2 — Neue Mannheimer Manmheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R l. 40. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: ſrei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt 225 Mk., durch die Voſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pig. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ oſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meertkeldſtr. 13. Necziſcherſtr 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str,8, Seßreiburger Str. 1. bbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 PN. eitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pſennia, 79 ww breite Textmillimeterzeile 50 Pfennia. Für Familien⸗ und Rleinanseigen ermäßlate Grundpretſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr 9 Bei Zwanasvergleichen oder Konkurſen wirs keinerle Nachleß aebahin geine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Blätzen und für ſernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim⸗ Mittag⸗Ausgabe K Wittwoch, 22. März 1939 150. Jahrgana— Nr. 135 Litauen gibt Memelland an Deutſchland zurück Londen empfängt Lebrun- Fiallens Srtue zur Fteundſchaft mit Deulſchland Dit einzig Wöjung“ Berlin, 22. März unb meldet: Die litauiſche Regierung hat in der Nacht vom zum Mittwoch folgende Erklärung veröffentlicht: Kowno, 22. März Rach ſeiner geſtern am 21. März erfolgten Rückkehr nach Kowno hat Außenminiſter Urbſys dem Miniſterrat, der von 14 bis 19 uhr tagte, über die Ergebniſſe ſeiner Beſprechungen mit Reichsaußenmi⸗ niſter von Ribbentrop Bericht erſtattet. Aus dem Bericht ging hervor: daß der Reichsaußenminiſter im Namen der Reichs⸗ regierung der litauiſchen Regierung den Vorſchlag der Rückgabe des Memelgebietes an Deutſchland gemacht und dies als die für die Befriedung einzig zweckmäßige Löſung bezeichnet hat. Er fügte hinzu, daß, wenn dieſe Rückgabe auf dem Weg einer freien Vereinbarung erfolge, Deutſchland die wirtſchaftlichen Intereſſen Litauens im Memeler Hafen weitgehend berückſichtigen werde. Der Neichsaußenminiſter betonte, daß dieſe Regelung auch dem klar aus⸗ gedrückten Wunſch der memeldeutſchen Bevölkerung entſpreche und erklärte weiter, daß dies den künftigen guten Beziehungen zwiſchen beiden Ländern dienlich ſein würde. Er verwies dabei auf die bekannte Forderung der geſamten memeldeutſchen Bevölkerung nach Rückkehr ins Reich. Die Stimmung im Memelgebiet ſei derart, daß die Regelung der Frage auf der vom Reich vorgeſchlagenen Baſis zur Vermeidung von Zuſammen⸗ ſtößen jetzt dringend notwendig ſei. Der Miniſterrat hat angeſichts der Stellungnahme des Deutſchen Reiches die Zuſtimmung zur Uebergabe des Memelgebiets an Deutſchland gegeben. Dieſe Zuſtimmung wurde am ſelben Tage zur Kenntnis des Sejm gebracht. Eine litauiſche Delegation wird ſich zur Regelung der daraus ſich ergebenden Fragen im Laufe des Mittwoch nach Verlin begeben. gehörigkeit nach, wie ſie es ſeit jenen traurigen Ta⸗ gen, da die franzöſiſche Beſatzungstruppe des ſelb⸗ Memel kehrt heim! Das Memelland Unter ſtarker Teilnahme der memeldeutſchen Bevölkerung wurde in Memel das wieder auf⸗ gerichtete Denkmal Kaiſer Wilhelm I. eingeweiht, das vor 16 Jahren von Litauern umgeſtürzt worden war. Es waren der Memeldeutſche Kriegerbund mit 3000 Mann ſowie Abordnungen ſämtlicher Gliederungen der Memeldeutſchen Bewegung auſmarſchiert. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Staat von 2,2 Millionen Einwohnern, ohne eine * Mannheim, 22. März. Kaum ſind die bewegten Tage der Eingliederung Böhmens und Mährens in das Reichsgebiet vorbei, da kommt ſchon wieder eine Kunde, die die Herzen des deutſchen Volkes höher ſchlagen läßt: In dem Augenblick, in dem dieſe Zeilen geſchrie⸗ ben werden, rücken die Soldaten der deutſchen Armee in ein anderes uraltes Reichsgebiet ein und nehmen es unter ihren ſtarken Schutz: Memel und das ganze Memelland ſind wieder frei, ſind wieder deutſch geworden! Deutſch nicht nur ihrem Herzen nach, wie ſie es immer geweſen waren, deutſch ihrer ſtaatlichen Zu⸗ ſtändigen Memellandes vor dem Ueberfall der litau⸗ iſchen Freiſchärler und Soldaten zurückwich und das Land verließ und eine ſchwache und unfähige Regie⸗ rung in Berlin dieſem Raub untätig zuſah, weil ſie glaubte, ihm untätig zuſehen zu müſſen, nicht mehr ſein durften. Entgegen Recht, entgegen Vertrag, vor allem auch entgegen dem geſchichtlichen Kräfte⸗ und dem politiſchen Gewichtsverhältnis der beiden Part⸗ ner, die ſich hier gegenüberſtanden, nicht mehr ſein durften. Denn wenn etwas als Symbol für die Armſelig⸗ keit des Deutſchen Reiches der Nachkriegsjahre gelten konnte, dann war es wohl dies, daß ein kleiner andere als ſchon legendär gewordene hiſtoriſche Tra⸗ dition, ohne eine andere lebendige Kraft als die eines durch den Zuſall eines Kriegausgangs plötz⸗ lich geweckten überheblichen Selbſtgefühls, dem 65⸗ Millionenvolk der Deutſchen einen ſeiner ſchönſten und jedenfalls einer ſeiner hiſtoriſch bedeutſamſten Landesteile wegnehmen konnte. Daß das nicht ſo bleiben konnte und nicht ſo bleiben durfte, das war ſchon an jenem Tage klar, da zum erſtenmal die litauiſchen Fahnen über der uralten deutſchen Stadt hochgingen und litauiſche Fäuſte die Denkmäler der deutſchen Kaiſer von ihren Sockeln riſſen. Nirgends hatte ja das Unrecht von Verſailles ſo rechtsbrecheriſch ſortgewirkt, nirgends hatte ſich ja die Deutſchlands Augenblicksſchwäche ſo deutlich mani⸗ feſtiert wie in jenem kleinen Zipfel deutſchen Landes, das mit ſeinem großen deutſchen Vaterlande durch ſo viele lebendige hiſtoriſche Erinnerungen ver⸗ knüpft iſt. Die Ueberwindung von Verſailles und die Wiedererſtarkung Deutſchlands mußte auch die Ueberwindung der litauiſchen Annektion für das Memelland von ſelber bringen. Und faſt iſt es ein Wunder zu nennen und nur zu erklären, daß Deutſchland vor Aufgaben ſich geſtellt ſah, hinter der dieſe„kleine Reviſion“ im Nordoſten des Reiches an Bedeutung zPcktreten mußte, daß es ſo lange ge⸗ dauert hat. ———— S e eee e eee 2. Seite/ Nummer 13⁵ Nene Mannheimer Zeitung/ Mitiag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. März 1989 Jetzt iſt es ſoweit. Litauen gibt Me⸗ mel an Deutſchland zurück. Friedlich und ohne Aufheben. Selbſtverſtändlich und mit jener ſüß⸗ſauren Miene, mit der man eine alte, längſt fällige und nur zufällig überſehene Rechnung end⸗ lich zu begleichen pflegt. Ein 2ſtündiger Aufent⸗ halt des litauiſchen Außenminiſters in Berlin und eine einſtündige Unterredung mit dem deutſchen Außenminiſter haben der litauiſchen Regierung die Ueberzeugung beigebracht, daß es das Beſte und„die für die Befriedung einzig zweckmäßige Löſung iſt“. Litauen hat ſich den deutſchen Argumenten, die darauf hinwieſen, daß weit über 90 v. H. der Bevölkerung des Memellandes ſich bei allen Wahlen als deutſch bekannt hätten, daß der Wunſch des Memellandes nach Rücktehr unüberhörbar ſei, daß bei einer Nicht⸗ erfüllung dieſes Wunſches Zuſammenſtöße unver⸗ meidlich ſeien, und daß Deutſchland bei einer ſolchen Entwicklung der Dinge nicht gleichgültig bleiben könne, mit jener Schnelligkeit und Entſchloſſenheit gebeugt, die die Verhältniſſe ihm nahelegten, und die vor allem die Erfahrungen der letzten Woche ihm ge⸗ raten erſcheinen ließen. Litauen hat damit dem Frieden einen Dienſt er⸗ wieſen, der bei der Selbſtverſtändlichkeit dieſes Dienſtes und bei dem ausgeſprochenen Selbſterhal⸗ tungsintereſſe, dem er entſprang, ſicher nicht alles, aber doch manches gutmacht, was Litauen in der vergangenen Zeit am großen Deutſchland im allge⸗ meinen und am kleinen Memelland im beſonderen geſündigt hat. Deutſchland iſt dem Frieden im großen zu ſehr verbunden, als daß es ſolchen Dienſt am Frieden im kleinen nicht achten ſollte. Es wird daher auch den berechtigten litauiſchen Intereſſen im deutſchen Memelland mit der gleichen Bereitwil⸗ ligkeit Rechnung tragen, mit der es fremden Inter⸗ eſſen, wo ſie ſich nicht gegen Deutſchland und ſein Recht ſtellen, immer Rechnung trägt. Daß dieſe Intereſſen im rein deutſchen Memelland nur be⸗ ſchränkter wirtſchaftlicher Art ſein können und keines⸗ falls, wie in Böhmen und Mähren auch politiſchen Eharakter tragen können, verſteht ſich von ſelbſt Mit der Rückkehr des Memellandes hat die terri⸗ toriale Reviſionspolitik gegenüber dem Verſailler Vertrag, die ihren Anfang in Südoſten genommen und dort auch ihren geſchichtlich bedeutſamſten Erfolg zu verzeichnen hat, auch im Nordoſten des Reiches einen Erfolg errungen, der deshalb nicht weniger be⸗ deutſam iſt, weil die völkiſche Struktur und die hi⸗ ſtoriſche Entwicklung des Memellandproblems ihn ſebbſtverſtändlich erſcheinen läßt. Wir wiſſen: auf dieſem Verſailler Konto ſtehen noch manche andere Poſten. Sie intereſſieren uns heute nicht. Deutſchland iſt auch realpolitiſch genug, ſie nicht allein und für ſich, ſondern im Zuſammen⸗ hang mit der großen europäiſchen und weltpoli⸗ tiſchen Entwicklung zu ſehen. Es iſt auch gerecht genng— der Führer hat es in ſeinen Reden wieder⸗ holt zum Ausdruck gebracht— zu bekennen, daß die völkiſche Verſchachtelung in gewiſſen Teilen Euro⸗ pas zu eng iſt, als daß eine Politik der gleichmäßig gerechten Verteilung der territorialen und völkiſchen Inereſſengebiete möglich wäre. Schlußfolgerungen weitgehender Art aus der Rückkehr des Memellan⸗ des zu ziehen, erſcheint uns alſo falſch oder zum mindeſten, ſolange nicht das amtliche Deutſchland geſprochen hat, verfrüht. Was in Memel heute geſchieht, iſt ſelbſtverſtändlich, iſt das Selbſtverſtändlichſte von der Welt. Darum gehört unſer Intereſſe heute auch nicht der Kombination der Zukunft, ſondern der Realität der Gegenwart. Es gehört unſerer grenzenloſen Freude und Genugtuung, daß ein Land, deſſen Schönheit nie vergeſſen wird, wer nur einmal auf dem oſtpreußiſchen Uſer des Memelſtromes ſtand und in das hügelige Grün ſeiner Wälder ſchaute, das ſo große Traditionen deutſcher Geſchichte trägt, das ſo treu und ſo unbezwingbar zu ſeinem deut⸗ ſchen Bekenntnis gehalten hat, deſſen Männer und Frauen uns in den ſchwerſten Stunden ihres Lei⸗ des nie vergeſſen haben, auch dann nicht, als es ſchlen, als ob wir ſie vergeſſen wollten—— daß die⸗ ſes Land wieder zu uns zurückkehrt. Unſere Arme und unſere Herzen ſind offen, es brüderlich zu empfangen und unſer Wille iſt heilig, es das vergeſſen zu laſſen, was es für uns gelit⸗ ten hat! 8 Dr. A. W. Der Faſchiſtiſche Großrat hat getagt: Rom zerſtort Pariſer Spekulationen Die Polilik Jialiens bleibt Berlin treu, wie Berlin Rom treu bleibt Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 22. März. Der Faſchiſtiſche Großrat hat heute nacht ſeine vierte diesjährige Sitzung abgehalten und in ihr vor allem die außenpolitiſchen Probleme geprüft, die durch die Ereigniſſe der letzten Woche entſtanden ſind. Der Duce hat einen umfaſſenden Ueberblick über die internationale Lage gegeben, zu dem Außen⸗ miniſter Graf Ciano und der Generalgouverneur von Libyen, Marſchall Balbo, Marſchall de Bono, der Generalgouverneur des italieniſchen Inſelbe⸗ ſitzes auf den Dodecanes, de Vecchi, der Botſchafter in London, Grandi, Staatsminiſter Farinacci, der Erziehungsminiſter Bottai und der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Starace, das Wort ergrif⸗ ſen haben. Der Großrat hat abſchließend folgende Tagesordnung beſchloſſen: Der Faſchiſtiſche Großrat erklärt augeſichts der angedrohten„Einheitsfront der den Bolſche⸗ wiſten verbündeten Demokratien“ gegen die autoritären Staaten— eine Einheitsfront, die nicht den Frieden, ſondern den Krieg ankündigt — daß alles, was in Mitteleuropa vorgefallen iſt, ſeinen Urſprung im Vertrag von Verſailles hat und beſtätigt beſonders im gegenwärtigen Augenblick von neuem ſeine rückhaltloſe Zuſtim⸗ mung zur Politik der Achſe Rom— Berlin.“ Dieſes erneute Bekenntnis des höchſten Organs der faſchiſtiſchen Staatsführung zu unerſchütterlicher Solidarität mit Deutſchland ſtraft ein für allemal diejenigen Stimmen Lügen, die erklärt hatten, nach der Errichtung des deutſchen Protektorats über Böh⸗ men und Mähren ſei Italien mißtrauiſch gegen das Vordringen des deutſchen Einfluſſes in Südoſteuropa geworden und eine Lockerung der deutſch⸗italieniſchen Beziehungen würde die Folge der italieniſchen Be⸗ ſorgniſſe ſein. Italien hegt derartige Befürchtungen nicht und hält an der Achſenpolitik unerſchütterlich feſt, wie jedem voreingenommenen Beobachter der faſchiſtiſchen Politik von vornherein klar ſein mußte. Welche Folgen die italieniſche Regierung aus dieſer Haltung für ihre eigenen Forde⸗ rungen an die Weſtmächte, vornehmlich an Frankreich, zieht, hat der Großrat noch nicht be⸗ kanntgegeben. Immerhin zeigt der in dem Kommuniqus des Groß⸗ rats enthaltene Hinweis auf den Vertrag von Ver⸗ ſailles als Urſache für jetzige umwälzende Ereigniſſe, daß Italien nicht vergeſſen hat, daß ſeine eigenen vertraglich begründeten Rechte aus der ſogenannten Friedenskonferenz ſchmählich außer acht gelaſſen worden ſind und deutet an, daß es ſich mit den in Verſailles begründeten Zuſtänden nicht zufrieden geben kann. Deutliche Syrache der römiſchen Blätter Drabtbericht unſ rbmiſchen Vertreters — Rom, 22. März. „England wirſt die Maske ab und läßt ſeine Angriffsabſichlen erkennen“,„Frankreich im Kriegszuſtand“,„London und Paris hoffen auf Sowjetrußland und üben einen Drucke auf Ru⸗ mänien aus“— unter ſolchen Ueberſchriften unterrichtetn die italieniſchen Zeitungen ihre reich abgehen könnte, ſind Leſer über das groß angelegte Einkreiſungs⸗ manöver, das England gegen Deutſchland ein⸗ geleitet hat. Die Haltung äußerſter Entſchloſſenheit, die Deutſch⸗ land gegenüber der engliſchen Einkreiſungspolitik eingenommen hat, finden die volle Zuſtimmung Italiens. Die Hoffnungen, die in Paris vielfach laut ge⸗ worden ſind, daß Italien angeſichts der Weltkoa⸗ lition, die man gegen die autoritären Staaten zu⸗ ſammenbraut, von ſeinen Forderungen an Frank⸗ ſchlechthin trügeriſch. Italien läßt ſich von der großen diplomatiſchen Ak⸗ tion Englands ebenſowenig einſchüchtern wie Deutſchland, und man würde ſich gewaltig täuſchen, wenn man annehme, daß Italien mit kleinen Ange⸗ boten und nichtsſagenden Konzeſſionen, etwa der einer Freihafenſzone in Dſchibuti und der Eiſen⸗ bahn Dſchibuti—Addis Abeba, von ſeiner Poli⸗ tik abzubringen wäre. Mit Zuckerſtücken kann man Italien nicht von der Achſe fortlocken. Im übrigen ſieht man in Rom die allgemein; Lage nicht als allzu bedrohlich an, da nach hieſiger Auffaſſung keineswegs alle Länder blindlings der antideutſchen Propaganda Englands anheimfallen. So hat man hier mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß Polen die Errichtung des deutſchen Protektoraté über Böhmen und Mähren anerkannt hat und ebenſo wenig wie Jugoflawien gewillt iſt, ſich in den Kreis einfügen zu laſſen, den London um Deutſchland ſchmieden will. EE—TTTTTTT— Um zu verstehen, was„besser rauchen“ heigt, rauchen Sie einmal mit Verstand eine AriKaR z, ————— 3* Ein Symbol der entente cordiale: Lebruns feierliche Einholung in London Demonſtrative Anterſtreichung der engliſch-ſranzöſiſchen Bündnisfreunoſchaſt Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 22. März. Geſtern nachmittag traf der franzöſiſche Präſident zu ſeinem angekündigten Beſuch in England ein. Bevor er Dover erreichte, gaben ihm Flugzeuge und Kriegsſchiffe das Geleit. In Dover iſt er vom Her⸗ zog von Glouceſter empfangen worden. Auf dem Viktoria⸗Bahnhof von London erwarteten ihn der König und die Königin, die dann mit dem Präſi⸗ dentenpaar in großer Staatsprozeſſion durch London nach dem Buckingham⸗Palaſt fuhren. Hierbei wurde der übliche traditionelle und maleriſche engliſche Prunk entfaltet. Die Menſchenmenge war größer, als es ſonſt bei Staatsbeſuchen der Fall zu ſein pflegt und die Kundgebungen für Le⸗ brun waren ebenfalls beeinflußt von der politiſchen Lage. Die Menge benutzte ſichtlich die Gelegenheit, um ihren Gefühlen für ihre Freundſchaft Luft zu machen. Eine rieſige Menſchenmenge wartete eine halbe Stunde vor dem Buckingham⸗Palaſt, bis das Präſi⸗ dentenpaar und der König und die Königin auf den Balkon traten und bereitete ihnen ſtürmiſche Kund⸗ gebungen. Später, am Nachmittag, ſtatteten der Prä⸗ ſident und Frau Lebrun der Königinmutter Mary einen Beſuch ab. Am Abend fand im Buckingham⸗ Palaſt ein großes Staatsbankett ſtatt, bei dem der König und der Präſident kurze Anſprachen aus⸗ tauſchten. Bis ſpät in die Nacht vom Dienstag binein war⸗ teten die Menſchen vor dem Buckinghampalaſt. Die Londoner Morgenpreſſe widmet dem franzöſiſchen Staatsbeſuch naturgemäß ihre Aufmerkſamkeit; allerdings nehmen die eigentlichen politiſchen Ereig⸗ niſſe immer noch den größten Raum ein Görings Hank an die Luftwaffe „Stid froh und ſtolz, daß ihr dieſe geſchichtlichen Tage miterleben zurftet“ dnb. Berlin, 21. März. 5 Generalfeldmarſchall Göring hat ſolgenden Tagesbefehl an die Luftwaffe erlaſſen: Kameraden! Durch euere gewiſſenhaſte Ausbildung und ſchlagfertige Einſatzbereitſchaft habt Ihr dazu betgetragen, daß der Führer am 16. März zur Ueberraſchung der ganzen Welt auf der Prager Burg erſcheinen und am nächſten Tage unter eeeeeeee Noch ein Problem, das zu löſen iſt. Ritler von Eyy gegen die Koloniallüge „Das deuiſche Volt muß auch in dieſer Frage hinter dem Führer ſtehen!