Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. bd Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. arklonhemredchc Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle 2 R l,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannhei m Einzelpreis 10 VDe. Anzeio⸗ Enig, 79 mm breit milien⸗ und Klen Spretſe. Allgemein gültig Bei Zwangsvergleichen oder Kü⸗ Hlaß aewährt. Keine Gewähr kür Anzt Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für Ate Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe K u. 2 Moſevelts Bolſe WMontag, 17. April 1030 150. Jahrgang Nr. 174 aht als Diskufſionsſto/f „Deulſchland und Italien werden in dem gemeinſamen Kamof zufammen marſchieren! Eine Erklärung Görings und eine bedeutſame Feſiſtellung des„Giornale'Ftalia“ EP. Rom, 16. April. Bei dem Empfang des Generalfeldmarſchalls Gö⸗ ring im Palazzo Littoria durch die Spitzen der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei, hat der Generalfeldmarſchall an die verſammelten Federali(Gauleiter) einige herz⸗ liche Worte der Begrüßung gerichtet, worin er ihnen die Verſicherung gab, „daß das italieniſche und das deutſche Volk, ver⸗ eint durch die Solidarität der beiden Reyolutio⸗ nen und geleitet von ihren beiden großen Füh⸗ rern in dem gemeinſamen Kampf zuſammen marſchieren werden.“ In einem„Italien und Deutſchland“ betitelten Ar⸗ tikel des halbamtlichen„Giornale'Italia“ heißt es: „Der Feldmarſchall iſt nicht nur der gefeierte Gaſt Roms, ſondern auch der Bote der abermals beſtätig⸗ ten Solidarität zwiſchen Italien und Deutſchland. Mehr als je erſcheint dieſe von den materiellen und geiſtigen Kräften geformte Solidarität als ausſchlag⸗ gebend für den Schutz der Intereſſen der beiden gro⸗ ßen Mächte wie auch für das Gleichgewicht Europas. Zwei einander entgegengeſetzte Blöcke bildeten ſich in Europa und dehnen ihre Spaltung über die ganze Welt aus, während ſich ihnen andere Mächte in Aſien und in Amerika anſchließen. Um die neue pluto⸗ kratiſche Koalition der großen Reiche und der großen Blöcke zu legitimieren, will man von dunklen Ab⸗ ſichten und aggreſiven Vorbereitungen der totalitären Mächte ſprechen. Aber nirgends in der Welt gibt es eine ſo klare Politik, wie die der totalitären Mächte. Sie ſchlägt abſeits jeder Utopie und jedes Truges den Frieden und die ſtändige Zuſammenarbeit auf der Baſis der Gerechtigkeit vor. Nur um dieſem elementaren Imperativp der Gerechtigkeit zu ent⸗ gehen, erfinden die im glücklichen Beſitz befindlichen Generalfeldmarſchall Hermann Göring traf mit ſeiner Gattin und ſeiner Begleitung in Rom ein, wo er am Bahnhof vom Duce herzlich empfangen wurde. (Aſſociated Pretz, Zander⸗Multiylex⸗K.) reicheren Mächte die Fabel von den finſteren Abſich⸗ ten Italiens und Deutſchlands. In jedem Falle aber ſind Deutſchland und Italien entſchloſſen, jeder Drohung Widerſtand zu leiſten und jede Herausforderung anzuneh⸗ men. Italien und Deutſchland, die ſich in einer kompakten Landmaſſe von der Oſtſee über den ganzen Kontinent und über das Mittelmeer bis ins Zentrum Afrikas erſtrecken, ſtehen nicht allein in Europa und in der Welt. Ihre gewal⸗ tigen Möglichkeiten ſtrahlen heute auf den At⸗ lantiſchen und den Pazifiſchen Ozean aus. Indem die italieniſche Nation den Feldmarſchall grüßt, begrüßt ſie zugleich die andere Macht der Achſe. Sie weiß, daß Deutſchland ohne hyſteriſche und unbeſonnene Ueberſtürzung aufmerkkam den Ereigniſſen folgt und ihnen die Kräfte der Vertei⸗ digung anpaßt.“ Göring bei Muſſolini zu Gaſt dib. Ro m, 15. April. Zu Ehren des Generalſeldmarſchalls Göring und ſeiner Gemahlin veranſtaltete der Duce am Sams⸗ tag im Palazzo Venezia ein Eſſen, an dem neben zahlreichen italieniſchen Perſönlichkeiten, darunter ſämtliche Mitglieder der Regierung, der deutſche Botſchafter und Frau von Mackenſen mit dem Ge⸗ folge des Generalfeldmarſchalls und den Mitgliedern der deutſchen Botſchaft teilnahmen⸗ Die albaniſche Aboronung beim Dute Ep. Rom, 16. April. Der albaniſche Miniſterpräſident Verlaci richtete bei dem Empfang der albaniſchen Delegation durch Muſſolini am Samstagvormittag an Muſſolint eine Anſprache, in der er ausführte:„Mit tief be⸗ wegtem Herzen ſind wir Abgeordnete des gan⸗ zen albaniſchen Volkes nach der Ewigen Stadt ge⸗ kommen, um ihr unſere Ehrerbietung zu erweiſen und Ihnen dafür zu danken, daß Sie die Ent⸗ ſchließung gebilligt haben, mit der die verfaſſung⸗ gebende albaniſche Verſammlung für immer die Ge⸗ ſchicke des unabhängigen Albaniens mit denen Ita⸗ liens vereinigt hat. Der brüderliche Empfang, der unz zuteil geworden iſt, gibt uns die Sicherheit, daß Italien unſer Anerbieten von ganzem Herzen ange⸗ nommen und Vertrauen in unſere Treue und Liebe hat, wie auch wir uns der Treue und Liebe Italiens ſicher fühlen.“ Muſſolini antwortete:„Die Fahne Skander⸗ begs, die morgen in ganz Italien an der Seite der italieniſchen Trikolore wehen wird, beweiſt Euch, mit welchem Gefühl das italieniſche Volk für Albanien beſeelt iſt. Ich verſpreche Euch, daß das faſchiſtiſche Italien dem neuen Albanien Gerechtigkeit, Ordnung und Wohlſtand geben wird und Ihr wißt, daß, wenn ich etwas verſpreche, ich es auch halte.“ Der albaniſche Miniſterpräſident Verlaci hat über die Ziele der neuen albaniſchen Regie⸗ rung eine Erklärung abgegeben. Die Regierung, ſo betonte er, habe ſchon die Richtlinien für das aus⸗ gedehnte und ſchwierige Wiederaufbauwerk aufge⸗ ſtellt. Die dringendſte Aufgabe ſei die Reorganiſa⸗ tion der Staatsverwaltung, die Zogu und ſeine Miniſter zur Befriedigung ihrer perfönlichen Inter⸗ eſſen zu ſehr als Oligarchie eingerichtet hätten. Wei⸗ ter ſeien zahlreiche wirtſchaftliche und ſoziale Fragen zu regeln, von deren Löſung die albaniſche Zukunft abhänge. Rooſevelt als merkwürdiger Friedensapoſtel Er ſchlägt zehnjährigen Nichtangriffspakt vor— Heuchleriſche Friedensmaske nach maßloſer Kriegshetze db. Waſhington, 15. April. Der Präſident der Vereinigten Staaten, Rooſevelt, richtete am Samstag an den Führer eine Botſchaft, die, wie Rooſevelt erklärte, dem Frieden dienen ſoll“. Die Botſchaft beginnt mit der Feſtſtellung, daß in der ganzen Welt Hunderte von Millionen menſch⸗ licher Weſen heute in beſtändiger Furcht vor einem neuen Kriege, ja ſogar vor einer Reihe von Kriegen, lebten.„Das Beſtehen dieſer Furcht“, ſo erklärte Rooſevelt,„und die Möglichkeit eines ſolchen Kon⸗ fliktes geht auch das Volk der Vereinigten Staaten, deſſen Wortführer ich bin, nahe an, und es muß auch die Völker aller anderen Nationen der weſtli⸗ chen Halbkugel angehen. Sie alle wiſſen, daß jeder größere Krieg, ſelbſt wenn er auf andere Kon⸗ tinente beſchränkt bleiben ſollte, ſich während ſeiner Dauer und noch während der Lebenszeit mehrerer Generationen nachher ſchwer für ſie muß.“ Rooſevelt fährt dann fort und wendet ſich direkt an den Führer: „Angeſichts des Umſtandes, daß nach der ſtarken Spannung, in der die Welt während der letzten Wochen gelebt hat, jetzt wenigſtens eine augenblickliche Milderung eingetreten zu ſein ſcheint, da zur Zeit keine Truppen auf dem Marſche ſind, iſt dies vielleicht ein günſtiger Augenblick, um dieſe Botſchaft an Sie abzuſen⸗ den. Bereits bei einer früheren Gelegenheit habe ich mich an Sie gewandt, im Intereſſe der Rege⸗ lung politiſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Probleme auf friedlichem Wege und ohne Appell an die Wafſen.“ Rooſevelt glaubt dann feſtſtellen zu müſſen, daß „die Zeitſtrömung jetzt wieder die Bedrohung mit Waffengewalt mit ſich zu bringen ſcheine Pathe⸗ tiſch erklärt er,„wenn derartige Bedrohungen fort⸗ dauerten, ſo ſcheine es unvermeidlich, daß ein großer Teil der Welt gemeinſam dem Verderben anheim⸗ fällt. Die ganze Welt, ſiegreiche Nationen, beſiegte und neutrale Nationen, würden zu leiden haben. „Ich will es nicht glauben“, ſo ruft Rooſevelt aus, „daß die Welt notwendigerweiſe derartig dem Schick⸗ ſal ausgeliefert iſt. In jedem Fall, es liegt auf der Hand, daß es in der Macht der Führer großer Nationen liegt, ihre Völker vor dem drohenden Un⸗ heil zu retten. Es liegt ebenſo auf der Hand, daß die Völker im Herzen ſeſhſt den Wunſch haben, daß ihre Befürchtungen ein Ende hätten. Leider itt es auswirken aber notwendig“, ſo fährt Rooſevelt in völliger Ver⸗ kennung der wahren Tatſachen und mit einer gerade⸗ zu unglaublichen Verſtändnisloſigkeit fort,„die Er⸗ eigniſſe, die ſich kürzlich abgeſpielt haben, mit in Rech⸗ nung zu ſtellen. Drei Nationen in Europa und eine in Afrika haben ihre unabhängige Exiſtenz ein⸗ gebüßt. Ein großes Gebiet in einem anderen unab⸗ hängigen Lande des Fernen Oſtens iſt von einem Nachbarſtaat beſetzt worden.“ Nach dieſer„Feſtſtellung“ begibt ſich Rooſevelt dann endgültig auf das Gebiet unverblümter Kriegshetze, in dem er weiter erklärt: „Berichte— wir vertrauen allerdings darauf, daß ſie nicht zutreffen— beſagen immer wieder, daß gegen noch andere unabhängige Nationen weitere Angriffsakte erwogen werden. Die Welt treibt offenſichtlich dem Augenblick zu, wo dieſe Lage in einer Kataſtrophe enden muß, wenn nicht ein rationalerer Weg gefunden wird, die Ereigniſſe zu lenken.“ In einem plumpen Verſuch, den Friedenswillen des deutſchen Volkes für ſeine dunklen Ziele ein⸗ zuſpannen, wendet ſich der Präſident wieder direkt an den Führer:„Sie haben wiederholt verſichert, daß Sie und das deutſche Volk den Krieg nicht wün⸗ ſchen. Wenn das zutrifft, ſo braucht kein Krieg ge⸗ führt zu werden. Nichts kann die Völker der Erde davon überzeugen, daß irgendeine Regierungsgewalt irgendein Recht oder irgendeinen zwingenden Anlaß hat, auf ihr eigenes oder auf andere Völter die Fol⸗ gen eines Krieges herabzuziehen, es ſei denn im Falle unzweideutiger Selbſtverteidigung.“ Mit der ganzen Anmaßung des angelſächſiſchen Moralpredigers erklärt Rooſevelt dann: „Wenn wir Amerikaner dieſe Erklärung ab⸗ geben, ſo ſprechen wir nicht aus Selbſtſucht, Furcht oder Schwäche. Wenn mir jetzt ſprechen, ſo geſchieht es vielmehr mit der Stimme der Kraft und aus Freundſchaft für die Menſchheit. Für mich ſteht immer noch ſeſt, daß internationale Probleme ſich am Konferenztiſch löſen laſſen. Es iſt deshalb keine Antwort auf die Befürwortung friedlicher Beſprechungen, wenn die eine Seite ausführt, ſie werde die Waffen nicht aus der Hand legen, wenn ſie nicht von vornherein die Zuſicherung bekäme, daß die Entſcheidung für ſie fallen werde.(1) In Konferenzſälen iſt es ebenſo nötig wie vor Gericht, daß beide Parteien in gutem Glauben in die Verhandlungen eintreten und davon ausgehen, daß beiden tatſächliche Gerechtigkeit zuteil werden wird; und es iſt üblich und nötig, daß ſie ihre Waf⸗ ſen außerhalb des Saales laſſen, in dem ſie ver⸗ handeln. Es folgt dann ein Vorſchlag: der nur als eine dreiſte Einmiſchung in die Politik eines fremden Landes bezeichnet werden kann: „Ich bin überzeugt, daß die Sache des Welt⸗ friedens ſehr gefördert werden würde, wenn den Nationen der Welt eine offene Erklärung über die gegenwärtige und künftige Politik der Re⸗ gierung abgegeben würde. Da die Vereinigten Staaten als eine der Nationen der weſtlichen Halbkugel nicht unmittelbar in die Streitigkeiten verwickelt ſind, die in Europa entſtanden ſind, glaube ich, daß Sie vielleicht bereit ſein werden, mir als dem Oberhaupt einer weit von Europa entfernten Nation eine ſolche Erklärung über Ihre Politik abzugeben, damit ich, lediglich mit der Verantwortung und Verpflichtung eines freundſchaftlichen Vermittlers, dieſe Erklärung an andere Nationen weitergeben kann, die jetzt Befürchtungen haben über die Richtung, die die Politik Ihrer Regierung einſchlagen könnte.“ Und nun kommt eine geradezu groteske Zumutung. Er fährt fort: „Sind Sie bereit, die Zuſicherung zu geben, daß Ihre Streitkräfte das Staatsgebiet oder die Beſitzungen folgender unabhängiger Nationen nicht angreifen und nicht dort einmarſchieren werden: Finnland, Eſtſand Lettland, Litanen, Schweden, Norwegen, Dänemark, die Nieder⸗ lande, Belgien, Großbritannien und Jrland, Frankreich, Portugal. Spanien, die Schweiz, Liechtenſtein, Luremburg, Volen. Ungarn, Nu⸗ mänien, Ingoſlawien, Rußland, Bulgarien, Griechenland, Türkei. Jrak, Arabien ſthe Ara⸗ bias), Syrien, Paläſtina, Aeaypten und Jrau. Eine ſolche Zuſicherung müßte ſelbſtverſtändlich nicht nur für den heutigen Taa, ſondern auch für eine künftige Zeit gelten, die lana genng ſein müßte, um ausreichende Gelegenheit dazu zu geben, auf friedlichem Wege an einem dauer⸗ haften Frieden zu arbeiten. Ich ſchlage deshalb vor, daß Sie das Wort„Zukunft“ ſo auffaſſen, ——————— ——— —————— 3— ———————————————————————— gen, die die ganze Menſchheit angehen, 2. Seite/ Nummer 17⁴ daß es einen Mindeſtzeitraum— zehn Jahre mindeſtens und wenn wir ſo weit voraus⸗ ſehen dürfen, ein Vierteljahrhundert— umfaßt, — den eine Nichtangriffszuſicherung gegeben rd. Wenn Ihre Regierung eine ſolche Zuſicherung gibt, ſo will ich ſie ſofort au die Regierungen der oben aufgeführten Nationen weiterleiten und zugleich anfragen, ob— wie ich wohl mit Sicherheit annehmen kann— jede dieſer Natio⸗ nen auch ihrerſeits die gleiche Zuſicherung zur Weiterleitung an Sie abgeben will. Gegenſeitige Zuſicherungen der geſchilderten Art werden der Welt unmittelbar eine gewiſſe Erleichterung bringen. Ich ſchlage für den Fall, daß dieſe Zu⸗ ſicherung gegeben wird, vor, daß in der daraus ſich ergebenden friedlichen Atmoſphäre zwei we⸗ ſentliche Probleme ſofort zu erörtern wären, und die Regierung der Vereinigten Staaten wird au dieſen Erörterungen gern teilnehmen. Ich denke dabei an die Erörterung der wirkſamſten und ſchnellſten Art und Weiſe, wie die Völker der Welt nach und nach von der erdrückenden Laſt der Rüſtungen befreit werden können, die ſie täg⸗ lich näher an die wirtſchaftliche Kataſtrophe her⸗ anbringt. Gleichzeitig würde die Regierung der Vereinigten Staaten bereit ſein, an Erörterun⸗ gen über die praktiſchſte Art und Weiſe der Er⸗ ſchließung internationaler Handelswege teilzu⸗ nehmen, mit dem Zweck, daß jede Nation der Erde in den Stand geſetzt wird, mit gleichem Recht auf dem Weltmarkt zu kaufen und zu verkaufen. und die Sicherheit zu haben, Rohſtoffe und Er⸗ zeugniſſe des friedlichen Wirtſchaftslebens zu erlangen. Gleichzeitig könnten diejenigen außeramerikaniſchen Regierungen, die daran un⸗ mittelbar intereſſiert ſind, die politiſchen Erör⸗ terungen führen, die ihnen nötig oder wün⸗ ſchenswert erſcheinen.“ Rooſevelt ſchließt ſeine völlig im Geiſte des Welt⸗ kriegspräſidenten Wilſon gehaltene Botſchaft:„Wir erkennen an, daß verwickelte Weltprobleme vorlie⸗ aber wir wiſſen, daß ſie in einer Atmoſphäre des Friedens geprüft und erörtert werden müſſen. Eine ſolche Atmoſphäre des Friedens kann nicht beſtehen, wenn die Verhandlungen durch die Drohung mit Gewalt oder durch die Furcht vor einem Kriege überſchattet werden. Ich nehme an, daß Sie den Geiſt der Oſ⸗ ſenheit, in dem ich Ihnen dieſe Botſchaft ſende, nicht mißverſtehen werden. Die Chefs großer Regierun⸗ gen ſind in dieſer Stunde buchſtäblich für das Ge⸗ ſchick der Menſchheit in den nächſten Jahren ver⸗ antwortlich. Sie müſſen die Bitten ihrer Völker hören, die vor dem vorauszuſehenden Chaos des Krieges geſchützt ſein wollen. Die Geſchichte wird dieſe Staatsmänner zur Rechenſchaft ziehen für das Leben und Glück aller, auch der Geringſten..) hoffe, Ihre Antwort wird es möglich machen, daß die Menſchheit von der Furcht befreit wird und für viele kommende Jahre wieder Sicherheit gibt. Eine entſprechende Botſchaft geht an den italieniſchen Re⸗ gierungschef. Franklin D. Rooſevelt.“ * Zu dieſen durchſichtigen Manövern ſchreibt der „Deutſche Dienſt“: Erſt hetzen und dann den Friedensapoſtel ſpie⸗ len, das iſt die Politik, die uns bei dem Präſidenten der USA nicht das erſtemal begegnet. Die Vokabeln der neuen Botſchaft Rooſevelts ſind uns nicht neu. Sie kommen uns im Gegenteil ſehr bekannt vor. Da iſt die„Verantwortung für die Menſchheit“, da iſt der berühmte„internationale Konferenztiſch“, der den Völkern Gerechtigkeit und Frieden bringen ſoll. Royſevelt ſpielt die Rolle des neuen Wilſons konſe⸗ quent weiter. Er will die Welt beglücken, nachdem er ſie in Furcht verſetzt hat. er will die Welt befrie⸗ den, nachdem er eine beiſpielloſe Kriegspſychoſe er⸗ zeugt hat. Mit einem plumpen Ablenkungsmanöver verſucht Rooſevelt ſeine und der Demokratien Hetze und Einkreiſungspolitik zu tarnen und zu ver⸗ wiſchen. Da wir aber ſchon einmal erlebt haben, wo⸗ hin das Vertrauen in die Botſchaft eines amerika⸗ niſchen Präſidenten führen kann, wird es uns die Welt nicht verdenken, wenn wir ſolchen politiſchen Aktionen von jenſeits des Ogeans ſehr ſkeptiſch gegenüberſtehen. Zum Sachlichen dieſer neuen Rooſevelt⸗Bot⸗ ſchaft: Das deutſche Volk hat erfahren müſſen, daß das Verhandeln am internationalen Konferenztiſch und das Erwarten von Gerechtigkeit im Hinblick auf die Lebensanſprüche einer großen Nation zu tragiſchen Zuſtänden führen kann. 3 Es hat ſich gezeigt, daß die ſo grundverſchiedenen Probleme nicht allein vom juriſtiſchen Stand⸗ punkt aus erörtert und ausgehandelt werden können. Die Welt beſteht nicht aus ausgeklügelten Syſte⸗ men, die von ideologiſchen Regierungen und Menſch⸗ heitsbeglückern beſtimmt werden, ſondern ſie beſteht aus lebensuntüchtigen und lebenstüchtigen Völkern, die nicht zum Spielball fremder Intereſſen werden wollen, ſondern ihr Schickſal ſelber geſtalten müſſen. Vor allem eines hat der Präſident Rooſevelt in ſei⸗ ner Botſchaft überſehen, und das iſt das Weſentlichſte der gegenwärtigen Probleme: die große welt⸗ anſchauliche Auseinanderſetzung mit den internationalen Kräften der Zerſtörung, die die Völ⸗ ker der Erde in ein blutiges Chaos ſtürzen wollen und die Kräfte der Ordnung in der Welt bedrohen. Es können keine dauernden glücklichen Verhält⸗ niſſe im zwiſchenſtaatlichen Leben geſchaffen werden, ſo lange ſich unter ſtaatlichem Schutz die Mächte der Zerſtörung und der Unruhe verbergen und konſo⸗ lidieren können. Es kann keine neue Ordnung am Konferenztiſch geſchaffen werden, ſo lange der Bo l⸗ ſchewismus als gleichberechtigter Partner im politiſchen Spiel in der Welt angeſehen wird. Wir müſſen es als ein raffiniertes Manöver be⸗ trachten, wenn man von uns verlangt, in einer nicht von uns, ſondern von der anderen kriegsverhetzten Welt Unfrieden zu ſchwören, in einem Augenblick, wo die Staatsmänner der großen Demokratien er⸗ klären, daß ſie keine ideologiſchen Gegenſätze zwiſchen ſich und dem Völker zerſtörenden Bolſchewismus ſehen. Das würde bedeuten, dem Bolſchewismus für ſeine verbrecheriſchen Pläne und Aktionen Tür und Tor zu öffnen. Herr Rooſevelt hat ſeine Botſchaft an die ver⸗ kehrte Adreſſe gerichtet. Das deutſche Volk iſt klüger und ſtärker geworden und deshalb wird ſich der Erſolg Wilſons nicht wiederholen. Xeue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Das Volk ehrt den Führer: Montag, 17. April 1939 Die Geburtstags Beranſtaltungen am 20. Ayril Der Führer eröffnet die Nord-Süd-Achſe— Große Truppenparade ab. Bexlin, 15. April. Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt:„Aus Anlaß des 50. Geburtstages des Führers finden folgende Veran⸗ ſtaltungen ſtatt: Am 19. April: 17 Uhr: Vorſtellung der beförderten /⸗Junker der „-Junkerſchule Braunſchweig im Moſaikſaal der neuen Reichskanzlei. 19 Uhr: Gratulation der Parteiführer unter Füh⸗ rung des Stellvertreters des Führers im Mo⸗ ſaikſaal öͤer neuen Reichskanzlei. 20 Uhr: Gratulation des Stoßtrupps„Adolf Hitler“ und der Blutordensträger in der Marmor⸗ galerie der neuen Reichskanzlei. 21 Uhr: Fahrt des Führers über die Oſt⸗Weſt⸗Achſe, die damit feierlich dem Verkehr übergeben wird. Prfeſſor Speer meldet dem Führer auf dem Hindenburg⸗Platz die Fertigſtellung des zu eröffnenden Teiles der Oſt⸗Weſt⸗Achſe. Oberbürgermeiſter Dr. Lippert übernimmt die Straße in die Obhut der Stadt Berlin. Danach wird der Führer den fertiggeſtellten Teil der Oſt⸗Weſt⸗Achſe für eröffnet erklären. Der Führer fährt als Erſter durch das Band über die Oſt⸗Weſt⸗Achſe bis zum Adolf⸗Hitler⸗Platz und denſelben Weg zurück. An beiden Seiten der Oſt⸗Weſt⸗Achſe werden die am Bau betei⸗ ligt geweſenen Arbeiter und die Gliederungen der Bewegung Auſſtellung nehmen. Am Gro⸗ ßen Stern iſt ein beſonderer Platz für die Ve⸗ teranen der Kriege 1864, 1866, 1870/71 vor⸗ geſehen. 22 Uhr: Großer Zapfenſtreich der Wehrmacht auf dem Wilhelmplatz mit anſchließendem Vorbei⸗ marſch an dem Führer. 22.35 Uhr: Fackelzug der NSDAP und ihrer Glie⸗ derungen durch die Wilhelmſtraße an der Reichskanzlei vorbei. An dem Fackelzug neh⸗ men die Ehrenzeichenträger des Gaues Berlin der NSDAP und je 50 Ehrenzeichenträger aus den übrigen Gauen teil. Ferner beteili⸗ gen ſich die Berliner Gliederungen der NSDAP mit je drei Ehrenſtürmen. 23 Uhr: Im Ehrenhof der Reichskanzlei ſingt ein Chor der Leibſtandarte 7/„Adolf Hitler“. Am 20. April: 8 Uhr: Ständchen des Muſikzuges der Leibſtandarte 5„Adolf Hitler“ im Garten der alten Reichs⸗ kanzlei. 9 Uhr: Vorbeimarſch von Leibſtandarte //„Adolf Hitler“ ein Sturmbann /⸗ViT, ein Bataillon Schutzpolizei vor dem Führer an der Reichs⸗ kanzlei in der Wilhelmſtraße. Italieniſche Erläuterungen und Richtisſtellungen: Graf Eiano üiber die Albunten⸗Altlon Antwort des italieniſchen Außenminiſters an die Londoner Aoreſſe EP. Rom, 16. April. Die Kammer der Faſci und Korporationen bot am Samstag mehr als ſonſt ein Spiegelbild des ganzen Italiens in allen ſeinen Volksſchichten. Auf den Tribünen waren diesmal auch Abordnungen der faſchiſtiſchen Jugendorganiſationen, Jungen und Mädchen, vertreten. Punkt 4 Uhr— die Nationalräte und die Miniſter waren vollzählig anweſend— hielt die albaniſche Delegation, die am Vermittag im Palazzo Venezia vom Duce empfangen worden war, ihren Einzug in den Saal, lebhaft von den National⸗ räten und den Beſuchern auf den Tribünen be⸗ grüßt. Kammerpräſident Conſtanzo Ciano verlas darauf die Tagesordnung, deren beide Artikel von der Uebertragung der albaniſchen Krone an den Kö⸗ nig und Kaiſer Viktor Emanuel von der Verſamm⸗ lung lebhaft akklamiert wurden. Darauf begann Außenminiſter Graf Ciano ſeine Rede. In ſeiner einſtündigen Rede über das italieniſche Vorgehen in Albanien und ſeine internationalen Rückwirkungen entwarf Außenminiſter Graf Ciano eine genaue Vorgeſchichte der Beziehungen zwiſchen Italien und dem albaniſchen Volke. In den Be⸗ ſchlüſſen der Friedenskonferenz und der Botſchafter⸗ konferenz ſeien die beſonderen Schutzintereſſen Ita⸗ liens in Albanien ausdrücklich anerkannt worden. Das Recht Italiens in Albanien entſpreche jedoch vor allem einer ſpontanen Einſtellung des al⸗ baniſchen Volkes, das auf Grund der ihm be⸗ ſonders von Muſſolini geliehenen umfaſſenden Hilſe immer mehr begriffen habe, daß die engſte Zuſam⸗ menarbeit mit Italien in ſeinem Intereſſe liege. Italien habe daher mit König Zogu nacheinander ver⸗ ſchiedene Freundſchafts⸗ und Bündnisverträge ab⸗ geſchloſſen. Zogu ſei jedoch nicht aufrichtig geweſen, ſondern habe ſeine Einſtellung zu Italien geändert, ſobald die internationale Lage die Handlungsfreiheit Italiens habe beeinträchtigen können. Zogu habe in der letzten Zeit ein gefährliches Spiel getrieben und eine immer zweideutigere Hal⸗ tung eingenommen. Er habe am 8. März einen neuen Bündnisvertrag verlangt, ein Vorſchlag, der grundſätzlich angenommen worden ſei. Am 20. Mürz habe er jedoch die ſofortige Entſendung italieniſcher Truppen nach Albanien gefordert. Ueber den ge⸗ nauen Grund dieſes Erſuchens habe man erfahren können. daß Zogu einen widerſinnigen und gefähr⸗ lichen Plan für den Frieden am Balkan und in Europa gehegt habe. Die italieniſche Regierung habe daher dieſe Zumutung ohne weiteres abgelehnt und von dieſem Augenblick an habe in den Be⸗ ziehungen zwiſchen Italien und Albanien eine offene Spannung begonnen, obwohl Zogu ein neuer Ver⸗ tragsentwurf unterbreitet worden ſei, der die ſou⸗ veränen Rechte des albaniſchen Staates in jeder Weiſe geachtet habe. Zogu habe jedoch auf eine widerſinnige und unzuläſſige Hilfe gehofft und Ita⸗ lien hintergehen wollen. Er habe nicht begriffen, daß dies die ſchlimmſte Politik ſei, die man gegen ⸗ über Italien anwenden konnte. Graf Ciano ſchilderte ſodann den Verlauf der italieniſchen Beſetzung und wandte ſich in ſchärfſter Weiſe gegen die von einem Teil der Aus⸗ landspreſſe verbreiteten falſchen Nachrichten über die militäriſchen Ereigniſſe. Die albaniſchen Hafenſtädte ſeien vollkommen unverſehrt geblieben. In Albanien ſei keine Schlacht geſchlagen worden. Es ſei gar nicht notwendig geweſen, die Ueberlegenheit der militä⸗ riſchen Machtmittel anzuwenden. Immerhin hätten die blitzſchnellen militäriſchen Operationen einen gewaltigen Beweis der Schlagfertigkeit erbracht und gezeigt, daß alle Italiener den Befehlen Muſſolinis zu gehorchen wüßten.