche Produktion, die nach in, Anſchluß einen ſehr erheblichen Auſſchwung erfahren herte—, ftellte Opel 130 580(i. B. 180 207) Kraftwagen Br,„das ſind 9,7(i. V. 7,8) v. H. mehr. Auf das Werk Rüfſrdenburg kam eine Steigerung um 25,7(21,6) v.., auf ſi elsheim um 5,2(5,9) v. H. Der Inlandsverbauf ſteigerte h um 9,3 v. H. auf 104 056(55 222)— nachdem i. B. ein 8 ckgang um 9,0 v. H. eingetreten war—, wobei auf o ondenburg 26,1(152) v. H. mehr, auf Rüſſelsheim 6,2 ſic mehr(12,4 v. H. weniger) traſen. Der Eport erhöhte ch auf 36 444(32 611) Wagen,§. ſ. 11,8(107,6) v. H. mehr, dei awar beim Brandenburger Werk 17,9(81,0), in Rüſſels⸗ im 11,2(110,4) v. H. Das Verhältnis des Exports zum klondsverkauf ſteilte ſich auf 35,0(84,2) v. H. Dabei iſt zu 10 rückſichtigen, daß der Begriff Inland durch die Erwei⸗ Daung der deutſchen Grenzen ſich erheblich ausgedehnt hat. em Werte nach hat ſich die Ausfuhr ſogar um 25,5 v. H. erhöht, wobei das Olympio⸗Modell beſondere Erſolge er⸗ 00 hier wurden die Umſätze im Berichtsjahr mehr als erdonpelt. Die Umſätze im Inlondsgeſchäft werden als be⸗ ledigend bezeichnet. 27 Die Gefolgſchaft konnte um 3600(300) weiter auf rund 7 000 erhöht werden. Der Durchſchnittslohn ſtieg noch⸗ Us um etwa 5(7,) v. H. Die Lehrlingswerkſtätten wur⸗ n erweitert, am Jahresſchluß waren 803 Lehrlinge tätig. e raſche Ausdehnung der Werke in Rüſſelsheim und Jrandenburg machte das Wohnungsproblem immer dring⸗ Sbor. In Rüſſelsheim hat die Naſſauiſche Heimſtätte eine iedlung von 418 Stellen nahezu fertiggeſtellt, ein neuer Slan für weitere 1000 Siedlungen, Mietwohnungen und igenheime wurde aufgeſtellt, mit den Bauvorarbeiten be⸗ ſi nen. In Brandenburg hat die Kurmärkiſche Klein⸗ edlung mehrere hundert Mietwohnungen und Siedlun⸗ — für Opel errichtet, ein Bauprogramm von weiteren 5 Wohnungen wurde in Angriff genommen. Insgeſamt lind zur Zeit in keiden Sädten rund 9000 Wohnungen fer⸗ ggeſtellt bzw. im Bau. Auch auf dem übrigen ſozialen N iet wurden weitere Verbeſſerungen durchgeführt. Der Mam⸗Opel⸗Gedächtnis⸗Stiftune, wurden weitere 1,5 Mill. ark zugewieſen. Die ſozialen Aufwendun⸗ gen erreichten 1938 über 5 Mill.. 8* Bruttoertrag(Ziffern in Mill. 4) ſtellt ſich auf 8 86(419,29). Dazu treten 4,42(4,05) Zinſen, 0,06(0,006) eteiligungserträge, 4,00(4,54) außerordentliche Erträge, . Einnahmen, die ſpühere Jahre betreſſen und auf⸗ ſte freie Reſerven. Die Auſwendungen für Löhne und lter ſtiegen auf 74,82(61,89), die ſoziaben Abgaben bieleeliche) auf 5,62(4,51), Beſitzſteuern auf 8,02(9,96)— liervon hatte ein Teilbetvag von etwa 6,0 außerordent⸗ 0 ben, Charaßter,— Beitrüge an Berufsvertretungen auf — 0,12). Außerordentliche Auſwendungen, im veſent⸗ lichen eine Sonderrücklage für beabſichtigte Aufwendungen 1 Werk und Zahlungen an die Gedächtnisſtiftung enthal⸗ end, gingen auf 4,61(5,65) zurück(i. V. waren hier u, a. Auſwendungen im Zuſammenhang anit dem 75jährigen entteben und Sonderabſchreibungen auf Materlalbeſtände Uten). Nach insgeſamt 31,47(30,29) Abſchreibungen, don allein 47,40(18,43) auf Maſchinen und 12,61(10,74) Auf Wertzeuge, verbleibt einſchl. 6/58(4,81) Gewinnvor⸗ trag ein Reingewinn von 20,37(11,88), über deſſen Ver⸗ wendung die HB am 1. April Beſchluß ſaſſen ſoll(t. V. Rurden 8 v. H. Dipidende— 6 v. H. in bar, 2 w. H. au Anleiheſtock— ausgeſchüttet). 8 In der Bilanz erſcheint das Anlagevermögen fetzt mit 4,„18(123,56) Mill. 4 trotz der weiter erhöhten Abſchrei⸗ bungen geſteigert. Im einzelnen entſtanden bei bebauten Grundſtücken mit Fabrik⸗ und ſonſtigen Baulichkeiten Zu⸗ gänge von 2,46(5,29), Abgänge von 0,20(0,01), bei ſolchen mit Geſchäfts⸗ und Wohngebäuden von 0,01(2,47) bzw. 0,16(0,2), bei unbebauten Grundſtücken von 0,28(1,33) bzw. 0,19(—), bei Maſchinen und maſchinellen Anlagen von 7,38(13,32) bzw. 0,41(0,62, während bei Werkzeugen der geſamte Zugang von 12,61(i. V. 10,74) Mill. wieder durch Abſchreibungen ausgeglichen wird. Bei den Betei⸗ ligungen gingen 0,888(0,007) Mill. zu und nichts ab (i. V. 0,60). Die Abſchreibungen hierauf blieben wieder gering. Insgeſamt hat ſich der Bruttowert des Anlage⸗ vermögens im Jahre 1938 um rund 11,0 Mill./ erhöht, die Abgänge beliefen ſich auf rund 1,0(i. V. 0,80) Mill.. Die fortſchreitende Ausdehnung der Produktion machte einen weiteren Ausban der Fabrikanlagen erforderlich. Bei dem Beteiligungszugang handelt es ſich um Aktien der Reichswerte„Hermann Göring“; 50 v. H. dieſer Be⸗ teiligung ſind als noch nicht eingezahltes Aktienkapital unter Verbindlichkeiten verbucht worden. Die Frigidaire Gmbh habe ihren Umſatz erheblich geſteigert, man hoffe, däß die im Vorjahr begonnene Umſtellung des Fabrikations⸗ programms ſich zufriedenſtellend auswirkt. Die Opel⸗ Verſicherungsgeſellſchaft iſt bekanntlich mit Wirkung vom 1. 1. 1939 an aufgelöſt, für 1937 verteilte ſie wieder 6 v. H. Dividende. Stärker als das Anlagevermögen iſt das Umlaufsver⸗ mögen, von 106,57 auf 147,70 Mill. J1., angewachſen. Die Vorräte erhöhten ſich auf 40,82(32,93) durch die Not⸗ wendigkeit einer höheren Lagerhaltung für Exportzwecke und erhöhter Produktion in Brandenburg. Wertpapiere er⸗ ſcheinen mit 18,51(1,06)— eine Erläuterung läßt der Be⸗ richt vermiſſen—, Warenforderungen mit 2,76(10,87), wo⸗ bei die Verdoppelung ſich aus den Zahlungsbedingungen bei Sonderaufträgen und aus dem erhöhten Geſchäfts⸗ wolumen erklärt. Ausfälle ſeien hier ſo gut wie nicht zu erwarten, wie überhaupt die Außenſtände im Verhältnis zum Umſatz außerordentlich niedrig ſeien. Konzernforde⸗ vungen ſtiegen auf 11,97(10,56) und ſind faſt durchweg For⸗ derungen aus dem Exportgeſchäft. Darlehen und ſonſtige Forderungen betragen 6,44(5,22). Forderungen an Auf⸗ ſichts ratsmitglieder oder Kredite, dͤie nur mit Zuſtimmung des Auſſichtsrats gewährt werden dürfen, beſtanden nicht. Kaſſe, Wechſel, Schecke und Bankguthaben zuſammen ver⸗ minderten ſich auf 42,15(45,87), und zwar ſind dabei Wech⸗ ſel auf 0,003(i. V. 12,75) geſunken, während Bankguthaben allein auf 41,34(32,62) angewachſen ſind. Auf der Paſſipſeite erſcheinen neben der 10prozentigen geſetzlichen Rücklage andere Rücklagen mit 25,7(unv.), Rück⸗ ſtellungen mit 37,95(17,78), Wertberichtigungen(Abſchrei⸗ bungen) mit 90,63(72,53), Anleihen unv. mit 8,4. Die ſtarke Erhöhung der Rückſtellungen für ungewiſſe Schulden erklärt ſich zum großen Teil aus Rückſtellungen für ihrer Höhe nach noch nicht genau beſtimmbare Steuern ſowie aus erhöhten Rücklagen für alle Riſiken und Eventualverbind⸗ lichkeiten. Der Rücklage für Abſchreibungen wurden wie ä. V. wiederum rund 18 Mill. zugeführt; über die ſteuer⸗ lichen Möglichkeiten der Abſchreibungen hinaus habe man „erhebliche Sonderabſchreibungen“ vorgenommen. Die Ge⸗ ſamtverbindlichkeiten betragen 31,55(27,68), davon Waren⸗ ſchulden 21,66(20,25), Konzernſchulden 1,15(1,32), un⸗ erhobene Dividende 4,32(2,25), ſonſtige Verbindlichkeiten 4,00(3,50); umter letzteren ſind rund 0,42 aus einem Trede⸗ fina⸗Guldenkredit enthalten. Kundenanzahlungen ſtiegen auf 0,25(0,11). Der Fabrikbeſitz iſt weiterhin unbelaſtet. Die Bilanzſumme hat ſich auf 282,21(230,41) erhöht. Bürg⸗ ſchaften werden mit 0,17(0,92) erheblich niedriger ausge⸗ wieſen, die Obligoverpflichtungen betrugen am Jahresſchluß 4,24(1,24). Wie der Dö erfährt, wird vorausſichtlich wieder eine Dividende von 8 v. H. auf 60 Mill. Aktienkapital vorge⸗ —0 werden, die diesmal voll in bar zur Auszahlung käme. Tagung der Eisenhütie Südwesi Die Eiſenhütte Südweſt, Zweigverein des Ver⸗ eins deutſcher Eiſenhüttenleute, hielt am Sonntag in Saarbrücken ihre Jahrestagung ab, an der auch zahl⸗ reiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht teilnahmen. Der Vorſitzende, Kommerzienrat Dr. H. öchling, begrüßte insbeſondere den ſtellv. Gau⸗ eiter Leyſer ſowie den Kommandierenden Gene⸗ val Kuntze und ſtellte dabei das gute Verhältnis swiſchen Technik und Partei, aber auch zwiſchen Tech⸗ nik und Wehrmacht beſonders heraus. Er ſchloß mit Dankesworten an Pg. Kelchner, dem es zu ver⸗ anken ſei, daß das frühere Zivilkaſino jetzt zum s der