0 9 Einzelpreis 102 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 Anzeige⸗ enig, 79 Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren el eb breiti milien⸗ un Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Klei—preiſe. Allgemein 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ 0—* Seabe tu. 12. inzenſtr. 42, S Str. 44. 10, oder Ka Gewäbr N6 Pifberme 2. 10 Sauc⸗ 5 WSebratr Sirt, 5 Shu Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rl1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 für Angs Ausgaben. an beſonderen Pläten Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und für fi—erte Aufträge. Gerichtsſtand Mannhein. WMorgen⸗Ausgabe Au. B Oienstag, 11. April 1930 150. Jahrgang- Nr. 164 Chamberlain aus Scholtland zurſit Raſcher italieniſcher Vormarſch im albaniſchen Reſigebiet Oſterſonntagsbeſprechungen in Londoen Aeber ihr Ergebnis iſt nichts mitgeteilt worden dnb. London, 10. April. Premierminiſter Neville Chamberlain kehrte am Oſterſonntagmorgen aus Schottland nach London zurück. Er begab ſich nach ſeiner Ankunft ſofort nach Downingſtreet 10 und hatte mit dem Außenminiſter Lord Halifax eine mehrſtündige Ausſprache, über deren Ergebnis nichts mitgeteilt wurde. Vor dieſer Ausſprache hatte Lord Halifax den franzöſiſchen Botſchaſter Corbin und den grie⸗ chiſchen Geſandten in London empfangen. Lord Halifax begab ſich am Nachmittag in Beglei⸗ tung des Unterſtaatsſekretärs im Außenamt Cadogan in das Gebäude des Reichsverteidigungsausſchuſſes. Dort hatte er Beſprechungen mit dem Chef des bri⸗ tiſchen Generalſtabs Gort und dem ſtellvertretenden Chef des Admtralſtabes, Admiral Cunningham. Ueber das Ergebnis dieſer Beſprechungen wurde ebenfalls keine Mitteilung herausgegeben. Sitzung des ſranzöſiſchen Landesverteidigungsausſchuſſes 80 dnb. Paris, 10. April. Am Sonntagnachmittag trat der ſtän dige Aus⸗ ſchuß für die Landesverteidigung unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten und Landesver⸗ teidigungsminiſters Daladier zuſammen. Anwe⸗ ſend waren der Kriegsmarineminiſter, der Luftfahrt⸗ miniſter, der Generaliſſimus Gamelin, die Chefs der Generalſtäbe des Landheeres und der Luftarmee, ſo⸗ wie der Chef des Admiralſtabes. Die Beratungen dauerten etwa zwei Stunden. Eine Verlaut⸗ barung wurde nicht ausgegeben. Man erfährt ledig⸗ lich, daß zum Schluß der engliſche Botſchafter vom Ausſchuß empfangen wurde. Außenminiſter Bonnet hatte am Vormittag eine Unterredung mit dem erſten Sekretär der eng⸗ liſchen Botſchaft und wurde daun vom Präſidenten Lebrun empfangen. Darauf ſuchte er vor der Sitzung des Militärkomitees den Miniſterpräſiden⸗ ten Daladier auf. Pariſer Kabinettsrat auf Dienstag vorverlegt dub. Paris, 10. April. Der urſprünglich für Mittwoch angeſetzte franzöſiſche Kabinettsrat iſt auſ Dienstag nachmittag vorverlegt worden. Dieſer Beſchluß iſt im Anſchluß an die Sitzung des ſtändigen Landesverteidigungs⸗ ausſchuſſes am Sonntagabend bekanntgegeben worden, „Das Gegacker der Demokratien“ Italien lehnt die Anerkennung eines lebens⸗ wichtigen Intereſſes Englands und Frankreichs in Albanien ab. dub. Rom, 10. April. Italiens ſchnelle Aktion in Albanien beherrſcht am Oſterſonntag vollkommen das Bild der Preſſe, die unterſtreicht, daß Italiens Vorgehen der Feſti⸗ gung des Friedens auf dem Balkan dient. Anderer⸗ ſeits weiſen die Blätter das phariſäerhafte Gehabe und die künſtliche Aufregung der demokratiſchen Preſſe als ebenſo unbegründet wie ſinnlos zurück. Unter der Ueberſchrift„Gegacker der Demokra⸗ tien“ befaßt ſich der Direktor des halbamtlichen „Giornale'talia“ in der Sonntagsausgabe des Blattes mit den grotesken Lügen und riskanten An⸗ maßungen der ſogenannten Demokratien, die um ſo weniger begründet ſeien, als Albanien von den bri⸗ tiſchen und galliſchen Herzen Tauſende von Meilen entfernt ſei. Nach einer ausführlichen Blütenleſe engliſcher und franzöſiſcher Verleumdungen im Zuſammenhang mit den füngſten Ereigniſſen be⸗ tont das halbamtliche Blatt, daß Italien ein beſon⸗ deres lebenswichtiges Intereſſe Großbritanniens oder Frankreichs in Albanien„nicht kennt und nicht anerkennt.“ Italien achte lediglich die allgemeinen und lau⸗ fenden Intereſſen, die es nicht anzutaſten gedenke. Es werde auch die Abkommen weder dem Geiſt noch dem Buchſtaben nach irgenoͤwie verletzen. Wenn England auf Grund ſeiner Berechnungen anderer Anſicht ſein wolle, möge es die Konſequenzen zie⸗ hen, die es für richtig halte. Die neuen albaniſchen Ereigniſſe ſeien unausbleiblich geweſen, und die Reaktion der ſogenannten Demokratien ſei lediglich ein neuer Vorwand für die Entfaltung ihrer ganz die bedürftige offenſichtlichen Angriffspolitik.„Italien weiß das und wartet feſt und entſchloſſen, ohne ſeinen dem Frieden und der Kultur dienenden Vormarſch in Albanien, der unbeugſam bis zum Ende durchge⸗ führt wird, abzuändern oder aufzuhalten. Engliſche Gerüchtemacher wieder einmal entlarot! Keine neuen italieniſchen Truppenlandungen in Spanien— Die Freiwilligen kehren in ihre Heimat zurück EP. London, 9. April. Die engliſche Preſſe wußte in den letzten Tagen der Oeffentlichkeit eine neue„Spanien⸗Senſation“ vorzuſetzen, indem ſie behauptete, in dem ſpaniſchen Hafen Cadiz ſeien„neuerdings italieniſche Truppen gelandet“ worden. Nun müſſen die Londoner Blät⸗ ter eingeſtehen, daß dieſe Behauptung falſch war. Kleinlaut wird in Berichten aus Madrid feſt⸗ geſtellt, daß entſprechend den wiederholten Verſiche⸗ rungen Muſſolinis und General Francos die Frei⸗ willigen nach der Niederwerfung des bolſche⸗ wiſtiſchen Widerſtandes in ihre Heimat zurückbeför⸗ dert werden. Als erſter Transport, ſo wird gemel⸗ det, verließen am Samstag 20000 Freiwillige Spanien. Der Abtransport der italieniſchen Freiwilligen wird übrigens in einer Erklärung des ſpaniſchen Botſchafters in Paris beſtätigt. Der Botſchafter erklärte, daß die italieniſchen Freiwilligen aus den verſchiedenen Gebieten Spaniens nach Cadiz trans⸗ portiert und dort eingeſchifft wurden, um in ihre Heimat zurückzukehren. Bilder aus Albanien Die Hafenſtadt Durazöo, in der die erſten italieniſchen Truppen landeten (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Durch dieſe Feſtſtellung werden wieder einmal die engliſchen Gerüchtemacher und Brun⸗ nenvergifter entlarvt! 55——————— In Tirana wieder normales Leben Elbaſſan, Argirotaſtro und Berat beſetzt— Raſcher Vormarſch im Reſtgel ie! dub. Rom, 10. April. Der italieniſche Vormarſch in den albaniſchen Reſtgebieten ſchreitet mit großer Schnelligkeit fori. Noch am Samstag beſetzte eine motoriſierte Kolonne die Stadt Elbaſſan. Am Sonntag folgten Argiro⸗ caſtro und Berat. Die italieniſchen Truppen wur⸗ den überall von der Bevölkerung mit großer Herz⸗ lichkeit begrüßt. Die verſtreuten albaniſchen Trup⸗ penteile lieferten ihre Waffen an die Italiener ab. Noch am Samstag hat in allen bisher beſetzten italieniſchen Städten im Namen Muſſolinis eine erſte Verteilung von Unterſtützungen an Bevölkerung ſtattgefunden. Am 99888 5 Albanien und ſeine Nachbarn (Kartendienſt, Erich Zander,.) Sonntag traf ferner ein italieniſcher Dampfer mit Lebensmittel in Durazzo ein. Muſſolini hat dem Befehlshaber des italieniſchen Expeditionskorps, General Guzzoni, ſowie ſeinen Offizieren und Mannſchaften ſein beſonderes Lob für die Schnelligkeit des Handelns ausgeſprochen, mit der eine reife Situation liquidiert und die grund⸗ legenden Intereſſen des Vaterlandes am anderen Ufer der Adria garantiert wurden. Der regelmäßige Flugverkehr wurde auf den verſchiedenen Linien zwiſchen Italien und Alba⸗ nien am Montag wieder aufgenommen. Das Leben in Tirana nimmt bereits ſeinen normalen Ver⸗ lauf. Sonntagabend gab in der feſtlich beleuch⸗ teten Hauptſtadt die Bevölkerung ihrer Freude über die Befreiung von der Gewaltherrſchaft des Königs Zogu Ausdruck, den die Albaner den„wei⸗ ßen Negus“ nennen. Hochrufe auf Italien und den Duce ausgebracht. * Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano, der am Oſterſonntagvormittag um nuen Uhr Tirana verlaſſen hatte, iſt nach zweiſtündigem Flug in der italieniſchen Hauptſtadt eingetroffen und hat ſich ſo⸗ fort zur eingehenden Berichterſtattung zu Muſſo⸗ lini begeben. Die durch den Terror der Zogu⸗Banden vertrie⸗ benen italieniſchen Flüchtlinge haben Dank der ſchnellen Aktion der italieniſchen Truppen ſchon am Samstagabend die Rückreiſe nach Albanien antreten können. Für die Albanien⸗Deutſchen keine Gefahr mehr Wie aus Tirana gemeldet wird, waren die dort befindlichen Deutſchen in den letzten Tagen ſtark von dem Terror bewaffneter Banden bedroht. Nachdem die Ordnung in Tirana nunmehr durch die italie⸗ niſchen Truppen wieder hergeſtellt iſt, beſteht keine Gefahr mehr für die Sicherheit der Deutſchen, die ſich ſämtlich wohlauf befinden. Zogu hat die Nationalbank geplündert 400 000 albaniſche Goldfranken mitgenommen dub. Rom, 10. April. Ein nach Bari gekommener Angeſtellter der Al⸗ baniſchen Nationalbank hat erklärt, daß Exkönig Es wurden ununterbrochen, König Achmed Zogu l. (Erich Zander,.) Zogu aus der Staatskaſſe 400 000 albaniſche Gold⸗ franken mitgenommen habe, die zur Deckung der Banknoten dienten. Da dieſes Geld nicht Pri⸗ vateigentum des Königg, ſondern Staatseigentum war, müſſe man von einem Diebſtahl ſprechen. Glück⸗ licherweiſe ſei das im Umlaͤuf befindliche Papier⸗ geld in Höhe von 24 Millionen durch Metallreſerven der Bank von Italien gedeckt. Keine jugoſlawiſchen Maßnahmen Rom und Belgrad in dauernder Fühlung dnb. Rom, 9. April. Die jugoſlawiſche Geſandtſchaft in Rom hat dem halbamtlichen„Giornale'talia“ Erklärungen ab⸗ gegeben, in denen es u. a. heißt: „Die von einem Teil der ausländiſchen Preſſe verbreiteten Nachrichten über Maßnahmen, die Jugoſlawien im Zuſammenhang mit den Vor⸗ gängen in Albanien getroſſen haben ſoll, ſind nicht richtig. Die jugoſlawiſche Regierung iſt mit der italieniſchen Regierung fortwährend in Fühlung.“ Die Bereitſchaft der italieniſchen Regierung, die jugoſlawiſchen Intereſſen zu achten und die Anſicht Jugoſlawiens, daß das jugoflawiſch⸗italieniſche Ab⸗ kommen nicht geſtört ſei, werden weiterhin betont. Der Dute dankt der jugoflawiſchen Regierung dnb Belgrad, 9. April. Von italieniſcher Seite erfährt man, daß der hie⸗ ſige italieniſche Geſandte Indelli im Auftrag des Ducc der jugoſlawiſchen Regierung den beſonde⸗ ————————————— —— 2. Seite/ Nummer 164 Neue Mannheimer Zeiiung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 11. April 1939 ren Dank für ihre freundſchaftliche Haltung in der albaniſchen Frage ausſprach. Gleichzeitig verlautet in gut unterrichteten politi⸗ ſchen Kreiſen Belgrads, daß der Duce noch eine be⸗ ſondere Depeſche an die jugoflawiſche Regie⸗ rung geſchickt habe, von deren Inhalt dieſe äußerſt befriedigt ſei. Warſchauer Sympathien mit Albanien + Warſchau, 8. April. Die Vorgänge in Albanien ſtehen heute im Vor⸗ dergrund des Intereſſes der polniſchen Preſſe. Ob⸗ wohl die Blätter nicht zu den Ereigniſſen Stellung nehmen, geben die meiſten Zeitungen doch durch Ueberſchriften und Aufmachung zu verſtehen, daß ihre Sympathien auf Seiten der Alba⸗ nier ſind. Offenbar iſt die Warſchauer Preſſe ent⸗ täkuſcht darüber, daß ihre letzten Spekulationen mit einem Bruch oder wenigſtens einer Lockerung der Achſe durch die letzten Ereigniſſe Lügen geſtraft wer⸗ den. Das Militärblatt„Polſka Zbrojna“ veröffent⸗ licht eine Karte und weiſt auf die ſtrategiſche Be⸗ deutung der betreffenden Gebiete für die Beher⸗ ſchung der Adria hin. Göeing in Trivolis Begrüßung durch Marſchall Balbo dub. Tripolis, 10. April. Generalfeldmarſchall Göring traf am Oſter⸗ ſonntag mit ſeiner Gattin von Reggio kommend mit dem deutſchen Motorſchiff„Montſerrats“ der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie in Tripolis ein. Nach der Ankunft im Hafen begab ſich Luftmar⸗ ſchall Balbo mit der Generalität von Tripolis an Bord des Schiffes, um den Generalfeldmarſchall und Frau Göring zu begrüßen. Unter dem Donner des Saluts der im Hafen ankernden Kriegsſchiffe betrat Sann der Generalfeldmarſchall den Boden Libyens. Dort hatten, umrahmt von einer unüberſehbaren Menſchenmenge, Einheiten der in Libyen ſtationier⸗ ten Truppen und der Faſchiſtiſchen Partei, ſowie aus der einheimiſchen Bevölkerung gebildete For⸗ mationen Aufſtellung genommen. Generalſeldmarſchall Göring und Luftmarſchall Balbo begaben ſich im Kraftwagen zum Sommerſitz Balbos. Die Fahrt vollzog ſich unter brauſender Begeiſterung der Bevölkerung. Den Löwenanteil bezahlten Amerikaner. Perſonen, die öndiſche Revolte gegen engliſche Methoden dnb. London,.. April. In Ramgur, ungefähr 300 Meilen von Bombay entfernt, wurde, einer Meldung aus Bombay zu⸗ ſolge, das Staatsgefängnis von einer tauſendköpfigen Menge geſtürmt, wo⸗ bei acht Poliziſten und Gefängnis⸗ wärter erſchlagen wurden. Der Angriff auf das Staatsgefängnis ereignete ſich infolge eineg Zwiſchenfalles, der durch die Wei⸗ gerung indiſcher Eingeborener entſtanden war, die Fahne der indiſchen Kongreßpartei zu entfernen, worauf ihre Anführer ins Gefängnis geworfen wurden. Von allen Seiten ſind jetzt Truppen in Ramgur zuſammengezogen worden, um die Ordnung wieder⸗ herzuſtellen. Rooſeveits Jubenparadies der hohen Einkommen haben ſie ſich geſichert dnb. Waſhington,.. April. Das Schatzamt veröffentlichte eine Liſte der höchſt. Unter den angeführten 51 alle über 200 000 Dollar jährlich verdienen, befinden ſich 18 Filmſtars, die in USA bekanntlich in ihren Einnahmen eine Sonderſtellung einnehmen. Von den reſtlichen 33 ſind 18 nachweis⸗ bar Juden. Setzt man die beiden Zahlen in Be⸗ ziehung, dann kommt man zu dem Ergebnis, daß Israel mehr als die Hälfte der ameri⸗ kaniſchen Großverdiener ſtellt. An der Spitze ſteht der jüdiſche Filmmagnat Louis Mayer, Generaldirektor der Metro⸗Goldwyn⸗Mayer und der Löwe⸗Film⸗Geſellſchaften, der 1938 ein Jahresgehalt von 1,3 Millionen Dollar bezog. Das iſt die Kehr⸗ ſeite der rieſigen Arbeitsloſigkeit und des Farmer⸗ elends in USA: daß bei einem Hundertſatz von 3,7 der amerikaniſchen Bevölkerung die Juden es ver⸗ ſtanden haben, ſich mehr als 50 v. H. der hohen Ein⸗ kommen zu ſichern. Philippiniſcher Präſident fährt zu Rooſevelt Unabhängigkeitsgeſetz ſoll erweitert werden dnb Manila, 8. April. Wie die Zeitung„Manila Tribune“ berichtet, be⸗ abſichtigt Präſident Manumel Quezon, ſich im Juni nach den Vereinigten Staaten zu begeben, um Rooſevelt perſönlich von der Notwendigkeit gewiſſer Aenderungen und Zuſätze zum philippiniſchen Unab⸗ hängigkeitsgeſetz zu überzeugen. Auch Peru kehrt der Genfer Schwatzbude den Rücken dnb Lima, 10. April. Der peruaniſche Außenminiſter Concha teilte am Sonntag dem Generalſekretariat der Genfer Liga mit, daß Peru beſchloſſen habe, aus der Genfer In⸗ ſtitution auszuſcheiden. Der Führer ehrt alten Armeemuſikmeiſter. Der Führer und Oberſte Befehlshaber ernannte den mit dem heutigen Tage nach nahezu 50 Dienſtjahren ausſcheidenden Stabsmuſikmeiſter Bauerfeld vom Infanterieregiment 27(Roſtock) zum Muſikinſpizien⸗ ten. Glückwünſche des Führers an den König von Siam. Der Führer hat Seiner Majeſtät dem König von Siam anläßlich des ſiameſiſchen Neufahrs draht⸗ lich ſeine Glückwünſche übermittelt. Der bisherige tſchecho⸗ſlowakiſche Geſandte beim Führer. Der Führer empfing am Freitag den in den Ruheſtand tretenden bisherigen tſchecho⸗ſlowa⸗ keiſchen Geſandten Dr. Maſtrey zur Verabſchiedung. Iberos⸗amerikaniſche Staaten erkannten Franco an. Die Dominikaniſche Republik, Haiti und Ko⸗ lumbien haben Nationalſpanien de jure anerkannt. Betrübliche Oſterbilanz für London: Die Abſage Hollands und Belgiens Die Schweiz und Dänemark ſind zurückhaltend— Die Beſetzung Albaniens als Schlag gegen die Einkreiſungsmanöver db Loudon, 9. April. Mit ausgeſprochenem Mißmut nimmt die Lon⸗ doner Oeffentlichkeit die Oſterbilanz der„Times“ hin, aus der hervorgeht, daß die engliſchen Einkrei⸗ ſungsbemühungen in verſchiedenen Ländern einen kläglichen Schiffbruch erlitten. Nach dem Leitartikel der Times haben zunächſt Belgien ſowie Hollaud ausdrücklich er⸗ klärt, daß ſie keinerlei Schutz Groß⸗ britanniens wünſchten. Die Stelle bezieht ſich auf die krampfhaften Verſuche Euglands, ſein Syſtem einſeitiger Protektion auch auf Belgien, Holland, die Schweiz und Dänemark auszudehnen. Wie durchſickert, haben ſich auch die Schweiz und Dänemark ähnlich ablehnend geäußert. Auch die Provinzpreſſe geht kaum noch, jedenfalls nur in kurzen Gloſſen und in Leitartikeln, die an zweiter Stelle ſtehen, auf den Abſchluß der polniſch⸗ engliſchen Beſprechungen in London ein. Das iſt zweifellos als ein Zeichen dafür zu bewerten, daß man in Großbritannien von dieſen Verhandlungen nicht übermäßig begeiſtert iſt. Sogefährlich die Abmachungen Becks und Halifax in Lon⸗ —7 ſind, ſo läßt ſich aber doch nicht verſchleiern, der Verſuch, mit Hilfe Becks Rumänien und die Türkei zu einem Einkreiſungs⸗ ring gegen Deutſchland zuſammenzufaſſen, nicht geglückt iſt. Das geht ſehr deutlich z. B. aus dem Artikel des „Mancheſter Guardian“ hervor, der ſchreibt: Wenn die britiſche Regierung an einen inneren und äußeren Widerſtandsring gedacht hat, ſo muß dieſe Idee ernſtlich erſchüttert worden ſei. Polen und Ru⸗ mänien ſind nicht länger mehr eine ausreichende erſte Linie. Bezeichnend iſt im übrigen auch, daß keines der Blätter auch nur mit einer Zeile er⸗ wähnt, daß Großbritannien Polen keine Anleihe gegeben hat, während vorher ſämt⸗ liche Blätter groß ankündigten, daß Polen 25 Mil⸗ lionen Pfund Sterling erhalten werde. „England mußte ſchwere Hiebe einſtecken“ duib Paris, 8. April. Der„Paris Midi“ beſchäftigt ſich noch einmal eingehend mit der Beſetzung Albaniens durch die Italiener und kommt zu dem Schluß, daß die ita⸗ lieniſche Aktion in erſter Linie ein direkter Hieb gegen England ſei. Des weiteren bringe er aber auch ein neues Moment. Bisher ſeien dieſe „Gewaltſtreiche“ auf Grund der Schwäche der weſt⸗ lichen Mächte erfolgt, hätten aber ihre direkten In⸗ tereſſen wicht betroffen. Die römiſche Aktion hin⸗ gegen, die„von Berlin inſpiriert“ worden ſei, habe den Charakter einer Herausforderung gegen Eng⸗ land. Die Haltung Londons im Zuſammenhang mit den engliſch⸗polniſchen Verhandlungen ſei jetzt be⸗ antwortet worden. Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit der immer ſchwieriger werdenden Lage der Demokratien und bedauert, daß ihre Vorherrſchaft beendet ſei. Als Beiſpiel wird die jetzt erfolgte Beſetzung Albaniens angeführt, die dem griechiſch⸗engliſchen Abkommen einen Teil ſeiner Bedeutung nehmen würde. Nun⸗ mehr ſei im Weſten Spanien feierlich dem Antiko⸗ minternabkommen beigetreten, ſo daß auch hier die Spanien⸗Politik entwertet werde. Im Lauf des geſtrigen Tages, ſo meint der Leitartikler des„Paris Midi“ wehleidig, habe England ſchwere Hiebe einſtecken müſſen. „Ein ernſter Rückſchlag Chamberlains“ Die Neuyorker Preſſe zu Albanien und Italien dnb. Neuyork, 9. April. Die Neuyorker Blätter wiöͤmen dem italieniſchen Vorgehen in Albanien mehrere, teilweiſe auch bebil⸗ derten Seiten mit ausführlichen Berichten und Stel⸗ lungnahmen aus den verſchiedenſten europäiſchen Hauptſtädten. Wie„Herald Tribune“ ſich aus Lon⸗ don berichten läßt, werde in der britiſchen Haupt⸗ ſtadt der italieniſche Schritt in Albanien und der gleichzeitige Beitritt Spaniens zur Antikomintern⸗ front als ein ernſter Rückſchlag für die Politik Chamberlains angeſehen.„New Nork Times“ betrachtet das Eingreifen Italiens in Albanien als einen bedeutſamen ſtrategiſchen Schritt, der Italiens Stellung an der Aoria ſichere. „Albanien war eine Waffe Englanos gegen Italien Eine Amſterdamer Stimme 155 dnb. Amſterdam, 8. April. „Das„Nationale Dagblad“ ſchreibt zur Beſetzung Albaniens, die hyſteriſche engliſche Einkrei⸗ ſungspolitik gegen Deutſchland und Italien habe Zogu als Werkzeug auserſehen. Wie üb⸗ lich ſei England mit Drohungen zu Werke gegangen. Dadurch ſei in Albanien ſtarke Unruhe entſtanden. Es ſei das Verhängnis Zogus, daß er dieſen briti⸗ ſchen Einflüſterungen gefolgt ſei. Jetzt habe Italien, deſſen Lebensintereſſen durch dieſe britiſchen Machen⸗ ſchaften bedroht waren, energiſch durchgegriffen. Der tiefere Sinn der militäriſchen Beſetzung Albaniens müſſe darin geſehen werden, daß die britiſchen Einkreiſungsmanöver durchbrochen wurden. England habe Albanien als Waffe benutzt, um ſo Italien an ſeiner verwundbarſten Stelle tref⸗ fen zu können. Jetzt aber habe Italien den Spieß umgedreht und Albanien zu einem Brückenkopf auf dem Balkan gemacht, von wo aus weitere Verſuche der Engländer, die autoritären Staaten zu umzin⸗ geln, gebrochen werden können. Tokio zu den albaniſchen Ereigniſſen dib Tokio, 9. April. Das italieniſche Vorgehen in Albanien wird n Japan mitgrößter Spannung verfolgt. Die japaniſche Preſſe iſt mit Nächrichten, Bilbern und Karten vom Adria⸗Raum gefüllt, wobei die eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Entſtellungsverſuche in zahl⸗ reichen Aufſätzen und Kommentaren entſchieden abgelehnt werden. Das Blatt Tokio Aſahi Shimbun ſchreibt, daß Italien in völliger Uebereinſtimmung eeeeeeeeee Willkommensgruß an Syanien Ribbentrop begrüßt den neuen Antikomintern-Kameraden dub Berlin, 9. April. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop hat an den ſpaniſchen Außenminiſter Jor⸗ dana das nachſtehende Telegramm gerichtet: Nach vollzogenem Beitritt Spaniens zum Pakt gegen die kommuniſtiſche Jnternationale möchte ich Ew. Exzellenz meine freudige Genngtunng darüber zum Ausdruck bringen, daß Ihr Land nach ſeinem heldenhaften und ſiegreichen Kampf gegen den Kom⸗ munismus auf eigenem Boden unnmehr zur dauern⸗ den Aufrechterhaltung von Ordnung und Gerechtig⸗ keit in den Kreis der Mächte eingetreten iſt, die ſich zur Bekämpfung der den Weltfrieden bedrohenden zerſetzenden Elemente zuſammengeſchloſſen haben. Ich überſende Ew. Exzellenz in dem Angenblicke der öffentlichen Bekanntgabe dieſes Eutſchluſſes, durch den die deutſch⸗ſpaniſchen Beziehungen noch enger geſtaltet werden, meine aufrichtigſten Wünſche für ein glückliches Gedeihen Spaniens. 99 lgez.) Ribbentrop. Ein Schlag für die Moskau verbundenen Demokratien Italieniſche Stimmen zum Beitritt Spaniens dnb. Mailand, 8. April. Neben dem Eingreifen Italiens in Albanien be⸗ handelt die oberitalieniſche Preſſe den Beitritt Spaniens zum Antikominternabkommen an hervor⸗ ragender Stelle. „Popolo'Italia“ ſchreibt, Spanien habe ſich mit an die Seite Italiens, Deutſchlands und ande⸗ ren Mächten in den Verteidigungskampf gegen den Bolſchewismus eingereiht. Auf diee Weiſe entſtehe ein gewaltiger Block von Staaten, die entſchloſſen ſeien, mit aller Energie gegen die von Moskau geſchürte Zer⸗ ſetzungstätigkeit anzukämpfen. Der Bei⸗ tritt Spaniens liege in der logiſchen Ordͤnung der Dinge. Eine Nation, die drei Jahre lang die härteſten Prüfungen erleiden mußte und faſt von der roten Flut überſchwemmt worden wäre, habe aus Lebens⸗ und Sicherheitsnotwendigkeiten gegenüber ihren Todfeinden wachſam unter den Waffen blei⸗ ben müſſen. Spanien bleibe an der Seite jener, die ſeine Rettung und ſeinen Wiederaufſtieg wollten. Der Beitrag Spaniens zu dem Block habe einen großen moraliſchen und politiſchen Wert. Das Ereignis bedeute einen ſchweren Schlag für die mit Moskau verbundenen Demokratien. „Corriere della Sera“ erklärt: In dem Augen⸗ blick, wo die immer zu einer Verſtändigung mit Sowjetrußland bereiten demokratiſchen Mächte der Achſe Rom-—Berlin eine einkreiſende gegenſeitige Beiſtandspflicht entgegenſtellen wollten, bringe die weſtliche Mittelmeermacht ihre poli⸗ tiſche Treue für die Achſe zum Ausdruck und gebe zu verſtehen, auf welcher Seite ſie an⸗ getreten ſei. Wenn zwiſchen den beiden Koalitionen ein entſcheidender Zuſammenſtoß erfolgen würde, dann ſei der Platz Spaniens klar. Der Beitritt Spaniens ſei eine Mahnung für die Demokratien, die ſich nicht ſcheuten, dem bolſchewiſtiſchen Rußland ihre Mitarbeit anzubieten. Freude in Angarn dub Budapeſt, 8. April. Die Vorgänge in Albanien, die das Feld der Abendpreſſe faſt vollſtändig beherrſchen, laſſen den Beitritt Spaniens zum Antikominternpakt in den Budapeſter Blättern ein wenig in den Hintergrund treten. Die Blätter die zu dieſem. Ereignis jedoch Stellung nehmen, geben durchweg ihrer aufrich⸗ tigen Freude und Genugtuung darüber Aus⸗ druck. „Ein diplomatiſcher Schritt, der zu erwarten war“ — ſo überſchreibt das Regierungsblatt„Eſti Uſſag“, in dem es u. a. heißt: Spanien, das faſt drei Jahre hindurch mit der Waffe für eine Idee gekämpft habe, müſſe ſich jetzt logiſcherweiſe mit den Waffen der Diplomatie und der Propaganda an die Seite der Mächte ſtellen, die an derſelben Front für dieſelbe Jdee kämpfen. Der halbamtliche„Peſter Lloyd“ führt aus: Der Beitritt Francos zum Antikominternpakt rechtfertige die kluge und vorausſchauende Mittelmeerpolitik Muſſolinis und Hitlers. Aber auch Ungarn habe allen Grund, anläßlich dieſes hiſtoriſchen Ereigniſſes nicht nur das befreundete Spanien und ſeine beiden großen Freunde, Deutſchland und Italien, zu begrüßen, ſondern auch feſtzuſtellen, daß die Richtigkeit der ungariſchen Politik dadurch lückenlos beſtätigt werde. Ungarn halte ſeit 20 Jahren in Süd⸗ oſteuropa Wache gegen die Gefahr der Komintern, denn das ungariſche Volk habe es ebenſo wie das ſpaniſche am eigenen Leibe ſpüren müſſen, welche Verheerungen der Bolſchewismus in einem ziviliſierten Lande anzurichten permöge. mit der Politik der Achſe vorgehe. Eng⸗ lang ſei von der fixen Idee beſeſſen, kleinere Staa⸗ ten in die antideutſche Liga einzuſpannen. Italien habe dem aber einen Riegel vorgeſchoben. Die bei⸗ den Achſenmächte machten geſchloſſen Front gegen die engliſch⸗franzöſiſchen Machenſchaften. Bei einer guten Cigarette ist jeder Zug eine neue Freude arican5, Waeſchau unb das Lonboner Lblommen and. Warſchau,. April. Die Erklärungen Chamberlains und Becks in London werden von der polniſchen Preſſe ſelbſtver⸗ ſtändlich in großer Aufmachung veröffentlicht. Alle polniſchen Leitartikel weiſen die gleiche Tendeng auf, daß ſich das Abkommen nicht gegen Deutſchland rich⸗ ten ſolle uſw. uſw. Einzelne Blätter weiſen in Pa⸗ rallele zu dem einſt der Tſchecho⸗Slowakei zur Ver⸗ fügung geſtellten 10⸗Millionen⸗Pfund⸗Kredit auf eine eventuelle Anleihe an Polen in derſelben Höhe hin. Gleichzeitig würden Verhandlungen mif der Sowjetunion über die Frage der Verſor⸗ gung Polens mit Kriegsgerät im Rahmen des bri⸗ tiſch⸗ſowjetiſchen Handelsabkommen geführt() Zum Teil vertreten die Blätter die Anſicht, daß England eine Politik zur Wiederherſtellung ſeines Einfluſſes der erſten Nachkriegszeit erfolgreich be⸗ treibe. Veunruhigung in Angarn dub Budapeſt*. April Die engliſch⸗polniſche Hilfeleiſtungserklärung wird in ungariſchen politiſchen Kreiſen mit ſtarken Vor⸗ behalten aufgenommne. Man verzeichnet zwar, daß Polen augenſcheinlich zunächſt zurückhaltend geweſen ſei, bedauert aber gleichzeitig, daß die Textfeſtſetzung der Londoner gemeinſamen Erklärung die diesbe⸗ zügliche Haltung Warſchaus nicht präziſe zum Aus⸗ druck gebracht habe. Der polniſche Schritt wird als wenig beruhigend und einzelne der Londoner For⸗ muliexungen werden als beſorgniserregend be⸗ zeichnet. Beck wieder in Warſchan duh. Warſchau, 8. April. Außenminiſter Beck traf Samstagnachmittag von ſeinem Beſuch wieder in Warſchau ein. 20 deutſche Luftfahrttechniker beſuchen Italien dub Berlin. 