„Unſere Truppen, die die ent⸗ legenſten Orte erreicht haben, wurden überall mit Begeiſterung und Ehren empfangen. Niemand darf über den ſpontanen Charakter dieſer Aufnahme Zweifel hegen, ohne das albaniſche Volk zu beleidi⸗ gen. Freiwillig ſind die Volksvertreter aus allen Provinzen und aller Religionen und Berufe nach Tirana gekommen, an zu einer verfaſſungsmäßigen Verſammlung zuſammenzutreten, in frei dis⸗ kutiert und abgeſtimmt wurde. Sie haben den feier⸗ lichen und glückverheißenden Beſchluß gefaßt, ihr Volk durch unlösbare Bande mit dem italieniſchen Volke zu verbinden, indem ſie als höchſtes Zeichen die albaniſche Krone dem König und Kaiſer Viktor Emanuel III. anboten. Dieſen Beſchuß des albaniſchen Volkswillens hat ſich das italieniſche Volk durch die Annahme der Krone zu eigen gemacht. Die Geſchicke Ita⸗ liens und Albaniens ſind für immer miteinan⸗ der verbunden. Die italieniſch⸗albaniſche Ver⸗ einigung iſt für uuſere Geſchichte ein bedeuten⸗ deg Ereignis und keine Menſchenkraft kann ſie zu ändern verſuchen, ohne auf den geſchloſſenen und ſolidariſchen Widerſtand der beiden Völker zu ſtoßen. Dieſem Umſtande müſſen jene Rech⸗ nung tragen, die die ſchon unſicheren internatio⸗ nalen Beziehungen zu trüben ſuchen. Franzöſiſche Grenzyrovokationen Nizzaer Bevölkerung durch Kriegsgerüchte aufs höchſte beunruhigt dub. Matland, 15. April. Der„Corriere della Sera“ meldet aus Venti⸗ miglia, daß die Kriegspſychoſe in Niöza einen un⸗ glaublichen Höhepunkt erreicht habe. Hier würden gegenwärtig militäriſche Vorbereitungen getroſſen. Während man früher nur nachts die Verteidigungs⸗ arbeiten durchgeſührt habe, was die Bevölkerung nicht beunruhigt habe, vollzögen ſich dieſe Vor be⸗ reitungen jetzt offen am Tage. Die Be⸗ völkerung von Nizza umlagere die Kaſernen, um den Ausmärſchen der Soldaten, der Abfahrt der Panzer⸗ wagen und Geſchützen zuzuſehen. Auf den Hügeln in der Umgebung der Stadt ſeien Flugzeugabwehr⸗ batterien aufgeſtellt worden. Für die Truppentrans⸗ porte ſeien öfſentliche und private Kraftwagen reauiriert worden. In der Nacht zum Samstag ſeien 110 Laſtkraſtwagen mit Munition auf den Hügel von Mont⸗Agel, wo ſich ein bedeutendes Feſtungswerk befinde, gefahren. Schweizer Selbſtbewußtſein EP. Lauſanne, 16. April. Zur Erinnerung an den erſten Zuſammentritt des Waadtländiſchen Großen Rates fand am Freitag⸗ abend in Lauſanne unter dem Vorſitz von National⸗ ratspräſident Vallotton eine Feier ſtatt. Neben dahl⸗ reichen Behördenvertretern nahmen daran rund zweitauſend Perſonen teil. Bundespräſident Etter nahm das Wort und erklärte im Hinblick auf die derzeitige politiſche Lage, die Gefahren ſeien nur für ein ängſtliches, unentſchloſſenes und uneiniges Volk ein Unglück. Ein moraliſch ſtarkes Volk könne daraus nur Vor⸗ teile ziehen. Ein Volk, das nicht den Mut habe, ſeine Freiheit und ſeine Lebensrechte zu verteidigen, ſtehe am Vorabend ſeines Niedergangs. Oberſtkorpskommandant Griſan kam in ſeiner Rede u. a. auf die ſchädlichen und falſchen Nach⸗ richten und Gerüchte zu ſprechen, die immer wieder auftauchten und Nervoſität in die Bevölke⸗ rung bringen würden. Eine ſolche Pſychoſe diene allem anderen als der Befeſtigung der Moral des Landes. Es ſei an der Zeit, daß man dagegen energiſch ankämpfe und die wahren nationalen Intereſſen richtig erfaſſe. Satzungsgenehmigung des Volksbundes der Deutſchen in Ungarn. Die Satzungen des unter der Leitung von Dr. Franz Baſch ſtehenden„Volksbun⸗ des der Deutſchen in Ungarn“ wurde vom Miniſter des Innern genehmigt. 0 .20 Uhr: Gratulation des Apoſtoliſchen Nuntius. .25 Uhr: Gratulation des Reichsprotektors und des Miniſterpräſidenten Dr. Hacha. .30 Uhr: Gratulation des Miniſterpräſidenten Dr. Tiſo. .45 Uhr: Gratulation der Reichsregierung im Gro⸗ ßen Empfangsſaal der neuen Reichskanzlei. 10 Uhr: Gratulation der Vertreter der Wehrmachk unter Führung des Generalfeldmarſchalls Göring. 10.10 Uhr: Gratulation des Oberbürgermeiſters und Stadtpräſidenten Dr. Lippert. 10.15 Uhr: Gratulation der Abordnung der Adolf⸗ Hitler⸗Stiftung der deutſchen Gemeinden und Gemeindeverbände für Jungarchitekten und Städtebauer. 10.20 Uhr: Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes der Stadt Danzig durch Gauleiter Forſter. 11 Uhr: Große Parade der Wehrmacht auf der Oſt⸗ Weſt⸗Achſe. 16 Uhr: Volksliederſingen des Berliner Sängerbun⸗ des auf dem Wilhelmplatz. 17.15 Uhr: Gratulation der ungariſchen Delegation unter Führung des ungariſchen Geſandten. 17.20 Uhr: Gratulation des bulgariſchen Geſandten. 17.30 Uhr: Tee⸗Empfang beim Führer für die aus⸗ ländiſchen Delegationen. 18.30 Uhr: Gratulation der Vertreter der deutſchen Volksgruppen Europas. Was ſich in Albanien ereignet hat, findet ſeine Ent⸗ ſtehungsgeſchichte und ſeine Begründung in der Wirklichkeit und dem Recht. Das Auslandecho dieſer Tage iſt von uns mit gebührender Aufmerkſamkeit ver⸗ ſolgt worden. Die lange Rede Chamberlains war von Informationen geſtützt, die eine ſtrengere Kontrolle verdienten. Mit Herrn Chamberlain ſtimmen wir dagegen in der Schlußfolgerung über die weitere Gültig⸗ keit des italieniſch⸗engliſchen Oſterabkommens überein. Nichts von dem, was vorgefallen iſt, könnte eine Aenderung des Vertrages rechtfer⸗ tigen. Auch von uns wird auf die mit England getroffene Vereinbarung größter Wert gelegt. Wir ſind von dem gleichen Willen beſeelt, ſie gültig und wirkſam zu erhalten durch die Aus⸗ führung aller Klauſeln, wie wir es bisher getan haben. Wenn Chamberlain von der Heimſchaf⸗ fung unſerer Legionäre aus Spanien geſprochen hat, beſtätigen wir, daß die tapferen Legionäre, die einen ſo koſtbaren Beitrag des Glaubens und des Blutes für die Sache der europäiſchen Ziviliſation geleiſtet haben, im Triumph in die Heimat zurückkehren werden, nachdem ſie die verdiente Auszeichnung und Ehrung, in den Straßen Madrids vor General Franco zu deſi⸗ lieren, erhalten haben. Im internationalen Widerhall unſeres Vorgehens hat es nicht an Geſten des Verſtändniſſes und der Solidarität gefehlt, in erſter Linie von ſeiten Deutſchlands.(Lebhafter und langanhaltender Beifall). Dieſe eutſchiedene und loyale Haltung des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands hat der Welt bewieſen, daß die Achſe ein mächtiges Werkzeug der Zuſammenarbeit und des Einverſtändniſſes iſt und daß ſie in gleicher Weiſe in Rom wie in Berlin funktioniert. Ein ſolcher Beweis iſt dazu beſtimmt, die Achſe noch feſter zu geſtalten, die das grundlegende Element der italieniſchen Außenpolitik iſt und bleiben wird.“ Auch das magyariſche Volk hat uns gegenüber durch ſeine Haltung ausdrücklicher Solidarität die traditionelle Freundſchaft zwiſchen Italien und Un⸗ garn beſtätigt. Die Stellungnahme der Belgrader Regie⸗ rung und die Haltung des jugoſlawiſchen Volkes war wahrhaft von tieſer Freundſchaft ge⸗ tragen. Während den Ereigniſſen iſt die engſte Fühlungnahme mit der Belgrader Regierung aufrechterhalten worden. Man hat in Belgrad begriffen, daß die Anweſenheit Italiens in Albanien nicht die geringſte Gefahr für Jugoſlawien bedeutet. Das Gegenteil iſt der Fall. Mit der neuen Nachbarſchaft der beiden befreundeten Völker werden vielmehr neue Elemente der Solida⸗ rität und der ehrlichen Zuſammenarbeit beginnen. In dieſem Geiſte wird in wenigen Tagen in Venedig meine Begegnung mit dem jugoſlawiſchen Außen⸗ miniſter Cincar Markowitſch ſtattfinden. Die griechiſche Regierung hat von unſe⸗ ren Zuſicherungen Kenntnis genommen. Die Atmo⸗ ſphäre dieſer Fühlungnahme hat das gegenſeitige Vertrauen noch beſtärkt und läßt eine Zukunft enger Zuſammenarbeit vorausſehen. Das Manöver der Brandſtifter iſt auch diesmal geſcheitert(Beifall). Die von Italien in Albanien unternommene Aktion iſt nicht dazu beſtimmt, Un⸗ ruhe hervorzurufen oder die Unſicherheit zu ver⸗ mehren, ſondern den Frieden in jenem heiklen Sek⸗ tor des europäiſchen Lebens zu verſtärken. Denn der wahre Zweck der faſchiſtiſchen Politik iſt überall die aufrichtige Zuſammenarbeit, um das internationale Vertrauen wiederherzuſtellen und mit allen Völkern zuſammenzuarbeiten, die von dem gleichen Friedenswillen erfüllt ſind. Die Rede des Grafen Ciano wurde beſonderg an den Stellen durch Beifall ſtürmiſch unterbrochen, die die italieniſch⸗deutſche Zuſammenarbeit feierten. Die Rede Cianos dauerte fünfzig Minuten. Bei ihrem Abſchluß wurde der Redner durch lebhaften Beifall ausgezeichnet, der wieder in ſtürmiſche Hul⸗ digungsrufe für Muſſolini ausklang. e Montag, 17. April 1939 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Die engliſch-ruſſiſchen Bündnisverhandlungen: Ein Luftpakt Moskau-Warſchau-Bukareſt?? Vor allem aber ſoll Moskau als Kriegsmaterial-Lieferant für Polen und Rumänien geſichert werden EP London, 16. April. Der Gedanke eines Abkommens über ein Zuſammenwirken der Luftwaffen Sowjetruß⸗ lands, Rumäniens und Polens ſpielt in den Be⸗ trachtungen der Londoner Tageszeitungen über die engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen eine große Rolle. In diplomatiſchen Kreiſen hegt man aber große Zweifel, ob nicht die Preſſe in ihrer plötzlichen Be⸗ geiſterung für ein engliſch⸗ſowjetruſſiſches Bündnis die praktiſchen Möglichkeiten einer ſolchen Politik und die Bereitwilligkeit der Sowjetunion, für die weſtlichen Demokratien die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen überſchätzt. Für wahrſcheinlicher hält man es, daß die Ver⸗ handlungen zwiſchen London und Moskau ſich in einem engeren Rahmen halten werden. Der im all⸗ gemeinen über die Anſichten des engliſchen Außen⸗ amts gut unterrichtete diplomatiſche Mitarbeiter des „Mancheſter Guardian“ ſpricht denn auch von einem Abkommen, das halbwegs zwiſchen dem gegenwärti⸗ gen Stand der engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Beziehungen und einem Pakt nach dem Muſter des engliſch⸗polni⸗ ſchen liegen würde. Das Blatt deutet an, daß es ſich auch nicht darum handeln könne, ein ſowjetruſſiſch⸗ polniſches Bündnis zu betreiben, das von polniſcher Seite nach wie vor abgelehnt werde. Man müſſe viel⸗ mehr nur Polen und Rumänien für den Ernſtfall den Rücken decken und die Möglichkeit von Nach⸗ ſchüben ſichern. In unterrichteten diplomatiſchen Kreiſen teilt man dieſe Auffaſſung und ſieht als das unmittelbare Ziel der Verhandlungen zwiſchen London und Mos⸗ kau die Vorbereitung einer Reihe von Abmachungen an, welche Polen und Rumänien im Ernſtfall eine ausreichende Verſorgung mit Rohſtof⸗ fen und Munition ſichern ſollen.— Die in der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe vorausgeſagte Zu⸗ ſammenarbeit der Luftwaffen wird, wie man an⸗ nimmt, ſich wahrſcheinlich in der Praxis auf ein Abkommen über die Belieferung Rumä⸗ niens und Polens mit ſowjetruſſiſchen Flugzen⸗ gen im Ernſtfall beſchränken. Ein weiterer Punkt in den Verhandlungeg wird gutem Vernehmen nach die unbeſchränkte Durch⸗ fahrt engliſcher Kriegsſchiffe durch die Dardanellen im Ernſtfall ſein, um die engliſchen Kriegsmaterial⸗ transporte nach Rumänien decken zu können. Weitgeſieckte Pariſer Hoffnungen EP Paris, 16. April. Auch am Samstagnachmittag herrſchte im Quai 'Orſay wieder lebhafte Geſchäftigkeit. Außenmini⸗ ſter Bonnet empfing nacheinander den ſowjetruſſi⸗ ſchen Botſchafter Suritz, den engliſchen Bofſchafter Sir Eric Phipps, den ſpaniſchen Botſchafter Leque⸗ ricg und den griechiſchen Geſandten Politis. Beſondere Beachtung wird in politiſchen Kreiſen der neuerlichen Beſprechung zwiſchen Bonnet und dem engliſchen bzw. dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter beigemeſſen. Man bringt dieſe Unterredungen in Zuſammenhang mit den Bemühungen von London und Paris, Sowjetrußland in den Einkreiſungsring einzubeziehen. Im Quai d' Orſay zeigte man ſich über das Ergebnis dieſer Beſtrebungen am Sams⸗ tagabend betont zuverſichtlich und ließ ver⸗ lauten, dieſe Verhandlungen ſeien„in gutem Fluß“. Man pricht jetzt nicht nur von ſowjetruſſiſchen Kriegsmateriallieferungen im Rahmen ſeiner Ein⸗ ſchaltung in den Einkreiſungsblock, ſondern offen —— Bündnisſyſtem, das ſehr weitgehend ſein werde. „Eingebildete Peſſimiſten 5 EP. London, 16. April. Der bekannte Dirigent Sir Thomas Bee⸗ ch am bezeichnete ſeine Landsleute in einer Rede am Samstag als„eingebildete Peſſimiſten“. Sir Tho⸗ mas wandte ſich gegen die Leute, die fortgeſetzt von außenpolitiſchen Kriſen redeten. Er erklärte, glaube nicht ein Optimiſt, ſondern nur einigermaßen Realiſt zu ſein, wenn er in den kleinen Nadelſtichen, die England von verſchiedenen Seiten erhalte, keine Kriſen ſehen könne.„Nichts iſt paſſiert, und ich bin vollkommen ſicher, daß auch in Zukunft nichts paſſie⸗ ren wird, wenn wir nur darauf achten, daß nichts paſſiert.“ Die engliſche Regierung, ſo erklärte er weiter, ſolle ſagen, wie weit der Kreis und das Ein⸗ flußgebiet des britiſchen Empire reiche, und daß ſie nicht wolle. England ſolle 62 er. fort aufhören, an die Vereinigten Staaten von Amerika wegen Hilfe zu appellieren, ſolange es ſeine eigenen Hilfskräfte noch nicht erſchöpft habe. Es ſei an der Zeit, daß England aus dem lächerlichen und demütigenden Zuſtand dauernder Angſt herauskomme. Verſtärkungen für Gibraltar EP. London, 16. April. Die Garniſon von Gibraltar wird weiter verſtärkt. Wie das engliſche Kriegsminiſterium mitteilt, wird das erſte Bataillon der Welſh Guard am 22. April oder möglicherweiſe einige Tage ſpäter nach Gibral⸗ tar abgehen. Die Vorkehrungen militäriſcher Art und die Bewegungen britiſcher Truppen in Gibral⸗ tar werden von amtlicher Seite als„normale Vor⸗ ſichtsmaßnahmen“ bedeichnet, wie ſie ſich aus einer ziemlich anormalen Lage ergäben. Eine vaziſiſche Verteidigungekonferenz dnb London, 14. April. Die Pazifiſche Verteidigungskonferenz wurde nach einer Meldung aus Wellington am Freitag vom Generalgouverneur Neuſeelands, Viscount Galway, in Wellington eröffnet. Der Premiermini⸗ ſter Neuſeelands, Savage, wurde zum Vorſitzenden der Konferenz gewählt. Man rechnet mit einer ein⸗ wöchigen Dauer der Konferenz, die im übrigen hin⸗ ter verſchloſſenen Türen tagen wird. Beſondere Vor⸗ ſichtsmaßnahmen ſind getrofſen, um die Beſprechun⸗ gen ſtreng geheim zu halten. Dus Ctho der Roeſebelt⸗Boljchaſt In Neuyork ſelbſt iſt man ſkeptiſcher als in London und Paris dnb Neuyork, 15. April. In Kongreßkreiſen begegnet man dem Schritt des Präſidenten mit vorſichtiger Zurückhaltung. Nur die geſchworenen Anhänger des Rooſevelt⸗Kurſes, die an den Rockſchößen des Präſidenten in das Ca⸗ pitol einzogen, ſtimmen vorbehaltlos zu. Zahlreiche Abgeordnete warnen vor ausländiſchen Verpflich⸗ tungen. Der demokratiſche Senator MecCarran er⸗ klärte, daß oͤie Haltung Rooſevelts die alte amerika⸗ niſche Politik, ſich von ausländiſchen Verwicklungen fernzuhalten, verletze. Der demokratiſche Abgeord⸗ nete Lucas warnte Amerika davor, den Status quo der Welt zu garantieren. Zahlreiche Senatoren und Abgeordnete ſprachen ſich gegen Eigenmächtigkeit der Regierung aus und ſorderten unbedingt die vor⸗ herige Zuſtimmung des Kongreſſes zu allen etwa ein⸗ zugehenden Verpflichtungen. Der Republikaner Barbour verlangte, daß es abſolut allen klar gemacht werden müſſe, daß Amerika nicht wieder in einen europäiſchen Krieg ziehen würde. England iſt natürlich erfreut dnb. London, 15. April. In London klatſcht man ſelbſtverſtändlich zu dem Rooſevelt⸗Telegramm Beifall, das für eingeweihte Kreiſe offenkundig keine Ueberraſchung bedeutet, ſondern nur als Eröffnung eines neuen Abſchnittes der in der letzten Zeit von England betriebenen Großer Abend im Nafionalſheaier „Daphne“ und„Friedenstag“ Stürmiſch bejubelte Erſt aufführung der beiden Einakter von Richard Strauß Was war das für ein großer und für die Mann⸗ heimer Oper ungemein ehrenvoller Abend! Es gab nur eine Stimme: Die Aufführung der beiden lang erwarteten jüngſten Strauß⸗Einakter„Daphnie“ und„Friedenstag“ war eins der ſtärkſten und feſſelndſten dieswinterlichen Ereigniſſe unſerer Muſik⸗ bühne! Und als der rauſchende Jubel um die Wevke und ihre Wiedergabe endlich verklungen war, mußte man ſich angeſichts der erſtaunlichen muſiſchen Vi⸗ talität dieſer beiden aus grundverſchiedenen Klang⸗ und Stilbezirken ſchöpfendn Opern erſt wieder dar⸗ auf beſinnen, daß ſie aus der Geiſteskammer eines Fünfundſiebzigjährigen ſtammen! Welch eine ungebrochene Schaffenskraft tut ſich da auf Schritt und Tritt kund! Fern aller Greiſenhaftig⸗ keit welche jugendliche Friſche und überlegene Reife zugleich! Man gewann durchaus die Ueberzeugung, daß Richard Strauß, dem großen Verzauberer, auch heute noch mit vollem Recht in der Reihe der unter uns lebenden Komponiſten Deutſchlands der führende Platz gebührt. Daphne Mit dem Einakter um Daphne, die irdiſcher Liebe abgewandte, von Apoll vergeblich umworbene und ſchließlich in einen Lorbeerbaum verwandelte ſagen⸗ hafte Tochter des theſſaliſchen Flußgottes Peneios, führt Strauß uns wieder einmal in das ſeit Ariadne beſonders geliebte mythologiſche Gefild. Joſeph Gregor, deſſen Verdienſte um die Libretto⸗Geſtal⸗ tung der beiden neuen Strauß⸗Werke an dieſer Stelle bereits in einem Aufſatz gewürdigt worden iſt, hat aus den Grundzügen der Daphne⸗Mythe, die vor ihm bereits ungezählte Male gerade Bühnen⸗ komponiſten als Stoff gedient hat, ein ſprachlich und ſtimmungsmäßig eindrucksſtarkes Buch geformt un⸗ ter Hinzunahme einiger weiterer Geſtalten teils mythologiſchen Urſprungs(wie die Gaea, der Göt⸗ ter⸗Urmutter, die hier als Mutter Daphnes auf⸗ tritt), teils eigener Erfindung(wie Leukippos, den Jugendgeſpielen Daphnes, der als Nebenbuhler Apolls eingeführt und von dieſem aus Eiferſucht durch einen Pfeilſchuß getötet wird). Ferner tragen Schäfer, Mägde und Bacchanten durch epiſodiſche Einbeziehung in das Spiel zur Verdeutlichung des Geſchehens ſinnvoll bei und ſelbſtverſtändlich ſpielt auch die Natur mit: Licht und Wind und Wetter, Blitz und Donner ſind als wirkſame Mittel zur Verdichtung ee Stimmungen ein⸗ geſetzt. Die Daphne⸗ Muſik ergeht ſich in echt Straußi⸗ ſchem Ableuchten der mythologiſchen Bereiche durch die vielfältigen Elemente feinſtkultivierter muſikali⸗ ſcher Stimmungskunſt und einer dem Komponiſten in bewunderungswürdigem Maße eigenen Art pſychologiſch⸗ſymholiſcher Deutungskraft in Tönen. Daneben aber ſteht(nicht minder bemerkenswert und zu 1 emporführend) ein * ausgeſprochen erdhaft⸗illuſtrativer Zug, der unter Aufbietung der ganzen farbenſchillernden Inſtru⸗ mentationskunſt Strauß' all das in ſcharfer Plaſtik ſinnlich wahrnehmbar werden läßt, was, losgelöſt von der Transzendenz des Göttlich⸗Erhabenen im Irdiſchen und Menſchlichen verhaftet iſt, wie der dionyſiſche Feſtrauſch, die Jronien der Schäfer, die Spottluſt der Mägde, das Gedränge der Schafe, das Stampfen der Rinder und ähnliche„Anſchaulichkei⸗ ten“. In wahrhaft überirdiſche Sphären aber ent⸗ rückt uns ſchließlich das Wunder der Verwandlung Daphnes. Selbſt in dem an ſubtilen Schönheiten ähnlicher Art überreichen Geſamtſchaffen des Kom⸗ poniſten findet ſich kaum eine Stimmung von ſo bezaubernder poeſieerfüllter Erhabenheit wieder wie in dieſem entmaterialiſierten Ausklang der Daphne⸗Muſik. Aus großer Hingegebenheit an das Werk und ſeine bezwingenden Reize und in vortrefflicher Ge⸗ meinſchaftsarbeit wuchs den beteiligten Sängern und Muſikern der ſchönſte und wohlverdiente Er⸗ folg zu. Unter Elmen dorffs eminent ſuggeſti⸗ ver Führung, die das breitgelagerte Geflecht der Partitur mit höchſtem Feinſinn in der Erfaſſung ihrer unterſchiedlichen thematiſch⸗motiviſchen und dramatiſchen Inhalte ausdeutete, kamen für keinen Augenblick Ermüdungen beim Hörer auf. Im Or⸗ cheſter und auf der Bühne entfaltete ſich ein edler muſiſcher Wetteifer. Das Orcheſter ſpielte mit herr⸗ lichſter Diskretion, wo es die Stimmung erforderte, aber auch mit glühender Leuchtkraft und ſchöner In⸗ tenſität harmoniſcher Farbengebung. die dennoch den, nicht ſelten inſtrumental behandelten Singſtimmen niemals ihr Geltungsrecht ſchmälerte. Käte Diet⸗ rich verkörperte die Titelpartie mit ſehr ſympathi⸗ ſcher durchaus in den vorgezeichneten Grenzen einer blühenden Lyrik bleibenden ſtimmlichen Aus⸗ druckskraft. Die Sängerin hatte einen beſonders glücklichen Abend und neben ihrer hohen muſikali⸗ ſchen Intelligenz, die ihr bei der Bewältigung der ſchwierigen und großen Partie ſehr zu ſtatten kam, trug auch die das Weſen der Daphne⸗Geſtalt über⸗ zeugend erſchöpfende ſcheue Verhaltenheit im Dar⸗ ſtelleriſchen in hohem Maße dazu bei, den ſtarken Eindruck ihrer Leiſtung auch nach dieſer Richtung hin künſtleriſch zu runden. In Lutz Walter Miller(Apollo) und Franz Koblitz hatte Käte Dietrich wohldisvonierte Part⸗ ner, deren ſtimmliches Material in ſchönem Gleich⸗ maß der Kraft und des Ausdrucks auf das ihrige ab⸗ geſtimmt ſchien. Groß und volltönig ſang Heinrich Hölzlin als Flußgott Peneios ſeine ihm zugewie⸗ ſenen hymniſch⸗erhabenen Sätze und Irene Zieg⸗ ler hatte als Gaea Gelegenheit, in paſtoſen Alttönen zu ſchwelgen. Sie entwickelte bemerkenswerte Wärme und Kraft, wenn auch die Partie nach der Tiefe hin die Grenge diefer 35 einer ſehr 8 930 An mit Eiſeskälte in beweglichen und große rhythmiſche Genauigkeit er⸗ fordernden heiteren Duo⸗Szene zweier Mägde, offen⸗ barten Erika Schmidt und Nora ihre ausgezeichnete Muſikalität und geſangliche Ge⸗ ſchmeidigkeit, und auch das Viergeſpann der Schäfer war mit Theo Lienhard, Max Baltruſchat, Hans Scherer und Peter Schäfer hochwertig be⸗ ſetzt. Kleine, aber wichtige Funktionen fallen dem vielfach unſichtbaren Chor zu, deſſen ſaubere Lei⸗ ſtung der Stimmungsverdichtung ſehr zugute kam. Ein ſchönes Bühnenbild die glückhafte Regiefüh⸗ rung öͤurch Helmuth Ebbs(dem das Verwandlungs⸗ wunder ausnehmend gut gelang), und der ſinnvolle Einſatz des Balletts im Feſt des Dionyſos erheiſchen mit Recht ebenfalls Lob. „Friedenstag“ Nach der arkadiſch⸗apolliniſchen Idylle welch eine andere Welt! Aus der mythologiſchen Landſchaft werden wir in die düſtere Enge einer von Lands⸗ knechten bevölkerten Zitadelle verſetzt. Der dreißig⸗ jährige Krieg liegt in den letzten Zuckungen. Die Hungersnot wütet unter der Bevölkerung der bela⸗ gerten Stadt, die der Zitadellen⸗Kommandant den⸗ noch befehlsgemäß zu halten ſucht. Das furchtbare Elend der Bürgerſchaft, die die Uebergabe der Stadt an den Feind fordert, bringt den pflichtbewußten Soldaten in ſchweren Konflikt, aus dem nur ein Weg hinausführt: die Selbſtvernichtung durch Spren⸗ gung der Zitadelle. Als alles untergangsbereit iſt und die Lunte ſchon brennt, ertönen plötzlich Kir⸗ chenglocken, die da verkünden, daß der Krieg zu Ende ging. Freund und Feind reichen einander ergriffen die Hände und aus dieſer Ergriffenheit erblüht ein großartiger, zu immer neuer Steigerung und gewal⸗ tiger innerer Kraft anſchwellender Hymnus aller auf das Gottesgeſchenk des Friedens. Richard Strauß ſcheint ſich in dieſem zweiten Werk auf ganz neues Gebiet zu begeben. Jedenfalls iſt das Atmoſphäriſche des Vorwurfs und das krie⸗ geriſche Milien des Stoffes bei ihm höchſt unge⸗ wohnt. Sieht man aber näher nach, ſo ſteckt hinter der„militäriſchen“ Faſſade des„Friedenstag“ eben doch wieder das beglückende Ethos des Menſchlichen, was aber nicht ausſchloß, daß Strauß für das harte herviſche Muß, wie es ſich in dem Feſtungskomman⸗ danten verkörpert, echten und erſchütternden Aus⸗ druck gefunden hat. Die Muſik dieſes zweiten Ein⸗ akters ſteht ganz auf realem Boden. Sie iſt ein Preislied auf die männlich⸗heldiſchen Tugenden der Ehre, der Tapferkeit und der Pflichterfüllung, läßt aber ſchließlich den„Herrſcher Geiſt“ über Krieg und Tod triumphieren und die Menſchen ſich in der Idee des Friedens und der Liebe einen. Strauß erweiſt ſich auch in dieſer ungemein intereſſanten Partitur als unübertroffener Charakteriſtiker in Tönen. Es fehlt hier zunächſt alles, was an Strauß, den diony⸗ ſiſchen Lebensbejaher typiſch iſt: Die ſchwelgeriſche Melodik, die zierliche Arabeske, der barocke Klang⸗ prunk. Hier beherrſcht eine herbe und düſtere Mu⸗ ſikarchitektur das Feld. Schroff und hartkantig wer⸗ den uns wuchtende Marſchrhythmen eingehämmert, quälende und niederdrückende Verzweiflung fällt Tonmalereien Landerich Frau Huſzka noch nicht gefunden ſein ſollte, ſo ſo Politik wird, bei der ihm nun Rooſcvel in ſeiner neuen Rolle als Wolf im Schafspelz direkta Hilfe leiſtet, nachdem die indirekte Hilfe, die bekannt⸗ lich in wüſter Kriegshetze beſtand, das Deutſche Reich nicht eingeſchüchtert hatte. Trotzdem iſt die Freude am neueſten amerikaniſchen Dreh nicht ungeteilt. wenn man auch ſo tut, als ob man an einen durch⸗ ſchlagenden Erfolg des Rieſenſchwindels glaubt, ſo miſchen ſich doch in die optimiſtiſchen Erwar⸗ tungen manche Erkenntniſſe von der un heimlichen Entſchloſſenheit Deutſchlands, ſeine Un⸗ abhängigkeit gegen alle Angriffe von ſeiten der ſo⸗ genannten Demokratien zu behaupten. „Preß Aſſociation“ erklärt z.., daß man in weiten Kreiſen Deutſchlands den Eindruck habe, daß das Reich entſchloſſen um ſeine wirtſchaſt⸗ liche Unabhängigkeit kämpfen müſſe, die ihm von anderen Nationen in unfairer Weiſe einge⸗ engt werde. Die Emigranten ſollen in Heeresdienſt anb. Paris, 15. April. Die„Epoque“ fordert den franäöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten auf, aus der großen Maſſe der in Frankreich leben⸗ den Ausländer ein Heer zu bilden, das die fran⸗ zöſiſche Streitmacht um 200 000 bis 250 000 Mann verſtärken könne. Man müſſe verſuchen, im Kriegsfalle aus 295 3 ländiſchen Gäſten Kämpfer für Frankreich zu machen. An erſter Stelle ſtünden die Spanier, die in fran⸗ zöſiſchen Konzentrationslagern lebten. Sicherlich gebe es unter ihnen viele Verbrecher und Mörder, aber man werde ſchon aus der großen Mehrzahl kriegstüchtige Soldaten machen können. Das Blatt weiſt ferner auf die in Frankreich lebenden italieni⸗ ſchen Antifaſchiſten hin, deren Ideologie Hartnäckig⸗ keit und Fanatismus garantierten. Intereſſant iſt, was„Epoque“ bezüglich der Polen ſagtt: Da die Verbindung mit dem(doch angeblich von den Weſtmächten beſchützten()) Polen im Kriegsfall nicht möglich ſei, müßten die Frankreich⸗Polen ia ſowieſo hier bleiben. Aber auch unter den anderen in Frankreich vertretenen Nationalitäten gäbe es unzählige Männer(wie den heldenmütigen Georg Bernhard(). Die Schriftltg.), die entweder aus Dankbarkeit gegenüber Frankreich oder aus ideo⸗ logiſchen Gründen oder aus Haß gegen Deutſchland bereitſtänden. Leider ſei bisher nichts geſchehen, ebenſo wie man auf allen anderen Gebieten den Mangel an Wagemut und Znitiative Schüchternheit feſtſtellen müſſe. 