Technik wurde, das künftig ein Mittel⸗ punkt des ganzen techniſchen Schaffens im Saarland ein werde. Pg. Kelchner, Gauamtsleiter des Amtes für und NSBDT, ging in ſeinem anſchließenden Referat davon aus, daß die Schöpfungen der Technik in erſter Linie dazu beſtimmt ſeien, die Hebung des Lebensſtandards und der kulturellen Aufwärtsent⸗ wicklung, ſowie der Sicherheit von Volk und Staat Ur Gegenwart und Zukunft zu gewährleiſten. Die führenden Männer der Technik müßten daher das ienſtmotiy dem Proſitmotiv überordnen und ſich der hohen Verantwortung als Führer von Betrieben be⸗ wußt ſein. Nur der Betriebsführer und der In⸗ genieur werde ſeine Aufgabe als Menſchenführer ull und ganz erfüllen können, dem nationalſoziali⸗ ſtiſches Handeln in Fleiſch und Blut übergegangen iſt. Die Menſchen müßten zu einer wahren Betriebs⸗ gemeinſchaft zuſammengeſchmiedet werden. Die Be⸗ triebe dürften nicht Stätten der Fron ſein, ſondern müßten zu Baſtionen des Nationalſozialismus aus⸗ gebaut werden. Wenn die Mobiliſierung der geſam⸗ ten Schaffenskräfte innerhalb eines Betriebes ge⸗ tragen ſei von nationalſozialiſtiſchem Idealismus, ann werde die Arbeit auch ſtets von Erſolg gekrönt in. Der Redner betonte ferner die Notwendigkeit er Forſchung und der Heranbildung eines guten Nachwuchſes und ſchloß mit den Worten:„Deutſche Ingenieure an die Front! Euch ruft das neue eutſchland!“— Dr. Ing. A. Graff⸗Saarbrücken ſprach über die Entwicklung und den Stand der Aufbereitung und Verhüttung ſüdbadiſcher Doggererze durch die Saarhütten. Er gab auf Grund reichen Bildmate⸗ rials einen Ueberblick über die Lage des Erzvorkom⸗ mens und über die Anordnung der bisher erſtellten Anlagen. Er würdigte dabei vor allem die Leiſtun⸗ gen der Doggererz⸗Bergbau..b.., die im Auf⸗ trag der fünf Saarhütten den Abban der ſüdbadi⸗ ſchen Doggererde in großem Maßſtab in Angriff genommen hat. 8 einem großangelegten Referat ſprach Reichs⸗ amtsleiter Geſandter Werner Daitz⸗Berlin, über das Thema„Deutſchland und deutſche Technik in der Neuordnun Europas“. Er ging aus von dem ober⸗ dden Geſetz alles Lebens, daß die Natur auf die Dauer nur diejenigen Lebensformen als lebens⸗ würdig und lebensbeſtändig anerkennt, die aus eige⸗ ner Kraft und aus eigenem Raum zu leben ver⸗ mögen. Er zeigte in einem Ueberblick auf, wie der europäiſche Kontinent in der letzten vier Jahrhun⸗ derten gegen dieſes Grundgeſetz verſtoßen habe. Das Schickſal ſtelle heute gebieteriſch die Forderung: Wiedergeburt jedes europäiſchen Volkes aus ſeiner ihm eigentümlichen Lebensgeſetzlichkeit und Wieder⸗ herſtellung der Ganzheit des europäiſchen Raumes und damit Ausnutzung aller wirtſchaftlichen Mög⸗ lichkeiten des europäiſchen Raumes. In der ſtrukturell veränderten Welt ergebe ſich heute für Europa die folgende lebensſtrategiſche Lage: Englands Aufgabe werde in der Hauptſache ſein, mit ſeinem Empire den Druck der ſelbſtändig geworde⸗ nen überſeeiſchen Kontinente gegen Europa abzu⸗ ſchirmen, Deutſchland müſſe mit einem oſteuropä⸗ iſchen Ottawa Kontinentaleuropa abſchirmen gegen den raum⸗ und volkspolitiſchen Druck Aſiens, Ita⸗ liens Aufgabe werde es ſein, mit ſeinem Imperium den Druck des immer mehr ſelbſtändig werdenden Afrikas gegen Europa abzuwehren. Deutſchland, Italien und England hätten an erſter Stelle die große geſchichtliche ſtehend, Europa es wieder zu ermöglichen, ein natür⸗ liches Leben aus eigener Kraft und eigenem Raum neben den übrigen in Selbſtändigkeit erſtarkten Kontinenten zu führen. So zeige ſich aus dieſer hiſto⸗ riſchen und geopolitiſchen Perſpektive daß die natio⸗ nalſozialiſtiſche Wiedergeburt Deutſchlands, die faſchiſtiſche Ftaliens und die kemaliſtiſche der Türkei nicht iſolierte oder gar künſtliche Erſcheinungen ſeien, ſondern organiſch verknüpft ſeien mit der Neu⸗ ordnung des ganzen europäiſchen Kontinents und der Wiederherſtellung ſeiner raumpolitiſchen Ganöheit. Die Frachibildung in der Rheinschifiahri Im Rahmen der in Mannheim durchgeführten Be⸗ rufserziehungswoche für Verkehrs⸗ und Tariffragen ſprach Direktor Alexander Reinhard(Bayeriſche Transportgeſell⸗ ſchaft vorm. Th. Fügen Gmbc, Ludwigshafen) über die Frachtenbildung in der Rheinſchiffahrt. Im Gegenſatz zu den anderen Verkehrsunternehmungen, wie Reichsbahn, Poſt, Kraftwagen⸗Güterfernverkehr oder Flugzeug, gibt es für den Güterverkehr in der Binnenſchiffahrt keine feſt⸗ ſtehenden Frachttarife; die Waſſerfrachten werden vielmehr auf Grund freier Vereinbarungen für beſtimmte Transport⸗ mengen und Warengattungen als Jahreskontrakt für be⸗ ſtimmte Zeit feſtgelegt oder von Fall zu Fall eingeholt. Die zur Güterbeförderung auf dem Rhein zur Ver⸗ fügung ſtehende Flotte iſt außerordentlich vielſeitig und unterſchiedlich, nicht nur hinſichtlich der Ladefähigkeit, ſon⸗ dern auch hinſichtlich der techniſchen Einrichtungen der Schiffe. Unter Güterbooten verſteht man Schiffe, die ihre Ladung ſelbſt mit Dampf⸗ oder motoxiſcher Kraft befördern. Die Ladefähigkeit dieſer Schiffe bewegt ſich zwiſchen 900 und 1300 To., die Maſchinenſtärke zwiſchen 140 und 700 in⸗ dizierten Pferdekräften. Schlepplähne benötigten zur Fort⸗ bewegung den Vorſpann eines Schleppers; das Ladever⸗ mögen der am Oberrhein verkehrenden Schleppkähne liegt zwiſchen 250 und etwa 1800 To. Grundloge für die Frachtenkalkulation iſt das Serbſt⸗ Aufgabe, Rücken an Rücken 0 London 176,85 Belgien 635.87 Oslo 887.25 menden Zahl der Reiſetage, wobei unter Umſtänden auch— 5—.—— S 911.25 eine anſchließende Leerfahrt zu berückſichtigen iſt. Die 84 05 79 oenbagen panien Summe der Schiffsmiete je Reiſe iſt alsdann umzulegen Sarkcen auf eine Ladungstonne. Dazu kommen die Koſten für Londom, 20. März.(Schl Schlepplohn auf dem Rhein, die Hafenſchlepplöhne ſowie Nenvort 110,18 J Songrong 1⁰⁰ ſonſtige kleinere Fahrtunkoſten. Bei Fahrten auf kana⸗ Montreal 470,56 Helſingfors Sch anghoi o,831 Liſterten Waſſerſtraßen treten die offiziellen Kanalabgaben— 8*3————95————— hinzu. Saaſſe 2307.— Ft 280,—— Unter dem auf längere Zeit nicht vorherſehbaren Ein⸗ Derlin 19— oskau 55—[Mantevtdeo 1880.— kluß von Wirtſchaftskonjunktur, Waſſerſtandsverhältniſſen Sceag, 2082,— Sonanein 888.— Sor und elementaren Zufällen(3. B. Kleinwaſſer, Nebel, kurze—— 7— Athen 548.— auf London 200,— Tage, Eisgang) auf die Höhe der Frachten gelten Fracht⸗ Skacholn 7—05—— 0 Südafrlka 100 13 notierungen mangels anderweitiger Vereinbarung ſtets nur Sslo 1990,— Rio de Fan. 361.— für prompte Verladung. Zur Sicherung des Frachtzahlers Meialle gegen unliebſame Störung ſeiner Preskalkulation emp⸗ fiehlt es ſich, möglichſt Frachtabſchlüſſe auf längere Zeit Qamburger Metallnotierungen vom 20. märz unter genauer Vereinbarung aller Einzelheiten zu tätigen, Ku Banca- u. Pciefſ c910 ſonſt iſt das Schiffsfrachtgeſchäft eine Spekulcdion, die je e e Sriei Geld Hüttenrohzink p. 100 K0) nach den Umſtänden für oder Reederei uner⸗——„ Feinſilber(RM per u9) 30.90 37.70 wünſchte ädigungen verurſachen kann. Februar eingold(RMR 42.84/ 279 ſchte Schädigung ſach Panl Kiebel Mär 52 255.25½270.00270,0 Kie,lank(Acſang P P e 0 00f re. re Pa 200 Frachienmarki Duisburg-Ruhrori————— i 276.0 Aubch an der heutigen Börſe war das Geſchäft äußerſt Auguſt 53,2553,25276,0276,0 ſtill. Es konnten nur einige Kähne zur Verladung ab⸗ September.... Antimon Regules chineſ. gegeben werden. Die Reomegn blieben unverändert. Ebenſo—— R. 8— 8 45.— 9— Wi⸗ 9 1—. 4. ueckſilber(Lper Fla— 7 die Schlepplöhne berg⸗ wie keine Dezember I Wolframerz cines* 59.— S Höchſttemperatur in Mannheim am 20. März +* 3,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 21. März 1,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 2,4 Dienstag, 21. März Grad. Nationaltheater: 20 Uhr„Aimée“. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh Nibelungenſaal: 20 Uhr 8. Akademiekonzert des National⸗ halb 8 Uhr bis heute früth halb 8 Uhr 16 Millimeter koſten⸗Prinziy mit Berüchſichtigung der Eigenart des Transportgutes nach Kubikmaß; daueben kann auch die ſonſtige Gigenart der Güter wie Warenwert, Notwendigkeit beſonderer Verſtauung uſw. eine Rolle ſpielen. Die Selbſt⸗ koſtenerrechnung ſetzt ſich zuſommen aus den ſog. feſten Koſten(Verzinſung und Tilgung des Schiffswertes, Dochn derBeſatzung zuzüglich aller ſozialen Laſten, Verſicherung gegen Kaskoſchäden, d. h. gegen Schäden am Schiff ſelbſt, und ein entſprechender Anteil an den Generalunkoſten der Betriebsverwaltung, Steuern uſw.) und aus den beweg⸗ lichen Koſten(Brennſtoffverbrauch, ſei es Kahle oder Roböl im Güterboot⸗ und Schlepperbetrieb, Verbrauch an Schmieröl, Drahiſeilen, Putzmaterial, Farben uſw. zur laufenden Inſtandhaltung der Schiffe während der Fahrt), ferner den Ausgaben für Streckenlotſen, Haſengelder und ſonſtige Ausgaben in den Häſen. Die hierfür durch ſorgfäl⸗ tige Betriebsſtatiſtiken ermittelten Ziſſern dienen zur Er⸗ mittlung der Unkoſtendurchſchni⸗ tze je Fahrtag. Im Gü⸗ terbottverkehr werden die aus dem Frachterträgnis vornweg zu deckenden Selbſthoſten unter Zugrundelegung einer Doppelreiſe zu Tal und wieder zu Berg ermittelt, weil die Güberboote in regelmäßigem Turnus zu Tal und zu Berg verkehren. Die Höhe des über die Selbſtkoſten hinaus ein⸗ zukaltulierenden Verdienſtzuſchlags wird maßgeblich beein⸗ flußt von der allgemeinen Frachtenlage, von Umfang und Art der Ladungsmenge und von dem Wettbewerb anderer Transportwege. Bei der Frachtſatzbildung für Schleppkahn⸗Beförderung ſind die Koſten für den Schleppkahn als eigentliches Be⸗ förderungsgefäß(Schiffsmiete) und daneben der Schlepp⸗ lohn(Koſten für Fortbewegung der Kähne durch Vor⸗ ſpann) zu berückſichtigen. Die Koſten für Schleppkahn und Schleppboot ſetzen ſich im allgemeinen ebenſo zuſammen wie im Güterbootverkehr; ihre ſtatiſtiſche Ermittlung hat aber mehr informatoriſche Bedeutung. Der Frachtenmarkt iſt in dieſem Verkehr heute geregelt durch die fortlaufend ſeitens der offiziellen Schiffsmeldeſtellen veröffentlichten Richtſätze, die als Schiffsmiete pro TDag und Tonne Lade⸗ vermögen ſowie als Schlepplohn für eine Tonne Schlepp⸗ gut zu zahlen ſind. Aufgrund der zur Abwicklung des betreffenden Transports je nach den Umſtänden in Frage kommenden Schiffsgröße wird die Tagesmiete errechnet und dieſe multipliziert mit der Anzahl der für den betr. Transport für Lade⸗, Löſchzeit und Reiſedauer anzuneh⸗ * Mittag-Ausgabe Nr. 138 Rhein-iainische Abendbörse Bei äußerſt ſtillem Geſchäft logen die Mehrzahr Ser Kurſe auf Baſis der Mittagsſchlußnotierungen gehalten. Soweit ſich dennoch kleine Veränderungen ergaben, be⸗ trugen die Rückgänge in der Mehrzahl etwa 1 bis% u. H. Am Montanmarkt Mannesmann 107¼(— 76), Deuiſche Erdöl 122(—), unv. Stahlverein 108/, ſowie von Ehemieaktien Scheideanſtalt 200, Metallgeſellſchaft 113%8 BVereinigte Deutſche Metollwerke 180. Die Farbenaktie gab um 75 v. H. auf 146,25, Bemberg um 1 v. H. auf 129 nach. Großbanken und Elektropapiere zeigten unveränderte Kurſe; ſo Deutſche Bonk 11875, Dresdner Bank 111, Commerzbank 1117, Licht und Kraſt 12854, Elekt. Lieferungsgeſellſchaft 129, Mainkraftwerke 90. Geffürel 5 v. H. niedriger, bei 131. Zu erwähnen ſind daneben noch Rheinmetall 129(plus 54), Daimler 131½(MAN 139/(ie—), Demag 144 (plus), Hapag 57(— 36), unverändert notierten Weſt⸗ deutſche Kauſhof 1014, BMW 146, Conti Gummi 20954. Am Rentenmarkt J Farbenbonds 121½(plus), Reichs⸗ bahnvorzüge 123, Umſchuldungsanleihe 98,17½(beide ohne Veränderungen). Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. März.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilof per März 3,45: Mai 3,65, Juli 9,87½/; Sept. 3,97.— Mais in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per März 94,75; Mai 88,50; Juli 86,50; Sept. 87,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. März.(Eig. Dr.⸗) März 473; April 471; Mai 470; Juni 404, Inli 458, Auguſt 454; Sept. 451; Okt. 474; Nov. 451; Dez. 447; (Jan.(40) 448; Febr. 440; März 450; Mai 452; Juli 4539 Okt. 450, Jau.(41) 452; Tendenz kaum ſtetig. Geid- und Devisenmarkt Paris, 20. März(Schluß amtlich! theater⸗Orcheſters. Libelle: 20.30 Uhr: Kabarett und Tanz. Planetarium: Vortrag:„Vom glühenden Kohlefaden zur Natriumlampe“ Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaſſee„Rhein⸗ gold“. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt;„Hotel Sacher“.— Alhambra:„Das unſterb⸗ liche Herz“.— Schauburg:„Das Abenteuer geht weiter“. — Palaſt:„Karthagos Fall“.— Gloria:„Spaßpögel“.— Capitol:„Im— Scala?„Verliebtes Abenteuer“. Alle Auskünſte durch den Verkehrs⸗Verein. Teleſon 348 21. Was hoͤren wir? Mittwoch, 22. März Reichsſender Stuttgar! .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 10.09: Künder und Kämpfer. Hörfolge um Dietrich Eckart. 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert. 14.00: Fröhl. Allerlei.— 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Schöne Stimmen(Schallplatten).— 18.30: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Luſtſchutz tut not.— 20.00: Nachrichten. — 20.10: Bunter Melodienreigen um den Frühling.— — 21.15: Kammermuſik.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Deutſche Jugendmeiſterſchaften.— 22.30: Operette und Tanz(Schallplatten).— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.30: Fröhl. Kindergarten.— 12.00: Muſik zum Mietag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.15: Kleine Tanzmuſik. Schallplatten).— 15.40: Auf den Spuren der Römer in Spanien.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Das Wunder der deutſchen Faſerſtoffe.— 18.20: Hans Bulleran: Cello⸗Sonate.— 18.50: Zauber der Melodie(Schallplatt.) — 20.15: Heiterkeit durch Tänze und Märſche.— 21.00: Aus der weiten Welt.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Muſik aus Wien. 5 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes Ausgabe⸗ ort Frankfurt am Main, vom 21. März: Der raſche Witterungsablauf hält auch weiterhin an. Eine vom Nordmeertief nach Süden gezogene Teilſtörung liegt heute früh über Jütland. Das dazu gehörige Nie⸗ derſchlagsgebiet überquerte unſeren Bezirk im Laufe der Nacht unter verbreiteten Regen⸗ und Schnee⸗ fällen. Die nachſtoßenden kühleren Luftmaſſen brin⸗ gen verbreitete Schauertätigkeit. Das unbeſtändige Wetter hält auch weiterhin an. Vorausſage für Mittwoch, 22. März Ueberwiegend bewölkt, zeitweiſe Regen⸗ und Schueeſchauer, Temperaturen wenig über Null, nachts leichter 8 905 norbweſtliche inde. = 1,6 Liter je Geviertmeter. Rbein⸗Pege 17, 18 1/ m. 21 W Koein⸗Begel 18 19 20 21. Rheinfelden 2,26 2, 202.242,19.2,16 Kaub.. 2,822742,622,57 ee e* 2. Magon“ 42 4,1517.74.00. Mannheim 358 3,51*—.9 325 Mannheim 3,58 Schneebericht vom Dienstag, 20. März Odenwald: Katzenbuckel: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe, Wom 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sti und Rodel ſehr gut. Königsſtuhl: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 30 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport mäßig. Nennkirchen: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 20 em, 3 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Pfälzer Wald: Kalmit: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 16 em, 1 em Neuſchnee, verharſcht, Ski und Rodel gut. Schwarzwald: Feldberg: Schneefall,— 8 Grad, Schneehöhe 160 em, 20 cm Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Schaninsland: Schneetreiben,— 6 Grad, Schneehöhe 125 em, 16 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Bärental⸗Altglashütten: Schneetreiben,— 5 Grad, Schneehöhe 105 em, 15 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sri und Rodel ſehr gu:. Hinterzarten⸗Titiſee: Schneetreiben,— 4 Grad, Schnee⸗ 98— em, 15 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Brend⸗Furtwangen: Schneefall,— 6 Grad, Schneehöhe 130 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: Schneefall,— 5 Grad, Schneehöhe 120 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſher gut. Hornisgrinde: ſtark bewölkt, Grad, Schneehöhr 145 em, 30 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr aut. Ruheſtein⸗Hundseck: Schneetreiben,— 4 Grad, Schnee⸗ höhe 120 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut Sand⸗Bühlerhöhe: ſtark bewölkt,— 4 Grad, Schneehdhe 80 em, 25 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut, Taunus: Kleiner Feldberg: bewölkt,— 7 Grad, Schneehöhe 88 946 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gur, n: Waſſerkuppe: bedeckt,— 9 Grad, Schneehöhe 7§ em, 10 em, Pulperſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. interberg; bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 70 em 9 Neuſchnee, Pulverſchnee, Sti und Rodel ſehr gut. Thüringerwald Großer Inſelsberg: Nebel,— 9 Grad, Schneehöhe 40 em, 4 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Oberhof⸗Schmücke: bewölkt,— 7 Grad, Schneehöhe 78 8 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski u. Rodel ſehr gut. arz: 8 Braunlage: heiter,— 9 Grad, Schneehöhe 95 em 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. chierke: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 80 em, 4 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gu: Alpen: Oberſtdorf: Schneefall,— 6 Grad, Schneehöhe 90 e Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. 