“ dib Berchtesgaden, 21. März. Auf dem Lehrgang der höheren Verwaltungs⸗ beamten Bayerns, die zur Zeit in der Adolf⸗Hitler⸗ Jugend⸗Herberge Berchtesgaden in einem Schu⸗ lungslager zuſammengefaßt ſind, ſprach am Diens⸗ tagnachmittag Reichsſtatthalter General Ritter von Epp über die Kolonialfrage. Er erinnerte dar⸗ an, daß die Kolonien im Weltkriege teilweiſe unter Mißachtung der ſogenannten Kongoakte angegriffen und uns von Verſailles weggenommen wurden. England habe von Anbeginn an den deutſchen Ko⸗ 1. Man könne die Eingeborenen in den deutſchen Kolonien nicht wie eine Ware verhandeln, 2. die koloniale Tätigkeit ſei mit der deutſchen deutſche Kolonien widerſprechen den ſtrate⸗ giſchen Notwendigkeiten der anderen Mächte. Auf die erſte und dritte Frage habe der Führer in ſeiner großen Rede vom 30. Januar bereits die gebührende Antwort erteilt. Die Raſſenfrage ſei in erſter Linie von den jüdiſchen Drahtziehern auf⸗ geworfen worden, die zwar von den„armen Ein⸗ geborenen“ ſprächen, ſich aber ſelbſt meinten, denn die Eingeborenen ſeien durchaus raſſenbewußt, und Deutſchland würde gerade durch ſeine Raſſengeſetz⸗ geſetzgebung das Eigenleben der Eingeborenen Glückwunſch des Führers an den Schah von Jrau. Der Führer hat Seiner Majeſtät, dem Schah von Iran zum Mauruz⸗Feſt drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. dem Jubel der deutſchen Bevölkerung in Brünn einziehen konnte. Nach der Oſtmark und dem Sudetenland ſind nun auch die alten deutſchen Länder Böhmen und Mähren Teile des Großdeutſchen Reiches geworden. Unſer Volk hat einen Zeitabſchnitt gewaltigſten geſchicht⸗ lichen Ausmaßes erlebt. Der Kampf wurde ge⸗ wonnen, als der Führer ſeine und des Volkes Kraft für die Lebensintereſſen des Reiches einſetzte. Wir danken dem Schickſal, daß dieſes Ziel auf fried⸗ lichem Wege erreicht werden konnte. Garant für die Erhaltung des Friedens in den ſchweren Tagen der vorigen Woche war die deutſche Wehrmacht. Als Oberbefehlshaber der Luftwaffe ſage ich mei⸗ ner Fliegertruppe, Flakartillerie und Lufinachrich⸗ tentruppe Dank für die in den letzten Monaten ge⸗ leiſtete Arbeit zur Sicherung unſeres Reiches und ſpreche meine beſondere Anerkennung für eueren tatkräftigen Einſatz und euere vorbildliche Haltung beim Einmarſch in das Protektorat Böhmen und Mähren aus. Dieſer Dank und dieſe Anerkennung gilt aber auch denen, die in treuer Pflichterfüllung von der Heimat aus ihren Teil zur Hebung der Ein⸗ ſatzbereitſchaft der Luftwaffe und zur Sicherung des deutſchen Lebensraumes beigetragen haben. Seid froh und ſtolz, daß ihr dieſe geſchicht⸗ lichen Tage miterleben durftet. Unter ſchwierigſten Verhältniſſen habt ihr euch des Vertrauens, das der Führer in euch geſetzt hat, würdig gezeigt. Wetter und Wege haben das äußerſte von euch verlangt. Der Führer hat euch ſeine Anerkennung hierfür ausge⸗ ſprochen. ger Regierung, Beran, eine Entſchließung über die Auflöſung des Prager Abgeordneten⸗Hauſes und des Senats überſandt. Damit iſt endgültig das Londoner Kommentare dnb. London, 22. März. Die Londoner Blätter beſchäftigen ſich in langen Berichten und Artikeln mit dem franzöſiſchen Staats⸗ beſuch und den zahlreichen Veranſtaltungen, die für den vier Tage dauernden Londoner Aufenthalt des Präſidenten der Republik Frankreich vorgeſehen ſeien. Dabei wird darauf hingewieſen, daß dem Be⸗ ſuch gerade in dieſem Zeitpunkt„eine beſondere Bedeutung“ zukomme. So ſpricht der liberale„Star“ von einem„Wieder⸗ aufleben der Entente Cordiale“. Er weiſt da⸗ bei beſonders darauf hin, daß Frankreich immer einen„engeren Kontakt mit Sowietrußland gehabt ohabe“. Deshalb, ſo erklärt das Blatt ſcheinheilig, reiche England heute ſeine Hand nicht nur Frank⸗ reich, ſondern jeder anderen Macht auf dem Konti⸗ nent, die gewillt ſei, ſich mit England für die„Idee des Friedens und der Freiheit“ zuſammenzutun. Anterredung Haliſax-Bonnet EP London, 21. März. Außenminiſter Lord Halifar hatte am Dienstag eine längere Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Bonnet, in deren Verlauf die politi⸗ ſche Lage eingehend erörtert wurde. Vorher hatle Halifax den türkiſchen Botſchafter empfangen. Hudſons Verhandlungen in Warſchau dnb. Warſchau, 22. März. Vor den Vertretern der polniſchen Preſſe erklärte am Dienstagabend der zur Zeit in Warſchau wei⸗ lende ſtellvertretende britiſche Handelsminiſter Hud⸗ ſon, das Hauptziel ſeines Beſuches in Warſchau ſei die Sicherſtellung der Fortſetzung der Handelsbezie⸗ hungen zwiſchen Polen und England nach den von beiden Ländern gebilligten Grundſätzen. Erklärun⸗ gen über politiſche Fragen lehnte Hudſon mit dem Bemerken ab, er habe nur über Wirtſchafts⸗ fragen Verhandlungen geführt.— Auch der mit Hudſon nach Warſchau gekommene Vertre⸗ ter des Foreign Office, Gwatkin, betonte, als an ihn eine ähnliche Frage gerichtet wurde, daß über politiſche Fragen nicht geſprochen worden ſei. Budapeſt dementiert Reutermeldung dnh Budapeſt, 21. März. Wie das Ungariſche Telegrafen⸗ und Korreſpon⸗ denzbüro meldet, wendet ſich die zuſtändige ungari⸗ ſche Stelle ſcharf gegen eine Reutermieldung aus Bu⸗ kareſt, die auch in verſchiedenen Londoner Zeitungen aufgenommen wurde und die auf Grund angeblicher ungariſcher Rundfunkſendungen das Märchen von der„baldigen Rückkehr ſiebenbürgiſcher Städte“ und der„baldigen Wiedervereinigung der abgetrennten ungariſchen Minderheit mit dem Mutterlande“ aufgetiſcht hatte. Es wird energiſch feſtgeſtellt, daß dieſe engliſche Meldung eine jener frei erfundenen und verwirrenden Nachrichten iſt, die von ge⸗ wiſſen Nachrichten⸗Agenturen und Blättern beſon⸗ ders in den letzten Tagen zu durchſichtigen Zwecken in großer Zahl ausgeſtreut werden. Angariſche Beſuche in Berlin dnb Budapeſt, 21. März. Miniſterpräſident Paul Teleki und Außenminiſter Graf Cſaky merden ſich im Lauſe des April zu ofſi⸗ ziellen Beſuchen nach Rom und Berlin begeben. Der römiſche Beſuch der ungariſchen Staatsmän⸗ ner ſindet in der zweiten Aprilhälſte ſtatt. + 3 f ißgünſti ü ſchützen. Unſere deutſchen Brüder in Böhmen und Mäh⸗ 9 96 5 828 2—————————————————r— is au General Ritter von Epp ſchloß ſeine Ausführun⸗— 5—— tſchechiſche Volk haben die 90 re i Puntten Wälſons, bie den mit der Felfkellung,„imponierende Stärke nnſerer ſtolzen Luſtwaſſe. u eacnesete, lür Aelt, bil kiöls 0irBee als Grundlage des Friedensſchluſſes Sienen ſollten daß es für uns Pflicht ſei, den Kolonialgedanken in den letzten Tagen geſehen. Sie ſollen durch eneertreſer des Haupiſchelſtleiters und berengportlich käe Shegeen, 4 ei 93 im deutſchen Volk ſo wach zu halten und ihm die Kra; ſerer Waffe beſchirmt ſei Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Cart Onno Elſenbark.— Hau“ 1 eine„gerechte Verteilung des Kolonialbeſitzes“ ver⸗ e Kraſt unſerer Waſſe eſchürmt ſein. detgteil: l. B. W. Mülter.— Lekaler Teil: Or. Frit Hammes, 8 ſprochen wurde. eine derartige Kraft zu geben, daß das ganze In ſteter Einſatzbereitſchaft werden wir wie— Srore: Wild Mälier.—, Südweſtdeueſche Umſchau, Gerch 83 8 3 0 deutſche Volk auch in dieſer Frage hinter dem bisher zum Schutz von Volk und Vaterland d Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim, 8 Zur Begründung der Wegnahme unſerer Kolo⸗ Führer ſtehe. unſere Pflicht erfüllen Schrifgeitung in Berlin d nien habe man die infame Kolonialſchuld⸗ Unſer Führe Oberſte efehlshaber De, E. S. Scheſet, Beclin, Südweſckerſo 60. e E 25 7 run rſter Befehls 1 Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nin lüge erfunden. Dieſe Lüge ſei heute aber als ſolche Adolf Hitler„Sieg Heil!“ bei Rückporto. erkannt und werde ſelbſt von unſeren Kolonial⸗ Geburtstagsglückwünſche des Führers an den ez.: Hermann Göring. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitun⸗ 35 gegnern nur noch in den ſeltenſten Fällen ins Treffen König von Jrak. Der Führer hat Seiner Majeſtät ges·: 3 6 3 te geführt. Dagegen habe man andere Gründe her⸗ dem König von Jrak zum Geburtstag drahtlich ſeine Das Pr Parlament endgültig aufgelöſt. D Jaker Faude, Mannbeim. 6 vorgeholt, und zwar vor allem folgende: Glückwünſche übermittelt. 1 das ager Ba lam nt endgültig au gelöſt. E. Zur geit Preisliſte Nr. 9 gültig. 2 Hacha hat am Dienstag dem Vorſitzenden der Pra⸗ Die Anzeigen der 9* erſcheinen gleich · zeitig in der Ausgabe Ausgabe J. Mittag über 10 500 Ausgabe A Abend über 9900 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Mouat Februar über 21 500 Auffaſſung der Raſſenfrage unvereinbar, und Prager Parlament aufgelöſt. 5 * 2 4 5 — * Mittwoch, 22. März 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 0 8— 3. Seite 7Nummer 155 Mannheim, 22. März. Der Kreisobmann zur Straßenſammiung Die Deutſche Arbeitsfront führt wie jedes Jahr am 25. und 26. März 1939 die letzte Reichsſtraßen⸗ ſammlung ſür das Winterhilfswerk durch. Die Reichsſtraßenſammlungen des Winterhilfs⸗ werkes 1938/39 haben alle gezeigt, daß der Appell des Führers an die Opferbereitſchaft richtig verſtanden worden iſt. Mehr denn je haben wir in dieſen Tagen Grund zur Freude und damit die Pflicht zur Dank⸗ barkeit dem Führer gegenüber. Dies wollen wir bei der letzten Reichsſtraßenſammlung durch unſer Opfer bekunden und ich bin gewiß, daß der Kreis Mannheim auch hier ſeine Pflicht erfüllen wird. Betriebsſührer, Betriebsobmänner, Straßen⸗ zellen⸗ und Straßenblockobmänner, ſowie die Werk⸗ ſcharen der Deutſchen Arbeitsfront fordere ich hier⸗ mit nochmals auf, ſich an dieſen beiden Sammeltagen mit ihrer ganzen Kraft einzuſetzen und zu be⸗ weiſen, daß ſie den Sinn des praktiſchen Sozialismus richtig verſtanden haben. Heil Hitler! Schnerr, Kreisobmann der DAß. Bezirkstreffen der Amateurphotographen Die Photographiſche Geſellſchaft Mann⸗ heim hatte ihre Mitglieder zu einer Sondertagung ins Wartburg⸗Hoſpitz eingeladen. Herr Scholz, Karlsruhe, Vorſitzender des Gaues„Südweſt“ vom Reichsbund deutſcher Amateur⸗Fotographen(RDAF,) war hirhergekommen, um die Mannheimer Photo⸗ gruppe des RDAß zu beſuchen und mit ihr per⸗ ſönliche Fühlung zu nehmen. Es waren auch Ver⸗ treter der Nachbargruppen Ludwigshafen und Weinheim erſchienen. Vom Vereinsführer A. Schmitt. herzlich be⸗ grüßt, erfreute Herr Scholz gleich zu Anfang mit einer willkommenen Gabe, der Vorführung des Carbrodruckes, einem dem Pigment⸗ und dem Oel⸗ ruck ähnlichen Edelverfahren. Der Carbrodruck erfordert eine Bromſilberver⸗ größerung als Grundlage, erzielt jedoch einen weſentlich veredelten Tonumfang gegenüber dem Silberbilde und beſitzt eine bedeutend längere Le⸗ bensdauer als jenes; es iſt mit jahrhundertelanger Haltbarkeit zu rechnen. Das Verfahren geſtaltet ſich nicht ſchwierig. Aus den geſchäftlichen Beſprechungen ſei mitge⸗ teilt, daß aus Anlaß des hundertjährigen Beſtehens der Photographie dieſen Sommer in der Stadt der Bewegung eine internationale Bilderſchau veranſtaltet wird, zu der 25. Nationen ihre beſten Bilder ſchicken wollen. Außerdem fin⸗ et in Karlsruhe Ende Auguſt eine Ausſtel⸗ lung von Arbeiten des Gaues Südweſt ſtatt. Der Oeffentlichkeit iſt ſomit erneut Gelegenheit gegeben, das Streben und Können der Amateurphotographie kennenzulernen.— Wer fällt unter das Heilpraklikergeſetz? Friſtablauf am 1. April Reichsheilpraktikerführer teilt mit: das Heilprak⸗ tikergeſetz regelt nicht nur den Beruf des eigentlichen Heilpraktikers(Heilkundigen, Naturheilkundige uſw.), ſondern auch die Berufe von ſolchen Perſonen, die, ohne als Arzt beſtellt zu ſein, ſich mit der Er⸗ kennung, Heilung und Linderung ſpezieller Körper⸗ ſchäden, aber auch pſychiſcher Methoden, mit Pſycho⸗ . 14 4000 Nachſpiel vor der Mannheimer Strafkammer: Das Unglück“ Feudenheimer Chauſſee Die beiden ſchuldigen Fahrer zu Gefängnisſtrafen verurteilt Schlechter Zuſtane des Fahrzeuges und zu hohes Tempo die Haupturſachen Vor der Strafkammer J hatten ſich geſtern der 18jährige Werner Strubel und der 2jährige Johann Strubel, beide aus Feudenheim, wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperver⸗ letzung zu verantworten. Werner St. erhielt eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten, abzüglich 2 Mo⸗ nate Unterſuchungshaft, Joſef St. eine ſolche von 5 Monaten und eine Geldſtrafe von 30 /. Beide waren in eine marſchierende Kolonne gefahren und hatten dabei zwei Mann getötet und ſieben verletzt. Der 19. Jannar war der Tag des Unglücks. Kurz vor 6 Uhr in der Frühe war ein Laſtwagen von Feudenheim kommend auf der Straße unweit der Eiſenbahnüberführung in den Nachrichtenzug des Art. Reg. 69 gefahren, der in entgegengeſetzter Richtung kam und zum Schießplatz wollte: Die Truppe marſchierte in Marſchkolonne und in vor⸗ ſchriftsmäßiger Rechtshaltung, urplötzlich fuhr der Wagen mitten in ſie hinein. Die erſten beiden Rei⸗ hen kamen glimpflich davon. erſt von der 3. Reihe ab wurden die Soldaten förmlich umgemäht, ſo daß ſie übereinanderſtürzten. Bezeichnenderweiſe war niemand überfahren, ſondern nur von der hinteren Seitenwand des Wagens getroffen worden. Die Folgen erwieſen ſich als furchtbar: Zwei Kanoniere wurden auf der Stelle getötet, ſie lagen da mit eingedrücktem Bruſtkorb und zer⸗ ſchmettertem Schädel, einem anderen wurde der Arm abgeriſſen, die übrigen hatten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. Erfreulicherweiſe trat nachträglich kein Todesfall mehr ein. Geſtern hatten ſich nun Sohn und Vater Str. vor dem Gericht zu verantworten. Sechzehn Zeugen waren ge⸗ laden, darunter der Führer der Truppe, ein Leut⸗ nant, und ſämtliche Unteroffiziere des Zugs. An einem beſonderen Tiſch ſaßen einige Offiziere als Zuhörer. Die Verhandlung ſelbſt, die bis gegen Abend dauerte, ſtand im Zeichen des Sachoerſtändigen. Selten mag für einen Prozeß ſoviel Vorarbeit ge⸗ leiſtet worden ſein wie hier, Skizzen vom Tatort lagen ausgebreitet, zahlloſe photographiſche Auf⸗ nahmen waren gemacht worden von der Unglücks⸗ ſtätte und vom rekonſtruierten Tatbeſtand. Einmal traten ſogar drei Unteroffiziere an, um zu zeigen, wie breit der Raum iſt, den eine Truppe, in drei Gliedern marſchierend, mit geſchultertem Gewehr und ſeitlich angehängtem Stahlhelm ausfüllt. Die Zeugenausſagen ſtimmten im allgemeinen überein, ſie bekundeten, daß die Truppe vorſchriftsmäßig die rechte Straßen⸗ ſeite eingehalten hatte, ja, der rechte Flügelmann will ſogar mit dem rechten Fuß ſchon auf dem Gras marſchiert ſein. Damit waren die Angeklagten ſchon ſchwer belaſtet. Werner St., der den Wagen führte, während ſeine Mutter und ſein Vater bei ihm im Fahraehäuſe ſaßen, gab ſelbſt zu, daß er ſo ziemlich die Mitte der Fahrſtraße benützt habe. Die Angaben über die Geſchwindigkeit des Wagens waren nicht ſo einheitlich, immerhin war die von den beiden Fahrern zugegebene Geſchwindig⸗ keit entſchieden zu groß. Nach ihren An⸗ gaben betrug ſie zwiſchen 40 und 50 Kilometer. An und für ſich wäre das nicht beſonders viel, aber es wurde bei abgeblendetem Licht gefahren — angeblich wurde wegen eines entgegenkommenden Radfahrers abgeblendet— und unter Einhaltung der Straßenmitte. Die Mitte der Straße zu benützen, iſt bei Tag und auf gerader, überſichtlicher Strecke auch nicht ſtrafbar, aber unentſchuldbar bleibt es, ſie in der Nacht, bei abgeblendetem Licht und bei der erwähn⸗ ten Geſchwindigkeit zu befahren. Bei dieſer Un⸗ glücksfahrt kam noch der ſchlechte Zuſtand des Wagens dazu, der ſchwere Tage hinter ſich hatte und dringend überholungsbedürftig war. Die Angeklag⸗ ten behaupteten auch, daß ſie den Wagen noch am gleichen Tag in eine Reparaturanſtalt bringen woll⸗ ten. Die Fußbremſe hatte eine zu große Verzöge⸗ rung, die Steuerung einen toten Gang von 45 Grad, außerdem waren die Scheinwerfer nicht mehr vor⸗ ſchriftsmäßig angebracht, die bei dem engen, Stand der Scheinwerfer notwendigen Poſitionslichter fehl⸗ ten überhaupt. Trotzdem legte das Gericht dem ſchlechten Zuſtand des Wagens keine übertriebene Bedeutung bei, wie auch ſchon der Sachverſtändige den Kaufalzuſammenhang nicht unbedingt bejaht hatte. Maßgebend bei der Urteilsfindung war die unter den geſchilderten Umſtänden viel zu hohe Geſchwindigkeit und die damit verbun⸗ dene zu ſpäte Sicht etwa auſtretender Hin⸗ derniſſe, ferner die Nichteinhaltung der rech⸗ ten Fahrſeite. Darum erkannte es bei Werner St. auf fahrläſſige Tötung in zwei Fällen, auf fahrläſſige Körperver⸗ letzung in ſieben Fällen in Tateinheit mit Uebertre⸗ tung der Reichsſtraßenorͤͤnung. Joſef St. trug ja direkt keine Schuld, er war nicht Fahrer, ja, er hatte den Wagen überhaupt noch nie geſteuert. Aber er war ja ſchließlich der Vater und für ſeinen erſt 18jährigen Sohn verantwortlich, er hätte unbedingt auf ihn einwirken und ihm eine andere. weniger ge⸗ fährliche Fahrweiſe vorſchreiben müſſen. Und daß der Wagen nicht mehr ganz fahrtüchtig war, konnte ihm auch nicht unbekannt bleiben. Deshalb wurde auch er wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung, ferner in einem ſelbſtſtändigen Fall wegen Uebertretung der Reichsſtraßenordnung und Reichsſtraßenzulaſſung verurteilt. Beide Angeklagte ſind mit der Verkehrspolizei bisher nie in Konflikt gekommen, und beide gelten als gute Fahrer. Bei der Strafzumeſſung war ſelbſt⸗ verſtändlich auch die Schwere des verurſachten Un⸗ glücks maßgebend. Strafrechtlich dürfte der Fall entſchieden ſein, jetzt kommen aber noch die Anſprüche der ver⸗ letzten Soldaten, die bereits von ſich aus Strafantrag geſtellt haben. 555P0CTPPPPPPPTPPPPTGTfTTTfTTTTfTTTTfTfTTTTPTPTTTTPPPTPTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP——PPPCPPB————————————— therapie und Heilpſychologie, mit Heilgymnaſtik, mit Verfahren der Heilatmung berufsmäßig beſchäftigen, ferner berufsmäßige„Sehlehrer“ und Inhaber von „Sehſchulen“, Behandler von Bruchleiden(ſoweit es ſich nicht um rein orthopädiſche Maßnahmen han⸗ delt), ſchließlich Behandler von Bein⸗ und Fußleiden laber nicht Fußpfleger) darauf aufmerkſam gemacht, daß nach eindeutiger Erklärung des Reichsinnen⸗ miniſteriums dieſe Berufe unter das Heilpraktiker⸗ geſetz fallen. Maſſeure fallen unter das Geſetz nicht, wenn ſie ihre Tätigkeit ausſchließlich auf Anweiſun⸗ gen eines Arztes oder Heilpraktikers hin ausüben. Perſonen, welche die hier aufgeführten Berufe be⸗ treiben, werden daran erinnert, daß ſie zum 1. April bei der für ihren Tätigkeitsort zuſtändigen unteren Verwaltungsbehörde einen Antrag auf Erteilung der Erlaubnis zur Weiterführung ihres Berufes zu ſtellen haben. Der Termin iſt endgültig: nach Er⸗ klärung des Reichsinnenminiſteriums iſt an eine Verlängerung der Friſt unter gax keinen Umſtän⸗ den zu denken. Wer die Friſt verſäumt, verliert die Anwartſchaft auf Weiterführung ſeines Berufes. Räiſel des Fernen Oſtens Heute ſpricht der Forſchungsreiſende W. Stötzner Immer wieder zieht es von Forſcher von Europa nach dem Fernen Oſten in die unerforſchten Gebiete Tibets oder in die mandſchuriſche Wildnis. Das Abenteuer lockt, der Drang das Dunkle zu erſor⸗ ſchen und uns, die wir zu Hauſe geblieben ſind, Kunde zu bringen von den Geheimniſſen Aſiens treibt die kühnen Forſcher vorwärts. Im Auto, im 4 Flugzeug ooͤer im Sattel geht es in das Innere des Landes und wunderbare Aufnahmen legen ſpäter von dem Geſchauten und Erlebten Zeugnis ab. Auch Walther Stötzner hat von ſeinem Ritt durch Zentralaſien ausgezeichnetes Bildmaterial in Fülle mitgebracht, das er am heutigen Mittwoch⸗ abend im Planetarium zeigen wird. Hütet das Feuer! Brandſchaden iſt Landſchaden! Achtung, Oſter-Expreßgutverkehr! In der Zeit vom 2. bis 10. April 1939 werden folgende Güter von der Annahme als Expreßgut ausgeſchloſſen: a) Sperrige Güter,)unhand⸗ liche Güter, die im Regelverkehr nur unter be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen angenommen werden, c) Güter im Einzelgewicht über zugelaſſen⸗—— Gleichzeitig werden für die Dauer des Oſter⸗ verkehr 1939 wichtige und ſtark belaſtete Reiſezüge für beſchleunigtes Eilgut ausgeſchloſſen. Nähere Auskunft erteilen die Gepäckabſertigungen. Für die Verkehrtreibenden empfiehlt es ſich, frühzeitig mit dem Verſand zu beginnen und in Zeiten des Spitzenverkehrs mehr als bisher günſtige Eilgutverbindungen zu benutzen. zeu* Deutſch⸗ſchweizeriſcher Fernſprechverkehr. Vom 1. April an werden das Land Oeſterreich und die ſudetendeutſchen Gebiete in den deutſch⸗ſchwei⸗ zeriſchen Fernſprech⸗Gebührentarif eingegliedert. Gleichzeitig wird die Anzahl der Gebührenzonen herabgeſetzt und die Geſprächsgebühren ermäßigt. 