* Neue Mannheimet Seitunic Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Nrei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren elchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hof * 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 13. Iesiſcherſtr 1, FeHauptſtr. 55, WOppauer Str.8, SeFreiburger Str.1. bbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. —— Einzelpreis 1 0 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pſennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennia. Für Familien⸗ und Kletnangeigen ermäßiate Grunddreiſe Allgemein aültig ift die Anzeigen ⸗ Breisliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlet Nachlatz aewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Blätzen und kür fernmündlich erteilte Aufträge. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe R Donnerstag, 23. März 1939 150. Jahrgang— Nr. 137 deut, lich-lilauiſche Memel-Vertrag eine fiarte Fiont geletlet den Fühter aup feiner ktſten abrt ins Memelland Einigung mit Kowno in freundſchaftlichem Geiſt Alle Aebernahmeformalitäten geregelt-Beide Staalen verpflichten ſich, nicht Gewalt gegeneinander anzuwenden dnb Berlin, 23. März. Der Reichsaußenminiſter ſandte am Mittwoch um Mitternacht dem Führer folgendes Tele⸗ gramm: „Mein Führer! Ich melde die vollzogene Un⸗ terzeichnung des Vertrages mit Litauen über die — des Memellandes mit dem eich.“ 8 4 In freundſchaftlichem Geiſte geregelt: dnb Berlin, 23. März. Nach einer Ausſprache zwiſchen dem Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen von Ribbentrop und dem litau⸗ iſchen Außenminiſter Urbſys ſind die deutſche und ie litauiſche Delegation Mittwochabend um 19 Uhr iuſammengetreten. Die in freundſchaftlichem Geiſte gelührten Verhandlungen haben zu einer Löſung ge⸗ hrt, die die Wiedervereinigung des Memellandes mit dem Deutſchen Reich regelt und die Voraus⸗ letzungen für ein zukünftiges gutnachbarliches Ver⸗ ältnis zwiſchen den beiden Ländern ſchafft. Der Worſlaut des Vertrages: Der deutſch⸗litauiſche Staatsvertrag über die Wiedervereinigung des Memelgebietes mit dem entſchen Reich hat folgenden Wortlaut: „Der deutſche Reichskanzler und der Präſident der Republik Litauen haben ſich eutſchloſſen, durch einen Staatsvertrag ie Wiedervereinigung des Memelgebietes mit dem ſeutſchen Reich zu regeln, hiermit die zwiſchen entſchland und Litauen ſchwebenden Fragen zu be⸗ Ginigen und ſo den Weg für eine freundſchaftliche deſtaltung der Beziehungen zwiſchen den beiden andern zu eröffnen. Zu dieſem Zweck haben zu Bevollmächtigten er⸗ nannt der deutſche Reichskanzler den Reichsminiſter es Auswärtigen Herrn Joachim von Ribbentrop, der Präſident der Republik Litauen den Außenmini⸗ er Herrn Juozas Urbſys und den Geſandten in Berlin, Herrn Kazys Skirpa, die ſich nach Austauſch ihrer in guter und gehöriger Form befundenen Voll⸗ machten über folgendes geeinigt haben. Artikel 1 1 Das durch den Vertag von Verſailles von Deutſch⸗ and abgetrennte Memelgebiet wird mit Wirkung vom heutigen Tage wieder mit dem Dentſchen Reich vereinigt. Artikel 2 Das Memelgebiet wird ſofort von den li⸗ taniſchen Militär⸗ und Polizeikräften geräumt werden. Die litaniſche Regierung wird dafür Sorge tragen, daß das Gebiet bei der Rän⸗ mung in ordnungsmäßigem Zuſtand belaſſen wird. Beide Teile werden, ſoweit erforderlich, Kommiſſare ernennen, die die Uebergabe der nicht in den Händen der autonomen Behörden des Memelgebietes befind⸗ lichen Verwaltungen durchzuführen haben. Die Regelung der übrigen ſich aus dem Wechſel der Staatshoheit ergebenden Fragen, insbeſondere der wirtſchaftlichen und finanziellen Fragen, der Be⸗ amtenfragen ſowie der Staatsangehörigkeitsfragen bleibt beſonderer Vereinbarung vorbehalten. Artikel 3 Um den Wirtſchaftsbedürfniſſen Litauens Rech⸗ nung zu tragen, wird in Memel für Litanen eine Freihaſenzone eingerichtet werden. Die Ein⸗ zelheiten werden nach den Richtlinien der dieſem werden. Vertrage beigefügten Aulage beſonders geregelt Artikel 4 Zur Bekräftigung dieſes Entſchluſſes, eine freund⸗ ſchaftliche Entwicklung der Beziehungen zwiſchen Denutſchland und Litauen ſicherzuſtellen, übernehmen beide Teile die Verpflichtung, weder zur An⸗ wen dung von Gewalt gegeneinander zu ſchrei⸗ ten, noch eine gegen einen der beiden Teile von dritter Seite gerichtete Gewaltanwendung zu unter⸗ ſtützen. Artikel 5 Dieſer Vertrag tritt mit der Unterzeichnung in Kraft. Zur Urkund deſſen haben die beiderſeitigen Be⸗ vollmächtigten dieſen Vertrag unterzeichnet. Ausgefertigt in doppelter Urſchrift in dentſcher und litaniſcher Sprache. Berlin, den 22. März 1939. (gez.) Jaochim von Ribbentrop(gez.) Urbſys lgez. Skirpa. Die letzte Sitzung des Memellandtages „Wir ſind wieder Angehörige des deutſchen Volkes und Reiches“ dnb Memel, 23. März. Auf dem hell angeſtrahlten Heumarkt begann um 20 Uhr der große Aufmarſch der SA, die gegen 21 Uhr ihren Freiheitsmarſch durch die von dichten Spalieren jubelnder Menſchen umſäumten Straßen der Stadt antrat. Inzwiſchen war— wie bereits berichtet— der Memelländiſche Landtag zu ſeiner erſten und zugleich letzten Sitzung zuſammengetreten. Die 25 deutſchen Abgordneten trugen das Braunhemd oder den ſchwarzen Rock des memeldeutſchen Ordnungsdienſtes. Von den vier litauiſchen Abgeordneten war nur einer erſchienen. Als Dr. Neumann den von einer dichten Zu⸗ hörermenge bis auf den letzten Platz gefüllten Saal betrat, klangen ihm jubelnde Heilrufe entgegen. Dann trat Dr. Neumann unter feierlicher Stille an das Podium und gab in ſichtlicher Ergriffen⸗ heit den Gefühlen Ausdruck, die alle Memeldeut⸗ ſchen in dieſer geſchichtlichen Stunde erfüllen. Die Geſchichte der letzten 20 Jahre, ſo führte er aus, habe bewieſen, daß dieſes Land nur Der Führerwilldie Memelländer begrüßen Das Panzerſchiff ⸗Deutſchland bringt ihn zu den befreiten Vollsgenoſſen dnb. Berlin, 22. März. Der Führer hat ſich am Mittwochabend in Swinemünde an Bord des Panzerſchifſes „Deutſchland“ begeben, um die Fahrt nach Memel anzutreten. Am Mittwoch 18.30 Uhr traf der Führer in Be⸗ gleitung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, eneraladmiral Raeder, im Sonderzug in Swine⸗ münde ein. Die Bevölkerung der Seeſtadt ſäumte ie geſamte Anfahrtſtrecke vom Hauptbahnhof bis zum Hafenkai in dichten Reihen und bereitete dem Führer, der langſam im Sonderzug die Strecke ent⸗ ungfuhr, ununterbrochen begeiſterte Kundgebungen, Am Haſenkai lagen das Panzerſchiff„Deutſchland“ und der Kreuzer„Leipzig“ zur Abfahrt bereit. Unmittelbar nach der Ankunft begab ſich der Führer an Bord der„Deutſchland“. Als der Füh⸗ der das Panzerſchiff betrat, ging am Vortopp die Führerſtandarte hoch. Der Führer ſchritt in Be⸗ gleitung von Generaladmiral Raeder und des Kom⸗ mandanten, Kapitän zur See Wenneker, die Front der am Oberdeck angetretenen Beſatzung ab. Gleich arauf, wenige Minuten nach 19 Uhr, ging das Pan⸗ Jerſchiff„Deutſchland“ in See. In Kiellinie folgten der Kreuzer„Leipzig“, die Panzerſchiffe„Admiral Hraf Spee“ und„Admiral Scheer“, die Kreuzer „Rürnberg“ und„Köln“, zwei Zerſtörerdiviſionen und drei Torpedobootsflottillen ſowie eine Geleit⸗ flottille. Freudenkundgebung in Tilſit dnb. Tiſſit, 22. März. Die bisher nördlichſte Stadt Deutſchlands iſt am Mittwoch ein einziges Fahnenmeer. Ueberall ſind die Straßen mit Girlanden und Transparenten, auf denen die Bevölkerung dem Führer des Großdeut⸗ ſchen Reiches dankt, geſchmückt. Durch die Straßen zieht ein freudig erregter Menſchenſtrom und an der Königin⸗Luiſe⸗Brücke blicken Tauſende von Volks⸗ genoſſen zu ihren Brüdern und Schweſtern jenſeits des Memelfluſſes hinüber. Auf der memelländiſchen Seite das gleiche Bild. Hier ſtrömten die Volksgenoſſen zu Fuß und auf Laſtkraftwagen zuſammen. Am Abend hallt Marſchtritt durch die Straßen, in denen nicht ein einziges Haus ohne Illumination ge⸗ blieben iſt. Ganz Tilſit marſchiert zur großen Kundgebung auf den Fletcher⸗Platz. Jenſeits des Stromes flammen mächtige Hakenkreuze auf und das im Scheinwerſerlicht gleißende Patina der deutſchen Ordenskirche leuchtet als ein Wahrzeichen der bis⸗ hexigen Grenzſtadt weit hinein in das befreite Land. Der Tilſiter Oberbürgermeiſter, Nieckau, ſchildert in einer Anſprache die ſchweren Notjahre der Memeldeut⸗ ſchen und betont den unerſchütterlichen Glauben die⸗ ſer Menſchen an den Führer, der ſie heimgeführt hat. jetzt wieder deutſch ſei. Man habe verſucht, das Memelland mit einem Land zu verkoppeln, das aus größter Anſpruchsloſigkeit hergekommen ſei. Trotzdem wäre die Entwicklung vielleicht eine andere geweſen, wenn es den Memeldeutſchen vergönnt geweſen wäre, ihre Kräfte wirken zu laſſen. Statt deſſen habe man verſucht, jede ſelbſtändige Entwicklung des Memel⸗ landes zu unterdrücken. Um ſo ſtärker ſei das Be⸗ kenntnis zum Deutſchtum geworden. Dr. Neumann ging dann auf die jüngſte Ent⸗ wicklung ein.„Mir iſt“, ſo ſagte er,„durch die memel⸗ deutſche Fraktion das Vertrauen und die Bollmacht gegeben worden, im Namen der 25 memeldeutſchen Abgeordneten zu handeln. Ich habe getan, was ich tun mußte. Der Weg war richtig. Der Schickſalsweg von 20 Jahren iſt zu Ende.„Wir ſind wieder, was wir waren:„Angehörige des deutſchen Volkes und Reiches“. Dr. Neumann ſchloß unter tiefer Ergriffenheit der Abgeordneten und Zuhörer mit einem feier⸗ lichen Treuebekenntnis zu Volk, Reich und Führer. Proklamation an die Memelländer dub. Memel, 22. März. In der heutigen außerordentlichen Sitzung des Memelländiſchen Landtages, die um 22 Uhr begann, gab der Führer der Memeldeutſchen, Dr. Neumann, folgende Proklamation bekannt, die von den Abgeordneten mit tiefer Bewegung entgegen⸗ genommen wurde: „Memeldeutſche! Der Tag der Erfüllung iſt dal Die litauiſche Regierung hat unſer deutſches Memel⸗ land an das Großdeutſche Reich zurückgegeben. Wir kehren heim ins Reich, in unſer deutſches Vaterland, dem unſere heiße Liebe in den Zeiten der Not gehörte, wie ſie ihm ietzt in ſeiner Größe ge⸗ hört und in alle Ewigkeit gehören wird. Unzählige Male haben wir noch unter dem litau⸗ iſchen Kriegsgeſetz, und erſt recht ſeit wir unſeren Marſch in die Freiheit antraten, feierlich erklärt: Wir wollen heim ins Reich! Was wir mit tiefer Sehnſucht erhofft und mit unbeugſamem Willen er⸗ kämpft haben, das erfüllt ſich in dieſer Stunde:„Wir kehren heim ins Reich! Unermeßlich und unausſprechlich iſt unſer Dank an den Führer aller Deutſchen, an unſeren Führer Adolf Hitler!“ Dr. Neumann gab ferner bekannt, daß er im Na⸗ men des Memellandes folgendes Telegramm an den Führer gerichtet hat: „Mein Führer! Das deutſche Memelland kehrt mit dem heutigen Tage zum Deutſchen Reich zurück. Der unerſchütterliche Glaube an das deutſche Volk und an Sie, mein Führer, haben uns die Jahre des Kampfes beſtehen laſ⸗ ſen. Ihnen allein gebührt unſer Dank und Ihnen gehört die grenzenloſe Liebe aller Memel⸗ deutſchen.“ Was will England? * Mannheim, 22. März. ris und London haben offiziell uyn München Abſchiedgenommen. Dala⸗ dier hat in der Kammer erklärt, daß das Abkom⸗ men von München tot ſei und für Frankreich jetzt andere Geſetze wieder Geltung bekämen. Chamber⸗ lain hat in Birmingham mit wenig anderen Wor⸗ ten das Gleiche geſagt. Der Geiſt von München, d. h. der Geiſt der Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ eland, iſt— in der praktiſchen Politik hat er ſich bisher ohnehin herzlich wenig gezeigt— auch aus dem Denken und dem Planen der beiden Nationen verabſchiedet worden, die Feindſchaft zu Deutſchland iſt wieder Geſetz ihrer praktiſchen Politik geworden. Wir Deutſche tun gut, dieſe Tatſache ganz nüch⸗ tern zu ſehen. Sie iſt die neue Realität der neuen europäiſchen Politik. Realitäten ſoll man aber nicht vor ſich verſtecken, man ſoll ihnen Rechnung tragen: im Denken und im Handeln. Darum iſt das, was wir den Engländern jetzt zu ſagen haben, auch nicht eine Werbung für Wiedererweckung erkalteter wenn überhaupt jemals vorhandener— Freund⸗ ſchaftsgefühle. Es ſoll nur eine Feſtſtellung für die Hiſtorie ſein, die, wer weiß esk, vielleicht von die⸗ ſen Tagen einmal eine neue Aera der europäiſchen Geſchichte, vielleicht, wenn es nach dem Willen un⸗ ſerer vielen Feinde geht, auch eine neue Aera euxo⸗ päiſchen Leides beginnen laſſen wird: Wir Deutſche haben nicht an England gedacht, ganz gewiß nicht im böſen gedacht, als unſere Trup⸗ pen die Grenze des bisherigen tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates überſchritten. Wir ſind dabei weder Eng⸗ lands Intereſſen, noch Englands Recht, noch Eng⸗ lands Ehre nahegetreten. Wir haben gehandelt nach dem doppelten geſchichtlichen Auftrage, der an uns in dieſen Tagen zur Erfüllung weitergegeben wurde: Deutſchlands Intereſſen in dem Raum zu wahren, der als mitteleuropäiſcher Raum ausſchließlich den⸗ ſches Intereſſengebiet iſt, und deutſches Recht und Leben dort zu ſchützen, wo nicht nur eine tauſend⸗ jährige Tradition, ſondern lebendiges deutſches Blut dringend nach dem Schutze dieſes Rechtes ver⸗ langte. Wir ſind über das formale Abkommen von München hinausgegangen, nachdem dieſes Abkom⸗ men ſeinen Inhalt: nämlich das Vorhandenſein eines geordͤneten tſchecho⸗flowakiſchen Staates, ſchon längſt verloren hatte. Aber wir haben nicht ver⸗ ſtoßen und wollten nicht verſtoßen gegen den Geiſt dieſes Münchener Abkommens, ſo wie er in der Friedenserklärung zwiſchen dem Führer und Cham⸗ berlain und in der Friedenserklärung zwiſchen Rib⸗ bentrop und Bonnet feſtgelegt war. Das iſt die Auffaſſung der deutſchen Reichsregie⸗ rung, und ſie berührt nicht im geringſten unſer Verhältnis zu den Weſtmächten. Aber es iſt nicht die Auffaſſung Englands, das der Meinung iſt, es müſſe auf eine friedliche Aktion eine kriegeriſche Antwort geben und das dieſe Antwort Sprache gibt, bei der gegenwärtige und frühere Mi⸗ niſter in der Rüdheit des Tones erfolgreich mit dem letzten armſeligen Hetzapoſtel wetteifern. Wir wollen auch in dieſem konkreten Fall nicht Englands Recht auf ſeine„Meinungsfreiheit, be⸗ ſchränken. Wir wollen es nur aufmerkſam machen: der Ton, in dem es inoffiziell mit uns redet und offiziell gegen uns Politik macht, dieſer Ton hebt jede normale Beziehung zwiſchen Deutſchland und England auf. Es iſt der Ton aggreſſipſter und drohendſter Feindſchaft. Wenn England dieſe Feindſchaft will, ſoll es ſie haben. Wir haben nicht eine Reviſion der deutſch⸗engliſchen Be⸗ ziehungen angeſtrebt, die bisher darauf abgeſtellt geweſen waren, abzuwarten, ob ſich nicht zwiſchen den beiden in ſo vielem verwandten Nationen doch ein nicht nur erträgliches Nebeneinander⸗, ſondern ein freundſchaftliches Zuſammenleben entwickeln könnte. Aber wir ſind auch bereit dieſe Reviſion gründlich vorzunehmen. England ſoll nur nicht glauben, daß es allein Front gegen uns machen kann, auch wir können Front gegen England machen und wenn England den Oelzweig wegwirft, mit dem es die Chamberlainſche Tat von München geſchmückt hat, ſind wir bereit zwiſchen ihm uns uns das Schwert zu legen. in einer —— 2. Seite Nummer 137 CCPPTTTTTT——————— Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Das muß aus zweierlei Gründen geſagt werden: einmal weil der Angriff gegen Deutſchland jetzt auch aus dem Munde des Mannes kommt, der nicht nur für Englands Anteil an München ver⸗ antwortlich iſt, ſondern der bisher auch dieſes Mün⸗ chen mit einem Gefühl des perſönlichen Verpflich⸗ tetſeins zu verteidigen ſchien: Chamberlains. Wir wiſſen, daß Chamberlain in innenpolitiſcher Notlage iſt, daß ihm die Oppoſition links und rechts den Zuſammenbruch ſeiner Politik vorwirft, daß er ſelbſt die jüngſten Ereigniſſe als eine per⸗ ſönliche Niederlage empfindet, daß er um ſeine Stellung als Kabinettschef zu kämpfen hat. Alles das wiſſen wir und nehmen es mit dem Reſpekt zur Kenntnis, den der Kampf eines 70jährigen gegen ſchier übermächtige Widerſtände verdient. Aber der Reſpekt hört auf, wenn Chamberlain ſich aus ſeiner fatalen Situation nicht dadurch zu ret⸗ ten ſucht, daß er ſich Mühe gibt ſein Volk zur Ein⸗ ſicht in die Tatſachen und in die Bedingtheiten der augenblicklichen Situation zu führen, ſondern da⸗ durch, daß er der antideutſchen Hetze der anderen einfach Vorſchub leiſtet. In dieſem Fall hört er nämlich auf Staatsmann zu ſein, der ſein Volk führt, in dieſem Augenblick wird er nämlich nichts weiter als willenloſes Treibholz, das die Bran⸗ dung des allgemeinen Haſſes gegen den Damm des Friedens wirft. Dazu kommt ein anderes, ein ſachliches Argn⸗ ment: Eugland geht in ſeiner offiziellen antideut⸗ ſchen Haltung bereits ſoweit, daß eg dort Bundes⸗ genoſſen ſucht, wo der Vernichtungswille gegen Deutſchland oberſtes Geſetz alles politiſchen Den⸗ kens und Handelns iſt: im bolſchewiſtiſchen Moskau. Es iſt kein Zweifel: England, hat Sowietrußland zum Aggreſſiv⸗Bündnis gegen Deutſchland aufgerufen. Das iſt ein diplomatiſch ſeind⸗ ſeliger Akt in der deutlichſten Form, der auch da⸗ durch an ſeiner Bedeutung nichts verliert, daß Moskau, belehrt durch die Septemberkriſe des Jahres 1938 und die Frühjahrskriſe 1939, zunächſt den Ball zurückgeworfen und England gefragt hat, wie weit es eigentlich ſeine eigenen Bündnisver⸗ pflichtungen ziehen wolle. Dabei iſt Moskau nicht der einzige Anſatzpunkt engliſcher antideutſcher Diplomatie. Polen, Rumänien, Bulgarien und Südflawien werden von der engliſchen Diplomatie mit nicht geringerer Aktivität im Sinne einer anti⸗ deutſchen Allianzpolitik' behandelt. Die Mittel, die dabei angewandt werden, machen der berüchtigten Northeliff⸗Propaganda während des Weltkrieges alle Ehre. Die Behauptung, daß deutſchee Truppen demnächſt in Ungarn, Rumänien und Kroatien einrücken würde, iſt die Grundmelodie dieſer Agi⸗ tation. Jedenfalls ſteht ſeſt: Nach dem Zuſammenbruch des franzöſiſchen Einkreiſungsſyſtems hat London die Aufrichtung eines neuen engliſchen Einkreiſungsſyſtems im Oſten Deutſch⸗ lands übernommen. Deutſchland iſt das ſo penig entgangen, wie ihm die Zurüſtungen in Frant⸗ reich und in England ſelbſt entgangen ſind. Die Zei⸗ Wchen, ſind klar und nicht mißzuverſtehen: England 1 Frankreich wollen keine friedliche Neuordnung Mit⸗ teleuropas, ſie wollen dieſe Neuordnung wenn nötig mit Gewalt verhindern. Sie wollen.... Die Frage iſt nur, ob ſie es können. Wer erinnern uns, daß ſie auch den An⸗ ſchluß Oeſterreichs und die Befreiung des Sudeten⸗ landes verhindern wollten. Und es iſt damals beim Wollen geblieben, weil ſie in der Stunde der Ent⸗ ſcheidung einſichtig genug waren. richtiger geſagt, ſein mußten, zu erkennen, daß die Kräfte der Geſchichte gegen ſie wirkten. Aber warum immer mit Drohun⸗ gen neben der Geſchichte einherlaufen? Wäre es nicht vernünftiger und würdiger, ihr gleich von vorn⸗ herein mit jener Einſicht zu begegnen, die ſie ſich doch immer wieder erzwingt, Dr. A. W. Was die anderen lönnen Deutſcher Rundfunknachrichtendienſt in fremden Sprachen anb Berlin, 23. März. Es hat ſich als notwendig erwieſen. daß der dent⸗ ſche Rundfunk eutſprechend ſeiner weitreichenden Be⸗ dentung nun auch Nachrichtendienſte in fremden Sprachen im mittleren Wellenbereich durchgibt. Demzufolge wurden vorläuſig folgende Sendun⸗ gen eingerichtet: Seit dem 22. März geben die Reichsſender Hamburg und Köln täglich, auch ſonu⸗ tags, von 20.15 Uhr bis 20.30 Uhr Nachrichten in engliſcher Sprache. Weitere fremdſprachige Nachrichten werden nach Bedarf eingerichtet. Bater und Sohn hingerichtet Sie hatten ſich des Landesverrates ſchuldig gemacht dnb Berlin, 23. März. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der Volksgerichtshof hat am 30. Nopember 1938 den 48jährigen Kaufmann Johan⸗ nes Mikolajewſki und deſſen 22 jäh⸗ trigen Sohn Fritz Mikolajewſki, beide aus Küſtrin, wegen Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilt. Beide Verurteilten ſind heute hingerichtet worden. Johannes Mikolajewſki wurde durch ſeinen im Ausland lebenden Bruder dem Nachrichtendienſt dieſes Staates zugeführt. Auf das Anſinnen der ausländiſchen Spionagewerber, geheimzuhaltende Nachrichten über die Anlagen der deutſchen Landes⸗ verteidigung unter Mißbrauch der Dienſtſtellung ſeines Sohnes gegen Entgelt zu verſchaffen, ging Johannes Mikolafewſti bereitwillig ein. Fritz Mi⸗ kolajewſki, der die landesverräteriſche Tätigteit ſei⸗ nes Vaters kannte, hat dienſtlich erlangte Keuntniſſe von deutſchen Verteidigungsanlagen an ſeinen Vater und durch ihn dem ausländiſchen Nachrichtendienſt preisgegeben. 8 93 Vater und Sohn haben dafür den ehrloſen Tod des Landesverräters erlitten. * Frankreich Die Berſailler Welt und die Wiedergulmachung des Verſailler Unrechls: Was ſagt die Welt zur Memel-Befreiung London und Paris gehäſſig wie immer- Die unmitteibar Beteiligten ruhig und zurückhaltend Drahtbericht unſ. Vertreters in London — London, 23. März Die heutige Morgenpreſſe berichtet in großer Aufmachung über die Eingliederung Memels ins Reich. Die Preſſekommentare ſind, ſoweit ſie das Unvermeidliche dieſer Entwicklung nicht leugnen können, nicht frei von Gehäſſigkeit. Die „Times“ ſchreibt im Leitartikel, daß der Führer mit der Rückgliederung des Memelgebietes wieder frühere Verſicherungen gebrochen habe.