3 Garmiſch⸗Partenkirchen: Schneefall,— 6 Grad, Schnes⸗ höhe 45 om, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Wank: Schneefall,— 11 Grad, Schneehöhe 190 em, Pulverſchnee, Ski ſehr gut. Zugſpitze: Schneefall,— 6 Grad, Schneehöhe 505 em, 5 em Neuſnchee, Pulverſchnee, Ski ſehr gut. Predigtſtuhl: Schneefall,— 11 Grad, Schneehöhe 210 em, Pulverſchnee, Ski ſehr guk. —— ———— ————— —— ———————— ———————————— 8 ——2302 —— ni Bi ten he 7 Le Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. März 1969 1 Am Wochenende in Karlsruhe: E Landestagung der Gruppe Buchhandel Die Gauhaupiſtadt ehrt den badiſchen Dichter Gmelin Karlsruhe, 21. März Am Samstag und Sonntag fand hier die Landestagung der Gruppe Buchhandel des Gaues Baden ſtatt. Sie iſt die erſte, ſo betonte der Landesobmann des Buchhandels, Dr. Fritz Bran, bei der Eröff⸗ mung am Samstag, die ſeit der Trennung vom ba⸗ diſch⸗pfälziſchen Verband und dem Zuſammenſchluß im Gau Baden abgehalten wird. Fortfahrend um⸗ riß er die wichtige Aufgabe des Buchhändlers, der dem Kunden ein Berater und Führer zum guten Buch ſein ſolle. Ferner wies er ganz beſonders auf die Pflege guter nachbarſchaftlicher Beziehungen des badiſchen Buchhandels zum Elſaß und der Schweiz hin, die eine weitgehendſte Förderung erfahren haben. Auf die unbedingt nötige Bindung zwiſchen Zeitſchrift und Jungbuchhändler kam Verleger Voh⸗ winkel zu ſprechen. Der Leiter der Abteilung 3 der Reichsſchriftumskammer Karl Thulke⸗Leipzig prach abſchließend in einem Referat über das Au⸗ Ordnungsweſen der Reichsſchriſttumskammer. Drer Abend brachte eine von der HJ. und dem NSeEB. im Rahmen der Landestagung veranſtaltete Dichterſtunde, in der Otto Gmelin einen von Muſik umrahmten Vortrag über das Weſen der Dichtung hielt. Zu Beginn ehrte der Oberbürgermeiſter ber Gauhauptſtadt, SA⸗Standartenführer Dr. Hüſſy, den in Karlsruhe geborenen Dichter mit herzlichen Worten der Anerkennung und überreichte dem ſichtlich bewegten Dichter eine prachtvolle Pferde⸗ Plaſtik der hieſigen Majolikamanufaktur. Der Sockel der Plaſtik trägt die Widmung:„Die Stadt Karlsruhe ihrem Dichter Otto Gmelin“. Um Schöp⸗ ſer einer wirklichen Dichtung zu ſein, ſo führte Otto Gmelin aus, muß dieſem Schaffen erſt das dichteri⸗ ſche Erlebnis vorangegangen ſein, eines Erlebniſſes, das mit der realen Wirklichkeit nichts zu tun hat. Das wertvollſte Werk wird immer das ſein, das dem Leſer zum inneren Erlebnis wird. Die Tagung am Sonntag wurde mit einer Feierſtunde eingeleitet, bei der der Landesleiter für Schrifttum, Sepp Schirpf, das Wort ergriff und das tiefe Weſen des Bekenntniſſes und der da⸗ raus entſtehenden Tat darlegte. Nicht das Erkennt⸗ nis allein, ſondern erſt das Bekennen zu dieſer Er⸗ kenntnis, betonte er, ſei das Geheimnis des Sieges der Bewegung. Die eindrucksvolle Feier wurde von Muſikdar⸗ bietungen der HJ. vervollſtändigt.— Anſchließend fanden verſchiedene Sondertagungen der einzelnen Fachſchaften ſtatt. Neuerungen im Lanöpoſtdienſt 01. Karlsruhe, 21. März. Der Auſſchwung der allgemeinen Wirtſchaft iſt auch auf die Amtsſtellen der Deutſchen Reichs⸗ poſt auf dem Lande nicht ohne Einfluß geblieben. Die Leiſtungen der Poſtagenturen, Poſtſtellen ſo⸗ wie der Poſthilfsſtellen haben beträchtlich zuge⸗ nommen. Mit Wirkung vom 1. April ſollen die Land⸗ poſtverhältniſſe daher grundſätzlich neu ge⸗ regelt und zugleich die Einrichtungen ähnlicher Art in der Oſtmark und im Sudeteyland denen im Alt⸗ reich angeglichen werden. Die größten Poſtagen⸗ turen, deren Inhaber ihre volle Kraft ausſchließlich in den Dienſt der Deutſchen Reichspoſt ſtellen, wer⸗ den in Zweigpoſtämter umgewandelt; ihre Vorſteher werden entweder in das Angeſtelltenver⸗ hältnis berufen— oder— falls die allgemeinen Vorausſetzungen gegeben ſind— auch als Beamte im Hauptamt übernommen. Die übrigen Amtcsſtel⸗ len(Poſtagenturen und jetzige Poſtſtellen) werden einheitlich mit„Poſtſtelle“ bezeichnet und die Bergütungsſätze neu geregelt. Die Inhaber der Poſtſtellen führen— ihren Wünſchen entſprechend künftig die Amtsbezeichnung„Poſthalter“. Auch die verbleibenden Poſthilfsſtellen werden in die allgemeine Neuordnung einbezogen; ihre Inhaber erhalten die Amtsbezeichnung„Hilfspoſthalter“. Ab⸗ geſehen von einer Hebung der Dienſtfreudigkeit ſol⸗ len dieſe Maßnahmen dazu beitragen, die poſta⸗ liſchen Einrichtungen für die Landbe⸗ völkerung zu verbeſſern— es handelt ſich um etwa 40 000 Amtsſtellen— und gleichzeitig auch die Leiſtungen der als Beamte im Nebenamt be⸗ ſchäftigten Kräfte ſowie die der Beamten des ein⸗ ſachen Poſtfachdienſtes gerecht zu bewerten und zu entlohnen. * Nußloch, 20. März. Eine beſondere Ehrung er⸗ fuhren die Eltern der im Weltkriege gefallenen Hel⸗ den dadurch, daß ihnen der Ortsgruppenführer der Nes⸗Kriegsopferverſorgung, Pg. Karl Heſſenauer, eine unentgeltliche Fahrt nach dem Heidelberger Ehrenfriedhof ermöglichte. Neun hieſige Kraftwagen⸗ beſitzer hatten ſich und ihre Wagen koſtenlos zur Verfügung geſtellt und ſich dadͤurch den Dank der Kriegsopfer erworben. Bei einem Elternabend im Saale„Zur Pfalz“, den das Jungvolk und die Jungmädelgruppe im Rahmen der Werbewoche durchführte, ſprach außer dem Fähnleinführer Willi Maier noch der Stammführer Wilhelm Schäfer aus Wiesloch. Außer zahlreichen Liedern füllte ein Laienſpiel der Buben, ein Stegreifſpiel der Mädchen und ein mitreißender Boxkampf der Buben den Abend gut aus. Wunder der Dreſſur: Eine zahme Fledermaus Mosbach, 21. März. Eine Reihe alter Charak⸗ terbäume der Landſchaft, meiſt Eichen, Buchen und Linden, ferner das Felſenhaus in Mülben, der Gickelfelſen in Neckergerach und die Pappellallee in Haßmersheim im Kreiſe Mosbach werden jetzt zur Sicherung in das Naturdenkmalbuch eingetragen werden. Treue Dienſte werden belohnt + Tauberbiſchofsheim, 20. März. Am 1. Mai als dem Tag der nationalen Arbeit werden im Main⸗Tauberkreis alle Hausgehilfinnen, die 10, 15, 20, 25 oder gar 40 Jahre in einem und demſelben Haushalt treu gedient haben, durch die zuſtändige Kreiswaltung der DAF. gebührend mit Ehrenur⸗ kunden uſw. gefeiert werden. Muſterlager des RAD. in Beerfelden + Erbach, 20. März. Das Muſterlager, das im vergangenen Jahre in der Frankfurter Siedlungs⸗ ausſtellung aufgebaut war, wird noch im Laufe des Sommers als neues Arbeitslager nach Beerfelden kommen. Es ſoll auch hier zu einem Muſterlager ein⸗ gerichtet werden. Slick auf Ludwigshafen Was die Polizei noſiert Wegen Verdachts der Geſchlechtskrankheit, wurde eine Bardame ſeſtgenommen und in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert Die fachärzt⸗ liche Unterſuchung beſtätigte den Verdacht, weshalb die Patientin in Zwangsbehandlung genommen wer⸗ den mußte. 