Neute Mannheimer Jeit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rl,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Chamberlain wird unter Oruck geſetzt Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. B. f. d folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 Pf. ing Anzeigenpreiſe: 23 mum breite Y breite Textmillimeterzeile 50 Pß Kleinanzelgen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli“ oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen in beſtimmten Auer und für fernmündlich erteilte Aufträge. 8 Abend⸗Ausgabe A Donnerstag, 13. April 1939 150. Jahrgang— Nr. 169 Die engliſche Preſſe ſordert ſofortige Rückholung der italieniſchen Frtiwilligen Alle Marſchziele der Fialiener erreicht 6 Corge um Gibraltar2 Die ſpaniſche Freiwilligenfrage im Mittelpunkt der Londoner Erörterungen Drahtber. unſ. Londoner Vertreters — London, 13. April. Eine faſt einmütige Stützung ihrer ſcharfmacheri⸗ ſchen Politik erhält die Regierung in der maßgeb⸗ lichen Preſſe vom Donnerstag, doch läßt eine Reihe von Blättern die Tendenz erkennen, päpſtlicher als der Papſt ſein zu wollen. Hierbei ſteht in vorder⸗ ſter Front die„Daily Mail“, die ihren Leitauſſatz mit der Feſtſtellung beginnt, Englands Stellung im geſamten Mittelmeerbecken ſei ernſthaft bedroht. Freilich will auch dieſes Blatt von der Aufkündigung des anglo⸗italieniſchen Oſterabkommens nichts wiſ⸗ ſen, und polemiſiert ſcharf gegen die Arbeiterpartei, die die Dinge auf die Spitze treiben wolle. Nach Aufſaſſung der„Daily Mail“ enthält der Plan Si⸗ cherungen, die nur im äußerſten Notfall aufgegeben werden dürften. Bei einer Widerrufung des Vertra⸗ ges müßten die britiſchen Intereſſen leiden. Weder würden die italieniſchen Truppen aus Spanien zu⸗ rückberufen, noch würde Italien ſeine Kontrolle Mal⸗ lorcas aufgeben, wodurch Englands Mittelmeerwege einer permanenten Bedrohung unterlägen. Die Blätter ſind ſich darin einig, daß die Ab⸗ berufung der italieniſchen Freiwilligen das sine qua non der engliſch⸗italieniſchen Annäherung bilde. Das Regierungsblatt, die„Times“, verhält ſich wei⸗ ter ſehr zurückhaltend und vorſichtig. Das Blatt meint, es gebe Grundſätze, von denen England unter keinen Umſtänden abweichen könne, es gebe aber auch Anwendungsmöglichkeiten für Grundſätze, die faſt ſtündlich neu überlegt werden müßten, nämlich in dem Maße, wie ſich die internationale Situation ändere. Im übrigen äußert ſich eine Reihe von Blättern in den Leitaufſätzen ſehr erfreut über die Stellung⸗ nahme Rooſevelts zur europäiſchen Spannung. Namentlich wird ſeine Erklärung vor einer amerika⸗ niſchen Preſſekonferenz unterſtrichen, daß das Schick⸗ ſal der USA eng mit etwaigen kriegeriſchen Verwick⸗ lungen in Europa verknüpft ſei. Die Blätter bezeich⸗ nen dieſe Erklärung als eine wichtige moraliſche Stütze, und laſſen gleichzeitig durchblicken, daß das amerikaniſche Volk ſeinen Einfluß wohl kaum ein⸗ ſetzen werde, falls die britiſche Regierung wiederum eine Kompromißlöſung verſuchen ſollte. Churchill—Munitionsminiſter? dnb. London, 13. April. Der politiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ meldet, man halte es jetzt für ſicher, daß in Kürze ein einſtimmiger Kabinettsbeſchluß gefaßt würde, ein Munitionsminiſterium einzuſetzen. Vielleicht werde Churchill aufgefordert, dieſes Mini⸗ ſterium zu übernehmen. Auch der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ hält die Errichtung eines Munitionsminiſte⸗ riums für bevorſtehend. Der Korreſpondent mißt der Tatſache, daß Eden und Churchill geſtern Beſuche in der Downing Street abſtatteten, eine gewiſſe Be⸗ deutung bei, da bekanntlich Chamberlain unter Druck geſetzt werde, beide in ein erweitertes Kabinett ein⸗ zubeziehen. 5 Ananſtändige engliſche Preſſe dnb. London, 13. April. Ohne weitere Stellungnahme hatte die Mittwoch⸗ Abendpreſſe bereits berichtet, daß der ehemalige Offizier der ſchottiſchen Garde Donald Lennox⸗Boyd, ein Bruder des Abgeordneten Boyd, in Stutt⸗ gart einer Grippe erlegen ſei. Die libe⸗ rale„News Chroniele“ verſteigt ſich am Donners⸗ tag jedoch zu der unerhörten Lüge, daß Boyd bei einer Auseinanderſetzung mit Deutſchen erſchoſſen worden ſei. Wie verlautet, ſei von den britiſchen Konſulatsbehörden in Deutſchland ein Bericht an das Foreign Office geſchickt worden. „Daily Expreß“ gibt ein ähnliches Gerücht wieder, betont jedoch, ſein eigens nach Stuttgart entſandter Unſer Bild zeigt italieniſche Soldaten, die mit Flugzeugen in punkt Alaſſio angekommen ſind. Korreſpondent zur Unterſuchung der wahren Sach⸗ verhältniſſe habe feſtgeſtellt, daß an' den ganzen Gerüchten nicht ein einziges wahres Wort ſei. Rom wartet ab. Falien und die heutige Chamberlain-Erkiärung vor dem Anterhaus Drahtbericht unſ. röm Vertreters — Nom, 13. April. Dem heute in London ſtattfindenden Miniſterrat und der Unterhausſitzung ſieht man in Rom mit voller Ruhe entgegen. Man hält es für unwahr⸗ ſcheinlich, daß England die engliſcheitalieniſchen Verträge vom Vorjahre kündigen wird, da die von der albaniſchen Nationalverſammlung beſchloſſene Perſonalunion die Lage im Mittelmeer nicht ver⸗ ändere, weil Italien faktiſch ſchon ſeit geraumer Zeit die Regierung über Albanien ausübt. Der Londoner Korreſpondent der„Tribuna“ nimmt an, daß die Integrität Griechenlands als lebenswichti⸗ ges Intereſſe Großbritanniens proklamiert würde. Auch darin würde nach römiſcher Auffaſſung kein Grund zu einer engliſch⸗italieniſchen Spannung liegen, nachdem Muſſolini ſelbſt geſtern erklärt hat, daß Italien die griechiſche Integrität reſpektiere. Die engliſch⸗italieniſchen Beziehungen ſind auch durch die einmütige Auffaſſung beider Regierungen hinſichtlich Spaniens gefeſtigt worden. Muſſo⸗ lini zögert nicht, ſeine wiederholt abgegebene Zu⸗ ſage einzuhalten, die italieniſchen Freiwilligen nach der Beendigung der Feindſeligkeiten von der Pyre⸗ näenhalbinſel zurückzuziehen. Der Duce hat den die freiwilligen italieniſchen Streitkräfte in Spanien kommandierenden General Gambara empfangen und mit ihm über die Modalitäten und das Datum der Heimkehr der Freiwilligen konferiert. tgebiet N 3* Dus umſtrittene öftliche Mittelme Sc SE JUSO- SLAWIEN 9 CSOga ———ů * PUNHANIEN BSBS Muscc,, BUl GARILE S—— ———— SAMSUN ————— ISF — AARa SH’*4 ACC Lord Perth wird Rom verlaſſen dnb. Rom, 13. April. Wie der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ meldet, wird der britiſche Botſchafter in Rom, Lord Perth, innerhalb der nächſten zehn Tage ſeinen Poſten aufgeben. Bekanntlich war bereits beim Abſchluß des engliſch⸗italieniſchen Abkommens die Reöe davon, daß Lord Perth Rom verlaſſen würde. 6000 Streikende in Woolwich dub. London, 12. April. In Woolwich brach Dienstag ein Streik aus, der ſich am Mittwoch auf verſchiedene Werke ausdehnte, ſo daß die Zahl der Streikenden auf 6000 anwuchs. Es handelt ſich hauptſächlich um Belegſchaften, die für die britiſche Luftwaffe und Flotte arbeiten. Ftalieniſcher Emigrant hetzt gegen Rom dub. Paris, 13. April. Der Vorſitzende der ſogenannten„Italieniſchen Liga für Menſchenrechte“ in Frankreich, Cam⸗ polonghi, ſprach am Mittwoch in Cannes und er⸗ klärte, die„150000“ Italiener im Departement der Seealpen, die„ihre Anweiſungen von der Liga nähmen“, müßten ſchon jetzt bereit ſein, die Freihei⸗ ten überall da zu verteidigen, wo ſie bedroht ſeien. In Toulon erklärte der gleiche Redner, daß ſich die „30 000“ Italiener des Departements Var, die,„wie dies die Septemberkriſe bewieſen habe, ihre Anwei⸗ ſungen gleichfalls von der Liga nähmen“, ſich ſchon jetzt auf alle Eventualitäten vorbereiten müſſen.( Glückwunſchtelegramm des Führers au den Ge⸗ neral a. D. v. Grouau. Der Führer hat dem Ge⸗ neral der Artillerie a. D. von Gronau, Ritter des Ordens Pour le merite mit Eichenlaub, zu ſeinem 70jährigen Dienſtjubiläum telegraphiſch ſeine beſten Glückwünſche ausgeſprochen. Göring verließ Tripolis. Generalfeldmarſchall Göring und ſeine Gattin haben am Mittwochnach⸗ mittag mit ihrer Begleitung Tripolis mit dem Mo⸗ torſchiff„Montſerrate“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie verlaſſen. um ſich nach Rom zu begeben. Jüdiſche Journaliſten aus der Slowakei aus⸗ gewieſen. Die flowakiſche Regierung hat 24 jüdiſche Journaliſten ausgewieſen, die ſich durchweg zur ungariſchen Nationalität bekannten. Sie müſſen das Land innerhalb 24 Stunden verlaſſen. Inden in Prager Gaſtſtätten unerwünſcht. Die Vereinigung der Gaſtwirte und Kaffeehaus⸗Beſitzer in Böhmen und Mähren bereiten einen Aufruf vor, in dem der Beſuch von Inden in allen Gaſtſtätten und Kafleebäuſern als unerwünſcht bezeichnet wird. dem wichtigen Verkehrsknoten⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Eſpana imperial. (Von unſerem Spanien⸗Mitarbeiter) Seiner geographiſchen Lage entſprechend müßte Spanien mit ſeiner langen Küſte eine Mittelmeer⸗ macht erſten Ranges ſein. Barcelona ſteht an Größe Marſeille und Neapel nicht nach. Bedeutende Schiff⸗ fahrtslinien berühren mittelbar und unmittelbar die Balearen. Von der ſpaniſchen Südſpitze aus ſieht man mit bloßem Auge nach Marokko hinüber, nach den weiß⸗blitzenden Städten Ceuta und Tanger, denn bis auf 14 Kilometer nähern ſich bei Gibraltar Europa und Afrika. Nun war Spanien ſogar bei der Teilung der ganzen Welt dabei und wurde vom Papſt mit der einen Hälfte der Erdkugel bedacht, während er Por⸗ tugal die andere Hälfte zuſprach. Aber das iſt lange her. Das monſtröſe Weltreich zerfiel und das Mut⸗ terland ſank mehr und mehr zu einem Inſtrument herab, deſſen ſich zwei aufſteigende Nationen abwech⸗ ſelnd in ihren Kämpfen bedienten: England und Frankreich. Damals waren ſich beide Rivalen nur darin einig, daß ein ſchwaches Spanien Vorausſet⸗ zung für die eigene Machtentfaltung ſei. Die letzte große Auseinanderſetzung zwiſchen England und Frankreich fiel in die napoleoniſche Aera. Sie brachte für Spanien(als Bundesgenoſſe Napoleons) die Vernichtung ſeiner Flotte bei Trafalgar und ſpäter lauf Seiten Englands) den langjährigen Bürger⸗ krieg gegen die franzöſiſche Fremoherrſchaft. Be⸗ kanntlich hat ja das gleiche England, das ſeit 1704 Gibraltar nicht mehr räumte, die Spanier eifrig bei den Befreiungskriegen gegen Napoleon angefeuert und unterſtützt. Im ganzen 19. Jahrhundert durch ſoziale und dynaſtiſche Wirren vollends von aller ak⸗ tiven Außenpolitik und aufbauender Kolonialpolitik abgehalten, erlitt das einſtige weltumſpannende Ko⸗ lonialreich mit dem Verluſt Kubas und der Philip⸗ pinen den Todesſtoß. Spanien ſchied aus der Reihe der Großmächte aus. Ja, es vermochte ſich 1925 nur mehr mit Hilfe Frankreichs der Scharen Abd el Krims zu erwehren, das den Marſchall Peétain ſandte, als der Aufſtand auf die franzöſiſche Zone übergriff. Schon vor dem Bürgerkrieg verteilten die erſten Falangiſten in Madrid Flugzettel, auf denen Gi⸗ braltar zurückgefordert wurde. Auch Franco ſchrieb gar bald„Españia imperial“ als Lo⸗ ſuna auf ſein Banner, und es zeigte ſich mehr und mehr, daß ſeine Bewegung nicht nur innenpolitiſche Ziele hatte, ſondern auch ein Erſtarken des Landes nach außen hin anſtrebte. Jetzt, nach dem Beitritt Franeos zum Antikomintern⸗Pakt, iſt Spanien in den Londoner und Pariſer Kalkulationen plötzlich ein dubioſer Poſten geworden, zum erſten Male wie⸗ der ſeit vielen Jahrzehnten, um nicht zu ſagen ſeit einem Jahrhundert. Von den Balearen iſt ſchon oft die Rede ge⸗ weſen. Es gibt aber noch andere Punkte, welche ge⸗ eignet ſind, die Weſtmächte zu beſchäftigen. Ihre Botſchafter in Madrid werden mit Franco vieles zu heſprechen haben. Da iſt zum Beiſpiel Gibraltar. Deſſem über⸗ ragende Stellung könnte durch ein bewehrtes Ceuta an der ſpaniſch⸗marokkaniſchen Gegenküſte ausge⸗ ſchaltet werden. England hat im vorigen Jahrhun⸗ —— eeeeee —————— eee e eee eeee 2. Seite Nummer 169 Neue Mannheimer Zeitung? Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 13. April 1939 dert in einem eigenen Vertrag Spanien an der gan⸗ zen Gibraltarſtraße nur ganz beſcheidene Befeſtigun⸗ gen zugeſtanden, Befeſtigungen eben, wie ſie der bri⸗ tiſchen Feſte am Mittelmeereingang nicht gefährlich werden können. Was nun, wenn Spanien Luſt ver⸗ ſpürte, ungeachtet des britiſchen Verbots gleichfalls moderne und kanonengeſpickte Forts an der Gibral⸗ tarſtraße zu errichten? Ein„ſpaniſches Gibraltar“ in Ceuta hätte dem bewehrten Felſen Albions ge⸗ genüber ein Hinterland voraus, was die Engländer gut wiſſen. Man hat ſich auf der Halbinſel auch nach zweihundert Jahren noch nicht mit dieſer britiſchen Kolonie auf ſpaniſchem Boden abgefunden. Gibral⸗ tar iſt bis auf den heutigen Tag eine Beleidigung des ſpaniſchen Nationalſtolzes geblieben. Vor Jah⸗ ren ging einmal das Gerücht, England wäre nicht abgeneigt, von der ſpaniſchen Regierung Ceuta gegen Gibraltar einzutauſchen. Im Prinzip würde frei⸗ lich ein ſolcher Tauſch, käme er überhaupt zuſtande, wenig ändern. Denn man muß bedenken, daß für Spanien Gibraltar ja nicht nur etwaige Mittel⸗ meerſperre bedeutet, ſondern in weitaus höherem Maße ſtändige Kontrolle ſeiner Verbindung mit dem marokkaniſchen Protektorat. Eine weitere ſchwierige Frage, die Franco viel⸗ leicht eines Tages anſchneiden wird, heißt Tanger. Die ſpaniſche Marokkozone umfaßt rund ein Zwan⸗ zigſtel von Geſamtmarokko, nämlich 28 000 Quadratkilometer mit ca 800 000 Einwohnern; dazu kommt Ceuta, das der Provinz Cadiz eingegliedert iſt. Wenngleich das ganze andere Marokko, der wirtſchaftlich wertvollere Teil, zur franzöſiſchen Zone gehört, ſo iſt dieſes Stückchen Spaniſch⸗Ma⸗ rokko, das von Her atlantiſchen Hafenſtadt Larache bis zu dem ins Mittelmeer mündenden Muluja⸗ Fluß reicht, nicht unwichtig; ſchon um ſeiner ſtrate⸗ giſchen Lage willen, dann aber auch wegen der Erz⸗ Vorkommen, für die man eigens den Hafen von Melilla ausbaute. Aber ſelbſt dieſem winzigen Teil Marokkos hat man noch ſeines ſchönſten und größten Hafens beraubt. Tanger, eine Stadt mit gut 50 000 Einwohnern, wurde 1912 auf Betreiben Englands in eine 375 Quadratkilometer große internationale Zone umgewandelt. Denn Tanger liegt ja Gibral⸗ tar vor der Naſe, Grund genug für England, plötz⸗ lich Tangers„beſonderen Charakter“ zu entdecken, umſomehr als auch die Franzoſen verdächtiges In⸗ tereſſe zeigten. Durch das Abkommen vom 18. De⸗ zember 1923 wurden die Verwaltungsvoſten der internationalen Zone unter England, Frankreich und Spanien aufgeteilt. Spanien, das auf die wich⸗ tigſte Stadt ſeines Protektorats einen natürlichen Anſpruch hatte, zog den kürzeren. 1928 wurde auch Italien in das Tangerſtatut aufgenommen, ſo daß in der internationalen Stadt vier Länder mitreden. Als das Abkommen dann Ende 1935 nach 12jähriger Laufzeit erſtmals hätte gekündigt werden können, meldeten ſich in Madrid nicht wenig Stimmen, welche eine Neuregelung der Tangerfrage forder⸗ ten. Die Cortes befaßten ſich damit. Im letzten Augenblick ließ Frankreich mit ſich reden und räumte Spanien einige weitere Verwaltungsrechte ein. So blieb das Abkommen automatiſch in Kraft; jedoch mit ihm auch der unnatürliche Zuſtand mit Nord⸗ marokkos hervorragendſtem Hafen. Die wenigen afrikaniſchen Kolonien, die Spa⸗ nien noch beſitzt, entbehren jeder wirtſchaftlichen Be⸗ deutung. Es ſind das die Enklave Ifni an der Küſte Südmarokkos, das kleine Spaniſch⸗Guinea, an Kamerun grenzend, mit den Inſeln Fernando Po und Amobön, ſowie die allerdings noch wenig durchforſchte Wüſtenkolonie Rio de Oro. In dem ganzen Wüſtengebiet, das immerhin faſt halb ſo groß iſt wie Deutſchland, wohnen höchſtens 32 000 Menſchen. Dagegen ändert ſich ͤͤer Wert, betrachtet man die Kolonie von der militärſtrategiſchen Seite her. Auch Afrika iſt durch das Flugzeug kleiner ge⸗ worden. Die rund 1200 Kilometer lange kranzö⸗ ſiſche Weſtſaharaſtraße Oujeft—Tindouf, die. Mau⸗ retanien und den franzöſiſchen Sudan mit Marokko und Algier verbindet, kommt bei Tindouf bis auf etwa 80 Kilometer an die Grenze Rio de Oros heran. Das heißt, die Straße wäre alſo bei einem Krieg. in dem Spanien auf gegneriſcher Seite ſtünde, mit Flugzeugen gut erreichbar, ſelbſt wenn die eigentliche Flugbaſis Cap Jaby an der Küſte Rio de Oros bliebe, das zur Zeit der Europa⸗Südamerika⸗ Fluglinie als Zwiſchenſtation dient. Frankreich müßte dann tief in Afrika an eine zweite Pyrenäen⸗ grenze denken. Ein Grund mehr für Paris, mit der neuen ſpaniſchen Regierung ein gutes Verhältnis anzuſtreben. Kri. Dus Ringen zwifchen Kriegs- und Friedenspolitikern in U8A: Kompromiß um das Neutralitätsgeſetz?! Verlängerung des umſtrittenen Geſetzes um 60 Tage? dnb. Waſhington, 15. April. Die Außenausſchüſſe des Senats und des Unter⸗ hauſes ſetzten am Mittwoch gleichzeitig die Ver⸗ handlungen über das ſogenannte Neutralitätsgeſetz fort. In Kreiſen des Senats mehren ſich die Anzei⸗ chen, daß hinſichtlich der vorläufigen Verlängerung der am 1. Mai ablaufenden„Caſh and Carry“⸗Klau⸗ ſel des Neutralitätsgeſetzes ein Kompromiß erzielt werde. Der republikaniſche Senator Nye gab bekannt, daß er einen Zuſatz anſtrebe, nach dem der Verkauf aller Materialien außer Waffen und Munition an Kriegführende gegen Barzahlung und Abholung auf fremden Schiffen geſtattet ſein ſollte. Senator Pitt⸗ mann, der Vorſitzende des Ausſchuſſes, erklärte, daß er einer 60tägigen Verlängerung der Klauſel mit dem angeführten Zuſatz nicht widerſprechen würde. Im Unterhausausſchuß ſchlug der republikaniſche Abgeordnete Crawford vor, in das Neutralitäts⸗ geſetz die Beſtimmung aufzunehmen, daß die Aus⸗ fuhr von Schrotteiſen nach den kriegführenden Län⸗ dern verboten werde. Dr. Fenwick, Rechtsprofeſſor am Brymnawr⸗College, machte den Vorſchlag auf Schließung des Panama⸗Kanals für Schiffe jeder Nation, die einen internationalen Ver⸗ trag verletze. Das Rüſtungsgeſchäft lohnt ſich! db Neuyork, 13. April. Der ſoeben veröffentlichte Monatsbericht der Mu⸗ nitionskontrollbehörde beweiſt, daß die amerikaniſche Rüſtungsinduſtrie aus der von ihr unter Rooſevelts Führung eifrig geförderten Kriegshetze rieſige Ge⸗ winne zieht. An der Spitze aller Abnehmer ſtehen England und Frankreich. Aus dem Bericht geht hervor, daß dieſe beiden Staa⸗ ten allein im März Lizenzen für die Ausfuhr von Munition, Waffen und anderen Kriegsgeräten in Höhe von ſieben Millionen Dollar erwarben. Der Großteil dieſer Summe fand für Flugzeuglieferun⸗ gen nach Frankreich Verwendung. Die Ausfuhr⸗ lizenzen im erſten Quartal dieſes Jahres betrugen für beide Länder 25 Millionen Dollar. Unter den weiteren Abnehmern für amerikani⸗ ſches Kriegsmaterial befinden ſich auch Holland und Niederländiſch⸗Indien mit 1155 000, Rumänien mit 1282 000, Sowjetrußland mit 856 000, die Schweiz mit 116 000 und die Türkei mit 118 000 Dollar. Der Bericht hebt hervor, daß Verkäufe an„anti⸗ demokratiſche Nationen“ faſt ganz ein⸗ geſtellt ſeien. Unter den ibero⸗amerikaniſchen Käufern waren Mexiko mit 2452 000, Bvaſilien mit 492 000 und Peru mit 3⁵² 000 Dollar vertreten. „Etrikt gegen vinen Krieg* dub. Neuyork, 13. April. Der frühere Außenminiſter im Wilſon⸗Kabinett Colby griff in einer Rede auf dem Bankett des Patriotiſchen Verbandes das kriegshetzeriſche Trei⸗ ben Rooſevelts ſcharf an. Der weitaus überwiegende Teil des amerikaniſchen Volkes, ſo erklärte Colby, ſei auch heute noch ſtrikt gegen eine Beteiligung der Vereinigten Staaten an einem europäiſchen Krieg. Mit tiefer Mißbilligung und großer Sorge betrachte Amerika jede Prahlerei, jede müßige Herausforde⸗ rung und jede Abſicht, die beleidigen oder aufſtacheln ſolle. Die Bevölkerung ſei ſich ihrer Stärke und ihres Mutes bewußt, aber gerade deshalb wolle ſie auch nicht aufgepeitſcht werden. Colby kritiſiert ſchließlich die Verſuche gewiſſer Kreiſe, die Iſolationiſten lächerlich zu machen und als Volksverräter zu brandmarken. Die Iſolationiſten bewahrten nur ihren geſunden Menſchenverſtand, wenn ſie die nationalen Intereſſen und Pflichten im Rooſevelt als„alie Köchin“ — Neuyork, 13. April. Die heutige Ausgabe des Neuyorker Hearſtblattes „Daily Mimor“ hat großes Aufſehen erregt durch eine Karrikatur, welche Rooſevelt als alte Köchin zeigt. Dieſe hört auf eine Radioübertragung aus London und läßt derweil die Gerichte auf dem Koch⸗ herd überkochen und anbrennen. Unter dieſem Bild findet ſich ein Leitartikel, in dem in dürren Worten geſagt wird, Herr Rooſevelt ignoriere das Elend von elf Millionen Arbeitsloſen und ſuche durch ſtän⸗ dige Kriegstreiberei die Aufmerkſamkeit der ameri⸗ kaniſchen Bevölkerung von dem Hauptproblem der USA, der dringend notwendigen Wirtſchaftserholung, abzulenken. Rooſevelt ſei ſchlimmer als jene Mars⸗ bewohner, welche im letzten Herbſt den berühmten Angriff auf Neuyork verübten. Daßs Blatt ſchlägt die Gründung einer Parlamentskommiſſion vor, welche ſchleunigſt die nackten Tatſachen der von Rooſe⸗ velt erfundenen Bedrohung Amerikas unterſuchen Auge behielten und gegen jede Einmiſchung und dem Präſidenten zwingen ſolle, das Maul zu Amerikas in europäiſche Dinge ſeien. halten. —ä— London wiederholt das alte Spiel: Albanien-Regelung wird nicht anerkannt Aber man will ſich die ſpätere Anerkennung gerne abhandeln laſſen EP. London, 13. April. Wie verlautet, denken England und Frankreich nicht daran, die Angliederung Albaniens an Italien anzuerkennen. Man hofft jedoch— und dieſe Hoff⸗ nung kommt in London klar zum Ausdruck—, zu gegebener Zeit auch im Falle Albanien ſich wieder der Politik des Kuhhandels bedienen zu können, in⸗ dem man ſchon jetzt deutlich durchblicken läßt, daß eine Aenderung dieſer Haltung eintreten könnte, „falls Italien den erſten Schritt zu einer dauer⸗ 5 im Mittelmeer unternehmen wirde“. Ganz Jialien flaggt am Sonntag (Funkmeldung der NM3.) Rom, 13. April. Anläßlich der Ausrufung des neuen albaniſchen Regimes ſind, einer amtlichen Verlautbarung zu⸗ folge, der Donnerstag und der Freitag dieſer Woche zu nationalen Feſttagen für Albanien erklärt worden. Auf Anordnung des Duce wird am Sonntag an⸗ läßlich der Vereinigung von Italien und Albanien in ganz Italien geflaggt. Auf allen öffentlichen Ge⸗ bäuden werden die Trikolore und die albaniſche Flagge gehißt. Keine Kämpfe mehr General Guzzoni widerlegt ausländiſche Zweck⸗ meldung dub. Rom, 18. April. General Guzzoni, unter deſſen Oberbefehl die militäriſche Expedition Italiens in Albanien durch⸗ geführt worden iſt, gab dem Sonderberichterſtatter des„Meſſaggero“ in Tirana ein Interview. Darin ſtellte er die Notwendigkeit weiterer militäriſcher Operationen in einigen Teilgebieten Albaniens in Abrede, da ganz Albanien bereits in der Hand des 0 Paxis wird es unheimlich. Die Einkreiſungsaktion ſchreitet den Pariſer Kriegshetzern zu langſam vorwärts dnb. Paris, 18. April. In der„Epoque“ kritiſiert Henry de Kerillis hef⸗ tig das langſame Tempo der franzöſiſchen Regierung. Durch die Erteilung der Vollmachten habe man Da⸗ ladier eine Waffe in die Hand geben wollen, die es ihm erlauben ſollte, auf allen Gebieten an Schnellig⸗ keit und Entſchlußkraft mit den autoritären Staaten ——— Franto demobiliſiert Entlaſſung von 500 000 Mann nach der Maorioer Siegesvarabe EP Madrid, 13. April. Die Demobiliſierung der ſpaniſchen Armee ſoll, nach noch nicht amtlich beſtätigten Mitteilungen, unmittelbar nach der großen Siegesparade in Ma⸗ drid erfolgen. Die Parade wird aller Vorausſicht nach am 2. Mai ſtattfinden. Wie verlautet, trage General Franco ſich mit der Abſicht, ſofort nach der Siegesparade 500 000 Mann— etwas mehr als die Hälfte der natio⸗ nalſpaniſchen Armee— zu demobiliſieren. Die Entlaſſung des reſtlichen Teiles der nicht Wehr⸗ dienſtpflichtigen würde in Abſchnitten erfolgen, die ſich nach den Bedürfniſſen des ſpaniſchen Wirtſchafts⸗ lobens richten würden. Es ſei damit zu rechnen, daß die Wehrdienſtpflichtigen aus den früheren rotſpa⸗ niſchen Gebieten bereits in kurzer Zeit zum Wehr⸗ dienſt in der nationalen Armee herangezogen wer⸗ den würden. Roiſpaniſche„Generäle“ vor dem Kriegsgericht EP. Madrid, 13. April. Die rotſpaniſchen„Generäle“ Aranguren und Cartinez Monge werden ebenſo wie der rote „Oberſt“ Ortiz zu Beginn der kommenden Woche vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Aranguren iſt einer der Mitunterzeichner des Todesurteils für den nationalſpaniſchen General Goded, der die nationale Erhebung in Katalonien geleitet hatte. Dieſe Er⸗ hebung wurde nach der Bewaffnung des Proletariats in Barcelona mit deſſen Unterſtützung durch die Roten niedergeworſen. 