8 Dienſtpflicht⸗Verlängerung in Hollans + Amſterda m, 15. April. Durch königlichen Beſchluß wurde verfügt, daß die Dienſtpflichtigen der holländiſchen Armee, die im April zur Reſerve entlaſſen werden ſollten, vorläu⸗ fig bei der Truppe bleiben. Dieſe Verfügung wird mit den politiſchen Spon⸗ nungen in Europa begründet. Wie der„Telegraaf“ berichtet, handle es ſich nur um eine Maßnahme von geringem Umfang, da ledig⸗ lich von ihr eine Anzahl von Unteroffisieren der Artinerie und motoriſierten Truppen ee 5 aus 8 oder„Elektra“ erinnern. Die chori⸗ ſchen Schreie der Bürger nach Brot atmen grauſiger Realismus, und es zeigt ſich wieder, daß Strauß da, wo es notwendig erſcheint, dem mikreißenden Theater⸗Effekt keineswegs abgeneigt iſt. Die Ver⸗ webung einer reizvollen italieniſchen Canzonetta (lein junger nach Deutſchland verſchlagener Piemo teſer ſingt ſie) in die niederdrückende Stimm 8 der Zitadellenbeſatzung iſt ein ſolcher Effekt. Dem Kommandanten, eine wirkungsvolle Bari⸗ tonpartie, ſteht eine heroiſche Frauengeſtalt von hoch⸗ dramatiſcher Prägung und ungewöhnlich gewichtiger muſikaliſcher Subſtanz gegenüber. Zu ihrer Ve körperung bedarf es einer ſehr großen durchſchlagen⸗ den Frauenſtimme. Hat man die, wird die prägnante Wucht der faſt übermenſchlichen vokalen Entladun⸗ dieſer Partie in hinreißender Weiſe entſcheidend ſein für die überwältigende Wirkung des großen Monologes der Maria und der gigantiſchen Steig vungen des hymniſch⸗oratoriſchen Beethovens Größe hat. E Wenn dieſe Borausſetzuna in der Mannheim Aufführung glanzvoll in Erfüllung ging, ſo hab wir das einem für Frau Huſscka eingeſprungene Gaſt aus Oldenburg, Ly Betzou, in überraſchen⸗ der Weiſe zu verdanken. Frau Beszou iſt im Beſitz eines herrlich unverbrauchten hellen Soprans ſtählerner Kraft und Biegſamkeit. Unbeirrba Muſikſinn und rückhaltloſer künſtleriſcher Volle ſatz zeichneten die mitreißende Leiſtung aus, die d Haus zu ſpontaner Begeiſterung entflammte. Jed falls hatte Ly Betzou auf der ganzen Linie gewo nenes Spiel, und wenn Erſatz für die ausſcheid man auf dieſe Künſtlerin ſein Augenmerk— * Im übrigen hatte auch die Friedenstag⸗ Auffü rung als Ganzes hohes Niveau. Größte Anerken⸗ nung gebührt wiederum Elmendorff und dem Orcheſter, nicht weniger aber auch den Sängern, an 4 deren Spitze Hans Schweska als Kommando mit einer ſehr⸗würdigen geſanalich und darſtelleriſch fein durchdachten Leiſtung ſtand. Nicht weniger als ſechzehn epiſodiſche Partien gab es zu beſetzen. Da ganze Soliſtenaufgebot unſerer Oper war vertreten und ſo kam in ſchönſter Gemeinſchaftsarbeit ein gr ßer, im Schlußchor, der durch Mitalieder des Lehre geſangvereins, der Liedertafel und des Volkschores verſtärkt wurde, ein wirklich überwältigender Ge⸗ ſamteindruck zuſtande, deſſen machtvoll bannender Wirkung ſich niemand zu vermochte. *. Es herrſchte ein Jubel, wie nur an großen Ta⸗ gen, und mit den gefeierten Sängern wurden Elmendorff und Curt Becker⸗ Huert, d verdienſtvolle Spielleiter, immer wieder ſtürmiſch gerufen. Auch Karl Klauß, der die Maſſenchöre ausgezeichnet einſtudiert hatte, Friedrich K albſ der Bühnenbildner, Wera Donalies für ihre choreographiſche Arbeit und Otto Junker für da tadelloſe Funktionieren des techniſchen Apparate haben ihren nicht gering zu ſchätzenden Anteil den Treree Aben Carl Ouno E ——— —— ————— ——— in den katholiſchen Kirchen ſand die Zeit lachende leuchtende Ziele. 4. Seite/ Nummer 17⁴ Nene Maunheimer Zeilung 7 Morten⸗Ausgabe Montag, 47. Aprtl 1050 Die Siadiseiſe Mannheim, 17. April. Stiller Sonntag Entſchwundene Hochſommerwärme Der Vorſchuß auf das Hochſommerklima, den uns der liebe Petrus über die ſonnigen Oſtertage hinaus großzügig gewährt hatte, ſcheint— leider— wieder ſein Ende erreicht zu haben. Denn während es am Freitag noch recht ſchwül und beinahe juni⸗julihaft war, das Queckſilber in der Mittagswärme munter und ſympathiſch in die Höhe kletterte, iſt am Wochen⸗ ende eine fühlbare Abkühlung eingetreten, die auch am Sonntag nicht weichen wollte. Allerdings: Auch am Samstagnachmittag waren trotz dieſes klimatiſchen Wechſels die Vorgärten und Bal⸗ kone unſerer Kaffeehäuſer voll beſetzt. Man fröſtelte lieber etwas, als daß man ſich in das behaglichere Innere des Hauſes zurückzog! Die Damen waren hier erklärlicherweiſe beſonders wetterfeſt. Wollten ſie doch die niolette oder roſa Blumenpracht ihrer Hüte, dieſe totſchicken „Gartenanlagen“ der Mode(Schrei 1939) richtig auf die Augen der Männer wirken laſſen, auch das neue mausgraue oder karrierte Koſtüm mußte doch endlich einmal eine zünftige Freilichtaufführung er⸗ leben. Und wo konnte es dies beſſer als auf der „Bühne“ eines Kaffeegartens...! Ganz Unent⸗ wegte delektierten ſich dazu an einer Portion Ge⸗ frorenem, was einen beſonders feſchen Eindruck machte. Die Herren der Schöpfung zierten gleich⸗ der A aus Pauamarinde zum Reinigen, Waschen, und Putzen falls das„Freie“. Im Schmuck vom neuen„Grauen“, der endlich der Mottengruft des Kleiderſchrankes entriſſen worden war. Der Samstagabend ſah wohlgefüllte Lokale und teilweiſe gepfropft volle Kinos.— Der Sonn⸗ tag, der diesmal der„Weiße Sonntag“ war— erſte Kom⸗ munion ſtatt— begann ziemlich kühl und un⸗ freundlich, um ſich langſam aufzuhellen und uns leicht zu erwärmen. Um 1 Uhr mittags zeigte das Thermometer 18,, Grad im Schatten. Doch war ein Aprillüfterl da, das wenig Luſt erweckte, ſich im Freien niederzulaſſen. Auch die bereits in den Schrank gewanderten Frühjahrsmäntel kamen zu neuen Ehren. Die meiſten Mannheimer aber flogen aus, per pedes, Eiſenbahn, Omnibus oder eigenem Auto. Pfalz, Bergſtraße und Neckartal mit ihrer Blütenpracht ſind zur Die Daheimgeblie⸗ benen aber ergingen ſich am Rhein, konſtatierten auch hier den Fortſchritt der Natur und wer in der Stadt promenierte, ſah mit leiſer Trauer, daß die reizende Blüte der Magnolienbäume am Waſſerkurm bald wieder ihr Ende finden wird. Still wie er kam, ging dieſer Sonntag zu Ende, der ſo recht ein Kind des April geweſen iſt. CWI. Das Wochenende bei der Reichsbahn Fernverkehr und Stadtbeſuch lebhaft Der Fernverkehr war bei der Reichsbahn am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag recht lebhaft, was wohl mit dem„Weißen Sonntag“ zu⸗ ſammenhängen dürfte. Der Stadtbeſuch war ebenfalls an beiden Tagen gut. Am Sonntag beförderte der Koͤc⸗Sonderzug 1100 Teilnehmer von der Quadrateſtadt nach dem ſchönen Stuttgart und zurück. h. Silberne Hochzeit. Der Schreiner und SA⸗ Truppführer Georg Schlindwein und Frau Roſa, geb. Arnold, feiern am heutigen Montag, ihre ſilberne Hochzeit. Wir gratulieren herzlichſt! ogie ſind ſozulagen eine Pionlerin der Sauberkeit⸗, lagt der chetarzt eines groben franhen⸗ bautes zur Perill⸗walchberaterin.»ste tollten den menichen immer wleder lagen, das Sauberkeit flrankheiten verhüten hült, denn Sauberken vernichtet viele rank⸗ heiten und Gazillen. und vorbeugen 10 1 4 deller als hellen!⸗ Im Friedrichspark haben die Hunde das Wort! Königspudel-Drahthaarſoxe- engliſche Bulldoggen Die Große Mannheimer Raſſehundeſchau brachte viel Intereſſantes— Gebell auf der ganzen Linie! Höhepunkt der Darbietungen: Die Zuchtgruppen⸗Wellbewerbe Was Menſchen mit„Hundeverſtand“ vor⸗ ausſahen, hat der Verlauf des erſten Ausſtel⸗ Iungstages vollauf beſtätigt. Die 13. Landes⸗ ausſtellung für Hunde aller Raſſen der Lan⸗ desfachgruppe 5 iſt ein ganz großer Erfolg ge⸗ worden, der alle aufgewendeten Mühen zur Ueberwindung der räumlichen Schwierigkeiten rechtfertigt. Gewiß, das Friedrichspark⸗Gebäude ſelber ent⸗ ſpricht weder vom Publikum noch erſt recht vom Aus⸗ ſteller aug geſehen allen Anforderungen, und die Rhein⸗Neckar⸗Halle wäre hier bei weitem vorzu⸗ Vater und Sohnn Zwei engliſche Bulldoggen Photo: NM3 ziehen geweſen. Aber dafür erwieſen ſich die wei⸗ ten Raſenflächen unter den vom erſten Frühlings⸗ grün überhauchten großen Bäumen als ein geradezu ideales Gebäude für die Richterarbeit. Doch nicht nur der ſportliche Wettbewerb, der mit den Einzel⸗ bewertungen den ganzen Samstagnachmittag füllte und am Sonntagvormittag mit den durchweg hervorragend beſchickten Zuchtgruppenwettſtreiten fortgeſetzt wurde, hatte von dieſer Umgebung ſeinen Nutzen; denn beſonders für die vielen Gäſte, die bei herrlichſtem Wetter kaffeetrinkend im Sonnen⸗ ſchein auf der Terraſſe ſaßen, bot die von immer wechſelnden Gruppen ſchöner Hunde belebte Garten⸗ landſchaft ein wunderſchönes Bild. Hier war wieder einmal recht eigentlich das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden, Die braven Hunde nämlich, im engen Raum ihrer Boxen meiſt eifrigem Bellen obliegend, haben za von Zeit zu Zeit auch noch andere Bedürfniſſe zu erledigen, deretwegen ſich dann Herrchen oder Frau⸗ chen gern zu einem kleinen Spaziergang entſchließt. Und ſo promenierten ſie denn um den Springbrun⸗ nen, vorbei an der noch nicht vorhandenen Blumen⸗ uhr und taten, was man ſonſt im Friedrichspark nur im allerhöchſten Notfall darf. Da gehen zwei der leider ſo ſelten gewordenen ſchwarzweißgefleck⸗ ten Dalmatiner,— dort führt eine elegant geklei⸗ dete Franzöſin ihr Koppel Zwerggriffons ſpazieren. Dann wieder iſt es ein Förſtersmann mit Gams⸗ bart am Hut und Hirſchfänger an der Seite, deſſen herrliche Vorſtehhunde allgemeines Entzücken er⸗ regen. Oder es kommt Freund Prinz, der in Mann⸗ heim beheimatete wunderſchöne weiße Königs⸗ pudel, und hält mit ſeinem aus Heidelberg herbei⸗ gekommen berühmten Vater„Ajaſe vom Grafen⸗ ſprung“ eine kleine Konverſation. Oder der„Spitzer⸗ Heß“, deſſen international bekannter Wolfſpitz⸗ zwinger nicht weniger als ſiebenmal die Wert⸗ note„Vorzüglich“ erringen konnte, ergeht ſich mit 2 Paaren der prächtigen Kerle am Muſikpavillon. Dann wieder gibt es einen der ſeltſamen langbe⸗ haarten Afghanen zu bewundern, die Pointer aus dem Zwinger„Vom Rheingrafenſtein“ gehen vorüber, und der ſchnittige Drahthaarfox „Vom Mönchsberg“ zeigt allen Liebhabern ſeiner Raſſe, wie man in Hochform zur Ausſtellung geht. Eine engliſche Bulldogge, fürchterlich und angſt⸗ einflöſſend anzuſehen, erweiſt ſich als kinoͤguter, überaus gehorſamer Geſelle, und wer gar ein Ge⸗ ſpräch mit den kleinen ſilbergrauen Redlingtons einläßt, hat erſt recht ſeine Freude an dieſen liebenswürdigen und höflichen„Schafhämmelchen“, die ſo komiſche Puſchelfranſen an den Ohren haben und ſo bereitwillig jedem das Pfötchen geben. Unterhaltung für die Beſucher bietet ſich auf ſo einer aus aller Herren Länder beſchickten Raſſehundeſchan mehr als genug, denn hat man draußen hinreichend zum Vergnügen geguckt, dann kann wieder ein etwas anſtrengenderer Gang durch Haupt⸗ und Nebenräume folgen. Das Gebell iſt freilich laut und anhaltend. Wer eine genaue Beſtimmung des Begriffes„ohrenbetäubend“ wünſcht, kann ſie hier gratis und franko geliefert be⸗ kommen. Und ein biſſel eng iſt es ja tatſächlich in den Gängen, ſo daß bei dem ſtarken Andrang auch ſchon mal ein Zipfelchen Hoſenboden ganz aus Ver⸗ ſehen im Fang eines Schäferhundes hängen bleiben konnte. Aber ſowas darf niemand übel nehmen, zumal vor allem die noch ſo eindringlichen Mah⸗ nungen zu reſpektvoller Zurückhaltung vor den großen Hunden vielfach nicht genügend beachtet werden. Der Sonntagvormittag brachte nun bereits einen Höhepunkt der Darbietungen, nämlich die allgemeinen Zuchtgruppenwettbe⸗ werbe, bei denen es um die Ausleſe des beſten ſelbſtgezüchteten Materials von jeweils mindeſtens drei Tieren geht. So ſtanden bei den großen Raſ⸗ ſen die herrlichen gelbgeſtromten Doggen des Lud⸗ wigshafener Zwingers„von der Rheinfront“ an der Spitze. Bei den Seets⸗ und Windhundraſſen lag der Greyhoundzwinger„von der Altmark“ vorne, die Erdhunde ſtellten mit dem Zwinger„von Schwarenberg“⸗Kurzhaardackel eine Siegergruppe, während bei den mittleren Nutz⸗ und Wachhunden die ſchwarzen Kleinpudel des Zwingers Sirius als beſte abſchnitten. Insgeſamt gab es 41 Zuchtgrup⸗ pen, was wiederum als ganz erſtaunlich rege Betei⸗ ligung gewertet werden kann. Aus dieſer„Fülle der Geſichte“ ergab ſich dann nach verantwortungs⸗ vollſtem Abwägen der einzelnen Richter die große Konkurrenz der ſieben Spitzengruppen, bei denen ſchließlich um zwölf Uhr folgende Plazierung zuſtandekam: 1. Weiße Zwergſpitze„Von der Annaburg“(G. Schwäderer⸗Stuttgart Feuerbach). 2. Kurzhaardackel„Von Schwarenberg“(E. Schray⸗Stuttgart⸗Feuerbach) 3. Doggen„Von der Rheinfront“(H. u. D. Büh⸗ ler⸗Ludwigshafen) 4. Schwarze Kleinpudel„Sirins“(F. Kalender⸗ Gberſteinburg) 5. Greyhonnds„Von der Altmark“(J. Ziems⸗ Klötze) 6. Jriſy Setter„Von der Brauerburg“(Frau H. Schubert⸗Frankfurt) 7. Deutſcher Boxer„Vom Pfinztal“ Künzler⸗ Singen bei Pſorzheim). Ueber die weiteren Bewertungen werden wir in der Folge noch ausführlich berichten. * Zwiſchen den Schlachten, am Samstagabend, gab es im Stammhaus Eichbaum ein kameradſchaft⸗ liches Beiſammenſein, an dem auch der ge⸗ ſchäftsführende Präſident der RD Major a. D. Konrad Meo ſt⸗Berlin und der Vorſitzer der Reichs⸗ fachſchaft für das Gebrauchshundeweſen Jan Sir⸗ Wittgendorf bei Chemnitz, teilnahmen, während Landesfachgruppenleiter Anton Fetzner⸗Frank⸗ furt, zu deſſen Gebiet der Landesfachgruppe 12 ja Mannheim ſeit dem 1. April 1938 gekommen iſt, lei⸗ der dienſtlich anderweit verhindert war. M. S. Gibt es röte Fröſche? Natürlich! Auch Sie kennen den roten Froſch, die Schutzmarke von Erdal, dem altbewährten Schuhpflegemittel ſicher ſchon ſeit langem. Erdal pflegt die Schuhe und gibt ihnen ein beſſeres Ausſehen. Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön! ieeee Dreimal Leichtſinn- einmal ein ſcheuendes Pferd Verkehrsunfälle und ihre Urſachen Im Laufe des Samstag ereigneten ſich, wie der Polizeibericht vom 16. April berichtet, hier vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Per⸗ ſonen verletzt und fünf Fahrzeuge beſchädigt. In dem einen Fall war ein ſchenendes Pferd die Urſache, während die anderen zum Teil auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen ſind. . An der Kreuzung zuſammengeſtoßen! Ein Verkehrsunfall ereignete ſich Sonntag⸗ mittag an der Straßenkreuzung L. 8/M 4. Ein aus Richtung Schloß kommender Perſonenkraft⸗ wagen ſtieß mit einem aus Richtung Tatterſall kom⸗ menden anderen Auto zuſammen. Bei beiden Wagen wurden erhebliche Beſchädigungen angerichtet. Die Kühlerhauben beider Fahrzeuge wurden ein⸗ gedrückt und die Stoßſtangen verbogen. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Aber aus der Sonntagsvachmittags⸗Ausfahrt konnte nun nichts mehr werden. rEine Luftſchutzübnug wird am 18, April im Bereich des ſechſten Luftſchutzreviers Seckenheim— als Vollübung des zivilen Luft⸗ ſchutzes dem erweiterten Selbſtſchutz und dem Selbſt⸗ ſchutz durchgeführt. Uebungsgebiet iſt das geſamte Wohngebiet Seckenheims ausſchließlich Suebenheim 0 Hochſtett. Das Uebungsgebiet iſt polizeilich ge⸗ perrt. *k Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs ge⸗ langten drei Perſonen zur Anzeige. an In dem Schulungslehrgang der DAc für Betriebsobmänner uſw. ſpricht am heutigen Mon⸗ tagabend Oberregierungsrat Gauhauptſtellenleiter Pg. Nickles über„Arbeitskraft und Arbeitsein⸗ ſatz“ im Saal der„Harmonie“. e Lernt italieniſch! Am Mittwoch, dem 26. April, 20 Uhr, beginnt in der Caſa'Italia, A 2,5, ein Abendkurſus, der 15 Abende oder 30 Stunden dan⸗ ern wird. Um auch unſeren Hausfrauen Gelegen⸗ heit zu geben, Italieniſch zu lernen, wird ein Nach⸗ mittagskurſus eingelegt, der am Freitag, dem 28. April, 15 Uhr, beginnt und gleichfalls 30 Stun⸗ den oder 15 Nachmittage dauern wird. Anmeldun⸗ gen nimmt die Kreisdienſtſtelle des Volksbildungs⸗ werkes, Rheinſtraße 3, jederzeit entgegen. Frau hjöflich beſucht ein ſirankenhaus Fe, Hier regiert vfuer reglert die gauberkeit⸗, tagt fiſſiſtenzarzt or.Rueder, als er die cür zum Operatlonsſaal öffnet. ⸗lle Arzellehe unſt wäre zwecklos, wenn man nicht durch makellole Sauberkelt die Rusbreitung von ſirankheits⸗ keimen eindãmmen würde. Wie gut, das perſu das Walchen erleichtert hat und einen öſteren hyglenllchen Pechlel der Celbwalche ermoͤglicule Denn mich eine erſtaunte Mutter fragt, warum diegabys ſo ſtill und artig ſind, dann rate ich immer: vor allem die windeln mit perſu walchen. perſil ernãlt 8 — das Gewede ſaugfahig, und das Gaby 9 kann ſich nicht mundliegen!e erklürt Schweſter Anna vom der Sabyſtation. S die Sauberkeit/ — ir Schpeſtern müſlen den franken ein bomid in pundo Saubemen lem. In melnem ſiaushalt wird die wülche liebe⸗ dreimai zudiel als einmal uwenig gewaſchen. Gei perſi nann man oas ja auch ruhig tun oenn berm texont und pnegt das oeweden lagtstanoneſchwetter caura am zmtiien Stoch — 17. April——⁰ 5. Seue! mrmner mi Kran ſtuͤrzt in den Strom Ein Unfall, der noch glimpflich ablief Am Rheinkai ereignete ſich am Samstag⸗ morgen ein Unfall, der leicht ein Menſchenleben hätte fordern können. Der Verladekran, der ſich vor einem Lagerhaus Block 3 befand, ſtürzte plötzlich mit dem Kranführer in den Rhein. Er riß dabei Teile der Laufſchienen mit ſich. Der Un⸗ fall geſchah, als gerade Baumſtämme aus einem Rheinſchiff ausgeladen wurden. Der Kran ent⸗ gleiſte in dem Augenblick, als ein beſonders ſchwerer Stamm hochgewunden wurde. Dann ſtürzte er über das darunterliegende Schiff in den Fluß. Glück⸗ licherweiſe konnte ſich der darin befindliche Kran⸗ führer in letzter Minute aus ſeinem Gehäuſe be⸗ freien und ſchwimmend das Ufer erreichen. Er wurde nach dem Krankenhaus gebracht.— Auf dem Schiff ſelbſt iſt kein Sachſchaden entſtanden. GUTkrxTs- exrxUOR1s der Slbot- 91 86 KOIN Sonderſtempel zum 50. Geburtstag des Führers Zur Förderung des Abſatzes der Geburtstags⸗ marken und ⸗karten werden in Berlin am 20. April drei kahnee Poſtämter und zehn fahrbare Stempel⸗ tiſche, in Wien ein fahrbares Poſtamt und fünf fahr⸗ bare Stempeltiſch ſowie in München ein fahrbares Poſtamt zuſätzlich eingeſetzt. Außerdem werden acht Sonderſtempel geführt, die vor allem das gebiets⸗ mäßige Werden des durch die Großtaten des Füh⸗ rers geſchaffenen Großdeutſchen Reiches zum Aus⸗ druck bringen ſollen, und zwar in den Stempeln von Saarbrücken, Wien, Eger und Memel. Der Sonderſtempel von Saarbrücken zeigt das Bild des Gautheaters, das der Führer dem Saargebiet geſchenkt hat, und die Inſchrift„Deutſch die Saar“. Der Sonderſtempel von Wien bringt das Bild des Stephandoms und trägt die Inſchrift„Deutſch die Oſtmark“. Der Sonderſtempel von Eger zeigt eine Teilanſicht des Marktplatzes mit der Inſchrift „Deutſch der Sudetengau“. Der Sonderſtempel von Memel zeigt das Bild des Stadttheaters, von deſſen Balkon der Führer die befreiten Memelländer be⸗ grüßte, und die Inſchrift„Deutſch das Memelland“. Die übrigen vier Sonderſtempel von Braunau, Berlin, München und Nürnberg ſind neu⸗ geſtaltet. Der Sonderſtempel von Braunau zeigt eine Anſicht der Geburtsſtadt des Führers mit den Jahreszahlen 1889/1939. Der Sonderſtempel von Berlin bringt die Abbildung des Ehrenmals Unter den Linden und die Inſchriften„Reichshauptſtadt“ und„Deutſche Wehrfreiheit“, dieſe in Würdigung der 1935 vom Führer verkündeten Wehrfreiheit. Der Sonderſtempel von München zeigt die Abbildung der Ewigen Wache, die Inſchrift„Hauptſtadt der Bewe⸗ gung“ und die weitere„Und Ihr habt doch geſiegt“. Der Sonderſtempel von Nürnberg endlich bringt das Bild der Burg mit der Inſchrift„Die Stadt der Reichsparteitage“. Alle acht Sonderſtempel haben ferner die Inſchrift„50. Geburtstag des Führers“, im Sonder⸗ ſtempel von Braunau iſt dieſe Angabe von Eichen⸗ blättern umrahmt. Sonder⸗ und Gefälligkeitsſtem⸗ pelungen mit dieſen Stempeln werden nur für die Sondermarken und ⸗karten zum 50. Geburtstag des Führers und für die ſonſtigen Zuſchlagsmarken ausgeführt. Schriftliche Beſtellungen erledigt ausſchließlich die Verſandſtelle für Sammlermarken. Auch in Prag und Brünn werden Sonderſtempel zum Geburtstag des Führers geführt. Die Stempel tragen die doppelſprachige Inſchrift„Prag 1 oder Brünn 1— Protektorat Böhmen und Mähren— 50. Geburtstag des Führers“. Reue Mannbekres Zeitung/ Norgen⸗Ansgabe Bon L 2, 9 nach C2, 1: * Rolen und Schallplatten zogen um Die Städtiſche Muſikbücherei gewann gehörig Raum und einen Platz an der Sonne Das Muſikviertel Mannheims hat ſich im Lauf der Zeit von der Gegend des Schloſſes in Richtung der nördlichen Planken verlagert, teils unter feſtli⸗ chen, ſelbſt drinnen im Reich vernehmbaren Akkor⸗ den(Muſikhochſchul⸗Wochel), teils ganz in der (Umzug der Städtiſchen Muſikbücherei von L2, nach C 2,). Allerdings iſt das nicht ganz 5 zu nehmen; denn geächzt und geſtöhnt haben die Transporteure der 50 gewaltig großen Bücher⸗ und Notenkiſten ganz gehörig und vernehmbar, als es vom dritten Stock hinab und dann wieder zum dritten Stock hinaufging. Warum zog auch die Städt. Muſikbücherei um? Bisher war ſie, wie geſagt, in L 2, 9 unterge⸗ bracht, nahe Arbeitsamt und Schlageterhaus. Das war einmal ein Patrizierhaus, gebaut wohl gar in der Zeit Carl Theodors; ein altes Wappen erzählt noch von vergangenen glanzvollen Tagen, und auch als der Muſikſchulbetrieb aus allen Räumen wieder⸗ hallte, mag es noch ganz ſtattlich gewirkt haben. In⸗ zwiſchen freilich war es ſo ſehr verwohnt, daß die Stadt die Räumung des Gebäudes Schritt für Schritt verfügte, um es zu gründlicher Erneuerung freizu⸗ machen. Schön wäre es, wenn dann die ſo lange verwaiſte Volksbücherei mit gut ausgeſtatteter öf⸗ fentlicher Leſehalle hier ihre enoͤgültige Bleibe fände. An großen Beſucherverkehr waren namentlich auch die unteren Stockwerke bis vor einiger Zeit ge⸗ wöhnt. Sorgenbeſchwerte Volksgenoſſen fanden ſich hier bei den NSV⸗Dienſtſtellen(z. B. bei den Aus⸗ gaben für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes) ein und zogen, mit Rat und Tat betreut und im Be⸗ wußtſein, nicht vergeſſen zu ſein, wieder heim zu ihren Lieben. Als die NSVumgeſiedelt war, wurde es immer ungemütlicher in dieſem großen Haus. Wo Plakate gehangen hatten, gähnten den Beſuchern nur noch die entſprechenden Umriſſe im verblichenen Wandanſtrich an; die großen Flurtüren zeigten manche häßliche Lücke in der breiten Glasfront, denn begreiflicherweiſe ließ man nun nichts mehr herrichten. Die ſteinernen froſtigen Treppen zeigten immer deutlicher die Spuren hunderttauſendfacher Benützung. Nicht allzu viel freundlicher wirkten natürlich auch die Innenräume. Der neue große ſchöne Konzertflügel der angeſehenen Fabrik und die Schallplatten⸗Anlage zierten wohl die Bücherei⸗Räume, in ſie drang aber wegen ihrer Nordlage weder ſommers noch winters ein Sonnen⸗ ſtrahl ein, und die von eiſernen Kanonenöſchen aus⸗ geſtrahlte Hitze verteilte ſich höchſt ungleichmäßig auf die großen Zimmer. Soeben zog die Städtiſche Mu⸗ ſikbücherei, wie geſagt, nach C 2, 1, um, das iſt das große ſtädtiſche Eckgebäude, in beſlen unteren Räumen ſich die Schalter der ſtädtiſchen Verſicherungsſtelle befinden. Im zweiten Stock iſt das Statiſtiſche Amt der Hauptſtadt Mannheim untergebracht. Der Muſik⸗ bücherei wurde auch hier der dritte Stock zugeteilt. Das Haus C 2, 1 erheblich zeitgemäßer eingerichtet als L. 2, 9; die neuen Räume haben Zentralhei⸗ zung, geſchmackvollen und zugleich praktiſchen Lino⸗ leumbelag, viele und große Fenſter, die teils nach Südoſten, teils nach Südweſten liegen und ſomit ſehr viel Pfälzer Sonne hereinlaſſen. Hauptzimmer iſt der große Eckraum, der nicht weniger als ſechs große Fenſter zählt, und der jetzt als kombinierter Leſe⸗ und Ausgaberaum für das Leihmaterial ein⸗ gerichtet wird. Die beiden links hinten anſchließen⸗ den Zimmer werden als Arbeits⸗ und Abſtell⸗Gele⸗ genheiten für den inneren Betrieb der Städtiſchen Muſikbücherei dienen. Im kleinſten Raum, rechts vor dem großen Eckzimmer, iſt die Verwaltung un⸗ tergebracht. Noch weiter rechts, alſo dem Ein⸗ und Ausgang am nächſten, liegt das Muſikzimmer mit dem Glanzſtück von Flügel und der Schallplatten⸗Abteilung. So lange wie der Einzug noch nicht beendet iſt, ruht natürlich noch der Ausleih⸗ und ſonſtige Ver⸗ kehr mit der ſehr anhänglichen„Kunoſchaft“ unſerer Muſikbücherei. In etwa zehn Tagen aber wird ſie offiziell ihre Pforten den Notenleihern, den Be⸗ nützern der Handbücherei und der Schallplatten⸗Ab⸗ teilung wieder öffnen, und die Leitung mit ihrer kleinen Gefolgſchaft wird ſich mit dey Beſuchern freuen über die würdige, geräumige und überſicht⸗ liche Unterbringung in den größeren, lichtvolleren und ſchöneren Räumen. Volksliederabend im zeichen Konzert der Anilin-Sänger im Ludwigshaſener F..