— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt B5. f. d. folgend. Monat erfolgen. ue M unh eimer 3 9 Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Einzelpreis 10— Anzeigenpreiſe: 22 mm breite breite Textmillimeterzeile 50 Pf Kleinanzeigen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli⸗ oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen in beſtimmten Aus und für fernmündlich erteilte Aufträge. 8 Abend⸗Ausgabe A t, anb. Madrt5, 29. März. Der Rundfunkſender Murcia gab Mittwoch früh bekaunt, daß ſich die Stadt Murcia an Nationalſpa⸗ nien angeſchloſſen hat. Falangiſten haben in den erſten Morgenſtunden ohne Blutvergießen das Rat⸗ haus, die ſonſtigen öffentlichen Gebäude und alle Kaſernen, deren Garniſonen ſich der nationalen Be⸗ wegung anſchloſſen, durch Handſtreich beſetzt. Die Bevölkerung bringt begeiſterte Hochrufe auf General rauco aus. Aus der Propinz Murcia werden weitere An⸗ ſchlüſſe gemeldet. Auch die Uebergabe von Carta⸗ gena wird baldigſt erwartet. Anaufhaltſamer Zerfall (Funkmeldung der N Mö3.) Senill a, 29, Märs. Wie hier ſoeben bekannt wird, haß ſich die Stadt Almeria durch den Aufſtand entſchloſſener Fa⸗ langiſten, die die roten Behörden, ſoweit ſie noch nicht geflüchtet waren, gefangennahmen, von der Sowjet⸗ herrſchaft befreit. Die Verbindung mit Murcia, das ſich ebenfalls heute morgen für Frauco erklärte, wurde aufgenommen. Kurz nach der Meldung von dem nationalen Auf⸗ ſtand in Almeria, kam die gleiche Nachricht aus Jaen. In ungeheurer Begeiſterung exwartet die geſamte Bevölkerung den Einzug der Truppen Ge⸗ neral Queipo del Llanos, die nur noch wenige Kilo⸗ meter von der Stadt entſernt ſind. Die Verwaltung wurde von Falangiſten übernommen. Auch Guadalajara verkündet die Vertrei⸗ bung der Sowjetbehörden. Die Nationalen marſchie⸗ ren bereits, von der Bevölkerung ſehnlichſt erwartet, in die Provinzhauptſtadt ein. In Jaen wehen überall eiligſt zuſammengenähte nationale Fahnen. Die marxiſtiſchen Straßennamen ſind beſeitigt worden und die Auführer der roten Parteien ſowie beſonders grauſame bolſchewiſtiſche Schergen ſind verhaftet und ins Gefängnis geſteckt worden, wo auf ſie die noch von dem ſogenaunten „Verteidigungsrat“ verhafteten kommuniſtiſchen Parteibonzen warten. Auch die Dörfer in der Provinz Jaen ſtehen gleichfalls unter nationaler Herrſchaft, die durch Falangiſten wahrgenommen wird. Die nationalen Truppen ziehen in Eilmärſchen von Alcala la Real aus nach Jaen heran, ſie befin⸗ den ſich bereits 30 Kilometer vor der Stadt. Der nationale Aufſtand in der Hafenſtadt Al⸗ meria nahm ſeinen Ausgang vom Hafengebiet, wo mehrere Schiſſe die nationalen Fahnen hißten. Die Erhebung griff ſchnell auf die geſamte Stadt über. Die roten Bonzen gaben daraufhin, von dem Tempo der Erhebung überraſcht, ihre Aemter freiwillig ab. Ein beſonders ergreifendes Ereignis war die Oeff⸗ nung der Gefängniſſe, in denen etwa 100 National⸗ geſinnte eingeſchloſſen waren. Im Hafen von Al⸗ meria erwartet man das Eintreffen nationaler Kriegsſchiffe, mährend läugs der Küſte die nationa⸗ len Truppen non Motril aus auf die Hafenſtadt vordringen. Auch Valentia ergibt ſich den Nationalen (Funkmeldung der NM.) + Madrid, 29. März. Um 13.30 Uhr M. E. 3. ſpielte der Sender der bisherigen roten Hochburg Valencia die ſpaniſche Nationalhymne und bezeichnete ſich als Sender der Falange. Kurz darauf kündigte das Mit⸗ glied des roten„Verteidigungsrates“, der „Oberſt“ Caſado, die ſofortige Uebergabe vor Valencia an General Franco au. Damit iſt der bolſchewiſtiſche Spuk nahezu aus ganz Spanien verſchwunden. Nach faſt dreijähriger Terrorherrſchaft iſt das Moskauer Syſtem in Spa⸗ nien wie ein Kartenhaus zuſammengebrochen. Von den 50 ſpaniſchen Provinzen ſind nur noch drei— Valencia, Alixante und Albacete— bisher nicht in nationaler Gewalt, aber auch dort denken die bolſch⸗⸗ wiſtiſchen Verbrecher an keinerlei Widerſtand. Wäh⸗ rend in den wichtigen Provinzhauptſtädten Cindad, Mittwoch. 29. März 1030 Real, Jaen, Cuenca, Murcia, Guadalajara und Al⸗ meria, wie berichtet, nationale Erhebungen ſtattfan⸗ den, die der roten Herrſchaft ein Ende machten, hat ſich nun auch die ſowjetſpaniſche Südarmee mit einer Rundſunkerklärung des roten Senders dem Befehl General Fraucos unterſtellt. Damit iſt der Krieg auch in gaunz Andaluſien beendet. Die nationale Armee hat nun nur noch die Aufgabe, das Gebiet zu beſetzen und die bolſchewiſtiſchen Truppen zu entwaffnen. Der Fubel Natlonalſpaniens Burgos, 29. März. Der heutige Mittwoch iſt aus Anlaß der Befrei⸗ ung Madrids in ganz Spanien, ſoweit es nicht noch von roten Reſten beſetzt iſt, nationaler Feiertag. In dͤen Städten herrſcht eine noch nie geſehene Feſt⸗ ſtimmung. Am Vormittag fanden überall Dank⸗ gottesdienſte ſtatt. Die Bevölkerung iſt ſeit den frühen Morgenſtunden auf den Straßen, um weitere Neuigkeiten und Einzelheiten über die Beſetzung von weiteren Teilen der roten Zone zu erfahren. Die Zeitungen bringen Sondernummern über die Befreiung der Hauptſtadt. Alle Blätter tragen auf der erſten Seite groß das Bild des Feldherrn und Schöpfers des wiedergeborenen Spanien, Generals Franco. Im weſentlichen unterſtreicht die Preſſe, daß die Befreiuung Madrids die Krönung der na⸗ tionalen Erhebung ſei, und den totalen Sieg bedeute. Ein genialer Führer habe dieſes Wunder zuſtande gebracht. Er, der Sieger des Krieges, werde der Sieger des Friedens. In den ſpaniſchen Herzen ſchlage nur ein Gedanke: Franco! 150. Jahrgang— Nr. 148 ur Vebergabe von Madrid Der Madrider Königspalaſt Sympathiekundgebungen in Vortugal dnb. Liſſabon, 29. März. Die Meldungen über den Einmarſch der Trup⸗ pen General Francos in Madrid würden von der portugieſiſchen Bevölkerung mit größter Freude be⸗ grüßt. Auf zahlreichen Häuſern wurden ſpaniſche und portugieſiſche Fahnen gehißt. Am Dienstag⸗ abend fand auf dem Platz Marques Pombal eine große Sympathiekundgebung ſtatt, bei der zur Feier des Sieges ein Feuerwerk abgebrannt wurde. Bei einem anſchließenden Vorbeimarſch vor dem Spani⸗ ſchen Haus nahm die geſamte portugieſiſche Legion in Uniform teil. „Eine Entſcheidung von Wellbedentung“ Die italieniſche Preſſe unterſtreicht die Vedeutung des Falles von Madrid dnb. Rom, 29. März. Die römiſche Preſſe feiert in rieſigen Schlagzeilen die Eroberung Madrids als den„Zuſammenbruch der roten Tyrannei“ und„endgültige Niederlage des Bolſchewismus“, und kündigt zugleich an, daß auf Anordnung des Duce zum Zeichen der Freude über den großen Sieg Francos am Donnerstag in ganz Italien geflaggt wird. „Meſſaggero“ unterſtreicht die Genauigkeit der Durchführung des genialen Planes Francos, bei dem wiederum die italieniſchen Freiwilligen mit den ſpͤ⸗ niſchen Truppen Schulter an Schulter gekämpft und ihre engſte Waffenbrüderſchaft erneut beſtätigten. „Popolo di Roma“ betont, die bolſchewiſtiſche Peſt, die aus Spanien einen anti⸗europäiſchen Seuchen⸗ herd und vor allem einen weſtlichen Brückenkopf zur Bekämpfung der Achſe habe machen wollen, ſei in Spanien ausgerottet worden. Der Fall von Madrid ſei nicht nur für Spanien und Italien, ſondern für die ganze europäiſche Kultur ein großer Tag. Aller⸗ dings dränge ſich die Frage auf, ob nun auch alle nach den ruhmloſen und unwiderruflichen Niederlagen des Bolſchewismus die dringende Notwendigkeit ein⸗ ſähen, an Stelle des gerade gefallenen Hinderniſſes keine anderen künſtlichen, jedoch nicht weniger ge⸗ fährlichen zu errichten. Der Fall Madrids wird von der oberitalieniſchen Preſſe mit Worten höchſter Begeiſterung als eine der ſchwerſten Niederlagen des Bolſchewismus ge⸗ feiert und der„Popolo'JItalia“ erklärt, die große Stande Francos ſei gekommen. Es ſei die Stunde des ſiegreichen, nationalen Spaniens. Nach drei Jahren der Verwüſtungen und der abſcheulichſten Verbrechen habe der Bolſchewismus im Weſten eine nicht wiedergutzumachende Nieder⸗ lage erlitten. Der„Corriere della Sera“ mißt der Beſetzung Madrids durch das ſiegreiche Heer Francos eine Weltbedeutung zu. Das Zuſammentreffen der Auszeichnungen der italieniſchen Legionärsflie⸗ ger durch den Duce mit dem triumphalen Einmarſch Francos in die ſpaniſche Hauptſtadt erhalte eine ideale Bedeutung, wenn man an den ungeheuren Bei⸗ trag denke, den die Luftſtreitkräfte zum Siege der Nationalen geliefert habe. Die Beſetzung Madrids bedeute den endgültigen Abſchluß des Krieges, der tatſächlich ſchon mit der Einnahme von Barcelona ſein Ende gefunden habe. Das Ereignis werde auch ungeheure Rückwirkungen in Ibero⸗Amerika haben und den künſtlichen Einfluß der angelſächſiſchen Mächte vermindern. Franco ziehe in Madrid als Eroberer ein, er⸗ klärt die„Stampa“, er habe mit dem Schwert den Knoten durchhauen; alle feingeſponnenen Berech⸗ nungen der Demokratien ſeien ſchmählich geſcheitert. (Weltbild, Zander⸗M.) Die Rundfunkſtation von Madrid (Erich Zander Archiv,.) Moskau zetert über„Berrat' And beſchimpft England und Frankreich als die„Hauviſchuldigen“ (Funkmeldung der NM.) — Moskau, 29. März. Ein Artikel der heutigen„Prawda“., der die ſchwierige Aufgabe hat, dem Sowjetleſer den Fall Madrids zu„erklären“, beginnt:„Der Telegraph bringt die Hiobsbotſchaft: Madrid, die heroiſche Hauptſtadt Spaniens, iſt durch die Verräterbande der Willkür der Feinde übergeben worden. Die Tore der Hauptſtadt wurden dem Feinde geöffnet. Madrid iſt nicht im Ergebnis einer verlorenen Schlacht, nicht im Ergebnis einer Niederlage des republikaniſchen Heeres gefallen. Madrid iſt ein Opfer des Verra⸗ tes, des feigen Dolchſtoßes in den Rücken.“ Als Hauptſchuldige an der endgültigen Niederlage Rot⸗ ſpaniens greift sdas offizielle Blatt wieder mi den ſchärfſten Worten die Regierungen Eng⸗ lands und Frankreichs an. Die Weſtmächte hatten als„Helfershelfer der Verräter“ Waſſer auf die Mühle„der faſchiſtiſchen Intervention“ gegoſſen; um den Preis von Leiden und Blut hätten ſie ver⸗ ſucht, mit dem Angreifer ein Geſchäft zu machen uſw. Nach dieſem ſcharfen Angriff geht das Blatt dazu über, die„Werktätigen der ganzen Welt“, alſo die internationale Gefolgſchaft des Bolſchewismus zum Proteſt gegen„die Verräter und ihre Geſinnungs⸗ genoſſen“ aufzufordern, die die Schuld am Falle Ma⸗ drids trügen. Dabei weiſt das Blatt da vauf hin, daß der ſpaniſche Bürgerkrieg den Anlaß zu einer neuen Agitationswelle der revolutionären Bewegun⸗ gen in der ganzen Welt gegeben habe. Der „heroiſche“ Widerſtand Rotſpaniens ſei, ſo tröſtet ſich ſchließlich das Blatt, nicht umſonſt geweſen; denn überall in der Welt hätte ſich die„Solidarität des revolutionären Proletariats“ mit der Sache Rot⸗ ſpaniens gezeigt, die zu ſo willkommenen Erſchei⸗ nungen geführt habe, wie zur Bildung der„inter⸗ nationalen Brigaden“. Paris: Der Keieg iſt zu Ende EP. Parig, 29. März. Die Pariſer Blätter berichten in großer Aufma⸗ chung über den Einzug der nationalen Truppen in Madrid, der allgemein als das Ende des ſpaniſchen Krieges betrachtet wird. Ueber die internationale Tragweite dieſes Ereigniſſes ſehlen im allgemeinen noch Kommentare, wenn es auch Beachtung gefun⸗ den hat, daß Außenminiſter Bonnet am Dienstag eine Beratung mit Senator Bérard hatte. Beérard gilt als guter Spanien⸗Kenner und hatte vor eini⸗ gen Wochen die Aufnahme der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen Nationalſpanien und Frankreich vorbereitet. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ ſchreibt zu dem Ein⸗ zug der nationalen Truppen in Madrid u..:„Me drid iſt wie eine reife Frucht ohne Schwertſtred in die Hand des Generals Franco gefallen. Die's Ereignis war erwartet worden. Es konnte ſcht Auch ReſtRotjpanten fällt Franco zu Balentia, Almeria, Muttia, Eaxlagena- ulle zfinen den natſonalen Stuppenihte Lore Ein jähes Ende Aeberall entwinden die Falangiſten den Roten die Herrſchaft N —— ————— — ————————— 8— ———————————— —— 2. Seite Nummer 148 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 29. März 1989 ausbleiben nach den Entſcheidungen der Madrider Junta und dem brudermörderiſchen Kriege zwiſchen Kommuniſten einerſeits und Sozialiſten und Repu⸗ blikanern andererſeits. Die letzten Ereigniſſe füh⸗ ren uns ohne Zweifel zu einem raſchen Ende des Bruderkrieges, einer der längſten und blutigſten, die jemals geführt worden ſind. England bielet ſeine Hilfe“ an EP, London, 29. März. Die„Times“, die ſich in ihren Betrachtungen über den ſo ſchnell erfolgten Einzug der nationalſpaniſchen Truppen in Madrid ausführlicher mit den Zukunſts⸗ aufgaben Franecos beſaßt, glaubt die Gelegenheit ge⸗ kommen, die Hilfe des engliſchen Kapitals anbieten zu müſſen. Das Blatt verweiſt auf die Bereitwilligkeit Englands zu einer„legitimen Intervention“, die in der Hergabe von Geldern zur Notſtandslinderung beſtehen könne. Der„Daily Expreß“ benutzt die Uebergabe Ma⸗ drids in der ihm eigenen Weiſe als Vorwand, um die Aufrüſtung der engliſchen Verteidigungs⸗ und Nahrungsmittelfront zu fordern. Die Linksblätter finden ſich im übrigen mit dem ihnen nicht erfreulichen Ergebnis in der Weiſe ab, daß ſie von einer„hiſtoriſchen Belagerung“ („News Chronicle)) ſprechen oder erklären, der Fall hinterlaſſe Bitternis(„Daily Herald“). Neuyorker Geiſtesver'aſſung (Funkmeldung der NM3.) + Neuyork. 29. März. Die republikaniſche Neuyorker„Herald Tribune“, die an der Spitze der amerikaniſchen Kriegshetz⸗ jpurnaille marſchiert und ihren Abonnenten laufend Ergüſſe aus den Federn von Churchill, Eden Duff Cooper und ſelbſtverſtändlich Herrn Blum auftiſcht, gibt ſich heute alle Mühe, um Francos endgültigen Sieg zu verkleinern und Moskaus Niederlage in Spanien zu bemänteln. Um die Enttäuſchung ihrer Leſer nach den jahrelangen falſchen Berichten über die Entwicklung in Spanien wenigſtens einiger⸗ maßen zu beſchwichtigen, hat ſich die„Herald Tri⸗ bune“ heute als Leitartikler den rotſpaniſchen„Lite⸗ raten“ Nogales verſchrieben. Nogales benützt als Rettungsanker wieder ein⸗ mal Deutſchland, dem er alles in die Schuhe ſchieben zu können glaubt. Er erzählt nun, daß hinter Francos Thron Deutſchland ſte he. Deutſchland kontrolliere bereits Svanien, und werde Franco zwingen, eine Million„Loyali⸗ ſten“ ſer meint Republikaner) ins Konzentrations⸗ lager zu werfen oder Sklavenarbeit leiſten zu laſſen. Deutſchland werde in Spanien den liberalen Ka⸗ pitalismus beſeitigen, Spauien gegen die Demokra⸗ tien aufhetzen, und dafür ſorgen, daß das ſpaniſche Volk die— wer lacht da nicht?