3 * Mexiko erkennt Franto nicht an! EP. London, 13. April. Die mexikaniſche Regierung hat, einer am Don⸗ nerstag hier eingegangenen Meldung zufolge, be⸗ ſchloſſen, der Regierung General Francos die An⸗ erkennung zu verweigern. Soll Piétri Pétain erſetzen? '?. Paris, 13. April. Die ſeit dem Eintreffen des Marſchalls Pétain in der franzöſiſchen Hauptſtadt umlaufenden Gerüchte, nach denen der Marſchall wegen der bisherigen ge⸗ ringen Ergebniſſe ſeiner Miſſion in Burgos, eine ge⸗ wiſſe Amtsmüdigkeit zeigen ſoll, haben eine weitere Verdichtung erfahren. Das„Petit Journal“ weiſt am Donnerstagvormittag darauf hin, daß es nicht unwahrſcheinlich ſei, daß im Falle des Rücktritts Pétains der frühere Marineminiſter und jetzige Se⸗ nator Piétri als Botſchafter nach Burgos entſandt werden würde. Piétri wurde bisher als ausſichts⸗ reichſter Anwärter für den neugeſchaffenen Botſchaf⸗ ter⸗Poſten in Bukareſt genannt. Er hatte am Mitt⸗ woch mit dem franzöſiſchen Innenminiſter Sarraut eine längere Ausſprache über das ſpaniſche Flücht⸗ lingsproblem, das unmittelbar nach dem Miniſter⸗ rat bereits Gegenſtand einer eingehenden Unter⸗ redung zwiſchen Sarraut und Marſchall Pétain war. Zogn will ſich nach Aegypten oder England bege⸗ ben.„Daily Mail“ meldet aus Djevdjelja an der griechiſch⸗jugoſlawiſchen Grenze, Exkönig Zogu werde ſich höchſtens acht Tage in Griechenland aufhalten, und ſich dann entweder nach Aegypten oder England begeben. ſtandzuhalten. Aber der Miniſterpräſident habe es nicht verſtanden, ſich ihrer zu bedienen. Er brauche für einen Geies eg über die In⸗ duſtriemobiliſierung, die Verwendung der Ar⸗ beitsloſen und gewiſſer Ausländer für die Ver⸗ teidigung des Landes mehr Zeit, als Hitler und Muſſolini für die Beſitzergreifung eines Landes. Auf diplomatiſchem und militäriſchem Gebiet ſpringe dieſe Langſamkeit geradezu ins Auge. Seit 48 Stunden ſtelle man daher auch wieder eine gewiſſe Unentſchloſſenheit bei den kleinen Staaten feſt. Die⸗ ſes Schwanken ſei auf ihre Zweifel und Beunruhi⸗ gungen über den Widerſtandswillen und die Aus⸗ ſichten ſowie die Feſtigkeit des demokratiſchen Lagers zurückzuführen. Mit einiger Ueberraſchung habe man geſtern feſtgeſtellt, daß Griechenland gerade in dem Augenblick, wo England ihm zu Hilfe eile, Muz⸗ ſolini den„wärmſten Dank“ für die Verſicherungen ausſpreche, die er Athen abgegeben habe. Auch in der Türkei machten ſich„unklare Anzei⸗ chen“ bemerkbar. Das früher ſo feurige Jugoſla⸗ wien ſchweige ſich vollkommen aus und in Rumänien ſtelle man ſtarkes Zögern feſt. Noch beunruhigerende Anzeichen lägen aus Bulgarien vor, wo man von Forderungen auf die rumäniſche Dobrudſcha und das griechiſche Mazedonien ſpreche. Es ſei zu befürchten, daß Bulgarien wieder den Platz an der Seite Deutſch⸗ lands einnehme, den es während des Weltkrieges innehatte. Die Nachrichten aus Spanien, ſo heißt es in ſeinem Klagelied dann weiter, ſeien ausgeſprochen ſchlecht. Die„ſpaniſche Gefahr“ zeichne ſich immer ſtärker ab, weil Frankreich und England es nicht verſtanden hätten, in den entſcheidenden Stunden Vertrauen oder Furcht einzuflößen. Gafentu fährt nach Berlin EP. Bukareſt, 12. April. Der rumäniſche Außenminiſter Gafeneu wird am 16. April ſeine Reiſe nach Berlin antreten. Er wird ſich einen Tag in Wien aufhalten. Wie amtlich ver⸗ lautet, findet ſein Beſuch in Berlin am 18. und 19. April ſtatt. Das Regierungsorgan„Romanea“ weiſt in einem Leitartikel darauf hin, daß die Berliner Reiſe des rumäniſchen Außenminiſters, der weitere Beſuche im Weſten folgen würden, ſowohl mit Rückſicht auf die ſchwebenden mitteleuropäiſchen Probleme als auch im Hinblick auf die neuen deutſch⸗rumäniſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen angebracht und natürlich italieniſchen Kommandog und der italieniſchen Trup⸗ pen ſei. Damit werden die Lügenmeldungen über den an⸗ geblich anhaltenden hartnäckigen Widerſtand bewaff⸗ neter Banden in Albanien, die immer noch in ten⸗ denziöſer Abſicht lediglich zur Hetze im Auslande im Umlauf geſetzt werden, obwohl ſie von zuſtändiger italieniſcher Seite in den letzten Tagen bereits mehr⸗ mals dementiert worden ſind, auch von maßgeblicher militäriſcher Stelle als falſch und gegenſtandslos zurückgewieſen. Rube an der jugoſlawiſch- albaniſchen Grenze dub. Belgrad, 13. April. Albanien ſteht weiterhin im Mittelpunkt des Intereſſes der jugoſlawiſchen Preſſe. Die Belgra⸗ der Blätter„Politika“,„Vreme“ und„Prawda“ ver⸗ öffentlichen ſeitenlange Berichte aus verſchiedenen Orten längs der jugoſlawiſch⸗albaniſchen Grenze, die alle darin übereinſtimmen, daß die albaniſche Be⸗ völkerung im Gegenſatz zu engliſchen Meldungen die italieniſchen Truppen freudig begrüßte oder min⸗ deſtens doch ohne jede Feindſeligkeit erwartete. Die Blätter finden es auch bezeichnend, daß ein großer Teil der albaniſchen Flüchtlinge bereits wie⸗ der nach Albanien zurückgekehrt iſt. Die in Jugo⸗ ſlawien verbleibenden Flüchtlinge ſtehen irgendwie in engen Beziehungen zu Achmed Zogu oder füh⸗ len ſich aus anderen Gründen gern ins Ausland hin⸗ gezogen. Die Blätter berichten weiter, daß zahlreiche albaniſche Stämme in ſchärſſter Feindſchaft zu Ach⸗ med Zogu und ſeiner Clique geſtanden hätten. Die Berichterſtatter beſtätigen ſchließlich erneut, daß jene durchſichtigen Meldungen aug London nicht zu⸗ treffen, wonach auf jugoſlawiſchem Gebiet beſondere Maßnahmen getroffen ſein ſollen. Die jugoſlawiſche Bevölkerung an der Grenze würde die Entwicklung in voller Ruhe weiter verfolgen. Volitik in Kürze „Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht gibt folgendes bekannt:„Die unvermindert hohe Zahl von Kraftfahrunfällen innerhalb der Wehr⸗ macht zwingt zu durchgreifenden Maßnahmen. Der Führer und Oberſte Befehlshaber hat daher befoh⸗ len, daß alle Kraftfahrzeuge der Wehrmacht nur bis aut 75 v. H. ihrer erreichbaren Höchſtgeſchwindigkeit, in keinem Falle aber über 100⸗Std.⸗Klm. Höchſt⸗ geſchwindigkeit fahren dürfen. Dieſe Höchſtgeſchwin⸗ digkeit gilt für die Reichsautobahnen und Straßen erſter Ordnung und beſter Beſchaffenheit. Bei Straßen minderer Beſchaffenheit iſt die Fahr⸗ geſchwindigkeit entſprechend geringer zu wählen. Der Führer und Oberſte Befehlshaber erwartet, daß Verſtöße gegen dieſe Anordnung ſcharf geahn⸗ det werden.“ 0 Der Reichsluftfahrtminiſter und Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe, Generalſeldmarſchall Göring, hat einen Erlaß über Alkohol⸗ und Nikotinmißbrauch herausgegeben. Der Miniſter erklärt, er denke nicht daran, jeden Genuß von Alkohol und Nikotin zu ver⸗ dammen. Er bekämpfe jedoch den Mißbrauch dieſer Genußgifte. Für den Bereich der Luftwaffe ergeht deshalb eine Reihe von Verboten. So wird u. a. verboten das Einrichten von Bars in Ofſiziers⸗, Unteroffiziers⸗, Kameradſchaftsheimen und Kanti⸗ nen, das Herumſtehen und Trinken an Schanktiſchen, das ſogenannte Stiefeltrinken, der Ausſchank von Alkohol an Soldaten, die bereits angetrunken ſind, der Alkoholgenuß unmittelbar vor jedem Dienſt und während des Dienſtes, das Rauchen auf öffentlichen Straßen innerhalb von Oirtſchaften, ferner auf Märſchen, während kur⸗ zer Dienſtpauſen, bei Unterricht, Ausbildung uſw., der Verkauf von ausländiſchen Weinen und Rauch⸗ waren in den Heimen und Kantinen, das Offenhal⸗ ten dieſer Heime und Kantinen über die Polizei⸗ ſtunde hinaus und das Fortſetzen von Kompanie⸗ veranſtaltungen. Kameradſchaftsabenden uſw. auf Stuben, in Wohnungen oder öffentlichen Gaſtſtätten. Haupeſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Tbeater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Cart Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: i. V. W. Mälter.— Lokaler Teil: Or. Frig Hommes. — Sport: Willov Mülter.— Sädweſideutſche Umſchau, Geriche und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſömtliche in Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Or. E.§. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker and Berleger: Neue Mannheimer geitrng Dr. Fric Bode& Co., We R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen akob Faude Mannbelm⸗ ur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Krirtag erſcheinen gleich⸗ teitia in der Ausgabe B Ausgabe& Mittag über 10 500 Ansgabe& Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Gelamt⸗D.⸗A. Monat März über 21 500 ———— JSEFEEEEEUT! PÄÄĶ————— Ganz Irland gedenkt der Opfer des Oſteraufſtandes 1916 Ueberall in Irland wurden Gedenkfeiern für die Opfer, die der Oſteraufſtand im Jahre 1916 gegen die Engländer fand, abgehalten.— Miniſter⸗ präſident de Valera legt hier an den Gräbern der Erſchoſſenen Kränze nieder. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Amerikaniſche motoriſierte Polizei mit Kurzwellenſender Die Ausrü ſtung der amerikaniſchen motoriſierten Polizei iſt jetzt zur beſſeren Bekämpfung des Verbrechertums vervollkommnet worden. Polizeioffizier Joe Malpaſuto der Polizeitruppe Beverley Hill, Kaliſornien, probiert hier ſein neues Kurzwellenſendegerät aus, mit dem er auf Welle 8,25 m über eine Entfernung von 20 km ſenden kann. Außerdem iſt er mit einem neue⸗ ſten Kleinbildapparat ausgerüſtet, um können. gleich am Tatort authentiſche Aufnahmen machen zu (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) äW——— 2————— —— Austritt Ungarns aus der Genfer Liga Der ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky hat im Namen ſeiner Regierung den Austritt Ungarns aus der Genfer Liga erklärt. Graf Cſaky wird ſich am 17. April nach Rom und anſchließend nach Berlin begeben. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Furchtbare Folgen des Schweizer Steinſturzes In Graubünden kam es, wie gemeldet, durch einen rieſigen Steinſturz zu einem fürchterlichen Unglück, bei welchem 16 Kindeir und eine Lehrerin getötet wurden. In einer Breite von 300 Meter löſten ſich von dem Flimſer Stein Felsblöcke in Größe vierſtöckiger Häuſer, die den öſtlichen Teil des Dorſes Fidaz unter ſich begruben und das Kinderheim„Sunnehüsli“ Die roten Banden werden in Kaſernen gebracht Viele Bolſchewiſten, die im früheren Spanieneine mehr oder weniger führende Rolle ſpielten, haben ſich nach dem Einzug der Franco⸗Truppen in Madrid verſteckt gehalten. Sie wurden jedoch aufgefunden und in Kaſernen untergebracht. Die Haupträdelsführer werden einem ordnungs⸗ gemäßen Gerichtsverfahren unterworfen. Scherl-Bilderdienſt, Zander⸗M.) Zu den Vorgängen im Mittelmeer Das eugbiſche Kriegsſchiff das aus San Remo, wo es zu Beſuch weilte, abberufen wurde. (Erich Zander, Archiv,.) vollkommen zertrümmerten. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Die griechiſche Inſel Korfu mit dem alten Fort Ghreſie⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) — „Hälſt du mich für ſo ungeſchickt?“ meinte der faſſen oder deinen Arm um meine Schultern zu 15 was die Feſtigkeit meines Si an⸗ Begegnung am Brunnen Von Otto Violan Beim Brunnen vor dem Dorf einander zum erſten Male. Die Mann. Die Frau ſchöpfte Waſſer in einen großen, ſchön verzierten Krug und wollte das Gefäß eben zur Schulter heben, als der Mann auf ſie zutrat. „Darf ich dir den ſchweren Krug tragen?“ fragte er ſie. „Danke...“ lächelte das Weib.“ Du biſt ſehr freundlich, aber...“ Sie zögerte.„Es iſt doch beſſer, ich trage ihn ſelbſt. Du ſiehſt, es iſt ein ungewöhnlich ſchöner Krug, und außerdem habe ich nur den einen. Du könnteſt ihn fallen laſſen...“ begegneten ſie Frau und der „Das nicht“, entgegnete die Frau.„Aber es wäre ja möglich, daß du auf einen Stein nicht achteſt, der am Wege liegt. Du könnteſt ſtraucheln, während du mit mir ſprichſt...“ „Ich gebe dir mein Wort, ſchöne Frau, daß ich ihn ſo bedachtſam in den Händen halten will, als wäre es nicht ein Krug mit Waſſer, ſondern die Schale mit dem Blut des Erlöſers“, ſcherzte der Mann. „Du ſollſt nicht freveln..“, lächelte die Frau. Sie ſah ihn aus rätſeltieſen Augen an.„Wurum verſprichſt du etwas, das du doch nicht halten kannſt? — Nimm an, auf dem Wege, ins Dorf würde plötzlich der Wunſch in dir wach...“— Sie hielt inne. „Welcher Würnſch?“ bedrängte ſie der Mann. Das Weib errötete.—„Nach meiner Hand zu „Es käme nur auf den Verſuch an...“ Der Mann griff vorſichtig nach dem Krug und trug ihn, ohne den Blick auch nur ein einzigesmal zur Seite zu wenden, bis vor ihr Haus. Behutſam ſtellte er ihn neben ſie auf die oberſte Schwelle. Und ſah ſie mit ehrlicher Genugtuung an.„Nun du jetzt mit mir zufrieden?“ „Ja...“ kam es gedehnt von den der Frau,“... ich müßte es ja wohl ſein „Der Krug iſt unverſehrt“, brüſtete er ſich,„und ich habe auf dem langen Weg nicht einen verſchüttet....“ „Gott iſt dein Zeuge,“ gab ſie ihm mit einer ſelt. ſamen Gleichgültigkeit in der Stimme zurück, 8 nicht einen Tropfen!“ 3 „Du 5 wirklich ein ung6680 0 ſtarker und ehrenhafter Menſch“, fiel ſie ihm ins Wort. Nun erſt ſtutzte der Mann über die Gelaſſenheit, mit der 5 dies äußerte. Er ſah ſie an und wurde unſicher Das Haus, in dem ſie wohnte, lag abſeits von den übrigen am Rande eines kleines Gehölzes. Kein Menſch war weit und breit zu ſehen. und überdies dämmerte es bereits. Jetzt. erſt begriff der Mann. Er trat dicht an ſie heran, ſo daß ſein Atem faſt ihre Stirne ſtréifte. Dann faßte er ſie an der Schulter und küßte ſie. Die Frau bog ſich erſchrocken⸗ zurück. Dabei ſtieß ſte mit dem Fuß an das Gefäß am Treppenrand, das ins Wanken kam, über die Stufen fiel n klir⸗ rend zerſprang. Der ſchöne, bnute Krug ———— 55 ——— ———————— —— —————— Beue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe —— Donnersiag, 13. April 1989 Die Siadtseite Mannheim, 13. April. Erzieht die Kinder zur Verkehrsdiſziplin! In den letzten 14 Tagen haben ſich aus dem ganzen Lande die Meldungen über dem Verkehr zum Opfer gefallene Kinder derart gehäuft, daß wir uns veranlaßt ſehen, eine dringende Mahnung an die Eltern zu richten. Wenn heute im Inter⸗ eſſe einer erhöhten Verkehrsſicherheit Eltern und Erziehungsberechtigte ſtärker als früher zur Ver⸗ antwortung herangezogen werden, ſo bedeutet das für ſie nicht etwa eine unerträgliche Belaſtung. Wer um die Tauſende von Verkehrsunfällen weiß, die durch unbeaufſichtigte Kleinkinder ent⸗ ſtehen, wer ferner verfolgt, wieviel Unfug von unſe⸗ rer heranwachſenden Jugend auf öffentlichen Ver⸗ kehrswegen angeſtiftet wird, der wird— nicht zuletzt im Hinblick auf die unſeren Buben und Mädchen ſelber drohenden Gefahren— die Forderung nach einer erhöhten Auſſichtspflicht begrüßen. Was kann die Mutter aber tun, um die an ſie geſtellten Forderungen zu erfüllen, ohne deshald mit ihrem übrigen reichen Pflichtenkreis in Konflikt zu geraten? Beim Kleinkind muß die ver⸗ ſtärkte Aufſichtspflicht wörtlich genom⸗ men werden. Die Mutter wird alſo dafür zu ſorgen Orient- und Perser-Teppiche 0 „Bausback lem B 1. 2 Rut 26467 haben, daß ihr Kleinkind keine Gelegenheit zum unbeaufſichtigten Spielen auf Verkehrsſtraßen fin⸗ det. Für die älteren verfängt dieſe direkte Anſicht aber nicht mehr, ſie wollen und ſollen nicht den gan⸗ zen Tag an Mutters Schürzenzipfel hängen. Hier ſetzt nun die paſſive Aufſicht ein. Man muß die Kindex von einer beſonderen Seite packen, und— abgeſehen von ganz wenigen Ausnahmen— iſt auch der wildeſte Junge, das gedankenloſeſte Mäochen hier zu faſſen: Ein„anſtändiger Kerl“ wollen ſte alle ſein. Wenn die Mutter dies ausnutzt, wenn ſie ihren Kindern an Hand irgend eines aus dem All⸗ tagsleben herausgegriffenen Beiſpiels die Not⸗ wendigkeit einer ſtraffen Diſziplin auch auf der Straße aufzeigt, dͤann wird fie mehr erreichen, als durch Drohungen oder Schauer⸗ geſchichten. Denn wir dürſen nicht vergeſſen: Schon Pimpf und Jungmädel fühlen ſich heute als Träger einer Gemeinſchaft, für die ſie mit ihrer ganzen kindlichen Kraft einzutreten bereit ſind, ſelbſt unter Verzicht auf einen der ſonſt ſehr beliebten dum⸗ men Streiche. Dieſe innere Haltung ſetzt auch ſchon bei den jüngſten Gliedern der Gemeinſchaft eine Diſziplin voraus, die jede Mutter zur Erleichterung ihrer Aufſichtspflicht ſich zunutze machen ſollte. Gerade jetzt im Frühjahr, wenn die Kinder nach den langen Wintermonaten wieder mehr im Freien ſpielen und oft die ihnen auf der Straße dro⸗ henden Geſahren mißachten— wie ja die vielen Unfälle beweiſen— iſt ein nachdrückliches Eingreifen betreten willſt! verletzt und drei Kraftfahrzeuge beſchädigt. In dieſen Tagen ſetzt die Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft Schadenverhütung mit einer Waldbrand⸗ verhütungsaktion ein, um wertvolles Volksver⸗ mögen, den deutſchen Wald, vor frevelhafter Ver⸗ nichtung zu bewahren. Bedenke, daß der deutſche Wald in mühſamer Arbeit zu unſer aller Freude und Nutzen geſchaffen wurde. Rauche nicht im Wald und zünde kein Feuer au! Opfere nicht dem Genuß weniger Minuten das Wachſen und Wer⸗ den von Jahrzehnten! Nachdem der Frühling endlich eine freundlich lächelnde Miene aufzuſtecken gewillt iſt, bricht für die während der Wintermonate an ihre vier Wände gebunden geweſenen Großſtadtmenſchen die Zeit für Ausflüge und Wanderungen an. Eine freu⸗ dig begrüßte Zeit, die ſie zur Erholung von der Alltagslaſt emſigen Schaffens namentlich an Sonn⸗ und Feiertagen in Wald und Feld in der Um⸗ gebung der Stadt ausnützen. Aber wie Erfahrungen der vergangenen Jahre lehren, gibt es unter den Ausflüglern leider immer noch ſehr viele, die nicht wiſſen oder es vergeſſen haben, daß man ſich manches verſagen muß, wenn man in rechter Weiſe Umgang mit Mutter Grün pflegen will. Hier iſt es nämlich nicht anders als beim Umgang mit den Mitmenſchen; denn wer ſich da mit Anſtand behaupten will, darf ſich auch nicht nach eigener Willkür gehen laſſen. In dieſen Fällen wird allein ſchon ein genügend entwickeltes Taktgefühl die richtige Erkenntnis für das bringen, was erlaubt iſt und was nicht. Am Buſen der Natur jedoch hat jeder außerdem noch die zu ihrem Schutze erlaſſenen Geſetze, Ver⸗ ordͤnungen und Verbote zu beachten und ſtrengſtens zu befolgen! Ganz beſonders jedoch jene, die zum Schutze und zur Erhaltung unſeres größten und wertvollſten Naturgutes, unſerer deutſchen Wälder, erlaſſen worden ſind! — Weg mit dem Glimmſtengel im Wald! Wer Walobrand verurſacht, vergeht ſich am Volksvermögen— Auch boi Fahrläſſigkeit Gefängnisſtrafe Nicht Nonne, Spinner und ſonſtige Inſekten ſind die gefährlichſten Feinde des Waldes. Der größte Schrecken ſind jene Menſchen, die in Wald oder Heide fahrläſſig, frevelhaft leichtſinnig oder gar ver⸗ brecheriſch mit Feuer umgehen und damit Wald⸗ brände verurſachen. Alljährlich wurden durch Wald⸗ brände im Altreiche viele Tauſende von Feſtmetern beſten Holzes vernichtet, alte herrliche Beſtände zer⸗ ſtört und Naturſchönheiten in kahle, verbrannte Oedflächen umgewandelt. So ſind allein in Preußen jährlich nahezu 3000 Hektar Forſten im Werte von 800 000 Mk. durch Waldoͤbrände zerſtört worden. Nach amtlichen Feſtſtellungen entſtehen von 100 Waldbränden 80 ſtets durch menſchliche Schuld! Jetzt beginnt wieder die Gefahrenzeit für den deutſchen Wald. Deshalb ſetzt die Zentralſtelle der Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung mit einer großzügigen Aktion zur Verhütung von Wald⸗ bränden durch Menſchenhand ein. Allen Ausflüglern läßt die RAS. die amtliche Feſtſtellung mahnend in Erinnerung bringen, daß der gefährlichſte Feind des deutſchen Waldes ſtets der iſt, der trotz des ſtrengen Verbotes der Behörden im Freien raucht! Allen Warnungen und Verboten zum Hohne trifft man immer wieder auf Waldwegen und ſogar mitten im Holz Raucher an. Es müßte hinlänglich bekannt ſein, daß ſchon ein winzig kleiner Funke aus der Zigarre oder Zigarette, Streichholzkopf oder ein achtlos weggeworfener Stummel genügt, um die trockene Decke des Wald⸗ bodens zu entzünden Auch durch Fahrläſſigkeit perurſachte Waldbrände werden von jetzt ab mit Geſängnis beſtraft! Alſo weg mit dem Glimmſtengel, bevor du einen Wald betreten wllſt! as mußten gebührenpflichtig verwarnt werden Polizeibericht vom 13. April Bei vier Verkehrsunfällen wurden eine Perſon Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Vertehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 48 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an ſieben Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. Wegen groben Unfugs mußten zwei Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Gegen Ueberfüllung der Badeorte. Der Staatsſekretär für remdenverkehr im Reichs⸗ propagandaminiſterium hat das Oberkommando der Wehrmacht darum gebeten, kinderloſen Angehörigen der Wehrmacht und Gefolgſchaftsmitgliedern nahezu⸗ legen, mit Rückſicht auf die Ueberfüllung der Kur⸗ orte und Bäder während der Ferienzeit ihren Ur⸗ laub möglichſt vor dem 1. Juli oder nach dem 30. Auguſt zu nehmen. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht hat angeordnet, daß dieſem Wunſch, ſoweit dienſtliche Belange dem nicht entgegenſtehen, nach Möglichkeit zu entſprechen iſt. eeeee eeee, Ein Apypell an die Archilekten: Der ſchöne Induſtriebau Die liebloſen Augenblickslöſungen der Vergangenheit dürfen niemals wiederkehren „Alſo bauen wir eine Fabrik! Es iſt zwar kein Projekt, das uns reizt, aber ſchließlich haben wir den Auftrag und Fabriken werden ja benötigt.“ Die⸗ ſer reſignierte Ausruf eines Architekten iſt wie ein Symbol für eine nun Gott ſei Dank überwun⸗ den e Zeitanſchauung. In der Planung und Bauweiſe der damaligen Zeit verwandte man wenig Liebe, Sorgfalt und Ueberlegung für den Induſtriebau. Er war eine Notwendigkeit, die ſchnell, möglichſt ohne Berückſichti⸗ gung eines ſchönen und dabei zweckmäßigen Bau⸗ ſtils, oder ſonſtiger unbequemer Anforderungen er⸗ füllt werden mußte. Aus dem Fabrikbau war eben nichts anderes herauszuholen. Die Mittel wurden feſtgeſetzt, danach wurde der Bauplan aufgeſtellt und Hurchgeführt. Aber man kam nicht auf den Gedan⸗ ken, oder man vermied es, zuerſt den Geſamtplan aufzuſtellen und dann die Mittel dementſprechend feſtzuſetzen. So kam man zu Augenblickslöſungen— man überlegte nicht lange, eine großzügige und ein⸗ gehende Planung unterblieb und ſtellte ſich dann ſpä⸗ ter heraus, daß der Platz in keiner Form den Anfor⸗ derungen des Betriebes und dem Ausbau und der Exweiterung des Unternehmens entſprach, dann „baute man an“. Hierbei war man gar nicht wähleriſch. Ging es nicht mit einem größeren Komplex, ſo nahm man ein paar kleine Schuppen, die in keiner Weiſe dem Weſen der in ihr vollbrach⸗ ten Arbeit gerecht wurden, die höchſtens dazu beitru⸗ gen, das ohnehin ſchon verſchandelte Geſamtbild noch mehr herunterzureißen. Auf irgendwelche Bauten, die in der Nachharſchaft ſtanden, wurde dabei ſchon vorher keine Rückſicht genommen, und ſyäter bei dem Ergänzungsban So entſtanden Fabrikbauten, eng aneinandergeſchach⸗ telt, ſich gegenſeitig Luft und Licht wegnehmend, mit engen Höfen voller Gerümpel und Schutt. Es ſpielte gar keine Rolle, daß hien auch Menſchen arbeiten mußten, das war eben notwendig und damit hatte ſich der Betreffende abzufinden. Man vergaß hier vollkommen die ſo⸗ Ziale und pſychologiſche Seite und mutete dem ſchaf⸗ fenden Menſchen dieſer Zeit zu, in dieſen bellem⸗ menden und unſauberen, engen und ſtickigen Räu⸗ wurden ſie vollkommen ignoriert.“ men eine verantwortungsvolle und wertvolle Arbeit zu verrichten. Mit dieſer überalteten Auſchauung hat ſich die heutige Zeit auseinandergeſetzt und ein für allemal mit dieſer unſozialen Haltung ge⸗ brochen. Es war für viele etwas ganz Neues und eine über⸗ raſchende Feſtſtellung, daß auch ein Induſtriebau Schönheit und Zweckmäßigkeit vereinen konnte, daß man überhaupt einen Induſtriebauſtil haben kann. Kann es für einen Architekten eine ſchönere und dankbarere Aufgabe geben, als dem ſchaffenden Menſchen eine würdige, geſunde, zweckmäßige und dabei freundliche Arbeitsſtätte zu ſchaffen? Es muß ein Appell an alle ſeine ſchöpfe⸗ riſchen und wiſſenſchaftlich⸗techniſchen Fähigkeiten ſein, wenn er den Auftrag erhält, eine Großanlage eines Betriebes oder überhaupt irgend einen Werk⸗ bau auszuführen. Tag für Tag werden hier Menſchen aus⸗ und eingehen und an ihrem Arbeitsplatz über die Hälfte des Tages verbringen. Die Sorgfalt der betrieblichen Geſtaltung be⸗ ginnt am Werktor und erſtreckt ſich auf den Arbeits⸗ platz, den Werkraum, die Nebenräume und ſanitären Anlagen genau ſo wie auf die Werkhöfe und die Freizeitanlagen. Der geſamte Komplex: eigentliche Fabrik⸗ anlage mit den Werkſtatträumen, dann das Büro⸗ und Verwaltungsgebäude, die Ga⸗ ragen und Parkplätze, das Keſſelhaus, die Freizeitanlagen, Sportplatz und Kamerad⸗ ſchaftshaus uſw. müſſen aufeinander abge⸗ ſtimmt ſein. Die Werkſtätten ſollen hell, luftig, möglichſt ohne di⸗ rekte Sonnenbeſtrahlung ſein und immer wird der Ausblick in gepflegte Grüngnlagen Leiſtungsfähig⸗ keit und Arbeitsfreude erhöhen, als ob der Blick durch verſtaubte, oft genug zerſplitterte Werkſtatt⸗ fenſter auf einen unſauberen und unordentlichen Werkhof voller Gerümpel und Schutt fällt. Der ſchaffende Menſch muß das Gefühl haben, daß ſeine Arbeit ſchon durch die Arbeits⸗ ſtättte gewürdigt wird, und das Große und Wertvolle ſeiner Arbeit durch die Schönheit und Zweckmäßigkeit ſeines Arbeitsplatzes erhöht ſehen. CW. — Heime der Fugend Am 16. April werden 64 neue Jugendherbergen eingeweiht Das Deutſche Jugendherbergswerk weiht am 16. April 64 neue Jugendherbergen in allen Gauen des Reiches ein und übergibt ſie der deut⸗ ſchen Jugend. Der Reichsjugendführer wird in Schardorf bei Leoben in der Steiermark die Einweihung des Rheinlandhauſes vornehmen, zu dem er ſelbſt im April 1938 den Grundſtein gelegt hat und das heute der erſte Bauzeuge des Dritten Reiches in der Südoſtmark nach der Wiedereinglie⸗ derung iſt. Die ſteiermärkiſche Jugend wird aus dieſem Anlaß vor der Jugendherberge aufmarſchie⸗ ren. Zu gleicher Zeit findet überall im Reiche die Einweihung der neuen Jugendherbergen ſtatt, die um 13 Uhr mit der gemeinſamen Flaggenhiſſung ihren Höhepunkt und Abſchluß findet. Es gehören dazu unter anderem die Neubauten in Regensburg, in Goslar und Halberſtadt, in München⸗Gladbach, Kamp⸗Lintfort und Krefeld, in Bad Dürkheim, in Frauenheim(Sachſen), in Görlitz, Gera, Goldap und Huſum. Einſchließlich der 64 neuen Jugendͤherbergen erhöht ſich damit die Zahl der ſeit 1933 geſchaffenen mooͤernſten Jugend⸗ herbergen auf nahezu 300. Die Reichsvoſt führt„Zeitungsdruckſachen“ ein Zur Förderung und Erleichterung des Zeitungs⸗ bezugs, beſonöͤers während der Reiſezeit, wird mit Wirkung vom 1. Mai, zunächſt verſuchs⸗ weiſe, eine neue Art von Zeitungsſendungen, die „Zeitungsdruckſache“, eingeführt. Zeitungsdruck⸗ ſachen dürfen nur von Zeitungsverlagen und Zei⸗ tungsvertriebsſtellen(Zeitungshändlern) verſandt werden. In der Aufſchrift der Sendungen ſind der in die Augen fallende Vermerk„Zeitungsdruckſache“ ſowie Name und Wohnung des abſendenden Ver⸗ lags uſw. und des Empfängers anzugeben. Empfän⸗ ger der Sendungen können außer den Beziehern ſelbſt auch andere Perſonen oder Firmen, z. B. Buchhandlungen oder Zeitungshändler, ſein. In die Sendungen dürfen Zeitungen und Zeitſchriften jeder Art, auch ſolche, die zum Poſtvertrieb nicht angemeldet ſind und Beilagen, aber keine Mitteilun⸗ gen an die Empfänger aufgenommen werden, gleich⸗ viel ob ſie hanoſchriftlich oder durch Druck hergeſtellt werden. Auch dürfen in den Zeitungen keine Aen⸗ derungen vorgenommen werden. Die Sendungen ſind einzeln durch Freimarken oder Abſenderfrei⸗ ſtempel freizumachen. Die Gebühr beträgt für eine Sendͤung bis 50 g 3 Pfg., über 50 bis 100 g 4 Pfg., über 100 bis 250 g 8 Pfg., über 250 bis 500 g 15 Pfg., über 500 bis 1000 g 30 Pfg. Zeitungsdruck⸗ ——— werden als eilige Druckſachen behan⸗ elt. Zuoringlichkeiten im Eiſenbahnabteil 15 Monate Zeit zum Nachdenken Den 59jährigen, einſchlägig bereits vorbeſtraften David B. aus Sandhauſen, überkam es ſchon im Januar und Februar frühlingshaft, ſo daß er den Zug, der ihn nach getaner Arbeit heimwärts führen ſollte, als den Zug des Herzens anſah und ſich vor der Abfahrt mit ſachkundigem Blick ein Abteil aus⸗ erkor, in dem eine Einſame ſich offenbar langweilte. Gefällig, wie ältere Herren ſo ſind, geſellte er ſich zu der Einſamen und verſuchte ihr die Zeit mit allerlei Kurzweil und ſeltſamen Geſprächen zu vertreiben. Im Januar war es eine 16jährige, im Februgr traf er auf eine vollſchlanke ältere Frau. Hatte die 16⸗ jährige ſich ihm und ſeinen Scherzen durch Drohung mit der Notbremſe abgewendet, ſo entging die allein ſitzende jährige ſeinen ſtürmiſchen verſuchen nur durch das vorzeitige Halten des Zu⸗ ges. Die Mannheimer Jugendſchutzkammer nahm ſich ſowohl der 16jährigen als auch gleichzeitig der 48jährigen an und ſagte:„Nein, David, nein, das war nicht hübſch von Dir!“, und verurteilte ihn zu 15 Monaten Gefängnis einer Strafe, die den hart Beſtraften nachdenklich ſtimmte. ak Poſtpakete nach Spanien. Von jetzt an können bei der Deutſchen Reichspoſt Poſtpakete nach dem ganzen Feſtland von Spanien eingeliefert werden. ein abſpringender »Montag, 17. April, in der Aula in A4. Annäherungs⸗ Filmrunoſchau Ufa⸗Palaſt:„Männer müſſen ſo ſein“ Wie die Männer nun eigentlich ſein müſſen, ſucht man aus den Vorgängen dieſes Films vergev⸗ lich zu ergrübeln. Sollen ſie etwa ſo ſein wie der (von Hans Olden unter Einſatz ſtarker ſchauſpꝛe⸗ leriſcher Wirkung dargeſtellte) ſchuftige Kunſtſchütze Cameron, der in abgrundtiefer Hinterhältigkeit und Heimtücke mit Menſchenleben ſpielt wie mit ſeinen bunten Luftballons, die er im Varieté mit ſeiner Piſtole zerknallt? Oder ſollen ſie ſein wie der jun⸗ genshafte, vielleicht ein bißchen leichſinnige, aber doch grundanſtändige Tigerdompteur Ruda, der als Nebenbuhler jenes dunklen Ehrenmanneg mit reinen Waffen den Sieg über ihn davonträgt und von Hans Söhnker zu einem liebenswerten Charakter ge⸗ formt wird? Oder meint der Titel den gütigen und menſchenfreundlichen Clown Dody, hinter deſſen Bajazzo⸗Gewand ſich das goldene Herz Paul Hör⸗ Hückel— diese Qualitstsmarke 7¹⁰ tinden Sie nur im Sroßen Spezlal-Huthaus ZEUMER N 1, 6 Seit 1886 N 1, 7 bigers verbirgt? Eine auch nur annähernd be⸗ friedigende Antwort auf dieſe Fragen gibt der Film uns nicht, und wenn wir nach vielem Hin und Her wieder einmal Freud und Leid der Artiſten vom Zirkus und vom Varieté vor und hinter den Ku⸗ liſſen ausgiebig miterlebt haben, wenn ſich ſchließlich aus dem Moſaik vielfältig ſich überſchneidender Epi⸗ ſoden als Kern des Ganzen jener verbiſſene Kampf zwiſchen dem Kunſtſchützen und dem Dompteur um ein und dieſelbe Frau herausgeſchält hat und ſür das liebende Paar zu glücklichem Ende geführt worden iſt, iſt einem klar geworden, daß wohl ſelten ein Film ſo verfehlt betitelt wurde, wie dieſer, der nach einem Roman von Hans Seiler gedreht wor⸗ den iſt. Unter Arthur Maria Rabenalts Spielleitung erhielt der Film allerdings unleugbar ſtarke Milieu⸗ wirkung. Die Manege⸗ und Varieté⸗Szenen und beſonders einige höchſt gelungene Revue⸗Ausſchnitte⸗ ſind ſehr geſchickt gebaut und als intereſſante Augen⸗ weide nicht zu verachten. Auch die Darſtellergemein⸗ ſchaft iſt mit Sorgfalt ausgewählt, und bei den ſchon genannten Spielern ſteht als umkämpftes Liebes⸗ objekt Herta Feiler mit der ausgezeichnet gerun⸗ deten und nuancenreichen Darſtellung des Schickſals einer jungen Artiſtin vorne an. Viele gute Charak⸗ terſpieler umkreiſen die Hauptakteure. So bleibt, ſchauſpieleriſch zumindeſt, viel Erfreuliches, wenn auch der geheime Wunſch, es möchte mit Filmen aus dem Artiſtenmilieu nachgerade etwas weniger ver⸗ ſchwenderiſch aufgewartet werden, ſich wieder ver⸗ nehmlich regte. Aber was ſagen wir dal Es iſt ja ſchon wieder einer im Anmarſch Carl Ouno Eiſen bart Kurszettel der Hausfrau „Ja, wenn's Gemüs' uff'm Acker ſo ſchnell wachſe tät, wie die Sunn warm ſcheint.., ſo ſtoßſeufzen die Marktleute, denen im ſtrahlenden Frühlings⸗ wetter die Salatköpfe welk werden. Und ſie haben recht, mit ſolchen biologiſch⸗philoſophiſchen Betrach⸗ tungen den Hausfrauen ein wenig ins Gewiſſen zu reden. Denn blauer Himmel und ſeit vier, fünf Tagen Sommerwärme wirken augenblicklich ſichtbar nur auf den Kreſſeſamen, von dem ſchon der Dichter feſtſtellt, daß er„es ſchnell verrät“, während die anderen ſoliden Gewächſe unſerer Heimat immer⸗ hin ſchon ein paar Wochen brauchen, um auf ſolchen Ultra⸗Sonnenſchein Erntedank zu ſagen. Alſo können wir auch den Küchenzettel höchſtens im Hinblick auf die Salatplatten mit zartem weißem Rettich, Radieschen, Lattich, Löwenzahn und feingewiegtem Schnittlauch frühlingsmäßiger geſtal⸗ ten, können im Kampf gegen die Gliederſchwere die⸗ ſer Wochen als bewährtes Hausmittel viel Zitronen⸗ ſaft verwenden und allenfalls hier oder da eine Schüſſel gutes Rhabarberkompott zur Erfriſchung einſchieben. Aber ſonſt muß es ſchon noch eine Weile lang bei Spinat und Weißkraut, Gelbrüben, Blumen⸗ kohl und dickem Lauch bleiben, bis das Freiland die erſten butterweichen Kohlrüben ſpendet und gar junge Erbſen zuckerſüß aus knackfriſchen Hülſen purzeln. So zeigt dieſer Markt zwiſchen Oſtern und dem Weißen Sonntag eigentlich ein recht gleichförmiges Bild, dem an den Geflügelſtänden ſogar ausge⸗ ſprochene Ebbe in jeglichem Federvieh nachzuſagen iſt. Nur die Fülle der Blumen hat dem Wetter entſprechend zugenommen. Es blüht und duftet an allen Enden; es mehren ſich die Käſten mit pflanz⸗ barem Inhalt; es leuchten die erſten hellgrünen Bir⸗ kenreiſer und wiſpern mit tauſend Blättchen von kommender Maienzeit. Vom Statiſtiſchen Am: wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 4,5; Weiß⸗ kraut 16—20; Rotkraut 20—23, Blumenkohl, Stück 28—40; Gelbe Rüben 13—15; Rote Rüben 14—18, Spinat 20—28; Zwiebeln 14—16; Schwarzwurzeln 35—40; Kopfſalat. St. 15—40; Feldſalat 50—120; Lattich 100—140, Rhabarber 35 bis 45; Tomaten 45—50; Radieschen, Bſchl—15; Rettich, Stück—35; Meerrettich, Stück 20—60; Schl.⸗Gurken(groß) Stück 90—120; Sitppengrünes, Bſchl—10, Peterſilie, Bſchl. 12—15; Schnittlauch, Bſchl.—8: Aepfel 35—607 Zitronen, Stück—6; Orangen 25—45; Bananen, Stück 8 bis 15; Markenbutter 160; Landbutter 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, Stück 84—10½; Aale 120; Hechte 120; Breſem 50—60; Backfiſche 40—50; Kabeljau 35—45, Schellfiſche 40 bis 50; Goldbarſch 35; Seehecht 60; Stockfiſche 95; Huhn, geſchlachtet 100—110; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—130; Rinofleiſch 91; Kalbfleiſch 110—116; Schweinefleiſch 92. k Das Sommerhalbjahr der Verwaltungs⸗ akademie, Zweiganſtalt Mannheim, beginnt am An ſieben Abenden behandelt Prof. Dr. Krauſe⸗Heidelberg „Ware und Geld“ und in den praktiſchen Uebungen „Vertrag und Unrecht“. An ſechs Abenden erörtert Prof. Dr. Krüger Fragen des öffentlichen Rech⸗ tes in Vorträgen und Uebungen. Volkswirtſchaft in verſchiedenen Erſcheinungsformen ſteht im Mittel⸗ punkt des Lehrgangs den Prof. Dr. Brinkmann. an ſechs Abenden leitet. Abgerundet wird das Pro⸗ gramm durch drei Einzelvorträge die Dr. Zeh, Dr. Fehrle und Prof. Lacroix über kulturelle und weltanſchauliche Fragen halten werden. Anmeldun⸗ gen nimmt entgegen das Amt für Beamte, Rhein⸗ ſtraße 1, jeder Walter des Reichsbundes der Deut⸗ ſchen Beamten. Donnerstag, 13.* 1939 Aus Baden 15-Fahrfeier der Ortsgruype Eberbach Ganleiter Robert Wagner ſpricht in der Hauptkundgebung Am Freitag, dem 14. April, begeht, wie bereits kurz gemeldet, die Ortsgruppe Eberbach der NS DA, eine der allererſten des Ganes überhanpt, ihren 15. Gründungstag. Die Gründung erfolgte am 14. April 1924 r den jetzigen Kreisleiter in Pforzheim Knab 14 Tage nach der Verkündung des Urteils im Hitler⸗Prozeß, als der Führer bereits ſeine Haft auf der Feſte Landsberg angetreten hatte und ſeine Partei ver⸗ boten war. Aus Tarnungsgründen nannte ſich die Bewegung damals„Deutſche Partei“. Als ſolche wird ſie auch in den Gründungsakten bezeichnet. Robert Wagner, der in dem benachbarten Lindach beheimatet iſt, nahm an der Entwicklung der jungen Ortsgruppe lebhaften Anteil und hat in der An⸗ fangszeit wiederholt in Mitgliederverſammlungen geſprochen. Auch Fritz Plattner kam häufig als Redner. Große Verdienſte um das Wachstum der Bewegung in Eberbach erwarben ſich auch der jetzige Gauſchulungsleiter Hartlieb, der damals die Jugendgruppe führte und der heutige Karlsruher Polizeipräſident Engelhardt. Die ſchönſte Aner⸗ kennung des Kampfes der Eberbacher Parteigenoſſen bildete der Beſuch des Führers am 1. November 1927, der in Eberbach als einem der erſten badiſchen Orte ſprach. Die 15⸗Jahr⸗Feier beginnt am Freitag.30 Uhr mit der Kranzniederlegung an den Gräbern der ver⸗ ſtorbenen Parteigenoſſen der Ortsgruppe auf den Friedhöfen Eberbach, Pleutersbach, Lindach und Zwingenberg. Nachmittags um 17.30 Uhr begrüßen der Ortsgruppenleiter und der Bürgermeiſter in An⸗ weſenheit der Reichsehrenzeichenträger den Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, der um 18 Uhr in einer öffentlichen Großkund⸗ nebung auf dem Neuen Markt ſpricht. Den Abſchluß bildet ein Kameradſchaftsabend. Einweihung des„Ortenauer Weinpfabes Vom 21.—23. April * Offenburg, 8. April. Die Einweihung des „Ortenauer Weinpfades“ findet in den Tagen vom 21.—23. April 1939 ſtatt, zuſammen mit der am 22.4. in Oberkirch ſtattfindenden Hauptausſchußſitzung. Der neue Ortenauer Weinpfad wird in drei Etappen begangen. Am Freitag, 21. April, beginnt die Wanderung in Offenburg und endet in Durbach. Von hier aus wird ſie am 22. April bis Oberkirch ſortgeſetzt, um am Sonntag, 23. April, von Ober⸗ kirch bis Sasbachwalden zu Ende geführt zu werden. Von Sasbachwalden aus erfolgt dann die Weiterfahrt mit Autobus nach Neuweiler. Ausbildung von Wochenbettpflegerinnen * Karlsruhe, 12. April. An der hieſigen Landes⸗ frauenklinik ſindet vom Mai bis Juli ein Ausbil⸗ dun'gslehrgang für Wochenbettpflegerinnen ſtatt. Kurſusgeld 30 Mark, gegen mäßige Vergütung —— Gelegenheit zur Teilnahme am der linik. — Goethemedaille für Proſeſſor Dr. Karl Diehl * Freiburg i. Br., 12. April. Der Führer hat dem in Freiburg lebenden Geh. Hofrat Prof. Dr. Karl Diehl anläßlich ſeines 75. Geburtstages die Goethe⸗ medaille verliehen. ., Sinsheim, 12. April. Frau Katharina Schwein⸗ furth, geb. Ritter, konnte hier ihren 70. Geburtstag begehen.— Unter dem Vorſitz des Vereinsführers Kullmer hielt der Turn⸗ und Sportverein Sinsheim ſeine ordentliche Generalverſammlung ab. 5 28——— Neue Mannheimer Abend⸗Ausgabe Profeſſor Dr. Paul Koenig: Er hat den nikotinfreien Tabak gezüchtet Zur Ehrung eines bahnbrechenden Gelehrten auf dem Gebiet der Tabakforſchung Der Führer hat in dieſen Tagen dem Direktor der Reichsanſtalt für Tabakforſchung, Oberregie⸗ rungsrat Dr. Paul Koenig, den Titel Profeſ⸗ ſor verliehen. Damit ehrte er einen verdienten Forſcher, einen aufrechten dentſchen Mann, deſſen Name— verwoben mit der von ihm geleiteten Reichsanſtalt, weit über die Grenzen des Großdent⸗ ſchen Reiches beſten Ruf und Auſehen genießt. Profeſſor Dr. Koenig, am 22. 2. 1881 in Ell⸗ wangen in Wttbg. geboren, ſtudierte in Straßburg, Ein Blick ins Treibhaus des Tabaks der Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forchheim Archivbild Stuttgart, Roſtock und Bonn Naturwiſſenſchaft, Landwirtſchaft, Botanik und Chemie, war zunächſt Aſſiſtent in Roſtock und Bonn, um dann lange Zeit in Aegypten, Paläſtina und Kleinaſien als Forſcher und ſpäterer Direktor der landwirtſchaftlichen Ver⸗ ſuchsſtation in Adena tätig zu ſein. Die Reichsan⸗ ſtalt für Tabakforſchung in Forchheim, das ſeiner⸗ zeitige Tabakforſchungsinſtitut für das Deutſche Reich, welches durch das Reichsminiſterium für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft betreut wird, hat er von Anfang an in Leitung und Aufbau übertragen bekommen. Er hat, zuſammen mit ſeinen Mitarbei⸗ tern, hier Deutſchlands Hochburg für den Tabak er⸗ ſtehen laſſen, welche als Inſtitut auf der ganzen Welt ſich größter Achtung und Anerken⸗ nung erfreut. Das Bedeutendſte, was Prof. Dr. Paul Koenig auf ſeinem Fachgebiet, neben zahlreichen hervor⸗ ragenden Veröffentlichungen, für die Praxis geleiſtet hat, brachte in kurzen Worten der Cheſchemiker der Tabakregie, Wien, Dr. Adolf Wenuſch, in ſeinem neueſten Buch„Der Tabakrauch“ ſo ausgezeichnet zur Darſtellung, wenn er ſchreibt:„Die endgültige und einzig richtige Löſung des Entnikotiniſierungs⸗ problemes iſt die Züchtung natürlich niko⸗ tinfreier Tabake. Noch vor 10 Jahren habe ich die Löſung des für die Volksgeſundheit hochwich⸗ tigen Problems in einer fernen Zukunft geſehen. Heute kann ich mit Bewunderung feſtſtellen, daß dieſes Problem von P. Koenig⸗Forchheim bereits gelöſt iſt. P. Koenig hat durch ſyſtematiſche Ausleſe natürlich nikotinfreie Tabake gezüchtet, die als Zu⸗ miſchtabake allen vernünftigen Anforderungen ent⸗ ſprechen. Damit aber iſt das Entnikotiniſierungs⸗ problem in ſeiner Ganzheit auf die einfachſte und natürlichſte Art gelöſt und hört damit überhaupt auf, ein Problem zu ſein.“ Wer Paul Koenig, den ewig ſchaffenden und ſtre⸗ benden Forſcher kennt, wer weiß, mit welcher inne⸗ ren Anteilnahme er in ſeinem, man kann ruhig ſagen Lebenswerk wirkt, dem mag nur ein Wunſch im Intereſſe des großen Ganzen als für ihn gültig erſcheinen, möge er noch viele Jahre in voller Ge⸗ ſundheit dört ſchaffen können, denn ſeine Arbeit gilt Deutſchland und dem Führer. IWeinheim, 13. April. Ihr 40j ähriges Ghe⸗ jubiläum begingen Johann Georg Large und Frau, geb. Hannemann. Silberne Hochzeit feierten Heinrich Eſchwey und Frau, Chriſtina, geb. Jüllich, Paulſtraße 3.— Am Oſtermontag fei⸗ erte Frau Eliſabeth Enoͤrus, geb. Späth, Beten⸗ talſtraße 43, ihren 79. Geburtstag.— 75 Jahre alt wurde in beſter Geſundheit Frau Eva Bühler, Grundelbachſtraße 59.