-Jeierabendhaus Für Sicherung des lebendigen Anteils des Vol⸗ kes an der Muſikpflege im Chorgeſang ſorgte zu Be⸗ ginn des vorigen Jahrhunderts Hans Georg Nä⸗ geli von der Schweiz her. Der Schwabe Friedrich Silcher ſchuf für den jungen Männerchorgeſang den eignen volksliednahen Stoff; ſeine ſchönſten Melodien wurden wieder zu Volksliedern. Gleich⸗ zeitig gab Zelter, Goethes Freund, in Berlin mit der Gründung der Liedertafeln der muſikgeſchicht⸗ lichen Entwicklung ähnliche Impulſe. Da Friedrich Silcher am 27. Inni d. J. 150. Geburtstag hat, ſtellte Dr. Alfred Waſ⸗ ſermann die ſchönſten Silcherſchen Chöre in den Mittelpunkt des geſtrigen Volkslieder⸗ Konzerts des Geſangvereins der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik im Ludwigshafener JG.⸗Feierabendhans. Der Gefühlsüberſchwang des„O, wie herbe iſt das Scheiden“ mißfiel den Hörern durchaus nicht. Ge⸗ mütvoll ſang der ſtattliche, auch ganz erheblich an⸗ ſpruchsvolleren Aufgaben gewachſene Männerchor „'s Herz“ und— aus überſtrömendem Gefühl— „Wohin mit der Freud'“. Harmlos und fröhlich er⸗ klang das liebliche Oberſchwäbiſche Tanz⸗ liedchen. Dit„dretkige Fabri“ adnb. Freiburg, 16. April. Die Fretburger Reichstagung des Amtes „Schönheit der Arbeit“ fand ihren Höhepunkt mit einer Kundgebung, auf der der Haupt⸗ amtsleiter Selzner über den Marſchweg der Deutſchen Arbeitsfront im Rahmen der volkspolitiſchen Ziele der Gegenwart ſprach. Die Ziele, die das Amt„Schönheit der Arbeit“ vertritt, ſo ſagte er, bedeuten eine ungeheure Leiſtungsſteigerung des deutſchen Volkes und ſind ein Ausdruck des nationalſozialiſtiſchen Wollens. Wer für ein Arbeitsethos eintritt, wird das Schlagwort von der„dreckigen Fabrik“ zerſchlagen müſſen; denn nur dann wird er die Diffamierung des Fabrikleiters, wie ſie aus der liberaliſtiſchen Zeit überkommen iſt, beſeitigen können. Wenn wir die Volksgemeinſchaft wollen, dann muß zunächſt einmal der freie, deutſche, ſelbſt⸗ und ehrbewußte und gleichberechtigte deutſche Menſch geſchaffen werden. Selzner geißelte die jüdiſche Auffaſſung von der Arbeit als einer nun einmal unabwendbaren Laſt. Der nationalſozialiſtiſche Menſch der Gegenwart er⸗ kennt die ſtetige Bemühung um die höchſte Leiſtung als das Ethos der Arbeit an. Unerläßlich iſt dabei ſelbſtverſtändlich, daß nicht übermenſchliche Leiſtungen verlangt werden 4 können, die leicht eine Reſignation herbeiführen. 4 Der deutſche ſchaffende Menſch muß vor allem das Gefühl haben, in ſeiner Arbeit auf jeder nur denk⸗ baren Weiſe gefördert zu werden. Dieſes Gefühl hat der deutſche Menſch in den Betrieben durch den Einſatz der Deutſchen Arbeitsfront, Deshalb iſt es wird reitlos zerſchlagen! Claus Selzner ſprach in Freiburg über die Zielſetzung von„Schönheit der Arbeit' eine Unmöglichkeit für das Judentum, das deutſche Volk einzukreiſen. Selzner wies auf das Wort Dr. Leys hin, wonach die ideale Auffaſſung der Arbeit auch zugleich die rentabelſte iſt! Die Deutſche Arbeitsfront ſpricht den Menſchen immer wieder von der ideellen Seite an. So wer⸗ den Kräfte frei, die bisher unvorſtellbar waren. Von einer endgültigen Erreichung des Zieles „Schönheit der Arbeit“ kann erſt geſprochen werden, wenn die Zweckſorm in den Induſtriebauten und in der Geſtaltung des Arbeitsplatzes mit der künſt⸗ leriſchen Form harmoniert. Bisher wurde damit begonnen, die Folgen der jüdiſchen Auffaſſung am Arbeitsplatz zu beſeitigen. Die Aufgabe der Gegenwart und der Zu⸗ kunft wird es ſein, die Forderungen nach Sozialhygiene und den vordringlichſten Plä⸗ nen einer deutſchen Rationaliſierung zuſam⸗ menwirken zu laſſen. An dem Beiſpiel unſerer Großbauten der Gegen⸗ wart erläuterte Selzner die Wandlung in der Bau⸗ geſinnung. Wenn ſich der Menſch an klare, ſchöne und zweckmäßige Formen gewöhnt, dann wird er ſich auch unweigerlich mit ſeinen Gedanken dem Großen und Schönen zuwenden. Tatkraft und Initiative werden geweckt und nach dem Wollen des erſten Arbeiters und Geſtalters, Adolf Hitlers, gelenkt. Das iſt die Zielſesung von„Schönheit der Avbeit“ im wahrſten Sinne unſeres raſſiſchen Denkens, der größte Faktor in dem Beſtreben nach einer Steige⸗ rung der Leiſtung; ſie hilſt dem Nationalſozialis⸗ mus, den Sieg der Kräfte des Aufbaues über die der 0 walenden. 33 9 de in ihrer lebten Rubeſtäkte. Friedrich Gilchers Am Beginn des Abends ſtanden Soldatenlieder, insbeſondere im Chorſatz von Phil. Mohler aus ſei⸗ ner ſoeben erſchienenen Sammlung„Altpfälzi⸗ ſcher Soldatenlieder“. Der Berliner For⸗ ſcher Erwin Schwarz⸗Reiflingen verlangt in der auch gerade erſchienenen„Deutſchen Liederkunde“(Jahr⸗ buch für Volkslied und Volkstanz) in ſeinem Bei⸗ trag zur muſikaliſchen Entwicklung des Marſchliedes („Vom Soldatenlied zum Kampflied“) viel engere Faſſung des Begriffs„Soldatenlied“, Er weiſt vierſtimmigen Chorſatz für dieſe„Arbeits“⸗ Lieder des Soldatenberufs zurück. Mögen nun die Soldatenlieder durch die Bearbeitung zu Volkslie⸗ dern werden, die von Soldaten handeln. ſo gefielen ſie den Hörern und auch uns in der prächtigen Wie⸗ dergabe durch die Anilinſänger recht gut. Das gilt namentlich auch von der bekannten reizvollen Waſ⸗ ſermannſchen Chorbearbeitung des„Kapitän und Leutenant“, einem Glanzſtück der JG⸗Sängerkame⸗ raden. Am Schluß ſang der Chor noch vier Pfälzer Volkslieder im Chorſatz des Ludwigshafener Haus Petſch. Sie erſchienen kürzlich in ſei⸗ ner Sammlung„Pfälzer Liebeslieder“ und verdienen durch ihre ſchlichte und doch gefäl⸗ lige Formung weitere Verbreitung. Zwiſchen dieſen-cappella⸗Männerchören trug Lautenſänger Oskar Beſemfelder aus München allerhand Landsknechtslieder, Minne⸗, Abſchieds⸗ Scherz⸗ und„Geſellſchafts“⸗Lieder aus verſchiedenen deutſchen Gauen vor. Er nahm gleichermaßen die Herzen der Hörer gefangen durch ſtimmliche Kultur mie durch ungekünſtelte liebenswürdige Ausdeutung des inneren Gehalts der ſinnvoll ausgewählten Per⸗ len aus dem Rieſenſchatz deutſchen Volksliedgutes. Ihm, Dr. Waſſermann und dem tüchtigen Chor ge⸗ bührt herzlichſter Dank für den vorbildlich ausgeſtal⸗ teten Abend. Dir. Fritz Hanbold. Kolpinghaus war ausverkauft Beim Konzert des Handharmontka⸗ Klubs Mannheim⸗Reckarſtadt Wie das heute ſo überaus beliebte Volksmuſik⸗ inſtrument Hanoͤharmonika ernſthaft als ausgeſpro⸗ chenes Orcheſterinſtrument eingeſetzt werden kann, hat kürzlich beiſpielhaft die Fachſchaft Volksmuſik der Reichsmuſikkammer in der Nachbarſtadt Ludwigs⸗ hafen gezeigt. Ganz Gleichartiges oder gar noch Fortſchritte darüber hinaug wird man billigerweiſe von den üblichen Konzert⸗Veranſtaltungen unſerer Handharmonika⸗Klubs vorläufig noch nicht verlangen können und erwarten. So hielt ſich auch das geſtrige Konzert des Handharmonika⸗Klubs Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt zum Teil in den bisher üblichen Bahnen, bezog aber nach dem Programm auch art⸗ eigene Tonſchöpfungen für Handharmonika mit ein. Was wir hörten, zeugte erneut von den oft bewähr⸗ ten erzieheriſchen Fähigkeiten des Dipl.⸗Handhar⸗ monikalehrers Georg Poignse aus Oggersheim. Beſondere Erwähnung verdient aber auch die bei⸗ nahe rührend ſtarke Anteilnahme aller Freunde und Angehörigen des Klubs. Wer etwas ſpät kam, hatte keine Ausſicht mehr auf ein leeres Stühlchen. Die Stimmung war überaus angeregt, wie bei einem großen Familienabend.— 8 * Walldürn, 15. April. 93 Jahre alt iſt die zweit⸗ älteſte hieſige Einwohnerin, Frl. Maria Katharina Gaukel, verſchieden. Zahlreiche Leidtragende be⸗ Dietrich und Lien hard, beide vom National-⸗ 8 eichtung, Kraſtfahrzeugeidentümer und-haiter! Aenderungen unverzüglich anmelden Jeder Eigentümer(Halter) eines graftfahrzeue ges, z. B. Kraftrad, Perſonenwagen, Omnibus, Laſt⸗ wagen, Zugmaſchine, Sonderfahrzeug iſt verantwort⸗ lich dafür, daß die Angaben im Kraftfahrzeugbrief und ⸗ſchein über die techniſche Beſchaffenheit ſeines Fahrzeuges und über die Zulaſſung ſtändig den Tatſachen entſprechen. Aenderungen, z. B. Veräuße⸗ rungen oder Verſchruttung des Fahrzeuges, Wechſel des Standortes, der Anſchrift des Eigentümers(Hal⸗ ters) Aenderungen im Aufbau, Auswechſlung des Motors, Anbringung einer Anhängevorrichtung, Beſchaffung eines Beiwagens für ein Kraftrad ſind der Zulaſſungsſtelle unter Vorlage des Kraftfahr⸗ zeugbriefes und ⸗ſcheines unverzüglich zu mel⸗ den. Bei vorübergehend außer Betrieb geſetzten Fahrzeugen ſind die Meldungen gleichfalls zu erſtat⸗ ten. Genaueſte Beachtung iſt für wirtſchafts⸗ und wehrpolitiſche Maßnahmen von größter Bedeutung. Verſtöße gegen dieſe Pflichten ſind ſtrafbar. Wer ſich ſelbſt vor Strafe bewahrt, erleichtert damit gleichzeitig den Behörden die Arbeit und der Gemeinſchaft. Uperkinger Adelheid Das bekannte deutsche Nieren wasser prospexkte 9928 Sageobaleucleꝛ Montag, 17. April Nationaltheater: 20 Uhr„Trau, ſchau, wem“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarern und Tanz. Kunſthalle: 20.30 Uhr L Lichtbildervortkag des Herrn Proſ. Joſef Freſin⸗ Weinheim:„Die geſchichtliche Entwicklung des Weichbildes der Stadt Weinheim“. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprakettem Stadt Baſel: Konzert(Verlängerung) Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtlpiele: Ufa⸗Palaſt:„Männer müſſen ſo ſein“.— Alhambra und Schauburg:„Menſchen vom Varieté“.— Palaſt:„Der grüne Kaiſer“.— Gloria;„Maja zwiſchen zwei Ehen“.— Capitol und Scala:„Der arüne Kaiſer“.“ 5 4 Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum E 7, 20: Geöljnet ven 10—13 Uhr and 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. 3 Städtiſche Austeihe von 11—13 und 17 19 Ubr. Leſeſäle: 90—13 und 15— 19 Uhr. Gedächtntsausſtellungen für Giambatttſta Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lorniug- Bodont und ſtraße: Ausleihe: 17 bis 20 Uhr. Leſeſaal Seefe von 11 bis 13 und 16.30 bis 21. Uhr Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geulſxst 16 bis 19 Uhr. Kinderleſehalle: Gebfenet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 16.20 158 8 Valmenhaus am Luiſenpark: Geölnet ron 330 bis 17 Uhr, Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis E bruch der Dunkelheit geöffnet. 3 Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Eintritt Täglich 10—17 Uhr Runoflüge und— der Dunkelheit geöffnet. Salt—— Flughafen: ee 17. April huſtenflüge. Allgem. Körperſchule für Frauen und Männer: 2 8 bis 17 Uhr Stadion, Feld 4,(Hota); 18 bis 19 Uhr Stadion Feld 2(Arbeitsamt, Friedrich⸗ Wilhelm⸗Verſ.); 19 bis. 20 Uhr Stadion, Feld 2(Südd. Fettſchmelze); 17. 30 bis 19 u Stadion, Feld 1(Olex): 18 bis 19.30 Uhr Herzogenriedpork (Hutchinſon); 18.90 bis 20 Uhr Stadion(Rhein. 1 kenbank); 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule(oſſener Kurſus 1 19.30 bis 21 Uhr, Luiſenſchule(Rich. Kun'), 19 30 bis 21 Uhr Feld 2 Stadion(Kauffmäannmühle. Lackfabrik Forre 18 bis 19.30 Uhr Planetarium(Fritz Krieger); 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Adolf Pfeifſer). 5 Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen 19.90 bis 21 Uhr Carin⸗ Göringſchule loffener 20 bis 21.30 Uhr Dieſterwegſchule loffener—— bis 21.15 Uhr Friedrichſchule(Kaufhaus Vollmer); 21.00 Uhr Werner⸗Siemens⸗Schule(Nengebauer): bis 19.30 Uhr Halle im Betrieb(Rheinelektra); 17.15 bis 18.45 Uhr Eliſabe: Slchul e(Berk); 20 bis 21.30 Uhr Tulla⸗ ſchule(Kaufhaus Vetter!). Schwimmen für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 2(Daimler⸗Benz), 2 bis 21 30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle 3(Hanſa, Defala); 20 bis 21.30 Städt. Hallenbas, Halle 1(Motorenwerkeſ; 21.30 bis 23 1 Städt. Hallenbad, Halle 2(Anker AG). Deutſche Gymnaſtik für Frauen und Mädchen: 20 bi' 21 Uhr und 21 bis 22 Uhr Gymnaſtikhalle, Goetheſtraße 8. Kindergymnaſtik: 17 bis 18 Uhr Albrecht⸗Dürerſchu, Boxen: 20 bis 21 Uhr Stadion. Gumnaſtikhalle. Volkstanz für Burſchen und Mädels: 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule. Dienstag, 18. April Allgemeine Körperſchule für Frauen und Männer bis.30 Uhr Stadion(Deſaka);.30 bis.30 Uhr Stadibn (Tegahaus); 17.45 bis 19.15 Uhr Stadion 50 zern); 18 bis 19.30 Uhr*. Co.); 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule(offener Kurſus); 17 bis 18 Uhr Schillerſchule(Enzinger Unionwerke): 18 bis 19 Uh, Gymnaſtikhalle Stadion(Daimler⸗Benz⸗Verkauf 20 bis 21.30 Uhr Nebenius⸗Gewerbeſchule(Klöckner⸗Eiſen handel); 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Schreiber... Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und 18.30 bis 21 Uhr Walohoſſchule loffener Kurſus); 21.30 Uhr Mäochenberufsſchule(offener Kurſus); i 21.15 Uhr Friedrichſchule(Anker⸗Kauiſtätte); 17 bis 18. 0 Uhr Uhlanoſchule(Felina); 18.30 bis 19.90 Uhr Gymnaſti halle im Betrieb(Deutſhe Bank); 16.9 bis 18 Uhr M. chenberuisſchule(Arbeitsamt); 18.30 bis 19.90 Ubr Liſelotte⸗ ſchule(Raab Karcher Thyſſen); 17.15 bis 18. 15 Uhr Hum⸗ boldͤtſchule(Pilowerke). Schwimmen für Frauen: 9 bis 10.90 Uhr Städt. Halle bad, Halle 2. Schwimmen für Frauen und Männer: 18.30 bis 20 Städt. Hallenbad, Halle 2(Hildebrand, Werner Nico Teleſonbau). 18 bis 19 Uhr Waldhofſchule(off er Kindergymnaſtik: Kurſus). 18.90 bis 20 Uhr Sporthalle am Iloer⸗We 3 (Bopp u. Reuther). Boxen: Hinweis Sechſter Kammermuſikabend. Am nächſten Dienstag 11 det um 20.15 Uhr in der„Harmoniel, D 2, 6, in der Reihe der Kammermuſikabende ein Liederabend mit Käthe ſtatt. üb ernoumen. Die Begleitung hat Dr. Ernſt Crem —— ——————————— ——— ————— ———— ———— —— ———————X——— — —— das gehöre zur Schauſtellung. Es ſei tief bedanerlich, 6. Seite/ Nummer 174 Montag, 17. April 1989 Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgab⸗ Naab cb vellun BorIM — Ein grauſiger Zwiſchenfall in einem Belgrader Barieté hat die von manchen Zoologen aufgeſtellte Behauptung beſtärkt, daß Schlangen ein gutes Per⸗ ſonengedächtnis haben. In dem Theater trat ſchon ſeit einigen Wochen ein indiſcher Schlangenbeſchwö⸗ rex auf. Seine Glanznummer war die Wanderung mit der Rieſenſchlange„durch das Publikum“. Mit ſeinen kräftigen Armen hob er eine 57/ Meter lange Königspytonſchlange über ſein Haupt und ging mit dieſer Laſt durch die Parkettreihen, während der Hin⸗ terleib der Schlange auf dem Boden nachſchleifte. Das rieſige Tier hatte ſich bei dieſer Vorführung Hbisher immer ganz apathiſch verhalten, aber eines Abends kam es anders. Als der Hindu ſich diesmal einem Tiſch näherte, entwand ſie ſich ſeinem Griff, ringelte ſich um ſeinen Körper und hob drohend das Haupt. Die meiſten Zuſchauer glaubten zunächſt, Aber ein großgewach⸗ ſener Mann erhob ſich leichenblaß vom Tiſch mit gezücktem Dolch und forderte auch die übrigen Gäſte zum Angriff gegen die raſende Schlange auf, die im Begriff ſei, ihren Herrn zu zerdͤrücken. Der Angriff kam zu ſpät. Als der Mann mit dem Dolch die Schlange getötet hatte, war der Hindu ſchon eine Leiche. Ihm waren in der furchtbaren Umſchlingung alle Rippen gebrochen worden. Der Schlangentöter entpuppte ſich als der franzöſiſche Schlangenjäger Raymond Dulcieur, der ſich zufällig auf einer Ge⸗ ſchäftsreiſe in Belgrad befand. Er hatte in der Rie⸗ ſenſchlange ſofort das Prachtexemplar wiedererkannt, das er vor mehreren Fahren im Sudan gefangen und an den indiſchen Artiſten verkauft hatte. Da⸗ mals hatte ſich der Fang nicht ſo einfach wie ſonſt geſtaltet. Als der mit angebundenen Ziegen an⸗ gelockten Schlange die Schlinge umgeworfen werden ſollte, war ſie zum Angriff gegen Dulcieux vor⸗ gegangen. Dieſer betäubte in einem Kampf auf Le⸗ ben und Tod das Tier mit wuchtigen Knüppelhieben auf den Kopf. Bei der Vorführung im Theater muß die Rieſenſchlange nach Duleierx' Meinung ihn wie⸗ dererkannt haben und in Erinnerung an die Knüp⸗ pelſchläge bei ſeinem Anblick in Wut geraten ſein. aber verſtändlich, daß die Schlange ihre Wut nicht an ihrem Feind, dem Schlangenfäger, ſondern an dem unſchuldigen Hindu ausließ, der ſich im Augenblick des Ausbruchs in ihrer Gewalt befand. * — Der Prozeß der Witwe des auf geheimnispolle Weiſe verſchwundenen fapaniſchen Seidenkönigs Fujimurg, der in den erſten Tagen des April in Neuyork beendet ſchien, hat eine ſenſationalle Wen⸗ dung genommen. Der favaniſche Seidenmagnat iſt auf reichlich myſteriöſe Art verſchwunden— es iſt nicht ſeſtgeſtellt worden, ob er Selßſtmord verübt Hat oder vielleicht irgendͤwo in der Welt unter fal⸗ ſchem Namen lebt—, daher hat die Verſicherungs⸗ geſelſſchaft ſich ſange geſträubt. die hohe Summe von 11 — Schluüſſelbunden. deutlichen Gewoge von anderen Geſichtern. es iſt ihm unmöglich, ſelbſt wenn er gewollt hätte, 20 Millionen Franken zu zahlen. Die amerikaniſchen Richter baben ſich aber auf den Standpunkt geſtellt, daß der Japaner für das Geſet tot ſei, und die Ver⸗ ſicherunasgeſelſſchaft hat den Beweis, daß der Ver⸗ ſchwundene noch lebt nicht bringen können. Sie muß alſo zahlen, ſchon triumphieren die Anwälte der Witwe Fufimura—— da ſteht unerwartet der Rechtsanwalt einer Miß Mary Dale Reißner auf, weiſt ein Teſtament des Seidenkönigs vor. worin er dieſer ſeinen geſamten Beſitz ſowie die Lebens⸗ verſicherung verwacht. Mary Reißner iſt ein frühe⸗ res Chorgirl aus Chigago und hatte öͤen japaniſchen Seidenkönig erſt in den letzten Tagen vor ſeinem Verſchwinden kennengelernt. Man hat ſie nun auch verdäcktigt, daran ſtark beteiligt geweſen zu ſein. Das Drama ſpielte ſich in einer Auguſtnacht ab: auf der Höhe von Neuyork auf hoher See lag die „Belgenland“, die große und luxuriöſe Jacht des Haſaſki Fujimura, feenhaft beleuchtet. Man feierte ein Feſt. An Deck tanzten und flirteten die Gäſte der Wirt aber ſaß mit einigen Freunden in dem kleinen Salon beim Bakkarat. Seine junge, blonde Freun⸗ din, Mary Reißner, hatte ſchon ein paarmal den Kopf hineingeſteckt und gefragt, ob er denn noch lange ſpielen würde. Der Seidenkönig bat ſeine Ge⸗ liebte, an Deck auf ihn zu warten, er würde gleich kommen. Tatſächlich hat er ſich dann von ſeinem Spielpartnern verabſchiedet, um„oben etwas friſche Luft zu ſchöpfen“. Nach 10 Minuten ſchaut die Freundin wieder in den Salon:„Wo iſt Shaſki?“ „Er muß auf Deck ſein“... Aber keiner hat je Fujimura wieder geſehen. Im Laufe der Nachfor⸗ ſchungen nach dem Verbleib des Seidenkönigs hat dann die Polizei höchſt merkwürdige Feſtſtellungen machen müſſen: der Präſident des bedeutendſten japaniſchen Seidenkonzerns war vollſtändig bankrott. das Perſonal der Luxusfacht ſeit einem halben Jahre nicht entlohnt, ſein Bankkonto wies nur einige hun⸗ dert Dollar auf. Ein Doppelleben oder ſogar ein dreifaches Leben entrollte ſich vor den Augen der Polizei. Tagsüber ſaß Fujimura als Präſident in den verſchiedenſten Auſſichtsräten, abends war er der vollkommene Gatte und Vater ſeiner Familie, und nachts trieb er ſich unter falſchem Namen in Gangſterbars und Spielklubs unter Falſchſpielern herum. Der Verſicherungsbetrug, der nach unend⸗ lichen Schwierigkeiten nun endlich zugunſten der Witwe Fujimuras entſchieden war, wird jetzt wieder durch das Erſcheinen der Mary Dale Reißner er⸗ neut aufgerollt werden. — Die wenigſten werden wiſſen, daß ſich in Potsdam⸗Babelsberg die größte Orchideen⸗Züchterei Deutſchlands befindet, die in dieſen Tagen auf ihr zehnjähriges Beſtehen zurückblicken kann. Das Un⸗ ternehmen genießt weit über Deutſchland hinaus in allen europäiſchen Ländern, wohin die eoͤlen Pflan⸗ zen auch exportiert werden, einen beachtlichen Ruf. Die Treibhäuſer unter Glas bedechen eine Fläche von rund 3500 Quadratmeter. Unter Kultur ſtehen durchſchnittlich 85000 Orchideenpflanzen. Der In⸗ haber war lange Jahre als Tabakzüchter auf Suma⸗ tra tätig, wo er die vielbegehrten Orchideen in be⸗ ſonderem Maße ſchätzen lernte. Als er 1924 nach Deutſchland zurückkehrte, ſiedelte er ſich zunächſt in Zehlendorf an und ließ ſich hier für ſeine Orchideen⸗ liebhaberei ein kleines Gewächshaus errichten, das der Ausgangspunkt für die jetzige, nach den neueſten wiſſenſchaftlichen Erfahrungen in eigenen Labora⸗ torien vorgenommene Zucht werden ſollte. Die Or⸗ chideen wurden zunächſt aus den tropiſchen Gebieten, wie Mittelamerika, Sumatra, Siam uſw. eingeführt, um hier in mühevoller ſchwieriger Aufzucht zu den herrlichen Hybriden weiterentwickelt zu werden, d. h. zu Blüten, die an Form, Farbe und Schönheit die der Stammpflanzen weit übertreffen. Der hauch⸗ feine, überaus empfindliche Samen braucht ein Jahr bis zur Reife und benötigt dann noch einer ſtändigen Pflege, um entwicklungsfähig zu werden. Erſt nach fünf bis acht Jahren beginnen die Hybriden zu blühen. Während man früher Hunderte von Mark für eine einzige Pflanze bezahlen mußte, ſtellen ſich hente die Preiſe auf etwa 5 bis 60 Mark je Stück. * — Gegen den in Amſterdam vor Gericht ſtehenden Wreſzynſki beantragte der holländiſche Staatsanwalt eine Gefängnisſtrafe von vier Jahren. Der Staats⸗ anwalt bezeichnete den Angeklagten als den gemein⸗ ſten und durchtriebenſten Spitzbuben, der ihm je vorgekommen ſei. Schon ſein freches und teuf⸗ liſches Grinſen veranſchaulichte deutlich die ganze Verworfenheit des Angeklagten. Wreſzynſki, der ſich als argentiniſcher Konſul ausgab und gemeinſam mit dem engliſchen Oberſten Norris ſchon früher eine Reihe von Millionenbetrügereien ausgeführt hatte, wurde, als er aus Amerika zurückkehrte, wo⸗ hin er ausgewichen war, im Herbſt vorigen Jahres in Amſterdam verhaftet. Hier hatte er mehreren ſeiner Raſſegenoſſen Beträge von insgeſamt 10 000 Gulden abgeſchwindelt. Aus prozeßtechniſchen Grün⸗ den konnte der Angeklagte nur wegen der letzt⸗ genannten Betrügereien zur Verantwortung gezo⸗ gen werden. Im Laufe der Verhandlungen kamen aber auch die bezeichnenden jüdiſchen Gaunereien zur Sprache, durch die er die Amſterdamſche Bank, den Unilever⸗Konzern und den Vatikan um Millio⸗ Das engliſche Königspaar bei den Manövern in Alderſhot Das engliſche Königspaar bei der Beſichtigung einer Ladeübung der Mannſchaft eines der gro⸗ hzen Fopfündigen engliſchen Geſchütze. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) nen geſchädigt hatte. Als Zeugen erſchienen der amerikaniſche Generalkonſul, ein Bankdirektor, go⸗ ſchädigte Geſchäftsleute, Angeſtellte, Hotelportiers, eine jüdiſche Kabarettſängerin, die Geliebte des An⸗ geklagten und andere Opfer. Der Staatsanwalt ſtellte feſt, daß Leute vom Schlage Wreſzynſkis und ſeiner Genoſſen die unmittelbare Veranlaſſung zur Aufrollung der Judenfrage in vielen Staaten ge⸗ bildet haben. Eingehend ſchilderte er das Vorleben des Gauners, der unzählige Opfer ins Unglück ge⸗ ſtürzt, während er ſelbſt im unerhörten Luxus gelebt habe. Wreſzynſki habe gemeinſam mit dem Ober⸗ ſten Norris angegeben, er ſei in der Lage, in Deutſchland ausſtehende ausländiſche Forderungen einzuziehen. Darauf hatten die Amſterdamer Bank, der Vatikan und der Unilever⸗Konzern Millionen⸗ forderungen dem Wreſzynſki übertragen, die durch ihn in Depots an eine Bank veräußert worden ſeien. Später habe Wreſzynſki erklärt, die deutſchen Be⸗ hörden hätten dieſe Wertpapiere zurückbehalten. Durch gemeinſames energiſches Vorgehen der Poli⸗ zeibehörden iſt der Schwindel aber bald an den Tag gekommen. Wreſzynſki habe den Erlös ſelbſt ein⸗ geſteckt. Der Staatsanwalt bezeichnete das Vor⸗ gehen der Amſterdamer Bank, die ſich zur Abwick⸗ lung ihrer Geſchäfte dieſes jüdiſchen Gauners be⸗ diente, als höchſt befremoͤlich. Die Aktionäre der Bank ſeien dadurch um rund 20 Millionen Gulden geſchädigt worden. Sich näher über die Haltung des Vatikans zu äußern, lehnte der Staatsanwalt ab. Es erregte aber in Holland einiges Auſſehen, daß man auch von dieſer Seite die Dienſte dieſes inter⸗ nationalen jüdiſchen Verbrechers in Anſpruch nahm, der bereits ſeit Jahren aus den europäiſchen Staa⸗ ten ausgewieſen iſt und der nach den Worten des Staatsanwaltes nur dank ſeiner geradezu unglaub⸗ lich ſkrupelloſen Frechheit nicht bereits viel früher hinter Gefängnismauern verſchwunden ſei. Das Gericht hat die Urteilsverkündung auf den 23. April feſtgeſetzt. * — Zu ihrer peinlichen Ueberraſchung haben die Beamten von Scotland Nard dieſer Tage die Eut⸗ deckung machen müſſen, daß die Polizei ſeit Wochen Verbrechern Unterricht über die beſten Methoden ihrer eigenen Bekämpfung erteilt hat. Die Beamten der Criminal Records Office entdeckten dabei, daß ein Feſtgenommener, der über eine lange Liſte von Straſen verfügte, nicht nur Verbrecher, ſondern da⸗ neben auch Mitglied der Polizei⸗Kriegsreſerve war und als ſolches nicht nur umfaſſenden Unterricht über die Methoden der Verbrecherbekämpfung erhalten hatte, ſondern auch Zutritt zu den Dienſtinſtruktio⸗ nen bekam und mit dem inneren Betrieb von Scot⸗ land Yard vertraut gemacht worden war. Sogar der“ Informationsraum, das Nervenzentrum des Dard, war ihm gezeigt worden. Eine Kontrolle der Akten ergab, daß dieſer Mann offenbar nicht der einzige Verbrecher war, der den polizeilichen Unterricht da⸗ zu benutzte, um ſeinen Beruf um ſo erfolgreicher aus⸗ üben zu können. Dies konnte geſchehen, weil die Re⸗ kruten für die Polizei⸗Kriegsreſerve bisher nur ein Formular auszufüllen und ſich einer ärztlichen Un⸗ terſuchung zu unterziehen hatten; eine Prüfung ihres Vorlebens wax nicht vorgenommen worden. Haupeſchriteietter und verantwortlich für Policik: Dr. Alols Winbaues, Stellpertreter des Hauptſchriftleiters d verantwortlich Theater, Wiſſenſchaft und lperhalkung; Cari Bune 6˙1 S— Sar⸗ delsteil: i. V. W. Maller.