—„von England und Frankreich bewieſene Freundſchaft“ vergeſſe. Doch damit hat der Hetzer Nogales bzw. die „Neuyorch Herald Tribune“ noch nicht genug. Wel⸗ cher Amerikaner bekommt nicht das Grauſen, wenn er wieder einmal hört und lieſt, „Deutſchland werde Spanien in ein Inſtrument deutſcher Expanſion nicht nur in Weſtenropa, Nordafrika, ſondern auch in Südamerika(1) um⸗ wandeln⸗ eee e Zwangsregiſtrierung aller Männer in Auſtralien. Die auſtraliſche Bundesregierung beſchloß die zwangsmäßige Regiſtrierung aller im Kriegsfall zur Verfügung ſtehenden Menſchen. Die Maßnahme be⸗ zieht ſich vorläufig auf alle Männer im Alter von fünfzehn bis 64 Jahren. Deckt England ſeine Karten auf? Militürbündniſſe auf dem Kontinent? Sowietcußland ſoll dafür„vorerſt“ aus dem Spiele bleiben— Verſtärkter Druck auf Chamberlain Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 29. März. Die heutige Wochenſitzung des Kabinetts wird von größter Bedeutung ſein, als urſprünglich angenommen wurde. In ihr werden Entſcheidungen getroffen werden, die im Zuſammenhang mit den geheimen internationalen Verhandlungen ſtehen, die England augenblicklich führt. Geſtern fand erneut eine Sitzung des außenpolitiſchen Kabinettsausſchuſ⸗ ſes ſtatt, in der die heutige Kabinettsſitzung vor⸗ bereitet wurde. Entſprechend der kurzen Erklärung, die Chamberlain geſtern im Unterhaus abgab, daß die Verpflichtungen, die die engliſche Regterung ein⸗ gehe, über Konſultationen mit anderen Mächten in einem Konfliktsfalle hinausgehen würden, ſteht jetzt für die Regierung die Entſcheidung darüber bevor, ob England militäriſche Garantieverpflichtun⸗ gen mit anderen Ländern eingehen will oder nicht. Nach Andeutungen in politiſchen Kreiſen und in einem Teil der Morgenpreſſe, vor allem in den bei⸗ den konſervativen Blättern„Daily Telegraph“ und „Daily Mail“ ſteht ein ſormelles und umſaſſendes engliſch⸗ franzöſiſches Militärbündnis bevor. Die Einzel⸗ heiten dieſes Bündniſſes ſollen zwiſchen dem franzöſiſchen und dem augenblicklich in Frank⸗ reich weilenden engliſchen Generalſtab mit größter Eile ausgearbeitet werden. Darüber hinaus ſollen beſtimmte Bindungen mit Polen und Rumänien eingegangen werden. Ferner dränge England darauf, daß Polen und Rumänien untereinander neue Abmachungen treffen, wonach ſie ſich unter allen Umſtänden auch gegenſeitig verteidi⸗ gen würden. Die intereſſanteſte Seite im augenblicklichen Stand der Verhandlungen iſt die, daß Sowjetrußland vorlänfig aus den Verhand⸗ lungen ausgeſchieden iſt. Seit etwa acht Tagen iſt mit Sowfetrußland nicht mehr verhandelt worden. Es iſt vorgeſehen, daß Sowjetrußland in einem ſpäteren Stadium, wenn die erwähnten vier Staaten zu beſtimmten Ab⸗ machungen gekommen ſind, dieſen beitritt. In offi⸗ ztöſen Kreiſen wurde das Ausſcheiden Sowjetruß⸗ lands damit begründet, daß die Lage derartig ernſt ſei und dringende Entſchlüſſe erfordere, daß die komplizierten Verhandlungen mit Sowjetruß⸗ land augenblicklich zu lange Zeit in Anſpruch neh⸗ men würden. Die wahren Gründe ſcheinen aber innerpolitiſcher Natur zu ſein. Unter anderem konnte man geſtern die Lesart hören, daß die Zuſtimmung der Labour Party zur Politik der Regierung, insbeſondere zu dem Plan einer Dienſtpflicht, mit dem Zugeſtändnis erreicht wurde, daß Sowjetrußland vorläufig aus dem Spiel gelaſſen würde. Außerdem ſcheinen Polen und Rumänien England zu verſtehen gegeben zu haben, daß ſie eine Hilfe von ſowietruſſiſcher Seite als eine zu große Gefährdung ihrer eigenen Ver⸗ teidigungspläne anſehen würden. Rooſevelt und der füdische Kommunismus Scharſe Anklagerede eines amerikaniſchen Generals gegen ſeine Regierung anb Philabephia, 29. März. In einer großen Verſammlung, die in Phila⸗ delphig zur Beſprechung der nationalen Verteidi⸗ gung einberufen worden war, richtete der amerika⸗ niſche General a. D. van Horn⸗Mosly„an alle patrio⸗ tiſchen Amerikaner“ einen kraftvollen Appell. Er forderte ſie auf, die Vereinigten Staaten vom jüdi⸗ ſchen Kommunismus zu retten. der die Rooſevelt⸗ Regierung als ein williges Werkzeug gebrauche. um Amerika in einen Krieg gegen Deutſchland hineinzuzerreu. Amerika, ſo ſagte Mosly, habe ſchon einmal ver⸗ ſucht, die Herrſchaft der„großen Demokratien“ über die Welt zu ſichern und dieſer unſinnige Verſuch ſei ſehlgeſchlagen. Heute werde nun ein neuer Welt⸗ krieg geplant, um die jüdiſche Wellherrſchaft zu er⸗ richten. Dieſe Tatſache, ſo betonte der General, müſſe in Amerika enölich einmal offen ausgeſprochen wer⸗ den. Der jüdiſche Kommunismus habe unter Rooſevelt rieſenhaft zugenommen und der Präſident habe überall Kommuniſten oder Kommuniſtenfreunde in leitende Stellungen eingeſetzt. Mosly erwähnte u. a. die kürzliche Ernennung des Kommuniſten Amelie zum Leiter der zwiſchenſtaatlichen Handelskommiſ⸗ ſion.„Iſt es nicht auch ein trauriges Schauſpiel“, ſo fragte er weiter,„daß ſich der jüdiſche Oberbun⸗ desrichter Frankfurter vor dem Unterſuchungsaus⸗ ſchuß des Senates gegen die Beſchuldigung vertei⸗ digen muß, Kommuniſt zu ſein?“ Es gäbe heute nur eine Möglichkeit, ſo ſagte der Redner, den Frieden für die Vereinigten Staaten zu ſichern, und dieſe ſei, den Kommunismus zu ver⸗ nichten! Um ihn aber an der Wurzel auszureißen. müſſe man zunächſt alle Spuren des Rooſeveltſchen New⸗Deal⸗Planes auswiſchen, denn dieſer ſei die Hauptſtütze der Kommuniſten. Amerika müßte unter patriotiſcher, chriſtlicher Führung geeint werden. Mosly ſchloß ſeinen eindringlichen Appell mit dem Hinweis auf die Tatſache, daß ein Teilhaber der jüdiſchen Wallſtreet⸗Bank Kuhn, Loeb& Co. die bol⸗ ſchewiſtiſche Revolution in Rußland im Jahre 1917 finanzierte und ſich auch damit noch gebrüſtet habe. Moslys ehrliche Warnungen werden in Amerika leider nur wenige erfahren, da die füdiſche Preſſe ſelbſtverſtändlich dieſe Rede völlig unterſchlägt. eeeeeeeeeee Trotz 91 Jahre Gefängnis..! Frlands Extremiſten geben nicht nach Bomben⸗ ep oſion verurſacht Schäden an einer der wichtigſten Londoner Brücken Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 29. März. Geſtern, wenige Stunden, nachdem neun An⸗ gehörige der illegalen iriſchen republicaniſcheu Armee wesen terroriſtiſcher Anſchläße zu ins⸗ geſamt91 Jahren Gefängnis verurteilt worden waren, ereignete ſich mitten in London eine neue Bombenexploſion. Von un⸗ bekannter Seite wurden gegen zwei Uhr nichtd deutſcher Zeit, zwei Bomben auf und nahe einer der verkehrsreichſten und wichtigſten Brücken in London zur Exploſion gebracht. Die Brücke befindet ſich in dem dichtbeſiedelten Lon⸗ doner Stadtteil Hammerſmith, und die Detonation nar in ganz Süd⸗ und Südweſt⸗London zu hören. seiminalbeamte von Scotland VDard eilten ſofort zu Exploſionsſtelle und ſperrten die Brücke ab. Eier der großen Träger der Hammerſmith⸗Brücke liegt quer über der Fahrbahn, ſo daß die Brücke für den geſamten Verkehr geſperrt werden mußte. In der geſamten Umgebung wurden die Fenſter von dem Luftdruck eingedrückt und die Bewo'ner eilten auf die Straße. Von den Tätern hat die Polizei eine Spur. Sie hat die Nummer eines Wagens, der kurz vor der Exploſion auf der Brücke hielt und ſpäter mit großer Geſchwindigkeit davon fuhr. Die Exploſion war ſo ſtark, daß ſogar der Verkehr in der Untergrundbahn und Eiſenbahn in der Nähe dar⸗ unter zu leiden hatte. Die Beamten in den Stell⸗ werken glaubten, daß es ſich um einen Anſchlag auf die Eiſenbahn handle und ſtellten vorübergehend den Dienſt ein, bis ſie von der Hauptkontrollſtation ge⸗ naue Nachricht erhielten. Die Polizei veranſtaltete in der Nähe der Brücke ſotort eine Rarpia, doch konnten irgendwelche Verdächtige nicht verhaftet wer⸗ den. Gegen Morgen wurde ein Mann verha tet, der verdichtig iſt. mit den Bombenwerfern in Zu⸗ ſammenhang zu ſtehen. In Zuſammenhang mit den diplomatiſchen Ver⸗ handlungen iſt erneut die Frage der allgemeine, Dienſtpflicht aufgetaucht. Jusbeſondere haben nach Fraukreich nun auch Polen und Rumänien dieſe Frage aufgeworſen. Die Tendenz in amtlichen Kreiſen, ſich mit einer Dienſtpflicht und womöglich ſogar mit einer allge⸗ meinen Wehrpflicht einverſtanden zu erklären, war geſtern erheblich deutlicher als vorher. Es heißt, daß das Kabinett heute oder in den nächſten Tagen eine Entſcheidung über eine allgemeine Wehrpflicht im Rahmen der gegenwärtigen Territorialarmee, die zur Zeit eine Freiwilligen⸗Miliz mit kurzen Dienſt⸗ zeiten darſtellt, treffen wird. Die Dienſtzeiten für die ſogenannte Zivilverteidigung, Luftſchutz und alles, was damit zuſammenhängt, ſoll weiterhin freiwillig bleiben. Fernerhin ſoll die beſtehende reguläre Armee weiterhin auf der Baſis der Frei⸗ willigkeit aufgebaut bleiben. Die Frage der Wehr⸗ pflicht innerhalb der Territorialarmee iſt auch ein Hauptgegenſtand der Beratungen, die General Gort und General Gamelin augenblicklich in Frankreich führen. Die Forderung nach Wehrpflicht wurde geſtern in einem Antrag von dem früheren Außenminiſter Eden, dem früheren Marineminiſter Duff Coo⸗ per, Winſton Churchill und 30 anderen kon⸗ ſervativen Abgeordneten unterſtützt. Die erwähuten Abgeordneten haben einen An⸗ trag im Unterhans eingebracht, in dem ſie eine ſchärſere außenpolitiſche Linie, ſo wie ſie Lo Haliſax kürzlich im Oberhaus dargelegt habe, ſerner die Bildung einer nationalen Regieruns auf breiteſter Gründlage und ſchließlich Orga⸗ niſierung der geſamten Menſchenkraft der Na⸗ tion verlangen. Die Erwähnung Lord Halifax' wurde in politiſchen Kreiſen als eine Herausforderung an Chamberlain angeſehen, da inhaltlich Lord Haliſax nichts anderes als Chamberlain ſelbſt ausgeführt hatte. Cham⸗ berlain ſprach geſtern kurz auf einem Eſſen, das ihm von der Konſervativen Partei gegeben wurde. Es waren rund 170 Abgeordnete anweſend. Cham⸗ berlaln dementierte in einer ſeiner Anſprachen, daß im Kabinett irgendwelche Meinungsverſchiedenheiten beſtehen und bezeichnete dieſe Gerüchte als Machi⸗ nationen. Gegenüber dem Antrag der erwähnten 30 Abgeordneten bedeutet die geſtrige Veranſtaltung eine Stärkung des Vertrauens zu Chamberlain in⸗ nerhalb der konſervativen Unterhausfraktion. Am nächſten Montag wird im Unterhaus eine außenpolitiſche Debatte ſtattfinden, in deren Ver⸗ lauf Chamberlain, wie erwartet wird, Aufklärung über den Ausgang der internationalen Verhandlun⸗ gen und über die Kabinettsentſcheidungen hinſichtlich der allgemeinen Wehrpflicht geben wird. Heule abend ſpricht Daladier: Läßt Paxis es darauf ankommen? Kommt wieder das„Niemals“?— Wächſt die Kriegsluſt in Frankreich? (Von unſerem Poriſer Vertreter) — Paris, 29. März. Bis zum letzten Augenblick haben ſich die ver⸗ ſchiedenen Parteien des franzöſiſchen Parlaments bemüht, auf den Miniſterpräſidenten einzuwirken, um ihn in dieſem voͤer jenem Sinn für ſeine bevor⸗ ſtehende Rundfunkrede zu beeinfluſſen. Die Quer⸗ ſumme all dieſer Bemühungen läuft darauf hinaus, daß der Miniſterpräſident ſich wohl entgegen⸗ kommend in der Form, aber hüöchſt entſchieden 705 energiſch in der Sache ſelbſt ausſprechen oll. Insbeſondere die Marxiſten auf der Linken und die nationalen Parteien auf der Rechten fordern ent⸗ ſchieden, daß keinerlei Verhandlungen mit Italien eingeleitet würden. Man glaubt daher ſchon mit Sicherheit ankündigen zu können, daß Daladier heute wieder ſeine kategoriſche Formel „Kein Fingerbreit Boden und keines unſerer guten Rechte“ wiederholen werde. Dieſe Erklärung ſchließt natürlich nicht aus, fügt man hinzu, daß Frankreich doch noch zum Verhandeln bereit ſei, aber zu Verhandlungen nur über berech⸗ tigte und begründete Forderungen. Frankreich ſei noch nicht„derart heruntergekommen, daß es ſich ausplündern laſſe.“ Darüber hinaus glaubt man auch ſchon ſagen zu können— doch dieſer Punkt ſcheint höchſt zweifelhaft zu ſein— daß Daladier ſchon gleich nachweiſen werde wie„unbegründet und willkürlich“ die italieniſchen Forderungen ſeien. Es genüge eben nicht, ſo ſagt man in Paris, daß Italien ſich als ſehr ſtark und als dynamiſch bezeichnet. Frankreich könne dasſelbe auch für ſich in Anſpruch nehmen, und Frankreich ſei ſchon wieder eutſchloſſen, ſelbſt Viertes Städtisches Konzert ⸗ Ein Brahms-Abend Heinrich Hölzlin, Richard Laugs und Eruſt Cremer Das vierte der programmatiſch ſtets reizvoll ge⸗ ſtalteten Städtiſchen Konzerte war in ſeiner Geſamtheit dem Schaffen Johannes Brahms gewidmet. Es wurde von beliebten einheimiſchen Künſtlern beſtritten, und ſeine Ankündigung hatte den Harmonie⸗Saal faſt ganz zu füllen vermocht, ein Umſtand, der als beſonders erfreulich angemerkt zu werden verdient. 8 Als Gabe eigner Art wurde der geſamte Ro⸗ manzen⸗Kreis aus Tiecks Dichtung von der „Schönen Magelone“ geboten, jenes nicht weniger als fünkzehn größtenteils recht umfang⸗ reiche Liedkompoſitionen einſchließende zykliſche Werk, das— eimalig in Brahms' Liedſchaſfen— das muſi⸗ kaliſche Charakterbild dieſes Nachklaſſikers in weſent⸗ lichen Zügen erhellt. Da iſt der grübleriſche Tief⸗ ſinn des Norddeutſchen, ſeine herbe Patßetſk, der verſchleierte Elegien⸗Ton, der breitſtrömende, ge⸗ fühlsgeſättigte innere Fluß ſeiner lyriſchen Ver⸗ ſunkenheit; daneben aber auch jener friſch⸗fröhliche Zug männlichen Tapferſeins und der echte und natür⸗ liche Ueberſchwang irdiſcher Glücksſeligkeit des Her⸗ zens. Nimmt man noch die ſtarken Eindrücke der außer den Magelone⸗Romanzen gebotenen Klavier⸗ kompoſitionen hinzu, ſo ſchließt das alles ſich zum Muſikſtil einer großen in ſich gefeſtigt ruhenden Per⸗ ſönlichkeit zuſammen, die, ſolonge ſie ſchaffen konnte, nie vergaß, die Würde der Muſik als Kunſt des Schönen zu wahren. Die Magelonenlieder, die Brahms⸗einſt für Ju⸗ lius Stockhauſen ſchrieb, verlangen zu ihrer Wieder⸗ gabe einen Meiſterſänger von hoher Stimmkultur und bedeutender Modulationsfähigkeit des Aus⸗ drucks, je nach dem unterſchiedlichen Stimmungs⸗ charakter der einzelnen Stücke. Heinrich Hölz⸗ lin hatte ſich mit der ihm eigenen künſtleriſchen Hingabe in die Rieſenaufgabe verſenkt, und ſeine ſympathiſche Vortragsart ließ die Herzen unzähliger Berehrer und Verehrerinnen höher ſchlagen. Die angeſichts des weitgeſpanuten Bogens der Kompoſi⸗ tion ohne Zweifel beſtehende Gefahr der Hörer⸗ Ermüdung wurde durch geſchickte Zerlegung des Wertes in drei Liedgruppen umgangen. Hölzlin war gut disponiert und hielt bis zum Schluß ſieghaft durch. Die kraftvoll⸗männlichen Stücke(wie die auf die Gefahr hin, daß wirklich der Beweis er⸗ bracht werden müſſe, wer von den beiden Mäch⸗ ten der Stärkere und der Dynamicchere ſei. Dieſe ganze Argumentation läuft, das läßt ſich nicht leugnen, auf eine Verſchärfung der Spannung und eine Erhöhung der Kriegsgeſahr hinaus. Dazu kommt, daß man in Frankreich un⸗ bebingt einen diplomatiſch⸗juriſtiſchen„Prozeß“ gegen Italien anfangen will unter der Anklage, daß Ita⸗ lien gegenüber Frankreich das Wort gebrochen und „mit falſchen Argumenten“ gearbeitet habe. So kündigt unter anderem der Quai d Orſay die Ver⸗ öfſentlichung der italieniſchen Note vom 17. Dezem⸗ ber an, um den Nachweis zu führen, daß dieſe Note keineswegs nähere Einzelheiten über die itolteni⸗ ſchen Forderungen enthielt. Der ehemalige Miniſter⸗ präſident Laval hat geſtern vor der außenpoli⸗ tiſchen Kommiſſion des Senats ſämtliche Akten üder ſeine Verhandlungen mit Muſſolint imJahre 19395 ausgebreitet, ebenfalls nur zu dem Nichwels, daß er keineswegs weder die politiſchen noch die wirt⸗ ſchaftlichen Rechte Frankreichs in Abeſſinien aufge⸗ geben habe, noch auch Muſſolini freie Hand gelaſſen hätte, um Abeſſinien zu erobern und annektieren. Es beſtätigt ſich, daß der Außenminiſter Bon⸗ net, unterſtützt von mehreren Miniſtern, ſchon aus rein taktiſchen Gründen, die Einleitung von Ver⸗ handlungen mit Italien wünſcht. Der Miniſterhrä⸗ ſident Daladier und die Mehrheit der übrigen Mini⸗ ſter dagegen zeigen ſich aufs höchſt e unluſtig. Dieſe Widerwilligkeit hat ſich inzwiſchen nur noch weiter verſtärkt, nachdem man nämlich in Paris ſeſt⸗ geſtellt haben will, daß die deutſche Preſſe in ihren Kommentaven den Sinn der Rede Muſſolinis angeb⸗ lich„verſchärfe“. beiden erſten), der geſteigerte Ausdruck der Seiden⸗ ſchaft des Schmerzes und des Glücks(„So willſt du des Armen dich gnädig erbarmen“, oder das zuver⸗ ſichtliche„Wie froh und friſch mein Sinn ſich hebt!