8 Der Polizeibericht meldet wieder eine Reihe von Diebſtählen. So wurde vom Balkon eines Hauſes in der Hohenzollernſtraße ein Wäſcheſtück ent⸗ wendet. Von einem in der Pfalzgrafenſtraße parken⸗ den Kraftwagen wurde die dem Schutz gegen die Kälte dienende Kamelhaardecke weggenommen. Aus einem unverſchloſſenen Zimmer eines hieſigen Gaſt⸗ wirts wurde von einem namentlich feſtgeſtellten Mann ein Lederkoffer mit Wäſche entwendet. Dem Täter konnte vom Wirtsſohn der Koffer abgenom⸗ men werden. Aus der Arbeit des Beethovenchors. Zum Ab⸗ ſchluß des Konzertjahres 1938/39 ſind dem Beethoven⸗ chor Ludwigshafen noch zwei große Aufgaben ge⸗ ſtellt. Einer alten Tradition folgend gibt er ein Karfreitagskonzert. Er ſingt im Feier⸗ abendhaus der JG. die Große Meſſe Nr. 3 in k⸗Moll von Anton Bruckner. Ende April beſchließt er ſeine diesjährige Arbeit durch ſeine Mitwirkung bei den Städt. Symphoniekonzerten mit dem Schlußchor in der Neunten Symphonie von Beethoven. Große Aufgaben verlangen ſtarke Kräfte! Es er⸗ clu/etzingen Euncl um Der neue Schwetzinger Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1938 Schwetzingen, 21. März. Der Haushalt⸗ plan der Stadt Schwetzingen für das Rechnungs⸗ jahr 1938 wird im ordentlichen Haushaltplan in der Einnahme auf Mk. 1671 376.— in der Ausgabe auf Mk. 1 796 377.—, im außerordentlichen Haus⸗ haltplan in der Einnahme auf Mk. 602 102.— in der Ausgabe auf 602 102 M. feſtgeſetzt. Die Steuerſätze (Hebeſätze) für die Gemeindeſteuern, werden wie folgt feſtgeſetzt: Grundſteuer a) für land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftliche Betriebe 335 v. H. für die Grundſtücke 140 v. H. Gewerbeſteuer(Gewerbeertrag und Ge⸗ werbekapital) 332 v.., Zweigſtellen 432 v. H. und Bürgerſteuer 600 v. H. Kaſſenkredite werden nicht in Anſpruch genommen. Der Geſamtbetrag der Dar⸗ lehen, die zur Beſtreitung von Ausgaben des außer⸗ ordentlichen Haushaltplanes beſtimmt ſind, wird auf 116 100 Mk. feſtgeſetzt. Er ſoll nach dem Haushalt⸗ plan für folgende Zwecke verwendet werden: 1. Reichsdarlehen zur Errichtung von 20 Not⸗ und Be⸗ helfswohnungen(Volkswohnungen) 20 000 Mk. 2. Darlehen der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt zur Durchführung der Arbeiten„Leimbach⸗ und Hardt⸗ bachverbeſſerung“ 2500 Mk. 3. Darlehen des Reichs⸗ fiskus zur Erſtellung eines Waſſerwerkes für die Kaſerne mit 93 000 Mk. Der Haushaltplan liegt bis zu 23. März im Rathaus auf. Plankſtadter Maul- und Klauenſeuche er oſchen * Plaukſtadt, 21. März. Nachdem die Maul⸗ und Klauenſeuche erloſchen iſt, ſind die ange⸗ ordneten Schutzmaßnahmen aufgehoben. Soweit für die Gemeinde Anordnungen mit Rüchſicht auf die Seuche in Nachbarorten erlaſſen wurden, bleiben dieſe beſtehen. Der Tabakverteilungs⸗ plan liegt bis zum 22. März im Rathaus, Zim⸗ mer 3, zur Einſicht der Beteiligten offen. * Altlußheim, 21. März. Der Ziegenzucht⸗ verein hielt im Saale„Zur Pfalz“ ſeine diesjäh⸗ rige Generalverſammlung ab. * Schwetzingen, 21. März. Im Alter von 84 Jah⸗ ren ſtarb hier Frau Eliſabeth Herrmann geb. Ueltz⸗ höffer, Zeyherſtraße 2. * Plankſtadt, 21. März. Der hieſige Ortsmän⸗ ner⸗Verein vom Roten Hreuz, der Träger des Freiwilligen Sanitätshalbzüges, tritt am kommen⸗ den Sonntag— nach langer Vorbereitung— mit einem Theaterabend an die Oeffentlichkeit.— Rent⸗ ner Jakob Neidig, Walopfad, konnte ſeinen 88. Geburtstag begehen. Tünchermeiſter Jakob Rebel, Leopoldſtraße, ſeinen 79., desgleichen Frau Barbara Mack, Schwetzinger Straße. * Hockenheim, 21. März. Die Marinekamerad⸗ ſchaft Hockenheim und Umgebung hielt einen gut be⸗ ſuchten Monatsappell ab. Der Kameradſchaftsführer gab verſchiedene Anordnungen bekannt. * Neulußheim, 21. März. Unter großer Teil⸗ nahme wurde hier der im Alter von 22 Jahren verſtorbene Emil Gottfried zur letzten Ruhe ge⸗ tragen. Ueberraſchend ſchnell iſt er im Heidelberger Krankenhaus einer tückiſchen ſchweren Krankheit er⸗ legen. S———— Das konnte das Auge koſien. h. Ludwigshafen, 20. März. Geſtern brachte ein Kvaftfahrer aus Ludwigs⸗ hafen⸗Oppau am hieſigen Hauptbahnhof nach einem Wortwechſel ſeinem Gegner einen Stich unter⸗ halb des linken Auges bei. Der Täter wurde feſt⸗ genommen und wird dem Amtsgericht vorgeführt. 2 Zur ſelben Zeit verübte ein hieſiger verheirateter Maſchiniſt, der ſich betrunken auf ſeine Arbeitsſtelle begeben wollte und deshalb von den Fabrikwach⸗ beamten zurückgewieſen wurde, durch überlautes Schimpfen und Schreien Unfug. Ueberdies war der Mann infolge ſeiner Betrunkenheit vom Fahrrad ge⸗ fallen und brach ſich dabei den linken Fuß. Er mußte von der Unfallwache in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. Vom Nebenbuhler überfallen Eiferſuchtsdrama in Pirmaſenſer Siedlung * Ptrmaſens, 21. März. Der 28jährige Fr. Rau wurde nachts durch ſeinen Nebenbuhler niederge⸗ ſchlagen. Rau brachte ein Mädchen, auf das einer der Arbeitskameraden Raus ein Auge geworfen hatte, an die vor der Stadt gelegene Siedlung. Kurz vor der Wohnung des Mäochens überfiel der Ne⸗ benbuhler den Rau und verſetzte ihm lebensge⸗ fährliche Stiche in den Kopf. Rau wurde dem Kran⸗ kenhaus zugeführt. Der Täter iſt noch nicht dingfeſt gemacht. * Zweibrücken, 21. März. Der zwiſchen Dellfeld und Falkenbuſch von einem Laſtkraftwagen ange⸗ fahrene und ſchwerverletzte 66jährige Rendant a. D. Karl Joſten aus Merchweiler(Saar), der bei einer Baufirma auf ihrem Büro beſchäftigt war, iſt im 8 Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. ————————— Wieder Schwememärkte in der Südpfaiz * Landan, 21. März. Der hieſige Schweine⸗ markt wird nun wieder ſtattfinden, erſtmalig am morgigen Dienstag, und zwar in der Südpfalzhalle an der Cornichenſtraße. Perſonen aus Sperrbezir⸗ ken und Beobachtungsgebieten iſt der Zutritt zum Markt natürlich verboten. * * Bergzabern, 21. März. Nach langer Verbots⸗ zeit(wegen der Seuche) wurde hier wieder ein Schweinemarkt abgehalten, der gut beſchickt war. Die Stadt will den Markt ſpäterhin an den Freitagen abhalten. * Eppingen, 21. März. Nach faſt anderthalb Jah⸗ ren fand hier wieder ein Schweinemarkt ſtatt, der gut beſchickt war. Ein Berg ruſcht im Bauland * Hornbach, Kr. Buchen, 21. März. Durch einen Erörutſch wurde der Verkehr auf der Straße nach Rippberg unterbunden und muß nun umgelei⸗ tet werden. Ein Lauſcher muß ins Gefängnis Falſcher„Kriminaler“ vor Gericht * Darmſtabt, 20. März. Die peinliche Leidenſchaft, Liebespärchen zu belauſchen, hat ſchon manchem eine Tracht Prügel eingetragen. Mitunter führt ſie auch ins Gefängnis.(Alle Liebespaare ha⸗ ben ein Recht, ſich darüber zu freuen.) Auf beſon⸗ ders„gemeine und ſchuftige Weiſe“, wie ihm das Gericht ausdrücklich beſcheinigte, hat ein Angeklagter gehandelt, öder jetzt von der Großen Strafkammer drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Er hatte es fertiggebracht, ſich einem jungen Pärchen gegenüber als Kriminalbeamter auszugeben und dann das Mädchen zu verführen. Er begann ein des Landgerichts Darmſtadt zu einem Jahr, Verhältnis mit ihm, das nicht ohne Folgen blieb. In einem anderen Fall hatte er es auf die Hand⸗ taſche eines Mädchens abgeſehen, in der er u. a. einen Ausweis fand, den er der Beſtohlenen wieder zuſandte. Als er ſich wieder an dasſelbe Mädchen heranmachte, wurde er erkannt und angezeigt. Mannſchaftsmeiſterſchaft im Turnen Am kommenden Sonntag beginnen in vier Gaugruppen die Endkämpfe unſerer Turner und Turnerinnen um die Meiſtertitel im Mannſchaftsturnen Der dritte Schluß⸗ kampf der Männer findet am 16. April in Flensburg ſtatt, die erſte Entſcheidung der Frauen fällt am 28. und 28. Abril in Heilbronn. Soweit die Gaumeiſter ſeſtſtehen, werden ſie am 26. März in ſolgenden Gruppen um den Sieg und die Teilnahme an der Endrunde kämpfen. Männer: Gruppe 1 in Kaſſel: Berliner Turnerſchaft, ET Heſſen⸗ Preußen Kaſſel, V Villingen, Turngemeinde Eintracht Frankfurt(Main). Gruppe 2 in Plettenberg: TS Leuna, MiW Braun⸗ ſchweig, TV Eichen und der Oſtpreußenmeiſter. Gruppe 3 in Lübeck: AT Thalheim, Hamburger Tur⸗ nerſchaf! von 1816, Polizei⸗SV Stuttgart und Schleſien⸗ meiſter. Gruppe 4 in Regensburg: Stettiner TB, Düſſeldorfer T 47, MTV77 Kreuzuach, M7V 60 München(Titelver⸗ teiöiger). geht daher der Ruf an alle muſikaliſchen Männer und Frauen, ſich durch ihre Mitwirkung in den