5 kclotein No. ö vereint in Sich fünt kigenschaften, die die te einer Zigarette bestimmen 50 Kgiunn Aus⸗ nahmen werden nur in beſonders gelagerten Fällen ——— ——————ů— ——————————— — e eendee„4 4. Seite/ Nummer 135 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe —— Mittwoch, 22. März 1³⁰ Filmabend in der Kond'toreninnung Die Mannheimer Konditoreninnung verſammelte ſich geſtern abend im Deutſchen Haus zu einem Filmabend. Obermeiſter Kettemann konnte in ſeiner einleitenden Anſprache u. a. Bezirksinnungs⸗ meiſter Schuſter und Vertreter der Nahrungs⸗ mittelberufsgenoſſenſchaft begrüßen. Dann folgte die Vorſührung eines Films von der Meiſterſchule des Konditorenhandwerks in Wolfenbüttel, die ja inzwiſchen eine Reichsfachſchule geworden iſt. Der Film wurde auf der diesjährigen Athener inter⸗ nationalen Konditoren⸗Ausſtellung gezeigt, und gibt in zwei Teilen zunächſt Anlage, Räume, Lager, Lehr⸗ mittel, und dann Ausſchnitte aus dem Unterricht, von der Warenkunde bis zur Weltanſchauungslehre, wobei Sport, Erholung, Kaufmänniſches natürlich auch nicht vergeſſen wird. Offenbar ein ſehr ſchönes Praktiſch eingerichtetes Gebäude, trefflich ausgeſtat⸗ tet und modern geleitet. Werbewart Schmid fügte der Vorführung erklärende Worte bei. Dem folgte dann ein Film„Erſte Hilfe bei Un⸗ glücksfällen“ in Form eines Kurſes, den ein Arzt leitet, etwa derart, daß man Wunden nicht aus⸗ R S— Dann wenden Sie sich rechtzeitig au den Kundendienst der Stadt- Worke K 7 und Rathausbogen 37. Sle erhalten dort über alle Gas⸗ und Stromfragen kostenlose Auskunft waſchen, und auch nicht feucht, ſondern trocken ver⸗ binden ſoll, möglichſt ſchnell den Arzt dazuhole, und was ſonſt noch allgemein zur erſten Hilfe, bei Brü⸗ chen, Verbrennungen uſw. gehört. Außerdem hielt Dipl.⸗Ing. Söldner von der Nahrungsmittel⸗ Berufsgenoſſenſchaft einen kleinen Vortrag über Un⸗ fallverhütung ſpeziell im Konditorengewerbe, aus⸗ gehend von dem Grundſatz, daß es nicht nur auf das Predigen, ſondern auch auf die techniſchen Vorkeh⸗ rungen ankomme; Einrichtungen, die den Arbeiter im Betrieb ſchützen, auch wenn er mal nicht aufpaßt. Alſo weilgehender Maſchinenſchutz, unfallſichere Ge⸗ räte und Einrichtungen, Backofenbeleuchtung, vor⸗ ſchriſtsmäßige elektriſche Ausrüſtung. kein glitſchi⸗ ger Fußboden und manches mehr, was natürlich bei allen anweſenden Fachleuten großes Intereſſe und lebhaften Widerßall in Austauſch von Erfahrungen und ſonſtigem Geſpräch über das ſtets aktuelle Thema fand. ng. H7-Angehörige in Parteigliederungen Im Rahmen des Handbuchs des geſamten Ju⸗ gendrechts werden die neuen Beſtimmungen über die Ueber ührung von Ha⸗Angehörigen in die Gliederungen der Partei veröffentlicht. Als Ueber⸗ weiſungstermin in die Eliederungen iſt im Ein⸗ vernehmen mit der Oberſten SA⸗Führung, dem „⸗Hauptamt, der Korpsführung des NScc und der Korpsführung des NScK. der dritte Sonntag im Oktober eines jeden Jahres feſtgelegt wor⸗ den. Die Ueberführung von HJ⸗Angehörigen in die Gliederungen erfolgt nur einmal im Jahr. Sym⸗ boliſch findet die Ueberführung auf dem Reichspar⸗ teitag ſtatt. Die örtliche Uebernahme in die Gliederungen erfolgt in einer gemeinſamen Feier aller Gliederungen unter Leitung des Hoheitsträ⸗ gers der Partei(Kreisleiter), und zwar abwech⸗ ſelnd jedes Jahr an einem andern größeren Ort des politiſchen Kreiſes. Blüten und Blätter aus Bernſtein Zur 6. Reichsſtraßenſammlung des WHWͤ 1938/39 am 25. und 26. März Auf der ſechſten undd letzten Reichs⸗ ſtraßenſammlung des WoW 1938/39 wird uns die DAc. am 26. März fünf hübſche kleine Bernſteinabzeichen zum Kauf anbieten. Es ſind etwa 31 Millionen dieſer Abzeichen angefordert worden, ihre Herſteller waren die Staatliche Bern⸗ ſtein⸗Mannfaktur in Königsberg und die Bern⸗ ſteinmannfaktur Danzig, auf die rund 4 Millionen eutfielen. Das„germaniſche Gold“, wie der Bern⸗ ſtein ſchon ehedem genannt wurde, war bereits zur Zeit des ägyptiſchen, griechiſchen und römiſchen Kul⸗ turreiches bekannt und hatte ſchon immer ſeinen beſonderen Wert. Die Kunſtgegenſtände, die im Laufe der Jahrhunderte aus dieſem edlen Rohſtoff gefertigt wurden, zeugen davon. Wie jedes Kunſthandwerk, ſo hatte auch die einſt⸗ mals blühende Bernſtein⸗Induſtrie in der Nach⸗ kriegszeit einen Niedergang zu erlei⸗ den. Die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Manu⸗ * Lammieif dit Bar fakturen verloren ihren Arbeitsplatz und auch die Bernſteinfiſcher und die Arbeiter, die den Bernſtein bei Palmnicken im Tagebau aus der„blauen Erde“ holten, wurden brotlos. Dieſem ſtändigen Nieder⸗ gang bot der Nationalſozialismus bereits im Jahre 1934 Einhalt. Die Bernſtein⸗Induſtrie im Oſten Deutſchlands erhielt damals vom Winterhilfswerk einen erſten Auftrag zur Herſtellung von 177 Millionen Abzeichen, wodurch 1000 Familien Ar⸗ beit und Brot fanden. Wie wird der Bernſtein gewonnen? Noch heute ſtampfen die Fiſcher der Samlandöküſte in ihrem ſchweren Oelzeug und in den hohen Schaft⸗ ſtiefeln nach jedem abflauenden Sturm in die heran⸗ rollende Brandung hinein, um den ſchäumenden Wel⸗ len den Tang zu entreißen. Und was ſie ihren Frauen und Kindern in den Keſchern bringen, birgt den Bernſtein, der nur noch herausgeleſen zu werden braucht. Es iſt jedoch kein Spiel, dieſes Bernſtein⸗ Fiſchen, es iſt im Gegenteil ein ewiger Kampf mit den Naturgewalten. Der Ertrag dieſer ſchwierigen und gefährlichen Arbeit beläuft ſich alljährlich au 30 000 bis 50 000 Kilo. 7 Eine weit größere Menge Bernſtein wird jedoch auf andere Art gewonnen, denn auch die Erde birgt an einigen Stellen Oſtpreußens dieſen koſtbaren Roh⸗ ſtoff. So findet ſich das verſteinerte Harz, das Jahr⸗ millionen aus den Wunden rieſiger Nadelbäume Chorleitertagung des Kreſſes XII in Mannheim Dirigentenkurſus mit einem Reſerat des Kreischormeiſters Fr. Gellert— Chor- leiler müſſen der angehören— Für den Cyorerzieher neue nregungen 8 Die in der Mannheimer Liedertafel im Rahmen eines Chorleiterkurſes abgehaltene Chorleitertagung war für die Chorerzieher ebenſo lehrreich wie rich⸗ tungweiſend. Vertreten waren die Bezirke Mann⸗ heim, Weinheim, Hockenheim und Schwetzingen. Kreischormeiſter Friedrich Gellert behandelte die choriſchen Fragen und Sängerkreisführer Karl Hü⸗ gel beſprach die Fragen des Wertungsſingens und der Teilnahme der Männerchöre bei den Großver⸗ anſtaltungen unſeres Kreiſes. Am kommenden Sonn⸗ tag iſt WHW⸗Singen auf den öffentlichen Plätzen und am 2. April Beteiligung an der Schlußkund⸗ gebung des Kreistages der NSDAp im Stadion. Der Vertreter der Reichsmuſikkammer, Max Adam, Mannheim, erinnerte daran, daß nur noch die Diri⸗ genten als Chorleiter tätig ſein dürfen, die ſich als Mitglied der Reichsmuſiklammer ausweiſen können. Wird ein Dirigent ohne den erforderlichen Ausweis angetroffen, wird die ſofortige Einſtellung ſeiner Tätigkeit verfügt. Anmeldungen zur RMäͤ müſſen bis zum 1. Ayril erfolgt ſein. Auf der Chorleitertagung behandelte Kreischor⸗ meiſter Fr. Gellert in ſeinem dreiſtündigen Re⸗ ſerat zunächſt die Fragen der Programmgeſtaltung. Als Verantwortlicher zeichnet in dieſem Fall nur der Chorleiter als der muſikaliſche Führer des Ver⸗ eins, Bei den Programmgeſtaltungen muß darauf geachtet werden, daß ſie unſerer Zeit entſprechen. Ueber das Wertungsſingen gab Kreischor⸗ meiſter Gellert grundlegende Neuerungen bekannt. Die Männerchöre werden mit Prädikaten„ſehr gut“, „gut“,„zufriedenſtellend“ und„nichtausreichend“ be⸗ wertet und kommen dann nach ihren Leiſtungen in die Kreisklaſſe, um ſich hier den Auſſtieg zur Gau⸗ kaſſe zu ſichern. Zunächſt muß ein Pflichtchor geſun⸗ gen werden, der kurz vor Auftritt von dem Wer⸗ kungsrichter bekannt gegeben wird. Kreischormeiſter Fr. Gellert kam dann ausführ⸗ lich auf die Chorpraxis zu ſprechen. Sie wird insbeſondere bei den Leiſtungsſingen von Bedeutung ſein, wo der Ctor nan ſeinem ganzen Auflan ge⸗ wertet wird. Ausſprache, Textbehandlung und Ton⸗ reinheit ſind Grundbegriffe für einen ſtimmlich gut⸗ geſtellten Chorkörper. Soll ein Chor in ſeiner Wir⸗ kung beſten Erfolg erzielen, hat er ſich unbedingt in rhythmiſchen Bahnen zu bewegen. Die Geſtaltung deg Liedvortrags hängt ſehr viel von der richtigen Erfaſſung des. Stils ab. Mit dem Geſangsſtudium hängt weſentlich auch die Atmungslehre zuſammen. Handelt es ſich um Einſtudierung größerer Werke, ſind Spezialproben ſehr ratſam, ſie ermöglichen ein ſchnelleres Erfaſſen. Durch zahlreiche Beiſpiele und praktiſche Uebungen wurden die Darlegungen er⸗ gänzt. In der Hauptſache wird aber auch der Chor⸗ leiter immer wieder an ſich arbeiten müſſen. Das freie Dirigieren muß für jeden Chorleiter Grund⸗ prinzip werden. Es ermöglicht eine ſichere Füh⸗ rung. Es muß jeder Chorleiter in der Lage ſein, auch jeden fremden Chor zu dirigieren. Im letzten Teil ſeiner richtungweiſenden Ausfüh⸗ rungen behandelte Kreischormeiſter Fr. Gellert die Chorliteratur. Es kommt hier ſehr auf den Chorleiter und den Vereinsführer an, neuzeitliche Wege zu beſchreiten. Es ſollen neben den alten deut⸗ ſchen Liedern großer Meiſter, die Volkslieder und das Gemeinſchaſtsſingen im Vordergrund des Stu⸗ diums ſtehen. Daß unſere neuen Chöre im Mit⸗ telpunkt der Chorarbeit ſtehen ſollen, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Dieſen Komponiſten den Weg zum Erfolg zu ebnen iſt die Pflicht der verantwortungsbewußten Chorleiter. Ueber aller Arbeit muß der Wille zum Erfolg ſtehen. Daß die Chorleiter als die verant⸗ wortlichen muſikaliſchen Führer hier für Volk und Vaterland eine große Kulturarbeit zu leiſten haben, ſetzt eine unbedingte Begabung und gründ⸗ liche Schulung voraus. Wir werden nicht mehr weit davon entfernt ſein, daß auch die Chorleiter ſich einer ſtaatlichen Prüfung unterziehen müſſen. Nach einer ſehr anregenden Ausſprache, die den neuen Geiſt in der Männerchorbewegung erken⸗ nen ließ, konnte Kreischormeiſter Fr. Gellert die Chorleitertagung mit dem Dirigentenkurſus ſchlie⸗ ßen. Mit dem Anruf des Führers fand die Tagung einen würdigen Ausklang. 8 vielen Schmuckſachen und. tropfte, auch in der ſogenannten„blauen Erde“ der Oſtſeeküſt e. Bei Palmniken wird der Bern⸗ ſtein im Tagebau gefördert. Rieſige Bagger tragen die mitunter bis zu 40 Meter ſtarke deckende Sand⸗ ſchicht fort und arbeiten ſich dann in die Muttererde des Bernſteins hinein. Kippwagen bringen die blaue Erde zur Wäſche. Die Erde wird aufgeſchwemmt und zum erſten Male geſiebt. Zurück bleiben die größten und daher wertvollſten Stücke Bernſtein. Weitere Siebungen trennen auch die weniger großen und klei⸗ nen Bernſteinſtücke. So werden im Verlauf eines Jahres nicht weniger als drei Millionen Kubikmeter Erde bewegt und dadurch 700 000 Kilo Rohbernſtein gewonnen. Der Bernſtein wird ausgewählt. Die größeren und reinen Stücke werden der Schmuck⸗ herſtellung zugeführt, etwa 20 v. H. der Geſamt⸗ menge. Die reſtlichen 80 v. H. und der Abfall bei der Herſtellung des Bernſteinſchmuckes gehen jedoch nicht verloren; Preßbernſtein, Bernſteinlack, Bern⸗ ſteinöl und Bernſteinſäure werden daraus gewon⸗ nen. Rund 1000 oſtpreußiſche Familien ſind von der Bernſteininduſtrie abhängig. Sonderaufträge ſind nötig. Das Winterhilfswerk ſchaltete ſich auch in dieſem Jahre wieder ein. Und ſo galt es, Willionen Baggereimer„blaue Erde“ mehr auszuheben, um den für die 31 Millionen Ab⸗ zeichen nötigen Rohbernſtein herbeizuſchaffen. In der Staatlichen Bernſteinmanufaktur, in den Werkſtätten der Kriegsbeſchädigten in Königs⸗ berg und in der Manufaktur Danzig konnte die Arbeit nur mit Mühe bewältigt werden. Die Blüten und Blätter wurden aus dem Naturbernſtein herausgeſchnitten, die rohen Formen geſchliffen, durchbohrt und poliert. Wenn uus am 26. März die Männer der DAF. die erſten„Frühlingsboten“, die Blät⸗ ter und Blüten aus Bernſtein, anbieten, wollen wir dazu beitragen, daß auch die ſechſte und letzte Reichsſtraßenſammlung des WSHW 1938/39 ein voller Erſolg wird. NSDAb-xNiifleilungen Bartetamtlichen Gehanntmachungen autuommes Au alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannyeim Die Programme für den Kreistag ſind umgehenb auf der Kreisleitung, Rheinſtraße 1, Zimmer 1, abzuholen. Kreispropagaudnamt. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Die Kreisdienſtſtelle beſindet ſich ab ſofort in C7, 7b. Dort iſt auch die April⸗Auflage„Kampf der Gefahr“ noch in dieſer Woche abzuholen. Schriftliche Mitteilungen ſind vorläufig noch an die bisherige Anſchrift Rheinſtraße 1 au richten. Ortsgruppen der NSDAP Erlenhof. 22.., 20.15 Uhr, Zellenabend der Zel⸗ len 91 und 02 in der Wirtſchaft Vogt, Ecke Lang⸗ und Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗Straße.— 26.., 8 Uhr, Bereitſchaſts⸗ dienſt der Bereitſchaft 5(Erlenhof und Humboldt). Die Politiſchen Leiter treten auf dem Erlenhof an. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im „Gambrinus“, U 1, 5. Rheinan. 23.., 20 Uhr, Singſtunde im„Bad. Hof“. Friedrichspark. 22.., 20 Uhr, dringende Beſprechung ſämtlicher Zellenfrauenſchaftsleiterinnen in O3, 15. Käfertal⸗Süd. Der Gemeinſchaftsabend am 23. 8. fällt aus, Walbhof. 28.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im „Mohrenkopf“. Friedrichspark. 28.., 20 Uhr, Nähabend und Chorprobe in B 4. Letzter Abrechnungstermin der Karten für den 30. März.— 24. 3.(nicht am 23..), 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Ballhaus. DAc und Rotes Kreuz ſind eingeladen. Gründung der Jugendgruppe. Achtung, Abt. Hilfsdienſt! Sprechſtunde findet nicht mehr donnerstags, ſondern wontags von 16—17 Uhr in L9, 7 ſtatt. In der Privatwohnung von Frau Reimer konn nie⸗ mand mehr angenommen werden. Neckarau⸗Süd. 23.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafis⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Ju⸗ gendgruppe in der„Krone“. Abteilung Jugendgruppe .⸗Gr. Rheintor. Der Gemeinſchaftsobend fällt aus, dafür am Mittwoch in L 9, 7 Singen. Teilnohme ſämtlicher Mädel Pflicht. Achtung! Ingendgruppen— Deutſches Eck, Erlenhof, Horſt⸗Weſſel⸗Platz, umbolbt, Lindenhof, Nek⸗ karau⸗Nord, Neckarſtadt⸗Oſt, Plankenhof. Rheintor, Wald⸗ vark, Waſſerinrw, Wohlgelegen und Strohmarkt. 22.., 20 Uhr, nehmen ſämtliche Mädel oben ongeführter Gruppen om gemeinſamen Singen in. 9, 7, teil. SS Gefolgſchaft 34/171 Pfingſtberg. 22.., 19.50 Uhr, in tadelloſer Uniſorm auf dem Piingſtbergplatz antreten. Pa⸗ pier und ſind mitzubringen. Marine⸗Geſolgſchaft 9/171. Die geſamte Geſolgſchaſt eritt am 22.., 19.30 Uhr, zum Appell in der Turnhalle der Shillerſchule(Neckarauer Uetergang) an Sämtliche Be⸗ urlaubungen ſind für dieſen Abend aufgehoben. Die Ka⸗ meraden, die zum Turnwettkampff der Scharen beſtimmt ſind, bringen Sportzeug mit. Stammbefehl Bann 171 Stamm 7/ Am 2. März, treten die Stämme 7 und 8 im Heſe des Heimes in Wald⸗ Hof⸗Gartenſtadt in Uniſorm an. Der Standort Sandhofen eritt zur okengenannten Zeit im Hofe des Herbert⸗Norkus⸗ Heimes an, alsdann der Dienſt von Gefolgſchaftsführer Kam. Schlachter durchgeführt wird. Sollte die Dienſtkon⸗ trolle vom Stammführer bis 10 Uhr noch nicht durchgeſührt ſein, ſo haben ſich hie Unterſſthrer bis ätzſens 10 0 Uhr im Heim aufzuhalten zwecks Entgegennahme wichtiger Befehle. Gefolgſchaft 58/171 Rheinau. Am Mittwoch, dem 22.., eritt die Gefolgſchaft pünktlich um 8 Uhr in tadelloſer Uni⸗ form vor dem Schulhaus an. Marine⸗Gefolgſchaft 1/171. Am 22. 3. tritt bie geſamte Getolgſchaft nor dem Heim der Marine⸗sA, Lardzungen⸗ ſtraße, in Uniform an. Beurlauubngen ſind aufgehoben. BDM Gruppenführerinnen! Hg⸗Großveranſtaltung am 29. 3. iſt bis auf weiteres verſchoben. Neuer Termin wird be⸗ kanntgegeben. Sofort mit Mappen auf den Untergau kom⸗ men!— 26. 3. Tagung. Beginn 11.30 Uhr auf dem Unter⸗ gau. GD⸗Schar Dr. Klor. 22.., 20 Uhr, Dienſt im Kranken⸗ us. Gr. 47/171 Seckenheim. 22.., 20 Uhr, Gruppenheim⸗ abend. Seckenheim: Glaube und Schönheit. 23.., 20 Uhr, Dienſt im Heim. Geſundheitsdienſt Dr. Beiſel. Dienſt am 22. 3. fällt ons. Nächſter Dienſt am 29. 3. Gr. 26/171 Humbolbt. 22. 3. Heimabend der Schaften A. Schmelz, H. Ziegler um 20 Uhr Karl⸗Benz⸗Straße 4. BDM⸗Werk. Gymnaſtikſchar Frl. Troeltſch hat am 22..,20.30 Uhr, Dienſt in der Allgem. Berufsſchuke. Gr. 19/171 Bismarckplatz. 22. 3. Sport.— 23. 8. Heim⸗ abend. Gr. 11/171 Lindenhof. Der angeſagte Dienſt für heute abend fällt aus, Die Mädelſchaften von Charlotte Bleſing und Emma Groß haben Heimabend im Heim in der Dieſter⸗ wegſchule. Bringt alle ausgeblaſene Eier, Malkaſten (Waſſerſarbe) mit. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Propaganda Die Abrechnung der Karten für die Kundgebung mit Pg. Claus Selzner hat bis ſpäteſtens 24. März zu erfolgen. Betr. Aktion„Jeder hilſt mit bei der Betriebsgeſtaltung“, Das Plakat Nr. 3 für obige Aktion iſt eingetroffen und auf der Kreiswaltung abzuholen. Es iſt öarouf zu achten, daß die Plakate der Aktion„Jeder hilft mit bei der Betriebsgeſtal⸗ tun⸗“ in bekannter Reihenſolge gut aufgemacht werden. Der Kreispropagandawalter. Frauenabteilung Hausgehilfen Waſſerturm. Am Mittwoch, 22. März, 20.5 Uhr, Foch⸗ gruppenabend in der Beethovenſtraße 15. Verlaa der Deutſchen Arbeitsfront.„Arbeitertum“ Folge 23 und„Der Aufbau“ Folge 5 ſind jetzt ſofort abza⸗ rechnen. Ortswaltungen Rheintor. Mittwoch, 22. März, 20 Uhr, Monatsverſamm⸗ lung in der„Arche Noah“, F 5, 2. Erſcheinen ſämtlicher Betriebsobmänner und deren Mitarbeiter ſowie der Stra⸗ ßenzellen⸗Blockobmänner iſt Pflicht. SR Achtung„Köc“⸗Eisveranſtaltung am 25. März Das Sportamt Mannheim führt am 28. März ein Eis⸗ hockeyſpiel: Berliner Schlittſchuhelub gegen eine ſühweſt⸗ Heutſche Auswahlmannſchaft im Mannheimer Eisſtadion durch. In den Pauſen werden hervorragende Eislauf⸗ künſtler ihr Können zeigen. Die„Köß“⸗Ortswarte wollen für dieſe Bevanſtaltung umgehend die Plakate abholen, desoleichen wollen die Be⸗ triebswarte ſoſort mit der Propaganda einſetzen. Sageekaleucleo Mittwoch, 22. März Nationaltheater: 20 Uhr„Die diebiſche Elſter“. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr„Ingeborg“. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. für Muſik und Theater: 20 Uhr 2. Kammer⸗ onzert. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors. Be Uhr Vortrag von Dr. Stötzner:„Mein Ritt Hurch ten“. Stadt Baſel: Konzert(Verlängerung) Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtipiele: Ufa⸗Palaſt:„Hotel Sacher“.— Alhambra:„Das unſterk⸗ liche Herz'— Schauburg:„Das Abenteuer geht weiter“⸗ — Palaſt:„Karthagos Fall“.— Gloria:„Das Mäochen Jrene“.— Capitol:„Im ſiebenlen Himme.“.— Scala: „Verliebtes Abenteuer“ Ständige Darbietungen: Siädtiſches Schloßmuſeum: Geöfenet von 10 bis 13.80 und von 14.30 bis 16 Uhr Sonderſchau: Bilder aus alten plälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum, E 7. 20: Geölſner von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Sonderichau: Schattenriſſe der Dalbergzett. Städtiſche Kunſthalle: Geonner von un dis 1g und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet ven 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr Sonderausſtellung: Karl Albiker— Das geſammelte er Mannheimer Kunſtverein, 1. 1. 