— Lokaler Teil: Dr. Frig Hammes. — Spoert: Willd Mäller.— Südweſtdeurſche ſchan, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbeim Fennel, ſämtliche in Mannheim⸗ Schriftleitung in Berlin: De. E. F. Schaffer, Bertin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung mur bei Rüͤckporto. Herausgeber, Orucker und Verleger: Neue Mawiheimer gertrng Dr. Fritz Bode& Co., R R 1,—. Verantwortlich für Anzeigen and geſchäſtliche Mietetlungen akob Faude, Mannheim, Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſchelnen gleich⸗ jeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſami⸗D.⸗A. Monat März über 21 500 22 voN cAREM Zau, eee. Eine halsſtarrige Wut brannte in ihm auf. Die ganze Bühne verſchwamm ihm in rötlichem Nebel. Abgehen? Wie ein feiger Köter vor dieſem Pack da unten auskneifen...? Nein und abermals nein!k! Seine Wangenmuskel ſpannen ſich wie im Krampf. Unter ſeinen dunklen Wimpern hervor ſchießt ein Wutblitz ins Publikum. Es gelingt ihm, mit ſeiner tragfähigen Stimme den Lärm zu übertönen, ſich und ſeinen Mitſpielern ein paar Sekunden der Auf⸗ merkſamkeit zu erzwingen. Nur ein paar Sekunden. Dann zerreißt das ſchrille Signal einer Trillerpfeife die kurze Stille. Und im Nu iſt ein wahrer Hexen⸗ ſabbat entfeſſelt. BVon allen Seiten gellen Pfiffe. Ein Raſſeln mit Sitzeklappern, Geſtampf und Ge⸗ johle. Daswiſchen Schmährufe:„Pfui, Rainer! Hinaus! Abgehen— pfuil!“ Bert ſpielt weiter— wie hypnotiſiert. Er hat dag Gefühl, als ſei ſein ganzer Körper mit eiſigen Nadeln geſpickt. Sein Geſicht iſt kalkweiß trotz der Schminke. „Abgehen, Rainer! Zum Donnerwetter, ſo geh'n Sie doch ab!“ ſchreit ihm jemand aus der Kuliſſe eu. Wie im Dämmerſchlaf ſieht er dag angſtver⸗ zerrte Geſicht des Regiſſeurs zwiſchen einem un⸗ Aber er kann nicht abgehen. Die Füße ſind ihm ſo ſchwer, als wenn er Blei in den Schuhſohlen hätte. Mit törichtem Lächeln ſtarrt er auf eine leere Konſerven⸗ büchſe, die ihm plötzlich vor die Füße fliegt, und der ein ganzer Hagelſchauer der unwahrſcheinlichſten Gegenſtände folgt: Schlüſſel, Zigarettenſchachteln, an⸗ gebiſſene Butterbrote— ein alter Taſchenkamm. Bert ſchließt ſekundenlang die Augen: irgend etwag Scharfes hat ſeine Wange geſtreift. Er fühlt, daß ex blutet. Aber er rührt ſich nicht von der Stelle. KHrampfßoft umklammert ſeine Haus Kie die Stuhllehne.„Nur nicht ohnmächtig werden“, denkt er verſchwommen,„nur das nicht“ „Verdammt noch mall Die ſchmeißen ung noch die Bude ein!“ jammert der Regiegewaltige und humpelt wie eine verzweifelte Saatkrähe hinter der Szene auf und ab. Plötzlich faßt er einen Entſchluß. Mit rudernden Armen bahnt er ſich einen Weg nach der erſten Kuliſſe.„Vorhang runterl Den eiſernen!“ brüllt er dem Mann im blauen Leinenkittel zu. „Und das Licht an im Zuſchauerraum! Bin ſofort wieder da.“ Er ſtürzte ans Telephon. Unter dem höhniſchen Beifall des Publikums ſchloß ſich der große Pltſch⸗ vorhang. Dann ging langſam, mit dumpfem Rol⸗ len, der Eiſerne nieder. Das Johlen und Pfeifen klang immer entfernter. Die ganze Bühne lag plötz⸗ lich im Dunkeln Die drei Schauſpieler ſtanden noch immer wie gelähmt auf ihren Plätzen. Erſt allmählich löſte ſich ihre Erſtarrung. Die Darſtellerin der Alving brach in hyſteriſches Schluch⸗ zen aus. Der Paſtor Manders wiſchte ſich mit dem Taſchentuch den Schweiß vom Nacken. „Warum ſind Sie denn nicht gleich abgegangen?“ fuhr er plötzlich auf Rainer los.„Wie kommt man denn dazu, ſich Ihretwegen mit Dreck beſchmeißen zu laſſen? Rückſichtslos!“ Er feuerte mit der Stiefelſpitze Pralinenſchachtel in die Ecke. Bert gab keine Antwort. Langſam, mit ſteiſen Schritten verließ er die Bühne. Seine Beine waren noch immer wie aus Blei. Der Weg bis zur Gar⸗ derobe dehnte ſich ihm ins Unerreichbare Als er endlich allein war, verließ ihn die Kraft. Er warf ſich über den Schminktiſch und wühlte den Kopf in die Arme. Ein unbezwingbareß kindiſches Schluchzen ſtieß ihn in der Kehle Draußen hatte der Sturm inzwiſchen Hachgelaſ⸗ ſen. Die plötzlich in den Zuſchauerraum ein rechende Helle trieb die Hauptangreifer in den Hinterhalt. Das gellende Pfeifen verſtummte. Aber das ganze Haus glich einem aufgeſtörten Bienenſtock. Alles ſchrie und fuchtelte aufgeregt durcheinander. Das Publikum botte ſich in zwei feindſiche Parteien ge⸗ ſpalten. Die eine war dafür, daß die Vorſtellung ausfallen ſollte, die anderen ſchrien empört:„Vor⸗ eine zerplatzte hang hoch! Weiterſpielent“ Gutangezogene Leute beſchimpften ſich gegenſeitig in den ſtärkſten Aus⸗ örücken. Einige Damen fielen in Ohnmacht und wurden von raſch zuſpringenden Sanitätern gelabt. Ein weißbärtiger Herr mit einem Hörapparat an der Ohrmuſchel war auf ſeinen Sitz geſtiegen und brüllte ununterbrochen:„Polizeil!“ Die Polizei, die aus zwei dienſthabenden Schutz⸗ leuten beſtand, hatte alle Hände voll zu tun. Es ge⸗ lang ihr, im Verein mit ein paar handfeſten Feuer⸗ wehrmännern, ins Stehparkett einzudringen, wo eine regelrechte Prügelei im Gange war, und die ärgſten Kampfhähne an die Luft zu ſetzen. Die meiſten Logen hatten ſich bereits geleert. Ein großer Teil des Publikums drängte in paniſcher Haſt nach den Ausgängen. „Gehen Sie auch ſchon? Warum?, verwunderte ſich die Moldenbruch, als ſie Hella Spielmann nach dem Mantel greifen ſah.„Ich finde es furchtbar ſpannend. Ich habe noch nie einen Theaterſkandal erlebt!“ Sie deutete mit ihrem Lorgnon aufgere⸗ ins Parkett.„Sehen Sie den Kerl da unten in der vorletzten Reihe— den dicken mit dem Froſchgeſicht? ⸗ Der iſt es, der zuerſt gepfiffen hat— auf der Sig⸗ nalpfeiſe! Ich hab' ihn genau beobachtet. Den ſollte man auch der Polizei..“ „Quatſch! Was geht das uns an?“ fiel ihr Möh⸗ ring grob ins Wort.„Wir Mitglieder des Theaters haben uns überhaupt nicht einzumiſchen.“ Er lümmelte mit beiden Ellenbogen breitſpurig auf der Logenbrüſtung und verſperrte Hella, die hin⸗ ter ihm ſtand, die Ausſicht. Sie mußte ſich vorbeu⸗ gen, um das Froſchgeſicht zu ſehen. Es war ein vierſchrötiger Menſch in einem ziem⸗ lich abgetragenen Lüſterjackett, der irgendwie un⸗ klare Erinnerung in ihr weckte. Wo und wann war ſie dieſem Geſicht ſchon einmal begegnet? Sie wußte es nicht mehr. Sie war noch ganz betäubt von der greulichen Höllenmuſik, ihre Finger zitterten ſo, daß ſie kaum den Mantel zuknöpfen konnte. Ihr Herz brannte vor Mitleid für Bert Rainer, ſie wollte, ſie mußte ihn ſprechen— nur eine Minute. Nur um zu ſehe⸗, wie es ihm ging, wie er die ſchreckliche Demütigung trug. Mochten die anderen denken was ſie wollten In dem ſchmalen Logengang kam der Inſpizient Strobl auf ſie zugeſchoſſen. Er keuchte wie ein Re⸗ koröͤläufer. „Iſt Jeſſen in der Loge oder Hartwig oder ſonſt⸗ wer? Fraendeiner ſoll den Oswald leſen. Schnaps⸗ idee vom Alten! Statt einſach die ganze Vorſtel⸗ lung abzublaſen.“ Hella hielt ihn am Rockärmel feſt. „Und was iſt mit Rainer?“ fpagte ſie flüſternd. Strobl machte mit dem freien Arm eine abſchnei⸗ dende Geſte. „Der iſt erledigt— und zwar gründlich! dem nimmt kein Hund mehr'n Stück Brot.“ Er galoppierte davon. Bald darauf hörte Hella hinter ſich das Einſchnappen einer Logentür und ge⸗ dämpfte Schritte, die ihr folgten. Sie drehte ſich erſt um, als jemand ſie beim Namen rief. Es war Möhring, der ſie einzuholen ſuchte. Er ſah der jun⸗ gen Kollegin mit lauerndem Lächeln in die erſchrok⸗ kenen Augen. „Nanu, Kleine, wo fehlt's denn?“ erkundigte er ſich in ſeiner plumpvertraulichen Naturburſchenart. „Sie ſeh'n ja ſo belämmert aus. Is' Ihnen den Spektakel da draußen ſo nahe gegangen?“ Mit den Händen in den Taſchen ſchlakſte er eine Weile neben ihr her. Plötzlich ſchob er ſeinen Arm in den ihren und zwang ſie ſtehenzubleiben. „Hören Sie, Spielmännchen— darf ich Ihnen mal einen kollegialen Rat geben? Laſſen Sie ſich mit dem Rainer nicht ſoviel, ſehen. Sie ſchaden ſich bloß damit. Mit'nem lecken Kahn geht man leicht unter.“ Er machte ſein treuherzigſtes Geſicht. Aber Hella ließ ſich nicht täuſchen. Von allen Kollegen war ihr Möhring von jeher der unſympathiſchſte. Sie traute ihm inſtinktiv jede Schlechtigkeit zu, obgleich ſie keinen eigentlichen Grund dafür hatte. Mit einer unwilligen Bewegung befreite ſie ihren Arm. „Danke, ich brauche Ihren kollegialen Rat nicht, Herr Möhring. Ich tue, was ich für richtig halte“, entgegnete ſie froſtig. Im ſelben Augenblick hatte ſie eine Viſion— ein kleines Vorſtadt⸗Café, in das ſie eines Nachmittags vor dem Regen geflüchtet war. In einer Ecke, mit dem Rücken gegen ſie, ſaß Möhring und ihm gegen⸗ über— in demſelben vertragenen Lüſterjackett— der Mann mit dem Froſchgeſicht, der vorhin das Signal zum Angriff gegeben hatte Vow Fortſetzung folgt) Morgen- Ausgabe fR Mannheim verliert gegen Stuttgart Montag, 17. April 1939 „ *7 150. Jahrgang/ Nr. 174 Bicn Mannheim verliert im zweiten Spiel um die Vorrunde zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft in der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn gegen die Stuttgarter Kickers.3(:2) Stuttgarter Kickers— BfR Mannheim:2(:9 sch. Stuttgart, 16. April(Eig. Drahtber.) Wir verraten kein Geheimnis, wenn wir feſt⸗ ſtellen, daß die Erwartungen der Stuttgarter Sport⸗ gemeinde hinſichtlich des Abſchneidens der Stutt⸗ garter Kickers vor Beginn der Endſpiele ziemlich hochgeſchraubt waren. Bis zum:0⸗Sieg gegen den SS Ulm ging alles in Orönung. Aber dann wurde die zuverſichtliche Stimmung durch eine Reihe mißlicher Umſtände merklich gedämpft. Gegen Zuf⸗ fenhauſen wurde Ribke herausgeſtellt, gegen Feuer⸗ bach Förſchler verletzt, gegen VſB Voſſeler verletzt und zu allem Ueberfluß machte der bis dahin be⸗ friedigende Verteidiger Locher eine bedenkliche ſpieleriſche Kriſe durch. Gewiß ſprang Conen ein, gewiß hatte man gegen Admira erſtmals wieder alle ſeine Schäfchen beiſammen, aber die alte Sicher⸗ heit war weg, und bezüglich der Sturm⸗ aufſtellung wollte der Streit der Meinungen mit dem Problem der beiden Mittelſtürmer Merz und Conen nebeneinander nicht mehr verſtummen. Da Locher ſich dem Wiener Kom⸗ binationsſpiel nicht gewachſen zeigte, entſchloſſen ſich EFEFECCCCCCC Frankreich ſagt Länderſpiel ab Frankreichs Innenminiſter hat den Franzöſiſchen Futzball⸗Verband erſucht, das Länderſpiel gegen Deutſchland am 23. April in Paris und zugleich die Begegnung einer Oſtmark⸗Auswahl gegen Frank⸗ —— BElf in Bordeaux am gleichen Tage abzu⸗ agen. Der Franzöſiſche Verband war bis zuletzt bemüht, die beiden Treſſen durchzuführen, hatte auch bereits alle Vorbereitungen dazu getroffen, mußte ſich aber der Anordnung der Regierung fügen. Der Läuder⸗ kampf ſoll an einem noch ſpäter feſtzuſetzenden Zeit⸗ punkt nachgeholt werden. die Kickers oͤurch Zurücknahme von Förſchler zu einer Verſtärkung der Deckung, den freiwerdenden Halbrechtspoſten vertraute man aber dem Reſerve⸗ ſpieler Miller an, angeblich weil Merz beruflich während der ganzen Woche auswärts weilte und da⸗ her am Training nicht teilnehmen konnte. Demgegenüber bedeutet es für die Mannheimer zweifellos einen Vorteil, daß ſie auf ihre bewährte Standardelf zurückgreifen konnten. Es darf keine Rede davon ſein, daß der baoͤiſche Meiſter in Stutt⸗ gart irgendwie unterſchätzt wird. Eine Mannſchaft, die es ſich leiſten kann, Leute wie Langenbein und Kamenzin in die Reſerve zu ſtellen, die in 18 badiſchen Punktekämpfen unbeſiegt blieb und nur — hinnehmen mußte, ſie muß ſehr viel önnen Im Vertrauen auf die erprobte Kampftruppe und mit dem ſchönen Deſſauer:1⸗Sieg in der Taſche konnten die Mannheimer am Samstag die Reiſe nach Stuttgart jedenfalls„mit gutem Gewiſſen“ an⸗ treten und im Parkhotel Silber Quartier nehmen. „Heute oder nie!“— lautete demgegenüber die Parole der Kickers, und man weiß andererſeits, daß ſolche bereits„angeſchlagene“ Gegner, ihre letzte Chance ſuchend, nicht immer die bequemſten ſind. Die Samstagzeitungen gaben die Mannſchaften. die ſich Schiedsrichter Fochheim⸗Bielefeld zu ſtel⸗ Len hatten, wie folgt bekannt: Kickers; Deyhle Voſſeler Cozza Förſchler Rible Ruf Frey Müller Conen Sing Kipy Striebinger Fuchs Lutz Adam Spindler t Henninger Rohr Rößling Conrad BR: Vetter Blauweiße Fähnchen begrüßen die pünktlich, auf dem Platz erſcheinenden Mannſchaften. Die zahlreich antretenden Mannheimer Schlachtenbummler machen ſich bemerkbar. 80 000 Zuſchauer dürften bei bedecktem Wetter in der Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn anweſend ſein. Die erſten Angrifſe leiten die Kickers ein, aber der Mittelſtürmer Conen verfehlt eine Flanke des Rechtsaußen rey. Die Kickers greifen vor allem mit raumgreifenden Flügelvorlagen an und ſind im Vorteil. Ausgiebig be⸗ ſchäftigen Conen und Frey die Gäſtedeckung. Die Kickers haben mehr vom Spiel, obwohl die Gäſte den leichten Wind im Rücken haben. Dennoch gehen die Mannheimer aus einer harm⸗ loſen Sitnation nach zehn Minnten in Führung. Ribke, der Stuttgarter Mittelläufer, hatte den Ball ſchwach zur Mitte gegeben, Fuchs ſpurtet dazwiſchen und lenkte den Ball zu Adam, der ihn ins leexe Tor einſchießt.:1 nach zehn Minuten. Schon vier Minnten ſpäter heißt es:0 für die Mannheimer, Spindlex hat eine Flanke des Links⸗ außen Striebinger prächtig zum:0 verwandelt. Einige Aufregung gab es auf dem Spielfeld, da der Schiedsrichter kurz vor Abgabe des Schuſſes von Spindler abgepfiffen hatte. Der Torſegen geht aber weiter. In der 17. Minnte zieht Conen einen vom Rechtsaußen zugeſpielten Ball an Vetter vorbei ins Mannheimer Netz. Jetzt wird der Kampf zeitweilig hart. Cozza, der rege Stuttgarter Ver⸗ teidiger, kann den Mannheimer Rechtsaußen nicht immer halten. die Kickers⸗Spieler ſind überaus aufgeregt und ſtolpern wiederholt über den Ball. Aber auch die VfR⸗ Deckung iſt nicht immer ſo ſattelfeſt, wie wir es erwartet haben. Eine halbe Stunde iſt um, und die Gegner haben ſich aufeinander eingeſtellt. Im Feld ſieht man ſchöne Lei⸗ ſtungen zweier gleichwertiger Mannſchaften. Eine beſte Ausgleichschance vergab im Uebereifer Frey, de er und Miller ſich gegenſeitig behinderten, 5 Minuten vor der Panſe, nochdem Hie Manvheirer eine Drana⸗ periode der Kickers überſtanden hatten, fiel dann doch der Ausgleich. Sing, der Stuttgarter Halblinbe, hatte ſich emergiſch durchgeſpielt, ſeinen Schuß lenkte allerdings der Mannheimer Feth mit Vehemenz zum Eigentor in das Netz von Vetter. Um ein Haar hätte Fuchs dann doch den UfR vor der Pauſe in Führung bringen können. Er wurde zu ſpät angegriſfen, ſein Schuß ging aber hinter das Tor. Dann wird der Stuttgarter Verteidiger Boſſeler wegen Fouls au Striebinger verwarnt. Ein Händeſpiel von Ribke im Stuttgarter Strafraum ahndet der Schiedsrichter nur mit Freiſtoß von der Straſraum⸗ linie, der Ball wird aber abagewehrt Mit leichten Vorteilen für den VfR beginnt die zweite Hälfte. Striebinger verfehlt eine Flanke von rechts. Es hätte das dritte Tor ſein können. Der BfR ſpielt etwas flacher und zügiger und drückt merklich auf das Tempo. Eine Bombe des Rechtsaußen lenkt Deyhle zur Ecke, die um ein Haar der unglückliche Eigentorfabrikant Feth ver⸗ wandelt hätte. Die Kickers ſcheinen aus dem Tritt, es ſcheint dies aber nur ſo, denn langſam, aber ſicher wendet ſich das Blatt. Zuerſt ſchießt Sing ſcharf am Mannheimer Pfoſten vorbei. Die Kickers haben ſich von einer kurzen Schwächeperiode erholt, ein Schuß von Conen wird von Mannheimer abgelenkt, der Ball rollt am Pfoſten vorbei. Fuchs erzielt ſodann ein Tor aus Abſeitsſtellung, der Schiedsrichter hatte aber abgepfiffen. Bei einer Abwehr prallen die Mannheimer Spieler Henninger und Rößling zuſammen, der Verteidiger muß für kurze Zeit verletzt vom Spielfeld. Der Schiedsrichter drückt ſich bei zweifelhaften Fällen regelmäßig um die Verantwortung und macht keines⸗ wegs einen vertrauenserweckenden Eindruck, Einen Conen⸗Freiſtoß hält Vetter dicht neben dem Pfoſten. Die Kickers dominieren jetzt eindeutig, während der VfR immer mehr auseinanderfällt, Eine Viertelſtunde vor Schluß verwandelt der Linksaußen Kipp mit ſchönem Kopfball eine Vorlage des Mittelſtürmers Conen. Der eutgegenſtartende Vetter boxt ins Leere. Frey und Conen behindern ſich bei einer Flanke des Linksaußen Kipp. Dann erzielt der Linksaußen Kipp der Kickers ebenfolls ein Kopſballtor aus Abſeitsſtellung. Auch in dieſem Falle war der Schiedsrichter aufmerkſam genug, vorher abgepfiſſen zu haben Die letzte Viertel⸗ ſtunde ſteht eindeutig im Zeichen der Kickers, und den⸗ moch hätte Fuchs im Nahſchuß kurz vor Schluß beinahe den Ausgleichstreffer erzielt. Dem Stuttgarter Torwart Deyble gelang eine doppelte und glückliche Abwehr. Trotz deutlichen Schwächen ihrer Hintermannſchaft, vor allem bei den beiden zu langſamen Verteidigern und dem merklich unſicheren Mittelläufer Ribke war der Sieg der Stuttgarter Kickers wohlverdient. Vor allem das Angriffsſpiel der Stuttgarter wax zügiger und wechſelvoller als auf der Gegenſeite. Beſonders Conen erwies ſich als umſichtiger und durchſchlagskräftiger Mittelſtürmer, wie mir in Deutſchland wirklich nicht viele haben. Seine Wiederberuſung in die Nationalmann⸗ ſchaft müßte nachgerade erfolgen. Auch ſeine beiden Nebenleute, die guten Techniker Sing und Miller, beſon⸗ ders der Halblinbe, brachten ſich gut zur Geltung. Auf Mannheimer Seite war Vetter ein ſicherer und zuverläſſiger Torwart. Auch die Verteidigung war bis weit in die zweite Hälfte hinein voll auf dem Poſten. Im Endſpurt allerdings kam Konrad nicht mehr ganz mit. Mittelläufer Henninger hatte die undankbare Auſgobe, den Stuttgarter Mittelſtürmer Conen zu ſtoppen. Es gelang ihm dies durchaus nicht ganz nach Wunſch. Als beſter Läufer be⸗ hauptete ſich zweifellos der linke Läufer Feth und aus⸗ gerechnet ihm mußte das Malheur mit dem Eigentor paſ⸗ ſieren. Im Angriff befriedigten nur die ungemein ſchnel⸗ len und ſchußkräftigen Flügelſtürmer. Dagegen hatte man von Lutz und Fuchs entſchieden mehr erwartet. Beſter Innenſtürmer war noch Adam. Aomira Wien verliert in Deſſau 05 Deſſan— Admira Wien:0 st. Halle, 16. April(Eig. Drahtber.) In Halle kam es vor 25000 Zuſchauern zu der Ueber⸗ raſchung der Gruppenſpiele dieſes Sonntags. Der Mitte⸗ meiſter Deſſau 05, der das erſte Treffen in Deſſau gegen den VfR Mannheim nach mäßiger Leiſtung 113 verloren hatte, ſchlug die berühmte Wiener Admira mit:0(:), ein Sieg, der auf Grund des außerordentlichen Mannſchafts⸗ einſatzes des Mittemeiſters auch in Ordnung ging. Das Spiel fand bei trübem, ziemlich windigem Wetter ſtatt, und war für die Saaleſtadt ein überragendes Ereignts, konnten die Hallenſer und Mitteldeutſchen doch den un⸗ verhofften Sieg ihrer Meiſtermannſchaft ſeiern. Der mit ſo großer Spannung erwartete erſte Start des Oſt markmeiſters auf dem Boden des Altreiches führte zu keinem Erfolg, weil die öſterreichiſche Mannſchaft dem Gegner an Kraft und Wucht des Spieles unterlegen war und auch den Spielleiſtungen und dem unerhört harten Willen zum Sieg nicht die Waage halten konnte. Deſſau zeigte ein Spiel, daß die Mannſchaft gegenüber der mäßigen Leiſtung gegen Mannheim kaum wiederzuerkennen war. Die Schwächen, und da vor allem der Rechtsaußen und der rechte Verteidiger, waren durch Neueinſetzung anderer ſtärkerer Kräfte beſeitigt, und ſo zeigte die Elf eine aus⸗ gezeichnete geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung. Prachtvoll die Ausgeglichenheit, die der ein großes Stopperſpiel liefernde Mittelläuſers Giehlert und der Mittelſtürmer Schmeißer überragten. Sie waren die Beſten des Mittemeiſters. Aber ouch Torwart Müllner Heging nicht wieder ſolche Fehler wie gegen Mannheim, ſo daß die Elf tatſächlich ihre Leiſtung um vieles verbeſſert hatte. Admiro Wien war dem Gegner— was bei den früheren Berufsſpielern nicht verwundern kann, in den techniſchen Belangen überlegen, jo ſie begeiſterten durch ihre prächtige Ballführung. Vor dem überrogenden Nationaltorwart Platzer, der wiederholt ganz große Paraden vollbrachte, ſtand mit Scholl und Mariſchka ein ſehr ſicheres Ver⸗ teibigerpaar, das intelligentes Stellungsſpiel mit wuchtigem und ſauberem Schlag verband. Mariſchka überragte ſeinen alten Kameraden darin noch. Einer der beſten Wiener war der linke, und ſpäter vorübergehend als Mittelläufer ein⸗ geſetzte Hanreither, mit deſſen Schnelligkeit, Abſpiel und Präziſion in der Defenſive und Offenſive die Nebenleute nicht mitkamen. Die entſcheidenden Schwächen lagen im Wiener Sturm, wo ſich zu aller Technik niemals die not⸗ wendige Kraft und Spielentſchloſſenheit geſellte Der Nationalſpieler Hahnemann war hier noch der energiſchſte, aber alle übrigen 4 Stürmer ſpielten in Halle viel zu zurückhaltend, um ſolche deckungserfahrenen Spie⸗ ler wie die Deſſauer, überwinden zu können. Auch mit der Schußkraft und Genauigkeit haperte es, wie wohl die Oſtmärker auch manhes Pech in ihren Schüſſen hatten. — geſehen kann ſo der Sieg des Mitte⸗Meiſters wohl als verdient angeſehen werden. Deſſan 95: Müllner; Poppenberg, Henze; Manthen, Gieblext, Weißenborn; Schneider, Niemann, Schmeißer, Glae, Kusmirek. Admira Wien: Platzer; Schall, Moriſchka; Urbanek, Klael, Hanreither; Vogl, Schilling, Stoider, Hahnemann, Mayerhofer. Es ſpielte diesmal an Stelle von Paul als Rechtsaußen Schneider, und als rechter Verteidiger für den damals nicht bewährten Ziegler, der alte Stammverteidiger Poppenber⸗ ger. Mit dieſer Elf konnte gegen die Wiener Admira in der erſten Halbzeit ein oſfenes Spiel erreicht werden, zu⸗ mal die Deſſauer Mannſchaſt die Unterſtützung des ſtark böigen Windes gewählt hatte. Mi: dieſer Windunter⸗ ſtützung gelang es den Deſſauern, dank ihres kraſtvollen Spieles, einen guten Teil der erſten Spielhälfte überlegen zu geſtalten und die ſehr ſtarke Admira⸗Verteidigung einige Male in Verlegenheit zu bringen. 5 Die Wiener hatten das Spiel eröffnet. Sofort waren die Deſſauer da und riſſen für die erſten Minuten die Spielführung an ſich. Der Nationaltorwart Platzer mußte ſchon nach wenigen Minuten ſeine erſte Glanzleiſtung voll⸗ bringen, als der Deſſauer Läufer Weißenborn einen wun⸗ dervollen Kopfball in den rechten oberen Torwinkel an⸗ brachte. Admira legt das Spiel vor allem darauf an, aus der ſtarken Verteidigung heraus die Stürmerreihe nach vorn zu treiben, aber die nächſten gefährlichen Szenen gab es vor dem Tor der Wiener, da der Mitte⸗Meiſter mit außerordentlichem Elan das Spiel aufgenommen hatte, und wenn es auch noch nicht feſtſtand, oß die Deſſauer Mei⸗ ſtermannſchaf: dieſen Einſatz und zieſes Tempo ſyäterhin würde durchhalten können, ſo bot ſie dem ſtarken Oſtmark⸗ meiſter doch zunchſt Widerſtand. Die Wiener zeigten einige norzüaliche Kombinatiynen, nor allem auf der linken Seite wo der linke Läufer Hanreither ganz prächtig in Form iſt und die Stürmer mit guten Vorlagen verſorgt In der 15. Minute hatte bei einem Zuſammenprall mit Schmeißer, der Wiener Mittelläufer Klael ſich verletzt un, mußte ſüüer 5Minuten ausſcheiden In HieſemReitabſchnitt fiel das Deſſauer Führungstor. Eben hatte Platzer im Tor der Abmira einen kernigen Schuß Schmeißers durch eine Wormſer Tor auf. Robinſonade abgewehrt und der Ball ſtrich über die Außenlinie zur Ecke. Dieſen Eckball gab der Deſ⸗ ſauer Linksaußen Kusmirek zur Ecke. Schmeißer erwiſchte das Leder vor dem Wiener Verteidiger mit dem Kopf und drehte den Ball auch für einen Platzer unhaltbar rechts oben ins Tor. Rieſenbeifall belohnte dieſe Deſſauer Lei⸗ ſtung. Admira foreierte von nun an das Spiel. Aber der Deſſauer Sturm arbeitete vor allem mit Steilvorlagen ebenfalls erfolgreich. Eine große Chance für Admira wurde verpaßt, als Hahnemann in der 55. Minute einen Sechzehnmeter⸗Schuß gegen die Lgtte ſetzte. Die Deſſuauer Leiſtung ließ vorübergehend nach und Admira kam jetzt ſtärker zum Zuge. Auf der Gegenſeite war es vor allem Schmeißer, der zuſammen mit Elze wiederholt Aufregung in die Wiener brachte und in der 35. Minute feuerte Elze einen präch⸗ tigen Schuß ab, der unhaltbar geweſer wäre, vom Poſten aber ins Aus ſprang. Jn den reſtlichen Minuten bis zur Pauſe geſchah nichts mehr, ſo daß Deſſau mit einem Vorſprung von:0 auf Grund ſeines mannſchaftlichen Einſatzes in die Pauſe gehen konnte. Das Eckenverhältnis ſtand zu dieſer Zeit:1 ür Deſſau Nach Wiederaufnahme des Spiels überraſchte es, daß Admira nicht ſofort in dem erwarteten Maße das Kom⸗ mando an ſich reißen konnte. Die Deſſauer erzwangen ein offenes Spiel, ja, hatten zunächſt ſogax auch die größeren Torchancen. In der 58. Minute ſtrich ſo ein Bombenſchuß des Deſſauer Halblinken Elze nur um Haaresbreite neben das Tor. Wenig ſpäter hatte Deſſau eine neue große Chance. Die linke Seite hatte ſich durchgeſpielt, gab den Ball nach rechts hinüber, wo Schneider in den Beſitz des Leders kam, einen wuchtigen Schuß abfeuerte, den Platzer Schalke bezwingt Wormatia Worms— 04 Schalke:1 8. Frankfurt, 16. April.