Dienſt der Sache zu ſtellen. Es wäre ſehr erfreulich, wenn ſich ſofort eine größere Anzahl zum Eintritt entſchließen könnte, damit eine Unterſtützung bei den letzten Konzerten noch möglich wäre. 500 RM Belohnung! * Ludwigshafen, 21. März. In der Nacht vom 14. auf 15. Februar wurden, wie bereits gemeldet, in der Gemarkung Dei⸗ deshe im 150 Obſtbäume und in der Nacht vom 13. auf 14. März in den Gemarkungen Nieder⸗ kirchen und Meckenheim 300 Obſtbäume im Alter bis zu 8 Jahren Anpflanzungszeit durch bis jetzt unbekannte Täter abgehackt und abgee ſägt. Den betreffenden Landwirten iſt dadurch ein ganz erheblicher Schaden zugefügt worden. Die Staatliche Kriminalpolizei— Kriminialpoli⸗ zeileitſtelle Stuttgart— hat für die Mitwirkung von Perſonen aus der Bevölkerung an der Aufklärung dieſer Straftat eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. Die Bevölkerung wird hiermit aufgefordert, den Po⸗ lizei⸗ oder Gendarmeriedienſtſtellen, den Ortsbauern⸗ führern oder der Staatlichen Kriminalpolizei— Kriminalpolizeiſtelle Ludwigshafen. Rhein— ſachdienliche Mitteilungen zu machen. Die Belohnung erhält diejenige Perſon, der es ge⸗ lingt, den oder die Täter zu ermitteln oder zu er⸗ greifen, Beweismittel herbeizuſchaffen oder Angaben zu machen, die zur Ermittlung des Täters führen⸗ Die Verteilung der Belohnungsſumme erfolgt unter Ausſchluß des Rechtsweges. Sachdienliche Mittei⸗ lungen werden unbedingt geheim gehalten. Lubwigshafener Veranſtaltungen Hente Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr 5. Sins. Symphonie⸗Konzert. BPfalaban⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend Bayeriſcher Hiell: Konzert und Tanz. Kaffee Vaterlaud: Konzert und Tanz. Saal des„Pfälzer Hofs“: 15.30 Uhr Vortrag für Haus⸗ frauen über Hefeverwendung. Leſelaal des Gelellſchaftshauſes: Geöfiner 16 bis 20 Ubs. Lichtſpieie: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der grüne Kaiſer“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele: 9 8 in Damaskus“.— Ufa⸗Lichtſpiele⸗ Rheingold:„Zwiſchen Strom und Steppe“ Union⸗ Theater:„Der weiße 0— Atlantik:„Unter vier ugen“. 5P4 ſſHeotCremg Macht w. 25 ⏑8⁸— Im Zeichen der Wehrmacht Ganz Heidelberg beſuchte die Kaſernen Der Sonntag brachte in Scharen die Bevöl⸗ kerung aus Heidelberg und Umgebung in die Kaſer⸗ nen, wo ſie vielfache Gelegenheit hatte, durch Beſichti⸗ gungen und Vorführungen aller Art Einblick in das Leben ihrer Soldaten zu erhalten und ſich am kräf⸗ tig⸗ſchmackhaften Soldateneintopf zu laben. Zu den im Zeichen des Einſatzes für das Winter⸗ hilfswerk ſtehenden Veranſtaltungen des„Tages der Wehrmacht“ gehörte ſchon tags zuvor ein Zug in hiſtoriſchen Kavallerieuniformen und von Reitern unſerer Wehrmacht, am Abend auf dem Neckarvor⸗ etterfeſt W — land ein vielbeſuchtes Biwak mit frohem Lagerleben. — Am Sonntagabend aber vereinigten ſich Tauſende im Dank an den Führer auf dem Im Anſchluß an die Kundgebung mit einer dem gro⸗ Langemarkplatz. ßen geſchichtlichen Geſchehen dieſer Tage geltenden Anſprache von Kreisamtsleiter Reichert, bewegte ſich der Fackelzug der Gliederungen durch die Straßen der Stadt. * Der Sommertagszug der wacker ſingenden Kinder mit ihren Sommertagsſtecken fand am Sonn⸗ tagvormittag ſtatt. Der Winter ſetzt ſich jedoch energiſch zur Wehr und blies am Montag erneut dichte Flockenmaſſen auf die Stadt. Die Bäderabgabe im Hallenbad wies mit 14 950 Bädern, darunter 12038 Schwimm⸗ und 1794 Wan⸗ nenbäder, im Februar ebenfalls eine Steigerung gegenüber demſelben Monat des Vorjahres auf wie auch die Zahl der in den Volksbädern Handſchuhs⸗ heim, Kirchheim, Pfaffengrund, Rohrbach, Schlier⸗ bach und Wieblingen abgegebenen 2178 Bäder. Die geſamte Bäderabgabe im ſtädtiſchen Hallenbad und den ſtädtiſchen Volksbädern betrug im vergangenen Monat 17 137(Februar 38— 15 983). 5 Im ſtädtiſchen Theater gelangt in dieſer Woche auch eine Komödie zur Erſtaufführung. Autor der⸗ ſelben—„Ich bin kein Caſanova“— iſt Otto Bielen. Seinen 70. Geburtstag feierte Major a. M. Dr. jur. Alfred Kuhr. Der— ſeit vielen Jahren in Heidelberg lebende— Jubilar erwarb ſich vor allem ſchon in der Vorkriegszeit außerordentliche Ver⸗ dienſte um die Fliegerei. aBbſgonf2 RckTỹ⸗ RuFuk 6ſſ.ſiſtßq Sſſſi ſtßq ſſſiſtßck Das Kölner Kammertrio für alte Muſik bringt am kommenden Freitag im Theater Werke von Leclair, Friedrich der Große, Bach, Telemann, Hän⸗ del und Rameau zu Gehör. * Verkehrter Verkehr. Schlachthausſtraße ſauſten am Samstag ein Per⸗ ſonenkraftwagen und ein Omnibus aufeinander, wo⸗ bei der Perſonenwagen den kürzeren zog. Fahrer kam mit Glasſplitterwunden davon. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Der goldene Pierrot“ A 25, Pr.⸗Gr. 3, 20—22.45 Uhr). Haus der Kunſt: Gemälde⸗ und Graphik⸗Ausſtellung. Aus den Kinos: Capitol:„Männer müſſen ſo ſein“.— Schloß⸗Filmtheater: „Drei wunderſchöne Tage“.— Glorig:„Der weiße Tiger, — Kammer:„Pour le mörite“.— Odeon:„Lauter Lügen“ Sein (St. Pl.-Miete Ecke Bergheimer⸗ und 223 Dienstag, 21. März 1939 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 133 NSDAb-Mitieilungen Sortetamtiicher Behenntmachungen enmomman Ortsgruppen der NS DAP Wohlgelegen. 21.., 20.15 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ d Sellenleiter auf der Geſchäftsſtelle. Zivil. küus ardolat. 29.., 20 Uhr, Pflichtſport in der Turn⸗ e der Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. Teilnahme tlicher Politiſchen Leiter, Walter und Warte, ſoweit dieſe Parteigenoſſen ſind.— 23.., 20.30 Uhr, Zellenabend Zelle 10. Lokal:„Marktſtübl“. Pflicht für ſämtliche litiſchen Leiter, Walter, Warte, Blockhelſer und ſonſtige Vexteigenpſſen. Strohmarkt. 22.., 20.30 Uhr, Arbeitstagung der Zellen eund 00.— 24.., 20.90 Uhr, Zellen⸗ und Amtsleiter⸗ ung.— 24.., 20.30 Uhr, Singen. NeS⸗Franenſchaft en- Nerd. Der Gemeinſchaftsabend am 21. S. fällt Heudenheim⸗Oſt. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für — Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im m. Humpolbt. 21.., 10.30 Uhr, Fiſchkochkurs in J. 12, 6. Wallſtabt⸗Straßenheim. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ obend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmit⸗ elleder im Frauenſchaftsheim. AMresheim. 21.., 20.15 Uhr, Iug“. Liederbücher mitbringen. Kür derkeeseſſel⸗vlat. 23.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Jugendgruppe in den Rennwieſen⸗Gaſtſtätten. wald. 21.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Heim. Abteilung Jugendgruppe .Er. Deutſches Eck. Sämtliche Mäbel nehmen am Gntinamen Singen aun 22.., 20 Uhr, in I. 9,7 teil. Der meimſchaftsabend ſällt aus, Nan-Gr. Erlenhof. 21.., 20.15 Uhr, nehmen ſämtliche äbel an der VDA⸗Verſammlung im Saale der Verbrau⸗ Wergenoſſenſchaſt, Induſtrieſtraße, teil. r. Seckenheim. 21.., 20.15 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend im Schluß(Nebenzimmer). Papier und Pinſel Wiwringen. 0 0r. Schlachthof. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend Frauenſchaftsheim, Viehhofſtraße 2, Liederbücher witbringen. 8 Fa Srtolgichaft 58/171 Rheinan. Am 22.., tritt öie Ge⸗ — pünktlich 20 Uhr in tadelloſer Uniſorm vor dem us an.— Achtung, Führernachwuchsſchar des Baunes 1711 Die Sobrernachwuchsſchar ſeyt am Mittwoch, 22.., Hundert⸗ 80 E im Hofe des Schlageterhauſes. Antretezeit Uhr, Gemeinſchaftabend im Stammbeſehl 5 Am Mittmoch dem 22. März 6. J. treten die Stämme — s im Hofe des Heimes in Waldhof⸗Gartenſtadt in Riſorm an. Der Standort Sandhofen tritt zur oben⸗ unten Zeit im Hofe des Herbert⸗Norkus⸗Heimes an, isdaun der Dienſt von Geſolgſchaftsführer Kam. Schlachter 6 ſeführt wind. Sollte die Dienſtkontrolle vom Stamm⸗ Wrer bis 10 Uhr noch nicht durchgeführt ſein, ſo haben die Unterführer bis ſpäteſtens 11 Uhr im Heim auf⸗ zubalten, zwecks Entgegennahme wichtiger Befehle. gez. Musbacher Führer der-Stämme VII/VIII. BDM 6J⸗Großverſammlung(22..) wird verſchoben. ppenführerinnen, Fächer leeren! 3 Rheinau und Pfingſtberg. 2. 3. Antreten der bei⸗ Grüppen um 20 Uhr am„Bad. Hof“. 47/171 Seckenheim. 