1: Geöffnet oon 10 bis 13 und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr Leſeläle:—13 und 15 19 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Gtambatttſta Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 16 bis 19 Uthr. Leſeſaal geöffnet von 11 bis 1s and 16.30 bis 21 Uhr Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 18 bis 20 Uhr. Kinderleſehalle: Geöftnet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Hallenbad.(1 3. 1: Geöfinet von 10 kis 20 Uhr. Valmenhaus am Luiſenpark: Geökfnet von.30 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern. Bis Einbruch der Dunkelheit gebkinet. Flughafen: Täalich 10 bis 17 Uhr Runoflüge und Keuch⸗ Inſtenklüge Eisſtabion im Friedrichspark: 10 bis 13. 15—18 und 19 bis 22 Uhr Laufzeit Alle Auskünſte durch den Berkehrs⸗Berein. Teleſon 813 21. Was hören wir? Donnerstag, 23. März Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Mor⸗ gen.—.20: Für Dich daheim.— 10.00: Volksliedſingen⸗ — 11.30: Vollsmuſik.— 12.00: Mittagslonzert.— 14.00: Zur Unterhaltung(Schallylatten).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00: Auſtraliſche Eingeborenenlieder Aufnahmen).— 17.10: München— Rom, ein Gruß der ugend über die Alpen.— 18.00: Muſica lächelt. Heitere Hausmuſik aus der Zeit des Rokoko.— 18.30: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Große Liebe zu kleinem Leben. Sen⸗ Bodont un) dung für Naturfreunde.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Unſere Frühjahrsſchlager. Die letten Neuheiten aus Operetten und Tonfilm.— 2109: Abendlonzert— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Deutſche Jugendmeiſterſchaften.— 22.90: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nacht⸗ konzert. Dentſchlandiender .00: Kleine Meledie.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: 90 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis örei.— 15.15: Kleine Melodie— 15.30: Altwiener Hausmuſtk.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Kabinengeflüſter bei den Deutſchen Amateurboxmelſterſchaften in Eſſen.— 18.15: Affenzirkus.— 18.30: Kleines Hauskonzert bei Goethe.— 19.15: Volksweiſen aus Kotalonien.— 20.10: Werke großer Meiſter.— 20.50: Der kleine Marat, Oper von Mascagni. Roch die ns-shwegernkettonen ſerderk de durch deinen mualedo· beitrog zur N50.! SSS* — 1 ——————— — 9 7 — — —— Ernst Kreuder erzählt: BILDER VOPEHITAGE Der Gefangene ließ ſich an einem Tau vorſichtig neben der hohen Bordwand herunter. Es war die dritte Nachtſtunde, und das Schiff hatte volle Fahrt. ie Luft über dem Meer war lau, das dunkle Ge⸗ wölbe der Nacht blitzte von unzähligen klar leuchten⸗ en Sternen. Ein leichter Fahrtwind kühlte die Stirn des Gefangenen, der noch einmal zögerte, als ſeine Füße ſchon die Waſſerfläche berührten. Er hlickte nach dem fernen dunklen Streifen hinüber, in dem einige winzige Lichter glühten. Das mußte eine Küſte ſein, aber ſie lag weit, und ringsum dehnte ſich nur das rieſige Grab des Meeres. Jetzt ließ er das Tau los, glitt in die dunkle Flut und wurde ſofort eine Strecke durchs Waſſer geriſſen. Auf dem großen, dunklen Schiff hatte man von ſeiner Flucht nichts bemerkt: der mächtige Schatten entfernte ſich zuſehends mehr von ihm. Mit einigen kräftigen Schwimmſtößen hatte ſich Vor⸗ worn von der Kiellinie ferngehalten. Er atmete tief auf und dankte dem Himmel über ſich, daß es ihm nach langem mühſeligen Vorbereitungen ge⸗ ungen war, dieſem unheimlichen Sträflingsſchiff zu entfliehen, das ihn an die unentrinnbare Stätte eines ſicheren, qualvollen und lange währenden To⸗ es gebracht hätte. Vorworn trug nichts an ſich als die alte, geſtreifte Sträflingshoſe. Er war ein Mann von vierzig ahren, kräftig, muskulös, und ehemals war er Matroſe geweſen. Zuletzt hatte er in ſeinem Heimat⸗ ſtädtchen eine kleine Taverne beſeſſen, die draußen vor den letzten Häuſern am Wegrand lag, gegenüber dem großen Olivenhain. Sämtliche durchziehen⸗ den Maultiertreiber, Oel⸗ und Früchtehändler waren — ihm eingekehrt, weil es in ſeiner Schenke reell und ſauber zuging. Sein Geſchäft blühte, ſeine Frau ax bei aller Tüchtigkeit anziehend und von den Gäſten gern geſehen. Dann war eines Tages die⸗ ſer Melouche, dieſer fremde Matroſe aufgetaucht, tte ſich bei ihm einlogiert und vom erſten Abend 8 begonnen, ſeiner Frau den Hof zu machen. Eine oche darauf war ſchon das Unglück geſchehen, als er Melouche im Hof aufforderte, ſein Bündel zu acken und ſeines Weges zu ziehen Hei etzt trieb Vorworn viele Meilen von ſeiner Retmat und der gemütlichen Taverne in einer laut⸗ en Sternennacht auf dem Meer, und er hatte von dem, was er einſt beſeſſen, nur noch das eigene, gefährdete, kummervolle Leben behalten. Er war ein guter Bruſtſchwimmer und ging jetzt rſichtig mit ſeinen Kräften um. Unmerklich, aber icher kam er voran und näherte ſich der ſernen dunk⸗ en Küſte. Bald wurde es im Oſten über dem Meer langſam f l, und das Sternenlicht verblaßte. Er konnte nun * Küſte deutlicher vor ſich ſehen, die Lichter brann⸗ n noch immer, und die lange. gewellte Linie über em Land deutete einen großen Wald an. Wenn er ie Küſte noch erreichte und unbemerkt an Land kam, onnte er ſich wohl vorerſt in dem unbekannten Wald verkriechen. Nach vierſtündigem ununterbrochenem Schwim⸗ men verließ Vorworn das Waſſer und ſchlich den andigen Hang des Strandes hinauf. Die Sonne küren nun ſchon einige Zeit, aber der Sand war noch . und am Strande war niemand zu ſehen. Er zam unbemerkt unter eine Felsklippe, wo er ſich um erſten Male ausruhte. Er ſchloß die Augen, me befürchten zu müſſen, einzuſchlafen; denn ſeine inbildungskraft war überwach, ſeine Sinne waren geſchärft. Was er am Leibe trug, waren nur noch etzen, die langſam in der Morgenſonne trockneten. Als Vorworn wieder etwas zu Kräften gekom⸗ men war, kroch er den Felſenhang hinauf, und dann erblickte er ſchräg gegenüber, auf der anderen Seite er Küſte an einer Hafenbucht, die hohen weißen Häuſerblocks einer Stadt. Aber nun hörte er Schritte 8 Sand knirſchen; er unterrichtete ſich raſch. wo der ald lag, und dann begann er vorſichtig auf dem auch weiterzukriechen. 8 Die Schritte entfernten ſich wieder, und Vorworn am an ſtillen, vergitterten Baxacken vorbei und ge⸗ angte ſchließlich an eine Landſtraße. Geduckt, mit aſtigen Sprüngen überquerte er die weiße, ſtaubige Straße und tauchte auf der anderen Seite in einem ſtacheligen Gebüſch unter. Er riß ſich das Geſicht und ie Arme blutig, die Fetzen an ſeinem Leibe wurden noch weniger, aber er kam dem Wald immer näber, 890 nachdem er noch einen verlaſſenen Steinbruch urchlaufen und drüben wieder hinaufgeklettert war, taumelte er in den dunklen Schatten eines dichten, Ichweigenden Waldes. Er bahnte ſich durch die zähen Schlinggewächſe einen Weg und ſank zuletzt am Fuße eines mächtigen Baumes im Wilogras er⸗ ſchöpft nieder. D. Er wußte nicht, wie lange er hier geſchlafen hatte. ie Sonnenſtrahlen drangen nicht in dieſe tiefe, dämmernde Wildnis. Aber ſein ganzer Körper ſchien letzt zu brennen; die Inſekten hatten ihn während es Schlafes überfallen und blutgierig heimgeſucht'! eberall war er mit ſchmerzenden Beulen bedeckt. r ſprang verzweifelt auf, um dieſen winzigen, Nach 160 Stunden Streik wieder am Tageslicht Rach einem 160⸗Stunden⸗Streik, den ſie in den Schächten verbrachten, bamen kürzlich die Arbeiter der Kohlenmine in Hazleton, USA, wieder zum Tageslicht. unterſucht wind. Ein Bergarbeiter, der nach dem Streik (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ſchwirrenden Teufeln zu entfliehen und eine Waſſer⸗ ſtelle zu ſuchen, wo er ſeinen verzehrenden Durſt ſtillen und ſeinen ſchmerzenden, glühenden Körper kühlen konnte. Ohne beſtimmte Richtung drang er in der dumpfen Schwüle des Waldes weiter vor. Die Inſekten verſolgten ihn, und er konnte ſie nur mühſelig von neuen Ueberfällen abhalten. Nach vielen Stunden, die ihm wie endloſe Tage dünkten, ſah er den Wald vor ſich lichter werden, und dann vernahm er ein leiſes, ununterbrochenes Rauſchen, das langſam anſchwoll, je mehr er ſich dem Ende des hohen Waldes näherte. Zuletzt ſah er durch die Bäume ſilbrig blitzende Lichter, und nach hundert Schritten ſtand er am Ufer eines brei⸗ ten, eilig dahinziehenden, dunkelgrünen Stromes. Am jenſeitigen Ufer erhoben ſich verwitterte Holz⸗ häuſer mit breiten, halbverfallenen Veranden. Am Stande der Sonne ſah Vorworn, duß es gegen Mit⸗ tag ging. Er befand ſich alſo ſchon zwei Tage in dieſem unbekannten Land. Nun entdeckte er bei ſcharfem Hinſehen flußab⸗ wärts am jenſeitigen Ufer eine ausgedehnte Pflan⸗ zung von hohen Stauden, an denen Bündel von halbreifen, länglichen Früchten hingen. Es waren Bananen. Da er auf dem Waſſerſpiegel nichts Ver⸗ dächtiges bemerkte, ließ er ſich langſam in das laue Waſſer gleiten und begann, in ſchräger Richtung über den Strom zu ſchwimmen. Etwa in der Mitte des Fluſſes glaubte er, vor Entkräftung ohnmächtig zu werden, aber dann ſah er wieder die Bananen⸗ bündel drüben in der Sonne hängen: er legte ſich auf den Rücken, atmete tief, ließ ſich ein Stück trei⸗ ben, der Schwächeanfall verging, er konnte ſich wie⸗ der herumwerfen und die letzte Hälfte mit den nun⸗ mehr endgültig ſchwindenden Kräften zurücklegen. Kls er das ſumpfige Ufer hinanſtieg, wurde es ihm ſchwarz vor den Augen, und er verlor die Beſin⸗ nung. Er kam nach einiger Zeit wieder zu ſich und fand ſich in dem übelriechenden Schlamm nahe am Waſ⸗ ſer liegen. Mühſelig erhob er ſich und ſchwankte der Pflanzung zu. An der erſten Staude riß er ſich ein ganzes Bündel Bananen ab, ließ ſich im Schatten der Bäume nieder und verzehrte die Früchte mit Heißhunger. Als er geſättigt war, überfiel ihn aufs neue die Müdigkeit, und er ſank wiederum für einige Stun⸗ den in einen tiefen, totenähnlichen Schlaf. Der Durſt weckte ihn. Er ſtand auf, riß ſich die verſchliſ⸗ ſenen Fetzen vom Leibe und fertigte ſich einen Len⸗ denſchurz daraus an. Alsdann näherte er ſich vor⸗ ſichtig den Holzſchuppen der Plantage. Plötzlich wurde er auf Engliſch angerufen. Dieſe Sprache war ihm noch aus ſeiner Matroſenzseit ge⸗ läufig; er gab Antwort und ſah bald darauf einen großen, weißgekleideten, ſtrengblickenden Herrn vor ſich ſtehen. Der Pflanzer nahm den dicken Tropen⸗ helm vom Kopf und aviſchte ſich mit dem Rockärmel die naſſe Stirn. „Verdammt, dich habe ich beſtimmt noch nicht ge⸗ ſehen“, ſagte der Pflanzer und ſah den weißhäup⸗ tigen, abgezehrten Mann mit dem Lendenſchurz an, deſſen Geſicht werkratzt und werſtochen war. „Ich ſuche etwas zu trinken“, ſtammelte Vor⸗ worn mit heiſerer, ausgetrockneter Kehle. Nun rief der Pflanger einen Auſſeher heran, und der ver⸗ wahrloſte Flüchtling wurde von dem Auſſeher in eine Hütte gebracht, wo er aus einem Tonkrug lau⸗ warmes Waſſer zu trinken bekam. „Wo kommſt du her?“ fragte der Aufſeher, ein kleiner, dicker, liſtig blinzelnder, glatzköpfiger Mann. „Um die Wahrheit zu ſagen, Herr“, ſagte Vor⸗ worn,„aus dem Meer.“ „Erzähle“, ſagte der Aufſeher. Er nahm zwei zerknitterte Zigaretten hinterm Ohr hervor, gab dem Flüchtling eine und ſteckte ſich die andere an. In der Bretterhütte war es dämmerig, ſchwül und ſtill. Aus einer Ecke roch es durchdringend nach Schnaps. „Ich ſchwamm in der Nacht viele Stunden im Meer, und dann wanderte ich lange durch den dichten Wald. Zuletzt ſchwamm ich über dieſen Fluß.“ „Gut“, ſagte der Aufſeher“, zieh dag aus!“ Vor⸗ worn band den, Lendenſchurz ab. Der Auſſeher ſah ſich die Sträflingsſtreifen im Tuch an, kniff ein Auge Das Schiff des deutſchen Arbeiters In den nächſten Wochen wird von Hamburg aus das neue Köc⸗Schiff„Robert Sey“ ſeine erſte Reiſe antreten. (Schirner, Zander⸗M.) Streichhölzer an den Wimperrn Das iſt offenbar der neueſte Trumpf, den Amerika zu bieten hat. Ort der Handlung: El Moroeco. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Die Tochter der Marie Curie fährt nach Neuyoxk Mademoiſelle Eva Curie, die Tochter und Biographin der berühmten Radiumforſcherin, hat eine Einladung zu einer Vortragsreiſe in die Vereinigten Staaten angenommen. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) gu und warf den Fetzen in die Ecke. Dann holte er unter einem Tiſch eine kurze fleckige Hoſe hervor. „Zieh das da an“, ſagte er.„Wie heißt du eigentlich?“ Zu Hauſe nannten ſie mich Jon, weil ich zur See gefahren bin.“ „Alſo gut, Jon, du kannſt hier arbeiten und meine Hütte ordentlich halten; das Reiskochen wirſt du noch lernen. Du ſchuldeſt mir jetzt hundert Pfund. Die Hälfte bekäme ich dafür, wenn ich dich aus⸗ lieferte, und die andere Hälfte kriege ich, weil ich dich vor dem Galgen rettete. Hier unterſchreib!“ Der Auſſeher kritzelte etwas in ſein Taſchenbuch, und Vorworn ſchrieb„Jon“ darunter. „Wie lange muß ich dafür arbeiten?“ fragte der Flüchtling unterwürfig. „Biſt du nicht zufrieden, daß du noch lange leben wirſt?“ fragte der Aufſeher. „Das bin ich, Herr“, ſagte Jon,„danke Shnen.“ „Und jetzt trinken wir einen auf das Geſchäft“, ſagte der Auſſeher und holte die Flaſche aus der Ecke und ſtellte zwei Gläſer auf den wackeligen, ver⸗ klebten Tiſch. Das Fachbuch— ein Weg zu Leiſtung und Erfolg Von Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda veranſtaltet in den Monaten März und April die„Fachbuchwerbung 1939“, die unter dem Leitgedanken„Das Fachbuch— ein Weg zu Leiſtung und Erfolg! ſteht. Die Fachbuchwerbung dient der Zielſetzung des Reichsberufswettkampfes, dem zweckmäßigſten Arbeitseinſatz und den Aufgaben des Vierjah⸗ resplanes der deutſchen Wirtſchaft. Mit der bevorſtehenden Fachbuchpropaganda nach dem Erſcheinen der Fachbuchliſte für das Jahr 1939 tritt erneut die Frage an uns heran: Welche Bezie⸗ hungen hat der ſchaffende Menſch, insbeſondere der deutſche Arbeiter, zum Fachſchrifttum? In dieſer Frageſtellung liegt zugleich eine notwendige Kritik an der Vergangenheit und eine Forderung an die Gegenwart. Das Fachbuch war in den hinter uns liegenden Jahren mehr oder weniger eine Sache für ſtudierte Leute, für Hochſchulprofeſſoren und Gewerbelehrer, ſür den Mann im Konſtruktionsbüro und im Labo⸗ ratorium. Beſtenfalls hatte der Werkmeiſter noch eine Beziehung zum Fachbuch. Man kann dem Arbeiter heute keinen Vopwurf daraus machen, daß er kein Bedürfnis empfand, ſeine Arbeitskenntniſſe durch intenſive Fachbuchſchulung auf eine Ebene höheren Könnens und Wiſſens zu ſtellen. Die liberaliſtiſch⸗marxiſtiſche Auffaſſung machte die Ar⸗ beit zu einem notwendigen Uebel, ja zu einer Ware, die man mit Hilfe eines gewiegten Gewerſſchafts⸗ ſekretärs ſo teuer wie möglich zu verkaufen hatte. Einer ſolchen Bewertung der Arbeit gegenüber mußte der innere Antrieb zum Leiſtungsdenken ſchweigen. Von außen her legten ſich der Kräfte⸗ verfall unſerer Induſtrie und die Arbeitsnot immer drückender auf den ſchaffenden Menſchen. Die wachſende Ausſichtsloſigkeit einer neuen Arbeits⸗ zukunft in Induſtrie, Handel und Landovirtſchaft war eine weitere Haupturſache dafür, daß unſerem modernen Fachſchrifttum der Weg zum Arbeits⸗ menſchen verſagt blieb. Die Bewertung der Arbeit im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland, das kraft⸗ volle Erſtreben unſerer geſamten Wirtſchaft, läßt das Fachwiſſen und damit auch das Fachſchrifttum in einem neuen Licht erſcheinen. Ich freue mich darüber, daß mit dem Aufkommen neuer Induſtrien, neuer Werkſtoffe und neuer Pro⸗ duktionsmethoden der ſchaffende Menſch mehr und mehr in den Bereich der geiſtigen Arbeit unſerer Erfinder, Konſtrukteure und Fachleute hineingeführt wird. Wo die deutſche Induſtrie auf Neuland ſtößt, muß der ſchaffende Menſch zum Fachbuch greifen, um den deutſchen Werkſtoff in ſeiner ſynthetiſchen Zn⸗ ſammenſetzung und in ſeiner Verarbeitungsmethode kennenzulernen. Ein weiteres Vordringen des Fachſchrifttums kann durch die Rationaliſierung unſerer deutſchen Wirt⸗ ſchaft erwartet werden, und hier komme ich zu der Forderung an die Gegenwart. Es wird in Deutſchland alles getan, um die Ge⸗ ſamtwirtſchaft im großdeutſchen Raume auf einen Höchſtleiſtungsſtand zu bringen, ſowohl durch eine techniſche Vervollkommnung der Betriebsanlagen als auch öurch eine Leiſtungsertüchtigung vom Menſchen her. Dieſe beiden Aufgaben, Betriebsgeſtaltung und Berufserziehung, treffen ſich an einem Punkt, wo es darum geht, die ſchlummernden Kräfte und Be⸗ gabungen des deutſchen Menſchen zu heben und ſie im diſziplinierten Gefüge der Arbeit für das Ziel einer deutſchen Rationaliſierung in Marſch zu ſetzen. Zum geſteigerten Leiſtungswillen muß das geſteigerte Arbeitskönnen treten. Für dieſe Steigerung des Arbeitskönnens iſt unſer heu⸗ tiges Fachſchriſttum ein unentbehrlicher Helfer, nicht nux für den Techniker und Ingenieur. ſondern ebenſo auch für den Arbeiter und Angeſtellten. In Zeitläuften großer Erfindungen, induſtrieller Neu⸗ ſchöpfungen und tatkräftigen Wollens gehört das Fachbuch in jede Hand, die nach vollkommener Fer⸗ tigkeit ſtrebt. Ich würde es daker freudig begrüßen, wenn alle deutſchen Betriebsführer ſich gemeinſam mit ihren Betriebsobmännern die kleine Mühe ma⸗ chen, das allgemeine Intereſſe ihrer Gefolgſchaft für das Fachſchrifttum zu heben und darüber hinaus von der Fachbuchſchenkung im Rahmen des Reichs⸗ berufswettkampfes, der Begabtenförderung und bei beſonderen Betriebsanläſſen, wie z. B. bei Beendi⸗ gung der Lehrzeit, Geſellenprüfung uſw., weitgehen⸗ den Gebrauch machen würden. ENach Nordhauſen veryflichtet. Grit Mer⸗ kel⸗Moll wurde als 1. Operettenſoubrette und Opernſoubrette an das Stadtthegter Nordhau⸗ ſen a. H. verpflichtet. Grit Merkel⸗Moll war Geſangsſchülerin von Roſe Gerber⸗Mannheim. Ihre tänzeriſche Ausbildung erwarb ſie ſich im Ballett des Mannheimer Nationaltheaters. Staatskapellmeiſter Karl Köhler⸗Karlsruhe geht nach Dortmund. Staatskapellmeiſter Karl Köhler vom Badiſchen Staatstheater Karlsruhe wurde für die kommende Svielzeit als muſikaliſcher Oberleiter der Städtiſchen Bühnen nach Dortmund verpflichtet. Das Badiſche Staatstheater verliert in ihm eine wertvolle Krgft, auf die man gewiß nicht gern verzichtet hat. — 6. Seite Nummer 135 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nuun vn oullu N0nl — Südlich von Rom am Vorgebirge Cap Circeo, auf dem die alten Römer die Circe⸗Sage der Odyſſee lokaliſiert haben, iſt in dieſen Tagen dem Profeſſor Blanc von der Univexſität Piſa ein aufſehenerregen⸗ der Fund geglückt. Bei ſyſtematiſchen Nachforſchun⸗ gen ſtieß Proſ. Blane auf eine prähiſtoriſche Höhle, deren Zugang durch einen Erdrutſch verſchüttet und ſo Jahrtauſende hindurch verborgen geblieben iſt. In der Höhle fand ſich ein Feuerherd mit Feuer⸗ böcken und der Vertieſung für die Flamme. Ver⸗ ſtreut lagen Knochen von Löwen, Flußpferden, Dam⸗ hirſch und verſchiedenen Pferdearten umher. Der wichtigſte Fund aber iſt ein wohlerbaltener Menſchen⸗ ſchädel, dem nur der Untertieſer ſehlt. Der Schädel zeigt Brandſpuren und iſt auf einer Seite aufge⸗ meißelt. Er gehört dem Typ des Neandertal⸗Men⸗ ſchen an und iſt nach Schätzungen der Sachverſtän⸗ digen nicht älter als 130 000, nicht jünger als 80 000 Jahre. Es kann alſo angenommen werden, daß die Höhle in ihrem jetzigen Zuſtand zu Beginn der letzten Eiszeit, die über Italien hereingebrochen iſt, bewohnt war. Darauf deuten auch die Knochen des Löwen und der Flußpferde hin, d. h. Reſte von Tieren, die in der eigentlichen Eiszeit nicht mehr vorkommen. Wenn alſo die Höhle und der Schädel vom Cap Circeo nicht die älteſte menſchliche Wohn⸗ ſtätte und der älteſte Menſchenfund ſind, die bisher gemacht worden ſind, ſo iſt doch der Herd die älteſte menſchliche Feuerſtätte, die bisher entdeckt worden iſt, den bisher hat man zwar Brand und Feuer⸗ ſpuren aus noch weiter zurückliegenden Epochen ge⸗ funden, nie aber eine regelrechte Herdanlage aus ſo alter Zeit. Prof. Blane nimmt an, daß der Schädel nicht dem Höhlenbewohner gehört hat, ſondern daß es dem Beſitzer der Höhle vielmehr gelungen iſt, vor dem Erdrutſch zu fliehen. Die Reſte ſeiner Mahl⸗ zeiten hat er babei liegen gelaſſen. Ob die Oeffnung des Schädels auf den Brauch zurückzuführen iſt, das Hirn erſchlagener Feinde zu verſchlingen, um größere Stärke und Geiſtesgaben zu erwerben, muß dahin⸗ geſtellt bleiben. Prof. Sergi von der Univerſität Rom verweiſt in dieſem Zuſammenhang darauf, daß der Neandertal⸗Menſch bereits eine gewiſſe Kulturhöhe erreicht hat, daß er z. B. religiöſe Eingebungen ge⸗ habt und auch eine Art Sprache gekannt hat. 9 — Im Degug Riga— Kowno entſtand dieſer Tage kurz vor dem Eintreſſen auf dem Kownoer Bahnhof eine Panik. Als der Schaffner ein Abteil betrat und nach den Fahrkarten fragte, wurde plötz⸗ lich ein junges Mädchen ohnmächtig. Ein im Zuge anweſender Arzt konnte trotz aller Bemühungen das Mäochen nicht zum Bewußtſein bringen. Von der nächſten Station wurde zum Kownoer Bahnhof der Unſallwagen beſtellt, mit der die Reiſende ins Stadtkrankenhaus gebracht wurde. Die Aerzte ſtell⸗ ten einen eigenartigen Ohnmachtsanfall feſt: ſie war nicht nur ohnmächtig, ſondern auch ſtarr. Im Unfallwagen wurde ſie ſtehend zum Krankenhaus gebracht. Alle Verſuche, ſie im Krankenhaus zu be⸗ leben, blieben erſolglos. Mar glaubte ſchon mit einem eigenartigen Fall von Schlafkrankheit zu tun zu haben, als plötzlich ein neu herbeigeholter Arzt die Patientin erkannte. Es handelt ſich um ein jun⸗ ges Mädchen, das bereits mehrere Male in ſolchem Zuſtand aus dem Eiſenbahnzuge ins Krankenhaus gebracht worden iſt. Jedesmal trat im Zuge der Ohnmachtsanfall ein, ſobald der Schaffner nach den Fahrkarten fraate. Sie ſuhr nämlich immer ohne Karte als blinder Paſſagier. Als man dann andere Methoden anwandte, um ſie zu beleben. ſtellten ſich ſofort Lebenszeichen ein, und ſie wurde aus dem Krankenhaus zur Polizei gebracht. Wie es ſich her⸗ ausgeſtellt hat, hat ſie auf dieſe Weiſe bereits einige Dutzend mal die Fahrt mit der Eiſenbahn von iE ˙ViHERR 0 „No— was ich Die Burgel zuckte die Achſeln: geſehn hab' hab' ich geſehn...