(Eig. Drahtber.) Der Name Schalke 04 übt nach wie vor ſeine Zauber⸗ wirkung aus. An die 90 000 Zuſchauer hatten ſich zu dem entſcheidenden Kampf Schalke 04— Wormatia Worms im Frankfurter Sportſeld eingefunden, die höchſte Zuſchauer⸗ menge ſeit dem Pokalſpiel Frankfurter Fußballſportverein gegen Wiener Sportklub. Worms wählte mit dem Winde. Schalke hat Anſtoß. Der Ball wird im Mittelfeld abgefangen. Dann kommt Schalke mit ein paar weiten Vorlagen ſchön vor dem Die Verteidiger waren in den erſten Minuten etwas nervös. Bei Schalke erweiſt ſich die Läu⸗ ſerreihe als die treibende Kraft, die mit genau abgezir⸗ kelten Vorlagen den Schalker Sturm füttert. Gleich die erſten Anſtöße aber zeigen, daß bei den Schalkern die Kombinationsmaſchine im Sturm nicht ſo gut wie ſonſt funktioniert. Auf Halbrechts vermißt man Szepan, für den Urban ſpielt. Kuzorra ſpielt Halblinks und Mecke Links⸗ außen. Bei Worms vergibt Eckert eine Chance, indem er zu langſam abſpielt. Die Weſtfalen ſetzen ſich etwas zu derb ein und es kommt zu mehreren Strafſtößen gegen ſie. Im Sturm der Wormſer zeichnet ſich Pohle aus, der ſcheinbar das Amt des Angriffsdirigenten ſtbernommen hat. Dann läßt Gelleſch aus 35 Meter einen Bomben⸗ ſchuß los, der aber über das Tor der Wormſer ſtreicht. Die Wormſer haben großes Pech. Bei einem ſchön vor⸗ getragenen Angriff erhält Lehr, der auf Rechtsaußen ſpielt durch eine Täuſchung von Eckert etwa 20 Meter vor dem Tor in ungehinderter Stellung den Ball. Sein Schuß aus ungünſtigem Winkel geht knapp über die rechte Ecke des Schalker Tores hinaus. Im Sturm ſind bei Schalke die beiden Flügel der aggre⸗ ſipſte Teil. Sowohl Urbon auf Linksaußen wie Mecke auf Rechtsaußen bringen den Ball ſchön nach vorn, aber der Innenſturm verpaß! mehrere Dann iſt über 15 Minuten Wormatia deutlich überlegen. Die Schalker Verteidigung hat große Arbeit zu leiſten, die ſteil vorgetragenen Angriffe der Wormſer Angrilfsreihe im letzten Moment unmöglich zu machen Dann hat Eckert eine große Chance, als ihm von Kieſer der Ball weit vorgelegt wird. Aber Bornemann, früher die Achillesferſe in der Schalker Verteidigung, kann ihm den Ball 15 Meter vor dem Tor gerade noch vom Fuß wegſchlagen. Beide Seiten tragen dann ſchnelle Angriife vor. Die Wormſer, die durch ſchöne techniſche Züge die Schalker oft leer lauſen laſſen, erhalten mehrfach Beifall, wie überhaupt die etwa 30 000 Zuſchauer die Wormſer Mannſchtft durch Anfeuerungsrufe unterſtützen. Bei einer ſchlechten Rückgabe erwiſchte der Rechtsaußen der Schalker Kolwitzfi den Ball, eyurtet vor, aibt den Ball zu Knzorxa, der ihn wieder an Kalwitzki leitet. Schon ſcheint ein Tor der Schalker ſicher. Die Normſer Verteidigung wurde überſpurtet und nur eine Glanzlei⸗ aber⸗ dank ſeiner hervorragenden Kunſt, zu meiſtern ver⸗ mochte. Nun aber blies Admira Wien zum General⸗ angriff. Sie übernahm eindeutig die Spielführung und wurde ſo überlegen, daß die geſamte oſtmärkiſche Mann⸗ ſchaft ſtets in des Gegners Hälfte ſich befand und Tor⸗ wart Platzer weit vor ſeinem Heiligtum ſtehen konnte. Aber der geſamte Anſturm blieb aus den ſchon erwähnten Gründen erfolglos, weil die Deſſauer ihr Tor ausgezeichnet ſicherten und die Wiener Stürmer die notwendige Durchſchlagskraft vermiſſen ließen. Pech war es allerdings, daß in der 80. Minute ein Schuß des Halbrechten Schilling gegen die Latte praſſelte. Vorher und nachher zeigte der Deſſauer Torhüter noch einige prächtige Abwehren. Etwa 10 Minuten vor Schluß ging Deſſau zum Endſpurt über und nun wurde das Spiel ausgeglichen. Vier Minuten vor dem Schlußpfiff gab es noch einen Zwiſchenfall, da der Wiener Läufer Urbaneck wegen einer Unfairnis vom Platze verwieſen wurde. So änderte ſich nichts mehr und die 25000 konn⸗ ten den unverhofften aber verdienten Sieg ihres Mitte⸗Meiſters über den berühmten Oſtmarkmeiſter feiern. PEPEPEPEPEEoc Meiſterſchafts-Enoſpiele Gruppe 1: in Hamburg: Hamburger SB— Biſe Osna⸗ brück:1; in Allenſtein: Hoͤbg. Allenſtein— Blauweiß Berlin 21. 8 Gruppe 2a: in Düſſeldorf: Fort. Düſſeldorf— Viktoria Stoln.0. Gruppe 2b: in Bamberg: 1. FC 05 Schweinſurt— Dresdener SC:0. Gruppe 3: in Stuttgart: Kickers Stuttgart— Bſer Mannheim 32(:); in Deſſau: SV 05 Deſſau— Admira Wien:0(:). Gruppe 4: in Kaſſel: SC 03 Kaſſel— Vorwärts⸗ Raſ. Gleiwitz:2. Gruppe 1 Vereine Svpiele Tore Punkte Hamburger S 2 8 3˙1 Hindenbg. Allenſtein 2 2²¹ 3 1 Blauweiß Berlin 2 4˙⁵ VfL Osnabrück 2 12⁵ 73 Gruppe 24: Fortuna Düſſeldorf 2•1•0 Köln⸗Sülz 07 2 3˙3 2 2 Viktoria Stolp 2.3 0˙4 Gruppe 2B 05 Schweinfurt 2 51 4˙0 Dresdner SC 2 22.2 Warnsdorfer FK 2.7 0˙4 Gruppe 3 Aoͤmira Wien 2 6 3— 5 VfR Mannheim 2 54 2˙2 SV 05 Deſſau 2 2²3 22 Stuttgarter Kickers 2 5²⁸ 2˙2 Gruppe 4 Schalke 04 2 7ꝛ¹ 4·0 Vw. Raſenſp. Gleiwitz 2 7·4 4˙0 Wormatia Worms 2 3·6 6²4 03 Kaſſel 2 2·8 0˙4 Wormatia Worms ſtung von Schwind im Wormſer Tor im Verein mit Hart⸗ mann machen ein ſaſt ſchon ſicheres Tor der Schalter un⸗ möglich. Auf der anderen Seite ſauſtet Klodt mi: einem ſchönen Hechtſprung einen Bombenſchuß von Eckert noch holb⸗ hoß aus der rechten Ecke heraus. Aber auch Schwind im Wormſer Tor zeichnet ſich durch eine ſchöee Bravourleiſtung aus, der einen Schuß von Kalwitzki gerade noch über dem Tor herausſiſcht. Man iſt überraſcht über das ſowohl tak⸗ tiſch wie techniſch hervorragende Spiel der Wormſer. die dem deutſchen Altmeiſter in dieſer Zeitphaſe mindeſtens einen ebenbürtigen Kampf lieſern. Beioe Verteidiger⸗ reihen ſind voll auf dem Poſten, ſo daß mehrſach günſtige Gelegenheiten bei den Wormſern wie bei den Schalkern im letzten Moment vereitelt werden. Plötzlich berennt Schalke mit 3 blitzartigen Anoxiſfszügen, die ſedoch glücklich oh⸗ gebaut, das Tor der Wormſer, die jedoch glücklich ab⸗ gewehrt werden können. In der zweiten Halbgeit drängte ſoſort Schalke ſtark, Wormatia hatte umgeſtellt. Buſam ſpielte auf Halbrechts und Freſe auf Linksaußen. Doch erwies ſich der Schalker Angriff als durchſchlagskräſtiger. Von Kuzorra ſchön ein⸗ geleitet, brachten die Flaukenläuſe von Kalwitzki und Micke wiederholt das Wormſer Tor, in dem Schwind eine großartige Partie lieferte, in höchſte Bedrängnis. In der 32. Minute ſiel der ſiegbringende Treiſer für Schalke. Von Rechtsaußen war der Ball zu Eppenhoſſ gelangt, der aus 15 Meter Entſernung unhaltbar einſandtg. Worms drängte dann ſtark im Sturm Es zeichnete ſſch wieder Eckert aus, der auf allent Poſten auftauchte und mehrſach ſchöne Bomben auf das Schalker Tor losließ, doch wax Klodt in ausgezeichneter Form. Dann kam wieder Schalke auf, und einmal haͤtte Wormatig aroßes Glück, als Hartmann, nachdem Schwind bereits überſpielt war, den Ball noch gerade von der Torlinie wegköpfen konnte. Wenn der deutſche Altmeiſter bei den kommenden Sple⸗ len in der Verfaſſung kämpfen wird, die er in der zweiten Halbzeit hier zeigte, ſo wird er bei den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaftsſpielen weit nach vorne kommen, Beim Schalker Alt⸗ meiſter geſiel vor allem Klodt, der durch ſein großes Kön⸗ nen viele Flonken den Wormſer Stürmern vom„Kopf weg⸗ nehmen konnte. Weiter gefiel der goroßartige Vornemann ouf dem linken Verteidigerpoſten, Tibulſki und Kalwitzli ſowie Kuzorra, der wiederholt Proben ſeiner großen Kunſt gab und in ausgezeichneten Dribblings drei oder vier Wormſer Spieler ſtehen ließ. Die Wormatia liefert einen wirklich ſchönen Kamuf. In der erſten Halbzeit hatten ſie Pech, denn ſonſt hätten ſie hier mit:0 verdient in Führung gehen können. Aber der Sturm vergab ſehr viele Gelegenbeiten durch ungenaues Schießen, und oller Einſatz von Eckert, der mit der beſte Mann der Wormatia war, half da auch nichts mehr. Neben ihm war Schwind großartig im Tor, der durch Hevauslaufen und ſicheres Wegſchlagen mehrfach ſichere Tor⸗ gelegenheiten der Schalker vereiteln konnte. Auch Hartmann war ſehr gut, Lediglich die beiden Außenſtürmer ent⸗ täuſchten etwas, ſonſt hätte Worms mindeſtens ein Un⸗ entſchieden erzielen müſſen. ———— ee 610 ———— . Seite Nummer 174 Montag, 17. April 1989 b. Hannover, 16. April 1939(Eig. Drahtber.) Nun iſt wieder einmal die neue deutſche Motorrad⸗ rennzeit eröffnet. Nach rund halbjähriger Winterruhe onnerten im Stadtwald zu Hannover, der im ſchönſten Frühlingsſchmuck prangte, zum erſten Male wieder die Rennmotorräder über die kurvenreiche Eilenriede⸗Rund⸗ ſtrecke, und die vollzählig am Start erſchienenen deutſchen Rennfahrer, denen einige ausländiſche Privatfahrer in keiner Kampfphaſe gefährlich werden konnten, erſtritten ſich die erſten Wertungspunkte für die Deutſche Kraftradmeiſter⸗ ſchaft 1939. Schon das Training der oͤrei Vortage wurde diesmal mit einem wahren Feuereifer wahrgenommen, und hier be⸗ kam auch der Techniker die in Hockenheim erſt kürzlich er⸗ Probten, aber noch ſtreng gehüteten Geheimiſſe unſerer Heutſchen Neukonſtruktionen einmal richtig zu Geſicht. Alle drei deutſchen Werke, die die Stützen unſeres Motorrad⸗ rennſports ſind, alſo Auto⸗Union⸗DKW, BMW und NSu, hatten die Wintermonate zu fleibiger Weiterentwicklung genützt. Die Auto⸗Union hat für die beiden Klaſſen bis 250 und bis 350 cem zwei DͤW⸗Kompreſſormaſchinen entwickelt ſyon denen in der Eilenriede allerdings nur die ſtärkere Tyype eingeſetzt wurde, weil das 550er⸗Modell noch„Kinder⸗ krankheiten“ zeigte). Bei dieſen neuen Zweitaktern wurde die Ladepumpe durch eine rotierende Spülpumpe, alſo einen Kompreſſor erſetzt, der Eigenkonſtruktion des Werkes und vor dem Arbeitszylinder am Motorengehäuſe angebaut iſt. Das durch den Kompreſſor angeſaugte Brennſtoffgemiſch wird durch das Kurbelgehäuſe in die Arbeitszylinder gedrückt. Ganz neu iſt die Viertellitermaſchine. Sie hat jetzt wie die 350er einen Zweizylinder⸗U]I⸗Motor, d. h. vier Bohrun⸗ gen, von denen je zwei einen gemeinſamen Verbrennungs⸗ zaum beſitzen. Die Unterteilung der Zylinder ermöglicht eine beſonders gute thermiſche Beherrſchung ſowie beſſere Aufladung und Spülung. Die Gemiſchvorbereitung der Oel⸗Benzin⸗Miſchung erfolgt bei den neuen Kompreſſor⸗ maſchinen, die rund 6000 Touren drehen, vor der Spülung dͤurch zwei Amal TT⸗Vergaſer, die Zündung mittels der ſich jetzt überall glänzend bewährenden Boſch⸗Steinkerzen durch den DaW⸗Schwungrad⸗Magneten, der bei der Böoer⸗ Maſchine eine neue Form erhielt. Am übrigen Geſamt⸗ aufban der Maſchine, der Kühler⸗ und Tankanoròͤnung ſo⸗ wie der Hinterradfederung iſt gegenüber dem Vorjahr nur das geändert, daß der Tank der Z350er⸗Type zur Verbeſſe⸗ rung der Schwerpunktlage tiefer heruntergezogen wurde. Auch die Münchner waren müßig, denn Motor⸗ leiſtung, Gewicht und Fahreigenſchaften der 500⸗cem⸗Kom⸗ preſſor⸗BMW ſind erneut beträchtlich verbeſſert worden. So hat der Einvergaſermotor in den unteren Drehzahlen durch Einzelbeorbeitung der Triebwerksteile eine Leiſtungs⸗ erhöhung aufzuweiſen, die Zylinder ſind aus Aluminium mit eingelaſſener Stahlbuchſe. Der Fußſchalthebel des Vier⸗ ganggetriebes wurde außerdem ſo verändert, daß er auch in liegender Poſition mühelos bedient werden kann. Die im Kupplunasgehäuſe auftretenden Temperaturen werden mittels Entlüftungsſchlitzes abgeleitet. Aehnlich erhält auch die Vorderrad⸗Trommel der Verbundbremſe durch zwei Luftſchlitze eine beſondere Kühlluftzufuhr. Beſondere Auſ⸗ merkſamkeit widmete BMW dem Problem der Gewichtsver⸗ inderung. Die weitgehende Verwendung von Leichtmetall r Motorengehäuſe, Zylinder, Vergaſer, Felgen, Brems⸗ —— und Kraftſtoffbebälter ſdieſe werden je nach Strecken⸗ länge mit 22 bzw. 27 Liter Faſſunasvermögen eingebaut), ſowie für Lenker und Armaturen führte zu dem ſehr gün⸗ ſtigen Geſomtgewicht von nur 198 Kg. für dieſe 50⸗VS⸗Ma⸗ ſchine. Leider noch nicht gans rennfertig waren die nenen der 250er Klaſſe, nach der im Vorjahr von Ingenieur Moore entwickelten beim letzten Hockenbeimer Rennen ſo überaus erfolg⸗ reich geweſenen 350er Type entwickelt worden ſind. NSU verzichtete deshalb von vornherein ouf den Start in der Viertelliterklaſſe, ſo daß Herz und Rührſchneck nur als Er⸗ ſotzfohrer für die zwei 350er NSu's zur Stelle waren. Die aten der Poer Kompreſſor⸗Maſchine, die ſchon beim ilenriede⸗Training mit dem vorgeſchriebenen Rennkraft⸗ off nicht an die Leiſtung kam, die man nach den jüngſten Hockenheimer Verſuchsfahrten errechnet hatte, ſind ja be⸗ its bekannt: der obengeſteuerte Viertakt⸗Zweizylinder, bei em die zwei obenliegenden Nockenwellen direkt auf die im 33 95 orbeiten, erhält ſeine Lodung über einen Kompreſſor, der das Brennſtoffgemiſch aus einem Amal⸗Spezialvergaſer an⸗ ſaugt. Der Oelbehälter des Motors, der eine Leiſtung von 44 PSS hot, iſt mit dem Kurbelgehäuſe verblockt und tzt am tieſſten ſo das Oel durch den Fahrwind Fertuna Düſſelborf— Viktoria Stolp:0 Düſſeldorf, 16. April. Der Nieberrhein⸗Gaumeiſter Fortuna Düſſeldorf hatte den Pommernmeiſter Viktoria⸗Stolp zu Gaſt. Die Stol⸗ per hatten natürlich von vornherein keine Chancen gegen Re auf dem Papier ſo ſtarken Düſſeldorfer, aber der Spiel⸗ 3 hat— daß auch Fortuna heute beinahe zu 50⁰⁰⁰ Sochauer fanden ſich bei Regenwetter auf dem Fortuna⸗Platz ein und ſahen ein äußerſt überlegenes S. iel der Düſſeldorfer. Von den 90 Minuten Spielzeit r wohl Fortuna 85 Minuten drückend überlegen, jedoch die Harmloſigkeit der Düſſeldorfer Stürmer und der Einſatz der verteidigenden Pommern laſſen keine rerfolge zu und erſt kurz vor Torſchluß gelang es end⸗ lich dem Düſſeldorſer Halbrechten Wigold, den entſchei⸗ denden⸗ Torſchuß anzubringen. Dem einwandfrei und gut leitenden Schiedsrichter Bernhard aus Bad Homburg, der bei dieſem Gruppenſpiel gleichzeitig ein Jubiläum feiern konnte, indem er nämlich 500. Spiel leitete, ſtellten ſich die beiden Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Fortuna Düſſeldorf: Peſch; Janeſch, Bach, Hoffmann, Bender, Czaika; Albrecht, Wigold, Heibach, Pickartz, bierſky. Viktoria Stolp: Maſchinſki; Plepſch, Garz; Brückner, „Hingſt; Habermann, Pagel, Klabunde, Müller, Gleich nach Beginn des Spiels verpaßt Pickartz ein Tot. Sein Schuß geht knapp neben den Pfoſten. Albrecht ſchießt dann einen Straſſtoß, jedoch der Torwart hält. Fortuna übernimmt von Anfang an das Kommando auf Spi. Der anhaltende Regen hat den Raſen ſehr latt gemacht, ſo daß Stürze nicht ausbleiben. Als Hei⸗ bach unfair gelegt wird, ſchießt Janeſch den Freiſtoß ins us. Es iſt ſchwer für Fortuna, den Stolper Abwehr⸗ block zu durchbrechen. Die ſtämmigen Verteidiger ſtehen ſehr ſicher. Tolle Momente ſehen wir vor dem Stolper Fortunas Sturm ſcheitert aber immer wieder ent⸗ weder am glatten Boden, oder am Gegner. Dabei ſchießen die Stürmer Fortunas furchtbar un⸗ icher. Der Sturm arbeitet ſo harmlos wie wir ihn ſel⸗ en ſahen. Stolps Verteidigung rettet dabei auf der Tor⸗ linie. Ein ſicherer Schuß von Wigold⸗ Fortuna drängt immer mehr die Stolper zurück. Aber es fällt kein Tor ür die Düſſeldorfer. Die Stürmer zeigen da auch ein ſchlechtes Ballabſpiel, beſonders Heibach als Mittelſtürmer ein glatter Ausfall im Fortuna⸗Sturm. Ein Durchbruch der Stolper muß Peſch abwehren. war ausgezeichnet, dann wieder überſpielt Heibach die Ver⸗ eidiaung der Stolper, ſchießt zwar ſcharf aber 3 neben as Tor. Im nächſten Moment köpft Heib Geſamtmechanismus gekapſelten Ein⸗ und Auslaßventile Ein Schuß von Pagel Das internationale Eiienriederennen: Ein neues Motorrad-Rennjahr wurde geſtartet deueriaule deutſcher Neukonſtruktionen— Kluge(OK) ſiegt in der 250-ttm- und Fleiſchmann(9K W) in der 350-ttm-Klaſſe— Kraus(BM) ſiegt in der 500-tem-Klaſſe Mit dieſen„neuen Waffen des deutſchen Motorrabrenn⸗ ſports“ alſo entbrannte der erſte diesjährige Großkampf auf dem Eilenriede⸗Kurs, und man kann ſagen, ſowohl die Samstag⸗Nachmittags⸗Konkurrenzen, die von den zwei Aus⸗ weisfahrerklaſſen bis 250 und bis 350 cem heſtritten wurden, als auch vor allem die 4 Rennen des Sonntags brachten Kämpfe, die für die nächſten Großveranſtaltungen, Ham⸗ burg und Eifelrennen, das Schönſte erhoffen laſſen. Der Rennverlauf des Samstagnachmittags mit den Konkurrenzen der Ausweisfahrer⸗Klaſſen bis 250 und bis 350 cem über je 12 Runden gleich 57,6 Km. iſt ſchnell geſchildert. Trotzdem es kühl und windig war, umlagerten Zehntauſende den Eilenriedekurs, als Punkt 3 Uhr die Ausweisſahrerklaſſe bis 250 cem, 21 Mauin ſtark, vom Start ging. Schon nach 5 Runden hatte ſich der Karlsruher Burg(DKW), der zunächſt an 4. Stelle lag, die Spitze erkämpft und erreichte(mit immer ſchnelle⸗ ren Runden von faſt 111 Km.⸗Std.) ſchließlich 21 Sekunden vor dem Zweiten, Eberhardt⸗Remſcheid(DͤW), das Ziel mit einer Siegerzeit von 31,30,4 Min gleich 109,6 Km.⸗St. Auf den 3. Platz kam, nachdem der Hamburger Meller in der 6. Runde durch Sturz ausſchied, ohne verletzt zu werden, Ruhenſtroh⸗Gütersloh, ebenfalls auf DͤW. Mit einem Geſamtdurchſchnitt von 107,8 war auch er noch faſt ſo ſchnell wie der Sieger des zweiten Rennens der Ho⸗ cem⸗Maſchine, der mit einer Fahrzeit von 31,27,2 Min. nur 107,9 Km.⸗Std. herausfuhr. Hier hätte das Ergebnis ganz anders ausgeſehen, wäre nicht der vom Start weg immer weiter den übrigen Fahrern davongefahrene Muurdlos⸗Magdeburg auf NSu in der 5. Runde durch zu forſches Angehen der Tribünenkurde ebenfalls geſtürzt. Mundlos hatte, obwohl kein Verfolger im Nacken ſaß, bis dahin eine enorm ſchnelle Runde mit 115,7 Km.⸗Sto gedreht, kam aber dͤdurch den Sturz um ſeinen ſicheren Sieg, denn es dauerte Minuten, bie er die Maſchine wieder aufgehoben hatte und weiterfahren konnte. Im⸗ merhin veichte es dem tapferen Motor⸗HJ⸗Mann zu einem ſchönen 2. Plotz, denn im Ziel trennten ihn nur noch 7 Sekunden von dem ſiegreichen Dräger. Auf die dritte Stelle hinter Bauer⸗Nürnbera(Norton), der nur einen Meter hinter Mundlos über das Zielband iogte. Daß von 23 Geſtarteten 21 gewertet wurden. iſt Beweis dafür, daß auch unſer Nachwuchs ſein Maſchinenmakerial bereits „ſtandfeſt“ zu machen verſteht. Heiße Kämpfe bei kaltem Wetter Anto Union(DKW.) gewinnt mit Kluge und Fleiſch⸗ mann die ee der 250⸗ und 350⸗cem⸗ aſſe Im Gegenſatz zum Vortag herrſchte am Sonntag, als die Hauptkonkurrenzen des Eilenriede-Rennens im Stadtpark zu Hannover in Anweſenheit von Korpsführer Hühnlein von der NSKK⸗Motorgruppe Niederſachſen ausgetragen wurde, kalter Wind und Regen. Trotzdem waren Tribünen und Stehplätze bis auf den letzten Platz beſetzt. Hunderttauſend Zu⸗ ſchauer ſahen in allen vier Rennen erbitterte Kämpfe, die ihre beſondere Würze dadurch erhielten, daß gleich nach dem erſten Start leichter Sprühregen einſetzte, ſo daß die Strecke äußerſt glatt und gefähr⸗ lich wurde. Trotzdem gingen ſämtliche Konkurren⸗ zen ohne ſchweren Sturz ab. Kluge triumphiert in der 250er glaſſe 20 Starter nahmen nach der feierlichen Flaggen⸗ hiſſung durch Obergruppenführer Jürgenſen den 30⸗Rundenkampf über 144 Kilometer in der 250er Klaſſe auf. Leider vermißte man die neuen NSU., die vor dem Start zurückgezogen worden waren. Vom Ablauf weg gob es ein Duell um die abſolute Spitze zwiſchen den DKW⸗Fahrern Kluge und Winkler. Im Abſtand dahinter ein zweiter Zweikampf zwi⸗ ſchen Hermann Gablenz⸗Karlsruhe und dem Belgier Dickwell. Beide jagten ſich ſo, daß Dickwell in der zwölften Runde vor der Haupttribüne ſtürzte. und dabei Gablenz zu Fall brachte. Der Karlsruher kam ſo um ſeinen ſicheren erſten Privatfahrerplatz. Jortuna Düſſeldorf weiter ſiegreich Flanke von Kobierſky gegen den Torpfoſten. Fortuna hat bei aller Ueberlegenbeit auch noch eine reichliche Doſis Pech. Pickartz zeigt im Sturm die ſchwächſte Schuß⸗Lei⸗ ſtung. Er, der einer der ſicherſten Torſchützen Fortunas iſt, verſchießt heute die ſicherſten Momente. Fortuna ſtellt ſich ihren Anhängern heute in einer äußerſt ſchlechten Form vor. Obwohl die Stolper zeitweiſe mit ſechs Spieler ver⸗ teidigen und dieſes faſt während des ganzen Spieles ſpä⸗ ter machen, kann Fortuna nicht zu einem Erfolg kommen, ſo daß Janes ſich im Sturm mit verſucht, Tore zu ſchie⸗ ßen. Fortuna ſpielt nur noch in der Stolper Hälfte. Höchſtens ſehen wir einmal einen Durchbruch der Außen⸗ ſtürmer von Stolp. Aber damit iſt auch alles getan. Stolp beſchränkt ſich bis zur Pauſe auf die Abwehr und läßt Fortuna zu einer Reihe von Ecken kommen, aber Tore laſſen ſie nicht zu. Halbzeit:0. Fortunas Ueberlegenheit hält auch nach dem Wieder⸗ anpfiff an. Kobierſky ſchießt endlich einmal ſcharf. Stolps Torwart rettet unter Beifall. Die Stolper machen erneut einen Durchbruch und die Düſſeldorfer Zuſchauer feuern den Gegner an. Galgenhumor! Fortuna drückt zeitweilig ſo ſtark, daß bis auf Peſch die ganze Mannſchaft in der Stolper Hälfte zu finden iſt. Alles iſt vor dem Stolper Tor und doch kann keiner einen vernünftigen Torſchuß anbringen. Eine Bombe von Janes prallt an dem dichten Gedränge vor Stolps Tor ab. Und wieder iſt eine Gele⸗ genheit dahin. Janes iſt mittlerweile ganz nach vorn gegangen, half aber auch nichts. Es fällt kein Tor. Ein Eckball von Viktoria köpft Janes knapp über die Latte. Die Düſſel⸗ dorfer verzweifeln und ihre Zuſchauer nicht minder. Sie ſpielen überlegen, wie ſie noch nie überlegen geſpielt haben. Aber die Stolper verteidigen ſo ſicher und mit einem Einſatz, ſo daß man ihnen dieſes Unentſchieden beinahe gönnen muß. Klabunde, der Mittelſtürmer Stolps, iſt dann mit dem Ball durchgekommen. Er überſpielt die weit aufgerückte Verteidigung und es ſieht ganz nach einem Tor für Stolp aus. Damit wäre die Senſation fertig geweſen. Aber der zurücklaufende Peſch kann mit Mühe noch den Ball wegkauſten. Bender beteiligt ſich donn auch an den Torſchüſſen, aber ſein Schuß wird von Maſchinſki gehalten. Wiederholt ſehen wir die tollſten Momente vor Stolps Tor, nur daß es keinem Düſſeldorfer Stürmer gelingt, den Ball über die Linie zu bringen. Janes ver⸗ paßt drei Minuten vor Schluß den Sieg für Fortuna. Sein Schuß wird vom Stolper Torhüter großartig gemeiſtert. Dann ſind bereits 89 Minuten geſpielt. Die Zuſchauer brechen ſchon auf in der Annahme, daß Stolp den Fortunen einen Verluſtpunkt beigebracht hat. Da erwiſcht endlich Wi⸗ gold den Boll in einem fünſtigen Moment und einem Hat, ortuna 1 überrundet. der anerkannten Schlagfertiakeit Fried Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Obwohl beide Fahrer unverletzt blieben, wurden ihre Maſchinen reſtlos demoliert, ſo daß ſie an eine Wei⸗ terfahrt nicht denken konnten. Jetzt entwickelte ſich ein nicht weniger ſpannender Kampf um den erſten Privatfahrerplatz, DͤW⸗Werk⸗Fahrern Kluge und Winkler zwiſchen Karl Lottes⸗Marburg, Herbert Pätzold⸗Schnellewalde und Otto Kohfing⸗Bietigheim. Als es in der 19. Runde leicht zu regnen begann und die Straßen durch die Gummiſchmiere ſehr glatt wurden, ſank der Durchſchnitt der zwei Führenden zwar etwas ab, doch fuhr E. Kluge noch einen Vorſprung von 25 Se⸗ kunden vor W Winkler heraus. Die Sieger: 1. E. Kluge mit:16,19⸗ 113,53 8 Std.; 2. W. Wünkler:16,44 ⸗ 112,6 Km.⸗Std. 3. und erſter Privatfahrer Karl Lottes(zwei Runden Abſtand); 4. und zweiter Privatfahrer Otto Kohfink (zwei Runden Abſtand); 5. und dritter Privatfahrer Herbert Pätzold lebenfalls zwei Runden Ab⸗ ſtand). Fleiſchmann auf DKW ſiegt in der 350er⸗Klaſſe Die 350er⸗Lizenzfahrer⸗Klaſſe, die mit 34 Fahrern geſtartet wurde, mußte ebenfalls bei ſtrömendem Regen ihr 30⸗Runden⸗Penſum abſolvieren. Wie nicht anders zu erwarten war. lagen die beiden Auto⸗ Union⸗Werkfahrer H. Fleiſchmann und B. Petruſchke, von denen der Nürnberger das Vorjahrsmodell fuhr. während Petruſchke auf der neuen Kompreſſor⸗DRW ſaß, von der erſten Runde an an der Spitze. mer⸗Neckarſulm auf der Kompreſſor⸗NSu und Hans Richnow⸗Berlin verſuchten vergeblich das Tempo der beiden Spitzenreiter zu halten. Vor allem Fleiſch⸗ mann brachte es fertig, in unerhört kühner Fahr⸗ weiſe das Geſamttempo von 108 auf ſchließlich über 115 Km.