9. April. In der Zeit vom 11. bis 19. April ſind zwanzig führende Männer der deutſchen Luftfahrttechnik und ⸗wiſſenſchaft aus dem Kreis der Lilienthal⸗Geſell⸗ ſchaft Gäſte der italieniſchen Schweſter⸗Geſellſchaft, der italieniſchen Aero⸗Techniſchen Geſellſchaft AJDA. Die Reiſe führt über Oberitalien nach Rom. Hierbei werden mit beſonderer Unterſtützung des italieniſchen Luftfahrtminiſteriums und des Luft⸗ fahrtattachés bei der Botſchaft Italiens in Berlin alle wichtigen Erzeugerwerke des italieniſchen Flug⸗ zeugbaues, des Flugmotorenbaues und die großen Forſchungsanſtalten beſichtigt. Der Kreis der deutſchen Teilnehmer wurde von der Lilienthal⸗Geſellſchaft beſonders ausgewählt. An der Reiſe ſind die techniſchen Leiter der größten Flugzeug⸗ und Flugmotorenwerke beteiligt. Per⸗ ſönlichkeiten wie Dr. Dornier, der Nationalpreis⸗ träger Prof. Meſſerſchmitt, Generaldirektor Koppenberg von den Junkerswerken, Dipl.⸗ Ing. Tank, bekannt als Konſtrukteur des Condor⸗ Flugzeuges, und die Chefkonſtrukteure der großen Motorenwerke nehmen an dieſer Reiſe teil. Die deutſche Luftfahrtforſchung iſt mit den Leitern der großen Forſchungsanſtalten und ⸗Inſtitute vertre⸗ ten. Die Beziehungen der deutſchen Luftfahrttechnik zu der Luftfahrt Italiens ſind durch die Arbeit der Lilienthal⸗Geſellſchaft ſeit vielen Jahren beſonders eng und herzlich geworden. Die Einladung der italieniſchen Schweſtergeſellſchaft wird eine wei⸗ tere Vertiefung der beſtehenden fachlichen und perſönlichen Beziehungen im Gefolge haben. Neuer britiſcher Botſchafter? Henderſon ſoll durch einen anderen Diplomaten abgelöſt werden Drahtber. unſ. Londoner Vertreters — London, 4. April. Die von uns kürzlich gemeldete Möglichkeit, daß bei der Wiederaufnahme der vollen und normalen diplomatiſchen Tätigkeit der britiſchen Botſchaft in Berlin an Stelle von Sir Neville Henderſon ein anderer Botſchafter nach Berlin beordert würde, wird heute zum erſten Male auch in der Preſſe er⸗ örtert.„Evening Standard“ glaubt, daß der jetzige britiſche Geſchäftsträger in Berlin zum Botſchafter auf einen wichtigeren anderen Poſten ernannt würde und daß einer der übrigen freiwerdenden Botſchafter nach Berlin geſchickt würde.„Daily Telegraph“ be⸗ hauptet, daß dieſe Frage noch nicht ſpruchreif ſei. Dieſe Gerüchte bringt die engliſche Preſſe in Zu⸗ ſammenhang mit der Nachricht aus Paris, daß der franzöſiſche Botſchafter demnächſt auf ſeinen Poſten zurückkehren werde Keue Mannheimer Zeitung)7 Morgen⸗Ausgabe Seite/ Nummer 164 ———— Mannheim, 11. April. Lebhafter Oſterverkehr bei der Reichsbahn 101 Sonderzüge wurden gefahren Der Reiſeverkehr zu Oſtern war bei der Reichs⸗ bahn ungefähr der gleiche wie im vorigen Jahr. Die Züge waren durchweg gut beſetzt. Die Zahl der Sonderzüge, nämlich 101 in der Zeit vom 5. bis zum 10. April, war auch die gleiche wie zu Oſtern des Jahres 1938. Schon am Gründonnerstag be⸗ gann der Zuſtrom der Reiſenden in der Frühe und hielt auch am Karfreitag in der Frühe noch lebhaft an, um dann über Mittag abzuflauen, da es ja be⸗ kanntlich heftig an zu regnen anfing. Der Aus⸗ flugsverkehr hielt ſich überhaupt am Karfreitag in mäßigen Grenzen. Am Oſterſamstag war der Fern⸗ und Nahyerkehr ſchon wieder lebhaft, während am Oſterſonntag der Fernverkehr etwas zurückging, der Ausflugsverkehr aber wieder hochſtieg. Was bei dem überraſchend ſchönen Wetter nicht wundernehmen konnte. Auch am Oſtermontag gab es bis in die Mittagszeit lebhaften Ausflugsverkehr mit beſonderer Bevorzugung des Neckartals. „Einige Fernzüge kamen mit Verſpätung an. Im allgemeinen wickelten ſich Verkehr und Betrieb an der Bahn glatt ab. Der Stadtbeſuchsverkehr war vor den Feiertagen recht lebhaft. Das Feſt der goidenen Hochzen degeht am keumenden Donnerstag, dem 13. April, Agent Friebrich Herbold mit ſeiner Ghefrau Eliſabeth, gei Krupp, Stamitzſtraße 5. Dem Jubelpaar herz⸗ liche Glückwünſche! Ernannt wurden zu Gewerbelehrern mit oer Stsbezeichnung Studienrat die Gewerbeſchul⸗ alſefſoren Adolf Huhn und Fraug Nöltner im Waunbeim. 1000 Hunde bellen dich an? Zur Internationalen Raſſehunde⸗Ausſtellung Wenn du in den Tagen des 15. und 16. April den Friedrichspark betrittſt, dann bellen dich gegen 1000 Ariſtokraten der Hundewelt in allen Tonarten an. Das iſt ein Ereignis für Mannheim, wie wir es bis jetzt auf hundeſportlichem Gebiet nicht geſehen haben. Alle Raſſen, von der größten Dogge bis zum niedlichſten Mops find vertreten. Voran ſtehen die ſechs Gebrauchshunderaſſen, die den Löwenanteil ſtellen. Die deutſchen Schäfer⸗ hunde ſtehen mit gegen hundert weitaus an der Spitze. Ihnen folgen die Airedale⸗Terrier, Boxer und Rottweiler mit je einem halben Hundert, dann die Dobermannpinſcher mit 30 und die Rieſen⸗ ſchnauzer mit 20. Ganz hervorragend ſind die größten Raſſen vertreten, die deutſche Doggen, die 30 Stück auserleſenes Material ſtellen. ebenſo die Neufundländer und die bei uns nur ſelten vorkom⸗ menden Landſeer. Auch die Bernhardiner und Leon⸗ berger können ſich ſehen laſſen. Die Auslandsraſſen ſind ebenfallg recht gut eingeſchrieben, ſo Collies, Schweizer Sennenhunde, ungar. Hirten⸗ hunde, Samojeden⸗, Norwegiſche Spitz⸗, Chow Show⸗, Chineſiſche Spitz⸗, Dalmatiner, engl. und fvanzöſiſche Bulldoggen, ferner die zahlreichen engliſchen Terrier wie Jriſche, Welſch⸗, Schottiſche, Sealyham⸗, Cairn⸗, Skye⸗, Jriſch blue, Dandis⸗, Dinmot⸗, Bedlington⸗ und Black and tan Terrier. Sie ſtellen zuſammen gegen 100 Exemplare. Nicht vergeſſen ſeien die ſchmucken 80 Pubel und ebenſoviele Schnanzer und deutſche Spitze. Die Renn⸗ uub Hetzhunde, die durch die hieſigen Rennen Berühmtheit erlangt haben, ſind in großer Zahl eingeſchrieben, vor allem die Greyhunde. Auch den lieblichen Afghaniſchen Windhund, der ſeither in Mannheim nicht bekannt war, werden vorgeſtellt. Die winzigen Zwerge, die Lieblinge der Damen, ſind mit über 100 ſeltenen Exemplaren eingeſchrieben. Unter ihnen befinden ſich auch die ſogenannten Aſiaten, das ſind die Japa⸗ niſchen Chins, die Peking⸗Palaſt⸗Hunde und die Zwergſpaniels. Von den deutſchen Raſſen ſind be⸗ ſonders die Zwergpudel, die hauptſächlich der welt⸗ berühmte Zwinger Sirius ſtellt, die Zwergſwitze und die 50 Zwergſchnauzer erwähnenswert. Die grüne Farbe wird ebenfalls kommen, da die 200 Jagdöhunde einen weſentlichen Anteil an der Ausſtellung ſtellen. Von den deutſchen Vorſtehhunden ſind alle Raſſen vertreten und von den engliſchen das aller⸗ beſte Material. 12 Pointer und 25 Setter werden wir ſehen können. Gut ſind auch die Stöberhunde⸗ Spaniels und deutſchen Wachtelhunde, während un⸗ ſere lieben Krummbeiner, die Teckel, und die Fox⸗ terrier, als Arbeiter unter der Erde mit weit über 100 alle anderen Jagdͤhunderaſſen überragen. Eine ſolche internationale Geſellſchaft vierbeiniger Freunde, die ſich auf dieſer hochintereſſant werdenden Ausſtellung zuſammenfinden, und die aus allen Gauen Deutſchlands, aus dem Oſtland und Sudeten⸗ land, aus Amerika, Holland, Frankreich, Belgien und der Schweiz uſw. kommen, ſahen wir noch nie in den Mauern der größten Stadt Badens. Es wird lange Zeit dauern, bis ſich ein ſo intereſſantes hundeſport⸗ liches Schauſpiel wiederholt. Die ausgeſtellten Hunde repräſentieren im Hinblick auf das ganz aus⸗ erleſene Material mehrere hunderttauſend Reichs⸗ mark. Die Ausſtellung wird am Samstag, 15. April, 5 um 11 Uhr eröffnet un Hamert an dieſem Tage ununterbrochen bis 19 Uhr. Um 13 Uhr beginnt die Einzelbeurteilung der Hunde. Der zweite Ausſtellungstag bringt die Attraktionen. Um 10 Uhr treten die Züchter mit ihren ſelbſtgezüchteten Hunde, mindeſtens drei jeder Raſſe, in ſechs Abteilungen zum Wettkampf um die großen Preiſe, darunter die Staatspreiſe, die Stadtehrenpreiſe und 1200 Mark Barpreiſe, an. Schlag auf Schlag folgen die einzelnen Wettkämpfe, die bis 12 Uhr dauern. nicht zu kurz Um 14 Uhr beginnen die neueingeführten Wettkämpfe der beſten Hunde der Aus⸗ ſtellung in neun Abteilungen, in denen beſon⸗ ders gut geſchulte Richter den allerbeſten Hund feſt⸗ ſtellen und ihn mit einem großen Preis auszeichnen. Mit dieſer Neuerung wird das ſportliche Schauſpiel belebt und den Wünſchen der zahlreichen Raſſehunde⸗ beſitzer Rechnung getragen. Jeder Hund, der prä⸗ miiert worden iſt, erhält ein Erkennungszei⸗ chen. Die mit der Formwertnote„vorzüglich“ aus⸗ gezeichneten Hunde ſind an einer blauen Schleiſe, die mit„ſehr gut“ prämiierten an einer roten und die mit„gut“ bedachten an einer grünen erkenntlich. Um 17.30 Uhr wird gezeigt was der Hund im Dienſte des Menſchen und der Behörden leiſtet. Wir ſehen bei dieſer Vorführung hervorragend abgerich⸗ tete Hunde, die durch praktiſche Beiſpiele beweiſen, wie wertvoll ihr Einſatz ſein kann. Auch die Führer der Blinden werden bei dieſer Vorführung nicht feh⸗ len, auch nicht unſere robuſten Raſſen, die als Zug⸗ hunde ihre Kunſt zeigen. So bietet dieſe Ausſtel⸗ lung eine Fülle von Darbietungen, die ſich kein Tier⸗ freund entgehen laſſen ſollte. Den Hundehaltern ins Stammbuch Die Beſeitigung der eiſernen Einfriedigungen um die ſtädtiſchen öffentlichen Anlagen ſcheint bei vielen Hundehaltern die irrtümliche Meinung ausgelöſt zu haben, daß damit die Anlagenflächen als Tummel⸗ plätze für Hunde freigegeben ſind. Es zeugt aber von bedenklichem Mangel an Gemeinſinn und Diſziplin, wenn man ſeinen Hund durch blühende Blumenbeete fegen oder den Raſen zerkratzen und zerwühlen läßt. Und obendrein noch glaubt,„im Recht“ zu ſein und den einſchreitenden Anlagenauf⸗ ſeher mangelnder Tierliebe bezichtigen oder mit ſonſtigen„Liebenswürdigkeiten“ überſchütten zu dürfen. Nein, unſere ſchönen Anlagen ſind keines⸗ wegs Hundeſpielplätze, ſondern dazu geſchaffen, jedem Volksgenoſſen eine Stätte der Erholung und Erbau⸗ ung zu ſein. Es iſt daher eine ſelbſtyerſtändliche Pflicht für jedermann, einſchließlich der Hundehalter, das ſeinige zum Schutze der Anlagen bei⸗ zutragen. Diejenigen Hundehalter aber, die ſich nicht in die Ordnung fügen wollen, mögen es ſich geſagt ſein laſſen, daß auf Grund der Straßenpolizeiord⸗ nung von jetzt ab unnachſichtlich gegen ſie vor⸗ gegangen wird Packung „,, 22 LE Fachgerecht in jeder Hinsicht, in der Wahl der Tabaksorten, in der Verarbeitung und auch im Format(rund o..). Alles ist gut und richtig an dieser Zigarette. Das können vir zeigen und beweisen. (EUNULD ◻ Urteilen Sie selbst! ——————— — 2 4. Seite/ Nummer 164 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgab⸗ Dienstag, 11. Aprtl 1380 Die Vorherſage traf diesmal erfreulicherweiſe daneben: gider Erwarten herrliches Oſter elter Der zweite Feiertag mit wolkenloſem Himmel noch ſchöner als der erſte— Inſolgedeſſen ſiarker Ausflüsterverkehr— So ham es doch noch richtig, obwohl es im Wetter⸗ bericht nur auf„Unbeſtändigkeit“ und„langſam fort⸗ ſchreitende Beſſerung feſtgeſetzt war; der Odoͤll es im Kriegsbein ſpürte, die Katze Salat fraß und unſere Tür nicht gut ſchloß. Aber es kam ganz an⸗ ders. Ein heftiger Kampf in den Familien entſpann ſich zwiſchen denen, die am Karfreitag naß bis auf die Haut geworden waren und ihre Lederjacke noch nicht trocken gekriegt hatten, und den anderen, die unbeſchwert von ſolchen niederdrückenden Erfahrun⸗ gen jetzt in Optimismus und Oſterfrohſinn machen konnten. Die meiſten legten im Laufe des Sonntags los zu größeren und kleineren Waldgänger⸗ unternehmungen mit leichter Jacke und jägeriſch verziertem Hut, Mit⸗ gebrachtem in der Außentaſche und ganz privater Stärkung in der Innentaſche. Ha, es klang rich⸗ tig unternehmungsluſtig⸗feldmarſchmäßig auf der Stvaße von Genagelten und eiſengeſpitzten Stöcken. „Gut Durſt!“ und„Fuß⸗Heil!“ ſchrien wir ihnen wach; was ſoll man ſonſt ſagen, wenn man halt in der Stadt bleiben muß, um mit der Berwandtſchaft Kaffee zu trinken und die Oſtereier mit den Kindern und Nefſen zu ſuchen. Uberkinger alteten Leiden Adelheid-Quelle Nitft oft:) Das großle deutsche Nierenwasser 9 0 90 von der unnen à0 Bad Overungen Seesessssesesnα,e,eess Doch der Frühling und ſeine erſte Sonne iſt 4. Er macht die Knie ſo butterweich und im Kopfe geht ein Sauſen um. Das Geſpräch wird zur blödeſten Fachſimpelei über Brieſwechſel und Kollegenkram, und von der Natur kriegt man nichts mit als daß es halt in den niederen Lagen ganz ſchön⸗ zu grünen aufängt, während man in den Höhen ſich mit der milden Luft und dem blauen Himmel begnügen muß. Oder findet jemand was beſonders frühlingsmäßi⸗ ges an ſchwarzem Geäſt? Na ja, es kamen nämlich bald etliche ſo müde wie⸗ der angewankt wie ſie tapfer losmarſchiert waren, und wenn man ſie wegen eventuellem Trunk in Forſt und Wachenheim oder Neckargemünd anödete, ſo fühlten ſie ſich ganz geſchmeichelt. In Wirklichkeit halten ſie meiſt keinen Tropfen angerührt, und höchſtens ein wenig von der Hintertaſchenſtärkung Probeweis gekoſtet. Nein, die Sonne mit ihren närriſchen kosmiſchen Strahlen hatte die ganze männliche Urkraft umgeſchmiſſen. Da ſaßen ſie nun und verlangten nach Kaffee. und wenn man ſie oͤrei Minuten in Ruh' ließ, ſchliefen ſie auf der Stelle ſitzend ein. So konnten wir daheimbleibenden Familien⸗ lebenpfleger zum zweiten Male triumphieren. Auch der ethte Frühling will Zug um Zug, und in Raten genoſſen ſein, und nicht gleich hektoliterweiſe in der freien Luft, die überdies gar nicht ſo frei iſt, 101 Sonderzüge vom 3. bis 10. ſondern einen Haufen Geld koſtet, wenn man Kind und Kegel mit zu verfrachten hat. Darum war es manchmal doch ergiebig für Seele, Gemüt und Geld⸗ beutel, mit der ſtädtiſch eingeſtreuten Kunſt⸗ und Gartennatur vorlieb zu nehmen, die Stiefmütterchen am Paradeplatz und am Waſſerturm in inniger und wirklich koſtenloſer Naturverſenkung zu genießen, und zu ſehen, wie die Magnolien im Schloß ſich bei⸗ Der Oſterhaſe war da nahe millimeterweis wie beim Zeitrafferkino immer mehr öffnen. Auch war es ſehr ſpaßig zu ſehen, wie die Waſſerkünſte dorten zum erſten Male los⸗ gelaſſen wurden mit einem beängſtigenden Luftdͤruck⸗ Geſchnaube, dann ſich weit ſſher gebüßhrliches, im Etat vorgeſehenes Maß in die Lüfte erhoben, um ſchließ⸗ lich von kundiger Hand auf die übliche Feiertags⸗ höhe herabgeſchraubt zu werden. Jawohl, es gibt Genüſſe genug in der Stadt, ge⸗ rade auch, wenn ſie mal ein wenig leer iſt. Man muß ſich dadurch nicht immer an winterliche Früh⸗ aufſteh⸗Schläfrigkeit mit Bürogähnen erinnert füh⸗ len; dafür iſt doch die hochgeſtellte Sonne da. Und in den Schaufenſtern iſt doch wirklich allerlei für die Unterhaltung getan, obwohl es natürlich eine gol⸗ dene Familiengrundregel bleibt, das nicht anzuſehen, was man nicht bezahlen kann. Und ſchließlich zeigt es ſich beim Abendbum⸗ mel, daß die Stadt noch ganz voll iſt von Menſchen, innig liebenden, ſogar mit und ohne Uniſorrm Und dann erſt die Hüte, die neuen, kleinen, um die Ecke friſierten, in die Locken verſteckten Blumenkörb⸗ chen, Vogelneſter von Hüten. Drei Stunden Unter⸗ haltung jeden Tag dͤurch Auſſpürung und Betrach⸗ tung von modernen Hüten! Man ſollte Prämien für richtiges weioͤgerechtes Aufſtöbern, modegetreue Deutung und hiſtoriſche Interpretation verleihen. eeeeeeee Die Vültungsanlage „Es zieht! Können wir nicht das Fenſter zu⸗ machen?“ zieht nicht.“—„Ja, Sie ſitzen ja auch weiter hinten. — Ja eben deshalb brauche ich friſche Luft!“ Ort: ein größerer Bürobetrieb, in dem eine Reihe von Schaffenden täglich ihre Arbeit verrichten. Einer von vielen, in denen man täglich ſolche oder ähnliche kleine Auseinanderſetzungen über die friſche Luft und Belüftung erleben kann. Kleine Auseinander⸗ ſetzungen, die ſchon vielleicht ein Vorſpiel haben. Denn ehe man zur Lüftung ſchreitet, wird die Luft den Betrieben dͤringend der verbraucht, die Menſchen werden vorzeitig ab⸗ geſpannt, unluſtig, müde, ſchließlich auch gereizt und empfindlich gegen kleinſte Störungen. Dann lüftet man, öffnet irgendein Fenſter, ſtößt dann auf Widerſtand bei denen, die tatſächlich im Zug ſitzen müſſen, weil das Fenſter gar nicht den Zweck einer Be⸗ und Entlüftungsanlage erfüllt. Für den Bau⸗ herrn und Architekten aber hatte es ein Lüftungs⸗ problem noch nicht gegeben. 5 Die Statiſtik beweiſt uns, daß jährlich über eine Milliarde zur Heilung von Erkältungs⸗ krankheiten und Erkrankungen der At⸗ mungsorgane ausgegeben wird. Dieſe Erkrankungen der Atmungsorgane beruhen zu einem nicht geringen Teil auf der unſachgemä⸗ hen, nachteiligen und ſchlechten ſoge⸗ nannten Be⸗ und Entlüftung, wie ſie in zahlreichen Betrieben und Unternehmungen üblich iſt. Ueberall da, wo viele Menſchen anweſend ſind, hat der Betriebsführer und Leiter des Unterneh⸗ mens die verantwortungsvolle Aufgabe, darüber zu wachen, daß in ſeinem Betrieb oder Unternehmen eise ausreichende und einwandfreie Belüftung ge⸗ ſichert iſt. Vor allem bedürfen aber die Luſtverhältniſſe in Verbeſſerung. Das geiſtige und körperliche Wohlbefinden von Millionen ſchaffender deutſcher Menſchen wird geſchädigt durch ſchlechte Luft, hervorgerufen durch Staub verſchie⸗ denſter Art, durch Dämpfe Dünſte und Gaſe und oft genug einer unzuträglichen Temperatur und Feuchtiokeit der Luft im Arbeitsraum. Eine früh⸗ zeitige Ermüdung, ein Nachlaſſen von Aufmerkſam⸗ keit und Sicherheit— damit in ſteigendem Maße die eine Kapitalsanlage! Gefahr von Betriebsunfällen—, Nervoſität und zu⸗ —„Ach, das iſt ja bloß Einbildung, das nehmende Leiſtungsminderung ſind die Folgen, und nicht zuletzt eine geſundheitliche Schaffenden. Kein Großbetrieb kann heute mehr ohne eine geeignete Belüſtungsanlage arbeiten, am wenigſten aber Betriebe, die ausſchließlich mit chemiſchen Stoffen, ſcharfen Dünſten,— kurz mit einer ſchon öͤurch die Materie gegebenen„ſchlechten Luft“,— zu tun haben. Um aber keine Fehllöſungen oder„Zu⸗ſpät⸗Einbauten“ zu erzielen, ſollte ſich jeder Betriebsführer mit berufenen Lüftungsfach⸗ männern beraten. Das Amt„Schönheit der Arbeit“ hat überall im Reich verteilt Sachver⸗ ſtändige als Mitarbeiter, die zur Beratung in dieſen ſo wichtigen Fragen zur Verfügung ſtehen. Aber der Kleinbetrieb kann ſich der Forderung nach guter und geſunder Luft im Arbeitsraum nicht ent⸗ ziehen. Jede Lüftungsanlage iſt letzten Endes immer eine Kapitalanlage, die ſich an der erhalte⸗ nen Geſundheit und Leiſtungsſteigerung verzinſt. Die Fragen der Lufthygiene, der Notwendigkeit einer Lüftungsanlage haben bisher eine untergeord⸗ nete oder gar keine Rolle bei den Bauplanungen ge⸗ ſpielt. Das Amt„Schönheit der Arbeit“ hat mit der Gründung ſeiner Reichsſtelle für Lufthygiene und Lüſtungsweſen die Bemühungen um die Verbeſſerung der lufthygieniſchen Verhält⸗ niſſe in den Betrieben vorangetrieben und gleichzeitig eine Zentralſtelle geſchaffen für alle ſich ergebenden lufttechniſchen und lufthygieniſchen Fragen. Es iſt widerſinnig und unmöglich, daß darüber hinaus dem ſchaffenden Menſchen, der Entſpannung und Erholung nach einem anſtrengenden Tagewerk in Konzertkaffees, Reſtaurants, Kinos, Theatern uſw. ſucht, an dieſen Stätten eine„ſchlechte Luft“ offeriert wird, die den Genuß und die Freude an dem Gebotenen beeinträchtigt und ſtatt einer Ent⸗ nur Abſpannung bringt. Der Leiter eines ſolchen Unternehmens ſollte es— auch im Hinblick auf die in ſeinem Betrieb Tätigen— für ſeine erſte Pflicht halten, ſeine Erholungs⸗ oder Erbauungsſtätte vor allem geſundheitlich einwandfrei zu geſtalten. Schädigung des Ayril Und alleweil, ihr Männer, merkts euch, ſind die Frauen tauſendmal glücklicher über etwas fröhlichen Spott, als wenn die Kopfſchmuckneuerungen glatt und kühl überſehen werden. Dann iſt es aus, und darum dem neuen Hutfagoͤſport gehuldigt und nicht nur bloß vom Fußball Vienna— Waldhof, Allen⸗ ſtein— VſR geredet in der Abenoͤſtunde! D FE (Weltbild, Zander⸗M.) Der Geflügelzüchter-Ofterhaſe ſpendete 3650 Eier Am Oſterſonntag konnte man auf der Eiſenlohre wieſe an der Käfertaler Straße zwei Fahnen wehen ſehen, viel Kinder und Volk drum herum, Geſang und Tanz. Es iſt der Oſterhaſe, der das gute Wetter benutzt, um aus ſeinem Vereinsheim im Klein⸗ tierzuchtverein„Fortſchritt“ zu entwetzen, und die Waiſen und NSV⸗Kinder zu beſchenken. 600 Stück waren es, für jedes eine Tüte mit—9 ſchöngefärbten Eiern, einigen ſüßen Konfitüre⸗Eiern und ein Schokoladeoſterhaſe drin. Das alles war ſchön angeordnet in einem Ring von grünem Papiergras, eine kleine Bühne war aufgerichtet, für Redner, und zu beiden Seiten konnte man in kleinen Käfigen die herrlichſten Hüh⸗ ner, und die weißen Angorakaninchen bewundern, die ſo langes, ſeidenweiches Haar haben, roſarote Augen und egalweg am Schnupypern ſind, ganz win⸗ zige ͤͤrei Wochen alte auch dabei. In einem Wägelchen, bunt geſchmückt, von zwei erwachſenen menſchlich gebauten Oſterhaſen gezogen, kamen dann noch 2 blonde Kinder an, und was alles erwartungsfroh herumſtand, war ganz außer ſich vor Begeiſterung. Von den Anſprachen war nicht mehr viel zu hören. Immerhin: es begrüßte Hugo Schmidt, der Vorſitzende vom„Fortſchritt“, als Ver⸗ anſtalter des Ganzen, es dankte Pg. Domek von der Kreisamtsleitung der NSB, wies ſtellvertr. Fachſchaftsleiter Karl Nagel auf die alte Tradition der Geflügelzüchter mit dieſer Oſterhasbeſchenkung hin, die ſich freuen, in dieſer Weiſe auch am natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staate mitbauen zu können. Als das„Sieg Heil!“ auf den Führer verklungen war, ſprach Schulrat Beck über Freudeſpenden als edel⸗ ſtem Dienſt am Volk, und vom Opfer, das kein Ver⸗ luſt, ſondern Ausſaat iſt. Es war eine ſtimmungsvolle Feier, verſchönert durch fröhliche Weiſen des SA⸗Muſikzuges unter Homann⸗Webau und Kinderreigen und Geſang vom Evangeliſchen Waiſenhaus. Früher am Tage hatte man noch 40 Blinde und 300 Körperbehinderte beſchenkt,— alſo, daß im ganzen im Kreiſe Mann⸗ heim 5650 Eier geſammelt und verſchenkt wurden. Das iſt wahrhaftig nicht wenig, zu färben, zu ver⸗ packen und zu verteilen, und dabei noch ſo eine zer⸗ brechliche Ware; denn nicht alles war hart gekocht. Sicher haben dabei auch die Frauen der Geflügel⸗ züchter ihre beſonderen Verdienſte ng. Walobrand bei Sandhofen Urſache vermutlich rauchende Jugend Am Oſtermontag, nachmittags kurz vor 2 Uhr, wurde ein Waldbrand zwiſchen der Schönau⸗Siedlung und der Hermann⸗Göring⸗Kaſerne gemeldet, der ſich alsbald über ein etwa 500 Geviertmeter weites Ge⸗ biet von Forlenwald erſtreckte. Die motoriſierte Gendarmerie der Hermann⸗Göring⸗Kaſerne ging ſo⸗ fort mit Feuereifer ans Werk, während man gleich⸗ zeitig die Hauptfeuerwache alarmierte. Als die Be⸗ rufsfeuerwehr eintraf, war der Brand von der Gen⸗ darmerie ſchon ſoweit gelöſcht, daß die Feuerwehr ſich mit Spezial⸗Waloͤbrandgeräten darauf be⸗ ſchränken konnte, übriggebliebene Brandneſter aus⸗ zulöſchen. Nach einer knappen Stunde konnte wieder ab⸗ gexückt werden. Es iſt den beiden tatkräftig ar⸗ beitenden Abteilungen der Polizei ſehr zu danken, daß ſie ſo ſchnell der Gefahr Herr wurde, die leicht große Werte hätte vernichten können. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß wieder in bodenloſem Leichtſinn Zigarren⸗ und Zigarettenſtummel in der Gegend herumgeworfen worden ſind, und daß dadurch der Brand verurſacht wurde. Es iſt ſogar der Ver⸗ dacht nicht von der Hand zu weiſen, daß es rauchende Kinder und Jugendliche geweſen ſind, die hier leicht⸗ ſinnig mit Feuer umgingen. * Wegen Kraftraddiebſtahls wurden zwei jugendliche Perſonen feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. ins hohe Alter raſtlos geplant Kommerzienrat Georg Hildebrand Der Gründer der Hildebrandmühle wurde vor hundert Jahren geboren Am Samstag, dem 8. April waren hundert Jahre verfloſſen, ſeit Kommerzienrat Hildebrand, der den Mühlenbetrieb von Weinheim nach Mannheim verlegte, aus kleinen Anfängen zu einem der bedeu⸗ tendſten in Europa entwickelt hat. Damit zuſammen fällt der Beginn einer neuen Erzeugung im Haupt⸗ bau auf alter Grundlage. Die Mühlen im Birkenauer Tal, das als Aus⸗ flugsziel weit und breit bekannt iſt, ſchauen auf eine lange Vergangenheit zurück. Die erſte Talmühle, ehemals Seitzenmühle, ſtand ſchon im Jahre 1100, gehörte dem Kloſter Lorſch und könnte römiſchen Urſprungs ſein, da beim Umbau römiſche Münzen und Ziegelſteine gefunden worden ſind. Bis zu Be⸗ ginn und im erſten Viertel des vorigen Jahrhun⸗ derts waren die deutſchen Mühlen Kundenmühler. Der Müller befaßte ſich nur mit dem Vermahlen des ihm von den Bauern oder den Bäckern zugeführten Getreides. Er bekam davon ein Vierzehntel als Mahllohn, den ſogenannten Multer. Einſt mußten die Kunden Stunden ud Tage warten, denn„wer zuerſt kommt, mahlt zuerſt.