— Im Alter von 60 Jahren ſtarb Paul Schreiber, Inhaber des Eier⸗, But⸗ ter⸗ und Käſegeſchäftes, Hauptſtraße 3. „Nußloch, 12. April. Als Nachfolger der Hilfsleh⸗ rerin Fräulein Dr. Eliſabeth Bohnenſtädt aus Hei⸗ delberg wurde Lehrer Karl Pringsauf aus Hei⸗ delberg zu Beginn des Schuljahres 1939⸗40 von Diel⸗ heim als Hilfslehrer hierherverſetzt. * Wiesloch, 12. April. Am Oſterſamstag nahm ſich ein hieſiger 26jähriger Landwirtsſohn das Leben. Ueber öͤen Grund iſt nichts bekannt. * Pforzheim, 12. April. Bei dem Erſinger Auf⸗ enthalt des von Pforzheim nach Karlsruhe fahren⸗ den Mittagszuges verfehlte ein Schaffner den Griff und ſtürzte ab. Der Zug fuhr ihm einen Fuß ab. Der Vorname Fſrael iſt ihm unſympathiſch Heidelberg, 13. April. Zwei Eingaben an ein auswärtiges Amtsgericht hatte der 74 Jahre alte, in Heidelberg wohnhafte Jude Albert Iſrael Deutſch nicht mit dem geſetzlich vorgeſchriebenen Vornamen„Iſrael“ unterzeichnet, ſondern nur mit „Ahbert Deutſch“, obwohl er genau wußte, daß er dieſen Vornamen beizufügen hatte. Wie er vor dem Einzelrichter ertlärte, will er dies„aus Vergeß⸗ lichkeit“ unterlaſſen haben. Der Angeklagte hatte aber ſchon in früheren, an amtliche Stellen gerich⸗ tete Schreiben ausdrücklich wegen ſeiner Beifügung des Vornamens Iſrael Mitteilung gemacht. Das Gericht verurteilte den Juden wegen zweier— vor⸗ ſätzlicher— Vergehen gegen die 2. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über Aenderuͤng von Familien⸗ und Vornamen zu einer Gefängnis⸗ ſtrafſe von 3 Wochen. Der interessanie Sall: Mit 12, Halben“ zum Fenſterln gegangen Die Abentener des Oekonomen Nanglkammer * Regensburg, 12. April. An einem froſtigen Februarabend ſtand in Klein⸗ prüfening in der Oberpfalz der Oekonom Kaver Manglkammer mit einem leichten Knieſchnagg⸗ ler, den zwölf Halbe verurſachten, auf der Dorf⸗ ſtraße. Die Geiſter des Alkohols verſtrickten den Mann in ein Abenteuer, deſſen letztes Bild vor dem Amtsgericht in Regenshurg den Fall ſchloß. Das Unternehmen, das den Oekonom vor die Strafkammer brachte, galt dem Kammerfenſter einer Dorfſchönen namens Gſtaſi, mit der ihn vor ſeiner Ehe Beziehungen verbanden, deren Erneuerung er an jenem Abend vorzunehmen gedachte. Es war finſtere Nacht und ein eine Leiter zu entdecken. Koſtbare Viertelſtunden vergingen, bis Mandkrom⸗ mer endlich das Requiſit in Händen hatte. Vom fvohen Wind der Hoffnung vorwärtsgetrieben, ſteuerte er mit ſeiner Leiter auf das ihm wohlbe⸗ kannte Eckfenſter los. Er hatte dreimal angepocht und er lauſchte mit vorgeſtrecktem Halſe, als eine Geſtalt ans Fenſter wandelte, bei deren Näherkommen Manglkammer allerdings die Augen aufriß; denn vor ihm ſtand nicht Gſtaſi, ſondern deren Schweſter, die Kreſzenz, die in keiner Weiſe auf den Beſuch Manglkammers vorbereitet war. Sie erklärte, ſchwer verärgert, Gſtaſi wohne nicht mehr hier, ſondern drüben im Anweſen und er möge ſich alsbald drucken, und dann warf ſie das Fenſter zu, daß es nur ſo ſchepperte. Leicht ernüchtert ſtieg Manglkammer die Sproſſen hinunter und begab ſich mit der Leiter vor jenes Haus, in dem Gſtaſi jetzt wohnte. Und wiederum glückte es ihm, die Leiter an das Fenſter zu legen, und wiederum kletterte er empor. Dann klopft er dreimal kurz und drängend. Erſt als er mehrmals und immer ungeſtümer geklopft hatte, erhob ſich drin⸗ nen ein Gepolter, und ein bärtiger Mannskopf er⸗ ſchien, ſichtlich ſchwer verärgert über die Störung. Es ſtanden ſich einen Augeublick zwei Männer gegenüber, aufs höchſte erſtaunt und aufs höchſte betrofſen, bis der Bärtige mit einem Male ein Gebrüll erhob und den Klopfer, der ihn verzweifelt anſtarrte, einen „Pfundshammel einen hirndepperten“ und„einen geſcherten Lackl einen damiſchen“ nannte, der mit ſeinem Pfundsrauſch auf die Nachtruhe der anderen keine Rückſicht nehme. Immerhin gab ihm der Bärtige den Rat, es drüben beim Geſchwend⸗ mer zu verſuchen, denn da wohne das Mäbchen jetzt. Zum zweiten Male ſtieg Manglkammer von der Leiter und, die Leiter im Arm, ſchlich er hinüber zum Geſchwendner. Er ſtellte die Leiter an und pochte dreimal an das leicht angelehnte Fenſter, deſſen Gitterſtäbe den Abſichten Manglkammers allerdings ein Hindernis in den Weg legten. Aber niemand rührte ſich, er konnte klopfen wie er wollte, er hörte nur ein ſägendes Geräuſch, über deſſen Urſprung er ſich im Augenblick keine Rechenſchaft ablegte. Und da ihm, wie geſagt, die Gitterſtäbe reichlich hinderlich für ſeine Zwecke ſchienen, begann er, ſeiner Kraft vertrauend, die Gitterſtäbe weit auseinander zu biegen, daß er ſich durch die enge Oeffnung zwängen konnte. Und dann knallte er mit einem ſchweren Fall in die Stube. Es war allerdings, wie er ſelber nicht gewahr wurde, in keiner Weiſe die Stube der Gſtaſi, ſondern die Schlafſtnbe des Bürgermeiſters. Dem Bürgermeiſter, der durch den dumpfen Fall er⸗ wachte, und eine Männergeſtalt ſich in ſeinem Zim⸗ mer umhertaſten ſah, kam der Beſuch nicht nur in jeder Weiſe unerwartet, ſondern auch ungelegen. Aber nicht nur der Bürgermeiſter hatte den Fall vernommen, der Bruder des Bürgermeiſters, der nebenan ſchlief, gewahrte, daß hier Dinge vorgingen, die ſich verdächtig ausnahmen, und er ging beſorgt hinüber. Was nunmehr geſchah, war das Werk kurzer Augenblicke. Plötzlich fühlte ſich Manglkammer von kräftigen Ar⸗ men gepackt und durch die Oeffnung der Gitter geſchoben und dann flog er aus dem Fenſter und die Leiter hinterher. Dieſes Delikt, in der Schlafkammer eines Bür⸗ germeiſters begangen, ſtellte einen Hausfrie⸗ densbruch dar. Was die verbogenen Gitterſtäbe betraf, ſo war der Tatbeſtand einer groben Sach⸗ beſchädigung gegeben, wohingegen das Delikt des Kammerfenſterlus als ſolches nicht in die Waag⸗ ſchale fiel, da es einen landesüblichen Brauch betrifſt. Immerhin verurteilte das Amtsgericht Regeus⸗ burg den Oekonom Manglkammer zu 40 Mark Geldſtrafe oder 8 Tagen Gefängnis. Die Er⸗ klärung, daß er in dieſer Nacht in ſtarker Erregung gehandelt habe und daß ſeine Aufregung noch ſtärker war als die des Bürgermeiſters, verfing ebenſo wenig wie der Hinweis auf die zwölf Halbe. 68 Sübwellbeut— Um E 5. Seite /Nummer 169 Nachbargebiete Meiſter Lampe mußte elend ertrinken Lampertheim, 13. April. Als in den letzten Tagen das Waſſer des hieſigen Altrheins raſch ſtieg, mußte man in zwei Fällen ſeltene Beobachtungen machen. Durch den Waſſeranſtieg bildeten ſich bei dem ungleichen Gelände einige Inſeln, die zum Teil recht groß waren. Sie wurden immer kleiner, je höher das Waſſer ſtieg. Mit der Zeit gerieten die dort zahlreichen Kaninchen und Haſen in Waſ⸗ fersnot. Sie liefen ängſtlich auf zwei Inſeln her⸗ um, und ſuchten nach einer Fluchtmöglichkeit vor dem naſſen Element, das ſeinen Gürtel immer enger um ſie zog. Es gab aber keinen Ausweg mehr. Da das Waſſer ſchnell ſtieg, wurde die Fläche immer kleiner und Meiſter Lampe mußte wohl oder übel elend ertrinken. Ein Verſuch, auf der einen Inſel den Tieren zu Hilfe zu kommen, mißlang, da die menſchenſcheuen Tiere vor Angſt ſich ins naſſe Element ſtürzten und ertrinken mußten. Ihre Schwimmkunſt reichte nicht bis zum weiten Ufer. Die Kaninchen auf der anderen Inſel warteten ſchließ⸗ lich ihr Schickſal ab, bis das Waſſer auch den letzten Raſenfleck bedeckte, um dann ebenfalls in den Fluten zu verſchwinden. Auch in Bad Dürkheim Am 16. April werden 64 neue Jugendherbergen geweiht * Bad Dürkheim, 11. April. Das Deutſche Ju⸗ genoͤherbergswerk weiht am 16. April 64 neue Ju⸗ gendherbergen in allen Gauen des Reiches ein und übergibt ſie damit der deutſchen Jugend. Ueberall im Reiche findet die Einweihung der neuen Jugend⸗ herbergen ſtatt, die um 13 Uhr mit der gemeinſamen Flaggenhiſſung ihren Höhepunkt und Abſchluß fin⸗ det. U. a. wird auch in Bad Dürkheim die Weihe ſtattfinden. Ciaus Selzuer legt den Grunoſtein Zur Dr.⸗Robert⸗Ley⸗Berufsſchule * Frankeuthal, 13. April. Am kommenden Sonn⸗ tag, 16. April, vormittags 11 Uhr, legt die Stadt Frankenthal an der Bauſtelle im Foltzring den Grundſtein zur Dr.⸗Robert⸗Ley⸗Berufs⸗ ſchule Frankenthal(Muſterſchule der DAs), die mit einer Gemeinſchaftslehrwerkſtätte verbunden ſein wird. Die Feſtfolge beginnt mit der feierlichen Einleitung durch die Frankenthaler Werkſcharen. Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeiſter der Stadt, Pg. Scholl, ſpricht der Gauobmann der DAF, Pg. Stahl, und anſchließend wird Berufsſchul⸗ direktor Scherer die Urkunde zur Grundſteinlegung verleſen Die Feſtrede hält Reichshauptamtsleiter der DAF, Claus Selzner, der die Grundſteinlegung vornimmt. um ibrer Nergnügunesſucht zu frönen Mutter verleitet ihr Kind zum Stehlen * Landau, 12. April. Um ihrer Vergnügungsſucht frönen und um insbeſondere ſtändig das Kino be⸗ ſuchen zu können, verleitete die 322jährige Frieda Stubenrauch aus Hördt ihren 11jährigen un⸗ ehelichen Jungen zu Diebſtählen im Orte. Das Schöffengericht Landau verurteilte ſie dafür zu vier⸗ zehn Monaten Gefängnis und erließ Haftbefehl. Annweiler erhält neues Kriegerehrenmal * Annweiler, 12. April. Unſere Trifelsſtadt wird am 21. Mai ihr neues Kriegerehrenmal vor dem Rathaus feierlich einweihen. Bekannt⸗ lich mußte jenes vor dem Bahnhof, das im Jahre 1920 errichtet wurde und den pazifiſtiſch⸗marxiſtiſchen Geiſt jener Zeit atmete, ſofort nach der Machtüber⸗ nahme verſchwinden. Die Ausführung des Males beſorgte Bildhauer Menges⸗Kaiſerslautern. Es handelt ſich um eine Ehrenhalle aus wuchtigen Pfäl⸗ zer Sandſteinquadern. Im Innern iſt der Adler des Dritten Reiches übermannshoch aus den Qua⸗ dern gemeißelt. Die rechte Stirnwand zeigt eine Gruppe Soldaten, die Gegenſeite SA⸗Männer im vorwärtsſtürmenden Schritt ihrer Kampfſorma⸗ tionen. Lachender lockender Rhein * Koblenz, 11. April. Die plötzlich einſetzende warme und ſonnige Frühlingswitterung hat dem Mittelrhein ſtarken Verkehr gebracht. Bereits am Karſamstag ſetzte ein lebhafter Fremdenzuſtrom ein, was ſich in der Hauptſache durch ſtarke Zu⸗ nahme des Kraftwagenverkehrs bemerkbar machte. Nach den Erkennungsnummern an den Kraftwagen zu urteilen, war der Niederrhein, die Provinz Heſ⸗ ſen⸗Naſſau und Weſtfalen vertreten. Auch auslän⸗ diſche Kraftwagen waren nicht ſelten. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein, ſoweit er um dieſe Jahreszeit aufgenommen iſt, hatte ebenfalls regen Zuſpruch zu verzeichnen. Eine hundertjahrige Schwäben Der Wein ſchmeckt ihr noch ausgezeichnet * Heilbronn, 12. April. In Güglingen konnte Frau Juſtine Auguſtein am Oſterſonntag ihr 100. Le'bensjahr vollenden. Frau Auguſtein iſt in Güglingen geboren und hat ihr ganzes Leben in ihrem Heimatort verbracht. Unter anderem hat ſie auch den großen Brand, der 1848 faſt ganz Güglingen in Aſche legte, miterlebt und weiß ſich heute noch ſehr wohl an jene Kataſtrophe zu erinnern. Die Jubi⸗ larin iſt noch recht geſund, wenn auch ihr Augenlicht und ihr Gehör in den letzten Jahren nachgelaſſen haben. Der Appetit der Greiſin läßt nichts zu wün⸗ ſchen ülrig und vor allem iſt ſie einem guten Trop⸗ fen Wein nicht abhold. — ——— —— ——— Am nächflen Sonntag, 16. April, bommt in Flensburg, dos zum erſten Mole der Austragungsort eines ſo wich⸗ — Exeigniſſes iſt, die Deutſche Meiſterſchaft im Vereins⸗ annſchaftsturnen zur Entſcheidung. Zur Teilnahme ba⸗ ben ſich die vier Gaugruppenſieger durchgekämpft, nämlich der Vorjahrsmeiſter De München 1860, der TSWLeuna, der Polizei⸗SB Stuttgart und der TV Villingen. Im „Deutſchen Haus“ kämpfen ſie um die höchſte Würde der beſten Bereinsmannſchaft. Jeder Turner hat dabei je eine Pflicht⸗ und Kürübung zu turnen am Reck, Barren, „Plerdſeit, Pferdlang, an den Ringen ſowie eine Boden⸗ Uburng. Es handelt ſich alſo um einen Zwölſkompf, der von ſedem Mitglied der fünfköpfigen Mannſchaft bis zur letzten Uebung beſtritten werden muß, d. h. iede Riege hat 60 Uebungen, zur Hälfte Pflicht⸗, zur Hälfte Kür⸗ übungen zu turnen. Zweimal wurde bisher dieſe Mannſchafts⸗Meiſterſchaft ausgetrogen, zweimal konnte ſich der TS 1860 München den Titel holen. Wohl noch nie iſt aber ein ſolcher Kampf ſo dramatiſch verlauſen wie der vorjährige im Januar in Leipzig, wo erſt durch die allerletzte Uebung der Sieger und damit Meiſter ermittelt wurde und zwar mit einem Zehntel⸗Punkt mehr, den München mit 11416,6 P. vor dem TeSs Leuna mit 1146,5 P. ſo knapp wie nur irgend denk⸗ bax errang. Beide Mannſchaften haben ſich auch in dieſem Jabr Kurchgeſetzt, man wird alſo wieder einen Kampf auf Biegen und Brechen erheben, bei dem Leuna darauf brennt, nachdem es zweimal hintereinander hinter München ſich mit dem zweiten Platz begnügen mußte, nun auch einmal die Meiſterſchaft zu erringen. Die Münchener werden ihrerſeits alles daranſetzen, ihren Erſolgen in den Vor⸗ jahren einen öͤritten anzureihen. An Stelle des MB Bad Kreuznach und des Turnklubs Chemnitz bilden dies⸗ mal, wie erwähnt, der Polizei⸗SV Stuttgart und der TV Villingen die weiteren Gegner. Beide ſind zum erſten Male im Endkompf vertreten, verſügen alſo noch nicht über die Erfahrung, die ſich München und Leuna bereits erworben haben. Dies dürfte ausſchlaggebend dafür ſein, daß ſie ſich mit Platzchaneen begnügen müſſen. Aber wer da weiß, wie gerade bei einem turneriſchen Zwölſkampf eine einzige verhauene Uebung oder. wenn es um die Zehntel⸗Punkte geht, die augenblickliche Tagesſorm etwa des Spitzenturners den Ausſchlag geben kann, der tut aut, nicht zu prophezeien. Anter den vier Mannſchaften ſindet man Turner, die in ganz Deutſchlond bekaunt ſind, die ſich oft genug mit dem Kranz des Siegers ſchmücken konnten, die in unſerer Olumpiamannſchaft ſtauden und erfolgreich an Länder⸗ lämoſen teilnahmen. Greifen wir einige davon heraus! Da finden wir bei München den Sieger des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes Breslau 1038 im gemiſchten Zwölf⸗ 3 kampf: Friedrich. Er nahm auch an den beiden letzten Bänderkämpfen gegen Polen und Ungarn teil. Noch be⸗ 95 kannter dürfte Innocenz Stongl, der wie Friedrich Turn⸗ 600 und Sportlehrer und ebenfalls 28 Jahre olt iſt, ſein. Seim 9 hoher Salto vom Reck iſt unübertrefflich. Mitglied der ODlympigriege, immer unter den Erſten der Deutſchen Meiſterſchaften im Gerätturnen, wurde er in Breslau überlegener Sieger im Gerät⸗Zwölfkampf. Er ſtand in der deutſchen Ländermannſchaft gegen Finnlond und erſt kürzlich wieder in der Maneiſchaft gegen Ungarn. Heiſt⸗ beck, Kindermann und Meiſen veryollſtändigen die Mün⸗ chener Mannſchaft, bei der das Können des ſchwächſten Turners wahrſcheinlich den Ausſchlog gibt. 93 Der TS Leuna ſtützt ſich auf eine beſonders aus⸗ geglichene Mannſchaft, in der Krötzſch, Kleine und Müller in zahlloſen Kämpfen ihr hervoragendes Können bewieſen haben. Kurt Krötzſch iſt der Turnfeſtſieger von Stuttgart, wurde hinter Friebrich zweiter Sieger im gemiſchten Awölfkompf in Breslau, nahm an mehreren Länder⸗ kämpfen, zuletzt gegen Ungarn in Paſſau beil. Er iſt einer unſerer zuverläſſigſtag und eleganteſten Turner, 3 deſſen Freiübungen namentlich an Schönheit kaum zu übertreſſen ſind. Sein Vereinskamerad Alfred Müller iſt einer unſerer beſten Haltungsturner, ſeine Stärke ſind dos Turnen am Barren und an den Ringen, und nament⸗ 9 9 9 9 55 der 88 Welt kaum einer leich. Auch er ſtand ſchon mehrfach in d eutſ 10 Ländermannſchaft. 3 Vom TB Villingen ſind Pludra, der aus Schleſien mber Brandenburg nach Baden kam, uuid Kippert, mehrfacher Sieger bei deutſchen Turnfeſten, am bekann⸗ teſten, während ſich der Polizei⸗S Stuttgart in erſter Linie auf den zuverläſſigen Eugen Göggel ffützt. Dieſer war auch Mitglied in den beiden letzten Länderkämpfen gegen Polen und gegen Ungaut. BjR Hockey-Jugend in Wiesbaden Der Doc Wiesbaden führte in den Tagen vom 7 bis 10. April ein Jugendturnier durch, au dem u. a. eine Schü⸗ lermannſchaft des VſiR Mannheim teilnahm Das erſte Spiel wurde gegen die verſtärkte Jugendmannſchaft des Hockey⸗ und Tenisetub Wiesbaden mit 21 Toren gewon⸗ 9 nen. Einen ſchönen Sieg konnte dann gegen die ann⸗ ſchaft des Doc Wiesbaden geſeiert werden, der mit 670 Toren wurde. Die BfR⸗Mannſchaft, die in ſolgender Auſſtellung ſpielte: Emmerich Stürmer Fiſcher Kornmann Weiß Kucker Ehrmann Leibrock Stumpf Weigele Schneider hinterließ den beſten Einöruck und hat durch ſchöne Lei⸗ Rene. bewieſn, daß der BfR einen guten Nachwuchs Zuerſt gegen Italien Um den Horthy⸗Pokal im Waſſerball Die Europäiſche Schwimmliga hot als Veranſtalterin des ollfährlichen Länderturniers im Waſſerball um den Po⸗ kal des ungariſchen Reichsverweſers v. Horthy bereits den Spielplan für 1939 bekanntgegeben. An dem vom 29. Juli bis 4. Auguſt dauernden Turnier nehmen die Ländermann⸗ ſchaften von ſechs Nationen teil, und zwar von Deutſchland, Ungarn, Frankreich, Belgien, Itolien und Holland. Die Spielſolge für Amſterdam lautet: Samstag, 29. Inli: Ungarn— Holland, Frankreich— HBelgien, und Deutſchland— Italien. Sonntag, 30. Juli: Ungarn— Italien, Hollond— Bel⸗ gien und Frankreich— Deutſchland. Montag, 31. Juli: Ruhetog. 3 Dienstag, 1. Anguſt: Hollaud— Frankreich, Belgien— Italien und Ungarn— Deutſchland. Mittwoch, 2. Auguſt: Frankreich— Italien, Ungarn— Belgien und Holland— Deutſchland. Donnerstag: 3. Auguſt: Ruhetag. Freitag, 4. Auguſt: Holland— Itolien, Dentſchland und Ungarn— Frankreich. Olympiſche Kunſt-Wettbewerbe 1940 Die Ausſchreibung für die Kunſtwettbewerbe der Olym⸗ piſchen Spiele 1940 in Helſinki iſt jetzt erfolgt. Sie unter⸗ ſcheidet ſich von der des Jahres 1936 dadurch, daß die Gruppe 2, Malerei und Graphik, nur drei Abteilungen 63 aufweiſt, während ſie in Berlin viermal untertellt war. Es ſind ſolgende Kunſtwettbewerbe vorgeſehen: 1. Baukunſt: a):ädtebauliche Entwürſe, b) Arbhitek⸗ toniſche Entwürſe; 2. Malerei und Graphik: a) Gemälde in jeder Technik(Oel, Aguarell, Paſtell, Fresco uſw.) b/ und graphiſche Erzeugniſſe(Holzſchnitte, Kup⸗ kſtiche, Aetzungen, Lithohronhie); c Gehreuchsgroyb'! [Marken, Siegel, Plakate, Urkunden Diylome]: 3. Bild⸗ banerei: a] Runoplaſtiken; b) Relieſs, a) Plaketten und Medaillen: 4. Literatur: a) lyriſche Werke(Hymnen, Kan⸗ taten), Oden, Balladen, lyriſche Proſa, Eſſaus, Lieder); b) Belgien— Wer wird Deutſcher Meiſter im Vereins-Mannſchaftsturnen? Dramatiſche Werke(Komödien, Tragödien, Librettos, Schwänke, Hörſpiele, Freiluftſpiele, Dialoge); c) Eviſche Werke(Novellen, Romane, Erzählungen, Epos); 5. Muſik: a) Geſangskompoſitionen mit oder ohne Begleitung; b) Kompoſitionen für ein oder mehrere Inſtrumente; e) Kom⸗ poſitionen für Orcheſter. Arlaub für die olympiſchen Spiele 1940 Die Vorbereitung beginnt In den Jahren 1999 und 1940 hat der NS⸗Reichsbund für Leibesübungen neben ſeinen ſonſtigen Aufgaben vor⸗ nehmlich die Pflicht, die Olympiſchen Spiele für 1940 vor⸗ zubereiten. Bei dieſen Olympiſchen Spielen gilt es, wie der Reichsarbeitsminiſter in einem Erlaß feſtſtellt, den auf eigenem Boden 1936 errungenen Titel der beſten Spor:⸗ nation der Welt auf fremden Boden vor fremdem Publi⸗ kum zu verteidigen, eine Aufgabe, die ganz außerordentlich ſchwer ſei. Der Reichsſportführer habe deshalb gebeten, denjenigen Behördenangehörigen, die als Fachamtsleiter des NSRL ſind, für Vorbereitung der einzelnen Sportarten für die Olympiſchen Spiele in den Jahren 1939 und 1940 Sonderurlaub zu gewähren. Der Reichsarbeits⸗ miniſter erklärt ſich im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ innen⸗ und dem Reichsfinanzminiſter damit einverſtanden, daß mit Rückſicht auf die Bedeutung der Olympiſchen Spiele derartigen Urlaubsanträgen ſtattgegeben wird. Ueber die Frage der dienſtlichen Abkömmlichkeit entſcheidet der Behördenleiter. Frankreichs Fußball⸗Aufgebot Der franzöſiſche Verbandskapitän Gaſton Barreau hat 23 Spieler nach Paris berufen. Nach einem Uebungsſpiel im Colombes⸗Stadion werden dann Frankreichs Monnſchaf⸗ ten für den Doppelkampf gegen Deutſchland am 23. April in und Bordegux aufgeſtellt, Zur Auswahl ſtehen be⸗ reit: Tor: de Rul(Lille) und Llenſe(St. Etienne/; Vertei⸗ diger: Mattler(Sochaux), Vandooren(Lille), Gardet(St. Etienne), Mereſſe(Fives Lille]; Läufer: Boubotte(Fives Lille, Jordon(Raeing Paris), Laune(Fives Lille), Snella(St Etienne), Couard ſLe Havre), Payen(Rouen), Diagne(Raeing Paris): Stürmer; Brouſſeaux(Sote), Novicky(Fives Lille), Ben Barek(Marſeilleß, Simonyi (Red Star Paris), Koranyi(Séte), Planques(Toulouſe), Azuar(Marſeille), Heißerer(Raeing Poris), Thevenot (Rennes), Mathe(Raeing Paris). Es fehlt der verletzte Mittelſtürmer Roger Courtois (Sochaux), mit deſſen Teilnahme auch nicht mehr gerechnet wird. Ihre erſte Berufung zu größeren Aufgaben haben die Stürmer Brouſſeaux, Koranyi und Mäthe erhalten. 250er NSel nicht beim Eilenriederennen Die neue Viertelliter⸗Maſchine von NSu wird nach einer Mitteilung des Neckarſulmer Werkes beim Eilenriede⸗ Rennen noch nicht eingeſetzt werden. Infolge des ungün⸗ ſtigen Wetters der letzten Wochen war es nicht möglich, die Verſuchsfahrten auf dem Hockenheim⸗Ring in der vorgeſe⸗ henen Weiſe durchzuführen. Aus dieſem Grunde unter⸗ bleibt ein Start beim Eilenriede⸗Rennen. In der Zöber⸗ Klſſe wird NSu dagegen mit der neuen zweizylindrigen Kompreſſor⸗Maſchine beſtimmt ſtarten. 74 Ringer in Oslo 12 Nationen bei den Europa⸗Meiſterſchaften Für die Europo⸗Meiſterſchaften im griechiſch⸗römiſchen Ringen, die vom 25.