“) zündeten ſtärker und wirkten nachhaltiger als die ſtill verglimmenden, mehr nach innen als nach außen leuchtenden trauernd elegiſchen und lyriſchen Epiſo⸗ den, wie etwa das allbekannte ſchöne und tiefe„Ruhe, Süßliebchen“, dem man bei aller anzuerkennenden Sorgfalt des Vortrags noch ſtärkere Klang⸗ und Ge⸗ fühlsintenſität gewünſcht haben möchte. In Dr. Ernſt Cremer hatte Hölzlin einen Begleiter von eminenter Meiſterſchaft, die der großen Bedeutung des Klavierparts als wichtiges charakteriſierendes Moment in höchſtem Maße entſprach. Beide Künſt⸗ ler wurde mit endloſem Beifall bedacht. Mit aufrichtiger Freude begrüßte man als wei⸗ teren Mitwirkenden des Abends den einheimiſchen Planiſten Richard Laugs, der für Lotte Kramp eingeſprungen war, die abgeſagt hatte. Er ſpielte uns zunächſt die große Klavierſonate in cdie als op. 1 bekanntgeworden iſt, und deren äußeres Kennzeichen neben einer komplizierten Spieltechnik und einer gewiſſen formalen Verſteiſung eine bei Brahms auch ſpäter zu beobachtende faſt orcheſtrale Klangwirkung iſt. Wer im erſten Allegroſatz ſich mehr von der Kühnheit des Aufbaues als von inne⸗ rer Wärme angeſprochen fühlt, wird jedoch ſchon dem ſchönen Andante deſſen Hauptweiſe gegründet iſt auf ein altes deutſches Minnelied„Verſtohlen geht der Mond auf, blau, blau, Blümelein“, ſein ganzes Herz erſchließen. Das wild und übermütig dahinjagende Scherzo mit dem edlen, zur Höhe ſchreitenden Trio⸗ Thema und der thematiſch gelockerte Finalſatz, den abermals Volksliedklänge durchziehen, zeigen ſchon ſehr vernehmlich, daß hier ein Begnadeter wenn auch noch nicht voll Ausgereifter, zu uns ſpricht. Laugs ſpielte mit ſchönſter techniſcher Ueberlegen⸗ heit und ſehr überzeugend in der ideellen Ausdeu⸗ tung. Durchaus brahmſiſch wirkte er auch in der mit liebevoller Behutſamkeit und ſtarkem poetiſchen Emp⸗ finden zum Klingen gebrachten Intermesdo aus op. 119, dem, feurig beſchwingt, und mit großer Spielfreude vorgetragen, die bekannte Es⸗dur⸗ Rhapſodie aus dem gleichen op. 119 ſolgte. Spielimpuls und Geſtaltungswillen ſtehen bei Laugs in ſchönſtem Gleichgewich und die Weite ſeiner geiſti⸗ gen und künſtleriſchen Spannkraft iſt aller Bewun⸗ derung wert. Unndtig zu ſagen, daß auh Richard Laugs ungewöhnlich herzlich gefeiert wurde. — Carl Ouno Eiſenbark Der Führer in München Der Führer ehrte Dr. Wagner Deer Duce bei ſeiner großen Rebe Brouſender Jubel ſchlug dem Führer bei der 5 Der Führer legte an der Bahre des verſtorbenen Reichsärzteführers Dr. Wagner auf dem Oft⸗ die er aus Anlaß des zwanzigfährigen Beſtehens Fahrt durch die Straßen entgegen und bewies die friedhof in München einen Kranz nieder.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) des Faſchismus im Forum Muſſolini hielt. heiße Dankbarkeit der Münchner. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) S 5 833 Die Wettfahrt des 20. Jahrhunderts Es hat faſt den Anſchein, aber beide Strom⸗ linienzüge, der engliſche Krönungszua(vorne und der ſchnellſte amerikaniſche Strömlinienzug „Royal Blue“, hielten nur nebeneinander. Der engliſche Stromlinienzug iſt für den Beſuch des Königspaares in Amerita nach den Vereinigten Staaten gebracht worden. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Amerikas wandernder Berg bedroht Autoſtraße Unſer Bild gibt einen Ueberblick über den ungeheuren Erdrutſch des„wamdernden Berges“ in dem Geßbiet der To⸗ ten Berge in Kaliſornien, der ſich langſam hang⸗ bwärts bewegt und die Küſtenautobahn Koliforniens(im Vordergrund) beoͤroht. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Eine Heune mit ihren Küken Ueber die Wellen des Mittelmeeres gleitet das Mutterſchiff„Sa belle Poule“(die ſchöne Henne), und. wie die Küchlein hinter der Muttex folgen ihr die kleinen Schulſchiſfe der franzöſiſchen Kriegs⸗ marine bei dieſer Parade.(Aſſpeiated Preß, Zander⸗M.) Kleiner Mann— ganz groß Dieſer Knirps, der Sohn eines Spielers der Baſe⸗ balmannſchaft.„Eincinatt Reds,, mollte in, Vaters Das neue amerikaniſche Rieſenflugboot„onkee Clipper“ Uniform verſchwinden: Das (Bildtelegramm.) (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) In Prag wird der Rechtsverkehr eingeführt! Bis jetzt wurde in Prag links gefahren. Ab 26. März wurde der Rechtsverkehr eingeführt, und überall— hier an den Straßenbahnen— mahnen große Schilder die Straßenbenutzer an die Neuerung.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Gigant über Giganten s iſt das Reſultat! bei einem Fluge über Neunork. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.)(Aſſoctated Preß, Zander⸗M.) 7 Sowjetruſſen trieben Spionage in uSA. Der Spionage⸗Abwehrdienſt der amerikaniſchen Kriegsmarine verhaftete mehrere Mitglieder des ſowjetruſſiſchen Reiſe⸗ und Verkehrsbüros wegen Spionage. Unſer Bild zeigt den verhafteten Sowjetruſſen Michael Gorin, der gefeſſelt abgeführt wird.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Grong — 4. Seite Nummer 148 Mittwoch, 29. März 1000 Mannheim, 29. März. Vom März in den Apeil Frühlingsmonat März? Ich danket Aus den Wolken hats geſtrippt, auch mein Riechorgan, das kranke, hat getröpfelt und gegrippt, und verdrießlich hab genippt „ich vom Lindenblütentrankel Meinen Sparetat für Kohlen hab ich außer Kurs geſetzt, ſeufzend ihn beim Kohlenholen immer höher eingeſchätzt und ihn dann zu guter Letzt meinem Steueramt empfohlen! Alle Garten⸗Stichtermine hab ich dieſes Jahr verſäumt, noch kein Hälmchen ſchießt ins Grüne, noch kein Beet iſt aufgeräumt, und noch keine Erbſe träumt von der Wurſt in der Terrine! Aber wo der März ſo gräßlich diesmal uns genasführt hat, da erſcheint uns zuverläßlich der April an ſeiner Statt! Schießt er warm und grün ins Blatt, ſchimpft ihn keine Zunge häßlich! Ja, er kann uns diesmal zeigen, Ob er beſſer, als ſein Rufl Schafft er uns mit Blütenzweigen Stunden, die der März nicht ſchuf, wird die Welt mit Jubelruf ſich vor ſeiner Herrſchaft neigen! Dann kann ich im Garten ſchanzen und nach Laune und Geſchmack ſetzen meine Bohnenlanzen; und ich kann dem Spatzenpack einen alten Lumpenfrack vor die frechen Schnäbel pflanzen! Wan⸗Wau. Zeumer if lä in Aclie ft 31⁰ in der Breiten Strage wie immer„tonangebend“ Seit“50 Jahren H 1, 7 Mißachtete Rorſchriſten üble Folgen Polizeibericht vom 29. März Vier Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich hier vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 6 Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 18 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 5 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Das Heldenlied der Edda Die Edda, jene berühmte Handſchriſtenſammlung alter Götter⸗ und Heldenlieder, iſt das bedeutendſte Denkmal der alten germaniſchen Kultur, das wir beſitzen. Wie aus keinem anderen Werk ſpricht aus den Liedern der Edda noch die unverfälſchte altger⸗ maniſche Denkart und Sitte. Im Munde der alten Sänger und Dichter, von denen wir nur wenige bei Namen nennen können, wurden die Mythen der Vorzeit zu Liedern, die zum Größten gehören, was je von germaniſchen Menſchen geſchaffen worden iſt. Proſ. Dr. Felix Genzmer, Tübingen, einer der beſten Kenner und Ueberſetzer der Edda, wird am Freitag, dem 31. März, im großen Saal der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer zu Wort kommen und den heroiſchen Inhalt jener unſterblichen Lieder in unſerer Mutterſprache neu erklingen laſſen. Generalfelömarſchall Göring Schirmherr der Karl-Friedrich⸗ H 1, 6 Ordensgemeinſchatt Die Inhaber der höchſten badiſchen Kriegsauszeichnung, des Karl⸗Friedrich⸗ Verdienſtordens und der militäriſchen Karl⸗Fried⸗ rich⸗Verdienſtmedaille, ſind ſeit einigen Jahren in der Karl⸗Friedrich⸗Ordensgemeinſchaft mit dem Sitz des Präſidiums in Karlsruhe zuſammengeſchloſſen. Generalfeldmarſchall Hermann Göring, der be⸗ kanntlich zu Kriegsausbruch im badiſchen Infanterie⸗ Regiment 142 ſtand und Inhaber des Karl⸗Friedrich⸗ Verdtenſtordens iſt, hat kürzlich die Schirmherrſchaft über die Karl⸗Friedrich⸗Ordensgemeinſchaft über⸗ nommen. Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Das geht Betriebsführer wie Lehrling an: Das DAF⸗Werkſtattheſt und das Lehrlingsbuch für den Kaufmannsberuf Der Lehiling wie die Eltern haben eine Kontolle- die Prüfungskommiſſion eine Die Erforderniſſe, den Lehrling eng an ſeinen Beruf zu feſſeln und ſeine Ausbildung möglichſt breit zu geſtalten, um ihn mit allen grundlegen⸗ den Arbeiten ſeines Berufes ſyſtematiſch vertraut zu machen und gleichzeitig ſeine vielſeitige Verwend⸗ barkeit zu erreichen, veranlaßte die DAc, das Werkſtattheft für Facharbeiter und das Lehr⸗ lingsbuch für den Kaufmannsberuf einzuführen. Auf Grund dieſer Unterlagen iſt es möglich, eine planmäßige Berufserziehung durchzuführen. Bei einer ordnungsgemäßen Führung des Lehr⸗ lingsbuches und Werkſtattheftes wird der Berufs⸗ anfänger veranlaßt, von Zeit zu Zeit in der Regel am Ende jedes Monats, Rückblick zu halten, ſich über die erlernten grundlegenden Arbeitsverfahren und ihren Zuſammenhang mit dem geſamten Betriebs⸗ ablauf klar zu werden und das Ergebnis dieſex be⸗ ruflichen Selbſterziehung zu Papier zu bringen. Jeder, der den Kaufmannsberuf oder ein Handwerk erternt hat. wird die Nützlichkeit dieſes Verfahrens erkennen. Es veranlaßt nicht nur den Lehrling zur Selbſtkontrolle, ſondern gibt gleichzeitig dem Lehrherrn die Möglichkeit, ſich von Zeit zu Zeit über den Ausbildungsſtand des ihm zur Be⸗ rufserziehung anvertrauten Menſchen zu unterrich⸗ ten und ſich zu überlegen, ob ſeine Berufserziehungs⸗ methode richtig und vollſtändig iſt. Hierdurch kön⸗ nen rechtzeitig Lücken geſchloſſen werden, die der Lehrling aus mangelnder Initiative oder Ueberſicht häufig nicht zu beſeitigen vermag. Ferner haben die Eltern des Lehrlings Gelegen⸗ heit, ſich über ſeine berufliche Entwicklung auf dem Laufenden zu halten und da, wo es nötig iſt, ihren erzieheriſchen Ginfluß geltend zu machen. Daneben geſtattet es dem Berufsſchullehrer auf Grund des genauen Ueberblickes ſeinen Unterricht auf die be⸗ triebliche Erlebniswelt abzuſtellen. Von beſonderem Wert iſt das Lehrlingsbuch und Werkſtattheft für die Beurteilung durch den Prü⸗ fungsausſchuß bei der Kaufmannsgehilſenprü⸗ fung oder bei der Facharbeiterprüfung. Die Ein⸗ tragungen geſtatten nicht nur Rückſchlüſſe auf die berufliche Entwicklung und Eignung des Lehrlings, ſondern erleichtern auch die Bildung eines gerechten Urteils. Es iſt ſomit ein Hilfsmittel geſchaffen worden, die berufliche Schulung des Lehrlings umfaſſender und gründlicher als bisher zu geſtalten. Wir for⸗ dern daher die Betriebe auf, dieſe wichtigen Hilfs⸗ mittel einzuführen. Das Lehrlingsbuch und Werk⸗ ſtattheft kann bei ſämtlichen Ortswaltungen der DAß und beim Berufserziehungswerk der DAßð, O 4,—0, beſtellt werden. — G0 entſchied das Arbelisgericht: Ein Darlehen wird zurückgefordert Die Frau war mehrere Jahre im Haushalt tätig. Tagsüber ging ſie in die Fabrik, am Abend beſorgte ſie den Haushalt und pflegte den kranken Mann. Als Anerkennung für ihre Dienſtleiſtungen ſetzte der Mann die Frau in einem Teſtament zur allei⸗ nigen Erbin ein. Nach dem Tode des Mannes ſtellte ſich heraus, daß das Teſtament unwirkſam war, weil der Verſtorbene durch Gemeinſchafts⸗ teſtament mit ſeiner vor ihm verſtorbenen Ehefrau über ſeinen Beſitz nicht mehr verfügen konnte. Jetzt klagte die Frau vor dem Arbeitsgericht auf Zah⸗ lung von 300 Mark Lohn für etwa 2 Jahre und ferner auf Rückerſtattung von 2880 Mark. Die letz⸗ tere Klageforderung wurde damit begründet, daß die Frau ihren Arbeitslohn dem Manne als Darlehen vorgeſtreckt habe, weil ſein Ein⸗ kommen zu klein geweſen wäre, als daß er hätte davon leben können. Die Zeugen, die zu dieſem Punkt vernommen wurden, ſagten günſtig für die Klägerin aus. Sie erklärte vor Gericht, daß der Verſtorbene ihr das Geld immer habe zurückgeben wollen, was auch aus der Abfaſſung des Teſtamentes erſichtlich ſei. Der Beklagte, der Adoptivſohn und Erbe des Verſtorbenen, erkannte die Forderungen nicht an und wandte ein, daß die Klägerin durch das Wohnen und die Verpflegung einen Gegenwert für ihre Leiſtungen erhalten habe. Dag Urteil des Arbeitsgericht verpflichtete den Beklagten zur Za h⸗ lung von 1440 Mark. Die Gerichtskoſten wur⸗ den zu drei Siebtel dem Beklagten und zu vier Siebtel der Klägerin auferlegt. Die Urteilsbegründung hebt hervor, daß die Lohnklage mit 300 Mk. abgewieſen wurde, weil der Beweis dafür, daß das Arbettsverhältnis vereinbart war, nicht erbracht worden ſei. Daß der Verſtorbene eine Arbeitskraft erſpart habe, reiche zur Annahme einer entgeltlichen Beſchäftigung nicht aus. Das Ge⸗ richt ſchloß aus der Tatſache, daß die Klägerin vier Jahre ohne Barlohn gearbeitet habe, daß es ſich nicht um ein reines Arbeitsverhältnis gehandelt habe. In der Klage um das Darlehen ſprach das Ar beitsgericht der Klägerin die Hälfte ihrer Forderung zu. Dahei wurde den Zeugenausſagen entſcheidende Bedeutung zugemeſſen. Das Gericht kam zur Ueber⸗ zeugung, daß die Klägerin ihren Arbeitslohn dem Verſtorbenen zur Verfügung geſtellt hatte. Die Urteilsbegründung erwähnt, daß verſchiedene An⸗ zeichen dafür ſprechen, daß ſich der Verſtorbene der rechtlichen Verpflichtung zur Rückzahlung des emp⸗ fangenen Geldes bewußt war. Dieſe Ueberlegung hätten ihren Niederſchlag auch in'dem eigenhändigen Teſtament gefunden. Zu der Rückzahlung des Dar⸗ lehens ſei der Verſtorbene und der Beklagte ver⸗ pflichtet. Bei der Bemeſſung der Höhe der Forderung berückſichtigte das Arbeitsgericht. daß die Klägerin freie Wohnung erhielt und den Geld⸗ bedarf für ihre Kleidung. Da die vollſtändige Auf⸗ klärung aller Umſtände nicht möglich ſei— ſagt die Urteilsbegründung— habe das Gericht von der Vorſchrift gemäߧ 287 Gebrauch gemacht und an⸗ genommen, daß die Klägerin die Hälfte ihres Ar⸗ beitsverbienſtes für ihren eigenen Bedarf verwen⸗ det hat, ſo daß ſich ihr Anſpruch auf 1440 ermäßigen mußte. 2* 20 Goidhyp. ⸗Pfandbrlete 29. 28 „or. Er.„Kb. gog., Prankkfur! Anleihen d. Kom Vorb. n 0 Menes B12. PPTTXCCPCEETPPTT—P d9 2% Bayrvodener% do, Vid. Pibr. 101,1:01. iestwerzinsi werie Siestasteinte Le. 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Ce Cie.7 10070 4% Thüringen.75 Sannbe Ner 8 — e 98.02 00,0 Ne 7— 8* 2 100.6 ſ0.8 e RERE e 1 9 5 677* 5 2R· r en e 1 0 100%(Standb,iete u SchuleT4 AnBaesbebt.6/et 60, 6 1 7 120. 21 Ber ER. 09.30 90,2%% Lorschteibungen blbr. 18, K 1 99,50 99, 0% PfdAg,op Pr. ebne Biünevrtrecnue *— 25 100,2 J00, Crodttsaatelten d0%(80 4% e. Rem.26 81 90,50),8 5 9 4 00.75 99.7. Kecker St. 20 1 0,0 99.8 9. Lig. 20. du enn. S U1.9 133 13˙8. M, K 0,7 101.0/ undustrie Aktien N. 27 u. 28. R 1. 4 de(62.5 152. 4% ho. VolbRom 1835.—9 Js und, 550 ngdt gebend, 02 2 1638.% de. Hons, Landschatisa 8.50.007% 3 151 18 52—4 K. v8.50 98.5 870 4 65 8 0 8.% Heſſ..⸗Hypt t. ua ſchaf. Buntoay 10, 2. 