(11) Man müſſe jedoch zugeben, ſo fügt die„Times“ hinzu, daß die deutſche Aktion nicht ohne jede Rechtferti⸗ gungsgrundlage ſei. Einmal müſſe man darauf hin⸗ weiſen, daß das Memelland faſt ausſchließlich von Deutſchen bewohnt ſei, zweitens, daß es im Jahre 1923 durch einen Gewaltſtreich von Litauen beſetzt worden ſei. 7 Ueber die Zukunft von Litauen ſelbft äußert ſich die„Times“ ziemlich ſkeptiſch. Der kleine Staat mit ſeinen 2½ Millionen Einwohnern ſei eine typiſche Verſailler Schöpfung, die das Vorhanden⸗ ſein eines ſtarken Völkerbundes zur Vorausſetzung habe, um beſtehen zu können. Mit dem Verſchwin⸗ den des Völkerbundes aber ſei die Znkunft Litanens äußerſt fragwürdig ge⸗ worden. Im„Daily Telegraph“ heißt es, die Beſetzung Memels ſei ein neues Beiſpiel für die Politik der Fauſt. Die Art der Memeler Aktion zeige, daß weitere Angriffe auf die Nachbarn Deutſchlands be⸗ vorſtünden. Im„Daily⸗Expreß“⸗Kommentarx heißt es, es ſei wahr, daß Memel deutſch ſei. Der Führer habe nur genommen, was ihm bereits ge⸗ höre. Aber er habe mit typiſcher Schnelligkeit und Arroganz gehandelt. Die neue Aktion werde Po⸗ len manches Kopfzerbrechen bereiten. Deutſchland habe jetzt im Norden eine ähnliche Flankenſtellung wie im Süden in der Slowakei. Außerdem habe Deutſchland durch Litauen einen Weg nach Sowjet⸗ rußland. Die Gehäſſigkeit dieſer Preſſekommentare findet eine Ergänzung in der Erklärung des In⸗ nenminiſters Sir Samuel Hoare im Unter⸗ haus, in der er ſagte:„Wie verlautet ſei dem litauiſchen Außenminiſter während ſeiner Abweſen⸗ heit in Berlin von der Reichsregierung die For⸗ derung auf ſofortige Abtretung des Memellandes an das Reich übermittelt worden und zwar zuſam⸗ men mit einer Androhung, daß im Falle irgend⸗ welchen Widerſtandes oder irgendeines Erfuchens um Unterſtützung von anderer Seite die Angelegen⸗ heit nicht mehr länger in diplomatiſcher, ſondern in militäxiſcher Weiſe erledigt werden würde. Dieſe Forderung lauſe auf ein Ultimatum hinaus. und die kelitauiſche Regiexung ſei gebeten worden, eine Ent⸗ ſcheidung binnen annähernd vier Tagen zu treffen. „Gleichzeitig ſei ihr die Zuſicherung gegeben worden, daß im Falle einer Annahme keine weiteren Fyr⸗ derungen mehr geſtellt werden würden. Wie ver⸗ laute, ſei die Forderung angenommen worden. Seit⸗ dem die deutſche Forderung geſtellt worden ſei, habe die litauiſche Regierung ſich mit der britiſchen Regierung nicht in Verbindung geſetzt. Miniſter⸗ präſident Chamberlain werde eine ausführliche Er⸗ klärung abgeben, ſobald ihm das möglich ſein werde.“ Andererſeits iſt ebenfalls klar, daß England kei⸗ nerlei Aktion, auch als Signatarmacht des Memeler Statuts nicht, plant, da es nicht leugnen kann, daß Litauen das Gebiet an Deutſchland förmlich abge⸗ treten hat. Vielleicht iſt die Gereiztheit und Gehäſſigkeit der Sprache der engliſchen Zeitungen gerade dadurch zu erklären, daß England außerſtande iſt, irgendwelche Schritte gegen Deutſchland zu unternehmen. Pariſer Gehäſſigkeiten und Nerorehungen dub Paris, 22. März Die Wiedereingliederung des Memelgebietes wird von der Pariſer Preſſe in großen Schlagzeilen verkündet. Obwohl man dieſes Ereignis ſchon ſeit acht Tagen vorausſah, geben die Blätter der nun⸗ mehr vollzogenen Tatſache einen ſenſationellen An⸗ ſtrich und ſparen dabei nicht an gehäſſigen Be⸗ merkungen und frechen Verdrehungen. Der„Intranſigeant“ ſpricht von einem„neuen Gewaltſtreich“ und auch die anderen Blätter ſtellen in dreiſter Weiſe die Behauptung auf, daß die litauiſche Regierung ſich„einem deutſchen Ulti⸗ matum gebeugt habe“. Der kommuniſtiſche„Ce Soir“ ſpricht in dex üb⸗ lichen hetzeriſchen Weiſe von einem„ſchlechten Tag“ für Europa, aber nicht deshalb, weil Litauen ſich vor den deutſchen Drohungen habe beugen müſſen, ſon⸗ dern auch weil man in London und Paris bereits da⸗ mit beginne, die diplomatiſche Schärfe der letzten Tage zu bedauern und„wieder in die alten Irr⸗ tümer zurückverfalle“. Im übrigen ſpricht das Blatt mit ſichtlichem Mißvergnügen von der„außerordent⸗ lichen Brutalität“, mit der der Große Faſchiſtiſche Rat wieder einmal die Feſtigkeit der Achſe Berlin- Rom proklamiert habe. Man müſſe endlich verſtehen, daß das geringſte Zugeſtändnis an Muſſolini dieſe Achſe nux noch verſtärken würde. 8 Der„Temps“ jammert, das„Völkerrecht ſei wie⸗ der einmal verletzt worden“ und vergießt beuchle⸗ riſche Tränen über das Abkommen, das„einem klei⸗ nen Staat aufgezwungen worden ſeil. *—P———————————— 5 Bessere Cigaretten bedacht genießenl ariKau 5, ——————————— Das rechtsſtehende„Journal des Debats“ be⸗ ſitzt die Frechheit, Deutſchland vorzuwerfen,„wie⸗ der einmal ſein Wort nicht gehalten zu haben“,(. Deutſchland habe erklärt, daß es nicht die Abſicht habe, Memel anzutaſten, vorausgeſetzt, daß die litauiſche Regierung das Memelſtatut achte, Ohne jede Rückſicht auf die klare Tatſache, daß di⸗ tauen ſeine Verpflichtungen in der gröblichſten Weiſe mißachtet hat, bringt es das Pariſer Blatt dann fertig zu behaupten, dieſes Statut ſei von Litauen eingehalten worden, aber das Reich hahe die letzten Monate dazu benutzt, um in Memel die Vormacht⸗ ſtellüng der nationalſozialiſtiſchen Elemente. 3n feſtigen. Keine Aufregung in Polen Warſchauer Einſicht:„Wir haben Kraft und Phraſe unterſcheiben gelernt“ EP. Warſchau, 22. März. Die Nachricht von der Rückgabe des Memellandes wurde in Warſchau ruhig aufgenommen. Die Blät⸗ ter beſchränken ſich allerdings darauf, die neue Lage vorläufig in den Ueberſchriften zu charakteriſieren, die etwa lauten:„Blitzartige Entwicklung der Er⸗ eigniſſe“ pder„Die Karte Europas ändert ſich wie⸗ der“. 8 Der regierungsfreundliche„Kurjer“ Poranny“ unterſtreicht in einem Artikel den polniſchen Willen zu einer unabhängigen Politik. Das Blatt erklärt: eeeeee eeerrerr Wieder eine diplomatiſche Niederlage Enolands: Londoner Einkreiſungsplan geſcheitert Verzicht auf die„Emkreiſungskonferenz“?— Polen macht nicht mir (Von unſ. Lon doner Korreſpondenten) London, 23. März. Das Schickſal der geplanten Viermächteerklärung gegen Deutſchland iſt äußerſt fragwürdig geworden. Es iſt zweifelhaft, wenn nicht ſogar un⸗ wahrſcheinlich, daß die Unterſchriften zuſammen⸗ kommen. Die heutige Morgenpreſſe glaubt berich⸗ ten zu können, daß anſtelle des von England ge⸗ planten Programms, zunächſt eine gemeinſame Er⸗ klärung und dann ſpäter eine Konferenz über die praktiſche Durchſührung, das umgekehrte Programm jetzt wahrſcheinlicher ſei: daß man zunächſt eine Konferenz und am Ende eine gemeinſame Erklä⸗ rung haben werde. „Daily Mail“ und„Dailh Expreß“ glauben dieſe Reihenfolge als ziemlich ſicher vorausſagen zu kön⸗ nen.„Daily Telegraph“ behauptet ſogar, daß die Wendung auf einer franzöſiſchen Anregung beruhe. habe vorgeſchlagen, daß die Konfe⸗ tenz von militäriſchen Sachyerſtän⸗ digen abgehalten werden ſolle, damit aus der Zu⸗ ſage zur Konferenz erſichtlich ſei, welche Mächte be⸗ reit ſeien, militäriſche Verſicherungen abzugeben. Sämtliche dieſe Darſtellungen klingen jedoch un⸗ wahrſcheinlich angeſichts der Tatſachen. Es ſteht feſt, daß Polen die Erklärung nicht unterzeichnen wird. Es iſt nicht erſichtlich, inwiefern ſich die Lage für Polen ändern ſoll, wenn eine Konferenz voranginge. In den geſtrigen diplomatiſchen Verhandlungen hat Polen nochmals erklärt, es ſei zwar an einem feſten Pakt, der Polen die Garantie durch die Großmächte verſchaffe, aber nicht an einer platoniſchen Erklärung intereſſiert, die ihm höchſtens die deutſche Gegner⸗ ſchaft Eintrüge, ohne entſprechende Gegenleiſtungen der Großmächte. Soweit ſich feſtſtellen läßt, hat die Sowpietregierung Polen unterſtützt und noch⸗ mal eine Beiſtandsverpflichtung vorgeſchlagen. Wieweit das ernſt gemeint war, iſt eine andere Frage. Es kommt den Sowietruſſen mehr auf ge⸗ räuſchvolle Propaganda als auf die Unterzeichnung weitreichender Verpflichtungen an. Solange die Sow⸗ jets ſicher ſind, daß die wilde Entſchloſſenheit der Weſtmächte ebenfalls ihre Grenzen hat, können ſie deshalb ihre Taktik weitertreiben. Nach Auskunft unterrichteter Kreiſe beſteht noch eine geringe Möglichkeit, daß die Erklärung in Form einer engliſch⸗franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Drei⸗ mächteerklärung das Licht der Welt erblickt. Auch die„Times“, die bisher dieſes Thema überhaupt nach Möglichkeit vermied, meldet, daß England im Beſitz zuſtimmender Antworten Sowjetrußlands und Frankreichs ſei. Dem ſteht eine Moskauer Meldung des„Mancheſter Guardian“ entgegen, wonach die Sowjetregierung England eine neue Note überreicht habe, in der ſich Sowietrußland nur dann bereit erklärt, die Erklärung zu unter⸗ zeichnen, ſalls Frankreich und Polen ebenfalls unterzeichnen. Außerdem ſchlägt die Sowjetregierung vor, daß der Außenminiſter und der Miniſterpräſident jeden Landes ihre Unterſchriften unter das Dokument ſetzen ſollen. Für den Fall, daß die Erklärung überhaupt zu⸗ ſtandekommen ſollte, glaubt man jedoch trotz der be⸗ ſtehenden weitreichenden Unklarheiten auch in hieſi⸗ gen unterrichteten politiſchen Kreiſen vorausſagen zu können, daß der Gedanke einer internationalen Kon⸗ ſerenz, alſo der urſprüngliche ſowjetrütſiſche Vor⸗ ſchlag, dann wieder aufleben werde. Möglicherweiſe wird eine Erklärung, die Chamberlain heute im Unterhaus abgeben wird, etwas mehr Klarheit brin⸗ gen. 3 Wie zu erwarten war, hat England in den Do⸗ minien ebenfalls nicht die erwartete Unterſtützung gefunden. Kanada, Auſtralien und Neuſeeland haben zwar ihre Zuſtimmung zur engliſchen Außenpolitik erklärt, aber gleichzeitig betont. daß ihre Verpflich⸗ tungen nür für den Fall eines Angriffs auf England oder das Empire gelten, nicht im Falle anderweiti⸗ ger europäiſcher Konflikte. Geſtern hier verbreitete Nachrichten, die Türkei habe der Erklärung zuge⸗ ſtimmt, ſind falſch. Andere als die vier genannten Mächte ſind zwar unterrichtet, aber zur Stellung⸗ nahme gar nicht aufgefordert worden. Alle dieſe Dinge zeigen, wie ſchwierig die Lage durch den Kurswechſel der engliſchen Außenpolitik geworden iſt. Andererſeits wäre es verfrüßt, aus dieſen an⸗ fänglichen Fehlſchlägen den Schluß ſhen zn wollen, daß Englend ſeine Verſuche einer Alli⸗ anz gegen Deutſchland bereits endgültig be⸗ graben habe. Man gewinnt vielmehr den Eindruck, daß das eng⸗ liſche Auswärtige Amt den Foden eifrig weiter⸗ ſpinnt. Zu dem Zweck werden Meldungen in die Preſſe lanciert über ungariſche Truppenzuſammen⸗ ziehungen an der rumäniſchen Grenze und rumäni⸗ ſche Gehgenmaßnahmen ſowie über angebliche deutſche Truppenhewegungen in der Slowakei und an der ungariſchen Grenze. Hiermit ſoll der Eindruck be⸗ norſtebendey Ereigniſſe erweck! werden. Ueber das Handelsobkommen zwiſchen Deuiſchland und Ru⸗ mänien berichtet nur die„Daily Mail“ in größerer Aufmachung. »Es wird weiter an der Linie Pilſudſkis, an „Nach Locarno ſollte Polen für die Weſtmächte den Ehampion im Kampf gegen das Reich bilden und ſich für fremde Intereſſen opfern. Es zeigte ſich aber, daß jene, die uns zum Kampf auſſtachelten, ſelbſt weich und nachgiebig waren. Man warf uns vor, daß wir die Tſchecho⸗Slowakei nicht garantieren wollten, aber die wirklichen Garanten der Tſchecho⸗ Slowakei haben ſich zur Aufteilung der Republik⸗ des Herrn Beneſch herbeigelaſſen. Polen hat in zwanzig Jahren Phraſe und Kraft zu unterſcheiden gelern, eine Politik der eigenen Kraft und Unabhängigkeit ſeſt⸗ halten. Herzliche Zuſtimmung in Rom Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten Rom, 23. Märs⸗ Die Rückkehr Memels in das Deutſche Reich wird in Italien mit herzlicher Zuſtimmung begrüßt, wer ſie, wie die geſamte Preſſe feſtſtellt, ein weiterer Schritt zur Wiedergutmachung der in Verſailles be⸗ gangenen Fehler und Verbrechen iſt. Man äußer in Rom auch Genugtuung darüber, daß ſich die Rückkehr des Memellandes in friedlichſter Weiſe vollzogen hat. Das„Giornale'Stalia“ erklärt: „Die Angelegenheit gehört zu den Fällen, die aus pſychologiſchen, juriſtiſchen und politiſchen Gründen dem gerechten und natürlichen Reyiſionsprozeß ni widerſtehen können“. Auf dieſe Note ſind ſämtliche Kommentare der italieniſchen Preſſe abgeſtimmt,. Alle Blätter berichten ausführlich über den unbe⸗ ſchreiblichen Jubel und die Dankbarkeit, die im deutſchen Memelland herrſchen. Paris und London hatten zudeſtimmt dub. Kowno, 22. März. Ueber den Verlauf der Beratung der litauiſchen Regierung am Dienstag und der darauf folgenden diplomatiſchen Aktion wird hier noch im einzelnen folgendes bekannt: Der Seim mußte ſich ſeit 18 Uhr für eine Geheim⸗ ſitzung bereithalten, wurde aber von 19—21 Uhr ver⸗ tagt. Um 22 Uhr erſchienen der Miniſterpräſident Mironas u. der Außenminiſter Urbſys im Sejm unk berichteten ausführlich über die Lage. Um dieſe Zeit hatte der erweiterte Miniſterrat grunoſätzlich ſeine Stellungnahme getroffen. Inzwiſchen waren auch die Signatarmächte der Memelkonvention, Eng⸗ land und Frankreich, von der Stellungnahme der litauiſchen Regierung unterrichtet und um ihre Auffaſſung gebeten worden. Beide erklärten, daß ſie zur Schaffung der iuriſtiſchen Baſis im Falle, daß Litauen ſich mit den deutſchen Forderungen einver⸗ ſtanden erkläre, keine Gegenſchritte unternehmen würden, alſo ſich den litauiſchen Standpunkt zu eigen machten. —————..———— Hauptſchrifeleiter und berantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Car! Hano E delsteilt 1. B. W. Müller.— Lokaler Teil: Or. Frig Hamme — Seert: Wilo Müllee.— Südweſtdeucſche Umſchau, Gerich und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Niannheinm⸗ 5 Schriftleltung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.—Rückf um Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für——— jlen bart.— bei Rückporto, 0 8 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitune Or, Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1.—6 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilvngen Zolob Faude, Mannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. 83 Oie Anzeigen der Ausgabe à Abend und& Mittag erſcheinen sueic zeitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag über 10 S00 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 O⁰⁰0 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Febrnar über 21 500 Donnerstag, 23. März 1900 2• ——— —— * —.— —— Donnerstag, 23. März 1999* Seite Nummer 137 SAſumettage der Theitsfcont Abſchied von Chefarzt Dr. Haas Die Halle des Krematoriums erwies ſich als zu klein, alle aufzunehmen, die Dr. med. Hermann Haas, Facharzt für Chirurgie und Chefarzt des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes, die letzte Ehre geben wollten. Unzählige danken ſeiner ruhigen ſicheren Hand das Leben. Mit rührender Treue dankten ſie es ihm, dem Nachfolger des ebenſo verehrten Medi⸗ zinalrats Dr. Heuck. Seit Anfang 1931 war Dr. Hermann Haas Chefarzt des Heinrich-Lanz⸗Kranken⸗ bauſes, und ſeit April 1934 Vorſitzender des Ver⸗ waltungsrats der Heinxich⸗Lanz⸗Stiftung. Organiſt Renſch eröffnete die Feier am Harmo⸗ Rium mit dem„Ave verum“ von Mozart. Stadt⸗ pfarrer Emlein von der Johanniskirche im Lin⸗ denhof ſprach als Freund und Hauspfarrer des Wirksam und preiswert herrlich erfrischerd, verhindert den Ansstz des gefürchteten Zahnsteins. groſle Tube 40 Pl., kleine Tube 25 El. 22 Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes vor der Bahre, die Sa⸗ uitäter vom Roten Kreuz in Uniform und Schwe⸗ ſtern umſäumten. Er umriß kurz Leben und Ster⸗ ben dieſes Helfers leidender Volksgenoſſen, der am 22. Mai 1879 in St. Georgen im Schwarzwald zur Welt kam. Im Krieg war er zunächſt Führer der Sanitäts⸗Kompanie einer württembergiſchen Divi⸗ ſion; dann leitete er ein Feldlazarett und diente im Frieden weiter der Allgemeinheit. Verwoben war in ihm die große reiſe ärztliche Kunſt und ein ſchlich⸗ tes treues offenes gerades Weſen. Daraus ergibt ſich auch das doppelte Leid: um den Arzt und um den Menſchen, um den lieben treuen Helfer. Seit 1919 war er verheiratet, drei Söhne und eine Toch⸗ ter trauern um den Vater, der ihnen Vorbild und Ziel ſein ſoll. Unter den Klängen des Chorals„Be⸗ ſiehl Du Deine Wege“ übergab Pfarrer Emlein den Sarg den Flammen in der Tieſe. In Namen des Verwaltungsrates der Heinrich⸗ Lanz⸗Krankenhaus⸗Stiftung legte Regierungsrat Dr. Janze r einen Kranz mit ehrenden Worten nieder. Für die Gefolgſchaft des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhau⸗ ſes tat es SA⸗Sturmbannführer Krämer vom Stab der Gruppe Kurpfalz und würdigte Dr. Haas als Vorbild eines charaktervollen Menſchen. Entſpre⸗ chendes gilt von der Mannheimer Aerzteſchaft. den Schweſtern, dem Deutſchen Roten Kreuz, Kreisſtelle annheim, ſeiner einſtigen Heidelberger Verbin⸗ dung. der Burſchenſchaft„Franconia“. Die Orts⸗ gruppe Waldpark der NSDAp nannte als die bei⸗ den Leitſterne des Pg. Dr. Haas, Kämpfen und Die⸗ nen. Der Verein für Naturkunde Mannheim wür⸗ digte ſein früheres Vorſtandsmitglied als begeiſter⸗ ten Naturfreund und Kenner. Mit der geiſtlichen Weiſe„Wachet auf, ruft uns die Stimme“ ſchloß Organiſt Renſch die ernſte 2— Feierſtunde. dr. f. h. u 75. Geburtstag. Am Freitag, 24. Märg, kann kann in ſeltener geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit er im Ruheſtand lebende Korrektor Wilhelm Katzenmaier, Waldhof⸗ Gartenſtadt, Walofrie⸗ den 11, ſein 75. Wiegenfeſt begehen. 1903 kam Katzen⸗ maier als Schriſtſetzer in die Druckerei des„Mann⸗ heimer General⸗Anzeigers“, Vorläufer der„Neuen Mannheimer Zeitung“; bald darauf wurde der tüch⸗ tige, gewondte Setzer Korrektor 98 konmme Hey iau fünfundſiebzigjährige ſein Bjähriges Jubiläum in der NM3 feiern. Wilhelm Kacenaer wan lun⸗ gere Zeit in Feudenheim wohnhaft, wo er die Be⸗ ſtrebungen des dortigen Gemeinnützigen Vereins förderte; für dieſen Vorort war Katzenmaier auch ein zuverläſſiger Berichterſtatter für die NM3.— Einen Tag darauf, am Samstag, 25. März, wird ſeine Ehefrau, Katharina Katzenmaier, geb. Küchler, 70 Jahre alt. Ihnen beiden die beſten Wünſche für weiteren ſorgloſen gemeinſamen Lebensabend in gleicher Verfaſſung wie heute. un Das war Hilſe in letzter Minute. Am ver⸗ gangenen Sonntag während der Pionier⸗Vorfüh⸗ rungen auf dem Neckar kenterte oberhalb der Fried⸗ richsbrücke ein junger Mann mit ſeinem Kanadier. Er war des Schwimmens unkundig und wäre bei⸗ nahe ertrunken. Auf die Hilferufe eilte der Boots⸗ verleiher Klein hinzu und konnte ihn noch in letz⸗ ter Minute vor dem naſſen Tode retten. Uebrigens bat Herr Klein ſchon mehr als 50 Menſchen vor dem Eririnken gerettet. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe———.—— zn der kleinen Rhein-Neckar-Halle: Hervorragende Leiſtungsſchau des badiſchen Sandwerks Ein Ausſchnitt der Frankfurter Reichsausſtellung als Gifelpunkt des Handwerker-Wettkampfes 1939 Die von der Gaudienſtſtelle Baden des„Deut⸗ ſchen Handwerks“ in der Deutſchen Arbeitsfront in der kleinen Rhein⸗Neckar⸗Halle veranſtaltete Schau der Arbeiten aus dem Handwerker⸗ Wettkampf 1939 erfreut ſich regen Zuſpruchs. Selbſt am Sonntag, an dem die Bevölkerung über⸗ wiegend militäriſches Ziel hatte, ſtellten ſich viele ein. Auch auswärts findet die Schau die verdiente Beachtung. In dieſer Woche iſt vornehmlich der Beſuch der Gewerbeſchulen angeſagt. Da die Schau nicht nur für den Fachmann ſehenswert iſt. machen wir darauf aufmerkſam, daß die Beſichtigung, für die die Stunden von 14 bis 19 Uhr ſeſtgeſetzt ſind, un⸗ entgeltlich iſt. Der Eindruck, den man bei einem Rundgang ge⸗ winnt, iſt dahin zuſammenzufaſſen, daß die Gau⸗ ſieger hoffnungsvoll der Ermittlung der Reichsſieger im Mai in Frankfurt entgegenſehen können, denn alle Arbeiten, die die Bezeichnung Gauſieger tragen, ſind mit großem Können ausgeführt. Sehr umfangreich iſt die Gruppe Möbel⸗ Tiſchler⸗Handwerk vertreten. Wenn man ſich an den Jugendſtil um die Jahrhun⸗ dertwende zütrückerinnert, empfindet man ſo recht die Wandlung, die ſich in den Formen unſerer Moö⸗ bel vollzogen hat. Wahre Prachtſtücke ſind ein dun⸗ kelgebeizter Schreibtiſch und ein dazugehöriger drei⸗ teiliger Schrank mit reicher Schnitzerei. Man ſieht aber auch Schränke, Büfetts, Kommoden, Tiſche und Stühle in einfacher Ausführung, die darauf aufmerk⸗ ſamt macht, daß man ſich mit geringen Mitteln ge⸗ Das Stellmacher⸗Handwert iſt mit einem Leiterwagen und zwei Schubkaren vertreten, von denen der eine die Bezeichnung Gauſieger trägt. Das Küfer⸗Handwerk hat zwei Weinfäſſer ausgeſtellt, von denen das eine, das ebenfalls zur Frankfurter Reichsausſtellung wandert, reiche Schnitzerei ſchmückt. Hoheitszeichen, Hakenkreuz, die Worte„Blut und Boden“ und die Zahl 1939 ſind von Weintrauben umgeben. Ein langer Tiſch hat Teller, Schüſſeln und andere Drechſlerarbeiten und Schablonen für Gießereien aufgenommen. Ein von der Gefolgſchaft einer badiſchen Fabrik gewidmetes geſchnitztes Bild erinnert an einen Betriebsausflug. Ueber dem Wahrzeichen der Deutſchen Arbeitsfront reichen ſich zwei Arbeitskameraden die Hände. Das Bürſtenmacher⸗Handwerk füllt eine Niſche mit allerlei Bürſten und Beſen aus. Daneben ſteht als Vertreter des Korbmacher⸗Handwerkes u. a. ein Hundeſchließkorb, der ſich als ſehr praktiſch erweiſen wird, wenn man den vierbeinigen Ge⸗ fährten auf der Reiſe nicht mit ins Abteil nehmen kann. Die Holzwarenabteilung leitet zum Beklei⸗ dungsgewerbe über. 8 Das Kürſchner⸗Handwerk macht mit meh⸗ reren eleganten Mänteln, Capes und Füchſen auf ſich aufmerkſam, das Putzmacher⸗Handwerk mit einer Anzahl Hüte vom einfachſten bis zum koſt⸗ ſpieligſten, das Damenſchneider⸗Handwerk mit Kleidern und Mänteln. Ein grünes Komplet und ein Jackenkleid in rot und blau haben ſich die Bezeichnung Gauſieger geholt. Das Herren⸗ ſchneider⸗Handwerk, das gegenüber eine Koſe ſchmackvoll einrichten kann. Der Herſteller eines mit Beſchlag belegt hat, tritt keineswegs hinter