⸗Std. zu erhöhen. Schon nach vier Runden hatten die Auto⸗Union⸗Fahrer vor dem Dritten, K. Bodmer, den abſoluten Vorſprung. Nach zwölf Run⸗ den war das geſamte Feld von beiden ſchon einmal Zu dieſer Zeit hatte ſich auch der ſchlecht abgekommene dritte DͤW⸗Fabrikfahrer W. Hame⸗ lehle vor Bodmer auf den dritten Platz vorgearbeitet In der 18. der 30 Runden ſchob Bodmer ſeine Maſchine an die Box und gab wegen eines gering⸗ ſügigen Defektes auf. Aber der zweite der NSu⸗ Männer, der Engländer J. H. White, vermochte, trotzdem er erſt ſeit vier Tagen die Maſchine kennt, einen ehrenvollen vierten Platz hinter dem DKW⸗ Rennſtall für NSu zu retten. Nach 29 Runden hatte Fleiſchmann allen Konkurrenten außer Pe⸗ truſchke und Hahmelehle bereits zwei Runden abge⸗ nommen. Sein Debut auf der DͤW war alſo eine Bombenleiſtung, denn er erreichte als Sieger trotz hinter den unentwegt führenden K. Bod⸗ der Bodenglätte einen Geſamtdurchſchnitt von 115, Km.⸗Std.(im Vorjahr von 118,8 Km.⸗Std.). 1. Fleiſchmann, Auto⸗Union(DaW) 1147 115,6 Km.⸗Std.(beſte Zeit des Tages), 2. P. Petruſchke, Auto⸗Union(DKW):16,46= 112,6 Km.⸗ Std., 3, Hamelehle(zwei Runden zurück), 4. White NSü(zwei Runden zurück), 5. und erſter Privat⸗ fahrer Kurt Nitſchky⸗Karlsruhe(zwei Runden zu⸗ rück), 6. und zweiter Privatfahrer Rudolf Knees⸗ Königsberg(zwei Runden zurück). Wechſelndes Rennen der 500⸗cem⸗Ausweisfahrer⸗Klaſſe Vor dem Rennen der 350⸗cem⸗Lizenzfahrer⸗Klaſſe abſolvierten die Nachwuchsfahrer mit den Halbliter⸗ Maſchinen ihren Sonderlauf, der wegen der ſchon er⸗ wähnten Bodenglätte und Näſſe ſehr gefährlich war 2 nur bei Klepper-Mäntel vrverlatie eeeeeeeeeeeeeeeee 7. 24 Tel. 5182 und ſo viele Stürze brachte, daß die Konkurrenz bis zum Schluß unentſchieden blieb. Erfreulicherweiſe aber verliefen ſämtliche Zwiſchenfälle ohne Schaden für die Betroffenen. Der zunächſt führende Willi Brandt⸗Kroppenſtedt mußte nach fünf Runden ſeine Kameraden Karl Forſtner⸗Neckarſulm, Willi Wend⸗ hut⸗Göttingen und H. Grimme⸗Bremen vorlaſſen. Doch dann ſchieden Karl Forſtner und Wendhut bei ihrem harten Zweikampf um die Spitze, beide durch Sturz, aus. So lag die Entſcheidung zum Schluß nur noch zwiſchen Grimme und Brandt, von denen Grimme ſchließlich ſiegte. Er erzielte mit einer Zeit von 33:42 Minuten einen Durchſchnitt von 102, Km.⸗ Std. Hinter Willi Brandt, der einen Geſamtdurch⸗ ſchnitt von 98,4 Km.⸗Std. erreichte, gelangten Auguſt Simon⸗Eiſenach und Hellmuth Hütten⸗Aachen auf die nächſten Plätze. BMW⸗Doppelſieg bei den Halbliter⸗Maſchinen Zur Schlußkonkurrenz der 500⸗cem⸗Klaſſe ſtarteten 20 Fahrer. Sofort ſetzten ſich die BMW⸗Werkfahrer Kraus und Gall an die Spitze des geſamten Fel⸗ des und wechſelten ſogar mehrfach in der Führung ab, ein Beweis dafür, daß Karl Gall von ſeinem ſchweren letztjährigen Sturz bei der engliſchen Tou⸗ riſt⸗Trophy vollſtändig wiederhergeſtellt iſt. Beide lieferten ſich, wie geſagt, einen ſpannenden Zwei⸗ kampf, der erſt zum Schluß zugunſten von Kraus entſchieden wurde. Kraus benötigte für die 30 Run⸗ den= 144 Kilometer eine Zeit von:15,48— 113,7 Km.⸗Std., Gall als Zweiter benötigte:17,14= 111.9 Km.⸗Std. Vom Start bis ins Ziel konnte den 3. Platz der Danziger Ziemer auf NSu behaupten. Er wurde mit ſeiner Leiſtung erſter Privatfahrer vor Rührſchneck⸗Nürnberg auf Norton und dem Englän⸗ der Anderſon auf Norton, der im Geſamtklaſſement den 5. Platz belegte. Die Siegerverkündung und Preisverteilung nahm der Korpsführer Hühnlein perſönlich im Anſchluß an dieſes Rennen vor. Erfreulich iſt, daß trotz der Gefährlichkeit durch — Straßen das Rennen ohne ernſten Unfall verlief. Die Meiſterſchaſt noch nicht entſchieden Abteilung 1 Viernheim— Feudenheim 811 Käfertal— Fr:5 Hockenheim— Brühl:1 Schwetzingen— 07 Mannheim(Pokal):8 Vereine 5 Eviele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 23 13 6 4 65.28 32714 Germ, Friedrichsfeld23 12 5 4 47:25 9145 Olympia Neulußhein 2 13 4 5 61:37 30.14 FV Weinheim 853 4 6 51.25 28:16 SC Käfertal 24 8 9 7 48:49 25˙23 07 Mannheim 2¹ 9 5 7 35:36 23:19 98 Seckenheim 23 7 8 8 34 36 22:.4 Phönix Mannheim 22 6 9 7 28:36 21 23 Alemann. Iluesheim 5 7 6 9 50.54 20724 os Hockenheim 6 5 10 27.45 17:25 V Brühl 22 64 2 13 34ꝛ39 16˙28 VfTuR Feudenheim 23 6 8 4065 16:30 Fortuna Heddesbeim22 3 3 16 24.69.35 Viernheim— Feudenheim:1 Meiſterſchaftschancen des einen, Abſtiegsſorgen des an⸗ deren, dies waren zwei Momente, die dem Pflichtſpiel Viernheim— Feudenheim ihre eigene Note gaben. Beider⸗ ſeits kämpfte man dieſe Partie mit vollem Einſatz, beſon⸗ ders die Heſſen waren mit großem Schwung bei der Sache. Recht ſicher wirkte wie in ſo vielen Schlachten das Ab⸗ wehrtrio und in gleichem Maße kam auch die Arbeit der Läuferreihe heraus, abwohl hier an Stelle des etatmäßigen Läufers Weiß, der Erſatzmittelläufer Au(früher Waldhof⸗ ſpieler), der ſich im albgemeinen übrigens recht gut mit ſei⸗ ner Arbeit abfand, ſpielte. Trübe und ſchwarz ſab es dagegen im Angriff ans, dem wieder einmal buchſtäblich der Faden abgeriſſen ſchien. Trotzdem man zu 90 Prozent das Spiel forcierte, und trotz⸗ dem es an Torchancen nur ſo hagelte, verſtand es der An⸗ griff der Heſſen nicht, ſich intenſiver durchzuſetzen. Man ſpielte und tändelte zuviel, vergaß entweder dasn Schießen ganz oder man kerzte die Bälle in die unmöolichſten Gegen⸗ den. Die Feudenheimer waren ſichtlich bemüht, aus dieſem Spiel noch zu retten, was noch zu retten war, man griff auf die Einſtellung alter bewährter Kräfte zurück, aber auch dieſe Maßnahmen verfehlten. Die Elf kam nie aus einer gewiſſen Zerriſſenheit heraus und als man gar noch im zweiten Teil des Spiels den Torwart wegen einer Tät⸗ lichkeit gegenüber dem Spielleiter verloren hatte, da war es dann ganz Eſſig Dies war ſchließlich auch das ganize Spiel in der letzten Hälfte, wo die Kräfte ſchließlich verpufft waren und wo bei manchem Spieler ſichtlicher Luftmangel auf⸗ trat, was eine fühlbare Verkrampfung des Spiels mit ſich brachte. An ſich war das Spiel lange Zeit recht lebhart und tempoerfüllt und gipfelte in ſeinen Leiſtungen zweifellos im erſten Spielteil, wo beiderſeits noch etwas Bindung herrſchte. Erfreulich war und blieb, daß man bei aller Härte mit einer Ausnahme im Rahmen des Er⸗ laubten blieb, wofür nicht zuletzt der aufmerkſame Spiel⸗ leiter Hoferer⸗Karlsruhe ſorgte, der vor etwa 600 Zu⸗ ſchauern in ſicherer Weiſe amtierte. Den Torreigen eröffneten die Feudenheimer mit einem Eigentor gegen ſich ſelbſt. dann dauerte es lange Zeit, bis Kiß 3 und Kiß 2 den Spielſtand bis zur Pauſe an! :0 brachten. Einem 4. Tor von Kiß 2 ſolgte ein ver⸗ wandelter Elfmeter Feudenheims durch Ignur zum 41 und Kiß 3, Huber, Kiß 4 und Fetſch erhöhten ſchließlich in regelmäßigen Abſtänden auf:1, wobei am Ende nur das Verſagen der Gäſteſtürmer den Ausfall der zweiten zweiſtelligen Niederlage der Feudenheimer bewirkt hatte. ScC Käfertal— Germania Friedrichsſeld:5 In dem letzten ihrer Verbandsſpiele empfingen die geſicherten Käfertaler die Germania Friedrichsfeld, die mit bewundernswerter Energie ihre noch guten Meiſterſchafts⸗ ausſichten zu wahren wußte. Der Auftokt hierzu war allerdings mehr als alücklich, denn kaum war angepfiffen, als auch ſchon der Gaſt mit 10 in Fücrung lag. Ein ganz harmloſer Ball trudelte von der Mittellinie aus auf den Kaſten und rollte dem Hüter Arnold durch die Beine ins Netz. Käfertal ſuchte nun den Rieſenlapſus ſeines Torwarts wettzumachen, aber bei der energiſchen Deckung des Gegners, ſowie einem ſehr ſtörenden Geoenwind wollte nichts zuſammengehen. Im Anſchluß an eine Ecke erhöhte richsſeld nach 90 Kögel euf 20. Nach Wiederbeginn hatte Hollerbach einige ſchwere Brocken von Dreßler und Werner zu halten. Während aber Käfertal ſich in Kleinarbeit verlor, ging der Halbrechte Weber von Friedrichsfeld mit einer Vorlage on Graf los und ſchoß das 3. Tor. In der 65. Minute kham enolich Käfertal zu ſeinem Treffer ͤurch Dreßler. Ein weiterer Erfolg ſchien heranzureifen, ols der tüchtige Gleißner einen Strafball auf den Kaſten jagte. Hollerbach, der glän⸗ zend hielt, vermochte aber knapp über die Querlatte zu heben. Fünf Minuten vor Schluß knallte Graf auf Vor⸗ arbeit von Bechtold den 4. Ball ins Käfertaler Netz. Bech⸗ told beſchloß dann den Reigen mit dem 5. Treffer. Friedrichsfeld hat das Spiel als beſſere Elf ver⸗ dient gewonnen. Man war ſchneller am Ball, im Zuſpiel ge⸗ nauer und im Willen zum Sieg ſtärker. Der beſte Mann war Mittelläuſer Seßler. Er überraote ſeine Mitſpieler ebenſo wie auf der Gegenſeite der fleißige Dreßler. Schiedsrichter Schrempp⸗Karlsruhe leitete zufrie⸗ denſtellend 08 Hockenheim— Fußballverein Brühl:1 Auf dem Hockenheimer Gelände umſäumten 500 Zuſchauer das Spielfeld, als Schiedsrichter Selzam⸗ Heidelberg die beiden Mannſchaften in den Kampf ſchickte. Vom Anſpiel weg beherrſchten die Hocken⸗ heimer das Spielgeſchehen und berannten mit un⸗ geſtümen Angriffen das gegneriſche Tor. Ein ſchöner Flankenball von Bechtel brachte nichts ein und auch Brühl wehrte ſich verzweifelt, um dem Spielgeſchehen eine andere Wendung zu geben. Ob⸗ wohl Hockenheim das Spiel in der Hand hatte, ver⸗ ſagte der Sturm heute vollkommen. Brühl muß alles tun, um Erfolge der Hockenheimer zu verhin⸗ dern. Mit einem Unentſchieden ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel laſſen auch weiterhin zwei ſtarke Verteidiger im Verein mit einem ſicheren Torwart keinen Treffer zu. Die vereinzelten Durch⸗ brüche von Brühl werden immer gefährlicher und ſo kommt es auch, daß die Gäſte die Führung holen. In der 20. Minute der zweiten Hälfte ſetzte Kör⸗ per nach kurzem Geplänkel das Leder überraſchend in die Maſchen. Hockenheim erkennt den Ernſt der Lage und drängt mit Macht auf den Ausgleich. Bech⸗ tel geht in die Mitte, aber auch hier wurde er von der Brühler Verteidigungsmauer geſtoppt. Der lußpfiff rettet die Gäſte vor einem fälligen Hand⸗ meter. Hockenheim konnte heute nicht recht auf Touren kommen; ihr Torwart ſchlug ſich trotz der Niederlage tapfer. In der Läuferreihe machte ſich die Lücke durch das Fehlen Hoffmanns bemerkbar. Bei dem Sieger klappte es vorzüglich. Es wäre ver⸗ fehlt, hier einen Spieler hervorzuheben; es tat je⸗ der zu dem Sieg ſein Mögliches. Schiedsrichter Selzam war dem Spiel ein gerechter Leiter. Neulußheim— Neckarhauſen:1 Bei windigem Wetter trafen ſich zum Po kalſpiel die obigen Mannſchaften, die ſich ein hartes Treffen lieferten. Die Gäſte haben Anſpiel, nachdem Neulußheim mit dem — Wind gewählt hat. Unter Leit“ von Schiedsrichter Lauer⸗ Plankſtadt ſpielt Neckarhauſen an. Der Ball wird von Neulußheim abgefangen und dadurch vor das Tor gebracht. Im Gegenſtoß prall: der Ball an der Latte ab und gleich darauf erzwingt Neulußheim den erſten Eckball, der aller⸗ dings infolge zu ſtarken Windes nicht verwertet werden konnte. Neckorhauſen wir aber mieder in ſeine Hälfte zurückgedrängt und muß nun von Wein das erſte Tor hin⸗ nehmen. Dadurch läßt Neckarhauſen den Mut nicht ſinken. Der unermühliche Mittelläufer Weidinger verſorat ſeinen Sturm mit ſchönen Bällen, die von dem geſchwächten Sturm, der ein ſchönes Flügelſpiel zeigt. vorgetragen wurden. Das führt auch zum Ausgleichstor, das ſich 2 flintes abzwang. Kopp war 522—— + 6282239 6892 2 E— 9% E ——————.— 92 19083320592 —◻2e8 92 Montag, 17. April 1939 9. Seite/ Nummer 174 Plitzſchnell am Ball und konnte das Leder über die Hände des am Boden liegenden Tormanns einſenden. Bald darauf Halbzeit. Zum Wiederanſpiel erſcheint Neu⸗ lußheim mit umgeſtellter Mannſchaft. Jetzt kommt Neckar⸗ hauſen mehr auf und berennt unaufhörlich das Platzherren⸗ tor. Nur mit Mühe konnten ſich die Platzherren der harten Agriffen der Gäſte erwehren. Andererſeits läßt auch der ſtarke Wind keine Erfolge zu. Es war ein hartes Ringen um das Leder. Keine Partei war gewillt, einen Zoll Boden freizugeben. Vier Minuten vor Schluß konnte wiederum Wein das zweite Tor erfolgreich einſenden. Schiedsrichter Lauer⸗Plankſtadt leitete einwandfrei. Schwetzingen— 07 Maunheim:8 Das ſchon einmal verlegte Pokalſpiel gegen die ſpielſtarke Mannheimer Elf brachte auf dem ſchönen Schloßgartenplatz zirka 500 Zuſchauer zuſammen, welche das ſchöne, faire Spiel mit großem Intereſſe verfolgten. Unter der ſicheren Leitung von Schieds⸗ richter Pennig, Mannheim⸗Waldhof, ſpielten die Gäſte an. Sofort ſetzten die Neuoſtheimer mit vollem Druck das Schwetzinger Tor in Gefahr. Dabei hatte Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe der Schwetzinger Tormann Philipp alle Hände voll zu tun, und konnte es nicht verhindern, daß Prax⸗ meier bald in Führung gehen konnte. Dadurch läßt ſich Schwetzingen nicht einſchüchtern und läuft in großer Form auf. Wiederholt mußte der Gäſtetor⸗ hüter eingreifen, aber zu dem erhofften Ausgleich kam es bis zur Pauſe nicht. Nach dem Seitenwechſel erſcheint Schwetzingen mit umgeſtellter Mannſchaft, was ſich anfänglich gut bewährte. Bald konnte Iſeckel(Schwetzingen) das Ausgleichstor erreichen. Aber Mannheim läßt in ſeinen Angriffen nicht locker und durch Jung fällt das zweite Tor, während Weickel⸗Mannheim auf :1 erhöhen kann. Schwetzingen drängte bis zum Schluß auf Verbeſſerung des Ergebniſſes; der Sturm konnte aber bei der ſtarken Mannheimer Verteidi⸗ gung nicht durchdringen. Schiedsrichter Pennig leitete das Spiel ſehr korrekt. S Waloͤhof iſt badiſcher Hanoballmeiſter To Ketſch verliert das Entſcheibungsſpiel:5(:4) Gan Baden: In Neckarau: SB Waldhof— Tgd Ketſch(Eutſch.):8 Freiburger Turnerſchaft— Turnerſchaft Durlach 16:6 TV 46 Maunheim— Phönix Karlsruhe(Frauen) 58 BfR Mannheim— Karlsruher FB(Frauen) 14:0 Ganz verſchüchtert erſchienen am Samstagmor⸗ gen an den Plakatſäulen die letzten Werbeplacate für die Entſcheidung im badiſchen Handball. Aber auch ohne dieſe war für dieſen Sonntag alles auf den vierten Gang Waldhof—Ketſch eingeſtellt, deſſen Bilanz:1 Punkte und 10:5 Toren ſür die Waldhöfer aufwies. Wer nicht gerade ganz mit den Herzen bei der Turngemeinde Ketſch war, hat ſich ganz auf einen Sieg des alten und zu erwartenden neuen badiſchen Handballmeiſters eingeſtellt. Beide Parteien hatten ihre Vorbereitungen auf das beſte getrofſen und hatten auch mit ihren Män⸗ nern Glück, die mit einer Ausnahme zur Verfügung ſtanden. T Ketſch vertraute feſt auf die gleiche Einheit, die ſchon in Ketſch den Waldhöfern das Leben ſchwer gemacht hatte. Sie kamen mit: Rohr; Auf jedem Sportplatz fälit Sie ins Auge, die flotte portmütze Huthaus ZEUKER kührenden U alls in dder Srelten Strase 3¹⁰0 H 1, 6 Seit 50 Jahren H 1, 7 Kemptner, Stohner; Burkhardͤt, Keilbach, Rapp; Gängel, Montag, Haas, Weik, Gund. Ketſch hatte alſo aus den Erfahrungen des Vorſpieles die Lehren nicht gezogen und in erſter Linie Gängel innen ſpie⸗ len laſſen. Die Aufſtellung Burkhardts überraſchte etwas, da man Krupp als gefährlicher betrachtet, doch ſind dies ja Anſichtsſachen. Der Sp Waldhof kam ohne Kemeter. Auch die Waldhöfer wollten nichts riskieren, ſie ließen ſich durch den klaren Pokalſieg nicht die Erkenntnis trü⸗ ben, daß diesmal ein anderer Gegner daſtehen wird; nur Spieler zu ſtellen, die voll leiſtungsfähig ſind. So kamen die Weißblauen mit: Trippmacher; Mül⸗ ler, Schmidt; Rutſchmann, Kritter, Henninger; Zim⸗ mermann 1, Heiſeck, Reinhardt, Herzog, Kretzler. Die Leitung des Spieles war dem Unparteiiſchen Laux aus Frankfurt übertragen worden, der ſich hier ſchon mit manch guter Leiſtung empfohlen hatte. Trotzdem der Platz an der Altriper Fähre verhält⸗ nismäßig ungünſtig liegt, war das Intereſſe für dieſes Spiel gewaltig. Wieder umſäumten Tauſende den Platz, unter denen ſich auch Gaufachwart Neu⸗ berth befand. Die faſt 4000 Zuſchauer, die dieſem ſchweren Ent⸗ ſcheidungskampf erlebten, kamen nicht reſtlos auf ihre Koſten. Dafür war das Spiel zu bedeutend, und die Spieler zu nervös und auch zu hart. Wir haben ſchon in der Einleitung uns über die Aufſtel⸗ lung Burkhardts gewundert und dabei an das ſinn⸗ loſe auf den Mann laufen gedacht. Dieſe Art An⸗ griff oder auch Verteidigung hat mit Handball nichts zu tun und wird auch im Lager der Ketſcher ver⸗ urteilt. Die Hinausſtellung des genannten Spie⸗ lers kurz vor Schluß war mehr als überfällig. Die TG Ketſch hat in dieſem Spiel noch über⸗ raſcht, denn ſie verſtand es trotz des Fehlens von Schmeißer, der überraſchend nicht mit von der Par⸗ tie ſein konnte und trotz des Viermännerſturmes, da Haag immer hinten mit aushalf, im Walbdhofſtraf⸗ raum für dicke Luft zu ſorgen. Die Hintermann⸗ ſchaft des Unterlegenen hielt ſich wieder ganz brav, daß man in den Schlußminuten noch außer Tritt kam und eine zweite Hinausſtellung hinnehmen mußte, trübt dabei den Geſamteindruck dieſes Mann⸗ ſchaftsteiles. Der Angriff hatte diesmal taktiſch beſſer geſpielt, war aber zahlenmüßig zu ſchwach, ſo daß er gegen die tüchtige Hintermannſchaft des Mei⸗ ſters nicht zum Zug kommen konnte. Der Sportverein Waldhof iſt abermals Meiſter geworden, wozu wir ihm herzlichſt gratulieren und auch unſeren Glückwunſch ausſprechen. Für das Können der Elf war das heutige Spiel wohl kein Maßſtab, aber es gab doch darüber Aufſchluß, daß man im Angriff wieder auf dem richtigen Wege iſt. Reinhardt kann dieſer Fünferreihe allerdings unter Verzicht auf ſeine perſönliche Einzelleiſtung doch wieder das Format geben, das ſie zu einer gefähr⸗ lichen Waffe werden läßt. Der junge Kretzler hatte diesmal anſcheinend Lampenfieber, war aber nicht nur wegen ſeiner zwei Tore ein nützlicher Spieler. Herzog und Heiſeck halfen im Aufbau mit, wobei diesmal erſterer der Stärkere war. Zimmermann iſt dabei, wieder an ſeine beſte Form anzuknüpfen. Ueber die Waldhofhintermannſchaft könnte man immer wieder dasſelbe ſchreiben. Hart und zielbe⸗ wußt iſt ihre Abwehr und die Einſtellung zum Geg⸗ ner, ſicher und konzentriert ihr Spielaufbau. Tripp⸗ macher war wie ſein Gegenüber Rohr voll auf der Höhe. Dieſe beiden Spieler gaben mit ihren Pracht⸗ leiſtungen dem Spiel erſt die Würze. Die Waldͤhöfer kamen durch Reinhardt durch ſchö⸗ nen flachen Wurf in der 7. Minute zum Führungs⸗ treffer, den Montag wieder ausgleichen kann. Rein⸗ hardt iſt es wiederum, der nach geſchicktem in Stel⸗ lung laufen freie Wurfpoſition findet und dieſe auch nützt. Kretzler wirft Nummer drei und vier, je⸗ weils Freiwürfe waren es, die dieſer talentierte Spieler nach einer großen Anzahl verſchenkter Bälle verwandeln konnte. Herzog verwirft einen 13⸗Meter und dann iſt Pauſe. Wie ſtark Ketſch iſt, bewies es in den nächſten Minuten. Trotz des klaren Rückſtandes können Weick und Montag zwei Treffer aufholen und damit das Spiel wieder offener geſtalten. Die Ketſcher Hoffnungen ſinken aber auf den Nullpunkt, als Reinhardt einen Freiwurf zum 5. Tor in die Maſchen ſetzt. Kaum zwei Minuten ſind noch zu ſpielen und doch genügen dieſe noch um zwei Ket⸗ ſchern einen wenig rühmlichen Abgang zu ver⸗ ſchaffen. Die Walohöſer werden nach dem Schlußpfiff, als es zur Siegerehrung geht, lebhaft gefeiert. Jetzt erſt fühlt man, wie ſehr Mannheim an der Handball⸗ mannſchaft des Sportvereins Waldhof hängt. Mö⸗ gen doch die Spieler dabei auch verſpürt haben, was Mannheim von ihnen erwartet: Ein gutes Abſchnei⸗ den bei den einſetzenden Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft und eine Vertretung des Gaues, wie ſie dem Können desſelben entſpricht, und auch wie man es von der Tradition der Walöhöfer gewohnt iſt. Deshalb nochmals die beſten Glückwünſche und Hals⸗ und Beinbruch bei den ſchon am kommenden Sonntag einſetzenden Spielen um die Deutſche. Freiburger FC— Turnerſchaft Durlach 16:6(:4) Zum letzten Handball⸗Gauligaſpiel im Stadion des Freiburger Fußballelubs gegen die Turnerſchaft Durlach hatten ſich ſehr viele Zuſchauer eingefunden. Alle erwarteten nochmals ein raſſiges Spiel gegen die Freiburger Rotjacken, die in den letzten Spielen eine ſo überzeugende Leiſtung geboten hatten. Wenn man nur das 16:6⸗Endergebnis be⸗ trachtet, dann kann man davon ſprechen, daß die Freiburger Mannſchaft eine gute Partie geliefert hat, und ſo war es auch. Leider war der Gegner des heutigen Sonntags für die Freiburger Rotjacken kein würdiger. In der erſten Halbzeit, die für die Gäſte ſehr verheißungsvoll begonnen hatte, konnte man mit deren Spielweiſe einverſtanden ſein, obwohl ſie ſich auch in dieſem Spielabſchnitt manches Un⸗ ſaire haben zuſchulden kommen laſſen. Als die Freiburger aber im zweiten Spielabſchnitt mehr und mehr das Heft in die Hand nehmen konnten, da wollten ſich ſcheinbar die Gäſte damit nicht einverſtanden erklären. Sie ließen ſich hintereinander zu großen Unſsortlich⸗ keiten hinreißen, von denen auch zwei mit Pl iſ deshalb wor auch jede Vorſicht geboten und vor allem 9 9 3 Wieder ſiegt S Mannheim⸗Waldhof— 95 61 Ludwigshafen 621(:0 Der Gewaltendſpurt zum Abſchluß der Gaurunden von der TSc ſowie deren hohen Vorſieg gegen Waldhof, auf der anderen Seite die großen Erfolge des SB Wald⸗ hof an den voraufgegangenen Sonntagen, ließen einen harten Gang bei den Schießſtänden erwarten. Daß er ſo enden würde, hätte wohl kaum jemand gedacht, obwohl ſich die Blauſchwarzen von jeher gegen die kämpferiſchen Ludwigshafener ſchwer taten. TS Ludwigshafen: Zettl; Degen, Neumüller 1; Lind⸗ ner, Müller, Schäfer; Grimpe, Lukas, Dattinger, Hörnle, Zimpelmann. Waldhof: Drayß; Maier, Schneider; Molenda, Heer⸗ mann, Siffling 1; Herbold, Bielmeier, Eberhardt, Pen⸗ nig, Günderoth. Waldhof ſteht gegen den kräftigen Wind; das Spiel be⸗ ginnt ſofort in lebhafteſtem Tempo, doch die beiderſeitigen Tordeckungen beherrſchen die Lage, ſo daß ein ungeſtörter Torſchuß nicht zuſtandekommt. Es„ſtaubt“ aber dann doch nicht wenig, als Bielmeier ſchließlich zum Schuß kommt, doch Müller kann abweiſen. Auch ein direkter Freiſtoß Sifflings an der 16⸗Meterlinie findet die richtige Lan⸗ zierung nicht, wie auch der erſte ſchöne Schuß Ludwigs⸗ hafens(Dattinger) von Drayß hervorragend abgedrückt wird. Ganz verzwickte Situationen können die Pfälzer zum Teil mit Glück überſtehen. Der Platzſturm vergibt auch weiter recht gute Gelegenheiten durch zu vieles Paſſen und geht es ſomit:0 in die Pauſe, zumal auch Hörnle in freier Stellung übereilt verſchießt. Nach Seitenwechſel iſt der Wind weſentlich abgeflaut: der erwartete Vorteil für Waldhof bleibt ſomit aus. An Pennigs Stelle iſt Günderoth gerückt, auf deſſen Poſten Deobald als friſche Kraft eingeſetzt wird. Ludwigshafen ſteht gegen die tieſſtehende Sonne. Ein famoſer Flanken⸗ ball Herbolds wird von Günderoth unmittelbar darüber⸗ geknallt. Weitere Schüſſe ſind zu ſchwach und zu un⸗ placiert oder werden(Schuß Bielmeier, Kopfball Deobald! abgewehrt. Waldhof beherrſcht geraume Zeit die Spiel⸗ hälfte des Partners, doch die Gäſteabwehr ſteht eiſern. Ludwigshafen nimmt für Grimpe nun Morlock ins Feld, während bei Waldhof Eberhardt inſolge Verletzung vor⸗ übergehend ausſcheidet. Das wirkt ſich aus. Ein Ver⸗ ſager des bisher ſehr guten Schneider läßt eine Herein⸗ gabe des linken Flügels paſſieren und Morlock jagt das Leder placiert ins lange Eck,:1. Im Waldhofſturm wird immer wieder zu viel abgegeben. Auch das Auf⸗ tauchen Heermanns im Angriff kann trotz allen ſtürme⸗ riſchen Drängens ſowie mitunter größtem Durcheinander den mit verdoppelter Abwehr arbeitenden Ludwigs⸗ hafenern den Sieg nicht mehr entreißen. Jedenfalls war der Ausgang der ganzen Angelegenheit für die TS eine außerordentliche Leiſtung, wenn man bedenkt, daß Ullrich, Lenz, Rühm, Maͤſſer und Hübinger fehlten. Bei den Pfälzern herrſcht noch immer die alte kämpferiſche Note ſowie der beſondere Einſatz gegenüber dem Altmeiſter. Ausgezeichnet die Zuſammenarbeit des Tordeckungsquartetts: Zettl— Neumüller— Müller— Degen, aus dem Zettl noch herausragte. Bei kompletter Aufſtellung hätte der Ausgang wohl noch kritiſcheren Charakter angenommen. Eine gewiſſe Ueber⸗ härte war bei Ludwigshafen allerdings zu bemerken, wo⸗ bei Müller, der im übrigen eine große Geſamtleiſtung zeigte, aufſiel. Beim S Woldhof braucht man kaum auf die über⸗ ragende Leiſtung eines Heermann beſonders ab⸗ zuheben. Er war der beherrſchendſte Mann auf dem Platze und keinesfalls iſt an ſeiner Leiſtung in Parxis zu zwei⸗ feln. Im Sturm vermißte man das führende und bin⸗ dende Spiel, wie es ein Siffling früher zeigte, ſowie den geahndet werden mußten. Man iſt in Freiburg, das muß man einmal ganz klar ausſprechen, eine ganz andere Spiel⸗ weiſe gewöhnt, wie ſie heute von der Durlacher Turner⸗ ſchaft geboten wurde. Wir müſſen in Freiburg durch ſport⸗ lich anſtändiges Spiel die Zuſchauer zufriedenſtellen, weil wir ja ohnehin keinen allzu goßen Publikumskreis unſer eigen nennen können. Und in dieſem letzten Spiel auf dem Freiburger Platz waren die Zuſchauer ſehr enttäuſcht. Es war nur ein Glück, daß der Schiedsrichter Grotz von der Freiburger Turnerſchaft, ein energiſcher Pfeifenmann, zur Stelle war, der für eine ſolche Spielweiſe ein klares Auge hatte. Zum Spielverlauf können wir ſagen, daß in der erſten Hälfte der Kampf ſehr ausgeglichen war. Das kommt auch in dem 6z4⸗Halbzeitergebnis klar zum Ausdruck. Die Gäſte aus Durlach kamen auch zur größten Ueberraſchung