“ So entſtand vor über hundert Jahren bei der Fuchsſchen Mühle die Gaſtwirtſchaft. In den 20er Jahren gab es da und dort einen unternehmungs⸗ Iuſtigen Müller, der auch auf eigene Rechnung Ge⸗ treide erwarb und das Mehl an den Bäcker ver⸗ kaufte. In dieſer Zeit wurde die Technik der Müh⸗ leneinrichtung weit verbeſſert. Keines der Amweſen im romantiſchen Birkenauer Tal hatte urſprünglich einen anderen Zweck als den, die Bevölkerung mit Mehl und Oel zu verſehen oder für die einſt zahl⸗ reichen Weinheimer Gerbereien Lohrinde zu ver⸗ mahlen. Georg Hildebrand, am d. April 1839 in Neuhauſen bei Worms geboren, entſtammte einem alten Müllergeſchlecht, das ſich, nachdem der erſte bekannte Ahne 1622 aus Böhmen geflüchtet war, ſich in Schriesheim niederließ und dann eine ſogenannte Zinsmühle bei Darmſtadt betrieb, bei der ſich die Pacht bis zur Ablöſung im Jahre 1848 vom Vater auf den Sohn vererbte. Heinrich und Louis Hilde⸗ band kauften 1845 die alte Seitzenmühle, die bis auf die Grundmauern abgetragen wurde, und errichte⸗ ten eine moderne Kunſt⸗ und Handelsmühle. Das wöchentliche Vermahlungsprogramm, das die Erzeu⸗ gung von Perlgerſte und Hirſen umfaßte, belief ſich auf 600—700 Säcke zu 100 kg. Louis Hildebrand ſchied 1857 aus. Im Jahre 1866 übernahm Georg Hildebrand das Geſchäft von ſeinem Vater. Er hat die beiden Nach⸗ barmühlen hinzugekauft, um in raſtloſer Schaffens⸗ freude und mit unermübdlich planendem Unterneh⸗ merſinn dauernd die Einrichtungen zu verbeſſern, immer wieder umzubauen, um das Erzeugungs⸗ programm ſtändig zu ſteigern. Für den 1896 fertig⸗ geſtellten Silo, der 36 Fächer und eine rieſige Holz⸗ konſtruktion enthielt, während heute das Bauwerk nur noch der Lanoſchaft das Gepräge gibt, wurden allein oͤrei Waggons Nägel gebraucht. 1907 erfolgte die Eröffnung des Mannheimer Betrie⸗ bes, der nach Beſitzwechſel mit den Rheinmühlen⸗ werken vereinigt wurde. Die Weinheimer Mühle, in der einſt 150 Arbeiter beſchäftigt waren, beim Vor⸗ herrſchen der Maſchinenkraft eine große Zahl, wurde nach Kriegsende ſtillgelegt. Kommerzienrat Hildebrand, der auch in ſeiner Berufsorganiſation tätig und führend war, hat bis und gearbeitet. Starker ſozialer Sinn zeichneten ihn aus. Schon vor der Jahrhundertwende beſtand eine Betriebs⸗ krankenkaſſe und eine Kaſſe, die im Krankheitsfall eine zuſätzliche Vergütung zahlte. Außerdem bekam jeder Beſchäftigte vom zehnten Jahre an eine feſte Zulage. Vielen Arbeitern hat er durch ein Dar⸗ lehen zu einem Häuschen verholfen, manchem in der Ernte, wenn die Zeit ͤͤrängte, ein Fuhrwerk unen't⸗ geltlich geſtellt. Für die Entwicklung der Stadk Weinheim, deren Gemeinderat er angehörte, und ihre Verſchönerung hat er unendlich viel getan. Bis ins hohe Alter iſt er gewandert und Rad gefahren. Noch mit 80 Jahren ging er zu Fuß nach Heidelberg und badete im Neckar. Am 2. Juli 1924 ſtarb er hochgeachtet in Weinheim. Die Reichsmuſikkammer ehrte den Lehrergeſangverein Mannheim-Ludw gehafen Ein wertvolles Oſtergeſchenk wurde dem Lehrer⸗ geſangverein Mannheim⸗Ludwigshaſen zuteil. Der Präſident der Reichsmuſikkammer, Generalmuſik⸗ direktor Profeſſor Dr. Peter Raabe verlieh dem LGV als Auszeichnung für ſein vorbildliches Wir⸗ ken auf dem Gebiet des Chorgeſanges während der 50 Jahre ſeines Beſtehens, in welcher Zeit der Leh⸗ rergeſangverein 365 mal öffentlich aufgetreten iſt, die Bronzene Zellerplakette. Das iſt die erſte Verleihung dieſer Art im Sängerkreis Mann⸗ heim. Der Jubelverein freut ſich dieſer Auszeichnung und der damit verbundenen Anerkennung und wird auch im kommenden Jahrzehnt beſtrebt bleiben, ſeine Kraft und ſein Wirken zur Vertiefung deut⸗ ſchen Liedautes und Erhaltung deutſcher Liedkultur ſich einzuſetzen, ganz im Sinn völkiſcher Sendung und im Dienſt von Führer, Volk und Vaterlceid. lichen Ausgaben auf das Dtenstag, 11. April 1999 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ——— ————— §5. Seite/ Nummer 164 Reichsfinanzen— Gemeindefinanzen Der Finanzbedarf des Reiches hat den Vorrang vor allem anderen Finanzbedarf der öffentlichen Hand — Beſchränkung der öffentlichen Ausgaben auf das unerläßliche Maß Die Größe des Finanzbedarfs des Reichs wird durch den neuen Finanzplan und durch die er⸗ gänzenden Ausführungen von Staatsſekretär Rein⸗ hardt jedem Volksgenoſſen klargeworden ſein. Seine Dringlichkeit und ſein Vorrang vor allem anderen Finanzbedarfder öffentlichen Hand läßt auch hinſichtlich der künftigen Entwicklung der gemeindlichen Finanzlage, ihrer Bindung an die Finanzlage des Reichs, gewiſſe Schlüſſe zu. Konnte man ſich bisher vielfach noch nicht recht daran ge⸗ wöhnen, den Grundſatz von der Einheit der öffent⸗ lichen Finanzwirtſchaft im Verhältnis vom Reich zu den Gemeinden ohne jeglichen Vorbehalt anzuerken⸗ nen, ſo zeigt die neuere Entwicklung und auch der neue Finanzplan, wie ſehr und ausſchließlich dieſer Grundſatz Wirklichkeit nach jeder Seite hin geworden iſt, mag auch bei ſeiner Verwirklichung der eine Teil ſtärker betroffen ſein als andere, wie dies z. B. von den Gemeinden im Verhältnis zu ſonſtigen öffent⸗ lichen Körperſchaften gilt. Wenn nach den Ausführungen von Reinhardt„der außergewöhnliche Finanzbedarf des Reichs nunmehr anders als durch fortgeſetzte Vergrößerung der Zin⸗ ſenlaſt des Reichs gedeckt wird und den anderen öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften und der privaten Wirtſchaft der Anleihemarkt nicht mehr wie bisher durch das Reich verſperrt bleibt“, ſo bedeutet dies, daß neben der Einrichtung der Steuergutſcheine das houshalten. Nimn KEIFS EREUSNIs d SbOWERKE Reich ſich nach anderweitigen, und zwar möglichſt laufenden Einnahmequellen umſehen wird. Neben Steuerhöhungen und der Vorwegnahme ſpäterer Steuereinnahmen wäre ein weiterer Weg zur Verwirklichung dieſes Ziels die Beanſpruchung von anderen Einnahmequellen und Einnahmen durch das Reich, worunter auch die Verminderung von Finanzzuweiſungen des Reichs an andere Körper⸗ ſchaften fällt. Der letztere Weg würde beſonders auch das Ver⸗ hältnis vom Reich zu den Gemeinden berühren. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß ſich unſere verantwortlichen Gemeindeleiter über die Möglichkeiten derartiger Entwicklungen und ihre grundſätzlichen und praktiſchen Auswirkungen wenig⸗ ſtens zum großen Teil im klaren ſind. Jedenfalls dürfte nach Lage der Dinge es nunmehr unſere Ge⸗ meinden kaum nennenswert überraſchen, wenn für die Folgezeit das Reich erneut an ſie herantreten würde; die Ueberraſchung könnte allerdings wohl in der Höhe der Forderung und in der Form, wie das Reich die entſprechenden Maßnahmen geſtalten würde, liegen. Daß dabei gewiſſe Grenzen gezo⸗ gen ſind, iſt ohne weiteres klar; ebenſo berechtigt iſt auch die Forderung, den Kreis der dͤavon betroffenen Körperſchaften über die Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände hinaus zu erweitern, eine Forderung, deren Verwirklichung u. E. auf die Dauer ſich nicht umgehen laſſen wird, ebenſowenig wie die Anwendung der Forderung von Reinhardt nach Beſchränkung der öffent⸗ unerläßliche Maß über den Kreis von Reich, Ländern und Ge⸗ meinden hinaus auf ſonſtige öffentliche Körperſchaf⸗ ten uſw. auszudehnen ſein wird. Die Deckung des Finanzbedarfs des Reiches iſt eine Angelegenheit, die von den zuſtändigen Stellen nicht auf die lange Bank geſchoben wird. Die Schnel⸗ ligkeit ihres Handelns wird von dem atemberauben⸗ den Tempo der großen Ereigniſſe und Maßnahmen unſerer großen Zeit mitbeſtimmt. Das aber be⸗ dingt, daß die Erſchließung neuer Finanzquellen bzw. Beſchaffung neuer Einnahmen für das Reich ſich dem jeweiligen Bedarf mehr oder weniger ſtark anpaſſen muß. Die grunoͤſätzliche Bereinigung der getroffenen Einzelmaßnahmen, ihre organiſche Geſtaltung, die Einfügung in ein neu zu ſchaffendes, umfaſſendes Finanzſyſtem wird einem geeigneteren Zeitpunkt vorbehalten bleiben müſſen. Dasſelbe gilt auch hinſichtlich der Finanzwünſche des Reichs an die Gemeinden, der Einnahmegeſtaltung und Ein⸗ nahmeverteilung unter den beiden. Schon die letzten finanziellen Maßnahmen des Reiches waren durch die Umſtände bedingte Einzelmaßnahmen, diktiert von dem aus dieſen Umſtänden ſich ergebenden Fi⸗ nanzbedarf des Reiches. Sie bedeuten aber nicht Stationen in der organiſchen Geſtaltung eines neuen Finanzſyſtems ⸗wiſchen Reich und Gemeinden. Nach der Einführung der neuen Realſteuerreform und der Reichsgrundſätze über den Finanzausgleich hielt man vereinzelt in einſichtigen und weitblicken⸗ den kommunalen Fachkreiſen den Augenblick für ge⸗ kommen, in dem man die Frage nach einer orga⸗ niſchen Neugeſtaltung des geſamten öffentlichen Finansſyſtems von Grund auf glaubte allmählich anſchneiden zu können, die ihren Ausgang von einer völlig neuen Aufgabenverteilung neh⸗ men ſollte. Die Meinungen der Fachleute gingen dabei oft auseinander. Die neueſte Entwicklung in der großen Politik und, in Auswirkung davon, die weitgehenden Finanzwünſche des Reichs gegenüber den Gemeinden, laſſen erkennen, daß der Zeitpunkt für das Inangriffnehmen ſolcher grundlegender Maßnahmen noch nicht gekommen iſt. Der beſtehende Finanz⸗ und Laſtenausgleich zwiſchen Reich, Län⸗ dern und Gemeinden wird ſich fürs erſte wohl auf der gleichen Ebene wie bisher fortentwickeln, d. h. eine Reihe von Einzelmaßnahmen, Sonderausglei⸗ chen uſw. gebären, die die Abhängigkeit der Gemeindefinanzwirtſchaft vom Finanz⸗ bedarf des Reichs vielleicht noch ſtärker in Er⸗ ſcheinung treten laſſen. Sie werden von den gegebe⸗ nen Verhältniſſen und denen der mehr oder weniger näheren Zukunft beſtimmt ſein. Daß daraus ſich für unſere Gemeinden die Ver⸗ wirklichung der Forderung Reinhardts nach Be⸗ ſchränkung auf die Ausgaben, die„zur Wahrung und Förderung des Gemeindewohls gegenwärtig unerläßlich ſind“, als eine Selbſtverſtändlichkeit er⸗ gibt, braucht nicht weiter betont zu werden. Wenn auch, was die Reichsfinanzverwaltung im Hinblick auf die Durchführung des neuen Finanzplans be⸗ trifft, die Verwirklichug dieſes Grunoſatzes einige Schwierigkeiten haben wird, ſo iſt ohne weiteres klar, daß dieſe Forderung auch, wie bereits bemerkt, für die Geſamtheit aller öffentlichen Einrichtungen gelten muß. ho. —— Auf dem Fahrrad in den Frühling Treiſtrahler, die Augen der Gicherheit Verſtärkter Schutz für das Mill onenheer der Radier— Tretſtrahler machen das Fahrrad verkehrsſicher Nun wäre alſo wieder die Zeit gekommen, in der alle Dichter und alle jene, die glaubten, Dichter zu ſein, in mehr oder weniger ſchönen Verſen ihren überſchäumenden Gefühlen Ausdruck zu geben. Es wird wieder Frühling! Der Lenz iſt da! Hin⸗ aus alſo aus dem Häuſermeer der Städte, Frühlings⸗ luft und Frühlingsſonne ſollen den Körper von den Schlacken des Winters befreien! Einzige Parole: Hin aus in die Naturl So, das wäre geſagt, aber wie ſoll man es an⸗ ſtellen? Soll man mit der Bahn fahren, ſoll man zu Fuß laufen? Einer lächelt da ganz fröhlich und überlegen: Ich fahre mit dem Rade! Damit ſoll nun nichts geſagt ſein gegen alle an⸗ deren Arten, ſich vorwärts zu bewegen, aber wer ein Fahrrad ſein eigen nennt, wird es eben benutzen, um ein paar freie Stunden draußen zu verbringen! Das iſt ganz natürlich und auch zu loben, zumal mancher Mann und manche Frau den Winter über das Rad ſowieſo in den Stall oder in die Bodenkam⸗ mer ſtellen. Irgendeinen Nutzen wollen ſie aber auch von ihm haben. Alſo geht es im Frühjahr und im Sommer los. Das Fahrrad iſt kein Lebeweſen und hat keinen eigenen Willen, ſondern bewegt ſich genau ſo, wie der Menſch es lenkt. Es ſchreit oder ſtöhnt auch nicht, wenn ihm irgend etwas weh tut— halt, es kann ihm ja nichts weh tun—, alſo wenn irgendein Teil des Rades nicht in Ordnung iſt. Dieſe Feſtſtellung wäre nicht neu, Nein, das beſtimmt nicht, dieſe Dinge ha⸗ ben aber ſehr viel zu tun mit Frühlingsfreude und Sonnenſchein, weil ſie, wenn man ſie nicht beachtet, einem die Freude an allem verderben können. Das hört ſich reichlich übertrieben und auch etwas unklar an. Ein kleines Beiſpiel macht alles gleich viel klarer. Da iſt alſo ein Mann, der ſich am Sonntagmorgen fröhlich auf ſein Rad ſchwingt und hinaus fährt, dorthin, wo die Sonne ſcheint und die erſten Lerchen ſingen. Er denkt an nichts Arges, ſein Rad hat ihn getreulich ſchon drei Jahre getragen, es trägt ihn auch noch länger! In Ordnung iſt es auch, er hat alles noch einmal nachgeſehen. Die Sonne ſcheint ſo warm und die Luft iſt ſo friſch, alſo wird der freie Tag ausgekoſtet bis in die letzte Minute, dann aber geht es mit Tempo nach Hauſe. Mittlerweile iſt es dunkel geworden. Der Radfahrer zündet ſeine Lampe an— wie es ſich gehört— und doch fährt ihn auf der dunklen Landſtraße von hinten ein Auto an. Es ſieht böſe aus, um den Mann, wie um das Rad. Nach dem erſten Schreck das erſte Wort⸗ gefecht zwiſchen Autolenker und Raöfahrer. Worum geht es? Natürlich um die Schuldfrage. Sie ſcheint reichlich unklar. „Ich habe keine Schuld, ich habe Sie nicht recht⸗ zeitig geſehen!“ So der Autofahrer. „Ich bin aber doch richtig gefahren, Licht habe ich auch, ich bin ſchuldlos!“ So der Radler. Wer hat nun wirklich Schuld? Der Autofahrer kommt dem Kern der Dinge ſchon näher, als er plötz⸗ lich fragt:„Haben Sie ſchon etwas von Tretſtrah⸗ lern gehört? Hätten Sie die an Ihrem Rade ge⸗ habt, hätte ich Sie beſtimmt rechtzeitig geſehen!“ „Tretſtrahler, wieſo mein Katzenauge tut es doch auch!“ Laſſen wir ſie ſtreiten und ſagen als neutrale Beobachter ſelber etwas dazu. Das Katzenauge tut es wirklich nicht, deshalb ſind ja die Tretſtrahler konſtruiert worden, um etwas Beſſeres zu bieten. Tretſtrahler am Rade ſichern den Radfahrer weitaus beſſer als das Katzenauge, das muß ſich nun allmählich herum⸗ ſprechen. Das gilt übrigens nicht etwa für die Sonn⸗ tags⸗ und Erholungsradfahrer, ſondern in viel ſtär⸗ kerem Ausmaß natürlich für alle jene, die ihr Fahr⸗ rad jeden Tag auf dem Wege von und zur Ar⸗ beitsſtelle benutzen. Tretſtrahler machen das Rad verkehrsſicher, und jeder Radfahrer legt ja wohl einigen Wert auf die Erhaltung ſeines Lebens und ſeiner Geſundheit, alſo wird er hingehen und ſein Rad mit Tretſtrahlern ausrüſten. fg.(RAS) ———————————.——¶RðQHE᷑pÜOU Alhambra: Der Florentiner Hut Eine entzückende Filmkomödie mit Heinz Rühmann Vom Erhabenen zum Lächerlichen iſt nur ein Schritt; aber vom Spaß über den geiſtreichen Witz zur treſſſicheren Satire— und dies alles noch dazu von der flimmernden weißen Wand herab— iſt es ein weiter Weg, den ſich nur wenige leiſten können. Heinz Rühmann hat indeſſen ſchon immer be⸗ wieſen, daß er ſolche ſteilen Pfade künſtleriſcher Ge⸗ ſtaltung mit vorbildlicher Eleganz zu durchſchreiten verſteht,— ja, mehr noch: daß er dank ſeiner, jeder poſſen reißeriſchen Oberflächenwirkung abholden, höchſt ſubtilen Darſtellungsweiſe ſogar imſtande iſt, dem Film im weiten Reich des Komiſchen und Komö⸗ diantiſchen ganz nene und eigne Möglichkeiten zu erſchließen. Ein Muſterbeiſpiel dafür:„Der Florentiner Hut!, deſſen ſeltſame Schickſale im Rahmen einer meiſterhaft in filmiſche Surrealiſtik hinaufſtiliſier⸗ ten Handlung den größten wie den beſcheidenſten Anſpruch an den ſo vieldeutigen Begriff„Witz“ er⸗ füllen. Oder anders geſprochen: wer nur den Scherz als ſolchen hinnimmt, der ſich aus eines Bräutigams verzweifelter Jagd nach einem Erſatz für den von ſeinem edlen Roß„Kokotte“ aufgefreſſenen koſt⸗ baren Sommerhut einer auf Abwegen begriffenen ſchönen Frau ergibt, kommt bei dieſem Film völlig auf ſeine Koſten. Erſt recht freilich jene, denen zum Scherz auch die tiefere Bedeutung in ihrer ver⸗ teufelt hintergründigen Weisheit aufgeht und die mit einem heiteren, einem tränennaſſen Auge ſpüren, wieviel köſtliche Geſellſchaftskritik in dieſe unwirk⸗ lich⸗wirkliche Geſchichte von der Hochzeit des Herrn Farina mit der ebenſo reizenden wie lammfrommen Helene eingebaut iſt. In einem Lande Nirgendwo leben dieſe wackeren Leute alle: der dicke Braut⸗ vater und Baumſchulenbeſitzer Barbock und ſeine zahlreiche Verwandtſchaft von Tante Walvurga bis zum Neffen Bobbi; der in eine überirdiſch prächtige Erotenuniform gekleidete und auch entſprechend ver⸗ führeriſche Leutnant von Parade und die ach ſo gern von ihm verführte Dame Sarabant, um deren Hut es geht; die adlige Geſellſchaft bei der Baronin Champigny und erſt recht die beiden Standesbeam⸗ ten, durch deren Dienſträume der Amtsſchimmel in Reinkultur geiſtert Es iſt das Land Nirgendwo, deſſen Spießer und Genießer, deſſen verlogene Romantik und Familien⸗ ſimpelei oft bis zur Parodie durch den Kakao ge⸗ zogen werden. Haben wir im Parkett vielleicht ſol⸗ chen Schwiegervater? Solche Luxuswohnung? Sol⸗ chen ſchwerhörigen alten Patenonkel? Könnte bei uns ein hochzeitendes Paar zu ſolchem veſpernden Ungetüm ins Geburtenregiſter verſchlagen werden? Oder käme hierzulande ein italieniſcher Tenor auf den Gedanken, ſich ausgerechnet Henrico Strizzi zu nennen, um ſolchermaßen komiſchem Namens⸗ mißbrauch Tür und Tor zu öffnen? Und dennoch, dennoch: in allen ihren herrlichen Eulenſpiegeleien halten Rühmann und ſein Spielleiter Lieben⸗ einer der lieben Mitwelt recht artig den Spiegel nor, wobei ſelbſt Kammerkätzchen und Kammerdiener mit endloſem Schäkern vielſagend in die Welt des Operettenkitſches hineinzuleuchten ſcheinen. Dies aber ſind die trefflichen Mitſpieler dieſer zwerchfellerſchütternden Hiſtorie, deren Anſage mit Leierkaſten und Moritatenbilderbogen allein ſchon als „ein Gedanke von Schiller“ erſcheint: Herti Kirchner, Chriſtl Mardayn, Paul Henckels, Victor Janſon, Hanns⸗Georg Laubenthal, Karl Stepanek, Gerda Maria Terno, Helmuth Weiß, Hans Hermann⸗ Schaufuß, Hubert v. Meyerinck, Elſa Wagner, Alexa v. Porembſky, Edith Meinhardt, Paul Bildt, Franz Weber, Leopold von Ledebour, Bruno Fritz, Ernſt Legal. Das Drehbuch nach der gleichnamigen Komödie von Labiche ſchrieben Bernd Hoffmann und Horſt Budjuhn. Die anſprechende muſikaliſche Un⸗ termalung ſtammt von Michael Jary. Margot Schubert. 5 reinigt Fürberei Kramer un, 5 Mittelstraße 22; Bi. Jatz 15-17; CI, 7 G 4. 10, Mitt⸗ 5 Wſar-ſosefStruße 25 Friedrichstrahe Iõ a 2 tladen: 402 10- Ru—5 MANNREIN Noch gut abgegangen Drei Verkehrsunfälle, bei denen niemand verletzt wurde Im Laufe des Samstags ereigneten ſich, wie der Polizeibericht meldet, infolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften drei Verkehrsunfälle. Verletzt wurde niemand. Der Sachſchaden iſt nicht erheblich. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden 7 Perſonen angezeigt. *ͤk Lebensmüde. In der Kiche ihrer elterlichen Wohnung hat ſich eine ledige Arbeiterin mit Gas vergiftet. Die Lebensmüde wurde in be⸗ wußtloſem Zuſtand von der Feuerlöſchpolizei ins Städt. Krankenhaus eingeliefert. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. 4 a. 9 licb al di εα Am erſten Oſtertag kein Verkehrsunfall dr. h. Ludwigshafen, 10. April. Beim Polizeipräſidium überreicht man unſerm Berichterſtatter heute ein recht hübſches Oſterei in Geſtalt der erfreulichen und zugleich überraſchenden Feſtſtellung, daß der erſte Oſterfeiertag ohne Ver⸗ kehrsunfall verlief.— Wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften wurden vier Kraftfahrer angezeigt. 21 Perſonen wurden gebührenpflichtig verwarnt. Einem Schauſteller von Mundenheim wurde aus ſeinem im Hofe ſtehenden Wohnwagen ein Radio⸗ apparat mit Lautſprecher entwendet. Als Täter wurde ein im ſelben Haus wohnender Arbeiter er⸗ mittelt.— In der Hochfeldſtraße wurden einem Ran⸗ giermeiſter aus dem Vorgarten ein Blumenſtock mit Topf(Kaktus) im Werte von 6 bis 7 Mark von einem bisher nicht zu ermittelnden Dieb entwendet, — Ein Volksſchüler aus Rheingönheim entwendete aus einer Miete in der Näbe des Friedhofs etwa zwei Zentner Futterrüben. Der Junge wurde von ſeinem Vater zur Tat angeſtiftet. 3n6 NFuidulbuicyaie M iſuili Der Wendenkopf unter Naturſchutz Heidelberg, 10. April. Laut Mitteilung des letzten Amtsblattes des Bad. Kultusminiſteriums wird der Wendenkopf, eine ſchöne Bergkuppe des Odenwaldes zwiſchen Heidel⸗ berg und Schriesheim unter Naturſchutz ge⸗ ſtellt. Der Wendenkopf bildet vor allem eine Fund⸗ grube für den Geologen. Auf kleinem Raum finden ſich eine große Zahl verſchiedenartiger Geſteine und ſeltener Mineralien in intereſſanter Oberflächen⸗ geſtaltung. Durch die Stellung unter Naturſchutz wird die Bewirtſchaftung und die Jagd nicht be⸗ einträchtigt. Es wird auch auf die Wahrung des bodenſtändigen Laubholzcharakters geachtet. Blütenwunder im Botaniſchen Garten. In dem im weſtlichen Stadtteil in Nachbarſchaft des Tier⸗ gartens befindlichen Botaniſchen Garten ſtehen jetzt die Forſythien in ihrer vollen goldgelben Pracht. Dort auch finden ſich im Freiland blühende Prunus, Cornus, Erica und Arabis. In dieſen Tagen kön⸗ nen wir auch Magnolien in verſchiedenen Farben bewundern. Und in den Gewächshäuſern ſehen wir blühende Akazien und Orchideen. In der Natur draußen macht die Obſtbaumblüte raſche Fort⸗ ſchritte Heidelberger Verauſtaltungen Hente Städt. Theater:„JIwan Sergeiewitſch Taraſſenko“, hieran,, „Der Bajazzo“(St. Pl.⸗Miete A 28, Pr⸗Gr. 2, 20 bis 23 Uhr). Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“. Haus der Kunſt: Gemälde⸗ und Graphik⸗Ausſtellung. Aus den Kinos: Capitol:„Ins blaue Leben“.— Schloß⸗Filmthegter; „Waſſer für Canitoga“.— Gloria:.„Karthagos Foll“.— Kammer:„Spiel im Sommerwind“.— Odeon:„Liebe ſtreng verboten“. Hornhaut, Werzen beseitigt unfehlber Sicherfweg. Nur echt in det ſube u. mit Sarentieschein. Tube 60 Pig. Licherwed Zu haben in den Fachgeschätten best mm! bel: Progerie Ludwig& Schütthelm, 0 9,3 und Friedrichspiatz 19; Orogerie Schmicdt, Seckenheimer Streſe 8 PSDrola Bleichwiachs S% gos Ciſts! cs ouα ſure 2 Hrr&cenr e vno Houtomrein,gxeiren + restlos Geseifigi“ FUr Mk. 2, 10. οenr Hur in Apotecen Best.: Eugel-, Einhorn, Friedrich-, Hof · Kronen-, öwen-, Luisen-, Hohren- Peli- kan-, Schwan- und Wasserturm-Apotheke .. das ist der Weg zum modischen Kleid, zum Kleid, das in Muster. Farbe und Fall alle entzücken wird. Zwar ist's auf der Stoffkante deutlich in Gold aufgedruckt: „Bemberg-Lavabel“. Trotzdem: Wer„Lavabel“ sagt, sollte vorher immer„Bemberg“ sagen! B eMherg GDEU Modestoffl 3 6 Sarr Bembers —————— ee 6. Seite 7 Nummer 164 eeeee, Im Neuen Theater: Das ⸗Jerienkind“ Luſtſpiel von Emmerich Nuß Eine Ehekomödie mit ſozialem Einſchlag und einem ſo zeitnahen Titel wie„Das Ferienkind“, das müßte eigentlich gut gehen und volle Häuſer bringen; obendrein noch in Pfälzer Mundart! Doch die Bühnenferienkinder liegen bier nicht auf der Straße, auch an Mundartſchauſpielern iſt großer Mangel, und ſo hat alſo der Dichter das Haupt⸗ perſönchen lieber ganz aus dem Spiel gelaſſen, und die Sprache iſt ein angedeutetes Allerweltspfälziſch, das den Schauſpielern die größte Freiheit läßt, ſo daß z. B. hier die Mehrzahl des drei Perſonen faſſenden Perſonenregiſters es auf Heſſiſch umbiegen kann. Und wenn dann der Pälzer Kriſcher und Fabrikant Lämmerhirt mit„Hannebambel“ und „Schneegänſ'“ lospoltert, dann lacht man. Denn nichts freut den Menſchen im Theater ſo, als be⸗ kannte Dinge auf der Bühne wiederzufinden, als da ſind die Sprache des Alltags, Eheſtreitigkeiten und Heiratsſorgen. Auf dieſer Einſicht baut das Stück auf, es iſt ein glänzender Hörſpiel⸗Stoff, eine Art gehobe⸗ ner Knorzebach aus dem Heidelberg⸗Neuenheimer Villenviertel. De Vadder verſchimpft ſei Fraa, un' ſie weeß aa allerhand iwwer'n; dann kummt der klee Toni aus der Oſtmank un ſe vertrage ſich ſor e Weil. Dann legt er ſe noi un' dann legt ſie en noi, und zum Schluß werde die beſt Flaſch aus'm Keller'holt, daß e dauerhaftes Eheglick ſor alle Zeide'bricht. So ungefähr könnte man volkstümlich den Inhalt des Stückleins zuſammenfaſſen. Es gehört ja wohl auch noch eine 17jährige Tochter zum Spiel, aber ihr Cha⸗ rakter iſt etwas unſicher gezeichnet, ſie iſt teils ſport⸗ lich, teils verſchämt, ſie will ſich das Leben nehmen und iſt ſo lebensfremd, daß ſie Angſt hat, dieſe ſchimpfenden Eltern denken ſchon an Scheidung,— kurz ſie ſoll nur der etwas langſamfahrenden Luſt⸗ ſpielmaſchine etwas Antrieb verleihen. Damit ſei allerdings nicht geſagt, daß es dem Dichter an pſychologiſcher Kenntnis gebricht. Der Dauerehekrach iſt mit einem beinahe weiblichen Scharfblick für das Alltägliche des Vorgangs ge⸗ ſehen. Und daß es mit dem Generationsenproblem ſo eine Sache iſt, wird ſogar aphoriſtiſch⸗ſchlaglicht⸗ artig beleuchtet. Zweimal ſagt's der Fabrikant Lämmerhirt(nach dem Text)„Die umgekehrt Welt „daß Eltern ihre Kinder Kummer mache!“ Und ein paar Repliken weiter„Ja ja... mir will ſcheine, daß die beſte Kinder manchmal die ungeratenſte Eltern habe.