der praktiſchen Geſchirrſchrankes wurde Gauſieger. weiblichen Eleganz zurück. Wie ſchneidig muß ſich Der Forſchungsreiſende Stötzner berichtet: Ein Ritt durch Jentralaſien Mit märchenhaſt ſchönen Farblichtbildern Walther Stötzner hat eine ganze Reihe von großen Aſienreiſen hinter ſich, und auch aus einer kann man nur Epiſoden bringen. Er war alſo— es muß ſchon Jahre her ſein— mit ſeinem Freunde, Leutnaut Baring, in Turkeſtan. Der ruſſiſche Be⸗ gleitoffizier, den man ihm vor die Naſe ſetzte, ging ihm auf die Nerven, und plötzlich beſchließen ſie, ſtatt nach Kamtſchatka nach Urga und Kalgan zu ſtarten. Die Ausreiſegenehmigung aus Tomfk brachte Baring nach einiger Mühe, Pferde wurden bei den Altaier⸗Mongolen gekauft, und nun gings oſtwärts mit Wagen und Pferden, ein deutſch⸗ruſſiſcher Die⸗ nex dabei, ein Ruſſe aus einem der Koloniſtendärfer, und ortskundige eingeborene Führer, mit denen man immer Glück hatte, ehrlich, treu und gutmütig, wie die meiſten dieſer Reitervölker(Kirgiſen, Turk⸗ menen uſw.) ſind. Die Route war Kobdo— Uliaſ⸗ ſutai— Urga— Kalgan, und das Ganze, wie man an Anlage und Darſtellungsart des Redners merkt, mit einiger Luſt auch an Abenteuer und ſportlicher Leiſtung aufgezogen. Es hat dann in der Folge auch Strapazen aller Art genug gegeben. Das Floß, vier Ein⸗ bäume mit Bohlen verbunden, ſchwamm einmal weg mit Gepäck und Wagen, wurde aber doch gebor⸗ gen, die Pferde brachen zuſammen aus Waſſer⸗ und Futtermangel, man bam einmal 2½ Tage ohne Waſ⸗ ſer ganz gut durch, aber mehr kann man den Tieren nicht zumuten. Einmal war die entſcheidende Waſ⸗ ſerſtelle voll verendeter Springmäuſe, einmal hatte man nur noch Tee und Fett, als man den mongoli⸗ ſchen Führer auf die Suche nach Kamelen ſchicken mußte, ganz auf ſeine Treue angewieſen. Er kam wieder, brachte Hilfe, zufällig traf man ſogar auf eine leere chineſiſche Karawane, und obendrein einen ruſſiſchen Wollaufkäufer, der den letzten Wodka mit ihnen durch die Kehle goß... Ueberhaupt hatte man Glück, und es muß wunderbar geſchmeckt haben. Trotzdem hatte Stötzner einſehen müſſen, daß die Wü fte Gobi um dieſe Jahreszeit auch mit Kamelen kaum zu queren war. Da trifft er in Uljaſſutai auf einen freundlichen Gou⸗ verneur, der ihm Paß und Vollmachten erteilt, überall auf den Wechſelſtationen Pferde anzufor⸗ ͤͤrn. Die Kamele zogen alſo mit dem Gepäck im Schritt weiter, mit den Pferden im Galopp hinter⸗ her. Wochenlang durch die Wüſte Gobi, die beſſer iſt als ihr Ruf, nämlich eher eine Steppe aus Kies, teilweiſe aus Fels beſtehend, mit einer ſehr dünnen Pflanzendecke überzogen, Flugſand wurde über⸗ haupt nicht geſichtet. So gings wochenlang. ſchmutzig · aber anſtändig die Mongolen, kalt und barſch das Klima. In Urga, dem größten Markt der Welt vielleicht, etwa ein Geviertkilometer groß, ſammelt ſich die ge⸗ waltige Wollproduktion der Gegend, hier kau⸗ ſen die chineſiſchen Generäle Pferde für ganze Kaval⸗ lerie⸗Diviſionen, hiex lebten noch 20000 Lamas in ihrer Zeltſtadt. Es war ſcheußlich kalt, 40 bis 50 Grad minus und nicht mehr zum Aushalten. Die nächtliche Friererei hatte man endlich ſo ſatt, daß man zu einem Gewaltritt nach Kalgan ſtartete. In elf Tagen wurde ein Durchſchnittstempo von 120 Kilometer im Tag zurückgelegt, immer im Galopp, anders war es nicht mehr auszuhalten, obwohl man gut trainiert und ſich nach mongoliſcher Art mit Tüchern geſchnürt hatte. Endlich taucht paradieſiſch ſchönes chineſiſches Bergland auf: Kalgan, die große Stadt mit europäiſchen Genüſſen und einer gerade fertiggeſtellten Bahn, die ſie in zwölf Stun⸗ den nach Peking brachte. 3* Das Wertvollſte an dieſem Reiſebericht ſind natür⸗ lich die märchenhaft ſchönen und klaren Farbenphotos. Es iſt bei allen Verſchiebungen, die die Farbmiſchung mit ſich bringt, doch viel vom Geiſt der fremden Landſchaft in einzelnen Bildern, und meiſt trifft das Bild natürlich richtig die herr⸗ lich farbigen Pelzmäntel der Mongolen, die Seiden⸗ kaſaks der Chineſen, exotiſche Haut und Haare, den Glanz auf dem Fell der feſtgebauten Pferdchen, nicht zuletzt die wunderbaren Gebäude, Figuren, Puppen der Tempel und vier Würdenträger. Stötzner er⸗ zählt klar anſchaulich mit einer behaglich ſächſiſchen Breite des Humors. S Es iſt ſchon was beſonderes um die Erfindung und tüchtige Handhabung der Farbenphotographie auf Reiſen dieſer Art, gerade unter dieſen farben⸗ freudigen Steppenvölkern und gerade deswegen auch ſehr zu bedauern, daß das Planetarium nür halb voll war. 3 Auf der Friedrichsbrücke rechts gehen! Beide Gehwege ſind freigegeben Beide Gehwege über die Friedrichsbrücke ſind uunmehr wieder frei. Seit einiger Zeit war der linksſeitige Fußgängerweg über die Friedrichsbrücke wegen der Verbreiterungsarbeiten geſperrt. Vom geſtrigen Tage ab konnte auch er wieder für den Fußgängerverkehr freigegeben werden. Er hat allerdings, natürlich nur während der Brückenum⸗ bauarbeiten, eine Schmälerung erfahren. Das gleiche gilt auch vom rechtsſeitigen Gehweg, der ebenfalls gegen die letzten Tage etwas geſchmälert werden mußte. Unter dieſen Umſtänden müßte es ſich eigentlich von ſelbſt verſtehen, daß jeder Fuß⸗ gänger jeweils nur immer rechts über die Brücke gehen ſollte. Bereits am erſten Tage aber, da beide Brückengehwege wieder frei ſind, mußte eine große Anzahl von Perſonen, die die Verkehrsregeln⸗ „Rechis gehen!“ nicht beachen wollten, von der Po⸗ lizei zurechtgewieſen werden. Wieder andere wollten nicht einſehen, daß die Friedrichsbrücke nach wie vor für den Fahrzeug⸗ verkehr geſperrt iſt. Sie überſchritten mit ihren Fahrrädern die Brücke, aber das Auge des Geſetzes wachte. Natürlich wollte ſich gar man⸗ cher damit herausreden, er habe nicht gewußt, daß das Mitnehmen von Fahrrädern über die Fried⸗ richsbrücke verboten ſei. Wieder ein anderer ſtellte ſich ganz naiy und meinte treuherzig, ein Fahrrad ſei doch kein Fahrzeug. Aber die Entſchuldigungen, wie ſie auch lauten mochten, nützten nichts, und jeder, der mit einem Fahrrad auf der Brücke ange⸗ troffen wurde, mußte für ſein verkehrswidriges Verhalten die Strafgebühr an die Polizei entrich⸗ ten. Die Freigabe des linken Brückengehwegs iſt das ſicherſte Zeichen dafür, daß es mit dem Brücken⸗ umbau unaufhaltſam weitergeht, wenn auch äußer⸗ lich wegen der dichten Bretterverſchalung die Fort⸗ ſchritte in der Brückenverbreiterung nicht ſo ohne weiteres erkennbar ſind. Kennen Sie das Naturſchutoebiet „Rheininſel Biedenſand“? Ein Lichtbildervortrag wird es Ihnen zeigen Unſere Heimat iſt reich an Plätzen, die durch ihre Eigenart beſonders hervortreten. Wer einmal auß ſeinem Gang durch die Reisinſel die Wildnis und Unberührtheit dieſer Halbinſel erlebt hat, der bleibt gefeſſelt vom Zauber der urſprünglichen Natur. Doch nicht nur die Reisinſel allein hat den Reiz der Urſprünglichkeit bewahrt; auch die Rheininſel Bie⸗ denſand, die von Lampertheim aus leicht zu er⸗ reichen und heute Naturſchutzgebiet iſt, gehört zu jenen Gebieten, die das Geheimnis des ſtillen Wer⸗ dens und Vergehens der vom Menſchen unveränder⸗ ten Natur erhalten haben. 85 Um die Schönheit dieſer Rheininſel einmal ins rechte Licht zu ſetzen, hat das Volksbildungs⸗ werk Mannheim den als ausgezeichneten Bata⸗ niker bekannten Apotheker Feldhofen aus Lam⸗ pertheim zu einem Lichtbildervortrag, der szugleich durch eine Schmalfilmvorführung bereichert wird, gewonnen, der am Freitagabend in der Aela der Vaterlandsverteidiger ausnehmen, der eine der ausgeſtellten Uniformen trägt. Aber auch die Zivili⸗ ſten werden konkurrenzfähig ſein, wenn ſie die An⸗ züge und Mäntel anlegen, die die Uniformen um⸗ geben. Und ſchließlich gehört zu dieſer Abteilung das Schuhmacher⸗Handwerk, das mit gedie⸗ gener Maßarbeit(Herren⸗ und Damenſchuhe und Reitſtiefel) imponiert. Und nun kommen wir zu dem Polſterer⸗Hand⸗ werk, das mit mehreren Seſſeln und einem Sofa ſeinen feinen Geſchmack bekundet. Ein grün⸗weißer Seſſel und ein zweiter mit einem großblumigen Bezug haben ſich die Bezeichnung Gauſieger er⸗ worben. Gegenüber hat das Sattlerhandwerk u. a. Kummete und Geſchirre ausgelegt. Sehr umfangreich iſt die Ausſtellung des Maler⸗Handwerks. Zahlreiche ſchwarz⸗weiße und buntfarbige Schil⸗ der machen darauf aufmerkſam, daß die Schil⸗ dermaler den Hauptwert auf guten Blickfang durch ungekünſtelte Buchſtaben legen. Zur Vielſei⸗ tigkeit dieſer Kollektion tragen verſchiedene Bilder und farbige Skizzen von Bauten bei. Das Töp⸗ fierhandwerk fällt mit mehreren wundervollen Schälen auf, von denen eine in Frankfurt ausgeſtellt wird. Auf der anderen Seite zeigt das Schloſſer⸗ und Schmiede⸗Handwerk, welche Kunſtwerke man aus Metall herſtellen kann. So holte ſich die Gauſiegerbewertung ein Hoheits⸗ zeichen mit dem Reichsadler. Eine ganz hervor⸗ ragende Arbeit iſt ebenfalls eine ſchmiedeeiſernes Gitter mit zwei Handwerks⸗Sinnſprüchen. Ein mächtiger Schlüſſel, der an einem Rundbogen mit Ftrmenbezeichnung hängt, wird in Frankfurt große Beachtung finden. Ueber einem Hoheitszeichen lieſt man in Goldſchrift„Heim der Hitlerjugend“. Ein reichgeſtaltetes Gitter trägt ebenfalls einen müchtigen Schlüſſel. Prachtvoll würde ſich dieſes Schmuckſtück an einer Schloſſerei ausnehmen. Das Elektro⸗ Handwerk beweiſt ſeinen guten Geſchmack mit mehreren Beleuchtungskörpern in Laternen⸗ und Kronenform. Und nun ſtehen wir vor der Koje der Photo⸗ graphen, die die Wände mit Bildern von Einzel⸗ perſonen, Landſchafts⸗ und Städtemotiven und tech⸗ niſchen. Abbildungen in Schwarz⸗weiß und farbig ge⸗ ſchmückt haben. In einer Vitrine funkeln Ringe und Armbänder des Juwelier⸗Handwerks und auf der anderen Seite hat das Optiker⸗Hand⸗ werk verſchiedene Brillen mit Bildern ausgeſtellt, die den guten Sitz veranſchaulichen. Das Stein⸗ metz⸗Handwerk iſt mit einem Wappen ver⸗ treten, das aus einem Sanoſteinblock künſtleriſch herausgemeißelt wurde, das Bautiſchler⸗Hand⸗ werk mit mehreren Türen, von denen die eine eine beſonders ſchön gemaſerte Füllung beſitzt, das Glaſer⸗Handwerk mit einem vierteiligen Fenſter und das Gipſer⸗ und Stukkateur⸗ Handwerk mit zwei Leiſtungsproben. Unſer Rundgang endet bei den Bäckern und Konditoren, die alle möglichen Backwaren vom Brotlaib und Weck bis zur Torte ausgeſtellt haben, und den Metzgern, die mit in zwei Vitrinen arrangierten Wurſtwaren drei Gauſieger ſtellen. Ein Kühlſchrank macht darauf aufmerkſam, daß er zur Aufbewahrung der vielerlei ſchmackhaften Dinge, die ein Wurſt⸗ wären⸗Geſchäft anbietet, unentbehrlich iſt. 3 Sch. Reichslotterie ber NSD Der Reichsinnenminiſter gibt bekannt, daß der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP mit ſeiner Zuſtim⸗ mung wieder die Veranſtaltung einer Losbriefgeld⸗ lotterie zur Gewinnung von Mitteln für nationale Arbeit ſür das Gebiet des ganzen Deutſchen Reiches genehmigt hat. Das Spielkapital beträgt 18 Millionen Mart(36 Millionen Losbriefe zu 50 Pfennig). Zur Ausſpielung gelangen ins⸗ geſamt 5 130000 Gewinne und 748 Prämien von zuſammen 5,9 Millionen Mark. Die Ziehung der Prämien findet am 31. Juli in München ſtatt. Der Vertrieb der Loſe auf öffentlichen Straßen und Plätzen ſowie in Gaſt⸗ und Vergnügungsſtätten iſt geſtattet. u Langfinger in Feudenheim. Bisher noch un⸗ bekannte Täter verſuchten in einer hieſigen Metzgerei ihren Bedarf an Wurſt und Fleiſch zu decken. Da ſie aber bei ihrem trüben Handwerk geſtört wurden, nahmen ſie ein Paar neue Herrenſchuhe mit. Ein Leichtmotorrad, das ein Fahrradmarder in Mannheim geſtohlen hatte, wurde im Hofe einer Wirtſchaft abgeſtellt und der Eigentümer konnte es wieder abholen. u Wo und wann erhalte ich meine Volksgas⸗ maske? Die bisherige Ausgabeſtelle für die Volks⸗ gasmaske in H 1, 15, wird ab Donnerstag, den 23. März, nach N 3, 3 verlegt, wo Volksgasmas⸗ ken jeweils donnerstags von 16 bis 20 Uhr ausgege⸗ ben werden. u Neue Tarifbeſtimmungen für Groß⸗ und Ein⸗ zelhandel. Für den Groß⸗ und Einzelhandel beſtehen ſeit 1. März neue Tarifbeſtimmungen, worauf be⸗ ſonders hingewieſen wird. Den Betriebsführern wird empfohlen, ſich ſoſort mit den neuen Beſtim⸗ mungen vertraut zu machen, weil dieſe ſchon bei der nächſten Gehaltszahlung zu berückſichtigen ſind. Die Tarife ſind bei der Kreiswaltung der Deutſchen Arbeitsfront, Fachabteilung„Der Deutſche Handel“, Mannheim, Rheinſtraße 3, gegen eine kleine Gebühr Eh 2 metz, Mogyoroſſy. Santha, ———— 4. Seite Nummer 137 — M.————— Neue Maunheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. März 195⁰ Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Zweiſtellige Siege an der Tagesordnung Es wag ſchon ein gewiſſes Anzeichen von ſchwindendem Intereſſe an dem Reſt der noch ouszutragenden Verbands⸗ piele ſein, denn nur ſo läßt es ſich erklären, daß bei den Spielen des Sontags: Jahn Weinheim— Bopp u. Reuther 019 Lützelſachſen— Gartenſtadt:1 BSpo Lanz— Unterflockenbach 11:1 die Weinheimer eine derart hoch ausgeſalbene Packung hin⸗ nehmen mußten. Daſür ſpricht nicht nur die“ mehrfache Erſatzgeſtellung, ſondern auch die Talſache, daß Jahn Weinheim als Platzverein nur mit 9 Monn antrat. Es iſt dies höchſt bedauerlich uund man ſollte ooch. vom ſport⸗ lichen Stanspunkt geſehen, erwarten dürfen, daß gerade die letzten Spiele allſeits ebenſo ernſt genommen werden, wie der Beginn einer Spielzeit. Uebrigens hat man im letzten Jahre— wenn auch nicht bei Weinheim ſo doch ondererſeits— die gleiche Feſtſtellung machen müſſen, und daß dies bei der ſpielleitenden Behörde keine Freude er⸗ weckt, iſt eine Selbſtverſtändlichleit. Ergebniſſe wie 9119 mögen im Hancballſport allenfall⸗ vorkommen, im Fußball und dazu bei verhältnismäßig gleichſtemk gepaarten Mannſchaſten ſtellt man ſich den Aus⸗ gan der Spiele jedenſalls etwas anders vor. Damit ſoll natürlich dem Bombenſieg veir Bopp u. Reuther ab⸗ ſolut nichts abgeſprochen werden, im Gegenteil, es ſoll anerlannt werden, daß die Mannheimer Induſtrieleute ſelbſt unter den gegebenen Umſtänden ihr Spiel mit voll⸗ ſtem Einſatz ſpielten. Der Angriff von B. u. R. nutzte ip ziemlich alle Chancen die ſich ihm boten, uerd ſchon bei der Pauſe war mit:0 ein Vorſprung geſchaſſen, der zwangsläufig zu einer ausgeſprochenen Kataſtrophe der Weinheimer führen mußte, die denn auch mit:19 eintraf. Einen weiteren Bombenſieg gab es ſchließlich für die BSpo Lanz, die gegen Unterflockenbach ebenſalls eine recht überlegene Rolle ſpielte. Mögen auch hier bei Unter⸗ flockonrbach verſchiedene Erſatzgeſtellungen ein Milderungs⸗ grund für die eindeutige Schlappe darſtellen, ſo muß doch auch geſagt ſein, daß die„Lanzer“ wiedex einmal ſo richtig ihren Tag hatten. Von hinten heraus wirkte die Elf dies⸗ mal eniſchieden ſtabiler wie in manchem der letzten Spiele und im Angriff konnte mam eine ſeltene Schußfreudigkeit ſeſtſtellen, 8ie diesmal beſtimmt nicht von Pappe war. Das Ergebnis des drittar Spieles Lützelſachſen— Gartenſtadt iſt mit dem feſtgeſtellten:1 durchaus als normal zu bezeichnen, denn ſo ungeſähr hatten auch wir uns den Ausgang dieſer Partie vorgeſtellt. Einige kleinere Diſſerenzen in unſerer letzten Tahellen⸗ überſicht ſind in der nachſolgenden Tabelle entſpreche d berichtigt und iſt der Stand der Spiele nunmehr folgender: Spiele gew. unentſch. verl. Tor⸗ Bunkte BSp Lanz 14 10 2 2 32·13 22•6 Gartenſtadt 12 9 1 2 46:1 19•5 Bopp u. Reuther Mh.14 8 3 3 59 27 199 Zellſtoff Mannheim 12 3 2 3 38 14 16.8 Vützelſachten 11 4 3 4 19˙25 1111 Unterflockeabach 14 4 1 9 26•52.19 Jahn Weinheim 13 3 2 1* 8 18 Aſchbach 10 2 1 7 14.19 5 15 Laudenbach 14 1 3 10 1362•18 Das 28. Roſengarten⸗Schauturnen des Turnvereins Mannheim von 1846 Der 26. März wird für den Turnverein Mannheim von 1846 wieder ein großer turneriſcher Feſttag werden. Mit einem Bienenfleiß ſind die Abteilungen dieſes großen vielſeitigen Vereins eben daran, ihr, 28. Roſengorten⸗ Schauturnen zu einer einzigartigen ſportlichen Schau zu ſermen. Tatſächlich bewundernswert iſt der Einſatz der Eber 1000 Beteiligten, die nun mitten in den Vorbreitungs⸗ arbeiten ſtehen und nichts ſcheuen, was zum guten und reſt⸗ loſen Gelingen dieſer Veranſtaltung beiträgt. Sieht man dieſes pulſierende Leben in den Uebungsſtunden, ſo lacht einem das Herz über dieſe freudige Bereitſchaft. Der kleinſte Knirps weiß hier ſchon was bevorſteht, und daß ex ſich beſonders anſtrengen muß. Frohe glückliche Men⸗ ſchen ſchaſſen doch die Leibesübungen. Daß das Schau⸗ turnen gleichzeitig aber auch in den Dienſt der Werbung für die Leibesübungen eingeſtellt iſt, geht unmittelbar aus dem diesjährigen Leitmotiv hervor. Es iſt jedenfalls da⸗ mit eine ſeine und auregende Verbindung geſchaffen wor⸗ den. Wenn als Richtſchnur und Ziel der Geſtaltung die Viel⸗ ſeitigkeit und Bielfältigkeit der Leibesübungen in dieſem Schauturnen veranſchaulicht wird und neben dem gewal⸗ tigen Uebungsreichtum auch die Breitenarbeit ſach⸗ und ſachgemäß zum Ausdruck kommt, ſo ſoll das erkennen laſſen, daß jeder, auch der Neuling, gleich welchen Alters und welchen Geſchlechts, ohne Ausnahme an dem Freuden⸗ vorn deutſcher Leibesübungen teilnehmen kann. Und darum 8 3333* Uns näch, wer die Freude liebl, den Schwung, den Mut und die Kraft⸗ wir wollen Ein Volk in Leibesübungen. Dieſe Einleitung, die der Vorführungsſolge voraus geht, wird beſtimmt ihren Zweck erſüllen und jeden deut⸗ ſchen Menſchen erkennen laſſen, wie notwendig eine regel⸗ mäßig betriebene Leibesübung iſt. Deutſch-ungariſches Schauturnen Nach ihrem Länderlampf in Paſſau ſtellten ſich die deut⸗ ſchen und ungariſchen Nationalturner am Dienstagabend vor ausvertauftem Hauſe in einem Schauturnen vor. Karl und Willi Stadel, Müller, Krötzſch, Stangl, 86 iedrich und Göggel zeigten ſich wieder von ihrer eſten Seite, beſonders Stangl, Friedrich, K. Stadel und Krötzſch erhielten ſtarlen Beifall. Ausgezeichnetes Können verrieten auch die Ungarn Gaal, Hegedus, Kocſke⸗ Hajdu, Patakt und Vanlöi. Reichsſachamtleiter Carl Steding und dex Präſident des ungariſchen Turnverbandes, Szuko⸗ varthy, wohnten der Veranſtaltung bei. 1. Hallenkampfſpiele der 97 in Stuttgart In Stuttgart nahmen am Mittwoch in fünf verſchie⸗ denen großen Hallen die 1. Hallenkampfſpiele der HJ ihren Anfang. Im Gewichtheben konnten bereits alle Jugendtitel vergeben werden. 0 Die Ergebniſſe: 0 Bantamgewicht(bis 50 Kilo): 1. Spitzenberg(Nieder⸗ rhein) 180 Pfund; 2. Weiß(Weſtm.) 167,5; 3. Wronkowſki (Weſtf) 1675. Federgewicht(bis 55 Kilo): 1. Kahl(Sach⸗ ſen) 200 2. Werker(Mittelelbe) 200; 3. Happenegg(Kärn⸗ ten) 197,5; 4. Pauſt(Schleſien) 185 Pfund.— Leichtgewicht (bis 60 Kilo): 1. Lotz(Thüringen) 215; 2. Leonhardt(Würt⸗ temberg) 215; 3. Holtzer(Wiesbaden) 207,5.— Mittel⸗ gewicht ſbis 65 Kilo): 1. Junkes(Weſtm.) 250; 2. Ober⸗ priller(Sochl.) 237,5; 3. Danieſchus(Niederrhein) 295.— Halbſchwergewicht(bis 70 Kilo): 1. Meyenburg(Nieder⸗ ſachſen) 272,5; 2. Riehl(Heſſen⸗Naſſau) 270 Pſund.— Schwergewicht(über 70 Kilo): 1. Weber(Hochland) 3103 2. Guski(Weſtf.) 302,5; 3. Wraſidlo(Schleſien) 302,5 Pfund. Purann war ohne Gegner Radrennen in der Deutſchlandhalle Faſt ausverkauft war die Deutſchlandhalle am Mittwoch⸗ abend zu den internationolen Amateur⸗Radrennen, die— wie üblich— vom Gau Berlin⸗Mark Brandenburg mit der NSc„Kraft durch Freude“ zuſammen aufgezogen waren. Das Fehlen des Italieners Aſtolfi, der ohne Angoabe von Gründen Berlin ſchon am Sonntag verlaſſen batte und trotz Aufforderung ſeiner Startverpflichtung nicht nachkam, nahm den internationalen Fliegerkämpfen viel an Rei.z Die bei⸗ den Dänen Brask und Erich Falck⸗Hanſen, der Bruder des Exweltmeiſters, waren kein Erſatz für den der ucJ zur Beſtrofung gemeldeten Südländer. Unſer derzeit ſchnellſter Winterbahnfahrer Gerhard Purann hatte ſomit keine eben⸗ bürtioen Gegner. Der Berliner gewann nicht nur ſeine ſämtlichen Fliegerläufe, ſondern auch das Zeitfahren, ob⸗ wohl er ſich hier einmal ſtork verſteuerte. Er wurde mit 17 Punbten vielbejubelter Geſamtſieger vor ſeinem Lands⸗ mann Schulz mit 9, Brask mit 7 und Falck⸗Honſen mit 6 Punkten. Hart umkämpft war das Ausſcheidungsfahren, in dem Kurt Purann ſchließlich die Oberhand behielt. Im 75⸗ Minuten⸗Mannſchoftsfahren veraäbſchiedete ſich Mathſiok, der mit Bartoftiewiez gexaart war, erſolgveich aus dem Amateuxlager. Nach einer Stunde hatte dieſes Paar die Spitze mit Rundenvorſprung erkämpft gegen alle Angriffe. Die Ergebniſſe: 75⸗Minuten⸗Mannſchaftsfahren: 1. Matyſiak⸗Bor⸗ toſkie wicz 10., 56,700 Km.; eine Runde zurück: 2. Bolte⸗Aeymans 19.; 3. Meurer⸗Irrgang 8.; 4. Wen⸗ ning⸗Giebkens 8.; 5. Jörgenſen⸗Rasmuſſen(Dänemark) 5.; zwei Runden zurück: 6. Meier⸗Dubaſchuy 15 P. und behauptete ſich Deutſche Amateur-Boxmeiſterſchaften Guter Beſuch am Nachmittag— Piotrow,ki-Mannheim unterliegt Am Mittwochnachmittag wurden die Vorrundenkämpfe bei den Deutſchen Amateur⸗Boxmeiſterſchaften in dem mit 3000 Beſuchern vollbeſetzten Städtiſchen Saalbau zu Eſſen ſortgeſetzt. Im Federgewicht gab es eine Fehlentſcheidung. Der Berliner Arenz wurde als Punktſieger über den Wie⸗ ner Jaro erblärt, doch verfügte das Reichsſachamt, daß Jaro an Stelle von Arenz weiter im Wettbewerb verbleibt, während der Berliner ausſcheidet. Der Frankfurter Bam⸗ berger ſetzte ſich im Fliegengewicht durch einen Punktſieg über Gundelbacher(Eſſen] weiter durch, während im Leicht⸗ gewicht der Mannheimer Piotrowſki dem Europameiſter Nürnberg(Berlin) nach Puntten unterlag. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Bebert(Hamburg) ſchlägt Krüger(Kaſ⸗ ſel) n..; Bambevpger(Frankfurt a..] ſchlägt Gundel⸗ bacher(Cäen) n..; Obermauer(Köln(ſchlägt Fink (München) 3. Rö. k. o. Bantamgewicht: Virnich Röln) ſchlägt Schindler(Al⸗ tenbuxg) n..; Wilke(Hannover) ſchlägt Pichler(Wien) u..; Hacker(Leipzig) ſchlägt Sträter(Remſcheid) n. P Strahl(Danzig) ſchlägt Zwicker(Breslau) 1. Rd. k. o. Federgewicht: Graof(Berlin) ſchlägt Sprafke(Berg. Glatbach) n..; Klahre(Leipzig) ſchlägt Petry(Kaſſel) (Kaſſel) n..; Arenz(Berlin) ſchlägt Jaro(Wien) n. V. (Urtsil berichtigt). Leichtgewicht: Nürnberg(Berlin) ſchlägt Piotrowſki (Mannheim) u..; Heeſe(Düſſeldorf) ſchlägt Pfefferle (QOberndorf) n..; Blumenthal(Hildesheim) ſchlägt Acker⸗ mann(Königsberg) n..; Gruber(Dresden) ſchlägt Bracht (Düſſeldorf) n. P. 0 Weltergewicht: Murach(Schalke) ſchlägt Ebert(Magde⸗ burg) 1. Rö. k..; Oechsle(München) ſchlägt Kleinfeld (Königsberg) n..; Dörries(Hannover) ſchlägt Krieſe (Berlin) 3. Rd, durch Disquolifikation. Mittelgewicht: Baumgarten(Hamburgj ſchlägt Grünwald n..; O. Utſch(Magdeburg) ſchläat Woll(Stet⸗ tin) n. P. Halbſchwergewicht: Schmidt(Hamburg) ſchlägt Leiſer (Stuttgart) n..; Koller(Wien) ſchlägt Geppert(Soeſt) u. P. Schwergewicht: Melzer(Hamborn) ſchlägt Pietſch(Oeip⸗ zig! n..; Knorr(Wanne⸗Eickel) ſchlägt Merle(Naum⸗ burg) 1. Rd. ko. Die letzten Nachmittagskämpfe Die reſtlichen Kämpfe des Nachmittags brachten noch ſchönen Sport. Kleinholdermann(/Leibſtandarte Berlin) kehrte erſt heute aus Böhmen zurück und trägt ſeinen Vor⸗ rundenkampf gegen den Heilbronner Schädler erſt am Donnerstagnachmittag vor Beginn der Zwiſchenrunde aus. Die letzten Nachmittagsergebniſſe: Weltergewicht: Fiedler(Wuppertal) ſchlägt Heißl(Salz⸗ burg) nach Punkten; Räſchke(Hamburg) ſchlägt Schächtele (Freiburg) 3. Runde k..; Schmidt(Eſſen) ſchlägt Chriſt⸗ mann(Ludwigsburg) nach Punkten. Mittelgewicht: Pepper(Dortmund) ſchlägt Thomas (Grünberg) 2. Runde k..; Schellin(Berlin) ſchlägt Born⸗ jcheuer(Inſterburg) 2. Runde k..; Kubiak(Herne) ſchlägt Fellner(Wien) nach Punkten; Loibl(Ulm) ſchlägt Geilich (Kaſſel) nach Punkten. 2 Halbſchwergewicht: Hach(Magdeburg) ſchlägt Krumm [Köln) nach Punkten; Koppers(Hannover) ſchlägt Scholl (Wuppertal) nach Punkten; Trillhaſe(Bremen) ſchlägt Birka(Breslau) nach Punkten; Seeliſch(Berlin) ſchlägt Hauer(Leipzig) nach Punkten. Schwergewicht: ten Hoff 1(Harburg) ſchlögt Barl (München) nach Punkten; Runge Wüppertal) ſchlägt Pün (Klagenfurt) nach Punkten; Grupe(Hamburg) ſchlãg Schetgen(Bad Ems) 2. Runde k. o. Die letzten 16 Vorrundenkämpfe Zu den 16 Abendkämpfen der Vorrunde hatten ſich über 2000 Zuſchauer eingefunden, die ſchöne Treffen bei aus⸗ geglichenen Paarungen zu ſehen bekamen. Im Lei hi⸗ gewichtskampf zwiſchen Gorczyza(Berlin) und Gönſerig (Stettin) kam es wieder zu einem Fehlurteil. Der Ber⸗ liner wurde zum Punitſieger erklärt, das Reichsſachamt berichtigte aber die Fehlentſcheidung, ſo daß Gänſerig im Wettbewerb werbleibt. Der Frankſurter Schöneberger war Schmitt(München) nach Punkten aus dem Rennen. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Tietſch(Bernau) ſhlägt Möhwotd in der 3. Runde k..; Koſchir(Eſſen) ſchlägt Winskowſki (Magdeburg) nach Punlten. Bantamgewicht: Staſch(Kaſſel) ſchläg: Strangfeld(Her⸗ ten) nach Punkten; Frieß(Hamburg) ſchlägt Goſſow(Ber⸗ lin) nach Punkten. Federgewicht: Leu(Stettin) ſchlägt Draegereit(Eſſen“ nath Punkten; Schöneberger(Frankfurt⸗M.) ſchläg: Schmitt (München) nach Puntten. Leichtgewicht: Kuklinſki(Hamburg) ſchlägt Manzuk (Bochum] nach Punkten; Gorezyza(Berlin) ſchlögt Gän⸗ ſerig(Stettin) nach Punkten.(Urteil berichtigt, Sieger Gänſerig). Weltergewicht: Bredehorn(c ſchlägt Kalker (Köln) nach Punkten; Herhenbach(Wuppertal) ſchlägt Kauer(Hamburg) in der 1. Runde k. o. Mittelgewicht: Riemann(Hamburg) ſchlägt Geilich (Konſtanz) nach Punkten; Zimmermann(Köln) ſchlägt Amelung(Celle) nach Punkten. Halbſchwergewicht: Schnarre(Recklinghauſen) ſchlägt Lettenbauer(Schweinſurt) nach Punlten; Lindlar(Rem⸗ ſcheid) ſchlägt Pauler(Sudetenland) in der 2. Runde k. o. Schwergewicht: Ortmanns(Köln) ſchlägt Kloſe(Bres⸗ lau) nach Punkten; Gerigk(Allenſtein; ſchlägt ten Hoff 2 (Oldenburg) in der 1. Runde k. o. Auch Geisler ausgeſchieden Im Saalbau zu Eſſen wurden die Kämpfe um die deutſche Amateur⸗Box⸗Meiſterſchaft am Mittwochvormistag programmgemäß fortgeſetzt. Die Schuljugend nahm begei⸗ ſterten Anteil. Von den badiſchen Boxern iſt nun au Geisler(Mannheim) im Bantamgewicht ausgeſchieden, da⸗ gegen kam Joswig(Frankfurt) eine Runde weiter. Die Ergebniſſe Paluſſek(Braunſchweig) beſiegt Tho⸗ mas(Geraßh nach Punkten; Manczyk(Bochum) beſieg: Kohn (Königsberg) nach Punkten; Sonnenberg(Braunſchwein beſiegt Blümel(Zwickau) in der 3. Runde k. o. Bautamgewicht: Bormann(Stettin] beſiegt Geisler (Mannheim) nach Punkten; Schiller(Berlin) beſiegt Diet⸗ rich(Nürnberg) nach Punkten. Federgewicht: Joswig(Frankfurt⸗M.) beſiegt Brond:? (Oberhauſen) nach Punkten; Norek(Gladbach) beſiegt Mer⸗ kens(Neuß) nach Punkten; Zülchner(Hamburg) beſiegt Scholten(Moers) nah Punkten. Leichtgewicht: Kramer(Gütersloh) beſiegt Büttner 1 (Breslau] nach Punkten; Zeilhofer(München) beſieg: (München) beſiegt Witte(Wuppertal) nach Punkten. Kleine Syort⸗Nachrichten Italieniſche Wagen ſtarten auch beim Großen Preis von Pau am 2. April. Sommer(Frankreich) ſteuert einen Z⸗Liter⸗Alfa⸗Romeo und der Schweizer de Grafſenried einen Maſerati. Beide Wagen befinden ſich im Beſitz des Schweizers. Die Internakionale Box⸗Union bält ihre nächſte Tagung in Genf ab. Als Termin wurde der 30. April feſtgeſetzt. Saverio Turiello, der Weltergewichts⸗Europameiſter, be⸗ reitet ſich auf ſeinen Titelkampf mit Guſtay Eder am 5. April in Berlin vor. In Mailand tritt er am 22. März gegen den Belgier Al Baker an. John Heury Lewis, Boxweltmeiſter im Halbſchwergewicht, wird das Boxen inſolge einer Sehſtövung am linken Auge Jahrestagung des Deutſchen Golf-Verbandes An der Jahrestagung des Deutſchen Golf⸗Verbandes im NSRè in Berlin nahmen ſämiliche 62 deutſchen Golfklubs teil. Zum erſten Male waren auch 6 Golfgemeinſchaſten aus der Oſtmark und zwei aus dem Sudetenlande vertreten. In ſeiner Rückſchau konnte der Verbandsführer Karl Henkell feſthalten, daß im vergangenen Jahre eine weſent⸗ liche Steigerung des Mitgliederſtandes erreicht wurde. In den Ländertämpſen wurde ein Sieg gegen Italien, ein Unentſchieden gegen Hollond erreicht; die Kämpfe gegen Schweden und Frankreich gingen verloren, wenn auch gegen Fronkreich die beiden Spiteenſpiele durch Unteroffizier von Beckerath und durch Aſſeſſor Hagedorn gewonnen werden lonnten. Die auf Grund einer Einladung in England durch⸗ geführten Einladungsſpiele brachten einen deutſchen und einen engliſchen Sieg. Der Deutſche Golfverband nimmt regen Anteil an allen interwationolen Golffrogen. Er iſt Mitglied des Europäiſchen Golfverbondes, dem 14 euro⸗ väiſche Länder ongehören. Verbarsführer Karl Henckell nertritt hier als Vizepräſident Deutſchlonds Belange. Zum erſten Male regionale Meiſterſchaften Zum erſten Male werden im kommenden Jahre im Golf⸗ iport regionale Meiſterſchaften durchoeführt, die dazu die⸗ nen ſollen, auch Spieler mittlerer Leiſtungsſtärke heran⸗ zuziehen. Für dieſe regionalen Meiſterſchaften wurden 8 Bezirke gebildet die folgende Gaue umfaſſen: Bezirke1 den Gan 3, Bezirk 2 die Gaue, 4, 5, 6 und 18, Bezirk 3 den Gau 7, Bezirk 4 die Gaue 8 und 9, Bezirk 5 die Gaue 10 und 11, Bezirk 6 die Gaue 12 und 13, Bezirk 7 die Gaue 14 und 15 und Bezirk 8 die Gaue 16 und 17. Wichtige Golftermine 1939 Folgende Länderkämpfe führen die deutſchen Golſer 1999 durch: Am 14. Mai in Frankſurt a. M. gegen Italien (Männer) und gleichzeitig gegen Hͤlland(Frouenſ. Am 18. Juni in Spa gegen Belgien; am 8. und 9. Juli in Gothenburg(Schweden) gegen Schweden und Holland (Männer). Die Einladungsſpiele gegen eine eungliſche Mannſchaft werden am 13. Auguſt in Bad Ems ausgetragen. Hierzu muß betont werden, daß es ſich dabei nicht um Län⸗ derſpiele handelt. Die wichtigſten nationalen Termine ſind: 30. April: Großer Pleß⸗Pokal. Es iſt dies der Auftakt des Golffahres, die Wettſpiele werden au ſallen Golſplätzen Hurchgeführt. 11.—13. Mai in Frankfurt a..: Nationale Deutſche Herren⸗Meiſterſchaft(beſchränkt) und Nationale Deutſche Damen⸗Meiſterſchaft ſbeſchränkt), 27.—29. Mai in Aachen die Jungen⸗Meiſterſchaft von Deutſchland(beſchränkt) und Mädchen⸗Meiſterſchoft von Deutſchland(beſchränkt). Vom 14.—20. Auguſt in Bad Ems: Herren⸗ Wainerſchaft von Deutſchland(offen)!: Damen⸗Meiſterſchaft von Deutſchland (offen); Offener Gemiſchter Vierer ohne Vorgabe, Ofſene Meiſterſchaft von Deutſchland(heſchränkt) und Deutſcher Walker⸗Pokal..—3. September: Senioren⸗Spiele(be⸗ ſchränkt) in Hamburg⸗Falkenſtein. Vom.—10. an einem noch zu beſtimmenden Austrogunasort die Cadcie⸗Meiſter⸗ ſchaft von Deutſchland; die Golflehrer⸗Meiſterſchaft von Deutſchland und Gemiſchter Vierer mit Vorgabe(Amateur und Golflehrer oder Dame und Golflehrer). 4 aufgeben müſſen. Der Titelbompf mit Dave Clark, der am 30. April in Detroit ſtattfinden ſollte, wurde vorerſt ein⸗ mal abgeſagt. Arno Kölblin, der frühere deutſche Schwergewichtsmeiſter, hat Kampſangebote aus England erhalten. In einer Frei⸗ luftveranſtaltung ſoll er gegen George James antreten, der bereits Schönrath und Wallner beſiegen konnte. 36 Kirchheim iſt Bezirksmeiſter Die FG Kirchheim hat die Punkte aus dem Spiel gegen Walldünn zugeſprochen bekommen, da Walldürn zum Spiel nicht antrat. Kirchheim iſt jetzt bereits Meiſter von Unterbaden⸗Oſt, da es von keinem Verein mehr eingeholt werden kann. Köc-Abend im Eisſtadion Berliner Schlittſchuhelnb triſſt auf eine Süd⸗ weſtdeutſche Auswahlmannſchaft Am kommenden Samstagabend findet im Mannheimer Eisſtadion eine„Koͤßß“⸗Veranſtaltung ſtatt, bet welcher erſt⸗ mals durch ſtark herabgeſetzte Preiſe allen Volksgenoſſen Gelegenheit geboten werden ſoll, den Eisſport kennen zu lernen. Das ſportliche Programm des Samstagabend kann ſich ſehen laſſen. Im Mitlelpunkt der Veranſtaltung ſteht das erſtmalige Auftreten des vielfachen Deutſchen Meiſters, Berliner Schlittſchuhelub mit ſeinen inter⸗ nationalen Spielern. Der Name des BSC, als einer der erſolgreichſten deutſchen Eishockey⸗Vereine, genießt nicht nur im Reich ſelbſt einen gewaltigen Ruf, auch im Aus⸗ land iſt er bekannt und gefürchtet und zahlreiche inter⸗ nationale Siege ſind die Zeichen ſeiner Leiſtungsſtärke⸗ Daß es geglückt iſt dieſe beliebteſte Deutſche Vereinsmann⸗ ſchaft für den„Köß“⸗Tag am Samstagabend zu gewinnen, kann als gutes Zeichen betrachtet werden, denn die Ber⸗ liner werden bei den Zuſchauern für eine ausgezeichwete Propaganda für den Eisſport ſorgen. Als Gegner der Berliner ſteht eine Südweſtdeutſche Aus wabl⸗ mann ſchaft ſeſt. Die Pauſen zwiſchen den einzelnen Spieldritteln werden von Kräften des bekannten Münchner Eislaufvereins ausgefüllt. In erſter Linie zu nennen ſind Gretel Bierſack und das Paar Hintermaier⸗ Dürchel, welche den Mannheimern einen neuen Beweis von dem hohen Stand des Eiskunſtlaufes in der Hauptſtadt der Bewegung geben wollen. NSDAb-Nitieilungen Hartetamtiched Behaantmechunger satommes Ortsgruppen der NSDAP Waldhof. 24.., 20.15 Uhr, Zellenſitzung der Zellen § bis 9 mit Parteigenoſſen und den Politiſchen Leitern der Zellen 1 bis 4. Die Politiſchen Leiter haben in Uniſoren (Dienſtbluſe) zu erſcheinen. Wallſtadt. 24. 3. Bereitſchaftsdienſt für ſämtliche Poli⸗ tiſchen Leiter, Walter und Warte. Antreten im Schulhof um 20.15 Uhr. Uniform, Zivil mit Armbinde. Bereitſchaft 11(Feudenheim⸗Oſt und ⸗Weſt, Wallſtadtl. 24. 3, 20.30 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter, Wal⸗ ter und Obmänner zum Bereitſchaftsdienſt an, und zwar die Ortsgruppen Feudenheim⸗Oſt und Beſt auf dem Kirch⸗ platz in Feudenheim, Wallſtadt auf dem Schulhof in Wall⸗ ſiadt. Dienſtanzug und Mantel, Zivil mit Armbinde. Sport am Kreisparteitaa Sonntag, 21.., 9 Uhr, auf dem Stadion Generalprobe Es iſt Pflicht, daß ieder Polieiſche Leiter, der an den Uebungsſtunden für die ſpor erhe Kundgebung im Rah men des Kreisparteitages teilgenommen hat, pünktlich er ſcheint. Amt für Kriegsopfer Kriegsopfer der ZJnnenſtadt! Die bei der Rentenzahlung(Kriegs⸗ und Invali“'enrenten) für den Mo nat April vorzulegenden Jahres⸗ bzw. Viertelfahres⸗ beſcheinigungen ſind nicht mehr in Q 6, ſondern auf Her Polizeiwache F 5, 1 zur Beglanbigung vorzulegen. Deutſche Arbeitsfront Krelswaltung Mannheim, Rheinſte. 3 Beruſserziehungswerk der DAg Wir führen in aller Kürze im Berufserziehungswerk 0 4,—9 folgende Lehrgemeinſchaften durch: Praktiſche Eleltromeßkunde: Kurze Wiederholung der Grundlagen der Elektrotechnik; Gleich⸗ und Wechſelſtrom; Das Ohmſche Geſetz; Inſtrumentalkunde. Widerſtands⸗ Spannung⸗ und Strommeſſung. Spannungsverteilung in Leitungen. Fehlerortsbeſtimmung /Leiſtungsmeſſung für Gleich⸗ und Wechſelſtrom an elektr. Maſchinen und Ap⸗ porate. Wechſelſtromtheorie Transſormatoren. Praktiſcher Funklehrgaug. Stufe 1: Grundlagen der Elektrotechnik— Widerſtand— Selbſtinduktion— Kapazi⸗ tät. Der eleltromagnetiſchs Schwingungskreis. Die Elektro⸗ nenröhre und ihre Kennlinien. Die Gleichrichtung— Hoch⸗ und Niederfrequenzverſtärkung. Vom Detektor bis zum Großſuper. Meßtechnik am Rundfunkempfänger. Be⸗ ſprechung von altbildern. Aytennenanlagen. Pra'tiſcher Funklahrgang. Stufe 2: Anmeldungen zu obiven Leßroemeinſchoften können erfolgen in der Rhein ſtraße—5 und im Berufserziehungswert 0 4.—9(An⸗ meldeſchluß om 1. April). Die Lehrgemeinſchaften„Kaufmänniſches Rechnen“ und Plalatſchrift“ beginnen im Laufe dieſes Monats. Anme! dmngen hierzu können erfolgen in der Rheinſtraße—7 und im Berufserziehungswerk 0 4.—9. Die Leiſtungsbeſcheinigungen von dem Reichsleiſtung⸗ ichreiben in Kureſchrift, das am 1. Dezemoer 1008 ſtatt and önnen im Beruriehurgswerk 0 1—9, abeehor werden. Anſano Mai ſindet das diesjährige Reichsleiſtueigs⸗ ſchreiben für Maſchinenſchreiben ſtatt. Anmeldungen hierzu — können bereits jetzt in der Rheinſtraße—5 abgegeben werden. Frauenabteilung Hausgehilfen Käfertal⸗Süd. Am Donnerstag, 23.., 20 Uhr, nehmen die Hausgehilfinnen am Heimabend der NS⸗Frauenſchaft in der Rüdesheimer Straße 44 teil. Kraſt durch Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, am Sonutag, 26. März, Sonderzug nach Frauk⸗ furt! Teilnehmerpreis 2,80„. Die Abfahrt erfolgt ab Mannheim Hbf..15 Uhr, Mannheim⸗Rangferbohnhof.21, Seckenheim.26 Uhr, Friedrichsfeld.34 Uhr, Ladenburg .30 Uhr, Großſachſen.45 Uhr, Lützelſachſen.50 Uhr, Weinheim.04 Uhr, Hemsbach.10 Uhr, Laudenbach.15 Uhr, Zwingenberg.27 Uhr, Frankfurt an.18 Uhr. Rück⸗ fahrt: Frankfort ab 21.21 Uhr, Mannheim Hbf. an 23.08 Uhr. (Mit den entſprechenden Holtebahnhöfen wie oben.) A0 Zwingenberg werden an die berrlich gelegene Bergſtraße folgende Wanderungen durchgeführt: Noch Malchen(Meli⸗ bokus, Ausſichtsturm)— Felsberg— Ohlyturm— Felſen⸗ meer— Schloß Heiligenberg— Jugenheim— Zwingen⸗ berg. Wanderzeit 6 Stunden, Sichern Sie ſich rechtzeitig eine Feilnebmerkorte bei den bekannten Vorverkaufsſtellen Planken⸗ f, P6, Langſtroße 99a, Neckarau, Luiſenſtroße 4% 90 Buchhandlung, P 4, Zigaxrenkiosk Schleicher am Tatterſall, ſowie bei den KöcF⸗Geſchäftsſtellen Weinheim und Schwer⸗ zingen. Die verfallenen bzw. nicht benützten Gutſheine der Vanderſahrt vom 22. 1. 39 Auerbach— Zwingenberg wer⸗ en nur bei der Kocß⸗Geſchäftsſtelle Plankenhof gegen ahrlſarten nach Zwingenberg eingelöſt. Oſß 829/39 ins kleine Walſertal vom BB. 9. dis 4. 4. Anmeldungen lönnen keine mehr angenommen werden. Die Fahr: iſt reſtlos ausverkauft. Achtung! Oſtern 1939 am 9. und 10. 4. Omnibusfabrk durchs Neckar⸗, Main⸗ und Taubertal. Omnibusfahrt ab Mannheim über Schwäb.⸗Hall nach Rothenburg o. d.., zurück über Mergentheim— Mosbach— annbeim. Teilnehmerpreis 14.80 Mark einſchließlich Omnibusfahrt, Uebernachten zwei Mittageſſen und zwei Abendeſſen. Da nur beſchränkte Teilnehmerzahl, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung bei den Köc⸗Geſchäftsſtellen Plankenhok, P 6, Langſtraße a, Neckarau Luiſen⸗ und Rheingoloſtraße, Ge⸗ ſchäftsſtelle Weinheim Luiſenſtraße 3 und Schwetzingen ſo⸗ wie Rheinſtraße 3(Kreisdienſtſtelle). S Kurs⸗Ausfall in der Peſtalozzi⸗ und Humbolbtſchule. Infolge der Schulentlaſſungsfeiern fällt heute Donnerstag, 23. März der Sport in der Turnhalle der Humbolotſchule ſowie in beiden Turnhallen der Peſtalozziſchule aus. „Ködß7“⸗Skifahrt nach Todtnauberg vom 26. März bis 2. April 1939 Es wird nochmals den Skifahrern Gelegenheit zu einer achttägigen Skiſahrt nach Todtnauberg gegeben. Die Ab⸗ Ffahrt iſt am Sonntag, 26. März, mit dem Omnibus ab Waſſerturm, vormittags 6,15 Uhr. Anmeldungen hierfür nimmt die Kreisoiknſtſtelle Mann⸗ heim der NSch„Kraft durch Freude“ direkt bis Samstag⸗ vormttag 12 Uhr entgegen. ieee eeeeeeeeeeeeeeeeeeee diene den Rufgaben der ns.-Uolmewon⸗ lanrt. Dos ſchafſende deutſchlond nront leinen Fleis durch ſeinen opfergelſt. Sei Luftangriff Tabletten schiucken! pidde gegen Nanił Chemiker im Dienste des englischen Luftschutzes London, im März. Sorgſam verſchloſſen im Treſor des britiſchen eſundheitsminiſteriums befindet ſich die vorerſt noch geheim gehaltene Formel eines Drüſen⸗ Bitaminpräparates, das Englands Zivilbe⸗ völkerung im Falle eines Krieges vor jeglicher Panik ſchützen ſoll. Eine„Pille gegen Panik“ nennen die Londoner Zeitungen, die dieſe Tatſache in Schlagzeilen ihren Londonern Leſern mitteilen, ieſe Droge, von der man ſich im Ernſtfall einen großen Erfolg verſpricht. Aerzte und Chemiker im Dienſte des Geſundheits⸗ miniſteriums haben die Wirkungen dieſes neuarti⸗ gen Nervenberuhigungsmittels genau ſtudiert und in zahlreichen Experimenten beobachtet. Das Prä⸗ parat wird nunmehr in Pillenſorm hergeſtellt und ſoll, ebenſo wie die Gasmasken, an die Zivilbevöl⸗ erung verteilt werden. Sir John Anderſon, der Chef des engliſchen Luftſchutzes ſoll an dem geheim⸗ nisvollen Mittel allergrößtes Intereſſe haben, das bei Fliegerangriffen auf London beſonders bei Frauen und Kindern eine wichtige Rolle ſpielen ſoll. Der Erfinder dieſer„Antipanik⸗Pille“, deſſen Na⸗ men man geheimhält, ließ durchblicken, daß man die Wirkung des Präparates ſogar verſchiedentlich im paniſchen Krieg erprobt habe. Bei Luftangriffen der nationalen Flieger auf Ma⸗ rid ſei das Nervenberuhigungsmittel mehrfach an die Zivilbevölkerung verteilt worden und habe in er Tat den Ausbruch von Paniken verhindern können. Man müſſe freilich noch einen Weg fin⸗ den, der die Einnahme einer zu großen Doſis des ittels unmöglich mache. Es iſt immerhin eine etwas ſeltſame Neuheit im zivilen Luftſchutz, ſich mit Pillen gegen die Folgen von Luftangriſſen zu ſchützen. Man möchte beinahe darüber lächeln, wenn es nicht die Regierung ſelbſt wäre, die ſich mit der Möglichkeit eines derartigen Schutzmittels beſchäf⸗ tigt und die Experimente, die damit unternommen wurden, ſelbſt durchführt. Ein etwaiger Luftangriff auf London würde demnach— immer mach den Be⸗ richten der Londoner Preſſe— nicht nur mit dem Kommando„Gasmasken anziehen!“ und„Luft⸗ ſchutzkeller aufſuchen!“ beantwortet, ſondern auch mit dem Ruf„Pillen ſchlucken!“ Inwieweit die als„Drüſen⸗Vitaminpräparat“ bezeichnete Droge den bisher bekannten beruhigen⸗ den Mitteln, die eine Herabſetzung der Erregbarkeit des Zentralnervenſyſtems bewirken, gleicht, iſt nicht bekannt. Tatſache iſt, daß Paniken ſtets entſtehen, wenn das Nervenſyſtem der Menſchen in beſondere Erregung verſetzt wird. Wenn man vor einiger Zeit von einem Mittel gegen Prüfungsangſt und Lampenſieber berichtete, ſo handelte es ſich hier gleichfalls um ein Nervenberuhigungsmittel, das man Studenten vor wichtigen Prüfungen und Schauſpie⸗ lern, die das erſtemal auftreten, verabreicht. Meiſt ſind es Opiumalkaloide, wie Morphium, Kodein, Pantopon oder Baldrianpräparate, die man dazu verwendet. Eine„Antipanik⸗Pille“ würde natürlich auch bei Schifffskataſt rophen, Ueberſchwemmungen, Bränden und dergleichen mehr von Nutzen ſein, aber es wirkt doch einigermaßen komiſch, wenn man ein Volk durch Tablettenſchlucken gegen die Gefahren des Krieges ſchützen will. Mitunter will es einem ange⸗ ſichts der fortgeſetzten Kriegspſychoſe in gewiſſen Ländern angebracht erſcheinen. wenn manche Staatsmänner erſt einmal ſolche„Antipanik⸗ Paſtillen“ ſchlucken würden, ehe ſie ihre panikerzeu⸗ genden Reden halten. 2b. —————— Ein ſeltenes Autogramm Der Dichter Peter Roſegger hatte bekanntlich in jungen Jahren das Schneiderhandwerk erlernt. Als er nun ſchon im hohen Alter ſtand, hatte er in ſeinem Heimatdorf eine Schule geſtiftet und ſich da⸗ rin eine Stube vorbehalten. Er wollte dort woh⸗ nen, wenn er ſeine Heimat beſuchte. Eines Tages war er wieder einmal„zu Hauſe“. Der Lehrer war mit ſeiner Frau ausgegangen, und ſo beſand ſich Roſegger ganz allein im Schulhaus. Da kam ein Mann die Straße entlang, der ſich die Seiten hielt. oſegger rief ihn an und fragte:„Sind Sie krank?“ „Nein, das verflixte Bieſt, dieſer Ochſe iſt ſchu ld axan!“ ſchimpfte der Mann. „Warum flüchen Sie denn?“ fragte der Dichter. „Ach, ich bin von einem Ochſen verſolgt worden. as Luder hat mich über Gräben, Hecken und Zäu⸗ nen gehetzt, und dabei ſind mir alle Knöpfe von meiner Hoſe geplatzt. So'n verdammter Horn⸗ ochſe!“ „Na“, meinte Roſegger lächelnd,„iſt ja noch gut abgelaufen. Kommen Sie nur rein, ich werde Ihnen ie Knöpfe wieder annähen. Hab's ja gelernt.“ Der Mann betrat die Schule und ſtaunte über die vielen Bücher, die überall herumlagen. Als oſegger die Knöpfe angenäht hatte, fragte er: „Wo wollen Sie denn hin?