22.., 20 Uhr, Gruppenheim⸗ DiGlaube und Schönheit Seckenheim. enſt im Heim. 0 St. 13/171 Almenhof. 21. 3. kreten alle Mädel um Uhr an der Markuskirche in Dienſtkleidung an. ⸗Werk Volkstumsarbeit. 22. 3. kein Dienſt. Gruppenführerinnen! 26.., 11.30 Uhr, auf dem Unter⸗ dan Tagung. 22.., 20 Uhr, Neuer Arziiyy: Der Geſundheitsführer Die Betrenung im Arbeitsdienſt— Gauheilſiuben eingerichtet Der Reichsarbeitsdienſt verfügt in allen Gruppen ſber eigene hauptamtliche Aerzte. Darüber hinaus iſt durch ein Abkommen mit der Kaſſenärztlichen Vereinigung Deutſchlands die Mitarbeit von Aerz⸗ ten der KV'ꝰD als Vertragsärzte geſichert. Die erſte Hilfe leiſtet bei jeder RAD⸗Abteilung der ausgebil⸗ dete Heilgehilfe, dem es aber ausdrücklich ver⸗ boten iſt, etwa ſelbſtändig zu verarzten oder zu ent⸗ ſcheiden, zum Beiſpiel über die Dienſtfähigkeit. Das iſt allein Aufgabe des Arztes, der täglich ärztliche Sprechſtunden in der Heilſtube abhält. Im übrigen entſteht im RAD ein neuer Arzttyp nationalſoziali⸗ ſtiſcher Prägung: Der Geſundheitsführer. Seine Hauptaufgabe liegt im Dienſt am Geſunden, in der vorbeugenden Abwehr von Erkrankungen, auch durch Aufklärung in regelmäßigen Geſundheits⸗ vorträgen und durch Mitarbeit an der geſunden Ge⸗ ſtaltung der Unterkünfte, an zweckvoller Verpfle⸗ gung und an guten hygieniſchen Verhältniſſen in den Holzhauslagern. Weiter geht es dem RADD. um die Abhärtung der Jugend. An die Elteyn iſt der Appell zu rich⸗ ten, und zwar beſonders an die in den Städten, ihren Kindern den Uebergang in den erſtmaligen geregelten Gemeinſchaftsdienſt dadurch zu erleich⸗ tern, daß ſchon vorher für viel Aufenthalt im Freien, ſportliche Betätigung und eine vernünftige Ernährung durch veichlich Gemüſe und Obſt unter Vermeidung von Rauchen und Alkoholmißbrauch geſorgt wird. Die Zähne ſollen in Ordnung und die jungen Menſchen auch in der Kleidung nicht ver⸗ wöhnt ſein. Im RaD, ſelbſt ſorgt eine ſorgfältige Betreuung dafür, daß niemand überlaſtet wird. Nach der Einſtellung wird jeder Arbeitsmann noch⸗ mals eingehend ärpztlich unterſucht. Schwächliche oder geſundheitlich gefährdete Arbeitsmänner wer⸗ Deutſche Arbeits front Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Berufserziehuugswerk der DAð Wir führen im Berufserziehungswerk 0 4, 9/ ſolgende Lehrgemeinſchaften durch:„Fachobteilung Hand⸗ werk“ Lehrgemeinſchaft„Schreiner“— Werkzeichnen und praktiſches Arbeiten an der Hobelbank für Bau⸗ und Mö⸗ belſchreiner. Lehrgemeinſchaft: Modellſchreiner, Furnieren, Polieren, Beizen.— Herren⸗ und Damenſchneider.— Schuhmacher.— Maler. Für die Fachabteilung„Giſen und Metall“ beginnen wir demnächſt Lehrgemeinſchof⸗ ten: Werkſtoſfkunde, Gießereitechnik, techn. Zeichnen, Re⸗ chenſchieber(Tabellenrechnen). Algebra, Eleltroſchweißen, Autogen⸗ und Leichtmetallſchweißen, Zeichnungsleſen und Skizzieren, Maſchinenſchboſſer(Anſänger), proktiſche Meß⸗ technik(Elektrztechnik), Funhtechnik Stufe 1, 2, Starkſtrom Stufe 1, 2, 3 und 4, Feſtigkeitslehre, Techn. Wärmelehre, Techn. Mechanik. Anmeldungen können erſolgen auf un⸗ ſerer Dienſtſtelle Rheinſtraße—5 und im Beruſs⸗ erziehungswerk 0 4,—9. Die Lehygemeinſchaften„Kaufmänniſches Rechnen“ und „Plgkatſchrift“ beginnen im Louſe dieſes Monats. Aumel⸗ duligen hierzu können erſolgen in der Rheinſträße—5 und im Berufserziehungswerk O 4, S0 . Die Leiſtungsbeſchernigungen von dem Reichsleiſtungs⸗ ſchreiben in Kurzſchrift, das am 4. Dezember 1988 ſtattfand, können im Berufserziehungswerk 0 4—9, abgeholt wer⸗ den. Aufang Mai findet das diesjährige Reichsleiſtungsſchrei⸗ den für Maſchinenſchreiben ſtatt. Anmeldungen hierzu können bereits jetzt in der Rheinſtraße 3½5 abgegeben werden. den in beſonderen Ueberwachungsliſten geführt und dem Arzt regelmäßig vorgeſtellt, der ſie auch durch eine planmäßig doſierte Belaſtung behandelt. Außerdem werden heute ſchon in den meiſten Abtei⸗ lungen Reihendurchleuchtungen durchgeführt, um Geſunde vor Anſteckung zu ſchützen und eventuelle Kranke vor Verſchlimmerung zu bewahren. Im Zuge des weiteren Ausbaues des Geſund⸗ heitsdienſtes werden jetzt von Fachärzten geleitete Gauheilſtuben größeren Ausmaßes mit je 60 bis 80 Betten eingerichtet, die ſowohl für beſondere Behandlungsgebiete wie auch für Beobachtungen und zur Beurteilung der Arbeitsdienſttauglichkeit not⸗ wendig ſind. Selbſtverſtändlich haben die Arbeitsmän⸗ ner neben Anſpruch auf freie ärztliche Behandlung und Krankenhauspflege auch Anſpruch auf Arznei⸗ und Heilmittel, auf Facharzt⸗ und Zahnarztbehand⸗ Iung, wenn ſolche erforderlich wird. Wenn unſere Jugend ſo gekräftigt aus dem RAD zurückkommt, wie wir dies täglich beabochten können, iſt es nicht zuletzt ein Erfolg ſorgſamer Geſundheitsführung. Dabei ſind auch die regelmäßigen Gewichtsprü⸗ fungen und die monatliche ärztliche Beſichtigung des„ganzen Mannes“ zu erwähnen. Sowie aber einmal in einem RAD⸗Lager auch nur zwei Fälle einer anſteckenden Krankheit vorliegen, wird die Reichsleitung verſtändigt, die ſofort eingreift und die Gefahr im Keime erſtickt. Es iſt alljährlich ein hoher Millionen⸗ betrag, den der RAD allein für den Geſundheits⸗ dienſt aufwendet. Er hat allerdings auch den ſchö⸗ nen Erfolg, daß 75 bis 80 vom Hundert der Arbeits⸗ männer in der verhältnismäßig kurzen Zeit von einem halben Jahr an Gewicht, Länge und Bruſtum⸗ fang zunehmen, wobei die Gewichtszunahme bis zu zehn Kilo geht. Verlag der Deutſchen Arbeitsfront.„Arbeitertum“ Folge 23 und„Der Aufbau“ Folge 5 ſind jetzt ſofort abzurechnen. Frauenabteilung Die Beſprechung der Ortsfrauenwalterinnen des Be⸗ zipks J findet am Dienstag, 2.., 20 Uhr, in der Rhein⸗ ſtraße 3, Zimmer 15, ſtatt. Hausgehilfinnen Fungbuſch. Am Mittwoch, 22.., 20.30 Uhr, Fachgrup⸗ penabend. Ortswaltungen Neckarſpitze. Donnerstag, 23.., 20.15 Uhr, im „Schwarzen Lamm“, G2 Pflichtverſammlung für Betriebs⸗ obmänner, Köc⸗Warte, Zellen⸗ und Blockobmänner. Erleuhof. Dienstag, 2.., 20.15 Uhr, Sitzung der Betriebsobmänner in der Wirtſchaft„Zum Alphorn“ Alp⸗ hornſtraße 17. Waſſerturm. Mittwoch, 22.., 20.90 Uhr, Sitzungsſaal Beethovenſtraße 15 Monatsbeſprechung ſämtlicher Be⸗ triebsableute und der acht Straßenzellenobleute. Es müſ⸗ ſen alle Obleute erſcheinen, da u. a. Richtlinien für die letzte Reichsſtraßenſammlung erteilt werden. Alle Ortswarte der Stadtortsgruppen haben am kom⸗ menden Donnerstag wichtiges erbematerial auf der Kreisdienſtſtelle in Empfang zu nehmen. Der Kreiswart. Kraſt durch Freude Abteilnng Kulturgemeinde 4. muſikaliſche Feierſtunde. Am Freitag, 24.., findet um 20.15 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengartens die 4. muſikaliſche Feierſtunde ſta't. Es ſpielt das Nationaltheo⸗ Akendroth⸗Leipzig. Karten zu 2(numeriert) u. 1 lun⸗ numeriert) ſind bei den Köß⸗Orts⸗ und Betriebswarten ſowie bei den Berkaufsſtellen Plankenhof, P 6, Langſtr. 89a, Völk. Buchhandlung, Zigarrenkiosk Schleicher am Tatier⸗ ſall, Muſikhäuſer Heckek und Kretzſchmonn erhältlich. Volksbildungswerk Dienstog, 21.., Arbeitskreis„Dichtung der Gegenwort“, 20 Uhr, Friedrichſchule, letzter Abend. Mättwoch, 22..,„Mein Ritt durch Zentralaſien“. 4000 Kilometer im Sattel durch die Mongoler und Wüſte Gethi“. 20.15 Uhr, Planetarium. Lichtbildervortrag von Walter Stötzner, Dresden. Karten von—,50, für Inhaber der Hörerkarte—,30“ ſind bei allen Köy⸗Vorverraufs⸗ ſtellen und an der Abendkaſſe zu haben. Freitag, 24.., 20.15 Uhr, Lichtbildervortrag von Apotheker Feldhofen, Lampertheim, in der Aula, X 4, 1 über„Naturſchutzgebiet Rheininſel Biedenſand“.(Korten zum Preiſe von 90 Pig. ſind bei allen Köc§⸗Vorverkaufs⸗ ſtellen und an der Abendkaſſe zu haben. Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, am Sonntag, 26. März, Sonderzug nach Frank⸗ furt! Teilnehmerpreis 2,30„. Die Abfahrt erſolgt ab Monnheim Hof..15 Ubr, Mannheim⸗Rangierbohnhof.21. Seckenheim.26 Uhr, Friedrichsfeld.34 Uhr, Ladenburg .90 Uhr, Großſachſen.45 Uhr, Lützelſochſen.50 Uhr, Weinheim.04 Uhr, Hemsbach.10 Uhr, Laudenbach 715 Uhr, Zwingenberg.27 Uhr, Frankfurt an.18 Uhr. Rück⸗ fahrt; Frankfuert ab 21.21 Uhr, Mannheim Hbf. an 23.08 Uhr. [Mit den entſprechenden Haltebahnhöfen wie ochen.] Ab Zwingenberg werden an die herrlich gelegene Bergſtraße folgende Wanderungen durchgeführt: Noch Malchen„(Weli⸗ bokus, Ausſichtsturm)— Felsberg— Ohluturm— Felſen⸗ meer— Schloß Heilicenberg— Juenheim— mingen⸗ berg. Wanderzeit 6 Stunden.