—8. April in Oslo entſchieden werden, iſt die Teilnehmerliſte geſchloſſen. Mit 74 Ringern aus 12 Ländern iſt das Meldeergebnis ſehr gut ausgefollen. Mit nollen Stafeln in allen ſieben Gewichtsklaſſen erſcheinen Deulſchland, Dänemark, Finnland, Lettland, Norwegen, Schweden, die Türkei und Ungarn. Eſtland ſchickt ſechs, Italien vier und die Schweiz einen Ringer. Eröffnet werden die Titelkämpfe am 24. April mit dem Konareß der Internationol Amateur Wreſtling Federation. Der Internationale Verband hat auf ſeiner Arbeitstagung über wichtige Fragen zu beraten. Die Regelfommiſſion leat für den Olympiſchen Kongreß 1910 in Helſinki eine Reihe von Aenderungsvorſchlägen zur Genehmigung vor. Gleich⸗ zeitig wird über die neue Durchführung der Europa⸗ meiſterſchaften ein Beſchluß herbeigeführt. In Zukunft ſol⸗ len die Titellämpfe abwechſelnd in jeder Stilart nur noch alle zwei Jahre veranſtaltet werden. Begonnen wird im Jahre 1941 im griechiſch⸗römiſchen Stil, im Jahre 1942 wären donn die Freiſtil⸗Titelkämpfe an der Reihe, und in dieſer Folge werden abwechſelnd die Meiſterſchaften fort⸗ geſetzi. Anter neuer Führung Juternationaler Reitſportverband tagte In Paris hielt der Internationale Reitſportverband (FEg) ſeine Jahrestagung ab. Deutſchland war dabei dürch den Leiter des Reichsverbandes für Zuch: und Prü⸗ jung deutſchen Warmblutes, General der Kavallerie von Poſek, vertreten. Die Vorbereitung der olympiſchen Rei⸗ terwettbewerbe 1940 in Helſinki(30, Juli bis 4. Auguſt) nahm den breiteſten Raum der Beratungen ein. Verſchie⸗ dene geringfügige Aenderungen der bisherigen Turnier⸗ beſtimmungen wurden in einem Protokoll niedergelegt, das den Landesverbänden zugeht. Entſprechend den Beſtim⸗ mungen des Internationalen Verbandes wurde die Prä⸗ ſidentenſchaft der FEg dem Präſidenten des Landesverban⸗ des angeboten der die Olympiſchen Spiele ausrichtet Die Wahl ſiel ſomit auf den Präſidenten des Finniſchen Reit⸗ ſportverbandes, Magnus Ryman, für den Baron Stackel⸗ berg(Finnland) ſeinen Dank ausſprach. Der geſchäftstüchtige Veranſtalter Donnerstag, 18. April 1929 Die Zeiten ändern ſich— auch im Sport redakteur der Pariſer Sporttageszeitung„'Auto“, Es war einmal ein Ruderrennen, das das unbeſtreit⸗ bare Verdienſt hatte, das erſte ſeiner Art zu ſein: Oxſord — Cambridge. Es bildete zuſammen mit der Henley⸗ Regatta länger als ein halbes Jahrhundert ſozuſagen den Mittelpunkt der Ruderei der Welt und war tonangebend für dieſe Zeitſpanne für Europa und damit der Welt. Heute blicken wir ſchon mit einiger Verwunderung auf dieſe Zeiten zurück, wo ſich jeweils am erſten April⸗Wochen⸗ ende in den Redaktionen und Ruderklubs Szenen ab⸗ ſpielten, wie wir ſie heute nur noch bei ganz großen na⸗ tionalen Ereigniſſen erleben. Was war dieſe engliſche Regatta doch wichtig! In Ermangelung eigener Götter mußten damals engliſche Götzen angebetet werden. Oxforo — Cambridge, die Henley⸗Regatta, das Lincolnſhire, das „Cupfinal“ der engliſchen Fußballſpieler. Heute kommt uns dieſe damalige Aufgeregtheit über ein gewiß gutes ausländiſches Sportereignis bereits etwas unverſtändlich vor, verſtehen wir nicht mehr, daß die Anbetung aus⸗ ländiſcher Sportveranſtaltungen einmal derartige Formen annehmen konnte. Warum? Nun, ein Blick auf die Er⸗ gebnisliſten der Olympiſchen Spiele und der Europameiſter⸗ ſchaften im Rudern z. B. lehrt, daß Englands Ruderei nicht wehr tonangebend iſt. Deutſchland, Italien, die Schweiz uſw. haben dem anſcheinend etwas altgewordenen britiſchen Löwen den Rang abgelaufen. Auch im Aus⸗ land hat man das, wenn man von einigen wenigen, beſon⸗ ders englandfreundlich eingeſtellten Nationen abſieht, er⸗ kannt, und ſelbſt in der franzöſiſchen Sportpreſſe und der Skandinaviens begnügt man ſich bereits mit einer kurzen Tatſachenmeldung über Oxſord— Cambriödge. Früher wur⸗ den Sonderberichterſtatter aufgeboten, wodurch dies Ren⸗ nen, das als typiſch britiſche Angelegeneit natürlich auch heute noch ſeine Werte beſitzt, zu einem Ereignis von Welibedeutung erhoben wurde. Heute intereſſiert uns das Erlebnis des deutſchen Sports ſtärker, Und ſo muß es auch ſein. Eines Tages, ſo hoffen wir, werden auch die heute immer noch allſamstaglich durch den Aether verkün⸗ deten engliſchen Fußball⸗Ergebniſſe zugunſten irgend eines deutſchen Sportgeſchehens im Rundfunk verſchwunden ſein. Auch eine andere ausländiſche Sportveranſtaltung iſt ietzt eines Teiles ihres Glanzes entkleidet: Die Tour de France, die ähnlich wie die vorgenannten engliſchen Er⸗ eigniſſe die Spalten der Sportpreſſe der Welt zu beherrſchen pflegte. Eine Umfrage bei den für eine Teilnahme in Frage kommenden deutſchen Rennfahrern hat ergeben, daß ihre Startfrendigkeit auf den Nullpunkt herabgeſunken iſt. der Tour, der Chef⸗ hat ſeine Quittung erhalten. Nach Italien iſt auch Deutſch⸗ land von einer nochmaligen Beteiligung an der Tour zu⸗ rückgetreten, und es bleiben als Gegner der ausgezeich⸗ neten franzöſiſchen Rennfahrer nur noch die Belgier, Luxem⸗ burger, und Schweizer übrig. Bei dieſer Gelegenheit er⸗ fuhr man auch, daß der Veranſtalter mit der Auszahlung der Gagen recht ſäumig war, ſo ſäumig, daß er das„Pech“ hatte, erſt nach einer Frankenabwertung zahlen zu können, ſo daß die Rennfahrer, bei Lichte beſehen, nur einen Bruch⸗ teil ihrer zunächſt zugeſicherten Bezüge erhielten. Gewiß, auch ſo, ohne Deutſchland und Italien, wird die Tour de France als geſchichtliches und ſportlich wertvolles Er⸗ eignis ihren Wert behalten, aber auch in dieſem Fall iſt wieder ein Stein aus dem großen, ehemals ſo angebetenen internationalen Sportgebäude herausgebröcklt. Der deutſche Sport hat es nicht mehr nötig, nach dem Ausland zu ölicken. Heute, wo wir politiſch auf eigenen Füßen ſtehen und uns nur noch auf uns ſelbſt verlaſſen, kommt auch im ſportlichen Eigenleben allmählich die Er⸗ kenntnis auf, daß wir uns die Vorbilder für den heimiſchen Sport im eigenen Lande zu ſuchen haben. Jahrzehntelang ſchien uns z. B. der abſolute Weltrekord der Flugzenge unerreichbar zu ſein. Nun, auch damit iſt es vorbei, nach⸗ dem Flugkapitän Dieterle der Welt bewieſen hat, was deutſche Ingenieure und deutſcher ſportlicher Wage⸗ mut zu erreichen vermögen. Faſt 7½ hundert Km.⸗Std. hat Dieterle vorgelegt, und es wird nicht ſo einfach für die Flieger der Welt ſein, dieſen deutſchen Weltrekord zu überbieten. Aber ſelbſt wenn das zur Tatſache werden ſollte, dann wird deutſcher Erfindergeiſt zuſammen mit⸗ deutſcher ſportlicher Kühnheit dafür ſorgen, daß der Rekord erneut in unſeren Beſitz kommt. Ebenſo verhält es ſich mit unſeren Rennwagen, die auch in dieſem Jahr die beſten der Welt ſein dürſten. Pau war der erſte Beweis dafür, daß wir wieder die be⸗ rühmte Naſenlänge voraus ſind, weitere Beweiſe werden folgen. Eine ſchon tragikomiſch anmutende Rolle zat ſpielen, dazu ſcheint Frankreichs Rennwagen, der Söfac, verdammt zu ſein. Jahr für Jahr wird er erprobt und verbeſſert, und immer wieder erreicht er nicht einmal das Ziel, geſchweige denn als Sieger, was ja letzten Endes der Zweck des Bauens von Rennwagen iſt. Wir lächeln nicht höhniſch oder mitleidig über die krampfhaften Verſuche der Franzoſen, hier wieder Anſchluß zu gewinnen, die Tatſache, daß dieſer Anſchluß nicht gelingen will, beweiſt eben nur, daß wir im Motorenbau den andern gewaltig überlegen ſind. Und das wollen wir auch. Nicht um⸗ ſonſt hat der Führer geſagt, daß Deutſchhand einmal die größte Sportation der Erde ſein ſoll. Wir ſind auf dem Wege dazu! Kleine Sport-Nachrichten Die Eröffnungs⸗Radreunen in Nürnberg bringen am 10. April als Hauptereignis ein 90⸗Kim.⸗Steherrennen mit Heimann(Schweiz), Kraus(Luxemburg), Stach(Berlin), Merkens(Köln), Krewer(Köln) und Wißbröcker(Hannover. Frauen ⸗ Handballmeiſter des Gaues Niederſachſen wurde wieder die Elf der BS Brinkmann Bremen, die beim Endrundenturnier in Bremen das entſcheidende Spiel gegen ViL Germania Leer mit:0(:0) gewann. Englands Rollhockeyſpieler gewannen in Montreux er⸗ neut die Welt⸗ und Europameiſterſchaft. Im Enoſpiel ſchlu⸗ gen ſie Italien mit 4·1 Toren. Deutſchland gewann am letz⸗ ten Tag gegen die Schweiz:1, verlor aber gegen Belgien mit:2 Treffern. Kehraus hat der Berliner Eisſport gehalten. In der letzten Eisſportveranſtaltung des Winters 1938/39 ſiegte im Enöſpiel um die Berliner Eishockeymeiſterſchaft der Ber⸗ liner Schlittſchuh⸗Club mit:1(:1,:0,:0) Toxen über die Zehlendorfer Weſpen. Im Kunſtlauf gefiel beſonders Europameiſterin Cecilio Colledge. In Bad Kiſſingen wurde das Korpsſchießen des NSFN durchgeführt. Im Mannſchafzsmehrkampſ ſiegte die Gruppe 6(Mitte) vor Gruppe 7(Elbe⸗Saale), während im Vierer⸗ Fünfkampf die Gruppe 9(Weſer⸗Saale) vor Gruppe 14 (Bayern⸗Süd) erfolgreich blieb. Zwei Spiele in der Ligameiſterſchaft des Protektorats Böhmen⸗Mähren wurden am Oſtermontag abgewickelt. Sparto Prag ſiegte in Nachad über den SK:1(;), wäh⸗ rend Slavia Prag in Kladno den SͤK mit 31(:1) ab⸗ fertigte. Der 1. FC Nürnberg war am erſten Oſtertag in Bre⸗ men vor 8000 Zuſchauern über Werder Bremen mit 30 (:0) Toren erſolgreich. Zuſchauer auf dem Spielſeld gab es beim Wien— Budapeſter Fußballturnier im Wiener Stadion. Nachdem Hungaria Budapeſt und Auſtria Wien ſich:1 trennten, ließ ſich im zweiten Spiel Ferenevaros— Wacker Wien der Ungar Kiß, nachdem ſein Kamerad Toldi des Feldes verwieſen wurde, zu Tätlichkeiten hinreißen, worauf ſich die empörten Zuſchauer ins Spielfeld ſtürzten. Die Gaue Württemberg und Mitte tragen ibren Rück⸗ kampf im Gerätturnen im November in Maadebura aus. In Stuttgart ſiegte vor kurzem bekanntlich der Gau Mitte. Das Gruppenſpiel zur Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft zwiſchen dem 1. FC Schweinfurt 05 und dem Dresdner SC findet am kommenden Sonntag nicht in Dresden, ſon⸗ dern in Bamberg ſtatt. Die Aufſtiegsſpiele zur Fußball⸗Gauliga Südweſt be⸗ ginnen om 30. April. Die Gruppeneinteilung und die Aufſtellung des Spielplanes erfolgen am Mittwochabend in Ludwigshaſen. Das Entſcheidungsſpiel um die badiſche Handball⸗Gau⸗ meiſterſchaft zwiſchen dem SV Waldhof und der Tgde Ketſ chwird am kommenden Sonntag auf dem Platze des ViL Neckarau ausgetragen. In Helſinki trennten ſich die Amateurboxer von Finn⸗ land und Schweden mit 88 Punkten unentſchieden. Saverio Turiello, Italiens Weltergewichts⸗Europa⸗ meiſter, der zurzeit an einer Furunkuloſe erkrankt iſt und ſeinen Titelkampf gegen Guſtav Eder in Berlin kürzlich auf den 14. April verlegen ließ, kann zu dieſem Termin noch nicht antreten, ſo daß eine zweite Verlegung note Tagung des Internationalen Kanuverbandes In Warſchau am 15. und 16. April 1939 Auf Einladung des Polniſchen Kanuverbandes hat der Präſident des Internationalen Kanuverbandes(JR), Dr. Max Eckert⸗München die Jahrestagung 1939 nach Worſchau verlegt, wo ſie in der Zeit vom 15. bis 16. April ſtattfindet. Im Vordergrund der Beratungen ſtehen die Vorberei⸗ tungsarbeiten für die Kanuregatta der Olympiſchen Spiele von 1940 in Helſinki. Ein weiterer wichtiger Punkt der Tagesoroͤnung iſt der Neugeſtaltung der Internativnalen Wettfahrtbeſtimmungen für Kanuſport vorbehalten. Die Kommiſſion für Waſſertouriſtik wird ſich in einer Sonder⸗ tagung mit den von der Schweiz zur Einſührung vorge⸗ ſchlagenen internationalen Fſußmarkierungszeichen zu be⸗ ſchäftigen hoben, um dieſe Markierungen daun der Ihngk zur Beſchlußfoſſung vorzulegen. Es handelt ſich um Tafeln mit Zeichen, ähnlich den im Kraſtwagenverkehr üblichen, die als Warnzeichen oder Kennzeichen für die Einrichtun⸗ gen des Waſſerwandernes in allen Ländern an den Fluß⸗ uſern aufzuſelen ſind. Die Durchführung dieſer für die Heßung des interrationolen Woſſerwenzernerſehrs ſehr wichtigen Einrichtungen ſoll in Zuſommenarbeit mit der Alliance Internationale de Tourisme(At) erſolgen. Auch die Bootskommiſſion hot eine Reihe von wichtigen Fragen zu beſprechen. Es liegen verſchiedene Anträge zur Abänderung der in der Bootstabelle feſtgeſetzten Abmeſſun⸗ gen für Canadier und Faltboote vor. Dorunter iſt ein deut⸗ ſcher Antrag auf Anerkennung des nationalen deutſchen Einerfaltbootes der Klaſſe F1 zur Aufnahme in die inter⸗ nationalen Bogotsklaſſen an Stelle des IciJ⸗Einers, der ſich ols langſames Fahrzeug im Vergleich zum deutſchen F 1⸗Einer erwieſen hat.(Der internationale Faltbootzweier IF 2 iſt Hagegen ſchneller als der nationale F 2⸗3weier.) England beontragte die Aufnahme des Hort üblichen Segel⸗ kanus mit Gleitſitz, das auch in den Vereinigten Staaten ſtark verbreitet iſt, in die internotionale Bootstabelle. Dieſe Ahart des Kanuſegelns, die man geradezu ols akrobatiſche Kunſt bezeichnen kann— der Segler verlegt ſein Gewicht weit außerhalb des Bootes auf ein ſeitlich aus dem Boot herausragendes verſchiebbares Sitzbrett— iſt in Deutſch⸗ land nicht im Gebrauch Im Anſchluß on die Tagung foßren die Teilnehmer nach Auguſow, um Hort die Recatta-Anlagen an dem aus der Krieaszeit wohl bekannten Anguſtowoer See zu beſichtigen, wo die Kanu⸗Weltmeiſterſchoften 1942 ausgetragen werden wendig wurde. Wann der Kampf ſteht noch aus. Sepp Staffler(Deutſchland) belegte am Schlußtag der Tatra⸗Skiwettkämpfe in Zakopane im Torlauf hinter dem Polen Majr den zweiten Platz. Majr wurde auch Kom⸗ binationsſieger, während Staffler hier den vierten Rang einnahm. Auf dem 6. und 9. Platz landeten die beiden Deutſchen Gſtrein und Kreuzer. München 1860 trug auf oͤer Rumänien⸗Reiſe über Oſtern zwei Fußball⸗Frundſchaftsſpiele aus. Trotz Ueberlegen⸗ heit verloren die„Löwen“ beim mehrfachen Meiſter Riſpenſia Temesvar:2(:), Im zweiten Spiel ſiegten die Münchner gegen Lugos hoch mit:1(:). Englands Fußballelf, die im Mai auf dem Feſtlande gegen Italien, Jugoſlawien und Rumänien ſpielt, wurde jetzt bereits aufgeſtellt. nunmehr ſtattfindet, Im Gau Württemberg greiſen am 16. April auch die Gauliga⸗Mannſchaften in die Spiele um den Tſchammer⸗ Fußballpokal⸗Wettbewerb ein. Vfe Neckarau hat für den 23. April den württembergi⸗ ſchen Fußball⸗Gauligiſten Union Böckingen zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. TV 57 Sachſenhauſen, der Südweſt⸗Hockeymeiſter, konnte ſeine beiden erſten Spiele in England zu einem ſchönen Erfolge geſtalten. In Loweſtoft wurde Norwich Graſſiles :0(:0) geſchlagen, während im zweiten Treffen die Aus⸗ wahlmannſchaft All Wights mit:3(:1) bezwungen wurde. In England wurden am Dienstag wiederum einige Fuß⸗ ball⸗Punkteſpiele ausgetragen. Dabei nahm Aſton Villa den Wolverhampton Wanderers mit:2 einen wichtigen Punkt. Ein Tennis⸗Dreiländerkampf zwiſchen Holland, Belgien und Böhmen ſoll am Wochenende in Amſterdom ſtattfinden. Als Vertreter Böhmens ſind die Davispokalſpieler Cejnar und Caska vorgeſehen. Italien und Monaco tragen ihren zur zweiten Runde Kach Men Davispokalkampf vom 19.—21. Mai in Neapel aus. England und Neuſeeland haben ihren Davispokalkampf (2. Runde) für die Zeit vom 11. bis 13. Mai nach Brighton vereinbart. Für Neuſeelond werden Coombe, Malfroy, Brown und Edwards ſpielen. Die Spygg 04 Arheilgen Darmſtadt veranſtaltet am kom⸗ menden Sonntag, 16. Ayril, Geländeläufe, an denen die führenden Langſtreckler Darmſtadts, Frankſurts, Mann⸗ heims und Ludwigshafens teilnehmen werden. Stuttgarts Handballelf ſpielt am kommenden Sonntag, 16. April, in Karlsruhe gegen die dortige Stadtmannſcheſt in folgender Aufſtellung: Herbolzheimer; Kohn, Weide⸗ lehner; Hennige, Grieſinger, Schauwecker; Egner, Zeller, Schuller, Dr. Kliemand, Henßler. Eſtlands Ringer für die Europameiſterſchaften in Oslo ſind: Martin Maiſte, Adalbert Toots, Edgar Puuſepp, Voldemar Roolan, Auguſt Neo, Johannes Kotkas. Das Federgewicht wurde nicht beſetzt. Weltmeiſter van Vliet(Holland) traf in dem hollän⸗ diſchen Städtchen Breda erneut mit dem Belgier Scherens zuſammen. Auch diesmal konnte der Weltmeiſter knapp vor dem Exweltmeiſter gewinnen. Die Radrenntermine für die Bahn in Ludwigshafen⸗ Frieſenheim liegne mit dem 23 April, 14. Mai, 18. Juni, 16. Juli und 3. September endgültig ſeſt. Die vier erſten Rennen ſind Amateurveranſtaltungen. Die Hockeyelf des Düſſeldorfer SC 99 nahm über Oſtern an einem Turnier in Cambridge teil und blieb in fünf Spielen ungeſchlagen. Die Ergebniſſe waren: gegen Cam⸗ bridge Town HC:2, gegen Foreſt Gate Sawston 511, gegen Fenman:1, gegen Cambridge 9MCA:2 und gegen Broxbourne ebenfalls:2. Die Aufſtiegsſpiele zur Gauliga in Südweſt werden in zwei Gruppen durchgeführt und beginnen am 7. Mai. Je drei Vereine kämpfen in der Gruppe Saarſalz und Gruppe Rheinheſſen um den Eintritt in die Gauliga. Mit 74 Ringern aus 12 Ländern iſt das Meldeergebnis für die Europameiſterſchaften im griechiſch⸗römiſchen Rin⸗ gen vom 25.—8. April iun Oslo ſehr gut ausgeſallen. Hans Stuck übertraf beim Training zum La Turbie⸗ Bergrennen in Südfrankxeich ſeinen vorjährigen Runden⸗ rekord von:90 Min. um vier Zehntel Sek. Seine neue Beſtleiſtung beträgt:29,6 Min. Nach mehrjähriger Pauſe wird in dieſem Sommer wie⸗ der eine Polizeimeiſterſchaft im Hanoball durchgeführt. Das Endſpiel findet am 13. Auauſt in Königsberg ſtatt, wo gleichzeitig die Deutſchen Polizeimeiſterſchaften im Fünfkampf entſchieden werden. ——— —————— HANDELS- ν WIRTSCHAFTS-ZETITUNG Donnerstag, 13. April 1939 Vierzigjähriges Diensſjubiläum von Carl Bosch Gebeimrat Profeſſor Dr. Carl Boſch begeht am 15. April 1939 die vierzigſte Wiederkehr des Tages, an dem er, da⸗ mals ein 25jähriger, in den Dienſt der J6 Farbeninduſtrie AG biw. der Badiſchen Anilin⸗& Soda⸗Fabrik, Ludwigs⸗ hafen, eintrat. Als letzter Vorſitzender des Vorſtandes dieſer BASc ſchloß Boſch im Jahre 1925 zuſammen mit Carl Duisburg die großen Teerfarbenfabriken der J6 Farbeninduſtrie AG zuſammen, deren erſter Vorſtands⸗ vorſitzender er wurde. Seit 1935 ſteht Boſch, nach dem Tode Duisburgs, an der Spitze des Auſſichtsrates der JG. Vor einem halben Jahre zum Wehrwirtſchaftsführer ernannt, gehört er dem Generalrat der deutſchen Wirtſchaft an. Die wiſſenſchaftlichen Verdienſte Carl Boſchs erfuhren 1937 ihre Anerkennung durch ſeine Ernennung zum Präſidenten der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſen⸗ ſchaften. Generaloberſt Göring hatte Geheimrat Boſch be⸗ reits 1936 zum Präſidenten der Lilienthal⸗Geſellſchaft für Luftfahrtſorſchung berufen. Dem Gründer des berühmten Oppauer Forſchungs⸗Laboratoriums der JG, der ſtets für die Pflege der Wiſſenſchaft um ihrer ſelbſt willen auch im Rahmen einer induſtriellen Organiſation tatkräftig ein⸗ getreten iſt, hat deshalb die deutſche Wiſſenſchaft und die Wiſſenſchaft der Welt die höchſten Ehren gezollt. Boſch iſt Ehrendoktor verſchiedener Fakultäten deutſcher Uni⸗ verſitäten, er iſt Mitglied der Wiſſenſchaftlichen Akademie in Oslo und der Schwediſchen Phyſikaliſchen Geſellſchaft in Lund, Träger der Grashof⸗Denkmünze, des Siemens⸗ Ringes und vieler anderer Auszeichnungen wiſſenſchaft⸗ licher Inſtitutionen. Carl Boſch wurde 1874 in Köln am Rhein geboren. In Vorbereitung auf ſein Hochſchulſtudium unterzog er ſich zunächſt ein Jahr einer praktiſchen handwerklichen Tätigkeit in der ſchleſiſchen Marien⸗Hütte. 1899 trat er in die damalige Badiſche Anilin⸗& Soda⸗Fabrik ein, und damit begann ſeine Erfinderlaufbahn, die ſpäter zu den großen praktiſchen und wiſſenſchaftlichen Erfolgen führen ſollte. Unter Boſchs Führung wurde das heutige JG⸗Werk Oppau zum Mutterwerk aller Anlagen zur Stickſtoff⸗ gewinnung aus der Luft in der ganzen Welt. Die nach dem Ammoniak⸗Hochdruckverfahren hergeſtellten Dünge⸗ mittel bedeuteten ſchon im Weltkrieg eine unentbehrliche Stütze für die Ernährungsgrundlage des deutſchen Volkes. Gleichzeitig wurde durch Boſchs Verdienſte dieſer Stickſtoff zu einem der bedeutendſten Aktivpoſten der deutſchen Außenhandelsbilanz. Der Pionierarbeit der Stickſtofſ⸗ Hochdruckſyntheſe geſellte ſich bald eine zweite in ihrer Auswirkung gleich weittragende Tat hinzu: Der Einſatz der Hochdruckchemie für die ſyntetiſche Gewinnung von Treibſtoffen. Hier ließ Boſch mit zäher Energie und un⸗ beirrt durch vielfache und ſtarke Gegenkräfte einige Jahre nach Beendigung des Weltkrieges im Leuna⸗Werk, deſſen Aufbau er weitgehend beeinflußte, die erſte ſynthetiſche Treibſtoff⸗Fabrik bauen, mit der auch bis dahin unbekannte Materialprobleme gelöſt werden mußten. Was Boſch dort, in Oppau und Leuna, als Ingenieur, Chemiker, Naturwiſſenſchaftler und als Betriebsorganiſator großen Stils geleiſtet hat, ſteht jedenfalls vorbildlich in der Wirtſchaftsgeſchichte der Welt da. Die Reichsbank in der ersien Aprilwoche Berlin, 12. April. In der erſten Aprilwoche haben die Kreditrückflüſſe in normalem Umfang eingeſetzt. Die geſamte Kapitalanlage der Reichsbank hat um 308 auf 8809 Mill.„ abgenommen, was einem Abbau der zuſätzlichen Ultimoſpitze vom März um 32,9 v. H. gleichkommt. In Anbetracht des Oſterfeſtes bann die Entlaſtung als recht gut bezeichnet werden, zumal auch in der erſten Märzwoche nur 32 v. H. der Ultimoſpitze abgebaut wurden. Im einzelnen haben in der Berichtswoche die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 361 auf 7776 Mill. /, an Lombardforderungen um 20 auf 38 Mill., an Reichs⸗ ſchatzwechſeln um 41 auf 2 Mill. und an deckungsfähigen Wertpapieren um 9 auf 668 Mill. abgenommen, während ſich die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren um auf 324 Mill.“ erhöhten. Die Erhöhung der ſonſtigen Aktiven um 88 auf 1428 Mill. entfällt zum größeren Teil auf die Zunahme der Zinsſcheinbeſtände, der Poſtſcheckguthaben und der Rentenbankſcheinbeſtände und zum kleineren Teil auf eine Inanſpruchnahme des Betriebskredites. Die Beſtände an Gold ſtellen ſich unverändert auf rund 71 Mill., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen bei einer Abnahme um 0,2 Mill./ auf 5,6 Mill. /. Auf der Paſſivſeite ſind die fremden Gelder um 190 auf 1060 Mill. zurückgegangen, und zwar haben ſich vorwiegend die Gut⸗ haben der Privatwirtſchaft vermindert. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat um 146 auf 8165 Mill. 4, an Rentenbankſcheinen um 9 auf 378 Mill. 4 abgenommen, wogegen der Umlauf an Scheidemünzen um 24 auf 1808 Mill. anſtieg. Mithin iſt der geſamte Zahlungsmittelumlauf auf 10.351 Mill. zurückgegangen gegen 10 482 Mill. in der Vorwoche, 9850 Mill./ zum entſprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 7417 Mill. 4 am gleichen Vorjahrstermin. Die Reichsposi fũhri „Zeiiungsdrucksachen“ ein Zur Fördevung und Erleichterung des Zeitungsbezuges, beſonders während der Reiſezeit, wird mit Wirkung vom 1. Mai 1939, zunächſt verſuchsweiſe, eine Art von Zeitungs⸗ ſendungen, die„Zeitungsdruckſache“ eingeführt. Zeitungsdruckſachen dürfen nur von Zeitungsverlegern und Zeitungsvertriebsſtellen(Zeitungshändlern) verſandt werden. In der Auſſchrift der Sendungen ſind der in die Augen fallende Vermerk„Zeitungsdruckſache“ ſowie Name und Wohnung des abſendenden Verlags uſw. und des Empfängers anzugeben. Empfänger der Sendungen können außer den Beziehern ſelbſt auch andere Perſonen oder Firmen, z. B. Buchhandlungen oder Zeitungshändler, ſein. In die Sendungen Hürfen Zeitungen und Zeitſchriften jeder Art, auch ſolche, die zum Poſtvertrieb nicht ange⸗ meldet ſind, und Beilagen, aber keine Mitteilungen an die Empfänger aufgenommen werden, gleichviel, ob ſie hanoſchriftlich oder durch Druck hergeſtellt werden. Auch dürfen in den Zeitungen keine Aenderungen vorgenommen werden. Die Sendungen ſind einzeln dͤurch Freimarken oder Ab⸗ ſenderfreiſtempel freizumachen. Die Gebühr beträgt für eine Sendung bis 50 g= 3 Rpfg., über 50 bis 100 g 4 Rypfg., über 100 bis 250 3= 8 Ryfg., über 250 bis 500 3= 15 Rpfg., über 500 bis 1000 g= 30 Rypfg. Zeitungsdruckſachen werden als eilige Druckſachen be⸗ handelt. * J. Ruef Sohn Ac6, Freiburg i. Br.