“ „Nach Krieglach, zu Roſegger.“ Wand an Wand Von Richard Gerlach Das Haus, worin ich geboren wurde, hat vier Stockwerke und liegt an einer ziemlich geräuſch⸗ vollen Großſtadtſtraße, die Wohnungen gleichen ſich in jedem Viertel ziemlich, es könnte die eine oder andre ſein, und ſo ſind wir denn auch in meiner indheit einigemal umgezogen. Die eine Wohnung lag zu ebener Erde und hatte nach hinten heraus einen Garten, worin man ein Zelt aufſchlagen oder eine Höhle graben konnte, aber dann war es wie⸗ der eine dritte Etage, eine erſte Etage, eine zweite Etage in irgendeiner Straße. Ja, ich weiß, das iſt nichts Beſonderes. So geht es den meiſten von uns. Das eine Mal ſind es dweieinhalb Zimmer, das andere Mal vier, aber es iſt im Grunde kein großer Unterſchied, und die Heimat liegt draußen in den Wäldern, vielleicht bei 9en Großeltern, die noch ein Häuschen auf dem Lande hatten, vielleicht am Meer, wo wir ein paar Sommer waren, aber nicht in den nüchternen Ir⸗ gendwie⸗Straßen. Die Dichter haben für die Etagenmenſchen nicht viel übrig, obwohl ſie ſelbſt meiſtens dazugehören. Lin Fiſcherdorf oder ein Alpental, ein Schloß oder in Bauernhof, eine verträumte Kleinſtadt oder eine Inſel im Meer ſind ein ſtimmungsvollerer Hinter⸗ geund. Mehr als die Hälſte des Volkes lebt aber Wand an Wand mit anderen, die auch vierteljähr⸗ iche Kündigung haben, und die nur an den Sonn⸗ tagen und in den Urlaubswochen hinaus auf das and fahren. Wand an Wand leben wir mit Menſchen, die wir nur ſelten genauer kennen, beſtenfalls lächelt man ſich grüßend zu, wenn man ſich begegnet. Plötzlich ſagt eine vernehmlich Stimme:„Eliſabeth, du biſt eine ſolche Sau Das war nicht für unſere Ohren beſtimmt. Eliſa⸗ beth, das muß alſo jene elegante, etwas hochmütige Dame aus dem Nebenhauſe ſein. Was habe ich nicht ſchon alles durch die Wand gehört, nicht als Lauſcher, ſondern unfreiwillig, und wenn ich mir auch Watte in die Ohren ſteckte. Das war eine fürchterliche Nacht in Trieſt, wo der Abſchaum des Hafens im Nebenzimmer eine Orgie feierte. Da war in Antwerpen ein Zimmer. aus dem ununterbrochen Geldgeklimper herüberſcholl, päter ſah ich die beiden Kongoneger, die dort wohl ihre Beute gezählt hatten. Da waren ſtundenlange brummende . eberredungskünſte, Krawall, Gegirre und Geheul, und in Reims hinter der Kathedrale hetzte ein „Was wollen Sie denn von dem Dichter?“ „Ein Autogramm möcht ich von ihm.“ Da mußte Roſegger laut lachen. Verwundert blickte der Mann den Dichter an und erkannte ihn⸗ Verwirrt ſtammelte er eine Entſchuldigung. Aber Roſegger ſagte freundlich:„Lieber Freund, iſt ſchon gut. Sie haben das Autogramm von mir an Ihrer Hoſe. Aber halten Sie es in Ehren, es iſt ein Autogramm, das wirklich zu etwas nütze iſt! F. Sch. Verſteigerung Der Auktionator:„Ein Herr hat ſoeben ſeine Brieftaſche mit 200 Mark verloren. Er bietet dem, der ſie zurückbringt, 20 Mark.“— Ich biete 30!“ ruft eine Stimme aus der Menge. So eiwas gab es Reichsgerichtsentſcheidung, 1910. Band VI ER6. „Mangels eines geſchriebenen Geſetzes über die Löſung der Kolliſion bei in Frage ſtehenden ver⸗ ſchiedenen örtlichen Rechten und mangels der Mög⸗ lichkeit, mittels logiſcher Folgerung aus einem ab⸗ ſtrakten Rechtsanwendungsprinzip zu einem Er⸗ gebnis zu gelangen, bleibt nur übrig, ſoweit nicht ein zwingendes Recht am Orte des urteilenden Mädchen einen Mann auf, es einem anderen heim⸗ zuzahlen, und ich bildete mir ein. daß dieſer andere ich wäre. Hinter der Wand lauert das Schickſal, dort wird geliebt und gehaßt, geboren und geſtorben, ge⸗ kreiſcht und geſchluchzt. Aber wir ſehen es nicht, wir wollen es nicht ſehen, wo kämen wir auch hin, wenn uns alles beträfe. Nur wenn einmal um Hilfe geſchrien wird, packen wir unſeren Stock und eilen auf den Flur, aber dann war es nur ein Reichsminiſter Dr. Frick erholt ſich in den Bergen Dr. Frick, der ein begeiſterter Skiläufer iſt, weilt zur Zeit in den Tiroler Bergen. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ein Sonderſtempel der Prager Poſt der anläßlich des Beſuches des Führers am 15. und 16. Märtz herausgebracht wurde. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Richters die Anwendung eines beſtimmten Rechts erheiſcht, zunächſt mittels freiſter Interpretation unter Ergänzung eines mangelhafter Parteiwil⸗ lens im Sinne des Vernünftigen und Billigen einen auf das Recht eines beſtimmten Territoriums gerichteten Unterwerfungswillen zu ermitteln und beim Mangel erſchöpfender konkreter Anhaltspunkte hierfür auf Grund objektiver Kriterien in betreff des in einer Obligation vorwiegend Bedeutſamen das Territorium für maßgebend zu erklären, in welche die Obligation ihre weſentliche Wirkung äußert.“ Man muß wohl Juriſt ſein, um das zu verſte⸗ Deutſche und japaniſche Akademiker in Kitzbühel In Kitzbühel findet die Innsbrucker deutſch japaniſche Akademikertagung ihre Fortſetzung. Bei herrlichſtem Winterwetter ſinden die Teil⸗ nehmer Erholung bei Schlittenpartien und Ski fahrten.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ungarus Fahne in Chnuſt Die ungariſche Fahne auf dem Rathaus in Chuſt, der Hauptſtadt der Karpatho⸗Ukraine, wo ſie nach dem Einzug der ungariſchen Truppen gehißt wurde. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) e eee eeeee* hen. Es wäre indeſſen für das heutige Geſchlecht keine undankbare Aufgabe, dieſen Satz ins Deutſche zu überſetzen. PK. hyſteriſcher Anfall, und wir können uns beſchämt wieder zurückziehen. Wozu wie ein Dramatiker die vierte Wand weg⸗ ziehen und die Tragödie ſichtbar machen? Wir ſind taktvolle Leute, mögen die Löwen nebenan brüllen, ſie ſind nun einmal ſo, leider. Wir reſpektieren die Wand und wiſſen doch, daß ſie ebenſo verbindet wie trennt. Wenn es zu arg wircd, ziehen wir aus. Unſere Heimat iſt ja nicht hier, ſondern draußen bei den Seen und Wäldern. 5—————— Beihges„Rebellion um Preußen“ Uraufführung im Frankfurter Schanſpielhaus Wie in ſeinem letzten Drama, dem„Hungermarſch der Veteranen“ nimmt Friedrich Bethge auch in ſeiner neuen Tragödie„Rebellion um Preußen“ ein dramatiſch erregendes Geſchehnis unſerer Tage zum Gegenſtand ſeiner Dichtung. Im Frühjahr 1936 re⸗ bellierten Offiziere des japaniſchen Heeres aus glü⸗ hendem Patriotismus gegen Zerſetzungserſcheinun⸗ gen des Staates. Als der Kaiſer Japans eingriff, verübten die meiſten Offiziere Harakiri, denn gegen den„Sohn des Himmels“ iſt keine Revolution mehr möglich. Aus Gründen der künſtleriſch notwendigen Diſtanz zum Stoff, ſucht Bethge ähnlich gelagerte Vorausſetzungen und fand ſie nur im Preußiſchen Ordensſtaat aus der erſten Hälfte des 15. Jahrhun⸗ derts. Denn nur hier gab es eine Weltliches und Religiöſes umfaſſende Machteinheit wie beim„Sohn des Himmels“. Der Hochmeiſter des Preußiſchen Ordensſtaates war oberſter Herr im Namen des Kaiſers und des Papſtes. Hierhin verlegt Bethge den zeitnahen Stoff. War es ſchon im„Hungermarſch“ ſo, daß Bethge die Geſtalten ſeiner Dichtung in einen Zwieſpalt führte, der unentwirrbar ſchien, um dann ſeinen Helden um ſo leuchtender den Zwieſpalt löſen und aus hohem Pflichtgefühl das innere Geſetz erfüllen zu laſſen, beiſpielhaft für alle Zeiten handeln zu laſſen. So wuchs Hauptmann Kopeikin im„Hunger⸗ marſch“ zum heroiſchen Menſchen, zum Retter, ſo wird Heinrich von Plauen, der Hochmeiſter des Or⸗ densſtaates aus tiefſter Verſtrickung zum heldiſchen Vollſtrecker des Geſetzes und damit zum Retter der Idee. Der innere und äußere Bezirk des Stückes iſt umgrenzt von drei„trigonometriſchen Szenen“, wie Bethge ſie ſelbſt nennt, Szenen, die nicht unmit⸗ telbar zur Handlung des Stückes gehören, die die Mächtigen dieſer Erde ſcheinwerferartig an der Pe⸗ ripherie des Stückes aufleuchten laſſen: den Kaiſer, Papſt und König Jagiells. Es iſt die Zeit nach dem Thorner Frieden. Der Orden iſt bei Tannenberg ſchwer geſchlagen worden, Heinrich von Plauen aber hat in kühner Tat Ma⸗ rienburg gerettet. Er traut dem Frieden nicht und rüſtet auch ohne die Zuſtimmung des Konvents. Die Sorge und Verantwortung um den Beſtand des Or⸗ dens laſſen ihn ſogar gegen die geheiligte Satzung handeln. Begeiſtert ſteht die junge Ritterſchaft hin⸗ ter ihm, die in ihm den Retter des Staates ver⸗ göttert. Denn die chriſtliche Miſſion des Ordens iſt erfüllt, die weltliche muß beginnen. Das iſt die For⸗ derung der jungen Ritterſchaft; die in offener Re⸗ bellion den Orden auflöſen will, um das Land zu erhalten, eine Forderung, die ein Jahrhundert ſpä⸗ ter mit der Säkulariſation erfüllt wurde. Noch iſt Heinrich von Plauen Hochmeiſter des Ordens, gegen den die jungen Brüder rebellieren. Er weiß, daß die jungen Brüder recht haben, daß die Zeit kommen wird, die den Staat über den Orden ſtellt, er weiß, daß die Aufgabe des Ordens erfüllt iſt. Dennoch folgt er ihnen nicht, weil er ſich nicht datzu berufen fühlt.„Mir hat Gott auferlegt: nicht aufzulöſen, ſondern zu erfüllen.“ Das iſt ſein geſetzt, das er er⸗ füllt und das mit ihm die jungen Ritter erfüllen. Sie ſtanden gegen das Geſetz und deshalb iſt ihr Leben verwirkt. Während das Urteil vollſtreckt wird, er⸗ ſcheint der Ordensmarſchall Michael Küchmeiſter und entſetzt Heinrich von Plauen aus kleinlichen Beden⸗ ken ſeines Amtes. Das Geſetz des Ordens aber iſt von den gefangenen Rittern erfüllt:„Ihr Gehorſam — das iſt der Orden, der unvergänglich nun in alle Zukunft ſtrahlt. Was hätte Jagiello dagegen zu ſetzen? Was Sigismund? Was Johann? Was Küchmeiſter? Sie können uns abſetzen. Wir aber — ſind!— jetzt und fortan. Der Geiſt bricht Schwer⸗ ter, bricht Kronen— er lebt!“ Die Ritter ſtarben freiwillig, weil das Geſetz es befahl. Erſt das Ge⸗ ſetz gab ihnen die Freiheit des Handelns. In der Zeit oͤͤer Wirrniſſe iſt das Geſetz zur ewigen Gegen⸗ wart geworden, die unbeſiegbare Kraft, die ſtärker iſt als das Leben. Wie ein glühender Atem durch⸗ 1 weht der heilige Wille zu Volk und Vaterland dieſe Rebellion um Preußen. Die von Generalintendant inſzenierte Aufführung ſtand vor keiner leichten Aufgabe. Die drei trigonometriſchen Szenen waren zu einer Schan zuſammengefaßt, die vielleicht der dichteriſchen Abſicht ein wenig Gewalt antaten, da⸗ für aber dem Drama einen großartigen Hinter⸗ grund ſicherten. Die dramatiſche Unabwendbarkeit der Dichtung wurde in einer inneren Schwere des Spieles deutlich gemacht. Dem heißen Atem des Stückes und ſeiner dichteriſchen Fülle gab Hans Meißner in nachgeſtalteriſcher Intuition eine gül⸗ tige Form. Die darſtelleriſchen Leiſtungen waren hervorragend, allen voran Walter Richter, der den Hochmeiſter Heinrich von Plauen zu einer wahrhaft beiſpielhaften Größe ſteigerte. Echtes Feuer glühte in den jungen Rittern Wolfgang Büttner als Haus von Tucheln und Ottokar Panning als Georg von Burkheim. Max Noack hatte die Ver⸗ ſchlagenheit des Oberſtmarſchall Küchmeiſter und Er⸗ win Thauer alle Geradheit und Treue des pren⸗ ſiſchen Landadels. Das Bühnenbild von Helmut Jürgens hatte die Weite und innere Größe der Marienburg. Eine tiefe Ergriffenheit machte dem ſtüxmiſchen Beifall Platz. mit dem nach der Urauf⸗ führung der Darſteller, Regiſſeur und vor allem der anweſende Dichter beoͤacht wurden. Adolph Mener Hans Meißner Aus dem Nationaltheater. Am Sonntag, dem 26. März, wird im Nationaltheater als Feſtvorſtel⸗ lung zum Kreistag der NS DApP„Die Walküre“ in neuer Einſtudierung gegeben und damit zugleich die zykliſche Aufführung von Richard Wagners„Der Ring des Nibelungen“ fortgeſetzt. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Elmendorff, die Spielleitung In⸗ tendant Friedrich Brandenburg. Ein Jubiläum der Berliner Staatsbibliothek. Die 1661 gegründete Preußiſche Staatsbibliothek zu Berlin konnte in dieſen Tagen ein kleines Sonder⸗ jubiläum feiern. 25 Jahre war es nun her, daß ihr Neubau Unter den Linden mit dem jetzt ſchon berühmten Kuppelleſeſaal eingeweiht wurde. Die Preußiſche Staatsbibliothek kann ſich außerdem rühmen, die größte Bücherei Deutſchlands zu ſein. Sie umfaßt 26 Millionen Bände. Die Kartenſamm⸗ lung weiſt 400 000 Blätter auf, die Dokumenten⸗ ſammlung zählt 210000 Stücke, in der Porträtſamm⸗ lung ſind 84 000 Bildniſſe. 1 4 645 1 ——— 6. Seite/ Nummer 137 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ollu N0n — Die Bevölkerung von Marſeille iſt erbittert gegen die ſtädtiſchen Behörden, denen ſträfliche Nach⸗ läfſigkeit vorgeworfen wird. Man entſinnt ſich noch des Verſagens der Fenerwehr bei dem großen Brandunglück in der Rue Cannebiere, als ſich ein verhängnisvoller Mangel an Leitern und anderem Rettungsgerät herausſtellte. Man wirft auch der Polizei vor, ſie ſei ebenſo untüchtig wie die Feuer⸗ wehr: denn die Polizeibeamten ließen ſich nicht im Schlaf ſtören, wenn ſie die Pflicht, die Bevölkerung gegen Verbrecher zu ſchützen, auf den Plan rufe. Dieſe Klagen haben jetzt in einem geradezu unglaub⸗ lichen Fall Beſtätigung gefunden. Wie gewöhnlich hatte ſich der Maurer Chapard noch vor Morgen⸗ grauen auf den Weg zur Arbeitsſtätte begeben. Eine halbe Stunde nach ſeinem Weggehen wurde ſeine Frau ans Telephon gerufen. Ein Unbekannter teilte ihr mit, ihr Mann ſei bei einem Autounfall ſchwer verletzt worden; in wenigen Minuten würde ihn ein Auto nach Hauſe bringen. Die geängſtigte Frau eilte auf die Straße, um den Wagen zu erwarten. Wirklich fuhr ein Auto vor. Zwei unbekannte Männer ſtiegen aus und forderten die Frau auf, ſie in die Wohnung zu führen. Als Frau Chapard nach ihrem Mann fragte, wurde ihr nur mit einem Ach⸗ ſelzucken geantwortet. In der Wohnung drohten die beiden Männer der Frau mit vorgehaltenem Revol⸗ ver, ſie würden ſie auf der Stelle töten, wenn ſie ihnen nicht ihr Geld und ihren Schmuck auslieſere. Die erſchreckte Frau gab den Verbrechern ihre gan⸗ zen Erſparniſſe, etwa 10000 Franken, und ſämtliche Wertſachen. Kaum waren die Banditen verſchwun⸗ den. als Frau Chapard ans Telephon eilte, um die Polizei zu benachrichtigen. Doch vergeblich rief ſie nacheinander mehrere Polizeiſtellen an: zuerſt den Spezialdienſt für nächtliche Verbrechen, dann das Kommiſſariat ihres Bezirks und endlich die Polizei⸗ direktion. Norgends meldete ſich jemand auf ihren Anruf; alle Polizeibeamten ſchliefen. Unterdeſſen konnten die Verbrecher unbehelligt entfliehen und die Beute in Sicherheit bringen. Erſt einige Stun⸗ den ſpäter, als die Poliziſten von Marſeille aus den Betten herausgefunden hatten, wurde den Banditen nachgeforſcht. Wie ſich denken läßt, wurde nicht die geringſte Spur von ihnen geſunden. * — Der einzige„Vogelfreie“ der britiſchen In⸗ ſeln wurde am Mittwoch von Kriminalbeamten Scot⸗ land ards in London feſtgenommen. Wie der Mann, ein 27jähriger Anſtreicher mit Namen Tho⸗ mas Lay, zu der dem mittelalterlichen Brauch ent⸗ nommenen Aechtung kam, das hat folgende Be⸗ wandtnis: Lay war mit drei Komplizen zuſammen in der alten Schottenſtadt, Eöingburgh beim Verſuch, fremder Leute Geldͤſchränke zu knacken, feſtgenom⸗ men worden. Alle vier wurden dann gegen Bürg⸗ ſchaftsleiſtung vorläufig auf freien Fuß geſetzt. Als aber der Prozeßbeginn vor dem ſc⸗hottiſchen Hiah Court anſtand, da zog es Lay als einziger vor, nicht zu erſcheinen. Nach ſchottiſchem Recht kann in einem ſolchen Falle noch immer, altem Herkommen und Brauch gemäß, die Aechtung ausgeſprocher werden. Das tat denn auch der Vorſitzende des Hohen Ge⸗ richts,— er erklärte Thomas Lay für vogelfrei. In der Praxis ſieht die ſchottiſche Aechtung heute ſo daß der Vogelfreie keinen Rechtsſchutz mehr genießt: überfällt ihn jemand und richtet ihn noch ſo übel zu, ſo nimmt kein ſchottiſches Gericht eine Anklage gegen den Täter wegen Körpermißhandlung entgegen.(Totſchlagen darf man allerdings den Ge⸗ ächteten kaum. wie dies im Mittelalter durchaus rechtens und billig war). Prügelt man hentzutage aus, einen Vogelfreien, ſo kann man ſich in Schottland höchſtens vor dem Polizeirichter megen„Friedens⸗ bruchs“ zu verantworten haben. keine allzu harte Strafe. Das ſetzt dann In England wurde die iFhDο νρE˙εVιRER 20 Herr Lauders ging eilig durchs Perſonalzimmer: „Fräulein Georgine, wo iſt denn der Kodukteur?“ „Nach Innsbruck, zur Verhandlung. Herr Lau⸗ ders. Und der Franz auch.“ „Ach ſo? Ja, richtig! Herrgott im Himmel, wenn dieſe blöde Verhandelei und Verhörerei nur endlich mal zu Ende wäre... Aber der Jochem iſt zu⸗ rück?“ Fräulein Georgine nickte:„Ja, heute nacht. Soll ich ihn rufen? Er ſitzt hinten in der alten Küche bei der Jauſen..“ Aber Herr Leuders Ich geh' ſchon ſelbſt!“ Auf dem Wege zur alten Küche fiel ihm dann ein, daß er dem Jochem hatte eine Strafpredigt halten wollen. Aber ſo war das nun: Am Tag nach dem Feſteſſen war man vor lauter„Arrivées“ und„Departs“. nicht zur Beſiinnung getommen, außerdem hatte es im erſten Stock auch ein Waſſer⸗ rohrbruch gegeben, und am Abend hetten zweihun⸗ dert Schilling in der Kaſſe gefehlt, die ſich erſt nach langem Herumſuchen in den Büchern wiederfanden. Bei all dem Trubel hatte er natürlich den Jochem ganz vergeſſen, und tags darauf hatte der Jochem nach Innsbruck zur Verhandlung müſſen und jetzt wax's natürlich zu ſpät für eine Strafpredigt. So was mußte gleich geſchehen oder gar nicht. Und vielleicht war ja der Jochem inzwiſchen wieder zu ſich gekommen? Mal ſehen! Der Jochem ſaß mit den anderen vor ſeiner großen henkelloſen Taſſe, die er ſich von daheim mitgebracht hatte, und ſchlürfte andächtig den dampfenden Gerſtenkaffee. Als plötzlich der Chef hinter ſeinem Stuhl ſtand und ihn auf die Schulter tippte, fuhr er wie aus tieſen Träumen auf, und, wie immer in letzter Zeit, übergoß ſich ſein friſches breites Geſicht blutrot. „Jochem“, ſagte Herr Lauders,„Sie müſſen nach⸗ her gleich herauskommen! Der Kondukteur iſt in Innsbruck zum Verhör. Legen Sie Ihre grüne Schürze ab und ziehen Sie ſich den alten Konduk⸗ winkte ab:„Nein, danke! Aechtung längſt abgeſchafft, ein in Schottland Ge⸗ ächteter muß jedoch auf engliſchem Gebiet, wenn er erkannt wird, ſofort feſtgeudommen werden. Dies geſchah alſo dem Thomas Lay, Schottlands„Vogel⸗ freiem Nummer“/. a — Alles, was irgendwie mit dem amtlichen Lon⸗ don, ſei es Staat oder Gemeinde, zu tun hat, muß eine empfindliche Niederlage bekennen, Die gutaus⸗ ſehende Fran hat auf der ganzen Linie geſiegt. In den Büros brauchen die Sekretärinnen und Steno⸗ typiſtinnen nicht mehr wie Vogelſcheuchen einher zu wandeln, ſondern dürfen ſich ſo ſchön machen, wie es nur eben möglich erſcheint. Und das kam ſo: Miß Smith hatte ſich einem hohen Beamten, der ſie vor⸗ übergehend als Stenotypiſtin zu engagieren gedachte, vorzuſtellen. Miß Smith gefiel, teils als Menſch, teils wegen ihres Könnens. Sie ſollte tatſächlich, wenn auch nur vorübergehend, angeſtellt werden. Auch ein ſolches Engagement iſt im britiſchen Reiche der Arbeitsloſigkeit nicht zu verachten, und Miß Smith tat alles, um guten Eindruck auf den kommen⸗ den Vorgeſetzten zu machen. Da traf ſie die ver⸗ blüfſende Frage:„Wie iſt es mit dem Lippenſtift? Pudern Sie ſich? Sind Sie ganz Natur!?“ Bitte, keine Mißverſtändniſſe! Der hohe Mann meinte das ganz ſachlich, denn die Damen in den geweihten Räumen von Whitehall, wie überhaupt im amtlichen Weltreiche, ſollen ſich weder pudern noch ſonſt kosme⸗ tiſche Mittel anwenden. Teils könnte das von der Arbeit abhalten, weil die hübiche Frau dann zu ſehr an ſich und ihre Körperpflege denke. Und außerdem könnte eine gar zu ſchöne Angeſtellte— Verwirrung ſchaffen. Dieſer Fall, nennen wir ihn der Miß Smith, kam jetzt zu Ohren der Organiſation weib⸗ licher Angeſtellten. Entrüſtung flammte auf, Pro⸗ teſte wurden an die hohen Herren von Whitehall ge⸗ ſchickt, Krieg drohte zu entbrennen. Wer der Frau ihren Puder nimmt, entreißt ihr ihre weſentliche Schönheitswaffe! So die vereinigten Stenotypiſtin⸗ nen und Sekretärinnen von London! Und die beherz⸗ ten Damen ſiegten. Das zuſtändige Miniſterium hat jetzt entſchieden daß Puder und was ſonſt„dazu“ gehört, erlaubt ſeien. Miß Smith iſt die Heldin des Tages. — Von einem nächtlichen Großfeuer wurde das dem holländiſchen Textilinduſtriellen van Heek in Enſchede gehörende alte Schloß, in dem unmittelbar an der deutſchen Grenze gelegenen Heerenberg heim⸗ geſucht. Auch die Feuerlöſchpolizei aus Emmerich wurde von den holländiſchen Behörden um Mithilſe bei den Löſcharbeiten gebeſen, die ſich ſofort über die Grenze begab und ſich, da ſie als einzige Wehr mit Rauchſchutzmasken ausgerüſtet war, mit großem Er⸗ folg an den Löſcharbeiten und an der Bergung der in dem Schloſſe befindlichen Kunſtwerte beteiligte. Der Wert der vernichteten Kunſtſchätze ſoll weit über eine Million Gulden betragen. Es wird vermutet, daß der Brand durch Kuröſchluß entſtanden iſt. * — Der Pariſer Student der Botanik Charles Faubert hat dadurch von ſich reden gemacht, daß er ſich als„Blumendoktor“ in den Zeitungen empfiehlt. Faubert hält täglich eine Sprechſtunde ab, in die die⸗ jenigen Leute mit ihren„kranken“ Pflanzen zu ihm kommen, die einen Rat brauchen.„Patienten“ des Blumendoktors ſind meiſtens Topfpflanzen, die aus irgendwelchen Gründen nicht wachſen oder ein⸗ zugehen ͤrohen. Faubert unterſucht die Gewächſe und weiſt die Eigentümer an, ſie in einer beſtimm⸗ ten Weiſe zu behandeln, was meiſtes dazu führt, daß die Pflanzen vor dem Eingehen bewahrt bleiben. Auch einige große Blumengeſchäfte haben ſich die Mitarbeit Fauberts geſichert, der ihnen hilft, beſon⸗ ders koſtſpielige Blumen möglichſt lange am Leben zu erhalten. 