“ Sehr ſchön und rührend iſt auch der Wandel der beiden, da das Tonerl nun doch genom⸗ men wird, und die Beſorgtheit mit warmer deutſcher Herzensgüte herauskommt aus der Schale der Bequemlichkeit. Hier iſt alſo gelegentlich einige Welt⸗ und Fa⸗ milienklugheit in den Wortwechſel hineingeheimniſt worden. Aber im großen ganzen beruht das Stück eben auf einem Wechſel der großen, kräftigen und vor allem krachmachenden Worte. Auf ihnen und ihrer Wirkung beruht die komiſche Wirkung. Denn ſonſt iſt wieder in der Situation noch in den Dialogen viel Witz oder auch humoriſtiſche Erfindung,— ganz im Gegenſatz zu den„Schwarzarbeitern“, das in die⸗ ſer Richtung weſentliche Vorzüge hatte. Der dritte Akt leidet ſogar an Leerlauf; denn es dreht ſich hier nur darum, daß die Frau Lämmerhirt nach der Weg⸗ fahrt des Ferienkindes Tonerl ſo tut, als ginge ſie ſchon wieder raus in„Europe“, und es dann doch bleiben läßt. Gewiß keine ſehr ſpannende Entwick⸗ lung zur Schlußpointe und Entkorkung der Ver⸗ ſöhnungsflaſche. Es iſt ſehr gut möglich, daß aus der glänzenden Idee mit dem Ferienkind, das die Ehe wieder zuſammenfügt, mit größerem Per⸗ ſonenaufwand mehr gemacht werden könnte. Die Drei⸗Perſonen⸗Beſchränkung, die ja an ſich den Mei⸗ ſter nicht macht, ſondern zeigen ſoll, gibt dem Stück jedenfalls beſſere Chancen in Laienſpiel und Hör⸗ ſpiel als auf der Bühne. Hinzu kommt nun noch, daß es nicht möglich iſt, aus unſerem traditionsbeſchwerten Mannheimer Nationaltheater ein neues Lokaltheater zu machen. DSageokaleucleo Dienstag, 11. April 19.30 Uhr„Münchhauſen“. 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Nationaltheater: Libelle: Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtſpiele: Ufa-Palaſt:„Die Hochzeitsreiſe“ Alhambra u. Schanburg: „Der Florentiner Hut“— Palaſt:„Das unſterbliche Herz“ — Gloria:„Das unſterbliche Herz“l.— Capitol und Scala:„Hotel Sacher“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſibenzen. Theatermuſenm E 7, 20: Geöffnet von 10—13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzei⸗. Städtiſche Kunſthalle: Gebffner von 16 bis is und von 15 bis 17 Uhr Leſeſaal: Geöffnet ven 10 bis 13, 18 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Sonderausſtellung: Karl Albiker— Das geſammelte Werk.— Sonderausſtellung: Deutſche Kunſt in der Zips. Mannheimer Kunſtverein, 1 1. 1: Geoftnet oon 10 bie 13 und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lorging⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 10.30 bis 12.30 Uhr Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Iugendausleihe: Geöſſnet von 14 bis 17 Uhr. Jugendbücherei, R 7, 46: 16 bis 20 Uhr. Städtiſches Hallenbad. U 3. 1: Geöfinet von 10 kis 20. Uhr. Palmenhaus am Luiſenpark: Geölfnet von.30 bis 17 Uhr Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Eintritt der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10—17 Uhr Runoflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Eisſtadion im Friedrichspark: Täglich geöfſnet von 10 bis 13. 15—18, 19—22 Uhr. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 11. April 1989 April, April! Sangheinz ſpricht ja fließendes Darmſtädteriſch und iſt in der Rolle eines gutmütig polternden Familienvaters wohlgeübt, und auch die rechten Herztonübergänge gelangen ihm glänzend. Aber ſchon das Frankfurteriſch von Eliſabeth Stieler kam eigentlich nur ſo ſatzweiſe, wenn auch muſikaliſch ganz ſchön heraus. Und die kleine Collin iſt ja aus der Harzgegend, da langt es denn nur zu einem gelegentlichen Verſchlucken und Verheimlichen von Endſilben. Eliſabeth Stieler ſah übrigens glänzend aus als wohlgepflegte Heidelberger Fabrikanten⸗ gattin mit Profeſſorenverkehr und Kinodrang und Samariterkurs, auch war der Gegenſatz in der Würde der hochgewachſenen würdigen Frau zu dem agilen, heftigen, kleinen Langheinz für ſo ein Fa⸗ milien⸗Schimpfduell von Regiemeiſter Becker gut gewählt. Annemarie Collin zog als Sportgirl weni⸗ ger denn als hilflos verängſtigtes und bray verlieb⸗ tes kleines Mädchen, und konnte bei kleinen Neckereien reizend ausſehen. Das Bühnenbild kam mir etwas zu„bürgerlich“ vor. Es wurde dankbar geklaſcht, und zum Schluß kam aus Hans Becker noch auf die Bühne, während man doch den anweſenden Dichter heraushaben wollte. Erich Hunger Was hören wir? Mittwoch, 12. Ayril Neichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſtk— 11,0: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert— 14.00: Bunte Stunde.— 15.00: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten. — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00: Nachmittags⸗ konzert.— 18.00: Meiſter der Stabführung(Schallplatten). — 18.30: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Spaniſche und portugieſiſche Lieder.— 19.15: Dreißig Minuten Flug⸗ medizin.— 19.45: Schallpl.— 20.00: Nachrichten.— 20.10: Tanzmuſik.— 21.30: Schubert— Schumann.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Portugieſiſche Muſik.— 23.00: Bunte Platte(Schallplatten).— 24.00: Nachtkonzert. Die Wetterkarte krümmt ſich jetzt Vor lauter Launenhaftigkeiten. Der Winter iſt davon gewetzt, Und froh wir in den Frühling ſchreiten. Mal ſtrömt ein blanker Sonnenſchetn, Von Zeit zu Zeit auch mal ein Schauer— Doch im April muß das ſo ſein (Und außerdem liebt das der Bauerh. So wie das Wetter ſind auch wir: Es raſt das Blut durch alle Adern Gleich einem wildgewordnen Stier; Denn im April liegt uns das Hadern. Doch da der Wonnemai uns winkt, Iſt all das Stürmen zu ertragen, Ganz gleich, was jetzt die Laune bringt, Deuiſchlandſender Wir wollen nicht darüber klagen! .00: Kleine Melodie.—.30: Frſthkonzert.— 10.00: Und der Hauptmann hats geſagt.— 10.30: Fröhl. Kinder⸗ garten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Leichte Mu⸗ ſik aus Italien.— 13.15: Muſik zum Mittag— 14.00: und verancwortlich für Politik: Dr. Alois Winbanee, Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Erhardt Bauſchke* B. De. Fris Hammes ſpielt— Tino Roſſi ſingt(Schallplatten).— 16.00? Muſte Hrelwerkrerer des Hauptſchrif und erich für Theacre, am Nachmittag.— 18.00: Im Sturmſchritt der Säa.— Wiſenſchaft, und Uncerhalkung: Carl Ouns Ellenbark.— Har⸗ 30 5 delsteil: i. B. W. Maller.— Lokaler Teil: Dr. Frig Hammes. 18.30: Kl— 19.15. C 8 ˖ adm 5 15. Ein Tänzchen mit Spockholz— Sport: Willd R11er.— Südweſtdeutſche Umſchan, Stunde der jungen Nation.— d Bild 2 21.00: Aus der weiten Welt.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. 5 5 e 23.00: Muſik aus Wien. Dr. E. 8. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſe( Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung munr bei Rückvorto. Heransgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zetteng Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,-& Verantwortlich für Anzeigen uno geſchäftliche Mittefiungen akob Faude, Mannhelm. Zur Zelt Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſchelnen gleich⸗ teitig in der Ausgabe B Ansgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe àA Abend über 9300 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat März über 21 500 Hanpeſchrittlelter Der Furchtſame erſchrickt vor der öeſahr, der Feige in ihr und der Mutige nach ſhr. gean Pan Der filuge lieſt„fiampf der öeſahr“ und ver⸗ hütet ſie. Saras ubüak-Abeite werden ſchnell und fachgemäß aus⸗ geführt. Kopien auf Agfa-Hoch⸗ gebfis. 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Goih Am Ostersonntag früh 85/ Uhr wurde meine liebe Frau. unsere berzensgute Mutter, Tochter, Schwester, Schwieger⸗ h1 im Alter von nahezu 33 Jahren von ihrem schweren.eiden, 10 Tage nach der Geburt eines Töchterchens, durch den Mannheim(S5,), den 9. April 1939. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: und Kinder Dieier u. Liseloſie Raufen Frauen Köſtritzer Schwarzbier! kommt daher, daß unſer ausgeſpro kungstrun etwas für Sie! 27, Tel. 431 66. Feuerbestattung Mittwoch, 12. April 1939, 12 Uhr mittags. mehr Bier als Männer? Es gibt in der Tat ein Bier, das ſeit mehr als Jahrzehnten Bauptſächk von Hausfrauen eingeholt w Schwarzbier ſich mehr und mehr als ner nährkräſtiger Stär⸗ einführte. Das auge⸗ nehm kräftige Aroma beruht auf dem hohen Röſtmalzgehalt. Für Gaumen und Magen gleich gut— Generalvertrieb: Karl Köhler, Seckenheimer Straße Sramme und Knopflöcher für 7 ganze Wüsche- Ausstattungen, Das iſt meiſt das Ergebnis, wrnn man wgew0h 9 arbeitet rasch und billigst 1⁵ te körperliche Arbeit leiſtet. Man ikt nicht krank ⸗ Hüt 9 t deschw; Mhie, Mannhelm, K 4, 7 aber auch nicht geſund. Man quaͤlt ſich den ganzen e re nig Tag herum- ein gräͤßlicher Zuſtandl Dabei kann schön wie neu das alte Spezial- geschäft EAbel. U2 10% PNETA Hutmachermstr. man ibm durch eine Einreibung mit Carmol em ſchnelles Ende bereiten. Cormol beſeitigt Mus⸗ kelſchmerzen aller Art und läßt den gefürchteten Muskelkater gar nicht erſt entſtehen, wenn wan Anruf 277 28 Oas neue Nodel ſich klugerweiſe ſchon vor der Arben emreibel Ab⸗ — Carmal rd: Zu beslchtigen len Und das„ 7,[orvNPiA-LAbRN ceee egeene Köſtritzer 9 14 Byotbeken und Drogerten ab 88 Pfenig ci Hannbelm P 4, 18— Anrul 267 28 wüscht das iſt enet 7 N E 6 9 —— Alphornetr. 13 U To ki —4027 Pümilien-Auzsigen in die KM2 2 Ruf 533 30 unsere Preisffege zu lösen ist, iumUmzug Siaii-Karien den 7. April 1939 Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß mein treusorgender Gatte, unser lieber Vater, Grobvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Daul Kerschensteiner Gasiwiri rasch und unerwartet infolge eines Herzschlages im Alter von 62 Jahren von uns gegangen ist. Mannheim(U 5, 16), Schwetzingen, Columbus US A, Nürnberg, Weihersdort, Imm Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wally Kerschensteiner, geb. Leidi Bottröste Umarbelt. Repar, Verstürk., Neube spannen von Drant. bettrõsten ecden Modells zu billigen Pteisen. Heitmann Orahtmatr. Fabrik, Waldhofstraße 18 Tel. 520 65. 70⁵ Orößte Rep.-Aust. von hier u. Ume. Schuhe Schlappen oder gaflen? Durch mein neues Herektt. Schrumpf-Ver- ſahren wird das restlos beseitigt. 6 3. 18 1o ienoru ist die Anty/ ort aber für den Finzelhändler! Das in der Oster-Ausgabe erschienene 500-Mark-Preisausschreiben Dooα Voruiſun Die Feuerbestattung findet am Dienstag, dem 11. April, vormittags ½ 11 Uhr statt, Von Beileidsbesuchen bitte ich abzusehen 0 0 —5 Tiu, 6 62 00 en/ V o Dmzüge 3 Fernumzüge ist deshalb leicht zu lösen, weil Sie die guten abernimmt Erfahrungen bei Ihren Einkäufen uns mitteilen sollen. Von 50 Firmen sind bestimmt einige dabei, 55 deren Ladengeschäft Sie gerne betreten. Rernior, 207 76. Warum?— das teilen Sie uns bitte in zwei bis drei Sätzen mit. Ihre Mübe wird dann auch belohnt werden. Neue Mannheimer Zeitung ———— Häfloxenoideg Sinci heilbar Auehi besch kalſen Prosp. d. chem. Lab. Schneicer Wiesbacen U Morgen · Ausgabe Dienstag, 11. April 1939 150. Jahrgang Nr. 164 S Walohoß beſiegt S Waloͤhof zeigt ein großes Spiel Mannheim, 9. April. Der ſeit dem Vorjahr vor ſich gehende Aufmarſch der Wiener Vereine in Mannheim batte in dem Pokalkampf Waldhof—Rapid einen Höhepunkt, den zu überbieten in jeder Hinſicht ſchwerhalten mußte. Die geradezu beiſpielloſe Leiſtung eines Heermann in Verbindung mit einem außeror⸗ dentlich geglückten Debüt des raſch in die Gunſt der rheiniſchen Fußballgemeinde hineinwachſenden Mit⸗ telſtürmers Pfeifer ſchufen damals gegen den dutzendfachen Oſtmarkmeiſter eine Leiſtung, die auf einſamer Höhe ſtand. Es war daher kein ſchlechter Gedanke, mit Ausnahme von Pfeifer und Pennig, nahezu die gleiche Mannſchaft ins Feuer gegen den F C Vienna zu ſchicken, der mit einem haushohen Sieg über FS Frankfurt ſeinen Kurs nach Mann⸗ heim nahm. Da auch SV Waldhof kurz vorher den überhaupt erſten Sieg der Spielzeit über den Gau⸗ meiſter Vfk Mannheim zu erringen vermochte, wa⸗ ren die beſten Vorausſetzungen für einen großange⸗ legten Kampf gegeben. Vor rund 10 000 Zuſchauern ſtellten ſich bei herrlichem Oſterwetter die Mann⸗ ſchaften im Stadion wie folgt: Vienna Wien: Ploc; Thaler, Schmaus; Sa⸗ beditſch, Hofmann, Laudon; Bartholi, Artmann, Gſchweidl, Decker, Baryli. SV Waldhof: Drayß; Heermann, Schneider: Maier, Siffling, Molenda; Herbold, Bielmeier, Eberhardt, Erb, Günderoth. Das Spiel beginnt bei Rückenſonne, aber leichtem Gegenwind für Waldͤhof mit einer ganz verblüffenden Ueber⸗ raſchung, indem in der erſten Minute bereits auf Flauke von Günderoth, durch wuchtigen, überrumpeln⸗ den Schuß Bielmeiers in die rechte obere Ecke, die Führung an Waldhof kommt. 021. Kurz darauf kann Ploc im Werfen gerade noch einen ſcharfen Flachball Günderoths ſchnappen. Dadurch wird Wien gezwungen, etwas früher als wohl üb⸗ Iich, die Sache ernſter zu nehmen, ſo daß dem Ta⸗ tendrang Waldͤhofs nun doch geſammelterer Wider⸗ ſtand entgegengeſetzt wird, oßne daß man jedoch vorerſt Sonderleiſtungen der Gäſte ſieht. Ein har⸗ „ter Fernſchuß Eberhardts geht fusbreit über die Latte; jedenfalls hat der jugendliche Monnheimer Angriff im Schuß einſtweilen mehr drin als die ge⸗ wichtigen Kanonen der Vienna⸗Fünferreihe. Die Wiener zeigen überhaupt, trotz dem Vorſpruna der Gaſtgeber, dieſelbe Geruhſamkeit wie damals Ranid, und man wartet darauf, wenn ſie es für nötia fin⸗ den werden, ihren traditionellen Ruf zu unterſtrei⸗ chen. Waldhof, wendiger, ſchneller und angriffs⸗ Iuſtiger, erzwingt auch weiterhin die gefährlicheren Situationen. Da ſteigt der erſte, wirklich meiſter⸗ liche Schuß vom Wiener Halblinken Decker, doch Drayß fauſtet in aſeicher Leiſtung heraus; ein herr⸗ licher Moment! Wieder folat eine prächtige Fauſt⸗ varade des Meunheimers, die ſpontanen Beifalls⸗ ſturm auslöſt. Wien, obwohl immer noch langſamer, ſpielt nun konzentrierter, ſo daß die freie Fahrt Waldhofs allmählich mehr geſtonpt wird. Hin und wieder blitzt nun auch das Schußvermögen der Gäſte auf, ſowie auch prächtige Kombinationszüge, aber ſoweit reicht es doch noch nicht, um bis zum Pau⸗ ſenpfiff den Gleichſtand herauszuholen. Für die Fortſetzung erwartet man ein ſtärkeres Anziehen von Vienna, deren Anſehen doch einen weſentlich anderen Ablauf nerlangt. Waldhof hat nun Günderoth auf Halb⸗ links gezogen und Deobald für Erb eingeſetzt. Bald nach Wiederbeginn riecht es bereits wieder nach Tor für Waloͤhof, doch Ploc kann in nicht ganz zweifels⸗ freier Weiſe die Gefahr bannen, wird aber dann von einem direkten Frei⸗ ſtoß Maiers in falſcher Stellung überraſcht. Das Leder zieht über ihn hinweg in die lange Ecke.:2. Auch jetzt noch ſieht man wenig Luſt zu einem Ge⸗ neralangriff der in Frankfurt ſo ſchlagkräftigen Oſt⸗ märker, die im Verlauf der vorigen Woche ja nicht mehr Spiele austrugen als S Waldhof. Wohl kommt einmal der Wiener Rechtsaußen nach einem vorausgegangenen überhaſteten Fehlſchlag zu einem zügigen Schuß, doch Drayß nimmt den ſcharfen Ball ſicher an. Auch der Linksaußen knallt in freier Stellung, von Gſchweidl famos bedient, übereilt darüber. Siffling läßt nun Gſchweidl doch etwas zu viel Luft, was dieſer aber mehr zum Paßſpiel, an⸗ ſtatt zum längſt erwarteten Schuß ausnützt. So ver⸗ ſtreicht die Zeit, ohne daß für die klare Führung Waldhofs wirkliche Gefahr droht, zumal Drayß den bedrohlichſten Augenblick bei einem erneuten bril⸗ lanten Schuß des Rechtsaußen Bartholi durch Ab⸗ lenken im Werfen meiſtert. Aus einer vergeblichen Druckperiode der Wiener heraus kommt Waldhof wieder zu Gegenzügen, aber die Kräfte ſeiner Stür⸗ merreihe ſind ziemlich aufgezehrt, was die Hinter⸗ mannſchaft ſtärker belaſtet. So tanzt nach einem knappen Fehlſchuß Bielmeiers ein Ball der Wiener über das leere Waldhofnetz. Auf beiden Seiten kommt es nicht mehr zu einem wirklich ſchnittigen und placierten Schuß, bis dann Decker ſich endlich zu einem ſolchen ermannt, doch Drays ſchlägt wun⸗ derbar ab. Waldhof verläßt mit einem unerwarte⸗ ten, aber verdienten,:0⸗Sieg das Feld. An die Leiſtung Rapids konnte Vienna nicht anknüpfen. Wohl fehlten vor allem Fiſcher in der Sturmmitte und Scharl im Tor, dann der zurückge⸗ kehrte Hanke und Kaller in der Verteidigung. Bei dem Material, das ein ehemaliger Berufsſpieler⸗ verein aber jedͤenfalls zur Verfügung hat, durfte das keinesfalls mehr ins Gewicht fallen, als die Er⸗ ſatzgeſtellung bei Waldͤhof, die zudem eine einſchnei⸗ dende Umſtellung bedingte. In der mitunter klare⸗ ren Kombinationslinie, wie im durchweg ausge⸗ prägten Kopfſpiel waren die Gäſte Waldhof voraus, aber die erwartete große Geſamtleiſtung blieb aus. Schmaus wie Hofmann und Gſchweidl als Hauptträger des diesmaligen Mannſchaftsbaues rag⸗ ten nicht ihrem allgemeinen und ſicher auch berech⸗ tigten Ruf entſprechend heraus, wenn auch ihre Klaſſe bemerkbar war. Laudon als liaker Läu⸗ fer wäre beſonders zu erwähnen. Gſchweidl muß man bei ſeinem Alter von 38 Jahren alle Hochach⸗ tung zollen, aber ſeine Glanzzeit iſt doch natürlich vorüber. Er wurde gegen Schluß auch reichlich hart. Vor allem hätte man von einem ſolchen Team eine weit fertigere und entſchloſſenere Nützung der reich⸗ lichen Gelegenheiten erwartet. Im ganzen betrach⸗ tet, dieſer Beſuch war eine gewiſſe Enttäuſchung. Damit iſt die prächtige Leiſtung des SV Wald⸗ hof in keiner Weiſe geſchmälert, denn ſein Ein⸗ ſatz, ſein Können, trotz des Erſatzes und der Umformung waren es in erſter Linie, die die Nie⸗ derlage des Vertreters aus der Großdeutſchen Fuß⸗ ballmetropole herbeiführten. Vorweg das Schluß⸗ quartett: Drayß— Heermann— Siffling Schneider— hervorzuheben, das die letzte Ent⸗ faltung des Partners niederhielt, wobei Drayß dies⸗ mal die entſcheidendſte Abwehr ſtellte. Im Sturm der junge, verheißungsvolle Eberhardt, der nur ſeine Zeit braucht, wieder recht gut. Auch Biel⸗ meier, der beſonders mit ſeinem entſchloſſenen Er⸗ öffnungstreffer der Sache die verblüffende Richtung gab, hat wieder aufſteigende Linie. Da auch Her⸗ bold, ſowie die Außenläufer ihr Beſtes taten, konnte bei dem wiedergekehrten friſchen Geiſt keine ſchlechte Leiſtung herauskommen. Waldͤhof hat ſich an den letzten Sonntagen rehabilitiert. Wunder⸗Viernheim vermied alles Kleinliche in ſeiner Spielleitung. Am Schluß ſtarker Beifall. A. M. BſR Mannheim geſchlagen BfR Mannheim— Hindenburg Allenſtein 023(:0) t. Mannheim, 10. April.(Eig. Ber.) Schöne Leiſtungen zweier reiſer Meiſtermannſchaften gaben dem Feiertagstreffen des badiſchen Meiſters Vidt gegen den vielſechen Oſtpreußenmeiſten Hindenburg Allen⸗ ſtein ein ſo ſamoſes Gepräge, daß es ſich zu einem ſehr guten Werbeſpiel unſeres herrlichen Fußballſportes ent⸗ wickelte, an deſſen Fairnis, Ritterlichkeit und tempo⸗ beſchwingten Aktionen 3000 Zuſchauer ihre helle Freude hat⸗ ten und keineswegs mit Beifall kargten, zumal die tüchtigen Jungens unſeres Gaumeiſters zuvor in einem netten ſchnei⸗ digen Spielchen gegen ihre ſympathiſchen franzöſiſchen Freunde, der Jugendelf des FC Clermont⸗Ferrand, das nach beiderſeits beachtlichen Leiſtungen mit einem:2⸗Sieg der Mannheimer geendet hatte, für beſte Stimmung beſorgt geweſen waren. Mannheim: Vetter; Conrad, Rößling; Rohr, Henninger Feth; Spindler, Adam Lutz, Fuchs, Allenſtein: Glowka; Vortanz, Mafewſki; Michel, tt, Weſtphal; Quaſt, Zilkenat, Paradys, Leibenguth,— 9 Trotz einer leichten Ueberlegenheit des VfR kamen die Gäſte auf einen Pfundsſchuß ihres Halblinken Leibenguth zu ihrer erſten Ecke, die aber überaus ſicher gewehrt wer⸗ den konnte. In durchbruchartigen Angriffen vermochten aber die ſtrammen Oſtpreußen gefährlich zu bleiben; man ſchoß im gegneriſchen Strafraum oaus allen Lagen, und Linmal war es der artiſtengewandte Feth, der auf der retten mußte, als Vetter nicht an das Leder m. * Nach etwa 20 Minuten wurde der Druck d 9 ſtärker, doch die Deckung der Schwarzweißroten 5 5 merkſam und unterband die beſten Angriffe. Man ver⸗ ſtand ſich immer wieder Luft zu machen, und hatte eben Lutz bombig vorbeigeſchoſſen, ſo vergob auf der Gegenſeite der Rechtsaußen Quaſt durch zu langes Bögern, als Röß⸗ ling, bei der Abwehr oͤurch die Sonne behindert, verpaßt hatte. Lutz hatte dann wiederum Pech, als im Auiſchluß Freunoſchaſtsſpiele an Oſtern Süddeutſche Jußballſiege in Brandenburg SC ſa Kickers Beim Fußball⸗Turnier, das der SC Brandenburg 05 während der Oſtertage veranſtaltete, gab es am Oſter⸗ ſonntaa 2 Siege der ſüddeutſchen Vereine. Zunächſt tra⸗ ten die Gaſtgeber gegan die Ofſenbacher Kickers an und unterlagen:6(:). Bis zur Pauſe leiſteten die Branden⸗ burger ſtarken Widerſtand und konnten die Partie offen balten. Nach dem Wechſel ſetzten ſich die Kickers aber ſchnell durch. Durch drei Tore von Staab, Mondorf und Kaiſer wurden die Brandenburger ſtark durcheinander⸗ gebracht. Zudem wurden noch der Verteidiger Papenbrock und der Torhüter der Gaſtgeber verletzt, ſo daß der Wider⸗ ſtaud gegen die immer ſtärker angreifenden Ofſenbacher mehr und mehr zuſammenſchmolz. Durch drei weitere Trefſer von Stoab(2) und Feth wurde das Ergebnis auf:0 geſchraubt. Freiburger FC— Köln⸗Sülz 07:2(:1) Einen ſchönen Sieg holte der Freiburger FC gegen den Meiſter des Gaues Mittelrhein, Köln⸗Sülz 07, heraus. Mit:2(:1) Toren blieben die Sübdeutſchen erſolgreich. Dem Führungstreffer der Kölner durch Finken in der 25. Minute folgte bald der Ausgleich, den Flöhl erzielte und Mittelſtürmer Scherer brachte die Feiburger bis zur Pauſe:1 inn Front. Nach dem Wechſel glich Hemmers⸗ bach ſür die Kölner aus, aber Scherer ſtellte den Sieg des FC endgültia ſicher. Rapid in Frankfurt geſchlagen Eintracht Frankfurt— Rapid Wien:2(:0) Am Oſterſonntag erſchien der Pokal⸗Sieger Rapid Wien in Frankfurt zum Freunoſchaftsſpiel gegen die Eintracht Natürlich wollten ſich die Sportbegeiſterten dieſes Ereignis nicht entgehen laſſen. Sie wollten die Mannſchaft ſehen, die den Sportverein im Endſpiel um den Tſchammer⸗Pokal in Berlin bezwungen hatte. So pilgerten 15000 hinaus zum Riederwald und erlebten bei ſchönſtem Frühlingswetter einen Kampf, der überraſchend zum großen Teil im Zei⸗ chen ber Eintracht ſtand. Gewiß, die Wiener ſpielten nicht ſchlecht ſie zeigten oft großartige Einzelleiſtungen, aber im Zuſammenſpiel woren ihnen die Franlſurter entſchieden üüberlegen. So war auch der knappe 912(:)⸗Sieg der Ein⸗ tracht durchaus verdient Fiſcher im Tor, die beiden Vertei⸗ diger F. Groß und Kolb, ſonvie Lindemann als Stopper⸗ Mittelläuſer waren die beſten Kräfte bei der Eintracht in der Abwehr. Röll ſpielte in Sturm ſehr eifrig und Adam Schmidt war techniſch wieder ausgezeichnet. Auf der Gegenſeite gefielen Raftl, die beiden Außen⸗ ſtürmer Hofer und Peſſer, dazu der linke Läufer Skoumal. Schwaches Spiel des SSC Stuttgarter SC— Rotweiß Oberhauſen:5(:2) Vor nur 1000 Zuſchauern empfing der Stuttgarter SC Rotweiß Oberhauſen zum Fußball⸗Freundſchaftsſpiel. Die Gäſte mit Jüriſſen im Tor boten eine ausgezeichnete Lei⸗ ſtung und ſchlugen die in ſehr ſchwacher Form ſpielenden Stuttgarter ſicher mit:1(:0) Toren. Im Sturm der Gäſte gefielen Rütter und Günther beſonders. Oberhauſen legte durch Rütter zwei Trefſer bis zur Pauſe vor, dann erhöhten Solzbacher und Günther(2) in regelmäßigen Ab⸗ ſtänden auf:0. Erſt kurz vor dem Schlußpfiff des Un⸗ parteiiſchen Heß(Stuttgart) kamen die Einheimiſchen durch Schleehauf zum Ehrentreffer. Duisburger Sp— Bayern München:5(:9) Rund 5000 Zuſchauer wohnten dem Freunoſchaftsſpiel des Bezirksklaſſenvereins Duisburger SpV und den Mün⸗ chener Bayern bei. Obwohl die Gäſte mit zwei Mann Erſatz antraten, beherrſchten ſie den Kampf jederzeit und ſiegten ſicher mit:1(:0) Toren. Streitle, Goldbrunner und Loſanoff waren die beſten Kräfte bei den Bayern. Durch Mittelſtürmer Maſchauer gingen die Gäſte in Füh⸗ vung, der gleiche Spieler erhöhte auf:0, und fünf Mi⸗ nuten vor der Pauſe hieß es durch ein Selbſttor des lin⸗ ben Duisburger Verteidigers:0. Siemetsreiter ſchoß nach Seitenwechſel den vierten Treffer und der Rechtsaußen Dippold erhöhte den Vorſprung auf 510; erſt dann erzielten die Duisburger durch den Halblinken Hoſſmann den Ehren⸗ treiſex. latte. 55 Nach Wiederbeginn zogen die Raſenſpieler, die nun un⸗ Spindlerecke ſein herrlicher Kopfſtoß an der Latte endete. etwas zu, doch der Halbrechte Zilkmal ſchoß an die Quer⸗ 8 verdient hoch geſchlagen wurden, etwas ſchärfer vom Leder; es gab auch ſofort ſehr dicke Luft vor dem Allenſteiner Kaſten, an dem Spindler einen Strafball knapp vorbeiſchoß. Aber auch die Gäſte blieben nicht müßig, die ſogar erneut einen Lattenſchuß regiſtrieren konnten, als Paradys, von einem Zuſammenprall gerade wieder erholt, mit äußerſter Wucht geſchoſſen hatte. In der 60. Minute ſollte es aber doch beim BfR einſchlagen, als der Rechtsaußen Quart zu einem Schrägſchuß kam, der hinter Vetter im VfR⸗Tor ein⸗ ſchlug. Gleich darauf foͤrehte Paradys mit dem Rücken zum Kaſten ſtehend, einen Bäll ganz famos ab, und nur eine Prachtparade von Vetter rettete vor einem weiteren Minus⸗ treffer. Die Gaſtgeber verdoppelten nun ihre Anſtrengun⸗ gen, aber noch immer wollte der Sturm den Kontakt nicht finden. So verfehlte Striebinger im Sprung eine herrliche Kurz vor der Pauſe ſetzten die Allenſteiner noch jienna Wien Hereingabe von Spindler, die förmlich nach Maß war. Die Soldaten waren glücklicher. Ein Fehlſchlag von Conrad führte zu einem Gedränge, aus dem Schlegel den zweiten Treffer ſchoß, nachdem ihm Liebenguth den Ball richtiggehend„ſerviert“ hatte, ſo daß er nur noch einzu⸗ ſchieben brauchte. ſchon umgeſtellt, aber trotz dieſer Maßnahme blieb eine nennenswerte Beſſerung der Angriffsreihe aus. Liebenguth lief ſogar noch einmal durch und ſchoß das dritte Tor für den Gaſt. Bfk Mannheim. noch im Glanze ſeines Deſſauer Bombemſieges— der Högers„Schlappe“ war über die Schlagfertigkeit des Badenmeiſters baß erſtaunt geweſen— lieferte ein wenig freies und zugvolles Spiel. Der Sturm lie ßin zahlreichen Momenten eine geſteigerte Ent⸗ ſchlußkraft vermiſſen und auch die vielſach erwartete Muſterkollektion ſcharſer Torſchüſſe nach Deſſauer Art ließ auf ſich warten, trotzdem Striebinger und Spindler in olänzenden Spurts und exakten Flanken die BVor⸗ GPSBoe 6 Sfurne SOmi. YOre, MNohpnheif, S5 bedingungen bierzu wiederholt geſchaffen hatten. Lut war ſcharf bewmacht, ſo daß er nur ſelten zum Zuge kam, zumal Adam und Fuchs den zündenden Funken nicht ſinden wollten. Die Läuferreihe ſpielte in gewohnter Sicherheit und Ueberſicht, aber i der Vertedigung leiſtete ſich Rößling neben dem wirkungsnoll abſchlagenden Conrad einige Schnitzer, die leicht ins Auge hätten gehen können, wäre Vetter nicht mit voller Aufmerkſamkeit bei der Sache geweſen. Die Allenſteiner waren Männer mit Kämpferherzen, die ihrem Gaſtgeber alles Können abfordertenzund ähn zwan⸗ gen, während der 90 Minuten ein großes Tempo mit⸗ zuhalten. Wer dieſe ſtrammen durchtrainierten Jungens an der Arbeit ſah, der kann verſtehen, daß ſie in den Punkteſpielen unbeſiegt ölteben, das Rennen mit Acker⸗ längen nach Hauſe brachten und ſchließlich am Karfreitag auch die ſchwarzen Huſaren vom Saarländer Kohlenpott k. o. ſchlugen. Ueberragende Kräfte waren Torwart Glowka, die Verteidiger Vortanz und Maſewſki und in der Läuferreihe Mittelläufer Hutt ſowie der große drahtige Michel. Im Sturm gefielen beſonders Paradys und Zil⸗ kenat, während Leibenguth durch allzu viel Technik zu übertriebenem Dribbling neigte. Schiedsrichter Pennig⸗Walbohof leitete in großartiger und ſicherer Manier.