“ Sie maßen ſich mit glühenden Augen. Die Bur⸗ gel ſenkte zuerſt den Blick.„Wenn du's doch end⸗ lich amal zugeben wollteſt—!“ bat ſie leiſe. Silly Alders⸗Schöna wurde blutrot bis unter die Haarwurzeln. Er ſchlug mit beiden Händen zornig gegen ſeine Schenkel.„Aber ich kann doch nix zu⸗ geben, was ich nicht weiß! Ich kenn' keinen Maud⸗ ler, außer dem Namen nach, durch Herrn Lauders! Der hier war, heißt Ernſt Holzer, und wenn du mir nicht glaubſt, laß' ihn noch mal herkommen! Aber wie komm' ich eigentlich dazu? Was gehen mich deine unſinnigen Einbildungen an? Das paßt mir nicht! Verſtehſt du? Und wenn das ſo weitergeht, muß ich dich bitten, das Zimmer zu machen, wenn ich nicht da bin! Ich will meine Ruhe haben, ver⸗ ſtanden? Ich bin hier zur Erholung und nicht, um mich ſekkieren zu laſſen. Außerdem, bitte: Geh hin zu deinem Chef und ſag ihm, daß du den Maud⸗ lex hier geſehen hätteſt! Geh nur hin...“ Er hielt inne, und für Sekunden ſtockte ihm faſt das Herz über dieſe Tollkühnheit. Aber daun ſpannte ſich ſein Geſicht vor Trotz und Empbrung, und er dachte: Alſo gut! Syielen wir va banque! Setzen wir alles auf eine Karte! Und— in fünf Tagen biy ich über die Grenze! Als er ietzt ſedoch die Burgel wieder anſah, ſpürte er deutlich, daß für den Augenblick keine Gekohr war. Seine ſcheinbare Sicherheit hatte die Burgel unſicher gemacht. Sie glättete mit den Hän⸗ den betroffen ihre Schürze und ſah ſtill vor ſich hin. „Ich verſtehe überßaupt nicht.“ fuhr er leiſe und ruhiger ſort„wieſo du mich mit ſo einem Menſchen wie dem Maudler in Verbindung bringen kannſt. Das allein ſchon iſt eine Beleidigung!“ Die Burgel ſah auf. Ihr Mund zitterte; in ihren dunklen runden Schunknöpferlangen ſtanden Trä⸗ nen.„Aber er kann ſich doch an dich heranmachen. und du weikt es nicht amal... Und er kann dich und deine Schweſter zu irgendetwas mißbra⸗ chen..“ Und als ſie Sillys verächtliches und bei⸗ ihrem Heimatort bis nach Kowno ohne Karte zu⸗ rückgelegt. Da ſie minderjährig iſt, wurde ſie in die Strafanſtalt für Jugendliche übergeführt. * — Das Lenham⸗Hoſpital in der engliſchen Graf⸗ ſchaft Kent iſt in peinlicher Verlegenheit. Es findet keine Pflegerinnen und mußte nun an das Innen⸗ miniſterium den Antrag ſtellen, Ausländerinnen als Krankenſchweſtern zu beſchäftigen. Und warum will keine engliſche Nurſe im Lenham⸗Hoſpital Dienſt tun? Man höre und ſtaune: weil ſich kein Kino in der Nähe der Klinik befindet. Nicht weniger als, zehn Meilen muß man zurücklegen, um Clark Gable und Robert Taylor ſpielen zu ſehen, und unter ſol⸗ chen Umſtänden ziehen es die jungen Pflegerinnen vor, in der Stadt zu bleiben. Auf eine Zeitungs⸗ anzeige, in der Schweſtern, die ſich nichts aus Kino⸗ beſuchen machen, geſucht wurden. meldete ſich nur eine einzige Bewerberin. Man ſieht, wie weit die Einflüſſe der Weltmacht Film reichen. Da man aber für die Krankenſchweſtern des Lenham⸗Hoſpitals nicht eigens ein Kino aufmachen kann, bleibt nichts anderes übrig, als dafür einzutreten, daß einige Ausländerinnen Arbeitserlaubnis erhalten, um die Klinik von ihrem Perſonalmangel zu befreien. * — Eine Tragödie in Eis und Schnee hat ſich im Jungfrau⸗Gebiet abgeſpielt. Am 5. März waren zwei Schweizer Touriſten, ein Herr und eine Dame, vom Jungfrauenjoch aufgebrochen, um eine Ski⸗ wanderung über den Aletſchgletſcher zu unterneh⸗ men. Da nach acht Tagen noch keine Nachricht von ihnen vorlag, wurde eine Suchkolonne entſandt, die am Rande einer Gletſcherſpalte dann auch einen Eispickel und ein Gletſcherſeil fand, das in den Gletſcher hinunterhing, woraus geſchloſſen werden konnte, daß hier ein Touriſt abgeſtürzt war. Kurze Zeit darauf traf die Kolonne in der auf 3200 Meter Höhe liegenden Hollandiahütte die völlig erſchöpfte Touriſtin an, die ſeit acht Tagen die Hütte wegen des herrſchenden Schneeſturms nicht' hatte verlaſſen können. Sie hatte zwar Nahrungsmittel bei ſich, konnte aber wegen Mangel an Zündhölzern kein Feuer anzünden, ſo daß ſie der eiſigen Kälte aus⸗ geſetzt war. Sie berichtete, daß ihr Begleiter beim Verſuch, eine Gletſcherſpaltee zu überſpringen, abgeſtürat war. Die Leiche des Verunglückten konnte noch nicht geborgen werden. * — Seltſame Rundfunkſtörungen, die ſeit Mona⸗ ten die Gemüter der däniſchen Bürger beſchäftigen, haben jetzt eine überraſchende Aufklärung gefunden. In einem beſtimmten Bezirks Alborgs hörten die Rundfunkteilnehmer mitten oder im Anſchluß an die Sendungen Kinderweinen, Grammophonklänge, und rein familiäre Geſpräche. Ein Radiohörer, Feuer⸗ wehrmann von Beruß cbemerkte zu ſeinem Erſtau⸗ nen, daß die Geräuſthe ſeines Zimmers aus dem Lautſprecher zurückkamen. Die ſofort verſtändigte Rundfunbbehörde ſteilte feſt, daß die gleichgeſchalteten Telephonapparate, die von der Feuerwehr⸗Zentrale aus bedient werden, infolge eines Zuſammentref⸗ fens verſchiedener Umſtände als Sender wirkten. Dadurch wurde das Privatleben dex Feuerwehrleute über Telephon⸗Membrane und Radioantenne auf der Welle des offiziellen Dänemarkſenders Kalund⸗ borg ausgeſendet, ohne daß die Apparatbeſitzer et⸗ was ahnten. Durch einen Umbau wurde der„Ge⸗ heimſender“ beſeitigt. — Der Londoner Zoo wollte kürzlich ſechs Schim⸗ panſen zu einer Tecgeſellſchaſt dreſſieren. Auf fei⸗ nes Benehmen wurde beſonderer Wert gelegt. Sie ſollten den Tee wie Damen nippen, die Taſſe zum Munde führen, ohne einen Tropfen zu verſchütten, die Untertaſſe in der anderen Hand darunter hal⸗ ten, ſorgfältig das Geſchirr wieder auf den Tiſch ſetzen und geiſtreiche Konverſation mimen. Sie hat⸗ ten es auch ganz gut gelernt, da machte aber die ganze Bande eines Tages einen Ausbruch, und zwar begab ſie ſich ſpornſtreichs in die Küche des Zoo⸗Reſtaurants, ſchlug Geſchirr, Tiſche und Stühle kaputt, drehte alle Waſſerhähne auf und beſtreute ſich mit Sägeſpänen, die ſie in einer Kiſte fand. Von dort aus ging es ins Reſtaurant, wo ſie die Dreh⸗ tür entdeckten, mit der ſie ein wildes Karuſſellfah⸗ ren veranſtalteten. Als der Wärter kam, ließen ſie ſich ohne Widerſtand wieder in ihren Käfig zurück⸗ locken. Eigentlich hätten ſie ſich im Reſtaurant 8 Oi ſiſuill dun Ullloo Feuer in einer Filmkopieranſtalt dub Poris, 21. März. Im Pariſer Vorort St. Clond brach in einer Filmkopierauſtalt ein Großfeuer aus, bei dem eine ſon getötet und drei ſchwer verletzt wurden. Das ganze Gebäude iſt vollkommen zerſtört. Man ſchätzt den Schaden auf mehrere Millionen Franken. Mehrere Filme, die in Vorbereitung waren, ſind ver⸗ braunt. Das Feuer iſt wahrſcheinlich auf Kurzſchluß zurückzuführen. Eiſel und Vergiſch Land im Schneeſturm dnb. Adenau, 22. März. In der Nacht zum Dienstag ſetzten über der Eifel außerordentlich ſtarke Schneeſtürme ein, die am Dienstagmittag noch unvermindert anhielten. Durch ſtarke Verwehungen iſt der Verkehr allent⸗ halben ſehr behindert. Bei Münſtereifel und Brüm iſt ſogar ein Verkehr bis auf weiteres unmög⸗ lich. Ein gleiches wird von der Strecke Eichelſcheid⸗ Stadtkyll im Zuge der Reichsſtraße Köln⸗Trier gemeldet. Auch im Bergiſchen Land iſt es durch die Schneeſtürme zu erheblichen Verkehrsſtörungen ge⸗ kommen. 8 nah hochmütiges Lächeln ſah, haſtete ſie plötzlich auf ihn zu und umſchlang ihn mit beiden Armen.„Silly“, bat ſie, zitternd vor innerer Erregung,„ſchau: Ich weiß, daß du nit ganz ehrlich zu mir biſt! Ich weiß es genau! Und wenn ich's nicht wüßt', alsdann tät' ich's ſpüren. Und ich hab' ſo eine furchtbare Angſt, daß ich faſt nimmer ſchlafen kann und daß ich alle⸗ weil denk' und denk', und es kommt doch nir dabei heraus. Schau, Silly, quäl mich nicht ſo! Sei ein einziges Mal ehrlich und ſag, was los iſt, und wa⸗ rum du den Maubler leugneſt! Schau: Manches Mal hat einer an Belannten und tät' ſeine Hand für ihn inz Feuer legen, und nachher iſt es der größte Haderlump. Und ſo könnt's doch auch ſein mit dir und'im Maudler? Aber ſager mußt' es— ich bitt' dich, Silly! Und ich ſchwör' dir, daß ich kein Sterbenswörtel verrat', weil ich dich doch ſo viel gernhab'... Nur wiſſen will ich's, damit ich nicht denken muß, es wär' was Unrechts. was du tuſt, Denn ſchau: Daß du die Frau Alderman mit Du anredſt, wie es der— wie es einer von den Haus⸗ leuten amal gehört hat, und daß du dahier——“ Sie verſtummte erſchrocken und verwirrte erſicht⸗ lich. Nein: Das von dem Gürtel, den ſie gefunden hatte, das getraute ſie ſich einfach nicht zu ſagen. Außerdem hatte ſie's dem Jochem feſt verſprochen. „Solang ich dem Chef nix ſag'“ hatte der Jochem mit ihr abgemacht,„ſolang darfſt du mix zum Silly ſagen...“ Und nun hatte ſie ohnehin ſchon mehr verraten, als gut war. Aber, du liebs Herrgöttle, das Herz zerſprang ihr doch faſt vor Angſt und böſer Ahnung und auch vor Liebe! Sie warf erneut ihre Arme um Sillys Hals und weinte bitterlich.„Sag, daß es nix Unrechteg iſt!“ bettelte ſie ſtürmiſch. „Sag, daß alles ganz anders iſt, als wie ich denk' — daß es ganz bray und harmlos iſt! Ich bitt' dich: Sag es! Sonſt ſterb' ich vor Angſt, Silly...“ Sillys Geſicht war wie verſteint. Aus dem weni⸗ gen, was die Burgel dahergeſtammelt hatte, begriff er, wie hart ſie ihm im Grunde auf den Ferſen war. Und vielleicht nicht ſie allein? Der Boden unter Lawinengefahr in der Steiermark dnb. Graz, 21. März. Die außerordentlich heftigen Schneefälle der letzten Tage haben zu einer großen Lawinengefahr in den ſteiriſchen Ber⸗ gen geführt und aus vielen Gebieten werden auch ſchon gewaltige Lawinenſtürze gemeldet. So wurde auf der Tauplitz⸗Alpe eine Schutzhütte vollkommen zerſtört. Bei Steinach ging von der Nordweſtwand des Grimming eine Lawine in einer Länge von 100 Meter nieder, die die Reichsſtraße im Ennstal bis zu einer Höhe von 4 Meter verſchüttete. Der Verkehr iſt für einige Tage unterbrochen.— Auf dem Erzberg konnten die Arbeiten, die infolge der großen Schneefälle unterbrochen werden mußten, wieder aufgenommen werden. Auch die Bahnſtrecke nach Eiſenerz iſt wieder befahrbar. Wieder ein Rieſenbrand in Morſeille dib. Paxis, 22. März. Am Dienstagabend iſt in einer Lebensmittelfabrik in Marſeille Feuer ausgebrochen, das durch ſtar⸗ ken Nordwind ein rieſiges Ausmaß angenom⸗ men hat. Nähere Einzelheiten fehlen bis zur Stunde. ſeinen Füßen begann alſo zu brennen. Wenn doch ͤͤer Mandler nicht gekommen wäre, der Idiot! „Burgel“, ſagte er leiſe und ſtrich ihr dabei geiſtesabweſend über die Haare,„hör, Burgel: Haſt du mit iemand darüber geſprochen, daß du dir ein⸗ bildeſt, der Maudler ſei hier geweſen?“ Die Burgel ſchielte unter Tränen vorſichtig zu ihm hinauf. Vielleicht geſteht er jetzt doch etwas? Vielleicht zog er ſie ins Vertrauen?„Naa..., log ſie bedachtſam.„Naa.“ „Und wer war das, der erzählt hat, ich duzte die Frau Alderman?“ Die Burgel verſteckte ihrer Kopf wieder an ſeiner Bruſt.„Ich glaub'“, log ſie dann,„der Skiwachel⸗ Guſtl war's, Aber die anderen haben nur gelacht, weil baß die Alderman alleweil alle Leut' duzt, wenn ſie gute Laun“ hat...“ Silly Alders⸗Schöna dachte eine Weile nach. Seine Hände waren eiskalt, aber ſein Herz hämmerte er⸗ regt. Trotzdem klang ſeine Stimme ganz ruhig, als er dann zu ſprechen begann.„Alſo hör zu, Bur⸗ gele!“ ſagte er mit tiefem Atem.„Daß der Holzer mit dem Mauoler identiſch iſt, ich meine, daß das ein und derſelbe Burſch iſt— das könnt' ja ſchließ⸗ lich ſein. Und, ehrlich geſagt, ich hab's auch ſchon gefürchtet. Aber ſicher bin ich mir nicht. Ich werd' alſo mal an meine Schweſter ſchreiben und ſie aus⸗ horchen, und dann wird ſich vieles klären, was— — worüber ich in der letzten Zeit auch ſchon nach⸗ gedacht und mich gewundert hab', Aber bis dahin — verſprichſt du mir, Burgel, daß du bis dahin mit keiner Menſchenſeele darüber ſprichſt? Ja? Und was das andere anbelangt——“ Zum Glück vergaß er, der Burgel ein regelrech⸗ tes Verſprechen abzunehmen. wie das die Burg⸗l für nötig hielt, um wirklich zum Schweigen ver⸗ pflichtet zu ſein. „Und was das andere anbelangt“, fuhr er ſtatt deſſen fort,„daß ich mich mit Frau Alderman ge⸗ duzt haben ſoll— das kann ſchon ſein. Und was findeſt du dabei ſo aufregend?“ „Nix!“ gab die Burgel verwirrt zu. Und ſie wußte ſelber nicht, wie klug es von ihr war, ſich weiteren Auseinanderſetzungen, bei denen ſich Silly unbedingt als der Ueberlegene gezeigt hätte, zu ent⸗ ziehen. Aber auch Silly Alders⸗Schöna ſchien ziemlich er⸗ leichtert, das gefährliche Geſpräch in harmloſere Bahnen geleitet zu haben.„Na alſo!“ ſtellte er auf⸗ atmend feſt, nachdem oͤie Burgel an ſeiner Bruſt das Nix!“ herausgepreſit hatte, Und dann löſte er ſich langſam aus ihrer Umſchlingung, ſchob ſie ein wenig Heines Mannes lag. Eine dramatiſche Szene aus dem Film„Der Werkpilot“,(mit Clark Gable, Myrna Loy und Speneer Tracy), deſſen Mannheimer Erſtaufführung hevorſteht. ————————— etwas feiner benehmen können, da ſie es doch ge⸗ lernt hatten. 4+* — In der Nähe eines Forſthauſes bei Saalfeld ſcheuten plötzlich die beiden Pferde eines Fuhrwerks und waren trotz allen Zuredens des Kutſchers ni über einen vor ihnen liegenden kleinen Schneehügel zu bringen. Schließlich ſtieg der Kutſcher vom Bo und ſtellte feſt, daß unter der Schneedecke die Leiche Nachforſchungen ergaben, daß es ſich bei dem Toten um einen 72 Jahre alten Mann aus Langebach handelt, der ſich auf dem Heimweg verirrt und in der Aufregung einen Schlaganfall erlitten hat. 3 8 — Wenn man etwas findet und lieſert es nicht ab, kommt man wegen Fundunterſchlagung vor Ge⸗ richt. Erweiſt man ſich aber als ehrlicher Finder, kaun man auch vor den Kadi kommen und hat einen Haufen Scherereien. Dies ungefähr werden die trüben Gedanken eines biederen Bürgers von Hove geweſen ſein, als er ſich bei einem Londoner Be⸗ ſuch plötzlich, von Poliziſten eskortiert, vor dem Schnellgericht wiederfand, und das dann noch Miene machte, ihn ſofort als einen gefährlichen Schwerver⸗ brecher in Unterſuchungshaft zu ſtecken. Die Poli⸗ zei fahndete nach einem Erpreſſer, der von einte Frau verlangt hatte, ſie ſollte eine Handtaſche mit einer größeren Summe als Schweigegeld auf einer beſtimmten Bank in einem Park liegen laſſen. Ver⸗ nünftigerweiſe wandte ſich das Opfer des Erpreſſers an die Behörde, und mehrere Kriminalbeamte leg⸗ ten ſich in einem Gebüſch auf die Lauer, als die Frau eine leere Handtaſche an der vereinbarten Stelle niederlegte, Der biedere Mann aus Hove hatte ſich nun ausgerechnet gerade dieſen Park zu einem Spaziergang erkoren und beobachtete von weitem, wie die Frau offenbar ihre Handtaſche auf der Bank liegen ließ. Er lief hinzu, riß die Hand⸗ taſche an ſich und fagte in wilden Sätzen der Frau nach, die ſchon weit entfernt war. Sofort ſprangen die Kriminalbeamten aus ihrem Verſteck und mach⸗ ten nach einer aufregenden Hetzjagd den„Verbre⸗ cher“ dingfeſt. Vor dem Schnellſchöffengericht erſt ſtellte ſich dann heraus, daß der Falſche in die Falle gegangen war. — von ſich ab und lachte laut und ein wenig ſpöttiſch auf:„So was Hyſteriſches wie du. Burgele—1 ſagte er dabei.„Wie kann ein Kind vom Land ſo hyſteriſch ſein?“ Und er ahnte nicht, daß in dieſem„Kind vom Land“, über das er ſo ſpöttiſch überlegen und er⸗ in dem Augenblick etwas ganz Beſonderes vor ſich ging. Es war, als falle urplötzlich eine Erkenntnis in die Burgel hinein, angeregt von einem ſparſamen, aber froh⸗ lockenden Glitzern in Sillys grauen. verwegenen Augen— eine Erkenntnis, daß wirklich nichts an leichtert lachte, gerade dieſem Menſchen ganz wahr, ganz aufrichtig, ganz klar ſein könne, Wie am laufenden Band zogen plötzlich Bilder, Worte, kleine Vorfälle an ihr vor⸗ bei, die alle eine gewiſſe Unehrlichkeit in ſich bargen und die nicht zueinanderzufügen waren, ohne da dabei unendliche Widerſprüche entſtanden. Das„Landkind“, dem gegenüber ſich Silly ſo ſicher dünkte, war plötzlich hellſichtiger als manches gewitzigte Stadtkind. Das einfache Stubenmädel, oͤas noch nie aus den Bergen herausgekommen war, bewies mehr Inſtinkt und Menſchenkenntnis als alle die vielgereiſten Hotelgäſte. Es hätte für ſie nach dieſem Lachen und nach dieſem einen einzigen, nur Sekunden währenden Glitzern in Sillys Blick gar keiner handſeſten Beweiſe und Entdeckungen mehr bedurft, um zu wiſſen: Der da iſt ein Abenteurer, ein Hochſtapler... Aber anzeigen—? Nein! Sie 96 ihn doch, den Abenteurer, den Hochſtapler, Vor dem letzten belaſtenden Wort ſcheute ſie noch; es tat ihr weh... Sie wandte ſich um. ſchwerfäl⸗ lig, als habe man ſie geſchlagen, und nahm langſam ihr Arbeitszeug zuſammen. Silly ſah ihr mit unſicherem Gefühl zu. Was war jetzt wieder? Warum ſagte ſie nichts mehr? Warun, ſchaute ſie ihn nicht and„Was haſt denn, Burgel? Die Burgel blieb ſtumm. Ein wehes, ſonderbar reifes Lächeln ſchlich um ihren Mund. Sie ſchüttelte nur den Kopf. Dann ging ſie. Silly Alders⸗Schöna blickte ihr nach, lauſchte, wie die Doppeltür hinter ihr zufiel und ihre Schritte ſich langſam entfernten,— und lachte ſchon längſt nicht mehr. Wir müſſen reiſen! dachte er nervös Es iſt höchſte Zeit!