444 129,7 120,5 Al 14 100.6 100.6 ktr 5 K.. e K. 1c0.8 100,81 BaHe 101,2 100,7 Aushilſsarbeiter verlaugt Kündigungsſchutz Nach 16 Jahren Zugehörigkeit zum Betrieb wurde dem Arbeiter mit ſechstägiger Friſt gekündigt. Er gab ſich nicht damit zufrie⸗ den und erhob die Kündigungswiderrufsklage. Der Vertreter des Unternehmers wandte ein, daß der Kläger als Aushilfsarbeiter eingeſtellt wurde und jederzeit gekündigt werden könne. Der Vorſitzende machte auf die für eine Aushilſe verhältnismätzig lange Beſchäftigungsdauer aufmerkſam, aber der Be⸗ klagte ſtützte ſich darauf, daß dem Arbeiter im Ok⸗ tober 1937 bei der Einſtellung geſagt wurde, daß dies nur zur Aushilfe geſchehe. Der Rechtsbeiſtand der Arbeitsfront wies auf die unbillige Härte hin, die die Kündigung für den Kläger bedeute. Der Richter legte dem Beklagtenvertreter eine gütliche Löſung des Streites durch Zahlung einer Entſchädi⸗ gung auf Grund des Kündigungsſchutzgeſetzes, das nach einjähriger Betriebszugehörigkeit wirkſam wird, nahe. Es hielt ſchwer, auf dieſer Baſis zu einem Vergleich zu kommen, weil der Beklagte ſich im Recht glaubte, aber ſchließlich war er doch zur Sahlung von 50Mk auf Grund des 8 56 A..G. bereit. * Um die Sountagsarbeit in der Apotheke Die Parteien ſtritten ſich heftig um die Frage, wieviel von dem Sonntags⸗ und dem Nachtdienſt der Apotheker als Pflichtdienſt auf Grund des Ta⸗ rifvertrages zu betrachten ſei. Der Kläger hatte eine hohe Stundenzahl herausgerechnet und auf das Ge⸗ wohnheitsrecht hingewieſen, daß in kleineren Apothe“ ken auch der Apothekenbeſitzer ſich in den Turnus der Sonntags⸗ und Nachtdienſte einreihe. Der Vertreter des Beklagten beſtritt dies und auch die Höhe der Fovoerung. Außer dieſem Anſpruch hatte der Klä⸗ ger noch eine Forderung für untertarifliche Bezah⸗ lung eingereicht, ſo daß annähernd 1000 Mark gefor⸗ dert wurden. Die Gegenſeite präſentierte eine Gegenforderung von über 1300 Mark für erlittenen Schaden durch den Kläger. Der Prozeß, der zu An⸗ fang ſehr heftig geführt wurde, endigte mit einem Vergleich von 300 Mark. Die Streitenden hat⸗ ten klugerweiſe den Weg der Güte dem Prozeßriſiko vorgezogen. faipmncnerae cöf Welimarcen 1* Habig/ Ita/ Borsallno/ Brummel/ Peschel Das groge Huthaut Dippel an den pianken 0.6 Arbeitsämter werden Reichebehörden Nachdem durch Erlaß des Führers vom 21. De⸗ zember 1938 die Aufgaben und Befugniſſe des Präſi⸗ denten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung auf den Reichsarbeitsmini⸗ ſter übergegangen ſind, hat nunmehr der Retchs⸗ arbeitsminiſter auf Grund der ihm erteilten Ermäch⸗ tigung eine Verordnung erlaſſen, nach der die Van⸗ desarbeitsämter und Arbeitsämter ſowie die Reichs⸗ ausgleichsſtelle für Arbeitsvermittlung, dieſe unter Bezeichnung„Reichsſtelle für Arbeitsver⸗ mittlung“, Reichsbehörden werden, die dem Reichsarbeitsminiſter unterſtellt ſind. Die Beamten der bisherigen Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung wer⸗ den unmittelbare Reichsbeamte; Dienſtherr der Angeſtellten und Arbeiter wird das Reich. Die bis⸗ herige Reichsanſtalt bleibt als Körperſchaft des öffentlichen Rechts unter der Bezeichnung„Reichs⸗ ſtock für Arbeitseinſatz“ für die Verwaltung des Bei⸗ tragsauſkommens beſtehen. Von dem Vermögen der bisherigen Reichsanſtalt gehen die Grundſtücke, Ge⸗ bäude und beweglichen Sachen, die der Verwaltung dienen, auf das Reich über, wie auch das Reich in alle Rechte und Pflichten der Reichsanſtalt eintritt, ſoweit ſie die ihrer Verwaltung dienende Grund⸗ ſtücke uſw. betreffen. Im übrigen bleibt das Vermö⸗ gen der Reichsanſtalt Vermögen des Reichsſtocks für Arbeitseinſatz. e Ausgeſallene Schnell⸗ uud Eilzüge fahren über Oſtern. Ueber Oſtern werden die meiſten der ab 20. Februar ausgefallenen Schnell⸗ und Eilzüge wieder geſahren. Näheres durch Aushang an deu Bahnhöfen. Wie entſtand Seckenheime Ortsbild? Die Durchbrüche des Neckars durch das Hochufer— Der Seckenheimer Planken⸗ platz war einmal Flußrinne des zweiten Neckarlaufes Wir können es uns erſparen, den Neckarlauf zur Römerzeit wieder einmal zu ſchildern; es iſt in den letzten Jahren häufig genug darüber geſchrieben worden. Die Frage, die Dr. Fr. Walter vor 30 Jah⸗ ren noch als unlösbar bezeichnete, iſt heute gelöſt. Als Seckenheim gegründet wurde, hatte der Neckar ſeinen Lauf bereits durch das„Secken⸗ heimer Hochufer zur Niederung genommen und floß in den zwei Gießen bei Neckarau in den Rhein. Der Durchbruch durch„das Hochufer“ in Seckenheim er⸗ folgte in drei, jedenfalls zeitlich verſchiedenen Fluß⸗ läufen. Dies zu erkennen iſt wichtig, um den Stra⸗ ßengrundriß des Dorfes verſtehen und viele Flur⸗ namen erklären zu können. Der erſte Fluß kam wahrſcheinlich von der Zigeunerlinde her nach der Schachtel zu, und floß dann an der Kloppenheimer Straße entlang bis zur Ka⸗ pelle. Dieſe Rinne iſt beſonders bei der Poſt noch deutlich ſichtbar. Das Hochwaſſer 1824 benützte dieſe Rinne wieder zum Abfluß. Noch heute gebräuchliche Flurnamen wie„'dinge Waſſerloch“ und die „Froſchgaß“ erinnern an dieſen Neckarlauf und das „Joßloch“ in der Niederung war ein Reſtſtück dieſes Neckars. Die„Nordernau“ lag als Inſel in der Niederung, aus ihr entwickelte ſich das Niederfeld. Die heutige Kloppenheimer Straße führt am Ufer dieſer Rinne entlang und vermittelt ſtets den Ver⸗ kehr von Süden nach Norden. Die heutige Frei⸗ burger Straße führt am Rande des Hochufers ent⸗ lang. Zur Römerzeit, als das Hochufer bei Secken⸗ heim noch ungeſtört war, kann an der„Kapelle“ am Waſſerturm eine römiſche Straßenkreuzung geweſen ſein. Vielleicht können Beobachtungen des Bauern Seitz(Freiburger Straße 25), der Hufeiſen und Mauerwerk dort gefunden hat, ſpäter einmal zur Klarheit führen. Der zweite Fluß floß an der heu⸗ tigen Hauptſtraße entlang, während der dritte etwa dem heutigen Neckarlauf entſprach. Zwiſchen dem erſten und zweiten Neckarlauf lag der Katzenbuckel als Inſel, zwiſchen dem zweiten und dritten der Hundsrück oder das Wört und das Wör⸗ tel. Hier war auch der Roſengarten und die Feſtungs⸗ kirche mit dem Kirchengraben. Der Dorfmittelpunkt war rings um die Schachtel. Hier waren auch vier Wirtſchaften: Traube, Krone, Löwen, Schwanen. Der Neckarübergang war noch bis 1700 die Furt, dann die Fähre, heute die Brücke. Schon mancher wird ſich gewundert haben, daß das Haufendorf Seckenheim einen ſolch großen freien Plankenplatz beſitzt. Dieſe Planke iſt indes nichts anderes als die Flußrinne des zweiten Neckarlaufes. Noch vor 150 Jahren war dieſe Fluß⸗ rinne vorhanden. Trotzdem konnten hier die Märkte abgehalten werden und wenn Truppen im Orte lagen, wurde an dieſem Platze die Bagage aufgeſtellt. 1798 iſt hier„ein total wüſt gelegener Platz mit alten Baumſtämmen, Steinen und Unrat angeſüllt“. Bei Eisgängen des Neckars lief das Hochwaſſer in dieſe Rinne und lagerte mitgeriſſenes Holz ab. Am Rathaus ſtand im Grundwaſſerſtrom dieſer Rinne ein Stuhl⸗ oder Schöpfbrunnen(Kindlesbrunnen) und vor der„Krone“ befand ſich ein„um⸗ mauerter Waſſerbehälter“. Um 1808 wurde dieſe Rinne aufgefüllt, ausgeebnet und mit Obſtbäumen bepflanzt. Um dieſe Bäume vor dem Viehſraß zu ſchützen, wurden ſie mit Balken umgeben. Die„Planken“ waren entſtanden. Die Obſtbäume aber gingen auf dem lockeren trockenen Boden bald wieder ein. Das Dorf hatte damals ſein ſchönſtes Bild, ſo daß berühmte Zeitgenoſſen Seckenheim als ein Dorf ſchilderten, das einem Landſtädtchen gleiche. Wo. 3* 2³ 28,— 28 83 28. 20 2⁸ adiſche Ralch— N. rogkrafr. MRyBn enw. Oertſtetn 148.0 148.0. 490— EEL. 28. Ern Gite,— 2²⁴.⁰ 0* 8 84. 12 Wnan Aee L waisde, iibss kics———— mber.** 0* Julius 140.0 14ʃ% W 1e„107,0 167, 950 Mühlen 9 transvortMByn 133 170———4 350 Pt. Brehb.⸗Sori 163.0 163 Sank-Aktien Bi-Reicheh Ner- 122.8 123,2 ronce Schlen.9 8 0 Srewd Bec, i1.8 1170/ Sackenet- Büfer 1303 15, Maretter St 220 213./Sestex Sbac 111.9 1175 vereleherunren P 4—* 9* ement Hetbelb 130,0 151,5/Partmann e Or, 110.0 1.0 do Vos.. eht.ee an 117.2 117,5 20 er 1637 106,“]Fenningervrauer 117,3 168 Rdeenmetall.„ 177.5 120.2] Dresdner Pam 1½0 111.. S „Seßen⸗Kaff Gas 37 67, K..„ 114,2 1352 Prankfurter Baut 03. 63.25 R 182 öelamann, v 148 2 48.5 Rocher. Geb 914t—— 683 Wärn Transvori, 2 9.5U unab s—Latgwe. eilbroun 3 .-Satgeggr a noſ Raee, oen— Dürrwerke 60.0 Karz, Scferer 135,0 138.2 90.— 0 Würnde Wan? 13.0 ¼8 Durlacher 6% 109.5 109,50 Anor, Heilbreun 50,0 25,0 S ME— 162 112. Gbaun-Werbe 110.0 119.C Seig a. 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Sahiwere. 1960 8065 —— — oerr 8 5* „„ F SSCSFFFT— 55„5FF—— 3 „„ 3 zuſtellen, ob ihre Ausſtattung und 2 Mittwoch, 29. März 1989 Neue Mannhelmer Zeitung 7 Abend⸗Ansgabe 5. Seite 7 Nummer 148 Die Beſucher unſeres badiſchen Gaues ſollen ſich wie zu Hauſe ſühlen! Gaſtlichkeit, wichtigſte Aufgabe der Fremdenverkehrsfoͤrderung! Kameraoſchaftliche Veratung im Gaſtlichkeiisweſen- Kommiſſion zur Beſichtigung der Velriebe gebildet Ju einem von uns im Auszug wiedergegebenen Artikel im NS⸗Gandienſt äußert ſich der Leiter des Sandesfremdenverkehrsverbandes Baden, Frig Gabler, über die kamerabdſchaftüiche Beratung im Gaſtlichkeitsweſen. Die Gaſtlichkeitsloſung wurde zum Leitmotiv des geſamten deutſchen Reiſe⸗ und Ferienweſens! Wir dürfen es uns im Gau am Oberrhein zum Verdienſt anrechnen, daß die Parole„Seid gaſtlich!“ un⸗ mittelbar nach der Machtergreifung zum Ausgangs⸗ punkt und Ziel des Handelns bei der Neugeſtaltung der Fremdenverkehrspflege im Badiſchen gemacht wurde. Seit dem Herbſt 1933 veranſtalten wir land⸗ auf und landab Schulungskurfe und Aufklärungs⸗ vorträge, dazu beſtimmt, Verſtändnis und Sinn für gaſtliches Verhalten und Freude am Gaſtlichſein auf allen Wegen zu wecken und zu vertiefen! Daß im Rahmen dieſer Tätigkeit vor allem in jenen Grup⸗ pen des Erwerbslebens, die mit dem Fremdenver⸗ kehr in engſter Fühlung ſtehen, ſchulende und auf⸗ Härende Arbeit geleiſtet wurde, begreift ſich leicht genug. Es entſpricht auch dem Wunſch des Gauleiters und Reichsſtatthalters, wie der Landesregie⸗ rung, daß die Pflege einer lebensnahen und aufgeſchloſſenen Gaſtlichkeit als wichtigſte Aufgabe der Fremdenverkelrsförderung an⸗ geſehen wird. In der Tat kann man ſich keine wirkſamere Wer⸗ bung für ein Reiſe⸗, Länder⸗ und Urlaubsland denken, als daß ſeine Gäſte die in dieſem Land ge⸗ noſſenen Gaſtlichkeitsbezeigungen rühmen! Die Ergebniſſe unſeres mehrfährigen aufklären⸗ den Erziehungsdienſtes laſſen ſich nunmehr ſoweit überſehen und beurteilen, daß wir zur Einſicht ge⸗ langt ſind, die Schulung in Kurſen und Vorträgen müſſe durch eine begutachtende ſachkundige Bera⸗ tung insbeſondere der Beherbergungs⸗ und Gaſt⸗ ſtättenbetriebe ergänzt werden. Vor einigen Wochen wurde zwiſchen dem Reichsfremdenverkehrsverband — der Reichsfachgruppe des Beherbergungsgewer⸗ es ſolgendes Abkommen vereinbart: 1. Um die Ausſtattung und Einrichtung von Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsbetrieben, ſoweit erforderlich, zu verbeſſern, die Gaſtlichkeit zu för⸗ dern und um ſicherzuſtellen, daß die eungege. keſt und ber Leiſtungswille der Geſamtheit der Be⸗ triebe nicht durch Minderleiſtung einzelner im Er⸗ ebnis gefährdet wird, wird in jedem Wirtſchafts⸗ ammerbezirk eine Kommiſſion zur Beſich⸗ tigung der Betriebe gebildet. 2. Der Kommiſſton ſollen angehören: a) der Leiter der Unterabteilung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungs⸗ gewerbe in der Wirtſchaftskammer und cie jeweils zuſtändigen Bezirksfach⸗ und ⸗fachuntergruppenleiter ür das Schank⸗ und Beherbergungsgewerbe oder eren Beauftragte; b) der Leiter des Landesfremden⸗ verkehrsverbandes oder deſſen Beauftragtex: der C Bürgermeſſter der ſeweils beſuchten Orte»der deſſen Beauftragter; d) durch einen an die zuſtändigen Stellen gerichteten Antrag ſoll ferner di: Beteili⸗ gung eines Beauftragten der Partei herbeigeführt werden; e) es können im gegebenen Falle auch noch andere ſachverſtändige Perſonen, z. B. Gartengeſtal⸗ ter, hinzugezogen werden. 3. Eine Bildung von Unterkommiſſionen in den Kreiſen erſolgt nicht. Eine Vextretung der unter a) enannten durch die Kreisfachgruppenleiter iſt bet örklichen Beſichtigungen zuläſſig, doch ſoll grunbſätz⸗ lich ein Leiter der Unterabteilung oder der Vezirks⸗ ſachgruppe, oder deren Geſchäftsführer, an jeder Be⸗ ſichtigung teilnehmen. Die Kommiſſion beſichtigt die Betriebe, um feſt Einrichtung den billigerweiſe zu ſtellenden Anforderungen der Gäſte entſpricht. Dabei kommt es nicht etwa darauf an, koſtſpielige Aenderungen vorzuſchlagen, vielmehr muß angeſtrebt werden, nötig gebaltene Be rbeſſe⸗ rungen mit erſchwinglichen Mitteln du exreichen. Beſonders zu achten wäre auf die Innen⸗ einrichtung der Gaſträume und Fremdenzimmer, ihre Ausſtattung, Beleuchtung und Lüftung. 4. Das Ergebnis der Beſichtigung wird in einer Niederſchriſt feſtgehalten, die pon den Kommiſſions⸗ mitgliedern zu unterzeichnen iſt. Dabei werden die Mängel, die feſtgeſtellt wurden, und deren Beſeiti⸗ gung im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren veranlaßt werden ſoll, genannt, Der Betriebsführer erhält eine Abſchrift der Niederſchrift. Zugleich wird ihm bekannigegeben, bis zu welchem Zeitpunkt eine Behebung der Mängel erwartet wird. Ueber die zweckmäßige Erfüllung der in der Riederſchrift au⸗ geführten Forderungen herät die zuſtändige Bezirks⸗ fachgruppe den Betriebsführer. Berlin, den 27. Januar 1939. gez. Hermann Eſſer. gez. Fritz Gabler. Es kommt, wie in dem Abkommen ausdrücklich hervorgehoben wird, keinesfalls darauf an, etwa koſtſpielige Aenderungen und Neuerungen vorzu⸗ ſchlagen oder zu veranlaſſen. Vielmehr wird ange⸗ ſtrebt, daß erforderliche Verbeſſerungen mit er⸗ ſchwinglichen Mitteln zu erreichen ſind. Vor allem ſoll dem Gebot ſtrikter Sanberkeit vorherrſchende Beachtung eingeräumt werdenl Die für den Gau Baden gebildete oberſte Kom⸗ miſſion ſetzt ſich zuſammen aus folgenden Ver⸗ tretern: 1. Hotelbeſitzer Peter, Baden⸗Baden, Leiter der Unterabteilung Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungs ⸗ gewerbe in der Wirtſchaftskammer für Baden; 2. Herr Fritz Gabler, Heidelberg, Leiter des Landesfremdenverkehksverbandes Baden; 3. Herr Adolf Schmid, Karlsruhe, Leiter des Reichspropagandaamtes Baden und der Gaupropa⸗ gandaleitung. Die Kommiſſion wird mit ſofortiger Wirkung ihre Arbeit aufnehmen. Dieſe ſoll, wie zwiſchen den zuſtändigen Stellen vereinbart wurde, in engem Zuſammenhang mit der Schulungs⸗ u. Vortragstätigkeit des Landesfremden⸗ verkehrsverbandes durchgeführt werden. Praktiſch werden ſich alſo die Dinge meiſt ſo abſpielen, daß im unmittelbaren Anſchluß an Schulungskurſe und Kvorträge die Kommiſſion die Betriebe in dem Orte beſichtigt, in dem Kurſus oder Vortrag veranſtaltet werden! Der Grundſatz aufrichtiger kamerad⸗ ſchaftlicher Beratung ſoll bet den Beſichti⸗ gungen entſcheidend ſein. Doch möchte ich darüber keinen Zweifel aufkommen laſſen, daß dort, wo auf gütlichem Wege Verbeſſerungen nicht erreichbar ſind, die billigerweiſe gefordert werden können und im Intereſſe des Anſehens unſeres Gaues alg eines gaſtlichen Reiſe⸗ und Urlaubsgebietes verlangt wer⸗ den müſſen, mit unmißverſtändlicher Deut⸗ lichkeit verfahren werden wird. Indeſſen bin ich aber davon überzeugt, daß bis in den letzten Be⸗ trieb hinein der Wunſch ſich regt, guter angeſtamm⸗ ter Gaſtlichkeit ſich zu befleißigen! 