— 6(65) v H. Dividende. Dieſe Kolonialwaren⸗ und Lebensmittelgroß⸗ handlung erzielte im Geſchäftsjahr 1938 einen ausweis⸗ pflichtigen Rohüberſchuß von 316 000(271 000) 4/, zu dem noch 178(4310)/ ao Erträge treten. Nach Abzug der Aufwendungen und 23 528(15 489)/ Anlageabſchreibungen verbleibt einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 27 385 (19 588) /, aus dem gemäß HV⸗Beſchluß auf das AK von 226 800/ 6(5) v. H. Dividende ausgeſchüttet werden. Aus dem Gewinn werden weitere 10000 65000) 4 der Reſerve II zugewieſen. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagen 0 149(0,152), Umlaufsvermögen.64(0,60), dar⸗ unter 0,28(0,26) Waren und 9 29 0,26) Warenforderungen, andererſeits bei.068(0,056) Rücklagen und Rückſtellun⸗ gen ſowie 0017(0,016) Wertberichtigunaspoſten, Verbind⸗ lichkeiten 0,44(0,42), darunter.09(0,08) Warenſchulden, 0,129(.127) Akzepte,.159(0,151) Bankſchulden. * Cornelins Heyl Ac. Worms.( Worms. 12. Ayril. In der Hauptverſammlung dieſes Unternehmens(Leder⸗ ſabrik) berichtete der Vorſtand über das Verhältuis der der Neuen Mansbeimer Zeitung Weiſer leichi abgeschwächi Akiien ruhig- Renien ireundlich Rhein⸗Mainiſche Börſe: Still, weiter leicht abgeſchwächt Frankfurt, 13. April Die Zurückhaltung hielt weiter an und bewirkte, da kaum Aufträge herauskamen, ein weiter leichtes Abſinken des Kursniveaus. Am Aktienmarkt waren zu den erſten Notierungen nur Cement Heidelberg mit 156 um“ v. H. gebeſſert, am Montanmarkt lagen Mannesmann zum letz⸗ ten Kurs(111) im Angebot. Verein. Stahl gaben um 1½ v. H. auf 103/ nach. Von Maſchinenwerten büßten Daimler mit 137/½ etwa 7/ v.., Junghans mit 96/¼4 etwa 77, Rheinmetall mit 131½ etwa ebenfalls 4 v. H. ein. Am Elektromarkt lagen AEch mit 115 um ½ v. H. abgeſchwächt. Auch Weſtdeutſche Kaufhof waren leicht vück⸗ läufig und 104. J6 Farben gingen auf 148½(149) zu⸗ rück. Conti Gummi 1167(116). Am Rentenmarkt wur⸗ den pproz. Gelſenberg mit 100,5(100,40) eine Kleinigkeit höher genannt, JGFarbenbonds im Einklang mit der Aktien⸗ wertung etwas leichter taxiert. Kommunal⸗Umſchuldung etwa 93,50 wie am Vortage. Im Verlaufe ergaben ſich z. T. weitere Kursobſchwächun⸗ gen, JG⸗Farben verloren noch 1 v.., auch Mannesmann v. H. niedriger Auf ermäßigtem Kursniveau wurden u a. umgeſetzt Berger Tiefbau mit 14554—145 nach 1457“, Rheinſtahl mit 135(13534), Metallgeſellſchaft mit 11496 (11596), Bemberg mit 134—199/(13454), niedriger geſucht waren VDM(—), Schuckert(—), Klöckner(—). Einige Werte wurden auch höher bezahlt, ſo Braubank 118 (117), Licht und Kraft mit 132 nach 131, Dt. Eiſenhandel 144(14324), Dit. Gold und Silber gaben nochmals 2 v. H. her, Geſfürel 1½ v.., Salzdetfurth 1½ v. H. Gut gehal⸗ ten woren Buderus mit 104, Harpener mit unv. 139, Lauvahütte mit 1276(12½). Von Induſtrie⸗Obligationen wurden 5proz. Gelſenbenzin 74 v. H. höher bezahlt, öproz. Mittelſtahl gut gehalten. Etwas Geſchäft hatten auch Stadt⸗ onleihen, von denen die Darmſtädter Anleihen ſich dabei nur knapp halten konnten, auch Mannheim 26 eine Kleinig⸗ keit leichter. Pfandbrieſe hatten bei weiterer Nachfrage etwas Geſchäft bei unveränderten Notierungen. Der Frei⸗ verkehr lag ſehr ruhig, Dingler ½ v. H. ſchwächer genannt, auch Katz und Klumpp 89/ nach etwa 91. Berliuer Börſe: Aktien ruhig und eher nachgebend. Renten freundlich. „Da die Bankenkundſchaft in der Auftragserteilung heute wieder ziemlich zurückhaltend war, entſchloß ſich der Berufs⸗ handel, geſtern an Teilgebieten eingegangene Engagements glattzuſtellen. Dieſes war vielſach nur bei Inkaufnahme von kleinen Kursverluſten möglich. Die Umſätze waren im allgemeinen ſo gering, daß eine Reihe weltbedeutender Papiere eine Anfangsnotiz nicht erhalten konnte. Daher ſpielten erſt Zufälle bei der Kursermittlung eine Rolle. Von Montanwerten fielen lediglich Klöckner mit minus 1 und Verein. Stahlwerke mit minus 4 v. H. auf. Von Braun⸗ kohlenaktien erhielten nur Ilſe Genußſcheine(plus 14) und Niederlauſitzer(minus v,.) eine Anfangsnotiz. Von chemiſchen Popieren ermäßigten ſich Farben zunächſt um„ v. H. auf 149, gaben aber im Verlauf der erſten hal⸗ ben Stunde weiter auf 148 nach. Von Elektroaktien ſind Licht mud Kraft und HEW mit plus1)4 bzw. 1 v., da⸗ gegen E Schleſien und Schleſ. Gas mit minus 76 bzw. 34 v. H. zu erwähnen. In der Gruppe der Maſchinemwerte erlitten Orenſtein eine Einbuße von 1, während Deutſche Waffen dem letzten Kaſſakurs gegenüber im gleichen Ausmaße feſter lagen. Im variablen Rentenverkehr lagen Reichsaltbeſitz wieder recht feſt, der Anfangskurs mit 1826 um 32/½ Pig. über dem Vortagsſchluß. Die Gemeindeumſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf 99.45, büßte alſo 5 Pfg. ein. Im Börſenverlauf neigten die Notierungen an den Aktienmärkten verſchiedentlich weiter zur Schwäche. Dieſe Entwicklung erfolgte zum Teil unter dem Druck der Ge⸗ ſchäftsſtille. Daimler, BMW, Reichsbank und Rheinmetall 8 je v. H. her. Aſchaffenburger Zellſtoff ver⸗ loren 4, Berger und Geſfürel je 1 v. H. Farben notier⸗ ten 148. Am Kaſſarentenmarkt freundlicher. Kommunalobligationen konnten ſich gut behaupten. Bei den Stadtanleihen zogen 20er Eiſenach und 28er Wiesbaden um je v. H. an. lagen Liquidationspfandbrieſe Im Diskontgeſchäft waren kurzfriſtige Abſchnitte und Pfandbriefe Reichs⸗ und Länderanleihen wieſen nur bleinſte Verände⸗ rungen auf. Vom den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien fie⸗ len Deutſch⸗Aſiatiſche durch einen Verluſt um 20 4 auf. Bei den Hypothekenbanken gaben Bayeriſche Hypotheken um 71 nach. Am Markt der Kolonialwerte ſchwächten ſich Schantung um 1, Doag und Neuguinea um je 3 v. H. ab. Am Markt der Induſtriepariere wurden Zeitzer Maſchinen um 3, Hemmoor Portland um 3/6 und Deutſche Spiegel⸗ glas, letztere nach Pauſe, um 77 v. H. heraufgeſetzt. Rück⸗ gängig waren Merkur Wolle um 3, Kronprinz Metall um 4½ und Rheiniſche Spiegelglas um 6 v.., ſämtlich nach Unterbrechung. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er 100 G 100,75 B; 1941er 99,87 G 100,62 B; 104Rer 99,75 G 100,62 B; 1943er 99,87 G 100,12 G; 1944er 99,37 G 100,12 B; 1945per 99,12 G 99,87 B; 1946er 99,12 G 99,87 B; 1947er und 1948er 99 G 90,75 B.— Ausgabe 2: 1940er 100 G 100,75 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗ Ser 84,37 G 85,12 B; 1046⸗48er 84 G 64.75 B; aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,075 G 93,825 B. Am Börſenſchluß war die Kursgeſtaltung uneinheitlich. Das Geſchäft erfuhr keine Belebung. Reichsbank verloren erneut ½ v.., Mannesmann gaben um v. H. nach. Demgegenüber ſtiegen Daimler um und RWéE um 5 v.., Farben wurden 148½ notiert, Reichsbahn⸗Vorzüge gaben um v. H. auf 12476 nach. Nachbörslich blieb es vuhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 13. April. Die Geldmarktlage bleibt weiterhin ziemlich flüſſig. So waren heute für Blankotagesgeld um 56 v. H. niedrigere Sätze von 26 bis 236 v. H. zu 4 5 geſu aber nur in kleinen Beträgen zu haben. Der Privatdis⸗ kontſatz war mi: 276 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten blieb es heute weiter vuhig. Kursveränderungen von Belang traten nicht ein. Pfunde⸗Kabel ſtellten ſich auf 4,6807(4,6806), Pfunde in Amſterdam und Zürich auf unv..81“4 bzw. unv. 20,874. Die Pariſer Pfund⸗Notis ermüßigte ſich infolge einer leichten Franc⸗Befeſtigung auf 176,75(176,79). Der Dollar wurde völlig unverändert wie geſtern gemeldet. Das gleiche galt auch von den kontinentalen Valuten. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8, Privat 3 v. G. Umtlich in m Dis⸗ 13 April 12. April dr tont] cel ebrie Geld Brief , gentinien 1B.⸗Peſo 8 Beigien. 100 Seiga 2¼ 41,0141,00 41,0141,90 8 5 33—— 9855 0,148 ulgarien. eva R 7 3,047 3,053 Dänemark 100Kronen 4 52.0552,15 52,.05 52,15 Danzig 100Gulden] 4 47,.— 47,10 47.— 47,10 Engiand. 18Pfd 2 11,655 11,685[ 11,655 11,685 Eſtland. 100eſtn. Kr. 4½/[68,13 68,27 68,.1368,27 innlandi00fiun. Mk. 4 5,140] 5,150 5,140 5,150 rantreſch, 16095 2 6,503] 6,607.503/ 6,607 riechenland 100 Dr. 0.353 2,357.353/ 2,357 UAand 100 Gulden] 2 132,24 132,50 132,24 132,50 ran(Teheran) ſpahla 14.40 14.51 14,40 14.51 Seiand. 100 f64 fr% 418 43.26 43,18 43,26 Italien„. 100 Lire 4[13,09 13,11 13,0013,11 Jasofte en orben 8/ 860 9705.65 8. ugoſlavieni00 Dinar 5, 5, 5,694] 5,700 Zagabe Kun Sona: 37 2477 2481[ 2477 481 Süee„160 Latts 5 0— 3 48,85 tauen„ 100Litas 1, 42,02 Korwegen i00ftronen] 3½. 58,57 55,00 58.57 58.00 Polen.. 100 Bo0ty 4 47 47,10 17,.— 17.10 Vortugat 100 Eskudo 9 10,580 10,600 10,580 10,600 1 2*3—*———— Saee k ee 5 8 950 10⁰* 95„ 100 Peſeten 5 3 Anen 25 25 1,978.982.978].982 ngarn en—*2 3——— 0 Uruguay? 1 Goldpeſo. 0,859] 1501.890 1,901 Ger. Staaten 1 Dollax 1 2,491.405.4011 2495 * Frankfurt, 13. April. Tagesgeld unv. 2,25 v. H. Geſellſchaft zu den von dem Gründer der Geſellſchaft ge⸗ ſchafſenen umfangreichen mildtätigen Stiftungen. Sodann erſtattete der Vorſtand Bericht über ſtrittige ſteuerliche Fragen, insbeſondere die Nachveranlagung der Geſellſchaft wegen eines im Jahre 1934 Vergleiches. Die Verwaltung hält auf Grund ſorgfältiger Prüfung die Steuerſorderung für unbegründet und befindet ſich hierbei in Uebereinſtimmung mit dem Schiedsgericht, auf deſſen Initiative der betreffende Vergleich zurückzuführen iſt. Die Geſellſchaft wird daher das anhängige Verfahren fort⸗ führen und ſich, ſoweit erforderlich, der vom Geſetz gege⸗ benen Rechtsmittel bedienen. Von Aktionärſeite wurde beantragt, die Beſchlußfaſſung über die Gewinnverteilung zu vertagen, um zunächſt den Fortgang der Veranlagungs⸗ verfahren gegen die Geſellſchaft und einzelne Aktionäre abzuwarten. Die Hauptverſammlung lehnte dieſen Antrag aus rechtlichen und wirtſchaftlichen Erwägungen ab und beſchloß die Verteilung des Gewinnes entſprechend den Vorſchlägen der Verwaltung, jedoch mit der Maßgabe, daß die Geſellſchaft, ſoweit möglich, gegen die Dividenden⸗ anſprüche von Aktionären mit den Rückgriffsforderungen aufrechnet, die ihr aus Kapitalertragsſteuerzahlungen zu⸗ gunſten von Aktionären aufgrund der ſtrittigen Veranla⸗ gung entſtanden ſind. * Süddeutſche Lederwerke Acß, St. Jugbert.— Nen⸗ beſetzung des Auſſichtsrats. In der ao HV der Geſellſchaft wurde der geſamte Aufſichtsrat der Rheiniſche Lederwerke Ac, Saarbrücken, beſtehend aus Bankdirektor Rudolf Hanenwalds⸗Saarbrücken, Bankdirektor Willi Neu⸗ Saarlautern(Gebr. Roechling⸗Bank), Direktor L. Hein⸗ rich, z. Zt. Freiburg i. Br., in den Aufſichtsrat der Süd⸗ deutſchen Lederwerke AG, St. Ingbert, gewählt. Der bis⸗ herige Auſſichtsrat dieſer Geſellſchaft verbleibt noch bis zur nächſten ordentlichen HV im Amt. In der anſchließenden AR⸗Sitzung wurde Dr. Ernſt Neu⸗Saarbrücken, Vorſtund der Rheiniſchen Lederwerke AG, in den Vorſtand der Süd⸗ deutſchen Lederwerke AG berufen. Die Beſchlüſſe erſolgten ſämtlich einſtimmig. Wie bereits gemeldet, hängt die Neu⸗ beſetzung des Aufſichtsrats und Vorſtands der Süoddeutſchen Lederwrke A, St. Ingbert, mit dem Uebergang der Aktienmehrheit auf die Rheiniſche Leder⸗Werke Ach, Saar⸗ brücken, zuſammen.(AK Rheiniſche Leder 240 000 4, Süd⸗ deutſche Lederwerke 400 000.) * Trikotwarenfabrik 7. Helfſerich AG, Neuſtadt(Wein⸗ ſtraße). Die zum W. April einberufene oüV der Trikot⸗ warenfabrik F. Helfferich AG, Neuſtadt(Weinſtraße), ſoll auch Beſchluß faſſen über die Umwandlung der 180 000 4 Vorzugsaktien in Stammaktien. Die Vorzugsaktien ſollen mit Wirkung vom 1. Januar 1939 in ihren ſämtlichen Rechtsverhältniſſen den 820 000/ Stammaktien gleich⸗ geſtellt werden; die Rechte aus den Dividendenſcheinen für die Jahre 1937 und 1938 werden durch die Umwandlung nicht berührt. Die Geſellſchaft hatte für 1937 die Divi⸗ dendenzahlung wieder auſgenommen, wobei die Vorzugs⸗ oktien die rückſtändige Dividende für 1995 mit 6 v.., die Stammaktien 5 v. V. erhielten. * Sachverſtändigenweſen. Herr Auguſt C Wiehe Hei⸗ delberg, Häußerſtraße 33, Sachverſtändiger für überſeeiſche Rohtabake und Herr Karl Wohlgemuth. Mannheim, Lucas⸗Cranach⸗Straße 8, Probenehmer für Kohlen, haben ihr Amt als Sachverſtändige niedergelegt und wupden dem⸗ gemäß aus der Sachverſtändigenliſte der Induſtrie⸗ und Hudelskammer Mannheim geſtrichen. * Badiſcher Sparkaſſentag 1939. Der Badiſche kaſſentag 1939 findet am Montag dem 15. Mai, 4. Svar⸗ in Kon⸗ * 1 * Von der Frankfurter Börſe. Viom 12. April ob wird der Mindeſtbetrag bei der ſortlaufenden Notierung der Ak⸗ tien der Gebr. Junghans AG, Schromberg, von bisher 1000 auf 2000 4 erhöht. Auf Grund des Hauptverſammlungs⸗ beſchluſſes der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Mann⸗ heim, vom 9. Dezemoer 1938 wird die Erhöhung des Grund⸗ kapitols dieſer Geſellſchaft um 4 Mill. durch Ausgabe von 4000 Stück neuen Aktien zu je 1000„ mit Dividenden⸗ Berechtigung ab 1. Januar 1939 nunmehr durchgeführt. Die neuen Aktien werden den Inhabern der bisherigen Stamm⸗ aktien zum Bezuge im Verhältnis:1 angeboten.— Der Handel der Bezugsrechte ſindet, lt. Mitteilung des Orts⸗ ausſchuſſes der ſtändigen Kommiſſion für Angelegenheiten des Handels in amtlich nicht notierten Werten, vier Toge vor Ablauf der Bezugsfriſt, das heißt am 15., 17. und 18. April d. J. ſtatt. „ Zinsſenkung in der Oſtmark. Am 1. Ayril iſt eine Verordnung über die Durchführung einer Zinsermäßigung bei Kreditanſtalten in der Oſtmark in Kraft getreten. (RGBl. I. Nr. 61, S. 650, vom 31. März 1939). Für den Bereich der privaten Hypotheken verfolgt das gleiche Ziel eine vom Reichsfuſtizminiſterium bearbeitete Verordnung vom 30. März 1939(RGBl. I Nr. 67, S. 716 vom 6. April 1939) über die Zinſen von Hypotheken in der Oſtmark, die ſachlich dem im Altreich geltenden Geſetz über Hypo⸗ thekenzinſen vom 2. Juli 1936 entſpricht. Sie beſtimmt als grunoſätzlich angemeſſenen Zinsſatz bei Hypotheken an überwiegend landwirtſchaftlichen, forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Grundſtücken 4/ v.., für andere Hypo⸗ theken 5 v.., bei geringerer Sicherheit der Hypothk iſt eine Erhöhung des Zinsſatzes um höchſtens 1 v. H. zuläiſig, beſondere wirtſchaftliche Verhältniſſe des Gläubigers oder Schuloͤners können berückſichtigt werden. Die Zinsſenkung ſoll grundſätzlich im Wege der Vereinbarung zwiſchen Gläu⸗ biger und Schuldner herbeigeführt werden, wobei die Ver⸗ tragshilſe des Richters in Anſpruch genommen werden kann. Kommt auf dieſe Weiſe eine Einigung nicht zu⸗ ſtande, ſo beſtimmt der Richter den angemeſſenen Zinsſatz nach den in der Verordnung gegebenen Richtlinien. * Mailänder Meſſe feierlich eröffne!— Reger Beſuch im Deutſchen Pavillon.— Spezialſchau deutſcher Maſchinen In Anweſenheit des Finanzminiſters wurde am Mittwoch⸗ vormittag die 20. Mailänder Meſſe, an der ſich 20 Na⸗ tionen mit 5500 Ausſtellerfirmen beteiligen, feierlich eröffnet. Der Deutſche Papillon auf der Mailänder Meſſe, vor dem auf hohen Maſten Hakenkreuzflaggen wehen, zieht durch eine in ſeiner Mitte aufgeſtellte, von'umenſchmuck umgebene mächtige Führerbüſte, die Aufmerkſamkeit der Meſſebeſucher wirkunasvoll auf ſich. Zu beiden Seiten des Eingangs hängen Bilder, die Hitler und Muſſolini bei ihren Beſuchen in München und Rom zeigen Der unter der Leitung des Reichskommiſſars Präſident Dr. Willecke eingerichtete Pavillon des Deutſchen Reiches, der ſchon am erſten Meſſetage von einer äußerſt zahlreichen Beſucher⸗ menge beſichtiagt wurde, enthält entſprechend der Beden⸗ tung der deutſchen Maſchine im deutſch⸗italieniſchen Han⸗ delsverkehrs eine reichhaltige Spezialſhau deutſcher Ma⸗ ſchinen, die mit 300 Firmen vertreten iſt * Intereſſante bulgariſche Muſtermeſſe. Die diesfährige, 7. Muſtermeſſe in Plopdiv, der zweitgrößten Stadt Bul⸗ gariens, wird unter der Schirmherrſchest des Könias Boris II. vom 10. bis 23. April abgehalten. Ueber die ſonſt vertretenen Branchen hinaus wird die diesjährige Meſſe eine Sonderabteilung für motoriſierte Beförderungs⸗ mittel enthalten, in der die neueſten Vervollkommnungen auf dem Gebiete des Transport⸗ und Feuerwehrweſens zur Schau geſtellt werden. Neben der Induſtrie wird auch die bulgariſche Landwirtſchaft mit ihren Ausfuhrerzeug⸗ niſſen vertreten ſein. 8 55CPPPPPPPPP—————— ———————— Abend-Ausgabe Nr. 169 Weinversieigerung in Freinsheim an der Weinsiraße Am Mittwochmittag ließ das Weingut Lehmann⸗Hilgard, Mitglied des Verbandes deutſcher Naturweinverſteigerer in der Freinsheimer Turnhalle 21 Nummern mit zuſammen 12 300 Liter 1938er weiße Freinsheimer und Herxheimer Qualitätsweine ſowie 1400 Flaſchen 1997er Weine, eben⸗ falls aus erſten Freinsheimer Lagen ſtammend, öffentlich verſteigern. Das Ausgebot war von beſtem Erfolg Hegleitet. Die raſſigen, ſaftigen und lieblichen 1938er fanden durchaus zu ſehr guten Preiſen Liebhaber und gingen zu dem in dieſer Verſteigerungsperiode bisher höchſten Durchſchnitts⸗ erlös von 1480 für die 1000 Liter in andere Hände über. In gleicher Weiſe waren die 5 Nummern 1937er Flaſchen⸗ weine gefragt, die ebenfalls reſtlos Abſatz fanden, deren Qualität hätte manchmal eine noch beſſere Bewertung ver⸗ dient. Den höchſten Tagespreis erzielte eine 1997er Freins⸗ heimer Heidweg Trockenbeerausleſe, die zu 7,50 ab⸗ gegeben wurde. Die Verſteigerung war für das Weingut Lehmann⸗Hilaard und für den Freinsheimer Weinban über⸗ haupt ein voller Erfolg und hat wiederum gezeigt, was bei ſachmänniſcher und ſorafältiger Weinbehandlung auch in den Randgemeinden des pfälziſchen Edelweinbaugebietes erzeugt werden kann. Im einzelnen erfolgte der Zuſchlog der 26 Nürmmern zu nachſtehenden Fuder⸗ bw. Flaſchenpreiſen: 1938er Weißweine: Freinsheimer Sotzen Riesling 1210, Freinsheimer Hochgewann Riesling 1240, Herxbeimer Krähhalt Riesling 1350, Freinsheimer Schwaben Riesling 1430, do. Hohberg Riesling 1280, Herrheimer Langgewann Riesling 1510, Feinsheimer Gotesocker 1960, Freinsheimer Hahnen Riesling 1500, Heryheimer Graß Riesling 1350, Freinsheimer mittleres Groß Riesling 1490, Freinsheimer Waldſtein 1470, Freinsheimer mittleres Groß 1420, do. Heerſtall Riesling 1410, do. Heidweg Riesling Spätleſe 1460, do Heerſtall Riesling Spätleſe 1500, do. Retzer Groß Ries⸗ ling Spätleſe 1460, do. Oſchelskopf Spätleſe 1700, do. Mu⸗ ſikantenbuckel Riesling Spätleſe 1730, do. Lettenhahnen Spätleſe 1600, do. Mandelgarten Riesling Spätleſe 1590, do. Oſchelskopf Ausleſe 2210 4. 1937er Flaſchenweine: Freinsheimer Lettenhahnen Spätleſe 2,30, do. Groß Syätleſe 2,50, do. mittleres Groß Spätleſe 2,70, Herxheimer Graß Ausleſe 3,40, Freinsheimer Heidweg Trockenbeerausleſe 7,50 4 Ergebuis des Laderaumverteilungsſtellenverkehrs des RKB im März Berlin, 13. April. Der über die Laderaumverteilungs⸗ ſtellen des Reichskraftwagen⸗Betriebsverbandes vermittelte Güterverkehr konnte von Februar auf März einen Anſtieg von 280 079 auf 327 006 Tonnen, alſo um 16,7 v. H. ver⸗ zeichnen. Selbſt das Ergebnis des bisherigen Rekord⸗ monats November 1938 wird mit dieſer ſtarken Zunahme um 15000 Tonnen übertroſſen. * Bevorſtehende Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Jugoſlawien und der Slowakei. Die in Agram erſcheinende Zeitung„Obzor“ meldet, daß demnächſt Handelsvertrags⸗ verhandlungen zwiſchen Jugoflawien und der Slowakei be⸗ ginnen ſollen. In politiſchen Kreiſen Belgrads iſt mon der Anſicht, daß damit die de⸗jure⸗Anerkennung der Slowakei verbunden perde. Waren unel Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. April. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr waren die Abſatzverhältniſſe weiterhin unterſchiedlich, während Brotgetreide ſelbſt zur ſpäteren Lieferung kaum aufgenommen wird, werden Futtergerſten, verſchiedentlich aber auch Brau⸗ und Indaſtriegerſten in kleinen Mengen umgeſetzt. Die Zufuhren ſind nur ge⸗ ring, da die Außenarbeiten alle Kräfte der Landwirtſchaft in Anſpruch nehmen. Der Mehlmarkt liegt ruhig, zumal die Bäcker, vor den Feiertagen größere Eindeckungen vor⸗ genommen haben. Von Futtermitteln finden die bekannten eiweißreichen Sorten Beachtung. 2 Bremer Baumwolle] vom 13. April. Loko 10,14. E Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 13.April (Eig. Dr.) April 4,50 B 4,30 G; Mai 4,50 B 4,40 G; Juni 4,60 B 4,50 G; Juli 4,65 B 4,55 G; Auguſt 4,85 B 4,70 G Okt. 4,90 B 4,75 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis promp: per 10 Tage 31,35; per April 31,45—31,50; Roh⸗ zucker— Melaſſe 3,2; Tendenz ruhig; Wetter ſchön. Leinölnotierungen vom 12. April.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſ. Pl. per April 117; Leinſ. Klt. per April 12%/16 Bombay per April 12,75; Leinſaatöl loko 25.0; dto. per April 24,0; per Mai⸗Auguſt 24,0; Baumwoll⸗Oel äg. 16,6 Neuyork: Terp. 29; Savannah: Terp. 24. * Schweinemarkt Wiesloch. Zufuhr 28 Milch⸗ und 50 Läuferſchweine. Preiſe: Milchſchweine 54—62 /, Läuſer⸗ ſchweine 65—90“ das Paar. Häufigſter Preis: für Milch⸗ ſchweine 58 /, für Läufer 70 4. Verkauft wurden 50 Stück. Hamburger Schmalznotierungen vom 13. April. (Eig. Dr.) Marktlage ruhig unverändert. S Berliner Metallnotierungen vom 13. April.