— (Fortſetzung folgt) KRünpkk KGfH MO VoreteiIKcff bei Ankar 2 E * 0 28 * 92 5„ 9ᷓ29 5 3 10 0 N 7 20 Mittwoch, 22. März 1939 Aus Baden Regierunasdirektor We andt 7 Der Vorſtand des Bezirksbauamts Karlsruhe bld. Karlsruhe, 21. März. In Lindau, wo er zur Erholung von ſchwerem Leiden weilte, verſchied im Alter von 57 Jahren egierungsdirektor Pg. Hermann Wielandt. ach erfolgreicher Laufbahn in der badiſchen Bau⸗ verwaltung— zuletzt als Vorſtand des Bezirksbau⸗ amts Bruchſal— wurde er im Jahre 1933 unter mnennung zum Oberregierungsbaurat als Refe⸗ rent für das Hochbauweſen in das Badiſche Finanz⸗ Wirtſchaftsminiſterium berufen und dort im Jahre 1938 zum Regierungsdirektor ernannt. Als eiter der Bauabteilung hat er ſich dank ſeiner aus⸗ dezeichneten fachlichen Kenntniſſe große Verlienſte Frworben. Mit beſonderer Liebe widmete er ſich er Baudenkmalpflege. 8 Von Bruchſal aus hat Pg. Wielandt auch die auten des Badenwerks betreut. In dem dewaltigen Bau der Schwarzenbachtalſperre ebenſo te in den vorbildlich der Natur eingefügten Kraft⸗ 1180 Schalthausbauten im Murgtal hat er ſich ein eibendes Denkmal geſchaffen. Auch die großen raft⸗ und Schalthausbauten des Schluchſeewerkes — unter ſeiner Beratung entſtanden. Auf Vor⸗ lag des Gauleiters wurde Pg. Wielandt am — Mai 1934 vom Präſidenten der Reichskammer ir bildenden Künſte zum ehrenamt⸗ eind en Landesleiter für Baden ernannt, e Tätigkeit, für die er wie kaum einer auf Grund einer vielſeitigen künſtleriſchen Begabung beruſen r. Die badiſche Künſtlerſchaft verliert in ihm einen verſtändnisvollen Förderer und ſtets hilfs⸗ reiten Ratgeber. Schweres Anglück beim Schluchſeewerkbau Vier Arbeiter verſchüttet 5“ Waldshut, 21. März. Dienstagvormittag wur⸗ W05 bei Arbeiten am Außenwerk des Schluchſees bei tznau durch Felsſturz vier Arbeiter ver⸗ chüttet. Zwei der Verſchütteten, nämlich der Ar⸗ eiter K. Müller und Franz Bruder aus der Offen⸗ ger Gegend wurden durch die ſtürzenden Fels⸗ aſſen getötet. i. einer ſchwere Verletzungen leinen Schädel⸗ „, der andere leichtere Verletzungen. Der rote Hahn“ Scheunenbrand bei Bruchſal Oberhauſen(Kreis Bruchſal), 21. Merz. Auf noch ungeklärte Weiſe brach hier nachmittags in der Scheune des Weinhändlers Joſef Börzel Feuer aus, dem das Gebäude mit allen Vorräten zum pfer fiel. Die Feuerwehr konnte ein Uebergreifen des Brandes verhindern. Der Schaden iſt recht er⸗ beblich. Von jetzt an„Tannenbergſtraße“ e Schwetzingen, 22. März. Die zwiſchen der Lo⸗ reitoſtraße Grenzhöfer Weg zurzeit in Bau Mindtiche Verbindungsſtraße trägt von jetzt an den amen„Tonnenbergſtraße“. Q Weinheim, 22. März. 82 Jahre alt wurde Derkmeiſter i. R. Chriſtian Kornmeier, Haupt⸗ kraße 157 in ſeltener Friſche. Wir gratulieren! O Landenbach, 22. März Seinen 73. Geburts⸗ tag feiert am Freitag der bekannte Schreinermei⸗ Friedrich Schüßler in beneidenswerter riſche. —— Bahlingen, 21. März. Unter großer An⸗ teilnahme der Bevölkerung wurde der bier anſäſſige bere Stationsvorſteher der Kaiſerſtuhlbahn, Jo⸗ baun Deibert, zu Grabe getragen. Der aus Oſt⸗ bofen bei Worms gebürtige Verewigte war in Bah⸗ Ungen als Stationsvorſteher 30 Fahre lang tätig⸗ Von den beiden anderen Axbeitern 2 üdwelideuif Neue Mannheimer Zeitung Mittaa⸗Ausgabe Nab.—* ——* Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 22. März. Das Konzert, das die Ortsgruppe Ladenburg der NSDAP im großen Saale des Bahnhofs⸗Hotels zugunſten des 'H W veranſtaltete, ſand einen ebenſo künſtleriſchen wie finanziellen Erfolg. Es hatten ſich die Männer⸗ chöre„Liederkranz“ und„Sänger⸗Einheit“ unter der Stabführung der Herren G. Gund und Willi Bil z als Dirigenten ſowie die Stadt⸗ und Feuer⸗ wehrkapelle unter Leitung des Kapellmeiſters Kreter zur Verfügung geſtellt, und boten aus⸗ gezeichnete Leiſtungen. Als Soliſtin wirkte die La⸗ denburger Sängerin Frl. Irene Stenz mit, die, begleitet von der Pianiſtin Frl. Ida Hohn, Lieder für Sopran mit ihrer prächtigen Stimme ſang. Ein junger Ladenburger, der in Ravensburg tätig iſt, ſandte in Erinnerung an die am 1. Auguſt 251jährige Tätigkeit für Volk und Vaterland, die Frl. Trippmacher ehrenamtlich ſeit Kriegsbeginn geleiſtet hat, an dieſe ein Bild, das die Jubilarin der Stadt übergeben wird. Es zeigt den Führer am Volks⸗ wagen. Das Bild des jungen Malers iſt gegen⸗ wärtig im Schaufenſter der Buchdruckerei Nerlinger zur Beſichtigung ausgeſtellt. Der Leiter der Ladenburger NSB, Herr Rektor Richard Henninger, der erſt viele Jahre im Schuldienſt hier tätig war und ſeit 1933 die NS ehrenamtlich leitet, feierte in ſchöner Rüſtigkeit ſeinen 65. Geburtstag. Wir beglückwünſchen den hochverdienten Jubilar zu ſeinem Geburtstag! Der Schloſſerlehrling Wilhelm Katzenber⸗ ger beſtand als erſter Jungflieger der Schar La⸗ denburg ſeine A⸗Gleitflugprüfung. Ein ergreifendes Begräbnis fand unter reger Beteiligung geſtern ſtatt: Die Feuerwehr gab ihrem Stabshorniſt Franz Diez, der im Range eines Löſchmeiſters ſtand, die letzte Ehre. Der 52jährige erlitt in Mannheim bei ſeiner Arbeit einen ſchweren Unfall. Aus einer beträchtlichen Höhe fiel ihm ein Pack Altpapier ins Genick und verletzte ihn ſo ſchwer, daß er jetzt im Krankenhaus ſeiner Ver⸗ letzung erlegen iſt. Der Wehrführer Hermann Lackert ehrte die Verdienſte des Verunglückten. Die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle ſpielte dem Stabs⸗ horniſten das letzte Lied auf ͤem Wege zum Grabe. Die Einwohnerzahl von Ladenburg betrug am 1. März 5198(5196) und waren es 2462(2464) männliche und 2736(2732) weibliche Einwohner. Im vergangenen Monat erblickten 10 Kinder das Licht der Welt und zwar 2 Knaben und 8 Mädchen. Ehe⸗ ſchließungen gab es keine. Durch Tod ſchieden fünf Perſonen aus und zwar 2 männliche und 3 weibliche Einwohner. Eberbacher Notizen Badiſche Futterſamenerzeuger tagten * Eberbach, 22. März. Bei den neuen Kreisſiegern der 1500 Wett⸗ kämpfer im Reichsberufswettkampf, Wettkampf⸗ gruppe Deutſcher Handel, befinden ſich auch zwei Eberbacher Teilnehmer. Sie heißen: Bruno Storch(bei Fa. Michael Gärtner& Sohn) ſowie Margret Wagner(bei Fa. Friedrich Eugen Müller). Die letztere beſtand auch die Abſchlußprüfung an der Handelsſchule und die Kaufmannsgehilfenprüfung mit beſtem Erfolg. Dieſer Tage ſtellte ſich eine ſtattliche Anzahl Tur⸗ nerinnen des Eberbacher Turnvereins dem hier in der neuen Turnhalle veranſtalteten Werbe⸗ und Lehrgangabend der NSRe⸗Sportlehrerin Herborn zur Verfügung. Unter der Leitung von Kreisbauernführer Bren⸗ ner⸗Mosbach fand hier eine gut beſuchte Tagung der badiſchen Futterſame neuger ſtatt. Landwirt⸗ ſchaftsrat Göhrum⸗K uhe berichtete hierbei über die Entwicklung des Verbandes der badiſchen Futterſamenerzeuger. Der Sitz der Geſchäfts⸗ ſtelle kommt nach Oberdielbach, wo ſich der bäuerliche Saatbauring, an der Spitze der dortige Leiter der Beratungsſtelle, Schmidt, ſeit Jahren er⸗ folgreich für eine gute Bearbeitung aller einſchlägi⸗ gen Fragen einſetzte und die Durchführung erledigte. Stellenleiter Schmidt berichtete dann über die Entwicklung des Futterſamenbaues in Baden, die ſeit Jahren gute Fortſchritte machte. Dr. Roßteu⸗ ſcher⸗Berlin ſprach über die FJutterſamenerzeugung und den Futterſamenverbrauch im Reich. Oberland⸗ Vor die Straßenbahn gelaufen getötet Sechzigjähriger bei Wieblingen getötet * Heidelberg, 22. März. Aus bisher noch nicht ermittelter Urſache lief der 60jährige ledige Korbmacher D. aus Heidelberg auf der Wieb⸗ linger Landſtraße vor die fahrende Straßenbahn, die ihn überſuhr und tötete. Der Verunglückte wurde mittels Hebewerkzeugen unter der Straßenbahn herausgeholt. Der Dank der Aniverſität Prag Antworttelegramm für die Heidelberger Glückwünſche Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Auf das vom Rektor der Univerſität Heidel⸗ berg an den Rektor der deutſchen Univerſität in Prag gerichtete Telegramm hat die Prager Uni⸗ verſität folgend geantwortet: „Univerſität Heidelberg. In ſtolzer Freude dankt die nunmehr reichsverbundene deutſche Karls⸗ Univerſität für die ehrende Aufmerkſamkeit. Rektor Otto.“ Fragen des deulſchen Bienenrechts Aufſchlußceicher Vortrag vor Wenheimer Imkerverſammlung bld. Weinheim, N. März. Auf einer Imkerverſammlung der Orts⸗ e Weinheim, hielt Rechtsanwalt Dr. Schüß⸗ lereWeuchelm, W der Reichfachgruppe mker, ein Referat„Rechtsfragen und Haftpflicht“, m wir ſolgende wichtige Teile entnehmen. In ſeiner Einleitung gab er zunächſt einen Ueberblick der die Bienenkunde, den volkswirtſchaftlichen ert, den die Biene und ihre Produkte ſeit Men⸗ wengedenken bedeutet. In unermüdlicher Arbeit und fortſchreitender Bienenſorſchung hat die deutſche Bienenzucht einen ſtändigen Aufſtieg erlebt. Durch en Umbruch 1933 ſind auf dem Gebiete der Recht⸗ rechung einſchneidende Aenderungen eingetreten, die erforderlich waren, um mit der heutigen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Anſchauung Schritt zu halten. Recht iſt, was dem deutſche Volke nützt, Un⸗ recht, was dem deutſchen Volke ſchadet. 5 Ein einheitliches Bienengeſetz, das durch die Im⸗ exorganiſationen ſeit dem Jahr 1850 angeſtrebt urde, ſcheiterte an der Syſtematik der beſtehenden Geſetze. Vor zehn Jahren hatte ſich der Deutſche Imkerbund die Aufgabe geſtellt, für die Bienenzucht grundlegend günſtige Auslegung der Beſtimmungen u exzielen. Wir teilen die geſetzlichen Vorſchriften, e wir ſie heute ſchon haben, in drei Teile ein: Das Recht Bienen zu halten(Schutz des Imkers). 2 Schutz der Biene. Mit der Unteraliederung: Bie⸗ nenſchädionng und Seuchenrecht. Schwarmrecht und Haftpflicht. 3. Schutz der Produkte. Honig und Wachs (ſiehe deutſches Honigrecht) Marktbeobachtung und Preisſtopverordnung. Die volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung und Rechtſprechung Das Deutſche Bienenrecht behandelt die ein⸗ ſchneidenden Fragen auf bienenwirtchaſt⸗ lichem Gebiete in allen Einzelheiten. Des öfteren iſt die Frage aufgeworfen worden: Ge⸗ hört oͤie Bienenzucht zum Gewerbe oder Landwirt⸗ ſchaft? Durch reichsgerichtliche Entſcheidung iſt ent⸗ ſchieden, daß die Bienenzucht ein Teil der Landwirt⸗ ſchaft iſt und mit dem Gewerbe nichts zu tun hat. Die Reichsfachgruppe iſt dem Reichnährſtand ange⸗ gliedert. „Arbeitsgemeinſchaft Vodenſee“ Sie ſoll für den Fremdenverkehr werben * Bregenz, 22. März. In Bregenz wurde nach einem Vortrag des ſtellvertretenden Präſidenten des Reichsfremden⸗Verkehrsverbandes, von Heiligen⸗ brunner, eine Arbeitsgemeinſchaft Boden⸗ ſee“ mit dem Sitz in Friedrichehafen gegründet. Ihr Ziel iſt, in gemeinſchaftlicher Arbeit aller betei⸗ ligten Kreiſe die Werbung für den Bodenſee⸗Frem⸗ denverkehr in wirkungsvollſter Weiſe durchzuführen. Der Vorſitzer wird jeweils auf zwei Jahre beſtimmt, und zwar wird die Führung aßwechſelnd einem Vertreter Badens, Württembergs, Banern und Vorarlberas übertragen. Das Amt des Vorſitzers hat erſtnals Oberbürgermeiſter Herrmann⸗Konſtanz übernommen. Der„Frühlingsaufang“ ſtand im Zeichen eines, den ganzen Tag anhaltenden heftigen Sturmes mit Schneegeſtöber bei Temperaturen um Null. Die Höhen ſind dicht eingeſchneit. Am Geburtstag geſtorben. An ſeinem 68. Ge⸗ burtstag ſtarb der Diplom⸗Ingenieur Dr. jur. Oskar Faber. Seinen ſiebzigſten Geburtstag begeht in Kirch⸗ zarten im Schwarzwald, wo er ſeit ſeiner Zuruhe⸗ ſetzung wohnt, Kirchenrat Max Weiß. Er war in Heibelberg bekanntlich viele Jahre hindurch evan⸗ geliſcher Geiſtlicher im Bergheimer Stadtteil. In der Peterskirche bringt das zweite Chorkon⸗ zert im Rahmen der Konzertreihe der Stadt und des Bachvereins am Sonntag Bachs„Johannes⸗Paſſion“ zu Gehör. Die Komödie„Ich bin kein Caſauova“ von O. Bielen, die kommende Erſtaufführung im ſtädtiſchen Theater, inſzeniert Karl Fürſtenberg. Die Bühnen⸗ bilder ſtammen von Kurt Art. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Stäbt. Theater:„Iwan Sergefewitſch Taraſſenko“, hierauf „Der Bajazzo“(St. Pl.⸗Miete D 28, Pr.⸗Gr. 2. 20 bis bis 23 Uhr). Haus der Kunſt: Gemöldeausſtellung„Kunſtſchaffen der Oſtmark“ und„Steiermärkiſch⸗Kärntneriſche Graphik“. Aus den Kinos: Capitol:„Männer müſſen ſo ſein“.— Schloß⸗Filmtheater: „Einmal werd ich Dir gefallen“.— Gloria:„Drei wun⸗ derſchöne Tage“.— Kammer:„Pour le mörite“.— Odeon: „Fracht von Baltimore“. Neich alã, Rliclο Aitbetera wurde 90 Jahre alt * Ludwigshafen, 22. März. Am geſtrigen Diens⸗ tag wurde der Einwohner Alb. Anſtett, Altvete⸗ ran von 1866 und 1870/71,90 Jahre alt. Der Alt⸗ veteran verbringt ſeinen Lebensabend in der St. Joſephspflege.— Ein in einer Fabrik in der Fran⸗ kenthaler Straße beſchäftigter Arbeiter ſtürzte aus einer Höhe von neun Meter in die Tiefe. Er er⸗ litt dadurch einen Bruch des rechten Oberſchenkels. Pfälziſche Dienſtnachrichten. Mit Wirkung vom 1. April 1039 an wird dem Direktor des ſtädtiſchen Schlachthofes Ludwigshafen Dr. Eugen Schrödel die Wahrnehmung des amtstierärztlichen Dienſtes im Stadtkreis Ludwigshafen mit der Amtsbezeich⸗ nung„ſtädtiſcher Bezirksarzt“ in ſtets wi⸗ derruflicher Weiſe übertrag⸗. Lubwigshafener Veranſtaltungen Hente JG Feierabendhaus: 20 Uhr Symphoniekonzert des Bil⸗ dungsausſchuſſes. Rialzban⸗Kaſſeehans: Kleinkunſtbübne Raneriſcher Hieill: Kenzert und Fans Faffee Vaterland: Konzert und Tanz. Heimatmuſeum: geöfinet 17—19 Uhr. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöſtnet 15 bis 20 Uhr Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der grüne Katſer“.— Palaſt⸗ p„Aufruhr in Damaskys“— Uf⸗⸗Licheiniele Rheingeld:„Maja zwiſchen zwei Ghen“— Unt n⸗Dhegter; „Der weiße Tiger“.— Atlautik:„Am ſeidenen Faden“. 7. Seite/ Nummer 135 wirtſchaftsrat Dr. Meißner⸗Karlsruhe behandelte u. a. die Möglichkeit der Ertragsſteigerung. Die Modeſchau der Eberbacher Schneider⸗ innung in der ſtädtiſchen Turnhalle war gut beſucht. — Am Sonntag kamen ſehr viele auswärtige Ski⸗ läufer hier an. Es waren in der Hauptſache Sportler aus Heidelberg und Mannheim. Sie fuh⸗ ren mit den Kraftpoſten auf den Winterhauch, um auf dem Katzenbuckel nochmals der weißen Kunſt zu huldigen.— Ebenfalls am Sonntag fand die gut beſuchte Oſteraufführung der ſtädtiſchen Kleinkinder⸗ ſchule in der Turnhalle ſtatt. Die Kleinen zeigten mit Freude, was ſie gelernt hatten.— Der Abend ſah alle Eberbacher Formationen und Gliederungen bei einer Treuekundgebung auf dem neuen Markt. Neckarbiſchofsheimer Allerlet * Neckarbiſchofsheim, 22. März. Die Arbeiten in den Bruch⸗ und Bauerwieſen gehen gut vorwärts. Ungefähr 30 Mann ſind mit Schaufel und Spaten eifrig tätig, aus dem Sumpfgelände gutes Wieſenland zu machen. Die Landwirtſchaftliche Winter⸗ ſchule, die 1935 als Zweigſtelle der Kreiswirt⸗ ſchaftsſchule Eppingen errichtet wurde, hat durch den ſehr guten Beſuch ihre Exiſtenzberechtigung nachge⸗ wieſen und da die Schülerzahlen von Eppingen und Neckarbiſchofsheim nicht ſehr verſchieden ſind hofft —— man, daß in abſehbarer Zeit die Landwirtſchafts⸗ ſchule ſelbſtändig wird. Wegen des Jubiläums der Eppinger Schule ſah die hieſige Schulleitung von einer eigenen Schulfeier ab und beſchloß mit einem Kameradſchaftsabend die Winterarbeit. Was gibt es Neues in Lampertheim? Ein eigenartiger Unfall * Lampertheim, 22. März. Der 60 Jahre alte Invalide Jakob Kirſch erlitt in der Kaiſerſtraße einen Schwindelanfall und kam dabei ſo unglücklich zu Fall, daß er eine große Schaufenſterſcheibe zertrümmerte. Kirſch mußte mit Schnittwun⸗ den ins Krankenhaus geſchafft werden Ohren 72. Geburtstag begeht Frl. Ehriſtine Boxv⸗ heimer, Friedhoſſtraße 1. Das 77. Lebensjahr vollendet Herr Martin Diehlmann, Wilhelmſtr. Nr. 24.— 71 Jahre alt wird Herr Adam Schnei⸗ der, Bismarckſtraße 35. Unſere beſten Glückwünſche. Heidelberger Siudenſinnen nahmen Abſchied von Nuß'loch Sie hatten ehrenamtlich in Zigarrenfabrik gearbeitet *Nußloch, 22. März. In den letzten Wochen waren in einer hieſigen Zigarrenfabrik zwei Hei⸗ delberger Studentinnen beſchäftigt, die ehrenamtlich einen Arbeitsplatz für erholungsbe⸗ dürftige Mütter eingenommen hatten Zwiſchen den beiden Studentinnen, der Betriebsführung und der Gefolgſchaft hatte ſich in Kürze ein berzliches kameradſchaftliches Verhältnis herausgebildet. Dies zeigte ſich nicht nur während der Arbeitszeit, ſondern auch ganz deutlich bei der Abſchiedsfeier, zu der die Studentinnen den Betrieb in den„Badiſchen Hof“ eingeladen hatten. Der Betriebsführer überreichte den ſcheidenden Studentinnen ein Anerkennungs⸗ ſchreiben. * Bruchſal, 22. März. Im benachbarten Zeutern vollendete Fräulein Anna Volz ihr 90. Lebens⸗ jahr. Schon zweimal war die Greiſin längere Zeit in Amerika, wohnt aber ſeit 10 Jahren end⸗ gültig im Heimatdorf. 0 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 22. März: Der unbeſtän⸗ dige Wettercharakter hält auch weiterhin an. Von Weſten her werden jetzt etwas mildere Meeres⸗ luftmaſſen nach Deutſchland verfrachtet. Dies wird zeitweiſe leichte Regenfälle mit ſich bringen. Auch in höheren Lagen wird jetzt Regen fallen. Vorausſage für Donnerstag, 23 März Meiſt ſtärker bewölkt, einzelne leichtere Regen⸗ fälle, weiter anſteigende Temperaturen, weſt⸗ liche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. März +.0 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 5 März 2,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr 9,1 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,5 Millimeter — 0,5 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März vbein- W 1819 20,] 21 J 22. bein ⸗neg9 202 22. Rheinſelde 2 20ſ2 242.10/2%2 13I Laub.742,622.57 2,40 Vreiſach, 21.2 072.072.01/2.901 U Höln 33203 243 16//00 dehl„.71/2 672.562 542.54 veckar⸗Regel Naxau. 