280 Gauſieger in Baden Abſchlußkundgebung des Reichsberufswettkampfes in Karlsruhe Karlsruhe, 20. März. Nach einem vier⸗ tägigen Kampf um die berufliche Beſtleiſtung im Reichsberufswettkampf konnten, wie„Der Füh⸗ rer“ berichtet, in Karlsruhe, Freiburg, Mann⸗ heim und Lörrach 280 Ganſieger ermittelt wer⸗ den, die am Dieustag geehrt wurden. Die Sie⸗ gerehrung für die 1100 Karlsruher Teilnehmer fand in der Karlsruher Feſthalle ſtatt. Der Gaubeauftragte für den Reichsberufswett⸗ kampf, Pg. Wirth, begrüßte die Wettkampfteil⸗ nehmer und Ehrengäſte, und teilte mit, daß die Lei⸗ ſtungen des diesjährigen Wettkampfes gegenüber dem Vorjahre auf allen Aufgabenforderungen ge⸗ ſtiegen ſind ganz beſonders auf beruflichem und auf ſportlichem Gebiet. Nunmehr ergriff Gauſchu⸗ lungswalter Pg. Hellweg das Wort. Die Kraftquelle des deutſchen Volkes, ſo führte er aus, ſei nicht der Beſitz, ſondern die Leiſtung. Durch den Reichsberufswettkampf werde der Le⸗ bens⸗ und Entfaltungswillen der Volksgemeinſchaft ſyſtematiſch geordnet und das Selbſtvertrauen und Selbſtbewußtſein des einzelnen geſteigert. Nicht jeder könne am Ende des Gauentſcheides als Sieger hervorgehen, jedoch gäbe es hier keinen Un⸗ terſchied zwiſchen den„Slegern“ und„Beſiegten“. Jeder könne aus dem Kampfe lernen und die Kon⸗ ſequenzen ziehen. Zum Schluß verkündete Pg. Wirth die 198 Gau⸗ ſieger, die in Karlsruhe ermittelt wurden. Geburtstagsfeier in Eberſteinburg Deutſchlands älteſte Pubelzüchterin wird 70 Jahre alt S. Eberſteinburg, 29. März. Als eine ſehr rüſtige Jubilarin von beſtem Hu⸗ mor und großer geiſtiger Friſche begeht die weit über das Weichbild Baden⸗Badens hinaus bekannte Beſitzerin des„Kaffee Kalender“ in Eberſteinburg morgen am 30. März ihren 70. Geburtstag. Aus einer altangeſehenen Familie der Bäderſtadt ſtammend, hat Fräulein Flora Kalender ihren Wohnſitz ſchon vor etwa anderthalb Jahrzehnten hinauf an den Ortseingang zu Füßen der Eber⸗ burg verlegt und zählt ſeither auch als langjähriges Frauenſchaftsmitglied zu den angeſehenſten Perſön⸗ lichkeiten der Gemeinde. Eines beſondeven Rufes aber erfreut ſich„unfre Flora“ in den Kreiſen der Hundeſportler: iſt ſie doch die Begründerin des im In⸗ und Ausland weitberühmten Zwergpudel⸗ zwingers„Sirtus“, aus dem im Verlaufe der amnmehr faſt dreißig Jahre ſeines Beſtehens laut Eintragung ins Zuchtbuch bisher 92 Würfe mit 276 Welpen hervorgegangen ſind, von denen nicht weniger als 85 auf großen internationalen Ausſtel⸗ lungen mit dem Siegertitel ausgezeichnet wurden, während die Menge der Ehrenpreiſe und Staats⸗ medaillen, der verſchiedenen Plaketten bis hinauf zu der nur einmalig vergebenen echt goldenen Hoch⸗ zuchtmünze der Reichsfachgruppe für Deutſches Hundeweſen gar nicht zu zählen ſind. So hat Fräulein Kalender mit ührer großen Liebe zu den kleinen ſchwarzen Pudeln die typen⸗ mäßige Herausarbeitung der Raſſe in einzigartiger Weiſe gefördert und ſich damit für alle Zeiten einen Ehrenplatz unter den deutſchen Hundezüchtern ge⸗ ſichert. Eine ausführliche Würdigung der liebens⸗ werten Perſönlichkeit im letzten Heft der„Deutſchen Kynologenzeitung“ bringt gerade auch dieſe Tat⸗ ſache überzeugend zum Ausdruck. Eine lebende Fackel Kind in hellen Flammen auf der Straße Singen bei Pforzheim, 29. März. Elfjährige Knaben zündeten beim Spiel in einem Hof Spiritus an. Als ihnen das Feuer zu groß wurde, wollte es einer von ihnen austreten. Der Junge wurde von den Flammen erfaßt. Mit brennenden Kleidern ſprang er auf die Straße. Zum Glück kam der Schmied des Dorfes vorbei, der mit ſeinem Arbeitsrock die Flammen erſtickte. Der Junge wurde mit ſchweren Brandwunden in ein Krankenhaus nach Pforzheim gebracht. —— Iffezheim, 29. März. Im Walde zwiſchen Ifſezheim und Raſtatt wurde Bürgermeiſter Pg. König von dem einem Plittersdorfer Holzhändler gehörenden Perſonenauto angefahren und lebeus⸗ gefährlich verletzt. Pg. König hat ſchwere Koyfverletzungen und komplizierte Knochenbrüche er⸗ litten. Die Steuerung verſagte! Zuſammenſtoß in Viernheim U Viernheim, 29. März. Jufolge Ber⸗ fagens der Steuerung eines aus Weinheim kommenden Laſtkraftwagens ereignete ſich in der Weinheimer Straße nachmittags ein Ver⸗ kehrsunfall. Der Fahrer wollte an der Un⸗ fallſtelle an einem dort parkenden Perſonenauto vor⸗ beifahren, als im ſelben Augenblick ein Perſonen⸗ auto aus Mannheim die Stelle paſſierte. Durch Verſagen der Steuerung geriet der Laſtkraftwagen zu weit nach links, wodurch er das Perſonenauto mit voller Wucht rammte. Hierdurch erlitten deſſen beide Inſaſſen Prellungen am Kopf und Bein. Der, Perſonenwagen wurde ſchwer beſchädigt. Der Laſt⸗ kraftwagen wurde ebenfalls beſchäbigt, doch kamen die Inſaſſen mit dem Schrecken davon. Beide Fahr⸗ zeuge mußten abgeſchleppt werden. S iagen zäietsschestüerwert Iserer Mstxl. Meikenhote. Rabig, Persslin, Bromwel, Peschel K lie Herrenausstatter 5. 8- Planken Wer hat ihn geſehen? 78jähriger wird vermißt * Speyer, 29. März. Seit dem 26. März wird der 78jährige Schreiner Chriſtian Erking von hier vermißt. Er zeigte in letzter Zeit Neigung zdu Schwermut. Wahrſcheinlich irrt er in der Umgebung umher; es wäre möglich, daß er ſich ein Leid angetan hat. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Krimi⸗ nalpolizei. Beſchreibung:.74 Meter groß, breit⸗ ſchultrig, weißes Haar, Stirnglatze, rötlichblonden langen Schnurrbart, friſches Geſicht, aufrechten Gang. Erking trug grauen Filzhut mit ſchwarzem Flor, dunkelblauem Ueberzieher mit ſchwarzem Samtkragen, dunkelbauen Anzug und ſchwarze Schnallenſchuhe. Zugendverderber wurden verurteilt * Fraukenthal, 29. März. Der 621ährige, geſchie⸗ dene Franz Lipka aus Ludwigshafen, der ſich an einem 13⸗ und einem 16jährigen Lehrmädchen unſittlich verging, erhielt zehn Monate Ge⸗ fängnis. Der 60jährige Valentin K. aus Schiſſer⸗ ſtadt mußte ſeine Neigung zu männlichen Jugend⸗ lichen mit zwei Monaten Gefängnis bezahlen, die durch die erlittene Unterſuchungshaſt als verhüßt gelten, während der 50 Jahre alte Friedrich Alt⸗ herr aus Bad Dürkheim, der ſich ſeit 17. November v. J. in Unterſuchungshaft befindet, für unzüchtige Handlungen an einem achtjährigen Mädchen acht Monate Gefängnis abzüglich vier Monate Un⸗ terſuchungshaft erhielt. *⁴ Die Bozillen-Gübner von Steagburg 388 Dο Teaglkomödie um infizlerte Poularden—„Marktkataſtrophe“ ſand nach 3 Wochen ihr In einer ſtürmiſchen Nacht Anſanf März waren, wie ſeinerzeit berichtet, im Bakterſologiſchen In⸗ ſtiint des Straßburger Bürgerhoſpitals 19 Hüh⸗ ner geſtohlen worden. Sie waren urſprünglich nicht als leichte Koſt für die Krankenhausinſaſſen beſtimmt, ſondern ſie ſollten als Verſuchstiere für die Wiſſenſchaft dienen. Denn ſie waren mit Krebsbagillen inſiziert. Nach dem Diebſtahl erließ das Bakteriologiſche Inſtitut Mitteilungen in Preſſe und Rundfunk, worin es die Bevölkerung vor der„äußerſt ernſten Gefahr“ durch den eventuellen Verzehr'der geimpf⸗ ten Hühner warnte. Die unmittelbare Folge war nicht, daß man etwa das gefährliche Geflügel oder ſeine unrechtmäßigen Beſitzer entdeckte, ſondern eine Kataſt rophe auf dem Lebensmittelmarkt. Da man annahm, daß die geſtohlenen Hühner zu Geld gemacht werden ſollten. kaufte ſeit brei Wochen kein Meuſch mehr ein Huhn auf den Märkten von Straßburg und Umgebung, ſelbſt wenn ſie den Herkunftsſtempel der altbewähr⸗ ten Zuchtprovinz La Breſſe trugen. Jedes Huhn blieb von vornherein verdächtig, aus dem Kranken⸗ haus zu ſtammen. Keine Straßburger Speiſenkarte notierte mehr das hochbeliebte„Poulet“, weil jeder Feinſchmecker eine„Hühnerhaut“ hatte. Nach dreiwöchigen Nachforſchungen gelang es end⸗ lich der Straßburger Kriminalpolizei, die Diebe feſt⸗ zuſtellen. Es waren drei arbeitsloſe Taglöhner. Sie hatten die Zeitungswarnungen wohl geleſen, aber Ende geglanbt, man wolle ſie nur erſchrecken. Jedenfalls hatten ſie ſich nicht abhalten laſſen, ſich ihre Beute teils in gebratenem teils in gekochtem Zuſtande zu Gemüte zu führen. Das einzige, was ſie an den Inſtitutshühnern zu bemängeln wußten, war, daß ſie etwas alt und zäh geweſen ſeien! An ihrer Geſundheit haben die Gauner bis jetzt erſicht⸗ lich keinen Schaden genommen. Nachdem die bängliche Geſchichte aber aufgeklärt und das Kleeblatt im Straßburger Kittchen eingelie⸗ ſert war, lacht nun alle Welt über den Gau⸗ nerſtreich, von dem man den„Bankrott des Ba⸗ zillus“ datiert. Vor allem ſind nun wieder die Straßburger Marktweiber, als auch die Liebhaber eines gebratenen oder mit Reis garnierten Hähn⸗ chens von einem Alpdruck erlöſt. Und noch eine Lehre: Die Rachtſchwärmer konnten ohne jede Mühe in das Bakteriologiſche Inſtitut, in dem allerlei niedliche Züchtungen von Stäbchenkulturen gedeihen, eindringen, weil die Türe nicht verſchloſſen war! Man wird ſie nun wohl mit einem Doppelſchlos verſehen, damit das wiſſenſchaftliche Inſtitut keine alarmierenden Mittellungen mehr durch die Preſſe und den Rundfunk braucht ergehen zu laſſen. Da⸗ mit löſt ſich die gruſelige Affäre in Wohlgefallen auf. Ihre„Helden“ wird man aber alsbald der Freihelt wiedergeben, Hamit ſie— allſeitig Gegen⸗ ſtand der öffentlichen Aufmerkſamkeit— ihr Ar⸗ beitsloſendaſeir mit der Schaufel im franzbſiſchen Grenzbefeſtigungsbau vertauſchen. B 1i 99 29 260 20 23. 29 209 20 253, 20 96 75 28. 5 4% Rhein. Bopbe. achm HSademig 91— 98.— 9 100,1 105,5 Rererreanen. 113,0 11,JSesene Sctem 161.0 17.9 Son. Hanpeisg 11.9 1• Berlin Se 8S 0 Late Satgas 025 J0 0 Scnenpeeſe, Se-Se Wr. ne e eee Deutsche 8 1 A 7.% Schl. Londſch. 9¼ b9. Biqulb. 100.7 100.70 Bafali u. G 61½25 61¼45 5 0 149,0 148.0 Miederl. Robte, 158,0 185.0Steatit⸗Magneſie,„„Deutſche Sank.„ 1½5 ommern Alib. 1 Gol. 2a 1 Gr.% o0.— c0 ½ 9. 01, 25 Düren. Metalc. Poll. Holzmans 149,0 3 8 108,2 105,0 Di 6 Kr. 104,8 J% Aheinprov.Alibei 135%0 VEEG%0.„ 4½bo. Kom. K 5⸗1 98,50 98,500 SayrElBief Ge 3%[Düſſelb. Hoefelbe„ Hotelbeiri. 73,25 Rordd Kabelck.. 1370Stentn. Portl.⸗3. 2 109,00 Di Geutrelb.⸗Kr. 28 106,0 testverzinsl. Werte 0 olſt Abe% d..4% Kb-Weſtise be. Viekte-S. 14½00 Donam. K. Kobel 77,75 78. Fulſchenreutet, 63.— 63,50 80, Steingutfs... Sieck 4 Gie 1, Dt.u..-Sf 83.15 89.—. Anleihen Weſfalen Alibel.% de. Ubn. 101,6 76, 19, 10, 4 09.— 00,Oergmann Glekt, 130/0 135/0 185 renſteingRovei 108,8 105,10Stögrgammgarm„. 11,5 Dt. Golddisc⸗Bkt 103.0 100 meich, Eäuder, Relchapeh, Pachen D8%Sästzodhet der Se, en eeen. ſlde ergenn, 3 10·0 1290 Ucae Sret 1600. Ser W. 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Schon im September 1937 ſtonden ſich hier die eidgenöſſiſchen„Kadetten“ und eine badiſch⸗württembergiſche Vertretung gegenüber. Noch in der gleichen Spielzeit, im Moi 1938, folgte ein weiteres Spiel in Baſel, das unſere Vertreter knapp mit:2 gewann und dabei gegen eine ſtarke Schweizer Elf gewonnen hatte. 1938 wie auch am Sonntag überwiegt die Zahl der ba⸗ oͤiſchen Spieler, wobei allerdings die badiſch⸗württem⸗ bergiſche Elf doch wohl noch eine Aenderung erfahren wird, da Klinglers Mitwirkung noch nicht endgültig erſcheint und auch Mittelläufer Heermann(Waldchof) wohl kaum in Kon⸗ ſtanz ſpielen wird, do er von ſeinem Verein für das in Mannheim ſtattfindende Kreistagsſpiel gegen den BfR Mannheim dringend benötigt wird Unter dieſen Voraus⸗ ſetzungen werden wahrſcheinlich die Württemberger doch noch ſtärker zum Zuge kommen müſſen. Die ſchweizeriſche Elf, die nach der eigenen Auffaſſung als ſehr ſtark angeſehen wird, trifft auf jeden Fall auf einen ſtarken Gegner. Das Ab⸗ wehrdreieck mit dem Wiener Haylicek von Phönix Karls⸗ ruhe und den beiden Nationalverteidigern Immig und Gramlich bildet einen ſtarken Block, der mit Heermann zu⸗ fammen unüberwindlich erſcheinen würde. Auch der Angriff wurde ſehr geſchickt zuſammengeſtellt, ſo daß ein abermaliger deutſcher Sieg durchaus möglich iſt.— Die Mannſchaften wurden wie folgt angeſagt: Nach dem Jußball-Dreifrontenkampf: Baden⸗Württemberg: Havlicek(Phönix Karlsruhe); Jnnmig(Karlsruher FV), Gramlich(FC 08 Villingen); Kraft(VB Stuttgart), Heermann(SV Waldhof), Haas (Karlsruher FB); Brecht(Karlsruher), Hack(Pfe Neckarau), Beha(Freiburger FC), Klingler(FV Daxlon⸗ den), Wahl(Bfe Neckarau). Schweiz B: Ballabio(§C Grenchen); Sauvoin(Houng Fellows Zürich), Gobet(Houng Boys Bern); Hochſtraßer (Lauſanne), Andreoli(Lugano), Mohler(Baſel); Belli (Servette Geuf), Soldini(Bellinzona), Monnard, Fac⸗ chinetti(beide Neuenburg), Rochat(Lauſanne). Südweſt gegen Heſſen Einen Fußboll⸗Gaukampf beſtreiten die Gaue Heſſen und Südweſt am Sonntag in Wiesbaden, der von beiden Seiten in erſter Linie vom Nachwuchs beſtritten wird. Die Süd⸗ weſtler wollen dabei für die 1935 in Hanau erlittene knappe :3⸗Niederlage Vergeltung üben. Beide Mannſchaften ſind ſehr geſchickt zuſammengeſtellt, ſo daß mit einem prächtigen Kompf zu rechnen iſt.— Dies ſind die Auſſtellungen: Südweſt: Wolf; Holz, Saſſenrath(alle SV Wiesbaden); Folz(1. FC Kaiſerslautern), Herz(Rotweiß Frankfurt), Klees(Vis Homburg⸗Saor); Schmitt(Heppenheim), Neiße (Wiesboden), Kraus(Biebrich 02), Lorenz(G1L Darmſtadt), Fleiſch(SB Wiesbaden). Heſſen: Sonnrein(Honau 93); Ebner(ViB Friedberg), Lippert(Gießen 1900); Eiſenreich(BfB Friedberg), Stiel (Heſſen Hersfeld), Zierof(Hanau 93); Lämmerzahl, Bonard (beide Heſſen Hersfeld), Hartung(Hanau 93), Straßer(Bo⸗ ruſſia Fulda), Weſtermeier(Bſe Bruchköbel). „Alte“ und neue“ Spieler bewähren ſich Rückblick auf Florenz, Differdingen und Frankfurt— Ausblick auf Helſinki Der große Dreifrontenkampf des deutſchen Fußballſports iſt vorüber. Er endete, in Bezug auf Sieg und Nieder⸗ lege geſehen, negativ. Wenn wir aber trotzdem behaupten, daß die Bilanz erfrenlich iſt, ſo hat das verſchiedene Gründe. Erſtens: Gegen den zweifachen Fußball⸗Weltmeiſter Italien verloren wir nur knapp mit:3, wobei zu be⸗ denken iſt, daß wir allerhand Pech hatten, denn es war. zweifellos nicht ſehr günſtig für uns, daß wir in der er⸗ ſteen Hälfte gegen den ſtarken Wind zu ſpielen hatten, ganz abgeſehen davon, daß die Verletzung Lehners das Spiel der deutſchen Mannſchaft ſehr ſtark erſchwerte. Hier zei allerdings gleich eingeſchaltet, daß der Sieg unſerer italieniſchen Kameraden verdient war. Das iſt die all⸗ gemeine Feſtſtellung aller Beobachter, die der„ſquadro azzuri“ beſcheinigen, daß ſich das Gefüge der italieniſchen Elf als ausgeglichener erwies und daß ſie über die beſſere Kondition verfügte. Profeſſor Dr. Nerz ſelbſt hat der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß das Ergebnis in Ordnung gehe, daß aber Italien ſehr glücklich geſiegt habe. Wenn unſere Mann⸗ ſchaft im Sturm ebenſo eingeſpielt geweſen wäre wie die Italiener, die ſich zum Teil blind fanden, dann wäre eine noch größere Wirkung zu erzielen geweſen. Dr. Nerz hält unſere Mannſchaft unter gleichen Bedingungen Italien zum mindeſten für ebenbürtig. Am Sonntag wäre ein Sieg durchaus möglich geweſen. Mit der Leiſtung der deutſchen Elf war Profeſſor Dr. Nerz zufrieden, wobei er hervorhob, daß die aufgeſtellten Männer das Vertrauen, Gals“ mät in ſie geſetzt hatte, erfüllten. e e Zuſammenfaſſend kann man alſo zu dem Kampf im Florenzer Berta⸗Stadion ſagen, daß die Niederlage ehren⸗ voll war, ja, daß wir unter etwas weniger widrigen Um⸗ ſtänden ein Unentſchieden hätten erreichen können. Zweitens: Der ſiebente Fußball⸗Länderkampf in Difſer⸗ dingen brachte uns ebenfalls eine Niederlage mit einer Tordifferenz von einem Treffer. In ihrem ſiebenten Länderkampf gegen Deutſchland kamen die ſtark verbeſſerten Luxemburger zu ihrem erſten Sieg. Die deutſche Mann⸗ ſchaft hat, das iſt die allgemeine Feſtſtellung, enttäuſcht, was um ſo bedauerlicher in Anbetracht der Tatſache, daß die deutſche Mannſchaft im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele 1940 in Helſinki formiert worden war. Die Mann⸗ ſchaft als Ganzes enttäuſchte, einige Spieler boten aber ſo gute Leiſtungen, daß