— Hat— Ludwigshafens internationales Jußball-Fugenöturnier Guter Beſuch— Vorzügliche Leiſtungen— Aitliga Mannheim-Altliga Luswigshafen:1 Kaum eine Zeit des Jahres wäre beſſer und ſymboliſcher geeignet für eine große Heerſchau unſerer Sportjugend als die Oſtertage. Oſtern, das Feſt der Freude und des Lichtes, iſt das Simubild der erwachenden Kräfte, die Ver⸗ körperung der Schaffung eines neuen Menſchen, der taten⸗ froh und freudig in die Welt blickt. Tatenfroh und freudig war auch das farbenprächtige Bild, welches dieſer erſte Oſterfeiertag auf die Sportanlage der TSG 61 Ludwigshafen zauberte, es war ein herrliches Feſt der Jugend, wie man es ſich ſchöner kaum denken kann. Ein regenfreier Himmel, aus dem ſtrahlend die Sonne lachte, ein in beſter Verfaſſung befindliches Spielgelände und die guten Leiſtungen unſerer Fußball⸗ jünger, ſie ſchuſen die Vorausſetzungen zu einem vollen Gelingen dieſes 2. internationalen Oſterturniers, welches wohl damit endgültig ſeinen feſten Ankerplatz im alljähr⸗ lichen Fußballprogramm unſerer linksrheiniſchen Nachbarn gefunden haben dürfte. Gauz ſo, wie es ſich gehört, hatten die„Großen“ die Bemühungen der„Kleinen“ reſpektiert und hatten ihrerſeits von Parallelveranſtaltungen abge⸗ ſehen, ſo daß in Verbindung mit einer weitgehenden Pro⸗ paganda dieſer Veranſtaltung ſeitens der Mannheim⸗Lud⸗ wigshafener Fach⸗ und Tagespreſſe ein Erfolg in finan⸗ öeller wie auch in ſportlicher Hinſicht nicht ausbleiben onnte. Den unermüdlichen Bemühungen der Ludwigs⸗ hafener Sportorganiſationen, voran des Sportführers Deutſchel, war es möglich, ein ganz auserleſenes Pro⸗ gramm zu bieten, und es ſei gerne beſonders bervorgehoben, daß auch die Stadtverwaltung Ludwigshaſen ſowie die Kretsleitung die Veranſtaltung redlich unterſtützten. Den auswärtigen Mannſchaften wurbe ein freundlicher Empfang bereitet, wobei im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zweifel⸗ los die Begrüßung der engliſchen Schüler am Sonntag⸗ vormittag im Ludwigshafener Rathaus ſtand. Darüber hinaus hatte man es ſich nicht nehmen laſſen, alle aus⸗ wärtigen Mannſchaften zum nahen Heidelberg zu führen, wo die Jungens von der Schönheit des lieblichen Neckar⸗ tales ſicher ͤen beſten Eindruck von ihrer Reiſe mit nach Hauſe nehmen durften. Den Reigen der ſportlichen Wettkämpfe eröffneten am Sonntag früh: 1. FC Nürnberg— Frieſenheim 41 In einem ſchönen Spiel entpuppten ſich die Bayern als eine gereiſte Elf, die den Pfälzern in techniſcher Bezie⸗ hung überlegen war. Einen zweiten Sieg für die„Auswärtigen“ gab es dann mit dem Treffen Dortmund 95—Tura Ludwigshafen:2 wobei die Rheinländer im beſſeren Ausnützen der Tor⸗ chancen dominierten. Den einzigen Sieg der„Heimiſchen“ buchte man mit dem Spiel TS 61 Ludwigshafen— Wacker München 31 und hier lag die Stärke unverkennbar bei den TS⸗elexy. deren ſpieleriſch gute Leiſtung des Angrifſes entſchei⸗ Die Fortſetzung der Spiele am frühen Nachmittag brachte zunächſt eine Verdoppelung der Beſuchsziffer vom Vormittag, denn zum Hauptteil des Programms hatten ſich gut 1500—1800 Zuſchauer eingeſunden, die als erſte Delikateſſe das Spiel einer Ludwigshafener Jungbann⸗ Auswahl gegen eine Londoner Schülerelf erlebten. Beide Mannſchaften ſpielten ein techniſch ausgezeichnetes Spiel, das eine Fülle ſpannender Spielmomente bot. liſchen Schüler demonſtrierten gute Ballbehandlung und waren auch recht ſicher im Kopſballſpiel. Andererſeits zeigte die Ludwigshafener Staffel die größere Entſchloſſen⸗ heit, mit der man namentlich die erſte Halbzeit klar zu ſeinen Gunſten zu geſtalten wußte. Hübſche Kombinations⸗ züge ließen den Ball oft meiſterhaft von Mann zu Mann wandern und ſchon hatte der beſonders durchſchlagskräftige linke Flügel der Pfälzer zwei Tore vorgelegt. Ein drit⸗ tes Tor noch vor der Pauſe und Nummer 4 und 5 nach der Pauſe brachten die Engländer bei zunehmender Ver⸗ langſamung ihrer Spielaktionen endgültig ins Hinter⸗ treſſen. Als es gar 8ꝛ0 für Ludwigshafen hieß, da hrach⸗ ten die letzten Spielminuten den engliſchen Schülern den verdienten Ehrentrefſer, als ſich der Ludwigshafener Tor⸗ wart einmal zu weit aus ſeinem Gehäuſe begeben hatte. Der Jugendmeiſter der Gruppe Spyͤgg Mundenheim, hatte die Ehre, gegen die Wiener Jugendauswahl zu kämpſen, in der die beſten Leute vom FC, WaaC, Adenia und Auſtria Wien vertreten waren. Es woren 80 Minuten Fußball die zu begeiſtern wußten und man wußte eigentlich nicht, was man mehr bewundern ſollte, die Wiener Fußballtechnik, wobei einzelne Leute, wie den rechte Läuſer, der rechte Verteidiger und das Sturminnen⸗ trio ſich zu beſonderer Geltung bringen lonnten, oder aber der Eiſer der Mundenheimer, die das ſchwere Spiel mei⸗ ſterlich beſtanden. Bis zur Pouſe hatte man ſich mit 1·1 die Waade gehalten, dann ſetzte ſich im zweiten Teil die größere Reife und Erfahrung der Wiener durch, bei denen ſich auch der Mittelläufer noch in ganz beachtliche Form brachte und am Ende hatten die Wiener eiren herrlichen:1⸗Sieg er⸗ rungen. Keinen würdigeren Abſchluß des Ganzen hätte man ſich wohl denken können, als das Spiel der Altligomganſchaften: Mannheim: E. Schönig; Lipponer, Ueberrhein; Schäfer, Gaſt. Engelhardt; Dr. Gleißner, Egner, Zeilfelder, Fiſcher, Zöllner.— Ludwigshafen: Schmidt; Könia, Koch; Rilly, Schzger, Kirſch; Becker, Burthard, Boppert, Feeſer, Förſter. Es war ein Spiel, woran mon ſeine helle Freude haben konnte, vornehmlich auf Mannheimer Seite, die mit einem Pauſenſtand von 40 auch am Ende mit 511 klarer Sieger bleiben. Mannheims alte Garde war mal wieder gonz tüchtig beim Zeug. Ausgezeichnet Goct mit ſeinen Flügeln Biolle Schäfer, dem„eiſernen“ Otto Engelhardt, dann der Angriff mit ſeinem ſoliden„Gemiſch“ Nyg—VR. Hinten hatte Fendenheim für die Abwehr bemüht zu ſein, was in allen Teilen gelang und wenn ſchon was durchkam, donn war Schönigs Emil von Phönix mit ſeinen weit ausgeſtreck⸗ ten Fangarmen auf ſicherer Hut.-ul. Im BfR⸗Lager hatte man wohl vorher Die eng⸗-⸗ Ludwigshaſen⸗Süd, Erſatzlente verſehen waren. eenee e eeeeen Reue Waunheimer Beitung J Norgen⸗Unsgabe tTS vr. —— Dienstag, 11. April 1889 Die Spiele der Bezirksklaſſe Neulußheim ſiegt hoch Abteilung 1 Lenlußheim— Käſertal 50 Vereine, Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernbeim 22 12 6 4 57.27 30.14 Germ. Frtedrichsfeld 22² 11 7 4 42-24 29.15 Olympia Neulußhein?1 12 4 5 59.36 28.14 B Weinheim 4 6 51.25 238.16 SéE Käfertal 23 8 9 6 47:44 25:21 67 Mannheim 2¹ 9 5 7 35.36 28.19 98 Seckenheim 22 7 8 7 38.34 28:2 Phönix Mannheim 22 6 9 28:36 2¹ 23 Alemann.Ilvesbeim 22 7 6 9 50.54 20.24 08 Hockenheim 2 6 5 9 27.44 17:23 BfTuR Feudenheim 22 6 16·28 V Brühl 2¹ 6 2 1 B3 128 Fortuna Heddesheim 2 3 3 16 24:69.35 Neulußheim— Käfertal:0 Unter der umſichtigen Leitung von. Schiedsrichter Kupfernagel⸗Wiesloch trafen ſich am Oſter⸗ ſonntag die beiden Mannſchaften zum Pflichtſpiel. Dabei hatte Neulußheim die:1⸗Niederlage aus dem Borſpiel wettzumachen. Zu Beginn fiel den Gäſten die Platzwahl zu, Neulußheim hatte Anſpiel. Sofort wurde ein ſcharfes Tempo vorgelegt und Neuluß⸗ heim drängte die Gäſte in ihre Hälfte zurück. Im⸗ mer wieder konnte die verſtärkte Gäſte⸗Verteidigung Herr der Lage werden, bis Kammer kurz vor der Halbzeitpauſe zum 1. Tore kam. Nach Wiederbeginn hat Neulußheim die ſchöne Sonne im Rücken. Man ſah ſofort, daß ſich die Platzherren eines anderen beſonnen haben und alles auf eine Karte ſetzten. Die hölliſchen und tempoge⸗ ladenen Angriffe wurden dem Gäſtetorhüter, der übrigens durch ſein hervorragendes Spiel eine glän⸗ zende Parade zeigte, zum Verhängnis. Den An⸗ fang der bombigen Kanonade machte Langlotz, als er das 2. Tor ſchoß. Eine glatte Vorlage von Wein wurde durch Kammer zum 3. Tor verwandelt. Das vierte Tor reſultierte aus einem 11⸗Meter, den Wagner verwandelte. In dieſer Zeit iſt Käfertal vollſtändig auseinandergefallen und zu einer ein⸗ heitlichen Aktion reichte es nicht. Dann beſchloß Scheck den Torreigen, als er Nr. 5 einſenden konnte. „Käfertals Tor iſt von Neulußheim belagert gewe⸗ ſen und erſt wenige Minuten vor Schluß raffte ſich Käfertal zum Endſpurt auf. Aber die Neulußhei⸗ mer Hintermannſchaft war auf der Hut und ließ keinen Torerfolg zu. 97 Manuheim— Sparta Nürnberg 22 Die Neuoſtheimer hatten ſich zu ihrem Freunoſchafts⸗ ſpiel am Oſterſonntag mit Sparta Nürnberg eine ſym⸗ pathiſche und vecht ſpielſtarke Mannſchaft verpflichtet, die in jeder Hinſicht einen guten Eindruck hinterließ. Die junge, gut durchgebildete Elf war in techniſcher Hinſicht dem Gaſt⸗ geber lange ein gleichwertiger Gegner. Der Angriff aber war oft weit ſchneller und zielſtrebiger als der etwas verſpielte Sturm des Gaſtgebers, wenn man das diesmal im Reſultat nicht auszudrücken vermochte. Schiedsrichter Strein(Sandhofen) war bei dieſer Begegnung vor keine ſchwere Aufgabe geſtellt. die 07⸗Torabwehr vor ſchwere Aufgaben ſtellten. * Zu Beginn der Mürnberger, die beſonders im Angriff ungemein ſchnell operierten, und mit ſteilen Durchlagen und ſaftigen Schüſſen In der 10. Minute konnte Mittelſtürmer Stich die gegneriſche Ver⸗ teidigung ſtehen laſſen, und unhaltbar knallte er den Ball neben dem linken Pfoſten ins Netz. Auch ſpäter kam es im 07⸗Strofraum noch zu gefährlichen Situationen, aber Sann kam die Mannſchaft des Gaſtgebers immer mehr auf, und in der B. Minute gelang der Ausgleich durch Jung, der von Müller gut bedient worden war. Nach der Pauſe griff 07 energiſch an, ein ſcharfer Ball von Hanſelmann konnte gerade noch zur Ecke abgewehrt werden, aber treffer durch Weigel im Kaſten. Auch ſpäter hatte 07 meiſt mehr vom Spiel, aber Sparta antwortete immer wieder mit äußerſt gefährlichen Vorſtößen und konnte in der 65. Minnute durch einen von Stich verwandelten Elfmeter gleich⸗ ziehen. Obwohl es bis zum Spielende vor beiden Toren noch geſährliche Augenblicke zu überſtehen gab, fielen keine weiteren Treffer mehr. Abteilung 2 Limbach— Union Heidelberg:0 Nohrbach— Walldürn:1 Eberbach— 05 Heidelberg(Eberbach nicht augetr.) Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Wuntte 20 13 6 4 74:28 32²8 TS Plankſtabt 20 12 4 4 57˙39 28:12 TS Rohrbach 20 11 3 6 53.40 25:15 Wiesloch 20 9 4 7 51·34 22˙18 Unton Heidelbera 20 10 2 8 34 37 22.18 Bitkt. Neckarhauſen 2 9 2 9 51758 20 20 Schwetzingen 18 6 5 7 40.88 17.19 Walldürn„„20 7 8 10 32.43 17:23 SC 05 Heidelbera 18 6 3 9 38:87 15.21 Eberbach 8 4 2 12 2749 10 26 Freya Limbach 3 22.84 286 Rohrbach gegen Kickers Walldürn:1(:1) Unter der umſichtigen Leitung von Schiedsrichter Nolt (Durmersheim) kam obiges Pflichtſpiel zum Austrag. Die wanofrei. gut vors Tor gegeben wurde, nen ſie nichts Zählbares erreichen. Gäſte legten ſchon zu Beginn mächtig los, und lange Zeit dauerte es, bis die Platzherren überhaupt ins Spiel⸗ geſchehen bamen. Die Gäſte kamen zur erſten Ecke, welche und durch Kopfſtoß des Halblinken zum erſten Treffer verwandelt wurde. All⸗ mählich finden ſich auch die Einheimiſchen und geſtalten das Spiel ausgeglichener. Es gelingt ihnen auch, durch den Linksaußen Hoberling den Ausgleich zu erzielen. Das Spielgeſchehen wechſelt in der Folgezeit ziemlich ſtark. Noch vor der Pauſe kommen die Gaſtgeber nach einem ſchön eingeleiteten Angriff auf Flanke von rechts durch den Mittelſtürmer Renſch zum Führungstreſſer. Noch Wiederanſpiel ſieht man die Gäſte vorübergehend wieder leicht im Angriff; jedoch außer einigen Ecken kön⸗ In den Schlußminnten ſieht man die Kickers nochmals im Angriff, doch ändert ſich an dem Ergebnis bis zum Abpfiff nichts mehr. Schieds⸗ vichter Nolt(Durmersheim) leitete das Treffen ein⸗ Verbandsſpiel 05 Heidelberg Eberbach Bei dieſem Punktetreſſen iſt Eberbach nicht angetreten. Schiedsrichter Kretzler, Waldhof, ließ die Heidelberger den Anſtoß ausführen und pfiſf ſogleich ab. Das Spiel dürfte Für Heidelberg gewonnen ſein. Es liegt hier der gleiche Fall vor, wie beim Spiel Schwetzingen— Eberbach, das ebenfalls für Schwetzingen als gewonnen erklärt wurde. „Freya“ Limbach— Union Heidelberg:0 —9 Int, alles gut. Das war die Loſung der tüchtigen und ſympathiſchen Elf der Limbocher, die im letzten Spiel in der Bezirksklaſſe zu einem Punktgewinn kamen und damit zum Abſchluß nochmals beſtätigt haben, daß es ge⸗ gen ſie nicht leicht iſt, einen Erfolg einzuheimſen. Die Limbacher legten eine imponierende Spielfreudigkeit an den Tag; man merkte es kaum, daß einige Poſten durch Auch die Gäſte hatten nicht Hihre beſte Vertretung zur Stelle. Limbach verſuchte ſein ſtand das Treffen vollſtändig im Zeichen 9 Minuten ſaß dann doch der Führungs⸗ Glück vom Anbeginn mit energiſchen Angriffen, ohne aber das ſtarke Bollwerk des Gegners überliſten zu können. Die Hintermannſchaft der Heidelberger leiſtete in dieſer Spielphaſe eine ganz hervorragende Abwehrarbeit. Bei ihren Gegenangriffen kamen die Gäſte gleichfalls nicht zum Zuge, da Limbachs Torwart Hemberger und Mittel⸗ läufer Wetterauer keinen Treſfer zuließen. Mit einem torloſen Ergebnis ging es in die Pauſe. Nach dem Seitenwechſel waren die Platzherren trotz des heftigen Gegenwindes mitunter ſtark überlegen. Jedoch zu dem vielleicht ſiegbringenden Treffer reichte es nicht, Dem Verteidiger Vogel und beſonders dem Torwart Micklas hatten es die Heidelberger zu verdanken, daß die Platzherren nicht zum Zuge kamen. An dem:0⸗Ergebnis änderte ſich bis zum Ablauf der 1½ Stunden nichts mehr. Die Limbacher haben mit der verdienten Punkte⸗ teilung gegen einen der Spitzengruppe angehörenden Part⸗ ner einen ehrenvollen ß gemacht und würdevoll von der Bezirksklaſſe TS Robrbach— Rhenania Köln:5 12:9. Trotz des nicht gerade günſtigen Wetters und der da⸗ mit verbundenen Bodenverhältniſſe lieferten ſich beide Mannſchaften ein ziemlich ſchnelles Spiel. In körperlicher Hinſicht waren die Gäſte den Einheimiſchen weit über⸗ legen. Schon vom Anſpiel weg hatte die Platzelf eine leichte Feldüberlegenheit zu verzeichnen und wartete auch mit ſchönen Angrifſen auf, doch die herausgearbeiteten Tor⸗ gelegenheiten wurden infolge Unentſchloſſenheit und zu langem Ballhalten nicht verwertet. Bei einem neuerlichen Angriff kommt W. Hummel in günſtige Poſition und ſendet zum Führungstreffer ein. Der über die ganze Spielgeit anhaltende Regen machte allmählich den Boden ſchlüpfrig und ließ in der Folgezeit eine genaue Ball⸗ kontrolle nicht mehr zu. Noch vor der Pauſe verſtehen es die Gäſte, trotz der wenigen Angriffe, welche aber meiſt gefährlich ſind, den Ausgleich herzuſtellen und wenige Minnten ſpäter durch einen 3. Treffer das Ergebnis zu erhöhen. Auch die Platherren ind wicht müßig und dounen durch ein 2. Tor die Tordifferenz verringern. Nach Wiederanſpiel finden ſich die Gäſte wefentlich beſſer zuſammen als im erſten Spielabſchnitt, und laſſen den Rohrbachern nur wenig Gelegenheit zum Angriff. Ein Händeelfmeter brachte den Gäſten ſchon wenige Minuten nach Wiederbeginn den 4. Erfolg und kurz darnach konnte der Linksaußen der Gäſte aus einem Geplänkel heraus zum 5. Male erfolgreich ſein. Erſt gegen Spielende tauen die Einheimiſchen wieder etwas mehr auf und greifen energiſch an. Sie vermochten auch durch 2 weitere Tref⸗ ſer von Linksaußen Hoberling und Mittelſtürmer Renſch das Ergebnis günſtiger zu geſtalten, aber zum Ausgleich reichte es, trotz 2 totſicheren Chancen, nicht mehr. Schieds⸗ richter Gottfried(Kirchheim) war dem Spiel ein ge⸗ rechter Leiter. FG Kirchheim— Union Böckingen:5 Um ſich für die bevorſtehenden Aufſtiegsſpiele zur boch⸗ ſten Spielklaſſe vorzubereiten, hatte ſich der Meiſter von Unterbaden⸗Oſt auf den erſten Oſterfeiertag die ſpielſtarke Gauligaelf Union Böckingen zu einem Freundſchaftstreſ⸗ fen verpflichtet. Bevor die Böckinger überhaupt erſt richtig in Schwung kamen, mußten ſie tatenlos zuſehen, wie der Kirchheimer Sturm immer wieder die gegneriſchen Reihen durchbrach und bald durch Linksaußen ein den erſten Treffer erzielte. Zwar kamen die Unioniſten ſogleich zum Ausgleich, aber Kirchheim übernahm abermals durch Fein die Führung. Infolge eines Fehlers des einheimiſchen Erſatzverteidigers konnte Böckingen wiederum den Gleich⸗ ſtand herſtellen. Unmittelbar darauf iſt Kirchheim durch Karl ein drittesmal erfolgreich. Jedoch noch vor der Pauſe müſſen ſich die Einheimiſchen den Ausgleich gefallen laſſen. In der zweiten Spielhälfte wurden die Gäſte immer beſſer, aber von einer etwaigen einſeitigen Angelegenheit des Gauligiſten konnte keine Rede ſein. Das Spiel verlief nach wie vor offen und gleichmäßig, nur mit dem Unterſchied, daß die Fünferreihe ſich gegen die ſtabile Hintermannſchaft des Gegners, in welcher Mittelläufer Frei(Böckingen!) mehr als dritter Verteidiger ſich betätigte, nicht mehr durch⸗ zuſetzen vermochte. So genügten zwei Treffer des Links⸗ außen und Halblinken, um den Sieg für die Gäſte ſicher⸗ zuſtellen. Den Kirchheimern war das Glück nicht gegönnt, die mehreren auten Torgelegenheiten zur Verringerung des Ergebniſſes zu verwerten. Internationales Rabrennen auf der Phönix-Kampfbahn Deutſchland gewinnt das Länder⸗Omnium— Belgien kährt Bahnrekord Euswigshafener Sieg im Ausſcheidungsfahren Der Oſter⸗Montag iſt ſchon ſeit Jahren in Mannheim den Racſportlern vorbehalten, die an dieſem Tage in der Phönix⸗Kampfbahn ihre Rennen veranſtalten. Die geſtrigen Radrennen auf der beliebten Mannheimer Phönixbahn bil⸗ deten zugleich die Eröſfnung der diesjährigen Bahnſaiſon. Die als Veranſtalter auftretende Radſport⸗Vereinigung 1924 Mannheim mit ihren leitenden Kräften Maier⸗Mack, Kraus, Libbch und Kreisobmann Joachim konnte bereits mit der erſten Veranſtaltung im neuen Jahr einen ſchönen Erfolg verzeichnen. Zur rechten Zeit war die Schlecht⸗ Wetter⸗Periode beende: und herrlicher Sonnenſchein lag iüber dem weiten Oval der Phönir⸗Bahn, als am Oſter⸗ Montagnachmittag die Rennen begannen. Der inter⸗ nationale Charakter der Veranſtaltung, ſowie die Veryflich⸗ tung zahlreicher guter deuſcher Fahrer hatte zahlreiche Zuſchauer angelockt, die Zeug intereſſanter Kämpfe auf der Bahn wurden. Das Programm war ſehr gut zuſammen⸗ geſtellt. Im Mittelpunkt des erſten Teile ſtand ein Län⸗ der⸗Omnium Belgien— Deutſchland, das aus Flieger⸗, Punkte⸗ und Zeitfahren beſtand. Ein Punktefahren ſowie ein Ausſcheidungsrennen bildeten der Rahmen, während der 2. Teil ein Mannſchaftsrennen über 150 Runden ans⸗ füllte, zu dem 16 Paare gemeldet hatten. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand der erſtmalige Start der Belgier De Boevere und v. d. Aker, die das Länder⸗Omnium gegen die deutſchen Vertreter Miller (Miünchen) und Poſtler(Paderborn) beſtrütten. Aus Ber⸗ lin, Erfurt, Köln, Stuttgart, Kaiſerslautern, Paderborn und München waren weitere Kräfte verpflichtet worden, darunter Wachtmeiſter(Berlin) und Viehmeyer(Pader⸗ born) ſowie Kleinſorg(Köln), ſowie die beiden Stut!garter Renz und Kurz. Zu dieſen kamen die beſten Mannbeim⸗ Ludwigshafener Kräfte mit Krimme, Ullrich, Ziegler und Homann an der Spitze Beſonderes Intereſſe brachte man dem erſten Mannheimer Start des früberen ſo erfolgreichen Jugenöfahrers Homann bei den Senioren entgegen. Mit einer bei den———— ſtündigen Verſpätung begann die Veranſtaltung mi⸗ Einmarſch der Fahrer, der Begrüßung durch Vereins⸗ führer Maier⸗Mack und der Begrüßungsrunde. 7 Maun⸗ heim⸗Ludwigshafener Nachwuchsfahrer beſtritten das Er⸗ öjfnungsrennen, ein Punktefahren über 25 Runden mit 8 ertungen. Das Rennen wtr eine überaus ſichere An⸗ gelegenheit von Homann, der in der Zielgeraden jeweils nur kurz antreten brauchte, um ſämtliche Wertungen für ſich zu entſcheiden. Steinle harte den 2. Platz gleichfalls ſicher. Der 3. Zlatz fiel erſt in der letzten Wertung Dewald, der Ulrich knapp hinter ſich laſſen kounte und da⸗ mit einen Punkt Vorſprung herausholte 25 Rundenfahren der Nachwuchsfahrer: 1. Homannn⸗ Ludwigshafen 15.; 2. Steinle⸗Waldhof 8.; 3. Dewald⸗ Waldhof 4.; 4. Ullrich⸗Waldhof 3 P. Um die Bannmeiſterſchaft des Bannes 171 der H7J traden 4 Jugendfahrer über 1000 Meter an. Augſtei⸗ wurde Bannmeiſter knapp vor Heller und Vielhauer(beide Cepper-Hänte Manmheim). Das Länder⸗Omnium begann mit einem 1000. Meter⸗Fliegerrennen, das die beiden deutſchen Vertreter Poſtler⸗Miller gegen die Antwerpener Fahrer De Boevere⸗ v. d. Aker nach taktiſch ausgezeichneter Fohrweiſe für ſich entſcheiden konnten. Poſtler ging in der Zielkurve vor und ſiegte vor De Boevere der Miller im Ziel noch abfangen konnte, während der 2. Belgier über den letzten Platz nie kinauskam. Deutſchland— Belgien 42 P. Der 2. Wettbewerb des Omniums war ein——— das zu ein erſte Wertung fahren über 10 Runden mit 9 Wertungen, überaus ſponnenden Rennen wurde. Die holte ſich Poſtler, aber Miller kam wicht über den 4. Platz hinaus. Länderkampf:5. Poſtler ging anſchließend mit v. d. Aker am Hinterrad davon, während Belgiews Nr. 1 De Boevere bei Deutſchlands Nr. 2 Müller blieb. Wöer überraſchend wartete Poſtler in der 2. Wertung zu lauge werd mußte v. d. Aker vorlaſſen, dagegen gelang es Miller den Belgier De Boevere um Hanobreite zu ſchlagen, ſo daß der ampf nach der 2. Wertung 10:10 ſtand. Poſtler und v. ö. Aker überrundete jetzt, ſo doß alle Fahrer wieder zu⸗ ſammen in die Schlußwertung gingen. Miller ſiegte hier ſicher vor v. d Aker und Poſtler, womit Deutſchland das Punktefahren mit 16:14 P. knapp für ſich entſchied, womit das Omninm mit:4 P. bereits für Deutſchland entſchieden war. Das Weitfahren, welches das Länder⸗Omnium abſchloß, wurde eine Beute der Belgier, welche fabelhaft zuſammen⸗ fuhren und 24,9 gegen 30,6 der Deutſchen herausfuhren. Die Zeit bedeutet neuen Bahnrekord. Sieger im Omninm 10:8 P für Deutſchland. Eine unbeimliche Jagd war das Ausſcheidungsſahren, on dem zahlreiche erſtklaſſige Kräfte teilmahmen. Deider ſchied der Berliner Wachtmeiſter infolge eines Verſehens bereits in der 3. Runde aus, aber die übrigen Favoriten ſetzten ſich durch. Nachdem ſich die Spreu von dem Weizen geſchieden hatte, fiel als erſter der Berliner Spang aus. Die Stutt⸗ garter Benz und Kurz ſolgten, dann Vichmeyer(Pader⸗ born), der Kölner Kleinſorg und ſchließlich fiel als letzter Fahrer dͤer Münchner Hörmann der Taktik der Ludwigs⸗ hafener A. Walter und Krinme zum Opfer, welche domn das Ende unter ſich ausmachten. Mit Handbreite ſiegte A. Wal⸗ ter vor Krimme. Ausſcheidungsfahren: 1. A. Walter, 2 Krimme ſbeide 5 3. Hörmann(München), 4. Kleinſorge öln). nur bei 1⁰⁰ Klepper-Karie 0 7. 