4154174.074 603.03—. Mannheim 3,51—43.353.25 325] Mannheim.45 3443 30ʃ3.32 ——— Mittwoch, 22. —— 4 Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Abſtiegsfrage bis zum Scheuß offen Auch der vorletzte Märzſonntag konnte die offizielle Klärung der Abſtiegsfrage nicht bringen, da das Spiel Kurpfalzz Neckarau— Rohrhof um acht Tage verlegt werden mußte. Dafür gab es aber dennoch intereſſante Paarungen: 08 Mannheim— Altlußheim:2 Poſt Mannheim— Reilingen:4 Rohrhof— Rheinan:3 Ketſch— Oftersheim:2 wobei abermals einige zünftige Revanchen an der Tages⸗ ordnung waren. Mit einer ſolchen Revanche wartete zu⸗ mächit der Poſtſportverein Mannheim gegen Reilingen auf, denn die Poſtler verwandelten das:8 der Vorrunde in einen ſaftigen:4⸗Sieg, womit die Reilinger natürlich zu einem guten Teil ernſtlicher denn je in nächſter Nähe des Abſtiegs ſtehen. Wie erwartet, ſpielten die Poſtler zu Hauſe ein gutes Treffen, knieten ſich reſtlos in das Spiel hinein und namentlich der Angriff war von altem Taten⸗ Hrang beſeelt. Es praſſelte nur ſo mit Schüſſen und die Mannen um Altmann nahmen faſt jede Chance wahr. Rei⸗ Lingen war auf die Dauer dem Tempo des Spiels nicht ge⸗ wachſen und da man nur mit 10 Mann antrat, ſo bedeutete dies natürlich eine Schwächung inſonderheit. Daß die Partie äußerſt hart lief, dafür ſpricht der beiderſeitige Platzver⸗ weis je eines Spielers, die den ohnehin ſchon ſtraff ge⸗ ſpannten Bogen weſentlich überzogem. Erfreulich iſt dagegen zu hören, daß der Kompf im Nek⸗ kavauer Wold zwiſchen 08 Mannheim und Altlußheim einen vollkommen ungetrübten Verlauf nahm. Es mußte Freude auslöſen, daß am Ende des Spieles der Vereinsführer von Altlmßheim, Schweikert, Gelegenheit nahm, den Gern mit einem Blumengebinde und anerkennenden Worten zu gratulieren und es ſpricht weiter für eine gute Kamerad⸗ ſchaft, wenn man hört, daß die Altlußheimer nach dem Spiel einige Stunden im Kreiſe der 08er verbrachten. Zurückkommend auf das Spiel ſei geſagt, daß das Treffen natürlich ſehr unter den ſchwierigen oder beſſer geſagt ſchmierigen Platzverhältniſſen zu leiden hatte. Der Boden war äußerſt glatt und rutſchig und in erſter Linie dodurch bedingt, bekam das Ganze den Anſtrich eines Spiels der verpaßten Torgelegenheiten. Es dauerte ſchon geraume Zeit, bis endlich Bodenmüller für 08 den Torreigen eröfnet hatte und erſt als Trautwein Nr. 2 markiert hatte, da ſah es ſchon merklicher nach einem letzten Pflicht⸗ ſpielſieg der O8er aus, obwohl nun Altlußheim zu ſeinen Gegentreffern kam. Der alte Knabe Emgſt er ſetzte wieder einen Elfer aalglatt in die Maſchen und kurz vor Schluß. war es wieder Trautwein, der mit dem vierten Treffer die Verbandsſpieltore für den Meiſter abſchloß. Mit 63:22 Toren haben die Ger jedenfalls ein ausgeſprochen gutes Torverhältnis aufgeſtellt, ſo daß man für heute nur hoffen kann, daß noch etwas Pulver übrig geblieben iſt, denn ſchließlich gilt es nächſten Sonntag gegen den Meiſter der Gruppe Oſt, Edimgen, der erſt jetzt in Plankſtadt mit einer guten Sturmleiſtung aufhorchen ließ. Bruſt (BfR Mannheim) leitete dieſes, wie geſagt, in durchaus anſtändigen Bohnen ſegelnde Spiel mit gewohnter Ruhe und Sicherheit. Pennig(Walchof) ſtand dem Spiel in Rohrhof vor, wo Rhein au im Endkampf einen Sieg holte, den man, beurteilt nach der erſten Halbzeit, glatt für Rohrhof erwar⸗ tet hatte. Bei der Pauſe hatte Rorcnof nämlich eine klore :0⸗Führung, aber als erſt einmal Rheinau den Wind zum Bundesgenoſſen hatte, da löſten die Rheinauer ihren Gaſtgeber in der Spieldiktierung ab und ſchon reichte es auch ßier zu einer Revanche. Torreich verlief unter Schmelzer(Waldhof) das vierte Treffen, wobei ſich die Kerſcher mit nicht weniger als:2 für ihre Vorſpielniederlage revanchierten. Wie im Rohrhöfer Treffen, ſo gab es auch hier keine beſonders überragenden Momente, zumal es ja auch hier nicht mehr ums Ganze ging. Gruppe Weſt: Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkz. 8 Mannheim 18 14 2 2 63:22 30:6 Altlußheim 18 9 4 5 39:29 22˙14 Rohrhof 17 8 2 7 22.26 18:16 Oftersheim 18 7 4 7 31.39 1818 Rheinau 18 7 3 8 33:31 17:19 Poſt Mannheim 18 7 3 8 88:37 17 19 Ketſch 18 7 2 9 35:41 16:20 TV 1846 18 +f 2 9 14:27 16.20 Reilingen 18 5 2 11 38:49 12˙24 Kurpfalz Neckarau 17 5 2. 10 19.31 1222 Starke italieniſche-Elf Sübweſtdeutſchlands große, ehrenvolle Aufgabe— Heermann und Klingler ſpielen Während das Hauptſpiel der Fußballmannſchaften der beiden Achſenmächte Italien und Deutſchlaud in Florenz ſteigt, treten zwei weitere Auswahlmannſchaften beider Na⸗ tionen am kommenden Sonntag, 26. März, im Frankfurter Sportfeld(man muß die Frankſurter, die vor nicht allzu langer Zeit noch ein Länderſpiel ſehen durften, gerade um dieſes Spiel beneiden!) einander gegenüber. Italien ſchickt die B⸗Mannſchaft in den Kampf, während die Ver⸗ tretung der deutſchen Mannſchaft Spielern der ſüdweſt⸗ deutſchen Gaue überloſſen wurde. Dieſe Spieler, die alle dem Nachwuchs entnommen ſind und bereits vor einigen Tagen unter des Reichstrainers Herberger Augen im Frankfurter Lehrgang ihr Können zeigen durften, halben eine große, aber auch zugleich ehrenvolle Aufgabe. Der Gegner iſt ſtark, wurde doch eine Reihe von Spielern auf⸗ geboten, die mithalſen, Italien die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft zu erobern, als da ſind Ferraris, De Maria, Boffi, Pe⸗ razzolo und Boldo. Weil dieſer Gegner ſo ſtark iſt, werden ſich unſere Spieler beſonders auszeichnen können. Sie werden es an dem nötigen Ehrgeiz und Kampfgeiſt nicht jehlen laſſen, deſſen ſind wir ſicher. Wir wiſſen aber auch, wenn eine Elf in der Lage iſt, die itolieniſchen Gäſte zu ſchlagen, dann iſt es die unten namhaft gemachte. Der Torhüter Deyhle aus der Elf des württember⸗ giſchen Fußballmeiſters hat ſich in der Gaumannſchaft wiederholt ausgezeichnet. Die Verteidiger Müſch(Trois⸗ dorf) und Schmitt(Saarbrücken) bilden einen vorzüg⸗ lichen Abwehrblock, der noch verſtärkt wird durch den hervorragenden Stopper des SV Waldhof, Heermann, der im Frankfurter Lehrgangsſpiel außerordentlich geſiel. Seine beiden Nebenleute, der Frankfurter Fend und Schädler(Ulm) ſind ebenſalls mit allen Waſſern gewaſchen. Für ſehr gut halten wir auch unſeren Angriff, der in Hlingler(§V Daxlanden) und Walter(1. FC Kaiſers⸗ lautern) zwei Schußkanonen zur Verfügung hat, wie ſie in Baden und im Gau Süddweſt ein zweites Mal erſt ge⸗ ſucht werden müſſen. Hinzu kommt, daß Klingler im Lehrgang ebenfalls veſtlos begeiſterte, über ausgezeichnete Spielaufbau⸗Qualitäten verfügt. Es liegt gantz an Doſedzahl, die ihm von Klingler„beſorgten“ Vorlagen richtig anzubringen. Schnell ſind die beiden Außenſtürmer Reinhardt ** Abwehr auch von dieſer Seite Geſahr droht. Man kann zwar nicht unbedingt auf einen deutſchen Sieg tippen, aber unwahrſcheinlich iſt er nicht, trotz der ſtarken„Azzuri“. Ferraris, der mit De Maria einey ſtarken Flügel bildet, war ſchon 1930 in Frankfurt dabei, ollerdings als Mittelläufer. Perazzolo ſpielte 1936 im Berliner:2⸗Spiel mit, er und auch Ferraris halfen in Paris die zweite Weltmeiſterſchaft zu gewinnen. Baldo ſtand in der 1036 ſiegreichen Olympia⸗Elf. Wie man ſieht, (Frankenthal) und Gärtner(Lorſch), ſo daß nicht nur ein ſtarker, ſondern auch ruhmreicher Gegner. — Dem belgiſchen Schiedsrichter Franken ſtellen ſich folgende Einheiten: Süweſtdentſchland: Deyhle(Stuttgarter Kicker); Müſch (SS Troisdorf), Schmitt(5V Saarbrücken); Fend(FS Frankfurt), Heermann(S Waldhof), Schädler(Ulmer FV 94); Reinhardt(BfR Frankenthal), Walter(1. FC Kaiſerslautern), Doſedzahl(FSV Frankfurt), Klingter (FV Daxlanden), Gärtner(Olympia Lorſch). Italien⸗B: Caimo(AC Novara); Marchi, Sardelli(Heide Genna 93); Boldo, Milano(beide Lazio Rom), Carſi(AC Bologna); Zironi(FC Modena), Perazzolo(Gewua 93), Boffi(FC Mailand), De Maria, Ferraris(beide Am⸗ broſiana Mailand). Intereſſantes aus 18 Fußballgauen 14 Meiſter und 23 Abſieigende ſtehen feſt Doch noch Terminnot? 14 von 18 zu ermittelnden Gaumeiſtern ſtehen jetzt feſt. Nur noch in vier Gauen wird um den Meiſtertitel ge⸗ kämpft, und zwar in Schleſien, Bayern, Sachſen und im Sudetengau. Ob die Meiſter der Gaue Bayern und Sach⸗ ſen zum feſtgeſetzten Termin bekannt ſind, iſt ſehr zweifel⸗ haft, da am kommenden Sonntag Schweinfurt O5 und der Dresdner SC nicht ſpielen können, da ihre beſten Spieler, nämlich Kupfer, Kitzinger und Schön, im Florenzer Berta⸗ Stadion gegen den Fußballweltmeiſter Italien mit an⸗ treten. Leider ſind die beiden Schweinfurter am Sonntag verletzt worden, ſo daß in dieſer Beziehung auch noch nicht alles geklärt iſt. Am letzten Sonntag ſollte der Vertreter des Sudetengaues ermittelt werden, doch mußte der End⸗ kampf zwiſchen dem Teplitzer Fͤ und dem Warnsdorfer FK auf den 26. März verſchoben werden, da der Schnee auf der Reichenberger Kampbahn in Paulsdorf ſtellen⸗ weiſe eine Höhe von über einem Meter hatte. Das Spiel⸗ feld ließ ſich beim beſten Willen nicht mehr oroͤnungsgemäß herrichten: allein für den Abtransport der auf der Spiel⸗ fläche liegenden Schneemenge wären 1200 Fuhrwerke nötig geweſen. Am 2. April ſollen nun ſchon die Meiſter der Gaue Schleſien, Sachſen und des Sudetenlande in den Gruppen⸗ ſpielen kämpfen. Da nun die beiden erſtgenannten Gau⸗ Vertreter bis zu dieſem Termin wohl noch nicht feſtſtehen — es ſei denn, daß man ſich zu einer Zwiſchenlöſung ent⸗ ſchließt— ſo wird hier wohl eine Verſchiebung notwendig ſein. Von einer Terminnot im eigentlichen Sinne kann man deshalb aber nicht ſprechen. Vier neue Gaumeiſter wurden am letzten Sonntag feſtgeſtellt. Im Gan Nieder⸗ ſachſen raubte der Vfeè Osnabrück dem Deutſchen Meiſter Hannoyer 96 die letzten Ausſichten, ſeinen Deutſchmeiſter⸗ titel erfolgreich verteidigen zu können, Fortunga Düſſel⸗ dorf behielt ſeinen Titel im Gau Niederrhein, Admira Wien ſchaltete den bisherigen Meiſter der Oſtmark und Tſcham⸗ merpokalſieger, Rapid Wien, aus, und in Heſſen ſchließ⸗ lich entthronte der Sé Kaſſel 03 die Sonnrein⸗Elf aus Hanau, den bisherigen Heſſenmeiſter. Die Ganmeiſter hatten es ſchwer Es gibt nicht wenige Anhänger des runden Lederballes, die behaupten, daß die Spielzeit 1938/9 die intereſſanteſte ſeit der Neuordnung des deutſchen Fußballſports überhaupt geweſen ſei. Sie haben damit nicht ganz Unrecht. Allein wenn man bedenkt, wie ſchwer es die Gaumeiſter hatten, zu ihrem Titel zu gelangen, ſo hat man ſchon eine Be⸗ ſtätigung für dieſe Anſicht. Wenn man das Zahlenbild der Bilanz der Ganmeiſter ſieht, ſo geht daraus allerdings nicht die Schwere des Kampfes hervor. Lediglich in den Gauen Berlin⸗Mark Brandenburg, Mittelrhein, Niederſachſen, Niederrhein, Heſſen, Oſtmark und Süsweſt zeigt die Zahl der Minus⸗ punkte der Gaumeiſter, daß es nicht ganz leicht war, zum Titel zu kommen. Es muß deshalb hinzugefügt werden, daß es dem Hamburger SV und Schalke 04 ebenfalls ſehr ſchwer gemacht wurde. 985 9 Hier die Ueberſicht über die bisher feſtgeſtellten meiſter: Gau⸗ Deutſche Amateur-Boxmeiſterſchaften Die letzten 16 Ausſcheidungskämpfe Die letzten 16 Ausſcheidungskämpfe am Dienstagabend bei den Deutſchen Amateur⸗Boxmeiſterſchaften im Städtiſchen Saallbau zu Eſſen waren mit 1500 Zuſchauern recht gut beſucht. Mi dem Frankfurter Schöneberger ſtand im Federgewicht der einzige Deutſche Meiſter in den Aus⸗ ſcheidungskämpfen. Er gewann ſeinen Kampf gegen Grajetzki(Inſterburg) nach klarer Ueberlegenheit durch Abbruch in der zweiten Runde. Der Mannheimer Wag⸗ ner verlor ſeinen Kampf gegen ten Hoff(Oldenburg) ſchon in der 1. Runde durch k. o. Ebenfalls durch k. o. in der 3. Runde verlor der Frankfurter Bettendorf gegen Gänſerig(Stettin). Die Ergebniſſe waren: Fliegengewicht: Karſchir(Eſſen) ſchlägt Karſtaedt(Leip⸗ zig) 2. Runde k..; Winskowſki(Magdeburg) ſchlägt Engelbert(Altona) nach Punkten. Bantamgewicht: Goſſow(Berlin) ſchlägt Suchan(Ulm) nach Runden; Prieß(Hamburg) ſchlägt Litzmann(Gör⸗ litz) 2. Runde k. o. Federgewicht: Schmitt(München) ſchlägt Brandenbuſch (Eſſen) 3. Runde k..; Schöneberger(Frankfurt) ſchlägt Grajetzki(Inſterburg) 2. Runde k. o. Leichtgewicht: Gorczyza(Berlin) ſchlögt Hauſer(ulm) nach Punkten; Gänſerig(Stettin) ſchlägt Bettendorf (Frankfurt a..) 3. Runde k. o. Weltergewicht: Kauer(Hamburg) ſchlägt Qudos (Königsberg) nach Punkten; Herchenbach(Wuppertal) ſchlägt Thormann I(Kaſſel) nach Punkten. Mittelgewicht: Zimmermann(Köln) ſchlägt Orthey (Eiſenach) nach Punkten; Amelung(Celle) ſchlägt Hillers (Hamborn) 3. Runde k. o. Süddeutſche Gauliga im Kampf Die Punkteſpiele in den einzelnen Gauen flauen immer mehr ab, man richtet laugſam das Intereſſe auf die kom⸗ menden Endſpiele und auf die Aufſtiegsſpiele. Doch noch bedarf es einiger Spieltage, ehe die letzten Entſcheidungen geſallen ſind. denn noch immer weiß man nicht, wer ab⸗ ſteigen muß. Es finden folgende Spiele ſtatt: Gau Baden B Mühlburg— Freiburger FC(:3) Phönix Karlsruhe— Spgg. Sandhoſen(:4) ViB Mühlburg iſt aller Sorgen ledig und könnte ſelbſt eine Niederlage vertragen, denn der Freiburger FC möchte gerne Zweiter in der Tabelle werden. Allerdings muß das Spiel erſt einmal gewonnen werden. Die zweite Begeg⸗ nung hätte den Abſtieg entſchieden, wenn am letzten Sonn⸗ tag Phönix gegen Bſe Neckarau verloren hätte, nun aber erhalten die Karlsruher die Punkte wahrſcheinlich kampf⸗ los und dann ſteigt Sandhofen auch ab, wenn das Spiel im Wildpark gewonnen wird. Ob es allerdings im Wildpark zu einem Siege reicht, das iſt noch nicht als ſicher an⸗ zuſehen. Gan Württemberg Stuttgarter Kickers— Sportfr. Stuttgart(:0) BViB Stuttgart— Union Böckingen(:2) SW Feuerbach— Ulmer F 94(:2) SSͤ Ulm— FVä Zuſſenhauſen(:0) Wie bereits erwähnt, fehlt lediglich noch der zweite Ab⸗ ſteigende, dann iſt auch in Württemberg alles klar. Wenn Zuſſenhauſen in Ulm gewinnt oder unentſchieden ſpielt, dann muß die SpVag. Bad Cannſtatt mit dem S Feuer⸗ bach abſteigen. Allerdings werden die Zuffenhauſener den notwendigen Punkt diesmal noch nicht erobern können. Der niſche B⸗Mannſchaft Meiſter Stuttgarter Kickers müßte gegen die Sportfreunde erneut knapp gewinnen können, auch dem VſB wird man gegen die Böckinger Union das beſſere Ende verſprechen können. So Feuerbach hat zwar die Chance, gegen den Ulmer FV94 zu gewinnen, zumal die Ulmer auf Schädler verzichten müſſen, aber der Erfolg kommt zu ſpät. Er hat nichts mehr zu bedeuten. Gan Bayern Neumeyer Nürnberg— 1860 München(111) Für die Meiſterſchaft iſt der Ausgang dieſer Begegnung von einiger Bedeutung. Neumeyer ſelbſt hat keine allzu großen Ausſichten mehr, den Titel zu gewinnen, aber 1860 liegt noch gut im Rennen. Schon im Vorſpiel gab es eine Punkteteilung, ſo daß die„Löwen“ in Nürnberg erſt recht vor einer ſehr großen Aufgabe ſtehen. Verlieren die Müchner, was nicht ganz ausgeſchloſſen iſt, dann iſt Schwein⸗ furt der Meiſterſchaft recht nahegekommen. Freundſchaftsſpiele Eine Reihe von Vereinen hat ſich bereits eifrig auf die freunöſchaftlichen Kräftevergleiche mit Gegnern aus den be⸗ nachbarten Gauen geſtürzt. So war im Gau Südweſt der FV Saarbrücken beſonders rührig, denn nachdem er am letzten Sonntag den SV Waldhof zu Gaſt hatte, erwartet er diesmal einen weiteren Vertreter der badiſchen Spitzen⸗ klaſſe, den 1. FC Pforzheim. Kickers Offenbach fährt zum Gau Mittelrhein, wo Rhenania Würſelen der Gaſtgeber iſt. Um den Sücdweſt⸗Gaupokal treffen ſich die Kreisaus⸗ wahlmannſchaften von Frankfurt un Darmſtadt. Im übri⸗ gen ſteht ja der Gau Südweſt im Zeichen des„kleinen Länderſpieles“ in Frankfurt a.., wo eine ſtarke italie⸗ gegen eine ſüdweſtdeutſche Auswahl ſpielt. 3 Sieg im ſiebten Zuſommentreffen erringen wollen. Halbſchwergewicht: Lindlar(Remſcheid) ſchlägt Thill (Kaſſel) 3. Runde k..; Pauler(Sudetenlan) ſchlägt Schwarzwälder(Konſtanz) 2. Runde k. o. Schwergewicht: Gerigk(Allenſtein) ſchlägt Holzner (Dortmund) nach Punkten; ten Hoff(Oldenburg) ſchlägt Wagner(Mannheim) 1. Runde k. o. Bewährte Kräfte Luxemburgs Elf gegen Deutſchland Neben dem Länderſpiel Deutſchland—Italien in Florenz findet am hommenden Sonntag, 26. März, bekanntlich noch ein zweites Fußball⸗Länderſpiel ſtatt, das eine deutſche Elf mit Luxemburg zuſammenführt. Dieſe Begegnung wird in Differdingen ſteigen, wo die Luxemburger ihren erſten Sie haben ihre Elf ſorgfältig ausgewählt, ſo daß unſere Ver⸗ tretung dieſen Kampf keineswegs leicht nehmen darf. Die luxemburgiſche Elf ſteht wie folgt: Hoſcheidt(Jeuneſſe Eſch); Majerus(Jeuneſſe Eſch), Remy (Spora Luxemburg); Dumont(Union Luxemburg), Becker (Dudeldingen), Fiſcher(Schiſflingen)) Everad(Nieder⸗ korn), Licar(Dudeldingen), Mart(Fola Eſch), Mengel(Du⸗ delingen), Kemp(Differdingen). Erſatzſpieler ſind: Jäger(Stade Duddeldingen), Kiefer (Petingen), Geib(Spora Luxemburg, und Hoffland (Jeuneſſe Eſch). Immig(Kö) nach Differdingen Das Reichsfachamt Fußball hat erneut eine Aenderung der deutſchen Fußballelf vorgenommen, die am kommenden Sonntag, 26. März, in Difſerdingen gegen Luxemburg an⸗ tritt. Der linke Verteidiger Kubus von Vorwärts Raſen⸗ ſport Gleiwitz muß am Sonntag mit ſeinem Verein ein Meiſterſchaftsſpiel austragen und ſteht daher nicht zur Verſügung. An ſeiner Stelle erhielt der ſtarke und ſchlag⸗ ſichere Immig vom Karlsruher FV eine Berufung zum Länderſpiel gegen Luxemburg. Als vierter Erſatzmann wird außerdem noch Reinhardt(Hamburger S) die Reiſe nach Differdingen mitmachen. Drei belgiſche Schiedsrichter Die drei Großkämpfe, die der deutſche Fußhallſport am kommenden Sonntag auszutragen hat, werden ſämtlich von belgiſchen Schiedsrichtern geleitet. Den Hauptkampf in Florentz zwiſchen Deutſchland und Italien wird der Belgier Lucien Baert leiten, während dem 7. Länderſpiel mit Luxemburg in Difſerdingen Baerts Landsmann Char⸗ lier als Unparteiiſcher vorſteht. Frankfurt a. M. zwiſchen Italien⸗B und einer ſüdweſtdeut⸗ ſchen Auswahl wurde ſchließlich der Belgier Franken als Schiedsrichter gewonnen. Amtsenthebung rückgängig gemacht Gauſportführer Miniſterialrat Herbert Kraft gibt ſol⸗ gendes bekannt: „Nachdem ſich Dr. Fauſt vom S Waloͤhof wegen der Vorkommniſſe gelegentlich des Spiels gegen den 1. FC Pforzheim in Pforzheim in ſportlicher Weiſe ſoſort ent⸗ ſchuldigt und ſein Verhalten bedauert hat, mache ich ſeine damals von mir ausgeſprochene Amtsenthebung als Sport⸗ zührer mit ſofortiger Wirkung rückgängig. Aus dem gleichen Grunde wird das Verfahren gegen den Reiſebegleiter des SV Mannheim⸗Walohof eingeſtellt.“ Für das Trefſen in Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Paan Hindenburg Allenſtein 18 15 3 00 68221— Viktoria Stolp 185 1 5392 4242 Blau⸗Weiß Berlin SS— SW Deſſau 05 17 16 5 0 68:11 344 Hamburger SV 19 16 2 1 84:17 20 ViL Osnabrück 1s 12 4 2 460 3 Schalke 04 18 13 5 9 132 Fortuna Düſſeldorf 18 13 3 2 44)418 Köln⸗Sülz 07 S* Kaſſel 03 18 ⏑‚ Wormatia Worms S 23 Bin Mannbeim 18 12 6 9 412 30 Stuttgarter Kickers 17 14 1 2 61218 23 Admira Wien 18 4 2 62:19 28: 35 müſſen abſteigen Der größte Teil jener Vereine, die in der ronmenaſt Spielzeit nicht mehr in der deutſchen Fußballſpitzenklaſſe mitwirken werden, ſteht ſchon feſt. Es ſind dies im Oſtpreußen⸗Danzig Raſenſport Preußen Königsbern, und Preußen Boruſſia Stettin(Pom, mern), Wacker 04 und Frieſen Cottbus(Berlin⸗Mor Brandenburg), 1. FC Breslau(Schleſien), Kon 95 Plauen und Tugt 99 Leipzig(Sachſen, Fortung Mag burg und Spielvereinigung Erfurt(Mitte), Algermiſef, 1011 und Arminia Hannover(Niederſachſen), S vereinigung Herten und SB Höntrop(Weſtfalen), Unne Hamborn(Niederrhein), Tus Neuendorf und Alemagin Aachen(Mittelrhein), Reichsbahn Rot⸗Weiß Frankfu und FC 03 Pirmaſens(Südweſt), Fußballverein Oſſen, burg(Baden), SB Feuerbach(Württemberg). Wacker⸗Wie⸗ ner⸗Neuſtadt und Amateure Steyr(Oſtmark. Es ſtehen alſo 23 Bon den 35 obſteigenden Vereinen feſt, Davon ſind 9 Clubs Gauliganeulinge, nämlich Raſenſopn Preußen Königsberg, Konkordia Plauen. Fortung Magbe, burg, Tus Neuendorf, Rot⸗Weiß Frankfurt, FV Offen, burg, S Feuerbach. Wacker Wiener⸗Neuſtadt und Ama⸗ teure Steyr. Es iſt bitter für die Vereine, die den Abſtieg antreten müſſen, es iſt ober kein Grund, den Kopf hängen zu laſſen, Wir ſind überzeugt, daß viele von dieſen Vereinen einem Jahr ſchon wieder ſoweit ſind, daß ſie in die 1 liga auſſteigen. Sie haben den Vereinen, mit denen ſie in der nächſten Spielzeit in der Bezirksklaſſe kämpfen. Ligapraxis und Kampſerfahrung ſo viel voraus, daß ſi beſtimmt die Möglichkeit haben, wieder aufzuſteigen.