(Fahrkarte Mannheim— Zwingenberg 1,30 Mark; Zwingenberg ab 22.01 Uhr⸗ Sichern Sie ſich rechtzeitig eine Teilneſmerkgrte bei den belannten Vorverkaufsſtellen Planken⸗ haf, P 6, Langſtraße 39a, Neckarau, Luiſenſtraße 40 iſche Buchhandlung, P 4, Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall, ſowie bei den KöcF⸗Geſchäftsſtellen Weinheim und Schwet⸗ zingen. Achtung! ende Fahrten ſind ausverkauft: 97 kieine BBelfertet vom 25. 3. bis 10..; Oß, 846/39 ins Außerſerngebiet vom W. 3. bis 2..; Oð 846/0 ins Außerferngebiet vom 1. 4. Fbis 10..; Oc 848/69 ins Mon⸗ taſonnertal vom 1. 4. bis 10. 4. Oß 829/39 ins kleine Walſertal vom 25. 3. bis 4. 4. Auf dieſe Fahrt können noch Anmeldungen entgegengenommen werden. Teilnehmerpreis einſchließlich Skikurs 48,50 Mk. Achtung! Oſtern 1939 am 9. und 10. 4. Omnibusfahrt durchs Neckar⸗, Main, und Taubertal. Omnibusfahrt ab Mannheim über Schwäb.⸗Hall nach o. d. Te zurück ſtber Mergentheim— Mosbach— 2 tannheim⸗ Teilnehmerpreis 14.80 Mark einſchließlich Omnibusſahrt, Uebernachten zwei Mittageſſen und zwei Abendeſſen. Da nur beſchränkte Teilnehmerzahl, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung bei den Kößß⸗Geſchäftsſtellen Planfenhof, P 6, Lanoſtraße Zya, Neckarau Luiſen⸗ und Rheingolsdſtraße, Geſchäſtsſtelle Weinheim Luiſenſtraße 3 und Schwetzingew ſowie Rheinſtraße 3(Kreisdienſtſtelle). Am Bobenſee: Entbehrlich gewordene Scheffahrtslinten eingeſtellt Andere Kursſtrecken werden geändert * Lindan, 2. März. Die von Lindau nach Romanshorn und von Friedrichshafen nach Ror⸗ ſchach führenden Diagonalſtrecken über den Boden⸗ ſee, die von der Deutſchen Reichsbahn und der Schweizeriſchen Bundesbahn betrieben wurden, wer⸗ den wegen des Wegfalls der Zoll⸗ und Paßkontrolle an der ehemaligen öſterreichiſchen Grenze im Eiſen⸗ bahnverkehr eingeſtellt. Die direkten Bodenſee⸗ linien Lindau—Rorſchach und Friedrishafen Romanshorn werden dagegen verſtärkt.— Mit dem Sommerfahrplan ſtellt auch das Fährſchiff „Schuſſen“, das den Güterwagen⸗ und Kraftwagen⸗ verkehr zwiſchen Friedrichshafen und Romanshorn vermittelte, ſeinen Dienſt ein. Da kein öſterreichi⸗ ſcher Zoll mehr erhoben wird, geht der Güterverkehr auf dem Landweg über Bregenz vor ſich. Die Führ⸗ verbindung Meersburg—Konſtanz dagegen wird durch die Indienſtſtellung eines dritten Fährſchiffes Deeme. Kieinengeigen bie 20 —— Hebe von 100 mm je mm —— jo mmAPig. — 0 Offene Stellen Singſchar. 22.., 20.30 Uhr, Dienſt im Untergau, N 2, 4. NaukMukEin Drei Lehrlinge als Schriſtſetzer und Buchdͤrucker tör 1. Aprii 1939 gesueht Idrackerei und Verlag Dr. Naas ER1,-•6 Arbeiter N ſch, Teanisplagben bewandert, per t. eeſoch, Angeb. ant. N.3 2— Geſchäftsſt. d. Bl. 23722 Aerreniriseur, nen. u. Herrenfriseur n 1 88 ſpäter bei gutem—— 80 u 8. Lbaf Rb., —— 16— bia 40. 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Sondermiete GNr. 9 Schul⸗ und Gefechtsſchießen des Ai— Pionierbataillons 33 Mannheim. ſmee Am 30. und 31. März ſowie am oder 3. April 1939 finden jeweils 8 7 bis 18 Uhr Schulgefechtsſchießen Der gesunde Menschenverstand des in Mannheim ſtehenden Pio⸗ Komödie in drei Akten von nierbataillons 33 ſtatt. Heinz Coudier Das Schießen findet im Raume Ayfang 20 Unr Ende 22 Uhrnördlich der Straße Viernheim— Weinheim, zwiſchen den Gemeinden Sulzbach, Landen bach und Hütten⸗ Taglich 20.30 Unr: Max Eberty Das gefährdete Gelände wird konferiert durch militäriſche Poſten an den wichtigſten Stellen abgeſperrt und muß eine Stunde vor Beginn des Schießens geräumt ſein. Helena u. Partner Bobby Reuss u. Co. „laeuber's Marionetten Joschi Meck Die Poſten haben Rechte und n. 3z weitere neue Atteahftonen Pflichten eines Wachtpoſtens. Ihren Anordnungen iſt Folge zu leiſten. Die Straße Hemsbach⸗Hütteafeld iſt für jeden Verkehr während des Schießens geſperrt. 6430 Mannheim, den 16. März 1939. Der Landrat— Abt. V/46. Polizeiliche Anordnung. Auf Grund der§8 2 und 12 des Luftſchutzgeſetzes vom 26. Juni 1935 (RGBl. 1 Seite 827) und der§8 7 und 13 der erſten Durchführungs⸗ verordnung zum Luftſchutzgeſetz vom 4. Mai 1937 wird für den Bereich des 13. Luftſchutzreviers(Sand⸗ hofen) folgendes augeordnet: Actng! Lausrauen Achtung!§ 1. Im Bereich des 13. Luft⸗ ſchutzreviers(Sandhofen) wird am Ab dieser Voche findet die 21. März 1939 eine 5 8 aus? 1 zivilen Luftſchutzes mit Teilen des Sicherheits⸗ und Hilfsdienſtes, dem und swar jeden Hittwoch flerweiterten Selbſtſchutz und dem 16 Uhr statt Selbſtſchutz durchgeführt. 7§ 2. Das Uebungsgebiet wird be⸗ grenzt: Im Norden durch Schar⸗ hofer Straße, im Oſten durch Schönauer Straße, im Süden durch Dorſſtraße, im Weſten durch Hinter⸗ gaſſe und Ausgaſſe bis Scharhofer Straße. Die genannten Straßen werden, n eeeee P mit Ausnahme der Ausgaſſe, in 4 das Uebungsgebiet nicht einbezogen. Uitra-Kurzwellen— 8 FF§ 3. Mit der Durchführung der Uebung iſt das Luftſchutzabſchnitts⸗ Greii Stol Wzulch gepfütte fommmando Nord betraut. Das Kosmetinerin nebungsgebiet iſt während der Mannbeim- uſiastr. 19- huk 443 9 Dauer der Uebung polizeilich ab⸗ geſperrt. Den Weiſungen der Poli⸗ zeibeamten und der Amtsträger Aldes Reichsluftſchutzbundes iſt un⸗ Neue M as nrurk Der entzückende Liebestilm Simone Simon- Mady Phristians Im siepbenten? [Nimmel) Die Geschichte des Rendez- vous der Seelen zweier Lie- bender... eines der feinsten und ergreitendsten Liebeslie- der, de ein Dichter unserer Zeit gesungen hat. Sind Sochon For dich unbraucbur Vnd stehn herum sdion Sahr ſur Saht 67b eine„Hlleine“! haul nod auſ Ind motgen kommt es aum Vetkau/. annheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe S Batterie uſw, wurde vielen Leidens⸗ und Freitag, 24. 3. 1939,—5 Uhrſe⸗ 2 Spexialist Schermer AERLI 10 ee. Wiſ dirgel Motel 0 0* W1 oier,* nvel. v ulert. Salzburg“ 98 81 dt“- Be.30 400.19 N nie Fes spiels 4 Bes. 5 zuge assen Ehreuu- reikat * lass F Heute letzter lag! En JOBIß- Uus'spiel wie der Fum- ertolg:„Wenn wir aſſe Engel wöten“ Spähvögel Dinah Grace. Fritz Kampers Fita Benlchoft,.achorlemmer Tärticen.55.50.20 Uhr § 38 78α re! Ole letzten Tagel Haktbagos Fal gröger und gewaltiger ais Ben Hur und Quo vadis mit den höchsten italienischen und deutsch. Auszeichnungen hesettet Jugend zugeletten! Tägl.:.00.10 8 20 Uhr jugend nicht zugelassen 6 auigehobex· Gchwerhörigel Durch den ſaſt unſichtb. zu trag App der Banſophon Gmb.. Nowawes, ſowie der neuen Ohrbrille ohne t. 40 Kulturim„ Füt zugendl. vie 0„Ring-Kaffee“ Entierne“ Tütowiemag. 7. ee We ge Sr Pruckren gefährten dos Leben wieder zur 2 26 Freude. Unſer Spezialit für mod.— Kaiserring 0 Oruic Sieichw ceSο bes FUr M. 2 10 ober nur im Apomel Best: Eugel- Einhorn-, Friedrich-, Hoſ Kronen-, Löwen-, Luisen-, Mohren-. 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Juni 1935(RGBl. 1 Seite 827) 4 0 Ors mit Haft oder Geldſtrafe bis zu 2 150 Mark beſtraft. 6⁴² h 6, 22— Mannheim, den 18. März 1939. * Der Polizeipräſident. Vird er orgen 9αd n ocen? Werden ihn nach der ungewohnten körperlichen Arbeit am nächſten Tag Muskelſchmerzen quälen? Durchaus nicht! Er weiß aus Erfahrung, wie man ſie vermeidet: durch eine Einreibung mit Carmol! K Carmol lindert Muskelſchmerzen- und wenn man ſich klugerweiſe ſchon vorher einreibt, dann kann ein Muskelkater gar nicht erſt entſtehen. Erſt durch Carmol wird Gartenarbeit auch für den Stadt⸗ und Stubenmenſchen zur ungetrübten Freude.— Carmol das Hausmitiel gegen Nheuma, Herenſchuß und Bliederſchmerzen. In Apotheken und Deegerien ab 85 Pfennig erhältlich. 205. Einige moderne Edelholz⸗ Wohnzimm. komb., abzugeben ch. Baumann Ala Verkaufshäuſer + 1, Nr.•⸗8 Fernruf 27885 609 für-6⸗Schecks uſw., Schecks auch unſortiert ſowie Alben ſofort zu haben 700 1. Südd. 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