24 Tel. 5992 Hockey-Turnier an Oſtern Hockey-Turnier in Bad Kreuznach Das 17. Oſter⸗Hockey⸗Turnier in Bad Kreuznach, das der Kreuznacher HC vom Karfreitag bis Oſtermontag durchführt, begann am Freitag bei bedecktem Himmel mit ſechs Spielen der Männer und einer Begegnung der Frauen. Die Pbätze im Stadion Salinental waren von dem Regen der vergangenen Nacht etwas aufgeweicht, aber noch aut beſpielbor. Den ſpannendſten Kampf lieferte der Mainger HVdem Niederſachſen⸗Meiſter Hannover B. Die Mainzer hatten eine ausgezeichnete Vertedigung und brach⸗ ten die Hannoveraner durch ſchnelle Vorſtöße immer wie⸗ Anglücklicher Start der Kurſiſten-Sieben Sandhoſen-Jeudenheim komb. beſiegen Lehrgangs⸗Auswahlſtaffel:2 Wie wir aus der Anſprache von Hauptmann Pata⸗ ſchag, ein großer Förderer des Kraftſports, erfahren konnten, ſchloſſen ſich die Vereine„Eiche“ Sandhofen und V. f. T. u. R. Feudenheim, in dem Beſtreben für den Kraftſport künftig mehr und größeres zu bieten, zu einer Aweitsgemeinſchaft zuſammen, was ſelbſtverſtändlich zu begrüßen iſt. Wir wollen hoffen, daß ſich auch die übrigen Mannheimer Schwerathletikvereine auf dieſem Wege tref⸗ fen, denn gerade im Stadtzentrum bekommt man zu wenig gute Veranſtaltungen zu ſehen. Der Start dieſer Auswahlmannſchaft vom Olympia⸗ Ringerlehrgang in Ettlingen, war ſchon ein Verdienſt der Apbeitsgemeinſchaft und ganz beſonders des Hauptmanns Pataſchag. Die Auswahlmannſchaft erſchien mit einer Ausnahme in der bekanntgegebenen Aufſtellung. Für Hilgert ſtartete Wenz⸗Stuttgart. Die Kämpfe ſelbſt nah⸗ men nicht immer den Verlauf, wie man es ſich verſpro⸗ chen und erwartet hat. Auch hier konnte man wieder ſeſt⸗ ſtellen, daß nach harter Lehrgangsarbeit die Leiſtungen mehr oder weniger beeinträchtigt ſind. Die nun äußerſt ſtarke Mannſchaft der Arbeitsgemeinſchaft Feudenheim⸗ Sandhofen kam zu einem überlegenen:2⸗Sieg. Für die Kurſiſten bonnten nur Stuttgart Siege erringen. Kampfrichter Mundſchenk(684 Mannheim), als alleiniger Kampfrichter hatte es nicht leicht, nach ſo aus⸗ geglichenen Treffen immer den richtigen Sieger ermitteln zu können. Munoſchenk⸗Mainz und Wentz⸗ Kampfverlauf: Bautamgewicht: Allraum⸗Sanöhoſen gegen An⸗ tonie⸗Dortmund. Der Dortmunder ſah kräftiger aus und ging auch ohne Zögern zum Angriff über. Allraum bleibt vorſichtig, kämpft verhalten. Eine prächtige Kopf⸗ ſchleuder fand zum Glück für Allraum ihr Ziel außer der Matte. Allraum wird nun aggreſſiver und es glückt ihm auch ſeinen körperlich ſtärkeren Gegner parterre zu zwin⸗ gen. Ein Armſchlüſſel bringt dem Sandhöſer eine knappe Führung. Bald darauf ſieht man Antonie, wie er einen Ueberwurf geſchickt abwehrt. In der erſten Bodenrunde muß Allraum in der Unterlage ſtark verteidigen. Allraum „mauerte“, ſo daß der Dortmunder kaum einen Griff an⸗ ſetzen konnte, um einen Aufreißer überhaupt ausführen zu können, muß ſich Antonie erſt in eine gefährliche Lage begeben. Beim zweiten Verſuch, Allraum durch Aufreißer beſiegen zu können, begab ſich der Dortmunder in eine ſo gefährliche Lage, daß es keiner beſonderen Leiſtung bedurfte, den Gaft zu überſpringen. Antonie kam mit den Schultern kaum ſichtbar auf die Matte, aber das Auge des Kampfrichters ſtellte Schulterniederlage feſt und er⸗ klärte nach:56 Minmten Allraum als Sieger. Federgewicht: Rothenhöfer ⸗ Sandhoſen gegen Englert⸗Mainz. Der Mainzer nahm einen ſehr guten Start, ſetzte wiederholt zu einem Untergriff an. Es ſah ſchon aus, als ſollte dieſer Kampf vorzeitig für den Main⸗ zer entſchieden werden. Rothenhöfer ſetzte ſich tapſer zur Wehr und ſchenkte ſeinem erfahrenen Gegner nichts. Ge⸗ gen Schluß der erſten Halbzeit wird Englert mit einem Rückfaller überraſcht. Der Mainzer fällt etwas zurück. Man kam zu der Ueberzeugung, daß er gegenüber ſeinem letzten Kampf gegen Vondung weit unter ſeiner Form ringt. Rothenhöfer bekam mehr Vertrauen und kam in der erſten Bodenrunde auch bald durch Aufreißer klar in Führung. Englert muß alles hergeben, um anf die kräf⸗ tig angeſetzten Nackenhebel keine weiteren Punkte abgeben zu müſſen. Nach dem Wechſel arbeitete Englert mit Aus⸗ heber und Aufreißer, die aber ſo matt ausgeführt wurden, daß ſie zu keinem Erſolg führten. Englert dreht in den Standminuten nochmals auf, ohne aber den tapferen Rothenhöſer gefährden zu können. Punktſieger wurde Rothenhöfer. Leichtgewicht: Brunner⸗Feudenheim gegen Mund⸗ ſſchhene⸗Mainz. In der erſten Halbzeit ſieht man Mundſchenk, der on Körperkraft dem Feudenheimer klar überlegen iſt, dauernd im Annriff liegen. Auf beiden Seiten wurden wiederholt Hüftſchwünge gezogen, die aber immer außer Matte landen. Brunner muß zuerſt in die Zwangs⸗ hocke, wo er ſtark abwehren muß. Wechſelvolle Kampfbilder gab es, Armſchlüſſel, Armzug und ſeitliche Aufreißer. Nach dem Wechſel wehrt Mundſchenk in einer ziemlich offenen Verteidigung alles ab. Im Endſpurt örängt der Mainzer nochmals ſtark, kann aber zu keinem ſichtlichen Erſolg kom⸗ men und mußte ſich mit einem verdienten Arbeiteſieg zu⸗ frieden geben. Weltergewicht: Benzin ger ⸗ Feudenheim gegen F ink⸗Stuttgart. Hier ſtanden ſich zwei ausgezeichnete Standrichter gegenüber. Beide wollten mit Hüſtzug zu einem Erfolg kommen, aber alle angeſetzten Griffe mußten am Mattenrand gelöſt werden, Der Schwabe war ſeinem Gegner in den Bodenrunden klar überlegen. So mußte Benzinger alles auſbieten, oft ſuchte er ſogar den Matten⸗ rand, um die ſo erſolgreich ausſehenden Armhebelgrifſe ſei⸗ nes Gegners unſchädlich machen zu können. ach dem Wechſel war es Fink, der ſich ſeinem Geaner in einer voll⸗ bommen offenen Verteidigung gegenüber ſtellte. Fink war in der Verteidigung ſo gut und ſo ſicher, daß ihm Benzin⸗ ger überhaupt nicht gefährlich werden Lonnte. In den reſt⸗ lichen 3 Minuten Standkampf ging es nochmals ſehr hart her. Man erwartet auf Grund der beſſeren Bodenarbeit Fink als Sieger, aber der Kampfrichter entſchied ſich für Benzinger, deſſen Leiſtungen im Stonékampf er wohl höher gewertet hat „Mittelgewicht: Janor⸗Sandhofen gegen Wenz⸗ Stuttgart. Dieſes Treffen verlief etwas eintönig. Der Stuttgarter erzielte nach einem ziemlich ausgeglichenen 0 durch Armzug eine Wertung, die ihm den Punktſieg rachte. Halbſchwergewicht: H. Ru pp⸗Sandhofen— Nayerer⸗ Saarbrücken. Der kleine unterſetzte Saarländer hatte gegen Rupp wenig zu beſtellen. Rupp zwang ſeinen Gegner ſo⸗ ſort parterre und bearbeitete ihn mit kraftvollen Nacken⸗ hebel. Mayerer konnte dieſem Griff nur geraume Zeit Widerſtand leiſten, dann kam er nach.54 Minuten mit fol⸗ Halbnelſon und Eindvücken der Brücke auf beide Schultern. Schwergewicht: Rudolph⸗Feudenheim gegen Leich⸗ ter⸗Frankfurt. Von dem Frankfurter hat man ſich doch etwas mehr verſprochen. Er übernahm wohl* Beginn des Kampfes den Angriff, verſuchte auch ſeinen Gegner mi: Untergriffe zu überrumpeln. Rudolph hat wohl alle Händ⸗ voll zu tun, er kam aber ohne Punkteinbuße über die erſte Halbzeit. Durch Losentſcheid mußte Rudolph als erſter in die Unterlage. Einen Aufreißer überſpringt Rudolph etwas zu ſpät, ſonſt wäre es hier ſchon um den Frankfurter geſchehen geweſen. Nun kam die Leichter paßte eine Sekunde nicht auf und ſchon kam er auf einen Armzug in hohem Bogen nach 7,40 Minuten auf beide Schultern. Die Jugendkämpfe brachten bei durchweg körperlicher der Feudenheimer Ringer folgende Er⸗ gebniſſe: Ehrle⸗Sandhofen Punktſieger über Müller⸗Feudenheim: Nies⸗Feudenheim warf Schenk⸗Sandhofen nach 7,58 Min.; Günther⸗Feudenheim Punktſieger über Schenkel⸗Sand⸗ hoſen; Probſt⸗Sandhoſen Punktſieger über den vielverſpre⸗ chenden Moritz⸗Feudenheim. Sandel⸗Sandhofen mußte wegen Verletzung gegen Uhrig⸗Fendenheim en. große Ueberraſchung, der in Verwirrung. Schließlich ſetzte ſich aber die beſſene Technik und Taktik der Niederſochſen durch, die:3(:2) gewannen. Die Kreuznacher HC gewann gegen die Wie⸗ ner Arminen mit:1(:1) verdient, aber Mit viel Pech unterlag der SC Forſthausſtraße Frankſurt gegen Groß⸗Flottbeck:2(072). Weitere Spiele: Heimſeld⸗ Harburg— Leverkuſener HC 3u(:), Krefeld 1910— TV Kreuznach 48:3(:), Solinger HE— HE Gaualgesheim 6: 12:). Frauen: Krefeld 1910— T Kreuznach 48 30. Die Ergebniſſe von Samstag: Männer: Levenkuſener HE— Heilbronn 96 3·2 68:09); JG Höchſt— Krefeld 1910 333(:); TSc Kaiſerslautern Hamburger S:5(:); SCaO Orleans— HC Groß⸗ Flottbeck:1(:); Schwarzweiß Neuß— MS Koblenz :0(:); Etuf Eſſen 1b— Kreuznacher HC 1b:1(:)); 1. FC Nürnberg— Koblenz 1860 31(:); Foankfurt Forſthausſtraße— Solinger HC:0(:); Arminen Wien — Hannover ð 013(:).— Frauen: J6 Höchſt— Koblenz 1860:1(:); Krefeld 1910— 1. FC Nürnberg:0:), ., Gladbach Eine ganze Reihe von ſüddeutſchen Vereinen iſt an dem Hochey⸗Turnier des Gladbacher HTcé beteiligt, die zum größten Teil erſolgreich abſchnitten. Den eindrucksvollſten Sieg erſocht der Mainzer HC, der die Mannſchaft des RCS Verviers ganz überlegen:0(:0) abfertigte Zu weiteren Siegen kamen der Heidelberger HC, der den Antwerpener HC:0 ſchlug, und Jahn Miünchen durch einen:1⸗Erfolg über die Univerſität Rom Am Karſomstag unterlagen die Münchener der Elf des Berliner SC:4(:). 8 Die Ergebniſſe: Karſamstag: Männer: Antwerpener HC— Heidelber⸗ ger HC:2(:), Berliner S C— Jahn München:0(:), Velo KH— TB Bruchſal 07 0ñ3(:), Excelſior Brüſſel Jahn München:1(:). Frauen: ABé Belgien— Gladbacher HTC:2(:), Brüſſel⸗Lüttich— Kreſelder HTC 925(:), Venlo KH— Frankfurt Forſthausſtraße 124 :). Oſterſonntag: Männer: Res Verviers— Mainzer HC:7(:), Heidelberger HC— Glacdbacher HC:2(:), Excelſior Brüſſel— Rheidter Sp:2(:), Berliner SC Frankfurt 1880:1(:), Antwerpener HC— Uhlenhorſt⸗ Mülheim:2, Uni Rom— Jahn Miünchen:2, Swart Wit Breda Eintracht Dortmund:3(:). Frauen: Frankfurt Forſthausſtraße— Gladbacher HTC0:0. Hamburger Oſter-Hockeyturnier Die Ergebniſſe: Kopenhagener HC— Alſber 01; Gooiſche HC Buſſum Holland— Club zur Vahr:3; The Bourne HC England — HC Düſſeldorf:3; Royal Beerſchot HC Antwerpen— Berliner S 92:3; Bonner THé— Harveſtehude:3; Wacker München— Altona/ Bahrenfeld:1; Etuf Eſſen— Klipper Hamburg:3.— Frauen: Rotweiß Berlin— Klip⸗ per:0; Club zur Vahr— Alſter:2; Gooiſche H— Harveſtehnde:3; Grünrot Magdeburg— Uhlenhorſt 0. VfR Maunheim ſiegte in Hamburg Mit über 2500 Zuſchauern hatte der dritte Tag des Oſter⸗Hockeyturniers des Hamburger Club an der Alſter am Sonntag einen guten Zuſpruch auſtzuweiſen. Diesmal ſetzten ſich die ausländiſchen Vereine etwas beſſer durch. Der Vſch Mannheim hat zwei Siege bei den Männern und Frauen zu verzeichnen, während die Senioren gegen den Club an der Alſter:3 unterlagen. Die Männer ſiegten über Rotweiß Görlitz mit:0(:), und mit dem gleichen Ergebnis blieben Mannheims Frauen auch über den Elub hur Vahr erfolgreich. Die Ergebniſſe: Männer: Club z. Vahr—Gooiſche HC Buſſum(Holland) :2(:); Etuf Eſſent— Klipper Hamburg:3(:), VſR Mannheim— Rotweiß Görlitz:0(:). Deutſche Eis⸗ hockeygeſ. Prag— Roſtocker THC 6iu:), Royal Beer⸗ ſchot Antwerpen— Wacker München 21(11); Altona⸗ Bahrefeld— Stettiner HC:1(:): Gooiſche HC Buſſum — Bonner THC:0 65:), Brandenburg Berlin— The Brooksbourne HC:1(21t); Kopenhagener HE— HC Düſſeldorf:3(:), The Southgate HC London— Uhlen⸗ horſter HC:2(:); Etuf Eſſen— Leipziger SC 11(:); DoHc Hannover— Düſſeldorſer HC:1(:).— Frauen: Rotweiß Berlin— DHc Hannover 511(:); Gooiſche H Buſſum— Grünrot Magdeburg:0(:); BfR Man⸗ heim— Club zur Vahr:0(:).— Senioren: Club an der Alſter— ViR Mannheim:0(:). etwag zu hoch. ————— Dienstag, 11. April 1939 9. Seite Nummer 164 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Die Mehrkämpfe für Mannheim Die badiſche Handball-Gauliga beim 2. Bad. Turn- und Sportfeſt 1939 auch Phönix Durmersheim erſt am Fortuna iſt Im Hinblick auf den Schlußtag für die Voranmeldungen zum 2. Bad. Turn⸗ und Sportfeſt, d. i. der 15. April, dürfte heute ein Streifzug durch die Mehrkämpfe für Mannheim am Platze ſein; denn ſie nehmen im Geſamtrahmen nicht nur einen bedeutenden, ſondern auch breiten Raum ein. Teilweiſe wird in dieſen Mehrkämpften um die Gau⸗ meiſterſchaft oder um den Gaufeſtſieg gekämpft. Wenn wir in dieſem Zuſammenhang von den Mehr⸗ kämpfen ſchreiben, haben wir dabei die Einzelkämpfe im Auge, im Gegenſatz zu den verſchiedenen Mannſchafts⸗ kämpfen, die ſpäter einer geſonderten Betrachtung unter⸗ dogen werden müſſen. Das 5ö6ſeitige, von der techniſchen Leitung heraus⸗ gegebene, zweckmäßig und überſichtlich zuſammengeſtellte ZEUMERS flotte Sportmützen sind die Zierden eines jeden Sportplatzes Das gioße NHützenhaus in der Breiten Strase N 1, 6 Selt 50 Jahren M 1, 7 310 Ausſchreibungsheft für das 2. Badiſche Tuta⸗ und Sport⸗ ſeſt gibt Auſſchluß darüber, daß Mehrkämpfe in 5 Sportarten, nämlich für Turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Schwerathletik und Fechten entweder als Gaumeiſterſchaft oder um den Gaufeſtſieg ausgetragen werden. Man geht nicht fehl in der An⸗ nabme, daß am Freitag, 23. Juni. an welchem Tage die Mehrkämpfer die Kampfſtätten beherrſchen, —5000 Männer und Frauen um den Sieg kämpfen werden. Die Turner und Turnerinnen haben naturgemäß das reichhaltigſte Programm. Da gibt es reine Gerätkämpfe und gemiſchte Mehrkämpfe in 9 Klaſſen bei den Männern und 2 Klaſſen bei den Frauen. Innerhalb der Klaſſen laſſen jeweils 2 Leiſtungsſtufen Spielraum für Hie perſönliche Leiſtungshöhe und Veranlagung. Die 3 Klaſſen der Männer unterteilen ſich in die Son⸗ derklaſſe mit dem olympiſchen 12⸗Kampf und den Uebun⸗ gen für die olympiſchen Spiele 1940. In dieſer Klaſſe müſſen ſämtliche Turner der Gauriege turnen. Es wird ein ver⸗ hältnismäßig kleines aber auserleſenes Feld ſein— auserleſen, wie es kein Gau im NSRe aufzuweiſen hat. Den neuerlichen Beweis hierfür hat der überlegene Sieg der badiſchen Gaumannſchaft am Karfreitag in Eſſen beim Vier⸗Gaue⸗Kampf der rheiniſchen Gane erbracht. Der olympiſche 12⸗Kampf als ſolcher iſt bekannt In der allgemeinen und 1. Leiſtungsſtufe gibt den dentſchen 12⸗Kampf, damit als Ausſcheidung für die Deutſche Meiſterſchaft 1939, handelt es ſich um einen gemiſchten Kampf mit 3 volks⸗ tümlichen Uebungen. Die Allgemeinklaſſe iſt in der 1. und 2. Altersklaſſe ſowie im„Allkampf“ oſſen für die Jahr⸗ gänge 1920 und älter. Die 1. Leiſtungsſtuſe umfaßt weiter um den Gaufeſtſieg einen Gerät⸗Zwölfkampf und einen ge⸗ miſchten Neunkampf mit 3 Gerätübungen, lichen und 3 Schwimmübungen. Die 2. Leiſtungsſtufe um⸗ faßt ebenfalls 3 Mehrkämpfe um den Gauſeſtſieg und zwar einen gemiſchten Zehnkampf mit 3 volkstümlichen Uebun⸗ gen, einen gemiſchten Siebenkampf mit 3 Gerätübungen, 2 volkstümlichen und 2 Schwimmübungen. Die 2. Leiſtungs⸗ ſtufe iſt offen für Turner, die noch nicht Reichs⸗(Breslau), oder Gaufeſtſieger(Karlsrxuhe 1935) geweſen ſind. Der Allkampf der Allgemeinklaſſe, oſſen für Turner der Allgemeinklaſſe und der Altersklaſſen iſt ein fortlaufender Vierkampf mit Körperſchule ſeine Gruppe der allg. Frei⸗ üburngen), Kugelſtoßen, Pferöſprung(Rieſengrätſche) und Hangeln. Fortlauſend müſſen die 4 Uebungen auf der 100⸗Meter⸗Strecke in unmittelborer Folge innerhalb von 3 Minuten erledigt ſein. Ein neuzeitlicher Kampf, der eines gewiſſen Reizes nicht entbehrt, und an Beachtung gewinnt, weil ſich oüsnöhmsweiſe auch Turner beteiligen können, die ſchon zu einem anderen Kampf gemeldet haben. »Die Aelteren kämpfen in 3 Altersklaſſen und Klaſſe 1: Jahrgänge 1907—1900 Klaſſe 2: Jahrgänge 1899—1890 Klaſſe 3: Jahrgänge 1889 und älter. In Klaſſe 1 gibt es für die 1 und 2. Leiſtungsſtufe je einen gemiſchten Zwölfkampf und einen Gerät⸗Siebenkampf. Die zweite Leiſtungsſtuſe iſt jedoch nur offen für Turner, die das 36. Lebensjahr vollendet haben, alſo für die Jahrgänge 1903 und älter. Die Klaſſe 2 umfaßt, wiedevum in zwei Leiſtungsſtufen, je einen gemiſchten 9⸗Kampf und einen Gerät⸗Sechskampf. Leiſtungsſtufe 2 für die Jahrgänge 1894 und älter, dem⸗ nach für Turner die das 45. Lebensjahr vollendet haben. Für die Altersklaſſe 3 iſt beide Male ein Gemiſchter Sechskampf und ein Gerät⸗Vierkampf ausgeſchrieben. Da⸗ bei iſt die 2. Leiſtungsſtufe für Turner, die das 55. Lebens⸗ jahr hinter ſich haben— Jahrgang 1884 und älter— vor⸗ behalten. Den Turnerinnen wird gleichfalls in weiteſtem Maße Rechnung getragen. Im Leiſtungsturnen der Frauen haben wir im Gan noch allerhand aufzuholen. Während unſere Turner un⸗ beſtritten eine führende Rolle einnehmen, iſt es bei den Turnerinnen noch nicht gelungen zur Spitzenklaſſe durch⸗ zuſtoßen, Zunächſt ſticht in der Allgemeinen Klaſſe und in der 1. Leiſtungsſtuſe der Deutſche Zehnkampf als Gaumeiſter⸗ ſchaft 1939 hervor, der ofſen iſt für die Jahrgänge 1921 und früher. Dazu kommt noch als Meiſterſchaft ein Gymnaſtik⸗Siebenkampf und um den Gaufeſtſieg der Gerät⸗Achtkampf. Die 2. Leiſtungsſtuſe bleibt den Turne⸗ rinnen vorbehalten, die in Breslau 1938 nicht unter den 10 erſten Sieherinnen waren. In der Zuſammenſetzung des Reichswettkampfes iſt hier der gemiſchte Achtkampf übernommen worden, mit 3 volkstümlichen Uebungen. Ein weiterer gemiſchter Achtkampf iſt als Gauwettkampf aus⸗ geſchrieben mit geänderten Geräteübungen. Außerdem kann ſtatt Weitſprung auch 50 Meter Schwimmen beliebig gewählt werden. Ein Gerät⸗Sechskampf und ein Gym⸗ naſtik⸗Sechskampf geſtalten dieſen Leiſtungsſtufe ebenfalls recht vielſeitig. Darüber hinaus wird auch den älteren Turnerinnen durch eine Frauenklaſſe Rechnung getragen, in einer Lei⸗ ſtungsſtuſe für die Jahrgänge 1914 und früher. Die ehe⸗ maligen Spitzenturnerinnen haben die Wahl zwiſchen einem gemiſchten Sechskampf, Gerät⸗Vierkampf oder Gym⸗ naſtik⸗Fünfkampf. Soweit das turneriſche Programm über Meiſterſchaft und Gaufeſtſieg. Aus den allgemeinen Beſtimmungen iſt noch beachtlich, daß Sieger wird, wer jeweils 66 und mehr Prözent der in jedem Kampf erreichbaren Höchſtpunktzahl erreicht, alſo im: 8 12⸗Kampf= 160 Punkte und mehr; 10⸗Kampf= 133 Punkte und mehr; h⸗Kampf= 120 Punkte und mehr; 8⸗Kampf 107 Punkte und mehr; 7⸗Kampf ⸗ 93 Punkte und mehr; 6⸗Kampf 80 Punkte und mehr; 5⸗Kampf es zunächſt zwar: 67 Punkte und mehr; 4⸗Kampf— 53 Punkte und mehr. Die leichtathletiſchen Mehrkämpfe umfaſſen einen einheitlichen Dreikampf für alle Klaſſen mit 100⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen. Die einzelnen Klaſſen vereinigen ſich bei den zugleich als Gaumeiſterſchaft und 3 volkstüm⸗ Männern: Allgemeine Klaſſe: Alle bis zum 81. 8. 1920 Ge⸗ borenen; Jungmannen: Alle vom 1. 1. 18 bis 31. 8. 20 Ge⸗ borenen. Altersklaſſe I: Jahrgang 1907 und älter; Alters⸗ klaſſe II: Jahrgang 1899 und älter; Altersklaſſe III: Fahr⸗ gang 1889 und älter. Bei den Frauen gibt es zwei Klaſſen, nämlich die Allgemeine Klaſſe für die Jahrgänge 1922 und älter, ſo⸗ wie die Altersklaſſe für die Jahrgänge 1909 und älter. Für alle leichtathletiſchen Mehrkämpfe iſt die 1000⸗ Punktwertung gültig; die Zahl der Sieger beträgt min⸗ deſtens 40 v. H. der Geſamtbeteiligung. Eine gleichzeitige Meldung für die Mehrkämpfe und die Gaumeiſterſchaften (Einzelmeiſterſchaften) iſt nicht möglich. 0 Die Mehrkämpfe der Schwimmer und Schwimmerinnen bringen für die Männer einen volkstümlichen Mehrkampf mit Kopfweitſprung, 50 Meter Schwimmen beliebig und Waſſerballweitwurf. Der Franen⸗Mehrkampf ſetzt ſich aus Kopfweitſprung, 50 Meter Schwimmen beliebig, und Kopſſprung vom 3⸗Meter⸗Brett zuſammen. Vereine ohne Winterbad werden geſondert bewertet. In der Schwerathletik Mehrkämpfe im Gewicht⸗ heben und Raſenkraftſport Die Gewichtheber ermitteln in einem Dreikampf ihre Gaumeiſter. Dabei ſtartet die Männerklaſſe im Bantam⸗, Feder⸗, Leicht⸗, Mittel⸗, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht im einarmig Reißen, einarmig Stoßen, wechſelſeitig und beidarmig Stoßen. In der Altersklaſſe(Leichtgewicht und Schwergewicht) iſt ſtartberechtigt der Jahrgang 1899 und früher, in der Aelteſtenklaſſe Jahrgang 1889 und frü⸗ her, wobei eine einarmige und zwei beidarmige Uebun⸗ gen nach Wahl die Leiſtungsgrundlage für die Bewertung des Dreikampfes bilden. Die Raſenkraftſportler ermitteln ihren Ganfeſt⸗ ſieger im Hammerwerfen, Gewichtwerfen und Stein⸗ ſtoßen, olſo auch in einem Dreikampf. Dabei gibt es in der Männerklaſſe vier Gewichtsſtufen(Feder⸗, Mit⸗ tel⸗, Leicht⸗ und Schwergepwichtj im den Altersklaſſen für die Jahrgänge 1899 und älter zwei Gewichtsſtufen, nämlich Leicht⸗ und Schwergewicht, Frieſenkampf der* und Maunſchafts⸗ amp Für die Fechterinnen allerdings nur als Einzelkampf. Bei den Fechtern bilden vier Mann eine Mannſchaft. Die Fechter und Fechterinnen haben einen Fünf⸗ kampf zu bewältigen. Die Fechter der Klaſſe A, das ſind biejenigen, die am 1. 6. 39 das 92. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müſſen bewältigen: Degenfechten auf 1 Treffer, Klein⸗ kaliberſchießen, Keulenweitwurf, 3000⸗Metzer⸗Lauf und 300⸗ Meter⸗Schwimmen; die der Klaſſe B(Vollendung des 32. Lebensjahres am 1. 6. 39): Degenfechten auf 1 Treffer, Kleinkaliberſchießen, Keulenweitwurf, 1000⸗Meter⸗Lauf und 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen. Die Fechterinnen endlich haben ihre Probe zu beſtehen im Florettfechten auf 3 Treffer, Kleinkaliberſchießen, Schlag⸗ ballweitwurf, 75⸗Meter⸗Lauf u. 100⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen. Berückſichtigt man, daß die Mehrkämpfe nur einen Teil— allerdings einen weſentlichen— des 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportſeſtes in Mannheim 1939 bedeuten, dann kann man heute ſchon ſagen, daß ſie in nicht geringem Maße dazu beitragen werden. die ſportliche Leiſtungsfähigkeit des NSRe im Gau Baden in Mannheim erneut zu doku⸗ mentieren. Oſterſpringen in Oberſchreiberhau Sicherer Sieger des von 41 Mann beſtrittenen Oſterſkiſpringens auf der Himmelsgrundſchanze wurde Häns Lahr bon der SS⸗Sportgemeinſcheft Rieſengebirge, der ſeinen Kameraden Willi Hollmann ſicher auf den zweiten Platz verwies. Lahr ſprang auf der Schanze, deren Anlauf nur zur Hälfte frei⸗ gegeben war, im zweiten Durchgang mit 54 Meter den weiteſten Sprung. Die drittbeſte Wertung er⸗ zielte der Jugendliche Riedel(Polaun), der zweimal 52 Meter ſtand. Das Ergebnis: 1. Hans Lahr(Ss⸗Sportgem. Rieſengebirge), 224,5)53, 54 Meter), 2. Willi Hollmann(SS⸗Sport⸗ gemeinde Rieſengebirge), 217,7(48,5, 51,5 Meter). Das letzte Spiel von Waldhof SV Waldhof bezwingt TV Seckenheim 12:8(:0) Bis auf einige wenige Spiele— Tſchaft Durlach gegen BfR und FC Freiburg— ſind die Treffen der diesjährigen Pflichtrunde zu Ende. Die Runde iſt faſt zu Ende, der Meiſter aber noch nicht ermit⸗ telt. Der SV. Waldhof hat mit dem Spiel am Oſterſonntag erſt Gleichſtand mit der TG. Ketſch er⸗ reicht, die ſeit Wochen die badiſche Tabelle anführt. Die Waldhöfer ſetzten den Schlußpunkt in Friedrichs⸗ feld recht deutlich und zeigten ſo nach dem zweiſtel⸗ ligen Sieg in Freiburg mit 15:2 über die Tſchaft Freiburg, daß es ihnen mit den Anſprüchen auf den Titel ernſt iſt. Nach dem knappen Ergebnis der Begegnung TV Seckenheim— VfR war man geneigt anzunehmen, daß das Spiel des Meiſterg für dieſen nicht leicht ſein würde und hat auch ſeine Anziehungskraft auf die Zuſchauer nicht verfehlt. So umſäumten, als Herb⸗Karlsruhe das Zeichen zum Beginn gab, gegen tauſend Zuſchauer das Spielfeld. Beide Mannſchaf⸗ ten waren in ihrer derzeit ſtärkſten Beſetzung an⸗ getreten, ſo daß man einen raſſigen Kampf erwar⸗ ten konnte. Doch leider wurde daraus nichts. Wohl bringen die Seckenheimer mit ihren wuchtigen An⸗ griffen zu Beginn des Spieles etwas Verwirrung in die Waldhöfer, aber dann iſt es um den Platz⸗ herrn geſchehen. Dem Tempo, das die Waldhöfer jetzt vorlegen, können die Seckenheimer nicht fol⸗ gen. Raſch wanderte der Ball von Mann zu Mann. Die Flügel wurden mit exakten Vorlagen bedient und vor dem Tore wurde auch der ſichere Schuß nicht vergeſſen, und da jeder Spieler auf ſeinem Poſten war, konnte an einem hohen Sieg des Mei⸗ ſters nicht mehr gezweifelt werden. Mit 12:3 für den Meiſter verlaſſen die Mannſchaf⸗ ten das Spielfeld. Bei der Betrachtung der Mannſchaftsleiſtung ſchneidet der Meiſter weſentlich günſtiger ab, als die Seckenheimer. Waldhof trat ohne Rutſchmann an, für den Zimmermann 2 den Poſten des Außenläu⸗ ſers verſah. Trippmacher im Tor bewachte ſein Hei⸗ ligtum zur Zufriedenheit aller. Die beiden Vertei⸗ diger Müller und Schmidt hatten teilweiſe einen ſchweren Stand, zogen ſich allerdings mit Geſchick aus der Affaire. In der Läuferreihe war Kritter etmas beſſer als ſeine beiden Außenläufer, doch fielen dieſelben im Geſamten betrachtet nicht ab. Der Sturm ſcheint wieder dag zu werden, was er vordem geweſen iſt. Der Erfolg dieſes Tages lag im Zuſammenſpiel, das faſt ohne Tadel war; dazu geſellte ſich noch ein geſunder Schuß aus allen Lagen, ſo daß für den Seckenheimer Torhüter nur übrig blieb zu kapitu⸗ lieren. Das Spiel hat gezeigt, daß Ketſch im Ent⸗ ſcheidungsſpiel gegen Waldhof mit einer anderen Mannſchaft zu rechnen hat, wie vor einigen Wochen. To Ketſch Jugend Bannmeiſter Im Schlußſpiel um die Bannmeiſterſchaft des Bannes 171 traten ſich am Oſterſonntag in Fried⸗ richsfeld die Jugend des Poſtſportvereins Mann⸗ heim und die der TG Ketſch gegenüber. Während die Poſt mit Erſatz antreten mußte, konnte Ketſch in ſtärkſter Beſetzung dieſes Spiel beſtreiten und ſiegte dank ihres ausgezeichneten Torwartes und Halb⸗ linken mit 11:6(:5) Toren. Durch dieſen Sieg haben ſich die Ketſcher Jugens den ſtolzen Titel „Bannmeiſter“ erſpielt. Wir gratulieren und wün⸗ ſchen weiteren guten Erſolg. Fortuna Heddesheim— Phönix Durmersheim:3 Im Heddesheim empfing man am zweiten Oſter⸗ ſeiertag Gäſte aus der Abteilung 4. Genau wie die 26 Pferde in der Badenia Die großen Ereigniſſe der Mannheimer Maiwoche Die ſüddeutſche Hochburg des Amateurſports war ſchon ſeit mehr als einem halben Jahrhundert ſtets Mannheim, die Bahn zwiſchen Rhein und Neckar, die bis zum Ausbruch des Krieges überhaupt keine Rennen für Berufsreiter kannte. Der Mittelpunkt der bVeranſtaltung während der Tage des hiſto⸗ ſchen Maimarktes bildet von jeher die Badenia, in deren Siegerliſte die beſten Reiter und eine große Zahl unſerer hervorragendſten Steepler Aufnahme gefunden haben. Für dieſes bedeutende Amateur⸗ Jagdrennen ſowie für vier weitere große Entſchei⸗ dungen des Mannheimer Meetings am., 9. und 14. Mai liegen jetzt die Nennungen vor. Die Badenia ſchloß mit 26 Pferden beſſer als im Vorjahre, wo ſechs Nennungen weniger eingegangen waren. Die Klaſſe der genannten Pferde läßt auch diesmal nichts zu wünſchen übrig, denn eine Anzahl unſerer erprobteſten Steepler findet ſich in dem über 4200 Meter führenden Ausgleich J vor. Doppelt vertre⸗ ten iſt der Stall des ſchweizeriſchen Oberſtleutnants J. Bührer durch Unie und Le Rex, die Heeres⸗Reit⸗ und Fahrſchule durch Flamall und Tootiſh, Herr H. Junk, der zu den treueſten Freunden Mannheims zählt, durch Famor und. Volmar, das Art.