4* — Die Berliner Kriminalpolizei hat die 20jäh⸗ rige Iſolde B. verhaftet, die ſich auf Anzeigen hin als Hausmädchen, Küchenangeſtellte oder Schneide⸗ rin meldete, einen falſchen Namen angab und ſtets erklärte, ihre Papiere erſt noch holen zu müſſen. Wenn man ſie trotzdem annahm und allein in der Wohnung ließ, ſtahl ſie, was in ihre Hände fiel, wie Bargeld, Schmuck oder ſonſtige Wertſachen. Mit⸗ unter erlebten die Arbeitgeber die„Ueberaſchung“ erſt am anderen Morgen, aber dann ausgiebig, da genügend Zeit geblieben war, das Feld zu rekogno⸗ ſzieren. Gewarnt wurde vor der Trickdiebin, die Polizei war ſcharf hinter Iſolde her, doch immer wieder glückte es der Gaunerin irgendwie aufs neue. Schließlich hielt ſie es doch für beſſer, ihre Tätigkeit nach Dresden zu verlegen. Von dort aus machte ſie nun einen Abſtecher nach Berlin, wobet ſie ſofort nach ihrem Eintreſſen in der Nähe des Bahnhofes in die Hände der Polizei lief. Iſolde hat ſehr reichliche Beute gemacht, zumal auch das „Gaſtſpiel“ in Dresden erfolgreich war, allerdings hatte ſie auch viel Geld nötig, denn ſie kleidete ſich ſehr elegant und verkehrte in den teuerſten Lokalen. Die große Dame zu ſpielen, war der Zweck ihrer Gaunereien und ihres Beharrens wider das Geſetz; als Trickdiebin. *⁰ 9 Schneeſtürme über Weſterwald und Hunsrück Autos müſſen ausgeſchaufelt werden dnb. Neuwied, 23. März. Seit Dienstag herrſcht über dem Weſter wald ein derart heftiger Schneeſturm, daß der Kraftwagenverkehr teilweiſe eingeſtellt werden mußte. Viele Antos, die ſich unterwegs befan⸗ den, wurden völlig eingeſchneit und mußten aus⸗ geſchaufelt werden. Der Schnee liegt ſtellen⸗ weiſe über einen Meter hoch. Durch den heftigen Sturm wurden überdies in Wald und Feld erheb⸗ liche Schäden angerichtet. Vielfach wurden Bäume entwurzelt, Telegraphen⸗ und Lichtleitungen zerſtört und an den Wohnhäuſern, vor allem an den Dächern Zerſtörungen verurſacht. Auf dem Hunsrück herrſcht ebenſo ſtarkes Schneetreiben. Auch hier hat der Schnee eine ——— teurrock an, ͤͤer in der Wäſcherei hängt! Aber nur für heute, verſtehſt? Und nur bis die Départs vor⸗ bei ſind... Wie war's denn übrigens geſtern bei Gericht? Was haben ſie denn ſchon wieder wiſſen wollen?“ Der Jochem war aufgeſtanden und ſah, immer woch blutrot, zur Erde.„Warum ich dazumalen gerad beim Herrn Alders hab' einiſchaun mögen, haben ſ' wiſſen wollen“, ſagte ex leiſe.„Und ob dös wahr wär', was der Andreas ausgeſagt hat. Und halt noch mehr ſo Schmarren...“ „Na, und was hat der Andreas ausgeſagt „Daß halt— daß halt die Burgel——“ Der Jochem ſah ſich vorſichtig um und warf dann einen verzweifelten Blick auf Herrn Lauders. Aber Herr Lauders hatte ſchon verſtanden. Er lachte ein wenig; ſeine Brillengläſer blitzten ver⸗ gnügt.„Und was haben Sie geſagt?“ „Daß ich halt nix Genaues nicht weiß.“ „Und das ſoll die Wahrheit ſein? Na, hören Sien.“ Der Jochem ſah ſchief und blinzelnd zu Herrn Lauders auf.„Aber auch keine Lüg', Herr Lau⸗ ders!“ Jetzt lachte Herr Lauders noch mehr. Und auch die anderen am Tiſch, die eifrig zugehört hatten, lachten laut auf und ſtießen ſich mit den Ellenbogen an: Da ſchau her, der Jochem! Nur die Burgel am Nebentiſch ſaß blaß und ſtill da und ſah in ihre geblümte Bauerntaſſe hinein. Wenn jetzt der Jochem nur nicht zuviel ſagte! Wenn er nur nicht die Faſſung verlor! Ach u lieber Himmel, was hatte ſie ſchon geſtern für Angſt aus⸗ geſtanden, während der Jochem in Innsbruck war. Wie leicht konnt er ſich verraten, der Depp! Wie leicht konnt' er die Gerichtsleut' die immer noch auf der falſchen Spur herumtappten, auf die rich⸗ tige Spur bringen! Es war nach Mitternacht geweſen, als der Jo⸗ chem endlich von der Station heraufkam. Er batte zu Fuß gehen müſſen. Und als ſie von ihrem Kam⸗ 5 5 NMuei Jun Ulllou Höhe von einem Meter erreicht. Bedanerlicherweiſe iſt auch der Wildbeſtand in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Vor Hunger getrieben kommen die Tiere bis nahe an die Gehöfte heran, um Nahrung zu ſuchen. Ein Gemeindebad vom Sturm zerſtört dub. Mailand, 23. März. In der Provinz Trient trat ein ſchwerer Temperaturſturz ein. Ein ſchwerer Sturm fegte über die Gegend hinweg, der auf der Hochebene von Folgara zahlreiche Bäume entwur⸗ zelte und drei Häuſer abdeckte. Zum Glück ſind keine Perſonen dabei zu Schaden gekommen. Das Gemeindebad von Levico wurde durch den Sturm ſchwer mitgenommen. 30 Kabinen, ſämtliche Umkleideräume und andere Teile des Ge⸗ bäudes wurden zerſtört und durch die außer⸗ gewöhnliche Gewalt des Sturmes weit davon⸗ getragen. einſames Licht die Silderer Straße herauf hatte wandern ſehen, hatte ſie es nicht mehr ausgehalten; mit einem Schal um die Schul⸗ tern war ſie durch das Fenſter vom Skikeller hin⸗ ausgeſchlüpft— das einzige Fenſter im Haus, das merfenſter aus ein nicht vergittert war und daher oft zu heimlichen Ausflügen benutzt wurde— und war ihm entge⸗ gengegangen. Arm in Arm hatten ſie dann das letzte Stück Weges bis zum Haus zurückgelegt, und der Burgel waren dabei Zentnerlaſten vom Herzen gefallen. Der Jochem hatte nichts verraten! Der Jochem hatte ſich wunderbar herausgewuzelt! Aber ſo glücklich ſie darüber geweſen war, ſo verzweifelt hatte der Jochem ſich angeſtellt.„Ich halt's einfach nimmer aus!“ hatte er geſagt.„Ich tu' mich vor mir ſelber ſchämen. A anſtändiger Menſch darf ſo was nicht geheimhalten!“ „Aber geh“, hatte die Burgel erwidert,„du tätſt es ja gar nicht, weil du gegen die Gerichtsleut' deine Pflicht erfüllen willſt! Du tätſt es nur, weil's a aut Gelegenheit wär', am Silly deine Rache zu nehmen... Aber das ſag ich dir: Ich unterſtütz' dich nicht! Und mei Lebtag ſchau' ich dich nimmer an, wenn du noch's Maul aufmachſt und reoͤſt!“ Aber trotz allen Ueberredungskünſten hatte die Burgel geſpürt, daß ſie den Jochem nicht mehr ſo in der Hand hatte wie zuerſt. Er wehrte ſich nicht, als ſie behauptete, er wolle nur Rache nehmen, er zuckte nur geringſchätzig die Achſeln und ſchaute ſtarr geradeaus, als ſei er über ſolchen Verdacht weit hinaus, und auch ihre Zärtlichkeit wirkte nicht mehr. Er ſchob die Burgel ſamt ihren weichen Händen einfach von ſich ab; er wandte den Kopf beiſeite, um ihren Augen zu entgehen, und über⸗ haupt—— Ein ganz anderer iſt er, der, Jochem! dachte die Burgel. So ein finſterer, und als ob er mich gar nicht möcht'. Und ſo ernſt und gedrückt iſt er alle⸗ weil! Und zu Mittag hat er faſt nix gegeſſen. der Jochem, der ſonſt zehn Knödel und zwei große Tel⸗ ler Suynen herunterbringt. Auf einmal ißt er nir mehr. Auch jetzt liegt wieder ſein Weckerl da. Inzwiſchen war Herr Lauders gegangen, und auch von den anderen war ſchon dieſer und jener aufgeſtanden. Die Burgel ſah zu, wie der Jochem ſeinen Kaffee austrank und wie er ſich danach um⸗ ſtändlich mit dem Unterarm den Mund wiſchte Dabei ſtarrte er gedankenverloren, mit gerunzelter Stirn vor ſich hin, und die Röte, die Herrn Lau⸗ ders' Kommen auf ſeinem Geſicht hervorgerufen hatte war immer noch da. Armer Rochem, daß dich das bißchen Heimlichkeit halt ſo quälen muß! Als er dann aufſtand und Ilſe Werner ſpielt in dem neuen Willy⸗Forſt⸗Film„Bel ami“ die Suzonne. Der Film wird zum Wochenende in Monn⸗ heim zu ſehen ſein. ——————————0 — Wegen gemeinſchaftlichen Wilderns ſtanden der 28jährige Erich Köper und der 55 Jahre alte Otte Schumacher vor dem Leipziger Schöffengericht. Die beiden hatten herausbekommen, wo am Waldes⸗ rande bei Leipzig⸗Großzſchocher abends ein Rehbock zum Aeſen auf die Wieſe wechſelte. Eines Abends im November, legten ſich die beiden mit einem Te⸗ ſching auf die Lauer. Als Schumacher ſchießen wollte, blieb er mit dem Abzug im Gebüſch hängen. Dabel entlud ſich der Schuß, und die Kugel traf Köper aus⸗ gerechnet in das„verlängerte Rückgrat“. In ſeiner Angſt wußte Schumacher nichts Beſſeres zu tun, als ſpornſtreichs zur Polizei zu rennen und das„Jagd⸗ unglück“ dort zu melden. Der Verunglückte mußte in das Krankenhaus gebracht werden, war aber jet wieder verhandlungsfähig. Vor Gericht gaben beide Angeklagte an, daß ſie damals nur auf Kaninchenjagd geweſen ſeien. Sie wurden zu je ſechs Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. 2* — Wird der berühmte franzöſiſche Mathematiker und Philoſoph Autoine Condorcet in ſeiner Ge⸗ burtsſtadt St. Quentin ein Denkmal erhalten oder nicht? Der Philoſoph, der 1794 geſtorben iſt, trat während der großen Revolution für die Beſeitigung aller Klaſſenunterſchiede im Bildungsweſen ein. Im Jahre 1911 wurde nun in St. Quentin ein Komitee ins Leben gerufen, das über den Bau eines D mals zu Ehren Condorcets beraten ſollte. Seit 28 Jahren wird munter darauf losberaten, aber das“ Denkmal ſteht immer noch nicht. Das Projekt muß nämlich erſt in Paris genehmigt werden, und nun hat man nicht weniger als zehn Jahre auf dieſe Ge⸗ nehmigung gewartet. Nun erfuhr man auf Anfrage, daß der Antrag im Kultusminiſterium offenbar ver⸗ lorengegangen iſt. So iſt dieſer Tage das Komitee erneut zuſammengetreten, damit ein neuer Antrag geſtellt werden kann. Der große Philoſoph wird alſo wohl noch eine Weile warten müſſen, ehe ſein Standbild endlich allen bürokratiſchen Aktenſtaub überwunden haben wird und verwirklicht werden kann. durch die hintere Küchentür den Hof hinausging, um im Schuppen ſeine grüne Schürze aufzuhängen, ſchlüpfte ſie raſch hinter ihm her. Der Jochem ſtand ganz allein im Schuppen. 6 ihn herum türmte ſich, kunſtvoll aufgeſchichtet, das duftende Holz. An einem hervorſtehenden Aſt, an dem ſchon ſein blauer Arbeitskittel hing, hängte er jetzt ſeine grüne Schürze auf. Als die Burgel die Schuppentür öffnete, ſtrich er gerade ſorgſam und liebevoll über den feſten grünen Schürzenſtoff, un ſein Geſicht ſah aus, als ob er für immer davon Abſchied nehmen müßte. Die Burgel blieb einen Augenblick mit klopfen⸗ dem Herzen ſtehen. Sie wußte eigentlich ſelber nicht, was ſie wollte. Sie hatte nur das dunkle Bedürfnis, dem Jochem nahe zu ſein, ſeine ſtändig zunehmende Bedrücktheit durch ihre Gegenwart zu zerſtreuen und mit ihm zu reden— ganz gleich, über was. Und ganz tief drinnen ließ auch das Ge⸗ fühl ſie nicht los, daß der Jochem ſie irgendwie nicht mehr ſo hochachtete, am Ende gar— verachtete? Als ſie ſchließlich auf ihn zuging, drehte der Jochem ſich mit finſterer Miene nach ihr um:„Was willſt denn ſchon wieder?“ Die Burgel ſtrich ſich verlegen die Schürze glatt, „Du ſollſt nicht alleweil ſo ein Geſicht machen „Lang mach' ich's auch nimmer...“ „Wieſo?“ „Ich kann nimmer. Mir druckt die Geſchicht' die Luft ab. Wenigſtens muß ich mit'm Herrn Lauders drüber reden.“ „Dees kannſt du ja gar nicht ohne mich! Ich hab' die Beweiſe— nicht dͤu!“ „Dann iſt es halt mei Pflicht, dich dazu zu brin⸗ gen, daß du ſelber es ſagſt. Und ich muß mich ſchor ſehr wundern, Burgel, wie leicht daß du dees Lü⸗ gen verträgſt. Und wenn ich dran denk', was deine Leut' daheim dazu ſagen täten und was für ein rechts Madel du alleweil geweſen biſt.. Und jetzt hältſt du's mit Dieben und Einbrchern!“ Er ſpuckte in den groben Sand des Schuppens und machte ſich aufgeregt an den Bändern ſeiner grünen Schürze zu ſchaffen. Die Burgel ſtand blaß und mit geſenkten Au⸗ gen.* (Fortſetzung folgt) KRünpkk KSUft Pe Wöyteſhöft ber Ankar Denken Um:⸗ —71— —;⸗7 2 S332 Donnerstag. 23. März 1939 der Neuen Mannheimer Zeitung HaNnELS- WIRTSCHAFTS-zRTTUNG N——— Nr. 137 — Monaisausweise badischer Kredii- instiiuie, Zeniralkassen und Krediigenossenschafien 6 9 den Februarausweiſen der Kreditinſtitute ſind bei adiſchen Bauk Kaſſe und Bankguthaben gegenüber dem 90 Jurhearſtan um 1,245 Mill. auf 2,42(3,665) Mill. 4 Wae rückzgangen, Schaßwechſel verminderten* auf 24,78 030, Wertpapiere auf 10,62(11,74) Mill. 4, während 00 auf 10,44(9,99), donſortialbeteitilungen auf 2,29 auf 2 Forderungen auf 11,77(9,91), Sne ), dauernde Beteiligungen auf 3,121 63,120) ie ſonſtigen Aktivo auf 1,97(1,59) Mill. anwuchſen. othekenforderungen blieben mit 0,395 Mill./ unver⸗ rt. Die Bilanzſumme erhöhte ſich auf 94,23(92 31). d— Auf der Paſſivoſeite werden Gläubiger mit 73,27 ben Mill.*4 ausgewieſen, Akseptverpflichtungen ſti e⸗ naß mn 0,10 Mill. auf 3,63 Mill. 4, im gleichen Aus⸗ 002 auch die Spareinlagen auf 2,22 Mill.. J50 rhalb der Bilanz werden 1/06(1,12) Mill. oſſaments verpflichtungn ausgewieſen, daneben 1,50(1,52 ——44. Aval⸗, Bürgſchafts⸗ und — der badiſchen Girozentrale, der Badiſchen Kommu⸗ * Landesbank, Mannheim, ſtiegen im Berichtsmnonat 2 5 e und Bankguthaben auf 1,63(1,26), Wechſel auf 24,05 95 Schatzwechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen auf Reiches und der Länder auf 39.57(34,36), Wertpapiere fahren0 81,55) Mill. 4. Kurzfällige Forderungen er⸗ ſich ren eine Erhöhung auf 40,44(38,16) Mill. 4, während Idner auf 20,49(21,99), Hypothekenforderungen auf mu(27.65) und langfriſtige Ausleihungen gegen Kom⸗ Sansn auf 59,58(59,92) Mill.& verminderten. Die der nzſumme hob ſich auf 278,71 268,57) Mill. 4. Auf Mi Paſſipſeite erſcheinen Gläubiger mit 169,81(160,65) ſcer, darunter 144,95(134,41) Mill. Einlagen deut⸗ m Kreditinſtitute⸗ Die kurzfriſtigen Fälligkeiten nah⸗ 7 4 von 42,16 auf 46,90 Mill., die längerfriſtigen von af 182 38,73 Mill. zu. Die Spareinlagen haben ſich 8(1,62 Mill. erhöht, Anleihen und Hypotheten legen auf 65,77(65,89) Mill. 4 vermindert. Kerkst Badiſche Landwirtſchaftsbank(Bauernsank) echmbö, Sectenpe weiſt Kaſſe und Bankouthaben mit 0,44(0,49), apf el mit 1,47(1,66), Schatzwechſel mit 280(1 80), Wert⸗ 15, iere mit 19,64(19,85), Guthaben bei Krebitinſtitulen mit 998 6 612,56) Mill. aus, unter letzteren kurafällige mit fr5 110,06) und längerfriſtige mit 5,4(2,8) Mill. /, Schuld⸗ 16430 r ſich auf 16,88(17,01) Mill. 4, wovon 4,85 erun Mill. auf Kreöitinſtitnte er tfallen. Hurothefenser⸗ Bi gen ermäßigten ſich auf 0,408(0,445) Mill. 4. Die Lrnh näſumme ſtieg auf 50,49(49,56) Mill.. Andererſeits Lo unter Gläubiger eine Zunahme auf 91,50(30,12) Mill. 4, inſtitu er 27,40 85,50 Mill. Einlonen deulicher Kredit⸗ (3,13 Die Spareinlagen verminderten ſich auf 12,77 Mill.. Geſchäftsguthaben betragen 2/05(.945), ven unv. 1,33, ſonſtige Rücklagen 0,61(0,51) Mill.“. maule. der Landesgewerbebank für Südweſtdenſſchland Ach, Sruhe wuchſen Kaſſe und Bankgutheben auf 0,43 6033), echſel ouf 4,64(3,67), Schatzwechſel auf 0,68(0,44), eigene mufttpepiere auf 8,09(7,57), Gutßaben bei Kreditinſtituten Bile 15,70(13,31), Schulöner ouf 5,53(5,11) Mill..4. Die der anzſumme erhöhte ſich auf 37,93(33,20) Mill. 4. Auf ver aſſinſeite ſind Gläubiger mit 31,32(29,59) Mill. 4 Gezeichnet, darunter 20,26(18,46) Mill. feſte Gelder und er auf Kündigung. 205 8 gen ei der Badiſchen Beamtenbank embc, Karlsruhe ſtie⸗ auf aſſe und Bankguthaben guf 1,10(1,01), Wertpapiere b971(1126), Guthaben bei Krebitinſtitüten auf 14,99 Mill⸗ Mill. Schuldner verminderten ſich auf 7,3(7,00) Mil. darunter feſtbefriſtete Darlehen auf 5,14.(5,17 6041 5 Hypotgekenforderungen ermäßigten ſich auf 1,03 J. Mill. /. Die Bilanzſumme erfuhr eine Ausweitung 0 97,29(85,81) Mill.. Auf der Paſſivſeite werden Gläu⸗ ger mit 20,47(19,22), Spexeinlagen mit 13,26(13,17), Ge⸗ ſin guthaben mit 1/975(1963), Reſerven mit unv. 1,0, ne Rücklagen mit unv. 0,18 Mill. ausgewieſen. Trierer Walzwerk AG, Trier.— Sitzverlegung. Wie 5 her Trierer Walzwerk AG, Trier, mitgeteilt wird, 90t Wirkung vom. 1. April 1939 an die Hauptverwal⸗ W00 der Trierer Walzwerk Ac6, Trier⸗Langerſeld⸗Burg anMagdebura aus organiſatoriſchen Gründen von Trier 14. uppertciͤl⸗Langerſeld verlegt. Die Fabrikations⸗ ſamten bleiben an den bisherigen Stättent in vollem Um⸗ Diche und ohne Aenderung in dem Programm beſtehen.— Geſellſchaft gehört zum Hoeſch⸗Kcotzern. 8 Allgemeine Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt Pforzheim. zur Dividendenvorſchlag zur H8 am 5, Aprik lautet auf war 6 v.., nicht 4 v. H. wie uns verſehentlich mitgeteilt wu — Kieinenzeigen bie zu —— von 100 mm je m ———— heje mmæęPig. Das neue Zollgese Großdeuischland einheiiliches Zollgebiei Im Reichsgeſetzblatt 1 S. 520 wird das am 1. April in Kraft tretende neue Zollgeſetz vom 20. März 1939 veröffentlicht. Mit dem gleichen Zeit⸗ punkt werden im Land Oeſterreich und in denjenigen ſudetendeutſchen Gebieten, in denen bisher das öſter⸗ reichiſche Zollrecht galt, der Zolltarif, der Obertarif, die Ausfuhrzolliſte, das Warenverzeichnis und andere wichtige Beſtimmungen des Tarifrechts ein⸗ geführt werden. Die allgemeine Zollordnung, die die allgemeinen Durchführungsbeſtimmungen zum Zollgeſetz enthält, die Zollanweiſungs⸗Ordnung, die an die Stelle der bisherigen Beſtimmungen über Zollbegleitſcheine und Zollbegleitzettel tritt, die Eiſenbahn⸗ Zollordnung, die Zollager⸗Ordnung und die Zollvormerk⸗Ordnung werden ebenfalls am 1. April in Kraft treten. Ihre Veröffentlichung im Reichsminiſterialblatt ſteht bevor. Mit der Einführung des neuen Zollrechts, deſſen Ausarbeitüng ſofort nach der Eingliederung Oeſter⸗ reichs in Angriff genommen wurde, wird ein über⸗ aus bedeutender Schritt zur Herſtellung der Rechts⸗ einheit Großdeutſchlands getan. Das veraltete Ver⸗ 1 von 1869 und das Zolltarifgeſetz von 1902, die bisher im Altreich galten, das öſterreichiſche Zollgeſetz von 1920 und das öſterreichiſche Zolltarif⸗ geſetz von 1924 verſchwinden nebſt anderen Geſetzen. Die Zollgrenzen zwiſchen dem Altreich, dem Land Oeſterreich und den ſudetendeutſchen Gebieten, die bisher wegen der Verſchieden⸗ heit der Zollſätze und des Zollverfahrens noch aufrecht erhalten werden mußten, mit ihren Verkehrshemmungen fallen. Das neue Zollgeſetz enthält in ſtraffer ſyſtema⸗ tiſcher Ordnung und knappſter Form in 113 Para⸗ graphen die Vorſchriften von grundſätzlicher Bedeu⸗ tung. Alles andere iſt den Durchführungsvor⸗ ſchriften, der Allgemeinen Zollordnung und den Sonderzollordnungen vorbehalten. Die Allgemeine Zollordnung folgt in ihrem Aufbau der Para⸗ graphenfolge des Geſetzes. Das Fehlen ſolcher Durchführungsbeſtimmungen war ein Hauptman⸗ gel des Zollrechts des das durch die Fülle der deshalb erforderlichen Verordnungen und Verwaltungserlaſſe nicht nur für den Rechtſuchen⸗ den, ſondern auch für den Verwaltungsbeamten ſchwer zu überblicken war. Das neue Zollgeſetz enthält keine Strafvorſchriften mehr. Die Straf⸗ vorſchriſten des Vereinszollgeſetzes über den Bann⸗ bruch werden in der Reichsabgabenordnung über⸗ nommen, ſo daß dieſe nunmehr das geſamte Zoll⸗ ſtrafrecht enthalten wird. Inhaltlich ſteht das neue Zollrecht auf den Schul⸗ tern des bisherigen Zollrecht des Altreichs, wie es ſich in den 7 Jahrzehnten des Beſtehens des Vereins⸗ zollgeſetzes in Praxis und Rechtſprechung ent⸗ wickelt hat. Mancher Rechtgedanke iſt dem öſterrei⸗ chiſchen Zollgeſetz entnommen, das in Form und In⸗ halt auf einen gemeinſamen deutſchen und öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Zollgeſetzentwurf zurückgeht, der in den Jahren des Weltkrieges in Salzburg ausge⸗ arbeitet wurde. Das bisherige Zollrecht des Alt⸗ reichs zeichnete ſich durch den Geiſt des Wohlwollens gegenüber der Würtſchaft und das Beſtreben aus, der Wirtſchaft nur ein Mindeſtmaß unerläßlicher Bin⸗ dungen aufzuerlegen. Daran hält das neue Zoll⸗ recht feſt. Es bringt darüber hinaus der Wirtſchaft manche Erleichterungen, z. B. die Möglichkeit, Zollgut, ins⸗ beſondere verdorbenes Zollgut, zur Vermeidung der Zollbelaſtung unter Zollauſſicht vernichten zu laſſen. Für die Zollanmeldung bleibt die Möglichkeit der Anmeldung nach Sprachgebrauch oder Handelsübung, während die meiſten Staaten bekanntlich Anmeldung nach den Benennungen des Zolltarifs verlangen und durch ſchwere Straſen erzwingen. Das neue Zoll⸗ geſetz enthält 5 Teile: Zollverfaſſungsrecht, Zoll⸗ ſchuldrecht, Zollverfahrensrecht, Verbote und Be⸗ ſchränkungen für den Warenverkehr(nur 2 Para⸗ graphen) und Uebergangs⸗ und Schlußvorſchriften. Der Vollſtändigkeit wegen ſei erwähnt, daß das neue Recht keine Abgabenerhöhungen bringt. Die kurze Friſt zwiſchen der Veröffentlichung des neuen Rechts und ſeinem Inkrafttreten ſtellt hohe Anforderungen nicht nur an die Beamten der Reichsfinanzverwaltung, ſondern auch an die Wirt⸗ ſchaft. Sie müſſen getragen werden in dem Bewußt⸗ ſein, daß der alsbaldige Fortfall der Zoll⸗ grenzen innerhalb des Reichs eine un⸗ abweisbare politi ſche und wirtſchaft⸗ liche Notwendigkeit iſt. * Spinnerei Atzenbach Ac, Schopfheim(Badn). Dos Geſchäftsjahr 1928 brachte der Spinnerei Atzenbaf Ab, Shopfheim(Baden) produktions⸗ und umſatzmäßig eine Steigerung. Neu aufgenommen wurde die Verarbeitung von Flockenbaſt. Der Anteil am direkten Export war et⸗ was rückläufig. Während des ganzen Jahres, herrſchte nach den Erzeugniſſen eine rege Nachfrage. Die etwas zu⸗ rückgeſetzten Preiſe für Reichsmark⸗Baumwolle geſtatt-ten eine weitere Senkung der Verkaufspreiſe. Die am Ende des Geſchäftejahres vorliegenden Aufträge reichen für die nächſten viex Mongte aus. Mit der Moderniſierung der einzelnen Werke wurde fortgefahren.— Der Jahresertrag ſtieg auf 1,374(0,961) Mill. 4. Dazu treten 5500(0) 4 Erträge aus Beteiligungen und 37 371 686 635)„ ab Er⸗ träge. Andererſeits waren für Löhne und Gehälter ſo⸗ wie ſoziale Abgaben 0,86(0,68), für Abſchreibungen auf Aulagen und Beteiligungen 0,27(0,15), für Zinſen und Steuern.20(.14) Mill./ aufzuwenden. Danach ver⸗ bleibt einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 98 080 (60 480) 4, aus dem eine Dividende von 6(6) v. H. auf 0,80 Mill. AK ausgeſchüttet wird. 30 000(0) 4 wer⸗ den der Unterſtützungskaſſe zugewieſen, 20080 4 vorge⸗ tragen. Aus der Bilanz(in Mill.