(Eig⸗ Dr.) Es motierten in für die 100 Kilo Elektrolyt⸗ kupfer(wirebars) 58,75; Standard⸗Kupfer lid. Monat 53 (Eig. Dr.) nom.; Originalhüttenweichblei 17,75 nom.; Standard⸗Blei lid. Monat 17,75 nom.; Originalhü⸗tenrohzink ab nordd, Stationen 16,75 nom.; Standard⸗Zint lſo. Monat 1½/ nom.; Originalhütten⸗Aluminium 98—69 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 187; Fein⸗ Silber 96,60—39,90. * Der Londoner Goldpreis betrug am 12. April für eine Unze Feingold 148 ſh 6/ d gleich 86,6741“, für ein Gramm Feingold demnach 57,3087 Pence gleich 2,78663 K. * Umſatzſteuer und Frühabnahmevergütung von Zucker⸗ ſchnitzeln. Wie bekannk, hat die HV der deutſchen Zucker⸗ wirtſchaft ͤurch Anordnung Nr. 47 vom 21. 9. 1038 für die Abnahme von Zuckerſchnitzeln aller Art(mit Ausnahme voent Trockenſchnitzel⸗ und Melaſſemiſchſutter) aus der, Er⸗ zeugung 1938/39 in den Monaten September bis Dezember 1938 den Verteilern Vergütungen gezahlt, die je nach dem Ablieſerungsmonat 6 4 bis 2 ie Tonne Schnitzel be⸗ tragen. Es beſtand nun in den Verteilerkreiſen Unklar⸗ heit darüber, ob die von der HV der deutſchen Zucker⸗ wirtſchaft gezahlten Rückvergüturgen der Umſatzſteuer unterworfen ſind. Der Reichsminiſter der Finanzen hat in einem Beſcheid vom 15. 3. 1939, vorbehaltlich anderer Entſcheidungen der Rechtsmittelbehörden, die Auffaſſung vertreten, daß dieſe Vergütungen nicht der Umſatzſteuer unterliegen. Der Reichsminiſter der Finanzon begründet ſeine. Anſicht damit, daß ein Leiſtungsausgleich, der für die Umſatzſteuerpflicht grundlegend iſt. zwiſchen den Ver⸗ teilern und der Hauptvereinigung nicht ſtattfindet, * Der Stickſtoffmarkt im März 1939. Nach der in den letzten Monaten lauſend ſeſtgeſtellten Steigerung des Ab⸗ ſatzes der Stickſtoffdüngemittel zeigt der Abruf im März erſtmalig eine leichte Abſchwächung gegenüber dem glei⸗ chen Monat des verfloſſenen Düngejahres. Dementſprechend hat ſich der bisherige erhebliche Vorſprung gegenüber dem Abſatz im Düngeiahr 1997/8 etwas vermindert. Die Lie⸗ ferung der für März verkauſten Mengen wird mit Schluß dieſer Woche beendet ſein. Die für April ongenommenen Abrufe werden— gleichmäßige Wagengeſtellung und nor⸗ maler Verlauf der Erzeugung vorausgeſetzt— friſtgerecht laufend erledigt. Natronſalpeter und Kaliammonſalpeter ſind auch bei Neubeſtellungen verhältnismäßig kurzfriſtig lieferhar; dagegen erfordern die onderen Sorten wegen der für April bereits vorliegenden zahlreichen Aufträge etwas längere Lieſerfriſten. * Die Bodenſeefiſcherei im Februar 1999. Dos Statiſtißche Reichsamt veröffentlicht die Fangergebniſſe der denutſchen Seefiſcherei und Bodenſeefiſcherei im Februar 1930. Dauach wurden im Bodenſeegebiet insgeſomt 9200 ar 1090: 5000) Ka. Fiſche im Werte von 7600(5900% geiongen. Der Menge nach ſtehen dabei Brachſen mit 1900, Weißfiſche mit 1800. Trüſchen mit 1600 und Hechte mit 1400 Kg. an der Spitze, dem Werte noch Seeſorelſen und Trüſchen mit ſe 16000“, Hechte mit 1000 4, Sond⸗Felchen und Brachſen mit je 700.— In den beiden erſten Maonaten des laufenden Tahres ſtellten ſich die Fangergebniſſe auf 14 200 Kg. im Werte von 13 500 gegenüber 10 900 Ka im Werte von 11.200 4 im gleichen Zeitraum des Varjahres. 9 ———— — —— 8. Sette/ Nummer 169 anders gesehen. Das Zeitalter Ludwigs XIV.- einmal Historischer Tat- sachenbericht von Aug. Wilh. Peck Neue Rannheimer Zeltung 7 Abend⸗Ausgade Donnerstag, 13. April 1989 auberei und Gijtmiſcherei unler uͤem Gonnenkõnig Mit den erhaltenen 2 Pulvern machte ſie zuerſt verſchiedene Verſuche an ihren Dienſtboten. Dann begab ſie ſich in die Hoſpitäler, wo ſie mit frommer Miene und ſchönen Worten den Kran⸗ ken Geſchenke austeilte. Ihr Mitleid und ihre Freundlichteit waren aber nur die Maske für ihr unmenſchliches Tun, denn hinter ihr beobachtete das teufliſche Weib lauernd und aufmerkſam, wie die vergifteten Biskuits, Konfitüren und Weine ihre furchtbare Wirkung taten. Meiſt ſtar⸗ ben die Beſchenkten ſehr bald unter großen Schmer⸗ die Spuren des Giftes an den Leichen der Hin⸗ zen. Als ſie die Gewißheit hatte, daß die Aerzte geopferten nicht erkannten, was bei dem niedrigen Stande der chemiſchen Kenntniſſe der damaligen Zeit weiter kein Wunder war, ging ſie auf ihrem verbrecheriſchen Wege weiter. Durch einen Lakaien, den Sainte Croix ihr zugewieſen, ließ ſie ihrem Vater ſo viel Gift beibringen, daß dieſer heftig erkrankte und unter großen Qualen am 10. April 1666 ſtarb. Der ganze Vergiftungsvorgang hatte acht Monate gedauert. Sie ſelbſt hat ihrem Vater nach eigenen Angaben 28 bis 30 Mal Gift zugeführt, und Frau von Savigny ſagt ganz richtig,„daß die größten Verbrechen eine Bagatelle im Vergleich dazu ge⸗ weſen ſeien, ſich acht Monate damit abzugeben, ſeinen Vater zu töten und all ſeine Liebe und Güte ent⸗ gegenzunehmen, auf welche ſie dann mit einer dop⸗ pelten Doſis Gift Antwort gab. Medea war eine Stümperin gegen ſie.“ Nachdem ſich die Marquiſe ſo von einem läſtigen Zenſor befreit hatte, verkam ſie ſittlich mehr und mehr. Außer St. Croix, der die erſte Stelle einnahm, hatte ſie noch weitere Liebhaber. Um das ganze väterliche Vermögen an ſich zu bringen, ver⸗ giftete ſie auch ihre beiden Brüder, und zwar ebenfalls durch einen Lakaien, La Chauſſee, den ſie als Diener bei den Brüdern unterzubringen wußte. Beim Ableben des zweiten Bruders erkannte der Arzt zwar auf Vergiftung, doch ahnte niemand die Urheber des Verbrechens, und das umſo weniger, da La Chauſſee in Anerkennung ſeiner„treuen Dienſte“ im Teſtament mit einem Legat von 1000 Talern be⸗ dacht wurde. Vermögend und geiſtreich, wie Frau von Brinvil⸗ liers war, ſpielte ſie in der Geſellſchaft immer noch eine bedeutende Rolle. Zwar hatte ſie ſich durch ihre Verbrechen böſe Mitwiſſer geſchaffen, ſo den Lakaien La Chauſſee, der ihr Leben und ihre Ehre in ſeinen ſchurkiſchen Händen hielt. Sie empfing ihn unter vier Augen und gab ihm Geld mit den Worten, daß er ein braver Junge ſei, der ihr große Dienſte ge⸗ leiſtet habe und war zärtlich zu ihm. Eine bittere Feſtſtellung Weit gefährlicher aber als Mitwiſſer und Mit⸗ ſchuldiger war St. Croix. Es war ein harter Schlag für die ſtolze, ehrgeizige und leidenſchaftliche Frau, feſtſtellen zu müſſen, daß dieſer Mann, dem ſie alles geopfert, in ihr lediglich ein willkommenes Ausbeu⸗ tungsobjekt ſah. Er hielt ihre Briefe, 634 an dͤer Zahl) in denen ſie um Gift bat unter Angabe des Verwen⸗ dungszweckes, Schuldͤſcheine über hohe Summen, die ſie ihm ſchuldete ſowie einige Fläſchchen des frag⸗ lichen Giftes, in einer Kaſſette wohl verborgen und beutete ſie, unterſtützt durch dieſe Druckmittel, aufs ſchamloſeſte aus. Die Marquiſe ſucht auf alle mögliche Art, ihm dieſe gefährliche Waffe abzuſchmeicheln. Als alles nichts fruchtet, droht ſie, ihn erdolchen zu laſſen. Aber auch damit erreicht ſie ihr Ziel nicht. In ihrer wahn⸗ ſinnigen Angſt fleht ſie St. Croix an, die Kaſſette, deren Inhalt ihr ſpäteres Schickſal beſiegeln ſollte, herauszugeben, und als St. Croix auch jetzt ihren Wünſchen nicht nachkommt, faßt ſie den Plan, ſich ſelbſt zu vergiften. In einem Schreiben an St. Croix bringt ſie es auf folgende Art zum Ausdruck. „Ich habe es für notwendig gehalten, meinem Le⸗ ben ein Ende zu machen und zu dieſem Zwecke von dem Gift genommen, das du mir um ſo teuren Preis verkauft, von dem Rezept Glaſer nämlich, und du ſiehſt daraus, daß ich dir ſogar mein Leben geopfert. Aber das verſpreche ich dir nicht, daß ich dir, ehe ich ſterbe, nicht an irgend einem dritten Ort das letzte Lebewohl ſagen werde.“ In dieſem letzten Satz erkennt man ſie wieder als das beleidigte, drohende, rach⸗ ſüchtige Weib. St. Croix aber ſtellt ſich nicht nur taub gegen⸗ über ihrem Drängen, ſondern er gibt ihr, als ſie es einmal gar zu toll treibt, ſelber Gift zu trinken. Sie erkennt es ſofort an den Schmerzen und rettet ſich nur dadurch, daß ſie große Mengen heißer Milch zu ſich nimmt. Doch noch Monate hatte ſie unter den Folgen dieſer Vergiftung zu leiden. Ihrerſeits aber war ſie in der Handhabung des Giftes genau ſo ſkrupellos. Einmal wollte ſie ihren Gatten vergiften, um St. Croix zu heiraten, deſſen Frau aber noch lebte. Dieſem mochte aber wenig nach ſolchem Weib gelüſten, denn er gab dem ſich in Schmerzen windenden Ehemann Gegengift und ret⸗ tete ihn dadurch. Das Gift trug damals— bezeich⸗ nend genug— den Namen„poudre de succession“, Erbſchaftspulver. Wie alle Verbrecher, war auch Frau von Brinvil⸗ liers von dem Drange beherrſcht, über das zu ſpre⸗ chen, worin ſie ſchuldig geworden. So machte ſie auch den Erzieher ihrer Kinder, Brian⸗ court, zu dem ſie ebenfalls eine Liebſchaft unterhielt, zum Mitwiſſer ihrer Verbre⸗ chen. Der Begriff der Reue war ihr fremo, ja, ſie ſprach in ſehr abfälliger Weiſe von ihren Brüdern, die doch durch ihre Hand einen vorzeitigen Tod ge⸗ funden hatten. Einen Tag ſpäter aber bereute ſie ihre Offenheit und beſtürmte Briancourt auf das heftigſte, indem ſie erklärte, ſie traue ihm nicht mehr. Die Dinge, die ſie ihm anvertraut, könnten ſie das Leben koſten. Briancourt, von Natur ein rechtſchaffener und guter Menſch, nur ein ſchwacher, ja feiger Charakter, beruhigt ſie und verſichert, daß er von den ihm an⸗ vertrauten Geheimniſſen nie Gebrauch machen werde. Seine Mätreſſe flößt ihm Furcht ein. Trotzöem leiſtet er ihren verbrecheriſchen Plänen einmal energiſchen Widerſtand, und zwar als ſie auch ihre Schweſter und ihre Schwägerin Marie Thereſe Mangot, die Witwe des Oberrichters, durch Gift be⸗ ſeitigen wollte. Er droht, ihre dunklen Pläne zu verraten und warnte die bedrohten Frauen. Seinem Dazwiſchentreten iſt es zu danken, daß ſie am Leben blieben. Dadurch hatte Briancourt aber die Gefahr auf ſich ſelbſt gelenkt. Ein aufregendes nächtliches Erlebnis Verſuche, ihn zu vergiſten, ſcheiterten an ſeiner Wachſamkeit und Vorſicht, und der für dieſen Zweck gedungene Lakai Bazilles, mußte entlaſſen werden. Da faßte die Marquiſe den Entſchluß, ihn erdol⸗ chen zu laſſen. Briancourt ſchildert die nun fol⸗ gende Szene wie folgt: Einige Tage nach der Entlaſſung Bazilles ſagte die Marquiſe zu mir, ſie habe ein ſehr ſchönes Bett mit dem dazu paſſenden Wandteppich, die St. Croix verſetzt hatte, wieder eingelöſt und forderte mich auf, in der folgenden Nacht darin zu ſchlafen. Um Mit⸗ ternacht werde ſie mich erwarten. Ich möge aber nicht früher kommen, da ſie noch mit ihrer Köchin abzu⸗ rechnen habe.“ Briancourt tat aber nicht wie ihm geheißen, ſon⸗ dern begab ſich ſchon um 10 Uhr auf die Galerie, auf die die Fenſter des großen Zimmers münden, und er nahm wahr, wie die Marquiſe ſoeben alle Dienſt⸗ boten für dieſen Abend verabſchiedete. Das ſtei⸗ gerte ſeinen Argwohn noch weiter. „Etwa um einhalbzwölf Uhr“, ſetzt Briancourt ſeine Schilderung fort,„nahm die Marquiſe, die ſich inzwiſchen ausgekleidet und einen Schlafrock übergeworfen hatte, ein Licht zur Hand und ging prüfenden Blickes im Zimmer umher. Dann trat ſie an den Kamin, öffnete deſſen Tür, und St. Croix ſtieg daraus hervor in einem ſeltſamen Aufzuge. Er Auftakt mit ⸗Florian Geyer“ Wieder Feſtſpiele auf der Hardenburg * Bad Dürkheim, 12. April. Die im letzten Jahr mit großem Erfolg abgeſchloſſenen Feſtſpiele auf der Ruine Harden burg werden auch in dieſem Sommer vom Landestheater Saarpfalz weitergeführt werden. Als Spielzyklus ſind drei Stücke unter Lei⸗ tung des Intendanten Dr. Erich Schumacher vorgeſehen. Mit„Florian Geyer“ wird uns Gerhard Hauptmann eines ſeiner ſchönſten Schau⸗ ſpielerlebniſſe vermitteln. Weiter kommt Kurt Lan⸗ genbeck mit ſeiner Tragödie„Der Hochver⸗ räter“ zu Wort, um an einem anderen Abend von dem Volksſtück„Die Pfingſtorgel“ abgelöſt zu werden. Mit dieſen Darbietungen wird„Kraft durch Freude“ auch dieſes Jahr wieder Zehntauſenden ein Stück deutſchen Kunſtſchaffens mit auf den Weg gaben. Die Hardenburger Feſtſpiele ſind im Be⸗ griff, ſich ebenſo wie es die Heidelberger Feſtſpiele ſchon getan haben, einen Namen zu machen, der in Kunſtkreiſen größte Beachtung findet. Kameraſchützen an die Front! Amateurphotowettbewerb der Stadt Neuſtadt * Neuſtadt an der Weinſtraße, 12. April. Die Stadt Neuſtadt hat einen Amateurphotowettbewerb ausgeſchrieben mit dem Sinn, beſonders gute Auf⸗ nahmen von der Stadt und der näheren Umgebung zu erhalten. Endtermin der Bildeinſendung an das Städtiſche Verkehrsamt, iſt der 1. Auguſt 1939. Den Preisträgern winken wertvolle Gewinne. * Bad Dürkheim, 13. April. Der Pfälziſche Schachkongreß 1939 wird, wie in jedem Jahre, vom war in ein abſcheuliches, zerlumptes Wams gehüllt⸗ Einen Hut gleicher Art auf dem Kopf. Er küßte die Dame, und ſie ſprachen eine gute Viertelſtunde mit⸗ einander, worauf St. Croix wieder in den Kamin ſchlüpfte.“ Nachdem ſie die Tür hinter ihm geſchloſſen, ging ſie zur Zimmertür, um nachzuſehen, wo Briancourt ſo lange bleibe. Da ſteht dieſer unerwartet vor ihr. Beſtürzt ſchauen ſie einander an. Sein Gehirn ar⸗ beitet fieberhaft. Soll er eintreten oder ſich aus dem Staube machen? Die Dame ſieht verwundert ſeine Unſchlüſſigkeit und fragt:„Was haben Sie denn?“ Ihr ſchönes Geſicht iſt gänzlich verändert. Brian⸗ court ſieht es mit Schaudern. Eine unbeſchreibliche Wut ſpiegelt ſich auf ihm wieder und läßt den Mann erzittern. So hat er ſie noch nicht geſehen, dieſe zwar ſchöne, doch ſo furchtbare und gewiſſenloſe Frau. Ein Abſcheu überkommt ihn, aber auch eine große Kühnheit. Entſchloſſen tritt er ein. „Nun, iſt das Bett nicht ſchön?“ fragt ſie lauernd. „Sehr ſchön!“ gibt er mit einem Würgen im Halſe zur Antwort. „So legen wir uns denn zum Schlafen nieder!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ſteigt ſie in ihr Bett. Als ſie ſieht, daß er die Kerze auf einen kleinen Tiſch ſtellt, ruft ſie ihm zu:„Ziehen Sie ſich raſch aus und löſchen Sie das Licht!“ Briancourt ſtellt ſich ſo, als löſe er die Schuhbän⸗ der auf. Er will ſehen, wie weit ſie ihr frevelhaftes Spiel zu treiben gedenkt. „Was haben Sie nur?“ Die Marquiſe fragt es in einem Ton von Beſorgtheit.„Sie ſehen ſo be⸗ trübt aus?“ Da erhebt ſich Briancourt, und vom Bett zurück⸗ tretend ſchaut er ſie ernſt und durchdringend an: „Wie grauſam ſie ſind!...“ Die Marquiſe verfärbt ſich und hebt abwehrend die Hände, doch unbarmher⸗ zig ſchleudert er ihr ſeine Anklage entgegen:„Was habe ich ihnen getan?—— Warum wollen Sie mich * ermorden laſſen?—— (Fortſetzung folgt) 18. bis 21. Mai im Kurhaus Bad Dürkheim durchgeführt. Zur Zeit finden in den Bezirken die Ausſcheidungskämpfe ſtatt, bei denen die Teilneh⸗ mer, die um die pfälziſche Schachmeiſterſchaft für Dürkheim kämpfen, ermittelt werden. * Worms, 12. April. Im Weinberg des Orts⸗ gruppenleiters und Bürgermeiſters Debus im be⸗ nachbarten Bermersheim wurden durch wüſte Menſchen mehr als dreihundert Rebſtöcke abgetreten. Der Geſchädigte hat auf die Ermitt⸗ lung der Täter 200 Mark Belohnung ausgeſetzt. * Neuſtadt a. d.., 12. April. Auf einer Ar⸗ beitstagung des Führerrats des Reichsverbandes der deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine berichtete der deutſche Wanderführer, Miniſterpräſident a. D. Prof. Werner, daß die Anlage großer durchgehen⸗ der Wanderwege mit einheitlicher Mar⸗ kierung auch weiterhin erfolgen ſolle. Neben dem Oſt⸗Weſt⸗Weg ſoll der Nord⸗Süd⸗Weg von Hamburg nach Baſel mit einer Abzweigung nach dem Bodenſee und zum Pfälzer Wald über den Oſt⸗Weſt⸗Wanderweg Schleſien⸗Saarpfalz ausgebaut werden. * Speyer, 12. April. Aus dem Rhein barg man jetzt die Leiche des im Februar ertrunkenen Arbeits⸗ mannes Andreas Engelking aus Köln. * St. Martin, 12. April. Die 26jährige Tochter des hieſigen Erſten Bürgermeiſters Platz, das ein⸗ zige Kind der Familie, wurde morgens tot in ihrem Bett gefunden. Der Arzt ſtellte als To⸗ desurſache einen über Nacht aufgetretenen Herz⸗ ſchlag feſt. * Bergzabern, 12. April. Entſprechend miniſte⸗ rieller Anordnung wird jetzt die hieſige fünfklaſſige höhere Schule für Knaben eine ſechſte Klaſſe erhalten. 9— S ‚ 2—93 — 2 EEECECEC K.„—2—=— inn2 92 8 1 1 Goldhyp.-Pptandbriefe], 13.12 8* 12 13 8* 2 1. 12 Prank furt anleihen d. Kom.-Verb. 0. ieee 99.— 00.— 8 Ooam. Oartholr 151,0 151.0— 24.— 9. Verhehr-Aktien Oderteſl. Br.-Unl.. 133,0 R 19. 100,0 100,0 13. 12 4½ de. f 35,86,30 00,— 00.— Hayt. 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Anbrede-Roris 173,0 174.0 Sriedrichsbütte... Notoren Darmk. 117,0 117,00, de Uitramarin 4˙5 100 1055 60,20 „*FT.. éé 4% Oftor. Sanbſch, Lig., Gold ViI A ace 105.9 103.) eesr 5089 300 U5- S. Voigt& Haeffnen... 4— Pr Mzid 131.0 fil Ken Mat II.A4 101.0 100.71&KN CTEi.. S. 7e K 100.7 101.01 de. geugeä 108,0 103,71 Urinner: Acsſei 30,62 90,50* LSoliben 90.— 00,— 4% Per, Siagiwerle. 1060 80.65 2 13 12. 13 12. 13 223 13 12. 13. 12. 13 12. 13.—95 13 12. 13. 12 i 1 1 7 Berlin ggtegeg n Gt,-cseren LePeen fr, Pr. letg Se es. iſe e. f0 0, ee Deutsche————— 3.% Schl. Landſch, 5¼ do. Liquib. 101,1 101,20 Baſalt.⸗G... 64,— 64,75 Düren. Metalvp Pöbil. Holzmanr 148,2 149,0Riederl. Koble, 149,7 160,5 Steatit⸗Magneſia... Deutſchebank.. 117,7 117,½7 Insl. Werte nrer e 19 15.0 69.75 W5. de, Ker, Es 68.30 06.50,Be e. Süſſed Fegel,. Setepeie 28 30.50. Seste,-. 110 mi.o/S. Set 447 445 lestver zinsl..Holſt. Altbeſ. 140,2 140.2 ½ Weſtf.L. Gdpf 90,%%Rh⸗WeſtfBdr. do. Elektr.⸗We..Donam. A. 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Keichsbank. 179,5 170,5 ——— 99.50 99,50 55 7—— un. Br Pne 45 75 8 100,0 100,00 Srauh Nürnberg.—— 1183 180 ohn. J. A..70,75 70,50 Pongs& Zahn..... Triumph. Werke Rh. Hyp. Bök. Mbm. 131,7 132,0 n Sch 357 burg 28 98,50 98.50— 8— 51 u. Bri erld 5 106. 0 125. 79755 1786 2§, 95.7 99,12 9 Düſabef 20 2 Stadtſch. K.7 90,— 99, 8 184•7 Erlang⸗Baumw.. 152,0Pahla, Porzell an 1575 88 109.5 1095 Säcſſche 106— oerre Weſedbeden⸗ Sramn, Bon. 4 c 178.0 11s.sJPahtberg. eiſ 140.0 140.5 Galt Ainersesn 2,Tasgaite Pärbrok, 34., J4.55 non,Gen Prod.., 85,15 Südd. Bebenerde, 191.3 102,9 8. 1080 1085 447 elbe 7 98,20 Hypothek.-SankWerte kredüt kn. 6 90,— 99,— 8 104,0 105,0 P J. G. 148,1 149,2—. Reicelkwicrallſc, 180.0 181,0 119.5 555 100, 0Mgürtt. Obt. 110.. Su ot. 10 Seibiſchj, 9. jerie 116,0 116.00J. E. Reineck 125 R odenkre 0»„„ 2% Se e.60 08·504, Mannheimze%Bayr Hobk. 0 7r artonn Dresden 140,7 150,0 Fein⸗Jute-Spi Stuaner Werke bem. Charl. 102.0 7* 7-Spiun 8 35 R 120,5 127, 5O— FRSoneeſe eSahrPereine, 00,0 100.0 harl. Waſſerw. 113.3 113,5 Sal“ 155.s 130,0 Kekem, L. Eher: heingraunk.. 218,0 24.0ſ8e. Paan Molch. 81.. Verents-Axtten 4½ Davern 21, 99,34— 4½% München... bant 936-112 101,1 101·C Industrie-Obligationen Chem, Budauu. Srauſtabt. ZürRR—— 4— 00.25 98.— de. Clektrigttas 116,0 115,5 do. Razigelweck, 165.0 155, Aachengeleinbahn 74.— 73,— e e,, ee. Sehee, rg tsdier ue e fgee Lis Sae 94 100.2 8—— 90 90.— 99. 6 Großlr'heim o Denden Kraftwerk Thüt.. 183.500. Stahlwerte 134,5 125,5 5„„ Allg. Lolb u frw. e 127 80 HS80 Mennbeinbe, 2336/./W.Gentebkr.E 55.— 95. S 0 8555 9050 4 Marberie 1130 1050 Sinrta⸗erte 38. 5 8— P5 5 5*——* ebe 0 83 4 2 N.7/ 8 4 4% Acee% Fopotb u 00,— 00,- ſe Aatrolicllſteh.., Ebeiſtoh Un.. Serrtsom Plaed 135•7— 7(Kiedel de Hacn. 110,5 111,.00Podel Tel-Drabt 183,8 153,J/Hapag... 5,30 59,21 % do. 89 F. 1 103,5 100, Goldpfbr. 1 80 5 Rh-M. Don 100.0 100˙2(Concordia Bergh... 105,0Geſ. f. el. Untern 135,5 135, Bord 93,25 94, anderer⸗werte. 150,5 152,0 Hambg. Hochbahn 97,50 98. 7% Pr Pbertbt Senh, 90,- 00, ſe Rucker Ar.-k 103.5 103.5 Contt Oumm. 217,0 215,0.Slas Schalte 150,0 13075[labmever 6. 110,5 112, Kodbergrübe., Hardtein, Kiſen 95,2—.Hambg.Südam. 133.0 135, Gd.Rentbr..1 99.50 90,50 Oor,B 1 716 90.— 90.— Glauzig. Zugert. 120.0 150,5laurahütte., 13,— 13,12 Roſiger Zucker.. 81,02 82.25 Waſſerwt Gelſt..... Nordd. globd. 50,50 60, ee, une nu cn t— 8 faumter“wend.. 14, 14760Geedhart, Gebr. 43„ Seipg. Or. Miabes... Ferd. Rückforth 80.— 81,— Senderotd 70,75 80,50 e ee re ti ee e eeneeee, ie eest s fte Srß T cee to Wöieeeee g fg. e. Pegeteheninn- len 4 5 3 0 r. I8,[Grün ilfin 0 86Ei 8, Sae e n: eee Legeh Fen ot cn- o,.gre 1o 4, be. Sent da 1050 ö5eü c Get“ i08s 1Psee, ie. gegeru.. Sfetlete:. We e ae 10 8 —————, Nr 1 90—%. 00 0 1 Sn 4 Salth. 16040] de Ecbet 120,0 125,7 Seertel Sar 1476 l96,——— Salzetfurtg et 1536 138.2 Wiatesshal. 1147 1i8.7 Ae, Ebentdtt 200 240 /½„ do. R. IUu. 99, Goldhop. 1 18 99.— 99, do. Kabelwerke. llackethal. Draot 147,0 146,0 8 OSangerh. Maf Difſner Meiad. 91,62 92. in. 4 p, Schusger 4½½0ld. Sf.l. 24 00,— icteld do, Binoleum 160,0 161,0 Pageda. 116,0 110,0 annesmann 110,7 111.2 Sarotn Schokol 115,7 13 7297%/ Serlin Feuerveci- Anieide. 190e 12.. 4½ Pruofbr. R. 14 100,0 100,0 A1 d. Sdt 60.— 99,— ahnen bo. Splegeal... Halleſche Maſch, 140.2. Nansfeld. Cerge. 133.5 132.0 Se e e 160 Sen e 10914 12,32 4½ Württ. Wkr.1 1%½ Pr. Bodenkt. industrie-Aktien do. Steinzeug 178,5... Hamburg. Elerir. 140,5 145,00 Markt⸗ u. Kühld 1203 120.5 Sbl Ugtn. Senb. 1110 815 e 5— i 90,.— 90,—— 220,„21 d 125,0. Harburg. Gummm.... MaſchinenBuckau 120,2 120,2 do. Elettr. u. Gas 122,00 9 85 440 00 anteihen: 2) fPerc 0 F— 0 14,2 151,00 Harpen. Gergbau 130.0 140,0 ereen We. gi.15.Je. Ppetk-en 128)5 130 7 Nudert-lenz., Tburtadtafl. 2 2 ovins Bezirke-, Spedver⸗ 4 rilt 0 90.— 99.— lbpf. 1928 90.— 99,— A. C. G. 114.7 65,00 do Waffen, 140,0 145,0 ſHeidenau. Papp... Mercur Wollw, 75... Schöfferhof br... 183,5 ——— 555 3½% do- Vauit. 20 100,7 100.5 Aiſen, Porit gem. e. Eitenhand. 13,0 144.0 Pecmmeer Sorl. 165,1 Ritaeifieiae 1280 110,5 Scuee S 150.) 20,5 Sante Alctteg Kolontal-Werte 4% Brandendg.80 09.37 99.37 9233— K 1 100•2 100.2% Pr. Hyp.⸗Bt. Ammendorf. Pap 85,50 67.50[Tidier⸗Werke. 89,— 91,25 Heſſ.u. Herkul O0.....[Miag Mühlenban 128,0... Schuckert& K 175, 110,[ung. Dt. Gr.-Anſt. 92, 75 02,75] Otſch.⸗Oſtafrika. 90,50 90,5 „Branden* 4% heinpr. 5„..Pf. 20 514 99,— 99.— Amperwerke 114,0 113,5 Dierig, Cheitian 190,0 191,0ſHildebrand Mühl“ds Mimoaaa... 142,0Schultheiß.„ 101,3 101,0 Badiſche Bank.. Kamerun Giſen —ES„br Anhalt-Kobleno. 109,7 Dorim. Akt⸗Br. Pindeichs-Auff. 137,2 138,2 Mittelbtſg. Stah.., Schwabenbräüu....“ Pank i. Brauind. 118.0 118,J Neu-Guinea.. 12,0 1556 5½ Eeggſen B. 18. e2f1.. olbhpp. k 80 90, 00,— Uſchaffog, Belln. 108,0.