⸗Rgt. 23 durch Pater und Pretoria, Herr W. Seyfert durch Raoul und Rodrigo ſowie der Stall S. von Mißlaff durch Herzbube und Goldelſe. Ferner wurden Melnitz und Jambus genannt, die 1937 hinter Bois Chabot endeten, während im Vorjahre Jambus Zweiter zu Dennoch war und Melnitz ausbrach. Weitere Unterſchriften gingen für Cirano, Palladio, Gunther, Marſch⸗Marſch, Segelflug, Feldpoſt, Lare, Tenor, Märchenwald ſowie die Halbblüter Capo, Waldteufel und Ideal ein. Die Gewichte für die Badenia erſcheinen am 21. April. Der Saarbefreiungspreis bildet die Zugnummer des Eröffnungstages. Für dieſe mit 10000 4 ausgeſtattete Prüfung über 2200 Meter wurden Steinbach, Trara, Lampe, Treuer Geſelle, Lampadius, Vineta, Sankt Andreas II. Freiſchärler, Gräfin Iſabella, Panheros, Brocken, Paſubio, Marienfels, der im Vorjahre den zweiten Platz hinter Ebro beſetzte, Wiener Walzer und Cri⸗ velli, ſowie die beiden Franzoſen des Stalles Muſy, Benedictus und Turbotin, genannt. Der mit 5000& ausgeſtattete Preis der In⸗ duſtrie, ein Jagdrennen öber 3400 Meter, erhielt 10 Unterſchriften, u. a. für Unic, Le Rex, Magul, Marſch⸗Marſch, Ideal, Lare, Cſok, Immerweiter, Finor, Normann, Märchenwald, Rodrigo und Raub⸗ ritter. Der Preis der Stabt Mannheim ſteht im Mittelpunkt des dritten und letzten Tages, des 14. Mai. Für dieſes Altersgewichts⸗Jagdren⸗ nen über 4000 Meter, das eine Preishöhe von 10 000 Mark auſweiſt, liegen 27 Nennungen vor, wobei es ſich um Pferde handelt, die ſich auch in der Ba⸗ denia vorfinden, ſo Cirano, Palladio, Capo, Segel⸗ flug, Famor, Ideal, Waldteufel, Feldpoſt, Herzbube, Märchenwald, Baoul und Rodrigo. Dieſen reihen ſich an Seni, Ratsherr, Petrarca. Magul, Aiwan, Herzogin, Royal⸗Pantalion, Gold, Ausſchreibung, Immerweiter, Finor, Normann, Mattiacum und Raubritter. Der Preis des Mannheimer Flughafens, ein Ausgleich II von 5000 über Derbybiſtanz er⸗ hielt recht gute Pferde wie Steinhach, Thronfolger, Lampe, Mario Royal⸗Pantalion, Lampadius, Atha⸗ nagild, Freiſchärler, Gräfin Iſabella, Paſubio und Elodie. Mit dem Ergebnis für das alte ruhmreiche Mannheimer Meeting kann man recht zufrieden ſein, und es iſt zu hoſfen, daß dem Verein der Er⸗ folg nicht verſagt bleibt. Dieſe Erwartung ſollte in erſter Linie durch die Hindernisrennen, die einen ſehr intereſſanten Verlauf verſprechen, erfüllt werden. Ontinenfall-gkrxx Ende der Pjlichtſpiele in Schwung geraten, konnte aber dann mit einer Reihe prächtiger Erfolge auf⸗ warten, ſo daß ein ſpanndens Treffen zu erwarten war. Die Gäſte, die in Läufereihe und Sturm gut zu⸗ ſammenarbeiteten, konnten in der erſten Hälfte ver⸗ ſchiedentlich ſtark drängen, aber die Heddesheimer Verteidigung arbeitete ſicher, und was noch durch⸗ kam, wurde eine Beute des vorzüglichen Heddeshei⸗ mer Torwarts. Leider beging die Phönixverteidi⸗ gung den Fehler, zu weit aufzurücken, und ſo wur⸗ den die Durchbruchsaktionen der Fortuna immer ſehr gefährlich. In der 17. Midnute gelang Jöſt im Alleingang der erſte Erfolg, und wenig ſpäter konnte Kolb einen von Walz geſchoſſenen Ball über den ſich werſenden Torwart voll eindrücken. leich nach der Pauſe erzielte Hedͤdesheim wohl noch einen weiteren Treffer, aber dann kamen die Durmersheimer ganz erſtaunlich in Schwung. Im Angriff klappte es auf einmal großartig, und bald hatten die Gäſte durch den Rechtsaußen, der zwei Tore hintereinander ſchoß, und den Mittelſtürmer ausgeglichen. Das Spiel der Gäſte ließ nur noch wenig zu wünſchen übrig, aber man hatte wenig Glück, während Heddesheim kurz vor Schluß noch durch Joſt zum Siegestreffer kam. Die Spiele am Oſterſonntag Südweſt: Eintracht 8— Rapid Wien 32 60 8 Neunkirchen Eintr. Braunſchweig 912:)3 8⁰ Saarbrücken— Neumeyer Nürnberg:0(170); Bergen⸗ Enkheim— Neu⸗Iſenburg(Bez.⸗Kl.) 4·2 Heſſen: Vſ Friedberg— Weſtende Hamborn 024(:); Spb Kaſſel— Kurheſſen Kaſſel(MSp.) 31(120); Großauheim— Kewa Wachenbuchen(MSp.) 6·0(110). Baden: S Waldhof— Vienna Wien:0(170)/ Phö⸗ nix Karlsruhe— Bſch Leipzig:8(:). Bayern: Bé Augsburg— Blauweiß Berlin:3. Im Reich Berlin⸗Mark Brandenburg: Gilloiſe:0; Hertha⸗BSC Berlin— Admira Wien 222. Turnier in Brandenburg: Brandenburg 05— Offen⸗ bacher Kickers 0ꝛ6; Freiburger Fé— Köln⸗Sülz 07 372. Schleſien: Beuthen 09 Union Oberſchöneweide:2; TS Haynau— B6C Gablonz 111. Sachſen: SC Planitz— Berliner S 92 220; Sportfr. Dresden— Fortuna Düſſeldorf 111. Mitte: FC Kpolda— Deſc Graslitz:2; Ericket⸗Vik⸗ Ragdeburg— Jahn Regensburg:4; S Steinach— Ulmer FW 94:1; SV Sömmerad— Fortuna Leipzig 4203 Germ. Halberſtadt— S Wiesbaden 22. Nordmark: Vietoria Hamburg— FS Frankfurt 321; Komet Hamburg— 1. S Jena 226. Niederrhein: Schwarzweiß Eſſen— Eimsbüttel Ham⸗ 8:1; Duisburger S— Bayern München 175. Oſtmark: Reichsbahn Wien— Reichsbahn München 321. Pferderennen im Reich Dresden(9. April) 1. Rennen: 1. Nachtſchatten(Zehmiſch); 2. Prelude 8 9. Igumenos(Lacina). Toto: 19. Drei lieſen. g. 2. Neunen: 1. Clin ò' Oeil(Berndt) Pehmiſch. 8. Dolmetſcher(Heidrich). To F 2. Prinzenweg ta: 53; Platz: 18, 7, 24. Ferner: Catilina, Idevolog, Scorel, Cataxacte. —14 Lg. 2. Reunen; 1. Pincio(Vinzenzy 2 Liebhaber GZeh⸗ miſch); 3. Laila(Scheikej⸗ Toto: 106; Blatz: 41, 25, 41. — Granadina, Sportmädel, Faiſal, Compaß, Ikaxins, 2. Vierthalex.. tapal.—1/ Lg. 4. Rennen: 1. Feengrotte(Eggers); Schmidt); 8. Glasbläſer(Ebert). Toto: 16. Ferner: Ordinarius, Jobſt, Strandkrabbe.—1½ Sg. 5. Reunen: 1. Cicerone(Pinter); 2. Montebello(Krba⸗ lek); 3. Atis(Zehmiſch); 4. Inſhallah(Staroſta). Toto: 83, Platz: 20, 28, 33, 30. Ferner: Immerweiter, Barsdorf, Saarkampf, Hadrian, Harpagos, Milo, Armenienne. Kopf kis—1 Lg. 6. Rennen: 1. Storta(Wenzel); 2. Sonnenvogel(Harry Schmidt) 3. Schwerenber(Chapman): 4. Maghyar(Sta⸗ roſta). Toto: 46; Platz: 13, 18, 23, 20. Ferner; Königs⸗ 53; Platz: 16, 17, *4 7. Rennen: Gilt(Eggers). Toto:“ 118; Platz: 30, 32, Lord Tullus, Morgenruf, Luzie, Guardt, Maſeratt, tunatus. 174—2 Lg. Rennen zn Köln a. Rh.(9. April) 1. Rennen: 1. Helltot Stock); 2. Agnat; 3. Mario. Tot.: 17; Pl.: 611 14. Ferner: Matongo, Max. 2. Rennen: 1. Heidgeiſt(5. Wenzel); 2. K Ruth; 4. Roſenwalzer. Tot.: 242; Pl.: 37, 31, 26, 56. Ferner: Pikör, Maſter, Balzruf, Ottokar, Lampertus, Thor⸗ lind.—1 Lg. 3. Rennen: 1. Sent(W. Wolfſ); 2. Stora; 3. Xenia. —3 17; Pl.: 15, 18. Ferner: Spitzweg, Titicte. 10 Lg.— 2 4. R(Kölner Frühfabrs⸗Ausgleich, 6000. 1600 eter): 3. Pont Levis; 4. Birkenwald. Tot.: 77, Pl.: 16, 17, 14, 21. Ferner: Marienſels, Kameradſchaftler, Mär Cyrillus. Perlfiſcher, Staatspreis. Hals—4 Lg. 3. Rennen: 1. Alluſion(Randow); 2. Grimbarts Bruder; 3. Palaſtherold. Tot: 36; Pl.: 18, 18, 10. Ferner: Herzſolo. Dickwurz, Pomponius.—4 Lg. 6, Rennen: 1. Feſtlan d(§. Wenzel); 2. Talfahrt; 8. 8—— 19, 24. 15, 19. Ferner: oreas, Bellona, Bolivia, A rr, Steutmetz, 0 Ombelle. 2 Lg.—Hals. 7. Rennen: 1. Sonuy Boy(Kruſchwitz); 2. Melle; 3. Ilmenau. Tot.: 61; Platz: 15, 17, 12. Ferner: Gelände⸗ ritt, Torgowy. Augraf.—4 Lg. München⸗Riem(9. April) 4. Rennen: 1. Famaredi(Gobl); 2. Akos(Heßter); 3. Zeit vergeht(Wiedemann). Toto: 19 Platz: 855 12. 8. Ferners Turbotin, Kataract, Chriſtenlehre, Hermia, Prin⸗ geß Kopf—1 Lg. „Rennen:(Trabfahren) 1. Aureltus(K. Schmiö); 2. Mandoline; 3. Marbot. Toto: 24 Platz: 1• 18. Neun lieſen.—1 Lg. J, Reunen: 1. Zenooore(Leiſe); 2. Adagio(Mareiniaf): 3. Mäuneken(Göbt). Toto: 303 Platz: 405 8 Pan, Botos, Ingemaus.—1 Lg. 4. Rennen: 1. Mon Amour 2(Rob!); (Hecker); 3, Zither(Schäfer). Toto: 12; Platz: 11, 12, 16. Roſenfürſt, Irma, Prinzeß Ronalda⸗ 5. Rennen: Long Anwil; 3. Garde du corps. Toto: 45, P 1. 9 liefen. Lg. „ Kennen: 1. Felddienſt(R. Müller)? 2 Fragonard (Eicke); 3. Null(Bläbſt); 4. Burgſtolz Wr Toto: 303 Platz: 15, 20, 18, 20. Ferner: Aicha, Condor, Letzter Laudon, Fidibus, Protektor, Seydlitz, Landon jr., Märker. g. —1 Q 7. Rennen:(Trabfahren): 1. Landſturm(J. Mayer); 2. Slowak; 3. Roman; 4. Kanonier Toto: 84; Platz: 2, 18, 22, 22. Zwölf lieſen. 1— Lg. latz: 2. Grasfroſch Viktoria 89— Union St. 19 805— Marga, Daria, Tuhoma, Agasſa, Clemy R. 1. Nuber(Dolff); 2. Fauſt(Klarmann): 8. Ferner: For⸗ 1. Purpurroſe(Haut); 2. Treuer Geſelle, chenwald. 4 Weile bis (Trabfahren): 1. Erika June(Häfele); 2 R·: 14, 20,** *3 3* ———————————...——.........——.——...——.—.—————— ———————— ————————— heimen, Beteden mlt. Make up- und Scö.t BILDER VON TAGE Geheimnisse des Londoner Bettlertrusts enthüllt — London, 6. April. Der Mann auf der Straße in London beſchäftigt ſich in dieſen Tagen weniger mit den bedenklichen politiſchen Experimenten ſeiner Regierung, als mit der großen Senſation, die die Aufdeckung und Aushebung des Bettler⸗Truſts der bri⸗ tiſchen Hauptſtadt bedeutet. Das Betteln iſt zwar in London ſeit Alters her ſtreng verboten. Aber dafür wimmelt es von Straßenmuſikanten, die ge⸗ tarnte Bettelei betreiben, indem ſie durch ihre zer⸗ Iumpte Kleidung und durch allerlei zur Schau ge⸗ tragene Gebrechen erfolgreich an das Mitleid der Londoner appellieren. Scotland Hard iſt nun nach langen, ſchwierigen Ermittlungsarbeiten die Feſtſtellung gelungen, daß fämtliche Londoner Straßenmuſikanten die ſchlecht entlohnten Angeſtellten eines ge⸗ aus ſechs Unternehmen beſtehenden Truſts ſind, die nun endlich in ihren Luxusvillen ermittelt und unſchädlich gemacht worden ſind. Von den Straßenmuſikanten kennt keiner dieſe Unternehmer, ſondern nur ihre Vertrauensmänner, die„Kaſſierer“ der Straßenkapellen, denen alle Spen⸗ den abgelieſert werden mußten und die den Muſi⸗ kern den Wochenlohn von durchſchnittlich örei Pfund auszahlten. Der nach der Lohnzahlung und dem Abzug der Speſen verbleibende Ueberſchuß ging an den Hauptkaſſierer. Er muß beträchtlich genug ge⸗ weſen ſein, denn die durchſchnittlichen Jahresein⸗ nahmen der ſechs Truſt⸗Mitglieder wer⸗ den auf insgeſamt 4½ Milionen Pfund Hberech⸗ net. Der Truſt war von oben nach unten ſtraff durch⸗ organiſiert. Die Unterkaſſierer ſtellten aus Krüp⸗ peln, Blinden, aber auch aus arbeitsloſen Muſikern die verſchiedenen Kapellen zuſammen, die immer nur ein beſtimmtes Revier abzugraſen hatten. In den erſten Morgenſtunden ſtellten ſich die Kapellen in den Arbeitervierteln auf. Die Arbeiter auf dem Weg zur Fabrik ſollen die beſten Zahler geweſen ſein. Dann wurden die Kapellen auf Laſtkraftwagen in den vornehmen Weſten und in die Geſchäftsviertel befördert, wo die Spekulation auf das Mitleid der einkaufenden Frauen immer erfolgreich war. Das wichtigſte Tätigkeitsgebiet waren die Untergrund⸗ bahnſtationen und die Autobushalteſtellen in ver⸗ kehrsreichen Vierteln. Der Kaſſierer der Kapelle ſorgte für das zweck⸗ mäßige„Make up“ der Muſikanten. Die geſunden Muſiker wurden auf„kränklich⸗blaß“ geſchminkt und bekamen Krücken, Blindenbrillen oder auch künſtliche Buckel. Beſondere Agenten engagierten auf den Straßen auch echte Krüppel, die als Statiſten in den Kapellen mitwirkten. Der Truſt ſtellte auch die rich⸗ tige„Berufskleidung“ in Geſtalt von zerlumpten, geflickten Kleidungsſtücken. Eine beſondere Truſt⸗ „Polizei“ ſorgte mit allen Mitteln für die Ausſchal⸗ tung jeder Konkurrenz. Wenn ſich ein armer Teufel einfallen ließ, auf eigene Fauſt als Straßenmuſikant auftzutreten, dann wurde er ſo lange ſchikaniert und verprügelt, bis er das Feld räumte oder ſich vom Druſt engagieren ließ. Trotz der vom Truſt für jeden Verrat von„Ge⸗ ſchäftsgeheimniſſen“ angedrohten ſchweren Strafen iſt das Geheimnis des Bettlertruſts nun doch enthüllt worden. Die geheimnisvollen ſechs werden dem Strafgericht doch nicht entrinnen: ſie haben ſich durch die Verheimlichung ihrer Millionengewinne eines ſchweren Steuerbetruges ſchuldig gemacht. —— Vor oder nach Mitternacht? Wann und wie lange ſollen wirſchlafen — das iſt die Frage, die jeden angeht und die ſehr verſchieden beantwortet wird. Manche halten die Ein⸗ ordnung der Schlafzeit in den Tageslauf für gleich⸗ gültig, wenn man nur nicht die Schlafzeit zu ſehr verkürze. Der moderne Großſtädter neigt dazu, den Zeitpunkt des Zubettgehens mehr und mehr hinaus⸗ zuſchieben. Eine genaue Prüfung würde wohl er⸗ geben, daß der„durchſchnittliche“ Städter vor hundert Jahren zwiſchen neun und zehn ſein Lager auſſuchte, ſein Urenkel von heute aber erſt zwiſchen elf und zwölf Uhr. Da ſich die Morgenruhe meiſt nicht ent⸗ ſprechend verlängern läßt, ergibt ſich ein täglicher Fehlbetrag an Schlaf, eine freiwillige Schlafloſigkeit, die bedenkliche Folgen haben kann. Aber auch der Forderung derjenigen, die nun umgekehrt für den „Früſchlaf“ oder„Naturſchlaf“ eintreten, d. h. einem allein auf die früheſten Nachtſtunden beſchränkten Schlaf kann der Unbefangene wohl kaum beiſtimmen. Alle dem Menſchen näherſtehenden Tiere, alle primi⸗ tiven Völker ſchlafen, ſolange es dunkel iſt, wachen, ſolange es hell iſt. Daß wir die ſpäteren Nachtſtunden ebenfalls verſchlafen, entſpricht auch der jahrtauſende⸗ lange Uebung des Kulturmenſchen, die nachweislich in ſeiner ganzen körperlichen Organiſation begründet iſt. Sehr genaue Unterſuchungen haben gezeigt, daß die Tätigkeit faſt aller Organe etwa zwiſchen zwei und vier Uhr nachts ihren Tiefſtand erreicht(Körper⸗ temperatur, Herzſchlag, Atmung, Ausſcheidung von Waſſer und Stickſtoff, Bildung von Blutkörperchen, Abſonderung der meiſten Drüſen, Wachstum, der Haare und der Nägel uſw.)— ein zwingender Hin⸗ weis darauf, daß die Nacht, und zwar die ganze Nacht zum Schlafen da iſt. Alte, kranke und kränkliche Leute, ſo rät Prof. Dr. Heinrich Nelſon im Aprilheft von Velhagen u. Klaſings Monatshesten, ſollten auch am Tage dann ruhen, wenn ſie müde ſind. Der kurze, vierſtündige Mittagsſchlaf iſt jedermann nütz⸗ lich; wer anbrüchig oder nervenſchwach(Neuraſthe⸗ niker) iſt, tut gut, nach dem Mittagsmahl eine ganze Stunde der regelrechten Bettruhe zu pflegen(der „ausgezogene Mittagsſchlaf“ Schweningers). Die oft vertretene Anſicht, der Schlaf am Tage ſchädige dem Nachtſchlaf, iſt nur mit Einſchränkungen zu⸗ treffend. Schlaf ſchafft Schlaf; am beſten ſchläft man, wenn man nicht todmüde iſt. FIrrungen und Wirrungen Der Zufall ſpielte einem Mailänder Arzt mit In einem Vorort von Mailand fuhr ein hüb⸗ ſcher großer Wagen in flottem Tempo— da geſchah das Unglück: ein Mann, der unvorſichtigerweiſe die Straße noch raſch überqueren wollte, wurde erfaßt und überfahren. Es war ein armer Bettler, der an den Verletzungen ſtarb. Ein Raofahrer und ein Fußgänger hatten den Unfall beobachtet und machten der Polizei ihre An⸗ gaben. Darnach war eine blonde Frau aus dem Wagen geſtiegen, hatte nach dem Verun⸗ glückten geſehen, war aber dann wieder eingeſtiegen und mit ihrem Begleiter davongefahren. Die Num⸗ mer des Wagens aber war die eines bekannten Mai⸗ länder Chirurgen. Die Folge war, daß er ver⸗ Ein neuer Jahrgang Arbeitsmaiden rückte ein (Weltbild, Zander⸗Nurnptexa) Deutſche Arbeiter fahren auf eigenen Schiffen über die Meere Ein Koͤc⸗Dampfer in einem norwegiſchen Fjord. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Rote Bonzen mit geſtohlenem Vermögen in England— willkommen! In London traf, wie unſer Bild berichtet, ber berüchtigte„Oberſt⸗“ Caſado ein. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) haftet wurde. Er und ſeine blonde Frau. Beide gaben an, von nichts zu wiſſen. Die Frau des Chi⸗ rurgen wurde plötzlich noch ſkeptiſcher als die Polizei. Sie glaubte ihrem Mann nicht. Vielleicht war er doch der Schuldige, hatte aber eine andere blonde Frau mit im Wagen. Er lügt alſo! Sie tobt vor Eiferſucht, ihr Mann aber blieb ruhig— bis die Löſung an den Tag kam. Der Wagen des Chirurgen war das Unglücksauto; das ſtand feſt. Wenn er aber nicht in dem Wagen ſaß, dann mußte ihn ein anderer geſteuert haben. Und tatſächlich ſtellte die Polizei jetzt den Sünder feſt. Der Aſſiſtenzarzt des Chirurgen hatte ſich des Unglückswagens zu einer Spazierfahrt bedient, mit einer blondͤen Krankenſchweſter der Klinik. Nun ſitzen dieſe beiden in Haft, weil ſie, um nicht ins Ge⸗ rede zu kommen, nach dem Unfall dawongefahren waren. Verwandlung ſ, Von Hermann Eris Buſſe Die arme Witwe des Leutnantg Kapp, Verena Kapp, ſah eines Morgens im frühen Frühling zum erſtenmal wieder die Sonne, und ſie nahm ihr Kind, das kurz nach des Vaters Tod zur Welt gekommen war, auf den Arm, hüllte es ſorglich ein und trat vor die Türe ihres kleinen Hauſes am Rande der Stadt. Warm blies ein zarter Wind ihr ins Ge⸗ ſicht und fuhr dem lieblichen Kind um die Naſe, daß er nieſen mußte. Verena Kapp lächelte und ſtrich ihm das helle Haar von der Stirn, wo es wie eine feine Federwolke ſich kräuſelte. Der Himmel ſtand in tiefem Blau über ihr und dem Kind und dem kleinen Haus und dem endloſen Mooswald zu ihrer Rechten. Fern und hoch ſchwamm 9 ein ſilbernes Flugzeug fort. Vom Flugplatz her in ihrem Rücken drang das Knattern aufſpringender Motore, und das riß ihr ein wenig am Herzen. Vor Weihnachten war ihr Mann, der Fliegerleutnant Kapp, mit dem Fallſchirm abgeſtürzt und tot liegen geblieben. Der Südwind koſte warm gegen Hände und Ge⸗ ſicht. Da kam eine Unruhe und Unbeſonnenheit in die Frau. Sie ſchloß die Türe hinter ſich, ſchritt mit dem Kind im Arm den ſchmalen Kiesweg zum Gar⸗ tentox vor, klinkte es auf und zog es hinter ſich wie träumend ins Schloß. Sie trat auf die weiße Straße, bog nach rechts um und ließ die Häuſer und Gär⸗ ten hinter ſich, ſchritt weder ſchnell noch langſam, we⸗ der zielhaft noch zögernd, ſondern wie einem ein⸗ fachen Befehl gehorchend dahin und verſchwand in dem Wald, auf deſſen Straße Pfade trafen, links und rechts, die ins Dickicht führten, wo im Früh⸗ ling und im Sommer Wanderer und Beerenleſer eindrangen und im Winter Rehe und anderes Wild heraustraten. Noch waren die Hecken braun, die Bäume leer, ober aus prallen Knoſpen lugte bereits das ge⸗ ſpannte neue Leben. Verena wandelte durch den leiſe wiſpernden Wald, deſſen vorjähriges Buchen⸗ laub noch an den Zweigen raſchelnd ſaß, dem vor⸗ drängenden Saft noch nicht gewichen. Der warme Wind verfing ſich in ihrem hellen Mantel und wehte ihn auseinander, daß ihr blaues Kleid aufleuchtete. Sie ſah an ſich hinab, wie es ihr den Rock vortrieb am flatternden Saum. Das Kindlein auf ihrem lin⸗ ken Arm lag in der Bläue wie in einer Himmels⸗ wiege. Es hob die Hände mit geſpreizten Fingern in die linde Luft, als wolle es fangen, und lächelte. Wie gut, dachte Verena, daß ich heute das Schwarze im Schrank ließ, es iſt ia Frühling und Henning hat das Blaue ſo gern gehabt. Sie dachte an Henning, der im Sturm in den Tod gezogen worden und ſie ſo alleine gelaſſen hatte vor ihrer ſchweren Stunde. Der kleine Henning wußte nie dereinſt, wie ſein Vater ausgeſehen hatte, er würde nur ſtolz ſein auf den kühnen Tod des Vaters. Die junge Witwe des Leutnants Kapp ſchritt durch den Wald vor der Ebene des Rheines, ohne an Zeit und Haus zu denken. Zu dieſer ungewöhn⸗ lichen Stunde in der Frühe des Sonntags wandelte ſie von dannen mit dem lächelnden Kind wie in einer Legende. Seltene weiße Vorfrühlingsblumen beſtirnten den grünbraunen Boden des Waldes, auch blaue Blüten äugten da und dort aus grü⸗ nem Blattwerk nahe am Erdreich. Wenig Vögel ſangen erſt: kleine, wuſelige Mei⸗ ſen und kecke Buchfinken und lockende Grünfinken, Eichhörnchen lachten ſpöttiſch von ihrem Hochſitz hernieder, und in einem Lichtball der Sonne zwi⸗ ſchen roten Tannenſtämmen tanzte ein Mücken⸗ ſchwarm. Verena Kapp blieb ſtehen und lauſchte dem Summen der tanzenden Wolke im warmen Licht. Alles machte ſie froh, die bisher ſo einſam und traurig ins Haus Geſponnene. Von wem wohl hatte in dieſer Zeit das Kind ſein Lächeln gelernt? Die junge Mutter fand am Saum des Waldes vor einem Schlehenhag eine ſonnige Bank, ſetzte ſich nieder, öffnete das Kleid und ſchenkte das Kind. In der Taſche des Mantels ſteckten noch Zuckerſtücke, die ſie für das Reitpferd ihres Mannes immer bei ſich trug. Sie aß ſie und kam ſich geſtärkt vor wie nach einem Mahl. Darnach ſchliefen ſie beide ein. Der warme Wind, die klare Sonne koſten und küßten die Blüten im Schlehenhag aus den Knoſpen, und als Verena erwachte, ſah ſie, wie ſchneeig die braune Hecke geworden war. Sie ſchaute ſich um und lachte. Hatte ſie jemals ſo das Erwachen des Frühlings erlebt? Jetzt, vom Morgen in den Mit⸗ tag, überſchritt ſie, die von ſchwerer Trauer Be⸗ freite, die Schwelle vom Winter zum Frühling wie vom Tod zum Leben. Sie erhob ſich und herzte ein wenig das Kind, bettete es wieder in den Arm und wandte ſich, wie ſie glaubte, heimwärts; aber der Mooswald hatte viele gleiche Pfade, und er war weit und lang. Sie „mut, als ruhe eine zärtliche trat bisweilen an eine Lichtung, aber es war nicht der liebliche Saum an der verträumten Matte, den ſie kannte, weil ſie oft mit Henning an ihm entlang gegangen. Sie ſah in fremde Aecker und Schneiſen. Sie wandte ſich her und hin und wurde ſchließlich recht müde. Sie weinte ein wenig und lachte ſich gleich darnach aus. Der Wald war doch ſchließlich ein Kulturwald, und er grenzte überall an Dörfer und Siedlungen, das wußte ſie genau. Tief er⸗ ſchreckte ſie indeſſen ein Rudel Wildſauen, die mit Geſchnurze ihren Weg querten, ſelber erſchrocken über das menſchliche Weſen im ſtillen Wald. Schon hauchte die Luft kühler, es war hoher Mittag. Ve⸗ rena beruhigte ſich, ſeit ſie beſchloſſen hatte, keinen Seitenpfad mehr zu betreten, ſondern auf dem ein⸗ geſchlagenen Weg vorwärts zu gehen, gleich wohin er führte. Nun ſah ſie wieder, wie der warme Tag den braunen Winterhag verwandelt hatte, wie grüner Schein alle Büſche und Bäume umflog, wie Wei⸗ den aus goldenen Schnüren ſtäubten, wie Schlehen und Wildkirſchen im Bluſt ſtanden und wie Anemo⸗ nen zu ihren Füßen angefangen waren in lichten Scharen. Sie kauerte ſich nieder auf einen Eichenknorren und ſchenkte abermals das Kind. Sie ſummte leiſe vor ſich hin, die ſinkende Sonne ſchien ihr warm in den Rücken. Ihr war glückſelig zu⸗ Hand tröſtſam ihrem Nacken. Als das Kind zurückfiel und die Augen ſchloß im ſüßen Wohlſein geſättigter junger Kreatur, erhob ſie ſich wieder und ſchritt weiter ohne Bängnis. Warum hatte ſie ſich im Mittag ſo ängſtigen laſſen — natürlich war ſie, wie alle Verwirrten, immer im Kreis herumgegangen. Nun ſchritt ſie ſicher geradeaus, die Querpfade mochten locken, ſoviel ſie wollten und tun, als wären ſie die rechten. Wie die jungen Blüten bufteten, wie der Boden weich federte, als trüge er ſie voll Liebe mit ihrem ſüßen Kind. Und es war der rechte Weg. Als ſie in die ver⸗ meintliche Richtung trat, war der Wald zu Ende, und ſie ſah in der Ferne ihr kleines Haus ſtehen, traut bei den anderen Heimen. Jetzt nahm ſie ſich Zeit, nachdem ſie vordem ein wenig ins Haſten ge⸗ kommen war, ſie wandelte wieder, das Kind im Arm, leicht gleich einer Feder. Als ſie in die Nähe des Gartenhages kam, ſah ſie, daß das Haus offenſtand und in die Tür trat von innen heraus ein hochgewachſener Mann. Sie erſchrak und fröſtelte zugleich— das war doch— auf Henning— in der Tür? Sie ſtockte und ihre Knie wurden weich; aber ſchon fing ſie einer mit hellem Ruf auf, alg ihr ſchwarz vor den Augen wurde, und ſie wußte, es war Hennings Bruder, der ältere, der damals mit ſeiner Werbung bei ihr zu ſpät ge⸗ kommen war. „Du kommſt endlich, ich warte ſchon lange und bin auch im Wald geweſen, dich zu ſuchen“, ſagte er beſorgt. Seine Hand ruhte auf ihrem Nacken, der eben noch gefröſtelt hatte im Schrecken, licht und warm und tröſtſam. Sie gingen durch den Garten. „Wie der leibhaftige Frühling kamſt du aus dem Wald,“ ſagte er,„mit deinem blauen Kleid aus den Schlehenblüten. Heute morgen war alles noch braun und traurig.“ „Ja, traurig,“ beſtätigte die Fran ſtill— beut⸗ lich wie ein Echo. „Und jetzt iſt alles grün und froh,“ ſagte er be⸗ fangen, faſt nur, um das Wort traurig nicht weiter klingen zu laſſen. „Froh,“ wiederholte aufatmend die Frau in den vordem ſo verlaſſenen Hausflur hinein. Sie hob das Kind hoch und ließ es ſinken, eine unwillkürliche Bewegung der Freude, und das Kind jauchzte auf. Das ſtille, kühle Haus regte ſich in Dielen und Schreinen, es knackte und krächelte leiſe, als atme es ſtärker, lebendiger. Sie ſtanden ſpäter nebeneinander am Fenſter und ſahen des Abgeſtürzten ehemaliges Flugzeug vom Boden ſich erheben und ſahen ihm nach bis es, ein ſilberner Vogel, leicht im Aether verſchwand. Und es ſchien ihnen ein Zeichen der liebenden Zu⸗ ſtimmung. „Weltſtimmen“, Monatsheft(Franckſche Verlagshand⸗ lung Stuttgart). Es war ein hübſcher Einfall der„Welt⸗ ſtimmen, als ſie in einem der letzten Hefte an ihre Leſer die Frage nach ihren erſten Erlebniſſen in der Welt des Buches richteten. Und es wird bei vielen Leſern der im Märzheft veröffentlichten Antworten eine Saite zum Klingen gebrocht werden, wenn ſie leſen, wie die meiſten jungen Menſchen mit traumhafter Sicherheit auf eigenen Wegen ſich das Zau⸗ berreich der Phantaſie im Buche erſchloſſen.„Freundſchaft fürs Leben“,„Führung und Geleit“,„Schätze auf dem Dach⸗ boden“— mit dieſen Worten iſt wohl am beſten die Wir⸗ kung der erſten Bücher auf den jungen Menſchen charok⸗ keriſiert, guomz aleich. ob es der Robinſon. Pieter Maritz, Don Quixote oher Sigismund Rüſtig waren, die zuerſt die Phantaſie des Kindes erregten, oder ob ſie auf Umwegen über die„Gartenlaube“ oder über Vaters Lexikonreihen und Fachzeitſchriften oder gar über zu früh geleſene„große“ Literotur zum Buch fanden. Ein gelungener, für die We⸗ ſensbeſtimmung des Geiſtigen im jugendlichen Alter ſehr ſchätzbarer Verſuch!