der Freiburger Zuſchauer binnen weniger Minuten zu einer:0⸗Führung. Sie mußten dieſe aber nach etwa 16 Min. wieder an die Platzmannſchaft abgeben. Die zweite Spielzeit gehörte mit wenigen Unterbre⸗ chuengen der Freiburger Mannſchaft. Der Sturm ſpielte ſehr zügig, vor allem die Außenſtürmer, Platzſpiel immer in Fluß war. Die Hintermannſchaft Freiburgs konnte mit den gegneriſchen Angriſſen immer leicht fertig werden und in regelmäßigen Abſtänden ſie⸗ Ien dann die Tore, bis der Schlußpfiff dann die beiden Mannſchaften trennte. Wir hatten uns in Freiburg aller⸗ dings einen würdigeren Abſchluß der Verbanosſpielzeit gewünſcht. Die Schuld war nicht an uns, aber immerhin hätte auch der Gegner dazu beitragen ſollen, daß dieſer Kampf in ſportlicher Hinſicht nicht ſo viele Wünſche oſſen gelaſſen hätte. um die baoiſche Frauen-Handballmeiſterſchaft Klare Mannheimer Siege TV 46— Phönix Karlsruhe 53(:1) VfR Mannheim— Karlsruher FV 14:0 Mit einem ſolch guten Beſuch hätte man bei obigen Frauenſpielen doch nicht gerechnet. Einige Hundert Zu⸗ ſchauer hatten ſich zu der Doppelveranſtaltung auf dem Brauereiplatz eingefunden, unter denen ſich faſt der ganze Gauſtab mit Gaufachwart Neuberth an der Spitze befand, ſo daß das Ein Beweis bafür, wie ſehr die Spiele unſerer beiden Mannheimer Spitzenvereine ziehen und wie dankbar auch das Publikum für ſolche Doppelſpiele iſt. Im erſten Spiel ſtanden ſich Phönix Karlsruhe und TV 46 gegenüber. Die Mädels aus der Reſidenz waren vielleicht etwas eifriger als die Mannheimerinnen. Die Turnerinnen waren in ihren Handlungen überlegter und vor allem im Wurf weſentlich ſtärker, hotten zu allem Ueberfluß auch noch den beſſeren Torwächter zur Stelle, ſo daß der klare:3⸗(:)⸗Sieg durchaus in Ordnung geht. Bei beiden Mannſchaften ſpielte man faſt die ganze Spiel⸗ zeit ohne die Außen; die Deckung der 46er muß übrigens geſtaffelter ſtehen, um auch gegen ſtärkere Mannſchaften beſtehen zu können. Das zweite Spiel beſtritt VſR Mannheim, während auf der anderen Seite der Karlsruher Fußball⸗Verein ſtand. Leider hatten letztere ihre Torwächterin erſetzen müſſen, doch wäre auch bei etatsmäßiger Beſetzung der Torſegen nicht viel ſtärker einzudämmen geweſen; zudem fehlten beim VfR immer noch Frau Kehl und Frau Fuchs. Nach den erſten zehn Minuten mit überaus ſchwachem Wurfvermögen des Gaſtgebers, läuft das Spiel des Meiſters, der dann eindeutig die Situationen beſtimmt. In regelmäßigen Ab⸗ ſtänden kommen die Oſer, Förſter, Schleicher, Welz und Ungſtetter zu Torerſolgen. Nach der Pauſe wurde die Ueberlegenheit des Meiſters noch größer, was nun auch in den 8 Treffern dieſer Spielperiode zum Ausdruck kommt. Die Entſcheidung um die Meiſterſchaft iſt jetzt den bei⸗ den Spielen TV 46— VfR vorbehalten, von denen das Vorſpiel am Mittwochabend auf dem TV⸗Platz und das Rückſpiel am kommenden Sonntag bei den Brauereien ſtatt⸗ findet. Nach den am heutigen Sonntag gezeigten Lei⸗ ſtungen zu urteilen, iſt an dem Endſieg der Raſenſpiele⸗ rinnen auch in dieſem Jahr nicht zu zweifeln. Noch be⸗ herrſcht der VfR den badiſchen Frauenhandball, wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß die anderen Klubs, und hier wieder der TV 46 vorweg, große Fortſchritte gemacht haben. Beachtlich iſt auch das Können der Karlsruher Mädels ge⸗ worden, denen aber in bezug auf Taktik doch noch zu viel Lehlt. Schmidt(Mrc) und Gaßmann(TBö. Germanio waren die deiden Spielleiter, die die Spiele ſicher zur Durchführung brachten. Kleine Syort-Nachrichten Ringer-Niederlage in Wels Ungarn gewiunt den Länderkampf:8 Mit einer umerwarteten Niederlage endete der fünſte Sänderkampf im Ringen zwiſchen den Nationalmann⸗ ſchaften von Deutſchland und Ungarn. Ungarn ſiegte in dieſer Begegnung, die am Samstag in Wels in der Oſt⸗ mark im klaſſiſchen Stil ausgetragen wurde, knapp mit :9 Putikten. Entſcheidend für den ungariſchen Sieg war die Niederlage von Uoffz. Ludwig Schweickert im Mittel⸗ gewicht. Pulheim, Nettesheim und Europameiſter Schäfer waren für Deutſchland ſiegreich. 2000 Zuſchauer wohnten den ſpannenden Kämpfen bei. Im Bantamgewicht holte der Kölner Pulheim den erſten Punkt für Deutſchland, da er den ungariſchen Altmeiſter Imrei, der im letzten Augenblick für Bencze eingeſetzt worden war, in der 17. Minute entſcheidend beſiegte. Ueberaus dramatiſch verlief der Federgewichtskampf zwi⸗ ſchen dem ungariſchen Europameiſter Toth und Schmitz (Köln). Der Ungar hatte in den letzten fünf Minuten Vorteile und gewann einſtimmig nach Punkten. Der Köl⸗ ner Nettesheim hatte im Leichtgewicht gegen Ferenez(Un⸗ garn) bereits nach ſieben Minuten entſcheidend gewonnen. Europameiſter Fritz Schäſer war im Weltergewicht ſeinem alten Widerſacher Sopari eindeutig überlegen und in der elften Minute beendete Schäfer den Kampf mit einem Aus⸗ beber, der Sovart auf die Schultern brachte. Im Mittelgewicht beherrſchte Unteroffizier Schweickert ſeinen ungariſchen Gegner Kovacs vollſtändig. unterlag aber bei einem verunglückten Aufreißer durch Selbſtfaller. Un⸗ garns Halbſchwergewichtler Riheczky zeigte ſich im Halb⸗ ſchwergewicht gegen Feldwebel Ehret von beſter Seite und Ludwigshafen aus allen Lagen friſchgewagten geſunden Schlag. Im übrigen wäre ein Unentſchieden zum mindeſten das ent⸗ ſprechendere Ergebnis geweſen Strein⸗Sandhofen leitete vor 1500 Zuſchauern gut. A FV. Weinheim 09— S Waldhof:2(:0) Wie bei dem Spiel gegen VfR im Januar hatte Weinheim auch heute wieder ſeinen großen Tag. Dieſes Freundſchaftsſpiel hatte einen recht guten Beſuch aufzuweiſen; es dürften etwa 3000 Sportbe⸗ fliſſene geweſen ſein, die dieſem Treffen beiwohnten. Unter den Zuſchauern ſah man auch Badens Mini⸗ ſterpräſident Köhler, der durch ſeine Anweſenheit ſein großes Intereſſe für den Sport erneut be⸗ kundete. Die Gäſte waren in ihrer ſtärkſten Auſſtellung gekommen. In der Waldhof⸗Mannſchaft ſpielte Theo⸗ bald zuerſt als Rechtsaußen, wurde aber in der zweiten Halbzeit duuch Eberhardt erſetzt. Die Weinheimer hielten ſich vom Spielbeginn ab ſehr tapfer gegen den Gegner aus der Gauliga. Sie hatten zunächſt ſogar die beſſeren Torgelegenheiten. Heermann, der ſich konſequent als Stopper⸗Mit⸗ telläufer hielt, baute von hintenher gut auf, während ſich Siffling vor allem auf dem rechten Flügel ein⸗ ſetzte. Bei Weinheim hatten Hutter und Vollmer zwei todſichere Gelegenheiten, die aber nicht verwer⸗ tet wurden. Der linke Waldhof⸗Flügel verpaßte ebenfalls eine gute Chance. In der 23. Minute umſpielte der Weinheimer Halblinke Knapp den Verteidiger Schneider und ſchoß den Führungstref⸗ fer. Ein Straſſtoß von Heermann ging knapp über die Latte. In der zweiten Halbzeit ging Heermann in den Sturm und Siffling für ihn als Mittelläufer zurück. Dadurch bekam der Waloͤhof⸗Angriff, bei dem die Einſtellung von Eberhardt eine Verſtärkung bedeu⸗ tete, mehr Auftrieb. Da ſich jetzt auch der Wind ſtär⸗ ker bemerkbar machte, brachten die Weinheimer ihre Abſchläge nicht weit genug nach vorn. Der Ausgleich fiel durch ein Mißverſtändnis zwiſchen dem Wein⸗ heimer Verteidiger Martiné und ſeinem Torwart Kriz, der ſich bei der Ballrückgabe zu ſpät warf. Bei einem Flankenlauf von Eberhardt fauſtete Kriz deſſen Schuß in ausgezeichneter Manier. Nun zeigte Waldhof eine Probe ſeines guten Kombina⸗ tionsſpieles. In der 70. Minute fiel durch den her⸗ eingelaufenen Rechtsaußen Eberhardt der zweite Treffer für die Waloͤhöfer. Die Weinheimer ſtreng⸗ ten ſich wohl weiterhin an, konnten aber trotz ihres guten Einſatzes den Ausgleich nicht mehr erzielen. Im ganzen geſehen kann man die Mannſchafts⸗ leiſtung von Weinheim als vorbildlich bezeichnen. Wenn die Mannſchaft in dieſer Form und mit die⸗ ſem Kampfgeiſt alle Punkteſpiele unterſtrichen hätte, könnte ſie ſchon längſt Abteilungsmeiſter ſein. Es wurde ſehr begrüßt, daß die Waloͤhof⸗Mannſchaft in ſtarker Aufſtellung antrat und ſich auch voll aus⸗ gegeben hat. Schiedsrichter Höhn⸗Mannheim leitete, von Klei⸗ nigkeiten abgeſehen, das Spiel zufriedenſtellend. gewann einſtimmig nach Punkten. Im Schwergewicht ſiel die Entſcheidung, da Sterrer(Welsſ gegen den Ungarn Bobis, der nach hartem Kampf mit:1 nach Punkten ſieg⸗ reich war, unterlag. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Pulheim⸗D. beſiegt Imrei⸗u. in ber 17. Min. entſcheidend. Federgewicht: Toth⸗U. beſ. Schmitz⸗ D. 320 U. P. Leichtgewicht: Nettesheim⸗D. beſ. Ferencz⸗. nach 7 Min. entſch. Weltergewicht: Schäfer⸗D. beſ. Sovari⸗ U. nach 11 Min. entſch. Mittelgewicht: Kovacs⸗U. beſiegt Schweickert⸗D. entſch. Halbſchwergewicht: Riheczky⸗U. be⸗ ſiegt Ehret⸗D.:0 n. P. Schwergewicht: Bobis⸗U. beſiegt Sterrer⸗D.:1 n. P. Bartoſkiewitz(Berlin) Sieger im Großen Straßenpreis des Saarlandes Der große Straßenpreis des Saarlandes, der am Sonntag zum zweiten Meile im neuen Rennjahr die Nationalmannſchaſt unſerer Amateure mit den tüchtigſten Fahrern aus dem Reich vereinte, fand beim Publikum wieder den gewohnt ſtarken Anklang. Längs der neuen, 75 Kilometer langen Strecke von Saarbrücken über Völklingen, Heusweiler, Illingen, St. Ingbert zum Ausgangspunkt zurück ſtanden die Radſportfreunde in hellen Scharen, um dem ſpan⸗ nenden Kampf zu folgen. Die Vorentſcheidung des 150 Km. langen Ren⸗ nens fiel bereits nach 50 Km. am Galgenhreg⸗ bet Illingen. Die A⸗Fahrer Preiskeit(Chemnitzi und Schenk(Tilſit) ſowie ſechs Fahrer der gerade ein⸗ geholten B⸗Klaſſe, Kittſteiner(Nürnberg), Benkner, Rehmer(beide Frankfurt), Oberquelle(Bielefeld), Schmidt(Schweinfurt) und Heiler(Kesdich), zogen davon und erkämpften ſich bis zum Ende der erſten Runde einen Vorſprung von rund vier Minuten, der bei der zweiten Erſteigung des Galgenberges auf zwei Minuten zuſammengeſchmolzen war. Nun machten ſich die großen Anſtrengungen bemerkbar. Benkner und Rehmer fielen zurück. Heiler mußte mit einem Sattelbruch die Waffen ſtrecken. Heller (Schweinfurt) und Meier(Chemnitz) mußten gleich⸗ falls die Hauptgruppe ziehen laſſen, während Irr⸗ gang und Bolte(Chemnitz) einen Anſturm auf die führende Fünfergruppe unternahmen, ohne aller⸗ dings zum Ziel zu kommen. Immer näher rückte die Hauptgruppe an die Füh⸗ renden heran, da trat der Chemnitzer Preiskeit an und ließ auch ſeinen letzten Begleiter bei St. Ingbert (10 Kilometer vor dem Ziel) hinter ſich. Schnell machte er Boden gut und bald betrug ſein Vorſprung zwei Kilometer. Während ſchon alles an einen Sieg des wackeren Chemnitzers glaubte, machte ſich der Berliner Bartoſkiewicz 5 Kilometer vor dͤem Ziel von der Hauptgruppe frei und begab ſich allein auf die Verfolgung. In einem machtvollen Endſpurt erreichte er den verdutzten Preiskeit 100 Meter vor dem Band und ſiegte noch überlegen. Meurer(Köln) führte in:19:45 Stunden den zweiten„Schub“ ins Ziel. Großer Straßenpreis des Saarlandes(150 Km) A/B⸗ Klaſſe: 1. Bartoſkiewicz(Berlin):18:45, 2. Preis⸗ keit(Chemnitz):18:50,3, 3. Meurer(Köln):10:45, 4. Irr⸗ gang(Berlin), 5. Hackebeil(Chemnitz), 6. Bolte(Chem⸗ mitz), 7. Oberquelle(Bielefeld), 8. Bloch(Schneidemühl), 9. Kittſteiner(Nürnberg), alle dichtauf, 10. Schmidt (Schweinfurt):21:15, 11. Schenk(Tilſit), 12. Lepke(Ber⸗ lin), 13. Siegel(Chemnitz), 14. Heiduck(Dortmund), 15. Meier(Berlin).— C⸗Klaſſe: 1. H. Noß(Frankfurt a. .):51:00, 2. Götz(Wiesbaden), 3. Walch(Schweinfurt), alle dichtauf. 5 Die neue Nationalmannſchaft der Straße hat nunmehr folgendes Ausſehen: Bartoſkiewicz 19., Hackebeil(Chem⸗ nitz) 16, Irrgang(Berlin) 13, Preiskeit(Chemnitz) 9, Meurer(Köln) 8, Heller(Schweinſurt) 3, Balling (Schweinfurt) 7, Bolte(Chemnitz) 6, Meier(Chemnitz) 5 und Reichel(Chemnitz) 4. Badiſche Aufſtiegsſpiele Die Auſſtiegsſpiele zur badiſchen Fußballgauſiga ve⸗ ginnen in den beiden Gruppen Nord und Süd gleich⸗ zeitig am 30. April. Im Augenblick ſtehen ſämtliche Be⸗ zirksklaſſenmeiſter bis auf den Meiſter von Unterboden⸗ Weſt bereits feſt. In der Gruppe Nord ſpielen der Mei⸗ ſter von Unterbadent⸗Weſt, F Kirchheim und FC Birken⸗ ſeld, während in der Gruppe Süd 68 Villingen, ViR Achern, FC Rheinſelden und FV 04 Raſtatt um den Aufſtieg in die höchſte Spielklaſſe kämpſen. Der Termin⸗ plan hat folgendes Ausſehen: Gruppe Nord: 30. April: FC Birkenſetd—§ Kirchheim; 7. Mai: FG Kirchheim— Unterbaden⸗Weſt; 11. Mai: Unterboden⸗ Weſt— FC Birkenfeld; 21. Mai:§0 Kirchheim— F Birkenfeld; 4. Juni: Unterbaden⸗Weſt—§0 Kirchheim; 11. Jnni: FC Birkenſeld— Unterbaden⸗Weſt. Gruppe Süd: 30. April: Fc os Villingen— BiR Achern, F 04 Raſtatt— F Rheinſelden; 7. Mai: FC Rheinſelden— FCos Villingen; BfR Achern— FV 04 Raſtatt; 28. Mai: FC os Villingen— FC Rheiufelden, FB 04 Raſtatt— Vi Achern; 4. Juni: VfR Achern— FC 08 Villingen; Fc Rbeinſelden— FV 04 Raſtatt; 11. Juni: o4 Raſtatt— FC 08 Villingen, Vſk Aachen— Fé Rhein⸗ felden. 10. Seite/ Nummer 174 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe UNsEn heufiges aneen n u in wrem neuesten PUm! „Henschen vc malt Attila—— vevor Hans — 8 5 754702351 93 Begion:.1 1⁰ 585 A4 23, Pianuen RAbaines. 2³0 0 Jana in mrem neuesten Fllm: Henschen Variete“ auit Attlla 5ens* Karin Har* Mar dayn ardt. christl Ma A. 9 2 40 210 sensstioneun K1, 8, Rreaen, —— 3—— e Kalser“ igen · Carola Höhn u augelessen! 400.00.20 Heute letzter Tas! 415.20.30 ScALA-· CaprTol. 2 Bplatz. Waldnofsti, astr. 58 5 27 72 aueeeenee indenhot, Meerkel, Ereweprecher 269 4⁰ Jung sein und schön bleiben- Gesichtspflege ee e Sut wWissenscheftlicher Cundisee P. Ppomaroli Erfolgreich! Billigi Srztl. gept. Neueste Apparete und Nethoden. L12,14 Nane Behnhof femsprechet 27450 palmgarten— Brückl 322 Wochenprogramm: Heute NHontag:„Uiaschlogerabend Hlittwoch: Tanzabend Donnetstàg: 4. Sonderabend „Tanzschau“ Freiteg:— Sanz 9166— Sensation——— Sie sehen Sie hören Sis staunen Kommen Sie l! Sonntèg hachmittag-6 Uhr: Tanz zur Kaffeestunde 3⁴⁰ Durchgehend werme Küche Eintritt frei] Rundlich werden?— Nur nicht! Die Mode verlangt ſchlanke Beweglich⸗ keit. Hungern würde aber Körper, Nerven und Herz ſchwächen und alt machen. Bei Gebrauch von „Frauenzauber“⸗Schlankheits⸗Dragees brauchen Sie nicht zu hungern. Drogerie Ludwig& Schütthelm, O 4. 3 und Filiale Friedrichsplatz 19— Drogerie Schmidt, Heidelberger Straße 0 7. 12— Michaelis⸗ Drogerie, G 2. 2— Drogerie Merckle, Gontard⸗ platz 2— Drogerie Körner, Mittelſtr. 28a— Drogerie Jgeger, Mittelſtr. 117— Richard⸗Wagner⸗Drogerie, Augartenſtraße 2. 958 Montag, 17. April 1939 S10 R1A SECKENHEILHERSTR. 12 tieute lerzter lag: Lil Dagober- Heter Petersen Abrechl Sciönhals in i Wischen Maia u .00.00.20 Onr Begmu: jugend nicht zugelassen Mational⸗Theateraammem Montax, den 17. April 1989 Voorstellung Ni. 207 40 KdF. Kulturgemeinde Mannheim Trau, schau, wem? Lustspiel in drei Aufzügen von Albert Kehm Anfang 20 Uhr Ende 22,15 Uhr SIEBERT der Herrenschneider Augusta- Anlage 12 Eeke Werderatrobe Photohopien von Dolcumerlen Zeichaungen usv. lieterf s0 for! caRran¹U⏑s.45 u Cinoheu 32 Entierne Ttowierung. Case- Pente, i Wperatst Schermer im Gr. Merzelstr. 2 Mannheim C7 f748 Offene Stellen Immobilien — Mk, Hllnel sofort für sehr guten Artikel(Auto- behandlung) bei wirklich gutem Einkommen und großem Umsatz gesucht. Vorzustellen am Dienstag den 18. 4. vormittags zwischen 10— 11 Uhr im Neckartal, T 1. 5, bei Herrn G. Keilhack. Lindenhor Einfamilienhaus 7 Zimmer, Küche, Bad. Zentralhelzg., Warmwasser versorgung. Garten, zu verkaufen durch Hieronymi, immobilien Augusta-Anlage 28 Ruf 43594 Gut eingerichtetes ZIMMER Schreibtiſch, Zenträlheizg., Bad, Nähe Waſſerturm, von Dauer⸗ mieter zum 1. oder 15. 5. 39 gesucht. Angebote mit Preisangabe unter As. 776 an„Ala“, Stuttgart. mit. Simf SE für unsere. Werkkantine gesucht. Es handelt ſich vorerſt um die Bereitung von Eintopf⸗ gerichten für 70—80 Perſonen für 2 Mahlzeiten. Frauen, die an ſauberes Arbeiten ge⸗ wöhnt ſind und Erfahrungen nachweiſen können, wollen Angebote mit Lohnanſprüchen u. früheſtem Eintrittstermin unter Nr. 9745 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. richten. A i· 112 761.29227é klestandier 1 Schlafzimmer Für kl. Geſchäfts⸗ haushalt ſauberes Stellengesuche Mäc Leienuno zum 1. 5. geſucht. Adreſſe in der Oststadt Zweifamilienhaus in bester Ausführung mit gr. Garten und Garage zu durch den Klleinbeauftragten Hleronymi, immobllien Augusta Anlage 28 Ruf 435 94 55 3 Wohn- und E Geschäftshaus 9 ter L 1911 erbaut, in— er Lage, i 2⸗ u. 3⸗Zimm.⸗Wohng., Tor⸗-Zimmer⸗ einfahrt, Lager⸗ bzw. Kühl⸗ Wonnung räume, in beſtem Zuſtande, Miete bis 40 7 im voraus. An⸗ umſtändehalb. für nur etwa gebote erb. unt. 43 000./“ bei etwa 20000.4 90 6 27 an die Anzahlg. ſofort zu verkaufen. Geſchäftsſt. 54956 4 oststadt 3, Bad, Hzg. ſehr geräum., ſonnige, 5 u. 6 Zim., Küche, Bad, 2 Baltone, Zentralhz. u. Wärmwaſſerverſorg., per ſofort zu vermieten. Näheres R 7. 30[Friedrichsring). 9277 Zum J. Mai Zu vermiefen: Wnaa mt Müce 1 Tr. Hinterhaus S 1. 7. N bei Hell, im Hof. [halten, trotz ſortſchreitender Jahre und trotz Mein Mann har ſeinen Augen nicht getraut! Er ſagt, ich ſähe um Jahre jünger aus!“ —— St ogmm der au. vicht zugelassen 830 Uur⸗ Jugen Rut 230 06 bie neuen Frünlahrskurse beannen Gefl. Anmeidung erbeten. Birisel-Unterricht jedersett. 132² N 7, 8 Slut verbessern die Schlackenausſcheidung fördern, Eßluſt und Verdauung anregen, das Leber⸗ und Sberrak günſtig beeinfluſſen durch Heid das Mineralſalz⸗Kräuterpulver. Pobe für 8 Tage reichend koſtenlos in Apo⸗ theken, Drogerien und Reformhäuſern Heiclekraft koſtet in od. Tabletten 40 Tage⸗ packg. RM..80 Doppelpackg. RM 330 KUnsts trasse N4. 13/4 Ja— das waren Karls eigene Worte:„Du biſt auf einmal wie verwandelt— ich wußte gar nicht, was für eine ſchöne Frau ich habe!“ — Wie glücklich war ich da! Denn noch kurz vorher hatte mir der Spiegel doch nur zu deut⸗ lich gezeigt, daß ich anfing, alt auszuſehen, weil meine Haut faltig und welk wurde. Und das ganze Geheimnis meines Erfolges heißt: Tokalon! Dieſen Zauber einer ſchönen, makelloſen Haut, eines immer friſchen, jugendlichen Ge⸗ ſichts kann ſich jede Frau erwerben und er⸗ anſtrengender Berufstätigkeit: Ein Profeſſor der Medizin von der Univerſität Wien hat be⸗ wieſen, daß ein Hautextrakt, von jungen Tieren gewonnen, der menſchlichen Haut Stoffe zu⸗ führt, die dazu beitragen, die Haut jung und friſch zu erhalten. Nur die roſafarbige Tokalon Hautnahrung enthält dieſen Extrakt„Biocel“. Sie macht die Haut jünger und ſchöner.„Tokalon hat die ausſchließlichen Weltrechte der Erfin⸗ dung des Wiener Profeſſors erworben. Jeder Morgen wird Sie jünger und ſchöner finden, wenn Sie am Abend reichlich roſgfar⸗ bige Tokalon Hautnahrung auflegen. Run⸗ zeln und Falten werden ausgeglichen, die Haut ſtrafft ſich, Unreinheiten verſchwinden, und dem Entſtehen neuer Hautfehler wird vor⸗ gebeugt. Für den Tag benutzen Sie die weiße, fettfreie Creme Tokalon. Sie löſt Miteſſer, verengt erweiterte Poren, ſchützt die Haut und macht dunkle und ſpröde Haut heller, geſchmei⸗ dig und weich. Gleichzeitig iſt ſie eine aus⸗ gezeichnete Puderunterlage. Wenn Sie mit Creme Tokalon trotz der ſach⸗ gemäßen Anwendung keine günſtigen Ergeb⸗ niſſe erzielen, vergüten wir Ihnen gegen Rück⸗ ſendung der angebrochenen Packung den vollen Preis. Packungen von 45 Pfg. aufw. Kätertal 221., Bad usw. Stadt 1„— usw. Schwelzst.1,,— usw. but möhl. Zim. an berufstätigen Herrn zu ver⸗ mieten. I 4. 24, Oststadt 4, Bad,„ 1 Tr. lks. 4958 Oststadt 5, bad,„ Gartenst. 3,—— Kark“, b. I aszerturm Kleingem-Famil.-Heus ſwrn Schler L7, 5Schän möhl. 2i. Automarkt Wir bedienen sofort in allen Arbeiten: Plissee die grose Node- Kleiderttickereien in allen Arten, Hohlszume, Kanten, fone- gramme und Knopflöcher für Hüte reinigt schön wie neu ganze Wäsche-Ausstattungen, das alte Spezial- arbeitet rasch und billigst 15 Geschw. Mine, Mannheim, M 4, 7 M. Abel. M 2,10 Hutmachermstt. Anrut 277 28 90* Abel 100 Jahre Hutmachet—— Z URUCK fläll setelca Auch ihre 8 chu h S Stdàtl. geprũfter Dentist Schlappen oder gaffen? Durch mein neues Mannheim P 2, 14 elektt. Schrumpf-Ver- ſahren wird das restlos beseitigt. 4. Ebie. 6 1 NEEE 606— Schul tsſchi Chem felngung 0 Reparatur: und In der Zeit vom Montag, dem Bügel Anstalt 24. 4. 1939 bis einſchl. Mittwoch, den 26. 4. 1939, findet jeweils von 7 bis 18 Uhr in dem zwiſchen den Orten Heppenheim(Bergſtraße), N 1. 14 uſelt Lampertheimer 1 060 enfe Hemsbach und Lauden Telefon 230 82 liegenden Gelände Schul⸗ gefechtsſchießen des./ Inf.⸗Regt. 7 Nr. 110 ſtatt. Das gefährdete Ge⸗ lände wird durch militäriſche Poſten an den wichtigſten Stellen abge⸗ ſperrt und muß eine Stunde vor Beginn des Schießens geräumt zum g0t. Mitnehmen, ſein. Die Poſten haben Rechte und in 1 Sid. retuschiert Pflichten eines Wachtpoſtens. Ihren 9 ie Sreate iſt Folge zu leiſten. 10 er 0 5 2. Ddie Straße Hemsbach—Hüttenfeld 26009 ſiſt für jeden Verkehr während des Schießens geſperrt. 9746 Der Landrat— Abt. V/46. Auaaauaaaadaaaaaaaaae Machen Sie HFalbjahresbilanz? Eigentlich soliten Sie es be- Geſchäftsſt. 4946 8 Aelt. Ehep. ſucht ——— ſu 4 9 3 oder 895 zum 1. 5. od. 1../% 9u unf-) un„ſmit Bad ſofort stimmt tun. denn Sie dekom· 00 Wfonatsfrau Tage naturlackiert 9 Rentenhaus 4Fernſp 94755 men eine sichere Ubersicht Oſiq 8 ſall 1 ni! J Büfen Ufones Iumer Separales r. über das, was Sie an Anzei- lr, vormittags 15 fe. ae 9852.1. 10 Stocw., Ag Küche, f. HkerEs Zimmer ee eee ee ſofort geſucht. A t 3 32⸗Zi.⸗Wohng. pro St„2 Zim. u. Küche. 8 N 5. 7, parterre. F* 180 4 165. ſep. Toreinfahrt, gr. Lager, Miete i. voraus.zum 1. 5. zu ver⸗ be Jahr nötig haben. Sie wis- 34926 e, Garage für§ bis 6 Wagen, Schwetzingervor⸗ Kaufgesuche sen ja: eine gute Anzeigen- Geſchäftsſt. 84955 Geſamt⸗ 4 0 in gutem Zuſtande, ſtadt bevorzugt. SS 1.*4947K 8 8 8 preis Mk. 50.— 8 2 0 4— Ang. u. T K 101 17375 2 9, 2 Tr. werbung in der Neuen Verkäbfe B04 g. etwa R.—. ſa. d. Heſchäftsſt. Jetat: Mannheimer Zeitung Kunennl.—Näheres durch: 97423 91 gut mäbl. Zim. S 2 1 Fabrik-Vertretung: gibt am Ende des Jahres er- Irr, Nr.—8 immer Zimmer ſofort 9 2 8 8. 3 0 Umsatz. Und das freut Zwei gebr. Fernruſ 278 85 0 01 Ute Güf möhl. Zim. Altgold E 4 85 E W rae ie dann doch! Schiafimmerr Iunl.-Auahoon Frr. e e en. a 7, 2 mufesse 0 ſtadt geſucht. H fort zuPreiſen: S9 neu aufgearbeitet Amaulranelver fulo 0 46 8 Preis Guſtav Stadel,—— A billigst zu verkaufen finden in dieſer M 7, 9a Fernspr. 217 47 unt. F S 29 anR 6. 4, 2 Trepp. Goldſchmied, Zeitung große d. Geſchſt. 24962 4960 Beſch. II 48 512. 55 Lehmann. I3,2--—— Autofahrer! Sasdines —— guten Ertol ruhige Mieser, Kcofgesbche tiein Rutschen und Schieudern au 99 0 9 8 493 5 arohes— lhres Wagens mehr aut neu oder ein. Mäih- Zeu 6 Lest dlie L E 2 7i1 Kü he Zugelaſſenes, gebrauchtes, aui vassen Straßen wãseht 5 t Iun. u. Ruch gut erhaltenes 0 1 1 maschinen——5 Sce Kstranenmelatart, Tage kõnnen Sie 9——.— 9- ei rate n Ana, 0 9 M oto Thoot Reifen ⸗ Profilier- Maschine mur einige i*„142 häfts⸗ e, olensiliche ele 0 faltuaraur lietl, J 6. /) otonad- Wãche ii Nach⸗ uhelter zpiele un= 5 zBenzin⸗ oder Dieſelmotor) 83 ch f. f. e —9 Gele Linenſi unae, die ſich Selbst-Inserentin** zuche—.30 bis 60 Perſonen faſſend, gegen 2 Gcheneee Bolle Garantielehrauchsfähigen Hal⸗ zum Zähmen u.-Z1.-Wohng. b. 45. bar zu kanfen geſucht. Angebote Alpn er. 18 pfaffenhuber ter zu besitzen Sprechenlernen Dame, berufstät., Ende 40, jugend⸗2.„ h. 70.-unter F M 15 439 an Ala, Frank⸗ Autos 0 0 pnornstr. 13 ktpl eignen, ſind wie⸗ liche Erſcheinung, häuslich geiſtigſg..140.-furt a.., Kaiſerſtraße 15. 9748 2 Ruf 533 30 8 ——— Fahlbusch der vorrätia bei intereſſ, ſucht paif. Lebensgefährten..„.160. P 7, 18 planken———————— 0„ 8 f fee... 00u r, Wn ſue-fu 94.8 5 52². 2 8 4——— ——..2 Fanl. ua( Peseiheh vortelebriebenen HAuto-S ch uInd- fennrit 28474 8 ül li6 IIn A A“ macht ws er willl Unterricht anen Slhätene. Bau-Formulare— 2 oge. ſie f 7 a aümlich: L dNZ- Eilbulldog, 19 ü0 Luto-lubenör- Umzũge Lossen Sie sich nicht von den öbl. 8 ſchnell und nachteiligen Einflõssen Mumel i kaudeau0 eschäftigung. zuverläſſig des Aprilwefters P t⸗ E 2 h 4 0 9 2; Baubeginn Uenellscaf durch 7 öberroschen— i V.— Sndelssehule Ee S u heſch( r Scutlucntandabe onen. c1 1 Tei 20575 TSwäb Aelkrmaunf Horn, 0 3, 17 trinteen Sie hin vi 2 5 8 4: Baufluchtrevision RERERC Mannheim Fernſpr. 236 35. und wieder 88 Sito CE Berſst. Frl. ſucht& Revision aut Sockeihöhe ee ee Schlichte! Inh.: W. Krauss ſübl. immer C nohbau.-Bevislon Leibwagen NN Tennis-Bölle iner i ernsprecher: Kamin-Unterzuchung NI 4, 10 f her 217 92 Poal. Staemitte. 2. demn-o Schlager 40. Schulehr an, pie Geſchſ. 25 8. Sexugserieubnis eo% f. Selhstfahrer Auto: schuhe——— hſt. Amn Montag, dem 17. Aprli beginnt ein 5 W 7 Eünee neue Wagen Uas 91 05 — n g. ädchen ſu ht Nur 8 er i RE Waszerturmgarage neuer Kurs in Buchführung ananoeuro-Seiäfekle,] oruckerel Pr. üaas Ve-Grahe)f r e e. Minmann Unterrichtszeit: 20.21 Uhr- Flöéiges Schulgeld- Auskunft u. Prospelte hottenlos 55 K 10 R 1,-6 Fernſpr. 425 32 Lacb Kieine Anseie Qu..20 81 1 5 2. Geſchſt. 4065 560 4 K42 5 einhäger