“do Linionör. 210,9 2170 Hoble K.., Autbenn Seräe., 1f50HSeedgr. 100,E Uaaast 101) 101 Sccreen 3 005 705 9 Sn ccRem. 20 60, 2 68,50 HU, be. Aon.E 20 98,50 98,50 Uudsb.-.Mei. 13%2 14lSraabnr Gerbio 111, 111,0HSociie-G., Gülein- Berüun... 1250LSiaiaG(asun. 100,71 de. Watastk. 103,7 104.7 Schantenec. 40 10%,0 100, ESS ————— ———————— Donnersiag, 13. April 1939 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe EPPPPPPPPPPPVTPTPTVT0T0TdT7TCTCTdBṔ———————————————————————— ——— — 9. Seite/ Nummer 169 Liederabend Lore Fiſcher Das fünſte ſtädtiſche Konzert Dr. Ernſt Cremer, der Leiter der Städtiſchen Konzerte, die uns ſtets ein Stück muſikaliſchen Neu⸗ lands erſchließen, hatte uns die Bekanntſchaft mit der bedeutenden Stuttgarter Altiſtin Lore Fi⸗ ſcher ſchon im dritten Konzert vom 31. Januar verſprochen. Tatſächlich mußten wir uns bis geſtern abend gedulden. Für das Warten wurden wir reich⸗ lich entſchädigt durch ein großes künſtleriſches Er⸗ lebnis. Der Ruf, der Lore Fiſcher vorausging, be⸗ ſtätigte ſich. Sie ſteht tatſächlich in der kleinen Reihe unſerer bedeutendͤſten Altiſtinnen mit ganz vorn. Seit 6 Jahren führte ſie ihr Stern in hellem Auf⸗ leuchten über die namhafteſten deutſchen und außer⸗ deutſchen Konzertpodien. Lore Fiſcher mag wohl am eheſten dazu beru⸗ ſſen ſein, das künſtleriſche Erbe einer Emmi Leisner anzutreten. Bezeichnend für ihre muſikaliſche Kul⸗ tur iſt es, daß ſie Geigerin war, ehe ſie ihr künſtle⸗ riſches Wirken ganz auf ihrey großen, in der Tiefe dunklen und ſammetweichen Alt gründete, der auch nach der Höhe ungewöhnlichen Glanz und enorme Durchſchlagskraft beſitzt. etrüblich und beinahe be⸗ ſchämend für die vielgerühmte Muſikſtadt Mann⸗ heim iſt es, daß der„Harmonie“⸗Saal bei dieſem muſikaliſchen Ereignis gax manche Lücke zeigte. Die ſommerliche Wärme des wundervollen Frühlings⸗ abends iſt die einzige einigermaßen verſtändliche Entſchuldigung für ſolches Verſagen. Dr. Cremer hatte in den Mittelpunkt der Vor⸗ tragsfolge ein Werk Ottorino Reiſpighis ge⸗ rückt. Dieſer einſtige Schüler Rimſki⸗Korsſakows in Petersburg und Max Bruchs in Berlin vertonte mit dem„Sonnenuntergang“(„Il tramento“) in techniſch unglaublich anſpruchsvoller Weiſe das umfangreiche lyriſche Gedicht des Engländers P. B. Shelley in italieniſcher Ueberſetzung. Lore Fiſcher ſang es deutſch in der Uebertragung won Carl Stueber. Mit romantiſchem Schimmer werklärte ſie das einleitende Idyll erſten Liebes⸗ erlebens und ließ des Vollmonds Scheibe auch im geſanglichen Ausdruck ſilbern leuchten über des Jünglings und Iſabellens Glück. Mit großer dra⸗ matiſcher Wucht ſtellte die Sängerin den plötzlichen Tod des Liebſten nach dieſer Liebesnacht dar und die Todesſehnſucht der Zurückgebliebenen. Wie eine zweite Bratſche vermählte ſich die Stimme der Sängerin mit dem begleitenden Streichquartett (Karl Korn, Paul Arndt, Willy Kußmaul, Hans Bachmann), das bravourös die ungeheuer ſchwierige Aufgabe bezwang. Begonnen hatte der Abend ebenfalls mit einer kammermuſikaliſchen begleiteten Liederfolge und zwar dreien von den Schottiſchen Liedern Beet⸗ hovens. Hier taten ſich Karl Korn, Hans Bach⸗ mann und Dr. Ernſt Cremer zuſammen und unter⸗ ſtrichen in prächtigem Zuſammenſpiel den wehmüti⸗ gen Gefühlsausdruck der Sängerin, die ſich in „Trüb iſt mein Auge“ und„Noch einmal wecken Tränen bang“ ſich noch einmal der Wehmut ergab, und im„Bäs'chen in unſerm Sträß'chen“ mit An⸗ mut den muſikaliſchen Humor mit ſprudelndem Leben miſchte. Die acht Brahmsſchen Zigeunerlieder vom op. 103 ſang die bezaubernde Frau und Liedge⸗ ſtalterin mit voller Hingabe und großer Gefühls⸗ ſtärke. Lore Fiſcher und Dr. Cremer wurden mit Blumen bedacht. Schon hier entließ man ſie nicht ohne Dreingabe. Brahms„Feldeinſamkeit“ er⸗ klang als wunderſam ſchlichte Schilderung der ſon⸗ nigen Einſamkeit und des Reigens der gleichmäßig dahinziehenden Wolken. Am Ende ſtanden Eichen⸗ dorff⸗ und Mörike⸗Lieder Hugo Wolfs, Hier fanden ſich Lore Fiſcher und Dr. Cremer in gleichberech⸗ tigter künſtleriſcher Geſtaltung zuſammen. Spaßhaft erſchrocken geſtaltete ſie u. a. die Vermutung der Zwillingsgeburt in der„Storchenbotſchaftl. Man entließ Sängerin und Begleiter erſt nach zahl⸗ reichen Zugaben, die die Linie Johannes Brahms — Hugo Wolf ſtilvoll weiterführten. Dr. Fritz Haubold. Die abſolute Muſik und Beethoven Letzter Vortrag von Richard Benz in Ludwigshafen Ludwigshafen, im April. Der bedeutende Muſikverkünder Dr. Richard Benz hat in ſeinem Vortragszyklus eine klare Schau der Entwicklung und geiſtesgeſchichtlichen Ver⸗ ankerung in der deutſchen Tonkunſt vermittelt. Da die Vorträge für einen Liebhaberkreis und nicht für einen Zirkel von Fachleuten beſtimmt waren, hielt ſich der erfahrene Redner in der Themenſtellung, im Aufbau und in der Diktion mit Abſicht fern von eſoteriſchen Problemen und wiſſenſchaftlichen Ter⸗ minologien. Die einfache und dennoch geſchliffene Art der Darſtellung, der tiefe Blick für das Weſent⸗ liche und ein warmes Einfühlungsvermögen in die Nöte des muſikaliſchen Laien bewirkten es, daß die Hörer nicht nur Wiſſensgüter, ſondern lebendige Schätze aus dieſen Abenden mit nach Hauſe nahmen, die in der Praxis des Konzertfonds reiche Früchte tragen werden. Nachdem Dr. Benz an den vergangenen Abenden die Welten der religiöſen Muſik und des Oratoriums und dann der Oper an den Geſtalten von Bach und Händel, Gluck und Mozart beleuchtet hatte, machte er uns in gleich ſcharfſinniger Weiſe bei ſeinem letz⸗ ten Vortrag mit dem dritten der großen Reiche der Tonkunſt vertraut, mit der erhabenen Welt der abſoluten Muſik, deren Krone die Symphonie iſt und deren unſterblicher Beherrſcher Ludwig van Beethoven war. Auch dieſer Vortrag war umrahmt von vorzüg⸗ lichen inſtrumentalen Beiträgen. W. M. Eiſenbarth. Drei Ohnmachtsanfälle im Lohengrin“ Eigenartige Unfälle auf der Duisburger Bühne Im Duisburger Stadttheater, in dem Wagners„Lohengrin“ gegeben wurde, ereignete ſich während des Spiels ein Unfall, deſſen Weiterungen zum Abbruch der Vorſtellung zwangen. Während des erſten Aktes wurde ein Statiſt ohnmächtig. Er ſtürzte zu Boden und traf im Fallen mit der Lanze, die er in den Händen trug, die Opernſängerin Henny Trundt, die gleichfalls bewußtlos wurde und zu Boden fiel. Der Unfall verſetzte die auf der Bühne befindlichen Sänger und Sängerinnen in einige Aufregung. Als auch die Opernſängerin Dora Zſchille einen Ohnmachtsanfall erlitt, ent⸗ ſchloß ſich der Spielleiter, die Vorſtellung abzu⸗ brechen. Margrit Boveri:„Bom Minarett zum Bohrturm“. Eine politiſche Biographie Voreraſiens. 500., geb. 7,50 4. Atlantis⸗Verlag Zürich⸗Berlin. Margrit Boyeri iſt nicht mur bekannt durch ausgezeich⸗ nete Reiſeſchilderungen in der deutſchen Preſſe. ſondern auch durch ein in politiſchen Kreiſen mit großem Intereſſe auſgenommenes Buch über die Mittelmeerprobleme⸗ das aus unmittelbarer Anſchauung heraus dieſen Kern⸗ und Geſahrenkreis der euxopäiſchen Politik ausgezeichnet ana⸗ lyſiert. Ihr neues Werk iſt dem vorderaſiatiſchen Pro⸗ blem, das dem Mittelmeerproblem ia nicht nur geo⸗ graphiſch, ſondern auch politiſch unmittelbar verwandt iſt, gewidmet. Es iſt wie das andere entſtanden in glücklicher Verbindung von unmittelbarer Anſchauung, tiefgründigen hiſtoriſchen Studien und intenſiypſter volitiſcher Tatſachen⸗ und Meinungserforſchung. So iſt ein Werk geworden, das die Vielſeitigheit, die Verfilztheit und die für euro⸗ päiſche Augen ſchwer Furchſchaubare Hintergründigkeit der vorderaſiatiſchen Probleme höchſt anſchaulich macht. Die Fragen der panarabiſchen Bewegung, des Paläſtinapro⸗ blem, die ſoziale und politiſche Emanzipation der Türkei auf der einen, die Rückkehr zur älteſten arabiſchen Tra⸗ dition in Saudi⸗Arabien auf der anderen Seite, der Ein⸗ bruch der europäiſchen Technik in die Vorſtellungswelt der Das Kunſtwerk des Monats Als Kunſtwerk des Monats April zeigen die Ber⸗ liner Muſeen eine in der Zeit um Chriſti Geburt gefertigte Tonfigur der Göttin Aphrodite aus der Abteilung antiker Kleinkunſt im Alten Muſeum. Die Göttin, geſchmückt mit Diadem und Armreif, ſetzte urſprünglich den linken Fuß auf einen nied⸗ lichen Gegenſtand und lehnte ſich mit dem zurück⸗ genommenen linken Arm auf eine nicht mehr vor⸗ handene Stütze. Dieſes vielfältige Motiv ergibt, zuſammen mit dem nach rechts unten gewendeten Kopf, eine ungemein reizvolle Begegnung des Kör⸗ pers, die in ihrer Wiedergabe der Großartigkeit nicht entbehrt und den engen Zuſammenhang des vorzüglichen, 1930 erworbenen Werkes mit der großen Kunſt der ſpäten helleniſtiſchen Zeit offen⸗ bart.(Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) zun fungen nationalen Selbſtbewußtſein geweckten aro⸗ biſchen Völker. die Rivalität zwiſchen England, Frankreich und Sowjetrußland in dieſen entſcheidenden Randgebieten europäiſcher und aſiatiſcher Politik— alles das wird mit ebenſo großartiger journaliſtiſcher Virtuoſität wie gründ⸗ lichſter Sachkenntnis geſchildert, ſo daß aus beider Mi⸗ ſchung ein Buch entſtanden iſt. das allen Leſern, nicht den bloß den politiſchen Intereſſenten, Freude machen wird. Al. Win bauer. Aus dem lelstungsföhigen fechgeschôft gute Weine aͤller Art Schaumweine, Sũdweine Apfelsaft, Traubensaft Max Pfeiſfer rernruf 210 42 schwatzinger Strase 42 G 3. 10(Dungbuschstr)- E 5,7- Secken. neimer Str. 110— Eichendorftstr. 19 · Eisenstr. 8- Stengemotstr. 4 Pebe blAMEEMHOF DO E PARAEPHATZ E7 Der IUeiße Sonniag sie O Pern liegt hinter ung und damit ſteht der Weiße Sonntag mit ſeinen Feierlichkeiten der Erſtkommunion vor der Tür. Das Thema „Kommuniongeſchenke“ iſt ſomit in höchſtem Maße tageswichtig; denn faſt in allen Familien, die einen Erſtkommunikanten oder eine Erſtkommuni⸗ kantin haben, herrſcht ja die Sitte, ihnen mit einem kleinen oder je nach dem Geldbeutel auch größerem Geſchenk eine bleibende Erinnerung an dieſen, auch für das Kind höchſt feierlichen Erſtgang zum Tiſch des Herrn, zu ſchaffen. Man muß ſich ſchon mit ein wenig Liebe überlegen, was man ausſuchen will. Natürlich wird ſich die Auswahl nach dem Betrag richten, den man ausgeben kann. Iſt es ein größerer, dann mag man für ein Mädchen an ein hübſches Schmuckſtück denken, viel⸗ leicht einen Anhänger oder gar eine Armbanduhr. Iſt es weniger, dann tut es auch ein nettes Ring⸗ lein, eine kleine Broſche. Für einen richtigen Jungen, der mal gern „zackige“ Sachen anſtellt, iſt ein Fahrrad ein „Pfundsgeſchenk“, was er ohne weiteres jedem be⸗ ſtätigen wird. Sollte dazu das Geld nicht langen, ſo gibt es auch da Rat: wenn ſich die Verwandtſchaft zuſammentut, läßt es ſich beſtimmt ſchon leichter er⸗ möglichen, und ein glühender Wunſch iſt endlich er⸗ füllt. Für die Stillen im Lande mag man eben⸗ falls an ein gutes Buch oder einen Ring denken. Auch ein paar Ausrüſtungsgegenſtände für die ge⸗ liebte HJ werden nicht unwillkommen ſein. * Eine Vorbedingung bei der Kommunion iſt na⸗ türlich die nötige Garderobe für dieſen Tag. Wer zwei Kinder hat, die nur ein Jahr auseinander ſind, läßt ſie am günſtigſten zuſammen gehen. Die Arbeit iſt dann nicht ſo groß, wie es überhaupt gün⸗ ſtig iſt, die vielen Kuchen nicht alle ſelbſt zu bak⸗ ken, ſondern einem Konditor in Auftrag zu geben. meinten, für die kurze Zeit, in der das Kommu⸗ nionskleid getragen werde, komme es nicht auf gu⸗ ten Stoff an und die Zeiten, in denen man„auf Zuwachs“ arbeiten ließ— Kleider, die den Mädeln ſaßen wie„geborgt“— ſeien ja zum Glück vorüber. Außerdem iſt ein Mäochenkleid an und für ſich nicht ſehr teuer— ein Anzug, Mantel für einen Jungen ete. koſte entſchieden mehr. „Und an die Schuhe und die Unterwäſche denken Sie wohl gar nicht?“ ſeufzte eine Mutter.„Früher nahm man ſich eine Weißnäherin ins Haus— das Nählieschen hieß ſie bei uns. Die kriegte den ganzen Tag.50 RM und das Eſſen und nähte in einem Tage eine halbe Wäſche⸗Ausſteuer weg. Alles gute, derbe und haltbare Leinenſachen!“ Alles lachte und fand, daß man heute mit der ſchmiegſamen Kunſt⸗ ſeidenwäſche doch beſſer daran ſei, und mindeſtens ebenſo billig wegkomme. * „Ein praktiſches Geſchenk, das die Eltern in ihren großen Ausgaben etwas entlaſtet und zugleich den Kindern Freude macht, iſt allemal das Beſte,“ meinte eine Lehrerin.„Ich habe zum Beiſpiel im vorigen Jahre einem Patenkind einen ſchönen Hand⸗ koffer geſchenkt, einen guten Lederkoffer. Sie glau⸗ ben nicht, wie ſich Mutter und Tochter gefreut ha⸗ ben! Einem Neffen habe ich einmal mit einer Ak⸗ tentaſche eine Rieſenfreude gemacht! Das iſt ſchon vier Jahre her und der Junge hat jetzt den richtigen Nutzen davon. Damals war er in der Hauptſache den Kindern Freude macht, iſt allemal das beſte“, ja, an das Praktiſche, an das Aeußerliche, an Kunſt, an Reiſen, an alles wird gedacht!“, ſagte kopfſchüt⸗ telnd eine Dame,„aber, aber... noch nicht eine der Damen iſt auf den Gedanken gekommen, daß man als Patin doch mal ein ſchönes in Leder gebundenes Neues Teſtament oder ein in Leder gebundenes Geſangbuch geben könnte. Und dazu einen ſchönen ſat vor der Siir Partumerie und Toilellen-Arkikel in Geschenkpackung und eus unseter Fillele: Friedrichspletz 19 Phote-Apparate in jeder Pieislege Drogetie 94 Lacdleoig& Schadtitelan o 4, 3 Das schönsre geschen“. e Schott-Hegbuch Sie finden bei uns eine reiche Auswahl, auch in Mcoqniſiccus Rosentt anꝛe, Biſdern u. 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Dinge denken!“ Ein wenig nachdenklich ſaßen alle zut Kkommunion Man wurde nicht recht einig über dieſe Frage. da, keine antwortete, aber innerlich gaben ſie der— 555— Viele behaupteten, in einem Alter, in dem ein jun⸗ alten Dame ſicher recht. Man fand dann, daß das Emil 0 0 exr& Co. 1 5 55 61 ger Menſch noch ſo wachſe, täte es ein billiges Kon⸗ Thema eigentlich erſchöpft ſei und ging zu den beſten Oskar Pfostinari fektionstleidchen. Da gab es Stimmen. die gegen und billiaſten Rezepten für einen guten Feſtſchmaus Bürobedetf, 9 4. 7 iee ee jede billige Ausführung waren— wieder andere am Weißen Sonntag über. 4 0 Ferns pr. 439 39 2 0 8 0. 7 Zum Weigen Sonntag: 2 geocheue, clie Fꝛedcle Leseiten! ur Konfirmation u. komm Metagerei————————————— Kermunlen portums, Kin. Wasser und Seiten jetat[cold und Süber wird in Zahlung ge. nommen.(Nr. 1/59450) Einzelu und im Geschenkkarton Pheto-Apparate, Phete-Alben, Sellehtungsmesser, Stative erhaſten Sle in reicher Auswahl in der 0 9 0 —— 62.2· JNH. A. 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Die hiernach in Frage kommenden Wehrpflichtigen ſind gemäߧ 1 Abſatz 3 der Verordnung über die Muſtexung und Aushebung verpflichtet, ſich an den in nachſtehendem Muſterungsplan angegebenen Zeiten und Orten zur Muſterung zu ſtellen. Der Jahrgang 1906 und gegebenenfalls auch Teile des Jahrgangs 1907 werden 1939 zur aktiven Dienſt⸗ pflicht(Kurzausbildung) herangezogen. Zur Muſterung ſind alle vorhandenen Perſonal⸗ papiere(Geburtsſchein, Nachweis über Abſtammung, Nachweis über Geſellen⸗ oder Meiſterprüfung, Ar⸗ beitsbuch, Nachweis über Parteizugehörigkeit oder Zugehörigkeit zu einer Gliederung(SA, /. NSͤKc, NScK, DASd), Nachweis über Ausbildung beim Roten Kreuz, über Sportabzeichen, Führerſchein, Freiſchwimmerzeugnis, Reiterſchein u. dergl.) mit⸗ zubringen. Die Wehrpflichtigen haben gut gewaſchen, mit ſauberen Fingernägeln und ſauberem Innern des Ohres, mit kurz geſchnittenem Haar lauch vorderes Scheitelhaar, dieſes nicht länger als—12 em, ſchei⸗ Muſterung von Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 im Bereich Mannheim⸗Land ſcheinen. Das Tragen von Bade⸗ und Sporthoſen im Muſterungslokal iſt geſtattet und wird empfohlen. Wehrpflichtige mit Sehfehlern haben das Brillen⸗ rezept mitzubringen. Vor der ärztlichen Unterſuchung und bis zur völligen Entlaſſung aus dem Muſterungsgrundſtück beſteht Rauch⸗ und Alkoholverbot. Wertſachen ſind nicht mitzubringen, da für ab⸗ handen gekommene Gegenſtände kein Erſatz geleiſtet wird.— Für den Muſterungstag beſteht weder An⸗ ſpruch auf Fahrt⸗ und Reiſekoſten, noch auf Ent⸗ ſchädigung für Lohnausfall. Ein Wehrpflichtiger, der durch Krankheit an der Geſtellung zur Muſterung verhindert iſt, hat hierüber ein Zeugnis des Amtsarztes oder ein mit dem Sicht⸗ vermerk des Amtsarztes verſehenes Zeugnis eines anderen Arztes vorzulegen. Völlig Untaugliche (Geiſteskranke, Krüppel uſw.) können auf Grund eines im vorherigen Satz genannten Zeugniſſes vom Landrat von der Geſtellung befreit werden. Be⸗ freiungsanträge ſind rechtzeitig vorher zu ſtellen. Ein Wehrpflichtiger, der zur Muſterung nicht oder nicht pünktlich erſcheint, wird mit Geld⸗ oder Haft⸗ ſtrafe belegt, derſelbe kann außerdem durch polizei⸗ lichen Zwang zur ſofortigen Geſtellung angehalten werden.— Verſtöße gegen die militäriſche Zucht und Ordnung und Zuwiderhandlungen gegen Dienſtbefehle bei der Muſterung werden diſziplinariſch beſtraft. Verſuche Wehrpflichtiger zur Vortäuſchung von Krankheiten werden nach§ 143 RStrGB beſtraft. Etwaige Zurückſtellungsgeſuche(für 1939 oder ſpäter) ſind ſofort bei der Ortspolizeibehörde zur Weiterleitung an das Landratsamt einzureichen. Zuſtändiges Wehrbezirkskommando iſt das Wehr⸗ teln und feſtlegen) und mit reiner Wäſche zu er⸗ Muſte r u Die Muſteru In Wein heim (Bezirksgewerbeſchule, Bahnhoſſtraße 13): Am 27. April 1939 um.15 Uhr für die Gemeinde Oberflockenbach, Jahrgang 1906 und 1907, und für die Gemeinde Heddesheim, Jahrgang 1906; um 14.15 Uhr für die Gemeinde Heddesheim, Jahr⸗ gang 1907. Am 28. April 1939 um.15 Uhr für Jahrgang 1905 und 1907 der Gemeinden Laudenbach und Hohen⸗ ſachſen; um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1906 und 1907 der Gemeinden Sulzbach und Lützelſachſen. Am 2. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1906 der Gemeinden Hemsbach und Großſachſen; um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinden Hemsbach und Großſachſen. Am 3. Mai 1939 um.15 Uhr für die Stadt Wein⸗ heim(Jahrgang 1906), Buchſtabe A bis einſchl. H; um 14.15 Uhr für die Jahrgänge 1906 und 1907 der Gemeinden Leutershauſen und Rippenweier. Am 4. Mai 1939 um.15 Uhr für die Stadt Wein⸗ heim(Jahrgang 1906), Buchſtabe bis einſchl. Q; um 14.15 Uhr für die Stadt Weinheim(Jahrgang 1906), Buchſtabe R bis einſchl. T. 8 Am 5. Mai 1939 um.15 Uhr für die Stadt Wein⸗ heim(Jahrgang 1906), Buchſtabe U bis einſchl. 2 und Jahrgang 1907, Buchſtabe A bis einſchl. G; um 14.15 Uhr für die Stadt Weinheim(Jahrgang 1907), Buchſtabe H bis einſchl. K. Am 8. Mai 1939 um.15 Uhr für die Stadt Wein⸗ heim(Jahrgang 1907), Buchſtabe J. bis einſchl. St: um 14.15 Uhr für die Stadt Weinheim(Jahrgang 1907), Buchſtabe Sch bis einſchl. Z. In Ladenburg Gewerbeſchule, Heidelberger Straße 18): Am 9. Mai 1939 um.15 Uhr Jahrgang 1906 der Gemeinden Ilvesheim und Neckarhauſen; um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinde Ilvesheim. Am 10. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinde Neckarhauſen und den Jahrgang 1906 der Gemeinde Schriesheim, Buchſtabe A bis einſchl. K; um 1415 Uhr für den Jahrgang 1906 der Gemeinde Schriesheim, Buchſtabe L bis ein⸗ ſchließlich 2 und den Jahrgang 1907 der Gemeinde Schriesheim. bezirkskommando Mannheim II, Mannheim, 0 7. 5. ngsplan ng findet ſtatt: Am 11. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinde Edingen und für den Jahrgang 1906 der Gemeinde Ladenburg, Buchſtabe& bis ein⸗ ſchließlich G; um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1906 der Gemeinde Edingen. Am 12. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinde Ladenburg; um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1906 der Gemeinde Ladenburg, Buch⸗ ſtabe H bis Z. In Schwetzingen (Friedrichſchule, Albert⸗Leo⸗Schlageter⸗Platz]: Am 15. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinde Ketſch; um 14.15 Uhr für den Jahr⸗ gang 1906 der Gemeinde Ketſch. Am 16. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1905 Hockenheim, Buchſtabe A bis einſchl. H; um 14.15 Uhr für Hockenheim(Jahrgang 1906), Buchſtabe J bis Z. 8 Am 17. Mai 1939 um.15 Uhr für Hockenheim(Jahr⸗ gang 1907). Buchſtabe A bis einſchl. J: um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1907, Buchſtabe K bis 7. Am 19. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinde Brühl; um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1906 der Gemeinde Brühl. Am 22. Mai 1939 um.15 Uhr für den Jahrgang 1906 der Gemeinde Oftersheim; um 14.15 Uhr für den Jahrgang 1907 der Gemeinde Oftersheim. Am 23. Mai 1939 um.15 Uhr für die Gemeinde Plankſtadt(Jahrgang 1907)7 um 14.15 Uhr für die Gemeinde Plankſtadt(Jahrgang 19060). Am 24. Mai 1939 um.15 Uhr für die Gemeinde Reilingen(Jahrgang 1906 u. 1907); um 14.15 Uhr für die Gemeinde Altlußheim(Jahrgang 1906 und 1907). Am 25. Mai 1939 um.15 Uhr für die Stadt Schwet⸗ zingen, Jahrgang 1906, Buchſtabe K bis einſchl. R; um 14.15 Uhr für die Stadt Schwetzingen(Jahr⸗ gang 1906), Buchſtabe S bis 2, und für den Jahr⸗ gang 1907, Buchſtabe& bis einſchl. E. Am 26. Mai 1939 um.15 Uhr für die Stadt Schwet⸗ zingen(Jahrgang 1907), Buchſtabe F bis ein⸗ ſchließlich M: um 14.15 Uhr für die Stadt Schwet⸗ zingen(Jahrgang 1907). Buchſtabe N bis Z. Am 31. Mai 1939 um.15 Uhr für die Gemeinde Neulußheim(Jahrgang 1907); um 14.15 Uhr für die Gemeinde Neulußheim(Jahrgang 1906). Mannheim den 6. April 1939. Der Landrat 1/4. Phetekopien von Akten Pfiefen Urkunden eease und 9ilte ſehr geräum., ſonnige, 5 u. 6 Zim., Küche. Bad, 2 Balkone, Zentralhz. u. Warmwaſſerverſorg., per ſofort zu vermieten, Näheres Förderer, R 7. 30(Friedrichsring). 927⁷U U 4, 5: WIinmer. Käche 1. Baderi. 3 Tr., zum 1. 6. 39 zu vermieten. Groß& Banmann, M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. 201 13,10/171 leer. Zimmer 2 Treppen, ſofort zu vermieten. Groß& Baumann, M2. 9, Ruf Nr. 225 04. 201 Sauber möbliertes Ein Büro Zimmer ſof. zu vermiet. Näh. Hausbeſitz. I. 4. 4. 3. Stock. Oststadtl Schöne, geräum. -Zim.-Wahng. a. berufst. Fräu⸗ Qu 7, 27. 5. Stck. *4758 Uut möbl. Zimmer lein zu vermiet. K. 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