— Dienstag, 11. April 1939— 4 ———— 11. Seite /Nummer 164 Auunb veuts vlllor Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 11¹ — Der Amtsrichter in Tjibinang(Weſtjava) hatte unlängſt einen ſchwierigen Fall zu eutſcheiden. Um⸗ ſtritten war ein Hahn, von dem beide Eingeborenen behaupteten, daß er ihnen gehöre. Die Zeugenaus⸗ ſagen erbrachten keine Klarheit. Schließlich hatte der Amtsrichter den Einfall, den Hahn ſelbſt als Zeugen aufzurufen. Er ließ das Tier durch einen Poliziſten nacheinander auf das Grundſtück des Beſtohlenen und des Angeklagten bringen, um feſtſtellen zu laſſen, wo es ſich am beſten zu Hauſe fühlte. Der Bericht des Poliziſten lautete dahin, daß ſich das Tier auf dem Grundſtück und zwiſchen dem Federvieh des angeb⸗ lich Beſtohlenen recht fremd betragen habe und auch von den anweſenden Hühnern mißtrauiſch behandelt worden ſei, während es ſich in dem Hühnerſtall des Angeklagten ſofort wie zu Hauſe gefühlt hätte, aus dem Hühnerſtall in die Küche des Hauſes gegangen war und dort ſeine übliche Runde zu machen ſchien. Auf Grund dieſes Berichtes wurde der Angeklagte freigeſprochen. — Ein ſtarker Adler, der im Hochgebirge bei Lofer horſtete, hat in nächſter Nähe im Anweſen des Lenzenbauern in Melleck bei Bad Reichenhall ein Hirſchkalb geſchlagen und dieſes ein geraumes Stück durch die Luft getragen, wobei er von den auf dem Felde arbeitenden Bewohnern des Bauernhofes an⸗ gerufen und verſcheucht wurde. Der Adler ließ daraufhin das Stück, da es ihm zu ſchwer war, zu Boden fallen. Wie feſtgeſtellt wurde, handelte es ſich um ein zu ſpät geſetztes oder infolge Krankheit zurückgebliebenes ſchwaches Hirſchkälbchen, das im ſchneereichen Winter ohnedies zugrunde gegangen wäve. Es iſt dies nach Unterſuchung durch den Adler⸗ forſcher Oberforſtmeiſter R. Eppner von Marquart⸗ ſdein der bisher einzige nachgewieſene Hirſchkalbraub durch einen Steinadler. Für gewöhnlich iſt der Steinadler nicht imſtande, eine Laſt, die ſchwerer iſt als er ſelbſt, nach aufwärts oder auch nur in waag⸗ rechtem Flug fortzutragen. 38 * — Die Familte des Erbgroßherzogs von Olben⸗ burg in Lenſahn bei Eutin, wurde von einem ſchwe⸗ ren Schickſalsſchlag heimgeſucht. Die 16jährige Prin⸗ zeſſin Rixa von Oldenburg, eine begeiſterte Jugend⸗ reiterin, die ſich ſchon manchen Erfolg bei Reitertur⸗ nieren geholt hatte, war von Haus Lenſahn fort⸗ geritten. Als die Prinzeſſin am Abend noch nicht zurückgekehrt war, wurden ſofort die Wehrmacht und die SA alarmiert. Erſt am anderen Vormittag ge⸗ lang es, das Mädchen im Lenſahner Gehölz aufzu⸗ finden. Ihr Pferd hatte einen Herzſchlag erlitten, ſo daß die Reiterin bei dem plötzlichen, nicht erwar⸗ teten Zuſammenbruch des Pferdes ſo unglücklich ſtürzte, daß ſie einen tödlichen Schädelbruch davon⸗ trug. E — Im Dom zu Frankfurt am Main wurde die Wahlkapelle in ihrer alten Geſtalt wiederhergeſtellt, in der von 1438 bis 1792 die deutſchen Kaiſer des Erſten Reiches gewählt wurden. Der Raum, der ſich im Chorbau des Domes befindet, wurde von der ſpätéren dunklen Malerei befreit. Die Konſolen, Ge⸗ wölberippen und Schlußſteine trugen unter der Uebermalung noch alte Farbe und in echtem Blatt⸗ gold gehaltene Verzierungen, die erhalten und er⸗ gänzt werden konnten. Der Boden wurde mit einem roten, z. T. mit gotiſchem Adlerſtempel verſehenen Tonbelag belegt. Auch die noch erhaltene Menſa⸗ platte wurde wieder auf Sandſteinſtützen im Raum aufgeſtellt. Das einzige Mobiliar der Kapelle bilden die ebenfalls erhaltenen ſieben Stühle der Kurfürſten. — Schon vor der Einrichtung dieſer ehrwürdigen Kapelle, die als Konklave diente, ſah Frankfurt das glanzvolle Schauſpiel der Kaiſerwahlen. Seit 1147 wurden in der Mainſtadt die Kaiſer gewählt. Da⸗ regung verſetzt wurde, mals ſand der Wahlakt auf dem„Wahlfeld“ ſtatt, anſchließend wurde der Kaiſer vor dem Dom pro⸗ klamiert. Die„Goldene Bulle“ gab 1356 der Stadt die Beſtätigung, Wahlſtätte der Kaiſer zu ſein. * — In Alice Springs in Inner⸗Auſtralien kam ein Schnellzug aus Port Auguſta mit einer Verſpä⸗ tung von 34 Tagen an. Infolge großer Ueberſchwem⸗ mungen nach ſtarken Regengüſſen waren die Eiſen⸗ bahnſtrecken unterſpült worden, ſo daß in dem ab⸗ geſchnittenen Gebiet eine Hungersnot auszubrechen drohte. Die Regierung hat deshalb mehrere Züge mit Lebensmitteln abgehen laſſen. Der jetzt einge⸗ troffene Schnellzug war der erſte Zug, der ſeit ſechs Wochen in Alice Springs angekommen iſt. * — Ein nicht alltägliches Abentener war kürzlich einem Beſucher eines Pariſer Vorſtadtkinos zugeſto⸗ ßen. Der Betreffende wurde während der Vorſtel⸗ lung von einer Ratte, einem Prachtexemplar ſeiner Gattung, ins Bein gebiſſen und mußte ins Kran⸗ kenhaus verbracht werden. Jetzt hat ein Pariſer Stadtrat beim Polizeipräfekten angeregt, die Licht⸗ ſpielhäuſer in den Pariſer Vorſtädten mit einem Katzenſchutz gegen die Rattenplage zu verſehen. d* — An Bord des italieniſchen Südamerika⸗Damp⸗ fers„Conte Grande“ wurde unweit der braſiliani⸗ ſchen Küſte auf der einſamen Felſeninſel„St. Paulo“ von Paſſagieren ein nackter Mann geſichtet. Der Kapitän ließ das Schiff halten und ſandte ein Boot nach der Inſel, wo der vollſtändig erſchöpfte, aus Malta gebürtige Wiltumſegler Michele Formofa ge⸗ funden wurde. Formoſa hatte vor einem halben Jahr mit einem Kutter eine Fahrt um die Welt angetreten und vor einigen Tagen in einer dunklen Regennacht an dem Felſen Schifſbruch erlitten. Er konnte ſich noch an den Klippen feſtklammern und wartete ſeit mehreren Tagen auf die Durchſahrt eines Schiffes. 3350 — In Stratford am Avon, wo William Shake⸗ ſpeare geboren wurde, blüht rund um das Gebächt⸗ nis dieſes Dichters eine Induſtrie, die geradezu ge⸗ waltigen Umfang angenommen hat. Das Städtchen zählt nicht mehr als 12 000 Einwohner, die ſozu⸗ ſagen alle von dieſer Induſtrie leben, da man in der Stadt Shakeſpeare⸗Knackwürſtchen, Shakeſpeare⸗ Zündhölzer Hamlet⸗Aſchenbecher und Shylock⸗Brief⸗ beſchwerer und tauſenderlei anderes dieſer Art ver⸗ kauft. Jahr für Jahr kommen rund 200 000 Beſucher nach Stratford, die im Sommer zur Zeit der Shake⸗ ſpeare⸗Feſtſpiele jede Wihche für Uebernachtungen und Mahlzeiten rund 1500 Pfund Sterling im Orte laſſen. Die Fremden beſtaunen die verſchiedenen Gebäude im Tudorſtil, die angeblich aus der Zeit Shakeſpeares ſind, in Wirklichkeit aber ſpäter an⸗ gefertigte Nachahmungen. Wie in einem ſoeben er⸗ ſchienenen Buch erzählt wird, iſt auch das Wohnhaus Shakeſpeares eine Nachahmung. Auch nach dem Aus⸗ lande hin entfaltet die Shakeſpeare⸗Induſtrie eine große propagandiſtiſche Rührigkeit. Als 1936 in Dallas(Texas, USA) ein Shakeſpeare⸗Theater er⸗ öffnet wurde, ſandte Stratford dorthin ein Käſtchen mit Erde aus der Geburtsſtadt des Dichters und eine Aluminiumflaſche mit Nuſſer aus dem Avon⸗Flüß⸗ chen, mit welchen beiden Zutaten dann die Taufe des Theaters in Dallas vorgenommen wurde. * — Die britiſchen Luftpiloten haben die amtliche Weiſung erhalten, künftig die Nerven der Eleſanten im Zoologiſchen Garten von London und Whipſnade zu ſchonen. In der Weiſung wird auf die Gefahren hingewieſen, die zu niedrig fliegende Piloten in den engliſchen zoologiſchen Gärten verurſachen können. Es iſt verſchiedentlich vorgekommen, daß die mit recht zarten Nerven ausgeſtatteten Dickhäuter durch das laute Brummen der Flugzeuge raſend wurden und ihre Wirter anfielen und verletzten. In einigen Fällen konnte nur mit Mühe ein Ausbruch der wild gewordenen Tiere verhindert werden. Künftig gilt für die britiſchen Luftpiloten alſo die Parole: „Schont die Nerven der Elefantenl“ * — Die Pforte Afrikas, ſo wird Tripolis genannk. Der Fremde meint die Märchen von Tauſendund⸗ einer Nacht wiedererſtanden zu ſehen. Wie in ſo vielen Jahrhunderten vorher wandern die Waſſer⸗ händler durch die Straßen und bieten auf fein ziſe⸗ liertem Tablett kühle Erfriſchungsgetränke feil, während halbwüchſige Araberjungen auf modernen Fahrrädern in beängſtigendem Tempo und mit be⸗ merkenswertem Geſchick öͤurch das Menſchengewühl jagen, ohne jemand zu ſtreifen. Gelingt es, einen Blick auf die vor den Augen des Fremden ängſtlich gehüteten Höfe zu werfen, in denen ſich das ganze Familienleben abſpielt und in denen vor allem auch die Frauen, die man ſonſt auf der Straße nur ſelten Der Solbat, der den Krieg erklärt hat „Ueberfall der Marsbewohner im kleinen in Frankreich“ dub. Paris, 9. April. Zu dem bekannten Beiſpiel Amerikas, wo kürzlich die Bevölkerung durch eine Rundfunkreportage über einen Ueberfall der Marsbewohner in größte Auf⸗ infolge der von den Zeitungen, Rundfunkſendern und jüdiſchen und marxiſtiſchen Kriegshetzern ver⸗ urſachten Panikſtimmung ein Gegenſtück mit ähn⸗ licher Auswirkung zu verzeichnen. Ein angeblich angetrunkener Soldat vom 20. Dragoner⸗ Regiment traf, wie der„Petit Pariſien“ meldet, im Auto in dem Dorfe Ribiéres“ bei Limoges ein. Er erklärte einigen Bauern, der Krieg ſei vor einigen Stunden ausgebrochen und Hit⸗ ler marſchiere bereits auf Paris. Man müſſe jetzt die nötigen Vorbereitungen treſſen, und er, der Sol⸗ dat, nehme jetzt dͤie Mobilmachung vor. Die Kunde von dem Kriegsausbruch verbreitete hat nun auch Frankreich und verſetzte die Bewohner in die größte Beſtürzung. Frauen und Kinder lieſen weinend auf die Straßen, wo ſie ſich auch von den zuſtändigen Behörden und Gendarmen nicht beruhigen laſſen wollten. Der Sol⸗ dat wurde ſchließlich feſtgenommen und geſtand ein, daß er die ganze Geſchichte nur erfunden habe, um ſich einen Scherz zu machen. Die Bevölkerung war aber derartig erregt, daß ſie den Beruhigungen der Gendarmen keinen Glauben ſchenkte, ſondern gegen die Gendarmen und für den Soldaten Partei ergriff und deſſen Freilaſſung forderte. Die Gendarmen zogen ſich mit ihrem Häftling ſchleunigſt auf die Gendarmeriekaſerne zurück. Britiſcher Frachtdampfer geſunken dub Neuyork, 8. April. Wie bekannt wird, iſt der 4900 To. große britiſche Frachtdampfer„Temple Bar“ mit einer Schrott⸗ ladung an Bord im Stillen Ozean auf eine Ko⸗ rallenklippe gelaufen und geſunken. Die aus 29 Köpfen beſtehende Mannſchaft konnte gerettet wer⸗ ſich mit rieſiger Schnelligkeit in der ganzen Gegend den. und ſorgfältig verſchleiert ſieht, ihre Hausarbeit ver⸗ richten, ſo wird man immer wieder überraſcht durch die Fülle oͤer Farben, durch die künſtleriſch vollendete Ausführung der Säulen und Bogengänge, die zu zum⸗Hof jedes einigermaßen begüterten Arabers ge⸗ hören, und durch die erſtaunlich hohe Zahl meiſterhaft gearbeiteter ganzmetallener Türen an oft ſchon halb⸗ zerfallenen Häuſern. Dieſe Stadt iſt voller Wunder. Vor den Toren der Araberſtadt liegt das andere, das moderne Tripolis, das in den letzten Jahren immer weiter und auch immer ſchneller um die weite Bucht herum in den grünen Palmengürtel hineinge⸗ wachſen iſt, der den fruchtbaren Küſtenſtrich von der Sandwüſte des Innern ſcheidet. Hier beengen keine Stadtmauern die Pläne der Baumeiſter, die Weite des afrikaniſchen Raumes fand ihre Entſprechung in den ungeheuer großzügigen und weitläufigen Anla⸗ gen dieſer Stadt, und in glücklicher Verbindung von mauriſchem Bauſtil mit europäiſchem Formgefühl entſtanden hier märchenhaft ſchöne Bauten. Da ſind, eingebettet in die überquellende Pracht tropiſcher Blumengärten, die ſchneeweißen Villen der hohen Verwaltungsbeamten und Kaufleute, und überall noch wachſen neue weiße Bauten empor, regen ſich tauſend fleißige Hände aller Farbſchattierungen, um Tripolis zu einer der ſchönſten Städte der Welt zu machen. Orient und Okzident vermählen ſich in den Prachtbauten dieſer Stadt ebenſo wie in ihrem Stra⸗ ßenbild in einzigartiger Weiſe. Eben noch huſchen elegante Autos über die glatte Aſphaltſtraße, da kommt auch ſchon auf der gleichen Straße gemächlich ein ehrwürdiger Scheik auf einem kleinen runden Eſel geritten; ſo klein iſt das Tier, daß die Beine des Scheiks faſt den Erdͤboden berühren. Ein leuchtendes Bild dieſer Pforte Afrikas gibt Hans Vox in der Aprilfolge der„Weſtermanns Monatshefte“. Meh⸗ rere Aufnahmen des Verfaſſers vermitteln einen treffenden Einsruck jener bunten Welt. * — Das Unterrichtsminiſterium Boliviens har die Ausgabe von neuen Schulbüchern genehmigt, die, eigentlich als neuen Lehrgegenſtand, Humor in den Schulunterricht einführen. So unſinnig das Experiment klingt, ſo ſehr wird es von namhaften Pſychologen, Pädagogen und Aerzten befürwortet: Bei verſuchsweiſem Unterricht nach einem neuen Lehrbuch der Mathematik, bei dem die Lehrſätze durch humoriſtiſche Ausführungen und Beiſpiele illuſtriert waren, zeigte ſich, daß die Lehrzeit um nahezu ein Drittel geringer geworden war. Auch für fremoͤſprachlichen Unterricht liegen bereits Lehr⸗ bücher vor, die das Lernen dadurch erleichtern, daß die trockene Materie durch Witze„aufgelockert“ wird. * — Nachdem ſich erſt in jüngſter Zeit die Grape⸗ Fruit neben Ananas und Banane auf der gut aus⸗ geſtatteten Fruchtſchale Bürgerrech⸗ erworben hat, wird jetzt von däniſchen Züchtern eine neue Frucht⸗ delikateſſe geſtartet. Es iſt die altbekannte Mohr⸗ rübe, die nach der Prophezeiung der Fachleute dem⸗ nächſt zu einer ſaftigen, ſüßen und wohlſchmeckenden Frucht hinaufentwickelt wird, die man als vitamin⸗ reichen Leckerbiſſen in Zukunft in rohem Zuſtand genießen wird. Die Mohrrüben von Amager, der Kopenhagen vorgelagerten Inſel, waren von jeher in Dänemark wegen ihres Wohlgeſchmackes berühmt. Nach dem Kriege ſind mit ihnen die Mohrrüben aus der Gegend von Tondern erfolgreich in Wettbewerb getreten. Aus der Kreuzung dieſer Sorten mit Pariſer Kärotten wollen die däniſchen Züchter nun ein ſo vortreffliches Erzeugnis herangebildet haben, daß ſie daraus den Anſpruch auf eine Rangerhöhung der Mohrrübe herleiten. Sie ſoll aus der Gemüſe⸗ ſchüſſel aufſteigen zur Fruchtſchale. Im filfewerk„Mutter und füind“ gab die nsv. in ihren ſieimen 277 820 müttern Echolung und 9 neue fraſt. Bei dieſem Werk kannſt auch Du mithelſen durch deinen 2 miigliedbeitrag zue B. 7 2222 VON CAREN , Smm, „Bloß aus Wut, Onkel Nolde“, erklärte ſie fin⸗ ſter.„Weil die da drinnen ſo gemein über den armen Rainer läſtern. Die tun ja beinah, als ob er die Rauch umgebracht hätte. Ach— manchmal ſtéht einem der ganze Theaterkram bis dahin...!“ Sie machte ſich mit einer leidenſchaftlichen Bewe⸗ gung frei und ſtürmte davon. Nolde blieb unſchlüſ⸗ ſig vor der Tür des Konverſationszimmers ſtehen, in dem es merkwürdig ſtill geworden war. Er hörte nur gedämpftes Gemurmel, konnte aber kein Wort verſtehen. Langſam machte er kehrt. Sein antes altes Hun⸗ degeſicht war eine Kummerfalte. Hier, beinah an der gleichen Stelle hatte Bert Rainer geſtern abend etwas zu ihm geſagt, was jetzt auf einmal Gewicht bekam und dem alten Schauſpieler wie ein Hammer aufs Herz fiel. „— daß ich ſie umbringen könnte, ſo reizt ſie mich——“ Er hatte noch Wort für Wort im Ohr. Und dieſe Worte ſaugten ſich in ihm feſt, verfolgten ihn bis hinaus in den Frühlingsregen, durch den er achtlos dahinſtolperte, ohne Schirm.— ein dicker, komiſcher, verſtörter Menſch, nach dem ſich die Vor⸗ übergehenden lächelnd umdrehten. 6. Ein paar Tage vergehen. Es wird im Umſehen Frühling. In den Gärten ſingen die Amſeln und die erſten blühenden Sträucher ſtrecken ihre gelbge⸗ fiederten Zweige durch die Gitter. Der große Mag⸗ nolienbaum im Stadtpark ſteht im vollen Flor ſeiner weißen Blütentulpen. So oft Bert Rainer an die⸗ ſem Baum vorüberkommt, zieht ihm ein bitteres Wehgefühl) dos Herz zuſammen, Wie oft hat er im vergangenen Frühling hier mit Dina geſtanden und die ſeltene Blütenpracht bewundert! Er hat koch immer ihr Lachen im Ohr, womit ſie ihn manchmal dazu verführte, ihr ein paar Blüten zu ſtibitzen Dieſes dunkle, erregende Lachen, für das er jede Dummheit der Welt begangen hätte Damals hat auch ihre Liebe noch in Flor ge⸗ ſtanden— wie dieſer Baum. Und jetzt. Bert kommt nicht weiter. Immer, wenn er bei dieſem Gedanken angelangt iſt, rennt er gegen eine dunkle Wand. Er fängt an, einen Umweg zu machen, um nicht mehr an dem Baum vorbei zu müſſen. Al⸗ les, was ihn daheim an Dina erinnert, die Bilder auf ſeinem Schreibtiſch, ihre Laute, ſelbſt die kleine handgetriebene Aſchenſchale, die ſie ihm einmal ge⸗ ſchenkt hat— alles packt er zuſammen und verſenkt es zutieft in ſeinem Koffer. Vergebens! Die Erinnerung läuft hinter ihm her, verfolgt ihn mit grauſamer Zähigkeit. Im Theaterfoyer, in den Papierhandlungen, an jeder Straßenecke hängen noch Dinas Bilder aus, von vergilbten Theaterzetteln ruft ihr Name ihn an. Ein Blumengeſchäft in der Hauptſtraße hat einen Lorbeerkranz ausgeſtellt, mit malvenfarbener Rie⸗ ſenſchleife und der Aufſchrift:„Der unvergeßlichen Judith“. Irgendeiner von Dinas Verehrern hat den Kranz für die Erſtaufführung beſtellt. Jetzt hängt er da, zwecklos und ſchon ein wenig verſtaubt— ein geſpenſtiſches Symbol! Alles, die ganze Stadt hat auf einmal etwas ſpukhaft Fremdes für Bert. Die vertrauteſten Dinge zeigen ihm plötzlich ein feindliches Geſicht. Oft kommt es ihm vor wie ein grotesker Traum, daß er in dieſer Stadt noch umhergeht wie früher, ißt und ſchläft und den Leuten Theater vorſpielt. als wäre gar nichts geſchehen— inmitten dieſer geſpen⸗ ſtiſchen Leexe, die ihn wie eine Nebelwand von der Wirklichkeit trennt. Einmal aber— ſchon am zweiten Tag nach Di⸗ nas Verſchwinden— bricht dieſe Wirklichkeit den⸗ noch bei ihm ein. In ſeinem Briefkaſten ſteckt eines Morgens eine polizeiliche Vorladung. Ein Krimi⸗ nalbeamter in Zivil zerpflückt ihm ſtundenlang das Innerſte mit Fragen, die das ſchon ins Unfaßbas entrückte Erlebnis zu neuer, qualvoller Gegenwart erwecken. Der kleine, glatzköpfige Herr iſt ſehr grünoͤlich alles will er wiſſen, haargenau, mehr als Bert ſich über ſeine inneren Beziehungen z der Verſchwun⸗ denen jemals ſelber eingeſtanden hat. Am meiſten intereſſieren ihn die Schattenſeiten dieſes Liebes⸗ verhältniſſes, die Zänkereien und Zerwürfniſſe, über die er bereits von anderer Seite unterrichtet ſcheint und deren Urſache er mit bohrender Zähig⸗ keit zu ergründen bemüht iſt. Bert ſpürt ſofort aus jedem Blick, jeder Redewendung dieſes Mannes eine argwöhniſche Voreingenommenheit, die ihn zum Wioderſtand reizt. Statt den Kriminalbeamten durch höfliche Bereitwilligkeit zu gewinnen, verſchanzt er ſich hinter einer hochmütigen Paſſivität, die den kleinen Herrn nur noch mehr gegen ihn einnimmt. Aber er kann nicht anders. Wie immer, wenn es gilt, ſich ſelbſt zu verteidigen, wird er gleichgültig, verſtockt, ſein eigener Feind. Die runden, neugie⸗ rigen einen immer ſtechenderen Blick. Als man auf dem Punkt angelangt iſt, wo Bert über ſein letztes Zu⸗ ſammenſein mit der Verſchwundenen ausſagen ſoll, wird die Vernehmung zum Kreuzverhör. Der kleine glatzköpfige Herr wird immer gründlicher. Er will durchaus wiſſen, was nach jenem Abſchiedskuß vor Dinas Haustür geſchehen iſt, nach dreiviertel elf Uhr alſo— genau genommen. Er macht kein Hehl daraus, daß der nächtliche Spaziergang auf dem Schloßberg, für den Bert weder einen Zeugen noch beſondere Gründe anzugeben vermag. kein aus⸗ reichendes Alibi darſtellt. Schließlich als letztes Ge⸗ waltmittel, verſucht er es mit dem Bluff, indem er dem jungen Schauſpieler auf den Kopf zuſagt, er ſei noch gegen Mitternacht mit Dina in der Nähe des Stadtwäldchens geſehen worden. Die Falle iſt ſo plump, daß Bert nicht weiß, ob er aufbrauſen oder ſeinem Inquiſitor ins Geſicht lachen ſoll. Er bleibt ihm die Antwort ſchuldig und beſchränkt ſich auf ein hochmütig öazwiſchengeworfenes„Unſinn!“. das ihm der kleine Herr mit böſem Seitenblick auf ſein Belaſtungskonto bucht. Als er endlich, nach dreieinhalbſtündiger Folterung, das Polizeigebäude verläßt, iſt er ſich deutlich bewußt, daß er bei die⸗ ſem Examen ſchlecht abgeſchnitten hat. Die Folgen bleiben nicht aus. Wie durch geheime Uebertragung ſcheint plötzlich die ganze Staöͤt gegen ihn beeinflußt. argwöhniſche Zugeſchloſſenheit, gegen die er ſich vergebens mit Trotz und hochmütig zur Schau ge⸗ tragener Sicherheit zu wappnen ſucht. Gut Be⸗ kannte, denen er unterwegs begegnet, haben es auf einmal ſchrecklich eilig, erwidern nur im Vorüber⸗ gehen haſtig und verlegen ſeinen Gruß oder biegen boi ſeinem Pahen ſchmell in eine Seitengaſſe ab. Im Kaffee, in der Straßenbahn, auf Schritt und Tritt verfolgen ihn mißbilligende Blicke. Vogelaugen ſeines Gegenübers bekommen Ueberall wo er hinkommt, dieſelbe vor. Die Kollegen rücken deutlich von ihm ab, kaum daß man auf den Proben das Notwendigſte mit ihm ſpricht. Sogar der alte Nolde geht ihm mit beküm⸗ mertem Hundeblick aus dem Weg. Man hänſelt ihn nicht mehr wie früher mit ſeinem Doktortitel und ſeinen korrekten Hüten. Keiner wagt ſich aus dem Hinterhalt. iſt unerträglicher als jeder direkte Angriſſ. So oft er den Fuß in die Garderobe ſetzt, verſtummt das Geſpräch, eine plötzliche Stille breitet ſich aus, in der er ſich handen. „Auch das techniſche Perſonal, vom Bühnenmeiſter bis zum letzten Kuliſſenſchieber ſcheint an der Ver⸗ ſchwörung beteiligt. widerwillig zum Gegengruß. Spähnchen, die Souf⸗ fleuſe, läßt ihn bei den ſchwierigſten Stellen hängen, mehr. Der dicke Theaterportier, der ihm ſonſt täg⸗ lich mit devotem Grinſen einen Stoß Poſt durch das Fenſter ſeiner Loge gereicht hat, ſchüttelt jetzt meiſt unfreundlich den Kopf oder ſchiebt ihm ſtumm ein paar magere Brieſe hin. Keine ſchwärmeriſch ver⸗ liebten Backfiſchbriefe wie ſonſt, Bitten um Bilder, um Freikarten, um ein Autogramm. Der Strom ͤͤieſer ihm oft ſo läſtigen Zuſchriften iſt plötzlich wie abgeſchnitten. Statt ihrer kommen fjetzt ano⸗ nyme Schmähbrieſe mit deutlich verſtellter Hand⸗ ſchrift, darunter einer, der ſich in kurzen Zwiſchen⸗ räumen wiederholt und nichts enthält als in lapi⸗ daren Buchſtaben die vier anklägeriſchen Worte: „Wo iſt Dina Rauch Bert gibt ſich alle Mühe, über dieſes kindiſche Menetekel zu lachen. Aber der Ernſt ſeiner Lage iſt ihm klar. Bei jedem Auftreten ſpürt er im Zu⸗ ſchauerraum eine feindſelig geſpannte Atmoſphäre, die ihn oft bis zur Unfähigteit am Spielen hemmt. Kaum daß nach ſeinen großen Szenen ſich ein paar Hände zum Applaus rühren, während man die nebenſächlichſten Mitſpieler mit demonſtrativem Bei⸗ fall überſchüttet. (Fortſetzung folgt) Im Theater kommt er ſich wie ein Geächteter Die Mützen lüfteten ſich nur peinlich iſoliert fühlt, wie nicht mehr vor⸗ * ihr bitteres Altjungferngeſicht, das ſtrafend aus dem Kaſten zu ihm hinaufſtarrt, verwirrt ihn nur noch Aber dieſer ſchweigende Boykott —3 ** ——————————————— 12. Seite/ Nummer 164 Dienstag, 11. April 10880 UNser Heuſiges en Wer— hat—— vom nleben.* n 1 Darum jeder elntaal su Heinz n RUnein „Der Plorenſiner nui“ . Tage:.50 420.20.30 Al. N 8 EABRR 8 7. 23, Pianken pernspr. 290 Wer lacht. hat mehr vom Leben in: Harum hatjeder etumnal au Heinz Ruhmenn! „Der Plorentiner Hut“ 0,.20..20..30 Uhr Veiste rage:—— 1,8, Prematc, ScRUBUnS——— ausbonlste holle Wül Birger Sda ſu d. Ufa · HOTEl. S .00 ScniA Letzie Tase! Undenhoĩ, Meerteg ar. Fernsptecher 2 .18.20.30 PiTor 7 2 2 ebplatz, Waldho 2——— 5² Ler gewalkige deutsche fllin Buch und Regie: Veit Harlan Jugend nloht Tagnén: Heinr. George · Chriat Süderbaum P. Wegener- H. Bohnen-.Henckels 400.10.20 zugelassen — ScEENHETERETR SIauueakichelen eeinrich George- Christ na öderbaum- Paul Wegener Fich. Sohnen- P. Henckeis Beeinn: Der große E, foig! .55.45.20 ken, Uhr jugend nicht zugelasseng ſchwücht 2 Arbeitskraff und Quälen Sie ſich nicht länger! Nehmen Sie Solarum, das vielbewährte Spezialmittel. In Apotheken. Packg. 18 Tabl. 4.26 kaufen Sie gegen kleine Anzahlung. Koptkränze, Kerzen, Ran· Mbiͤcer aum cot. Mitnehmen, jetzt schon Schleifen sowie Geschenke ete. zu iußetst günstigen Prelsen in det üristl. KAust, 9.2 Rational⸗Theateruamem Dienstax, den 11. April 1939 Vorstellung Nr. 261 Miete CNr. 19 der angen. u. gemütliche Aufenthalt Oienstas. Nutwoch, Donnerstag Verlüngerung „Ring-Kaffee“ SIEBERT Kaiserring 40 der Herrenschneider Angusta-Anlage 12 Eele Werderetrabe l. Sondermi ete CNr. 10 00 Münchhausen (Der saturnise Tragikomddie in Robert Anfang 19.30 Uhr he Liebhaber) drei Akten von Walter Ende 21.45 Uhr Vinc. Inh.: W. Krauss RI 4, 10 Privst⸗ Nandalsschule Stock Fornsprecher 217 92 40. Schullahr—— — Sauualbeginn: 1Z. Tagesschule: 1. Jahreslehrgang für Schüler Schülerinnen 2. Natblahreslehrgeng for ehewalige Besucher höherer Behrenstalten. kauſm Vorgebildete und Altere Personen (Eintritt nur Ostern) (Unterrichtszeit; 19—21 Ubr) 1. Iahreslehrgang für Berufstätige Vosschuloſlichtige können nicht aufgenommen werden. 13⁰ NMäßiges Schulgeld. Auskunft u. Prospekte kostenlos. Metne Privat-tlendelssdiule dar“ von Beeamtenkindern ohne besoudere Genehmigung besucht werden. Schulbeginn Wie in den einzelnen Schulen bereits bekannt⸗ gegeben, beginnt der Unterricht in den dem Stadt⸗ ſchulamt unterſtellten Schulen(Grund⸗ und Haupt⸗ ſchule. Allgemeine Berufsſchule, Hauswirtſchaftliche Berufsſchule und Mittelſchule) am Mittwoch, 93 April 1939, vormittags 8 Uhr. Die Schul⸗ anfänger haben ſich an dieſem Tag um 10 Uhr vor⸗ mittags in, ihren Schulabteilungen einzufinden Berufsſchulpflicht Die Berufsſchulpflicht dauert für Knaben und Mädchen drei Jahre, für landwirtſchaftliche Berufe zwei Jahre. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeitgeber oder Lehrherren ſind verpflichtet, die in ihrer Obhut ſtebenden, zum Beſuch der Berufsſchule verpflichteten Schũüler bei der Schulbehörde ſofort anzumelden und ihnen die zum Schulbeſuch erforderliche Zeit zu ge⸗ währen. Zuwiderhandelnde machen ſich ſtrafbar. Berufsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehrlinge uſw., die von auswärts hierherkommen, ſind ſofort anzumelden ohne Rückſicht darauf. ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten oder nur probeweiſe aufgenommen ſind. 8² Stadtſchulamt. Stellengesuche Fräulein, 17., mit Erfolg aus d. Carin⸗Göring⸗Handelsſchule ent⸗ laſſen, ſucht z. 15. 4. 39 Stellg. als Auuoon Gtenovpisti m. Abſchlußprüſung in Maſchinen⸗ fr, Stenogramm(140 Silben). 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