wir ſie beſtimmt im Olympiſchen Fußballturnier einſetzen können. Da iſt zunächſt der Os⸗ nabrücker Torwart Flotho zu nennen, der an beiden Treffern ſchuldlos war und eine höhere Niederlage ver⸗ hütete. Da ſind weiter die biden Außenläufer Rohde (Hamburg) und Männer(Hannover), und nicht zuletzt der Dresdner Hänel, der als Mittelſtürmer eine tadelloſe Partie lieſerte. An guten Torwächtern und Läufern haben wir ja nie Mangel gehabt. Wir brauchen hier nur die Namen Platze, Jakob, Raftl, Jürenſſen bzw. Kupfer, Kitzinger, Gelleſch, Wagner oder Skoumal zu nennen. Aber das Mittelſtürmerproblem muß nach wie vor— beſonders auch nach dem Florenzer Kampf— rieſengroß geſchrieben werden. Gewiß, das Reichsfachamt konnte zweifellos für Florenz keine andere Löſung finden. Es mußte Gauchel einſetzen. Aber 1940 wird man beſtimmt einen neuen Mann haben müſſen. Vielleicht iſt Hänel dann ſo weit. Wir wollen es wenigſtens hoffen. Wenn man alſo von der Niederlage in Differdingen obſieht, ſo kann man das Ergebnis, nämlich die Bewährung einiger hoffnungsvoller Kräfte, als erfreulich bezeichnet werden. Drittens. In Frankfurt a. M. gelang es einer Aus⸗ wahl des Gaues Südweſt, Italiens beſtimmt nicht ſchwache -Elf zu ſchlagen. Der:1⸗Sieg war der einzige Sieg Deutſchlands am Sonntag in internationalen Treffen. Die erfreulichſte Entdeckung waren hier das hervorragende Spiel des Stuttgarter Torwächters Deyhle und der Mann⸗ heimer Mittelläufer Heermann. Von dem Frankfurter Mittelſtürmer Doſedzal hatte man, trotz ſeiner beiden Trefſer, mehr erwartet. Lange Zeit ſah man auch in ihm den kommenden Mittelſtürmer Deutſchlands, aber ſchon ſeit einiger Zeit ſieht es nicht mehr danach aus. Zuſammengefaßt: Der Dreifrontenkampf brachte uns zwei Niederlagen und einen Sieg. Die Differenz betrug jeweils einen Treffer. Licht und Schatten verteilen ſich dabei gleichmäßig. Wir wollen dabei berückſichtigen, daß es nur wenige Länder in Europa gibt, die an ein und dem⸗ ſelben Tag ſo viele Kämpfe durchſühren können, wir wollen weiter bedenken, daß es ſeit dem Jahre 1934 keiner Mann⸗ ſchaft der Welt gelang, Italien auf eigenem Boden eine Schlappe beizubringen. Und noch ein Gutes hat dieſer Sonntag gebracht: Er gab den verantwortlichen Männern des deutſchen Fußball⸗ iports, insbeſondere Reichstrainer Herberger und Profeſſor Dr. Nerz, wichtige Aufſchlüſſe für die kommende Arbeit, die ganz unter dem Geſichtswinkel„Olympiſches Fußballturnier Helſinki 1940“ ſtehen wird. Viel iſt noch zu arbeiten, denn 1940 wollen wir doch endlich das erreichen, was uns 1999 bei den Olympiſchen Spielen und 1038 bei der Pariſer Fußhall⸗Weltmeiſterſchaft verſagt blieb, nämlich ein olym⸗ piſcher— man kann auch ſagen Weltmeiſterſchafts⸗Sieg. Radacher amerikaniſcher Skimeiſter Bei den jetzt zum Abſchluß gebrachten amerikaniſchen Skimeiſterſchaften, die in Sunvalley(Idaho⸗Weſtamerika) auszetragen Kurden, ſind ſämtliche Titel von Europäern entführt wordin. Bei den Männern überholte der Inns⸗ brucker Peter Radacher durch hie beſſere Placierung im Sprunglauf den vor ihm liegenden Schweizer Walter Prager, ſo daß Radacher Sieger der Viererkombination und damit Meiſter von USA wurde.— Bei den Frauen ſicherte ſich in der Zweierkombination Erna Steuri(Schweiz) vor ihrer Landsmännin Nin von Arx⸗Zogg und der Ame⸗ rikanerin MeKean den Titel. 1½ Liter Alfa probten in Tropolis Die Anweſenheit in Tripolis anläßlich des Wüſten⸗ rennens benutzten die Rennfahrer von Alfa Corſe dazu, uf der Mellaha⸗Rennſtrecke die verbeſſerten 1,5⸗Liter⸗Alfa Nomeo zu erproben. Biondetti und Farina waren die Fahrer und erreichten trotz ungünſtiger Wetterverhältniſſe immerhin über 200 Std.⸗Km. in ihren einzelnen Runden. Die engliſchen Era, neben den Maſerati die ſchwerſten Gegner für Alfa Romes, ſollen bei ihren Verſuchsfahrten ſchon weſentlich ſchneller geweſen ſein. Süddeutſche Gauliga Iu den Gauen Württembera und Bayern ſind die Fuß⸗ ballmeiſterſchaftskämpfe immer noch nicht beendet. Wäh⸗ rend man in Württemberg lediglich noch den zweiten ab⸗ ſteigenden Verein zu ermitteln hat, ſteht in Bayern auch der Meiſter noch nicht feſt, Die Spiele des Sonntags wer⸗ den hier allerdings die Entſcheidungen ein gutes Stück vor⸗ wärts bringen. Gan Württemberg Stuttgarter Sc— SS Ulm(:2) Ulmer FV94— Union Böckingen(:2) Spg Bad Cannſtatt— Sportfr. Stuttgart:3) F Zufſenhauſen— SWFeuerbach(:1) Wie bereits geſagt, ſteht der Abſtieg im Vordergrund. Der Ausgang des Treſſens Stuttaarter S gegen SS Ulm iſt in dieſer Angelegenheit bedeutungslos, da der SC geſichert iſt, vielleicht aber gegen die Ulmer auch noch einen weiteren Punkt erkämpft. Dem Ulmer FV94 und Union Böckingen kann auch nichts mehr paſſieren. Auch hier könnte das Vorſpielergebnis leicht umgekehrt werden. SpVg Bad Cannſtatt hat noch beſcheidene Hoffnungen, wenn dieſe erhalten bleiben ſol⸗ ſen, dann müſſen die Sportfreunde beſiegt werden. Wichtiger iſt ſchon der Ausgag des vierten Spiels. Zuf⸗ fenhauſen benötigt mingſeſtens noch einen Punkt, den zut erringen bei der augenblicklichen Form ſchwer halten ſollte. Gan Bayern 1. Fé Nürnberg— 1. FC Schweinfurt oͤ(:6 Schwaben Augsburg— 1860 München(:1) Bayern München— Neumeyer Nürnberg:2) Schweinfurt( konn am Sonntag erſtmalig Bayern⸗ im Kampf meiſter werden, wenn die Elf der Nationalſpieler Kupſer zand Kitzinger in Nürnberg wenigſtens einen Vunkt herausholt. Allerdings iſt am Zabo im Augenblick nicht leicht zu gewinnen, denn die Form der Nürnberger hat ſich in der hetzten Zeit mertlich gehoben, außerdem hat der „Club“ ſelbſt auch noch einige Hoffnungen auf den Meiſter⸗ titel. Der„Neuling“ Neumeyer Nürnberg reflektiert auch noch auf dieſen Titel, er muß aber erſt einmal in München die Bayern ſchlagen. Einen ſchweren Kampf hat 1860 München in Augsburg gegen die Schwaben zu beſtehen, der wahrſcheinlich für die„Löwen“ einen weiteren Punkt⸗ verluſt mit ſich bringt, womit die Ausſichten auf die Mei⸗ ſterſchaft dann endgültig dahin ſind. Süddeutſche Freundſchaftsſpiele Die ſpielfreien Mannſchaften nehmen die Gelegenheit wahr, Freundſchaftsſpiele auszutragen. So hat der FSV Frankfurt die Wiener Vienna zu Gaſt, die Oſtern in Mannheim ſpielen wird. TSG 61 Lucdwigshafen mißt ihre Kräfte mit Phönix Karlsruhe, der ebenſo wie die TSo ſich im letzten Augenblick den Gauliga⸗Verbleib ſicherte, dieſer in Baden, jene in Südweſt. Im Maxn⸗ heimer Stadion ſtehen ſich zum dritten Male in dieſer Spielzeit If Mannheim und der S Walohof gegen⸗ über. Es geht um den Pokal des Kreisleiters. Spielt Waldhof ohne Heermonn, dann ſind die Ausſichten recht beſcheiden. Der 1. FC Pforzheim hat in den Offenbacher Kickers eine ſtarke Südweſt⸗Mannſchaft zu Gaſt, ſo daß mott mit einer ſpannenden Auseinanderſetzung rechnen kann. Boruſſia Neunkirchen reiſt an den Mittelrhein, wo Tus Neuendorf, die Elf des Nationalmittelſtürmers Gauchel, den Gaſtgeber abgibt. National- und Nachwuchs-Staffel Anſere Amateurboger unter Kontrolle des Fachamtes Im Anſchluß an die Deutſchen Amateurbox⸗Meiſtex⸗ ſchaſten wurden vom Fachamt Boxen im NSR National⸗ und Nachwuchsſtaſfeln der Amateur⸗Borer aufgeſtell:. Ueber die Mitglieder der Staffeln wurde Startſperre ver⸗ hängt. Sie dürfen nur mit Genehmigung des Fachamtes Boxen zu einem Kampf zugelaſſen werden, damit eine genaue Leiſtungskontrolle ſichergeſtellllt iſt. Die Start⸗ ſperre gilt ab ſofort. Die Mitglieder ſind: Fliegenwicht: National: Manczyk(Weſtfalen), Obermauer(Mittel⸗ rhein), Winskowſki(Mitte), Bamberger(Südweſt). Rachwuchs: Bebert(Nordmark), Blümel SSachſen), Karſtädt(Sachſen), Kohn(Oſtpreußen), Koſchir(Nieder⸗ rhein), Krüger(Heſſen), Platte(Nordmark), Schwenzle (Württemberg), Sonnenberg Niederſachſen). Bantamgewicht: National: Wilke(Niederſachſen), Hacker Sachſen), Prieß(Nordmark), Schiller(Berlin⸗Mark Brandenburg). Nachwuchs: Borman(Pommern), Dietxich(Bayern), Pichler(Oſtmark), Schindler(Mitte), Schubert(Nieder⸗ ſachſen), Suchan(Württemberg). Federgewicht: National: Graaf(Berlin⸗Mark Brandenburg), Schöne⸗ berger(Südweſt), Büttner 2 Schleſien), Jaro(Oſtmart). Nachwuchs: Brandenbuſch(Niederrhein), Brinkmann (RNitte), Dregereit(Niederrhein), Grafetzki(Oſtpreußen), Klahre(Sachſen), Norek(Weitſalen) Petry(Heſſen), Favoriten und Außenſeiter Brandenburg und Sachſen kämpfen um den Aolerpreis Ueberaus knapp waren die Ergebniſſe bei den dies⸗ jährigen Adlerpreis⸗Spielen der Hanoball⸗Gaumannſchaften und gar mauches Mal fiel erſt in der Verlähigerung die Entſcheidung. Drei Spielrunden waren zu beſtehen, um in das Enoſpiel zu gelangen und nur die beſten Mann⸗ ſchaften konnten dieſe Belaſtung aushalten. Und dennoch muß man die diesjährige Endſpielpaarteig als ein Spiel Favorit— Außenſeiter bezeichnen. Denn Brandenburgs Mannſchaft mit ihren Internationalen iſt Favorit des End⸗ ſpiels am kommenden Sonntag in Leipzig, beſonders nach ihrem Sieg über die Oſtmark, die man in dieſem Jahr doch im Endſpiel erwartet hatte. Sachſen kaurn ſich wohl auch eine gleich aute Chance für das Endſpiel ausrechnen, da die Mannſchaft unerhört hart— vielleicht etwas zu hart; — iſt und eine wirklich geſchloſſene Mannſchaſtsleiſtung bietet, obwohl ſie auf die bekannten Spieler des deutſchen Meiſters M7SA Leipzig verzichtet hat. Ihre Stärke hat ſie in dem Torwart Köhler und den beiden Außenſtürmern Pieting und Sturm, die auch für die letzten Siege über Baden und Niederrhein ausſchlaggebend waren. Selt⸗ ſamerweiſe hat die brandenburgiſche Mannſchaſt gerade ouf dieſen Poſten ſchwache Punkte, aber trotzdem ſollte ſie als Einheit der ſächſiſchen Elf etwas überlegen ſein. Nicht zu⸗ letzt dürfte eben doch der ſchußgewaltige Berliner Innen⸗ ſrurm Herrmonn(Charlottenburg), Ortmann, dem beſten deutſchen Mittelſtürmer. unnd dem Wünsdorfer Herrmann für den Ausgang des Endſpiels ausſchlaggebend ſein. Die Handball⸗Gaumannſchaften traaen übrigens ſeit 1931 dieſen Wettbewerb aus. Brandenburg ſehlte bisher in der Siegerliſte vollkommen, während Sachſen nur im erſten Jahr erfolgreich ſein konnte. 1935 gewann Nordmark den Preis der Gaumannſchaften, 1936 Südweſt und 1937 und 1938 holte ſich jeweils der Gau Mitte die Trophäe des Reichsſportführers. Der Wettbewerb des Jahres 1939 ſieht nun am kommenden Sonntag in Leipzig folgende Mannſchaſten im Kampf. Sachſen: Köhler, Dittrich 1, Kuntze; Dittrich 2, Jahn, Petzold; Piering, Hofmann, Rietzſchel, Münzner, Sturm. Brandenburg: Schmidt lod. Ranze); Pfeiffer, Schwunk; Wozeinſki, Brinkmann, Keiter; Pörer, Herrmann(SeE Charlotenburg), Ortmann, Herrmann(Wünsdorf), Buch⸗ mann. Schmitt(Bayern), Witte(Niederrhein). Leeichtgewicht: National: Heeſe(Nicderrhein), Nürnberg Berlin⸗ —— Kuklinſki(Nordmark), Kramer(Weſt⸗ jalen). Nachwuchs: Blumenthal Niederſachſen), Gänſerig (Vommern), Gorczyza(Berlin⸗Mark Brandenburg), Karge (Berlin⸗Mart Brandenburg) Zeilhofer(Bayern). Weltergewicht: National: Murach(Weſtfalen), rhein), Bredehorn(Nordmart), Schmidt(Niederrhein). Nachwuchs: Dörries(Niederſachſen), Fiedler(Nieder⸗ rhein), Kauer(Nordmark), Quoos(Sſtpreußen), Räſchke Herchenbach(Nieder⸗ (Nordmark). Mittelgewicht: National: Pepper(Beſtfalen!, Baumgarten ord⸗ mtark), Weirich(Baden), Schellin(Berlin⸗Mark Bränden⸗ burg). Nachwuchs: Kubiak(Weſtſalen), Lehrmoſer(Geſſen), Riemann(Nordmark), Woll(Pommern). Halbſchwergewicht: National: Schnarre(Weſtfalen), Koppers(Niederſach⸗ ſen), Schmidt(Nordmark), Pauler(Sudetenland). Nachwuchs: Birka(Schleſien), Koller(Oſtmark), Lind⸗ lar(Niederrhein), Schön(Pommern), Seeliſch(Berlin⸗ Mark Brandenburg), Sohn(Oſtpreußen), Trillhaſe(Nie⸗ derſachſen). Schwergewicht National: Runge Miederrhein), Kleinholdermann (Berlin⸗Mark Brandenburg), Ortmanns(Mittelrhein), Grupe(Nordmark). Nachwuchs: Bartl(Bayern), Bohn(Mitte), Gerigk (Oſtpreußen), Merl(Mitte), Kloſe(Schleſien), Ten Hoff (Niederſachſen). Badiſche Sommerſpiel-Meiſterſchaften In Oſſenburg ſand die Gautagung der badiſchen Ob⸗ leute für Sommerſpiele(Fauſtball, Korbball und Ring⸗ tennis) ſtatt, bei der das geſamte Spielprogramm des Jahres 1393 feſtgelegt wurde. Die Pflichtrunden werden in den Monaten April und Mai durchgeführt. Bis 4. Juni müſſen die Kreisſieger ermittelt ſein, die dann am 23. und 24. Juni beim 2. Boiſchen Turn⸗ und Sportfeſt zur Ent⸗ ſcheidung antreten. Die Gruppenſpiele der Gauſieger ſind bekanntlich auf den letzten Sonntag im Auguſt feſtgelegt. Als Neuerung werden in den Sommermonaten auch Pokalſpiele im Fauſtball der Männer veranſtaltet, von denen eine Belebung des Fauſtballſpiels erwartet wird. Auf der Arbeitstagung wurden neben den techniſchen und organiſatoriſchen Fragen auch grundlegende Richt⸗ linien über die Kampfrichterfrage, Jugendfrage und all⸗ gemeinen Spielverkehr gegeben. Ein Spiegelbiid des politischen Alitags im britischen Weltreien von Ludwig Brandt Die Frau, die für alte Fungfern kämpft Auto Nr. 13 raſt durch London Ein Auto fuhr in raſender Fahrt durch die Straßen Londons. Mit Mißvergnügen verfolgten die verkehrsregelnden Bobbys und die Paſſanten das rückſichtsloſe Tempo des Autos, das noch zu allem Ueberfluß auf ſeinem Nummernſchild die Un⸗ glückszahl„13“ trug. Sie wußten nicht, das gerade dieſe Zahl der Talisman einer älteren Frau und ihrer Anhängerinnen war, die nun gerade an dieſem Tage und gerade durch dieſes Auto den größten Triumph ihres Lebens erleben durften. Denn das raſende Auto führte eine Million Petitionen und Bittſchriften mit ſich, Bittſchriften, die die Abgeordneten des Parlaments dazu bewegen ſollten, den alten Jungfern des Landes eine Alterspenſion zu bewilligen, und zwar vom 55. Lebensjahr an und nicht erſt vom 65. Lebensjahr wie bisher. Die ältere Frau, deren Glück und Schickſal dieſes Auto trug, hat nun zwei Jahre ſchwerſter politiſcher Arbeit hinter ſich, zwei Jahre, angefüllt mit end⸗ loſen Konferenzen, angefüllt mit durchwachten Näch⸗ ten, in denen Proklamationen entſtanden und Bro⸗ ſchüren. Sie heißt Florence White. Vom Kuchenbüfett in die Politik In dem kleinen, alten ſüdengliſchen Städtchen gibt es eine kleine Teeſtube, wie Tauſende andere in ihrer Art. Auf dem hohen Kuchenbüfett ſind Keks und leckere Obſttorten einladend zur Schau geſtellt, kleine Marmortiſchchen und rote Plüſchſofa gewähren den Touriſten, die durch die Wälder von Exmovre ſtreiften, Ruhe nach langen Wanderungen. Doch die Inhaberin dieſer kleinen Teeſtube iſt nicht mehr hinter dem Kuchenbüfett anzutreffen. Sie hat andere, ſchwerere Pflichten übernommen, ſie orga⸗ niſierte die Bewegung der„alten Jungfern“. Miß Florence White, einſt Bäckerin wunderbarer Keks und Plumpuddings hat dafür geſorgt, daß die gefürchteten„ſpinſters“, die ſonſt ihre Tätigkeit auf mehr ideellem Gebiete, wie dem Tierſchutz und der religiöſen Sekten, ſuchten, ſich nun auch wirtſchaftlichen Zielen widmeten. Miß Florence White iſt in dieſen zwei Jahren zur Führerin einer Millionenbewegung geworden, die den Miniſtern in der Downing⸗Street Sorgen genug macht. Wie die„Partei der alten Fungfern“ entſtand Das Schickſal der Florence White iſt die Tragödie einer Kriegsbraut, deren Bräutigam auf den Schlachtfeldern von Flandern ſein Leben für das Vaterland ließ. Miß White hat dieſen furchtbaren Schlag nie verwinden können. Sie blieb unverhei⸗ ratet, ſie wurde eine„Spinſter“, eine alte Jungfer. Jahrelang blieb die alternde Frau einſam in ihrem Provinzneſt und bemühte ſich, eine eigene Exiſtenz