%): Anlagevermögen 0,794(0,788), Beteiligungen 0,102(0,089), Umlaufsvermögen 101(0,99), davon Vorräte 9/585(0,51), Wertpapiere unv. 6035, Warenforderungen 0,36(0,41), Kaſſe und Bankgut⸗ haben 0,02(0,013), andererſeits AK 0,80, Rücklage und Delkredere unv. 613, Rückſtellungen 0,16(0,08), Verbind⸗ lichkeiten 0,70(0,79), 6,3,(0,23) Warenſchulden, 6,085(0,074) Akzepte, 0,17(0,37) Bankſchulden, 0,07(0,08) ſonſtige Verbindlichkeiten. * Volksbank Durlach embc. Bei der Volksbank Dur⸗ lach eämbc erhöhte ſich der Geſamtumſatz im Jahr 1988 auf einer Seite des Haupibuches berechnet— um 5,75 Mill. auf 50,48 Mill. 4. Die Spareinlagen ſtiegen auf 9,0(2,52) Mill.“, die Kontokorrent⸗ und Giroeinlagen auf 0,78(0,67) Mill.. Entſprechend dieſer Einlagen⸗ entwicklung hat die Bilanzſumme eine Zunahme auf.48 (3,76) Mill./ erfahren. Wii neuen Krediten aller Art wurden im Berichtsjahr in 165 Poſten 1,244 Mill. bewiülligt, wodurch ſich die Geſamtausleihung auf 2,89 Mill./ erhöhte. 123 Neuzugängen 1148, die Geſchäftsauthaben beliefen ſich auf 0,43 Mill. 4. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 35 215 l/, worgus 5 v. H. Dividende verteilt werden ſollen, für Ban⸗ zwecke werden 15 000% abgezweigt, der Reſt ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Victoria⸗Werke AG, Nürnberg. In der H der Vie⸗ toria⸗ Werke AG, Nürnberg, wurde beſchloſſen. für 1997⸗98 wieder 7 v. H. auf die Vorzugs⸗ und 5(—) v. H. Dividende auf die Stammaktien zu verteilen. Für den verſtorbenen ſbellpvertretenden Auſſichtsratsvorſitzer Dr. Franz Freiherr von Crailsheim wurde Bankdirektor Hans Groh⸗Schwein⸗ furt gewähl:. * Commerz⸗ und Privat⸗Bank errichtet eine Filiale in Wien. Wie der Did erfährt, wird die Commerz⸗ und Privat⸗Bank Ac demnächſt eine Filiale in Wien errichten. Ende 1998 betrug die Mitgliederzahl He Nhein-Mainische Abendbörse Still Die Abendbörſe hatte ein ruhiges Geſchäſt bei unein⸗ heitlicher Haltung. Die Veränderungen blieben nach beiden Seiten ſämtlich unter 1 v. H. Von Bergbauaktien konnten ſich je ½ v. H. verbeſſern: Srahlverein bei 109½, Laura bei 13,25, Deutſche Erdöl 4 v. H. höher 124,25, andererſeits Buderus 103.50(minus v..), Hoeſch 105.25(minus), Mannesmann 108 minus 7 v..). Die Farbenaktie lag gegenüber dem Mittagsſchluß/ v. H. abgeſchwächt bei 147.50, Metall⸗ geſellſchaſt 114.25(minus 86), Bemberg 131.25(plus 970. Großbanken zeigten keine Veränderungen, ebenſo Elektro⸗ papiere; Deutſche Bank 118.25, Dresdner Bank 111. Com⸗ merzbank 111.50, Reichsbank⸗ Anteile 178, Schuckert 173, Licht u. Kraft 130, Mainkraft 90(ſämtlich unverändert). Geffürel zogen um ½ auf 134.50 an., Automen bei unveränderten Kurſen cehalten: ſo Daiml Bis 118. Adlerwerke 107. Von Maſchinenwerten Demgg 144, MAN 135 50.(ie plus), Rheinmetall 130(plus 74), daneben Schriftgießerei Ste mpel 90.50(plus], Gebr. Roeder 96.50 (plus...), Weſthentſche Kantfhof 102.75(minus 60, Ach für Verkehrsweſen 117.50(minus 4 v... 52 Renten ohne Veränderung, und zwar Reichsbahn⸗ vorzüge 12276, Umſchuldungsanleihe 93.25, J6 Farben⸗ Bonds 121. * Schweinemarkt Billigheim. Zuſuhr: 82 Milchſchweine und 50 Läuferſchweine. Preiſe: Milchſchweine 70—80, Läu⸗ ierſchweine 75—85„ das Paar. Marktverlauf flott. ELeinölnotierungen vom 22. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ don; Leinſ. Pl. per März 111 1 Leinſ. Klk per März 129%; Bombay per März 12/0; Leinfaatöl loko 25,3; öto. per April 24,3; per Mai⸗Auguſt 24/3; Baumwoll⸗Oel äg. 17,05 Neuyork: Terp. 34; Savannah: Tery. 29. * Der Londoner Goldpreis betrug 22. März für eine Unze Feingold 148 0 5& gleich 86,6382 ,, für ein Graum Feingold demnach 57,2605 Pence glei 0 2,78548 4. Wetterbericht des Reichswetterdtenſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 29. März: Die unbeſtän⸗ dige Nordweſtwetterlage hält auch weiterhin an. Nach dem Durchzug verſchiedener Niederſchlagsfron⸗ ten ſtellt ſich vorübergehend leicht aufgelockerte Be⸗ wölkung ein, doch wird es dabei immer noch zu ein⸗ zelnen ſchauerartigen Niederſchlägen kommen, die meiſt in Form von Schnee niedergehen. Die Tages⸗ temperaturen liegen knapp über Null. Nachts kommt es zu leichtem Froſt. Vorausſage für Freitag, 24. März Nach dem Durchzug einer Niederſchlagsfront meiſt ſtärkere Bewölkung, höchſtens zeitweiſe Auflockerung der Wolkendecke, einzelne ſchauerartige Niederſchläge, für die Jahres⸗ zeit zu kalt, nachts leichter Froſt, lebhaſte nordweſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 22, März —+ 5,7 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 8 N4 + 1,0 Grad; heute früh halb S Uhr 4 ra Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2,6 Millimeter — 2,6 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März 1 7 vgein⸗Peo, 19 20, 2¹ 22. 2³— 20 21 2² 23 Rheinfelden.24 2,100 6 2 13/2.10/ Kaub.57 48 Hreiſach.207.04 2,01/2.912.01 ſtölnn 321 3 163.00.01 Lebi.7.50 284.54.50[ Recor⸗Ne Maxan 417.07 400.03% Eeee Mannbein 65 3 3. 3, 253.1 25 3 25— 2 Mannheim 341.3.31 1 4 Kleine Anzeigen Offene stellen Stellengesoche 6 7, 14: Verschiedene Räume für Lager oder Werkſtatt geeignet, ſofort, eptl. ſpäter, zu vermieten. —— Fwei Lehrlinge als Schriſtſetzer und Buchoͤrucker tür 1. April 1939 gesucht 5 Junger Kellner 1. Jarbetobe uc d FelksKagchöne heile Bürorö arderobe 1 1 in Hotel⸗Reſtanrant oder Caſé in 0 ſie e E Uroraume Mannheim, evtl. auch näh. Umgeb. 8 Angebote unter P G 85 an dieſzu vermieten. 201 Geſchäftsſtelle d. Bl. Groß& Bauman n, M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. 261 O 4. 1: Kleiner laden u. 1 u. 2 Treppen, ſofort, eytl. ſpäter 43822[ Groß& Baumann, M 2. 9, Druckerei und verlag Dr. Raas MAMNHEn 21•6 Bedienung ucht Stellung in Weinhaus od. Bar. Gefl. 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Die Herſtellung der in den Ausführungsvorſchriften ge⸗ nannten Typen wird zeitlich ſo einſetzen, daß vom 1. Ja⸗ nuar 1910 an nur noch die aufgeführten Typen erſtmals zum Verkehr auf öfſentlichen Straßen zugelaſſen werden. Das nunmehr feſtſtehende Programm ſieht an Stelle von bisher 52 Haupttypen von Perſonenkraftwagen nun⸗ mehr 30 vor. Dieſe 90 Typen verteilen ſich auf alle Liter⸗ klaſſen. Die Anzahl der Laſtkraſtwagentypen iſt von 113 auf 19 reöuziert. Es werden nurmehr Fahrzeuge in den Größen⸗ klaſſen von 1 Tonne, 1½ Tonnen, 3 Tonnen, 4½ Tonnen und 6½ Tonnen Nennutzlaſt hergeſtellt. 0 Darüber hinaus iſt für Zwecke der Perſonenbeförderung die Herſtellung eines Typs als Großraumomnibus mit einem Dreiachsfahrgeſtell zugeſtanden. Krafträder werden nunmehr mit einem Hubraum von 125 cem 250 cem, 350 cem, 500 cem, 600 cem und 750 cem Hergeſtellt, davon letztere Klaſſe nur in einem Typ.(Re⸗ dnzierung von 150 auf 30 Typen). Bei den Kleinlaſtkraftwagen ſinden wir nach Einteits⸗ konſtruktion je einen Typ Dreirad⸗ und Vierradfahrzeug. Beide mit 650 Kilo Nutzlaſt und einem Hubranm von 500 eem(Reduzierung von 20 auf 3 Typen). Schließlich ſind für Anhänger von Laſtkraftwagen und Motorſchleppern Einheitskonſtruktionen in 5 verſchiedenen Gewichtsklaſſen zugelaſſen, und zwar mit einer Nennutzlaſt von 1½½ Tonnen, 3 Tonnen, 5 Tonnen, 8 und 11 Tonnen. (Bisher unkontrollierbare Vielzahl von Typen.) Die Auswahl der Fahrzeuge iſt in allen Arten von Perſonen⸗ und Laſtkraſtwagen ſowie Krafträdern und Mo⸗ torſahrrädern ſo getroffen worden, daß trotz weitgehender Einſparung an Typen in Zukunft jeder Verwendungs⸗ möglichkeit ſowie ganz beſonders dem Export Rechnung ge⸗ tragen wird. Eine beſondere Ausführungsvorſchrift über Neben⸗ und Sondertypen, die auch Omnibusaufbauten umſaßt, wird Semnächſt ſolgen. Weinversſeigerung in Wachenheim Großes Inieresse fur Oualiidisweine Am Dienstagmittag ließ die Winzergenoſſenſchaft Wachen⸗ heim, Mitglied des Vereins deutſcher Naturweinverſteige⸗ rer in ihrem Anweſen 5100 Liter 1936er ſowie 20 400 Liter 1937er Weißweine im Faß aus beſten Lagen der Gemar⸗ kungen Wachenheim, Forſt und Ruppertsberg öffentlich ver⸗ ſteigern. Bei großem Intereſſe und flottem Geſchäftsgang wurden die 10 Nummern 1936er zu guten Preiſen ab⸗ gegeben; der Durchſchnittserlös betrug 1200 4 für die 1000 Liter. Bei den 1937er Weinen wurden von den insgeſamt 2 Nummern drei vom Eigner wegen Minderangebois zu⸗ rückgezogen„wos allerdings unter Berückſichtigung der herr⸗ ſchenden Geſchäftslage, des allgemeinen flotten Vexlaufs und der auch für dieſe Weine anſehnlichen Geihyte das Ge⸗ ſamtbild etwas trübte. Beſonders die letzten Nummern murden recht gut bewertet. Der Durchſchnittspreis der Kol⸗ lektion für die 1937er Weine betrug 1720/ das Fuder. Im einzelnen erſolgte die Bewertung der 38 Nummern zu noch⸗ ſtehenden Geboten: 1936er Weißweine: Wachenheimer Höhe 1010, Forſter Murrb 1110, Wachenheimer Neuſtück 1180, do Schönfelder⸗ weg 1210, do. Oberſtneſt 1210, do. Letten 1230, Forſter Hell⸗ holz 1260, Wachenheimer Schenkenböhl 1330, do. Rennacker 1310, do. Altenburg 1350 l. 1937er Weißweine: Wachenheimer Mandelgarten 1580, do. Schloßberg 1500, do. Goldberg 1520, Forſter Myrrhe 1530, Wachenheimer Sonnenberg 1500, do. Höhnbauſen 1500, do. Hüttenwingert 1550, do. Schönfelderweg 1540, do. Königs⸗ wingert 1700, Forſter raße 1770, Wachenheimer Hägel Riesling 1730, do. Krähhöhle 1700, do. Letten 1720, Forſter Hellholz 1770, Wachenheimer Fuchsmantel 1710, do. Schen⸗ kenböhl Riesling 1910, Ruppertsberger Diedel 1790, Wachen⸗ heimer Kleiner Letten 1740 zur., Wachenheimer Riedbrun⸗ nen 1790, do. Wiolfsdarm 1810, do. Altenberg 1800 zatr., do. Rennacker 2070, do. Böhlig 2100, do. Hägel Gewürztraminer 2420, do. Luginsland Riesling 2090 zur., Forſter Süßkopf Riesling 2400, Wachenheimer Bächel Riesling Spätleſe 2530. Wochenheimer Gerümpel Riesling Spätleſe 2690 l. Waren uneli Märkte * Amtlicher Großmarkt für Geireide und Futtermittel Stuttgart, 21. März. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, würtzembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis Wö14 21.10; '16 21,30; Wͤö 17 21,40; Wͤö 18 21,507 Wö19 21,70; Roggen⸗ durchſchnittl. Beſchaffenbeit, 70—72 Kilo, Erzeugerieſtpreis R 18 20,00; R 19 20,20; Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit, 59—60 Kilo Erzeugerfeſtpreis G7 17,10; G8 17,40; Induſtriegerſte, Mindeſtgewicht 68 Kilo, G 7 Erzeu⸗ gerfeſtpreis 19,10; Gü8 19,40; Braugerſte BG 2 Erzeuger⸗ höchſtpreis 20,50; BG3 21; BG 4 21,50; Futterhaſer, durch⸗ ſchnittliche Beſchoffenheit, 46—49 Kilo H 11 Erzeugerfeſt⸗ preis 17,30; H 14 17,80. Für Heu und Stroh gelten in Zukunft die in der Anord⸗ nung der Hauptyereinigung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft vom 1. 7. 1938. Abſchnitt 6, ſeſt⸗ gelegten Beſtimmungen. Als vorläufige Erzeugerpreiſe wer⸗ den notiert: Wieſenheu: a) Wieſenheu, handelsüblich, ge⸗ ſund, trocken mit Beſatz(bis etwa ½/ an minderwertigen Gräſern 4,40—5,40; b) Wteſenhen, gut geſund, trocken mit unerheblichem Beſatz(bis etwa /1j) an minderwer⸗ tigen Gräſern 5,40—6,40 4, e) Acker⸗ und Feldheu(Süß⸗ heu), angeſätes Futterheu, gut, geſund, trocken, ohne nen⸗ nenswerten Beſatz an minderwert. Gräſern 6,20—7,20 4; Luzerne, Eſparſette: aſ geſund, trocken, handelsüblich mit bis etwa ½ vollwert. Gräſerdurchwuchs 7— 4)] gut, ge⸗ ſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa%e vollwertig Gräſerdurchwuchs 7,60—8,60 J; Kleeheu; a) geſund, trocken, handelsüblich mit bis etwa ½ vollwertigem Gräſerdurch⸗ wuchs—7&: b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa 1ſ½/0 vollwert. Gräſerdurchwuchs 6,60—7,60 J. Spelzſpreu, Erzeugerpreis 0,80 bis 1 4. Die Preiſe gelten je 100 Kilo waggonfrei loſe verladen Erzeugerſtation. Mit Bekanntmachung der HVGuß vom 17. 8. 38 wurden für das Gebiet des GWV Württemberg die nachſtehenden Erzeugerhöchſtpreiſe je 100 Kilo Stroh waggonfrei Erzen⸗ gerſtation ſeſtgeſetzt: Roggenſtrah 3,30 4, Weizen⸗ und Dinkelſtroh 3,10“. Haſer⸗ und Gerſtenſtroh.— 4. Dieſe Preiſe gelten für geſunde, handelsübliche, bindfoden⸗ nepreßte oder gebündelte Wore. Für drahtgepreßtes Stroh darf ein Aufſchlag bis zu.20 4 ie 100 Kile berechnet werden. Die Mehlnotierungen im Getreidewirtſchafts⸗Verband Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 4 Frachten⸗ ausgleich ſrei ſeder Empfangs⸗Stationj.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder omtlich anerkanntem Kleberweizen.25 4 per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen.50% Auſſchlag ver ih giio für Fuve 812. Reines Kernenmehl 4/ per 100 Kilo Auſſchlag auf dte ieweilige Tupe Weizenmehl, Baſis⸗Type 812 ſtärkemehl'ö14 29,75; Wö16 29,75; Wö17 29,65; W 18 29,75;'ö19 29,75„.— Roggenmehl, Baſis⸗Type 997 R 18 23,30: R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle ein⸗ ſchließlich Sack, Weizenkleie W 14 10,30;'16 10,40; W 17 10,45; W 18 10,50;'ö19 10,60: Roggenkleie R 18 10,40; R 19 10,50. Weizenfuttermehl jeweils bis zu.50& per 100 Kilo teurer als Kleie. Zuſchlag für Roggenſuttermehl 2—& je 100 Kito. Für alle Geſchäfte ſind Ldie Bedingun⸗ gen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend.— Markt⸗ verlauf: Die Mühlen zeigen für ſpätere Lieferungen etwas Kaufluſt in Weizen. Auf der Alb und im württembergiſchen Oberland ſind jedoch noch weitere Entlaſtungskäufe durch die Reichsſtelle notwendig.— In Brau⸗ und Induſtrie⸗ gerſte ſinden noch einzelne Eindeckungen von Spitzenmen⸗ gen ſtatt.— Futterweizen und Futtergerſte können lau⸗ ſend in kleineren Mengen verkauft werden, während für Futterhafer die Abſatzmöglichkeit ungenügend iſt.— Die anfallenden Mengen in Mehl und Mühlennachprodukten finden Unterkunft. mit 4 0 9 Kartoffel⸗ — Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. März.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per März 3,47½; Mai 3,62½; Juli 3,85 Sept. 3,95 Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per März 95,50; Mai 89,75; Juli 87,25; Sept. 87,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 22 März.(Eig. Dr.) März 484; April 481; Mai 479; Juni 470, Juli 462; Auguſt 457; Sept 453; Okt. 451; Nov. 448; Dez. 448;(Jan.(40) 448; Febr. 449; März 451; Mai 453; Juli 454; Okt. 451; Jan.(41) 453; Tendenz ruhig. * Schweinemarkt Buchen. Auftrieb: 575 Ferkel, 15 Läufer. Verkauft wurden 420 Ferkel zum Paarpreis von 50—62 lunter 6 Wochen) bzw. 63—75%/(über 6 Wochen) ſowie 10 Läufer zum Paarpreis von 90—120 4. Nächſter Markt: 17. April. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 13. 3. bis 18. 3. 1939 im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktienkurſe 102,92 gegen 103,26, Wertpapiere 98,98 gegen 98,99, 5proz. Induſtrieobligationen 100,42 gegen 100,45, 4proz. Gemeindeumſchuldungsanleihe 93,20 gegen 93,20. * Wechſelproteſte im Jauuar 1939. Im Januar 193g ſind im Wirtſchaftsgebiet Heſſen und Rheinpfalz 1593 Wechſel mit einem Geſomtbetrag von 228 000 /, im Wirtſchafts⸗ gebiet Süddeutſchland(Bayern r. d. Rh., Württemberg und Baden) 3498 Wechſel mit einem Geſamtbetrag von 568 000 Mark, im Wirtſchaftsgebiet Sagrland 282 Wechſel mit einem Geſamtbetrag von 93 000 zu Proteſt gegangen. In drei Wirtſchaftsgebieten hat ſowohl die Anzahl der 4 wie auch der Geſamtbetrag gegenüber dem Vormonat 5 nommen und zwar in Heſſen und Rheinpfalz um 19˙5 v. 77 bzw. 25,7 v.., in Süddeutſchlond um 17,6 v. H. bzw. v.., in Saarland um 16,3 v. H. bzw. 4 v. H. Der ſchnittsbetrag je Proteſtwechſel liegt im Januar 19³ 143 in Heſſen und Rheinpfalz, 162/ in Sücddeutſch T. bedeutend niedriger ols und 117 im Saarland z. Dezember 1938(155 /, 184 /, 163 /. Stand. 25, frei Seeſchiffsß Pamsurg, für 50 kg einſchl Sack. Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſact, trocken, nicht unter ⸗ Durch⸗ 80 mit chlond im Ter 22 3— 10 Ubr 30 21. 3.— 2 Uhr 15 Brief] Geld bez. Brief Geldbez. März..00.85.00.88 Apri..05.95——.05.95 Mati.20.10—K—.20.10—e Junt.25.15—.25 4,15——— Juli.25.15—.2⁵.15„ Auguſt4.,304.20..30.20- Sept..35.25—.35.25 2— SE.25—*.35.25—— Non..35.25——*.35.25—— Dez..40.30..40.30*. Jannar..45.35*.45.35—* Februar. 1.50.40.50.40— Varis, 22. März Geid- und Devisenmark! (Schluß arntlich). London 176.83 Belgien 63³.25 Oslo 1881.25 Reuvork 3770,25 l Schweiz 848,37 Stockholm 912.25 Berlin 1513.— Kopenhagen 790, 75 Spanien—*2* Italien 1 108.75 Holland 2005.— Warſchau 713,— London, 22 März.(Schluß amtlich). Nennor!k 468,26 Liſſabon 110,18 Hongkong 120⁰ Montreal 470,62 Helſingfors 226,80 Sch anghai 0¹⁸31 Amſterdam 882,12 Budapeſt 2362, Dokohama 2* Paris 176,84 JBelgrad 209,—[Auſtralien 12,7 Prüſſel 2782,.— Soſia 280,— Mexiko 33 Italien 8905,—[Moskan 2475, Montevidesv 1850, Berlin 1170.50 Rumänten 655,.— Valparaiſo 117.0 Schweiz 2082,25 Konſtantin 580.— Buenos Spanien Athen 548.— auf London Kopenbagen 2240,—[ Warſckan 2475.—[ Südafrika 100,12 Stockholm 1940.— JBuenosAires 1700.— Sslo 1989,— 1 Rio de Jan. 361.— Fſeialle Hamburger Metallnotierungen vom 22. märg Banca- u. Hrief Geld e etraitszinn brief 2⁵ 8 Brie'ſGeldſBrieiſGeld Hüttenroheink p. 100 kg9) 17,25½17. onu..... Feinſilber(Ram per 49). 59.050,0 Februa. Feingold(RM per 99.84 271 März 50 25/53.25276,0276,0l Alt⸗Piatin(Abofälle) Aprik 53.2553.25270,00270,0 Circavr. RM per 9. 2,20 2,0 Mai 53.2653.2/276.0270.0 Techn, reines Platin 2 Jun 53,2553,25270, 0276,0 Detailpr. RM per g 3,27 3,5 Juli 53,2553.25276,0276,0— Auguſt 53,25 270,0270,0 6ch Sepiember.—5 Antimon Regules chineſ. Oktober 440 4(Sper.—43.50 Novembenn4 Queckſilber(Sper Flaſche)— Dezember.. I.... IWolframerzchine, in) 59 * * Zůue Rouſiumoilio iun un Kommuion — — Aus dem leistungsfähigen Fachgeschöft gute Weine oller Alt Schaumweine, Südweine Apfelsaft, Traubensaft Max Pfieiſfer kernruf 210 42 Schwetzinger Strase 42 G 3, 10(ZJungbuschstr)- E 5,7-Secken⸗ heimer Str. 110- Eichendorffstr. 19 · Eisenstr. 8- Stengeſhofstr. 4 PLANKENHOFPOX PANAPEPLATZ E7 9 Schenlłt ααο⏑α zut Konfitmetion Oskek Prsnaf Huchzachen listert schuell und preiswert Wenn die Kinder konfirmiert werden Hübsche Geschenke von bleibendem Wert erhöhen die Freude des ſestlichen Tages Vorbei ſind ſorgloſe Kinderjahre. Es hat ſich ausgeſpielt. Der Junge und das Mä⸗ del müſſen ſich von nun an, teils mit unſicheren Ge⸗ fühlen, in den ernſthaften Kreis der Erwachſenen einreihen. O ja, man iſt mächtig ſtolz auf die lan⸗ gen Hoſen und den ſteifen Hut, aber damit iſt man noch kein Mann. Ungeheuer viel gehört noch da⸗ zu. Der junge Menſch ſucht ſich ein Ziel, ſchmiedet Pläne und weiß, daß er jahrelang weiter lernen muß, um ſein leuchtendes Erfolgsziel zu erreichen. Der lange Weg, der zwiſchen dem Feſttag und der Zukunft liegt, iſt in tiefes Dunkel gehüllt. Eltern und Freunde geben ihm viel gute Ratſchläge mit auf die Reiſe durch unbekanntes Lebensland, das ſo manche Klippe und Ueberraſchung bringt. Doch wozu wäre man jung, wenn nicht alles Gute und Schöne von der Zukunft erhofft würde, ohne an die Umwege zu denken. Oft kann man gar nicht er⸗ warten, was ſein wird, wenn man erſt achtzehn oder zwanzig Jahre zählt. Und die Eltern? Ja, ſie denken wohl auch an das Kommende, aber ſtärker noch ſteht in dieſen Tagen das Leben ihres Kindes bis hierher vor ihren Augen. Unter ihrer Aufſicht wuchs es heran. Die guten Anlagen haben ſie gefördert und verſucht, die ungünſtigen zurückzudämmen. Sie freuen ſich, wenn es ihnen gelang, ſtarke und geſunde Menſchenkinder für die Härten des Lebens vorzubereiten. Langſam werden ſich ihre Aufgaben als elterliche Erzieher wandelu. Die Jungen ſehen bald in ihnen nicht mehr nur Vater und Mutter, ſondern auch den Ratgeber, die Freundin. Beſonders, wenn es einmal zu ſchwer ſein wird, das Gleichgewicht auf eigenen Füßen aufrecht zu erhalten. Wenn Verwandte Wochen vorher zu Beſuch kommen. wird das Thema:„Was ſoll und will der Junge werden?“ aufgegriffen. Wie ſteht es mit einer Lehr⸗ ſtelle? Warte mal, das könnte ich vielleicht ver⸗ mitteln! Alſo ſtudieren willſt du ſpäter? Und wie ſteht es mit den Ausbildungskoſten? Das ſind fend eingreifen. Sie alle wollen dem jungen Men⸗ ſchen ſeinen Start ins Berufsleben nach ihren Kräften erleichtern helfen. Und dann ſind es plötzlich nur noch Tage bis zu der Feier. Die Schulprüfungen wurden mit weniger klopfenden Herzen beſtanden. Zu Hauſe iſt die Wohnung auf den Kopf geſtellt. Nachdem Seife und Waſſer erfolgreich ihre Dienſte getan haben, werden Einladungen an die Feſtteilnehmer, ſoweit ſie nicht zur engſten Verwandtſchaft gehören, geſchrieben, und die Hausfrau hat alle Hände voll zu tun mit nahrhaften Vorbereitungen. Eines Tages liegt ſchon eine liebe Einladung im Brief⸗ kaſten. Alſo nun das Köpſchen angeſtrengt: womit kaun ich dem Mädel oder Jungen und ſeinen Eltern eine Freude bereiten? Gleichzeitig ſoll der Beſchenkte durch die Aufmerk⸗ ſamkeit möglichſt lange an den Spender erinnert werden. Vielleicht iſt auch eine vorſichtige Nachfrage angebracht, damit ſich nicht eine Anzahl gleicher Ge⸗ ſchenke häuft. Natürlich gehört zu ſolch einexr Aus⸗ mahl ein wenia Kopfzerbrechen. Wer einfacher da⸗ vonkommen möchte, dem geben zahlreiche Einzel⸗ handelsgeſchäfte mit ihren Auslagen genügend An⸗ regungen. Der im Schenken Unkundige wird dort gern beraten. Wie wäre es mit einem einfachen, gediege⸗ nen Schmuck für das Mädchen? Des Jungen Bruſt füllt ſich mit Stolz, wenn er eine lederne Brieftaſche ſein eigen nennen darf. Und mit einer Aktentaſche unterm Arm fühlt er ſich ſchon als zukünftiger Vertreter ſeines Chefs. Dem, der einen handͤwerklichen Beruf ergreift, wird gu⸗ mehr oder tes Arbeitszeng immer willkommen ſein. Eine Uhr oder ein ausgewähltes Buch, unterhaltend oder ſachlich, hat bleibenden Wert. Für die ſport⸗ begeiſterte Jugend findet ſich in Sportkleidung und -geräten das Richtige. Ueber blühende Blumen, den feſtlichen Schmuck der Wohnung freuen ſich nicht nur die Jungen, ſondern vor allem die Eltern. Wer nun aber dem Konfirmanden nicht weiter naheſteht, eine kleine Aufmerkſamkeit aber nicht verſäumen und àuch unsere Filiale: Friedrichspietz 19 Phote-Apparate in ieder Preisſase Lcicloig& Schdttel o 4,3 und Toilellen-Arkikel in eschenkpackung Drogetie — — Zu Hitteg den Biblun * 2 für den Abend Guſuill und kalten Braten von au 7, 14 Ferntut 26055 —— — Sesungbüenern u Magnifikats Vabeatia Jalbbaec im Ratheuꝰ Zur Tociſumαiiοο e Nomlio große Auswehl in — — Ein ſchones Buq; ais Geſchenl- Mannheim in Sage und beschichte alles Fragen, die die ganze Verwandtſchaft intereſ: möchte, beweiſt ſeine freudige Teilnahme durch ein von Gustev Wieclerkehr „ Haa ſiere ei d ſonders die P ſchlichtes Glüc ſchſchreiben.