—— übrigen hat ſich ernſte, zielſtrebige Arbeit bisher imme gebohnt. Das beſſere Torverhältnis entſchied Am letzten Sonntog iſt wieder eine Meiſterſchaft durch das beſſere Torverhältnis entſchieden worden, nämlich⸗ Niederſachſengau. Vorher war das ſchon im Gau Berlin⸗ Madk Brandonburg, Mittelrhein und Heſſen der Fall ge⸗ weſen, in den noch ausſtehenden Gauen wird das ebenſo gut möglich ſein. Auf jeden Fall ſteht feſt, daß die Fu ballanhänger, die bisher im„Kopfrechnen ſchwach“ waren in einigen Gauen in dieſer Spielzeit eine ganze Menge datzu gelernt haben. Hannover ſah nach Blumenthal 1 Ganz Hannover ſchaute am Sonntag nach Blumenthal, der Vorſtadt von Bremen. Dort entſchied ſich nämlich im Kampf Vfe Osnabrück— AS Blumenthal dos„Schick⸗ ſal“ zweier Vereine, nämlich das des Deutſchen Meiſters Hannover 96 und das der ruhmreichen Arminen. „Wenn Blumenthal:0 gewinnt, daarn wird Hannt 1896 doch noch Meiſter“, errechneten ſich— und erhoſſten. die Anhänger des Deutſchen Meiſters. ha Greifswalder SC „Wenn Blument verliert, bleibt Arminia in der Gauliga“ errechneten— und erhofften— die Anhänger der Biſchofsholer. Nun, es kam ganz anders, es kam eigenttlich ganz normal⸗ Blumenthal gewann mit dem knappſten aller Ergebniſſe, blieb dadurch in der Gauliga, und da die Osnabrücker nur mit:1 und nicht mit:4 verloren. errangen ſie zun erſten Male den Meiſtertitel des Gaues Niederſachſen. „Damit iſt die Meiſterſchafts⸗ und Abſtiegsfrage auf dem Spielſeld geklärt worden. Sie könnte u. U. eine Aenderung am grüten Tiſch erfahren. Denn aus Hon⸗ nover hört man, daß Arminia mitgeteilt hat, daß gegen das Spiel in Blumenthal, das von den Hannobexaner verkoren wurde, Einſpruch mit dem Antrag auf Wieder“ holung eingelegt worden iſt. Arminia begründet den Ein⸗ ſpruch folgendermaßen: Veut den Arminen ſei— für den Kampf gegen Blumenthal am 12. März— ein neutraler Schiedsrichter beantragt und Roſenkranz ⸗Gelſenkirchen mit der Leitung vom Fachamt beauftragt worden. Roſen⸗ kranz ſei jedoch nicht erſchienen und man habe ſich an ein Heſellſchaftsſpiel von 2 mal 30 Minuten geeinigt. Nach einer Spieldauer veu zehn Minuten ſei das Spiel auf tele⸗ ſoniſche Weiſung des Gauſportwartes unterbrochen worden. Es ſei angeordnet, daß die Begegnung mit einem Byeme Schiedsrichter als Pflichtſpiel durchzuführen ſei. Arminia Hannover hat dieſen Kampf am vorletzte Sonntag, wie mon ſich vielleicht erinnern wird, klar mi :4 verloren. Wir glauben nicht, daß dieſe hohe Nieder⸗ lage auch mit einem anderen Schiedsrichter„vermieden worden wäre. Im übrigen finden wir, daß derartige Ein“ ſprüche zumeiſt einen recht peinlichen Eindruck hinterhaſſen⸗ Und das um ſo mehr, als ein:4⸗Ergebnis eigentlich ar“ uug beſagt. Drei Nationen bereits zu den Internationalen Jelöberg-Sliwettläufen Das Bild für die großen Skiwettkämpfe internationalet Art auf dem Feldberg im Schwarzwald am 25. und 26. Märs rundet ſich. Eine Woche vor Beginn, während der Melde, gang noch läuft, ſtand ſchon die Beteiligung von dre, Nationen feſt; neben dem Gaſtgeberland Deutſchlan noch Norwegen und Frankreich. Offen ſind no⸗ die Schweiz und Italien ſowie auch Polen, das eingeladen iſt. Von dem Gang der weiteren Dinge abgeſehen, zeig aber auch das vorläufige Bild den beſten ſportlichen Ein“ ſchlag. Beſte deutſche Namen von Weltgeltung ſtehen be“ reits in den Nennungen. Weltmeiſter Berauer tut mit, der in Polen bei den FJS⸗Rennen ſeinen Titel in der Nordlandkombination erwarb. Er macht am Feldberg be. Abfahrt, Torlauf und Sprunglauf mit. Die Oſtmark bring den ſtarken Gregor Höll von Zell am See auf die Schanze⸗ Er iſt neben Bradl beſter Springer. Haslinger, Berchtesgaden vertritt den Nachwuchs, Partenkirchen 9 Elauſäng gemeldet. Der Weltmeiſter Hellmut Lantſ 9 ner, auch am Feldberg kein Unbekannter, erſcheint. Er iſ als Inhaber des Titels der ſchweren Vierer⸗Kombination bekanntlich der vielſeitigſte Läufer. Partenkirchen wird weiterhin mit dem ſicheren Weitenſpringer Toni Eis aruber zur Stelle ſein. Aus Innsbruck hat Frans Aſchenwald als Springer ſeine Nennung abgegeben. Der gute Jungmann Rudi Köhler, ſoeben bei den juge, ſlawtſchen Meiſterſchaften in Planica erfolgreich, kommt für die 6⸗Sportgemeinſchaft Dachau. Eine famoſe Mann ſchaft ſendet der Ski⸗Elub Aſchberg mit den Läufert Schneiden bach, Steinmüller und Friede, Schneidenbach wurde bei den Deutſchen Skimeiſterſchaften in Altenberg Sieger im Spezialſprunglauf. 5 Norwegen wird in dem bekannten Springer Randme, Söxenſen zur Stelle ſein, der in Abfahrt, Torlauf un Sprunglauf mitmacht. Sörenſen iſt Inhaber des Schanzen⸗ rekordes für Garmiſch mit 80 Meter, Er wird ſich alſo auf der Großen Schanze im Schwarzwald⸗Skiſtadion am Feli berg zu Hauſe fühlen. Erireulich iſt, daß Frankreich ſi zur Teilnahme entſchloſſen hat. Der Franzöſiſche Skiverban⸗ hat Jean Paradis und Erneſt Grosjean von 5 Union Sporrive de Buſang für Abfahrt und Torlauf ge— meldet.— Dieſer Abſchluß vorläufiger erſter Nennunge eine Woche vor dem Rennen läßt ſchon für den endaültigen Nennunasſchluß 3 Tage vor den Wettläufen weitere au gezeichnete Zugänge erwarten, ſo daß die Feloͤberaläufe, die im Jahre 1935 mit einer Beteiligung von fünf Nation ſchon einen Hochſtand erreicht hatten, auch in dieſem Winter beſtimmt eine Spitzenveranſtaltung werden. März —— SS 2 2 ———————— 2++ — 555 3— —— — P Sulwoch, 22. März 1939 —————————————————————— MuokEIs- Und WIRTscMRETs-ZEUTUne SSSS—————————————— eeeeneeeeee Monaisbilanzen deuischer Banken Nach den Februarausweiſen der Kreditinſtitute haben ſich Einlagen und Bilanzſumme bei den all⸗ gemeinen Kreditbanken(Groß⸗ und Regionalbanken) denüber dem Januarſtand nur wenig verändert, * rend den Girozentralen aus dem Sparkaſſen⸗ uterbau beträchtliche Mittel zufloſſen, und auch die beesial⸗ und Staatsbanken über erhöhte Einlagen erſügen konnten. Dieſe Entwicklung entſpricht memlich genau der Bewegung im Vorjahr. Insge⸗ amt weiſen die regionalen Girozentralen einen Zu⸗ 8 chs an Bankeinlagen von 201 Millionen/ auf. emgegenüber ſind bei den Großbanken die Ein⸗ gen anderer Kreditinſtitute um 123 Mill./ zurück⸗ egangen, wovon etwa ein Viertel auf die Ueber⸗ kägung des Genoſſenſchaftsgeſchäfts der Dresdner 0 nk auf die Deutſche Genoſſenſchaftszentrale zu⸗ ückgehen Hürfte. ementſprechend iſt die Steigerung der Banken⸗ mlagen bei den Spezialbanken um 80 Millionen 0 ark gleichfalls zu einem Teil durch dieſe Neuord⸗ rn bedingt. Die„ſonſtigen Gläubiger“ erhöhten im Febrnar insgeſamt um 313 Millionen Mark 8. einem Rückgang um 82 Millionen Mark im zmonat. Auch die Spareinlagen ſtiegen kräftig um Millionen Mark. Insgeſamt entfielen von die⸗ —3 Juwachs der Kundſchafts⸗ und Spar⸗Einlagen 0 eillionen Mark auf die Großbanken, und hier⸗ on wieder dürfte etwas weniger als die Hälfte auf ie Uebernahme der ſudetendeutſchen Bebea⸗Filialen Girch die Dresdner Bank zurückgehen. Auch bei den rozentralen erhöhten ſich die„ſonſtigen Gläubiger“ M. 80,5 Millionen Mark, wovon allein 52 Millionen ark auf die Berliner Stadtbank entfielen. 6e. Da ſich auch die Noſtroverpflichtungen entgegen M. hisherigen Entwicklung im Februar um 35 Mill. ark erhöhten, und daneben auch die Akzeptver⸗ chtungen um 14 Mill. Mark zunahmen, ſtanden 0 n Banken insgeſ. rd. 700 Mill. Mark neue Mittel r Anlage zur Verfügung. Davon fand der größte auſten, nämlich 288 Mill. Mark Anlage in Schatz⸗ uweiſungen. Da ſich der Umlauf an Reichsſchatz⸗ eiſungen im Februar insgeſamt um 690 Mill. Mark erhöhte, hat diesmal alſo, anders als im Ja⸗ nuar, ein beträchtlicher Teil der Neuausfertigungen außerhalb der monatlich berichtenden Kreditinſtitute Unterkunft gefunden. Der größte Abnehmer von Schatzanweiſungen waren die Girozentralen, die ihre Beſtände um 178 Mill. Mark erhöhten. Auch die Wechſelbeſtände der Banken ſtiegen im Februar weiter an, aber diesmal nur um 91 Mill. 4 (gegen 566 Mill./ in der vorhergehenden Pexiode, die allerdings zwei Monate umfaßt). Dabei zeigen ſich ſtarke Abweichungen zwiſchen den einzelnen Gruppen. Die Großbanken verminderten ihre Wechſelbeſtände um 91 Mill. /, wovon allein 57 Mill./ auf die Dresdner Bank entfallen, was zum Teil mit der erwähnten Ausgliederung des Ge⸗ noſſenſchaftsgeſchäfts zuſammenhängt. Dagegen er⸗ höhten die Girozentralen ihr Wechſelportefeuille um 112 Mill./ und die Spezial⸗ und Staatsbanken um 67 Mill. l. Aehnliche Unterſchiede zeigen ſich bei der Entwick⸗ lung der Reichsanleihebeſtände. Während die Groß⸗ banken noch rund 25 Millionen Mark an ihre Kund⸗ ſchaft weiterveräußerten, ſtieg der Reichsanleihebeſitz der Girozentralen um 53 Millionen Mark und das Portefeuille der Spezial⸗ und Staatsbanken um 35 Millionen Mark. Auch die Kreditanſprüche der Wirtſchaft nahmen im Februar erneut leicht zu. Der Geſamtzuwachs der Debitoren um 130 Millionen Mark, dem eine Verminderung der Warenvorſchüſſe von acht Millio⸗ nen Mark gegenüberſteht, entfällt ganz auf die Groß⸗ und Regionalbanken; er iſt hier allerdings etwa zur Hälfte durch die Uebernahme des ſudetendeutſchen Geſchäfts der Bebea bedingt. Beträchtlich zugenommen haben daneben— auch außerhalb des Bereichs der Girozentralen— die bei anderen Banken angelegten Mittel, nämlich um faſt 100 Millionen Mark. Die Erhöhung des Kontos Zins⸗ und Dividendenſcheine um insgeſamt 65,5 Millionen Mark iſt hauptſächlich auf den Zins⸗ und Tilgungstermin für die Li⸗Anleihen von 1935 und 1937 zurückzuführen. Auskämmung des Einzelhandels Rnein-Mainische Abendbörse Weliere Einzelhelien aus der Verordnung m Nach der Verordnung, die der Reichswirtſchafts⸗ iniſter ähnlich der Regelung für das Handwerk — Beſeitigung der Ueberſetzung im Einzelhandel klaſſen hat, kann die Schließung eines Geſchäfts erfügt werden, wenn der Inhaber oder Leiter in 0 Zeit vom 1. Januar 1937 bis zur Ueberprüfung es Betriebs während mindeſtens drei Monaten ohlfahrtsunterſtützung oder Arbeisloſenunterſtüt⸗ ſeng bezogen hat, weil aus dem Unternehmen eine ändige Exiſtenz nicht gewährleiſtet iſt, oder Beun er nicht in der Lage iſt, ohne Gefährdung des ö ernehmens den ſteuerlichen Verpflichtungen äus em Gewerbebetrieb und den laufenden Verpflich⸗ ugen der Gefolgſchaft gegenüber regelmäßig nach⸗ zukommen oder von der Gewerbe⸗ oder Einkom⸗ ensſteuer freigeſtellt iſt. on einer Schließung iſt nach der Durchfüh⸗ kungsverordnung abzuſehen, wenn die Beibehaltung s Betriebes zur Durchführung einer ausreichen⸗ 166 Verbraucherverſorgung oder aus ſonſtigen wirt⸗ chaftlich wichtigen Gründen erforderlich iſt, ferner, enn der durch die Schließung Betroffene für den, rbeitseinſatz nicht geeignet iſt. ei Auch die Aufnahme berufsfremder Arbeit und ne entſprechende vorherige Ausbildung kann ver⸗ t werden. Der Unterhalt des Betroffenen und er unterhaltspflichtigen Perſonen wird für die auer der Ausbildun⸗ ſichergeſtellt. Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel rläßt die Anordnungen, die zur Ueberprüfung der etriebe erforderlich ſind. Vor der Entſcheidung 190 die Induſtrie⸗ und Handelskammer. der Kreis⸗ eiter der NSDAP. und das Arbeitsamt zu hören, n beſtimmten Fällen auch der Reichstreuhänder der wibeit. Ausführlich regelt die Verordnung die Ab⸗ icklung und die Schuldenregelung, für die ein Ab⸗ ler beſtellt werden kann. Für einen dabei not⸗ endigen Härteausgleich wird aus Mitteln der eichsanſtalt und der Wirtſchaftsgruppe Einzelhan⸗ ein Härtefonds gebildet. 0 Di Sudwigshafener Volksbanf ecimbe.— 4½(4) v. H. wioidend.. In der letzten Auiſichtsratsſitzung der Lud⸗ gshafener Volksban! ecmbc wurde beſchleſſen, der am u„April ßattfindenden eine Dividende ven 45 gelcugegen 4 v. H. im Jahr 1937 vorzuſchlagen. Im ab⸗ 5 auſenen Geſchäftsſahr ſind die Umſäbe um etwa 50 v. H. 0 10˙7 geſtiegen. Außenſtänse. Wecßſel und Wert⸗ 1 piere haben ſich entſprechend erhöht. Beſonders erfreu⸗ iſt die Zunahme der Kontoforrent⸗ und Spare n7agen. Ka0 im neuen Kahr haben Einlagen, Kontenzahl und Um⸗ ſAtze ſteigende Tendenz. d6 Bezirksſparkaſſe Weinheim. Die im Johr 1908 zu ver⸗ Krdr de Steigerung des Geſchäſtsumſanges führte zu Veir, Erhöhung des Geſamtumſotzes der Bezirkeſparkoſſe Fennheim auf 249 Mill. 4 gegenüber 201,4 Mill. im Mon, 19%7. Die Biſangſumme ſtieg von 18,3 auf 20.8 Mill. die. Frotz des großen Obſtoysfalles und der Verluſte, die Loardwirtſchaft durch die Maul⸗ und Klauenſeuche zu eihen ßatte, erſuhren die Spareinlohen im Berichtsfahr luden Hrößeren Zuwachs als im Jabr 1937. Der Einzah⸗ iupgsswerſchuß ſtellt ſich auf 12 Mill. 4. Dauu lommen euno 500 000 kapitaliſierle Zinfen, ſo daß ſi der Spar⸗ 0 losenzuwachs auf.7 Mill. beziſſert. Der Gefame⸗ betrug damit Ende 1938 rund 17 Mill. /, der ſich hat 56 400 Sparkonten verteilt. Der Ueberweiſungsverkehr Ueheberſeus eine Seieerumn erfahren. Es murdem ba ba ceftePeifuncen im Geſamtbetrag von 12,454 Mill. aus⸗ hrt geoenüber 53 449 Ueberweiſungen im Geſambetrag frI Wüfl./ im Johr 1937. Arle Anträne auf kurz⸗ kah igſe Kredite urh Schuleſcheinͤorlehen, lonnten, ſoſern A unbsgemäße Sicherheiten geſtellt wurcen, beiyt werden. 8 konnten anſehnliche Hynhißekemdarlehen Kewähyt wer⸗ rur Der Beſtand en Hypothererdarlehen erhöhte ſich um 90 0,0 auf 7% Mill., die Geſam'ſumme für Hppo⸗ Aueen und Schulsceine beträgt 1,014 Wig.. Bezinot ankchedie oroße Eaufbität konnten 1 Mill.“ in Relchs⸗ Releiben und Reichsſchakanweiſungen aneleet werden. Der eun beträt 20 869, wovon 155 869 dem geſet⸗ 96710 Reſervefonds. 10000„ dem Wohlfohrtsſonds zu⸗ ert Urth die reſtlichen 55 O0 an die bürgenden Ver⸗ zöcgemeinden ausgeſchſtitet wurden. 50„ Tonwareninduſtrie Wiesloch Ach. Wiesloch. Totte in Mierholz aboehaltenen Auſſichtsratsſitzung der ſchlokareninduſtrie Wiesbach Ach, Wiesſoch, wurde be⸗ Mloſten, der auf 1g. Juni nah Heidelberg einzuberuſen⸗ HPdie Verteilune einer Div'dende von wieder 4 v. H. In der 0 as dhc von.95 Mill.& vorsuſalenen. Im neuen Decltslahr wurde ein weiterer Poſten Aktien der eutſchen Klinker⸗ und Ziegelwerke Ach, Meerbolz Welier erholt An der Abendbörſe machte die Erholung weitere Fort⸗ ſchritte, ohne daß ſich aber das Geſchäft ſonderlich aus⸗ weiten kounte. Unter den Chemieaktien 36 Farben 147¼4 (plus 36), unv. Mtallgeſ. 113, Scheideanſtalt /6 v. H. rückläuſig bei 199,50. Elektropapiere zeigten kaum Ver⸗ änderungen, ausgenommen Gesfürel, die um 1½ auf 133/ anzogen; unverändert notierten Schuckert 172/, Elektriſche Lieſerungsgeſellſchaft 128,25 ſowie Mainkraftwerke bei 90, Licht und Kraft 129(plus). Von Bergbauaktien zogen Buderus 1 v. H. auf 103 an, Mannesmann 108(plus), Stahlverein 109%(plus 96), je ½ v. H. zogen an Rheinſtahl mit 132, Laura 13, unv. Deutſche Erdöl 1224, nur Hoeſch 4 v. H. nachgebend 105. Sonſt ſind noch anzuführen: Adlerwerke 106/½(plus), BMW ͤ 146½(plus), unv. Daimler 132½, Conti Gummi 208,75(plus), Gebr. Junghans 90,50(plus 36), Rhein⸗ metall 129(plus 54), dagegen gaben je 4 v. H. nach Demag bei 143)4, MAN mit 188. Am Rentenmarkt Reichsbahnvorzüge 123/, Umſchul⸗ dungsanleihe 9317, beide ohne Veränderungen, JG Far⸗ ben Bonds 121(plus). (früher Frankfurter Bauſtoff⸗Beſchaffung Ach)— nom. 89 000 /%— etwa zu pari erworben, womit nun das ge⸗ ſamte 0,30 Mill./ betragende AK dieſer Geſellſchaft bei der Tonwareninduſtrie Wiesloch Alh bzw. der ihr naheſtehen⸗ den Intereſſengruppe liegt. Die Deutſche Klinker⸗ und Ziegelwerke A verteilt für 1988 ebenfalls eine unver⸗ änderte Dividende von 4 v. H. Odenwälder Hartſtein⸗Induſtrie AG, Darmſtadt. Nach 220 892(211.617)/ Abſchreibungen und Ueberweiſung von 40000(30 000) on die freie Rücklage ſowie wieder 30 000 ll an die Geſolgſchafts⸗Unterſtützungskaſſe verbleibt ein Reingewinn von 91 388(95 614) /, woraus wieder 8 v. H. Dividende verteilt werden ſollen.(AK 1,32 Mill. 4) * Opel AG. In dem Bericht vom Dienstag mittag fiſt richtig zu ſtellen, daß ſich die Produktion der Geſellſchaft im Jahre 1988 mit 140 580 Wogen gegenüber 1937 um 7,9 v. H. geſteigert hat(nicht 9,7 v..) Waren und Märkte Mannheimer Großviehmarkt Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 55 Ochsen 283 Kühe 1004 Kälber 2844 Schwein⸗ ousgemäſte43 40 fſunge vollfl 41 44& Sondenklaſſe ü⸗ 300 Pfd 38,5 vollfleiſchig 30 42 ſonſtige„ 30 41 beſte Maſt 240—300„ 57.5 ſonſtige 37½ ffleiichige. 2 34t; Andere Kälber 200—240, 50 5 166 Bulien 164 Fürsen beſte Maſt 60 65160 200„ 82.5 junge vollſſ41 44ausgemiſtet 42 45 mittlere.. 53 59120—160, 495 ſonſtige„ 30 41vollfletſchig 38 41geringe 41 50 unter120„,— fleiſchig.. 25 34 fleiſchig.. 35½ geringſte. 28 401 Sauen.. 57,5 Geid- und Devisenmarkt Varis, 21. März Schluß amtlich London 170.85 Belgien 635.12 Oslo 887.25 Neuyort 3775.75 Schweiz 845,8/ Stockholn911.25 Berlin 1515.— Kopenhagen 789.50 Znanien 7 Italien 1108.75 Holland 2002.50 Warſchau 713,— Kondon, 2. März.(Schluß amtlich), Neuyor“ 468.28 Liſſabon 110,18 Hongkong.300 Montrea 40,93 Helſingfor 226,80 Sch angha 0831 Amſterdam 882,30 Budave 2362, Nokobama—99 Paris 176,82 Belgrad 200,— Außfralien 125, Prüſſel 2783.75 J Sofia 280, Mexiko 33 Itaſten 8906, Moskay 2475, Montenideo 1850, Berlir 110.%5[Rumänſe, 655.— alparaſſo 117.6 Ichwei 2082,25 Konſtantit 580, Puenos Spanien Athen 548.— auf London] 200, Fopenhogen 2240,— Warſcha 2475. Südafrika 100.1 Stockholm 1940.62 uenosdire 1700, slo 1089.— Rio de Jan. 1 361.— Melalle. Hamborner meiallnotierungen nom 21 märz Banca- u + Kuottei traits zinn BrieiſGeldſBrieiſcheld Düntenroyzn b 10, 9 17,25/17,25 Jauuar ·.e. Feinſilber(RM per Kg) 4,—36,80 Hebrua IFeingold(RMperg⸗ 284 2,7 März 53 25/53..276.00276,0 tit⸗Biatin(Ahfälle Apri 53.2553.25/276,0276,0 Cixcapr. RM per g.300.4 Ma⸗ 53 26/53.2 576.0276.0 dechn reines Platin Jun.2553.25/270,0276,0 Detailyr. R M ver g.27ʃ 3,52 Juli 53,2553 25/276.00270,0 Auguft 53.2553.25270,0276,0 Zro b evtem. 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Im HGarten „Och, dieſe große Kiſte Sand nennt Vater unſer Gartenland?! Vernünftiges wird nicht drauf ſprießen, doch ich muß gießen, gießen, gießen!“ So ſpricht der junge Kaſpar Schlau, der nichts verſteht vom Gartenbau und nur die Müh' und Arbeit ſieht, der er, wenn's geht, recht gern entflieht. Sehr viel hat Vater Fridolin dem lieben Söhnchen ſchon verziehn; doch dieſe Rede nimmt er krumm: Die NMz wird weiter nützen, uns raten, gegen Fehlſchlag ſchützen, uns Samen, Pflanzen, Dung empfehlen und was an Werkzeug ſollte fehlen. Ein wahres Paradies wird ſein der Garten, klein zwar, aber mein!“ 72 —— —