aufzubauen. Ihre kleine Teeſtube wurde ein Mittelpunkt in dem kleinen Städtchen, ein Mittel⸗ punkt, in dem ſich die vom Schickſal enterbten und vernachläſſigten Frauen, ſammelten. Viele Abende diskutierte man über die eigenen Erlebniſſe, viel kummervolle Geſichter waren da zu ſehen, viele kum⸗ mervolle Reden zu hören. Reden, die ſich vor allem um die drohende Not im Alter drehten. Und eines Tages entſchloß man ſich, die Forderungen, Klagen und Gedanken zu ſtiliſieren und ſie dem Arbeits⸗ miniſter nach London zu übermitteln. Wochen qualvollen Wartens vergingen. Aber London antwortete nicht. Wahrſcheinlich waxen die Herren des Miniſteriums zu ſehr beſchäftigt, um ſich um den Brief einiger älterer Fräuleins aus der Proyinz zu kümmern. Der Svyinſter-Marſch nach London Aber aus den paar älteren Fräuleins wurden hundert, tauſend, zehntauſend, hunderttauſend älterer kampfluſtiger Frauen. Genan vor zwei Jahren unternahmen ſie unter Leitung von Florence White einen Proteſtmarſch nach London. Die Tage der Suffragetten ſchienen wiedergekommen zu ſein. Zehntauſende von ärmlich gekleideten fanantiſchen Frauen durchzogen die Straßen der Rieſenſtadt, trugen kriegeriſche Pla⸗ kate mit ſich und ſtießen Kampfrufe aus. Jetzt gibt es bereits in ganz England lokale Organiſationen dieſer politiſchen Frauenbewegung. In zahlreichen Verſammlungen wird der breiten Maſſe mitgeteilt, was dieſe Organiſation eigentlich will. Die wichtigſte Frage iſt die der ſozialen Werſicherungen. Um ſie wird jetzt hauptſächlich gekämpft, und der Sieg ſcheint nahe. Jede arbeitende engliſche Witwe hat das Recht, vom 55. Lebensjahr an eine Rente zu beziehen. Eine„Spinſter“, eine „alte Jungfer“, muß aber zehn Jahre länger warten. Obwohl erwieſen iſt, daß die Arbeitgeber zwiſchen einer Witwe und einer„Spinſter“ keinen Unter⸗ ſchied machen und gewöhnlich auch die„Spinſter“, wenn ſie älter als 55 Jahre geworden iſt, auf die Straße ſetzen. Briefſammlung als Kampfmittel Ueber das Schickſal der zwei Millionen alten Jungfern, die es in England gibt, berichtet eine dokumentariſche Briefſammlung, die Miß Florence White zuſammengeſtellt hat. Sie erzählt, von Photos unterſtützt, von dem Elend und der Not dieſer alt⸗ gewordenen Frauen, die, ohne Kinder, ohne Ver⸗ wandte aus der Stellung geworfen, ein erſchüttern⸗ des Daſein, eine Schattenexiſtenz führen. Eine Sta⸗ tiſtik, die den Briefdokumenten beigefügt iſt, beſagt, daß die Sterblichkeit bei den unverheirateten alten Frauen in der Zeit vom 55. bis 65. Lebensjahr um zweihundert Prozent größer iſt als bei Witwen oder Ehefrauen. Gerade dieſe Dokumentenſammlung hat den „Spinſtern“ bei ihrem Feldzug für ſoziale Gleichbe⸗ rechtigung viel geholfen. Sie machte alle weibliches Parlamentarier, von der korſervativen Viscountes Aſtor bis zur roten Miß Wilkinſon, zu ihren Bun⸗ desgenoſſinnen. (Fortſetzung folgt.) 7 4 S 9892 8 100 22—„—— 3 2„S22 KKrrS 2 — — ——+—— 2——*2 in⸗ rig rge er⸗ er⸗ öke g⸗ 8 n ti 0 t⸗ 0 ch 7 11rl „ ANI Mittwoch, 29. März 1939 DELS- vο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung 75 Jahrieier der Indusirie- und Handeiskammer Saarbrücken Anläßlich des 75jährigen Beſtehens der Induſtrie⸗ und Handelskammer Saarbrücken fand am Dienstag im Gau⸗ Thoater Saarpfalz in Anweſenheit zahlreicher Vertreter aus der geſamten großdeutſchen Wirtſchaft eine wirtſchafts⸗ politiſche Kundgebung ſtatt. Der Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Saarbrücken, Hans Karcher, gab nach herzlichen Begrüßungsworten ein Telegramm des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters bekannt, in dem dieſer der Kammer ſeine volle Anerkennung für die erſolgreiche Arbeit aus⸗ ſpricht. Präſident Karcher wies ſodann darauf hin, daß die Wirtſchaft an der Saar als wichtiger Eckpfeiler des Reiches ſtets für deſſen übergeoroͤnete Intereſſen einge⸗ treten ſei. Ihre unbeugſame Entſchloſſenheit werde auch die kommenden Auſgaben zu meiſtern wiſſen. Erfüllung der Pflichten gegenüber Führer und Volk werde immer oberſtes Geſetz ihres Handelns ſein. Der Präſident der Reichswirtſchaftskammer, Pletzſch. überbrachte die Glückwünſche der Reichswirtſchaftskammer und der geſamten gewerblichen Wirtſchaft. Davon aus⸗ gehend, wie ſtark in den Jahren der Abtrennung die Jn⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Saarbpücken ſich in den Dienſt der nationalpolitiſchen Intereſſen geſtellt habe, zeichnete er ein Bild der beſonderen Aufgaben der Induſtrie⸗ und Handelstammern überhaupt. Dieſe ſeien zwar mit der Bahrnehmung wichtiger ſtaatlicher Hoheitsaufgaben beauf⸗ tragt, aber das Schwergewicht ihrer Tätigkeit liege in der Erfüllung der eigentlichen Aufgaben Her wirtſchaftlichen Selbſtverwaltung. Beſonders bedeutungsvoll ſei dabei die Erſtattung von Gutachten zu wirtſchaftlichen Dagesſragen, auf Grund deren die verſchiedenſten ſtaatlichen und kommu⸗ nalen Verwaltungsſtellen ihre die unmittelbare Wirtſchafts⸗ praxis berührenden Entſcheidungen zu treffen haben. In der Elaſtizität der Aufgaben und ihrer Bewältigung, ver⸗ bunden mit der entſcheidenden Mitwirkung des Unter⸗ nehmertums liege der Grund für die Schlagkraft innerhalb der ſtaatlich gelenkten Wirtſchaft. Im Mittelpunkt der Kundgebung ſtand eine Rede des Leiters der Hauptabteilung Ul des Reichswirtſchaftsmink⸗ ſteriums, Generalmajor von Hanneken, über das Thema:„Die Wirtſchaft der Saar im Großdentſchen Reich“. Einleitend wies der Redner darauf hin daß dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter die Erhaltung und Stärkung des wirt⸗ * Eckpfeilers an der Saar beſonders am Herzen iege. In großen Linien zeichnete er die Erfolge des wirtſchaft⸗ lichen Aufſtiegs an der Saar nach der Rückgliederung auf und zeigte an Hand beweiskräftiger Zahlen, welch gewal⸗ tigen Auſſchwung das Wirtſchaftsleben an der Saar ſeit⸗ her genommen hat Bei der Behandlung der Verkehrs⸗ fragen ſtellte er ſeſt, daß in Anbetracht des ſtarken Maſſen⸗ verkehrs die Saax auf die Dauer ohne einen Saarpferz⸗ Rheinkanal nicht werde auskommen können. Hinſichtlich des Saorbergbaues wies der Reoner auf die ſtarke Förder⸗ ſteigerung hin, die dazu geführt habe, daß der Anteil der Saar an der Kohlenförderung des geſamten Reiches von 72 v. H. im Jahre 1937 auf 9,8 v. H. geſtiegen ſei. Bei der Uebernahme der Sgargruben habe ſich gezeigt, daß dieſe um 20 Jahre hinter der techntſchen Entwicklung zurück⸗ geblieben waren. Der Neuaufbau ſei nun im weſentlichen beendet, die Reichsregierung habe hierfür ganz erhebliche Mittel zur Verfügung geſtellt. Das Ziel müſſe jetzt ſein, die Saargruben auch wieder wirtſchaftlich zu machen. Auch in ſozialpolitiſcher Hinſicht ſei Vorbildliches geſchaſſen wor⸗ den, vor allem habe man die alte Tradition des preußiſchen Bergbaues, die Eigenheim⸗Erſtellung für Bergleute wieder aufgenommen. Beß, der, Betrachtung der Saareiſenwirtſchaft ſtellte der Redner feſt, daß dieſe im vergangenen Jahre eine Er⸗ deugungtvon faſt Mrd. Wert geſchaffen haben. Die Eiſenerzeugung an der Saar ſei im vergangenen Jahre Richt ſo ſtärk geſtiegen wie im übrigen Reich. Das liege baran, daß an der Saar nicht ſolche Kapazitätsreſerven waren, wie im übrigen Reich, zumal in der Kriſenzeit die Erzeugung on der Saar auch nicht ſo ſtark abgeſunken war. Nach der Rückgliederung habe die Saarinduſtrie in vor⸗ bildlicher Weiſe ihre Betriebe durch Umbauten und Neu⸗ anlagen auf den heutigen Stand der Technik umgeſtellt. Hinſichtlich der Erzverſorgung wüvdigte der Redner ins⸗ beſondere die Verdienſte der Saarinduſtrie bei der Auf⸗ ſchließung der Doggererze. Den Plänen, die Erze an der Fundſtelle aufzuarbeiten und in Hochöfen niederzuſchmelzen damkt ſie Fann in dem Möller der ſaarländiſchen Hochöfen Verwendung finden können, werde das Reich ſeine volle Unterſtützung zuteil werden laſſen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen ſprach Generalmaſor von Hanneken noch über die Verſorgungslage in Nichteiſenmetallen und die Foriſchritte der deutichen Mineralölerzengung ſowie die Entwicklung der Buna⸗Produktion. Abſchließend ſtellte er leſt, daß die Saarinduſtrie dank der Initiative des Gau⸗ leiters Bürckel es ſertig gebracht habe, ihre zweijährige Veyſpätung in kurzer Zeit nachzuholen. Gauwirtſchaftsberater Böſing brachte noch ein Glück⸗ wunſchtelegramm von Gauleiter Bürckel zur Verleſung. Weinversſeigerung in Diedesfeld Acht Mit⸗lieder des Weinmarktes Diedesſeld, Maflom⸗ mer⸗Alſterweiler EV, Sitz Diedesſeld a.§. Weinſtraße, ließen am Dienstagmittag 12 000 Liter 1998er, 10 350 Liter 1987er und 450 Flarchen 1937er, durchweg Weine aus Die⸗ desfelder, Alſterweilerer, Hambacher un) Neuſtadter Que⸗ litäteweinlagen, öffentlich verſteigern. Wie nicht anders zu erwarten war beſtand für die ſchönen 1908er außergewöhn⸗ liches Intereſſe. Dieſe Weine erreichten ͤurchwen olte höchſt, möolehen Gebote und aingen zu einem Durchſchnittspreis von 106/ für die 1000 Liter in andere Hände über. Auch die 19 7er waren gut gefragt, wenn auch nicht in dem ſtüxmiſchen Maße wie die neuen Weine; ſie gingen ebenfallz CONTINENHA Spezialwerie beiesſigi Uneinheliliche Kurseniwicklung— Rhein⸗Mainiſche Börſe: Spezialwerte beſeſtigt Die Börſe war am Aktienmarkt anfangs leicht belebt, da ſowohl kleine Käufe als auch Verkäufe der Kundſchaft er⸗ folgten. Der Grundton war nicht unfreundlich, im allge⸗ meinen dauerte aber die Zurückhaltung an, wobei der be⸗ vorſtehende Ulttmo nicht ohne Einfluß blieid. Die Kurs⸗ entpicklung war erneut uneinheitlich, die durchſchnittlichen Abweichungen hielten ſich meiſt unter 1 v. H. Für einzelne Spezialwerte war die Haltung ziemlich ſeſt. So ſtiegen Verein. Deutſche Metall noch dem 1proz. Gewinn von geſtern abend weiter an auf 176—177(175), auch Metall⸗ geſellſchaft verhältnismäßig lebhaft mit 1159—116(1144, Montanwerte erreichten nach meiſt leicht gedrücktem Be⸗ ginn wieder den Vortagsſtand. IG⸗Farben konnten ſich knapp behoupten mit 147(147¼4), ebenſo u. a. Bemberg mit 1285—129(1294), Geſfürel mit 131½(1315), Cement Hei⸗ delberg mit 150/(151/¼/) und Aſcheſfenburger Zellſtoff mit 994(100//). Am Rentenmarkt zeigte ſich offenbar in Vor⸗ wirkung des Kupontermins leichte Nachfrage. Reichs⸗ alübeſitz 129,90(129,80). Reichsbachn⸗VA 123, Kommunal⸗ Umſchuldung halbamtlich 93,40—93,45(99/6). Auch am Pfandbriefmarkt fanden Goldpfancbriefe wieder Intereſſe, während die Rückflüſſe unbedeutend bleiben. Von Liquida⸗ thonswerten zogen Fraulfurter Hyp. auf 101(10075) und Rheiniſche auf 101,10(101) an. Von Induſtrie⸗Obligationen ſtiegen 5proz. Hoeſch auf 100(294) und§proz. Mittelſtahl auf 100½(100), hingegen 6proz. JG⸗Farben 12075(121). Stadtanleihen wenig verändert. Reichsoltbeſitz beſeſtigten ſich ſpäter auf 180 nach 129,90, andererſeits Dekoſama 1 13554(136). Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark zuſommen und die Kursentwicklung blieb uneinheitlich. Leicht erhöht wa⸗ ren u. a. Buderus auf 103/4 nach 103, Hoeſch auf 106 nach 10534, Klöckner wieder auf Vortagsſtand von 116 auf 11594, Mannesmann 10876 nach 10896, Bemberg 129/4 nach 120, Rheinmetall 127 nach 126½, andererſeits u. a. Rheinſtahl 13126 nach 13176, Verein. Stahl etwa 1027/ nach 103, Weſt⸗ deutſche Kaufhof 1014 nach 102. Von ſpäter notierten Pa⸗ pieren verloren BMW 1½ v. H. auf 144. Der Freiver⸗ kehr lag bei gehaltenen Kurſen ruhig. Etwos niedriger Growag mit 83—85(84—86), ſowie nach Pauſe Ufa mit 81½ G8274). Berlin: Aktien nicht unfreundlich, Renten ruhig Berlin, 29. März Die Kursgeſtaltung an den Aktienmärkten war im all⸗ gemeinen nur geringen Schwankungen unterworfen. Die geſtern eingetretene Erholung war heute auf breiterer Baſis zu beobachten, da von der Bankenkundſchaft eher kleine Kaufaufträge erteilt worden waren. Man verweiſt dabei einmal auf die zur Zeit ſehr hohe Aktienrendite, die zweifellos einen ſtarken Anreiz für Anlagekäufe geben muß, zum anderen ſcheinen auch wieder einige Vorgrifſe auf den Kupontermin zu erfolgen. Allerdings fehlte es auch nicht an Ginbußen, was wohl darauf zurückzuſäühren iſt, daß der berufsmäßige Handel ſeine Engagements meiſt kurz⸗ friſtig abzuwickeln pflegt, die geſtern erzielten kleinen Ge⸗ winne alſo ſicherſtellte. Am Montanmarkt büßten Stol⸗ berger Zink gegen den geſtrigen Kaſſakurs 1, Rheinſtahl 24 v. H. ein. Hoeſch, Laurahütte und Mannesmann er⸗ zielten kleine Gewinne. Am chemiſchen Markt lagen Far⸗ ben zunächſt v.., ſpäter nochmals im gleichen Ausmaß höher(147¼4), Goldſchmidt zogen um v. H. an. Auch Elektrowerte wurden überwiegend etwas höher notiert, doch gingen die Gewinne über ½ v. H. nicht hinaus. Im va⸗ riablen Rentenverkehr gaben Reichsaltbeſitz um 7½ Pig. auf 129,80 nach, die Gemeindeumſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf 93%(plus 10 Pfg.). Im Börſenverlauf ſetzte ſich eine kräftige Auſwärts⸗ bewegung durch, da auch der berufsmäßige Börſenhandel verſchiedentlich zu Anſchafſſungen ſchritt. Rütgers und Hoeſch ſtiegen um je 75 v. H. Metallgeſellſchaft gewannen 96, Geffürel 4, Waldhof und BMWje 1, Schuckert 1½ und Aſchaffenburger Zellſtoff 176 v. H. Farben zogen auf 147% an. Am Kaſſarentenmarkt hat ſich das Angehot in Pfandͤbriefen und Kommunal⸗Obligationen eher verſtärkt. Liquidations⸗Pfandbriefe neigten teilweiſe zur Schwäche. Wellere Erholung— Renien ruhig- Bei den Induſtrie⸗Obligationen gaben 43prozentige Har⸗ pener um und g7er Mittelſtahl um 76 v. H. nach. Höher lagen Farbenbonds um, Gelſenberg um 7“ und Fletmer⸗ Werke um ½ v. H. Die zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ver⸗ änderten ſich kaum. Haller Bankverein ſtiegen um 7 v.., während Deutſch⸗Aſiatiſche 5 verſoren Bei den Hypotherenbanken ſtiegen Hamburger und Leininger Hypo⸗ theken um je v. H. Bayeriſche Hypotheken waren um 96 v. H. rückgängig. Am Markt der Kolonialwerte ſtellten ſich Doag 4 v. H. höher. Von Induſtriepapieren wurden Sachſenwerk und Schleſiſche Portland um je 3 v. H. höher notiert. Steuergutſcheine blieben unveränder. Reichsſchuldbuch'orderungen Ausgabe 1: 19Her 99,62 G 100,37 B; 1940er 100 G 100,75 B; 1911er 99,87 G 100,52 B; 1942er 99,62 G 100,37 B; 1948er 99,37 G 100,12 B: 19144er 99,12 G 99,87 B; 1945er und 1916er 98,8. G 99,2 B: 19417er 98,75 G 99,62 B; 1948er 98,87 G 99,62 B.— Ausgabe 2: 1940er 100 G 100,75 B; 1941er 99,87 G 100,67 B. Wiederaufbauanleihe: 1044⸗45er und 1946⸗48er 83 G 83,75 B; äproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,12 G 98,87 B. Am Börſenſchluß nahm das Geſchäft nicht unerheblich an Umfang ab. Die Kursveränderungen waren außer⸗ ordentlich gerino. Mannesmann ſtiegen um 6, Bekula Deſſauer Gas gaben andererſeits im gleichen Ausmaß nach. Farben ſchloſſen zu 147,50. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki Berlin,. März. Die Geldmarktlage erfuhr heute eine weitere leichte Verſteifung, ſo daß für Blankotages⸗ geld um v. H. höhere Sätze von 2,75 bis 3 v. H. zu zahlen waren. Im Diskontgeſchöft kam weiteres Angebo: heraus, das jedoch größeren Umfang nicht annohm und leicht unterzubringen war. Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unverändert 274 v. H. An den internationalen Deviſenmärkten traten Heute be⸗ ſondere Veränderungen kaum ein. Das engliſche Pfund notierte in Amſterdam infolge des geringen Gulden⸗Rück ⸗ ganges 8,82 nach 8,8194, in Zürich 20,84(20.83½6), Dagegen waren in London für ein Pfund 4,6827(4,6820) Dollar zu zahlen. Der Dollar zeigte wieder feſtere Tendenz. Von den kontinentalen Valuten woren außer dem ſchon er⸗ wähnten Gulden der franzöſiſche Franc und der Schweizer Franken knapp gehalten. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 6. Privat 8 9. G. Amtlich in Km JDis⸗ 29 März 28 März 0 kont el0 Briel Gelde] Brief Aegnoten lägypt.Pfro. 11,05511.985 11,060 11,000 Argentinien.⸗Peſo 0,57, 0, 576 0,872.576 Beigien 100Belgaf ½ 41,0242,— 41,91 41.00 Braſtlien 1Milreiss 0,146/ 0,148 0,140.148 Bulgarien. 100Leva 6 3,047] 3,053.047 3,053 Dänemark 100Kronen 4 52 05 52,15 52,07 52,17 Hanzia 100Gulden]4 7,— 47,10 47,.— 47,10 England 1cf952 11.655 1½,685 11,660 11,690 Eſtland 10(eſtn Kr.4“ 68,13[68,27 68,13 68,27 Finniandichinn Mk.4 5,140 5,150 5,1400 5,150 Fankreich 100Fr 2 6,593] 6,607 6,5903 6,607 Griechenland 1001.353/ 2,357 2,253 2,357 Holl nd 100 Aden2 132.18 132,44 122,26 132,52 ran(Teheran) 1b4 M 14.40 14.51 14,4014,51 Slanꝰ 100 181 Kr 5½ 5,14 52,15 52,1732,27 Italien 10ʃ., Lire[ 4[13,09 13,11 13,09 13,11 avan 1Hen 329 0,580 0,682 0,6 0/ 0,682 eeeog 5,694 5. 5,694] 5,700 donado 1 kan. Dollar2 2,480.484 2,480 2,484 bettland 100 Latis 5˙ 18,75 48,85 48,75[46,85 Sitauen. 100Sitas 5 41,94 42.02 41.94 42,02 Roiwegen looKronen] 3, 58,57 58,09 58.59 58.71 „Volen 100BlotvGP 4 4710 47,.— 77.10 Por ugal 100 Eskudo 5 10,580 10,000 10,585 10,605 a 1 5 2—2*** 2* Shweden, 1008 2chös% cio 60.35 Schwei, 160Franken 5,95 56,07].95 56C8 Spanſen 100 Peſeten 5 3 iliket. itu 1 Pfd. 5/ 1,978.982 1,978.982 Ungarn. 100Pengöf 4 9 95 Uruguay IGoldpeſo 0,904] 1, 906 0,004] 1,906 Oer. Staaten Dollar 1 1 2,4011 2495.491.495 * Fraukfurt, 29. März. Tagesgeld unv. 2,50 v. H. ſämtlich in anderen Beſitz über und nur eine Nummer er⸗ reichte nicht die Höchſtpreisgrenze. Bei dieſer Kollektion be⸗ trug der Durchſchnittserlös 1091/ für das Fuder. Sehr gut wurden auch die beiden Flaſchenweine bewertet. Im eingelnen erſolgte der Zuſchlag zu nachſtehenden Fuder⸗ bzw. Flaſchenpreiſen: 1938er Weißweine: Alſterweiler Mandelberg 850, Alſter⸗ weiler Kallofen Riesling und Sylvaner 900, do. Wetter⸗ kreuzberg 950, ov. Kalkoſen 1000, Hampoacher Erſchig 1000, do. 1000, Alſterweiler Heldenpfad 1000, Hambacher Kaiſer⸗ ſtuhl Riesling 1100, Hambacher Keiſerſtuhl Riesling 1400, Neuſtadter Waldmannsburn Srätleſe 1200, do. 1200. 1937er Weißweine: Diedesfelder Johanniskirchel 950, do. Mauer Riesling 1000, 5. Schön 1050, Hambacher Häu⸗ ſelberg 1080, Diesesſelder Blöck 1000, do. Johanniskirchel 1200, do. Oelgägel Riesling 1800, Alſterweiler Heldenpfad, Spätleſe 1650* 1937er Flaſchenweine: Diedesſelder Mauer Riesling.80, Diedesfelder Hortkopf Gewürztraminer Spätleſe.10“. Adlerwerke vormalg Heinrich Kleyer AG, Frank⸗ ſwrt a. M.— Umſatz 1938 au der 10⸗Mill.⸗Grenze Frankfurt a.., 29. März. In der Auſſichtsrats⸗ Sitzung der Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG. Frank⸗ furt a.., kam der Rechnungsabſchluß für das Jahr 1938 zur Vorlage. Hiernach ſtieg, wie aus einer Verwaltungs⸗ mitteilung hervorgeht, der Umſatz von 35,5 auf 07,3 Mill.“ Der Betrlebsüberſchuß ſtellt ſich auf 8,5(7,6) Mill. J. Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen erforderten 3,8(4,1), andere Abſchreibungen wieder 0,1 Mill. J. Nach Abzug von 0,2 (0,2), Mill. Rückſtellungen für Wohlfahrtspflege und der von 1,7 auf 3,2 Mill. geſtiegenen auswetspflichtigen Steuern verbleibt ein Nettoüberſchuß von 18(1,5) Mill. 4. Die Zuweiſung an andere Rücklagen wird mit unverändert 6,5 Mill./ vorgenommen. Der Hauptverſammlung am 29. April in Frankfurt a. M. wird die Verteilung einer Dividende von wieder 6 v. H. auf 15 Mill./ Grundkapital vorgeſchlagen. Die Anlagewerte erſcheinen in der Bilanz nach 3,2 13,6) Mill. Neuinveſtierungen mit unv. 7,5 Mill., Waren⸗ vorräte mit 13,5(10,7), Warenforderungen und ſonſtige Gut⸗ haben mit 10,8(8,2) Mill. 4. Wechſel, Schecks, Bankgut⸗ haben und Kaſſenbeſtand mit 0,9(3,1) Mill. 4. Anderer⸗ ſeits betragen Rücklagen neben der geſetzlichen Reſerve von unv..5 Mill./ jetzt 2,0(.), Rückſtellungen.5(3,7), Wertberichtigungen unv. 0,75 Mill. /, ſonſtige Verbind⸗ 1,3 Mill. Bankſchulden 6,9 Mill.“ 5. 8 Mix& Geneſt AG, Berlin Umſätze und Auftragseingang welter geſteigert— Gute Auslandserfolge 8 Berlin, 29. März. Der Auſſichtsrat der Mix& Geneſt A, Berlin⸗Schöneberg. ſchlägt der Hauptverſamm⸗ lung für das Geſchäftsjahr 1988 die Verteilung einer Divi⸗ dende von wieder 6 v. H. vor. Nach einer freien Rücklage von 500 000 weiſt die Geſellſchaft einen Gewinn von 979 855/ aus, von dem ein Betrag von 739 993/ der geſetzlichen Rücklage zugeführt wird. Der neue Gewinn⸗ vortrag wird 233 863/ betragen. Maſchinen, Werkzeuge und ſonſtige Anlagen ſind voll abgeſchrieben. Die frei⸗ Viele 1000 der Roheiſen⸗Verband mitteilt, Abend-Ausgabe Nr. 148 willigen ſozialen Leiſtungen für die Gefolgſchaften liegen im gleichen Rahmen wie im Vorjahre. Es wird wiederum eine angemeſſene Abſchlußvergütung an die Gefolgſchaft verteilt. Umſatz und Auftragseingänge konnten im Be⸗ richtsjahr geſteigert werden. Im Auslandsgeſchäft war die Geſellſchaft mit gutem Erfolg tätig. Die Entwicklung im laufenden Geſchäftsjahr iſt zufriedenſtellend, ſo daß auch für dieſes Jahr mit einem angemeſſenen Ergebnis zu rechnen iſt. * e Eine polniſche„Luftabwehranleihe“.— Ausſchreibung in kleinſten Stücken. Der polniſche Miniſterrat beſchloß am Montag die Ausſchreibung einer ſtaatlichen Innen⸗ anleihe, die ausſchließlich dem Ausbau der polniſchen Luft⸗ waffe und der Lutabwehrartillerte zugute kommen ſoll. Die„Luftabwehranleihe“ wird in Namensobligationen zu je 100 Zloty ausgeſchrieben. Minderbemittelte können ſich ſogar durch den Erwerb von Bonds zu je 20 Zloty be⸗ teiligen. * Internationale Bodenkreditbank Baſel. Auf der Ge⸗ neralverſammlung dieſer Bank, die den größten Teil ihrer Aktiven in Deutſchland liegen hat, wurden Geſchäfts⸗ bericht und Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für Sas Jahr 1098 genehmigt. Vom Reingewinn in Höhe von 269 124 fſr. werden 2400 000 ffr. zur Abſchreibung auf Disagto verwendet und der Reſt auf neue Rechnung vor⸗ getragen. An Stelle der aus dem Verwaltungsrat aus⸗ ſeſchiedenen Mitgliedern Erich M. Warburg, Dr. Georg Sollmsſen und Pr. Adolf Jöhr von der Schweizeriſchen Kreditanſtalt werden neu in den Verwaltungzrat gewühlt Dr. Rudolf Brinckmann, Teilhaber des Bonkhauſes War⸗ burg u. Co., Hamburg, Alfred Kurzmeyer, Direltor der Deutſchen Bank, Berlin und Dr. Peter Vielt, Mitgtieder der Schweizeriſchen Generaldirektion der Schweizeriſchen Kreditanſtalt. Die ſtatutariſch außerdem ausgeſchiedenen Mitalieder des Verwaltungsrates wurden ſämtlich wieder⸗ gewählt. e Bremen⸗Beſigheimer Oelfabriken, Bremen. Die 9 der Bremen⸗Beſigheimer Oelfabriken, Bremen, in der ein AK von 5,144 Mill. 4 vertreten war, ſtimmte den Vor⸗ lagen der Verwaltung zu umd ſetzte die Dividende für 1988 auf 8(6) v. H. feſt. Wiener Zweigniederlaſſung der Funken Ac, Frank⸗ furt a. M. Die Funken Ac, Frankſurt a.., hat in Wien eine Zweigniederlaſſung errichtet. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Inſtandhaltung, Wiederinſtandſetzung, Erneuerung und der Erſatz von Schwachſtromanlagen und die Führung verwandter Geſchäfte. Waren unci Märkte 4 Berliner Getreidegroßmartt vom 29. März. Die Ge⸗ ſchäftstätigkeit im Berliner Getreideverkehr hat eher weiter an Umſang abgenommen. Lediglich Weizenmehl wind im Hinblick auf das bevorſtehende Oſterfeſt lebhafter abgerufen. Brotgetreide liegt hingegen ſtill und wird nur, ſoweit durch Abbau der Mehlpflichtlager Lagerraum freigeworden iſt, auf⸗ genommen. Auch zur ſpäteren Lieferung kommen nur be⸗ grenzte Abſchlüſſe zuſtande. Braugerſten, die bisher xege begehrt waren, haben nunmehr einen ruhigeren Markt. Einzelne Reſtpoſten finden weiterhin Unterkunft. Haſer wird ſowohl zu Induſtrie⸗ als auch zu Futterzwecken kaum beachtet. Futtergerſte iſt hingegen weiterhin zu verwerten, zumal die Anlieferungen noch immer begrenzt ſind. Von Futtermitteln finden Kleien und die bekannten eiwerß⸗ reichen Futtermittel feweils Untertunft. Bremer Baumwolle vom 29. März.(Eig. Dr.) Loko 10,25. S Magdeburger erterminnotierungen vom 29. März (Eig. Dr.) Unverändert, Tendenz ruhig.— Gemahlener Melis per März⸗April 31,45—81,50; Tendenz ruhig; Wet⸗ ter: heiter. Hamburger Schmalzuotierungen vom 29. März. (Eig. Dr.) Unverändert, Marttlage ruhig. 2Berliner Metalluotierungen vom 29. März.(Eig. Dr.) Es notierten in für die 100 Kiſo Elektrolytkupſer (wirebars) 59,25; Standard⸗Kupfer lſd Monat 53,50 nom.; Originalhüttenweichblei 18,50 nom.; Standard⸗Blei lſd. M. 18,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd, Stationen 17,25 nom.; Standard⸗Zink lfd. Mona! 17,25 nom.; Oxigi⸗ nal⸗Hüt:en⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 183: Dio. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137. Fein⸗Silder 36,60—89,80. * Unverändert lebhafte Nachfrage nach Roheiſen. Wie i hat die Nachfrage nach Roheiſen aus dem Inland im Monat März in unvermin⸗ dertem Umfange angehalten. Es war nicht immer mög⸗ lich, den Anforderungen der Abnehmer termingemäß nach⸗ zukommen. Sraniſches Roheiſen, das in der Vergangen⸗ heit die Dispoſitionen erleichterte ſtand im März nicht zur Verfügung. Auſ den Aulandsmärkten machte ſich eine regere Tät keht bemerkbar, fedoch ohne eine günſtige Ein⸗ wirkung—— die Preisbaſis. * Tabak und Tabakerzengniſſe im Februar⸗Außenhandel. Im Februar 1939 ſtellte ſich die Ein uhr an Rohtabak auf 75305 Dz. im Werte von 12,29 Mill. 4. Gegenüber dem Vormonat wie auch im Vergleich zum Februar des Bor⸗ fahres hat die Rohtabakeinfuhr eine erhebliche Abnghme erfahren; im Januar 1839 waren es 152084 D. im Werte von 24,87 Mill. 4, im Februar 1978 146 575 Da. im Werte von 24,28 Mill. 1. Die gleiche trifſt auch auf Tabakerzeugniſſe zu. Im Berichtsmona: betzug die Ein⸗ fuhr in dieſer Gruppe der Genußmittel 2901 Dz. im Werte von 85 000 4, im vorausgegangenen Monat 4372 Dz. im Werte von 160 000 und im Februar des Vorfjahres ein⸗ — des Warenverkehrs mit dem Lande Oeſterreich 5595 Dz. im Werte von 211 000. Die Ausfuhr an Tabaf⸗ erzeugniſſen bezifferte ſich im Berichtsmonat uf 89 Dz. im Werte von 35 000 A. im Januar 1939 auf 101 Dz. im Werte von 77 000„ und im Februar 1938 auf 679 Dz. im Werte von 107 000 l. Aie cualitäts- Die schönen Die praktischen Küchen Crögte Sy 2. B eit. Küchen. Sch kz in Slen Ta benu Hosiarteg chreib Dschgen zufriedene Kunden! Miergesuche Kotorräder Fahrrüder roße Answahl Gahlan 8. erleichterung! pfaffenhuber H1 14 à Marxr 48.7 geſchloſſen. 16is 2 Ummeru. Müche Grex Wlvon ruhig. Ehepaar ſofort geſucht. (Pünktl. Mietzahler.) Vorort aus⸗ Angeb unt. Nr. 7492 Unterricht 900 cem, Die billigen 588 8 üht 7 442;———— Wep. moht. 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Die Osterkurse Zur Vorbereitung sahnlentlassener und älterer Personen für den kauk⸗ männischen oder Beamtenberuf beginnen am 12. Aprit 1989. Neue Lobroange in Poppelt-Axerikag scher Bochluring ben unen am 13. Ror Private Handels- Unterrichis-Kurse diannheim, Tullastr. 14 zwischen Friedriehsring und Ohristuskirche Fernsprecher 424 12 Gründliche, individuelle Reichskurzschrift, * Photekepien „on Akten Pfieſen Utkunden resen und bi0 K. föhrenbach 8 + 6.* Fernrut 27177 zu allen Diuselben umfassen: Einrichten von Geschäftsbüchern. Eintragung von Geschäftsvorfällen aller Art, verbunden mit Scheck und Wech-ellehr“, Monats- und Jahresabschlüsse. Generatbilanz mit Verlust- berechnung usw. Ziel des Unterrichts Bilanzsicherheit.— Meldungen KEnrsen werden weil nur eine beschränkte Schülerzahl aufgenommen weiden kann,, und Gewinn⸗ sohon ietzt angenommen ** — ——————— ———————————— 8. Seite /Nummer 148 Mittwoch, 29. März 1939 Bruder Mannheim, den 28. März 1939 Else Geber, geb. Grün Muri Ceber, Architekt und Frau Doris, geb-Clawion Ernst Aribur Ceber, Kaufmann Dr. Ing. Roll Geber, Ingenieur und Frou Lilla, geb. Weithoft und drei Enlcelleinder Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater Großvater und Herr Ernst Ceber ist unerwartet im 68. Lebensjahr von uns gegangen. Sein ganzes Leben war Liebe und Sorge für die Seinen. Beerdigung: Freitag, den 31. März, 15 Uhr Aus einem arbeitsreichen Leben verschied heute nach kurzer Krankheit unser alleiniger Gesellschafter Herr Ernst Ceber ln dem Verstorbenen verlieren wir einen von sozialem Geist erfüũllten Vorgesetzten, der seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen stets in den Dienst unseres Unternehmens stellte und der als leuch- tendes Vorbild in uns weiterleben wird. Mannheim, den 28. März 1930. Betriebslübrer und Celoloschalt der Oberrheinisde Lagerhaus- u. Spediiions-Gesellscholt mit beschran kKter Haltung und Berater. weiterleben. Mannheim, 28. März 1930. Betriebslührung und Celolaschalt der Firma Geber& Mader rieut verschĩed nach kurzem Kranłksein der Inhaber unserer Firma Herr Erust Ceber im 68. Lebensjahr. Sein reiches Wissen und seine ganze Arbeitskraft gehörten dem Gedeihen unseres Unternehmens, zu dessen Leitung er schon in frũher Jugend berufen wurde und für das er in vorbildlicher Hingabe bis in die letzten Tage gewirkt hat. Tätigkeit war er uns Vorbild und der Gefolgschaft treuer Freund Während seiner fast 50jährigen Das Andenken an den Euteefenen wird in unseren Herzen Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß am Dienstag, dem 28. März 1930, das Mitglied des Aufsichtsrates unserer Gesellschaft Herr Ernst Ceber Mannheim verschieden ist. Der Entschlafene gehörte fast 20 jahre dem Aufsichtsrat un- serer Gesellschaft an. Wir betrauern in dem Heimgegangenen einen umsichtigen Berater und treuen Freund, dem wit immer ein treues Andenken bewahren werden. Mannheim, 29. März 1939. 3 Aulsidsüssat e.—— der Crüün& Billinger Altiengesellschalt Die Beisetzung findet am Freitag, dem 31. März 1939. 15 Uhr, von der Leichenhalle des Städt. Friedhofes aus Statt. Offene Stellen Hieslge Maschinewfabrik sucht erküllter Militärzeit fü für möglichst baldigen Eintritt 2 Ungere tüchtige Kaufleute mit abgeschlossener Lebrzeit und + Lohnbuchhaltung und Versand Stenotypistin kür Abteilung Verkauf 2 Kkaufmännische Lehrlinge Angebote mit Lebens auf. Zeugnis⸗ abschriften. Lchtbild und unter An- gabe der Gehaſtsansprüche unter 7493 an die Geschäftsstelle d Bl. Abteilung erbeten kür sokort gesucht. Angebote wit Haudschriktprobeu TXI7Ta d Gesch d Bl. Skecte Iti und Kontoristin, die ihre Eignung duſch langiährige Zeugnisse belegen kann, wird I Dekorateur 1Verkäufer 8 Lehrlinge * sofort gesucht Frabp0Id Spezialhaus für Herren- u. 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Im Falle der Hinterlegung bei einer Vertpapiet- sammelbank oder bei einem deutschen Notar ist deren Bescheinigung über die Hinterlegung spã- testens einen Tag nach Ablauf der Hinterlegungsfrist bei der Gesellschaft einzureichen. Tagesordnung: 1. Vorlegung des Jahresabschlusses und des Ge- schäftsberichts für 1938 mit dem Bericht des Aufsichtsrats. 2. Beschlußfassung über die Gewinnverteilung und über die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrats. 3. Aufsichtsratswahlen. 4. Wahl des Abschlußprüfers. Berlin, den 21. März 1939. oEurschkE sAux Mosler Kimmich aITiiſiſiiifHIIIHHNHTIᷣ᷑in üäf HüfüüüüfflfüntfunünbffPünbüUüCbnErU Leääln räa drAeaenãratarbrle, —— 22—3 3S