—3 Friedrichsplatz 14 33. n und bei denen beſonders die Paten oft hel hlich lückwunſchſchreiben K. prels Kk..60 2u 4 9963 Fernspr. 439 39 habe handlu — — Ti 9 Schõôke Geschenke veligise, Kunsl, ferner geſtone Belder, Schnilzereien, Bauemnleramit, Holæteller, Leucliter aus Flolz und Eiasen usu. 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Verlegung des Schloßgartenkaffees in Schwetzingen zwiſchen dem Bürgermeiſter der Stadt und den Vertretern des Gaſtſtättengewerbes. Das Kaffee wurde ſeinerzeit im Anſchluß an die Er⸗ neuerung des Schloßtheaters vom badiſchen Staat erbaut, es ſchließt direkt an das Theater an und iſt zweifellos eine ſchöne und ſtilvolle Einrichtung. Es kann aber der Wirt von den Erträgniſſen der Som⸗ merſaiſon allein kaum leben. Es wurde ihm darum das ſüdliche Wachhäuschen am Eingang des 8 Schloſſes zu einer ebenfalls ſtilechten kleinen Kaffeeſtube eingerichtet, die er in den Wintermonaten bewirtſchaften ſoll. Der Bürgermeiſter von Schwetzingen machte gel⸗ tend, daß ſeinerzeit gedacht war, ein Schwetzinger Cafétier möge das Schloßgartencafé nebenbei die dommermonate über bewirten, das ſelbſtverſtänd⸗ lich die Wintermonate über ſchon wegen der Hei⸗ zungskoſten dafür nicht in Frage komme. Da aber ierfür keiner gewonnen werde konnte. mußte ein üswärtiger gewonnen werden, für den aber nun auch im Winter entſprechend geſorgt werden ſolle Zurch jenes kleine Wachhäuschen, das ja ebenſo wie das eigentliche Schloßgartencafe eine künſt⸗ be riſche Bereicherung der Stadt darſtelle. Die Anzahl der Fremben wäre ſeit 1933 um 100 000 geſtiegen, man müſſe mit der Zeit gehen. Die beiden Vertreter des Gaſtſtätten⸗ dewerbes machten dagegen geltend, daß ſie ſich ſeinerzeit ſchon gegen das Projekt ausgeſprochen, es re hier keine Rentabilität zu erzielen, und auf eden Fall gebe es in Schwetzingen zu viel Lokale, och dazu alle in unmittelbarer Nähe des Schloſſes. Auf 218 Seelen kommt in dieſer 10000 Einwohner ſtarken Stadt ein Lokal, während die vom Geſetz er⸗ ſtrebte Durchſchnittsziffer 400 iſt, 18 davon im Um⸗ reis von 200 Meter vom Schloßeingang, darunter ziwei Konditoreien. Der Bürgermeiſter verwies auf die erhöhten Um⸗ latzziffern. Es wurde ihm entgegengehalten, daß es tatſächlich mehreren Wirten ſchlecht gehe. Der elirksrat wollte ſich dieſen Argumenten nicht ver⸗ chließen und verſagte die Erkaubnis durch Ver⸗ üuns⸗der Bedürfnisfrage. Das Intereſſaxte 4 nun, daß die Kaffeeſtube ſchon erbaut iſt, und daß hier nun Bürgermeiſter und Staat an der Bewilligung ein ſtarkes Intereſſe haben. Man Harf 89 geſpannt ſein auf die weitere Entwicklung des alles. Weiter wurden nun in Schwetzingen die Bau⸗ und Straßenfluchten im Gebiet der Auguſt⸗Neuhaus⸗ ſtraße und der Bruchhäuſer Straße auf der Gemar⸗ kung Schwetzingen feſtgeſtellt. Genehmigte Konzeſſionen 1 In Hockenheim wurde der Plan für das Sied⸗ ungsgebiet nördlich der Schul⸗ und Ziegelſtraße zwiſchen Schwetzinger Straßhe und Schützenweg gegen drei Einſprachen genehmigt. Die drei Anlie⸗ ger hatten hier z. T. wertvolle Grundſtücke und wur⸗ den, da ſie gegen den Plan als Ganzes nichts ein⸗ wuwenden hatten, auf den Entſchädigungsweg ver⸗ Eclen. Ferner wurde der Antrag von Dr. Adam 5 cert auf Recht zur Einleitung von Fäkalienabwöſ⸗ er in den Kraichbach genehmigt. Die Konzeſ⸗ ſon wurde erteilt für Karl Rupp in der Schank⸗ wirtſchaft„Zur Jägerluſt“. In Weinbeim wurden Konzeſſionen erteilt ſür Peter Zopf in der Schankwirtſchaft„Zum Schlachthaus“, Viernheimer Straße 47; für Karl Grasmück in der Wirtſchaft auf der Ruine Windeck; Frau Marie Krauth, geb. Harſch, im Kafſee Wal⸗ (mit Alkoholausſchank) in der Hauptſtraße 133; für 5 für Friedrich Hook, Kleinhandel mit Flaſchenbier im⸗ Käsackerweg 12. In Brühl wurde dem Antrag des Ziegeleibeſit⸗ zers Friedrich Schäfer auf waſſerpolizeiliche Geneh⸗ migung für Lettenausbeute entſprochen. In Ketſch wurden Konzeſſionen für Frau Feuerſtein für die Schankwirtſchaft„Zum Bahnhof“ in der Schwetzin⸗ ger Straße 49 und an Frau Berberich für die Real⸗ ſchankwirtſchaft„Zum Enderle“ in der Hockenheimer Straße 2 erteilt. Schließlich wurde noch in Laden burg dem Geſuch zum Betrieb der Wirtſchaft„Zum Neckar⸗ ſtrand“ in der Ilvesheimer Straße 12 durch Heinrich Lang ſtattgegeben. Ebenfalls dem Geſuch von Peter Zumbach in Lützelſachſen zum Betrieb der Wirtſchaft„Zum Schmittberger Hof“, Weinheimer Straße 39, und dem Geſuch von Berthold Weber zum Kleinhandel mit Branntwein in der Bismarckſtraße 12 in Oftersheim. Der Bezirksrat beſaßte ſich außerdem mit der Ernennung von Seuchenſchätzern und einer Reihe von Ausnahmebewilligungen nach der dritten Hand⸗ werkerveroroͤnung. Mick auf Ludwigshafen Betrunken am Steuer! Verkehrsſünder wurden verurteilt * Ludwigshaſen a. Rh. 22. März. Das Schöffen⸗ gricht verurteilte den 33jährigen verheirateten Eu⸗ gen Sch. aus Mutterſtadt zu acht Monaten Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte hatte im Januar d. J. fünfzehn Wirtſchaften aufgeſucht und in dieſen Al⸗ kohol zu ſich genommen. Obwohl er ſelbſt zugab, daß der Alkohol ihm zugeſetzt hatte, ſetzte er ſich ans Steuer ſeines Kraftwagens. Dabei fuhr er einen 47jährigen Radler an und verletzte dieſen er⸗ heblich. Ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, fuhr er davon. 9 Ebenſalls betrunken ſaß der 64 Jahre alte verheiratete Karl H. am Steuer ſeines Kraftwagens. H. fuhr auf der Straße zwiſchen den Stadtteilen Rheingönheim und Mundenheim einen iugendlichen Radfahrer an und verletzte ihn erheblich. In die⸗ ſem Falle hielt das Gericht eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten angebracht. Bei dieſem Verurteilten wurde Haftſortdauer angeordnet. Eine große Luftſchutzübung iſt für Mundenheim zum Sonntagvormittag.30 Uhr bis 10 Uhr in Vorbereitung. Die Gartenſtadt Lud⸗ wigshafen⸗Hochfeld iſt diesmal nicht daran beteiligt. Polizeipräſidium Lubwigshaſen. Gemäß eines Erlaſſes des Reichsführer und Chef der Deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern führt die ſtaatliche Polizeiverwaltung Ludwigshafen a. Rh. (bisher Polizeidirektion) künftig die Dienſtſtellen⸗ bezeichnung Polizeipräſidium. Euncl um Cclietzingen Blick auf die Syargelſiadt Schwetzingen, 23. März. Am letzten Sonntagnachmittag fand im„Weißen Schwan“ eine Kundgebung des VoA. Ortsleitung Schwetzingen, ſtatt, auf der Landesgeſchäftsführer des VA. Baden, Bannführer Mampel über das Thema„Volksdeutſche auf der Wacht“ ſprach, Das Standesamt Schwetzingen verzeichnet an Eintragungen in letzter Woche insgeſamt eine Geburt, fünf Eheaufgebote, eine Eheſchließung und drei Todesfälle Allerlei aus Plankſradt Plaukſtadt, 23. März. Ihre Silberne Hochzeit ſeierten hier die Eheleute⸗ Zakob Birkenmeter und Maria, geb!⸗ Röſch.— Den 76. Geburtstag feierten hier Herr Jokab Mack, Wieblingerweg, und Frau Eva Grimm, Eiſenbahnſtraße.— Im Alter von 68 Jahren ſtarb hier Herr Heinrich Treiber, Blu⸗ menauſtraße.— Ueberraſchend ſchnell iſt auch Bäk⸗ kermeiſter Gottlob Rampmeier, erſt 59 Jahre alt, ſeiner vor einigen Tagen verſtorbenen Ehefrau im Tode nachgeſolgt. Am letzten Sonntagnachmittag fand im„Adler“ ein wohlgelungenes Winterhilfskonzert ſtatt, an dem die hieſigen vier Geſangvereine ſowie das Muſikquintett mitwirkten. Reges Leben in Hockenheims Vereinen * Hockenleim, 23. März. Im Saale„Zur Roſe“ hielt der Geſangverein„Sängerbund⸗Liederkranz“ ſeine Jahreshauptverſammlung ab, die vom Vereinsführer Walter eröffnet wurde. Nach kurzen Begrüßungsworten verlas Schriftwaxt Lanſche den Tätigkeitsbericht, der von einem arbeitsreichen Sän⸗ gerjahr berichtete. Für guten Singſtundenbeſuch er⸗ hielt Artur Müller das Sängerglas. Eine günſtige Entwicklung der Kaſſe berichtete Kaſſenwart Horn. Alsdann wurden die neuen Vereinsſatzungen ver⸗ leſen. Ihre Generalverſammlung hielt ebenfalls die „Liedertafel“ in ihrem Sängerheim ab. Ver⸗ einsführer Löſch gedachte eingangs der im vergan⸗ genen Jahre verſtorbenen Mitglieder und gab dann einen umfangreichen Bericht. Schriftwart Klee gab den Jahresbericht bekannt, der von zahlreichen Ver⸗ ——— —7 Immer— 10 Schnee auf den Höhen Im Neckartal ſind die Schneeſchauer mehr und mehr in Regen übergegangen. Die Höhen tragen zwar noch eine ſtattliche Schneedecke, doch ſind auch Noct die Temperaturen etwas geſtiegen. Tieſſitzender ebel und Wind kragen zu dieſem wenig frühlings⸗ äßigen Bild ihr Teil bei.— Der Neckar iſt etwas Heſtiegen. Heidelbergs Februa' gſſte Zuwachs an Fremden zu verzeichnen Im vergangenen Monat betrug— gegenüber dem Vorjahr Fremden 14.5 n. H. Es waren nämlich 5236(Fe⸗ uar 1938: 4573). Unter den Beſuchern beſanden ſich 283 Ausländer(Febr. 1938: 349), von denen die meiſten aus England, Holland, Vereinigte Staaten, Hweiz und Dänemark kamen. Auf den einzelnen Beſucher— Geſamtzahl der Uebernachtungen aller Fremden auf Grund von Teilergebniſſen 25443— ſu ſich ein Durchſchnittsaufenthalt von 4,8 Tagen; oſern Heilſtätten und Privatkliniken nicht eingerech⸗ get werden, ein ſolcher von 2,1 Tagen(Fehruar 1938: Tage). Im Garten des Kurntälz'ſch n Muſeums wird auch die Städtiſche Singſchule in den kommenden der Zuwachs der hier angekommenen Monaten mit einer Reihe von Veranſtaltungen er⸗ freuen. Im Rahmen derſelben ſind Maienſingen, Kinder⸗ und Volkslieder aus dem„Zupfgeigen⸗ hanſel“, altdeutſche Minnelieder und Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“ vorgeſehen. Im Deutſchen Volksbildungswerk ſpricht am Montagabend der Direktor der Mannheimer Kunſt⸗ halle, Dr. Paſſarge, über„Deutſche Bildhauer im Zeitalter Dürers“. Der Vortrag iſt von Lichtbildern begleitet. Die Konzerte im Schloßgarten. Im Heidelberger Schloßgarten werden bekanntlich in dieſem Jahr zum erſtenmal Konzerte veranſtaltet, und zwar in der Zeit vom April bis September. Die erſten dieſer, jeweils an Sonntagvormittagen auf der großen Schloßterraſſe ſtattfindenden Konzerte ſind für die Oſterfeiertage geplant. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Ich bin kein Caſanova“ B 26, Pr.⸗Gr, 3, 20—22.30 Uhr). Hauß der Kunſt: Gemäöldeausſtellung„Kunſtſchaſfen der Oſtmark“ und„Steiermärkiſch⸗Kärntneriſche Graphik“. Aus den Kinos: Capitol:„Männer müſſen ſo ſein“.— Schloß⸗Filmtheater (St. Pl.⸗Miete „Einmal werd ich Dir gefallen“.— Gloria:„Drei wun⸗ derſchöne Tage“.— Kammer:„Pour le mérite“.— Odeon: „Fracht von Baltimore“. anſtaltungen Zeugnis gab. Auch der Kaſſenbericht war in beſter Ordnung. Bei der nun ſtattfindenden Neuwahl wurde Vereinsführer Löſch durch Zuruf wiedergewählt, der auch all die Mitarbeiter im Führerring wieder verpflichtete. Dann ſprach Chor⸗ meiſter Rießenacker über die Aufgaben in nächſter Zukunft. Reilingen, 23. März. Der Männergeſang⸗ verein hielt im„Löwen“ Saal ſeine gut beſuchte Generalverſammlung ab, die vom Vereinsführer Kuhlbach eröffnet wurde. Beſonders zu erwäh⸗ nen iſt, daß Chormeiſter Riegler anläßlich ſeiner 25jährigen Dirigententätigkeit vom Verein mit einer Beethovenbüſte geehrt wurde. Bei den nun ſolgen⸗ den Wahlen wurde der ſeitherigen Vereinsführung erneut das Vertrauen ausgeſprochen. Neulußheim, 23. März. Fräulein Anna Ball⸗ reich, Ziegelſtraße, konnte beim Reichsberufswett⸗ kampf in der Abteilung„Tabak“ als Kreis⸗ ſiegerin hervorgehen. Sie wird nun an den Gau⸗ ausſcheidungskämpfen in Karlsruhe teilnehmen. Eiſenbahnunfall in Oppenau Rangierabteilung prallt auf Perſonenzug— 19 Verletzte * Karlsruhe, 23. März. Die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe teilt mit: Am Mittwoch, dem 22. März, gegen 19 Uhr prallte im Bahnhof Oppenau der Reuchtalbahn die Lokomotive einer Rangier⸗ obteilung mit dem aus Richtung Appenweier kommenden Perſonenzug 1358 zuſammen. Dabei wurden der Zugführer Mai aus Offenburg ſchwer, jedoch nicht lebensgefährlich und 18 In⸗ ſaſſen des Rerſonenzuges leicht verletzt. Die verletkten Reiſenden, ſämtliche aus Bad Peterstal und Umgebung, wurden nach alsbaldiger ärztlicher Verſorgung und Aulegung von Notverbänden nach Hanſe wnd der Zugſührer in das Krankenhaus in Offenburg gebracht. Der Sachſchaden iſt gering, der Eiſenbahnbetrieb nicht geſtört. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. -Jug in letzter Sefunde angehalten Auto durchbrach die geſchloſſene Bahnſchranke * Baſel, 23. März. Zu einem ſchweren Auto⸗ unſall kam es beim Bahnübergang Ebenrain bei Siſſach. Vier junge Baſler, zwei Burſchen und zwei Mädchen, die für eine Fahrt nach Luzern ein Auto gemietet hatten, befanden ſich auf der Heim⸗ fahrt. Unterhalb Siſſach bemerkte der Leuker des Wagens, ein 20jähriger, in Baſel wohnhafter Aus⸗ läuſer, die geſchloſſene Bahnſchranke zu ſpät und raſte mit voller Wucht in dieſe hinein. Im letzten Augenbſick konnte der von Baſel kommende Schnell⸗ zug noch angehalten werden. Alle Juſaſſen des Autos wurden verletzt. Drei von ihnen mußten vom Kraukenhaus des Baſler Bürgerhoſpitals abgeholt werden. Vom Lenker der Autos wurde eine Blut⸗ probe genommen, da der Verdacht beſteht, daß er an⸗ getrunken war. Die Flucht aus dem Leben * Neckarſteinach, 23. März. Hier warf ſich ein junger Mann nahe dem Bahnübergang unter dem Schwalbenneſt vor den Zug, um dadurch ſeinem Leben ein Ende zu machen. * Hirſchhorn, 23. März. Der Fahrer eines im hieſigen Krankenhaus tät'gen Arztes kam infolge der Straßenglätte mit dem Wagen ins Rutſchen und raſte gegen einen Straßen baum, au dem der Wagen völlig demoliert wurde. Der Verunglückte wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft. 0 I. Wialldorf, 23. März. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde hier der im hohen Alter von 84 Jahren verſtorbene Altochſenwirt Peter Gieſer zur letzten Ruhe geleitet. Die Trauerfeier wurde durch Darbietungen des Poſaunenchors und des MGV„Germania“ umrahmt. Ferner legte unter ehrendem Nachruf der Nss⸗Reichskriegerbund am Grabe einen Kranz nieder. Nachrichten.— 20.10: Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Pfalabau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Bayeriſcher Hieſt: Konzert und Tanz. Kaffee Baterland: Konzert und Tanz. veielaal des Geſellſchaftshauſes: Geöftnet 18 bis 20 Uhr⸗ Lichtſpieie: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der grüne Kaiſer“.— Palaf⸗ Lichtſpiele: in Damaskus“.— Ufa⸗Lichtſpiele, Rheingold:„Maja zwiſchen zwei Ehen“.— Union⸗Theater: „Piraten in Alaska“.— Atlantik:„Am ſeidenen Faden“, * Neckargemünd, 22. März. Wie alljährlich, ſtellte ſich am Sonntagvormittag der Sommer⸗ tagszug beim Bahnhof auf und zog durch dis Adolf⸗Hitler⸗Straße und Hauptſtraße. Unter Mit⸗ wirkung eines Vorreiters und von reichverzierten Sommer⸗ und Winterfiguren ging der Zug bis zum Karl⸗Theodor⸗Tor.—5 L Schönau, 23. März. licher Rüſtigkeit konnte hier Frau Babette Satller ihren 80, Geburtstag begehen.— Die von den In geiſtiger und körper⸗ beiden Handarbeitslehrerinnen Stockhaus und Rehberger veranſtaltete Ausſtellung von Hand⸗ arbeiten konnte einen guten Beſuch aufweiſen.— Auch in unſerer Gemeinde fand am Sonntag ein Sommertagszug ſtatt, der eine gute Beteiligung durch die Kinder fand. .. Sinsheim, 22. März. Unter großer Anteil⸗ nahme der Bevölkerung wurde hier der im Alter von 18 Jahren geſtorbene Wilhelm Lang zur letz⸗ ten Ruhe geleitet. Unter ehrenden Nachrufen legten am Grabe Kränze nieder: die Schulkameraden, die Grund⸗ und Hauptſchule, die Handelsſchule, die H3 und das Sägewerk Reinig, in dem Lang zuletzt tätig war. I. Wiesloch, 22. März. Der weit über die Greu⸗ zen von Wiesloch hinaus bekannte Schlachtßausper⸗ walter Jakob Wagner konnte ſeinen 60. Geburts⸗ tag begehen. Der Jubilar, der piele Jahre Vor⸗ ſitzender des Turnnereins war, wurde vor Jahren zum Ehrenvorſitzenden ernannt. Bei der Artillexie⸗ kameradſchaft hat er die Stelle eines Ehrenführers. L. Neckarbiſchsfsheim, 21. März. Das Wohnhaus des früheren Viehhändlers David Jakobſohn ging durch Kauf an Straßenwart Ludwig Römmele über. Ferner erwarb Landwirt J. Muth von Kirchhauſen die Helmhöfer Mühle. will abex den Haufgeben und ſich nur der Landwirtſchaft widmen * 8 Donnerstag, 23. März Nationaltheater: 20 Uhr„Trau, ſchau, wem“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Tanz: Palaſthotel, Parthotel, Libelle. 9 Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Hotel Sacher“.— Alhambra:„Das nuſterb⸗ liche Herz“.— Schauburg:„Das Abenteuer geht weiter“. T Palaſt:„Karthagos Fall“.— Gloria:„Das Mädchen Jrene“.— Capitol:„Im ſiebenlen Himme.“.— Scala: „Verliebtes Abenteuer“ Ständige Darbietungen: Städtiſches Schlohmuſeum: Gebtinet von 10 bis 1280 uns von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum. E 7. 20: Geölnner von 10 bis id uno von 15 bis 17 Uhr Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städtiſche Kunſthalle: Geohnet von d is und von 15 bis 17 Uhr Leſeſaal: Geöffnet ven 10 bis 18. 15 bis 17 und 19.90 bis 21.30 Uhr. Sonderausſtellung: Karl Albiker— Das geſammelte Werk Mannteimer Kuuſtverein, 1 1. 1: Geblfnet don 10 bis 13 und 14 bis 16 Ubr Städtiſche Schlotzbücherei: Ausleihe von 11—18 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle:—is und 15 19 Ubr. Gedachtnisausſtellungen für Giombattiſta Bodon Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lertzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 16.90 bis 12.30 Uhr. Leſeſaal geöſſnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Jngendausleihe: 16 bis 19 Uhr. Jugendbücherei, R 7, 46: 16 bis 20 Uthr. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2, 9: 10 bis 16 Uhr Schall⸗ plattenvortührung. Städtilches Hallenbad, t1 3. 1: Geöfinet von 16 Pis 20 Uhr Palmenhaus am Luiſenpark: Geblinet von.80 bis 17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern. Bis Einbruch der Dunkeiheit gebſinet Flughafen: duſtentlüg⸗— Eisſtabion im Friebrichspark: 10 bis 13. 15—18 und 19 bis 22 Uhr Laufzeit 8 Alle Ausfünfte durch den Verkehrs⸗BVerein Teleſon 343 21. Was hören wir? Fre'tas, 24. März 0 Reichsſender Stuttgart 0 .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.—.20 Für Dich daheim.— 10.10: Die Donau— Brücke vom Abendlans zum Morgenland. Hörſolge⸗ 10.30: Beſuh in der Reichsſchule des Reichsnährſtandes in Neuhaus.— 11.30: Voltsmuſik.— 12.00: Muſik für die Arbeitspauſe.— 13.15: Mittagskonzert.— 140b: Nus der Welt der Oper(Schall⸗ platten).— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Zum 5⸗Uhr⸗Tee.— 18.00: Franzéſiſche Müſik.— 18.30: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Unterhaltungsmuſtk.— 20.00: Feuergeiſt. Hörſolge zum 200. Ge⸗ burtstag von Chriſtlan Friedr. Danſel Schubart.— 21.10: Sinſoniekonzert.— 22.90: Nachrichten.— 22.20: Deutſche und Jugendmeiſterſchaften.— 22.30: Muſik zur Unterhaltung und zum Tanz.— 24.00: Nachtkonzer:. 5 Deutſchlandiender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 19.00: Die Sterne hat er uns näher gebracht. Hörſpiet um Joſef Frauenhofer.— 11.30: 30 bunte Minuten— 12.00: Muſtk zum Mittag.— 14.00; Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Kleinigkeiten.— 15.30: Jungmädel ſingen und ſpielen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00 Aus dem Zeit⸗ geſchehen.— 17.10: München— Rom Ein Gruß der Jugend über die Alpen.— 18.00: Hinter Fleet u FNent — 15.20: Enalands Weg nach Indien.— 18.35: Klavien Täalich 10 bis 17 Uhr Runoflüge und Keuch⸗ * müſik— 20,10: Feierabend⸗Nuſtken.— 21.10 Die Ket⸗ mitble. Romantiſches Spiel.— 22.80: Kleine Nachimuffk. — 23.00: Tanz und Unterhältung. 5 8 99 6 0 65 14 A SSS ————— ———— — Donnerstag, 23. März 13 0 Ssgeisterte Auln u1 Meinr. Seorge. Paul klenckels Letzte Tage: LL rs- Maria von asuad s Heeste zohan 62 tieisterstück „Das Abenteuer geht paui Kemp · Rich. uom .40.20 20.30 05 rheo linsen · Guati Wolt · Heute letzter Tag: arnds aars Seors Alenencer · neute letuter xug ahme ſindet In Mannheim wie Das Insterbliche NMers Eristine im ganze Re Ferusprecher höstlichen Humors: (Bro K 1 U RGr Fei——— 240 88 in ihrem neuesten bentener on Hous tl. 0.00.20- 355 Uindenhot, verusprecher? p. Wegener. Nichael gie: Ueit Rarlan .00.40.20 Unr p 7, 23 Slanngoh Welter“ 269 40 u Reich: 239 0 no Unr ite Straße) Sroßfülm: Zerlett —— —Autos CLei p 7, 18 planken Ruto-Schwind-Pernruf 284 74 Venleih-Autos Mannbeimer Autoverleih ſetxt Schweteinger Su. 58. Lel. 4239 5⁵2 -Aeisteiwässe-Cabio in gutem Zuſtand, gegen bax zu verkaufen. O. Leutz, Heidelberg, Bahnhofſtraße 15. 663⁰ OKV Meisterklasse für 1100 bar F een zu verkauſen. Usse Hun —— eieen Angzus. 153824 S S mit ca. 12 Schl. Ab 14 Uhr. lverchromtſ, in — rotbraunerLeder⸗ 3 hülle verloren. 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